ipps⸗ eier, der Auf⸗ ler L ge⸗ inen um eſtalt unge der Bad. aat⸗ rund u iſt, erall d die „ die und ent⸗ guten Jahn⸗ fner uffer n mab⸗ rückt. uken⸗ einem kon⸗ Mitt⸗ ie d⸗ — v. heaker, Han⸗ Imes. Gericht inheim. edenau, nut tung Laden loſchen. i Ag: zuellen⸗ ſchräuk⸗ her Ge⸗ 21. Fe⸗ am 13, kapital: Unter⸗ eb der 5 Ril⸗ heſtellt: mann nn Al⸗ itz der en nach Werl 1 inheim⸗ 1000, jeſchluß om P. ſinſicht⸗ Tapital⸗ chts rat, bſchluß, ch ſonſt engeſetz ert und em In⸗ rſchriſt, . wird. Rechts⸗ ſchaflen schrift N Cie. unheim ech Be⸗ ig vom 10 ins⸗ n d neu⸗ er ein⸗ de vom Bezug nd des „) die ſchinen en und ift er“ nitalie⸗ will, vollkommen beherrſcht. Frage auf, ob Sprachprüfungen eingerichtet werden im Statut enthalten ſind. durch Heirat ihre Volkstumszugehörigkeit wechſeln. Haus war Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn. in unieren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Voſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pia Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen e Mannheimer Zei 2 f +4 5 annh eimer General. Welger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteue: R I..0. Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10* une Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig. 79 m breite Tertmilltmeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe iſt dte Anzetgen⸗ Pretsliſte Nr 9 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben Für Familien und Allgemein gültig Bet Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. fernmündlich erteilte Aufträge. Mittag⸗ Ausgabe A Mittwoch, 27. Juli 1038 149. Jahrgang— Nr. 340 Prag will heute das Statut veröffentlichen Aalien erkennt die Wichtigkeit der Raßsenfrage-Neuer zwiſchenfall in Mandſchukuo Soll das wirklich alles ſein? Völlig ungenügende Regelung der Sprachenfrage Keine Selbſtverwallung der Nationalitäten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 27. Juli. Die engliſchen Blätter laſſen ſich heute von ihren Prager Korreſpondeuten melden, daß ein Teil des ſogenannten Nationalitätenſtatuts heute veröffent⸗ licht werden ſoll. In jedem Teil der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei ſollen zwei offizielle Sprachen beſte⸗ hen, und zwar die tſchechiſche und die jeweilige Sprache der Volksgruppe, die die Mehrheit hat.— von einer Sprachengleichheit kaun demnach, wenn dieſe Meldungen zutreffen, nicht die Rede ſein, da ja die iſchechiſche Sprache im ganzen Land offizielle Sprache ſein ſoll. Jeder Staatsbürger der Tſchecho⸗Slowakei gehört zu einer Volksgruppe, erſtens durch Geburt, entſpre⸗ chend der Volkszugehörigkeit der Eltern, zweitens bürch freiwilligen Entſchluß. Dieſer kann nur ge⸗ faßt werben, wenn der Betreffende 18 Jahre alt iſt und die Sprache des Volkstums, dem er zugehören Es taucht demnach die ſollen und wer ſie abhalten ſoll. Es iſt nicht zu ver⸗ kennen, daß hier Möglichkeiten zu neuen Schikanen Eine Frau kann auch Vorausſetzung iſt wiederum, daß ſie die betreffende. Sprache hat. Im übrigen ſind in dem Statut nach den engliſchen Meldungen die üblichen Punkte enthalten, nämlich Verhältnisſyſtem bei der Vergebung öffentlicher Auf⸗ träge und der Beſetzung von Poſten in der Verwal⸗ tung und andere Selbſtverſtändlichkeiten. Von einer Selbſtverwaltung iſt in dem Statut auſcheinend nicht die Rede. Der Verdacht, ob die Veröffentlichung dieſes Statuts nicht einen Sabotageverſuch an der Miſſion Lord Runeimaus darſtellt, wird in den engliſchen Zeitun⸗ gen nicht ausgeſprochen. Chamberlain über Runt mans Aufgabe Irahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 27. Juli. Im ſichtlich ermüdeten Unterhaus hielt Chamber⸗ lain geſtern ſeine außenpolitiſche Rede. Das keineswegs wie ſonſt bei ähnlichen Debatten überfüllt. Die Rede enthielt keine Sen⸗ ſation und war im Grunde wohl nicht ſo eindrucks⸗ voll wie andere Reden Chamberlains. Im Laufe der Ausführungen hob Miniſterpräſi⸗ ent Chamberlain jedoch einzelne Punkte heraus, die größter Beachtung wert ſind. Zum Bei⸗ ſpiel erklärte er im Zuſammenhang mit der im Mit⸗ telpunkt des Intereſſes ſtehenden Ankündigung, daß Lord Runeiman u ſich in die Tſchecho⸗Slowakei begeben werde, daß zwei Feſtſtellungen getroffen wer⸗ müßten, f erſtens daß Runciman zwar nicht die Rolle eines Schiedsrichters ſpielen ſolle, daß er aber mehr ſei als ein bloßer Berater, nämlich daß er vermit⸗ teln und unterſuchen ſolle, ler gebrauchte die engliſchen Ausdrücke, er gehe als mediator und investigator). Zweitens: Voraus⸗ ſetzung für die Entſendung Lord Runeimans ſei, daß beide Teile, die Tſchecho⸗Slowakei und die Sudeten⸗ deutſchen, ihre Zuſtimmung erteilten. Die Prager Regierung habe bereits ihr Einverſtändnis erklärt. Die Zuſtimmung der Sudetendeutſchen ſtehe jedoch koch aus. Inzwiſchen iſt, wie hier bekannt wird, auch die Zuſtimmung der Sudetendeutſchen erfolgt. Weiter betonte Chamberlain, daß Lord Runci⸗ man keiner Regierung verautwort⸗ lich ſei, auch der britiſchen nicht. Er ſtehe völ⸗ lig auf eigener Verantwortung, infolgedeſſen gehe England auch keine Bindungen hinſichtlich der Tſchechoflowakei ein. Chamberlain beſtätigte ferner, daß er, Chamberlain, in Prag Erwägungen gegeben habe, eine Einigung mit den Sudetendeutſchen zu verſuchen, bevor das Parlament mit würde. Die engliſche Regierung habe jedoch in die⸗ ſer Frage keinen Druck auf die Prager Regierung 8 ausgeübt. Der dritte wichtige Punkt in Chamberlains Rede war der, daß er betonte, daß ſeiner Anſicht nach eine mächte zu wecken. dem Nationalitätenſtatut befaßt Löſung des tſchechiſchen Problems eine allgemeine Befriedung in Europa zur Folge haben könne. Es ſei keine Löſung und keine allgemeine Rege⸗ lung der europäiſchen Fragen denkbar ohne vor⸗ herige Löſung des tſchechiſchen Problems. England habe mit Italien die Möglichkeit einer Verſtändigung zwiſchen einem demokratiſchen und einem autoritären Staat demonſtriert. Wörtlich führte er dann aus:„Als Herr Hitler ſein Ange⸗ bot eines Flotten vertrages machte, in dem die deut⸗ ſche Flotte auf ein feſtes Verhältnis zur engliſchen Flotte feſtgelegt werden ſollte, machte er eine bemer⸗ kenswerte Geſte von ſehr praktiſcher Art in Rich⸗ tung auf den Frieden. Der Wert dieſer Geſte iſt meiner Anſicht nach bis jetzt noch nicht voll erkannt. Die Geſte war ein Schritt zu einer allgemeinen Be⸗ friedung. Dieſer Vertrag ſteht da als eine Demon⸗ ſtration dafür, daß es für Deutſchland und uns ſelbſt möglich iſt, in Angelegenheiten, die für beide Teile als wichtig erkannt ſind, ſich zu verſtändigen. Da dieſes Abkommen abgeſchloſſen iſt, denke ich, daß wir es nicht für unmöglich halten ſollten, unſere An⸗ ſtrengungen für eine Verſtändigung fortzuſetzen, die, wenn ſie erfolgreich ſein würden, außerordentlich viel dazu beitragen würden, Vertrauen zurück⸗ zu gewinnen.“ Die übrigen Ausführungen Chamberlains bezo⸗ gen ſich auf die Vereinigten Staaten, China und Spanien und enthielten nichts weſentlich Neues. Die einzige lebhafte Unterbrechung der Rede er⸗ eignete ſich, als Chamberlain zum engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Abkommen ſprach. Er hielt noch⸗ mals daran feſt, daß eine Regelung der ſpaniſchen Frage Bedin⸗ gung für das Inkrafttreten des Abkommens ſei. Erneut aufgefordert, zu erklären, was er unter einer Regelung der ſpaniſchen Frage verſtehe, antwortete Chamberlain, eine Regelung in Spanien könne dann als beſtehend angenommen werden, wenn Spanien aufhöre, ein Konflikt zu ſein, der den Frieden ſtöre. Als Chamberlain dann fortfuhr, es ſei nicht Eng⸗ lands, aber auch nicht Italiens Schuld, daß dieſe Be⸗ dingung noch nicht erfüllt ſei, kam es zu ſtürmi⸗ ſchen Unterbrechungen. Chamberlain mußte ſich an den Sprecher wenden, um die Ruhe wieder⸗ herzuſtellen. Chamberlain betonte dann nochmals, Italien habe loyal ſeine Verpflichtungen erfüllt, nämlich die Zurückziehung von Truppen aus Libyen, die Einstellung der englandfeindlichen Propaganda und die Mitarbeit im Nichteinmiſchungsausſchuß. Was ſagt Prag zu Runtiman? Belonte Zurückhaltung„Kein entſcheidendes Gewicht?“ dnb. Prag, 27. Juli. Die Miſſion Runecimans findet in der tſchechi⸗ ſchen Preſſe eine eigentümliche Aufnahme. Eigene Stellungnahmen fehlen faſt vollſtändig, und man be⸗ ſchränkt ſich auf die Wiedergabe franzöſiſcher und engliſcher Zeitungsſtimmen. Unter den größeren Blättern bringt nur das linksgerichtete„Ceske Slovo“ das gute Beziehungen zur Prager Regierung unterhält, einen Kommentar. 5 Das Blatt verſucht zunächſt mit überlauter Be⸗ tonung, daß es ſich gar nicht darum handele, Prag zu görßerer Eile zu veranlaſſen, denn es habe ja ſchon„alles mögliche“ getan, um ſeinen„guten Willen“ zu zeigen. Mit verdächtiger Eilfertigkeit wird dann erklärt, man habe keine Gründe, ſich gegen die Entſendung des britiſchen Ratgebers zu wenden. Vom Preſtige⸗Standpunkt aus wäre es wohl möglich, die Entſendung Runeimans unangenehm aufzunehmen, aber Prag betreibe eben keine Preſtige⸗ Politik. Nein, Prag denkt, wie„Ceſke Slovo“ ver⸗ ſichert, anders.„Und in der Tſchecho⸗Slowakei iſt an dem britiſchen Intereſſe gelegen“. Das Nationaliſtenblatt„Prazſky Liſt“ verrät die geheimſten tſchechiſchen Wünſche, indem es zu Run⸗ eimans Miſſion ſagt:„Seine Vermittlung wird kein entſcheidendes Gewicht haben.“ Die Sudetendeutſchen und Runtiman dnb. Prag, 26. Juli. Das ſudetendeutſche Tageblatt„Die Zeit“ nimmt in ihrer Mittwochausgabe zu der Entſendung Lord Runeimans nach Prag Stellung. Der Zweck dieſes Beſuches wäre, das Problem und die Urſachen der Mei⸗ nungsunterſchiede über deſſen Löſung zu unter⸗ ſuchen und in der Sache durch Rat und Einfluß gegebenenfalls zu vermitteln. In maßgebenden Kreiſen der SDoyp erkläre man hierzu, daß die SD ſelbſtverſtändlich immer bereit ſei, durch Darlegung ihres Standpunktes eine objektive Informierung zu ermöglichen und dadurch beizutragen, daß das ſchwie⸗ rige Nationalitätenproblem einer Löſung näher⸗ gebracht werde.. a. f zſt die Armte ausschlaggebend? „Das Nationalitätenſtatut von der Stärke der Armee abhängig“ dnb. Prag, 26. Juli. Der allgemeine Unwille Europas über die Ver⸗ ſchleppungstaktik der Prager Regierung wird von der tſchechiſchen Preſſe mit unangenehmer Ueber⸗ raſchung und u. a. mit dem Beſtreben verknüpft, einen nichttſchechiſchen Sündenbock namhaft zu machen. In der„Narodnuy Liſty“ bedauert man ge⸗ radezu Deutſchlands überlegene, durch keine Provo⸗ kation beeinflußbare Haltung und meint, deutſche Gewaltmaßnahmen ſeien gelegener gekommen(). Deutichland habe diplomatiſche Erfolge, klagt das Blatt mit dem Verſuch, die Eiferſucht der Weſt⸗ Es werde über die Tſchechoflowa⸗ kei mehr in London als in Prag verhandelt. Das Blatt glaubt ferner ſeſtſtellen zu können, daß das franzöſiſch⸗tſchechiſche Verhältnis auf Gegenſeitigkeit beruhe. Paris ſei geſchwächt und könne Prag nicht entbehren. VVV Zyniſch heißt es aber dann ſchließlich: a „Ueber das weitere Schickſal des Nationalitäten⸗ ſtatuts werden zwei Tatſachen entſcheiden: vor allem die militäriſche Stärke unſeres Landes und die Fähigkeit zur Verteidigung, zweitens, ob unſere Außenpolitik imſtande ſein wird, ange⸗ Von einem lehnt an unſer militäriſches Potential recht⸗ zeitig alle diplomatiſchen Möglichkeiten auszu⸗ nutzen.“. Maſſendeſer tionen dnb. Warſchau, 26. Juli. „Kurjier Czerwony“ berichtet aus Teſchen, daß faſt täglich tſchechiſche Soldaten deſertieren und ſich auf polniſches Gebiet begeben, wo ſie erklären, in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Armee nicht dienen zu wollen. in dem tſchechiſchen Teil der Stadt ſtationterten Bataillon ſollen auf dieſe Weiſe im Laufe eines Monats 200 Soldaten ihre Truppe ver⸗ laſſen haben. Frangois⸗Poncet erhält das Großkreuz der Ehrenlegion. Das„Journal officiel“ veröffentlicht heute eine Verordnung, kraft derer der franzöſiſche Botſchafter in Berlin. Frangofs Poncet, mit dem Großkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet wird. Es iſt dies die höchſte Ordensauszeichnung, die die dritte Republik zu vergeben hat. 1 85 Das neue Geſpräch * Mannheim, 27. Juli. Das europäiſche Geſpräch iſt wieder in Gang ge⸗ kommen. Wäre man der Ironie verfallen, zu der die Politik einen wahrhaftig verführen könnte, dann könnte man eine Ueberlegung anſtellen, zum wie⸗ vielten Male man dieſes Geſpräch wieder aufnimmt. Es gibt auch in der Politik eine gewiſſe Periodizität der Erſcheinungen: eine Wellenbewegung der inter⸗ nationalen Annäherungen und Auseinander- ſetzungen. So ungefähr alle Vierteljahre einmal werden die Mächte des ſtändigen Gegeneinanders überdrüſſig und dann kehren ſie das Geſicht wieder zueinander: ſie beſchließen eine neue Ausſprache: „ein neues Geſpräch kommt in Gang.“ Und jener Optimismus, zu dem die gleiche Politik, die ſo ſkeptiſch- und ſo ironiſch ſtimmt, einen verpflichtet, läßt einen immer wieder von neuem fragen, ob nicht vielleicht diesmal ſich aus dem Geſpräch doch etwas ernſthaftes entwickeln werde. So iſt es auch diesmal. Wir tragen alle Ent⸗ täuſchungen über die Geſpräche der Vergangenheit noch in der Erinnerung; aber wenn es um den Frieden Europas geht, kann keine Enttäuſchung von der Prüfung einer Hoffnung entbinden. Iſt dieſe Hoffnung diesmal berech⸗ tigt? Ein Ja wäre zuviel, ein vielleicht iſt er⸗ laubt. Warum? Wir wollen die Situation im geſamten betrachten: Den Ausgangspunkt des neuen europäiſchen Ge⸗ ſpräches bildet der engliſche Königsbeſuch in Paris. Dieſer engliſche Königsbeſuch hat vor der ganzen Welt dreierlei unnter Beweis geſtellt, und davon iſt eines ſo wichtig wie das andere: Er hat einmal die Feſtigkeit und die Unlösbarkeit der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Entente bewieſen; ex hat zum an⸗ deren die tatſächliche Führung Englands in der Politik der beiden verbündeten. Weſtmächte klar⸗ gemacht; er hat drittens auch bewieſen, daß dieſe engliſche Führung bei der gegenwärtigen frauzö⸗ ſiſchen Regierung auf mehr Verſtändnis und Ent⸗ gegenkommen ſtößt. b Auch vor dem engliſchen Königsbeſuch gab es ge⸗ wiß eine gemeinſame Generallinie der engliſch⸗ franzöſtſchen Politik. Aber es war eine Gemein⸗ ſchaft, die das Mißtrauen begleitete: das Mißtrauen Englands gegenüber den Abſichten Frankreichs, das Mißtrauen Frankreichs gegenüber dem Führungs⸗ anſpruchs Englands. Dieſe Begleiterſcheinungen wurden auch zu Störungselementen der eu ropäiſchen Politik. Frankreich wurde zur Kompenſierung ſei⸗ ner Minderwertigkeitsgefühle immer wieder verlei⸗ tet eine Politik auf eigene Fauſt zu verſuchen— in der ſpaniſchen Frage zeigte ſich das beſonders deut⸗ lich!—, England hatte zu ſtark auf Frankreich auf⸗ zupaſſen, als daß es anderen Problemen ſeine unge⸗ teilte Aufmerkſamkeit hätte widmen können. Jetzt iſt das anders: Frankreich weiß, daß es den unbedingten Schutz Englands hat, und es weiß, daß es im Schatten dieſes Schutzes unangreifbar iſt. Es bezahlt dieſes Sicherheitsgefühl umgekehrt mit der Anerkennung des engliſchen Führungsrechtes in der gemeinſamen Ententepolitik. Dieſe engliſche Politik iſt aber, jedenfalls ſolange Chamberlain Miniſterprä⸗ dent und Lord Halifax Außenminiſter iſt, nicht nur auf Frieden, ſondern auf unbedingte Verſtändigung ausgerichtet. Chamberlain will nicht nur jenen mü⸗ den, mißtrauiſchen Frieden, der nichts anderes als Vorkriegsſtimmung iſt, ſondern er will jenen Frie⸗ den, der unmittelbar in die Freundſchaft hineinleitet. Und in Paris ſind die Männer, die heute am Ruder ſind, Daladier und Bonnet, vernünftig genug, dieſen Abſichten und Meinungen des engliſchen Premiers zu folgen. Von dieſer Grundeinſtellung geleitet, ſind Paris und London augenſcheinlich auch geneigt, das Geſpräch mit Deutſchland wieder auf zu⸗ nehmen N Da Deutſchland von jeher nicht an einem Ab⸗ bruch, ſondern an einer Fortführung dieſes Ge⸗ ſprächs Intereſſe gezeigt hat, wäre grundſätzlich alſo alles in beſter Ordnung. Man könnte wiederum verſuchen, zu einer europäiſchen Geſamtregelung 31¹ kommen. Aber grunodſätzlich war leider ſchon ſo oft alles in Ordnung. Nur die Praxis hat dann alle 2. Nummer ö grundsätzliche Uebereinſtimmun eder zu⸗ ſchanden ge t 9 je chwierig⸗ keiten bei der Frage nach den praktiſchen Löſungen. Sie ſtellen ſich ſchon ein bei der Ueberlegung, was unter europäiſcher Geſamtrege⸗ lung zu verſtehen iſt. In den weſtlichen Staa⸗ ten iſt man geneigt, darunter lediglich einmal die Lö⸗ ſung der tſchechiſchen Frage u. zum anderen die Frage der Rüſtungsbeſchränkung zu ſehen. Deutſcher⸗ ſeits wird man den Ral weiter ſtecken müſſen: über ſchen 1 hinaus it Regelung Verbält⸗ unvermeidbar zu ſein; die Fr uns des miſſes au 30 taat ** 11. 2 Regelung ſcheint uns die klare Abgrei as gegenüber dem Bol⸗ ſchewismus— eine Frage, an bekanntlich her alle Verſuche einer Neuordnung der europäiſchen zu einer ge 1 der his⸗ Beziehungen geſcheitert iſt! ebenſy zu gehören wie die Klärung der eurbpäiſchen Einflußzonen im Donauraum. Und ſchließlich iſt die ganze Welt zu 5 en, als daß bei einer europäiſchen Ge⸗ etwa die Frage der Kolonien als Problems liegend überſehen werden dürfte. Begriff Europa malt ſich eben in den Köyfen und des Rheins verſchie⸗ den, ſowohl nach ſeiner geſchichtlichen Struktur wie nach ſeiner zukünftigen Entwicklung! Hier wird man zuerſt das Problem an ſich klären müſſen. Nun wird man allerdings einwenden, daß einer Geſamtregelung notwendigerweiſe eine Teilregelung diesſeits jenſeits vorausgehen müſſe, daß man das verwickelte und in langen Jahren vollkommen verfilzte eu ropäiſche Problem wenigſtens an einem Zipfel anpacken müſſe. Man hat damit recht, unter der Vorausſetzung. daß man die Teilregelung wirklich als Einleitung und Auftakt betrachtet, man kann auch ſagen: als Prüf⸗ ſtein für die Feſtigkeit und die Entſchloſſenheit der grundſätzlichen Bareitſchaft. In dieſem Sinne laſſen wir das ſudeten⸗ deutſche Problem durchaus als Prüf⸗ ſtein gelten. Wir erkennen dabei auch gerne an, daß England und Frankreich in der Betrachtung und Behandlung Problems jedenfalls die Miene eines ſorgfältigen und verantwortungs⸗ bewußten Ueberlegens zeigen. Aber gerade der Fall Prag ſcheint uns in beſonders eindringlicher Form ein Beiſpiel zu geben, daß es bei einer europäiſchen Verſtändigungspolitik nicht auf das bloße Wollen und Mögen ankommt, ſondern auf die Kraft, die hinter dieſes Wollen ſich zu ſetzen entſchloſſen iſt. Prag muß nicht nur ermahnt, ſondern Prag muß ge⸗ führt werden! Und Paris und London haben hier eine ausgezeichnete Gelegenheit zu beweiſen, wieweit ihr Wille zu einer europäiſchen Geſamtregelung ſich auch gegen Widerſtände durchzuſetzen entſchloſſen iſt, die aus ihrer eigenen Geſchichte und aus ihrer eigenen Schuld kommen. Liefern ſie dieſen Beweis in der augenblicklich dringlichſten und prekärſten Frage der eu xropäiſchen Politik, dann mag vielleicht in der Tat diesmal bei dem neuen europäiſchen Geſpräch der Optimiſt über den Ironikeri Recht behalten! 0 8 dieſes Kandidiert Rooſevelt weder? Eine Volksabſtimmung zum Nachweis ſeiner Popularität? dnb. Waſhington, 26. Juli. In einer Wahlrede, die Innenminiſter Ickes am Dienstag im Rundfunk hielt, deutete er u. a, die Möglichkeit eines dritten Amtstermins des Präſi⸗ denten Rooſevelt an. Ickes ſetzte ſich im Verlauf ſeiner Rede insbeſondere mit der Oppoſition aus⸗ einander, deren Obſtruktionspolitik eines Tages eine Lage ſchaffen könne, in der alle Zweifel an Rooſe⸗ pelts Volkstümlichkeit am beſten dadurch beſeitigt würden, daß man der Bevölkerung Gelegenheit gebe, Unmittelbar für oder gegen ſeine Politik zu ſtimmen. Die bereits ſeit Wochen anhaltenden Gerüchte, Rooſevelt werde 1940 erneut kandidieren, erhielten durch dieſe Rede in politiſchen Kreiſe neue Nahrung. Miniſterialdirektor Neumann Staatsſekretär. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Miniſterpräſidenten Generalſeldmarſchall Göring den Miniſterialdirektor Staatsrat Neumann zum Staatsſekretär ernannt. Staatsſekretär Neumann wird nach Stagatsſekretär Körner als zweiter Staats⸗ ſekrekär die Bearbeitung von Aufgaben durchführen, die auf beſtimmten Gebieten des Vierjahresplanes liegen. Regierungswechſel in Liechtenſtein Fürst Franz 1. von Liechtenſtein iſt. auf Schluß Feldberg im Alter von 85 Johren geſtorben. Fürſt ranz Holey II. hot nunmehr die Regierung des Fürſtenkums Liechtenſteln übernommen 5 5(Erich Zander, Archiv, Zander⸗M.) Hankau bezeichnet. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Juli 1988 „Ein zentrales Problem der Völker — Die neue Naſſe-Diskufſion in Italien Starate unterſtreicht die Vedeutung der Raſſenfrage für die nationale Erziehungsaufgabe des Faſchismus unſ. röm. Korreſpondenrten — Rom, 27. Juli. Wenn es überhaupt noch Zweifel gab, ob Theſen der zehn faſchiſtiſchen Hochſchullehrer über die Raſſenlehre praktiſche Folgen haben würden, ſo ſind ſte durch dem Empfang behoben worden, den geſtern Drahtber die der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, in Anweſenheit des Miniſters für Volkskultur, Alfieri, den zehn Profeſſoren er⸗ teilt hat, die das bekannte italieniſche Raſſenpro gramm aufgeſtellt haben. Starace lobte die Arbeit der zehn Hochſchullehrer und ſtellte feſt, der Duce habe ſeit ſechzehn Jahren in ſeinen Reden und Schriften ausgeſprochen, daß die italieniſche Raſſe der Gruppe der indo⸗europäiſchen Völker angehöre. Dieſe Theorie dürfe nicht als akademiſche Wiſſenſchaft betrachtet werden, ſondern als Folge einer praktiſch politiſchen Haltung. Seit der Eroberung des Im⸗ periums finde ſich die italieniſche Raſſe in Berüh⸗ rung mit anderen Raſſen, und ſeither ſeien Raſſen⸗ geſetze erlaſſen worden Hinſichtlich der Juden ſei zu ſagen, daß ſie ſich ſelbſt ſeit Jahrtauſenden überall und auch in Ita⸗ lien als eine unterſchiedliche und überlegene Raſſe anſähen. Die Juden aller Nationen hätten trotz der faſchiſtiſchen Toleranz mit ihrem Namen und mit ihren materiellen Mitteln den antifaſchiſtiſchen Ge⸗ neralſtab gebildet. Schließlich ordnete der Generalſekretär für das kommende Jahr der faſchiſtiſchen Aera die volle Auf⸗ merkſamkeit aller faſchiſtiſchen Organiſationen auf die Raſſengeſichtspunkte an, die in Italien und im Auslande bereits ſo viel Intereſſe hervorgerufen hätten. Raſſe, Handſchrift und Schlips — Rom, 27. Juli Im Rahmen der Diskuſſion über die Raſſen⸗ frage, die auch weiterhin das Intereſſe der italieni⸗ ſchen Oeffentlichkeit und die italieniſche Preſſe ſtark beſchäftigt, geht das„Giornale'Italia“ auf eine kürzlich erſchienene Schrift Profeſſors Cucco ein, deren Inhalt das halbamtliche Blatt voll zuſtimmt. Profeſſor Cucco tritt dafür ein, daß nicht mehr ſchräg geſchrieben werde, des da die ſchräge Handſchrift die Augen verderbe und alſo die phyſiſche Geſundheit der italieniſchen Raſſe untergrabe. Die gerade Handſchrift dagegen ent⸗ ſpräche der römiſchen Tradition. Außerdem wendet ſich Profeſſor Cuceo gegen die franzöſiſche Mode des Kragens und des Binders. Kragen und Schlips beeinträchtigen die Blutzirkulation zum Kopf und ſchädigen damit ebenfalls de Sehſchärfe der Augen. Das„Giornale'Italia“ verlangt in Anlehnung an die Broſchüre Profeſſor Cuccos die Einführung der geraden Handſchrift und die Abſchaffung von Kragen und Binder zum Zwecke der phyſiſchen Ver⸗ beſſerung der italieniſchen Raſſe und im Zeichen der neuen faſchiſtiſchen Kultur. Ein neuer Zwiſchenfall: Cowjetruſſen dringen in Mandſchukuo ein And müſſen in fünfſtündigem Gefecht zurückgetrieben werden — Tokio, 27. Juli(U..) In einer Extra⸗Ausgabe bringt die Tokioter Zei⸗ tung„Niſchi⸗Niſchi“ die Meldung von einem fünf⸗ ſtündigen Gefecht zwiſchen ſowjetruſſiſchen und mandſchuriſchen Truppen aus Mutankiang. Nach dieſem Bericht kam es zu dem Gefecht, nachdem eine dreihundert Mann ſtarke ſowjetruſſiſche Abteilung die Stadt Jaolintze am Uſſuri⸗Fluß in Nordoſt⸗ Maudſchukuo beſetzt hatte. Vier ſowjetruſſiſche Kanonenboote hätten am Freitagmorgen in Jao⸗ Die Folgen des Attentats von Haifa: Araber-Generalſtreik in Palüſtina? Jeruſalem in Siedehitze Die Engländer landen neue Truppen — Jeruſalem, 27. Juli.(U..) Die geſamte arabiſche Bevölkerung Jeruſalems iſt in den Streik getreten, und auch aus den andern großen Städten Paläſtinas treffen Meldungen über eine Streikbewegung ein, die die arabiſche Bevölke⸗ rung als Trauer⸗ und Proteſtkundgebung gegen das furchtbare Bombenattentat in Haifa durchführt. Die Stimmung in Jeruſalem iſt mehr als ernſt. Tag und Nacht patroullieren ſchwerbewaffnete Polizei⸗ und Militärſtreifen durch die Straßen, bemüht, die ſich immer wieder anſammelnden Menſchenmaſſen zu zerſtreuen. Der jüdiſche Autobus⸗ und Automobilverkehr von Jeruſalem nach Tel Aviv mußte eingeſtellt werden, da die Araber als Vergeltung für den Bombenanſchlag in Haifa alle Wagen ſyſtematiſch mit Steinen bewar⸗ fen. Die außerordentliche Erregung der arabiſchen Bevölkerung hat noch eine Steigerung erfahren, als bekannt wurde, daß zwei Araber, die vom Militär⸗ gerichtshof wegen Waffenbeſitzes zum Tode verur⸗ teilt waren, hingerichtet worden ſind. In Haifa iſt die Lage nach wie vor äußerſt ge⸗ ſpannt. Die Araber haben als Vergeltungsmaß⸗ nahme in über 20 Fällen jüdiſche Geſchäfte und Häu⸗ ſer in Brand geſteckt und drohen mit weiteren Maß⸗ nahmen. Inzwiſchen haben die Engländer Maſchi⸗ nengewehrabteilungen vom Schlachtkreuzer„Repulſe“ an Land gebracht, die die Hauptſtraßen beherrſchen. Zudem werden alle Straßenpaſſanten von Militär⸗ patrouillen nach Waffen und Sprengſtoffen unter⸗ ſucht. Die Polizei hat bereits zwei Bomhen mit Zeit⸗ zündern entdeckt und unſchädlich gemacht. Vorerſt kein Kriegsrecht! dub. London, 27. Juli. Wie der politiſche Korreſpondent des„Daily Ex⸗ preß“ berichtet, hat die britiſche Regierung nicht be⸗ ſchloſſen, über Paläſtina das Kriegsrecht zu ver⸗ hängen. Die zur Zeit in Paläſting ſtehenden Trup⸗ pen, einſchließlich der vorgeſehenen Verſtärkungen, würden als ausreichend angeſehen. Im Auguſt und September werde auch die Paläſtina⸗Polizei verſtärkt werden. Miajas vergeblicher Entlaſtungsverſuch: Role Gegenoffenſive zufammengebrochen Vergeblicher Verſuch der roten Milizen, den Ebro zu überſchreiten dub Bilbao, 27. Juli. Wie aus dem nationalſpaniſchen Hauptquartier gemeldet wird, konnten alle bolſchewiſtiſchen An⸗ griffe im Gebiet der Ebro⸗Linie zwiſchen Fayon und Cherta zurückgewieſen werden. Dem Haupt⸗ teil der feindlichen Kräfte gelang die Ueberquerung des Ebro nicht. Bolſchewiſtiſche Trupps, dennen es gelungen war, das nationale Ufer zu erreichen, wurden reſtlos aufgerieben, nachdem man hinter ihrem Rücken die Brücken zerſtört hatte und ſo den Rückzug verhinderte. Bei Ampoſta ſüdöſtlich von Tortoſa nahe der Ebro⸗Mündung wurde die rote 45. Brigade, die zu den beſten Stoßkräften der Bolſchewiſten zählt, von den nationalſpaniſchen Truppen völlig aufgerieben. Vorſtöße der nationalen Luftwaffe + Bilbav, 26. Juli. Montagabend, um 21 Uhr, haben die nationalen Flieger erneut die Munitionsfabrik von Gandia an der Levanteküſte bombardiert. Die Wirkung der Bomben hat zahlreiche Brände in der Stadt hervor⸗ gerufen. f Andere Einheiten der nationalen Luftwaffe haben zu gleicher Zeit den Bahnhof von Vendrell, 29 Kilo⸗ meter nordöſtlich von Tarragona, erfolgreich mit Bomben belegt. Die Bedeutung des Falls Kiukiangs Der Ausgangspunkt für den Angriff auf Hankan l a 5 anb. Tokio, 26. Juli. Die durch Extrablätter verbreitete Einnahme Kiu⸗ kiangs wird in militäriſchen Kreiſen als entſcheiden⸗ der Fortſchritt der Vorbereitung des Angriffes auf Kiukiang, das Stützpunkt des äußeren Verteidigungs⸗Gürtels von Hankau war, habe als Ausgangsſtellung der am Vangtſe angeſetz⸗ ten japaniſchen Angriffstruppen Bedeutung. Durch die Einnahme dieſer Stadt ſei nunmehr auch eine Brückenkopfſtellung zur Sicherung des Ueberganges der japaniſchen Angriffsarmee über das Seengebiet ein weiterer Hankaus verloren ſüdlich von Hunkau geſchaffen, womit wichtiger Verteidigungsabſchnitt ſei. Landesktrauer in Kolumbien Heute Beiſetzung der Opfer des Flugzeugunglücks dnb. Bogota, 26. Juli. Auf Regierungserlaß iſt im Zuſammenhang mit dem ſchweren Flugzeugunglück bei Bogota Landes⸗ trauer angelegt worden. Die 42 Todesopfer werden heute beigeſetzt. Viele von ihnen konnten nicht erkannt werden. Zu dem Unglück iſt noch ergänzend zu melden daß das Flugzeug zunächſt die beiden hölzernen Tribünen, auf denen der Präſident mit ſeinem Ge⸗ folge und die Diplomaten Platz genommen hatten, ſtark beſchädigte. Es wurde dann noch etwa 50 Meter weit durch die dichte Menſchenmenge geſchleudert. Das Ende vom Lied Das Urteil wegen des Auſſtandsverſuches in Rio vom 11. Mai dnb. Rio de Janeiro, 27. Juli. Das nationale Sicherheitsgericht verhandelte am Dienstag wegen des Ueberfalls auf den Präſiden⸗ tenpalaſt in Rio de Janeiro vom 11. Mai d. J. Von den 22 Angeklagten wurde nur einer freigeſprochen. Der Anführer der Aufſtändiſchen, Leutnant Four⸗ nier, wurde zu zehn Jahren und der Marineſchütze Carvalho wegen Erſchießung zweier Wachtpoſten des Palaſtes zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisſtrafen zwiſchen drei und acht Jahren. Beileid des Führers zum Tode des Fürſten Franz von Liechtenſtein. Aus Anlaß des Ablebens des bis⸗ herigen regierenden Fürſten von Liechtenſtein hat der Führer und Reichskanzler dem mit der Regie⸗ rung des Fürſtentums beauftragten Fürſten Franz Joſef von Liechtenſtein telegrapwiſch ſeine Anteil⸗ nahme übermittelt. i Preſſewelt des Auslandes gerichtet haben. iſt das Echo, das dieſe Appelle gefunden haben, be⸗ lintz angelegt und 300 Mann 1 gelandet, Den mandſchuriſchen Grenzwachen ſei es ſchließlich gelun⸗ gen, die Sowjettruppen, die eine Reihe von Häuſern in Jaolintz in Brand geſteckt hätten, zu vertreiben, Genaue Angaben über die Verluſte bei dieſen Kämp⸗ ſen zwiſchen den Grenzwachen und den ſowjetruſſi⸗ ſchen Landungskorps liegen noch nicht vor; die Dauer der Gefechte wird mit fünf Stunden angegeben. Sabotage-Akt in Mukden? — Schanghai, 27. Juli.(UP.) Nach ausländiſchen Berichten aus Nordchina iſt am Sonnabend in Mukden ein rieſiges japaniſches Munitionslager in die Luft geflogen. Eine ganze Reihe von Exploſionen hat ſtundenlang die gauze Stadt erſchüttert und unter den Einwohnern eine Panik verurſacht. Munition und Waffen im Were von mehreren Millionen Nen ſoll vernichtet worden ſein. Man nimmt an, daß die Exploſion durch Brandſtiftung verurſacht worden iſt. Sachlich und wahr! Ein Aufruf des Verbandes der Zeitſchriftenpreſſe dnb. Berlin, 26. Juli. Der Präſident des Verbandes der Inter⸗ nationalen Zeitſchriftenpreſſe(Jédera⸗ tion Internationale de la Preſſe technique et periodique) Willi Biſchoff erläßt folgenden Aufruf: 5 5 „Durch die Kulturſtaaten geht gegenwärtigaeite große Bewegung der Sorge. In engſtem Zuſam⸗ menhang damit ſteht eine öffentliche Auseinander⸗ ſetzung über die Preſſe und die verſchiedenen Metho⸗ den der Berichterſtattung. In dieſem Zeitpunkt ſcheint es mir in vollem Einverſtändnis mit den Mitgliedern des Exekutivausſchuſſes meine erſte und vornehmſte Plifcht in meiner Eigenſchaft als Prä⸗ ſident der Fédération Internationale de la Preſſe technique et periodique zu ſein, die Verſicherung ob⸗ zugeben, daß die internationale Zeitſchriftenpreſſe, gleiviel in welcher Sprache und auf welchem Arbeits⸗ gebiet ſie erſcheint, es als ihre moraliſche Aufgabe anſieht, ihre Tätigkeit ausſchließlich in den Dienſt rein fachlicher und wahrer Berichterſtattung zu ſtellen und ſie in den Formen der Würde und des Anſtandes zu halten die die gebildete Menſchheit von der Preſſe als einem Inſtrument der Kultur er⸗ wartet. 8 Wenn ich auch überzeugt bin, daß die Zeitſchriften der“ der Fédération Internationale de la Preſſe technique et periodique angehörenden Länderſektionen keinen anderen Grundſatz als dieſen kennen und vertreten, ſo ſcheint es mir dennoch aus der Sorge heraus, daß die zerſetzenden Tendenzen eines ge⸗ wiſſen Teiles der Preſſe den Frieden der Welt ge⸗ fährden, heute als meine Pflicht, alle Präſidenten der einzelnen Sektionen zu bitten, ihre Mitglieder auf⸗ zurufen, auf dem Boden internationaler Anſchal⸗ ungen und Möglichkeiten ſich einzuſetzen für eine in Inhalt und Form, in Wort und Bild wahre und vornehme Preſſegeſtalt ung. Denn die in⸗ ternationale Zeitſchriftenpreſſe will durch die Entgif⸗ tung der politiſchen und menſchlichen Atmoſphäre da⸗ zu beitragen, den friedlichen Wettbewerb der Völker untereinander zu fördern und durch ehrliche Aufklä⸗ rung an einer wahrhaften Völkerverſtändigung mit⸗ zuarbeiten. Ich bin ſtolz darauf, meine auslän⸗ diſchen Kollegen als Bundesgenoſſen in dem Kam für die großen Kulturideale der Menſchheit vereint zu wiſſen. Der Präſident: Willi Biſchoff Für das Exekutiv⸗Komitee: A. Bose, Frankreich. G. Coliea, Italien. A. Pawlowſki, Polen. E. Jutaſſy, Ungarn“ d. Der Aufruf des Leiters des Verbandes der geit ſchriftenpreſſe deckt ſich vollkommen mit den wieder⸗ holten Appellen, die der Führer ſelbſt und der Leiter des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe 1 ſchämend geweſen. Noch niemals hat in der großen politiſchen Tagespreſſe der Welt die Hetze gegen Deutſchand ſo ſehr das Wort geführt wie heute. Solche Erſcheinungen wirken entmutigend. Sie würden auf der anderen Seite es aber auch bereits als dankenswerten Erfolg begrüßen laſſen, wenn wenigſtens auf dem beſcheidenen Teilgebiet der Zeit⸗ ſchriften⸗ und Fachpreſſe jene Sachlichkeit und Wag haftigkeit Platz fände für die augenſcheinlich in der großen politiſchen Tagespreſſe der Welt kein Unter⸗ kommen zu finden iſt. 5 Vittorio Muſſolini in Berlin. Vittorio Muſſolin, der älteſte Sohn des Duce. Präſident der Aero⸗Film, iſt am Dienstag als Gaſt der Tobis⸗Filmkunſt zun Zwecke einer Studienreiſe durch das deutſche Film⸗ weſen in Berlin eingetroffen. f reſſe uli. ter⸗ dera⸗ ern et den Ackäne iſam⸗ nder⸗ etho⸗ punkt t den und Pri⸗ Breſſe g ob⸗ reſſe, beits⸗ gabe dienſt du d des chheit r ex⸗ riften Preſſe ionen und Sorge 5 ge⸗ lt ge⸗ n der auf⸗ ſchau⸗ ne in und ie in⸗ ntgif⸗ be da⸗ Mittwoch, 27. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 340 3. Seite/ — Die Siadiseife Mannheim, 27. Juli. Verborgene Mannheimer Schönheiten Was offiziell und für jedermann ſichtbar an Schönheit zutage liegt, das mag uns nicht reſtlos zufriedenſtellen. Wir ſind alle aus auf aparte Merk⸗ würdigkeiten und Raritäten, die ſich ſelten machen; mit Spürſinn und Entdeckerfreude ſind wir hinter⸗ her, und prahlen ganz geſchwollen,— aber im Flüſterton und mit allen Siegeln der Verſchwiegen⸗ heit,— von Säulen und Hinterhöfen, Schmuckſachen und Waffen, Weinſtuben und Jahrgängen, die wir irgendwo aufgetrieben haben. So ein wenig Samm⸗ ler und Autiquitätenhändler ſind wir alle Und da freut es einen denn ganz beſonders, was der Ausverkauf alles an verborgener weiblicher Schönheit auf die Hauptgeſchäftsſtraßen der Stadt bringt, was ſonſt das ganze Jahr über nicht geſichtet wird. Da wackeln alte Kenner mit dem Kopfe und verſichern, daß man es nicht für möglich halten ſollte, und man weiß gar nicht, wohin die Augen wenden, wo anfangen und aufhören und vielleicht, muß man nicht auch mal ein paar Taſchentücher zweiter Wahl mit kleinſten Webfehlern anſchaffen? „Da ſeht ihr'“, ſprechen die Lokalpatrioten, die ſchon immer für die Schönheit der Mannheime⸗ rinnen eintraten. Und diejenigen, die von Köln, Düſ⸗ ſeldorf, Frankfurt, ja ſogar Freiburg ſchwärmten, bie gucken ganz verſchämt beiſeite.„Ja, da ſtaunt ihr Meckermänner, da die Blonde zum Beiſpiel, das iſt echtes Blond mit echten Locken, zweifelt da jemand? Und die Augenbrauen, wie klar gezeich⸗ net und nicht mit Tuſche, Verehrteſter; und iſt ſie nicht wundervoll angezogen? Und die Brünette im Dunkelroten, und die Dunkelblonde in Bleu mit den drei Päckchen, die ſie jetzt an die beiden Kinder verteilt,— verheiratet, bitte ſchön...“ Tia, da muß man wohl dem Schlußverkauf aller⸗ hand Verdienſte zuerkennen um die Erneuerung der Promenade, die gerade um dieſe Zeit recht verlaſſen oͤaliegt. Der mobiliſiert die Vorſtädte, deren wackere Einwohner nie ins Strandbad, kaum ins Thrater und überhaupt faſt nicht ins Kino gehen, und Fa⸗ ſching ſind ihnen nur ein fernes Feuerwerk mit Kin⸗ derſpektakel. Bei ſolcher Solidität, da hält ſich die Schönheit des Teints und Klarheit der Augen, und wir blaſierten Plankeniden ſind gauz paff und krie⸗ gen ſogar Herzklopfen,— aber das macht wohl das ſchwüle Wetter. 5 Soll uns das wirklich nur in dieſen paar Schluß⸗ verkaufstagen beſchieden ſein? Wir richten einen leidenſchaftlichen lokalpatriotiſchen Appell an alle verborgenen Schönheiten, und wir ſprechen da be⸗ ſtimmt auch im Sinne von Verkehrsverein, Stadt⸗ verwaltung und allerhöchſten Autoritäten; denen das Wohl der Stadt am Herzen liegt: Laßt euch doch öfter mal blicken! Denn der Ruf einer großen Stadt wird vor allen Dingen durch die Schönheiten ſeiner Promenade beſtimmt. Muſeen, Bauten, Kunſtſchätze, Theater, Wiſſenſchaft und Kunſt,— alles gut und ſchön, aber die Frauen ſind auch hier die Krönung des guten Namens. f Mögen ſie ſich ruhig auch weiterhin etwas rar machen, und der Märchenſchimmer von Dornröschen, das verſteckt und verborgen durch einen Ritter fromm erweckt werden muß, ſoll auch weiterhin um ſie ſein. Aber an einigen großen Tagen des Jahres ſollten ſie auch zu ſehen ſein, und auch jeden Mon⸗ tagnachmittag, wo es doch immer ſo leer iſt. Und nicht nur an Ausverkaufstagen, da eine ſolche Ueber⸗ fülle der Weiblichkeit auf den Planken herrſcht, daß man ſchon Antiquitäten... Entſchuldigung: Nopi⸗ tätenſammler ſein muß, um ſich auszukennen. Und außerdem hat man immer Angſt, ſie drücken ſich die ſchönen Näschen platt an den ee 5 r. Hr. Wir dauen das Fundament des ewigen Deuiſchlend! Bebeite mit sie mige der su.! Nach der letzten Schulſtunde: Mo von eb A αν M in Fuuiun? Für über 32000 Mannheimer Schüler und Schülerinnen beginnen die Sommerferien!— Es locken ſechs Wochen Mit dem heutigen Nachmittag beginnen die Sommerferien. Die Mannheimer Schulen bleiben nun ſechs Wochen lang geſchloſſen. Die In⸗ gend frohlockt, denn bis zum 5. September belaſten ſie nun keine Schularbeiten mehr. Welch großes Glück dieſe ſchulfreien Wochen für unſete Jugend bedeuten, wiſſen wir Aelteren ja am beſten aus den Tagen, da wir ſelbſt noch die Schulbank drückten und kaum den Tag erwarten konnten, der den Be⸗ ginn der„großen Ferien“ brachte. Die mehrwöchige Schulpauſe im Sommer hat natürlich den Zweck, den Schülern eine nachhaltige geiſtige Entſpannung zu vermitteln und darüber hinaus zu einer Kräftigung der jugendlichen Körper beizutragen. Beide Ziele faßt man gewöhnlich unter dem Begriff der Erh o⸗ lung zuſammen. Gerade jetzt am Beginn der Sommerferien erhebt ſich da aber die Frage, wo und wie unſere Großſtadtjugend dieſe ſechs Wochen ver⸗ bringt. Die meiften werden in Mannheim bleiben Von den großen Ferien werden in Mannheim rund 28 000 Schüler und Schülerinnen der Grund⸗ und Hauptſchule, und rund 4000 Schüler und Schüle⸗ rinnen der höheren Lehranſtalten betroffen. Das ſind alſo zuſammen rund 32 000 Knaben und Mädel. Sicherlich werden viele davon auf einige Zeit zu Verwandten oder Bekannten fahren. Andere werden das Glück haben, mit ihren Eltern in Erholung zu gehen. Aber insgeſamt wird es doch ſo ſein, daß die meitaus überwiegende Mehrzahl der Schüler und Schülerinnen ihre Ferien zu Hauſe verbringen muß. Was tun dieſe aber während der ſechs Wochen in der Großſtadt? Wenn die nächſten Wochen ſchönes Wetter beſche⸗ ren ſollten— und das wäre doch ſehr zu wünſchen —, dann können ſie ſicherlich an unſerem ſchönen Strandbad oder auch an ſonſtigen geeigneten Uferſtellen unſerer Flüſſe körperliche Kräftigung ſuchen. Vorausſetzung zur Ausnützung dieſer Mög⸗ lichkeiten iſt jedoch meiſt der Beſitz eines Fahrrades, denn zu Fuß zum Beiſpiel nach dem Strandbad zu gehen iſt zu weit, und mit dem Boot hinauszufahren in den meiſten Fällen zu teuer. Sollte— was wir nicht hoffen wollen— die Witterung auf die Dauer zu wünſchen übrig laſſen, dann iſt die Sache ſchon epheblich ſchwieriger. Das würde dazu führen, daß die Jugend, ſoweit ſie im Stadtzentrum daheim iſt, ſich mehr als wünſchenswert auf den Straßen tum⸗ melte. Man ſieht daraus, wie wichtig allein ſchon von dieſem Geſichtspunkt her die Schaffung ausrei⸗ chender Grünanlagen und Spielplätze in der Altſtadt iſt. Auswirkungen der Siedlungspolitik In dieſem Zuſammenhang iſt auf eine Entwick⸗ lung hinzuweiſen, die auch vom Standpunkt der nützlichen Verbringung der Schulferien von größter Bedeutung iſt. Die Mannheimer Vororte gewinnen als Wohngebiete ſtetig an Bedeutung, der Anteil der Altſtadt an der Geſamteinwohnerſchaft Mann⸗ heims ſinkt! Das drückt ſich darin aus, daß eine A b⸗ wanderung in die Vorortſchulen feſtzu⸗ ſtellen iſt. Vor zehn Jahren waren noch rund zwei Drittel aller Schüler der Grund⸗ und Hauptſchule in Schulhäuſern der Altſtadt eingeſchult, heute aber beträgt der Anteil der Vorortsſchulhäuſer bereits faſt die Hälfte, nämlich 47 v. H. In einigen Jahren werden ſicherlich die Vorortsſchulen den Hauptanteil haben. Das aber wird zur Folge haben, daß dann für einen weit größeren Teil der Mannheimer Schü⸗ ler und Schülerinnen beſſere Erholungsmöglichkeiten während der Ferien beſtehen werden, denn in den Vororten iſt ja die Bauweiſe nicht ſo geſchloſſen wie in der Altſtadt und meiſt iſt dort auch der Wald nahe. Im Schuljahr 1931/32 zählte die Mannheimer Volksſchule 29 282 Schüler und Schülerinnen, im laufenden Schuljahr ſind es 28120. Ueber die Einſchulung damals und heute gibt folgender Ueberblick Aufſchluß. Es ſind eingeſchult:. ohne Büchertaſche und Schulranzen 1931/32 193839 in der Altſtadt 60 v. H. 53 v. H. in Käfertal 4%% 93 in Waldhof 9„„ 12„„ in Neckarau 8„ 8 in Feudenheim 4 5 4„„ in Sandhofen 5„ 5„, in Rheinau 4„„ in Wallſtadt 1„ 2„„ in Seckenheim 3„. 4„„ in Friedrichsfeld 2 7 100 v. H. 100 v. H. Beſonders beachtlich iſt, daß die Abwanderung in die Vorortſchulen vornehmlich bei Waldhof und Käfertal, weniger bei Seckenheim und Wallſtadt eingetreten iſt, während der Anteil der übrigen Vororte gleichgeblieben iſt. Die Erklärung dieſer Entwicklung iſt Kelbſtverſtändlich in der Schaffung der großen Siedlungen im Norden unſerer Stadt zu ſehen. Das Weſentlichſte aber iſt dabei, daß da⸗ durch der Anteil der in der Altſtadt gelegenen Schulen von 60 v. H. auf 53 v. H. geſunken iſt. Im übrigen ſei in dieſem Zuſammenhang auch daran erinnert, daß bei den ſchulärztlichen Unterſuchungen feſtgeſtellt wurde, daß ſich der Geſundheits⸗ zuſtand unſerer Schuljugend in den letzten Jahren erheblich gebeſſert hat. Das iſt ſicherlich eine Auswirkung der entſcheidenden Beſſe⸗ rung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, das heißt der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, aber zum andern hat da auch die Tatſache eine Rolle geſpielt, daß die Siedler doch viel geſünder wohnen als früher, da ſte noch mitten im„Häuſermeer“ lebten. Für jene Schüler und Schülerinnen, die in den Vororten daheim ſind, iſt die Frage„Wie verbringe ich meine Ferien?“ verhältnismäßig leicht zu löſen. Bei den anderen— ſomeit ſie nicht mit den Eltern meg können oder zu Bekannten oder Vermandten zu fahren Gelegenheit haben— ſchalten ſich H, BDM und auch NS ein, wobei natürlich aber auch non dieſen Organiſationen nicht alle erfaßt werden kön⸗ nen. Das Ferienprogramm der Hitlerjugend Das Mannheimer Jungvolk macht wäh⸗ rend der Sommerferien Zeltlager und Fahrten. Der Jungbann 171 ſchickt tauſend Jungen, und zwar faſt ausſchließlich ſolche aus Mannheim, an den Bodenſee, wo vom 20. bis 30. Auguſt bei Konſtanz ein Großzeltlager abgehalten wird. Weitere fünfhundert Pimpfe begeben ſich in die Nord mark, in die bayeriſche Oſtmark, nach Oeſterreich und in den Harz auf Groß fahrten von durchſchnittlich vierzehntägiger Dauer. Hin: und zurückgefahren wird mit der Bahn. Die Pimpfe wandern in Gruppen von je 25 Mann. Für die Uebernachtungen werden die Jugendherbergen in Anſpruch genommen. Die Nachwuchsführer ver⸗ bringen übrigens 14 Tage in einem Sonderlager in Offenburg. Aehnlich wie beim Jungvolk iſt es bei den Jung⸗ mädels. Von Mannheim aus fahren da im Auguſt vier Gruppen zu je fünfzig Mädels auf die Dauer von je acht Tagen in Sommerlage r, die in den Jugendherbergen Reichenbach und Walldürn abgehalten werden. Auch die Mädel begeben ſich außerdem gruppenweiſe auf Wanderfahrten, die zwiſchen acht und vierzehn Tagen dauern. Maßnahmen der NSA Die N. SV nutzt die Ferienwochen ebenfalls aus. Wir haben kürzlich ſchon darüber berichtet, daß ſie im Auguſt vierhundert ſchulpflichtige Jungen in ihre örtliche Erholungspflege einreiht. Die Jungen verbringen vier Wochen auf der Renn ⸗ wieſe bzw. auf dem Her bert⸗Norkus⸗ Platz in Rheinau und kommen nur die Nacht über zum Schlafen nach Hauſe. Zu dieſer örtlichen und auf Jungen begrenzten Maßnahme tritt die Kinder⸗ landverſchickung. Dieſe hat zwar ſchon im Maj begonnen und wird erſt im Oktober enden, aber wäh⸗ rend der Ferien wird ſie beſonders ſtark gepflegt. So werden auch da mehrere hundert Schüler und Schü⸗ lerinnen fern der Großſtadt in den verſchiedenſten 2 Gauen unſeres Vaterlandes Erholung finden. Bei der Kinderlandverſchickung werden natürlich nur er⸗ holungs bedürftige Kinder wirtſchaftlich bedrängter Eltern berückſichtigl. Die Familienpflegeſtellen, denen die Kinder zu⸗ gewieſen werden, werden doppelt geprüft, und zwar zunächſt von der Ortsgruppe und dann von der zu⸗ ſtändigen Behörde(Bürgermeiſter, Bezirksamt uſw.). Es wird dabei genau unterſucht, ob die ſozialen und geſundheitlichen Verhältniſſe bei den Familien⸗ pflegeſtellen auch wirklich ſo ſind, daß ſie die Grund⸗ lage für die erſtrebte Kräftigung der Kinder bilden können. Die Kinder ſelbſt werden nach Würdigkeit, Hilfsbedürftigkeit und Wertigkeit ausgeleſen. Vier Wochen vor der Verſchickung werden ſie ärztlich unterſucht, wobei der Arzt ſein Urteil auch darüber abgibt, welche Gegend für das einzelne Kind ge⸗ wählt werden ſoll. Um ganz ſicher zu gehen, wird dann am Tage vor der Abfahrt nochmals ein Abſt rich genommen, wobei feſtgeſtellt wird, ob das Kind ſich nicht inzwiſchen eine anſteckende Krankheit zuge⸗ zogen hat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Kinderland⸗ verſchickungen nur nach ſoſchen Bezirken durchge⸗ führt werden, in denen nicht gerade Kinderkrank⸗ heiten verbreitet ſind. In die Kinderlandverſchickung kommen, nur ge⸗ ſunde Kinder. Die NS nimmt ſich aber auch der kranken und geneſenden an. Dazu dient die Kinderheim⸗ und Kinderheilverſchik⸗ kung. In Baden unterhält die NSV zum Beiſpkel zu dieſem Zweck das Kindererholungsheim Katha⸗ rinenhöhe bei Villingen und die Jugenderholungs⸗ lager Titiſee und Immendingen. i Erholungsmöglichkeiten auch daheim! Es geſchieht alſo wirklich mancherlei, um auch fenen Kindern, die nicht auf Koſten ihrer Eltern in Erholung fahren können, zu helfen. Aber es iſt natürlich unmöglich, alle wegzubringen. Es wird auch diesmal ſo ſein, daß die meiſten zu Hauſe bleiben müſſen. In allen dieſen Fällen kommt es nun ent⸗ ſcheidend darauf an, daß die Eltern ihren Kindern Anregungen zu geben verſtehen, wie man die Ferien am zweckmäßigſten ausnützt. Es gibt da ſchon einige Möglichkeiten, auch in der Großſtadt. So wünſchen wir allen Mannheimer Schülern und Schülerinnen zu den„roßen Ferien“ gute Erholung! dr. W. th. Oeffentliche Betriebe im Leiſtungskampf! Der Reichsminiſter des Innern erklärt ſich in einer Verfügung damit einverſtanden, daß die zum Betreuungsbereich des Fachamtes Verkehr un d öffentliche Betriebe gehörenden Betriebe am Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938/89 teilnehmen. un Heute Breslau im Rundfunk. Der Reichsſen⸗ der Breslau bringt in einer Reichsſendung(ohne Deutſchlandſender) aus der Schleſierkampfbahn auf dem Hermann⸗Göring⸗Sportfeld in Breslau die feierliche Eröffnung des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 in Breslau am Mittwoch, 27. Juli, in der Zeit von 16 bis 17 Uhr. * Waun wird friſches Brot feilgehalten? Nach den Beſtimmungen des Brotgeſetzes darf friſches Brot nicht feilgehalten werden. Die Juriſtiſche Wo⸗ chenſchrift veröffentlicht eine Entſcheidung des Ober⸗ landesgerichts Breslau, wonach der Begriff des Feil⸗ haltens des Friſchbrotes erfüllt iſt, wenn die friſchen Brote im Laden für jeden Kunden ſichtbar unter⸗ gebracht ſind. Aus dieſem Verhalten könne geſchloſſen werden, daß die Brote nicht nur aufbewahrt, ſondern auch verkauft werden ſollen. Sachverſicherung Lebens verſicherung Aus dem Geſchäftsjahr 1037 LESsFHNMSVERSIcAHERuNGS-SHESTXNO: 1 Mitt GERLI NG KONZ ERN GERLINGKONZERN Allsemeine Verlicherungs-Aktiengelellſchaft, keln lebensverlicherungs⸗Aktiengetellſchaft, keln FRIEDRICH WILHELM lebensverlicherungs-Aktiengeſellſchaft, Berlin MRGDEBURGER Lebens-Verlicherungs⸗Gelellſchaft f „Alte Magdeburger leben“ von isss, Magdeburg -ohne Rückſtellungen Sach⸗ u. Rückverſicherung Lebensverſicherung b Gelamtaktivaa„ 2 4 88 235 016 RM Prämieneinnahme 403001 RM Zinſen einnahme 3808 866 RM Ausꝛahlungen an Verſicherte. 20 503 Oo 451 480 L 75 124 0 RœD 18 236 267 RN 40 700 e RM Ax ud sss MIIIIoNHfN RN 4. Seite/ Nummer 340 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Juli 1938 Abbau der alten Hafenbahnlinie Seit Montag iſt man mit der Beſeitigung der ſchon ſeit Beſtehen des Rheinhafens liegenden Güter⸗ gleiſe der Reichsbahn vor den Rheinbadeanſtalten be⸗ ſchäftigt. Bekanntlich führten die Gleiſe der Hafen⸗ bahn bis um die ende über den jetzigen Radfahrweg vom Lindenhof zur Rheinpromenade. Auf dieſer, die ſpäter durch den Wegfall des Gleiſes verbreitert wurde, fuhr ſie durch die zweite Unter⸗ führung des Senden Das nun abgebaute Gleiſe zweigte nach dem Rheinkai ab und lief unter der Brücke durch. Schon lange Jahre lag das Gleis unnütz da. Von den Hafenbauten ab unterhalb der Rheinbrücke bleibt das Gleis erhalten. Es wird zu einem ſtumpfen Gleis, das ſchon ſeither durch Rück⸗ ſtoß vom Hauptgleis verſorgt wurde. Iſt die Be⸗ ſeitigung der Gleiſe ſchͤn eine Vorarbeit für die Durchführung der Rheinpromenade in gerader Linie? Wir hoffen es! Alhambra: Kampf um den Himalaja Das furchtbare Unglück, das die Nanga⸗Parbat⸗ Expedition 1937 kurz vor Erreichung des Zieles ſcheitern ließ, iſt noch in aller Erinnerung. Die gauze Welt empfand tieſes Mitgefühl für die im Kampf um den Berg geſtorbenen deutſchen Berg⸗ ſteiger und die eingeborenen Träger. Sieben kühne deutſche Männer und neun tapfere Träger mußten das Wagnis, den 8125 Meter hohen Nanga Parbat zu beſteigen, mit dem Leben bezahlen. Bereits 1934 hat der Berg vier deutſche Männer behalten. Zwei⸗ mal hat er unter Verluſten für uns den Angriff auf ſeinen Gipfel abgeſchlagen. Das Mißgeſchick vom Jahre 1934 konnte die deutſche Expedition 1937 nicht abhalten, den Verſuch, gen Berg endlich doch noch zu bezwingen, noch ein⸗ mal zu unternehmen. Wohlvorbereitet und wohl⸗ ausgerüſtet wurde der Anſtieg unternommen. Unter ſchweren Mühen gelang es langſam hoch zu kommen. Am Grabe Drexels halten die Kameraden eine kurze Totenehrung ab. Dann geht es weiter nach dem bis jetzt unerreichten Gipfel. Ueberall donnern La⸗ winen in die Tiefe. Ein wütender Schneeſturm be⸗ gräht das Lager 2 vollkommen unter ſich. Obwohl die Zelte zerriſſen ſind, iſt keinem der kühnen Män⸗ ner etwas zugeſtoßen. Der erſte Angriff wurde ſo abgeſchlagen. Untätig müſſen die Männer im Haupt⸗ lager, nach dem ſie wieder zurückgegangen ſind, zu⸗ bringen, bis am 14. Juni 1937 ſich das Wetter wieder aufklart. Unter unſäglichen Mühen waren zwei Hoch⸗ lager vorgeſchoben worden. Am nächſten Morgen ſollte endlich der Gipfelſturm beginnen. Eine rieſige Eis⸗ und Schneelawine begrub aber in der Nacht die ſieben Deutſchen und neun Träger unter ſich. Dr. Ulrich Luft, der einzige Ueberlebende des Bergtrupps, ſtellte nach einigen Tagen das ſchwere Unglück feſt. Ein Bergtrupp, der aus Deutſchland entſandt worden war, unternahm unter Leitung von Notar Bauer den Anſtieg nach der Unglücksſtätte. Tag um Tag geht der Kampf, um das perſchüttete Lager zu erreichen. Als nach den größten Anſtren⸗ gungen das Lager endlich erreicht iſt, bedarf es wieder der Arbeit vieler Tage, bis man endlich auf die Gefallenen ſtößt. Man findet die, gebücher und die Filme, die Peter Müll ritter und Günther Hepp aufgenommen haben, unverſehrt vor. Sie leben ein klares Bild von der ſchſbiertchenn Arbeit der Expedition. Die Gefallenen werden von ihren Kameraden unter einem rieſigen Eisblock bei⸗ geſetzt. Genau wie die Helden von 1934 ruhen auch ſte im ewigen Eis des bis jetzt unbezwungenen Nanga Parbat. Der Film, der hier geſchaffen wurde, iſt ein Denk⸗ mal für die Gefallenen und die tapferen Träger! In prächtigen Aufnahmen iſt das Ringen um den Berg für immer feſtgehalten. Schritt für Schritt arbeitet ſich die Expedition vor. Der Erfolg ſcheint trotz der großen Schwierigkeiten zu winken. Höhere Gewalten haben den Menſchen bezwungen. Gerade das Schlichte und Wahre dieſes Filmes hat das Schickſal dieſer ſieben kühnen Männer und der eingeborenen Träger packend und erſchütternd zugleich heraus⸗ gearbeitet. Mit einer Gewiſſenhaftigkeit wurde der Kampf um den großen Berg gefilmt, ſo daß eine Er⸗ klärung oder gar eine Beſchreibung dieſer herbviſchen Tat fehl am Platze wäre. Der Film zeigt deutlich, daß hier Männer am Werke waren, denen man das letzte Ziel, den Nanga Parbat zu bezwingen, zu⸗ trauen konnte. Trotz dieſes Unglücks ſind jetzt wieder Deutſche dabei, den Nanga Parbat zu bezwingen. Wenn ihnen dieſes Wagnis gelingen ſollte, dann iſt der Opfer⸗ tod der Helden von 1934 und 1937 nicht umſonſt ge⸗ weſen. W. Müller. 4 Aus dem Bereich der Reichsjuſtizverwaltung, Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe, werden ſol⸗ gende Perſonalveränderungen bekanntgegeben. Es wurden ernannt: Landgerichtsdirektor Edmund Mickel gerichtspräſidenten daſelbſt, Vertragsarzt Dr. Karl Trapp mann bei den Strafanſtalten in Bruchtal zum Regierungsmedizinalrat bei den Gefängniſſen in Mannheim, Kooperator Joſef Rauſcher zum Pfarrer bei den Gefängniſſen Mannheim und Hei⸗ delberg, zu Juſtizſekretären die Juſtizaſſiſtenten Karl Brehm beim Landgericht Mannheim. Oskar Edelmann, Richard Endreß, Karl Knoll, Otto Knöſſel, gericht Mannheim, zum Juſtſzaßſiſtenten der außer⸗ planmäßige Juſtſzaſſiſtent Wilhelm Gagſtatter beim Amtsgericht Mannheim, Kanzleiaſſiſtentin Mina Müller beim Amtsgericht Mannheim zur Juſtizaſſiſtentin, zur Kanzleiaſſiſtentin die außer⸗ planmäßige Kanzleiaſſiſtentin Marja Bens beim Notariat Mannheim, zum Juſtizwachtmeiſter Juſtiz⸗ wachtmeiſter a. Pr. gericht Mannheim. Zur Ruhe geſetzt auf Antrag wurden die Kanzleiaſſiſtentinnen Amalie Groß Katharina Voiſin beim Amtsgericht Mannheim. ein Ein 1848er entſteigt dem Grabe. Bei Erd⸗ arbeiten in der Südoſtecke des Flugplatzes ſtießen die Arbeiter in etwa 80 Ztm. Tieſe auf ein etwa .80 Meter meſſendes meuſchliches Skelett, bei dem keine Stoffreſte mehr lagen. Der ſtaatliche Alter⸗ umspfleger Prof. Gropengießer als Sachverſtän⸗ zer ſtellte feſt, daß es ſich bei dieſem Fund um das 8 ett eines Mannes handelt, der vermutlich beim Landgericht Mannheim zum Land⸗ Hermann Schmitt beim Amts. Andreas Niß! beim Amts⸗ 18 3 Revolutton 1848 bet San 0 Leiſtungsproben der Muſikſindenten Ein flaltlicher Nachwuchs füchtiger künſtleriſcher Kräfte ſtellte ſich vor Der letzte Vortragsabend der Fachſchaft Mu⸗ ſikerzieher unſerer Kreismuſikerſchaft war wie⸗ der erfreulich rege beſucht. Dieſe ſtarke Anteilnahme beweiſt, wie Kreismuſikerſchaftsleiter Max Adam zuſammenfaſſend feſtſtellte, daß die geleiſtete Arbeit in der Bevölkerung ſtarke Reſonanz findet. Er dankte den Muſikerziehern für ihre Arbeit in ihrem verantwortungsvollen Beruf. Die großen Leiſtungen rechtfertigten das Vertrauen, das den Muſikerziehern geſchenkt wurde. Insbeſondere dankte Adam auch der Fachſchaftsberaterin A. Schumacher. Dann be⸗ rührte der Reoͤner die heutige Kulturpolitik, die dar⸗ auf ausgehe, alle zu aktivieren und teilnehmen zu laſſen. Die Aufgabe der Muſikerziehung beziehe ſich auf ein weites Gebiet; es handle ſich um Arbeit auf breiteſter Baſis. Seit einigen Jahren ſeien hier wunderbare Anſätze feſtzuſtellen. So ſeien Hand⸗ harmonika und Blockflöte Volksinſtrumente, die viele Volksgenoſſen erſt zum Muſizieren bringen. Das Volkslied⸗Singen ſoll anregen, mit der gottgegebe⸗ nen Stimme ſich muſikaliſch zu betätigen. Der Grup⸗ pen⸗ Unterricht bietet den Vorteil und die Auregung des Gemeinſchafts⸗Erlebniſſes. Die Jugend wächſt heute von klein an in der Gemeinſchaft auf, und die⸗ ſer Gemeinſchaftsgeiſt wird in allen Formationen weiter gepflegt. Höhepunkte des nationalen Lebens ſind die Gemeinſchaftsfeiern. Bei der Pflege der Gemeinſchaftsmuſik greifen HJ und Reichsmuſikkam⸗ mer ein und werden im Herbſt hier eine Schule für Jugend und Volk gründen. Hierher wird der Gruppenunterricht über⸗ tragen. Der Gemeinſchafts⸗Gedauke muß ſich auf die Muſikerziehung immer mehr übertragen; er iſt auch dem werdenden Künſtler eine wichtige Anregung. Der Eifer der Lernenden wird gehoben und die Muſizierfreudigkeit geſtärkt. Das breite Fundament der Hausmuſik trägt als Spitze die von großem Kön⸗ nen geſtützte ſoliſtiſche Leiſtung. Max Adam ſtu⸗ dierte anſchließend mit allen Hörern einen vierſtim⸗ migen Kanon ein: „Wer Muſicg liebet, Sich fleißig drin übet, Der hat ſeinem Leben Das Schönſte gegeben!“ * Das Intereſſe der Gäſte des letzten Abends der Ausbildungsklaſſe vereinte ſich in erſter Linie auf die Ermäßigung der Luftpoſtzuſchläge für Br eſſendungen Die Deutſche Reichspoſt wird vom 1. Aug uſt an die Luftpoſtzuſchläge für Briefſendungen, die auf Verlangen des Abſenders mit Luftpoſt befördert werden ſollen, im Inland und nach europäiſchen Ländern allgemein erheblich herabſetzen. Auch bei einigen außereuropäiſchen Verbindungen tritt gleichzeitig eine Ermäßigung ein. Im Inlanddienſt und nach der Freien Stadt Danzig beträgt der Zu⸗ ſchlag künftig nur noch 5 Rpf. für je 20 Gramm, nach allen übrigen euxopäiſchen Ländern wird er auf 10 Reichspfennig für je 20 Gramm herabgeſetzt. Nach außereuropäiſchen Ländern fällt fortan die Erhebung des Mindeſtzuſchlages von 15 Rpf. für Luftpoſtbrief⸗ ſendungen bis 5 Gramm bei den Verbindungen nach Aegypten, Algerien, Libyen, Marokko, Tunis, Sau⸗ diſch Arabien, Levanteſtaaten, Paläſtina, Oſtjordan⸗ land, Rhodus und Sporaden ſowie nach den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika weg; für Sendungen im Gewicht bis 5 Gramm iſt daher nur ein Zuſchlag von 10 Rfg.zu entrichten. Außerdem ermäßigt ſich der Luftpoſtzuſchlag für Druckſachen, Geſchäftspapiere und Warenproben nach Algerien, Marokko, Tun's, Levanteſtaaten, Rhodus und Sporaden für je 25 K auf 10 Rpf. n Ingenieuroffiziersanwärter für die Kriegs marine. Infolge geſtiegenen Bedarfs iſt die Einſtel⸗ lung einer erhöhten Zahl von Ingenieuroffiziers⸗ anwärtern in die Kriegsmarine zum Oktober 1999 erforderlich geworden. Einſtellungsbedingungen ſind Ablegung der Reifeprüfung einer höheren Lehr⸗ anſtalt und ein Lebensalter zum Einſtellungszeit⸗ punkt von höchſtens 22 Jahren. Merkblätter und Auskünfte von der Inſpektion des Bildungsweſens der Marine in Kiel. Meldefriſt bis zum 1. Sep⸗ tember. Im Dienſt des ſozialen Mohnungsbaues Beiratsſitzung der Badiſchen Laudeskreditanſtalt für Wohnungsbau * Karlsruhe, 26. Juli. Vox kurzem trat der Beirat der Badiſchen Landeskreditanſtalt unter dem Vorſitz des Mi⸗ niſters des Innern Pflaumer zuſammen, um den Bericht über das Geſchäftsjahr 1937 eut⸗ gegenzunehmen. Der Bericht des Vorſtands gab einen zuſammen⸗ faſſenden Ueberblick über die umfangreichen und vielfältigen Förderungsmaßnahmen, welche die An⸗ ſtalt teils im Auftrag und mit Mitteln des Reiches, teils aus eigenen finanziellen Kräften durchführt. Unter den Reichsmaßnahmen zeigte ſich insbeſon⸗ dere bei der Kleinſiedlung eine erfreuliche Aufwärts entwicklung gegenüber dem Vor⸗ jahre; die Anſtalt kounte 1937 insgeſamt 913 Klein⸗ ſiedlerſtellen mit Darlehen von rund 155 Millionen Reichsmark fördern. Für den Ban von Selbe mü gn wurden Reichsmittel über rund 930 000 RM für 550 Wohnungen bewilligt. g Daneben 8 auch die weiteren Reichsmaßnah⸗ men, wie Landarbeiterxwohnungsbau. Reichsbürgſchaf⸗ ten für den Kleinwohnungsbau und Inſtandſetzungs⸗ zuſchüſſe für den Woge nach Möglichkeit vorwärts getrieben* Aus eigenen Mitteln ſörderte 555 Anſtalt im vergangenen Jahre 2908 Wohnungen mit nachſtelli⸗ gen Darlehen über rund 4060 000 RM. Von den angeforderten Wohnungen kommen 71,9 v. H. der 1 8 den Angeſtellten mit geringen 5 Die Anſtalt it da te; der Reſt verteilt ſich auf 580 noch ausſtehenden geſanglichen Leiſtungsproben. Hier eröffnete Margot Abelt(Schule Wilh. Fenten) den langen Reigen mit der letzten Arie Katharinas, aus „Der Widerſpenſtigen Zähmung“. Viele Hörerinnen waren gekommen, Helmut Schonder zu hören lebenfalls Fenten), der diesmal die Mozartſche Kon⸗ zert⸗Arie italieniſch ſang. Toni Neckermann und Karl Hauck ſangen die Aüseinanderſetzung und Eiferſuchtsſzene zwiſchen der verlaſſenen Santa und Turridu mit gewaltigem dramatiſchem Impuls und durchdringender Stimmgewalt. Auch ſie durften ſich mehrmals zeigen. Wie dieſe beiden, entſtammt Hilde Ehrlacher, die ſchon am erſten Abend der Aus⸗ bildungsklaſſe zu hören war, der Schule Max Schöttls. Diesmal ſang ſie die Arie der Roſine aus dem„Barbier von Sevilla“. Die Reize ihres Kolo⸗ raturſoprans entfaltete ſie mit Zierlichkeit und Tem⸗ perament. Der Beifall war verdientermaßen ſehr rege. Sehr hübſch machte ſich die Kombination von Singſtimme(Elſe Spatz, Schule Marg. Brandes) mit Violine(Theo Wagner, Schule Inka v. Lin⸗ prun) in der Arie aus Mozarts„Il re pastore“. Karl Graſſinger(Marg. Brandes) ſingt nament⸗ lich auch in hohen Lagen wunderſchön leicht und lok⸗ ker, ohne jede Verkrampfung, wie er an Liedern Schuberts, Haydns und Beethovens zeigte. Martha König⸗Weyrauch(Aug. Bopp⸗Glaſer) ez den Endſpurt und wußte ſich gut in Mozarts Opern⸗ ſtil einzufühlen. a Zwiſchen dieſen Geſangsnummern gab Georg Kö⸗ nig(Schule Fritz Früh) einen neuen Beweis ſeiner beſonderen Begabung für die Geige, Arina Kaſt⸗ ner(Gerth Scharff) erntete ſtürmiſchen Beifall für ihre Chopin⸗Wiedergabe, Sie geſtaltete eins ſeiner Jugendwerke, die leidenſchaftlichſte ſeiner vier Bal⸗ laden, ganz ſo, wie er es ſich gedacht haben mag, unter Verzicht auf übertriebenes Pathos. Carmen Mül⸗ ler(Lotte Kramp) ließ Robert Schumanns„Papil⸗ lons“, die zwölf niedlichen Schmetterlinge, los. So bleibt noch— last not least— Eduard Bruker zu nennen(Hanni Werber⸗Römer), der„Gnomenrei⸗ gen“ und„Waldes rauſchen“ von Liſzt ſpielte. Eduard Bruker bewährte ſich als techniſch vollendeter und feinfühliger Pianiſt, von dem noch viel Ueberdurch⸗ ſchnittliches zu erwarten iſt. Dr. Fritz Hau bold Im kfllfewern mutter und kind“ ſorgzt die 89. für die Familie, wenn ſich die Mutter in Erholung befindel eder krank iſt. 9279 flaushalthilſen teen bereit, an ihrer Stelle un- entgeltlich den flaushall ju führen. HIL FS VEREK Unten ind find . 71 fördern, in vollem Umfange gerecht geworden. Ne⸗ ben der Förderung des Neubaues von Kleinwoh⸗ nungen hat die Anſtalt auch in erheblichem Umfange Mittel für die Jnſtandſetzung von Altbauten gewährt. Die finanzielle Kräftigung der Sab be l. ſtalt hat auch im Jahre 1937 auügehalten, ſo daß die Anſtalt auch weiterhin in der Lage ſein wird, erheb⸗ liche Mittel für ſtellen. den Kleinwohnungsbau bereitzu⸗ Miniſter Pflaumer konnte abſchließend feſt⸗ ſtellen, daß das von der Badiſchen Regierung mit der Gründung der Auſtalt im Jahre 1934 verfolgte Ziel erreicht worden iſt. Zum Schluſſe der Sitzung teilte der m ſter mit, daß der Präſident der Anſtalt, Miniſterial⸗ rat Dr. Imhoff, aus dem Vorſtand der Landes⸗ kreditanſtalt ausſcheidet, um die Leitung der Bad. Gebäudeverſicherungsanſtalt zu übernehmen; er ſprach dem ſcheidenden Präſidenten Dank und An⸗ erkennung für die beim Aufbau der Anſtalt gelei⸗ ſtete Arbeit aus. Donnerstag, 28. Juli Reichsſender Stuttgart 2.30: Frühkonzert.—.00: Gymngſtik.—.30; Ohne Sorgen feder Morgen— 11.30: Volksmuſik und Bauern- kalender.— 12.00: Mittags lon— 1 dung: Deutſches Türn⸗ und Sbortfeſt 14.105 Deutſches 18 13.15: 3— Bu ee 8 6 l Zuge 5 0 Nömpfer* 20 N Ain 98 29.00: Volks⸗ uns Unterhaltungsmuſik. konzert. 5 urn⸗ eule.— 19.00: Tag der Wett⸗ Weufchen Volkstums. — 24.00: Nacht⸗ a Deutſchlandſender .05: Muſik für Frühaufſteher.—.30: Frühkonzert, — 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittog. — 14.00: Unterhaltungsmuſik— 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Ernſt Stimmel ſpricht.— 18.30: Zur Unterhaltung.— 19.00: Und 1.— 20.15: Neue 5 und eng⸗ nie A e 8 5 22.15; Deutſches .40 chsſen⸗ Bresl— 1555 2 18 00: Die bodiſche Hitler⸗ NSDAP-Miffeilungen Hartestacitlichen Sehkanntmachungen aunnommeg Anordnung der Kre'sleitung 5 Die Ortsgruppen haben bis ſpäteſtens Donnerstag, . Juli, die Reichsparteitagsplaketten auf der Kreislel⸗ tung(Zimmer 3) abzuholen. Für die ordnungsgenräße Abholung iſt der Propagand aleiter perſönlich verantwork⸗ lich. Kreispropagandaamt. An alle Stadtortsgruppen! Die Karten für die Freilicht'ilmveranſtaltung ſind bis ſpäteſtens Samstag, 30. 7. 12 Uhr, abzurechnen. Nah dieſem Termin werden alle nicht zurückgegebenen Karten in Rech⸗ nung geſtellt! Kreispropagandamt. Waſſerturm. Die Beſprechung des Ortsgruppenſtabes und der Zellenleiter am 28. 7. fällt aus. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim⸗Weſt. 28.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, holen die Frauen die Beitragsmarken bei Fembler, Wilhelm⸗ ſtraße 58, ab. Feudenſtadt⸗Oft. 28.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, holen die Frauen die Beitragsmarken bei Maudanz, Hauptſtraße, ab. 3 Seckenheim. 27.., 20 Uhr, treten ſämtliche Hitlerjungen von Seckenheim und Ilvesheim am HJ⸗Heim Seckenheim in tadelloſer Uniform zum Appell an. Dienſt, Ausweis⸗ kontrolle, Uniſormappell(Beſichtigung). Sämtliche Beur⸗ laubungen ſind aufgehoben. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gefolgſchaft tritt am Mittwoch, 27.., um 20 Uhr auf dem Clignetplatz in Sommeruniſorm an. Sportzeug iſt im Brotbeutel mitzu⸗ bringen 288 Motorgefolgſchaft 1/171 Mannheim⸗Innenſtadt. Am 27. 7. Gefolgſchaftsdienſt. Zeit: 20 Uhr. Antrittsort: Sommerdienſtanzug. NSK OV „ 20 Uhr, im Geſchäftszimmer Große angeſetzte Beſprechung für die Offiziers Neuer Termin wird noch rechtzeitig be⸗ markt. Anzug: Die für 27. 7. Merzelſtraße 5, betreuer fällt aus. banntgegeben. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Ortswaltungen Der Sport findet am Donnerstag ab 1000 hortplotz an der Zeppelinſtraße ſtatt. Erlenhof. Uhr auf dem Sp Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Ausfallende Fahrten! Die Sonderzüge noch Wildhoas und noch Woldmichelbach am kommenden Sonntag fallen wegen Wagenmangel aus. Volksgenoſſe, Deine Urlaubsreiſe mit Kdß! Für ful. gende demnaächſt ſtartende Urlaubsfahrten nehmen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen entgegen: U 77 vom 28.7. bis 6. 8. Elöfandſteingebirge(Sächſiſche Schweiz), Ge⸗ ſamtkoſten 42 ,. Un 2 vom 30. 7, bis 3. 8. Bodenſee (Konſtanz und Umgebung), Geſamkkoſten 28,50, Höchſte Zeit zur Anmeldung! Fahrten im Auguſt. 8 und 14 Toge in die öſterrei⸗ chiſchen Alpen(Pongau, Kärnten, Kremstal), Bodenſee, Schwarzwald. Erkundigen Sie ſich bei den Geſchäfts⸗ ſtellen. Achtung, Fahrzeiten!. ieee Die Teilnehmer an 3 U 77 nach der Sächſiſchen Schweiz fohren a 28. 7. in Mannheim ab um 140 mit Souderzug. Die Teilnehmer an der U 40 ins Al⸗ gäu fahren am 28. in Mannheim ab um.40 Uhr mit Sonderzug. Abteilung Feierabend Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Sonderfahrten zum Preis von.50/ einſchl. Hin⸗ und Rückfahrt mit der OC fin⸗ den für folgende eee ſtatt: Mittwoch, 27. 7, und Samstag, 30. 7. zu Der Widerſpenſtigen Zähmung“, fer⸗ ner am(. und 7. 85„Fauſt, der Tragödie 1. Teil“, 2, und 10. 8.„Die Freier“, 9 8„Götz von Berlichingen“. Ex⸗ mäßigte 1 795 außerde 8 zu folgenden Veranſtaltüh⸗ gen erhältlich: und 11.„Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ mung“, 29. 5 15.448. 455 1. Deil l, 81.„Die Freier“,.,., 8. und 12.„Götz von Berlichingen“, Achtung, Reichsjeſtſpiele Seidelberg! Laut Mittelung der Reichsfeſtſpielleituns muß die auf Donnerstag, 28. 75 angeſetzte Vorſtellung„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ ieren. Die ſchon ausgegebenen Karten ſind bis ſpäte⸗ ſtens Donnerstag, W.., auf der Kreisdienſtſtelle, Rhein⸗ ſtraße 9, Zimmer 49, zurückzugeben. Später eingehende Karten können nicht mehr berückſichtigt werden. 1 Maunheimer Volkschor »Nächſte Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2. Mittwoch, 27. ſamtprobe. ., Probe für Frauen. Freitag, 29. 7, Ge⸗ Wellerbericht des Neichswelte biene Ausgobe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. Juli: Nach der kräf⸗ tigen Erwärmung am Dienstag, wobei die Tempera turen durchweg über 30 Grad anſtiegen, kam es am Abend zu einem Einbruch kühlerer Luftmaſſen, durch den Temperatur⸗Rückgang von etwa 10 Gre in ganz Südweſtdeutſchland zu meiſt ſtarken Ge wittern führten. Anſchließend ſtellte ſich leichte ge. ruhigung ein, doch iſt e Wetter Koe ee 5 Voraus ſage für Donners!os. 28 70 Vielfach aufheiternd ohne weſentliche Nieder- ſchläge, mäßig warm, ſchwül, schwache Winde. Hüchſttemperatur in Mannheim am 26. dul 32,4 Grad tiefſte Temperatur in der Nacht zum Full,* 152 Gradz beute früh balb 8 Uhr 5 168 5 Wee in der Zeit von geſtern 1 halbe 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 6,7 n 6,7 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vorn S Uhr. 20 Gras Waſſer⸗ und + 16 Grad Luſt⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jul hein ⸗Aegel 24 waub ſtöln Meckar⸗Pegel — bein- Pear 23 24, 2 2 85 Rheinfelden Gockels⸗ ...... ̃ ̃ ͤᷣ̃0P.:!!! ꝶmßeßfßßx. ß ñðᷣ ß ͤ ß ̃ͤ CCC 3 1938 7 Stag, tele. mäße wort⸗ imt. d bis ieſem Rech⸗ mt. ſtabes holen helm⸗ holen ſtraße, ungen uheim weis. Beur⸗ t tritt atz in mitzu⸗ 27. 7. ockels⸗ Große iziers⸗ lig be⸗ ont ſtr. 3. 5 19.80 Jildbas fallen ür fol⸗ n. die 7 vom , Ge⸗ denſee Höhe ſterrei⸗ denſee, ſchäfts⸗ Fee ischen t 8 All⸗ hr mit Preis G fin⸗ ., und gabe kräf⸗ tpera⸗ 8 am n, die Grad 1 Ge; e Be⸗ tter Ne VAnleilallunggelle det Nh Der moralisch verdorbene Terrier CResclieicdlungagauincle in U Geschieden wegen Schweigsamkeit und wegen Humorlosigkeit In der Fordſtadt Detroit iſt kürzlich eine Ehe geſchieden worden wegen eines„moraliſch ver⸗ dorbenen“ Terriers. Mit dieſem ſelbſt für amerikaniſche Verhältniſſe eigenartigen Urteil hat es folgende Bewandtnis. Da waren Mr. und Mrs Pahorſky, die anſangs ganz glücklich und harmoniſch lebten. Dann wurde die Ehe, wie das öfters ſo vor⸗ zukommen pflegt, weniger harmoniſch. Mr. Pahorſky beſuchte mehr, als ſeiner Frau lieb war, Reſtaurants, Bars und Nachtlokale. Und immer nahm er„Flocky“ mit, ihren kleinen Terrier. Bisher war Flocky ein liebes gutes Tier, er wax, wie Frau Pahorſky vor dem Richter bezeugte, ihr„Darling“. Aber der Be⸗ ſuch der Nachtlokale hatte ſeinen Charakter vollſtän⸗ dig verändert. Wenn er ſpät abends mit Herrn Pahorſky nach Hauſe zurückkehrte und der übliche Wortwechſel zwiſchen den Ehegatten einſetzte, nahm Flocky oſtentativ für Herrn Pahorſky Partei. Er bplaffte Frau Pahorſky wütend an und ſchnappte ſo⸗ gar nach ihr. Kurz, der Reſtaurantbeſuch hatte den Terrier„moraliſch verdorben“, was von dem Richter denn auch ausdrücklich als Scheidungsgrund beſtä⸗ tigt wurde. An ſeltſamen Urteilen iſt ja die amerikaniſche Scheidungspraxis reich. In keinem Lande der Welt werden ſo viele Ehen geſchieden wie in Amerika. In Oklahoma hatte eine Frau Hawkins die Scheidung beantragt, weil ihr Mann des Morgens pfeift. Immerfort pfeift. Am Morgen nach der Hochzeit hatte ſie das zu ihrem Schrecken ſeſtgeſtellt. Sie ſchlief noch. Da wurde ſie durch ein lautes Pfeifen wach. Sie ſah ihren Mann vor dem Spiegel ſtehen. Er raſtierte ſich. Und während er den weißen Schaum um Kinn und Backe rieb, pfiff er. Er pfiff auch beim Raſieren. Nur wenn die Klinge über eine gefährliche Stelle am Kinn oder Hals hin⸗ wegglitt, machte er eine kleine Paufſe. Und dann pfiff er weiter bis zum Frühſtück. Frau Hawkins erklärte, das Pfeifen ihres Man⸗ nes jeden Morgen nach dem Aufſtehen mache ſie krank. Herr Hawkins erklärte, das ſei übertriebene Empfindlichkeit. Frauen gewöhnten ſich in der Ehe an ſo vieles. Schnarchen ſei viel ſchlimmer als Pfeifen. Mancher Mann ſchnarcht die ganze Nacht. Er ſchnarche nicht. Er pfeife nur des Morgens eine knappe halbe Stunde. Er brauche das, um ſich friſch und elaſtiſch zu machen. Das Pfeifen ſei für ihn eine gymnaſtiſche Uebung, wie für vollſchlanke Frauen das Rumpfbeugen. Er ſei das ſeiner Ge⸗ ſundheit ſchuldig.„Aber meine Geſundheit“, warf Frau Hawkins ein,„die wird durch das Pfeifen untergraben.“„Und meine Geſundheit“, ſagte Herr Hawkins,„durch das Nichtpfeiſen.“ Er würde lieber auf die Ehe pfeifen, als auf das Pfeifen. Und da bei dieſem grundſätzlichen Widerſtreit der Meinun⸗ gen eine Einigkeit nicht zu erzielen war, wurde wegen Pfeifen des Mannes die Ehe geſchieden. In Boſton ging eine Ehe in die Brüche wegen Humorloſigkeit des Mannes. Im allgemeinen iſt der Mangel an Humor ja kein Scheidungsgrund, aber hier lag ein Fall beſonderer Art vor. Der humorloſe Mann war nämlich ein beliebter Komiker. Wenn er auf der Bühne ſtand, kam man aus dem Lachen nicht heraus. Die Ehe mit einem ſolchen Manne müſſe, meinte die Frau, eine höchſt luſtige Sache ſein. Das aber war ſie nicht. Im Gegenteil. Der Komiker entpuppte ſich in der Ehe als Hypochonder, als griesgrämig und geradezu ſchwermütig. Das hielt die Frau nicht aus. Sie ging alſo hin und klagte. Und der Richter war ein⸗ ſichtig genug, ſie von dem ganz und gar humorloſen Komiker zu befreien. Zu den ehelichen Pflichten, erklärte ein Richter in Neuyork, gehöre auch das Reden. Eine Frau hatte nämlich eine Scheidungsklage eingereicht wegen Schweigſamkeit des Mannes. Wochenlang, ſagte ſie vor dem Richter aus, hätte ihr Mann den Mund nicht aufgetan. Kaum ſage er „Guten Morgen“ oder„Adieu“, wenn er ins Büro geht. Sie habe ihm abſichtlich das Eſſen verſalzen. Aber er habe nicht einmal geſchimpft. Dieſe ewige Schweigſamkeit könne ſie nicht ertragen. Alles habe ſchließlich ſeine Grenzen. Das meinte der Richter auch und ſchied die Ehe. Solche Beiſpiele ließen ſich noch zu Dutzenden anführen. Die amerikaniſche Geſetzgebung kommt ja den Scheidungsgelüſten der Scheidungsluſtigen in großzügigſter Weiſe entgegen, da es kein einheit⸗ liches Ehegeſetz in Amerika gibt und jeder der 48 Staaten ſeine beſonderen Geſetze hat, iſt unter den einzelnen Staaten ein förmlicher Konkurrenzkampf entſtanden. den ehemüden Pärchen die Trennung ſo leicht wie möglich zu machen. In dem Kampf iſt ja Reno, im Staate Nevada, das Scheidungsparadies, Sieger geblieben. Aber da meldet ſich gleich wieder die liebe Konkurrenz von außerhalb. In Mexiko kann man noch ſchneller und billiger geſchieden wer⸗ den. Mit einer herzerfriſchenden Aufrichtigkeit hieß es in den Annoncen der amerikaniſchen Zeitungen wörtlich: „Wichtige Mitteilung für alle Touriſten, die Mexiko beſuchen! Nach einem Aufenthalt von 4 Wochen ſofortige Scheidungsmöglichkeit. Keine teuren und langwierigen Prozeſſe, keine teuren Advokaten, keine Zeugen und unnötigen Speſen. Strengſte Diskretion zugeſichert. Während des Aufenthalts außerdem Gelegenheit zur Beſichtigung der weltberühmten Ruinen der Majas. Verbreiten Sie es in Ihrem Bekanntenkreis!“ Es hat natürlich auch in Amerika nicht an Ver⸗ ſuchen gefehlt, die Eheſcheidungen zu erſchweren, um der gewiſſenloſen Leichtſinnigkeit, mit der Ehen geſchloſſen und wieder getrennt werden, entgegenzu⸗ treten. Ein Radikalmittel glaubt der bekannte Ehe⸗ ſcheidungsrichter David Brothers in Chikago gefun⸗ den zu haben, Er verlangt, daß ſich niemand mehr als zweimal im Leben ſcheiden laſſen dürfe. Man könne ſich einmal in der Wahl der Ehegefährten irren, oder auch zweimal, aber dann müſſe man es gelernt haben, die andere richtige Hälfte zu finden. Sonſt habe man den Beweis geliefert, daß man überhaupt nicht imſtande ſei, eine Ehe zu führen. Die amerikaniſche Ehe, meinte Richter Brothers, ſei keine heilige Einrichtung mehr, ſondern ein Jazz. Man tanze leichtſinnig hinein und leichtſinnig heraus. Das leichtſinnige Hineintanzen könne man niemand verwehren, aber für das Hinaustanzen müßten neue Geſetze geſchaffen werden. Paul Rach é. BILDER VOF TAGE . Doppelgängerinnen der Leinwand In London trafen die Doubles von bekannten Hollywooder Filmſtars ein, um in einer Reyue aufzutreten. Bei genauerem Hinſehen entdeckt man die Doppelgängerinnen der Leinwand wie folgt: In der Mitte Marlene Dietrich. Von links nach rechts im Kreiſe: Anna Mae⸗Weſt, Greta Gorbo, Zaſu Pitts, Joan Crawford, Loretta Young. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Das ſind zwei von den vier Bezwingern der Eiger⸗Nordwand Der Münchener Ludwig Vörg (Atlantic, Zander⸗M.) „und ſein Kamerad Andreas Heckmaier aus Bayriſch⸗Zell (Atlantie, Zander⸗M.) Zur Groſzen Kunstausstellung 1938 in München Deutſche Künſtler und ihr Werk Wir bringen hier in zwanaloſer Reihenfolge einige kleine Einzelwürdigungen deutſcher Maler und Bildhauer, die im„Haus der Deutſchen Kunſt“ mit weſclitlichen Beiträgen vertreten ſind. III. b Fritz Klimſch Obwohl die große Ausſtellung im Haus der Deut⸗ ſchen Kunſt mehr als 1150 einzelne Werke enthält, wüßte ſich kaum einer, der durch die vierzig Säle gegangen iſt, der„Olympia“ von Fritz Klim ſch nicht zu erinnern. Dabei gehört dieſe natürlich ſchlanke Mädchengeſtalt, die entſpannt auf einem Stein ſitzt, den harmoniſch durchgebildeten Kopf verſonnen leicht geneigt und die beiden Hände über dem hochgeſtellten linken Knie verſchränkt hat, keines⸗ wegs zu den Arbeiten, die aus irgendeinem äußeren Grunde als auffällig bezeichnet werden können, wie etwa die Bilder des Wieners Alexander Rothaug oder Zieglers„Göttin der Kunſt“. Sie hat auch nichts Auſpringendes, Aggreſſives und Lautes an ſich, wie ie Monumentalplaſtiken Thoraks, die Körperkraft und Willen als des Menſchen höchſte Tugenden prei⸗ len; ſie geht nicht auf Veräußerung, ſondern auf erinnerlichung aus, nicht auf Bewegung, ſondern auf Ruhe, die jedoch nicht mit Trägheit, ſondern mit Ge⸗ laſſenheil. mit Gleichmut der Seele zu umſchreiben iſt eine Ruhe alſo, die von innen nach außen ſegens⸗ reich wirkt und den hockenden Mädchenkörper„ſelig in ſich ſelbſt“ erſcheinen läßt. Blutwarme Lebendigkeit it hier durch die Schönheit der Form geadelt, die ſtets aus der organiſchen Struktur des meuſchlichen Körpers gewonnen wird, und Anmut wird hier auf einzigartige Weiſe mit einer eindrucksvollen Monu⸗ mentalität vereinigt, die ohne jede Ueberſteigerung einzelner Funktionen, etwa der Muskelkraft, des illens oder der Gebärde erreicht wird. So verbrei⸗ tet dieſes Kunſtwerk eine überlegen durchgeſtaltete undplaſtit von maßvoller Ausgewogenheit und Ge⸗ ſchloſſenheit, eine Atmosphäre um ſich, in der jeder Vorübergehende beglückt verweilt. Sie gehört zum änſten das dieſe Ausſtellung zu bieten hat. 1 Klimſchs Schaffen aber ſteht ſie nicht allein. daß er ſich wie kein anderer auf die künſtleriſche Ausgeſtalkung gerade des ruhenden Frauenkörpers verſteßt, beweiſt ferner die liegende Mädchengeſtalt, ein friſcher Zuſammenklang von Reife, echt kreatür⸗ licher Daſeinsfreude und Hingabebereitſchaft, den der Künſtler„Sommertag“ benannt hat und ſchließ⸗ lich auch die prächtig komponierte„Schauende“, die auf der gleichen Ausſtellung des vergangenen Jah⸗ res viele Bewunderer gefunden hat. Beträchtlichen Ruhm hat ſich der nahezu ſiebzigjährige Künſtler, der mit Kolbe zu den bekannteſten in Berlin leben⸗ den Bildhauern zählt, in früheren Jahren mit man⸗ cherlei Portätköpfen erworben. Den zuvor genann⸗ ten Alterswerken aber iſt ein ganz beſonderer Zau⸗ ber gemeinſam, der nur aus zweierlei zu erklären iſt: aus der Liebe zur Muſik, zu der Klimſch ſchon ſehr früh— noch im Frankfurter Elternhaus— hin⸗ gefunden hat, und aus der Anmut der mainfrän⸗ kiſchen Taunuslandſchaft, an deren Schönheit der Künſtler Blick und Gefühl für die natürliche Har⸗ monie ſchulen konnte. Karl Ude. * Zu den Mannheimer Malern, deren Bilder in der Großen Deutſchen Kunſtausſtellung ausgeſtellt ſind, iſt neuerdings noch Paul Blume hinzu⸗ gekommen, von deſſen Bildern das Oelgemälde „Brücke in Schwaben“ ausgewählt und in die Ausſtellung eingegliedert worden iſt. eee eke In Salzburg: „Amphüryon“ und Don Giovanni“ Salzburg, im Juli. Die mit großer Spannung erwartete erſte Schau⸗ ſpielaufführung der Salzburger Feſtſpiele war „Amphitryon“ von Heinrich von Kleiſt in der Inſzenjierung von Erich Engel. Der ur⸗ ſprüngliche Plan, das Stück im Freien zu ſpielen, war mit Rückſicht auf die in Salzburg nie völlig ſicheren Witterungsverhältniſſe aufgegeben worden. Stefan Hla wa hatte für ein Bühnenbild geſorgt, das den Zauber des Barock wunderbar einfing. Das Spiel von der vermenſchlichten Gottheit, das am Ende aber dennoch wieder von der Größe des Ueberirdiſchen umgeben wird— wo paßte es beſſer hin, als in die Stadt, in der eine ſchöpferiſche, tief im Menſchlichen wurzelnde Sinnesfreudigkeit das Antlitz der großen Bauten geformt hat und in deren Umgebung die aufragenden Berge Gott in ſeiner ganzen Majeſtät verkünden! Erich Engels Regie rückt die überragende Höhe der deutſchen Inſzenierungskunſt ins hellſte Licht. Der tiefe Jöeengehalt der knappen und eindring⸗ lichen Sprache Heinrich von Kleiſt's lag aufgeſchloſ⸗ ſen vor den Hörern, und wunderbar mündet das Spiel, das den Gott als allzu menſchlichen Liebhaber einführt, in ide Sphäre des Ewigen. In erſter Li⸗ nie muß Willfried Seyferth genannt werden, deſ⸗ ſen Diener Soſias letzte Erfüllung der Schauſpiel⸗ kunſt darſtellt. Aber auch Erhart Siedel als ſein göttlicher Widerpart bot eine große Leiſtung. Als Alkmene betonte die junge Heidi Kuhlman vor alledem den heroinenhaften Charakter der Rolle. Wunderbar klar kam die gedankenreiche Pracht der Kleiſtſchen Verſe aus ihrem Mundes Ferdinand Marjans Jupiter war von allen Schauern der Gottheit umgeben, wie auch Raimund Buchers Amphitryon erſchütternd wirkte in ſeiner ohnmäch⸗ tigen Raſerei unzulänglicher Menſchlichkeit. Der Ein⸗ druck des vollendeten Spieles war außerordentlich. * Der dritte Abend war dem Gedenken des größ⸗ ten Genius der deutſchen Oſtmark, Mozart, ge⸗ widmet. Die Aufführung des„Don Giovanni“ erhielt ihre beſondere Weihe durch die Anweſenheit des Stellvertreters des Führers, Reichs miniſter Rudolf Heß, der Gegenſtand herzlicher Ovationen war. Es iſt Salzburger Tradition, den„Don Giovanni“ in italieniſcher Sprache aufzuführen, um da⸗ mit den Unſtimmigkeiten der verſchiedenen Text⸗ bearbeitungen aus dem Weg zu gehen. Darüber hinaus aber ſoll gerade hier in dieſer von italieni⸗ ſchen Meiſtern erbauten deutſchen Stadt das Zuſam⸗ menwirken nördlichen und ſüdlichen Geiſtes doku⸗ mentiert werden. Die Aufführung war ein vollen⸗ deter Zuſammenklang deutſcher und italieniſcher Kunſt. Generalmuſikdirektor Boehm aß am Pult und ſtellte klar die Tiefe des Werkes heraus. Die italieniſchen Sänger Enzio Pinza als Don Giovanni und Virailio Lazaria als Leporello lie⸗ hen den ewigen Mozartſchen Melodien die Pracht ihrer herrlichen Stimmen. Die deutſchen Sänge⸗ rinnen und Sänger Gliſabeth Rethherg. Moria Cebotari Luiſe Hellelsgruber, Herbert Alſen. Antan Dermota und Karl Etel waren kongenfale Partner. 4% Internationaler Komponiſten⸗Wettbewerb in Brüſſel. Aus Anlaß ſeines zehnjährigen Beſtehens veranſtaltet das„Quartett belge à clavier“ in Brüf⸗ ſel einen internationalen Komponiſten⸗Wettbewerb, an dem ſich Tonſetzer aus allen Ländern beteiligen können. Es wurden zwei Preiſe in Höhe von 8000 und 3000 Franken für ein Quartett für Kla⸗ vier, Bioline, Bratſche und Cello aus⸗ geſetzt, deren Aufführungsdauer zwiſchen 20 und 30 Minuten betragen ſoll. Neue Ausgrabungen in Herkulanum. Auf An⸗ ordnung des italieniſchen Erziehungsminiſters Bot⸗ tai werden am 1. Oktober am Golf von Neapel in der Gegend von Herkulanum neue Ausgrabungen in Angriff genommen werden. Die Ausgrabungen in Herkulanum werden ſich weſentlich ſchwieriger geſtalten als in dem durch den gleichen Veſuvaus⸗ bruch im Jahre 79 nach der Zeitwende verſchſttteten Pompeji, da ſich im Laufe der Jahrhunderte die Schlammaſſen zu tuffartigem Geſtein verdichtet ha⸗ ben. Erſchwerend iſt ferner, daß über den Ruinen des antiken Ortes der moderne Ort Roſina liegt⸗ Es wird beabſichtigt, die Bewohner dieſes Ortes, ſo⸗ weit es nötig iſt, in neuerbauten Häuſern wo anders anzuſtiedeln. „Ueberſpaunt“. Dr. Morton au der Irren⸗ anſtalt Worceſter(Maſſ.), hat eine neue Me⸗ thode für den Nachweis des Irreſein s entwickelt, Ex verwendet für dieſen Zweck ein Ge⸗ rät, mit welchem die phyſiologiſchen Gehirnſtröme gemeſſen werden können. Auf Grund zahlreicher vorgenommener Meſſungen konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, wie„Wiſſen und Fortſchritt“ berichtet, daß ein normales Gehirn Ströme mit 10 Wechſeln in der Sekunde und einer Spannung von 20 bis 50 Milli⸗ volt erzeugt, während die Ströme eines kranken Ge⸗ hirns eine höhere Frequenz und auch eine höhere Spannung aufweiſen. Die Diagnoſe auf Geiſtes⸗ krankheit kann ſomit, ganz unabhängig von dem Verhalten des Patienten, nach Angaben eines unvor⸗ eingenommenen elektriſchen Meßinſtrumentes geſtellt werden. Flämiſche Opern in Köln. Spielzeit veranſtaltete die Antwerpener Oper ein Gaſtſpiel im Kölner Opernhaus mit der Oper „Annemarie“ von Veremens, zu der der Dichter In der vorigen Timmermans das Textbuch geſchrieben hat. Der ſtarke Erfolg dieſer Gaſtaufführung veranlaßte Generalintendant Spring zur Annahme von zwei weiteren Bühnenwerken flämiſcher Komponiſten für die kommende Spielzeit. Es handelt ſich um die Opern„Kemous“ von van Durmo und„See⸗ volk“ von Gilſon. 6. Seite Nummer 340 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Juli 1939 Veunlscſiteæs — Allabendlich verlaſſen mehrere Millionen Menſchen in Amerika die 15 900 Lichtſpiertheater des Landes, müde und mit ſchmerzenden Augen, nach⸗ dem ſie ſich vier Stunden lang die neueſten Erzeug⸗ niſſe Hollywoods betrachtet haben. Was ſie ſahen, waren zwei abendfüllende Filmdramen, dazu eine Wochenſchau, einen Kulturfilm und einen gezeichne⸗ ten Trickfilm. Sit Jahren beſchweren ſich Tauſende und aber Tauſende von Kinobeſuchern in Amerika, daß man ihnen zu viel für ihr Geld bietet. Die Aerzte weiſen darauf hin, daß es ungeſund ſei, vier oder gar fünf Stunden in einem Kino zu ſitzen, die Produzenten ſtöhnen, daß ſie kaum ſo viele Filme auf den Markt bringen können, wie durch das „Doppelſchlagerprogramme“ benötigt werden. Im Jahre 1930 führte ſich dieſe Unſitte in den Staaten ein, ſtatt einen Film für dasſelbe Geld zwei zu zeigen. Es geſchah, als die Kriſe einſetzte und die Lichtſpieltheater einen großen Teil ihrer Beſucher verloren. Man lief förmlich um die Wette für die Gunſt des Publikums, man kam auf die ausgefal⸗ lenſten Reklameideen, um Beſucher anzulocken, und glaubte mit der Werbung„Bezahle einen Film und ſchau dir zwei dafür an!“ ein beſonders zugkräftiges Mittel zur Hebung des Beſuches gefunden zu haben. Es gibt Kinos, in denen man ſogar drei abend⸗ füllende Filme ſpielt, und in Norddakota gibt es Kinos, die fünf Filmdramen nacheinander abrollen laſſen und ihr Publikum buchſtäblich„rädern“. Irgend jemand hatte mit dieſem Unfug den Anfang gemacht, und die andern glaubten es ihm gleichtun zu müſſen. Man ſetzte Preiſe für die fleißigſten Kinobeſucher aus, die aus Parfümerien, Hunden, Fahrrädern, Küchenöfen, ja ſogar aus Automobilen beſtanden. Ein Filmtheater⸗Konzern in New Eng⸗ land bot den Hausfrauen an, ihnen den Lohn für ein Dienſtmädchen zu vergüten, wenn ſie ſich bereit zeigten, jeden Abend ins Kino zu gehen. Andere richteten Kaffeebars ein und verteilten koſtenlos Schokolade und Kuchen, damit die werten Beſucher auch den Anſtrengungen eines derartigen vier⸗ bis fünfſtündjigen Mammutyrogramms gewachſen waren. Die Folge dieſer Werbungsmaßnahmen war eine Kriſe in Hollywood. Je mehr man produzierte, deſto ſchlechter wurden die Erzeugniſſe, das Niveau des Durchſchnittfilmes ſenkte ſich, von einigen international anerkannten Spitzenleiſtungen abge⸗ ſehen, ganz beträchtlich. Zudem erzielten die ein⸗ zelnen Filme entſprechend geringere Einnahmen und mußten darum weit billiger als früher herge⸗ ſtellt werden. Eine große Filmgeſellſchaft unter⸗ nahm es, eine Million Kinobeſucher über ihre Mei⸗ nung zu den Zweiſchlagerprogrammen zu befragen. Obgleich ſich 78 Prozent der Befragten gegen die Vorführung von zwei abendfüllenden Fülmen aus⸗ ſprachen mit der Begründung, daß das zuviel ſei, beharrten die Kinobeſitzer auf ihrem Rezept, von dem ſie nicht mehr abgehen wollten, um nicht ein neuerliches Schwinden der Beſucherziffern zu er⸗ leben. So herrſcht der groteske Zuſtand, daß in 75 ., H. aller amerikaniſchen Kinos weiterhin zwei Groß⸗Filme in jeder Vorſtellung geſpielt werden, bbwophl die, Produzenten, die Filmſtars und das gublikum ſelbſt dagegen ſind und auch die Kinobe⸗ ſitzer nur erhöhte Unkoſten damit haben, ganz ab⸗ geſehen von der Qualitätseinbuße. * — Ein merkwürdiger Vorfall Zoo von Belfort. Der Wärter der Löwen, Foſter, bemerkte fjüngſt, wie ſeine beiden großen Löwen Wellace und Victoria in Streit gerieten. Das Ehe⸗ paar hatte bisher in einer ſeltenen und erſtaunlichen Harmonie miteinander gelebt. Vor ſechs Wochen waren nun zwei kleine Löwenbabys eingetroffen, die von beiden Eltern mit rührender Liebe gehegt und gepflegt wurden. Was bedeutete nun der Streit? Er wurde ſo heftig, daß die beiden Eltern in höchſter Wit kämpfend gegeneinander vorgingen und bald bluteten. Foſter drang in den Käfig ein und ver⸗ ereignete ſich im ſuchte, ſeine beiden Freunde mit Hilfe einer Eiſen⸗ ſtange voneinander zu trennen. Dies erwies ſich als unmöglich. Verſchüchtert ſaßen die beiden kleinen Löwenbabys in der Ecke des Käfigs, ſahen mit ihren drolligen, großen Augen erſchreckt der Auseinander- ſetzung ihrer Eltern zu. Foſter zog ſich von den kämpfenden Löwen zurück, nahm die beiden Jungen in den Arm, die ſich bei ihm einſchmiegten und ver⸗ ſuchte, langſam rückwärts gehend, den Käfig zu ver⸗ laſſen. Darauf brach die Löwin Victoria den Kampf mit ihrem Gatten ab, ſtürzte ſich wutentbrannt auf Foſter und ſtreckte ihn mit einem Prankenhieb nie⸗ der. Dann nahm ſie erſt das eine Baby ins Maul, ſchleuderte es um ſich und ſchlug es ſo lange gegen die Gitterſtäbe, bis es tot war, dann folgte das an⸗ dere. Mr. Foſter, der lediglich verwundet war und ſich wieder erhob, wurde von der Alten in Ruhe ge⸗ laſſen. Nachdem ſie ihre Kinder getötet hatte, ſtürzte ſie ſich zur Weiterführung des Kampfes von neuem auf ihren Gatten. Foſter konnte unbehindert das Freie erreichen. Erſt nach langwierigen Bemühungen anderer Wärter und dem Einſatz aller Hilfsmittel gelang es, die beiden kämpfenden Tiere zu trennen undin verſchiedenen Käfigen unterzubringen. Den Mord der Löwin an ihren Jungen kann man nur als ein tierpſychologiſches Rätſel betrachten. Die Löwin begrüßte den nächſten Beſuch Foſters mit allen Anzeichen der Freude und tat alles, um anzu⸗ zeigen, daß ſie für ihren Angriff um Entſchuldigung bitte. Sie hat Foſter lediglich niedergeſchlagen, um ihrer Kinder habhaft zu werden. Wollte ſie ſie ſtra⸗ fen. Wollte ſie vielmehr keine Kinder haben von einem Löwen, den ſie nun plötzlich haſſen gelernt hatte? Welche rätſelvollen Gedankengänge ſpielten ſich im Hirn dieſes Tieres ab? 5 * — In Toulon iſt eine aufſehenerregende Schmug⸗ gelaffäre aufgedeckt worden, in die ein Flugzeug der franzöſiſchen Kriegsmarine verwickelt iſt. Ver⸗ ſchiedene Angaben von Kaufleuten in Toulon liefen bei der Zollbehörde ein, die alle beſagten, daß in der letzten Zeit ein beſonders lebhafter Schmuggel von Seidenſtrümpfen, Tabak und Wäſcheſtücken ſich be⸗ merkbar mache. Unterſuchungen der Gepäckſtücke von Matroſen und Marineoſſizieren führten aber zu keinem Reſultat. Endlich ermöglichten genaue An⸗ gaben die beſondere Ueberwachung des Kreuzers„La Galiſſonniere“, der Uebungen in der Nähe des Ha⸗ fens von Toulon durchführte. Man entdeckte plötz⸗ lich, wie das Waſſerflugzeug dieſes Kriegsſchiffes mit Hilfe der Katapultvorrichtung das Deck des Kreuzers verließ und einige Runden um das Kap Benat drehte. Dabei wurden von dem Kriegsflugzeug ver⸗ ſchiedene Gepäckſtücke abgeworfen, die von Automobi⸗ liſten, die auf der Landſtraße warteten, aufgehoben und in größter Schnelligkeit in mehreren Wagen ent⸗ führt wurden. Eine Reihe von Zollinſpektoren nahm die Spur auf und entdeckte ſchließlich in der Woh⸗ nung eines Marinearztes in einer Vorſtadt von Tou⸗ lon ein ganzes Lager von geſchmuggeltem Tabak. Die Unterſuchung iſt auch bereits auf zwei andere Marineoffiziere ausgedehnt worden, die ebenfalls im Verdacht ſtehen, ſich an der Schmuggelaffäre be⸗ teiligt zu haben. 55 — Die Autarkiebeſtrebungen, die die italieniſche Regierung ſeit den ſo erfolglos verlaufenen Sank⸗ tionen verfolgt, haben es mit ſich gebracht, daß Ita⸗ lien das wichtigſte Produktionsland Europas für Reis geworden iſt. Die Apennin⸗Halbinſel hat durch ihre muſtergüllig angelegten Reiskulturen geradezu ein neues Geſicht bekommen, und im vergangenen Jahr brachte die Reisernte auf einer bebauten Fläche von 150 000 Hektar nicht weniger als ſiebeneinhalb Millionen Zentner ein. Das iſt weit mehr, als im Inland gebraucht wird, ſo daß Italien über zwei Millionen Zentner exportieren konnte. Dabei eſſen die Italiener unter den europäiſchen Völkern ver⸗ hältnismäßig viel Reis, nämlich rund 6 Kilogramm pro Einwohner jährlich. Dieſe Ziffer nimmt ſich freilich ſehr klein neben jenen der aſiatiſchen Staaten aus. Der Japaner ißt z. B. jährlich rund 150 Kilo⸗ gramm Reis, der Siameſe 120 Kilogramm. Die Reis⸗ ernte wird ſo durchgeführt, daß während der Ernke⸗ zeit mehrere tauſend Landarbeiter zu den oberitalie⸗ niſchen Reisfeldern gebracht werden, wo ſte in eige⸗ nen ſauberen Häuſern, die auf Anweiſung der Re⸗ Schloß Bathelämont ROMAN VoN RUDOLPH PAGENSTECHER 43 Und eines Tages, als Madeleine wieder unter den Bäumen im Garten ſaß und grübelte, was zu tun ſei, ſtand plötzlich ihr Schwager Henry vor ihr. „Henry, du hier?“ fragte ſie ihn und verſuchte zu lächeln. N „Ich wollte einmal ſehen, wie es dir geht und ob du mich hier gebrauchen kannſt?“ Madeleine wußte zuerſt nicht recht, was ſie ant⸗ worten lte. Teils war ihr Henrys Anweſenheit angeneom, teils fühlte ſie ſich beunruhigt. „Dies von dir, daß du gekommen biſt“, erwiderte ſie und reichte ihm die Hand. „Man hat mir von Germaines Krankheit be⸗ richtet. Ich habe die Kleine geſehen, ſie ſieht noch ſehr blaß aus.“ ö „Es war eine furchtbare Zeit“, ſeufzte Madeleine. „Kein Wunder, daß ſie deine Nerven geſchwächt hat. Du ſollteſt mit Germaine den Winter über nach dem Süden fahren.“ Madeleine ſchüttelte den Kopf. „Und warum willſt du nicht?“ fragte Henry teil⸗ nehmend. 8 Ich möchte jetzt nicht hier ſort. Ich bin ja eben erſt zurückgekehrt.“ „Wenn du willſt, bleibe ich hier, Madeleine. Viel⸗ leicht beruhigt es dich?“ „Nein, nein“, wehrte Madeleine ab,„mich kann nichts beruhigen.“ Da horchte Henry auf. Aus ihren Worten ſchloß er darauf, daß Madeleine noch einen anderen Kum⸗ mer im Herzen trage. Er wollte ſich nicht in ihr Vertrauen drängen, aber er wollte ihr helfen. Wenn ich dir irgendeinen Dienſt erweiſen kann, Madeleine, ſo weißt du, daß ein einziges Wort von dir genügt.“ 5 ich aut zu mir. Vielleicht viel zu gut.“ g „Wie kann man gegen dich zu gut ſein? Güte dich kann immer nur unzulänglich ſein.“ „Ich danke dir, Henry. Du warſt immer unend⸗ * 6 N aun Oil lor „Nordmeer' fliegt nach den Azoren zurück In 14 Stunden 20 Minuten dnb. Berlin, 26. Juli. Einige Stunden, nachdem das Schwabenflugzeug „Nordwind“ aus Horta(Azoren) in Neuyork eingetroffen war, ſtartete am Montagabend das Lufthanſa⸗Hochſeeflugzeug H 139„Nordmeer“ vom Katapultſchiff„Frieſenland“ zum erſten dies⸗ jährigen Rückflug nach den Azoren. Deutſche und amerikaniſche Gäſte wohnten dem Schleuder⸗ flugſtart bei. Es gelang der„Nordmeer“ mit der Beſatzung Blankenburg, Brix, Eger und Küppers die 3850 Kilometer lange Strecke zwiſchen Neuyork und den Azoren in 14 Stunden und 20 Min u⸗ ten zu bewältigen. Damit iſt auch dieſer dritte deutſche Flug im Rahmen der diesjährigen Ver⸗ ſuchsreihe zur Schaffung eines regelmäßigen Luft⸗ poſtverkehrs über den Nordatlantik vollkommen ge⸗ glückt. Das mit vier Junkers⸗Schwerölmotoren ausgerüſtete Hochſeeſchwimmerflugzeug HA 139 von Blohm& Voß hat ſich dabei ausgezeichnet bewährt. Mord, um die Mitgift zu ſparen Warſchau, 26. Juli. In dem Dorf Cecelin bei Piotrkow erſchoß der Bauer Gombin ſeinen zukünftigen Schwager Kacprzak während der Entenjag d Der Mörder wollte die Hochzeit ſeiner Schweſter verhindern, da dieſe einen Teil des Gutes und eine gewiſſe Geldſumme als Mitgift erhalten ſollte. Als die Nachricht von der Mordtat im Dorf ein⸗ traf, wollten die Bewohner den Mörder lyn⸗ chen. Der Polizei gelang es nur mit großer Mühe, ihn der Menge zu entreißen. Die Braut des Ermor⸗ deten wollte in einer Scheune Selbſtmord durch Erhängen verüben, wurde jedoch noch rechtzeitig auf⸗ gefunden und gerettet. 40 Menſchen ertrunken — Kalkutta, 26. Juli.(U..) Ein mit über vierzig Perſonen beſetztes Book kenterte auf dem Ganges und man be⸗ fürchtet, daß ſämtliche Inſaſſen er⸗ trunken ſind. Das Fahrzeug geriet plötzlich in eine ſtarke Strömung und ſchlug um, bevor der Schiffer die Kontrolle über das Steuer wieder⸗ erlangen konnte. r y y ðͤ dd ĩã ⁵ãĩ ͤGßGGGßßccccßßßßcccßcßcßcccccccccccccc/ccccccccc/ //((((((( gierung für dieſen Zweck gebaut wurden, unterge⸗ bracht ſind. . — Gegen 1 Uhr nachts wurde in Paris in dem eleganten Viertel von Neuilly eine gut angezogene Engländerin ohnmächtig neben einer Bank auf der Straße aufgefunden. Die Frau, deren ganzer Anzug darauf ſchließen läßt, daß ſie aus wohlhabenden Kreiſen ſtammen muß, war gegen die Bank gelehnt und offenbar mit irgendwelchen Rauſchgiften be⸗ täubt. Die Polizei nimmt an, daß die Frau wahr⸗ ſcheinlich während eines Beſuches in den Nacht⸗ lokalen des Montmartre Banditen in die Hände ge⸗ fallen iſt, die ſie betäubt und beraubt und dann in einem Kraftwagen an dieſen entlegenen Platz ge⸗ bracht haben, um ſie dort auszuſetzen. Bei der Frau wurde ein engliſcher Paß gefunden, nach dem ſie, wenn es tatſächlich ihr eigener Paß iſt, am 11. Juli in Boulogne eingetroffen iſt. Vorläufig konnte das Opfer dieſes Ueberfalls noch keine Angaben über den Verlauf machen. 1 — Einen eigenartigen folgenſchweren Unfall hatte das Berliner Kunſthändlerehepgar Nikolai, das zur Zeit in Bad Kohlgrub in den Ferien weilt. In Begleitung eines befreundeten Herrn unternahm das Ehepaar mit dem Kraftwagen eine Rundfahrt um den Ammerſee. In Inning fuhr der Kraftwagen in einer Kurve einem mit Baumaterial beladenen Laſtkraftwagen vor. Im gleichen Augenblick kam auf dem Laſtkraftwagen eine mit Kalk gefüllte Pfanne ins Rutſchen, ſtürzte herab und fiel gerade in den Kraftwagen des Berliner Ehepaares. Der umher⸗ ſpritzende Kalk richtete ſchweres Unheil an. Der 62 Jahre alte Kunſthändler iſt auf einem Auge voll⸗ ſtändig erblindet, das andere Auge iſt ſchwer verätzt. Seine 39 Jahre alte Frau hat durch den Kalk ſchwere Verbrennungen im Geſicht und in den Augen davon⸗ getragen, ebenſo der etwa 50 Jahre alte Begleiter des Ehepaares. Ein Hund, der mit dem Auto fuhr, iſt vollſtändig erblindet. 2 „— Auf eigenartige Weiſe hat in Genf ein Mann, der vor einer Reihe von Jahren die Sprache ver⸗ loren hatte, plötzlich ſeine Redegabe wiedergefunden. Der Mann wurde nämlich bei einem Diebſtahlsver⸗ ſuch ertappt, es kam zu einer Auseinanderſetzung mit dem beinahe beſtohlenen Eigentümer, wobei es nicht gerade mit Glace⸗Handſchuhen herging und der In dem Wunſche, ſie auf andere Gedanken zu bringen, brachte Henry die Rede auf ihren Schweizer Aufenthalt. Aber Madeleine bat ihn ſo flehentlich, ſie nicht danach zu fragen, daß er davon Abſtand nahm. Er ſagte ſich aber, daß ihre Trauer in irgend⸗ einem Zuſammenhang mit ihrem Aufenthalt in der Schweiz ſtehen müſſe. Und auf einmal war ihm der Zuſammenhang klar. Von Louis'Eſtrelles, dem Attache, hatte er vor Wochen eine kurze Nachricht erhalten. Louts hatte eines Beſuches mit Onkel Philippe und ſeiner Frau bei Madeleine in Mon⸗ treux Erwähnung getan. In ſeinem Briefe hatte geſtanden— oh, er wußte ſich der Worte genau zu entſinnen:„Madeleine hat einen Courmacher hier, einen Deutſchen, trotz des Namens'Hauteville. Ich hoffe, ſie wird uns keine Enttäuſchung bereiten.“ Mit dieſer Mitteilung mußte Madeleines nieder⸗ gedrückte Stimmung in Verbindung ſtehen. Ob ſie 'Hauteville wirklich liebte und auf ihn verzichtet hatte, weil er Deutſcher war? Henry hatte das inſtinktive Gefühl, daß er auf der rechten Spur ſei. Er oͤrang nicht weiter in ſie.„Eine Wunde muß man ausheilen laſſen“, ſagte er ſich und ſchwieg. Er empfand es als willkommene Unterbrechung ihres Stillſchweigens, daß Germaine über den Raſen getrippelt kam und ſich zu ihnen ſetzte. „Mama“ begann die Kleine plötzlich, nachdem ſie das Stillſchweigen der beiden eine Zeitlang mit an⸗ geſehen hatte,„haſt du Onkel Henry ſchon von George erzählt?“ Madeleine wollte ihren Ohren nicht trauen. Sie fühlte, wie ſte flammend rot wurde, und wußte nicht, was ſie antworten ſollte. Sie hatte weder die Kraft noch den Willen, Germaine zu verbieten, etwas über ihr beiderſeitiges Geheimnis zu er⸗ zählen. Woher ſollte die Kleine denn auch wiſſen, daß die Preisgabe des Namens„George“ die Mutter in Verlegenheit bringen mußte? Im Augen⸗ blick aber überfiel Madeleine das Gefühl grenzen⸗ loſen Verlaſſenſeins. Die Tränen ſchoſſen ihr in die Augen, und ſo ſehr ſie ſich auch bemühte, ſie zu verbergen, ſie war machtlos dagegen. Mit verwunderten Augen ſah Germaine, was ſie angerichtet hatte. Sie drängte ihr blaſſes Geſichtchen an der Mutter Wangen. Madeleine umfaßte die ganze kleine Geſtalt und zog ſie an ſich. Sie küßte Germaines farbloſe Bäckchen und flüſterte ihr dabei ins Ohr: „Tu ne doies parler de George, mon bébé, il 'existe que pour toi et moi,'est-ce-pas?“ „Oui, maman“, hauchte das kleine Weſen und ſtreichelte der Mutter verweintes Geſicht mit beiden Händchen. Henry war dieſer kleinen Szene gegenüber rat⸗ los. Jedes Wort des Zuſpruchs wäre ihm albern vorgekommen. Sollte er ſich ſchweigend entfernen? Das hätte teilnahmslos ausgeſehen und er fühlte im Augenblick nichts anderes als tiefſtes Mitleid mit Madeleine. Aber er war nun überzeugt davon, daß 1 niemand anders ſein konnte als'Haute⸗ ville. „Nun geh wieder hinein, mein Liebling, es iſt zu kühl draußen“, ſagte Madeleine zu der Kleinen. „Mama kommt gleich zu dir.“ Schweigend trippelte Germaine den Weg zum Hauſe zurück. Nachdem Germaine fort war, blieben Madeleine und Henry noch eine Weile ſchweigend ſitzen. Dann verſuchte Henry vorſichtig und taſtend ſeine Hilf⸗ loſigkeit ein wenig zu erklären. „Männer wie ich, Madeleine, ſind ſchlechte Tröſter. In Angelegenheiten des Herzens bin ich nicht be⸗ wandert. Ich zweifle nicht daran, daß es ſich um eine ſolche Angelegenheit handelt. aber.“ Madeleine antwortete nicht. Sie ſaß ſtumm und blickte ins Leere. „Du mußt wiſſen, daß du, wenn du es wünſcheſt, dich mir jederzeit anvertrauen darfſſt. Ich habe keinen andern Wunſch als den, dir zu helfen. Hat man dich verletzt oder beleidigt, ſo werde ich dich rächen. Hat man dir weh getan, ſo will ich ver⸗ ſuchen, dir den Schmerz tragen zu helfen. Wir alle lieben dich hier. Jeder auf ſeine Art. Ich habe noch nie einen Menſchen geſehen, der dich nicht verehrt hätte, dir nicht zugetan geweſen wäre. Vielleicht bin ich es ſehr viel mehr, als du es weißt und ich es ſagen kann... Und ſchließlich bin ich der Bruder deines Mannes.“ Madeleine ſeufzte tief und ſah ihn an.„Es gibt Dinge, Henry,.. die eine Frau nicht ſagen kann die ſie nur dem ſagen kann. Sie mußte ab⸗ brechen, ſie kam nicht weiter.. e erwiſchte Dieb erhielt einen ziemlich kräftigen Hieb über den Kopf. Als der Mann ſich von den Folgen des Schlages erholte, ſtellte es ſich heraus, daß er plötzlich wieder reden konnte. * — Ein Tierdrama, das wohl zu den Seltenheiten zählen dürfte, ſpielte ſich in dem Burber Forſtrevier bei Coswig ab. Zwei der beſten Böcke des Repiers waren im Kampf hart aneinander geraten. Ste hak⸗ ten ſich mit den Gehörnen ineinander und gerieten in ihrem Ringen in die Nähe des Elbufers. An einer abſchüſſigen Stelle rutſchten die beiden Tiere ab und fielen in den Strom. Sie wurden von der Flut mit fortgeriſſen und ertranken. Sageshaleacles Mittwoch, 27. Juli Libelle: 16 und 20 Uör Kabarett und Tanz. Planetarium: iß Uhr Vorführung des Sternenproſektorz, Friedrichspark: 16 und 20.15 Uhr Ette ſpielt. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrten: 14.25 Uhr Mann⸗ heim— Worms und Weiterfahrt bis Oppenheim und zurück. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpie le: Unirerſum:„Was tun, Sibylle?“— Alhambra:„Kampf um den Himalaja“.— Schauburg:„Gauner im Frack“,— Palaſt:„Meine Freundin Barbara“.— Gloria:„Splel auf der Tenne“.— Capitol:„Treffpunkt Paris“.— Scala; „Maienzeit“. Ständige Darbietungen 0 Städtiſches Schloßmuſeum: Gebiſnet von 10 bis 19 und von 16 bis 17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtlicht Sammlungen in Neuordnung Theatermuſenm. B 7, 20: Getztinet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtniz⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geßinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Städtiſche Kunſthalle: Gebeſnet von 10 bis 18 und bon 15 bis 17 Uhr. Lees al geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöiſnet von 10 bis 10 und von 15 bis 17 Uhr Ausſtellung: Fritz Hülsmonn (München] und Carl Schneiders(Berlin). Städtiſche Schloßbüchere: Ausleihe von 11 bis 18 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle gebifnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisgusſtellune Städtiſche Volksbücherel, U 3, 1: Ausleihe 16 bis 19 Uhr Leſeſgal geöffnet von 10.30 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 1020 Uhr, Sn Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗erein, Teleion 948 21 5„Die ſte nur dem ſagen kann, den ſie liebt, meint ?“ Madeleine nickte ſtumm. 5 „Und wie es mir ſcheint, iſt der, den du liebt, nicht hier oder nicht erreichbar?“ Madeleine nickte nur, ohne ein Wort zu ſagen. „Hat er dich hintergangen, oder iſt er treulos?“ „Nein, nein, Henry“, preßte Madeleine hervor, „Aber, liebſte Madeleine, dann ſehe ich nirgends einen Grund zur Trauer!... Trennung iſt gewiß etwas, was man überwinden kann?“ „Die Entfernung iſt es nicht allein, trotzdem ſie faſt unvorſtellbar groß iſt.“ 5 Henry dachte nach, bevor er antwortete. Dang ſagte er mit plötzlichem Entſchluß: f „Mitunter iſt es vielleicht eine Exleichterung, wenn man weiß, daß ein Menſch, dem man ſich ni glaubt anvertrauen zu können, unſer Geheimnis ſchon kennt?“. Madeleine ſah den Schwager erſchrocken an und wurde über und über rot. „Du, Henry?... Das iſt unmöglich!“ „Ich weiß nicht, um was es ſich handelt, Made; leine, aber um wen es ſich handelt... nämlich um den, der dein Kind gerettet hat.“ 1 Madeleine nickte und ſagte leiſe:„Ja, um ihn! Henry machte eine Pauſe, bevor er fortfuhr:„Du ſprachſt vorher von einer unvorſtellbar großen En⸗ fernung?“ 5 55 „Er iſt in China“, antwortet Madeleine. Wieder ſchwiegen beide und Henry blickte in den blauen Himmel.„China iſt ein wenig ſehr weil“ ſagte er vor ſich hin.„Aber“, fuhr er dann plötzlich fort,„Madeleine, es iſt doch erreichbar.“ „Nicht für mich, Henry. Ich kann hier nicht for, Germaines wegen. Und doch muß ich fort, meiner ſelbſt wegen... Ich ſehe keinen Ausweg. Sie ſtand auf, um ins Haus zu gehen. 5 „Du entſchuldigſt mich, Henry. Wir ſeben uns ſpäter.“ Damit ging ſie fort.. 1(Fortſetzung folgt ch o ß ger a gh veſter eine Ff ein⸗ lyn⸗ Mühe, rmor⸗ durch g auf⸗ .) Boot in be⸗ er ich in „ ber ſieder⸗ Hieb Folgen aß er heiten revier eviers tel auf Scala: 7 J. 19 und ichtlicht ud von ichtnis⸗ 16 Uhr, id von bis 17 und bis 19 s monn 8 und 18 und zedächt⸗ 9 Uhr. 1 Uhr. 0 Uhr, 948 2¹ —— meinſt liebſt, ſagen. ulos?“ hervor, rgends ſt doch em ſie Dann terung, h nicht eimnis n und Mittwoch, 27. Juli 1938 Aus Baden Was gibt es Neues in Weinheim? k. Weinheim, 26. Juli. Die Birkenauer Talſtraße iſt nunmehr Hauptverkehrsſtraße(die Beſchilderung iſt bereits durchgeführt) und der Straßenzug Inſtituts⸗ ſtraße— Mittelgaſſe— Bandgaſſe— Hauptſtraße bis„Karlsberg“ wird Einbahnſtraße, ſobald die neuen Schilder aufgeſtellt ſind. Schon ſeit mehreren Jahren beſteht dafür ein Bedürfnis, da die Haupt⸗ ſtraße ſehr eng iſt. Sie iſt nunmehr die erſte Wein⸗ heimer Einbahnſtraße, und zwar auf der Doppel⸗ ſtrecke kurz nach Einmündung der Bahnhofſtraße bis kurz vor dem„Ratskeller“. A verlief die Tagung der Bürgermeiſter des heſſiſchen Kreiſes Heppenheim, die hier ſtattfand. Vor allem intereſſierte der Ueberblick, den Gebietsreferent Fiſcher vom Landesverkehrsverband Rhein⸗Main über Fremdenverkehr und Fremdenwerbung gab. Darnach wurden im vergangenen Jahr an der Bergſtraße und im Odenwald 17 Mil⸗ lionen Uebernachtungen verzeichnet. Es heſteht Ausſicht, daß dieſer Rekord trotz des zeit⸗ weilig ungünſtig geweſenen Wetters gehalten wird. * Sehr aufſchlußreich Mit dem 1. Auguſt ſcheidet bekanntlich Ober⸗ bürgermeiſter Huegel aus dem Amte als Ober⸗ hürgermeiſter der Stadt Weinheim und als Vorſitzender des Verwaltungsrats der Bezirks⸗ ſparkaſſe Weinheim. In der letzten Sitzung des Verwaltungsrats im Sitzungsſaal des ſtädtiſchen Verwaltungsgebäudes dankte ſtellv. Vorſitzender Bartels dem Oberbürgermeiſter für die der Bezirksſparkaſſe geleiſteten Dienſte. Oberbürger⸗ meiſter Huegel ſtand dem Verwaltungsrat des Bank⸗ inſtituts 18 Jahre lang vor, eine Zeit, in welche die Inflation fiel. Beigeordneter Bartels überreichte im Namen des Verwaltungsrats und der Verwal⸗ tung Oberbürgermeiſter Huegel ein Geſchenk mit den beſten Wünſchen für die Zukunft. * Weinheim, 27. Juli. Das Weinheimer Arbeftsamt iſt mit Wirkung vom 1. Auguſt aufgehoben und mit dem Arbeitsamt Mann⸗ heim zuſammengelegt worden. Näheres ſiehe Anzeige. I Heddesheim, 25. Juli. Dank des günſtigen Wetters ſind die Getreidefluren ſchnell zur Reife ge⸗ langt, ſo daß hier die Ernte in vollem Gange iſt und die Dreſchmaſchinen bereits in Tätigkeit geſetzt ſind. — Am Sonntag feierte Frau Thereſia Klemm, Belfortſtraße, ihren 75. Geburtstag. 3 3 2 * 2 eul 1 1 12 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Große Pläne in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt: Das kommende Stuttgart Neue Straßenduechbrüche, Straßenunterfutzrungen und Straßentunnel Erhält Stuttgart eine-Bahn? (Eigener Bericht der NM.) —2— Stuttgart, 24. Juli. Die Muſentempel der Staatstheater an den An⸗ lagenſeen haben ihre Pforten geſchloſſen Die Stutt⸗ garter gehen abends— ſofern ſie nicht ſchon in den Ferien weilen— in die Höhengaſtſtätten am Tal⸗ hang und auf den Höhen oder in den gutgeleiteten Stadtgarten mit ſeinen Varieté⸗Darbietungen im Freien. Tauſende ſitzen allabendlich in dem gärtne⸗ riſchen Schmuckkäſtchen, das auf einem ausgetrockne⸗ ten früheren See im Laufe der Jahre errichtet wurde. Andere, vor allem die Kunſtbefliſſenen, be⸗ ſuchen die Konzerte im Neuen Schloß oder in der Villa Berg. In dem ehemals königlichen Schloß, dem Landhaus in Berg, das ſpäter der Herzogin Wera gehörte und von deren Töchtern dann an die Stadt Stuttgart verkauft wurde, hat die Stadt ihre Kunſtſchätze ausgeſtellt und hier ſind auch die ſtim⸗ mungsvollen Repräſentationsräume, in denen die Empfänge der Stadt ſtattfinden. Einen Abend auf den Terraſſen des Schloſſes zu verbringen, iſt ſchon ein beſonderer Genuß. Und hier hört man neuer⸗ dings abends gelegentlich klaſſiſche Muſik, deren Töne im weiten Park verklingen.— Seit einigen Tagen ſpielt das Schauſpielhaus wieder eine Stuttgart⸗Reyue mit allerlei örtlichen Anſpielungen, großem Auf⸗ wand, Ballett uſw. Es iſt alſo auch hier für Unter⸗ haltung geſorgt! 1 Dieſer Tage hat der techniſche Referent der Stadt einen großzügigen Plan über die Verkehrsgeſtaltung in den nächſten Jahren und Jahrzehnten bekannt⸗ gegeben. Die Motoriſierung und Maſſierung des Verkehrs iſt auch in Stuttgart enorm. Wenn man bedenkt, daß Stuttgart 1914 erſt 995 Kraftfahrzeuge in ſeinen Mauern zählte, 1925 dann 5200 und heute — etwa 30 000, ſo kann man ermeſſen, welche Schwie⸗ rigkeiten es bereitet, die Kanäle in der Stadt zu ſchaffen, durch die ſich der Verkehr bewegen kann. Die meiſten Ausfallſtraßen, die in die Reichsſtraßen münden, ſind ausgebaut, jetzt ſind die Anſchlüſſe an die verſchiedenen Autobahnhöfe rings um Stuttgart zu ſchaffen. Vom Bahnhof⸗Süd aus, der den Verkehr von Wien Blick auf Ludwigshafen Ausklang des Blumenfeſtes Jusgeſamt rund 50 000 Gäſte in der Gartenſtadt h. Ludwigshafen, 27. Juli. Das herrliche Wetter blieb dem 15. Blumenfeſt unſerer Gartenſtadt Hochfeld diesmal bis zum Ende treu. Noch einmal hatte der Feſtplatz mit dem gro⸗ ßen, aus Bad Dürkheim entliehenen Zelt Maſſen⸗ beſuch zu verzeichnen. Das angekündigte Feuerwerk ließ die Feſtleitung ausfallen, zur leichten Enttäu⸗ ſchung vieler Beſucher, weil die Konkurrenz der gro⸗ ßen einſchlägigen Veranſtaltungen zum Kreistag und zum Kolonialfeſt im Hindenburgpark zu er⸗ drückend erſchien. Dafür gab es ein kleines improvi⸗ ſiertes Gaſtſpiel des heimiſchen Tierdreſſeurs Jonny Maier aus dem Hemshof. Im Hammeltanz der diesmal auf Grund einer Verloſung entſchieden wurde, wurde glücklicher Preisträger Willy Sams⸗ tag, Schlehengang 64. Mit ſeiner Mutter durfte der glückliche Gartenſtädter auf dem Podium den Ehren⸗ tanz abſolvieren. Die Geſamtbeſucherzahl wuchs bis zum Schluß des diesmal 6tägigen Feſtes auf rund 50 00 0j das dürfte wohl der höchſte bisher jemals 3 8 Beſuch der fünfzehn Blumenfeſte überhaupt Bunter Abend im Hindenburgpark Hunderte und Tauſende mußten ſich neben den vollheſetzten Stuhlreihen mit einem Stehplatz begnü⸗ gen. Bobby Haußmann weiß als Anſager die Ludwigshafener gut zu nehmen und ſchmeichelte ſich ehr bald tief ins Herz hinein. Umſo leichter hatten es dann die von ihm angeſagten Kunſtkräfte. Zwei ragten aus der Vortragsfolge erheblich hervor: Nuk, der„König des Lachens“, und der Filmkünſt⸗ ler Guſtl Stark⸗Gſtettenbauer, der mit ſei⸗ nen Tierſtimmen⸗ und Geräuſch⸗Imitationen die Obrer geradezu aus dem Häuschen brachte. Nuk glänzte als muſikaliſcher Clown mit einem Rieſen⸗ aufwand aller möglichen und unmöglichen Inſtru⸗ mente. Spitzentänzerinnen, ein ſpaniſcher Baritoniſt im wirkungsvoller Aufmachung und ähnliche Kräfte rundeten die Vortragsfolge recht wirkſam ab. Dr. Fritz Haubold. „Schwarz auf Weiß“ Grenzland⸗Preſſeſchan im September in der Hinden⸗ burghalle 2 Die unter dem Namen„Schwarz auf Weiß“ vom bis 18. September d. J. in der Hindenburghalle und auf dem anſchließenden Gelände abzuhaltende renzland⸗Preſfeſchau will in ihrem po⸗ litiſchen Teil einen Rückblick geben über die leidvolle und doch ſtolze Geſchichte deutſchen Grenzlandes. Der wirtſchaftliche Teil der Ausſtellung wirbt bei dem Beſucher um Verſtändnis für die Vielfältigkeit der Preſſearbeit. Schirrmherr der Ausſtellung iſt Gauleiter und Reichskommiſſar Joſef Bürckel, die ideellen Träger ſind das Gaupreſſeamt Saarpfalz der NSDaAp und der Landesverband Saarpfalz im Reichsverband der deutſchen Zeitungsverleger. Die politiſche Schau zeigt die Entwicklung des Zeitungs⸗ weſens, die Preſſe als Machtmittel, den Kampf der Weſtmark, Preſſe und Nationalſozialismus und in einer Sonderabteilung das volksdeutſche Preſſe⸗ weſen. Die wirtſchaftliche Schau umfaßt Druck, Pa⸗ pier, Photo, Kliſchee, Werbung uſw., die techniſche Schau aber zeigt die Entſtehung der Zeitung vom Baumſtamm an. Ein ſehr ſtiller Teilhaber In einer Mundenheimer Gaſtwirtſchaft Ein Mundenheimer Gaſtwirt wunderte ſich ſeit einiger Zeit des Todes, daß der Inhalt ſeiner Büfettkaſſe ſich teilweiſe ſelbſtändig machte und ver⸗ ſchwand. Als aber am Sonntag wieder ein 20⸗Mark⸗ Schein unſichtbar wurde, keimte in der Seele des Gaſtwirts ein finſterer Verdacht auf, der als Schat⸗ ten auf die Bedienung fiel. Die Kriminalpolizei verdichtete den Schatten bis zum Beweis und nahm den Sünder unter den Arm und mit in Gewahrſam. Verkehrsſperre in Oggersheim! Die Dürkheimer Straße zwiſchen Norckſtraße und Schillerplatz im Stadtteil Oggersheim iſt wegen Pflaſterarbeiten vom 25. Juli ab bis auf weiteres für Auto⸗, Radler⸗ und Fuhrwerksverkehr geſperrt. Umleitung iſt vorgeſehen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saaorpfalz⸗ Orcheſters. 20.30 bis 22.30 Uhr 6. Gaſtſpiel des Londes⸗ theaters Saarpfalz„Die Freier“. Sternkaffee im Hindenburgpark: Tanz. Großer Saal des Bürgerbräus: „Deutſche Werkſtoffe im Handwerk“. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban RNätſel der Urwaldhölle“.— Palaſt⸗Lichtſpiele;„San Francisco“.— Ufa⸗Rheingold: „Ab Mitternacht“.— Union⸗Theater:„Alarm in Peking“. — Atlantik:„Viva Villa!“ Alhambra Mundenheim: „Florentine“. Wanderausſtellung und München her bringt, wird ein Teil der Fahr⸗ zeuge über die Neue Weinſteige in die Stadt herein⸗ kommen. Für diejenigen, die Stuttgart gar nicht berühren und gleich in Richtung Crailsheim weiter⸗ fahren wollen, baut die Stadt im nächſten Frühjahr die Albſtraß e. Ausgebaut wird auch die Straße Charlottenbuche— Madentalſtraße zum Reichsautobahnhof Eltingen bei Leonberg, dann die Straße zum Bahnhof Schwieberdingen(Rich⸗ tung Pforzheim). Beim erſteren münden die Fahr⸗ zeuge aus Richtung Karlsruhe, beim letzteren die aus Richtung Würzburg— Heilbronn ein. Nachdem zwei große Straßendurchbrüche — wie bereits berichtet— gegenwärtig in der Holz⸗ und Charlottenſtraße in der Altſtadt durchgeführt werden, plant man für ſpäter noch einen ſolchen auf der weſtlichen Stadtſeite vom Bahnhof aus in Rich⸗ tung Lautenſchlagerſtraße bis zum Alten Poſtplatz, einmündend in die breite Rotebühlſtraße. Dieſe Straße ſoll einſt 40 Meter breit werden, alſo beinahe ſo breit wie die Straße Unter den Lin⸗ den in Berlin. Neben einer Baumallee und Park⸗ gelegenheiten wird die neue Straße ſechs Fahr⸗ bahnen bekommen und auch eine Straßenbahnlinie aufnehmen. Der Mangel an Parkplätzen macht der Stadt ſchwere Sorgen. An einem Nachmittag und in einer Stunde wurden allein in der inneren Stadt 2500 parkende Fahr⸗ zeuge gezählt. Und 2000 ſtanden morgens zwiſchen 3 und 4 Uhr in den Straßen und hatten keine Unter⸗ ſtellgelegenheit. Es werden nicht nur neue Park⸗ gelegenheiten durch neue Plätze geſchaffen, die Stadt wipd auch dort, wo die Straßen in Staffelaufgängen enden, Garagen einbauen. Vorerſt einmal 50, ſpäter 100. Beim Mittnachtbau in der Königſtraße iſt ein beſonders gefährlicher Uebergang, den etwa 600 Per⸗ ſonen in der Stunde paſſieren müſſen. Er wird jetzt unterirdiſch verlegt. Der Tu n nel beginnt in der ſteil anſteigenden Schulſtraße— am früheren Stadtgraben— und ntündet mit einer Rampe in der Büchfenſträße aus. Der Tunnel wird Schaukäſten, Telephonzellen uſw. erhalten. Weitere Fußgängerunterführungen ſind für ſpäter vorgeſehen am Schloß⸗ und Hindenburg⸗ platz vor dem Hauptbahnhof. Auch die Frage einer Untergrundbahn wird in Stuttgart ſtudiert. Es iſt möglich, daß einmal in ſpäterer Zeit eine Ringlin ie in der Innenſtadt zuſtande kommt, die vielleicht auch den Vorortsverkehr der Reichsbahn aufnehmen kann. Vorgeſehen iſt weiter ein Tun⸗ nel, der vom Hauptbahnhof auf einer Strecke von etwa 600 Meter hinausführt gegen Gatsburg. Die⸗ ſer„Wagenburgtunnel“ wird einmal den Güterver⸗ kehr aufnehmen zum und vom kommenden Neckar⸗ hafen bei Hedelfingen. Bemerkenswert iſt in die⸗ ſem Zuſammenhang noch, daß über die ganze ſog. „Eßlinger Vorſtadt“ Bauverbot verhängt wurde. Dieſes Gebiet iſt umgrenzt von der Char⸗ lotten⸗, Olga⸗, Katharinen⸗, Obere Brunnen⸗, Weber⸗ Pfarrſtraße, dem Leonhardsplatz, der Holzſtraße, der Wagnerſtraße, der Karlſtraße, der Sporerſtraße, Wilhelm⸗Murr⸗Straße und Danziger Freiheit. Hier darf weder ein Neubau errichtet noch ein weſent⸗ licher Umbau an einem Hauſe vollzogen werden. Dieſes ausgedehnte Gebiet ſcheidet für die Bewoh⸗ nung in Zukunft vollkommen aus und es werden hier öffentliche und Geſchäftsgebäude erſtellt werden, außerdem wird auch hier für den kommenden Verkehr und für Parkplätze Raum ge⸗ ſchaffen werden. * Ein Anziehungspunkt in Stuttgart iſt die Wil⸗ helma mit ihren Gärten, die manche botaniſche Seltenheit bergen. Dazu gehören auch die Orchi⸗ deen. So blüht gegenwärtig eine Renanthera, was oft in Jahrzehnten nur einmal vorkommt. Unter den ſeltenen Orchideen iſt auch ein ganz beſonders ſchönes Exemplar. Dieſe Orchideenart wurde einſt von dem Schwaben Röbelen aus Rottweil aus den fteberverſeuchten Schluchten des Himalaja heimge⸗ bracht. Die Schönheit der Pflanze und die ſtürmiſche Nachfrage von Botaniſchen Gärten und Orchideen⸗ liebhabern veranlaßten den Sammler, nochmals nach Aſien zu gehen. Von dieſer Reiſe iſt er nicht mehr zurückgekehrt und verſchollen. Schwarzfahrt mit Hinderniſſen Steinerne Treppe wurde abraſiert * Plankſtabt, 27. Juli. In der Schwetzinger Straße verlor der Lenker eines Motorrades mit Beiwagen die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fuhr mit aller Wucht gegen eine ſteinerne Haus⸗ treppe, die vollſtändig weggeriſſen wurde. Dabei wurde das Fahrzeug ſtark beſchädigt, während Fahrer und Beifahrer, die nicht im Beſitze eines Führerſcheines waren, ohne beſondere Verletzungen davonkamen. Die beiden wollten eine nächtliche Schwarzfahrt unternehmen. * Plankſtadt, 27. Juli. Beim Kornmähen ereig⸗ nete ſich hier ein aufregender Zwiſchenfall. Ein Landwirt hatte mit der Senſe unbewußt in ein Weſpenneſt geſchnitten. Als ein Kind hinter⸗ herkam und die Aehren aufleſen wollte, wurde es von den Weſpen angefallen und übel zugerichtet. 7. Seite/ Nummer 340 Brief aus Eberbach * Eberbach, 26. Juli. Dieſer Tage trat der Arbeitsausſchuß des Eber⸗ bacher Kuckucksmarktes zu ſeiner erſten Sit⸗ zung zuſammen. D ſprach Bürgerme Dr Dabei Schmeißer über die Vorarbeiten und geſtaltung des Feſtes. Der Kuckucksmarkt 3.— 5. September ſtattſinden. Das große Feſt⸗ zelt wurde einem Mannheimer übertragen, der auch für die Muſik und ſonſtige Darbietungen Sorge tra⸗ gen wird. Beſondere Sorgfalt wird auf die Aus⸗ geſtaltung des Vergnügungsparkes gelegt werden⸗ Während der Schulferien wird vom 30. Juli bis Mitte Auguſt der Odenwälder Maler Artur Grimm in der neuen Turnhalle eine Kunſt⸗ ausſtellung zeigen, die Zeugnis gibt vom Schaf fen des bekannten Künſtlers. Die Gemälde zeigen Motive aus dem Odenwald, Porträts, Stilleben, Köpfe uſw. Am Tage der Abreiſe der Koͤß⸗Urlauber aus der Kurmark hielten bereits die Urlauber aus Oſt⸗ preußen hier ihren Einzug. Der Gedanke, deutſche Volkslieder in mehr⸗ limmigem Männerchor der breiteren Oeffentlichkeit zu Gehör zu bringen, führte in Verbindung mit dem Verkehrsverein der Stadt zu einem Liederabend im hiſtoriſchen Pfarrhof, jenes Eberbacher Winkels, der immer wieder die Bewunderung der Fremden erweckt. Der ſtattliche Chor, der ſich aus den drei Eberbacher Männergeſangvereinen zuſammen⸗ ſetzte, brachte unter der Leitung von Profeſſor Dr. Haas die Chöre gut empfunden zum Vortrag. Zwei Gedichte und eine Anſprache Bürgermeiſters Dr. Schmeißer vertieften den Heimatglauben. Der Abend, deſſen Reinerlös dem Stadthallenfonds zu⸗ fließt, hat voll befriedigt. Ecke Friedrichs⸗ und Hindenburgſtraße ſtießen nachmittags ein Motorradfahrer aus Neckarſulm mit einem von einer Dame geſteuerten Perſonenwagen. aus Strümpfelbrunn zuſammen. Der Motorraofah⸗ rer erlitt erhebliche Fleiſchwunden und mußte in das Bezirkskrankenhaus gebracht werden.— Im hieſigen Strandbad war über Wochenende wieder Hoch⸗ betrieb. Recht zahlreich waren Auswärtige zu Be⸗ ſuch gekommen, ſo daß der Autoparkplatz des Strandbades zeitweiſe überfüllt war. Strafe muß ſein! Dien) Suchaktion zur Abwehr dess Kartoffelkäfers beſitzen offenbar nicht ſonder⸗ liche Anzkehungskraft, denn in einer Reihe büdiſcher wie pfälsiſcher Orte blieben die pflichtmäßigen Hel⸗ fer aus„Vergeßlichkeit“ fern. Natürlich erhielten ſie Strafbefehle und werden wenig Ausſicht haben, ſich durch Einſpruch von der Zahlung zu befreien. * Karlsruhe, 26. Juli. Im 73. Lebensjahr ſtar b Stadtbibliothekar Dr. Wilhelm Teichmann, der unter dem Namen Nikolaus Bruck eine reiche ſchrift⸗ ſtelleriſche Tätigkeit entfaltet hat und dadurch weiten Kreiſen bekannt geworden war. * Pforzheim, 26. Juli. In Dietlingen fuhr der verheiratete Mechaniker Erwin Biſchoff mit ſeinem Fahrrad gerade die Dorfſtraße herein, als ihn ein aus der Richtung Brötzingen kommender Laſtkraftwagen überholen wollte. Biſchoff wurde geſtreift und geriet mit dem Bein unter das rechte Hinterrad des Laſtkraftwagens. Schwer verletzt mußte man den Verunglückten ins Pforzheimer Krankenhaus bringen. Jiu οανε Bernſteinausſtellung im„Haus der Kunst“. Im „Haus der Kunſt“ gelangt morgen vormittag die große Bernſtein⸗Ausſtellung„Das deutſche Gold“ mit einer Auſprache von Oberbürgermetſter Dr. Neinhaus zur Eröffnung.— Des weiteren finden wir im oberen Geſchoß eine Ausſtellung von Werken der Maler Truppe und Nerud. Beide Aus⸗ ſtellungen dauern bis 17. Auguſt. Komponiſtenabende im Romantikerſaal. Die Hei⸗ delberger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde lädt auf den heutigen Mittwoch(20.15 Uhr) in den Romantikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums zu einem Komponiſtenabend Neal⸗Sahlender ein. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsfeſtſpiele:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“, Luſtſpiel von Shakeſpeare, 21 Uhr im Schloßhof(bei Regen im Königsſgal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg im Kranz der deutſchen Freilichtbühnen“. . Aus den Kinos: Capitol:„Das Geheimnis um Betin Bonn“.— Schloß⸗ Filmtheater:„Andere Welt“.— Gloria:„Verklungene Melodie“.— Odeon:„Malenzeit“.— Kammer:„Die graue Dame“(Mittwoch, Donnerstag und Samstag nachmittags Kinder⸗ und.„General Stift und ſeine onde“). Er wollte ſeinem Kameraden das Leben retten Tragiſcher Tod eines 18jährigen * Bergzabern, 27. Juli. Als ein ſich hier aufhal⸗ tender junger Mann im Weiher am Seehof badete, geriet er in eine Schlingpflanze und damit in eine gefahrvolle Lage. Der gleichfalls ſich hier aufhaltende 18 Jahre alte Edgar Joſt aus Bommesweiler(bei Türkismühle) wollte ſeinem Kameraden zu Hilfe kommen und ſtützte ſich in das Waſſer. Ihm folgten noch weitere Kameraden nd ihnen gelang auch ihr Rettungswerk. Dagegen war Joſt im Waſſer ver⸗ ſchwunden. Er hatte infolge des Sprunges ins Waſſer einen Herzſchlag davongetragen und wurde nach einigen Minuten als Leiche aus dem Waſſer gezogen. —— 28 2 8. Seite/ Nummer 340 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Juli 1938 Wa U Sportlicher Auftakt in Breslau Vorkämpfe im Fußball-Turnier— Mannſchaftsmeiſterſchaft der Boxer K* Mit dem heutigen dritten Tag des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau treten die Gaſtgeber mehr und mehr in den Hintergrund. Seit den erſten Morgenſtunden rollen in dichter Folge die Sonderzüge aus allen groß⸗ deutſchen Gauen in die Feſtſtadt, die allmählich im Stadt⸗ bild durchaus weltſtädtiſches Gepräge erhält. In den großen Verkehrsadern Breslaus hört man alle Dialekte und Sprachfärbungen, ſieht man in geſteigertem Maße die ſchönen Trachten, wie ſie in vielen Teilen des Reiches an den Feſttagen getragen werden, und auch in zahlloſen Goſt⸗ ſtätten, die alle glänzend vorgeſorgt haben, ſind nun die Gäſte durchaus tonangebend geworden. Man muß es aber den Breslauern laſſen, daß ſie ihre Beſucher zu empfangen verſtehen. Wer am Sonntag dem Einzug der erſten ſudetendeutſchen Turner und Sportler, oder etwa am Vor⸗ mittag des Dienstag dem Empfang der in acht Sonder⸗ zügen eingetroffenen Volksgenoſſen aus der deutſchen Oſt⸗ mark beiwohnte, dem war dieſer Ausdruck wahrhafter Volksverbundenheit ein überwältigendes Erlebnis. Im übrigen kündigt ſich der morgige ſeſtliche Beginn der Wettkämpfe mehr und mehr an. Noch werden zwar die fahnenüberſäten Straßen, die herrlichen Plätze mit den wundervollen hiſtoriſchen Bauten und die aus Anlaß des Feſtes veranſtalteten Ausſtellungen zuſtärkſt beſucht. Die Aktiven zieht es aber hingus in die Kampfſtätten, in die prächtigen Sportanlagen des Hermann⸗Göring⸗Sportbſeldes, die auch ohne Zweifel zu den beſten Europas gehören und in eine Landſchaft von bezauberndem Liebreiz eingebettet ſind. Daß bei einem Sportfeſt, das aus nicht weniger als 61 Großveranſtaltungen mit rund 30 000 Wettkämpfern be⸗ ſteht, ſelbſt bei ſolchen Anlagen und einem ſolchen organi⸗ ſatoriſchen Aufgebot Vorkämpfe auch außerhalb der Feſt⸗ ſtadt erforderlich ſind, bedarf wohl kaum einer Erwähnung. So begannen die Amateurboxer heute in vier ſchleſiſchen Städten mit den Vorkämpfen um die deulſche Gau⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft, während die Fußballspieler die Zwiſchen⸗ runde und die Troſtrunde ihres Turniers austrugen. In den beiden Zeltlagern der H in der Nähe der Kampfſtätten iſt aber die Spannung bereits auf den Höhe⸗ punkt geſtiegen, denn der Jugend iſt ja der erſte der Kampftage, der morgige Tag der feſtlichen Eröffnung der Wettbewerbe vorbehalten. 6000 Jungen und Mädes ſind es, die ihrem Tog entgegenfiebern. Die Jungen ſind am Leerbeutelerberg in 102 Langzelten zu je 40 Köpfen unter⸗ gebracht, die Mädels auf der Herthawieſe in 170 Zelten zu je 13 Köpfen. Kaum eine knappe Viertelſtunde beträgt ihr längſter Anmarſchweg zu den Kampfſtätten. Beide Lager ſind mit Lautſprecheran tagen, beſonderen Ver⸗ pflegungszelten, Fernſprechern, Poſtämtern, Gerätezelten, Waſchzelten, Feuerlöſchein richtungen, Kommandotürmen, ausreichenden Waſchgelegenheiten und vorbildeichen hygieni⸗ ſchen Einrichtungen verſehen. Aerzte und Aerztinnen ſtehen mit Felöſchern für den Sanitätsdienſt zur Vepfügung. Für die Verpflegung ſorgt die Gauküche der NSW des Gaues Schleſien in beiden Lagern, die unter Leitung des Chefs des Amtes für Leibesübungen, Obergebietsführer Dr. Schlünder und feines Stellvertreters, Bonnführer Scheidemann, ſtehen. Das Fußball- Troſtrundenturnier begann Mittelrhein beſiegt Pommern:0(:0) Am Dienstagvormittag wurde in Breslau das Troſt⸗ runden⸗Turnier der Fußball⸗Gaumannſchaften in An⸗ griff genommen. Im erſten Spiel trafen auf der Schleſier⸗ Kampfbahn der Gau Mittelrhein, der gegen die Oſtmark nach großem Kampf:8 unterlegen war, und der Gau Pommern zuſammen. Der Mittelrhein erwies ſich als die weitaus beſſere Mannſchaft und ſiegte klar mit:0 (270) Toren. Vor der Pauſe leiſtete der vommerſche Tor⸗ büter Ott ſehr gute Ahwehrarbeit und verhütete damit eine noch höhere Führung der Rheinländer. die nur durch Baas und Weyer in der 20. und 38. Minute zu zwei Erſolgen kamen. Aber nach dem Wechſel wurde die Feldüberlegen⸗ heit der Mittelrhein⸗Elfſ immer drückender und gegen die vermehrten Angriſſe war auch Ott machtlos. Wehr ⸗ heit(3] und der ſehr aut aufgelegte Elbern erhöhten bis zum Schluß auf:0. Bei Mittelrhein gefielen beſonf»s die Außenſtürmer Becker und Elbern ſowie der Mittel⸗ läufer Hoofs, der ſeinen Angriff ſtets mit guten Vorlagen verſorgte. Knapper Sieg Südweſt⸗Baden 41:3(:2) Auf dem platz der Breslauer Spielvereinigung 02 ſtanden ſich im Zwiſchenrundenſpiel Südweſt und Baden egenüber. Vor 4000 Zuſchauern entwickelte ſich ein chönes Spiel, in dem Südweſt in den erſten Minuten eine klare Ueberlegenheit erreichte. Dank beſſerer Mann⸗ ſchaftsleiſtung ſprang für die Südweſtler ein knapper⸗ 478 (.2) Erfolg beraus. In den letzten Minuten ſah es aber nicht allzu roſig um den Sieger aus, denn Baden drängte ſehr ſtark, ſchoß auch noch ein viertes Tor, das aber wegen Behinderung des gegneriſchen Torhüters nicht gegeben werden konnte. Schon nach 5 Minuten hieß es durch Langenbein 120 für Baden, der durch Nachſchuß erfolgreich war. Die Freude dauerte aber nicht lange, denn wenige Minuten ſpäter hatte Fat h ausgeglichen. Daun war es Rein⸗ hardt der den Gau 13 in Führung brachte. Bald darauf erhöhte derſelbe Spielex den 3 auf 311 und ſieben Minuten vor der Pauſe kam Baden durch ſeinen Halb⸗ linken Klingler noch zu einem Gegentreffer. Nach Wieder⸗ anſpiel zeigte Südweſt ſich weiter leicht überlegen, während Baden nur durch einzelne Durchbrüche gefährlich wurde. Dofedzahl ſchoß für die Südweſtler noch ein viertes Tor, aber wenige Minuten vor Schluß war Langenbein nochmals für Baden erfolgreich. Dann paſſierte kurz vor dem Abpfiff das Mißgeſchick, daß Remmert im Süsweſttor bei einem erfolgreichen Schuß von Klingler 4 ſtark be⸗ hindert wurde, ſo daß der Treſſer keine 54 fand. Es muß aber geſagt werden, daß der Gau 13 dat Spiel verdient gewann.. Bayern— Niederrhein 574(310) i Nur 1500 Zuſchauer ſahen in Brieg das Troſtrunden⸗ ſpfel zwiſchen den Ganmannſchaften von Banern und Niederrhein, das mit insgeſamt 9 Toren eine reiche Tor⸗ ausbeute brachte. In der erſten Spiechälfte waren die Bayern klar überlegen, die dies auch durch Tore von Gorſky, Simetsreiter und nochmals Gorſky zum Ausdruck brachten und nach Wiederonſpiel erhöhte Lehner den Vor⸗ ſprung ſogar auf:0, ehe der Niederrhein durch Stermſeck zum erſten Gegentreffer kam. Gleich darauf erzielte aber Bayerns Mittelläufer Kennemann ein ünftes Tor. Ein Selbſttor der Bayern verringerte den Abſtand auf:2 und in den letzten Spielminuten ſchoſſen noch Winkler und Ko⸗ bierſtki noch 2 Treffer für die Weſtdeutſchen, die das Er⸗ gebnis etwas günſtiger geſtalteten. Sachſen— Oſtpreußen:0(:0 In Münſterberg ſtanden ſich Sachſen und Oſtpreußen in einem weiteren Troſtrundenſpiel gegenüber, das die Mitteldeutſchen dank beſſerer Stürmerleiſtungen verdient mit:0(:0) gewannen. Die Oſtpreußen wehrten ſich zwar recht tapfer, kamen aber gegen die techniſche Ueberlegenheit der Sachſen nicht an. Pokalverteidiger unterlag wieder Weſtfalen beſiegt Nordmark:2(:1) Recht große Zugkraft hatte das Spiel zwiſchen Pokalverteidiger Nordmark und der Mannſchaft Weſt⸗ falens, zu dem ſich 3000 Zuſchauer eingefunden hatten. Beide Mannſchaoften hatten zahlreiche Nachwuchsſpieler ein⸗ geſetzt, die ober ſehr gute Leiſtungen boten und ſich einen flotten Kampf lieferten. Die Weſtfalen begannen gleich recht forſch und komen ſo durch Bonner in der 22. Minute und durch Kallwitzki in der 33. Minute zu einer:0⸗ Führung. Panſe konnte wohl wenig ſpäter den Abſtand auf:1 verringern, aber Kallwitzki, der diesmal eine ſchöne Leiſtung vollbrachte, erhöhte noch vor dem Wechſel auf:1. Sofort nach der Pauſe erzielte Weſtfalens Mittelſtürmer Schwarz das vierte Tor, donn waren aber die Norddeut⸗ ſchen im Feld faſt dauernd überlegen und ließen die Weſt⸗ falen kaum noch zu einer geſchloſſenen Leiſtung auflaufen. Aber ſetzt zeigte ſich auch die weſtſäliſche Deckung mit Ber⸗ lau, Bornemann und Trawney von der beſten Seite, ſo daß der Pokalperteidiger nur durch Lüdecke noch zu einem einzigen Gegentreffer kommen konnte. Wiürttemberg ſiegt in der Zwiſchenrunde Württembergs Elf beſiegt Mitte:1(:1) Ueber 10000 Zuſchauer hatten ſich in Erwartung eines harten und ſpannenden Kampfes zu dem Zwiſchenrunden⸗ ſpiel zwiſchen dem Nordmarkbezwinger Mitte und dem Gau Württemberg in der Breslauer Jahn⸗Kampfbohn eingefunden. Die Schwaben traten zu dieſem Treffen mit der gleichen Mannſchaft an, mit der ſie am Sonntag in Neiße gegen Weſtfalen mit:0 erfolgreich waren. Dieſe Aufſtellung bewährte ſich erneut, denn nach einem ſponnen⸗ den Kampf, der im Zeichen einer dauernden leichten Feldüberlegenheit der Süddeutſchen ſtand, blieben ſie mit :1(:1) ſiegreich und erreichten damit die Vorſchlußrunde des Fußball⸗Gauturniers. Wohl war Mitte durch Hoff⸗ mann zuerſt in Führung gegangen, aber die Schwaben ließen ſich durch dieſen Erfolg nicht verblüfſen. Bereits kurze Zeit ſpäter hieß es durch Aubele:1 und Sing hatte bis zur Pauſe noch den Führungstreffer geſchoſſen. Nach dem Wechſel erhöhte Mohn durch Verwandlung eines Frei⸗ ſtoßes auf:1, und bis zum Schluß erhöhten Seitz und Tröger durch zwei weitere Treffer noch auf:1. Württem⸗ berg erwies ſich erneut als eine gefährliche Pokalmann⸗ ſchaft, die auch in der Vorſchlußrunde zu beachten ſein wird. Niederſachſen bezwang Brandenburg:1(:0) Auf dem ſehr unebenen und harten Platz des Bres⸗ lauer Vich⸗Platzes ſtanden ſich im zweiten Zwiſchen⸗ rundenſpiel die Gaue Niederſachſen und Brandenburg gegenüber, wobei die Niederſachſen knopp mit:1(:0) Toren gewannen. Beide Mannſchaften boten nicht gerade ein hochklaſſiges Spiel. Die mäßigen Leiſtungen müſſen aber mit der drückenden Hitze eutſchuldigt werden. Zu⸗ nächſt hatte die Berliner Mannſchaft einen guten Start, holte auch eine klare Feldüberlegenheit heraus, doch Berndt und Ballendat ließen die beſten Gelegenheiten aus. Nieder⸗ ſachſen machte ſich aus der Umklammerung frei und erzielte durch Pöhler die Führung. Die Gegenangrifſe der Ber⸗ liner wurden durch den ausgezeichneten Niederſachſen⸗ Dorwart Flotho geſtoppt, der auch nach der Pauſe mit viel Glück einen Ausgleich verhinderte. Pöhler erhöhte dann bei einem Vorſtaß auf:0 und gleich im Anſchluß war Billen ein drittes Mal für Niederſachſen erfolgreich. Erſt in der letzten Minute hatte der Berliner Mittelſtürmer Berndt mit einer Bombe mehr Glück und erzielte ſo den Vorfeſttage Schleſiſche Feierſtunde! Gleißende Sonne lag über dem Schloßplatz, übergoß mit ſengender Glut die Tauſende, die hier angetreten weren zu flommendem Bekenntnis, zu Volkstum und Vaterland, zu feierlicher Beſinnung. Schleſien rief das deulſche Volk zum Turn⸗ und Sportfeſt, und das Reich antwortete:„Deutſche im Oſtland, euch grüßt das Reich, euch grüßt euer Volk!“ Denn der ſo lauge verkannte Oſten, ſo ſagte der Reichsſportführer in ſeiner Anſprache, iſt eine Herzensangelegenheit des ganzen Volkes geworden, und die Not des Oſtens iſt die Nok des Reiches. Klar wurde ſchon in der erſten Kundgebung herausgeſtellt, daß dieſes Turn⸗ und Sportſeſt weit über die bekannten Maßſtäbe hinausgreift durch den inneren Gehalt an kulturellen Wer⸗ ten. Unerläßlich die Forderung nach orteigenen, auf aller⸗ breiteſter Grundloge durchgeführten Leibesübungen als Teil der geſamten Volksſormung. Schleſiens kernige Jugend Ein paar Stunden ſpäter. Dicht gefüllt die ſchöne Schleſierkampfbahn. Beifallsſreudige, begeiſterungsſäßige Jungens und Mädels ſaßen auf den Tribünen und Rän⸗ gen, und nicht ſehr viel weniger waren es, die ein⸗ under guf dem grünen Raſen ablöſten, um in ausgezeich⸗ neten Vorführungen und im Leiſtungswettkompf ihr Kön⸗ nen zu zeigen. Es war ſchon allerhand, wenn der 100⸗ Meter⸗Lauf in 10,0 Sek., die 1000 Meter in:97,8, die 4⸗ mal⸗ 100 Meter⸗Staffel in 44 Sekunden gewonnen wurden, wenn im Weitſprung die erſten Sechs über 6 Meter ſchaff⸗ ten, wenn ein Mädel über 5 Meter ſprang und der Sieger im Hochſprung 1,71 Meter ſchaſſte. Wer will da noch ſagen, es ſehle uns on tüchtigem Nachwuchs? Und wichtiger noch die Freude und der Stolz. die aus aller Augen leuchteten, weil ſie, Schleſtens Jugend, mit ihrem dem Der Zug (Von unſerem Sonderberichterſtatter Bernhard Gnegel.) Wenn wir es nicht ſchon wüßten, würden wir es an uns ſelbſt zu ſpuren verkommen, baß ſeit dem Sonntag die Zahl der Menſchen in Breslau faſt ſtündlich um zehn⸗ tauſend zunimmt. In den Straßen ſpaziert die Menge nicht mehr, dicht gedrängt ſchiebt ſie ſchrittweiſe vorwärts. Die Sonne liegt flimmernd heiß auf dem Land, der Schweiß rinut in tleinen Bächen, man geht nur noch in Hemds⸗ ärmeln aus, die Männer werden zu Krawattenfeinden. Durch Lautſprecher werden die Menſchenſröme gelenkt. Viele Hundertſchaften Polizei wurden aus Sachſen, Bran⸗ denburg und Norddeutſchland zu Hilfe geholt. Weil die Maſſen die Mauern der Wirtſchaften und Kaffeehäuſer zu ſprengen drohten, hat man kurzerhand in ruhigeren Nebenſtraßen lauge Reihen von Tiſchen, Stühlen und Bänten auf die Bürgerſteige und ſelbſt auf das Pflaſter geſtellt. Da die Menſchen zudem auch in ſeſtlicher Stimmung nach Breslau gekommen ſind, ſo werden auch die ärgſten Hinderniſſe mit guter Laune überwunden. * Immer wieder begegnen uns Männer in dunkelgrauen, hochgeſchloſſenen Anzügen, mit weichen, dunklen Filzhüten, deren Rand an einer Seite hochgeſchlagen iſt: die Kame⸗ raden aus den ſudetendeutſchen Gebieten. Mit drei Sonder⸗ zügen kamen ſchon am Sonntagabend Tauſende an. Dieſe ſonſt ſo ſtillen Menſchen kannten ſich beim Anblick der Feſt⸗ ſtadt und der vielen tauſend Hände, die ſich ihnen zum Gruß entgegenſtreckten, in ihrer Freude nicht mehr aus.“ Mit ihnen ſind nun ſchon faſt alle deutſchen Stämme in Schleſiens Landeshauptſtadt verſammelt: Die Thüringer und Nordmärker machten den Anfang, es ſolgten die Oſt⸗ preußen, Hannoveraner, Weſtfalen. Rheinländer, Oeſter⸗ reicher, die Sachſen aus Siebenbürgen, die Sachſen aus dem Reich, die Schwaben und Bayern. Andere Gaue, deren Sonderzüge erſt am Dienstag eintreffen, ſchickten wenig⸗ ſtens ſchon ihre Gau⸗Stäbe und die Kampfrichter voraus. Weltkampfteilnehmer waren ohnehin ſchon aus allen Gauen gekommen. * Verwirrend mannigfaltig iſt die Feſtfolge der nächſten Tage. Mag man auch den Feſtführer dreimgl durchgeleſen haben, man wird ſich immer noch nicht auskennen Beim letzten Studium des Programmes ſtießen wir auf ein Fuß⸗ ballſpiel der Schiffsbeſatzungen unſerer Dampfer„Bremen“ und„Neuyork“, Den Fußballſpielern werden manche Gewohnheiten um⸗ gekrempelt. Sie müſſen auch zu völlig ungewohnten Zeiten aufſtehen. So beainnen am Donnerstag einige Troſtrunden⸗ ſpiele ſchon um 8 Uhr vormittags. . Es iſt ein Feſt des Reichsbundes, aber er marſchiert auch bei dieſem Anlaß mit den anderen Volksgruppen Hand in Hand. Partei,. Staat, die Formationen der Be⸗ wegung, Wehrmacht und Arbeitsdienſt helſen kräftig mit. Um ein Beiſpiel für den Einſatz dieſer Gruppen zu geben, beſuchten wir das Lager des Arbeitsdienſtes. Der Arbeits⸗ gau 11 hatte ſchon am 1. Juli ein Vorkommando von 150 Mann geſchickt, am 17. Juli folgten weitere 500 Mann. Sie haben das Ausräumen der Schulen und die Einrich⸗ tung der Maſſenquartiere beſorgt, ſie legten Wege an und verbeſſerten auf dem Feſtgelände die vorhandenen. Sie bauten Lager für die H und den Bo M, ſie richteten die Wettkampfgelände her. Einmal legten ſie 300 Weitſvrung⸗ gruben an. Die Arbeitsdienſtmänner wirken auch beim Feſt mit. 400 Männer zeigen am„Tag der Gemeinſchaft“ Uebungen mit Spaten und Holzſtämmen, 250 Mann wirken täglich beim Feſtſpiel mit. Breslauer Miniaturen Mit der In 90 über der Feſtſtadt Die Ehrengäſte des Deutſchen Turn⸗ und Sportſfeſtes hatten Gelegenheit, mit der Ju 90 einen Flug über die Feſtſtadt Breslau zu machen. Er hinterließ bei allen einen unvergeßlichen Eindruck. Im hellſten Sonnenſchein lag die Feſtſtadt nur wenige hundert Meter tief unter den Augen der Paſſagiere der Ju 90. Golden blinkte es von den Straßen und Häuſern neben dem leuchtenden Rot des reichen Flaggenſchmucks hinauf. Einſam und verlaſſen lagen die Sportanlagen an der Peripherie der Stadt, denn alles ſportliche Geſchehen konzentrierte ſich einesteils auf das Gebiet um den Flughafen, andernteils auf das Sport⸗ gelände des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes, wo gerade das Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt in der Schleſierkampf⸗ bahn abrollte. Verlaſſen lag auch das Schwimmſtadion des Sportgeländes da und ſelbſt auf der Frieſenwieſe tummel⸗ ten ſich nur wenige Perſonengruppen. In den Straßen der Stadt aber herrſchte nach den bei⸗ den genannten Polen des Geſchehens ein außerordentlich reger Verkehr. Hier wie dort die lange Kolonne der Autos wie auch der Stroßenbahnen. Wundernoll klar und überſichtlich bot ſich das Sportſeld und das Gelände um die Vorfeſtfreude Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt das gewaltige Erſt Deutſche Turn⸗ und Sportſeſt eröffnen durfte. Strahlendom über dem Stadion Nun hat auch das Feſtſpiel des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes ſeine Uraufführung erlebt, nun wird dieſe„Bilderſolge aus der Geſchichte der deutſchen Leibes⸗ übungen“, wie ſie der Verfaſſer Guido von Mengden beſcheiden nennt, Abend für Abend Tauſende und aber Taufende, von denen ja die wenigſten ſe überhaupt ein ſolches Feſtſpiel geſehen haben, in ihren Bann ziehen. Un⸗ vergeßlich jedem Beſucher, wenn im nächtlichen Stadion plötzlich die Scheinwerfer aufleuchten und eine fröhlich ſpielende und lonzende Menge mit ihren Strühlen ein⸗ fangen. In bunter lebendiger Folge ziehen daun Jahr⸗ hunderte in Maſſenbildern vorüber. Volkserhebung 1813, die ſa von Breslau ihren Ausgang nahm, ſorgloſe Bieder⸗ meierzeit, das erſte Deutſche Turn⸗ und Jugendfeſt in Coburg 1860. Die Deutſche Turnerſchaft wird gegründet, ein Halbfahrhundert ſpäter ziehen Hunderttouſende deut⸗ ſcher Turner und Sportler in den Schlachtentod. In tiefſte Not ſinkt dos Vaterland, bis das Morgenrot einer neuen Zeit anbricht und am Schluß ein Strahlendom ſich über dem ſtarken und geeinten Großdeutſchland wölbt. Mongte⸗ lange mühevolle und aufopfernde Arbeit ſeierte mit dieſem Feſtſpiel des deutſchen Sports einen glänzenden Erfolg und fand ſchönſten Lohn. In der Jahrhunderthalle wurde vor feſtlich geſtimmter Menge„Feier und Spiel“ erſtaufgeführt. Reichs⸗ rauenturnwart Karl Loges mit ſeiner Muſterturnſchule Hannover und die choriſchen Spiele und Tänze von Her⸗ monn Grauerholz mit den Frauen und Mädchen des All⸗ gemeinen Turnvereins Bremerhayen ernteten hier freu⸗ digen Beifall. der Hunderttauſende in das ſchleſiſche Land Jahrhunderthalle, deren Kuppelbau von außen nach innen ringförmig nach oben zu wachſen ſcheint, dur. Aus der Schleſierkampfbahn b die Juſtrumente der Muſtk⸗ bapelle in die Höhe, ſich der Ehrentrihüne gegenüber am Fuße des Glockenturmes aufgeſtellt hatte Auffallend war auh, daß auf wundervollen Sommerte Boots⸗ und Paddelverk 0 ges nur ein ganz ſchwacher herrſchte, das ganze Leben Her Feſtſtadt konzentrierte ſich eben auf den Flughafen und die Schleſierkampfbahn. Der rieſige Wagenpart des Hilfs⸗ zuges Bayern, der ſich auf der Brückenaue aufpoſtiert hat, nt rere eg Feſttage in Breslau Im Rahmen des großen Sportfeſtes in Breslau ſoand auch dieſe anmutige Ballgymnaſtik des BDM kſtatt. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.] Deutſchen Turn⸗ und um von dort aus bei der Verpflegung der Maſſen mit einzugreifen, lenkte gleichfalls die Blicke auf ſich. Geſpräch mit Dr. Carl Diem So lange der ſportliche Kampf noch nicht voll eingeſetzt hat, hat der Schriftleiter noch genügend Zeit, ſich mit ſportlichen Dingen zu befaſſen, die außerhalb des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes liegen. So hatte der Vertreter der Dresdner Nachrichten eine Unterredung mit Dr. Carl Diem. Der Generalſetretär der Olympiſchen Spiele Berlin 1936 weilte jüngſt in Helſinki zu den Nordiſchen Spielen, wo er verſchiedene Vorträge gehalten hat. Zu der Frage, ob die Olympiſchen Spiele 1940 Helſinkt aus⸗ richtet, ertlärte Dr. Diem, daß ſich Finnland freut, die Spiele endlich durchführen zu können. Das Stadion ſei herrlich. Alle Bedingungen ſeien dafür gegeben, daß die Wettkämpfe einwandfrei verlaufen werden. Ob auch Fuß⸗ ball und andere Spiele fortgelaſſen werden, ſei jetzt noch nicht entſchieden. Helſinki müſſe erwägen, ob ſich die Spiele über 8 oder 14 Tage erſtrecken ſollen. Unterbringungs⸗ ſorgen kaum zu befürchten; andernfalls wäre eine Unter⸗ bringung auf Schiffen eine einfache Löſung. Die Koöß⸗ Schiffe, die für Tokio vorgeſehen wären, müßten natürlich ihren Kurs ändern. Shon heute freuen ſich die Finn⸗ länder auf die Olympiſchen Spiele, aber auch viele Deutſche, die nicht nach Tokio hätten fahren können, da ein Urlaub für ſie nicht in Frage gekommen wäre. Die erſten Oeſterreicher in Breslau Breslau, 26. Juli In den frühen Morgenſtunden trafen die erſten Son⸗ derzüge aus Oeſterreich zum Deutſchen Turn⸗ und Spor ſeſt Breslau 1038 ein. Wieder kamen ſie, wie vor einem Jahr zum Sänger⸗Bundesfeſt, noch der ſchleſiſchen Haupt⸗ ſtadt, diesmal jedoch unter ganz anderen Vorausſetzungen. Damals war es die große Sehnſucht des Brudervolkes nach der Heimat ins Reich, der Wunſch der Oeſterreicher, einmal unter deutſchen Brüdern zu ſein, trotz aller Schi⸗ kanen und Widerwärtigkeiten, die ihnen beſonders bet der Rückkehr bereits an der Grenze und ſpäter in den darauffolgenden Monaten in verſtärktem Maße von dem „vaterländiſchen Schuſchnigg⸗Oeſterreich“ zuteil wurden. Diesmal komen ſie aber als Deutſche aus der alten deutſchen Oſtmark, die zum Reich heimgefunden hat, Kein Wunder, daß die Oeſterreicher beſonders herzlich in Breslau begrüßt wurden. Als erſter Sonderzug aus der Oſtmark traf früh⸗ morgens um.14 Uhr ein Zug aus dem Leobener Bezirk auf dem feſtlich geſchmückten Freiberger Bahnhof ein Trotz der frühen Morgenſtunde wor die Bevölkerung zum Empfong zahlreich zur Stelle. Zumeiſt waren es natür⸗ lich die Quortierwirte, die ihre„Einquartierung“ ſchon am Bahnhof begrüßen wollten. Ein Kreismuſikzug ſpielte flotte Weiſen, ſo daß die Gäſte in ihren ſchmucen mer vom Vorfahr her verkrauten Trachten, die lange Bohnſahrk raſch vergaßen und ſich aleich vom erſten Augenblick an im Schleſterland beimiſch fühlten. Um.45 Uhr kom der zweite Sceſderzug aus Oeſterreich; er brachte bauptſächlich Hitlerſudend aus Wien, die größtenteils noch pe Hemd mit der HJ⸗Binde trug. Schneidig marſchierte ſie in langen Reihen neben dem Bahnbof auf gefolgt von einer ſtarken Gruppe von Turnern, die in ihren hellen, ſtohlblauen Bluſen weithin erkennhar waren. All Hi Gäſten leuchtete die Freude aus den Augen, endlich Breslau zu ſein, wozu auch noch der überaus berzliche Empfang das ſeine beitrug. Schmeling an zweiter Stelle Max Schmeling, der deutſche Meiſterboxer aller Klaſſen, wurde von der größten amerikaniſchen Boxſport⸗ ache ſchrift„Der Ring“ als zweitbeſter Schwergewichtsboxer de Welt bezeichnet. In der zum 15. Juli erſchienenen 1 liſte wird der Deutſche als erſter Hexeusforderer 1 Louis Louis bezeichnet, Die Rangfolge: Weltmeiſter Lou 1. Schmeling: 2. Baer; 3. Bärlund; 4. Galenks; 5. 90 r: 7. Adamſch; 8. Rofenbloom; 9. Lon Nova; 10. e Et MSS N at6 It 11 JD 5 eue Mannheimer Mittag⸗Ausgabe tung Mittwoch, 27. It Gau-Vorxturnier begann 7 11 mi O 1E Sgeſchi für Schleſie erzielte Se Ni 9 Har; Württemberg und Oſtmark ausgeſchieden 15 0 5. Mittelſtiütrmer Pawlitzki Terreau gewann auf der Pariſer Buffalobahn den Keine überragenden Zeiten Am früher g des Dienstag begannen zeheprois des Franzüſiſchen Ragſportverbandes koniſchen Frauen⸗Schwimm⸗ einzelnen Gaue ihre Kam l eu 8 es 5 5 a land n Meulemans, A. 1 Die neuen* Nordmark und Württemberg, dene n⸗ S ktſch A 58 b 5 5 kh U Wambſt. Pafllard hatte aufgegeben. Lummings 3218, 7. 1 tfalen und Oſt! folgten. Ueber 37 1 e 0 ur Ba 0 m Im Nürnberger Frankenring werden die nächſten Be. Thompfon 594,5. ſahen nur etwa 1500 Zuſchauern den 2 Für vom.—7. Auguſt in Vakholm ſtattſindenden orkämpfe bereits am 5. Auguſt veranſtaktet. Polens Amateurboxer für den Lände Je! n Freiluft des Hermann⸗Göring Konu⸗W 1 wurde noch dem A der Das Internationale Reitturnier in Gdingen wurde mit lien am 6. Auguſt in 0 5 S ürttemberg unter dabei Nor d⸗ Meiſter Baldeneyſee folgende deutf dem Mannſchaftsſpringen um den Bolten Poral, den P 5 gewicht an aufwärts feſt. Hier werde mit 710 und die Boxer des Gaues Oſt mark der Nationen, beendet. In Anweſenheit des Danziger Kolezynſki, Piſarſki, Szymura und Pilat ſich den erprobten Weſtfalen ſogar mit 412 Km.: Zweier⸗Kajak: ebe⸗Eberle Senatspräſidenten Greiſer ſiegte Polen vor Ostpreußen. den unteren Klaſſen vorausſichtlich Rotholz 2 ehr ſt eingeſchätzte Nordmartſtaſe kaurer(Finz: Fleckers Der Italien⸗Rundf dee n in eingeſetzt. Fliegengewicht: Bantamgewicht: Pr 1 Mo. k. db. (N) n. P dergewicht: Böhler(W. 9. en t. 1 5 N Far,' dei jährige S inavieri a . Kucklinſti(99 ſchlug Nan(j n. ip. Fel. en), Zweier⸗Kajak: Kainz Lürfte die Meiſterſchaft ſchon im voraus entſchieden ſeiu. 19jährige Skandinavierin bei den dän ain* er e i e t üggemann(Ef Die Us A⸗Athleten kamen beim Internationalen Sport- in Kopenhagen, daß ſie ſich 9 tergewicht: Räſchke(N Wolfangel(W] uner teden. Kang de 7 8 5 5* At e 3 0 Mittelgewicht: Ehriſtmann(W) ſchlug Baumann(N) nach e d eſt in Bollnäs(S u) zu leichten Siegen. Woleott Sprintſtrecke vorbereitet hatte Punkten. Halbſchwergewicht: Schmidt(N) ſchlug Leiſer 1 nadier: gewann die 110 Mete irden knapp vor dem Schweden von noch nicht vielen Schwimmerin. (W n. P. Schwergewicht: Maier(W) ſchlug Lutz(N) n. P. 5 e e Liomann der mit 14,6 Sek die gleiche Zeit lief. 8 ſie über 100 Meter Kraul einen neuen Die Begegnung Weſtfalen gegen Oſtmark, die„Frauen: Einer: Lehmenkühler(Lippſtadt), Rieger. Bologna wurden die italieniſchen Leichtath etik⸗ Hinter ihr belegte Birthe Ove⸗Peterſen in 8(Mannheim). Meiſter ermittelt. Die Leiſtungen waren g ch⸗ 5 5 1 Weſtdeutſchen endete, brachte im 0 mit einem 12:4 Sieg „Kurze Strecke, 1000 Meter: Zweier: Einer⸗Kajak: Hradetzky Lehmenkühler⸗Kropp(Lipp⸗ Kleine Sport-Nachrichten nitzer Bahn in flieger zu ver! Altend die gen. Meiſterſchaft Da Mertens Steher geworden iſt, der Berufs⸗ Da W⸗Rädern beim Großen Motorradpreis von Frankreich in 5 Einer⸗ ragenden deutſchen 5 7 2 8 1 1 i Ae 0 er br 55 0 5 Kenellor eien Aa f Zwefer⸗Faltboot, Kreh⸗Juchs Sſeger vor den De ö Ragnhild immer ſchneller 5 em Kampf L e er(Mü 1 er⸗Kana⸗ alle auf Meſſerſchmitt. 1 1 0 immer Wiesner ende Ein zele Holzenbera⸗ Jörgens Ham 5 i 5 i 8 8 5 nermüclich arbeftet Dänemarks vielfache 5 ge„ Bol erben(am Albert Richter(Köln) hat am 16. Auguſt auf der Chem⸗ 0 e 1 15 N lerin Ragnhild Heger e ſeil Jahren ſchon unvergleich lichen Köl ten Platz.— Weitere Eregbni der 200 Meter 1085 ide Ergebniſſe Fliegengewicht iſer ſtadt), Schleicher Marach(Mannheim) net, u. a. gab es drei neue Landesreter 5 505 ö inzelnen folgende Ergebniſſe: Fliegengewicht: Kaiſe eee ö e enn nem, ſtuun 8 f f f i S en 304,1; Tumrſpringen: Aggerhoct 3 80 ſchlug Pichler(O) n. P. Bantamgewicht. Strangſeld Insgeſamt werden 14 Nationen am Skart ſein. tung im Stabhochſprung ſtellte Romeo auf 4,3 Meter, im Sbrenſen at Tumrſpringen: Aggerhort 9 F 8( Suchan(O) unentſchieden. Federgewicht: Mattae Hochſprung tam Dotti auf 02 Meter.. 100 Meter Rücken: Tove Brunſtröm: 118,6, —(O) ſchlug Gänſerig(W) n. P. Leichtgewicht: Kraft(W) H I 60 N 0. Ewald Kluge und Bernhard Petruſchke kamen mit ihren 15„Hellas“ erreichte 1314 Punkte gegen Swatoſch(O unentſchieden. Weltergewicht: Murach (Wi ſchlug Führer(O) u. P. Mittelgewicht: Kuwiak(W Nizza zu zwei ſchönen Erfolgen Petruſchke gewann das Geſchwindigkeitsprüfung 5 13 5 a 5 8 b 91 e 5 Die beiden Magdeburger Schwimmvereine„Hellas“ Rer er 175 3 ö ar 3 ſchlug Dowhan(O) n. P. Halbſchwergewicht: Sbnarr 115 Mete 6 16 e e.%% Hellos Rennen der leß⸗cem⸗Räder und in der Klaſſe bis 250 cem über 1800 Kilometer (W beſiegt Lochner(O) d. Disqu. 3. Runde Schwer⸗ 8 0 li be e 55 N 5 7 0 5 5 96er ahn 1 ſpan⸗ war Kluge vor Petruſchke ſiegreich 7 icht rr lug Tres 8 119 1 Klub der nach der Punktwertung der Deut⸗ 2225 N g 7 i Knorr(W) ſchlug Treſtler(O) 1. Runde k. o. 155 8 W N E 0 R 7 7 75 5 77 G21 1 11 7 1 örlitz ſiehte Brandenburg über Bayern 10:6 ichen Vereit terſchaft durchgeführt In den 14s Stu(ünto union) würde durch feinen oritken Ueberlegene Leiſtung der deutſchen Maſchinen un 0. 0 1 0 115 1 55 Mitte fünf großen lu bewieſen beide en Platz im Großen Preis von Deutſchland am Sonntag auf Der Sieg der deutſchen Maſchinen 0 5 une FFF 1 e ſehr in ihren Vereinen auf Bretten 5 8 dem Nin r air rag 0. 95* Sieg 4 deutſchen Maſchine 1 und Oſtpreußen trennten ſich in Liegnitz unentſchjeden:8. Die 1 be Nano at diger 5 wird. 1„ 5 Kra„ 1938, da Itolien⸗Rundflug hat erneut den Wer N 2 8 g 5 rs SN*— 77* len 1 518 1 9 1 Verei 0 1 9 e 8 7 fel 8 enn i 13 fühigke! 5e* Niederrhein beſiegte Heſſen 14:2, Mittelrhein Sachſen 1214. i l 8 1 45 8 Let Lang durch einen Wagenwechſe das Rennen nicht ganz fähigkeit der deutſchen Flug ſt 1 Rekordergebnis von 1314 Punkten durchſtand und Seaman Ausländer iſt lich lagen am Schluß des Wettber en 1 N emi Bei den Motorbootr B inf deutſche Maſchi 1 K SN i 5 9 5 den Motorbootrennen auf Starnberger Se 5 fünf deutſche Maſchinen an de er Das weitere Fußball- Programm SV die beſten Ausſichken haben follten. Der Magdeburger n 850 arch n ee nend r 5 lebte ne ik⸗ 1 8 8 SC 96 war in den Bruſtſtrecken unterlegen und mußte ſich Nas der Jlaliener Paſſarin am Montag den Großen e e prä 1 8 5 1 17757 ite 1519, Punzen ene Preis von Deutſchland um den Preis des Führers. Der ſchwietdigkeitsprüfung, die in 58 Nach Erledigung der Zwiſchenrunde ſteigt nun auch mit 1213,2 Punkten begnügen. Fialke 22 holte 165 d 5950 51 des e Ver über nicht weniger als 1800 Kilomet 10 Donnerstag die Vorſchlußrunde, in der auf der Frie⸗ 2525 20 17 holte ſich auch den Preis des Reichspropgganda⸗ Das Luftrennen wurde faſt auf der 5 3— 2 iniſters. 14 7 N 2 ſenwieſe Die 100 Runden von Bern gewann der Schweiger miniſters. e ee aufterordentl ich ſchlechtem Wetter dr 15 um 15.00 Uhr Niederſachſen— Südweſt und Litſcht vor ſeinen Landsleuten Edgar Buchwalder und. Frankreichs Davispokalſpieler erhielten am Montag hatten mit Gewitter und Hagelböen er 8 85— 1 Martin. Die beiden Deutſchen Umbenhauer id Bull vom Reichsſachamtsleiter Schönborn im Rähmen einer Strecke zu kämpfen.— Die Meſſerf die um 17.15 Uhr Oſtmark— Württemberg 8 N e und Bulla kleinen Feier Erinnerungsnadeln überreicht. Der Freie gt ſeſe gewaltige Strecke iu 1 gaben nach Reifendofekten ar' 8 kinnerungsnadeln überreicht. Der Feier legten dieſe gewaltige Strecke inn g 15 antreten. Re auf. wohnte guch Botſchafter Francois⸗Poncet bei. erreichten während dieſer Zeit nen Durchſchi at, Die Endſpiele ſteigen am Samstag, und zwar um 9 Uhr über 290 Stundenkilometern. früh auf dem VfB⸗Platz um den dritten und vierten Platz und um 18.00 Uhr um den erſten und zweiten Platz. Das Tryſt⸗Rundenturnier ſte auch für dieſes Jahr im W tſtreit mit dem B Die Schwieriokeit dieſes Renncefs ſehen, daß von 40 geſtorteten Maf erreichten, während die onderen Teiln. denen Gründen das Rennen aufgaben. 8 läßt ſich daran ur 19 12 vers a 1 55 5 Maſchinen hielten das Renne 3 bringt in der Zwiſchenrunde am Donnerstag folgende 3 eifel b be 15 1 7 kungen: 2 tunsprobe den Arg Moe Paarungen 5. geſamten ftalieniſchen Preſſe wird beſonder Frſeſenwieſe:.00 Uhr: Brandenburg— Sachſen; der einmotorigen Meſſerſchmitt⸗Taiſun 10.15 Uhr: Baden— Bayern f härteſter Konkurrenz mit modernen z gen Ma⸗ BBs Platz: 15.00 Uhr: Mittelrhein— Schleſien; ſchinen zu ihren vielen Erfolgen wieder einen neuen inter⸗ nationglen Erſolg erzielen konnte. Weckerling Eiappenſieger 17.15 Uhr: Weſt alen— Mitte. Die Sieger der Zwiſchenrunde treffen ſich am Freitag auf der Frieſenwieſe in zwei Kämpfen, die für 15.00 und 17.15 Uhr gugeſetzt ſind. 7 Die ig der Vorſchlußrunde dieſes Turniers erfolg⸗ Die 17. Etappe der Frankreich⸗Rundfahrt von Beſancon reichen Mannſchaften ermitteln am Samskag um 16.00 Uhr nach Straßburg führte in zwei Abſchnftten 0 auf dem Bſcg⸗Platz den Sieger des Troſtrunden⸗Turniers. brochen lediglich in Belfort, durch das Elfaß. war es wieder ein deutſcher Fahrer, der ſich beſonders hervor⸗ tat. Der Magdebr Wecker Etete t Oſtmark ganz groß 215 edles aſſon u e der„ 8 Schleſien unterlag mit 218:5) Feldes und teilte ſich mit ihm in den Sieg, zumal beid 8 7. 4 Straßburg ſich wieder in der Kopfgruppe befanden. Lin ganz klare Angelegenheit für den Gau Oſtmark 5 fel liel b beiden Aböchnitten dic N war das Ziulſchenrundenſpiel gegen den Gau Schleſien in Ape blies auf beiden Abſchnitten dicht zuſammen. der Schleſter⸗Kampfhahn. Mehr als 30000 Zuſchauer fahen In dieſer Gruppe befanden ſich auch die beiden Favoriten einen hohen 812⸗45:)⸗Sieg der Oeſterreicher, die ein wun⸗ ſowie die Deutſchen Hauswald, Wendel und Arents, die derſchönes Spiel zeigten und mit dieſen Leiſtungen weiter mit der geſamten Gruppe auf den 13, Rang geſetzt wur⸗ ihre klare Favorftenſtellung erhärteten. Obwohl ſich die den. Weckerzing war nach Oberbect der zweite deukſche Schleſter vor heimiſchem Publikum und auf heimiſchem Fahrer, der ſich auf dieſer Rundfahrt in die Liſte der N Platz mäßheig anſtrengten, gegen dieſe ſpieleriſche Heber⸗ Etappenſieger eintragen konnte 5 f legenheit unnd Raffineſſe kamen ſie einfach nicht gau, In i regelmäßiſen Abſtänden ſchoſfen die Stürmer aus dem„ Die Ergebniſſe der 17. Etappe, Beſaucon Straßburg, Han 17 ihre Tote, und dabei wor eins immer ſchöner ö 209, Kklometer: 1. Weckerling und Mu on ſe als das onde re. In vorzüglicher Verfaffung waren wieder Großflugtag in Breslau ae;. Fréchaut 7700 16: 4. Tanneveguf 3. Maſerus die beiden Außen Hahnemann und Neumer, die auch je 5 f 5:01:09 6. Le Guevel 7702210 7. Louviot 7703703, 8. zwei Treffer erzielten. In der erſten Spielhälfte ſchoſſen Reichsſportführer Staatsſekretär von Tſchammer⸗ Oſten beglückwünſcht die beiden Sieger des Stern⸗ Bourlon 7703.47; 9, Lauwers 7704701; 10 Engli:04.— Stroh, Peſſer, Reumer und Hahnemann(2) fünf Tore, flugs des NSF, Bonnführer Madetzki und Stammführer Specht von der Reichsjugendfüh⸗ Geſamt: 1. Bortali 121:35:02 2 Verwgeke 121 56:19 112 nach dem e en ſich weiter Neumer, Ziſchek rung. Links Gauleiter Wagner, in der Mitte Korpsführer Chriſtian fen. Coſſon 122205213; 4. Viffers 12244:39 5 Elemente f roh in die Schützenliſte ein. Die beiden Gegen⸗(Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.). 6. Vieini 122:23:58 Std. 8. mit 585 f 2 885 V 1 f 8 eee eee 3 Zelte Folloul!“ die gulen ß fFemiemnbrucksechen. Heber das Vermögen der Bau- Donnerstag, dem 25. Auguſt 1098, e Rolipul! I Lellverkehr. genoſſenſchaft Mannheim, einge- vorm. 10 Uhr, und zur Prüfung etzt— Luftmatratzen 1 gut erh. rechter a a ichen. eee ee 5 tragene Genoſſenſchaft mit be⸗ der angemeldeten Forderungen am 1 FFC 7 Ne 1 r 5 1— mit 5 He 1 d e 5 Druckers! Dr. Haas, f 1..6 ſchränkter Haftung in Mannheim, Donnerstag, dem 22. Septbr. 1938, 15 Fahrt 1 Badezimmer⸗ Angeſtellter ſucht I. 10. 7. vertreten durch ihren Vor⸗ borm. 10 Uhr, vor dem Amtsgericht de 0 Einrichtung U 14 tand, wurde heute vorm. 11.30 Uhr hier, 2. S Zi 213. Wer all 5 f 8 1 0 8 ier, 2. Stock, Zimmer 213. Wer ele ehraueht, 31 1715 8 liefert, ſolonge 85 U ler it Mech ne enen anerwal Gegenstände der Konkursmaſe be⸗ anzen hen 620 75,30 M. fi 3 1 Geſchſt. d. Blatt. f. Selbstrahrer Vorrat reicht in gen. 1 2 155 99 Rechtsanwalt Max Vollbergſſitt oder zur Maſſe etwas schuldet, und Ungezleter 17 pf 8. U 5 fal 5 1 5 5 Herd, w. nen bro km 8 pig. ollen Größen heit. Monatliche Nr e ene udn 5 9 955 5. Rückz er⸗„„ forderungen ſchuldner leiſten. her Beſitz der die afenhuber mann 30.—, gebr. Nähm. deni F. nebel 115 Weft n nun ſind bis zum 1. September 1998 Sache und 5 8 1 5 ee, bei 0 5 2 5— i m,. 2 5 1 bei Veri 5 3 8„20 fahre im Fach dei 3 Qu. 3. 20 2 12., gebr. Dam. ider dardge n 1. X U 22 e ne das beim Gericht anzumelden. Termin ſonderte Befriedigung 1 ft 3 a5 EE. u. H/ Rad 15, 18. Spenenesſtr. 149 Fernſpr, 598 30. a. d. Geſchäftsſt. Nach 8 2 der Haushaltsſatzung zur Wahl eines Verwalters, die dem Konkursverwalter bis 15. Au⸗ Rich, Kroschel 1 80 20 /, zu verkf. Fferuſpr. 42832 der Stadt Mannheim für das Beibehaltung eines Gläubiger⸗ guſt 1938 anzuzeigen. 54 riannheim 1 8. 10 65 ö Löſch, H 4. 24 893 Rechnungsjahr 1937 betragen die ausſchuſſes, zur Entſchließung über 6 e Tele 15. Kompl. 3 mmmh, ̃ ö Stadt Mannheim für s Rech⸗ bezeichneten Gegenſtä iſt 1 5 7 8 baerbal Schlaf- Gelegenheit Aa 19975 f as Rech⸗ bez genſtände iſt am Amtsgericht BG. 5. 115 versal- 1 f a) für klaſſifiziert d dieſe i 0 eue, erſtklaſſige a 5 aſſifizierte un ieſen i 5 0 105 drbenmaschlpen a Eine, 2 7 ſtklaſſig Die amtlich vorgelchriebenen 4885 zu behandelnde Grund⸗ N. Kosmetik der Dame 55 1 7 zeln geſchätzte Hof⸗* 9 F 8 5 ele doneralvertretung: weg. kl 1 adele 0 Kolben u ker 1 80 sche 1 nd N 8 0 5 2 1 8 1 3. 5 ze eſchätzte Grund⸗ a 1 deere baden tee Bau- Formulare f g 0 0. 1 „V. dere p; beit unter demſpeſter Bezug ventil namlich b) für Gebäude(mit Real⸗ Sone genden togemte aopofete- be mebr. Achſelſchweiß, Fußſchweiß, 5 Mollstr. 13 0 0 0 regulär. Preis in 1 5 8 a rechten 8 fo Seſtſgung alſer Sehönheſtsfepſer Eſgene piöpetate Handſchweiß, verhindert mein I r 61 f. eberger. 54. 20 Je ends gent]: Baugesuch eon e 100 R. Stenerwert, n„bur i d, Flaiche 78 Pig. ar-amomat. zröbelbees l.„ n 2 8e lian e F en Gere e A dtorehen-Hronersg. rte f 5 5 lſterei.: Baubeginn ragen für die Grundſtücke und die. 2 ons Hünlschränke Binzen fer b 1 2: Baufluchtangabe Gebäude von ſe 100 R. Steuer⸗ 5 1 5 0 b fl Toberle, platz U, lb 5 eee, eee e bee were ene e d, Spleohtag dor Bezirksausgloiohstelle 55 55 d in jeder Größe Nr. 48. 1 5 4: Baufluchtrevislon Die Steuerſätze für, das Rech⸗ 75 88 ** 5 2 U 1 0 i i. 5 0 n 5 Kaufgesuche Kabel a ln 3: Raritan aut Sechelhöhe Marc wick er das Nech⸗ Der nächte Sprechlag der Bestrhseus- Stelle dich auch Um, 8 kes udolt Weiss Zurũekgenomm. Bosch. u. Hella 6: Rohbau-Revision nungsjahr 1996, nach denen die e lür ohenluche Auſträge bel der 3 er, 8 eue 1. Kamin- Untersuchung Vorauszahlungen für 1937 bemeſſen f descheſtshammer gaden ſtactst em wenn Darmträgheit und Fettleibig⸗ chi Teleph. 268 68 Möbel, gebl., Alteisen Osram- Lampen 8 wurden. 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Schwägerin und Tante der„Haumann ee 8849 ſentſtondener Koſten und Säumnis⸗ vernſehtet 100%% 5 5 lich Verkaulshäuser Srillontschmuck a—— uſchläge ohne nochmalige beſonder⸗ 5 E H— 1 zes + 1.-8 a Aukorbermug kotort zu entrichten. 5 DID EI 555 Fernruf 278 85 Rexin DR. Mann beim. den zn. Juli fang. 5 3 geb. Beck 9 1 sta Ver Oberbürgermeiſter. 1 0 e, 5 Jetzt.5 Reichstlaſſe 5 5 0 eingegangen irt, 5 Lebenszahre in die Ewigkeit n Linderw Bescheim g. Nr. 64(4 Sig, la Zuſt. Das Arbeitsamt Weine im„ malt Brut: eingegangen ist. 5 1 5 5 aut erbalten, zu 5 5* 5 5 iſt durch Verfügung des Präſiden⸗ e Mannheim(Mainstraße 27). 27. Juli 1938 25 8 Linder-agen a. d. Geſchäftsſt. ten der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ een 8 8 Die trauernden Hinterbliebenen: Baer zahrung ezeee, I Treppe Lints. n kauf, geſuchl. 1 Fintieriell Rosa Nummericm reb. Meints duter Bezug. 5— Sie haben ei⸗ Lüstwagen⸗ f wonzengg onlorter he Karl Wümerich und 1 Enkel Seltrer Gr. ſchön., weiß. 5 au Ie 1 88 Freed N 8285 1 ib. A. Kaiset Fi J n ne hänge euerbestattung Donnerstag. 28. Juli 194 tags 5.. 1 kisschrank Sie ihn ſogleich I N I 15 anfallenden Dienſtgeſchäfte Staatlloh ö 8 7 e 12 Uhr. Je i itte G 5 ch f a i ka a Dienſtas e Staatlloh gepruf F%% det rettersaſſ) bill, zu verkauf in der„Neuen preisw. zu ver⸗ f weiterführen, Das gleiche gilt von aſenstraſe!“ a 925 i 8 ug i Marauardt, Mannh Zeita“ kaufen.— Näh. f den Nebenſtellen Heppenheim, Nim⸗ Tel. 23368. t Windeckſtraße 7. Sle„* E bach und Waldmichelbach. 5792 l. 3900 5 17s ten Erfola. links. beim, G 4. 3 dl. Ffl. Friecfichzpſa]]“ Arbeitsamt Mannheim. S5 Mittwoch, 27. juli 1938 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Kleiner Bummel an fremder Küste: Solveig und Osloprinzeſſin- Iwei Rorwegerinnen Auf der Osloer Promenade kann man nun ſchon ſeit faſt zwei Generationen die ſchönſten Blondinen Europas bewundern,— das iſt nicht gelogen und wird von allen Kennern aus der Künſtler⸗ oder Tanzlöwenbranche beſtätigt. Plötzlich in den ſpäten 80er Jahren waren ſie da, friſch, ſtrahlend, elaſtiſch; ein ſonniger Hintergrund für die weltſchmerzlich⸗ reformiſtiſche Literatenboheme, die ungefähr gleich⸗ zeitig auftauchte. Franzoſen, Deutſche, Italiener, die im Herbſt oder Frühling nach Oslo kommen, ſind ebenſo erſtaunt wie entzückt, fragen, wie es gerade dieſe jüngſte der nordiſchen Hauptſtädte.. und warum das ſo wenig bekannt ſei. Auf die zweite Frage iſt die Antwort einfach: faſt alle Beſucher, auch die Künſtler und Zeitungsſchrei⸗ ber, kommen in der Reiſezeit und Hochſaiſon, und da„liegt alles auf dem Lande“, die Carl⸗Johann⸗ Straße iſt leer. Und die wenigen, die ſich im Win⸗ ter in den kalten Norden verirren, die gehen nicht vor die Tür; denn draußen iſt's neblig und unwirt⸗ lich. Aber die Mädels ſind auch im Winter zur Stelle, mit Stiefelchen und Pelzfäckchen, wahrſchein⸗ lich wiſſen ſie, daß das Blau der Augen ſich beſon⸗ ders gut gegen ſcharfes Schneeweiß abhebt. Aber wie kommt es, daß ſie immer und ſo lange da ſind? Oslo iſt zunächſt einmal die amerikaniſchſte Stadt Europas; im Geiſt, im Anſehen, im Bau⸗ und Ge⸗ ſchäftstempo. Freiheit, Gleichheit, Ungezwungenheit ſind ſo ſelbſtverſtändliche Grundſätze des Daſeins wie Sport, Flirt und Jugenslichkeit ihre tägliche Anwendung. Es wird gut verdient, man reiſt viel und kennt die Welt. Man hat ein halbes Dutzend Theater nud zwei Dutzend Kinos, einige führende Konditoreien und Kaffeehäuſer, wo ganz Oslo ſich trifft, wo die Künſtler, Studenten und Snobs ſicheren Blick und ſcharfe Zunge beweiſen, und alſo muß auf Niveau gehalten werden. Und alſo iſt man auch unterwegs in der Promenadenzeit von 12 bis g, mit dem Höhepunkt in der Zeit um 2 Uhr, wenn die Diviſionsmuſik ſpielt. Das Gros der Mädel unter zwanzig, bis vor wenigen Jahren noch ſo gut wie ohne Puder und Lippenſtift. Dazwiſchen aber ein gut Teil ſchöner reifer Frauen, die ſich ja hier bis weit in die vierziger Jahre in Form halten und mit ihrer Doppelfunktion als Klakſchbaſen und Kon⸗ trollbeamte ein intereſſantes Spannungsmoment hineintragen, leider die Jugend jetzt früßer als nötig mit kosmetiſcher Aufmachungstechnik durch⸗ ſetzen, aber im übrigen natürlich ſchlecht zu entbeh⸗ ren ſind; denn ſie ſind ja meiſt die Mütter und Tan⸗ ten der Mädel, die auf dieſe Weiſe unauffällig über⸗ wacht werden. 5 5 Und alſo ſei aus angeführten Tatſachen geſchloſ⸗ ſen: eine Promenade von einzigartigen blonden Schönheiten hält ſich in unſerer motoriſierten geh⸗ faulen Zeit, entfaltet ſich jeden Tag, den der Wetter⸗ gott halbwegs erträglich werden läßt, zu einer Offenbarung von blitzendem Glanz der blauen Augen, edlem Schnitt und ſchwungvoller Linie der geraden wie der ungeraden Naſen, der ſtrengen wie der liebevollen Lippen, alles getragen vom Rhythmus langer, feſtgebauter Beine,— weil ſich hier ameri⸗ kaniſcher Weltoffenheit mit der intimen Ueberſichtlich⸗ keit einer mittleren Reſidenzſtadt(256 000 Ein⸗ wohner) zuſammenfügt, und weil dazu eine engliſch⸗ nordiſche Kühle der ebenſo fleißig flanierenden Männer den kritiſchen Ton und den ritterlichen Stil ſchon der Rückſicht angibt, dem alles Auffallen ein Greuel iſt, und der deshalb(für dieſe Mittagspromenade jedenfalls! zu einer äußerſt diskreten Form des Flirts zwingt. Das iſt die Promenade von Oslo und darauf die Mädel, die ſie gemacht haben, von denen Maurice Chevalier übrigens neulich ſagte:„Sie ſehen ja alle aus wie Prinzeſſinnen.“ Er meinte es ſicher ehr⸗ lich, und traf damit auch dieſe zentrale Eigenſchaft der hoheitsvollen Reſerve, die gelegentlich nur von der naiven Offenheit eines grübchenreichen Lächelns unterbrochen wird, und zuſammen mag das ja das Bild einer Prinzeſſin ergeben. Obendrein gibt es nun ſeit einigen Jahren eine wirkliche Osloprinzeſ⸗ ſin. Sie wird wie im deutſchen Süden während der Karnevalszeit, in Oslo im ſpäten Mai nebſt Gefolge gewählt, und es heißt in den Wahlſtatuten, daß Friſche und Natürlichkeit ebenſo wichtige Merkmale ſein follen wie die eigentliche Schönheit. Die Prin⸗ zeſſin dieſes Jahres iſt die Tochter eines wackeren Landpfarrers und leider ſchon verlobt. Aber das hinder“ nicht, daß der Wahlabend eine Radauveran⸗ ſtaltung von bezaubender Fröhlichkeit war, daß ſie den Preſſeleuten entzückende Wahrheiten ſagte, und daß ſich dann bis in den Juni hinein viel Tanz und temperamentvolles Volksfeſt an dieſe von einem der angeſehenſten Bürger ins Leben gerufenen Sitte an⸗ ſchlteßt. Ledern und tranig waren die Osloer noch nie, und ſchon gar nicht in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juni, wenn ihnen die großen Ferien ſchon in den Fingern kribbeln. Allerdings ſind ide Oslomädels und ⸗prinzeſſin⸗ nen keine Solveigs. Das war wohl vor allen Dingen das Mißverſtändnis von Bedel, als er vor 10 Jah⸗ ren ſeinen merkwürdigen Roman ſchrieb„Jéröme ſchwärmte daneben und attackierte daneben, er bließb völlig hilflos in den Maſchen des anglo⸗ſkandinavi⸗ ſchen Flirts hängen, und begriff nie, daß dieſe rot⸗ bäckige, blauäugige, ſportſichere Uni eben doch ein Stadtkind war, das wie wir alle die Natur erſt aus zweiter Hand hat, wohl intenſiver als die meiſten Menſchen der Moderne, aber doch primäre Kind und Bürgerin der amerikaniſterteſten europäiſchen Stadt. Es gibt wohl echte Solveigs in den tiefen Fior⸗ den des Weſtens, in den hohen Tälern des Innern und vor allen Dingen auch, trotz aller Hamſun⸗ ſchen Analyſe, in den Kleinſtädten Nordlands. Maler wie Skredsvig oder Sörenſen haben ſtie gefunden und geheiratet, und es hat ſogar viele geniale Werke gegeben, die nicht aus Ehekonflikten entſtanden. Und ſo leben alſo auch Solveigs in Oslo. Aber ſie flanieren nicht. Sie verkehren in keinem Sportklub, finden Hollywood⸗Filme lang⸗ weilig und Paris komiſch. Sie heiraten früh und leben verſonnen⸗ſittſam in der Villa einer Vor⸗ ſtadt; und viele, viele warten tatſächlich, warten treu und traurig auf ihren Peer Gynt⸗Steuermann in Oſtaſien, Kolonialbeamten in Belgiſch⸗Kongo, Berg⸗ ingenieur in Südamerika. Man ſieht ſie gelegentlich auf den Privat⸗Tennisplätzen läſſig⸗elegant und ſchlecht ſpielen, oder in der Vorſtadtbahn als Lehrerin, Krankenſchweſter ihrer Tätigkeit zueilen. Sollte ſich mal einer verſehentlich in eine der beiden Typen unglücklich verlieben, ſo ſei ihm kleiner Troſt geſpendet: Es wäre wahrſcheinlich doch nicht gut gegangen! Sie ſind nämlich meiſt,— die eine in ihrer Verträumtheit, die andere in ihrem Unab⸗ hängigkeitsdrange,— ſchlechte Hausfrauen. Es wird ſich ja dadurch niemand abhalten laſſen, aber als Troſt iſt es ganz gut, beſonders für uns Deutſche; liebt auf 60 Grad nördlicher Breite“, boshaft, indis⸗ die wir bekanntlich in Sachen des Eſſens und der kret, zum Teil geſchmacklos, und doch im großen häuslichen Gemütlichkeit ſehr beſtimmte Wünſche ganzen richtig. Der geſchäftige, erotiſch aufgeregte haben. Und darum heirate zu Hauſe! Franzoſe fand nur hier oben den Takt nicht, er Dr. Hr. eee Was iſt eigentlich Hyſterie? Nicht das, was man oft damit bezeichnet „Sei nicht ſo hyſteriſch!“ ruft man Frauen zu, die nervös, quengelig oder zu empfindlich ſind. Wenn ein aufgeregtes Suchen nach den Schlüſſeln beginnt, wenn Mutters Hand die patzige Tochter an der Schulter ſchüttelt, wenn durch plötzlichen Schreck eine Taſſe aus der Hand auf die Erde fällt, wenn— nun ja, wenn eine vielbeſchäftigte Frau einmal etwas aus dem Häuschen gerät, bekommt ſie zu hören, daß ſie reinweg hyſteriſch ſei. Das verſtimmt, wenn man weiß, welch ein höchſt kritiſches Leiden dieſe Hyſterie eigentlich in Wirklichkeit iſt. Hyſterie, die von mehreren modernen Pſychiatern gar nicht mehr als Krankheit an ſich anerkannt iſt, beſteht aus verſchiedenartig auftretenden Reaktionen, die meiſt aus einem krankhaft geſteigerten Geltungs⸗ trieb hervorgehen und mit Vorliebe ſich dahin äußern, daß der Hyſteriker— denn es gibt auch eine erhebliche Anzahl männlicher Hyſterie⸗Kranker — durch eine eingebildete Krankheit das Intereſſe der Umwelt zu gewinnen verſucht. Dieſe eingebildete Krankheit aber zeigt allerlei Erſcheinungen, die der deere eee Romantik und Wirklichkeit „Alſo, Liebling, dann bleiben wir morgen den ganzen Tag draußen und eſſen im Grünen, nicht wahr?!“ 5 i 580 a Liebling iſt begeiſtert und ſetzt ſich wohlgemut am Sonntag früh zu dem Anreger der Fahrt in den Wagen. Bald iſt auch ein prächtiger Platz zum ausgiebigen Frühſtücken erreicht. Zwei Romantiker ſpringen auf den grünen Waldboden, kragen einen hochmodernen Picknickkoffer herbei und packen aus. Muß es nicht wundervoll werden unter dem hohen grünen Gewölbe des Waldes mit der Ausſicht zum See und weiterhin über die reifenden Felder, ſeitab allen lärmenden Getriebes, als Tiſchmuſik das Singen der Waldvögel? 1 Liebling breitet zuerſt das weiße Tuch aus, das die Tiſchplatte andeuten ſoll. Schon ergeben ſich Schwierigkeiten. Der zarte Lufthauch iſt ſtark genug, läſtig an den Zipfeln zu zerren— einer fliegt in den Kaffeebecher, der andere klebt auf dem Kartoffel⸗ ſalat. Liebling beſchwert die vier Ecken mit Steinen. Trotzdem kommt man nicht zum reibungsloſen Ge⸗ nuß. Der Boden iſt uneben und der Teller mit der Suppe kippt auf Lieblings Rock. Der Partner tröſtet:„ „Humor, Liebling, Humor! Hier draußen muß man etwas großzügig ſein, ſich zur Natur zurück⸗ finden. Der Reiz des Primitjven n ſteinert, als er ſieht, wie ſein Bratklops ſich mit einem kleinen Regiment von Ameiſen bedeckt, die ſich auch nicht verſcheuchen laſſen, als der Wind eine Ladung Sand über ſie wirft. Kartoffelſalat und harte Eier ſchmecken irgendwie flau, ſelbſt wenn der Salat zu ſauer und die Eier verfalzen ſind, ſtellt er dann verwundert feſt, nachdem er kampflos den Klops ſeinen tapferen Eroberern überließ Aber man wird hu wen ne. au W— Sand zwiſchen den Zähnen nirſchen fühlt und mit ſteifen Hüften aufſteht. Und Sattheit je bekanntlich ein gewiſſes ſeeliſches Gleichgewicht. Man packt das ſchmutzige Geſchirr, mühſam mit ein paar Grasbüſcheln abgewischt, wieder in den Koffer und fährt weiter. e ö Der Tag vergeht. Als Liebling am Abend wiederum einen Speiſetiſch herrichtet, diesmal am Rand eines Bächleins, frei von Ameiſen und Flug⸗ ſand, mit Abwaſchwaſſer in der Nähe, ſieht der Be⸗ gleiter mißtrauiſch auf den verlockend eleganten Picknickkoffer. Wieder marſchiert Kartoffelſalat auf, wieder kniſtern harte Eier aus dem Papier, ſtellen ſich Bratklopſe vor, zeigen ſich belegte Brötchen. „Dreimal am gleichen Tage das gleiche Eſſen— das iſt zweimal zu viel!“ ſtellt er feſt, nimmt Lieb⸗ ling den Koffer aus der Hand, packt alles hinein, verſtaut ihn ſamt Liebling und ſich im Wagen und iſt, ehe Liebling Worte finden kann, in einem Forſt⸗ haus gelandet, in dem man auch Gäſte beköſtigt. Er hat die Romantik ſatt. Er hat Hunger. ö Er hat ſamt Liebling Erfahrungen geſammelt, die zahlloſe Naturgenießer auf dieſe oder ſene Weiſe alle ſammeln. Es ſteht für ihn feſt, daß Picknicks ein überwundener Aberglauben ſind. Er wird ein⸗ kehren, und wenn es auch nur eine Taſſe Kaffee gilt. ir hält Ameisen, Sand und andere Naturmächte für unüberwindlich, er iſt überzeugt von der troſt⸗ loſen Eintönigkeit der Picknick⸗Menüs. g Er ſollte das kleine, entzückend ausgeſtattete Buch von E. de Pomiane vornehmen, das da 118„Kochen im Freien“ und das der Verlag Literatur und Kunſt herausgegeben hat. Dann wird er reiche neue Möglichkeiten entdecken, er wird es Liebling in die Hand drücken und am nächſten Sonntag voll überzeugter Vorfreude rufen: 755 Liebling, dann bleiben wir den ganzen Esch. „dicke Milch“ zu Tiſch bringt oder ſie als außen und eſſen im Grünen, nicht wahr„Ne echten Krankheit täuſchend ähnlich ſehen. Ob es ſich nun um Migräne oder um Ausſchlag, um Lähmung oder Krämpfe handelt— die Symptone dieſer einge⸗ bildeten Leiden ſind ſo, daß ſie ſelbſt einen Arzt täuſchen können. Wir kennen eine dieſen Erſcheinungen leicht ver⸗ wandte Art. Wenn wir an zu ſchälende Zwiebeln denken, tränen uns ſchon bei der Vorſtellung die Augen davon, beim Gedanken an ſaure Johannis⸗ beeren läuft uns das Waſſer im Munde zuſammen, beim Geſpräch über Ungeziefer aber juckt es uns an Armen und Beinen. Eine Art von Autoſuggeſtion wirkt ſo ſtark, daß der Körper wie auf echte Einwir⸗ kungen mit den beſtimmten Reaktionen antwortet. Das kann harmlos bleiben, das kann aber auch Formen annehmen, die den Kranken zu einer Mar⸗ ter für die Umgebung machen. Im allgemeinen treten dieſe krankhaften Erſcheinungen der Hyſte⸗ riker derart auf, daß ein ſeelenkundiger Arzt doch bald imſtande iſt, das Theater zu durchſchauen. Denn ide Krämpfe treten nur dann auf, wenn Pu⸗ blikum anweſend iſt, auf das Eindruck gemacht wer⸗ den ſoll. Und ſchließlich wünſcht der Hyſteriker nicht, ſich ſelbſt auch nur den geringſten Schmerz zu be⸗ reiten, was ſich dadurch äußert, daß er bei plötz⸗ lichen Ohnmachtsanfällen, Krämpfen uſw. ſeine Glieder ſchont, nie hart fällt, ſondern vorſichtig niederſinkt uſw. Hyſterie kann Begleiterſcheinung von Gehirn⸗ krankheiten ſein, ſie kann auch durch erbliche Be⸗ laſtung zuſtande kommen, Unfälle mit Verletzungen irgendeines Nervenzentrums können ſie herbei⸗ führen, ſie kann auch rein pſychopathiſche Erſcheinung ſehr willensſchwacher und eitler Menſchen ſein. Keinesfalls aber ſollten wir das Wort„hyſteriſch“ als Schimpfwort gebrauchen oder damit gedanken⸗ los Menſchen bezeichnen, die man höchſtens nervös nennen kann. Eva Leiſer. bbb rere reed... Drei praktiſche Küchenwinke Ungekochte Milch hält ſich, wenn man ſie in einen irdenen Topf gießt, den man in möglichſt kaltes Waſ⸗ ſer ſtellt. bedeckt, der angefeuchtet wird und ſo lang ſein muß, daß er bis in das Waſſer, in dem der Topf ſteht, hinabreichen muß. So bleibt der Lappen den Tag über feucht, die Milch friſch und kalt. 5 Milchreſte verwertet man im Sommer gewöhn⸗ lich, indem man die Milch ſauer werden läßt und als ſaure Sahne an den Schmorbraten gießt. Man kann aber auch ein ſchmackhaftes Milch⸗Gelee bereiten, wenn man die Milch mit Gelatine(zehn aufgelöſte Blätter auf dreiviertel Liter) vermiſcht. Man ſüßt dies Ge⸗ lee mit Zucker und würzt je nach Belieben mit Va⸗ nille oder Obſtſaft. Rohkoſt⸗Spinat iſt beſonders wertvoll durch ſeinen Reichtum an Vitaminen. Er wird von den Stengeln befreit und wie Salat zubereitet. Beſonders wohl⸗ ſchmeckend, wenn man ihn klein hackt und mit ge⸗ riebenen rohen Möhren zuſammen verarbeitet. Saure Sahne, etwas Salz und eine Priſe Zucker vollenden das Aroma. Die Milch wird mit einem Leinenlappen es nicht mehr nötig, ſtundenlang in der heißen Küche Ernte (Weltbild, Zonder⸗M.) Die Frau, de nicht weiß, was ſie will Ein Dialog, geeignet für den Sommerſchlußverkauf „Ach, bitte, Fräulein, ich möchte ein Kleid...“ „Bitte, ſehr gern. Darf es etwas für den Nach⸗ mittag ſein, voͤer ſportlich?“ „Hmm— ich weiß eigentlich nicht.. ſo für alle Gelegenheiten, ja?“ „Schön. Vielleicht ſo etwas?“ „Um Himmels willen! Nicht ſo eine leuchtende Farbe!“ „Aber vielleicht dies hier?“ 8„Aber— das ſieht ja jährige aus..“ 2 „Nun, Hann vielleicht dies Kleid aus Waſſchen ſei de...“ „Ja, iſt das nicht ein bißchen empfindlich mit den hellen Streifen?“ „Oder dies karierte Muſſelinkleide Jugend⸗ lich, praktiſch, hochmodern, auch als kleines Nach⸗ mittagskleid zu tragen...“ „Ja— aber warten Sie mal— haben Sie kein Spitzenkleid?“ „Spitzenkleid? Für den Vormittag?“ „Natürlich für den Vormittag! Sie machen mich ganz nervös, Fräulein. Warum ſollte ich nicht ein Abendkleid kaufen? Da drüben ſehe ich ein Kleid aus entzückender Wollſpitze. So modern! Warum bringen Sie nicht etwas Derartiges?“ „Verzeihung, ein Mißverſtändnis. Alſo hier, ein Modellkleid—“ „Wie teuer?“ „Jetzt vierundachtzig Mark.“ „Kommt gar nicht in Frage. Sie“ „Wir haben noch andere Abendkleider „Abendkleider! Was ſoll ich mit Abendkleider Ich ſagte doch ſchon, was ich brauche. Aber Sie haben ja auch gar nichts!“ 8 Ein letzter verzweifelter Vorſtoß der Verkäuferin „Nun muß ich Ihnen noch etwas zeigen, gnädige Frau! Hier, ein Poſten ganz moderner Strand⸗ anzüg e, kombiniert: Badeanzug, Hoſen und Jütk⸗ chen, mit Monogramm, mit Taſche und Sonnen ſchiem 5 „Ach— entzückend! Natürlich, das nehme ich und wär's für nächſtes Jahr!. Wie teuer? ſt Nein, nein— ſagen— ſagen Sie mir das gar nicht, dann bekomme ich bloß Gewiſſensbiſſe. Wollen gleich m anprobieren.“ Beide verſchwinden in die Ankleidekabine, Eva Leifer⸗ Preiſe haben vom hpüchertisch 100 Erfriſchungsgerichte für den Sommer. Erprohte und bewährte Rezepte für Früchte⸗ und Gemüſe⸗Rohkolt, Solote, Eierſpeiſen, Früchte⸗Puddings, Kaltſchalen und Erfriſchungsgetränke von Lisbelh Ankenbu 1 Mit Bildern auf Kunſtdrucktafeln. Preis 1,40 Mate Südddeutſches Verlagshaus, Stuttgart. 8 Die beſorgte Hausfrau muß darauf achten, in A heißen Sommermonaten Speiſen auf den Tiſch zu e die erfrſſchend und gefundheitsſördernd ſind. Sie muß Nahrungsmittel kennen, die den Körper nicht belaſten, 0 leicht verdaulich ſind; denn Speiſen, die einen ſta Verbrennungsprozeß verurfachen, machen müde und n dit vermindern alſo unſere Leiſtungsſähigkeit und ſtören Gefundheit. Dieſes ſoeben vom 19.—23. Tauſend nent aufgeltee Buch enthält aute, abwechflungsreiche Rezepte für 1115 und Abend. Wir finden zu unſerer Freude auch 118 für Fruchtkaltſchalen, jene wundervollen 1 1 lichen Durſtſtiller die leider zu wenig bekonnt ſind. 505 das Wichtigſte: die Zubereitung aller dieſer Speisen. 7 ſprucht verhältnismäßig wenig Zeit. Die Hausfrau herrlichſten Genüſſe für billiges Geld 5 rotzdem am dampfenden Kochtopf zu ſtehen und 255 den Ti zaubern. 75 * Perantwortlich: Märgot Schubert, Mannheim. wie für eine Sechzig 1 en 20 tr alle htende echzig⸗ Va ſichznn tit den igend⸗ Nach⸗ e kein n mich cht ein Kleid Sarum er, ein haben 1 23 idern? haben ferin: nädige rand⸗ Jäck⸗ onnen⸗ ne ich, Nein, „ dann ich mal fekt. pte und e iſchalen nb rand. Mark. in den bringen, nuß die en, alle ſtarken f ſchlafß ren die — Mittag- Wie * Di erforderten Mill. /, ſoziaale Ab⸗ das Anlagevermögen Es verbleibt einſchließ⸗ Reingewinn von 3,72 ig einer Sonderreſerve die geſetzliche Rücklage), eine H. auf das 9,5 Mill./ be⸗ (0, Mi II jäftsbericht brachte das Berichtsjahr wiederum rung der Geſchäftstätigkeit mit einem gegenüber d 70 v. H. höheren Umfatz und einem 0 ftragsbeſtand. beſonderem Erfolg waren die 2 ihungen um den Export der Er⸗ zeugniſſe begleitet; Exportumſatz und Beſtellungseingang vom Auslande erreichten etwa die dreifache Höhe des Vor⸗ jahres. Ueber die einzelnen Geſchäftszweige wird u. a. mitgeteilt, daß den größten Anteil an der Steigerung des Umſatzes und des Auftragseingangs die Abteilung für brahtloſe Telegraphie und Telephonie gehabt habe i Epfolge dieſer Abteilung beruhen auf der unermü 9 Forſchungs⸗ und Entwicklungsorbeit der Laboratorien und der gewiſſenhafte konſtruktiven Durchbildung der be⸗ treffenden Geräte. Das Fernſprechanlagengeſchäft, das im Jahre 1936 noch rückläufig war, erzielte 1987 einen etwas höheren Umſatz und konnte ſeinen Auftrag eingang weſent⸗ lich verbeſſern. Das Geſchäft in Fernſchreibern war im In⸗ und Auslande recht befriedigend. Durch den fort⸗ fenden Ausbau des Reichseiſenbahnnetzes mit elektri⸗ ſchen Zugbeeinfluſſungseinrichtungen hatte die Eiſenbahn⸗ 0 einen geſteigerten Auftragseingang. Auch die g von Fernſprecheinrichtungen für den Eiſen⸗ bahndienſt erfuhr ebenfalls einen erheblichen Auftrieb. In Feuermeldeanlagen, Wächter⸗Kontrollanlagen, Lufjiſchutz⸗ Warnanlagen und anderen Signalanlagen wurde der Um⸗ ſatz des Vorjahres weſentlich überſchritten. Die ſtarke Be⸗ lebung in Elektroſpezialmaſchinen hat ſich umſatz mäßig ebemalls günſtig ausgewirkt. Das Ausland iſt an dieſen Spezialmaſchinen beſonders intereſſiert. Die techniſchen und verkaufs mäßigen Erfolge auf dem Rundfunkempfänger⸗ gebiet waren 1937 befriedigend. aut Geſe Ste Vorjahr Von 8 Ueber die Beteiligungen wid u. o. berichtet, daß der Abſchluß bei der Dr. Erich F. Huth GmbH eim Geſchäfts⸗ r 1937 gut war. Bei der Vereinigte Bayeriſche Tele⸗ werke Ach, München, betrug die Dividende für das häftsfahr 1930/7 wiederum 6 v. H. Neu beteiligt hat die C. Lorenz Ac an der Focke Wulf Flugzeugbau H, Bremen, und an der Reichslautſprecherſäulen Treu⸗ geſellſcheft Gmbh, Berlin. Die Liqugidativn der delsgeſellſchaft für Rundfunkgeräte mbeß, Berlin, wurde beendet. In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen und Be⸗ keiligungen mit 5,81(4,96) Mill. JJ bzw..39(0,89) Mill. L. Entſprechend der Erweiterung des Geſchäftsumfangs hat ſich das Umlaufsvermögen von 47,8 auf 877,76 Mill. 4 erhöht Beſonders auffällig iſt die abermalige Erhöhung der Vorräte von 21,71 auf 31,33 Mill.. Warenforde⸗ rungen ſtellen ſich auf 21,23(17,17), Konzernſorderungen 1,2(2,32) Mill., Wechſel, die im Vorjahr noch mit 4.% Mill„ ausgewieſen wurden, ſtellen ſich für das Berichtsfahr auf 0,02 Mill. JJ. Dagegen haben ſich Bank⸗ guthoben guf 3,08(0,70) Mill./ erhöht. Bei einem un⸗ veränderten Akticerkapital von 9,5 Mill.% und geſetz⸗ licher Rücklage 1,0(1,1) Mill. /, anderen Rücklagen 1,60 ( Mill., werden Verbindlichkeiten mit 40,57(35,3) Mill. J ausgewieſen. Verbindlichkejten gegenüber Kon⸗ zernunternehmen werden mit 1,15(1,38), Bankverbindlich⸗ keiten mit 3,79(0,3) Mill./ ausgewieſen. Das Dollar⸗ Darlehen einer Konzerngeſllſchaft wird mit.24(4,8) Mill.% verzeichnet. Sonſtige Darlehen 2,43(1,73) und aufgelaufene und ſonſtige Verbendlichkeiten 5,29(4,27) Mill., Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden.71(2,76 Mill./ darunter Rückſtellungen für Steuern 2,83(0,6) Mill.„ und Zuwendung an die Penſions⸗ und Unter⸗ ſtückungskaſſe der C. Lorenz 0,6(0,8) Mill. /, für Ruhe⸗ gehaltberträge 0,78(0,55) Mill.. Der hohe Auftragsbeſtand zu Beainn des neuen He⸗ ſchäftsahres und die erfolgten Auftragseingänge in die⸗ ſem Jahr ſichern der Geſellſchaft bis auf weiteres eincht Geſchäftsgong im bisherigen Umfange. Im Aausland wird eine weitere Umſatzſteigerung erhofft. Die techniſche Enk⸗ wicklungsarbeit wird wie in den Vorjahren ſortaeſetz: und es beſteht die Hoffnung, daß auch das louſende Geſchäfts⸗ jahr wieder mit einem befriedigenden Ergebnis abſchließt. Waggonfabrik Jos. Raihgeber AG Verdoppelfer Umsaß verlusffligung Nach dem Jahresbericht der Waggonfabrik Joſ. Rath⸗ geber AG, München⸗Mooſach, für 137⸗88 konnte der Um⸗ Jas gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Auch im abgelaufenen Jahr wurde dem Innenausbau, der Erhaltung der vorhandenen Werksanlagen und den maschinellen Einrichtungen ein Hauptaugenmerk zugewen⸗ dent, um ſo mit den Erforderniſſen der heutigen Technik nach Möglichleit Schritt zu halten. Am Ende des Be⸗ kichtsſahres lag ein erheblicher Auftragsbeſtand vor. der der Gefolgſchaft7 auf löngere Zeit hinaus volle Beſchäf⸗ tigung geben wird. Der Rohüberſchuß iſt von 1,21 auf 1,86 Mill., geſtie⸗ gen wobe. die in der Vorfahresbilanz ausgewieſenen ſonſtigen Aufwendungen von 0,12 bereits berückſichtigt ſind. Zu Anlageabſchreibungen wurden 0,2(0,09) Mill./ ver⸗ wendet. Der Jahresgewinn ſtellt ſich auf 65874/(91 528 Mark Verlust), ſo Faß nach Deckung des aus dem Vorfahr noch vorhandenen Reſtverluſtes von 61 990/ ein Betrag von 3875 ,als Vortrag auf neue Rechnung verbleibt. 0 Das Anlagevermögen zeigt unter Berückſichtigung von 7(o6s) Mill.„ Zugängen und unter Berückſichtigung 85 bereits erwähnten Abſchreibungen eine verminderte ewertung von 9,6(2,44) Mill. J. Das Umlaufsver⸗ nen enthält Warenbeſtände in Höhe von 1,48(1,27 9% Die Warenforderungen ſind mit 90,78(0,41) Mill. weſentlich erhöht. Das geſamte Umlaufsver⸗ mögen fſt mit 2,30(1,72) Mill./ verbucht. Andererſeits gende neben der unveränderten geſetzlichen Rücklage von „ Mill.„eine Rückſtellung in Höhe von 52 000 J neu Geſdallen, Die Berbindlichkeiten ſind bei dem ſteigenden Mit beträchtlich erhöht, und zwar von 185 auf 2,23 Hale Sie enthalten Warenſchulden mit 9633(0,509, Alneſchulden mit 0,55(0,45), Darlehen mit 057(0,51), Milte, mit.23(9,16) und Anzahlungen mit 6,22(0,41) l.,(8 12. Auguſt). „ 1. ade im Bar Ban ich die hier Banken in Verſicherur auf die b So wurden im r Banken ins chamt Ba front) arbeit mit dem Deutſchen Arbei und überbetrieblic gangenen gröf Jahr 3 187 betriebliche Berufserziehungsmaßnahmen mit über 3000 Teilnehmern durchg A er betrieblicher, d h nicht betrieb 1 ig wurden bei Ban ken und Ve Teilnehmern d betrieblichen Lehrgängen 1 8 000 Berufskameraden erfaßt. hmen mit mehr al wurden in i röſchrift, Buchha tunig uſw. terhin So iſt es nicht verwunderlich, da letzten Reichsberufswettkampf erzielt wi rund 81000 von der Be er G und Verſicherungen zu betreuenden das ſind mehr als 16 000, haben meldet. f pf ge⸗ 8 13 000 Erwachſenen über 32 v. H. aller erwachſenen Wettkampfteilnehmer in Berlin. 8 So marſchieren die ſicherungsbüros im gle Kolonnen des Aufgaben zu erfüllen, wenn auch na beit nicht immer ſo in Erſcheinung Bank⸗ den Männer in Schri und Ver⸗ mit in den htbewußt ihre ch außen hin ihre Ar⸗ ritt. D neuen Deutſchbe Was fünf Jahre Walfang brachten.— Die Engländer fingen am meiſten. Das auf der internationalen Walfang konferenz in London Ende Juni abgeſchloſſene neue Al kommen, on dem ſich alle wichtigen Walfangländer be ligten, bedeutet die Verlängerung der im Vorjahre getrof⸗ ſenen Schutzbeſtimmungen auf unbeſchränkte Zeit. Auch die letzte Fangſaiſon hat die fangländer, obwohl ſie zueinander im ſchä en Wettbewerb ſtehen, davon über⸗ zeugt, daß die Erhaltung der Jagoͤgründe und Verſor⸗ gungsmöglichkeit mit Walfett und die hier erzielbaren Handelsgewinne nur gewahrt werden können, menn die in der Fangſaiſon 1936/37 zum erſten Male durchgeführten Rückſichten auf die Erhaltung des Wales guch in Zukunft beachtet werden. Dazu gehört in erſter Linie eine Be⸗ ſchränkung der Produktion, die zeitlich und gebietsmäßig eingeſchränkt wird und darüber hinaus mit den Mutter- tieren auch beſonders gefährdete Arten, ſo den Buckelwal (in der Antarktis), als jagdbares Tier ausnimmt und auch für eine Reihe von anderen Tierarten Schutzgebiete und Schonzeiten feſtlegt. Mit Genugtuung wurde der Bei⸗ tritt Japans in die Reihe der Vertragsländer aufgenom⸗ men. Japan hat ſeine Weigerung des Vorſahres rück⸗ gängig gemacht und ſich der Produktionsbeſchränkung an⸗ geſchloſſen. Ueber das Ergebnis der Fangſaiſon 1936/37 veröffentlicht das norwegiſche Komitee für internationale Walfangſtatiſtik intereſſante Ziffern. Danach ſtieg die Zahl der gefangenen Wale ſeit 1932 wie folgt: 19323 insgeſamt 28 668(davon im ſüdlichen Eismeer 24 327) 1933/34 92 167 26 087); 1934/5 39 254(31 808); 1935/86 44 782(30 991); 1936/37 51 256(34 5790). Ungefähr im gleichen Rahmen ſtieg die Produktion an Woſöl: 1932/33 insgeſamt 2 596 778 Foß(davon im ſüdlichen Eismeer 2 456.402 Faß); 1 8 2 573 155(2 Hack); 94/5 2 691 283(2 453 999); 2871117(2 436 388); 1986/37 3 352 000(2 658 108). Der größte Teil der Ausbeute entfiel wieder auf die engliſchen Koche⸗ reien, die ein gutes Drittel, nämlich 1 111194 Faß Walöl nach Hauſe brachten. Englands Wglölhande!, Narwegen, brachte es guf 976 220 Faß. Das Ergebnis der deutſchen Kochereien wird mit 560 42 Faß angegeben, die Ausbeute der jäpaniſchen Flotte mit 388 683 und der amerikaniſchen mit 114000 Faß. * 7% Pige Türkiſche Schuldverſchreibungen von 1933, Kontingent A. Der Verwoltungsrat der Aufgeteilten Oeffentlichen Schuld des früheren Ottomaniſchen Reiches teilt wit, daß er ſoeben mit einem neuen Abkommen be⸗ faßt worden ſei, das am 18. Juli zwiſchen der fronzöſiſchen und der türkiſchen Regierung geſchloſſen wurde, um die neuen Schwierigkeiten der letzteren Regierung bei dem Transfer der für den Dienſt der äußeren türkiſchen Schuld notwendigen Deviſen zu beſeitigen. Durch das neu. Ab⸗ kommen wird das franzöſtſch⸗türkiſche Abkommen vom 29. April 1936 in folgenden Punkten geändert: 1. Vom nächſten Kupontermin ab(25. 11. 1938) werden die Fälligkeiten für die Stücke des Kontingents A nicht mehr bis zu 50 v. H. in Deviſen und 50 v. H. in bar, ſondern gänzlich durch Zahlung von türkiſchen Pfunden, die für den An⸗ und Verkauf von Waren beſtimmt ſind, geregelt. Dieſe Waren⸗ geſchäfte werden durch die Société commereigle franco⸗ turque unter denſelben Bedingungen durchgeführt wie es b. her nur für die Hälfte der Fälligkeiten geſchah. 2. Für die Aus⸗ und Einfuhr der betreffenden Waren werden von der türkiſchen bzw. der franzöſiſchen Regierung ge⸗ wiſſe neue Erleichterungen gewährt. 3 Die außerordent⸗ lichen Tilgungen, die infolge der Entwertung des fran⸗ zöſiſchen Fronken und der Wahl des USA⸗Dollor als zweiter ſtaatsgültiger Währung für die 7% Vigen Schuldverſchreibungen von 1933 vorgenewmen werden werden nicht ſortgeſetzt. 4. Das franzöſiſch⸗tür⸗ kiſche Abkommen füidet auf die 7 VJigen Türkiſchen Schulödverſchrelbungen von 1935(Rückkauf der Eiſenbahn Aidin), die Gegenſtand einer beſonderen Vereinbarung zwiſchen der engliſchen und der türkiſchen Regierung bil⸗ den, nicht mehr Anwendung. Alle anderen Beſtimmungen des franzöſiſch⸗türkiſchen Abkommens zom 29. April 1936 bleiben in Kraft, mit Ausnahme der Beſtimmungen über die eventuelle Bevorſchuſſung der Petroleum⸗Redevancen des Jraks, die in gemeinſamem Einvernehmen zwiſchen der türkiſchen und der kranzöſiſchen Regierung hinfällig geworden ſind.— Der Verwaltungsrat hot angeſichts deſſen, daß er ſich einem zwiſchen den beiden Regie⸗ rungen geſchloſſenen Abkommen gegenüber befindet, be⸗ ſchloſſen, davon Kenntnis zu nehmen und ſeine Durch⸗ führung zu ſichern. Er glaubt die Beſitzer davon unter⸗ richten zu müſſen, daß er wegen der für die Durchführung des Abkommens notwendigen Friſten am B. November 1938 zweifellos nur einen holben Kuvon auf Grutid der Warengeſchäfte wird zahlbar ſtellen können * Sab Paulo hegt Abſatzbefürchtungen für ſeine Baum⸗ woll⸗Rekordernte. Im braſilianiſchen Bundesrat für Außen⸗ handel wurde ein Bericht über die Baumwollwirtſchaft vor⸗ gelegt der darauf hinweiſt, daß in Sao Paulo, wo im laufenden Erntejahr eine Rekordernte von 250 000 To. mer⸗ zielt worden iſt, Befürchtungen über die Unterbringung diefer Ernte aufgetaucht ſind. Bis Anfang Juli ſei erſt die Hälfte der Erzeugung untergebracht worden, ſo daß die Notierungen je 15 Kg. von 15 auf 11 Milreis fielen. Auch wußten, die Preiſe für Nebenprodukte der Baumwolle ſeien erheb⸗ lich zurückgegangen. Der Bericht ſetzt ſich ür ſtärkere Kreditgewährung an die Baumwollmirtſchaft, ür die Er⸗ möglichung beſſerer Düngung und für die Aufhebung der Einwanderungsbeſchränkung für Landarbeiter ein. größter Konkurrent im Waren und Märkte Mannheimer Großvienhmarki Amtlicher Preis für je 50 o Lebendgewichr 74 Oehsen 215 Kühe 1013 Kälber 112822 Sehweine junge vollfl 40 43 A Sonderklaſſe 1 300 Pid 60,0 ſonſtige„ 34 39 beſteMaſt 60 65 240-300„ 39,0 fleiſchige 25 33 B Andere Kälber 200 240. 58,0 141 Bullen 126 Färsen beſte Maſt 65 80 100 200 506,0 junge vollß, 40 43 ausgemsſtei 41 44 mittlere. 53 50 120-160, 53.0 onſtige„ 35 39 chig 36 40 geringe 41 50 unter 120„ 53 0 fleiſchig.. 24 33 29 35 geringſte 20 25 Sauen 57,0 Zufuhr: 28 Arbeitspferde * Mannheimer Pferdemarkt. Marktver⸗ (1200-1750); 10 Schlachtpferde(70—225). lauf mittel. * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 26. Juli. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen. württembergiſcher. durchſchnuttliche Be⸗ ſchafſſenheit. 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis'ö 14 19,40; 19,60; W 1/ 19,70; W' 18 19,80; W 19 20.—. Roggen, durchſchnittl Beſchaffenheit, 70/72 Kilo, Erzeugerſeſtpreis R 18 18,30 R 19 18,50; Futtergerſte, ne 6 ); Futterhafer, durchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis H 11 16,10; H 14 16,60; Induſtriegerſte, Mindeſtgewicht 68 Kilo. Erzeugerfeſtpreis G 7 18,20; G 8 18,50. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirfſchaft vom 1. 7. 1938, Abſchnitt 6, feſt⸗ gelegten Beſtimmungen. Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert: Wieſeuheu: a) Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ ſund, trocken mit Beſatz(bis etwa 76) an minderwertigen Gräſern—5 /; b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ½0) an minderwertigen ern 4,60—5 60; e) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), jeſätes Futterheu gut, geſund, trocken, ohne nennens⸗ werten Beſatz an minderwertigen Gräſern—6. Luzerne, Eſparſette: a] geſund, krocken, handelsüblich mit bis etwa ½ vollwertigem Gräſerdurchwuchs—7 1; b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa ½¼19 voll⸗ wertigem Gräſerdurchwuchs 6,40—7,40 //.— Kleeheu: a) geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa 1 voll⸗ wertigem Gräſerdurchwuchs—6 /; b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa ½¼õů vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs 5,60— 6,60; Stroh, Erzeugerpreis 3,60; Spelzſpxeu, Erzeugerpreis 1,20—1,50 J. Die Preiſe gelten je 100 Kilo waggonfret loſe verladen Erzeugerſtation. Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchafts⸗Verband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich frei ſeder Empfangs⸗Stationſ.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25„ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandswetzen.50% Auſſchlaa per um Kilo für Tupe 812. Reines Kernenmehl 3,50 4 per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſis⸗Type 812, W 3 28,457'᷑ 10 28,95; We 14 29,20?'ö 17 29,20: Roggenmehl, Baſis⸗Type 997, R 18 23,30; R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle ein⸗ ſchließlich Sack, Weizenkleie W 14 10,90; W' 16 10,40; W᷑ 17 10,45,'ᷓ 18 10,50:'K 19 10,60? Roggenklete R 18 10,40; R 19 10,50. Weizenfuttermehl jeweils bis zu.50/ per 100 Kilo teurer als Kleie. Für alle Geſchäfte ſind die Bedin⸗ gungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend— Markt⸗ verlauf: Die Verſorgungslage in Brotgetreide iſt durchweg befriedigend; für unverſorgte Mühlen erfolgen auf Antrag jeweils prompt Zuteilungen. In den Frühanbaugebieten hofft man dieſe Woche mit dem Schnitt von Roggen und Sommergerſte beginnen zu können. Die bis jetzt an den Markt gebrachten vierzeiligen Wintergerſten ſind zufolge des niedrigen Naturalgewichts nur für fFutterzweche vou, wendbor, während zur Ablieferung gekommene zwefzeilige Wintergerſten mit einem Naturalgewicht von durchweg 68 Kilo gut für Induſtriezwecke geeignet ſind. Die Abliefe⸗ rungen von Oelfrüchten ſind im Gonge. Mehl hat beſſeren Abſatz: die Bäcker ſuchen ſich mit alterntigem Weizenmehl oder ſolchem mit Auslandsbeimiſchung zu verſorgen. Kleie und Futtermehl haben normales Geſchäft. Liverpopler Banmwollkurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Juli(38) 488; Auguſt 487: Sept 487: Okt. 488; Nov. 490; Dez. 493; Jen. 495; Febr. 497; März 499; April 500 Mai 502; Juni 503; Juli 501; Okt, 502; Dez. 503; Jan.(40) 504; März 507; Mai 509; Tendenz ruhig, ſtetig. Berliner amfliche Noflerungen Weizen märtf. Wintergerste later märk. Berlin 75½70/7 198 2zeil. fr. Berl. Berl. 4/00 Nutſermz. Bl 80 3 märk. Stat.. Erzeugur 5 4 152 Roggen märk. 7 5 zeil. fr Berl... Welzenmehl 10 28,70 Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 12 29.10 neu frei Ber. 14 29,40 märk. Stat. 1—„„ Roggenmeh11 22.25 gute, frei Berl 50... Erzeugerpr. 12 22.35 märk, Stat 2 8 5 13 ind'gerst fr. Bl. märk.Staf. Futterg. 50/0 Viktoria⸗Erbſen 34.38. Seradella. 8 Kleine Erbſen 33, 35 Leinkuchen ab Hambg 16,33 incl. 4,60 Futter⸗Erbſen. 24,26, Erbnußkuchen ab Hög 15,83.30 Peluſchken 20/8. Erdnußkuchenmehl 17.33 Ackerbohnen.. 33.—½4.50[ Trockenſchnitzel..58 Wicken deutſch. 28,28. Soyabohnſchrot acßbg 15,53.60 5— ab Stetein 15,93„.60 Lupinen blau 16/7. Kartoffelflocken Stolpe. t. Leihſäck gelb 21. 22.50 ab Berlin 2 Hamburger Kaffee- Termin- Noflerungen Amtliche Notſerung für g Kg. netto in Reichspfennig, unverzolli 1 Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 257 10 Uhr 257 12.80 101 8 Brief geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Alf. 20— 31 2⁰— September 30 28— 30 28—— Dezember 30 28* 30 28— März. 30 28— 30 28— Mai 2.— „ 1 30 2.— 30 hamburger ucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter by Stand. 25. frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 26 7— 10 Ubr 30[ 25, 7. 2 Uhr 15 Term ne rief] Geld] bez. Brief] Geld dez Juli.50 340 350 30 August.50 3030 340 Sept..50 350„ 30 350 Ski. 3 3% 37 30 e„ Dez..00 30 400 30 Januar 4,10.00 508.10 4,00 5 Februar.15 40 4% 4% März..20 40420 40 April.25.15.25.15 2 Mat..30 420 4,0 420 um.35 425.35 425„ beträchtliche Hauſſe zu verzeichnen geweſen. Rhein-Mainische Abendbörse Sehr ruhig Fraukfurt, 26. Jult. allen Markt⸗ Grundhaltung oßen und ganzen wenig Karſe um Bruchteile uß und da noch über⸗ An der Abendbörſe herr gebieten au rügte Geſchäft war gegen den 1 verändert, och eines Prozentes inter Berl wiegend nom zur Notiz. Es hlte ſaſt völlig on Auf⸗ trägen. U. a. Mannesmann mit 108,50, Deutſche Erdöl mit 126,25, Buderus mit 112, J Farben 151,50, Mönus mit 126, BMW e mit 144,50. Auch am feſtverzinslichen Markt ging es überaus ruhig zu, da auch hier Aufträge fehlten. Von den nom. Kurſen nannte man Kom nunal⸗Umſchuldung mit 94,85 und JG⸗ Forben⸗Bonds mit 12125. Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hl. per Kilo) Sept. 5,05; Nov. 5,10; Jau, 5,17.— Mais lin per Last von 2000 Kilo) Juli 102.50; Sept. 102,75; Nov. 103,25: Jan. 103. D Leinölnotierungen vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſaat Pl. per Juli 11½¼ö6; Leinſaat Klk. per Juli 12,50; Bombay per Juli 12/06; Leinſogtöl loko 6 Auguſt 283,6; Sept.⸗Dez. 23.3; Baumwollöl ägypt. 20,0; Baumwoll⸗St. ägypt. 6763. Neuyork: Terp. 28,5. Sa ⸗ van nah: Terp. 23,5. * Leichte Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süd⸗ deutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhaudels hat die Preiſe für je 100 Kilo mit Wirkung vom N. Juli um 6,50 J, alſo im gleichen Ausmaß wie zuletzt am 15. Juli, erhöht. Geld- und Devisenmarkt Paris, 26. Jult London 178.03 Neunork 3617, Belgien 612.12 Span jene (Schluß amtlich). Italjen 190,40 Schweiz 828,87 Kopenhagen 797,50 Holland 1990,50 Stockholm 917.50 Berlin 1455.— Warſchav 800, London, 26 Juli.(Schluß amtlich). Neuyork 492,46 Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 283.— Montreal 493,75 Helſingfors 226,78 Hongkong 1203 Amſterdam 895,34 Prag 142,52 Schanghai 0 909 Paris 178,13 Budapeſt 2476, Nokohama 3 Vrüſſel 2910,37[ Belgrad 216,50 luſtralien 125, Italien 9363, Sofia 405, Mexiko 2875 Berlin 1225,75 Moskau 2607, Montevideo 2000, Schweiz 2149,25 Rumänien 6062,— Valparaiſo 124,0 Spanien 2 05 Konſtantin 618, Buenos Kovenbagen 2240, Athen 546.50 auf London 1892, Stockholm 1939,62 Warſchan 2012. Südafrika 100,12 Oslo 1990,12 Buenos Aires] 1895,— Melalle Hamburger Metallnotierungen vom 26. Juli Banca- u. Iriefſ eld Kupfer fraits inn BrieffGeldſBriefſGeld[Hüttenrohzint p. 100(cg) 18,50 18,50 Januar... Feinſilber(Raſt per kg). 41, 38,.— ebruan n Feingold(RM per 9).84 2,79 Lärz 3 lt⸗Platin(Abfälle) April„ Circapr. RM per g. 2,40 2,50 Mat Techn reines Platin 55 1. 1 Detailpr.(RM per 9) 3,60 Juli 52,2552,25261,0 261,0 Auguſt 52,4552.25261,0201,0 Loco Abl September ſ52,2552.25 261,0 261,0[ Antimon Reguies chines. Oktober 52.2552,25/ 20,0201, per„— 41,.— Novembei 52,2552,25/ 261,020[[ Queckſilber(per Flaſche). 70,50 Dezember 52.2552, 25201,%% lb Wolframerz chineſe in g„ 57.— *Der Londoner Goldpreis betrug am 23. Juli für eine Unze Feingolg 141 ih 4 d gleich 80,6873% für ein Gramm Feingold demnach 54,5276 Pence gleich 2,8545. Frächtenmarht Duisburg-uhrort An der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäft gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne blieben auf dem alten Stand. 8 * Klagen vom belgiſchen Diamantenmarkt. Die Zeitſchrift„Induſtrie Belge du Diamant“ befaßt ſich mit der Lage des Antwerpener Diamantmark⸗ tes und kommt zu der Schlußfolgerung, daß ſich das erſte Halbjahr 1938 für die belgiſche Diamantindu⸗ ſtrie nachteilig ausgewirkt hat. Die Zeitſchrift klagt auch über mangelnde Zuſammenarbeit zwiſchen Han⸗ del und Induſtrie, die an ſich eng verbunden ſein ſollten. Die Preisentwicklung für Rohdiamanten habe ebenfalls zu Klagen Anlaß gegeben, da von zahlreichen Händlern die offiziell feſtgeſetzten Preiſe nicht berückſichtigt worden ſeien. 5 Unter dieſen Umſtänden ſei es zur Zeit nicht von Vorteil, dem Markt neue Rohware zuzuführen. Im vorigen Monat habe ſich die Umſatztätigkeit in Ant⸗ werpen faſt völlig auf lokale Abſchlüſſe beſchränkt. Dabei ſeien vor allem Induſtriediamanten gehandelt worden, von denen gewiſſe Qualitäten bereits ſelten geworden ſeien. In dieſen Qualitäten ſei daher eine In ge⸗ ſchliffenen Steinen wurde eine befriedigende Umſatz⸗ tätigkeit verzeichnet. Insbeſondere traten Amerika⸗ ner als Käufer auf. Das Preisniveau wird aller⸗ dings als nicht befriedigend angeſehen. Die zukünf⸗ tige Entwicklung wird von der Antwerpener Fach⸗ zeitſchrift zuverſichtlich beurteilt. Hauptſcheifeleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Skellvertreter des Hauptſchriſtleiters und verantwortlich für Thegter, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willß Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt; Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Or E. F Schaffer, Berlln-Frledenan, i Südweſtkorſo 50. l Für unperlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung nut . i bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeltung Dr Fritz Bode& Co., fta nnbeim KR 1. 46. 8 8 Verantwortlich ür Anzeigen und geſchöftliche Mittellungen 8 Jakob Faude, Mannheim. 7 3 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gäitig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſchelnen gleſeh⸗ zeſtig in der Ausgabe B 5 Ausgabe Mittag über 10 500 Ausgabe Abend äber 9 500 Ausgabe über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 500. Wochenzeitung Veberall im Stragenha nde Sonntag abends und Montag morgens bei allen Kiosken für die gesamte Sport- Bewegung Bringt eigene Sonder- Berichte uber samtliche ſentigen Sportereignisse im In- und Ausland. fur 20 pr. emäftich bannt nirst. al fi, zettn nen unn ug if E r fi — Seite Nummer 340 Neue Mannheimer Zeitung/. Mittwoch, 0 1 2 5 Unser heutiges FIIm- Programm! III NANMT HIN 22. 23(Planken) K 1. 3(Breite Strasse“ Sa e lilla in fad Himalaja 6 Ein spannend. Kriminalfilm Der Fim von der daut; 8 schen Monga- Parbat- 5 5 mit Camilla Horn, paul Expedition 1937 Klinger, Karl Martell, Kar! Günther, Frau Atzdorf Maute letter rag Heute letzter Tag!? 500[420[e. 25][.20 52..0 3 s von Weltruf. Gary(ee per Shirleyremple Sir Guy Standing in der Sensetſon et 0 0 Aua suf vielseitigen Wunsch Mittwoch u. Donnerztag — 2 To ge nut 5 SA deanette Mae Donald Nelson Eddy Maienzeit Morgen letzter fag! .80 f.00 18.30 Morgen letzter Tag! Spiel auf der lenne Ein fröhlicher Uta-Film mit Bell Finkenzeller. Erika Paul Joe Siöcksl. Fritz Hlampers .00.00.20 Ein J Für Jugendlicne zugelassen Fletch 16 u. 20 Uur Wegen Berufs- Heute Eriedriehsperk Boken„„ 5 g ür Laſt⸗ u. Perſ.⸗Wagen zu verm. Friseur- 5 4.[Hafengarage, Jungbuſchſtr. 40(am „Ein herrlich. 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