Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 90 Pig. Poſtbef⸗Geb. Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Ne ftiſcherſtr.! Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l, 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24957 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an ur Für Famtllen⸗ und Allgemein aültig Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird fernmündlich erteilte Aufträge. Mittag⸗Ausgabe A — Dienstag, 2. Auguſt 1038 1490. Jahrgang— Nr. 350 Neue Grenzüberfälle der Cowielruſſen- Italien führt die Raſſenpolilik durch Prag geht an der Grundfrage vorbei Die Sudeteudeutſche Partei enthüllt das wahre Geſicht des Nationalitälenſtaluts dnb. Prag, 1. Auguſt. Die Sudetendeutſche Partei hat am Montagabend die am 28. Juli 1938 vom Abgeordneten Ernſt Kundt angekündigte Broſchüre veröf⸗ fentlicht. Der erſte Teil enthält den Inhalt der am 30. Juni 1938 der SD vorgelegten Regierungs⸗ vorſchläge(das ſogenannte Nationalitätenſtatut) mit vergleichender Gegenüberſtellung der bisher für die gleichen Sachgebiete geltenden Rechts vorſchriften. Der zweite Teil enthält eine juriſtiſche Kritik dieſer Re⸗ gierungsvorſchläge. Weder der erſte noch der zweite Teil bezieht ſich auf jene Regierungsvorſchläge, die als Vorſchläge zur ſogenannten„Selbſtverwaltung“ bezeichnet wer⸗ den, oͤa dieſe Vorſchläge noch nicht veröffentlicht und auch noch nicht zur Gänze und endgültig der SDp überreicht worden ſind. Die SD legt Wert auf die Feſtſtellung, daß durch dieſe Veröffentlichung einer politiſchen Stellungnahme der Partei in keiner Weiſe vorgegriffen werden ſoll. In dem Vorwort zur Broſchüre heißt es u..: „Die im erſten Teil enthaltene Darſtellung der Re⸗ gierungsvorſchläge vom 30. Juni mit den bisher für die gleichen Sachgebiete geltenden Rechts vorſchriften iſt deshalb geeignet, in die Problematik der Regie⸗ rungsvorſchläge einzuführen, weil ſich durch das Mit⸗ tel einer ſolchen bis ins einzelne gehenden Ueberſicht feſtſtellen läßt, daß die bisherigen Vorſchläge der Regierung keine bemerkenswerte formale, noch viel weniger aber eine materielle Verbeſſerung der bisherigen Rechtsſtellung der nichttſchechiſchen Völker und Volksgruppen darſtellen. Vielmehr iſt der Ver⸗ ſuch zu erkennen, die auf einigen Gebieten bis⸗ her einſeitig zugunſten des tſchechiſchen Bevöl⸗ kerungselementes gehandhabte Praxig nunmehr über den Titel einer Nationalitätenrechtsordnung auch für die Zukunft zu legaliſieren. Einige der„Neuerungen“ ſind darüber hin⸗ aus mit beſonderer Sorgfalt beſtrebt, die bevor⸗ zugte Stellung der ſeit 1918 in die nichttſche⸗ chiſchen Gebiete hineingeſchobenen Tschechen ge⸗ ſetzlich zu ſichern, obwohl der eigentliche Sinn des ganzen Geſetzgebungswerkes doch die Gewähr⸗ leiſtung einer beſſeren und zulänglicheren Rechts⸗ ordnung für die bisher benachteiligten nichttſchechi⸗ ſchen Völker und Volksgruppen ſein ſollte.“ Da der Hauptteil dieſes Nationalitätenſtatus, ſo heißt es u. a. weiter, in der Wiedergabe bereits geltender geſetzlicher Beſtimmungen beſteht, muß dieſe Vorlage als ein neuer Verſuch aufgefaßt werden, einen Unrechtszuſtand zu verewigen. Ueberblickt man die bisher vorgelegten Beſtimmun⸗ gen des Nationalitätenſtatuts, ſo ergibt ſich, daß mit Ausnahme der rechtlich unverbindlichen Verheißung einer Regierungsobſorge für den nationalen Frie⸗ den der ganze Aufbau des Nationalitä⸗ tenſtatuts und die darin enthaltenen Regelun⸗ Was hat den nationalen 1. Die rückſichtsloſe Ausnutzung des ˖ ehrheitsprinzips im Parlament durch das ſchechiſche Volk zu rein tſchechiſchen Machtzwecken. 1 25 Die Ausübung der Regierungsgewalt im Sinne der Herſtellung eines tſchechiſchen National taates. 3. Die Beſetzung ſämtlicher ſtaatlicher Macht⸗ zoſittionen durch Angehörige des kſchechiſchen Volkes. 7255 5 Der Mißbrauch der Hoheitsgewalt 3925 Staates in jeder Form zugunſten der För⸗ 1 des tſchechiſchen Volkes und der Zurück⸗ räugung der übrigen Völker und Volksgruppen auf ledem Lebensgebiet. 1 ch Die Vorrangſtellung des tſchechi⸗ en Volkes und ſeiner Sprache im Staat und die mittelbare und unmittelbare Förderung ſei⸗ nes Expanſionsdranges ſelbſt mit Mitteln der Ent⸗ nationaliſierung. 5 85 m Die Juhrung der Politik des Staates unter 65 ß achtung der nationalen Verbunden⸗ eit ſeiner Volksgruppen mit ihren Mut⸗ ter völkern 1 1 Wenn daher der Staat zur Erfüllung ſeiner über⸗ ationalen Aufgaben befähigt ſein ſoll, dann müſſen gen auch weiter grundſätzlich von dem Ge⸗ danken des tſchechiſchen Nationalſtaa⸗ tes ausgehen, d. h. alſo, das tſchechiſche Volk ſoll das Standvolk bleiben und die übrigen Völker und Volksgruppen nur ein Recht zweiter Ordnung be⸗ ſitzen. Es werden für ſie nur Ausnahmebeſtimmun⸗ gen beſchloſſen bzw. vorhandene Ausnahmebeſtim⸗ mungen da und dort etwas erweitert. Dies iſt mit dem Grund ſatz der Gleichberechtigung ſowohl der Staatsbürger als auch der Völker und Volksgruppen natürlich vollkommen un ver⸗ ein bar. Der Geiſt, der aus dieſer Auffaſſung ſpricht, iſt, daß dieſe Einrichtungen des Staates tſchechiſchen Charakters ſind, daß die übrigen Völker und Volks⸗ gruppen dieſe Tatſache anzuerkennen haben und daß man ihnen lediglich einen äußerſt begrenzten Schutz gewährt, der noch weit hinter den tſchechiſchen Zu⸗ ſagen auf der Friedenskonferenz und hinter den völkerrechtlich übernommenen Verpflichtungen zu⸗ rückbleibt. Dort aber, wo eine Gleichſtellung erfol⸗ gen, ſoll wie bei den für kulturelle Angelegenheiten beſtimmten Mitteln, dient dieſe in erſter Linie dem Schutz der tſchechiſchen Gpenzler in deutſchen oder anderen nationalen Siedlungsgebieten, die bekannt⸗ lich erſt nach 1918 als künſtliche Vorpoſten des tſche⸗ chiſche Expanſionsdranges vorgeſchoben wurden. Dies bedeutet eine Verhinderung der Wieder⸗ gutmachung des den nichttſchechiſchen Völkern und Volksgruppen angetanen Unrechtes. Im weſentlichen iſt der vorliegende Teil des Nationalitätenſtatuts nichts anderes als eine Kodi⸗ fizierung ſchon beſtehender geſetzlicher Regelungen. Damit ſieht man aber an der Grundfrage vorbei, die darin beſteht: Wie kann durch eine grundſätzliche Neugeſtaltung des Staates und aller ſeiner Einrichtungen jener Zuſtand herbeigeführt werden, der die wahre Gleichberechtigung der Völker und Volksgruppen verbürgt und damit einen ſtändigen Unruheherd in der Mitte Europas beſeitigt? Auf dieſe Frage wird man in den Nationalitätenentwürfen der Regierung vergeb⸗ lich eine Antwort ſuchen. Wohl wird im Abſchnitt „Obſorge für den nationalen Frieden“ der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Republik eine neue übernationale Auf⸗ gabe zugewieſen, die bisher weder als verpflichten⸗ der Rechts⸗ oder Verfaſſungsgrundſatz feſtgelegt, noch bei der tatſächlichen Machtausübung zu erkennen war. In dem Nationalitätenſtatut iſt aber bis jetzt aus dieſer Zielſetzung noch keine wie immer geartete praktiſche und juriſtiſch verbindliche Schlußfolgevung gezogen. Daher bedeutet dieſes Nationalitätenſtatut eine neuerliche Verhinderung einer Verwirk⸗ lichung dieſer Zielſetzung trotz thevretiſcher Aufgabenſtellung und ein weiteres Feſthalten an der verderblichen Idee vom tſchechiſchen Nationalſtaat. Frieden bisher geſtört? ſeine Organe und Einrichtungen dieſer Zielſetzung gemäß ausgerichtet und umgeſtaltet werden. Dies erfordert die verfaſſungs rechtliche Anerkennung der Völker und Volksgruppen als den konſtituierenden Elementen des Staates und die verfaſſungsmäßige Feſtlegung ihre Anteils an der Führung und Ge⸗ ſtaltung des Staates nach dem Grundſatz der Gleich⸗ berechtigung— H. h. die Verwirklichung des bekann⸗ ten Ausſpruches Havliceks leines bekannten tſche⸗ chiſch⸗nationalen Vorkämpfers aus der Zeit Metter⸗ nichs und Bachs):„Ich Herr, Du Herr“. Das Nationalitätenſtatut gibt nun z. B. unter der Ueberſchrift„Gleichheit der Staatsbür⸗ ger vor dem Geſetz“ die in der Verfaſſungs⸗ urkunde niedergelegten Beſtimmungen wörtlich wieder. N Praktiſche Bedeutung kann jedoch der Gleichberech⸗ tigungsgrundſatz nur haben, wenn 75 a) die ihm widerſprechenden Geſetze und Verord⸗ nungen ſofort aufgehoben, 1 b) die Erlaſſe und Weiſungen der Behörden zurückgenommen werden und 5 e) für eine wirkliche, dem Gleichheitsgrundſatz entſprechende Handhabung der Amtsgewalt der ſtaatlichen Organe geſorgt wird. Die Seeſtreitkräfte der großen Müchle 8 actes mlt ge gendes Nucl ſces hali monde guerre- ferang- chebee-en MU LAH TFH 100 CAA 40 commencemen. 8%/Alʃ — 1038 Tus Nach einem längeren Stillſtand hat ſeit einem hal ben Jahrzehnt wieder eingeſetzt. ein Wettrüſten zur See Der Tonnagebeſtand an Kriegsſchiffen erſter Ordnung iſt zwar zu Beginn des Jahres 1938 noch um rund 600 000 Tonnen geringer gewe ſen als 1914, doch beſagen die Meldungen über die auf Stapel gelegten Neubauten, daß binnen kurzem die Vorkriegsziffer beträchtlich überboten ſein wird. Während bis 1935 die großen Mächte ſich im Bau großer Schlachtſchiſſe ſehr zurückhielten, do die Fertigſtellung jedes dieſer Koloſſe rund Haushaltsſorgen der Stagten umfongen Meeres. 1 Milliarde Franken verſchlingt, hat das Wettrüſten dieſe finanziellen Bedenken hintenanſtellen laſſen. Trotz rückgängiger Weltwirtſchaft und überall die Hellinge die Leiber Dieſe Ungetüme ſind ihren Vorkriegsvettern natürlich in jeder Hinſicht überlegen, ihre trotz der kommender Giganten des Schnelligkeit iſt um mehrere Meilen vermehrt, ihre Geſchütze reichen weiter, und ihre Panzerung iſt nicht nur widerſtandsfähiger gegen Granaten, Deck gegen die Bombenangriffe der Flieger. Die bisherigen Gleichheitsgarantien waren kein Hindernis für die ſtändigen nationalen Benach⸗ teiltgungen, aus denen der häufig friedloſe Zu⸗ ſtaud des tſchecho⸗flowakiſchen Staates als euro⸗ päiſches Problem entſtanden iſt. Aus dieſer Tatſache hat die Regierung nach der vorliegenden Faſſung des Nationalitätenſtatuts keine Schlußfolgerung gezogen, um eine wirkſame Garantie des Gleichheitsg rundſatzes vor⸗ zuſchlagen. Die wahre rechtliche und politiſche Gleichheit kann in einem Vielvölkerſtaat wie der Tſchecho⸗Slowakeii nur hergeſtellt werden, wenn nicht nur die Gleichheit der einzelnen Staatsbür⸗ ger, ſondern auch die Gleichheit der Völker und Volksgruppen verfaſſungsmäßig garan⸗ tiert und faktiſch geachtet wird. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hat weiter in aller Oeffentlichkeit ein neues Sprachengeſetz als Verfaſſungs⸗ geſetz angekündigt. Der nunmehr vorliegende Entwurf hierzu läßt es unergründlich erſcheinen, warum dieſer Entwurf als neues Sprachengeſetz bezeichnet wird. Lord Runtimans Minen und Torpedos, ſondern ſchützt nun auch dos (Tufztay, Zonder⸗M.) Er enthält bis auf einige geringfügige Abände⸗ rungen, Zuſätze oder Umſtellungen ſogar dem Wort⸗ laut nach nichts anderes als das bisherige Sprachen⸗ geſetz zuzüglich einiger Beſtimmungen der bisheri⸗ gen Durchführungsveroroͤnung, die ſich äußerſt nach⸗ teilig für die nichttſchecho⸗ſlowakiſchen Volksgruppen ausgewirkt hat. Ein Entwurf, der angeblich die Gleichberech⸗ tigung der Völker und Volksgruppen mit herbei⸗ führen ſoll, in Wirklichkeit aber eine ganz kraſſe Sprachenrechts verkürzung zur Folge hat, kann nur als merkwürdiger Beitrag zur Her⸗ ſtellung des Friedens in dieſem Staat bezeichnet werden. Die Broſchüre der SDeß kommt zu dem Schluß, man könne aus all dem nur auf die tſchechiſche Ab⸗ ſicht ſchließen, mit den bisherigen Regierungsvor⸗ lagen vor der Weltöffentlichkeit den Eindruck er⸗ wecken zu wollen, als würde ein bedeutſamer Schritt zur nationalen Befriedung getan. Die eingehende Kritik der Regierungsentwürfe durch dieſe Broſchſtre wird demgegenüber ihre Wirkung nicht verfehlen. Sie kann den Beobachtern des tſchechiſchen Nationa⸗ litätenproblems nur dringend zum eingehenden Studium empfohlen werden. Neiſe nach Prag Aeble Stimmungsmache der„Times“ — London, 2. Auguſt. Heute reiſt Lord Runeiman nach Prag ab, um ſeine dortige Vermittlertätigkeit aufzunehmen. Die Kommentare der engliſchen Preſſe aus dieſem Anlaß ſind nicht allzu vertrauenerweckend. In dem Beſtre⸗ ben, die Tſchechen über die Vermittlertätigkeit Lord Runcimans zu beruhigen, gehen die Blätter ſo weit, daß ihre Kommentare offenbare Ungerechtigkeiten ge⸗ gen Deutſchland und die Sudetendeutſchen enthalten. Einmal muß die Ablehnung des veröffentlichten tſche⸗ chiſchen Teilungsplanes durch die Sudetendeutſchen dazu herhalten, Stimmung gegen die Sudetendeut⸗ ſchen zu machen, obwohl gerade durch dieſe Ableh⸗ nung die Bahn für die Tätigkeit Lord Runeimans freigemacht wird. 5 f Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“, der ſich in letzter Zeit immer weniger als ein ob⸗ jektiver Beurteiler der Lage erwieſen hat, ſchreibt heute, daß der Vorbeimarſch von 40 000 Sudeten⸗ deutſchen vor dem Führer und Heulein in Bres⸗ lau nach engliſcher Anſicht die optimiſtiſchen Hoffnungen auf ruhige Verhandlungen und auf eine vernünſtige Atmosphäre zerſtört(I) hätten. Zu den tſchechiſchen Zugeſtändniſſen auf die ſude⸗ tendeutſchen Forderungen nach Autonomie ſchreibt der Korreſpondent, die Tſchechen gingen in ihren Zugeſtändniſſen„ſehr weit“ Der Korreſpondent bemerkt dann noch, daß Lord Runeci⸗ man ſich nicht in Prag allein aufhalten werde, ſon⸗ dern daß er auch in die Provinz gehen werde und zwar nach Eger, Karlsbad, ſowie nach anderen Plätzen. 5 ö „Daily Telegraph“ ſchreibt im Leitartikel gleichfalls, daß durch die Kundgebung in Breslau werden. e Verhandlu B re nicht verbeſſäert würde. Gleichwohl e man ſich an Willen des Führers erinnern, daß das Problem auf fried⸗ liche Weiſe gelöſt würde. Es beſtehe kein Grund, au der guten Abſicht zu zweifeln, ſeitdem die Lage in der Tſchecho⸗Slowakei derart ſei, daß eine Regelung weſentlich für die Vermeidung eines europäiſchen Konfliktes ſei. Der Korreſpondent betont, daß eine dauernde Ver⸗ beſſerung der Lage lich ſei, ſolange das tſchechiſche Pr n nicht gelöſt ſei. „Daily Mail ementiert, 2 den ord Run bereits e nen Plan für die Löſung des ſudetendentſchen lems habe oder daß ein ſolcher Plan von der iſchen Regierung ausgearbeitet ſei. Auf der anderen Seite ſei es allerdings ſicher, daß, wenn Lord Runeiman einen eigenen Plan ausar⸗ beite und an die britſche Regierung appelliere, dieſe Lord Runeimans Plan dann unterſtützen würde. In hieſtgen amtlichen Kreiſen wird dementiert, daß der engliſche Geſandte in Prag, Newton, nach Lon⸗ don zurückkehre. Newton ſei nicht nach Lon⸗ don berufen. Seine Anweſenheit ſei, wie in zuſtän⸗ digen Kreiſen be wird, gerade jetzt in Prag außerordentlich wich Ein papiernes Produkt, das keine Aenderung herbeiführen kann dnb Warſchau, 1. Auguſt. der Volksgruppe in Polſki“, ſtellt, wie Organ Tſchecho⸗Slow Das der polniſchen ziennik 9 die Polniſche Telegraphen⸗Agentur aus Mähriſch⸗ Oſtrau meldet, in einer Betrachtung über das Na⸗ tionalitätenſtatut der Prager Regierung feſt, daß es eine Aenderung der Lage der polni⸗ ſchen Minderheit nicht herbeiführen könne. Der polniſche Standpunkt ſolchen papier⸗ nen Produkten gegenüber ſei klar. Die Polen forderten eine Autonomie, die ihre Lage und ihre Entwicklung in jedem Abſchnitt des nationalen Le⸗ bens ſicherſtelle. 100 000 Beiucher im Haus der Oeutſchen Kunſt Ein Drittel der ausgeſtellten Werke verkauft München, 1. Auguſt. „Große Deutſche Kunſtausſtellung 1938“ im Haus der Deutſchen Kunſt, in der eine Ausleſe von zeitgenöſſiſcher deutſcher Male⸗ Die nahezu 1200 Werken rei, Graphik und Bildhauerei gezeigt wird, findet — wie erwartet— lebhafteſtes Intereſſe in allen Volkskreiſen. Seit der feierlichen Eröffnung der Ausſtellung durch den Führer am 10. Juli 1938 wurde die Ausſtellung von annähernd 100 000 Perſonen beſichtigt. Der außergewöhnliche Erfolg dieſer Groß⸗Schau deutſcher bildender Künſte kommt neben der ein⸗ drucksvollen Beſucherziffer noch beſonders durch das bisherige Verkaufsergebnis zum Aus⸗ druck. Schon vom Eröffnungstage an ſetzte eine ſtarke Nachfrage nach verkäuflichen Werken ein. Bisher ſind über 360 Werke— alſo bereits rund ein Drittel aller ausgeſtellten Werke— verkauft worden. Ein erfreuliches Zeichen für das große Intereſſe vieler Volksgenoſſen an den Ausſtellungen im Hauſe der Deutſchen Kunſt iſt auch die erhöhte Nach⸗ frage nach Dauerkarten. Ausſtellungsleitung hat ſich daher entſchloſſen, den Preis für Dauerkarten zum beliebigen Beſuch der jeweiligen Ausſtellung auf drei Mark zu ermäßigen. Es ſei im übrigen nochmals darauf hingewieſen, daß jeder Beſucher der„Großen Deutſchen Kunſtaus⸗ ſtellung 1998“ an den Tageskaſſen des Hauſes der Deutſchen Kunſt eine Eintrittskarte zum koſtenloſen Beſuch der Glyptothek zu München erhält, wo be⸗ kanntlich ſeit kurzem der„Diskuswerfer von Nyon“ zur Beſichtigung freigegeben iſt. Die Nittag⸗Ausgabe Dienstag, 2. Au guſt 1939 — Magalhaes brauchte 540 Tage, der Flieger Bertram nur 6 Der deutſche Flieger Hans Bertra kanntlich als erſter Weltreiſender ausſchließ fahrplawmäßigen Flugzeugen Erde fliegt, und Montagabend an Bord des deutſchen Flugbootes„Nordwind“ Neuyork zum Weiterflug nach den Azoren verläßt, ſchilderte dem Neuyorker Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros ausführlich den bisherigen Verlauf des„Weltfluges auf die Minute“ ſeit dem Start in Berlin am 15. Juli. Bertram, der beweiſen will, daß die Entwick⸗ lung des internationalen Luftverkehrsweſens bereits ſo weit iſt, daß auch ein Flug um die Welt lich auf um die pünktlich durchgeführt werden kann, legte bisher zwöllf eigentliche Flugtage zurück und verbrachte zwiſchendurch vier Tage an Land. Nach ſeiner Ankunft in Neuyork berichtete er: Die Lufthanſa⸗Maſchine„Boelke“ beförderte mich über die erſte Strecke nach Bagdad, von wo ich in einem Flugzeug der Air France nach einem Aufenthalt von vier Stunden 10 Minuten nach Ka⸗ rachi in Indien weiterflog, weil das nächſte Ziel der deutſchen Maſchine Teheran war. In Karachi erlaubte eine Raſt von ſechs Stunden einen kurzen Schlaf. Schon am dritten Tag landete ich mit der gleichen Maſchine in Kalkutta, wo ich ſieben Stunden bis zum Start nach Bangkok warten mußte. Hier verließ ich das franzöſiſche Flugzeug, mit deſſen Mannſchaft ich mich bereits angefreundet hatte. Ich finde, daß Flieger, ganz gleich welcher Nation, immer Kameradem ſind, wo ſie ſich auch tref⸗ fen. Am nächſten Morgen beſtieg ich eine Maſchine der Imperial Airways zum Weiterflug nach Hong⸗ kong, wo der erſte längere Aufenthalt vorgeſehen war. Ueber dem Pazifik herrschte gerade ein Tai⸗ fun, ſo daß der„Clipper“ der Panamerican Airways mit dem Aufſtieg warten mußte, was mich aber nicht weiter ſtörte, da ich dieſe Verzögerung ſchon von vornherein mit einkalkuliert hatte. Endlich ging es dann in der rieſigen amerikani⸗ ſchen Maſchine weiter über die endloſe Waſſerwüſte des Pazifik nach genau fahrplanmäßigen Zwiſchen⸗ landungen in Guam, Wak⸗ IJsland, Mid⸗ way⸗ Island und Honolulu bis nach San Francisco. Am Goldenen Tor beſtieg ich ſchon nach zwei Stunden die Maſchine der United Airlines nach Neuyork. Auf dieſer Etappe ſchlief ich wie in der erſten Maſchine der Deutſchen Lufthanſa an Bord und begnügte mich ſonſt mit kurzen Ruhepauſen im Hotel. Lachend erzählte Bertram, daß er beim Flug über den Pazifik in einem Buch über Magalhaes' hiſtoriſche Weltreiſe im Mittelalter die Schilde⸗ rung gefunden habe, nach der Magalhaes für die Reiſe von der ſpaniſchen Küſte nach Guam 540 Tage brauchte.„Ich ſchafſte die Strecke in ſechs Tagen.“ Das wichtigſte am internationalen Flugverkehr iſt, ſo erklärte Bertram abſchließend, daß die Fahr⸗ pläne genau eingehalten werden. Hätte ich auf der Strecke Berlin Bagdad nur wenige Stun⸗ den Verſpätung gehabt, dann hätte ich das Flugzeug nach Karachi nicht mehr erreicht und eine ganze Woche warten müſſen. Heute klappt aber im zwi⸗ ſchenſtaatlichen Flugverkehr bereits alles tadellos. Der Flughafen in Bangkok iſt jetzt genau ſo modern, wie der in Tempelhof oder Newark, er beſitzt z. B. alle Vorrichtungen, um auch Landungen bei Nacht und Nebel zu ermöglichen. Die bevorſtehende Reiſe über den Atlantik iſt, ge⸗ nau genommen, kein Paſſagierflug. Die Reiſe mit dem deutſchen Flugboot„Nordwind“ er⸗ folgt jeoͤoch auch bereits vollkommen plan⸗ mäßig und kann daher techniſch durchaus als ein Teil des fahrplanmäßigen Weltfluges gelten, wußte ich doch ſchon vor fünf Monaten, daß das Flughyor „Nordwind“ in Neuyork am 1. Auguſt um 19 Uhr nach den Azoren ſtarten würde. Bereits im Jahre 1936 verſuchten drei anterikani⸗ ſche Berichterſtatter in planmäßigen Flugzeugen um die Welt zu fliegen. Sie benutzten dabei aber auth andere Transportmittel, wie Eiſenbahn, Dampf⸗ ſchiffe und Sonderflugzeuge, um die Anſchlfiſſe au fahrplanmäßige Verkehrsflugzeuge abzutkürzen. Ueber den Atlantik fuhren alle drei mit dem Zep⸗ pelin. Der ſchnellſte von dieſen dreien war Ekins mit 18 Tagen 14 Stunden. Hans Bertram iſt; jedoch der erſte, der zu dem Flug um die Welt ausſchließ⸗ lich reguläre Luftverkehrslinien benutzt. 5 Hans Vertram in Neuyork geſtarte dnb. Nenyork, 2. Auguſt, Das Lufthanſaflugboot„Nordwind“ ſtartete am Montag um 19.00 Uhr(Ortszeit) im Flughafen Pyrt Waſhington nach den Azoren. An Bord befindet ſich auch der deutſche Flieger Hans Bertram der mit dieſem Flug den letzten Teil ſeines„Weltfluges auf die Minute“ durchführt. Die Sowietruſſen bombardieren Koren Fünf Flugzeuge von den Japanern heruntergeholt (Oſtaſiendienſt des DN B) — Tokio, 1. Auguſt. Sowjetruſſiſche Bombenflug zeuge haben, einer Meldung aus Sbul zufolge, verſchiedene An⸗ griffe auf koreaniſches Gebiet durch⸗ geführt. Ihr Ziel waren Bahnen und Brücken im Grenzgebiet. Nach einer Meldung des fapaniſchen Hauptquartiers wurden fünf ſowjetruſſiſche Flug- zeuge, darunter mehrere Bombenflugzeuge, abge⸗ ſchoſſen oder zur Landung gezwungen. Japan bewahrt Ruhe und Jurückhallung dub. Tokio, 1. Auguſt. Nach neueren Meldungen, die allerdings auch noch keine genaueren Einzelheiten bringen, griffen die Sowjetruſſen am Montagmittag die japaniſchen Stellungen bei Schangſeug au, und gegen 15 Uhr machten etwa acht ſowjetruſſiſche Bomben⸗ und Jagdflugzeuge einen Angriff auf Ein mildes Arteil Zwei Sudetendeutſche angeſchoſſen: 3 Monate Kerker dnb. Prag, 1. Auguſt. Vor dem Pilſener Militär⸗Dipiſionsgericht fand am Samstag die Verhandlung gegen den Feldwebel Tom an ſtatt, der am 1. Juni im Gaſthaus„Zur Krämlingsbaſtei“ in Eger die beiden Sudetendeut⸗ ſchen Kraus und Bayer durch Revolverſchüſſe verletzt hatte. Am 1. Juni ſaßen, wie ſeinerzeit gemeldet, meh⸗ rere Mitglieder der Sudetendeutſchen Partei in dem „Faſchismus ohne Raſſenpeinzip unmöglich“ Jlalien geht entſchloſſen ſeinen Weg Die praktiſche Jurchfüh ung der Raſſenpolitik läßt keinen Zweifel mehr zu dub. Rom, I. Auguſt. Unter der Ueberſchrift„Raſſe und Volk“ be⸗ tont„Tevere“, daß der Faſchismus ohne Be⸗ jahung des Raſſenprinzips ebenſo unmöglich ſei wie eine Raſſenpolitik ohne den Faſchismus. Da der Faſchismus die Bejahung der höchſten Tugenden des Volkes bedeute, müßte ſeine Grundlage im wiedererſtandenen Raſſenbewußtſein liegen.„Die Raſſe, die der Faſchismus im Auge hat“, ſo ſchreibt das Blatt weiter,„iſt nicht etwa ein literariſcher, nackter Begriff oder eine Schwärmerei, ſondern eine Raſſe, deren lebende Beſtandteile wir ſind, die vor aller Augen lebt, Geſchichte macht und ſich ihrer bereits würdig gezeigt hat.“ Um dieſe Raſſe gehe es. Muſſolinis Worte:„Wir werden unbeirrt vor⸗ wärts ſchreiten“ bedeuteten, daß die hiſtoriſchen Not⸗ wendigkeiten unbeirrt vorwärts ſchreiten. Der Faſchismus habe ſeine Ziele und werde ſie alle ohne Kompromiſſe erreichen. Das oberſte Ziel aber ſei, Italien ſein ureigenſtes Weſen, wiederzugeben, auf daß es ſich in der Welt durch ſeine unverkenn⸗ baren Eigenſchaften durchſetze. Die Raſſeufrage habe bereits vor der Gründung des Imperiums beſtan⸗ den und ſei jetzt nur noch bedeutſamer und vordring⸗ licher geworden. Ohne religiöſe Gefühlsträumerei werde ſie nunmehr auf das praktiſche Gebiet gebracht Die Raſſe ſei das Volk, und durch ihre Verteidigung verteidige man das Volk und ſeine Zukunft. „Im Volk lönnen die Juden leben, im Staat nic“ anb Mailand, I. Aug. Das Raſſenproblem ſteht auch in der norditalieni⸗ ſchen Preſſe ſeit der vor kurzem bekanntgegebenen Erklärung der Univerſitätsprofeſſoren im Mittel⸗ punkt des Intereſſes. In langen Auſſätzen nehmen die Blätter zu dieſer wichtigen Frage, vor allem im Zuſammenhang mit der Koloniſterung in überſee⸗ iſchen Gebieten, Stellung. Der„Popolo d' Italia“ ſchreibt u.., jedes⸗ mal wenn an das Raſſenproblem heraugegangen werde, ſei es von wiſſenſchaftlicher oder politiſcher Seite, dann erhebe die Welt Proteſte und Einwen⸗ dungen und rede von der Bedrohung des Weltfrie⸗ dens. Niemand innerhalb oder außerhalb der Gren⸗ zen Italiens könne beſtreiten, daß der Stamm Roms ſeine eigene anthropolo⸗ giſche und phyſiologiſche Phyſiognomie habe und aus blutsmäßigen Gründen mit keiner anderen Raſſe Europas zu vermengen ſei. Die Worte Muſſolinis bekräftigten den Willen des faſchiſtiſchen Regimes, auch auf dieſem Gebiet ent⸗ ſchloſſen bis ans Ende zu gehen. Wenn die demokratiſchen Länder dagegen Proteſt erhöben, ſo könne ihnen entgegengehalten werden, daß gerade jene Länder, wie England und Frankreich und auch die Vereinigten Stag⸗ ten in ihrer Koloniſationspolitik den Raſſengedanken in der Praxis ſehr ſtreng durchführten. Die ganze Ein⸗ und Auswande⸗ rungspolitik des britiſchen Imperiums ſpiegele den Raſſengedanken wider. Die Betonung des raſſiſchen Preſtiges eines Eroberungsvolkes gegenüber den unterworfenen Völkern bilde ja auch eine der Grundvorausſetzungen für jede geſunde, wirkſame und dauerhafte Koloniſationspolitik. Das„Regima Faſeiſta“ ſchreibt, die Worte Muſſolinis ließen keinerlei Zweifel mehr zu. Wenn man Zehntauſende von Familien nach Libyen und Hunderttauſende nach Aethiopien ſchicke, dann müßte das Problem aufgeworfen werden. Das Geſchrei und Gezeter der Juden, die nun endlich vom Faſchismus als eine von der italieniſchen verſchie⸗ dene Raſſe feſtgeſtellt würden, ſei nicht erklär. lich. Denn ſie ſelbſt hätten das ja auch immer betont. 8 Im Volk könnten die Juden frei leben, im Staat aber nicht;: denn die 44 Millionen nichtjüdiſchen Italiener hät⸗ ten das Recht und die Pflicht, die Hauptnerven⸗ zentren des Staates in ihren Händen zu haben. Gaſthaus friedlich beiſammen, als in Begleitung von Sozialdemokraten der tſchechiſche Feldwebel Toman dazukam und randalierend die Sudetendeutſchen ſo⸗ fort provoziert. Als der Gaſtwirt Toman darauf hinwies, daß er ſich anſtändig verhalten oder das Lo⸗ kal verlaſſen möge, griff der Tſcheche den Wirt mit erhobener Fauſt an, ſo daß die Sudetendeutſchen da⸗ wiſchenſpringen und Gewalttätigkeiten verhindern mußten. Die ſudetendeutſchen Gäſte zogen ſich dann zurück, um den Provokateur allein zu laſſen und weitere Zwiſchenfälle zu vermeiden. Im gleichen Augenblick ſanken zwei deutſche Männer, von den Kugeln dieſes tſchechiſchen Verbrechers getroffen, zu Boden. Die Anklage des Militärprokurators lautet auf Uebertretung gegen die Diſziplin und auf ſchwere Körperverletzung. Nach der Anklage hatte Toman die Kaſerne mit der Behauptung verlaſſen, er habe außerhalb Dienſt, obzwar, wie es in der Anklage⸗ ſchrift heißt, in der damals geſpannten Zeit die Mannſchaft keinen Ausgang hatte. Die Anklage führt ſelbſt an, daß Toman ſchon in einem anderen Gaſt⸗ haus einem Angehörigen der Sudetendeutſchen Partei das Abzeichen der SDp weggenommen hatte. Darauf habe ſich Toman in das Gaſthaus„Zur Krämlingsbaſtei“ begeben und hier weitergetrunken. Als er von der Kapelle verlangte, daß ſie ein tſchechiſchees Stück ſpiele, hätten die an⸗ weſenden Deutſchen proteſtiert. Plötzlich ſeien vier Schüſſe aus dem Revolver des Feldwebels gefallen. Obgleich die Zeugen entſprechend ausſagten, erkannte das Gericht Toman nur wegen Ver⸗ letzung der Diſziplin und Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens ſchuldig, ſo daß das Urteil nur auf ſchweren Kerker von drei Monaten mit hartem Lager und noch da⸗ zu bedingt auf zwei Jahre lautete. Die Degra⸗ dierung hielt das Militärgericht nicht für erforderlich, doch hielt ſelbſt der Militärprokurator das Strafmaß für zu gering, ſo daß ex Reviſion einlegte. Neue Zuſammenſtöße in Britisch-Indien dnb. London, 31. Juli. In Rangoon kam es heute verſchiedentlich zu ernſten Zuſammenſtößen zwiſchen Buddͤhiſten und Moslems. Beim Eingreifen der Polizei gegen die Unruheſtifter wurden drei Perſonen ge⸗ tötet und mehrere verletzt. Die Geſamtzahl der Todesopfer ſeit Ausbruch der Unruhen am Dienstag beläuft ſich auf 58, die der Verletzten wird auf 400 geſchätzt. Nach den letzten Berichten aus Rangoon, iſt dort eine Beſſerung der Lage zu verzeichnen. In den Vor⸗ orten beſtehe aber immer noch Grund zu ernſten Be⸗ ſorgniſſen. 8 Nach den letzten Meldungen aus Rangoon ha“ ſich die Zahl der bei den letzten religiöſen Un ruhen in Indien ums Leben gekommenen Perſonen auf 67, die der Verletzen auf 420 erhöht. die rückwärtigen Verbindungen von Schangfeng und bombardierten Bahnen und Brücken. Anſcheinend iſt aber nur die Bahn von Muki nach Tumen betroffen, alſo das Grenzgebiet zwiſchen Korea und der Sowjetumion, während die Bahnlinie zwiſchen Seiſhin und Tumen nicht in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Es handelt ſich alſo um Angriffe auf die rück⸗ wärtigen Verbindungen des Abſchnittes von Schang⸗ feng, die angeſichts der äußerſt geſpannten Lage vor⸗ läufig nicht darauf ſchließen laſſen, daß eine Be⸗ ruhigung eintritt. 2 Trotzdem glaubt man in Tokio noch nicht, daß die bisher örtlich beſchränkten Grenzkämpfe einen bedrohlichen Charakter annehmen, da außer den gemeldeten Luftangriffen bisher keine Lage⸗ veränderung eingetreten dt. Der Kriegsminiſter wurde am Montag nach Beſpre⸗ chungen mit dem Miniſterpräſidenten und dem Außenminiſter ſowie längeren Konferenzen im Kriegsminiſterium und im Gemeralſtab vom Kaiſer empfangen, um ihn über die Vorgänge bei Schang⸗ feng zu berichten. „Kein ernſtlicher Schaden Gqꝙpu⸗Grenzſchutz unter den Gefallellen 18 dnb. Tokio, 1. Auguſt. Von der Preſſeabteilung des koreaniſchen Haupt⸗ quartiers in Keijo wird eine zuſammenfaſſende Mel⸗ dung über die mißglückten ſowjetruſſi⸗ ſchen Fliegerangriffe auf japamiſche Stellun⸗ gen und militäriſche Grenzpunkte in Koreg ver⸗ breitet. Danach flogen die Sowjetapparate Montag mittag zweimal über Changkufeng und belegten die Truppen in der vorderſten japaniſchen Linie mit Bomben und MG⸗Feuer, ohne ihnen jedoch Schaden zuzufügen. Um 14,30 Uhr am Montag überflogen ſowjetruſſiſche ſchwere Bomber in geſchloſſener For⸗ mation die Grenze am Unterlauf des Tu menfluſſes; ſie flogen dann weiter über koreaniſches Gebiet und bombardierten die Eiſenbahnlinie bei Kinſojyo ſüßd⸗ lich von Kogi. Später wurde die Brücke bei Keijo bombardiert, oͤoch wurde auch bei dieſen Angriffen kein ernſtlicher Schaden angerichtet. Bei den fünf ſowjetruſſiſchen Flugzeugen, die, wie bereits gemel⸗ det wurde, von den Japanern abgeſchoſſen wurden, handelt es ſich um zwei ſüdlich Kogi ſtationierte, zwei bei Sozan und einen Apparat bei Suiryupo. 5 Das Hauptquartier in Keijo meldet ferner, daß bei den Luftangriffen an ſowjetruſſiſchen Verluſten 37 Tote feſtgeſtellt wurden, die nach Uniform und Abzeichen dem GPII⸗Grenzſchutz verſchiedener Formationen angehören. Unter den Gefallenen be⸗ finden ſich Soldaten der Infanterie, Artillerie und der Grenztruppe. 5 Im fapaniſchen Luftverteidigungsabſchnitt Weſt wurde für die Provinz Fukucka in Nordkyuſchu Mitternacht erhöhte Alarmbereitſchaft durch Ver dunkelung angeordnet. Fukucka iſt ein wichtige Zentrum der japaniſchen Induſtrie. Schangfeng erneut von ſowjetruſſiſchen Bombern angegriffen (Oſtaſiendienſt des DNB) dnb. Tokio, 2. Auguft. Das japaniſche Kriegsmintſterium teilt einen neuen Greuzzwiſchenfalf mit. Am Diens⸗ tag früh haben danach 15 Sowjetflugzenge die Grenze überflogen und Schang⸗ feng bombardiert. TTT ůä»T᷑᷑ T Hauptſcheifelelter und 1 für Politik: Or. Alols Winbauer⸗ in Urlaub) i. VB. Carl Onno Elſen bart Hlellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thegter, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cart Onno Eiſen bart. 775 delsteil: Or. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz a — Sport: Wills Müller.— Südweſtdeulſche Un schen, 2 705 und Bilderdienſt: Curt Wilbeim Fennel, ſämtliche in Monn Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffer, Berlin, Feledenes Südweſtkorſo 60. aun Far unberlangte Belträge keine Gewäbr.— Nückſendung ückporto.. Herausgeber, Drucker und 8 Neues Mannbelmer Heitung Dr. 505 Bode& Co., Mannbeim, R l. N Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungen e ur Zeit Preisl 8 t! ö be N Wend An K 225 erſchelnen gelt Baisgebe 4 Nite ger 1 0d e tt. Ausgabe 3 Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 500. Die Anzeigen der book Uhr ani⸗ um auch mpf⸗ an rzen. Zep⸗ ins doch ließ⸗ ſt. upt⸗ Mel⸗ ſi⸗ lun⸗ ver⸗ tag die mit aden ogen For⸗ ſſes und ſüd⸗ Leijo iffen fünf mel⸗ den/ zwei daß uſten form ener be⸗ und Weſt U. 9b Ver⸗ iges Dienstag, 2. Auguſt 1938 — W Mannheim, 2. Auguſt. Minialuren vom Strandbad Wenn ſo 20000 Menſchen und mehr auf einem ſchmalen Streifen von 1000 Meter Länge und 30 Meter Breite verſammelt ſind, dann paſſiert aller⸗ hand. Denn leider ſpielt ſich das Leben nicht nur zwiſchen den einfachen Badefunktionen Ruffgehe, Runnerſchwimme, Leit⸗Betrachte und Eiseſſe ab. Man trifft z. B. unheimlich viel Bekannte, und dann kann man noch ſo ehrlich verſichert haben:„Ich geh grad mol Waſſer trinke un bin glei widder do!“ Man quatſcht ſich für zwei Stunden feſt wie die echten Weiber am Brunnen. Oder man macht ſogar neue, ſchöne, elegante Bekanntſchaften, und dann kommt mancher überhaupt nicht mehr zurück. Drüben auf dem kleinen Stücklein reſervierten Betonſtreifen langweilt ſich der liebende Partner mit Sonnenbrand und klagt:„Jetz' iß'r fort un hot's Geld und de Fahrrad⸗Schliſſel mitgenumme!“ Es kann furchtbar ſein. Und Geld iſt rar am Strandbad; denn ſelbſt wer hat und darum hot, der iſt nicht ſo oöͤumm, daß er was mitnimmt, damit's geklaut oder verpumpt wird. Geldmangel iſt chroniſch am Strandbad. Da iſt z. B. einer, der heißt Gelle unter Brü⸗ dern, und an dem entdeckten Kenner, daß ſein Bade⸗ käppele aus Leinen an der einen Seite ein wenig ſchwerer war. Als er vor acht Tagen aufbrach, hielt ihn einer mit Geſchwätz hin, und das Käppele blieb zufällig da,„vergeſſen“. Gleich meldeten ſich meh⸗ rere, die's ihm mitbringen wollten. Das Käppele wurde an den Fritz, ſpäter an den Karl und den Odoͤl und noch andere mehr weitergegeben. Jeder fragte den Gelle, ob er ſein Käppele wiederbekommen hätte, er hätt's grad dem andern gegeben. Es ging von Hand zu Hand durch die ganze Woche, und die drei Mark, die in der einen Ecke ſinnreich verborgen waren, die waren eine Art Bank für die ganze um⸗ liegende Gemeinde. Wer gerade nichts hatte, der lieh ſich aus Gelles Käppele, und erſt geſtern erhielt der Zornbebende das gute Stück mit großen Ehren⸗ hezeugungen überreicht, dazu auch die 3 Mark, die man zum großen Erſtaunen aller gerade darin ge⸗ funden. Das Geld hatte jedenfalls großen Nutzen geſtiftet, eine Art Notkaſſe, auf die jeder ſich ver⸗ laſſen konnte. Es wurde beſchloſſen, das Kapital auf 5 Mark zu erhöhen, und ſo ſteht jedem Notleidenden Gelles Käppele hinfort zur Verfügung. Einen notleidenden Eindruck machten übrigens die Muſiker,„Die vier luſtigen Mannheimer, die dieſen Namen ehrenvoll tragen, obwohl ſie aus Wald⸗ hof ſind. Sie ſpielten, wie ſchon oft zuvor, denn ſie hatten Ausweis und Stempel„auf Straßen und öffentlichen Plätzen“ ſpielen zu dürfen. Da kam der Wärter und verbot es. Sie pochten auf Recht und Aus⸗ weis und wollten nur der Polizei weichen. Dieſe kam ebenfalls und nahm ihnen Inſtrumente und Aus⸗ weis ab. Denn juriſtiſch geſehen iſt das Strandbad kein öffentlicher Platz, ſondern eine Badeanlage der Stadt Mannheim, Abteilung Tiefbauamt. Darum gibt es ja auch eine Badeoroͤnung, unterſchrieben „Der Oberbürgermeiſter“ und„Polizeipräſidium C“ und ſo hätten ſie ſich ſtehenden Fußes dem fügen müſſen, was der Wärter ſagte, denn der übt haus⸗ und polizeirechtliche Befugniſſe aus. Aber was ver⸗ ſteht ein armer Muſiker ſchon von Verwaltungsrecht und Eigentumsrecht und gar von beiden im Zuſam⸗ menwirken! Und ihn dafür mit Wegnahme der In⸗ ſtrumente zu beſtrafen, iſt doch zuviel. Und ſo paſſiert allerhand im luſtig⸗farbigen Durcheinander des Strandbades: Da iſt einer krebs⸗ rot vom Sonnenbrand, und der Dünne daneben klappert mit den Zähnen, ſo friert er. Da folgt eine ganze Rotte von Buben dem Wärter, es wird ſchon was beinahe Kriminelles ſein. Da haut ein Mann ſeiner Frau oder Freundin eine auf die Badekapp, daß es ordentlich klatſcht, und zwei Minuten ſpäter ſind ſte vergnügt im Waſſer am Spielen. Ein Kind wird durch kräftiges Pfeifen ausgeboten, ein anderes läuft zu ſchnell, fällt, und die Händchen bluten Es iſt ein wenig zu viel und viel zu wenig an Sonne, Waſſer, Eis, Gerechtigkeit und Liebe— ſo wie die Leute hier unter der brennenden Sonne zu aufgeregt oder zu ſchlapp die Zeit rumbringen— und dann unterm Sonnenbrand ächzen. Dr. Hr. Freilicht-Fülmbühne im Schloßhof! Zur heutigen Großfilm⸗Veranſtaltung der Partei Heute abend wird— wir haben darauf ſchon mehrmals hingewieſen— im Ehrenhof des Schloſſes der neue dokumentariſche Großfilm der NSDAP,„Das Schwert des Friedens“, der eben von der Reichspropagandaleitung fertiggeſtellt wurde, in einer Freilichtveranſtaltung vor⸗ geführt. Zu dieſem Zwecke wird im Laufe des heuti⸗ gen Tages vor dem Mittelbau des Schloſſes in etwa drei Meter Höhe eine 8 K 10 Meter große Filmleinwand aufgeſtellt. Davor wird Sitz⸗ platz für mehrere tauſend Volksgenoſ⸗ ſen geſchaffen. Sollten dieſe Sitzplätze nicht aus⸗ reichen, ſo ſtehen noch ausreichend Stehplätze zur Ver⸗ fügung. Die Anlage wird ſo aufgebaut, daß alle Be⸗ ſucher des Schloßhofes die Gewähr haben, den auf die Leinwand projizierten, ungemein ſehenswerten Filmſtreifen genau zu verfolgen. Der Film iſt übri⸗ gens ein Tonfil m. Zur Vermittlung des Tones werden fünf Lautſprecherwagen eingeſetzt. Dieſe Lautſprecherwagen werden heute nachmittag nuch Werbefahrten durch Mannheim durchführen und ſo nochmals an die bedeutſame Veranſtaltung erin⸗ nern. Bei der heutigen Abendveranſtaltung wird der ſtellvertretende Kreisleiter, Kreissbmann Schne oer, ſprechen. Die Filmvorführung beginnt um 21 Uhr. Ab 20 Uhr konzertiert der Kreismuſikzug der Ne Daß. Karten ſind noch an der Abendkaſſe VVV m. ** Ohne Kraftfahrzeugbrief keine Zulaſſung. Der Reichsverkehrsminiſter weiſt im Reichs⸗Verkehrs⸗ darauf hin, daß den Anträgen auf Zuteilung eines amtlichen Kennzeichens für Fahrzeuge ſtets der Fraſtfahrzeugbrief beigefügt werden muß. Ohne brehlabrzeugbrief darf kein Kraftfahrzeug zigelaſſen Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Auskauſch von Heimat und E 8 3. Seite/ Nummer 350 DAß⸗Schulungswalter des Gaues Weſtfalen⸗Nord beſuchten Mannheim Eine größere Zahl DAF ⸗Kreisſchu⸗ lungswalter des Gaues Weſtfalen⸗ Nord macht zur Zeit eine viertägige Beſichti⸗ gungsfahrt durch den Gau Baden. Sie begannen dieſe Beſichtigungsreiſe geſtern in Mannheim, wo ſie um 17 Uhr mit der Bahn eintrafen. Den Reſt des Nachmittags benützten ſie zu einer Omuibusfahrt nach Heidelberg mit Schloßbe⸗ ſichtigung. Am Abend wurden die Gäſte im hieſigen Hotel„National“ im Anſchluß an einen Imbiß begrüßt. Der badiſche Gauſchulungsleiter der DA, Pg. Hellweg, entbot den Kameraden aus Weſtfalen den Willkommgruß namens des Gauobmanns Dr. Roth, der nicht anweſend ſein konnte, weil er zur Zeit zur Dienſtleiſtung in Wien weilt. Pg. Hellweg umriß die Bedeutung der von den Schulungsleitern zu leiſtenden Erziehungsmaßnahmen und betonte, daß die gegenwärtige Beſichtigungsfahrt eine Unter⸗ brechung ihrer anſtrengenden Alltagsarbeit ſein ſoll. Die Gäſte ſollen bei der Fahrt durch Baden ein Stück unſeres ſchönen deutſchen Vaterlandes kennenler⸗ nen. Sie ſollen ſehen, daß in Baden mit demſelben Geiſt wie in ihrer Heimat am Aufbau gearbeitet wird und wie dieſer Grenzgau ſeine unerhört wich⸗ tige politiſche Miſſion erfüllt. Daraus ſollen die Gäſte Kraft für ihre weitere Arbeit ſchöpfen. So bilde die Fahrt für ſie einen Beitrag zur Vervollkommnung des Rüſtzeugs für die Löſung der ihnen geſtellten Schulungsaufgaben. Pg. Hellweg wies darauf hin, daß die Gaſtgeber ſich alle Mühe geben werden, vom Gau Baden das zu zeigen, was man innerhalb von vier Tagen zeigen kann, und gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß die Kameraden aus Weſtfalen in dem landſchaftlich ſo ſchönen und politiſch ſo ungemein intereſſanten Gau Baden viel Freude und ange⸗ nehme Ausſpannung finden werden. Zum Schluß forderte er die badiſchen Gastgeber auf, mit ihm auf das Wohl der weſtfäliſchen Gäſte zu trinken. Nachdem noch Pg. Groß als Vertreter des Mannheimer Kreisobmannes die Gäſte willkommen geheißen hatte, dankte der Gauſchulungswalter des Gaues Weſtfalen⸗Nord, Pg. Garnjoſt, für die kameraoͤſchaftliche Aufnahme in Mannheim. Er er⸗ klärte, daß es den Gäſten eine große Freude ſei, daß ſie die Einladung nach Baden hatten annehmen kön⸗ nen. Bei ſolchen Fahrten komme man als Kamerad einander näher und die Lanoͤſchaft ſchließe die Kame⸗ radſchaft enger. Der Redner gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, einmal eine gleich große Zahl badiſcher Schulungswalter durch Weſtfalen führen zu können, um ihnen Ruhrgebiet, Teutoburger Wald, Münſter⸗ ſche Tiefebene und manches andere zu zeigen. Aus ſolchem gegenſeitigen Austauſch von Hei⸗ mat und Erlebnis erwüchſen ſicherlich reiche Früchte. Die Gäſte erhoben ihre Gläſer auf das Land Baden. Heute vormittag wurden die Gäſte in einem von Dr. Hildebrand gehaltenen Vortrag mit der wirtſchaftlichen und verkehrspolitiſchen Bedeutung Mannheims bekannt gemacht. Es folgten eine Stadtrundfahrt und eine Beſichtigung des Vereins deutſcher Oelfabriken. Nachmittags geht die Fahrt nach Ettlingen, Pforzheim und Peterstal weiter. Morgen werden Glottertal, Freiburg, der Schauinsland und Schönau beſucht. Am Donners⸗ tag führt die Fahrt zunächſt nach Konſtanz, von wo aus eine Dampferfahrt nach Meersburg unternom⸗ men wird; dort wird u. a. das Muſeum der aus Weſtfalen ſtammenden Dichterin Annette von Droſte⸗ Hülshoff beſucht. Am Donnerstag abend treffen die Weſtfalen in Sonthofen zur Teilnahme an einem Kurſus auf der dortigen Ordensburg ein. dr. W. th. Feuerzauber auf der Sellweide Das große Gartenfeſt der Kleingärtner der Daueranlage Sellweide erreichte mit ſeinem Abſchluß auch den Höhepunkt. Der Montagabend überbot vielleicht noch den des Sonntags. Mit Spaunung warteten die Tauſende von Beſuchern auf das große Feuerwerk, das ſich dann in einer Pracht ent⸗ falten ſollte, wie man es den Kleingärtnern gar nicht zugetraut hätte. Sie haben an nichts geſpart, das muß man ſchon ſagen, um ein richtiges Volksfeſt aufzuziehen und ihm einen würdigen Abſchluß zu geben. Raketen gingen hoch, Bombenſchläge erſchüt⸗ terten die Luft, kurz, es lag ein Feuerzauber über der Sellweide, der das helle Entzücken aller Be⸗ ſchauer hervorrief. In den Kleingärten ſelbſt war bereits die Tage durch illuminiert worden. Manch luſtiger Lampion hing in den Lauben, die ſo in ein zauberhaft flackerndes Licht getaucht waren. Man darf nun nicht glauben, daß der Platz auch nur an⸗ nähernd gleich nach dem Feuerwerk von den Be⸗ ſuchern geräumt wurde— ganz im Gegenteil. Das Feuerwerk hatte eher noch neue Gäſte angezogen, und bis in die ſpäte Nacht hinein ging noch der Rummel, bei dem ebenſo eifrig getanzt wie getrunken wurde — letzteres war ja bei dieſer drückenden Hitze nur allzu verſtändlich. Als ſich dann gegen Morgen doch allmählich der Platz leerte, da konnten ſich auch die Kleingärtner aufs Ohr legen, ſie hatten ihr Teil ge⸗ leiſtet und können mit Befriedigung auf ihr Garten⸗ feſt zurückblicken. l. Vierzig Fahre Caeſar Feſenmeyer Am Mittwoch, dem 3. Auguſt, ſind vierzig Jahre vergangen, daß das in Mannheim und darüber hinaus beſtens bekannte Fachgeſchäft für Uhren und Schmuck Caeſar Feſenmeyer gegründet wurde. Herr Caeſar Feſenmeyer unterhielt zunächſt ein kleines Geſchäft in C 3, g, aber ſchon ein gutes hal⸗ bes Jahr nach der Gründung ſtedelte er nach dem Hauſe Q 1, 5 über. In weitſchauender Weiſe baute er ſein Unternehmen weiter aus. Im Jahve 1905 kaufte er dann das Anweſen P 1, 3 und verlegte im September des genannten Jahres ſein Geſchäft in dieſes günſtig gelegene Haus, wo es ſich noch heute befindet. Die Geſchäftsräume in P 1, 3 trugen nicht immer das Ausſehen, das ſie heute haben. Im Jahre 1914 baute Herr Feſenmeyer das Haus in groß⸗ zügiger Weiſe um. Zu erwähnen iſt, daß Herr Feſenmeyer der erſte war, der in Mannheim nach innen gebogene Schau⸗ fenſterſcheiben mit tiefem Eingang verwendete. Er verwertete damals eine in Dresden gewonnene An⸗ regung, wobei er aber auf weitere Vervollkommnung des Vorbildes ſah und dabei erreichte, daß aus der urſprünglich nur vier Meter breiten Schaufenſter⸗ front eine ſolche von acht Meter Breite wurde. Im Zuſammenhang mit der aufſteigenden Entwicklung des Unternehmens, das auch die Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsjahre glücklich überwand, vergrößerte ſich die Zahl der Gefolgſchaftsmitglieder. Herr Feſenmeyer zählt heute faſt zwanzig Mitarbeiter, die zum Teil ſchon bis zu ſiebzehn Jahre Angehörige des Betrie⸗ bes ſind. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern heute die Eheleute Hans Urſchlechter und Frau Helene, geb. Sohnel, Mannheim⸗Waldͤhof, Altrheinſtraße 20. * Ihre ſilberne Hochzeit feiern Jakob Dreiſig⸗ acker und Frau Gretchen geb. Schuhmacher, Mittel⸗ ſtraße 41. * Die Häuſer um unſeren Marktplatz lieben er⸗ freulicherweiſe die Beharrung, ſo daß nur ſelten an dem beſtehenden Zuſtand, der gewiß nicht überall ideal iſt, etwas geändert wird. So ſind denn auch ſchon lange keine baulichen Veränderungen mehr vorgenommen worden. Eben hat man nun damit be⸗ gonnen, auf der parallel mit der Breiten Straße verlaufenden Platzſeite einen alten Laden zu moder⸗ niſteren, der noch aus der Zeit ſtammt, als die guß⸗ eiſernen kapitellgeſchmückten Säulen und Pfeiler als Stütze der Faſſade und der Decke aufkamen und da⸗ damit erſt die Möglichkeit gegeben war, größere In⸗ nenräume und auch größere Schaufenſter zu ſchaffen, die man bis dahin kaum gekannt hatte. Die fetzige Veränderung wird die Wirkung des Platzes nur günſtig beeinfluſſen können. Klee, Richard Wieland, Die Morgenflern⸗Sippe rührt ſich Die Sippe der etwa 3000 ariſchen Morgenſtern⸗ Familien in Deutſchland gibt eine monatlich er⸗ ſcheinende Sippenzeitung heraus(Schriftwart Hans Morgenſtern, Hamburg⸗Altona, Helenenſtraße 25) und hat ſich an die Reichsſtelle für Sip⸗ penforſchung in Berlin NW7 gewandt mit der Bitte um Begutachtung des Familiennamens Mor⸗ genſtern. Darauf hat der Leiter der genannten Reichsſtelle folgende amtliche Stellungnahme gege⸗ ben:„Der Famzlienname Morgenſtern iſt urſprüng⸗ lich deutſch e Gerkunft und wurde in älteren Zeiten nur von deutſchſtämmigen Familien getragen. Nach der Judenemanzipation nahmen einige jüdiſche Familien den Namen Morgenſtern an, ſo daß dieſer jetzt ſtellenweiſe in Deutſchland jüdiſch vorkommt. Da die jüdiſchen Namensträger jedoch ihrer Zahl nach in keinem Verhältnis zu den ariſchen Namensträgern Morgenſtern ſtehen, kann der Name Morgenſtern we⸗ der als Judennamen noch als häufig von Juden ge⸗ tragener Namen angeſprochen werden.“ un Der Wehrpaß— tabu. Nach einer Entſcheidung hes Reichsgerichts iſt der Militärpaß ein„Militär⸗ abſchied“ im Sinne des§ 363 StGB. Wer ihn fälſcht, um Behörden oder Privatperſonen zum Zwecke beſ⸗ ſeren Fortkommens oder um Begünſtigung eines andern willen zu täuſchen, ſei mit Haft oder mit Geloͤbuße bis zu 150 Mk. zu beſtrafen. Strengere Beſtrafung erfolgt, wenn durch die Handlung gegen ein beſtimmtes öffentliches oder privates Recht ver⸗ ſtoßen worden ſein ſollte. klebnis!“ Ein lebensgefährlicher Witz „Reſi! Re— fi!“ „Was haſt du denn, Rudi?“ „Mir iſt eben ein Witz eingefallen, den muß ich dir ſchnell erzählen! Tritt mal ein bißchen zu und komm mit deinem Rad an meine Seite!“ „Nichts zu machen, mein lieber Rudi! doch, daß Radfahrer...“ 5 „Jawohl, daß Radfahrer außerhalb geſchloſſener Ortſchaften auf Fahrbahnen der Reichsſtraßen grund⸗ ſätzlich hintereinander zu fahren haben. Mach doch bloß keinen Quatſch, Mädel, die Straße iſt wie aus⸗ geſtorben. Alſo, komm ſchon.“ Und Reſt ließ ſich wirklich überreden. Kaum hatte Rudi mit ſeiner Erzählung begonnen, da war es auch ſchon geſchehen. Reſi kam nicht mehr dazu, über den Witz zu lachen. Der Kotflügel eines Kraftwagens hatte ſie zu Boden geſchleudert, und mit einem Schlüſſelbeinbruch wurde ſie ins Krankenhaus geſchafft, wo ſie vierzehn Tage zu⸗ brachte. „Alſo Sie wußten ganz genau“, ſagte der Richter in der folgenden Verhandlung,„daß Sie einen Feh⸗ ler begingen!“ „Ja“, erwiderte Reſi darauf,„wir fuhren ja auch zuerſt richtig. Weil doch aber Rudi mir einen Witz erzählen wollte...“ „Und dieſen Witz haben Sie mit zwei Wochen Krankenlager bezahlt! Ein typiſches Beiſpiel dafür, wie leichtfertig noch manche Radfahrer mit ihrem Leben ſpielen!“ Rudi und Reſi wurden zu je 25 Mark Geldſtrafe verurteilt. Immerhin ein koſtſpieliger Witz! R. A. S. Du weißt Wüneim 1 Verſchärfte Maßnahme gegen Obſtoiebe Immer wieder kommen aus Kreiſen der Obſt⸗ und Gartenbauer Klagen, daß dem deutſchen Obſt⸗ bau durch Diebſtähle erheblicher Schaden zugefügt wird, und daß dieſe Diebſtähle nur unzureichende Ahndung fänden. Aus dieſem Grunde hat der Reichsfuſtizminiſter es den Strafverfolgungsbehör⸗ den zur beſonderen Pflicht gemacht, gegen Obſt⸗ diebe mit allem Nachdruck einzuſchreiten und Strafen gegen ſie zu beantragen, die dem der Volkswirtſchaft zugefügten Schaden Rechnung tra⸗ gen und ihre abſchreckende Wirkung nicht verfehlen. Mit beſonderer Schärfe ſollen gewerbsmäßige Obſtdiebe verfolgt werden. Bei ihnen ſollen grund⸗ ſätzlich nur empfindliche Freiheitsſtrafen in Frage kommen. Ferner iſt ſtets zu prüfen, ob auch die Abnehmer des geſtohlenen Obſtes zur Verant⸗ wortung gezogen werden können. Leſen Sie die neue„Sirene“! Soeben erſchien das neue Heft der„Sirene“, der bekannten Luftſchutz⸗Illuſtrierten. Es iſt dies⸗ mal beſonders reich an intereſſanten Beiträgen und ſchönen Bildern: Von einem Frauen⸗Lehrgang in der Reichsluftſchutzſchule wird berichtet, von der Wi⸗ derſtandsfähigkeit der Volksgasmaske und von der Luftſchutz Werbung im Iſarwinkel. Feſſelnde hiſto⸗ riſche Bildberichte erzählen von germaniſchen Bur⸗ gen vor 4000 Jahren und von den Eroberern der Welt, den Segelſchiffen. Außerdem bringt das Heft die Mitteilungen des Präſidiums des Reichsluftſchutz⸗ bundes und viel gute Unterhaltung. Großes Süngertrefjen auf dem Rohrhof 30 Fahre MG Sängereinheit Rohrhof Am Rande unſerer Großſtadt in der Gemarkung Rohrhof wurde das 30jährige Beſtehen des MGB „Sängereinheit“ zum Anlaß eines Volksſeſtes genommen. Der Fahnen⸗ und Girlandenſchmuck gab der Gemeinde ein feſtliches Gepräge. Aus den Nach⸗ barorten kamen die befreundeten Männergeſangver⸗ eine zum großen Sängertreffen. Im großen Feſtzelt waren weit über 10000 Volks⸗ genoſſen zuſammengekommen, mit dem MGV„Sän⸗ gereinheit“ ſein Jubiläum feſtlich zu begehen. Der bunten Vortragsfolge ging eine ernſte Feier⸗ ſt unde voraus, in der verdiente Sänger geehrt wur⸗ den. Nach dem Lied„Deutſchland, heilger Name“ hielt der nun ſeit Gründung an der Spitze ſtehende Vereinsführer Beigeordneter Johann Stauffer die Begrüßungsanſprache. Sein Gruß galt dem Sän⸗ gerkreisführer Hügel, dem Bürgermeiſter Karl Kam⸗ merer⸗Brühl und allen Ehrengäſten. In knappen Darlegungen ſtreifte Stauffer die Vereinsgeſchichte. Er rühmte den Zuſammenhalt und die Einigkeit und die Bereitſchaft der Sänger zum Einſatz für Volk und Vaterland. So konnte der Jubelverein auch die ſchweren Kriſenzeiten überleben und ſich zu dem prozentual ſtärkſten MGV im Kreis Mann⸗ heim emporarbeiten. Es wurde auch der Dirigenten gedacht, die in fleißiger und zäher Arbeit dem Verein viele Erfolge ſicherten. Nach einem weiteren Chor nahm Sängerkreisführer Karl Hügel die Ehrungen der verdienten Sänger vor. Der Sängerkreisführer rühmte auf dem Rohrhof vor allem die Zuſammenarbeit zwiſchen den Partei⸗ ſtellen und den MißVB. Er dankte Bürgermeiſter Kammerer für ſeine ſtete Unterſtützung, geſangliche Feſte zu wahren Volksfeſten ausgeſtalten zu helfen. Sängerkreisführer Hügel ehrte für 25jährige aktive Mitgliedſchaft die Sänger Adam Scheppe, Kilian Max Rachowiak, Joſef Kohl, Fritz Hecker, Johann Feger, Julius Helmer, Joſef Stur m, Adam Schnellbacher, Karl Gredel und für 40 Jahre Aktivität Jakob Weiler und Heinrich Zimmermann. Den Sängern wurde die ſilberne und die goldene Ehren⸗ nadel und Diplome überreicht. Sängerkreisführer Hügel fand dann ehrende Worte für den Vereins⸗ führer, der die Seele des Vereins iſt und der mit ſeinem Vorbild den MGV„Sängereinheit“ zu ſeiner heutigen Blüte gebracht hat. Für ſeine kreuen Dienſte iſt ihm nicht nur der Dank der Sänger, ſon⸗ dern auch der Dank der Kreisführung gewiß, und als äußeres Zeichen der Anerkennung wurde ihm die Ehrennadel vom Des verliehen. Mit zwei Chören, die ſehr freundliche Aufnahme fanden, klang die Feierſtunde aus. 5 Im anſchließenden Feſtbankett kamen die MGV Frohſinn Ketſch und Konkordia Brühl zu Darbietungen, die allgemein gefielen und das Feſt weſentlich verſchönten. Der Sportverein Rohrhof zeigte turneriſche Leiſtungen. Entzückend waren auch die Tänze der Kleinſten und Reigenauf⸗ führungen der Jugend. Vereinsführer Stauffer nahm während des Verlaufs des Feſtes noch einmal die Gelegenheit wahr, den Dirigenten des Jubelver⸗ eins Fritz Beck(Mannheim) zu ehren und ihm den Dank für ſeine 10jährige Tätigkeit zum Ausdruck zu bringen. Die Sänger überreichten ihm durch ihren Vereinsführer einen prächtigen Blumenkorb, eine wertvolle Uhr und einen guten Tropfen„Pfälzer“ Chorleiter Beck weiß ſeine Sänger zu erziehen, ver⸗ ſteht mit ihnen das hohe Kulturgut des deutſchen Liedes zu pflegen, ſeine Konzerte ſind immer Be⸗ weiſe des Könnens des gutgeſchulten Chores. Am Sonntag kamen die MGV„Liederkranz“ aus Rheinau,„Ger⸗ manfa“ aus Oftersheim,„Sängereinheit“ aus Ketſch, Germania“ aus Otterſtadt,„Deutſche Einheit“ aus Feudenheim,„Liederkranz“ aus Plankſtadt,„Konkor⸗ dia“ aus Brühl und MGV aus Neulußheim. Sie umrahmten das Feſt mit ihren Liedvorträgen und ſeierten mit dem Jubelverein das Feſt vorbildlicher Sängerkameradſchaft. Auf dem Feſtplatz hatte die Jugend Gelegenheit, bei Tanz und Spiel ſich zu beluſtigen. Wieder hatten ſich Hun⸗ derte eingefunden, dieſes Sängertreffen mitzufetern und Zeugen eines Volksfeſtes zu ſein, das im deut⸗ ſchen Lied und durch das deutſche Lied allen Beteilig⸗ ten zum Erlebnis wurde. Das Jubelfeſt des Ver⸗ eins zeigte die Verbundenheit auf dem Rohrhof und ließ das 30jährige Beſtehen zu einem Erfolg werden, der einen frohen und zuverſichtlichen Ausblick in die Zukunft erlaubt. Neue Mannheimer Zeitung NSDAP-Miffeilungen Partelatmtflichen Behanntmatungen antnommeo NSDAP Auguſt, 19,30 Uhr, An⸗ r und Anwärter vor der liſten: Armbinde. Frauenſchaft 20 Uhr, Markenausgabe, Di rep der Ihlandſchule. Uniſorm. Zi NS 8 Käfertal⸗ Nord. 2 Mann⸗ Die Frauen treffen ſich am 2.., 20.15 ne zum gemeinſamen Beſuch Schloßhof. 20 Uhr, treffen ſich die Frauen vor ſe zum Beſuch der Freilicht⸗cſiem⸗ Imvorführung ken, Weuelhwal.8 1 11 Der Freilichtfilm„Schwert des oßhof findet am 2. 8. um 21 Uhr ſtatt. Die Karte en koſten nicht 90, ſondern 40 Pfennig. Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Organiſation Grund verſchiedener Rückfragen gebe ich nochmals ſtunden der verſchiedenen Abteilungen und Fach⸗ der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswaltung Rheinſtraße 3 bekannt, die mit Wirkung vom 7. 1928 feſtgelegt wurden. Abteilung Kaſſe: Montags, dienstags, und freitags von 10 Uhr und von 15.30 on 1 4% Uhr, ſamstags ven—11 Uhr. zungsabteilung: Montags, dienstags, don⸗ und freitags von 10—12.30 Uhr und von 16—18 hr, mittwochs von 1012.30 Uhr, ſamstags von 9 bis 11 Uhr. Abteilung Rechtsberatung: freitags jeweils von 15—18 Uhr. Abteilung„Kraft durch Freud:“: Montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10—12.30 Uhr und von 18 bis 18 Uhr, mittwochs von 10—12.30 Uhr, ſamstags ven 9 bis 11 Uhr. Bei den Köß⸗Verkaufsſtellen im Plankenhof Sprechſtunden wie bisher beſtehen. Fachabteilung Nahrung und Genuß, Textil, Bekleidung donnerstags 3 Uhr, Montags, dienstags und bleiben die und Leder, Bergbau: Montags, dienstags und freitags von 16—18 Uhr. Fachabteilung Stein und Erd: Dienstags und freitags von 16.45— 17.45 Uhr. Fachabteilung Eiſen und Metall; Bau: Holz; Druck und Papier, Chemie: Montags. dienstags, donnerstags und freitags von 16—18 Uhr. „Das deutſche Handwerk“ und„Der Deutſche Hande: Montags, dienstags, donnerstags und freitags von 16 bis 18 Uhr. Fachabteilung Energie, Verkehrs⸗Verwaltung: Montags, bienstags, donnerstags und freitags von 16—18 Uhr. Fachabteilung„Freie Berufe“: Dienstags, donnerstags und ſamstags von 10—12 Uhr Fachabteilung Banken und Verſicherungen: Freitags von 17-8 ͤ Uhr Sämtliche nicht einzeln aufgeführte Ahbtej tungen haben folgende Sprechzeiten: Montags. dienstags, donnerstags und freitags von 10—12 und von 16—18 Uhr, mittwochs von 1012 Uhr, ſamstags ſind keine Sprechſtunden. Die Sprechſtunden des Kreisobmannes find: Montags und freitags von 10—12 Uhr. Ich bitte die Ortsobmänner disſe Sprechſtunden ihren Betrfiebsobmännern mitzuteflen und dieſe zu veranlaſſen, dieſelben durch entſprechenden Anſchlag in den Betrieben den Geſolgſchafts mitgliedern bekanntzugeben. Mer Kreisorganiſations walter Berufserziehunaswerk ehrgänge des Berufserziehungswerkes finden weiteres in C 1, 10 ſtatt. N Am Dienstag, den 2. Auguſt, werden die beiden Lehr⸗ gänge Nr. 196 und 1934, Buchführung. Stufe II um 19 Uhr bzw. um 20.30 Uhr in C 1, 10 fortgeſetzt. * Für die buchhalteriſch tätigen Arbeitskameraden wird in der Zeit vom 14. bis 20. Auguſt 1938 in Oberbühlertal eine Arbeitsgemeinſchaft für Bilanzbuchhalter durchgeführt. Die Koſten hierfür betragen 38 Mark. Nähere Einzelheiten ſind in C1, 10, Zimmer 8. zu erfragen. WFrauenabtetlung Sämtliche bis auf Hemsbach. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin diens⸗ tags und donnerstags von 19—21 Uhr, Gartenſtraße 40. Jungbuſch. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dienstags von 20—21 Uhr, J 1, 14. Käfertal⸗Nord. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dienstags von 19—20 Uhr, Mannheimer Straße 2. Laudenbach. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin⸗ Hienstags von 20—21 Uhr, Lindenplatz 8. Neckarhauſen. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dienstags ven 20—21 Uhr, Gräfliches Schloß. Neulußheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dienstags von 19.9020. Uhr, Rheinſtraße 25. Neun⸗Oſtheim. Sprechſtunden der Ortsſrauenwalterin dienstags und freitags von 18—19 Uhr, Dürerſtraße 120. 8 7 „Arbeitseinſatz der Mittag⸗Ausgabe Aufklärung eines Mißverſtändniſſes Die Darlegung des Sozialamtes der DA, daß die Weiterbeſchäftigung von Arbeitern und Ange⸗ 6 5. Lebens jahr hin ⸗ aus geſtattet ſei, iſt vereinzelt falſch verſtanden worden. Man ſprach vom„Arbeitseinſatz der Groß⸗ väter“, der eine gewiſſe Gefahr in ſich berge, weil er das Arbeitstempo verlangſamen könnte. Demgegen⸗ über wird in der DAK klargeſtellt, daß das Sozial⸗ amt der DAß nicht von einem Neueinſatz ſprach, ſondern lediglich feſtſtellte, daß der Weiterbe ſchäftigung von Gefolgſchaftsmitgliedern, die 805 65. Lebensjahr erreicht haben, an ſich nichts im 2 ege ſteht. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung der W erbeſchäftigung ſei, daß das Gefolgſchaftsmit⸗ 8 noch arbeitsfähig iſt und ſelbſt den Wunſch hat, weiterzuarbeiten. Ein Zwang komme weder für den Betriebsführer noch für das Gefolgſchaftsmit⸗ glied in Frage. ſtellten auch über das Weit glied * 1 Warum Berufsſchulpflich⸗ während der ganzen Lehrzeit? Die Reichsregierung hat bekanntlich am 6. Juli das Reichsſchulpflichtgeſetz verabſchiedet, in dem auch einheitlich für das ganze deutſche Reichsgebtet die Beru ufsichulpf licht eine geſetzliche Regelung erfahren hat. Mit der Beſtimmung, daß die Länge der Be⸗ rufsſchulpflicht ſich nach der Lehrzeit des Berufes zu richten habe, iſt ein lang gehegter Wunſch in Erfül⸗ lung gegangen, den die kaufmänniſchen und hand⸗ werklichen Wixrtſchaftsorganiſationen ſo oft an die maßgeblichen Stellen herangetragen hatten. Im Amtsblatt des Reichsminiſteriums für ſchaft, Erziehung und Volksbildung und der Unter⸗ richtsverwaltungen der Länder—„Deutſche Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung“— nimmt der Sachbearbeiter des Miniſteriums, Miniſtexrialrat Dr. Galandi zu dem neuen Reichsſchulpflicht⸗ geſetz Stellung, wobei er nach einem Rückblick auf Wiſſen die geſchichtliche Entwicklung der neuen Geſetzgebung Ueberblick über den Aus den intereſſanten die wiedergegeben, die Miniſteri Galandi 3 die Gründe macht, die zur Ausdehnung der Berufsſchulpflicht auf die ganze Dauer der Lehrzeit ge pt haben. Hierbei wird geſagt: Bei den Vorſchriften 9 e Berufsſchulpflicht bedurfte die Frage der Dauer ingehender Prüfung und Erörterung. Dem Beſtre⸗ 50 allen Jugendlichen ein möglichſt gediegenes Aufbau der Geſetze en ſeien hier auch einen gibt. 1 ber 5 Wiſſen um den Beruf mitzugeben, ſtanden die Erſchwerniſſe entgegen, die aus einer zu langen Inanſpruchnahme durch ſchuliſche Veranſtaltungen ihren vollen Arbeitseinſatz erwachſen. Entſpre⸗ chend der bisher vorwiegenden Regelung iſt daher die Normaldauer der Berufsſchulpflicht nur auf drei Jahre bemeſſen worden. Die im Intereſſe einer möglichſt vollzähligen Erfaſſung der ſpäter ins Berufsleben tretenden Jugendlichen erwogene Heraufſetzung der Alters⸗ höchſſtgrenze auf 20 Jahre iſt zugunſten der bisher allgemein üblichen Grenze von 18 Jahren unterblieben. Dem gerade heute verſtärkten Bedürfnis nach einer gründlichen Berufserziehung der jugendlichen Handwerker und Facharbeiter iſt aber dadurch Rechnung getragen, daß für ſie die Dauer der Berufsſchuſuflicht ohne Bindung an eine Altersgrenze mit der Dauer der Lehrzeit verkoppelt iſt, ſoweit fachlich ausgerichtete Berufsſchuleinrich⸗ tungen vorhanden ſind Einzelheiten über die Frage, welchen Orten, in welchen Schulen und Klaſſen die Berufsſchul⸗ pflicht zu erfüllen iſt, konnten begreiflicherweiſe bei der Vielgeſtaltigkeit des Berufsſchulweſens und bei der vielfach noch ungleichmäßigen Ausdehnung des Berufs netzes im Geſetz ſelbſt nicht gebracht wer⸗ den,. Es konnte dafür nur eine Blankovorſchrift ge⸗ ſchaffen werden, die es ermöglicht, durch Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen des Miniſteriums. aber auch durch Einzelvorſchriften der Schulaufſichtsbehörden die Berufsſchulpflicht konkret zu umgrenzen. für an ech f Plankſtab. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin am 1. und 3. Dienstag eines ſeden Monats in der Eiſenbahn⸗ ſtraße 2.. Platz des 30. Jauuar. Sprechſtunden der Ortsfrauen⸗ walterin dienstags von 19—21 Uhr, Fri Drichsf felder Straße 33. g Reilingen. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dienstaas 2021 Uhr, Horſt⸗Weſſel⸗Haus 5 Waſſerturm. Sprechſtunden der Ortzfrauenwa terin dienstags(nicht montags) von 20—21 Uhr, Beethoven⸗ ſtraße 15. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Fahrten und Wanderungen am Sonntag, 7. Anguſt Dampferfahrt nach Worms(Nachmittagsfahrt). Mann⸗ heim Köln⸗Düſſeldorſer Einſteigſtelle unterhalb der Rhein⸗ brücke oh 13 Uhr, mehrſtündiger Aufenthalt in Worms, Rückkunft Mannheim an 22 Uhr, Fahrpreis 0,90 4. Kar⸗ ten bei den bekannten Vorverkaufsſtellen. Dampferfahrt nach Nierſtein zum Weinfeſt(Ganztages⸗ fahrtſ. Abfahrt ab Köln⸗Düſſeldorfer Einſteigſtelle unter⸗ halb der Rheinbrücke 7 Uhr, Nierſtein an etwg.45 Uhr, Rückkunft Mannheim an 23 Uhr. Karten zu 1,80/ bei den bekannten Vorverkaufsſtellen. Dampferfahrt nach Rüdesheim(Ganztagesfahrt)h. Ab⸗ fahrt ab Köln⸗Düßeldorfer Einſteigſtelle unterhalb der Rheinbrücke 7 Uhr. Rüdesheim an 12.48 Uhr. Mehrſtün⸗ diger Aufenthalt. Rückkunft Mannheim an gegen 23 Uhr. Karten zu 2,40/ bei den bekannten Vorverkaufsſtellen. Für alle drei Fahrten ſteht nur eine beſchränkte Anzohl von Karten zur Verfügung; es wird daher gebeten, die Beſtellung ſchon heute und morgen aufzugeben oder die Karten abzuholen. Wanderungen: Elmſtein— Speyerbrunn— Johannis⸗ kreuz— Eſchkopf(Ausſichtsturm— Elmſtein Wanderzeit etwa 6 Stunden Abfohrt ab Ludwigshafen Höf.43 Uhr, Rückfahrt ab Elmſtein 18.40 Uhr. Fahrkarten zu.60 d¼ (Verwaltungsſonderzug) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnſchaltern zu löſen. Radwanderung: Nach Weinheim— Unterabtſteinoch— Waldheim Stiefelhöhe— Mannheim Abfahrt.30 Uhr am Woſſerturm,.50 Uhr Feudenheim am alten Kriegerdenk⸗ mal. Fahrräder vorher inſtandſetzen. Fohrradlamßen an⸗ bringen. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Kö! Urlaubs⸗ reiſen⸗Anmeldemöglichkeit beſteht nar noch für eine be⸗ ſchränkte Anzahl von Fahrten. Zögern Sie nicht mehr län⸗ ger mit der Anmeldung, ſondern ſichern Sie ſich noch einen Platz, bevor auch dieſe Fahrten ausverkauft ſein werden. Auskunft erteilen die Geſchäftsſtellen. 0 ee. Nuuch ede 2 Mittwoch, 3. Anauſt Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.30, Uhr ee U 2, Kirchgartenſchule, Liſelotte⸗ ſchule Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſium und 19 30—21.30 Uhr Stadion Betriebsſportkurſe:.30 bis 780 Uhr Stꝛofon(Rauf⸗ haus Vetter]; 17 bis 18.30 Uhr Plane rium[Rheiniſches Braunkohlenfyndikath 17.00 bis 18.30 Uhr Planetarium (Maunheimer Milchzentraleſ; 17.00 bis 18.80 Uhr Stadion Feld 2(Teutſche Wörnerwerke). 17 bis 18.30 Uhr Stodion, Hauptfeld(Vgt. Armaturen⸗Geſeh: 17.30 bis 19.00 Uhr Stadion Feld 2(Waldberr. Apporotebau] 17.30 bis 19.00 Uhr Stadion Feld 1 AG; 17.30 bis 13.00 Uhr Stadion Feld 1(J Reiß]; 18.00 bis 19.30 Uhr Stadion Hauptfeld (Andreae Norts Zahn; 18.00 bits 21.00 Uhr 48er⸗Platz, Almenhof(Heinrich Lanz AG) 18.30 bis 20.00. Uhr Stadion(Ed Kaufmann⸗Söhne und Lackfabrik Forrerſ⸗ 17.80 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nogel u Co.). 16.15 bis 20 Uhr TV⸗Plotz Waldhof(Bopp u. Reuther) Fröhliche Gumnaſtik und Spiele 5 Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule. 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Schule 21 bis 22 Uhr Uhlondſchule Betriebsſportkurſe: 16.15 17.45 Uhr Wohlgelegenſchule (Herbſt⸗Felinaf 17 bis 18 Uhr Sportanlage im Pilo⸗Werk. 20 his 21 Uhr UÜhlandſchule(Gebr Braun]..30 bis.30 Uhr Stadion, Feld 2(Hermann Fuchs). Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 19.90 Uhr Stadion Feld 2 Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen:.80 bis 11 Uhr Rhein⸗ bas Arnold Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.90 bis 23 ihr Stästiſches Hallenbad Halle 1. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad. Halle 3(Strebelwerke Schwerathletik Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr 3 Waldhof (Bopp u. Reuther). 15 u Ten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 6 bis 7 Uhr und 19 bis 20 Uhr jeweils Tennisplatz Friedrichsring. Betriebsſportkurſe: 18 bis 20 Uhr Tennisplatz, Fried⸗ richspork(Hch. Lonz Ach) Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle. Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. gen, ſonſt habt hr keinen 3 Sportamt gibt be. elle f A ſtelle. Das Be ratun hrten Kurſe in luguſt bis ei uſchließlich Rurſus⸗ nevnlegqur a. halle der Carin⸗Gör ührte ſofort 3 montaas in der Turn⸗ 5 21 Uhrse durch⸗ Spieles wurde dion⸗Feld 2 per⸗ Kur 1 um die gleich Gepäckmarſch Am Sonntag, 7. Al ür das Reiche Sſportabzeichen Sportamt ichen i 0 it 5 hen wird die Pr i ohne G für das Reichsſport⸗ bm ö u abgenommen, Treffpunkt im Stadion üh 6 Uhr. Daſelbſt Prüfung des Pfund weren Gepücks(Torniſter oder Ruckſack) der männlichen Teilnehmer ls Anzug iſt zugelaſſen: Uniform, Wander⸗ und Straßenanzug mit langer Hoſe, Breeches oder Knicker⸗ bocker und Schnür⸗ oder Marſchſtiefel. Kniefreie Leicht⸗ a hoſe, Train! 1 Turnſchuhe ſind verboten, hen Ha lb⸗ ub Geherf uhe jeder Art, ort nach Prüfung des Gepäcks uſw. erfolgt 5 Abmorſch vom Sta⸗ dion nach ckenheim, über die Brücke nach Avesbeim, Loden die Brücke nach Neckorhauſen, Fried richs⸗ f„über die Ilvesheim, Feuden, iedbahnbrücke zum Stadion zurück. Das Dar Urt undenheft bzw. Leiſtungsheft iſt mitzubringen. Bages kkalecles Dienstag, 2. Auguſt Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: ig Uhr Kurt brpan des Sternenproſektorz, Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein, gold“. Lichtſpie le: idoluſiſche Nächte“,— Alhambra: Schauburg:„Der Liebes sreporter“,— „Liebling der Matroſen“.— Capitol: Urwaldhölle“. Scala:„Schlußakkord“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum E 7, 20: Geößtnet von 10 bis 13 und von 15.17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung Sternwarte: Geöenet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Städtiſche Volksbücherei, 8 3, 1: Leſeſaal geöffnet von 10.30 bis 18 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 21. Unirerſum:„Ar — aber wen?“— Palaſt und Glorta: „Rätſel der „Heiraten Welter- Wetterbericht des Reichs wetterdieußßeß, Ausßgahe⸗ ort Frankfurt a.., vom 2. Auguſt. Die beſtehende ausgeprägte Hochd Aulckibelkerläge läßt eine Aenderung des heiteren und warmen Sommerwetters noch nicht erwarten. Gewitterſtörungen ſind zunächſt nur ganz vereinzelt wahrſcheinlich. Vorausſage für Mittwoch, 3. Auguft Heiter, ſehr warm und ſchwül, gegen Abend örtliche Gewitterneigung, öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Auguſt + 30,1 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 2. Auguſt 1 18,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr 1 23 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr. 22 Grad Waſſer⸗ und + 18 Grad Luftwärme gemeſſen. eee im Monat Juli dee ee 209. 30 21 61% Abein-Vegel 30 1.2 Noeinſeſden.20 3,133.44 3,08 2,87 Hand 266 20622,21245 a.39 490 3 08 1789 1,830 Köln 231 2382.2 244 gehl 38 3 303 20 3,10 3, 10, 8 Maxalt 511 499,4.92 478 406 Wen Mannbeim(%, 443.973 8603.4 67 annbeim.7/8.8 370 354 Stall Karen Mutter, Frau geb. Weber mit unseren innigsten Dank aus. Mannheim, den 2. August 1938. Für die vielen Beweise herzlicher Aufmerksamkeit und Verbundenheit mit uns, anläßlich des Ablebens unserer guten Keb arina Merkel Wve. für die vielen Kranz: und Blumenspenden, sprechen wir hier- Die trauernden Hinterbliebenen: Familien Merkel, Wenz u. Cotimann S der Art V ltefert schnell und billig a Druckerei Dr. Haas, BR I, 4. 6 UR DEN STHNREKSTEN BAR bebrscks REICHSsPBTE NTC Mulcuto N biemon Die idee Reislerlelinge fUr Vor- und Nachrasur 30 Stöck Mark.— Bezugsquell.- Nachw. Wiederverkäuf. ges. Gul cure-WwenkK, selingen Billleste Preise ond hodtunreinig-geſten restlos 8 FUr Mk 2. 10. ber nur in Apotieter 5 Sequeme 8980 8 rule ZBleie Hwirchs Ieilzahlung Raten teen eig ges Js, d ν lee ANZ UE 0 Horfndcgen Sakkos/ Hosen/ Hunte! Große Auswahl! Etage für o 3, 14(im Hause Thomasbräu) Für heiße Tage: Himbeer- Sirup denn...% l 70. Himbeer- Sirup Flasche ub 65 4 6g, Zatronenmosk. Sfrup.. Fissebe 80 u,.30 58, Orangeade.. Hasche 80 U..30%. best. 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Spiechst. n Mannhelm; 0 3, 9., l.(Salamendetheus!) Aittebohs d. Gonnorste 5-12 13-10 Fernrut 27 Anzeigen helfen Dir verkaufen billig gerlinghof 8 2 15 Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Johann 1 Schäfer in Mannheim, 5, 10 wegen Maſſeunzulän W a 20⁴.0. am geſtellt. Maunge den W.— 1988. gericht Mannheim, hat das Konkurs W. Jul 54 niedergelegt. Maunheim, den 28. Juli 1988. Amtsgericht BG. 1. Amtsgericht BG. Im Konkursverfahren über das Vermögen der offenen Handels⸗ geſellſchaft Friedrich Weimert& Co. und deren Inhaber in Mannheim, e 36, iſt Termin He e- meinſchuldner gemachten Zwangs⸗ vergleichsvorſchlag und zur Prü⸗ etwaiger nachträglich ange⸗ Forderungen beſtimmt auf Mittwoch, den 7. September 1938, vorm 10 Uhr, vor dem Amts⸗ 3. Stock, Zim⸗ mer 309. Der Vergleichsvorſchlag ſtlund die Erklärung des Gläubiger⸗ ausſchuſſes ſind auf der Geſchäfts⸗ 1998 ein⸗ iſſtelle zur Einſicht der e eee del Bir kegt die Sache wirklich 9 a n 2 anders, Du brauchst nicht regelmäßig in der Neuen Mannheimer Zeitung zu werben Das müssen nut die welche vorwärts kommen wollen. e Ib neues Fahrrad ob Reparatur 3 gondons J. Cellopnag.. bene 10 l, 15 44%, Liebe del 1 v nene deut. Ptefterminz VyIII.... Stage 5 l. a dan Pfefferminz. fon 10 4 if stets Veilaß. Fr. Penn du 4. 7. che fl f A EIS waffen. e 10 4 Efflschungswafkeln, den... 125 8 24 EISORDOoRS... 120 h 20 U. 204 pfeffermin J. Cellopha n.. 368 J0 3% Ra batt — ͤ aatsanu Alte Lenken elle J᷑aßenfaH Dresden, im Juli. Um alle Einrichtungen und Gefahren des Ver⸗ es gründlich kennenzulernen, haben ſich die Dresdener Strafrichter und Staats anwälte einer Fahrerprüfung für Straßen bahnführer unterzogen, die ſie mit gutem Erfolg beſtanden haben. „Bitte, nicht einſteigen! Dresden dieſer Tage zuweilen der schaffner den Wartenden an den Halteſtellen zu, zog an der Leine und ſchon ſetzte ſich der leere Wagen wieder in Bewegung, einige verdutzte Geſichter hinter ſich laſſend. Die Leute waren allerdings nicht ſo ſehr darüber erſtaunt, daß ſie nicht mitgenommen wurden, ſondern hatten kopfſchüttelnd den gutgekleideten Herrn am Führerſtand berachtet, der da mit feſter Hand und ernſter Miene den Steuerhebel führte. Einem Mann verſchlug's faſt die Rede:„Das war doch Herr Staatsanwalt...“ Ja, er hatte recht geſehen. So merkwürdig es auch klingen mag: die Dresdener Staats an⸗ wälte verließen für ein paar Tage den Gerichts⸗ ſaal und begaben ſich zum Fahrmeiſter der Dres⸗ dener Straßenbahn in die Lehre. Sie, die ſonſt nur auf Akten und Zeugenausſagen angewieſen ſind, wenn ſie ſich über die Urſachen eines Verkehrsunfalles ſchlüſſig werden ſollen, wollten einmal an ſich ſe lb ſt erfahren, was ein Straßen bahnführer al⸗ les zu beachten hat, welche Fehler ihm unterlau⸗ ſen können, welche Gefahren ihm droben, und wie ſchwer es iſt, ſo einen Triebwagen durch den dichten Verkehr zu lenken. So bekamen die öffentlichen Ankläger des Staates einmal an älteren Fahrtypen Schulungsfahrt!“ rief in Straßenbahn⸗ So ging es denn mit vollen Touren über die Schienen, und der Fahrmeiſter gab acht, daß ſeine Schüler ihre Sache auch richtig machten.„Herr Staatsanwalt, Sie müſſen zeitiger die Glocke tre⸗ ten!— Nicht ſo jäh bremſen, ſonſt gibt es Beulen an den Köpfen der Mitfahrenden!“„Ja, ſo iſt es gut!“—„Vorſicht bei den Kurven!“—„Ach, Sie haben den Winker wieder nicht eingeſchaltet!“—„Alle Bremſen, bitte!“ So folgte blitzſchnell eine An⸗ weiſung der anderen, wenn plötzlich ein Fuhrwerk zu nahe an die Gleiſe kam, wenn es einem Fuß⸗ gänger im letzten Augenblick einfiel, die Straße zu überqueren, wenn es galt, an einer Halteſtelle zentimetergenau zu halten. Hände und Beine muß⸗ ten ſtändig in Bewegung ſein, die Kurven mit ihren Tücken, die Kreuzungen mit ihren Gefahrenquellen vorſichtig befahren und der Bremsweg genau be⸗ rechnet werden, um jede Unfallmöglichkeit auszu⸗ ſchalten. Und man muß zur Ehre der Dresdener Staats⸗ anwälte ſagen, daß ſie ihren Mann geſtellt haben. Der Fahrmeiſter ſprach nach dem glücklich beſtande⸗ nen Schlußexamen ſein beſonderes Lob aus, und die geſtrengen Herren vom Richtertiſch, die ſich vorher ſchon den Führerſchein für Kraftwagen geholt und ſogar mit dem Fahrrad ſich mitten in den dichteſten Verkehr gewagt hatten, kann nun kein Angeklagter mehr mit leeren Ausreden kommen, denn ſie wiſſen nun in Dingen des Verkehrs Beſcheid und können aus der Praxis ſchöpfen. Uebrigens haben nicht nur die Staatsanwälte in Dresden das Straßenbahn⸗ fahren gelernt, auch die Männer der Unfallkommiſ⸗ ſion, die Verkehrsſtrafrichter, der Leiter des NSgck⸗ theoretiſchen und praktiſchen Unterricht, bis dann Verkehrs⸗Erziehungsdienſtes haben ſich freiwillig der große Tag herankam, da ſie vor den Augen einem Schulungskurſus am Führerſtand unterzogen, des geſtrengen Lehrers mit einem der modernen um dadurch Verſtändnis für alle Verkehrsteilneh⸗ Dresdener Straßenbahnwagen eine kursmäßige mer zu gewinnen und Sünder um ſo härter anfaſſen Fahrt auszuführen hatten. zu können. i eee Geſchichtsforſchung im Suppenteller Das Experiment zweier engliſcher Soziologen London, Ende Juli. Der Soziologe Tom Hariſon und der Dichter Charles Madge haben ſich die Aufgabe geſtellt, der Nachwelt wahrhafte, ſo ausführlich wie mögliche Zeugniſſe unſeres täglichen Lebens zu geben. Sie ſagen:„Alles, was wir bisher aus der Geſchichte der Menſchheit wiſſen, iſt falſch. Wir können uns faſt nur an außerordentliche Daten und Ereigniſſe halten. Wir kennen die Reden der römiſchen Feld⸗ herren, wie aber ein römiſcher Schuhmacher oder Laſtträger ſprach und dachte, iſt uns unbekannt.“ Wie nun die„Maſſen beobachtung“ arbeitet, das zeigt eine ihrer letzten Veröffentlichungen über das bekaunte engliſche Seebad Blackpool. Zweihundert Beobachter belauerten einen Mo⸗ nat lang ihr Forſchungsobjekt, die 24000 Erholung⸗ ſuchenden von Blackpool. Die Aufgaben wurden verteilt. Zwölf„Maß Obſervers“ hatten ſich nur um das Verhältnis von Vätern und Kindern zu kümmern. Sie ſchlichen ſich heran und ſahen zu, wie Junior und Senior Sandburgen bauten, ſie beſuch⸗ ten die Kaſperlevorſtellungen, ſie notierten gewiſſen⸗ haft jeden Schmerzensſchrei, den ein gezüchtigter Lausbub ausſtieß. 50 000 Worte Bericht wurden über das Thema Vater und Sohn verfaßt. Es zeigte ſich unter anderem, daß die Mehrzahl der kleinen Engländer ihre Väter„Daddy“ nennt, und daß die Unterhaltungen zwiſchen beiden Generationen techniſche Themen bevorzugten. Eine andere Aufgabe hieß:„Blackpool Son n⸗ tagvormittag, den 1. Juli“. Die Maſſenbeob⸗ achter wollten ſich nicht das kleinſte Detail entgehen laſſen. Sie ſpielten die Rollen von Hoteldienern, Kellnern, Taxichauffeuren und notierten zum Bei⸗ ſpiel: 11 Uhr 20: Menſchenmenge gleichmäßig über alle Teile der Stadt verteilt. Viele ältere Ehepaare. Mädchen gingen in Gruppen zu zweit, niemals aber mehr als drei. Vor den Blumenläden hauptſächlich Männer. An der Uferpromenade Eltern, die ihre Kinder hochheben, um ihnen die See zu zeigen. Ein kleiner Junge ſagt:„Das iſt gar nicht das Meer. Ich glaube es nicht!“ Sehr viele Menſchen an den Anſichtskartenſtänden, kolorierte Karten bevorzugt.“ Sehr viel genauer noch iſt der Bericht eines Kell⸗ ners. Er ſchreiht:„Nur zwei Gäſte laſſen Suppe in den Tellern. Der Gaſthausbeſitzer gibt der Suppe erſt den Namen, wenn er ſie geſehen hat. Hühner: Faſt alle Eſſer laſſen die Haut zuvück. Kar⸗ toffeln werden mit der Gabel in die Sauce gedrückt, Gemüſe kaum nachverlangt.“ Die Seitenzahl der geſammelten Berichte über einen einzigen Vormittag des Jahres 1938 iſt fünfzehnmal ſo groß wie die der Weltgeſchichte von H. G. Wells. „Material für die Hiſtoriker der Zu⸗ kunft“ nennen die Maſſenbeobachter ihre Aufzeich⸗ nungen. Zum Beiſpiel haben ſie durch Vergleich der vielen tauſend Alltagsgeſpräche, die ſie belau⸗ ſchen konnten, feſtgeſtellt, daß beinahe jede dritte Unterhaltung ſich um den gefürchteten kommenden Krieg dreht. An nächſter Stelle erſt kommen Dia⸗ loge, die Schlafen und Geſundheit zum Thema haben, dann wird von Sportereigniſſen geſprochen, den vierten Platz nehmen die Berichte aus dem Be⸗ rufsleben ein, den fünften Geſpräche über Ver⸗ gnügungen wie Film, Tanz und ähnliches.„Von Frauen und Liebe war auffallend wenig zu hören..., bemerkt der Bericht. Die„Detektive des Eine friedliche Schlacht in den Straßen einer engliſchen Stadt In Jerſey fand jetzt wieder, wie alljährlich, die ſo beliebte große Blumenſchlacht ſtatt. ein rieſiges preisgekröntes Blumenſchiff. Wir ſehen (Preſſephoto, Zander⸗M.) Iſt der Hawai⸗Clipper verloren? Der Rieſenelipper der Pan⸗American⸗Airways, der auf ſeinem letzten Flug ſechs Paſſagiere und neun Mann Beſatzung an Bord hatte, ſcheint ſpurlos verſchwunden zu ſein, ſo daß man Der Kapitän des Clippers, Terletsky, hatte nach letzter Funkmeldung Exploſionskataſtrophe befürchtet. bereits eine einem tropiſchen Unwettergebiet mit ſteifem Winb, ſchlechter Sicht und rauher See ausweichen müſſen. Seitdem hat jegliche beim Streckenflug. Funkverbindung mit dem Rieſenflugbobt aufgehört.— Der Hawai⸗Clipper (Crich Zander, Archiv, Zander⸗M.) PPPFFCFCGC((cwGcGCGCGCGCGTCGbGCGbCVCTCbGVbVbVbVbVVVCVCVCVCVͤCCCVVVVVVVVVVVVVVVVV——VTVTVVVT—VÄ—TVV—ÄVTVAVV Alltags“ werben ſtändig um neue Mitarbeiter. Sie wollen wiſſen, welche Bücher in der Bibliothek ir⸗ gendeines Miſter Smith ſtehen, welche Zigaretten⸗ marke er raucht, wie er ſeinen Schlips bindet, und was er in den Mülleimer wirft. Tom Hariſon und Charles Madge meinen, daß ſich auf dieſe Weiſe ſehr viele Urteile, die wir über unſere Mitmenſchen fällen, als falſch herausſtellen werden. Eine eindrucksvolle Dichter-Ehrung: Eithendorff⸗Nomantik im geidelberger Sthloßhof Eichendorffs Luſtſpiel„Die Freier“ im Rahmen der Reichsſeſtſpiele Muſik und Sang, huldigende Rede, Rezitation und heiteres Komödienſpiel— muſiſche Vielfalt zu rechter Harmonie geeint— bereiteten dem ſchleſiſchen Freiherrn von Eichendorff, ſo uns vor nun⸗ mehr hundertfünfzig Jahren als reinſtempfindende mantikerſeele geboren ward, ein Feſt des Geden⸗ kens, wie es eichendorffiſcher nicht gedacht werden konnte. Heidelberg und ſein Schloß, die von Ge⸗ ſchichte und Natur geweihten Stätten, wo Eichendorff einſt als junger Student eines der glücklichſten Jahre ſeines Lebens verbrachte, ſie ließen zu dieſer Feier, die nicht zuletzt auch ihnen ſelbſt galt, ihre ganze un⸗ nennbare Zauberkraft wieder einmal verſtrömen. Selbſt Buſch und Baum ſpielten mit, die goldene Abendſonne und eine wundervolle laue Sommer⸗ nacht mit tauſend lieben Sternen, den gleichen Ster⸗ nen, die einſt hier dem Studioſus Eichendorff auf ſeinem Wege ins romantiſche Gefild ſeines Dichter⸗ tums vorangeleuchtet haben. Nacht und Sterne— wer hat ihre Schönheit edler und inniger beſungen als Eichendorff, in deſſen Lie⸗ rn die romantiſchen Geiſter ſommerlicher Nächte ſo oft den Grundton angeben! In meiſterlichem Vor⸗ trag offenbarten ſich dieſe Geiſter auch uns in „Mondnacht“,„Schöne Fremde“,„Heimweh“,„Sehn⸗ ſucht“ und„Morgendämmerung“. Kurt Overhoff, Heidelbergs Generalmuſikdirektor, hat zwei dieſer Lieder(Sehnſucht“ und„Morgendämmerung“) für eine Singſtimme und Orcheſter komponiert. Er zeigt ſich als Muſtkernatur von ausgeprägtem Feinſinn und trifft vor allem in„Morgendämmerung“ die zu einer beſonderen Art der Atmoſphäre ſich verdich⸗ tende Verſchmelzung von Gefühlsregung und Na⸗ turſtimmung mit viel Glück. So brauchten ſeine Kompoſitionen, die Hilde Weſſelmanns kulti⸗ nierte Stimme uns vermittelte, die gefährliche Nähe Schumanns(„Mondnacht“ und„Schöne Fremde“) und Hugo Wolfs(„Heimweh“) nicht zu ſcheuen. Ließ doch ſeine ſchon eingangs unter eigener Leitung vom Heidelberger Städtiſchen Orcheſter ge⸗ wielte Eichendorff⸗Ouver bär hinter der leuchtenden Farbigkeit neuzeitlicher Orcheſtertechnik alle Geheimniſſe romantiſchen Empfindens ahnen. In Carl Schmitt Walter, dem bekannten Berliner Bariton, fanden die Liedwunder Schumanns und Wolfs ihren hervorragenden Interpreten, ob⸗ ſchon ein ſo überzartes Gebilde wie„Mondͤnacht“ immerhin Gefahr lief, vom weiten Raum des Schloßhofes akuſtiſch verſchluckt zu werden. Schmitt⸗ Walter ſang mit ſtäpkſter Empfindung, herrlichſtem Gleichmaß der Tongebung, und ſeine Deklamation iſt muſtergültig. Die Zuhörer entflammten ſich an dieſer ſchönen Stimme(die Kurt Overhoff am Flügel begleitete) und ruhten nicht eher, bis ſie ſich als Zu⸗ gabe Hugo Wolfs kraftvolles„Der Freund“ er⸗ klatſcht hatten. Dann hielt Profeſſor Dr. Herbert Cyſarz⸗ Prag eine feſtliche Huldigungsrede auf Eichendorff. Ein begeiſterter Künder Eichendorffſcher Romantik, ſpürte Profeſſor Cyſarz mit Liebe und rhetoriſchem Elan dem menſchlichen und dichteriſchen Weſen des Geburtstagskindes nach, deſſen Bildnis im Literatur⸗ treiben des zwanzigſten Jahrhunderts gelegentlich zu verdunkeln drohte. Profeſſor Cyſarz gab ihm den alten Glanz zurück, indem er mit Recht die von Ge⸗ neration zu Generation weiterwirkende Zauberkraft Eichendorffſcher Romantik auf die großartige Ver⸗ ſchmelzung der drei Begriffe Geſchichte, Natur und Volk zu einer Ganzheit zurückführte. Er zeigte, wie ſich Träumeriſches und Kämpferiſches in dieſem all⸗ zeit fröhlichen Dichtergemüt zu echtem N deutſchem Klang vereinigte. Schon Eichendorff träumte vom großen geeinigten Deutſchland. Er, der zu den Lüt⸗ zower Jägern gehörte, konnte ſich am vaterländiſchen Gedanken rauſchhaft begeiſtern, und in ſeinem Her⸗ zen war ein tiefes Wiſſen um alle volklichen Ge⸗ heimniſſe. Und das iſt es, was ihn als rechten Lieb⸗ ling des Volkes und der Volksſeele in die Geſchichte der romantiſchen Dichtung eingehen ließ. Nach dem mit ſtarkem 11 5 ee Vortrag las uns Heinrich George noch einige den Sbndden Bieden und Sprüche Eichendorffs, und dann rüſtete man ſich in der zehuten Abendſtunde zur Aufführung von Eichendorffs Luſtſpiel„Die Freier“.— Eichendorrfs„Freier“ ſind mehr das Produkt einer vergnüglichen Laune des Dichters denn ein nach Regeln und Geſetzen gewachſenes Theaterſtück, das zu verfertigen ihm die rechte Kraft nicht gegeben war. Er bleibt auch in ſeinen Versluſtſpielen der Lyriker, der feinſinnige Sprachmuſiker, der luſtige Schelm mit dem Mut zur Naivität und zur friſchen ungezwungenen Natürlichkeit. In den„Freiern“ insbeſondere geht es dem Dichter offenſichtlich mehr um die Geſtaltung der Atmoſphäre, um die Hervor⸗ zauberung einer aus dem Zuſammenklang von Ver⸗ liebtheit, Schabernack und derbe Spaß ſich ergeben⸗ den Stimmungsmiſchung als um ein Motiv. Dabei erſchöpft ſich dieſe ganze Komödie der Irrungen mit ihren Verwechſlung⸗ und Verkleidungsſcherzen nicht etwa nur im Typiſchen nach Art der commedia dell'“ arte, ſondern ſie iſt unzertrennlich von der Romantik der Landſchaft, in dieſem Fall der Heidelberger Landſchaft. Es iſt das Verdienſt des Bearbeiters Ernſt Leopold Stahl, durch die nachoͤrückliche Herausſtellung dieſes Umſtandes das übermütige Spiel zu einem Hochgeſang auf das ſchöne Heidelberg gemacht zu haben. Dabei will es nicht viel beſagen, daß hier und da Shakeſpeare⸗ Reminiszenzen aus Titaniens Reich oder aus der Welt der Rüpel anklingen oder gelegentlich das ſpitzbübiſche Lächeln Mozarts und Beaumarchais' hineinſpielt. Was ſoll man viel von der„Handlung“ ſagen? Auch ſie iſt mit all ihrem übermütigen Wirrwarr mehr Vorwand als Geſchehen, und bis der junge ehefeindliche Graf zu ſeiner ſpröden Gräfin kommt und das Kammerkätzchen der Gräfin zu ihrem wak⸗ keren Jägersmann, hebt mit Unterſtützung eines hochſtapelnden Komödianten Flitt und ſeines fiedeln⸗ den Kumpans Schlender unter weidlicher Verſpot⸗ tung eines ebenſo pedantiſchen wie ehrſüch⸗ tigen Bürokraten aus hofrätliſchem Beamtenſtand ein gewaltiges Rollenvertauſchen an. Einer ſchlüpft in die Geſtalt des andern, Täuſchung und luſtiger Irrtum beherrſchen das Feld, bis ſich alles wie von ungefähr entwirrt und das Ganze mit fröhlichem Hochzeitsreigen feuerwerküberknattert glückhaft endet. Richard Weichert, der Inſzenator, hatte alle rei⸗ chen Möglichkeiten der natürlichen Schloßhof⸗Szene⸗ rie dem übermütigen Haſche⸗ und Verſteckſpiel dienſtbar gemacht. Aus Hecken und Büſchen wimmel⸗ ten die Geſtalten der Verliebten und Eiferſüchtigen, der Geführten und Genasführten in buntem Reigen hervor, und zu den Ergötzlichkeiten des Spiels lie⸗ ferte Ceſar Bresgen, der begabte Komponiſt, je⸗ weils die luſtige oder auch romantiſch beſinnliche klingende Illuſtration. Sie trug zur Erhöhung der Stimmung weſentlich bei. Der darſtelleriſche Einſatz ſchließlich war im ein⸗ zelnen wie in der Geſamtwirkung von erfreulichſter Hochwertigkeit. Für das junge gräfliche Paar hat man in der kapriziöſen Berny Clairmont und dem aus Wien kommenden, ſcharmant ſpielenden und, wenn es darauf ankommt, ſehr hübſch ſingenden Fred Liewehr zwei geſchmackvolle Vertreter gefunden. Die reſolute, immer zu Scherz und Schabernack auf⸗ gelegte Gerda Maria Terno ließ als Kammerkatze ihrer Luſtigkeit auf unverkrampfte natürliche Art die Zügel ſchießen. Adolf Ziegler als der ihr be⸗ ſtimmte Jägersmann zeigte drahtzieheriſche Pfiffig⸗ keit und biedermänniſche Gutherzigkeit in einem. Aber was ein rechter Jäger iſt, ſagt nicht Halält, ſondern Halall. Auf eine ganz köſtliche Art erhielten die ſpitz⸗ bübiſchen und ſchrulligen Geſtalten des Spiels Wir⸗ kung und Leben. Paul Hoffmann war ein unver⸗ gleichlich ſcharf profilierter, das Spiel ſeiner jutri⸗ gierenden Kumpanei ſehr gewandt und mit über⸗ legener Heiterkeit anführender verkrachter Komödfant. Neben ihm Ernſt Sladek als grotesk vertrottelter Muſikant und Wilhelm Hinrich Holtz in der Rolle des dickwamſtigen Schenkwirts Knoll. Als ganz aus⸗ gezeichneter Charakterſpieler zeigte ſich Franz Pfaudler. Sein hochmögender Hofrat Fleder ſtelzte als leibgewordener Bürokratismus höherer Klaſſe durch die Verwirrung. Selbſt den kleinen und kleinſten Rollen(Süßenguths humoriger Gärt⸗ ner, Leinkmanns Bote und Iſolde Müller⸗ Schober als Gärtnersnichte) waren Darſteller von Format und Charakter erſtanden. Mitternacht war ſchon vorüber, als der romantiſche Spuk heiter ausklang und das Geräuſch eines herz⸗ haften Beifalls Hof und Park erfüllte. . Sarl Oano Eiſen bart, 6. Seite/ Nummer 350 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 2. Auguſt 1998 — Wenn der mmer ſeine ſengenden Son⸗ menſtrahlen auf das Pflaſter der Großſtadtſtraßen ſendet, dann gönnen ſich auch die hohe Politik und das Hofzeremonlell eine kurze Atempauſe: die Staatsoberhäupter reiſen in Urlaub. Sie verwan⸗ d ſich für ein in Alltagsmenſchen, rholung ſuchen und ſich freuen, fern von den eſchäften ihren kleinen privaten Liebhabe⸗ huldigen zu können. Während König Georg VI. England nach Schloß Glamis, dem gepflegten hen Herrenſitz, reiſt, um ſich hier ſeiner Fa⸗ e zu widmen, beſteigt Kemal Atatürk, das gatsoberhaupt der Türkei, ſeine ſchimmernde Jacht„Ertugrul“, und der„Sohn des Himmels“, der Kaiſer von Japan, bezieht ſeine Sommerreſti⸗ denz in Hamaya am Meere. Benito Muſſolini ver⸗ bringt ein paar ſtilbe glückliche Tage in Rocca Che⸗ minate, und auch der Papſt ſucht im ruhigen Caſtel Gandolfo Erholung. Präſident Rooſevelt verlegt in dieſen Tagen das Weiße Haus nach Warm Springs, er eine hübſche kleine, mit allem erdenklichen fort eingerichtete Villa erbauen ließ. In ſeinen Ferientagen will er von Staatsgeſchäſten nur das Hochſo paar Wochen Allernotwendigſte wiſſen. Er ſitzt, gemütlich und t gelaunt, im Schatten der dichten Bäume und ſich entweder der Lektüre unterhaltender Bü⸗ hin, unter denen ſich nicht ſelten auch Krimi⸗ omane befinden, oder beſchäftigt ſich mit ſeinen Briefmarkenſammlungen, die in ganz Amerika be⸗ vühmt ſind und alljährlich auf der Tagung der Phi⸗ eliſten öffentlich ausgeſtellt werden. Faſt jeden ig gibt es in Warm Springs Hühnchen vom Roſt, die Lieblingsſpeiſe des Präſidenten, der in ſeinem Urlaub, obgleich ein Gegner des Alkohols, ſich mit⸗ unter auch ein Gläschen Schnaps genehmigt. Uner⸗ läßlich ſind das tägliche Bad in den heißen Quel⸗ n von Warm Springs und der Beſuch der ſechs⸗ rigen Ruth, Rooſevelts kleiner Enkelin, mit der 8 Staatsoberhaupt der USA mitunter recht ügt mit— Puppen ſpielen ſieht. Der franzö⸗ e Staatspräsident, Monſieur Lebrun, verbringt Urlaub im Schloß Vizille, wo er ſich Richt treikdrohungen, aufgeregten Abgeordneten und gen Staatsgeſchäften, ſondern von ſeinen En⸗ kelkindern plagen läßt, die er vergöttert und ver⸗ wöhnt und in deren Geſellſchaft er die ganzen Fe⸗ Es iſt keine Bosheit, wenn man ſagt, man 1 rien verlebt. Monſieur Lebrun ſei faſt ein noch beſſerer Groß⸗ vater als ein Staatspräſident. Von früh bis ſpät ſieht man ihn inmitten einer lachenden, tollen Kin⸗ derſchar, und mitunter gerät der„Großpapa“ ganz außer Atem, wenn es die kleine Geſellſchaft zu toll mit ihm treibt. Dann ſetzt er ſich auf den Erker des erſten Stockes in dem ehrwürdigen Schloß, von dem einſt vor nahezu 150 Jahren der Ruf zum Aufſtand der Nation erging und die erſten Alarm⸗ ſignale der franzöſiſchen Revolution geblaſen wurden. a5 — Die franzöſiſchen ſtatiſtiſchen Ermittlungen für das Jahr 1937 zeigen eine entſchiedene Zunahme der Abneigung gegen die Ehe in Frankreich. Die Schei⸗ dungsziffer ſteigt ſtändig an und gleichzeitig fällt die Zahl neuer Ehen. Während im Jahre 1936 noch auf je 17 Ehen eine Eheſcheidung entfiel, betrug dieſes Verhältnis für 1937 ſchon 13:1. Weiter wurden im Berichtsjahr 1937 insgeſamt 274 122 Ehen geſchloſſen, eine Zahl, die beträchtlich niedriger liegt, als z. B. 1930, wo 350 000 neue Ehen zuſtande kamen. Die Ge⸗ ſamtzahl der Eheſcheidungen hatte 1930 noch 20 637 betragen, iſt aber bis 1997 bereits auf 23 614 geſtiegen. Eine entſprechende Entwicklung zeigen die Geburten⸗ ziffern ſeit 1930. In jenem Jahre wurden 749 953 Geburten gemeldet. 1932 waren es noch 722 246 und 1937 ſind es nur noch 616863 geweſen. Die Zahl der Geburten lag im Jahre 1930 noch um 100 000 über der Zahl der Sterbefälle, 1932 nur noch um 210898, und 1937 wurden nur noch 12000 mehr Ge⸗ burten als Sterbefälle erzielt. Schloß Bathelemont ROMAN VON RUDOLPH YAGENSTECHER 48 Wahre Liebe abſorbiert eben alle andern Inter⸗ eſſen. Man konzentriert ſich mit ſeinem Denken und Fühlen ſo vollkommen auf den einen Menſchen, den man liebt, daß andere Gefühlsregungen über⸗ haupt nicht aufzukommen vermögen. Liebe macht das Leben erſt lebenswert. Wenn Menſchen behaupten, daß ſie in ihrer Arbeit höchſte Befriedigung und reinſtes Glück finden, ſo ſage ich, daß dies in vollſtem Maß nur dann der Fall ſein wird, wenn die Arbeit aus Liebe getan wird. Aus Liebe für Frau oder Kinder oder für beide. Wenn ich denke, ich hätte auf dieſer Erde wandeln ſollen, ohne dir je zu begegnen. Du allein haſt mich glücklich gemacht. Ewig werde ich dir dankbar dafür ſein. Morgen treten wir den Vormarſch nach Peking an. Ich werde verſuchen, der Kaiſerin⸗Witwe im Sommerpalaſt meinen Beſuch zu machen! Ich ſehe mich ſchon an knixenden und trippelnden Hofdamen vorüber durch tauſend Gemächer eilen, um vor dem „Antlitz der Sonne“ meine Reverenz zu machen. Ach wärſt Du es doch, vor der ich das Knie beugen dürfte! Leb wohl, geliebte Madeleine. Ich hoffe, Dir bald mehr berichten zu können. Nur ſchreibe mir bald, da Du geſund biſt und mich liebſt. George. Der Brief hätte beinahe alle Abſichten Madeleines wieder über den Haufen geworfen. Sie dachte daran, Bathelsmont bei Nacht und Nebel zu verlaſſen und mit Germaine zu fliehen. Es war fa ſo gleichgültig, wohin! Nur an irgendeinen Ort, wo ſie ſich der Sehnſucht nach George ütberlaſſen konnte. Aber ſo plbtzlich dieſe Gefühlsaufwallungen kamen, ſo plötz⸗ lich verſchwanden ſie wieder. Der Gedanke an ihr Kind und an die Ehre ihres Namens war ſchon ge⸗ ſeſtigt. Sie wollte und konnte keinen Schritt mehr rückwärts tun. Am Tage nach dem Empfang von Georges Brief ſetzte ſie das Telegramm an ihn auf: — Von einem Fuchsidyll wird berichtet. Im April d. 5 richswalde unter einem auf dem Fe chenden Heu⸗ haufen ͤdrei nur wenige Tage alte Füchſe. Er brachte ſie zu dem Revierförſter Kuhrke in Kurrenberg, der ſie in Pflege nahm und verſuchte, die jungen Füchſe mit der Milchflaſche aufzuziehen. D 5 fan de Auch die Dackel⸗ hündin nahm ſich der verwaiſten Tiere an und gab ihnen Nahrung. Die Füchſe, die inzwiſchen mit den übrigen Jagoͤhunden Freundſchaft geſchloſſen hatten, wurden in einem kleinen Zwinger untergebracht und gediehen prächtig. Eines Morgens waren jedoch zwei Füchſe aus dem Zwinger verſchwunden, und der För⸗ ſter gab auch dem zurückgebliebenen Fuchs die Frei⸗ heit. Nach einiger Zeit ſtellten ſte ſich jedoch wieder auf dem Hof ein, nahmen die Mahlzeit und ver⸗ ſchwanden im Gebüſch. So geht es nun ſchon viele Wochen. Die kleine Dackelhündin iſt heute noch die Beſchützerin ihrer Pfleglinge. * — Thornton, der Mann, der Lord Nuffield, den engliſchen Automobil⸗ Magnaten, hatte entführen wollen, mußte in der Gerichtsverhandlung, die über ſein Schickſal entſchied, mit anhören, wie vor ſeinen zahlreichen Freunden aus den beſten Kreiſen der engliſchen Geſellſchaft die reichlich unſauberen Ge⸗ ſchichten ſeines Lebeus enthüllt wurden. Zunächſt wurde feſtgeſtellt, daß der Name, den er führt, ein angenommener Name iſt. Seinen Lebensweg begann er als Telegraphenbote, verſuchte ſich als Klempner und Elektriker, machte einen Abſtecher nach den Ver⸗ einigten Staaten, betätigte ſich eine Zeitlang als Krankenpfleger, und als er 1917 in das britiſche Heer eintrat, tat er dies bereits unter dem angenommenen Namen Thornton. Nicht weniger als viermal iſt er verheiratet geweſen, darunter zuletzt mit einer auſtra⸗ liſchen Schwimmerin, die auch als Schönheitskönigin von Auſtralien von ſich hat reden machen. Seine Be⸗ kanntſchaft mit einer Haremsdame hat er dazu aus⸗ genutzt, um ein Mitglied des engliſchen Hochadels um eine Summe zu erpreſſen, die nach Anſicht der Po⸗ lizei zwiſchen 40 000 bis 50 000 Pfund Sterling ge⸗ legen haben muß. Außerdem ſicherte er ſich durch dieſe Erpreſſung eine jährliche Rente von 500 Pfund Sterling, die noch bis zum vorigen Jahre ausgezahlt worden war. * —„Tertre de Carentoir“ heißt ein kleiner Weiler in der franzöſiſchen Landſchaft Morbihan, deſſen Be⸗ wohner, mit einer einzigen Ausnahme, nur breto⸗ niſch ſprechen. Pierre Mathieu allein ſpricht ein tadelloſes gepflegtes Franzöſiſch und ſchreibt eine ein⸗ wandfreie Orthographie— mit den Zähnen! Der ganze Weiler lebt von dem„Rumpfmenſchen“, der, ein Torſo aus Fleiſch und Blut, ohne Arme und Beine zur Welt kam.„Bei meiner Geburt gab mir der Arzt höchſtens einen Monat Lebensfähigkeit“, er⸗ zählt Pierre, der dieſer Tage ſeinen 65. Geburtstag feierte.„Heute iſt der Arzt längſt tot. Aber ich lebe noch und lebe gern.“ Pierre hat, obgleich er weder Arme noch Beine beſitzt, ein Handwerk gelernt und beſchäftigt ſich mit der Herſtellung von Puppen⸗ möbeln, die er mit Hilfe von eigens für ihn kon⸗ ſtruierten Mund⸗ und Zahninſtrumenten anfertigt. Und zu jedem Wochenende kommen die Neugierigen und Senſationslüſternen in hellen Scharen nach Ter⸗ tre de Carentoir, um Pierre, der ſein Heimatdorf geradezu zu einem Mittelpunkt des Fremdenver⸗ kehrs gemacht hat, zu beſuchen. Man iſt froh darüber, daß der lebensbejahende Rumpfmenſch die zahlloſen Angebote von Schauſtellern und Variete⸗Agenten ab⸗ gelehnt hat und dem Dörſchen treu bleibt. N. — In der Einkommensliſte der Vereinigten Staaten erſcheint James Rooſevelt mit einem weit höheren Jahresverdieuſt als ſein Vater, der Präſi⸗ dent der SA. Obgleich James Rooſevelt nur der Sekretär ſeines Vaters iſt und als ſolcher nur 10 000 Dollar im Jahr verdient, iſt er dank ſeiner guten Beziehungen der größte Verſicherungsagent Ameri⸗ kas und bezieht durch dieſe Tätigkeit über eine Mil⸗ lion Dollar jährlich. So wird der junge Mann ein weit größeres Vermögen beſitzen als ſein Vater, wenn ſich dieſer einſt von den Staatsgeſchäften zurückzieht. —ͤ— ö i Mui dan Ulle 8 8: 8 Zwei Todesopfer auf Zeche Heinrich dub Eſſen, 1. Auguſt. Eine Schlagwetterentzündung, die ſich am Mon⸗ tagvormittag auf der Zeche„Heinrich“ in Eſſen⸗ Ueberruhr ereignete, hat zwei Todesopfer gefordert. Die beiden Hauer, die nach dem Unglück vermißt wurden, wurden am Montagnachmittag nach überaus ſchwierigen Rettungsarbeiten tot gebor⸗ gen. Großfeuer in Sperrholzfabrik dnb Reval, 1. Auguſt. Ein Großfeuer wütete in der über die Grenzen Eſtlands hinaus bekannten Sperrholz⸗ fabrik der Luther⸗AG. in Reval, einer der größten Sperrholzfabriken Europas, die hauptſächlich für den Export arbeitet. Das Feuer entſtand im Sperrholz⸗ trockenraum und griff mit großer Geſchwindigkeit um ſich. Als die Wehr, für die Generalalarm ge⸗ geben worden war, an der Brandſtelle eintraf, war an dieſem Gebäude nichts mehr zu retten, und ſie mußte ſich daher auf eine Einkreiſung des Brand⸗ herdes beſchränken. Nach ſiebenſtündiger Arbeit gelang es, des Feuers Herr zu werden. Wertvolle Maſchinen und eine größere Menge halbfertigen Sperrholzes ſind mit⸗ verbrannt. Der Schaden wird auf 150000 bis 200 000 Mark geſchätzt. Mit dem Neuaufbau des Gebäudes, mit deſſen Vernichtung etwa 250 Ar⸗ beiter brotlos geworden ſind, wird unwperzüg⸗ lich begonnen. Deutſches Fiſcherboot rettete engliſche Jacht dnb. London, 1. Auguſt. Nach einem bei Lloyds eingegangenen Telegramm aus Wick in Nordſchottland hat das deutſche Fiſcher⸗ boot„Carl Stangen“ am Samstag die engliſche Jolle „Freda“ aus Seenot gerettet. Die engliſche Jolle hatte vier Mann Beſatzung und befand ſich auf dem Wege von Norwegen nach England. Das deutſche Fiſcherboot traf die engliſche Jacht auf hal⸗ bem Wege zwiſchen Norwegen und Schottland ſteuer⸗ los an, auch waren der Beſatzung inzwiſchen die Le⸗ bensmittel ausgegangen. Das deutſche Boot wird die „Freda“ mit ihrer Beſatzung nach Hamburg ſchlep⸗ pen. Geſchwiſterpaar in den Bergen abgeſtürzt dnb. Bern, 1. Auguſt. Wie aus Kanderſteg gemeldet wird, ſtürzte an der Weißen Frau in der Blümlisalpgruppe ein Ge⸗ ſchwiſterpaar aus Thun ab. Die Schweſter kam ums Leben, der Bruder wurde ſchwer verletzt. Schmugolerhäuytling in Warſchau verhaftet + Warſchau, 1. Auguſt. Die Warſchauer Polizei verhaftete den Häuptling einer internationalen Schmugglerbande, Hen noch Wengrowicz, der mit falſchem Paß nach War⸗ ſchau gekommen war, um„Kunden“ zu fangen und eine Filiale der Schmuggelorganiſation in Polen zu gründen. Wengrowiez und ſeine Komplicen ſchmug⸗ gelten franzöſiſche Waren, beſonders Spitzen und Seidenwaren. Der dem Staat verurſachte Schaden wird auf 200 000 Zloty geſchätzt. Wengrowicz wurde in das Konzentrationslager von Bereza Kartuſka ge⸗ bracht. nne.—ñ. — Fiſcher aus Tönning an der Nordſee, die in der Eidermündung mit dem Schleppnetz fiſchten, machten einen ungewöhnlichen Fang. Sie zogen ein Weinfaß von rieſigen Ausmaßen an die Oberfläche, das äußerlich ziemlich mitgenommen ausſah. Bei der Oeffnung des Faſſes zeigte es ſich, daß in ihm 400 Liter ausgezeichneter Rotwein vorhanden waren, der ſich ſehr gut gehalten hatte. Die eingeleiteten Er⸗ mittlungen ergaben, daß das Faß mindeſtens 28 Jahre im Meerwaſſer gelegen hat und von einem bei Amrum in den Vorkriegsjahren geſtrandeten Schiff ſtammt. 4 — Die franzöſiſche Luftfahrtzeitſchrift„L' Air“ ver⸗ öffentlicht einen ſehr intereſſanten Auffatz über ein neues Ozeauflugzeug, das von den Amerikanern ge⸗ plant wird. Es handelt ſich, dem franzöſiſchen Blatt zufolge, um einen„Super⸗Clipper“ mit einziehbaren Schwimmern. Dieſes Großflugzeug ſoll 120 Paſſa⸗ giere und eine Nutzlaſt von 19 Tonnen mit einer Reiſegeſchwindigkeit von 400 Kilometer in der Stunde befördern. Seine Flugweite wird mit 8 000 Kilometer angegeben. Dieſer neu geplante Luftrieſe ſoll auf das luxuriöſeſte ausgeſtattet werden, Kabi⸗ nen mit Toiletteräumen enthalten, einen Speiſeſaal mit 50 Sitzen, ein Promenadendeck und eine Bar. Da man beabſichtigt, mit dieſem Flugzeug Flüge in Höhe von etwa 6 000 Meter durchzuführen, ſollen die Kabinen ſo ausgeſtattet werden, daß ſie unter Druckluft geſetzt werden können, um den Fahrgäſten die Reiſe in dieſen Höhen mit dünner Luft zu er⸗ möglichen. Das Flugzeug iſt ein Eindecker mit zwei Rümpfen und einer Mittelgondel. Jeder dieſer bei⸗ den Rümpfe beſitzt auf zwei Dritteln ſeiner Länge Fraf'Hauteville Tientſin, Kommando des Deutſchen Oſtaſiatiſchen Korps. Erhielt Antrag meines Schwagers Henry, den ich angenommen habe, da Verſchiedenheit der Nationalität dauernde Harmonie zwiſchen Dir und mir nicht zu gewährleiſten ſcheint. Bitte inſtändig zu glauben, daß mir Entſchluß zu dieſem Schritt außerordentlich ſchwer geworden iſt. Madeleine Caulaincourt. Es war Madeleine nicht möglich, das Telegramm in einem Orte in Lothringen aufzugeben. Dazu war ihr Name zu bekannt. In Frankreich wiederum ließ ſich ein Telegramm an die deutſche Truppe in Oſt⸗ aſien nicht abſenden, ohne die Zenſur des Außen⸗ miniſteriums oder des Generalſtabes zu paſſieren. Dieſer Zenſur konnte und durfte Madeleine ſich wiederum aus politiſchen Gründen nicht ausſetzen. So kam ſie mit Henry darin überein, die Depeſche von Straßburg aus abzuſchicken. Hier war die ge⸗ ringſte Gefahr vorhanden, daß irgendein Gerücht den Weg in die Oeffentlichkeit finden werde. Henry ſelbſt fuhr nach Straßburg, da ein Angeſtellter des Hauſes oder ein Fremder für dieſe Miſſion nicht in Frage kam. Kaum hatte Henry das Haus verlaſſen, als Made⸗ leine die ganze Grauſamkeit ihres Handelns erſt richtig zu Bewußtſein kam. Die Verſchiedenheit der Nationalität hatte ſie als Motiv der Trennung an⸗ gegeben. Niemand wußte beſſer als George, daß dies niemals der wahre Trennungsgrund ſein konnte. Der Antrag ihres Schwagers Henry würde George als Grund für Madeleines Abſage doch ebenfalls niemals glaubhaft erſcheinen können. Hätte ſie, die ſie Henry ſeit vielen Jahren kannte, Georges Werbung Gehör geſchenkt, wenn ſie Henry— ſei es auch nur im Unterbewußtſein— geliebt hätte? Alles dies ſchien ihr, die ſie die Zuſammenhänge kannte, ſo ſonnenklar zu ſein, daß ſie meinte, George müſſe den wahren Grund ihres Handelns erkennen. Wenn er ihn aber erkannte, dann konnte er ſie nicht verurteilen, dann mußte er ſie verſtehen und— ent⸗ ſchuldigen. Sie dachte an ſeine Enttäuſchung beim Empfang ihres Telegramms. Nein, ſie durfte ſich ſeine Emp⸗ findungen nicht ausmalen, ſie empfand körperliche Schmerzen bei der einfachen Vorſtellung, dem Manne, den ſie ſo mit allen Faſern ihres Herzens liebte, ſo weh tun zu müſſen. Einen Augenblick kam es ihr in den Sinn, George die reine Wahrheit zu ſchreiben. Aber ſie verwarf den Gedanken wieder, weil ſie nicht zu der bereits begangenen Treuloſigkeit eine neue hinzufügen wollte. Schließlich empfand ſie Mitleid mit ſich ſelbſt und klagte die Grauſamkeit des Schickſals an, das ihr und George einen ſolchen Leidensweg vorſchrieb. Schickſal? War es wirkilch ihr Schickſal, das ſie dieſen Weg beſchreiten ließ? War es nicht vielmehr die Angſt vor einem Skandal, vor der Unehre? Wäre es nicht mutiger geweſen, alle Folgen ihres verhängnisvollen Schrittes auf ſich zu nehmen, un⸗ bekümmert um das jämmerliche Gerede der Men⸗ ſchen? Standesrückſichten, feige Angſt waren doch die eigentlichen Beweggründe ihres Tuns? Oder gab doch die Liebe zu ihrem Kinde den eigentlichen Aus⸗ ſchlag? Ja, ſie glaubte, daß ſie ihrem Kinde dies Opfer ſchuldig ſei. Sie wollte daran glauben. Sie klam⸗ merte ſich an dieſen rettenden Gedanken, um ſich vor ſich ſelbſt zu rechtfertigen. Als Henry ſpät abends von Straßburg zurückkam, ſah ihn Madeleine nur mit angſtvollen Augen an. Mit keinem Worte wurde der Depeſche Erwähnung getan. Madeleine kam ſich vor wie eine Verbrecherin, die den Dolch gegen den gezückt hatte, den ſie am meiſten auf der Welt liebte. Henry und ſie hatten eine Liebe, deren Innigkeit durch nichts überboten werden konnte, aus der Welt geſchafft. Zwei Tage nach Henrys Rückkehr fuhren Madeleine, Germaine und Madame Guilbert nach Como. Henry folgte einen Tag ſpäter nach. Bald nach Ankunft in Como . Madeleine und Henry ihre Vermählung be⸗ annt. Von allen Seiten kamen Glückwünſche. Beſonders die Leute aus Bathelsmont waren hochbefriedigt über Madeleines Entſchluß. Allen voran Made⸗ moiſelle Huggendoubler, die, wie ſie ſchrieb, niemals an dieſer Verbindung ernſtlich gezweifelt habe. Onkel Philippe und Tante Mélanie gaben ihrer beſonderen Freude Ausdruck und waren natürlich viel zu takt⸗ voll, um irgendeine Anſpielung auf Madeleines Liebe zu George zu machen. Die einzigſte, die in ihrem kleinen Herzen nicht voll befriedigt ſchien, war Germaine. Seit jenem Auch die inderlandverſchichung ſörderſt du mit Deinem Mitgliedsbeitrag zur 89. einen beweglichen Unterteil, welcher ſich herabſen⸗ ken läßt, um als Schwimmer zu dienen. Im Fluge können dieſe Schwimmer angezogen werden, um den Luftwiderſtand herabzuſetzen. Die Mittelgondel ent⸗ hält den Führerſtand, die Bar, die Küchen und am Hinterende zwei Motoren. Jeder Rumpf beſſitzt vorn zwei Motoren und eine Reihe von Kabinen, Der Flügel ſoll ſchließlich auch noch Kabinen und Wohnräume aufnehmen. Gondeln zu beiden Seiten der Rümpfe enthalten je einen weiteren Antriebs, motor. Insgeſamt weiſt dieſes geplante nelle Flüg⸗ zeug alſo acht Motoren auf, die zuſammen 16 000 Pferdeſtärken entwickeln ſollen. Man wite auf die Ausführung des gigantiſchen Planes geſpannt ſein können. Aan nimmt. SPANIA Des. AJ Geile 800 N Sole 23,. 980 Ereignis auf der Straße von St. Msdard hegte ſie eine Vorliebe für George. Sie ahnte, daß die Mutter nicht mehr auf ihre Erzählungen und die Berichte von ſeiner Reiſe zurückkommen wollte. Nun war aus der geplanten Reiſe nach Oſtaſien zu George eine Reiſe mit Onkel Henry nach Italien beworden. Einmal aber, als ſie ganz allein mit der Mutter im Garten der Villa Carlotta ſpazieren ging, halle Germaine plötzlich gefragt: „Aber unſer lebendiges Bebe werden wir doch füt George aufbewahren, nicht wahr, Mama?“ Da hatte Madeleine mit Tränen in den Augen gebeten, nicht mehr von George und dem Baby zu ſprechen, Onkel Henry liebe das nicht. Germaine hätte noch ſo gern weiter geforſcht, warum Onkel Henry das nicht liebe. Aber da die Mutter ſo eruſte Augen machte, ſchwieg ſie ſtill. Seit dieſer Zeit hegle Germaine einen leiſen Groll gegen Onkel Henry. Sie weigerte ſich beharrlich, ihn Papa anzureden, und blieb bei ihrem„mon onele“, obgleich Henry fi mit allen Mitteln in ihr Kinderherz einzuſchmeicheln ſuchte. Den ganzen Herbſt und Winter über blieben di Caulaincourts am Comer See. Erſt im Frühlahr, als Madeleine ihrer Entbindung entgegenſah, ver legten ſie ihren Wohnſttz nach Mailand. Madame 9 8 8 blieb allein mit Germaine am Comer Se zurück. Im April ſchenkte Madeleine einem geſunden Mädchen das Leben. Blond und blauäugig blicke es in die Welt. Es war das Entzücken der Mut Henry dagegen fühlte ſich in ſeiner Rolle als „Vater“ ſehr wenig wohl und hatte gegen das nel geborene kleine Menſchenkind eine ausgeſprochene Abneigung. Er bemühte ſich vergeblich, ſeine fühle zu verbergen. Madeleine gewahrte mit lichem Inſtinkt, daß Henry der Kleinen nicht das geringſte Intereſſe entgegenbrachte. (Fortſetzung folgt) FP FER 228 20— 2 2 2 Dienstag, 2. Auguſt 1938 e Aus Baden Zufammenſtoß fordert Todesopfer Zwei Motorradfahrer in den Tod geraoſt * Karlsruhe, 2. Auguſt. Auf der nördlichen Ausfallſtraße von Karlsruhe nach Mannheim for⸗ derte Montag nachmittag ein Zuſammenſtoß zwei Menſchenleben. Ein aus Richtung Karlsruhe kom⸗ mender Motorradler wollte auf der Linkenheimer Landſtraße unter kraſſer Verletzung des Vorfehrts⸗ rechtes nach links in die Zufahrtsſtraße nach Neu⸗ reuth abbiegen. Dabei ſtieß er mit einem eus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden Motorradfahrer mit ſolcher Wucht zuſammen, daß beide tödliche Verletzungen davontrugen, denen ſie bereits er⸗ legen ſind. Bei einem von ihnen handelt es ſich um einen Elektromonteur aus Neuxeuth. 5 1 * Bruchſal, 2. Aug. Montag morgen ſtieß auf der Reichsſtraße 35 zwiſchen Helms und Heidelsheim ein Motorradfahrer mit einem Omnibus zuſammen. Der Motorradfahrer hatte plötzlich aus unerklärlichen Gründen die Straßenſeite gewechſelt, ſo daß der Zuſammenſtoß unvermeidlich war. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Motor⸗ radfahrer a. D. in ein Bruchſaler Krankenhaus ge⸗ ſchafft. * * Pforzheim, 2. Auguſt. Beim Ueberſchreiten der Straße kam abends der(62jährige Elektrre meiſter Anton Weiß unter die Räder eines Laſt⸗ autos und wurde ſofört getötet. Er ſoll ſich vor dem Ueberſchreiten der Straße nicht der Sicherheit vergewiſſert haben. Verkehrsunfälle in Meinheim Zwei Perſonen wurden verletzt Weinheim, 2. Auguſt. Die Polizei meldet: Montag gegen.30 Uhr fuhr der verheiratete Stein⸗ bruchbeſitzer Johann Bauer aus Heppenheim mit ſeinem Motorrad in der Bergſtraße beim Friedhof gegen einen vorausfahrenden Perſonenkraftwagen. Er geriet ins Schleudern und ſtürzte. Mit einem Schädelbruch und einem Schlüſſelbeinbruch mußte er dem Krankenhaus zugeführt werden.— Gegen 12.30 Uhr fuhr an der Kreuzung Moltke⸗ Schule und Albert⸗Ludwig⸗Grimm⸗Straße, hier, der Eiſenbahnarbeiter Hans Brehm mit ſeinem Fahr⸗ rad gegen einen Perſonenkraftwagen. Er zog ſich eine Gehirnerſchütterung zu und mußte dem Kran⸗ kenhaus zugeführt werden. Beide Fahrzeuge wur⸗ den beſchädigt. Fünfzig Jahre Sandblattarbeit * Baiertal bei Wiesloch, 2. Auguſt. Die Zigarren⸗ macherin Katharina Schulz bei der Brinkmann AG. bekam jetzt nach 50 Jahren Betrieszugehörigleit vom Führer das goldene Treudienſtehrenkreuz. * Adelsheim, 2. Auguſt. Unſere älteſte Mithür⸗ gerin, Frau Johanna Bechol d, wurde 91 Jahre alt. Nach einem Leben voller Arbeit, betreut die Greiſin jetzt noch täglich Gräber auf dem Gottesacker. Glas hofen, Baden, 2. Auguſt. Die Einwohnerin Frau Karolina Kilian wurde am Samstag 90 Jahre alt. uncl aum Neue Mannheimer? In der Stadt der weißen Zelte: be Offenburger Südweſtmarklager feierlich eröffnet Reichsſtatthalter Robert Wagner: m Geiſt der Kamerasſchaft ſoll die Jugend in die ſem Lager leben“ bld. Offenburg, 1. Auguſt. Wiederum wurde in dieſem Jahre die weiße Zeltſtadt an der Kinzig aufgebaut, und am geſtri⸗ gen Sonntag iſt neues Leben in ſie eingekehrt. Das Südweſtmarklager in dieſem Jahre iſt ein reines Jung volklager und ſteht im Mittelpunkt der 85 Jugendlager, die diesjährig in ganz Baden durchgeführt werden. In der erſten Abteilung vom 1. bis 8. Auguſt ſind etwa 2000 Jungvolkführer, während die zweite Abtei⸗ lung vom 10. bis 19. Auguſt als Mannſchafts⸗ lager etwa genau ſo viele Jungvolkpimpfe be⸗ herbergen wird. Zu der feierlichen Eröffnung waren am Sonntag⸗ nachmittag die Jungvolkführer auf dem großen, fahnengeſchmückten Feierplatz des Lagers angetreten. Lieder und Sinnſprüche bildeten den Rahmen für die eindrucksvolle Feier. Obergebietsführer Kemper gab einleitend einen Ueberblick über die Lagerarbeit der badiſchen Hitlerjugend und ſprach über den Sinn des Südweſtmarklagers, in dem die badiſchen Jung⸗ volkführer mit dem friſchen und frohen Geiſt erfüllt werden, mit dem ſie dann mit am Werke des Führers arbeiten werden. Ein beſonderer Gruß galt dem Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner, den zahlreichen Gäſten aus den Formationen, Slie⸗ derungen und Verbänden und der Wehrmacht, aber auch der Offenburger Bevölkerung, die ſich ſehr zahl⸗ reich zur Eröffnungsfeier eingefunden hat. Er gab zum Schluſſe dem Wunſche Ausdruck, daß dieſes Süd⸗ weſtmarklager allen zu einem Erlebnis werden möge, die es mit erleben dürfen. Dann ſtieg auf das Kommando des Obergebietsführers am Fahnenmaſt die Lagerfahne der HJ empor. Hierauf ſprach Gauleiter und Reichsſtatthalter Nobert Wagner zur Jugend über die ungeheure Arbeit, die in der Zeit ſeit dem letzten Zuſammenkommen an dieſer Stätte der Partei und Gliederungen für unſer Volk geleiſtet worden iſt, an der auch die Jugend nicht ganz unbeteiligt war, oͤenn auch ſie hat nationalſozia⸗ liſtiſchen Geiſt in unſer Volk hineingetragen. Ueber⸗ all, wo wir hinſehen, ſo führte der Gauleiter aus, läßt ſich erkennen, was aus Volk und Partei gewor⸗ den iſt, und daran können wir den Wert dieſer Ar⸗ beit ermeſſen, die das eine Ziel ins Auge gefaßt hat, unſerem Volk in ſeinem Reich das Daſein zu er⸗ möglichen. Mit dem Glauben an den Führer und ſeine Miſſion werden wir an alle Lebensaufgaben herangehen, die dem Volke geſtellt ſind, und es iſt uns gelungen, die Kraft gegen die Wider⸗ Der naſſe Tod! 86jähriger Ehemann im Altrhein ertrunken Schwetzingen, 2. Aug. Der noch nicht 36jährige in Schwetzingen verheiratete Eduard Faulhaber aus Brühl wollte ſich im Altrhein nach ſchweren Ernke⸗ arbeiten erfriſchen und ging zum Baden in den Alt⸗ thein bei Ketſcth. Das Unglück wollte es, daß er nicht mehr heimkam, denn ſcheinbar ging er in ſtark erhitztem Zuſtand ins Waſſer und erlag einem Herz⸗ ſchlag. Trotz eifrigen Suchens konnte die Leiche des Verunglückten noch nicht gefunden werden. Jugendlicher Ausreißer wurde aufgegriffen Von der Gendarmerie wurde hier ein Jugend⸗ licher aufgegriffen, der aus einem Erziehungs⸗ deim in Weinheim entflohen iſt und nach Süden wandern wollte. Der Jugendliche wurde n abgeholt und nach Weinheim zurückge⸗ acht. Das goldene Dreudienſt⸗ Ehrenzeichen 1 55 hier dem Zollſekretär Albert Rünzi über⸗ 1 „ Plankflabter Sandblat'ernte beginnt b Plankſtadt, 2. Aug. Noch ſind nicht die Ernte⸗ arbeiten beendet, die Frühkartoffeln noch nicht alle ausgemacht, da muß der Tabakspflanzer mit dem bernten der Sandblätter beginnen. Beſonders im leichten Boden hat der Frühfatz zu reifen begonnen. In ſchwererem Boden hat der Tabak eine ſehr ſchöne große„Blattigkeit“, wie man ſie in vergangenen ahren kaum ſo früh geſehen hat. „Die Schneiderin Gertrud Wolf hat in Heidelberg die Geſellenprüfung im Wäſcheſchneiderhandwerk mit der Rote„Sehr gut“ beſtanden Die Stadt übernahm die in 1docen heim, 2. Aug. Die Stadt Hockenheim hat in Beiſein der Stadlräte, Zellen⸗ und Blockleiter 75 die Urkunde über die Ehrenpatenſchaft des am 10. April 1938 geb. Adolf Ingbert Völker dem Eltern⸗ paar überreicht. Bürgermeiſter Neuſchäfer über⸗ gab eine Ehrenurkunde und ein Sparkaſſenbuch mit 100 Mk. Einlage.— Die Sportſtudenkin Eleonore Schimpf von hier, die vor nicht allzu langer Zeit ſich den Titel der Badiſchen Hochſchulmeiſterin im Schwimmen 1938 erwarb, hat in Marburg a. d. L. an der dortigen Univerſität ihr Turn⸗ und Sport⸗ lehrerinnenexamen mit beſtem Erfolg abgelegt. Anwetterſchäden auf Reilinger Feldern * Reilingen, 2. Aug. Das letzte Un wetter hat in unſerer Gemarkung verheerend gewirkt. Es ging ein ſtarker Hagelſchlag nieder, welcher in weni⸗ gen Minuten dem Tabak und den Hopfenan⸗ lagen ſchweren Schaden zufſügte, Auch die übrigen Pflanzen auf dem Felde haben ſchwer unter dem Hagel gelitten. Brief aus Brühl Schießen um die Gemeindemeiſterſchaft Am letzten Sonntag fand hier das Dorfmei⸗ ſterſchaftsſchießen ſeinen Abſchluß. Bei den Schützen in erſter Abteilung führt bei ſehr ſtarker Konkurrenz Paul Geſchwill mit 315 Ringen(15 Schuß auf 2 Scheiben) vor Alois Schandin mit 289 Ringen. Auch die zweite Abteilung hatte großen Andrang. Hier hat ſich Georg Jünger mit 266 Rin⸗ gen an erſte Stelle geſetzt, es folgt Erwin Triebs⸗ korn mit 259 Ringen. Bei den Jungſchützen ſtehen Willi Jünger und Willi Doppler mit je 176 Ringen auf gleicher Stufe. In der zweiten Abteilung nimmt Rudolf Kohl mit 129 Ringen vor Oskar Blau mit 119 Ringen die erſte Stelle ein. * Oftersheim, 2. Aug. Bei der Ehrung von 18 Meiſtern, Geſellen und Lehrlingen der verſchiedenen Handwerksberufe wurden durch Kreishandwerks⸗ malter Pg. Stark auch vier Gauſieger geehrt. Dar⸗ unter auch der Gauſieger im Zimmerhandwerk, Zim⸗ mermeiſter Karl Pfiſter⸗Oftersheim. ſtände des Lebens zu ſteigern. Dieſes Ergebnis der weltanſchaulichen Erziehung können wir an der Seele, am Geiſt und Körper unſeres Volkes feſt⸗ ſtellen. Unſer Volk iſt größer geworden, aber auch ſtark genug, ſeine Lebensintereſſen zu meiſtern. Großdeutſchland iſt geworden: deutſche Bür⸗ ger ſind nach ſchwerer Unterdrückung zu uns gekom⸗ men. Dies war aber nur möglich geworden durch die Arbeit der Partei und ihrer Gliederungen. Kei⸗ ner aber ſolle glauben, daß ſeine Arbeit ohne Sinn ſei; im nationalſozialiſtiſchen Staat iſt alles ſinnvoll geordnet, auch die Arbeit, die hier im Südweſtmark⸗ lager die Jugend zuſammenführt, um unter der freien Sonne Geiſt und Körper zu ſtählen. Von der Löſung der Aufgaben im kleinen hängt die Löſung im großen ab. Wohl marſchieren wir in verſchiedenen Marſchſäulen, haben aber alle nur ein Ziel: das Ziel des freien, unabhängigen großen Deutſchland. Solange unſer Volk den Geiſt der Kameraöſchaft gepflegt hat, war es ſtark, ſchwach war es aber, wenn dieſer Geiſt der Kameradſchaft gefehlt hat. In dieſem Geiſt der Kameradſchaft ſoll die Jugend in dieſem Lager leben und Opfer bringen in der Ueberzeugung, da⸗ durch dem großen deutſchen Vaterlande zu dienen. So kann der Jüngſte dazu beitragen, alle Wünſche, die unſer Volk durch Jahrhunderte hindurch gehegt hat, zu löſen. Und ſollte der Ruf an uns ergehen, ſich einzuſetzen, tapfer zu ſein, Opfer zu bringen für dieſe Ideale unſerer Zeit, ſo wird dieſer Ruf gehört werden, im Sinne des Geiſtes, der die Märty⸗ rer der Bewegung beſeelt hat. In dieſem Geiſte brachte auch Obergebietsführer Kemper auf den Führer und die deutſche Nation ter 350 Dee ein„Sieg Heil!“ aus, und der Geſang oer National⸗ lieder beendete die Feier. An die Eröffnungsfeier ſchloß ſich ein Rundgang durch das Lager, in dem ſchon ein richtiger Lager⸗ betrieb herrſchte und die Jugend ſich bereits häus⸗ lich eingerichtet hat. Es brannte in Viernheim! Seitengebäude mit Vorräten und Hühnern abgebrannt U Viernheim, 2. Aug. Ein Schaden feuer entſtand am Sonntagmorgen, gegen 8 Uhr, in einem Haufe in der Kirſchenſtraße hinter dem am Lorſcher! Weg gelegenen Sportplatz. Aus bisher noch unge⸗ klärter Urſache war im Seiten bau, wo die Stroh⸗ und Heuvorräte untergebracht waren, ein Brand ausgebrochen. Der Feuerwehr wurden die Löſchar⸗ beiten ſehr erſchwert, da der nächſte Waſſerhydrant mehrere hundert Meter entfernt liegt. Auf der gau⸗ zen Strecke mußte eine Schlauchleitung gelegt wer⸗ den. Jufolge des geringen Waſſerdrucks mußte die Motorſpritze in Aktion treten. Außer dem Seiten⸗ gebäude fielen dem Feuer 6b Zentner Stroh, 40 Zentner Hen und eine Glucke mit elf jungen Hühnern zum Opfer. Von den Stallhaſen mußten drei notgeſchlachtet werden. An den Löſch⸗ und Ab⸗ wehrmaßnahmen beteiligte ſich auch Bürgermeiſter Bechtel. Ein ſtädtiſcher Muſikbeauftragter in Lampertheim * Lampertheim, a. Rh., 1. Aug. Mit der Dienſt⸗ bezeichnung„Der Muſikbeauftragte in Lampertheim“ iſt der hieſige Lehrer Stefan Moos unter Berufung als gemeindlicher Ehrenbeamter zum Muſikbeauf⸗ tragten in Lampertheim ernannt worden mit der Aufgabe, unter Aufſicht der Gemeindeverwaltung RASIERCREME groge Tube 50 Pfennig La 0 und der Reichsmuſikkammer das Muſikleben der Ge⸗ meinde Lampertheim durch Betreuung aller Körper⸗ ſchaften, Vereinigungen, Firmen und Perſonen, die auf dem Gebiet des Konzertweſens tätig ſind, zu fördern. 2 * Heidelberger lödlich abgeſtürzt In den Eunstaler Alpen * Heidelberg, 2. Auguſt. Der 21jährige Al⸗ brecht Hörd von hier iſt in den Enustaler Alpen tödlich verunglückt. Er unternahm am Sonntag bei ungünstiger Witterung den Verſuch, die Reichen⸗ ſteiner Südwand im Gehäuſe zu durchklettern und ſtürzte ab. Seine Leiche wurde durch Touriſten nach Johus bach geſchafft. Vor den Augen ſeiner Kinder ertrunken Tragiſches Ende eines Ausfluges Sonntag mittag ertrank im Neckar, unterhalb des Schwabenheimer Hofes, ein 42 jähriger Mann aus Weinheim vor den Augen ſeiner beiden mit ihm badenden Kinder. Der nun Ertrunkene hatte die beiden größten ſeiner fünf Kinder auf Rädern mit nach Heidelberg genommen, um hier im Neckar zu baden. Nach langem Suchen wurde die Leiche des Mannes erſt am Abend geborgen. Zuſammenſtoß in der Kurve Motorradfahrer gegen unvorſichtigen Radfahrer Im Steinbachertal ſtieß Sonntag mittag ein auf einem Sonntagsausflug befindlicher Mo⸗ torradler mit ſeinem Rad an unüberſichtlicher Kürve mit einem Radfahrer zuſammen, der nicht auf ſeiner richtigen Fahrſeite geblieben war und außerdem noch einen Schuljungen auf ſeinem Rade mitfahren ließ. Der Raoͤler wurde mit komplizier⸗ tem Schenkel⸗ und Beinbruch ins Krankenhaus ein⸗ geliefert, der Motorradlexr mußte ſeine Fleiſchwun⸗ den verpflaſtern und die Räder wurden demoliert. Blick ins Rathaus Aus der letzten Natsſitzung Der Haushaltsplan iſt zum erſtenmal nach der neuen Haushaltsverordnung aufgeſtellt, die ein reichs einheitliches Gemeindehaushaltsrecht geſchaffen hat. Die letzten Abſchlußziffern des Heidel⸗ berger Haushaltsplans 1938 ſtehen augen⸗ blicklich noch nicht feſt, weil die endgültige Rege⸗ lung des Finanzausgleiches durch das Land Baden noch nicht durchgeführt iſt. Nach den kürzlich erſchienenen Reichsrichtlinien über die Ausgeſtaltung von Mufik⸗ ſchulen für Jugend und Volk wurde die Erwachſenen⸗Muſikſchule eine Ein⸗ richtung des Volksbildungswerkes, während die Jugendmufikſchule als ſtädtiſche Einrichtung aufgebaut wird. Die Jugendmuſikſchule gliedert ſich in den Singklaſſenunterricht, der in der Städt. Sing⸗ ſchule unter Leitung von O. Erhardt erteilt werden wird, und den Inſtrumentalgruppenunterricht, der Dr. Henn in ſeinem Konſervatorium übertragen wird. Nähere Mitteilung kaun die Oeſſentſieit Ende September erwarten. Die neue Muſik⸗ ſchule wird ſchon im kommenden Winterhalbjahr ihre Arbeit aufnehmen. Breslaufahrer kehren heute zurütk Heute, Dienstagabend, werden die Breslau⸗ fahrer unſerer Gegend im Sonderzug vom Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt heimkehren. Die Stadt Heidelberg wird ſie feſtlich empfangen und veran⸗ ſtaltet für ſie eine eigene Feier. Der Empfang findet auf dem Marktplatz ſtatt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Reichsſeſtſpiele: Die Freier“, 20.30 Uhr im Schloßhof(bei Regen„Der Wi erſpenſtigen Zähmung“ im Königsſgal)]. Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Haändzeichnungen Heidelberger Romantiker“. Haus der Kunſt: Ausſtellung„Das deutſche Gold“, Ge⸗ mäldeausſtellung Truppe⸗Nerud. Aus den Kinos: Schloß⸗ Filmtheater:„An der blauen Adria“.— Gloria: „Der unmögliche Herr Pitt“.— Odeon:„Zwiſchen Haß und Liebe“,— Kammer und Capitol: Neues Progromm. Haft für Schuleſchwänzen * Ludwigshafen a. Rh., 2. Auguſt. Fünf Tage Haft diktierte der Amtsrichter einer dreißigjährigen Ehefrau zu, die das Fernbleiben ihres Kindes vom Schulbeſuch damit begründen wollte, ſie habe keine Kleider für das Kind gehabt. Nach der Beweisaufnahme handelt es ſich bei der nun Ver. urteilten um eine aſoziale Perſon. Heimalmuſenm im Auguft geſchloſſen Die ſtädtiſche Nachrichtenſtelle teilt mit: Das Heimatmuſeum der Stadt Ludwigshafen am Rhein(ſtadt⸗ und bezirksgeſchichtliche Sammlungen) in der Wredeſtraße 1 bleibt während des Monats Auguſt für die Oeffentlichkeit geſchloſſen. Gefängnis für Milchpantſcherin. Das Amtsgericht macht bekannt, die Milchverteilerin Luiſe H. in Lud⸗ wigshafen ſei durch Strafbefehl wegen Milchfäl⸗ ſchung zu zwei Wochen Gefängnis verur⸗ teilt worden. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: i bis 1s Uhr Konzert des Saaorpfalz⸗ Orcheſters. 20.30 bis 22.30 Uhr 8. Gaſtſpiel des Londes⸗ theaters Sgarpfalz„Die Freier“. Pfalsbau⸗Kaffeehaus: Dllettanten⸗Abend. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Banyeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Leſeſaal des selellſchaftshauſes: Geöffnet 18 bis 20 Ußr. Geſellſchaftshaus: Kelonialausſtellung. Köln⸗Düſſeldorſer Nheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. Dichtfyplele: Union⸗Theater:„Der Vogelhändler“,— Im übrigen neue Spielfolgen. Oppau, 2. Auguſt. Dem Ehepaar Johann Böhn und Frau Anna Maria, geb. Stepfan, wohn⸗ haft in Oppau, Friedrichſtraße, wurden anläßlich ſeiner goldenen Hochzeit viele Ehrungen zuteil.— Einer unſerer älteſten Einwohner, Herr Heinrich Schuler, Iſoliermeiſter i.., wohnhaft in Oppau, Kirchenſtraße, beging ſeinen 88. Geburtstag. 8. Seite Nummer 350 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 2. Auguſt 1983 Die Tragik der Raſenſpielerinnen j 8 Handballfrauen waren vor acht Tagen nach reslau gefahren, um dort in den Endſpielen zu beweiſen, daß die vorjährige Niederlage gegen TiB Berlin in der ſchlußrunde nicht ganz in Ordnung war. In Halle hatte 5 damals faſt den Anſchein, als ob dasKönnen der Raſen⸗ ſpielerinnen ſchwächer geworden wäre. An einen Sieg in rſchaft glaubten nur die wenigſten unſerer Mä⸗ uch die nur im innerſten ihres zappeligen Herz⸗ Dann kam es aber doch ganz anders. Mit 11:1 wurde Königsberg geſchlagen. Die Höhe des Sieges bedeutete dabei aber gar nichts. Das Spiel des badiſchen Meiſte war ſo vollendet und zielbewußt, daß ſchon am Mittwoch in Breslau bei den ſachverſtändigen Männern des Fach⸗ amtes(nicht Mannheims) die Meinung feſtſtand: Dieſes Mal ſchafft es der Bf! Mit ruhiger Ueberlegung und vollem Einſatz ging es in die Vorſchlußrunde gegen Eims⸗ büttel amburg, die Mannſchaft, die ſchon zweimal im Endſpiel den Mannheimerinnen den Titel wegſchnappen konnte. Trotz aller Aufregung zeigte VfR in dieſem Spiel wieder ſeine gute Leiſtung des Vortages, zeigte eine meiſter⸗ liche Abwehrleiſtung und war im Sturm ebenſo gut auf⸗ einander abgeſtimmt, daß Eimsbütte! verloren war.:0 führte Mannheim bei der Pauſe;:0 wenige Sekunden vor Schluß. Eimsbüttel kam erſt kurz vor dem Abpfiff zu ſeinem Ehrentreffer. Mit 511 beſiegten die VfR⸗Mädel erſt⸗ mals den deutſchen Meiſter Eimsbüttel⸗Hamburg und ſchal⸗ teten dieſen damit aus dem Wettbeewrb aus. Berlin hatte ſich gegen Stahlunion Düſſeldorf viel ſchwerer getan, um :3 ſiegen zu können. Nun waren die Mädels des VfR, die in Breslau den denkbar beſten Eindruck hinterließen, hoher Favorit. End⸗ lich am Zielband! So hoffte man nun auch bei den Ver⸗ antwortlichen der Mannſchaft. Kees und Fuchs trafen da⸗ bei ihre Vorbereitungen für dieſen letzten ſchweren Gang nicht minder ſorgfä'tig. Dann aber kamen die Keulenſchläge des Schickſals, traten alle die Momente gegen den VfR in Epſcheinung, die auch der ſtärkſten Mannſchaft das Rück⸗ grat brechen. Zunächſt gab es wieder für einige Mädels eine ſchlafloſe Nacht. Die Quartierfrage konnte nicht ſo gelöſt werden, wie es für Mannſchaften, die im Endkampf um die Meiſterſchaft ſtehen, unbedingt notwendig iſt. Dies trifft übrigens für alle zu. Dann wurde die Wahl, wer die Trikots wechſeln muß, vertoren. Im Spiel ſelbſt waren die Mädels aber da. Frau Winter ſtand im Tor und bot hier eine Leiſtung, wie noch in keinem Spiel zuvor. In der Hintermannſchaf l wohl Schleicher, aber die Bechold, Hauck, Zell, Schieſtl und Welz deckten ſo ſicher und konſequent ab, wie man es ſe bei Männer⸗Mannſchaften nicht oft ſehen kann. Der An⸗ griff operierte von hinten heraus. Er war leider nicht in der Verfaſſung der beiden Vorſpiele. Die Würfe waren viel ungenauer und dazu ließ man das Flügelſpiel faſt ganz außer Acht. Im Sturm hatte man es diesmal in der Hand, den Sieg ſicherzuſtellen. Hier verſagten aber die Nerven und ſo erfüllte ſich wieder das Geſchick des VfR Mannheim, nur Zweiter in der deutſchen Meiſterſchaft zu werden. Aber auch dieſer zweite Platz iſt ehrenvoll und verdient ſeine Anerkennung. In allen Kritiken kommt zum Aus⸗ druck, daß die Mannheimerinnen ebenſo den Sieg ver⸗ dient hätten wie Berlin. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: Mannheim ſtellte die techniſch beſſere Mannſchaft ins Feld! Die Anerkennung kam auch in dem herzlichen Beifall der 25 000 Zuſchauer zum Ausdruck, die dem Unterlegenen den Sieg gegönnt hätten und auch auf ſeiner Seite geſtanden waren, dabei aber auch die Leiſtungen der Gegenſeite be⸗ klatſchten. Groß war die Enttäuſchung bei unſeren Mädels nach folgte.:3, wieder mit einem Tor Unterſchied ging die Mei⸗ ſterſchaft verloren! Wenn unſere Mädels am Dienstag⸗ abend zuſammen mit den anderen Breslaufahrern zurück⸗ kommen, dann ſollte ihnen Mannheims Sportgemeinde durch einen herzlichen Empfang über die erſten ſchweren Mi⸗ nuten hinweghelfen. 5 Jahre nacheinander in greifbarer Nähe des Zieles zu ſein, und doch zurückſtehen zu müſſen, das iſt bitter. Wenn man aber allen Mißgeſchicken zum Trotz doch nicht die Flinte ins Korn wirft und weiter⸗ kämpfen will, dann kommt damit der ſportliche Geiſt dieſer Mannſchaft zum Ausdruck die ſich noch während des Um⸗ ziehens verſprach, nun erſt recht es noch einmal zu ver⸗ ſuchen und doch dem Schickſal trotzen zu wollen. Vier britiſche Rekorde Beim„Bank Holiday-Svortſeſt“ in London im Auguſt in im rieſigen Wembley⸗Stadion durchgeführt, wo auch diesmal wieder die beſten Athleten aus 17 Nationen verſammelt waren, unter ihnen neun Amerikaner, Italien, Frankreich, Hol⸗ land, Eſtland, Griechenland, Dänemark, Norwegen und Ungarn hatten ebenfalls ihre beſten Vertreter enkſandt, ſo daß die Veranſtaltung ſchon eine kleine Vorprobe für die Europameiſterſchaften war. Die Leiſtungen waren zum Teil recht gut, es wurden viezemene, britiſche Rekorde aufgeſtellt. A, K. Brown durchlief die 440 Yards in 47,6 Sekunden, Sidney Wo o⸗ derſon benötigte für die 880 Yards nur:50,90 Minuten. Der Amerikaner Patterſon ſiegte im 440⸗Yards⸗Hür⸗ denlauf mit genau 53 Sekunden, während der Ungar Varſzeghi im Speerwerfen mit einer in Großbritan⸗ nien bisher noch nicht erreichten Weite von 72,31 Meter auf. Ueberaus ſpannend verliefen die Rennen über 100 Yards, 220 Yards und 120 Yards Hürden, die Walker in 6,9 bzw. 21,7 Sek. und Allan Tolmich in 14,6 Sekunden gewannen. Die auf dem zweiten Platz endenden Läufer aber erzielten kaum ſchlechtere Zeiten. Sehr gut waren auch die Leiſtungen in den Wurfübungen. Oberweger ge⸗ wann das Diskuswerfen mit 50,27 Meter und der Eſtlän⸗ der Kreek das Kugelſtoßen mit 15,86 Meter. Die Ergebniſſe: 100 Pards: 1. Walker(USA) 9,9; 2. Oſendarp(Hol⸗ land); 3. Mariani(Italien).— 200 Yards: 1. Walker (USA) 21,7; 2. Oſendarp(Holland); 3. Pennington(Emg⸗ fand).— 440 Yards: 1. Brown(England) 47,6(britiſcher Rekord); 2. Fritz; 3. Herbert(us).— 880 Pards: 1. Wopderſon(England):58,(Britiſcher Rekord); 2. Lanzi (Italien); 3. Beumann(Holland).— 1 Meile: 1. Fenske (Sen):19,44; 2. Pell(England); 3. Jannsſon(Schweden). — 3 Meilen: 1. Nofi(Polen) 14:23,2; 2. Beviacqua(Ita⸗ lien]; 3. Emery(England).— 120 Yards Hürden: 1. Tol⸗ mich(US) 14,6; 2. Finlay(England); 3. Thornton(Eng⸗ land).— 440 Yards Hürden: 1. Patterſon(US) 53 Sek.; (britiſcher Rekord); 2. Joye(Frankreich); 3. Kovacs (Ungarn).— Weitſprung: 1. Hanſen(Norwegen) 7,24 Meter; 2. Breach(England) 7,21 Meter; 3. Perina 6,94 Meter.— Hochſprung: 1. Walker(us) 1,95 Meter; 2. Prafferty(Irland) und Stubbs(England) je 1,3 Meter. — Stabhochſprung: 1. Warmerdam(USA) 4,27 Meter; 2. Patterſon(USA) 4,05 Meter; 3. Larſen(Dänemark! 3,81 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Kreek(Eſtland) 15,86 Meter, 2. Ryan(US) 15,69 Meter; 3. Gierutto(Polen] 14,34 Meter.— Diskuswerfen: J. Oberweger(Italien) 50,27 Meter; 2. Levy(USA) 49,61 Meter; 3. Syllas(Griechen⸗ land) 47,58 Meter.— Speerwerfen: 1. Varſzeghi(Ungarn) 72,4 Meter(britiſcher Rekord); 2. Iſſak(Eſtland) 71,09 Meter; 3. Jurgis(Eſtland) 66,72 Meter. Kunſtſpringer Otto Volk außer Kampf geſetzt Der bekannte Mannheimer Kunſtſpringer Okto Volk⸗TV 1846, der nach den Deutſchen Meiſterſchaften in Darmſtadt mit den beſten deutſchen Springern zur Schleſtenfohrt ſtar⸗ tete, mußte noch dem Kampf in Hamburg, wo er im Turm⸗ ſpringen Zweiter wurde, infolge Blinddarmentzündung ins Hamburger Kronkenhaus eingeliefert werden, wo er ſofort operiert wurde. Hierdurch ging er ſeiner Chance verlustig, ſeine bisherige Erſolgsſerie fortzuſetzen, wobei beſonders auf ſeinen Einſatz bei dem Deutſchen Turn⸗ und Sportſeſt Breslau große Hoffnungen geſetzt wurden. Volk keilte aus Hamburg mit, daß er ſich bereits auf dem Weg der Beſſerung beſindet. Mit Fick und Flanagan Die US A⸗Schwimmer für Berlin Im weiteren Verlaufe der amerikaniſchen Schwimm⸗ Meiſterſchaften, die in Louisville ausgetragen wurden, ge⸗ lang es Adolf Kiefer, im 900⸗Meter⸗Lagenſchwimmen mit :02 einen neuen Landesrekord aufzuſtellen. Amerikas Weltrekordſchwimmer Flanagan ſicherte ſich den Sieg im 880⸗DYards⸗Kraulſchwimmen. Mit 10:11, blieb er nur vier Sekunden über ſeiner Weltbeſtleiſtung. Im 100-Meter⸗ Kraulſchwimmen ſiegte Pekex Fick in der für ihn mäßigen Zeit von 100,2 mit einer Armlänge vor Otto Jarotz. Im Anſchluß an die amerikaniſchen Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften wurde ſofort die Usa ⸗ Mannſchaft für die im Auguſt vor ſich gehende Europareiſe zuſammengeſtellt, in der ſich die zur Zeit beſten amerikaniſchen Schwimmer be⸗ finden. Auch Adolf Kiefer erhielt eine Aufforderung, mit nach Europa zu fahren, mußte aber abſagen. Unter Leitung des Trainers Kiphuth von der Nale⸗Univerſität werden folgende Schwimmer die Europareiſe antreten: Peter Tick, Ralph Flanagan, Alfred Patnick, Wiliam Neunzig. Jim Werſon, Takaſhihi Roſe, Paul Wolf, Otto Jarotz und Albert Root. Als Erſatzleute wurden beſtimmt: Carl Clark, John Riley, Kioſhi Nakama, Fred van Dyke, Michael Soyka, Thomas Heynie, Edward Kirar und Paul Herron. Bereits am 5. Auguſt wird die Mannſchaft von Neuyork aus mit der„Bremen“ die Ueberfahrt nach Deutſchland antreten und dann noch genügend Zeit haben, ſich vor dem Start mit dem europätiſchen Klima abzufinden und ſich auf den großen Erdteilkampf Europa- USA vorzubereiten, der am 20. und 21. Auguſt im Berliner Olympia⸗Stadion zum Austrag kommen ſoll. Vegeiſterter Empfang für Jenny Kamersgaard in Kopenhagen Kopenhagen bereitete am Sonntag der aus Deutſchland zurückgekehrten Oſtſeebezwingerin Jenny Kamersgaard einen begeiſterten Empfong. Auf dem Rathausplatz hatten ſich etwa 20000 Menſchen angeſammelt, die ihr zujubelten, als ſie ſich um 15 Uhr auf dem Balkon der Zeitung„Tid⸗ ningen“ zeigte und mit einigen Worten für den Empfang dankte. Vorher war ſie Gaſt des Blattes bei einem klei⸗ nen Empfang geweſen, an dem leitende Männer und Frauen des Schwimmſports und andere teilnahmen. Lor⸗ beerbekränzt und mit zwei großen ſilbernen Pokalen in den Händen, nahm ſie um 15.30 Uhr in einem blumen⸗ geſchmückten Aut) zwiſchen ihren Eltern Platz und fuhr, aufs neue ſtürmiſch bejubelt, durch die Straßen der Stadt bis hingus noch dem Hotel Bellevue in Klampenborg, wo ſich neue Zuſchauermaſſen eingefunden hatten. Von einer Tribüne herab erzählte Jenny Kamersgaard in ſchli hten Worten von ihrem Schwimmen über die Oſtſee bis nach Deutſchland. In herzlicher Anſprache wurde ihr für ihre Tat der Dank ausgeſprochen. Europameiſterſchaft der Motorradfahrer Kluge und Meier ausſichtsreich Mit der Holländiſchen Touriſt Trophy wurde ein wei⸗ terer Lauf zur Europameiſterſchaft der Motorradfohrer entſchieden. Kluge und Petruſchke konnten bei den„Klei⸗ nen“ ihre Poſttion weiter feſtigen, und in der Halbliter⸗ klaſſe iſt Meier durch ſeinen Erfolg erheblich nach vorn gekommen, ſo daß abch in dieſer Kategorie der Titel an einen Deutſchen fallen könnte. Der Stand nach fünf Wett⸗ bewerben: 250 cem: 1. E. Kluge⸗Deutſchlond(Auto⸗Unlon⸗ Dar W 30.; 2. B. Petruſchke⸗Deutſchland(Auto⸗Union⸗ Da) 20.; 3. H. Goblenz⸗Deutſchland(Da W) 11.; 4. G. Wood⸗England(Excelſior) 5.; 5. A. Hartmonn⸗Deutſch⸗ land(Da), W. Winkler⸗Deutſchland(Da), Soprani⸗ Italien(Benelli) und T. Smith⸗England(Excelſior) je J Punkte. 350 cem: 1. E. A. Mellors⸗England(Velocette) 19.; 2. J. H. White⸗England und F. L. Frith⸗England (Norton) je 9.; 4. S. Wünſche⸗Deutſchlond(Auto⸗Union⸗ DW) 8.; 5. Stonley Woods⸗Irland(Velocette), H. L. Dantkell⸗England(Norton) und Cordey⸗Schweiz(Norton) je 6 Punkte. 500 cem; 1. H. L. Daniell⸗England(Norton) 15.; 2. F. L. Frith⸗England(Norton) 14.; 3. G. Meier⸗Deutſchland(BMW) 12.; 4. J. M. Weſt⸗England (BMW), E. A. Mellors⸗England(Velocette) und R. Loyer⸗ Frankreich(Velocette) je 6 Punkte. — Erſtes internationales Luftrennen in Frankfurt am Main— Die Preisträger „Dem erſten internationolen Luftrennen in Frankfurt a. Main am Sonntagmittog wohnte eine große Menſchen⸗ menge bei, die mit größter Begeiſterung den Darbietungen und gewagten Kunſtflügen folgte. Pünktlich um 14 Uhr begann die Veronſtaltung. Das Luftreunen wurde in Form von Handicaps ausgetragen. In der Klaſſe A be⸗ teiligten ſich D ging auf der ) Maſchinen. Das Rennen Rundſtrecke Flughaſen Königsſtädten— Langen— Flug⸗ hafen vonſtatten und wurde von den kleinen Sport⸗ waſchinen, die eine überraſchende Wendigkeit zeigten, in großer Geſchwindigkeit zurückgelegt. Sieger wurde NSF K⸗ Sturmführer Kuhn ⸗ Brandenburg auf Arado 79, die in den letzten Tagen verſchiedene neue Weltrekorde in ihrer Klaſſe aufgeſtellt hatte. Zweiter wurde NSiͤK⸗Obertrupp⸗ führer Helmer(Darmſtadt bei Ulm) auf Klemm 33&, und Dritter die engliſche Fliegerin Miß Glaß auf einer D. H. Moth. In der B= Klaſſe ſiegte der Franzoſe Chategcubrun auf einer Percivial Vega Gull. Zwei⸗ ter wurde Kuhn auf der gleichen Maſchine wie im Ren⸗ nen der-Klaſſe, Dritter Trencle⸗Regensburg auf B. F. 108, Vierter NSicK⸗Hauptſturmführer Gerbrecht⸗Eſſen auf Klemm 32 und Fünfter Oberleutnant Hoffmann aus Lud⸗ wigsluſt auf B. F. 108. Den Abſchluß des Großflugtages brachte am Abend ein Kameradſchaftsabend im„Palmengarten“. Generalleutnchit und Korpsführer Chriſtianſen hielt in launigen Worten eine Begrüßungsanſprache, in der er das Pech und Glück dere Flieger ſchilderte und dann Gauleiter Sprenger und Oberbürgermeiſter Dr. Krebs für die tatkräftige Un⸗ terſtützung bei der Durchſü unternehmens des N Sey ung des erſten großen Flug⸗ 8 it Frankfurt a. M. dankte. Gauleiter Sprenger ve ſprach dem Korpsführer, die jetzt allfährlich in Frankfurt ſtattſindenden Luftrennen des NS 8totkräftig zu unterſtützen, und nahm dann die Preisverteilung und Siegerehrung vor. Den Preis des Generolſeldmarſchalls Göring erhielt Ny K⸗Sturmführer Hans Kuhn ⸗Brandenburg, dex Sie⸗ ger der-Klaſſe des internationalen Handeipas, den Preis des Generalleutnants und Korpsführer Chrif an⸗ ſen erhielt der frenzöſiſche Flieger Chategubrun der Sie⸗ ger der Klaſſe B des internationalen Handicaps. In die⸗ ſer Klaſſe erhielt Kuhn einen Preis, geſtiftet von der Flugzeuginduſtrie, für ſeinen hervorragenden zweiten Platz in der Klaſſe B. 5 Dann wurden noch die Sieger aus dem Wettbewerb „Flug zum Mittelrhein“ bekanntgegeben. Sieger mit 208 Punkten a 5 wurde Helmut Wellershauſen mit Orter Backwinkel von der Gruppe 10 in Dortmund. Zwei⸗ ter mit 261 Punkten wurde Standartenführer Seybond mit Orter Stricker gon der Gruppe 16 in Karlsruhe. Dritter wurde mit 9 Punkten Sturmführer Kopp mit Orter Hauptſturmführer Schumacher von der Gruppe 15 in Stutt⸗ gart, Vierter mit 245 Punkten Willi Schäfer mit Orter Unteroffizier Love o von der Flugzeugführerſchule in Buer, Fünfter mit 242 Punkton NSiK⸗Monn Pfützer mit Orter Hartl von der Gruppe 16 in Karlsruhe, Seſchſter Feldwebel Teichmonn, Orter Leutnant Hauſer, von der Luftſtaffel 11/255 Landsberg, Siebenter Oberſturmführer Wiehler, Orter Sich, von der Gruppe 16 Karlsruhe. Pferderennen im Reich Karlshorſt(31. Juli) Sadowa⸗Hürden rennen. 2600 /, 3000 Meter. 1. A. Mahn⸗ kopfs Uferſchwalbe(B. Ahr); 2. Favors Prinz; 3. Voll⸗ rads. Ferner: Ala, Mio. Tot.: 20, 11, 12:10. Lg. 71——7. EW: 32:10. Jambus⸗Jagdrennen. 2600 /, 3000 Meter. 1. Rittm. Frhr. v. Ohlens Dorabella(E. Bieſſey); 2. Leuthen: 3. In⸗ länder. Ferner: Charlatan, Illniſch, Sternſchnuppe. Tot.: 31, 18, 12:10. Lg. 546. EW: 52:10. Sommer⸗Preis. 5000 J, 2800 Meter. 1. Frhr. E. v. d. Heydts u. O. v. Mitzlaffs Herzogin(Sauerland); 2. Cid Campeador; 3. Mentor. Ferner: Königskerze, Gronika, Heimatfreude. Tot.: 73, 14, 29:10. Eg. 1½ 2. EW: 460 10. Preis von Erlenhof. 2500 /, 2000 Meter. 1. H. Saubers Martini(E. Bieſſey): 2. Herzbube; 3. Goldkäfer. Ferner: Gueß Again. Austrag. Tot.: 39, 17, 13:10. Lg.——6. EW: 80—10. Nobel⸗Jagdrennen. 7000, 5000 Meter. 1. Obervet. H. Gildes Magul(H. Michaels); 2. Cyklop: 3. Lufthauch. Ferner: Petrarca. Tot.: 56. 21, 19:10. Eg. 25. EW: 21610. Elpis⸗Flachrennen. 2500, 1800 Meter. 1. A. Daubs Altvater(A. Murphy); 2. Pons; g. Gaſtrecht. Ferner: Carrratſch. Tot.: 30, 11, 11:10. Lg. 1K W. EW: 40:10. Friſchlings⸗Preis. 3400 /, 3000 Meter. 1. K. Beckers Feuernelke(W. Wolf): 2. Meiſterſang: 3. Lord. Ferner: Königskerze, Michel. Tot.: 15, 11. 13:10. Lg. 4-W. EW: 28:10. Film⸗ Ausgleich. 2400 J, 1400 Meter. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Feenland(F. Lengert): 2. Cobra: 3. Königsparade. Ferner: Serena, Octaviana, Zakuska, Fulda, Luzie. Tot.: 388, 19, 16, 28:10. Lg.——K. EW: 296:10. Neuß(31. Juli) Preis von Mydlinghoven. 2000 Mark, 1600 Meter: 1. C. Buſchkamps Gnu(H. Starnecker); 2. Coeuras, 3. Fa⸗ land. Ferner: Noſtrus, Kohinor, Gamin, Partitur, Folge. Toto: 24, 14, 18, 56:10. Lg.:——1. EW: 86:10. Wolkenflug⸗Hürdenrennen. 2800 Mark, 2400 Meter: 1. Dr. G. Zapps Luftibus(J. Hochſtein); 2. Colorado; 3. Zelina. Ferner: Goldhawk, Thammo, Tinos, Frau Luna, Erſte von Bonnenberg. Toto: 35, 13, 13, 13:10. Lg.:-10. EW: 88:10. Preis von Ludenberg: 2700 Mark, 2000 Meter: 1. W. Maffays Senſe(L. Haut): 2. Agnat; 3. Xerxes. Ferner: Palapaia, Athenerin, Großmeiſter. Toto: 72, 14, 11, 12:10. Lg.:-- 1½. EW: 38:10. Neußer⸗Hürdenrennen. 4600 Mark, 2800 Meter: 1. Frau Haniel⸗v. Rauchs Turmvogt(R. Mämecke); 2. Lim⸗ perich; 3. Kukurz. Ferner: Epikur, Berna. Toto: 15, 13, 16:10. Lg.: 110. EW: 64:10. Preis von Ravensberg. Schüttes Fandango(E. Stock); Commodore. Ferner: Sandmann, Anfänger, S Lg.: H— 9H. EW: Eiger⸗Jagdrennen. Maffays Ideal(Männecke); ner: Lebeusart, Spitzweg, 15:10. Lg.: K. 6 W. EW. Preis von Hattingen. 2600 Mark, 1400 Meter: 1. f. Wiehes Aehre(L. Haut); 2. Mauriza; 3. Bribora; 4. Bo⸗ 3100 Mark, 1600 Meter: 1. 5. 2. Vaterlandsliebe; 3. 90 Mark, 3200 Meter: 1.. Lavant; 3. Enthuſtaſt. Fer⸗ dkorn. Toto. 62, 14, 18, 192:10. lero. Ferner: Glücksvogel, Konzertmeiſter, Fechter, Florian, Geyer, Thuribert, Wernigerode, Galeopſis, Ottorico. Toto: 56, 15, 13, 14, 20:10. Lg.:-2 SW: 10410. Preis der Gilbach. 1400 Mark, 1600 Meter: 1. ß. Goſſelkes Ma Cochette(A. Dreiskämper); 2. Champagner; 3. Saarfreund. Ferner: Horus, Bergamotte, Anitrg, Giebel, Dammbruch. Toto: 53, 19, 16, 31:10. Lg: 72 bis 2. EW: 178210. Magdeburg(31. Juli) Preis von Hannover(850“/, 1350 Meter): 1. J. Süß⸗ manns Hagelſchlag(§. Mertinkat); 2. Archimedes; 3. Fürt Casimir. Ferner: Malve, Tornado. Toto: 32, 16, 10110. Ig. H 2% 3. EW: 112.10. 4 Preis von Halle(2350 /, 1200 Meter]: 1. Frl. v. Her⸗ renſchwands Muſa(R. Zachmeier); 2. Schwerenöter, 8. Heimweh. Ferner: Sportmädel, Darina, Mautilltz, Feu, Toto: 16, 12, 20, 15:10. Lg.=. EW: 185710. Preis von Breslau(1950 J, 2500 Meter): 1. Lt. H. Nel⸗ tes Ellen(H. Nette); 2. Ducko; 3. Grauikos. Fernek; Jugdſprung, Gnädiges Fräulein, Frouenheld. Toto: 57, B, 13, 14:10. Sg. 21.%. EW: 276110. Preis von Leipzig(2750/ 1600 Meter): 1. R. Marx Nuber(R. Schmiöt); 2. Leopard; 3. Feuerwarte. Ferner: Cotilina, Montebello, Kanzliſt, Morgenruf, Schneekönigin. Toto: 57, 35, 24, 47:10. Lg. H 1. CW: 492710 Preis von Gotha(3100 /, 4800 Meter): 1. Kay ⸗Regt. 17 Prima(Et. Frhr. Kreß von Kreſſenſtein); 2. Viktor. Fer⸗ ner: Reichsmark, Wiltrud, O.., Kurfürſt(alle geſtürzth, Toto: 61, 27, 45:10. Cg. W. EW: 42810. Preis von Deſſau(2450 ¼, 2100 Meter): 1. Geſt. Myd⸗ linghovens Freiſchärler(J. Vinzenz); 2. Inſhalloh;) Sankt Peter. Ferner: Genoveva, Varthun. Toto: 28, 1 14:10. Lg. 2K. EW: 50:10. Preis von Dresden(2100, 1350 Meter): 1. Stal Hagens Pyramide(W. Littmann) und R. Dietrichs Trorg (F. Müller) TR; 3. Kampſſpiel. Ferner: Maghyar, Mar, git, Rani 2, Walküre. Toto: 22, 10, 16, 12, 11.10. 95. TR—3— 253. GW: 45:10. 5 Kleine Sport-Nachrichten 100 Motorräder auf dem Sachſenring Großer Motorrad⸗Preis von Europa in Hohenſtein Rund 100 Meldungen ſind für den Großen Motorrad⸗ Preis von Europa, das bedeutendſte Motorradrennen der Welt, am kommenden Sonntag auf dem durch Umbau ge⸗ waltig verbeſſerten Sachſenring bei Hohenſtein⸗Ernſtthal eingegangen. Die beſten Fahrer Europas werden ſich hier auf den ſchnellſten Maſchinen einen Kampf liefern wie noch nie. Am ſtärkſten beſetzt iſt die 350er⸗Klaſſe mit 47 Fah⸗ rern, 28 ſind in der Halbliterklaſſe ſtartberechtigt und 23 bei den„Kleinen“ bis 250 cem. Bei den Halblitermaſchinen kommt es zu dem mit Spannung erwarteten Duell unſerer BMW⸗Kompreſſor von Meier, Kraus und Schneeweiß mit den engliſchen Norton von Frith und Daniell. Dazu ge⸗ ſellt ſich eine Gilera von Serofini, die allerdings in Holland ſchon geſchlagen wurde. Bei der TT in England blieb Meier durch Pech am Start hängen, und ſeither kamen BMW und Norton nicht mehr zuſammen. Nicht minder ſpannend dürfte der Kampf der 350er Nordoſtwinde in der Rhön Segelflüge nach Weſt⸗ Der neunte Wettbewerbstag der 19. Rhön“ brachte eine weitere Steigerung, obwohl die Windverhältniſſe om Montag gänzlich verändert woren. Starke Nordoſtwinde zwangen zu einer Verlegung der Startſtelle auf den Nord⸗ hang der Waſſerkuppe. Die erſten Stortverſuche endeten mit Tallandungen in der Nähe der Waſſerkuppe. Aber gegen Mittag ſetzte ſtärkerer Wind ein, und bald hatten die Wettbewerbsteilnehmer ihre Segelflugzeuge in die Höhe geſteuert und zogen nach Weſtdeutſchlond über den Horizont davon. Die Landemeldungen kamen auch faſt ausſchließlich aus Weſt⸗ oder Südweſtdeutſchland. In überraſchend großer Zahl wurden Zielſtreckenflüge durchgeführt. Der Flug⸗ platz Soarbrücken wurde»ach 256 Km. Luftlinie von dem Doppelſitzer Döbler⸗Deeg(Nürnberg) und den Einſitzern Treuter(NSF K⸗Gruppe Mitte], Flinſch(Dormſtadt) und Oblt. Flachowſti(Merſeburg) erreicht. Bis in das Saar⸗ ebiet kam mit 232 Km. noch der Schleſier van Huſen. Wettbewerbsteilnehmer gelangten im Zielſtreckenflug nach Trier(254 Km.), und zwar Haaſe(Berlin]), Ludwig Hofmonn(Berlin), der Dresdener Bräutigam, Opitz und Süsdweſtdeutſch and (Darmſtadt), die beiden Hannoveraner Müller und Boy ſo⸗ wie Weimer(Rheinland). Mit einer beſonders ſchönen Leiſtung wartete der Düſ⸗ ſeldorfſer Heidrich auf, dem es gelang, im Zielſtreckenflug ſeine Heimatſtadt(241 Km.) zu erreichen. Er gewann da⸗ mit den Ehrenpreis der Stadt Düſſeldorf und holte für ſeine NS K⸗Gruppe den Preis von 500, der für dieſen Zielſtreckenflug ebenfalls von der Stadt Düſſeldorſ aus⸗ geſetzt war. Nach Karlsruhe(198 Km.) gelangten die Würt⸗ temberger Kraft und Beck ſowie Peters(Mitte) und Wolf⸗ gang Späte(Darmſtadtj. Der jüngſte Wettbewerbsteilneh⸗ mer, Graf von Treuberg 1 hatte mit 220 Km. Baden-Baden erreicht. Weitere Piloten kamen nach Kai⸗ ſerslautern, Speyersdorf bei Neuſtadt a. d. Weinſtraße, Frankfurt, Wiesbaden und vielen anderen Orten Südweſt⸗ deutſchlands. In der Wertung liegt(mit Einſchluß des zweiten Wett⸗ bewerbsſonntages; immer noch Kurt Schmidt(NSck⸗ Gruppe Südweſt) mit 10045 B. vorn, gefolgt von dem Darmſtädter Wolfgang Späte mit 1871, nkten, Treuter (NS K⸗Gruppe Mitte) mit 1800 und Bräutigom(Dresden) mit 1792 Punkten. werden, wo aus Deutschland wiederum Da(Winkler, Wünſche, Hamelehle) und NS(Fleiſchmann, Bodmer, Hentze) die Rivalen ſind. Es iſt dabei noch ſehr fraglich ob ſich unſere Fabrikfahrer gegen die Norton von White und Ruſk ſowie die ſchnelle Velocette von Mellors be⸗ haupten können. Faſt ausſchließlich auf Da W wird das Rennen der 250er⸗Maſchinen gefahren, Kluge, Petruſchke und Bungerz bilden eine ſtarke Front, der auch von den Benelli⸗Fahrern Roſetti, Soprani und Dickwell kaum Ge⸗ fahr droht. Mit den Privatfahrern iſt nach den bisherigen Ergebniſſen nur ſchwerlich zu rechnen. Deutſche Steher⸗Meiſterſchaſt Die deutſche Steher⸗Meiſterſchaft 1038 wird am kommen den Sonntag, 7. Auguſt, auf der Nürnberger Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller, die bereits dreimal dieſes Mei ſterſchaftsrennen erlebte, entſchieden. Noch kann über den Ausgang der Meiſterſchaft nichts geſagt werden, denn zu vor finden am 3. Auguſt in Hannover die beiden Ausſcheſ⸗ dungsläufe ſtatt, die aus 19 ſtartberechtigten Bewerber die acht bis neun für den Endlauf qualifizierten ermitteln ſollen. Sowohl die ſeit Jahren die Spitzenklaſſe des deul⸗ ſchen Steherſports bildenden Fahrer, als auch der geſamte Nachwuchs wird in zwei Läufen über je 100 Klm. in Han⸗ nover an den Start gehen. Im Endlauf werden wir ſicherlich folgende Fahrer wis derfinden: Weltmeiſter Walter Lohmann, der ſeine augen blickliche Form in Berlin nachdrücklich unter Bewels ſtellte, den Titelverteidiger Adolf Schön, den vierfachen deutſchen Meiſter Erich Metze und den ſtarken Berliner Georg Stach. Für die reſtlichen Endlaufplätze kommen in erſtet Linie Toni Merkens, Paul Krewer, Kurt Schindler, Her⸗ mann Hille, Adolf Wißbröcker und Erich Ifland in Frage Außerdem aber verzeichnen die Vorläufe noch einige ſtat Nachwuchsfahrer, von denen aber wohl nur Leuer(öl) und Ilſe(Bochum) die Kraft aufbringen können, ſich füt die Entſcheidung durchzuſetzen. Der Endlauf in Nürnberg wird dann ein großartiges Rennen werden. — — e Iſt guter Rat teuer? In ber Zeitſchrift„Bampf der Gefahr“ koſten vlele gute Ratſchläge nur 1o Pfennig! asd — — 988 4 .11 werb ieger ikler, mer, glich, hite be⸗ das Iſchke den Ge⸗ rigen Dienstag. 2. August 1938 HANDELS. unn R e Das große Wirischaffsbeben Am 2. Auguſt 1914 fing für Deutſchland, Frankreich, Rußlond der Weltkrieg an. ir die habsburgiſche Doppel⸗ monarchie hatte er, als Kampf gegen Serbien, bereits einige Tage früher begonnen, die fünfte der beteiligten Großmächte, England, folgte am 4. Auguſt. In kurzen Broß Teil der Erde ſein Antlitz völlig Tagen hatte ein großer Te b tlitz verwandelt; in allen Leb reichen der kämpfenden Staaten und Völker war dos Daſein unter neue, unab⸗ ſehbar veränderte, unerprobte Bedingungen geſtellt. Nur erfaßte man kaum irgendwo, in welchem Ausmaß. Man begriff, es war ein europäiſcher Krieg vom erſten Tog an; und wenn man zuerſt ſich noch nicht ganz entſchließen konnte, ihm die düſter ſchickſalsbewußte Bezeichnung eines „Weltkriegs“ zu geben, ſo wurde doch bald ſchon deutlich, daß es kein Land der Erde gab, das nicht mindeſtens mit⸗ telbar in den alles mit ſich reißenden Wirbel dieſes Ge⸗ ſch s hineingezogen ward. Auch in den unmittelbar kompfbeteiligten Ländern verſtanden manche Mitlebenden nicht, was vor ſich ging. Aber noch weniger Einſicht hatte man in die Seite des Krieges, die gerade für ſeine un⸗ geheure Ausdehnung und Dauer mindeſtens mitentſchei⸗ dend war: ſeine Beziehung zur Wirtſchaft des einzelnen Volkes wie der Welt. Krieg und Wirtſchaft, das war eine Gleichung, die nie⸗ mand auflöſte. Wurde, manchmal ſchon wührend des Kampfes, der Weltkrieg als ein„Wirtſchaftskrieg“ bezeich⸗ net, ſo geſchah damit dem großen Ringen ebenſo Unrecht wie— der Wirtſchaft. Meinte, in der Zeit vor dem Ein⸗ tritt der Vereinigten Staaten in den Krieg, ein Amerika⸗ ner, Heldentum und Aufopferung ſeien etwas Alther⸗ gebrachtes, das Außerordentliche und Bewundernswerte des Zeitgeſchehens ſei vielmehr das beiſpielloſe Rieſenmaß der finanziellen, wirtſchaftlichen Bewegungen und Um⸗ ſchichtungen, ſo war das ſo einſeitig wie kaltherzig. Die entgegengeſetzte Betrachtungsweiſe aber, die von der Ver⸗ flochtenheit von Krieg und Wirtſchaft nichts wußte oder nichts wiſſen mochte, war ein doppelt verhängnisvolles Vorbeiſehen an dem, was eben nicht überſehen werden durfte. Doppelt, weil es nicht nur eine tatfächlich mangel⸗ hofte wirtſchaftliche Kriegsvorbereitung zur Folge hatte, ſondern weil es, im engſten Zuſammenhang damit, auch die Beurteilung der Kriegsereigniſſe verzerrte. Beiſpiel ſolcher Verzerrung iſt die Axt, wie über die vermutliche Dauer des Weltkriegs gedacht wurde. Soweit man Wirtſchaftsfragen überhaupt als weſentlich in Be⸗ tracht zog, ging die verbreitetſte Meinung dahin, ein Krieg ſolchen Ausmaßes könne nur kurz ſein. Bevor er Zeit hätte, über ſein urſprüngliches Ausbreitungsgebiet hinaus⸗ zuwachſen, werde den Beteiligten, jedenfalls den Schwä⸗ cheren unter ihnen, der finanzielle Atem ausgegangen ſein, der Krieg ſich ſelbſt ausgehungert haben. Braucht noch geſagt zu werden, daß es in Wirklichkeit umgekehrt war? Je tiefer der Krieg die Wirtſchaft der Kämpfenden wie der Halb⸗ oder Ganzneutralen auf⸗ und umpflügte, je größere Teile des Kapitals, der Güter, Arbeitskräfte und Arbeitsmittel der Welt er in Auſpruch nahm, zerſtörte, umſchichtete und bewegte, deſto weiter mußte er um ſich greifen, deſto mehr Staaten wurden unmittelbar oder mittelbar in ihn hineingezogen, deſto länger dauerte er. Nur allzu anſchaulich wurde dieſer Zuſammenhang durch die Kriegsbetetligung der Vereinigten Staaten und durch das, was über die wirtſchaftlich⸗finanziellen Urſachen in Amerika ſelbſt mit rechneriſcher Genauigkeit feſtgeſtellt worden iſt. Die USA hatten in der Kriegsführung der Alliterten Geldwerte„angelegt“, ſo rieſige, daß ſie deren Gefährdung nicht glaubten zulaſſen zu können. Was trotzdem daraus geworden iſt, das ſchwindlige Um⸗ ſichſelberdrehen der„Kriegsſchulden“, braucht hier nur er⸗ wähnt zu werden. Aber wie hatte man ſich die Kriegs⸗ ſinanzierung, ihre Auswirkungen und ihre vermeintlichen Grenzen, überhaupt vorgeſtellt? Es fehlte in den Jahren, ſogar Jahrzehnten vor dem Weltkrieg nicht an Schätzungen der Koſten, die ein Kampf zwiſchen Großmächten verur⸗ flachen mütſſe. Dieſe Berechnungen blieben hinter der Wirk⸗ Achkeit zwar immer noch weit zurück, aber doch nicht ſo welt, mie die Schlußfolgerungen ſich von ihr entfernten. Man ſchätzte die täglichen Kriegskoſten auf etwa 20 Mil⸗ lionen Goldmark oder Goldfranken. Das machte in einem halben Jahre— weiter wagte man kaum zu denken— für mehrere Beteiligte zuſammen vielleicht 15, mit den nachträglichen Koſten vielleicht 20 Milliarden Goldmark. Wie, fragte man ſich, ſollten weſentlich höhere Summen als dieſe überhaupt aufgebracht werden? In Wirklichkeit be⸗ lief ſich der Weltkriegsaufwand für Deutſchland allein auf kund hundert Milliarden, bei England und den Vereinigten Staaten auf noch mehr, und die Geſamtkoſten aller Krieg⸗ führenden erreichten die betäubende Summe von 800 Mil⸗ liarden deutſcher Mark oder einer vollen Billion Gold⸗ franken. Dennoch beruht der Schätzungsfehler, den vor dem Krieg auch gute Rechner begingen, nicht etwa auf einer Unter⸗ wertung des Reichtums der Welt. Was man verkannte, war das Weſen der Kriegswirtſchaft und die Veränderung der Maßſtäbe, die ſie mit ſich brachte. Es fehlte, wie die Erfahrung, ſo die ſochliche Vorbereitung auf dieſem Ge⸗ biete; es ſehlte, im großen genommen, an dem, was wir heute Wehrwirtſchaft nennen. Was iſt Koſtenaufbringung im Krieg? Inanſpruchnahme von Arbeitskräften; ihre Um⸗ Leitung von den Gütern des ſonſtigen nach Möglichkeit eitn⸗ geſchränkten Verbrauchs auf das Kriegsnotwendige. An Arbeit konnte es ſomtt nicht fehlen und, da ſie verhältnis⸗ mäßig hoch bezahlt wurde, auch nicht an Einkommen, Alles das wurde zunächſt nicht verſtanden. Anfangs befürchtete man raſch eintretenden Geldmangel; dann, trotz der Kriegs⸗ abweſenheit von Millionen Männer Arbeitsloſigkeit. Die Folge war, hüben wie drüben, der Ruf nach Einfachheit und Sparſamkeit, dann, faſt unvermittelt und ebenſo gut ge⸗ meint, die Mahnung,„verſchwenderiſch“ zu ſein. Als aber nach wenigen Monaten ſich zeigte, daß Arbeitsmangel wahr⸗ datig die geringſte Sorge war und daß der beſchleunigte Kreislauf des Geldes die jeweils verausgabten Summen lehr ſchnell wieder auf der Habenſeite der Wirtſchaft er⸗ ſcheinen ließ, kamen ſelbſt Wirtſchaftsgeſchulte zum treu⸗ herdigen Fehlſchluß, das Volk werde durch den Krieg immer reſcher. War dies eine durch den„Gelsdſchleier“ hervor⸗ gebrachte Augentäuſchung, ſo waren, wie in der ganzen Welt, die Kriegskoſten frei nuch auch nicht wirtſchaftliche Rein⸗ verluſte. In viel höherem Grade waren ſie Wertbewegun⸗ gen, Umſchichtungen. Und ſomit hinterließ das große Wirt⸗ ſchaftsbeben, das der Krieg gleichfalls war, auch in dieſem Bereich eine veränderte Weit. Verordnung Über die Umrechnung fremder Währungen bei der Berechnung der Wechselsſeuer vom 27. Juli 1938 Auf Grund von§ 12 der Reichsabgabenordnung, L 7 ae 2 des Wechſelſteuergeſetzes vom 2. September 1935 wird vom Reichs miniſter der Finanzen das folgende be⸗ ſtimmt: 5 i 8 1 Der Umrechnung der in einer anderen als der Reichs⸗ währung ausgedrückten Wechſelſummen ſind bei der Be⸗ rechnung der Wechfelſteuer für die nachſtehenden Währun⸗ gen die dabei angegebenen Mittewerte zugrundezulegen: legvpten 1 Pfund= 12,50, Argentinien 1 Papierpeſo ba Gotopeſo)= 0,65„, Belgien 1 Belge(- 5 beig. Franes)==.42, Braſitten 1 Milreis— 0,15 4, Britiſch⸗ ngkong 1 Dollar= 0,75„, Britiſch⸗Oſtindien 1 Rupie f 00&, Britiſch⸗Stralts⸗Setilements 1 Dollar 150 4, mogen 1 Lewa 8. 008 4, Chile 1 Peſo 040 4, Däne 8 0 8 0,55, Danzig 1 Gulden=.47 4, a 1 Frane. 9,07, Griechenland 1 Drachme d„, Großbritannien 1 Pfund Sterlin 12,20 4, Krone 9,70 /, Finnland 1 Mark= 0,05, Holland 1 Gulden 1,35 /, Jran 1 Riol= 0,15 /, Island 1 Krone= 0,55 /, Italien 1 Lira 0,13 l/, Japan 1) r 0,70, Jugoſlawien 1 Dinar= 0,05 /, Kanada 1 Dollar= 2,50, Lettland 1 Lat= 0,48 /, Litauen 1 Litas= 0,42, Luxemburg 1 Frances Mexika 1 Peſo= 0,50 /, Norwegen 1 Peru 1 Sol= 0,60 /, Polen 1 Zloty gar 1 Escuda= 0,11, Rumänien 1 Schweden 1 Krone 0,62 /, Schweiz 1 Frank Tſchecho⸗Slwakei 1 Krone= 0,10 J, Türkei 1 2,00„, Ungarn 1 Pengöß= 0,62 /, Union der ſchen Sowjetrepubliken 1 neuer Rubel(½90 Tſche = 9,50 A, Uruguay 1 Peſo= 1,05 J, Vereinigte Staaten von Nordamerika 1 Dollar= 2,50 l. 8 2 Andere als die im§ 1 bezeichneten Währungen werden nach Maßgabe des§ 3 Abſ. 2 der Durchführungsbeſtimmun⸗ gen zum Wechſelſteuergeſetzt vom 2. September 1985 um⸗ gerechnet. 83 Die Verorönung über die Umrechnung fremder Wäh⸗ rungen bei der Berechnung der Wechſelſteuer vom 19. Ok⸗ tober 1936 wird aufgehoben. 8 4 Dieſe Verorönung tritt am 5. Auguſt 1938 in Kraft. Krone * Süd⸗Mandſchuriſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. Der Abſchluß der Süd⸗Mandſchuriſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft(SMot) für das verfloſſene Geſchäftsjahr vom 1. April 1937 bis 31. März 1938 weiſt einen Rein⸗ gewinn von 73,9 Mill. Yen aus; das iſt gegenüber dem Ergebnis des vorhergehenden Jahres eine Zu⸗ nahme um faſt 23,8 Mill. Den. Der Reingewinn zu⸗ züglich des Vortrages von 17,47 Mill. Den, zuſam⸗ men alſo 91,4 Mill. Yen, wurde wie folgt verteilt(in 1000 Nen): Geſetzliche Reſerve 3700(2510), beſon⸗ dere Reſerve 7000 7000), Dividendenausgleichsfonds 20 000(), 4,43 v. H. Dividende für Regierungs⸗ aktien 11 903(11 350), 8 v. H. Dividende für private Aktieninhaber 30 560(27 680), Gratifikationen für Direktoren 500(400), Vortrag auf neue Rechnung 17 794(17 469). * Hohmann⸗Moſer: Ach, Pforzheim.— Leicht erhöhter Reingewinn. Der Abſchluß dieſer Beſteckfſabrik für das om 30. April beendete Geſchäftsjohr 1937/38 weiſt nach 49 726(37 161)% Anlageabſchreibungen(i. V. noch 18 384 andere Abſchreibungen) einen Reingewinn von 22 999 (17 000) aus, der ſich um den Vortrag auf 27 789(19 850) erhöht. Ueber die Verwendung diefes Betrages liegen keine Angaben vor. In der Bilanz werden neben dem unveränderten Act von 0,50 Mill. Rücklagen gleichfalls unverändert mit 0,25 Mill./ und Verbindlichkeiten er⸗ höht mit 9,29 0,27 Mill. ausgewieſen, darunter Waren⸗ ſchulden mit unverändert 0,05 und Bankverbindlichkeiten mit 0,22(0,19) Mill.. Demgegenüber betragen Forde⸗ rungen 0,47(0,49) Mill./ und flüſſige Mittel 0,08(0,06). Anlagen ſind mit 0,28(0,29) und Vorräte mit 0,30(6,24) Mill. J bewertet. * Admiralspalaſt Ac, Berlin.— Erneut Verluſtabſchluß Die HW nahm den Abſchluß für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr zur Kenntnis, der nach unv. 0,029 Mill./ Ao⸗ ſchreibungen erneut mit einem Verluſt von 0,041 Mill./ abſchließt, um den ſich der Geſamtverluſt auf 6,081 Mill./ erhöht. Der Verluſt wird vorgetragen. Laut Geſchäfts⸗ bericht haben die Betriebsergebniſſe des Berichtsjahres gegenüber dem Vorjahre ſich noch etwas gebeſſert. Die 700⸗Jahrfſeier der Stadt Berlin hat weſentſich dazu bei⸗ Heiregen daß die Betriebsſtätten der Geſellſchaft auch in en ſonſt ſtillen Sommermonaten durch den Fremdenver⸗ kehr ſtärker beſucht wurden. Der Geſchäftsgang des Ad mirals⸗Cafés und des Bades war zufriedenſtellend. Das Ac miralskino hat ſeine Pacht pünktlich bezahlt. Das Theater im Admiralspalaſt hatte auch während feiner Sommerſpielzeit durch Veranſtaltungen der Stadt Berlin anläßlich der 700⸗Jahrfeier ausverkaufte Häuſer. Der Pächter hat die Pacht vereinharungsgemäß gezahlt. Der Vertrag wurde bis zum 90. April 1939 verlängert. * Alpine Chemiſche AG, Kufſtein.— 5 v. H. Dividende. In der H wurde zunächſt der Bericht über das Geſchäfts⸗ jahr 1937 entgegengenommen. Der Umſatz der Farben⸗ abteilung hat ſich auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Salizylſäure⸗Abteilung war auch im abgelaufenen Jahr gut beſchäftigt. Das Straßenbou⸗Aſphalt⸗Geſchäft hat ſich gegen⸗ über dem Jahr 1936 weiter gebeſſert. Der nach der Bilanz ſich ergebende Reingewinn von 77 302 S. wird wie folgt verwendet: Zuweiſung an den Reſervefonds 3865., 5 v. H. Dividende auf das An von 1,25 Mill.., Zuweſſung an den Unterſtützungsfonds für Angeſtellte und Arbeiter 10 000., Vortrag auf neue Rechnung 29 341 S. * Siemens⸗Planiawerke Ach für Kohlefabrikate. zum Siemens⸗Konzern gehörende Siemens⸗Planiawerke für Koßlefabrikate, Berlin⸗Lichtenberg, verzeichnet für das om 31. März 1938 beendete Geſchäftsjahr einen Jahresertrag don 15,80 Mill. J. Für 1936/37 ergab ſich ein Brutto⸗Jahresertrag von 14,75 Mill. /, von dem bet einem Vergleich 2,58 Mill./ übrige Aufwendungen ab⸗ zuſetzen ſind. Beteiligungen erbrachten 0,08(0,10), Zinſen .02(0,04) und außerordentliche Erträge 1,0(0,82) Mill. Dagegen beanspruchten Löhne und Gehälter ſowie ſoziale Leiſtungen 9,43(7,87), Beſitzſteuern.42(1,57) ſonſtige Steuern 0,44(0,86) und Beiträge an Berufs vertretungen 9,04(—) Mill. /. Für Abſchreibungen ſind.52(.23) Mill./ eingeſetzt. Nach Vorwegüberweiſung von 9,16 Mill.“ zur geſetzlichen Rücklage verbleibt ein Reingewinn von 2 204 660(2 100 088) /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 2468 502(2 268 848]/ erhöht. Ueber die Gewinn⸗ verwendung werden keine Angaben gemacht Für 1936/¼87 wurden 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet. * Günstige Ausſichten für die europäiſche Weizenernte. Nach den Mitteilungen des Internationalen Landwirt⸗ ſchafts⸗Inſtituts in Rom beſtanden die guten Ernteaus⸗ ſichten in den drei erſten Juliwochen dank der allgemein für die Reife und den Schnitt günſtigen Witterungsver⸗ hältniſſe ſort. In ganz Mittel⸗ und Südeuropa hat das ſchöͤne Wetter die Reife, die Ernte und die Einbringung des Weizens begünſtigt. Die etwas zu hohen Temperaturen Ende Juni und Anfang Juli haben in einigen Gegenden war zur Frühreife geführt, aber die dadurch hervorgerufe⸗ nen Schäden ſind in Umfgang und Ausdehnung beſchränkt. In den Nordgebieten wirkten ſich die allgemein reichlichen und gut verteilten Niederſchäge in einer faſt überall ein⸗ getretenen Verbeſſerung des Standes der Kulturen aus. Die Auf Grund aller eingeganenen Mitteilungen wird ange⸗ nommen, daß die Geſamtweizenernte Europas(ohne Som⸗ jetrußland) in dieſem Jahre on 455 Mill. dz heranreichen wird. Es beſtätigt ſich alſo, daß die europäiſche Geſamt⸗ wetzenernte 1998 eine der beſten der letzten Jahre ſein wird(ſie übertrifft die Vorjahresernte um 8 Proz. und den Fünffahresdurchſchnitt um 6 Prog.); ſie iſt die größte ſeit dem Kriegsende, wenn man von der Ernte 1993 ab⸗ ſieht, hinter der ſie um kaum 4 Proz. zurückbleibt. Die Schätzung wurde mit größter Vorſicht aufgeſtellt, weil ſie das Ergebnis von Ueberſchlagsberechnungen für die ein⸗ zelnen Länder darſtellt und die amtlichen Schätzungszif⸗ fern mit Ausnahme einer ſehr geringen Zahl von Län⸗ dern noch nicht vorliegen. Es ſind alſo Irrtümer in den Berechnungen nicht ausgeſchloſſen, deren Berichtigung das Endergebnis noch beträchtlich beeinfluſſen kann. Auf Grund diefer Schätzungen bleibt die Geſamterzeugung der Einfuhrländer, obwohl ſie die mittelmäßigen Ergeb⸗ niſſe der Jahre 1936 und 1937 überſteigt, etwas hinter den guten Ernten zwiſchen 1992 und 1935 zurück, kann aber als befriedigend bezeichnet werden. Dagegen iſt in den euro⸗ päiſchen Ausfuhrländern eine ſehr reichliche Ernte zu(r⸗ warten, die für die Ausfuhr einen Ueberſchuß von win⸗ deſtens 90 Mill. öz übrig laſſen wird. 8 e kauft. AFTS-ZEIT TI der Neuen Mannheimer Zeitung 0 Mittag- Ausgabe Nr. 350 * Papierfabrik Großenhain Ac, Großenhain/ Sa. Nach Mill./ Abſchreibungen und nach 10 000„ Zuwei⸗ on die geſetzliche Rücklage weiſt der Abſchluß zum 31. Dezember 1937 einen Reingewinn von 710/ aus, der laut Beſchluß der HV auf neue Rechnung vorgetragen wird (i. V. wurde ein Geſamtverluſt von 401 896%¼ verzeichnet, der durch einen Forderungsnachlaß von Gläubigerſeite lichen werden konnte, ſo daß die Bilanz ohne Ge⸗ einn und Verluſt abſchloßfl. Seitens der Verwaltung wurde zum Ausdruck gebracht, daß die bisherige Entwicklung i en Geſchäftsje nicht ungünſtig ſei. Der bisherige 1 * H. Maihak AG. Hamburg.— Kapitalerhöhung. Die Maihak A beruft zum 22. Auauſt eine ao HV ein. Auf der Tagungsordnung ſteht die Beſchlußſaſſung über eine Erhöhung des Grundkapitals von nom. 600 000 4 um nom. 400 000/ auf nom. 1 000 000/ durch Ausgabe von 400 auf den Inhaber lautende Aktien im Nennbetrage von ie 1000 mit halber Dividendenberechtigung für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1938 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechts. Die Uebernahme der Aktien erfolgt durch die Com⸗ merz⸗ und Privat⸗Baunk AG, Hamburc, mit der Maßgceebe, ſie den Aktionären mit einer Ausſchlußfriſt gon 2 Wochen dergeſtalt anzubieten, daß auf ſe nom. 3000/ alte Aktien jeweils nom. 2000„ neue Aktien mit halber Dividenden⸗ berechtigung für 1938 zum Kurſe von 130 v. H. bezogen werden können. * Baſalt AG, Linz a. Rh.— Verluſtminderung um 5,8 Mill. //. Die Bafſolt konnte im Geſchäftsjahr 1937 ihren Verluſtvortrag ſtark ermäßigen. In Verbindung mit der Umwandlung von acht Tochtergeſellſchaften, durch die ſich das Beteiligungskonto um rd. 7,5 Mill./ verminderte, n Werthberichtigungskonto aufgelöſt. Nach Vor⸗ nahme von 2,42 Mill. Sonderabſchreibungen zu Laſten dieſes 1 konnte der Verluſtvortrog von 18,346 um Mill./ und weiter um den noch Abſchrei⸗ Anlagen und kurzlebige Wirtſchaftsgüter von 2,03(0,78) Mill./ erzielten Ueberſchuß von 0,24 auf 8,02 Mill.„ ermäßigt werden(i. V. 0,09 Mill./ Neuverluſt). (V 9. September.) * Frankfurter Maſchinenbau Ach vorm. Pokorny u. Wittekind, Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat ſämtliche Amteile von nom. 150 000/ der Maſchinenfabrik vorm. Ph. Mayfarth u. Co. Gmb, Frankfurt a.., und die dazu gehörenden Grundſtücke und Gebäude käuflich erworben. * Himmelwerk AG, Tübingen.— Kapital⸗ erhöhung. Auf der Tagesordnung einer zum 23. Auguſt einberufenen ao HV der Himmelwerke AG, Tübingen, ſteht Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des zur Zeit 500 000% betragenden Grundkapitals um 500 000/ auf 1 Million/ durch Ausgabe neuer Inhaberſtammaktien unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechts der Aktionäre. * Allgemeine Verſicherungs⸗Geſellſchaft Phönix, Wien. Am Montag fand die HV der Allgemeinen Verſicherungs⸗Geſellſchaft Phönix, Wien, ſtatt, die jetzt auch mit der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs⸗A ch, Berlin, in engſter Intereſſenge⸗ meinſchaft ſteht. Der Geſchäftsbericht und der Rech⸗ nungsabſchluß für 1937 wurden genehmigt. Dieſer ſchließt, bei einer Prämieneinnahme von 42,73 Mill. Schilling mit einem Ueberſchuß von 139.265., der mit 70000 S. der Allgemeinen Sicherheitsreſerve zugeführt und mit dem Reſt auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. * Konkurſe und eröffnete Vergleichsverfahren. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Juli durch den„Reichsonzeiger“ 174 neue Konkurſe(ohne die wegen Maſſenmangels abgelehnten Anträge auf Konkurs⸗ eröffnung) und 22 eröffnete Vergleichsverfahren bekonnt⸗ gegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 166 und 20. * Schweizer Nationalbank. Der Ausweis zum 31. Ju li zeigt einen Golobeſtond von 2785,998 Mill. ffr. und iſt da⸗ mit gegenüber der Vorwoche ziemlich unverändert. Die Depiſen erfuhren eine Zunohme um 2,476 Mill. auf 384.581(382,054 Mill. ſfr. in der Vorwoche). Das Diskont⸗ und Lombordgeſchäft ſtellte ſich auf insgeſamt 92,646(88,42) Mill. ſfr. Der Notenumlauf erhöhte ſich durch die An⸗ ſprüche zum Monatsultimo um 48,795 auf 154,690 (494,895 Mill. ſfr. Gleichzeitig verminderten ſich die Giro⸗ guthaben um 44,926 Mill, auf 1723,10(1768,06 Mill. ffr. Notenumlauf und Giroguthaben waren am 31. Juli zu 85,36(85,38) v. H. durch Gold gedeckt. Waren unc Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkt Mannheim, 1. Auguſt. Die Welzenangebote waren noch nicht ſehr umfangreich, doch lagen ſchon verſchiedent⸗ lich Muſter vor, die einen recht guten Eindruck machten. Die Mühlen haben verſchtedentlich noch von der Rfcch Weizen erhalten, ſo daß ſie im Einkauf zurückhaltend ſind. Mit Preiſen, die mehr als 4% Handelsſpanne vorſehen, dürfte nicht anzukommen ſein. Roggen war reichlicher am Markt, und zwar ſowohl aus der Umgebung als auch aus Norddeutſchland. Die Qualitäten ſind allgemein recht gut. Auch von Braugerſte konnte man verſchiedentlich recht gute Muſter ſehen; Umſätze ſind noch nicht bekannt geworden, da die Bezugsſcheine noch fehlen. Induſtriegerſte wurde, ſoweit noch Bezugsſcheine zur Verfügung ſtanden, gekauft, Hafer blieb noch ſtill. Weizenmehl blieb ruhig; kleinere Partien Roggenmehl wurden zur prompten Lieferung ge⸗ Futtermittel ruhig. Das Angebot von Heu und Stroh iſt ausreichend. Badische Obsigroßmärkie Mannheim, 30. Juli. Au den badiſchen Bezirks⸗ abgabeſtellen und Erzeugergroßmärkten wurden folgende Erzeugerpreiſe in Reichsmark je 50 Ktly notiert(in Klam⸗ mern die Preiſe vom 27. Juli): Bergſtraße: Gorten⸗ Himbeeren A 2992 3032); B 26,50(26,50); Garten⸗Brombeeren A—(80): Johannis⸗ beeren A 18—20(20) B—(18) Stachelbeeren A 20—22 22) B—(20); Heidelbeeren A—(22); Frühzweiſchgen A 28(—) Edelpflaumen A 24(—); Pflirſiche A 5(40 bis 45); Sauerkirſchen A 309(305). Anfuhr knapp. Marktlage flott. Mittelbaden: Garten⸗Himbeeren A 9092(80.); B 260,50(26,50); Gartenbrombeeren 30(800; Johannisbeeren A 20(200; B—(18); Stachelbeeren A 29(22); B—(20); Heidelbeeren A 22(22); Frühzwetſchgen A 28(28); Edel⸗ pflaumen A 24(24); Pfirſiche A—(40—46); Sauerkirſchen A 30—95(909); Aepfel A 25(25); B—(20); Birnen A 25—30(2030); B 20(). Anfuhr mittel; Marktlage flett. Reuch⸗ und kinzigtal: Garten⸗Himbeeren A 32(30 bis 32) B 26,50(26,50)? Garten⸗Brombeeren A 30(30); Johan⸗ nisbeeren A 20(30); B—(18); Stachelbeeren A 22(29) B 20(20): Heidelbeeren A 22(22); Frühzwetſchgen A 28 (28); Edelpflaumen A 2(24); Pfirſiche A 40—42(4042); Sauerkirſchen A(30—); Aepfel A 25(25); B—(20) irnen A 25—0(—) B 20(—]. Anfuhr mäßig. Maorlt⸗ lage flott. Markgrafſchaft: Garten⸗Himbeeren A 3192(3032) B 26,50(26,50; Garten⸗Brombeeren A 90(30); Johannſs⸗ beerxen A 0(0, —(20) Heidelbeeren A 22(22) e A 28(— Edelpflaumen A 24(—); Pfirſiche A 48(—], Sauerkirſchen A 30(30—35); Birnen A 25(—]. Anfuhr klein; Markt⸗ lage flott. Im ganzen genommen war die Anfuhr bei Himbeeren mitkel, def Slachelbeeren und Heidelbeeren mäßig, bei Brombeeren, Frühzwetſchgen und Sauerkirſchen gering, bei Johannisbeeren und Aepfeln klein, bei Pfirſichen u Birnen ſehr klein und bei e knapp. Für die Ilge iſt mit einem langſamen Zurückgehen der Anlie⸗ erungen von Beerenfrühten zu rechnen; die Früh⸗ zwetſchgen werden etwas zunehmen, aber immer noch knapp bleiben; Aepfel und Birnen werden gleichfalls mehr anfallen. f f B—(48); Stachelbeeren A 2(22) B Nhein-Mainische Abendbörse Sli Frankfurt, 1. Auguſt. Au der heutigen Abendͤbörſe entwickelte ſich kaum ein Geſchäft, da die Zurückhaltung fortbeſtoand. Kaufaufträge der Kundſchaft lagen nicht vor. Andererſeits war noch eher etwas Abgabeneigung feſtzuſtellen, ſo daß die Aktten⸗ kurſe ſich nicht immer voll behaupten konnten. Im Durch⸗ ſchnitt ergoben ſich Rückgänge von 1 v. H. Adler⸗ werk Kleyer verloren 1 v. H. auf 105 und Geſfürel 7 v. H. auf 130,5. J Farben mit 150 und Vereinigte Stohl mit 101 blieben bei kleinen Umſätzen faſt unverändert, ſonſt kamen u. a. Hoeſch mit 118, Rheinſtahl mit 139,5. Demag mit 188, Bemberg mit 126, Schuckert mit 163, Scheideanſtalt mit 216 und Reichsbonk mit 184, zur Notiz. Der Rentenmarkt war ohne Geſchäft und die wenigen notierten Papiere kamen unverändert und nominell zur Feſtſtellung. JG⸗Farben⸗Bonds wurden mit 120,25 notiert. CCCCCCCcCCbTbTTbGTGTGTGTbTbTbTGTGTbTbTbbb Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. Auguſt.(Eig. Dr.) Weigen(in Hſl. per 100 Kilo) Sept. 5,10; Nov. 5,15; Fan. 5,20; März 5,22/½3.— Mois(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Sept., Nov. je 102,25; Jan. 102; März 102,75. Leinölnotierungen vom 1. Auguſt,. Neuyork: Terp. 28,0. Savannah: Terp. 23,0. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Juli wurden wie folgt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund gleich 12.58 /, Argentinjen 100 Papierpeſos(gleich 44 Goldpeſos) gleich 64.73 /, Belgien 100 Belga(gleich 500 belg. Francs) gleich 42.13 /, Braſilien 100 Milreis gleich 14.60 /, Bulgarien 100 Lewa gleich.05 /, Canada 1 Dollar gleich.48 /, Dänemark 100 Kronen gleich 54.81 1 Danzig 100 Gulden gleich 47.05 /, Eſtland 100 Kronen aleich 68.20 J, Finnland 100 Mark gleich.41 /, Frank⸗ reich 100 Franc gleich.89 /, Griechenland 100 Drachmen gleich.36 /, Großbritannien 1 Pfund Sterling gleich 12.28 /, Holland 100 Gulden gleich 137.08 /, Iran 100 Rials gleich 15.25 J, Island 100 Kronen gleich 54.91 l, Italien 100 Lire gleich 13.10 /, Japan 100 Nen gleich 71.58 Mark, Jugoflawien 100 Dinar gleich.70 J, Lettland 100 Lat gleich 48.80 /, Litauen 100 Litas gleich 41.98 87, Luxemburg 500 Franes gleich 52.66„, Norwegen 100 Kr. gleich 61.69 /, Polen 100 Zloty gleich 47.05 /, Portugal 100 Eskudos gleich 11.14/ Rumänien 100 Lei gleich.50, Schweden 100 Kronen gleich 68.28/ Schweiz 100 Franken gleich 56.98 /, Tſchecho⸗Slowaket 100 Kronen gleich.61 //, Türkei 1 Pfund gleich.98% Ungarn 100 Pengö(bei Ausfuhr nach Ungarn gleich 61.44, Uruguay 1 Peſo gleich.05 /, Vereinigte Staaten von Amerika 1 Dollar gleich.49 /, Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für ie nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 5. d. M. * Beimiſchung von Mais backmehl Nach einer Mitteilung der HV der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft entbehren die Gerüchte, nach denen mit Wirkung vom 16. Auguſt 1938 die Beimiſchung von Maisbackmehl in Fortfall kommt und ſomit ab 16. Auguſt Weizenmehl ohne jede Beimiſchung in den Verkehr gelangt, jeglicher Grundlage. Die HV weiſt noch einmal ousdrücklich auf die für das Getreidewirtſchaftsjohr 1938 bis 1939 grundlegende Anordnung vom 1. Juli 1938 Ab⸗ ſchnitt 2, Ziffer 6, hin. Danach dürſen alle Mühlen, die Mahlerzeugniſſe aus Weizen herſtellen, dieſe Erzeugniſſe nur mit einer Beimiſchung von 7 v. H. Maisbockmehl in den Verkehr bringen Die Verpflichtung zur Beimiſchung von Maisbackmehl bleibt daher auch nach dem 16. Auguſt unverändert beſtehen. egen zum Weizenmehl. * Siebte Freigabe verbilligter Brotaufſtrichmittel“ Die 6, Ausführungsbeſtimmung zur Anordnung Nr. 134 der HV der deutſchen Gartenbauwirtſchaft ſetzt den Beginn der 75 Auslieferungsfriſt für verbilligte Brotaufſtrichmittel auf 1. Auguſt 1988 feſt. In der 7. Auslieferungsfriſt dürfen 10. v. H. des Verbilligungsantefles ausgeliefert werden. Die Auslieferung von verbilligtem Pflaumenmus iſt unter⸗ ſagt. An Stelle des noch nicht ausgelieferten verbilligten Anteils von Pflaumenmus darf der Freigabe gemäß ver⸗ billigte Marmelade zur Auslieferung gebracht werden. Nicht ausgenutzte Teile der für die erſten 6 Auslieferungs⸗ friſten freigegebenen Hundertteile der Verbilligungsanteile können in der 7. Auslieferungsfriſt ausgeliefert werden. »Preisſenkungen in der Flachglasinduſtrie. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat in letzter Zeit mehrfach Preisſenkungen für Flachglaserzeugniſſe an⸗ geordnet. In Her Veredlungsinduſtrie, bei der es ſich um das hauptſächlich für die Herſtellung von Möbeln verwen⸗ dete Maſchinenglas handelt, ſind die Preiſe um durch⸗ ſchnittlich 10 v. H. gefenkt worden. Für Gußalas beträgt die Ermäßigung bei Stückgutbezug durchſchnittlich 6 v. H. Die Spiegelglasinduſtrie hat ihre Preiſe für große Maße um durchſchnittlich 10 v. H. geſenkt. Berliner amſliche Noſlerungen Weizen märl. Wintergerste 0 Berlin 75% 189;zeſt. fr. Berl Futterwz. Bl 80 Hafer mürk. Berl. 46/49 0 2 mörk. Stat... Erzeuopr. 8 4 152 Rogren märk. dzeil, fr Berl.... Wefzenmehf 100 28,70 Braugerste mfrk. Stat... Erzeugerpr. 12 29.10 neu frei Berl. 14 29,40 märk, Slat. lud gern fr Bl..., Roggenmeh11 22.25 gute, frei Berl 0 märk, Sta. Erzeugerpr. 12 22.35 würk, Stat, kutterg. 59/0 131 22.45 e 5 1 38.— Seradelan 2 Kleine Erbſen 85 Leinkuchen ab Hamb 16,33 incſ. 4,60 Futter Erben... 2. 28, Erdnuß kuchen ab 569 4583.50 Veluſchren 26,28.— Erdnußkuchenmehl 17.33 Ackerbohnen.24.50 Trockenſchnitzel 9,58 Wicken deutſch.. 25,28. Soyabohnſchrot aßbg] 15,53„.60 Futter 25 ab Stettin 15,903„ 5,60 Lupinen blau 16. ¼17. Kartoffelflocken Stolpf. Leihſück gelb. 21. /22.50 ab Berlin 9 Geld- und Devisenmarkt Maris, 1. Auguſt(Schluß amtlich London 178.11 Schweiz 830,25 rag 125.— Neuvork 3622,50 Kopenhagen 704,50 Walch 800.— Berlin 1450,25 Holland 1988. Spanien. talien 190,70 Oslo 15 elgien 614.— Stockholm 917,50 Melalle Hamburger Metalinotierungen vom 1. Auguſt ö Banea- u. Ir cee 5 rieffeldſcrieffGel üttenrohzint p. 100 kg) 18, 50 18,50 anuar 83,50 53.,50252,0 252,0 Feinfübes(t der k 40,2037 Jebrua„eee Feingold(RM per 9).84 25,79 tärz„„ Alt⸗Platin(Abfälle) April Heat Circapr. RM per g. 2,40] 2,60 Mai eee. Lechn, reines Platin N„ Detailpr.(RM per 90 3,37.61 uguſt 83,5053, 50252,0 4252.0 cg Abl. Septembei53.5053,54252.0 252,0 Antimon Regules chineſ⸗ 3 2 9 550 252.0 2 per 10).. 53,— 52, ovember 53, 50ʃ252.%252,0 Queckſilber(Eper Fla). 70,50 Dezember 53,5053.501252.0 252.0 Wola 157* 57.— Londoner Goldpreis. In London ſand am 1. Auguſt eine Notierung des Goldprelſes nicht ſtatt; eine Umrech⸗ nung in Reichsmark konnte daher nicht vorgenommen werden. Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf An der heutigen Börſe war das Heſchäft etwos reger. Daher konnten für zu Berg verſchiedene mitllere Kühne bet unveränderter Fracht von 1/ ab Ruhrhäfen und.20 ob Kanal Baſis Mannheim eingeteilt werden. Auch die Talſracht blieb unverändert und notierte mit 1% 05 Ruhrhäfen und 1,50% ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schlepplohn. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pf. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pf nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 8 Pf. für größere belodene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. 10. Seite/ Nummer 350 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5 Dienstag, 2. Auguſt 199 * Umzüge 9 Liebespaar-] Karin Hear di 8 15 I Adee ede Baur Herbie Liebling der kernumzige em entsückenden ustka- nnn Loreita Vouns been bers ve-F l w. a ee cle Bildschöne„Ramona“ in MN 4 e strahlender Ausgelassenheit ¶ + S E II aunz J 6. 8. Fernſpt 287 78 Namn Maanahen Ia Ja va. Tyrone Power der charmanteste Dlebhaber Holly- woods in der übermültgen Blebes- komödie vom widerspenustigen ann, den das schwache Ge- schlecht in Fesseln schlägt! Ein Ufa-Film mit Traudl Stark Wolf Albach-Retty Hertha Feiler- Rich. Nomanowuski K Klusner Mals 8 rfiim 1 naben Zutritt itu „ Ufa⸗. 8 Jugend zugelassen ochense chau gendliche Us W 3 5 Morgen lefzfer Tag! 2504.18 U P 7, 23 En Uta-Flm der AHA BRA Planken Einer der erfofgrefehsten Fiime dier letzten Jahre in Meuaufführung! P 7, 23 großen Namen! 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