cher ſtet 560 0 gel. 10 51 8 n Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal autzer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.7 Mk einſchl 60 Pia. Poſtbef.⸗Geb Sterzu 72 Pfa. Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr. 18, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. Ne Fiſcherſtr. 1 Nannheimer Seitu Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim für Eimelpreis 10 Pf. Angeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetile 9 Pfennig, 9 wm breite Tertmillimeterzetle 50 Pfennta Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe tſt dte Anzetgen⸗ Preisliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerle Nachlaß aewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. fernmündlich erteilte Abend⸗ Ausgabe A Mittwoch, 3. Auguſt 1038 40. Jahrgang— Nr. 353 hechiſche Grenzverlehungen Nolſvaniſche Soldateska watel im Blul- Lage in Palüſtina höchſt unbejtiedigend“ Ichechiſche Erkundungsflugzeuge kreijen über Gla Die Flieger photographierten die Stadt und flogen noch 40 Kilometer auf reichsdeutſchem Gebiet an der Grenze entlang (Funkmeldung der NM.) + Glatz, 3. Auguſt. Am Mittwochvormittag in der Zeit zwiſchen 10 und 10.30 Uhr erſchienen zwei tſchecho⸗ ſlowakiſche Doppeldecker kleineren Formats über der 20 Kilometer von der tſchecho⸗ lowakiſchen Grenze entfernt liegenden Stadt Glatz und zogen in zum Teil nur 100 Meter Höhe etwa fünf Minuten lang Kreiſe über der Stadt. Die tſchecho⸗flowakiſchen Hoheitszeichen waren einwandfrei zu erkennen. Es war des weiteren deutlich zu ſehen, wie ſich die Beobachter weit aus den Apparaten heraus⸗ bengten, ohne Zweifel um photographiſche Aufnahmen von der deutſchen Stadt zu machen. 8 Eine dritte Machine über deutſchem Gebiet geſichtet Breslau, 3. Auguſt(Funkmeldung der NM) Zu der bereits gemeldeten Grenzverletzung durch tſchecho⸗flowakiſche Flugzeuge wurde inzwiſchen wei⸗ ter feſtgeſtellt, daß die beiden tſchecho⸗ſlowakiſchen Doppeldecker ö f nach Erledigung ihrer Aufgaben über Glatz zu⸗ nächſt in Richtung Bad Landeck-Landesgrenze flo⸗ gen, dann aber nicht von dort in die Tſchecho⸗ Slowakei zurückkehrten, ſondern auf reichsdeut⸗ ſchem Gebiet noch ungefähr 30 bis 40 Kilometer an der Grenze entlangflogen, bis ſie über Mitten⸗ walde hinaus beim Grenzdörſchen Bobiſchan in Richtung Gruhlick in die Tſchecho⸗Slowakei zurückkehrten. Ein dritter tſchecho⸗ſlowakiſcher Dop⸗ veldecker, der gleichfalls zuſammen mit den bereits genannten Doppeldeckern bei Reichenſtein die Grenze überflog, kehrte unterwegs wieder um, wäh⸗ rend die beiden anderen Flugzeuge nach Glatz weiter⸗ flogen. 0*. Prag in Erwartung Nuntimans 5 W i Prag, 3. Auguſt. Die geſamte Preſſe in der Tſchecho⸗Slowakei ſteht beute im Zeichen der Ankunft Lord Run⸗ eimans.— Im tſchechiſch⸗agrariſchen„Venkov“ beißt es u. a, eine neue Situation ſei geſchaffen, die der ruhigen und objektiven Löſung günstig ſei. Das linksgerichtete Legionärsblatt„Narodny Oſvobozen t“ ſchreibt u. aa, die Sendung Lord Runeimans ſei ſehr heikel und beſchwerlich. Die Arbeit Runcimans und ſeines Stabes werde von Anfang an vorwiegend informatoriſch ſein, weil er ſich entſchloſſen habe, ſch zunächſt in die Materie einzuarbeiten, bie ihm ohne Zweifel entlegen wäre. 3 85 ſei ſicher, daß die Informalionen, die man mit ermittlung Englands und Frankreichs erhalte, für die Tſchecho⸗Slowakei einen Gewinn bedeuteten.— n dem rechtsgerichteten„Narodni Liſti“ heißt es u..: Frankreich könne und wolle nicht die Rolle eines Schiedsrichters und Richters dort ſpie⸗ len, wo es ſeine Pflicht ſei, Verteidiger zu ſein. Runtiman paſſiert Eger Sperrkreis um den Bahnhof . Eger, 3. Auguſt. Lord Runeimantraf am Mittwoch um 11/09 Uhr von Nürnberg kommend mit dem fahrplan⸗ mäßigen Expreßzug in Eger ein. Ein Empfang am Bahnhof fand nicht ſtatt. Der Bahnhof war für den übrigen Verkehr ſtark abgeſperrt und völlig menſchenleer gehalten. Selbſt einem ſudetendeutſchen Journaliſten wurde der Zutritt verweigert. Lord Runeiman verblieb während des Aufent⸗ haltes in ſeinem Abteil. Um 11.20 Uhr hat der Schnellzug Eger verlaſſen und wird um 14.53 Uhr in Prag eintreffen. Der japaniſch-ſowjetruſſiſche Grenzkonflikt: Japan immer noch verſtündigungsbereit „Aber alles hängt von der Hauung Moskaus ab“ dnb. Tokio, 3. Auguſt. Bei der Fortſetzung der Ausſprache wurde der Sprecher des japaniſchen Außenamtes am Mittwoch über die Haltung Japans gegenüber den Ueber⸗ griffen der ſowjetruſſiſchen Truppen, insbeſondere den ſortgeſetzten Luftangriffen auf koreaniſche Städte, befragt. Hierzu erklärte der Sprecher, daß Japan die Hal⸗ tung und das weitere Vorgehen der ſowjetruſſiſchen Truppen aufmerkſam und ruhig verfolge. Japan gäbe die Hoffnung nicht auf, durch diplomatiſche Mit⸗ tel zu einer frieoͤlichen Löſung zu kommen. Alles hänge jedoch von der Haltung der Sowjetruſſen ab. Der japaniſche Sprecher gab ſeiner Erwartung darüber Ausdruck, daß man in einigen Tagen weiter ſehen könne, welche Beweggründe für das aggreſſive Verhalten der Sowjets vorlägen. Eine Zuſammenſtellung der bisherigen Sowietüberfälle dnb Tokio, 3. Auguſt. Wie das Kriegsminiſterium bekanntgibt, ſetzen die Sowjetruſſen die Angriffe auf die Schangfeng⸗Höhen nach dem Eintreffen von Verſtärkungen trotz ſchwerer Verluſte fort. Bei den augreifenden Ver⸗ bänden handele es ſich hauptſächlich um GPu⸗Grenz⸗ ſchutz, der nur unweſentlich durch reguläre Truppen verſtärkt ſei. Ueber die bisherigen Aktionen der Sowjet⸗ ruſſen gegen die Schangfeng⸗Höhen und das rückwär⸗ tige Gebiet gab der Sprecher des Kriegsminiſteriums folgende Einzelheiten bekannt: Am 1. Auguſt, um 4 Uhr, wurde ein Angriff der Sowjetruſſen auf Shuiliufeng, 12 Kilometer nördlich von Schangfeng, abgeſchlagen. Um 12.30 Uhr griffen 12 Sowjetbomber die Schangfeng⸗Höhen⸗ ſtellungen mit MG⸗Feuer und Bomben an. Gleich⸗ zeitig überflogen 19 Aufklärer mandſchuriſches Ge⸗ biet, 30 Kilometer nördlich von Nowokiewſk an der Poſſietbucht. Ferner bombardierten 13 ſchwere Bomber Shuiliufeng. Um 12.40 Uhr überfogen 30 ſchwere Bomber mandſchuri⸗ ſches Gebiet 70 Kilometer weſtlich von Wladiwoſtok. Gegen 14 Uhr bombardierten 4 Bomber Kaiko und Umgebung. Um 14.30 Uhr erfolgte ein Angriff von 21 ſchweren Bombern auf Chintſaeſchang in Korea, 10 Kilometer ſüdweſtlich von Schangfeng. Um 14.35 Uhr bewarfen 11 Bomber erneut Kaiko. Um 14.40 Uhr griffen 24 Bomber erneut die japa⸗ niſchen Stellungen bei Schangfeng an. Am 2. Auguſt um.30 Uhr bewarfen 15 So w⸗ jetbomber Schangfeng. Um 9 Uhr folgte der Angriff eines Infanteriebataillons mit neun Tanks, von denen drei vernichtet wurden. Um 15 Uhr erfolgte ein neuer Angriff mie drei bis vier Bataillonen Infanterie, mit Feldͤgeſchützen, der gleichfalls zurückgeſchlagen wurde. Um 17.30 Uhr bewarfen mehrere Bomber Schangfeng. Eine halbe Stunde ſpäter erſchienen 60 Bomber über Kojo und warfen Bom⸗ ben ab. Um 20 Uhr lag erneut Artilleriefeuer auf den Schangfeng⸗Höhen. b Am 3. Auguſt früh griffen erneut zwei bis drei Bataillone Infanterie bei Schang⸗ feng au und wurden zurückgeſchlagen. Nach 90 Fahren: Deulſche Forſchertragödie aufgeklürt Ein Skelettfund in der auſtraliſchen Simpſon-Wüſie dnb. Sydney, 3. Auguſt. Durch einen grauſigen Fund mitten in der auſtraliſchen Wüſte ſcheint nunmehr nach 90 Jahren das Schickſal des berühmten Auſtralienforſchers Leichhardt aufge⸗ klärt worden zu ſein. b 8 Im ſübdauſtraliſchen Parlament zu Adelaide wurde am Dienstag bekanntgegeben, daß in der Simpſon⸗ Wüſte nordöſtlich von Mount Dare etwa 30 Meilen vom Finke⸗Fluß. acht Skelette weißer Männer aufgefunden wur⸗ den, von denen angenommen wird, daß es die Ueberreſte der im Jahre 1848 verſchollenen Expedition des deutſchen Auſtralienforſchers Leichhardt ſind. s 5„ Der 1818 in Trebatſch an der Oberſpree geborene deutſche Forſcher Ludwig Leichhardt hat ſich um die Erforſchung des fünften Erdteils beſondere Ver⸗ dienſte erworben. 1841 hatte er im Oſten Auſtra⸗ liens von Sydney aus 4000 Km. weit bis zur Fra⸗ zer⸗Inſel ſeine erſte erfolgreiche Expedition durchge⸗ führt. In den Jahren 1844 bis 1848 verband der mutige deutſche Forſcher ſein Schickſal ganz mit dem fünften Erdteil. Die erſte Durchquerung des da⸗ mals noch völlig unbekannten und unerforſchten Nordoſtens von Auſtralien gelang Leich⸗ hardt von Sydney bis zum Carpentaria⸗Golf in den Jahren 1844—45. Er erforſchte dabei als erſter die dortigen Küſtengebiete. Nach fehlgeſchlagenen Ver⸗ ſuchen, den ganzen Erdteil in oſtweſtlicher Richtung zu durchqueren, blieb er mit ſeinen Getreuen im Jahre 1848, als er von Queensland nach Perth an der Oſtküſte aufgebrochen war, verſchollen. Es hieß, ſeine Expedition ſei i„ von Eingeborenen überfallen und die Teil⸗ 18 nehmer ermordet worden. 1 N Der jetzige Fund enträtſelt das Schickſal des deut⸗ ſchen Auſtralienforſchers, und der Fundort fkellt ihm zugleich das ehrenvolle Zeugnis aus, bereits die Hälfte des damals vorgenommenen Weges zurück⸗ gelegt zu haben. Die bis in die letzte Zeit hinein immer wieder eifrig betriebenen Norforſchungen nach der Leichhardt⸗Expedition dürften jetzt ihren Abſchluß gefunden haben. Ausſchaltung der jüdiſchen Aerzte Wichtige Verordnung zum Reichsbürgergeſetz + Berlin, 3. Auguſt. Die Judenfrage wird in Deutſchland auf geſetz⸗ lichem Wege ſchrittweiſe, aber zielbewußt ihrer Lö⸗ ſung entgegengeführt. Brachte das Reichsbürger⸗ geſetz und die zweite Verordnung hierzu eine Berei⸗ nigung des öffentlichen Lebens von Juden durch die reſtloſe Entfernung aller jüdiſchen Träger eines öffentlichen Amtes, ſo zielt eine ſoeben verkündete vierte Verordnung zum Reichsbürgergeſetz auf eine Fernhaltung der Juden von dem deutſchen Volkskör⸗ per auf einem beſonders wichtigen Gebiet ab: die Ausſchaltung des Juden aus der Aerzteſchaft. Mit dem 30 September 1938 erlöſchen die Beſtallungen der jüdiſchen Aerzte. In Deutſchland wird von nun an kein jüdiſcher Arzt mehr einen deutſchblütigen Menſchen be⸗ handeln dürfen. Der jüdiſche Arzt, deſſen Approbation erloſchen iſt, darf auch nicht durch Aufnahme einer Tätigkeit als Heilpraktiker verſuchen, das Geſetz zu umgehen. Im übrigen enthält die Verordnung Vorſchriften über Löſung von Dienſtverhältniſſen, Kündigung von Wohnungen uſw. Wichtig iſt, daß die Kündigung von bisher von füdiſchen Aerzten innegehaltenen Woh⸗ nungen oder Praxisräumen vom Hauswart oder dem jüdiſchen Mieter bis zum 15. Auguſt 1938 ausgeſpro⸗ chen und dem Vertragspartner zugegangen ſein muß. Deutſches Haus ohne Juden Hausbeſitzer wünſchen Freikündbarkeit Ndz Berlin, 2. Auguſt. Die geſetzliche Organiſation des deutſchen Haus⸗ beſitzes, der Reichsbund der Haus⸗ und Grundbe⸗ ſitzer, hat ſeit dem nationalſozialiſtiſchen Umbruch im Hinblick auf ein kommendes nationalſozialiſti⸗ ſches Mietrecht eine ganz neue Grundhal⸗ tung von Vermieter und Mieter zuein⸗ andert gefordert, die nationalſozialiſtiſche Hausge⸗ meinſchaft. In ſeinem Organ„Deutſche Wohnwirt⸗ ſchaft“ ſtellt der Reichsbund fest, daß dieſe Idee be⸗ reits zum beherrſchenden Rechtsprinzip des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Vermieter und Mieter geworden iſt und ihren Niederſchlag im 8 2 des Einheitsmiets⸗ vertrages gefunden hat. Der Reichsbund betont nun, daß eine Haus⸗ gemeinſchaft, die ſich auf das Gedankengut der Bewegung gründet, mit jüdiſchen Hausgenoſſen unmöglich iſt. Er vertritt die Forderung nach Einführung der Freikündbarkeit jüdiſcher Miet⸗ verhältniſſe auch von Vermieterſeite. Es könne nach Treu und Glauben unter den verän⸗ derten Zeitanſchauungen weder ariſchen Vermietern noch ariſchen Mitbewohnern eines Hauſes zugemutet werden, noch länger gemeinſam mit jüdiſchen Mie⸗ tern unter einem Dach, ö. h. in einer Hausgemein⸗ ſchaft, zu wohnen. Dabei wird au fein in dieſen Ta⸗ gen vom Amtsgericht Nürnberg geſprochenes Ur⸗ teil verwieſen, das eine füdiſche Familie zur Räumung ihrer Wohn ung in einem deutſchen Hauſe verurteilte. Der Vermie⸗ ter war hier ein gemeinnütziges Wohnungsunter⸗ nehmen. In der Urteilsbegründung wird bemerkt, daß die Mieter als Juden nicht Volksgenoſſen ſeien. Daraus ergebe ſich gerade für das gemeinnützige Wohnungsunternehmen die Pflicht, ſolange noch eine größere Zahl deutſcher Volksgenoſſen in unzurei⸗ chenden Behauſungen leben, die Mietaufhebung 8 betreiben. Der Klageanſpruch diene im fübrigen dem begrüßenswerten Ziel einer räum⸗ lichen Scheidung zwiſchen Ariern un d Nichtariern. Der Reichsbund meint, daß die gleichen Grundſätze auf den privaten Hausbeſitz zu übertragen ſeien. Er iſt der Anſicht, daß ſich zahl⸗ reiche deutſche Gerichte in nächſter Zeit mit ähnlichen Entſcheidungen zu befaſſen haben werden. Parteiſekretär Minister Starace konnte dem Duce melden, daß bis jetzt insgeſamt 4230029 Frauen und Mädchen den ſaſchiſtiſchen wei b⸗ lichen Kampfbünden und Organiſatio⸗ nen angehören. Außerdem machte Starace da⸗ von Mitteilung, daß die in der Jugend des Liktoren⸗ bündels zuſammengefaßten Kräfte gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung um 392 744 Mitglieder er⸗ fahren haben. 2. Seite/ Nummer 353 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Auguſt 1938 — Dokumente bolſchewiſtiſcher Mordgier: 2600 Morde in einer einzigen Stadt! Eine erſchütternde Veröffemlichung des nauonalſpaniſchen 5 (Funkmeldung der NM 3. +. Burgos, 3. Auguſt. Das nationalſpaniſche Außen miniſterium hat das Material über die bolſchewiſtiſchen Verbrechen in den von den Nationalen befreiten Gebieten zuſammengeſtellt und für die Veröffent⸗ lichung freigegeben. Die nachſtehend angeführten Fälle ſind durch Zeugenausſagen, Photographien und ärztliche Atteſte amtlich beſtätigt und beweiſen, daß die grauſamen Methoden, die beſonders in den erſten Kriegsmonaten auf Sowjetſeite angewen⸗ det wurden, keineswegs einer„humaneren“ Kampf⸗ führung gewichen ſind, wie das eine geſchickte ſowfet⸗ ſpaniſche Agitation dem Ausland glauben zu machen verſucht. Barcelona will die Aufmerkſamkeit der Welt von den entſetzlichen Verbrechen, die in der roten Zone an der Tagesordnung ſind, dadurch ablenken, daß es die nationalen Fliegerangriffe auf militäriſche Ziele als„unmenſchlich“ bezeichnet. Bar⸗ celona verſchweigt aber gefliſſentlich das unſag⸗ bare Elend, das ſeine Söldner überall da hinterlaſſen, wo ſie zur Aufgabe ihrer Herrſchaft gezwungen werden. „Die folgenden Berichte, bei denen es ſich nur um einen Teil der erſchütternden Dokumente handelt, dürften genügen, um auch den letzten Gutgläubigen von der bitteren Wahrheit des Geſchehens in Spa⸗ nien zu überzeugen: In Carrascaleho de la Jara, wo die Bolſchewiſten einfielen und eine zehnſtündige Schreckensherrſchaft ausübten, wurde der Bürger meiſter Creſceneio Alvares, ſeine Frau und vier Kinder im Alter von ſieben Monaten bis vierzehn Jahren graufſam ermordet. Dem Vater wurde der Kopf mit einem Seitengewehr geſpalten. Die Mut⸗ ter wurde mit ihren Kindern ebenfalls mit ſchweren Kopfverletzungen tot aufgefunden, die durch Schläge mit einem ſtumpfen Gegenſtand(wahrſcheinlich Ge⸗ wehrkolben) hervorgerufen worden waren. Bei den beiden jüngſten Kindern wurde die Gehirnmaſſe bloß⸗ gelegt. In der gleichen Ortſchaft wurden dem Fa⸗ laugiſten Aurelianb Quiroga Gonzalez die Augen mit einem Meſſer ausgeſtochen und die Augen⸗ höhlen mit Schmutz angefüllt. Die Leiche wies außer⸗ dem am ganzen Körperblutunterlaufene Striemen auf, die auf Stockſchläge und Schläge mit Gewehr⸗ kolben zurückzuführen ſind. Die Zivilbevölkerung des Ortes zog ſich zum Teil in die Kirche zurück, um der roten Willkür zu entgehen. Darauf wurde das Geſchütz eines ſowjetruſſiſchen Tanks gegen das von Menſchen augefüllte Gotteshaus gerichtet und ſolange Feuer gegeben, bis der Turm, das Dach und ein Teil der Mauern zuſammenſtürzten. Unter den Trümmern fand eine Anzahl Ein⸗ wohner den Tod, darunter vier Frauen. Die übri⸗ gen Einwohner wurden gezwungen, mit den Bolſche⸗ wiſten den Ort zu räumen. Wer ſich weigerte, wurde mit Erſchießen beöroht und durch Schläge mißhan⸗ delt. Hierbei wurde auch mit Kranken und Greiſen kein Unterſchied gemacht. Sogar eine ſchwangere Frau wurde mißhandelt, weil ihr das Gehen ſchwer fiel. Die nationalen Truppen fanden am Eingang des Ortes die Leichen von zahlreichen Perſonen, die von den Roten erſchoſſen worden waren, weil ſie dem Räumungsbefehl nicht nachkommen wollten. Die Bol⸗ ſchewiſten hatten ſich an einigen Leichen in unbegreif⸗ licher Weiſe vergangen. Der Falangiſt Laureano Jarillo wurde grauſam verſtümmelt. Die Pri v alwohnungen waren ausnahmslos ge⸗ plündert worden. In einer Wohnung fand man die Leiche einer Frau und ihres achtjährigen Kindes, die beide mit Gewehrkolben niedergeſchlagen worden waren. Der Bericht des Außenminiſters enthält weiter Einzelheiten über das Wüten der roten Söld⸗ ner an der Pyrenäenfront, wo Ruinen ganzer Ortſchaften, Leichen von unſchuldigen Ein⸗ wohnern und auf Straßen zurückgelaſſenes Diebes⸗ gut ihren Rückzugsweg zeigen. Die zwölf Dörfer des Bielſatales ſind völlig ausgebrannt. Benzin und Dynamit taten hier ihre furchtbare Wirkung. In einem Stall wurden die Leichen der Tiere und des zwölfjährigen Hirten⸗ jungen gefunden. Ueber 2000 kleine Bauernfamilien ſind ruiniert. In Caſtellon, das kurz vor der Befreiung unter der roten Furie tragiſche Stunden erlebte, fan⸗ den die nationalen Truppen über 20900 Leichen von Einwohnern, die von bolſchewiſtiſchen Mi⸗ lizen, die ſich als nationale Soldaten ausgaben und die Straßen mit nationalen Rufen durch⸗ fuhren, erſchoſſen oder mit Handgranaten umge⸗ bracht worden waren. Allein in einer Straße fand man 100 Leichen, am Hafen 150. Außenminiſteriums Außer den 2000 in letzter Stunde vor der Be⸗ freiung ermordeten Einwohnern waren ſchon in den letzten Wochen auf Befehl des anarchiſtiſchen Ty⸗ rannen Mened, eines Maurers, der als„Land⸗ tagsprüſtdent wirkte, 6000 Perſonen erſchoſ⸗ ſen worden. Die Kirchen wurden zerſtört, unter ihnen befindet ſich die hiſtoriſche Santa⸗Maria⸗Kirche, die unter dem Vorwand, an ihrer Stelle„einen Verkehrsplatz anzulegen“, niedergeriſſen wurde. Die Kunſtſchätze, die von den Bolſchewiſten, ſoweit ſie nicht bereits früher nach Sowejtrußland abtranspor⸗ tiert worden waren, in Depots kamen, wurden kurz vor dem Einzug der Nationalen geraubt. Bereits in den erſten Kriegsmonaten waren alle Akten des Zivilgouvernements, der Finanzverwaltung, aller ſtädtiſchen Aemter, die hiſtoriſchen Dokumente und Archive, die in der Santa⸗Maria⸗Kathedrale aufbe⸗ wahrt wurden, verbrannt worden. In dem Provin⸗ zialmuſeum iſt nicht ein Gegenſtand zurückgeblieben, der noch einen geſchichtlichen oder künſtleriſchen Wert hat. In den Banken aufbewahrter Schmuck, Wert⸗ papiere uſw. im Werte von mehreren Millionen Pe⸗ ſeten wurden von den„politiſchen Kommiſſaren“ in eiſernen Kiſten„mitgenommen“. Höchſt unbefriedigende Lage: Englands Paläſtina-Corgen Die Differenzen zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Diplomatie Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 3. Auguſt. Heute verläßt die ſogenannte techniſche Kommiſ⸗ ſion unter Leitung Sir John Woodheads Palä⸗ ſtina, um nach London zurückzukehren. Aus die⸗ ſem Anlaß unterſtreicht die„Times“ in einem Leit⸗ artikel noch einmal gründlich die geſamte Lage in Paläſtina, die ſich„höchſt unbefriedigend“ nennt. Es ſei leicht, ſo ſchreibt das Blatt, eine Re⸗ volution niederzuſchlagen, wenn dieſe gegen eine entſchiedene Politik gerichtet iſt. Dies ſei aber natür⸗ ich unmöglich, wenn man keine entſchiedene oder ſo⸗ gar vielleicht überhaupt keine Politik verfolge. Be⸗ merkenswert iſt dann, daß das Blatt ſchreibt, man könne natürlich durch militäriſche und andere Maß⸗ mahmen viel tun, unn eine Revolte niederzuwerfen, aber wirkungsvoller ſeien möglicherweiſe Ergebniſſe, die auf diplomatiſchem Wege erreicht würden. Es ſei zu hoffen, daß die britiſche Diplomatie fortfahren werde, der franzöſiſchen Regierung klar zu machen, wie überraſchend es ſei, daß ein britiſches Mandat gegen Stacheldraht und andere Verteidigungsmittel gegen Angriffe von Libanon und Syrien geſchützt werden müſſe, einem Ge⸗ biet, das immer noch unter franzöſiſchem Man⸗ dat ſtünde und der Verbündete Frankreichs wer⸗ den ſolle, ferner daß der in freiwilliger Verbannung lebende Mufti von Jeruſalem die Unruhen in Paläſtina unterſtütze und anrege von ſeinem Sitz in Libanon aus. Die Befürchtungen der fran⸗ zöſtſchen Behörden, daß die Ausweiſung des Mufti den Fanatismus der Moslem ſtärker entfache, ſei wenig überzeugend, nachdem die arabiſchen Nationa⸗ liſten von Syrien ſich der Tatſache der türkiſchen Kontrolle des Sandſchaks von Alexandrette unter⸗ worfen hätten. Dieſe Andeutungen der„Times“ laſſen erkennen, wie groß der Mißmut in London über die Haltung der franzöſiſchen Regierung im Paläſtinakonflikt iſt. Wie erinnerlich, gehen die Auseinanderſetzungen zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Diplo⸗ matie über dieſe Frage bereits bis in das vorige Jahr zurück. W Anterirdiſche Kraftſtoffleitung 450 Kilometer vom Atlantik nach Innerfrankreich dnb. Paris, 31. Juli. Dem„Figaro“ zufolge wird für Landes ver⸗ teidigungszwecke eine rund 450 Km. lange Benzinrohrlinie von St. Nazaire bis nach der in Mittelfrankreich liegenden Stadt Montargis gebaut werden. Der Bau dieſer„Pipe Line“ er⸗ folgt im Rahmen des außerordentlichen Landesver⸗ teidigungsprogramms, für das am 2. Mai durch Dekret bedeutende Kredite zur Verfügung geſtellt worden waren. Die Benzinleitung wird von dem an der Loiremündung gelegenen Hafen Donges (15 Km. von St. Nazagireſ entlang durch das Loiretal bis in die Gegend von Montargis, und zwar nach Chauteauneuf(15 Km. oberhalb Orleans) geführt werden. Die Anlagen werden unterirdiſch ausgeführt, um Zerſtörungen und große Verluſte durch Ausdunſtung zu vermeiden. Ferner iſt vor⸗ geſehen, die„Pipe Line“, die von der Küſte des Ozeans bis in das Herz Frankreichs reicht, ſpäter zu verlängern und abzuzweigen. Mehrere Einheiten der griechiſchen Marine, die zur Unterdrückung der Revolte nach Kreta geſchickt worden waren, ſind in den dortigen Häfen. eingetroffen. Die drei Anſtifter des Putſches ſowie über 30 Aufrührer wurden in ſicheren Gewahrſam gebracht. Paris wehrt ſich gegen die Anterwel Judiſcher Nachtlokalbeſitzer verhaftet dub. Paris, 3. Auguſt. Der Pariſer Polizeipräfekt hat alle Polizeidienſt⸗ ſtellen der Stadt angewieſen, über eine ganze Anzahl Pariſer Nachtlokale eine ſcharfe Kontrolle auszu⸗ üben. Der Grund für dieſe ſcharfe polizeiliche Ueber⸗ wachung der Amüſierbetriebe, vor allem in den beiden Pariſer Vergnügungsvierteln Montmartre und Montparnaſſe, iſt das Ueberhandnehmen des ſoge⸗ nannten Schlepperunweſens. Zu dieſen Schleppern gehören auch elegante und groß aufgetakelte „Frauen“, die in Luxuswagen durch die Hauptſtraßen der Vergnügungsviertel fahren und ſich unter irgend⸗ einem Vorwand beſonders an Ausländer heran⸗ machen, um ſie in zweifelhafte Lokale zu lotſen. Nicht nur, daß dieſe Opfer in gewiſſen Nachtlokalen ganz enorme Preiſe bezahlen müſſen, fach ſchon wurden Fremde der ganzen Barſchaft und der Wertgegenſtände beraubt. Gelegentlich des engliſchen Königsbeſuches ſind in dieſer Hinſicht zwei beſonders kraſſe Fälle be⸗ kanntgeworden, wo Engländer in ein Nachtlokal, das von einem Juden namens Iſaak Ronah ge⸗ leitet wurde, gerieten und dort regelrecht aus⸗ geplündert und ſogar noch verprügelt wurden. Die Engländer hatten ſich geweigert, eine über mehrere tauſend Franken hohe Champagnerrech⸗ nung zu bezahlen, weil in der Rechnung mehr Fla⸗ ſchen vermerkt waren, als überhaupt getrunken wor⸗ den waren. Das Nachtlokal iſt jetzt polizeilich ge⸗ ſchloſſen worden zuſammen mit vier anderen. Die Beſitzer und ihre Komplicen, darunter auch die Schlepperin, wurden verhaftet. Der Polizeipräfekt will mit ſeinen Maßnahmen gegen die Pariſer Unterwelt erreichen, daß, wie es in einer Verlautbarung heißk,„die Touriſten, die Frankreich als gaſtliches Land anzieht, auch Gewähr dafür haben können, den Schutz zu erhalten, auf den ſie Anſpruch haben“. Das Opium im Talmuobuch dnb Paris, 3. Auguſt. Zu den Schmuggeleien Großrabbiners der Juden von Iſaak Leifer, werden Einzelheiten darüber be⸗ kannt, wie er ſein Opium und Heroin in Bibeln und Talmudbüchern mit doppeltem Boden ſchmuggelte. 81 ſolcher Bibeln und Talmudbücher, die zu Schmug⸗ gelzwecken mißbraucht wurden, konnten entdeckt wer⸗ den. Man ſchätzt den Wert des auf dieſe Weiſe⸗ geſchmuggelten Rauſchgiftes auf mehrere Mil⸗ lionen Pfund Sterling. In einer Meldung aus Jeruſalem wird die Vermutung ausgeſprochen, daß ſich dort eine internationale Schmugglerbande für Rauſchgifte betätigt, als deren Oberhaupt ebenfalls der jüdiſche Oberrabbiner aus Neuyork⸗Brooklyn angeſehen werden kann. Die Unterſuchung wird fortgeſetzt. Pariſer Lutſchutz unter Militärkommande Bemerkenswerter Ausbau der Organiſatſin — Paris, 3. Aügüt. Wie der„Jour“ berichtet, ſollen jetzt, nachdem die Leitung des Luftſchutzdienſtes in Paris dem militäri⸗ ſchen Oberkommando übergeben worden iſt, eine Reihe wichtiger organiſatoriſcher Maßnahmen ge⸗ troffen werden. Vor allen Dingen ſoll das Pariſer Feuerwehr⸗Regiment weſentlich ausgebaut werden. Das Regiment zählt augenblicklich 2100 Mann, 400 Unteroffiziere und 250 Offiziere. Es ſoll nun durch eine beſondere Gasſchutzabteilung von 760 Mann, 150 Unteroffizieren und 15 Offizieren verſtärkt werden. Eine Veroroͤnung ſei auch in Vorbereitung, durch die das Regiment im Kriegsfall auf die Stärke einer gan⸗ zen Diviſion gebracht werden ſoll. Auch das Mate⸗ rial ſoll weſentlich verſtärkt werden. — 2— Schwimmer in Meeren und diüſſen Von Karl Nils Nicolaus Nie ſchlägt des Menſchen Herz ſo unmittelbar ge⸗ gen die unergründliche Tieſe der Welt, als wenn er ſchwimmt. Da ſchwebt er, faſt nackt und bloß, mit nichts als einer Muskelkraft über Abgründe hin, über Schluchten, die in unergründlich tiefen Bergſeen ſind, über Flüſſe, die es eilig haben zum Meer, zwiſchen Sandbänken entlang, die hinter der Brandung der See liegen und zwiſchen denen große, verirrte Fiſch⸗ ſchwärme den Ausweg in die größere Tiefe ſuchen. Wo gibt es eine eindringlichere Einſamkeit, als wenn einer allein weit hinausſchwimmt ins Meer. Wo die vorher durchkreuzte Brandung die Küſte eines fernen Traumlandes wird, von dem man für immer abſtieß, um neue Geſtade zu erreichen. Und die Stirn des Schwimmers nimmt ſo wunderbar Kurs auf den Horizont, der hier kein flüchtender mehr ſſt, ſondern näher kommt. Nicht, weil Nebelbänke ihn näher⸗ ſchieben, oder weil er von der Dunkelheit der Nacht bezwungen wird, ſondern ganz aus heiterem Himmel und aus freiem Entſchluß rückt er heran. Denn wer lange ſchwimmt, überſieht nur noch kleine Stücke des Meeres, in dem er treibt: Seine Aufmerkſamkeit zielt nach innen: er lauſcht auf die Schläge des Her⸗ zens und horcht hinein in das Gewebe der Muskeln, die behutſam über der großen Tiefe arbeiten. Es iſt keine Angſt dabei, nur Sorgfalt. Und es gibt dann in dem Wagnis keine Muße, als ſich ein paar Augenblicke lang auf den Rücken zu legen und auszuruhen, Und da ſtaunt man dann, wie hoch der Himmel iſt. Und man fühlt, wie von unten die kühle Tiefe andrängt, jene Tiefe, die bis ins Herz der Erde zu reichen ſcheint. Und aufwärts, da ſtößt der Himmel bis ins Herz der Unendlichkeit. Und man fühlt den Rhythmus der Tieſe und der darüber⸗ geſtülpten Unendlichkeit, und man weiß, daß ſie im Takt des eigenen Herzens ſchlagen. Ganz gelöſt wird man. Teil einer Strömung, die man nicht kennt. Wanderer in einer anderen, zeitloſen Welt. Es iſt ein ungeheures Gefühl, jung zu ſein und einſam auf dem Meer zu treiben. Denn es iſt ſchon etwas, ihr zum erſtenmal zu begegnen— der großen Zeitloſig⸗ keit, die ſo unfaßbar iſt. 5 2 5 Und dann kommt ein Ruf aus der Zeit— ein Dampfer tutet oder eine Sirene heult—, und da wirft man ſich dann wieder herum und ſchielt nach dem Land. Und man ſieht, daß man ſehr abgekom⸗ men iſt, und man denkt, oͤaß man ſchon reichlich lange ſchwimmt. So ſchmuggelt ſich die Zeit wieder ins Gehirn und mit ihr die Aengſtlichkeit. Fern iſt die Küſte, und man ſchwimmt— zäh und verbiſſen— auf ſie zu. Es iſt dieſelbe Küſte, von der man abſtieß, und dennoch iſt es eine andere. Weil der ein anderer iſt, der— ein Schwimmer über der Tieſe des Meeres — wiederkommt und erſchöpft an Land ſteigt. Man kann es Läuterung nennen— man kann ſagen: es iſt nichts als das Spielen mit der Gefahr, das wie ein Nervenkitzel iſt. Man kann ſagen, es ſei der Glanz, der an allen wirklichen Wagniſſen iſt; auf jeden Fall ſind dieſe Momente, die einer als Zeitloſer auf dem Meer treibt, von großer innerlicher Gewalt. Die ſturen Irrtümer, in denen er befangen war und die in ihm hockten, ſinken aus ihm fort. Er findet leichter hem zu ſeinen wahren Zielen. Er iſt ſouverän wie ſelten. Weil das Waſſer ihm von ſeiner Schwere nimmt, die ſonſt unentrinnbar iſt. Natürlich muß er ein erfahrener, erprobter Schwimmer ſein. dabei. Und dann das Schwimmen in großen Flüſſen. Sie ſpülten durch viele, ferne Städte und nahmen Geröll mit und Schiffe und kleine Boote und Träume von Menſchen. Und man fühlt, wie ſie vor⸗ beitreiben, die Grüße an die Ufer, welche die meiſten nie erreichen. Und man gelobt ſich, unentwegt unter⸗ wegs zu ſein und ſich immer von neuem auf den Weg zu machen. Und man fühlt ſchon Herbheit und Gunſt aller Geſtade, die der Fluß auf ſeinem weite⸗ ren Wege noch heimſuchen wird. Man weiß das auf einmal alles, weil man Teil des großen Stromes iſt, teilhüftig ſeiner Gefahren und ſeiner Segnungen. Da iſt nichts dabei von der großen Zeitloſigkeit, die den einſamen Schwimmer auf dem Meer überraſcht. In den Flüſſen wandert ein emſiges Leben, und wer ſich den Flüſſen anvertraut, begreift den Segen der großen Emſigkeit. Und die fleißige Raſtloſigkeit lebt Sonſt iſt nur Angſt und Krampf in dem Schwimmer weiter, wenn er dann in die Stadt zurückkehrt, in ſeinen Alltag, in ſein gewöhn⸗ liches Leben. Dann gibt es die großen Landſeen, die faſt wie verirrte Meere ſind. Sie haben verwitterte Ufer, die bärtig von Schilf ſind, und wer in ihnen ſchwm⸗ men will, der muß erſt im Waſſer eine Wanderung antreten nach der großen Tiefe. Und wenn jemand ſie erreicht hat, und er iſt zäh und ſchwimmt weit ge⸗ nug, dann kann er— indem er ſie überquert,— der kleineren Zeitloſigkeit begegnen, die geringer iſt als die auf dem Meer, und die doch eine gewaltige Sprache ſpricht. Und er wird auf einmal von der Heimat der Winde wiſſen, die im Schilf klirren. Und von dieſem Klirren aus wird er ſich aufmachen, der anderen großen Heimat entgegen, die noch grö⸗ ßer iſt als die der Winde und in der die Vollendung der Taten liegt, die uns wichtig ſind. Aber wer über unerforſchlich tiefe Bergſeen ſchwimmt, der wird bedrängt von der großen Kühle, die unheimlich iſt. Und von der Haut her weht die Unheimlichkeit in ihn hinein. Und er weiß: wen die⸗ ſer See ſchluckt, den gibt er nicht wieder her. Wer ertrinkt, verſchwindet ſpurlos— ſagen die Leute. Und man ſtarrt für ein paar Momente ins Waſſer, als könnte man die Ertrunkenen drunten wandern ſehen. Und man grüßt ſie. Und man gelobt, mitzu⸗ erleben und mitzuvollenden, was ſie verſäumten. Dann aber ſchüttelt man alles ab. Man lächelt. Mit⸗ ten in einem ſtrahlenden Tag iſt man. Und man ſchwimmt in herrlich klarem Waſſer und iſt glücklich wegen der Kraft, die in einem pulſt. Alles andere erklärt man für Spuk. Aber: unheimlich hoch ſind die Berge ringsherum. Dahinter liegt das Leben. Und man weiß, daß man die Berge überſteigen wird, daß man klug genug ſein wird, einen Paß— einen Durchgang zu finden. So redet die Tiefe jedesmal anders mit dem Menſchen, der über ſie dahinſchwimmt. Nüchterne werden ſagen: Unfug iſt es! Ich zähle nur die Takte meines Schwimmens! Ich achte nur auf mein Herz! Ich denke an nichts! Es mag auch ſeine Vorteile haben, an nichts zu denken. Aber die Leute bringen ſich damit um den größten Genuß, den es gibt: daß ſie dem Geheimnis des eigenen Herzens auf die Spur kommen. Jenes Herzens, das ein Spiegel der geheimen Welt und Gottes iſt, Freitag:„Götz“ in Heidelberg Am Freitag, abends.30 Uhr, findet die diesfäh⸗ rige Erſtaufführung von Goethes„Götz von. Berlichingen“ im Heidelberger Schloßhof ſtatt, Wieder iſt Hein rich George der Spielleiter und Träger der Titelrolle. Die diesjährige Beſetzung weiſt folgende neue Darſteller auf: Elſe Peterſen (Marie), Iſolde Müller⸗Schober(Kammer⸗ fräulein), Paul Hoffmann(Weislingen), Olto Collin(Franz), Joſef Renner(Selbiz), Willi Umminger(Lerſee), Hans Joachim Schaufuß (Georg), Jochen Poelzig(Sickingen), Brun Harprecht(Kaiſerlicher Rat), Arnim Süßen⸗ guth(Dr. Oleartus). Wie im vorigen Jahre ſpielten Lina Carſtens die Elisabeth, Alice Verden die Adelheid, Gerda Maria Terno die Gräfin Helfen⸗ ſtein, Guſtav Knuth den Metzler, Lothar Körner den Kalſer, Walther Kottenkamp den Biſchof, Hellmuth Wittig den Bruder Martin, Wilhelm H. Holtz den Abt von Fulda, Ludwig Linkmann den Liebetraut— Die Vorſtellung des„Götz“ wird am..,.,., 12., 15. 16., 18., 19., 20., 21. Auguſt wie⸗ derholt. 1 *. 25 8 Die für Donnerstag, den 4. Auguſt, angeſetzle Vorſtellung„Der Widerſpenſtigen 5, mung“ fällt wegen der Generalprobe zu„Gotz aus. Die Vorſtellungen im Schloßhof beginnen jetzt allabendlich um 20.30 Uhr.. O Das größte Operettenorcheſter Deutſchlands. Das Staatliche Operettentheater in München erhält nach Mitteilungen ſeines neuen Muſikdirektors Peter Kreuder das größte Operetten⸗ orcheſter Deukſchlands, das aus 60 Muſi⸗ kern beſtehen wird. Auch das Münchener Ballett. das früher Weltruf genoß, ſoll zu neuem Leben erweckt werden. i„ 8 Internationaler Kongreß der Anthropologen und Ethnologen in Kopenhagen. Der 2. Interna tionale Kongreß der Anthropologen und Ethnologen wurde in Anweſenheit ſeines Schutzherrn, König Ehriſtian X. von Dänemark, im Großen Feſtſaal der Kopenhagener Univerſität eröffnet. 0 Länder aller Erdteile haben Abordnungen enkſande 20 Regierungen ſind offiziell vertreten. An Spitze der deutſchen Abordnung ſteht Profeſſ Eugen Fiſcher⸗Berlin, 85 8 ſondern mehr⸗ und Betrügereien des Brooklyn, . re n e ee e o eee e— eee.. 1.—-.. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 358 Mittwoch, 3. Auguſt 1938 Die Stadtseite Mannheim, 3. Auguſt. Zeit und Wirklichkeit Wie lange dauert eine Sekunde? Der Chroniſt ſtand eines Abends auf der Platt⸗ ſorm der Mannheimer Sternwarte, die gar keine mehr iſt, ſondern nur noch in Erinnerung an ihre ruhmvolle Geſchichte dieſen ſtolzen Namen führt. Seit im Jahre 1880 Karlsruhe ein großes Mannhei⸗ mer Erbe antrat, iſt unſere„Sternwarte“ verwaiſt. Man zeigt ſie höchſtens noch den Fremden. Im Jahre 1791 ſchrieb einmal ein Mann vom Fach, auf keiner der großen Sternwarte Europas werde mit mehr Beharrlichkeit, Eifer und Nutzen gearbeitet als auf der Mannheimer und es ſeien höchſtens Paris, Gotha, Mailand und Palermo mit ihr zu vergleichen. Die Mannheimer Sternwarte ſtand in jenen Jahren im Anſehen. Sie war damals noch gar nicht alt. Am 1. Oktober 1772 legte man den Grundſtein zu ihr und im Dezember 1774 konnte Ehriſtian Mayer, ordentlicher Profeſſor der Mathematik und Experimentalphyſik und nachmals Mitglied der Akademie und Wiſſenſchaften, in dem Heil⸗ Hafenstrasse 11 Telefon 216 12 3 2* bee Wasser, Müller zr 23 Aeltestes Spezielgeschäft em pletze ſtolzen Obſervatorium, das ſeiner Initiative und des Kurfürſten Carl Theodor wiſſenſchaftlichem Intereſſe ſein Werden verdankte, einziehen. Chriſtian Mayer, der große Aſtronom, deſſen kartographiſchen Bemü⸗ hungen wir übrigens auch die Charta Palatina, die erſte genaue Karte unſerer engeren Heimat verdan⸗ ken, begründete den Ruf der Mannheimer Stern⸗ warte, und ſeine Nachfolger mühten ſich mit Erfolg, ihn zu vergrößern. Politiſche Entwicklungen ſetzten dieſer Arbeit ein vorzeitiges Ende. An dieſe Vergangenheit wird man erinnert, wenn man heute 31 Meter hoch über den Straßen Mann⸗ heims ſteht und verſucht, ſich im Geiſte vorzu⸗ ſtellen, wie es wohl in unſerer Stadt ausſah, als noch ein Chriſtian Mayer oder ein Roger Barry die Räume der Sternwarte mit emſiger Forſcher⸗ arbeit erfüllten. Heute blickt man von der Stern⸗ warte aus über ein ſchier unüberſehbares Häuſer⸗ meer. Die Nacht hatte ſich— als der Chroniſt auf der Plattform der Sternwarte ſtand— ſchon über die Stadt geſenkt. Unzählige Lichter brannten glitzernd, und wo ſie ſich zu langen Reihen ordneten, erkannte man die Zentren des Verkehrs. In der Ferne glühte ein Werbeband und man ſah auch deutlich eine Lichtreklame in ihrem nervöſen Aufflammen und Erlöſchen. Man könnte auf der Sternwarte⸗Platt⸗ form ſtundenlang in beſchaulicher Betrachtung ver⸗ weilen, ehe man wieder die 188 Stufen der Rund⸗ treppe hinabſteigt. Wir waren aber nicht um der Betrachtung willen hochgeſtiegen, ſondern aus einem ſehr gegenwärtigen Intereſſe. Wir wollten nämlich wiſſen, wie lange es in Mannheim„zehn Uhr abends“ iſt. Der Chroniſt weiß natürlich, daß das nur den Bruchteil einer Sekunde dauert. So jedenfalls iſt es aſtronomiſch beſehen, aber die Wirklichkeit iſt von dieſer Genauig⸗ keit weit entfernt! Wer es nicht glauben will, gehe Mannheim als Handels- und Induſkrieplatz Dr. Hildebrand ſprach vor den Daz-Schulungswaltern des Gaues Weſtfalen-Nord In dem Referat, das geſtern Dr. Hildebrand vor den DA ⸗Kreisſchulungswaltern des Gaues Weſtfalen⸗Nord hielt, wurde den Gäſten in gedräng⸗ ter Form Einblick in die wirtſchaftliche und verkehrs⸗ politiſche Bedeutung Mannheims gegeben. Der Red⸗ ner wies darauf hin, daß Mannheim 280 000 Ein⸗ wohner zählt, daß aber der Großſiedlungs⸗ raum Mannheim— das heißt der Raum im Umkreis von 25 Kilometer um den Stadtmittelpunkt 900 000 Menſchen beherbergt. Zum Vergleich nannte er den Großſiedlungsraum Frankfurt mit einer Million Einwohnern und den Großſiedlungs⸗ raum Stuttgart mit 800 000 Einwohnern. Ex ſtellte weiter heraus, daß Mannheim(zuſammen mit Lud⸗ wigshafen) der zweitgrößte Binnenhafen Europas iſt, daß Mannheim im Laſtkraftwagengüterverkehr hin⸗ ter Hamburg und im Wettſtreit mit Düſſeldorf an zweiter Stelle liegt, daß Mannheim den zweitgrößten Rangierbahnhof Deutſchlands hat, und daß unſere Stadt im geſamten gewerblichen Güterverkehr hinter Hamburg, dem Ruhrgebiet und Berlin den vierten Platz einnimmt. Dr. Hildebrand behandelte anſchließend die geo⸗ logiſche Entwicklung unſerer Heimat und die Ge⸗ ſchichte unſerer Stadt. Er erinnerte daran, daß bei der Bildung der oberrheiniſchen Tiefebene der fruchtbare Löß zurückgeblieben iſt, der die Grundlage der Fruchtbarkeit unſeres Landes bildet und auf dem auch 50 v. H. des geſamten deutſchen Tabakanbaues liegen, während die benachbarte Pfalz mit weiteren 25 v. H. beteiligt iſt. Der Redner wies auf die rö⸗ miſchen Siedlungen(Ladenburg, Baden⸗Baden uſw.) hin, hob hervor, daß Mannheim von den Franzoſen zweimal zerſtört und fünfmal beſetzt wurde, das 11 5 ein typiſches Grenzlandſchickſal er⸗ ebte. Ausführlicher beſchäftigte ſich Dr. Hildebrand mit der Bedeutung der Mannheimer Häfen, die ihren großen Aufſchwung ab 1840(nach der Ein⸗ führung der Dampfſchiffahrt) genommen haben und deren Umſchlag ſich bis zum Kriege verzehnfacht ſelbſt einmal auf die Sternwarte und höre auf den Schlag der Glocken. In Ludwigshafen beginnt es, von jenſeits des Rheines ſchlagen die Kirchturmuhren die volle Stunde, und erſt wenn dieſe Pfälzer verſtummt ſind, hebt in Mannheim die Glockenſprache an. Die Konkordienkirche macht den Anfang. Sekunden ſpä⸗ ter erklingt die helle Stimme der Schloßuhr. Kurz darauf antwortet das Rathaus. Es vergeht einige Zeit, bis vom Marktplatz her die Beſtätigung kommt. Kaum hörbar ſpricht die Chriſtuskirche, etwas vernehmlicher die Liebfrauenkirche. Dazwiſchen dringen leiſe Klänge von anderen Kirchtürmen ans Ohr. Und zuletzt vernimmt man auch das Schlag⸗ werk der Gerichtsuhr. Vom erſten Ludwigshafener Glockenſchlag bis zum letzten in Mannheim ſind gut drei Minuten ver⸗ gangen. Welche Uhr aber geht richtig? In Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen ſcheint ein Augenblick mehrere Minuten zu währen. Zuhauſe angekommen wählte der Chroniſt Nummer 019: Es antwortete das auto⸗ matiſche„Fräulein vom Amt“. Wir vertrauten darauf, daß dieſe Zeitanſage ſtimme. Um keine neuen Ueberraſchungen zu erleben, unterließen wir es gefliſſentlich, den Rundfunk zur Kontrolle heran⸗ zuziehen! Aber vermutlich werden wir unſere Armbanduhr in Zukunft doch eher nach dem Rund⸗ funk richten, denn die Ausnützung der Wellen des Aethers iſt billiger als oͤie Inanſpruchnahme der Strippe.— m. Ehepaar wegen Konkursberbrechens Die Große Strafkammer 1 Mannheim verhängt empfindliche Gefängnisſtrafen Vor der Großen Mannheimer 1. Strafkammer hatten ſich der 45 Jahre alte Richard Schüler aus Leipzig und ſeine 37jährige Fraun Auna aus Altrip wegen erſchwerten Konkurs verbre⸗ chens zu verantworten. Schüler kam 1933 nach Mannheim, machte ſich im gleichen Jahre auf dem Almenhof ſelbſtändig und gründete dann das„Möbelhaus am Suez⸗ kanal“. 1934 mußten ſchon Vollſtreckungshandlun⸗ gen vorgenommen werden. 1936 wurde Haftbefehl gegen ihn erlaſſen, weil er nicht zum Offenbarungs⸗ eidtermin erſchienen war. Ende 1936 lernte der An⸗ geklagte den Schneidermeiſter E. kennen, von dem er in Erfahrung gebracht hatte, daß ſeine Ehefrau igentümerin von zwei Häuſern ſei. Die Eheleute Schüler verſtanden es, den E. für ihren Finanzplan zu gewinnen. Am 17. Januar 1937 wurde ein Ge⸗ ſellſchaftsvertrag abgeſchloſſen und eine Kommandit⸗ geſellſchaft„Möbelhaus am Suezkanal“ gegründet. Schneidermeiſter E. beteiligte ſich mit 10000 Mark. ie kam nun dieſer Geſellſchaftervertrag zuſtande? Die Eheleute legten eine friſierte Bilanz vor. Sie bezifferten ihre Wechſelſchulden mit 1300 Mark und ihre laufenden Schulden mit 8600 Mark. In Wirklichkeit war der Schuldenſtand insgeſamt 19 000 ark. Ferner gaben die Eheleute Schüler den Sai⸗ ſonwert mit 6000 Mark an, obwohl ſie vor dem Bank⸗ rott ſtanden. Schon nach ſechs Monaten war von en eingebrachten 10000 Mark nichts mehr vorhan⸗ den. E. gab noch einmal 4000 Mark und ließ ſich da⸗ für einen Grundſchuldbrief ausſtellen. ü 8 Nach den Auskünften des Konkursverwalters ſind D Geldgeber E. um den geſamten Betrag geſchädigt. der Angeklagte hat weiter ein verpfändetes Schlaf⸗ zimmer verkauft und ein Speiſezimmer an die Firma zurückgeſchafft, das das Pfandſtegel trug. Schüler hat ferner von den ſieben Wechſeln mit 50 Mark rt einen davon ſich auszahlen laſſen und die ſechs restlichen Wechſel als Sicherheit an die Lieferfirma in t ems weitergegeben. Sein Einwand, dieſe Wechſel A noch aus dem„alten Geſchäft“ wurde glatt 5 iderlegt, da bei der Aufſtellung des Geſellſchaftsver⸗ rages alles mit aus dem alten Geſchäft übernommen wurde. Es wurde weiter als Entlaſtung angeführt, auf der Anklagebank es habe ſich nur um eine„Stegreifbilanz“ gehandelt. Der Gerichtsvorſitzende erwiderte, daß es ſich um klare Bilanzvorlagen gehandelt hat, ſonſt wären die 14000 Mark nie gegeben worden. 5 Bücherreviſor und Sachverſtändiger Zecher hob in ſeinem Gutachten die ganz ſchlechte Buchführung hervor. Der Angeklagte habe ſich nicht an das Ge⸗ ſetz zur ordentlichen Führung von Handelsbüchern gehalten. Ein Wechſelein⸗ und ⸗ausgangsbuch fehlte überhaupt. Am 14. Dezember 1937 mußte der Kon⸗ kurs eröffnet werden. Das Urteil Die Strafkammer verurteilte Richard Schü⸗ ler zu 1 Jahr 10 Monaten Gefängnis, 100 Mark Geldſtrafe und d rei Jahren Ehrverluſt. Drei Monate der Unterſuchungshaft und die Geld⸗ ſtrafe gelten als verbüßt. Frau Anna Schüler erhielt an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von fünf Monaten eine Geldſtrafe von 600 Mark. Bei ihr wurde Beihilfe zum betrügeriſchen Bankrott angenommen. Bei der Strafzumeſſung wurde zu ſeinen Ungunſten der hohe Schaden und die raffinierte Art ſeines Verhaltens gewertet. Mannheimer Jugendſchutzkammer In einer Reihe von Fällen verhängte die Mann⸗ heimer Jugendſchutzkammer höhere Freiheitsſtrafen über Angeklagte, die ſich Kindern gegenüber unſitt⸗ lich verhalten haben. Der 37 Jahre alte Johann Mechning aus Neuſtadt erhielt ein Jahr Gefängnis. Gegen ihn wurde ſofort Haftbefehl erlaſſen. Ein Jahr Gefäng⸗ nis erhielt auch der 1897 in Mannheim geborene Karl Bah m. Bösartiger war der Fall bei dem 1864 in Cottbus⸗Branitz geborenen Friedrich Sor, der ihm eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten ein⸗ brachte. Der 19 Jahre alte Fritz Lauer aus Mann⸗ heim wurde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Dem 35 Jahre alten Paul Freff aus Mannheim dik⸗ tierte die Jugendſchutzkammer 8 Monate Gefängnis zu. Wegen Beleidigung wurde der 27jährige Hein⸗ rich Benz aus Kaſſel zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. hatte. Er wies auf die Auswirkungen der Korrek⸗ tion des Oberrheines und auf den Einfluß des Neckarkanals hin und ſtellte feſt, daß Straßburg heute einen größeren Hafenumſchlag als Mannheim(ohne Ludwigshafen) hat. Am Geſamtverkehr der Ober⸗ rheinhäfen iſt heute Deutſchland mit 17 Millonen Tonnen, das Ausland mit 10 Millionen Tonnen be⸗ teiligt. Der Redner ſtreifte auch die Auswirkungen der Seehafenausnahmetarife auf die Oberrheinhäfen und insbeſondere auf Mannheim. Die ſtarke inte r⸗ nationale Verbundenheit des hieſigen Hafens kommt in der Tatſache zum Ausdruck, daß 30 v. H. des Mannheimer Hafenumſchlags vom Aus⸗ land kommende oder nach dem Ausland gehende Güter darſtellen. Dr. Hildebrand wies die Gäſte natürlich auch darauf hin, daß wir in Mannheim einen Flughafen haben, der mit allen Einrichtungen für Nacht⸗ und Blindflug ausgeſtattet iſt. Im weiteren beſchäftigte er ſich mit der Mann⸗ heimer In duſtrie, die ſeit dem Kriege— was die Zahl der beſchäftigten Perſonen anlangt— die erſte Stelle in der Wirtſchaft unſerer Stadt ein⸗ nimmt. In Mannheim ſind 52,5 v. H. aller Erwerbs⸗ tätigen in der Induſtrie beſchäftigt. Rechnet man die Erwerbstätigen in Induſtrie, Handel, Handwerk und Gewerbe zuſammen, ſo beträgt ihr Anteil 81,9 v. H. gegenüber einem Reichsdurchſchnitt von 58 v. H. und einem badiſchen Durchſchnitt von 55 v. H. Bis vor wenigen Jahren entfiel ein Drittel der geſamten Mannheimer Produktion auf den Export. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis auf die beſonde⸗ ren Aufgaben, die der Mannheimer Induſtrie im Rahmen des Vierjahresplanes geſtellt ſind. Der Leiter der DA ⸗Schule des Gaues Baden dankte dem Reoͤner für ſeine anſchaulichen Ausfüh⸗ rungen. Sodann traten die Gäſte eine Stadt⸗ rund fahrt an, um anſchließend den Verein Deutſcher Oelfabriken zu beſuchen. Nachmittags ſetzten ſie ihre Beſichtigungsfahrt durch Baden fort. dr. W. th. Neue Mütterſchulungskurſe beginnen am 1. September. Im September beginnen in der Mütterſchule Mannheim wieder neue Mütterſchulungskurſe. Nähkurſe: Zu den Kurſen für häusliche Näharbeiten können nur noch einige Anmeldungen entgegengenommen werden. Gerade für die Uebergangszeit gibt es noch vieles zu richten und manche Frau wird froh ſein, wenn ſie unter fachgemäßer Anleitung das Ausbeſ⸗ ſern, Umarbeiten und Anfertigen von einfachen Klei⸗ dungs⸗ und Wäſcheſtücken erlernen kann. So manches iſt wieder für die Kleinen zu verwenden und wie dankbar ſind unſere Mütter um jeden praktiſchen Wink. Gleichzeitig ſollen aber auch die Teilneh⸗ merinnen die Nähmaſchine in ihrer verſchiedenartigen Verwendungsmöglichkeit kennenlernen. Die Kurſe beginnen wie folgt: Nachmittagskurſus: Donnerstag, 1. September 1938, halb 4 Uhr, Kurſustage: dienstags und donners⸗ tags. Abendkurſus: Montag, 5. September 1938, abends 8 Uhr. Kurſustage: montags und mittwochs. Ferner: Dienstag, 6. September, abends 8 Uhr. Kurſustage: dienstag und donnerstags. Die Kurſe dauern jeweils 10 Nachmittage oder Abende und koſten 4 Mark. Säuglingspflegekurſe: Nachmittagskurſus: Beginn: Montag, den 5. Sep⸗ tember, halb 4 Uhr. Kurſustage: Montag und Mitt⸗ woch. Abendkurſus: Beginn: Montag, den 12. September, abends 8 Uhr. Kurſustage: Montag und Mittwoch. Die Säuglingspflegekurſe gehen ebenfalls über 10 Nachmittage oder Abende. Gebühr 5 Mark. Wir bitten, Anmeldungen bis zum 1. Sep⸗ tember ſchriftlich, oder am 1. September telephoniſch zu tätigen. Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8, eine Treppe, Fernruf: 434 95. Vom 1. Auguſt bis zum 1. September Mütterſchule geſchloſſen. Rechtzeitig den Führerſchein Klaſſe 4 erwerben! Führerſcheinfreiheit nur noch bis 1. Oktober. Der Reichsverkehrsminiſter gibt im Reichsver⸗ kehrsblatt B Nr. 30 bekannt: Nach 8 72 Abſatz 3 der Straßenverkehrs⸗Zulaſ⸗ ſungs⸗Ordnung endet die Führerſcheinfreiheit der bisher führerſcheinfreien Kraftfahrzeuge am 1. Okto⸗ ber 1938. Den Führern ſolcher Fahrzeuge wird des⸗ halb im eigenſten Intereſſe dringend empfoh⸗ len, möglichſt bald bei den zuſtändigen Zulaſſungs⸗ ſtellen für Kraftfahrzeuge die Erteilung des Führer⸗ ſcheins Klaſſe 4 zu beantragen. Eine Verlänge⸗ rung der Führerſcheinfreiheit für gegenwärtig führerſcheinfreie Kraftfahrzeuge über den 1. Oktober hinaus kommt aus Gründen der Verkehrsſicherheit nicht in Frage.. Zur Vermeidung ſpäterer Schwierigkeiten ſtellt die Verordnung noch k lar: Sollen mit bisher führerſcheinfreien Kraftfahrzeugen, die lallein) mit dem Führerſchein der Klaſſe 4 gefahren werden dürfen, Anhänger befördert werden, ſo genügt der Führerſchein der Klaſſe 4 nicht, wenn dadͤurch Züge von mehr als drei Achſen entſtehen; es iſt dann der Führerſchein Klaſſe 2 erforderlich. Die Erlangung des Führerſcheins Klaſſe 2 iſt in der Weiſe erleich⸗ tert möglich, daß die Ausbildung und Prüfung nicht auf Laſtkraftwagen, ſondern auch auf andern Fahr⸗ zeugarten der Klaſſe 2, z. B. Zugmaſchinen, ſtatt⸗ findet; die Führerſcheine erhalten dann aber einen auf die betreffende Fahrzeugart lautenden Beſchrän⸗ kungsvermerk. N iſt die Schutz- und Meldehundprüfung Am Sonntag fand auf dem Uebungsplatz der Ortsfachſchaft Mannheim⸗Lindenhof 1 der Fach⸗ ſchaft für Gebrauchshunde eine gut beſchickte Prüfung ſtatt. Es nahmen auch Tiere der Wehrmacht teil. Dieſe Veranſtaltung war ein Ausſcheidungswett⸗ bewerb für die am 22. und 21. Auguſt in Stuttgart ſtattfindende Gauſieger⸗Prüfung für den Gau Ba⸗ den⸗Württemberg, deren Leitung ebenſo wie die Prü⸗ fung in den Händen des hieſigen Hundeſport⸗Leiters Pg. Jakob Lehmann liegt. Wie immer inter⸗ eſſierten die„Verbrecherarbeit“ und die Gehorſams⸗ übungen die Beſucher am meiſten. Die zahlreichen Zuſchauer erlebten nach der glänzend verlaufenen Prüfung noch zwei hochintereſſante Propagandavor⸗ führungen: der Rottweiler„Cito“ von Jakob Leh⸗ mann bewies, daß ſelbſt die vollkommene Abrichtung eines Hundes ohne geſprochenen Befehl und lediglich mit Handbewegungen möglich iſt. Herr Dreſcher zeigte danach noch erſtaunliche Kunſtſtücke ſeines Rie⸗ . dosrlich ub RFAIScHEND Das Warenzeichen, Coca · Cole“ ist dus allbekannte kennxeſchen för dus einzigartige Erzeugnis der Con- Cole G. m. b. ſenſchnauzers, der zuletzt viermal durch einen bren⸗ nenden Reifen ſprang. Dieſe Leiſtungen waren um ſo erſtaunlicher, als es ſich bei beiden Tieren um ältere„Semeſter“ handelt; Cito iſt ſchon 11 Jahre alt und ſprang noch über die 2. Meter hohe Bret⸗ terwand. 5 Die Preisverteilung für die Prüflinge zeigte folgendes Ergebnis: Schutzhunde: 1. Preis Schäferhündin„Anni“, Beſ. V. Ganß, Edͤigheim; 2. Preis Rieſenſchnauzer „Erko“, Beſ. Fr. Schips, Mannheim; 3. Preis Dober⸗ mann„Arco“, Beſ. Fr. Wagner, Luo wigshafen; 4. Preis Schäferhund„Theras“, Beſ. H. Rauſch, Karlsruhe; 5. Preis Schäferhund„Benno“, Bes. A. Scherer, Karlsruhe; 6. Preis Schäferhund„Hektor“, Beſ. Reg.⸗Rat Lippold, Heidelberg. Melöehunde im Beſitz der Wehrma chte 1. Preis Schäferhund„Roland“, Leitmann E. Stein⸗ becher, Heidelberg; 2. Preis Schäferhund„Seppel“, Leitmann H. Haizmann, Mannheim; 3. Preis Schä⸗ ferhund„Bobbi“, Leitmann H. Schruft, Heidelberg. Wo und wann erhalte ich meine Volksgasmaske? Die Ausgabeſtellen für die Volksgasmaske ſind wie folgt geöffnet: Laden H 1, 15; Laden J 3a, 6; je ben Samstag von 15—19 Uhr. Laden Seckenheimer Straße 43; i jeden Dienstag und Samstag von 15—19 Uhr“ Laden Gontardſtraße 27 e jeden Donnerstag von 20—21.30 Uhr und eden Samstag von 15—19 Uhr. Laden Friedrichsplatz 10(Eingang Friedrich⸗Karl⸗ Straße); jeden Samstag von 15—19 Uhr. Hildaſchule, Dieſterwegſtraße Zimmer 575 jeden Donnerstag von 16—20 Uhr. NoSV⸗Dienſtſtelle Lenauſtraße 21; jeden Donnerstag von 15—19 Uhr. NSV⸗Dienſtſtelle Neckarau, Luiſenſtr. 46; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NSV⸗Dienſtſtelle Rheinau, Mülheimer Straße dz jeden Samstag von 15—19 Uhr. 1 ReB⸗Dienſtſtelle Seckenheim, Staufenerſtraße 13; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NiSV⸗Dienſtſtelle Wallſtadt, Rathaus; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NoSV⸗Dienſtſtelle Sandhofen, ehem. Bahnhofsge⸗ bäude, Sandhofer Straße 526 jeden Samstag von 17—20 Uhr. NeSV⸗Dienſtſtelle Waldhof, Glasſtraße 5; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NSV⸗Dienſtſtelle Neueichwald, Sportheim; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NSW Dienſtſtelle Käfertal⸗Nord, Mannh. Str. 363 jeden Samstag von 15—19 Uhr. 1 NeSV⸗Dienſtſtelle Käfertal⸗Süd, Mannh, Str. 142; jeden Samstag von 15—19 Uhr. NSV⸗Dienſtſtelle Feudenheim, Altes Schützenhaus, Hauptſtraße 150; jeden Samstag von 15—19 Uhr. Re B⸗Dienſtſtelle Friedrichsfeld, Neckarhauſer Str. 1: jeden Samstag von 17-20 Uhr. f —7(Dammſtraße), Die Ausgabe der Volksgasmasken erfolgt nur gegen Verabfolgung des vom NSV⸗Walter aus⸗ geſtellten Bezugsſcheines. e Die Zugangswege zur Neckarbootsüberfahrt am Friedhof erhalten nun einen feſten Betonbelag. Damit wird einem längſt empfundenen Mißſtand ab⸗ geholfen. Die Benützer der Boots⸗Ueberfahrt wie die Ueberfahrt⸗Beſitzer ſelbſt werden dieſe Neuerung ſehr begrüßen, die gewiß auch zur ſtärkeren Inan⸗ ſpruchnahme der Ueberfahrt auch bei ſchlechtem Wetter beiträgt. Denn bei anhaltendem Regen, bei Ueber⸗ tritt des Neckars über ſeine Ufer und nach dem Rück⸗ gang eines Hochwaſſers war der Weg dort kaum be⸗ gehbar, wollte man nicht im Dreck und Schlamm ſteckenbleiben. Wohl legte der Ueberfahrtsbeſitzer in dieſer Zeit Bretter, aber es war eben nicht jedor⸗ manns Sache, beſonders nicht der älteren Leute, über dieſen Bretterbelag henüberzuſchretten. bein mitgllessbeltrop for die 15 U. Ein Opfer für die zukunft unſeres.. volnes. 1 5 1 5 0 6 9 3 2. 3 8 N 5 . 5 5 4. Seite/ Nummer 353 Aus Vaden 34 Mannſchaflen traten an Kyffhäuſer⸗Bundesſchießen im Kreisverband Schwetzingen * Schwetzingen, 3. Auguſt. Am vergangenen Sonntag fand auf drei Schieß⸗ ſtänden des Kreisverbandes das Bundesſchießen des Kyffhäuſerbundes ſtatt. In Oftersheim ſchoſſen die Militär- und Kriegerkameradſchaften von Oftersheim, Brühl und Plankſtadt, in Schwet⸗ zingen auf den Schießſtänden der Schützen ⸗ geſellſchaft die Mannſchaften von Schwetzin⸗ gen, Ketſch und Rohrhof und ſchließlich in Altluß⸗ heim die Mannſchaften von Atlußheim, Neuluß⸗ heim und Reilingen. Gegenüber dem letztjährigen Schießen war die Beteiligung um das Doppelte ge⸗ ſtiegen, öenn 54 Mannſchaften traten auf den drei Schießſtänden an, welche um den Titel„Meiſter⸗ ſchaft des Kreisverbandes Schwetzingen 1938“ kämpf⸗ ten. Die endgültige Auswertung der Ergebniſſe ſteht noch nicht feſt, doch gelang es der 1. Mannſchaft der Militär⸗ und Kriegerkameraoſchaft Ofters⸗ heim mit 423 Ringen ſich den Meiſtertitel zu ſichern. Es folgen: Militär⸗ und Kriegerkamerad⸗ ſchaft Oftersheim 2. Mannſchaft mit 420 Ringen und Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Schwetzingen mit 409 Ringen. Der beſte Einzelſchütze war Kemptner von der Militär⸗ und Kriegerkamerad⸗ ſchaft Ketſch mit 112 Ringen. Die genauen End⸗ ergebniſſe teilen wir nach Feſtſtellung noch mit. Die oberrhe niſchen Narrenzünſte ſagten * Zell i.., 2. Auguſt. Am Sonntag fand hier die Verbandstagung des Verbandes Ober⸗ rheiniſcher Narrenzünfte e. Vi ſtatt, zu der die Zunftmitglieder in großer Zahl erſchienen waren. Neuaufgenommen in den Verband wurde die Nar⸗ renzunft Schopfheim. Obriſten⸗Zunftmeiſter Harry Schäfer, der im übrigen in ſeinem Amt erneut beſtätigt wurde, gab noch einmal einen Rückblick auf die Veranſtaltungen 1938, während Zeremonienmeiſter Uhl Lörrach noch einmal die kulturelle Aufgabe und Bedeutung des Erſten Oberrheiniſchen Narrentages in Lörrach Anterſtrich. Der zweite oberrheiniſche Narrentag 1939 wurde einſtimmig in die alte Narrenſtadt Säckin⸗ gen gelegt. Den Schluß der Tagung bildeten dann die Berichte der einzelnen Zünfte, die mit Intereſſe aufgenommen wurden. Ein fröhliches Beiſammen⸗ ſein am Nachmittag bildete den Abſchluß der Tagung des Verbandes oberrheiniſcher Narrenzünfte. zu- Weinheim, 3. Aug. Rentner Karl Wippich, im Schloßberg 5 wohnhaft, beging ſeiner 83. Ge⸗ burtstag.— Dem Hilfsheizer Hermann Ehret aus Laudenbach wurde für 25jährige Dienſtzeit bei der Reichsbahn das ſilberne Treudienſt⸗Ehrenzeichen, überreicht. * Sennfeld(Bad.), 3. Aug. Die Treue iſt doch kein leerer Wahn. Unſer älteſter Einwohner, der Maurermeiſter und Landwirt Wollmertshäu⸗ ſe rr, iſt mit 85 Jahren geſtorben, ohne die Zeitung gewechſelt zu haben, die er ſeit fünfzig Jahren bezog, das Lokalblatt. Wenn man ihm öͤringend die Be⸗ ſtellung eines anderen Blattes antrug, antwortete er gleichmütig:„Man wechſelt die Zeitung nicht wie das Hemd.“ ü. Aus dem Bezirk Emmendingen. 3. Auguſt. Bei einer Wanderung in das ſüdliche Freiamtgebiet und auf die angrenzenden Höhen von Siegelau traf man in den Tagen vor dem Beginn des Getreideſchnitts die Landwirte beim Kirſchenpflücken an. Meiſten⸗ teils iſt der Behang der Kirſchbäume ein ziemlich geringer, er beträgt höchſtens eine Fünftelernte. Aber angeſichts des ſowieſo knapp ausfallenden Obſt⸗ ertrages iſt man doch froh, wenigſtens noch kleine Mengen an Kirſchen enheimſen zu können. N 4 5 U N deut Eine Serie ſommerlichen Anheils: Der naſſe Tod fordert Menſchenleben Wenn man nicht ſchwimmen kann Junges Mädchen im Rhein ertrunken * Säckingen, 3. Aug. Beim Baden im Rhein er⸗ trank mittags bei der Rheinallee jenſeits der Säckin⸗ ger Brücke die Tochter des Kaufmanns Jegge⸗Aklin. Das Mädchen war des Schwimmens unkundig und geriet gleich, nachdem es ins Waſſer geſprungen war, in Gefahr. Leider wären ihre Hilferufe ver⸗ geblich, da das Rheinufer an der Unfallſtelle ſehr hoch und ſteil iſt. * * Hockenheim, 3. Aug. Einem Herzſchlag erlag beim Baden im Rhein bei Neulußheim der 20jährige Hafner, als guter Schwimmer bekannt. Erhitzt ins Waſſer und in den Tod OL. Pforzheim, 3. Aug. Ein in Kerzenheim(Nord⸗ pfalz) beheimatetes zwanzigjähriges Bedie⸗ nungsfräulein eines Pforzheimer Gaſthauſes ging im Nagoldfreibad Dillweißenſtein erhitzt ins Waſſer, erlitt einen Herzſchlag und konnte nur als Leiche geborgen werden. Hoch klingt das Lied...! * Ladenburg, 3. Aug. Mit einem Binſenboot kam ein kleiner Junge hier beim Stauwehr in Todesgefahr. Der pfälziſche Küſer Karl Müller. in Mußbach beheimatet, der vorüberradelte, ſprang ohne langes Beſinnen in Kleidern ins Waſſer und rettete den Jungen. Zugunglück bei VBingerbrück Vier Schwer⸗, 25 Leichtverletzte * Mainz, 3. Auguſt. Mittwoch morgen.32 Uhr ſtieß der von Bingerbrück kommende Perſonenzug 2402 auf Bahnhof Waldböckelheim der Strecke Bad Kreuznach Staudernheim auf einen haltenden Güterzug. Vier Perſonen wurden ſchwer und etwa 25 leicht verletzt. Die Urſache wird noch ermittelt werden. i* Die letzte Lampe * Saarbrücken, 3. Auguſt. Im hieſigen Hauptbahnhof wurde der Lampenreiniger Hopf aus Neunkirchen durch einen einfahrenden Zug, dem er nicht aus dem Gleis gegangen war, angefahren und tödlich verletzt. Er hatte zwiſchen den Gleiſen eine Lampe— die letzte in ſeinem Leben— ge⸗ putzt. Motorradfahrer verunglückt.— Frau und Kind ſchwer verletzt * Waghäuſel b. Bruchſal, 3. Aug. An einer Straßenkreuzung im Ort ſtieß ein Motor rad⸗ fahrer auf einen Perſonenwagen. Die Frau des Fahrers wurde ſamt ihrem dreijährigen Kind von der Maſchine heruntergeſchleudert und ſchwerverletzt. Der Fahrer ſelbſt kam mit dem Schrecken davon. * * Mud au, 3. Aug. Im benachbarten Don e⸗ bach rutſchte der junge Einwohner Anton Scheuer⸗ mann beim Holzfahren aus, als er die Bremſe zu⸗ drehen wollte. Die Räder gingen ihm über das linke Knie und verletzten ihn beträchtlich. * * Pforzheim, 3. Aug. Im Iſpringer Gemeinde⸗ wald fand man ſtark verweſt an einem Baume hän⸗ gend die Leiche des ſeit drei Wochen vermißten Ar⸗ beiters Georg Englert, aus München ſtammend. Was den erſt 28jährigen Mann in den Tod getrie⸗ ben hat, iſt unbekannt. *. * Wertheim, 29. Juli. Nachmittags rollte nach dem Abladen vom Stammholz beim Wenden ein eee een. Einbrecherbande, die aus Schülern beſtand Sie plünderten in der elſäſſiſchen ib Mülhauſen i.., 3. Auguſt. In der letzten Zeit ſind im Villenviertel Mülhauſens eine ganze Reihe von Einbruchsdiebſtählen verübt worden, ohne daß es gelungen wäre, die Täter, die mit Brech⸗ eiſen und Schraubenziehern operierten, zu erwiſchen, Zwei Inſpekteure der Geheimpolizei extappten, als ſie auf einem Kontrollgang eine Villa beobachteten, zwei Knaben im Alter von elf Jahren, die eben im Beigriffe waren, die Wohnung auszuplündern. Auf die Polizeiwache gebracht, geſtanden ſie, ſchon ſechs Einbrüche verübt zu haben. Sie gaben auch ihre Helfershelfer preis, alles Jugend⸗ liche im Alter von neun bis zwölf Jahren; ein ein⸗ ziger iſt ſchon 14 Jahre alt. In einer Villa hatten ſie ſogar verſucht, die Faſſung einer Türe in Brand zu ſtecken, um auf dieſe Weiſe leichter ein⸗ dringen zu können. 5 Der Mann aus der Fremdenlegion Abenteurer landet im Zuchthaus * Frankenthal, 1. Auguſt. Die Große Strafkammer verurteilte den 2jähri⸗ den Vaul Pelur aus Frankentenm weden net. rerer Rückfaldiebſtähle, dreier Betrügereien, eines Stadt Mühlhauſen Villen aus Vergehens der Nötigung ſowie wegen mehrerer Verſtöße gegen Waffenverbot und Paßvorſchriften zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus unter Anrechnung dreier Monate Unterſuchungshaft und nahm von der Verhängung der Sicherungsverwahrung nur Ab⸗ ſtand, um P. eine letzte Beſſerungsmöglichkeit zu geben. Aus einer berüchtigten Verbrecherfami⸗ lie ſtammend, geiſtig und moraliſch minderwertig, arbeitsſcheu und aſozial in jeder Beziehung ließ P. im vorigen Sommer ſeine Familie im Stich, ließ ſich für die Fremdenlegion anwerben, kam auf dem Umwege über Spaniſch⸗Marokko flüchtend nach Deutſchland zurück, beſuchte flüchtig ſeine im Elend zurückgelaſſene Familie in Frankenſtein und vaga⸗ bundierte dann durch die Pfalz. Dabei beging er unter falſchem Namen, Lügen und Stehlen allerhand Betrügereien, beſtellte beſonders Ehefrauen von hin⸗ ter feſten Mauern ſitzenden Männern Grüße und rupfte ſie, pumpte überall und wilderte mit einem erſchwindelten Jagdgewehr, entführte Stallhaſen uſw. In Frankeneck, wo er ſich als Jagdhüter aus⸗ gab, erkannte und erwiſchte man ihn, doch machte er ſich frei, indem er einen Lehrer mit dem Revolver bedrohte. Noch am gleichen Abend ſtahl er in Ruh⸗ heim ein Paar Stiefel, in Ungſtein 30 Mark. Am Morgen darauf war er dingfeſt gemacht. 5 Fuhrwerk die Böſchung hinab in den Main und zog zwei wertvolle Pferde mit. Die dem Land⸗ wirt Heinrich Hörner III aus Naſſig gehörenden Tiere gingen an der 4 Meter tiefen Stelle ſofort unter und ertranken. Der Lenker des Fuhr⸗ werks, ein Sohn des Hörner, konnte erfreulicher⸗ weiſe im letzten Augenblick gerettet werden. 25 * Oensbach(bei Achern), 29. Juli. Nachmittags wollte der verheiratete Straßenwart Theodor Ell non hier mit ſeinem Fahrrad die Reichsſtraße zwi⸗ ſchen Oensbach und Fautenbach überqueren. Dabei beobachtete Ell ſcheinbar nicht, daß ein Kraft⸗ wagen dieſelbe Richtung fuhr, denn plötzlich bog er in die Fahrbahn nach links auf die andere Seite ein, und, obwohl der Kraftwagenfahrer ſofort bremſte und noch auszuweichen verſuchte, wurde Ell erfaßt und mit ſolcher Wucht die etwa zwei Meter hohe Böſchung hinuntergeſchleudert, daß er tot liegen blieb. Der E er iſt los! Schweinehüter wurde angegriffen 4 Buchen, 3. Aug. Ins hieſige Krankenhaus wurde der Schweinehüter Valentin Heß aus Mörſchen⸗ hardt eingeliefert. Heß war von einem wüten ⸗ den Eber angefallen worden, deſſen Angriff noch gefährlich genug war, obwohl ihm erſt jüngſt die Hauer gekürzt worden waren. Der hinzukom⸗ mende Schweinebeſitzer hatte den Eber von ſeinem Opfer fortgetrieben, doch hatte Heß bereits er⸗ hebliche Verletzungen, auch beim Sturze einen Knöchelbruch erlitten. Austrinken, meine Herren! * Bergzabern, 3. Aug. Durch Bezirksamtsver⸗ fügung iſt jetzt in Annweiler und Bergzabern die Polizeiſtunde von Montag bis Freitag auf 24 Uhr, am Samstag und Sonntag auf 1 Uhr feſtgeſetzt, in allen übrigen Gemeinden des Bezirks dagegen auf 23 bzw. 24 Uhr, alſo eine Stunde früher. N 3 5 5 Mittwoch, 3. Auguſt 1938 Waſſerkuppe-Kaiſerslautern im Segelflugzeug Zwei Maſchinen landen auf dem Ausſtellungs⸗ gelände * Kaiſerslautern, 3. Auguſt. Auf dem Ausſtel⸗ lungsgelände landeten abends zwei von der Waſſer⸗ kuppe mit dem Ziel Kaiſerslautern abgeflogene Segelflugzeuge eines Marburgers und eines Breslauers, zweier Teilnehmer am Rhön⸗Segelflug⸗ Wettbewerb. Sie hatten die 200 Kilometer Luftſtrecke in etwa vier Stunden zurückgelegt. Die Landung er⸗ folgte ohne Zwiſchenfall. Barbaroſſa-Feſtſpiele in Gelnhauſen * Gelnhauſen, 2. Aug. Gelnhauſen ſchlum⸗ mert in ſeiner romantiſchen Schönheit wie ein Edel⸗ fräulein, das vergebens auf die Heimkehr des aus⸗ gefahrenen Kreuzritters wartet. Zwiſchen Weinber⸗ gen und roten Felſen gebaut, blickt die alte Reichs⸗ ſtadt ins idylliſche Kinzigtal. Wetterſeſt ſtehen noch Mauern, Tore und Wälle. Einſtmals erlebte Geln⸗ hauſen Reichstage, ſah Schweden, und Wallenſteiner zogen dann durch ſeine Gaſſen, brannten und plün⸗ derten, Trümmerhaufen von Unkraut überwuchert; wiſſen darum.— Der große Kaiſer Rotbart wohnte hier in der Kaiſerpfalz, in der fetzt die Barbaroſſa⸗Feſtſpiele auf der Freilicht⸗ bühne an jedem Sonntag bis zum 14. Auguſt ein⸗ ſchließlich ſtattfinden. Brol durch Edelſteine * Idar⸗Oberſtein, 3. Aug. Dank beſonderen Maßnahmen ſeitens der Partei und der gewerb⸗ lichen Organiſationen konnten etwa tauſend der durch die amerikaniſche Diamantenkriſe um die Be⸗ ſchäftigung gekommenen Diamantarbeiter wieder in Lohn und Brot kommen. Achtung, Autofahrer! * Beusheim, 3. Auguſt. Durch Polizeiveroroͤnung des Kreisamts werden die Hauptſtraße von Hinden⸗ burgſtraße bis Ritterplatz, die Beinengutſtraße von Horſt⸗Weſſel⸗Straße bis Hohenweg und die Ober⸗ gaſſe mit ſofortiger Wirkung für jeden Fuhrverkehr bis auf weiteres geſperrt. 1 fichltr ot Der intexessante Call G E RICHTS BERICHTE AUS NAH UNO FERN Eine Frau zwiſchen Liebe und Millionen-Teſtament Das Vermächtnis des Großvalers in Kanada-Eliſabeth Siſton konnte nicht heiraten — London, 3. Auguſt. Als Eliſabeth Sifton gerade 20 Jahre alt war, lernte ſie in London, im Hauſe ihrer Eltern, einen jungen Mann kennen, dem bald ihr ganzes Herz gehörte. Da der junge Mann aus guter Fa⸗ milie war und eine annehmbare Stellung bekleidete, hatten auch Eliſabeths Eltern nichts gegen eine Ver⸗ bindung einzuwenden, und der Termin zur Heirat wurde feſtgeſetzt. Da traten plötzlich zwei Ereigniſſe ein, die alle Berechnungen und Pläne zuſchauden machten. Eliſabeth Siftons Bräutigam fiel beim allmorgend⸗ ſichen Spazierritt vom Pferde und brach ſich beide Beine. Es waren ſehr komplizierte Knochenbrüche, die nicht ohne Folgen blieben. Der junge Mann mußte damit rechnen, daß er für einige Jahre aus Bett gefeſſelt war. Faſt zu gleicher Zeit erhielt Eliſabeth Sifton die Nachricht, daß ihr in Montreal(Kanada)] lebender Großvater ſchwer erkrankt ſei und den Wunſch geäußert habe, ſeine einzige Enkelin vor ſeinem Tode noch einmal zu ſehen. Es fiel dem fungen Mädchen ſehr ſchwer, ſich für einige Zeit von dem geliebten Mann trennen zu müſſen. Sie trat die Reiſe nach Kanada nur an, weil ihre Eltern ihr dieſe dringend ans Herz gelegt hatten. Eltſabeth Sifton verbrachte alſo die nächſte Zeit damit, ihren ſchwerkranken Großvater in Montreal zu pflegen. Der alte Mann freute ſich unendlich dar⸗ über, daß ſeine junge Enkelin den weiten Weg nicht geſcheut hatte, um in ſeinen letzten Lebenstagen bei ihm zu ſein. Das Mädchen verſchwieg ihm, daß inzwiſchen der junge Mann in England a b N ſehr deprimierte Briefe ſchrieb. Sein Leiden verſchlimmerte ſich von Tag zu Tag. Er hatte große Schmerzen auszuſtehen, und er ſehnte den Tag herbei, da Eliſabeth Sifton wieder zu ihm zurückkehrte. Der Aufenthalt Eliſabeths in Kanada währte mehrere Monate. Dann erſt trat jenes Er⸗ eignis ein, das der Großvater befürchtet hatte: er überſtand die Krankheit nicht länger und ging in die Ewigkeit ein. So ſehr auch Eliſabelh den Tod ihres Großvaters N ſo erleichtert atmete ſie andererſeits auf. enn. 7 jetzt war der Weg frei— der Weg nach Eug⸗ laud zu dem Manne, den ſie liebte Drei Tage nach dem Tode des Großvaters an die Teſtamentseröffnung ſtatt. Es ergab ſich, daß der alte Mann ſeine Enkelin zur alleinigen Erbin eingeſetzt hatte. Die Erbſchaft betrug eine runde Million kanadiſcher Dollar, alſo etwa zweieinhalb Millionen Mark. Allerdings hatte der Großvater eine Bedin⸗ gung an dieſe Erbſchaft geknüpft: ſeine Enkelin ſollte nur dann in ihren Beſitz gelangen, wenn ſie ihren ſtändigen Wohnſitz in Kanada nahm! Eliſa⸗ beths erſte Regung war: auf die Erbſchaft zu verzich⸗ ten! Zurück nach England! Aber das ging nicht. Ihre Eltern waren nicht ſehr vermögend, und der geliebte Mann war für lange Zeit nicht in der Lage, irgendwelches Geld zu verdienen. Wenn ſie unter den gegebenen Umſtänden überhaupt je an eine Hei⸗ rat denken konnte, dann nur, wenn ſie ſelbſt genug Geldmittel hatte. Alſo ſchrieb ſie ſofort an ihre Eltern und vor allem an den Mann, den ſie liebte. Er ſollte nach Kanada kommen, hier wollten ſie heiraten! Aber die Aerzte erhoben Einſpruch: der junge Mann war auf keinen Fall transportfähig, Da begann Eliſabeth Sifton einen verzweifelten Kampf gegen das Teſtament. Das Gericht in Montreal entſchied: Eine Teſtamentsvollſtreckung, mag ſie auch noch ſo ſeltſam ausgefallen ſein, muß erfüllt werden. Eliſabeth darf Kanada nicht verlaſſen, wenn ſie nicht der Erbſchaft verluſtig gehen will. Die nächſte Inſtanz stellte ſich auf einen ähnlichen Standpunkt. Jetzt aber, nach dreijährigem Kampf hat Eliſabelh Sifton geſiegt. Der Appellationsgerichtshof in Ontario f entſchied, daß in dem Teſtament nur von„dauerndem Wohnſitz“ die Rede ſei. Es ſtünde alſo der Erbin frei, Kanada auch für längere Reiſen zu verlaſſen— wenn ſie nur„ihren ſtändigen Wohnſitz“ nicht aufgäbe. ö Nun wartet in England ein junger Mann au die Frau, die drei Jahre lang kämpfen mußte, um zu ihm gelangen zu können. Das Schiff, das Eiſabelh Sifton bringt, iſt bereits auf hoher See. 8 Sie werden ſofort heiraten, 8 und Eliſabeth wird dann ſtändig bei ihrem Mann in England bleiben. Lediglich alle ein bis zwei Jahre wird ſie einmal auf ein paar Tage nac nada fahren und ſich davon überzeugen, ob ihre Woh nung noch vorhanden iſt, damit die Borausſetzung des„ſtändigen Wohnſitzes in Kanaba“ nach dem Buchſtaben getreu erfüllt werde! 3 12 SS Es 5„ 28 Mittwoch, 3. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe E e Sefte —— kin Leben im Fſuge Lehr- und Leistungsjahre Helmut Hirths TAT SACHEN BERICHT VON OTTO MAT Schoss unge Teufel im freien Felde fangen das müſſen meine Söhne einmal können! So lau⸗ tete der fromme Wunſch, mit dem Papa Hirth, der ſchwäbiſche Erfinder und Induſtrielle, die Entwick⸗ lung ſeiner hoffnungsvollen Sprößlinge begleitete. Nun— Helmuth Hirth, der älteſte Sohn, der vor kurzem 52 Jahre alt und viel zu früh durch den Tod aus ſeiner Arbeit herausgeriſſen wurde, iſt in den gahren ſeiner großen Flugerfolge und vorher ſchon den Dämonen der Zeit, den Motoren, kräftig zu Leibe gegangen und in ihrer Beherrſchung Meiſter geworden. Und ſein Bruder Wolf, der Altmeiſter des Segelfluges, ſteht ihm an ſportlicher und techniſcher Leiſtung nicht nach. Vater Hirth konnte ſtolz ſein auf ſeine Söhne, ſie haben ihn nicht enttäuſcht. Freilich, wenn man ſelbſt„den Teufel im Leibe hatte“! Mon muß ſich zu helfen wiſſen Es iſt erwieſen, daß die Flugbegabung der Söhne, Helmuth und Wolf, auf Vererbung beruht. Der Vater iſt jedenfalls ſchon in ganz jungen Jahren geflogen. Und das kam ſo: Der füngſte Stift vom Mechanikermeiſter Bach in Heilbronn, Albert Hirth, Sohn des Schellen⸗ müllers von Meimsheim, will an einem ſchönen Sommertag einen Ausflug machen. Mit der Eiſen⸗ bahn. Alles iſt in Ordnung, der Sonntagsanzug Ein Schlag, und du ſitzſt Aber es bleibt bei dieſem erſten„Flug“ nicht. Um die Jahrhundertwende liegt das Fliegen— der Ausdruck ſei geſtattet— in der Luft. Albert Hirth haut„Montgolfieren“. Im Kurſaal zu Cannſtatt zeichnet er auf einen Rieſenbogen Papier die Schablone. Zu den Seg⸗ menten, aus denen der Ballon geklebt werden muß. Er hat das nicht gelernt, nicht vorher berechnet. Er war überhaupt kein großer Rechner. Sein unwahr⸗ ſcheinlich ſicheres Vorſtellungsvermögen läßt ihn die richtige Form ſehen. Mit großen Scheren bewaffnet müſſen die Freunde die mehr als ſieben Meter langen Segmente aus dem Papier ſchneiden. Es wird gekleiſtert, die Gondel, ein kreisrunder Blechbehälter, von etwa einem Meter Durchmeſſer, wird mit Schnüren ange⸗ bracht, vorſichtig wird das gefaltete Monſtrum herausgetragen. Vom Dach der Badekabinen aus halten die Freunde an langer Stange den Ballon in richtiger Lage, während Hirth unten die ölge⸗ tränkten Lumpen und Holzſtückchen entzündet. Jualm ſteigt auf, warme Luft bläht den Ballon; voxſichtig, damit es kein Loch gibt, ziehen die Freunde auf Hirths Kommando die Stange ein— und der Ballen steigt, zur Freude der Zuſchauer. Albert Hirth erprobt— weſentlich ſpäter— ein Flugzeug, einen gewaltigen Hubſchrauber: an dieſen Verſuchen hat ſein älteſter Sohn Helmuth mit Eifer teilgenommen und viel für ſeine ſpätere Arbeit gelernt. Hinten im Hof der Fortung⸗Werke, Cann⸗ ſtatt, wo der damalige Eigentümer und Betriebs⸗ führer Hirth ſen., Kaltſägen, Schärf⸗ und Schleif⸗ maſchinen, Etikettiermaſchinen., Kugellager entwarf gebügelt, die Krawatte ſitzt, ein Päckchen mit Veſper⸗ brot iſt bereitgelegt. Nur— den Hausſchlüſſel hat er nicht. Und der Zug geht früh um ſechs. Die Meiſterin um den Schlüſſel bitten? beſſer nicht! Man ſteht ohnehin nicht ſonderlich gut mit ihr. Denn man iſt jung, und keiner von den Stillen! Was tun? ſprach Hirth. Zu Hauſe bleiben? Nein! Aber, wie herauskommen? Prüfend beugt er ſich aus dem Fenſter ſeiner Dachkammer. Iſt doch verdammt hoch! Aber der Zug, der Zug! Die Kon⸗ firmationsuhr zeigt zwanzig vor ſechs, Fünfzehn Minuten braucht er zum Bahnhof. Eine Pauſe angeſtrengten Nachdenkens. Fliegen müßte man können. Da bleibt der ſuchende Blick an einem Gegenſtand hängen. Der Schirm, natür⸗ lich der Schirm. Her mit dem Regendach, das da⸗ mals noch andere Ausmaße hatte, als unſere heu⸗ tigen„Knirpſe“! Ob er trägt? Ach was, wird ſchon. Man kann ja zur Sicherheit den Schirm vom„Ober⸗ ſtift“ dazunehmen. Alſo— vorſichtig auf die Fenſterbr ung ſteigen, Schirme aufſpannen, tief atmen, Augen zukneifen und dann— los! Es wird nicht berichtet, wie die Schirme nach die⸗ ſem„Flug“ aus dem zweiten Stockwerk ausſahen, auch weiß man nicht, was die Meiſterin und der Oberſtift ſagten, als die Geſchichte bekannt wurde. Sicher iſt nur, daß Albert wohlbehalten unten ankam und den Zug erreichte. Und das iſt immerhin mehr, als Weiland Berblinger, Schneider von Ulm, von ſich hätte ſagen können!— im Freien: und manches andere entwickelte, war die Verſuchs⸗ werkſtatt. Hirths Mitarbeiter aus dieſer Zeit erinnern ſich noch gut, wie er eines Nachmittags, kurz vor Be⸗ triebsſchluß, ins Konſtruktionsbüro ſtürmte, ganz von ſeinen Plänen beſeſſen.„Ihr müßt noch ein paar Zeichnungen machen“. Mit ſchnellen Worten ſetzte er den Mitarbeitern ſeine Gedanken auseinander, viel zu raſch, als daß die gründlichen Techniker hätten folgen können.„Los, los, ich brauch die 1 Bis ſpät in den Abend wird dann gezeich⸗ net. Das Ergebnis iſt zunächſt ein Betonunterſtand, in dem eine rieſige ſenkrecht ſtehende Achſe von zwei Elektromotoren angetrieben wird. Sie ſoll die Zug⸗ kraft oͤes Propellers erproben, der mit dem oberen Ende der Welle aus der Grube herausragt. Der Propeller hat einen Durchmeſſer von 12 Zentimeter, 29,50 Meter meſſen die rechteckigen„Luftſchaufeln“ Es geht ziemlich geheimnisvoll zu um den Unter⸗ ſtand. Und nicht immer ganz ungefährlich. Jeden⸗ falls war das die Anſicht jener älteren Kontoriſtin, die, als eben wieder der Propeller lief, ein verſchwie⸗ Nein, genes Häuschen etwas abſeits von den übrigen Ge⸗ bäuden aufſuchte. Hinter verſchloſſener Tür hört ſie den Propeller anlaufen, immer ſtärker klingt das Sauſen. Da ertönt zum Entſetzen der„Beſitzerin“ ein ſcharfes ſplitterndes Krachen, ein unheimliches Surren folgt, ein gewaltiger Stoß erſchüt⸗ tert die ſchützenden Wände und als die töd⸗ lich Erſchrockene die unwillkürlich geſchloſſenen Augen wieder öffnet, ſitzt ſie inmitten eines wirren Bretterhaufens, peinlich vom hellen Sonnenlicht beſchienen, im Freien. Alles Weitere geht im homeriſchen Gelächter der erſchrocken herbeigeeilten Propellerprüfer unter. Glück muß man haben! Der abgeriſſene halbe Propeller hätte ebenſogut anders fliegen können. Autofahrlehrer mit dreizehn Fahren In dieſer, von techniſchen Ideen, Planungen und Ausführungen erfüllten Luft wächſt der kleine Hel⸗ muth heran. Jede Maſchine weckt ſeine brennende Neugier. Auf Schritt und Tritt folgt er dem Vater in die Betriebe, in denen dieſer als Betriebsleiter, Ratgeber und Sachverſtändiger tätig iſt. Ueberall ſteht er im Weg, fragt, beobachtet, baſtelt. Mit ſechs Jahren bekommt er ſein erſtes Fahrrad, bald nimmt?: er teil an den damals beliebten Reigen zu Rad, begleitet den Vater auf Ausflügen. Aber in ſein eigentliches Element kommte er, als ſich der Vater eines der erſten Motorräder anſchafft. Alberth Hirth, der ſeinen Zwölfjährigen kennt, verbietet ſtrengſtens jedes Anfaſſen der Wundermaſchine. dieſos Verbot befolgt wurde, kann man ſich denken. Als ein paar Wochen ſpäter der Vater in einer Unter⸗ haltung beiläufig ſagt:„Jetzt ſollte ich mein Rad da⸗ haben“, iſt Helmuth plötzlich unbemerkt verſchwunden. Wie Mit der Straßenbahn fährt er nach Cannſtatt hinaus, ſeine Schulfreunde, die ihn längſt ſchon bewundernd verehren, ſchieben das Rad an. Eine halbe Stunde ſpäter meldet ein weißbeſtaubter Helmuth ſtolz, aber doch auch ein bißchen unſicher:„Vater, das Rad ſteht unten“. Die Antwort„Dummes Zeug, laß mich jetzt in Ruh!“ wich bei näherer Prüfung einem freudigen Staunen, das nur mühſam be⸗ herrſcht wurde.„So, ſo, ſchöne Streiche!“ Das fol⸗ gende Verhör ergab, daß Helmuth die Zündkerzen und Ventile ſchon mehrfach ausgebaut und wieder eingeſetzt und den Motor bei aufgebocktem Rad in oft ſtundenlanger Arbeit in Gang gebracht hatte. Schließlich war er ſogar in Braunbecks Velodrom in Stuttgart, ohne Wiſſens ſeines Vaters, als„Renn⸗ fahrer“ aufgetreten und hatte um die Pfeiler und die großen Springbrunnen in der Mitte„Runden geoͤreht“ und die verſchiedenſten Kunſtſtücke vorge⸗ führt. Der Vater gibt die Fahrt frei, ſtolz auf den tüchtigen Sohn. Das Pedallager wird höhergeſetzt. Jede ſreie Minute wird jetzt Motorrad gefahren. Mit dreizehn Jahren kennt Helmuth alle damals exiſtierenden Motoren in⸗ und auswendig. Er ſitzt freilich auch an der Quelle, denn in Cannſtatt ar⸗ beitet ja Gottlieb Daimler ſeit 1882 an der Ent⸗ wicklung des Fahrzeug⸗Motors Hirths Können iſt bald ſo groß, daß ſich verſchiedene Stuttgarter Käufer franzöſiſcher„Voiturettes“ von dem Knirps im Fahren unterrichten und ihre Wagen von ihm einfahren laſſen. Er muß ein guter, aber ſtrenger Lehrer geweſen ſein. Daß ſeine eigenen Schularbei⸗ ten bei ſo ſtarker„beruflicher“ Beanſpruchung litten, iſt kaum verwunderlich. Zwiſchenſpiel in A. S..: Ausdauer aber war überhaupt Helmuths ſchwache Seite in den Entwicklungsjahren. Er begriff überaus raſch, was ihn intereſſierte, aber alle Theo⸗ rie war ihm zuwider. Immerhin hat es zur Ein⸗ jährigen⸗Prüfung gereicht. Er kommt dann nach Biſſingen an der Enz, zu G. A. Grotz in die Lehre. Jeden Morgen von Stutt⸗ gart nach Bietigheim 30 Kilometer zu fahren und dann noch eine halbe Stunde zu laufen in aller Frühe, war nicht leicht. Und nie ging es ſchnell genug vorwärts. Die Gedanken waren weit voraus. Mit ſiebzehn Jahren geht der Junge mit einem Geſchäftsfreund ſeines Vaters nach Neu⸗ york. Das iſt das rechte Leben für ihn! In einer Nähmaſchinenfabrik fängt er als Stückarbeiter an, verbeſſert gleich die Maſchinen und erleichtert ſich die Arbeit damit ſo, daß er oft ſchon in zwei Tagen den Akkordlohn erreicht hat, den er in der Woche höchſtens verdienen darf. In den reſtlichen vier Tagen ſtudiert er die einzelnen Abteilungen der Fabrik. Bald beherrſcht er das ganze Gebiet und es treibt ihn weiter. In einer Fabrik für Druckpreſ⸗ ſen hat er ſchon nach vierzehn Tagen einen„Gang“ von vier Arbeitern unter ſich. Auch hier bleibt er nicht lange. Verſchiedene Male noch wechſelt er den Arbeitsplatz, bis er ſchließlich zu einer Firma kommt, die wegen ihrer genauen Arbeit und ihren hohen Anforderungen bekannt iſt. Dies weckt ſeinen Ehrgeiz, er will nicht unter den zehn non den hun⸗ dert Mann ſein, die alle Woche wieder als ünbrauch⸗ bar entlaſſen werden. Natürlich ſchafft ers. Aber auch da kann er bald nichts mehr lernen. Mit einigen Erſparniſſen— er hat ſich ſeit ſeiner Ankunft in USA jeden Pfennig ſelbſt verdient— geht er wieder auf Arbeitſuche, wird Mechaniker in einer Garage. Denn es zieht ihn wieder zum Motvr. Damals fing Amerika mit dem Autobau erſt an. Nach vier Tagen iſt Hirth Vormann der Garage, kurz darauf übernimmt er die ganze Reparaturanſtalt als Leiter, und es dauert nicht lange, ſo iſt er bei zahlreichen Rennen mit an der Spitze und„fängt wieder junge Teufel im freien Felde!“ Im Winter wird er Mechaniker bei Edi⸗ ſon. Zwei Wochen lang macht er Nachtſchicht, dann kommt er für einige Monate als Werkzeugmacher in Ediſons Privat⸗Laboratorium. Das gibt ihm einen ungeheuren Auftrieb. Schon nach zwei Wochen macht er zwiſchendurch Verſuche mit Akkumulatoren, Phonographenwalzen und ſtellt Blattgold her. Er hat den Autopark, die Ladeſtation der Elektromobile unter ſich,— aber nicht lange— dann gehts„auf einen Rutſch“ nach Jamafka, wo er mit einem deutſchen Freund vier ſchöne Wochen erlebt. Wieder in Neuyork fährt er Rennen, kommt nach Pittsburg, Ehikago und überall bleibt er nur ein paar Wochen. Dann treibt es ihn wieder weiter. [Portſetzung folgt) Hauptſchelftleſter und veruntwortlich für Politik! Dr Alois Winbauer⸗ (in Urlaub) l. B Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchrifttelters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Elſenbart.— Han delsteil: Dr. Fritz ode.— Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes. — Sport: Willb Müller.— Südideſtdeutſche Umſchap, Gericht und Bilderdieſſt! Curt Wifbeim Fennel, fämtliche in Mönndelnt Schriftleitung in Berlin: Or, G F Schaffer Berlin-Frledenan, Süd weſtkorto 50. 4.. Für ünvertängte Belträg⸗ kelne Geſwäbr.— Nückfendung aut bel Rückporto 0 Derausgeber, Drucker und Verleger; Iteue Mannheimer Zeſtung Dr Fritz Bode& Co.. Mannbeim. K 1. 16. Verantwortlich ür Aneigen und geſchäfkliche Mittettungen Jakob Faude, Monnbeim. Zul Zeit Preisliſte Nr 9 gültig. Oie Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und Mittag erſcheinen gleich⸗ teitia in der Ausgabe 5 Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe Abend äber 9 500 Ausgabe 8 über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 500. —.....——— 3 2 3 2 Goſdhyp--FPfandbriefe 3 2 3 2 3 2 5 2. 95 2. 2 5 8 k. diſche Ma 100,0 100( Großkraft. M 154.0 5—* ürttemb. Elektr. 100,5 106,5. Frankfurt anielhen d. Kom. Verb. n G- erf„ Nypothetenbanker]! Mann. 4 100 0 100 Laer Er ec, 8 grün 4 Bittner 209,2 217.0. benws. Hartſtein e„ Oderhbeſſ. Br.⸗Anl. 136,2 e 100,0 100, 3 2 3½ do. 8 35,36,39 100,0 1000 Bayr. Motorenw. 0 5 arten, Oürgerdt. 127,0 127.0 25 Waldhof, 136,0 137,0 ſchiff. 8 Deuisde do t 22. 100,0 100,0% dar Sodener, an e eee e fälg. Müblen. 165,0 105.0 kransvortmhm. 122,8 122,7 lestver Zins l. Werte Masten do, G. tom zi 100, 10% Würzb. J-n 100,5 100, 1 100.0 100.6] Brauer. Kleinlein 115.0 11370 Haid u Nen 105,0 105,0 Pf. Preßb.⸗Sorlt 167.0 167,0 Sank-Aktien Vl-Reichsb Mer ⸗„ bc ent K 21. 10, 1 10.%% Sd obere Fronee Schlent.. Fan e Lasse. 125,0 ſpdeln. Braunkobl. 207,5 209 00 Oadiſche Bank. 116.0 ö 8„Baden 1 1 9. 1. 5„ 8 8 3 anfwerke ffüſſen J eln. Braunko„ 2. Otsch. Staatsanleihen 40 Fee 8 1 8 4½ Berl. Hyp.⸗B a 895 1 1 00 0 Brown. Boveri e 0 5 5 bah tene, S Lauren Bal ard 101 1185 Versicherungen armſtabt 26 08. Landes- und Provinz: 8 6 von 25. 5 F 5 Heidelbg. 150,0 149,7 Hartmann& Br.. 130,0 do or... Deutch a„„5 Gad. Aſſet 5 1988 3. 2. 4½ Dresden 29. 00,2 90.25 Bae 1 Eber 4½ Freftr ö vp. Bk. e 985 101 l. 100.5... Henninger grauer 122.0 122,0 Kbeinmeiall 1250 125,2] Dresdner Gant 108,5 108.7 0 85 Mon. 5.., und. 27 101,1 101,6 4½/(J) Frankf. 28 90.25 00.50 Panken, kom. r deſſen⸗Raſf Pas 6 s R WE..... is drankfurter Hanf 9. Mannheim. Ber.. ½ Schaß D. N. 1 bee 1 5 755..⸗Udpk. 1 800 5½ do. 81 Pf. a. Ju0, A hatmler⸗Benz. 124.7 155 bolzmann. 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Seite/ Nummer 353 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „Wir kommen um ſiegen zu lernen!“ Sport als Charakterſchulung In der landläufigen Meinung iſt im Sport der Siegende der gefeierte Held, er ſteht im Mittelpunkt, von ihm ſtrahlt ein ſo helles Licht aus, daß der Unterlegene tief im Schatten ſteht, unbemerkt in ſeiner Kabine verſchwindet oder vom Platz abtritt, während die Menge dem Erfolg⸗ reichen zujubelt. Iſt es nun immer ſo? Denken wir ein⸗ mal zurück an die Olympiſchen Spiele 1936, als der kleine, tapfere und ſympathiſche Japaner Murakoſo— ſeines Zeichens ein Langläufer von Rang— gegen eine Ueber⸗ macht der Finnen, kämpfend bis zum letzten Meter, unter⸗ lag und doch von den Hunderttauſenden im weiten Oval mit Beifall überſchüttet wurde und auch heute noch zu den unvergeßlichſten Geſtalten jener großen Tage gehört. Wie kommt das? wird man fragen und gefühlsmäßig urteilen, daß es eben die offenſichtliche Ueberlegenheit der hervorragenden Läufer aus dem Norden war, die es mit ſich brachte, daß ſich die Gunſt des Publikums dem kleinen Japaner zuwandte. In dieſer Argumentation ſteckt aber ein Nebengedanke, der uns nicht behagt. Es iſt der des Mitleids mit dem Unterlegenen, des Mitgefühls mit dem offenſichtlich Schwächeren. Aber was ſich vor nunmehr faſt zwei Jahren im Olympiſchen Stadion ereignete, hatte mit Mitleid nichts zu tun. Murakoſo iſt kein Mann, der dieſen „mildernden Umſtand“ gebraucht, denn er gehörte damals immerhin zu den beſten Kurzſtrecklern der Welt und— was pfychologiſch weit wichtiger iſt!— in ſeiner Haltung prägte ſich etwas aus, was dieſe Gefühle und Gedanken von vornherein ausſchloß. Dafür war er aber ein vorbild⸗ licher Vertreter jenes ewigen Sportgeiſtes, ſener Haltung, die über den Einzelnen hinaus auf ein Volk weiſt, die immer wieder zu der Erkenntnis zwingt: Sieg oder Nieder⸗ lage ſind nicht ſo wichtig, wie die innere Geſinnung des Kämpfenden, die Reinheit ſeines Willens und Strebens, die Unterordnung unter ein höheres Ziel. Und das ſpürte auch die Menge der Hunderttauſende inſtinktiv. Sie ſah hier eine Haltung und eine große Idee verkörpert, ſah einen Sportsmann, der zwar nicht über ſeine Gegner ſiegte, jedoch— was oft viel ſchwieriger iſt!— über ſich ſelbſt. Dieſer Sieg über ſich ſelbſt verleiht der Leiſtung erſt den beſonderen Wert, ſtempelt ſie zu einer ſportlichen Großtat, die da nicht mehr mit der Stoppuhr gemeſſen werden kann, aber für die ein zuverläſſiger Maßſtab der Jubel der Maſſen, das ſpontane Gefühl heißer und herz⸗ licher Zuneigung und bewundernder Achtung vor der Größe und Einfachheit des Geſchehens iſt. Man hat ſich allzuſehr daran gewöhnt, leiſtungen zu werten, Leiſtungen alſo, die als die abſolut beſten in einer Uebung feſtſtehen, erhärtet durch Bandmaß und Uhr. Neben dieſen Höchſtleiſtungen gibt es aber noch Beſtleiſtungen, und das ſind jene, die der Einzelne oder die Mannſchaft aus ſich herausholen nach dem Maße ihres Könnens. Dieſe Beſtleiſtung wird oft erſt im Kampf mit dem überlegenen Gegner offenbar und ſie prägt ſich aus in dem Worte ſenes Mannſchaftsführers eines kleinen ländlichen Vereins, der, als er wegen ſeines Mutes beſpöttelt wurde, gegen einen vielfach überlegenen Gegner anzutreten, die Worte ſprach:„Wir ſind nicht hier⸗ hergekommen, um zu ſiegen, ſondern um ſiegen zu lernen!“ Mit dieſen Worten iſt der individuellen Beſtleiſtung ein ſchönes Denkmal geſetzt, ſie können gleichzeitig als Richtſchnur für ſeden deutſchen Sportler dienen, der glaubt, in der Höchſtleiſtung das einzige Heil erblicken zu müſſen. Höchftkeiſtungen ſind wichtig ſie laſſen aufſchlüßteiche“ Rück⸗ ſchlüſſe zu auf den hohen Stand des ſportlichen Könnens eines Valkes. Aber gewarnt werden muß vor ihrer maß⸗ loſen Ueberſchätzung, vor der Rekordſucht, hinter der nicht die ſelbſtverſtändliche und beſcheidene Haltung eines echten Sportlers ſteht, der weiß, daß es nicht auf das Beſte, ſon⸗ dern auf ſein Beſtes ankommt! Es iſt immer wieder der Kampf gegen das eigene Ich, der den Sport zur Charakter⸗ ſchule macht, der ihm ſeinen höheren und erzieheriſchen Wert verleiht. Beſtleiſtungen werden daher auch nicht immer vor der großen Oeffentlichkeit, in gefüllten Stadien errungen, ſondern viel häufiger im Stillen, im täglichen zähen und immermüden Kampf gegen ſich ſelbſt, der nichts anderes iſt, als die großartige Willensſchule des Sports, die den Charakter und die perſönliche Haltung des Einzelnen aus⸗ prägt und ſtählt. Gewiß ſoll das nicht heißen, daß Höchſt⸗ leiſtungen überflüſſig ſind, daß das Streben nach der ab⸗ ſolut beſten Leiſtung ſchädlich iſt. So zu denken, wäre grundfalſch. Aber die Höchſtleiſtung kann nur auf der Grundlage jener Haltung errungen werden, die den Sportler über den Selbſtzweck, über die Eitelkeit auf ſein eigenes Können, über den Stolz. im Mittelpunkt des In⸗ tereſſes einer jubelnden Zuſchauermenge zu ſtehen, hinaus⸗ trägt und ihm die Erkenntnis einimpft, nich die Leiſtung an ſich iſt wichtig, ſondern das Maß der Selbſtüberwindung, die ſie ihn gekoſtet hat. Ein woßhrer Svortsmann„ppielt nicht mit dem Gegner“, für ihn iſt der Sieg auch niemals ein„Spaziergang“, ſondern immer wieder ein Prüfſtein des inneren Menſchen, eine Tat, die durch den Geiſt ge⸗ adelt wird der ſie hervorgebracht hat. Höchſtleiſtungen ſind die reichſten und ſchönſten Früchte der eigenen Beſt⸗ leiſtungen! Daran ſollte jeder Turner und Sportler immer wieder denken. Der deutſche Turner und Sportler weiß zu ſiegen und um den Sieg hart zu kämpfen, aber er weiß auch zu verlieren aus der klaren Erkenntnis heraus, daß man zwar einen Kampf verlieren darf, aber niemals ſich ſelbſt. Sommerfeſt der MRG Wenn unſere Ruderer am Tag des deutſchen Ruder⸗ ſports durch Handſchlag die Trainingsverpflichtungen auf nur Höchſt⸗ Raguhild Hvegers 25. Weltrekord iſt da. Die däniſche Schwimmerin ſchraubte ihre Beſtleiſtung im 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen von 5208, auf:06,1 Minuten, eine Zeit, die ſelbſt von Männern der europäiſchen Spitzenklaſſe nicht alle Tage geſchwommen wird.(Schirner, Zander⸗M.) Reinhardt den Gewinnweg nicht und verlor ſich nehmen, ſo heißt es nüchtern betrachtet: Schluß mit Privatvergnügen verſchiedenſter Art. Unerhört hart iſt das dann einſetzende Training, das neben körperlichem Einſatz vor allen Dingen einen geſunden Mannſchaftsgeiſt vorausſetzt, iſt doch im Rennboot einer auf den anderen angewieſen. Wie ſchwer dann ein in erbittertem Kampf errungener eg wiegt und was er für ein beglückendes Gefühl auslöſt, das vermag nur der zu beurteilen, der die harte und doch ſo erlebnistiefe Schule des Sportes wirk⸗ lich ausgekoſtet hat. Für die Ruderer der Mannhei⸗ mer Ruder⸗Geſellſchaft 1880 iſt es daher immer ein Tag aktipſter Lebensbejahung, wenn nach ſcharfſer Rennſaiſon die Vereinsführung zum beliebten Sommerfeſt ruft, das die ſtattliche Mach⸗Familie alljähr⸗ lich im netten Bootshaus am unteren Neckar zuſammen⸗ ruft. Fällt dann die Veranſtaltung auf gutes Weiter, na, dann ſind alle Vorausſetzungen für ein zünftiges Ruderer⸗ feſt gegeben und die Ruderer verſtehen ſich darauf. Eine verlockende Lampionkette, Wimpel und ſonſtiger Schmuck auf Terraſſe und Feſtſaal gaben auch hier dem ganzen Abend ein reizendes äußeres Gepräge, dem andererſeits die beſonders ſtark vertretene frohe Jugend eine entſprechende Untermalung verlieh. Für Stunden vergaßen alt und jung bei anheimelnden Tanzweiſen, Polonaiſe, Geſang und luſtigen Spielen die Alltagsſorgen und ſo war eitel Freude Trumpf. Nur zu ſchnell graute der nächſte Morgen und mancher hätte gern länger aus⸗ gehalten. Das Geſamtbild aber verriet: Die MRG⸗ Familie iſt vollkommen einig und nun wird der Riemen mit friſcher Freude geführt. Deutſcher Sieg im Internationalen Luftrennen in Belgien Im Internationglen Luftrennen Königin Aſtrid in Kor⸗ treyk in Belgien errang Standartenſührer Thomſen auf einer Taifun⸗Meſſerſchmidt⸗Maſchine in der Geſamtwertung den erſten Preis. Außerdem wurde er Sieger im Stern⸗ flug, im Handicaprennen und bei der Wertung der Pünkt⸗ lichkeit, da es Thomſen gelungen war, mit ſeiner Maſchine auf die Sekunde genau zu landen. Der deutſche Sieg wurde gegen eine ſtarke ausländiſche Konkurrenz gewon⸗ nen. An dem Rennen waren außer Belgien Deutſchland, Italien, Frankreich, England, Schweiz und Luxemburg beteiligt. Mittwoch, 3. Auguſt 1938 — um den Großen Preis der Mokorräder von Europa Die europäiſchen Motorſportfreunde können ſich augeg⸗ blicklich an motorſportlichen Großexeigniſſen wirklich nicht beklagen. Großereignis folgt auf Großereignis. Am kommenden Sonntag, 7. Auguſt, ſtehen nun Chem⸗ nitz und der umgebaute Sachſenring bei Hohenſtein⸗Ernſt⸗ thal im Mittelpunkt des internationalen Motorradſnorts, denn auf dem Programm der ONs ſteht der„Große Preis von Deutſchland“, das iſt aber gleichbedeutend mit dem von der Fig M, dem Motorradwelterband, ausgeſchriebenen „Großen Preis der Motorräder von Europa“. Dieſer Kampf, in dem ſich die beſten Fahrer Englands, Italiens, Frankreichs⸗ Hollands, Schwedens, Belgiens und Deutſch⸗ lands meſſen, verſpricht die motorſportlich intereſſanteſte und größte Konkurrenz dieſes Jahres zu werden. Die Strecke iſt erheblich verbeſſert worden, und eine Reihe von Rennfahrern, die kürzlich die Strecke befuhren, äußerten ſich ſehr anerkennend. Es iſt Famit zu rechnen, daß über 250 000 Zuſchauer dem Kampf beiwohnen wer⸗ den, der für unſere deutſchen Fahrer gewiß nicht leicht werden wird. Wie ſchon betont, wird der Kampf um die Europomei⸗ ſterſchaft am Sonntag ſeinen Höhepunkt erreichen. Wir geben nachſtehend einen Ueberblick über den augenblick⸗ lichen Stand der Europameiſterſchaft: 250 cem: 1. Kluge⸗Deutſchland(Da W) 30.; 2. Pe⸗ truſchke⸗Deutſchland(Da)] 20.; 3. Gablenz⸗Deutſchland (TW) 11.; 4. Wood⸗England(Excelſior) 5.; 5. Winkler⸗Deutſchland(DW) 4.; 6. Sobrani⸗Italien (Benelli 4 Punkte. 350 cem: 1 Mellors⸗England(Velocette) 10.; 2. Frith⸗ England(Norton] 9.; 3. White⸗England(Norton) 9.; 4. Wünſche⸗Deutſchland(DW) 8.; 5. Woods⸗England (Velocette) 6.; 6. Daniell⸗England(Norton) 6 Punkte. 500 cem: 1. Daniell⸗England(Norton) 15.; 2. Frith⸗ England(Norton) 14.; 3. Meier⸗Deutſchland(BMW) 14 .; 4. Weſt⸗Engloand(BMW] 6.; 5. Mellors⸗England (Velocette) 6.; 6. Loyer⸗Frankreich(Velocette) 6 P. Man erſieht daraus, daß die Vorherrſchaft Deutſchlands in der Wo⸗cem⸗Klaſſe dank der Auto⸗Union⸗DaW ganz unbeſtritten iſt, weiter, daß Ewald Kluges Europameiſter⸗ titel ſo gut wie ſichergeſtellt iſt, denn er braucht in Hohen⸗ ſtein Ernſtthal nur den zweiten oder dritten Platz zu be⸗ legen. In der 350⸗cem⸗Klaſſe iſt die Stellung des Eng⸗ länders Mellors ebenfalls ſehr geſichert, während in der 500⸗cem⸗Kategorie der Engländer Daniel von Frith und Kleine Sport-Nachrichten 24 der 38 amerikaniſchen Leichtathleten. die am 13. und 14. Auguſt im Berliner Olympiaſtadion gegen Deutſch⸗ land antreten, trafen am Dienstag mit der„Europa“ in Bremen ein. Sctarlſperre für unſere Amateurboxer Der Monat Juli hat von unſeren beſten Amateur⸗ boxern in den Kämpfen mit England und Italien, die ſicher gewonnen wurden, und während der Deutſchen Gau⸗ Mannſchaft⸗Meiſterſchaft ſo viel Einſatz verlangt, daß eine gewiſſe Ruhepauſe und Ausſpannung nur zu begrüßen iſt. Die Reichsſportführung hat in Erkenntnis dieſer Tatſache für die Mitglieder der erſten und zweiten Nationalſtafſel und diejenigen Boxer, die der erſten und zweiten Nach⸗ wuchs mannſchaft angehören, für die Zeit vom 1. bis 81. Auguft Startverbot angeordnet. Sommerpauſe im Voxſport Nach den zahlreichen Großveranſtaltungen, die es wäh⸗ rend des Winters im deutſchen Berufsbopſport gab, will die Freiluftfaiſon diesma? nicht in Schwung kommen Die Leidtragenden ſind ohne Zweifel allein unſere Aktiven, die nun ſehen können, wie ſie„über den Sommer“ kommen. In der Reichshauptſtadt ſoll die nächſte Veranſtaltung am 19. Auguſt in der„Bockbrauerei“ ſteigen, während die Europameiſterſchaft Eder— Wouters bereits am 26. Auguſt im Sportpalaſt, alſo in der Halle, durchgeführt wird. Wei⸗ tere Berliner Termine ſind der 2. September(Kleinring Friedrichshain) und der 11. September mit der Weltmeiſter⸗ ſchaft John Henry Lewis— Adolf Heuſer in der Deutſch⸗ landhalle. Am die Coppa Ciano“ Am 7. Auguſt kommt auf der Ttvorno⸗Rundſtrecke, auf der im letzten Jahre der Große Preis von Italien aus⸗ getragen wurde, der Rennwagenkampf um die„Coppa Ciand“ zum Austrag. Der Kurs iſt nicht beſonders ſchnell, da er durch zwei engwinklige Dörfer führt. Die Wagen können alſo nicht voll ausgefahren werden. Während die Auto⸗Union in Livorno nicht dabei ſein wird— ſie ſtartet erſt am 14. Auguſt beim Rennen um den Acerbopokal in Pescara— ſtellt Mercedes-Benz in Livorno ebenſo wie in Pescara drei Wagen. Rudolf Caraceiola, Hermann Lang und Manfred von Brauchitſch ſowie Richard Seaman, der Sieger des Großen Preiſes von Deutſchland als Erſatz⸗ mann ſind genannt. Die deutſchen Fahrer und Fahrzeuge treffen auf die neuen Maſerati von Troſſi und Varzi ſowie auf die kom⸗ preſſorloſen Delahaye⸗Wagen von Dreyfus und Comotti. Ueber die Teilnahme von Alfa Romeo ſind bisher nur widerſprechende Nachrichten verlautbar. Wahrſcheinlich wer⸗ den die kleinen 1½⸗Liter⸗Wagen eingeſetzt, die dann zum erſten Male das Licht der Oeffentlichkeit erblicken würden. Im vergangenen Johre gewann Rudolf Caraceiola vor Hermann Lang den Großen Preis von Italien auf der Livorno⸗Strecke. Fünf deutſche Wagen mit Caracciola (Merecedes⸗Benz), Lang(Mereedes⸗Benz), Roſemeyer (Auto⸗Union), Seamon(Mercedes⸗Benz! und Müller (Auto⸗Unionf konnten die erſten Plätze belegen. Cargcciola fuhr in neuer Rekordzeit mit 131,310 Km.⸗Std. als Sieger durchs Ziel. Caraceibla wurde auf Grund der von ihm errungenen drei Grand⸗Prix⸗Siege bei Anerkennung durch die A AR Europameiſter 1937. Mit dieſem Siege wur⸗ den die Rennen der vier Jahre geltenden 750⸗Kilo⸗Grand⸗ Prix⸗Formel abgeſchloſſen. Großdeutſche Schachmeiſterſchaft Stand nach der zehnten Runde Im Schachturnier um die Meiſterſchaft von Großdeutſch⸗ land wurde am Dienstag die zehnte Runde geſpielt. Die an der Spitze liegenden Meiſter konnten ſich durchweg er⸗ ſolgreich behaupten. Mon kann aber feſtſtellen, daß die anſtrengenden Kämpfe auch den eee haben. Der Spitzenkandidat Eliskaſes⸗Innsbruck. als Nachziehender gegen den Letzten Nowarra gußerordent⸗ lich ſchwer. Bei Abbruch nach vierſtündigem Kampf ſah es ſogar nach einem Unentſchieden aus. Zum guten Schluß gab Noworra in einer Stellung auf, in der es ſicher noch nicht notwendig war. 8 Der Titelverteidiger Kieninger ⸗ Köln hätte gegen Reinhardi⸗Hamburg ſogar verlieren müſſen, doch erkannte ſchließlich. Michel⸗Berlin ſetzte ſich gegen den Wiener Becker erfolg⸗ reich durch, Koch gegen Schmitt⸗Breslau und Hans Her⸗ mann⸗Bochum gewann gegen den Düſſeldorſer Engels. atte es In den übrigen Portien trennten ſich Kohler⸗München und Dr. Weil⸗Wien unentſchieden, während Rellſtab⸗Berlin gegen Kranki⸗Hamburg und Eiſinger⸗Karlsruhe gegen Richter⸗Berlin den kürzeren zogen. Stand nach der zehnten Runde: Eliskaſes 8 Punkte, Kieninger 7½, Koch 6, Herrmann 6, Kranki und Richter je 5½, Becker, Engels und Kohler je 5, Rellſtab 4½, Rein⸗ hardt und Schmitt je%, Weil 3, Eiſinger 2½, Nowarra 1% Punkte. Ausklang der Münchener Renntage Die Teilnehmer des 5. Internationalen Kongreſſes für Vollblutzucht und Galoppſport waren am Montagabend im alten Rathaus Gäſte der Hauptſtadt der Bewegung. Mit dem Schöpfer des Braunen Bandes, Präſident Chriſtian Weber, waren in München anweſende Mitglieder des diplo⸗ matiſchen Korps und zahlreiche Militärattachés ſowie eine Reihe führender Perſönlichkeiten von Portei, Staat und Wehrmacht erſchienen, u. a. auch Reichspreſſechef Dr. Diet⸗ rich, General Ritter von Schobert und General der Flieger Sperrle. Im Laufe des geſelligen Abends entbot Stadtkämmerer Pfelffer namens des Oberbürgermeiſters den Willkom⸗ mensgruß der Hauptſtadt der Bewegung und dankte Präſi⸗ dent Weber für die tatkräftige Förderung des deutſchen Pferdeſports. 1 dem deutſchen BMW-Fahrer Meier ſehr ſtark wird. Wieder Wachenburg-Rennen bei Weinheim! Motorrad-, Sport⸗ und Rennwagenkampf am 14. Auguſt Nach einjähriger Unterbrechung erlebt das ſchon drkl⸗ mal mit großem Erfolg veranſtaltete Wachenburgrennen bei Weinheim an der Beraſtraße am 14. Auguſt ſeine Wiederauferſtehung. Wie in den früheren Jahren ſind für die Konkurrenz, die für 1938 das einzige Bergrennen in Baden darſtellt, Krafträder, Sport⸗ und Rennwagen zu⸗ gelaſſen, wobei in den Motorrad⸗ und Sportwagen⸗ Gruppen Ausweis⸗ und Lizenzfahrer wieder getrennt ge⸗ bedroht Der Tour⸗de⸗Frauce⸗Sieger wird beglückwünſcht Nach der Ankunf tim„Pare du Prince“ wurde Bortali, der Sieger der„Tour de France“ von 1938, von einem Vertreter der italieniſchen Geſandt⸗ ſchaft willkommen geheißen. (Preſſephoto, Zander M) wertet werden. ON von der NScsk⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Sgar dutch⸗ geführt wird, ſoll vor allem dem Motorrennſport⸗Nach⸗ wuchs Gelegenheit geben, ſein Können unter Beweis zu ſtellen, deshalb werden in den Motorrad⸗Wertungsklaſſen nur Privatfahrer zum Start kommen. Auf der rid 26 Kilometer langen Strecke, die ſich in zahlreichen Serpen⸗ tinen und Spitzkehren von Weinheim zur Wachenburg em⸗ porwindet und dabei einen Höhenunterſchied von 200 Mir, überwindet, hält ſeit 1935 der inzwiſchen tödlich verun⸗ glückte Münchner Rudolf Steinweg auf Bugatti mit.333 Minuten= 60,65 Km.⸗Std. den abſoluten Streckenrekord. Imhaber des Sportwagenrekords iſt der Münchner Wencher auf BMW der 1926 mit:50,4 einen Durchſchnitt von 543 Km.⸗Std. fuhr. Die Streckenbeſtzeit für Motorräder lan von dem Münchner Faiſtenhammer auf Jap in der cem⸗Klaſſe erzielt, ſteht auf 234,4 Min.= 60.45 Km., Frauen wollen Rekorde brechen! Giſela Mauermeyer brennt auf Weitſprung⸗Revanche Insgeſamt geſehen, das ſoll u. a. heißen nach inter⸗ nationolem Maßſtab gemeſſen, werden die von unſeren Leichtathletinnen in Breslau gebotenen Leiſtungen einem höheren Niveau gerecht, als es die Ergebnisliſten der Männer aufzuweiſen vermögen. Der deutſche Frauen⸗ ſport erlebte in den letzten Jahren, von den Spitzen⸗ leiſtungen zunächſt einmal abgeſehen, in breiter Front eine überdurchſchnittliche Steigerung aller Leiſtungen in llen Uebungen, den 100⸗Meter⸗Lauf vielleicht aus⸗ genommen. Die beim Deutſchen Turn⸗ und Svortſeſt feſtgehaltenen Maße und Zeiten unterſteichen dieſe Tatſache; greifen wir das Diskuswerfen heraus, wo gleich fünf Teilnehmerinnen die 40⸗Metermarke überwarfen oder den Speerwurf. der die Mädel ebenfalls mit gewohnt ſicheren Weiten auf⸗ warten ließ. In welchem Land der Erde finden wir ſolche Leiſtungsdichte? Nicht zuletzt ſind wohl die ganz aroßen Leiſtungen unſerer beſten Könnerinnen, die Weltrekorde und deutſchen Rekordverbeſſerungen der letzten Zeit auf dieſem Boden gewachſen. Erfahrungsgemäß durfte man in Breslau anläßlich der Meiſterſchaften kaum neue Beſtleiſtungen erwarten, vieler⸗ lei Umſtände belaſten die Sportlerin an ſolchen Tagen zu ſtark und verhindern den letzton Erfola. Mannheim darf indeſſen für kommenden Sonntag mit einer weit beſſeren Atmoſphäre, deren Hauptfaktoren Ruhe und Konzentration des Teilnehmers ſind, für die Kämpfe unſerer Spitzen. klaſſe rechnen. Unbeſchwert und ohne Hemmungen wird die Mehrzahl der Frauen an den Stort gehem, die Meiſte⸗ rinnen werden zweifelsohne einen ſchweren Stand haben, denn allerſeits werden Revanchegedanken gehegt(auch Giſela Mauermeyer will den dritten Platz im Weitſprung hinter Praetz⸗Salzwedel und Junghanns⸗Naumbura einer Korrektur unterziehen), ſo daß Kampfwillen. Einſatz und Können Leiſtungen zuwege bringen werden die in Rekord⸗ nähe oder gar über dieſen liegen dürften. Literatur * Reichsluftkursbuch, unter Mitarbeit der Deutſchen Lufthanſa Ach herausgegeben vom Reichsluftfahrtminiſte⸗ rium, Verlag Gebr. Radetzki, Berlin SW 68, zweite Som⸗ merausgabe(Juni—Auguſt) 1938, Preis 1 1. Anuſong Juni iſt die zweite Sommer⸗Ausgabe des„Reichsluftkurs⸗ buches“ herausgekommen, im gauzen die 55. Ausgabe ſeit ſeinem erſten Erſcheinen. Sie iſt jetzt in vier Sprachen gehalten, außer in Deutſch noch in Italieniſch, Engliſch und Franzöſiſch. Die Abkürzungen ſind in 18 Sprochen er⸗ läutert, ſo daß das Buch praktiſch in allen Ländern der Welt benutzbar iſt. ſeiner Zuverläſſigkeit und ſeiner Zweckmäßigkeit. Als be⸗ ſonders zioeckmäßig haben ſich die ABC⸗Pläne erwieſen; eine Anordnung der Flugpläne nach Städten, wodurch man die beſte Flugverbindung von jedem Ort der Welt zu jedem anderen auf einem Plan herausfindet. Imponie⸗ rend wirken die beiden Karten des europäiſchen und des Weltluftverkehrs. Sie geben auf einen Blick einen Begriff davon, welche Ausdehnung der Weltluftverkehr ſchon ge⸗ wonnen hot. Jeder, der mit dem Ausland verkehrt, ge⸗ ſchäftlich oder als privater Reiſender, wird aus ihnen neue Anregungen über neue Verkehrsmöglichkeiten gewinnen. ſeitigen. ſalza, Berlin, Leipzig. Seine weite Verbreitung verdankt es Ein Luftkursbuch wie das„Reichsluftkursbuch“ beſitzt ſons kein Land der Welt, und ohne Uebertreibung, aber un Stolz kann geſagt werden, daß das„Reichsluftkursbuch dos beſte überhaupt extſtierende Luftkursbuch iſt. 5 »Verkehrs⸗A BC. Ueberſichtliche und allgemeine ſtändliche Zuſammenfaſſung des neuen ab 1. Januar dd geltenden Straßenverkehrsrethts von Rechtsanwalt r. Eble, München, 152 Seiten, mit einer farbigen Tafel der Verkehrszeichen. Preis 1,80 Mark. Verlag Ph. L. Jung München. 7. Das Verkehrs⸗A BC bringt keineswegs 115 einen Abdruck der ab 1. 1. 1938 giltigen Straßenverkehr geſetze, ſondern behandelt in einer für jeden allgemei verſtändlicher Weiſe die wichtigſten Verkehrsfragen ge Vorſchriften, wobei zahlreiche Beiſpiel« die einzelnen 5 ſetzesſtellen leichter verſtändlich machen. Auf Grund 1 langer Erfahrung hebt der Verfaſſer die für jeden Ven kehrsteilnehmer wichtigſten Beſtimmungen hervor 112 verſucht Zweifel und mißverſtändliche Auffaſſung zu, 5 Es handelt ſich beihdieſer Schrift nicht um ein Kommentar im juriſtiſchen Sinn, ſondern um eine el zuſammenhängender, für jeden Laien verſtändlicher wzer kiger Aufſätze mit Hinweiſen auf die Rechtsſpre hung dle Gerichte. Ein ausführliches Sachregiſter erleichtert Benutzung des Heftchens. Eine ere, lung von Auguſt Krieger, Verlag Julius Beetz Lauge preis 110 Mark. In ber 1 „Heimatgeſchichtliche Erzählungen aus Schleswig Holle dr, die in Verbindung mit dem NSSB, von Alno x, Kiel, und Oberregierungsrat Dr J. gählung ſen, Schleswig, herausgegeben wird, iſt die Erzähl „Nis von Bombüll“ von Auguſt Krieger erſchienen, alte neueſte Erzählung Kriegers führt uns wieder in ſeiſe Heimat Noröfriesland. Bombüll ist ein alter Näß unter mächtigen Bäumen auf hoher Warte in der 18 ber Hindenburgdammes liegt. Hier ſoll der Seeräit Störtebecker einſt gehauſt haben, den die Frieſen nach trieben und der durch einen Gang mit ſeinen Schätzen des der Nordſee entwich. Um 1700 diente bei dem Beſitzer Hofes, dem Bauern und Pferdehändler Peter e ſtarke Knecht Nis Ipſen, der während des Schw fliehen Generals Steenbock fliehen lung ſpielt in Friesland. Hover, auf Sult. in Holland und auf Java und iſt reich an Besetzte e 6 5 Grönlandfahr See Admiral einer Flotte; fäubert die Sundaſee von 15 Der Verfaſſer, der ſeine Erzählung ſelbſt illuſtrierte, ſeine Erzählung aus genauer Kenntnis der 10 0 05 wigſchen Landſchaft und der Bewohner heraus ges WI II Müller Die Veranſtaltung, die im Auftrag, dee heut sonde Nam 55 einen Sche ſind Stell aller ber mal meiſt ede! dase Hoe eine 6 Maff Zellr AHhetif Mile durck Die ſtehe. ſtelle Nich Einf vorg D verw . 8 S N r 2 re e eee e ud 4 — MHittwoch. 3. August 1938 HANDELS der Neuen Mannheimer Zeitung ZETIT TUNG Abend-Ausgabe Fr. 353 Deuische synſheſische Stoffe im Vormarsch 5 Es iſt merkwürdig, daß weite Kreiſe der Oeffentlichkeit von dem Begriff der ſynthetiſchen Stoffe, der„plaſtiſchen e ganz verſchwommene Vorſtellung haben, obwohl dieſe S uns auf Schritt und Tritt umgeben und in den letz Jahren e gewaltige Induſtrie auf⸗ ebaut haben. Die mehr als 200 ſynthetiſchen Stoffe, die heute in etwa 1000 deutſchen Betrieben erzeugt und ver⸗ arbeitet werden, ſind ebenſoviel neue Rohſtoſſe für das kaumbeengte Reich! Und während die Vorſtellungen der großen Oeffentlichkeit im beſten Falle hierbei einige alt⸗ bekannte Begriffe wie„Galalith“ und Bakelit“ umkreiſen, arbeiten die Techniker ſhon an der planmäßigen Erfor⸗ ſcung aller Eigenſchaften der einzelnen ſynthetiſchen Stoffe, was dazu führt, daß ältere ſynthetiſche Stoffe ihre Anwendungsgebiete zugunſten beſſer geeigneter anderer Werkstoffe zu räumen haben. Die Zelluloſe⸗Stoffe, die ehrwürdigen Vorfahren der achſenden Familie plaſtiſcher Maſſen, haben auf dieſe Weiſe bereits zahlreiche Nachfolger gefunden. Zellu⸗ loid, einer dieſer Zelluſoſe⸗Werkſtoffe, iſt allerdings ſeinem Ausſehen und ſeinen Anwendungsformen nach ſeit Jahr⸗ zehnten ſo bekannt, daß hier nur darauf hingewieſen zu werden braucht; ebenſo kennt jeder die Vulkanfiber, meiſt wohl durch die Vulkanſcßer⸗Koffer. Schildpattkämme ſind felt langem den Zelluloidkämmen gewichen, und auch an Stelle von Elfenbein, Steinnuß und Horn tun Zelluloſe⸗ Stoffe ſchon ſeit langen Jahren ihre Dienſte. Da aber auch Zelluloſe eingeführt werden muß, liegt eine der wich⸗ ligſten Gegenwartsaufgaben der ſühnthetiſchen Stoffindu⸗ ſtrie darin, die Zelluloſeabkömmlinge durch„Polymeriſate“ überflöſfig zu machen. Kämme beiſpielsweiſe werden heute vielfach ſchon nicht mehr aus Zelluloid hergeſtellt, ſondern aus Polymeriſationsprodukten, die unter den Namen„Polyſtyrol“ und„Trolitul“ bekannt ſind. Die ſogenannten Polymeriſate haben ſich teilweiſe auch einer weiteren Gruppe von älteren Werkſtofſen, den aus Schellack oder Kaſein hergeſtellten, überlegen erwieſen. So ſind Schallplatten aus Polymeren neuerdings oft an die Stelle der üblichen Shellack⸗Schallplatten getreten, wobei allerbings der höhere Preis die allgemeine Einführung der neuen Schallplattenart noch verbietet. Wer ſich ein⸗ mal überlegt hat, woraus eigentlich die Knöpfe oder die meiſten Spielwaren hergeſtellt werden, der hat das aus⸗ edehnte Anwendungsgebiet der ſynthetiſchen Stoffe aus kaſein und Hartpech geſtreift, ein Gebiet, bei dem auch die Meenverbindung mit dem„Milchſtein“, dem Galalith, tine gewiſſe Berechtigung hat. Gegenwart und Zukunft der Entwicklung plaſtiſcher Maſſen gegen aber— von Einzelheiten, wie z. B. der Zellwolle abgeſehen— nicht bei den bisher erwähnten ſyn⸗ Hetiſchen Stoſſen, die nur von Naturſtoffen wie Holz und Milch abgewandelte Rohſtoffe ſind, ſondern bei den chemiſch durch Kondenſation und Polymeriſation enzeugten Maſſen. Die größte Zukunft ſcheint den Phenolharzen offenzu⸗ ſtehen, da ſie nicht nur aus rein deutſchen Urſtoffen herzu⸗ ſtellen ſind, ſondern auch ihren Eigenſchaften nach viele Nichteiſenmetalle übertreffen. Deutſchland iſt ſeik dem Einſatz des Vierjahresplans gerade auf dieſem Gebiet ſtark vorangekommen. Die Phenolharze laſſen ſich in den vielfältigſten Formen verwenden: teils flüſſig als Leim oder Farben, teils als Schichtſtoffe, d. h. Papierbahnen oder dünne Holzplatten, die mit Phenolharzen getränkt und ſo feſt zuſammengepreßt werden, daß ein eiſenharter neuer Stoff entſteht, der an „Papier“ und„Holz“ kaum noch erinnert; teils rein oder mit einer Füllung von Aſbeſtmehl, Gewebeſchnitzeln oder Holzmehl. Zahnräder werden aus ihnen gemacht, in Flug⸗ zeugen findet man Phenolharze ſchon als Propellernaben, verſuchsweiſe auch als Propeller, und große Teile von Autokaköſſerien, die mit der größten Preſſe der Welt, einer 5000⸗Tonnen⸗Preſſe, aus Phenolharzen hergeſtellt waren, bilheten für den Fachmann der letzten Internationalen Automobil⸗Ausſtellung in Ber⸗ lin. Wie kürzlich von maßgebender Seite angekündigt wurde, ſollen einige hundert Automobile mit Kunſtſtoff⸗ karoſſerien im Jahre 1938 fertiggeſtellt und einer genauen Prüfung unterzogen werden. Vinplpolymeriſate, eine weitere Gruppe von ſyntheti⸗ ſcen Stoffen, finden ſich jetzt vielfach als Fußbodenbelag, as Häute von Falthooten und als Kunſtleder. Kürzlich iſt ein Verfahren entwickelt worden, wonach Polymeriſa⸗ lonsharze auch zur Trockenhaltung von Gebäuden dienen können. Betonplatten, die z. B. beim Bau verwendet wer⸗ den, ſollen danach au der Oberſeite mit einer Schicht des Horzes bedeckt und die Oeffnungen zwiſchen den einzelnen ae ebenfalls durch ſynthetiſches Horz abgedichtet erden. Plomben aus plaſtiſchen Maſſen zum Verſchluß von Paketen, Meßinſtrumenten oder Eiſenbahnwagen erſparen nicht nur Blei, ſondern hoben darüber hinaus den Vor⸗ zug daß ſie ſich auf einfachſte Weiſe von Hand anbringen lasen.„Plaſtiſche“ Lettern zum Buch⸗ und Zeitſchriften⸗ drug ſiud zehnmal leichter als Blei. Schneiderſcheren aus farbigen Preßſtoffen mit ein⸗ gebreßten Stahlſchuerden, Kochtopfgriffe, Haushalts maſchi ken zum Zerkleinern pon Gemüſe und Kartoffeln, Waſſer⸗ hähne ſind einige weitere Anwendungsgebiete der ſynthe⸗ ichen Stoffe. Haarbürſten mit ſynthetiſchem Stoffrücken 1 ſich bereits als„lebenstüchtiger“ erwieſen als manche her hölzernen Brüder. Daß Rundfunkgeräte und Licht⸗ halter ſeit langem nicht mehr aus Holz oder Metall be⸗ ehen, ſondern aus Werkſtoffen, kann wohl als bekannt vorgusgeſetzt werden. N gehörte zur Entwicklung der ſynthetiſchen 5 offinduſtrie eine entſprechende Entwicklung der Maſchi⸗ 1 Herſtellung der Werkſtoffgegenſtände. Etwa 200 Verte Firmen beſchäftigen ſich allein mit der Spritzguß⸗ 1 von Wertſtoffgegenſtänden; und die Ungenauig⸗ Küle in der Fabrikation ſind ſchon auf ſo geringe Bru eig, von Millimetern herunzergedrückt worden, daß ſelbſt 15 Meßgeräte auf dieſe Art einwandfrei zu erhalten Nene un verzinsliche Reichsſchatzanweiſungen , Berlin, 3. Auguſt, Zur Befriedigung des kurz⸗ und poebelfriſiten Anlagebedarfs ſind von der Reichsbank en neue unverzinsliche Reichsſchatzonweiſungen zur Notugung geſtellt worden, und zwar zum 10. und 15. auen 1938 zu einem Diskontſatz von 3 v. H. ſowie 1 Auguſt 1930 zu einem Diskontſatz von 34 v. H. 15 erkauf der bisher zur Verfügung geſtellten Serien Abril und Dezember 1939) iſt abgeſchloſſen worden. Minister a. D. Dr. Riebl in die Reichswirtſchafts⸗ 5 5 berufen. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den Helm öſterreichſchen außerordentlichen Geſandten und ſeinel nüchligten Miniſter a D. Dr. Riedl in Wurdigung lug belondeven Verdienſte um den wirtſchaftlichen An⸗ Heu den Beirat der Neichswirtichaftskammer berufen. f 19 8 lit ferner von dem Präſidenten der Reichswirt⸗ mmer in den Grenzwirtſchaftsausſchuß und den belspolitiſche f mm berufen W Ausſchuß der Reichswirtſchaftskammer * 5 , Rbeiniſche Stahlwerke, Eſſen.— 2 i ende 10 en.— in e⸗ Ae Aale. In der n der 7 Aktongre ein 1097, 115,30 Mid.“ vertraten, wurde der Abſchluß für 7 800 vorgelegt und die Verteilung einer nde von uch vermehrte J ausgeglichen werden. Die Abſatzlage 1 wieder ichen . die Abſatzſage wurde für alle Erzeugniſſe als abe er gi, bezeichnet“ Das geſliche Ergebnis der d. allerdings 1 55 des laufenden Körperf g 255 1 Ergebniſſe.„ im Rahmen der ent eſchäftsfahres hielt ſich einen Hauptanziehungspunkt 1 0 Ac, Berlin. Der 8 am 23. September ſoll die 115 ſich aus due der Ausfuhr ergeben hat, ſpäter g nösna Kurse abbröckelnd Die Käuflusi des Publikums fehlle— Die Umsäße waren efwas größer Rhein⸗Mainiſche⸗Börſe: Tendenz ſchwach Frankfurt, 3. Auguſt. Das Angebot zeigte ſtellenweiſe eine weitere Zunahme, ſo daß die Börſe am Aktienmark Die Um⸗ ſätze waren z. T. allerdi Verlaufe ſtockte das Geſch erſten Kurſe, die durchſchnittli lagen, waren Brief. Bei war der Kursdruck empfindlicher. So büßten Deutſche Erdöl 3,50 v. H. auf 118,30, Metallgeſellſchaft 3 v. H. auf 121, Ach für Verkehr 2,25 v. H. auf 116,25, Buderus 2 v. H. auf 106,50 und Daimler 1,75 auf 126 ein. J Farben verloren bei größerem Angebot 1½ v. H. auf 142,30, Scheideanſtalt— 2 v. H. auf 0. Am Montanmarkt gingen Rheinſtahl auf 187(138,50), Verein. Stahl auf 100 110033), Mannesmann auf 103,75(104) und Höſch auf 106(106,75) zurück. Am Elektromarkt lagen beſonders Ach weiter matt mit 108 bis 107,50(109,75), im übrigen ergaben ſich Einbußen bis zu 1 w. H. Gut behautet lagen Bemberg mi 121,50. H. niedriger Am Rentenmarkt waren die Umſätze beſcheiden. Reichs⸗ altbeſitz etwas erholt auf 130.30(130), ebenſo Reichsbahn⸗ VA auf 12276(122.75), hingegen Kommunalumſchuldung 94.55(94.60). Der Pfandbriefmarkt lag ruhig, Liquidations⸗ werte bröckelten teilweiſe v. H. ab. Stadtanleihen blieben behauptet, wie auch Induſtrie⸗ Obligationen kaum Ab⸗ weichungen aufwieſen, Farbenbonds jedoch ſchwächer um 7 v. H. mit 11958. Der Aktienmarkt ſtagnierte in der zweiten Börſenſtunde nahezu vollkommen. Die Kurſe konnten ſich auf dem er⸗ mäßigten Stand zumeiſt behaupten, da das Angebot nach⸗ ließ. Im ganzen blieb die Haltung unerholt Etwas höher Metallgeſellſchaft mit 122 nach 121, andererſeits Bemberg 124 nach 124.50, Daimler 125.25 nach 126, Berger Tiefbau 140 nach 140.75, Mannesmann 103.50 nach 103.75, Hoeſch 1050.5 Onach 106. Die erſt im Verlaufe zuſtandegekomme⸗ nen Notierungen lagen durchweg—2 v. H. unter dem geſtrigen Stand. Im Freiverkehr ſchwächten ſich Dingler auf 87(88), Katz u. Klumpp auf 99(99.75) und Elſäſſ.⸗Bad. Wolle auf 82(85) ab. Berliner Börſe: Aktien erneut ſchwächer, Neuten ſehr ruhig Berlin, 3. Au guſt. Da es auch heute, entgegen vorbörslich gehegten Er⸗ wartungen, an jeglicher Kaufluſt des Publikums fehlte und auch der berufsmäßige Handel, der am Schluß der geſtrigen Börſe einige Deckungen vorgenommen hatte, keine Initiative entfaltete, bröckelten die Kurſe bei weiter unerheblichem Angebot erneut ab. Wirtſchaftliche oder wirtſchaftspplitiſche Vorgänge, wie z. B. das Zuſtande⸗ kommen der deutſch⸗franzöſiſchen Vereinbaung, wurden zwar beſprochen, fanden aber in der Kursgeſtaltung keinen Ausdruck. Mit auffälligeren Abſchwächungen ſind Holz⸗ mann(minus 3,25), Deutſche Erdöl(minus), Kalt Chemie, Schubert und Salzer ſowie Metallgeſellſchaft(je minus 2,50) und AGG für Verkehr(minus 2 v..) hervor⸗ zuheben. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Buderus bei wieder ſehr kleinem Angebot um 1,50, Rheinſtahl und Mannesmann bei lebhafterem Umſatz um 178 bzw. 1́ v H. Von chemiſchen Werten gaben Farben in der erſten halben Stunde um etwa 1, p. H. auf 148,50 nach. Von Elektrowerten büßten u. a. HEW, Schleſ. Gas je 1,50, Akkumulatoren und Lieferungen je 1,25 v. H. ein. Fer⸗ ner find won Maſchinenbauwerten Deutſche Waffen mit minus 2,75, von Autoaktien BMW mit minus 1,75 und von Verkehrswerten Allg. Lokal und Kraft mit minus 1,50 v. H. hervorzuheben. ruhig. Nachfrage zeigte ſich nur fitr einen Anfangsgewinn von 17,5 Pfg., ſpäter aber nicht voll behaupten konnten und ſich auf 130,25 ſtellten. Die Ge⸗ meindeumſchuldungsanleihes ermäßigte ſich weiter um 5 Pfg. auf 94,55. Im Börſenverlauf ſchwächten ſich die Notierungen an den Aktienmärkten zumeiſt weiter ab, wobei verſchiedentlich größere Verzuſte zu beobachten waren. Conti⸗Gummi ga⸗ ben um/ v. H. nach, Daimler, Buderus, Wintershall und Schleſiſche Gas verloren je 1 v. H. Ferner büßten Schuckert, Junghans, Hapag und Aſchaffenburger Zellſtoff je 1½, Feldmühle 174, Felten 174, Nieder. auſitzer Kohle und Salz⸗ dethfurt um 2 v. H. ein. Farben wurden mit 148½ no⸗ tiert. Höher lagen Metallgeſellſchaft um%, und Deutſche Waffen um 1 v. H. Am Kaſſarentenmarkt war das Geſchäft in Pfandbrisfen etwas lebhafter. Liguidationspfandbriefe neigten jedoch ver⸗ ſchiedentlich zur Schwäche. Von Stadtan leihen büßten dger Bonn 0,37 v. H. ein. Reichs⸗ und Länderanleihen ver⸗ Am Rentenmarkt lieb es weiter Reichsaltbeſitz, die änderten ſich kaum. Bei den Induſtriepapieren ſchwächten ſich Aſchinger, Farbenbonds und Harpener je um 76 v. H. ab. Mix u. Geneſt wurden um 1 v. H. niedriger bewertet, Mont Cenis kamen hingegen etwas höher an. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien büßten Deutſche Bank ½ vp. H. ein. Von den Hypotheken⸗ banken gaben Bayeriſche Hypotheken, Deutſche Zentral⸗ boden und Meininger Hypotheken je um, Rheiniſche Hypotheken um 1 v. H. nach. Von Köolonialwerten ſchwächten ſich Schantung um 3 v. H. ab. Bei den per Kaſſe gehandelten Induſtrieaktien ſtiegen Enzinger Union um 2 und Günther u. Sohn nach Pauſe um 2 v. H. Anderer⸗ ſeits verloren Halle⸗Hettſtedt, Liegnitz⸗Rawitſch, Zeitzer Maſchinen je 3,50, Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz 3,25, Deutſche Babeock 3,75, Vereinigte Deutſche Nickelwerke 4, Dürener Metall und Pittler nach Pauſe je 4 v.., Che⸗ miſche Produkte Albert gegen die Notiz vom 31. 7. 6 v. H. Steuergutſcheine wurden bis auf die ſogenannten An⸗ leihe⸗Stuergutſcheine, die unverändert blieben, geſtrichen. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er und 1940er 99,75 G 100,5;: 1941er 99,62 G 100,37 B; 1942er 99,12 G 99,87 B; 1943er 99 G 99,75; 1945er bis 1948er je 98,62 G 99,37 B.— Ausgabe 2: 1944er 98,75 G 99,5 B. Wiederaufbauanleihe, 1946/ 8er 81,12 G 81,87 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,175 G 94,925 B. Am Börſenſchluß kam es faſt allgemein zu einer Er⸗ holung, die ein Ausmaß von ½ bis 1 v. H. annahm. Ver⸗ einigte Stahlwerke ſtiegen um s, Hoeſch um“ und Oren⸗ ſtein um 1,25 v. H. Hotelbetrieb, Demag, Winters hall und Deutſche Erdöl wurden je um 4 v. H. heraufgeſetzt. Farben notierten 14876. Geld- und Devisenmarki Berlin, 3. Auguſt. Am Geldmarkt trat heute eine wei⸗ tere Ermäßigung der Blanko⸗Tagesgeldſätze auf.75 bis 3 v. H. ein Zur Befriedigung des kurz⸗ und mittelfriſtigen Anlagebedarfs hat die Reichsbank neue unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen per 10. und 15. 11. 1938 zu einem Diskontſatz von 3,25 v. H. ſowie per 15. Auguſt 1999 zu einem Diskontſatz von 3,75 v. H. zur Verfügung geſtellt. Der Verkauf der bisher zur Verfügung geſtellten Serien iſt abgeſchloſſen worden. Der Privatdiskonſatz blieb mit 27% v. H. unverändert. Der Dollar beſeſtigt Im internationalen Deviſenverkehr konnte ſich der Dol⸗ lar in London auf 4,8981(4,9971) befeſtigen. In Amſter⸗ dam ſtieg er auf 1,8276(1,82½), in Zürich auf 4,8798 (4,866) und in Paris auf 36,40(36,25%) an. Der hollän⸗ diſche Gulden gab in London hingegen auf 8,9628(8,957) nach, während er in Zürich mit 239,40 unv. unv. blieb und in Paris auf 19.90%(19,88%) onzog. Der franzöſiſche France wurde in London mit 178,19(178,04) bewertet, in Amſterdam ſtellte ſich der Franc auf 5,03%(5,0276) und in Zürich auf 12,03(12,044). Der Schweizer Franken veränderte ſich kaum. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 8 v. H. Amtlich m Rm Dis⸗ 3. Auguſt 2. Auguſt fin kont] Geld Brief Geld Brief Aegypten lägypt. Pf.. 12,45 12,525 12,520 12,550 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,647 0,651 0,647 0,651 Belgien 100 Belga] 2 42,14 42,22 42,1042, 18 Braſilien. 1 Milreisß 0,145 0, 147 0,145 0, 147 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,053 3,047].053 Dänemark 100 Kronen 5 54, 46 556 54,57 54,7 Danzig 100 Gulden 4 47.— 477,10 47.— 47,10 England.. I fd 2 12,19 12.225 12,220 N land„ i0eſtn Kt. 4% 68,13 68,27 68,13 55,27 nnland100 finn. Mk. 4 5,380 5,300 5,300 5,400 rankreich.. 100 Fr. 3½ 6,848 6, 802 6,868 6,882 riechenland 100 Dr. 6 2,353 2,357 2,353 7 olland 100 Gulden] 2 136,08 136,36 136,42 136, 70 rant Teheran) jpahlagq 15,15 15,19 15,18 15.22 Fsland. 100 isl. Kr. 5¼% 54,5054, 66 54,67 54,77 Italfen.. 100 Lire 3 5 3 3 71 575 271 Japan. Ipen] 3,„ 0,713 0,712] 0, Jugeflavteni00 2188, 5 5,694.706 5,694 5706 Konaba 1 kan. Dollar 2,482 2,186 2,482].486 Lettland 100 Latis 5 48,7 ¼ 458,85 48,75 48,85 Litauen„ 100 Sitas] 3% 41.94 42,02 41,94 42,02 Norwegen 100KKronen] 4 51,20 61.41 61,2 61,54 Polen. 100 gloty 5 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Portugal 100 Eskudr 3 11,065 11,085 11.000 11,110 2 5 75 8 85 8 12 Schweben 1008. 2% bi 65.— 600 5716 Schweiz 100 Franken 21 56,90 37,02 56,97 57,09 Spanien 100 Peſeten 22 5 5 2 Tſchechoflomafeiigos] 3 8,591 8,600 8,591].609 Türkel.. tü.. Pfd. 5½ 1,978 1,984 1,978 1,982 Ungarn„ 100PPengö] 4 2 15 595 55 Uruguay, 1Goldpefo 1,049 1,051 1,049 1,051 Bex. Staaten 1 Dollar] 1½.4011.405.401.405 Frankfurt, 3. Auguſt. Tagesgeld 2,25(2,50) v. H. * Kraftwerk Thüringen Ac, Giſpersleben.— Wieder 9 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der HV am 30. Sep⸗ tember für das am 31. März 1938 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr die Verteilung einer Dividende von wieder 9 v. H. auf das Ac von 6,96 Mill.„ vorzuſchlagen. Im neuen Geſchäftsjahr hatte ſich die Stromabgabe weiterhin günſtig entwickelt. * Go Wütſtenrot. Am 30. Juli hielt die Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot, Gemeinnützige Gmb in Ludwigsburg⸗Württ., ihre 12. ordentliche Geſellſchafter⸗ verſammlung ab, in der der Geſchäftsberiht und die Bilanz für das Jahr 1957 entgegengenommen und geneh⸗ migt wurden. Den Geſchäftsführern und dem Auſſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt. werden günſtig beurteilt. * Maſchineufabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz AG. Weingarten(Witbg). In der oc der Geſellſchaft wurde der Abſchluß genehmigt und der Verwendung des Rein⸗ gewinns in der vorgeſchlagenen Form(8 v. H auf die Vor⸗ zugs⸗ und 5 v. H. auf die Stammaktien) zugeſtimmt. Auch die übrigen Punkte der Tagesordnung, insbeſondere die Einziehung der 5000% Vorzugsaktien und der neue Satzungsentwurf, fanden Annahme. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden Bergrat Bernhard Weishan, München, und Di⸗ rektor Karl Eychmüller, Ulm, aus, dafür wurden neu ge⸗ wählt Direktor Davidſen von der Dresdner Bank Stutt⸗ gart und Rechtsanwalt Dr. Schmid, Ulm. * Krupp⸗Eſſen übernimmt die Berndofer Metallwaren⸗ fabrik Arthur Krupp Ac. Nach dem Tode von Arthur Krupp, dem Präſidenten des Verwoltungsrates der Bern⸗ dorfer Metallwarenfobrik Arthur Kruvp Ac, im April d. J. hat jetzt die Fried. Krupp AG. Eſſen die Mehrheit der Aktien der Berndorfer Metallwarenfabrik erworben. Da⸗ durch tritt das ſeinerzeit von der Famflie Krupp gegrün⸗ dete Werk wieder in die Werksgemeinſchaft der Kruppſchen Unternehmungen ein. * Bayeriſche Stickſtoff⸗Werke Acß, München ⸗ Berlin.— Keine Dividende. Die Geſellſchaft führt im Geſchäftsbericht für 1937 aus, daß die Nachfrage nach Kalkſtickſtoff lebhaft war und auch in den erſten Monaten des laufenden Jahres Anverminber anhielt. Der Abſatz in dem am 30. Juni 1938 abgelaufenen Düngejahr erreichte annähernd die Höhe des Vorfahres. Ein erheblicher Teil der abgeſetzten Menge Sättel ang dies mot wieder auf Van ſtellung von Ruß aus Azetylen auf dem Werk Pieſteritz vurde pla g fortgeführt; die erzeugten Mengen wur⸗ 255 e ie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt nach neuer Gliederung den Jahresertrag mit 17,31 Mill. I, während ſich im Vorfahr der Betriebsertrag von 20,71 und 17 2 die unter den übrigen Aufwendungen ausgewieſenen lan⸗ fenden Betriebsausgaben von 412 Mill./ gegenüber⸗ etrieblichen Anforderungen enk ⸗ n wurden 1 ö n er dem Vorfahre erhöht: insgeſam den auf Anlagen Die Ausſichter für die Zukunft Die Her⸗ 5 ſtanden. Die e Maſchinen und maſchinelle Berückſichtigung r f 5 t wur⸗ 3,66(3,04, i. V. noch andere Abſchrei⸗ bungen 0,09) Mill.„ abgeſchrieben. Es verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 209 142(744 126), der ſich um 251 731 (124 599 /) Vortrag auf 460 874(868 725„ erhöht. Dieſer Betrag ſoll insgeſamt auf neue Rechnung vorgetragen werden(i. V. 4 v. H. Dividende auf 18,8 Mill.„ Grund⸗ kapital= 552 000, Zuführung von 64994/ zur geſetz⸗ lichen Rücklage zwecks Aufrundung auf 10 v. H. des Al und Vortrag des Saldos auf neue Rechnung). * Luxemburgiſche Erzförderung 1937 um 5 v. H. ge⸗ ſtiegen.— Export verdoppelt. Nach dem Bericht der Ver⸗ waltung der Luxemburger Erzgruben hat das Jahr 1937 für die Erzgruben des Großherzogtums mit hervorragen⸗ den Ergebniſſen abgeſchloſſen, die die günſtige Entwicklung des Jahres 1936 noch bei weitem übertreffen. Insbeſondere war die Nachfrage für Eiſenerz außerordentlich groß, und zwar ſowohl von ſeiten der eintzeimiſchen als auch der ausländiſchen Induſtrie. Die Erzeugung iſt daher auf ein Höchſtmaß getrieben worden, das bislang noch niemals er⸗ reicht wurde, ſo daß die Erzgruben ausnahmslos mit her⸗ vorragenden Bilanzen abſchließen konnten. Die Geſamt⸗ erzeugung erreichte 7,7 Mill. Tonnen gegenüber 4,8 Mill. Tonnen im Jahre 1936, was einer Steigerung um 58 v. H. bzw. 2,8 Mill. Tonnen entſpricht. Verſchiedene Gruben hatten große Schwierigkeiten, um ſich die erforderliche An⸗ zahl von Arbeitskräften zu beſchaffen. Ueber die Mehr⸗ erzeugung hinaus iſt auch der größte Teil der Lagervorräte abgeſetzt worden. Die Ausfuhr ſtieg ſehr beträchtlich, ſo daß ſelbſt die minderwertigen Erze Abnehmer fanden. Le⸗ diglich in den beiden letzten Monaten des verfloſſenen Jahres machte ſich ein gewiſſer Rückgang im Verſand an die ausländiſchen Abnehmer bemerkbar. Deutſchland erhielt 1,5 Mill. Tonnen gegenüber 0,5 Mill. im Jahre 1936; Bel⸗ gien führte 1,6(1,2) Mill. Tonnen ein, Frankreich 0,46(0,1 Mill. Tonnen. Ganz allgemein kann feſtgeſtellt werden, daß ſich die Ausfuhr gegenüber dem Jahre 1936 verdoppell hat. 5 9 * Kennziffer für Raſierklingen. Vom 1. September 1938 ab dürfen von den in Deutſchland anſäſſigen Unternehmun⸗ gen und Perfonen, die aus Rohklingen Raſierklingen in eigenen Betrieben herſtellen oder in Lohnarbeit herſtellen aſſen, Raſierklingen nur verkauft oder ſonſt in Verkehr gebracht werden, wenn ſie mit einer dauerhaft angebrachten Keunziffer verſehen ſind. Die Kennziffer wird vom Reichs⸗ tſchaftsminiſter auf Antrag zugeteilt. Die in Deutſch⸗ land anfäſſigen Unternehmungen und Perſonen, die a) aus Raſierklingenbandſtahl Rohklingen herſtellen, b) aus Roh⸗ klingen Raſierkeingen im eigenen Betrieb herſtellen oder jn Lohnarbeit herſtellen laſſen, werden dem Raſierklingenkartell 1997er in Solingen angeſchloſſen, ſoweit ſie nicht bereits Mitg⸗ied des Kartells ſind. Während der Geltungsdauer dieſer Ver⸗ ordnung ſind Austritts⸗ und Kündigungsrechte der Mit⸗ glieder des Raſierklingenkartells aufgehoben ausgeglichen. Die Wirischafislage in Holland Verschärfung der rückläufigen Tendenzen Die gegenwärtige„Konjunklur“ in den Niederlanden iſt gekennzeichnet durch eine Verſchärfung der rückläufſgen Tendenzen, die mit dem Umſchwung im Herbſt vorigen Jahres einſetzten. Dabei weiſen— wie das holländiſche Staiſtiſche Amt feſtſtellt— verſchtedene, teilweiſe erſt im zweiten Vierteljahr zutage getretene Anzeichen darauf hin, daß ſich die wirtſchaftliche Abſchwächung möglicherweiſe noch weiter durchſetzt; günſtige Faktoren ſind jedenfalls nur ver⸗ einzelt bemerkbar. Die Lage am Arbeitsmarkt iſt nur ſcheinbar günſtiger als im vorigen Jahr. Der Arbeitsmarkt iſt durch die Ver⸗ längerung der Militärdienſtzeit und durch die Abwanderung von Arbeitsloſen ins Ausland zwar entlaſtet worden, doch iſt die dadurch hervorgerufene tatſächliche Erleichterung größer als die Minderung der Arbeitsloſenziffer laut Sta⸗ tiſtik; in Wirklichkeit nimmt die Arbeitsloſigkeit wieder zu. Umgekehrt nimmt die induſtrielle Erzeugung ab. Die Lage in den einzelnen Wirtſchaftsgruppen iſt allerdings un⸗ einheitlich. Der Schiffsbau hat ſich bis in die erſten Mo⸗ nate dieſes Jahres hinein kräftig erholt; das zweite Viertel⸗ jahr läßt jedoch bereits die erſten Zeichen eines Rückganges erkennen, wenn auch die Beſchäftigung zur Zeit noch ſehr befriedigend iſt. Auch in den anderen Produktionsmittel⸗Induſtrien weiſen die vorliegenden Berichte auf eine fühlbare Ab⸗ ſchwächung ſowohl des Auftragseinganges als auch der Be⸗ ſchäftigungslage hin. Die für das nationale Wirtſchafts⸗ leben ſehr wichtigen Verbrauchsgüterinduſtrien, die ſehr ſtark auf den Inlandsmarkt angewieſen ſind, klagen gleich⸗ falls über die rückläufige Entwicklung. Hierbei iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß dieſe Induſtrien ſich während der kurzen Konjunktur nur ſehr mäßig erholen konnten, ſo daß die neuerliche Abſchwächung ſie um ſo empfindlicher trifft.— Entgegengeſetzt iſt vorläufig noch die Entwicklung im Wohnungsban. Hier wirken verſchiedene Umſtände zu Gunſten einer Sonderkonjfunktur. Der Wohnungsbau konnte ſich lange nicht recht erholen. Die Depreſſion hielt hier bis ungefähr Mitte vorigen Jahres an. Die Belebung war dann noch eine Zeitlang recht zögernd und kam erſt Anfang d. J. erkennbar durch und behauptet ſich zur Zeit noch ſehr befriedigend. Die Lage in der Landwirtſchaft iſt die 18. Voinswohtfahrt verſchichte bisher faßt 2 millionen finder zur Erholung und gab ihnen ſomit frohe Ferientage. dieſem Werk honnſt Du dienen durch Deine miigiſedſchaß zur nv. und durch Spenden von Freiplötzen. wenig verändert. Die Ausfuhr hat ſich wohl geringfügig verbeſſert, doch ſind die Berichte über die allgemeine Lage noch keineswgs günſtig. Der Außenhandel iſt in faſt allen Warengruppen rück⸗ läufig. In der Schiffahrt machen ſich die Folgen des ſchrumpfenden internationalen Warenaustauſches geltend. Die Frachtſätze ſind ſtark zurückgegangen und der Güter⸗ umſchlag für ausländiſche Rechnung iſt gleichfalls rückläufig. Zur Zeit ſind aber noch wenig Schiffe aufgelegt.— Die Großhandelspreiſe ſind während des ganzen Halbjahres zurückgegangen. Auffällig iſt jedoch, daß die allgemeine Kaufkraft im Lande ſich zur Zeit noch gut behauptet. Dieſe Tatſache iſt die Folge der verminderten Arbeitsloſigkeit, der geſtiegenen Löhne und der größeren Divtdende⸗ und Tan⸗ tiemezahlungen auf Grund der Gewinne in 1937. Auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt hält das Mißverhältnis zwischen Sparen und Inveſtieren an und damit auch die allgemeine Anlageſchwierigkeit am Kapitalmarkt. Als günſtige Faktoren bewertet das Statiſtiſche Amt die Fortbauer der un verminderten Kaufkraft am Inlauds markt, die angekündigten Regierungs maßnahmen zur Erhöhung der Ausgaben zu Gunſten öffentlicher Arbeiten und die erhöhten Ausgaben für die Aufrüſtung. Im übrigen bemerkt das Amt, daß eine grundſätzliche Wendung zum Beſſeren in der Wirtſchaftlage des Landes angeſichts der internationalen Abhängigkeit der Niederlande vom Aus lande ausgehen muß. Dabei ſei in erſter Linie die Entwicklung in den Ver⸗ einigten Staaten entſcheidend, die zur Zeit die erſten An⸗ zeichen einer möglichen Beſſerung erkennen laſſe. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Aug. Im Berli⸗ ner Getreideverkehr konnte ſich keine Belebung des Ge⸗ äfts durchſetzen, da die Anlieferungen der Landwixt⸗ ſchaft infolge der Inanſpruchnahme durch die Erntearbeiten gering blieben. Andererſeits ſind auch die Abſatzverhält⸗ niſſe unterſchiedlich. Von Brotgetreide wird Weizen im allgemeinen laufend aufgenommen, während Roggen ſaft ausſchließlich zur prompten Verladung abzuſetzen iſt. Braugerſten werden von den Brauereien nur in hochwer⸗ tigen Sorten erworben. In Induſtriegerſten iſt das Ge⸗ ſchäft klein, da zur Zeit kaum Bezugsſcheine vorhanden find. Am Mehlmarkt hat ſich die Lage nicht geändert. Magdeburger ebene eren vom 3. Aug.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. elis prompt per 10 Tage 31,35; Auguſt 31,45—31,50) Tendenz ruhig; Wetter ſehr warm. Hamburger Schmalznotierungen vom 3. Auguſt.(Eig. Dr.] American Steamlard tranſito ab Kai 2275 Dollax. Americon Purelard raff. per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiedene Standardmarken, tranſito ob Kat(Preiſe je 100 Kilo) 22722 Dollar. Marktlage ruhig. Berliner Metallnotierungen vom Z. Aug.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolykkupfer(wirebars) 59,257 Standordkupfer 53,50 nom.: Oxiginalhüttenweichblei uns Standardblet je 19,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſchen Stationen und Standardzink ſe 18,50 nom; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98. gaproz in Blöcken 133: desgleichen in Walz⸗ oder Drohtbarren 9oproz. 137 4. * Börſenkennziffern. Die vom Stgtiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 25. bis 30. Juli für die Aktienkurſe auf 106,51 gegen 106,44 in der Vorwoche, für die 4,5proz. Wertpapiere auf 99,08 gegen 99,95, für die öproz. Induſtrieobligationen auf 101,49 gegen 101,56 und für die proz. Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe auf 94,77 gegen 94,92. Guter Rebbehang am Iiffelrhein Die Trauben am Mittelrhein gedeihen gut, und woa im Frühjahr Froſtſchäden entſtanden ſind, ſind dieſe durch die ſehr 1 5 Entwicklung in der Folgezeit doch meiſt wieder 5 i Der Behang iſt allgemein gut, und, was beſonders erfreulich iſt, auch geſund, denn es gelang bis⸗ her, die Schädlinge mit Erfolg abzuwehren. Die Be⸗ kämpfung des Sauerwurms, deſſen ottenflug nur in einzelnen Lagen etwas ſtärker geweſen iſt, wurde einheit⸗ lich nach dem Anraten des Weinbauamts in Bacherach im letzten Julidrittel mit einer Kupferkalk⸗Arſenal⸗Schmier⸗ e durchgeführt. Unter Berückſichtigung der augenblicklichen Stille am Weinmarkt verläuft wie das ganze freihändige Wein⸗ eſchäft im ganzen zufriedenſtellend. Es beſteht immer 5 8 die auch zu Abſchlüſſen führt. 198Ber, 1035 und ud begehrt und werden gekauft. Die beiden erſteren Jahrgänge ſind bis auf geringere Reſtpoſten aus⸗ 4 die ſchönen log7er werden beim Einkauf aus erſter Hand durchweg 1000“ für die 1000 Liter geboten und auch angelegt. ee eee e 222 300 8. Seite Nummer Vadiſches Land im Spiegel der Statiſtik Ein neues Nachſchlagewerk über Badens Bevölke⸗ rung und Wirtſchaft Dieſer Tage hat das Badiſche Stati⸗ ſtiſche Landesamt nach achtjähriger Pauſe wieder ein„Statiſtiſches Jahrbuch für das Land Baden“ herausgegeben. Als Zeit⸗ punkt für die Herausgabe iſt das Jahr 1938 glücklich gewählt, da ſo der große national⸗ ſozialiſtiſche Aufbau in dem neuen Jahrbuch ſeinen zahlenmäßigen Niederſchlag finden konnte. Es iſt dadurch auch zu einem Rechenſchafts⸗ bericht über das Aufbau werk im Gan Baden geworden, der allſeits große Beachtung finden wird. Die Statiſtik hatte als aufmerkſame Beobachterin aller Vorgänge des öffentlichen Lebens in den ab⸗ gelaufenen ereignisreichen Jahren ſehr viel aufzu⸗ zeichnen. Das zeigt ſich ſchon rein äußerlich an dem Umfang des neuen Bandes, der 100 Seiten ſtärker ſeten nur einige Punkte, die für jedermann von Intereſſe ſind, kurz herausgehoben. Wir finden reichhaltiges Zahlenmaterial über Ehe⸗ ſtandsdarlehen, Heiraten, Geburten, Erbhöfe, den geſamten landwirtſchaftlichen Anbau, die einzelnen Gebiete der techniſchen Förderung der Land wirt⸗ ſchaft, die umfangreichen Bodenverbeſſerungen, Neuſieöͤlungen und Anliegerſiedlungen, die Weſt⸗ Oſt⸗ Siedlung, den Aufſchwung der Bautätigkeit in den vergangenen Jahren, die Ausgeſtaltung der Reichsautobahnen, die Tätigkeit des Reichsar⸗ beitsdienſtes, das Winterhilfswerk, die Lei⸗ ſtungen der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude, die übrige Tätigkeit der Arbeits⸗ front uſw., kurzum über alle Einrichtungen, die durch die politiſche und wirtſchaftliche Neubroͤnung entſtanden ſind und ſich zahlenmäßig erfaſſen laſſen. Außerdem iſt die Verwaltungsvereinfa⸗ chung in den Gemeinden und Bezirken innerhalb unſeres Landes ausführlich dargeſtellt, während an⸗ dererſeits auch die größte Tat unſeres Führers, die Eingliederung der Oſtmark in das Reich, berückſich⸗ Es ſind in einem Anhang die wichtig⸗ tigt iſt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Auguſt 1005 Wirtſchaft in Baden, Bayern, Württemberg, Thüringen, Heſſen, im Reich ſowie in Oeſterreich ein⸗ ander gegenübergeſtellt, wodurch ein Vergleich dieſer Länder untereinander und ein Ueberblick über ihre Verhältniſſe gegeben iſt. Das neue Jahrbuch iſt ſchon damit zu einem un⸗ entbehrlichen Nachſchlagewerk für alle Partei⸗, Staats⸗ und Wirtſchaftsſtellen geworden. Es ent⸗ hält aber darüber hinaus noch umfaſſendes Mate⸗ rial über alle Gebiete der Wiſſenſchaft, Verwaltung und Wirtſchaft, ſo daß es auch allgemein zu einem wertvollen Ratgeber wird. Das in Leinen gebundene Werk koſtet 4 Mk., und kann ſowohl durch den Buchhandel als auch vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt in Karlsruhe be⸗ zogen werden. Eppingen rüſtet zum Heimatfeſt L. Eppingen, 3. Auguſt. Das große Heimatfeſt in den Tagen vom 6. bis 14. Auguſt hat überall, wo Eppinger wohnen, ſtärkſten Anklang gefunden. Hun⸗ derte von Anmeldungen aus allen Teilen des Lan⸗ Bürger ihrer Heimat die Treue bewahrt haben. Um, gekehrt bemühen ſich Stadtverwaltung und Ver, kehrsverein, den Gäſten einige wunderſchöne T Tage der Entſpannung zu bieten. Wir greifen aus dem Programm folgende Punkte heraus: Samstag, 15 6. Auguſt: im großen Feſtzelt Begrüßungsabeng Sonntag, den 7. Auguſt: nachmittags Feſtzug, abendz wieder Treffen im Feſtzelt; Samstag, 13. Auguſt nach mittags Sportdarbietungen, abends„Bunter Abend; Sonntag, 14. Auguſt, nachmittags Reit⸗ und Fahrvorführungen, abends Stadtbeleuchtung und Ausklang im Feſtzelt. Dazu wird eine land wirt ſchaftliche Schau, eine Leiſtungsſchau des Handwerks und Gewerbes, ſowie die Photoſchau„Eppingen ig Vergangenheit und Zukunft“ für den heutigen Lei⸗ ſtungsſtand des Städtchens wie für ſeine Schöy⸗ heiten beredetes Zeugnis ablegen. Als Feſtplaz wurde der Platz neben der Turnhalle im„Roth gewählt. za- Lützelſachſen, 3. Aug. Johannes Joerder beging in voller Rüſtigkeit ſeinen 87. Geburt, iſt als ſein Vorgänger. Aus dem Inhalt des Werkes ſt e n Zahlen über Bevölke rung und des liegen vor und beweiſen, daß die ehemaligen tag. N 02. 0 coffnun unseres modern eingerlehteten IND HERREN. SALONS DAMEN- Secu Ni ſiſa Lorubuuuui uni Mannheim 0 4, 11 gegenüber Trefager. Ruf 374 80 0 Erstklasslge und preiswerte Bedlenung 1 — Tk. Rehberger G. d B. H. 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