Eiſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.8 Mk und 62 Pia Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mek. durch die Poft.70 Mk einſchl 60 Pia. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald- hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr.! Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folaend Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Sumewree 10. Anzeigenpreiſe: 29 mum breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 wm breite Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9 Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Für Familien und Allgemein aültig Bei Zwangsveragleichen oder keinerler Nachlaß gewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Textmillimeterzeile 50 Pfennig wird erteilte Aufträge Mittag- Ausgabe 4 Donnerstag. 4. Auguſt 1038 140. Jahrgang— Nr. 354 Der Glatzer Grenzzwiſchenfall war eine planmäßige tichechiſche Aktion „Freund aller und Feind von niemand“ Merkwürdige Beeinfluſſungsverſuche der tſchechiſchen Preſſe Amſiedlung aller Oeutſchen ins Sudetengebiel? dnb Prag, 3. Auguſt. Lor) Runeiman, der heute nachmittag im Luxusexpreß in Prag eintraf, empfing um 18 Uhr im Hotel Aleron, wo er Wohnung genommen hat, die in⸗ und ausländiſchen Preſſevertreter. Eingangs ſtellte Lord Runeiman feſt, daß er um die Uebertragung dieſer Aufgabe nicht erſucht habe. Zwei Paxteien haben mich gebeten, ſagte Lord Runeiman, dieſe Aufgabe zu übernehmen, und mir mitgeteilt, daß ſie ſich freuen würden, wenn ich dem Wunſch nachkäme. Ich danke der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ rung ſowie dem ſudetendeutſchen Führer und den iſchechiſchen Vertretern für ihr herzliches Will⸗ kommen. Ich habe 40 Jahre Erfahrung in der Politik und weiß, daß der Frieden nur auf der Baſis des gegenſeitigen Vertrauens hergeſtellt werden kann. Ich komme als Freund aller und Feind von niemand, ich weiß auch, daß es viele Schwierig⸗ keiten zu löſen gibt. Manche dieſer Schwierig⸗ keiten werden mir wohl noch näher erkärt wer⸗ den, und ich hoffe, daß manche davon bereinigt werden können. n Lord Runeiman ſagte, er ſei überzeugt, daß, wenn ein guter Wille vorhanden ſei, auch viel Hoffnung auf erfolgreiche Zuſammenarbeit be⸗ ſtehe. Er betonte, daß dazu vor allem die Preſſe bei⸗ tragen könne, der er von Zeit zu Zeit Mitteilungen machen zu können glaube. Einen großen Preſſe⸗ dienſt werde er aus techniſchen Gründen nicht auf⸗ ziehen können. Am Schluß ſeiner kurzen Ausfüh⸗ kungen bat Lord Runeiman, heute keine Fragen an ihn zu richten, weil er ſie vorläufig noch nicht be⸗ antworten könnte. Nur bedingt willkommen dnb. Prag, 3. Auguſt, Der Empfang, den die tſchechiſche Preſſe Lord Runciman bereitet, iſt meiſt alles andere als legeiſtert. Während die deutſchgeſchrie⸗ bene Regierungspreſſe ſeine Ankunft mit freundlichen Worten begrüßt, verſucht die tſchechiſche Regierungspreſſe, Lord Runei⸗ man in jeder Weiſe auf ihren Standpunkt leſtzunageln. So heißt es, daß das tſchechiſche zolk es nicht verſtehen könne, wieſo es plötzlich zu dieſer ausländiſchen Einmiſchung in die inneren An⸗ gelegenheiten gekommen ſei, nachdem den Tſchechen, wie„Ceske Slopo“ ſchreibt, ſo oft geſagt worden ſei, ſie hätten am 21. Mai geſtegt und es deshalb gar nicht mehr nötig wäre den Sudetendeutſchen ent⸗ gen zukommen. Wenn ſich die Tſchechen nun klötzlich vor die Tatſache der Miſſion Runeimans ge⸗ keellt ſehen, könnten ſie ſich nurmehr dadurch kröſten, aß ſie Lord Runeiman vor vornherein als für die ſchechiſche Anſicht gewonnen betrachteten. Der tſchechich⸗agrariſche„Venkor“, das Haupt⸗ 135 blatt der größten tſchechiſchen Regierungspartei, verlangt von Lord Runeciman, er möge die Seele des tſchechiſchen Men chen verſtehen lernen. Wohl⸗ gemeinte Ratſchläge nehme man gern entgegen, aber niemals mürden die Tſchechen etwas tun, womit ſie ihrer Souveränität etwas vergäben. Die Mentalität des engliſchen Volkes ſei eine andere als die der Tschechen; was vielleicht in England As Chauvinismus betrachtet werde, ſei war die Tſchechen eine Lebensnotwendigkeit. Sie könnten nichts dafür, daß„die Sudetendeutſchen 1 als das Recht“ forderten. Immerhin muß das Tilt zugeben daß ſich das Selbſtbewußtſein der Aut chen der Tatſache unterordnen müßte, daß die e Auslandes nunmehr von Prag will⸗ 1 geheißen wird, und daß aus der iſchechiſch⸗ i ſchen Frage eine internationale Frage geworden alen d. Eingreifen Englands ſei 5 erdings eine neue Lage geſchafffen wor⸗ 518 zäber die Miſſion Lord Runeimans habe doch fuhrt legen eit„für die richtigen Belange“ ge⸗ 1 5 Wenn das Blatt feſtſtellt, der britiſche Be⸗ 0 er werde ſich durch keinen Feind täuſchen laſſen, kum es ihm den tſchechiſchen Standpunkt als den einzig möglichen aufzwingen. Bepölkerungsaustauſch nach nationalen Geſichtspunkten Ein angeblicher engliſcher Vermittlungsvorſchlag dnb. Prag, 3. Auguſt. Die„Sudetendeutſchen Preſſebriefe“ beſchäftigen ſich mit einem angeblich aus engliſcher Quelle ſtam⸗ menden Plan einer Umſiedlung der Be⸗ völkerung in der Tſchechoſlowakei nach nationalen Geſichtspunkten. Der Vor⸗ ſchlag, der den zuſtäudigen Stellen mit dem Erſuchen um Begutachtung unterbreitet worden ſei, ſolle im weſentlichen in der Umſiedlung aller Deut⸗ ſchen aus dem tſchechiſchen Landesinnern in das ſudetendentſche Grenzgebiet und in der Rückſiedlung der Tſchechen aus Sudetendeutſch⸗ land in rein tſchechiſche Gegenden beſtehen. Es handle ſich alſo um einen Bevölkerungsaustauſch zu dem Zweck, wieder geordnete nationale Sied⸗ lungsverhältniſſe herzuſtellen. Der Gedanke, durch abſchließende Volksgrenzen die Löſung der ſtrittigen Nationalitätsfrage zu vereinfachen, findet in ſudeten⸗ deutſchen Kreiſen reges Jutereſſe und wird im allge⸗ meinen poſitir gewertet. „Brandſtifter am Werk“ Unerfreuliche, aber notwendige Begleitmuſik zu Runeimans Ankunft dnb Berlin, 3. Auguſt. „Brandſtifter am Werk“, ſo überſchreibt der„Völ⸗ kiſche Beobachter“ ſeinen Kommentar zu der neuen Herausforderung des Reiches durch tſchech iſche Flieger. Es wird, ſo heißt es daran, in Prag mit einer Leichtfertigkeit ſondergleichen mit dem Frieden Europas geſpielt. Unter allen Um⸗ ſtänden ſuchen die Tſchechen in ihrem huſſitiſchen Zer- ſtörungswahn Zwiſchenfälle heraufzubeſchwören, die Ereigniſſe von nicht abzuſehender Tragweite provo⸗ zieren ſollen. Dieſes Spiel mit dem Feuer iſt angeſichts der gegebenen Lage von einer bei⸗ ſpielloſen Gewiſſenloſigkeit. In einem Augenblick, da Deutſchland zu erkennen gegeben hat, daß es eine friedliche Löſung der tſchecho⸗flowakiſchen Frage wünſcht, da ein britiſcher Berater nach Prag kommt, um ein klares Bild der Zuſtände in der Tſchchecho⸗Slowakei zu gewinnen, wagen es kriegs⸗ hetzeriſche Deſperaten, zu einer Aktion überzugehen, die neue Verwicklungen ſchaffen und die Be⸗ ſprechungen in Prag unter den Druck einer gefäß⸗ lichen Kriegsſtimmung ſetzen ſoll. Die„Berliner Börſenzeitung“ ſchreibt: Wir erwarten Verſtändnis von Europa. Die mit ſtarrer Unbeugſamkeit verbundene Provoka⸗ tionswut der Tſchechen iſt eine gefährliche Krankheit, nicht nur für die davon Befallenen, ſondern für ganz Europa. Sie prädeſtiniert zum Amoklauf und be⸗ droht damit die Sicherheit der europäiſchen Völker⸗ gemeinſchaft. Europa muß endlich erkennen, ſo ſchließt die„Berliner Börſenzeitung“, daß es zweck⸗ los, daß es verantwortungslos iſt, noch länger an den Symptomen der tſchechiſchen Frechheit herum⸗ Runtiman in Prag angekommen Regierung eingeſetzt wurde, iſt in Prag eingetroffen. Unſer Bils Verlaſſen ſeiner Wohnung in London. 4 Lord Runeiman, der als engliſcher Vermittler zwiſchen den Susetendeutſchen und der tſchechiſchen mit ſeiner Gattin beim Zander⸗M.) zeigt ihn 1 Preſſe⸗Hoffmann, zudoktern. Das Leiden dieſes ſchon bei ſeiner Ge⸗ burt ſchwer belaſteten Staatsweſens kann nur durch eine völlige innere Erneuerung, nur durch eine grundlegende Strukturveränderung des ganzen Organismus behoben, es muß endlich an der Wurzel angepackt werden. Dieſer neue, einwandfrei feſtgeſtellte Fall der Ueberfliegung deutſchen Gebiets durch tſchecho⸗flowa⸗ kiſche Flugzeuge, ſo erklärt die„Deutſche All⸗ gemeine Zeitung“ zeigt die Sicherheit, in der man ſich in Prag wähnt, und die darauf gegründete Frechheit, die ſoweit geht, daß die Tſchecho-Slowakei gerade heute, am Tage der Ankunft Lord Runci⸗ mans in Prag, glaubt, ſich dieſe neue Grenzver⸗ letzung leiſten zu können. „Prags Anſchauungsunterricht“ über⸗ ſchreibt das„Berliner Tageblatt“ ſeinen Kommentar und führt dann aus: Die Tatſache, daß tſchechiſche Fieger den Augenblick des Eintreffens Lord Runeimans in Prag benutzten, um mit einer alle bisherigen Uebergriffe übertrumpfenden Ver⸗ letzung deutſchen Hoheitsgebietes dem engliſchen Mit⸗ telsmann und zugleich aller Welt zu verſtehen zu geben, wie wenig den tſchechiſchen Militärs an einer friedlichen Löſung der tſchechiſchen Frage gelegen iſt, rechtfertigt die ernſteſten Beſorgniſſe. Lord Runeiman hat ſo in der erſten Stunde ſeines Aufenthaltes in der Tſchecho⸗Slowakei einen ſehr ein⸗ drucksvollen Anſchauungsunterricht von der Wirk⸗ lichkeit erhalten, die er, wie Chamberlain im Unter⸗ haus verſicherte, zu prüfen entſchloſſen iſt. Große Luftichlacht südlich von gankau Erbitterte Kämpfe am Jangtſe-Die Chineſen ſtechen wieder die Deiche durch dnb Hankau, 3. Auguſt. Südlich von Hankau kam es heute z wiſchen 20 japauiſchen Bombern, die von 50 Jagd⸗ flugzeugen begleitet waren, und einem chine⸗ ſiſchen Geſchwader zu einer ſchweren Luft⸗ ſchlacht. Auf beiden Seiten ſind erhebliche Verluſte zu verzeichnen, die im einzelnen noch nicht feſtſtehen. Am Mittwochvormittag griffen 18 japaniſche Bomber Haukanu ſelbſt an und warfen Bomben auf den Flugplatz. 5 ö5„„. Während im Raum von Kinkiang, wo chineſiſcher⸗ ſeits ſtarke Diviſionen eingeſetzt ſind, trotz erbitter⸗ ter Einzelgefechte keine weſentlichen Front⸗ veränderungen vor ſich gehen, melden chineſiſche Berichte, daß ſich der Druck der japaniſchen Truppen auf die chineſiſchen Stellungen am Nor d⸗ ufer des Jangtſe verſtärkt hat. Die Chi⸗ neſen ſind nunmehr bis hinter Hwangmei zurückge⸗ wichen. Die chineſiſchen Stellungen flußaufwärts von Kiukiang werden neuerdings von japaniſchen Fliegern ſtark bombardiert. 2 1 Am Jangtſe haben die Chineſen Deiche des Nordufers durchſtoche n, und zwar in dem Ge⸗ biet, das Kinkiang gegenüberliegt. Die Waſſer des Jangtſe überſtrömten ſofort das weite Gelände und drangen bis Hwangmei heran. Durch dieſe Maßnahmen der Chineſen dürfte der japaniſche Vormarſch ſchwieriger werden, Friede um Sofia (Von unſerem Balkan⸗Berichterſtatter) — Belgrad, im Auguſt. Vor drei Wochen ſprach der bulgariſche Miniſter⸗ präſident Küſſejtwanow im Sobranje von Verhand⸗ lungen zur Beilegung ſchwebender bulgariſcher For⸗ derungen auf Grund des Friedensdiktates von Neuilly. Durch dieſe Geſpräche käme Bulgarien nicht nur den Nachbarſtaaten näher, es ergäben ſich daraus neue Bindungen zu dem Balkanbund als Staaten⸗ gruppe, die den Zielſetzungen der bulgariſchen Außen⸗ politik nicht mehr zuwiderliefen. Heute weiß man, daß der Staatsmann Küſſefiwanow damals die Ver⸗ handlungen über die Anerkennung der bul⸗ gariſchen Aufrüſtung andeutete, die am letzten Juliſonntag zu dem Vertrag von Saloniki zwiſchen Bulgarien und den Ländern des Balkanbundes auf der anderen Seite geführt haben: die Balkanbund⸗ länder ſtreichen die Militärllauſeln des Friedens⸗ vertrages von Neuilly und geſtehen Bulgarien eine Milderung der Grenzbeſtimmung des Lauſanner Ab⸗ kommens vom 24. Juli 1923 zu, Bulgarien aber verzichtet in der Regelung der Beziehung zu ſeinen Nachbarn auf jede Gewaltanwen⸗ dung. In dieſer klaſſiſchen Einfachheit, die an den knap⸗ pen und doch ſo ſchwerwiegenden Inhalt des jugofla⸗ wiſch⸗bulgariſchen Paktes vom Januar 1937 erinnert, liegt zugleich auch die überragende Bedeutung des Vertrages von Saloniki, der in zweifacher Hinſicht ein Kapitel der Südoſtpolitik erfolgreich abſchließt: Bulgarien erhält die Anerkennung ſeiner militäri⸗ ſchen Gleichberechtigung, ohne daß es genötigt wor⸗ den wäre, in den anutireviſioniſtiſchen Balkanbund einzutreten. Das iſt zweifellos ein beachtlicher Er⸗ folg der Politik der Regierung Küſſejiwanows. Bul⸗ garien brauchte das Anrecht auf Aufrüſtung nicht mit der Preisgabe ſeiner außenpolitiſchen Linie erkau⸗ fen, Die bulgariſchen Vorbehalte gegen den Balkan⸗ bund vom Februar 1934 ſind, abgeſehen von der grundſätzlichen Ablehnung der kollektiven Sicherheit, vor allem darin begründet, daß Bulgarien keine ver⸗ pflichtende Bindung zu Gunſten des ſtatus quo ein⸗ gehen will und ſich die dem Balkanbund zugrunde liegende Londoner Angreiferformel nicht zu eigen machen kann. In London wurde nämlich 1933 feſtgelegt, daß Ueberfälle bewaffneter Banden ſchon als organiſierter Angriff des betreffenden Staates zu deuten wären. Gegen dieſe haarſpalteriſche Auslegung des Begriffes Angreifer mußte Bulgarien ſchon deswegen Stel⸗ lung nehmen, weil, wenn es darauf ankäme,„Ban⸗ denüberfälle“ gar zu leicht konſtrutiert werden könn⸗ Nummer 354 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 4. Auguſt 1989 Bulgarien, das unter Balkanbund beiträte, würde ſeine pe indigkeit aufgeben, da es zum Objekt der Nach barn würde. Dieſe Unterordnung blieb Sofia er⸗ ſpart) der Vertrag von Saloniki verzichtet auf jede Umſchreibung des Begriffes Angreifer, was zur An⸗ nahme berechtigt, daß die Knifflichkeiten der Londo⸗ ner Formel endgültig zum alten Eiſen geworfen wurden. Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man die Anſicht ausſpricht, daß vielleicht gerade hierin die tauglichſte Friedensſicherung des Balkans begrün⸗ det iſt. Der Vertrag von Saloniki drängt Bulgarien auch nicht von ſeiner Reviſionspolitik ab. In dem Ab⸗ kommen iſt keinerlei Bindung Bulga⸗ rens an den Status quo ausgeſprochen. Die politiſche Struktur des Südoſteus wurde demnach durch die neue Friedenszone um Sofia nicht ver⸗ ändert, geändert hat ſich lediglich das„politiſche Klima“, die Atmoſphäre, von der Küſſefiwanow ſprach. Der Brückenſchlag von Sofia nach Athen und Bukareſt muß als gelungen bezeichnet werden, nach⸗ dem mit der Türkei ſchon längſt ein Freundſchafts⸗ vertrag beſtand und die Verſtändigung mit Jugo⸗ ſlawien ſchon vor eineinhalb Jahren die Anregung und Vorausſetzung für die Auslüftung aller Wetter⸗ winkel des Balkans gegeben hatte. Bei der Wertung des Abkommens von Saloniki darf nicht überſehen werden, daß Bulgarien die zwi⸗ ſchenſtaatliche Anerkennnung ſeiner Aufrüſtung erſt zur Hälfte in der Taſche hat. Die Weſtmächte, die den Diktatfrieden von Neuilly mitunterſchrieben, fehlen noch. Sie haben ihre Einwilligung zur Streichung der Militärklauſeln noch nicht gegeben. Daß es auch dazu kommen wird, unterliegt kaum einem Zweifel, da die Balkanbundregierungen wahrſcheinlich nicht ſo weit gegangen wären, wenn Paris und London vor⸗ her nicht zugeſtimmt hätten. Ob Sofia bei dieſer zweiten Etappe ſo billig davonkommen wird wie in Saloniki, iſt allerdings eine andere Frage. Der po⸗ litiſche Handel um die militäriſche Gleichberechtigung Bulgariens iſt noch nicht ganz abgeſchloſſen und den Weſtmächten bietet ſich manche Gelegenheit, das Süppchen ihrer Südoſtpolitik am Feuer der nationalen Leidenſchaften des bulgariſchen Volkes zu kochen. Der Hintergrund des„Friedens um Sofia“ iſt etwas dieſig. Trotzdem nehmen die Länder des Balkanbundes das Abkommen von Saloniki mit vor⸗ behaltloſer Zuſtimmung auf. Beſonders in Belgrad iſt die Freude darüber groß, was an ſich nicht ver⸗ wunderlich iſt, kann doch Jugoſlawien in der Tat behaupten, durch ſeine kluge Verſtändi⸗ gungspolitik mit Sofia die Vorausſetzungen für den in Saloniki vollzogenen Wandel überhaupt geſchaffen zu haben. Nebenbei bemerkt: iſt die Flur⸗ bereinigung Bulgariens mit ſeinem Nachbarn eine hundertprozentige Rechtfertigung der Balkanpolitik des Jugoflawen Stojadinowitſch, was bei den bevor⸗ ſtehenden Wahlen in Jugoflawien mitunter recht gewichtig in die Waagſchale fallen kann. Die Preſſe der Balkanhauptſtädte ſtellt überein⸗ ſtimmend feſt, daß die Verſtändigung mit Bulgarien eine entſcheidende Stärkung des bal⸗ kaniſchen Gedankens iſt. Die neue Entwick⸗ lung habe deutlich gezeigt, daß die Jahrhunderte alten ſchädige nden außerbalkaniſchen Einflüſſe nur durch engſte Zuſammenarbeit ausgemerzt werden könnten, und das Belgrader Oppoſitionsblatt„Politika“ ſetzt dem hinzu: Aus der gefeſtigten Eigenſtändigkeit der gegenwärtigen Balkanpolitik fließe das Anrecht auf eine eigene Wirtſchaft und eine bodenſtändige Kultur. Das heißt aber nichts anderes, als daß zur wirt⸗ schaftlichen Autarkie nunmehr noch die politiſche Autarkie, zunächſt wenigſtens als nur teilweiſe ver⸗ wirklichbare Forderung an die Zukunft, hinzukommt. Die Verſelbſtändigung des Südoſtens hat durch das Heranrücken Bulgariens an ſeine Nachbarn eine Stärkung erfahren, die ſich bald in vielen Lehens⸗ bezirken auswirken wird. Heeg. Erregung und Empörung in Die Grenzverletzung durch die iſchechiſchen Miltäeflieger— Offenſichtlich eine planmäßige Aktion dnb. Glatz, 3. Auguſt. Die Grenzverletzung, die heute zwei tſchechiſche Jagdflugzeuge begingen, hat bei der Bevölkerung des Glatzer Berglandes größte Empörung ausge⸗ löſt, die um ſo größer iſt, als die tſchechiſchen Militärpiloten mit einer Dreiſtig⸗ keit ſondergleichen vorgingen und ſich überhaupt keine Mühe gaben, ihre militäriſchen Vorhaben zu verdecken. In ihrer ganzen Durchführung erinnert dieſe tſche⸗ chiſche Aktion an die anderen beiden Grenzverlet⸗ zungen tſchechiſcher Militärflieger vom Mai d. J. Ueber den Vorfall in Glatz werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Das Auftauchen der Flieger, die kurz vor halb 11 Uhr in etwa 300 Meter Höhe über der Gucke bei Reichenſtein in das deutſche Reichsgebiet einge⸗ flogen waren, wurde ſofort in der ganzen Stadt Glatz, das ihr erſtes großes Ziel war, bemerkt und verfolgt. Unter den gewagteſten Kurven in ziemlicher Tiefe flogen die beiden Maſchinen ihre Ziele an, die ſie auf die Platte bannen wollten. Deutlich wurde beobachtet, wie die Orter ihre Photo- apparate auf die betreffenden Objekte richteten, wo⸗ bei vor allem den Tſchechen ſtrategiſch wichtig erſcheinende Punkte, wie ins⸗ beſondere auch die Bahnhofs anlagen, aufs Korn genommen wurden. Es konnte des weiteren beobachtet werden, daß ſich die Flieger in der Luft miteinander durch Signale verſtän⸗ digten und kurz darauf— offenbar, nachdem ſie ſich darüber im klaren waren, daß ſie ihre Aufgabe ge⸗ löſt hatten— in einem hölliſchen Tempo, das teil⸗ weiſe auf 250 Kilometer, teilweiſe auf 300 und mehr Kilometer geſchätzt wird, über die Außenſiedlungen von Glatz hinraſten, aber auch hier noch tief genug, daß die tſchechiſchen Hoheits eichen klar erkannt wer⸗ den konnten. Welche ſcharſen Kurven die Flieger geflogen ha⸗ ben, um für ihre Aufnahmen freie Blickfelder zu be⸗ kommen, geht daraus hervor, daß ſelbſt die auf den oberen Tragflächen angebrachten Kreiſe mit den Far⸗ ben rot⸗weiß⸗blau von der Erde aus geſehen werden konnten. Die photograpiſchen Aufnahmen erfolgten aus einer Höhe von 150 Me⸗ tern. Teilweiſe gingen die Flugzeuge ſogar bis auf 100 Meter herab, wobei die Geſchwindigkeit gegenüber dem An⸗ und Abflug weſentlich herabge⸗ mindert war. Nachdem ſie ihre Aufgaben erfüllt hatten, gingen die Flieger ſofort wieder etwas in die Höhe und er⸗ reichten beim Ueberfliegen der Glatzer Außenſiedlun⸗ gen etwa 200 Meter von der Erdoberfläche. Beim Ueberfliegen von Rengersdorf und Bobi⸗ ſchau in der Nähe von Mittelwaldo hatten die Flieger wieder eine Höhe von 500 bis 600 Meter. Die obenſtehend verzeichneten Umſtände ſprechen einwandfrei dafür, daß es ſich bei dieſer tſchechi⸗ ſchen Grenzverletzung wiederum um eine plan⸗ mäßige Aktion handelt. Sollte man in Prag jetzt zu der Verſion greifen, daß es ſich um ein„Verſehen“ handele, ſo wäre das auch im übrigen ſchon deshalb gegenſtandslos, weil am Mittwochvormittag in der ganzen Grafſchaft Glatz ſonniges und klares Wetter geherrſcht hat, ſo daß von einem„Verfliegen“ nicht die Rede ſein kann. Noch während die Flugzeuge über der Stadt kreuzten, ſammelten ſich überall in den Straßen er⸗ regte Gruppen, die dieſe neuerliche„Bravourleiſtung“ tſchechiſcher Piloten diskutierten. Tauſende von Teil⸗ Wilde Drohungen gegen Japan: Moskau wiegelt die Maſſen auf Eine Hetzakt on in allen adnb Moskau, 3. Auguſt. Die Moskauer Zeitungen ſtehen am Mittwoch im Zeichen eines wahren Trommelfeuers von Reſolutionen und Maſſenverſammlungen in allen Teilen des Landes, dae ſich mit dem fernöſt lichen Grenzkonflikt beſchäftigen. Damit iſt der bei Fragen von überragender politiſcher Bedeutung üb⸗ liche Weg beſchritten worden, und dem Grenzkonflikt wird eine erſtrangig ſtaatspolitiſche Wichtigkeit ge⸗ geben. Die Behandlung der letzten Ereigniſſe im Fernen Oſten rückt damit in eine neue Phaſe ein. Die einzelnen Reſolutionen der am Dienstag abgehaltenen Maſſenverſammlungen beſagen meiſt dasſelbe:„Wir fürchten keine Drohun⸗ gen“—„Unſere Grenzen ſind unzugänglich“— „Haltet das Pulver trocken“—„Für das vergoſſene Blut unſerer Grenzſolda⸗ ten werden die fapaniſchen Räuber mit Strömen von Blut bezahlen“. Es erſcheinen die meiſten dieſer Drohungen immerhin noch in be⸗ dingter Form, etwa:„Wenn der Feind den Angriff beginnt“ oder„Wenn er ſeine Aktionen fortſetzt.“ Einige Reſolutionen ſind ſchärfer formuliert und laſſen den Willen erkennen, jetzt unter keinen Umſtänden mehr zurückzu weichen. In anderen wird auch die Hoffnung auf den Beiſtand der Kommuniſten aller Länder, der die Aktion der Sowjetunion begleiten werde, mit beachtenswerter Offenherzigkeit ausgeſprochen. Verſtärkte Luftſchutzmaßnahmen Japans dub. Tokio, 3. Auguſt. Wegen der ſtändigen Luftüberfälle der ſow⸗ jetruſſiſchen Flugzeuge hat der Generalgouverneur von Korea für Nordkorea Luftſchutz⸗ alarm befohlen. Seit Mittwoch morgen hat die Bevölkerung des 15 Km. nördlich von Schangſeng liegenden Keiko mit der Durchführung der Luftſchutz⸗ maßnahmen begonnen, nachdem Keiko das Ziel wiederholter ſowjetruſſiſcher Luftangriffe geweſen iſt. Auch die oſtjapaniſche Luftſchutzgruppe beſchloß, vom Donnerstag ab vorbereitende Maßnahmen für Teilen der Sowjetunion die Verdunkelung ganz Oſtjapans ein⸗ ſchließlich der Hauptſtadt Tokio in Angriff zu nehmen. Ruhe im Schangfeng-Gebiet dnb. Tokio, 3. Auguſt. Die Preſſeabteilung der Koreaarmee gibt bekannt, daß die in der Nähe von Schangfeng liegenden Sowjettruppen den Angriff abgebrochen und ſich mit Tanks und Kanonen zurückgezogen haben, und zwar auf eine Entfernung von einem Kilometer von den japaniſchen Stellungen. Auch die Hügel ſüdöſtlich von Schangfeng wurden von den ſowjetruſſiſchen Truppen verlaſſen. Um Mitternacht(dortiger Zeit) wurde von japa⸗ niſcher Seite gemeldet, daß in den geſtrigen Gefechten 200 Sowjetruſſen getötet wurden; zum Teil waren es Angehörige des Infanterieregiments 118 aus Nowokiewſk. Die Geſamtſtärke der Sowjet⸗ trupen im Abſchnitt Schangfeng wird auf drei Regi⸗ menter Infanterie und eine Tankbrigade geſchätzt. Der Ebro-VBogen im Sperrſeuer der Nationalen dnb. Bilbao, 3. Auguſt. An der Ebro⸗Front unternahmen die Bol⸗ ſchewiſten am Mittwoch früh zwei heftige An⸗ griffe nördlich von Gandeſa, die blutig abge⸗ ſchlagen wurden. Die nationalen Flieger und die Artillerie bombardierten ohne Unterbrechung die ſowjetſpaniſchen Stellungen im geſamten Ebro⸗ Bogen. Die Bolſchewiſten hatten in den letzten Kämpfen wieder Sowjettanks eingeſetzt, wovon ſechs durch die nationale Tankabwehr außer Gefecht geſetzt werden konnten. Bei gefallenen Roten wurden Photographien ge⸗ funden, die ſie in der Offiziersuniform des franzö⸗ ſiſchen Heeres zeigen. Jerner ſand man zahlreiche Schriftſtücke, aus denen erneut hervorgeht, daß die ſowietſpaniſche Offenſive von ausländiſchen Militärs borbereitet und zu 11 v. H. mit ausländiſchen Bol⸗ ſchewiſten durchgeführt wurde. ö nehmern des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes, die ſich im Anſchluß an dieſes große Feſt gegenwärtig auch in der Graſſchaft Glatz aufhalten, darunter An⸗ gehörige aller deutſchen Stämme und auch auslands⸗ deutſche Volksgenoſſen, haben dabei ebenfalls mit eigenen Augen ſehen können, auf welche Weiſe von tſchechiſcher Seite immer wieder Unruhe geſchaffen wird. Neue Rechtsübergriffe der Sſchechen Tſchechiſche Schule oder Entlaſſung! anb Prag, 3. Auguſt. Der ſudetendeutſche Senator Ludwig Frank richtete an den Miniſter für Schulweſen und Volks⸗ kultur und an den Miniſter für Eiſenbahnweſen eine Interpellation, in der die Entlaſſung des Arbeiters Wenzel Goblirſch in Oſchlin, Kreis Mies, behandelt wird. Darin heißt es: „Am 17. Juni 1938 erſchien an der Arbeitsſtelle der Bahnarbeiter aus Oſchlin, Bezirk Mies, der Bahnwächter Horak und las eine Kundmachung vor, die den deutſchen Bahnarbeitern von ihren tſche⸗ chiſchen Arbeitskameraden überſetzt wurde, des In⸗ halts, daß ſie ihre Kinder in die tſchechiſche Schule in Oſchlin ein weiſen ſollen. Am 23. Juni 1938 wurde der Bahnarbeiter Wen⸗ zel Goblirſch auf die Bahnhalteſtelle Oſchlin vom Bahnbedienſteten Scholer zum tſchechiſchen Oberlehrer gerufen, der ihn aufforderte, ſeine Kin⸗ der in die tſchechiſche Schule zu ſchicken, was ihm Vorteile bringen werde, und ihm drohte, daß er es im Gegenfalle bereuen müßte. Da ſich aber Wenzel Goblirſch weigerte, ſeine Kinder in die tſchechiſche Schule zu ſchicken, wurde er bereits am 24. Juni 1938 aus der Arbeit entlaſſen, da er angeblich von beſtraft ſei.“(J) Senator Ludwig Frank hat ferner an den Juſtizminiſter eine Interpellation gerichtet, in der er ſich gegen rechtswidrige Vernehmungen beim Be⸗ zirksgericht in Marienbad durch den Vizepräſidenten Fridrich vom Kreisgericht Eger wendet. Der Jnter⸗ pellation li folgender Sachverhalt zugrunde: Am 11. Juni erſchienen beim Bezirksgericht in Marienbad der Vizepräſident des Kreisgerichts jn Eger, Fridrich, und verhörte die deutſchen Richter und Beamten wegen Beteiligung am Um⸗ zug der Sudetendeutſchen Partei am 1. Mai 1998. Ueber den Gegenſtand des Verhörs wurden guch Zeugen und Geheimagenten der Staatspolizei in Marienbad befragt und ſogar den vernommenen Richtern und Beamten gegenübergeſtellt. Vorgehen des Vizepräſidenten widerſpricht den in§ 117 der aufgeſtellten Grundſätzen der Freiheit der Mei⸗ nungsäußerung und geltenden Verfahrensgrund⸗ ſätzen. Außerdem erſcheint es geeignet, durch die Konfrontation mit untergeordneten Exekutivorganen als Belaſtungszeugen das Anſehen und die Standes⸗ würde der Richter herabzuſetzen, abgeſehen davon, daß eine Konfrontation nur im Strafverfahren vor⸗ geſehen iſt. Schließlich wurde vom Obergericht in Prag als der dem Vizepräſidenten übergeordneten Juſtizbehörde die Mitteilung herausgegeben, daß die Mitgliedſchaft von Richtern bei der Sudetendeut⸗ ſchen Partei und die Beteiligung an deren Ver⸗ anſtaltungen als zuläſſig bezeichnet wird. Sudetendeutſche Abgeordnete bei Hobza dib. Prag, 3. Auguſt⸗ Wie das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei mitteilt, empfing Miniſterpräſident Hodza heute die Abgeordneten der SDP Kundt und Roſche, Der Miniſterpräfident überreichte dabei die Antwort auf die ihm vom Abgeordneten Kundt geſtellten fünf Fragen. Im übrigen erſtreckte ſich die Ausſprache auf den weiteren Fortgang der Fühlungnahme zwiſchen der Regierung und der SD. og 1938 Das ent Fridrich Verfaſſungsurkunde Miniſter Beck in Oslo Der polniſche Außenminiſter Beck iſt in Oslo zu dem angekündigten Staatsbeſuch eingetroffen. Auf dem Bahnhof fi norwegiſcher empfing ihn ſein Kollege Koht.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Das italieniſche Wehrprogramm anb Rom, 3: Auguſt. Unter der Ueberſchrift„Die Richtlinien des Duce für eine weitere Aufrüſtung der italieni⸗ ſchen Wehrmacht“ erklärt„Tribuna“, die Er⸗ höhung der Schlagkraft werde nicht nur den Erfor⸗ derniſſen der Verteidigung entſprechen, ſondern auch mit den ſtrategiſchen Richtlinien übereinſtimmen, die in der Formel„Raſche Entſcheidung getroffen“ ihren Ausdruck fänden. Zur Zeit ſei man mit der Prü⸗ fung von Maßnahmen beſchäftigt, die den Infanterie⸗ Diviſionen eine größere Beweglichkeit geſtatteten, und die Manöver des römiſchen Armeekorps würden in dieſer Hinſicht wertvolle Aufſchlüſſe geben. Schon jetzt könne man klar erkennen, daß die italieniſche Wehrmacht alle jene Eigenſchaften beſitze, deren ſie zur Löſung ihrer Aufgabe bedürfe. Die Maßnahmen des Duce ſeinen aber dazu beſtimmt, die militä⸗ riſche Stärke Italiens, die den ſicherſten Schutz des Imperiums und der faſchiſtiſchen Aufgabe bilde, noch weiter zu erhöhen. Deutſch-franzöſiſche Annäherung Frankreichs Handelsminiſter zum neuen Abkommen dnb. Paris, 3. Auguſt. Der Miniſter für Handel und Induſtrie, Gen⸗ tin, gab am Mittwochabend der Preſſe aus Anlaß der Unterzeichnung der franzöſiſch⸗deutſchen Handels⸗ und Fin anzabmachungen be⸗ deutſame Erklärungen ab.„Ich meſſe“, ſo erklärte der Miniſter,„der neuen Uebereinkunft größte Wich⸗ tigkeit bei, nicht etwa, weil dieſe Abmachungen den einen Unterzeichner mehr als den anderen begün⸗ ſtigen, ſondern weil ſie für beide große Vorteile dar⸗ bieten und weil ihre Durchführung die Annäh⸗ rung Frankreichs und Deutſchlands auf allen Gebieten nur begünſtigen können.“ Im weiteren Verlauf ſeiner Weltreiſe iſt Haus Bertram, der von Horta(Azoren) am Mittwoch um 12,20 Uhr MEz mit dem Waſſerflugzeug„Nordwind“ ſtartete, nach einer Flugzeit von etwa ſechseinhalb Stunden im Liſſaboner Hafen gelandet. 5 Der deutſche Militär⸗ und Luftattache in Waſhington, General v. Bötticher, gab ein Bankett zu Ehren des Flugkapitäns Blankenburg, der ſeinen 100. Ozeanflug beendete und deſſen fahrplan⸗ mäßige faſt auf die Minute pünktichen Landungen ir Port Washington überall in Amerika große Bewun⸗ derung erregen.. f 670 Tote und Verwundele im Juli in Paläſtina anb. Jeruſalem, 3. Auguſt. Die Unruhebilanz des letzten Monats iſt ſehr auf⸗ ſchlußreich. Als Opfer der fortgeſetzten Zuſammen⸗ ſtöße und Terrorhandlungen— wobei beſonders an die furchtbare Wirkung der Bombenwürfſe jüdiſcher Terroriſten in Haifa und Jeruſalem erinnert ſei— waren im Juli insgeſamt 670 Tote und Ver⸗ wundete zu verzeichnen. Nicht weniger als 148 Araber und 60 Juden wurden getötet. Die Zahl der Verwundeten beträgt auf arabiſcher Seite 256, auf jüdiſcher 201. Inzwiſchen werden bereits wieder neue Ueber⸗ griffe gemeldet. So wurde am Damaskustor in Je⸗ ruſalem ein arabiſcher Polizeiſergeant von unbekann⸗ ten Tätern ſchwer verletzt. Aus Haifa kommen Meldungen über zwei neue Bombenwürſe, wobei es drei Verwundete gab. Aus Hebron wird ein Angriff von Freiſchärlern auf das Regierungs- gebäude gemeldet. Nach dem Eintreffen von Poltzei zogen ſich die Angreifer zurück. An vielen anderen Stellen des Landes kam es weiterhin zu Schießereien und anderen Zwiſchenfällen. 51 Grad Hitze in Neuvork Zahlreiche Todesfälle durch Hitzſchlag dnb. Neuyork, 4. Auguſt. Seit zehn Tagen laſtet über Neuyork und im ganzen Oſtteil der Vereinigten Staaten eine Hitzewelle, die wegen des ſtarken Feuchtig⸗ keitsgehaltes der Luft faſt unerträglich gewor⸗ den iſt. Am Mittwoch ſtieg das Thermometer auf die ſeit vielen Jahren höchſte Temperatur von 92,7 Grad Fahrenheit(51,5 Grad Celſius). Infolge Hitzſchlages waren zahlreiche Todes fälle zu verzeichnen. Die öffentlichen Notſtands⸗ arbeiten in Neuyork und Umgebung wurden ein⸗ geſtellt. Die Hausdächer, Parks und Strandplätze waren von vielen hunderttauſend Menſchen übel füllt, die Kühlung ſuchten. Chineſiſche Seeräuber überfallen Paſſagierdampfer Schanghai, 2. Aug.(U. P) Der braſilianiſche Dampfer„Sata rem“ lief heute in den Hafen von Schanghai ein mit von Ku⸗ geln durchſiebter Kommandobrücke und Funkſtation, Nach dem vom Kapitän erſtatteten Bericht wurde das Schiff von vier Piratendſchunken an⸗ gegriffen, die verſuchten, den Dampfer auf hoher See zu entern. Die mit Revolvern und Gewehren bewaffneten Mannſchaften ſetzten ſich jedoch energiſch zur Wehr. Auf beiden Seiten gab es bei dem Ka Verluſte. Auf die Hilferufe, die von dem Dampfer ausgeſandt wurden, eilten zwei japaniſche Zerſtörer zu Hilfe. Die Piraten waren, als die japan ſchen Kriegsſchiffe eintrafen, ſchon in die Fluch geſchlagen und konnten ſich der Verfolgung ent⸗ ziehen. Das Schiff hatte 150 Paſſagiere an Bord, darunter zwei Amerikaner. Alle andern waren Chineſen. Fp e Hauptſchelfelelter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Win bauer (in Urlaub) l. B. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich tür Theter, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Ei ſen ba 1 70 delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. B. Gericht: Or. 15 Hammes.— Sport: i. V. C. W. Fennel. Südweſtdent lienſchau, Bilderdienste i. BD. R. Schönfelder, ſeml Mane Hcbelftletung in Berlin: Or,&. F. Scheler Berlin, Frledeng g Siüdweſtkorſo 50. 5 aut Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung 5 bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger; Neue Mannbelmer geltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1, 46. Verantwortlich ür Anzeigen und geschäftliche Miitkellungen 5 Jakob 8 u 5 1 Zeit Preisli 5 tig. 5 usgabe& Abend und& Mittag erſchelnen all. zeitig in der Ausgabe 5 Ausgabe A Mittag äber 10 500 5 Ausgabe à Abend über 9500 5 5 Ausgabe B 5 über 11000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 80. a die Anzeigen der aA .„ r 1e B S2 Donnerstag, 4. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 354 — Mannheim, 4. Auguſt. Aeſthetik der langen Eis-Zungen Es iſt vielleicht nur ein großväterliches Vorurteil, eine gänzlich überholte Verſchrobenheit, wenn man denkt, daß herausgeſtreckte Zungen mit etwas ſchmel⸗ zendem Himbeereis belegt, eine Beleidigung oder mindeſtens Verulkung bedeuten müſſen. Aber ganz ſo kühl und angenehm wie jenem auf der Zunge, vermag man es ſelber auch nicht hinzunehmen, wenn man etwa als Lehrer, Vater, Direktor und ſonſtiger Vorgeſetzter an einem Eisladen vorbeikommt. Es ſieht jedenfalls leicht ſo aus, als ſtecke eine ganz kleine verſteckte Demonſtration darin. Man hat un⸗ willkürlich den Eindruck, als verdoppele ſich die Zunge, als verlängere ſie ſich bis unterhalb des Kinns und oberhalb der Naſenwurzel. Ja, als gäbe es eine gewiſſermaßen wohlgeübte Zungenakrobatik jugendlicher Eisfachleute, die alle trocken⸗vernünfti⸗ gen Anti⸗Eiseſſer der älteren Generation mit ver⸗ körkſtem Magen und ſchlechten Zähnen auf Diſtanz halten ſoll. Mag dieſe mißtrauiſche Vermutung falſch ſein, ſicher gibt es viel techniſche Gründe dafür, daß das Eis ſo gegeſſen wird, wie es zur Zeit der Fall iſt. Man kann jugendlicherſeits darauf hinweiſen, daß eine möglichſt große Abkühlung des ſüßen Kälte⸗ induſtrie⸗ und Konditoreierzeugniſſes durch möglich⸗ ſtes Langmachen der Zunge gewährleiſtet ſei, wodurch gerade die vielfach erwachſenerſeits ſo tendenziös in den Vordergrund geſtellten Magenerkältungen auf ein Minimum beſchränkt bleiben. Sofern dieſe— was natürlich beim derzeitigen Stand der Forſchung noch eine durchaus offenſtehende Frage iſt— über⸗ haupt in größerem Maße vorkommen. i ApEI EN i N NF NOF NORAT 5 15 MENS EIHARD, O ese s RASS EA Auch iſt hier das Kunſtſchleckern zu nennen, in dem der jugendliche Drang nach künſtleriſcher, for⸗ mender Geſtaltung ſeinen zeitgemäßen Ausdruck fin⸗ det. Dieſe urſprüngliche Gelegenheit zur Betätigung des Genies im Kinde, bei der die herrlichſten plaſtä⸗ ſchen Figuren auf offener Straße entſtehen, ver⸗ dient es wahrhaftig nicht, von ſozuſagen muckeriſchem Naſerümpfen lahmgelegt zu werden. Das Ganze iſt, wie ſchon angedeutet, eine Angelegenheit von rein techniſch⸗funktioneller Ueberlegung, teils mediziniſch⸗ hygieniſcher Art, um auch die vorhandenen Beklei⸗ dͤungsſtücke vor Beſchmutzung zu bewahren— was ganz beſonders für weibliche Eiseſſer von Bedeu⸗ tung ſein dürfte,— teils aber eben auch die Eigen⸗ geſetzlichkeit des plaſtiſch formenden Genies, das hier an einer beſonders empfindlichen Materie ſchafft. Iſt doch dieſe Materie verſchiedener Farben und Geſchmäcker wie ſelten eine der urgegebenen Sinn⸗ lichkeit verhaftet, ſo daß man ſagen kann: hier iſt eine neue Kunſt auf der Baſis des ſchwankenden Aggregatzuſtandes einer überaus begehrten, und dazu billigen und herrlich ſchmeckenden ſtofflichen Grund⸗ lage im Entſtehen. In noch nie dageweſener Ver⸗ einheitlichung des urtümlichen Schöpfungsprozeſſes und des nachempfindenden äſthetiſchen Genuſſes, iſt hier in dieſen vergänglichen und immer wieder neu entſtehenden Eiskunſtwerken ein Abbild unſerer Zeit gegeben. Kühl und gemeſſen, voll ſtählerner Ge⸗ ſpanntheit und hingebender Süße in der Geſtaltung; aber auch in flüchtig⸗unſchuldiger Sinnenfreude die Werke vernichtend, die ſie eben erſt geboren. Welche Jugend, eiſern und eiſig zugleich, iſt ſo eins mit ihren Kunſtwerken, die ſie ſogleich nach Fertigſtel⸗ lung verzehrt,— ſich ſelbſt verzehrend in ewigem Drang nach Erneuerung. So wurde geſtern geſagt bei langatmiger, was ſage ich, langzüngiger Erörterung des Problems; wobei auch auf Nebengeſichtspunkte eingegangen wurde, wie z. B. den Drang der Mannheimer, ſich auf der Straße zu zeigen, der ja ſchon in dem oſtentativ⸗öffentlichen Brezelverkehr zutage tritt; oder auch der Wunſch der Weiblichkeit, ihre ſpitze 1975 auch in Schweigepauſen in Bewegung zu Alles das mag gut und richtig ſein. Aber die Ver⸗ dächtigungen der gereizten älteren Generation blei⸗ hen beſtehen: eine herausgeſtreckte Zunge iſt nun mal ein herausfordernder Anblick, und ſei ſie noch ſo ſchön und wohlſchmeckend mit Zitronen⸗ oder Vanille⸗Eis beladen. Und darum empfehlen wir, um des lieben Friedens willen, und zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen, eiskünſtleriſche Zungenbetä⸗ ligung und Langzungengenuß von Speiſeeis in ge⸗ chloſſenen Räumen, im Walde oder am Strandbad ſtattfinden zu laſſen. Dr. Hr. DA ehrt Arbeitsjubilare 10 Nach einer Anordnung des Leiters der DAF, Dr. 7 5 ehrt die Deutſche Arbeitsfront die Arbeitsjubi⸗ are durch Verleihung einer Ehrenurkunde für langjährige treue Pflichterfüllung. Durch dieſe Eh⸗ rung ſoll das Treueverhältnis des Jubilars zur Be⸗ triebsführung bzw. Haushaltungsvorſtand geehrt werden. 0 Da die Jubilarehrung an ſich eine betriebs⸗ . Angeleg enheit iſt, kann nur der Be⸗ hab führer im Einvernehmen mit dem Betriebs⸗ oͤbmann beſtimmen, zu welchem Zeitpunkt und in 9 7 Rahmen eine ſolche ſtattfinden ſoll. An ausgehilfinnen können Ehrenurkunden für zehn⸗ fünfzehn⸗, zwanzig⸗ fünfundzwanzig⸗ und vier⸗ 1 0 Tätigkeit in einer Hausgemeinſchaft ver⸗ 9 werden. Weiterhin können die Ehrenurkun⸗ 105 der DA für fünfundzwangig⸗ und Olährige Tätigkeit in einem Betrieb an Ge⸗ ſolgſchaftsmitglieder der Betriebe der freien Wirt⸗ 945 und des öffentlichen Dienſtes ſowie an Be⸗ Ferkel rer, die Augeſtellte eines Betriebes ſind, 5 ehen worden. Die Ehrung des fünfzig jäh⸗ igen Arbeitsjubiläums hat ſich der Führer ſelbſt vorbehalten. Im Herbst erstmalig wieder Wehrverſammlungen Für die Reſerve zweimal— für Landwehr und Landſturm einmal im Jahr Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat Richtlinien für die Mitwirkung der Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung bei der Wehrüberwachung er⸗ laſſen. Die Behörden, insbeſondere alle Polizeibehörden, haben die Wehrerſatzdienſtſtellen bei der Ueber⸗ wachung der in wehrpflichtigem Alter ſtehenden Per⸗ ſonen zu unterſtützen. Zu den Aufgaben der polizeilichen Meldebehörden gehört es insbeſondere, bei perſönlichen An- und Abmel⸗ dungen von im wehrpflichtigen Alter ſtehenden Perſonen das Wehrdienſtverhältnis feſtzuſtellen und die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes, die in Wehrüberwachungen ſtehen, auf ihre Meldepflicht hinzuweiſen. Den Wehrpflichtigen des Beurlaubten⸗ ſtandes ſoll dadurch nicht die perſönliche Verant⸗ wortung für die Meldepflicht gegenüber den Wehr⸗ erſatzdienſtſtellen abgenommen werden. Die Feſt⸗ ſtellung des Wehrdienſtverhältniſſes iſt an Hand der Wehrpäſſe voͤer ſonſtigen über das Wehrpflichtver⸗ hältnis erteilten Ausweiſe vorzunehmen. Der Erlaß regelt weiter die Beteiligung der Kreispolizeibe⸗ hörden bei den Wehrverſammlungen. Es wird dabei mitgeteilt, daß Wehrverſammlungen erſt⸗ malig im Herbſt 1938 ſtattfinden ſollen. Zu den Aufgaben der Polizei gehört die Bereitſtellung der Verſammlungsräume und die Stellung von Ord⸗ nungsperſonal. Ueber die Bedeutung der Wehrverſammlung, die oͤamit wieder in Deutſchland eingeführt wird, unter⸗ richtet die im November 1937 ergangene Verordnung über die Wehrüberwachung. Danach dient die Wehr⸗ verſammlung der Prüfung und Ergänzung der im Beſitz der Wehrpflichtigen des Beurlaubten⸗ ſtandes befindlichen Wehrpäſſe uſw., der Beleh⸗ rung über ihre Pflichten im Beurlaubtenſtand, der Prüfung der Perſonalkarteien, der Wehrerſatzdienſt⸗ ſtellen und dem Vorbringen von Meldungen und Geſuchen. Die Wehrverſammlungen werden in der Regel von den Wehrbezirksoffizieren innerhalb ihrer Wehrmeldebezirke abgehalten. Die Verſamm⸗ lungsorte ſind ſo zu wählen, daß die Wehrpflichtigen nicht länger als einen Tag ihrem Beruf entzogen werden. Zu einer Wehrverſammlung können nach der Ver⸗ ordnung herangezogen werden die Wehrpflichtigen der Reſerve zweimal im Jahr, die Wehr⸗ pflichtigen der Landwehr und des Land⸗ ſturms einmal im Jahr. Die Frühjahrswehr⸗ verſammlungen finden in der Regel im April, die Herbüwehrverſammlungen finden in der Regel im November ſtatt. Zur Teilnahme wird in der Regel durch öffentliche Bekanntgabe aufgefordert. Daneben können die einzelnen Wehrpflichtigen auch ſchriftlich aufgefordert werden. Für die Teilnahme an einer Wehrverſammlung wird keine Vergütung oder Fahrgelderſatz gewährt. 450 Jahre als Bauern in Seckenheim Etwas über das Geſchlecht der Volz In einem Weistum des Dorfes Seckenheim vom Jahre 1496 finden wir zum erſtenmal in Secken⸗ heim den Namen Volz, einen Namen, der wie der Name Treiber damals ſchon ſeit dem 14. Jahrhun⸗ dert in vielen Orten der rechtsrheiniſchen Pfalz vorkam. Es dürfte wohl ein leichtes ſein, den Na⸗ men auch für Seckenheim noch etwas weiter zurück⸗ zu verfolgen. Zu Beginn des 30jährigen Krieges lebte hier u. a. ein Velten Volz. Er beſaß mehr als 70 Mor⸗ gen Ackerland. 1638 iſt er Mitglied des Gerichts und 1651 Schultheiß der durch den Krieg kleingeworde⸗ nen Gemeinde. Er ſcheint bei ſeinem Amtsantritt ſchon ziemlich bejahr geweſen zu ſein. Trotzdem iſt er 1660 noch im Amt. Folgende kleine Begebenheit iſt aus ſeiner Amtstätigkeit überliefert: Ein Hans Velten Marquardt fuhr mit ſeiner Frau nach Heidel⸗ berg auf den Markt, um Einkäufe für den Haushalt zu machen. Auf dem Heimweg wollte er unterwegs auch noch gleichzeitig Rüben mit nach Hauſe nehmen. Das Pferd ſcheute aber und rannte ſamt dem„Karch“ davon. Marquardt kam unter den Wagen und er⸗ litt eine ſchwere Verletzung, ſo daß er das Bett hü⸗ ten mußte. Als am Sonntag, dem 28. Oktober, die Schmerzen größer wurden und man Schlimmes be⸗ fürchten mußte, ließ Marquardt,„nachdem man zu Mittag aus der Kirchen gekommen iſt und zu Mor⸗ gen gegeſſen hatte“, den Schultheißen Volz an ſein Bett kommen. Velten Volz ließ ſich durch Zeugen beſtätigen, daß der Kranke noch in vollem Bewußt⸗ ſein ſei. Der Kranke wünſchte, daß alles, was er beſitze, ſeiner Frau gehören ſolle. Unter umſtänd⸗ lichen Fragen und Antworten gelang es dem Schult⸗ heißen, durchzuſetzen, daß je 20 Gulden von der Hinterlaſſenſchaft für die Freundſchaft und die Ar⸗ men gegeben wurden. Doch ſollte die Summe für die Freundſchaft noch etwas erhöht werden. Der Kranke„bejotzte“ dies und ſtarb im ſelben Augen⸗ blick. 1687 war Hans Georg Volz Schultheiß von Seckenheim. Er hat den Erbbeſtandsbrief für das hintere Ried unterſchrieben und uns eine wertvolle, eigenhändig gezeichnete Skizze von dieſem Gebiet hinterlaſſen. Auch in Flurnamen der Gemarkung zeigt ſich der Name Volz. Im Jahre 1764 gab es einen Volzen Wingert auf der Obergaſſe im Mittelfeld. Auf einer Gemarkungskarte vom Jahre 1776 gibt es eine Volzſche Wieſe im vorderen Ried. Gemeint iſt als Beſitzer ein Philipp Volz, deſſen Tochter mit Bernhard Hörner verheiratet war. Philipp Volz war ein unternehmender Mann. Im Alter ſcheint er etwas unmanierlich geworden zu ſein. Er rauchte z. B. ſeine Pfeife unvorſichtig im Bett, ſo daß es öfters zu Familienſtreit kam. 7 Heute ſehen wir auf den Planken in Seckenheim ein rotes Sandſteingebäude, das Haus des letz⸗ ten Bauernbürgermeiſters des Ortes, des Altbürgermeiſters Vol z. An Stelle dieſes ver⸗ hältnismäßig neuen Hauſes ſtand früher die Wirt⸗ ſchaft„Zur blauen Traube“. Dies war die älteſte Wirtſchaft des Dorfes und ging wahrſcheinlich bis vor den 30jährigen Krieg zurück. Den Namen hatte ſie wohl von den blauen Trauben, die damals im ganzen„Sand“ wuchſen. Auf dieſer Wirtſchaft ſaßen ſeit der Mitte des 18. Jahrhunderts die Volzen; denn 1784 hören wir von einem Bierbrauer und Schildwirt„Zur blauen Traube“ Max Volz. Und die⸗ ſes Haus an den Planken iſt heute noch von den Volzen bewohnt. Aus ihm ſtammt der letzte Bauern⸗ bürgermeiſter des Dorfes, ein weitblickender Mann, deſſen Wirken in einem ſpäteren Bericht gewürdigt werden ſoll. er. . 80. Geburtstag. Der Buchdrucker⸗Invaälide Friedr. Pabſt, S 6, 41, feiert morgen Freitag in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburts⸗ tag. Unſeren Glückwunſch! k Die Städtiſche Schloßbücherei bleibt wegen Reinigungs⸗ und Umbauarbeiten vom 8. bis ein⸗ schließlich 21. Auguſt geſchloſſen. *r Aus der Kunſthalle. Wegen Neuherrichtung der oberen Galerieräume iſt die Kunſthalle bis auf weiteres geſchloſſen. zu Kunſtperein im Auguſt geſchloſſen. Die Aus⸗ ſtellungsräume des Mannheimer Kunſtvereins blei⸗ ben während des Monats Auguſt geſchloſſen. Für September wird eine Schau von Werken der Maler Franz Lenk, Georg Schrimpf und Heinz Heinrichs(Aachen) vorbereitet. Sicherung des Verkehrs an Wegübergängen in Schienenhöhe Unfälle an Wegübergängen in Schienenhöhe ſind häufig auf das Verhalten der Wegbenützer zurückzu⸗ führen, nicht nur deswegen, weil Straßenfahrzeuge geſchloſſene Schranken durchbrechen, oder weil im Nachtverkehr Kraftfahrzeuge mit nicht abgeblendeten Lichtern den entgegenkommenden Fahrer blenden, ſon⸗ dern auch deswegen, weil ungeduldige Weg⸗ benützer den Schrankenwärter zu Hand⸗ lungen verleiten, die ihm verboten ſind. Es iſt keine Seltenheit, daß Wegbenutzer den Schranken⸗ wärter, wenn ſie ihn perſönlich kennen, dazu auf⸗ fordern, die Schranken länger offen zu laſſen, als es der Schrankenwärter nach ſeiner Vorſchrift darf, damit ſie ſelbſt den Uebergang noch vor dem Zug überqueren können, oder daß ſie von ihm verlangen, eine bereits geſchloſſene Schranke wieder zu öffnen, oder daß ſie ihn dazu verleiten, eine geſchloſſene Schranke zu früh zu öffnen, obgleich ein Gegenzug zu erwarten iſt. Es kommt auch vor, daß die Weg⸗ benutzer durch Drohen und Schimpfen auf den Wärter einzuwirken verſuchen. Auch an den vom Reichs verkehrsminiſter als voll⸗ wertiger Erſatz für Schranken anerkannten War n⸗ lichtanlagen iſt das Verhalten der Wegbenützer häufig zu beanſtanden. Es kommt täglich vor, daß Kraftfahrer, Radfahrer und auch Fußgänger trotz des roten Blinklichtes den Uebergang überqueren, weil ſie den Zug noch nicht in unmittelbarer Nähe ſehen. Ein ſolcher Fall wurde erſt vor einigen Wochen wieder beobachtet, und zwar bei der Warnlichtanlage am Uebergang der Reichsſtraße Nr. 3 über die Bühlertalbahn. Ueber die Bedeutung der Warnlicht⸗ anlagen iſt die Oeffentlichkeit ſchon ſo oft belehrt worden, daß es ſich nicht um Unkenntnis, ſondern um Leichtfertigkeit der Fahrer handelt. Die Folgen des vorſchriftswidrigen Verhaltens der Wegbenutzer ſind in vielen Fällen ſo außerordentlich ſchwerwiegend, daß immer wieder auf die Bevölke⸗ rung belehrend eingewirkt werden muß. Warum kam Grete ſo blaß von der See? Weil ſie glaubte, ihre zarte Haut vertrüge die Sonne nicht. Hätte ſie doch Nipea genommen! Denn Nivea mindert die Gefahr bes Sonnenbran⸗ Wanze dec und fördert die natürliche Bräunung.. cu Braucht Baby eine Stromlinienkaroſſe? Angeſichts der wieder geſtiegenen Geburtenfreu⸗ digkeit in Deutſchland ſind Hinweiſe und Wünſche von Intereſſe, die das Kampfblatt der deutſchen Fa⸗ milie„Der Völkiſche Wille“, mit einem Ruf nach dem Volks kinderwagen verbindet. Er weiſt dar⸗ auf hin, daß bisher die Vielfalt von Kinderwagen⸗ modellen vor allem daran kranke, daß zu koſtſpielige Ausführungen angeboten werden. Schwingachſe, Stoßſtangen, Stromlinienlimouſinen, Sportkaprio⸗ lette mit Kofferraum ſeien die äußeren Zeichen für die„großen Klaſſenwagen“. Nur eines ſei dabei un⸗ berückſichtigt geblieben, die Geldbörſe des Käufers. Auf einen Kinderwagen habe jede Mutter Anſpruch. Seine Anſchaffung als ein elementares Bedürfnis in der deutſchen Familie ſollte jedoch in derſelben Weiſe möglich ſein, wie etwa die eines Volksempfän⸗ gers. Auch Wünſche hinſichtlich der Ausgeſtaltung des zweckmäßigen Kinderwagens bringt das dem Reichsbund der Kinderreichen naheſtehende Organ. Der Wagen müſſe vor allem halb ſo ſchwer wie die bisherigen Typen ſein, damit eine Mutter auch einmal von der Wohnung im dritten Stock ohns fremde Hilfe den nächſten Park erreichen könne, er müſſe den hygieniſchen Forderungen entſpre⸗ chen und im Preiſe ſo liegen, daß durch ſeine Anſchaffung die Haushaltsführung nicht auf Wochen hinaus in Unordnung gerate. Bioher wurden 4111 kentekindergärten, 3117 Schweſternſtationen, 22 280 ffliſe- und 8 Beratungsstellen neben vielen anderen ſozialen Einrichtungen durch die nb. geſchoffen. Durch Deine Miigliedſchaft zur 80. hilſſt Du dieles Werk erweſtern. Leſtamentserrichlung weſentlich erleichtert Strenge Formporſchriſten ſallen weg— Alte Erbfälle bleiben unberührt Die Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches über die Errichtung von Teſtamenten und Erb⸗ verträgen haben ſich nicht in allen Teilen bewährt. Bei ihrer Anwendung hat ſich gezeigt, daß man damals die aun die Form zu ſtellenden Anfor⸗ derungen ſowohl beim eigenhändigen wie beim öfentlichen Teſtament und beim Notteſtament ü berſpannt hat. Durch das ſoeben von der Reichsregierung be⸗ ſchloſſene Geſetz über die Errichtnug von Teſta⸗ menten und Erbverträgen wird dieſe Formen⸗ ſtrenge weitgehend gemildert. Beim eigenhändigen Teſtament war es bisher Weſenserfordernis, daß der Erblaſſer die Angaben über Ort und Zeit der Errichtung des Teſtaments eigenhändig niederſchreiben mußte. Infolgedeſſen war zum Beiſpiel ein eigenhändiges Teſtament ſchon des⸗ halb ungültig, weil der Ort der Errichtung vor⸗ gedruckt und nicht handſchriftlich angegeben war. Nach dem neuen Geſetz ſind beim eigenhändigen Geſetz Orts⸗ und Zeitangabe zwar erwünſcht, aber nicht mehr Gültigkeitserfordernis. Der Gültigkeit des Teſta⸗ ments ſteht es alſo nicht entgegen, wenn die Orts⸗ oder Zeitangabe nicht handſchriftlich angegeben iſt oder überhaupt ganz fehlt. Für das gemeinſchaftliche eigenhändige Teſtament war bisher vorgeſchrieben, daß der mitwirkende Ehe⸗ gatte ausdrücklich die Erklärung niederzuſchreiben hatte, daß das Teſtament des anderen auch als ſein eigenes gelten ſolle. Nach dem neuen Geſetz genügt es, daß der eine Ehegatte die von dem anderen niedergeſchriebene ge⸗ meinſchaftliche Erklärung mit unterzeichnet. Das Teſtament kann ebenſo wie bisher vor einem Richter oder Notar errichtet werden. Bisher war auch für dieſes Teſtament die Orts⸗ und Zeitangabe Weſenserfordernis. Das neue Geſetz ſchwächt dies dahin ab, daß das Fehlen der Ortsangabe die Gültigkeit nicht berührt, und daß die etwa fehlende Zeitangabe durch das Datum auf dem Teſtaments⸗ umſchlag erſetzt werden kann; das Teſtament iſt fer⸗ ner nicht ſchon deshalb ungültig, weil die Angabe über den Tag der Errichtung unrichtig iſt. Iſt zu beſorgen, daß der Erblaſſer früher ſterben werde, als die Errichtung eines Teſtaments vor dem Richter oder Notar möglich iſt, ſo kann er das Teſta⸗ ment vor dem Bürgermeiſter der Gemeinde, in der er ſich aufhält, errichten. 5 Der Bürgermeiſter hat bei Errichtung dieſes Not⸗ teſtaments, das übrigens nach drei Monaten ſeine Gültigkeit verliert, die Vorſchriften über das nota⸗ rielle Teſtament entſprechend anzuwenden. Begreif⸗ licherweiſe ſind hierbei nicht ſelten Formfehler unter⸗ laufen, welche die Nichtigkeit des Teſtaments zur Folge hatten. Um den Volksgenoſſen die hiermit ver⸗ bundenen Unzuträglichkeiten zu erſparen, beſtimmt das neue Geſetz, daß Formfehler, die dem Bürger⸗ meiſter bei der amtlichen Niederſchrift über die Teſta⸗ mentserrichtung unterlaufen, grundſätzlich unſchäd⸗ lich ſind, ſolange mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß das Notteſtament eine zuverläſſige Wiedergabe der Erklärung des Erblaſſers enthält. Wer ſich ſo in naher Todes gefahr befindet, daß auch die Errichtung eines Teſtaments vor dem Bürgermeiſter nicht mehr möglich iſt, kann ein Teſtament durch Erklärung vor drei Zeugen errichten; die Zeugen müſſen hierüber eine Niederſchrift fertigen, die vom Erblaſſer zu unterzeichnen iſt. Durch das Geſetz wird die Teſtamentserrichtung weſentlich erleichtert. Das Geſetz trifft gleichzeitig Vorſorge, damit dieſe Erleichterung nicht etwa von einem böswilligen Erblaſſer mißbraucht werde. Nach dem Geſetz iſt eine Verfügung von Todes wegen nichtig, ſoweit ſie in einer ge⸗ ſundem Volksempfinden gröblich widerſprechenden Weiſe gegen die Rückſichten verſtößt, die ein veraut⸗ wortungsbewußter Erblaſſer gegen Familie und Volksgemeinſchaft zu nehmen hat. Hierdurch ſollen zum Beiſpiel folgende Fälle er⸗ faßt werden: Eine die Familie benachteiligende Zu⸗ wendung an eine Perſon, mit der der Erblaſſer in unſittlichen Beziehungen geſtanden hat; die fachlich nicht gerechtfertigte Zuwendung von Familienerin⸗ nerungsſtücken, Familienſchmuck und dergleichen; die Zuwendung von irgendwelchen Werten an eine ſtaatsfeindliche Organiſation; Einſetzung eines Juden zum Erben eines deutſchblütigen Erblaſſers unter Uebergehung naher ariſcher Verwandter. Nichtig iſt eine Verfügung von Todes wegen fer⸗ ner, ſoweit ein anderer den Erblaſſer durch Ausnut⸗ 99 5 ſeiner Todesnot zu ihrer Errichtung beſtimmt hat. In der Begründung des Geſetzes heißt es hierzu: Es iſt vorgekommen, daß Religionsdiener in Verkennung ihrer wahren Pflichten auf einen Erb⸗ laſſer am Sterbebett unter Ausnutzung der Angſt des Sterbenden vor Beſtrafung im Jenſeits eingewirkt haben, um eine Zuwendung zugunſten ihnen nahe⸗ ſtehender Einrichtungen zu erlangen; ein ſolches Ver⸗ halten kann nicht gebilligt werden; eine Verfügung von Todes wegen, die auf dieſe Weiſe zuſtandegekom⸗ men iſt, ſoll nach dem neuen Geſetz nichtig ſein. Das Geſetz gilt nicht für Erbfälle, die ſich bereits vor ſeinem Inkrafttreten ereignet haben; alte Erbfälle können alſo nicht unter Berufung auf dieſes Geſetz wieder aufgerollt werden. Dagegen kommen die Formerleichterungen auch den bereits vorher errichteten Teſtamenten zugute, wenn der Erblaſſer erſt nach dem Inkrafttreten des Ge⸗ ſetzes ſtirbt. Das Geſetz tritt ſofort in Kraft und gilt, von einigen unweſentlichen Be⸗ ſtimmungen abgeſehen, nach einer Uebergangszeit von drei Monaten auch im Lande Oeſterreich. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 25 4. Auguſt 1938 König Jußball wieder in Sicht.. Richtſtrahler Breslau— Im Schatten des vergangenen Spielfahres— Was wird das neue Jahr bringen?— Spannunggeladene Gau iga Noch ſteht die Turn⸗ und Sportwelt und mit ihr das 8 d ſche Volk unter dem gewaltigen Eindruck der 7 0 1* Nor 8. 3 Breslauer Feſttage, deren Geſtaltuna und Abwicklung alles hinter ſich ließ, was ſelbſt die glühendſte Phan⸗ taſte die Monate vorher ſich ausmalte. Wer nicht ſelbſt das Flück hatte, ſich un den ungeheuren Strom der nach Breslau Pilgernden einzugliedern, erlebte in aroßen, packenden Ausſchnitten am Lautſprecher den Ahalanz der größten nationalen Demonſtratien, die die Geſchichte der esübungen aller Völker und Zeiten bisher erlebte. igantiſcher Richtſtrahler ſondte die alte ſchleſiſche t ihr Fluidum in der letzten Juliwocher über land hinaus in alle Welt und was hier an äußerer Monumentalität zuſam⸗ ird auf unabſehbare Zeit das große Vorbild, yſchütterliche Richtlinie bleiben. Auch der Fußball iſt ſtolz darauf, Generalaufmorſch yon Turnen und Sport als eitgrößte Organiſation im DR, wie auch als welt⸗ hrößte in ihrem Fach überhaupt, ein wichtiges Glied im enkranz der Darbietungen dieſer internen Olympia eben zu haben, mit dem Großturnier ſeiner Gau⸗ aften, das die Brücke vom alten zum neuen Spiel⸗ det. dem Verrauſchen der Breslauer Tage ziehest ſich und Sport auf ihre engeren heimatlichen Bereiche zurück, um, von dem großen, unvergeßlichen Ge⸗ erlebnis zehrend, ihre Aufgaben und Ziele im reau⸗ Spielprogroemm immer höherer Erfüllung, zu⸗ ren. Auch der volkstümlichſte Sport, der Fußball. ch nach der Rückkehr ſeiner Ausleſe aus der feſtlichen bereits wieder vor den Toren des neuen Spiel⸗ und nichts liegt näher, ehe die Segel zu neuer hrt geſpannt werden, als einen kurzen Blick auf das geloufene alte Spieljahr zu werfen, denn aus den Wandlungen desſelben ſollen neue Vorſätze, neue Lei⸗ ſtungen geschöpft werden. Und da zeiat es ſich. daß der unzerſtörbar⸗ Reiz des Kampfes um das runde Leder nicht zuletzt in eben den großen Vorkommniſſen und„Ueber⸗ raſchungen“ des Jahresprogramms— vom Ringen um den Titel des Gaumeiſters bis hinouf zur höchſten deut⸗ ſchen Trophäe begründet liegt: Es würde zu weit führen, die ſo reichen Erlebniſſe gerode des Spieljahrs 1937/38 über die verſchiedenen Gaue hinweg noch einmal vor das geiſtige Auge zu bringen, Es genüße, für das Schau wie auch an Leiſtuig zur wenw die ur uns am meiſten intereſſierende Gebiet— das füd⸗ deutſche.— die weſentlichen Tatſachen zu repetieren: daß der 1. Fe Nürnberg, Wormatia Worms und S Waldhof dem dromatiſchen Ablauf des letzten Jahres zum Oper fielen, und ſchließlich auch noch die den geſamten deutſchen Fußball tiefberüßrende Einmaligkeit heraus⸗ wuchs, daß ein mehrfacher Deutſcher Meiſter unter dem unerhört ausdauernden Anſturm eines wenige Monate vorher noch„belangloſen“ Mitbewerbers, von ſeiner ſtol⸗ zen Höhe herobſteigen mußte. Dieſer Verlauf wie Aus⸗ klong des alten Spielfahrs ſchafft ganz von ſelbſt die großen Frogen für das vor dem Aufbruch ſtehende neue Spieliahr. Im Schatten der verfloſſenen Spielzeit wird die kommende ein Beßauntunoskamyf der einſt Gekrönten a dem ungeſtüm zum Lichte Strebenden erleben— und das gllein ſchon dürfte genſgen, dem herauſdämmernden Jaßresbeßirenein mit geſteigerter Erwartunck entgeſfen⸗ zuſehen „Was das neue Spieljahr bringt iſt natürlich noch bon einem undurchdringlichen Schleier umgeben. Viele Hoffnungen und Wünſche ſtehen an der Schwelle des kommenden Spielfahrs Jedem Verein iſt es in die Hand gegeben, ſeine Erwartungen nicht ins Blaue hineinzutreiben, aber auch nicht vorweg zu reſi⸗ gnieren. Das Beiſviel der Hannoveraner hat gezeigt, was unbeugſamer Wille, unerbittliche Zielſtrebigkeit zu er⸗ reichen vermag. Gerade hinerin mag die größte Lehre der hinter uns liegenden Spielzeit enthalten ſein, daß Tradition wie ouch der Name ollein nicht den Spitzen⸗ ertolg oder auch ſeden anderen in Pacht zu nehmen ner⸗ mögen. Das flraſft die Kräfte der Auſſtrebenden: es mahnt aber auch die Führenden im Reich des Fußballs, die Zügel nicht zu lockern, denn jedes Ziel, jede Poſition mill durch Kampf. und immer wieder Kampf, errungen oder behonptet ſein. Auch hier ailt der unabdinghare Leit⸗ fatz: Vor den Erfolg ſetzen die Götter die Mühe! Die badiſche Gauliga kann den Auſpruch erheben, wohl unter ſämtlichen Gauen die ſpannenoſte Schlußphaſe im Ringen um den Gaumeiſter⸗ titel vergangenes Jahr herausgebracht zu haben. An einem Haar nur hing die Entſcheidung, ob Mannheim ſeine ſeit dem großen Umbruch aufgebaute und verteidigte Führung im Gau auch weiterhin zu halten vermöge, wobei es ohne Belang ſein mußte, welcher Verein das heiße Eiſen aus dem Feuer hole. Gerade dort hat ſich gezeigt, daß wir in dem Quartett der Mannheimer Vertreter keinen entbehren konnten; ſei es nun Sandhofen, das dem bedrohlichen Pforzheim einen wertvollen Punkt, abnahm, ſei es ſelbſt Neckarau, das in den Ring der heimgtlichen Meiſterſchafts⸗ geſtaltung verhänan'svoll einzubrechen ſich anſchickte und ſo den beiden heimiſchen führenden Vereinen die Augen über ihre eigentliche Verfaſſung öffnete. Alles dieſes hat— oder ſollte doch— ſeinen Nutzen für das kommende Jahres⸗ programm haben, das, wie es ſcheint, einen außerordent⸗ lich ſchweren Kampf nicht nur um die im verfloſſenen Jahr ſo bedenklich wankende Führerſtellung Mannheims bringen, ſondern durch die Neuauffüllung, den Zuwachs der Liga überhaupt, eine bis unter den letzten Ziegel geladene Aus⸗ einanderſetzung herbeiführen wird, die manchem bisher vom Abſtteg verſchonten Verein an die Nieren gehen fte. Was gar den Kampf des Meiſters fk und Waldhof anbelangt, ſollte die rheiniſche Fußballgemeinde ein Winter⸗ halbfahr wie ſelten erleben. In beiden Lagern weiß man, um was es geht. Exmeiſter Waldhof kämpft um die Ueber⸗ windung der gefährlichen Etappe, zweimal hintereinander aus dem Sattel gehoben zu werden. während der Gau⸗ meiſter VfR Mannheim auf die Behauptung der einmal errungenen Poſition bedacht ſein wird. Beide Vereine ſind auf dem beſten Weg, ihre Stabiliſierung zu untermauern, ſie werden auch die Lehren aus dem gefahrenſchwangeren Frühfahr gezogen haben Jedenfalls kann Mannheim froh ſein, zwei ſolche Eiſen für den kommenden Gauligaſtrauß im Feuer zu haben, denn wie ſehr es beider bedarf, haben die letzten Jahre klar erwieſen. Mit dem Rätſel Neckarau, ee Jetzt geht es gegen die Amerikaner! Der Leichtathletik⸗Länderkampf des Jahres Es wird ein Kampf auf Viegen und Brechen werden Der Länderkampf des Jahres, die erſte Begegnung der deutſchen Leichtathleten mit denen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, wurde am Mittwoch durch eine Preſſe⸗ beſprechung eingeleitet, zu der Dr. Ritter von Halt geladen hatte. Der Reichsfachamtsleiter gab die Aufſtellung der Mannſchaft bekannt, die am 13. und 14. Auguſt im Ber⸗ liner Olympia ⸗Stadion gegen die weltbeſten Athleten, die Amerikaner, kämpfen wird. Sie iſt zum größten Teil eine Beſtätigung der Breslauer Ergebniſſe. Wo ſie es nicht iſt, waren Erkenntniſſe maßgebend, die mit Recht Beſtändigkeit und Erfahrung über ein vielleicht zufälliges Ergebnis ſetzte, ſo beiſpielsweiſe im Hammerwurf, wo man unſerem Olympiaſieger Karl Hein ſeinen alten Kampfgenoſſen Erwin Blask zur Seite gab. Die Mannſchaft wird diesmal nicht in einem Trainingslager zuſammengezogen, lediglich einige wenige werden nur noch einem kurzen Spezialtraining unterworfen. Die Amerikaner bringen das Beſte nach Berlin, was ſie zur Zeit auftreiben können. In ihrer Mannſchaft befinden ſich nicht weniger als Auch die Amerikaner waren dabei 17 Nationen beim Londoner Internationalen Zum erſtenmal ſellten ſich beim Londoner Sportfeſt auch die US A⸗Leichtathleten vor, Ae Mitte Auguſt in Berlin gegen Deutſchland kämpfen werden.— Hier ſieht man die drei beſten und Pennington⸗England. Polvin Walker⸗Uu SA(vorn), Oſendorp⸗Holland dem zweifellos auf Rehabilitierung ſinnenden Pforzheim ſowie mit dem wiederkehrenden K werden zudem Momente in die Abwicklung des nächſten Programms ge⸗ tragen, deren Auswirkung auf die endgültige Meiſter⸗ ſchaftsgeſtaltung mehr denn je den Kampffeldern ſelbſt über⸗ laſſen werden muß. 1 Eines jedoch ſollte unabweisbare Richtſchnur für ſämt⸗ liche Bewerber ſein: die Heranbildung wirklich brauchbaren Nachwuchſes, denn nur ein der Sache gänzlich Feruſtehen⸗ der kann die mitunter direkt entſcheidende Bedentung dieſer Notwendigkeit verkennen. Wie manche Meiſterſchaft ging infolge mangelnder Erſatzbildung in die Brüche, wie mancher Verein hätte ſich bei unbeugſamer, weitblickender Vorſorge vor dem bitteren Gang in die untere Klaſſe be⸗ wahren können. Jeder Poſten einer Mannſchaft ſollte ſeine brauchbare Reſerve haben, denn gegenüber Disgualifikatio⸗ nen, Krankheit, Verletzung— und heute auch Ein⸗ berufungen zum Heeres⸗ wie Arbeitsdienſt— kann ein Verein nur auf dem obigen Weg einen gewiſſen Ausgleich ſchaffen. In Mannheim war es in den letzten Jahren nicht immer danach beſtellt. Die Schwierigkeiten zur Unter⸗ mauerung einer erſten Mannſchaft ſollen dabei— und ge⸗ rade heute— durchaus nicht verkannt ſein;: aber Hinder⸗ niſſe ſind da, um überwunden zu werden. Der Lohn für alle Mühe, allen Schweiß beſteht in der Gewißheit. dem Erfolg entgegenzugehen, ſowie in der begeiſterten Gefolg⸗ ſchaft der Mitglieder wie der breiten Oeffentlichkeit. Au gn ſt Müß le. SKW. BMM Norton Velotette Kampf der Räder um den Europa-Preis auf dem Sachſenring Der Sachſenring bei Hohenſtein⸗Eruſt' hal ſah ſchon manchen harten, erbitterten Strauß der Krafträder, am kommenden Sonntag, 7. Auguſt, wird es nicht anders ſein als all die Jahre zuvor. Wie var zwei Jahren, ſteht auch diesmal wieder der Große Preis von Europa für Kaft⸗ räder zur Entſcheidung. Es bedarf keiner Frage, daß wiederum die Beſten im Rennſtall am Start ſind, die Elite aus faſt allen europäiſchen Nationen, die im Motorſport eine Rolle ſpielen. In der kleinſten Klaſſe, der der Viertelliter⸗ maſchtnen, iſt Dam nahezu unter ſich. Unter den Be⸗ werbern iſt wirklich keiner, der Kluges Sieg ernſthaft efährden kann, ausgenommen ſeine Markengefährten Petruſchke und Bungerz, die ſich ſehr ſchnell weit nach vorn geſchoben haben. Auch die italieniſchen Benelli⸗ Fahrer Roſetti, Soprani und Dickwell dürften wohl weniger für den Sieg in Frage kommen. Die italieniſche Guzzi iſt leider nicht vertreten. Härter wird das Ringen in der Klaſſe bis 350 com ſein, wo insgeſamt 47 Fahrer ſtarten. Winkler, Wuünſche und Hamelehle fahren Da W, Fleiſſhmann, B dmer und Heutze iſt das Dreigeſtirn von Nit, Rusk und White ſteuern die ſchnelle Norton und Ted Mellors kommt mit feiner Velocette. Wenn auch die deutſchen Fahrer mit ihrem ſichertich guten Material einen ſpannenden Kampf garantieren, ſo iſt ein deutſcher Steg bier doch ſehr frag⸗ ich. Sehr ausſichts reich ſind die beiden No ten, aber vor allem iſt der Engländer Mellors zu beachten, der die Velocette geſchickt zu meiſtern verſteht Troßdem— wir laſſen uns gern durch einen deutſchen Stieg überraſchen. In der Halbliterklaſſe ſieht man dem Jweikampf von Bens un Norton mit größter Spannun! entgegen. Bei der Eugliſchen De hatte die BM⸗Kompreſſor Pech und ſeither ſind die beiden Marken nach nicht wieder zuſam⸗ mendetrofſen. Feldwebel Meier, Ludwig Kraus und der Wiener Schneeweiß ſind die Vertreter des deutſchen Werks während ür Norten ſo hervorragende Fahrer wie Frith und Daniell eingeſetzt werden. Ob der taltener Sera ini au; der Gilera auf dem Sachſenring beſſer als in Aſſen abſchneiden kann ſteht woch dahly Für den Sieg kom⸗ men nur Norton»der BMW ein Frage„ Die Geſchwindigkelten werden nah dem gründlichen Umbau eine weitere Steigerung erfahren, auf der Geraden ſind Höchſtgeſchwindigkeiten bis zu 23) Km⸗Std möglich. Selbſt die ſonſt ſo gefährliche Quadenbergkurve iſt nach erheblicher Verbreiterung noch in ſehr ſcharſer Fahr; zu nehmen. Da auch für die Zuſchauer vorgeſorgt iſt, dürfte Hohenſtein⸗Ernſtthal wiederum einen moteerſportlichen Großkampftag erleben. Kö. Wagen wird auf dem Sachſenring vorgeführt Anläßlich des großen Preiſes von Europa dnb. Hohenſtein⸗Ernſtthal, 4. Auguſt. Die Beſucher des Großen Preiſes von Europa für Mo⸗ torräder am 7. Anguſt auf dem Sachſenring werden am Sonntag ein ganz beſonderes Erlebnis haben: Der deut⸗ ſche Volkswagen„Kraft durch Freude“ wird ihnen in ſeinen drei Formen vorgeführt werden. Am Montag hat Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley be⸗ kanntlich die Sparaktion für den Köß⸗Wagen eingeleitet. Der gewaltige Anſturm von Anmeldungen ſchon in den erſten Tagen beweiſt, daß dieſer Wagen wirklich Gemeingut des deutſchen Volkes werden wird. Und nun werden die Beſucher des Großen Preiſes von Europa für Motorräder auf dem Cachſenring Gelegenheit haben, neben den beſten Fahrern und den ſchuellſten Maſchinen der Welt zugleich die geniale Schöpfung deutſchen Erfindergeiſtes, den Kocß⸗ Wagen, zu ſehen. Damit wird der große Tag des Sachſen⸗ ringes in allen Volkskreiſen noch weit mehr als bisher Widerhall finden. —— Alice Marble gewann in Seabriaht(u SA)] erneut das Fraueneinzel. Im Endſpiel dieſes Tennisturnters wurde Dorothy Man— Bundy:2 672 geſchlagen. e haben für die am 17. und 18. September in Wlen ſtattfindenden Europameiſterſchaften der Frauen in der Leichtothletik ihre Teilnahme zugeſagt. i großer Fangſicherheit auf. 220⸗Yards⸗Läufer, (Schirner, Zander⸗M.) 18 Landesmeiſter, und die übrigen ſind die Zweiten oder Dritten der US A⸗Meiſterſchaften. Als die Frage aufgeworfen wurde, weshalb die Amexi⸗ kaner mit ſo ſchwerem Geſchütz auffahren, erklärte Dr. v. Halt:„USA, die ſeit 1912 führende Leichtathletiknation der Welt hat ſchließlich einen Ruf zu verteidigen und man will unter keinen Umſtänden ein Riſiko eingehen. Der Ruf ſoll gewahrt bleiben, die Siege von 1936 an gleicher Stätte ſollen erhärtert werden. Beachtlich und ſenſationell geradezu iſt die Tatſache, daß unſer Auſgobot zum größten Teil von Olympiakämpfern des Jahres 1930 geſtellt wird, während ſich in der US A⸗Vertretung nur noch ganze drei Mann vom Jahre 1936 befinden. Dieſer Lan derkampf des Jahres wird für Deutſchlands Leichtathleten eine ſehr ſchwere Prüfung bedeuten. Wir ſind uns klar darüber, daß der Kampf im Zeichen allerhärteſten Widerſtandes unſererſeits ſtehen wird und dieſer unbändige Siegeswille wird ſich auch beim Länderkampf gegen Schweden auswirken. Die deutſchen Athleten ſind gewillt, den Amerikanern einen Kampf auf Biegen und Brechen zu liefern, der ſo gleichzeitig die ſchönſte Werbung für die Leichtathletik ſein wird. Alles in allem ſehen wir den Kampf gegen US A als weitaus größer und bedeutender an als die Europameiſterſchaften in Paris, die wir jedoch keineswegs unterſchätzen, im Ge⸗ genteil, wir haben an der Seine unſere bei den erſten Europameiſterſchaften in Turin erkämpfte eu ropäiſche Vor⸗ machtſtellung zu verteidigen. Nach den Kämpfen gegen US und Schweden und den Europameiſterſchaften in Paris wird zum Abſchluß des Leichtathletikjahres noch ein Länderkampf gegen Ungarn in Budapeſt abrollen, während dann das kommende Jahr ganz im Zeichen der Vorberei⸗ tungen auf Helſinki 1940 ſtehen wird“. Anſere Mannſchaft gegen AS Deutſchland wird gegen USA mit folgender Mannſchaft antreten: 100 Meter: Hornberger, Kerſch. 200 Meter: Scheu⸗ ring, Hornberger. 400 Meter: Harbig, Linnhoff, 800 Meter: Harbig, Eichberger. 1500 Meter: Mehlhoſe, Schaumburg. 3000 Meter: Syring, Eitel. 10 000 Meter: Berg, Schön rock. 110 Meter Hürden: Kumpmann, We⸗ gener. 400 Meter Hürden: Glaw, Hölling. 3000 Meter Hindernis: Kaindl, Heyn. Weitſprung: Long, Leichum. Dreiſprung: Kotratſchek, Wöllner. Hochſprung: Wein⸗ kötz, Martens. Stabhochſprung: Haunzwickel, Hartmann. Speerwurf: Stöck, Gerdes. Diskuswurf: Lampert, Schröder. Hammerwurf: Hein, Blask. Kugelſtoß: Wöllke, Lampert. Amal 100 Meter: Kerſch, Hornberger, Necker⸗ mann, Scheuring. 4 mal 400 Meter: Blazejezak, Rinck, M. Bues, Linnhoff. Mannſchaftskapitän: von Halt, Troßbach. Nahezu 6000 m Höhe erreicht! Der 19. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb iſt unverändert von ſchönſtem ſommerlichem Wetter und damit guten Auſ⸗ windverhältniſſen begünſtigt. Auch am Mittwoch kam es zu großen Zielſtrecken⸗ und Ueberland⸗Segelflügen. Der Berliner Segelflieger Günther Lemm von der NSce⸗ Gruppe Berlin⸗Kurmark ſtartete zu einem Höhen⸗Segel⸗ flug, der ihn auf nohezu 6000 Meter Höhe brachte. it einer Stortüberhöhung von 4980 Meter wurde gleichzeitig eine neue deutſche Beſtleiſtung aufgeſtellt. Aber guch die Zielſtreckenflieger kamen zu ihrem Recht. Die Landepunkte waren faſt die gleichen wie an den voraufgegangenen Ta⸗ gen. In Trier(254 Km.] landeten Beck[NSc⸗Gruppe Württemberg) und die beiden Hannoveraner Müller und Boy. Nach Köln gelongten mit 221 Km. der Dresdener Kühnold, E. G. Haaſe(Berlin) und v. Treuberg(Mün⸗ en chen). Mit 297 Km. Flugſtrecke kam der Spitzenreiter Kurt Schmidt(NSccͤK⸗Gruppe Südweſt) nach Bühl in Baden. Viele Wettbewerbsteilnehmer landeten wieder in Darm⸗ ſtadt, Wiesbaden und Gießen. Ebenſo wurden wieder eine Reihe von mittelrheiniſchen Städten erreicht, ſo ſetzte der Düſſeldorfſer Heidrich nach 196 Km. bei Siegburg auf, und Gierlich(Württemberg) ging bei Koblenz(170 Km.) nieder. Wuppertal(208 Km.)] flog der Breslauer Steinig an. Vier Piloten kamen nach Kaſſerslautern oder Umgebung: Peters (Mitte), Späte(Darmſtadt), Kraft(Württemberg) und Looſe(Ostland). Der Darmſtädter Optiz führte gleich zwei Zielſtreckenflüge an einem Tage aus. Nachdem er mor⸗ gens nach Gelnhauſen geflogen war, landete er nachmittags nach 194 Km. noch in Limburg an der Lahn. Der Kampf um die Führung ſpitzt ſich immer mehr und mehr zu. Noch immer liegt Kurt Schmidt (NS ͤK⸗Gruppe Südweſt) mit 2595,7 Punkten on der Spitze, ober der Darmſtädter Wolfgang Späte hat gut auf⸗ geholt“ und verfügt bereits über 2569,4 Punkte. Treuter (NSF K⸗Gruppe Mitte] iſt auf 2420 Punkte gekommen un der Dresdener Bräutigam liegt mit 2190 Punkten an vierter Stelle. Stöck; Mannſchaftsführung: Dr. Am die Gauwaſſerballmeiſterſchaft S Mannheim— SW Nikar Heidelberg:2(:0 Nachdem der Schwimm⸗Verein Mannheim durch das Nichtantreten des Reichsbahn TS und den Verzicht des TV 1846 auf die weitere Teilnahme um die Waſſerball⸗ Kreismeiſterſchaft dieſes Jahr kampflos zu ſeinem alten Kreismeiſtertitel kam, weilte geſtern abend der bekannte S Nikar Heidelberg als Meiſter des Kreiſes 2 in Mann⸗ heim, um im weiteren Verlauf der Vorrunde um die Gau⸗ meiſterſchaft das erſte Spiel auszutragen. Hierbei ſtellten ſich dem Schiedsrichter Blank⸗ Mannheim die Mann⸗ ſchaften in folgender Aufſtellung: SW Nikar: Weisbrod; Grittmann 1, Poppen; L. Kohler; Veith, Roth, Hölzer. SW Mannheim: Jeck; Buhles, Merz;'᷑Lichdi; Ziegen⸗ fuß, Weingärtner, Zander, In einem ziemlich ausgeglichenen, aber flinken Spiel kämpfte jede Seite um den Sieg. Bei den Einheimiſchen vermißte man im Gegenſatz zu den Heidelbergern das Spiel „auf den Mann“, wie auch die Ballbehaudlung und nicht zuletzt das Kopſſpiel der Mannheimer verſchiedene Wünſche offen ließen. Einſatz- und Schußfreude waren wohl zu er⸗ kennen, doch fehlte im gegebenen Augenblick vor dem Tor der letzte berechnende„Mumm“, ohne den nun einmal Zähltrefſer nicht zu erreichen ſind— und dieſer Umſtand koſtete die Leute des SVM den einen, dafür um ſo wert⸗ volleren Punkt, da man ſich mit einem Unentſchieden trennte. Der Spielverlauf: Beim Auſpiel war Heidelberg zuerſt am Ball, doch im Gegenangriff mußte Weisbrod gleich einen ſcharfen Schuß von Weingärtner meiſtern. Heidelberg antwortete gleich mit einem Lattenſchuß, doch war es vieder Weingärtner, der mit dem Boll durchbrannte. Sein wuchtiger Torſchuß konnte zur Ecke abgewehrt werden. Kurz darauf ver⸗ patzte Merz einen erfolgverſprechenden Durchbruch, wäh⸗ rend Grittmonn 1 das gleiche Manöver unmittelbar dar⸗ auf zeigte und den Nikar in der fünften Minute mit dem ſchönſten Tor des Abends:1 in Führung brachte. An⸗ geſpornt durch dieſes Tor legten die Güſte in der Folge mächtig los, wodurch das Tempo auf beiden Seiten ge⸗ ſteigert wurde. Bei einem neuen Durchbruch Weingäxrt⸗ ners kam es vor dem Heidelberger Tor zu einem Ge⸗ dränge, das Ziegenfuß geſchickt ausnützte und zum :1 einſchoß. Bei teilweiſe weitem Flügelſpiel mußte Jeck in der Folge wiederholt eingreifen, doch wartete er mit Halbzeit 111. 5 Mit unvermindert ſcharfem Tempo ging es in die zweite Holbzeit. Ein herrlicher Durchbruch von Hölzer hrachte den Ball zu Grittmann 1, der ein Mißverſtändnis der Verteidigung geſchickt nützend den Nikor erneut in Führung brachte, obwohl der Ball zu halten geweſen wäre. Mannheim hatte wiederholt Torgelegenheiten, doch Ziegen⸗ fuß und Weingärtuers Bemühungen blieben unbelohnt. Eine weitere Ecke für Mannheim blieb unausgewertet, Heidelberg drängte wohl vorſtbergehend, ſedoch erfolglos. Ein inzwiſchen W. Lichdt zuerkaunter Freiwurf landete bei Weingärtner, der aus ſpitzem Winkel ſchoß, doch konnte Zander eben noch das Leder erwiſchen und zum 2¹0 einſchieben. Ein ſiegverſprechender Angriff Maunheims wurde durch den Schlußpfiff unterbrochen, ſo daß ſich beide Mannſchaften'n die Punkte teilen mußten. Schiedsrichter Blank Mannheim konnte gefallen. Das Rückſpiel findet heute in Schriesheim ſtatt. Am Sonntag in Worms Südweſt⸗Waſſerballmeiſterſchaft Die Waſſerballmeiſterſchaft des Gaues Südweſt wird am kommenden Sonntag, 7. Auguſt, in Worms durchgeführt In der A⸗Klaſſe nehmen Poſeidon Worms, 1. Frankfurtet, SC, Sparta Frankfurt und TS 46 Neuſtadt a d. W. an den Endkämpfen teil, während das Turnier der B⸗ Klaſſe von Germaing Mainz⸗Mombach, Offenbach 96 und SV 09 Völklingen beſtritten wird. Der Spielplan lautet wie folgt: 85 A⸗Klaſſe: Poſeidon Worms— 1. Frankfurter Sb Sparta Frankfurt— TSG 46 Neuſtadt; Sparta— Worls; 1. FSC— Neuſtadt; Neuſtadt— Worms; Sparta 7 5 FSC. B⸗Klaſſe: Germania Mombach— Offenbach g; Völklingen 0— Germania Mombach; Offenbach 96 gegen Völklingen 09. N Was hören wir? Freitag, 5 Au uſt Neichsſender Stuttgart .80: Frühkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.80: Muß am Morgen.— 11.00: Reichsſendung: Eröffnung 1 5. Großen Deütſchen Rundfunkausſtellung.— 12.00: M 55 konzert.— 14.00: Mufikaliſches Moſaik.— 16.00 15 tagskonzert.— 18.00: Meiſter der Taſten. 18.90 Gris ins Heute— 20.10:„Der Träumer“—.00 hen zert.— 22.15: Schlußtage des internationalen 2 bewerbs unſerer Segelflieger auf der Rhön. Tanz und Unterhaltung.— 24.00: Nachtkonzert. Aus Mannheim über Stuttgart 175 19.00: Unterholtungsmuſik. Es ſpielt das kleine e heimer Unterhaltungsorcheſter und das Muſtklords, g at 110 unter der Leitung von Muſikmeiſter Freybolt⸗ Deutſchlandſender ine Turn⸗ .05: Mitſik.—.30: Konzert.— 9,40: Kleine ert. ſtunde.— 10.30: Tag der Jugend.— 12.00: Milftag lone, — 13.15: Fortsetzung des Milttärtonzerts.. 100 lei— von zwei bis drei.— 15.15: Kinderliederſnge. 2 16.00: Muſik am Nachmittag— 17.30: Neue Liede 900 18.00: Und jetzt it Feierabend.—.15, Zauber Jnſtruments.— 20.10: Neue deutſche Blasmuſik. e Wilfried Krüger ſpielt.— 22.30: Eine kleine acer 0 28.90: Unterboltung und Tanz.— 24.00: Muſika eigen. 5 Frei Bez! 2 lern führ, Beſc niſe Drit Stur ginn Frei Tau lung heit, kan ſeher ſchaft 8 des weil Fra als meh Cath zöſin nicht mein lis üther die f rag! r r eee 12 r e Freimaurerspuk in Nürnberg: Jeutoclt ands gadßtes C genmuseum Vom„Josef zur Einigkeit“ zur„Harmonie im Orient Chemnitz“ Nürnberg, im Auguſt. berger Logengebäude„Joſef enwärtia das arößte Deutſchlands Reichsparteitag Grundlage zei⸗ gen, wie we 0 lond war und was hinter verſchloſſenen Türen vor ſich gegangen iſt. Es iſt ein wahrhafter Spuk bei hellichtem Tage, was ſich auf der Hallerwieſe in Nürnberg ereignet. Da werden leibhaftige Togengerippe in ein düſteres Haus geſchleppt, aus Kiſten glotzen bleiche Menſchen⸗ ſchädel hervor und einige Zaungäſte hatten ſogar be⸗ obachtet, daß Männer einen Sarg, in dem ein mumi⸗ ſizierter Körper lag, behutſam von einem Wagen hoben und hinter dem Haustor verſchwinden ließen. Sie trugen dabei keineswegs eine Leichenbittermiene zur Schau, im Gegenteil, ſie lachten übers ganze Ge⸗ ſicht, als die Neugierigen vor dieſem ſeltſamen Transport erſchreckt zurückprallten. Sie lächelten aber guch über den Unſinn, der all dieſen Requiſiten der Freimaurerlogen anhaftet und zu denen ſie keine Beziehung finden können. Dieſe Gegenſtände ſollen nun keineswegs in Kel⸗ lern und Rumpelkammern ein vergeſſenes Daſein führen, ſondern ein Muſeum füllen, das dem Beſchauer einen Einblick in die Geheim⸗ niſſe dieſer Männerbünde gibt, die das Dritte Reich als ungeſund und volksverderbend mit Stumpf und Stiel ausgerottet hat. Wenn zu Be⸗ ginn des Reichsparteitages Deutſchlands größtes Freimaurer⸗Muſeum fertiggeſtellt ſein wird und Tauſende von Beſuchern dieſe merkwürdige Samm⸗ lung betrachten werden, dann haben ſie die Gewiß⸗ heit, hier nur Originalſtücke aus den be⸗ kannteſten deutſchen Logen ausgeſtellt zu ſehen, wie überhaupt das ganze Muſeum auf wiſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage aufgebaut werden ſoll. Man hätte keinen beſſeren Platz für dieſe Samm⸗ lung finden können als gerade das Gebäude auf der Hallerwieſe, in dem einſt die Nürnberger Loge „Joſef zur Einigkeit“ ihren Sitz hatte. So brauchen die meiſten Räume nur ein wenig aufgefriſcht zu werden, während andere für beſtimmte Ausſtellungs⸗ zwecke entſprechend umgeſtaltet werden müſſen. So wird ein Saal nach dem Original der Loge„Har⸗ monie im Orient Chemnitz“ in einen ſalomoniſchen Tempel verwandelt, ein zweiter als Innenraum eines ſogenannten„Inneren Orients“ hergerichtet, wie ihn die„Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ in Berlin für ihre Zwecke brauchte. Das Hauptſtück bildet darin das große goldene Jehova⸗Kreuz. Im oberſten Stockwerk werden der Arbeitsſaal, auch „Johannes⸗Tempel“ genannt, der Vorbereitungs⸗ raum und der Meiſterſaal untergebracht, im Zwi⸗ ſchengeſchoß befindet ſich ein Tempel des 5. Grades der„Andreas⸗Maurerei“, während die übrigen Räumlichkeiten zahlreiche Einrichtungsgegenſtände, Werkzeuge und Symbole, wie Schwerter, Skelette, Schürzen von Meiſtern der verſchiedenen Grade, Winkelmaß und Zirkel, Hammer, Richtſcheint uſw. bergen werden. In zahlreichen Vitrinen und Schaukäſten werden Schriftſtücke und Dokumente aus den Archiven der ehemaligen deutſchen Logen ausgeſtellt, die den Be⸗ weis liefern ſollen, wie eng die Freimaurerei Deutſchlands mit den Großlogen der Welt zuſam⸗ mengearbeitet hat und wie ſtark in allen Bräuchen das jüdiſche Moment hervortrat. Ein Kartenſaal, dem ein Vortragsraum mit 150 Sitzplätzen angeglie⸗ dert iſt, zeigt noch im beſonderen die Organiſation des Welt⸗Freimaurertums auf. So wird wieder neues Leben in das Haus des„Joſef zur Einigkeit“ einziehen, freilich in einer anderen Form, als es ſich die Logenbrüder von einſt gedacht haben. 2b. eee, Der Mufſterdiener als Detektiv Kriminalkomödie eine Perlkette— John war ein Meuſchenkenner Nizza, im Auguſt. John iſt ein Muſterdiener, wie ihn nur die Blüte des engliſchen Adels ihr eigen nennen kann. John weilte mit ſeinem Herrn, dem ehrenwerten Sir Franeis Cathaway, an der franzöſiſchen Riviera, als die kleine Kriminalkomödie begann, die nun⸗ mehs⸗das Gericht von Nizza beſchäftigen wird. Sir Cathaway hatte die Bekanntſchaft zweier Fran⸗ zöſinnan, Mutter und Tochter, gemacht und konnte nicht umhin, Mademoiſelle Arlette, die Tochter unge⸗ mein reizvoll zu finden. In punkto Menſchenkennt⸗ nis war ihm jedoch ſein Kammerdiener John weit überlegen, dem die zwei Damen aus Gründen, über die ſich ein engliſcher Kammerdiener nicht unbe⸗ fragt äußert, keinen guten Eindruck machten. Erſt vor Gericht erklärte John, warum er im Gegenſatz zu ſeinem Herrn von Anfang an der Ueberzeugung war, daß Madame und Mademoiſelle Blanche irgendwie anrüchig waren: ſie aßen und kranken zu viel bei dem Souper, das ſein Herr den beiden Damen gab, als daß ſie wirklich vorneh⸗ mer Herkunft hätten ſein können. In Anſchluß an das Souper hatte Sir Cathaway ein Brieflein von der ſchönen Arlette erhalten, in dem er gefragt wurde, ob er zufällig und verſehentlich die Per⸗ lenkette, die ihm Fräulein Arlette während des lens gezeigt hatte in die Taſche geſteckt habe. Tat⸗ lichlich befand ſich die erwähnte koſtbare Kette, wie Sir Cathaway erblaſſend feſtſtellte, in der Innen⸗ taſche ſeines Fracks. Er mußte ſie ganz in Gedan⸗ ken hineingeſteckt haben, obwohl der Kammerdiener John das für ausgeſchloſſen hielt. Mit vielen Ent⸗ ſchuldigungen brachte der Engländer die Kette, be⸗ gleitet von einem Blumenſtrauß, der jungen Fran⸗ zöſin zurück. Wie beſtürzt aber war er, als Arlette mit ge⸗ runzelter Stirn verſicherte, das ſei nicht ihre Perlen⸗ kette, denn es ſei eine falſche Perlenkette, während ihre eigene, wie man jederzeit nachweiſen könne, echt ſei. Empört wies Sir Franeis die Zu⸗ mutung zurück, daß er die Kette vertauſcht habe. Man rief ſofort einen Juwelier herbei, der die Kette als eine geſchickte Imitation bezeichnete. Er fügte hinzu, die beiden Damen Blanche hätten vor etwa einem Monat bei ihm eine echte Kette gekauft. Was war da zu machen? An den Angaben des Juweliers konnte niemand zweifeln. und ſo war Sir Cathaway ſchon nahe daran, ſein Scheckbuch zu ziehen, um wei⸗ teren Unannehmlichkeiten in dieſer geheimnisvollen Sache zu entgehen, als ſein Kammerdiener John in die Ereigniſſe eingriff und ſich auf Grund ſeiner Menſchenkenntnis als ein wahrer Meiſterdetek⸗ tiv entpuppte. John hatte, wie geſagt, daran Anſtoß genommen, daß die beiden Damen ſo viel gegeſſen und getrun⸗ ken hatten. Als ſich nun die Begebenheit mit der Perlenkette zutrug, ging er ſtillſchweigend zu einem Juwelier und fragte, wie lange die Anfertigung einer Imitation von ſolcher Feinheit dauern könnte. Der Juwelier erklärte, das nehme mindeſtens drei Tage in Anſpruch. Wie ſollte alſo ſein Herr eine Perlenkette ausgetauſcht haben, nachdem ſeit jenem verhängnisvollen Mahl mit dem auffallend großen BILDER VGEI TAGE Reizvolle Revue„Welle 1838—1938“ in Vorbereitung Ein Bild von der Probe für die Aufführungen zur Rundfunkausſtellung 1938 in heitere Muſe wird in der Revue zu ſehen ſein. Berlin. Auch die (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der gläſerne Menſch jetzt in der Türkei Der gläſerne Menſch— die Senſatian des Hygiene⸗ Muſeums in Dresden wird gegenwärtig in Iſtanbul ausgeſtellt. Wie uns mitgeteilt wird, bewundern täglich 5000—10 000 Beſucher dieſes Meiſterwerk deutſcher Glasbläſerkunſt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Alkoholkonſum erſt 12 Stunden vergangen waren? Dieſe Frage genügte John, um zur Polizei zu gehen und ohne Wiſſen ſeines Herrn Anzeige gegen die Damen Blanche zu erſtatten. Die Polizei nahm ſich der Sache auch ſogleich an, und ſiehe da, ſie faßte bei dieſer Gelegenheit zwei lange geſuchte Hochſtaplerinnen, die ſyſtematiſch männliche Rivierabeſucher mit allerlei geſchickten Tricks und Erpreſſungen um Geldbeträge erleichterten. Arlette hatte dem etwas benebelten Engländer eine falſche Kette in die Taſche geſchmuggelt, die ſie bei einem Er ſprang aus Liebeskummer in den Tod Der Mann, der ganz Neuyork in Aufregung verſetzte. Das iſt der letzte Trunk John Wards, der ſich aus dem 17. Stockwerk des Gotham⸗Hotels in Neuyork aus Liebeskummer in die Tiefe ſtürzte. Mehrere Stunden hindurch hatte er ſich auf das Fenſterſims ſeines Hotelzimmers geſetzt,„um über ſeinen Liebes⸗ kummer nachzudenken“. Alle Verſuche, den Unglück⸗ lichen zur Rückkehr in ſein Zimmer zu bewegen, blie⸗ ben vergebens. Als dann die Feuerwehr ein Sprung⸗ tuch auszuſpannen verſuchte, ſtürzte er ſich vor den Augen der Tauſende, die ſich vor dem Hotel in der 5. Avenue angeſammelt hatten, in die Tiefe. (Preſſephoto, Zander⸗M.) anderen Juwelier nach dem Original hatte anfer⸗ tigen laſſen und an jenem Abend in der Taſche trug. Der Kammerdiener John entlarvte dieſen Schwin⸗ del und bewahrte ſeinen Herrn vor einem großen Geldverluſt. Ein glücklicher Mann namens Schmidt Von Peter Steffan Die Zahl der Leute in Deutſchland, die Schmidt heißen, geht in viele Tauſende, ſelbſt wenn man ſich ſreng auf die beſchränkt, die ſich mit dt ſchreiben. Wir können wohl auch annehmen, daß ein recht ſtattlicher Teil von ihnen zufrieden iſt. Doch gibt es ſicherlich nur wenige darunter, die ein ſo glück⸗ liches Leben führen wie jener Karl Johannes Schmidl, von dem hier die Rede ſein ſoll. Er war nicht immer ſo glücklich. Er wurde es ert vor einigen Jahren. Der Hergang iſt folgender. „Früher war Schmidt Buchhalter in einer kleinen irma in einer der kleineren der kleinen Städte deuſchlands. Er war mit ſeinem Leben unzufrieden. b war mit Schmidt ſo, daß er eine Sehnſucht hatte. Run haben die meiſten Leute eine Sehnſucht, von euer ungefährlichen, blaßblauen Art, die man am i hervorholt oder am Sonnkagnachmittag, Ener wenn das Eſſen gut war. Aber Schmidts auch war nicht von der blaßblauen Art und für en Hausgebrauch gänzlich ungeeignet. Er war von beſeſſen, ſie füllte ihn aus. Und es ſpricht ſür 990 daß er es daneben fertig brachte, ein durchaus kentlicher Buchhalter zu ſein. fn ee Stadt lag an einer Bahnlinie, die auch er 5 Schnellzug befahren wurde. Zwar hielt winde dug nicht, ſondern ſauſte mit nur wenig ver⸗ 1 rter Fahrt durch den beſcheidenen Bahnhof. Sabo konnte man, wenn man auf dem . ſteig ſtand, für einen Augenblick die Menſchen 1 u, die an den breiten Fenſtern des Speiſe⸗ 1 ſaßen, und die viereckigen Schilder an den ggeſtreckten Wagen, mit den magiſchen Worten: Eher Prag— Warſchau“. Und Karl Johannes 11 idt ſtand jeden Nachmittag zwanzig Minuten 90 510 auf dem Bahnſteig und ſah den Schnellzug Seh fahren, ehe er ins Büro ging. Denn ſeine zehnſucht war die Ferne, oder vielleicht beſſer noch: e Entfernung. Da Schmidt von Natur aus ein beſcheidener Menſch war, hätte es leicht damit ſein Bewenden haben können. Mit dem nachmittäglichen Umweg über den Bahnhof, wenn er ins Büro ging, mit den Kulturfilmen über fremde Länder, und mit den Reiſebeſchreibungen, die er ſämtlich las, ob gut oder ſchlecht, wo immer er eine erwiſchen konnte. Dann geſchah es aber, daß Schmidt, vermutlich angeregt durch ſeine Lektüre, den Plan faßte, ſelbſt zu ſchreiben. Da er nur die kleine Stadt kannte, in der er lebte, und die im übrigen uralt und ſehr romantiſch war, trug er in wochenlanger Arbeit alles zuſammen, was ſich über Geſchichte und Bauwerke und Altertümer erfahren ließ, und machte daraus einen Artikel, den er an eine große Zeitung nach Berlin ſchickte. Die große Zeitung druckte den Arti⸗ kel in ihrem Reiſeblatt ab, freilich„aus Raumman⸗ gel“ auf ein Viertel zuſammengeſtrichen und umge⸗ arbeitet. Von da an ſtand es bei Schmidt feſt, oͤaß er Reiſeſchriftſteller werden würde. Schmidt hatte das Gedächtnis eines ausgezeich⸗ neten Buchhalters und die Energie eines Menſchen, der von ſeiner Sehnſucht ganz und gar beſeſſen iſt. Er arbeitete Selbſtunterrichtswerke mit Tauſenden von Seiten durch, nahm Privatſtunden, lernte Fahr⸗ pläne auswendig und Bücher über den Handelsver⸗ kehr, Kunſtſchätze und geologiſche und klimatiſche Verhältniſſe in allen Ländern der Erde. Nach dem Verlauf von drei Jahren beherrſchte er nicht nur Engliſch, Franzöſiſch und Italieniſch, ſondern konnte auch jederzeit auswendig die beſte Verbindung von München nach Montreal oder von Drontheim nach La Paz angeben, ohne daß jemals eine Fahrplanzeit um eine Minute unrichtig geweſen wäre. Da er aber, wie wir ſagten, ja im Grunde ſeines Weſens beſcheiden war, hätte er vielleicht noch Jahre weiter⸗ gelernt, wenn nicht die Fahrtroute des Schuellzuges, der die kleine Stadt berührte, eines Tages verlegt worden Schmidt kannte natürlich die Aenderung längſt. Trotzdem gab es eine kleine Revolution in ſeinem Herzen, als er dann, an einem ſchönen Frühlings⸗ nachmittag, auf dem Bahnſteig der kleinen Station vergeblich auf den Schnellzug wartete, der ſonſt mit ſingendem Brauſen auf den Schienen an ihm vor⸗ übergefahren war. Er wartete eine Viertelſtunde, bevor er wegging und kam dann zu ſpät ins Büro, was noch niemals vorgekommen war. Dem Proku⸗ riſten, der ihn teilnehmend fragte, ob ihm etwas fehle, da er ſo blaß ſei, ſagte er, daß er leider auf den nächſten Termin kündigen müſſe. Schmidt erfüllte ſeine Aufgabe als Buchhalter bis zum letzten Tag mit vorbildlicher Gewiſſenhaftigkeit. Dann holte er ſeine kleinen Erſparniſſe von der Bank und fuhr nach Berlin. Der Schriftleiter der großen Zeitung, der für das Reiſeblatt verantwortlich zeichnete, war ein älterer Herr, der allerlei vom Leben und von den Menſchen wußte. Er ſah ſich den ſchüchtern lächelnden Buch⸗ halter, der ihm da gegenüber ſaß und unvermutet ſeine Dienſte als Reiſeſchriftſteller anbot, nachdenk⸗ lich an und fragte dann höflich, über welche Kennt⸗ niſſe er verfüge. Schmidt antwortete ausführlich und blieb auf die Fragen, die ihm ſein Gegenüber wie beiläufig vorlegte, keine Antwort ſchuldig. Darauf nickte der Schriftleiter zufrieden und bat ihn, am nächſten Tag wiederzukommen. Am folgenden Tag erfuhr Schmidt, daß die Zei⸗ tung augenblicklich zwar von ſeinem Anerbieten kei⸗ nen Gebrauch machen könne, daß der Schriftleiter aber mit einem Freund, der ein Reiſebüro leite, ge⸗ ſprochen habe, und ob Schmidt nicht einſtweilen dort eintreten wolle, wo ihm ja Gelegenheit gegeben ſei, ſeine Kenntniſſe zu erweitern. Schmidt nahm dankbar an. Schmidt iſt heute noch in dieſem Reiſebüro an⸗ geſtellt. Er hat ſeine Beſtimmung gefunden. Er hat inzwiſchen noch Spaniſch gelernt und iſt unentbehr⸗ lich geworden. Seine Kenntniſſe laſſen ihn nie im Stich. Er iſt die Seele des Büros. Er iſt immer höflich und guter Laune, wenn er mit Kunden ſpricht. Denn er iſt glücklich. 8 Der Angler Von Carl Wolff An einem Fluſſe war's in Sachſen, da angelte ein Mann nach Lachſen. How do you do? rief ich ihm zu. Er aber ſtierte immerfort ins Waſſer und verſtand kein Wort. Noch heute denk ich drüber nach, ob jener Sachſe oa am Bach vielleicht— ich ſah da nicht ganz klar— doch gar kein Angelſachſe war? (Aus Carl Wolff:„Das Grünſpanferkel“, Helingſche Verlagsanſtalt, Leipzig C 1) Zuerſt fragte er von Zeit zu Zeit auf der Schrift⸗ leitung der großen Zeitung nach, ob man ihn nun brauchen könne. Dann vergaß er es ganz. Noch immer gerät er über ein Schild mit den Worten „Berlin— Rom“ in Begeiſterung. Der Gedanke der Ferne berauſcht ihn. Aber es liegt ihm nicht ſo viel daran, ſelbſt zu reiſen. Täglich verkauft er Fahrkar⸗ ten nach allen Teilen der Welt, Menſchen aller Län⸗ der ſprechen mit ihm. Er war ein paarmal in Ita⸗ lien, als er Urlaub hatte. Aber in Rom verbrachte er die meiſte Zeit damit, auf dem Bahnhof nach Leu⸗ ten auszuſchauen, denen er vielleicht einen Rat geben konnte. 5 In dem großen, vornehmen Raum des Berliner Reiſebüros kann man ihn ſehen. Seine Hände ſtrei⸗ cheln zärtlich über die Kunſtöruckſeiten der Luxus⸗ proſpekte. Wenn er Ihnen eine Fahrkarte nach Kon⸗ ſtantinopel verkauft, leuchten ſeine Augen. Er weiß das Hotel, in dem Sie wohnen müſſen, die ſchönſten Ausflüge und die Preiſe der Motorbootfahrten auf dem Bosporus. Er lächelt, als erzähle er Erinne⸗ rungen. Er iſt glücklich. 5. 0 Mittageſſen in Zukunft in Geſtalt Germaine 6. Seite/ Nummer 354 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. Auguſt 1938 — Ein myſteriöſes Autounglück auf der Straße von Evpian, bei welchem eine Hoteliersfrau von Evian, Frau Crapiu, vor den Augen ihres Mannes verbrannte, iſt ſeiner Aufklärung näher gerückt. Die polizeiliche Unterſuchung hat, wie bereits gemeldet, für den Führer des Autos, den Hotelier Crapin, äußerſt belaſtende Momente zutage gebracht, ſo daß der Unterſuchungsrichter von Thonon ſich zur Ver⸗ haftung von Crapin entſchloß, trotzdem dieſer die ihm vorgehaltene Mordtat leugnete und ſonſtige Ausſagen glatt verweigerte. Samstag morgen ſcheint nun Crapin unter der Anſchuldigung zuſammenge⸗ hrochen zu ſein, denn er geſtand dem Unterſuchungs⸗ richter aus freiem Willen, ſeine Frau im Auto im Verlaufe einer Diskuſſion über die Erziehung der Kinder und ſeinen eigenen Lebenswandel getötet zu haben, und zwar mit Fauſtſchlägen, nachdem ihm die Frau das Geſicht zerkratzt hatte. Nachher, be⸗ hauptete er, ſei er wie wahnſinnig gefahren und auf den Felſen geſtoßen, wobei das Auto Feuer ge⸗ fangen habe. Immerhin bedürfen noch einige Um⸗ ſtände, die im Widerſpruch mit der bisherigen Unterſuchung ſtehen, der Aufklärung. Man fragt ſich insbeſondere, ob die Frau im Moment des Zu⸗ ſammenſtoßes ſchon tot oder ob ſie bloß ohnmächtig war und ob das Feuer nicht durch Crapin ſelbſt an das Auto gelegt wurde, um ſeine Frau auf geſchickte Art und Weiſe aus dem Leben zu ſchaffen. Crapin iſt ins Gefängnis von Annecy überführt worden. * — Daß ein großer Schimpanſe vor dem Anblick einer Ratte völlig den Kopf verlieren kann, beweiſt ein Vorfall in einer Brooklyner Gartenſtraße in Neuyork. Als der Affe eines Privatzoos die Ratte in ſeinem Käfig bemerkte, geriet er in ſolche Furcht, daß er das Gitter zerbrach und zunächſt in eine Scheune und dann in ein Wohnhaus raſte. Hier ver⸗ ſteckte er ſich zitternd im Badezimmer. Die Beſitzerin wollte ihn durch ſein Lieblingsfutter beruhigen, aber auch das half nicht. Als ſchließlich die Polizei ge⸗ rufen wurde, flüchtete der offenbar wahnſinnig ge⸗ wordene Affe über die Dachrinne in den Hof, rannte dann wieder in das Haus und verſteckte ſich ſchließlich hinter einem Schornſtein auf dem Dach. Die Be⸗ ſitzerin mußte ſich entſchließen, das Tier erſchießen zu laſſen. 1. — Die„Chemnitzer Neueſten Nachrichten ſhe⸗ richten, daß in Brand⸗Erbisdorf, im nördlichen Erzgebirge, ein Mann lebt, der den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen darf, in dieſer Gegend, in der es nicht mehr viele Kreuzottern gibt, doch mit Hilfe einer Wäſcheklammer als Jagdgerät 5300 dieſer Ottern lebend gefangen zu haben. Seine Technik iſt die, daß er behutſam ſeinen Stiefel auf den zuſam⸗ menringelten Körper der Kreuzotter ſetzt und wartet, bis ſte den Kopf unter der Schuhſohle hervorſteckt, dann klemmt er mit der Wäſcheklammer den Kopf feſt und ſteckt die Otter lebend in den Leinenbeutel. Das Säckchen wird dann zugebunden und nun kann der Jäger ſeine Beute gefahrlos nach Hauſe tragen und ſie verkaufen an Schulen und andere Abnehmer. Selbſtverſtändlich hat er ſich erſt im Laufe der Zeit die große Gewandtheit bei dieſem Fang engeeignet. * — Die alte Idee einer Ernährungspille, die in konzentrierter Form alle für den menſchlichen Orga⸗ nismus notwendigen Nährſtofſe enthält, iſt im Inſti⸗ tut für Chemie in St. Louis im amertikaniſchen Bun⸗ desſtgat Miſſouri in neuem Gewande wieder aufge⸗ taucht. Und zwar handelt es ſich hier um eine ſo⸗ genannte„Ernährungsſpritze“, deren Exfinder der Leiter des Inſtitutes, Dr. Richard Elmer, iſt. Die Liebhaber eines guten Mahles werden dem Gelehr⸗ ten freilich nur wenig Dank wiſſen, wenn man ſein einer ſekunden⸗ ſchnellen Injektion einnehmen kann. Für ſie iſt die Ernährungsſpritze auch nicht gedacht, ſie ſoll vielmehr eine Verbeſſerung der bisherigen künſtlichen Ernäh⸗ Schloß Bathelemont ROMAN VON RUDOLPH PAGENSTECHER 50 Frankreich und Deutſchland Arm in Arm, dachte Madeleine. Was George wohl ſagen würde, wenn er ſeine Tochter ſehen würde. Nie hatte ſie in den vierzehn Jahren, die ſeit ihrem Aufenthalt in Caux werfloſſen waren, auch nur ein Wort von ihm gehört. Wo mochte er ſein? Sie hatte nicht gewagt, nach ihm zu forſchen. Henry hatte ihr Wort, daß niemals, ſolange er lebte, ein Wort über Roſes Vater in die Offentlichkeit dringen dürfe. Nun hatte ſich ihre Ehe mit Henry ſo gänzlich auders entwickelt, als er und ſie anfänglich geglaubt hatten. Das Daſein Roſes hatte ſie nicht zueinander kommen laſſen. Unglücklich und unbefriedigt gingen ſie beide ihre eigenen Wege. Es kam zu keinem Zer⸗ würfnis, aber auch zu keiner Harmonie. Madeleines Untreue gegen George, deren ſie ſich aus Liebe zu ihrem Kinde ſchuldig gemacht hatte, büßte ſie damit, daß ſte in Wahrheit einſam war. Als die beiden Mädchen näher kamen, fiel Made⸗ eine auf, daß ſie beide raſch und erregt miteinander ſprachen. Irgend etwas mußte vorgefallen ſein. hielt ein Zeitungsblatt in der Hand. Madeleine ahnte ein Unglück. Vielleicht war etwas mit Henry oder gar mit— George geſchehen? Madeleine konnte ihre plötzliche Unruhe nicht meiſtern. Sie ſprang auf und warf ihr Arbeit auf den Tiſch. „Um Gotteswillen, Germaine, was iſt geſchehen?“ „Man hat den Thronſolger von Oeſterreich er⸗ mordet!“ antwortete Germaine ernſt und übergab ihr die Zeitung. a 5 „„Das bedeutet den Krieg. Mein armes Bathe⸗ smont!“ rief Madeleine tonlos und ſank in ihren uhl zurück. a.. 8 Der Krieg.. Der Gang der politiſchen Ereigniſſe rückte die G Näh Henry de Caulaincourt batte bei eines deutſch⸗franzöſiſchen Krieges in 1 rungsmethoden darſtellen. Während es bislang nur möglich war, Zucker, Waſſer und Salz unmittelbar in den Blutſtrom zu injizieren, kann man mit Hilfe von Dr. Elmers Rezept nun auch die wichtigen Eiweiß⸗ ſtoffe dem menſchlichen Körper auf dem Wege der Injektion ins Blut zuführen. Eine Reihe von Ver⸗ ſuchsperſonen, die ſich dem Inſtitut für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellten, wurden drei Monate lang ausſchließlich durch Injektionen ernährt, ohne daß die geringſte Gewichtsabnahme zu verzeichnen war, oder daß der Geſundheitszuſtand ungünſtig beeinflußt wurde. * —Eine engliſche Expedition, die in Burma, der größten Provinz von Britiſch⸗Indien, Vermeſſungs⸗ arbeiten vornahm, hatte in den noch wenig erforſchten Gebieten der Kumaonberge ein höchſt merkwürdiges Erlebnis. In der Siedlung Hwariku gab es viele Eingeborene, die noch niemals in nähere Berührung mit Weißen gekommen waren. Neugierig verſammel⸗ ten ſich Hunderte von Frauen, deren Hälſe durch eine endloſe Reihe von Ringen geſchmückt waren, um das Lager der Expeditiynsteilnehmer und lauſchten außer ſich vor Staunen den Klängen eines Grammophons. Schließlich wurde auch eine Schallplatte aufgelegt, die einen Vortrag der berühmten italieniſchen Koloratur⸗ ſängerin Galli⸗Curei enthielt. Kaum waren die erſten Triller einer Opernarie laut geworden, als die Ein⸗ geborenen von Hwariku in helles Gelächter aus⸗ brachen. Sie hielten den Koloraturgeſang für einen komiſchen Vortrag und wollten ſich ſchier ausſchütten vor Lachen. Immer wieder verlangten ſie, daß die „komiſche Geſchrei⸗Platte“ geſpielt werde, und immer wieder erſchütterte der Geſang die Lachmuskeln der Eingeborenen, ſo daß man ihnen ſchließlich keine größere Freude machen konnte, als ihnen das Gram⸗ mophon ſamt der Platte zu ſchenken. — Eine recht exzentriſche Dame ſcheint die in der Geſellſchaft von London ſehr bekannte Mrs. Bonville Humphrey zu ſein, die unlängſt vom Polizeigericht wegen einer Verkehrsübertretung zu acht Tagen Gefängnis oder einer Geldſtrafe von drei Pfund verurteilt worden war. Sie hatte ihren Wagen an einer verbotenen Stelle vor dem Hyde⸗Park⸗Hotel geparkt und war daher von einem Verkehrspoliziſten angezeigt worden. Mrs. Humphrey empfand dieſe Strafe als ungerecht und weigerte ſich, die Geldbuße zu bezahlen. Sie beſtand darauf, ſtatt deſſen die Ge⸗ fängnisſtrafe abzuſitzen, was nach den engliſchen Ge⸗ ſetzen möglich iſt. Am Tage, ehe ſie ihre Strafe an⸗ trat, veranſtaltete ſie in ihrem Haus eine große Cocktail⸗Party, zu der über hundert Gäſte erſchienen. Die Einladung ſtand unter der Deviſe„Ein Tag im Holloway⸗Gefängnis“, worunter die Londoner Straf⸗ anſtalt für Frauen zu verſtehen iſt. Unter dieſem nicht eben geſchmackvollen Motto verſammelten ſich die Gäſte in den abenteuerlichſten Sträflingskleidern und ließen feuchtfröhlich die„tapfere“ Gaſtgeberin hochleben, die bereit war, aus Proteſt gegen die „ungerechte Juſtiz“ acht Tage hinter Gefängnis⸗ mauern zu leben. Hoffentlich gelangt Mrs. Hum⸗ phrey in ihrer Zelle zu der Einſicht, daß Verkehrs⸗ vorſchriften gum Schutze der Mitmenſchen erlaſſen werden. *. — Das„Boot⸗Legging“, der berüchtigte Alkohol⸗ ſchmuggel der Prohibitionszeit, iſt in Amerika noch immer nicht ausgeſtorben. Sechs Poliziſten, ſieben Angeſtellte des Schatzamtes und neunzig andere Perſonen wurden neuerdings vom Bundesgerichts⸗ hof wegen gemeinſamen Betrugs und Hinterziehung der ſtaatlichen Alkoholſteuern angeklagt. Wie aus der Anklageſchrift hervorgeht, verfügten die Schmuggler über ausgezeichnete Geheimbrennereien in verſchie⸗ denen amerikaniſchen Staaten, hauptſächlich in Neu⸗ vork, New Jerſey und Pennſylpania. Mit kleinen Schiffen und Motorbooten wurde der fertige Alkohol dann nach der Stadt Neuyork gebracht, wo die Ver⸗ brecherbande 14 verſchiedene Verkaufsſtellen beſaß, die mit den unverſteuerten Likören einen ſchwung⸗ haften Handel trieben. So verkauften ſie einen— wie amtlich feſtgeſtellt wurde, beſonders guten Alkohol für 15 Dollar je fünf Gallonen, während die Bundesſteuer für dieſe Menge allein 19 Dollar beträgt. Die Polizeibeamten, unter denen ſich auch erſten drohenden Anzeichen Madeleine gebeten, nach Paris zu kommen, um ſich von ihr verabſchieden zu können. Als Captaine in einem Kavallerieregiment war er darauf vorbereitet, unmittelbar nach der Er⸗ klärung der Mobilmachung zu ſeinem Truppenteil nach Lille abreiſen zu müſſen. Madeleine war ſeinem Rufe ſofort gefolgt. In einem Hotel auf dem Champs Eluyſces hatten ſie ſich getroffen. Die plötzlich drohende Kriegsgefahr hatte die Ge⸗ müter der Pariſer Bevölkerung in ungeheure Er⸗ regung verſetzt. Man hielt es nicht für möglich, daß Frankreich um eines öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kon⸗ flikts willen ſeine beſten Söhne opfern ſollte. Aber die Politiker wieſen darauf hin, daß allein Deutſch⸗ land an dieſen Verwicklungen die Schuld trage. Deutſchland habe den Krieg von langer Hand vor⸗ bereitet und ſei nun im Begriff, ſich auf das fried⸗ liebende Frankreich zu ſtürzen. Nimand fiel es ein, darauf aufmerkſam zu machen, daß Deutſchland den Krieg ebenſowenig wolle wie Frankreich. Niemand erhob die Stimme, um zu erklären, daß Deutſchland ſeinem öſter⸗ reichiſchen Bundesgenoſſen gegenüber die gleichen Pflichten zu erfüllen habe, die Frankreich gegenüber Rußland übernommen hatte. Wo etwa Stimmen der Vernunft dennoch laut wurden, vermochten ſie nicht durchzudringen. Die Revanchepolitiker allein kamen zu Wort. Jetzt ſei es Zeit, die verlorenen Pvowinzen zurückzuerobern und den alten franzö⸗ ſiſchen Waffen ruhm wieder herzuſtellen. Nicht allein Paris, alle Hauptſtädte der euro⸗ päiſchen Großmächte hatte der gleiche Taumel er⸗ griffen. Kriegsbegeiſterte Menſchen ſammelten ſich auf den Straßen. Niemand wollte ſich von andern in der Bereitwilligkeit, ſein Leben für das Vater⸗ land zu opfern, übertreffen laſſen. Der Patriotis⸗ mus kannte keine Grenzen. die Pariſer Bevölkerung beobachtete, mußte mit An⸗ erkennung ſagen, daß dieſe Begeiſterung nichts Ge⸗ Wer in dieſen Tagen Gluthitze und Gewitter über Berlin dnb. Berlin, 4. Auguſt. Nach Tagen hochſommerlicher Hitze, die die Tem⸗ peratur in dem Häuſermeer der Reichs haupt⸗ ſtadt bei unerträglicher Schwüle über 30 Grad hinaufſteigen ließ, kam es in den ſpäten Nachmittagsſtunden des Mittwoch zu weitverbrei⸗ teten Wärmegewittern, die bei der Ausdehnung des Groß⸗Berliner Gebietes in den verſchiedenen Bezir⸗ ken ſehr unterſchiedliche Auswirkungen hatten. Wäh⸗ rend es in einzelnen Gegenden nur geringfügige Regenfälle gab, traten vor allem in den weſtlichen Bezirken bei ungewöhnlich heftigen Entkladun⸗ gen wolkenbruchartige Niederſchläge auf. An verſchiedenen Stellen ſchlug der Blitz in die Maſten und Leitungen der Straßenbahn ein, wobei zum Teil mehrſtündige Verkehrsſtörungen eintraten. In Schöneberg ſtürzte eine 50 Meter lange und 4 Meter hohe Garagenmauer infolge eines Blitzſchlages ein. Die Fahrbahnen ſtanden vielfach, ſo am Kur⸗ fürſtendamm, in der Kant⸗Straße und in der Tau⸗ entztien⸗Straße, bis über die Bordſchwellen unter Waſſer, weil die Regenabflüſſe die gewaltigen Waſſermaſſen, die in kürzeſter Zeit niedergingen, nicht entfernt aufnehmen konnten. An einzelnen Stellen ging das Waſſer den Kraft⸗ wagen bis zu den Achſen. Hier traten auch Hagelſchläge von einer ſelten erlebten Heftig⸗ keit auf. Die Hagelſtücke richteten in den Gärten große Verwüſtungen an. Bäume wurden entwurzelt, Fenſterſcheiben zerſtört und viele Keller überſchwemmt. Eine weſentliche Abkühlung iſt nach den Gewit⸗ tern nicht eingetreten, und man rechnet mit einer Fortdauer des ſommerlichen Hochdruckwetters. Großer Waldbrand an der holländiſchen Grenze (Funkmeldung der NM.) Papenburg, 3. Auguſt. In der Nähe der Gemeinde Lorep im Kreiſe Aſchendorf⸗Hümmling in Hannover entſtand am Dienstag auf dem Gelände der Reichsumſiedlungs⸗ geſellſchaft ein Waldbrand, der bald ziemlich ſtark um ſich griff. Der Brand wurde gegen Mittag von Arbeitern einer Bauſtelle bemerkt. Bald nach Aus⸗ bruch ſtanden die Tierbeſtände mehrerer Parzellen in Flammen. Sofort kamen etwa 400 Arbeiter von den einzelnen Bauſtellen in Kraft⸗ wagen und auf Fahrrädern zur Branoͤſtelle und be⸗ kämpften das Feuer mit ganzer Kraft und mit den verſchiedenſten Mitteln. Es gelang ihnen nach mehr⸗ ſtündiger Arbeit, den Brand einzudämmen und ſeine heitere Ausdehnung unmöglich zu machen. Trotzdem ſind ſchätzungsweiſe etwa 500 Morgen Kiefernwald verbrannt. Vorausſichtlich iſt auch der wertvolle Tierbeſt and dieſes Kiefernwaldes, der allein etwa 200 Rehe beherbergen ſoll, den Flammen zum Opfer gefallen. Die Urſache des Brandes iſt noch unge⸗ klärt. Große Heu und Futtervorräte durch Feuer vernichtet anb. Bamberg, 3. Auguſt. Von einem verheerenden Schadenfeuer wurde am Dienstag das Gut der Kreis⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Kutzenberg bei Ebensfeld in Ober⸗ franken heimgeſucht. In der über 100 Meter langen und 16 Meter tiefen Scheune, die in ihrem Unter⸗ teil ſämtliche Vieh⸗, Schweine⸗ und Schafſtälle he⸗ herbergt, brach aus bisher noch nicht geklärten Urſache Feuer aus. Das ganze Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Insgeſamt fielen dem Feuer 100 Fuhren Heu, 400 Zentner neugebrochenes Gerſten⸗ ſtroh, eine große Menge alter Futtervorräte und die landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte zum Op⸗ fer. Der Schaden wird auf ungefähr 100 000 Mark geſchätzt. Vergunglück am Großen Schreckhorn dnb Grindelwald, 4. Auguſt, Am Dienstag ereignete ſich am Großen Schreckhorn ein Bergunglück, dem zwei Bafler Bergſteiger, Vater und Sohn, zum Opfer fielen. Am Dienstagmorgen wurden die beiden auf dem Schreckhorngipfel geſehen, von wo ſie kurz dar⸗ auf den Abſtieg gegen die Strahlegg⸗Hütte antraten. Der wegen ihres Ausbleibens beunruhigte Hütten⸗ wart leitete Nachforſchungen ein, die am Mittwoch⸗ morgen zur Auffindung der beiden Bergſteiger führ⸗ ten. Der Vater war bereits tot, während der Sohn noch Lebenszeichen von ſich gab. Allem Anſchein nach ſind die beiden beims Abſtieg im Schreck⸗ horn⸗Couloir abgeſtürzt. Eine aus Grindelwalder Bergführern beſtehende Rettungskolonne iſt nach Strahlegg abgegangen. Autobusunglück in Steiermark dnb Graz, 4. Auguſt, Ein Autobus aus Weißenkirchen in Ober⸗ ſteiermark, in dem ſich 25 Urlauber aus Heſſen⸗ Naſſau befanden, fuhr in der Nähe von Wolfsbach in den Straßengraben und ſtürzte um. Acht Perſonen wurden verletzt, darunter drei ſchwer, Formoſa von Stürmen heimgeſucht dnb Tokio, 4. Auguſt, Schwere Stürme wüten ſeit Dienstagmorgen im Norden von Formoſa. Nach einer telephoniſchen Meldung aus Taihoku ſtürzten 38 Häuſer ein, Hunderte von Häuſern ſind durch Hochwaſſer abge⸗ ſchnitten. Auch der Eiſenbahnverkehr wurde durch das Unwetter ſtillgelegt. ein Sergeant befindet, ſind angeklagt, weil ſie gegen entſprechende Vergütung der Schmugglerbande als Schutz⸗ und Begleitgarde bei der Beförderung des unverſteuerten Alkohols dienten. * — Das Statiſtiſche Jahrbuch der Stadt London enthält nicht nur bedeutungsvolle Angaben aller Art wie die, daß London faſt 8 Millionen Einwohner hat und die Geſamtlänge ſeiner Straßen 2825 Meilen beträgt, ſondern auch Ziffern, die einen eigenartigen und nicht humorloſen Einblick in das Alltagsleben dieſer Metropole des britiſchen Reiches geben. So erfährt man z.., daß der Londoner im Durchſchnitt nicht darauf rechnen kann, die Sonne täglich länger als oͤrei Stunden und zwölf Minuten zu ſehen, während er ſich damit abfinden muß, daß es an 187 Tagen im Jahre regnet und weitere 4 Tage mit dem berühmten Londoner Nebel aufwar⸗ ten. Schließlich erfährt man auch, daß 17 000 Per⸗ ſonen im Jahr die Aufmerkſamkeit der Polizei da⸗ oͤurch auf ſich ziehen, daß ſie unter Einfluß des Alkohols irgendwelche mehr oder minder ſchweren Dummheiten machen. 8 Rümpfe mit in der 19. 0 durch unſer Vorbild lehren wie die Jugend ſich die Jukunft ſichern. charakter als ſie ſelbſt. Und in Bathelsmont und überall in den Grenzgebieten, die als erſte die Kampfhandlungen zu ſpüren bekommen würden, ſollte die gleiche Begeiſterung herrſchen wie hier? Sie konnte es nicht faſſen. Auf Henrys Anraten telegraphierte Madeleine an Germaine, ſie ſollte mit Roſe ſofort nach Paris kommen. Es war am 31. Juli. Am gleichen Tage wurde der bedeutende Verſtändigungspolitiker Jean Jaures in Paris erſchoſſen. Die einzige Stimme der Vernunft war zum Schweigen gebracht. Am folgenden Tage wurde die deutſche Kriegs⸗ erklärung bekannt. Nun war es Ernſt. Henry nahm Abſchied von Madeleine. „Unſere Ehe iſt nicht ſo geworden, wie ich ſie mir vorgeſtellt hatte“, begann er.„Meine Liebe zu dir hat das Bild eines andern nicht aus dem Herzen zu drängen vermocht. Ich weiß, daß ich mir zu viel zugetraut hatte. Meine Liebe konnte ich auf euer Kind nicht übertragen. Vielleicht war es eine Schwäche. Sicher eine verzeihliche, denn ich war nicht ſein Vater. Eins aber iſt mir in dieſen Jahren klar zu Bewußtſein gekommen: Liebe kann man nicht erzwingen. Das gilt für das Leben der einzelnen Menſchen genau ſo wie für das Leben der Völker. Wir glaubten ſchon, der Gedanke der Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland beginne ſich zu entwickeln. Wie es in Wahrheit mit ihm beſtellt iſt, ſiehſt du dort unten.“ Damit zeigte er auf die Menge, die in den Champs Elyſées auf und ab wogte. „Ich habe nicht mehr viel zu ſagen, Madeleine. Du warſt in Wahrheit die einzige Frau, die ich ge⸗ liebt habe. Ich danke dir für die vielen ſchönen Tage in Bathelémont. Grüße Germaine und Roſe. Mein Teſtament liegt für den Fall meines Todes bei meinem Notar. Ich habe nur noch zwei Wünſche: den, daß es dir gut gehen, und den, daß Frankreich ſiegen möge.“ Madeleine konnte nur mit Mühe ein paar Worte erwidern. Der Ernſt der Stunde trieb ihr die Tränen in die Augen. kbar zu ſein, Henry Du f Meine dich. Wenn du wiederkommſt, was ich zuverſichtlic glaube, dann will ich dir das ſein, was du von mit erwartet haſt.“ Dann brachte ſie Henry auf den Nordbahnhof, vor dem ſich eine unüberſehbare Menſchenmeng ſtaute. Die Rufe„Vive la France“ und Berlin“, „a bas Guilleaume II.“ erſchollen immer wieder au Tauſenden von Kehlen. Die Trikolore wehte aus allen Fenſtern. Die Menſchen berauſchten ſich ant Schall hochtönender Worte. Der Krieg hatte mit ſuggeſtiver Kraft die Gemüter von Millionen er griffen. Erſt ſpät abends kehrte Madeleine in ihr Hotel zurück, wo ſie die Ankunft ihrer Töchter ah, warten wollte. Schlaf konnte ſie nicht finden. Der Straßenlärm ließ die ganze Nacht nicht nach. Ver, geblich wartete Madeleine am folgenden Tage auf eine Nachricht aus Bathelsmont. Sie verſuchte, beim Kriegsminiſterium Erkundigungen einzuziehen, aber man hatte dort wichtigere Dinge zu tun, als iht Auskunft über den Verbleib ihrer Töchter zu geben. Auch bei Onkel Philippe und Tante e ſprach ſie vor. Aber der Onkel war 0 hoch in den Siebzigern und konnte ihr ni mehr behilflich ſein. Tante Mslanie rief 0 Neffen Louis am Quai d Orſay an. Dieſer 170 endlich mitteilen, daß Züge aus Deutſchland franzöſiſche Grenze nicht mehr paſſieren dit 15 So wurde es ihr ſchließlich klar, daß ſie zunächſt 19 1 jeder Verbindung mit ihren Töchtern abgeſchni war. Madeleine war durch diefe Erkenntnis nieder; geſchmettert. Was ſollte ſie in der Rieſenſtadt alle g getrennt von den beiden Menſchenkindern, die ganzes Glück waren? In dem Hotel wollte ſie n. bleiben. Der Lärm und die Unruhe bätten 115 Nervoſität nur geſteigert. Sie war glücklich, Tante Melanie ſie bei ſich aufnahm, ſo lange vereinigen. (Fortſetzung folgt) bis es möglich ſein würde, ſich mit Germaine und Roſe 1 * 1 Aus der Pfalz Banater Gäſte in Oppau Oppau, 3. rumäniſchen Banat hielten auf ihrer Reiſe durch die deutſchen Gaue auch bei uns für einen Tag Einkehr. Nach der Begrüßung durch Pg. Gkelmann und dem Auguſt. Volksgenoſſen aus dem gemeinſamen Mittageſſen beſichtigten ſie unſer Strandbad und unſer vorbildliches Heimatmuſeum. Noch am ſelben Abend fanden ſich im Saal des Städt. Ratskellers eine große Anzahl Oppauer ein, um unſere Auslandsdeutſchen zu begrüßen. Der Leiter der auslandsdeutſchen Volkstumsgruppe, Profeſſor Taſch, hielt eine kurze Anſprache. Danach trat die Volkstumsgruppe in Aktion und verſchaffte denen, die ſich eingefunden, mit ihren Heimatſpielen einige genußreiche Stunden. Kinderreiche Gäſte der Stadt Kandel Kandel(Pfalz), 4. Auguſt. Wie im vergange⸗ nen Jahre wird die Stadt Kandel auch in dieſem wieder am Grenzlandtage die drei würdigſten kinder⸗ reichen Familienväter der Grenzgemeinden zu Gaſte laden. Der Kanzelfelſen unter Naturſchutz * Diedesfeld(Pfalz), 4. Auguſt. Der aus Saud⸗ ſtein beſtehende ſog.„Kanzelfelſen“ am Kanzel⸗ kopf im Elmſteiner Tl iſt jetzt unter Natur ⸗ ſchutz geſtellt worden. lich ali Edduigoliafen Langfinger im Rheinbad Der beſtohlene Soldat Dem Jugendrichter wurde ein 16jähriger Burſche zugeführt, der am Strandbad aus den abgelegten Kleider eines beſuchsweiſe hier weilen⸗ den Regensburger Soldaten einen Gelobeutel mit 15 Mk. Inhalt geſtohlen hatte. Im Volks⸗ had am oberen Rheinufer ſtahl ein Menſch, der na⸗ türlich ſeine Viſitenkarte nicht hinterließ, aus der im Umkleideraum abgelegten Einkaufstaſche einer Ehe⸗ frau eine Damengeldtaſche mit Inhalt, eine wert⸗ volle goldene Damenarmbanduhr und eine goldene Anſtecknadel mit Granatſtein. Augen auf, falls der Dieb die achteckige Uhr älteren Formats verſilbern will! Der tägliche Verkehrsunfall. Auf der Hochwaſſer⸗ damm⸗Straße, nahe der Ziegelei Falk, ſtießen ein Kleinkraftradfahrer und ein Radfahrer zuſammen. Beide blieben bewußtlos liegen. Mit ſchweren Ver⸗ letzungen wurden ſie in das Marienkrankenhaus eingeliefert. Beide Fahrzeuge wurden erheblich be⸗ ſchädigk. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. Ludwigshafener Veranſtaltungen . Heute Hindenburgpark: 16 his 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfolz⸗Orcheſters Geſellſchaftshaus: Kolonialausſtellung. Leleſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Plalzban⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Faſſee Vaterland: Konzert und Tanz. aneriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſel dorfer Nheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten. u Lichtfpiele: e- Palaſt im Pfalzbau:„Was tun, Sibylle?“— Palaſt⸗ Aolſpiele:„Broadway⸗Melodie 1938“— kfz, Rheingold: Das große Abenteuer“.— Unfon⸗Theater:„Der Vogel⸗ Adler“— Atlantik.„Der Reiter von Akkaufas“.— Alhambra Mundenheim;„Zweimal zwel im Himmelbett“. Hindenburghalle wird im Zeichen der Preſſeſchau ſtehen! Erenzlandgeſchichte„Schwarz auf Weiß“ Vorausſichtliche Ausſtellungs eröffnung am 16. September * Ludwigshafen, 3. Auguſt. Die Zeiten, in denen man drei Monate„post testum“ durch Kurierpoſt zu wiſſen bekam,„daß hin⸗ ten weit in der Türkei die Völker aufeinander⸗ ſchlagen“, ſie ſind vorüber. Und doch gewährt es einen belehrenden Genuß, nach Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten den Dingen nachzugehen, die die Leute„dazumal“ bewegten. In der Zeit vom 16. September bis 3. Oktober d. J. wird hierzu auf der unter der Schirmherrſchaft unſeres Gauleiters Jo⸗ ſef Bürckel veranſtalteten Gren zland⸗Preſſe⸗ ſchan Saarpfalz in der Hindenburghalle und auf dem auſchließenden Gelände günſtige Gelegenheit ſein. Auf dieſer Ausſtellung, die ſchon räumlich außer⸗ gewöhnliche Ausmaße haben dürfte, werden zahl⸗ reiche und vielfältige Dokumente aus früheren Jahr⸗ hunderten, beſonders aber aus den Weltkriegsjahren, der Zeit der Beſatzungsichande, der Zeit des Zwi⸗ ſchenreiches und der dann aufgeklungenen Zeit des Dritten Reiches eindrucksvoll zu uns ſprechen. Vorausſichtlich wird die Ansſtellung am 16. September gegen Mittag durch den Reichs⸗ preſſechef ſelbſt eröffnet werden. Während der Dauer der Ausſtellung werden ver⸗ ſchiedene pfälziſche Städte Tagungsſtätten verſchiedener Fachſchaften ſein. Eine offizielle Schlußkundgebung am 3. Oktober wird im Rahmen der dann angelaufenen Gaukulturwoche liegen. An der Kundgebungsſtätte im Ausſtellungsgelände werden auch Preſſevertreter der OHſtmark feſtlich empfangen werden; am gleichen Nachmittag iſt dort eine Arbeitstagung für die Preſſe. Ein Preſſeſeſt zwangloſer Art führt in den JG⸗ Farben⸗Feſtbau. Die zu erwartende große Beſucherzahf ſtber die zuſammenfaſſende Organiſation der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, aus den Betrieben und von weither, be⸗ dingt naturgemäß außerordentliche Vorbereitungen. Nächſt den planvollen Führungen wird auch der Tag um Tag herauskommenden Ausſtellungszeitung„Schwarz auf Weiß“ eine führende und erklärende Aufgabe zufallen. Das Entſtehen dieſer Zeitung auf einer rieſigen, eigens für dieſe Ausſtellung anſchaulich aufmontierten Ro⸗ tationsmaſchine mit allem notwendigen Drum und Dran wird dem Beſucher einen aufſchlußreichen Ein⸗ blick in das Getriebe einer Zeitung heutiger Art geben. Von jenen vor Jahrhunderten aufgekom⸗ menen kümmerlichen Blättchen, die die Ausſtellung vor Augen führt, bis zum heutigen modernen Blatte iſt ein weiter und ſchwerer Weg geweſen. Die ein⸗ zelnen Entwicklungsſtationen und ⸗phaſen wird der Beſchauer kennenlernen. Auch der Raritäten und Kurioſitätenliebhaber ſoll auf ſeine— übrigens ſehr geringen— Koſten kommen; für ihn werden„die größte Zeitung der Welt“ ſaus dem Jahre 1858. Amerika),„Der Weſten“, eine in 26 Sprachen und Mundarten, auch Pfälzer Mundart, herausge⸗ kommene Zeitung, die zum Schreien beluſtigende Sammlung toller Druckfehler u. dgl. Anziehungs⸗ ſtücke ſein. Entwicklungsgeſchichtlich feſſelnd wird auch 9 0 6 F cee VVV Ein Imkerlehrgang in Heidelberg An der Imkerſchule Heidelberg findet von Montag, den 22. bis Samstag, den 27. Auguſt, ein Bienenzüchlerlehrgang ſtatt, der ſo gelegt il daß an ihm auch ältere Schüler, die gerade jetzt Ferien haben, teilnehmen können. Der Kurſus dauert mit einer Mittagspause täglich von 9 bis 18 Uhr. Anmeldungen nimmt der Leiter der Imker⸗ 1 Hauptlehrer Karl Maier in Heidelberg, ent⸗ . Breslau⸗Fahrer feſtlich empfangen 0 Am Dienstagabend trafen die Breslau⸗Fahrer s Kreiſes Heidelberg, von der Bevölkerung herz⸗ lich begrüßt, im Sonderzug wieder in der Heimat 1 Eingeholt durch die Vertreter der Turn⸗ und der zerelne mit den Fahnen, einer Hundertſchaft er Polizei, dem Muſikzug der 32. SS⸗Standarte 100 Hitlerjugend marſchierte der Zug unter Muſik⸗ Gel zum Marktplatz, der reichen Flaggen⸗ und künſchmuck angelegt hatte. Dort, wo ſich zahlreiche dengäſte mit Kreisleiter Seiler an der Spitze ein⸗ ſeſunden hatten, wurde den Teilnehmern am Deut⸗ chen Turn⸗ und Sportfeſt, die zwiſchen den lodern⸗ en Feuern Aufſtellung genommen hatten, im Bei⸗ 11 vieler Volksgenoſſen ein feſtlicher Emp⸗ dene zuteil Für ihn dankte Kreisführer Schmuck. er noch einmal den Blick zurück zum Erlebnis der tage in Breslau lenkte, in herzlichen Worten. In einer Begrüß, braut, Verte deutſchen Turnens und Sportes. Dann W Gruß an den Führer auf und die Natio⸗ leder beendeten die feſtliche abendliche Kund⸗ kaung, der ſich von vielen miterlebt, Beleuch⸗ ng der alten Brücke und Häuſer anſchloß. Der Neptungarten findet in dieſen heißen Som⸗ mertagen ganz beſonderen Zuſpruch. Dort finden ſich auch täglich zahlreiche Freunde des Radium⸗Heil⸗ waſſers ein, das in dem ſchmucken Pavillon zum Ausſchank gelangt. Nicht zuletzt ſind es die regel⸗ mäßigen Brunnenkonzerte— jetzt jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag—, die vielen Gäſten den Aufenthalt in den ſchönen Gärten nächſt dem Bahnhof ſo anziehend machen. Die Reichsfeſtſpiele haben am heutigen Donners⸗ tag keine Vorſtellung. Am Freitag findet die erſte „Götz“-Aufführung der diesjährigen Reichsfeſtſpiele ſtatt. Unfall. An der Straßenkreuzung Landſchuhs⸗ heimer Landſtraße— Kapellenweg ſtieß infolge Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechtes ein Kraftradfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer zog ſich einen Armbruch ſowie mehrere Ripvenbrüche zu. Der Sachſchaden iſt gering. i Ein„verkehrswidriger“ Hund. Hier ſprang auf der Straße ein Hund in ein Motorrad, deſſen Fahrer ſtürzte und mit tiefer Kniewunde ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Der Hund hielt es für gera⸗ ten, den Schwanz einzuziehen und auszureißen. Das Volksfeſt in Wieblingen wird von Samstag bis Montag wieder eine große Anziehungskraft aus- üben. Zu den verſchiedenen Veranſtaltungen gehört ein Feſtzug am Sonntagnachmittag. Heidelberger Veranſtaltungen Hente Kurpfälziſches.„Ausſtellung e der e Austekn„Das deutſche Gold“, Ge⸗ mäldeausſtellung Truppe⸗Nerud. 5 0 Aus den Kinos: 1 5 5 auen Adris“— or ia: 1 1 935.„Der weiße Adler“. Capitol:„Ballade“.— Odeon: Neues Programm. „Hand zeichnungen die„Heerſchau“ der erſten Exemplare aller Zeitungen ſein, die ehemals in der Saar⸗ pfalz herauskamen und für die Zeit ihres Beſtehens zu ihrem Teil eine Aufgabe erfüllten oder— verfehlten. Ausführlich wird die 48er Zeit behandelt ſein, ſoweit die Pfalz an ihr beteiligt war. Wie geſagt, wir ſcheuen nicht das Licht der Oeffentlichkeit, deshalb wollen wir es in der Ausſtellung auch voll auf die Greuelmärchen und Lügen einer un⸗ freundlichen Umwelt fallen laſſen, illuſtriert durch landfremde, durch bolſchewiſtiſche und ſonſtige Flugſchriften und Zeitungen, bisher unveröffentlichte Bekanntmachungen, Befehle uſw. Nach dieſen Hin⸗ weiſen wird feder, der einſchlägige Dokumente in ſeinem Beſitz hat, ſie gern für die Ausſtellungsdauer hergeben. Sie werden als hochwertig verſichert und unverletzt zurückgegeben. Der ideelle Kreis der Ausſtellung iſt weit ge⸗ zogen. Neben der Aufklärung über jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſches Streben und Treiben ſteht ſteht jene über den Kitſch, über Schund und Abtreibung. Gezeigt wird da auch Notgeld aller Arten und Orte. Das faſt Allzuviel verträgt eine öftere Ablen⸗ kung durch das von der Stadtverwaltung geſchaff Vergnügungsprogramm mit Darbietungen und Mu⸗ ſik aller Art, mit Tanz uſw. Eine„gebundene“ Ein⸗ trittskarte wird all dieſe Genüſſe mit einſchließen. Die Feldograuen von 1914—18 werden mit beſonde⸗ rem Vergnügen die Schützengrabenzeitungen ſehen und darin ſchmökern. Kriegserinnerungen. Eingegliedert iſt übrigens auch eine Abteilung der früheren nationalſozialiſtiſchen Preſſe der Oſtmark. Das Koͤß⸗Zelt auf der Ausſtellung wird mit ſeinen 4000 Quadratmetern Fläche Raum für 4000 Beſucher haben. eee. Preſſefahrt durch den ſüdlichen Schwarzwa'd: Auch in 1000 Meter Hohe gedeiht Roggen! Bauerntum und Bauernſchaffen im Gebirge Erfolgreiche Weidewirtſchaſt * Karlsruhe, 3. Auguſt. Auf Einladung der Landes bauern ſchaft Baden unternahmen vorige Woche 30 Schriftleiter aus dem Badiſchen und den Nachbargauen eine In⸗ formationsfahrt in die Täler und Höhen des ſüd⸗ lichen Schwarzwaldes. Die Preſſeleute, in deren Mitte ſich auch der Preſſereferent des Reichspropa⸗ gandaamtes Baden, Pg. Bretz, befand, haben es dankbar begrüßt, einmal einen Einblick in das bäuerliche Leben und Schaffen dieſer abſeits vom großen Verkehr ge⸗ legenen Gegenden zu erhalten. Was ſie ſahen, er⸗ regte höchſte Bewunderung und Anerkennung und war die Beſtätigung dafür, daß der zähe, kernige und herzensgute Schwarzwaldbauer beiſpielgebend das Menſchenmöglichſte leiſtet, um aus dem kargen Boden dort oben für unſere Volksernährung heraus⸗ zuholen, was nur herausgeholt werden kann. Daß in 1000 Meter Höhe Roggen gedeiht und Kartoffelfelder blühen, mag kaum glaublich erſcheinen. Wir aber wiſſen um dieſe Tatſache, die faſt an ein Wunder grenzt, aus eigener Anſchauung Typiſch für dieſes Gebiet iſt die Feloͤgraswirtſchaft. Ener⸗ giſches Wollen, raſtloſer Fleiß und rührende Liebe zur Scholle befähigen den Wälderbauern, die an den Steilhängen liegenden Felder und Wieſen zu beſtellen. Iſt die Arbeit auch noch ſo beſchwerlich, er verrichtet ſie mit den wenigen ihm zur Verfügung ſtehenden Hilfskräften, zumeiſt nur mit den eigenen Angehöri⸗ gen. Um ſo größer iſt der berechtigte Stolz des Hofbauern über den erzielten Erfolg. Erſte Hofbeſichtigung Wie ſtrahlte das Geſicht unſeres biederen Wäl⸗ ders Hog in Wagenſteig, als wir ſeinen Hof beſich⸗ tigten und er uns ungezwungen erzählte, wie er aus eigener Kraft vorwärts kam, ſeinen Mann in der Erzeugungsſchlacht ſtellte und welche Zukunftspläne er hat. Der vom Bauern Hog am 4. Juli 1925 übernom⸗ mene Hof iſt 20,5 Hektar groß, zwei Hektar ſind noch dazugepachtet. Es iſt ein 25⸗ bis 30jähriger Wald⸗ beſtand von zwei Hektar vorhanden, 4,5 Hektar ſind Ackerland, das übrige Wieſen und Weiden. Im Be⸗ trieb arbeiten infolge der Leutenot nur noch des Bau⸗ ern Frau und Schwägerin. Die Fütterung für Pferde, Vieh, Schweine und Geflügel geſchieht Sommer wie Winter aus den Er⸗ trägen der eigenen Wirtſchaft. Das aus dem Jahre 1705 ſtammende Haus hat durch den jetzigen Beſitzer verſchiedene Verbeſſerungen erfahren, die er ſelbſt bewerkſtelligte, wie er in kluger Vorausſicht auch da⸗ für geſorgt hat, daß ſich der Hof aus eigener Turbi⸗ nenanlage Strom und Licht verſchaffen kann, wobei ihm ein nutzbares Gefäll zuſtatten kam. Bis 1928 hatte man ſich noch mit der Petroleumlampe beholfen. Zu den Maßnahmen der Selbſthilfe gehören ferner der Futter⸗ und Kartoffelſtlo, die Güllenpumpe, durch die der verwäſſerte Stallmiſt an die Steilhänge herangeſchafft wird, und der Motor⸗ mäher. Auch für Feuerlöſchzwecke wußte ſich Bauer Hog zu helſen. Die Waſſerverſorgung erfolgt aus eigener Quelle. Der Hof, wohl am ungünſtigſten in der ganzen Gegend gelegen, muß eine Familie von zehn Perſonen ernähren. Darüber hinaus hat er letz⸗ tes Jahr 25 bis 30 000 Liter Milch, 5000 Eier und einige Kälber und Maſtſchweine abgeliefert. Wie kommen nun zum Fallerthof des Bauern Haury in Kappel(Bezirk Neuſtadt). Haury wurde letztes Jahr Landesſieger in der Erzeugungsſchlacht und als ſolcher vom Führer in Goslar empfangen.(Zweiter Landesſieger wurde der Bauer Mink in Buggenſegel am Bodenſee). Der Fallerthof in 950 bis 1000 Meter Höhe am ſonnigen Südabhang des Hochfirſtes inmitten prächtiger Tannenwälder gelegen, umfaßt 52 Hektar, davon iſt die Hälfte Wald, während 26 Hektar land. wirtſchaftlich genutzt werden. Der Viehbeſtand be⸗ ſteht aus zwei Pferden, zwei Zugochſen, 11 Kühen 14 Stück Jungvieh, etlichen Kälbern und Maſtſchwei⸗ nen und 70 Hühnern. Man hat 1930 den Betrieb auf eine ſachgemäße Weidewirtſchaft umgeſtellt und da⸗ durch den Stalldurchſchnitt von 2500 Liter Milch bzw. 90—95 Kilo Fett binnen weniger Jahre bereits auf 3 400 Liter Milch und 140 Kilo Fett geſteigert, wobei zu beachten iſt, daß nur wirtſchaftseigenes Futter, alſo kein Kraftfutter gegeben wurde. Die gegenwär⸗ tig verfügbare Weidefläche iſt in 10 Koppeln von ca. 0,7 Hektar eingeteilt. Die Koppeln werden abwech⸗ ſelnd gemäht, das Futter eingeſäuert oder auf Trok⸗ che RASIERCREME groge fube 50 Pfennig kengerüſten zu Heu gemacht. Silo und Dunglege vorhanden. „Bauer Haury konnte in ſeinem Bericht mit Ge⸗ nugtuung darauf hinweiſen, daß ſeine Mühen nicht unbelohn: geblieben ſind. Er 1166188 bezeichnete den Wald als das Rückgrat, ſozu⸗ ſagen die Sparkaſſe des Anweſens. Der Schwerpunkt des bäuerlichen Betriebs liegt dagegen im Stall und damit auch auf dem Grün⸗ lande. Die Viehhaltung und die daraus erzielte Einnahme bilden unter den herrschenden klimatiſchen Verhältniſſen die Grundlage des ganzen Betriebes. Haury hat den von ihm ſeit 1930 geführten, über 250 Jahre alten Hof 1935 in Beſitz genommen und in der Folgezeit eine Reihe von V a 0 Selbſtverſtändlich ſind Verbeſſerungen durchgeführt. Seit vier Jahren gab es keinen Hek⸗ tarertrag an Roggen unter 60 Zentner, im letzten Jahre wurden ſogar 73 Zentner geerntet. An Hafer, der ſonſt durchſchnittlich 35—40 Zentner pro Hektar ergibt, erzielte man auf dem Fallerthof 56 und 57 Zentner. Das ſind ſehr hohe Erträge für den Schwarzwald. Auch Gerſte und Kartoffeln ſtehen gut. Von den 73 Zentnern Roggen wurden allein 51 abgeliefert. Der zum Hof gehörige reine Fichten⸗ wald iſt durchforſtet und verſpricht einen Ertrag in etwa 20 Jahren.— Alles in allem: Bauer Haury hat mit wenig Mitteln infolge ſeiner Tatkraft einen Muſterbetrieb geſchaffen. Ueber die Weidewirtſchaft ſei kurz noch folgendes geſagt: Grundbedingung für die Qualitätsverbeſſerung des Futters iſt ſorgfältige Pflege und Düngung der Weiden. Durch mehrjäh⸗ rige Verſuche wurde feſtgeſtellt, daß auch auf den von Natur kalihaltigen Böden des Schwarzwaldes zur Sicherung befriedigender Erträge eine angemeſ⸗ ſene Düngung mit Kaliſalzen erforderlich iſt. Um den an und für ſich humusarmen Boden dauernd in guter Kultur zu erhalten, werden die Weiden nach etwa 10jähriger Nutzung umgebrochen, mehrere Jahre als Ackerland genutzt und ſpäter wieder friſch Dageshaleucles Donnerstag, 4. Auguſt Libelle: 2% Uhr Kobareit und Tanz Omnibusfahrten ab Paradeplatz: Schwarzwald: Hornis⸗ grinde— Murgtal— Mummelſee— Baden⸗Baden. Heſſiſcher Odenwald: Weinheim— Lindenfels— Jugen⸗ heim— Bensheim— Kloſter Lorſch. Paradeplatz: Omnibusfahrt durch die Stadtrandſiedlungen. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrten:.25 Uhr noch Worms und zurück. 14.25 Uhr nach Speyer— Germers⸗ heim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt nach Worms und zurück. Planetarium; 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors. Tanz: Palaſthotel Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurank. Lichtlpiele: 5 Univerſum:„Andaluſiſche Nächte“.— Alhambra:„Eine Frau kommt in die Tropen“.— Schauburg:„Der Liebes⸗ reporter“.— Palaſt und Gloria:„Liebling der Matroſen“, — Capitol:„Rätſel der Urwaldhölle“.— Scala:„Schluß⸗ akkord“, Ständige Darbietungen n Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. heatermuſeum E 7. 20; Gesenet von 10 bis 13 und von 1517 Uhr, Sonderſchaut Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung 5. Sternwarte: Geöfinet von 10 bis 12 Uhr und 14 b 18 16 Uhr. Städt'ſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 16 uns von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle gebkinet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr Sonderousſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisgusſtellun e. 5 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 348 21. Donnerstag. 4. August 1938 [ANDELS- VIRTSOCI Neuen Mannheimer Zeitung AFTSsS-ZETITTLUNG Mittag-Ausgabe Nr. 354 Ein Sieg des Versſändigungs willens Slaalssekrefär Brinkmann über die deuisch- ITranzö- sischen Wirischaffs vereinbarungen Anläßlich der Unterzeichnung der neuen deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsvereinbarungen gab der Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium, Brinkmann, dem Berliner Vertreter der franzöci⸗ ſchen Havas⸗Agentur folgende Erklärung ab: Die ſeit Anfang Juni d. J. in Paris geführten deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen hatten zunächſt zur Paraphierung mehrerer Abkommen geführt, die in erſter Linie die Eingliederung des Waren⸗ und Zahlungsverkehrs mit Oeſterreich in die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsabmachungen be⸗ zweckten. Sie konnten, wie urſprünglich beabſt iat war, trotz des gegenſeitigen Verſtändigungswillens zut einer vollſtändigen Löſung der wirtſchaftlichen Fragen nicht führen, weil vornehmlich in den Fra⸗ gen der Bezahlung und des Transfers der ehemali⸗ gen öſterreichiſchen Anleihen entgegengeſetzte Auffaſ⸗ ſungen beſtanden, die im weſentlichen darin ihre Urſache hatten, daß Deutſchland auf eine lückenloſe Deviſenbewirtſchaftung Rückſicht zu nehmen hatte gegenüber einem Lande wie Frankreich mit freiem Deviſenverkehr. Seiten beſtehende aufrichtige Be⸗ ſtreben, durch den Geiſt der Verſtändigungsbereit⸗ ſchaft zu einem poſitiven Ergebnis der ſchwierigen Verhandlungen zu kommen, ermöglichte es trotz der augenblicklichen Währungsunterſchiede zu einem beide Teile befriedigenden Uebereinkommen zu ge⸗ langen. Der geſamte Fragenkomplex, und zwar ſowohl der Waren- und Zahlungsverkehr, als auch die Fragen der Bezahlung und des Transfers der ehemaligen öſterreichiſchen Anleihen iſt nunmehr durch vertragliche Vereinbarungen geregelt, ſo daß mit ſofortiger Wirkung die deutſch⸗franzöſiſchen Ab⸗ machungen in Kraft treten. Das Verhandlungs⸗ ergebnis zeugt von dem beiderſeitigen guten Willen und verſpricht auch für die Zukunft eine weitere Ausdehnung der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbezie⸗ hungen und einen wohltuenden Einfluß zur fried⸗ lichen Vertiefung der politiſchen Beziehungen beider Der befriedigende Abſchluß des Abkom⸗ Das auf beiden Länder. 2 mens hat gezeigt, daß auch beim Vorliegen ſcheinbar unüberwindlicher Gegenſätze der Erfolg nicht verſagt bleibt, wenn von vornherein bei oͤen Verhandlungs⸗ partnern der Geiſt des Verſtänoͤigungswillens Hherrſcht. Die Bauſäfigkeif im 1. Halbjahr Die Wohnbautätigkeit hat ſich im 1. Halbjahr 1938 recht zufriedenſtellend entwickelt. Nach einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamts über die Ergebniſſe der Bau⸗ tätigkeit in den Groß⸗ und Mittelſtädten im neuen Heſt von„Wirtſchaft und Statiſtik“ waren zwar die Bauvollen⸗ zungen(51911 Wohnungen) um 18,6 v H. niedriger als im Vorjahr, aber die für die Zukunft maßgebenden Bau⸗ anträge für Wohnungen in Neubauten(63 710), die Bau⸗ erlaubniſfe 76 063) und Baubeginne für Neu⸗ und Umbau⸗ wohnungen(69 340) übertrafen um 19,8 v.., 19,0 v. H. und 22,2 v. H. die vorjährigen Ergebniſſe. Der Anteil der Klein wohnungen, die ſa beſonders dringend gefragt ſind, an der Geſamtzahl der neu errichteten Wohnungen hat ſich gegenüber der Vergleichszeit 1937 bedeutend erhöht(von 50,3 v. H. auf 58,3 v..). Im Zuſammenhang mit dieſer Entwicklung iſt auch die Wohnbautätigkeit der gemein⸗ nützigen Wohnungs unternehmen anteilmäßig weiter ge⸗ ſtiegen; von ihnen wurden im 1. Halbjahr 1988 41,3 v. H. aller Neubauwohnungen erſtellt gegen 34,9 v. H. im 1. Halbjahr des Vorjahres. Auf die privaten Bauherren entfielen 54,6 v. H.(61,2 v..) und auf die öffentlichen Körperſchaften 4,1 v. H.(3,9 v..). Der Nichtwohnungsbau war in den meiſten Bauſtadien bedeutend größer als im 1. Halbjahr 1937. Der umbaute Raum übertraf bei den Bauerlaubniſſen(12,7 Mill. ebm) um 9,3 v. H. und bei den Bauvollendungen(9,6 Mill. ebm) um 5,8 v. H. das Vorjahrsergebnis. Die Enilasſung der a Eriragsrechnungen in der Indusirie seit 1932 Der Erirag der Arbelf hai sich erhöhfl/ Rohbeirlebs- exiräge in der Bauindustrie, im Schifl und Fahr- zeugbau am meisien erhöhi Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht im neuen Heft von„Wirtſchaft und Induſtrie“ einen Ueberblick über die Entwicklung von Aufwand und Ertrag der Induſtrie⸗ Aktiengeſellſchaften in den Jahren 1932 bis 1936. In die Unterſuchung ſind dem Kapital nach drei Viertel aller In⸗ duſtrie⸗Aktiengeſellſchaften einbezogen. Die Rohbetriebs⸗ erträge nach HG 8 261 c II 1 ſind bei den unterſuchten Geſellſchaften in dem Zeitraum von fünf Jahren von 5,3 Milltarden/ auf 11,3 Milliarden l geſtiegen. Sie waren alſo 1936 faſt doppelt ſo hoch wie 1932. Die Löhne und Gehälter ſeinſchließlich Sozialabgaben) haben ſich im gleichen Zeitraum von 3 Milliarden auf 56 Milliarden 9 75 d. h. um 85 v.., erhöht. Die Abſchreibungen auf Anlagen und andere Vermögenswerte haben von 1½ Milliarden 1 auf 1,4 Milliarden /, oder um ein Viertel, zugenommen. Aus der Unterſuchung werden die Komponenten der Gewinngeſtaltung deutlich erkennbar. Bei einem gleich⸗ bleibenden Verhältnis zwiſchen Koſten und Erträgen wächst bei den Geſellſchaften, die auch in der Kriſis mit einem kleinen Gewinn gearbeitet haben, der Jahresreingewinn in dem Maße, wie ſich die Betriebserträge erhöhen. Bei an⸗ deren Geſellſchaften werden dadurch. daß die Koſten nicht in gleichem Umfang wie die Rohbetriebserträge ſteigen, Verluſtquellen verſtopft und damit die Produktion erſt mieder rentabel. So hat ſich der Anteil der Löhne und Gehälter am Rohbetriebsertrag von 47 v. H. im Jahre 1932 auf 45 v. H. im Jahre 1936 vermindert. Der Anteil der Sozialabgaben iſt ungefähr gleich geblieben(5 v.). Ob⸗ wohl die Durchſchnittsverdienſte zugenommen haben und das Preisniveau faſt aleich geblieben iſt, hat ſich alſo der Ertrag der Arbeit infolge ſtärkerer Havazitätsgusnuutzung erhöbt. Vor allem iſt aber der Anteil der Abſchreibungen am Roßbetriebsertrag ſehr beträchtlich zurückgegangen. und zwar von 19 v. H. im Jahre 1932 auf 12 v. H. im Jahre 1936 0 rundlegende Entlaſtung der Geminn⸗ und Verluſt⸗ rechen 19175 durch diefe Koſtendegreſſionen deutlich, Im Jahre ie wurden 71 v. H. des Rohbetriebsertrags allein durch Löhne und Gebälter, Sozialabgaben und Abſchrei⸗ bungen aufgezehrt, 1986 dagegen nur noch 62 v. H. Die Jahresverluſte betrugen im Jahre 1932 7 v. H. der Roh⸗ betriebserträge. Bereits 1994 war— im ganzen geſehen— die Rentabilität der Induſtrie eindeutig wiederherageſtellt. Sbmohl die Verwoltungen Gewinne nur vorſichtig aus⸗ gewieſen haben beliefen ſich in den Jahren 1984 bis 1936 die Kähresgewinne auf durchſchnittlich 5 v. H. des Roh⸗ betriebsertrages. n Aus einer eingehenden Unterſuchung der Gewinn⸗ und Nerluſtrechnungen in den einzelnen Wirtſchaftszweigen iſt zu erkennen. weſche Anduſtrien am Wiederaufbau der deut⸗ ſchen Wirtſchaft in erſter Linie beteiligt waren. Die Roh⸗ beiriebserträge haben ſich beſonders ſtark in den In⸗ veſtitipusguterinduhrien erhößt, vor allem in der Bau⸗ induſtrie, im Schifſban und im Fahrzeuabau. Nur weng ben dagegen die Rohbetriebserträge in den Berbrauchs⸗ en zugenommen, ſy z. B. im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe. Arbeifskraffreserven aus dem Handel alle Teile der Wirtſchaft ſich heute arbeitseinſatz⸗ mäßig größter Sparſamkeit befleißigen müſſen, ſind auch im Handel Maßnahmen notwendig, um eine Freiſetzung von Arbeitskräften zu ermö en. Ueber die Möglichkeiten hierzu macht Dr. in der„NS⸗Sozialpolitik“ Ausführungen. Er weiſt darauf reicher berufe Da daß durch die Rückführung za Angeſtellten⸗ und Arbeiter⸗ auch hinſichtlich der Ueberſetzungserſcheinungen im Handel eine weſentliche Erleichterung eintreten werde. groß dieſe örtliche Ueberſetzung im einzelnen iſt, wird an Hand von Zahlen Jahres 1933 Hargeſtellt. So ent⸗ fielen beiſpielsweiſe in Altona auf ein Tabakgeſchäft 467 Einwohner, in Hindenburg dagegen 2211. Im Lebensmittel⸗ handel entfallen in Berlin auf ein Geſchäft 326 Ein⸗ wohner, in Hamburg nur 161. Im Einzelhandel mit Waren aller Art kommen in Bremen 919 Einwohner auf ein Ge⸗ ſchäft, in Beuthen über 5000, in Ratibor ſogar 8600. Das Einkommen aue dem Handelsbetrieb muß häufig durch Nebenverdienſte und Renten ergänzt werden, um die Exi⸗ ſtenz zu gewährleiſten. Um eine Bereinigung des und Mobili⸗ ſierung der Arbeitsreſerven durchzuführen, dürfe man ſich, wie der Verfaſſer ſchreibt, heute nicht mehr auf den natür⸗ lichen Ausleſeprozeß in der Wirtſchaft verlaſſen. Es müſſe vielmehr dort, wo auf Grund eingehender Unterſuchung die Lebenswichtigkeit und Lebensfähigkeit eines Betriebes zu verneinen iſt, im Intereſſe der Geſamtheit die Ausſcheidung angeſtrebt werden, notfalls unter Anwendung behördlicher Zwangsmaßnahmen. Zu den auszuſcheidenden Betrieben ge⸗ hörten natürlich nicht die jungen Exiſtenzgründungen gut⸗ ausgebildeter Kaufleute. Ueber die Bedeutung einer ſolchen Aktion für den Ar⸗ beitseinſotz habe das Inſtitut für Konjunkturforſchung in vorſichtigſter Schätzung feſtgeſtellt, daß für die nächſten bei⸗ den Jahre mit je 170 000 in die Angeſtellten⸗ oder Arbeiter⸗ berufe zurückführbaren Selbſtändigen zu rechnen ſei. Wich⸗ tige Reſerven für den Kaufmannsberuf könnten durch eine ſtärkere Nutzung der Hilfsleiſtung von Familienangehörigen im Handel freigemacht werden, namentlich durch ſtärkere Heranziehung der unverheirateten Töchter. Weiter wird auf die Ausleſemöglichkeiten bei den Hilfskräften im Han⸗ del hingewieſen. 5 hin, Selbſtändiger in die Wie des Hand die * Die Kraftfahrzenginduſtrie im erſten Halbjahr 1938. Für die Kraftfahrzeuginduſtrie liegen die Ergebniſſe über Produktion und Abſatz im erſten Halbfahr 1938 vor, die gegenüber dem gleichen Vorfahrsabſchnitt wiederum eine beträchtliche Steigerung aufweiſen. Wie den in„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlichten Zahlen zu entnehmen iſt. iſt dieſes Ergebnis zu einem weſentlichen Teil auf die gün⸗ ſtige Entwicklung der Ausfuhr von Kraftfahrzeugen zurück⸗ zuführen. Während ſich der Auslandsabſatz der geſamten Kraftfohrzeuginduſtrie im erſten Halbjahr 1937 wertmäßig auf 13,2 v. H. des Geſamtabſatzes ſtellte. machte der Anteil im Berichtszeitraum 15 v. H. aus. Die Wertſteigerung des Inlandsabſatzes betrug 5 v.., die des Auslandsabſatzes 21, v. H. Der Verkauf von Perſonenkraftwagen ſtieg von 135 218 auf 143 328 Einheiten, mithin um 6 v. H. Dieſe Zunahme iſt dem Anwachſen der Ausfuhr um 30.3 v. H. zu danken; der Inlandsabſatz iſt um.4 v. H. gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Eine ähnliche Tendenz weiſt der Abfſatz von Laſtkraftwagen auf. fedoch ohne abſoluten Rück⸗ gang auf dem Binnenmarkt(Aulandsaßſatz vlus 7,8 v.., Auslandsabſatz plus 30,8 v..). Auffallend geſtjegen iſt die Zahl der abgeſetzten Schlepper, die mit 10 788 Stück einen Mehrabſatßz von 60 v. H. erzielten, woran in der Haugtſaſte das Inland betefligt mar, das im Nergleich zum Vorjahr 64,2 v. H. mehr Zuamaſchinen aufnahm. Das Zu⸗ rückbleiben im Inſandsabſatz der Krafträder um.5 v H. konnte durch einen nahezu verdoppelten Auslanßsäbſatz (blus 86,2 v..) wettgemacht werden. ſo daß der Geſamt⸗ abſatz das Ergebnis des erſten Halbjahres 1937 noch um 3,2 v. H. übertrifft. * Zinsſcheineinlöſung für Reichsbahn⸗Schatzanweiſungen. Am 1. September 1998 wird der Zinsſchein Nr. 6 zu den 4% den Schatonweiſunngen der Deutſchen Reichsbahn vom Johre 1935 Reihe J bei den für die Einlöſung vor⸗ geſehenen Zahlſtellen eingelöſt. „ Frankfurter Maſchinenban Ach vorm. Pokorun und Wittekind, Frankfurt a. M.— Aktien amtlich zugelaſſen. In den amtlichen Börſenverkehr zu Frankfurt a. M. wur⸗ den 1,32 Mill.% Grundkapital der F M. A. ſoeben zu⸗ gelaſſen. Die Börſenkundmachung enthält die Bilanz für 1937, alſo für das letzte Geſchäftsjahr, für das eine Divi⸗ dende von 10(8) v. H. ausgeſchüttet wurde. Im neuen Jahre ſei der Auftragseingang weiter geſtiegen und liege über dem Monatssurchſchnitt des Vorſahres Auf dem Ge⸗ biete der Drucklufterzeugung und verwertung würden in Verbindung mit der Verwendung neuer Werkſtoffe auch neue Aufgaben entſtehen, für welche die Geſellſchaft gute Lö⸗ ſungen entwickle. Mit dem üblichen Vorbehalt ſtellt die Ver⸗ waltung für 1938 deshalb wieder ein günſtiges Ergebnis in Ausſicht. Dieſer Tage hat die F. M. A. erſtmals ſeit Jahren nach der durch die frühere Kriſe erfolgten Ein⸗ engung ihres Herſtellungsprogramms nunmehr wieder ihren bisherigen Rahmen erweitert, und zwar durch die An⸗ gliederung der bisher landwirtſchaftlichen Maſchinenfabrik vorm. Ph. Manfarth u Co. GmbH., Frankfurt a M. * Niederbarnimer Eiſenbahn AG, Berlin.— Minderung des Verluſtvortrages. Die HV genehmigte den Abſchbuß zum 31. Dezember 1937, der nach 47 219(55 830)/ Abſchrei⸗ bungen einen Gewinn von 927/ ausweiſt, um den ſich der Verluſtvortrag auf 342 955„ ermäßigt.(J. V. Verluſt von 25 460.) Laut Geſchäftsbericht hielt die Aufwärts⸗ bewegung im Perſonenverkehr an. Die Zahl der beförderten Perſonen ſtieg um 252 784= 283,5 v. H,(i. V. plus 101 841 11.9 v..). Beim Güterverkehr dagegen iſt in der Ver⸗ frachtung ein geringer Rückgang eingetreten, und zwar um 8342 Tonnen= 2 v H. Bei der Induſtriebahn ſtieg der Güterverkehr um 4289 Tonnen= 1,6 v. Bei den Bahnen zuſammen iſt ſomit im Güterverkehr noch ein Rück⸗ gang um 4053 Tonnen= 0,6 v. H. zu verzeichnen.(J. V. Zuſammen ein Plus von 159 455 Tonnen= 29,6 v..) Die Müllbeſörderuna ging um 58 275 Tonnen= 32 v. H. zurück,(J V ein Plus von 83 940 Tonnen= 85,4 v.) Der Rückgang in der Müllbeförderung iſt auf eine Ver⸗ einbarung zwiſchen der Niederbarnimer Eiſenbahn Ac und der Städtiſchen Müllbeſeitigungsanſtalt zurückzuführen. Die Zinszahlungen für die Teilſchuldverſchreibungen von 1925 und für das Darlehen der Provinz Brondenburg ſind der Geſellſchaft durch Beſchluß der Körperſchaften bis zum Jahre 1938 einſchl. erlaſſen.— In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen mit.79(.62) Mill. J. Einem Umlaufs⸗ nermögen von.87(0 81) Mill.., darunter 9,26(.23) Mill. „Forderungen auf Grund von Lieferungen und Leiſtun⸗ gen und 0,31(0,28) Mill./ Bankguthaben ſtehen 58 500 (wie i..)/ Teilſchuldverſchreibungen von 1908, 2,43(wie k..) Teiſſchuldverſchreibungen von 1925. 0,6(0,52) Mill. „ Verbindlichkeiten auf Grund von Lieferungen und Lei⸗ ſtungen und 0,53(0,39) Mill. 4 ſonſtige Verbindlichkeiten gegenüber.— Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Wie die Verwaltung mit⸗ teilte, hat ſich im erſten Halbjahr 1938 der Güterverkehr und beſonders der Perſonenverkehr weiter günſtig entwickelt. * Ausfuhr von Verbrennungsmotoren. Der Wert der deutſchen Ausfuhr von Verbrennungsmotoren nebſt Erſotz⸗ teilen— jedoch ohne die in Fahrzeuge aller Art eingebau⸗ ten Motoren— im zweiten Vierteljahr 1938 liegt um 2,6 Mill/ höher als im erſten. Dieſe Auſwärtsbewegung kann bei beinahe allen Motorengruppen beobachtet werden, insbeſondere bei Schiffsmotoren aller Art. Die Ausfuhr ortsfeſter Dieſelmotoren iſt dagegen zurückgegangen. Wenn man das zweite Vierteljahr 1938 mit den entſprechenden Zeiträumen der vergangenen zwei Jahre vergleicht, fällt wiederum die raſche Aufwärtsbewegung des Ausfuhrwer⸗ tes der Schiffsmotoren auf, der z. B. bei Schiffsdieſel⸗ motoren gegenüber 1936 um 1d. 108 v. H. geſtiegen iſt. Die Ausfuhr von ortsfeſten Motoren iſt nach der Zunahme i Jahre 1937 wieder rückläuſig geworden. Das gleiche Bild ergibt auch ein Verg b des erſten Halbjahres 1938 mit den entſprechenden Zeitabſchnitten 1936 und 1937. Zu 8 s gegenüber 1936 betrug ausgeführten Schiffsmotoren 85,7 v. H. gegen 1937 um 70,2 v. H. notoren liegen zwar wertmäßig ab⸗ haben aber gegen 1937 um 8 v. H. ommen. Ausfuhr von Verbrennungsmotoren aus dem deutſchen Zollgebiet im erſten Halbjahr 1938 hat ſich alſo gegen die gleichen Zeiträume der beiden Vorjahre 32,1 v. H. ſtieg ge ie or tSſe wertmäßig vergrößert. Die hnelligkeit des Anſtiegs fe⸗ doch ſich von 1937 zu 1938 verlangſamt. Nur die dieſelmotoren machen dabei eine Ausnahme. Ihr Ausfuhrwert hat ſich gegenüber 1986 mehr als verdoppelt. * Aus der elſäſſiſchen Kaliinduſtrie. Die elſöſſiſche Kaligeſellſchaft St. Thereſe verteilt für das abgelaufene Geſchäftsjahr aus einem Reingewinn von 25,7(239 Mill. Franken eine Dividende von 50(40) Franken brutto je voll einbezahlte Aktie. Aus der Sonderreſerve wurde ein betrag von 8 Mill. Franken entnommen und zuſammen mit dem Jahresgewinn verteilt. Die Spezialreſerve hat in den letzten Jahren durch dieſe Entnahmen eine Ab⸗ nahme von 142 auf 108 Mill. Franken erfahren. Dadurch ſoll eine übermäßige Reſervenauhäufung vermieden wer⸗ den. Die Finanzierungsanforderungen ſind in Zuſam⸗ menhang mit der Abſatzbelebung und Preiserhöhung ſtark geſtiegen. Im abgelaufenen Jahr konnte gie Geſellſchaft ihre Produktion um 25 v. H. und den Abſatz um 18 v. H. erhöhen. Die Abſatzſteigerung hielt auch im erſten Vier⸗ teljahr 1938 an. * Forces Motrices du Haut⸗Rhin. Dieſe zum Inter⸗ eſſenbereich der Elektrobank in Zürich gehörende Eleitri⸗ zitätsgeſellſchaft verlegt ihr Geſchäftsjahr vom 21. März auf das Kalenderjahr, ſo daß das laufende Geſchäftsjahr einen Zeitraum von 21 Monaten umfaßt. Im Zuſammen⸗ hang hiermit hat der Verwaltungsrat beſchloſſen, ab 1. Auguſt eine Abſchlagsdividende von 6 v. H. zu verteilen, nachdem das Geſchäftsjahr 1936⸗37 erſtmals wieder die Ausſchüttung einer Divideyde von 6 v. H. erlaubte. * 12 ige Exportſteuer in Mexiko.— Sie ſoll der Wäh⸗ rungsſtabalität dienen. Der Senat nahm ein von der Kammer bereits gebilligtes Geſetz über die Einführung einer 12 igen Steuer auf den geſamten Export an. Die Erträgniſſe der neuen Steuer ſind teilweiſe zur Deckurig des Finonzbedarfs der Regierung beſtimmt. Wie es heißt, ſoll die Steuer in Kraft bleiben, bis die Stabiliſierung der mexikaniſchen Währung auf dem Stond von 4,60 Peſos für einen Dollar erreicht iſt, was jedoch als außerordent⸗ lich ſchwierig angeſehen wird. Entscheidungen Eintragung eines Warenzeichens vor Geſchäftseröffnung Der im Warenzeichengeſstz verankerte Grundſatz der unlösboren Zuſammengehörigkeit von Warenzeichen und Geſchäftsbetrieb hat in der Rechtsanwendung inſofern eine Lockerung erfahren, die Eintragung des Warenzei⸗ chens vor der Eröffnung des Geſchäftsbetriebes zugelaſ⸗ ſen wird unter der doppelten Vorausſetzung, daß die Eröffnung des Geſchäftsbetriebes z. Z. der Anmeldung des Warenzeichens ernſtlich beabſichtigt iſt und iunerhalb an⸗ gemeſſener Zeit nach der Zeicheneintragung auch wirklich erfolgt. Die Rechtsanwendung und Rechtſprechung trägt damit einem Bedürfnis des Verkehrs Rechnung; denn der An⸗ melder eines Warenzeichens hat Ift erhebliches Intereſſe daran, daß bereits bei Eröffnung des Geſchäftsbetriebes ein geprüftes und eingetragenes Warenzeichen vorhanden iſt und ſofort in Benutzung genommen werden kann. Wird anerkonnt, doß unter der Vorausſetzung der beabſichtigten Eröffnung des Geſchäſtsbetriebes in augemeſſener Friſt das vorher eingetragene Warenzeichen zunächſt zu Recht beſteht, ſo entſteht ein Schwebezuſtand bis zu dem Zeitpunkt, in dem durch die Eröffnung des Geſchäftsbetriebes die vom Geſetz verlangte Verbindung von Geſchäftsbetrieb und Warenzeichen erxeicht iſt ader, weil die Gründung des Ge⸗ ſchäftsbetriebs in angemeſſener Friſt nicht vollzogen iſt, das auf ihn angewieſene Warenzeichen ſeine Grundloge verliert. Welche Zeit als angemeſſen zu erachten iſt, läßt ſich, wie das Reichsgericht kürzlich feſtſtellte(142/37), nur nach den Umſtänden des Falles entſcheiden. In den Fällen, in denen bisher in Entſcheidungen des Senats der Unter⸗ gang des Zeichenrechts wegen Nichteröffnung des Ge⸗ ſchäftsbetriebes in angemeſſener Friſt angenommen wor⸗ den iſt, wor der Geſchäftsbetrieb entweder in erheblich längerer als der in vorliegendem Falle in Berrocht kom⸗ menden Zeit von knapp einem Jahre nicht aufgenommen oder es hatte ſchon beim Erwerb des Warenzeichens an einem ernſtlichen Willen, einen Geſchäftsbetrieb aufzu⸗ nehmen, gefehlt. Hierzu bemerkt das Organ der Wirtſchaftskommer Nie⸗ derſochſen: Wer ſich in ſeinem Geſchäftsbetrieb zur Unter⸗ ſcheidung ſeiner Waren von den Waren anderer eines Warenzeichens bedienen will, kann dieſes Zeichen zur Ein⸗ tragung in die Zeichenrolle anmelden. Das Warenzeichen kennzeichnet die Herkunft einer Wore aus einem beſtimm⸗ ten Geſchäftsbetrieb. Aus dieſer Verbindung von Geſchäfts⸗ betrieb und Warenzeichen, das dodurch der Selbſtändigkeit entbehrt, folgt, daß der Geſchäftsbetrieb grundſätzlich bei der Anmeldung und Eintragung des Warenzeichens be⸗ ſtehen muß. Das Intereſſe des Verkäufers an ſofortiger Ingebrauchnahme eines Zeichens bei Geſchäftseröffnung hat die Rechtſprechung veranlaßt, den Grundſotz der Un⸗ lösborkeit von Geſchäftsbetrieb und Zeichen inſofern zu lockern, als vor der Geſchäftseröffnung die Eintragung eines Warenzeichens möglich iſt, wofern die Eröffnung in angemeſſener Zeit erfolgt. Verſtreicht dieſe Zeit(als an⸗ gemeſſen kann etwa ein Zeitraum von einem Johr an⸗ genommen werden), ohne daß die Eröffnung erfolgt, ſo iſt die Löſchungsklage begründet. als Waren une Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Karlsruhe vom 3. Auguſt. Inlandsweizen, neue Ernte, 75—77 Kilo, Erzeugerſeſtpreis W 16 19,90) W' 17 20,00; 'H 20 20,50; Müßlenfeſtpreis einſchließlich Fracht⸗ und Handelsſpanne 0,40— 0,60; Inlandsroggen, neue Ernte, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreisgebiet R 15 18,10; R 18 18,50; R 19 18,70; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Frocht⸗ und Hondelsſpanne 0,40—0,60; Futtergerſte, neue Ernte, Baſis 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis Feſtpreisgebiet G8 16,50: Gy 16,70; Fracht- und Handelsſpanne plus 0,40—0,60; Induſtrie⸗ gerſte nicht notiert; Futterhafer, Ernte 1937, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet 17. frei Erzeugerſtation 16,90 /; Induſtriehafer nicht notiert. Bei den Pflicht⸗ angeboten an die Wehrmacht in Roggen und Weizen gelten beſondere Vorſchriften.— Weizenmehl, Inlandsmahlung, Großhandelspreiſe, Baſistype 812; Feſtpreisgebiet 20 29,55; Feſtpreisgebiet 17 29,20; Feſtpreisgebiet 16 29,20; Feſt⸗ preisgebiet 14 29,20 /. Für Weizenmehl Type 812 mit Beimiſchung von Auslondsweizen gemäß Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft ein Zu⸗ ſchlag von.50 //. Mehl mit 20 v H deutſchem Kleber⸗ weizen.25/ teuerer. Hierzu kommt der übliche Fracht⸗ ausgleich von 0,50/ für die 100 Kilogramm.— Roggen⸗ mehl, Type 997, Großhandelspreis, Feſtpreisgebiet R 15 22,80; R 18 23,35; R 19 260; Baſistype 1150 0,50/ und Baſistype 1370(Kommißmeßl) 1, billiger. Maisbackmehl, Feſtpr. R 15 22,80; R 18 23,35; R 19 23,60; Maisgrieß, Mc, SSE. SS Baſis Weizenmehltyve 812; Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen 0 50. Weizen⸗ und Roggenmehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins vom 11 7. 1936. Weizenkleie, W 20 11—11,35; Weizenvollkleie jeweils 0,50 „die 100 Kilo teurer; Weizenfuttermehl 2,50„ Aufſchlag gegenüber Weizenkleie; Gerſtenfuttermehl ab Herſteller⸗ mühle 2/ für 100 Kilo über dem für Futtergerſte maß⸗ gebenden Erzeugerfeſtpreis des Preisgebietes, in dem der Herſtellerbetrieb liegt loſe 9,32—9,87; Palmkuchen 13,90; Trockenſchnitzel, Rapskuchen 13,70 l. Für deutſche Speiſefrühkartoffeln werden in der Zeit vom 1. 8. 38 bis 6. 8. 38 folgende Erzeugerpreiſe je 50 Kilo netto ausſchließlich Verpackung frachtfrei Emp⸗ ſongsſtation feſtacſetzt: 5 weiße, rote, blaue Sorten 3,75 runde, lange und gelbe Sorten 4,25 1 2 S aus geſichert. Nhein-Mainische Abendbörse Gehalten Frankfurt, g. Auguſt. Die Abendbörſe hatte bei überaus ſtillem Geſchäft nur knapp gehaltene Kurſe, da auf verſchiedenen Gebieten des Aktienmarktes weiterhin etwas Angebot vorlag. Gegen⸗ über dem Berliner Schluß überwogen Rückgänge um 7 bis 7 v. H. Etwas mehr ermäßigt woren Holzmann, und zwar um 1 auf 140. Am Montanmarkt Mannesmann 9 ingen Licht und Kraft auf 130,75 1 v. H. mit 404, ferner g (131,25), Demag auf 136,50(137). Bemberg auf 124(124,50 und Rheinmetoll auf 124,75(125%) zurück. Am Rentenmarkt blieben Reichsaltbeſitz behauptet mit 190,30, ferner Farbenbonds mit 11998, 5proz. Mülheimer Berg mit 1006 und Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,55. Im übrigen Beſtimmungen der Anorônung Nr. der Hauptvereinigung der deutſchen vom 14. 6. 1938(RN VBI. S. 183). Alles für je 100 Kilo, ſoweit nichts anderes vermerkt prompt verladbace Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betreffenden Preisgebieten liegenden Vollbahn⸗ ſtationen. Alle vorſtehenden Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Karlsruhe entſtehen, und die Umſatzſteuer ein. 5 Rauhfuttermittel(je 100 Kilo): a) Wieſenheu, handels⸗ üblich, geſund, trocken, neue Ernte 4,80 J; b] Wieſenhen, gut, geſund, trocken, handelsüblich, mit etwa, vollwerti⸗ gem Gräſerdurchwuchs 5,80; e) Acker⸗ und Feldheu(Suüß⸗ heu) 6,60; a) Luzernekleeheu, geſund, trocken 6,60; b) Lu⸗ zernekleeheu, gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ½qj vollwertigem Gräſerdurchwuchs.— ,. Dieſe Preiſe ſind vorläufig Erzeugerhöchſtpreiſe und verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Delken⸗ miete dürfen bis 300 Km. 10 l, für jede weiteren 100 Km. 2„ in Rechnung geſtellt werden. Im Großhondel er⸗ höhen ſich dieſe Preiſe um die Frachtkoſten und die Ver⸗ teilerſpanne. Marktverlauf: Das Mehlgeſchäft iſt bei reichlichem An⸗ gebot weiter ſtill. Futtermittel ſind bis auf einzelne öl⸗ haltige genügend am Markt. Frühkartoffeln ſind weiter reichlich vorhanden. Auch der Heumarkt hat ſich weiter belebt; die Umſätze bleiben nach wie vor klein. N 19 1ů0³⁰ Kartoffelwirtſchaſt Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kiloſ Sept. 5,10; Nov. 5,15; Jan, und März 5,20.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Sept. 102,25; Nov. 101,50; Jan. 101,25; März 101,75. Liverpobler Baumwollkurſe vom 3. Aug.(Eig. Dr. Amerik. Univerſa! Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(8 70; Sept. 473; Okt. 477: Nov. 479; Dez. 482; Jan.(50 482; Febr. 486; März 488; April 400; Mai 492; Juni 493, Juli 494; Auguſt und Okt. je 493; Dez. 494; Jan.(40 495: März 497: Mai 499; Tendenz ſtetig. 2 Leinölnotierungen vom 3. Auguſt.(Eig Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auauſt 1175; Leinſaat Klk, per Auguſt 12¾6; Bombay per Auguſt 121 ½; Leinſaoltl loke 24,0; Auguſt 22,10%, Sept.⸗Dez 22,6; Baumwollöl ägypt. 20,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 66. Neuhork;: Terp. 28,0. Savannah: Terp. 23,0. Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 3. Auguſt Verkaufs bedingungen: für Garne: ab Fabrik, zahlbar 50 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto; für Gewebe: Preiſe: Baumwollgarne, beſte ſ⸗ deutſche Qualtität: Baumwollgarne cheſte ſüdd Qualität) Rm. das g letzte Börſe heutige Börſt Nr 20 enal. Troſſel, Warp⸗ und Pincops. 1,241.27 beine 1 Nr 20 engl. Troſſel. Warp⸗ und Pincops...55.58.57160 Nr 86 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops...661,69 16811 Nr 2 Binos?.781581 Baumwollgewebe(beſte ſſidd. Qualität) Pfg. das Meter em, Cretonnes 16/16 per/ frz. Zoll aus 5 r„„ Ne, 86 om, Renforces 1918er per ½ frz. Zoll aus ber 9 9. 269—27½ 27 2 8 em, glatte Kattune oder Croiſes 19%é18 per 4, frz. Zoll aus 86/3 er 224,2—24,7 2, 1 Obigen Preiſen liegen die Notierungen für Deviſen⸗ baumwolle zugrunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ mark⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle, die faſt ausſchließlich ge⸗ handelt werden, bedingen höhere Preiſe.— Nächſte Bötſe am 17. Auguſt. * Mitteldeutſche Häuteaktion in Kaſſel.— Nicht aus⸗ reichendes Angebot. Die kurheſſiſchen und mitteldeutschen Gerbereien und Lederfabriken ſind im Rahmen ihrer Ein⸗ kauſsgenehmigung für Roh⸗ und Holbſtoffe voll beſchäl⸗ tigt. Die Nachfrage nach allen Sorten Leder iſt unverän⸗ dert aut und die Beſchäftigung deshalb auf Meſtate hin⸗ 0 i Noch rohen Häuten und Fellen wird daher jetzt beſonders ſtark gefragt. Dies bewies die mittel deutſche Häuteverſteigerung in Koſſel für das heſſiſche Gee fälle Hier brachten die Vereinſaungen Kaſſel⸗Fuldg, Gießen⸗Siegen mit den weſtfäliſchen Anſchlußplätzen tingen. Hildesheim. Northeim, Duderſtadt, Magdeburg, Deſſau und Braunſchweig, Holzminden. Einbeck insgeſan 30 652 Stück Großviehhäute und Felle zum Ausgebot. Bei ſehr zahlreicher Kaufbeteilioung wurden bei autem Beſuch zunächſt 16 412 Stück Ochſen⸗, Rinder⸗ Kuh⸗, Bullen⸗ und Roßhäute ausgeboten und binnen kurzer Zeit zu den ge⸗ ſetzlich zuläſſigen Höchſtpreiſen verkauft. Die Nachfrage nach Kalb, Freſſer⸗ und Fohlenfellen geſtaltete ſich noc dringlicher, da die Herſteller von Oberleder für die Schub⸗ fabriken ſpwie die Kraftwagen⸗ und Kofferinduſtrie ſehr lebhaft beschäftigt ſind. Das geſamte Angebot von 820 Stück Fellen war ſehr ſchnell zu den Höchſtpreiſen ber, kauft, die ſehr ſtarke Nachfrage konnte nur zum Teil be friedigt werden. Geld- und Devisenmarkt Paris, 3. Auguſt(Schluß amtlich, London 178.26 Schweiz 834,— Prag 125000 Neunork 3640,— Kopenhagen 704,50 Warſcha 800.— Berlin 1456,25 Holland 1989.25 Spanien 2 talien 191,65 Oslo 2 elgien 616.25 Stockholm 919. ondon, 3 Auguſt.(Schluß amtlich). Neuyork 489,37 Liſſabon 110,18 J Rio de Jans 283. Montreal 401,31 Selſingfors 225,70 Hongkong.83 Amſterdam 805,04 Prag 142,12 Schanghai 0 90 Maris 178,34] Budapeſt 2475, Dokohama Vrüſſel 2894,25 J Belgrad 217,— Auſtralien 15, Italien 9300,.— Sofia 405,— Mexiko. Berlin 1220,25[Moskau 29.25— Montevideo i Schweiz 2144,12 Rumänien 6062, Valparaiſo 12400 Spanien 100.— Konſtantin 618,— Buenos 5 Kopenbagen 2142,12 Athen 547.— auf London! 7 Stockholm 1030,62 Warſckan 2501.— Südafrika 00, Oslo 1990,12 1 Buenos Aires] 1895, ö Melälle Hamburger metallnotierungen vom 3. A Banca⸗- u. Kupfer Straits zinn BrieffeldſBrieffGeld. p. 100 kg) 18, Januar 53,5053, 50252, 0252, 0 J Feinſilber(Rr per kg) ebruan—.. Feingold(RM per g) ärz——„ Alt⸗Platin(Abfälle) April 5.. Circapr.(N per 9 Mai 5 Techn, reines Platin 580—. Detailpr.(RM eper 9) uguſt 53,5053,50252,00252.0. Septemberſ53,50 53,50 252,0 252,0 Antimon Regules chineſ.⸗ Oktober 53 50.252,0 5 11 per to) November 53,50 52.0252,0 Queckfilber(Eper Flaſche) Dezember 53,50 53,50 252.0.252.0] Wolframerz chineſ. in h *Der Lendoner Goldpreis betrug am 3. August a Unze Feingold 142 ſh 0% d gleich 86,7165, fü en Gi Seingold demnach 54,8009 6 glei 2778800 4 krachienmarki Duisburg · Ruhrori Ann der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäſt aeg geſtern keine weſentliche Aenderung. Frochten an Schlepplöhne blieben unverändert. 2 2 leiter Nord eich ſtraß oͤhnn N oͤbun N. donn O donn R nerst 2 ners! dut * i e 22 Donnerstag, 4. Auguſt 1938 ——— NDAP-Miffeilungen parislamtlichen Sekauntmachungen anmommes Wir erinnern die Ortsgruppen an die Abgabe der Kartei von den Ortsgruppen⸗Schulungsleitern. Termin 8. Augnſt. Kreisſchulungsamt. An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die beſtellten Butenko⸗Broſchüren müſſen ſofort auf dem greispropagandaamt, Zimmer 3, abgeholt werden. Kreispropagandaamt. NS⸗Frauenſchaft Schlachthof. 5.., zwiſchen 16 und 17 Uhr, dugabe bei Frau Kubakt, Schwetzinger Straße 172. 7 Friedrichspark. Die Hefte Volks⸗ und Haus wirtſchaft hei Frau Abendſchein, C 4, 8, abzuholen. Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen und Abteilungs⸗ eterinnen für Propaganda. In der Rhein⸗Neckar⸗Halle eine Wanderſchau„Deutſche Werkſtoffe im Handwerk“ Für die Frauenſchaftsmitglieder iſt es Pflicht, dieſe zu beſuchen. Die Ortsgruppen beſichtigen geſchloſſen Schau, und zwor wie folgt: Am 9. Auguſt: Orts⸗ ippen Neckarſtodt⸗Oſt, Wohlgelegen, Feudenheim⸗Oſt und — Am 10. Auguſt: Humboldt, Erlenhof, Käfertal⸗ und— Am 11. Auguſt: Almenhof, Neckarau⸗ 1d und„Rheinau, Waldhof und Sandhofen, Neu⸗ wald.— Am 12. Auguſt: Lindenhof und Waldpark ſowie chsfeld.— Am 15. Auguſt: Horſt⸗Weſſel⸗Platz, Waſſer⸗ Marken⸗ latz, 30. Januar, Schlachthof.— Am 17. Auguſt: Stroh⸗ markt, Plankenhof, Deutſches Eck.— Am 18. Auguſt: Fried⸗ richspark, Jungbuſch, Neckarſpitze, Rheintor.— Die Be⸗ ſchtigung findet jeweils um 16 Uhr ſtatt. Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Frauenabteilung 13. März. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dͤon⸗ nerstags von 19—20 Uhr, Tunnelſtraße 2 Ebingen. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin don⸗ tags von 20.30—21.30 Uhr, Hauptſtroße 40.. Friedrichspark. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20—21 Uhr, D 5, 11. Heddesheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20.30—21.30 Uhr, Trieb⸗ ſtraße 11. Hemsbach. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin dlenstags und donnerstags von 19—21 Uhr, Gartenſtr. 40. Hockenheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin donnerstags von 20—21 Uhr Schlageterhaus. Humboldt. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin oͤbunerstags von 20—22 Uhr, Langſtraße ga. Neckarau⸗Nord. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin donnerstags von 19—21 Uhr, Luiſenſtraße 46. Neckarſpitze. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin donnerstags von 20—22 Uhr Luiſenring 49. Neckarſtadt⸗Oſt. Sprechſtunden der Ortsfrauenwallerin donnerstags von 18—20 Uhr Lange Rötterſtraße 50. Oftersheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin donnerstags von 20—21 Uhr Mannheimer Straße 42. Rheinau. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin don⸗ nerstogs von 20—21 Uhr Relaisſtr. 144. Waldhof. Sprechſtunden der Ortsſrauenwalterin don⸗ nerstags von 19.30— 20.30 Uhr Kornſtraße 21. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Fahrzeiten! Die Teilnehmer an der Uß 72 vom 4. bis 12. Auguſt gach, Berlin ohren am 4. Auguſt ab Mannheim⸗Hbſ. 18.92 Uhr, Ankunft in Berlin Anhalter Bahnhof am 5. Auguſt um.07 Uhr.— 1 2 5 5 2 8 2 22 Sia Karſen Schwager, Onkel und Vetter, Herr Fritz Held m 71. Lebensjahr. Baiersbronn, Murgtalstraße 86 Mannheim Frau Emilie Heid, geb. nis! Jörg Mayer Am 2, August verschied nach längerem Leiden · mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, Frau Käfe Mayer, geb. Held Georg Mayer, oberstieldmeister im AD Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Teiln 1 a den Pongau fahren a ihr, ab Schwetzingen Die Teilneh Oberbayern fahr Uhr, ab Schwe Die Teilnehmer in den Schwarzwal Hbf. 10.00 Uhr. Radwanderung: ld heim Stieſelhö M 4 vom.—16. Auguſt in ab Mannheim Hbf. 19.20 nach .50 5. bis 12. Auguſt t ab Mannheim Hbf. 6/38 vom 5. bis 12. Auguſt 5. Auguſt ab Mannheim )jeim— Unterabtſteinach— g Mannheim Abfahrt.30 Uhr am Waſſerturm,.50 Uhr Feudenheim am alten Kriegerdenk⸗ mal. Fahrräder vorher inſtandſetzen. Fahrradlampen an⸗ A kaaft durch Reude; Frauen portfeſt 7. Auguſt im Mannheimer Stadion Eintrittskarten im Vorverkauf 20 v. H. billiger Haben Sie ſchon Ihre Eintrit ſportfeſt, das am kommenden Sonntag im Mannheimer Stadion durchgeführt wird? Wenn nicht, dann beſorgen Sie ſich ſofort bei Ihrem Koy⸗Wart oder in den bekannten „Kö“-Vorverkaufsſtellen dieſelbe. Sie haben dann nicht nur den Vorteil, daß Sie für den Stehplatz ſtatt 60 Pig. nur 50 Pfg., für den Sitzplatz ſtatt 90 Pfg. nur 75 Pfg. und für den Tribünenplatz ſtatt 1,20 Mark nur 1 Mark zahlen, ſondern genießen noch den Vorteil, daß ſie ſofort ihren Platz einnehmen können und den Mißlichkeiten an der Tageskaſſe enthoben ſind. Gepäckmarſch für das Reichsſportabzeichen Am Sonntag, 7. Auguſt 1988, gibt das Sportamt Gele⸗ genheit die Gruppe 5 für das Reichs ſportabzeichen im Ge⸗ päckmarſch zu erfüllen. Frauen und Mädchen wird die Prüfung im 25⸗Km.⸗Gehen(ohne Gepäck) fur das Reichs⸗ ſport⸗ bzw. Reichsjugendabzeichen abgenommen. Treſf⸗ punkt im Stadion am Eingang, früh 6 Uhr. Daſelbſt Prü⸗ fung des 25 Pfund ſchweren Gepäcks(Torniſter oder Ruck⸗ ſack) der männlichen Teilnehmer. Das Urkundenheft bzw. Leiſtungsbuch iſt mitzubringen. Reiten. Während der Ferien führt das Sportamt Kurſe im Reiten für die männliche und weibliche Jugend täglich durch. Aumeldungen nimmt das Sportamt Mannheim, Rheinſtraße 3(Fernruf 345 21) entgegen. chtung! Teilnehmer der Ko y⸗Sportkurſe, Betriebsſport⸗ gemeinſchaften der auf dem Stadion durchgeführten Kurſe, vergeßt nicht eure Jahresſportkarte bzw. Betriehsſport⸗ N . skarte für das Frauen⸗ ausweiſe mitzubringen, ſonſt habt hr keinen Zutritt zum Stadion. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 4. Auguſt: Die Hoch⸗ druckwetterlage beſteht noch faſt unverändert, doch kommt es jetzt in ſtärkerem Maße zu örtlich auf⸗ tretenden Gewitterſtörungen. Dieſe beſchränkten ſich zwar bisher auf Mitteldeutſchland und die Mittel- gebirge, bei weiterhin hoch anſteigenden Tempera⸗ turen und weiter zunehmender Schwüle wird aber die Gewittertätigkeit bis auf Weſtdeutſchland übergreifen. Vorausſage für Freitag, 3. Auguſt Meiſt heiter, nachmittags Gewittertätigkeit, warm und ſchwül, ſchwache Winde. im Geſicht und am Körper entfernt ſofort vollkommen ſchmerzlos die völlig un⸗ ſchädliche viel tauſendfach bewährte Enthaarungs⸗ creme Artisin Tube M. 2..25 80 vis Zu haben: 9 Drogerie Ludwig& Schütthelm 04.3 u Friedrichspfatz 19 Michaelis Drogerie 5 Markt G 2. 2 Nizza-⸗ Parfümerie 65 Gabriele Lauth Paradeplatz D J. 5— 6 Die Feuerbestattung findet am Freitag. dem 5. August, 11.30 Uhr, im Krematorium Mannheim statt. bHerſteller: C. Lehr, Frift/ M 17 am 3. Au 4. August. 18,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr* 22 In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr/ 22,5 Grad Waſſer⸗ und + 19 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage für die Zeit vom 4. bis 13. Auguſt 1938. Herausgegeben von der Forſchungsſtelle friſtige Witterungsvorherſagen des Re dienſtes in Bad Homburg v. d. H. am 3. Aug In den nächſten Tagen überwiegend hei⸗ teres, in den Nachmittagsſtunden bewölktes Wetter, warm bis ſehr warm, ſchwache Winde, im großen und ganzen noch trocken, jedoch in zunehmendem Maße Auftreten von örtlichen Gewittern. Beſonders ſtarke Neigung zu Gewittern in den Oſtalpen, im bayeriſchen und öſterreichiſchen Alpenvorland ſowie in den deut⸗ ſchen Mittelgebirgen. Mit einer weiteren Steigerung für lang⸗ chswetter⸗ uſt abends der Gewitter⸗ N e r Nummer 354 lenweiſe mit Unwettern, O. zelfällen verknüpft ſein w tritt ein Witterungsumſchlag ein, in de Folge kühlere, bewölkte und wechſelhafte Witterung mit häufigeren Niederſchlägen herrſchen wird. Be⸗ ſonders im Küſtengebiet der Nordſee und weſtlichen Oſtſee werden dann zeitweiſe friſchere Winde wehen. Es beſteht eine große Wahrſcheinlichkeit dafür, daß der Witterungsumſchlag nicht plötzlich, ſondern all⸗ mählich vor ſich geßt, doch wird er vorausſichtlich be⸗ ie oder Ha reits in den erſten Tagen der nächſten Woche in vollem Gange ſein. Schleſien und Oſt⸗ Geſamtſonnenſcheindauer in preußen meiſtenorts größer als 70 Stunden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli 5 ſhein-Nege 55 Ahern nege! 1 2 Rueinſelden Raub 2,21.480 35.28 Breiſach fröln.20.14204.94 Hebl Neckar⸗Begel ö 0 Maxau. ö ö Mannheim Me 3 0.543.40 3,44 1 1* Kämpf den Sckädlingen! Wir haben uns alle längſt bekehren laſſen, daß wir nicht wie früher die„Winterfliege“ hüten und pflegen und aus Mitleid noch ein Krümmchen Zucker auf den Tiſch legen, um der Fliege einen Leckerbiſ⸗ ſen zu geben. Im Gegenteil, wir wiſſen, daß die Fliegen Ueberträger von Keimen ſind, die Krankhei⸗ ten, Schimmelbilöͤung, Gärung uſw. verurſachen. Sie legen ihre Eier, aus denen ſich in kurzer Zeit Maden und Larven entwickeln, mit Vorliebe auf Lebensmittel ab und vermehren ſich in erſchrecken⸗ dem Maße. Speziell im Sommer, wenn wir ſie auf allem unmöglichen Unrat ſitzen ſehen, wird uns recht bewußt, wie unappetitlich es iſt, wenn ſich dieſelbe Fliege dann auf unſere Vorräte in der Speiſekam⸗ mer ſetzt. f Jedes Nahrungsmittel muß deghalb vor Fliegen geſchützt ſein. Gazehauben gehören über Nahrungsmittel oder noch beſſer, man hewahr Speiſereſte, ſofern man ſie nicht in den Kühlſchrank ſtellt, in einem Gazeſchränkchen auf. Die Speiſen ſtehen in dieſem Schrank luftig und den Fliegen iſt der Weg verſperrt. Auch der Gazerahmen im Speiſekammerfenſter iſt ein wirk⸗ ſames Mittel gegen Fliegen. Hat ſich dann wirklich noch eine Fliege verirrt, dann ſoll ſie an den Flie⸗ genfänger gelockt werden, der ihrem Daſein endgül⸗ tig ein Ende bereitet. Auch Mäuſe, Ratten und Schwaben dürfen im Haushalt, im Vorratskeller und in der Speiſekam⸗ mer keine Gelegenheit finden, an die Speiſen heran⸗ zukommen. Finden wir Spuren von ſolchem Unge⸗ tier, dann gehen wir am beſten zum erfahrenen Drogiſten, der uns mit Rat zur Verfügung ſteht und die in Betracht kommenden Mittel empfiehlt. Nicht immer nützt eine Mauſefalle, oft müſſen wirk⸗ ſamere Abwehrmaßnahmen angewendet werden. Darum merken wir uns: Alle Speiſereſte gut zudecken. Wer immer für Vernichtung der Feinde unſerer„Lebensmittel ſorgt, wird Siegernanim „Kampf dem Verderb. .—ññ—— Zurückgenommene gebr., in gutem Zuſtande: S544 1 Schlafz bur, Eich. 195. 1 Küche 125. 2 Roßhaarmatr. neuer Drell 98. b 198. ewe 245. Eisschiränfie Ein mad-Släser- Dosen bel Hermann Jg, Cismascinen Fructpressen F 2, 5 Fernruf 21008 gegenüber der Pfarrkirche 1 Tochterz. 85. 1 Paar Nußb. Betten, mod. 35. uſw. ic. Baumann Ado. e Len! Dpuchzachen liefert schnell und preiswert aner 8 fort„ Druckerei a T I, 7 8 ages Sie bite men fluiuile,. Dr. Haas 2 mit Ssfrentſert guter Kühlung Jernruf 278 85 odleß die Ledi meien del. 2 finma lot. E l.—6 Eis- ichränke Gio · Schdaule gute Narkenfebrikete Baden- Saarpfalz- Hessen daß unser lieber Seniorpräsident, 3 Allgemeiner Schnauferl- Club Traditlonslandesgruppe Allen Schnauferlbrüdern und- Freunden die traurige Mitteilung, Ingenieur F rĩtz Held Fur immer von uns gegangen ist,. Fritz Held hat die Geburt des ersten Kraftwagens miterlebt und hat sich als erster Herrenrennfahrer dier Welt einen Namen gemacht. Weit über die Grenzen unserer 8 Heimat hinaus ist er nicht nur als solcher bekannt, sondern auch als Kamerad, Freund und Mensch hochgeschätzt und geachtet. Mit ihm als Nlitgründer unseres ASC verlieren wir einen unserer Treuesten. werden ihm die Treue auch über den Tod hinaus halten. Allgemeiner Schnauierl- Ci ub eehokalee Hi. e„ 14 f, 9 755 Ami Bekanntmachungen Schlachthof 84 ig t 55 Kuhfleiſch. Anf. ohne Nr. St. 15 Nadfahrer ſucht Nückfracht von Mannh. nach Die ſtädtiſche Fuhrwerkswaage in heinau kann wegen Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten ab 8. 8. 38 auf etwa 8 Tage nicht benutzt werden. 5 St Maſchinenamt. enen Haltbare Gurken 1 durch meinen en Spezial-Kräuteressig Uter 45 o. Munderrader Gewürz-FESss g... lte, 26„, 3 10. bd. Halbrenner Michaelis-Drogerie. G 2. 2 il- di. ga 0 d S- 109 le, 1 8 eee Si 1 44 eee 11 5 e 1 75 Miau Möbel 1 Aue 3 Lunlschrönk Org. Alexendetwetk s 85 fiche — 8817 Sie suchen finden Pf 7H 8 Thüringen 80 dureh eine Adlolt 8 E Sr abr füllten am 14. Auguſt 1938. Angebote unt. Tlelne Anzeige geeſte Straße K 1. 4 „ M Fr 2458 an die Geſchäftsſtelle[ es der N 2 C 1. 3 zu perkf. 5581 dieſes Blattes. 250 Bell, 0 7, 7, FP 3. Stock. Die Einzscherung findet am Freitag um ½ 12 Uhr im Städtischen Erematorium statt, und wir bitten unsere Schnauferl-Brüder, sich pbpbuünktlich vor dem Portal einzufinden ö f jeder Art — Hare Efe er Kerl! Ja, ſelt ich ihn mit., Ku fee. 8 n ernähre, kennt man ihn nicht hungen und perſtopfung ſind verſchwunden, er nimmt jetzt richtig zu und ſchläft nachts bin wirklch feoh, denn meine Sorgen bin ich los und habs jeht wirder kuhlge nächte. wiedet. Slä dutch. ch anzeiger baben in der Famillen drucksachen Snlef. und Kortentotmen ferilgen wit in wenigen stunden en n 1..6 — N N auten Erfolg! Besonders lecker und sparsam — . Vollte tte kdseꝛubereſtung. f kine Schachtef enthält 4 Fcten zu je 20 Pfennig. krhöſtſich odeh als Block von 150 9 20 55 Pf. 10 Seite/ Nummer 3. 54 auger gewöhnlicher Ein auſßer gewöhnlichen Film mit einem Thema! . meren: ses 8 ESS * I 2 1* l Hilde Krüger, Nilde Körber Waldemar Leitgeb. volker v. Collande, H. KoppPenhòfer, H. Leibeſt Splelleitüng: Harald Paulsen NHüten im sftiksnischen Busch, umgeben von Sefehren und den leidenschatten der Hönnef, 2 elgt ein deutsches Nödl, Wes Uebe vermag Hꝛoſtadtig.. ale ies. Schrelbi das,-Ihr-Blalt“ uber den neuen. HHH en GF Him der Jeita! 50 . N 2 Premiere heute Donnerstadal! 2 — 4 AAA 1 DAD crit . Stun Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. K 1 8 Brel Loretta Tyrone suRs te Straße young PoWͤel ieee Am tern 5 Samstags den 6. August 1938, 20.30 Uhr Abend des Lachens und grogem kom Ilkerensemble Holländer Gouda Welnbehangelt, 125 gr 40— Schnittfest F Abbenkedban 5 Feinkost O 3, 3 Käse deine Spesltalität Feinster à der vollfeit junger Gouda 35 125 gr Auguſt 1938 Ta 21 l Fenschlice Ne 5 2 ie alusische Acne 5 ne f Bengt Meal asg: N 1125 f 4 ultorflim! zmperioꝰ ndl. haben Zuttitt. Spiele ta- Woc 9 5 00. 6 9 30..00, l 4 neuschav 6815 880 Eintritt 30 Pfennig. Tanz Im Freien! Bel leder Witterung! Heuie —— und jeden Donnerstag und Sonntag 19.45 Un abendfahrt hacn worms ku.10 b N Freitag 7 Uhr Ruclesheim Aßmannsh. Br.80 jeden Samstag 6 Uhr, Sonnteg? und 15 Unt mit billigen Sehiffs-Bahnkarten Koblenz RM.-, Rüdesh-ABm. HM A. 80, Mainz fM 8. 40 Auskunft-Fahtschelne(such Schiff- Bohn Nheinvotlend 3/5 Köln-Düsseldorfer untemeſb d. Nheinbtücke, Ruf 202 40 EE Wanzen und Ungeziefer aller Art beseitigt radikal 28 jahre ity Fach Rich. Kroschel Mannheim 1 5. 10 Telejon 233 92 Mitglied der DA 2 babs fer Knudsen A, 78 fel. 28498 1 Neueste FOX Tonwvochenschau und Kulturfilm: K Als er baufen in Fernost Anfang szelten:.00,.30..30..30 F UN AH Jugendliche nicht ANI. Planken 2 U gelessen! 9 7. 23 Stun denbuchhafter her sofort gesucht. Angebote unter 0 1386 an die Geschätsst. d. Bl. 983 Bl. er bedacht Drvate Hutelligenter, zielbewußter Herr mit nur gutem Ruf findet abes, Ach. Eaatkomgen Angebote unter Angabe der ſeit⸗ herigen Tätigkeit unter D F 68 an die Geſchäftsſt. d 5968 für Buchhaltung. reſpondenzen ſucht. Angebote unter U X 120 ſtelle dieſes Blat Suche per 1. 9. 38 eine i uſw. ſtellung ſofort oder ſpäter ge⸗ N Zuverlzssige Kontoristin Expedition, Kor⸗ in Dauer ⸗ mit Refer. uſw. an die Geſchäfts⸗ tes. 5930 ſofort od. zum ü u gere Stenotypistin die Schreibmaſchine u. Steno⸗ graphie beherrſcht. Bürolennt⸗ niſſe erwünſcht. Schriftl. An⸗ gebote an: Otto Hornung, Mannheim, Qu 7. 23. S113 Verleih-Autos Mannheimer Autoverleih Schwetzinger Str. 98 Tel. 423 94 S855 Gelegenheilskauf! Cabriolet ſteuerfrei. 58 000 Km., ſehr gut er⸗ halten, günſtig anhand, zu verkaufen. aus Gef Kari M Mannheim(D 7. od. Meckesheim b. fülle 12275— 20 13:50— 20 neu, zu ver⸗ kaufen. 51557 Walter, Mittel⸗ * 1612 ſtr. 32. Gewinnvergütg. Nauf 6 Monate 5 zu leih. geſucht. Faſtz neuer Sicherheit vorh. Steih- Angebote unter D B 64 an die Seltenwagen Geſchaftsſtelle d. zu verkf. 5395 Blattes. 91601 Negelein. F 37 15/¼I6. Dreirad (zum treten] NO tOrrad 200 cem. gebr., bill. zu verkauf. Rheinhäuſerſtr. Nr. 118, vrt. ks. 7 1617 beſcherkelr 000. gegen Zins und berufstät, Witwe geg. Rückzahlung mit Zinſen? Ang. u. D H 70 a. Geſch. brücke, Qu 4, 5 Verkauf von gediegenem gebrauchtem Mobiliar antik, u. modern. Stilarten. Vor⸗ nehmes Herrenzimmer, Einzelmöbel, ſtände, Büromöbel. Kunst- u. Möbelhaus d. Seel& Co. Rückgebände Perſer⸗ Kunſtgegen⸗ S97 Qu 4. 5 Ford V 8 chäfts liquidation 5970 ü nl ker, ), Tel. 224 94, Holb., Tel. 216. Wer leiht falk. 200. monatliche 91614 oder beteiligt Zuſchriften mit A unter D J 71 an ſtelle dieſes Blatt Beteiligungen Arisierung ſich an einer ngabe d Kapitals die Geſchäften es. 1618 Immobilien mit großer Torei 18 Ar Gartenlan ſtätte beſ. geeigne Stadt am Bodenſee zu verkaufen. Wohnungen. Manſ., gr. Werkſtätte (für Gärtner, Autoreparaturwerk⸗ VL. 133 an die Geſchäftsſt. nfahrt, in größ. d, 2* 3⸗Zimmer⸗ ). Anfragen unt. * 1606 Tüchtiges, erfahrenes Alleinmädchen das gut bürgerl. kochen kann, zum 15. 8. 388 geſu cht. lesephon 287 /8 Auskunft: 1600 Ordentl., ehrlich. Mädeheg Alter 18—20., . 15. 8. 88 für Haushalt geſucht. Lohn nach Ueber⸗ einkunſt. 5569 Laureutinsſtr. 29 1. Stock. 2. zucken gie Flellung? Eine kleine Anzeige in dieſer Zeitung hilft Ibnen“ zuchen Sle ein Srundstück tu kaufen dann verlangen Sle Angebotsliste der Plrme Heim. Gewehr Srundst- Maple, Bad-Lutrgneim an det Weinstraße Searpfalz eee Terkautsanzelgep finden in dleſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg ee Wer mit den mehr. „ Bin 63 S n en und m den drei hre alt 555 ſuch mit glofterſean mreliſengge emhäuſern in Flaſchen zu n niemals loſe. wieder verflüſſigt. Dadurch bleiben viele hoch⸗ 0 5 5 ann Kloſter frau⸗ eliſſengeiſt dem Herzen zu iun hat bei Herzbeſchwerden. Sie erhalten i .90,.65 und.80. Kur echt in gekocht, die ig 155 ne n hat, n in 0 der Suna KLEINSCHREIBE- MASCHINE Das moderne Schreibgerät Günstige Raten. OLVYVNMFPIA- LADEN Hannheim F 4, 13— Anruf 287 28 Zu beslchtigen im Faſt neuer Botfuchs preisw. zu verk. K 4. 19. part. Mahagoni- Schrank Zteil., f. Wäſche u. Kleider, 2 m breit, ebenſo aut erhaltene Kiiche zu verkf. 1605 O. Ib. paxterre fälaluunner aus Fabriklager 521 0 owie S5 Oinzelne Schranke Braner, H 3, 2 2 Schreib. Maschinen tadell. erhalten, ſehr aute Marken für je 95 Mk. und ab 6 Uhr. Wenig gebr., zu verkf. 41615 Beltstelle . e eee N kaufen. 5⁵89 Kuunft⸗Gebr. Anzuſeh. bis 14 Gegenſtände Uhr bei Anzuſ. von—4 ſehr ant erhalt. Schreibmasch. erſtkl. Fabrikat, ſehr preisw. zu verkauf. 5577 Anfr. erbet. unt. VN 135 an die Geſchſt. d. Blatt. r Drei gebrauchte ahmen zu verkauf. Anzufehen bei Phoenix- Hähmaschinenpaus Mannheim, N 4, 12 S811 Weißer Gas- weiße Zu verkf. wegen Aufg. der Jagd: 1 ſchön., dunkel⸗ eichener Uewehrchrank mit Bleiverglaſ. und Truhe als Sitzbank, nebſt 6 gut. Gewehren. daxunter 5579 1 Browningfl. 16 u. 1 ganz autom. Büchſe 9, 1 Rey.⸗ Büchsb. 8 ſowie 1 Büchsfl. 16/11. Ang. u. D E 67 a. d. Einmal. beſeg. Ein Poſten Henen- und Dalm.-Taurrader neu, durch Laaern leicht beſchäd. zu ſehr aünſt. Prei⸗ ſen abzugeben. Zahlungserleicht. behr. Räder 10, 15 u. 20 Mk. Alte Räder w. i. Zina, genomm.: Kinderräder in ar. Auswahl J. Epdres, Neckarau Schulſtr. Nr. 58. S596 Geſchäftsſt. 2 Vernietüngen Miethesucſe 4 Zimmer u. Küche 5 mit Keller ſofort zu ver⸗ mieten. Zu er⸗ fragen 5583 J 2, 15 im Laden Schöne -Zim.-Wohng. Schimperſtr. 19, 3. Stck.(ks., mit Manſ., Bad u. Speiſekammer, z. 1. Sept. od. ſpät. zu vermieten. Zu erfr. 5575 Mayer, F 4. 17, Feruſpr. 275.2. Schöne 3 Im., Küche 5, 9 3. Stck., Seitb. Preis m. Tr.⸗B. 44 /, an ält. ruh. pünktl. Miet. zu verm. Anzuſ. zw.—5 Uhr daſelbſt. . 3, 18: 1 klein. Immer und küche Vhs.(Elektr., Gas] an berufst. Frau zu verm. Anzuſ 1113 U. Näher. 2. Stock. 1607 flheinmelall- R. Geyer f 8. Jabs Schön. Mapsardenzim. in gut. Haus, L. Quadr., an aub. alleinſt. Frau od. Frl., welch etw. Hausarb. übern., abzugeb. Adr. in d. Geſchſt. d. Bl. 1611 Schän möbl. 2. z. vm. Bahnhof⸗ platz 9, 3 Trepp. * 1597 dul mäbl. Zim. zu verm. 5593 'beiſtand Anton D Alleinſteh. geb. Frau(Rentner.) ſucht geräumige --.-Wohng. m. Balkon, evtl. Bad z. 1. 9. zu mieten. Angeb. u. V 133 an d Geſchſt. (penſ. Stadtarb.) ſucht. 1. Okt J ferme Ammer m. Küche mit Abſchluß. Angeb. erbet. u. C65 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 1605 * da indenhertli bend Hen Ilafurgarlen Heute wiede 5 MViener Stimmunossdnge — — — Haſt du ein Zimmer zu vermieten Auch eine Wohnung anzubieten Und möchteſt deinen Hund verkaufen Du ſuchſt ein Fahrrad, willſt nicht laufen Dir ging der Ehering verloren Euch wurden Zwillinge geboren— All dieſe Sorgen, Wünſche, Schmerzen, Sie fallen dir beſtimmt vom Herzen Befolg du nur den guten Rat Gib auf ein Zeitungsinſerat. Aelter. Gbepaar d. U * 2 3 2 8 Sdlami- und Zervelatwurst.. 125 f 503 Bierwurs tet 15 9 30 3 Mettwurs e 25 f 953 Krakauer 35 97 20 Ochsenmaulsaat.. bose 40, 55 b. 78 Beamtin ſu cht Ammer und Küche zum 1.., möal. zentr. Lage.— Ang. u. D K 7 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 5587 Käufgesüone FFFFFF Alteisen Altmaterial AlteMaschinen Motoren usw. kauft gegen Kaſſe Heinrich Krebs, Pettenkoferſtr 8 Feruſpr 33 17 Sog ſowie Bücher⸗ ſchränke a Stahl nebſt Büromöbel zu kauf. geſucht. Ang. u. D D 66 U 1. 13. Schwab 1604 Unterricht Sime LEBENC. MI TEI: Saure 0 Für heiße Tage! pfeffermin:. Kolle. 03 rops 3 Himbeefen gut gesäuert.. 125 f Eisbon bons 123 g Sommermischung.. 125 f Pfefferminz-Fondants.. 125 g Früchtwaffenn 125 g Rollen 1 501 7 518 22 523 223 ecrems- Schokolade 5 verschiedene Geschmackssorten E 00K dee 18 1122 7 Stause limonade n An.-besdhn. fl. 8. Gl.. 1 3 2itronens gruß... Flasche 80 Orangeade-Sgrup.. 500 f 80 Himbeer- Stun. 500 f 63 Apfelsaft. Liter Flasche o. Glas. 38 Weiger Traubensaft Liter Fl. o. Gl..33 Deutscher Wermut... Liter 73 Somadourkäse 20 9 F. l I. 5 Camemberttäse 500% F. l I... Schecftel 85 20 Lassenschrank f o. d. Geſchäftsſt. Inländ. Kartoffeln, gebe.(io 12 3 Neue Fetiheringe Matjesheringe[Küönthausware) pikandeiten Fellherlnge in Tomatensoße Bratheringe in Burgundertunke.. bos 40 Filei-Fellheringe bose 20 und 45 Oelsardnen. bose 20, 30, 40, 45. 50 Sbelachs In Scpelben(Lachsersat).. Hoge 50 4 Schwelzerhase 45% F. l. I. 125 f 825 Münsterkäse 45 /. F.. I. 125 N 20 3 Delikateg-LImburger o, Finde 20% F. I. I. 125 97 40 Allgäuer Stangenkäse 20 /, F. I. I.. 125 f. J 4 . öllek 24.3 Sten b . Stüc 2 . 0088 20 5 desen h peisequark 500 gr. Becher 25 Spelsequark m. Sahnezusat, 200% feß.., b„ 250 gl-Becher 25 2 V 2 3 900 Ra bat t mlt Ausnahme der mit x bezelchnsten Artikel. Rechnen sie doch einmal nachi: Eine Parzelle ist nicſit leut, ſam besten sucht man sie dutch eine VH NMleinanzeige, der Baumeister ist bald gefunden und wenns* langt, nimmt man eine Hypotheh ſdurchi den Celumai l de, NME zu niedrigem Zinsfuß). Für alle diese Ausgaben fallt ein ganzes Leben lang die Miete forl. Häuser bauen ic, wie klich billig geworden, dafur sorgl schon de, Staat. Ci für das„Drum und Dran“ sorgen die billigen Neinanselgen in des gui verbreileten Neuen Mannſieimes Ceiti lib: eigen in der Neuen Mannhe Geld nici imer Jeifun! r c c „ n n