168 eue Mannheimer Seiten Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R J.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 grſchelnungswelſe Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: tel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren chäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Ges Je if 0 Pia. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr. 13, Fiſcherſtr. L Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für fernn Einzelpreis 10 Pf. Anzeige dennig, 79 mm breit gamilten⸗ und Klei. veiſe. Allgemein gültig iſt die Hel Zwangsvergleichen oder Konkur at gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Haben, an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Norgen⸗Ausgabe Au. B Montag. 15. Auguſt 1938 140. Jahrgang Nr. 372 Condor gli Neupork-VBerlin in 19.54 Stunden Gewaltige Erfolge der deutſchen Fliegerei der Abflug in Neuyork — Berlin, 14. Auguſt. Das deutſche Großflugzeug„Condor“ iſt am Sams⸗ lag um 14.03 Uhr ME vom Floyd⸗Benett⸗Flug⸗ platz zum Rückflug nach Berlin geſtartet. Dem Abflug zur Heimreiſe nach Berlin wohnten mehr als 1000 Menſchen bei, die den kühnen Fliegern einen herzlichen Abſchied bereiteten. Das Großflug⸗ zeug umkreiſte das Flugfeld und ſteuerte wenige Minuten ſpäter der Morgenſonne zu. Beim Start herrſchte klares Wetter. Die Brennſtoff⸗Auffüllung war um acht Uhr Meuyorker Zeit) beendet. Der Start ſelbſt bildete kotz der großen Brennſtofflaſt der Maſchine ein voll⸗ endetes Manßver. Sehr raſch gewann die Maſchine 200 m Höhe, um ſich dann über dem Platz kreiſend noch höher zu ſchrauben und fünf Minuten, nachdem ſie vom Boden abgekommen war, etwa 350 Meter über dem Eröboden den Blicken der Zuſchauer zu entſchwinden. Die genaue Startzeit wurde mit 9 Uhr 2 Minuten 50 Sekunden Neuyorker Zeit ge⸗ ſtoppt(1402,50 MEZ). Flugkapitän Henke und ſeine drei Kameraden waren erſt eine Stunde vor dem Start auf dem Hloyd⸗Benett⸗Flugplatz erſchienen, wo ſie einige Worte für den deutſchen Rundfunk ins Mikrophon ſprachen. Dann begaben ſie ſich ſofort zu den Hal⸗ len, wo die„FW 200“ reiſefertig und mit warmge⸗ laufenen Motoren ſtand. Bruno Heß, der Meteoro⸗ loge des deutſchen Katapult⸗Schiffes„Frieſenland“, unterrichtete noch Flugkapitän Henke über die Wet⸗ terbedingungen der Strecke. Sie lauteten günſtig für Neuyork und Deutſchland ſelbſt, während jedoch über dem Atlantik ſchlechtes Flugwetter zu erwarten ſei. Die Condor⸗Maſchine mußte für den Hauptteil des Rückfluges mit Regen und tiefhängenden Wol⸗ ken rechnen. Brund Heß hatte eine genaue Karte vorbereitet, auf der zwei Wege eingezeichnet waren — der erſte, der einen größeren Bogen beſchreibt, iſt der gleiche, den der„Condor“ auf dem Hinflug be⸗ nutzt hatte, der zweite verläuft etwas ſüdlich hier⸗ bon. Auf den Rat des Meteorologen entſchied ſich Henke für die letztere Strecke, auf der das Wetter vorausſichtlich etwas beſſer ſein wird. Die FW 200“ hat insgeſamt 2400 Gallonen Brennſtoff an Bord. An Lebensmittelvorräten für die Beſatzung wurden belegte Brote, Tee, Kaffee, Tomatenmark und gekochte Eier eingepackt. Die bewährte Beſatzung beſteht wieder aus Alfred Henke und Rudolf von Moreau als Flugzeugführer ſowie aus Walter Ko⸗ her und Karl Dierberg, die ihren Dienſt als Flug⸗ zeugfunker und Funkermaſchiniſt verſehen. Der 3öjährige Flugkapitän Henke wurde am 22. November 1902 in Groß⸗Juſtin geboren und hat eine lungfährige Praxis im Ueberſee⸗Luftverkehr hinter ich, Von 1929 bis 1935 war er bei der ſüdamerika⸗ niſchen Luftverkehrsgeſellſchaft„Scadta“ tätig, eine Zeit, die für ihn eine gute Vorbereitung für den Groß⸗ und Ueberſee⸗Luftverkehr war. Nach ſeinem Eintritt in die Deutſche Lufthanſa, der am 1. Auguſt 4035 erfolgte, fand er im Südatlantik⸗Flugdienſt Verwendung. Neben einer zwölfmaligen Ueber⸗ guerung der Südatlantik⸗Poſtſtrecke der De hat er niermal den Nordatlantik überflogen. Seine großen Erfahrungen im Ozeanluftverkehr fanden durch ſeine Ernennung zum ſtellvertretenden Atlantikflug⸗ hetriebsleiter der Lufthanſa ihre Anerkennung. Hauptmann von Moreau, der am 8. Februar 1910 in München geboren wurde, iſt ſeit 1937 Hauptmann der Luftwaffe. Nach einem Beſuch der echniſchen Hochſchulen in München und Prag iſt er eit 1054 fliegeriſch tätig. Seine großen Erfahrungen im Weitſtreckenflug konnte er beſonders im vergan⸗ genen Jahr beweiſen, als er als Flugzeugführer des dreimotorigen Junkers⸗Großflugzeuges„J 52“ dem Leiter der Junkerswerke Dr. Koppenberg einen Flug rund um Afrika unternahm. Zum erſten 8 ale wurde damals mit einer großen deutſchen Ver⸗ ehrsmaſchine Belgiſch⸗Kongo und Franzöſiſch⸗Weſt⸗ Arika überguert. Hauptmann von Moreau war Sedonnanzofftzier des Staatsſekretärs der Luftwaffe eneral der Flieger Milch und iſt jetzt Angehöriger es Techniſchen Amtes des Reichsluftfahrtmini⸗ teriums. 8 b dritte Mitglied der Beſatzung, Walter Kober, unnte während des Hinfluges am 11. Auguſt ſeinen 5 Geburkstag feiern. Nachdem er ſchon früher bei er Lufthanſa tätig war, zog es ihn nach der Macht⸗ übernahme, als die Luftfahrt ihren ſtolzen Aufſtieg erlebte, wieder zu ſeiner alten Tätigkeit zurück. Seit dem 1. Oktober 1933 iſt er wieder als Funker in den Verkehrsflugzeugen der Deutſchen Lufthanſa be⸗ ſchäftigt. Walter Kober hat neben anderen großen Flügen auch viermal den Südatlantik überquert und konnte gerade hierbei reiche Erfahrungen ſammeln. Paul Dierberg, das vierte Beſatzungsmitglied, kam vor zehn Jahren zur Lufthanſa und iſt hier ſeit dem 1. Juli 1934 als Funkmaſchiniſt tätig. So⸗ wohl auf den Lufthanſa⸗Poſtflügen von den Damp⸗ fern„Bremen“ und„Europa“ als auch auf der Süd⸗ atlantikſtrecke zwiſchen Afrika und Braſilien konnte ſich Paul Dierberg auf den jetzigen Flug vorberei⸗ ten. Er hat insgeſamt 53mal den Ozean überquert und gehört daher zu den erfahrenſten Funkmaſchi⸗ niſten der Deutſchen Lufthanſa. Vorwärts auf dem Wege der Entwicklung des Flugweſens Abſchiedsworte des Außenminiſters von USA In der Preſſekonferenz nahm der amerikaniſche Außeuminiſter Hull Gelegenheit, mit dem Hiuweis auf den Rückflug des„Condor“, der Mannſchaft freundliche Abſchiedsworte zu widmen. Der Außen⸗ miniſter ſtellte die Bedeutung dieſer hervorragenden Leiſtung heraus und erklärte u..:„Ich bin wie meine Landsleute ſehr tief von dieſer Leiſtung beein⸗ druckt worden. Sie iſt fraglos ein großer und wert⸗ voller Erfolg. Der Flug ſtellt einen realen Beitrag zur Förderung der äronautiſchen Wiſſenſchaft dar und iſt ein weiterer Schritt vorwärts aaf dem Wege der Entwicklung des Flugweſens. Natürlich ver⸗ folgen wir all Ihren Rückflug nach Deutſchland mit größtem Intereſſe und wünſchen von ganzem Herzen eine glückliche Ankunft.“ Die Standortmeldungen Das Flugzeug„Condor“ gab regelmäßig Mel⸗ dungen ſeines Standortes und des Flugverlaufs. Das Flugzeug flog darnach zeitweiſe in über 4000 Meter Höhe. Die erſten 2200 Km- wurden mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 816 Km. in der Stunde zurückgelegt. Die Standortmeldungen der letzten Etappe. Ueber den Flug des„Condor“ von Neuyork nach Berlin trafen im Laufe der Nacht und am Sonn⸗ tag früh folgende Standortmeldungen in der Reichs⸗ hauptſtadt ein: 23.00 Uhr MG.: 49,35 Grad Nord, 38.00 Grad Weſt. Wir fliegen 4000 Meter über den Wolken. 24.00 Uhr MG.: 50.17 Nord, 34.05 Weſt.„Condor“ fliegt in 4000 Meter über den Wolken, geſchloſſene Wolkendecke. .00 Uhr ME.: 51.37 Nord, 28.35 Weſt.„Condor“ fliegt in 4000 Meter über den Wolken. Die Hälfte des Ozeanweges von Feſtland zu Feſtland iſt be⸗ wältigt. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit iſt in den letzten Stunden geſtiegen und beträgt zurzeit 330 Km) Std. Die bis jetzt zurückgelegte Strecke beträgt rund 3600 Kilometer. f .00 Uhr Mz.: 52.33 Nord, 23.20 Weſt. Flug⸗ höhe über 4000 Meter Höhe. .30 Uhr MGEzZ.: 53.12 Nord, 18.40 Weſt. Fliegen zwiſchen Wolkendecken in 4000 Meter Höhe. .00 Uhr ME.: 53.11 Nord, 14.32 Weſt. Höhe 2000 Meter wegen Vereiſungsgefahr. Noch ca. 350 Kilometer von der iriſchen Küſte entfernt, ſo daß die Maſchine alſo vorausſichtlich gegen 5 Uhr Feſt⸗ land unter ſich haben wird. .40 Uhr MEzZ.: Paſſierten um.40 Uhr ME3. Clare⸗Island. .00 Uhr MGE3.: Angleſey erreicht. Fliegen über den Wolken in 2000 Meter Höhe. 7 Uhr Mz.: Ueber Kingsley. Noch etwa 950 Kilometer, ſo daß die Landung des Flugzeuges vor⸗ ausſichtlich gegen 10 Uhr in Tempelhof erfolgen wird. .00 Uhr MéE3.: Befinden uns über Ymuiden. Das Flugzeug hat bis Berlin noch etwa 600 Kilo⸗ meter zurückzulegen. Die Landung in Berlin Der„Condor“ überflog am Sonntagvormittag um 9 Uhr 57 Minuten den Berliner Flughafen und landete kurz darauf. 19 Stunden 54 Minuten Der Rückflug von Neuyork nach Berlin erfolgte alſo in der neuen Rekordzeit von 19 Stunden und 54 Minuten. Auf dem Flughafen Tempelhof Der deutſche Rundfunk hatte der Bevölkerung in Zwiſchenräumen von je einer Stunde die Standort⸗ meldungen des Ozeaufluges mitgeteilt. Am Sams⸗ tagabend aber hatten ſich die Berliner in der An⸗ nahme zur Ruhe begeben, daß die Ankunft erſt in den Mittagsſtunden erfolgen würde. Nur die Früh⸗ aufſteher erfuhren am Sonntagmorgen, daß das Flugzeug bereits um 8 Uhr die holländiſche Küſte er⸗ reicht hatte und ſich mit einer Schnelligkeit von etwa 350 Stundenkilometer der Reichshauptſtadt näherte. Von 8 Uhr früh ab ging ein leichter Regen über Berlin nieder, der um 9 Uhr von einem tüchtigen Regenſchauer abgelöſt wurde. Trotzdem fanden ſich zu dieſer Stunde bereits Zehntauſende begeiſterter Berliner ein, die den Fliegern einen herzlichen Empfapg bereiten wollten. Die Straßen, durch die die Fahrt der Flie⸗ ger vom Flughafen zum Haus der Flieger gehen ſollte, waren mit dichten Menſchenmauern beſetzt und trugen reichen Flaggenſchmuck. a Auf dem Flughafen Tempelhof herrſchte ein ſonſt am Sonntagmorgen ungewöhnlich reges Leben. Schon bald nach 9 Uhr trafen die offiziellen Per⸗ ſönlichkeiten ein. Die Angehörigen der Beſatzungs⸗ mitglieder warteten ſchon etwa von 8 Uhr ab, und zu ihnen geſellten ſich viele Kameraden der Ozean⸗ flieger. Zwiſchen dem Hauptflugſteig und dem Rollfeld war ein Podium errichtet worden, das von deutſchen und amerikaniſchen Flaggen und zahlreichen Lor⸗ beerbäumen eingerahmt war. Gegen.30 Uhr erſchien als Vertreter des Reichsminiſters der Luftfahrt der Staatsſekretär im Reichsluftfahrtminiſterium Ge⸗ neral der Flieger Milch in Begleitung zahlreicher hoher Offiziere der Luftwaffe, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, der Berliner Oberbürger⸗ meiſter Stadͤtpräſident Dr. Lippert, ferner zahlreiche führende Männer des NS und aller Parteiglie⸗ derungen und viele, viele andere Perſönlichkeiten. Gegen.45 Uhr kam auf dem Flughafen der Kraftwagen der amerikaniſchen Botſchaft an, dem der Botſchafter der Vereinigten Staaten, Mr. Wilſon, ſowie der Luftfahrt⸗ und Militärattaché entſtiegen. (Fortſetzung auf Seite 2) Marſchall Balbo vom Führer empfangen Beſuch auf dem Oberſalzberg anb. Berchtesgaden, 14. Aug. Der Führer empfing am Samstagnachmittag im Berghof auf dem Oberſalzberg bei Berchtesgaden Luftmarſchall Italo Balbo. Im Anſchluß an den Empfang fand in der Halle des Führerhauſes ein Tee ſtatt, an dem außer dem Führer und Marſchall Balbo die Begleiter des Mar⸗ ſchalls und eine Reihe deutſcher Perſönlichkeiten teil⸗ nahmen. 5 Von italieniſcher Seite waren u. a. anweſend Ge⸗ neral Brigandi, Generalkonſul Baron Scola Came⸗ rini, Oberſt Cagna ſowie der italieniſche Luftattache in Berlin, General Liotta. Von deutſcher Seite wa⸗ ren u. a. zugegen General der Flieger Sperrle, General der Artillerie Ritter von Schobert, Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach, ferner der deutſche Luftattache in Rom, Generalmajor Freiherr von Bü⸗ low, und Oberſtleutnant von Waldau, ſowie die per⸗ ſönlichen und militäriſchen Adjutanten des Führers. Luftmarſchall Balbo auf der Rückreiſe nach Italien dnb. München, 14. Auguſt. Im Anſchluß an ſeinen Beſuch beim Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf dem Oberſalzberg unternahm der italieniſche Luftmarſchall Italo Balbo eine Fahrt auf dem Tegernſee und trat von hier aus mit dem Zuge die Heimreiſe nach Ite⸗ lien an. wieder i Berlin gelandet Freiwillige Aufrüſtung Polens (Von unſerem Warſchauer Sonderberichterſtatter) — Warſchau, im Auguſt 1988. In den letzten Monaten findet faſt jeden Soni⸗ tag in einer oder auch in mehreren Garniſonſtädten Polens gleichzeitig die feierliche Uebergabe von Maſchinengewehren, Waffen und Kriegsgerät der verſchiedenſten Art, öfters auch von Flugzeugen an die einzelnen Truppenteile der polniſchen Armee ſtatt, die aus Sammlungen einzelner Berufsorgani⸗ ſationen, Verbände, Belegſchaften von Induſtrie⸗ werken, Firmen und auch von Schulkindern an⸗ geſchafft wurden. Da Polen bei ſeiner gegenwärtigen Finanzlage außer den im Staatshaushalt vor⸗ geſehenen Mitteln weder neue Anleihen noch Kre⸗ dite für die Aufrüſtung aufwenden kann, ſo hat man den Ausweg gefunden, ſtatt einer allgemeinen Steuererhöhung oder Einführung einer neuen Steuer die Bevölkerung zu freiwilligen Spenden für die, Aufrüſtung aufzufordern. Man erreicht zweierlei damit: die Verbundenheit des polniſchen Volkes mit der Armee wird geſtärkt, und der patriv⸗ tiſche Sinn auch des Teiles der Bevölkerung, der parteipolitiſch in Oppoſition zur Regierung ſteht, hat Gelegenheit, ſich im Sinne der Staatserhaltung und Staatsbejahung auszuwirken. So hat z. B. die nationaldemokratiſche Zeitung „Kurjer Poznanſki“ in ihrem Leſerkreis die Mittel zum Ankauf einer ganzen Flugzeugſtaffel geſammelt. Ein anderes Beiſpiel: Schulkinder haben die Mittel zum Ankauf von Kavallerieſäbeln aufgebracht, weil es für ein MG. oder andere Waffen nicht gereicht hat. Daß dieſe Aktion durch die paramilitäriſchen Verbände und durch die einzelnen Korpskommandos zielbewußt gelenkt wird, braucht nicht beſonders be⸗ tont zu werden. Außer dieſen Sachſpenden werden aber auch durch Sammlungen die Mittel für den Nationalverteidi⸗ gungsfonds(FON) und den Seeverteidigungsfonds (FOM) aufgebracht, über die der Oberſte Verteidi⸗ gungsrat Polens verfügt. Ein U⸗Boot ſowie mehrere Schnellboote werden ganz aus den Mitteln des FOM gebaut. Daß dieſe Aktion nicht einſchläft und immer weitere Kreiſe zieht, dafür wird ſchon von den Sta⸗ roſten und Wojewoden geſorgt, und überdies bietet ſich hierbei eine günſtige Gelegenheit, einen Orden zu erwerben, und„die Polen lieben nun einmal Dekorationen“, hat der Miniſterpräſident Sklad⸗ kowſki vor dem Parlament erklärt, als er eine neue Auszeichnung einführte. Dieſe Freiwilligkeit der Aufrüſtung knüpft an oͤiſe Tradition des polniſchen Heeres aus ſeiner Ent⸗ ſtehungsgeſchichte an. Waren es doch die Freiwilli⸗ gen der Polniſchen Legion und der geheimen Mili⸗ tärorganiſation, POW genannt, aus dem Weltkriege, die den Kern der neuen polniſchen Armee bildeten. Man ſpricht viel von der 1. Legionsbrigade Joſef Pilſudſkis und weiß auch die Hallerarmee zu nen⸗ nen. Weniger bekannt iſt, daß außer den polniſchen Abteilungen in der franzöſiſchen Armee, die ſpäter die Zelle der Hallerarmee bildeten, im September 1914 auch auf ruſſiſcher Seite eine polniſche Legion geſchaffen wurde. Den Anlaß hierzu gab die Bil⸗ dung der polniſchen Legionen auf ſeiten der Mittel⸗ mächte. Bildlich geſprochen, kämpften Polen gegen Polen um ein freies Polen. Daß es ſo kam, lag daran, daß in gewiſſem Sinne ſich ſchon damals die⸗ ſelbe Spaltung innerhalb des polniſchen Volkskör⸗ pers geltend machte, wie ſie auch heute noch beſteht. Pilſudſki und ſeine Getreuen ſowie alle linksorien⸗ tierten Polen ſahen im Zarentum und im ruſſiſchen Staat den größten Gegner eines neuen Polen und ſchlugen ſich deshalb auf ſeiten der Zentralmächte, von denen ſie eine gerechtere Behandlung der Polen⸗ frage erwarteten, als von dem in Kongreßpolen mit der Knute herrſchenden Rußland. 5 Anders die Nationaldemokraten und ihr Führer Roman Dmowſki. Dieſe ſahen in Deutſchland und ſeinem Verbündeten den verhaßten Erbfeind und hofften auf Grund ihrer panſlawiſtiſchen Einſtellung mit Hilfe Frankreichs, ihres Gönners, ein Polen von Rußlands Gnaden zu erhalten. Nach ihrer Anſicht „ſchlugen ſich alle polniſchen Soldaten, die gegen die Deutſchen, Oeſterreicher, Ungarn und Türken fochten, welche Uniform ſie trugen, für ein neues Polen.“ Als dann in Verſailles die Grenzen des neuen Polen gezogen wurden— nur im ſüdweſtlichen und ſüdöſtlichſten Zipfel wurde keine genaue Abgrenzung vorgenommen— und Polen ſich vor dem Bolſche⸗ wismus zur Wehr ſetzen und den Ukrainern früher polniſche Staatsgebiet abringen mußte, da fanden ſich die ioͤeologiſch getrennten Truppen unter der gleichen Fahne des weißen Adlers zuſammen und kämpften unter dem Oberbefhl des„Kommandanten“ Pilſudſki, der zu jener Zeit auch der Staatschef war. Ehe Polen ſein Wehrgeſetz bekam, beſtand die ganze 1 2 2. Seite/ Nummer 372 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe „und kriegsfreiwillige] die d g nder an der Weichſel“, mit erringen halfen. Da durch das neue Wehrgeſetz in Polen alle Män⸗ ner, und bis zu einem beſtimmten Grade auch die Frauen, in irgendeiner Form der Landesverteidi⸗ gung dienen müſſen, tritt jetzt das Freiwillige eben in der Form der eiſtung oder Spende für die als notwendig erkannte Aufrüſtung in Erſchei⸗ nung. Durch die Freiwilligkeit wird einem bedeut⸗ ſamen Charakterzug der Polen Rechnung getragen, und die Hoffnungen, die man in dieſe freiwilligen Abgaben ſetzte, ſind nicht enttäuſcht worden. Aller⸗ dings darf nicht überſehen werden, daß in vielen Fällen ein mehr oder weniger ſanfter Druck ausge⸗ übt wird, wenn ſich Poſt⸗, Eiſenbahn⸗, Finanz⸗ oder Kommunalbeamte oder Angehöirge einer Innung, Genoſſenſchaft uſw. zu einer„freiwilligen“ Beſteue⸗ rung für die Aufrüſtung entſchließen. Die Freiwilligkeit des Kriegsdienſtes iſt in Polen noch in einer Form erhalten geblieben: in den par a⸗ militäriſchen Verbänden. Gewiß, die Verbände der Reſerveoffiziere, Reſerveunteroffiziere und Reſerviſten haben vom Staate vorgezeichnete Aufgaben erhalten. Neben ihnen beſtehen noch an⸗ dete Verbände wie der Schützenverband, der Ver⸗ band ehemaliger Hallerſoldaten, der Aufſtändiſchen⸗ verband in Oſtoberſchleſien, die, unter Anleitung von Offizieren und Unteroffizieren der Armee, mili⸗ täriſche Ausbildung leiſten und im Ernſtfall ſofort verfügbare Abteilungen bilden. Nicht zu vergeſſen ſind auch die polniſchen Soldatenanſiedler in den Oſtgebieten Polens, die als Reſerviſten dem Grenz⸗ ſchutzkorps zugeteilt ſind und binnen wenigen Stun⸗ den unter die Waffen treten können. Auch dieſe Reſerviſten unterwerfen ſich, neben ihren bbliga⸗ toxiſchen Waffenübungen, einer weiteren freiwilligen militäriſchen Ausbildung. (Fortſetzung von Seite 1) Ankunft und Begrüßung Wenige Minuten vor 10 Uhr erſchien das vier⸗ motorige Flugzeug am nordweſtlichen Himmel. Die Fliegerkapelle ſetzte mit dem Präſentiermarſch der Flieger ein, U.57 Uhr war die Condor⸗Maſchine unmittelbar über dem Podium. Ein Sturm der Begeiſterung und Freude brauſte gen Himmel. Noch eine Schleife über dem Flughafen— dann ſetzte das große Flugzeug, an deſſen Steuer man Flugkapitän Henke erkannte, zu einer müheloſen und glatten Landung an. Die Leiter wurde angelegt und auf ihrer ober⸗ ſten Sproſſe ſtand laut Vorſchrift der Zoll⸗ beamte, um von den Ozeanfliegern die Erklärung entgegen⸗ zunehmen, daß ſie keine zollpflichtigen Waren mit⸗ gebracht hätten. Brauſende Heilrufe und Tücherſchwenken be⸗ grüßte aufs neue die vier Beſatzungsmitglieder, als ſie der Kabine entſtiegen. Den erſten Willkom⸗ mensgruß hatte man den Angehörigen der Flieger überlaſſen. Ihnen ſchloſſen ſich dann Staatsſekretär Milch, Bürgermeiſter Dr. Lippert, Präſident von Gronau, der amerikaniſche Botſchafter und alle übrigen Ehrengäſte, die Vertreter der Lufthanſa und die Kameraden an. Eine Fülle von Blumen⸗ ſträußen wurde überreicht. Armee aus Freiwilligen Regi: r waren e o Die Flieger und ihre Angehörigen wurden dann zu dem hohen Podium geleitet. Hier hielt im Auf⸗ trage des Reichsminiſters der Luftfahrt und zugleich im Namen der geſamten deutſchen Luftfahrt Staats⸗ ſekretär Milch die Begrüßungsanſprache, in der er nach Worten des Willkommens ausführte, daß dieſe vier Männer zum erſten Male in der Geſchichte der Luftfahrt einen Ohnehalſflug von der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches nach Neuyork und wieder zurück ausgeführt hätten. Dieſe erſtmalige Leiſtung in der Luftfahrt müſſe um ſo höher bewertet werden, als ſie mit einem im Flugfernverkehr eingeſetzten nor⸗ malen Flugzeug durchgeführt wurde. Dieſer Flug iſt in aller Stille vorbereitet, ohne große vorherige Ankündigungen. Urſprünglich ſei ein Flug um die Welt geplant geweſen. Der Welt⸗ flug ſei jedoch nach dem Fluge des Amerikaners Hughes aufgegeben worden und man habe dann den Ohnehaltflug Berlin—Neuyork und zurück unter⸗ nommen. Dieſes Vorhaben ſei faſt auf die Minute genau ausgeführt worden. Vom Flughafen zum Haus der Flieger Nach der Feier im Flughafen ſetzte ſich die Wagen⸗ kolonne in Bewegung. Sie nahm ihren Weg durch ein nach vielen Zehntauſenden von Volksgenoſſen gäöhlendes Spalier und durch feitlich geſchmückte Straßen. Ueberall auf dieſem Wege umbrandete der Jubel der Volksmaſſen die deutſchen Ozeanflieger. Die Abſperrketten wurden mehrfach durchbrochen und eine rieſige Zahl von Blumenſträußen in die Wagen geworfen. Im Haus der Flſeger Im Feſtſaal des Hauſes der Flieger fand eine herzliche Ehrung der Ozeanflieger im Kreiſe der of⸗ fiziellen Perſönlichkeiten, ihrer Kameraden und ihrer Angehörigen ſtatt. Präſident von Gronau ſprach nochmals Worte der Begrüßung und wies darauf hin, wie ungeheuer die Aufgaben der Luftfahrt in den letzten Jahren gewachſen ſind. Dieſer doppelte Ozeanflug ſei ein Markſtein in der Geſchichte der Luftfahrt. Wenn die Flieger auch in Amerika er⸗ klärt hätten, daß ſte nur geleiſtet hätten, was Hun⸗ derte und Tauſende ihrer Kameraden gerne auch ge⸗ tan hätten, ſofern ihnen die Mittel dazu an die Hand gegeben worden ſeien, ſo müſſe doch hervor⸗ gehoben werden, daß dieſe vier Männer die Kraft und die Energie aufgebracht, daß ſie ſich durchgeſetzt hätten, um dieſe Möglichkeiten in die Hand zu be⸗ kommen und ihr Vorhaben durchzuführen. Aus der Hand des Präſidenten von Gronau nah⸗ men die Flieger je ein Erinnerungsgeſchenk des Aero⸗Clubs in Geſtalt einer ſilbernen Schale in Empfang. Der Glückwunſch des Führers an die deutſchen Ozeanflieger Der Führer ſandte an die erfolgreichen deutſchen Ozeanflieger folgendes Telegramm: „An die Beſatzung der DAC ON, Berlin, Haus der Flieger. Zu Ihrem glänzenden Erfolg ſpreche ich Ihnen meine Anerkennung und herzliche Glück⸗ wünſche aus.(gez.) Adolf Hitler.“ Tſchechiſches Verkehrsflugzeug i bei Offenburg abgeſtürzt Im Nebel gegen den Verg geflogen 16 Tote dnb. Karlsruhe, 14. Auguſt. Am Samstag gegen 11.30 Uhr verunglückte ein Berkehrsflug zeug tſchecho⸗flowakiſcher Nationalität der Strecke Prag Straßbarg Paris bei Durbach in der Nähe von Offenburg. Das Flugzeug iſt bei ſchlechtem Wetter niebrig geflogen und dabei im dichten Nebel gegen die Bergkuppe des Buchwalder Kopfes geraten, abgeſtürzt und nach dem Auſſchlag verbrannt. Nach den neueſten Feſtſtel⸗ lungen fanden dabei 16 Perſonen den Tod. Die„Badiſche Preſſe“ ſchreibt zu dem Unglück noch: Das ſchwere Unglück ereignete ſich auf der ſogenann⸗ ten Buchwaldhöhe, einem 660 Meter hohen Ausläufer des Nordſchwarzwaldes. Die Unfallstelle iſt weithin abgeſperrt von Polizei und Sanitätsperſonal aus Durbach, der Unfallplatz bietet einen grauenhaften Anblick. Die Maſchine iſt allem Anſchein nach in die Bäume der Gipfelhöhe geraſt, explodiert und bei⸗ nahe völlig verbrannt. Bewohner im Tal hörten kurz nach 11 Uhr vor⸗ mittags in dickem Nebel das Motorengeräuſch eines nahenden Flugzeuges und bald darauf zwei dumpfe Detonationen. Hierauf machten ſich zwei junge Bauernburſchen auf die Suche, erſtiegen im unweg⸗ ſamen Gelände die Höhe des Buchkopfes, wo ſie das verunglückte Flugzeug vorfanden. Bei ihrem Ein⸗ treffen lebten von den Fahrgäſten und Beſatzungs⸗ mitgliedern der Maſchine noch zwei Perſonen; ein Mann, der kurz darnach verſchied, und die Stewardeß, die mit ſchweren Brandwunden an den Füßen 10 Meter entfernt aufgefunden wurde. In einem aus dem Flugzeug geſchleuderten Sitz transportierten die Burſchen die Verunglückte ins Tal, wo ſie von dem ſofort herbeigerufenen Sanitätsauto nach Offenburg ins Krankenhaus gebracht wurde. Es handelt ſich bei den Paſſagieren um Franzoſen, Engländer und Tſchechen. Die ebenf ills tote drei⸗ köpfige Flugzeugbeſatzung iſt tſchechiſcher Nationalität. Die noch lebende Stewardeß iſt die 23jährige Maria Kreutter aus Wien. Im Offenburger Krankenhaus mußten ihr beide Beine abgenommen werden. Die Ueberreſte der 16 Toten wurden in Offenburg aufgebahrt. Die Luftlinie„Air france“ fonnte auf Grund ihrer Liſten die Namen der Toten feſtſtellen. Nuntimans Arbeit in der Tſchechel Empfayg einer ſudetendeutſchen Wirtſchaftsabordnung Neue Proben iſchechiſchen Haſſes dnb. Prag, 14. Auguſt. Das Sudetendeutſche Preſſeamt teilt mit:„Heute, Samstag, 13. Auguſt, 11 Uhr vormittags, empfing Lord Runeiman mit den Herren ſeines Stabes Re⸗ präſentanten der ſudetendeutſchen Wirtſchaft, um ihre Meinung über die Lage der ſudetendeutſchen Wirt⸗ ſchaft zu hören. Die Beſprechung dauerte von 11 bis 13 Uhr. Die Wirtſchaftsdelegation ſetzte ſich zu⸗ ſammen aus Abg. Ingenieur Wolfgang Richter, Lei⸗ ter des SDp⸗Amtes der Induſtrie⸗ und Wirtſchafts⸗ organiſationen, Abg. Alfred Roſche als Mitglied der politiſchen Delegation, Theodor Liebig als Präſident des deutſchen Hauptverbandes der Induſtrie und Präſident der Induſtrie⸗ und Gewerbekammer in Reichenberg, Ingenieur Willi Weber als Vizeprä⸗ ſident des deutſchen Hauptverbandes der Induſtrie ſowie Anton Kieſewetter, Oberdirektor der„Kredit- anſtalt der Deutſchen“ und Vorſitzender des„Haupt⸗ ausſchuſſes für das ſudetendeutſche Geldweſen“. „Verzeihen Sie, daß ich deutſch schreibe“ Ein bezeichnender Prager Auktionskatalog. dnb. Bodeubach, 14. Auguſt. Die„Sudetendeutſche Tageszeitung“ ſchreibt: „Die Prager Briefmarkenhandlung V. Eckſtein— offenbar ein jüdiſches Unternehmen— bringt einen Auktionskatalog heraus, deſſen Text zweiſprachig— tſchechiſch⸗deutſch— gehalten iſt. An ſich iſt das ja von unſerem Standpunkt aus betrachtet eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß man ſich in Mitteilungen, die zur Kenntnis aller intereſſierten Kreiſe gelangen ſollen auch der deutſchen Sprache bedient. Aeußerſt bemerkenswert aber ſind die einführenden Worte, die der Verlag der Werbeſchrift voranſetzen zu müſſen gfaubt und die— offenbar für die tſche⸗ chiſchen Leſer beſtimmt— nicht ins Deutſche über⸗ ſetzt wurden. Dieſem Mangel kann abgeholfen wer⸗ den. Die Stelle lautet:„Der Katalog iſt auch für ausländiſche Kunden beſtimmt und aus dieſem Grunde iſt der Text tſchechiſch⸗deutſch, was Sie gütigſt entſchuldigen wollen.“ Daß man ſich erſt entſchuldigen muß, wenn man die deutſche Sprache anwendet, iſt ebenſo bezeichnend wie der Umſtand, daß dieſe„Ent⸗ ſchuldigung“ in einer Zeit ausgeſprochen wird, in der über das deutſch⸗tſchechiſche Problem an den höchſten Stellen beraten wird.“ Schwere Sorgen um Gebrauch der Mutterſprache zieht Mißhandlung nach ſich Polizei deckt tſchechiſche Strolche dnb. Prag, 14. Auguſt. Am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr wurde der Reiſende Erich Richter aus Modrau bei Prag in der Reſtauration des Prager Denis⸗Bahnhofs von einem Tſchechen tätlich angegriffen und ins Geſicht geſchlagen, weil er ſich mit ſeiner Schwägerin in deutſcher Sprache unterhielt. Richter verſagte ſich jede Erwiderung, er wandte ſich an den dienſthaben⸗ den Polizeibeamten. Dieſer Wachmann verwies ihn an das zuſtändige Polizeikommiſſariat. Dort wurde ihm aber keine Hilfe zuteil, man ſchickte ihn vielmehr zum Bahnhof zurück. Dort erklärte ihm der Wach⸗ mann, daß er nicht einſchreiten könne, da er gerade anderweitig beſchäftigt ſei, und er ſich außerdem wegen einer Ohrfeige nicht bemühen könne. Der Beamte weigerte ſich, die Perſonalien des Tſchechen ſicherzuſtellen, ſo daß der Mißhandelte Strafanzeige gegen Unbekannt erſtatten mußte. Paris läßt keine Franzosen Montag, 15. Auguſt 1939 r Das neue Feuerbeſtattungsrecht Nd. Berlin, 14. Aug. Der Reichsinnenminiſter hat unter Auf hebung der bisherigen Verordnungen die Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zum Feuerbeſtattungsgeſetz in einer neuen Verordnung zuſammengefaßt und in einigen Punkten geändert. Für Oeſterreich gilt dieſes Recht noch nicht. Die Verordnung beſagt u.., daß die vor Inkraft⸗ treten des Feuerbeſtattungsgeſetzes einem Feuerbe⸗ ſtattungsverein abgegebene eigenhändig unterſchrie⸗ bene Erklärung, durch die der Wille zur Jeuerbe⸗ ſtattung bekundet iſt, wirkſam bleibt, auch wenn ſie nicht eigenhändig geſchrieben iſt. Die Willensbekun⸗ dung kann widerrufen werden. Die Polizeibehörde des Einäſcherungsortes hat über alle genehmigten Feuerbeſtattungen ein Verzeichnis zu führen. Der Betrieb der Feuerbeſtattungsanlage unterliegt der Aufſicht der Polizei, der verantwortliche Leiter iſt ausdrücklich in Pflicht zu nehmen. Die Einäſcherung darf erſt erfolgen, wenn die ſchriftliche polizeiliche Genehmigung vorliegt, und dann iſt ſie innerhalb dreimal 24 Stunden vorzunehmen. Die Särge müf⸗ ſen aus dünnem Holz oder Zinkblech beſtehen und frei von Metallbeſchlägen ſein. In jeder Einäſche⸗ rungskammer darf jeweils nur eine Leiche einge⸗ äſchert werden. Vorher iſt ein durch die Ofenhitze nicht zerſtörbares Erkennungsſchild anzubringen. Die Ruhepflicht für Aſchenreſte beträgt 20 Jahre, wenn für die Erdͤbeſtattung im gleichen Ort ein Ruheort von 20 Jahren oder mehr vorgeſehen iſt. In allen übrigen Fällen iſt die Ruhefriſt mindeſtens auf den als Ruhefriſt für Erdoͤbeſtattungen vorgeſehenen Zeit⸗ raum zu bemeſſen. Auch in Italien zu viele Verkehrsunfälle Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 14. Auguſt. In den erſten vier Monaten dieſes Jahres ſind in Italien 443 Tote und 6740 Verletzte als Opfer des Straßenverkehrs gezählt worden. Wenngleich dieſe Ziffern gegenüber den gleichen Monaten des vorigen Jahres bereits eine Beſſerung darſtellen (im Vorjahre: 489 Tote und 7558 Verletzte in der gleichen Zeit. Insgeſamt im Jahre 1937: 2708 Tote und 40 357 Verletzte) ſo weiſt die Preſſe doch mit Entſchiedenheit darauf hin, daß die Zahl der Unfälle viel zu hoch ſei. Ein kleiner Bruchteil von Unfällen ſei im mo⸗ dernen Verkehr leider unvermeidlich, aber man müſſe angeſichts der genannten Zahlen die großen Maſſen der Wagenführer zu ſtreungerer Diſziplin erziehen. Strafen im Einzelfalle, und wenn ſie noch ſo ſchwer ſeien, könnten dem Uebel grundſätzlich nicht abhelfen. 172 3 1 scholf chr! nt Jute mehr nach Flalien reifen Allgemeine Paßſperre für Ausxreiſe nach Jtalien- Weſentliche Verſtärkung der Fremdenpolizei Drei Millionen Ausländer auf franzöſiſchem Voden Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 14. Auguſt. Miniſterpräſident Daladier hatte wieder eine län⸗ gere Ausſprache mit Außenminiſter Bonnet. In die⸗ ſer Sitzung wurde eine allgemeine Paßſperre für die Ausreiſe franzöſi⸗ ſcher Staatsbürger nach Italien beſchloſſen. In einer amtlichen Verlautbarung dazu erklärt der Quai'Orſay, daß Italien ſchon am 5. Auguſt die Ausreiſe nach Frankreich erſchwert habe. Sammelpäſſe für Reiſegeſellſchaften ſeien völlig abgeſchafft worden, und Perſonalpäſſe würden nur noch im Falle beſonderer Dringlichkeit aus⸗ geſtellt werden. Unter dieſen Umſtänden habe ſich Frankreich zu der„Retorſtonsmaßnahme“ entſchlie⸗ die engliſche Land wirtſchaft Abwanderung der Landarbeiter Verminderung der Anbaufläche Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 14. Auguſt. Die ſtändig größeres Ausmaß annehmenden Aus⸗ einanderſetzungen über das Schickſal der engliſchen Landwirtſchaft werden heute ergänzt durch eine Ver⸗ öffentlichung des Landwirtſchaftsminiſteriums, wo⸗ nach die letzte, Anfang Juni abgeſchloſſene Beſtands⸗ aufnahme einen neuen erheblichen Rückgang der landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiter und zugleich auch der An⸗ bauflächen zeigt. Die Zahl der Landarbeiter iſt gegenüber dem Vorjahre wieder um 42 400 auf rund 590 000 zurück⸗ gegangen, während die Anbaufläche um 152 000 Aexes auf 8,8 Millionen Acres zuſammengeſchrumpft iſt. Zwar iſt innerhalb dieſer Geſamtzahl der An⸗ bau von Weizen und Hackfrüchten etwas geſtiegen, aber das bedeutet nach Anſicht der Blätter keinen Ausgleich für die im großen und ganzen noch immer ſtark rückläufige Bewegung, die noch durch das An⸗ wachſen der Anbauflächene in allen weſteuropäiſchen Ländern unterſtrichen werde. Naturgemäß ſehen die Blätter die ganze Frage aus dem Geſichtswinkel eines Krieges, in dem Englands Lebensmittelzufuhr aug Ueberſee erheb⸗ lich eingeſchränkt werden würde, wenn ſie nicht ganz eingeſtellt werden müßte. Zwar hat die Re⸗ gierung erhebliche Nahrungsmittelmengen, wie Ge⸗ treide, Zucker und Fette aufgeſpeichert, nichtsdeſto⸗ weniger wird darauf hingewieſen, daß alle dieſe Vorräte zuſammen mit den in Privathand befind⸗ lichen Mengen für höchſtens drei Monate ausrei⸗ chen würden. Aus diefen Erwägungen heraus zei⸗ gen die vom Landwirtſchaftsminiſterium veröffent⸗ lichten Zahlen nach Anſicht der Preſſe erneut die dringende Notwendigkeit einer zielbewußten lamd⸗ wirtſchaftlichen Politik, ohne die jede Aufrüſtung immer nur etwas Halbes bleiben müßte. Englands Flugzeugauflträge an Kanada perfekt dnb London, 14. Auguſt. Wie der Leiter der britiſchen Luftfahrtmiſſion in Kanada Sir Hardman Lever einer Meldung aus Montreal zufolge bekanntgab, werden nunmehr Aufträge auf Lieferung eines beſti m m⸗ ten Flugzeug typs für die britiſche Luft⸗ waffe an die kanadiſche Flugzeuginduſtrie ver⸗ geben. Die einzelnen Flugzeugwerke Kanadas würden in der Weiſe zuſammenarbeiten, daß jedes Werk beſtimmte Einzelteile dieſes Typs herſtellt, die dann in einer an der Grenze zwiſchen Ontario und Quebee noch zu errichtenen Fabrik zuſammengeſetzt werden. Es iſt nicht bekannt, um welchen Flugzeug⸗ tpp es ſich handelt. Auch hat Lever nicht mitgeteilt, wieviel Flugzeuge auf dieſe Weiſe in Kanada in Auf⸗ trag gegeben worden ſind. ßen müſſen. Der Reiſeverkehr iſt damit alſo prak⸗ tiſch auf der franzöſiſch⸗italteniſchen Grenze völlig unterbunden. Der franzöſiſche Geſchäftsträger in Rom hat Freitag abend dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano von den franzöſiſchen Maß⸗ nahmen Mitteilung gemacht. N Gleichzeitig veröffentlicht der Innenminiſter Sarraut eine umfangreiche amtliche Mitteilung aus der hervorgeht, daß die Fremdenpolizei in Frankreich wieder einmal weſentlich verſtärkt werden ſoll. Die Zahl der Spezialabteilungen der Polizei wird von 15 auf 20 erhöht, Insbeſondere werden neue Fremdenpolizeibüros an der italieni⸗ ſchen und ſpaniſchen Grenze gebildet werden. Auch wird eine fliegende Grenzpolizei von 150 Mann organiſiert, die mit allen Mitteln der Motoriſie⸗ rung ausgeſtattet werden ſoll. Ihre Aufgabe iſt es, den heimlichen Grenzübergang nach Frankreich zu verhindern. Im Innern Frankreichs werden die Fremdenbüros ebenfalls verſtärkt. Das Ganze ge⸗ ſchieht auch für die Spionageabwehr. Die Tendenz der ganzen Maßnahme ſei, wie ſich der Innenmini⸗ ſter Sarraut ausdrückt, keineswegs die, daß Frank⸗ reich fremdenfeindlich werden wolle, aber es ſor⸗ dere, daß jeder Fremde, vor allem jeder politiſche Flüchtling,„am hellen Tage an der Tür Frankreichs anklopfen und ſich zu erkennen geben muß.“ Au ſeien dieſe Maßnahmen deshalb notwendig gewor⸗ den, weil augenblicklich nicht weniger als drei Millionen Ausländer auf franzöſiſchen Boden lebten. Die Koſten der verſtärkten Polizeiorganiſa⸗ tion ſollen durch eine Erhöhung der Fremden⸗ gebühren eingebracht werden. Punkt 20 des Pa rteiprogramms erfüllt Studium ohne Reiſezeugnis— Sonderreifeprüfung dnb. Berlin, 14. Aug. Der Reichserziehungsminiſter hat die 1 denheit der Beſtimmungen und der Prüfungsord⸗ nungen in den einzelnen Ländern über die Zulaſfung zum Hochſchulſtudium ohne ordentliche Reifeprüfung durch reichseinheitliche Prüfungsordnung beſeitigtt Es handelt ſich hierbei um die Prüfungsordnunz für die Zulaſſung zum Studium ohne Reifezeugn 5 ſowie um die Ordnung der Sonderreifeprüfung fü die Zulaſſung zum Studium der Wirtſchaftswiſſen ſchaft, der Landwirtſchaft, der Forſtwirtſchaft, 55 Gartenbaues, des Zuckerfabrikweſens, des. und Brennereiweſens, ſowie zum Studium an de Techniſchen Hochſchulen und Bergakademien. 15 1 ene egcoe KS SS 2 Montag, 15. Auguſt 1938 — ſ— Maunheim, 15. Auguſt. Wenn es nicht geregnet hätte Ein naſſer zweiter Auguſt⸗Sonntag Wenn ſich zwei Zeitgenoſſen begegnen und zum Gegenſtand ihrer Unterhaltung ausſchließlich das Petter machen, dann ſpricht das im allgemeinen ſicherlich nicht für eine beſondere Regſamkeit des Geiſtes. Aber bitte: Gegen das Wetter als bei⸗ läufiges Geſprächsthema iſt wirklich nichts zu ſagen. Wir Erdenbewohner ſind von den Witte⸗ rungsverhältniſſen auf unſerem Planeten ja unge⸗ mein ſtark abhängig. Nicht nur, weil von Petris Gunſt und Laune der größere oder geringere Er⸗ folg der Arbeit des Landmannes und damit unſer Speiſezettel abhängt, auch ſonſt wirkt ſich das Wet⸗ zer auf uns Menſchen aus— phyſiſch und pſychiſch! Man braucht ſich nur einmal vorzuſtellen, was wir mit dem geſtrigen Sonntag ange⸗ fangen hätten, wäre er nicht durch regen⸗ glänzende Straßen gekennzeichnet geweſen. Wir trugen Schirm oder Regenmantel mit uns herum während wir uns doch viel lieber die Sonne auf das Haupt hätten brennen laſſen! Wir betrach⸗ teten mißgelaunt den naſſen Segen, der in Abſtän⸗ den vom grau verhangenen Himmel kam, und dach⸗ ſen an wohlige ſonnenüberflutete Strandbadgefilde. Oder wir klopften zu Hauſe an das Barometer und entſchloſſen uns in den Nachmittagsſtunden dann höchſtens zu einem Spaziergang, während wir uns doch viel lieber ſchon in der Frühe„ausfliegender⸗ weiſe“ betätigt hätten. Wir kehrten unterwegs in irgendeinem Lokal, das uns regenſicheren Schutz bot, ein und hätten uns doch ſo gerne auf den Stühlen einer Gartenwirtſchaft niedergelaſſen— aber die waren ja naß und, damit das Regenwaſſer beſſer ablaufen konnte, umgelegt und zudem waren von den dazugehörigen Tiſchen die bunten Decken ver⸗ ſchwunden und die danebenſtehenden Sonnenſchirme waren eingerollt. So zogen es auch nicht wenige vor, an dieſem Sonntag überhaupt zu Hauſe zu bleiben, den Nachmittagskaffee im Angeſicht der häuslichen Penaten zu trinken und vielleicht gar die eine oder andere private Korreſpondenz, öͤͤie an den heißen Tagen liegen geblieben war, zu erlesigen.„Endlich komme ich dazu...“ uſw. hat da ſicherlich mancher einen Brief begonnen, und die Poſt hat nun heute die Arbeit damit. Die Wettervorherſagen und die Wetter⸗ häuschen erfreuten ſich unter dieſen Umſtän⸗ den beſonderer Aufmerkſamkeit, aber ihre Orakel klangen ja keineswegs optimiſtiſch. Die„Wettermacher“ ſprachen von einer außerordent⸗ lich flachen Druckverteilung über Europa und von geringen Luftdruckunterſchieden von Ort zu Ort, was eine nur ſehr langſame Veränderung der beſtehenden Lage bedinge, und davon, daß ſich Südweſtdeutſch⸗ land jetzt auf der Rückſeite eines ſehr langſam zie⸗ henden Tiefs befinde, deſſen Schneckentempo noch weitere Regentage erwarten laſſe. Es wird ſogar behauptet, daß ſich die Ausſichten nach dem Abbau des verfloſſenen hitzebringenden Hochdruckgebietes als nicht mehr allzu ſommerlich erweiſen. So wird Ans alſo das Ende des Sommers prophezeit, eines 1 der wahrlich alles andere denn ausgiebig r. Sogar das Standkonzert, das der SA⸗ Muſikzug um die Mittagszeit dieſes zweiten Auguſt⸗ Sonntags geben wollte, fiel ins Waſſer. Daß der Betrieb auf den Kirchweihplätzen in Käfer⸗ tal, Waldhof und Wallſtadt unter der Ungunſt der Witterung litt, iſt klar. Unſere kerwebegeiſterten Vorortler zogen ſich mehr in die ſchützenden Lokale zurück, deren„Näſſe“ erheblich angenehmer als die Näſſe der Feſtplätze empfunden wurde. Das Strandbad wirkte natürlich auch nicht einladend, kein Wunder, nachdem„Vater Rhein“ auf dem Marktplatzmonument die naſſen Füße ſo zugeſetzt hatten, daß ihm dieſer Tage fünf Zehen abgefallen ſind. Andererſeits erfreute ſich die Werkſtoff⸗ ſchau des Handwerks in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen großen Zuſpruchs. Und ſo hatte der Regen⸗ Sonntag wenigſtens in dieſer Hinſicht ſeine ver⸗ dienſtvolle Seite. Dr. W. Th. Bei vier Verkehrsunfällen vier Perſonen verletzt Polizeibericht vom 14. Auguſt 1 In der Nacht zum Sonntag ereigneten ſich durch keilweiſe Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften vier Verkehrsunfälle, wobei vier Perſonen verletzt und zwei davon ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die vier Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. Infolge Trunkenheit mußten fünf Perſonen, dar⸗ unter drei Radfahrer, in polizeilichen Gewahrſam genommen werden. Die Fahrzeuge wurden ſicher⸗ geſtellt. a Wegen groben Unfugs oder Ruheſtörung wurden neun Perſonen angezeigt. Herrenausflug des Mannheimer Sängerkre ſes An einem der letzten Sonntage traf ſich eine ſtatt⸗ iche Anzahl Sänger des Mannheimer Sängerkreiſes, um in zwei Omnibuſſen ihren traditionellen Herren⸗ 9 zu unternehmen. Das Ziel war Bao 1 ch. Der Weg führte über Ludwigshafen . Bad Dürkheim, Hochſpeyer nach Ebernburg, 5 e Sänger den Aufſtieg zur Burg und dem Hut⸗ u⸗Denkmal unternahmen. 8 Im hiſtoriſchen Lokal„Schwarze Katz“ wurde das Keb ſe eingenommen und nach einigen fröhlichen die Weiterfahrt nach Bad Münſter am Stein 1 Rheingrafenſtein angetreten. Trotz der 5 kenden Hitze ließ es ſich kein Sänger nehmen, 5 Rheingrafenſtein einen Beſuch abzuſtatten, der uch einen herrlichen Ausblick ins Nahetal belohnte. gm Mittageſſen trafen ſich die Sänger in Bad Sia von wo aus die fröhliche Heimreiſe über ngen, Mainz, Oppenheim angetreten wurde. schm. Schönheit 3. Seite/ Nummer 372 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Nur noch drei Tage Werkſtoffſchau Am Donnerstagnachmittag wird die Handwerksausſtellung beendet Die große Wanderausſtellung„Deutſche Werk⸗ ſtoffe im Handwerk“ iſt täglich das Ziel vieler Volksgenoſſen. An jedem Tag der vergangenen Woche kamen durchſchnittlich 1500 bis 2000 Beſucher, obgleich doch die ganze Woche hindurch das Wetter nicht ge⸗ rade beſonders günſtig war. Bis Samstagabend hatten insgeſamt rund 10 000 Volksgenoſſen dieſe ungemein wert⸗ volle Lehrſchau betrachtet. Die Zahl über den Sonntagsbeſuch liegt noch nicht vor, aber vermutlich war ſie erheblich höher als 2000. Offenbar haben ſich ſehr viele, die an Wo⸗ chentagen keine Zeit finden, geſtern nach der Rhein⸗ Neckar⸗Halle aufgemacht, und ſicherlich hat ſie dieſe Mühe nicht gereut. Die Schau bleibt nur noch wenige Tage in Mannheim. Am nächſten Donners⸗ tagnachmttag beginnt der Abbruch, weil ſie am kom⸗ menden Sonntag zur Eröffnung in Heidelberg wie⸗ der fertig aufgebaut ſein muß. In Würdigung der nationalpolitiſchen Bedeutung der Ausſtellung hat ſich die Reichsbahn entſchloſſen, für auswärtige Ausſtellungsbeſucher auf allen Bahnhöfen im Umkreis von fünfzig Kilometern an allen Wochentagen Sonutags⸗ karten auszugeben. Dieſe Vergünſtigung iſt ſeit Freitag in Kraft und hat ſich auch ſchon ausgewirkt. Aber im weſentlichen ſtellt doch Mannheim ſelbſt die meiſten Ausſtellungs⸗ beſucher. Die Handwerker bekunden aus begreiflichem Intereſſe die größte Anteilnahme. Meiſt kommen ſie im Innungsverband. Um einen allzu ſtarken ſtoß⸗ weiſen Andrang zu vermeiden, wurden für die In⸗ nungen beſtimmte Zeiten als Beſuchstage feſtgeſetzt. So kamen am Nachmittag des Eröffnungstages als erſte oͤie Schuhmacher und Gerber. Montags folgten die Bildhauer und Steinmetzen, die Dachdecker, die Hafner u. Ofenſetzer und die Friſeure. Am Dienstag waren die Wäſcher⸗ und Plätter⸗Innung. die Wäſche⸗ ſchneider⸗ und Sticker⸗Innung, die Damenſchneider⸗ Innung und die Baugewerks⸗Innung da. Der Mitt⸗ woch war den Bäckern, Stukkateuren, Gipſern, Gla⸗ ſern, Zimmerern, Blechnern und Schmieden vor⸗ behalten. Am Donnerstag folgten die Elektroinſtal⸗ lateure, die Konditoren, Mechaniker, Schilder⸗ und Lichtreklameherſteller, Uhrmacher, Gold- und Silber⸗ ſchmiede und die Photographen. Am Freitag waren die Kraftfahrzeug⸗Innung, die Schloſſer⸗ und Ma⸗ ſchinenbauer⸗Innung und die Kürſchner⸗, Hut⸗ und Mützenmacher⸗Innung an der Reihe. Am Samstag fanden ſich die Graveure, Ziſeleure, Galvaniſeure und Kaminfeger ein. Auf geſtrigen Soantag war der Beſuch der Putzmacher-Innung und der Buchbinder⸗ Innung angeſetzt. Heute abend finden ſich die Fleiſcher, Steinſetzer, Pfläſterer, Straßenbauer, Dresyſler, Glas- und Gebäudereiniger ein. Letzter offizieller Innungsbeſuchstag iſt der morgige Diens⸗ tag, der den Wagnern und Karoſſeriebauern, den Korbmachern und Stuhlflechtern, den Tapezierern, Sattlern und Schreinern vorbehalten iſt. Für die Innungen fanden und finden jeweils Führungen ſtatt, bei denen man ſich in ganz beſonderem Maße mit den Spezialfragen des einzelnen Handwerkszwei⸗ ges, der gerade vertreten iſt, beſchäftigt. Darüber hinaus werden auch ſonſt noch Füh⸗ rungen veranſtaltet, ſobald ſich genügend Beſucher zuſammenfinden. Die NS⸗Frauenſchaft ge⸗ hört übrigens ebenfalls zu den Beſuchern, und zwar kam ſie in der vergangenen Woche täglich orts⸗ gruppenweiſe jeweils nachmittags.— m. Es iſt immer noch Hauptreiſezeit Starker Fern⸗, aber nur ſchwacher Nah⸗ und Aus⸗ flugsverkehr. Bei der Reichsbahn herrſcht immer noch ein ſehr lebhafter Fernverkehr, ſo auch am vergangenen Wochenende. Am Samstag waren der übrige Reiſeverkehr und der nachmittägige Stadt⸗ beſuchsverkehr recht ſtark, dagegen waren am Sonn⸗ tag Nah⸗ und Ausflugsverkehr durch den Regen beeinträchtigt. Dennoch war geſtern früh der Ver⸗ waltungsſonderzug nach Eberbach gut beſetzt. Der Stadtbeſuchsverkehr hielt ſich geſtern in den übli⸗ chen Grenzen. Ueber das Wochenende verkehrten wiederum mehrere Sonderzüge. Am Samstag kamen im Durchlauf folgende ſteben Koöͤßß⸗Sonderzüge durch den hieſigen Hauptbahnhof: Köln— Isny, Köln— Löſchbruck, Eſſen— Pfronten⸗Steinach, Berlin— Karlsruhe, Singen— Bullay, Karlsruhe — Berlin(mit Zugang in Mannheim) und Karls⸗ ruhe— Hamburg(ebenfalls mit Zugang in Mann⸗ heim). Am Sonntag war der Verwaltungsſonder⸗ zug Mannheim— Seebrugg und zurück von hier aus mit ſechzig Perſonen beſetzt. Außerdem kam geſtern ein Koͤß⸗Zug Stuttgart— Bottenheim durch.— m. Die Stadt der Reichsparteitage Fünf Jahre nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit in Nürnberg In den nächſten Wochen ſteht die Stadt Nürn⸗ berg wieder im Mittelpunkt der Anteilnahme nicht nur jener, die dort den Reichsparteitag erleben, ſon⸗ dern der Deutſchen in aller Welt. Es iſt klar, daß die Nürnberger Stadtverwaltung eine Hauptvoraus⸗ ſetzung für die oroͤnungsmäßige Abwickelung in einer Aufbauarbeit geſchaffen hat, deren Leitgedanke iſt:„Des Volkes Wohl— oberſtes Geſetz.“ Dieſer fünfjährigen Aufbauarbeit iſt eine Schrift gewidmet: „Fünf Jahre Stadt der Reichspartei⸗ tage Nürnberg“, in der Oberbürgermeiſter Liebel einen gemeinverſtändlichen, von bürokrati⸗ ſchem Ballaſt freien Bericht über ſeinen und ſeiner Mitarbeiter Tätigkeit gibt. Die vorzüglich aus⸗ geſtattete Schrift mit ihrem reichen Bilderſchmuck und Im ffiilfswerk mutter und find“ gab die sv. in ihren fjeimen 277 820 Müttern krholung und neue firaſt. Bei dieſem Werk kannſt auch du mithelfen durch Deinen 7 Imiiglied beitrag zur n. ihren vielen anſchaulichen Streubildern, die Statiſti⸗ ſches auf einprägſame Formeln bringen, iſt klar ge⸗ gliedert, überſichtlich unterteilt und ſo lebendig ge⸗ ſchrieben, als es der Stoff nur erlaubt. Auch in Nürnberg trat die neue Stadtverwaltung von 1933 ein troſtloſes Erbe an: es gab 107, Mil⸗ lionen Mark Schulden und 57000 Arbeitsloſe! Heute feiern noch knapp 4000. Der Fremdenverkehr ſtieg von 197422 auf rund 450 000 mit vielen Aus⸗ ländern, der Flugverkehr verdreifachte ſich, 4000 Kleinſiedlungshäuſer entſtanden, die ausgebauten Straßen erreichen heute 544 Kilometer. Umbauten veränderten das Geſicht der Stadt nicht nur in den neueren Vierteln oder im Gebiet des Reichspartei⸗ taggeländes. Im Hinblick auf die kulturelle Bedeutung Nürn⸗ bergs ordnete Oberbürgermeiſter Liebel eine ein⸗ ſchneidende Erneuerung der Altſtadt an. So wurde die Kaiſerburg von den dem Geiſt dieſes Bauwerkes ſtark widerſprechenden Veränderungen des 19. Jahr⸗ hunderts befreit und innen wie außen die frühere der baulichen Anlagen wieder zutage gefördert. Der wohl ſchönſte Stadtplatz Deutſch⸗ lands, der von den Türmen und dem Chor der Se⸗ balduskirche überragte Adolf⸗Hitler⸗Platz wurde durch Entfernung häßlicher Reklameſchilder, durch Faſſadenverbeſſerungen, durch Umgeſtaltung der Außenmalerei faſt ſämtlicher prächtiger Bürgerhäu⸗ ſer mit ihren Giebeln und Erkern zu dem Platz, wie wir ihn in ſeiner ganzen Pracht und Einmaligkeit bei jedem Parteitag wieder erleben. Die aufdring⸗ liche Synagoge iſt im Verſchwinden. Das Rathaus, die öffentlichen Gebäude und Baudenkmäler wurden wieder hergerichtet. Der Geſamteindruck des Stadt⸗ bildes wurde verbeſſert und wertvolles Kulturgut vor dem Untergang bewahrt. Daß die Kulturpflege Schritt hielt mit der Aufwärtsentwicklung der Stadt, iſt ſelbſtverſtändlich. So iſt Nürnberg, lange nur eine Sehenswürdig⸗ keit im fränkiſchen Land, wieder eine lebendige Stadt Stadt geworden, die ſich ihres deutſchen Grund⸗ charakters bewußt iſt und ihren Ehrentitel zu Recht trägt als eine einmalige Stadt der Bewegung. Betriebsführer, Sportführer! Groß iſt die Zahl der bis heute ins Leben geru⸗ fenen Betriebs⸗Sportgemeinſchaften. Ueberall iſt man an den Vorbereitungsarbeiten zur Durchfüh⸗ rung des Betriebs⸗Sportappells. Betriebsobmänner und Betriebsſportwarte ſetzen alle Kräfte ein, um mit ihren Gefolgſchaften dem Betriebs⸗Sportappell zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Das Verſtänd⸗ nis und ſoweit nötig die finanzielle Unterſtützung durch die Betriebsführung iſt in den meiſten Fällen vorhanden und ſo ſcheint alſo alles in beſter Ord⸗ nung zu ſein. Es genügt jedoch nicht, daß alle Vorausſetzungen geſchaffen werden, und daß alle Hinderniſſe aus dem Wege geräumt ſind. Das wichtigſte Moment fehlt bei den meiſten Betriebs⸗Sportgemeinſchaften. Der Mann, der für die Führung des Betriebes verant⸗ wortlich iſt, ſoll nicht nur Förderer des Sportes ſein, ſondern er ſoll durch perſönliche Teilnahme zeigen, daß er nicht nur„Jaſager“ ſondern auch„Mit⸗ Segen —— 8 — Auch bei ver⸗ alteten Leiden hilft oft: Uberkinger Adelheid- Quelle Das große deutsche Nierenwasser prospekte kostenlos von der Hinsraſbrunnen A0 Bad Odertingen Peter HRixius, Großhandlung. Mannheim i Verbindungskanal. link. Ufer 6 Telefon 267 96/97 Wilhelm Müller, Mineralwassergroßhandlung Mannbeim. Hafenstraße 11 Telefon 21686 macher“ iſt. Es iſt nicht unbedingt notwendig, daß der Betriebsführer als Mittelſtürmer in der erſten Fußball⸗Mannſchaft ſteht, aber ein gelegent⸗ licher Beſuch auf dem Sportplatz gibt beſtimmt dem ganzen Sportbetrieb weſentlichen Auftrieb. Es iſt erſtaunlich, wie oft man in Geſprächen mit Betriebs⸗ führern die Erkenntnis gewinnt, daß dieſe Männer in ihrer Jugend eifrig und mit Erfolg Sport getrie⸗ hen haben. Nur die vergangene Zeit, in der es für einen leitenden Angeſtellten nicht ſtandesgemäß war, mit ſeinen Untergebenen Sport zu treiben, hat dieſe tüchtigen Männer davon abgehalten, auch im vorgerückten Alter den Leibesübungen zu huldigen. Aber wir ſehen keinen Grund, weshalb ein Be⸗ triebsführer, der wirklich mit ſeiner Gefolgſchaft verwachſen iſt, im Sport abſeits ſtehen ſollte. Es gibt viele Wege zur Feſtigung der Betriebs⸗ gemeinſchaft, aber einer der ſchönſten und beſten führt über den gemeinſamen Sportbetrieb. Betriebsführer, führe deine Gefolgſchaft auch im Sport, ſie wird dir freudig danken. eee Im Zeichen der Verständigung: Badische Hitlerjugend führt wer de Grenzen 2000 Hitlerjungen fuhren ins Ausland— 15 000 Fungen vom Ausland beſuchten Baden Wir hatten ſchon viele Ausländer zu Gaſt. Sei es, daß es die unzähligen Fremden waren, die in den Schwarzwaldbergen, in der Kurſtadt Baden⸗Ba⸗ den oder in der Fremdenſtadt Heidelberg Ruhe und Erholung fanden, ſeien es die vielen Studenten, die auf unſeren Univerſitäten manches Semeſter ver⸗ brachten— oder waren es zahlreiche Jugendgruppen, die unſer Baden durchwanderten— in keinem einzigen Falle fanden ſie ihre Vorur⸗ teile, die ſie häufig mit über die Grenze brachten, beſtätigt. Sie lernten Deutſchland ſchätzen, ſie ehrten es. Sie nahmen bei ihrer Rückkehr mit anderen Augen die Senſationsmeldungen über den„Hitlerterror“ auf. Sie atmeten in Deutſchland den Geiſt des Na⸗ tionalſozialismus, für ſie war es undenkbar, daß der Bauer, der hinter ſeinem Pflug herging und ſein Feld beſtellte, nun etwa„kriegslüſtern“ iſt. Sie wußten, daß der Arbeiter in der Fabrik Ruhe und Frieden liebt, daß jeder deutſche Volksgenoſſe ſeiner Arbeit nachgeht und daß die deutſche Wehrmacht nichts anderes iſt als Schützer der Arbeit und Schwert des Friedens. Jugend aller Nationen Die Hitlerjugend hat ſich immer und immer wie⸗ der in den Dienſt der Verſtändigungspolitik geſtellt. Nicht weniger als 15000 Jungen aus dem Ausland waren und ſind in dieſem Sommer Gäſte des Lan⸗ des Baden, während es im Vorjahr 12 000 auslän⸗ diſche Beſucher waren. Sie übernachteten in den vorbildlichen Jugendherbergen; ſie zogen nicht allein und auf ſich ſelbſt angewieſen durch Baden— ſie wurden von H⸗FJührern betreut. Sie verbrachten im Kreiſe der Hitlerjugend unvergeßliche Stunden bei Sport oder Spiel; ſie ſangen ihre Lieder und umgekehrt hörten ſie die Lieder der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Jugend. Ueberall war ein Führungs⸗ und Dolmetſcherdienſt durch die HJ. eingerichtet— kurz⸗ um: Von der erſten bis zur letzten Minute ihrer Beſuche wurden ſie geführt und betreut. Gemeinſam mit der HJ durchwanderten eng⸗ liſche Jugendgruppen unter Führung des Mr. King den Schwarzwald. 40 junge Bulgaren beſuchten einige Zeltlager, darunter das Offenbur⸗ ger Südweſtmarklager— ſie wollten jedoch nicht für ſich iſoliert ſein, je zwei Bulgaren übernachteten in einem Zelt mit Jungvolkführern— ihrem eige⸗ nem Wunſche entſprechend. 50 junge Ameri⸗ kaner, prominente Jugendführer— ein andermal 30 Angehörige jugoſlawiſcher Jugendgruppen waren Gäſte der HJ; Belgier, Franzoſen und Schweizer beſuchten die Zeltlager der Hitler⸗ jugend oder des Jungvolks. Auf dem Feldberglager varen 40 junge Franzoſen, denen es ſo ausgezeichnet gefiel, daß ſie hier eine Ruhepauſe von zwei Tagen einlegten. Immer und immer wieder ſprach aus ihnen die aufrichtige Bewunderung über die muſter⸗ gültigen Einrichtungen der Jugendherbergen oder der Zeltlager ſie ſahen in den Hitlerjungen letzten Endes nicht Angehörige einer fremden unkultivier⸗ ten Barbarennation, ſondern ihre Kameraden. Von Sofia bis Oslo Die Hitlerjugend iſt ihrerſeits beſtrebt, Land und Leute anderer Nationen kennenzulernen und auch auf dieſe Weiſe zur gegenſeitigen Verſtändigung mit beizutragen. Unter der Führung von HJ⸗Führern, die in Aus⸗ landsfahrten erfahren und beſchlagen ſind, wurden eine Reihe Fahrten in zahlreiche Nationen durch⸗ geführt. In Erwiderung der bulgariſchen Beſuche fuhr eine Gruppe Hitlerjungen nach Bulgarien mit dem Ziel Sofia, eine weitere Grupe nach Nor⸗ wegen mit dem Ziel Os lo. Gleichfalls in Erwide⸗ rung eines Beſuches däniſcher Jungen ſtatteten 25 Hitlerjiungen Dänemark einen Beſuch ab mit dem Ziel Kopenhagen; weitere 25 Mann fuhren nach Un⸗ garn mit dem Ziel Budapeſt. Auch ſämtliche grö⸗ ßeren Städte der Schweiz wurden von einigen anderen Gruppen beſucht. Dieſe Fahrten nach Bulgarien, Norwegen, Däne⸗ mark, Ungarn und der Schweiz wurden von der Grenz⸗ und Auslandsabteilung der Gebietsführung organiſiert. Die Teilnehmer ſetzten ſich aus allen Bannen des Gebietsbereiches Baden zuſammen. Ne⸗ ben dieſen Fahrten führten jedoch auch die einzelnen Banne Auslandsfahrten in zahlreiche Länder durch. Die Jugend aller Nationen kommt ſich ſo Jahr für Jahr näher. Sie lernt ſich kennen und ver⸗ ſtehen. Im Dienſte der Verſtändigung und des Friedens. H. W. 4. Seite/ Nummer 372 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1989 Jocke⸗Wulf J W 200 in Mannheim Am Sonntag landete im Flughafen Mannheim⸗ Neuoſtheim um 10.55 Uhr die D⸗A TA„We ſt⸗ falen“, das S chweſterflugzeug der Rekord⸗ maſchine D⸗AC ON, die Sonntag vormittag vont Nordatlantikflug zurückkehrte. Die„Weſtfalen“ war auf der planmäßigen Sonntagsſtrecke Berlin—Frank⸗ furt— Mannheim eingeſetzt und ſtartete um 12.55 zum Rückflug. Sie wird auch künftig zwiſchen Berlin Frankfurt Mannheim zum Sonntagsflug eingeſetzt. Laßt die Katzen laufen! Der Tierſchutz Verein für Mannheim und Umgebung erſucht uns um Aufnahme fol⸗ gender Zuſchrift: „Wir mußten wiederholt die Wahrnehmung machen, daß Katzen, insbeſondere junge Tiere, die ſich irgendwo auf der Straße ſehen laſſen, von Paſ⸗ ſanten einfach entfernt und der Geſchäftsſtelle unſeres Vereins, I 2, 14, zugeführt werden. Dieſer Gebrauch darf nicht weiter um ſich greifen, denn die Tiere haben vielfach noch ein Heim und finden meiſtens allein wieder den Weg zu ihrem Beſitzer, wenn ſie nicht durch Jungen oder ſonſtige Vorübergehende verſchleppt oder ſcheu gemacht werden. In die Ge⸗ ſchäftsſtelle ſollen lediglich nur wirklich herrenloſe, vernachläſſigte, kranke oder verletzte Tiere eingelie⸗ fert werden.“ n Verwaltungsauwärter werden eingeſtellt. Im ktober werden außer Verſorgungsanwärtern Zi⸗ vilauwärter für den gehobenen mittleren Dienſt der badiſchen inneren Staatsverwaltung [(Verwaltungsanwäärter) aufgenommen werden. Die Zivilanwärter ſollen das 20. Lebensjahr oder, ſoweit ſie ihrer Arbeits⸗ und Wehrdienſtpflicht genügt ha⸗ ben, das 23. Lebensjahr nicht überſchritten ha⸗ ben. Sie müſſen ariſcher Abſtammung ſein, rückhalt⸗ los für den nationalſozialiſtiſchen Staat eintreten, einwandfreien Leumund beſitzen, den geſundheitlichen Anforderungen entſprecheen und mindeſtus die Reife für die achte Klaſſe einer höheren Lehranſtalt mit guten Schulzeugniſſen beſitzen, Die Bewerber haben ihre Geſuche bis ſpäteſtens 20. September bei dem Bezirksamt, dem Polizeipräſidium oder der Polizei⸗ direktion einzureichen, wo ſie zum Vorbereitungs⸗ dienſt einzutreten wünſchen. Auskunft erteilen die Bezirksämter, Polizeipräſidien oder Polizeidirektio⸗ nen. * Mannheimer Schwimmer von einem Hecht an⸗ gegriffen. Aus Traunſte in wird das ungewön⸗ liche Erlebnis eines 28jährigen Sommergaſtes aus Mannheim berichtet. In tiefer Dunkelheit ſchwamm der Mannheimer von der Herreninſel quer durch den Chiemſee nach Feldwies. Inmitten des Sees ver⸗ ſpürte er plötzlich einen heftigen Schmerz am rechten Fuß. Nach dem Bericht des Sommergaſtes ſei nach der quirlenden Bewegung der Füße ein ſtarker Hecht hochgeſtoßen und habe ihm an zwei Zehen erhebliche Bißwunden beigebracht. Der Fiſch habe ſich in die Zehen ſo feſt verbiſſen gehabt, daß der Manftheimer ihn mit den Händen förmlich habe wegreißen müſſen. Der vom Schreck ganz be⸗ nommene Schwimmer erreichte das jenſeitige Uſer nur mit Mühe. en Zur Internationalen Raſſehunde⸗Ausſtellung in Baden⸗Baden. Die Vorausſetzungen für ein hoch⸗ wertiges hundeſportliches Schauſpiel am 4. Septem⸗ bex in der Stadthalle zu Baden⸗Baden ſind gegeben. Das beweiſt die nun vorliegende Ausſchreibung der 12. Landesausſtellung für Hunde aller Raſſen der Landesfachgruppe Baden ⸗ Württemberg der Reichsfachgruppe deutſches Hundeweſen. Die Aus⸗ ſtellung wird zum ehrenden Andenken an den jüngſt verſtorbenen erſten Pionier des deutſchen Raſſe⸗ hundeweſens Ernſt⸗von⸗Otto⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung benannt werden. Einen Hauptanziehungspunkt der Ausſtellung bilden die hohen und vielen Bar⸗ und Ehrenpreiſe. Am 26. Auguſt iſt der letzte Tag zur Anmeldung der Hunde, die einen vom Zuchtbuchamt der Raſſe abgeſtempelten Stammbaum haben und mindeſtens neun Monate alt ſein müſſen. Wolkenbruch am Keberlinger See * Ueberlingen, 13. Auguſt. Donnerstag ſpät abends ging über die Gemeinde Sipplingen, die Gemarkungen Süßenmühle, Brünnensbach und Goldbach ein einſtündiger wolkenbrucharti⸗ ger Regen nieder. Auch die Stadt Ueberlingen lag im Bereich dieſes Nachtgewitters, doch erreichte hier der Regen nicht die Wucht und die Menge wie an den vorgenannten Orten. In Brünnens⸗ bach floß das Waſſer in Strömen die Bergabhänge herunter, riß die Straße auf und legte die Waſſer⸗ leitungsrohre frei. Zeitwetſe blieben die Kraft⸗ wagen im Schlamm ſtecken, der eine Höhe pon 30 bis 40 Zentimeter erreichte. Nicht weniger ſtark hauſte das Unwetter in Süßen mühle. Die Straße nach dem Tobel iſt völlig aufgeriſſen und nicht beſahrhar. Von den Hängen in Sipplingen kamen die Waſſermaſſen in mächtigen Strömen her⸗ unter und beſchädigten vor allem die Straßen und Wege im Oberdorf. Die Häuſer füllten ſich zum Teil mit Waſſer. Sie erlitten durch den vom Sturm gepeitſchten Regen erhebliche Beſchädigungen. ... und in Eßlingen Eßlingen, 13. Auguſt. Mit dem heftigen Ge⸗ witter, das in der Nacht zum Freitag über das Neckartal niederging, war ein Wolkenbruch ver⸗ hunden, deſſen Auswirkungen bis in die Neckarvor⸗ orte zu ſpüren waren. Die ungeheuren Regen⸗ maſſen verwandelten alsbald die Straßen in Bäche. Das Waſſer ſtand bis zu einem halben Meter auf den Straßen. Dabei drang es auch in die Häuſer ein und richtete teilweiſe in den Kellern Schaden an. Beſonders übel hat das Unwetter den Wein⸗ bergen von Mettingen und den Neckarvororten mit⸗ gespielt, wo große Erdmaſſen abgeſchwemmt wurden. I. Wilhelmsfeld, 15. Aug. Im Einvernehmen mit dem Kreisſchulamt hat das Bezirksamt nerfügt, daß die oberen Klaſſen der hieſigen Volksſchule zur Be⸗ ſeitigung des Schlammes und Gerölls, die das letzte Unwetter zuſammenſchwemmte, ein⸗ geſetzt werden. Die Arbeiten, die von den Kindern mit Fleiß und Hingabe ausgeführt werden, machen gute Fortſchritte. 15 N Gulaſchkanone dampfte. In Wiesloch: Kurpfalziſches Winzerfeſt ganz groß Jeſtzug- Altſtadtbeleuchtung Vergnügungspark Das traditionelle Kurpfälziſche Winzerfeſt, das Weinfeſt der ſüddeutſchen Bergſtraße, das in dieſem Jahre mit dem Badiſchen Gauſängertag zuſammen vepanſtaltet wird, und das in den Tagen des 27. 28., 29. Auguſt und des., 4. und 5. September ſtatt⸗ findet, wird, den Vorbereitungen nach zu ſchließen, in einem ganz großen und ien Vergleich zu den Vor⸗ jahren weſentlich erweiterten Rahmen abgehalten. Schon allein die Tatſache, daß die Tagung des Sän⸗ gergaues Baden am letzten Auguſtſonntag etwa 3 500 Beſucher in die kurpfälziſche Metropole führen wird, legte den verantwortlichen Stellen die Ver⸗ pflichtung auf, für ein Programm Sorge zu tragen, das den guten Ruf der Weinſtadt an der ſüdlichen Bergſtraße nicht nur befeſtigt, ſondern weit über unſeren Heimatgau hinausträgt. Neben den Veranſtaltungen, wie Feſtbankett am Samstagabend, Morgenfeier, Kundgebung auf dem Marktplatz, Konzert der Stadtkapelle und fröhliches Volksliederſingen am Sonntag, die im Rahmen des Gauſängertages ſtattfinden, werden noch die Dar⸗ bietungen laufen, die Stadtverwaltung und Ver⸗ kehrsamt anläßlich des Kurpfälziſchen Winzerfeſtes veranſtalten. Da iſt vor allem die eigentliche Er⸗ öffnung des Weinfeſtes, die am Samstagabend in dem großen Feſtzelt auf der Tuchbleiche ſtattfindet. Bei ihm ſorgt wiederum die bekannte Wieslocher Stadtkapelle mit ihrer Schlagermuſik für Stim⸗ mung, während der reichhaltige Vergnügungspark Gelegenheit geben wird, einen kleinen Abſtecher in Brief aus Weinheim Wechſel in der Führung der SA⸗Brigade 150 UI Weinheim, 13. Auguſt. Mit Wirkung vom 1. Auguſt wurde SA ⸗Stan⸗ dartenführer Albis Kraft an Stelle des als Stabs⸗ führer der Gruppe Donau nach Wien verſetzten Brigadeführers Dittler mit der Führung der SA⸗ Brigade 150(Rheinheſſen) betraut. Standarten⸗ führer Kraft, der der Partei ſchon in Hamburg im Jahre 1923 beigetreten war und ſich kurz nach der Neugründung in Weinheim wieder anſchloß, war his zum Juni 1935 Führer der Bergſträßer SA, bis er zum Führer der Standarte 5 in Pirmaſens er⸗ nannt wurde. Zwei Jahre ſpäter wurde er als Führer der Gruppenſchule Niederrhein und als Führer des Ausbildungslagers der Gruppe Fichten⸗ hain berufen. Der Sturm 2/171 unternahm in Stärke von 100 Mann mit Muſik und Spielmannszug einen Ausflug in den Odenwald und das Neckartal. In Unterſchönmattenwag wurde das Lager aufgeſchla⸗ gen, während die Feldküche für die Verpflegung ſorgte. Nach einem Kameradſchaftsabend mit Tanz zund einer Morgenfeier ging der Marſch weiter nach Hirſchhorn, wo auf der Neckarwieſe bereits die 5 Nach einer Neckarfahrt bis Heidelberg wurde mit der Bahn wieder Weinheim erreicht, wo ein Propagandamarſch durch die Stadt den Ausflug beendete. Das Pilgerhaus kann mit ſeiner diesjäh⸗ rigen Ernte ſehr zufrieden ſein. So wurden etwa 50 Zentner Erdbeeren und ebenſoviel Brombeeren geerntet. Die vorzüglich ausgefallene Getreide⸗ ernte iſt bereits unter Dach und Fach. 6000 Toma⸗ tenpflanzen erbringen ebenfalls eine reiche Ernte. 200 Zentner Stangenbohnen werden an den Wein⸗ heimer Obſtgroßmarkt und an die Schwetzinger Kon⸗ ſervenfabrik abgeſetzt. Auch die Obſtausſichten ſind günſtig. Die Stadt Weinheim läßt zur Zeit in der Gorx⸗ heimertalſtraße an der Einmündung der Gabelsber⸗ gerſtraße Erdarbeiten für die Kanaliſation der Gorxheimertalſtraße vom Walbdſchlößchen bis zur Gabelsbergerſtraße ausführen. Anſchließend ſoll die Gasleitung nach dem Waldſchlößchen gelegt wer⸗ den, zu der die Röhren bereits angefahren ſind. Familiennachrichten Witwe Gehweiler, Luiſenſtraße, feierte in ver⸗ hältnismäßiger Rüſtigkeit ihren 85. Geburtstag.— Rentner Reinhard Wunſch, Birkenauertalſtraße, beging ſeinen 80. Geburtstag. * —.— Weinheim, 14. Aug. Juſtizinſpektor Joſef Kreimes ſteht ſeit 30 Jahren im Juſtizdienſt in Weinheim und 40 Jahre im Juſtizdienſt des Landes. Im Dienſtzimmer des aufſichtführenden Richters ver⸗ ſammelte ſich die Gefolgſchaft. Amtsgerichtsrat Buchner hob in ſeiner Anſprache die Verdienſte des Jubilars beſonders hervor. Gleichzeitig wurde das Reich der Schießbuden, Saruſſells uſw. zu unter⸗ nehmen. Der Sonntagvormittag bringt wiederum das Frühſchoppenkonzert im Zelt und um die Mittags⸗ ſtunde die Sehenswürdigkeit eines jeden Winzer⸗ feſtes: den großen Feſtzug, der in dieſem Jahre durch Gruppen, die das deutſche Lied verherrlichen, eine ſinnvolle Bereicherung erfahren hat. Er wird ſich auf dem Feſtplatz auflöſen, wo der zünftige Winzerfeſtbetrieb einſetzen wird. Zum Ausſchank kommen nur erſtklaſſige Weine des Verkaufsvereins Kurpfälziſcher Winzergenoſſenſchaften(Winzergenoſ⸗ ſenſchaften Malſch, Rauenberg, Rotenberg, Tiefen⸗ bach und Wiesloch). Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Gebiete der Stadtmauer und des hiſto⸗ riſchen Freihofes in Flutlicht erſtrahlen und ein großes Feuerwerk abgebrannt. Darüber hinaus wird das Kurpfälziſche Winzer⸗ feſt auch in dieſem Jahre noch verſchiedene Ueber⸗ raſchungen bieten, von denen heute noch nichts ver⸗ raten werden ſoll. Alles in allem Grund genug, um Wiesloch während der Feſttage zu beſuchen. Die„Stammgäſte“ des Winzerfeſtes les ſind derer gar viele) werden auch in dieſem Jahre wieder mit von der Partie ſein. Darüber hinaus werden aber ſicherlich viele„Neulinge“ zu Beſuch kommen, die beſtimmt als Freunde der Weinſtadt an der ſüdli⸗ chen Bergſtraße und ihres ſchönen Feſtes von dan⸗ nen gehen! ihm durch die Reichsjuſtizverwaltung das vom Führer geſtiftete Ehrenzeichen in Gold für 40jährige treue Dienſte überreicht. JL Leimen, 15. Auguſt. Um der immer ſtärker auftretenden Weſpenplage zu ſteuern, hat die Gemeindeverwaltung für jedes abgelteferte Weſpen⸗ neſt eine Prämie von 60 Pfg. ausgeſetzt. Daß dieſe Maßnahme angebracht iſt, zeigt folgendes Vor⸗ kommnis: Beim Getreidemähen kam der Landwirt Ludwig Schilling einem Weſpenneſt zu nahe und wurde von den Inſekten ſo zugerichtet, daß er ohn⸗ mächtig zuſammenbrach. Er mußte ſpäter ſogar der Klinik in Heidelberg zugeführt werden. U SHeppenheim, 15. Auguſt. Beim Wettkampf⸗ ſchießen Odenwälder Schützenvereine hat auch der Schützenvereein Heppenheim teilgenom⸗ men. Die Schützenbrüder Adam Riedmüller, Karl Held fr., Peter Luley, Georg Reif, Valentin Eberts und Wilhelm Eichmüller wurden mit Preiſen aus⸗ gezeichnet. L. Mückenloch, 15. Aug. Bürgermeiſter Lehr, der ſeit 25 Jahren an der Spitze der hieſigen Gemeinde ſteht, konnte durch Bürgermeiſter Odenwälder Zte⸗ gelhauſen) als dem Bezirksvorſitzenden im Auftrag des Deutſchen Gemeindetages mit einer Ehren⸗ urkunde ausgezeichnet werden. Landrat Nau⸗ mann(Heidelberg) ſprach die Glückwünſche des Be⸗ zirksamtes und der ſtaatlichen Außſichtsbehörde aus. Am Schluß der Feier gelobte Bürgermeiſter Lehr, auch weiterhin ſich für Volk und Führer einſetzen zu wollen. Aus der Pfalz 9 Verſtärkter Tramineranbau in Rhodt M. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 13. Aug, Im Mittelalter war das Weindorf Rhodt(zuerſt zu Württemberg, dann zu Baden⸗Durlach gehörig) durch ſeinen Traminer⸗Anbau in ganz Deutſchland berühmt, was durch literariſche Dokumente bezeugt iſt. Dieſen alten Ruf will nun die Gemeinde Rhobt neu begründen. Infolge der Reblausverſeuchung wird das ganze Weinbergsgelände mit reblausfeſten Pfropfreben bepflanzt, was in einem Zeitraum von etwa 15 Jahren mit ſtaatlicher Unterſtützung geſche⸗ hen ſoll. Zugleich erfolgt durch die Flurbereinſ⸗ gung eine Vereinfachung der Beſitzverhältniſſe. Bei dieſen Neuanpflanzungen ſoll auch künftig die Oeſterreicherrebe die Hauptrebe bleiben, Daneben werden Burgunder, Portugieſer und Ries⸗ ling gepflanzt, vor allem aber Gewürztraminer in geſchloſſenen Anlagen. 3 Trauben— Feigen— Paprika M. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 13. Aug. In Bad Dürkheim, Wachenheim und Deidesheim gibt es jetzt die erſten reifen Feigen. Die meiſten Feigen⸗ bäume haben zwar durch den Frühjahrsfroſt gelitten, aber nach und nach erholen ſie ſich kräftig. Im Edel⸗ weinbaugebiet der Pfalz ſind an einzelnen Plätzen bereits reife Trauben vorhanden. Ganz all⸗ gemein iſt die Feſtſtellung, daß ſich in geſchützten Lagen die Trauben bereits zu hellen beginnen, Vor der Reife ſtehen auch die Paprikapflanzungen, mit denen beſonders bei Deidesheim Anpflanzungen im großen vorgenommen wurden, die einen reichen Er⸗ trag verſprechen. Gaſtſtätte Kinkel erneuert M. Herxheim a. d. Weinſtraße, 18. Aug. Groß⸗ zügig wurde die 335 Jahre alte Saalbau⸗Gaſt⸗ ſtätte, jetziger Beſitzer Wilhelm Kinkel, erneuert. Der Hauptraum iſt in eine„Pfälzer Bauernſtube“ und eine„Altdeutſche Weinſtube“ geteilt. Die künſt⸗ leriſche Geſtaltung führten aus die Architekten Latteyer und Schneider⸗Ludwigshafen, Prof, Throll⸗ München und der akademiſche Glaskunſtmaler Ro⸗ bert Rabold⸗München. Die Kachelöfen aus hand⸗ geformten Bauernkacheln errichtete ein Stuttgarter Meiſter. Auf Wandtafeln lauf Holz gemalt) ſind von Prof. Throll die Herxheimer Weinlagen in hei⸗ terer Form dargeſtellt. Ein großes Kunſtglas iſt dem„Heryheimer Himmelreich“ gewidmet. In der geſamten Einrichtung iſt die künſtleriſche Hand⸗ arbeit, ſo auch für die ſchmiedeeiſernen Lampen und oͤſe keramiſchen Krüge auf den Wanoͤborden, zur Geltung gebracht. * Saarlautern, 13. Aug. Ihren 97. Geburtstag beging Saarlauterns älteſte Einwohnerin, Witwe Katharina Rupp, im Kreiſe von 7 Kindern, 10 Enkeln und 7 Urenkeln. Hitlerjunge als dreifgcher Lebensretter * Jungingen i. Hohenz., 14. Aug. Ein des Schwim⸗ mens unkundiges Mädchen ließ ſich in der Bade⸗ anſtalt auf einem Balken in das tiefe Waſſer hin⸗ austreiben. Plötzlich drehte ſich der Balken und das Mädchen ging unter. Zwei Kameradinnen eilten ihr nacheinander zu Hilfe. Schließlich drohten aber alle drei unterzugehen, da ſie ſich ſo feſt packten, daß die Rettungsmaßnahmen vereitelt wurden. Erſt dem Hitlerjungen Joſ. Zanger gelang es mit letzter Kraftanſtrengung, die drei erſchöpſten Mädchen aus dem Waſſer zu ziehen und vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens zu retten. Blick auf Ludwigshafen Rats herren⸗Sitzung h. Ludwigshafen, 14. Auguſt. Bedeutſame Punkte ſtehen auf der Tagesordnung der Ratsherren⸗Sitzung am kommenden Dienstag. So werden u. a. beraten: Aenderung der elektriſchen Verſorgungstarife, Stromtarif im Stadtteil Maudach, Neufaſſung der allgemeinen Bedingungen für die Verſorgung mit elektriſcher Arbeit aus dem Leitungs⸗ netz des Elektrizitätswerkes der Stadt Ludwigshafen a. Rh., Aufnahme eines Darlehens aus der Pfalz⸗ hilfe für die Gelände⸗Erſchließung zur Durchfüh⸗ rung des Wohnungsbauprogramms(Er⸗ ſtellung von 500 Volkswohnungen!), Aufnahme von Reichsdarlehen: 196 400 Mk. zur Errichtung von 176 Volkswohnungen beim Marienkrankenhaus und Weitergabe dieſes Darlehens an die GAG. 21000 Mk. zur Errichtung von 28 Volkswohnungen in der Batſchka⸗ und Zipſer⸗Straße und Weitergabe dieſes N 5 Der Koß⸗Wagen Aus dem ſoeben erſchtenenen Proſpekt: Fahrgestell und Aufbau des Köß⸗Wagens bieten vier oder fünf Perſonen Platz bei harmoniſcher Zweckmäßig keit. jedes Rad ſchwingt unabhängig vom anderen, keine Seitenneigung des Aufbaues Alle Sitze ſind in der Zone beſter Federung, in den Kurven. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Darlehens an die GAG., von 55 600“ Mk. zur Er⸗ richtung von 52 Volkswohnungen im Lindengang und Weitergabe dieſes Darlehens an die GAG. 85 000 Mark zur Errichtung von 54 Volkswohnungen im Stadtteil Oppau und Weitergabe dieſes Darlehens an die Saarpfälziſche Heimſtätten G. m. b.., Ge⸗ währung eines Zuſatzdarlehens an die Saarpfälziſche Heimſtätten G. m. b. H. aus ſtädtiſchen Mitteln. Eine Schuhdͤiebin wird geſucht! Eine unbekannte Frau ſtahl am Dienstag in einem Kaufhaus in der Ludwigſtraße ein Paar Damen⸗ ſchuhe in einer Schachtel, die eine andere Frau auf einem Tiſch ſtehen ließ. Die Diebin iſt etwa 45 Jahre alt, trug dunkle Kleidung und hatte eine hellgrün angeſtrichene Gießkanne bei ſich. Begleitet war die Frau von einem zwölfjährigen Jungen und einem dreizehnjährigen Mädchen. Sie gaben an, in der Gartenſtadt oder in der angrenzenden Siedlung zu wohnen. Während des ſtarken Gewitters verließ die Frau mit den Kindern das Kaufhaus und fuhr an⸗ geblich nach der Gartenſtadt. Perſonen, die ſach⸗ dienliche Angaben über die Diebin machen können, werden gebeten, ſich bei der Kriminalpolizei oder beim nächſten Polizeirevier zu melden. * Nach dem heutigen Preſſebericht der hieſigen Krl⸗ minalpolizei wurden wegen Konkubinats vier Per⸗ ſonen von hier angezeigt. Sie leben ſchon längere Zeit außerehelich zuſammen und haben dadurch Aergernis erregt. a 5 Geſtern wurde hier ein verheirateter Spengler von Böhl feſtgenommen, weil er ſich am vergangenen Sonntag auf dem Wege nach Mutterſtadt an einer ſich heftig zur Wehr ſetzenden, ledigen Hausangeſtell⸗ ten von Mutterſtadt verging. Er wurde dem Amts⸗ gericht vorgeführt und in Haft genommen. 1 Aus dem Fahrradſtänder eines größeren Werkes in Lu.⸗Oppau wurde ein ODerrenfahrrab, Marke „Opel“, Fabrik⸗Rummer 2357 199, zum Schaden eines Maurerlehrlings geſtohlen. f i* Ein Oppauer Hausbeſitzer wurde angezeigt, weil er ſeinem Mieter eine vor das Küchenfenster gehängte Wolldecke entwendete und im Badeofen verbrannte. Der Beſchuldigte hat die Tat nach anfänglichem Leug⸗ nen eingeſtanden. 5 SSS Se Sr= G . Sd S 6 om Fliegen uncl&Cugen Der„erste Münchhausen des Ozeans“ ist nicht der erste Der amerikaniſche Flieger Douglas Corri⸗ gan hat ſich in ſeine„Kiſte“ geſetzt und iſt, als ob das gar nichts wäre, in 28 Stunden von Neuyork nach Irland geflogen.„Ich wollte eigentlich nach Kalifornien“, ſagte er,„und muß mich wohl in der Richtung geirrt haben!“ Dieſer Witz hat ihm be⸗ kanntlich die Ehren⸗Mitgliedſchaft des„Klubs der ein⸗ gefleiſchten Lügenbolde“ und bei der Weltpreſſe den Ehrentitel des„erſten Münchhauſen des Ozeans“ eingetragen. Wir gönnen Miſter Corri⸗ gan ſeinen jungen Ruhm, den er ſich reoͤlich, wenn auch ein bißchen polizeiwidrig, erworben hat. Aber wir müſſen doch ſagen: das mit dem„erſten“ Münch⸗ hauſen ſtimmt nicht. Münchhauſen— geht in Ord⸗ nung! Aber der erſte— nein, durchaus nicht! Am 13. April des Jahres 1844, als es— unter Garantie!— noch keine Flugzeuge und Lenkluft⸗ ſchiffe gab, brachte nämlich die bekannte Neuyorker Zeitung„The Sun“(Die Sonne) auf ihrer Titel⸗ ſeite eine geballte Ladung von Schlagzeilen, die auf dem Broadway und der Fünften Avenue mit unge⸗ heurer Wirkung explodierte. Folgendes war zu leſen: rteunliche Nachrichten! Durch Eildienſt via Norfolk! Der Atlantik in drei Tagen überquert! Einzigartiger Triumph der Fliegenden Maſchine des Herrn Monck Maſon!!! Lenkballon Victoria nach einer Fahrt von 75 Stunden von Erdteil zu Erdteil in Sullivans Island bei Charleſton gelandet! Alle Einzelheiten von der Reiſel!!“ Dieſe Einzelheiten hatten es in ſich. Sie waren ſo geſchickt geſchrieben, daß die meiſten Leſer der „Sonne“ auf den Schwindel hereinfielen. Eine Transozeanluftreiſe gehörte bei dem damaligen Stande der Technik zu den völlig unglaublichen, un⸗ Im Filfswerk„mutter und ind“ ſorgt die sv. in den Kindertages⸗ litten für frohes Spiel, geſunde krziehung und planvolle Ernährung von 133 387 findern im monat. LFS WERK Ulſe Ind ſijnò möglichen Dingen. Trotzdem erwies ſich die Sug⸗ geſtivkraft des gedruckten Wortes als ſtark genug, eine ganze Stadt ins Boxhorn zu jagen. Die Flug⸗ münchhauſiade fand ein paar Tage lang vertrauens⸗ ſelige Dumme in Hülle und Fülle. Dann deckte die Zeitung ſelbſt die Karten auf— und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Und wem gebührt nun der Ruhm, der„erſte Münchhauſen des Ozeans“ geweſen zu ſein? Wer hat die verblüffende„Ente“ des Jahrers 1844 in die Welt geſetzt? Kein Geringerer als der berühmte, noch heutzutage gern geleſene Dichter Eoͤgar Allan Poe! In ſeinen Geſammelten Werken kann man die kühne Schwindelgeſchichte der„Sonne“ in vollem Wortlaut finden. Es lohnt, ſie wieder einmal auf⸗ zuſtöbern. Denn Poe verfügte über ſo viel Phanta⸗ ſie und war ein ſolcher Meiſter im Lügen, daß die Lektüre recht ergötzlich iſt. Wir möchten die Erzähler⸗ talente des Miſter Corrigan nicht in Zweifel ziehen. Doch, offen geſtanden, Miſter Poe log beſſer. Warum? Weil ſeine„Ente“ mit einer großen Wahrheit gefüllt war: er hat die Entwicklung eines Jahrhunderts in einem einzigen genialen Einfall vorweggenommen! Aber ſchon melden ſich neue Bedenken! War Poe denn wirklich der erſte, allererſte„Münchhauſen des Ozeans“? Ja und nein! Ja— wenn man den Aermelkanal dem Atlantik zurechnet. Nein— wenn man es nicht tut. Am 3. und 5. Oktober 1751, vor nahezu zweihundert Jahren, berichtete nämlich die engliſche Zeitung„The Whitehall Evening Poſt or London Intelligencer“, der italieniſche Jeſuit Andrea Grimaldi, ſei mit einem Flugzeug„in Geſtalt eines großen Vogels“, mit einem„erſtaunlichen Werk der Mechanik“, von Calais nach Dover geflogen. Auch dieſe Geſchichte wurde geglaubt und aus der Lon⸗ doner„Abendpoſt“ in verſchiedenen ausländiſchen Zeitungen kritiklos nachgedruckt. Und ſomit wäre ein unbekannter Journaliſt der endgültig„erſte Münchhauſen des Ozeans“! Falls nicht irgendein Forſcher noch einen früheren ausfindig macht! Uebrigens regt das Abenteuer des Miſter Cor⸗ rigan noch zu anderen, nicht minder heiteren hiſto⸗ riſchen Betrachtungen an. Ohne Paß und Erlaub⸗ nisſcheine iſt dieſer Burſche über alle Grenzen hin⸗ weggeflogen! So mußte es kommen! Schon ein deutſcher Gelehrter des 18. Jahrhunderts, der Arzt und Botaniker Georg Andreas Agricola, hat dieſe fürchterliche Folgeerſcheinung des techniſchen Fort⸗ ſchritts geahnt.„Was kann wohl Närriſcheres und Lächerlicheres erdacht werden“, ſo ſchrieb er im Jahre 1716,„als wenn man in der Luft fliegen, fahren und ſchwimmen will?“ Gott ſei Dank, fügt er Hinzu, iſt es noch keinem gelungen, und„inzwiſchen war dieſes das beſte, daß anſtatt Fliegen— Lügen herauskam. Und es iſt gut, daß es nicht geraten iſt. Denn wie ſollte man die böſen Buben erwiſchen? Sie flögen über alle Stadtmauern!“ Und jetzt hat ſo ein„böſer Bube“ nicht bloß„alle Stadtmauern“, ſondern ganz ohne Umſtände ſogar jene Mauern überflogen, die Länder und Kontinente voneinander trennen! Der Erdball iſt nicht oͤaran zugrunde ge⸗ gangen. Er dreht ſich noch immer— und jubelt dem Attentäter zu. Der Sieg des„Fliegens⸗Lügens“ iſt nicht aufzuhalten. Heinz Luedecke BILDER VOI TAGE Herzog und Herzogin auf der„Rennbahn“ Der Herzog und die Herzogin von Slouceſter vergnügen ſich hier auf der großen Ausſtellung des enaliſchen Weltreiches bei Glasgow. (Afſociated Preß, Zonder⸗M.) Der„Till Eulenſpiegel“ der Lüfte in Neuyork empfangen Der Ozeanflieger Corrigan, der aus„Verſehen“ mit einer alten Maſchine von Neuyork nach Irland ſtatt nach Los Angeles flog, erreichte bei ſeinem triumphalen Einzug in Neuyork einen neuen Rekord, diesmal in Papierſchnitzeln, deren Gewicht 1000 Tonnen betrug, während es Lindbergh ſeiner Zeit nur auf 1750 Tonnen brachte. 100 Jahre Arbeit an einem Buch Das„Deutſche Wörterbuch“ der Brüder Grimm wird 1946 fertig Berlin, im Auguſt. Vor 100 Jahren begannen die Brüder Grimm mit ihrem deutſchen Wörter⸗ Huch, an deſſen Vollendung heute noch zahlreiche deutſche Gelehrte arbeiten und das erſt im Jahre 1946 fertiggeſtellt ſein wird. Dieſes gigantiſchſte aller literariſchen Werke, das 30 Bände umfaßt, ſetzt der Entſtehung und der Entwicklung der deulſchen Sprache ein ewiges Denkmal. „Im Anfang war das Wort“ ſteht auf der Titel⸗ ſeites des Werkes, an dem ſeit einem vollen Jahr⸗ hundert gearbeitet wird: des„Deutſchen Wör⸗ terbuches“, als deſſen Verfaſſer die Brüßber Jakob und Wilhelm Grimm bezeichnet ſind. In acht Jahren erſt wird dieſe gewaltigſte und umfaſ⸗ ſendſte Arbeit, die jemals für die Sprache eines Volkes geleiſtet worden iſt, vollendet ſein! Ein Zei⸗ tungsartikel, im Jahre 1837 geſchrieben, ſteht am Anfang der Geſchichte des„Deutſchen Wörter⸗ buches.“ Sieben Profeſſoren der Univerſität Göttin⸗ gen proteſtierten gegen die Wiedereinführung der alten Verfaſſung⸗durch den hannoveraniſchen König Ernſt Auguſt und kündigten an, ſie würden dem Fürſten den Huldigungseid verweigern. Sie wur⸗ den alle ſieben des Lehrſtuhles und des Landes ver⸗ wieſen. Jak ob und Wilhelm Grimm wandten ſich nach Kaſſel, und hier ſchlug ihnen ein Ver⸗ leger vor, ein deutſches Wörterbuch auszuarbeiten. Sieben Bände, rechneten ſie, würde das Werk um⸗ aſſen, und in ſieben Jahren würden ſie mit der 5 fertig ſein. Aber 25 Jahre ſpäter, als Jakob Bud ſtarb, war trotz intenſivſter Arbeit der . chſtabe F noch nicht vollendet... Die ungeheure g ufgabe hatte die beiden Begründer der Germani⸗ ſtik mitgeriſſen, der Stoff hatte ſich ins Un⸗ Aid geweitet. Nach den Brüdern Grimm N andere deutſche Wiſſenſchaftler die e ee die Preußiſche Akademie der Wiſſen⸗ u ſten ſi erte den Weitergang der Arbeit; Krieg nd Nachkriegszeit brachten ſie faſt zum Erliegen. 1 Wie geht die Arbeit an dieſem wahrhaft gigan⸗ ſchen Werk vor ſich? Eineinhalb Dutzend Bände 0 bereits erſchienen, aber keineswegs fortlaufend; azwiſchen klaffen noch Lücken, die nun von hervor⸗ 1 Germaniſten ausgefüllt werden. Die alte Regreuſhe Schreibweise iſt beibehalten worden. Ein 1 chtsſchreibelexikon iſt alſo das Deutſche Wör⸗ erbuch nicht, dafür aber ein Denkmal der deutſchen prache, ihrer Entſtehung und Entwicklung. Auf ungezählten Millionen von Zetteln, von denen ein großer Teil noch die Schriftzüge der Brüder Grimm trägt, iſt jedes Wort der deutſchen Sprache in ſeinen imtlichen Abwandlungen, Bedeutungen, Entwick⸗ lungsphaſen niedergelegt. Aus allen Zetteln, die für ein einziges Wort zuſammengetragen wur⸗ den— es ſind bis zu 200001.— muß von den Gelehr⸗ ten der hiſtoriſch⸗philologiſche Faden herausgefunden werden. Das Wort„gut“ zum Beiſpiel hatte 12 000 Zettel; die Arbeit an dieſem einen Wort dauerte etwa ein halbes Jahr und füllt 65 Spalten. Der Geſamtumfang des Wörterbuches wird 30 Bände mit 60000 Spalten betragen. Dieſe Arbeit iſt jedoch nicht nur hiſtoviſch intereſſant, ſondern auch kulturpolitiſch aufſchlußreich. Sie zeigt, wie ein⸗ zelne Worte in der deutſchen Sprache ihren Sinn plötzlich wechſelten, zum Beiſpiel„fromm“. Bei der Wörterbucharbeit ſtellte ſich heraus, daß viele der⸗ artige Worte— auch„Tugend“, die von„taugen“ bommt— urſprünglich einen militäriſchen Sinn hatten, der im Mittelalter ins Religiöſe abge⸗ bogen wurde u. in dieſer Form in unſer Sprachbewußt⸗ ſein eindrang. Das Deutſche Wörterbuch, das ſchon für Leibniz wie für die Brüder Grimm ein„patrio⸗ tiſcher Traum“ war, geht nun allmählich ſeiner Ver⸗ wirklichung entgegen, und ſein hundertſter Geburts⸗ tag ſei der Anlaß, um auf dieſe Arbeit hinzuweiſen, die in ſo gewaltigem Umfang in aller Stille geleiſtet worden iſt. eser Rgc eee Das Duell Von Robert Walter Ein Advokat zu Paris liebte eine vermögende junge Dame und war im Begriff, ſte zu heiraten, als ſich ein Offizier der königlichen Garde— es war zur Zeit Ludwigs des Fünfzehnten— in den Handel miſchte und den Advokaten bei einem Zu⸗ ſammenſtoß aufforderte, entweder das Feld zu räu⸗ men oder es mit dem Degen in der Fauſt zu ver⸗ teidigen. Man einigte ſich alſo auf einen Zwei⸗ kampf. In der Frühe aber erſchken der Advokat mit zwei Piſtolen, da er ſich auf den Degen nicht gehö⸗ rig verſtände, bat um einen Tauſch der Waffe und bot dem Gegner den erſten Schuß. Der Offizier war ſchließlich zufrieden, wählte das Piſtol, nahm Aufſtellung, zielte und ſchoß, und der arme Advokat ſtürzte zuſammen. Sogleich flüchtete der Offizier. Er begab ſich von Paris fort nach Valence in Südfrankreich, um ſich hier einige Zeit zu verbergen und um die weitere Entwicklung der Dinge und ſchließlich den General⸗ pardon abzuwarten. Aber ſchon nach wenigen Wochen geſchah es von ungefähr, daß ein Pariſer Kaufmann, der den Offizier kannte, nach Valence kam, ihn auf der Straße erkannte und im lauten Gelächter vor ihm ſtehen blieb.„Ei des Teufels, Herr!“ empörte ſich der Offizier,„wiſſen Sie nicht, daß ich den Advo⸗ katen Duval erſchoſſen habe?!“„Ei des Teufels, Herr!“ lachte der Kaufmann,„der Advokat Duval hat wenige Tage nach dem Duell ſeine Braut ge⸗ heiratet, und ganz Paris iſt über die Hochzeit glück⸗ lich geweſen. Die Piſtolen waren ja nur mit Pulver geladen!“ Der erſte Farbfilm der Arktis. In Norwegen findet die unter Führung von Ernſt Hermann ſte⸗ hende deutſche Spitzbergen⸗Flugexpedition größte Aufmerkſamkeit. Bei der Flugmaſchine der Expedi⸗ tion handelt es ſich um einen„Fieſeler⸗Storch“, der ſpeziell für eine Flugwirkſamkeit in der Arktis ge⸗ baut wurde. So vermag er u. a, auf einer verhältnis⸗ mäßig kleinen Eisfläche zu ſtarten und zu landen. Neben intereſſanten Flugverſuchen wird Flugexpe⸗ ditionsleiter Hermann, dem als Mitarbeiter Fritz Utech(Pilot) und Ernſt Aliſch(Mechaniker) zur Seite ſtehen, einen Farbenfilm drehen, der damit der erſte in den Gebieten der Arktis hergeſtellte Farbenfilm ſein wird. 5 „Weltgeſchehen“ Eine weltpolitiſche Bücherreihe Paul Schmitz⸗ Kairo:„Frankreich in Nordafrika“.(Goldmann ⸗ Verlag, Leipzig, 2,50 Mark). Paul Schmitz⸗Kairo iſt ein guter Kenner des Iflam und er hat ja ſchon früher über die Schwierigkeiten geſchrie⸗ ben, die die franzöſiſche Kolonialverwaltung notwendig nach dem Kriege mit dieſen hochintelligenten, europanahen Arabern und Berbern bekommen mußte. Die Darſtellung führt von einem etwas zu umfaſſenden Rückblick auf die frühmittelalterlichen Anfänge der nordafrikaniſchen See⸗ räuberſtaaten bis in die Moderne, und ſchildert klar und anſchaulich die Eroberung von Algier, Tunis, Marokko uſw. Der moderne Nationalismus in ſeiner eigenartigen Vermiſchung mit religiöſen paniſlamitiſchen Ideen oll nun den franzöſiſchen liberalen Aſſimilationstheorien ge⸗ mäß, auch raſſenmäßig in das neue Großfrankreich ein⸗ gegliedert werden. Die Rechte ſcheut, obwohl ſie die ſchwarzen Truppen braucht, davor zurück, aber die Volks⸗ front betreibt die Politik zum Erzeß. und trotzdem iſt die muſelmaniſchen Truppen unzuverläſſig. Es iſt ein ſtände in Tuneſten und Marokko ſind bösartig genug, und (Preſſephoto, Zanser⸗M.) die muſelmaniſchn Truppen untzuverläſſig. Es it ein ewiges Hin und Her von Dreinſchlagen und Nachgeben. (Die Darſtellung iſt bis zum April 38 fortgeführt!) und nun kommt die kommuniſtiſche Zerſetzung all dieſer nord⸗ afrikaniſchen Arbeiter hinzu, wie auch ganz beſonders der hunderttauſend im Seine⸗Departement lebenden axabiſchen und berberiſchen Arbeiter. Weltprobleme genug auf 128 Seiten, und in einem ſoliden, klaren und beſonnenen Stil Hargeſtellt. Edmund Schopen:„Die Neue Türkei“(Goldmann Verlag, Leipzig..85 Mark.) Der Verfaſſer, der ſich in derſelben Reihe„Welt⸗ geſchehen“ ſchon einmal zum Mittelmeerproblem geäußert hat, iſt ein ausgeſprochener Geopolitiker mit raſſenſoziolo⸗ giſchem Einſchlag und der Fähigkeit, große zeitliche und räumliche Zuſammenhänge zu überblicken und aufzuzeigen. Sachlich und darſtellungstechniſch natürlich in mancher Weiſe ſehr erfreulich; und wenn auch die Sätze gelegentlich ſehr lang und ſchillernd werden, ſo bleibt doch das Buch als Ganzes durchaus klar. Die Türken ſind dem Verfaſſer auf⸗ genordete Mongolen, die ihre nationale Kraft in den Dienſt einer perſiſch⸗arabiſchen Kulturtradition ſtellten und erſt jetzt zu einer eigentlichen(in der Geſchichtsgeſtaltung ſehr überſteigerten) Selbſtbeſinnung kommen. Die Loslöſung vom Iflam, die konſeauent„laiziſtiſche“ Politik Kemal Ata⸗ türks, iſt nicht ſo ſehr weſtlicher Liberaltsmus, als den Japanern und Chineſen gleich ein Bekenntnis zum Menſch⸗ lichen des Konfuzius, zum mongoliſch⸗chineſiſchen„Univer⸗ ſtsmus“, mit dem viele verwandte Züge aufgedeckt werden. Im übrigen iſt neben dem kulturbiologiſchen Ueberblick eine ausführliche und ſchwungvoll geſchriebene Darſtellung der neueren geſchichtlichen Entwicklung(etwa von Enver Beys Aufſtieg 3 zu bemerken, in der alle die unerhört heftigen Kämpfe Kemals gegen die Kurden und die konſer⸗ vative Oppoſition geſchildert und auch viele intereſſante Erklärungen über die„Hutreiſe“, die Frauenemanzipation, und all die anderen Merkwürdigkeiten gegeben werden. Erich Hunger. Ir. Gudehus: Auguſt Winnig. Ein Mann des Wortes, der Tat und des Glaubens.(Verlag Mart. Warneck, Berlin), 3 Mark. i In örei großen Erinnerungsbüchern, die zu den ergrei⸗ fendſten Selbſtdarſtellungen unſeres Schriftkums zählen, hat August Winnig ſein Leben geſchildert. Dieſe Bände —„Frührot“,„Der weite Weg“,„Heimkehr“— waren für Gudehus die natürliche Grundlage ſeiner Biographie, die in klaren Linien das Lebensbild des nunmehr Sechzig⸗ jährigen zeichnet. Den Entwicklungsgang Winnigs vran armen Proletarierſohn, vom Arbeiter, der ſich in idealiſti⸗ ſchem Glauben der ſrtzialdemokratiſchen Bewegung an⸗ ſchließt und in der Gewerkſchaftsorganiſation einen raſchen Aufſtieg erlebt, der ſich in ſchweren inneren und äußeren Kämpfen vom Banne der marxiſtiſchen Doktrin befreit und— nach einer kurzen Tätigkeit als handelnder Poli⸗ tiker— vom Haß und der Verleumdung ſeiner früheren Geſinnungsgenoſſen verfolgt, in unbeirrbarer Sicherheit den Weg eines deutſchen Sozialismus ſucht—, dieſe Ent⸗ wicklung, in der ſich ein gut Teil der Tragik der deutſchen Arbeiterbewegung der vergangenen Jahrzehnte ſpiegelt, hat Gudehus mit feinem Verſtehen herausgearbeitet. So erſteht in ſeinem Buche das Bild eines Mannes, der vom Anfang ſeines Wirkens an kein Ziel leidenſchaftlicher erſtrebte, als die Gemeinſchaft des Volkes und die Ge⸗ ſchloſſenheit der Nation in guten und ee m. 5. Seite/ Nummer Neue Mannheimer Zeitung 1 Morgen⸗Ausgabe — Im Hamburger Vorort Fuhlsbüttel ſtarb im 84. Lebensjahr der Botaniker Ernſt Rimann, der ſich als einer der berühmteſten Orchideenjäger in allen fünf Erdteilen einen Namen gemacht hat. Ende des vorigen Jahrhunderts war es, daß ſich auf der kleinen Eilande der Andamanen⸗Inſel⸗ im Indiſchen Ozean ein Deutſcher mit blin⸗ Beil einen Pfad durch die undurchdringlichen ide der Mangrovenwälder ſchlug. Als er wieder einmal anſetzte, blieb ſein Blick gebannt auf fünf dunklen Körpern ruhen, die ſich ihm in bedrohlicher Haltung näherten. Fünf Pfeilſpitzen waren auf ihn gerichtet, fünf Augen⸗ paare funkelten ihn an und um die Hüften der kaum eineinhalb Meter großen Eingeborenen klapperten unheimlich die Skelette menſchlicher Schädel und Kiefer. Trotzdem der Weiße einen Paß des eng⸗ liſchen Vizekönigs von Indien vorzeigte, mußte er eine Woche lang in Gefangenſchaft der Inſelbewoh⸗ ner ſchmachten, bis ihn ein handſchriftliches Dekret aus Delhi aus ſeiner beoͤrohlichen Lage befreite. Der Vizekönig hatte keine Minute gezögert, dem Deutſchen ſeine Hilfe zu bieten, wußte er doch, daß er ſeinen Schutz keinem Unwürdigen angedeihen ließ, ſondern Ernſt Rimann, einem der berühmteſten Orchideenfäger der Welt, deſſen Name in den gro⸗ ßen Blumenkulturen von Los Angeles ebenſo ein Begriff iſt wie in den Blütengärten von Sidney. Als Ernſt Rimann jetzt für immer die Augen ſchloß, endete ein langes arbeits⸗ und abenteuerreiches Le⸗ ben, das ſich einem einzigen Ziele geweiht hatte: der Jagd auf die„Millionärsblume“, auf die Orchidee. Ueber fünfzig Abarten dieſes begehrteſten Kindes der Blumenwelt verdanken dem Manne ihre Entdeckung und Erforſchung, der nun in Fuhls⸗ hüttel bei Hamburg zu Grabe getragen wurde. Die Wiſſenſchaft entgalt es ihm dadurch, daß ſie eine Reihe der ſchönſten Orchideengewächſe nach ihm be⸗ nannte. Alle fünf Kontinente hat Ernſt Rimann auf der. Jagd nach Orchideen bereiſt, aber nicht allein auf ſicheren Wegen in Eiſenbahnen und Auto⸗ mobilen, ſondern oftmals einſam durch tückiſche Dſchungeln und gefahrvolle Urwälder. Als Sohn deutſcher Eltern, deſſen Wiege in Rio de Janeiro ſtand, konnte keiner beſſer wie er die mörderiſche Glut der tropiſchen Gegenden ertragen, in denen die wilde Orchidee beheimatet iſt. Er war nicht nur einer der erſten Deutſchen, ſondern auch einer der erfolgreichſten Botaniker, die ihren Fuß in die ſagenumwobenen Länder Siam und Birma ſetzten. Unermeßlich war hier ſeine Beute an Orchideen, aber auch an— Erlebniſſen. * 17 N — Als erſter Fluggaſt wurde in dem dieſer Tage nach zweijähriger Bauzeit in Benutzung genomme⸗ nen neuen Luftbahnhof der Deutſchen Lufthanſa auf dem mitteldeutſchen Zentralflughafen Halle⸗Leipzig ein Säugling abgefertigt, der in ſeinem Körbchen nach München befördert werden ſollte. Das neue Verwaltungsgebäude, ein ausgedehnter Hallenbau mit einer ſchönen, hohen und geräumigen Verkehrs⸗ halle, gewährleiſtet auch im Meſſeverkehr— erſtmalig zur Leipziger Herbſtmeſſe 1938, die am 28. Auguſt Heginnt— eine reibungsloſe Abfertigung der Flug⸗ gäſte und der Frachten. Die weite Halle ſoll durch Wandgemälde aus dem mitteldeutſchen Verkehrsbe⸗ reich geſchmückt werden; ein Koloſſalgemälde des Leunawerks iſt bereits vollendet. Auch die neuen, geſchmackvoll⸗ſchlichten Erfriſchungsräume konnten bereits eröffnet werden. Das alte Verwaltungsge⸗ bäude ſoll noch bis zum Beginn der Leipziger Herbſt⸗ meſſe verſchwinden. * — Bei Maurerarbeiten im Kloſter des Heiligen Franziskus in Aſſiſi hatte ein Arbeiter eine Wand oberhalb einer Tür zu durchlöchern. Kaum hatte er einige Schläge mit der Spitzhacke ausgeführt, als er buchſtäblich von einem Goldregen überſchüttet wurde. bald den ganze geſtellt, daß e 8 en. Es wurde feſt⸗ um Münzen aus der Zeit Napo⸗ elte, öie offenbar von einem der Klo⸗ ſterinſaffen dort eingemauert worden waren, um ſie vor den franzöſiſchen Beſatzungstruppen in Sicher⸗ heit zu bringen. Man erinnert ſich jetzt eines Ge⸗ rüchts, de ganze Kloſterſchatz vor etwa hundert Jahren in derartigen Verſtecken verborgen worden ſei, und beabſichtigt, demnächſt ſyſtematiſche Nach⸗ forſchungen anzuſtellen, um dieſen atz, in e ſich auch einige Leuchter aus maſſivem Gold befunden haben ſollen, wenn möglich wieder an das Tageslicht zu befördern. 1 17. — Vor einigen Tagen brachte eine Belgrader Zeitung die Nachricht, daß ein Volksſchullehrer aus der ſerbiſchen Stadt Kruſchewatz in einem Flüßchen unweit von dieſer Stadt Goldſand gefunden habe. Dieſe Nachricht bewog das jugoſlawiſche Bergbau⸗ amt, eine Kommiſſion an Ort und Stelle zu entſen⸗ den, um die Angaben des Blattes zu überprüfen. Als die Kommiſſion zum angeblich goldhaltigen Flüßchen gelangte, konnte ſie ihre Wunder erleben. Das Ufer des Flüßchens war an beiden Seiten dicht mit Menſchen beſetzt, die den Sand aus dem Flüß⸗ chen ſiebten und Gold ſuchten. Auf die Nachricht von dem Goldfund in der Belgrader Zeitung ergriff die Stadt Kruſchewatz ein wahres Goldfieber und wer nur irgendwie konnte, wanderte mit Schaufel und Sieb zu dem Flüßchen, im Hunger nach Gold. Da die Bürger von Kruſchewatz jedoch fürchteten, daß ſie bei dieſer Arbeit von den Bauern aus der Um⸗ gebung geſtört werden könnten, verkleideten ſich die meiſten als Bauern. Sie empfingen die Kommiſſion nicht ſehr freundlich, doch dieſe konnte dennoch Prü⸗ fungen durchführen und feſtſtellen, daß der Flußſand tatſächlich ſtark goldhaltig ſei. Die Kommiſſion ſtellte aber auch feſt, daß durch primitives Goldwaſchen, wie es die Bürger von Kruſchewatz verſuchen, die Gold⸗ wäſcherei nicht ſehr rentabel geſtaltet werden könne, ſondern daß dazu moderne Waſchanlagen nötig wären. 12 — Die Belgrader Preſſe berichtet von dem ſonder⸗ baren Fall des albaniſchen Bauern Kurtiſch⸗Muſli⸗ jewitſch aus dem Dorfe Kamenjani in Südſerbien, der mit 120 Jahren zwei neue Zähne bekam. Dieſer jugoſlawiſche Zoro⸗Aga, wie ihn die Belgrader Preſſe nennt, iſt ein ſehr rüſtiger alter Mann, der niemals in ſeinem Leben krank geweſen iſt. Er legt täglich einige Kilometer zurück, wenn er von ſeiner arm⸗ ſeligen Behauſung zur Arbeit geht. Seine Augen und ſein Appetit ſind ſehr gut. Er war ſein Leben lang ein armer Mann und mußte ſchon aus dieſem Grunde ſehr mäßig leben. Er hatte auch nie gehei⸗ ratet und ein boshafter Journaliſt bemerkt, er ſei wielleicht gerade deshalb ſo alt geworden. d — Der alte Glaube oder vielmehr Aberglaube, der dem Mondſchein einen zauberhaften Einfluß ins⸗ beſondere auf das Wachstum der Pflanzen zuſchreibt, wurde auf die Probe geſtellt. Einem wiſſenſchaft⸗ lichen Experiment hat er nicht ſtandgehalten. Mond⸗ licht iſt das von dem Mond reflektierte Sonnen⸗ licht, es enthält einen großen Prozentſatz polariſier⸗ ter Strahlen. Um die Probe aufs Exempel zu machen, wurden demzufolge, wie„Wiſſen und Fort⸗ ſchritt“ berichtet, in ſchnellem Wuchs befindliche Pflanzen, Haferkeimlinge, polariſiertem Licht aus⸗ geſetzt und auf ihr Verhalten beobachtet. Bekannt⸗ lich wachſen junge Triebe dem Licht entgegen, das Licht brauchen ſie, um Kohlenſtoff aus der Kohlen⸗ ſäure der Luft abzuſpalten und zu verarbeiten. Auf das künſtliche Mondlicht reagieren nun die Hafer⸗ keimlinge weder in der einen noch in der anderen Weiſe, auch war ſonſt keinerlei Wirkung des polari⸗ ſierten Lichts auf die Verſuchspflanzen feſtzuſtellen. * — Das franzöſiſche Forſchungsſchiff„Carimars“ wird in Kürze aus dem Hafen von Le Havre aus⸗ laufen, um auf dem Nordatlantik in der Zeit bis zum 6. November wichtige Meſſungen durchzuführen. Es ſollen vor allem Karten für das franzöſtſche Luft⸗ Schloß Bathelsmont ROMAN VON RUDOLPH PAGENSTECHER 59 „Merkwürdig, ich fühle die warmen Sonnen⸗ ſtrahlen auf meinem Geſicht, aber ich ſehe nichts, noch nicht einmal einen ſchwachen Schein durch den Verband.“ 'Hauteville ſuchte ihre Befürchtungen zu zer⸗ ſtreuen. Roſe aber erwiderte:„Ich fühle, daß ich nicht mehr ſehen werde. Ich weiß es. Schon oft habe ich darüber nachgedacht. Jetzt habe ich mich an den Gedanken gewöhnt. Nur Mama und Germaine tun mir leid, die doch nichts davon ahnen. Nun müſſen ſie mich führen und mir helfen.“ „Aber Sie dürfen nicht gleich alle Hoffnung auf⸗ geben, Roſe. Es gibt ſo vorzügliche Aerzte bei uns. Wir werden uns nicht allein mit der hieſigen Be⸗ handlung begnügen.“ „An Ihrem Ton höre ich ſchon, wie es um mich ſteht. Aber ich bin ganz gefaßt. So lange habe ich die Sonne und ſo viel Schönes auf der Welt geſehen. Ich könnte alles genau beſchreiben. Auch wie Sie ausſehen, weiß ich noch ganz genau.“ „Liebe kleine Roſe, quälen Sie ſich nicht mit Be⸗ fürchtungen, die hoffentlich nie eintreten.“ „Beſſer jetzt darauf gefaßt, als ſpäter verzweifelt zu ſein. Nicht wahr, Sie verſprechen mir, es Ger⸗ maine zu ſagen. Aber ganz allmählich, nicht plötz⸗ lich. Oh, Sie werden das ſicher ſehr gut können. Ich weiß, daß Sie ein edles Herz haben. Ihre Soldaten haben es mir geſagt.“ Auf'Hautevilles Frage, ob Roſe mit Germaine nach der Schweiz reiſen wolle, um dort mit ihrer Mutter zuſammenzutreffen, erwiderte ſie:„Kann Mama nicht hierher kommen? Ich bliebe lieber Hier.“ „Ich werde ſehen, ob ſie die Erlaubnis erhält, nach Deutſchland zu kommen“, war'Hautevilles Antwort. Bevor dieſe Frage aber entſchieden wurde, ſollse Roſe zunächſt noch einmal einem Profeſſor in München vorgeſtellt werden, den ö Hauteville per⸗ ſönlich kannte. b So wurden die Zelte in Heidelberg abgebrochen. Drei Deutſche am Matterhorn lödlich abgeſtürzt Zermatt, 14. Auguſt. Drei deutſche Touriſten, die das Matterhorn be⸗ ſtiegen hatten, ſind Gletſcher tödlich abg Freitag nachmittag am Furg⸗ irzt. Eine Führerkolonne iſt zur Bergung der Leichen in der Nacht zum Sams⸗ Die Namen der Ver⸗ unglückten ſind noch nicht bekannt. . tag von Zermatt abgegangen. Bei den drei deutſchen Bergſteigern, die am Frei⸗ tag im Abſtieg über den Hörnligrat verunglückten, handelt es ſich um Paul Geipel, ledig, Karl Fleck, ledig, und Bernhard Greiß, verheiratet, alle aus Wiesbaden. Ihre Leichen wurden geborgen und nach Zermatt gebracht. Jeden Tag 20 Runofunkapparate zu gewinnen! dnb. Berlin, 14. Auguſt. Die erſten acht Tage der 15. Großen Deutſchen Rundfunkausſtellung haben bis heute über 1000 glück liche Gewinner in der Ausſtellungslotterie geſehen. Allein 20 Rundfunkapparate, Superhets, deutſche Olympiakoffer und deutſche Kleinempfänger, wurden jeden Tag als Hauptgewinne ausgegeben. Jeder Beſucher der Ausſtellung hat die Möglichkeit, in der Ausſtellungslotterie für nur 50 Pfennige einen wertvollen Superhet zu gewinnen. Darum ver⸗ ſäume niemand, bis zum 21. Auguſt die 15. Große Deutſche Rundfunkausſtellung zu beſichtigen. Engliſches Marineflugboot 5 5 1 ins Meer geſtürzt 6 Tote dnb. London, 14. Auguſt. Die britiſche Luftwaffe wurde heute mittag von einem ſchweren Unglück heimgeſucht. Ein Flugboot des 228. Geſchwaders in Pembroke Dock, das der Marineverſuchsſtation Felixſtowe zugeteilt wurde, ſtürzte in der Nähe Feuerſchiffes„Cork“ an der Oſtküſte ins Meer. Sämtliche ſechs Beſatzungsmit⸗ glieder kamen ums Leben. Ueber die Urſache des Unglücks bekannt. Kleine Arſache, große Wirkung 8 Tote, 15 Verletzte — Mexiko-Stadt, 14. Auguſt. Aus einem kleinen Anlaß kam es vorgeſtern in der Stadt Cheran im Staate Michogcan zu Un⸗ ruhen, bei denen acht Perſonen getötet und 15 ver⸗ letzt wurden. Die Einwohner der Stadt hatten vor dem Rathauſe eine Kundgebung zur Verbeſſe⸗ rung der Verſorgung der Stadt mit elektriſchem Licht veranſtaltet und von den Stadtvätern die Ver⸗ ſicherung verlangt, dieſer Hinſicht geſchehe. Einer der Stadtverordne⸗ ten machte bei dieſer Gelegenheit eine abfällige Be⸗ merkung, die die Kundgeber ſo reizte, daß ſie in das Rathaus eindrangen, die Beamten verprügel⸗ ten und das ganze Inventar zertrümmerten un auf die Straße warfen. Zur Wiederherſtellung der Ruhe mußte Militär eingeſetzt werden. In dem ſich iſt noch nich.s entſpinnenden Kampfe wurden 5 Männer und 3 Frauen getötet und 15 verwundet. Die Truppen ſind völlig Herr der Lage.(1) PU» ‚ A o E e ee fahrtminiſterium angelegt werden, im Hinblick auf die geplante Einrichtung eines regelmäßigen Luft⸗ verkehrs über den Nordatlantik. Inbeſondere ſoll die Temperatur in den verſchiedenen Höhen gemeſſen werden. Dieſe Forſchungen werden in Ueberein⸗ ſtimmung mit einigen anderen Ländern unternom⸗ men, die ebenfalls an dem Luftverkehr über den Nordatlantik intereſſiert ſind. Täglich ſollen von Bord der„Carimaré“ aus die atmoſphäriſchen Ver⸗ hältniſſe bis zu einer Höhe von 15 000 bis 18000 Me⸗ ter erforſcht werden. 8 — Ein Bremerhavener Ehepaar fuhr mit dem Rad geſchäftlich über Land. In der Nähe der Ge⸗ meinde Bockel nahte ſich plötzlich ein Bienenſchwarm, der ſich in das aufgeſteckte Kopfhaar der Frau niederließ. Verſuche des Mannes, den Schwarm zu verſcheuchen, hatten keinen Erfolg. Schließlich war der ganze Kopf von dem Schwarm beſetzt, nur das Geſicht wurde von der entſetzten Frau mit den Hän⸗ den geſchützt. Da kein Imker in der Nähe war, ging der Ghemann mit Gewalt an die Befreiung ſeiner Frau von den ſummenden Tieren, was ihm auch nach längeren Bemühungen gelang. Später zog er ſeiner Frau über 20 Bienenſtachel aus dem Kopf, die krotz furchtbarer Schmerzen keine nachteiligen Folgen des Ueberfalls davongetragen hat. Von Landbewohnern wurde die ſchlimm zugerichtete Frau mit alten Volksmitteln gegen Bienenſtiche fürſorglich be⸗ handelt. * — Einen abſurden Einfall hatte ein Mann in Neuyork. Er mißtraute der amerikaniſchen Poſt. Er glaubte nicht an ihre Ehrlichkeit und wollte die An⸗ geſtellten auf die Probe ſtellen. Einen Dollar ris⸗ kierte er, um ſein Vorhaben auszuführen. Er gab einen Brief auf, der ausgerechnet an den Präſidenten Rooſevelt adreſſiert war. Es ſtand gar nicht viel in dem Briefe drin. Er ſchrieb bloß, daß, wenn das Schreiben unverſehrt an ſeinen Beſtimmungsort ge⸗ lange, er wieder vollauf zufrieden ſein und an der Ehrlichkeit der amerikaniſchen Poſt nicht länger zweifeln würde. Die Dollarnote aber heftete er außen an den Briefumſchlag, ſo daß das Geld ſicht⸗ bar war. Aber kein Poſtangeſtellter vergriff ſich an dem Gelde. Der Brief gelangte an ſeinen Beſtim⸗ mungsort und wurde auch dem Präſidenten vorgelegt, Rooſevelt ſoll der Brief ſehr beluſtigt haben. Aber der Abſender hat eine ſtrenge Verwarnung zu ge⸗ wärtigen, nicht wegen ſeines Mißtrauens zur ameri⸗ kaniſchen Poſt, ſondern wegen der Stecknadel, mit der er die Banknote angeheftet hatte, denn ſie fällt unter die vom Geſetz aufgeführten Gegenſtände, die ungenügend verpackt nicht verſandt werden dür⸗ fen, weil ſie die Sicherheit der Poſtangeſtellten ge⸗ fährden. . — In einer Konditorei in Neuhaldensleben drang überraſchend ein Bienenſchwarm ein, ließ ſich auf den ausgelegten Süßigkeiten nieder und war nicht mehr zu vertreiben. Der Eigentümer des Labens mußte die Flucht ergreifen. Die Bienen dachten nicht daran, ihr ſelbſtgewähltes Quartier aufzu⸗ geben; auch einem zu Hilfe gerufenen Imker gelang es nicht, die Königin zu entdecken und auf dieſe Weiſe den Schwarm herauszuholen. Als nach zwei⸗ tägiger„Beſetzung“ der Ladenbeſitzer der Verzweif⸗ lung nahe war, kam einer ſeiner Freunde auf den Gedanken, mit Staubſaugern gegen die Bienen vor⸗ zugehen. Der Erfolg übertraf die kühnſten Hoffnun⸗ gen: in kürzeſter Zeit befanden ſich die Bienen in den Beuteln der Staubſauger, aus denen ſie lin ge⸗ höriger Entfernung) faſt alle unverſehrt wieder frei⸗ gelaſſen werden konnten. In München hielt der Profeſſor den Fall Roſes noch nicht für ganz hoffnungslos. Aber er forderte abſolute Ruhe und zunächſt einmal Aufenthalt im Dunkeln. 'Hauteville hielt es unter dieſen Umſtänden für das Zweckmäßigſte, den beiden Schweſtern den Vor⸗ ſchlag zu machen, nach Wimpfen zu gehen und dort ſo lange zu bleiben, wie es ihnen gefiele. Die Schweſtern willigten gern ein. Einige Tage nach der Ankunft in München ſtedelten ſie nach Wimpfen über. Kurze Zeit danach kam Nachricht von Madeleine an ihre Kinder über das Rote Kreuz. Die Ver⸗ bindung war hergeſtellt. Germaine war entzückt von Wimpfen. Sie be⸗ ſchrieb Roſe die Lage und Umgebung und die Ein⸗ richtung der Zimmer ganz genau. Immer wieder betonte Roſe, daß ihr zumute ſei, als ſähe ſie alles deutlich vor ſich. Nie kam eine Klage über ihre Lippen. Mit Frau Innerhofer oder Annerl, wie'Haute⸗ ville die langjährige Wirtſchafterin ſeines Vaters nannte, ſchloſſen Germaine und Roſe bald Freund⸗ ſchaft. So war alles aufs beſte eingerichtet, bis eines Tages d' Hauteville erklärte, daß es nun für ihn wieder Zeit ſei, ins Feld zu gehen. Der Entſchluß'Hautevilles erfüllte die Schweſtern mit größter Beſorgnis. Erſt allmählich gewöhnten ſie ſich an den Gedanken, ſich von ihrem Beſchützer trennen zu müſſen. Sie hatten es ſich vorgenommen, 'Hauteville den Abſchied nicht zu erſchweren. Ganz wie ihre Mutter zeigten ſie äußerlich nichts von 3 ſondern fanden ſich in das Unabänder⸗ iche. Ende Oktober meldete ſich'Hauteville wieder beim Generalkommando ſeines Korps. Obgleich der Arm noch kaum gebrauchsfähig war, erwiderte er auf die Frage, ob er das Kommando über ein Infanterie⸗Regiment übernehmen könne, mit einem bedingungsloſen„Ja“. Mit der ihm anvertrauten Truppe machte er alle Phaſen des Stellungskrieges durch. Oft hatte er, vor allem im Anfang, Sehnſucht nach jenen herr⸗ lichen Tagen des Bewegungskrieges. Nach dem friſchen, kühnen Reitergeiſt ſeiner Ulanen. Nach dem ſchaurig⸗ſchönen Tag von Lagarde. Das, was er jetzt kennenlernte, offenbarte ihm andere, tiefere und edlere Charakterzüge des deut⸗ ſchen Soldaten. Die Zähigkeit im Ertragen nie ge⸗ kannter körperlicher und ſeeliſcher Strapazen, die heiße Vaterlandsliebe. Die rührende, innige Kame⸗ radſchaft. Die Hingabe und den Glauben an den Führer. Er machte die Erfahrung, daß der Führer im Felde durch zwei Eigenſchaften ſeine Truppe zu den größten Anſtrengungen, zu den heldenhafteſten Taten mitreißen kann: durch das eigene Beiſpiel und die Fürſorge für den einzelnen Mann. Zwar waren ihm Standesdünkel, Ueberheblichkeit und Kaſtengeiſt von jeher zuwider geweſen, aber trotz alledem hatten lange Friedenszeit und glück⸗ liche Vermögensverhältniſſe auch ihn nicht in enge Verbundenheit mit denjenigen Teilen des deutſchen Volkes gebracht, die unter einem minder glücklichen Stern geboren waren. Er war durchdrungen von der Verpflichtung, ſeiner Truppe vorzuleben und vorzuſterben. Und bald ſchon ging die Saat auf, die er aus⸗ geſät hatte. Er lag mit ihnen in der Hölle vor Verdun, in den Kalkgräben der Champagne, an den Ufern der Somme und in den waſſergefüllten Granattrichtern von Flandern. Er lernte ſie kennen und lieben, und ſie vergalten es ihm mit einer Treue und Hingabe, die ihn für alles reichlich ent⸗ ſchädigte. Führer und Truppe wuchſen zu einer vollkommenen Einheit zuſammen, ſie waren ohne einander nicht denkbar. Je länger aber der Krieg währte, um ſo höher ſtieg die Flut jener ſchimpflichen Schmähungen, die ſich an den Heldengeiſt eines Volkes heranwagten, deſſen Söhne nichts anderes taten als ihre Pflicht. Die allerdings taten ſie mit einem Opfermut ohne⸗ gleichen. Wie hätte es anders möglich ſein können, als daß dieſe Kränkungen eine beiſpielloſe Bitter⸗ keit erzeugten? Und dennoch empfanden deutſche Soldaten Mit⸗ leid mit ihren in zahlloſen Schlachten geſchlagenen Feinden. Dennoch kam in ihrem Herzen nie ein Gefühl fanatiſchen Haſſes gegen die auf, die ihre Ehre zu beflecken ſuchten. Sie hatten gelernt, daß es unſoldatiſch und undeutſch ſei, ſeine Rache an einem wehrloſen Feinde zu befriedigen. Sie wußten, daß der Frontſoldat auf der feindlichen Seite genau ſo dachte wie ſie. Die ſich in hundert Schlachten gegenübergeſtanden haben, lernen einander achten. Schmähen tun nur die, die fernab vom Schuß das Gift der Zwietracht miſchen, beſtimmt, die Nationen auf ewig einander zu verfeinden. Aber es iſt nun einmal das Schickſal jedes Sol⸗ daten, daß er die Aufgaben zu löſen hat, deren Bewältigung den Politikern nicht gelungen iſt. Die Politik tritt ihre beherrſchende Rolle an die Landes⸗ verteidigung ab. Aber dieſe fordert die Gewalt zu⸗ rück, ſobald der Auftrag beendet iſt. Sie klopft dem Soldaten plump vertraulich auf die Schulter:„Bray gemacht, mein Sohn, nun geh wieder nach Hauſe, alles übrige werde ich erledigen. Sobald ich dich mieder brauche, werde ich dich rufen!“ Und der Soldat? Er geht wieder an den Pflug, an den Schraubſtock und in die Fabrik. Er arbeitet und ſchafft für die Seinen. Eines Tages aber erhält er wieder den ehrenvollen Ruf zu den Waffen, wenn die Politiker die Staatskaroſſe feſtgefahren haben. Wieder geht er unverdroſſen an ſeinen Platz. So geht es ſeit Jahrhunderten, und ſo wird es weiter⸗ gehen bis in die fernſten Zeiten. Noch ein anderes war es, das ſich'Hauteville in den langen Jahren des Krieges offenbarte: Deutſch⸗ land war nicht in den Krieg gegangen, um irgend⸗ einer territorialen Eroberung willen. Es hatte das Schwert gezogen, um ſeinem Bundesgenoſſen beisu⸗ ſtehen. Was hätte man von ihm und ſeiner Bünd⸗ nistreue in der Welt denken ſollen, wenn es 55 öſterreichiſche Brudervolk im Stich gelaſſen hätle? Die praktiſche Betätigung der Treue wurde Deutſch⸗ land zum Verhängnis. Als ſich die Waagſchale des Kriegsglücks den Ententemächten zuneiegte, wurde es gerade vom Träger derjenigen Kaiſerkrone im Stich gelaſſen, zu deren Erhaltung es die eigene Machtſtellung aufs Spiel geſetzt hakte. Die Bündniz⸗ treue Deutſchlands aber wurde von den Weſt⸗ mächten als Eroberungsſucht diskrediert, von der Deutſchland vom verantwortlichen Leiter der Politik bis hinunter zum füngſten Soldaten vollkommen frei war. Fortſetzung folgt) ARünprr KG MON vopteiſhaff Bei Amke daß in Kürze Entſcheidendes in IS ni 22 Pe es ha! ha Schön orke, Pescc jedem es be alljäh Auftr Je Rund auf d in Li ſtälle nach M. hier Maſe jetzt Renn wenig Berli man und fle weiße etwas heiß, Di zu M aus, der Morgen-A usgabe Montag, 15. August 1938 eger der 149. Jahrgang/ Nr. 372 oppa-Aterbo zwölf Wagen am Start, vier Wagen am Ziel-Von ſechs deutſchen Wagen fünf ausgeſchieden Lang ſpringt aus dem brennenden Rennwagen Gefahrvolle Rennſtrecke Von unſerm nach Itolien entſandten Mitarbeiter K. G. von Stackelbera Pescara, 12. Auguſt. 5 at ſich in der Geſchichte nicht hervorgetan— 83 7 5910 viele andere Städte keine Gelegenheit ge⸗ bub. denn es iſt noch jung. Pescaro hat auch nicht die Ehönbeiten Riminis oder der anderen berühmten Bade⸗ pete, die hier am Strand des Adriatiſchen Meeres liegen. Pescara aber hat ſein Auto⸗Rennen und das hebt es in ſedem Johr zu europäiſchem Intereſſe herauf, dadurch iſt 8 bekannt geworden und durch dieſes Rennen erlebt es alljährlich einen ſonſt hier nicht bekannten achttägigen Auftrieb. getzt it es num wieder ſo weit. Auf ihrer großen Rundreiſe, die mit dem Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring begann und mit der Coppa Cia no in Livorno fortgeſetzt wurde, haben nun hier die Renn⸗ kalle bevor es weiter zum Großen Preis der Schweiz nach Bern geht, ihre Quartiere aufgeſchlagen. Mercedes⸗Benz kam mit ſeinem Renntroß am Mittwoch hier an.— Kurz darauf traf auch die Auto⸗Union ein. Maſeratt, Alfa⸗Romebo und Delahaye geſellten ſich dazu und letzt ſind die beiden großen Hotels, die es hier gibt, mit Fennfahrern und ihren Helfern vollgepropft. Ueber die wenigen Telefonleitungen laufen die Preſſegeſpräche nach Berlin, Rom, London und Paris. Vor dem Hotel kann man Caraceiola und Nuvolari, Brauchitſch, Müller, Lang und Haſſe kalte Getränke ſchlürfen ſehen und beliebteſter Hlatz iſt hier, wie in Livorno, der Strand, an den die weißen Giſchtkömme der Adria branden, in denen man ſich etwas erfriſchen kann. Auch hier nämlich iſt es wieder heiß, ſengend heiß. Die Rennwagenkämpfe in dieſem Jahr werden von Mal zu Mal ſpannender. Sah es anfangs des Jahres danach aus, als ob Mercedes⸗Benz durch ſeine Ueberlegenheit ber Konkurrenz den Mut zur Gegnerſchaft genommen Falte, beztehungsweiſe nehmen würde, ſo wor die Coppa Ciando in Livorno ein Beweis dafür, daß die Italiener keineswegs die Hände in den Schoß gelegt haben. In aller Stille hatten ſie einen großen Durchbruchsverſuch vor⸗ bereitet, und wenn der auch in Livorno noch mißlang, ſo kann man fetzt damit rechnen, daß er mit vermehrter Sloßkraft fortgeſetzt wird. Mit ſtärkſtem Aufgebot ſind Alſo Romeo und Maſerati in Pescara. Wieder iſt hier Troſſt am Start, Troſſi, der mit dem neuen Maſerati in Liporno rundenlong das Feld ongeführt hatte und der aus feiner günſtigen Poſttion nur dann ausſcheiden mußte, well ſeine Maſchine nicht durchhielt. In Livorno haben drei Alfas die plätze hinter Hermann Lang belegt, und Haring iſt unſeren Mercedes⸗Fahrern da keinen Moment don den Ferſen gewichen. Die Alfos ſind heute Gegner, die man nicht unterſchätzen darf—, wenn wir uns auch zur eine einzige Blöße geben, dann ſtoßen ſie vor, dann ind ſie da. Zu den Alfas geſellen ſich nun noch die beiden 45⸗Liter⸗Delahayes, die mit Dreyfus und Comotti am Start ſind— und die Auto⸗Union. Nuvolari, Haſſe und Müller ſtarten für die vier Ringe — eine ſtorke Mannſchaft, in der vor allem Nuvolari, der lier die Strecke ſehr gut kennt und ſich inzwiſchen mit dem ihm bisher neuen Wagen vertraut gemacht haben dürfte, besonders zu beachten iſt. Auch Müller hat hier im ver⸗ gangenen Jahr bereits ſehr gut abgeſchnitten. Haſſe fedoch — wie übrigens auch Lang— iſt die Strecke weniger bekannt. 208 Kilometer lang iſt die Strecke hier. Am Meeres⸗ ſtrand iſt der Start, und dann geht es hinein in die Abruzzen, durch kleine Dörfer hindurch, bergauf, bergab. Viele Kurven gibt es unterwegs. Kurven, die oft leichter außſehen als ſie ſind. Nur zwei lange Geraden gibt es— und die ſind noch dazu durch ſogenannte Schikanen, künſt⸗ liche Hinderniſſe alſo, langſamer gemacht worden. Trotz allem aber iſt dieſe Strecke keineswegs langſam. Sie ſtellt hohe Anforderungen an das Fahrkönnen und durch die Länge— das Rennen geht über 412,8 Kilometer— auch an das Material. Dramatiſches Rennen Pescara, 14. Auguſt. Ein tolles, materialzerreißendes Rennen, das ein Maſſenſterben der Maſchinen brachte und unerhört dufregend verlief, war hier die Coppa Acerbo am Sonn ag. Von 12 geſtarteten Wagen haben nur vier dieſen wichtigen Kampf beendet. Acht mußten unter⸗ wegs die Waffen ſtrecken, unter ihnen fünf von ſechs geſtarketen deutſchen zwei Mercedes⸗Benz und drei Auto⸗Unſon ſind auf der Strecke geblieben. Carac⸗ olg aber rettete auf Mercedes⸗Benz die deutſchen grben und holte als einziger Deutſcher, der die 4428 Km. lange Strecke überſtand, den Sieg. Der Start Um 10 Uhr vormittags gab der ſtellvertretende Farteiſekretär im Beiſein des Staatsſekretärs im das Zeichen Kriegsminiſterium General Pariſani zum Start. 12 Wagen gingen auf die Strecke, drei Nercedes⸗Benz von Caracciola. Lang und Brau⸗ hiſch geſtenert, drei Auto⸗Union mit Nuvpolari, ſe und Müller am Steuer, drei Alfa Romeo von 5 king, Sommer und Belmondo, der Maſerati von kaf Troſſi und zwei Delahaye der Franzoſen Drey⸗ 5 und Comoti. Sie gehen auf die 25,8 Kilometer nge Rundstrecke in die Zielkurve dieſer ſchweren gefährlichen Bahn, jagen vorbei an den Abruz⸗ Ger durch kleine Dörfer hindurch. Es gibt nur zwei laden, die aber auch noch durch künſtlich ein⸗ Auge Kurven unterbrochen werden. Aus der erſten Rahe von der Hälfte der Strecke der Laut⸗ Brauchitſch in Front. Kurz darauf ſchießt auch ſchon der Mercedes klar in die Zielgerade. Hinter ihm jagen Blitz auf Blitz und Haſſer Lang, Nuvolari, Müller, Farina. Troſſi In der zweiten Runde bereits gibt es die erſte unangenehme Ueberraſchung. Brauchitſch und Nuvolari fehlen. 1 Feld vorüberbrauſt. Iſt etwas paſſiert? Un⸗ Echlie wartet man in den Boxen auf Nachricht. Er geßlich roll Brauchitſch heran. Maſchinenſchaden, aug u, aufgeben, und kurz darauf hört man, daß 115 Nupolari wegen Getriebeſchadens hat aufgeben g 100 Die erſten beiden deutſchen Wagen ſind aus ü ennen. Caracciola und Lang liegen jetzt vor N und Troſſi, die ein hartes Duell um den e Platz ausfechten, und denen Faring und s folgen. Farina fällt in der nächſten Runde let längeren Aufenthalt an den Boxen auf den en Platz des Feldes zurück, und ſein Stallge⸗ fährte Sommer auf dem zweiten Zwölfzylinder⸗Alfa Romeo muß wegen Maſchinenſchaden aufgeben. In der 5. Runde eine neue unangenehme Sen⸗ ſatton. Fetzt fehlen Troſſie und Lang. Caracciola jagt vorbei, Müller und Haſſe folgen. Und erſt dann kommt Troſſi in tollem Tempo angefegt. Er iſt unterwegs von der Strecke gekommen, ſein Wa⸗ genheck iſt verbeult und nun verſucht er die ver⸗ lorene Zeit wieder wettzumachen. Vergeblich aber wartet man auf Lang. Bange Minuten vergehen und an den Boxen wartet unruhig ſeine Frau auf Nachricht. Da ſchrillt das Streckentelephon. Der Stuttgarter iſt ſelbſt am Apparat und berichtet, daß ſein Wagen in Braud geraten iſt. Er merkte das Unglück kurz vor einer Schikane, ſteuerte den Renner noch durch das Hindernis und bremſt ihn ſo ſchnell wie möglich ab. Kaum war er aus dem Sitz geſprungen, da ſchlugen ſchon die Flammen um das Fahrzeug, das völlig verbrannte. ber dritte deutſche Wagen war damit ausgeſchaltet. Verteufeltes Pech! Troſſi gibt nun. um ſich von ſeinem Unfall zu erholen, für wenige Runden das Steuer ſeines Maſeratis an ſeinen Stallkameraden Villoreſt ab. der die ſchnellſte Runde des Tages mit einer Zeit von 10,57 Minuten und einem Durchſchnitt von 141,36 Km.⸗Std. hinlegt. Als Troſſi dann aber ein paar Runden ſpäter das Steuer wieder übernimmt, iſt der Renner defekt und ſcheidet aus. In der 8. Runde, alſo genau nach der Hälfte des 16⸗Runden⸗Kampfes, hält Caracciola zum Tanken. Unterdeſſen geht Müller an ihm vorbei an die Spitze. Hinter Caracciola tankt auch Haſſe. So iſt nun für eine Runde die Reihenfolge: Müller, Caracciola, Villoreſi auf Troſſis Wagen, Haſſe, Farina, Bel⸗ mondo vor den beiden 4,5 Liter Delahayes ohne Kompreſſor. In der nächſten Runde aber fehlt auch Müller. Caracciola kommt als erſter und hinter ihm fagt Villoreſi an der Zieltribüne vorüber. Müller iſt unterwegs der Betriebsſtoff ausgegangen und das iſt durch einen Tankriß zu erklären. Nun haben wir nur noch zwei deutſche Wagen im Rennen. Wir kneifen die Daumen, damit Caraceciola und Haſſe, der Mercedes⸗ und der Auto⸗Unionfahrer, durchhalten. Durch den Ausfall des Troſſi'ſchen Wagens iſt zudem Haſſe auf den zweiten Platz vor⸗ gerückt, ſo daß zwei deutſche Wagen in Front liegen. Da aber müſſen wir noch ein ungeheures Pech in Kauf nehmen. In der 13. Runde ſcheidet auch Haſſe aus. Auch er bleibt, wie Müller, unterwegs liegen, aus bisher noch nicht geklärter Urſache. Wird Caracciola nun durchhalten? Bei ſolchem Pech iſt alles möglich. Wird ſich womöglich dieſe Serie des Ungücks noch fortſetzen? Aber nein, Caracciolas Maſchine läuft wunder⸗ bar und gleichmäßig dreht der Meiſterfahrer ſeine Runden. Vier Minuten hat er vor Farina, der nun auf den zweiten Platz vorgerückt iſt, Vorſprung. Vier Minuten, das iſt ungeheuer viel Zeit in einem ſol⸗ chen Rennen. Zwei Runden ſpäter geht Caracciola unter lautem Jubel als Sieger über das Zielband. Zweiter wird Farina auf Alfa Romeo, Dritter Belmondo auf Alfa Romeo und Vierter Comotti auf Delahaye. Nur dieſe vier Wagen haben von den zwölf ge⸗ ſtarteten das Rennen beendet. Carraceiola fuhr eine Zeit von:03,45 und einen Durchſchnitt von 134,783 Kilometer, Farina, der Zweite, brauchte:07,11 und Belmondo kam mit einer Runde Rückſtand ein. Dem Rennen der großen Wagen war eins der 1,5 Liter vorausgegangen, in dem Maſerati über die neuen 1,5 Liter Alfa Romeo triumphierte. Vil⸗ loreſi, der ſpäter Troſſis Wagen übernahm, wurde auf Maſerati Sieger und den zweiten Platz erkämpfte ſich nach ausgezeichnetem Rennen der deutſche Privat⸗ fahrer Pietſch auf Maſerati. Dieſer Kampf in Pescara, dieſes öramatiſche Ren⸗ nen, iſt trotz des großen Pechs, das unſere deutſchen Wagen verfolgte, doch noch gut ausgegangen. Cardcciola hat die Situation gerettet. Wir ſind durch die Erfolge von Mercedes⸗Benz be⸗ reits ſo verwöhnt worden, daß wir einen einfachen Sieg kaum mehr als vollen Triumph nehmen. Ge⸗ rade hier aber erkennt man, gerade dann nämlich, wenn ein ſolcher Sieg ſo auf der Spitze ſtand, wie dankbar wir ſein müſſen, für die geniale Konſtruk⸗ tionsarbeit, durch die wir mit den Mercedes⸗Wa⸗ Glanzvoller Verlauf des Berliner Länderkampfrs: ASA war nicht zu besiegen Hervorragende Leiſtungen unſerer Leichtathleten— Amerikaner in Veſtform— Rekord unſerer Sprinterſtaffel Amerikaner gewinnen mit 122:92 (Sonderbericht der NM) Für den großen Länderkampf Deutſchland— USA mußte man an dieſem Wochenende große Befürchtungen wegen des Wetters hegen. Es war Regen angeſagt, und auch in ganz Süddeutſchland und weit bis nach Mittel⸗ deutſchland ſah es grou in grau aus, und eintönig klopfte der Regen an die Fenſter des D⸗Zuges, der uns nach Berlin führte, indem wir ſchon am Mannheimer Bahnhof den badiſchen Gaufachwart Klein begrüßen durften, der als Kampfrichter eingeſetzt war. In Berlin kam aber dann die angenehme Ueberraſchung, vom wolkenlos blauen Himmel ſtrahlte die Sonne, ſpendete aber faſt zu viel der wärmenden Sonnenſtrahlen. Es kam aber ſchon um die Mittagſtunde ein ſtarker Regenguß, der etwas Abkühlung brachte, aber auch die Sorge um den Kampf, da ſich allmäh⸗ lich öͤrohende Wolken gebildet hatten, die ſich um die dritte Mittagsſtunde entluden und ſo dem Beſuch dieſes Länder⸗ kompfes etwas Abbruch taten. Denn es werden wohl nur gegen 60 000 Zuſchauer geweſen ſein, die ſich zu den Samstagkämufen eingefunden hatten. Berlin ſtand wieder einmal im Zeichen eines Länder⸗ kampfes. Dies hörte man aus den Geſprächen und den großen Artikeln, die die Zeitungen dieſem Kampf widme⸗ ten. Der dadurch noch an Intereſſe gewann, als es der erſte derartige Kampf iſt, den USA in Europa ſtartete. Die Hoffnungen auf einen Sieg waren auch in der Reichs⸗ hauptſtadt vorhanden. Wenn dies auch nicht ausgeſprochen wurde, ſo konnte man es doch zwiſchen den Zeilen leſen. Wie im Vorjahr bei Deutſchland— Schweden begrüßte uns als einer der erſten im herrlichen Olympiaſtadion der Fußballgaufachwort Dr. Vialon, der ſich immer beſonders freut, Monnheimer zu ſehen. Das Olympiaſtadion lag vor unſeren Augen— aſt möchte man ſagen in ſeiner keuſchen Schönheit, denn noch waren die Bahnen nicht zertram⸗ pelt. Immer wieder überwältigt dieſes impoſanke Bild, das noch durch die ſtolze Erinnerung an jene herrlichen Tage der Olympiſchen Spiele an Wert gewinnt. Wie man es vom Reichsfachomt nicht anders gewöhnt iſt, begannen die Kämpfe ſaſt auf die Minute. Mit einer Pünktlichkeit wurde dos Programm abgewickelt die Be⸗ wunderueig verlangt. Dazu gab es Kämpfe an dieſem erſten Tag, die wieder die Herzen höher ſchlagen ließen, aber auch bittere Enttäuſchung, wie bei den Hürden und den 100⸗Meter⸗Läufern. Der große Eindruck konnte aber auch nicht geſtört werden. Dieſer Kampf gegen US ge⸗ ſtaltete ſich ſchon am erſten Tag zu einem Erlebnis. Wenn wir dabei nicht ganz das erreichten was wir uns erhofften, ſo dies an der laterſchätzung der amerikaniſchen Vangſtreckler. Dazu ſtand Fortuna im Diskuswerfen ganz auf Seiten der Amerikaner, da der Zweite dieſer Kon⸗ kurrenz, tatſächlich nur mit dem erſten Wurf Großes voll⸗ brachte und dann immer gute 5 Meter weniger warf. Aber dennoch gab es auch an dieſem Samstag, der auch den Reichsſportführer in der Ehrenloge ſah, noch eine feine Krönung der Wettkämpfe durch den deutſchen Rekord in der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel, in der die Baderter Necker⸗ mann und Scheuring ein ganz großes Rennen lieſen. Dieſer Rekord geht allein auf Konto einer glänzenden Stabübergabe. Harbig gewinnt die 800 Meter Die Kämpfe begannen mit dem 800⸗Meter⸗Lauf, zu dem Deutſchland Harbig und Eichberger, unſer Gaſt Brock und Beetham aufgeboten hatten. ach einem gemütlichen Start geht das Feld geſchloſſen ab. Brock führte, Harbig lag an zweiter Stelle und lief, teilweiſe auß in der Kurne außen liegend, ſeinen langen ruhigen Schritt. Etwa 200 Meter vor dem Ziel wollen die Amerikaner losgehen aber vergebens. Harbig ſetzt nun zum Spurt an. Mit ſicherem Antritt und raumgreifenden ſchnellen Schritten läßt er alle drei Läufer faſt ſtehen und paſſiert mit etwa 5 Meter Vorſprung vor Beetham, der noch Brock abfangen konnte, als erſter in:52,4 das Ziel. Eichberger mußte in guter 21 und Haltung mit dem vierten Platz vorlieb nehmen. eutſchland führt nach dem erſten Wettbewerb mit:5 P. 100 Meter gehören dem Sternenbanner Während der Anſager die Stabhochſpringer vorſtellt und dieſe ihren Wettbewerb leine ſind die 100⸗Meter⸗ Läufer am Start, wo wieder Meiſter Miller⸗München in bewährter Weiſe das Kommando führt. Kerſch und Horn⸗ berger ſprinten für Deutſchland, Ellerbe und Johnſon für Amerika. Die Amerikaner ſtellen einen Schwarzen und einen Miſchling gegen die weiße Raſſe. Die beiden Far⸗ higen beherrſchen auch klar dieſen Lauf. Geſchloſſen kom⸗ men alle vier aus den Startlöchern— die Startblöcke hatte man diesmal zu Hauſe gelaſſen— aber ſchon nach wenigen Metern haben ſich die Mankees vom Felde gelöſt und rafen 1 mit 1 9 an der Spitze dem Zielband zu. Etwas Enttäuſchung ruft die Zeit mit 10,5—10,7 her⸗ vor. Sollte die Bahn, die einen neuen Belag erhalten hatte, zu ſchwer geworden ſein? Hornberger mußte übrigens Kerſch den dritten Platz überlaſſen, 813 Punkte gab dies für die Gäſte aus Ueberſee. Das Niederſchmet⸗ ternde war aber doch die klare Diſtanz im Ziel geweſen. Um ſo größer war aber dafür ſpäter die Freude über die gute Zeit in der Staffel mit wenig über 40 Sekunden. Amerika führte mit 9113. Der Stabhochſprung Die Amerikaner waren auch bier eine Klaſſe für ſich. Ganz groß war Warmerdan. Aber auch Varoff Jerblüffte mit ſeiner Sicherheit die insbeſondere bei der Landung auf der Erde zum Ausdruck kam. Mit 3,60 Meter wurde begonnen, dann aing es immer 20 Zentimeter weit. Das war für unſere Springer Hartmann und Haunzwickel natürlich ein Nachteil. So erklärt ſich auch die geringe Leiſtung dieſer beiden mit nur 3,80 Meter. Schließlich ſiegte Warmerdan mit 4,27 Meter vor Varoff und den beiden Deutſchen Blaſk 2 Zentimeter unter Rekord Im Mittelfeld hatten zwiſchenzeitlich die Hammerwerfer das Intereſſe beanſprucht, das noch dadurch geſteigert wurde, daß Blaſk gleich einen 56⸗Meter⸗Wurf hinlegte, während die anderem drei im erſten Durchgang über⸗ traten. Mit dem dritten Wurf gob es großen Beifall im weiten Rund des Stadions. Blaſk hatte gonz in die Nähe der Rekordmarke geworfen. Mit atemloſer Spannung wurde dos Ergebnis der Meſſung erwartet. Um 8 Zenti⸗ meter hatte Blaſk den Rekord von Hein verfehlt. Das war Pech für den Berliner. Hein kam mit dem vierten Wurf auf 56,61 Meter, konnte aber heute Blaſk nicht ſchlagen. Die beiden Amerikaner Folwarthuy und Lynch warfen 58.35 und 52,71 Meter. Man ſieht, daß die Ame⸗ rikaner drauf und dran ſind, in den techniſchen Disziplinen an den europäiſchen Leiſtungsſtandard heranzukommen. Deutſchland holte ſich in dieſem Wettbewerb 378 Punkte. USA ⸗Hürdenläufer überlegen Noch einmal ſah es erwartungsgemäß ſehr trübe für die Deutſchen aus, und zwar im Hürdenlauf über 110 Me⸗ ter. Die Gäſte hatten, wie gemeldet, Wolcott und Tolmich zur Stelle, während unſere Intereſſen von Wegner und Kumpmann vertreten wurden. Die Amerikaner waren in dieſer Diſziplin eine Klaſſe für ſich. Schon beim Autritt ſicherten ſich die beiden US Aler einen klaren Vorſprung, den ſie dank ihrer guten Technik über die Hürden immer mehr vergrößerten. Woleott gewann in 14:1 vor ſeinem Londsmann mit 14,6 Sek. Von den Deutſchen endete Kumpmann vor Wegner, Zeit 14,8— 15,0. Beide waren an über der Hälfte der Hürden hängen geblieben. Wieder alſo 318 für Amerika, das nun mit 25:19 führt. Bravo Mehlhoſe! Eine Freude bereiteten uns die 1500⸗Peter⸗Läufer und hier beſonders der deutſche Meiſter Mehlhoſe. Unter Füh⸗ rung von Fenſke war das Feld abgegangen. Der Ameri⸗ koner läuft einen langen Schritt in guter Haltung. Der kleine Körting, der für Schaumburg eingeſetzt worden war, übernahm dann einmal die Führung, mußte dieſe aber als es ernſt wurde, wieder an Fenske abtreten. ehlhoſe war unterdeſſen faſt 15—20 Meter zurück auf den letzten Platz zurückgefallen. Er ſchien rettungslos gelb eheg. Jetzt aber zeigte ſich das große Können und auch Steh⸗ gen deutſche Erfolge in dieſem Jahr wieder feiern konnten. Aber auch die Auto⸗Union ſchnitt weit beſſer ab, als man nach dem Reſultat glauben möchte. Die Wagen der Sachſen ſind ungleich beſſer geworden ſeit dem Nürburg⸗Ring und machten einen aus⸗ gezeichneten Eindruck, ſolange ſie im Rennen lagen. Der deutſche Sieg aber war ſchließlich und endlich auch nicht zuletzt den Rennreifen zu danken, die ohne jeden Fehler bis zum Schluß durchhielten und man konnte an Caraceiolas Reifen nach dem Rennen ſogar noch das Profil ſehen. Die Ergebniſſe: 14. Coppa Acerbo(16 Runden= 412,8 Km.]: 1. Caracciola(Mercedes⸗Beuz]:03:45,6 Std.— 134,788 Std.⸗Km.; 2. Dr. Farina(Alfa Romeo):07:11,6; 3. Bel⸗ mondo[Alfa⸗ Romeo:12:20,6; 1 Runde zurck: 4. Co⸗ motti(Delahaye). Aufgegebn: von Brauchitſch, Lang (beide Mercedes⸗Benz), Nuvolari, Haſſe, Müller(alle Auto⸗Union), Biondetti(Alfa Romev)], Proſſi(Maſerati), Dreyfus(Delahaye). Wagen bis 1500 cem: 6 Runden= 154,8 Km.): 1. L. Villoreſi(Maſerati]:10:49,5— 131,1 Std.⸗Km.; 2. Pietſch (Maſerati):13:29,8; 3. Barbieri(Maſerati):16:46, 1 Runde zurück 4. G. Severi(Alfa⸗Romeo). Schwedens Golfer ſchlugen Deutſchland Am Samstag ging auf dem ſchönen Golf⸗Gelände in Bad Ems der Golfländerkampf Deutſchland— Schweden zu Ende. Nach der:1⸗Führung der Deutſchen am Frei⸗ tag gelang den Schweden nun doch noch ein klarer Sieg von 57:8 Punkten. Von den ſechs Einzelſpielen des Samstag gewannen die Schweden allein vier und eine Be⸗ gegnung zwiſchen Runfelt(S) und Menhauſem()] endete unentſchieden. Von den Deutſchen gewann nur noch der Krefelder von Beckerath ſeinen Kampf gegen den ſtarken Malmſtröm. Die Ergebniſſe: Bengtsſon(S)— Riemſchneider(D) 1 auf: Boſtröm (S)— Boslau(D):7; von Beckerath(D)— Malmſtröm S) 10:9; Ohlsſon(S)— von Limburg(D) 1 auf; Run⸗ felt(S)— Meyhauſen(D) unentſchieden; Sörwick(S)— Hellmers(D):8. vermögen dieſes Meiſters. Er ſetzte einen 350 Meter lan⸗ gen Spurt an, und unter toſendem Beifall der Zuſchauer, die zunächſt nicht an einen Erfolg glauben können, kommt er näher und näher. Erreicht zunächſt Rideout und dann Körting und ſchafft noch den zweiten Platz. Zeit für den Sieger:53,8, dann:56,2—:56,4 und:56,8. Die Zei⸗ ten der drei letzten ſprechen von dem Endkampf. Fenske wor nie gefährdet. Stand 30:25 für US A. Ueber 10 000 Meter: USA überraſchend in Front In unſerem Vorbericht hatten wir für den Samstag den Amerikanern einen einzigen Punkt Vorſpruſig aus⸗ gerechnet. Dabei waren für den 10 000⸗Meter⸗Lauf 378 Punkte für uns eingeſetzt. Das war unſer Rechenfehler und die große Enttänſchung für alle. Berg und Schönrock liefen für Deutſchland. Berg trug als Meiſter die Verant⸗ wortung und die Hoffnungen. Er konnte ſie nicht er⸗ füllen. Er lief nicht gerade ſchwach, aber ſeine Kräfte waren überſchätzt worden. Wie einſt Haag⸗Darmſtadt, ſo ging es dem Kölner in dieſem Lauf. Bei 7800 Meter fiel er zum Entſetzen der Zuſchauer plötzlich zurück. Alles Zurufen half nichts. Berg konnte nichts mehr zuſetzen und lief faſt 900 Meter hinter dem Sieger als Letzter ins Ziel ein, Für die Abwechflung in dieſem Lauf hakte aughn geſorgt, der ſchon nach dem Startſchuß ſich 20 Meter vor das Feld legte, dieſen Vorſprung 3 Runden lang behauptet, dann zurückfiel, wieder vorging und ſo fort, dieſes Spiel vielleicht zelmmol im Verlauf des Kampfes wiederholend. Die Amerikaner machten ſich ihr Rennen ſelbſt. Sieger wurde Pentti in 32.11, einer Zeit, die für uns nach den Meiſterſchaftsergebniffen und ſo mancher anderer Rennen jederzeit erreichbar iſt. Aber heute fehlte es. Dieſe 10 Punkte Differenz, ous 318 für uns wurden:3 gegen uns werden den Länderkompf entſcheiden. Anerkannt muß aber werden, daß das Pu⸗ blikum trotz der großen Enttäuſchung auch für den Meiſter aus Köln noch herzlichen Beifall hatte. Schröder vor Lampert, aber Amerika an 2. Stelle Sponnend verlief das Diskuswerfen. Lampert hatte mit einem Wurf mit 48,95 Meter begonnen und damit ſchien für uns eine gewiſſe Beruhigung erreicht. Da kommt aber ſchon mit dem nächſten Wurf Levy und ſchleu⸗ dert die Scheibe 49,98 Meter! Das war etwas viel. Schröder kam nur auf 44 Meter. Lampert konnte ſich im dritten Durchgang auf 40.61 verbeſſern aber der Ame⸗ rikaner, der mit keinem Wurf mehr an ſeine erſte Lei⸗ ſtung herankam, behielt den zweiten Platz. Schröder hatte beim vierten Durchgang einen feinen Wurf mit 50,19 Meter ecgabt, der uns den erſten Platz ſicherte.: Doppelſieg im Dreiſprung i Im Dreiſprung erreichten alle Teilnehmer nicht ihre ſonſt gewohnten Leiſtungen, vor allem fanden ſich die bei⸗ den Deutſchen Kotratſchek und Wöllner nicht mit der Sprungbahn ab. Immerhin reichte es ober doch zu wert⸗ vollen Punkten und zum Doppelſieg. Kotratſchek ſiegte mit 14,61 Meter vor Wöllner mit 14,54. Damit war die Füh⸗ rung der Amerikaner auf 53:46 Punkte zuſammen⸗ geſchrumpft. Rekord der deutſchen Staffel Als letzter Wettbewerbstog des erſten Tages wurde die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel geſtartet. An einen Sieg über die Amerikoner dachte nach den Ergebniſſen der kurzen Strecke niemand. Dieſer Kampf konnte uns nichts mehr einbrin⸗ gen. Dann kam es ober doch anders. Wohl blieb der Sieg bei oͤen mit Greer— Ellerbe— Jeffrey— Johnſon lau⸗ fenden Gäſten, aber unſere Kerſch— Hornberger— Necker⸗ mann und Scheuring liefen ein ſo großes Rennen und. zeigten eine ſo hlendende Wechſeltechnik, die den Rekord ſchaffte und die Niederlage im 10 000⸗Meter⸗Lauf vergeſſen ließ. Kerſch hatte gegen Greer viel eingebüßt, Hornberger hatte durch den Wechſel und auch gutes Laufen etwas auf⸗ geholt. Es folgte ein gonz großer Wechſel mit Neckermann, der ſich an die Amerikaner heräanſchaffſen konnte und faſt gleichzeitig mit Jeffry das Holz abgab, aber Johnſon war zu ſtark. Die Amexikoner ſiegten in genau 40 Sekunden, alſo faſt in der Weltrekordzeit(39,8), Deutſchland lief 40, 8. Seite Nummer 372 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1988 Trotz des ſtrömenden Regens: Neue Rekorde beim Wachenburg⸗Rennen gefahren! Neumaier auf BMW wurde mit 70,3 km)/sid Rekorôſieger des Tages— Der Mannheimer Vock (Sonderbericht öͤer Neuen Mannheimer Zeitung) Weinheim, 14. Auguſt Zu einer ſehr feuchten Angelegenheit geſtaltete ſich das Wachen burgrennen, das die ſportfreudige NS KAK⸗ gruppe Kurpfalz⸗Saar om Sonntag nach einjähriger Pauſe zur Durchführung brachte. Zwei Stunden vor Beginn s Rennens öffnete der Himmel ſeine Schleuſen, lockende Ziel, die Wachenburg, hüllte ſich in ein s Wolkenkleid. Aber die vielen Gewitterregengüſſe, die dann am Vormittag in kurzen Pauſen immer wieder niedergingen, vermochten die Motorſportfreunde aus dem Süd weſten des Reiches nicht zu entmutigen. In hellen Scharen waren ſie nach Wein⸗ heim gekommen und hielten die intereſſanteſten Punkte der 2,6 Km. langen Strecke beſetzt, die mit fünf Spitz⸗ kehren und zahlreichen chlängelkurven vom Start zum Ziel rund 200 Meter Höhe gewinnt. Hochbetrieb herrſchte vor allem am Start und Ziel und in der„Regierungs⸗ kurve“, wo übrigens Lautſprecher fortlaufend über den Stand der Ereigniſſe berichteten. In dieſer Kurve ſah man auch als beſonders intereſſterten Rennbeſucher den Miniſterpräſidenten Walter Köhler, der das badiſchen 8 taſtrophalen Witterungsverhältniſſe nie⸗ damit, daß die bei den letzten Wagenrennen 1936 erzielten Beſtzeiten auf der heute regennaſſen Straße überboten werden könnten— und doch gelang das Unwahr⸗ ſcheinliche. Mehrere Sport⸗ und Rennwagenfahrer ſchufen neue Rekordzeiten, und auch der alte Motorrad⸗Strecken⸗ rekord wurde nahezu erreicht. Gewiß ein Beweis dafür, daß von allen Konkurrenten mit höchſtem Einſatz gekämpft wurde. Zum Motorrad gehört Tetpontgerachte leid 8 von HLT& MürrER N 3, 12(Kunststra ge) N 3. 12 beachten Sie bit e unsere Spezial- Fenster. f Die Ausweisfahrer der Motorrad- und Sporxtwagen⸗ Gruppen machten den Beginn. Schon ſie zeigten hervor⸗ ragende Leiſtungen, wobei der Sieger der Mtorrasdklaſſe bis 350 cem, Müller⸗Ziegelhauſen, mit 2,48 Min.— 57 Km.⸗Std. den beſten Durchſchnitt aller Nachwuchsfahrer erzielte. 55,1 Km.⸗Std. erreichte der Schnellſte der 500⸗cem⸗ Klaſſe. Meier⸗Maunheim, und auf einen Durchſchnitt von 53,6 Km.⸗Std. brachte es der ſchnellſte Ausweisfahrer der Klaſſe bis 250 cem, Burg. Nicht zu vergeſſen die famoſe Fohrt des Maunheimers Schreiber, der mit dem 80 cem⸗ Motörchen ſeiner Sachs⸗Expreß die Strecke in der Gruppe der kleinſten Krafträder mit 45.5 Km.⸗Std. bewältigte. Unter den Ausweisfahrern der Sport⸗ wagengruppe erwies ſich der Sieger der 2⸗Liter⸗ Klaſſe, Martin ⸗Rottweil, als beſter Mann. Er ſchraubte als erſter den bisherigen Sportwagen⸗Rekord von 548 auf 5795 hinauf. Aber auch Standartenführer Eicke ⸗Neckar⸗ gemſind, der einen normalen Ford V8 fuhr, kam noch auf die alte Sportwagen⸗Rekordzeit von 54,8 Km.⸗Sto. Kathrein⸗Lorsbach holte ſich in der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe den Sportwagenſies und in der Gruppe bis 1100 cem war der am Vormittag bei dem Trabning geſtürzte Hoffmann⸗ Pforzheim der beſte Fahrer. Der Volkswagen ging über die Strecke Eine Senſation für die vielen Touſende von Zuſchauern gab es, als nach den Konkurrenzen der Ausweisſahrer der neue Kößß⸗Volkswagen über die Strecke ging. Faſt geräuſchlos, aber ſchnell mit wunderbarer Eleganz und Wendigkeit nohm das Fahrzeug Kurven und Steigungen und wurde überall mit Jubel begrüßt und mit Staunen betrachtet. Nach dieſer„Zwiſchenakt⸗Ueberraſchung“ hatten die Li⸗ zertzfahrer das Wort, gerade als ein neuer heftiger Ge⸗ witterregen niederging, ſo daß in dey Motorradgruppe keine neue Streckenbeſtzeit möalich wurde, ſo ſehr ſich auch die Fahrer darum bemühten. Als überhaupt Schnellſter der drei Motorradgruppen kam der Sieger der Halbliter⸗Klaſſe, der Maun⸗ heimer Bock, mit 2,39,= 60,1 Km.⸗Std. immerhin nahe an den Motor⸗ radrekord von 60,45 herän. Nietſchtu⸗Karlsruhe, ſein ſchärſſter Rivale, mußte ſich mit 59,7 Km⸗Std. und dem zweiten Platz begnügen, da ihm vor dem Ziel die Kupp⸗ lung durchrutſchte. Famoſe Leiſtungen zeigten auch die Sieger der kleineren Lizenzfahrer⸗Gruppe, nämlich Dai ker⸗Stuttgart, der in der 250⸗cem⸗Klaſſe einen Durchſchnitt von 56,4 Km.⸗Std. erzielte, und Meier⸗ Mannheim(auf Norton), der in der 350⸗cem⸗Klaſſe auf 58,1 Km.⸗Std. kam. 5 Das Rennen der Sportwagen⸗Lizenzfahrer aber, das mit dem Start von 2 Rennwagen den Beſchluß der Kon⸗ kurrenz bildete, brachte noch einmal eine ungewöhnliche Ueberraſchung. Zunächſt einmal inſofern, als ſämt⸗ liche Konkurrenten der vier Wertungsgruppen den 1936 mit 58 Km Std aufgeſtellten Sportwagen⸗Rekord erheblich überboten, und dann vor allem dadurch, daß der Sieger der ſchnellſter Kraftradfahrer leinſten Wertungsgruppe bis 1100 cem, Neumaier, mit ſeinem ſelbſtgebauten BMW⸗ Sportwagen die Strecke in der phantaſtiſchen Zeit von 216,4 Min. zurücklegte. Neu⸗ maier erzielte alſo einen Durchſchnitt von 70,5, was zu⸗ gleich Tagesbeſtzeit und neuen abſoluten Streckenrekord dar⸗ ſtellt, denn der alte Streckenrekord von Steinweg, auf Bugatti erzielt, ſtand auf 60,65 Km.⸗Std. Mit Abſtand konnte dieſen Rekord nur noch ein Fahrer heute über⸗ ſchreiten, nämlich der Sieger der Rennwagenklaſſe, Joa⸗ Pirmaſens, der auf einen Durchſchnitt von 61,3 Km.⸗Stö. kam. Alle übrigen Sportwagenfahrer blieben unter der 60⸗Km.⸗Sto.⸗Grenze, auch der Garmiſcher Werneck, der Sieger vom Nürburgring, der heute die 1,5⸗Liter⸗Gruppe mit 59,5 Km.⸗Sto. gewann. Der Sieger der 2⸗Liter⸗ Gruppe war Hans Eck⸗Lenggries auf BMW, Her einen Durchſchnitt von 57,9 Km.⸗Stö. erreichte, und der ſchnellſte Mann in der unbeſchränkten Sportwagengruppe war Hummel⸗Freiburg auf Alfa Romeo, der 59,1 Km.⸗Std. ſchaffte. 5 Die von Truppführer Storck und dem Mannheimer Scharführer Kaſtner außerordentlich flott abgewickelten Rennen waren bereits um 12.30 Uhr beendet. Sie verlie⸗ fen erfreulicherweiſe trotz der ungewöhnlich ſchlechten Witterungsverhältniſſe und der dadurch regennaſſen Straße ohne den geringſten Unfall. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer— Kleinkrafträder bis 125 cem: 1. Willi Schreiber ⸗ Mannheim(Sachs⸗Expreß):31,2 Min. = 45,5 Klm.⸗Std.; 2. Pampel⸗Karlsruhe(DW):41, Min.= 43,5 Km.⸗Std. Klaſſe A— bis 250 cem: 1. Burg⸗Karlsruhe(Da W) :59,— 53,6 Klm.⸗Std.; 2. Wolf⸗Wiesbaden(DW) :01,83= 53 Std.⸗Klm.; 3. Sigwart⸗Oberbränd(DW) :10,= 50 Klm.⸗Std. Klaſſe B, bis 350 cem: 1. Müller⸗Ziegelhauſen(Horex) ler⸗Birkenfeld(Emir, Eigenbau]:05= 5 1 Klaſſe C, bis 500 cem: 1. Meier⸗ Mannheim (Norton]:54 4 Min.= 55,1 Km.⸗Std.: 2. Kellner⸗Eiſenach (BMW)]:57,1 Min.= 54,15 Km.⸗Std.: 3. Vogt⸗Ellwangen (Zündapp!) 258,0 53,95 Km.⸗Std. Ausweisfahrer Klaſſe J/ G, Sportwagen bis 1100 cem: 1. Hoffmann⸗ Pforzheim(BMW]:10,03 Min.= 50,55 Km.⸗Std.; 2. Fontanella⸗Mannheim(Fiat):16,1 Mint. 48,9 Km.⸗Std. Klaſſe F, bis 1500 cem: :56,1 Min.= 54,5 Km.⸗Std.; 2 Minuten Km.⸗Std. 1. Kathrein⸗Lorsbach(BMW) Gieſe⸗Berlin(MG):07,4 Klaſſe E D/A, bis 2000 cem: 1. Mortin⸗Rottweik (BMW) 246,2= 57,95 Km.⸗Std(beſte Sportwagen⸗ zeit der Aus); 2. Eicke⸗Neckargemünd(Ford) :55,0 Minuten 4,8 Km.⸗ Lizenzfahrer Klaſſe A, Daiker⸗Stuttgart(De W) 2. Anderl⸗München(DW) 225. 3. Loßmann⸗ Saarbrücken(Da W) 2: 8 Klaſſe B, bis 350 cem: 1. Meier⸗ Mannheim bid. Krafträder bis 250 cem: 1. t 56,4 Km.⸗Std.; (Mag):45,4 Min. 58,1 Klm.⸗Std.; 2. Wolf⸗Mettlach (Velocette):49, Min.= 56,8 Km.⸗Std.; 3. Frühauf⸗ Saarbrücken(Imperia):57,1 Min.= 54,1 Klm.⸗Std. Lizenzfahrer Klaſſe C, Krafträder bis 500 cem: 1. Bock⸗Mannheim(Norton):39,3 Min.— 60,1 Klm.⸗ Std.(beſte Motorradzeit des Tages); 2. Nietſchky⸗Karls⸗ ruhe(Bücker⸗Rudge):41,2= 59,7 Klm.⸗Std.; 3. Klebert⸗ Bad Cannſtatt(Norton):49,3= 56,8 Klm.⸗Std. Klaſſe J, Sportwagen bis 1100 cem: 1. Neumeier⸗ Buſen bach[(BMW):16,4 Min.= 70,5 Km.⸗Sto.(beſte Zeit des Tages und neuer abſoluter Streckenrekord). Klaſſe E, bis 1500 cem: 1. Dr. Werneck⸗Garmiſch⸗ Partenkirchen(MG):42,4 Min.= 59,5 Km.⸗Std.: 2. Aſſenheimer⸗Heilbronn(MG) und Dr. Wiswedel⸗Berlin (BMW) je:48,4 Min. 57,4 Km.⸗Std. Klaſſe E, bis 2000 cem: 1. Eck⸗Lenggries(BMW) 246,2 5 Min.= 57,9 Km.⸗Std.; 2. Graf v. d. Mühle⸗Eckart, Leon⸗ berg(BMW)]:47,3 Min.= 57,5 Km.⸗Stoöd. 5 Klaſſe D/A, über 2000 cem: 1. Hummel⸗Freiburg(Alfa Romeo]:43,3 Min.= 59.1 Km.⸗Std.: 2. Schmiedtſeifer⸗ Milſpe(Alfa Romeo):47,41 Min.- 57,8 Km.⸗Std. Klaſſe J/ 6, Reunwagen bis 1100 cem ausgefallen. Klaſſe F. Rennwagen bis 1500 cem. Klaſſe E/A. Reun⸗ wagen über 1500 cem: 1. Joa⸗Pirmaſens(Bugatti) 286,4 Min.= 61,3 Km.⸗Std.(beſte Rennwagenzeit des Tages]: 2. Eleoter⸗ Bad Dürkheim(Bugatti):01,3 Min. 53,25 Km.⸗Std. Turnier der Privatmannſchaften beim VfR Gute Leiſtungen, aber der Regen ſlörte Mannheim hatte ſich keinen ſchlechten Fußball⸗Auftakt zurecht gelegt, denn wie bereits letztes Jahr, ſo ſollte auch diesmal das große Fußballturier der Privatmaunſchaften eine ſehr kräftige Ouvertüre für das neue Spieljahr 1938⸗39 abgeben, und um es vorweg zu nehmen, ſei geſagt, daß ſich der VfR als Veranſtalter dieſes Wettbewerbs erneut die allergrößte Mühe gab, der Sache einen ſchmack⸗ haften Gehalt zu geben. Organiſatoriſch— bis ins Kleinſte— beſtens vorbereitet, ſollte auch dieſe zweite Kraftprobe unſerer Mannheimer Fußball⸗Privatmannſchaf⸗ ten eine Veranſtaltung geben, die im Zeichen ausgeſpro⸗ chener Breitenarbeit ſtehend, ihres Erfolges ſicher war. Während die Einleitung des Maſſenturniers noch vom Regen verſchont blieb— mit herzlichen Begrüßungsworten und angeſchloſſener Flaggenporade hatte Herr Ern ſt namens des Veranſtalters die teilnehmenden Vereine will⸗ kommen geheißen—, ſo ſollte doch ſchon das erſte Treſſen VfR⸗Berlinghoff— Phönix Mannheim(Kohlen) vorzeitig geſtoppt werden. Als ein ausgeſprochener Bind⸗ fadenregen das Spielgelände in einen einzigen See ver⸗ wandelte, da war 16 Minuten vor Spielende dem auf⸗ merkſamen Spielleiter Gaa⸗Wallſtadt nichts anderes mehr möglich, als den Kampf obzubrechen. Vielleicht ſehr zum Nachteil der Bfſt⸗Berlinghoff⸗Mannſchaſt, die bis zum vorzeitigen Ende mit ihrem ausgezeichneten Torhüter Glück einen knappen und gleichermaßen etwas„glücklichen“ :1⸗Sieg behauptete, gegenüber einer Phönixmannſchaft, die nur ſchwer„ins Blei“ kommen konnte. Zwar ſchim⸗ merte das Spiel Fer Geſomtelf der Kohlenleute etwas beſſer als das der VfR⸗Mannſchaft, dennoch gab man ſich in der Abwehr einige plötzliche Blößen, die die Elf ausgeſchaltet hatten, wenn nicht, ja wenn nicht—— unerbittliche Regen⸗ ſchauer zum vorzeitigen Ende gedrängt hätten. Weitere Spielberichte in unſerer Abendausgabe Deutſchland ſiegt in Brüſſel im Leichtathletik⸗Länderkampf gegen Belgien Im Brüſſeler Heyſel⸗Stadion begaun am Samstag vor nur ſchwachem Beſuch der Leichtathletik ⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Belgien. Der Regen der noch am Vormittag niedergegangen war, hatte die Bahn ziemlich ſchwer gemacht, ſo daß keine Rekorde aufgeſtellt werden konnten. Am Vormittag war die deutſche Mann⸗ ſchaft im Beiſein des deutſchen Geſandten in Brüſſel Frei⸗ herr v. Richthoſen, im Rathaus empfangen worden und auch beim Einmorſch wurden unſere Sportler begeiſtert begrüßt. Nach dem Abſpielen der Nationalhymnen be⸗ gannen die Wettbewerbe. Deutſchland erwies ſich dabet bereits am erſtem Tag wieder als ſtark überlegen. Von den ſieben Wettbewerben gewannen die Belgier nur den 800⸗-Meter⸗Lauſ, der dem hervorragenden belaiſchen Mit⸗ telſtreckler Moſtert nicht zu nehmen war. Hervorzuheben iſt außerdem noch der Sieg des Berliners Eberhardt über 10000 Meter. Eberhardt lief zuerſt im Fahrwaſſer des guten belgiſchen Langſtrecklers Chapelle und über⸗ ſpurtete ihn zum Schluß ganz glatt. Deutſchland führt nach dem erſten Tag bereits mit 49:28 Punkten, ein Er⸗ gebnis, das den gezeigten Leiſtungen entſpricht. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Bönecke(Deutſchland) 11,0; 2. Saelens (Belgien) 11.1; 3. Guthy(5) 11,2; 4. Riether(D) 11,3 Sek. 800 Meter: 1. Moſtert(B):55,7; 2. Schmidt(D):56,2; 3. Schumacher(D) 156,2; 4. Verhaert(B):07. 10 000 Me⸗ ter: 1. Eberhardt(D) 31:59; 2. Chapelle(B) 32:09; 3. Geb⸗ hardt(D) 32:20; 4. Vanderſteen(B) 32:40, 1. 110 Meter Hürden: 1. Pollmanns(D) 15,5 Sek.; 2. Brackman(B) 15,6; 3. Pfäffle(D) 15,6; 4. Binet(B) 16,4. Stabhochſprung: 1. Sutter(D) 3,90; 2. Müller(D) 3,80; 3. van Peteghem (B) 3,40; 4. Mulkens(B) 3,30 Meter. Diskus: 1. Wotapel (D) 48,40; 2. Sievert(D) 44,00; 3. Vos(B) 38,20; 4. Maſ⸗ ſon(B) 36,80 Meter. 4⸗mal⸗10b0⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſch⸗ land(Pfäffle, Gottſchalk, Riether, Bönecke) 42,8 Sek.; 2. Belgien 43,7 Sek. Die Kämpfe am Sonntag endeten mit einem klaren deutſchen Sieg von 114:73 Punkten. England beſiegte Frankreich mit 70:50 Punkten Der Leichtathletik⸗Länderkompf zwiſchen England und Frankreich in London endete mit einem klaren Sieg von 70:50 Punkten für die Engländer. Von den 14 Wett⸗ bewerben gewonn England allein neun, und zwor ſämtliche Lauf⸗Wettbewerbe außer dem 3000-Meter⸗ Hindernislauf. Die Franzoſen belegten dagegen in den techniſchen Wett⸗ bewerben den erſten Platz. Die Leiſtungen ſtanden auf einer nur wenig überdurchſchnittlichen Stufe. So gewann Page die 100 Yards in 9,9 Sekunden, Brown die Viertel⸗ meile in 48,8 Sekunden und Wooderſon erzielte über di halbe Meile:55,83 Minuten. 5 Rennen in Niederrad Zweiter Auguſt⸗Renutag in Fraukfurt Nach den großen Ereigniſſen auf der Flachen folgt am Dienstag bei der Veranſtoltung in Frankfurt a. M. eine Gruppe von Rennen, die auch den Amateurreitern Ge⸗ legenheit zur Betätigung aehen. Zwei Rennen ſind der Erinnerung an bedeutende deutſche Reiter der Vorkriegs⸗ zeit gewidmet, die manches ſchöne Rennen in Niederrad gewonnen haben und in naher Verbindung mit Frankfurt ſtanden. Aber auch die Berufsreiter haben wieder ihre Rennen. Das Altkönig⸗Rennen über 1800 Meter leitet den Tag ein. Es bringt ſogleich das vorausſichtlich ſtärkſte Feld des Tages, bei dem viele gleichwertige Pferde zuſammen⸗ treffen. Wir glauben, daß Gracias mit Triſteſſe, Dobler und Granikos am Ziel in Front ſein werden. Nicht weniger offen dünkt uns auch der Preis vom Frankfurter Golf⸗ Club(2000 Meter), der den Amateurreitern vorbehalten iſt. Trotz Höchſtgewicht ſollte Pommernherzog gut laufen. Recht gute Pferde treffen im Preis vom Staufen(1400 Meter) zuſammen. Der Opelſche Erntedank könnte den Preis in die Trainingszentrale entführen. Im Graf⸗Holck⸗Jagd⸗ rennen(3000 Meter) müßte für Hauptmann Kauperts Roſen wieder einmal eine Gelegenheit zum Sieg gegeben ſein. Die Jrin Roſe der Kavallerieſchule Hannover und die ſehr verbeſſerte Pralinee müſſen nächſt Mönch und Prima Beachtung finden. Der Feldberg⸗ Ausgleich(2000 Meter) ſcheint eine weſtdeutſche Angelegenheit zu werden. Schwer zu überſehen bleibt das über 3600 Meter führende Dr⸗Rieſe⸗Jagdrennen, wo aus dem Stall v. Mitzlaff Lohma und Fuditta nach alter Form herausragen, die Erſtgenannte aber ſeit dem letzten Herbſt noch nicht wieder gelaufen iſt. —— Zum Auto⸗Rennen um den„Großen Bergpreis von Deutſchland“ am 28. Auguſt am Großglockner hot Mercedes⸗ Benz drei Meldungen abgegeben. In der Wertungsklaſſe 14 (Rennwagen bis 3000 cem) ſtartet Richard Seaman auf dem neuen Formelwagen, während in der Klaſſe 15(Renn⸗ wagen über 3000 cem] Manfred von Brauchitſch und Her⸗ mann Lang den vorjährigen Formelwagen fahren werden. Und ſtellte domit einen neuen deutſchen Rekord auf. Das war ein feiner Abſchluß diefer herrlichen Kämpfe und auch ein großer Erſolg für die vier Stafſelläufer. So ſah man senn nach Schluß der Kämpfe, obwoßl die Gäſte nun mit 58:49 Punkten höher als erwartet führten, nur frohe Geſichter Ergebniſſe vom Samstag 800 Meter: 1. Harbig(Deutſchland):52,4; 2. Beetham (us A):53,3; 3. Borck(USA):53,4; 4. Eichberger(D) :54,2 Minuten. Stabhochſprung: 1. Warmerdam(USA) 2. Varoff(USA) 4,15 Meter; 3. Haunzwmickel(D) Meter; 4. Hartmann(D) 3,80 Meter. 100 Meter: 1. Johnſon(USA) 10,5 2. Ellerbee(u SA) 10,7; 3. Kerſch(D) 10,8; 4. Hornberger(D) 10,9 Sek. Hammerwurf: 1. Blast(D) 57,2) Meter; 2. Hein(D) 56,51 Meter; 3. Folwarthny(USA] 53,35 Meter; 4. Lynch (US) 5,71 Meter. 1500 Meter: 1. Fenske(uS A) 353,8; 2. Mehlhoſe(D) :56,2; 3. Körting(D):56,45 4. Ridecut(US A) 356,8. 110 Meter Hürden: 1. Wolcott(USA] 14,1; 2. Tolmich (us A 14,6; 3. Kumpmann(D) 14,8; 4. Wegner(D) 15,0 Sekunden. Dreiſprung: 4,27 Meter; 3,80 1. Kotratſchefk(D) 14,61 Meter; 2. Wöllner (D) 14,54 Meter; 3. Kent(u SA) 14,35 Meter; 4. Neil (uS A) 13,52 Meter. 10 000 Meter: 1. Pentti(1A) 32:11,2; 2. Vaughn (u SA) 32:17,2; 8. Schönrock(D) 32:42.0; 4. Berg(D) 8259.0 Min. Diskuswurf: 1. Schröder(Dr 50,19 Meter; 2. Levy (usa) 4,8 Meter; 3. Lampert(D) 49,61 Meter; 4. Zagar (us A] 47.51 Meter. A mali00⸗Meter⸗Staffel!: 1. USA(Greer. Ellerbee, Jeffrey, Johnſon] 40,0; 2. Deutſchland(Kerſch, Hornberger, Neckermann, Scheuring] 40,3 Sek.(Deutſche Höchſtleiſtung). Geſamtwertung am erſten Tag: 1. USA 58 Punkte; 2. Deutſchland 40 Punkte. Die Kämpfe am Sonntag Auch am zweiten Tag war das Stadion nicht reſt⸗ los ausverkauft. Bis die Kämpfe begannen, waren wohl gegen 90 000 Zuſchauer zur Stelle. Allerdings lagen noch Tauſende vor den Toren des Stadions, doch waren die Eintrittspreiſe etwas zu hoch gehalten. Die Kämpfe begannen pünktlich um 15.45 Uhr mit dem Einmarſch der Mannſchaften. Nachdem die Kapitäne Warmerdam und Stöck Wimpel und Blumen getauſcht hatten, wurden die Nationalhymnen geſpielt. Malott gewinnt die 400 Meter. Für den 400⸗Meter⸗Lauf waren die Läufer, wie im Programm angegeben, am Start. Malott lief innen, Harbig auf der zweiten Bahn, dann der Neger Herbert und Linnhoff. Malott erwiſchte den beſten Start und konnte ſich ſofort von dem Feld löſen. Er hatte zudem vor ſich ſeinen ſchärfſten Widerſacher Harbig und wurde ſo ſchön gezogen. Er konnte auch den Vorſprung des Deutſchen ſchon frühzeitig aufholen und lief mit klarem Vorſprung in die Ztelkurve. ter ſah es zwar faſt ſo aus, als ſollte Harbig aufkommen, aber Malott war doch ſtärker und ſiegte ſicher mit etwa 3 Meter Vorſprung. Ergebniſſe: 1. Malott 46,9 Sek., 2. Harbig 478 Sek, 3. Herbert 47,5 Sek., 4. Linnhoff 48 Sek.— Punktergebnis::4 für Amerika, das nunmehr ſei⸗ nen Vorſprung auf 65:53 ausgedehnt hatte. Faſt zu gleicher Zeit begannen die Weitſpringer mit ihren Kämpfen. Dieſe hatten aber ſtark unter den Unbilden der Witterung zu leiden. Schon nach dem dritten Durchgang ſetzte ein ſtarker Wind ein, der einen ebenſo ſtarken Regenguß zur Folge hatte, der ſogar die Wettkämpfe für einige Minuten unter⸗ brach. Long konnte beim erſten Verſuch mit 7,42 Meter die Spitze holen. Im dritten Durchgang war dann der Amerikaner Nutting mit 7,47 Meter in Front. Nun mußte man faſt befürchten bei den ſchlechteren Bahnverhältniſſen, daß die Amerikaner auch dieſen Wettbewerb gewinnen würden. Leichum war aber heute der ſtärkſte Mann im deutſchen Feld und ſchaffte mit dem vierten Verſuch 7,61 Meter und damit auch den Sieg in dieſem Wettbewerb. Nutting konnte ſich noch auf 7,53 Meter ſteigern und damit den zweiten Platz für US retten. Unter ſtrömendem Regen machten dann Leichum und Long noch ihre letzten Verſuche. Leichum kam noch auf 7,31 Meter, Long übertrat, ſo doß ſich an der Reihenfolge nichts mehr änderte. f . Ergebniſſe: 1. Leichum 7,61 Meter, 2 Nut⸗ ting 7,53 Meter, 3. Long 7,43 Meter, 4. Lacefield 722 Meter. Punkte Deutſchland. Amerikas Hürdenläufer tirumphierte zwiedern Für den dritten Wettbewerb, den 400⸗Meter⸗Hür, denlauf, hatte man in Deutſchland insgeheim Hoff. nung gehegt, ſiegen zu können. Leider gingen dieſe nicht in Erfüllung, wenn auch die erſten Meter des Rennens für ſie ſprachen. Hölling hatte die Innen⸗ bahn erwiſcht, vor ihm lag Patterſon, dann Glaw und Borican, wiederum ein Neger. 5 Schon direkt nach dem Startſchuß ſchoß Glam aus ſeinem Startloch und hatte nach zwei Hürden schon den vor ihm liegenden Borican erreicht und überholt Der Neger ſetzte ihm aber ſehr zu, ſo daß Glam aus dem Tritt kam und ſchon bis zur unteren Kurve eine führende Stellung aufgeben mußte. Am Eingang der Zielgeraden waren die beiden Amerikaner ſicher in in dieſem Wettbewerb 478 Je Front und beendeten dieſen Lauf mit den beiden erſten Plätzen. 5 Alſo wiederum 8 Punkte für Amerika. Glam war ſo ſtark abgeſchlagen, daß er ſich mit dem letz⸗ ten Platz begnügen mußte und hinter dem Ziel erſchöpft zuſammenbrach. Ergebniſſe: 1. Patterſon 53,3 Sek., 2. Borican 53,3 Sek., 3. Hölling 54,4 Sek., 4. Glaw 54,8 Sek. Nach dieſen drei Wettbewerben führten die Ameri⸗ kaner mit 73:61 Punkten. Im 3000 ⸗Meter⸗ Hindernislauf gab es eine weikere Enttäuſchung durch unſere Langſtreckler. Wohl führte zunächſt Kaindl das Vierer⸗Feld an doch machte ihm der ſchwere Boden und auch das durch die Näſſe wuchtiger gewordene Gras viel mehr zu ſchaffen als den anderen. Als er einmal geſtürzt war, mußte er ſeine Führung an die Amerikaner abgeben. So geſtalteten unſere Gäſte aus Ueberſeg 11 dieſen Lauf zu einem unerhörten Triumph für ich. Ergebniſſe: 1. Efaw:33,6, 2. Degeorge:57, 3. Kaindl 10:34,2, 4. Heyn 11:13,2 Min. 5 Das Speerwerfen kam nicht unter den er⸗ warteten Verhältniſſen zuſtande, aber doch zeigte ſich gerade bei dieſem Wetter der Vorteil ſyſtematiſchen Trainings. So konnte unſer Olympia ⸗Sieger Sſöck an der Stätte ſeines höchſten Triumphes wiederum ſeine Konkurrenz mit faſt 70 Meter für ſich entſchei⸗ den. Weniger angenehm war die Ueberraſchung, dis uns Buſſe bereitete, der mit wenig über 59 Meter nur den dritten Platz belegte. Ergebniſſe: 1. Stöck 69,79 Meter, 2. Todd 64,85 Meter, 3. Buſſe 59,20 Meter, 4. Soper 5868 Meter. f Dieſe beiden Wettbewerbe hatten alſo den Amerk⸗ kanern wieder 15 gegen 7 Punkte für uns gebracht, ſo daß nunmehr das Rennen mit 89:73 Punkten ſchon für unſere Gäſte entſchieden war. Durch die Unterbrechung, während des Regens he⸗ dingt, war es notwendig, das Programm um⸗ zugeſtalten. Vor allem wollte man bis zu den 200 Metern doch eine etwas abgetrocknete Bahn ha⸗ ben. Da aber der inzwiſchen unterbrochene Regen bald wieder einſetzte, ſo konnte auch dieſe Maßnahme den Kampf nicht mehr retten. Einen weiteren Nachteil hatte die Aenderung des Programms, daß ſich nunmehr einige Konkurrenzen drängten. Betrachten wir zunächſt das Feld der 5000⸗ Meter⸗Läufer. Bis zur drittletzten Runde waren Rice, Mehl, Syring und Eitel ganz dicht beiſam⸗ mengeblieben. Erſt dann mußte Mehl die drei übri⸗ gen ziehen laſſen. In der Schlußrunde ſetzte dann ein prächtiger Endſpurt ein. Syring und Eitel lagen nebeneinander und zogen in weiten Schritten die Gegengerade hinunter. Ein Meter dahinter der Amerikaner Mehl. Im Zielbogen entſchied ſich auch hier wieder das Geſchick der Deutſchen. Rice zog unaufhaltſam davon und gewann dieſen Lauf über⸗ raſchend in der unter den Umſtänden ganz hervor⸗ vagenden Zeit von 14:56 Minuten. l Syring wurde Zweiter, Eitel Dritter.— Ergeb⸗ niſſe: 1. Rice⸗A. 14:56 Min., 2. Syring⸗D. 14758 Min., 3. Eitel⸗D. 15:08 Min., 4. Mehl⸗A. 15:17 Min. Punkte⸗Ergebnis:5 für Amerika. 5 Das Kugelſtoßen brachte uns ebenfalls eine Ent⸗ täuſchung. Woellke blieb mit 15,77 Meter geſchla⸗ gen. Auch Lampert erreichte nicht ſeine gewohnke Leiſtung, ſo daß auch das Kugelſtoßen mit 74 Punkten an die Amerikaner ging.— Ergehniſſe: 1. Ryan⸗A. 15,82 Meter, 2. Woellke⸗D. 15,77 Meter, 3. Watſon⸗A. 15,56 Meter, 4. Lampert⸗D. 15,19 Meter Im Hochſprung wurde anfangs von allen Teilnehmern die Höhe bis.90 Meter bezwungen. Lediglich Walker hatte ſchon frühzeitig einen Fehl ſprung. In dieſem Wettbewerb gab es wohl die einzigſte Ueberraſchung für uns, und zwar eine au⸗ genehme, inſofern als Weinkötz an die zweite Stelle kam.— Ergebniſſe: 1. Walker⸗Amerika, 2 Meter, 2. Weinkötz⸗Deutſchland 1/95 Meter, 3. Cru⸗ ter⸗Amerika 195 Meter, 4. Martens⸗Deutſchland 100 Meter. Für die zweite Kurzſtrecke hatte Deutſchland an Stelle von Hornberger Neckermann eingeſeht Der Mannheimer lief auch in dieſem Lauf ein ſehr gutes Rennen, wenn er auch über den letzten Platz nicht hinwegkommen konnte. Die beiden Amerika⸗ ner Jeffrey und Walker P. hatten auch hier ſich ſchon bald nach dem Start⸗Schuß einen Vorſprung verſchafft, den ſie bis ins Ziel leicht vergrößern konn⸗ ten. 5 Wil. Ergebniſſe: 1. Jeffrey⸗Amerika 21.5 Sek. 2. 5 ker.⸗Amerika 21.7 Sek.: 3. Scheuring ⸗Deutſchlan 21.8 Sek.; 4. Neckermann⸗Deutſchland 21.9 Sek. Ergebniſſe der 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel 1. u S2:13,4 Min.; 2. Deutſchland:14, Mit. Die ſiegreichen Amerikaner waren in der 1700 ſtellung: Howells, Herbert, Miller, und 1 Deutſchland hatte ſich durch Blazejezak, Bues, Rinck und Linnhoff vertreten laſſen. 100 Die abſchließende Schluß⸗Staffel über 4 mal i Meter konnte für uns nichts mehr retten. Bis 21 5 hoff als 4. Mann den Stab bekommen hatte, 111 der Vorſprung der Amerikaner ſo groß, daß an ein Sieg nicht mehr gedacht werden konnte. 4 So gewann alſo USA ſeinen erſten Länderka gie in Deutſchland ganz klar und überzeugend. 5 Amerikaner haben ihre Vormachtſtellung 1122392 Leichtathletik eindeutig unter Beweis geſtellt, 115 Punkte iſt das Schluß⸗Ergebnis dieſes Kampfes 15 den wir uns unter glückhafteren Umſtänden glau ten, einen Sieg herausrechnen zu können. Abbruch nach 40 Minuten Bf Frankenthal— Eintracht Fraukfurt 121 81 Das Eröffnungsſpiel in Frankenthal zwiſchen b Frankfurt und VfR Frankenthal ſtand unter 1 ines ſtigen Stern. Wohl bekamen die 2000 Zuſchauer ein ſe 1 5 Spiel zu ſehen, das außerordentlich ſpannend und faſt 1 mer ausgeglichen verlief, aber nach 40 Minuten zwang die Gewitter zum vorzeitigen Abbruch. Immerhin haben iel⸗ Frankenthaler gezeigt, daß ſie in der kommenden 0 zeit in der Bezirksklaſſe eine ſcharfe Klinge ſchlagen kun den. Zunächſt war Eintracht überlegen, aber 0 ber Frankenthal immer mehr vor, und Rößler ſchoß dune 14. Minute auch das Führungstor. In der 36. Mi glich Arheiliger dann aus. Phönix Karlsruhe— Rotweiß Frankfurt 326 2150 Im erſten Treffen der neuen Spielzeit hatte n Karlsruhe den neuen Südweſt⸗Gauligiſten Rotweiß 7 5 25 furt zu Gaſt und mußte— noch nicht richtig in Schwung 15 eine überraſchende.6⸗(:)⸗Niederlage hinnehmen gor, Frankfurter führten ein feines, zügiges Flachpaßſpie Mit von dem die 1000 Zuſchouer reſtlos begeiſtert waren der telläufer Lorenzer war die einzige überragende Kraft Karlsruher. e Die mittag ſprüne Die b tige Gegne Kitzig, vor W wa die D Einſat rinner A Die ſprün⸗ Hidve⸗ 5. Coz Am Lu Ludw verle⸗ Der den Unten Unter Titel Di Es einen aher erſter gefäh Belfa 0 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 372 Montag, 15. Auguſt 1938 8— Abſchluß in Wembley: Deutſchland gewinnt den Europa-Pokal Erſolgreichſte Nation bei den Europa-Schwimm-Meiſlterſchaflen in London— Angarn wurde Waſſerballſieger Weiß und Kitzig in Front Die Europameiſterſchaften wurden am Samstag nach⸗ mittag in der Londoner Wembleyhalle mit den 4 Pflicht⸗ prüngen im Tur mſpringen der Männer fortgeſetzt. Die beiden Deutſchen Erhard Weiß und der erſt 17jäh⸗ lige Hitlerjunge Kitzig(Dresden) waren allen ihren Gegnern um Klaſſen überlegen. Nach drei Sprüngen lag der durch ſein ſpritzerloſes Eintauchen noch bor Beiß in Front. Mit dem letzten Pflichtſ Kopfſprung vorwärts aus dem nd rückl 8 Heiß noch 12,25., während Kitzig mit 11,25 gurde. Weiß führte damit mit insgeſamt 52,95 P. vor Litzig mit 51/01, Hidveghi(Ungarn) mit 46,66 und Mer⸗ hand(England) 45,28 Punkten. bewertet Das Hauptereignis war die d⸗mal⸗100⸗Meter⸗Kraulſtaffel der Frauen, de Dänemark in:31,36 gewann. Selbſt durch den Einsatz von Willie den Ouden mußten ſich die Hollände⸗ tinnen mit:99,5 mit dem zweiten Platz begnügen. Die Fortſchritte der Italiener im Waſſerball waren auch an dieſem Tage wieder auffallend, langte es diesmal doch zu einem:1(:)⸗Siege über Belgien. Die in vielen Länderkämpfen erfahrenen Belgier mußten die bis zum Schluß mit unerhörtem Tempo ſpielenden Italiener ſtän⸗ dig die Führung überlaſſen. Durch Tore von Raſpini und Pandolfint waren die Italiener vor der Pauſe in Führung gegangen, und erſt als ſpäter der ungariſche Sciedsrichter Simko einen Italiener herausſtellte, kam Belgien durch Iſſele zum Ehrentreffer.— Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter Kraul: 1. Dänemark(Arndt:08, kraft 107,6; Ove⸗Peterſen:08,1, Hveger:07,8):81,6; 4. Holland(Styl, Duden, Maleorps, v. Veen):39,5; 3. England 475,4.— Turmſpringen Männer(nach 4 Pflicht⸗ ſprüngen): 1. Weiß(D) 52,95; 2. Kitzig(D) 51,91; 3. Hidvegh! Ungarn) 46,66; 4. Merchand(England) 45,28; 5, Cozzi(Italien) 44,67; 6. Mattſon(Belgien) 42,89 P. Das Finale Europameiſterſchaften 2 zum wurden am Samstagabend Abſchluß gebracht. Ueber Entſcheidungen bei. pelerfolg im Turmſpringen. Erhard Weiß und Heinz Kitzig, die ſchon in der Pflicht eine klare Führung er⸗ langt n, konnten bei den Kürſprüngen ihren Vor⸗ ſprung noch vergrößern. Weiß ſiegte ſchließlich mit 124,67 Punkten vor ſeinem jungen Landsmann, der auf 121,53 Punkte kam. Der Endlauf über 1500 Meter Kraul wurde eine Beute des ſchwediſchen Meiſters Björn Borg, der in 19:55, Minuten den Engländer Leivers und unſeren deutſchen Meiſter Arendt auf die verwie Borg führte vom Ste weg, paſſierte die 1 Meter in 13:13,0 Minuten und ſtegte knapp vor dem heftig ſpurtenden Engländer, der in 19:57,0 anſchlug. Ungarn Waſſerballſieger Im Waſſerbollturnier beendete Ungarn ſeine Kämpfe mit einem:1⸗(:)⸗Sieg über England und wurde da⸗ mit Sieger vor Deutſchland. Den dritten Platz ſicherte ſich Holland durch ein:2(:1) gegen Frankreich. Es er⸗ gibt ſich folgender Schlußſtoand. 1. Ungarn 6 12:0 2. Deutſchland 6 10:2 3. Holland 6:6 4. Belgien 6 557 5. Italien 6 527 6. Frankreich 6:8 7. England 6 012 Balke mit Handbſchlag vor Sietas. Im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen der Männer lieferten ſich die beiden Deutſchen Balke und Sietas einen erbitterten Kampf über die ganze Strecke, der die 10 000 Zuſchauer zu ſtürmiſcher Begeiſterung hinriß. Mit Hand⸗ ſchlag ſiegte ſchließlich Meiſter Balke vor dem Hamburger. Auf den dritten Platz kam der kräftige Jugoſlawe Cerer. Zu ihrem zweiten Erfolg kam die däniſche Weltrekordlerin Ragnhild Hpeger. Sie war über 400 Meter Freiſtil allen Mitbewerberinnen weit überlegen Am die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft: Ludwigshafener Ringer gewannen die Vorſchlußrunde Eiche⸗Sandhoſen unterlag gegen Siegfried-Ludwigshaſen:4 Es gehört wohl zur Seltenheit, daß ſich zwei Mannſchaf⸗ ten einer Schweſterſtadt bis zur Vorſchlußrunde um den Deutſchen Meiſtertitel durchkämpfeu. Ludwigs⸗ hafen iſt durch den letztjährigen Deutſchen Meiſter„Sieg⸗ ſried“ und Mannheim durch den Süddeutſchen Meiſter „Eiche“ Sandhofen vertreten. Der Vorkampf beider Mann⸗ ſchaften wurde am Samstagabend in Sandhofen in der Halle des TV 77 vor nahezu 1000 Zuſchauer ausgetragen. Heſondere Ueberroſchungen gab es eigentlich nicht. Die Pfälzer, die man ja als Sieger erwartete, enttäuſchten nicht, und Sandhofen gab ſich erſt nach tapferſtem Wider⸗ bend geſchlagen,. 2500 Mit den Entſcheidungen des Kampfgerichts, das mit Henmme Dzünſter, Moß⸗Lampertheim und Mundſchenk⸗ Mannheim beſetzt wor, konnte man einig gehen. a Kampfverlauf: Allraum bringt Sandhofen in Führung Die Bantamgewichtler Allraum Sandhofen und Jabelotzki⸗Ludwigshaſen eröffnen den Reigen der Kämpfe. Den jungen aggreſſiven Allroum erwartete man ja als Sieger, aber wer den alten in unzähligen Kämpfen erprobten Babelatzki kennt, weiß daß dieſer bis zur letzten Sekunde ſeinen Gegnern gefährlich bleibt. Beide Ringer nahmen den Kampf ſehr vorſichtig auf. Auf jeden Griff⸗ anſatz folgten blitzſchnell Kontergriffe, ſo daß bis zur 3. Miunte keine Wertung fiel. Allraum wurde aggreſſiver, 85 riß ſeinen Gegner zu Boden. Wenige Sekunden ſpä⸗ de? wurde der Sandhöfer mit Rückfaller überraſcht, der über dieſe gefährliche Situation im Bruchteil einer Se⸗ unde erkannte. Babelotzki wurde bei der Ausführung ſeines Rückfallers überſprungen, in die Brücke gedreht und nuch 345 Minuten auf beide Schultern gedrückt. Allraum wird ſtürmiſch gefeiert, Sandhofen führt 110. Nach dem Federgewichtskampf hieß es:1 In ieſer Klaſſe hatte der Ludwigshafener Von⸗ Jung alle Vorteile für ſich. Gegen die überlegene Kör⸗ gerkraſt, Technik und vor allem gegen die große Erfahrung konnte der unge Rolhenhöfer ſeinem Gegner wenig eutregenſetzen. Nur Mut und unerſchrockener Kampfgeiſt 1 auf ſeiten des jungen Sandhöfers. Der Pfälzer 10 von der erſten Sekunde weg auf eine klare Entſchei⸗ 1015 aus. Einen Hüftzug konnte Rothenhöfer noch parie⸗ 205 dann kam er aber mit Kopfzug aus dem Stand nach 5 Minuten in die Brücke, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Sommer lieferte einen ausgezeichneten Kampf „Die Zuſchauer waren nach den erſten zwei Kämpfen in züsgezeichneter Stimmung. Nun betraten die Leicht⸗ n Sommer⸗Sandhofen und Freun d⸗ delete die Matte. Sommer war durch eine Knie⸗ Nie pe ganz beſonders im Standringen gehandicapt. 5 Anale noch kräftiger als ſein Gegner, übernahm Unter k Wiederholt läßt ſich Sommer durch ſeitliche Unt griffe überraſchen. Sehr gefährlich ſahen Freunds ültergriffe mit Rückfallers aus. Nur durch die ſtarke e konnte ſich der Sandhöfer vor einer entſchei⸗ Pein Niederlage retten. Freund konnte ſeinen Vor⸗ 15 0 5 der Bodenlage durch Aufreißer mit Armfeſſel 7 5 ern. Sommer hielt bis zum Schlußpfiff in einer nen Verteidigung tapfer durch und überließ ſeinem 10 0 nur einen Punktſieg. Die Mannſchaft des elverteidigers übernahm die 21⸗Führung. Duppel⸗Europameiſter Schäfer kaun nicht begeiſtern men anne kur eine Selosverſtändlüchtelt, daß man von 155 a eine große Leiſtung erwartet, was 05 5 be dieſem Start nicht eintraf. Ja in der ehrlich au gn ſah es um den alten Kämpen Denuu ſehr Nelſall 5 er ſchaffte ſich aber immer wieder unter Rae zer Zuschauer aus den faſt rettungsloſen Lagen wulle S ir die nächten Minuten ſah es fast aus, als anpf 1 ſeinen Gegner ſchonen, aber je länger der ner, 9 auerte mußte man zu der Ueberzeugung kom⸗ 10 15 der Europameiſter nicht in beſter Form auf die N80 85 denn er zeigte wiederholt ſchwache Momente. einigung erſten Halbzeit ging nun Denu aus der Ver⸗ Solus heraus und lieferte ſeinem Gegner bis zum 55 f einen ausgeglichenen Kampf. So konnte hasen nur einen Punktſieg davontragen. Ludwigs⸗ vergrößerte ſeinen Vorfprung auf 311. 9 Schwierige Entſcheidung im Mittelgewicht fig zwei er andhofen und Blomeier Ludwigshafen Ringer 17 0 95 und wenn es ailt, temperamentvolle erde dag Seibt de werden im Kampf kopflos und ver⸗ ger e Ignor überkaſchte ſeine An⸗ bounke imponte m. Seine Leiſtungen, ſein Kampfgeiſt, können, ren und doch hätte er noch beſſer abſchneiden Geiffauſäte v er aufs Ganze gegangen wäre. Seine nie zog e erſprachen immer Erfolg zu bringen, aber konnten f r mit entſchloſſener Kraft durch. Wertungen ür beide Seiten nicht notiert werden und 9 konnte es auch nur einen Arbeitsſieger geben den wir in Ignor erwarteten. Mit großer Spannung erwartete man das Urteil der Kampfrichter und richtig, es brachte Ignor als Arbeitsſieger, ſogar einſtimmig. Sandhofen hat auf 223 aufgeholt. Alte und neue Meiſter im Halbſchwergewicht Auf die Begegnung zwiſchen dem Exeuropameiſter Rob. Rupp ⸗Sandhofen und dem deutſchen Freiſtilmeiſter Ehret ⸗ Ludwigshafen war man beſonders geſpannt. Ehret kam in einer guten Tagesform, während Rupp durch ſeine alte Knieverletzung ſtark behindert war. Wir halten heute noch den Sandhöſer⸗ als den techniſch beſſeren Ringer, aber gegen Kraft und größere Ausdauer ſünd eben ſchlecht onzuküämpfen. Rupp ginantaktiſch klug zu Werke In der erſten Halbzeit ſchonte er ſeine Kräfte, Ehrets An⸗ griffe machten ihm im Stand nicht viel zu ſchaffen. Ehret hatte dann den Vorteil, daß er in der erſten Bodenrunde Oberlage einnehmen konnte. In der Unterlage mußte Rupp nun hart verteidigen und alles einſetzen um keine Punkte abgeben zu müſſen, und das koſtete für ihn zu viel Kraft und Luft. s Reſt des Kampfes war nun Ehret im Angriff ſtark überlegen und ſieagte verdient durch beſſere Arbeit. Ehret ſtellte ſomit den Sieg ſeiner Mann⸗ ſchaft ſicher. Ludwigshafen führt nun:2. Zum Schluß nochmal ein Sieg für Sandhofen H. Ru pp⸗Sandhofen und Kreu z⸗ Ludwigshafen wur⸗ den im Schwergewicht vorgeſtellt. Der Sandhöfer hatte körperliche Vorteile. Er ging ſofort zum Angriff über und ſucht mit Untergriffe eine Entſcheidung herbei⸗ zuführen. Prachtvolle Kampfmomente und wechſelvolle Situationen in der erſten Halbzeit. Ruppe hatte ſeinen Gegner mit Untergriff wieder aufgeladen, ein Kontergriff von Kreuz brachte Rupp in die Brücke, Rupp überträgt ſofort und nun ſah man den Pfälzer in der Brücke. Hart auf hart ging nun der Kampf bis zur Schlußſekunde. Ru pp hatte durch ſeinen Angriff klare Vorteile. Das Kampf⸗ gericht verkündete eine:1⸗Entſcheidung für Rupp, was nicht ganz klar war, denn Rupps Leiſtungen müßten ein⸗ ſtimmige Anerkennung finden. Schlußergebnis::3 für Ludwigshafen. Europapokal für Deutſchland Erfolgreichſte Nation bei den Europa⸗Schwimmeiſter⸗ ſhaften war Deutſchland, das damit den 1934 in Magde⸗⸗ burg gewonnenen Europa⸗Pokal erfolgreich verteidigte. Deutſchland erzielte 145 Punkte, gefolgt von Ungarn(59), England(44), Holland(34), Schweden(26) und Frankreich (22).— Bei den Frauen gewann Dänemark mit 100 P. den Breſius⸗Pokal vor Holland„ England(45), Deutſchland(18), Schweden(9) und Belgien(). Die Ergebniſſe: r, Entſcheidung): 1. und Europa⸗ Turmſpringen(Mär meiſter Weiß(Deutſchland) 124,67 Punkte;: [Deutſchland) 121,53 Punkte; 3. Hidveghi(Ungarn) 107½2 Punkte; 4. Cozzi(Italien) 105,18 Punkt. 1500 Meter Kraul(Männer, (Schweden) 19:55,6 Min.; 2. Leivers(England) 197570; Arendt(Deutſchland) 20:12,6; 4. Grof(Ungarn) 2071 5. Deane(England) 20:40,6; 6. Kuhinka(Ungarn) 2 Min. 200 Meter Bruſt(Männer, Entſcheidung): 1. 5 (Deutſchland):45,83 Min.; 2. Sietas(Deutſchland) 245,9; Cerer(Jugoſlawien]:47,6; 4. Angyel(Ungarn) 2 51,6; Smitshuyzen(Holland):51,8; 6. Davies(England) 4 Min. 400 Meter Kraul(Frauen, Entſcheidung): 1. Hveger (Dänemark):09,0 Min.; 2. van Veen 2 Entſcheidung): 1. Borg 8 Balke 8 3 5 (Holland):27,7; 3. Caroen(Belgien) 533,4 Min. Die erſten Freundſchaftsſpiele SW 08 Steinach— SV Waldhof:4 Hannover 96— Fortuna Düſſeldorf:0 1. Fe Pforzheim— Brühl/ St. Gallen:2 Phönix Karlsruhe— Reichsbahn Frankfurt:6 BfR Heilbronn— Germania Brötzingen:4 Stuttgarter Kickers— Wormatia Worms:1 FV Wehr— FV Offenburg:5 Alemannia Freiburg— Fe Freiburg:9 SpVa Sandhofen— Tura Ludwigshafen:3 abgebr. Rappenau— Neckarhauſen:2(Aufſtieg) Niefern— Sc Stuttgart 112 Eutingen— Kieſelbronn 111 Bf Frankenthal— Eintracht Frankfurt 111 abgebr. TS Ludwigshafen— Vis Neckarau:0 SpVg Fürth— PS Chemnitz(Pokalſpiel]:2 Sc 03 Kaſſel— Fc Schweinfurt(Pokälſpiel]:1 Tus Neuendorf— VfR Mannheim 323 FV Lahr— FW Kehl:2 VfB Stuttgart— Rapid Wien 23 FV Kuppenheim— F Lörrach 514 VfR Kaiſerslautern— Karlsruher FV:5 FV Kuppenheim— Phönix Karlsruhe:5 FC Konſtanz— Graßhoppers Zürich 926 Tura⸗Beſuch in Mannheim SpVg. Sandhofen— Tura Ludwigshafen 313(:0) Nicht immer ſchlagen Fuſionen von Vereinen in rein ſpieleriſcher Hinſicht ein, wie es z. B. bei den Ludwigs⸗ hafenern bisher der Fall war. Für eine erſte Begegnung nach der Sommerſperre kann man den Maßſtab allerdings nicht ſo ſcharf anlegen, denn die Formationen ſind meiſt noch nicht reſtlos beiſammen, und auch die Form der Mann⸗ W muß erſt noch im Laufe der Wochen geſchmiedet werden. Trotzdem— das Auftauchen von Tura in Mann⸗ hei m mußte gerade auf dem Sandhöfer Feld intereſſieren, das ja auch großen, bekannten Gegnern nicht ſelten eine Nuß zu knacken gibt. Den an ſich alſo günſtigen Voraus⸗ ſetzungen wurde durch das unſichere, regneriſche Wetter leider ein Strich durch die Rechnung gemacht, aber auch der knappen Vorſpielniederlage Sandhofens harrten auch die gelichteten Zuſchauerreihen voll Neugier dieſes Auf⸗ takts am Altrhein. Vom Anſtoß weg ergreift Sandhofen die Initiative, doch Michel als Mittelſtürmer knallt einmal 1 Ver⸗ teidigung, das nächſte Mal wird ſein Koypfſtoß vom Hüter am Pfoſten pariert und auch das dritte Mal verfehlt ſein Schuß das Ziel. Bei der ziemlichen Energieloſigkeit, die Ludwigshaſen wider Erwarten zeigt, laufen deſſen verein⸗ zelten Vorſtöße bald tot. Da auch die richtige Verſtän⸗ digung wie die Schnelligkeit noch feblt, können von der Sondhöſer Abwehr auch die nun lebhafter werdenden An⸗ griffe Turas geſtoppt werden. Endlich fällt durch Ent⸗ ſchlöſſenheit von Vogel infolge eines autem Flanken⸗ wechſels von Fenzel, das Führungstor für Sandhofen, :0. Bald darauf kommt auf Einleitung von Wehe ſowie guter Vorlage von Michel Sandhofen durch flachen Schuß Fenzels zum:0. Ein abermaliges genaues Zuſpiel Michels an Scherb treibt durch deſſen famoſen Schuß :0. Ein Bombenſchlag Vogels aus dem Lauf wird dann von Miller(Tor] gut geſtoppt; doch bald darauf geht ein wuchtiger Kopfball desſelben Spielers ſcharf über die Latte. Die ziemlich einſeitige Sache ändert ihr Bild micht und bleibt es bis zur Pauſe bei dieſem klaren und ver⸗ dienten Spielſtand für die Platzelf. Nach Seitenwechſel erwartet man einen entſchloſ⸗ ſeneren Einſatz der Gäſte, die vor der Pauſe mit wenigen Ausnahmen unter einer Art Lampenfieber zu ſtehen ſchienen. In der Tat ſetzt auch Ludwigshafen bei Wieder⸗ beginn mit weit ſchärferem Druck ein, doch ein Bomben⸗ ſchuß von Ofer klatſcht an die Latte und im weiteren Ver⸗ folg findet man nicht einmal das ungedeckte Netz: doch auf Hereingabe von Netter knallt Panter ſicher placiert und unhaltbar:1. Das veranlaßt Sandhofen wieder zu ſchärferen Gegenſtößen, wobei ein Ball von Scherb ſenk⸗ recht von der Latte prallt. Das Spiel bleibt auch weiter⸗ hin mehr verteilt; jedenfalls hat es ſeinen einſeitigen Charokter von vor der Halbzeit verloren. Wieder knallt ein Schuß, diesmal von Panter, an die Latte des Sand⸗ höfer Kaſtens, ſo daß de; mögliche Ausgleich in dieſem Spielabſchnitt nur unter Glück für Sandhofen überſtanden wird. Panter gelingt es auf 32 zu drücken, und Rei⸗ Deutſcher Sieg im Mannh eimer Rad ⸗Länderkampf Weimer-Weiſchedel gewinnen auf der Phönizbahn— Die Holländer vor Frankreich auf dem zweiten Platz Die rührige Radſportvereinigung 1924 Mann⸗ heim veranſtaltete am Sonntag auf der Mannheimer Phönixbahn internationale Radrennen, die ein ſehr gutes Meldeergebnis hotten und die ausgezeichneten ſport⸗ lichen Erfolg brachten. Nachdem am Vormittag ſich das Wetter ſchlecht angelaſſen hatte, brachte der Nachmittag beſſere Verhältniſſe, ſo daß die Veranſtaltung doch noch durchgeführt werden konnte. Nach dem Einmarſch der Fah⸗ rer ſprach Vereinsführer Maier⸗Mack zur Begrüßung. Sein Gruß galt vor allem den ausländiſchen Fahrern und dem Vorſitzenden des Schweitzer Radſportverbandes, der ſeine Fahrer begleitete. Dann gingen die Fahrer auf die Ehrenrunde. Zuerſt die Italiener Orſini und Sradi, dann die Franzoſen Saldow und Meredith, anſchließend die Holländer v. d. Henvel und Hofman und für die Schweiz Gyſin und Schmidt. Als Vertreter Deutſchlonds gingen dann Weimer ⸗Weiſchedel(Stuttgort) über die Bahn gefolgt von den anderen deutſchen Amateuren, die in den Rahmenwettbewerben in Aktion traten. Die Rennen wurden eingeleitet durch ein Jugend⸗ vunktefahren über 20 Runden, bei dem durch vier Spurts der Sieger feſtgeſtellt wurde. Bei der erſten Wertung ſicherte ſich der Mannheimer Hammerſtein vor Weſt⸗ phal⸗Frieſenheim die Spitze. während Weſtphal bei der zweiten Wertung den Spieß umdrehte. Dann gab es eine Ueberraſchung, als Haſſert einen Ausreißverſuch unter⸗ nahm und auch Erfolg hatte. Die letzten Wertungen ſicherte er ſich mit großem Vorſprung, aber zum Geſamtſieg reichte es nicht mehr, da Weſtphal ſedesmal den zweiten Mlatz be⸗ legte und ſo mit 13 Punkten dieſes Rennen für ſich ent⸗ ſchiedb. Mit 12 Punkten kam Haſſert auf den zweiten Platz vor Rau⸗Friefenheim(4.) und Leich⸗Frankenthal(3.). Das Hauptintereſſe war natürlich bei dem Länder⸗ 5 Omnium vorhanden das mit einem Fliegerfahren über 1000 Meter, einem Punktefahren über 4000 Meter und einem Mannſchafts⸗ zeitfahren über 800 Meter ausgefahren wurde. Im erſten Lauf des Fliegerfahrens feierte Wei⸗ mer einen vielbejubelten Sieg über Orſini, Gyſin, Sal⸗ dow und von der Henvel, die ſich in dieſer Reihenfolge glatt ſchlagen laſſen mußten. Im zweiten Lauf war Weiſchedel für Deutſchland am Start, auch er wahrte ſeine Chancen und gab ſeinen ausländiſchen Konkurrenten keine Chance, ſo daß Deutſchland nach dem erſten Wett⸗ bewerb mit 10 Punkten führt vor den übrigen Länder⸗ mannſchaften, die alle 5 Punkte erkämpft hatten. Im Punktefahren über 4000 Meter gingen ämt⸗ liche Fahrer an den Start, die in den Wertungen um die Punkte kämpften. Die erſte Wertung ſieht die beiden Deutſchen in Front, dann geht Meredith mit Weiſchedel am Hinterrad los und ſo geht es in die zweite Wertung. Weimer führt das Feld an. Der Franzoſe vergrößert ſeinen Vorſprung bis zur Schlußwertung auf 300 Meter, während Weiſchedel 200 Meter gegen das Feld gewonnen hat. Hier iſt wieder Weimer der Schnellſte. In der Ge⸗ ſamtwertung des Punkte fahrens haben ſich die Deutſchen mit 10 Punkten die Spitze geſichert vor P 8 Punkte, Holland 6 Punkte, Ita⸗ ien 4 Punkte und Schweiz 2 Punkte. Nach der Be⸗ endigung der zwei Läufe liegt Deutſchland mit 20 Punkten klar in Front, gefolgt von Frankreich 12 Punkte, Holland 11 Punkte, Italien 9 Punkte und am Schluß die Schweiz mit 7 Punkten. Das Mannſchaftszeitſahren wurde mit fliegendem Stort über 800 Meter gefahren wobei die Zeit des zweiten Mannes gewertet wurde. Die Italiener, die als erſte über die Bahn girigen, benötigten:06, Min., ſie wurden von den Franzoſen mit 1 Sek. unterboten. Dann fuhren die Holländer in:04,3 Min. über die 800 Meter und waren domit ebenfalls ſchneller als ihre Vorgänger. Die Schweizer Fahrer kamen in 105,1 ein. Als letztes Paar gingen die Deutſchen on den Start, ſie waren am beſten eingefahren und fuhren mit:00, Min. einen neuen Bahnrekord heraus. Damit gewannen die Deutſchen das Länder⸗Omnium mit der höchſt erreichbaren Punktzahl von 30 Punkten. Holland kam mit i Punkten auf den zweiten Platz vor Frankreich mit 17 Punkten. Vierter wurden die Schwei⸗ zer mit 13 Punkten, während Italien mit 11 Punkten nicht über den letzten Platz kamen. Für die nicht am Länder⸗ kampf beteiligten Fahrer wurde ein Ausſcheidungsfahren geſtartet, bei dem 14 Fahrer an den Start gingen. Hier machten die beiden Münchener Hörmann und Müller den Sieg unter ſich aus. An dritter Stelle kam Merkes vor Oſter, während ſtarke Fahrer wie Krimm, Blach Wachold ſchon frühzeitig ausſchieden. Das Mannſchaftsfahren fiel dem Regen zum Opfer und wurde abgeſagt Ein einſetzendes mer holt kurz darauf den Ausgleich 3183. eine Gewitter macht ler weiteren Auseinanderſetzung Viertelſtunde vor Schluß ein Ende. 5 Pen nig Waldhof leitete guk, vor allem traf er den richtigen Entſchluß, als er die Begegnung— obwohl ſte im beſten Zug— bei Gewitterausbruch abpfiff. A. M. Neckarau gaſtiert in Ludwigshafen TScd 61 Ludwigshafen— Ve Neckarau 90:0 abgebr. Zum Eröffnungsſpiel des neuen Fußballjahres ſtanden ſich in Ludwigshafen zwei alte Bekannte gegenüber, die ſich ſchon manche ſpannende Kämpfe geliefert haben, denen ſich die neuerliche Begegnung würdig anſchloß, do man auf beiden Seiten nahezu die beſten Leute aufgeboten hatte. Vom Anſpiel weg ritt die TSG⸗Elf recht ſchneidige Attacken, die der Neckarauer Tordeckung ſtark einheizten und vor allen Dingen die volle Auſmerkſamkeit des Hüters Dieringer ſorderten. Ein Strafball von Schmitt londete ganz knapp am Außennetz und ein zugvoller Schuß von Müller ſond bei Dieringer ein Ende. Nach und nach kam aber auch Neckarau auf Touren, deſſen Stürmer plonvoll und zügig, wenn auch noch nicht ganz ſo ſchnell wie vor den Ferien angriffen. Zettl bekam ſchwere Arbeit. Vor Heſſenauer vermochte er gerade noch ganz kurz abzuſchlo⸗ gert, aber einen Schuß des durchgegangenen Lutz hielt er ſamos. Zwei fabelhafte Sologänge des Mittelſtürmers Hübinger der DSech zündeten im Zuſchauerraum, wenn ihnen auch jeweils im letzten Moment ein krönender Ab⸗ ſchluß Herſagt blieh. Ohne eine feuchte Beigabe von oben ſollte die Sache jedoch nicht abgehen, ſo daß das Spielſeld nach der Pauſe etwas ſchwer geworden war. Der beim TSch für den Verteidiger Schäfer eingetretene Hellmann führte ſich gleich KLEPPER-BOork und Zubehör ab Lager 0 7, 24 Klepper-Karle u ganz groß ein indem er einen Köpfler von„Heſſe“ auf der Torlinie abſchlug. Auf der Gegenſeite bam dann Hörnle durch, blieb aber an dem ihm entgegengegangenen Dieringer„hängen“, ſo daß ein indirekter Freiſtoß fällig wurde, der nach einigem Gedränge an der Seitenlatte endete. Die gaſtgebende Elf ſpielte mit unerhörter Hin⸗ gabe und einem Eifer, die alle Anerkennung verdient. Neckarau mußte ſtreckenweiſe ſtark verteidigen und einige Ecken hinnehmen, die ſehr gefährlich waren. Hörnle lan⸗ debe aus großer Entfernung einen Bombenſchuß, den der vielbeſchäftigte Neckarouer Hüter über die Quexrlatte fauſtete. Zwanzig Minuten vor Schluß brach der Schieds⸗ kichter in vernünftiger Weiſe das Spiel ab. als ein neuer Gewitterregen einſetzte. Beim Ves Neckarau fehlten Hack, der an einem Muskelriß kaboriert, und Wahl. Aber trotz dem Fehten diefer ausgezeichneten Spieler landete der Sturm, nachdem er ſich einmal gefunden hatte, äußerſt gefährliche Angriffe. Sehr gut ſpielten beſonders Heſſenauer und Lutz. In der Läuferreihe waren Schmitt und Benner, die ein gro⸗ ßes Penſum erfüllten, bereits gut auf Droht, während es bei Wenzelburger etwas haperte. Die Tordeckung Größle, Gönner und Dieringer ſtond in altbewährter Klaſſe ihren Mann. Schiedsrichter LZöffler⸗ Bobenheim leitete korrekt. —Hgt.— Tus Neuendorf— Bf Mannheim 313(:2 Der Bf Mannheim, der kurz vor Mittag in der Stadt am Deutſchen Eck eingetroffen war, hatte zunächſt einmal ſeinen Torwart Becker durch Schneider erſetzen müſſen, da dieſem ärztlicherſeits keine Spielerlaubnis erteilt worden war. Schließlich hatten Henninger und auch Adam die Reiſe nicht mitmachen können, denn beide konnten beim RAD keinen Urlaub erhalten. Davon hatte natürlich vor⸗ her keiner eine Ahnung, ſo daß man damtt den ſchlechten Beſuch— etwa 3000— nicht hätte erklären können, der einzig und allein dem ſchlechten Wetter zuzuſchreiben iſt, denn eine Stunde vor Spielbeginn hatte ein ſtarker Ge⸗ witterregen eingeſetzt. Die gaſtgebende Tus dagegen trat in ſtärkſter Beſetzung auf den Plan, alſo mit ihren Neu⸗ erwerbungen Aurednik auf Linksaußen von Rapid Wien und dem Koblenzer Esly in der Mitte. Im Augenblick, da das Spiel begann öſſnete der Him⸗ mel wieder ſeine Schleuſen. Dadurch ließ ſich aber der fat nicht beirren und zeigte ſofort ein gutes Spiel. Die Rotbluſen gaben ſogleich den Ton an, zumal die geg⸗ neriſche Hintermannſchaft überhaupt nicht im Bilde war. Trotzdem wurden vorerſt Treffer für den VfR vereitelt, wenn auch drei Ecken hintereinonder erzielt wurden, alle von Spindler ſehr aut hereingegeben. Die Mannheimer mußten ſogar dem Gegner den Führunastreffer überlaſſen. In der 10. Minute verlor Schneider bei der Abwehr den Ball, den der gegneriſche Mittelſtürmer Esly erwiſchle und ieis leere Torx ſetzte. Drei weitere Ecken dokumen⸗ tierten die Ueberlegenheit des VfR. Mittlerweile hakte der Regen nachgelaſſen. Eine Ecke hüben und drüben da endlich fiel der verdiente Ausgleich. Noch einem Einwurf ging Striebinger auf dem rechten Flügel durch und, ob⸗ wohl bedrängt, ſetzte er den Ball hoch ins rechte Eck. Der achte Eckball des Vs wurde von zwei Gegnern liqut⸗ diert. Striebinger zog allein aufs Tor, wurde jedoch an der Strafraumgrenze vom Torwart geſtoppt. Aher in der 23. Minute mußte Greven einen zweiten Treffer paſſieren laſſen, ols Lutz noch einem Gedränge vor dem Tor den Ball antplaciert einſchoß. Nach einem Stra'ſtoß konnte dann der Ausgleich erzielt werden. Gauchel ſetzte⸗ Aurednik auf Linksaußen ein, der die hohe Vorlage weit vors Tor gab, wo Schäſer auf Rechtsaußen Schneider durch Kopfholl das Nachſehen gab. Die Koblenzer hatten nach der Pauſe auf dem Rechts⸗ außenpoſten einen neuen Mann eingeſetzt, während deſſen Vorgänger in die Verteidgung zurückgegangen war. Den⸗ noch blieb der Vſg aber überlegen, erzwang in der 53. Minute die neunte Ecke, die, von Spindler abermals famos hereingegeben, durch Kopfball von Longenbein, der in die ungedeckte Ecke zielte, verwandelt wurde. Zwei weitere Ecken für den VfR, worouf Aurednik ein kurzes Zuſpiel von Gauchel knapp neben das Ziel ſetzte, 7 Das Spiel ließ eine Zeit lang nach, während die Badener eine gewiſſe Schonzeit durchmachten. Während dieſer erzielten die Tus die fünfte Ecke, die ebenfalls nichts einbrachte, und von der anderen Seite hob Greven den Ball vom fFuß, ſo ein ſicheres Tor vereitelnd. Zum zweiten Male erzwang dann die Tus den Gleichſtand. In der 67. Minute kam Kamenzin mit dem Ball zu Fall und reklamierte. Gauchel ließ ſich aber auf nichts ein, ſondern ſchoß wuchtig das Leder in die Maſchen. Ein Freiſtoß von Aurednik war eine weitere große Leiſtung des Tus⸗RNechts⸗ außen, die Gauchel aber aus der Luft nicht erreichen konnte. Mittlerweile war das Ecken verhältnis auf 16:3 für Mann⸗ heim angewachſen. Es waren nur noch 8 Minuten zu ſpielen, das Spiel⸗ feld wur ſehr ſchlüpfrig geworden und machte der Monn⸗ ſchaft ſehr ſtark zu ſchaffen. Nicht unerwähnt konn blei⸗ ben, daß die Leiſtung des Koblenzer Schiedsrichters manche Wünſche offen ließ und dodurch vor allem die Mannheimer in ihrer Zuſammenarbeit in manchen Momen⸗ ten benachteiligt worden ſindg. 5 — 10. Seite/ Nummer 37 2 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Auguſt 1038 NSDAp-NMiſſeilungen Hartelammlichen Bekanntmachungen antnommeo Am 15.., um 20.15 Uhr, findet eine Kreisamtsleiter⸗ And Ortsgruppenleiterbeſprechung in der Handelskammer, I 1, 2, ſtatt. Dienſtanzug. Kreisorganiſationsamt. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Kaſſenverwalterinnen der Stadtortsgruppen. Die Umlage⸗Wertmarken für den Reichsparteitag ſind ſo⸗ fort bei der Kreiskaſſenverwaltung(Kartei) abzuholen. Horſt⸗ e Platz. Am 15. 8. treffen ſich die Frauen aum 15.45 Uhr vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle zum Beſuch der Ausſtellung. Der Eintritt iſt frei Waſſerturm. Am 15. 8. treffen ſich die Frauen um 15.45 Uhr vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle zum Beſuch der Ausſtel⸗ lung. Der Eintritt iſt frei. Neuoſtheim. Am 15. 8. treffen ſich die Frauen um 15.45 Uhr vor der Rhein⸗ Neckar⸗Halle zum Beſuch der Ausſtel⸗ Planetarium: Tanz: Univerſum: Schauburg: Mann, der Sherlock Holmes war“. „Der König“. Fageokaleicleꝛ Montag, Rhein⸗Neckar⸗Hallen: kunſt im Handwerk“. Uhr, Eintritt frei. Kleinkunſtbühne Libelle: 2 Iun ex Eintritt iſt frei. Wauftadt Am 15. Uhr vor der 8. treffen ſich die Frauen um 15.45 Rhein⸗ Neckar⸗Halle zum Beſuch der Ausſtel⸗ Städtiſches 15 bis Theatermuſeum, E 7. 20: Parkho Lich „Capriccio“. „Unter vi Ständige Schloßmuſeum: 17 Uhr. lung. Der Eintritt iſt frei. 15—17 Uhr. Sonderſchau: Achtung! Abteilungsleiteriunen für Propaganda. Die Ausſtellung Butenko⸗Hefte können abgeholt werden. Sternwarte: 16 Uhr Vorführung des Palaſthotel, Capitol: 15. Auguſt .30 Uhr Kabarett tel, Libelle, tſpiele: Alhambra: Augen“ er Darbietungen „Ich Sonderausſtellung„Deutſche Werk⸗ Durchgehend geöffnet von 10 bis 19 und Tanz. Sternenprofektors. Waldporkreſtaurant. liebe dich“. Scala:„Der — Palaſt und Gloria: Der neue Perſil⸗Tonfilm. Geöffnet von 10 bis 13 und von Geöffnet von 10 bis 18 und von Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Hafeurunbfahrten: 10, 11, 15, 18 und 17 Uhr ab Fried⸗ richs brücke. Flughafen: Rundlüge über Mannheim. Städtiſche Volksbücherei, U 3. 1: Leſeſaal geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Die Rettung „.. Und wie entrann er öleſer ſchreckhlichen Befahr?“ „Banz einfach, er hatte„Kampf ber Hefahr“ geleſen- und wußte, was er ju tun hattel“ aras * Landau, 12. Aug. Der Verbleib der hier ſeit einiger Zeit vermißten 70jährigen Einwohnerin Auguſte Wagner iſt jetzt feſtgeſtellt. 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Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Jakob Faude, Mannheim. 8 5 Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. ie Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mitta 1 5 zeitig in der Ausgabe B g erſchelnen gleich Ausgabe 4 Mittag über 10 500 Ausgabe 4 Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 1 die — Rückſendung nus Beltung 1 Mittellungen Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 21 500. Hotel und Kaffee-Restaurant „Stadt Basel!“ em Tattersall- v orm. kaffee Odeon— am Tattersall Heute Verlängerung Eigene Kond itoreil e Künstler Konzert 2 Dienstag Taz SBE RI Art., Spez. Offene Stelen — Verkäuferin Lehrz. Herr.⸗ Kra⸗ watten, geſ. Ang. unt. Z W 143 an d. Geſchſt. 5823 Ihres Wagen auf nassen durch Autofahrer! Hein Rutschen und Schleudern „sStraßenmelster“ Reifen- Profilier- Maschine Kadtgarage Liehl, s mehrt Straßen (8908 10. ö Zi.-Wohngn. 24. 26. 30. 40. 58. 2. epos. 49— 50. 5 9.— Labs Nals 5 desert m8 Zim. Nachweis u. Immobilien Schäfer, K 1. 9 Hũ 75 Hornhaut kön und schmerzlos entfernen. 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Aug. 1938: die auf Grund von Stundungen und Alla werben. zetteln bis dahin fällig werden⸗ den Steuerzahlungen u. Säum⸗ niszuſchläge. An dſeſe Zahlungen wird erinnert Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt den Vorſchriften des Steuerſäum⸗ nisgeſetzes mit Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag! in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. 20. 0 oben Koſten derbundene 7 ſtreckung zu erwarten. nach dem Ablauf des Der Schuldner hat außerdem die elt Zwangsboll⸗ Eine beſondere Mahnung fſedes einzelnen Säumigen er⸗ Magon- feidende finden ihre Ge⸗ ſundheit durch J. Hirts Unlversalrogfen Erhältlich in Apotheken(6673 .50 und 3 Hk. Proſpekt koſten! J. Hirte bie. Mannhelm, P 3. 4 hem flelngung Reparatur- und Bügel Anstalt Haumüller N 1, 14 865 Schwetzingerstr. 39 Telefon 230 82 1 7 Ausl. pal ö vernichtet 100% g Wanzen u. anderes Ungeziefer Helin Aussohwefeln, Hein übler Geruch. KHeinekobitlarschäd. 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