Neue Mannheii Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d. folgend Monat erfolgen Zeitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig. 7d m breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennita Für Famtlieu⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt dte Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlen Nachlag gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Abend⸗ Ausgabe A Dienstag. 23. Auguſt 1038 140. Jahrgang— Nr. 387 Hug Kairo-Jerufglem gusgeplündert Englische Sorgen wegen des Spanienproblems-Japaniſches Angebot an die Müchlt Orulſche Manöver Ein Freiſchürler-Aeberfall Ein zweiter-Zug fährt auf den ausgeplünderten auf Jeruſalem, 23. Aug. Der Auſchluß⸗D⸗Zug von Kairo nach Jeruſalem wurde auf der Strecke Lydda— Jeruſalem, etwa 8 Meilen vom Bahnhof Jeruſalem entfernt, am Dienstagmorgen von einem ſtarken bewaffneten Trupp arabiſcher Freiſchärler angehalten. Der ara⸗ biſche Poliziſt, der den Zug begleitete, wurde erſchoſ⸗ ſen und danach die Ausplünderung ſämtlicher Paſſa⸗ giere durch die Freiſchärler vorgenommen. Der die Strecke etwas ſpäter paſſierende Zug be⸗ merkte offenbar den vor ihm haltenden Zug nicht, er fuhr auf den ausgeraubten Zug auf, ſo daß ein er⸗ heblicher Sachſchaden entſtand. Es werden zahlreiche verletzte Reiſende gemeldet. Ob Todesopfer zu ver⸗ zeichnen ſind, iſt aus den bisherigen Mitteilungen nicht erſichtlich. Britiſcher Hauptmann getötet 55 dnb. Jeruſalem, 23. Auguſt. In der Nähe von Tul⸗Karem fiel ein britiſcher Hauptmann einem Minenanſchlag zum Opfer. Als zei mit engliſchem Militär beſetzte Laſtkraftwagen die Straße entlang fuhren, explodierte unter dem erſten Wagen eine Landmine, die den Hauptmann, 115 zum Royal⸗Scotch⸗Regiment gehört, ſofort ete. England bleibt bei ſeiner Repreſſalienpolitik dnb. Jeruſalem, 23. Auguſt. Trotz der Anſtrengungen der engliſchen Man⸗ datsbehörden, die ihre Maßnahmen mit unvermin⸗ derter Strenge weiter durchführen, ereignen ſich in Paläſtina täglich mehr ooͤer weniger ernſte Vorfälle, die die dort herrſchende ewige Unruhe kennzeichnen. So wurde in der Nacht zum Dienstag— wie all⸗ nächtlich— die Telephonlinie mit Kairo wieder durch Sabotage zerſtört. Die unverminderte Schärfe des engliſchen Vor⸗ gehens kommt u. a. aus darin zum Ausdruck, daß das von dem Kriegsgericht in Jeruſalem ausgeſpro⸗ chene Todesurteil gegen einen arabiſchen Dorf⸗ einwohner wegen Munitionsbeſitzes vom Oberſt⸗ kommaänbierenden beſtätigt worden iſt. Ebenſo deutet die Durchſuchung der Dörfer in der Umgebung von Nablus am Montag durch Militär, bei der mehrere Gewehre und Munition gefunden und eine Reihe Araber verhaftet wurden, darauf hin. Die verhafte⸗ ten Araber wurden in das Gefängnis von Nablus übergeführt. Die arabiſche Zeitung„Falaſtin“ in Jaffa wurde auf eine Woche verboten. Nach dem Verbot der Zei⸗ tung„Addiffaa“ und den früheren Verboten anderer arabiſcher Zeitungen erſcheint gegenwärtig in Palä⸗ ſtina nur noch eine Tageszeitung„Elſarat“, Forth auf der Fahrt nach gelgoland Begeiſlerte Begrüßung des Führers und des Reichsverweſers durch die ſchleswig⸗holſteiniſche Bevölkerung dub. An Bord der„Patria“, 23. Auguſt. Nach Beendigung der Nachtübung der Flotte in der Kieler Bucht trat der Aviſo„Grille“ die Fahrt durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal an. Kurz nach Mitternacht wurde die Holtenauer chleuſe paſſiert, und am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr erreichte der Aviſo Brunsbüttel⸗Schleuſe. Auf dem letzten Teil der Fahrt hatten ſich ſchon don den frühen Morgenſtunden an längs des Kanals viele Hunderte und Tauſende eingefunden, die be⸗ geiſtert das Schiff grüßten, das mit den Standarten es Reichsverweſers und des Führers geſchmückt war. An den Kundgebungen beteiligte ſich auch die eſatzung eines italieniſchen Frachtdampfers, die mit lauten Eja⸗Eja⸗Allala⸗Rufen den Führer und den Reichs verweſer feierte. a Je mehr ſich am frühen Vormitkag der Aviſo rkunsbüttel näherte, um ſo dichter waren die Ufer zu beiden Seiten beſetzt. In der Schleuſe von Brunsbüttel wurde der Aviſo von einer vieltauſend⸗ köpfigen Menſchenmenge empfangen. Unzählige drängten ſich hinter den Abſperrketten der national⸗ ſozialiſtiſchen Formationen, die die begeiſterten Maſ⸗ ſen kaum zurückhalten konnten. Immer wieder brachte die Menge ſpontane Heilrufe auf den unga⸗ riſchen Reichsverweſer und den Führer aus, die immer wieder nach allen Seiten für dieſe herzlichen d Kundgebungen der Schleswig⸗Holſteiner dankten. Der Aviſo„Grille“ machte ſodann neben dem Hapagdampfer„Patria“ feſt, auf dem ſich zahlreiche hohe ungariſche Gäſte und eine große Zahl führen⸗ er deutſcher Perſönlichkeiten mit ihren Damen be⸗ anden. Begrüßt von dem begeiſterten Jubel der Bevölkerung ſtiegen Seine Durchlaucht der Reichs⸗ bverweſer Admiral von Horthy und der Führer mit 5 ihrer Begleitung unter den Klängen der ungariſchen ationalhymne vom Aviſo„Grille“ auf die„Patria“ über. Der Reichsverweſer und der Führer begrüß⸗ — 5 auf der„Patria“ befindlichen Ehrengäſte, r ihnen zahlrei deut Reichsminiſter und Neichsleiter zahlreiche ſche ichs. 5 Kurz vor 10 Uhr ſtach die„Patria“ mit Kurs auf Helgoland in See. Die Ankunft in Helgoland Inſel Helgoland, 23. Aug. Der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn und Frau von Horthy trafen Dienstagmittag um 14.30 Uhr mit dem Führer und Reichskanzler und ihrer Begleitung zu einem Beſuch Helgolands auf der feſt⸗ lich geſchmückten Anlegebrücke ein. Die geſamte Bevölkerung und die Gäſte der In⸗ ſel ſowie zahlreiche Trachtengruppen bereiteten den beiden Staatsoberhäuptern einen jubelnden Emp⸗ fang. Nachdem ſich die beiden Staatsoberhäupter in das Goldene Buch der Inſel eingetragen hatten, be⸗ ſichtigten ſie die Hafenanlagen, die Befeſtigungen und die Unterkünfte, während Frau von Horthy zunächſt Tanzvorführungen der Trachtengruppen beiwohnte und dann dem berühmten Aquarium der Inſel einen Beſuch abſtattete. Die auf der Reede und im Hafen liegenden Schiffe hatten alle über die Toppen geflaggt. Die Bran⸗ dungsboote zeigten die ungariſche und deutſche Flagge. Die Bootsmänner ſelbſt trugen die uralte Helgoländer Fiſchertracht. Die Anlegeſtelle war mit einem baldachinartigen Vorbau verſehen, der auf grauem Tuch das unga⸗ riſche Wappen und das Hoheitszeichen aufwies. Auf dem Dreieck der Mole an der Seeſeite wehten eben⸗ falls zwiſchen Goldgirlanden auf einer Strecke von etwa 1 Km. die deutſchen und die ungariſchen Fah⸗ nen. Der eigentliche Anlegeplatz, das„Hans Rick⸗ mers Bollwerk“ war zu einer einzigen offenen Ehrenhalle ausgeſtaltet worden, den ein hoher Fahnenturm beherrſchte. Ringsum waren Säulen errichtet, die das Wappen Ungarns und das Frei⸗ heitszeichen der nationalſozialiſtiſchen Revolution trugen. Budapeſt rühmt die Flottenparade +Budapeſt, 23. Auguſt. Auch die Dienstagmorgen⸗Preſſe ſteht wieder ganz im Zeichen der Deutſchlandbeſuches des un⸗ gariſchen Reichsverweſers. In ausführlichen und lebendigen Schilderungen berichten die zahlreichen ungariſchen Sonderberichterſtatter ihren Blättern alle Einzelheiten der Feierlichkeiten des großartigen Stapellaufes des Panzerkreuzers„Prinz Eugen“ und der impoſanten Flottenmanöver in der Kieler Bucht.„Eine unvergeßliche Flottenparade von 130 Einheiten vor Horthy in Kiel“,„Mit welterſchüttern⸗ den Feierlichkeiten empfing das feſtlich geſchmückte Deutſchland den Reichsverweſer“ lauten einitze Ueberſchriften. Ein Bild von den Uebungen des 2. Armeekorps auf dem pommerſchen Truppenübungsplatz Groß⸗ born, in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht Adolf Hitler.— Schwere Haubitzen in Stellung.(Atlantik, Zander⸗M.) Der Führer mit dem Oberbefehlshaber des Heeres Kanoniere der Generaloberſt von Brauchitſch(rechts) und dem Kommandierenden General des 2. Armeekorps, Generol der Infanterie Blaskowitz, auf dem Uebungsgelände. 0(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wie am laufenden Band tragen ſchweren Feldhaubitzen Munition herbei. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Auf der Suche nach Verſtändigung: Neuer Kurs Japans Weitgehende Garantien für die Großmächte in China — Tokio, 29. Auguſt.(U..) wenn dieſe darauf verzichten, China bei den In ber Preſſe wird ein grundſätlicher Wechſel augenblicklichen Kämpfen zu unterſtützen. der japaniſchen Außenpolitik, der hauptfächlich die In dieſer Richtung, ſo heißt es, bewegten ſich bereits Beziehungen Tokios zu den im Fernen Oſten ver⸗ die Beſprechungen, die augenblicklich zwiſchen dem tretenen Großmächten betreffen ſoll, angekündigt. Außenminiſter und dem engliſchen Botſchafter in Da die Berichte darüber teilweiſe wörtlich überein⸗ ſtimmen, iſt anzunehmen, daß es ſich um inſpirierte Auslaſſungen handelt. Obgleich die neue Außen⸗ politik nicht in den Einzelheiten angegeben wird, heißt es, daß ſie in völligem Gegenſatz zu der Politik des früheren Außenminiſters Hirota ſtehen werde. General Ugaki, der jetzige Außenminiſter, wün⸗ ſche die Spannungen mit den Großmächten zu beſeitigen. Ugaki wolle den Großmächten den Schutz ihrer Intereſſen in China garantieren, Tokio ſtattfinden. Den bisher darüber veröffentlich⸗ ten Meldungen zufolge ſind allerdings bei dieſen Be⸗ ſprechungen noch keine weſentlichen Fortſchritte er⸗ zielt worden. Die Offenſive gegen Hankau — Schanghai 23. Auguſt.(U..). Einem japaniſchen Kommuniqué zufolge wird die Offenſive ſüdlich Kiuktiangs und an der Bahnſtrecke 2. Seite/ Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 23. Auguſt ggg nach Nantſcheng von den japaniſchen Truppen geſetzt em Luftkampf über Hankau ſeien ſechs chineſiſche Maſchinen von japaniſchen Fliegern abgeſchoſſen worden. fort⸗ Bei ei Die Aenderung der militäriſchen Lage durch den neuen japaniſchen Vorſtoß wird auch von chineſiſcher Seite zugegeben, die jetzt mit dem Beginn der Offenſive gegen Hankau rechnen. Dieſe Haltung zeigt ſich auch in neuen Hinrichtungen chineſiſcher hohen Offiziere. Es handelt ſich um den Diviſions⸗ Kommandeur General Hſeuhweiying und eine Reihe anderer Offiziere, die für den Verluſt Matangs ver⸗ antwortlich gemacht und, wie es heißt, auf Tſchang⸗ kaiſcheks perſönlichen Befehl hingerichtet wurden. Sie hätten entgegen den erhaltenen Orders ver⸗ ſäumt, die chineſiſchen Linien rechtzeitig zu ver⸗ ſtärken, was nicht nur den Fall Matangs, ſondern auch ſchwere und unnötige Verluſte der Chineſen zur Folge gehabt hätte. Die chineſiſchen Bauern im Niemandsland ſüdlich Kiukiangs verſuchen in größter Haſt, ihre Reisernte hereinzubringen, da ſie befürchten, daß dieſes Gebiet bald Schauplatz größerer Kämpfe ſein wird. Mitten zwiſchen den explodierenden Granaten der beiden Artillerien, die jetzt ein ſehr ausgedehntes Gebiet beſtreichen, werden die Erntearbeiten zu Ende ge⸗ führt. Japaniſche Militärkreiſe in Schanghai betonen, daß die gegenwärtige Offenſive in einem ſehr gün⸗ ſtigen Augenblick erfolge, da ſtarke chineſiſche Streit⸗ kräfte aus dem Gebiet um Hankau und auch von der Kiukiang⸗Nantſchang⸗Front abgezogen und nach Norden in den Hoangho⸗Abſchnitt beordert worden ſeien. Die Chineſen verſuchten durch dieſe Verſtär⸗ kungen am Gelben Fluß den japaniſchen Angriffen auf die Peking Hankau⸗Bahn und die chineſiſchen Verbindungswege nach Sowjetrußland entgegenzu⸗ treten. Guerillakämpfe in Schanghai? dnb. London, 22. Auguſt. Nach Gerüchten aus Schanghai ſollen ſich dort am Montagmorgen zwiſchen chineſiſchen Guerillabanden und japaniſchen Truppen am Huangpu während fünf Stunden Kämpfe abgeſpielt haben, und zwar ſol⸗ len an den Auseinanderſetzungen auf beiden Seiten etwa 1000 Mann beteiligt geweſen ſein. Schüſſe und Kampfeslärm ſollen von der Internationalen Nie⸗ derlaſſung aus gehört worden ſein. Das zweite europäiſche Sorgenproblem: Was ſoll nun mit Spanien werden? London berät die Antwort Frantos Chamberlain verzichtet zunächſt auf ſeinen Aelaub Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 23. Auguſt. In einer Konferenz zwiſchen Miniſterpräſident Chamberlain, Außenminiſter Lord Halifax und dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes Lord Plymouth haben ſich die führenden Männer des Ka⸗ binetts erſtmals offiziell mit der Antwort General Francos auf den britiſchen Freiwilligenplan beſchäf⸗ tigt. Außenminiſter Lord Halifax war zu dieſer Konferenz extra einen Tag früher als vorgeſehen aus der Grafſchaft Yorkſhire nach London zurück⸗ gekehrt und hatte bereits in den Mittagsſtunden eine kürzere Konferenz mit Miniſterpräſident Cham⸗ berlain. Chamberlain ſelber, deſſen Geſundheits⸗ zuſtand nunmehr als völlig befriedigend bezeichnet wird, hatte ſich bereits am Vormittag von Chequers nach London zurückbegeben, wo er ſich von Lord Ply⸗ mouth über den Stand der Nichteinmiſchungsver⸗ handlungen unterrichten ließ. Die Antwort hatte er bereits im Laufe des Samstags auf ſeinem Landſitz Chequers durchgearbeitet, ebenſo der Außenminiſter. In hieſigen politiſchen Kreiſen bewertet man es als ein beſonderes Kriterium, daß Chamberlain vorausſichtlich vor Ablauf dieſer Woche nicht ſeinen vor etwa 14 Tagen unterbrochenen Urlaub wieder aufnehmen wird. Man will darin einen Beweis ſehen, wie ſtark der Regierungschef an der ſpani⸗ ſchen Frage intereſſiert ſei. Wie immer bei ſolchen und ähnlichen Anläſſen fehlt es nicht an Andeu⸗ tungen, wonach Chamberlain auch in dieſem Falle einen Löſungsplan in der Taſche habe. Wie dieſer Plan ausſieht und was er enthalten ſoll, weiß man nicht. Beſtätigungen dieſer Meldungen können natürlich bei keiner amtlichen Stelle eingeholt werden. Die Meldungen dürften in erſter Linie dem Wunſch ent⸗ ſpringen, daß irgendwie ein Weg aus der augenblick⸗ lichen Lage gefunden werden müſſe. Im Dienſt der Volksgeſundheit: Bedeutſame Erfindung im Röntgenweſen Röntgenaufnahme wird Maſſenunterſuchungsmittel dnb. Bonn, 23. Aug. Seit dem ſchon vor 40 Jahren aufgetauchten Ge⸗ danken, das Röntgenbild auf dem Leuchtſchirm zu photographieren, wurde immer wieder ergebnislos verſucht, das Problem der Schirmbiloͤphotographie zu löſen. So ſetzte ſich zunächſt einmal das heute gebräuchliche Verfahren durch, bei dem die Röntgen⸗ ſtrahlen nach Durchdringung des Körpers unmittel⸗ bar auf eine photographiſche Schicht auftreffen und dieſe ſchwärzen. Eine vollendete Löſung fand jetzt Profeſſor Dr. Janker⸗Bonn, der ſich ſeit 12 Jahren mit der Schirmbild⸗ Photographie beſchäftigt. Sein Verfahren wurde ſoeben in Bonn vor Ver⸗ tretern der Reichsärzteführung, der Deutſchen Rönt⸗ gengeſellſchaft, der führenden Röntgeninſtitute, der photochemiſchen Induſtrie und der Preſſe vorgeführt. Heute iſt das Verfahren ſoweit vervollkommnet, daß die Aufnahmem mit jedem normalen Röntgengerät bei Verwendung einer lichtſtarken photographiſchen Dinſe und feinkörnigem Photofilm, wie ihn jeder Amateur verwendet, gemacht werden können. Die neue Erfindung wird zweifellos die ge⸗ ſamte Röntgentechnik auf eine nene verbreiterte Grundlage ſtellen. Aufnahmetechnik und Hand⸗ habung ſind denkbar einfach, die Verringerung der Koſten iſt außerordentlich. Sehr ins Gewicht g 3 85 auch die Vereinfachung der Auſbewahrung alleu. Ueber die geſundheitspolitiſche Be⸗ deutung der neuen Erfindung äußerte ſich der Be⸗ auftragte für das ärztliche Fortbildungsweſen Dr. Kurt Blome. Die Billigkeit und Einfachheit des Verfahrens ermöglicht ſeinen Einſatz für die vom Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDa p zu⸗ ſammen mit der Deutſchen Arbeitsfront geplanten Betriebsunterſuchungen, die bekanntlich in vier deutſchen Gauen ſchon eingeleitet worden find. Frſt⸗ here Erkennung von Tuberkuloſe, von Kreislauf⸗ ſolche Maſſenrötgenaufnahmen möglich werden. Das Schirmbildverfahren ſoll im übrigen die normale Röntgenaufnahme nicht verdrängen, ſondern nur er⸗ gänzen. Bei feſtgeſtellten Schäden oder bei Verdacht auf ſolche wird mit der bisherigen Methode die wet⸗ tere gründliche Unterſuchung erfolgen. Daß dieſe Lage dringend einer Löſung bedarf, verhehlt man ſich auch nach der eingehenderen Prüfung der Antworten aus Spanien nicht. Es hat jedoch den Anſchein, als ob langſam die Schwarzſeher von den Optimiſten verdrängt würden. Die„Times“ läßt jedoch heute erkennen, daß zwar die Enttäuſchung über die Antwort Francos anhalte, daß man aber in hieſigen zuſtändigen Kreiſen nach wie vor abgeneigt ſei, von einem toten Punkt in den Verhandlungen zu ſprechen. Das Blatt hat damit einen allgemein hier vorherrſchenden Eindruck for⸗ muliert. Dieſer Eindruck geht dahin, daß irgend wie eine Kompromißlöſung gefunden werden dürfte, wenn auch nicht heute oder morgen, ſo doch übermor⸗ gen. Man iſt jedenfalls gewillt, die Zeit für ſich ar⸗ beiten zu laſſen. Vorbereitet werden ſoll eine ſolche Löſung durch Beſprechungen zwiſchen Lord Ply⸗ mouth und Vertretern der im Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß vertretenen Hauptmächte. Dieſe Beſprechungen dürften bereits in den nächſten 48 Stunden beginnen und in erſter Linie der Erforſchung der ſowjet⸗ ruſſiſchen Haltung dienen. Wann man eine erſte Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ein⸗ berufen wird, iſt von amtlicher Stelle noch nicht ge⸗ ſagt worden. In meiſt gutunterrichteten Kreiſen nimmt man als wahrſcheinliches Datum das Ende der nächſten Woche an. Bis dahin dürfte ſich die Lage in Frankreich geklärt haben. Man erkennt hier immer mehr, daß Frankreich auf Grund ſeiner in⸗ nerpolitiſchen Entwicklung eine Schlüſſelſtellung bei den zu erwartenden Nichteinmiſchungsverhandlungen einnehmen wird. Man rechnet hier mit jeder Ueberraſchung und verzeichnet mit merklichem Unbehagen frauzöſi⸗ ſche Forderungen nach Wiedereröffnung der Pyrenäengrenze. Eine derartige Wiedereröff⸗ nung müßte nach engliſcher Anſicht den Plan zur Zurückziehung ausländiſcher Freiwilliger zerſchlagen. London hat daher, wie man erfährt, in Paris erkennen laſſen, daß es größten Wert auf die Beibehaltung der franzöſiſchen Politik im Nichteinmiſchungsausſchuß lege. Rom unterſtreicht Frantos Argumente Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Nom, 23. Auguſt. a Die Note Francos an die britiſche Regierung findet in Rom ungeteilte Zuſtimmung. An amt⸗ licher Stelle wird dazu erklärt:„Die Antwort Fran⸗ eos iſt poſitiv, ehrenhaft und konſtruktiv. Wenn Franeo die ſchwächſten Punkte des britiſchen Planes klarſtellt, ſo deshalb, weil er eine wirkliche praktiſche Anwendung wünſcht. Barcelona ſeiner⸗ ſeits hat den Plan, ſo wie er iſt, angenommen, weil es weiß, daß er zu den verſchiedenſten Ausflüchten Möglichkeiten bietet. Es iſt nunmehr in jedem Fall Sache des Londoner Komitees, die beiden Antworten zu prüfen.“ Man findet hier nicht, daß die Antwort Francos eine glatte Zurückweiſung der britiſchen Vorſchläge enthalte und ſomit alle weiteren Verhandlungen unmöglich mache. Das Verlangen Francos, endlich als kriegführende Macht anerkannt zu werden, wird in Rom ganz ſelbſtverſtändlich gefunden, zumal nachdem man von Franco Maßnahmen verlange, die ſchlechthin in die Sphäre der ſtaatlichen Hoheitsver⸗ waltung fielen. Die römiſche Tribung weiſt dann auch ſehr energiſch die Forderung franzböſiſcher Linkskreiſe, auf die Antwort Francos hin die Pyre⸗ näengrenze wieder zu öffnen, zurück. und — Nationaler Durchbruch an der Toledo-Front anb. Bilbao, 28. Auguſt. An der Toledo⸗Front leitete die Zentralarmee des Generals Saliquet eine wichtige Operation damit ein, daß ihr im Abſchnitt von Puente Arzobiſpo der Durchbruch durch die feindliche Front in einer Breite von 25 Kilometer und einer Tiefe bis zu 20 Kilo⸗ meter gelang. Die Front war in dieſem Abſchnitt von den Roten ſeit Kriegsbeginn ſtark ausgebaut; beſonderen Widerſtand bot das Eſtrella⸗Gebirge, das zu den höchſten Erhebungen dieſes Gebiets gehört. Die nationalen Truppen beſetzten zehn Ortſchaften, darunter Aldeanueva de Barbarroya, La Nava, Compillo und Aldeanueva de San Bartolome. Eine ganze rote Diviſion wurde aufgerieben. Bisher wurden 500 Gefangene und 300 Tote auf ſeiten der Roten gezählt. Auch an der Ebro⸗Front machen die national⸗ ſpaniſchen Operationen weitere Fortſchritte. Hier verloren die Roten ſechs wichtige Stellungen. Ver⸗ ſchieden rote„Offiziere“ wurden von ihren eigenen Leuten erſchoſſen, weil ſie die Flucht ihrer Forma⸗ tionen zuließen. Neuſchnee im Allgäu dnb. Füſſen, 23. Auguſt. Ein empfindlicher Temperaturſturz ließ das Thermometer in der Nacht zum Dienstag im Tal auf 5 Grad über Null ſinken. Die Berge ſind bis auf 1000 Meter herab mit einer Neuſchneedecke über⸗ zogen. Im Tal herrſcht ſtarker Regen.* 14 blinde Paſſagiere! Drahtbericht unſ Pariſer Vertreters — Paris, 23. Auguſt. Der franzöſiſche Ueberſeedampfer„Nor⸗ mandie“, der geſtern wieder von Neuyork kom⸗ mend, in Le Havre eingetroffen iſt, hat mit dieſer Ueberfahrt einen neuen Rekord geſchlagen. Er hatte nämlich nicht weniger als 14 blinde Paſſagiere an Bord. Acht von ihnen wollten ſich nach Barcelona begeben, um in die Internationalen Brigaden ein⸗ zutreten, drei andere waren ausgewieſene eſtaiſche Studenten, die alle zuſammen nicht mehr als 15 Pfg. Bargeld in der Taſche hatten. Zwei Züge zuſammengeſtoßen + Brüſſel, 23. Auguſt. Im Bahnhof vom Boom bei Antwerpen exeiguete ſich am Dienstagmorgen ein ſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß. 26 Reiſende wurden verletzt, drei davon ſchwer. Haupt ſchrifeleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bauer, Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Onno Eiſen bart.— Han: delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. B. Gericht: Dr. Fritz Hammes.— Sport: i. V. C. W. Fennel.— Suüdweſtdeutſch' Umſchau: f. V. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. 8 en nel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin; Or. E. F. Schaffer, Berlin Srledenan, 2 Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beitrage keine Gewähr.— Nückſendung aut bei Rückporto. 5 Herausgeber, Drucker und Zerleger: Neue Mannhelmer Beltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1, 6. Verantwortlich ür Anzeigen und geſchäfttiche Yitteſlungen Jakob Faude, 1 9 Zut Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und Kittag erſchelnen gleſch⸗ zeltig in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend ber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 21 500. !! cccocoooocooooobocoboboPooPoPboboboPbTbPoPVPVbVPVoPVPVVPVVVœVVVVPVFPFVFVFPTVTCTCXETTE:T w' ̃7˖ PPP p p p p p p p p p p pp p ß ß p Rückschau auf Vayreuth Bayreuth, im Auguſt. Die über dem Feſtſpielhaus flatternde weiße, mit dem großen roten W 8gezierte Hausflagge Wahn⸗ frieds iſt am Samstag eingezogen worden: die Feſt⸗ ſpiele 1938 ſind beendet. Der Andrang zu den Auf⸗ führungen war in dieſem Jahre noch ſtärker als in den vorangegangenen; nahezu ſämtliche Aufführun⸗ gen waren auswerkauft. Daß auch das Ausland nach wie vor unter dem ſtrengen Zauber Bayreuths ſteht, beweiſt der gleichfalls ſehr ſtarke Beſuch aus allen Ländern der Welt, und er beweiſt aber auch weiterhin, daß die Hetze einer gewiſſen Auslands⸗ preſſe über die angebliche Kulturfeindlichkeit des neuen Deutſchland bei klar denkenden Ausländern nicht verfangen kann. Im Verlaufe der verfloſſenen vier Wochen waren auf dem Feſtſpielhügel die Sprachen aus 45 Staaten ſämtlicher fünf Erdteile zu hören. Fünſtzig öſterreichiſchen Volksgenoſſen war es dank einer bei der Eingliederung vollzoge⸗ nen Stiftung der Stadt Bayreuth ebenfalls möglich, dahin zu kommen. Der älteſte Feſtſpielgaſt iſt der Ameri⸗ kaner Albert Morris ⸗Bag by aus Neuyork, der ſchon 1882 der zweiten Aufführung des„Parſifal“ beigewohnt hat. Ihm und der Gründerin des Ri⸗ chard⸗Wagner⸗Verbandes deutſcher Frauen in Eiſe⸗ nach, Frau von Schmidt, die ſeit 50 Jahren in die Richard⸗Wagner⸗Stadt kommt, wurden das Ehrenblatt der Stadt Bayreuth überreicht. Eine wei⸗ tere Ehrengabe der Stadt, und zwar eine Mappe mit den Bildniſſen der berühmteſten Sängerinnen und Sänger der Feſtſpiele ſeit 1876, erhielt der frühere König Ferdinand von Bulgarien, der ſeit 57 Jahren regelmäßiger Feſtſpielgaſt iſt. Auch die berühmte einſtige Darſtellerin großer Wagnerſcher Frauengeſtalten, Kammerſängerin Bahr⸗Mil⸗ denburg, die ſoeben eine Abhandlung über„Tri⸗ ſtan und Iſolde“ aus dem Geiſte der Dichtung und Muſik vertzffentlicht hat, war bei einigen Aufführun⸗ gen zu ſehen. 5 Dem geiſtigen Betreuer der Feſtſpiele, Heinz Tietjen, iſt es gelungen, die im„Parſifal“ verborgene dramatiſche Kraft ins Licht zu rücken, dem Myſterium ein ſchärferes Profil zu geben, die Handlung durch Bewegungsmeiſterung von innen heraus zu durchpulſen, um ſchließlich in der„Re⸗ volte“ der Gralsritter gegen Amfortas(ſie dringen am Ende des dritten Aufzugs mit gezücktem Schwert auf ihn ein und fordern die Enthüllung des Grals) zur letzten möglichen Steigerung zu kommen. Dieſe Bewegungsmeiſterung gab auch dem diesjährigen „Triſtan“ ein neues Geſicht. Es gibt keine falſch⸗ verſtandene Tradition mehr. Tietjen vermag ſehr wohl auch einmal einen neuen Weg zu beſchreiten, ohne dadurch den dramatiſchen Sinn zu beugen. Er hat in dem Bühnenbildner Preetorius einen Geiſtes⸗ verwandten. So iſt der neue„Triſtan“ dem der Jahre 1928 bis 1931 gegenüber von einer beſonderen Ein⸗ dringlichkeit ſchon vom Bildhaften her. Aus dem wunderbar ſtimmungsvollen zweiten Aktbild iſt nun⸗ mehr die weiße Gartenlaubenbank verſchwunden. Der in einer der glücklichſten Eingebungsſtunden des Meiſters niedergeſchriebene Nachtgeſang wird von Triſtan und Iſolde zu einem großen Teil ſtehend geſungen(Bewegungsgliederungl), erſt nach gerau⸗ mer Zeit laſſen ſich beide auf einem Steinblock nie⸗ der. Damit iſt ein ſchwieriges Problem zur Löſung gekommen. Der 24⸗Minuten⸗Zwiegeſang hat die dramatiſche Auflockerung erfahren. Beim Ausklang des Werkes(wir erwähnen nur zwei markante Punkte der Neugeſtaltung) gibt es keine dämmernde Abendſtimmung mehr. Das Bild fällt nach und nach in völliges Dunkel. Stummergriffen verließen die Beſucher die letzte Aufführung dieſes Feſtſpielſom⸗ mers. Darin lag mehr Dank, als ſich in den lau⸗ teſten Beifallsäußerungen hätte bekunden laſſen. Der„Triſtan“ und Mathilde Weſendonck werden jederzeit in einem Atem genannt werden. Die viel Die Filmkunſtichau in Venedig Starker Erfolg eines farbigen deutſchen Kulturfilms adnb. Venedig, im Auguſt. Unter den am Ende der zweiten Woche vorge⸗ führten Filmen befanden ſich ſolche aus Mexiko, das die guten Eindrücke des erſten Films durch ein Werk„Ora poneianv“, das mexikaniſches Volksleben und die Landſchaft ſpiegelt, unterſtrich, aus Gro ß⸗ bpitannien, Frankreich, der Tſchecho⸗ Slowakei und Deutſchland. wertvolle Schätze umfaſſende und ſich ſtändiger Be⸗ reicherung erfreuende Richard⸗Wagner⸗Gedenkſtätte Bayreuths nennt eim ſeltenes Stück ihr eigen, näm⸗ lich das Gedicht, das Mathilde Weſendonck auf den Begräbnistag Richard Wagners niedergeſchrieben und ſpäter der Nichte des Meiſters und ſeiner erſten Eliſabeth, Johanna Jachmann⸗Wagner, geſchenkt hat. Mit Erlaubnis der der Richard⸗Wagner⸗Gedenk⸗ ſtätte angegliederten Robert⸗Bartſch⸗Sammlung ſind wir in der Lage, die letzte Strophe des Gedichtes hier zu veröffentlichen: Und Todes⸗Sehnſucht ſpricht aus Triſtans Liebe. Die Todes⸗Sehnſucht aus Amfortas' Qual, Und welterlöſend drückt auf Kundrys Stirne Den Todes⸗Weihekuß ihr— Parſifal! Dein Leben war ein Schaffenstag hienieden, Der Abend kam und mit ihm kam die Nacht, Dein hehres Haupt umfängt des Grabes Frieden, Du feierſt! Heil Dir, Heil! Es iſt vollbracht! Die Bayreuther Feſtſpiele werden im Sommer 1939 eine Wiederholung von„Parſifal“, vom „Ring“ und von„Triſtan“ und dazu in vollſtändiger Neueinſtudierung„Der fliegende Holländer“ brin⸗ gen. Dieſer wurde zum erſtenmal 1901 von Coſima Wagner den Feſtſpielen eingefügt und damals als ge⸗ ſchloſſenes Ganzes pauſenlos geſpielt. Für 1939 hat Frau Winifred Wagner den Leiter der Mailänder Seala, Vietor de Sabata, zum Dirigenten des„Triſtan“ verpflichtet. Karl El⸗ mendorff ſoll den„Ring“ dirigieren. Ern ſt Stolz. ——ͤ— Die engliſche Filmkunſt trat u. a. mit einem Farbenfilm„Die Trommel“ hervor, in dem beſonders die Farbigkeit der Landſchaft der indiſchen Randgebiete, deren ſtändige Zwiſtigkeiten und Kämpfe zwiſchen engliſchen Soldaten und Auf⸗ ſtändiſchen zur Filmhandlung gehören, bei ſorgfäl⸗ tiger und genauer Durcharbeit des Werkes zum Ausdruck kommt. Der tſchecho⸗ſlowakiſche Film „Brüder Hordubal“ wies zwar eine hervor⸗ ragende Photographie auf, fiel jedoch gegenüber dem einheitlich durchgeführten Hauptteil mit dem gänz⸗ lich auf Senſation berechneten und abweichenden Schlußteil ſtark ab. Frankreich führte eine ſehr die Denkmäler altrömiſcher Baukunſt internationale Schau über die hiſtoriſche Entwick⸗ lung des ſtummen Films vor. Von den Kulturfilmen iſt vor allem der farbige deutſche Ufa⸗Film„Tinten⸗ fiſche“ hervorzuheben, der in ungemein packender Weiſe Szenen aus dem Leben der Südſee wieder⸗ gibt. Wir ſehen eine Menge der abenteuerlichſten an Phantaſiegebilde erinnernde Tierformen, die am Grunde des Meeres hauſen und ihren brutalen Kampf um das Daſein führen. Eine photstechniſch unerhörte Leiſtung gibt der in dieſem Film geſchil⸗ derte Kampf zwiſchen einem Polypen und einer Languſte. Brauſender Beifall zeichnete dieſe Spitzen⸗ leiſtung der deutſchen Kulturfilmtechnik aus. Sehr gut gefiel ferner eine eigens für die Filmſchau in Venedig hergeſtellte internationale Wochenſchau der Tobis, die nicht nur höchſt eindrucksvolle Bil⸗ der aus dem Reiche, ſondern auch Aufnahmen aus den anderen Ländern in ſehr intereſſanter Zuſam⸗ menſtellung und ſorgfältiger Ausführung brachte. 0 Geheimrat Dr. Schwartz 80 Jahre alt.— Des Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung un Volksbildung, Ruſt, hat dem ordentlichen Profeſſor Geheimrat Dr. Eduard Schwartz in München, der burch hervorragende wiſfſenſchaftliche Verdienſte auf dem Gebiet der klaſſiſchen Philologie, der 9 ſtik und der Geſchichte der alten Kunſt ausgezeichne iſt, zur Vollendung ſeines 80. Lebensjahres ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. 5 0 Ein däniſches Beethoven⸗Drama. Das Kl. Theater in Kopenhagen kündigt die Uraufführne eines Beethoven Dramas„Eroica däniſchen Dramatikers Oluf Bang für die neue Spielzeit an: Die Bühnenmuſik hat der Kopen⸗ hagener Kapellmeiſter Emil Roeſen aus Beethoven: ſchen Kompoſitionen zuſammengeſtellt.. „Jluſtrirte Zeitung(. J. Weber Verlag, Leia „Philippiniſcher Querſchnitt“, Fer einleitende Aufſas in letzlen Heft der„Illuſtirten“ Zeitung Leipzig“, macht 15 Bild und Wort mit der politiſchen Entwicklung diele Inſellandes und den Eigenarten ſeiner Bewohner 99—5 traut. Im folgenden Bilöbeitrag bewundert der Lese in Südfrankrei Die önſchließende Bildſeite berſchtet vom porkügieſſcher Fiſcherleben. Sehr lebendig in der Farbwirkung und 175 zeichneriſchen Dorſtellung iſt die Doppelſeite„Feng malen Pferde auf Madeira“, der von der Expedilſon zum 19 5 wilder Pferde für die Schorfheide erzählt. Auch in feng e Jubalt iſt das Heft intereſſant, vielſeitig un aktuell. 5 tt. des mit der eite ilo⸗ nitt aut; oͤas jört. ten, ava, dine sher der nal⸗ Hier er⸗ Dienstag, 23. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 2 E. Seite/ Nummer 387 Mannheim, 23. Auguſt. Bis zum 1. September ſind anzubieten Reichsgoldmünzen zu 10 und 20 Mk. Die Reichsgoldmünzen zu 10 und 20 Mark ſind ſeit 16. Auguſt 1938 nicht mehr geſetzliche Zahlungs⸗ mittel und werden eingezogen. Die Beſitzer von Reichsgoldmünzen, die dieſe bis zum 15. Auguſt bei den Reichs⸗ oder Lande skaſſen nicht in Zahlung gegeben oder umgewechſelt haben, ſind auf Grund der Verordnung über ie Abliefe⸗ rung außer Kurs geſetzter in⸗ und ausländiſcher Goldmünzen vom 16. Juli 1938(RGBl. I S. 902) verpflichtet, dieſe der Reichsbank(unmittelbar oder durch Vermittlung einer Deviſenbank) bis zum 1. September anzubieten. Die Reichsbank wird ſie nach Gewicht zum Preiſe von 2784 Mark für das Kilogramm Fein kaufen. Vom 1. September 1938 an iſt der Beſitz von Reichsgoldmünzen nur noch mit beſonderer ſchrift⸗ licher Genehmigung der Reichsbank zuläſſig. Per⸗ ſonen, die nach dem 1. September 1938 im Beſtitze von Reichsgoldmünzen betroffen werden, ohne daß ſie eine ſolche Genehmigung nachweiſen können, wer⸗ den auf Grund des Geſetzes über Deviſenbewirt⸗ ſchaftung mit Gefängnis, in ſchweren Fällen mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren, daneben mit Geldſtrafe bis zum zehnfachen Betrag des Wertes der Zahlungsmittel beſtraft. Sieben Fahrradſättel abgenommen Polizeibericht vom 23. Auguſt Zwei Verkehrsunfälle: Bei zwei Verkehrsunfäl⸗ len, wurde eine Perſon leicht verletzt, zwei Kraft⸗ fahrzeuge wurden beſchädigt. Beide Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten zurückzuführen. i Verkehrsüberwachung: Wegen verſchiedener Über⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 33 Perſonen gebühren pflichtig verwarnt und an fünf Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden ſieben Ra d⸗ fahrern, die ſich verkehrswidrig verhielten, die Fahrradſättel abgenommen. Wegen groben Unfugs mußten zwei Perſonen angezeigt werden. un Aus dem nordbadiſchen Schuldienſt. Haupt⸗ lehrer Richard Haack aus Mannheim wurde zum Oberlehrer in Gochsheim, Amt Bruchſal, Lehrerin Maria Schmitt aus Mannheim zur Hauptlehreren in Schwetzingen ernannt. Verſetzt wurde in gleicher Eigenſchaft Hauptlehrer Heinrich Krämer aus Mannheim von Walldorf nach Mannheim. Die pädagogiſche Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen haben die Referendare Franz Gewahl, Alfred Junker, Katharina Kaiſer und Kürt Ningelgen aus Mannheim abgelegt. Die Staats⸗ prüfung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an Höheren Schulen hat Walter Metz aus Manuheim beſtanden. Vor der Mannheimer Strafkammer: Harte Sühne für einen Nadiodiebſtahl Zwei lockere Burſchen drangen in eine Wirtſchaft ein Hohe Zuchthaus und Gefängnisſtrafen Auf der Anklagebank vor der Mannheimer Straf⸗ kammer ſaßen am Montag zwei junge Burſchen, die ſchon allerlei auf dem Kerbholz haben. Es waren der 1911 in Sandhofen geborene Paul Schmitt und der 1917 in Eſſen geborene und in Waldhof woh⸗ nende Johann Gutſchalk. Bei beiden hatte ſich ſchon in früher Jugend gezeigt, daß ſie zu nützlichen Mitgliedern der Volksgemeinſchaft höchſtens durch ein hartes Anfaſſen erzogen werden konnten. Aber bei Schmitt wie bei Gutſchalk ſollte auch die Für⸗ ſorgeerziehung, der ſie ſich mehrmals durch Ausrei⸗ ßen zu entziehen ſuchten, erfolglos bleiben. Vor al⸗ lem Schmitt entpuppte ſich im Lauf der Jahre als ein ausgeſprochener Strauchdieb, dem es auf eine Strafe mehr oder weniger nicht ankam. Als man ihn aus der Fürſorgeerziehung entlaſſen hatte, da man die Nutzloſigkeit einſehen mußte, begab er ſich auf Wanderſchaft und ſtahl dabei, was er fand, vor allem Fahrräder. So erhielt er ſchon früh Vorſtra⸗ fen wegen Diebſtahls und Hehlerei. Auch Gutſchalk wurde zweimal wegen dieſer Verbrechen vorbeſtraft. Die letzte Strafe Schmitts war eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren. Er hatte ſie im November vergangenen Jahres verbüßt und nun ſaß er ſchon wieder wegen Diebſtahls auf der Anklagebank. In der Nacht zum 11. Juni hatte er mit Gutſchalk zu⸗ ſammen in Wallſtaödt einen Einbruch in einer Wirtſchaft verübt. Beide hatten die ganze Nacht hindurch gezecht und waren gegen halb vier Uhr in der Frühe mit dem Motorrad, das Gur⸗ ſchalk ſeinem Onkel heimlich aus der Garage geholt hatte, anſtatt nach Hauſe nach Wallſtadt gefahren, wo ſie vor der erſten Wirtſchaft halt machten. Wäh⸗ rend nun Gutſchalk die Maine laufen ließ, damit man nicht die Geräuſche hörte, die Schmitt beim Auf⸗ brechen des Ladens verurſachte, drang dieſer in die Wirtſchaft ein, entwendete eine größere Menge von Rauchwaren, eine kleine Geldkaſſe und ſchließlich ſogar den Radio apparat. Ueber den Karlſtern fuhren ſie dann nach Sandhofen, und als ſie dort den Radioapparat nicht los wurden, in die Stadt, wo ſie ihn verſetzten. Beide waren in der Hauptverhandlung geſtän⸗ dig. Ein von Gutſchalk an einen Mitgefangenen gegebener und durch dieſen im Holzſcheit aus dem Unterſuchungsgefängnis hinausgeſchmuggelter Kaſſi⸗ ber kam in unrechte Hände und trug zur Aufklärung weiter bei. Gutſchalk nahm die ganze Schuld auf ſich im Gegenſatz zu früheren Ausſagen, nach denen Schmitt der Urheber war. Die früheren An⸗ gaben erſchienen aber ſchon deshalb wahrſcheinlicher, weil Schmitt ſich nach den Ausſagen des Wirtes ſchon einmal in der Wirtſchaft aufgehalten hatte und bei dem Diebſtahl auch ſofort die Schlüſſel zur Kaſſe fand. Schmitt wußte, was ihn erwartete, nämlich Siche⸗ rungsverwahrung, und ſo hatten die beiden wohl ausgemacht, daß Gutſchalk ihn entlaſten ſollte. Gut⸗ ſchalk behauptete, er habe den Einbruch verübt, da er kein Geld gehabt habe— beide ſtanden in Apbeit — und Schmitt wollte betrunken geweſen ſein. Das Gericht verurteilte antragsgemäß Schmitt zu drei Jahren Zuchthaus unter ausdrück⸗ licher Kennzeichnung als gefährlichen Gewohnhetits⸗ verbrecher, dem bei dem geringſten Anlaß nun Siche⸗ rungsverwahrung blühe. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Gutſchalk wurden mildernde Umſtände zugebilligt. Er erhielt, ebenkalls antrags⸗ gemäß. 13 Jahre Gefängnis. Beiden wurden zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet. ba eee Trockenkehrmaſchine erſetzt den Straßenkehrer Neue Mege der hygieniſchen Straßenreinigung Am 24. Auguſt beginnt in Wien der 3. Inter⸗ nationale Kongreß für Städtereini⸗ gung. Aus dieſem Anlaß veröffentlicht der„Ge⸗ meindetag“ von Direktor Dalhoff, Breslau, einen umfaſſenden Ueberblick über die Bedeutung und Auf⸗ gaben der ſtädtiſchen Müllabfuhr und Straßenreini⸗ gungsbetriebe. Im ganzen Reich werden alljährlich in den Städten von 5000 Einwohnern an 14 Mil⸗ lionen Kubikmeter Hausmüll beſeitigt. Zur Weg⸗ ſchaffung dieſer Mengen wäre ein Güterzug von 400 000 Wagen mit einer Länge von über 3000 Klm., alſo von Hamburg bis Konſtantinopel, notwendig. Ebenſo phantaſtiſche Zahlen ergibt die Straßenreini⸗ gung. Die geſamte Straßenreinigungsfläche in den Städten des Altreiches von 20 000 Einwoh⸗ nern an beträgt 428 Millionen Quadratmtr. Bei einer Straßenbreite von 10 Meter ergibt das eine Reinigungsfläche von der Größe des Erdum⸗ fanges. Auf dieſer ungeheuren Fläche iſt täglich die Reinigung und im Winter die Schneebeſeitigung durchzuführen Gewaltige Organiſationen und Be⸗ De Heakeſusinsel Der Veinbruch der ſchönen Radfahrerin Frauen im Verkehr, ein Kapitel für ſich! Nicht etwa deshalb weil der Frau ihrer Natur nach jener ſonſt ſo oft zitierte„Verkehrsſinn“ fehlte. Daß ihn die Frauen ſo gut beſitzen, wie die Herren der Schöp⸗ fung, muß unbedingt eingeräumt werden. Frauen 510 Steuer ſind längſt nicht ſo„gefährlich“, wie das ie Männerwelt nun einmal aus unerforſchlichen Gründen wahrhaben will. Sie beherrſchen die ſchwie⸗ rigſte Verkehrslage genau ſo gut und ſchnell, wie das männliche Geſchlecht— wenn ſie ihnen erſt ein⸗ mal zum Bewußtſein kommt. Hier liegt aber der berüchtigte Haſe im Pfeffer. Es gibt ſo manches, was viele Frauen beſchäftigt, wenn ſie fich in der Offentlichkeit bewegen, und was ſo garnichts mit ihren Verkehrspflichten zu tun hat. Sei es nun ein Schaufenſter, das ſie ſo im Vorbei⸗ fahren noch raſch überſchauen wollen, oder das Kleid einer anderen, das ihnen ins Auge ſticht, irgend etwas hält ſte gerade im entſcheidenden Augen⸗ blick ab, ihre Aufmerkſamkeit dem Verkehr zuzu⸗ wenden. Die ſchöne Gerda, die wir kürzlich durch die Breite Straße fahren ſahen, war ein Schulbeiſpiel r die allſeits intereſſtierte Frau. In dieſer Haupt⸗ geſchäftsſtraße gab es natürlich für ſie ſo allerlei zu ſehen, und da es auch noch Hauptverkehrszeit war, mußte ſie Ausſchau nach lieben Bekannten hal⸗ ten, um ihnen einen fröhlichen Gruß zuzuwinken. Das hatte ſie gerade hinter ſich, als ſie entdeckte, daß ſie ſtatt deſſen beſſer die Bremſen getreten hätte. Sie mit ihrem funkelnagelneuen Fahrrad z wi⸗ 5 einen Laſtwagen und eine Straßen⸗ ahn geraten. Der plötzliche Schreck, vielleicht auch noch eine gewiſſe Unſicherheit mit dem neuen Rab, brachte ſie völlig außer Faſſung, jedenfalls 3 ſie mit ihrem Lenker nicht mehr einig. Das 3 ſchwänzelte plötzlich ganz gefährlich, und ei der Enge, die zwiſchen Straßenbahn und Laſt⸗ wagen herrſchte, konnte es nicht ausbleiben, daß ſie . dem Ellenbogen an der Straßen⸗ ahn hängen blieb und zu Fall kam. Die 1 ae Fahrbahn beſchleunigte den Sturz erheb⸗ ich und ſie flog noch einige Meter weiter und lan⸗ ete unter dem Laſt wagen, während das ahrrad mit einem anſtändigen Achter im Vorder⸗ rad und an der Lampe neben dem Laſtwagen liegen blieb. Aber auch Gerda blieb liegen, ſie hatte ſich ein Bein gebrochen, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde — und das alles, weil ſie nicht aufgepaßt hatte. Erſtaunlich war nur, daß ſie dieſe eidfache Erklä⸗ rung des Geſchehenen nicht einſehen wollte, und be⸗ hauptete, ſie wäre von der Straßenbahn angefahren worden, die wäre hinter ihr hergekommen und hätte Rückſicht nehmen müſſen! Trotz ihrer Schmerzen focht ſie, noch auf der Fahrbahn liegend, mit dem raſch herbeigeeilten Polizeibeamten einen wahren Rechtsſtreit aus, um ihn von ihrer vollkommenen Schuldloſigkeit zu überzeugen. Das wäre nicht wei⸗ ter ſchlimm, Frauen wollen ja immer recht haben, wenn ſte ſich nicht noch dazu verſtiegen hätte, dem Straßenbahnſchaffner alle Schuld zuzuſchieben. Sie habe ſehr wohl den Laſtwagen geſehen der da neben am Bürgerſteig parkte, aber„ich hab' doch angenom⸗ men, daß die Straßenbahn langſam tut, bis ich an dieſem vorbei bin“. Kurz und gut, ſie bewies mit ihren Einwendungen gerade das Gegenteil von dem, was ſie wollte— daß ſie nämlich keine Ahnung hatte von dem tatſächlichen Vorfall, daß ſie einfach nicht aufgepaßt hatte. Gegen den Strafbefehl konnte ſie nichts ausrichten, auch nicht durch ihren ſinnloſen Einſpruch. Sie mußte zu den Reinigungskoſten für ihr ſchönes Kleid, zu ihren zerriſſenen Strümpfen und dem gebrochenen Bein auch noch einen tüchtigen Batzen Geld für ihre Unaufmerkſamkeit, aber auch für ihre Dickköpfigkeit bezahlen. Nun ſei aber beileibe nicht geſagt, daß das gleiche Unheil nicht auch ein männliches Weſen hätte treffen können— und auch ſchon oft getroffen hat. Hier iſt allerdings der Beweggrund meiſt ein ande⸗ rer. Beobachtet man vor allem die Halbwüchſigen, gerade in den Hauptverkehrsſtraßen, ſo wird man feſtſtellen müſſen, daß ſie ſich geradezu einen Sport daraus machen, auszuprobieren, ob ſie zwiſchen einer Straßenbahn und einem parkenden Wagen wohl noch durchkommen oder nicht. Im Endeffekt komm! das auf das gleiche heraus, wie die Unaufmerkſam⸗ keit der Gerda, und die Männer brauchen ſich über „fraulich bedingte Unzulänglichkeit“ nicht weiter auf⸗ zuhalten, ſie haben andere Fehler— alle ſind ſie aber abzuſtellen und daraum ſei im Hinblick auf den an ſich ſchon gefahrvollen Verkehr in Hauptverkehrs⸗ ſtraßen dringend gebeten!—.— triebsmittel ſind dafür notwendig. Allein der Kraft⸗ wagenpark mit den Spezialgeräten kann für eine Großſtadt von 500000 Einwohner auf zwei Mil⸗ lionen Mark geſchätzt werden. Selbſtverſtändlich muß das Betriebsgerät ſtets auf dem Höchſtſtand der Technik gehalten werden und den Anforderungen des Verkehrs und der Hygiene angepaßt bleiben. Der Referent hebt hervor, daß die bewußte Her⸗ ausſtellung der hygieniſchen Forderungen in der Städtereinigung Deutſchland hinſichtlich der Haus⸗ müllbeſeitigung Weltgeltung unter den Kultur⸗ nation verſchafft hat. Deutſchland iſt das Mutter⸗ land der ſtaubfreien Müllabfuhr. Dagegen iſt es in⸗ folge der früheren kurzſichtigen Wirtſchaftsauffaſ⸗ ſung bisher nicht gelungen, die Straßenreinigung auf den höchſten wirtſchaftlichen Stand zu bringen. Die Handreinigung iſt heute noch vorherrſchend. Die Forderungen des Vierjahresplanes und der Zwang, die Straßenreiniger vor dem ſtändig wachſenden Verkehr zu ſchützen, machen es jedoch dringend, für die Straßenreinigung ein neues Gerät zu ſchaffen. Auf dem letzten internationalen Kongreß in Frankfurt ſind erſtmalig ſelbſtaufhebende Trockenkehrmaſchinen, Staubſauger der Straße gezeigt worden, von denen die erſten laufen. Sie dürfen bald in allen Großſtädten zu ſehen ſein. Allerdings müſſen ſie noch ihre Ergänzung in einer leichten Rinuſtein⸗ und Bürgerſteigkehrmaſchine fin⸗ den, da hier die meiſten Handkräfte benötigt wer⸗ den. Sodann iſt zu hoffen, daß das Preisausſchrei⸗ ben des Generalinſpektors für das Straßenweſen auch für die Wintergeräte den gewünſchten Fort⸗ ſchritt bringt. Eine weitere wichtige Aufgabe iſt die Altſtoff⸗ erfaſſung. Bei 14 Millionen Kubikmeter Müll⸗ anfall betrage zur Zeit die Altmaterialausbeute etwa 120000 Tonnen oder 8000 Waggons. Durch mechaniſche Einrichtungen ſei eine Verdoppelung dieſer Ausbeute zu erwarten. Es iſt ferner erwie⸗ ſen, daß Müll ein hervorragendes Meliorationsmit⸗ tel iſt. Seine Nutzbarmachung für die Erzeugungs⸗ ſchlacht iſt die größte Aufgabe, die noch gelöſt werden muß. Es handelt ſich hier vor allem um eine Transport⸗ und Finanzfrage. Wegen unwürdiger Menſchenbehandlung beſtraft Die Deutſche Arbeitsfront führt von Zeit zu Zeit Betriebsbeſichtigungen durch und be⸗ ſpricht mit dem Betriebsführer, dem Betriebs⸗ obmann und den Vertrauensratmitgliedern notwen⸗ dige Verbeſſerungen. Im allgemeinen kann feſt⸗ geſtellt werden, daß derartige Beſprechungen ſtets ſehr fruchtbar geweſen ſind. Leider gibt es auch Fälle, wo derartige Anregungen ſehr wenig Verſtändnis entgegengebracht wird, wie es ein Fall im Kreis Neuſtettin beweiſt. Dort wurde ein Landwirt vom Sozialen Ehren⸗ gericht zur Höchſtſtrafe, der Aberkennung der Fähigkeit, Betriebsführer zu ſein, ver⸗ urteilt, weil er die Wohnungen ſeiner Landarbeiter in einem unwürdigen Zuſtand gelaſſen hat. Nachdem auch die Aufforderungen der Deutſchen Arbeitsfront nichts fruchteten, erfolgte ſchließlich die Anzeige beim Sozialen Ehrengericht. Sehr bezeichnend war die Einſtellung dieſes aſozialen Zeitgenoſſen, der angab, „mit dem alten Syſtem durchgekommen zu ſein und auch mit dem neuen fertig zu werden!“ Außerdem wurde im Kreis Kolberg durch das Soziale Ehrengericht einem Zementwarenfabrikanten die Betriebsführer⸗Tätigkeil aberkannt, da die Arbeitskraft der Gefolgſchaft in böswilliger Weiſe ausgenützt wurde und zudem Lohnzahlungen und die Beiträge zur Sozialverſicherung im Rückſt and geblieben waren.—er Der Simm deiner dmliglledſthalt Der erſie vollzählige Sportappell Milchzentrale trat mit 100 v. H. zum Sportappell an Die Betriebsleitung der Mannheimer Milchzen⸗ trale, die geſtern abend auf dem Sportplatz„Ger⸗ mania“ ihren Sportappell abhielt, konnte mit Freude feſtſtellen, daß ſämtliche überhaupt in Frage kom⸗ menden Mannſchaften ſich gemeldet hatten. Es wa⸗ ren 102 Mann, und damit iſt die Milchzentrale der erſte Mannheimer Betrieb, der dieſe Grundbedin⸗ gung des„Guten Willens“, und des Betriebsſports — daß nämlich alle mitmachen— voll erfüllt wurde. Die Mannheimer Milchzentrale hat in Mannheim eine Belegſchaft von 188 Perſonen, davon gehen zu⸗ nächſt 46 Frauen ab, die übrigen verteilen ſich auf die Altersklaſſen über 55 und unter 18 Jahren, dazu die Körperbehinderten, Militärdienſtpflichtigen, Be⸗ urlaubten uſw., ſo daß 102 übrig blieben, die ſport⸗ tauglich waren. Die kamen alle fröhlich⸗freiwillig und in guter Haltung einmarſchiert, liefen und ſprangen, mit dem Betriebsführer an der Spitze, 3. T. in langen Hoſen und Zivil, einige ältere Ge⸗ folgſchaftsmitglieder liefen ehrenhalber die 1000 Me⸗ ter mit, unter ihnen einer mit 57 Jahren, der eine beſonders gute Zeit unter 5 Minuten herausbrachte. Das wollten ſchließlich die Mädels nicht auf ſich ſitzen laſſen, und ſo iefen einige in ihren guten Kleidern und Schuhen ebenfalls die 1000 Meter, weit unter 5 Minuten. Es war übrigens garnicht ſo einfach, dieſes hundertprozentige Antreten techniſch durchzu⸗ führen; denn der Betrieb arbeitet ja dreiſchichtig. Aber man kam auf den Ausweg, für 2 Stunden zu⸗ zumachen und unr einige Maſchiniſten und Heizer dazulaſſen, und dank einer guten ſportlichen Ober⸗ leitung des Kdßß⸗Sportlehrers Ulmrich an. ter Kampfrichter, war man dann in anderthalb Stun⸗ den ſchon fertig. Hr. Sandhofer Notizen Wenns ſchon ſo leicht herbſtelt und die Tage lang⸗ ſam abnehmen, dann beginnt beim Ta bakpflan⸗ zer die Haupternte. Sie hat dieſer Tage mit dem Brechen des Hauptgutes eingeſetzt. Die prächtige Blattentwicklung der Kulturen gewährleiſtet eine vorzügliche Ernte. Man iſt mit Hochdruck dabet, das hochgeſchätzte Rauchkraut einzubringen und ein⸗ zufädeln. Für langährige Arbeitstreue wurden bet der Zellſtofffabrik Waldhof folgende Gefolgſchafts⸗ mitglieder geehrt: Für 40 Jahre Betriebszugehörig⸗ keit Leonhard Neudecker; für 25 Jahre Auguſt Bender, Joſef Reinhardt, Ludwig Hart⸗ mann, Peter Rieſinger, Karl Daunke Joſef Pernerstorfer und Joſef Pillmeier. Jetzt bereitet ſich emſig Sandhofen zu ſeinem Volksfeſt alten Brauchtums, dem Kirchweihfeſt, vor. Es findet am kommenden Sonntag bis ein⸗ ſchließlich Dienstag ſtatt. Dieſes Drei⸗Tage⸗Volks⸗ feſt wird auch in dieſem Jahre mit allem Drum und Dran, den bebänderten Kränzen, der Kirchweihmeſſe auf dem Kirchweihplatz am alten Kriegerdenkmal und dem üblichen Tanz gefeiert. Eine Million Eheſtandsdarlehen 5 überſchritten Nachdem die Gewährung von Eheſtandsdarlehen nicht mehr von der Aufgabe der Erwerbstätigkeit der Ehefrau abhängig gemacht wird, iſt der Anteil der mit ſtaatlichen Darlehen unterſtützten Ehen um ein Drittel geſtiegen. Im erſten Vierteljahr 1938 wurden in über 47000 Fällen oder 4,3 v. H. Ehe⸗ ſtandsdarlehen ausgezahlt. Im vorangegangenen Vierteljahr betrug dieſer Prozentſatz nur rund 30 v. H. der neugeſchloſſenen Ehen. Im zweiten Vier⸗ teljahr 1938 wurden ſogar rund 60 000 Eheſtanddar⸗ lehen ausgezahlt. Insgeſamt ſind von Auguſt 1933 bis Ende Juni 1938 über 985 000 Eheſtandsdarlehen ausgezahlt worden. Einſchließlich der noch nicht vorliegenden Zahlen des Juli wird am 1. Auguſt die Zahl von einer Million Eheſtandsdar⸗ lehen überſchritten worden ſein. Die Geſamtzahl der für lebendiggeborene Kinder erlaſſenen Dar⸗ lehensviertel belief ſich im gleichen Zeitraum auf über 840 000. Für Oeſterreich ſind bisher in den Monaten Mai und Juni 376 ausgezahlte Gheſtands⸗ darlehen gemeldet worden. In drei Fällen wurden bereits Erlaſſe von Darlehensbeträgen für lebend⸗ geborene Kinder ausgeſprochen. ne Zuſatzrente der Kriegsbeſchä lem. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat beſtimmt, daß nunmehr auch die Zuſatzrente der Beſchädigten, und zwar vom 1. Oktober ab, nicht mehr ᷑durch die Fürſorgeſtellen, ſondern durch die Verſorgungsämter feſt⸗ geſtellt und ausgezahlt wird. Damit die Ueberleitungsarbeiten rechtzeitig vorgenommen wer⸗ den können, wird die Zuſatzrente für September nicht erſt Mitte, ſondern bereits zu Beginn des Monats September durch die Fürſorgeſtellen ausgezahlt wer⸗ den. Vom Oktober ab zahlen die Verſorgungsämler die Zuſatzrente zuſammen mit den übrigen Verſor⸗ gungsgebührniſſen. 4. Seite/ Nummer 387 Aus Baden Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 22. Auguſt. 25 Jahre ſtädtiſcher Beamter Eine ſchöne Ehrung bereitete die Ladenburger Stadtverwaltung einem hochverdienten Jubilar, der dieſer Tage 25 Jahre im Dienſte der Sladtverwal⸗ tung ſtand: Ratſchreiber Reinle. Er fand an ſeinem Ehrentage ſein Arbeitszimmer und ſeinen Arbeitstiſch blumengeſchmückt vor. Bürgermeiſter Pohly und alle Arbeitskameraden beglückwünſchren den Jubilar, der unter ſieben Bürgermetſtern Dienſt tat und ſich in der Bürgerſchaft großer Beliebtheit erfreut. Der älteſte hieſige Poſtſchaffner, Herr Georg Vogel, der über 32 Jahre im Dienſte des Laden⸗ burger Poſtamtes ſtand, vollendete im Kreiſe ſeiner Familie, Kinder und Enkel ſein 70. Jebensjahr. — Im Kreiſe ihrer Tochterfamilie, des Metzger⸗ meiſters Hermann Müller am Marktplatz, feierte Frau M. Marzenell in erfreulicher Rüſtigkeit ihren 74. Geburtstag. Ein ehemaliger Ladenburger Sanitätsfeldwebel, Inſpektor Ludwig Grieſer, wurde im Namen des Führers und Reichskanzlers vom Kommandierenden General des 19. Armeekorps in Hannover mit der Dienſtauszeichnung III. Klaſſe am bluuen Bande für treue Dienſte in der Wehrmacht ausgezeichnet, Allen herzliche Glückwünſche! Die Kerwe litt durch den Regen. Die drei Feiertage verliefen recht ruhig. Die Kreismuſikerſchaft Mannheim errichtete hier eine Nebenſtelle, die dem Muſiker und Muſik⸗ lehrer Joſef Schumacher übertragen wurde. Für das demnächſt erſcheinende Werk:„Fehrer⸗ briefe aus dem Felde“ werden die Kriegsbrieſe der gefallenen Lehrer der Franz⸗ von⸗Sickingen⸗Schule und die Anſchriften ihrer Verwandten geſucht. Es handelt ſich um Dr. Oskar Cantz und die ehramts⸗ praktikanten Rudolf Metzger, Dr. Richa ed Fath und Hermann Rupp. Mitteilungen an Frl. Tripp macher, Ladenburg, erbeten. Turnhalleneinweihung 1 Edingen, 22. Auguſt. Der Turu verein 1890 Edingen hat am Samstagabend die Ein⸗ weihung ſeiner neuerſtellten Turnhalle voll⸗ zügen! Das Wetter war der Veranſtaltung, die ur⸗ ſprünglich im Freien abgehalten werden ſollte, nicht günſtig, ſo daß die Darbietungen in die Halle ſelbſt verlegt werden mußten. Im Mittelpunkt des von muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen um⸗ vahmten Abends ſtand die Anſprache von Vereins⸗ führer Reimold, der dem Gebäude den Namen „Friedrich⸗Ludwig⸗Jahn⸗ Turnhalle“ gab. Die tur⸗ neriſchen Darbietungen am Sonntagnachmittag wur⸗ Neue utannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der verhängnisvolle Schuß im Erſinger Tunnel: Sühne 7 Monate Gefängnis „Hoffentlich hat von den Arbeitern im Tunnel niemand geſchafft! bemerkte der jugendliche Täter, ais er den * Pforzheim, 22. Auguſt. Am Montag wurde vor dem Pforzheimer Amts⸗ gericht gegen den 16jährigen Albert Regelmann aus Birkenfeld verhandelt, der bei der Durchfahrt des Zuges durch den Erſinger Tunnel einen Schuß abgegeben hatte, der einen an der Strecke arbeiten⸗ den Rottenarbeiter tödlich getroffen hatte. Gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes wurde der leichtſinnige Burſche wegen fahr läſ⸗ ſiger Tötung zu einer Geſamtgefängnis⸗ ſtraſe von 7 Monaten verurteilt. Auf die Strafe wird ein Monat der Unterſuchungshaft ange⸗ rechnet. Nach Verbüßung von öͤrei Monaten wird die Reſtſtrafe auf vier Jahre ausgeſetzt. Schußwaffe und Munition wurden eingezogen. Mit Entſetzen und Empörung wurde in der Frühe des 19. Juli die Nachricht aufgenommen, daß im Erſinger Eiſenbahntunnel durch einen Schuß aus dem Abteil des.13 Uhr in Pforzheim abgehen⸗ den Perſonenzuges der 56 Jahre alte Rottenarbei⸗ ter Kaſpar aus Bilfingen mitten ins Herz getroffen wurde und auf der Stelle tot war. Die Maßnahmen zur Ermittlung des Täters waren zu⸗ nächſt erfolglos. Man rechnete mit der Möglichkeit, daß ein Mord vorliegen könne. Nur durch Zufall kam man auf die richtige Spur. Als Täter wurde der erſt 16 Jahre alte Mau⸗ rerlehrling Albert Regelmann aus Birkenfeld ermittelt, der früh nach Karlsruhe in die Gewerbe⸗ ſchule fuhr. Der Beſchuldigte ſchilderte während der Verhandlung den Sachverhalt, demzufolge er ſchon den ebenfalls in der Halle durchgeführt, während das Kinderfeſt am Montagnachmittag im Freien ſtattfinden konnte. Neckarhauſen, 22. Auguſt. Am Neckarufer haben ſich bereits ganze Schwärme von Mö ven ein⸗ geſtellt, die ſich beſonders in der Nähe des Stau⸗ wehrs verſammeln. Auch weiter neckarabwärts ſind die weißen Wintergäſte ſchon vereinzelt anzu⸗ treffen. J Leutershauſen, 22. Aug. In ſeltener Friſche beging Straßenwart a. D. Philipp Lieboner ſei⸗ nen 75. Geburtstag. * Waldmichelbach, 22. Aug. Hier iſt die Naul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. * Billigheim, 22. Aug. Billigheims älteſter Ein⸗ wohner, der 91jährige Altveteran von 1870/1. Adam Becker, iſt geſtor ben. Der alte Eiſenbahner ver⸗ lebte hier ſeinen Lebensabend. eee Eine neue Serie des Unheils Omnibus mit Arbeitsdienſtmännern verunglückt Ein Mann tot, zwei Mann ſchwer und vier leicht⸗ verletzt * Baumholder, 23. Aug. Beim Ausweichen eines Laſtkraftwagens vor einem mit Arbeitern be⸗ ſetzten Omnibus in der engen Eiſenbahnunterfüh⸗ rung der Strecke Schwarzenbach—Steinkaul riß der Anhänger den Motorwagen durch ſeine Wucht ſo ſtark zur Seite, daß er gegen eine Mauer geſchlen⸗ dert wurde. Ein Arbeitsdienſtmann wurde töblich, zwei wurden ſchwer und vier leichter verletzt. * Vom Kran erdrückt :: Ladenburg, 22. Aug. Im Betrieb der Haut⸗ leimwerke Fetzer wurde der 30 Jahre alte Arbeiter Martin Gattung von dem hinteren Teil eines Krans gegen ein Eiſengitter gedrückt und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er noch am gleichen Tag in einem Mannheimer Krankenhaus ſtar b. Der Verun⸗ glückte hinterläßt eine Frau mit zwei kleinen Kin⸗ dern. * * Schiltach, 22. Auguſt. Der 64 Jahre alte Ran⸗ gieraufſeher Tobias Armbruſter geriet am Samstagabend zwiſchen die Puffer. Er wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht, wo er nach wenigen Stunden ſtarb. * Knittlingen bei Bretten, 22. Auguſt. Die 22 Jahre alte Tochter des Eugen Schaub geriet an einer abſchüſſigen Stelle beim Poſtamt auf noch un⸗ geklärte Weiſe unter einen Laſtzug und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß der Dod augenblicklich eintrat. * Gamshurſt bei Bühl, 22. Auguſt. Am Sams⸗ tagmittag ereignete ſich etwa 500 Meter außerhalb Gamshurſt gegen Fautenbach zu ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Zwei Laſtzüge ſtießen zuſammen, wo⸗ bei der eine Fahrer ſchwer verletzt und die Fahr⸗ zeuge zertrümmert wurden. * Neunkirchen(Saarpfalz), 22. Auguſt Unweit Bildſtock ſtürzte der 32jährige Bäckermeiſter Albert Schale von hier ſo unglücklich, daß er den Ver⸗ letzungen im Fiſchbachkrankenhauſe erlegen iſt⸗ * Had Dürkheim, 22. Auguſt. Den bei einem Un⸗ glücksfall davongetragenen Verletzungen erlag der bieſige Autovermieter Karl Lieſer fr. * Merzig(Saarpfalz), 22. Auguſt. Im benach⸗ barten Fremersdorf wurde der in Hilbringen wohnhafte Bäcker Adam durch ein Laſtauto ſo un⸗ glücklich angefahren, daß er bald darauf ſeinen Geiſt aufgab. Frau und unmündige Kinder betrauern ſei⸗ nen Tod.— Am gleichen Tage fielen in Losheim ein 80jähriger Landwirt und die Ehefrau ſeines Nef⸗ fen aus der Heuluke auf die Tenne und mußten ver⸗ letzt dem Krankenhauſe zugeführt werden. * Biblis, 21. Aug. Der 20fährige Sohn eines Einwohners des benachbarten Groß⸗Rohrheim erlitt bei einem Unglücksfall in Trier einen doppelten Schädelbruch, dem er erlegen iſt. * Bensheim, 22. Aug. Die vor einigen Tagen bei einem Kraftwagenunfall ſchwerverletzte Ehefrau Aenne Wörtge aus Darmſtadt iſt im hieſigen Krankenhauſe ihren Verletzungen erlegen. * Pirmaſens, 22. Aug. Der hieſige Fabrikant Kennel erlitt bei einem Autounfall in der Nähe von Spirkelbach einen Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen. Der von Annweiler kommende Poſtautoführer fand ihm am Steuer ſeines ſtber die Böſchung geſtürzten Kraftwagens bewußtlos ſitzend und blutend auf und ſchaffte ihn ins Annweiler Krankenhaus Kennel war einem ſcheuenden Reit⸗ pferd ausgewichen und dabei aus der Fahrbahn ge⸗ kommen.— Nachts fuhr unweit der Stadt ein aus Richtung Zweibrücken kommender Perſonenkraft⸗ wagen gegen einen Baum. Der jährige Rudolf Bauer aus der Gegend von Ludwigswinkel war ſofort tot. Der Einwohner Didtje aus Wald⸗ fiſchbach kam mit ſchwerem Schädelbruch ins hieſige Krankenhaus und der Fahrer, ein gewiſſer Kurt Schaller aus Waldfiſchbach, kam mit leichteren Verletzungen davon. * Waldfiſchbach, 22. Aug. Auf der Straße nach Steinalben fuhr ein Privatomnibus gegen einen Baum, wobei zwei Inſaſſen. Mitglieder der Kriegerkameradſchaft von Queidersbach verletzt wurden, ebenſo der Führer des Wagens. * Bad Krenznach, 22. Aug. Bei einem Unfall war ein Perſonenkraftwagen ſo ſchwer beſchädigt worden, daß er auf einem Transportwagen abgeſchleppt wer⸗ den mußte. Als das Gefährt durch Rüdesheim bei Bad Kreuznach kam, löſte ſich der Anhänger mit dem Unglückswagen vom Motorwagen, rollte rückwärts und prallte dabei mit ſolcher Wucht gegen eine Haus⸗ wand, daß dieſe bis faſt ins Zimmer durchſtoßen vurde. Zum Glück waren auf dem Bürgerſteig und auch im Zimmer keine Leute, ſo daß es bei erheb⸗ lichem Sachſchaden blieb. lödlichen Schuß abgegeben halte vor der Abfahrt auf dem Bahnhof Pforzheim einem Schulkameraden ſein Terzerol gezeigt hat mit dem Bemerken, daß er unterwegs nach einem Vogel ſchießen wolle. Er hat zwiſchen Pforz⸗ heim und Iſpringen den Hahnen der Waffe geſtellt, ihn aber wieder langſam niedergedrückt. Er hat auch ſeinem Kameraden gegenüber geäußert, daß er ſchießen wolle. Vor der Einfahrt in den Erſinger Tunnel ſtellte der Burſche den Hahnen wieder und nun trat das Unglück ein. Der Angeklagte wollte ſich damit herausreden, daß die Waffe unabſichtlos losgegangen ſei, die Be⸗ weisaufnahme ergab aber, wie„Der Führer“ berich⸗ tet, klipp und klar, daß der Burſche den Schuß bea b⸗ ſichtigt hatte, denn er wechſelte das Eiſenbahn⸗ abteil kurz vor der Tat und ſuchte ſich auch ein ſol⸗ ches aus, das nicht beleuchtet war. Er hat auch vor der Einfahrt in den Tunnel eine größere Anzahl Bahnarbeiter ſtehen ſehen und nach der Ausfahrt aus dem Tunnel gegenüber ſeinem Kameraden geäußert:„Hoffentlich hat von den Arbeitern im Tunnel niemand geſchafft!“ Er hätte alſo norausſehen müſſen, welche Folgen der Schuß im Tunnel haben könne. Daß er den Getroffenen nicht hat töten wollen, ſtand einwand⸗ frei feſt. Nur durch die Verkettung unglücklicher Umſtände iſt der Tod des Kaſper herbeigeführt wor⸗ den. Dieſe Kette aber nahm ihren Anfang durch den ſträflichen Leichtſinn des Burſchen. Wie in der Ver⸗ handlung feſtgeſtellt wurde, hatte R. eine ſchlechte Erziehung. Die Eltern gingen auf Arbeit und ſo war der Junge den Großeltern überlaſſen. Aus der Pfalz Die Neuſtädter Saalban⸗Gaſtſtätte wird umgebaut M. Neuſtadt a. d. Weinſtr., 21. Auguſt. Durch den Umbau, der in nächſter Zeit vollendet ſein dürfte, wird die Neuſtadter Saalbau⸗Gaſtſtätte gemütlicher geſtaltet und dem beſonderen Charakter der Wein⸗ ſtraßen⸗Gaſtſtätten angepaßt. So wurde u. a. die zu hohe Decke niedriger. Erinnerung an verdiente Männer des Pfälzer⸗ waldvereins M. Neuſtadt a. d. Weinſtr., 21. Auguſt. Im ver⸗ gangenen Jahr verlor der Pfälzerwaldverein fünf Mitglieder, die ſich um den Verein beſonders ver⸗ dient gemacht haben: Jakob Lingenfelder von der Ortsgruppe Gimmeldingen, der ſeine ganze freie Zeit für den Verein tätig war, Johann Joſt, Wanderwart der Ortsgruppe Hochſpeyer, Nikolaus Schwarz, Mitglied des angegliederten Wander⸗ vereins Starkenbrunnen in Pirmaſens, Andreas Theis in Neuſtadt a. d. Weinſtr., der jahrzehnte⸗ lang mit dem Verein gewandert iſt, und Albert Sattler, 1. Vorſtand der Ortsgruppe Klingen⸗ münſter, als Vorſtand des Landeck⸗Vereins Förderer von Volkstanz und Volkslied(geborener Badener). * Frankenthal, 22. Aug. Mit Wirkung vom 1. September wurde der Lehrer an der Hilfsſchule Pir⸗ maſens Helmut Kurz zum Lehrer an der Schule für ſchwachſinnige und krüppelhafte Kinder der Kreis⸗ Heil⸗ und Pflegeanſtalt Frankenthal ernannt. * Bergzabern, 22. Aug. In der Friedhofſtraße hat ein Apfelbaum zu blühen begonnen. M. Edesheim(Pfalz), 22. Auguſt. Im Frühjahr kam ein Winzer in Edesheim auf den Gedanken, die jungen Triebe ſeines Wingerts gegen die drohende Froſtgefahr durch einen Umſchlag mit Zei⸗ tungspapier zu ſchützen, das heißt, jedes Auge bekam ſeinen Umſchlag. Das merkwürdige Schutz⸗ mittel hat ſich, wie ſich jetzt mit Sicherheit feſtſtellen läßt, ausgezeichnet bewährt. Der ganze Wingert, (nicht etwa bloß einzelne Stöcke), der in der Froſt⸗ zeit in der genannten Weiſe mit Zeitungspapier ge⸗ ſchützt war, zeigt einen reichen Behang, Froſtſchäden ſind alſo nicht eingetreten, während dies bei benach⸗ barten Wingerten der Fall iſt. * Kaiſerslautern, 22. Aug. Gelegentlich der hier abgehaltenen Bezirkstagung des Scheih⸗ macherhandwerks, auf der auch der Reichs⸗ innungsmeiſter Heß erſchien, wurde jeſtgeſtellt, daß wir im Gau Saarpfalz mehr als 200 Schuhfabriken haben. In einer ſehr feſtliche geſtalteten Feierſtunde wurden 52 Meiſter, die mit Erfolg durch die Prüfung gingen, freigeſprochen und 16 Meiſter, die ſich beſun⸗ ders verdient gemacht haben, ehrenvoll genannt. Mainzer Meinmarkt wird immer größer Deshalb feiert man ihn zweimal dv. Mainz, 22. Aug. Der Beſuch bes Mainzer Weinmarktes hat in den letzten Jahren ſo zugenom⸗ men, daß man ſich entſchließen mußte, ihn in dieſem Jahr ſozuſagen in zwei Raten zu etern. Er wird am 27. und 28. Auguſt und vom 3. bes f. Beptember durchgeführt. Bisher haben bereits elf bekannte Weinorte Rheinheſſens und des Rhe ugaues hre Teilnahme zugeſagt, und zwar Bingen, Bodenheim, Elsheim, Hallgarten, Hochheim, Nackenheim, Nier⸗ ein, Oppenheim, Rauenthal, Rüdesheim and Nieder⸗ Saulheim. Die Weinkenner und Freun de eines be⸗ ſonders edlen Tropfens werden am Vormittag des J. September im Rheingoldſaal der Stadthalle wie⸗ der Gelegenheit haben, bei einer Weinprobe die erleſenſten Weine zu koſten. Dienstag, 23. Bugetſt 1938 id ulbniecyu One ſiſuill Zu Naturdenkmälern erklärt Im Amtsbezirk Heidelberg⸗Land ſind zu Natur⸗ denkmälern erklärt und mit gleichzeitiger Ein⸗ tragung in das Naturdenkmalbuch dem Schutz dez Reichsnaturſchutzgeſetzes unterſtellt worden: die „Bärenklinge“ bei Bammental, gelegen am Steigweg nach Gauangelloch bei der großen 8⸗ Kurve links der Straße, ebenſo die dort linke Seite der Straße Bammental— Gaiberg gelegene „Klinge, ein ſchluchtartiger Einſchnitt; die Stein⸗ bruchwand mit dem Wanderfalkenhorſt am Fuße des Kranichbergs(bei Eberbach; das Türken⸗ bundvorkommen bei Eberbach, Gebüſch und Wieſenrand an der alten Dielbacher Straße, ober⸗ halb des Kandel⸗ und Hollerbrunnens nahe bei Dielbach; das„alte Itterbett“ nahe bei dem Denkſtein der am 3. Juni 1849 erſchoſſenen drei Eberbacher Bürger; das Eberbacher„Erlenwäld⸗ chen am unteren Itterbach“ beſ der alten, durch drei Bögen gekennzeichneten Steinbrücke ober⸗ halb der Odinwerke; die„Waldguelle“ bei Eber⸗ bach, gelegen oberhalb des Karlstals; die Wild⸗ mauer und Wieſe bei der Klauſe(bei Eberbach), im rechten Seitental zum Hollerbach; das Karls⸗ tal bei Eberbach, am Fuße des Itterberges ge⸗ legen. Das Heidekraut blüht im Hochſchwarzwald Früh hat heuer im Hochſchwarzwald das Heide⸗ kraut ſein Blütengewand angezogen. Die ſtarke Sonneneinſtrahlung hat ein ſchnelleres Voranſchrei⸗ ten der Blüten bewirkt als in den tieferen Lagen, Der Nordſchwarzwald vor allem, wo das Heidekraut noch weniger der Raffgier der Beſucher ausgeſetzt war, zeigt eine Pracht, die geradezu hinreißend iſt, vor allem die weitgebreiteten Höhenrücken zwiſchen Schliffkopf und Vogelskopf— Melkereikopf, wo zwi⸗ ſchen den Legföhren auf lange Flächen hin, zwiſchen denen man kilometerweit marſchiert, ein einziges rötliches Blühen die Landſchaft und ihre Ausdrucks⸗ form beherrſcht. Die Erikafelder dieſer Hochmoor⸗ ſtrecken ſind im Holz und in Blüte üppig, da die Hochmvore mit ihrem ſteten Waſſervorrat gute Vor⸗ bedingungen liefern, außerdem in dieſem Sommer trotz der längeren Trockenheit erhebliche Waſſervoyr⸗ räte aufweiſen, wohl eine Folge des regenreichen erſten Teiles des Sommers und der jüngſten Gewittergüſſe. Ein Gang durch dieſe Heidekrautfel⸗ der gehört derzeit zu den ſchönſten Eindrücken, die der Hochſchwarzwald vermitteln kann. Nachbargebiele Gute Pilzernte zu erwarten a A Lorſch, 21. Aug. Die feuchtwarmen Regentage haben in den Ried⸗ und Odenwald⸗Wäldern bewirkt, daß plötzlich die Pilze faſt zuſehends aus dem Boden ſchießen. Sammler konnten in ganz kurzer Zeit große Körbe voll Pilze aller Sorten zuſammentra⸗ gen. Die Pilzernte zieht ſich bis Ende Oktober hin. a Biblis, 21. Aug. In der hieſigen Gemeinde haben in den letzten Wochen Marder oder Il⸗ tiſſe ungeheuren Schaden in den verſchiedenen Hühnerſtällen angerichtet. Auch heute noch kreibt dieſes Raubwild ſein Unweſen. Wer es am Abend verſäumt, ſeinen Hühnerſtall zu verſchließen, muß damit rechnen, daß am anderen Morgen der ganze Hühnerbeſtand abgewürgt iſt. Mörlenbach, 22. Aug. Hier werden zur Zeit in dem neuen Baugebiet an der Mombacherſtraße u m⸗ fangreiche Kanaliſationsar beiten durch⸗ geführt. Zehn neue Häuſer ſind bereits bewohnt.— Der 71 Jahre alte Straßenwärter Joſeph Schil⸗ ling, der etwas Landwirtſchaft betreibt, holte mit ſeiner Kuh Grünfutter. Auf dem Heimweg ſcheute die Kuh. Schilling ſtieg vom Wagen, kam in die Zugleine und ſtürzte. Er wurde von einem Land⸗ wirt nach Hauſe gebracht, wo der Arzt die Ueber⸗ führung in das Krankenhaus anordnete. UU Reiſen, 22. Aug. Das alte Mühlen rad der „Eſchweys“-Mühle, das viele Jahrzehnte treit Dienſte leiſtete, mußte der modernen Technik wei⸗ chen. Es wird zur Zeit eine nach den neuzeitlichen Erfahrungen gebaute Turbine eingebaut. Es war ſehr ſchwierig, das große Mühlenrad durch Schweiß⸗ apparate in kleine Stücke zu zerlegen. Es mußten ſogar Sprengungen vorgenommen werden. Durch die Turbine iſt die Waſſerausbeute beträchtlich größer. — Frau Maria Jakob, Witwe, feierte bei beſter Geſundheit ihren 75. Geburtstag. Am Geburtstag vom Tode ereilt * Lauffen a.., 19. Auguſt. Die hier bei einer Freundin zu Beſuch weilende 31jährige ledige Emma Buchwald aus Nordheim erſchien morgens nicht am Geburtstagstiſch, den die Freundin ihr gerichtet hatte. Inzwiſchen hatte der Tod ſeinen Gratula⸗ tionsbeſuch gemacht. Die Schläferin war von einem Gehirnſchlag betroffen worden, dem ſie nach wenigen Stunden erlag. Maharadſchabeſuch. nb. Lindau, 22. Aug. Am Samstagabend traf zum Abſchluß ſeiner lA4tägigen Reiſe durch Deulſch⸗ land der Maharadſcha von Dewas zu einem eintägigen Aufenthalt in Lindau ein. Der Fürſt he⸗ ſichtigte die bekannte ſüdländiſche Parkanlage von Bad Schachen. Am Sonntag trat der indiſche Gast mit ſeiner Begleitung die Weiterreiſe nach der Schweiz an. Dienstag, 23. Auguſt 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 67 5. Seite/ Num ter 387 Wo Serbien 1914 das österreichische Ultimatum ablehnte- Ein geschichtliches Bauwerk verfällt der Spitzhacke Belgrad, im Auguſt Haus, in dem im Jahre 1914 Serbien das öſterreichiſche Ulti matum ablehnte und damit den Auftakt zum Weltkrieg gab, wurde abgebrochen, um einem modernen Hochbau Platz zu machen. Das Belgrader Vor wenigen Wochen begannen die Maurer ein etwas altmodiſches zweiſtöckiges Haus in Belgrad, an der Ecke der Frankopane⸗Gaſſe und der Straße des Königs Milan, niederzureißen. Als man in einem Parterrezimmer die Wände abtrug, ſtieß man auf ein Geheimfach, aus dem einige vergeſſene Dobu⸗ mente flatterten. Einer der Arbeiter faltete ſo ein Papier auseinander, las ein paar Worte und warf es kopfſchüttelnd weg. Er ahnte nicht, daß es der Entwurf zu der Antwort war, welche die ſerbiſche Regierung im Juli 1914 auf Oeſterreichs Ultimatum ausgearbeitet hatte. Seit 1909 amtierte in dieſem für damalige Verhältniſſe modernen und hohen Gebäude der Mi⸗ niſterpäſident Paſie, der Mann mit dem weißen Bart, deſſen ganzes Leben eine ungeſtüme Kette von Kämpfen war. In der Jugend hatte er gegen die Türken geſtritten, dann zettelte er als Gründer und Führer der Radikalen Partei einen Aufſtand gegen König Milan Obrenovic an. Der Aufſtand mißlang— der Rebell ging ins Exil. Als die Dy⸗ naſtie der Obrenovie auf blutige Weiſe verſchwand und den Karageorgevie Platz machte, kehrte Paſie in die Heimat zurück und wurde bald Miniſter⸗ präſident. Er richtete in dem zweiſtöckigen Gebäude an der Ecke der Frankopane⸗Straße und der Kralja Milana das Außen miniſterium und den Sitz des Mi⸗ niſterrates ein. Auf den zwölf Seſſeln des Sitzungsſaales im erſten Stock wuroͤen die Geſchicke des Königreiches gelenkt. Als Ende Juni 1914 Erz⸗ herzog Franz Ferdinand in Serajewo ſein Leben aushauchte, als man feſtgeſtellt hatte, daß die Mörder von Belgrad aus ihre Waffen erhalten und auch ihre Aufträge bezogen hatten, da begann das diploma⸗ tiſche Spiel. In den erſten Julitagen war es, als Oeſterreichs Geſandter, Graf Forgach, der Freund des öſterreichiſchen Außenminiſters Graf Berch⸗ thold, mit Oeſterreichs Ultimatum in der Akten⸗ mappe die Treppen zu dieſem Gebäude hinauf⸗ ſchritt. Paſie war verreiſt. Es waren die Urlaubs⸗ tage, Kaiſer Wilhelm kreuzte in den norwegiſchen Gewäſſern, Graf Bülow, Deutſchlands Außenmini⸗ ſter, war gleichfalls auf Erholung, Paſic weilte außerhalb Belgrads— nur Oeſterreichs Außen⸗ miniſter Berchthold war im Amt. Der erſte Tote Paſie wurde telegraphiſch zurückberufen. Er kam. Nikolai von Hartwig, Rußlands Gef andter in, Belgrad, Paſies Freund und der Mitbegründer des Balkanbundes, erſchien im Hauſe. Er garantierte Serbien im Falle eines Krieges Rußlands Hilfe. Deunbch zögerte Paſie. Der draufgängeriſche Rebell von einſt war Staatsmann genug, um zu wiſſen, daß ein Konflikt mit Oeſterreich unnennbare Verwicklun⸗ gen herbeiführen könnte. Das Ultimatum wurde wortreich aber völlig ungenügend beant⸗ wortet— und Oeſterreichs Geſandter packte die Koffer. Am 10. Juli 1914 fuhr Nikolai von Hartwig bei der öſterreichiſchen Geſandtſchaft vor. Graf For⸗ gach empfing den alten Herrn mit diplomatiſcher geſuchte Bankräuber Kleidung, Ireundlichkeit, ſah ihn erwartungsvoll an— da griff der Beſucher plötzlich aus Herz und ſank lautlos im Seſſel zuſammen. Graf Forgach blickte ent⸗ ſetzt auf einen Toten, den erſten Toten im großen Völkerringen Mit der Geſchichte des Hauſes, aus dem der Welt⸗ krieg kam, iſt die Geſchichte eines Dieners verbunden. Paſies Leibkutſcher war der alte Spaſa, der mit ſeinem Zweiſpänner ſtets vor dem Tor auf ſeinen Herrn wartete. Als Anſang 1914 die ſerbiſche Regierung ein Auto anſchaffte, wurde Spaſa in Pen⸗ ſion geſchickt. Tagtäglich erſchien er jedoch nach wie vor bei ſeiner früheren Arbeitsſtätte und ſah haß⸗ erfüllt auf das neue Vehikel. Als dann die auf⸗ geregten Julitage durch das Land zogen, als die ganze Stadt vor Aufregung fieberte, ſchüttelte Spaſa bedenklich den Kopf, zeigte wütend auf das wartende Auto, das ihn verdrängt hatte, und meinte:„Es muß zum Kriege kommen, ſolches moderne Teufelsswerk muß zu unheilvollen Dingen führen.“ Und dieſe Worte bewahrheiteten ſich zu ſeinem eigenen Schreck⸗ ken. Wenige Tage ſpäter ſtarb er, den Auf⸗ regungen war er nicht gewachſen Das Haus des Anheils Dann raſte der Weltkrieg über das Land. Man weiß, daß Serbien faſt zur Gänze beſetzt wurde. Zuerſt waren es die Oeſterreicher, die das Haus in Beſitz nahmen. Ein Etappenkommando wurde darin untergebracht. Auch jetzt ſtreute der Tod hier ſeine Saat aus. Ein Adjutant mit einer wichtigen Mel⸗ dung glitt auf der Treppe aus und ſtarb an den Verletzungen. Ein paar Tage darauf hantierte ein Major mit ſeiner Piſtole und wurde von dem plötz⸗ lich losgehenden Schuß ſchwer verletzt Die Oeſterreicher verließen Belgrad. Später waren es die deutſchen Truppen auf ihrer großen Offenſive, die das Haus für ihre Stadtkommandantur in An⸗ ſpruch nahmen. Wieder verbreitete das Haus Unheil: Im Keller ſtürzte ein Pfeiler ein, zwei Ordonnanzen verunglückten— die Mannſchaft war froh, daß ſie wenige Wochen ſpäter verlegt wurde Großſerbien war gegründet. Die Regierung, der König waren zurückgekehrt, ein neues Königreich wurde aufgebaut. Noch einmal blühte das alte Haus auf, als Paſie die Friedenskonferenz beſuchte und als Sieger zurückkehrte. 1920 war er wieder Mini⸗ ſterpräſident— nun aber wurde er dem Hauſe un⸗ treu. Die Räume ſind zu klein, das Reich iſt ge⸗ wachſen, die Agenda mit ihm— nur das Haus iſt das gleiche geblieben. Belgrad wird neu aufgebaut. Alte Häuſer veyſchwinden, die Spitzhacke ar⸗ beitet Tag und Nacht. Die Aemter verlaſſen das Haus an der Ecke der König⸗Milan⸗Straße— und wenn heute der Autobus mit den Fremden durch Belgraoͤs breite Straßen fährt, dann ſagt der Fremdenführer durch ſein Megaphon:„Hier, meine Herrſchaften, erſteht der Neubau des jugoflawiſchen Handelsfonds! Ein prachtvolles Gebäude, ein Hoch⸗ haus mit 16 Stockwerken, das der Ecke hier ſeinen Stempel aufdrücken wird!“ Und die Fremden ſehen auf den Neubau und keiner von ihnen weiß, daß an dieſer Stelle das Haus ſtand, aus dem der Welt⸗ krieg ſeinen Ausgang nahm 2b. eee, Fingerabdrücke verhindern Justizirrtum: Joppelgange in ęalschem Hendlacſit Kriminalkomödien der Wirklichkeit Jedermann hat ſeinen Doppelgänger! Dieſer alte kriminaliſtiſche Grundſatz mag demjenigen, der etwa einem berühmten Filmſtar oder einem Cham⸗ pion der Sportarena ſtark ähnelt, das Gefühl des Stolzes verleihen. Unangenehmer iſt es ſchon, wenn man das Pech hat, einem von der Polizei geſuchten Verbrecher ähnlich zu ſehen. Nach ſehr vielen Kapitalverbrechen, deſſen Anſtifter ſteck⸗ brieflich verfolgt werden, geſchieht es, daß irgendein unglückſeliger Doppelgänger des Täters aufgegrif⸗ fen wird, der ſolange in Polizeigewahrſam bleiben muß, bis man feſtgeſtellt hat, daß er nicht mit dem Geſuchten identiſch iſt. Gar manche Kriminalkomödie der Wirklichkeit hat ſich auf dieſem Gebiet ſchon ereignet. Es geſchah unlängſt in Chikago, daß ein Verbrecher namens Will Weſt geſucht wurde, deſſen Photo in der Taſche jedes Detektives ſteckte. Man verhaftete ſchließlich einen Mann, der ganz unzweifelhaft der zu ſein ſchien. Geſichtszüge, Statur und Haarſchnitt ſtimmten gengu mit der Beſchreibung überein, und als der Verhaf⸗ tete erklärte, Will Weſt zu heißen, da konnte es kei⸗ nen Zweifel mehr geben. Als man ihn aber als den langgeſuchten Bankräuber bezeichnete, ſtellte er das entrüſtet in Abrede und verſicherte, zeit ſei⸗ nes Lebens ein anſtändiger und ehrlicher Menſch geweſen zu ſein. Der Bankräuber und ſein Ebenbild Das glaubte ihm natürlich niemand, aber der Mann leugnete in der l4tägigen Unterſuchungshaft ſo hartnäckig, mit dem mehrfach vorbeſtraften Bank⸗ räuber Willi Weſt identiſch zu ſein, daß man ſchließ⸗ lich— wohl nur der Ordnung halber— die von dem Verbrecher vorhandenen Fingerabdrücke herbeiholte, um ſie mit denen des Häftlings zu ver⸗ gleichen. Wie verblüfft waren die Kriminalkommiſ⸗ ſare, als ſie zwei völlig unterſchiedliche Fingerabdrücke vorfanden. Der Unter⸗ ſuchungsgefangene war nicht der Täter. Er hieß zwar gleichfalls Will Weſt und glich ſei⸗ nem Doppelgänger auf das Haar, aber im übrigen hatte er mit dem Bankräuber nicht das mindeſte zu tun. Der Fingerabdruck rettete ihn und bewahrte die Gerichte vor einem Juſtizmord. Im Anſchluß an dieſen erſtaunlichen Fall hat Edgar Hoover, der Chef des Sicherheitsweſens der Vereinigten Staaten, erneut auf die Notwen⸗ digkeit der Anlegung eines nationalen Fingerabdruck⸗R egiſters hingewieſen, das nicht nur der Identifizierung dient, ſondern auch folgenſchwere Juſtizirrtümer ein für allemal un⸗ möglich macht. Man hat erſt unlängſt durch eine Umfrage in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit feſt⸗ geſtellt, daß das Publikum gegen eine ſolche Maß⸗ nahme, deren Notwendigkeit jedem modernen Men⸗ ſchen einleuchtet, nichts einzuwenden habe und nichts Entehrendes daran fände, wenn man von jedem Bürger einen Fingeraboruck einfordern würde, der gleich den Geburtszeugniſſen von den Behörden ver⸗ wahrt wird. Auch in England iſt dieſer Gedanke bereits mehrfach aufgegriffen worden, und man hat hier ſogar ſchon das Somerſet⸗Haus in London als künftige Aufbewahrungsſtätte des nationalen Fin⸗ gerabdruck⸗Regiſters vorgeſehen. Ein Narrenſtreich des Zufalls Eine erſtaunliche Doppelgängerkomboͤie weiß auch der bekannte frühere Kriminalkommiſſar Haupt⸗ mann a. D. Ernſt Engelbrecht in ſeinen Er⸗ innerungen zu erzählen. Eines Tages lief in ſeiner Dienſtſtelle eine Depeſche der Wiener Kriminalpoli⸗ zei ein, in der erſucht wurde, einen wegen rieſiger Unterſchlagungen geſuchten Mann namens Joſef Löbl, der mutmaßlich von Wien nach Frankfurt geflüchtet ſei, ſeſtzunehmen. Der Gauner wurde als 50jähriger ſchmächtiger Mann mit großer Glatze und grauem Schnurrbart beſchrieben. Sein beſonderes Kennzeichen ſei ein taubeneigroßer Grütz⸗ beutel auf dem Hinterkopf und ein Siegel⸗ ring mit auffallend großer Gemme. Kriminalkom⸗ miſſar Engelbrecht durchſt reifte mit zwei ſeiner Leute ſämtliche Lokale und Vergnügungsſtätten Frank⸗ furts. Nach drei Tagen fand er in einem Kaffeehaus in der Kaiſerſtraße einen Mann, der dem Bilde des Verbrechers haargenau ähnlich ſah: Großer Siegelring am Mittelfinger, grauer Schnurrbart, Glatze mit Grützbeutel— ſogar die helle, dunkel⸗ punktierte Krawatte ſtümmte mit dem Bilde über⸗ ein. Aus ſeiner Unterhaltung mit dem Ober konnte man auch noch feſtſtellen, daß er Wiener war. Der Kriminalkommiſſax beglückwünſchte ſich zu ſeinem Erfolg und bat den Mann, nachdem er das Lokal verlaſſen hatte, ſich auszuweiſen. Der blieb ganz ruhig und erklärte— Joſef Löbl zu heißen und aus Linz zu ſtammen. Selbſtverſtändlich wurde er, nachdem er den Namen Joſef Löbl genannt hatte, trotz ſeines Proteſtes ſofort verhaftet und zum Po⸗ lizeipräſidium gebracht. Es dauerte Tage, bis der Kriminalkommiſſar faf⸗ ſen konnte, daß der verhaftete Joſef Löbl nichts mit dem geſuchten Verbrecher gleichen Namens zu tun hatte— trotz Glatze, Grützbeutel, Siegelring, öſter⸗ reichiſchem Dialekt und der geradezu unwahrſchein⸗ lichen Aehnlichkeit von Geſicht und Statur. Er war vielmehr ein angeſehener Geſchäftsmann, der ſeit vielen Jahren in Frankfurt! lebte und ſeinen Doppelgänger und Namensvetter nie geſehen hatte. Der Kobold Zufall hatte hier der Polizef einen tollen Streich geſpielt. Engel⸗ brecht beſchäftigte dieſer Fall ſo, daß er zu ſeiner Rechtfertigung, als man nach zwei Wochen den rich⸗ tigen Joſef Löbl verhaftete, eine Gegenüberſtellung des geſuchten Miſſetäters mit dem unſchuldig ver⸗ dächtigten Kaufmann herbeiführte. Die beiden glichen ſich wie Zwillingsbrüder und ſelbſt ein ge⸗ itbtes Kriminaliſtenauge konnte ſie nicht von einan⸗ der unterſcheiden. Tragiſcher aber iſt der Fall einer Londonerin, die auf Grund der Ausfagen von fünf Zeugen, darunter zwejer Poliziſten, als die wegen Diebſtahſs geſuchte Katherine Hoskins identifiziert wurde und ſechs Monate im Gefängnis ſaß, ehe man feſtſtellte, daß ſie nur eine unſchuldige Doppelgänge⸗ rin der Geſuchten war. Sie ſah der wahren Täte⸗ rin ſo ähnlich. daß deren eigener Bruder in ihr ſeine Schweſter Katherine Hoskins zu erkennen glaubte. 2 2 22 Goſdhyp. Pfandbrſefe 2 2⁴ 2 2 5 2 3 22 ö 8 4% Pr. Ad.⸗Pfbrj.%½ Rh. Hp. ⸗Ok. adiſche Maſch. 100 0 100,“[Praßkraft, Mom.... hben. Hartſtein 138,0 130,0 fhurttemb. Elekte. 00,5 Jol, Verkents-Aktten Frankfurt anleinen d. Kom.-Verb. 4% Br. sd.- fdr v. Hypothekenbanker] Rannd K 24 100,0 100, aur, Pr. Beg h, 66.— 66,. Gran s Büfnae.. ulle, Sraueref vob. NG. l. Mbeln⸗ Anſt. G⸗Pfbrf. N 10 ſchtff. und See⸗ f Iderheſſ. Pr.⸗ Anl. 5„ 100,0 100,0 2³ 22 ½ do. k 35,36,39 100,0 100,0 Bayr. Motorenw. 143,7 art⸗u. Bürgerbr, 120,0 120.0 1 Waldbof, 132,0 134,0 Deuisde do R 22 1000 100,04 8% bo. Vig,Bfbr. 100.9 100 8 Gemberg, J. B. 125,0 17,7 15 ö transport Mhm. 1223 122.6 lestwer zunsl. werte„ 55 be Gerz h 105,0 1000] Eiend. 8 eth 100 2 100.3% S en d al 1000 100.0 See en 11 11% deb Nes 1090.48 bl Ven or 1880 167% Kant Akten Aan 4% Augsburg 2 99.— 99, 4½ Württ Wohn 45 5 om 0 Arauer, leine.„ 4% Haben 28 88.— 98 l 100 1 100. J. Laab. 1., 101 0 10,0% eder rener Scglen. fed dec Handen Fa ein Braunteht 204,0.. Padiſch dank, 138.9 18.) bersſen Disch, Staatsanleihen 4% Serlincheld24 102.5 1275 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. 25 1 1 19 8 Brown. Boveri 116, 115, Saen 138.0 142,0 Ra. Pee Vr ath 125 1020 ersſcherungen 11 7 1„ A.„ 8 2 9 9 5 t ſche pan 5 0 5* 1938 23. 22. 3 8 9075 Landes- und Provinz 4 91 19 0 99 85 e bene 5 5 9 15 Ke Heidelbg. 146,5 145,75 artmann& Br. 1 52 5 e 12270 120.0 Dresdner Baut 16.5 105,5 2% fen 725 2 dt., Anl. 21 101,7 101,60 4% J Franff. 26 98.75 08,75 banken, kom. Giroverb 5 185 100 0 100 f. Gypfbr. dem. Albert. 1115 110˙2 e 1 86 30 85,30 H. 28. 7 1163 11776 ag e, 91, Mannheim. Verf... 8 5 1 05 99,25 99,25 1 ee 16 9, 87 8 20 N 109 0 100.0 4 1 1 81 Ul, 100 100k8 2 ee 1 5 N e Aaig 90.%% ene e e e dd i 1000 0 0 b Schuldverschrelbung. Pen 3. Stibtt 256.2 Iunabans.... 100 0 107 0 hagge... dau.. 181.5 181,0 de d 37 f. f, 98,75 08.75 4½ Mainz 26 K. 27,87 9787 4½ Kaſſelgdkr.26 2. 100,0 100,0, 01.0 10 155 81* e chlinc a GG. Nbein. Hor. dent 132.3 132,0 r % Loden 27. ½% Dapern 27 27 en 28 A- 99, 90, 4½ Mannheim 20 99, 09, RI u 2. 100.2 100,2% do, Pfbr. ⸗Bk. 6 Lindner Brau! Gpfbr. knien. 100,0 100. 6s Neckar Stuttg 23 100,8 99,0 Durlacher 67. 8, 5¼ do. Lig, k U 8 orr, Heilbronn 238,0 238.00 Schwarz ⸗ Storch 112.9 1040 1000 100,0 588 ud Elen 10040 1000 5 25.0 Seilind.(Wolff) 105,0 105,0 Kolb u. Schüle 125,0 125, Sſemenz⸗Keiniz 130, 90,80 09,80 4% do. 27 99,— 90, 4½ Obskom. 4 ůÆ— Pirmaſens 26 99.— 99,— dee f ene R S Anl. 28 105,3 100.3 Um 28 22 2 90,78 99,7 4% da., Rom. E 100,0 chbaum-Werges 1055 105,5 Konſerven Oraun 85, 60,30 l e e e b bee: t e d ee de a ne e: een ne ae.: Amttten nlent notierte werte 5 99, 0 1 do. a 2„ 5 27* 1 9 Eßlinger Maſch. 98.— 96,75 f ech, Elektrizität 103,0 105.0 Stuttgart. Hof.. 2 4. den bahn 38 1000 100. Pfandbriefe u. Schuld · 5 1 1 5 99,87 99.87 e 100, 1000 b. 1 121,7 122,1. 1 1 75 1215 5 e 185,0 185,0 Südd. Zucker. 203,0 Umtausch- Obllgatlonen 5 7 udw.. d T T e. 0 700% Lerschreibungen 4, Erg, 1, el 100.3 109 4 F 8 ine Binspertecnung. E 83, die Walzen?„ edu Seraban. all 2. Aug, 1 1* 182 10020 Krealtensteſten der Ländet Ado, Kom. 2081 100. 100,30 24/5/16 Kli- IX 100,7 100.7 o edarstuttg.21 09. 100,5 3 1105 83. 5 idee e 10 42% 3 f Elektr. wert. e * 5 0 7 es do. Sig. 28. 28 7 r, Gehr. ntraftwerk* 75 eren elfab.„ nl. von 4½ peſſ, Adsbk. 26, dt s Abl. 77 138,0 138.0 2 1 101,0 101,0 industrie-Aktien 9 Farben 1400 148.0 Mee 88.50 88 bo. Glanzſto f.. 8% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerle 1941 100,3 3 s 40% 1% 76,51. 2. da 52 151.6 151,0% e. Veldtken 5 59,30 60,— Jeinmech,(Jetter) 80, Mes.-... 04.0 104,0 do. Gotbanig 153.0. 4% N5.⸗Weſtf, Elektr. Anl. von 1927 052 08,.— 12 5 135 5. 1125 85 1. 9* u. 3.. 100.0 100,0 E 3 1072 105,5 Feldmüble Papier 1256 126.5 de 3 19 125 do. Strohſteff.. 120,0 0 4 5 0 50 1953 98,— S 8„„ 1 do olde Landschaften 5½ Preuß. Boder. 8 157.0 1 Friedrichshütte otoren Darm 1 117.0 do. Ultramarin 139,00: 4½½ 7 1955 98.— 1887„ 15,7 115,7 20 K 3 100,0 100,0 4 Andrege-Noris 5770 14. 5 n 1, 118,%eſt 8 rds%Oftyr.ganbſcg gig Gold I Aicaf, Sagtece, is dez gelen:. i560 1299 leert. geo.., elfte Cel 6 oJ h warne hnhndbes. 4 6 95 üben Di Reich 129.2 129.21 Bla. 9. Unt.-24 100,7 100,81 EA CIA. 10.. git K. Un. 10. U. 100,8 101.01 de. gellſtoff. 113,0 112.5 Urtzner Rauſes. 44.75„ 5 797 6 Berlin. h N 7. 1100 5 5 5 100 1 75 Heri. Pandelsgel. 1 115 — 97,87 47 5 ELabewig 115,0 115,7 Dresdner⸗Leipz. Hoeſch. Rö ln B. 5 atronzenſtoß„„ Siemens& Halske anbels 5 118,0 %%% Wb geb aer 300 o 100 b Hacde. Sag neh 1070 10 4 l Scgeltee, 88,75 89 25 ef Sine, l ee.. gie ee eee 180 Tom. u Pelpatb, 109,7 109.7 Deutscte Soprnern Alt 4% Schl. Landſch. 5½è do. Liquid. 101,1 101 0 Baſalf.-G. 03, 68,4 dure Meiel. des. de Haeman 140 345%) Jeder. Notte, 150,0 120, SteandtBageſte 1037 16940 Peiafche dank. 43 l lestwerzinsl. Werie Abelnpror. Alibef 136,1 136,1 Gp. wre 90,87 99,87 4% do. Kom. f 9 100,0 100,0 Sayr. El. Stef Ge Düſſeld. Hoefelbr„ Hotelbetrieb 2 55 80 e e 136,0 5 05 N 173,0 100. 5 Ge 88 8 108.2 ** 2 1 75—— 175* 0. i 3 2 Eff.„Bk.— ee e ant 1846 16 f 5 1540 Jaaa ese. 1056 Serre. 4 8. 5g gen 108 105 „Länder, Rei 1 8 f ächf Büren i 5 g f iſe Sergdau snabrlückRupfen tolberger oth.. Ainlessr ee Schechen, 4% Augen e. haft 4% J l der 1000 100 00 de. rear. 28010 g Ker. dleſeeung 11.) 18 0 h. do, Bereſg. 156 ie dans grant,. 100 8 wei 140 19 c Se e. 8 105 2 25 e 0 50 c6580 Stadtsenat% Schleſ Börres, e tente 14 9 14, Ele ic e ae 130,0 3225 Janda 140,0 10.7 enen Gene 10„ „% Bochum 29 4% Berl. Pfbrumt Goldpf. kn. 28 100,0 100,0 Betone u Moßier 146,5 146,7 Engelhardt 5 0 77 Induſtrie blauen 140,0 139,7 pomm.Efſengleß, 128.0. fue d% 71, Meining. Hyp. B? 109,0 109,5 egal zotz! 01 74% Draunſchw e., Goldpf.. 1000 100.0% d ih Bbtres.„ Zoswaucn nauer.. 138.0 Enzinger ⸗ Union 106,0 100,7 face ben, W... 85,— 90.— Fenartd Grand..... teur ate... gaigant e 87 9 80 ,, 4% 8 Schatz 66 8,2 9.%35%½ Breslau 28 1.. 98,75% Pr. Zentra 100.7 100,7 Beauh Rürnderg. 129,80 Erdmannsd. Spi 109,5 111,0] lohn. J.. 71, 72, Zan unn„„ 9. pp. Bt. Mhm. 132.5 132,0 Abb, leös 2 J. 99,12 9,12 4% Dulsburg 2 Stadiſch. 2.7 100,0 100,0 1 8 50 and Braun u. Brikett 17% e Erlang ⸗Daumwm g 1377 138,50 Preußengrube. eee 18 5 2711 ee eich zank 1884 9,40 9040% See Hop. Bt. 3 21 100,0 100,0 Srem. Won tam. 160, fal⸗Ghemse an 130,8 135.5 gadebergczvortd 12s Jeesſfuch bee, Aachen 140„ 40 dung⸗Anl 10ʃ,1 101,2% Eſſen 28„ Bank Werte 4% Weſid. Boden Brown, Bov.& 6 117,0 118,0 fargegige 8 4 1„„, Kali ag leben 92— 93, las uln Farbwk, 39, /, mion. chem. Prod. 90„„ Südd. Bodenerdd. 104, 1 1 10 109,1 1008 4% Kaſſel 29 60„ Hypothek.- Bank, Werte frei! Em. 6 100,0 100,0 5 5 108,5 Karbenind.,. 145,5 148,1 Feramag 133,5 130,0 geicelt etallſch. 156,5 100 F e 10725 182 a.— 45 1 55 05 122, 117,0[Feibiſch, 3. 3 f 11.6 118,5 J. E. 71 ct 52„. 4% Baben 27 eee 117 Leipzig 28. ½ Bahr Hdbk.-0 Württ. b. 110 71 25 ben 132.0 1277505 5 9 5. 120.0 klöckner⸗Werle 1115 5 einecker 134% 133.0 Ebem. Charl. 47 Gs eme; 99450 4%.. J 0 100, 100. bal, Waſferw. 104,1 10570 meat 1½ 1290 fog, b. Chem 18050 lll Wan 205,0 205,0 bo. ae 1570 9570 Verkehrs- Aktien 995 ae 9962 8725% München 3 98,57 3½% Verl. Oig 8. 101,0 100 Industrie-Obllgatlonen 055 F 5 N 11 Kollmar E Jourd 101,2 101,0 do, Elekteigttat 1166 1150 75 610 e 99,75 1012 3. 117 15 „524% Pforzheim 22 3 75 5 o. Grünau fFFroebein, Zucker 137.6 1 do. S. 5 er 0 J 111111. ⁵, 5. ½ d. 142 100,0 100,0 f„„ 38.30 88.50 Frefft, W.. 82.— 83,50 flg.⸗Weſtf, Eleite 18. 5 Eiſend„Betr.! 2 . eee 100. 0c mennbeim uU 1221 23770 5 Copath. i Mae 36 100) 10 o dichtend: 15558 1870, el done Mead 1610 V5.0 f Miesen 9 e 4 d.„ 12285 Fe 1 85 F. 1 1003 100,3 Golde br. 1 88 100,0 100,00 1 103.5 103.2 e e Geſ. f. 1 120,0 128,7 Küppersbusch, Abe 9980 35 Bars ee 150, 1475 1 55 aün.50 47 105 8 99170 01%.. 100 0 100 0 ö dg f 8 1003 103.3 Cent Gum 1910 10 e d. 40, laben.“ e 105 1035 gedderhrübe. 2 9 0 Gauer 1 10 110 1 b 51. 123.2 be. lg Gbrtzr 104,3 104,3 Pfandbr. und Schuld 4% rtf. Hop. 1 18 100,0 100.0„un!„ den Ku 79.— 80,50 Wende e ohne Zinsderechnung 130,5 138,7 Goldſchmidt, Th 1271 129,5 dic Ant Aust 130.5130. öffentl. Kredit-Anstalt. ½% Joie Grete, 100.0 100,0 opeldgrub:. eee„ 130,0 1400 5 9250 5 5 Versicherungs- Aktien Undalt Altbeſit 0 Goldpfbr. 48.9 6 Aſchinger 26 90,12 90,2? Diſch. Meant rel 108, 197.8[Grün& Blifinges 21/0 214,0 5 164,5 155,7 5 5 ale e 428 Tadel dnbeb ee 0 f 56 100 1000 3% Cart, darge, 1720 1520 de. Lend den 1030 10 5 Guano cherte e% dee ande Belt 48 e gag leer.. ee% Wiring ale 131˙5 13175 7 5 6. 2, 4 00.2 i os Stem e Halske 172,0 172,0] do. Tone Gag 09,0 110. Eingner⸗ Werle.. 45,0[Jachtleben Arch, Alia 1 Stgl 250,0 250.0 75 n 100, 585 Vobkk. do, ade. 120,0 12,0 faberm. e Gucken 90,— 0050 getem. 4 123,0 123,5 Salzdetfurth Kali 110 14% 1 3285 He de babe 213,0 212.0 1 Schutzgeb.⸗ 1707 o Goldhop. 1 18 100,0 100,0 do, Kabelwerke.. 141,0 Hackethal, 0 1 25 m. ſrauß. f 11855 115.0 Ge en 80 93.75 e 1 (Aide: 400„ld, 0 7% 1 8 bt Alten do, Linoleum 150.0 150,0 Pageda 1138 113/8gannesmann 102,0 105,5 Saroi Schotol, 18, gon 5 7 e ee en 4½% Peboſor. 1 100,0 100,0 100,0 100,0 e do. Spiegelgl.. Halleſche Maſch. 109,5 109,5 Lanseld, Vergb. 129,0 28.5 ele 13615 W 14. 0 3.. 55 e eee e, Seben e do. Steinzeng.. Hamburg. Eletie, 40, 11% Markt, u. Kühl% 12 Schl. Bgw. Jeuth. s 18600 138 a 161% 1335 Hache agbebg. eue:. Anleihen: 4% pann Akt 27 100,3 100.3., Golbpfbr. 21 100,0 100. es e 19 50 l e e n 88 0 0 Sd ee e deen,.: eco 7. brovin, 4% af über tee„ 00,20% be Entre. ge 10 10 de Bae 8 147, 1400 Heidenau Har. 100 44 eder, Sera,. e Verte 170 175. 5 V0 0 e 000 1000 207 10% de. Waffen 8 44: 149 Peddenau, warf, 78 8130 een iel.. Schere be. 170 152 8a ebnen ne, picrdret e ach. c de. Kaus dans del, Kaen gen 0 lee ee Eee, e r ener dee leis Ala eee 10 200 She gene a Alen Kolonial- Won 4% Prandendgea0 99,37 99,37 4% Phe npr.& 1 101,5 101 ½* Ip. ⸗Bk. Ammendorf, 50 106,7 108, ODidier⸗ Werke 83.75 87, Heſſeu Herkul Br. 125,0 124,0 Schuckert 4 To, 1610 161% Alg. Dt. Cr.⸗Anſt, 04,80 94,62 tſch.⸗Oſtaſrtta. 90,50 99.— %ennoue, if 92,0 4% We 5 82711 90, 99.75 G. 5. Pf. 20 514 100,0 100,0 2„. 116,5 Dierig, Ehriſtian 177,5. Hildebrand Mühl 1,25 71.— 1 715 5„„„Schultheiß„ 93,0 96,50 2 Bank amerun Lien„ We 99,75 de.. 281 105.0 100,0% Ur. Pfandbr Anhalt. Koblenw. 111,0 111,7 Dorim. Akt. ⸗Br. 109.0 159,0 Hindrichs⸗Auff. 151,. Mittelbach, Stad„ Schwaben bränu Dank 5 11775 350 Neu-Guinea Sachſen K. 19 90% 8% 155 5 2 2 Goldhyp. k 50 100,0 100,0 Aae 113,5 115,5] do, Untonbr.. 194,5 193.5 e 139,5 130, Küble Rüningen 166,0 165,0 Seid KRaumann 2% Bayr.. ö p. u. 1 Otapi⸗Minen„ 20,25 21725 If.. 14 90,62 99,62 4% bt. Rom. 26/28 90,50 99,62% bo. Rom. 20 100,0 100,0 Ausb.. 1245 Pertbner Garbi 11375 115,0 Pochtief UG.. 138,0 139,0 Nübel. Berz.. 1420 Sterns laztup lib 120 da. 7 03.7 She unge. uch 105,0 108,0 3. Seite Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 23 Auguſt 1938 Letzter Rückblick auf Bern: Anterwegs zum Großglockner Notizen am Rande von 30 Runden im Bremgartenwald (Von unſerem Mitarbeiter K. G. von Stackelberg) Bern, 22. Auguſt Auch der Große Rennwagen⸗Preis der Schweiz iſt vor⸗ über— am nächſten Sonntag ruft bereits der Große Bergpreis von Deutſchland, und wieder ſind bereits die Koffer gepackt zur Weiterſahrt. In dieſen Wochen, in denen ein Reunwagenkampf den anderen jagt, kann man nicht lange bei einem verweilen, aber der Rennbericht ſelbſt muß ſtets in Eile geſchrieben werden, und bei der beſchaulichen Nachbetrachtung fällt einem immer noch das eine oder andere ein, was den Leſer intereſſieten wird. Ueberlegen war wieder einmal der Mercedes⸗Sieg. Die Untertürkheimer wandeln jetzt auf den Höhen des Ruhms, ſie hoben das erfolgreichſte Stadium ihrer Renn⸗ eſchichte erreicht. Auch in der Regenſchlocht dieſes Gro⸗ 55 Preiſes wieder ein dreifacher Sieg! Zwar ſetzt die Konkurrenz jetzt mächtig nach, und vor allem die Auto⸗ Union iſt nun Mereedes ſcharf guf den Ferſen. Aber vor⸗ läufig ſchütteln die Untertürkheimer immer wieder alle Gegner ab. Wunderbar, wie wieder einmal Carac⸗ cio la gefahren iſt, wie er ſich zuerſt in kluger Taktik hinter Seaman legte und dann vorſtieß, um die Führung nicht mehr abzugeben, wunderbar, wie er als überlegener Meiſterfahrer durch den Regen dahinjagte, trotzdem das Waſſer in hohen Fontänen von den Rädern ſeines Wagens ſprong. Ganz ausgezeichnet aber auch Sea man, der junge Engländer, der nun totſächlich Anſchluß an die ſehr kleine Gruppe der Extraklaſſefahrer gefunden hat und wieder einmal Neubauers ſicheren Nachwuchsblick be⸗ ſtätigt. Brauchitſch war diesmal nicht ſo recht in Form — lag es an ihm, lag es am Fahrzeug— immerhin, er holte den dritten Platz, und immer kann jo kein Fahrer, kann ja auch nicht jeder Wagen in Höchſtform ſein. Aber wie geſagt, Sailer, der techniſche Direktor von Mercedes, kann wieder einmal ſtolz ſein, ſehr ſtolz— er und ſeine Ingenieure haben ein neues großes Plus in ihrer Renngeſchichte verbuchen können. Die Pechvögel Der Satz„Glück im Unglück“ iſt an ſich dumm, denn er tröſtet nicht, aber auch diesmal kann man ihn wieder anwenden. Bei Lang und beim kleinen Müller hätte die Geſchichte ſchlimmer abgehen können. Als Lang in der 11. Runde ſeinen Wogen an Bäumer abgab, da dachten viele, daß das Fahrzeug nicht in Ordnung ſei. In Wirk⸗ lichkeit war dem Stuttgarter ein Stein gegen die Brille geflogen, und das Sicherheitsglas war ſo zerſplittert, daß viele kleine Körner dem Fahrer in die Augen geöͤrungen waren. Zum Glück aber hatte keines das Auge ſelbſt verletzt, wenn auch Lang zuerſt ganz benommen war und der Arzt viele Splitter entfernen mußte. Für Her⸗ nännle war damit das Rennen beendet. Noch mehr Pech aber hatte der andere Hermann, Müller nämlich. Er fuhr wie ein großer Meiſter und lag bekanntlich viele Runden auf dem dritten Platz, bis er wegen Kerzenſchwie⸗ rigkeiten zurückfiel. Den vierten aber hätte ihm kein Menſch mehr nehmen können, wenn ihn nicht in der letzten Runde ein anderer Fahrer aus der Bahn gedrängt hätte, ſo daß ſein Wagen von der Strecke rutſchte und defekt wurde. Immerhin, ihm ſelbſt paſſierte nichts, aber wenn dem ehrgeizigen Jungen da einer etwas vom„Glück im Unglück“ geſagt hätte, dann wäre er wohl; geplatzt, denn ſo habe ich den kleinen Müller noch nicht in Wut geſehen. Tränen hatte er in den Augen, ſo groß war die Enttäuſchung. So hat nur Stuck der Auto⸗Union einen vierten Platz retten können. Stuck, der verbiſſen kämpfte und nur dadurch zurückfiel, daß er ſich unterwegs drehte, was bei der naſſen Strecke ja leicht paſſieren konnte. Auch Stuck iſt groß gefahren. Von den übrigen Auto⸗Union⸗ Kämpen landete Nuvolari auf dem 9. Platz und Kautz fiel aus. Das iſt ein Ergebnis, das den Leiſtun⸗ gen der Sachſen nicht gerecht wird, aber die Auto⸗Union⸗ Leute ſind zur Zeit im Pech. Diesmal waren es die Ker⸗ zen, die auf Grund des dauernden Regens Schwierigkeiten machten, und dazu kam das Pech mit Müller und Stuck. Nuvolari jedoch konnte ſich wegen immer neuer Boxaufent⸗ halte ja gar nicht entfalten. Die Auto⸗Union muß ſich alſo auf das nächſte Rennen vertröſten, niemand wird je⸗ doch überſehen haben, wie viel weiter man in Zwickau gekommen iſt. Und Alfa? Diesmal ſpielten die Italiener nur Statiſtenrollen, aber im Großen Preis von Italien, in„ihrem“ Großen Preis, dann, ſo dann. Alſa wird dort mit drei neuen 16⸗Zylinbern aufkreuzen, den 16⸗Zylindern, die man bis⸗ her immer nur im Training ſah, aber noch in keinem Rennen. Auch Maſerati rüſtet in aller Stille mächtig und blieb dem Schweizer Rennen deshalb fern. Alſo, in Monza... Vorher aber iſt der Große Bergpreis, vor⸗ her iſt das Großglockner⸗Kennen am kommenden Sonntag. Das wird etwas anderes als bei den letzten Rennen, da geht es zum erſten und einzigen Male zu einem großen, internativnolen Bergrennen an den Start, und auch hier wieder iſt alles da, was zur europäiſchen Rennfahrer⸗Elite gehört. Die Koffer zur Reiſe in die Oſtmork ſind, wie geſagt, bereits gepackt. Era ſchnell, aber nicht durchſtandsfähig In den immer ſpannender werdenden Kampf der klei⸗ neu 1,5⸗Liter⸗Wagen hat ſich nun hier in Bern ein neuer Konkurrent eingemiſcht. Era trat zum erſten Male in dieſem Jahre gegen Maſerati an. Die engliſchen Wagen waren ſchnell, verteufelt ſchnell, nur hielten ſie nicht durch. Aber das iſt beim erſten Kampf ja kein Wunder, und man könn neugierig ſein, wie das nächſte Duell ausfallen wird und was die neuen Alfas, die in Bern nicht dabei waren, 82 13 1 dazu ſagen! „Lernen Sie erſt mal fahren!“ Haus Stuck als„ſchlechter Autofahrer“ Bei dem„Großen Preis der Schweiz“ in Bern war Hans Stuck mit ſeinem Auto⸗Union⸗Rennwagen wieder der gefährlichſte Gegner der Mercedes⸗Benz⸗Fahrer, wenn er auch ſeinen Gegnern diesmal den Sieg nicht ſtreitig machen konnte. In Bern hat Hans Stuck nun eine nied⸗ liche Geſchichte erzählt, die ſich im Johre 1934 zugetragen hot, als Stuck den Großen Preis als Sieger beendete. „Das ſchönſte aber war nach dem Rennen“, ſo ſagte Hans Stuck,„da ich als ſeliger, aber leicht ermüdeter Sieger nach der. Stadt zurückfuhr; do brüllte mir plötzlich einer in die Ohren, ich möchte erſt mal fahren lernen...“ Zwiſchen den Seilen: ——— +. 3 3 Neuſel bort gegen Lazel und Kölblin Neue Kämpfe um die Meiſterſchaft im Schwergewicht Die Deutſche Meiſterſchaft im Schwergewicht, deren Austragung in den letzten Jahren immer im Schatten der Auslandskämpfſe von Max Schmeling und Walter Neuſel geſtanden hat, wird nunmehr endlich die Bedeutung erhal⸗ ten, die dieſem Wettbewerb um den erſten Platz im deutſchen Berufsboxſport zuſteht. Walter Neuſel hat ſich bereit erklärt, gegen den Titelhalter Arno Kölblin an⸗ zutreten. Als nächſte Aufgabe hat Walter Neuſe allerdings erſt einmal einen Kampf um die Europameiſterſchaft im Schwergewicht in Wien gegen den Titelhalter Heinz Lazek vor ſich. Nach den letzten Nachrichten aus Wien wird dieſe Begegnung wahrſcheinlich am 15. oder 16. September zur Austragung kommen. Europameiſter Heinz Lazek bereitet ſich nach der erfolgreichen Verteidigung des Titels gegen Santa de Leo mit größter Sorgfalt auf das neue Zuſammentreffen mit Walter Neuſel vor und hofft, die in Stuttgart erlittene Niederlage wettmachen zu können. Walter Neuſel wird voran lich Berlin aus, wo er das Training aufgenommen hat, in Kürze nach Wien überſiedeln. Lazek und Neuſel ͤürften beide wieder ein öffentliches Training durchführen. von Zwei, die im Vremgartenwald gemeines Pech hatten Hermann Laug und der kleine Müller von der Auto⸗Union Kleine Sport-Nachrichten Abgeſagt wurde der Fußball⸗Gaukampf zwiſchen Bayern und Sachſen, der am 28. Auguſt in München ſtattfinden ſollte. 5 Der Karlsruher FV hat om kommenden Sonntag, 28. Auguſt, den Stuttgarter SC in einem Fußboll⸗Freund⸗ ſchaftsſpiel zum Gegner. In Wien: Dr. Schoebel wieder Meiſterſchütze Das dreitägige Deutſche Meiſterſchaftsſchießen auf Wurftauben wurde am Sonntag in Wien zum Abſchluß gebracht. Dr. Schoebel(Leipzig) terteidigte ſeinen Ti⸗ tel nicht nur erfolgreich, ſondern vollbrachte mit dem Re⸗ kordergebnis von 199 Treſſern auf 200 Tauben eine wahre Meiſterleiſtung. Im Internationalen Wurftaubenſchießen holte ſich Deutſchland den erſten Plotz. Meiſterſchaftsſchießen auf 200 Wurftauben: 1. Dr. Schoe⸗ bel(Leipzig! 199 Treffer; 2. Major Frhr. v. d. Bongart (Berlin) 191; 3. Dr. Sack(Düſſeldorf) 190; 4. Dr. Mühl⸗ bauer(Wien) 190; 5. Janeſchitz(Jugoſlowien) 190; 6. Dr. Barth(Heidelberg) 190 Treffer. Internationales Mannſchaftsſchießen: 1. Deutſchland 1 (Dr. Schoebel, Dr. Sack, Major Frhr. v. d. Bongart, Dr. Mühlbauer) 770 Treffer; 2. Ungarn 1 745, 3. Deutſchlond JI 745; 4. Unparn II 702 Treffer. Belgier gewannen 88 Lüttich-Rom-Lüttich Die ſchwierige Ohnehaltfahrt Die ſchwere Ohnehaltfahrt Lüttich— Rom— Lüttich ergab in dieſem Jahre einen belgiſchen Sieg durch Tra⸗ ſenſter⸗Breyre, die ihren ſchon foſt 10 Jahre alten Drei⸗ Liter⸗Bugatti ſiegreich über die 4500 Km. brachten, aller⸗ Schnappſchuß aus Heilbronn Links: deutſchen Meiſter im Zweier ohne Steuermann, Der neue deutſche Einermeiſter, Joſef Haſenöhrl(Wien).— Die (Schirner 2, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rechts: nenen Eckſtein und Stelzer[(Berlin). (Werkphotos) dings nicht ohne Strafpunkte, die ſie ſich ſchon in den Dolo⸗ miten zuzogen, wo ſie eine Kontrolle um vier Minuten verpaßten. Wie ſchwer das Rennen war, zeigt am beſten, daß nicht einmal die Hälfte aller Bewerber ans Ziel ge⸗ langte und kein einziger ſtrafpunktfrei blieb. Die deutſchen Teilnehmer hatten ebenfalls Ausfälle, aber ſie ſchnitten befriedigend ab und Hanomag mit von Hanſtein⸗Bund(.), Röhricht⸗Löbering(.) und Häberle⸗Glöckler(.) konnte als einzige vollſtändige Mannſchaft den Mannſchoftspreis gewinnen. Als beſte Deutſche erwieſen ſich Weſſely⸗Juſze⸗ zinſki, die auf Steyr Dritte wurden. Die Auto⸗Union⸗ Fahrer Trägner⸗Fritzſchin(Wanderer) wurden Achte, Oden⸗ dahl⸗Vorſter auf Opel Zehnte und endlich Weidouer⸗Wenzel (DW) endeten auf dem 18. Rang. In Köln: Jean Schorn Deutſcher Amateur-Fliegermeiſter Die Deutſſche Amateur ⸗Meiſterſchaft der Bahnfahrer am Sonntag in Köln beſchloſſen die Titelkämpfe auf der Bahn. 7000 Zuſchauer waren von den ſchönen Rennen und dem Ausgang der Meiſterſchaft befriedigt, die ſich der Kölner Jean Schorn ſicherte und das noch nach einem ſchweren Sturz, bei dem er ſehr ſchwer mitgenommen wurde. Schorn war mit Purann zuſammengeraten und trat dann im Endlauf mit einem Bluterguß im Knie doch noch an. Beide Male ſiegte er über Horn, der nur durch die Diſtanzierung ſeiner Geg⸗ ner im Hoffnungs⸗ und Zwiſchenlauf im Wettbewerb blieb. Im Endkampf um den dritten Platz gewann K. Walther(Ludwigshafen a. Rh.) gegen den gleichfalls ver⸗ letzten Purann. Der Titelverteidiger Haſſelberg war bei der Entſcheidung nur Zuſchauer, nachdem er im zweiten Hoffnungslauf als Sieger diſtanziert worden war. Schorn auch im Zweiſitzer Meiſter Zu ſeinem zweiten Titel kam Jean Schorn(Köln) im Zweiſitzer⸗Fahren zuſammen mit Haſſelberg, der hier eine verdiente Entſchädigung für ſein Pech in der Einzelmei⸗ ſterſchaft fand. In beiden Zwiſchenläufen wurden die Titelverteidiger Ihbe/ Karſch leicht geſchlagen und ebenſo überlegen waren Purann/ Digulla dem Kölner Paar Horn Schorn im Kampf um den dritten Platz. Im Mann⸗ ſchaftsfahren kam mit RV Wanderer Chemnitz der Titel⸗ verteidiger zum Siege. Doch noch Weltrekord im Hammerwerfen! Olympia⸗Sieger Hein kam auf 58,24 Meter Beim Amerikaner ⸗Sportfeſt in Osnabrück gelang es unſerem Olympia⸗Sieger Karl Hein(Hamburg) doch noch, den von Deutſchlands Hammerwerſern hon ſeit den Olum⸗ piſchen Spielen gefährdeten Weltrekord zu brechen. Hein nverbeſſerte den Rekord des Amerikaners Ryan aus dem Jahre 1913 von 57,77 auf 58,24 Meter.— Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Johnſon⸗US A 10.5. 300 Meter: 1. Walker- USA 35,0. 1500 Meter: 1. Linnhoff⸗Berlin 400,7. Hoch⸗ ſprung: 1. Walker⸗ USA 1,90 Meter. Weitſprung: 1. Nutting⸗ USA 6,99. Kugelſtoßen: 1. Lampert⸗München 15,48. Diskus⸗ werfen: 1. Lampert⸗München 49.43. Hammerwerfen: J. Hein⸗ Hamburg 58,24(Weltrekord): 2. Forthwarthny⸗US A 56,17. . Joye lief Weltrekord Zur Vorbereitung der franzöſiſchen Leichtathleten für die Europa⸗Meiſterſchaften wurde am Sonntag in Paris ein nationales Sportfeſt durchgeführt. In guter Form zeigte ſich der bekannte Hürdenläufer Joye, der die 400 m in der neuen Landesrekordzeit von 53 Sekunden bewältigte und damit ſeine eigene Beſtleiſtung um 0,4 Sek. unter⸗ bot. Ueber 1500 m ſiegte Goix in:56, und über 5000 m Rochard in 14:59, 2. Der Sieger der Wiener Begegnung iſt dann im Titel⸗ kampf um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft gegen Arno Kölblin zu erwarten. Der Unterlegene in dem Wiener Treffen hat andere Kampfmöglichkeiten im Rahmen Mennjollen kämpfen auf dem Wannſee Es geht um die 5. Europameiſterſchaft der 22. Quadratmeter⸗Klaſſe An der Wende ringen England, das ſiegreich blieb, und Ungarn(510) um die Führung. (Schirner, Zander⸗M.) der weiteren Ausſcheidungen im Schwergewicht, für die in erſter Linie auch der Düſſeldorfer Paul Wallner in Be⸗ tracht kommt.„ Games 1 Bärlund kämpft gegen Tommy Jarr Ausſcheidung für die Boxweltmeiſterſchaft Der amerikaniſche Veranſtalter Mike Jacobs wird oͤſe neuen Ausſcheidungskämpfe für die als Herausforderer auf einen Titelkampf um die Bexweltmei⸗ ſterſchaft gegen Joe Louis in Betracht kommenden Be⸗ werber im November ſtarten. Die Verträge für ein Zu⸗ ſammentreffen des finniſchen Schwergewichtsmeiſters Gunnar Bärlund mit dem britiſchen Exmeiſter Tommy Farr ſind bereits unterzeichnet. Als Kampftag iſt der 12. November in Ausſicht genommen. Der von Tommy Farr geplante Kampf gegen den Neuſeeländer Maurice Strickland in Toronto(Kanada) iſt nicht zuſtandegekom⸗ men, ſo daß die Ausſcheidung gegen Bärlund jetzt für die weitere Laufbahn von Farr in USA entſcheidend bleibt. Als weitere Anwärter für die Ausſcheidungs⸗ kämpfe werden in den amerikaniſchen Meldungen Max Baer, Tony Galento, Jorge Brescia, Bob Paſtor und Jimmy Adamick genannt. Plappert ſiegt auf der Solitude Das internationale Solitude⸗Rennen der Radfahrer geſtaltete ſich zu einem großen Erfolge für Württembergs beſte Straßenfahrer. Albert Plappert(Stuttgart⸗Zuffen⸗ hauſen) ſtellte ſich nach vielen Erſolgen auf in⸗ und aus⸗ ländiſchen Bahnen zum erſtenmal wieder in ſeiner Heimat vor und kam zu einem einwandfreien Sieg. Er gewann das Rennen über 13 Km. in 32:32:40 mit zwei Minuten Vorſprung vor dem Stuttgarter Weimer. Mit dieſem Siege verobſchiedete ſich Plappert zugleich als Amateur, de er bereits am kommenden Sonntag in Schaffhauſen ols Berufsfahrer ſtartet. Das Rennen ging bei ſtändigem Regen auf dem 19 Km. langen Kurs Glemseck— Eltingen— Solitude— Glems⸗ eck vor ſich und ſtand zum Schluß im Zeichen eines ein⸗ zigen Fahrers, des ſpäteren Siegers Plappert. Insgeſam 16 Mann begaben ſich auf die Strecke. Henry Cotton unerreicht Deutſche Golfmeiſterſchaft in Fraukfurt⸗M. Bei regneriſchem Wetter wurde am Sonntag die Internationale Frankfurter Golfwoche zu Ende geführt In der offenen Meiſterſchaft, wo ſich der Brite Henry Cotton am Samstag eine klare Führung geſichert hatte, wurden am Sonntag noch zwei Runden geſpielt. Cotton benötigte am Vormittag 70 Schläge für die 18⸗Löcher⸗ Runde, aber am Nachmittag wurden es 76, da er aus⸗ gerechnet auf der letzten Bahn zweimal in den Bunker ge⸗ riet. Mit insgeſamt 285 Schlägen für 72 Löcher erzielte der alte und neue Meiſter aber doch ein ganz hervor: ragendes Ergebnis. Auf den zweiten Platz kam mit 300 Schlägen der Engländer Lees und Dritter wurde der 1 ier van Donck mit 307 Schlägen. Es folgten der Schwe Dyer und der deutſche Lehrer Brund Jenſombeck(Wies⸗ baden) mit je 309 vor Becker(Frankfurt⸗M.) mit 311, Laidlow(London] mit 312, Marx(Köln) mit 313 und Moe Luoghlin(Irland) mit 314 Schlägen Zweitheſter Ama⸗ teur war unſer nationaler Meiſter L. v. Beckerath(Gre⸗ feld), der mit 310 Schlägen in der Rangſolge hinter den deutſchen Lehrern Görnert(Oberhof urs Franz Beßner (Bad Kiſſingen), die je 315 Schläge verzeichneten, auf den 12. Platz kam. Hans Riemenſchneider(Hannover), der in der Amateurmeiſterſchaft bis in die Endrunde vorgedrun⸗ gen war, ſtreckte nach drei Runden die Waffen. 14 deutſche Flugzeuge ſtarten Beim Internationalen Steruflug nach Dinard Zu dem in der Zeit vom 26. bis 30. Auguſt ſtottſendef⸗ den Internationalen Steruflug nach Dinar d(Frank⸗ reich! hat Deutſchland 14 Flugzeuge genannt, und 7 5 ſieben Flugzeuge der Luftwoffe, ſechs Flugzeuge des NS- Fliegerkorps und ein Flugzeug des Aero⸗Klubs von Deutſchland. 5 lt Offtzieller Vertreter der geſamten deutſchen Mannſchaf iſt der Präſident des Aero⸗Klubs von Deutſchlond, von 8 Mannſchoftsführer der Luftwaffe Oberſt Dr. nauß. rt Dienstag. 23. August 938 . S- U WIR TSC — AFTS-ZEIT WL Abend- Ausgabe vr. 387 der Neuen Mannheimer Zeitung Die deuische Malzindusirie In dem vom 1. Mai 10 April laufenden Malzinduſtrie gruppe Malz⸗ ür Brau⸗ und her entſprechenden geit von snutzung der im Vorjahr. Zeit des 3 etwa 6 M Anlagen v Die Steiger: erfolgte zufätzli dürfte alſo für nicht anhalten. Den größten An zirksgruppe Sach Bayern mit das Ge an dieſer Erzeugung hat die Be⸗ üringen mit v..; es folgen „Süsdweſtdeutſchland⸗Rheinland mit 10,4 v.., S n mit 9,1 v. K iſtaat Sachſen mit 5, v. H. und Norddeutſch Berlin⸗Kurmark und Oſtpreußen mit 7,0 v. H. H der Größe und Zahl der ſelbſtändigen Mälzereien t bezirksmäßig erheb⸗ liche Unterſchiede. Von der Geſamterzeugung entfallen auf Betriebe mit über 100 000 Dz. 2 v.., von 50 001 bis 100 000 Dz. 5 v.., von 5 001 bis 50 000 De. 12 v.., von 12 501 bis a 3. 15 b.., von 6501 bis 12 0 Dz. 9 v.., von 2001 bis Dz. 18 v. H. 0 ſelbſtändigen deutſchen Malzfabriken finden wir die Großbetriebe hauptſächlich in Sachſen⸗Thüringen und Freiſtaat Sachſen, während die kleinſten Unternehmen im Bezirk Süddweſtdeutſchland⸗ Rheinland und Bayern anſäſſig ſind. Von der Geſamt⸗ zahl der deutſchen Malzfabriken entfallen nach der Zahl der Unternehmen bzw. der Betriebsſtätten auf Süsdweſt⸗ Deutſchland⸗Rheinland 33 bzw. 35 v.., Bayern 29 bzw. 28 v.., Sachſen⸗Thüringen 18 bzw. 19 v.., Schleſien 9 bzw. 8 v.., Freiſtant Sachſen 6 bzw. 5 v.., Nord⸗ deutſchlond 6 bzw. 5 v. H. In dieſer Aufſtellung iſt die Oſtmark nicht berückſichtigt. Dort iſt auch die Zahl der ſelbſtändigen Mälzereien ge⸗ ring, da die öſterreichiſchen Brauereien ihr Malz ſelbſt herzuſtellen pflegen. Es kommen nur zwei Großbetriebe und eine Anzahl handwerklicher Unternehmen in Betracht. Konkurse und landwirischafiliche Enischuldungs verfahren im Handelskammerbezirk Mannheim-Heidelberg Eröffnetes Vergleichsverfahren: Amtsgerichtsbezirk Mannheim: Valentin Rehberger, Ziegeleibeſitzer, Mann⸗ heim.(Vergleichsverwalter: Rechtsanwalt Kurt Lederle, Mannheim). Eröffnetes Konkursverfahren: Amtsgerichtsbezirk Mannheim: Fa. Baugenoſſenſchaft Mannheim eGmbh, Mannheim.(Konkursverwalter: Rechtsanwalt Max Voll⸗ berg, Mannheim). Aufgehobenes Konkursverfahren: Amtsgerichtsbezirk Mannheim: Ing. Karl Hildner, Inh. einer Elektro⸗ motorenſchweißerei, Mannheim.— Amtsgerichtsbezirk Schwetzingen: Fa. Gebr. Grammelſpacher, Schwetzingen. Eingeſtelltes Konkursverfahren mangels Maſſe: Amts⸗ gerichtsbezirk Mannheim: Johann Ludwig Schäfer, Kauf⸗ mann, Mannheim. Eröffnetes Konkursverfahren: Amtsgerichtsbezirk Neckarbiſchofsheim: Fritz Wirth, Mühlenerzeugniſſe und Futtermittel, Neidenſtein, jetzt in Heilbronn, Marktplatz 12. Konkursverwalter: Karl Kloſtermann, Bankdirektor a.., Heidelberg.) Aufgehobene landwirtſchaftliche Entſchuldungsverfahren: Entſchuldungsamtsbezirk Heidelberg: Wilh. Blättel, Sand⸗ hauſen b. H.(Entſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank eEmbß, Berlin W 35].— Georg Johann, Berta und Eli⸗ ſabeth Kippenhan, Heddesheim!(Entſchuldungsſtelle: Dtſch. Pachtbank e Gmb, Berlin W 35).— Gottlieb Brüſſel Wwe. Lina, geb. Eigenmann und Wilhelm, Sulzfeld bei Eppin⸗ gen.(Entſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank eGmbß. Berlin W 35).— Martin Keller und Mitinh., Seckenheim. (Entſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank embc, Berlin 35].— Entſchuldungsamtsbezirk Mosbach: Heinrich Haas 1 und Sophie, geb. Schölch, Oberdielbach.(Entſchul⸗ zungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank e mb, Karlsruhe). — Entſchuldungsamtsbezirk Tauberbiſchofsheim: Wilhelm Ferdinand Deißler, Unterwittſtadt. *. Maihak AG, Hamburg.— Kapitalerhöhung be⸗ ſchloſſen. Eine für Montag angeſetzte ao der Geſell⸗ ſchaft ſollte über eine Kapitalerhöhung von nom. 600 000 4 um nom. 400 000/ auf nom. 1000 000„ bei einem Aus⸗ gabekurs von 130 v. H. mit halber Dividendenberechtigung für das Geſchäftsjahr 1938 beſchließen. In der ao V, in der 489 000“ vertreten waren, ſtellte die Verwaltung ſol⸗ genden(abgeänderten) Antrag, der dann genehmigt wurde: Das Grundkapital von 600.000/ wird um einen Betrag von bis zu 400 000, auf bis zu 1 000 000/ durch Aus⸗ gabe von bis zu 400 auf den Inhaber lautenden Aktien im Nennbetrage von je 1000/ erhöht. Der Ausgabekurs, der nicht unter 115 v. H. liegen ſoll, die Verteilung der neuen Aktien und die übrigen Einzelheiten der Durch⸗ führung einſchließlich der Bemeſſung der Dividenden⸗ berechtigung der neuen Aktien für das Geſchäftsfahr 1938 werden durch den Vorſtand im Einvernehmen mit dem Auſfſichts rat beſtimmt. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeſchloſſen. Der Aufſichtsrat wird er⸗ mächtigt, die der Kapitalerhöhung entſprechende Satzungs⸗ änderung vorzunehmen. Hierzu führte der Aufſichtsrats⸗ vorſitzer aus, daß die Kapitalerhöhung zur räumlichen Werkserweiterung dienen ſolle und daneben die Ver⸗ durzerung und die Moderniſierung des Maſchinenparks urch freiwerdende Betriebsmittel fortgeſetzt werden ſoll. m neuen Geſchäftsjahr habe ſich die Geſchäftslage weiter o günſtig entwickelt, wie in der os Anfang Mai mit⸗ geteilt worden ſei. Die Baupläne ſeien ſo weit gediehen, daß in kürzeſter Zeit mit dem Erweiterungsbau begonnen werden könne. Auf eine Anfrage wurde von Verwaltungs⸗ 8 betont, daß man trotz der geänderten Form der Kapi⸗ alerhöhung den Aktionären nach wie vor die neuen Aktien m Verhältnis von:2 anbieten wolle. geb Preuße& Co. Ach, Leipzig. Die HW genehmigte den 0 57. abſchluß für 1926/37. Von dem Gewinn von 71% werden 18 581/ zur Deckung des Verluſt⸗ dortrages von 1995/96 verwendet, 1500/ der geſetzlichen cklage zugeführt und der Reſt auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Die Ausſichten des Unternehmens werden als nicht ungünſtig beurteilt. Der vorliegende Auftroagsbeſtand rt volle Beſchäftigung für etwa 6 Monate. * Neue Hypothekenbedingungen. Das Reichswirtſchafts⸗ Rinſterium gibt ein Runoſchreiben des Leiters der eichsgruppe Verſicherungen bekannt, das ſich mit den Frpolhekenbedingungen befaßt. Die frühere Richtlinie, aß neben einem Zinsfuß ron 5 v. H. der einmalige Ab⸗ 910 bei Neuausleihungen höchſtens 2 v. H. betragen ſoll, ird dahin geändert, daß der einmalige Abzug nur noch Sltens 1 v. H. betragen darf. Weiter befaßt ſich das chreiten mit der einmaligen Gebühr bei Verlängerung kun Hypotheken. Für die Zukunft wird von einer Staffe⸗ Ene nach der Höhe der Hypothek abgeſehen und als Richt⸗ 98 ſeſtgeſetzt daß die einmalige Verlängerungsgebühr ei Feſtſchreibung auf mindeſtens zehn Johre bis zu 74 v. H. betragen kann, für mehr als fünfjährige, aber wenj⸗ ger ols zehnjährige Feſtſchreibungsfriſten bis zu% v. H. 7 Milliarden/ Hypotheken. Das Jahr 1937 war, wie ie vielen anderen Gebieten auch auf dem des Bau⸗ weſens ein Rekordjahr. Wohnungen wurden im Wert 185 rund 2 Milliarden„ erſtellt. Wie groß dieſe Summe t, geht aus de! Vergleich mit der deutſchen Maſchinen⸗ e en hervor. Zwei Milliarden Reichsmark entſpre⸗ Naf nämlich annähernd der Hälfte der geſamten deutſchen 1 aſchinenerzeugung im Jahre 1937. Daß eine ſo gewal⸗ ige Summe, wie ſie der Wohnungsbau 1937 erfordert hat, nicht von einer Stelle aus bereitgeſtellt werden konn, liegt Siunder, Hand. Neben den Eigenkopitalien, Kaufgeld' kundungen und öffentlichen Mitteln, z. B. von Ländern 9925 Hemeinden, Arbeitgeberdarlehen uſw. ſind es ins⸗ eſondere die Hypotheken der ſogenannten organiſterten editgeber, die mit zufſammen 1135 Millionen Reichs⸗ mark die Finanzierung des Wohnungsbaues auch 1937 ent⸗ (Kommerzialiſierung der Akfien uneinheitlich Nachlassende Kauflusf/ Nenſen still Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Aktien meiſt ſchwächer 8 Frankfurt, 23. Auguſt. Die Börſe zeigt nac den letzten feſten Tagen wieder ſtärkere Zurückhaltung und war am Aktienmartt vorwie⸗ gend etwas ſchwächer geſtimmt. Anfangs kamen noch einige Kundſchaftsaufträge zur Ausführung, während ſpöter ſich die Neigung zu Glattſtellungen vermehrte. Bei zunächſt nicht z einheitlicher Entwicklung überwogen im Ver⸗ laufe Rückgänge, die teilweiſe mehr als 1 v H. ausmach⸗ ten. Die Umſätze waren allgemein ſehr klein. Ich Farben ließen nach 147(14796) auf 146 nach, ferner gingen Scheide⸗ anſtalt um 2 v.., Metallgeſellſchaft um bis 1,50 v. H. und Rütgerswerke um. zurück. An Montanmarkt 1 v. H. ermäßigten ſich Rheinſtahl um 26 v. H. auf 129,5), Man⸗ nesmann um 2,25 v. H. auf 102,75 und Verein. Stahl um s v. H. auf 100, andererſeits befeſtigten ſih Buderus auf 107,25(106) und Höſch lagen mit 106,75 behauptet. Von Kaliaktien verloren Salzdetfurth 4,50 auf 139,50. Ma⸗ ſchinenwerte bröckelten r bis 1 v.., Adlerwerke auf 102,50 0 ab. Im einzelnen notierten Aceh mit 108—107.50 (109,50), AG für Verkehr mit 116,50(118), Bemberg mit (126,25). Andererſeits Conti Gummi mit 194,75 0 50), Cement Heidelberg mit 147,25(145,75) und Aſchaffenburger Zellſtoff mit 113,75(113). Am Rentenmarkt waren von den variablen Werten saltbeſitz mit 130,40(130,30) etwas lebhafter, Kom⸗ munal⸗Umſchuldung mit 94,45(94,50) wenig verändert. Am Kaſſarentenmarkt lag verſchiedentlich wieder etwas An⸗ gebot vor. In Pfandbriefen fand das Angebot bei weiter⸗ hin unveränderten Kurſen glatt Aufnahme, und auch auf den übrigen feſtverzinslichen Gebieten änderten ſich die Kurſe nur unwefentlich. In der zweiten Börſenſtunde war die Schwäche deut⸗ licher. Bei kleinſten Umſätzen ließen die Kurſe meiſt noch⸗ mals bis 1 v. H. nach. Matt lagen Conti Gummi mit 190.50 nach 194.75; ſonſt notierten u. a. Daimler mit 124.75 nach 121, Deutſcher Eiſenhandel 135 nach 135.75, Reichs⸗ bank 180 nach 180.75, Hoeſch 105.75 nach 106.75, Mannes⸗ mann 102 nach 102.75, Verein. Stahl wieder unter Pari mit 99.75 nach 1006, Metallgeſellſchaft 122 nach 123.50, Geffürel 125.50 nach 126.75(127.25), Rheinmetall 122(126). Am Einheitsmarkt war die Entwicklung uneinheitlich. Höher lagen Gebr. Fahr mit 146(142) und Frankſurter Hyp.⸗Bank mit 112.50(109). Andererſeits Verein. Gothania nach längerer Brieſſtrich⸗Notiz 143(153). Im Freiverkehr wurden genannt: Dingler 85—86.75 (84.75—86.50], Elſäſſ.⸗Bad. Wolle 77—79(79-81), Verein. Fränk. Schuh 65—67(6769), Raſtatter Waggon 42—44 (43—45). Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 23. Auguſt. Nachdem ſich bereits geſtern angeſichts der erzielten kräftigen Erholung gelegentlich Realiſationsneigung be⸗ merkbar gemacht hatte, erhielt das heutige Börſenbild fein Gepräge durch einerſeits anhaltende Anſchaffungen des Publikums, andererſeits aber auch durch Glattſtellungen bzw. Gewinnſicherungen. Gewinne und Einbußen, meiſt über Prozentbruchteile nicht hinausgehend, waren an faſt allen Marktgebieten ziemlich gleichmäßig verteilt. Am Montanmarkt waren Harpener, allerdings bei nur bleinem Angebot. um 294 v.., Buderus und Mannesmann um je 1½ v. H. ſchwächer. Bei den Braunkohlenaktien gaben Bubiag ſogar%½ v. H. her, während Eintracht um 2 v. H. anzogen. Feſt lagen in der chemiſchen Gruppe auch Farben mit 147.50(plus 4 v..); nach der erſten Notiz wurde dann aber der Kurs sauf 147.25 ermäßigt. Goldſchmidt büßten 2, Kokswerke 1½ v. H. ein. Am Elektromarkt ſind Akkumulatoren mit plus 171, andererſeits Geffürel mit minus 1 als über Prozentbruchteile hinaus verändert zu erwähnen. Durchweg niedriger kamen Maſchinenbau⸗ und Metallwerte an, insbeſondere Deutſche Waffen mit minus 29, Metallgeſellſchaft mit minus 274, Berliner Maſchinen mit minus 2 v. H. Sonſt ſind an den übrigen Märkten nur noch Reichsbankantetle mit plus 1 und Dortmunder Union mit plus 1½, andererſeits Aſchaffenburger mit minus 14, Weſtd. Kaufhof mit minus 14 und Schultheiß mit minus 3 v. H. zu erwähnen.— Im variablen Renten⸗ verkehr zog die Reichsaltbeſitzanleihe um 10 4 auf 130.40 an. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf 9498 (minus 7,5). Im Börſenverlauf lag an den Aktienmärkten weiterhin etwas Angebot vor, ſo daß ſich die Abwärtsbewegung der Kurſe ſortſetzte. Felten und Hoeſch verloren je 78, Ver⸗ einigte Stahlwerke, Daimler, Akkumulatoren und EW Schleſten gaben ſe um 1 v. H. nach. Klöckner büßten%, Mannesmann 1, Geſfürel, RWE, Rheinmetall Borſig, Rheinſtahl und Bemberg ie 1½ v. H. ein. Buderus ver⸗ loren 171 v.., im gleichen Ausmaß waren Harpener rückgängig. Stärker gedrückt lagen Siemens und Hotel⸗ betrieb mit ſe minus 2, Holzmann und Berger mit ſe minus 24 und Conti Gummi mit minus 4 v. H. Farben gaben auf 146,50 nach. Am Kaſſarentenmarkt wor der Grundton freundlich. So⸗ weit in Pfandbriefen Material an den Markt kam, fand es jeweils ſchlank Unter eunft. Von Stadtanleihen wurden Mer, Wer und 2er Königsberg je um 7 v. H. herauf⸗ geſetzt. Von Zweckverbandsanleihen ſtiegen Kaſſeler Be⸗ zirks um s v. H. Auch 2. Dekoſama erhöhten ſich im glei⸗ chen Ausmaß. Reichs⸗ und Länderanleihen veränderten ſich kaum, 40er Poſtſchätze lagen etwas höher. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtiegen Vereinsbank Hamburg um 7 v. H. und Deutſch⸗ Aſiatiſche um 18. Bei den Hypothekenbonken waren Meininger um und Deutſche Zentralboden um 74 v. H. rückgängig, andererſeits kamen Rheiniſche Hynotheken um und Bayeriſche Hypotheken um 1 v. H. höher an. Am Markt der Kolonialwerte verloren Doag 2 v. H. Von den variabel gehandelten Induſtriepapieren ſtiegen Berliner Stammprioritäten und Saronia. letztere aller⸗ dings nach Pauſe, je um 3 v. H. Buſch Optik gewannen 4, Hemmoor Portland 57. Schwächer lagen Feinfute un“ Deutſche Schachtbau nach Unterbrechung je um 4 v.., Warſteiner Grube um 474 v. H. ſowie Hannoverſche Ueber⸗ landſtraßenbahn um 5 v.., wo bei letzteren Zuteilung vorgenommen wurde. Steuergutſcheine blieben geſtrichen bzw. unnerändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 194her 99,75 G 100,5 B; 19 er 98,87 G 99,62 B; 194ger 98,75 G 99,5 B: 1944er und 1945er je 98,5 G 99,25 B; 1946er und 1947er je 98,37 G 99,12 B.— Ausgabe 2: 1999er 99,62 G 100,37 B; 1940er 99,75 G 100,5 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/ Her 80,12 G 80,87 B. proz. Umſchuld.⸗Verb. 94 G 94,75 B. Am Börſenſchluß konnten ſich verſchiedene Werte leicht erholen, ſo Farben um 6 v. H. auf 1464, Mannesmann um 7, Rheinſtahl und Deutſche Erdöl je um 4 v. H. Siemens verloren jedoch erneut 7 v.., Salzdetfurth 74, Harpener, Charlotte Waſſer und Lahmeyer je 1 v. H. Rhein⸗ Braun wurden 5 v. H. niedriger bewertet. Reichsaltbeſitz⸗ anleihe ſtellte ſich auf 130.10. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin. 23. Auguſt. Die Geldmarktlage bleibt weiter flüſſig. Für Blankotagesgeld wurden unveränderte Sätze von 276 bis 298 v. H. gefordert. Die Aulagetätigkeit be⸗ ſchränkt ſich auf ganz kurzfriſtige Abſchnitte. Der Privat⸗ diskont war mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten gab es heute wieder nur unbedeutende Veränderungen. Pfunde⸗Kabel ſtelltem ſich auf.8776(4,8818). In Amſterdam notierte das Pfund 8,9276(8,92) in Zürich 2130(21,81); der Dollar wurden aus den letztgenannten beiden Plätzen mit.8276 (1,824) bzw. 4,36%(.3636) gemeldet. Es zeigt ſich hieran alſo wieder eine geringe Abſchwächung des Pfundes dem Dollar gegenüber. Leicht gedrückt waren auch der fran⸗ zöſiſche Franken und der ſchweizer Fronken, während der Gulden eher befeſtigt war. Später aab es keine Aende⸗ rungen von Belang mehr. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 8 v.. Amtlich in Rm Dis⸗] B Auguſt 2. Auauſt für kont] geld Brief Geld J Brief Aegypten lägopt. Po 12,460 12,490 12,470 12,500 Argentinien 1P.⸗Peſoſ 0,638 0,642 0,639.643 Belgien 100 Velga] 2 42.— 42,08 4202 42,10 Braſilien 1 Milreis. 5,145 0,147 0,143 0,147 Bulgarien 100 Leva 6.047 3053 3,047 3,053 Dänemark 100 ffronen] 5 54,30 54,40 54,35 054,45 Danzig 100 Gulden 4 477— 47,10 47,.— 47,10 England. 15 2 12,160 12,100 12,170 12,200 Estland 100eſtn Kr. 4½ 68,13 68,27 68.13 68,27 Finnland 100 finn Mk. 4 5 55 Frankreich 100 Fr 3½¼ 6,813.827 6,818 6,832 riechenland 100 Dr. 6.353 2,357 2,353 2,357 ollund 100 Gulden] 2 136,35 136,63 136,390 136,67 ran( Teheran] ſpanla n 15.10 15.14 15,11 15,15 sland. 100 isl. Kr. 5½½] 84,40 54.50 54,45 54,55 Italien 100 Lire] 4 13,09 13,11 13,09 13,11 apann Hen.29 9,708 0,710 0,700 0,711 eee ng 5.694„ 5,6904 5,706 5,700 onada 1 kan. Dollar.486.40 2,485 2,488 Lettland 100 Latts 6 48,75 48,85 Gitauen„ 100 Litas 5¼ 41,94 42,02 Norwegen 100 Kronen] 4 61511 61,23 61,17 601.20 Polen. 100gloty 5 47.— 47,10 47.— 4710 Portugal 100 Eskudo 4 11.035 11,055 11.040 11,060 800 50 55 Schweben 100 f 2 63 80 627 9367 Schwei, 100 fFranten. 1½ 57,11 57,23 57,1 57.23 Spanien, 100 Peſeten 3 22 82 82 22 Tſchechoflomgfefidog 3.601 8,519 8,5601 8,619 Türke till Pfd. 5¼ 1978 1,982.78 1,984 Ungarn 100 Pengö] 4 5 2 52 175 Uruguay, 1Goldpeſo( 15049 1,05] 1,049 1,051 Ger. Staaten 1 Dollar] 1½¼.403 2,497 2,4931 2,497 * Frankfurt, 23. Auguſt. Tagesgeld unv. 2 v. H. FFFFPPPFFPPPPFFPFPFPbPbPVbPVPVPVCVCVCVPVCVCVCↄ ↄ VVVVVPVPVUVPDPVPVUVPVDUDVUPUPFUUVUVUVUVœDwVwVVVUVUVUVCVCVUV Vw ſcheidend ermöglicht haben. Den größten Poſten hoben, wie auch in den vorhergehenden Jahren, die Sparkaſſen mit 400 Millionen/ bereitgeſtellt. Es folgen die privaten Hypothekenbanken mit 200 Millionen, die Sozialverſiche⸗ rung mit 170, die Lebensverſicherungen mit 150, öfſentlich⸗ rechtliche Kreditanſtalten mit 195 und Bauſparkaſſen mit 80 Millionen. Der führenden Stellung der Sparkaſſen entſpricht ihre Bedeutung als Verwalter von Hypotheken überhaupt. Mehr als 1,6 Millionen Stück einzelne Hypo⸗ theken haben die Sparkaſſen ausgegeben. Insgeſamt ſind 7, Milliarden I im Hypothekarkreditgeſchäft der Spar⸗ kaſſen eingeſetzt. Der Durchſchnittsbetrog einer Sparkaſſen⸗ hypothek liegt mit 4500/ vergleichsweiſe niedrig und iſt auf die Erforderniſſe des Mittelſtandes und der wirtſchaſt⸗ lich ſchwächeren Bevölkerungskreiſe zugeſchnitten. * Kommerzialiſierung der jugoflawiſchen ſtaatlichen Wirtſchaftsbetriebe. Die Bemühungen der jugoſlawiſchen Regierung, durch ihre wirtſchaftlichen Unternehmungen ihren Einfluß auf die Wirtſchaft im allgemeinen zu ver⸗ ſtärken, werden neuerdings ergänzt durch Erwägungen, an Stelle der ſtaatlichen ſtarren Adminiſtration durch eine ſtagtseigenen Unternehmungen dieſen die für ihre Aufgabe erforderliche Elaſtizität zu ge⸗ währleiſten. So erfolgte bereits in dieſem Jahre die Gründung von 2 ſtaatlichen Aktiengeſellſchaften, der jugo⸗ flawiſchen Stahl Ach und der Silo AG. In gut unterrich⸗ teten Kreiſen wird behauptet, daß die Regierung beab⸗ ſichtige, die ſtaatliche Hypothekenbank als Hauptinſtrument in der Führung der ſtaatlichen Wirtſchaftsunternehmungen zu verwenden. An anderer Skelle wurde bereits über die bevorſtehende Umwandlung der ſtaatlichen Flußſchiffahrt in eine Ach berichtet. Nach den beſtehenden Plänen ſollen auch die hauptſächlichſten anderen Stagtsbetriebe, wie z. B. die ſtaatliche Seidenfabrik in Noviſad, das Staatsgut Bolje und die ſtattliche Zuckerfabrik Cukoriea unter der Obhut der ſtaatlichen Hypothekenbank in Aktiengeſellſchaften um⸗ gewandelt werden. Durch dieſe Kommerzialiſierung wür⸗ den alle dieſe Unternehmungen nicht mehr der ftaatlichen Verwaltung unterliegen, wovon eine günſtige Beeinfluſ⸗ ſung der Rentabilität dieſer Betriebe erwortet wird. In Wirtſchaftskreiſen weiſt man allerdings darauf hin, daß durch die neuen Aufgaben die ſtaatliche Hypothekenbank ihrem eigentlichen Zweck entfremdet wird. * Stand der Reichsſchuld. Noch Mitteilung des Reichs⸗ finanzminiſteriums betrug die Summe der fundierten Reichs ſchuld am 90. Juni insgeſamt 19 009% Mill. 4 gegen⸗ über 16820, Mill.„ am 31. März d. J. Von dieſer Geſomtſumme entfallen 17 668,2(15 450,2) Mill.„ auf die über Reichsmark lautende Schuld und 1341(1370,½) Mill. auf die auf fremde Währungen lautende Schuld. Die Veränderung der erſtgenannten Gruppe, d. h. der Reichs⸗ markſchuld, beruht in der Hauptſache darauf, daß als neue Poſitionen 75,0 Mill.„ ſproz. Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1938 und 1965,90 Mill. I Aproz auslosbare Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, zweite Folge, erſcheinen und ferner die am Vor⸗ quartal erſtmals mit 415,4 Mill./ verzeichnete proz. Anleihe des Deutſchen Reichs van 1938 diesmal mit 810, Mill.„ einſteht. Die übrigen Poſten ſind zum Teil un⸗ verändert, zum Teil weiſen ſie mehr oder weniger geringe Abweichungen auf. Die ſchwebende Schuld ſtellt ſich an den gleichen Stichtagen auf 3502,4(234,2) Mill.“ Dabei erſcheinen die Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher Schatzanweiſungen mit Gegenwert mit 2825,5(1561,00 Mill. // und ſolcher ohne Gegenwert mit 73,8(73,8) Mill. /, ferner der Umlauf an Reichswechſeln mit 397,5(395,1), kurzfriſtige Darlehen mit 6,3(6,4) und der Betriebskredit bei der Reichsbank mit 23,0(96,2) Mill. 1, ſomit die Summe der Zahlungsverpflichtungen mit 3926,1(2132,5) Mill]. Dazu kommen an Schatzanwei⸗ ſungen zum Zwecke von Sicherheitsleiſtungen uſw. 178,3 (212,7) Mill. 4. An Steuergutſcheinen aller Art waren an den Stichtagen 39,2(299,8J Mill./ im Umlauf und unverändert 135,2 Mill./ für Zwecke der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung der Reichsbank als Sicherheit über⸗ laſſen. Anleiheſtock⸗Steuergutſcheine werden mit 106,1 (104,9) Mill. aufgeführt. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 23. Auguſt. Die Ab⸗ ſatzmöglichkeiten im Berriner Getreideverkehr hielten ſich weiterhin in engen Grenzen, da die Verarbeiter und Verbraucher zur Zeit⸗ ausreichend verſorgt ſind und an⸗ dererſeits nicht mehr genügend Lagerroum verfügbar iſt, um größere Anſchaffungen zu tätigen. Das Geſchäft be⸗ ſchränkt ſich daher überwiegend auf Abſchlüſſe in Hafer und Gerſte zu Futterzwecken. Brotgetreide findet am Platz kaum Unterkunft, auch Braugerſten werden nur verein⸗ zelt in beſten Qualitäten von frachtgünſtig gelegenen Sta⸗ tienen beachtet. In Induſtriegerſte kann ſich kein größe⸗ res Geſchäft entwickeln, da die notwendigen Bezugsſcheine nicht mehr verfügbar find. Am Mehlmarkt hat Weizen⸗ mehl regeres Geſchäft. Futtermittel liegen verhältnis⸗ mäßig ſtill. . Magdeburger Zuckernotierungen vom 23. Aug.(Eig. Dr. Unverändert: Tendenz ruhig prompt per 10 Tage 31,45 31,50; Auguſt⸗Sept. 31,50; Ten⸗ denz ruhig; Wetter mäßig warm. Bremer Baumwolle vom 23. Auguſt. Loko 10,01. Hamburger Schmalz notierungen vom 23. Aug.(Eig. Dr.) Unverändert: Marktlage ruhig. 5 * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 90 Pf.; Aepfel 2025; Pfirſiche 35; Rhabarber 3: 4 56: „ 14—15; Tomaten 12, 710? Wirſing 4 Weißkraut 3; Schlangen⸗ und Kaſtenaurken 1015,—9 Pf. Anfuhr und Nachfrage gut. Abſatz in Tomaten und Bohnen flott. 5 Berliner Metallnotierungen vom 23. Aug.(Eig. Dr.) Es notierten ſe 100 Kiko: Elektrolytkupfer(wirebars] 57,50; Stondardkupfer 51,75 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 18,50 nom. Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink je 17,00 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 139 Gemahl. Melis willigt worden ſind. desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137. Fein⸗Silber je Kilo 36,90— 39,90. „Badens Erdbeerernte. Nach der nunmehr abgeſchloſ⸗ ſenen Ernteermitlung 1988 für Erdbeeren wurden in Baden auf einer A läche von 501 Ha.(i. V. 400 Ha.) insgeſamt 29914(22 541] Dz. Erdbeeren geerntet. Mid einem Durchſchnittsertrag von 50,7 Da. je Ha.(i. B. 49,0) burg(75,3 Da.] an zweiter Stelle ebieter im Reich. ſteht Baden hinter H unter den Hauptanba Neue Höchſtpreiſe für Obſt und Gemüſe in Baden. Nach Anordnung des Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsmini⸗ ſters gelten in Abänderung der Anordnung vom 6. Auguſt ab 24. Auguſt die machſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe für Obſt und Gemüſe: a) Obſt: Frühz ö Edelpflaumen 24, Erutepflaumen 15 birnen 30, Pfirſiche, Güteklaſſe Gartenhimbeeren N, Gartenbrombeeren 25, Gartenbrombeeren, für beſonders ſchöne, große und vollreiſe Früchte 30, Pilze(Pfifferlinge) 30 Pig. für je 500 Gr.; b) Gemüſe: Karotten(runde und lange bis 6, Gelbrüben mit Kraut bis 4 Pfg. je Bund, Gelbrüben ohne Kraut bis 6, Kopffalat bis 6, Einmach⸗ gurken—9 em lang bis 8, Wirſing bis 5, Weißkohl bis 4, Rotkohl bis 6, Buſchbohnen bis 10, Buſchbohnen, ſadenlos bis 15, Stangenbohnen bis 15, Tomaten bis 13 Pfg. je 500 Gramm. *Der Staud der Feldfrüchte in Baden und Saarland. Nach der in„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlichten Ueberſicht über den Stand der Feldfrüchte Anfaug Auguſt ergeben ſich für Baden und Saarland im Vergleich zum Vormonat folgende Begutachtungsziffern(1- ſehr gut, 2= gut, 3= mittel, 4= gering, 5— ſehr ger Baden: Erbſen aller Art(2,4), Ackerbohnen 2,5( Wicken 2,4(2,3), Spätkartoffeln 2,5(2,5), Frühkartoffeln 2,5(2,5), Zuckerrüben 2,4(2,6), Futterrüben 2,4(2,6), Kohlrüben 2,7 (2,7), Mohrrüben 2,6(2,6), Klee, auh mit Beimiſchung von Gräſern 2,5(2,7), Luzerne 2,3(2,6), Wieſen ohne Bewäſ⸗ ſerungsanlagen 2,5(3,0), Bewäſſerungswieſen 3(2,5). Viehweiden 2,6(2,9).— Saarland: Erbſen aller Art 2,7 (2,7), Ackerbohnen 29(2,5), Wicken 3,0(3,4), Spötkartoffeln 2,2(2,9), Frühkaxtofſeln 2,7(2,9), Futterrüben 2,8(3,5), Kohlrüben 3,5(3,8), Moohrrüben 3,0(für den Vormonat liegt keine Begutachtungsziffer vor), Klee, auch mit Bei⸗ miſchung von Gräſern 3,4(8,6), Luzerne 3,0(3,5), Wieſen ohne Bewäſſerungsanlagen 3,2(3,9), Bewäſſerungswieſen 2,7(3,1), Viehweiden 3,3(3,8). * Erfaſſung und Verteilung von Aepfeln der Ernte 1938. Um eine gleichmäßige Verſorgung der Obſt verarbeitenden Induſtrie mit Aepfeln ſicherzuſtellen, hat der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft angeordnet, daß Lieferungen an die Obſt verarbeitende In⸗ duſtrie nur gegen Freigabeſcheine erfolgen dürfen, die Her Vorſitzende der Hauptvereinigung den einzelnen Verarbei⸗ terbetrieben nach Maßgabe ihres Bedarfs ausſtellt. Die Freigabeſcheine ſind mit Kennzifſern verſehen(1 bis 10). Zunächſt dürfen nur die Freigabeſcheine mit den Kenn⸗ ziffern 1 und 2 ausgenutzt werden. Durch eine weitere Anordnung wurde beſtimmt, daß die Käufer von Obſt⸗ kaumbehängen(Obſtpänhter) ihren geſamten Apfelanfall an Stellen abzuliefern haben, die der Vorſitzende des zuſtän⸗ digen Gartenbauwirtſchaftsverbandes benennt. Das hieraus anfallende Wirtſchaftsohſt wird reſtlos der Verar⸗ beitungsinduſtrie gegen Freigabeſcheine zugeführt werden. Das Freigabeſcheinverfahren gilt auch für Aepfel öſter⸗ reichiſcher und ausländiſcher Herkunft Gute Ernteergebniſſe im Seidenbau. Trptz der gei⸗ fänglich ſehr ungünſtigen Witterung dieſes Jahres konnten die Seidenbauer die erſten Staffeln erfolgreich beenden. Die Ernte iſt ſowohl mengen⸗ als auch qualitätsmäßig beſſer als in den vergangenen Jahren ausgefollen. Die deutſche Kokonerzeugung deckt bei weitem nicht den Be⸗ Bedarf der Induſtrie, und ſo können noch viele Volks⸗ genoſſen den Seiden bau aufnehmen. Im Herbſt und Früh⸗ jahr werden die Maulbeeren angepflanzt, deren Blätter die einzige Nahrung der Seidenraupen find. Privot⸗ intereſſenten, die auf eigenem Grund und Boden Mauk⸗ beeren pflonzen, erhalten eite Reichsbeihilfe wan mz ir rüthäpfel 25, Früh⸗ 0 * Proteſtſchritt der Rotterdamer Getreidehändler gegen die Erhöhung der Monopolabgaben. Die Getreidehändler in Rotterdam haben einheitlich und gemeinſchaftlich be⸗ ſchloſſen, aus Proteſt gegen die neuen Regierungsmaß⸗ nahmen auf dem Getreidemarkt die Rotterdamer Getreide⸗ börſe für drei Tage nicht zu beſuchen. Der Bonkott iſt für den 22., W. und 24. d. M. vorgeſehen. Wie früher ge⸗ meldet worden iſt. betreffen die Regierungsmoßnahmen eine Erhöhung der M topolabgabe auf Mais, Gerſte, Roggen, Hafer, Weizen und konkurrierende Getreide um 0,50 hfl je 100 Kg. mit Wirkung vom 21. Auguſt. Die holländiſche Regierung hatte dieſe Maßnahmen mit der weiter rückläufigen Tendenz an den Weltgetreidemärkten begründet. * Die deutſchen Zuckerfabriken. Im Juli ſind in den deutſchen Zuckerfabriken 119954 Dz. Rohzucker, 27 220 Dz. BVerbrauchszucker und 64840 Dz. Rübenzuckerabläufe ver⸗ arbeitet worden. In den bis jetzt verfloſſenen Monaten der Kampagne ſind ſomit verarbeitet worden 12,43(i. B. 10,68) Mill. Rohzucker, 0,18(0,16) Mill. Dz. Verbrauchs⸗ zucker und 0,70(0,66) Mill. Dz. Rübenzuckerabläuſe. Im Juli wurden in den freien Verkehr übergeführt und ver⸗ ſteuert 2046 Dz. Rohzucker und 1,70 Mill. Dz. Verbrauchs⸗ zucker, auf die zuzüglich der anderen Zuckererzeugnißſe, wie Rübenſäfte, Rübenzuckerabläufe, Stärkeſirup und feſter Stärkezucker, 36,63 Mill.„ an Zuckerſteuer entfielen. * Erhöhung der Teigwarenquote auf 10(9) v. H. Die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futter⸗ mittelwirtſchaft als Kontingentſtelle hat eine Bekannt machung erlaſſen, nach der die Verarbeitungsmenge von Getreideerzeugniſſen zur Herſtellung von Teigwaren für den Auguſt in Abänderung der bisherigen Bekauntmachun von 9% v. H. auf 10 v. H. des Jahresgrundkontingent erhöht wird. Die für den laufenden Monat feſtgeſetzte Be⸗ zugsquote von Hartweizengrieß bleibt dagegen unver⸗ ändert. Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche. Nach der im Reichsanzeiger veröffentlichten Zuſammenſtellung waren am 15. Auguſt(Vergleichszahlen vom 1. Auguſt) von der Maul⸗ und Klauenſeuche im Reichsgebiet ohne Oeſterreich 714(715) Kreiſe mit 15 252(15 091] Gemeinden und 147 208 (199 114) Gehöften betroffen. In dieſen Zahlen iſt het den Gemeinden ein Neuzugang von 2422(3441) und bei den Gehöften ein ſölcher von 67 110(70 825) enthalten. Für Preußen allein ergibt ſich am 15. Auguſt ein Befall von 971 Kreiſen, 8196 Gemeinden und 71011 Gehöften(davon neu 1500 Gemeinden und 33 616 Gehöfte); für Bayern lauten die entſprechenden Zahlen 174— 2615— 31422 (davon neu 333— 17 074).— Im Lande Oeſterreich waren am 1. Auguä 36 Kreiſe, 342 Gemeinden und 6068 Gehöfte befallen, davon 94 Gemeinden und 2787 Gehöfte neu. * Bad Kernznach erhält einen Viehmarkt. Die Stadt⸗ verwaltung Bad Kreuznach beſchloß, die bisherige Vieh⸗ nerteilungsſtelle zu einem Mittelmarkt auszubauen. Die jetzige Anlage wird vervollſtändigt und vor allem eine Markthalle errichtet. Die Baukoſten betragen 90 000, zu denen die Regierung einen Zuſchuß von mindeſtens 28 v. H. gibt. Die Anlage ſoll noch vor dem Winter fertig⸗ geſtellt werden, damit das Vieh nicht mehr im Freien auf⸗ getrieben zu werden braucht. * Angleichung der Vermahlungsqudten. Durch Be⸗ kanntmachung der HW der Deutſchen Getreide⸗ und Futter⸗ mittelwirtſchaft wird für die Mühlen, die ein Grund⸗ kontingent von 501 bis 650 To. Roggen und Weizen ins⸗ geſamt haben und denen auf Antrag Vierteljahresquoten bewilliat worden ſind, die für die drel Monate Juni, Juli und Auguſt 1938 feſtgefetzte Verarbeitungsguote von 20 v. H. des Roggengrundkontingentes und 20 v. H. des Wei⸗ zeugrundkontingentes wie folgt erhöht: Grundkontingent 501550 To.: Verarbeitungsquote 21,5 v., 551600 To.: 21 v.., 601650 To.: 20,5 v. H. Mit Lieſer Ergänzung wird die in der Bekanntmachung der Wirtſchoftlichen Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen vom 23. Mat 1998 angekündigte Angleichung an die Verarbeitungsquo⸗ ten der Monatsmühlen mit einem Geſamtkontingent von 501650 To. herbeigeführt. Es dürfen nach den in dieſer Bekanntmeichung genannten Quoten alſo nur die Mühlen verorbeiten, die ein Geſamigrundkontingent von 501650 To. haben und denen auf Antrag Biertelfahresquoten be⸗ . 5 8. Seite Nummer 387 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe i Dienstag, 23. Auguſt 1038 N 8 Taten in wilder romantiſcher Zeit.— Richard J 8 4 Thorpe iſt der Spielleiter der Filmkomödie Zeichen des Löwen„Doppelhochzeit“, in der das Darſtellervan 15 Metro⸗Filme ſtarten in der Spielzeit 1988/89 In der kommenden Spielzeit kaun die Metro⸗ Goldwyn⸗Film⸗Geſellſchaft, die am Anfang des Jahres 1924 aus dem Zuſammeunſchluß dreier be⸗ dentender Firmen Hollywoods entſtand, auf ein fütuf zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Auch in Deutſchland bekannt und beliebt ſind die Schauſpieler Conſtance Bennett, Myrna Loy, Jea⸗ nette Mac Donald, Eleanor Powell, Fredie Bartholo⸗ mew, Nelſon Eddoͤy, Clark Gable, William Powell, James Stewart, Robert Taylor und Spencer Tracy, die in den erſten 10 Filmen des neuen Metro⸗Programms der neuen Spielzeit 1988/9 erſcheinen. Mit großem Erfolg bereits zur Auffüh⸗ rung gelangt iſt der Film„Das blonde Ge⸗ ſpenſt“, in dem der Regiſſeur Norman Z. Meveod ganz neue Wege der Luſtſpielgeſtaltung verſuchte. Seine Hauptdarſteller ſind Conſtance Bennett, Cary Grant, Roland VNoung und Billie Burke, die ihr liebenswürdiges Spieltalent voll entfalten konnten. Der gleiche Regiſſeur ſchuf ein weite⸗ res Luſtſpiel„Wie leben wir doch glücklich!“ mit Conſtanee Bennett und Brian Aherne, den wir aus„Ich lebe mein Leben“ mit Joan Cra w⸗ ford kennen. Ebenfalls in Uraufführung gelaufen iſt die Ftilmoperette„Tarantella“, die Jeanette Mac Donald Gelegenheit gibt, ſich nicht nur als Sängerin und Schauſpielerin, ſondern auch als Tänzerin von raſſigem Temperament zu heweiſen. In Allan Jones machte man hier die Bekanntſchaft eines jungen Tenors, der ſchnell alle Herzen eroberte. Regie führte Robert Z. Leonard. Ein weiterer Muſikfilm, ebenfalls von Leonard inſzeniert, vereint Jeanette wiederum mit ihrem früheren Partner Nelſon Eddy:„Im goldenen Weſten“ iſt die Geſchichte einer Liebe, die ſtärker iſt als das Geſetz, umrahmt von Feſten und kühnen Eustige Ceute aus tluααοονẽõduu Lebenskünſtler in allen Lagen ſind Flieger und Fliegerfrauen. Eine Szene aus dem ſenſationellen Film„Der W Jerkpilot“ der Metro mit Clork Gable, Spencer Tracy, Myrna Loy. Foto: Metro(). Myrna Loy und W len ſpielt. Robert Taylor illiam Powe 11 die Hauptrol⸗ erſcheint in dem Film„Der Lausbub aus Amerika“ mit Maureen'Sul⸗ livan und Lionel Barrymore als Partnern. Das Leben moderner Studenten in der berühmten Uni⸗ verſitätsſtadt Oxford lich unſentimentalen wird zu dem Bild einer Jugend. Der„Vi 2 herr⸗ iva Villa“. Regiſſeur, Jack Conway, zeichnet für die Regie ver⸗ Der antwortlich. Talente, die er unentwegt heranholt, nend für den Regiſſe Glaube an immer neue junge iſt kennzeich⸗ ur Sam Wood, der die Filme „Seekadetten“ und„Lord Jeff“ inſzenierte. „Seekadetten“ bringen in den Hauptrollen Rohert Young, James Stewart, Florence Rice und Lionel Barrymore. Humorvoll, abenteuerlich und ſpan⸗ nend, ſo ſtellt ſich auch der Film„Lord Jeff“ pyr der von prachtvollen ben in eine harte Sch mew und Mickey Roo geſtalter, die ihren erwachſenen Kollegen nicht ſtehen.— W. S. van D als Partner: Eleano in der Revue⸗Operet Jungens erzählt, die das 85 ule nimmt. Freddie? Bartholo⸗ ney zeigen ſich hier als Rollen⸗ nach⸗ yke zeigt zwei beliebte Stars r Powell und Nelſon Eddy te„Hoheit tanzt inko⸗ gnito.“ Der„San⸗Franzisko“⸗Regiſſeur hat es un⸗ ternommen, an Witz „Broadway⸗ Melodien“ ntit ſtärkſtem Erfolg gezeigte Film„Der und Ausſtattungseffekten die zu übertreffen.— Der ſoeben auf der Biennale in Venedig Werkpilot“ hatte in der Perſon des„Manuel“ ⸗Geſtalters Victor Fleming wohl den bedeutendſten Spielleiter Hollywoods zum Regiſſeur. Clark Ga Tracy und Lionel ſpieleriſchen Träger lichſten Beruf, der ſchildert. dieſes ble, Myrna Loy, Barrymore ſind die ſchau⸗ Films, der den gefähr⸗ den Einflieger⸗Beruf, Spencer Welt, Außer dieſen 10 Filmen kündigen Metro⸗Gold⸗ wyn⸗Mayer fünf we Staffel an. Die Titel itere Spitzenwerke als zweite werden ſpäter bekanntgegeben, Anspaitige Kleinanzeigen die zu iner Höhe von 100 mm ſe mm Pig. Stellengesuche le mm pig. Jüngere, flüchtige Verkäuferin für die mesial, Merrem TDüscheusbfeifümg sofort oder zum J. Okiober gesuclil. Angebole mit Bild und Geſialtsanspruchon an Weldkkg& WEIss M ANNKIIR, N 2. 8 — Für 1 Tag ehrl. fleißig. Mädchen Frau f. kl. ruh. Privathaus⸗ halt geſ. Aſche, Wa Anfängerin gut in Stenogramm und Maſchine, per ſofort 0 4. oder 1. 10. 38 für intereſſanten Bürobetrieb geſucht. Angebote mit handſchriftl. Lehens⸗ 1 lauf u. Zeugnisabſchriften erb. unter D V 196 en 18. Kleis. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. S893 chen — ür Haushalt u. Hausangestellte eee nicht unter 20 Jahren, die kochen II 1 111 ges u. alle Hausarbeit. verſehen kann,. Schwarpz⸗ in klein. Haushalt zum 1. 9. ge.... alt. Nr la. Tüchtige Friſeuſe ſowie Damen ⸗Friſeur für großen Talon in Dauerſtellung geſucht. Für abſolut erſtklaſſige Kräfte ebenſo erſtklaſſige Bezahlg. zugeſichert. Angebote unt. R J 87 an die Geſchäftsſt. d. Bl.* 2577 Tüchtige—— Maussqcneldelin Es ab 29. 8. auf 3 5 Tage geſucht. a 0 Zuſchriften mit e fille Samsreither, Spelzenſtraße. 5. personal eber Art finden le durch eine Anzeige in diefer Zeitung tüchtig i. Haus⸗ halt ſucht als⸗ bald Stelle. Zuſchriften unt. D W 197 an die Geſchäftsſtelle d. Battes.* 2575 Deliver treter (Maſchinenöl— Zylinderöl— Autvöl) mit eigener Kundſchaft ſucht ſich zu verändern. In Frage kommt nur ſeriöſe Firma.* 2579 Angebote unter R K 88 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. ſucht. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. S888 Junge. hübsche, elegante Bardamen besucht zum 1. Sentember 38 Alleinmädchen mit guten Umgangsformen sofort gesucht. v8 Park Betriebe Wiesbaden das ſelbſtändig kochen kann und in allen Hausarbeiten erfahren iſt. 2559 Anruf Nr. 287 78. Unsere liebe Freundin Marie Bazner Haupfilehrerin in Ruhe ist am 17. August 1938 in Freiburg im Breisgau nach kurzer schwerer Krankheit heimgegangen. Elisabeih Bickel Marle Zenimayer Hauptlehrerinnen in Ruhe Die Einäscherung hat in der Stille stattgefunden 2 Ganz unerwartet ist unsere liebe Tante Anna Brenzel in Mühlacker verschieden. Mannheim, den 23. August 1938. Augartenstraße 42— Bellenstraße 37 Familie Georg Ammermann Die Beerdigung findet am Donnerstag. 25. August nachmittags ½2 Uhr. in Mannbeim statt. Norddeutsche 18 J. alt, aus beſter Familie, hauswirtſchaftlich geſchult, ſucht regul. Hausangeſtellten⸗Stellung zum 15. 9. Zuſchr. unt. R D 82 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 12558 Elnigs gut rontlerende Wohnhäuser mit gr. und kl. Wohnungen Zu verkaufen durch: S538 J. Zilles. Immobilten⸗ 555 Hypotheken⸗Geſchäft— gear. 1877, 4. 1, Fernſprecher 208 76. Neuosfheim! Einfamilienhaus 5 Zimmer und Zubehör, evtl. mit Garage, zu verkaufen durch: S538 J. Zilles, Immobilien⸗ und Hypotheken⸗Geſchäft— gegr. 1877, L 4. 1. Fernſprecher 208 76. Von der Reise zurũck Dr. Nalbach Kleine Anzeigen Arnahmese tus für de Aa- 27 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für di Ohne Gewähr Sewinnauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch⸗Süddeutſche 7. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verböken Für Engrosgeschäft oder Lagereibetrieb geeignete große Lagerrãume massives Gebäude mit hellen freundlichen Büros, elektr. Waren- Nen 777 aufzug, Sleis anschluß, großer gedeckter Toreinfahrt. Hauptallterbahnhof zu verkaufen. Naheres durch die allein- beauftragte Firma: Gebrüder Maek, Man nhel, Friedrichsplatz 1; Fernusprecher 42174 Nähe 833 Grundstücks. verwertung, I. Ailepauftrag in verkaten 2 Wertvolle Etagenhäuser Oststacit! Zahnarzt Sprechst.:-12 u..7 19 F 7, 16 fel. 26081 Zuruck ll. nel. Adem Aneice Nich.- Wagner- Sir. 37 Telephon 43393. 6474 Abend- Ausgabe nachm. 2 Une Auf jede hohe 5 ſezogene Nummer ſind zwei gleich auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden une gefallen, und zwar ſe einer Abteilungen J und II 12. Ziehungsta 1 Schrank, Ztürig. 9 22. Auguſt 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen .. 2 Gewinne zu 300000 RM. 396143 1 Verkäufe 2 Gewinne zu 10000 RM. 277907 2 Gewinne zu 5000 RM. 63785 89816 10 Gewinne zu 3000 RM. 86581 114526 17/480 Hafkee-Velzand- 22272 285880 . 20 Gewinne zu 2000 RM. 262586 27088 2913 ſübschäft 87449 99888 15412 156500 171382 272453 2176 ae 58 1850 n 284 085 07 mit Stammkund⸗ 70 Gewinne zu 16000 RKM. 25848 16883 4088 ſchaſt und voll. 5875 85830 408, 5000 8 18 144844 Enrichtun u 148770 188830 167208 6872 212762 i tung 3 227818 2382829 220757 246878 387398 87% verkaufen. 2581834 287480 2681984 270829 288579 302877 Bittiger, 315181 331433 3357586 342431 346059 382860 Immobilien, 88520 Goeggſtr. Nr. 15, 102 Gewinne zu 500 RM. 8409 37264 44371 527% Feruſpr. 432 46. 55889 57828 5890 8812 08620 8s 28 118854 6948 149521 184848 158057 16884 — 255, 1178381 204437 205404 207884 212172 216805 218188 224803 241776 2418/0 248888 8876 Brautleute 258485 281920 270142 272256 277813 284001 1 32 2 49 21 622950 Zurückgenamm, 389283 398058 38975 dehlatummer! 210 Cage u 309 Nag, 1888, 4810 Seel 185 . 13991 19178 18801 31253 84811 41925 48084 gebr., aber neuw.] 49007 53962 85378 87887 58809 78388 85788 91701 95252 97882 102286 108075 109000 1405 11 2 8 4 7 125144 8862 2288 28614 124013 124127 25ʃ geen i 185 245. f h Fee, Milla.-Wohng.%, Geſchäftszwecke und ſind aut ge⸗ n 214071 215674 219423 221570 222305 22868 legen, unweit Waſſerturm Kauf⸗ eine Treppe hoch, Diele, 5 große fch Baumannäco. 225091 228131 232841 232922 240328 34705 preis:% 175 000.— bei Barzahlg. Zimmer, Bad, Küche, Speiſekamm., Vverksufshäuser 258112 2586 259052 281815 2 26000 Steuerwert/ 511 000.—. Anfr. an: Warmwaſſerheizung u. Bereitung, 1 1. Nr. 78 2 2. 2 288005 25775 J. Zilles, Immobilien⸗ und Gartenanteil, zum 1. 11. zu ver⸗ 5 278 85 315588 317552 317813 324658 335208 34010 ee e mieten. Näheres 1 Sös n Hern 53808 37503 358887 3555 3880554 399880 inpte 8 76. J. Zi 889029 3788037 375887 378142 38058 S54.„ 8, 5 2 — drehte, fe Geschäft, In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 8 5. 4. Gewinne zu 5000 RM. 228377 247842 Feudenheim N E 14 Sewinne zu 2000 K. 5578 127788 d886en 248188 272381 828454 361407 B A Nr. 8 48 Gewinne zu 1000 Rat. 5893 28780 89198 89435, See idee bade ade die 3. St AZimmer Küche 255% 28859 238889 29999 59860 70 fydrau 15 5 854687 356% 38858 848085 354 1 VVV 100 Gerzen an 00 Am. 1970 24404, 228 2. ſofort zu vermieten. S508 9 82885 26905 Einf Haus 5 7. 3 1 57502 58253 7970 .5 31 Marke MAN, Hausverwaltung ile. L 4. l, 810 Jaa fes! 128699 55705 nich Zimmer e e Fernſprecher 208 70. Wa FREE 128900 8803 137801 144211 15929 152155 2 Manſt u. all.] gut, erhalt. zu sie 5001 162387 172885 187019 188182 258665 305 „ 218018 38587 37485 220388 328% fe in abi elle d 5 J. BUchkEg e ee, 25870 ſter Villenlage, bei Schäfer. Immer anuntin 1b 467 3604 e ee 287% 95. 00 81 88 1 2858 14 000. An 8 S 1. 7 Kleineras lerſtes Stockwerk! eue und gabtaucte 83852 88458 88478 32738 37308 34% 0 ieee Föfl- Tilo a esd gen 0 7 8 e ee, ee, (Almen f. 5 Küchenherde 720802 58788 4389402 13989 13912 10255 6 Wohnräume, mit allem Zubehör, fließendem 2 147203 14801! 158831 158724 188850 127110 Garage, Gar- Zi Verkaufen Warm- u. Kaltwaſſer, eingebaut.] Flüllöfen 180882 185441 188752 193088 203778 4 ge, Gar 8 89 216005 se der g i b. 10050.— Anz. Teſef. 270 34.[eder Arzt zu vermieten. 6504 Waschkessel 238484 3510 384870 388403 3555 815040 2 1* 1 c (Almen) oder Fernruf 271 22. 28803 8290 28350 Sees! 88080 e e 7. 95 beste MU Hausverwaltungen Reparaturen 391478 382314 399030 8 usführg., für übernimmt organiſatoriſch u. techn. Otenseizer Außerdem wurden 4634 Gewinne zu 150 RM gezeg e verſterter Fachmann. Zuſchrift unt. B f Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu de deen bz erba Motorrad e e Getee e e Braun 2 3 fe 200000, 3 u ſe 30000 4 zu l 1100 neu, für nur de Bahnhofsnähe![Oden Cueneten] 858 zu je 19000, 110 zu ſe 5000, 238 zu je 300 26 000.—, bei Das. 200 cem, immer- Ein aher 4 de 200 176 zu ſe 1005, 12 000.— Anz. zu verkaufen. Kl, Merzel⸗ 5462 zu je 300, 132038 zu je 150 MW e e Moden e dun ee e 9 1 9——— dll. ll talsanlagen.„Nr. 15. 8 8; i 21 5 Feudenheim links, ö iu Weirfein] fer de ene Hübl Anmer ebenda d Hiethesuahe I Kaufgeslahe mit Heizung u. zu verm. 32535 Scharnhorſtſt 2 3 Worm waſſer. f. D 4, 11, Schupp. 0 1 25 Gebraucht e enam au U; cht 895 Mk.(Mauf.⸗ aber gut erhalten i. Alsüber mit eingebaut. krimsentes Woßng), ſchöne Zentrum:? Zweirädriger„ aligo 5 Bädern. Heiz., Ausſicht a. Gär⸗ Saub. möbl. Zi. N Friedensmatk a dae a dae 2 2. Halden 1 astadeofen zu verkaufen. zu 757 671 ee pert. 22857 mit Brause Hrillan exuſpr. 5 N—— 15 2 8 Kaiser Fernſer, Pe 14. Möhl. Zimmer d 5, 7. 1 Trepe Miſch ventil. . reinigt„— an berufst. folid. 1 Badewanne ae Kaßterſtrabe i. W 1 L IA! 8 10, 1 Tr. Lerkauzabrelgen 1 Porzell.⸗Waſch⸗ ene Heu ö 5 40 577, 5 5 tiſch m. Spieg., mob en ee ename—— geber vier v Seelgee, dbb bert 41 7 75 n S em brt. Mannheim. P. i 3 l vVverkäufe Dadurch 5. 1270 ar Sh hetere N iglam aus e guten Erfolg d. Gef b. ö. Bl. weiß. 72574 1 2442 Fr. Erle. wean blppgifüche 7 eee de Vorortlage 7 8 Sein —6 Zimm. uw. funge zum Zäßh⸗ I- bis-Lim. e Hagelele an; eren dene erg Wohnung fabzonschrant ttt ger en bergen erstes Fabrikat imm. U. Küche 10 tt i in verſchiedenen„ I. er lelert g geg 0 Immobilien. Farben S5 preiswert abzugeben.] von Rentnerin z iet. geſucht. zu kauf, geſucht. 1575 Goeggſtr. Nr. 15. Rudolf Hauer Intereſſenten wollen ſich unter 5 geſucht. en unt. Preisangeb unt. 55 Fernſpr. 432 46. Samen vogeſfuttor R G 85 an die GeſchäftsſtelleAngeb. u. K H 88 R M 90 an die R G 81 an die ät 5 f dieſes Blattes wenden. 32568 4. d. Geſchäftsſt. Geſchäftsſtelle d. Geſchäftsſtelle F. an d. 72500 885 a. 2571 Blattes. 2581 Blattes. 2586 telle. 5