1838 Aus⸗ 1 vor⸗ näm⸗ Hanz ö hu⸗ und wähl⸗ m ue Mannheimer Zei Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 4 5 amheimer General Anzeiger Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: R l.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 80 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, — — Nr. 390 e und euder. imkeit ſührt Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, o mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig ſt iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Bet Zwangsvergleichen oder hofſtr. 12. 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Auguſt. durch tauſendjährige Bande der Intereſſengemein⸗ 19 Zu Ehren Seiner Durchlaucht des ungariſchen ſchaft, der Freundſchaft und der gegenſeitigen Ach⸗ 0 por Reichsverweſers Admiral von Horthy und Ihrer tung miteinander verbunden. 5 Hilrden Durchlaucht Frau von Horthy gab der Führer und Dieſes Deutſche Reich hat ſich nach den Zeiten der kunden Reichskanzler am Mittwoch im Hauſe des Reichs⸗ Not und der ſchweren Erſchütterungen unter der tat⸗ Weit⸗ kanzlers eine Abendtafel, zu der auch die den Reichs⸗ kräftigen und zielbewußten Führung Ew. Exzellenz verweſer begleitenden ungariſchen Miniſter, die Mit⸗ aus abgründigen Tiefen zum Sonnenlicht empor⸗ glieder des Reichskabinetts und die Reichsleiter der geſchwungen. Wir begrüßen freudig und mit Bewun⸗ 000 Partei geladen waren. derung die großartigen geſchichtlichen Leiſtungen, und Sl Der Führer und Reichkanzler und der Reichsver⸗ es erfüllt mich mit inniger Genugtuung, die ein⸗ 01. weſer des Königreiches Ungarn ergriffen bei der drucksvollen Ergebniſſe des deutſchen Aufbauwillens 1 Abendtafel das Wort zu herzlich gehaltenen Trink⸗ ſehen zu können. 6 ſprüchen. 5 A1 den 1 an die gemeinſam 2237 5 5 Schulter an Schulter durchgefochtenen Kämpfe Die Anſprache des Führers und und an die treue Waffenbrüderſchaft während — Reichskanzlers des größten Krieges der Weltgeſchichte geſellt 5 a ſich heute der gemeinſame Wille zum gerechten kimmt hatte folgenden Wortlaut: Frieden und die gemeinſame Freundſchaft zu : Ew. Durchlaucht! Italien. 5 ung Es iſt mir eine große Ehre und Freude, Ew. Der Wunſch zur Fortſetzung der friedlichen Durchlaucht, den Reichsverweſer des Königreiches Ungarn und Ihre Durchlaucht, Jhre verehrte Frau Gemahlin, in der Hauptſtadt des Deutſchen Relches willkommen heißen zu können. In der Perſon Ew. Durchlaucht begrüße ich das Oberhaupt der ungariſchen Nation, die mit dem deutſchen Volk in alter und treuer Freundſchaft ver⸗ bunden iſt. Zahlreich ſind die Beziehungen, die zunſere beiden Völker im Laufe der Jahrhunderte zu Freunden werden ließen; ſie gehen zurück bis auf die Zeiten des Königs Stephan des Heiligen und haben in immer engerer Geſtaltung durch die wech⸗ Aufbauarbeit, der uns und unſere Freunde be⸗ ſeelt, iſt eine ſichere Gewähr dafür, daß unſere Völker das hohe Ziel eines auf Gerechtigkeit und gegenſeitigem guten Willen gegründeten Friedens auch weiterhin in enger Zuſammenarbeit und er⸗ folgreich verfolgen und dadurch ihren eigenen Jutereſſen wie auch den Jutereſſen der übrigen Welt beſtens dienen werden. In dieſer feſten Ueberzeugung erhebe ich mein Glas auf das Wohl Ew. Exzellenz und auf das Glück, Gedeihen und die Größe des Deutſchen Reiches. Reichsverweſer von Horthy begrüßt Korps. Links Generalfeldmarſchall Göring. auf dem Lehrter Bahnhof die Herren des Diplomatiſchen (Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗M.) Frl.. 5. 5 1 ſelvollen Schickſale hindurch fortbeſtanden. In der 0 f dtn Vergangenheit haben die Waffenbrüder⸗ miniſter Dr. Meißner, und ſeine Gattin, verabſchie⸗ ab chaft in ſchwerem Kampfe des Weltkrieges und das den ſich der Führer und Frau Göring von den Gä⸗ Angeb.. Ringen um eine beſſere Zukunft unſere ö ſten und verlaſſen wieder unter dem Jubel der Be⸗ . 5 0 alte Freunöſchaft aufs neue beſtätigt und beſiegelt. 2 55 f f völkerung das Haus. Obwohl es regnet, weicht die 1 8 1 5 gen Serko auf abe en 11 Der Einzug Horthys durch die geſchmückten Straßen der Reichs hauptiſtadt Menge nicht von der Stelle. erlichem Vertrauen beruhende Gemein f N* ö Fintreff f 1 — wird vor allem jetzt, nachdem wir durch die ge⸗ i dnb Berlin, 24. Auguſt. alten Kriegskameraden Admiral von Horthys, ge⸗ 55 0 0 e Nee 18 1 VFC Die hohen Gäste des dentſchen Volkes, S. D der führ 997100 5 Staalsminfſter Or. Meißner 5 5 Fron gültigen hiſtoriſchen Grenzen gefunden haben, Reichsverweſer des Königreiches Ungarn Nicolaus Der Präſentiermarſch klingt auf, und der Kom⸗ pon Horthy von Frau Meißner durch die Räume 1 für beide Völker von beſonderem Werte ſein. Ich Horthy von Nagybauva mit ſeiner Gemahlin, ſind mandant von Berlin, Generalleutnant Seifert, leitet, e duch n daz chlichte beiti der le bin überzeugt, daß ſie nicht nur den Intereſſen jn d Reiches ei 8 ˖ In di„ e ee eee ee e — 8 in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches eingetroffen. meldet das angetretene Ehrenbataillon. In die brau⸗ perewigte Reichspräſidenten, das völl gleich e Länder ſelbſt dient, ſondern auch im engen Die Sonderzüge des Reichsverweſers und des Füh⸗ ſenden Heilrufe der Menge miſchen ſich die begeiſter⸗ dert Giie 5 3j%%%%ꝙCCͥà ˙²»˙ 8 0 1 53 1 7 4 rers 55 9 5 1 1 gleich- ten Eljeni⸗Rufe der Ungarn. Dann ertönt die un⸗ 1 n Un! eines wür n und ge⸗ zeitig in dem in einen herrlichen Schmuckkaſten ver⸗ gariſche Nationalhymne, unter deren Klängen der 5 ä rechten allgemeinen Friedens iſt. wandelten Lehrter Bahnhof ein. Aber und abertau⸗ Führer mit ſeinem hohen Gaſt die Front des Auszeichnung für Frau v. Horihy it 19838 Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Ew. Durch⸗ ſende von Berlinern, die in ſteigender Erwartung Ehrenbataillons abſchreitet. Dann beſteigt der Fün⸗ dnb Berlin, 24. Auguſt. gezogen laucht während Ihres Aufenthalts in Deutſchland auf dieſen Augenblick der Ankunft gewartet hatten, rer mit dem hohen Gaſt den erſten Wagen, Frau von 5 f ö empfunden haben, wie tief eingewurzelt die über⸗ empfingen das hohe ungariſche Gäſtepaar mit herz. Horthy mit Frau Göring den zweiten Wagen, um Der Führer und Reichskanzler hat J. D. Frau 15 8 Gefühle ſind, die das ganze deutſche licher Begeiſterung. die Fahrt durch das feſtlich geſchmückte Berlin an⸗ 1 5 von 1 als Zeichen 1 Hoch⸗ 274907 Volk Ihrer Perſon und Ihrem Vaterlande entgegen⸗ N 5 zutreten. achtung für ihre vielſeitige ſegensreiche Tätigkeit 338468 hr. 0 2 8 Die große Halle des Lehrter Bahnhofs iſt zu e Wagen 5 N 20997 3 Seien Sie verſichert, daß Deutſchland und einer Ehrenhalle umgeſtaltet, deren Blickpunkt hoch⸗ Am Brandenburger Tor, einem der Hauptſchmuck⸗ 52 9 d e 5 eee e ne Regierung den nationalen Aufbau, den Ew. 8 a Nati kte der Fes 5 5 in ild, das Frauenkreuz des Ehrenzeichens des Deutſchen Durchla e 5 5 5 ragende Hoheitszeichen der beiden Nationen von punkte der Feſttage, bietet ſich ein freudiges Bild, en e bend Ausfih lieh 84893 5. 90 e e einer fächerartig aufgebauten Fahnengruppe 1 das beherrſcht wird von den acht hohen Fahnen⸗ und Persönlich 7 rer Ausführung verliehen 164057 950 5 wei 10 91 iges Durch die ganze Mitte der Halle hängen in langen pylonen auf dem Pariſer und dem Hindenburg⸗ 5 8 29744 1 1 mit aufrichtiger Sympathie begleiten. Bahnen die rot⸗weiß⸗grünen Fahnen Ungarns, zu Platz. Wie beim Beſuch des italieniſchen Regie⸗ 5 f ben 1 8 8. beiden Seiten von den Hakenkreuzbannern flankiert. c a ſind die Linden ein einziger Farben⸗ zogen. 9 große d„ 5. rauſch, aus dem diesmal die rot⸗weiß⸗grünen Far⸗ „„ 3 18.30 Uhr. Da werden 8 e 95 Ae 1 5 l i ag die Gebe e. die beißen. 75 auf ien Latemotixen den wars neben den Srenttenalgunern leuten. . Durchlaucht 9 95 a 5 1 a ie 3 5„ die goldenen Hoheitszeichen der beiden Länder tra⸗ Am Eingang der Wilhelmſtraße wurde das Braun 332145 i d Ihrer verehrten Frau Gemahlin. j Zei f des SA⸗Spaliers von den ſchwarzen Uniformen der a und auf das Glück und Gedeihen des uns für immer gen, ſichtbar und laufen zu gleicher Zeit langſam in SSS abgelöst, die hier das Ehrenſpalier fortſetzten 85865 befreundeten ritterlichen ungariſchen Volkes. die Halle ein, von den ſchmetternden Fanfarenklän⸗ a 0„ a er f.. 33224 Seine Durchlaucht der Reichsverweſer des Kö⸗ gen und dem unbeſchreiblichen Jubel der Jugend Ein Sturm des Jubels brach los, als die beiden 28870“ nigreiches Ungarn, empfangen. Der Führer verläßt den Sonderzug, Staatsoberhäupter im offenen Wirgen das Branden⸗ 304400 21 5 begrüßt e 8 1 burger Tor durchfuhren, wo eine militäriſche Wache 75000 oͤmiral Horihn von Nagybanya Göring und tritt dann an den Wagen des Reichsver⸗ ins Gewehr getreten war. In langſamer Fahrt 0000 85 weſers. Der hohe Gaſt und Frau von Horthy ver⸗ nahm die lange Wagenkolonne mit den hohen ungari⸗ 1 nahm dann das Wort zu ſeinem Trinkſpruch: laſſen als erſte den Sonderzug, vom Führer herzlich ſchen Gäſten und ihren deutſchen Begleitern ihren e 1900 5 Ew. Erzellenz! 8 begrüßt, der ihnen dann Generalfeldmarſchall Gö⸗ Weg zur Wilhelmſtraße, geleitet von dem toſenden le Im eigenen ſowie im Namen meiner Frau danke ring und Frau Göring vorſtellt. Frau Göring über⸗ Jubel der Berliner. Kurz vor 19 Uhr biegt die — ich Ew. Exzellenz für die herzlichen Begrüßungs⸗ reicht der Gattin des Reichsverweſers einen Strauß Wüirgenkolonne von den Linden her in die von Sol⸗ Worte. Auch danke ich der mächtig und prächtig blü⸗ henden Reichshauptſtadt und dem ganzen deutſchen lk für all die Beweiſe einer großzügigen und herzlichen Gaſtfreundſchaft, welche unſere Deutſch⸗ land fahrt ſo unvergeßlich geſtaltet. 5 Wenn wir die Grenzen des Deutſchen Reiches üherſchretiten, 3 haben wir nie das Gefühl, auf fremden Boden zu wandern.. Unſere beiden Völker haben ſeit den Tagen Ste⸗ dhans des Heiligen, der ein deutſches Fürſtenkind zur erſten Königin Ungarn machte, ſo oft zueinander gefunden. Sie haben häufig für gemeinſame Ideale gekämpft und gemeinſame Arbeil getan. Sie ſind wundervoller Roſen. Dann tritt der Führer mit dem Reichsverweſer auf den Bahnhofsvorplatz. Auf der breiten Fahrſtraße hat das aus ſämt⸗ lichen Wehrmachtsteilen zuſammengeſetzte Ehren⸗ bataillon mit Fahnen und Muſikkorps Aufſtellung genommen. Die Männer der Leibſtandarte des Führers in Paradeuniform mit weißem Lederzeug bilden Spalier. Dahinter drängen ſich zu Tauſenden die Berliner, die auch ein gelegentlich einſetzender Regenſchauer und der grau verhangene Wolken⸗ himmel nicht vertreiben kann. Auf beporzugtem Platz ſieht man eine Abordnung der ungariſchen Kolonie mit rot⸗weiß⸗grünen Fähnchen in den Hän⸗ den. Sie werden von Stabskapitän Fiſcher, einem wird vom Führer denten“ geleitet. Ihm folgt gleich darauf Frau von daten der Luftwaffe flankierte Wilhelmſtraße ein. Zur gleichen Sekunde erweiſt eine Kompanie des Wachregiments in Berlin die Ehrenbezeugung. Lang⸗ ſam ſteigt am Firſt die Standarte des Gaſtes, des Reichsverweſers von Ungarn, hoch. Vom Balkon grüßte in großer vergoldeter Ausführung das ungariſche Wappen mit der Stephanskrone. Unter der jubelnden Begrüßung der Menſchen⸗ menge entſteigt der Reichsverweſer dem Wagen. Er in das„Haus des Reichspräſi⸗ Horthy, begleitet von Frau Göring. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Chef der Präſidial⸗ kanzlei des Führers und Reichskanzlers, Staats⸗ Die Reichs hauptſtudt im Feſtſchmuck. Blick auf einen der Fohnenträger am Brandenburger Tor mit dem ungoriſchen Wappen als Krönung. 5 (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) 2 Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe nerstag, 25. Auguſt 1839 Die japaniſche Offe nſive gegen Hankau Vorſtoß auf zwei Parallelſtraßen dnb Hankau, 24. Auguſt. Die Japaner eröffneten am Dienstagnachmittag nördlich des Jangtſefluſſes die Offenſive gegen Han⸗ kau und unternahmen auf zwei Parallelſtraßen einen Vorſtoß in weſtlicher Richtung. Ausgangs⸗ punkt des Vormarſches iſt Schucheng. Dort haben die Japaner bedeutende Streitkräfte konzentriert, nach⸗ dem ſie infolge der Ueberſchwemmung ihre Opera⸗ tionen am Nordufer des Jangtſe gegen Kiukiang aufgaben. Die Japaner drangen weſtwärts in Rich⸗ tung auf Linan und Hwoſchon etwa 10 Km. vor. japaniſchen Operationen liegt weiterhin ſüdlich des Jangtſe an der Küſte des Pofang⸗Sees. Dort tauchten am Mittwochmorgen etwa 30 fapaniſche Kriegsfahrzeuge jenſeits des etwa 0 Km. ſüdlich von Hingtſe gelegene Wuchang auf und nahmen mehrere chineſiſche Küſtenbefeſtigungen unter Feuer. Eine Landung wurde bisher noch nicht durchgeführt. Weſtlich und ſüdlich Kämpfe im Gange. Ein Verkehrsflugzeug als Opfer des Krieges — Hongkong, 25. Auguſt.(U..) Der Schwerpunkt der von Hingtſe ſind ſchwere Wie von offizieller chineſiſcher Seite mitgeteilt wird, ſei ein Verkehrsflugzeug der chineſiſchen Na⸗ tionalen Luftfahrtgeſellſchaft in der Nähe der kleinen portugieſiſchen Kolonie Maca, 65 Km. von Kanton entfernt, von fünf japaniſchen Flugzeugen aus Ma⸗ ſchinengewehren beſchoſſen worden und in einen ſeich⸗ ten Fluß geſtürzt. Das Flugzeug ſei infolge der MöG⸗Treffer ſteuerlos geworden. Von den 17 In⸗ ſaſſen, Paſſagieren und Beſatzung, ſeien nur vier lebend geborgen worden, die übrigen ſeien tot oder würden vermißt. Ausländer hätten ſich unter den Paſſagieren nicht befunden. Die chineſiſche Nationale Luftfahrtgeſellſchaft wird von amerikaniſchem Kapital kontrolliert. Mobiliſierung der japaniſchen Aerzte — Tokio, 24. Auguſt(U..) Heute wurde das Geſetz zur Regiſtrierung aller japaniſchen Aerzte, Zahnärzte, Drogiſten und Kran⸗ kenſchweſtern öffentlich bekanntgegeben. Das Geſetz ſtellt einen Teil des Mobilmachungsgeſetzes dar und erhielt jetzt die kaiſerliche Genehmigung, ſo daß es ſofort in Kraft treten konnte. Das Kabinett hatte die entſprechenden Vorbereitungen bereits in der letzten Woche getroffen, als die Meldungen über die Zunahme der Epidemien an der Jangtſe⸗ front immer beunruhigender wurden. Nach dem Geſetz unterliegen alle Angehörigen der genann⸗ ten Berufe den militäriſchen Dienſtpflicht⸗Beſtim⸗ mungen. Feonkreich im Kampf um die 40-Stunden-WWoche: Das oͤringende tſchecho-ſlowakiſche Problem: Chamberlain läßt ſich liber Prag berict — Ein Mitarbeiter Runtimans in London Steigendes engliſches Intereſſe an den Prager Dingen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 25. Aug. Geſtern iſt ein führender Begleiter Lord Runeci⸗ mans, Miſter Aſhton⸗Gwatkin, im Laufe des Vor⸗ mittags auf dem Luftwege in London eingetroffen und hat noch im Laufe des Mittwochnachmittag mit Außenminiſter Lord Halifax eine nahezu einſtündige Unterredung gehabt. Die Unterredung ſoll einer eingehenden Unterrichtung des Außenminiſters und der führenden Beamten des Auswärtigen Amtes ge⸗ dient haben. Aſhton⸗Gwatkin dürfte ſpäter in einer längeren Sitzung mit dem Miniſterpräſidenten, Außenminiſter und dem Schatzkanzler Sir John Si⸗ mon das notwendige Unterlagenmaterial geliefert haben. Zu dieſer Sitzung hatte ſich Schatzkanzler Sir John Simon unerwartet nach London zurückbegeben. Man mißt dieſen Beſprechungen in hieſigen Kreiſen außerordentliche Bedeutung bei und ſprach bereits am Mittwoch von der Möglichkeit der Einberufung einer Sonderſitzung Geſamtkabi⸗ netts. Derartige Gerüchte konnten bisher jedoch von keiner Stelle beſtätigt werden. Jedenfalls hält man es aber nach wie vor für möglich, daß Chamberlain vor ſeiner für Anfang nächſter Woche angeſetzten Rückkehr nach Schottland noch eine derartige Sitzung einberuft. Chamberlain hat ſich noch im Laufe des Mittwoch ſpät abends auf ein ungenanntes Landgut in der Nähe Londons begeben und dürfte dort wei⸗ tere Entſchlüſſe faſſen, falls dies notwendig ſein ſollte. Wie es heißt, iſt er in ſtändiger Verbindung mit Außenminiſter Lord Halifax, der noch nicht nach Vorkſhire zurückkehren konnte. Er dürfte damit auch ſolange warten, bis man hier etwas klarer in der tſchechiſchen und in der ſpaniſchen Frage ſieht. Lon⸗ don blickt jedenfalls heute mehr denn je nach Prag und ſpricht offen aus, daß„in der Tſchecho⸗Slowakei unbedingt etwas geſchehen muß“. Will man ſie mundtot machen? dnb. Prag, 24. Auguſt. Der Politiſche Ausſchuß der Leitung der SDp beſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am Mittwoch unter anderem auch mit dem Erlaß, den die Staatspolizei⸗ ſtelle in Warnsdorf am 23. Auguſt im Einverneh⸗ mu mit der zuſtändigen Bezirksbehörde herausge⸗ geben hat. In dieſem Erlaß werden mit ſofortiger Wirkſamkeit für den ganzen politiſchen Bezirk Warnsborf fünf Vepbole auszeſprochen. So wird allgemein unterſagt, in Werkſtätten oder Fabrikräumen politiſche Geſpräche zu ſüh⸗ ren, politiſche Grüße auszutauſchen, Fabrik⸗ räume für politiſche Zwecke zur Verfügung zu des ſtellen und ſchließlich in Fabrikräumen politiſche Abzeichen oder Bilder aufzuhängen. Der Parlamentariſche Klub der SDP hat ſofort bei den zuſtändigen Stellen interveniert und die ſchnellſte Zurücknahme der Erlaſſe verlangt. Die Antwort wird der SD erſt nach der Rückkehr des Innenminiſters, der ſich auf einer Reiſe durch das ſudetendeutſche Ge⸗ biet befindet, morgen übermittelt. Tſchechiſche Rowdes anb. Dresden, 24. Auguſt. Wie der„Freiheitskampf“ meldet, hatte in einer Gaſtwirtſchaft in Obergeorgenthal im Erzgebirge (Böhmen) der Tſchechiſierungsperein Nord⸗ für Gegen 4 böhmen eine Veranſtaltung durchgeführt. Uhr kamen von dieſer Veranſtaltung vier Tſchechen und begehrten in der deutſchen Gaſtwirtſchaft„Zur ſchönen Ausſicht“ Einlaß. Als ihnen der Schwieger⸗ ſohn des Gaſtwirtes unter Hinweis auf die Polizei⸗ ſtunde den Ausſchank von Alkohol und den Eintritt verwehrte, verſuchten die Raufbolde unter wüten Drohungen und Schmähungen gewaltſam ein⸗ zud ringen. Von dem Lärm aufgeſchreckt, wollte die Gaſtwirtin ihrem Schwiegerſohn zu Hilfe eilen. Sie wurde jedoch von dem tſchechiſchen Staatsbahn⸗ angeſtellten Anton Brabee auf den Beton fuß⸗ boden geſchleudert, wo ſie mit ſchweren Ver⸗ letzungen Die 56 Jahre alte ohnehin liegen blieb. Die kränkliche Frau mußte unverzüglich in das Brüxer Krankenhaus eingeliefert werden. Das humanitäre“ Amerika: Grauenhafte Gefüngniszuſtände in 8A Vier Gefangene mit heißem Dampf zu Tode gebrüht! dnb. Philadelphia, 25. Auguſt. Wie berichtet, waren im Kreisgefängnis von Philadelphia vier der Sträflinge mit ſchweren Ver⸗ brühungen und Verletzungen tot aufgefunden wor⸗ den. Nach Ausſagen der Gefängnisaufſeher ſollen die Sträflinge, die ſich in einem Hungerſtreik befan⸗ den, nachts miteinander gekämpft haben. Weiter ſollen ſie die Dampfrohre abgeriſſen und als Waf⸗ fen gegeneinander benutzt haben. Die amtliche Un⸗ terſuchung der geheimnisvollen Todesfälle, die am Dienstag begann, nahm am geſtrigen Mittwoch eine ſenſationelle Wendung, als Oberbürgermeiſter Wil⸗ ſon plötzlich die Verhaftung zweier Ge⸗ fängniswärter anordnete. Die Aufſeher wer⸗ den des Totſchlags beſchuldigt. Die amerikani⸗ ſchen Nachrichtenagenturen haben ſich des aufſehen⸗ erregenden Falles bemächtigt und bringen breite Brichte über die grauen haften Vorgänge, die ſich in der Nacht vom Sonntag zum Montag im Kreisgefängnis von Philadelphia abgeſpielt haben. Nach den Berichten waren am Sonntagabend 24 der rund 600 im Hunderſtreik befindlichen Gefange⸗ nen in ſogenannte Strafzellen geſperrt woren. Od⸗ wohl draußen hochſommerliche Hitze herrſchte, ver⸗ ſchloſſen noch unbekannte Täter ſämtliche Fenſter umd drehten auf Befehl eines Gefängnisbeamten die Dampfheizung an. Nach einer Mitteilung des Staatsauwaltes Boyle habe die Unterſuchung ſeſtgeſtellt, daß die eingeſchloſ⸗ Daladier ſtellt Deutſchland als Beiſpiel hin Die Linke zum Kompromiß bereit-Die 40-Stunden-Woche wird den Produktionsbedürfniſſen angepaßt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 25. Auguſt. In dem lärmenden Streit um die 40⸗Stunden⸗ woche hat die heutige Nacht ſchon die Einigung ge⸗ bracht, inſofern nämlich, als nun alle Welt aner⸗ kennt, daß Daladier dieſe„große ſoziale Errungen⸗ ſchaft der Volksfront“ wirklich nicht abſchaffen will. In der Vorſtandsſitzung der Radikalen Par⸗ tei hielt Daladier eine große Rede, um ſeinen Standpunkt näher zu begründen. Er wies dabei namentlich darauf hin, daß Deutſchland auf allen Gebieten dem benachbarten Frankreich weit über⸗ legen ſei, in der militäriſchen Rüſtung, in der Arbeitsleiſtung, in der pariotiſchen Moral. Er be⸗ wies an Hand zahlreicher Dokumente und Statiſti⸗ ken, daß überall in allen Punkten die Leiſtungen Deutſchlands höher ſind. Aus dieſem Vergleich zog Daladier die Schlußfolgerung, daß Frankreich nicht mehr in der bisherigen Weiſe„weiterwurſteln“ dürfe, Um es deutlich und klar zu ſagen, meinte Daladter damit vor allem den Geiſt des Klaſſen⸗ kampfes, den Geiſt des Marxismus, der ein erſvrieß⸗ liches Zuſammenwirken der produktiven Kräfte in Frankreich nicht zuläßt. Er betonte immer wieder, er wolle nur, daß Frankreſch ſich endlich ſeiner Schwäche und Unterlegenheit bewußt würde, daß es die Zähne zuſammenbeiße in gemeinſamer ener⸗ giſcher Arbeit. Die Ausführungen Daladiers wurden vom Parteivorſtand der Radikalen Partei einſtimmig gegen nur eine einzige Stimmenthaltung angenom⸗ men. Daladier erhielt ein ausdrückliches Ver⸗ trauensvotum für ſeine Rundfunkrede und es wurde ihm beſcheinigt, daß ſeine Abſicht,„die gefährlichen Disproportionen“ in den Leiſtungen Frankreichs und denen anderer Länder zu beheben, nicht als eine Politik des ſozialen Rückſchritts angeſehen werden dürfe. Gleichzeitig trat auch der Vorſtand der So⸗ zialiſtiſchen Union zuſammen, jener Partei, der ſowohl die beiden ausgeſchiedenen Miniſter Ra⸗ madier und Froſſard, wie auch die beiden neuen Mi⸗ niſter de Monzie und Ponaret angehören. Die Stellungnahme der Partei war begreiflicherweiſe ſehr ſchwierig. Aber man fand eine elegante Formel, um allen Seiten gerecht zu werden. Die ausgeſchiedenen Miniſter erhielten ihre Billigung, weil ſie durch ihre Demiſſton eine Klarſtellung der Abſicht Daladiers herbeigeführt hätten, die neuen Miniſter wurden nicht minder lebhaft gebilligt, weil ſie durch ihre Mit⸗ arbeit in der Regierung Daladier am beſten und auch tatſächlich jeden ſozialen Rückſchritt hindern könnten. Dieſe Stellungnahme der Sozlaliſtiſchen Union zeigt deutlich, daß trotz aller Proteſte der Marxiſten die Baſis des Kompromiſſes zwiſchen Daladier und den marxiſtſſchen Volksfrontparteien tatſtchlich ge⸗ funden iſt: Man gibt zu, daß man die Abſicht Dala⸗ diers falſch verſtanden habe, aber man rechnet ſich dieſes Mißverſtändnis als eine beſondere Ehre an, weil es ja angeblich nur aus der wachſamen Sorge um die 40⸗Stundenwoche entſtanden ſei. Leon Blum beſchreitet heute im„Populaire“ ebenfalls ſchon den Weg des Kompromiſſes. Er betont, daß weder die Marxiſten noch die Gewerk⸗ ſchaften ſich weigerten, eine Anpaſſung der 40⸗Stunden⸗Woche zuzulaſſen, wenn es ſich darum handle, die Produktion in dem not⸗ wendigen Maße zu erhöhen. Aber er gibt wenigſtens klar genug an, wo das „Verbrechen“ Daladiers liegt: Daladiers Rundfunk- Vorſichtige Zurückhaltung: rede ſei eben nicht vom Geiſt der Volksfront getragen geweſen. Daladier habe inſofern mit den Prin⸗ zipien und den Gebräuchen der Volksfront gebrochen, als er vor ſeiner Rundfunkrede nicht„eine Einigung mit der Arbeiterklaſſe geſucht und eine kategoriſche Stellung einnahm, ohne vorher die notwendigen Be⸗ mühungen zu einer Einigung mit der Mehrheit der Volksfront auf ſich zu nehmen“. Zu notieren iſt zum Schluß no ß der Ge⸗ werkſchaftsführer Jo 1 6 a 115 5 e 5 ſeiner Reiſe nach Mexiko in Neuyork eintraf, dort in einem Interview erklärte, auch er ſei der Anſicht 50 der Streit um die 40⸗Stunden⸗Woche letzten Endes in einem Kompromiß gelöſt werden würde. Was jag Ungarn zum Bleder Abkommen? Erſt die Regelung der Minderheitenfrage kann die Beziehungen klären dnb. Budapeſt, 24. Auguſt. Zu der offiziellen Anerkennung der ungariſchen Wehrfreiheit, mit der ſich ſämtliche Blätter befaſſen, ſchreibt das Regierungsblatt„Eſti Ujſag“, man könne von einer beſonderen Nachgiebigkeit der Klei⸗ nen Entente kaum ſprechen, denn ſie habe den Ent⸗ ſchluß, Ungarn die Wehrfreiheit endlich zuzuerken⸗ nen, nur unter dem Druck einer einheitlichen öffent⸗ lichen Meinung gefaßt. Die außenpolitiſchen Bezie⸗ hungen Ungarns zu den Staaten der Kleinen Ent⸗ ente könnten ſich nur gleichlaufend mit der prak⸗ tiſchen Behandlung der Minderheitenfrage beſſern und entwickeln. Allein es ſei davon abhängig, ob man Ungarn nunmehr wirklich in einem neuen Geiſt behandeln wolle. Erfolg oder Mißerfolg der in Ausſicht genommenen zweiſeitigen Verhandlungen würden einzig und allein davon beſtimmt, ob in die⸗ ſem exponierten europäiſchen Gebiet, wie es das Donaubecken ſei, der Geiſt der gegenſeitigen Achtung und Gerechtigkeit endlich zur Anwendung gelangt. Londoner Befriedigung London, 25. Aug.(U..) Die Nachricht über das Uebereinkommen, das zwiſchen Ungarn und den Staaten der kleinen En⸗ tente in Bled erzielt wurde, wird von der engliſchen Preſſe mit größter Befriedigung aufgenommen. Es wird allgemein als das Ende eines Kampfes be⸗ zeichnet, der ſeit dem Weltkriege eine der ſtärkſten Bedrohungen des europäiſchen Friedens geweſen ſei. Die„Times“, die der Angelegenheit einen langen Leitartikel widmet, ſpricht von„einem neuen wert⸗ vollen Beitrag für den Frieden und die Stabilität in Südoſteuropa“. Der„Daily Telegraph“ ſagt:„Ein weiterer der nach dem Kriege abgeſchloſſenen Ver⸗ träge iſt zerriſſen worden.“ Er werde aber erſetzt durch Vereinbarungen, die den Frieden in Südoſt⸗ europa ſtärkten. Daß das Abkommen in dem Augen⸗ blick abgeſchloſſen worden ſei, wo ſich Horthy in Deutſchland befinde, könne nicht als ein zufälliges Zuſammentrefſen betrachtet werden. Es dürfte, wie das Blatt meint, auch von günſtigem Einfluß auf die Verhandlungen zwiſchen der Prager Regierung und den Sudetendeutſchen ſein. Prager Erwartungen — Prag, 25. Auguſt.(U..) Obgleich ie Vereinbarungen mit Ungarn in Bled offiziell hier als Erſatz begrüßt werden, hat doch die gleichzeitige Anweſenheit Horthys in Deutſchland zu einer gewiſſen Nervoſität in Prager Regierungs⸗ kreiſen geführt. Die Erwartungen, die von tſchecho⸗ ſlowakiſcher Seite an die Vereinbarungen von Bled geknüpft werden, beziehen ſich in erſter Linie auf wirtſchaftliche Möglichkeiten. Man erhofft hier eine neue Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen mit Ungarn, die bisher nur durch kurzfriſtige Verträge feſtgelegt waren. ſenen Gefangenen die ganze Nacht über ſchrien und jammerten und flehentlich um Abſtellung des Damp⸗ fes baten. In ihrer Verzweiflung riſſen die Unglück⸗ lichen ihre Hemden herunter und tauchten ſie in Kloſettſpülanlagen und ſpülten ihre Körper und Ge⸗ ſichter mit den augeſeuchteten Kleidungsſtücken, um am Leben zu bleiben. Im Laufe der Nacht wurben die Gefangenen nach der Mitteilung des Staats⸗ anwaltes vor Qualen wahnſinnig und ſanken nach⸗ einander bewußtlos zu Boden. Vier der körperlich Schwächſten wurden daun am folgenden Morgen mit ſchweren Verbrühungen tot aufgefunden. Einige andere liegen im Gefängnishoſpital ſchwerkrank darnieder. Einer der Gefängniswärter, ein gewiſſer Mills, der vernommen wurde, erklärte, die in den Straf⸗ zellen eingeſchloſſenen Gefangenen hätten ſich an dem Hungerſtreik führend beteiligt. Auf die Frage, wer die Zellen luftdicht verſchloſſen und die Dampf⸗ heizung angelaſſen habe, behauptete er, das habe ein Unbekannter getan. ä—(k 2 Inlereſſantes Manöver-Experiment Pariſer Straßen⸗Autobuſſe als Truppen⸗ beförderungsmittel Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 24. Auguſt. Wie der„Figaro“ und die„Epoque“ übereinſtiſ⸗ mend zu melden wiſſen, ſoll bei den kommenden Mänöbern der franzöſiſchen Armee in der Gegend von Beſancon ein intereſſantes ment unternommen werden. Die Bedeutung die⸗ ſes Experiments ſei namentlich für die Mobil⸗ machung außerordentlich. Zum erſtenmale nämlich ſoll eine Abteilung franzöſiſcher Truppen aus Paris mit Pariſer Autobuſſen auf dem Straßenwege nach Beſancon geſchafft werden. Die Autobuſſen würden bei dieſer Gelegenheit kriegsmäßig ausgerüſtet wer⸗ den, d. h. die Motoren würden auf den militäriſchen Brennſtoff eingeſtellt und würden auch die im Heer eingeführten normierten elektriſchen Batterien erhalten. Keine jüdiſchen Lehrer mehr — Rom, 24. Auguſt.(U..) Im Zuge der neuen italieniſchen Raſſenpolitil hat Unterrichtsminiſter Bottai eine Anordnung er⸗ laſſen, wonach jüdiſche Lehrer von den Vorſchulen und Mittelſchulen in ganz Italien bis zum 1. Okto⸗ ber dieſes Jahres zu entfernen ſind. Ausnahmen ſind nur in Sonderfällen zuläſſig, die von dem Un⸗ terrichtsminiſter ſelbſt genehmigt werden müſſen. Die Durchführung der Anordnung Bottais wird da⸗ durch erleichtert, daß alle Lehrer von Jahr zu Jahr von dem betreffenden Schuldirektor in ihrer Stel⸗ lung beſtätigt werden müſſen. 5 Alle Lehramts⸗Kandidaten müſſen in Zukunft den Nachweis erbringen, daß ſie nicht jüdiſcher Abſtam⸗ mung ſind. Auch hierbei ſind Ausnahmen nur auf Grund einer perſönlichen Genehmigung des Unter⸗ richtsminiſters geſtattet. Die Entſcheidung über Zu⸗ laſſung oder Nichtzulaſſung zum Lehreramt wird da⸗ von abhängig gemacht, ob der Antragſteller oder ſeine Familie ſich beſonders um die Nation verdient gemacht haben. Experi⸗ Pandit Nehru in Budapeſt. Pandit Nehru, der Leiter der indiſchen Nationalbewegung, weilt ſeit einigen Tagen in Budapeſt. Von Preſſevertretern über den Zweck ſeiner Reiſe befragt erklärte Pandit Nehru, er wolle die europäiſche Lage ſtudieren. Chamberlain ſetzt ſeine Ferien fort. Wie an zu⸗ ſtändiger Stelle verlautet, wird Miniſterpräſtdent Chamberlain heute abend London verlaſſen, um in Süden Englands feinen unterbrochenen Urlaub fortzuſetzen. Hauptſchelfelelter und derantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauek Stellvertreter des Hauptſchriftlelters and verantwortlich füt bene, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Car! Onno Elſen bart. 110 delstel Dr. Frig Bede.— eekaler Ten u. 1. B. Geach dſ Hammes.— Sport: l. V. C. W. Fennel.— Südweſt 7 Umſchau: l. B. R. Schönfelder.— Bilderdlenſt: C. W. Fenn ſämtliche in Mannheim. 5 Schriftlettung in Berlin: Dr. C. F. Schaffer, Berlin, Frledeng Südweſtkorſo 60. Für unperlangte Beitrage keine Gewähr.— Nücklendung 225 Nück porto. 9 usgebet, Druck d Berl Mannbelmer Reltung Herausg 255 ucker un R 13. ger: Neue Fritz Bode& Co., Mannbeim, Verantwortlich är Anzeigen und geſchäftliche lttellung Jakob 15 u de, 1 5 ut Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. usgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag aber 10 500 Ausgabe Abend über 9 800 Ausgabe 5 über 11 000 i 75 5 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 21 500. Die Anzeigen der 18 echen „Zur eger⸗ lizei⸗ tritt üſten ein⸗ ollte ilen. uhn⸗ u Ver⸗ tehin üer Donnerstag, 25. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 390 3 5 2 Mannheim, 25. Auguſt. An der Neige des Auguſt Wenn ſich jetzt oͤie Tage neigen auf das Ende des Auguſt, wenn im Wald die Vögel ſchweigen, weil ſie leider fortgemußt, dann ſteht in den Sommerfriſchen Zwetſchgenkuchen auf den Tiſchen, und mit lieblichem Gebrumm ſchwirren Weſpen drum herum! Dieſe unerwünſchten Gäſte aber ſind Beweis dafür, daß die ſommerlichen Feſte ſtehen vor der Scheidetür. Fallen erſt die blauen Pflaumen, lutſcht ſchon bald der Herbſt am Daumen, und dann heckt in Buſch und Farn er ſein graues Spinnwebgarn! Noch bleibt uns aus Sommertagen manche Frucht auf Baum und Feld, doch auch ſchon der Kohlenwagen hat ſich bei uns eingeſtellt. Noch liegt freilich Sonnenſchimmer in dem ungeheizten Zimmer, aber abends dann und wann hebt doch ſchon das Fröſteln an! Alle Frucht wird einmal reifen, leer ſteht ſchließlich jeder Strauch, und wenn erſt die Schwalben ſchweifen, meldet ſich der Ofen auch! Und dann geht es ſchnell und ſchneller, in dein Daſein dringt der Keller, und es ſinkt die Sommerzeit wie ein abgelegtes Kleid! W. L. „ apkrxR NEN DFEKORATIN 955 en .ENSEIHARD e OA(KoNds Tr SsTRASSE) 50 Fahre Ahrengeſchäft Ph. May Das Uhrenfachgeſchäft Ph. May in der Breiten Straße kann auf ein 50jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Das Geſchäft wurde ſeinerzeit im Haufe T 1, 2 gegründet, wo es bis zum Jahre 1896 war. Seit dieſem Jahre befindet ſich die Firma im Hause T 1, 3a. Infolge der zuverläſſigen und fachmän⸗ fiſchen Bedienung gewann das Geſchäft einen guten Ruf und konnte ſich auf dieſer ſoliden Grund⸗ lage zur heutigen Größe entwickeln. Dem Gründer des Geſchäftes, Herrn Philipp May, war es leider nicht mehr vergönnt, den Tag des Geſchäftsjubi⸗ läums zu erleben, da er vor wenigen Wochen aus ſeinem arbeitsreichen Leben abberufen wurde. Sett einigen Jahren führt ſein Sohn Arthur May die angeſehene Firma in unveränderter Weiſe. Eine lechniſche Neuerung im Nationallheater Die Mannheimer Intendanz hat, ſo meldet das Theater in ſeiner ſoeben ausgegebenen Werbeſchrift, Verhandlungen aufgenommen, um den Theaterbeſuch auch den Volksgenoſſen zu ermöglichen, die durch Schwerhörigkeit behindert ſind. In verſchiedenen Platzgattungen ſollen beſtimmte Plätze mit Steckkon⸗ takten verſehen werden, die Schwerhörigen die Möglichkeit geben, durch Kopfhörer in den vollen Genuß einer Theater⸗Aufführung zu kommen. Wichtig auch für Groß⸗Mannheim: Die Amgeſtaltung des Schwimmbades in Weinheim Entſchließungen des Vezirksrates beim Bezirksamt Mannheim Das Schwimmbad des Turnvereins Weinheim 1862 im Gorxheimer Tal wird u m⸗ geſtaltet. Das alte Becken war nur 33 Meter lang und 15 Meter breit und ſtellte ſomit keine ſportgerechte Waſſerfläche dar. Nun wird ein neues fünfzig Meter langes und 23 Meter breites Becken geſchaffen. Mit den Erdarbeiten iſt ſchon begonnen worden, nachdem hierfür die vorläufige Erlaubnis erteilt worden war. In der geſtrigen Sitzung des Bezirksrates beim Bezirksamt Man n⸗ heim wurde nunmehr die notwendige waſſerpoli⸗ zeiliche Genehmigung gegeben. Dieſe bezieht ſich nicht allein auf Verlegung des Schwimmbeckens, ſondern umfaßt zugleich auch alle damit zuſammen⸗ hängenden Umgeſtaltungen wie die Verlegung des Bettes des Grundelbaches und die Errichtung einer neuen Wehranlage. Mit Rückſichtnahme auf die Waſſerberechtigten wurde feſtgelegt, daß ein vollſtän⸗ diger Waſſerablaß nicht raſcher als im Verlaufe von 24 Stunden vorgenommen werden darf, daß anderer⸗ ſeits aber täglich zehn vom Hundert des Waſſers zu erſetzen ſind und bei beſonders ſtarker Beſucherzahl ſogar zwanzig v. H. Wegen Verſagung einer Baugenehmi⸗ gung wurde ein Leutershauſener Einwohner vor⸗ ſtellig. Er hatte ein Baugeſuch wegen eines Wohn⸗ hauſes eingereicht, aber es war zurückgewieſen wor⸗ den, weil das in Frage ſtehende Grundſtück außer⸗ halb des in Plan gelegten Geländes liegt und auch noch nicht umgelegt iſt. Das Gebäude würde alſo einer ordungsmäßigen Bebauung zuwiderlaufen. Der Beſchwerdeführer berief ſich darauf, daß die Bauplatzverhältniſſe in Leutershauſen beſonders un⸗ günſtig ſeien, weil Baugelände käuflich einfach nicht zu bekommen ſei. Der Bürgermeiſter der Gemeinde ſprach ſich ſchriftlich zugunſten des Beſchwerdeführers aus, aber der Bezirksrat iſt an die ſtrengen Vor⸗ ſchriften, die jegliches„wilde“ Bauen zu unterbin⸗ den beſtimmt ſind, gebunden. Man riet dem Mann, die ausſichtsloſe Beſchwerde zurückzuziehen und zu⸗ zuwarten, bis die Umlegung fertig iſt. Er aber be⸗ ſtand auf Entſcheidung. Bevor ſich der Bezirksrat zur Beratung zurückzog, beſann ſich der Beſchwerde⸗ führer dann doch noch eines Beſſeren und zog die Beſchwerde zurück. Der Bezirksratsvorſitzende hatte ihm vorher ſchon in Ausſicht geſtellt, daß man ſich amtlicherſeits für eine möglichſt baldige Durchfüh⸗ rung der Umlegung einſetzen werde. Die Beſchilderung einer Wirtſchaft in Hemsbach hat Anſtoß erregt. An dem Haus wur⸗ den nicht nur oben zwei große auf die Brauerei hin⸗ weiſende Schilder angebracht, ſondern— außer der Wirtſchaftsbezeichnung über dem Eingang, aus der übrigens die Brauerei ebenfalls ſchon zu erſehen iſt— auch noch zwei zu beiden Seiten an der Faſſade. Es erging eine baupolizeiliche Verfügung auf Be- ſeitigung aller Schilder bis auf das über dem Ein⸗ gang, das man als ausreichend erachtete. Gegen dieſe Verfügung wurde Beſchwerde erhoben, wobei ſich der Beſchwerdeführer vor allem für die Beibehaltung der beiderſeitigen Brauereiſchilder einſetzte. Der Be⸗ zirksrat war jedoch der Meinung, daß das mittlere Schild durchaus genügende Werbekraft habe und wies die Beſchwerde zurück. Selbſtverſtändlich fehlten auch auf der geſtrigen Tagesordnung nicht die Wirtſchaftsgeſuche. Der Bezirksrat genehmigte folgende: Das Geſuch des Karl Hennesthal in Ilvesheim um Erlaub⸗ nis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft„Zum Schiff“ im Hauſe Hauptſtraße 1 in Ilvesheim, das Geſuch des Georg Schmitt um Erlaubnis zum Betrieb der Perſonal⸗Gaſtwirtſchaft„Zum Ludwigshof“ im Hauſe Feudenheimerſtraße 4 in Ilvesheim, das Ge⸗ ſuch des Bäckermeiſters Friedrich Baumann jun. um Erlaubnis zum Betrieb des Kaffees mit Branntweinausſchank, Wein und Flaſchenbier im Hauſe Werderſtraße 5 in Hockenheim, das Geſuch des Philipp Köhler um Erlaubnis zum Betrieb der Perſonalſchankwirtſchaft mit Branntweinaus⸗ ſchank„Zur Pfalz“ im Hauſe Schulſtraße 33 in Alt⸗ lußheim und das Geſuch des Hugo Beller um Erlaubnis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in dem Verkaufshäuschen im Schwimmbad im Tal in Lützelſachſen. Außerdem erhielten die Erlaubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier Arthur Roh⸗ häuſer für das Haus Scheffelſtr. 23 in Schwetzin⸗ gen und Frau Thereſe Schäfer für das Haus III Rheinſtraße 4 in Ketſch. W. th. Verbrechen an Kindern Sitzung der Mannheimer Jugendſchutzkammer Ein kriminell ſchwer belaſteter Menſch iſt der 34 Jahre alte Otto Knapp aus Rauberg. Nicht genug, daß dieſer Rechtsbrecher als Betrüger ſich vor den Gerichten zu verantworten hatte, die Mannheimer Jugendſchutzkammer befaßte ſich nun ſchon zum zweitenmal mit ihm als Sittlichkeitsver⸗ brecher. In der erſten Inſtanz erhielt er 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Ge⸗ gen dieſes Urteil legte er Reviſion ein, er wollte einen Freiſpruch erzwingen. In der geſtrigen Hauptverhandlung wurde in der Beweisaufnahme die Schuld des Angeklagten bei der ſiebenfährigen Nichte auch für erwieſen erachtet. Der Angeklagte war krank und verging ſich trotzdem an dieſem Mäschen, das ſich nach der Tat in ärztliche Behand⸗ lung begeben mußte. Den zweiten Fall hielt das Gericht mangels ausreichender Beweiſe für nicht reſtlos erwieſen. In dieſem Falle erfolgte Frei⸗ ſpruch. Dagegen konnte die Jugendſchutzkammer im erſten Fall zu keinem Freiſpruch kommen. Im Hin⸗ blick auf die Schwere des Verbrechens wurde gegen Knapp folgende Strafe ausgeſprochen: 2 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Sechs Monate der erlittenen Unterſuchungshaft wurden angerechnet. 5 74 Jahre alt war der zweite Angeklagte, mit dem ſich die Jugendſchutzkammer zu befaſſen hatte. Jakob eee ee Eine Großleiſtung der Niichsbahn Die Vorbereitungen für den Zugverkehr zum Reichsparteitag Zwiſchen dem 28. Auguſt und 15. September ar⸗ beitet die Reichsbahn„mit Hochdruck“— es geht auf den Parteitag zu und alle Wege münden in Nürnberg. Wohl keinem, der ſo in gemeinſchaftlicher Fahrt durch deutſches Land fährt, wird die hierzu erforder⸗ liche ungeheure, unſichtbare Arbeit und Organiſa⸗ tionsleiſtung bewußt. Die Sonder zugpläne für die Großaufmärſche werden ſchon lange vorher in gemeinſamer Konferenz aller beteiligten Reichs⸗ hahndirektionen feſtgelegt. Beſonders auf ſtark be⸗ laſteten Strecken iſt es oft ſchwer, die Sonder⸗ züge in das bereits dichte Fahrplannetz einzugliedern und für jeden Zug einen ge⸗ nauen Fahrplan aufzuſtellen. Hand in Hand mit den Fahrplanbeamten arbeiten die Stellen, die für die Stellung der Lokomotiven, der Wagenparks und des Personals zu ſorgen haben. Unwirtſchaftliche Leerfahrten müſſen möglichſt vermieden, für Reini⸗ gung, Heizung und Beleuchtung der Wagen muß. geſorgt, die Möglichkeit, Kohlen und Waſſer für die Lokomotiven zu faſſen, muß berückſichtigt werden. Beſondere Kopfbahnhöfe machen oft die Durchfüh⸗ tung von Lokomotiven auf lange Strecken unmög⸗ lic. Das Bahnperſonal darf nicht überanſtrengt, für Ruhe und Uebernachtung muß geſorgt werden. de Fahrpläne für die verſchiedenen nebeneinander⸗ gelegenen Bezirke müſſen auch unter dem Geſichts⸗ winkel dieſer Tage aufeinander abgeſtimmt werden. Die Fahrdenſtleiter der Bahnhöfe, die Stellwerkswärter bei den Weichen⸗ und Signalhebeln, die Rotten bei ihren Gleisarbeiten auf freier Strecke, der Schrankenwärter auf ſeinem einſamen Poſten am Waldes rand, ſie alle müſſen von dem Sonderzug wiſſen, alle ein kleiner Teil im großen Getriebe. ö N Wer an einem Tag etwa kurz vor einem Partei⸗ tag, wenn aus den geſchmückten Wagen vorbeibrau⸗ ſender Sonderzüge mit erwartungsfreudigen Geſich⸗ tern die Männer der Bewegung Adolf Hitlers grü⸗ ßen, in den Fahrdienſtraum eines Bahnhofs tritt oder die Treppen zu einem Stellwerk hinauf⸗ geht, deſſen Blick wird ſofort auf eine große Tafel gelenkt.„Heute verkehrt“, heißt es, und dann folgen die Züge, die in den nächſten 24 Stunden vorbeirollen werden. Der Fahrdienſtleiter lenkt ihren Lauf. Kein Zug darf ohne ſeine Erlaubnis in den Bahnhof ein⸗ fahren, kein Signal ohne ſeine Genehmigung auf Fahrt geſtellt werden. Stört eine Verſpätung den fahrplanmäßigen Betrieb, dann muß der Fahrdienſt⸗ leiter blitzſchnell überlegen und handeln. Der Stell⸗ werkswärter muß auf der Hut ſein, er muß die Wei⸗ chen legen, Signale ſtellen, den Rangierbetrieb über⸗ wachen. Es geht dann hoch her, aber ſicher fahren die Sonderzüge ihren ſtählernen Weg vorüber an den geſchmückten Bahnhöfen. Im kleinen Schrankenwärterhaus draußen am Feldweg, wo das ganze Leben der Fa⸗ milie ſich nach den pünktlich verkehrenden Zügen richtet, wo täglich nach dem E 298 in der Zugpauſe das Eſſen auf den Tiſch kommt, iſt in dieſen Tagen die ganze Zeiteinteilung in Unordnung. Aber der Schrankenwärter weiß genau jeden Sonderzug, er ergreift ſeine zuſammengerollte Signalflagge und be⸗ obachtet den vorbeidonnernden Zug, ſieht, ob alles an ihm in Oroͤnung, eine Tür offen, eine Achſe heiß⸗ gelaufen iſt.— Auf den Bahnſteigen ſorgen Streif⸗ dienſt und Bahnſchutz für Ordnung. Ach, und wie⸗ viel fleißtge Hände noch an alledem mitarbeiten! Denkt daran, wenn ihr im Sonderzug durch un⸗ ſer herrliches deutſches Vaterland fahrt! Jakoby aus Ilvesheim ließ ſich mit einem Mäd⸗ chen unter 14 Jahren ein. Der ärztliche Sachver⸗ ſtändige nennt dieſen Fall einen Grenzfall und befürwortete die Unterbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Die Jugendſchutzkammer diktierte dem Greis 1 Jahr Gefängnis zu und ordnete die Einweiſung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt an. e Ein Alt⸗Mannheimer Haus als Jubilar. Das Haus M 1, 9 kann in dieſem Jahr auf ſein zweihun⸗ dertjähriges Beſtehen zurückblicken. In feiner archi⸗ tektoniſchen Gliederung ſtimmt es mit den anderen Alt⸗Mannheimer Häuſern überein. Seine Beſonder⸗ heit beſteht darin, daß ſeine Eckniſche eine jener ſchönen Heiligenfiguren ſchmückt, denen man als Zierde noch an manchem alten Haus in der Ober⸗ ſtadt begegnen kann. Die Figur zeigt den hl. An⸗ tonius, der das zu ihm aufſchauende Jeſukind auf dem linken Arm trägt, während er in der rechten Hand eine Lilie hält. Es handelt ſich um das Werk eines unbekannten Meiſters, das durch ſeine treff⸗ liche Geſtaltung die Blicke auf ſich lenkt. Am Sockel, auf dem der Heilige ſteht, iſt in einer chronogram⸗ matiſchen Inſchrift zu leſen:„Antonius von Padua, bewahre ewig dies Haus, das Tella geweiht hat.“ In dieſer Inſchrift ſteckt die durch überhöhte lateiniſche Buchſtaben kenntlich gemachte Jahreszahl 1738, die als Erbauungsjahr des Hauſes zu gelten hat. Der Hausbeſitzer, offenbar ein Italiener, der mit Vor⸗ namen Anton hieß oder aus Padua ſtammte, ließ wohl ſeinem Schutzpatron dieſes Standbild errichten. au Ein Sportplatz wird zur Zeit auf dem Raſen⸗ gelände am Gebäude der Allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe nach der Neckarſeite zu hergerichtet, der für die ſportliche Betätigung der Belegſchaft beſtimmt iſt. In der Mitte des Raſens wird zur Verſchönerung ein Blumenbeet angelegt. ae Auf dem Marktplatz ſind die hohen Lichtmaſten neu angeſtrichen worden und blicken in einem freund⸗ lichen Grau über den taubenreichen Platz, auf deſſen Brunnen man dem Vater Rhein inzwiſchen das in die Brüche gegangene Fußwerk erneuert hat. en Die goldene Reichsfachſchaftsmünze 1938 er⸗ hielten von der Reichsvereinigung Baden⸗Nord der Brieftaubenzüchter für die Flüge in dieſem Sommer: Fritz Schmelzer(Verein Rhein), Sandhofen mit 50 Punkten, Fritz Weber(Verein Neckar), Feu⸗ denheim mit 50 Punkten und Karl Reibold(Ver⸗ ein Wiederkehr), Käfertal mit 43 Punkten. Die Meiſterſchaft innerhalb der Reiſevereinigung Ba⸗ den⸗Nord errangen Fritz Weber, Feudenheim, mit 77 Punkten und Friz Schmelzer, Sandhofen, mit 63 Punkten. z Wegfall der Mittleren Reife. Nach dem Er⸗ laß des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung vom 2. Juli fällt der Begriff der Mittleren Reife künftig fort. Zeugniſſe der Mittle⸗ ren Reife können daher an keiner Anſtalt mehr er⸗ teilt werden. Soweit Schlußprüfungen an Höheren Handelsſchulen und Höheren Gewerbeſchulen oder an ſonſtigen Berufsfachſchulen und Fachſchulen vor⸗ geſchrieben oder üblich waren, werden ſie auch in Zukunft abgehalten. Am Ende eines abgeſchloſſenen Lehrganges einer Schulart werden„Schlußzeug⸗ niſſe“ ausgeſtellt. dieher wurden 4711 kentekindergärten, 3117 Schweſternſtatlonen, 22 280 filiſs ⸗ und Beratungsſtellen neben vielen anderen ſoflalen kinrichtungen durch die nv. geſchaffen. Durch Deine Mligliedſchaft zur nv. hiifßt Uu dieſes Werk erweitern. L Jäger helft mit bei der Bekämpfung 5 2 2 des Kartoffelkäfers! Der Kreisjägermeiſter des Mannheim gibt betannt: Es iſt nationale Pflicht eines jeden, an der Be⸗ kämpfung des Kartoffelkäfers, deſſen weitere Verbreitung eine Rieſengefahr für unſere Volksernährung darſtellt, tätig mitzuwirken. Die Kartoffel ſtellt einen Haupternährungsſaktor unſeres Volkes dar, und die Größe der Gefahr läßt ſich ſchon daraus ermeſſen, daß ein Weibchen des Kartoffel⸗ f 1 i 5 31 Milli N käfers in einem Sommer bis zu 31 Millionen Nach⸗ kommen hat. Amtsbezirks Die Jägerſchaft, die ſich ſchon mehrfach in mancher Weiſe in den Dienſt des Volkswohls ge⸗ ſtellt hat, hat in der Bekämpfung der Kartoffelkäfer⸗ gefahr nicht nur wiederum Gelegenheit, ihre Ein⸗ ſatzbereitſchaft zu beweiſen, ſondern iſt hier im Be⸗ ſondern zur Mitwirkung geeignet. Nach Aufgang der Hühnerjagd(am 25..) wird der größte Teil der Jäger unzählige Kartoffeläcker betreten, wobei es ihm ein Leichtes iſt, ſein Augen⸗ merk auf das Vorhandenſein des Kartoffelkäfers zu richten. Sollte der Käfer irgendwo entdeckt werden, ſo iſt ſofortige Meldung bei der zuſtändigen Ortspolizeibehörde notwendig. Der Käfer ſelbſt iſt gelb, mit ſchwarzen Längsſtreifen auf dem Rücken und iſt etwa einen Zentimeter lang, die Larve iſt leuchtendrot und hat, wie der Käfer ſelbſt, ſechs Beinesf Verbilligtes Telegramm zum Reichsparteitag Zum bevorſtehenden Reichsparteitag wird für die Zeit vom 1. bis einſchließlich 18. September im inneren deutſchen Dienſt und im Dienſt mit dem Gebiet der Freien Stadt Danzig ein beſonderes verbilligtes Telegramm eingeführt, das den telegraphiſchen Austauſch von Grüßen und per⸗ ſönlichen Nachrichten zwiſchen den Beſuchern Nürn⸗ bergs und ihren Angehörigen, Parteigenoſſen und Freunden erleichtern ſoll. Für rein geſchäſtliche Zwecke darf es nicht benutzt werden. Mit dieſer Einſchränkung kann das Telegramm von jedermann in der genannten Zeit bei den Amtsſtellen der Reichspoſt im Reiche und in Danzig an einen belie⸗ bigen Empfänger innerhalb des Reiches und in Danzig aufgegeben werden. Das Telegramm wird wie ein Brieftelegramm übermittelt, aber dem Emp⸗ fänger wie ein voll bezahltes zugeſtellt. Es wird nach Wahl entweder auf dem Schmuckblatt „Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage“ oder auf dem Schmuckblatt„Der Führer in Nürnberg“ aus⸗ gefertigt Die Gebühr beträgt mit Schntuckblattuns fertigung bis zu 10 Gebührenwörtern 75 Rpf., für jedes weitere Gebührenwort 5 Rpfg. Perſonenbeförderung gegen Entgelt oder ſonſtige Gegeuleiſtung iſt dem privaten Kraft⸗ wagenbeſitzer verboten! Die Reichsverkehrsgruppe Kraftfahrgewerbe teilt mit: Im Zuge des Neuaufbaues der geſamten Wirt⸗ ſchaft hat der Nationalſozialismus auch Ordnung in das Verkehrsgewerbe gebracht. Die organiſatoriſche Zuſammenfaſſung der Unternehmer in der Reichs⸗ verkehrsgruppe Kraftfahrgewerbe und die Einflüh⸗ rung des ſtaatlichen Genehmigungs zwan⸗ ges für die gewerbsmäßige Perſonenbeförderung durch das Geſetz über die Beförderung von Perſonen Lande vom 4. Dezember 1934 bezwecken die Schaf⸗ fung eines zuverläſſigen und wirtſchaftlich geſunden Gewerbes. Dieſes Ziel kann aber nicht zur Auswirkung kommen, weil das Kraftfahrgewerbe ſtändig durch außenſtehende private Kraftwagenbeſitzer geſtört wird. Vielfach handelt es ſich hierbei um Wagenbeſitzer, die in dem Beſtreben, die Koſten der eigenen Betriebshaltung zu ſparen, bzw. zu ſenken, ſich lediglich den Betriebsſtoff von den Fahrgäſten erſetzen laſſen, und um Geſchäftsleute, die in der Abſicht, ihren Kundenkreis zu vermehren, Kunden befördern. Die gewerbsmäßige Perſonenbeför⸗ derung leine auf Erzielung unmittelbarer oder mittelbarer wirtſchaftlicher Vorteile gerichtete Tälig⸗ keit) iſt dem Privatwagenbeſitzer verboten! Er kann nach§ 40 des Perſonenbeförderungsgeſetzes mit Geloͤſtrafe oder mit Gefängnis bis 31 drei Monaten beſtraft werden. Neben dieſer Strafe kann auch auf Einziehung der benutzten Fahrzeuge erkannt werden. Wer ſich von einem außerhalb des Gewerbes ſtehenden Wagenbeſitzer befördern läßt, ſollte be⸗ denken, daß er ſich an einer ſtrafbaren Handlung beteiligt. Er iſt ſchon aus dieſem Grunde verpflichtet, nur die Einrichtungen der Unternehmer in Anſpruch zu nehmen. Darüber hinaus aber muß der Fahrgaſt ſich vor Augen halten, daß die Gewerbetreibenden nach dem Perſonenbeförderungsgeſetz verpflichtet ſind, ihre Fahrzeuge gegen Haftpflicht zu verſiche rn. Bei dem oroͤnungsmäßig verſicherten und mit ſeinem Fahrzeug der ſtändigen behördlichen Kontrolle unter⸗ worfenen Kraftfahrunternehmer genießt der Kunde alſo in erhöhtem Maße Schutz. Man kann es dem Gewerbetreibenden nicht ver⸗ denken, wenn er den Schädlingen an ſeinem Unter⸗ nehmen ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zuwendet und gegen ſie Anzeige erſtattet. Die Reichsverkehrs⸗ gruppe Kraftfahrgewerbe hat auch bereits in zahl⸗ reichen Fällen Strafverfahren gegen beſchuk⸗ digte Kraftwagenbeſitzer durchführen können. 4. Seite/ Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 25 Keine Vergnügungsſteuer für Belrebstunsfunkanagen 9 N Im Deutſchen Arbei sempfang zu fördern, ſind in zunehmendem Maße in den Betrieben Rund⸗ funkanlagen errichtet wo t. Dieſe Anlagen be⸗ finden ſich teils in den Arbeitsräumen, teils in Küchen⸗ und Kantinenräumen. Nach den allgemei⸗ können auch Rundfunk⸗ nen Steuerbeſtimmungen anlagen der Vergnügungsſteuer unterliegen. Be⸗ hen des Reichsminiſter des Beſtr ont, den Gemeinſch Zuge der reits in dem Rundſch Innern vom 27. November 1935 iſt aber klargeſtellt worden, daß Rundfunkanlagen in Werksräumen nicht der Vergnügungsſteuer unterliegen. In einem neuen Erlaß vom 15. Juli iſt nochmals zum Aus⸗ druck gebracht worden, daß eine Steuerpflicht entfällt, wenn die Räume, in denen ſich Empfangsanlagen befinden, lediglich Betriebsange⸗ hörigen und nur während der Arbeitszeit zugänglich ſind. Darüber hinaus wird eine Vergnügungs⸗ ſteuerpflicht auch dann verneint, wenn ſich die Anla⸗ gen in jedermann zugänglichen Räumen befinden, aber ſich betriebsfremde Perſonen gewohnheits⸗ mäßig nur kurze Zeit in dieſen Räumen aufzuhalten pflegen. Von„Sehr gut“ bis„Angenügend“ Künftig ſechs Leiſtungsſtufen in den Schulen Der Reichserziehungsminiſter hat die Beurtei⸗ lung der Schulleiſtungen neu geregelt und einheit⸗ liche Leiſtungsſtufen eingeführt. Da die bisher gül⸗ tige vierteilige Staffel(ſehr gut, gut, genügend, nicht genügend) für eine zuverläſſige Beurteilung mitunter keine ſichere Grundlage bot, wird unter Aufhebung der bisherigen Vorſchriften künftig an allen Schulen nach ſechs Leiſtungsſtufen unterſchieden: Stufe 1: ſehr gut(weit über gut hinausgehend), Stufe 2: gut(weſentlich über dem Durchſchnitt ſtehend), Stufe 3: befriedigend(vollwertige Normal⸗ leiſtungen ohne Einſchräukung), Stufe 4: ausreichend (ausreichende Leiſtungen, wenn auch nicht ohne Schwächen), Stufe 5: mangelhaft(nicht ausreichende Leiſtungen, jedoch bei Vorhandenſein weſentlicher Grundlagen mit der Möglichkeit eines baldigen Ausgleiches), Stufe 6: ungenügend(völlig unzu⸗ reichende Leiſtungen, ohne ſichere Grundlagen, Ausgleich nur ſchwer und erſt nach längerer Zeit möglich). Zwiſchenſtufen ſind nicht geſtattet. Für die Geſamtbeurteilung in den Prüfungs⸗ zeugniſſen gelten die Leiſtungsſtufen„Mit Auszeich⸗ nung beſtanden“,„Gut beſtanden“,„Befriedigend beſtanden“,„Beſtanden“ und„Nicht beſtanden“. NSDAP-Miffeilungen Bartstammtlichev Sehaontmecungen entnommen Achtung! Dieuſtplan der Marſchteilnehmer! Am Samstag, 27. Auguſt, Autreten ſämtlicher Fahnenträger(mit Fahnen) und Begleitmänner um 19 Uhr im Herzogenriedpork. Am Sonntag, 28. Auguſt, Antreten der Marſch⸗ hereitſchaften.7 um 7 Uhr auf dem Exer zierphatz Mannheim. Der Berettſchaft 9g um 9g Uhr in Wein ⸗ heim auf dem FDorſt⸗Weſſel⸗ Platz. Die Bereit⸗ ſchaft 8 um 10.30 Uhr in Schwetzingen auf dem Sport⸗ platz im Sthloßgorten. 15 g Am Samstag, 3. September, Antreten ſämtlicher Marſchteiluchmer mit vallſtändiger Ausrüſtung(und Fah⸗ nen] um 19 Uhr auf dem Exerzierplotz in Mannheim. Am Montag, 5. September, um.30 Uhr Antreten auf dem Meßplatz zum Abmarſch nach Nürnberg. Kreisorganiſationsamt, Hauptſtelle Ausbildung Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Wir bitten, die bereitliegenden Septemberhefte„Kampf der Gefahr“ bis zum Ende des Monats abzuholen. Deutſche Arbeitsfront Krelswaltung Mannheim, Kheinſte. 3 Ortswaltungen Neuoſtheim. Freitag, 26.., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Straßenzellen⸗ und Blockobmänner in der Neu⸗ oſtheim⸗Schule. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Zum Reichsparteitag nach Nürnberg vom 6. bis 13. Seplember. Geſamtkoſten 20.—. Anmeldungen ſofort direkt an die Kreisdienſtſtelle Rheinſtraße 5, Zimmer 50. Bedingungen für die Teilnahme: Es werden nur männ⸗ liche Teilnehmer zugelaſſen, die der Deutſchen Arbeits⸗ front angehören, vollſtändig geſund ſind, frei von anſtecken⸗ den Krankheiten und an keinem Gebrechen leiden. Alkoho⸗ liker ſind ausgeſchloſſen. Das Anmeldeſormular iſt in ollen Teilen genou auszufüllen und eine ehrenwörtliche Er⸗ klärung beizufügen, daß der Teilnehmer geſund iſt und frei von anſteckenden Krankheiten und an keinem ſonſtigen Gebrechen leidet. uUß 101/38 Landreiſe nach Italien vom 24. 9. bis 1. 10. Geſamtkoſten 80.— J. Alles Nähere erfahren Sie bei den Geſchäftsſtellen, welche die Anmeldungen entgegennehmen. Nachmittagsdampferfahrt am kommenden Sonntag nach Speyer. Abfahrt ab Mannheim Köln⸗Düſſeldorſer Einſteig⸗ ſtelle unterhalb der Rheinbrücke 14.25 Uhr. Rückfahrt ab Im flllfswerk Matter und find“ lorgt die sp. in den ßindertages⸗ stätten für frohes Spiel, geſunde krziehung und planvolle krnüöhrung von 133 337 ßindern im Monat. N HILFE S WERK Ufeg andſind Blick auf die Spargelſladt Wild gewordener Farren zertrümmert Schaufenſter In der Dreikönigſtraße wurde beim Abladen eines Viehtransportes ein Farren vor einem heran⸗ nahenden Kraftwagen plötzlich ſcheu. Er ſprang mit dem Kopf in ein Schaufenſter eines Manufaktur⸗ warengeſchäftes und zertrümmerte die Scheibe. Nur mit großer Mühe gelang es, das immer wilder wer⸗ dende Tier in das Schlachthaus zu bringen. Schließ⸗ lich mußte der Farren durch die Polizei mit dem Ge⸗ wehr getötet werden. Fahrradmarder. Vor einem Laden in der Drei⸗ königſtraße wurde ein neues Damenfahrrad mit einem alten vertauſcht. Bisher gelang es noch nicht, den Täter zu ermitteln. Ein Kind angefahren. Beim Ueberqueren der Schloßſtraße wurde ein vierjähriges Kind von einem Perſonenkraftwagen angefahren und glückliche rweiſe nur gering am Kopf verletzt. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnte Land⸗ wirt Michael Zöbeley mit ſeiner Ehefrau Eva, geborene Welde, Wildemannſtraße, feiern. Herz⸗ liche Glückwünſche! Die Kameradſchaft Schwetzingen der NSK OP, um⸗ faſſend die Gemeindegruppen Plankſtadt, Oftersheim, Brühl und Ketſch, hielt eine Verſammlung der Ab⸗ teilungsführer, Zellen⸗ und Blockwarte ſowie der Mitarbeiter und der Mitglieder der Ehrenabteilun⸗ gen ab. Dabei ſprach Kameradſchaftsführer Bertſch über Fragen, welche die Kriegsopfer am meiſten intereſſieren. An Veranſtaltungen ſind vor⸗ geſehen zunächſt für die Kameradenfrauen ein Kaf⸗ feekränzchen, ſodann ein Gartenfeſt oder Bunter Abend. Im Laufe der Verſammlung erſchienen zwei franzöſiſche Frontkämpfer, welche in Schwetzingen und Plankſtadt zu Beſuch weilen. Am Sonntag⸗ vormittag legten die Gäſte am Ehrenmal der Ge⸗ fallenen auf dem Ehrenfriedhof ein Blumengebinde nieder. pinger. * Plankſtadt, 24. Aug. Am Dienstag haben hier die Herbſtferien in der Volksſchule begonnen. Dieſe dauern vom 24. Auguſt bis zum 13. Septem⸗ ber. Bei der günſtigen Witterung haben am Diens⸗ tag auch einige Bauern mit der Tabakernte be⸗ gonnen. Der Tabak hat dieſes Jahr infolge der ſtets feuchten Witterung ein ſehr günſtiges Wachs⸗ tum entwickelt. Glücklicherweiſe iſt er dieſes Jahr in hieſiger Gemarkung von Hagel und Unwetter ver⸗ ſchont geblieben, ſo daß güte⸗ und mengenmäßig eine ſehr gute Tabakernte bevorſteht. * Ketſch, 24. Aug. Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit konnten hier die Eheleute Philipp Machauer und Roſina geb. Keilbach feiern.— Vor dem Rat⸗ haus ſind hier zwei Laſtwagen zuſammengeſtoßen. Beide Fahrzeuge wurden derart beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. * Hockenheim, 24. Auguſt. Am Dienstag konnte hier Kriegermutter Maria Bauſt Wwe. in voller Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag feiern. Von zehn Kindern waren vier Söhne im Weltkrieg, wovon die zwei jüngſten auf dem Felde der Ehre blieben. Der Jubilarin herzliche Glückwünſche!l— Einen Freundſchaftskampf an zehn Brettern trugen die Hockenheimer Schachfreunde in Lei nen aus. Nach einem nahezu vierſtündigen Ringen blieben die Hockenheimer Gäſte mit 67 zu 3, Punkten Sieger. * Neulußheim, 24. Auguſt. Im Alter von 65 Jah⸗ ren ſtarb Polizeiwachtmeiſter a. D. Peter Kup⸗ Der Verſtorbene erfreute ſich ob ſeiner großen Menſchenfreundlichkeit eines guten Anſehens. * Hockenheim, 24. Auguſt. An einem Zigaretten⸗ automat hatten einige Schulkinder einen techniſchen Fehler feſtgeſtellt, der es ihnen ermöglichte, ohne Geld zu Zigaretten zu kommen. Doch wurde dies bald bemerkt. Zum Teil konnten den jugendlichen Dieben die Zigarettenpackungen wieder abgenom⸗ men werden. BFFFFFFFbCbbbbCCbCbCbCbCbCbCbCbGTGTGTbCbTbCTbTbGbGTbPTGTbbGTGbòbPbPTbTPTPTPTPTPTPTPTPTGTGTGTPTPTPTbTbTbTPTbTGTGTPTGTbTGVTVTPTPTbTbTVTVTVVVVbVbͤVvꝓVTTTVTVTVTVTVTcTVThlVTWTbTkTTWTWTWTWTWTWTWTWTWTWTWTTWTWTWTWWWWWWWWW Speyer 18.35 Uhr. Karten zu nur 90 Rpf. bei den Vor⸗ verkaufsſtellen Plankenhof, Langſtraße 39a, Völkiſche Buch⸗ handlung, Zigarrenkiosk Schleicher om Tatterſall und in Neckarau im Schreibwarengeſchäft Göppinger. Fußwanderung am Sonntag, 28. Auguſt. Weinheim— Geiersberg— Oberflockenbach— Eichelberg— Kohlhof — Schriesheimer Hof— Weißer Stein— Thingſtätte— Heidelberg. Wanderzeit etwa 6 Stunden. Abfahrt ab Oech Neckarſtadt.44 Uhr. Rückfahrt ab Heidelberg 20 Uhr. Sonntogskarten zu 1,10/ ſind am Och ⸗Schalter zu löſen. Nadwanderung am Sonntag, 28. Auguſt. Mannheim— Waldhof— Bensheim— Reichenbach— von Reichenbach Fußwanderung zum Felſenmeer— Ohlyturm a. d. Fels⸗ berg. Rückfahrt über Lorſch— Hüttenſeld. Abfahrt.00 Uhr am Waſſerturm,.30 Uhr in Waldhof Stroßenbahn⸗ endſtation. Fahrräder vorher inſtandſetzen. Fahrradlam⸗ pen nicht vergeſſen. Volksgenoſſe, deine Urlaubsreiſe mit Koc! Achtung! Folgende Urlaubsfahrten wurden neu auf⸗ genommen: Vom 9 bis 10. September nach Hornberg im Schwarz⸗ wald. Geſomtkoſten 29,50 ,, enthaltend Fahrt, Unter⸗ kunft und volle Verpflegung Bei dieſer Uß handelt es ſich um eine Geſellſchaſtsfahrt, daher beſchränkte Teilnahme⸗ möglichkeft. Anmeldungen ſoſort an die Koöß⸗Geſchäfts⸗ ſtellen erbeten. Vom 11. bis 19. September ebenfalls nach dem ſchönen Hornberg im Schwarzwald. Geſamtkoſten 29,50„/. Für dieſe Fährt gilt dasſelbe wie für die obige. Uf 57 vom 18. bis 25. September nach dem Allgäu. Ge⸗ ſamtkoſten 90 l. uß 88 vom 18. bis 25. September nach Tirol(Außer⸗ ferngebiet). Geſamtkoſten 32,50 ,. Uß 89 vom 4. 10. bis 16. 10. in das Wiener Weingebſet. Von ſämtlichen Unterkunftsorten direkte Straßenbahnver⸗ bindung nach Wien. Geſamtkoſten 54 l. Städtefahrten. Nach Wien(U 8g9a] vom 4. bis 16. Oktober. Preis 55,50/ einſchließlich Fahrt und Ueber⸗ nachtung mit Frühſtück, dagegen ohne Mittag⸗ und Abend⸗ eſſen. Nach Berlin(Uß 59) vom 19. bis 24. Oktober. Preis 27,50/ für Fahrt und Uebernachtung mit Frühſtück, da⸗ gegen ohne Mittag⸗ und Abendeſſen. Für alle vorſtehend aufgeführten Fahrten nehmen die Geſchäftsſtellen noch Anmeldungen entgegen, Achtung, Urlauber der uß 46 vom 5. bis 12. Muguſt (Schwarzwald! Unterkunftsorte Säckingen, Wehr, Murg, J uſw. Die Urlauber trefſen ſich nochmals am 3. September, um 20.30 Uhr, im„Deutſchen Haus“, Mann⸗ heim, O 1, 10. Abteilung Feierabend Achtung! Laienſpiel⸗, Mufikſchar⸗ und Tanzgruppen. Im Rahmen des Mannheimer Herbſtfeſtes vom 17. bis 25. September werden die beſten Laienſpiel⸗, Muſikſchar⸗ und Tanzgruppen eingeſetzt. Zu dieſem Zweck haben ſich ſämtliche Laienſpiel⸗, Muſikſchar⸗ und Tanzgruppen bis zum 27. 8. bei der Abteilung Feierabend, Rheinſtraße 3, ſchriftlich anzumelden und am Freitag, 2. 9. um 20.15 Uhr in der„Liedertafel“, K 2, ſich zur Vorausleſe einzufinden. Es werden nur die Gruppen eingeſetzt, die dieſe Anmel⸗ dung rechtzeitig getätigt haben. i Maunheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Montag, 29., für Männer. Mittwoch, 31.., für Frauen. . Sn Freitag, 26. Auguſt Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Stadion. 5 5 Betriebsſportkurſe: .30 bis.80 Uhr Stadion, Feld 1(Eckrich u. Schwarz). .90 bis.30 Uhr Stadion, Feld 2(Deſaka]). 16 bis 18 Uhr Stadion, Feld 2(Bayr. Hypotheken⸗ und Wechſelbank). 17.30 bis 19 Uhr Stadion, Hauptfeld(Bad. Communale Landesbank) 17.90 bis 19 Uhr Stadion, Feld 2(Oeffent⸗ liche Lebensverſicherungl. 17 bis 19 Uhr Betriebsſportplatz Iſolotion. 18 bis 19.30 Uhr Stadion, Feld 2(Dresdner Bonk und Handelskammer. 18 bis 19.30 Uhr Herzogen⸗ riedvark(Herbſt Felina). 19.90 bis 21 Uhr Stadion, Feld 2 (Modehaus Neugebauer). 18 bis 20 Uhr Planetarium (Neue Mannheimer Zeitung! 19.90 bis 21 Uhr Stadion (Richard Kunze] 18 bis 20 Uhr Herzogenriedpark[Werner u. Nicola)..30 bis.30 Uhr Stadion Feld 1(Tegahaus). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichsfeld(Rathausſaal). Betriebsſportkurſus: 18.90 bis 20 Uhr Stadion Haupt⸗ feld(Rheiniſche Hypotheken. und Wechſelbank). Rudern Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: 17.30 bis 18.80 Uhr Bootsßaus Mannheimer Ruderverein„Amicitia“. Am oberen Luiſenpark. l Schwimmen 5 Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 1030 Uhr Städtil ſches Hallenbad, Halle 2. Betriebsſportkurſus: 20 big 21.30 Uhr Städtiſchee Hallenbad, Halle 2(Bopp u. Reuther). 18.30 bis 20 Uhr e Hallenbod, Halle 2(Kohlenkontor Weyhen⸗ meyer)“ Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.80 bis 23 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 2. g Tennis Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr Tennisanlage(Och. Lanz AG]. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 13 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht- und Viehbof. * Friedrichspork⸗ Samstag, 27. Auguſt Leichtathletik: Offener Kurſus für Frauer und Männer: 17 Uhr Stadion Feld 2 Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.90 bis 17 Uhr Stadion. Feld 2. 15.30 bis Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 15.00 bis 16.00 Uhr Friedrichspark⸗Tennisplatz, K 5: 16.90 bis 17.80 Udr Tennisanlage, Stadion. Betriebsſportkurſus: Friedrichspark che Lanz Ahe 5 Rudern Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: 16 bis 17 Uhr Bootshaus Mannheimer Ruderverein„Amieitia“, Am oberen Lutſenpark Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Betriebsſportkurſus: 20 bis 21.80 Uhr Hallenbad, Halle 2 (Heinrich Lanz AG). Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. * Sonntag, 28. Auguſt Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Mäuner:.30 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2. Leichtathletik Offener Kurſus für Frauen und Männer: Stadion Feld 2,.30 bis 11 Uhr. Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus: 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2 (Rheinſchiffahrt Fendel AG]. Teunis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 Uher Tennisanlage im Stadion. Betriebsſportkurſe: 9 bis 12 Uhr Tennisanlage im Friedrichspork(Heinrich Lanz Ac). vageobaleucles Donnerstag, 25. Auguſt Tennisplatz: Internationales Tennisturnier. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Fall Deruga“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Fahrendes Volk“.— Palaſt und Gloria:„Jugend“. Scala:„Liſelotte von der Pfalz“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, B 7, 20: Gebinet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung.. Sternwarte: Geßinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bits 183 und von 15 bis 17 Uhr. Hafenrundfahrten: 10. 11. 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke Flughafen: Rundelſge über Mannheim. Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſoal 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 348 21 Was hören wir? Freitag, 26. Auguſt Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 11.30: Volksmuſik,— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Von Strauß bis Doſtol(Schallpl.).— 16.00: Aus Baden⸗Baden: Kurkonzert und Berichte vom Großen Preis von Baden. — 18.00: Aus Mannheim: Volksmuſik.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Aus Mannheim: Zur Unterhaltung. — 20.00: Nachrichten— 20.10: Fröhliches Ringelſpiel.— 21.00: Kompoſitionen von Paul Graener.— 22.00: 11165 richten.— 22.30: Tanz und Unterhaltungsmuſtk.— 24.00: Nachtkonzert.—.00: Nochtmuſik. 16 bis 18 Uhr Tennisanlage im —— Der Sanleiler ruft⸗ 2 N S Wolfswohk Ahr! Volksgenoſſen, zeigt Sure Tatbereitſchaft. V/ er im Son Baden in Arbeit und Brot ſteht, muß auch Mit⸗ glied der NS werden Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Orlog in Preußen. Hörſpiel.— 10.30: Auf, auf, ihr Wandersleut, — 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik am Mittag. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Spazier⸗ gang durch italieniſche Opern(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Bücher der Jugend.— 18.25: Muſik auf dem Trautonium.— 19.15: Verklungene Stim⸗ mem.— 20.10: Soldatenlieder und Märſche.— 20.50: Vogel friß oder ſtirb. Komödie.— 22.30: Kleine Nachk⸗ muſik.— 23.00: Kompoſitionen von Paul Graener.— 24.00: Nachtmuſik. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 25. Auguſt: Während Weſtdeutſchland unter dem Einfluß eines ausgedehn⸗ ten Hochdruckgebietes am Mittwoch heiteres, wenn auch ziemlich kühles Wetter hatte, dringt jetzt ein ausgedehntes Schlechtwettergebiet von Mitteldeutſchland her weſtwärts vor. Damit wird ſich bei uns wieder mehr bewölktes Wetter einſtellen, doch ſind weitere Niederſchläge dabei nicht zu er⸗ warten. Vorausſage für Freitag, 26. Auguſt Veränderliche Bewölkung, zeitweiſe auch aufheiternd trocken, Temperaturen wenig geändert, nordöſtliche Winde Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorherſage ſür die Zeit vom 25. Auguſt bis 3. September, herausgegeben von dem Forſchungs⸗ inſtitut für langfriſtige Witterungsvorherſagen des Reichswetterdienſtes in Bad Homburg am 24. Auguſt. 1938, abends. In Norddeutſchland weſtlich der Oder ſowie in Weſt⸗ und Süddeutſchland in den nächſt en. Tagen überwiegend heiter bis wolkig und trocken, ſtellenweiſe Frühnebel. Nach kühlen Näch⸗ ten tagsüber warm. Im Oſten und Südoſten ſowie. am Nordrand der Alpen kühl, vielfach trüb und reg⸗ neriſch. Gegen das Wochenende hin im Oſten Nach⸗ laſſen der Niederſchläge und Aufheiterung, bet noch kühlen Nächten tagsüber wärmer; im Weſten dagege neu einſetzende Unbeſtändigkeit. 5 In der erſten Hälfte der nächſten Woche im ganzen Reichsgebiet leicht unbeſtändige Witerung, Wechsel heiterer und trockener Tage mit bewölkten, zu Nie⸗ derſchlägen neigenden Tagen, dabei aber im ganzen im Nordoſten des Reiches ſchöner als im Weſten und Süden. In der zweiten Hälfte der nächſten Woche vermutlich überwiegend heiter und trocken d Höchſttemperatur in Mannheim am 24. Auguſt + 21, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 25. Auguſt + 10,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 13,9 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 4 17 Grad Waſſer⸗ und 1 9 Grad Luftwärme gemeſſen. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt bein- Peace! 21 22 23.24 25 Ahein-Wegel] 22 15 2 95 Ahenfede) 22.53 805 ga.861 300 9 5 Breſſach 33805 92261252 flöiln 2626 500 8 Kehl. 3338 4,05.503,98 3 85 Peckar⸗ Maxau..135,54.060,25 578 Wear Lege! 1155 Mannbeim 4 29 4,575.02 5,37.41 Mannheim.60498 6% f 3. Auguſt 1959 9 del. Ns Ne Automaten-Hunde und lachende Roboter: Besuch in einem ungewöhnlichen Unternehmen Paris, im Auguſt. Im Pariſer Stadtviertel Marais ſteht ein ſtatt⸗ liches altes Haus, in dem einſt der franzöſiſche Dich⸗ ter Alfred de Vigny ſeine letzten Lebensjahre ver⸗ brachte. Heute befindet ſich hinter dieſen ehrwür⸗ digen Mauern eine„Fabrik für künſtliche Menſchen“, die größte, die es in Europa gibt. Hier werden Automaten in Menſchengeſtalt herge⸗ kellt, die wahre Wunderwerke der Technik ſind, und es iſt noch gar nicht lange her, daß ein Einbrecher, der ſich in dieſe Räume verirrte, angeſichts der unheimlichen Roboter, die unter dem Lichtſtrahl ſei⸗ ner Laterne ſich geſpenſtiſch zu bewegen begannen, den Verſtand verlor. Man mußte ihn nach ſeiner Verhaftung in eine Irrenanſtalt bringen, ſo furchtbar hatte ihn der geiſterhafte Reigen der mechaniſchen Menſchen beeindruckt. Der Inhaber dieſes Betriebes, ein einſtiger Schüler der Pariſer „Ecole des Beaux⸗Arts“, iſt ein wahrer Meiſter im Bau von Robotern. Drei ſeiner ſchönſten Werke, einen Tiger, einen Elefanten und einen Hund. die ſich ganz wie ihre Vorbilder aus Fleiſch und Blut bewegen können, die Laute von ſich geben und Nah⸗ rung zu ſich nehmen, hat das Muſeum für Kunſt und Gewerbe angekauft. Der lachende Maſchinenmenſch Der moderne Roboter iſt keine Puppe mit Uhr⸗ werk mehr; die Befehle, die man ihm erteilt, werden auf drahtloſem Wege übertragen. In ſeinem Inneren befindet ſich eine drahtloſe Emp⸗ jangsanlage, in der die gegebenen Kommandos auf⸗ gefangen und in Stromſchwankungen umgeſetzt wer⸗ den. Dieſe werden elektriſchen Relais zugeführt, die entſprechende Bewegungen des ihnen zugeordneten Gliedes, zum Beiſpiel Heben des Beines, Rollen der Augen und ſo weiter, auslöſen. Wozu aber ſtellt man dieſe künſtlichen Menſchen, deren Tätigkeit auch in unſerer Zeit myſtiſch und geiſtevhaft anmutet, her? Sind ſie nicht nur eine techniſche Spielerei? Durch⸗ aus nicht, denn die Reklame hat ſich den moder⸗ nen Roboter zunutze gemacht und ſtellt ihn mehr und mehr in ihren Dienſt. Da findet man beiſpielsweiſe in der Pariſer Automaten⸗Menſchen⸗Fabrik einen elektriſchen Gorilla, der einem boshaft lachend den Hut vom Kopf reißt, wenn man ihn be⸗ rührt. Ein lebensgroßes Kamel marſchiert gravitä⸗ liſch durch die Halle, und da ſpielt ein ganzes Neger⸗ orcheſter, der Wirklichkeit haargenau nachgebildet, zum Tanze auf. Eine andere Negerfigur, deren Kopf aus Kaut⸗ ſchuk iſt, hat den Pariſer Nachtbummlern ſchon man⸗ chen Schrecken eingejagt. Der Neger⸗Roboter ver⸗ mag wiel ein Menſch zu lachen. Man hat ein ſolches Exemplar in der verdunkelten Vorhalle eines Lokalez am Montparnaſſe aufgeſtellt. Wenn ſich von außen die Türe öffnet und damit helles Licht in das elektriſche Glasauge des Negers fällt, beginnt dieſer künſtliche Menſch nicht nur zu lachen, ſondern ſeine Augen und damit den ganzen Kopf dem verblüfften Beſucher zuzuwenden. Langſam hebt er ſeine Hand und überreicht dem Ankömmling einen Proſpekt, um dann wieder in Erſtarrung zu verſinken, bis ſich die Tür von neuem öffnet. Maharadſchas als Kunden „Ver unſere Kunden und Auftraggeber ſind?“ Der Inhaber des Unternehmens, der übrigens zu ſeiner Ausbildung zehn Jahre lang in einer mechaniſchen Spielwarenfabrik in Nürnberg arbeitete, gibt darüber Auskunft:„Geſchäfte, die Automaten⸗Men⸗ ſchen als Auslagefiguren haben wollen, Artiſten, In⸗ haber von Gaſtſtätten und ſo weiter, aber auch zahl⸗ reiche indiſche Fürſten befinden ſich unter un⸗ ſeren Abnehmern. Sie beſtellen ſich derartige Auto⸗ maten⸗Menſchen aus reinem Vergnügen daran, und Sie werden in unſerer Kundenkartei die Namen der Maharadſchas von Rangoon, Jaipur und Myſore finden, die in ihrer Heimat als beſonders leiden⸗ ſchaftliche Sammler von Maſchinen⸗Menſchen gel⸗ ten.“ Auf der jüngſten Pariſer⸗Weltausſtellung war ein Automaten⸗Menſch aufgeſtellt, der in zwei Mo⸗ naten 140 000 Franken verdiente. Es handelte ſich um eine lebensgroße Puppe, einen würdigen alten Mann darſtellend, die, wenn man ein 2⸗Franken⸗Stück einwarf, ihr Gegenüber eine Weile ſinnend betrach⸗ tete, ſodann ein Blatt Papier vom Tiſch nahm und mit einem Füllfederhalter flink zu ſchreiben begann. Nach fünf Minuten legte ſie den Federhalter weg und überreichte dem Kunden das beſchriebene Blatt. Es war ein Horoſkop. 20 verſchiedene Horoſkope konnte der Roboter ſchreiben, über deren aſtrologi⸗ ſchen Wert freilich nichts geſagt zu werden braucht. Jede Bewegung ſeiner Hand wurde von überaus feinen, mit eingezähnten Rädern verſehenen Stahl⸗ bändern kontrolliert. ee eee Was iſt's mit den Flöhen? Ein Profeſſor erklärt, warum ſie ſo rar ſind Der„Angriff“ hat den Prüſidenten des Ber⸗ liner Entomologen⸗Kongreſſes als den offenſicht⸗ lich zuſtehenden Fachkollegen über das vielfach behauptete Ausſterben des Flohes, befragt. Der Profeſſor äußerte ſich wie folgt: „Obſchon bisher keine amtliche Flohzählung durch⸗ geführt worden iſt und auch ſtatiſtiſches Vergleichs⸗ material nicht zur Verfügung ſteht, ſo lehrt doch die allgemeine Erfahrung, daß in den Städten die Flöhe rar geworden ſind. Trotzdem bin ich nicht begeiſtert, wenn mich jemand um oder nach Mitternacht telephoniſch aus dem Bett alarmiert und mir in die ſchlaftrunkenen Ohren jubelt: „Hurra, ich habe ein ſpringlebendiges Exemplar eines richtigen Menſchenflohes erbeutet! Für zehn Mark verkaufe ich ihnen dieſes edle, ſeltene, beſtaus⸗ ſehende, geſunde Prachtexemplar!“ Die Mär, daß man Flöhe einwechſelt, beſteht nicht zu Recht. Es gibt allerdings für die Wiſſenſchaft Zeiten, in denen ſie ſich zu Forſchungszwecken Flöhe beſchaffen muß. So iſt vor nicht langer Zeit das Hamburger Tro⸗ peninſtitut mit einem Flohzirkusbeſitzer, der mit ſeinen Blutſaugern nicht ins reine kommen konnte, handelseinig geworden und hat den geſamten Be⸗ ſtand gegen Bargeld aufgekauft. Doch darf man ſolche Fälle nicht auf die Tagesordnung ſetzen. Auf dem Lande, namentlich in Schweineſtällen, lebt dieſe lebhafte Sorte von Ungeziefer noch immer. Ich perſönlich glaube nicht an eine„große Tra⸗ gödie“ in der Flohwelt in Geſtalt einer Peſtilenz. Ich glaube an die guten Auswirkungen der Kultur, an die moderne Bauweiſe und an die brutſchä⸗ digende ausdörrende Wirkung der Zen⸗ tralheizung. Und der Staubſauger! Der feuchte Brutboden, den die Flöhe zwiſchen den Fuß⸗ bodenbrettern fanden, iſt heute nicht mehr vorhan⸗ den. Und da iſt den Flöhen das Aufkommen ſchwer gemacht worden. Auf ihre Dienſte am Haushalt ſind alle Entomologen ſtolz. Auch die Stechmücken, ganz beſonders die Ma la⸗ riamücken, haben Grund, den Entomologen übel⸗ geſinnt zu ſein, die ihnen nach und nach den Garaus machen. Die Entomologie ſchlägt den Obſt⸗, Ge⸗ müſe⸗ und Waloſchädlingen erbitterte Schlachten. BILDER VGH TAGE Zum 40jährigen Regierungsjubiläum der Königin Wilhelmine von Holland Am 28. Auguſt feiert die niederländiſche Königin Wilhelmine mit ihrem Volk den Tag, an dem ſie vor 40 Jahren den Thron beſtieg. Unſer Bild zeigt Königin Wilhelmine bei der Eröffnung des Parlaments in Den Hacg. (Preſſephoto, Archiv, Zander⸗M.) Slowakiſche Bauernhäuſer im Trauerſchmuck Anläßlich der Beerdigung des Slowakenführers Pater Hlinka.(Aſſocigted Preß, Zander⸗M.) Jetzt haben die Entomologen Frankreichs, der Schweiz, Deutſchlands, Belgiens und Hollands, ge⸗ meinſam das ſchwerſte Geſchütz gegen den Kartoffel⸗ käfer aufgefahren, der in Frankreich eingeſchleppt wurde und nun ſeine winzigen Beine oſtwärts lenkt“. Mutter und Sohn Von Peter Scher Günther iſt ſiebzehn und bevorzugter Schüler in der Boxklaſſe des ehemaligen Europameiſters alſo ſaſt ſchon ſelbſt eine Nummer. Jedenfalls wird er eine werden— ſo oder ſo. Der Meiſter hält ihn mehr als alle anderen Jungen ſtreng in Zucht. Man ſagt von Günther, daß die Zeitungen ſchon dicke Schlagzeilen für ihn in Bereitſchaft haben. Seit einigen Tage fällt es auf, daß er den Kopf hängen läßt. Er iſt nicht gerade ſchwermütig— ſo weit kann es bei Günther denn doch nicht kommen — aber er grübelt und ſeine Hiebe gegen den Uebungsball haben einen faſt möchte man ſagen nach⸗ denklichen Schlag. Was kann ihm fehlen? Der Mei⸗ ſter denkt ſtirnrunzelnd an ein Mädchen. Du lieber Himmel— nicht im Traum iſt es dem Jungen darum zu kun, gerade jetzt in etwas anderes als in ſeine ebungen am Ball verliebt zu ſein. Aber der Mei⸗ ſter iſt, obgleich er ſein höchſtes Wohlgefallen an der Unermüßlichkeit des Schülers nur mit Mühe ver⸗ bergen kann, dennoch mißtrauiſch; er wird wohl aus eigener Erfahrung Gründe dafür haben. Für ihn lübt es nun einmal nichts Gefährlicheres als kleine Mädchen, die ſeinen Schülern Raupen in den Kopf ſetzen könnten. ber was iſt nun eigentlich mit Günther? Etwas Seltſames— ja, man muß ſchon ſagen etwas ganz Ungeheuerliches iſt ihm zugeſtoßen. Er hat einen Liebesbrief ſeiner Mutter gefunden und daraus den Grund ihres ſchlechten Ausſehens erfah⸗ den das ihm ſeit einiger Zeit Sorge macht. „Run muß man wiſſen, daß der Junge mit ſeinen ſtebzehn Jahren in einem Verhältnis zu ſeiner Mut⸗ ler ſteht, das ſchon faſt etwas Väterliches an ſich hat. Er iſt eben ein Kind ſeiner Zeit, die junge Men⸗ chen zu Selbſtändigkeit erzieht— ganz anders, als in den Backfiſchjahren der Mutter üblich war. chon mit fünfzehn war es ſein höchſter Stolz ge⸗ eſen, ihr wie ein Mann zur Seite zu ſtehen— auf⸗ zutreten, wenn ſie unſicher oder verſchüchtert unge⸗ wöhnlichen neuen Erſcheinungen gegenüberſtand. Immer hatte er ſeine Ehre darein geſetzt, alles Be⸗ igende von ihr fernzuhalten— ſoweit das eben möglich war in einer harten und der Gefühlsſelis⸗ keit wenig geneigten Zeit. Nicht ſelten hatte ſie ſt ill und gerührt über ſolche Bemühungen ihres„jungen Mannes“ gelächelt. Aber da ſie eine natürlich ge⸗ ſcheite Frau war, hütete ſie ſich, ihn in ſeinem kna⸗ henhaften Streben nach Männlichkeit zu behindern. Im Gegenteil, ſie förderte ſeine Anlagen, wann und wie immer ihr Beiſammenleben es erlaubte. Sy wie ſie ihn mit liebevollem Stolz„Mein gro⸗ ßer Junge“ nannte, hatte er es ſich angewöhnt, die jugendliche Mutter mit einer ſchon ein wenig an Nachſicht grenzenden Zärtlichkeit„Kleines“ zu nennen. So lagen die Dinge, als das Erſtaunliche— um nicht zu ſagen Tiefbetrübende— geſchah, das wieder⸗ um nur aus einem wahrhaft männlichen Empfin⸗ den heraus ohne verletzende Empörung hingenom⸗ men werden konnte. Die Mutter war jener Krankheit zum Opfer ge⸗ fallen, die in der ſogenannten guten alten Zeit um 1912 erwachſenen Menſchen noch zu ſchaffen gemacht hatte. Sie war hoffnungslos verliebt. 5 Leidenſchaft nannte man das damals— wie ſelt⸗ ſam! Es mochte ja manchmal ganz knorke geweſen ſein und auch Spannungen gebracht haben— viel⸗ leicht ſogar ähnlich denen beim Boxen.„Aber im ganzen doch eine vecht ungeſunde Sache. Sagt ſelbſt — kann etwas, von dem man ſo ſchwere Gemüts⸗ verdunklung und ſo ſchmerzhafte Appetitloſigkeit davonträgt, auf die Dauer erfreulich ſein? Günther begriff es einfach nicht, daß ſeine Mutter einen ſo ernſthaften Rückfall in überholte Zuſtände davon⸗ tragen konnte. Dennoch war es ſo. Er hatte ſie bit⸗ ter ſeufzen, ſogar weinen hören— und der Brief, der alles offenbarte, konnte 19 geleugnet 1 7 Eine ſchöne Geſchichte— das kann man wohl ſagen. Nur gut, daß die Boxhandſchuhe und der Ball von höchſter Vorzüglichkeit des Materials Zeugnis ab⸗ legen. Günther hämmert in ſeinem Zorn darauf⸗ los, daß der Balken, an dem der Uebungsball be⸗ feſtigt iſt, ernſthaft in Gefahr gerät. Was würde der Meiſter wohl für Augen gemacht haben, wenn er erfahren hätte, wie ganz anders die„Weiberſache geartet war, als er ſelbſt ſie ſich vorſtellte?! Aber nur nicht den Kopf verlieren! Das gab es denn Horthy am Ehrenmal von Laboe Reichsverweſer Admiral Horthy(ec) verläßt nach der Kranzniederlegung das Ehrenmal von Laboe. Neben ihm Generaladmiral Dr. h. c. Raeder. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Vorläufig erſt„Miß Kalifornien, Dies iſt Claire Jomes, ſie zählt 19 Jahre, iſt Tänzerin und Filmdarſtellerin und wurde beim letzten Schönheitswettbewerb in Kalifornien zur „Miß Kalifornien“ erwählt.(Preſſephoto, Zander⸗M.) doch nicht— nicht einmal, wenn eine ſo ungewöhn⸗ liche und aufregende Form von Eiferſucht im Spiele war. Nur kaltes Blut bewahren und auf keinen Fall zugeben, daß ein eiſerner Wille irgendeiner Schwierigkeit gegenüber nicht ſtandzuhalten ver⸗ möchte! Günther rechnet. Mit achtzehn hat ſeine Mutter ihn bekommen. Er iſt ſiebzehn— macht zuſammen fünfunddreißig. Er ſchüttelt den Kopf, aber in Ge⸗ danken ſtreichelt er mit zarter Teilnahme ihr Geſichr. Es mochte ſchon ſchlimm ſein, mit fünfunddreißig ſo mitgeſpielt zu bekommen von— na wie denn, was denn?— alſo von Liebe. Die Vorſtellung von dem Unglück ergreift ihn ſo ſtark, daß er die Mutter in Gedanken nicht mehr nur Kleines, ſondern Kindchen nennt. Was tun? Ein Mann wie er kann unmöglich tatenlos zuſehen, wie ſeine Mutter durch Liebe zu⸗ grunde gerichtet wird. Er hätte den Gegenſtand der ihr ſo abträglichen Zuneigung zwiſchen den Seilen haben mögen. Welch gute Aufgabe, der Naſe des Herrn eine andere Richtung zu geben und ihn, wenn möglich, ſo zurechtzuklopfen, daß der Mutter jede Anwandlung vergehen mußte, einem formloſen Ding ſchmerzhafte Gefühle zu widmen. Das ging nun leider nicht. Der Mann konnte wahrſcheinlich nicht die Spur boxen. Zu dumm! Da es nicht beſſer wird, beſchließt der Junge, zu handeln. Er paßt einen günſtigen Augenblick ab und faßte ſeine Mutter zärtlich um die Schulter. „Kleines“, ſagt er eindringlich,„kann man dem Mann denn gar nicht beikommen?“ Sie wird rot, weiß, rot— wie eine Achtzehn⸗ jährige von Anno dazumal. „Günther!“ ſagt ſie hilflos. Ihr Mund bebt, Tränen kollern über ihre zart bemalten Wangen. Er zieht ſein Tuch und wedelt— teils wegen des Puders, teils in Erinnerung an Ringvorgänge die Tränenſpuren weg. Dann wird er ganz groß und ſagt freudig:„Ich habe eine Idee: Möchteſt du es nicht einmal bei unſerm Meiſter mit einer ganz kleinen Lektion verſuchen? Du würdeſt nie wieder Schwierigkeiten haben, wenn du boxen könnteſt!“ Da muß ſie herzlich lachen und Günther geht be⸗ deutend erleichtert in ſeine Schule. Von dem badiſch⸗pfälziſchen Komponiſten Adolf Himmele überträgt am heutigen Donnerstag im Rahmen eines Konzertes des Sinfonie⸗ und Kur⸗ orcheſters Baden⸗Baden, das anläßlich der Renn⸗ woche um 16 Uhr aus dem Kurort übertragen wird, der Reichsſender Stuttgart eine„Kleine Nacht⸗ muſik“, ein Intermezzo für großes Orcheſter. Guflav Schüler 7. In Freienwalde ſtarb der Lyriker und Schriftſteller Guſtav Schüler, der im Januar d. J. ſeinen 70. Geburtstag begehen konnte. Noch im vorigen Jahre wurde der Dichter durch Verleihung des kurmärkiſchen Dichterpreiſes geehrt. Aus Schülers Schaffen ragen die religiöſen Gedichte hervor, die ſeinem ſtarken Natur⸗ und Gottempfin⸗ den einen echten und ſchönen Ausdruck gaben. In ſeinen Balladen behandelte er vorzugsweiſe hiſtoriſche und anekdotiſche Stoffe. Der Doberaner Dichtertag. Zahlreiche Gäſte aus allen Teilen des Reiches, unter ihnen namhafte Dichter des niederdeutſchen Raumes, waren, wie der Daäßt⸗Berichterſtatter meldet, nach Bad Doberan gekommen, um am dortigen dͤritten Dobera⸗ ner Dichtertag teilzunehmen. Im Rahmen die⸗ ſes Dichtertages wurde u. g. von Gauleiter, Reichs⸗ ſtatthalter Friedrich Hildebrandt die Stiftung des Mecklenburgiſchen Literaturpreiſes bekanntgegeben, der erſtmalig im Jahre 1939 verteflt werden ſoll. Im Anſchluß an die zweitägige Ta⸗ gung in Bad Doberan fuhr, einer Einladung Folge leiſtend, ein Teil der in Doberan zuſammengekom⸗ menen Dichter mit oͤem Seedienſt nach Zoppot, wo ſie herzlich begrüßt wurden. Im Kuppelſgal des Kurhauſes wurden die niederdeutſchen Giſte non dem Zoppoter Bürgermeiſter im Namen des Oſtſee⸗ bades willkommen geheißen. Für die Gäſte erwi⸗ derten dann Hans Frank und Hermann Ela u⸗ dius die Grüße. Fronco Alfſano hat die Neufaſſung ſeiner Oper „(Tatjuſcha“ nach Talſtois Roman„Auferſtehung“ der Berliner Volksoper zur deutſchen Uraufführung überlaſſen. Das Werk wird unter der muſikaliſchen Leitung von Erich Orthmonn und in der Inszenierung von Hans Hartleb Ben in den erſten Wochen der neuen Spielzeit heraus⸗ ommen. 6. Seite/ Nummer 390 Vumlschte- — Aus einer Statiſtik einer Pariſer Zeitung zu ſchließen, werden in der ganzen Welt jährlich für 90 Milliarden Reichsmark Zigaretten, Zigarren und Tabak geraucht. Die Vereinigten Staaten marſchie⸗ ren mit einem Jahresverbrauch von Rauchwaren im Werte von 18 Milliarden Mark vor Großbritan⸗ nien mit 5,4 Milliarden und Großdeutſchland mit rund 5 Milliarden an der Spitze. Die ſtärkſten Zi⸗ garrenraucher ſind die Amerikaner, Deutſchen und Holländer. Aber auch in dieſen Ländern werden Tabak und Zigarre immer mehr von der Zigarette verdrängt, die zum erſten Mal während des Krim⸗ krieges, alſo vor verhältnismäßig kurzer Zeit, brei⸗ teren Eingang in die Raucherwelt gefunden hat. Der durchſchnittliche Zigarettenverbrauch in den Ver⸗ einigten Staaten im Jahre 1937 betrug pro Kopf der Bevölkerung 1100, in Großbritannien 800, in Deutſch⸗ land 550 und in Frankreich überraſchenderweiſe nur 248 Zigaretten. Der geringere Zigaretten verbrauch in Frankreich iſt durch den Zeitverluſt beim Drehen der Zigaretten zu erklären. 1 — Der Zuſammenbruch des Londoner Bank⸗ Aunternehmens Tanfield, der dem Bankeigentümer Stanley William Tanfield wegen betrügeriſchen Bankrotts und wegen Inumlaufſetzung falſcher Wertpapiere 7 Jahre Zwangsarbeit einbrachte und die Londoner Finanzkriſe monatelang mit Ge⸗ ſprächsſtoff verſorgte, erfährt jetzt plötzlich eine neue Wendung. Der unmittelbar nach dem Zuſammen⸗ bruch der Bank Tanfield gebildete Gläubigeraus⸗ ſchuß iſt jetzt mit vieler Mühe und nach Einſatz eines Heeres von Rechtsanwälten und Detektiven dahintergekommen, daß der nach wie vor jeden Ver⸗ mögensbeſitz hartnäckig in Abrede ſtellende Bankier die Summe non 40 Millionen Franken(über 3 Mil⸗ lionen Mark) in Sicherheit gebracht haben muß. Der betrügeriſche Bankier und deſſen junge Frau ſollen, wie es heißt, kurz vor Tanfields Verhaftung Ghelſteine und Goloͤbarren im Geſamtwert von 40 Millionen Franken in London zuſammengekauft und in ſicheren Gewahrſam gebracht haben. Frau Tan⸗ field, die in eiem alten Hauſe am linken Seineufer in Paris mit ihren beiden Kindern Zuflucht genom⸗ men hat und ihre Anweſenheit in Frankreichs Haupr⸗ ſtadt ſo geheim wie möglich hielt, iſt jetzt von der engliſchen Polizei ausfindig gemacht und aufgefor⸗ dert worden, ſich nach London zurückzubegeben, um üher den Verbleib der beiſeitegebrachten Millionen Rede und Antwort zu ſtehen. Selbſtverſtänoͤlich leiſtete Frau Tanfield der Aufforderung aus„Ge⸗ ſundheitsrückſichten“ keine Folge. Der Londoner Anwalt des Gläubigerausſchuſſes wird daher dieſer Tage in Paris eintreffen, um die Frau und die mutmaßliche Kompliein des betrügeriſchen Bankiers über den Verbleib des Schmuckes und Goldes zu befragen. Sehr wehrſcheinlich wird die engliſche Polizei im Weigerungsfalle die Auslieferung der Bankiersgattin bei den franzöſiſchen Sicherheits⸗ hehörden beantragen. 5 — Auf der belgiſchen Station Knocke gab ein Herr einen kleinen und einen großen, beſonders ſchweren Koffer auf. Er verſicherte den kleinen Kof⸗ fer mit 8000 Fr., den großen aber nicht. Als er am nächſten Tage die Koffer abholen wollte, war der kleine verſchwunden. Dem Stations vorſteher kam die Sache verdächtig vor. Er verſtändigte die Kri⸗ minalpolizei, und dieſe nahm überraſchend eine Durchſuchung des Hotelzimmers vor, in dem der Reiſende wohnte. Man öffnete den großen Koffer und ſiehe, in ihm ſtand der kleine! Außerdem war im Hotelzimmer anweſend ein zweiter Herr von außergewöhnlich kleiner Statur, von deſſen Exiſtenz die Hotelleitung bisher nichts wußte. Dieſer kleine Mann batte ſich in den großen Koffer einſchließen laſſen. Der ging aber auch von innen zu öffnen. Nachts hatte er dann in der Gewäckaufbewahrung den kleinen Koffer mit zu ſich in den großen hinein⸗ Wege/ Ichickſals man von ganz- Ras bar von Zobeſtlts Allmählich gelang es ihr, das Geſchehen von geſtern in Gedanken wieder aufzubauen: Sie waren mit dem Poſtauto nach Jena gefahren und von dort nach den Dornburgern Schlöſſern gewandert; oben auf der Höhe hatte es dann Krach mit Barbara ge⸗ geben, die ſich gern als Führerin aufſpielte, und nach ihm war ſte, ohne einen Biſſen im Magen, ohne ein Stück Brot im Ruckſack und ohne einen Pfennig im Beutel, ausgerückt. Sie würde ſchon zu Fuß nach Weimar zurückkommen. Heiß war es geweſen und Durſt hatte ſie gehabt, und Hunger hatte ſie bekom⸗ men; aber ſie war weitergeſtampft, immer weiter, es waren doch nur dreißig Kilometer. Ihren Dick⸗ kopf hatte ſie aufgeſetzt: Nur keinen Wagen anhalten, nun gerade nicht, lieber ſich verſtecken, wenn ein Auto kommt. Autos halten immer gern an neben einem Mädel, das allein wandert, und man ſoll mit⸗ fahren, beſonders, wenn Männer in ihnen ſitzen, eklig iſt das. Ja, und dann, als es dunkel wurde, war ihr drehrig im Kopf geworden; ſie erinnerte ſich wohl: Sterne und Kreiſe vor den Augen! Und nun lag ſie hier im Krankenhaus, alſo hatte ſie ſchlapp gemacht. Klar! Aber auch traurig. „Verfluchte Schweinerei“, ſagte Lux nach einer Weile:„Natürlich iſt Barbara ſchuld, die alte Ziege!“ Ihre Zehen hielt ſie jetzt ſtill. In dieſem Augenblick trat Schweſter Erika ein, und kaum eine Minute ſpäter lag Lux wieder unter der Decke, ein Fiebermeſſer wurde ihr unter die Achſel geſchoben, und als ſie jammerte:„Ich habe Hunger!“ hieß es:„Hübſch ſtill liegen, die Augen zu⸗ machen, wir ſind krank.“ a a „Ich bin nicht krank!“ „Das wird der Herr Oberarzt entſcheiden, und er wird auch beſtimmen, was wir eſſen dürfen.“ Die Schweſter ging, leiſe und willensſtark, wie ſie gekommen, und Lux fühlte ſich nun doch recht elend. genommen. Der auf ſo raffinierte Art ausgeheckte Verſuchsbetrug wurde ſo durch die Wachſamkeit des Stationsvorſtehers verhindert. * — Die ſüdafrikaniſche Preſſe beſchäftigt ſich ſehr eingehend mit der Frage der„armen Weißen“, die dringend einer Löſung bedarf. In Südafrika wer⸗ den an die 300 000 bis 509 000 Weiße gezählt, die, oder deren Eltern im Lauf der letzten zwanzig Jahre vom Land in die Städte gekommen ſind, und nun, infolge mangelnder Fachausbildung, in den ſüdafri⸗ kaniſchen Großſtädten ein Proletariat bilden, das in unbeſchreiblicher Armut lebt. Durch die Konkurrenz der billigeren Kaffern und Aſiaten werden dieſe „armen Weißen“ auch um die Möglichkeit gebracht, in den Goldgruben ihr Auskommen zu verdienen. Die ganze Größe des ſozialen Problems der„armen Weißen“ ergibt ſich daraus, daß dieſe 300 000 bis 500 000 von den insgeſamt etwa zwei Millionen wer⸗ ßen Südafrikanern durchgeſchleppt werden müſſen. Man nimmt an, daß nur ein ſehr kleiner Teil der „armsblankes“ auf gelernte Berufe umgeſchult wer⸗ den kann. Die ſüdafrikaniſche Regierung muß des⸗ halb auf andere Mittel ſinnen. Als einzige Mög⸗ liche, aber immerhin ſehr schwierige Löſung betrach⸗ tet man die Rückführung der ſchwarzen Arbeiter in ihre ländliche Heimat. Dadurch ſollte es möglich ſein, allmählich Arbeitsgelegenheit für ungelernte Weiße zu ſchaffen, die dann an die Stelle der ſchwar⸗ zen Gold minenarbeiter zu treten hätten. * — In dem ſenſationellen Neuyorker Prozeß ge⸗ gen den früheren„Tommany⸗Hall“⸗Polittker Hines wurde dieſer zum erſtenmal durch die Ausſagen eines Gangſters der ehemaligen Flegenheimer⸗ Bande unmittelbar ſchwer belaſtet. Der jüdiſche Gangſter Weinberg beſchrieb in einem Verhör, das den ganzen Tag dauerte, wie Hines von Flegenhei⸗ mer ein Wochen⸗„Gehalt“ von 750 Dollar für poli⸗ tiſche Protektion bezog. Hines habe durch ſeinen Einfluß in der Stadtverwaltung es fertiggebracht, daß Poliziſten, die Bandenmitglieder verhafteten oder auf ihre Spielhöllen Razzia machten, verſetzt oder degradtert wurden, daß verhaftete Bandenmit⸗ glieder von den mit ihm befreundeten Polizeirich⸗ tern Erwin und Capſhaw„abgefertigt“, d. h. mit kleinen Gelöſtrafen entlaſſen wurden. Weinberg nannte die Namen zahlreicher hoher Polizeibeamter, die angeblich mit Hines unter einer Decke ſteckten. Als Ergebnis dieſer Protektion ſeien die jährlichen Einnahmen aus dem Lotterie⸗Racket auf 20 Mil⸗ lionen Dollar geſtiegen. Wie ſich ſchon jetzt deutlich herausſtellt, konzentriert die Verteidigung ihre Taktik darauf, die Glaubwürdigkeit der für die Stagatsanwaltſchaft ausſagenden Gangſter und Ver⸗ brecher in Frage zu ſtellen. Da, wie allgemein be⸗ kannt iſt, das Lotterie⸗Racket in Harlem nach wie vor unter anderen Namen weiterblüht, iſt anzuneh⸗ men, daß die in dem Prozeß enthüllten ſkandalöſen Zuſtände noch nicht gänzlich der Vergangenheit angehören. * — Ein Magiſter der Rechte, der ſich ſeit vier Jahren durch Betrügereien ſeinen Lebensunterhalt, nerbient, wurde in Warſchau endlich in Nummer Si⸗ cher gebracht. Er beſuchte vor allem die beliebteſten Badeorte Polens, wo es ihm mit Hilfe ſeines ele⸗ ganten Auftretens und fabelhafter Zungenfertigkeit gelang, von hochgeſtellten Perſönlichbeiten Geld zu erſchwindeln oder bei jungen Damen unter Hei⸗ ratsverſprechungen„Darlehen“ aufzunehmen. Um einen peinlichen Skandal zu vermeiden, unterblieb meiſtens die Anzeige. Der Betrüger hatte ſich vor einiger Zeit auf ungeklärte Weiſe in den Beſitz der Preſſelegitimation des bekannten polniſchen Kurz⸗ ſtreckenläufers und Sportredakteurs Trojanowſki geſetzt, und als populärer Journaliſt war es ihm ein leichtes, ſeinen„Beruf“ auszuüben. Als er einmal mit einem Landrat und einigen Gutsbeſitzern Kar⸗ ten ſpielte, wäre die Sache beinahe ſchief gegangen. Der wahre Journaliſt hielt nämlich im Radio ein Referat. Sein„Doppelgänger“ ließ ſich aber nicht verblüffen und erklärte mit geheimnisvoller Miene: „Fabelhafte Erfindung, das Radio. Ich ſpiele Kar⸗ ten und halte gleichzeitig einen Vortrag. Sie wiſſen doch, Grammophonplatten. Verraten Sie das aber Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Auguſt 193g un* Das ſchwere Flugzeugunglück bei Tokio Bisher 24 Tote und 150 Verletzte Tokio, 24. Ang.(Oſtaſiendienſt des Du.) Die Zahl der Opfer des Flug zeugabſturzes in Omori bei Tokio hat ſich, wie die neueſten Meldun⸗ gen beſagen, ganz erheblich erhöht. Durch den Ab⸗ ſturz der beiden Flugzeuge auf eine Fabrik ſind mehrere Benzintanks explodiert. Bis⸗ her hat man 24 Tote und 150 Verletzte bergen kön⸗ nen, jedoch fürchtet man, daß die Zahl der Opfer noch weiter ſteigen wird. Die Aufräumungsarbeiten der zum größten Teil zerſtörten Fabrik werden fieberhaft ſortgeſetzt. Die Oder führt Hochwaſſer dnb Ratibor, 24. Auguſt. Der in Oberſchleſien ſeit Sonntag ununterbrochen niedergehende Regen hat der Oder Hochwaſſer gebracht. Während noch am Sonntag der Waſſer⸗ ſtand knapp über zwei Meter betrug, wurde bereits am Dienstag um Mitternacht die Ausuferungshöhe des Fluſſes mit 5,32 Meter weit überſchritten. Am Mittwoch früh wurden 5,75 Meter gemeſſen, und in den Abendſtunden überſchritt der Waſſerſtand die Sechs⸗Meter⸗Grenze. Wie ſtets bei ſolchen Hochwaſſern der Oder, tra⸗ ten im Stadtgebiet von Ratibor auch diesmal Ueber⸗ ſchwemmungen ein. Wieſen und Gärten in den tiefgelegenen Stadtteilen an der Oder ſtehen weit⸗ hin unter Waſſer. Die Wege der Oderpromenade ſind zum größten Teil überſpült und unpaſſierbar geworden. Die von der Oder⸗Brücke zur Eiſen⸗ bahnbrücke ſich hinziehende Häuſerfront iſt von dem Hochwaſſer bereits erreicht worden. Die Keller ſino überſchwemmt. Weite Flächen im Landkreis att bor ſind überflutet. Da der Regen weiter anhalt iſt mit einer Zunahme der Ueberſchwemmungen zu rechnen. Schwierige Löſcharbeiten beim Kieler Schloßbrand dnb. Kiel, 24. Auguſt. Die Nachlöſch⸗ und Aufräumungsarbeiten heim Brand im Kieler Schloß haben bis in die Vormittagsſtunden des Mittwoch gedauert. Die Löſcharbeiten wurden durch Hitze und ſtarke Rauchentwicklung außerordentlich erſchwert, o daß zeitweiſe mit Sauerſtoffgeräten gearbeitet wer⸗ den mußte. Das Feuer war im unteren Dachboden entſtan⸗ den und hatte dann auf den Kehlboden übergegrif⸗ fen. Bei der Bekämpfung des Brondes waren zus nächſt ſieben Rohre eingeſetzt, die dann gegen Schluß der Löſcharbeiten auf zwölf vermehrt werben mußten, weil ſich herausſtellte, daß der aus Torf beſtehende Einſchub der Böden an zahlreichen Stel⸗ len brannte. In mühſamer Arbeit mußten die Zwiſchenböden, die Stärken bis zu einem Meter hal⸗ ten, aufgebrochen werden. Außer der Berufsfeuerwehr waren elf Löſchziigg der freiwilligen Feuerwehr, ferner Löſchmannſchaf⸗ ten und Kommandos der Marine ſowie Sanftäts⸗ kolonnen eingeſetzt. Angehörige verſchiedener For⸗ mationen der Partei, die ebenfalls an den Rettungs⸗ arbeiten beteiligt waren, leiſteten beſonders beim Ausräumen der Akten der Dienſtſtellen und der Bücher der Landesbibliothek, die vom durchoͤringen⸗ den Waſſer beoͤroht waren, wertvolle Hilfe. bitte nicht!“ Als der Warſchauer Redakteur aber von vollkommen unbekannten Leuten mit Mahnbriefen wegen Schulden und Anleihen überſchüttet wurde, erſtattete er Anzeige und der Betrüger, der gerade von einer jungen Dame in Krakau 1200 Zloty er⸗ ſchwindelt hatte, wurde von der Polizei verhaftet. Vor Gericht bekannte er ſich mit ungewöhnlicher Redefertigkeit und in wohlgeſetzten Wendungen ſchuldig und wurde zu dreieinhalb Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt. 0 — Eine Eigenheit der gegenwärtigen Mode hat in engliſchen Hofkreiſen keine Billigung gefunden. So bemerkten die Mitglieder dieſer Kreiſe bei einer der letzten Debütantinnen⸗Vorſtellungen im Bucking⸗ hampalaſt mit Entſetzen ein Abendkleid, das wie ein „Badekoſtüm mit Borten“ gewirkt haben ſoll. Der Hof ſei, ſo heißt es in einem Bericht über dieſen Abend Abend,„völlig erſchagen“ geweſen. Die nächſte Debütantin, die dem König vorgeſtellt wurde, machte die würdigen Herren und Damen durch ein Kleid mit ſehr umfangreichem Rückenausſchnitt„ſprachlos“, während eine weitere Geſellſchaft„einfach entſetzte“. Für die ugkunft ſoll nun Sorge getragen werden, daß die Debütantinnen zwar nicht gerade in purita⸗ niſche Einfachheit, aber jedenfalls ohne großes De⸗ colleté erſcheinen. Dies um ſo mehr, als die Köni⸗ gin Trauer hat und den Vorſtellungen zur Zeit nicht beiwohnt.. * — Wien hat bisher den Typ der Konzertkafſees, wie er in den Städten des Altreichs gang und gäbe iſt, nicht gekannt, Damit ſich nun die Norodeut⸗ ſchen in Wien wohler fühlen, will man ſich ſchon in nächſter Zeit in dieſer Hinſicht ans Altreich anglei⸗ chen. Mehrere Nobel⸗Kaffeehäuſer in der inneren Stadt werden ab November Salon⸗Kapellen einſtel⸗ len, während die bisher als Tanzkaffees geführten Sie nannte es„kodderig“ und fand es„blödſinnig“. Danach ſchlief ſie wieder ein. Schweſter Erika zog eine halbe Stunde ſpäter die Fieberkurve auf 37,8, und Dr. Reinardus geſtattete eine Schleimſuppe. „Das werden wir bald wieder haben, Kind“, ſagte er milde, was ſonſt eigentlich nicht ſeine Art war. Er blieb dann noch eine Weile am Bettrand ſtehen und ſah auf ſeine Patientin hinab, nichts entging ihm dabei, weder das dunkle Gewuſchel der Haare, noch der ein wenig fiebrige Glanz der großen braunen Augen, weder die feine Rundung der Naſe, noch die lieblich ſchwellende Form der Lippen. Er fühlte ſich natürlich ganz als Arzt, was ihn aber nicht hinderte, heim Verlaſſen des Zimmers Nummer elf zu den⸗ ken: Die Kleine wird den Männern mal gefährlich werden. Er bemerkte gar nicht, daß er dieſen Satz ein wenig zu ſeiner eigenen Beruhigung formte, indem er in ihm den Zeitpunkt der Gefahr in die Zukunft ſchob. Jedoch fiel Schweſter Erika auf, daß er nach dem Viſitenrundgang mit dem Profeſſor noch einmal zu Nummer elf hineinſah, und ſie hielt es ſpäter für gut und richtig, daß ſie ihn hierbei nicht allein gelaſſen hatte. Ueberhaupt brachte Nummer elf eine ungewohnte Unruhe ins Haus: Es war gegen Mittag, als jener bewußte Blütenberg ankam mit der Weiſung: Für Lux. Die Aufnahmeſchweſter wußte nicht, was ſie mit der Fülle der Blumen anfangen ſollte, die einer allein gar nicht auf ein Zimmer bringen konnte. Sie ſetzte, als der Bote, hin⸗ und herlaufend, von ſeinem Dreirad die dritte Ladung blühender Zweige brachte und auf ihr Schiebefenſterbrett legte, den Fern⸗ ſprecher in Bewegung, um die Stationsſchweſter zu Hilfe zu holen; auch andere Schweſtern kamen herbei. Schließlich wurde die Frau Oberin gerufen, und eine Beratung begann, ob ein derartiger Blumen⸗ aufwand überhaupt zuläſſig wäre; als man jedoch endlich zu dem Entſchluß kam, die Sendung abzu⸗ weiſen, ſtellte ſich heraus, daß der Bote bereits wie⸗ der davongeradelt war. Alſo mußten die Blumen im Haus bleiben. „Zeigen wollen wir ſie dem Lux wenigſtens; denn ſie ſind ſchließlich ihr Eigentum. Danach werden wir ſie auf die verſchiedenen Stationen verteilen“, ent⸗ ſchied die Oberin, nachdem ſich der Kreis darüber klar geworden war, daß nur der Herr, der Lux ein⸗ geliefert, der Spender ſein konnte; denn in Weimar ſelbſt gab es niemand, den man einer ſolchen Ver⸗ ſchwendung für fähig gehalten hätte. „Vielleicht hat er ſie doch angefahren und will es nun gutmachen“, meinte Schweſter Erika.„Auf jeden Fall werde ich den Herrn Oberarzt darauf hinweiſen.“ Es gab aber auch Menſchen im Krankenhaus, die den immerhin ungewöhnlichen Verlauf des Geſche⸗ henen nicht ſo einfach und ſachlich deuteten, und der Klatſch begann leiſe zu plätſchern. Der Bericht vom. Blumenberg lief ſchnell durch die verſchiedenen Stationen und über deren Beſucher hinaus in die Stadt, wo er bald auf das traf, was das weißbekit⸗ telte Fräulein aus dem Laden ihrer Stammkund⸗ ſchaft itber den merkwürdigen Käufer erzählt hatte. Beim Zuſammenprall wuchs die Redewelle gewaltig. Mit dem Verteilen der Blumen war es dann nicht ſo einfach, wie es ſich die Oberin gedacht hatte. Lux ſtaunte anfangs, als vier Schweſtern mit Sträußen und Zweigen in den Armen bei ihr ein⸗ traten, dann jubelte ſie laut auf, als ſie erfuhr, daß alles für ſie beſtimmt ſei; ſie ſetzte ſich ſehr gegen den Willen Schweſter Erikas ſenkrecht im Bett hoch und ließ ſich jede Gabe einzeln reichen, um ihr Geſicht in ſie zu vergraben, ſie zu bewundern, ſie zu ſtrei⸗ cheln. Ihre Freude war ſo kindlich⸗offen, daß der Oberin alle Bedenken, die ſie im geheimen doch ge⸗ hegt, ſchwanden. Lux zweifelte keinen Augenblick, daß ihr Erretter, von dem man ihr natürlich bereits erzählt, die Blumen geſandt. „Das iſt prima von ihm“, ſagte ſie im Tonfall ihrer Oberſekunda und wollte nun auch wiſſen, wie er, der Geber aller Schätze, ausgeſehen hahe. Darüber verweigerte man die Auskunft, niemand konnte ſich angeblich auf ſein Aeußeres entſinnen. Dann aber, als man ſie fragte, was ſie nun für ſich behalten wolle, widerſtrebte ſie einer Teilung der Maſſe: Sie bat, ſie bettelte, ſte flehte; ſchließlich ſchalt ſie und beſtand zu guter Letzt auf ihrem Recht. Und ſie ſetzte ſich durch. Schweſter Erika ſchleppte Vaſen und Krüge, ja ſogar Eimer herbei. Die Roſen kamen auf den Bettiſch, die Veilchen und die Wicken auf einen Stuhl, der neben das Kopfende des Bettes gerückt Betriebe nur am Abend Publikumstanz haben wer⸗ den und am Nachmittag ebenfalls einen Konzerte hetrieh einrichten, mit einem Wort; Wien moder⸗ niſiert ſich. Zeichnung: Gehler. werden mußte, die blühenden Zweige aller Art wur⸗ den in Lux' Sicht auf den Fußboden geſtellt: Zim⸗ mer elf ähnelte nun dem Blumenladen, dem die Pracht entſtammte. Lux aber legte ſich ſelig auf ihr Lager zurück, krauſte die Naſe, drehte ſich nach rechts und ſog Ro⸗ ſenduft ein, drehte ſich nach links und ſchoberte Wicken⸗ und Veilchendüfte, richtete ſich dann und wann auf, um nach Flieder, Schneeball, Goldregen und Rotdorn Ausſchau zu halten. Sie fühlte ſich nicht mehr krank, ſie fühlte ſich pudelwohl. Manch mal ſchloß ſie die Augen und verſuchte, ſich ein Bild des Spenders dieſer großen Herrlichkeit herbeizu⸗ zaubern, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kom men, obgleich ſie alle Spielarten der Männerwelt groß— klein, blond— dunkel, breitſchultrig ſportlich ſchlank durchging. Nur zwiſchen hübſch und häßlich brauchte ſie nicht zu ſchwanken: ein Mann, der ſolches tat, mußte gut ausſehen. Als gegen Abend dieſes Tages ihre Schweſter zu ihr kam, war das Blumenfeſt zerſtört. Nur die Roſen, die Veilchen und die Wicken ſtanden noch an ihren Plätzen. Alles andere hatte Dr. Meinardus entfernen laſſen, und gegen ſeine Anordnungen, die auf den ärztlichen Grundlagen der Hygiene des Krankenzimmers aufgebaut waren, hatte es keinen Widerſtand gegeben. Selbſt Tränen waren ohne Erfolg geblieben. Lux aber hatte die Hände geballt und den Arzt ſtill für ſich, aber doch deutlich, ein ausgemachtes Ekel genannt. Von ihrer Schweſter erfuhr ſie dann einiges über Tom, aber nicht viel. Zwar wurde ihr erzählt, daß dieſer etwas ſonderbare Herr zufällig auch den Vater kennengelernt habe und von ihm zum Kaffee ins Frommannſche Haus eingeladen worden wäre; aber Näheres, Aeußerliches wollte auch die Schweſter nicht wiſſen. Sie war überhaupt wortkarg und kam Luz verändert vor; unſtet und zerfahren, (Fortſetzung folgt) 8 U KOH Mao Ma 1939 Ratie nhält, en zu jeler uſt. heim u die Die ſtarke t. sh wer⸗ itſtan ſegrif⸗ n zu⸗ gegen erden Torf Stel⸗ n dle r hak⸗ chzügt iſchaf⸗ ditäts⸗ For⸗ Ungs⸗ beim d der ngen⸗ eee wer⸗ nzerte tooͤer⸗ Aus Baden Fim und Rundſunk im Zeltlager der Pe Wie bereits berichtet, kommen auf dem Zeltlager her Pe. auf dem diesjährigen Reichsparteitag Filme im Rahmen einer Anzahl Freilichtveranſtaltungen zur Vorführung. Die Gaufilmſtelle Baden, die dieſe Filmveranſtaltungen durchführt, wird eine Leinwand in einer Größe von nicht weniger als 80 Geviertmeter(d Meter hoch und 10 Meter breit) er⸗ kichten, ſo daß ein großes Bild projeziert werden kann. Folgende Filme gelangen zur Vorführung: Lumpazivagabundes“ mit Heinz Rühmann,„Der Herrſcher“ mit Emil Jannings,„Liselotte von der Pfalz“ mit Renate Müller,„1 4 in Oberbayern“ und„Die Jugendſünde“. Der Rundfunk überträgt das laufende Rund⸗ funkprogramm des Tages. Die geſamte funktech⸗ niſchen Aufbauarbeiten liegen in Händen der Gauhauptſtelle Rundfunk der NSDAP, die gleich⸗ zeitig die Lautſprecher⸗ und Uebertragungsanlagen im badiſchen Zeltlager der PL errichtet. Nicht we⸗ niger als 7000 Meter Kabel müſſen insgeſamt ge⸗ legt werden, denn jedes einzelne Zelt iſt mit einem Lautſprecher verſehen, um ſowohl eine raſche Befehls⸗ Übermittlung zu gewährleiſten als auch die Darbie⸗ tungen des Rundfunkprogramms oder eigene Schallplattenmuſik zu übertragen. Zwei Lautſprecher⸗ wagen ſind vom Gau Baden eingeſetzt. Weiterhin wird am Bahnhof Fiſchbach oͤurch die Haupkſtelle Rundfunk ein Lotſendienſt eingerichtet. NSG. J Rippeuweier, 24. Aug. Pfarrer Otto Däub⸗ lin wurde mit Wirkung vom 1. November zum Pfarrharrn in Rohrbach bei Heidelberg ernannt. Laudenbach, 24. Aug. Im Alter von 56 Jahren ſtarb im Krankenhaus der Obermagazinaufſeher het der Reichsbahn, Philipp Held von hier. I. Rot, 24. Aug. Im Alter von 75 Jahren iſt Häckermeiſter Auguſt Ganter geſtorben. L. Wiesloch, 24. Aug. In geiſtiger und körper⸗ licher Friſche konnte Rentner Friedrich Hbfmann seinen 75. Geburtstag begehen. L. Wieſental, 24. Auguſt. Vor etwa vier Wochen ſtarb der ehemalige Eiſenbahnſekretär Franz Käpp⸗ lein. Nunmehr iſt ihm ſeine Gattin, Frau Eliſa⸗ heih Käpplein geb. Groß, im Alter von 76 Jah⸗ ten in den Tod nachgefolgt. Ein Herzſchlag machte ihrem Leben ein Ende. 285 8 e K. Unlergrömbach, 23. Aug. Im Alter von nahezu Jahren verſchied hier Schrankenwärter a. D. Franz Joſef Hartmann, der zweitletzte Alt⸗ vetrean unſerer Gemeinde. Er hat an den Feldzügen 1866 und 1870/71 teilgenommen. L. Helmsheim, 24. Auguſt. Als die älteſte Ein⸗ wohnerin der Gemeinde konnte am Sonntag Frau Emma Seefried Witwe geb. Schönherr ihren 5, Geburtstag begehen. Der Jubilarin gingen aus dieſem Anlaß zahlreiche Glückwünſche zu. L. Eſchelbronn, 24. Aug. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung wurde Schreinermeiſter Wilhelm Kammauf zur letzten Ruhe geleitet. Un⸗ ter ehrenden Nachrufen legten am Grabe Kränze nieder: der Schreinerinnungsmeiſter, der NS⸗Reichs⸗ kriegerbund(der Verſtorbene war Kameradſchafts⸗ führer), die Freiwillige Feuerwehr, die er mit be⸗ gründen half, ſowie die Spar⸗ und Darlehnskaſſe, bel der er als Aufſichtsrat tätig war. Neue Mann Snardt I Mannigfaltig wie die Lanoͤſchaft der ſchönen Vor⸗ derpfalz ſind auch ihre Bräuche, die bei frohen Fe⸗ ſten hochgehalten werden. Jedes Dorf, das etwas auf ſich hält, iſt mißtrauiſch darauf bedacht, daß ihm die lieben Nachbarn ja nicht in die Quere kommen. Das iſt auch klar. Denn jedes Dorf iſt ſtolz auf ſeine Eigenarten. Beſonders bei der Kerwe ſteht ein ſolcher Brauch in hohen Ehren. Daß es dabei in einem Weindorf, wie es Haardt iſt, ganz beſon⸗ ders feſtlich hergeht, kann nicht ſonderlich verwun⸗ dern. Denn wo der Edelwein ſo köſtlich an den Hängen veift wie hier, da müſſen auch die Menſchen, die ihn bauen, von beſonderer Art ſein: in ihrem Witz und ihrer Findigkeit, in ihrem köſtlichen Humor, der dͤieſem Weine wenig nachſteht. i Die„Haardter Quetſchekuche⸗Kerwe“ iſt eigentlich ein Begriff, der keiner weiteren Erläu⸗ terung bedarf. Der Brauch iſt uralt, ſolange um die Haardt der Edelwein gedeiht, ſolange Edelobſt in Wingerten und Gärten wächſt. Doch kurz zur Sache: Vor vielen hundert Jahren war ein Herbſt, ſo gut, ſo reich, wie ihn ſeit Menſchenalter niemand ſich erträumt hatte. Des freute ſich ein jeder Winzer. Das Obſt war ebenfalls von wundervoller Süße. Da kam die Haardter Jugend überein, für ſich ein eigenes Feſt zu feiern, als Dank für dieſen über⸗ großen Segen. Bekanntlich hat die Jugend keinen Ueberfluß an Geld. So zogen denn die Burſchen und die Mädchen oͤurch das Dorf, von Hof zu Hof, wo man beim Herbſten mitgeholfen hatte. Die Win⸗ zer hatten ſelber an dem frohen Treiben Spaß und heimer Zeitung Mittag ⸗ Ausgabe Iuelſchekuche⸗Kerwe geizten nicht mit ihrer Gabe: ſie beſtand aus Wein. Faſt jeder Burſche trug die Logel oer Stütze voll zum Tanzſaal, wo bald ein luſtig Zechen anhub. Das war am frühen Nachmittag. Man feierte und tanzte Stunde um Stunde. Und als der Abend kam, war Wein noch da in Ueberfluß. Man zechte luſtig weiter. Doch als dann neu der Tanz beginnen ſollte, hatten die Weinkobolde geſiegt. Ein Burſche um den anderen ſank von ſeiner Bank. Die Mäd⸗ chen hatten keine Tänzer mehr und maulten mäch⸗ tig. Bei ihren Brotherren führten ſie darüber bitter Klage und die kamen überein, den Mädchen ihre Tänzer zu erhalten. Als im nächſten Herbſt die Burſchen wiederkamen mit ihren Stützen und mit ihren Logeln, bekam von ſeinem Dienſtherrn jeder einen QOuetſchekuchen, damit des Weines Ko⸗ bolde damit gebunden würden. Das Mittel half. Seitdem hatten die Mädchen ihre Tänzer wieder. Auch heute wird es noch ſo gehalten. In oͤieſem Jahre ſind die Zwetſchgen zwar nicht ſonderlich geraten. Doch für die Haardter Kerwe reichen ſie aus. In jedem Hauſe, jeder Gaſtwirtſchaft iſt jetzt ein mächtig Quetſchekuche⸗Backen. Wenn nun an dieſem Wochenende(vom 27. bis 30. Auguſt) von fern und nah die Gäſte zu der Haardter Kerwe kom⸗ men, dann ſoll ihnen der Herrenletten und der Man⸗ delring, der Kirchpfad, Hofſtück, Bürgergarten, die Kalkgrube, der Aſpen, Schloßberg und der Herzog köſtlich munden. Der 1937er Jahrgang, Edelwein in beſter Güte, iſt ja wundervoll geraten. Konzert und Tanz in Gärten und in Sälen werden dieſen feinen Tropfen würzen. bö. Poſtkutſchen in der Saarpfalz Zwei Linien durch das Reichspoſtminiſterium genehmigt Nach Mitteilung des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes Saarpfalz hat das Reichspoſtminiſterium die Einrichtung von ſechzehn Poſtkutſchenlinien be⸗ ſchloſſen. Erfreulich iſt, daß die Saarpfalz mit zwei Linien dieſer Art berückſichtigt wurde. Die erſte führt über Annweiler nach Klingenmünſter, die zweite von Merzig⸗Draisbach nach Mettlach. Durch dieſe beiden Linien wird in der Saarpfalz nicht nur die Poſtkutſchenromantik wieder lebendig, ſondern es werden auch außerordentlich idylliſche Landſchaf⸗ ten erſchloſſen. Die geruhſame Poſtkutſchenfahrt gibt dieſer Landſchaft noch ihren beſonderen Reiz. Akklimatiſierte Zitronen an der Weinſtraße M. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 24. Aug. Die Züch⸗ tung einer akklimatiſierten Zitrone iſt in Weinheim durch jahrelange Zuchtverſuche des Weinheimer Stadtgärtners Emil Deis geglückt, der auch Setz⸗ linge heranzieht, die zum großen Teil an der Wein⸗ ſtraße angepflanzt werden. Die akklimatiſterte Zi⸗ trone erreicht faſt die Größe der ſüdländiſchen Zi⸗ trone, hat aber mehr Säure und Aroma. Es handelt ſich alſo nicht um eine bloße Liebhaberei bei dieſen Zuchtverſuchen, ſondern um Arbeiten von volks⸗ wirtſchaftlicher Bedeutung. * Kirchheim a. Teck, 24. Aug. Ein Ulmer Laſt⸗ kraftwagen mit Anhänger fuhr eierbeladen aus un⸗ geklärtem Grunde auf die Reichsautobahn⸗Böſchung hinauf. Der Motorwagen ſtürzte um und die 40 000 Eter gingen zum größten Teil zu Bruch. Beide Inſaſſen des Wagens wurden ſchwer verletzt. Gesc , Engliſche Gäſte Die engliſchen Kraftfahrt⸗Schrift⸗ leiter, die als Gäſte des Generalinſpektors für das beuiſche Straßenweſen Dr. Todt durch Deutſchland relſen, um die Reichsautobahnen kennenzulernen, lraſen am Montag in Heidelberg ein. Wir meldeten ſchon die Ueberreichung zweier Bilder Heidelbergs durch Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus an einen Ratsherrn der Stadt Heidelberg in Auſtralien und die Ueberreichung eines Gemäldes als Gegengeſchenk der auſtraliſchen Schweſterſtadt. Dies geſchah bei dem mpfang, den der Oberbürgermeiſter zu Ehren der engliſchen Kraftfahrt⸗Schriftleiter und dem erwähn⸗ len Ratsherrn aus Auſtralien gab. Der Oberbürger⸗ meiſter wies darauf hin, welche Stellung gerade unſer z belberg im angelſächſiſchen Kulturkreis einnehme. gebe insgeſamt 17 Städte im angelſächſiſchen chgebiet, die den Namen Heidelberg trügen. * Das Stadttheater öffnet ſeine Pforten für dle neue Spielzeit am 17. September. Mit der Beendi⸗ 3 der Reichsfeſtſpiele im Schloßhof hat ſich das ünſtintereſſe wieder unſerm beliebten Theaterbau kun wendet. Die neuen Darſteller ſind von be⸗ unten Bühnen gewonnen worden. Schillers „Fiesko“ wird die neue Spielzeit eröffnen. 5 Eine große Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung mit . die letzte dieſes Jahres, findet am „September ſtatt. Der Beginn iſt 21 Uhr. Radehn Jahre Radium⸗Soſbad Heidelberg. Das 155 ſum Solbad kann auf ſein zehnjähriges Beſtehen 0 ückblicken. Nachdem die ſchon vor rund 20 Jah⸗ Ver erbohrte Quelle ihre Heilkraft durch erfolgreiche 1 mit Radiumſolkuren in der Poliklinik der eidelberger Univerſität erwieſen hatte, wurde vor n ren in einem neuerbauten Babehauſe der Kurbetrieb aufgenommen. Seit der Eröffnung wur⸗ den u. a. insgeſamt 225 000 Radium⸗Solbäder und 408 000 Liter Heilwaſſer für Trinkkuren abgegeben. Dieſe Menge entſpricht etwa dem doppelten Inhalt des berühmten Heidelberger Faſſes! Aus dem Monatsbericht der Lebensmittelpolizei. Im Juli wurden in 78 Milchbetrieben 106 Milch⸗ proben, darunter 9 Proben Schul⸗ und Marken⸗ milch, ferner in 17 Geſchäften 58 Proben ſonſtiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände erhoben und zur Unterſuchung eingeliefert. In 482 Fällen wurden bei Gewerbetreibenden Kontrollen in bezug guf verſchiedene Geſetze, Verordnungen und Beſtim⸗ mungen vorgenommen. Angezeigt wurden je eine Perſon wegen Vergehens gegen die Anordnung über die Gartenbauwirtſchaft oder des Getreidewirt⸗ ſchaftsverbandes und wegen Uebertretung des Milch⸗ geſetzes, je zwei Perſonen wegen Kettenhandels oder wegen Uebertretung der Marktordnung, je drei Per⸗ ſonen wegen Vergehens gegen die Kartoffelverordnung oder Uebertretung der Höchſtpreiſe für Obſt, fünf Perſonen wegen Vergehens gegen die Eterverord⸗ nung, ſechs Perſonen wegen Uebertretung der Ge⸗ werbeordnung, neun Perſonen wegen Vergehens gegen die Preisſtopverordnung, zehn Perſonen wegen Vergehens gegen die Preisſchilderverordnung und elf Perſonen wegen Uebertretung des Maß⸗ und Gewichtsgeſetzes. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Harmonie: Wonderſchau„Deutſche Werkſtoffe im Hand⸗ werk“. Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Handzeichnungen Heidelberger Romantiker“. Aus den Kinos: Kammer: Pariſer Bekanntſchaft“.— Odeyn:„Moniko“ — Schloß⸗Filmtheater: 17 W— Gloria:„Anna avetti“. Allerlei aus Viernheim U Viernheim, 24. Auguſt Das Baugewerbe hat in der zweitgrößten Land⸗ gemeinde Heſſens einen erheblichen Aufſchwung zu verzeichnen. Es wurden im Vorjahre 31 Baugeſuche, davon 11 für Siedlungshäuſer, genehmigt. Im Be⸗ richtsjahre belief ſich bis 1. Auguſt die Zahl der ge⸗ nehmigten Baugeſuche auf 35, darunter 19 für Sied⸗ lungshäuſer. Die„Nibelungen⸗Siedlung“, die durch die Heſſen⸗Naſſauiſche Heimſtättengeſellſchaft und die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Viernheim im ſchönſten Ortsteil bis vor Jahresfriſt 45 Wohn⸗ häuſer erbaute, iſt in gemeinſamer Aktion mit der 7. Seite/ Nummer 390 DA, der Organiſation der Kriegsbeſchädigten und Kinderveichen entſtanden. Die im Vorjahre errichteten 17 neuen Häuſer werden bis zum Spätjahr von den Siedlern bezogen. 62 Familien beſitzen dann ihr eigenes Heim. Der Siedlungsgedanke in dieſem Vier⸗ tel ſieht weiter eine ſieben Häuſer umfaſſende SS⸗ Siedlung ſowie eine Waldarbeiterſiedlung mit fünf Wohnhäuſern vor. Aber auch ſonſt iſt, wie eingangs erwähnt, im Baugewerbe in Viernheim eine emſige Tätigkeit feſtzuſtellen. So ſind eine Anzahl ſchöner Wohnbauten in den Brückengärten(ehemal. Blaeß⸗ ſchen Garten) erſtanden. Neben der Bezirksſparkaſſe in der Schulſtraße beabſichtigt der hieſige Zahnarzt ein Wohnhaus erſtellen zu laſſen. Außer verſchie⸗ denen Wohnhäuſer wurde an Stelle einer alten Fach⸗ werkſcheune in der Adolf⸗Hitler⸗Straße ein Geſchäfts⸗ haus erſtellt. Zu der am 24. und 25. September ſtattfindenden 50jährigen Jubiläumsfeier des Geſangvereins „Liederkranz“ iſt als Auftakt eine Jubiläums⸗ feierſtunde unter Mitwirkung eines größeren Or⸗ cheſters aus Mannheim ſowie der hieſigen Bruder⸗ vereine im„Karpfenſaale“ vorgeſehen. Der Sonn⸗ tagnachmittag bringt ein Jubiläumskonzert im Saale des„Ratskellers“. Ein Feſtball bildet den Ab⸗ ſchluß des Feſtes., Im Viernheimer Wald werden die Folgen der großen Schneebrüche im Winter 1937⸗38 beſeitigt. Be⸗ ſonders in der„Heide“ längs der badiſchen Grenze machten ſich die Spuren dieſer Schneebrüche ſtark be⸗ ch RASIER CREME; groge Tube 50 Pfennig merkbar. Bei verſchiedenen Schlägen iſt nach dem Aufräumen kaum noch die Hälfte des früheren Be⸗ ſtandes feſtzuſtellen. Bis jetzt ſind mehrere tauſend Raummeter Zell⸗ und Grubenholz geſchlagen. Durch Verleihungsurkunde des Führers und Reichskanzlers wurden beim Hauptzollamt in Worms mit dem Treudienſt⸗Ehrenzeichen 1. Stufe für 40 Dienſtjahre ausgezeichnet der Oberſekretär H. Zö⸗ belein und der Zollbetriebsaſſiſtent K. Eiberle in Viernheim. * Lauffen a. Neckar, 24. Aug. Auf der abſchüf⸗ ſigen Stuttgarter Straße bremſte die 52jährige Witwe Schiefer einen an ihr Fuhrwerk angehängten kartoffelbeladenen Wagen, kam dabei unter die Räder und wurde tödlich überfahren. 11 Blick auf Ludwigshafen Mutter und Kind im Rhein ertränkt h. Ludwigshafen, 24. Aug. Aus unbekannten Gründen beging am Montag⸗ abend eine Ehefrau aus Ludwigshafen⸗Rheingön⸗ heim im Rhein Selbſtmord und nahm ihr ſechsjäh⸗ riges Söhnchen mit in den Tod. Sein zwölfjähri⸗ ger Bruder wurde durch rechtzeitige Hilfe gerettet. Die Polizei berichtet Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraft⸗ wagen und einem Kraftrad auf der Kreuzung der Ludwig⸗ und der Wredeſtraße verurſachte nur leich⸗ ten Sachſchaden. Diebſtähle. In der Edigheimer Straße ſtahlen unbekannte Diebe ein noch gut erhaltenes Damen⸗ fahrrad, Marke„Sleipner“, im Werte von 50 M. — Ein weiterer Fahrrad ⸗Diebſtahl, der bereits ſechs Wochen zurückliegt, kam erſt jetzt der Politzei zur Kenntnis. Zum Schaden eines hieſigen Fuhrunter⸗ nehmers wurde ein Herrenfahrrad, Marke „Kayſer“, mit der Fabriknummer 584 610, geſtohlen. — Unbekannt iſt auch der Dieb, der in einem hieſigen Fabrikbetrieb einem verheirateten Schloſſer aus Neuſtadt an der Weinſtraße den Zahltag mit über 50 Mark geſtohlen hat. * „Der Führer in Italien“. Am kommenden Sonn⸗ tag, 10—12 Uhr vormittags, führt das Kreisamt Ludwigshafen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau eine Film⸗ Morgenfe ier durch. Aufgeführt wird das hervor⸗ ragende Filmwerk„Der Führer in Italten“. Um⸗ rahmt wird die Feier von Orgelvorträgen und einem Vorſpruch. Einlaßkarten geben die Köß⸗Orts⸗ und Betriebswarte ſowie das Kreisamt ſelbſt ab. Apotheker Sartori f. Nach kurzer Krankheit ver⸗ ſchied im Ludwigshafener Krankenhaus unerwartet der in weiten Kreiſen bekannte und geſchätzte frühere Apotheker Johann Karl Ludwig Sartori im ge⸗ ſegneten Alter von 80 Jahren. Obbaner Kerwe Auch in dieſem Jahr ſtanden die Wagen der fah⸗ renden Leute auf dem Meßplatz in der Roſental⸗ ſtraße. Da knallten die Büchſen an den Schießſtän⸗ den, da lockten die Eis⸗ und Zuckerſtände, da riefen drei Tage lang Karuſſells und Schiffſchaukeln. Die reifere Jugend zog es vor, ſich in den Tanzſälen zu vergnügen. Die älteren Jahrgänge vergnügten ſich in ihren Stammlokalen bei einem guten Tropfen Wein oder Bier und einer kräftigen Unterlage. Familiennachrichten. Herr Heinrich Höflich feierte in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 78. Geburtstag. Seinen 74. Geburtstag konnte Herr Friedrich Brechtel begehen. Wir gratulieren herz⸗ lichſt! Verkehrsunfall. Auf der Frankenthaler Straße hinter der Schwarzen Brücke ſtießen ein Kraftrad⸗ fahrer und ein Radfahrer zuſammen. Beide Fahrer er⸗ litten durch Anprall und Sturz ſchwere Verletzungen an Kopf und Beinen. Die Fahrzeuge wurden ſchwer beſchädigt. Auf dem Kerweplatz vom Schlag getroffen. Eine 85jährige Frau von Oppau wurde auf dem Meß⸗ platz von einem Schlaganfall betroffen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzertge der Ho und Deutſchmetſter⸗Kapelle aus Wien. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Fahrendes Volk“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Miſſiſſippi⸗Melodie“.— Ufa⸗Rheingold:„Re⸗ volutionshochzeit“.— Union⸗Theater:„Maria, die Magd“, — Atlantik:„Sieben Ohrfeigen“.— Alhambra Munden⸗ heim:„Ich möcht ſo gerne mit dir allein ſein“. Der Furchtſame erſchrickt vor ber Hefahr, der Feige in ihr und der mutige nach ihr. gean Pant Der fluge lieſt„Aampf ber Hefahr“ und ver⸗ hütet ſie. Daras Glockenſpiel auf dem alten Kaufhaus in Landau M. Landau, 24. Aug. Auf dem neuhergerichteten alten Kaufhaus in Landau, das zu den älteſten Bau⸗ ten Landaus zählt und ein Schmuckſtück der Stadt bildet, wird ein Glockenſpiel(drei Glocken) mit Glöck⸗ nerfiguren aus Kupferblech eingerichtet. An der Oſtſeite des Kaufhauſes werden Fresko⸗Malereien durch den Landauer Maler Hermann Croiſſant auf⸗ getragen. Götz von Berlichingen erobert Groß⸗Umſtadt — zum Winzerfeſt dv. Groß⸗Umſtadt, 24. Aug. Den Höhepunkt des vom 17. bis 19. September in Groß⸗Umſtadt gefeierten Odenwälder Winzerfeſtes wird die hiſtoriſch getreue Wiedergabe des Kampfes bilden, in dem Götz von Berlichingen einſt den Ort eroberte, Ferner ſind ein Trachtenzug und ein Weinbrunnen vor⸗ geſehen. 0 9⁰ N Seite Nummer 390 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, Auguſt 1938 Wochenendprogramm im Fußball: Mannheimer Vereine zu Hauſe und auf Reiſen Erſte Schlußrunde um den Tſchammerpokal dem erſtmaligen Eingreifen der ſechzehn Gau⸗ Gau 17, Oſtmark, kommt erſt zum Abſchluß der Runden zur Funktion]! treten die Kämpfe um den Tſchammerpokal om Sonntag in die erſte Schlußrunde, 1 i am Rhein und Neckar natürlich die Teilnahme der beiden im Rennen befindlichen Mannheimer Vereine, VfR und Waldhof, vor allem intereſſiert. Es braucht ia kaum befor s darauf hingewieſen zu werden daß mit der 0 hlung der Gaumeiſter das Ringen im ſein vor⸗ idendes Stadium tritt, denn namentlich die Akteure Finales um die Deutſche Meiſterſchaft ſtehen im zunkt des Geſchehens, und der vielfach über⸗ Ausgang der eigentlichen Entſcheidung in den dürfte für einen weiteren, mächtigen Auf⸗ pannung ſorgen. Der kommende Sonntag iſt eigentlich für Mannheim Ter der Vorgefechte anzuſehen, denn die )en Vereine ſollten weniaſtens auf e unüberwindlichen Hindentiſſe ab⸗ gerade im Pokal Vorousſagen am ſchwer⸗ en ſind. Der Gaumeiſter VfR Mannheim hat, 8 berichtet, als erſte Aufgabe die Fahrt zu Blau⸗ zu bewerkſtelligen, von wo er wohl nach dem Auftakt negen Wiesbaden mit der weiteren ir die Pokalrunden heimkehren Hürfte. Gleich⸗ der Abſchluß des Turniers der Privatmann⸗ uf dem Platz bei den Brauereien vollzogen. iſter SV Waldhof empfängt bekanntlich bei nden den nordheſſiſchen Gauligiſten Boruſſia je Boruſſen, die durch beſondere Umſtände kampf⸗ dieſen Termin einrückten, ſind für Mannheim eine t, was bei der Taxierung ihrer Spielſtärke immer⸗ zur Vorſicht gnemohnt. Die Mannheimer Vorſtädter, den S Fulda. die ſeit dem Abſchluß der Gaurunden in ihren mannig⸗ ſachen Unternehmungen keine Niederlage mehr erlitten, abſolvieren mit dieſer Begegnung zugleich ihr erſtes Spiel auf heimiſchem Boden und es dürfte trotz des Pokal⸗ charakters des Zuſammentreffens beſtimmt angenommen werden können, daß die Eröffnung auf dem Waldhof ſich zu einem weiteren Erfolg geſtaltet. Am Waldweg ſetzt der VfL Neckarau die Serie ſeiner Vorbereitungstreffen fort. Als Partter fungiert Rot⸗ Weiß Frankfurt, der wiedererſtandene Gauligiſt von Süd⸗ weſt. Die Frankfurter, die ihre Mitaenoſſin, die TSG 61 Ludwigshafen, vor Wochen beſiegen konnten, außerdem SV Kaſſel, Stuttgarter SC, Hanau 93 zu ſchlagen ver⸗ mochten, auch die Bezirks⸗ und Aufſtieastreffen ohne Nie⸗ derkage hinter ſich zu bringen verſtanden, dürften den Neckarauern ſchon Anlaß zur vollen Entfaltung ihres der⸗ zeitigen Könnens geben. SpVgg Sandhofen macht einen gewaltigen Abſtecher, um ſich in Le Havre dem dortigen führenden Club zu ſtellen. Hoffen wir, daß es den Sandhöfern gelingt, dem Mannheimer und ſomit dem deutſchen Fußball in der franzöſiſchen Haſenſtadt Reſpekt zu verſchaffen. Mannheim 08 ſieht am Samstag Ladenburg als Gaſt: am Sonntag geht die Fahrt nach Heidelberg zu 05. Auf dem Pfalzplatz geht am Sonntag das Endſpiel oder BSG H. Lanz vor ſich, die mit ihren Veranſtaltungen einen beachtenswerten Vorſtoß in die Oeffentlichkeit unternimmt. Zählt man noch das von der TSG 61 Ludwigshafen auf ihrem Platz on der Lagerhausſtraße am Samstag und Sonntag(jeweils ab.30 Uhr) durchzuführende inter⸗ nationale Fußballturnier hinzu, konn man ſchon ſagen, daß am Rhein der Fußboll bereits in voller Akkion be⸗ grifſen iſt. 82 Neue Radweltmeiſter werden ermittelt Die erſten Kämpfe am Wochenende in Amſterdam Die Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1938 werden am kommen⸗ jenende mit den Kämpfen der Rennfahrer auf der utbe Olympiſchen Stadions in Amſterdam in riff genommen. Die Dauerfahrer, die Amateur⸗ und flieger ſind alſo die erſten, die ihre Meiſter feſt⸗ Nach dem Meldeergebnis und den bisherigen Er⸗ riſſen der einzelnen Fahrer ſcheint es einige neue Welt⸗ meiſter zu geben. n des Bei den Amateurfliegern hat der Holländer van der Vijver ſeinen Titel zu verteidigen. Sein Hauptvorteil iſt die heimatliche Umgebung; unter dieſen Umſtänden ſcheint der holländiſche Landesmeiſter H. Doms auch ſein größter Gegner zu ſein. Der Weltmeiſter hat bisher noch keine überzeugende Form gezeigt, ſo mußte er bekanntlich dem Italiener Loatti des öfteren den Vortritt laſſen. Loatti iſt zu den Favoriten zu zählen. Deutſchland wird durch neuen Meiſter Jean Schorn(Köln], Heinz Haſſelberg zum) und Gerhard Purann(Berlin) vertreten. Die llung des Berliners hat viele Zweiſel ausgelöſt, ſo e— um nur einen Namen zu nennen— der Lud⸗ hafener Kurt Walther erheblich ſtärker als der Ber⸗ rein. Immerhin werden ſich die Deutſchen ſo tapfer 1 ir möglich ſchlagen. Zu beachten ſind noch der Fran⸗ gf atton, der Belgier Hendrickr und der Däne H. Chr. Nielſen. den (Bo Der vielfache Weltmeiſter Joſeph Scherens(Belgien) verteidigt bei den Berufsfliegern den Titel. Er iſt, allen Unkenrufen zum Trotz, auch wieder erſter Anwärter auf die Meiſterſchaft. Stark favoriſtert wird der Holländer Arie nan Vliet, der den Belgier mehrfach einwandfrei beſiegen konnte. Auch der deutſche Meiſter Albert Richter iſt mit an der Spitze zu nennen, denn auch er konnte mehrfach die geſamte Ertraklaſſe hinter ſich laſſen. Unſer zweiter Vertreter Mathias Engel dürfte kaum ſehr weit kommen. Außerordentlich ſtark iſt auch der Franzoſe Gérardin, der von Michard oder Renaudin unterſtützt wird. Vola(Ita⸗ lien] Kaers, Arlet(Belgien), Faſck Hanſen(Dänemark! und Pinkelkamn(Schweiz) ſind weitere aute Bemerber. Die Ausſcheidungsläufe werden ſomohl bei den Amateuren als auch bei den Berufsſahrern ſchon am Samstag aus⸗ Am Mochenende: getragen, ſo daß am Sonntag lediglich die Endläufe ſtatt⸗ finden werden. Auch die Dauerfahrer beginnen bereits am Samstag mit ihren Ausſcheidungen, die dann am Sonntag fortgeſetzt werden. Die Hoffnungsläufe finden am Dienstag und der Endlauf am Donnerstag, 1. September, ſtatt. Hier iſt be⸗ kanntlich ein neuer Austragungsmodus eingeführt, um die ſogenannten„Kombinen“ zu verhindern. In den Endlauf gelangen die fünf Vorlaufſieger und die beiden Hoffnungs⸗ laufſieger. Titelverteidiger iſt der Deutſche Walter Loh⸗ mann((Bochum), der gleichzeitig auch wieder unſere ſtärkſte Waffe iſt. Ebenſo große Ausſichten hat unſer zweiter Vertreter Erich Metze(Dortmund). Es iſt nur zu wünſchen, daß der Titelverteidiger und der Exwelt⸗ meiſter nicht bereits im Vorlauf aufeinandertreffen und ſo gezwungen werden, gegeneinander zu fahren. Bei den Dauerfahrern haben wir die allerbeſten Ausſichten auf einen neuen Sieg. Ein wirklich ernſthafter Anwäcter iſt noch der Italiener Severgnini. Die Belgier Meulemans und Ronſſe, die Franzoſen Lemoine und Paillard, Wals (Holland), Kraus(Luxemburg) und der funge Schweizer Heimann ſind wohl ſtarke Fahrer, aber den Titel können ſie doch nur im Glücksfalle erobern, d. h. wenn die drei erſtgenannten Fahrer aus irgendwelchen Gründen(Defekte uſw.] ſtark zurückgeworfen werden. Am Samstagvormittag findet in üblicher Weiſe in Amſterdam der Sommer⸗Kongreß der UC ſtatt. Südweſt⸗Fußballer in Nürnberg An den Fußball⸗Auswahlſpielen bei den NS⸗Kampf⸗ ſpielen in Nürnberg anläßlich des Reichsparteitages wer⸗ den auch ſieben Spieler des Gaues Südweſt teilnehmen. Es ſind dies: Kern, Fath(beide Wormatia Worms), K. Welſch(Boruſſig Neunkirchen), Sold(F Saarbrücken), Reinhardt(Vin Frankenthal). Remmert(Rotweiß Frank- furt! und Wirſching(Eintracht Frankfurt). Die Silberſchildſpiele der Hockey⸗Gou⸗ und Nachwuchs⸗ Mannſchaften werden am 17/18. und am 24/25. September in Berlin, Stettin, Köln und Stuttgart fortgeſetzt. Die Jugend im Meiſterſchaftskampf 2000 Jungen und Mädel kämpfen in Frankfurt Im Frankfurter Sportfeld werden am Wochenende die deutſchen Jugendmeiſter in der Leichtathletik, im Schwimmen, im Tennis, im Rollſchuhlaufen und in den Maunſchaftsſpielen Fußball, Handball, Hockey und Waſſer⸗ ball ermittelt. Nahezu 2000 Angehbrige der 3 und des BD M, die Beſten aus nahezu 500 Bann⸗ und Untergauſportfeſten und 27 Gebiets⸗ und Obergau⸗Sport⸗ ſeſten, werden um die höchſte Ehre kämpfen, die der deutſche Jugendſport zu vergeben hat. Die Frankfurter Leiſtungs⸗ ſchau im HJ-Sport iſt eine Prüfung für die ſportliche Arbeit und gleichzeitig ein Schritt weſter zu dem Ziel, das der Führer ſeiner Jugend in der Leibeserziehung geſtellt hat. Den Wettkämpfen, die am Donnerstag beginnen, werden der Reichsjugendführer und der Reichs⸗ ſportführer beiwohnen. 700 Meiſterſchaftsanwärter in der Leichtathletik — 400 Jungen und 300 Mädel treten in den verſchiedenen Wettbewerben auf den Plan. Beſonders aus ſichtsreiche Bewerber ſind nach den in den Ausſcheidungskämpfen erzielten Ergebniſſen der Hanauer Huth(100 Meter in 10,7), die Frankfurter Volkmann und Müller(je 10,8), der Gelſenkirchener Marquardt(1000 Meter in 235,6), der Kölner Hendrichs und der Leipziger Tafel(106 Meter Hürden in 14,0 bw. 14,1), der Karlsruher Tafel(Hoch⸗ ſprung 1,80 Meter), der Berliner Teichert(Weitſprung 7,2 Meter), der Dresdner Piesker(Stabhoch 3,40 Meter), bie Rheinländer Bongen und Aengenvoort ſowie der Ham⸗ burger Oechsle und Koch(Stolp), die im Kugelſtoßen und Diskuswerfen an der Spitze ſtehen und außerdem Bongen (Krefeld) neben Wolf(Schmalkalden) und Puſch(Inſter⸗ burg] erſter Anwärter auf den Titel im Fünfkampf. Die Front der Spitzenkönner iſt aber, wie die Ausſcheidungs⸗ kämpfe bewieſen haben ſo groß, daß der Ausgang aller Wettbewerbe als vollkommen oſſen angeſehen werden muß. Das gleiche gilt auch für die Mädel, unter denen wir eine Reihe bewährter Wettkämpferinnen finden, wie beiſpiels⸗ weiſe die deutſche Weitſprungmeiſterin Praetz(Salzwedel), die Würzburger Hochſpringerin Friedrich u. die ausgezeich⸗ nete 100⸗Meter⸗Läuferinnen Winkels(Bonn) und Kohl (Fraukfurt⸗M.). An den Wettkämpfen im Schwimmen werden 400 Jungen und 125 Mädel teilnehmen, Hier hat das 100 Meter Kraulſchwimmen der männlichen Jugend mit 5 Meldun⸗ gen die ſtärkſte Beſetzung zu chene Der Vorfahrs⸗ ſieger Obotta(Schleſien) wird ſich mit ſo bekannten Nach⸗ wuüchskräften wie Müller(Berlin), Höhle(Weſtfalen) und Barnhaupt(Ruhr⸗ Niederrhein! auseinander zu fetzen haben. Ueber 200 und 400 Meter Kraul gilt der Sachſe Brettſchneider als Favorit und im Bruſtſchwimmen iſt der Magdeburger Köhne an erſter Stelle zu nennen. Im Rückenſchwimmen erwartet man einen großen Kampf zwi⸗ ſchen Rundmund(Bremen) und Schröder(Bonn). In der Staſfel liegt die Eutſcheidung zwiſchen Sachſen und Berlin und im Waſſerballturnier ſollten Berlin und Ruhr⸗Nieder⸗ rhein den Endkampf beſtreiten. N Die bekannten Schwimmerinnen Inge Schmitz(Berlin) und Ulla Groth(Breslau) ſind leider nicht am Start, da ſie gleichzeitig in Paris am Länderkampf gegen Frankreich teilnehmen. So wird es in den Wettbewerben für Mädel zu ziewlich ausgeglichenen Kämpfen kommen. Die Titel⸗ kämpfe im Tennis werden ſtark umſtritten ſein. Am HJ⸗Einzelwettbewerb beteiligen ſich 60 Jungen, die auch gleichzeitig das Doppel beſtreiten. Die gleichen Teil⸗ nehmerzahlen ſind in den Einzel⸗ und Doppelſpielen des BDM zu verzeichnen.— Zu den Meiſterſchaften im Roll⸗ ſchuhlaufen ſind über 80 Jungen und Mädel eingeſchrie⸗ ben, darunter Händel(Franken), Lydia Wahl(Franken) und Jcuny Mosler(Frankfurt). Auch bier ſind aroß⸗ artige Leiſtungen zu erwarten. Eine beſondere Anziehungskraft dürften die Meiſter⸗ ſchoften in den Mannſchaftsſpielen im Fußball, Handball und Hockey, ausüben. Nach den Ausſcheidungen ſind hier ſolgende Mannſchaften zugelaſſen: Fußball: Gebiet Schleſien(STC Börlitz) Nordſee(wird noch beſtimmt), Ruhr⸗Niederrhein(Homborn 907), Heſſen⸗ Naſſau(Kickers Offenbach). Badem(1 Fc Pforzheim], Franken(Franken Nürnberg), Berlin(Blau⸗Weiß Ber⸗ lin). Oſtmark bleibt hier leider unvertreten. Handball: Schleſien(Poſt⸗SW' Oppeln), Nordſee(wird noch beſtimmtſ, Weſtfalen(Eintracht Dortmund), Heſſen⸗ Naſſau(Allionz Frankfurt) Baden(Poſt⸗SV Mannheim), Franken(SpVgg Fürth), Mittelland(Pol.⸗SV Magde⸗ burg), Deutſch⸗Oeſterreich(Wiener SC). Hockey: Oſtland(Bft Königsberg), Nordſee(wird noch beſtimmt). Niederſochſen(Hannover], Heſſen⸗Naſſau(RV Limburg), Saarpfalz(HC Speyer), Franken(Toe Nürn⸗ berg) Sachſen(Wacker Leipzig). Die Wettkampffolge: Der Donnerstag vormittag bringt die Vorrunden⸗ ſpiele im Fußball, Handball, Hockey, Waſſerboll und Tennis. Gleichzeitig wird der Führer⸗ Zehnkampf begonnen. Nach⸗ mittags werden die Vorrundenkämpfe in den Mann⸗ ſchaftsſpielen fortgeſetzt und die Teilnehmer am Führer⸗ Zehnkampf erledigen das 300⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen. Der Freitag vormittag bringt die Zwiſchenrunden im Fuß⸗ ball, Handball, Hockey, Waſſerball und Tennis und den Schluß des Führer⸗Zehnkampfes(u. a. Orientierunnas⸗Ge⸗ päckmarſch, während der Nachmittag für Troſtrunden⸗ ſpiele vorgeſehen iſt. Am Abend findet im Frankfurter Saalbau die feierliche Verpflichtung der Wettkämpfer ſtatt. Am Samstag beginnen die Leichtathletik⸗ und Schwimm⸗ Wettkämpfe. Außerdem fallen die Entſcheidungen im Hockey und Handball. Der Sonntogvormittag iſt den Ent⸗ ſcheidungen iw Schwimmen und Tennis vorbehalten und nachmittags habem die Leichtathleten und Fußballer das Wort. Um 17.30 Uhr finden Aufmarſch und Sieger⸗ ehrungen ſtatt, bei der der Reichsjugendführer und der Reichsſportführer das Wort ergreiſen werden. Am Freitag auf der 5ffezheimer Bahn: —— 2 3 See Es geht um den„Großen Preis“ Stärkſtes ausländiſches Aufgebot Wiederholt Jad ſeinen vorjährigen Triumph? (Eigener Bericht der NM) Baden⸗Baden, 25. Auguſt. Der Tag des„Groß en Preiſes von Baden“ iſt nun wieder einmal da. Er bedeutet natürlich den eigentlichen Höhepunkt der ganzen Woche. Seit vielen Jahren hat dieſes Rennen ein ganz außergewöhnliches Auſehen im deutſchen Reunſport beſeſſer. Am morgigen Freitag wird auf der Iffezheimer Bahn alles wieder vertreten ſein, was mit dem Rennſport und der Pferde⸗ zucht nur irgend in Verbindung zu bringen iſt. Die Be⸗ ſetzung des reich dotierten Rennens konnte nicht beſſer aus⸗ fallen, denn von den 12 ſtartberechtigten Pferden werden ſich acht dem Starter ſtellen, darunter unſer vorjähriger Derbyſieger Abendfrieden und Dadji, der vor⸗ jährige Gewinner dieſes Rennens. Auch das Rahmenprogramm kann in jeder Weiſe be⸗ friedigen. Man wird außer im„Großen Preis“ auch in einigen anderen Prüfungen Pferde aus Italien und Frankreich zu ſehen bekommen. Wir wollen mit der Beſprechung des Großen Preiſes von Baden beginnen. Wie bereits oben erwähnt, werden Wird er morgen wieder der Sieger ſein? Der Bouſſac⸗Vertreter Dadji mit ſeinem Reiter Elliot, der im letzten Johr den„Großen Preis von Baden“ gewann. (Archiv NM) in dieſem 50 000⸗Mark⸗Rennen acht Pferde am Ablauf erſcheinen, und zwar im einzelnen: M. Bouſſacs Dadji, 5jähr. Heugſt 59,5 Kilo(C. Elliot) L. Volterras Vatellor, 5jähr.., 59 Kilo(H. Semblat) Geſtüt Grabitzs Abendfrieden, jähr. H. 59 Kilo(Zehmiſch) M. Mauges Zürs, 4jähr.., 56,5 Kilb(M. Bonaventure Geſtüt Ebbeslohs Elritzling, 4jähr.., 56,5 Kilo(Schmidt) Geſtüt del Soldos Gaib, jähr.., 56,5 Kilo(S. Pacifiei) Geſtüt del Soldos Procle, Zjähr.., 53,5 Kilo(Caprioli) Geſtüt Waldfrieds Majoran, 3jähr.., 51,5 Kilo(W. Held) Seit wann„Großer Preis“? Der„Große Preis von Baden“ iſt ſtets ein Rennen ge⸗ weſen, das einen beſowderen Nimbus hatte. Der Sieg in dieſer internationalen Prüfung wurde moraliſch höher be⸗ wertet als ſelbſt der im deutſchen Derby, und das harte feinen Grund. Hier waren faſt immer franzöſi ſ che Klafſenpferde am Start, und wenn ſie in der Regel vor den beſten ihrer deutſchen Gegner„ſpazieren“ gingen, ſo zählte dafür natürlich jeder deutſche Sieg doppelt. Die große Prüfung beſteht ſeit 1858 und iſt vor 1870 eine reine Domäne der Franzoſen geweſen. Graf Renards Hochſtap⸗ ler, der Gewinner von 1873, iſt das erſte in Deutſchland gezogene Pferd in der Siegerliſte. Als nach dem Kriege die Franzoſen fortblieben, war ein deutſcher Erfolg ſchon eher möglich, aber nun kamen die Ungarn, und gegen die grandioſe Kineſem, die Siegerin von 1877, 1878 und 1879 war natürlich kein Kraut gewachſen, gegen die Mehr⸗ zahl ihrer Landsleute aber auch nicht. Immerhin hat es in den neunziger Jahren ſchon manchen deutſchen Erfolg gegeben, und die beſten deutſchen Sieger dieſer Periode— Pickel, Ilſe, Sluſohr und Kamete waren auch ſehr gute Pferde, aber auch ſie konnten ſich nur durchſetzen, wenn die Lage zufällig beſonders günſtig war, d.., alſo wenn kein Tokio und kein erſtklaſſiger Franzoſe am Start war. Von 1901 bis 1913 war es ganz kataſtrophal geworden, nur zwei deutſche Pferde konnten den Großen Preis gewinnen. In der Nachkriegszeit iſt dann dieſe wertvolle Prüfung Sinnbild für den Aufſtieg der deutſchen Zucht geworden. Das Ausland iſt in dieſem Jahre beſonders ſtark vertreten, und nur 9 inländiſche Pferde werden entgegen⸗ treten. Leider wird der Waldfrieder Blasius, der ſich im Braunen Band von unſeren Pferden am beſten zeigte, nicht am Start erſcheinen. Der Aurelius⸗Sohn ſoll für den„Großen Preis der Reichshauptſtadt“ friſch gehalten werden. Der dreijährige Majoran iſt kein vollwertiger Erſatz. Vor einer ſchweren Aufgabe ſteht auch der Ebbes⸗ loher Elritzling, der Vierjährige wird ſich aber in Ehren ſchlagen. Die ganze Hoffnung werden wir auf den vor⸗ jährigen Derbyſieger Abendfri eden ſetzen. Im Brau⸗ nen Band von Deutſchland war der Graditzer nächſt Blaſius das erfolgreichſte Pferd. Vor ihm endete aber der Fran⸗ zoſe Vatellor, der ſich hier auch wieder vorfindet. Während ſeinerzeit Abendfrieden an Vatellor 1 Pfund gab, ſo gehen beide diesmal mit dem gleichen Gewicht ins Rennen. Mit dem Fünfjährigen wird natürlich ſtark zu rechnen ſein. Ein gutes Abſchneiden wird aber auch von Zürs zu er⸗ warten ſein. Jedoch werden die beiden Franzoſen gegen Dadji einen ſchweren Stand haben. Der Bouſſac'ſche Ver⸗ treter ſoll nach wie vor beſtens auf dem Poſten ſein und wird wohl kaum einen Bezwinger finden. Auch ſelbſt die beiden Vertreter des Stalles Soldo nicht, von denen der vorjährige Fürſtenberg⸗Sieger Gaio für dieſe Prüfung friſch gehalten wurde. Der Vierjährige wird wohl aber als Schrittmacher für Procle an den Start gehen. Der Dreijährige zeigte im Fürſtenberg⸗Rennen, daß er beſſer denn je auf dem Poſten iſt. Wir rechnen aber mit einem Sieg von Dadji und erwarten die Vertreter des Stalles del Soldo vor Vatellor auf den nächſten Plätzen. Die Einleitung beſorgen diesmal die Zweijährigen, die ſich im 1. Schwarzwald⸗Rennen(1000 Meter) vorſtellen werden. Hier hat der italieniſche Stall Erice zur Verfügung. Das ſtaatliche Geſtüt Graditz wird doppeltes Geſchütz auffahren laſſen, von denen Aſchenbrödel ſich im Zukunfts⸗Rennen verſuchte, aber in der wertvollen Prüfung nur eine unter⸗ geordnete Rolle ſpielte. Cundry hat ihr letztes Rennen in Frankfurt gewonnen. In ganz großem Stil hat die Erlenhoferin Florida ihr letztes Rennen in München ge⸗ wonnen und dabei auch Cundry bezwungen. Nach dieſer Vorſtellung ſollte Florida auch diesmal vor den beſten Ausſichten ſtehen. Die Erwählten des Stalles Graditz er⸗ warten wir auf den nächſten Plätzen vor Erice. 2. Badener Meile(1600 Meter). Sehr gute Klaſſe ver⸗ einigt das Meilen⸗Rennen. Schill, der letzthin im Rhein⸗ land ſtegreich war, wird mit allem Gewicht nur ſchwer zu ſchlagen ſein. Seine gefährlichſten Gegner erblicken in Fauſtitas und Pfeiferkönig, denen die Strecke d beſſer zuſagen wird, als am Eröffnungstag Auch Florſan wird hier beſſer abſchneiden. Wir gehen mit Schill vor Fauſtitas und Florian. 3. Preis von Raſtatt(1400 Meter). Von den hier ſtar⸗ tenden Pferden endeten am Sonntag im Eberſtein⸗Ausgleſch Greco und Sybarit im geſchlagenen Felde. Feſtſpiel ge⸗ wann ihr letztes Rennen in ſohr einnahmender Manier, ſo daß ſie trotz Aufgewichts wieder die erſten Ausſichten hat. Leguana ſollte auch hier von der Fünffährigen ge⸗ halten werden. Nach früheren Leiſtungen könnte Fauſt mit beim Ende ſein. Sonſt könnte ſich die leicht gewichtete Grollezu noch bemerkbar machen. Feſtſpiel vor Fauſt und Legunana wäre unſere Meinung. 5. Waſſerfall⸗Ausgleich.(2100 Meter). Ein Ausgleich über längere Diſtanz, in dem der dreijährige Peſſimſſt zu einem weiteren Erfolge kommen könnte. Maiflieder, der am Sonntag hinter dem Hengſt den zweiten Platz beſetzte, er gün⸗ ſtiger im Gewicht ſteht. Poets Fancy werden die 200 Meter ebenfalls beſſer liegen, ſo daß er diesmal ein Wokt mitzureden hat. Palaſtherold zeigte ſich in Mülheim im Kommen. Schließlich 105 noch Geradeaus nicht ohne Chan⸗ cen. Wir halten zu Maiflieder vor Peſfimiſt und Poets Fancy. 6. Preis von Gaggenau.(1600 Meter). Der Schlender⸗ haner Mareo Polo wird hier erſtmalig neben Alfpgtez 0 Farben des Stuttgarter Sportmanns Daub tragen. Na ſeinem Laufen vom Sonntag hätte Alwater die beſſeren Ausſichten. Das Ende ſollte aber zwiſchen dem Italiener Ghislando und der letzthin ſiegreich geweſenen Purpul⸗ roſe liegen. Vinetas Start iſt zweifelhaft. Leicht mäglich wäre Fidalgo. Wir nehmen Ghislando auf unſere Seite, der gegen Purpurroſe und Altvater gewinnen ſollte. 7. Yburg⸗Ausgleich.(1800 Meter). Zum Abſchluß noch ein offener Ausgleich, in dem Lerchenau zu einem we teren Erfolge kommen könnte. Friſcher Sieger iſt aber auch Gaſtrecht. Patroklus enttäuſchte in letzter Zeit, guch Infants Leiſtungen ſind nicht nennenswert Eher könnten Berna und Fidibus, zwei Pfälzer Pferde, hervortreten. Wir geben Lerchenau unſer Votum gegen Gaſt recht und Berna. Anſere Vorherſagen für den Freilaß: 1. Schwarzwald⸗Reunen: Florida— Stall Graditz— Erice 2. Badener Meile: Schill— Fauſtitas— Florian 5 3. Preis von Raſtatt: Feſtſpiel— Fauſt— Leguang 4. Großer Preis von Baden: Dadji— Stall del Solto Vatellor 5 5. Waſſerfall⸗Ausgleich: Maiflieder— Peſſimiſt— Poel Faucyi 6. Preis von Gaggenau: Ghislando— Purpurroſe— Stall Dan 7. Yburg⸗Ausgleich: Lerchenan— Gaſtrecht Berna könnte den Spieß hier leicht umdrehen, zumal Die Starterliſte von Mailand Europameiſterſchaften der Ruderer Deutſchlands Ruderer haben bei den Europomeiſter⸗ ſchafſten, die vom.—4. September in Mailand ausgetragen werden, eine unbeſchränkte Vorherrſchaft zu behoupten mie si ſelten in einer Sportart zu finden iſt. Nach dem 7851 3 medaillen⸗Regen von Grünau“ bei den Olympiſchen Spie“ len 1936 wurde im folgenden Jahr bei den Europomes ſterſchaften zum erſten Male ſeit 1913 der Glandaz⸗Pokal, der„Dav's⸗Cup“ der Ruderer, nach Deutſchlond 9 geholt. In vier von den ſieben gusgeſchriezenen Bon gattungen iſt Deutſchland Verteidiger. Zehn Natfon werden in Mailand die deutſche Vorherrſchaft bereue Insgeſamt wurden 44 Boote aus elf Nationen mit 510 Ruderern gemeldet. Da die Mafländer Regottabahn an Stort von ſechs Booten zuläßt, ſind am erſten Tag 2 ſcheidungsrennen nur für den Einer, Zweier m. Ou. 30 den Doppelzweier notwendig. Die Gegner von Mailg ſind: Einer(Verteidiger Schweiz): Italien, Schweiz, Ungar Jugoſlawien, Dänemark, Deutſchland Doppelzweier(Verteihiger Deutſchland): Velten, Frankreich, Itolien, Schweiz, Ungarn, Jugoſlawien, Deutſchland. a 8 1 5 1. Zweier v. St.(Verteidiger Italien): Belgien Fran reich, Italien, Holland, Jugoflawien, Polen, Dänemark, Deutſchland. 5 liel, Vierer o. St.(Verteidiger Deutſchland): Malle, Schweiz, Holland, Ungarn, Dänemark, Deutſchland. fl Vierer m. St.(Verteidiger Deutſchland]: Nun ö Schweiz, Ungarn, Jugoflawien, Dänemark, Deutſchland. Achter(Verteidiger Italien): Italien, Ungarn, mark, Deutſchland. g ien, Zweier m. St.(Verteidiger Deutſchland!: W Frankreich, Italſen, Holland, Jugoflawien, Polen, Dä mark, Deutſchland. 8 Velgierin ſchwimmt Weltrekord Helen Madiſons Rekord gebrochen 90 Der einzige Weltrekord im Schwimmen zwiſchen in Meter und einer Meile(1600 Meter) Freistil, der nich n Beſitz der Däuin Ragnhild Fveger iſt, iſt am Dien sin nachmittag an Belgien gefallen. Die bereits bei Bal Europameiſterſchaften in Lendon überraſchend ſchnelle 11 gierin Caro ne ſtartete in Oſtende über 1000 Nards 855 und verbeſſerte den Weltrekord der Amerikanerin. 5 Madiſon von 13:28, auf:03,21 Auch die von jungen Dänin Peterſen vor vierzehn Tagen erreichte von 13:15, Minuten iſt domit beträchtlich unterboten. E r eon Daa . * — 0 28225 5 1938 — J ge⸗ ſtanſer, öſichten en ge⸗ üſt mit vichtete iſt und Igleich miſt zu er, der eſetzte, gün⸗ e 2100 n Wort eim im Chan⸗ Poets lender⸗ Men, di Na beſſeren aliener zurpur⸗ möglith Seite, uß noch n wei⸗ iſt abet it, guch könnten rtreten. yt. und itag: — Erice „ lt „ Poels En n meiſter⸗ getragen ten, wie „Gold, n Spie⸗ opomei⸗ j⸗Pokal, uxül⸗ bots⸗ ationen rennen. mit 148 ihn den ig Autz⸗ St. und Railand Ungarn, gelgien, lawien, Fraßk⸗ nemark, Italien, HAN Donnerstag. 25. August 1938 ELS der Neuen IRTS0C Mannheimer Zeitung AFTS-ZETTTLNG Uittag-Ausgabe Nr. 390 Lockerung des Preisdruckes an den Nohsiofflmärkien Deckungen der internationalen Weizenſpekulation.— Leb⸗ hafterer Tranſitvertehr mit Reis.— Die amerikaniſchen Echmalzmärkte in Erwartung der Schweineſchlachtungen.— 1000 erſtmalig wieder Nenaulage von Kautſchukkulturen.— Baumwolle ſtetig.— Unſicherheit im Metallhandel. Ganz all ich der Druck auf das Preis niveau der f delsa el zu lockern. Die berufs mäßige internationale Spekulation erblickt offenbar nur noch geringe Chancen darin, nach unten zu operieren, da nach ihrer Anſicht die Wirtſchaft der Vereinigten Staaten zum Herbſt einen ſtärkeren Auftrieb erfahren werde, der guch den Rohſtoffmärkten in irgendeiner Form zugule kommen müßte. Einen weiteren Rückhalt erhielt das Ge⸗ ſchüft durch die A sſichten auf eine großzügige Subſidien⸗ und Beleihungspolitik der Union, von der das Getreide und die Baumwolle i aller Vorausſicht nach Nutzen ziehen wird. Auch die weltpolitiſchen Beſorgniſſe, die ſich ſeit längerer Zeit end bemerkbar machten, traten während der lehten Tage etr imden Hintergrund. Der Erholungs⸗ prozeß erfaßte keineswegs alle Warengruppen und war tbenſowenig an ſämtlichen Handelsplätzen anzutreffen; plelmehr lag, um nur ein Beiſpiel herauszugreifen, das Gelreide in Chikago höher, im benachbarten Kanada und Liverpool dagegen niedriger. Hieraus ergibt ſich der Schluß, daß Zufälligkeiten bei der Preisbildung keine ganz neben⸗ fͤchliche Rolle geſpielt haben mögen. Im Weltgetreidehandel macht ſich eine ſtetigere Grund⸗ ſtimmung bemerkbar, die von Deckungen der Baiſſeparrei in Chikago herbeigeführt wurde. Anlaß hierzu gab die erhöhte Exportnachfrage in den überſeeiſchen Erzeugungs⸗ gebieten ſowie das behördliche Bemühen der Vereinigten Staaten, Kanadas und anderer Länder, die Weizen⸗ notierungen wiedex auf eine höhere Ebene zu bringen. Bel beachtet wurden ferner Darlegungen des Landwirt⸗ ſchaftsminiſters Wallace. nach denen damit gerechnet werden könne, daß die USA in dieſem Jahre noch rund 100 Mill. Fuſhels Weizen unterzubringen hoffen. Ferner iſt mit einer merklichen Einſchränkung der dortigen Anbaufläche, ſchon im Hinblick auf die„Ausgleichszahlung“ an die Farmer, zu rechnen. Nachdem Großbritannien unlängſt eine Magozinierung von Getreide in Ausſicht genommen hat, hört man jetzt, Frankreich wolle ſich gleichfalls eine llarke Reſerve zulegen. Ueberaus günſtig lauten die Er⸗ ltoßsziffern von Balkan. Dort ſoll der Durchſchnitt der lehien 5 Jahre um etwa 35 Mill. Dz. übertroffen werden. iin ganzen kann man alſo annehmen, daß einem ver⸗ kngerten Bedarf der Bezugsländer ein erhebliches Mehr⸗ angebot an Weizen in der Welt gegenüberſteht. Um die Kolonialwaren iſt es nach wie vor ziemlich ſtill beſtellt, weil z. Z. das friſche Gemüſe die Aufmerkſamkeit der Verbraucher ablenkt. Braſiliengs Kaffee⸗Export ent⸗ kickelt ſich wetter zufriedenſtellend, wozu nicht zuletzt auch die wiederaufgenommenen Beſtellungen Deutſchlands bei⸗ lragen haben. Ebeuſo erfolgten umfangreichere Ver⸗ Foikungen nach den Vereinigten Staaten. Da aber die Ernte des Landes wieder vecht beträchtlich iſt und aus ſrüheren Jahren bedeutende Mengen überhängen, wird es intereffant ſein zu verfolgen, welchen Verlauf die Preis⸗ kurve des Kaffees in Zukunft nimmt. Die Tendenz für Neis iſt im Fernen Oſten ziemlich ſtetig, in Europa ent⸗ wickelte ſich in letzter Zeit ein reger Tranſitverkehr, der aber auch in andere Erdteile hinüberreichte. So wurden 3 B. namhafte Poſten von Deutſchland nach Weſtafrika 1 9 1 1 Tee hat in feineren Qualitäten gleichbleiben⸗ en Abſatz, in den abfallenden Sorten iſt er nicht ganz gleichmäßig, zeigt aber gleichfalls eine aufſteigende Ent⸗ wicklung. Die Oele und Fette tierkſchen und pflanzlichen Ur⸗ ſprungs laſſen geringfügige Erholungsanzeichen erkennen. Die Leinfaaten ſtehen in Argentinien recht gut und laſſen Hinſichtlich des Ertrages das Beſte erwarten. Stellenweiſe wonde Anbaufläche in Argentinien anſehnlich erweitert hörden. Die Ver. Staaten erwarten einen Ertrag von 000 Tonnen(i. V. 174 000 To.). Leinöl lag in Holland ſeſter. Die amerikaniſchen Schmalzpreiſe ſind noch immer ehrückt, da die Herbſtſchlachtungen der Schweine bevor⸗ ſtehen, die naturgemäß einen Einfluß auf die Preisbil⸗ dung des Fettes ausüben. Die Umſätze im internationalen Verkehr mit Hülſenfrüchten haben ſich entſchieden gehoben. Chile ſandte nach Europa Bohnen, ebenſo zog die alte Welt Material aus Japan heran; im Elſaß wurden Abſchlüſſe auf Linſen getätigt, die Sowjetunion konnte gleichfalls Kinſen in verſchiedenen Ländern Weſteuropas unter⸗ bringen. Die Baumwollnotierungen konnten ſich gut behaupten. Hier bildete der amerikaniſche Finauzierungsplan eine ge⸗ wiſſe Anregung. Was den Verbrauch der Union während des Juli anlangt, ſo wird er auf 450 000 Ballen(im Juni: 443000 Ballen) beziffert. Im Juli 1937 waren es 583 000 Ballen. Der Export des Juli zeigt eine beträchtliche Aus⸗ weitung auf 196 000 Ballen(1937: 124 000 Ballen und 1936: 150 000 Ballen). Der Inlandsverbrauch der USA ergibt für das am 31. Juli beendete Baumwolljahr 1937/38 mit % Mill. Ballen eine Abnahme um mehr als 2 Mill. Ballen. Der Uebertrag am Schluß des vergangenen Baum⸗ wolljahres(31. Juli) ſtellte ſich auf 11,53 Mill. Ballen ge⸗ gen nur 4,50 Mill. Ballen im Vorjahre. Damit wird die Zuſpitzung der ſtatiſtiſchen Lage beſſer illustriert, als es Worte zu tun vermögen.— Um die Wolle hervſcht ſommer⸗ liche Stille, womit aber nicht geſagt iſt, daß die verarbei⸗ tenden Induſtrien ihre Bezüge weſentlich gekürzt haben. Lebiglich in England iſt das der Fall, wo nach Mitteilung eines Bradforder Großunternehmens die heimiſche Er⸗ zeugung von Kammzügen binnen Jahresfriſt um rund 40 Mill. Ibs. zurückgegangen ſei. Die Hoffnung auf angeblich beſſere Abſatzmöglichkeiten In der amerikaniſchen Automobilinduſtrie gab dem Roh⸗ kautſchuk anſheinend manche Anregung. Allerdings iſt 15 Verbrauchsentwicklung im Juli nicht gerade ſehr er⸗ renlich; denn gegenüber dem Juni nahm er um knapp 1050 Tonnen zu. Auf der anderen Seite wäre zu berück⸗ ſichtigen. daß der Quptenſchnitt ſich auf die Weltbevorratung doch nicht genügend auszuwirken vermochte. Auf Grund der Gprozenligen Quote müßten die Weltverſchiffungen unter 90000 Tonnen monatlich bleiben. Falls, wie jetzt allge⸗ mein angenommen wird, der Weltverbrauch monatlich 70000 Tonnen beträgt, wäre es denkbar, daß je Monat ein Vorratsabbau um 10 000 Tonnen ſtattfindet. Die Beſtände Englands an Rohkautſchuk ſind an die 100 000 Tonnen her⸗ angewachſen, das iſt die größte Menge ſeit Oktober 1986. Das Quantum reicht aus, um die Anſprüche Großbritan⸗ niens mehr als ein Johr lang zu befriedigen. Mit dem Jahre 1989 dürfte in der internationalen Kautſchukwirtſchaft ein neues Kapitel beginnen. Von dieſem Termin ab iſt es zum erſtenmal nach ſieben Jahren auf Grund von Ab⸗ machungen erlaubt, neue Pflanzungen anzulegen. Eine Reihe von Ländern könnte von dieſer Möglichkeit Gebrauch mochen. Ob ſie das tun, hängt von Faktoren ab, die ſich zur Stunde noch nicht überſehen laſſen. Indes iſt die Wahrſcheinlichkeit zu einer derartigen Maßnahme nicht ſehr eroß, weil die augenblickliche Kautſchukfläche auf mindeſtens ein Jahrzehnt alle Anforderungen zu befriedigen vermag. „Die Lage bei den Metallen iſt recht labil. Obwohl die Juliſtatiſtik des amerikaniſchen Kupferinſtitutes eine Wen⸗ 5 zum Beſſeren zeigt, und Ausſicht auf ein weiteres b— der Weltvorräte vorhanden iſt, kann ſich eine grund⸗ 5 e Beſſerung doch nicht durchſetzen.— Zinn bröckelte lite preiſen keit as. Die Abrufe der Weißblechindu⸗ 9 15 ſind in der ganzen Welt ziemlich ſchlecht.— Das e einigermaßen geſtützt durch neuauftauchende 5 1— über die Bildung eines Bleikartells. Da jedoch 15 SA dieſer Organiſation offenbar nicht beizutreten ünſchen, tut man gut, die Hoffnungen nicht allzu hoch zu bannen.— Das Zink konnte ſich nicht ganz behaupten. Die Preisentwicklun ichtigf i g der wichtigſten Welthandelsgrtikel geht aus nochſtehender Tabelle hervor lin der betreffenden Neuer Höchsssiand Die Metallgeſellſchaft AG, Frankfurt⸗Main, veröffent⸗ licht ſoeben ihre alljährlichen ſtatiſtiſchen Zuſammenſtel⸗ lungen über die Entwicklung der wichtigeren Nichteiſen⸗ metalle im abgelaufenen Jahre. Danach hat der Verbrauch der Nichteiſenmetalle Aluminium, Blei, Kupfer, Zink und Zinn 1937 weiter kräftig zugenommen. Die Verbrauchs⸗ zahlen für die Welt insgeſamt haben nunmehr bei ſämt⸗ lichen Metallen den ſeinerzeitigen Höchſtſtand des Jahres 1929 überſchritten. Dabei iſt jedoch zu beachten, daß in der erſten Hälfte des Jahres 1937 in bedeutendem Umfange Metalle auf Vorrat gekauft und aufgeſtapelf wurden. Da dieſe Mengen zum großen Teil ſtatiſtiſch nicht erfaßt wer⸗ den können, ſind ſie in den Verbrauchszahlen enthalten und laſſen daher den Verbrauch des Jahres 1937 höher erſcheinen, als er tatſächlich war. Der Verbrauch der Nichteiſenmetalle in der Welt Die folgende Tabelle gibt eine allgemeine Ueberſicht über die Entwicklung des Metallverbrauchs in der Welt ſeit der Jahrhundertwende(tauſend Tonnen): Jahr Aluminium Blei Kupfer Zink Zinn 1900 75,3 871,8 512,7 474,8 81,6 1929 76 1703, 1760, 1440, 184,2 1932 1103,1 903,7 886,6 116,7 10365 1579,2 1784/4 1513,5 174, 1937 172270 2062,0 1595,4 191,9 Ganz beſonders auffallend iſt die Entwicklung bei Aluminium, deſſen Verbrauchsmengen ſich von etwa 7000 Tonnen im Jahre 1900 auf über eine halbe Million To. im Jahre 1937 erhöht haben. An zweiter Stelle ſteht Kupfer, deſſen Verbrauch ſich ſeit 1900 vervierfacht hat. Es ergibt ſich hier ein Anſtieg von rund 0,5 Mill. To. m Jahre 1900 auf etwa 2 Mill. To. im Jahre 1937. Der Zinkverbrauch in der Welt erhöhte ſich auf etwas mehr als das Dreifache, und zwar von etwa 475 000 To. auf beinahe 1,6 Mill. To. Der Zinnuverbrauch in der Welt ſtieg faſt auf das Zweieinhalbfache von rund 80 000 To. auf etwa 190 000 To. und beim Bleiverbrauch endlich iſt eine Ver⸗ doppelung von etwa 870 000 auf 1,8 Mill. To. feſtzuſtellen. Bei einem Vergleich der für die einzelnen Metalle ver⸗ ſchiedenen Entwicklung iſt allerdings zu beachten, daß der Vergleich der Metalle untereinander in Gewichtseinheiten, der ſehr verſchiedenen ſpezifiſchen Gewichte wegen, nicht einwandfrei iſt; richtiger wäre die Gegenüberſtellung in Volumeneinheiten. Es zeigt ſich dann, daß auf der Baſis des Jahres 1937 der Alnminiumverbrauch der Welt bereits weſentlich über dem Bleiverbrauch liegt. Zinn iſt nicht nur nach Volumeneinheiten, ſondern auch gewichtsmößig ſchon längſt vom Aluminium überflügelt. Nur für Kupfer und Zink ergeben ſich noch höhere Verbrauchsvolumina als bei Aluminium. Im Verlaufe des letzten Jahrzehnts ſind es beſonders drei Jahre, die in der Entwicklung des Metallverbrauchs auffallen. Einmal dos Hochkonjfunkturjahr 1929, dann das Jahr 1932, das Jahr des tiefſten Standes auf dem Metall⸗ gebiet, und ſchließlich das Jahr 1937. In Prozenten der Verbrauchsmengen des Jahres 1929 ausgedrückt, war 1937 die bedeutendſte Zunahme des Verbrauchs gerade bei ſol⸗ chen Metallen zu verzeichnen, bei denen er im Kriſen⸗ jahr 1932 am meiſten abgenommen hatte. So ſteht Alu⸗ mintum mit dem ſtärkſten Rückgang des Verbrauchs im Jahre 1932 wie mit dem höchſten Wiederanſtieg im Jahre 1937 an erſter Stelle, im gleichen Sinne folgen Kupfer an zweiter, Zink an dritter, Zinn an vierter und Blei an letzter Stelle. Die ganz überdurchſchnittliche Verbrauchserhöhung bei Aluminium während der letzten Jahre läßt ſich nur zum Teil durch den konfunkturellen Aufſchwung erklären; der Leichtmetallwerkſtoff Aluminium und ſeine Legierung be⸗ finden ſich immer noch in der Einführung, und die Ver⸗ brauchszunahme bei Aluminium iſt deshalb in erheblichem Maße auch dorouf zurückzuführen, daß ſich die Anwen⸗ dungsgebiete für Aluminium bedeutend erweitert haben. Da die einzelnen Metalle verſchledenartigen letzten Zwet⸗ ken dienen, iſt es zu verſtehen, daß ſie ſich in ihrer Kon⸗ junkturempfindlichkeit voneinander unterſcheiden. Alumi⸗ nium, Kupfer und Zink ſind z. B. Rohſtoffe, die haupt⸗ ſächlich für den induſtriellen Inveſtitionsſektor in Frage kommen, während Zinn ein in ſtarkem Maße nach dem Verbrauchsgüterſektor hin orientiertes Metall iſt. Es iſt aber bekannt, daß bei den Verbrauchsgütern im Gegenſatz zu den Inveſtitionsgütern das Auf und Ab der Ver⸗ brauchsmengen im Verlauf der wirtſchaſtlichen Entwicklung weniger extrem iſt als bei den Inveſtitionsgütern. Der Bleiverbrauch, der von 1929 bis 1937 ähnlich wie der Zinn⸗ verbrauch weſentlich geringere Schwankungen gaufzuweiſen hatte als der Verbrauch der übrigen Metalle, wird ſehr ſtark beeinflußt durch die Bautätigkeit; die Schwankungen im Beſchäftiaungsgrad der Bauinduſtrie waren aber von 1929 bis 1937 bei weitem nicht ſo heftig wie in anderen Induſtriezweigen Dieſe beſondere Lage, in der ſich Blei und Zinn befinden, ſcheint die weſentliche Urſache dafür zu ſein, daß bei dieſen beiden Metallen die konjunkturellen Ausſchläge des Verbrauchs milder geweſen ſind als bei im Mefallverbrauch Verbrauch in viel jwankungen ausgeſetzt iſt. waren die Ver⸗ hre 1932 bis auf Jahr 1929 Aluminium, Kupfer und deren ſtärkerem Maße den Konjur Im Durchſchnitt der ganzen Welt brauchsmengen der ſü Metalle im J 8 v. H. der entſpr Zahlen für das 8 zurückgegangen, um ſich zum Jahre 1937 eder auf 115 v. H.(1929 100) zu erhöhen. Im einzelnen war die Entwicklung in der Welt jedoch ſehr verſchieden. Eine Aufgliederung des Metallverbrauchs je Kopf der Bevölkerung für die wichtigeren Verbrauchsgebiete in der Welt auf Baſis des Jahres 1937 ergibt, daß bei Aluminium Deutſchland mit einer Verbrauchsqubte von 1,95 Kg. je Kopf der Bevölkerung an der Spitze ſteht. Der Grund für den verhältnismäßig hohen Verbrauch liegt darin, daß Aluminium innerhalb der deutſchen Metallwirtſchaft im Rahmen des Vierjahresplanes eine ganz beſondere Rolle als Austauſchwerkſtoff ſpielt. Aber auch für die Vereinigten Staaten und für Großbritannien ergeben ſich verhältnis⸗ mäßig hohe Quoten je Kopf der Beyhlkerung. Der höchſte Bleiverbrauch ergibt ſich für England, dem Belgien und die Vereinigten Staaten folgen. Bei Kupfer ergibt ſich für Schweden der höchſte Verbrauch, es folgen Großbritannien, die Vereinigten Staaten, Deutſchland, Kanada, Belgien uſw. Bei Zink ſteht Belgien mit dem höchſten Verbrauchs⸗ anteil an erſter Stelle, danach folgen Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Deutſchland. Beim Zinnverbrauch ſtehen die Vereinigten Staaten und England mit ihrer be⸗ deutenden Weißblecherzeugung(Konſerveninduſtrie] an der Spitze, erſt in großen Abſtänden folgen Schweden, Deutſch⸗ lond uſw. Dieſe wenigen Hinweiſe zeigen, daß die Unter⸗ ſchiede im Metalleinſatz ſelbſt innerhalb der wichtigeren Induſtrieſtaaten erheblich ſind und daß infolgedeſſen noch große Möglichkeiten für eine Erweiterung des Metallver⸗ brauchs in der Welt vorhanden ſein müſſen, bis die In⸗ tenſität der Metallverwendung allein in den wichtigeren Verbrauchsländern auf einem etwa gleich hohen Stand an⸗ gekommen ſein wird. Die Erzeugung von Nichteiſenmetallen in der Welt Auch für die Erzeugung der verſchiedenen Nichteiſen⸗ metalle brachte das Jahr 1937 neue Höchſtzahlen, die meiſt beträchtlich über dem höchſten Stand des Jahres 1929 lie⸗ gen und bei Blei dieſem Stand ſehr nahe kommen. In den Vereinigten Stogten liegt allerdings die Metallerzeu⸗ gung, abgeſehen von Aluminium, noch weit unter dem im Jahre 1929 erreichten Stande. Um ſo bemerkenswerter iſt die Zunahme in der übrigen Welt. Die bei weitem größte Steigerung der Erzeugung ergibt ſich für Alumi⸗ nium. Dementſprechend hat ſich die Erzeugung von Bau⸗ rit, dem immer noch wichtiaſten Ausgangsrohſtoff für die Aluminiumgewinnung, von rund 1,90 Mill. To. im Jahre 1929 auf rund 3,7 Mill. To. im Jahre 1937 erhöht. Die Zinkproduktion iſt von 1929 bis 1937 weſentlich ſtärker geſtiegen als die Bleiproduktion, was mit der Entwicklung des Verbrauchs der beiden Metalle ungefähr überein⸗ ſtimmt. Einen ſtarken Impuls hat die Zinkwirtſchafſt im Verlaufe der letzten zehn Jahre durch den weiteren Aus⸗ bau der elektrolytiſchen und thermiſchen Feinzinkgewin⸗ nung erfahren. Im einzelnen ſtellte ſich die Erzeugung von NéE⸗Metollen in der Welt im Jahre 1997 gegenüber 1929(in 1000 Meter⸗Tonnen) bei Aluminium auf 490,6 (282,1), bei Blei auf 1691.7(175,6), bei Kupfer auf 2534, (2058,5), bei Zink auf 165,2(1457,43) und bei Zinn auf 205,4(195,4). Die Entwicklung der Metallpreiſe Das Jahr 1987 war nicht nur ein Jahr des Höchſt⸗ ſtandes der Verbrauchs⸗ und Erzeugungsmengen bei den verſchiedenen Nichteiſenmetallen, auch die Metallpreiſe haben einen weiteren ſtarken Aunſtieg erfahren. Die tief⸗ ſten Jahresdurhſchnittskurſe lagen in den Jahren 1931 bis 1934, wobei jedoch die Bewegung bei den einzelnen Metallen verſchieden war. Einheitlich aber war dann die 1935 einſetzende Erholung der Märkte. Gegen das Früh⸗ jahr 1937 kam der Preisguſtieg in ein immer ſtürmiſcheres Tempo und im März 1957 erreichten die Preiſe den höchſten Stand. Die Erkenntnis, daß man den Rohſtoffbedarf für Rüſtungszwecke ſehr überſchätzt hätte, Gerſichte ber eine bevorſtehende Höherbewertung des Dollar und die Aeußerung Rooſevelts, daß die Rohſtoffpreiſe zu hoch ſeien, löſten dann bei der Spekulation das Bedürfnis nach Glattſtellungen aus und führten bei den Verbrauchern zur Zurückhaltung im Einkauf. Die Metallerzeugung erreichte jedoch erſt Enoͤe 1937 ihren Höhepunkt, alſo zu einem Zeit⸗ punkt, als der Metallverbrauch in der Welt ſchon rück⸗ läufig war. Die Folge war, daß die ſichtbaren Vorräte erheblich zunahmen und die Preiſe am Metallmarkt weiter zurückgingen. Die n ſuchen ſich dieſer Lage durch Einſchränkung der Produktion anzupaſſen. Die zwiſchenſtaatliche Zuſammenarbeit der Metallproduzenten in der Welt iſt unter dieſen Umſtänden von großer Bedeu⸗ tung für den Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage und es iſt verſtändlich, daß Beſtrebungen vorhanden ſind, auch bei denjenigen Metallen produktionsregelnde Ah⸗ machungen abzuschließen, bei denen ſolche jetzt noch nicht beſtehen. „ Landeswährung): Dez 32 Dez. 33 Juli34 Dez. 35 fetzt 16 8 38 Weizen Chicago 49,50 81.50 97.87 101.50 63,50 60,36 Roggen Chicago 30,00 53.25 64.63 49.88 41.25 39,84 Mais Chicago 22.25 44.37 57,75 57.25 51 12 50.84 Schmalz Chicago.30 4,40.90 11.15 8 07 8,05 ucker Magdeburg 5,10.85.25.80 3 70 2160 ucker Neuyork 66,00 110,00 170,00 214,00 0 90 0˙98 Kautſchur London 2%„ e er,, Baumwolle Bremen.20 11.50 14,46 13.98.45 9 40 Baumwolle Neuyork 6,10 10,15 12,70 11.80.32.27 Kupfer London 28,50 32.19 209,63 34,75 40 40.25 Zucker⸗Notterung kür Kontrakt 4. Haniel- Reederei und Rhenania Konzern in Mannheim Generaldirektor Dr. h. e. Welker, der Leiter der Ree⸗ deret Franz Haniel& Cie. in Duisburg⸗Ruhrort, die eine der bedeutendſten Geſellſchaften für Rhein⸗ und Rheinſee⸗ ſchiffahrt iſt, und die zugleich eine wichtige Rolle u. o im Kohlen⸗ und Düngemittelhandel ſpielt. iſt zum Geſchäfts⸗ führer der Expreß Motorſchiffs⸗OHmbe in Mannheim be⸗ ſtellt worden. Dieſe Geſellſchaft gehört zum Rhenania⸗ Rheinſchiffahrtskonzern in Manetheim. Generaldirektor Hermann Hecht, der bisherige Leiter des Rhenania⸗Konzerns und Geſchäftsführer der Exvreß⸗ Motorſchiſſs⸗Ombch iſt ausgeſchieden Generoldirektor Hecht beſaß rund die Hälfte des Rhenanio⸗Kapitals wäh⸗ rend der bayeriſche Staat mit dem anderen Teil Beſitzer des Konzernkopitals iſt. Durch dieſen Vorgang hat die Firma Fronz Haniel& Cie. in Duisburg ⸗Ruhrort die Maforität bei der Mannheimer Rhengnia⸗Gruppe. Die Lage der Nheinschifflahri O Mannheim, 24. Auguſt. Nachdem die Waſſerſtände des Rheines in der vergangenen Woche etwas zurück⸗ gegangen waren, iſt ſeit Sonntag wieder ein Steigen zu beobachten. Die Regenfälle haben dem Oberrhein von der Schweiz her und aus dem Hochſchworzwald ſtärkere Waſſer⸗ maſſen zugeführt, ſo daß die Aunohnne ziemlich plötzlich erfolgte. Am 23. Auguſt notierte der Pegel in Waldshut 3,57 Meter und der in Kaub 3,14 Meter. In Breiſach iſt der Pegelſtand innerhalb von zwet Tagen um 1,50 Meter in die Höhe gegangen und auch in Mannbeim wurde mit 5,02 Meter eine erhebliche Steigerung ſeſt, eſtellt. Im Verkehr noch Baſel traten wiederum an der Kehler Schif. s⸗ brlicke vorübergehend die Schwierigkeiten auf, die dos Hoch⸗ waſſer mit ſich zu bringen pflegt. Im übrigen können dle Kähne voll ausgelaſtet werden. Infolge geringeren Kahn⸗ raum⸗Angebotes blieben die Frachten und Schifſsmieten feſt. Für kleinere Schiffe wurde 7 bis 8 Pf. je Tag und Tonne verlangt. In Duisburg⸗Ruhrort war Schiffsroum nach dem Ober⸗ rhein geſucht. Man verlangte ab Rotterdam nach Mainz⸗ Mannheim.— /, Karlsruhe.20 l, Straßburg⸗Kehl .50, Frankfurt.15 /, Hanau.20, Aſchaffenburg.25 „ ab Rhein⸗Herne⸗Kanal wird ein Zuſchlag von.20 1 verlangt. Im Rotterdam ſind Ankünfte in Erzen und neuerdings ouch Getreide zu verzeichnen. Die Frachtſätze nach Ruhr⸗ häſen lagen bei 40—45 Cents bei 4 bzw. 8 Tagen Föſch⸗ zeit; für Rohprodukte nach Mannheim wird eine Fracht von 90 Cents berechnet. Die Schlepplöhne gehen nach dem 27,5⸗Cent⸗Tarif. Der Verkehr auf dem Neckar iſt zwar gleichfalls durch Hochwaſſer behindert, doch ſind Sperrungen bis jetzt noch nicht notwendig geworden. Auf dem Main iſt keine weſentliche Steigerung des Waſſerſtandes eingetreten; die Verkehrslage iſt unverändert, * Vereinigte Oeſterreichiſche Textilinduſtrie Ach, Wien. Geringfügige Ermäßigung des Verluſtvortrages. Die Ver⸗ einigte Oeſterreichiſche Tertilinduſtrie AGG, Wien, die, ab⸗ geſehen von der Verwaltung der vorhandenen Vermögens⸗ werte, eine Geſchäftstätigkeit nach wie vor nicht ausübt, weiſt für das Geſchäftsjahr 1937 bei Abſchreibungen von 0,11(i. V. 1,12) Mill. Schilling einen Reingewinn von 1198 Schilling aus, um den ſich der Verluſtvortrag auf 614 798 Schilling ermäßigt. Im Bericht weiſt die Geſell⸗ ſchaft u. a. darauf hin, daß die Spinnerei und Weberei Ebenſee ſowie die Sollenauer Kraftanlage nach wie vor au die Pottendorfer Spinnerei und Felixdorfer Weberei AG verpachtet ſind. In der Bilanz erſcheint das Aktienkapital mit unv. 2,50 Mill. Schilling. Den Kreditoren von nur 1589(5053) Schilling ſtehen Debitoren von 1,14(1,07) Mill, Schilling gegenüber. Das Anlagevermögen iſt mit 90,74 (0,81) Mill. Schilling bewertet. In der Hauptverſammlung wurde der Abſchluß genehmigt. Der argentiniſche„Dreijahresplanu“ der JT vollendet. Alle Fernſprechnetze rgentiniens aneinaubergekoppelt. Die International Telephone& Telegraph Corporation gibt nach nunmehr erfolgter Fertigſtellung einer neuen argentiniſchen Fernſprechlinie die Aufnahme des ganz Argentinien umfaſſenden Fernſprechverkehrs bekannt. Die neue Linie, die ungefähr 1300 Kilometer lang iſt und durch das Herz Argentiniens führt, verbindet das Fernſprechnetz der United River Plate Telephone Compann, einer Tochter⸗ geſellſchaft der JT, mit dem der Argentina de Telefons, das die nördlichen Provinzen Argentiniens umſpannt. Damit hat die JT ihren argentiniſchen Dreifahresplan vollendet, der die Verbindung ihres großen Fernſprechnetzes in Buenos Atres mit den andern argentiniſchen Fernſprech⸗ betrieben bezweckte. 2 1 * Kilo Moto.— Unveränderte Dividende. Die Sociste des Mines'Or de Kilo⸗Moto in Kilo(Beloſſch⸗Koneg! verteilt für 1937 eine unveränderte Bruttodividende für die Va von 83,4 fr. Die Genußſcheine erhalten brutto wieder 53,14 fr. die Gewinnanteile ebenfalls unv. 20,0 fr. * Keine weitere Herabſetzung der ſomjetiſchen Holz⸗ exportanote. Wie in London von unterrichteter Seite ver⸗ fautet, ſind die Beſtrebungen der finnländiſchen und ſchwe⸗ dͤiſchen Sägewerksbeſieer, Sowfetrußland zu einer weiteren Herabſetzung ſeiner Holzernortquote um 40 000 Standards zu bewegen, erfolglos geblieben. Die Sowfetruſſen er⸗ klären, daß ſie von den urſyrünalich zum Verkauf ange⸗ botenen 400 000 Standards berefts 300 hoh Standards ver⸗ fanft ßätten und daß daber zn einer weiteren Verringerung ihrer Holzexportquote kein Anlaß beſtehe. Nhein-Mainische Abendbörse Gul behaupfel Frankfurt, 24. Auguſt. Die Abendbörſe nohm wohl auf allen Gebieten einen ſehr ruhigen Verlauf, da ſich die B enkundſchaft kaum intereſſierte und auch die Börſe ſelbſt eine artende Haltung einnahm. Indeſſen war die Grundſtimmung nach dem unſicheren Mittagsverlauf etwas zuverſichtlicher, zu⸗ mol weiteres Angebot nicht vorlag. Auf der er⸗ holten Schlußkurſe beſtand überwiegend Nachfrage, ſo daß die Mehrzahl der allerdings meiſt nom. Kurſe voll behaup⸗ tet zur Notiz gelangten. Von den führenden Werten wur⸗ den Vereinigte Stahl ½ v. H. höher mit 98786 bezahlt, während 36 Farben nicht g ehalten waren mit 145,50 (1456). Sonſt notierten u. o. Geffürel 125,75(125), Rhein⸗ ſtahl 127,25(127), Bemberg 122(121,50), Metallgeſellſchaft 0(120,25) und jeweils unv. Demag mit 137,25, Erdöl mit 118,50, Buderus mit 105 und Adlerwerke Kleyer mit 100,50. Am Rentenmarkt gaben Kommunal⸗Umſchuldung noch⸗ mals 5 Pf. noch auf 94,25, Reichsbahn⸗VA blieben mit 12296 behauptet. Im übrigen lagen die feſtverzinslichen Märkte ſehr ruhig. * Ein neuer Ford für 350 Dollar. Aus Neuyork wird dem„Brl. Tabl.“ gemeldet, daß die Ford Motor Co.„im Herbſt einen leichten 6⸗Zylinder⸗Wagen in der Preislage von 350 Dollar“ herausbringen werde. Trifft dieſe Nach⸗ richt zu, ſo würde in der amerikaniſchen Automobflindu⸗ ſtrie zweifellos ſo etwas wie eine neue Revolution bevor⸗ ſtehen. Der Preis von 350 Dollar— nach dem jetzigen Wechſelkurs rund 875%— würde einen Rekord nach un⸗ ten darſtellen; er würde noch unter die Preislage kommen, mit der Ford in den Jahren bis etwa 1925 ſeine größten Abſatzerfolge erzielt hatte(der billigſte Preis des be⸗ rühmten„Modell 1“ war 365 Dollar geweſen). Augenblick⸗ lich liegen die Preiſe der bekannteſten amerikaniſchen Per⸗ ſonenwagentypen etwa bei 650 Dollar und darüber. Schon ſeit einiger Zeit wurde aber davon geſprochen, daß in der amerikaniſchen Automobilinduſtrie die Einſicht im Wachſen begriffen ſei, daß man dem Markt einen neuen Anreiz ge⸗ ben müſſe, und zwar durch das Herausbringen neuer, billigerer Modelle. Wahrſcheinlich wird der neue Ford⸗ Wagen drüben als„Kleinwagen“ gelten, obwohl es ſich nach den bisher vorliegenden Nachrichten um einen 6⸗Zylinder⸗ Motor handelt, alſo wahrſcheinlich mit einem Zylinder⸗ inhalt, auf Grund deſſen der neue Typ bei uns mindeſtens in die Mittelklaſſe einrangiert werden würde. Aber ange⸗ ſichts des großen Unterſchieds in den Treibſtoffpreiſen herr⸗ ſchen ja drüben ganz andere Begriffe über„groß“ und „klein“, über leicht“ und ſchwer“. * Deutſch⸗italieniſcher Verrechnungsſtand. Der Ausweis des Inſtituto Nazionale per Cambi con'Eſtero, Ram, vom 19. Auguſt gibt den Saldo zugunſten Deutſchlonds aus dem Verrechnungsverkehr mit 48,86 Mill. Lire an gegenüber 0,029 Mill. Lire in der Vorwoche. Die Num⸗ mer der letzten Auszahlung in Italien war am Stichtag 54053(am 12 Auguſt: 51 222), das Dotum Her letzten Einzahlung in Deutſchland der 9. Auguſt(30. Juli]. * Franzöſiſche Induſtriegruppe gründet gemeinſames Exportunternehmen für rollendes Eiſenbahnmaterial. In der Form einer Gmbß wurde die„Groupe Francais pour Fourniture de Matsriel de Chemins de Fer a'Etranger“ gebildet, der die franzöſiſchen Waggonfabriken angehören. Die Geſellſchaft hat ſich vor allem um die Hereinholung von Aufträgen von rollendem Material auf den Auslands⸗ märkten zu bemühen. Nicht zum Tätigkeitsgebiet gehört neben Frankreich Algerien, wohl aber erſtreckt ſich die Tätigkeit auf die ſonſtigen franzöſiſchen Ueberſeegebiete. Waren und Märkte Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Auguſt(35) 451; Sept. 452; Okt. 454; Nov. 457; Dez. 460; Jan.(40) 4637 Febr. 465; März 467; April 468; Mai 470; Juni 471; Juli 472; Auguſt 471; Okt. 469; Dez. 470, Jan.(40) 472; März 474; Mai 476; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſagt Pl. per Auguſt 11,0; Leinſaat Klk. per Auguſt 121/16 Bombay per Auguſt 12,75; Leinſaatöl loko 22,9; Sept. und Okt.⸗Dez. je 21, Baumwollöl ägypt. 19,0 Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt%. Neuyork: Terp. 27,5. Savannah: Terp. 22,5. * Großmarkthalle Haudſchuhsheim. Birnen 30 Pfg. Aepfel 2025, Rhabarber 3, Kopfſalat 6, Stangenbohnen 13 bis 15, Stangenbohnen gelb 5, Tomaten 12—15, 941, Gelberüben—6, Wirſing 4, Weißkraut—4, Rotkraut 6, . t Kaſtengurken 10—11, Endipien⸗ ala Anfuhr gut. Nachfrage gut. Starke Nachfra nach Tomaten und Bohnen. e 2 Geld- und Devisen marki Maris, 24. Auguſt(Schluß amtlich). London 178.34 Belgien 616 50 Oslo 895,50 Neuyork 3655,50 Schweiz 837.62 Stockholm 918.50 Berlin 1466.— Kopenhagen 797,50 Prag 126,50 Italien 192,40 Holland 1999,25 Spanien 295 London, 24 Auguſt.(Schluß amtlich). Neuyork 488,28 Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 287.— Montreal 480.81 Helſingfors 225,72 Hongkong.296 Amſterdam 892,25 Prag 141,12 Sch anghaa.800 Paris 178,35 Budapeſt 2450, Vokohama. Brütſſel 2804,—] Belgrad 215,0 Auſtralſen 125. Italſen 9273,— Sofia 405,— Mexiko 5 0 Berlin 1217,.— Moskau 2588, Montevideo 2000, Schweiz 2130,12] Rumänien 650,— Valparaiſo 124.6 Fa Are 7 616.— Buenos openbagen then 546.— auf London 1892, Stockholm 1939,52 Warſckau 26501.— Südafrika 100,12 Oslo 1990,12 J Buenos Aires] 1887,— Melalle Hamburger Metallnolierungen vom 24. Auguſt l N= Banca- u. 2 Geld Kupfer Araitszinn Brief Geld Brieffeld Hütttenrohzink p. 100 kg) 17,5017,50 Januar 52,2552, 25.257,00 257,0 Feinſuber(RM per kg) 39,9036,0 Februar„„ 9(RM per g).84 2,79 ärz„%%%„„„„ Alt⸗s latin(Abfälle) April„„ Circapr. RM per 9) 2,40 2,60 Mai 95.44. Techn. reines Platin Ju„ Detailpr. RM per 9) 3,60. Auguſt 52,25 52,25257,00257,0 5 Loco] Abl. Septemberſ52.25 52,25 257,025 7,0 Antimon Regutes chineſ. Oktober J32,2552,2525 7,025.0( per to). 44,42. November 52,25 52.25237,0257,0 Queckſilber(per Flaſche). 70,80 Dezember 52,2552, 25257.0 257,0 Wolframerz chineſ. in h 60, *Der Londoner Goldpreis betrug am 24. Auguſt für eine Unze Feingold 142 ſh 6 d= 86,7469 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,9777 Peuce= 2,78897. Am 24. Auguſt wurde in London Gold im Werte von 690 000 Pfund Sterling verkauft. Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: 15 N RM 600 5 0 599 RM 600 599 K in Kraft ab in raßt ab e 10 KE 2 8 24 8 le 0 a 25. f 24 8 Alum. n. leg.] 133 137 133137 Bronzeleg. 80 83¼ 880 83ʃ½ do, Leger] 58 1 58 61 Neuſilberſeg. 52 8475/84 Blei nicht leg. 17-19 17-18 Nickel n. leg.] 236—240 236240 artblei. 19% 211% 21 ½] Zint fein 9,21 ,19½—21½¼ Kupfer n. ler. 50 58 ½ 5659 do roh. 15 17% 15½% 17½ Meſſingleg 40/42 40% 42% Zinn n. leg.“ 235245 235245 247 257[247287 Rotguß leg. 50 ½ 58% 56½ 58% Banka ⸗Zir n Frachtenmarki Duisburg- Ruhrort Das Geſchäft erfuhr on der heutigen Börſe gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Frachten und Schlepp⸗ löhne notierten nach allen Richtungen den alten Stand. 10. Seite/ Nummer 390 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabs Donnerstag, 25. Auguſt 193g 1 Der sensationelle große Zirkus- Film, von dem In den neu eröffneten central-stuben Ein glühend zartes Spiel von ie W f erster Liebe und erster Schuld— 7 Ser Ta 8 15 die Welt spricht!... ohne brüten bender oa mie en nne Werner Hinz und Haut un den dean der Ula A 7 kristina Söderhaum Heute Donnerstag ab 19 Uhr Seh zart 80 N f Hermann Braun Spezlall tät: und mild den den, Let Eugen Klöpfer 2 2 2 22 55 raiden Uis⸗ e Schinken im Backteig und Gemützetalat altea een dend eee Stück 15. Nbelnlandhaus tum. D Was sich in diesem ergreifenden Drama be- Kultur 1 git, gehört zu jenen ewigen menschlichen Erlebnissen, die immer Weder zum Schicksal junger Menschen werden Jugendl. Tagl-.00 86 Empfehle meinen preiswerten fttag- u. Abendtisch, uch im Abonnement 3 Heinrich Keicher Feinkost 0 5. 3 2 42803 -Ichule Pfinmann s OoNMNTa d, 28. August 1938 au 1, 2 geethovemasl. L d. 4 Ichokalee lung— Schule Knanp. 27 0 n 2Omnibus-Fahrien Kursbeginn: 1. u. 8. Sept. Kurse Dag. 29. Aug. u.. 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T. 8 Ein Zirkus- Him, wie er Schlachthof e egen J belikateß-LImburger o. m. 200 F. l. L, 128 f 15g noch nich gezeigt wurde— Verkauf von gediegenem Tomolette Ur—. Allgäuer Stangenkäse 205 F. I. I.. 128 g 193 Siheehe babe en d fen Nünben gebrauchtem Mobiliar Pffchplne Hüche Leteiligungen f Lerfielüen. Dieser Füm erhielt die Auszelchnung[. Schreinerarbeiten für Neuba finden in bieſer b 3 künstlerisch wertvoll“ eines Aerzte ⸗Wohnhauſes beim— 5 1 e 2 Schränke! Zeitung große Allgauer Strelchkäse 20% F. l. I.. Side 10 3 „5 ſtädtiſ 5 3. Nä rrenzimmer, rſer⸗ ſehr 1909 7 5 85 5 1 15 e 5 15. fie 8 e e 8 und li Lager- 5 Romadourkäse 20% F. l. I. tlek 243 nfangszeiten in eden eatern Ba tbü Kro inzenſtr. 2a, on ände, romöbel. S97 kaufen.* 9635 ö 0 0 b I N 3 5 %%% rein 0 platz bn d. e 1245.30.30.35 ö Ice e be ang ö h. Qu 4. 5 Rückgebäude Qu 4, 50 ſchäftsſt. d. Bl.... iN e 15 000 8 i 8 10 5 bamembertkäse 50 /r f. I... 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