7989 eue Mann Eiſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 4. Schwetzinger Str. 4. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen wüſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Manh eimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim eimer Zeitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßlate Grundpreiſe. Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Erebvres 10 An Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe N Freitag, 26. Auguſt 1938 140. Jahrgang— Nr. 392 chechiſche Frage wieder im Vordergrund Forthn an die deulſche Flolte- Schwere Lochwaſſerſchüden im Oſten Deulſchlands Ein aufgeregter Tag in London Simon wird noch einmal die Haltung der engliſchen Regierung präziſieren— Ein neuer Prager Plan? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 26. Auguſt. Die politiſchen Ereigniſſe der letzten 24 Stun⸗ den haben ſich derart überſtürzt, daß ſelbſt die eng⸗ liſche Preſſe den Faden verloren hat und noch in der Nacht zum Freitag innerhalb weniger Stunden gezwungen war, ihre Artikel über die Minderheitenfrage in der Tſchecho⸗Slowakei mehrere Male zu ändern, bis dann ſchließlich ein gewundener Weg von einer peſſimiſtiſchen Be⸗ urteilung bis zu einer zuverſichtlichen Kommen⸗ tierung der Lage in der Tſchecho⸗Slowakei zu⸗ rückgelegt worden war. Anlaß zu dieſem ungemeinen Hin und Her waren erſtens die vielen Beſprechungen, die führende Män⸗ ner des Kabinetts im Laufe des Donnerstags hatten, und zweitens die in Prag noch in den ſpäten Nacht⸗ ſtunden veröffentlichten Regierungsbekanntmachungen, wonach man nunmehr eine„dritte Baſts“ zur Er⸗ örterung der Minderheitenfrage gefunden habe. Als erſtes fand Donnerstag eine längere Unter⸗ redung zwiſchen Außen miniſter Lord Halifax, Schatz⸗ kanzler Sir John Simon und dem in London wei⸗ lenden Mitarbeiter Lord Runeimans Aſhton Gwatkins ſtatt. In den Nachmittagsſtunden ſprach der Außenminiſter dann mit dem hieſigen franzöſtſchen Geſchäftsträger Cambon und ver⸗ ließ dann London, um erſt am kommenden Montag in die Hauptſtadt zurückzukehren. Zur gleichen Zeit wird auch Chamberlain in London zurückerwartet. Das Rätſelraten über den Inhalt der im Auswär⸗ tigen Amt geführten Geſpräche wurde dann ent⸗ wirrt, als bekannt wurde, a daß Schatzkanzler Sir John Simon am Samstag in Lauark eine Rede halten und dabei Englands Haltung zur tſchechiſchen Frage erneut umreißen wird. Die Rede in Lanark war ſchon ſeit längerer Zeit vorgeſehen, da in nächſter Zeit in dieſem ſchottiſchen Ort eine Nachwahl ſtattfinden wird, bei der ſich der parlamentariſche Privatſekretär Chamberlains einem Arbeiterabgeordneten ſtellen muß. Nunmehr ſoll der kleine Ort die Plattform bilden, von der aus England epneut die Grundſätze ſeiner Außen⸗ politik in Europa verkünden wird. Schon einmal hat England ſeine Haltung zur tſchechiſchen Frage umriſſen, am 24. März dieſes Jahres durch den Mund feines Miniſterpräſidenten. Damals ließ Chamberlain eindeutig erkennen, 1. England kann Prag keine direkten Garantien geben, 2. von autonomer Hilfe Englands für Paris kann keine Rede ſein, wenn Frankreich bei irgend⸗ welchen Feindſeligkeiten interveniert, 3. dürfte es jedoch ſo ſein, daß bei etwaigen Feindseligkeiten die Beteiligung an einem Krieg nicht nur zwingend iſt für ſolche Staaten, die ver⸗ tragliche Verpflichtungen mit einer krieaführenden Partei haben, ſondern„es iſt unwahrſcheinlich, daß ein Krieg nur die erfaſſen würde, die derartige ver⸗ tragliche Verpflichtungen übernommen haben.“ Simon dürfte ſich dieſesmal bei der Abfaſſung ſeiner bereits mit Chamberlain beſprochenen Rede das Unterhausmanuſkript ſeines Regierungschefs ausgeliehen haben. 5 g . Wie es zu dem praktiſchen Entſchluß gekommen i. Simon auf dieſe diplomatiſche Kanzel zu ſchicken, 1 man noch nicht. Der Bericht des Mitarbeiters Lord Runcimans Aſhton Gwatkin dürfte ausſchlag⸗ gebend geweſen, vielleicht aber durch die in den frühen klargenſtunden des Freitag aus Prag hier einge⸗ roffenen Meldungen über einen angeblich neuen Iöſungsplan der ſchechiſchen Regierungen über⸗ olt worden ſein. Meldungen, wonach Prag Henlein weitgehend entgegenkommen und die Schaffung eie autonomer Räume zubilligen würde, ſcheint, bat u die enaliſche Preſſe mit ihren Berichten Recht met die Rede von Simon in dieſem Ausmaß nicht ehr zu rechtfertigen, es ſei denn, man wolle von beſtellt und getrunken zu haben. Lanark aus die Verdienſte Lord Runcimans rüh⸗ men. Aber auch für den Fall einer„Ueberholung“ der Ausführungen Simons durch unerwartete Ent⸗ wicklungen hat die Preſſe vorgeſorgt. Sie betont nämlich, die Ausführungen Simons dürften ſich weder gegen Prag, noch Henlein, noch Berlin richten. Es ſcheint, daß die engliſche Regierunug ſich heute ſchon der„unabhängigen“ Preſſe bedient, um eine etwaige gereizte Aufnahme der Simon⸗Rede im Auslande von vornherein zu verhindern. Es iſt jedenfalls das erſte Mal, daß ein Regierungsmit⸗ glied nach der Entſendung Runeimans zur tſchechi⸗ ſchen Frage ſpricht. Verlreler der Angarn und Polen bei Runtiman dnb. Prag, 25. Auguſt. Lord Runieman empfing zum erſten Male den Vertreter der nationalen Polen, Abgeordneten Wolf. Ferner empfing er eine ungariſche Abord⸗ nung unter Führung der Abgeordneten Eſterhazy und Jaros. Am Samstag wird— wie hier verlautet— Mr. Aſhton Gwatkin, der ſich bekanntlich augenblicklich zur Berichterſtattung in London befindet, aus Lon⸗ don wieder nach Prag zurückkehren. Prag rüſtet weiter Anderthalb Milliarden Rüſtungs⸗Mehrausgaben im neuen Staalsbuöget dnb. Prag, 26. Auguſt. Der iſchechiſch⸗agrariſche„Venkor“ kündigt an, daß die Ausgaben im kommenden Staatshaushalts⸗ jahr infolge der Rüſtungsmaßnahmen um anderthalb Milliarden tſchechiſche Kronen höher ſein werden als bisher. Neue Rowoͤylaten dnb. Prag, 26. Auguſt. Die von der örtlichen tſchechiſchen Polizei⸗ und Sicherheitsbehörde ausgeübten Unterdrückungs⸗ maßnahmen gegen das Sudetendeutſchtum haben zur Folge, daß eine ganze Reihe von Zwiſchenfäl⸗ len, bei denen Sudetendeutſche verletzt wurden, erſt ſehr viel ſpäter bekannt werden. Im Gaſthaus Zach in Radelſtein Nr. 14(Bezirk Staab) erſchienen am 19. Auguſt gegen Mittag zwei tchechiſche Soldaten, welche Bier ver⸗ langten, das ihnen auch von dem Gaſtwirt aus⸗ geſchenkt wurde. Der Gaſt wirt begab ſich dann auf ſein Feld und ließ ſeine Frau in der Wirtſchaft zurück. Die beiden Soldaten, Kochera und Jakubee, beſtellten im Laufe der Zeit noch weitere vier Biere und drei Schnäpſe und ließen ſich auch Zigaretten geben. Als es zur Bezahlung der Zeche gekommen war, mußte die Wirtin feſtſtellen, daß eſner der Sol⸗ daten die Zahl der Striche auf dem Bierfilz aus⸗ gelöſcht hatte und nun behauptete, nur zwei Bier Die Gaſtwirtsfrau beſtand auf Bezahlung der ganzen Zeche. die Zuſicherung, beide zu beſtrafen. ließ ſich aber durch das freche Benehmen der beiden angetrunkenen Burſchen nicht einſchüchtern, ſondern Als ſich die Soldaten weigerten, ihre Schuld zu begleichen und ſtatt deſſen die Frau in der übelſten Weiſe be⸗ ſchimpften, ließ dieſe ihren Mann vom Felde holen. Der Gaſtwirt verlangte nun ſeinerſeits von den beiden Soldaten die Zeche. Als Antwort erhielt er von beiden Fauſtſchläge in das Geſicht. Als er ſich in den Hof des Gaſthauſes zu flüchten verſuchte, lie⸗ ſen die Soldaten nach und ſchlugen weiter auf ihn ein. Dieſen Vorfall bemerkten einige in der Nähe arbeitende Nachbarn des Gaſtwirts, die ihrem Kameraden zu Hilfe kamen, worauf die Soldaten von dem Gaſtwirt ließen und vor das Haus gingen. Der Gaſtwirt fuhr daraufhin zum Kommandanten der Abteilung nach Sekarſchen, wo er den Vorfall meldete. Vom Kommandanten erhielt er die von den beiden Soldaten ſchuldig gebliebene Zeche ſowie Dabei erfuhr er, daß oͤie Soldaten ſchon dreimal ähnliche Zwi⸗ ſchenfälle verurſacht hätten. In den Ort Krombach, Bezirk Zwickau, der an der Grenze liegt, kamen die letzten Sonntage hin⸗ durch zahlreiche Tſchechen, meiſtenteils aus Prag. Die Tſchechen, zu denen ſich noch Kommuniſten 7 ſellt hatten, zogen dann mit Fahnen zur deutſchen Reichsgrenze, wo ſie Hetzlieder gegen Deutſchland ſangen und„Heil⸗Moskau“⸗Rufe gegen Deutſchland ausſtießen. Die große Parade vor Lorthy Panzerwagen auf dem Marſch (Atlantic, Zander⸗M.) Döſung das ganze London, Runciman und Prag * Mannheim, 2. Auguſt. Wenn ein Staatsmann oder ein Politiker vor Antritt einer Reiſe verſichert, daß er in„ganz pri⸗ vater Miſſion“ reiſe, dann kann man ruhig dieſe ausdrückliche Verſicherung des privaten Charakters als einen genügenden Beweis für den nichtprivaten Chrakter dieſer Reiſe nehmen. Nicht anders iſt es auch bei Lord Runeiman. Als er nach Prag ging, begleiteten ihn die Kommentare der engliſchen Preſſe und die Feſtſtellungen der engliſchen Regie⸗ rung, daß er dieſe Reiſe lediglich in ſeiner privaten Eigenſchaft als perſönlicher Berater der Prager Re⸗ gierung ohne eine amtliche Funktion antrete. Ge⸗ glaubt hat das damals ſchon niemand. Heute gibt man ſich auch in England nicht mehr die Mühe, dieſe Fiktion, als ſei die engliſche Regierung als ſolche an der Miſſion Lord Runeimans vollkommen unbeteiligt, noch weiter aufrecht zu erhalten. Und es iſt auch beſſer ſo. Die Welt ſoll ruhig wiſſen, daß Englands Regierung mit ihrem Willen und ihrem Preſtige hinter der Aufgabe Lord Runeimans ſteht, die ſich dieſer nicht ſelbſt, die ihm vielmehr die Sor⸗ gen und Aengſte der engliſchen Regierung geſtellt haben. Nach einem alten Bismarckſchen Grundſatz iſt es in der Politik umſo notwendiger, mit offenen Karten zu ſpielen, je ſchwieriger das Problem iſt, das es zu löſen gibt. Und das ſudetendeutſche Pro⸗ blem iſt vielleicht das ſchwierigſte Problem, das dem Europa der Nachkriegszeit zu löſen geſetzt iſt: weil in dieſem Problem ſich gleichſam alle anderen Pro⸗ bleme, die Europa bewegen, kreuzen, ja ſich ver⸗ knäueln. In der Tſchecho⸗Slowakei laufen die Fä⸗ der der Nachkriegsbündnispolitik zuſammen; die Tſchechoſlowakei iſt der Prüfſtein für das Verhält⸗ nis des europäiſchen Weſtens zum bolſchewiſtiſchen Oſten; in der Tſchecho⸗Slowakei entſcheidet ſich die Frage dei engliſchen Kontinental⸗ oder Iſolations⸗ politik; die Tſchecho⸗Slowakei iſt ſchließlich Aus⸗ gangs⸗ und Auflöſungspunkt für das ganze Problem des Donau raumes; die Tſchecho⸗Slowakei iſt aber auch der Prüfſtein dafür, wieweit die Erneuerung der europaiſchen Welt und der europäiſchen Geſin⸗ nung über eine bloße Reviſion der tatſächlichen Be⸗ I üunsen des Verſailler Vertrages hinausgreifen und zu einer Löſung des uralten Konfliktes zwiſchen Staat und Nation führen ſoll. Die leidenſchaftliche Anteilnahme Europas an dem tſchecho⸗flowakiſchen Problem iſt daher nicht nur begreiflich, ſie iſt ſ el b ſt⸗ verſtändlich. Denn in der Tat handelt es ſich hier um ein Problem von europäiſcher Trag ⸗ weite. Gerade weil es ſich aber darum handelt, wird man es mit beſonderer Behutſamkeit und mit beſonde⸗ rer Bedachtſamkeit auf die richtigen Vorausſetzungen behandeln müſſen. Gerade deswegen wird für ſeine europäiſche Verantwortungs⸗ bewußtſein mobil gemacht werden müſſen. England fällt dabei eine wichtige, ja vielleicht eine entſchei⸗ dende Rolle zu. Es iſt in ſeinen unmittelbaren po⸗ litiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen von dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Problem nicht berührt, es hat keinerlei Bündnisverpflichtungen gegenüber Prag zu beachten, und wenn auch der frühere Hauptſchrift⸗ leiter der Times, Wickham Steed, den Engländern vorzumachen verſucht, daß Englands Grenzen in der Tſchecho⸗Slowakei liegen— Englands Volk iſt viel zu vernünftig, um die Abſurdität ſolcher Argumenta⸗ tiönen nicht einzuſehen. England könnte ein wirk⸗ lich neutraler Ratgeber und Vermittler ſein. Könnte! Wenn es ſich nämlich nicht verlocken ließe, das eigentliche Problem gegenüber geſchickt aufgebauten Kuliſſen⸗Problemen zu überſehen. Hier liegt die größte Gefahr in der ganzen Diskuſſion um die tſchecho⸗ſlowakiſche Frage. Das eigentliche Pro⸗ blem heißt nämlich: Selbſtbeſtimmungsrecht für die Sudetendeutſchen!l und nicht: Deutſche Angriffsgefahr für Prag! Man bemerkt in der letzten Zeit ein zunehmen⸗ des Bemühen der ausländiſchen Preſſe die Diskuf⸗ ſion auf dieſes falſche Geleiſe zu ſchieben und die öffentliche Aufmerkſamkeit von dem wirklichen Problem abzulenken. Prag ſelbſt ſtellt dieſes Be⸗ mühen bei ſeiner eigenen Verhandungstatik gegen⸗ Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe „26. Auguſt 193 t zu gewinn i Fäden zu ve rren, und Ausland müde Je geſchäftlicher es ſich gibt, deſto weni⸗ wünſcht es ein Ergebnis dieſer Geſchäftigkeit. das zu machen. ger Es glaubt bei ſeinem Spiel vier mächtige Bundes⸗ der breiten demokra⸗ der Welt genährte genoſſen zu haben: die von tiſchen Propagandawelle in Animoſität gegen Deutſchland, ſeine Bündnisver⸗ träge mit Paris Moskau, die vielberühmte demokratiſche Solidarität, die ſeit ͤen Reden Rooſe⸗ velts und Hulls ſich in der Tat immer mehr nicht nur als eine geiſtige ſondern auch als eine politiſche Front zu bilden beginnt, und ſchließlich jenen bei den im Formalismus der Demokratie groß gewordenen Nationen beſonders auffälligen Mangel an Sinn für das Weſentliche: mit ein paar Konzeſſionen äußer⸗ licher Art, und ſei es nur die Uebertragung von ein paar Poſtmeiſterſtellen an Deutſche, glaubt Prag in der Tat ſich von einer grundſätzlichen Regelung der Dinge loskaufen zu können. Ob ihm das gelingt, wird im weſentlichen England, deutlicher geſagt: von Runeiman abhängen. Prag wivpd ſich keinem Vorſchlag widerſetzen, der von Lord Runeiman ausgeht und hinter dem England ſteht, aber es wird in jedem Schritte ſich ſicher fühlen, wenn es glaubt, Runeiman und damit England auf ſeiner Seite zu haben. Lord Runeciman hat nun ſeinen erſten Mitarbeiter Aſhlon⸗Gwatkin nach London geſchickt, um dem Ka⸗ binett Bericht zu erſtatten und ihm angeblich einen geuen Löſungsvorſchlag für das ſudetendeutſche Prob⸗ lem zu unterbreiten. Man weiß nicht, ob dieſe Nach⸗ richt ſtimmt, noch weiß man, was dieſer angebliche Löſungsvorſchlag wirklich enthalten ſoll. Ob er wirk⸗ lich eine Aufgliederung der Tſchecho⸗Slowakei nach Art des ſchweizeriſchen Kantonalſyſtems vorſieht, oder ob er nur eine äußerliche Angleichung der ſudeten⸗ deutſchen Rechte an die bisherigen tſchechiſchen Vor⸗ rechte zum Ziele hat. Jedenfalls aber ſcheint es, als ob von den näch⸗ ſten Tage viel abhängen würde: für den inneren Frieden der Tſchecho⸗Slowakei ſelbſt wie für den äußeren Frieden von ganz Europa! Dr. A. W. Das erſte Autobahn-Raſthaus wird morgen am Chiemſee eröffnet 175 und von adnb München, 25. Auguſt. Am 27. Auguſt wird an der Reichsautobahn München Bad Reichenhall das große Raſthaus am CThiemſee dem Verkehr geöffnet. Das Raſthaus am Chiemſee wird jedem großen Betrieb des Verkehrs gewachſen ſein. In künſtle⸗ riſcher Gediegenheit ſind ausreichende Räumlichkei⸗ ten geſchaffen worden, darunter die 500 Perſonen faſſende Reſtaurationshalle und die große Reſtau⸗ rationsterraſſe für 1200 Gäſte. Das Strandbad mit Liegewieſen und Freitreppen in den See kaun 4000 Penſonen gufnehmen. Dem Hotelbetrieb, der in zwei Monaten eröffnet wird, ſtehen 55 Zimmer mit 70 Metien zun Perfügung; 1 Die Betriebsführung des Raſthauſes wird eben⸗ ſo wie die anderer Bauten an der Reichsautobahn in den Händen der neugegründeten„Reichsautobahn⸗ Gaſtſtätten⸗Geſellſchaft“ liegen. Zur Zeit ſind neben dem fertiggeſtellten Raſthaus am Chiemſee noch zwei weitere Raſt⸗ häuſer im Bau. Dieſe ſind vorwiegend für den Güterfernverkehr beſtimmt. Sie werden an der Reichsautobahn Berlin Hannover(Magdeburger Böpde) und an der Kreuzung der Reichsautobahn Berlin München und Dresden Weimar(Herms⸗ dorf] errichtet. Mit dem neuen Raſthaus am Chiemſee, das in einer unvergleichlich ſchönen Lage errichtet wird, wird bald ein beſonders beliebtes Reiſeziel die Fahrer auf der Reichsautobahn anlocken. Die Strecke München— Bad Reichenhall, an der die Raſtſtätte liegt, wird ja auch noch in dieſem Jahre Anſchluß finden an die Strecke Berlin Nürnberg und in Bälde an die Reichsautobahn nach Wien und ſchließ⸗ lich an eine der kühnſten Reichsautobahnen, an die Tauernſtrecke. Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Horthys Bewunderung für die deut Trinkſpruchwechſel zwiſchen Horthy und Admiral Raeder— Waffenbrüderſchaft jetzt wie einſt! dnb. Berlin, 25. Auguſt. Nach Beendigung der Uebungen der Kriegsmarine hielt Seine Durchlaucht der Reichsverweſer des Königreichs Ungarn Admiral von Horthy als ehemaliger Flottenchef der Kaiſerlichen und König⸗ lichen Oeſterreichiſch⸗Ungariſchen Kriegsmarine in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der Wehrmacht in der Admiralsmeſſe des Aviſo„Grille“ eine überaus herzliche Auſprache, in der er ſich an ſeine Kameraden von der deutſchen Kriegsmarine wandte. Er führte aus: „Herr Führer und Reichskanzler! Kameraden zur See! Vor allem möchte ich herzlich für die zwei ſchönen Tage danken, die ich wieder einmal zur See und diesmal im Kreiſe der einſtigen Kameraden und Kampfgenoſſen erleben darf. Das Walten eines ſeltſamen Schick⸗ ſals offenbart ſich mir bei der neuerſtandenen deut⸗ ſchen Kriegsmarine. Gleich der ehemaligen öſter⸗ reichiſch⸗-ungariſchen Flotte, deren im Kampfe nie geſtrichene Flagge unbeſiegt von den Meeren ent⸗ ſchwunden iſt, erfüllte ſich auch an der ruhmreichen deutſchen Flotte ein bitteres Schickſal. Von Coronel bis Skagerrak, von den Falklandinſeln bis Scapa⸗ Flow, wieviel Heldentum und namenlos treues Be⸗ kennen zur Pflicht liegen zwiſchen dieſen Markſter⸗ nen der deutſchen Seekriegsführung, die ein großes „X“ über den Atlantiſchen Ozean legen. In dem ehrlichen Ringen gegen einen ſeegewohnten tapferen Gegner reihen ſich auf den Meeren ſagenhafte Hel⸗ dentaten aneinander, wie ſie ſo zahlreich die Welt noch nie geſehen. Da eine ganze Welt gegen uns war, zerbrach endlich das Schwert der Mittelmächte, die ſtolzen Schiffe des Reiches mußten verſinken und jeder Hoff⸗ mung bar ſchien der Horizont. Wievieles hat ſich in zwei Dezennien geändert! Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Deutſch⸗ land hat ſie wieder! Im Kielwaſſer unvergäuglichen Ruhmes und reicher Erfahrung befahren deutſche Kriegsſchiffe wieder die See, jederzeit bereit zur Tat, und mit Freude ſehe ich, wie dieſer geiſtige Nachlaß der Hochſeeflotte ſorgſam verwertet worden iſt. Mächtiger denn je ſind ein ſchlagfertiges Heer und eine Luftwaffe wieder erſtanden, feſt ver⸗ wurzelt in den Traditionen jener großen Armee, deren Wiedererſtehen in gleicher Vollkommenheit man mit Recht für unmöglich gehalten hätte. Und der Geiſt, der dieſe mächtige Wehr erfüllt, ver⸗ leiht ihr, durch ihre innige Volksverbundenheit, die höchſten moraliſchen Kräfte, die jemals ihre Krieger ausgezeichnet haben. Deutſchland hat aber auch ſein Segel wieder! Ich ſehe darin mehr als die Hoffnung auf gute Fahrt, das es verſinnbildlicht. Ich ſehe im Segel vielmehr die treibende Kraft der Vorſehung und das Ver⸗ trauen in ihre Lenkung. Vielleicht iſt das der Sinn jener Viſion, die Ihr heldiſcher Dichter Gorch Fock in den drei Worten feſtgehalten hat: Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Und der großartige Wandel, den die Geſchichte des deutſchen Volkes genommen hatte, läßt den Kurs auf eine glücklichere Zukunft erhoffen. Dies iſt viel⸗ leicht die Antwort der Vorſehung auf das große X, von dem ich geſprochen hatte. In der Welt ſehen wir endlich die Läuterung der Anſchauungen und die Reviſion der Auffaſſungen ſicher vorwärtsſchreiten. In den alten Kurs ſchwenkt man aber durch die Verſchleierung der klaren Tat⸗ ſachen immer noch gern zurück. So werden heute Schlachten geſchlagen, und doch iſt dies kein Krieg; das zweite Jahr blutet Spanien ſchon im Bürger⸗ kreig, und doch gibt es dort keine Kriegführenden. Wenn man einem herannahenden Taifun da⸗ durch begegnen wollte, daß man ihn nicht als ſol⸗ chen, ſondern nur als eine abnorme atmoſphä⸗ riſche Depreſſion anerkennt, der Wirbelſturm Fochwaſſernot in Schleſien u. der Oſtmark Brücken weggeriſſen und ganze Dörfer unter Waſſer geſetzt — Glatz, 28. Auguſt. Das Hochwaſſer, das das Tal der Glatzer Neiße und beſonders die Obere Grafſchaft heimſucht, iſt zwar durch den tatkräftigen Einſatz des Hochwaſſer⸗ ſchutzes eingedämmt worden, doch macht ſich noch kein Fallen des Waſſerſtandes bemerkbar. Noch immer trügt der Strom totes Kleinvieh, Hölzer, Geſträuch und Getreidegarben mit ſich. Einen weiten See bildet das Neißetal oberhalb der Stadt Glatz. Am ſchlimmſten hat das Hochwaſſer im Biele⸗Tal ge⸗ hauſt. In Eiſersdorf ſtanden am Donnerstag ſaſt ſämtliche Häuſer unter Waſſer. Mehrere Landſtra⸗ ßen ſtanden lange Zeit bis zu einem Meter hoch unter Waſſer. In Bad Landeck mußte der Hochwaſſerſchutz ſchon gegen Mitternacht eingeſetzt werden. In Re⸗ gersdorf, kurz vor Glatz, wo die Biele in die Neiße einmündet, wurden die Bewohner am frühen Mor⸗ gen durch die Waſſerfluten im Schlafe überraſcht. Die örtliche Feuerwehr rettete gemeinſam mit Glatzer Truppenteilen und dem Reichsarbeitsdienſt Menſchen und Vieh aus den bedrohten Gehöften. Im Dorfe Königshain wurden viele Brücken weggerif⸗ ſen, ebenſo ein etwa 100 Meter langer Holzſteg, der bei Giersdorf hoch die Neiße überbrückte. In Wartha drang das Waſſer in viele Stallungen und riß das Kleinvieh mit ſich fort. Die von den Hängen des Eulengebirges herab⸗ kommenden Gießbäche haben ſich infolge der dauern⸗ den Regengüſſe in reißende Ströme verwandelt.— Ueberall ſind Sa, Ss und NScick an der Arbeit, durch Abdichtung mit Sandſäcken die Verkehrsſtra⸗ ßen vor den Fluten zu ſichern. Bei Bad Flins⸗ berg zerſtörten die Waſſermaſſen fünf Brücken von durchſchnittlich je 10 Meter Länge und—4 Meter Breite. Vier Brücken wurden vollſtändig weggeriſ⸗ ſen, ſo daß keinerlei Ueberreſte mehr von ihnen vor⸗ handen ſind. Feuerwehr, SA und Wehrmacht, die ſchon den ganzen Tag über Bereitſchaftsdienſt ge⸗ leiſtet hatten, wurden zur Hilfeleiſtung herangezo⸗ gen.— Das Hochwaſſer iſt auch in viele Häuſer ein⸗ gedrungen und hat dort die Keller überſchwemmt. Auch die Oſtmark heimgeſucht adnb. Wien, 21. Auguſt. Auch aus verſchiedenen Gauen der Oſtmark kom⸗ men Hochwaſſermeldungen, ſo aus Niederdonau, Oberdonau und der Steiermark. Donau. Wien, Traun und Enns ſind bis zu drei Meter ge⸗ ſtiegen, die kleinen Flüſſe des Mühlviertels ſind über Nacht zu reißenden Strömen angewachſen. So ſchwoll die Feldaiſt zu einem toſenden Wildwaſſer an, das Brücken und Holzſtöße fortriß, Mühlen und Häuſer unter Waſſer ſetzte und Einrichtungsgegen⸗ ſtände aus den Wohnungen wegſchwemmte. In Steyer iſt die Enns von Mittwoch mittag bis Don⸗ nerstag nachmittag um 2,70 Meter geſtiegen und die Waſſermaſſen haben die Ufer vielfach weit über⸗ ſchwemmt. In der Steiermark iſt die Mürz ſtark geſtiegen und hat die Straße gegen Mürzſteg unpaſ⸗ ſierbar gemacht. Auch der Freinbach iſt aus ſeinen Ufern getreten, ſo daß die Ortſchaft Frein nicht zu erreichen iſt. Durch Mariazell brauſt die Salza als reißender Strom. Die Feuerwehr und die Glie⸗ derungen der Partei aus dem ganzen Gebiet ſind zur Hilfeleiſtung eingeſetzt. Nach den letzten Mel⸗ dungen iſt das Anſteigen der Waſſermaſſen zum Stillſtand gekommen. wird wohl ſeine alles verheerende Bahn dahin⸗ ziehen, gleichgültig wie man ihn bezeichnet. die Welt den Frieden, ſo muß ſie der Gerechtig⸗ keit offen ins Auge ſehen und die freie Bahn der Aufrichtigkeit beſchreiten können. Sie muß bekennen, daß es unter den Völkern auf dem Gebiete des Rechts keine bevorzugten geben kann. Für die liebe Aufmerkſamkeit, daß ich im ſo vieler lieben Kameraden die neuerſtand deutſche Marine beſuchen konnte, danke ich nochmals auf das herzlichſte. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Ihres Führers und Re kanzlers und das 11 Wie Kreiſe e ſtolze Gedeihen der Kriegsmarine mit dem aus alter Waffenbrüderſchaft kommenden innigen Wunſch, daß der prächtigen deutſchen Flotte auf allen ihren 2 Fahrten ſtetes Seemansglück beſchieden ſei. Der Oberbeſehlshaber der Kriegsmarine, Generalaòmiral Dr. h. t. Raeder antwortete dem hohen Gaſt: „Mit Genehmigung des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht bitte ich, Eure Durch⸗ laucht, im Namen der Kriegsmarine herzlichen und aufrichtigen Dank ſagen zu dürfen für die gütigen anerkennenden, von ſo kameradſchaftlichem Geiſt ge⸗ tragenen Worte, die Sie an uns gerichtet haben. Ich möchte Eurer Durchlaucht die Verſiche⸗ rung ausſprechen, daß die Kriegsmarine ſtolz iſt, auf die ihr nun übertragene Aufgabe, in Zukunft die große Ueberlieferung auch der öſterreichiſch⸗ungariſchen Marine zu wahren und fortzuſetzen. Ich kann Euer Durchlaucht verſichern, daß ſie alle⸗ zeit und mit allen Kräften beſtrebt ſein wird, dieſe hoche Aufgabe zu erfüllen im Geiſte unſerer gefalle⸗ nen Kameraden und Mitkämpfer von der öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Marine, ſie aber auch zu erfüllen im Sinne Eurer Durchlaucht, der Sie den deutſchen Marineoffizieren ſtets als leuchtendes Vorbild eines wagemutigen Kreuzerführers, eines im Kriege er⸗ probten und aufs höchſte bewährten Flottenführers vor Augen ſtehen werden.“ Empfang in der Staatsoper dnb. Berlin, 25. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hatte am Don⸗ nerstagabend zu Ehren Seiner Durchlaucht des Reichsverweſers des Königreichs Ungarn und Ihrer Durchlaucht Frau von Horthy zu einer Feſtvor⸗ ſtellung der Oper„Lohengrin“ von Richard Wagner in die Staatsoper eingeladen. Die erſten Vertreter des Staates, der Partei— unter ihnen ſämtliche Reichsminiſter und Reichs⸗ Es war nur viel Geſchrei um nichts: leiter— faſt das geſamte Diplomatiſche Korps, nam⸗ b Perſönlichkeiten des kulturellen und wirt⸗ ſchaftlichen Lebens mit ihren Damen waren in feſt⸗ licher Stimmung verſammelt. f Die muſikaliſche Leitung und Inſzenierung hatte Hans Tietjen übernommen. Heinrich der Vogler, deutſcher König, wurde von Joſeph von Manowarda geſungen. Der Lohengrin war Franz Völker, Elſa von Brabant Maria Müller und Friedrich von Tel⸗ ramund, brabantiſcher Graf, Jaro Prohaſka. Die taatsopernchöre von Berlin und Wien wirkten mit, ie Bühnenbilder und Trachten waren Originale der Bayreuther Feſtſpiele und ſtammten von Ent⸗ würfen von Prof. Emil Preetorius. Dieſer letzte Abend, den der Reichsverweſer und Frau von Horthy mit ihrer Begleitung in der Reichshauptſtadt verbrachten, vermittelte den ungari⸗ ſchen Gäſten den tiefen Eindruck eines der typiſchen Werke deutſcher Kunſt und Kultur und bot ihnen zugleich in den Pauſen Gelegenheit zu einem leß⸗ haften Gedankenaustauſch mit den führenden Per⸗ ſönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Als um Mitternacht die Gäſte die Staatsoper verließen, wartete immer noch eine dichtgedrängte Menſchenreihe, die die Fahrt von der Oper über die Straße Unter den Linden mit lebhaften Kundgebun⸗ gen begleitete. Beſichtigung des Reichsſportfeldes dnb Berlin, 25. Auguſt. Der ungariſche Reichsverweſer und Frau von Horthy ſtatteten am Donnerstagnachmittag dem Ungariſchen Inſtitut und dem Collegium Hungaricum einen Beſuch ab, wo ihnen von den zahlreich verſammelten Angehörigen der ungariſchen Kolonie ein begeiſterter Empfang bereitet wurde. Der Reichsverweſer und Frau von Horthy ſtatte⸗ ten dann im Anſchluß an den Beſuch des Ungariſchen Inſtituts dem Reichsſportfeld einen Beſuch ab. Die hohen Gäſte wurden vom Reichsſportführer und Frau von Tſchammer und Oſten empfangen und durch die ausgedehnten Anlagen des Reichs⸗ ſportfeldes, das Sportforum und die Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne geführt. Die mit der Olympiſchen Gold⸗ medaille ausgezeichnete Anlage, insbeſondere das Olympiſche Stadion und die Dietrich⸗Eckart⸗Bühne machten auf die hohen Gäſte einen tiefen Eindruck. Auf den Kampfſtätten herrſchte trotz des ſehr un⸗ günſtigen Wetters ein ſehr reger Uebungsbetrieb. Vor allem das Kinderturnen der 2⸗ bis hfjährigen machte den hohen Gäſten beſondere Freude. Der Beſichtigungsgang fand auf dem Reitplatz ſeinen Abſchluß, wo einige unſerer bekannteſten Turnier⸗ reiter ein ausgewähltes Pferdematerial in allen Gangarten der Hohen Schule zeigten. afte D Die Anke macht Frieden mit Daladier Der abgeblaſene Streit um die 40⸗Stundenwoche⸗Vor einer Einigung in Marſeille? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 26. Auguſt. Der Miniſterpräſident Daladier hatte geſtern eine eingehende Ausſprache mit dem Staatsminiſter Chautemps. Wie verlautet, galt dieſe Unterredung ſchon der Vorbereitung der von Daladier in ſeiner Rundfunkrede angekündigten Maßnahmen zu einer vernünftigen Handhabung der Vierzigſtundenwoche. Es zeigt ſich alſo, daß Daladier ſich durch das Proteſt⸗ geſchrei der Marxiſten keineswegs irre machen läßt. Er beharrt auf dem einmal als richtig erkannten Wege, und ſchließlich iſt er ja auch der Stärkere. Der geſtrige Tag verlief politiſch durchaus ruhig. Die Marxiſten gaben in den Wandelgängen der Kammer immer bereitwilliger zu, daß ſie Daladiers Abſichten mißverſtanden hätten. Aber ſie behaupte⸗ ten, daß der Miniſterpräſident ſelbſt ſchuld daran ſei. Er habe den einen Fehler im Tone, wenn nicht gar im Takt begangen. Nur durch ihre Proteſte ſeien die nötigen Richtigſtellungen möglich geweſen. Die Kommuniſtiſche Partei allerdings hat den Tag nicht ganz ohne ein neues Proteſtmanifeſt vergehen laſſen können. In einer langen Erklärung, in der aber der Name Daladier ſchon gar nicht mehr ge⸗ nannt wird, wird gegen die Kapitaliſten, die Unter⸗ nehmer, die Truſts, die Banken und die Spekulan⸗ ten zu Felde gezogen. Endlich fordern die Kommuniſten abermals die ſofortige Einberufung des Parlaments, obwohl ſie von Daladier ſchon im voraus eine Abſage erhalten haben. Die Kompromißſtimmung macht ſich übrigens nicht nur im Parlament, ſondern auch außerhalb deutlich bemerkbar. Der neue Miniſter für öffent⸗ liche Arbeiten de Monzie hatte eine Ausſprache mit den ſtreikenden Hafenarbeitern in Marſeille. Es ſei dabei, wie amtlich mitgeteilt wird, die Möglichkeit zu einer raſchen und friedlichen Beilegung des Kon⸗ fliktes gefunden worden. Auf jeden Fall aber ſei die Regierung entſchloſſen, den Schiffsverkehr im Hafen von Marſeille trotz des Streiks aufrecht zu erhalten. In den übrigen franzöſiſchen Mittelmeer⸗ häfen hat ſich der Streik bisher nur in Algier und Oran geltend gemacht, wo die Hafenarbeiter geſtern nachmittag nach Schluß der offiziellen Vierzigſtun⸗ denwoche einfach davongingen und das an den Quais aufgeſtapelte Ladegut liegen ließen. Auf der Inſel Korſika haben die Hafenarbeiter auf jeden Streik verzichtet, nachdem ihnen mitgeteilt worden war, daß ſofort Militär zum Erſatz eingeſtellt werden würde. Zum Schluß des geſtrigen Tages iſt dann noch das ſogenannte„Comité du rassemblement populaire“ zuſammengetreten, ein Ausſchuß, der unter der be⸗ beſtimmenden Leitung der Liga für Menſchenrechte ſteht und der Volksfront zudem als Sekretariat und als Lieferant für höhere Geiſtigkeit dient. Dieſe politiſchen Schulmeiſter der Volksfront zeigten ſich it ber aus kompromißfreudig. Sie be⸗ tonten zunächſt, daß die Volksfront auch nach der Rundfunkrede Daladiers in alter Herrlichkeit weiter⸗ lebe. Sie unterſtrichen dann, daß an den ſozialen Errungenſchaften nicht gerüttelt werden dürfe, aber daß praktiſch doch alle Mehrarbeit„zum Beſten der Landesverteidigung und Unab⸗ hängigkeit Frankreichs“ geleiſtet werden müßte. Dieſe Entſchließung kann als das Modell für die heute nachmittag in der Generalverſammlung der Volksfrontparteien zu erwartende endgültige„Frie⸗ denserklärung“ zum Abſchluß des politiſch⸗ſozialen Tumults um die Rundfunkrede Daladiers angeſehen werden. Letzten Endes wird der ganze Streit mit einem großen Feilſchen um den Tarif für die Ueberſtundenzuſchläge enden. Miniſterpräf⸗ dent Daladier hat in ſeiner Rundfunkrede erklärt, daß der Ueberſtundenzuſchlag nicht mehr als 10 v. 9. betragen dürfe. Dieſe Forderung des Miniſterprä⸗ ſidenten erklärt ſich daraus, daß das Budget des Kriegsminiſteriums nicht mehr imſtande iſt, die er⸗ höhten Rüſtungen zu finanzieren. Die Rüſtungen ſind unerträglich teuer geworden. Aber, wie der ſozialdemokratiſche„Populaire“ heute erklärt, würde ein Ueberſtundenzuſchlag von nur 10 v. H. praktiſch auf die Aufhebung der 40⸗Stunden⸗Woche hinauz⸗ laufen. Die Marxiſten fordern daher ebenſo wie dis Gewerkſchaften einen Zuſchlag von 25 v. H. General Vuillemin erſtattet Bonnet Bericht. Außenminiſter Bonnet hat am Mittwochnachmittag den Generalſtabschef der franzöſiſchen Luftwaffe, General Vuillemin, empfangen, der ihm über ſeine Berliner Reiſe Bericht erſtattete. Konzentrationslager in Braſilien. Die braſilia⸗ niſche Regierung beſchloß die Errichtung eines Konzentrationslagers auf der Inſel Ferna Noronha. Alle Perſonen, die die gegenwärtige Ord⸗ nung gefährden, ſollen dort untergebracht werden. Das Lager iſt in Form einer land wirtſchaftlichen Arbeitskolonie eingerichtet worden. i f Hauptſchelfelelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alofs Wiab auen, Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Thegkes, Wiſſenſchaft und Unterbaltung; Carl Onno Eiſen bart. 0 delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. 1. V. Gericht: 8 Hammes.— Sport: l. B. C. W. Fennel.— Südweſt 15 Umſchau: l. V. R. Schönfelder— Bilderdienſt: C. W. Senn ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: 55 E. F. Schaffer, Berlin⸗Irledenans üdweſtkorſo 60. ö Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Mückſendung aus 3 bel Räckporto. 1 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Beltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftiiche ittellungen Jakob Faude, Mannheim. ut Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzelgen der 1 A Abend und A Kirtag erſcheinen ale zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 300 Ausgabe à Abend äber 9 500 Auaga 11 000 Geſamt⸗D.⸗ A. Monat Juli über 21 500, Freitag, 26. Auguſt 1938 0 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 8 3. Seite/ Nummer 393 — Die Siadiseiſe Mannheim, 26. Auguſt. Blick in einen Hof Das große ſeitliche Tor war früher ſtets geſchloſ⸗ ſen. Nur dann wurde er auf wenige Minuten geöff⸗ net, wenn wieder jemand ſeine letzte Fahrt antreten mußte. Wer da jeweils gerade vorüberging, der warf vielleicht einen neugierigen Blick in den gro⸗ ßen Hof und ging dann ſtill ſeines Weges weiter. Jetzt iſt das Tor immer offen. Die Bäume im Hof ſtehen noch und grünen wie einſt. Sie ſind inzwi⸗ ſchen größer und älter geworden und ihrer Kronen Spitze reicht bis ans Dachgeſims. Fünf prächtige Kaſtanien ſtehen hier und führen ein zurückgezoge⸗ nes Leben. Der Schatten, den ſie an heißen Tagen ſpenden, erquickt nicht mehr, denn ſchon lange wan⸗ delt niemand mehr unter dieſen Bäumen. Aber ganz vergeſſen ſind dieſe Kaſtanien doch nicht, denn es lebt noch mancher in unſerer Stadt, der in kran⸗ ken Tagen darunter gewandelt iſt und im Frühling hofſend zu den herrlichen Blütenkerzen aufſchaute, die Licht werden ließen in dem von hohen Mauern umſchloſſenen Hof und vielleicht auch in manchem verzagten Herzen, wenn der Frühling ſo lange auf ſich warten ließ. Viel hat der Hof geſehen und gehört, als er den kranken und geneſenden Menſchen diente. Dieſes Amtes iſt er nun ſchon lange enthoben und bald wird ſich wohl auch an ihm erfüllen, daß alles ſeine Zeit hat. Dann wird man die Bäume fällen und die Mauern abtragen und nach Jahren wird man ſich einmal erzählen: Hier ſtand einſt 85 ukEllE Sal- ANMERKANNTE H EIIGUELLE Wünelm Müller, Mineralwassergroßhandlung, Hafenstr. 11, felefon 215 86 Ehrenamtliche Wohlfahrtspflege Zu den Wohlfahrtspflegern, die in dieſem Jahre ihr ſilbernes Jubiläum im Dienſte der öffentlichen Wohlfahrtspflege feiern können, zählt Ingenieur Karl Müller, Feudenheim, Nadlerſtraße Nr. 4. Aus dieſem Anlaß fand vor einigen Tagen in der Bezirksſitzung eine kleine Feier ſtatt, in deren Ver⸗ lauf der Vorſtand des ſtädt. Fürſorgeamtes, Direk⸗ tor Schumacher, die Glückwünſche des Oberbürger⸗ meiſters überbrachte. Bei dieſer Gelegenheit wur⸗ den die Verdienſte, die der Jubilar in den 25 Jahren ſeiner Tätigkeit als Wohlfahrtspfleger— darunter einige Jahre als Bezirksvorſteher— ſich erworben hat, beſonders gewürdigt. Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte Direktor Schumacher dem Jubi⸗ lar eine künſtleriſch angefertigte Ehrenurkunde und ln Angebinde. Im Auftrage der Bezirksmitglieder übermittelte Bezirksvorſteher Schaaf die Wünſche des Bezirks und überreichte dem Jubilar ebenfalls ein Geſchenk. Vei den Kö“-Reitern fut ſich was! Sehr erſtaunt waren unſere„Köͤß!⸗Reiter, als ſie am Donnerstagabend in„Zivil“ in das Gaſthaus zum„Deutſchen Eck“ gebeten wurden.„Was da wohl ſein mag, im„Deutſchen Eck“ iſt doch keine Reitbahn,“ dachte ſich ein jeder! Nachdem es ſo langſam durchſickerte, daß es wegen des zu erwer⸗ benden Reitabzeichens ſei, fanden ſich etwa 25 Reiter und Reiterinnen ein, die etwas verblüfft den Ausführungen des Reitlehrer Karl Soemmer entnahmen, daß man beim Erwerb des Reitabzei⸗ chens nicht nur gutes reiterliches Können nachwei⸗ len muß, ſondern ſich auch, ſehr eingehend mit dem Körperbau und der Pflege ſowie den Krankheiten des Pferdes zu beſchäftigen hat. Nach einem etwa Iiſtündigen Vortrag des Herrn Soemmer wurde beſchloſſen, daß man ſich vorläufig einmal regelmäßig mittwochs im„Deutſchen Eck“ einfinden will, um die nötigen theoretiſchen Kenntniſſe zu erwerben. In Verbindung mit den praktiſchen Reitſtunden, bei denen ja teilweiſe ſchon ſehr gute Erfolge erzielt wurden, wird es ſicher einer großen Anzahl von „Kd“ ⸗Reitern gelingen, in Bälde das Reitabzeichen zu erwerben. FRIEDñRIeM Pilzberatung Das Städtiſche Unterſuchungsamt in der Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule, C 6, 1— Eingang gegenüber dem Luiſenheim—, ſteht für Pilzberatun⸗ gen jeweils montags und an dem erſten Werk⸗ lag nach Feiertagen von—12 Uhr jedem unentgelt⸗ ich zur Verfügung. Jeder, der Pilze ſammelt und die Gewißheit haben will, daß er die Pilze unbe⸗ dingt genießen kann, kann dort die Pilze auf ihre Eßbarkeit prüfen laſſen. Die Beratung iſt unent⸗ geltlich. n Mannheimer Badegaſt ertrunken. Im Lan⸗ dauer Schwimmbad erlitt der 32jährige Mannheimer Korell den Tod durch Herzſchlag. Mit anderen Sportfreunden war er in einer Schwimmſtaffel die Unfzig⸗Meter⸗Strecke geſchwommen. Kaum hatte er die Stange erreicht, verſank er. Seine Kameraden holten ihn ans Ufer. Ihre Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Der Arzt ſtellte den Tod Koxells als Folge eines Herzſchlages feſt. * Billiger zur Leipziger Herbſtmeſſe. Um den Beſuch der vom 28. Auguſt bis 1. September ſtatt⸗ ſindenden Leipziger Herbſtmeſſe zu erleichtern, hat die Reichsbahn wieder eine Reihe von Vergünſti⸗ gungen und Sonderverkehrsmaßnahmen getroffen. Es gibt wieder für Entfernungen von 150 Km. an Meſſerückfahrkarten mit einem Drittel Preisermäßi⸗ gung, die nach Leipzig an allen Tagen bis einſchl. 1. September, zurück vom 28. Auguſt bis 10. Sep⸗ tember, 24 Uhr(Ende der Rückreiſe) gelten. Dann verkehren wieder die ſog. LM⸗Züge(Fahrpreiser⸗ mäßiaung nur zur Hinfahrt im Sonderzug 50 v.., zur Hinfahrt im Sonderzug und Einzelrückfahrt 8 v. H. der Schnellzuasfahrpreiſe), und zwar am 2 u. a. von Karlsruhe, Saarbrücken. Stuttgart. Für Anſchlußſtrecken wird ebenfalls Fahrpreiser⸗ mäßjgung gewährt, Das Großfeuer bei Lanz: Vöſchangrifj mit S Motorſpritzen und 37 Strahlrohren Dem heldenmütigen Einſatz der Feuerwehren gelang die Abriegelung des Brandes— Die 150 Meter lange Maſchinenhalle der Schreinerei brannte zur Hälſte aus Nachdem wir Monate hindurch in Maun⸗ heim glücklicherweiſe kein Großfeuer mehr hatten— der Kühlhausbrand im Schlachthof im Dezember war das letzte— erlebten wir nun geſtern wieder eines, das in ſeinen Aus⸗ maßen zwar den Schlachthofbrand nicht ganz erreichte, das aber doch eine außer: ordentliche Größe annahm. Wie wir ſchon in der geſtrigen Abendausgabe kurz be⸗ richteten, wurde das Mannheimer Werk der Heinrich Lanz A. G. davon ſchwer be⸗ troffen, und zwar vernichtete das verheerende Element einen großen Teil der Schrei⸗ nerei. Dem eunergiſchen Eingreifen der Feuerwehren war es zu danken, daß der Brand ſich nicht zu einer Kataſtrophe ent⸗ wickelte. konſtruktion war aus Holz, nur die Hauptträger waren aus Eiſen. Auch die Kellerdecke beſtand aus Holz. In den Kellerräumen lagerten Holzvor⸗ räte. Auf dem Dach ſah man große Exhauſtoren, die den bei der Holzbearbeitung entſtehenden Staub ad⸗ ſaugten. In dieſer Umgebung alſo entwickelte ſich das Schadenfeuer. Wie es entſtaud, weiß man noch nicht. Es war auf einmal da und brachte gleich in ſo ſtar⸗ kem Maße Rauchentwicklung, daß die in der Nähe des Brandherdes tätigen Arbeiter keine Mög⸗ lichkeit mehr hatten, dem Feuer im Entſtehen beizukommen. Die Fabrikfeuerwehr der Firma Lanz eilte herbei und zugleich wurde die Berufsfeuerwehr alamiert. Das war um 11.20 Uhr. Der Kampf gegen die Flammen Gewaltige Qualmwolken und Stichflammen ſchoſſen geſtern mittag aus der breunenden Halle heraus. Im Ausſchnitt: Nach der Niederringung der Gewalt des Feuers. Noch immer züngeln Flammen aus der zum Teil eingeäſcherten und eingeſtürzten Halle hervor. Photos: Schuhmann(41), Fennel(). Das Feuer brach im Keller der Holzbe⸗ arbeitungshallen aus, und zwar faſt in der Mitte des ausgedehnten Baukomplexes der Schrei⸗ nerei. Dieſe Schreinerei grenzt an die früher dem öffentlichen Durchgangsverkehr geöffnete und ſeit einigen Jahren zum Fabrikgelände gehörende Fort⸗ ſetzung der Emil⸗Heckel⸗Straße. Es handelt ſich um ein Hallengefüge, das bei einer Breite von etwa hundert Meter eine größte Länge von hundert⸗ fünfzig Meter hat. Die größte der Hallen liegt ſenkrecht zur Emil⸗Heckel⸗Straßen⸗ Verlängerung, iſt rund 40 Meter breit und einhundertfünſzig Meter lang. Die übrigen der Holzbearbeitung dienenden Hallen ſtoßen ſenkrecht auf die beſagte Halle. In dieſer Halle ſtanden wertvolle Holzbearbei⸗ tungsmaſchinen. Der weite Raum war mit einem ſogenannten Sägedach bedeckt, das insgeſamt ein gutes Dutzend„Zähne“ aufwies. Oberlichter wechſelten mit Holzbedeckungen. Die ganze Dach⸗ Nach der Ausrückordnung kam die. Berufsfeue 1 wehr ſofort mit zwei Löſchzügen. Sie traf bereits eine vollſtändig verqualmte Schreinerei an, in der es ſchon an vielen Stellen brannte. Baurat Kargl, der Leiter der Mannheimer Berufsfeuer⸗ wehr, gab angeſichts dieſer gefahrdrohenden Lage ſo⸗ fort die Alarmſtufe„Großfeuer“ und zog damit zwei weitere Löſchzüge der Be⸗ rufs feuerwehr heran(die Hauptfeuerwache wurde) mit alarmierten dienſtfreien Mannſchaften heſetztſl. Außerdem wurden noch das Stadtbataillon der Freiwilligen Feuerwehr und die Fabrikwehren der Zellſtoff⸗Fabrik und von Boehringer alarmiert und ſchließlich traf auch noch ein Löſchzug der Berufsfeuerwehr von Ludwigshafen ein. Insgeſamt waren damit nach kurzer Zeit nicht weniger als acht Motor⸗ ſpritzen am Brandplatz verſammelt. Um das aus⸗ gedehnte Brandobjekt häuften ſich die Schlauchleitun⸗ Ein Erlaß des Reichsluftfahrtminiſters: Durchführung der Luftſchutzdienſtpflicht Luftſchutzorte und Dienſtleiſtungen erſter bis oͤritter Oroͤnung Es kann ſich keiner mit beruflicher Verhinderung herausreden Wer wird Hilfspolizeibeamter? Der Reichsluftfahrtminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe hat einen Ausführungs⸗ erlaß zur erſten Durchführungs verordnung zum Luftſchutzgeſetz herausgegeben. Aus ihm ergibt ſich zunächſt, daß zwiſchen Luft⸗ ſchutzorten 1, 2. und 3. Ordnung und zwiſchen Dienſtleiſt ungen erſter bis dritter Ordnung unterſchieden wird. Der Erlaß regelt dann aus⸗ führlich die Heranziehung zur Luftſchutzdienſtpflicht. Hervorgehoben ſei die Beſtimmung zu§ 10, Abſatz a, der Erſten Druchführungs verordnung, nach der auch Dienſtpflichtige zu Aufgaben auf dem Ge⸗ biete der Organiſation und der Ausbildung im Frieden herangezogen werden können. Die Frage beruflicher Verhinderung iſt vor der Heranziehung nur bei Angehörigen öffent. licher Dienſtſtellen ſowie der NS Da p und(hrer Gliederungen, im übrigen nur auf begründeten An⸗ trag zu klären. Im Lande Oeſterreich iſt von der Heranziehung ſolcher Perſonen Abſtand zu nehmen, die dadurch in wirtſchaftliche Schwierigkeiten gera- ten würden, ſolange das Luftſchutzfamilienunter⸗ ſtittzungsgeſetz in Oeſterreich noch nicht gilt. Aus⸗ länder. die das Recht der Exterritorialität gente⸗ ßen, dürfen zur Luftſchutzpflicht in keinem Fahe herangezogen werden, alle übrigen Ausländer und Staatenloſe nur unter gewiſſen Einſchränkungen. Bei Aufruf des Luftſchutzes werden im Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt erſter bis dritter Ord⸗ nung die Führer bis zu den Truppfſhrern ein⸗ ſchließlich abwärts und die Ordner in den öffent⸗ lichen Luftſchutzräumen, die Werkluftſchutz⸗ leiter und die Betriebsluftſchutzleiter zu Hilfspolizeibeamten ernannt werden. Soweit er⸗ forderlich, ſind auch Luftſchutzwarte zu Hilfspolizei⸗ beamten zu beſtellen. Bei Heranziehung dieſer Per⸗ ſonen zur Luftſchutzdienſtpflicht ſollen deshalb die Ortspolizeibehörden darauf achten, daß ſie ſich nach ihrer Geſamtperſönlichkeit für eine ſpätere Ernen⸗ nung zum Hilfspolizeibegmten eignen. Soweit die Heranziehung zur Luftſchutzdienſtpflicht durch die Polizeibehörden erfolgt, wird ſie durch Zuſtellung einer Verfügung durchgeführt. Der Luftſchutzdienſtpflichtige muß eine ſchrift⸗ liche Erklärung darüber abgeben, daß er nicht mit Zuchthaus beſtraft iſt, die bürgerlichen Ehren⸗ rechte beſitzt, nicht die Wehrwürdigkeit verloren hat und nicht wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung beſtraft iſt, daß er ferner nicht Jude iſt. Das Perſonal für den Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt erſter Ordnung wird nach dem Erlaß in erſter Linie für den Feuerlöſchdienſt von den Feuerwehren, füür den Sanitätsdienſt vom Roten Kreuz und den öffentlichen Geſundheits⸗ einrichtungen, für den Juſtandſetzungsdienſt von der Techniſchen Nothilfe und anderen Friedens⸗ einrichtungen unter Berückſichtigung ihrer Aufgaben geſtellt. Für den Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt zweiter und öͤritter Ordnung ergehen noch beſondere Beſtim⸗ mungen. Die Luftſchutzwarte und die übrigen Selbſt⸗ ſchutzkräfte werden auf Vorſchlag der örtlich zuſtän⸗ digen Stellen des Reichsluftſchutzbundes herange zogen. gen, die von dieſen mit voller Kraft arbeitenden Kraftſpritzen verſorgt wurden. Mit nicht weniger als 37 Rohren wurde der Löſchangriff vorgetragen. Wegen der weiten Ausdehnung des Hallen⸗ gefüges der Schreinerei war es ſehr ſchwer, dem Feuer zu Leibe zu rücken. Der Löſch⸗ angriff wurde teils von außen und teils von innen vorgetragen. Die Löſchmannſchaften mußten zunächſt großenteils mit Gasſchutzgeräten arbeiten. Die ihnen geſtellte Aufgabe war ſchwer und verlangte den reſtloſen Einſatz jedes einzelnen. Viele führten die Strahl⸗ rohre unter Lebensgefahr, zumal ſchon bald die erſten verkohlten Dachkonſtruktionen herabſtürzten und natürlich auch die gläſernen Oberlichter mit in die Tiefe riſſen. Dazu kam dann noch die Gefahr des Einſturzes von Mauern. Unter der ſengenden Hitze gaben ſelbſt oͤie Mauer⸗ verſteifungen nach, bekamen Riſſe, und man wußte oft nicht, wie lange das Mauerwerk noch ſtandhalten werde. Zwiſchen 12 und 13 Uhr krachte polternd der erſte der Sägedachgiebel zur Erde, und es folgten ihm nach und nach noch weitere fünf. Um 13.45 Uhr gab plötzlich eine Mauer nach und ſtürzte zu⸗ ſammen. Gegen 16.30 Uhr, als die größte Gefahr ſchon lange beſeitigt war, legte ſich die Mauer noch an einer anderen Stelle um und zerbarſt. Man muß es als ein großes Glück bezeichnen, daß trotz all dieſer Gefahren niemand Verletzungen erlitt. Die der Feuerwehr geſtellte Aufgabe war vierfacher Art. Zunächſt galt es, das in der 150 Meter langen Ma⸗ ſchinenhalle vorſchreitende Feuer niederzukämpfen. Zweitens mußte verhindert werden, daß das Feuer auf die unmittelbar angrenzenden, ebenfalls der Holzbearbeitung dienenden Hallen übergriffz dieſe waren zwar durch eine Brandmauer abgegrenzt, aber in dieſer Brandmauer befanden ſich mehrere große Durchläſſe. Drittens galt es zu verhindern, daß das Feuer auf die Vorräte des Holzlager⸗ platzes hinter der brennenden Halle übergriff. Vier⸗ tens ſchließlich beoͤurfte es großer Aufmerkſamkeit, zu unterbinden, daß durch Funkenflug die benach⸗ barte Schmiede ebenfalls in Brand geriet. Dieſe vier Aufgaben wurden dank der übermenſchlichen Anſtrengungen der vereinigten Feuerwehren gelöſt. Das Schwierigſte dabei war wohl der Kampf gegen das Feuer in der brennenden Maſchi⸗ nenhalle. Es ſah lange danach aus, als könne man dem verheerenden Element da keine Grenze ſetzen, zumal es ſich immer zuerſt im Keller vorfraß und dann den darüberliegenden Raum erfaßte. Kurz vor 15 Uhr war die Macht des Feuers gebrochen, und ſo konnte nunmehr die Meldung„Gefahr beſeitigt“ durchgegeben werden. Außerordentlich ſchwierig war es natürlich auch, ein Uebergreifen des Feuers auf die unmittelbar angrenzenden Hallen— vor allem auf die am meiſten gefährdete Stellmache⸗ rei— zu verhindern, aber auch das gelang. Am leicheteſten war noch jener Teil der Aufgabe, der den Schutz der Schmiede betraf; einige Lei⸗ tungen genügten da, unerwünſchte Folgen des vom Wind begünſtigten Funkenflugs zu unterbinden. Sehr gefährlich ſah es dagegen wieder beim großen Holzplatz aus. Die Trümmer der zuſam⸗ menbrechenden Giebel und Mauern ſchoben ſich in die Gänge zwiſchen den einzelnen Holzſtapeln vor, aber glücklicherweiſe gab es die großen Lecks in die Mauer erſt, als die größte Kraft des Feuers ſchon gebrochen war. Wären die Mauern— ähnlich wie die Giebel— ſchon im erſten Abſchnitt der Brandbekämpfung zuſammengebrochen, dann wären oͤte Folgen nicht zu überſehen geweſen. Der Brand hätte damit aber eine ungeheure Ausdehnung ange⸗ nommen. Erfaßt worden wären dann übrigens auch die Fahrradſtälle, aus denen man ſo aber noch nach und nach alle Räder herausholen konnte. Bei der Bekämpfung des Großfeners mach⸗ ten ſich auch Hunderte von Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern nützlich. Im allererſten Stadium des Brandes wurde da zwar ſicherlich nicht von allen zweckentſprechend ge⸗ handelt, aber bald kam dann auch in den Einſatz die⸗ ſer Hilfskräfte Ordnung, beſonders nachdem die Schutzpolizei, die mit einem Teil der Hundert⸗ ſchaft zur Stelle war, alle überflüſſigen und neu⸗ gierigen Kräfte in reſpektvoller Entfernung hielt. Die Lanz⸗Arbeiter wurden beiſpielsweiſe eingeſetzt, die Holzvorräte, die im hinteren Teil der brennen⸗ den Maſchinenhalle lagerten, wegzubringen. Es wurde eine Kette gebildet, in der die Bretter raſch von Hand zu Hand gegeben und ſo in Sicherheit ge⸗ bracht wurden, während man damit dem Feuer natürlich gleichzeitig weitere Nahrung entzog. Auch beim Aus räumen der angrenzenden Hallen wurde wertvolle Unterſtützung geleiſtet. ö Ab 16 Uhr konnten die verschiedenen Wehren mit Ausnahme eines Löſchzuges der Berufsfeuer⸗ wehr wieder abrücken. An der Brandſtelle verblie⸗ ben noch drei Motorſpritzen, darunter auch eine der Berufsfeuerwehr. Um 20 Uhr übernahm die Frei⸗ willige Feuerwehr zuſammen mit der Fabrikweyr von Lanz die Brandwache, aber auch dann blieb noch eine Kraftſpritze der Berufsfeuerwehr zurück Mit mehreren Schlauchleitungen wurden die letzten Brandneſter bekämpft. Der Schaden, der durch den Brand entſtanden iſt, läßt ſich noch nicht abſchätzen, aber er muß als ſehr hoch angenommen werden. Wie wir hören, beabſich⸗ tigt die Werkleitung, den Schreinereibetrieb— ſo⸗ weit er durch das Feuer zerſtört wurde— in läng⸗ tens acht Tagen in einer anderen Werkhalle behelfs⸗ mäßig wieder aufzunehmen. Dr. W. Th. 4. Seite/ Nummer 392 Nůu uu Li noulziuoun * Brühl, 25. Aug. An der Mündung rheins in den Neurhein beobachteten die Inſaſſen eines Karlsruher Ruderbootes, wie ein auf dem Rücken ſchwimmendes Mädchen in den Wellen zu verſinken drohte. Das Mädchen wurde bewußtlos geborgen und in das nahegelegene Bootshaus ge⸗ bracht. Die Wiederbelebungsverſuche hatten erfreu⸗ licherweiſe Erfolg. Das Mädchen erzählte, daß es in Speyer beim Baden von einem Krampf befallen des Alt⸗ 4 or nehmen! und rheinabwärts getrieben wurde. Nur dem Um⸗ ſtand, daß ſie gute Schwimmerin iſt, war es zu danken, daß ſte ſich ſo lange über Waſſer halten konnte. * Oftersheim, 25. Aug. Seinen 75. Geburtstag konnte Herr Georg Staudt, Heidelberger Straße 46, in guter Geſundheit feiern. Neue Mannheimer Zeitung Mittag Die Reichspoſt zum Reichsparteitag: 50 Poſtämter- 70 Mikrophone Sondermarken werden ausgegeben Mokoriſiertes Telegraphenamt Mehr- bedarf an Perſonal: 800 Mann c 57 Die Deutſche Reichspoſt hat auch in dieſem Jahre umfaſſende Vorbereitungen zu treffen, um auf dem Gebiet des Poſt⸗ und Nachrichtenweſens und der Perſonenbeförderung allen Auforderungen des Reichsparteitages zu genügen. Zur Bewältigung des außerordentlich geſteigerten Poſtdienſtes werden insgeſamt 27 Sonderpoſtämter eingerichtet. Darunter befinden ſich acht fahrbare, 14 zerlegbare und fünf ortsfeſte Poſtämter mit zuſammen 100 An⸗ nahmeſtellen. 23 Poſtämtern ſtehen in den Lagern der Parteiformationen, je ein Sonderpoſtamt im Wehrmachtslager Geismannhoff, im Luitpoldhain, im Stadion und im Preſſehotel dienſtbereit. Sie geben Poſtwertzeichen und Formblätter ab, nehmen Poſtanweiſungen und Zahlkarten, Briefpoſtſendungen, Pakete in beſchränktem Umfang, Päckchen, Tele⸗ gramme an und vermitteln Ferngeſpräche. Die Deutſche Reichspoſt gibt zum Reichspartei⸗ tag 1938 eine Sondermarke zu 6 und 19 Rpf., und einer Sonderpoſtkarte mit einer Anſicht Nürnbergs auf dem linken Teil der Anſchriftſeite und mit eingedrucktem Wertſtempel zu 6 und 19 Rpf. (Bild der Führermarke) heraus und verwendet einen Sonderſtempel mit der Inſchrift„Nürnberg, Reichs⸗ parteitag der NSDAP“, der neben der Tagesangabe den Reichsadler mit nach rechts gerichtetem Kopf und das Hakenkreuz zeigt. 57 Handſtempel und ſechs Maſchinenſtempel werden eingeſetzt, dieſe vorausſicht⸗ lich mit einem beſonderen Hinweis auf den diesjäh⸗ rigen Parteitag. Zur Briefzuſtellung ſind weitreichende Vorkehrungen getroffen worden. So werden die ankommenden Sendungen ſchon beim Voxverteilen nach SA, SS, Wehrmacht, den politi⸗ ſchen Gauen uſw. ausgeſchieden. Eilſendungen und Telegramme werden den Lagerpoſtämtern ſofort zu⸗ geführt. Die Pakete werden täglich durch Sonder⸗ zuſtellfahrten den einzelnen Lagern zugeleitet. Wich⸗ tige Aufgaben zur Durchführung des Reichspartei⸗ tages fallen auch dem Kraftpoſtdienſt zu. Alle von der Organiſationsleitung des Reichsparteitages angeforderten Kraftomnibuſſe werden von der Deut⸗ ſchen Reichspoſt zur Verfügung geſtellt. Der Poſt⸗ beförderungsdienſt beanſprucht 56 Kraftfahrzeuge. Blick auf Ludwigshafen Dem Telegraphenamt Nürnberg werden vermehrte Leitungen zur Verfügung geſtellt; im inneren Dienſt dieſes Amtes iſt eine neue För⸗ derbandanlage vorgeſehen. Im SA⸗Lager Lang⸗ waſſer wird ein fahrbares motoriſiertes Telegra⸗ phenamt mit unmittelbaren Leitungen nach Berlin, Frankfurt(Main) und München eingeſetzt. Das Telegraphenamt erhält eine Sonderbildſtelle mit 10 Bildſendern, das fahrbare Telegraphenamt 2 Bildſender. Zur Bildübermittlung ſind Leitungen nach Berlin, Breslau, Frankfurt(Main), Hamburg, Köhn, München und Wien vorgeſehen. Das Fernſprechamt Nürnberg erhält weitere 100 Fernleitungen und eine Zettel⸗ rohrpoſt. Für die Dienſtſtellen der Partei und deren Gliederungen in den Lagern, in den Standorten und bei den Sonderpoſtämtern wurden die Fern⸗ meldeanlagen vermehrt. Das Preſſehotel be⸗ anſprucht umfangreiche fernmeldetechniſche Einrich⸗ tungen. Der Ausbau des Innenleitungsnetzes er⸗ forderte die Verlegung von rund 80 Km. Leitungen. Zu den Lautſprecheranlagen des Reichs⸗ autozuges Deutſchland ſind vorläufig Fernſprech⸗ und Uebertragungsleitungen in einer Geſamtlänge von ungefähr 450 Km. bereitgeſtellt worden. Im Lagergelände Langwaſſer war der Organiſations⸗ leitung eine weitere Fernſprechanlage mit 200 Sprechſtellen und Anſchlußleitungen in einer Länge von rund 50 Kilometer einzurichten. Die neuen Lager der SS., Pe. und das Wehr⸗ machtslager mußten ebenfalls mit Fernſprechnetzen verſorgt werden, wozu rund 100 Klm. Freileitungen und rund 150 Klm. unterirdiſche Kabelanlagen not⸗ wendig waren. Bei den Sonderpoſtämtern und den Preſſeamtsſtellen wurden 234 Fernſprech⸗ ſtellen errichtet. Die Kabelverbindung dieſer Sprech⸗ ſtellen iſt 1600 Klm. lang, wozu noch 350 Klm. Lei⸗ tung kommen. Zur Rundfunkübertragung ſtehen 70 Mikrophonſtellen zur Verfügung, wobei die Verſtärkerzentralen mit dem Funkhaus und dem Verſtärkeramt Nürnberg diesmal durch ein Rundſunkſonderkabelnetz verbun⸗ den wurden. Für die Durchführung des geſamten Poſtdienſtes bei den Sonderpoſtämtern uſw. iſt ein Mehrbedarf an Perſonal von rund 800 Mann erforöorlich. Wien grüßt Großdeuſchiand „„ Bie Beukſchmeiſterkapelle gaſtierte erfolgreich h, Ludwigshafen, 26. Auguſt. Diesmal hatte die unternehmungsluſtige Ver⸗ waltung unſeres Hindenburgparks wirklich Glück mit dem Wetter. Von makellos blauem Spätſom⸗ merhimmel ſtrahlte in langvermißtem Glanz die Sonne auf das tauſendfältige Farbenwunder der Späthlüher⸗Parade im den verſchiedenen Sondergär⸗ ten. Im Roſenhain haben die duftigſten Kinder Floras zur zweiten großen Blüte ſich entfaltet. Mit ihrem letzten Großaufgebot an bunter Farben⸗ Pracht wetteifern die Gladiolen, die Aſtern und die andern ſtolzen Schönheiten des Spätſommers und Herbſtes. Im Palmenhain zeigen die Feigenbäume Fruchtanſatz wie kaum je zuvor, 2500 Beſucher zählte die Parkverwaltung am Mittwochnachmittag. Dieſer ungewöhnliche Werk⸗ tagsnachmittags⸗Andrang galt dem erſten der vier Gaſtkonzerte aus der Oſtmark. „Wien grüßt Großdeutſchland“, ſo lautete diesmal der Leitgedanke,„durch ſeine alte Deutſchmeiſterkapelle vom ehem. k. u. k. Inf.⸗Regiment Hoch⸗ und Deutſch⸗ meiſter Nr..“ Die 22 Mann traten in ihrer hiſto⸗ riſchen Parade⸗Uniform an; ſchieſerblauer Waffen⸗ rock mit Goldbeſatz am Kragen und ebenſolcher lan⸗ ger Hoſe. Dazu trug während des Konzertierens nur der Dirigent, Kapellmeiſter Julius Herr⸗ mam n, die ſchneidige Mütze mit der kecken Schräg⸗ ſtellung., Herrmann dirigierte mit bezwingendem Temperament. Wie anpaſſungsfähig Kapellmeiſter und Orcheſter ſind, dafür zeugt ein kleiner ſpaſſiger Zwiſchenfall: mitten im Nachmittagsprogramm tat ſich plötzlich ein unzuſtändiger Wettbewerb von der Hindenburgſtraße her auf. Wahrſcheinlich war es die Kapelle des Arbeitsdienſtes, die nach dem Gaſt⸗ konzert der Wiener auf dem Hof der Gvoetheſchule ein Standkonzert gab. Kapellmeiſter Herrmann ließ einfach abbrechen, um bald darauf Takt und Tempo der fremden Muſikanten aufzunehmen einer kleinen eigenen Marſchweiſe zu füllen. Die 22 Mann ſpielten durchweg in Bläſerbe⸗ ſetzung. Es war alſo durchaus kein Maſſenaufgebot, aber dafür ſpielten ſie mit äußerſter rhythmiſcher Genauigkeit und bezaubernder weicher Intonation und ausgeglichener Dynamik. Die Vortragsfolge wurde bereichert(und zugleich ein wenig durchein⸗ andergebracht]! durch verſchwenderiſch geſpendete Zu⸗ gaben, die dann wieder zu Auslaſſungen zwangen. So erklang ſchon bald nach Beginn im Rahmen einer Einlage auch das Lied vom Kurpfälzer Reiter auf. Dann folgte, zum Tanz verlockend, der Joſef⸗Strauß⸗ Walzer von den„Dorfſchwalben aus Oeſterreich“. Zuſtändig wie niemand ſonſt auf der Welt ſind die Wiener für das nun folgende Wiener Lied„Drunt' in der Lobau“. Mit Robert Stolz(geboren 1880) kann einer der füngſten Vertreter der Wiener Overette an die Reihe. Beſonders lieben die Gäſte offenbar Karl Komsak. Johann Strauß Sohn, der durch ſeinen Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ und ſeine Operette„Fledermaus“ weltberühmt wurde, war na⸗ türlich mehrfach vertreten. Der Berſaglieri⸗Marſch von Hans Stilp paßt ſich in der galopvartig raſenden Wiedergabe dem auffallend ſchnellen Marſchſchrit un⸗ ſerer ſüdländiſchen Freunde ausgezeichnet an. Auch Juſius Herrmann, der Kavyellmeiſter der Deutſch⸗ meſtepkapelle, kam mit einem eigenen Werk„zu Wort“, einem„Gruß von der Wiener Weinkoſt“. Haig im Hindenburgpark erer und mit Dieſes Potpourri verwertet eine Reihe höchſt belieb⸗ ter Wiener Schlägermelböen. Trotz der fortſchreitenden Kühle des Nachmittags hkelten fat alle Hörer bis zum Schluß dürch. Den Gäſten, die mit Beifall überſchüttet wurden, merkte man keine Ermüdung an, obwohl ſie ſchon ſeit Mai auf Gaſtſpielreiſe unterwegs ſind. Sie kamen von Cuxhaven über Bad Nauheim zu uns, wo ſie tags zuvor gaſtiert hatten. Heute gings von Ludwigs⸗ hafen weiter nach Pforzheim, Miltenberg uſw. Am 12. September kehren ſie endlich wieder heim nach Wien. Uns bleiben ſie in ſehr lieber Erinnerung. Dr. Fritz Haubold Quartieraäſte vom Reichsarbeitsdienſt 600 Nürnbergfahrer in Ludwigshafen Das Straßenbild unſerer Stadt iſt plötzlich auf⸗ fallend belebt mit Männern vom Reichsarbeitsdienſt in ihrer ſchmucken Uniform. Es handelt ſich um eine überraſchende Einquartierung von 600 Mann des Arbeitsgaues 32 Saarpfalz, die in der Chemie⸗ ſtadt zuſammengezogen wurden, um hier noch den letzten Schliff vor dem endgültigen Start zum Reichs⸗ parteitag in Nürnberg zu erhalten. In der Goethe⸗ ſchule ſind ſie untergebracht. Als der Gaumuſikzug ſein erſtes Standkonzert im Hof der Schule gab, umſtanden Hunderte von Anwohnern mit ihren Kindern das unerwartete künſtleriſche Greignis. Für morgen, Samstag, bereitet der Arbeitsdienſt eim Sportfeſt auf dem Sportplatz des Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereins hinter der Ziegelei Holz vor, das Einblick in die Körperſchulung geben wird. Zwiſchen 17 und 19 Uhr werden Freiübungen, Part⸗ nerübungen, Boxgymnaſtfk, eine Staffel über 20 halbe Runden und ein Handballſpiel vorgeführt. Ehe nach Nürnberg abgefahren wird, gibt es zum Abſchied noch einen beſonders feſtlich aufgezogenen Abend. N* Ein falſches Fünfzigpfennigſtück wurde von einem Ludwigshafener Schüler vor einigen Tagen eingenommen. Die Unechtheit des Geloſtückes wurde erſt ſpäter erkannt. Verſetzt wurde der Oberleutnant der Schutzpoli⸗ zei Martin Kaiſer, bisher in der Gemeindepoli⸗ zefverwaltung Dresden, zur Polizeiverwaltung Ludwigshafen. Feſtgenommen wurde durch die hieſige Kriminal⸗ polizei der vielfach vorbeſtrafte 35jährige Valentin Wirth von hier, weil er in der vergangenen Woche einem Arbeitskameraden einen Ausgehanzug, einen Uebergangsmantel und ein Paar Schuhe ge⸗ ſtohlen hat. Den Mantel hat Wirth in einem Pfandhaus verſetzt und den Erlös in Alkohol umgeſetzt. * Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 Uhr Konzert des Saarpfalz⸗ Orcheſters. 20.30 bis 22 Uhr zwölftes Gaſtſpiel des Lan⸗ destheaters Saarpfalz in„Aepfel, Keile, Hörner und Kanthippen“, von Hans Sachs. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Klelnkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Kölu⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Capriccio“,— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Mordſoche Holm“— Ufa⸗Rheingold:„Fohrendes Volk“. Union⸗Theater:„Der kleinſte Rebell“. uiid ul bai yu uu ſiſuil Im Spielplan des Theaters Beginn der Spiel⸗ zeit 17. September-iſt neben den Klaſſikern in Muſik und Schauſpiel die Gegenwart zahlreich vertreten. Von den Lebenden gelangen u. a. folgende Werke zur Aufführung:„Der Reiter“(Zerkaulen),„Der Untergang Karthagos“(Möller),„Der Herzog v. Eng⸗ hien“(Helke),„Station 15“(Böhle),„Ol“(Schopper), „Der Löwe und die Maus“(Frank),„Weltkonfe⸗ renz“(Donat). Auf dem Spielplan der Oper und Operette ſtehen Werke von Weber, Richard Wagner, Siegfried Wagner, Mozart, Lortzing, Auber, Verdi, Roſſini, Gounod, Leoncavallo, Léhar, Kollo, J. Strauß und andere. Die Heidelberger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde veranſtaltet im Romantikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums am morgigen Samstag (18.15 Uhr) als 4. Hausmuſtik einen Oeſterrer⸗ cher⸗Abend mit Rezitationen und der Auffüh⸗ rung von zwei Streichquartetten(Karl Ditters von Dittersdorf und Joſef Hayn). Es wirken mit Karl Fürſtenberg⸗ Rezitationen aus Werken von Joſef Weinheber und K. H. Waggerl⸗Rudolf Stolz(1. Violine) Paul Arndt(2. Violine), Heinrich Krug(Vi⸗ ola) und Felix Anger(Cello). Am 17. September veranſtaltet die Geſellſchaft einen Schweizer⸗Abend. Heidelberger Veranſtaltungen Hente Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung Heidelberger Romantiker“. Aus den Kinos: Schloß⸗ Filmtheater:„Jugend“.— Gloria, Kammer und Odeon: Jeweils neues Programm. NSDAP-Miffeilungen Partætamtlichen Gekauntmachungen aumommen Au alle Ortsgruppen! Der für Freitag, 26.., vorgeſehene Formaldienſt für die Marſchteilnehmer am Reichsparteitag fällt aus. Kreisorganiſationsamt. Bereitſchaft 1. Der auf Freitag, 28.., im Schnickenloch für die Bereitſchaft 1(Kreisſtob, Ortsgruppe Lindenhof und Waldpark) angeſetzte Formaldienſt fällt aus. Abteilung Propaganda Das Schulungsmaterial iſt Freitag oder Samstag auf der Kreisleitung, Zimmer 4, abzuholen. Der Schulungs⸗ brief fällt dieſen Monot aus und erſcheint dafür im Sep⸗ tember als Doppelnummer. „Handzeichnungen Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NS DA Seckeuheim. 26.., 20 Uhr, erſcheinen ſämtliche Politi⸗ ſchen Leiter, Walter und Warte der DAß und NS in Arbeitskleidung in der Turnhalle des TV 98. Erlenhof. 26.., 19 Uhr, Antreten der Marſchteilnehmer ſowie fämtlicher uniformierten Politiſchen Leiter vor der e Lindenhof. Sämtliche Politiſchen Leiter und Stäbe der Gliederungen kommen in Uniform am 26.., 20 Uhr, zu einer Beſprechung in den Verſommlungsraum der Orts⸗ gruppe. Wohlgelegen. 27.., 16.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter in Zivil vor der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. 26.., zwiſchen 14 und 16 Uhr, Markenaus⸗ gabe bei Frau Haſſert, Erlenſtraße 21. Neueichwald. 26.., 15 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ frauenſchaftsleiterinnen in der Ortsgruppe. Feudenheim⸗Oſt und Weſt. 29.., 20 Uhr, Beginn des Erziehungskurſes im Heim. 5 NSK OV Kameradſchaft Mannheim. 28. 8. Uebungsſchießen auf den Schießſtänden im neuen Schützenhaus Feudenheim. Ausſchießen der Ehrennadeln. 9 Gefolgſchaft 47/171(Seckenheim]. 28.., 20 Uhr, ſämt⸗ liche Unterführer in Uniform im Heim zu einer wichtigen Beſprechung.— 28.., 8 Uhr, treten alle Kameraden, die bereits mit dem HJ⸗Leiſtungsabzeichen begonnen haben, mit Fahrrad vor dem Heim an. Abgenommen wird Schie⸗ ßen und alle Uebungen im Sport. Geld zum Schießen iſt mitzubringen. 26. Auguſt 1938 —— Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtt. 3 — Propaganda Auf die heute, 20.15 Uhr, waltung, Mannheim, Rheinſt 0 chung der Ortspropagandawalter wird nochmals aufmerk⸗ ſom gemacht. Der K propagandawalter. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, uUß 56 Bodenſee. fahrt vom 29. 8. bis .20 Uhr, mit dem bes nehmer erhielt einen neuer uc 78 Schwarzwald. Die Schwarzwald vom 28. 8. bis Auguſt, mit dem Perſonenzug (Jeder Teilnehmer erhielt einen ner Sportamt Mannheim Für folgende Tenniskurſe können ſich noch Teilnehmer melden: Montags 18.30 bis 19.30 Uhr Tennisanlage Sto⸗ dion; diens 18 bis 19 Uhr 7 F 8 park; mit 3 6 bis 7 Uhr Ter donnerstags 9 bis 10 Ul T a Te N Tennisplatz 16 Uhr Tennisanlage Tennisanlage Stadio mmer der Kreis, ttfindende Beſpre⸗ Fyahrze Die Sonntag, W. ab.44 Uhr. Fahrplan.) 7 is 20 Uhr 15 bis bis 17.30 Uhr Uhr Tennisanlage im Ruch das fils werb für deutſche oilidende gun ſi förderſt du durch Deinen mitigliedsbeitrag jur 89. Sageskaleucleꝛ Freitag, 26. Auguſt Tennisplatz: Internationales Tennisturnier. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektorg, Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Fall Deruga“.— Alhambra:„Fahren⸗ des Volk“. Schauburg:„Schwarzfahrt ins Glück“.— Palaſt und Gloria:„Jugend“.— Scala:„Walpurgis⸗ nacht“.— Capitol: Der neue Perſil⸗Tonfilm. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Gebß net von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geßſinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffner von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Flughafen: Rundelllge über Mannheim. a Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſgal 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 2. Was hören wir? 5 Samstag, 27. Auguſt Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.—.30: Fröhliche Morgenmuſk (Schallpl.)— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittagskonzert. — 14.00: Bunte Volksmuſik. 15.00: Sommer, See und Sonnenſchein(Schallpl.).— 16.00: Froher Funk für alt ung jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 20.10: Großes Operettenkonzert. 22.00: Nachrichten. 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtkonzert.—.00: Blas muſik. Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Die Grenze brennt. Hörſpiel.— 10.30: Fröhlicher Kinder⸗ garten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis Frei.— 15,15; Muſikaliſche Koſtbarkeiten.— 16.00: Nachmittagskonzerk. 17.00: Sport und Musik.— 18.45: Die Geſchöpfe des Prometheus.— 20.20: Der Friedenstag. Oper von M. Strauß.— 22.30: Spätmuſik mit Hörberichten aus Müu⸗ chen.— 24.00: Kleine Zwiſchenmuſtk.— 24.30: Nacht⸗ konzert. 5 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 26. Auguſt: Der oſteuro⸗ päiſche Tiefdruckwirbel verlagert ſich unter Ver⸗ flachung langſam weſtwärts. Das ausgedehnte Regengebiet, das bisher nur Oſt⸗ und Mitteldeutſch⸗ land erfaßt hat, hat ſeit geſtern weſtwärts über die Weſer vorgegriffen und wird ſich auch bis zu uns hin bemerkbar machen. Späterhin kann jedoch wie⸗ der mit langſam fortſchreitender Beſſe⸗ rung gerechnet werden. Vorausſage für Samskag, 27. Auguſt Zunächſt bewölkt und ſtrichweiſe leichter Regen, im ganzen jedoch wieder Uebergang zu freundlicherem Wetter, tagsüber mäßig warm, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Auguſt + 21,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 26. 4 13,8 Grad; heute früh 48 Uhr 415, Grad. In den Rheinbädern wurde heute vormittag 8 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und 414 Grad Luftwärme ge⸗ meſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rbeln- Pegel 22 23,24 5 26 Ahein⸗Wegel 23. 2, 25 26. g 1 5 13.67 Rheinfelden 4,233.56 3,4 5.31323 Kaub 314.393,52 5 Breiſach..602.922 61.52 2,35 Köln 261 2,96.1803 geb 4,05.503,98 3 85.68 Maxau..84.065,29.78.57 Wee 5 Mannheim.575,02,37.410504 Mannheim.98 8,27.25 4, — Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) t Der Lond⸗ und Vorort⸗Auflage dieſer Ausgabe lie ein Pruſpekt der Firma Tack& Cie. Mannheim, B 9118 Plonkenhof und J 1, 12, Breite Straße, betr. Arbeits und Sportſtiefel bei. 683 8. 8 1 67 38 . Freitag, 26. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Schutz der Ernte vor Brandgefahr Ein Aufruf des Reichsführers SS Himmler Der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei Himmler hat zu der Aufklärungs⸗Aktion der Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung„Schützt die deutſche Erute vor Brandgefahr!“ folgenden Aufruf erlaſſen: „Dem deutſchen Bauern obliegt die verantwor⸗ tugsvolle Aufgabe, das Brot für 75 Millionen Bolksgenoſſen zu ſchaffen, in raſtloſer Arbeit dem Boden das für die Ernährung unſeres Volkes un⸗ entbehrliche Getreide abzuringen. Sorge jeder da⸗ für, daß nicht das durch Fahrläſſigkeit und Leichtſinn ein Raub der Flammen wird, was mit viel Mühe zud Fleiß erarbeitet wurde.“ Erfreulicher Rückgang der Viehſeuche Nur noch 65 Gemeinden in Baden verſeucht * Karlsruhe, 24. Aug. Der ſeit mehreren Wochen feſtzuſtellende Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche hielt auch in der Berichtswoche vom 16. bis 23. Aug. an. Der erfreuliche Umſchwung im Verlauf der Seuche trat allerdings erſt Mitte Juli ein. Noch am 12. Juli betrug die Zahl der verſeuchten Ge⸗ meinden 112. Sie fiel dann nach etwa 8 Tagen auf 90 und beträgt am heutigen Tage 65 Gemeinden und Vororte. Seit der Berichterſtattung vom 16. Auguſt brach die Seuche in zwei Gemeinden neu aus. Es handelt ſich hierbei um die Gemeinden: Amt Heidel⸗ berg: Gauangelloch; Amt Ueberlingen: Ra⸗ derach. In folgenden ſieben Gemeinden iſt das Erlöſchen der Seuche feſtzuſtellen: Amt Bruchſal: Odenheim, Oberacker, Neibsheim. Amt Emmendingen: Winden⸗ reute. Amt Karlsruhe: Weingarten, Spielberg. Amt Ueberlingen: Hohenbodman. Laſſet uns krinken 2 Aus dem Ried, 25. Aug. Nachdem erſt in der vorigen Woche eine große Scheune, gefüllt mit neuen Erntevorräten in Bobſtadt ein Opfer der Flammen wurde, brannte in Lor ſch ebenfalls eine Scheune mit— chuppen, gefüllt mit Erntevorräten, ab. Die Feuerwehr konnte nur die anliegenden An⸗ weſen ſchützen. Das Vieh wurde gerettet. Die Brandurſache iſt unbekannt. -A- Fürth i.., 25. Aug. Für 40jährige Dienſt⸗ zeit wurde Regierungsrat Wermke und Steuer⸗ inſpektor Kadel das goldene Treuedienſt⸗Ehren⸗ zeichen verliehen.— In körperlicher und geiſtiger Friſche konnte Johannes Knapp ſeinen 70. Ge⸗ burtstag begehen. * Worms⸗Pfiffligheim, 25. Aug. Hier ſtarb im 92. Lebensjahr die Einwohnerin Frau Chriſtine Krä ter. * Reichelsheim, 25. Auguſt. Der zehnjährige Sohn des Einwohners Weizel fiel aus einem Fenſter des zweiten Stocks acht Meter tief ſich über⸗ ſchlagend auf das harte Pflaſter des Hofes auf die Füße und lief vergnügt weiter, als ob nichts ge⸗ ſchehen ſei. * Meiſenheim am Glan, 25. Aug. Beim Oeff⸗ nen der Tür zu einer Bauhütte wurde ein Arbeiter durch Hochſpannungsſtrom getötet. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß die Tür und damit der Tür⸗ drücker, den der Mann angefaßt hatte, durch einen ſchadhaften Leitungsdraht unter Strom geſetzt war. * Gtmmeldingen, 25. Aug. Auf der Straße Dei⸗ desheim—Mußbach wurde das Kind eines in der Pfalz zur Kur weilenden Ausländers durch einen Perſonenwagen überfahren, als es hinter einem Omnibus über die Straße lief, und ſchwer verletzt. * Zweibrücken, 25. Aug. Ein Schüler, der ſtatt auf dem Sattel auf dem Schutzblech ſeines Rades ſitzend über die Landſtraße fuhr, verlor vor einem daherkommenden Laſtzug die Herrſchaft über ſein Rad, ſtürzte und wurde von den Rädern getötet, nach Pfälzer Art!“ Am morgigen Samstag beginnt das Kurpfälziſche Winzerfeſt In den letzten Jahren ſind Wiesloch und das Kurpfälziſche Winzerfeſt zu einem feſtſtehenden Be⸗ griff geworden, der ebenſowenig wegzudenken iſt wie Dürkheim und ſein Wurſtmarkt oder Worms und ſein Backfiſchfeſt. Der Grund hierzu iſt vor allem darin zu ſuchen, daß das Feſt nicht willkürlich in Landſchaft und Volk hineingeſtellt iſt, ſondern daß der Wieslocher Bezirk auf Grund ſeiner Bedeu⸗ tung als Weinbaugebiet ſowohl als auch hinſichtlich des Volkscharakters in jeder Beziehung dazu berufen iſt, ein frohes kurpfälziſches Weinfeſt zu begehen. Denn der Weinbau iſt von jeher in dieſer ehemaligen Römerſtedlung und ſpäteren Frauken⸗ und Alemannenniederlaſſung Tra⸗ dition geweſen. Hinſichtlich der Güte ihres Erzeugniſſes finden wir die Weinſtadt der ſüdlichen Bergſtraße ſtets in vor⸗ derſter Linie. Denn wenn wir aus alten Akten feſt⸗ ſtellen können, daß zur Zeit der Kurfürſten das Heidelberger Faß mit den Zehntweinen aus Wies⸗ loch mehr als einmal gefüllt, daß des weiteren auch die Bischöfe von Speyer ſich mit Wein aus der Wies⸗ locher Gegend verſorgten, ſo darf man bei dem be⸗ kannt guten Geſchmack dieſer Herrſchaften, die das Beſte für ſich als gerade gut genug betrachteten, aus dleſen Tatſachen ſchlußfolgern, daß der Wieslocher Wein eines Beſuches und Verſuches wohl wert iſt. 1 Man war erfreulicherweiſe ſeit Beſtehen des Fe⸗ tes darauf bedacht, es nicht als Feſt aufzuziehen, bei em es einzig und allein auf das Vertilgen möglichſt 0 Mengen Weine und Bratwürſte ankommt, ondern war erfreulicherweiſe immer beſtrebt, der Veranſtaltung auch einen heimatlichen Cha⸗ rakter und eine volkstümliche Note zu geben. So iſt auch der ſonntägliche Feſtzug Tradition ge⸗ worden, der gerade in dieſem Jahre ganz beſonders groß zu werden verſpricht. Zeigt er doch nicht nur in hiſtoriſcher Zeitenfolge die Entwicklung und Be⸗ deutung des Weinbaues im Wieslocher Bezirk von den alten Römern bis zur Gegenwart auf, ſondern hat aus Anlaß des gleichzeitig ſtattfindenden Gau⸗ ſängertages noch weſentliche Erweiterungen erfahren. 5 Blick àuf Wiesloch Im Hintergrund die ehemalige Abtei des Kloſters Lorſch. Aufnahme: Robert Göller, Wiesloch, Darüber hinaus aber bietet dem beſinnlichen Be⸗ ſucher des Feſtes die alte Feſtung Wiſſenlohe viel Intereſſantes und Anſchauenswertes. Da iſt die Feſtungsmauer mit ihren Türmen und Erkern, die alljährlich zuſammen mit dem älteſten Haus der Stadt, dem Freihof, beim Winzerfeſt in magi⸗ ſchem Flutlicht erſtrahlt, ſtumme, efeuumwucherte Zeugen des Dreißigjährigen Krieges und jenes 28. Januars 1689, an dem der feige Mordbrenner Me⸗ lac die Stadt niederbrannte. Aus neuerer Zeit ſind ſeheuswert das Sport⸗ ſchwimmbad in den Talwieſen, die Gerbers⸗ ruhaulage, der Stadtpark mit dem Ehrenmal für die Geſallenen des Krieges und der Be⸗ wegung und der große, über eine Million Liter faſſende Winzerkeller. 1 So darf man als beſtimmt annehmen, daß auch das diesjährige Kurpfälziſche Winzerfeſt dem Feſt ſelbſt und vor allem der kurpfälziſchen Metropole und ihren Bewohnern, die das beſinnliche Weſen der Kraichgau⸗Menſchen mit pfälziſcher Fröhlichkeit und bergſträßleriſcher Anmut verbinden, und vor allem ihrem bodenſtändigen Erzeugnis, dem Wein, zu den vielen alten auch neue Freunde zuführen wird. k. 5. Seite/ Nummer 392 B. Sekte/ Nummer 392 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Auguſt 1939 Das Internationale Turnier begann: Clart beim Mannheimer Tennisklub Dr. Buß holt ſich den erſten Sieg über den Amerikaner Ruebuſh— Schöne Kämypſe auch in Klaſſe B Das Juter nationale Teunisturnier, das der Mannheimer Teunisklub in die⸗ ſen Tagen auf ſeinen Plätzen veranſtaltet, fand geſtern mit einigen Spielen der Klaſſe B und einem Spiel der Klaſſe A, das Dr. Buß gegen den Ame⸗ rikaner Ruebuſh beſtritt, ſeinen Auftakt. Erfreulich war, daß ſchon am erſten Tag eine recht be⸗ achtliche Zahl von Zuſchauern erſchienen war. Was ſie zu ſehen bekamen, war zwar noch keine Spitzenklaſſe, aber immerhin ſah man auch in den 26 Spielen, die in der Klaſſe B abgewickelt wurden, einzelne raſſige und erbit⸗ terte Kämpfe. In dieſer Klaſſe wurde von 4 Uhr an geſpielt bis zum Abend, wo das letzte Spiel wegen Dun⸗ kelheit abgebrochen werden mußte. Der mehrfache Bei⸗ fall, der auch bei dieſen Spielen den Kämpfenden, von dem durchweg„fachmänniſchen“ Publikum, das ſich am erſten Tag eingeſunden hatte, geſpendet wurde, war durchaus berechtigt, denn die Spieler zeigten wirklich zum Teil ein ſehr ſchönes und entwicklungsfähiges Kön⸗ nen, vor allem was die Jüngeren anbel 15 Wie ſchon erwähnt, wurde in der Klaſſe A nur ein Spiel zwiſchen unſerem Mannheimer Spitzenſpieler Dr. Buß und dem Amerikaner Ruebuſh, der ſich zur Zeit in Heidelberg aufhält, ausgetragen. Der Ameri⸗ kaner kam im erſten Satz nur ſehr ſchwer in Schlag und mußte dieſen gleich mit:0 abgeben. Im zweiten hatte er ſich etwas beſſer in der Hand und wartete mit einem ganz guten, aber etwas zu weichen Schlag auf, ſo daß Buß keinen Augenblick gefährdet war und ſeinen Gegner leicht ausplacieren bonnte. Die reifere Spielerfahrung unſeres Spitzenſpielers war unverkennbar. Er gab denn auch ſeinem tapfer blämpfenden Gegner mit:2 im zwei⸗ ten Satz das Nachſehen. Trotzdem entbehrte das Spiel nicht einiger ſehr intereſſanter Minuten, die die Erwar⸗ tung rechtfertigen, daß der Amerikaner im Doppel, das er noch beſtreiten wird, zu beſſerer Form kommt und feinen Gepnern zu ſchaffen machen wird. Am Freitag wird in geſteigertem Maße die Klaſſe A gu Wort kommen. Bereits am Morgen finden zwei Da⸗ meneinzel ſtatt, Frau Bub⸗Tennisklub— Frl. Brunner⸗ Offenburg und zwiſchen der belgiſchen Spitzenſpielerin de Bormann und Frau Hoffmann⸗Mannheim. Der turnier⸗ erfahrenen Belgierin dürfte es keine Schwierigkeiten be⸗ reiten, mit Frau Hoffmann fertig zu werden, während die Siegerin des anderen Domeneinzels durchaus nicht feſtſteht, ſo daß man hier einen recht intereſſanten Kampf erwarten darf. Nahhmittags werden die Kämpfe der Klaſſe B weiter⸗ getrieben, aber im Vordergrund ſtehen doch ſchon die Spiele der Klaſſe X, die bereits recht beachtliche Vaarungen zeigen. Im Laufe des Freitag wird übrigens auch der deutſche Dapiscoupſpieler, der Wiener Redl, in Mann⸗ heim erwartet. g. Tennis in Voſlon Alliſon/ van Nyn ſiegen weiter Bei den internationalen Tennis⸗Meiſterſchaften in Boſton gab es im Männer⸗Doppel eine weitere große Ueberraſchung, den„Altmeiſtern“ Alliſonſvan Ryn gelang e nämlich, die Davispokalſpieler Bobby Riggs/Butſy Grant in drei Sätzen 611,:6,:2 zu ſchlagen und ſich damit als erſtes Paar für die Vorſchlußrunde zu qualifizieren. Im Frauen⸗Doppel blieben die Europäer Jeorzejowſka/ Mathieu(Polen Frankreich) über das amerfkaniſche Paar Bundy Workman:2 erfolgreich. Kay Stammers/ Margot Lumb(England) ſchlugen das auſtraliſche Doppel Dorothy Stevenſon Frau Hopman 644,:6, 11:9 nach prüchtig schnellem und hartem Kampf. Am den Hockey-Selber child In Berlin, Stettin, Köln und Stuttgart Die Kömpfe um den Hockey⸗Silberſchilo werden am 17. und 18. September ſewie am 24. und 25. September in den Gaugruppen B, C, D und E in Angriff genemmen, nach⸗ dem die Gruppe A ihren Sieger, die Gau mannſchaft von Sachſen, bereits in Breslau beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt ermittelte. Der Spielplan für die erſte und zweite Runde lautet wie folgt: Gruppe B in Berlin 17. September: Mitte(Gau)— Oſtpreußen(Nachwuchs), Brandenburg(6)— Niederſachſen(), Oſtpreußen(G)— Mitte(), Niederſachſen(6)— Brandenburg(); 18. September: Sieger Mitte()/Oſtpreußen(R)— Bran⸗ denburg(6) Niederſachſen(); Oſtpreußen()/ Mitte(N) gegen Niederſachſen(0% Brandenburg(). Gruppe C in Stettin 17. September: Pommern(G)— Nordmark(), Nord⸗ mark(G]— Pommern(); 18. September: Pommern (% Nordmark(N)— Nordmark()) Pommern(). Gruppe D in Köln 17. September: Mittelrein(G)— Heſſen(), Südweſt [G)— Niederrhein(), Heſſen(G)— Mittelrhein(), Südweſt(N)— Niederrhein(); 18. September: Mittel⸗ hein(G) Heſſen(R)— Süddweſt(G) Niederrhein(), Heſſen(G) Mittelrhein(Nn)— Stdweſt(N) Nieder⸗ rhein(). Gruppe E in Stuttgart 24. September: Württemberg[G)— Baden(), Baden [)— Württemberg(); 25. September: Württemberg Frankreich ()/ Baden(N)— Die ſe eger vom 18. und 2 die drei chen Teilnehmer der bereits der Gau Sachſen ſteht, am 2. ſchlußrunde wird am 6. November Endſpiel iſt zum 20. November angeſetzt. Am den Tſchammerpokal SV Waldhof gegen Boruſſia Fulda Im weiteren Verlauf der Tſchammer trifft, wie bereits kurz berichtet, der S Baden(G)/ Württemberg(). eptember ermitteln lußrunde, in der Obtober. Die Vor⸗ sgetragen und das onkurrenz hof am kom⸗ menden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, auf inem Platze an den Schießſtänden, auf ie bekonnte chaft“ der 933.3 während dieſer man die Fulda war i ſſen und hat erwieſen. Nachdem „Boruſſia“ Fulda. Born Gaumeiſter des Gaues Zeit als beſte Mannſchaft Elf ſtark verjüngt hat, iſt auch die Leiſtungskurve nach oben gegangen, was auch das Vordringen bis in die 5. Die beiden Vorſchlußrunde im Pokal zur Genüge beweiſt. Straßer und Maintz haben den Gau Heſſ Spielen vertreten und ſind auch heute no h die Sp dieſer jungen Mannſchaft den nötigen Zuſamn geben. 2. Der SW Waldhof wird, ſofern Schneider wieder mit von der Partie ſein kann, in folgender Aufſtellung an⸗ treten: Drayß Maier Siegel Schneider Heermann Pennig Herbold Bielmeier Siffling3 SAfling! Günderoth Da auch Pennig z. Z. an einer kleinen Verletzung(vom Kickersſpiel her) laboriert, wird evtl. an ſeiner Stelle Gries oder der Jugendſpieler Neudecker eingeſetzt werden. Schiedsrichter des Spiels iſt der bekannte Kölner Pfeifſenmann Schlee.— In einem Vorſpiel wird Jungligamannſchaft des SV Waldhof mit der von SpVg Seckenheim meſſen. Eine Zement⸗Radrennbahn wird für die Olympiſchen Spiele in Kottby bei Helſinki errichtet. Die 333⸗Meter⸗ Bahn ſoll 10 000 Zuſchauern Sichtmöglichkeit bieten. Laila Schou⸗Nielſen, Norwegens große Schi⸗ und Eis⸗ läuferin, gewann mit B. Anderſen die Landesmeiſterſchaft im Tennis im Gemiſchten Doppel. — Deutſche Jugenomeiſterſchaften auf dem Frankfurter Sportfeld Der Auftakt Im ſchönen Frankfurter Sportfeld begannen am Donnerstagvormittag bei prächtigem Wetter die Deutſchen Jugend⸗Meiſterſchaften 1938. Auf der großen, der Hauptkampfbahn vorgelagerten Spielwieſe, wurden die erſten Vorrunden im Fußball, Handball und Hockey erledigt und zu gleicher Zeit gab es im Schwimm⸗ becken die erſten Waſſerbell⸗Spiele Auf der Haupt⸗ kampfbahn hatten die Teilnehmer am Führer⸗Zehn⸗ kampf fünf leichtathletiſche Uebungen(100 Meter, Hoch⸗ ſprung, Weitſprung, Keulenweitwerfen und 1000 Meter) zu erledigen und auf den Tennisplätzen begannen vie ennis⸗Meiſterſchaften der HH und des BDM im Einzel und im Doppel. Das Turnier im Fußba ſieht nur ſieben Mannſchaſten im Kampf, da das Obergebiet Deutſch⸗Oeſterreich unver⸗ treten iſt. Das Gebiet Baden(1 F Pforzheim) blieb in der Vorrunde ſpielfrei und erreichte kampflos die Zwiſchenrunde. Das einzige Vorrundenprel des Vormit⸗ tags ſah das Gebiet Franken(Franken Nürnberg) mit:0 (370) über das Gebiet Noröſee(Sparta Bremerhaven) erfolgreich. Wie ſchon aus dem Ergebnis zu erſehen iſt, war es ein einſeitiger Kampf, den die tüchtigen Nürnberger nach Belieben gewannen. Im Handball wurden zwei Vorrundenſpiele durch⸗ geführt. Zuerſt ſetzte ſich Mittelelbe(Polizei⸗H⸗V Magde⸗ burg), der Sieger von Breslau, über Deutſch⸗Oeſterreich (Wiener SC) mit 1579(:5) hinweg und anſchließend feierte Baden(Poſt Mannheim), wie berichtet, einen Bombenſieg von 19:4(:2) Toren über Franken (SpVg Fürth). In beiden ſiegreichen Mannſchaften ſah man unerhört wurfgewaltige Stürmer, die feder Seniorenmannſchaft zur Zierde gereichen würden. Im Hockey gab das Gebiet Niederſachſen(DHC Han⸗ nover) eine recht eindrucksvolle Vorſtellung. Mit niht weniger als 12:0(:0) wurde der Vertreter der Saarpfalz (HC Speyer) geſchlagen. Weſentlich ausgeglichener ver⸗ lief das zweite Treffen und nur mit Glück ſiegte Franken (Nürnberger Toc):2(:2) über Heſſen⸗Naſſau(RV Limburg). Die erſten Waſſerballſpiele brachten folgende Ergebniſſe: Nordſee— Sachſen:2, Berlin— Oeſterreich :0, Franken— Baden:2, Ruhr⸗Niederrhein— Heſſen⸗ Naſſau:1, Schleſien— Nordſee 511. Mit großem Eifer ging man am Nachmittag im Frank⸗ furter Sportfeld daran, die reſtlichen Vorrundenſpiele im Fußball, Handball und Hockey zu erledigen. Ganz vorzügliche Leiſtungen boten die jungen Fußballer. Die Elf von Hamborn 07, deren Auftreten man mit beſon⸗ derer Spannung entgegenſah, verſtärkte den ihr voraus⸗ gegangenen Ruf und fertigte die Mannſchaft des Gebietes Berlin(Blauweiß Berlin) ganz überlegen:1(:1) ab. Die Mannſchaft des Gebietes Heſſen⸗Naſſau(Kickers Offen⸗ bach) gab eine nicht weniger eindrucksvolle Vorſtellung: Der Sport am Sonntag Erſte Hauptrunde um den Tſchammer⸗Pokal— Leichtathletik⸗Länderkampf Schweden gegen Deutſch⸗ land— Großer Deutſcher Bergpreis am Großglockner —Rab⸗Weltmeiſterſchaften in Amſterdam— Deutſche Jugend⸗Meiſterſchaften 1038. Zahlreiche große ſportliche Ereigniſſe bringt das kom⸗ mende Wochenende. Unſere Leichtathleten gehen in Stock⸗ holm zu der gewiß nicht leichten Prüfung gegen Schweden an den Start, om Großglockner kämpfen die Motorräder, Sportwagen und Rennwagen um den Großen Bergpreis, in Amſterdam werden die Weltmeiſterſchaften der Ama⸗ teur⸗ und Berufs⸗Radfahrer ausgetragen, in Paris trefſen und Deutſchland in einem Schwimm⸗Länder⸗ kampf zuſommen und in Frankfurt a. M. werden die Deutſchen Jugend meiſterſchaften 1938 entſchieden. Aber mit dem erſten großen Ereignis im Fußball der 1. Hauptrunde um den Tſchammerpokal, ſteht dieſer volkstümlichſte und beliebteſte Sport Deutſchlands bereits wieder im Mittelpunkt des Intereſſes. Allein in Süd⸗ deutſchland gibt es hierbei eine ganze Reihe der inter⸗ eſſanteſten Paarungen. So ſpielt der deutſche Meiſter Honnover 96 in Freiburg gegen den Freiburger FC. Eintracht Frankfurt empfängt 1860 München und der SV Waldhof die Boruſſen aus Fulda. Weitere ſpannende Spiele ſind: Opel Rüſſelsheim— Alemannia Aachen, VfB Mühlburg— Hanau 98, Phönix Karlsruhe— BfB Stutt⸗ gart, 1. SSV Ulm— SpVg Fürth, Bayern München— Union Böckingen, Blauweiß Köln— VfR Mannheim, u. a. Neben einer Reihe von Freundſchoftsſpielen inter⸗ eſſiert beſonders noch das Internationale Fußball⸗Turnier in Ludwigshafen, an dem ſich die italieniſche Mannſchaſt FC Caleia Vicenza beteiligt.— Im Handball iſt das Programm noch verhältnismäßig klein. Im Gau Südweſt gibt es ein Meiſterſchafts⸗ und ein Freundſchafts⸗ ſpiel, ein Turnier wird in Göppingen durchgeführt, wäh⸗ rend in Deſſau ein Auswahlſpiel zwiſchen den Gauen Mitte und Niederrhein ſteigt.— Auch im Hockey herrſcht noch nahezu Ruhe. Im Gau Südweſt wird hier das letzte Ausſcheſdungsſpiel zur Gauliga zwiſchen Main⸗ zer RB und TS 61 Ludwigshafen durchgeführt, in dem ſich entſcheidet, ob SC 80, der alte Frankfurter Hockeypio⸗ nier, in die Gauliga kommt. Die deutſchen Spieler aus Chile ſpielen am Samstag gegen eine Stuttgorter Stast⸗ maunſchaft.— Die Leichtathletik bringt für die deutſchen Vertreter am Wochenende mit dem Länderkampf Deutſchland— Schweden in Stockholm eine weitere ſchwere Prüfung. Hoffen wir, doß unſere Athleten, d. h. unſere Langſtreckler, diesmal in beſſerer Form als beim Länderkampf gegen USt ſind und diesmal einen Sieg gegen die ſtarken Schweden ſchaffen. Im Reich iſt die bedeutendſte Veranſtaltung die Deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft der Frauen in Berlin. Eine weitere große Veran⸗ ſtaltung ſteigt im Motorſport am kommenden Wochenende mit dem Großen deutſchen Bergpreis am Großglockner. Sowohl bei den Motorrädern, als auch bei den Sportwagen und Rennwagen ſtarten hierbei Deutſchlands bekonnteſte Fahrer, ſo daß man in allen Klaſſen mit ſpannenden Kämpfen rechnen kann.— Der Rabſport hat am Wochenende ſein größtes internationales Ereignis auf, dem Programm ſtehen: Die Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Amſterdam. Deutſchland beteiligt ſich dabei mit ſeinen beſten Amateuren und Berufsfahrern und wird in den Entſcheidungen— beſonders bei den Stehern— ſtark zu beachten ſein. Ein internationoles Kriterium wird in Stuttgart⸗Wangen durchgeführt, und Bahnrennen finden in Göppingen, Gießen, Dudenhofen und Gütersloh ſtatt. — Im Schwimmen meſſen Deutſchland und Frankreich am Wochenende ihre Kräfte, wobei die deutſchen Vertreter, obwohl ſie dieſen Kampf nicht in ſtärkſter Beſetzung beſtreiten, wohl ein⸗ wandfrei ſiegen dürften. In Berlin wird das traditionelle Schwimmen„Quer durch Berlin“ durchgeführt, und in München gib es ein großes internationales Feſt, bei dem auch die amerikoniſchen Schwimmer an den Start gehen. — In der Schwerathletik ſind die badiſchen Freiſtil⸗Meiſterſchaften in Hornberg ſo⸗ wie der Vorſchlußrundenkampf um die deutſche ann⸗ ſchafts meiſterſchaft im Ringen zwiſchen Jugendkraft Zella⸗ Mehlis und Heros Dortmund zu erwähnen.— Die bedeu⸗ tendſte Veroanſtaltung für unſere Jugend ſind die Deutſchen Jugend⸗Meiſterſchaften 1988 in Fronkfurt am Main, wo ſowohl im Schwimmen, Ten⸗ nis, Fußball, Handball, Hockey und Rollſchuhlaufen als auch in der Leichtathletik und den fführer⸗Mehrkämpfen die Reichsſieger ermittelt werden. Die Kämpfe begannen bereits am Mittwoch, die einzelnen Entſcheidungen fallen aber erſt am Samstag und Sonntag.— Unter Verſchiedenes ſind wohl die Gaugruppen⸗Meiſterſ haften in den Som⸗ merſpielen in Frankfurt a. M. die bedeutendſte Veranſtal⸗ tung. Daneben ſind auch noch die Kanu⸗Staffelmeiſter⸗ ſchaften der Gaue Südweſt, Boden und Heſſen in Frank⸗ furt a.., ſowie die Südweſt⸗Meiſterſchaften im Roll⸗ ſchuh⸗Schnellaufen in Mainz und die deutſche Vereins⸗ meiſterſchaft im Piſtolenſchießen in Wannſee zu erwähnen. FTE Görlitz(Schleſten) blieb 51(:0) beſiegt. In der Zwiſchenrunde ſtehen nunmehr Ruhr/ Niederrhein, Heſſen⸗ Naſſau, Franken und Baden. 5 Im Handball⸗Turnier gab es am Nachmittag im Gegen⸗ ſatz zu den Vormittagsſpielen knappe Ergebniſſe, die erſt nach verbiſſenen Kämpfen zuſtande kamen. Schleſien(poſt Oppeln) fertigte das Gebiet Homburg(Polizei Hamburg) 10:8(:2) ab und Weſtfalen(Eintracht Dortmund) hatte alle Mühe, um Heſſen⸗Naſſau(Allianz Frankfurt) 817 68790 niederzuhalten. In der Zwiſchenrunde ſpielen hier: Mittelelbe(Polizei Magdeburg)— Baden(Poſt Mann⸗ heim); Schleſien(Poſt Oppeln)— Weſtfalen(Eintracht Dortmund). Im Hockey brachte der Nachmittag nur ein Vorrun⸗ denſpiel, das vom Gebiet hſen(Wacker Leipzig) knapp mit:1(:0) über das Gebiet Oſtland(Vf. önigsberg) gewonnen wurde. Hamburg(Uhlenhorſter AC) hatte Freilos und erreichte zuſammen mit Niederſachſen(Doc Hannover), Franken(Nürnberger THC) und Sachſen (Wacker Leipzig) die Zwiſchenrunde. 25 Die Teilnehmer am Führer⸗Zehnkampf der am Morgen die erſten fünf leitathletiſhen Uehungen gebracht hatte, erledigten am Nachmittag das 3000 Meter Bruſtſchwimmen. Nach ſechs Uebungen führt in der Stufe A(18—32 Jahre) Benz vom Gebiet Württemberg mit 5727 Punkten vor Wingert(Gebiet Württemberg) m 5681,5 Punkten. Einzelleiſtungen von Benz waren; 100 Meter: 11,9; 1000 Meter: 248,1; Hochſprung: 1,55 M. Weitſprung: 6,13 Meter; Keulenweitwurf: 67,67 Meter; 3000 Meter Bruſtſchwimmen: 6109 Minuten.— In Stufe 9 (über 32 Jahre) liegt gleichfalls ein Württemberger, Barth, mit 5372,5 Punkten an der Spitze. Um den Titel des Jugendmeiſters im Waſſerball kämpfen in zwei Gruppen acht Mannſchaften. Ausgeſchie⸗ den iſt bereits das Gebiet Sachſen, das als neunte Mann ſchaft nach Frankfurt gekommen war und das Ausſcheis⸗ dungsſpiel gegen Nordſee am Vormittag mit 24 verloren hatte. Als Favorit ſchälen ſich nach zwei Spielen febet Mannſchaft Berlin in Gruppe 1 und Ruhr/ Niederrhein in Gruppe 2 heraus. Die Ergebniſſe des Nachmittags: Heſ⸗ ſen⸗Naſſau— Franken:1(:); Oeſterreich— Schleften 1·1(:); Ruh r Niederrhein— Baden 61(470) Berlin— Nordſee:0(:).— Die Tabellen: Gruppe 11 1. Berlin:0.; 2. Schleſien 3; 3. Oeſterreich 178; 4. Nordſee:4. Gruppe 2: 1. Ruhr/ Niederrhein 470 f. 2. Heſſen⸗Naſſau:2; 3. Franken:2; 4. Baden big ß. Beim Tennisturnier erledigte man im§g⸗ Einzel die erſten beiden Runden. Im allgemeinen ſetzten ſich die ſtärkeren Spieler durch. Zehn Piſtolenſchützen von jedem Gau Wettkampfſchießen der Politiſchen Leiter in Nürnberg Zum zweiten Male wird, wie die Nc meldet, auf dem diesjährigen Reichsparteitag das von Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley angeordnete Wettkampfſchießen der Politiſchen Leiter unter den während der letzten Wochen in allen Gauen ermittelten beſten Piſtolenſchützen ausgetra⸗ gen. Die Gaumeldungen zeigen einen hohen Leiſtungs⸗ ſtand in Feuerbereitſchaft und Treffſicherheit und künden einen harten Kampf um die Siegerehre unter den Mann⸗ ſchaften an. Jeder Gau, die Reichsleitung und die Ordensburgen der NSDAP entſenden zu dem Wettkampf⸗ ſchießen, das am 7. und 8. September auf der Piſtolen⸗ ſchießſtänden der Reichsleitung der Ns DA in Feucht bel Nürnberg ſtattfindet, eine Mannſchaft in Stärke von je gehn Politiſchen Leitern: Die beſte Gaumannſchaft 1 50 beſten Einzelſchützen werden auz⸗ gezeichnet. Hans Stuck- Tagesſchnellſter Erſtes Training am Großglockner Zur erſten deutſchen Bergmeiſterſchaft im Motorſpork am Großglockner wurde am Donnerstag von Motorrad- und Wagenfahrern erſtmals trainiert. Das Wetter war nicht gerade günſtig. Im Tal regnete es, auf halber Höhe herrſchte dichter Nebel und oben auf dem Gipfel tanzten die Schneeflocken in dichtem Wirbel. Vorerſt wurde nur die halbe Strecke von Ferleiten bis Foſchertörl zum Training freigegeben. Tages beſter war Hans Stuck, der als alter Fuchs auf Bergſtraßen den vorjährigen Auto⸗Unios in 10:90, mit einem Stundenmittel von 71,9 Kilometer an das vorläufige Ziel brachte und dabei mit ſeiner oft be⸗ wunderten Technik um die zahlreichen Kurven ſegte. Ihm am nächſten kam Lang auf Mercedes⸗Benz mit 10740% (70,2 Km.⸗Std.), während Brauchitſch 11106 bendbtigte. Gut fuhren auch die Sportwagenfahrer Greiſzu und Fan (England) auf ihren 2⸗Liter⸗B MW, deren Zeiten um 11190 herum lagen, was einem Mittel von übet 65 Kilameter ent⸗ ſpricht. In den drei Motorradklaſſen erwieſen ſich bisher Europameiſter Kluge(DW), Bodmer(NSu) und Bungerz (Dec) als Spitzenfahrer. Leider wird das Rennen ber Rennwagen eine Einbuße erleiden. H. P. Müller(Auto⸗ Union) iſt nach ſeinem Sturz vom Sonntag noch nicht in der Lage, zu ſtarten, und auch Seaman wird mit dem neuen Mercedes⸗Benz am Start fehlen. Die deutſche Spitzenklaſſe im Schwimmen mit Balke, Schlauch, Plath, Heibel und Haſter ſtartet beim Stuttgartes Amerikaner⸗Schwimmfeſt am Dienstag, 90. Auguſt. ö Jahn Regensburg, die Fußballelf des Nakionaltorhüter; Hans Jakob, überließ in einem Freundſchaftsſpiel dem Wiener Sportklub nur einen knappen 32(:2) Sieg. Norwegen nannte für die Leichtathletik⸗Europameiſter⸗ ſchaften vom 3. bis 5. September in Paris folgende leten: Reidar Sörlie(Diskus), Erik Ssövau(100 und 900 Meter), Per Riis(400 Meter Hürden), Erik Stat(Hoch⸗ ſprung) und Odd Rasdal(5000 Meter). — xxx 3 va eee, Körperschafissieuer der öfflennlicnen Versorgungsbeiriebe Neue Steuer⸗Eröffnungsbilanzen.— Die Bewer⸗ tungsrichtlinien für 1938.— Gleichſtellung mit den privaten Verſorgungsbetrieben. Die für die öffentlichen Verſorgungsbetriebe bisher geltenden Sundervorſchriften haben auf dem Gebiet der Einkommensermittlung gewiſſe Unterſchiede zwiſchen öf⸗ fentlichen Verſorgunosbetrieben und privaten Verſorgungs⸗ betrieben mit ſich gebracht. Da die öffentlichen Verſor⸗ gungsbetriebe im Sinn des bisherigen 8 39 Stünpc nicht beſſer und nicht ſchlechter geſtellt werden ſollen, als die pri⸗ waten Verſorgungsbetriebe, hat der Reichsfinanzminiſter durch einen Runderlaß(das Land Oeſterreich nicht be⸗ treffend) folgendes beſtimmt: Die öffentlichen Verſorgungsbetriebe haben mit Rück⸗ ſicht auf die bisherigen ſteuerlichen Vorſchriften nicht immer Hon den nach den allgemeinen ſteuerrechtlichen Vor⸗ ſchriſften beſtehenden Bewertunasmöglichkeiten Gebrauch gemacht. Insbeſondere haben ſie in ihren Bilanzen oft zu niedrige Werte für das Anfagevermögen ausgewieſen; das iſt u. a. darauf zurückzuführen, daß in der Woldmark⸗ Eröffnungsbilanz ſehr niedrige Werte eingeſetzt yder in früheren Jahrent zu ſtarke Abſchreibungen vorgenommen oder Neuonſchaffungen nicht oder nicht mit den vollen An⸗ ſchaffungskoſten aktiviert worden ſind Den öffentlichen Verforgungsbetrieben ſollen in dieſen und ähnlichen Fäl⸗ len berechtigte Abſchreibungs möglichkeiten für die Zu⸗ kunft nicht abgeſchnitten werden. Auch ſolleet Gewinne, die aus der Zeit der Steuerbegünſtigung ſtammen, nicht in die Zeit verlagert werden, in der die Körvperſchaſts⸗ ſteuer dem Neich überwieſen wird. Um das zu erreichen, muß den öffentlichen Verſorgungsbetrieben die Möglich⸗ keit gegeben werden, neue Steuereröffnungsbilanzen unter Berückſichtigung der allgemeinen Bewertungsgrundſätze aufzuſtellen. Für die Eröffnungsbilanz für 1938 gilt dem⸗ gemäß dos folgende: Die der Körperſchaftſtenerveranlagung für das Kalender⸗ jahr 1987 zu Grunde liegende Schlußbilanz iſt grundſätzlich als Eröffnungsbilanz bel der Körperſchaftſteuerveranlagung für das Kalenderfahr 1938 maßgebend. Sind Wirtſchafts⸗ güter im Sinne des 8 6 EStch in der Schlußbilanz für 1937 mit einem Wert angeſetzt, der hinter dem Teilwert am Bilanztag zurückbleibt, ſo ſind ſie auf Antrag des ſteuer⸗ pflichtigen Betriebes in die Eröffnungsbilanz für 1938 mit dem Teilwert anzuſetzen. Wirtſchaftsgüter des Anlage⸗ vermögens dürfen jedoch nicht höher angeſetzt werden als mit den Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungskoſten, vermindert um die Abſetzung für Abnutzung. In der Schlußbilanz für 1937 iſt zwiſchen Rückſtellungen und Rücklagen nicht immer unterſchieden worden. Da aufgelöſte Rückſtellungen zum ſteuerpflichtigen Gewinn gehören, iſt in den Fällen, in denen die Rückſtellungen teilweiſe die Natur von Rück⸗ lagen(Eigenkapital) haben, in der Eröffnungsbilanz für 1998 eine Trennung von Rückſtellungen und Rücklagen not⸗ wendig. Die Anträge ſind ſpäteſtens bei Einreichung der Körperſchaftſteuererklärung für das Kalenderjahr 1998 zu ſtellen. Die Aenderung einzelner Bilanzpoſten kann in der neuen Steuereröffnungsbilanz für 1938 auch dann er⸗ folgen, wenn entſprechende Aenderungen in der Handels⸗ bilanz noch nicht vorgenommen worden ſind. Die Aende⸗ rungen in der Handelsbilanz ſind jedoch ſpäteſtens beim nächſtfolgenden Bilanzabſchluß vorzunehmen. Das gilt auch für die Trennung von Rückſtellungen und Rücklagen. Der Reichsfinanzhof hat den Abzug von Konzeſſions⸗ oder Wegebenutzungsabgaben bei der Ermittlung des Ein⸗ kommens von öffentlichen Verſorgungsbetrieben bisher im allgemeinen nur dann zugelaſſen, wenn die Abgaben dem Verſorgungsbetrieb ſchon bei ſeiner Gründung und— abgeſehen von beſtimmten Ausnahmen— durch„Vertrag“ auferlegt worden ſind. In nachträglich geforderten Kon⸗ zeſſions⸗ oder Wegebenutzungsabgaben erblickt er eine verdeckte Gewinnausſchüttung. Die Gemeinden haben oft davon abgeſehen, Entgelte für die Einräumung des Wege⸗ benutzungs rechts uſw. zu erheben. Die geſonderte Berech⸗ nung war bedeutungslos, ſolange die ſteuerlichen Aus⸗ wirkungen nicht ins Gewicht fielen. Da die öffentlichen Verſorgungsbetriebe den privaten Verſorgungsbetrieben auf dem Gebiet der Körperſchaſtſteuer reſtlos gleichgeſtellt werden ſollen, ſind in Zukunft ſolche Entgelte bei öffent⸗ lichen Verſorgungsbetrieben ſtets als Betriebsausgaben anzuerkennen, ſoweit ſie ihrer Höhe nach angemeſſen ſind. Als angemeſſen iſt der Betrag anzuſehen, den ein privates eder gemiſcht⸗wirtſchaftliches Unternehmen unter gleichen Verhältniſſen zahlen würde. Einheitliche Richtlinien laſſen ſich zur Zeit nicht aufſtellen, es wird aber davon aus⸗ zugehen ſein, daß dem Verſorgungsbetrieb im Regelfall zum mindeſtens eine angemeſſene Verzinſung des Eigen⸗ kapfitals(d. i. z. B. bei Aktiengeſellſchaften das Aktien⸗ kapital zuzüglich der Rücklagen) als Gewinn verbleiben muß. Werden neue Vertröge über Konzeſſionsabgaben mit rückwirkender Kraft für das Jahr 1998 abgeſchloſſen, ſo beſtehen keine Bedenken, angemeſſene Konzeſſionsabgaben für 1938 rückwirkend zum Abzug zuzulaſſen. Einige Finanzämter haben auf Grund des 8 1 Abf. 8 Satz 2 der Erſten KSt Did die Konzeſſions⸗ oder Wege⸗ benutzungsabgaben unter dem Geſichtspunkt einer entgelt⸗ lichen Ueberlaſſung von Rechten zu Betriebszwecken bet den Gemeinden für ſteuerpflichtig angeſehen. Die Ge⸗ meinden ſind nunmehr hinſichtlich der Konzeſſionsabgaben nicht zur Körperſchaftſteuer heranzuziehen. Das gilt auch in den Fällen in denen mit demſelben Unternehmen gleichzeitig ein Pacht⸗ und ein Konzeſſtonsvertrag ab⸗ geſchloſſen iſt. Die 151 aus Verpachtung ſind bei der Gemeinde ſteuexpflichtig. as Entgelt für das Wege⸗ benutzungsrecht uſw. iſt ſteuerfrei zu laſſen. Werden meh⸗ rere Verſorgustasbetriebe einer Körperſchaft des öffent⸗ lichen Rechts organiſatoriſch und wirtſchaftlich als einheit⸗ liches Unternehmen geführt, ſo ſind ſie auch bei der Körper⸗ ſchaftſteuerveranlagung als ein Betrieb zu behandeln. Deichsbankausweis Schwache Entlastung Die dritte Auguſtwpoche brochte der Reichsbank nur eine ſchwoche Entlaſtung. Nach dem Ausweis vom 28. Auguſt iſt die Kapitalanlage um 41,3 auf 6 665,5 Millionen zurückgegangen. Mit einem weiteren Abbau der Ultimo⸗ beanſpruchung um 5,4 v. H. ſind nunmehr 65,7 v. H. gezen 69,5 v. H. im Juli d. J. abgedeckt worden, während ber Satz im Vorfahr 96 v. 5. war. Als Grunde für die geringere Entlaſtung ſind anzuführen, daß die Girogelder, und zwar insgeſondere die privaten, ſehr ſtark zugenon⸗ men haben, doß bel dem ſehr flüßſigen Geldmarkt die Mittel keine Anlage in Wechſeln, ſondern wohl vielmehr in den neuen unverzinslichen Reichsſchatzanweſſungen ſonden, daß vielleicht ſchon vorſichtige Ultimodiſpoſitionen getroffen wurden, daß bei den Kreditinſtituten Mittel für ſonſtige Zweicke bereitgehalten werden, und daß zum Teil wohl auch ſchon der Erntebedarf vorwiegend auf die Reichsbank zu rückgefallen iſt. Ir einzelnen haben in der Kapitalanloge die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 35,9 auf 5 789,9 0 Lombardſorderungen um 5 auf 27.9 und an Reichsſchabz⸗ wechſeln um 0,2 auf 0,3 Millionen/ abgenommen. die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um 2 00 549,2 und an ſonſtigen Wertpapieren geringfügig auf 298,3 Millionen„ zugenommen. Der Rückgang der ung ſtigen Aktiven um 17,8 ouf 1 140,4 Millionen“ ſtemm aus einer erheblichen Abdeckung des Betriebskredites des Reiches, während der Beſtand an Rentenbankſcheinen u die Poſtſcheckguthaben zugenommen haben. Der Umlauf an Reichsbonknoten bat um 147 auf 6143,83 und der an Rentenbankſcheinen an 6,0 auf 877 Millionen abgenommen, ſo daß zuſammen 1592 lionen„ aus dem Verkehr zurückgefloſſen ſind. lauf an Scheidemünzen nahm dazu um 30,8 auf i Millionen 4 ab. Der geſamte Zahlungsmittelumlouf 15 trug ſomit am Stichtag 8 117, in der Vorwoche 8 Die Vormonat 7934 und im Vorfahre 6470 Millionen ,. erwähnte Zunahme der Girogelder betrug 114,3 auf Millionen. a Die Beſtände on Gold und deckungsfähigen dere ſind um 0, auf 76.7 Millionen„/ geſtiegen, und zwa, unverändert 70 Mill. Goldseſtand, die deckungsfühlgen Deviſen auf 5,95 Millionen. * N. 3 2 2 Err rere 8 e 2 2 — N 2 De D eee 938 TS-ZETITTLNG Mittag- Ausgabe Nr. 392 induſtriellen Mechaniſtierung des letzten Jahr⸗ Empfinden der Engländ er berührten, habe 1 auch 5 ſtärkſte Delegation entſandt, die kung der hunderts das England di wie Hort licher Krä den von J bedeuten dieſe Bauten die Freigabe unerſchöpf e zum Nutzen und Segen von Hunderttauſen⸗ enſchen. feillagung der Welikraflkonferenz Nhein-Mainische Abendbörse in Wien Sehr Sill 2 7 2 je ls ein r Weltkraftkonferenz beſucht 5 So rden auch wir durch den planmäßigen Ausbau femals eine ing de 5 5 5 8 5 gerspig 55 8. 175 2 habe en fr n Tag 0 nkten di nglämder Auauſt Dr. Dorpmüller zur Ausnutzung der öſterreichiſchen der Alpen waſſerkräfte dieſe deutſchen Länder hier anſchlie⸗ 1 5 1 105 aten i dungen 31 8 115 e bd 5888 Frankfurt, 25. Auguſt. 795 1 nne 0* N 75 hiele F 90 · 1 1 0 1 8 7 Waſſerkräfte die große Kraftwirtſchaft des übrigen Reie und 1 ichen A ene graktiſchen Wertes willen Auch an der Abendbörſe hielt die ſchon im 1 1 85 der unglätclichen ſtaatlich g en 55 verkehr herrſchende Geſchäftsſti in i Um och ückte: 7 nze thaus ir 1 wurd 1 terung bisher brach lagen nutzbar machen 1 5 2 2 1 0 II 0 8 dſcha Ff Inn geſchmückten Konzerthaus e 8 gefamte deulſche Wirtſchaft. 5 weiterer Redner ſprachen die Leiter der argen⸗ 93 die Zurückhaltung der Kundſchaft fort 1 57955 ag mit einer feierlichen Sitzung die 955 1. chen, franzöſiſchen, italieniſchen, polniſchen und ſchwe⸗ tien markt war die Entwicklung bei den wenigen 905 iltagung Wien 1998 im Namen der Weiter betonte Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmülle 5 i Dela en e e Tagung beſte Grüße und gekommenen Papieren zweiter uneinheitlich bei Ab und im Namen des Schirmherrn daß dafür geſorgt ſei, durch aufſchlußreiche Beſichtigunge ſch b 2 1 chungen von etwa 7 1 v. H. ö 19 M des N 1 äſidenten Generalfeldmarſchall die Tagungsteilnehmer über alle unſere Arbeiten zu u e 1 1591 M Geſellſchoft mit 121, Geier gewannen 1 v. H. auf 1 run⸗ 5 des Min e 15 e richten. Sie könnten ſich ſelbſt davon überzeugen, An den Führer und Reichskanzler e 1 95 während Bergwerkspapiere vorwiegend nur knapp ge nad Göring und des 5 tſchaftsminiſters Funk von wir in Vorarlberg, am Inn und an der Donau planen ſterp ich Generalfeldmarſchall Göreng wurden Gruß tene Kurſe aufwieſen, ebenſo J Farben mit 1 berg Reich bebte Dr. Dorpmüller eröffnet. Die Be⸗ und bauen. Darüber hinaus aber werde dieſe inter⸗ telegramme übermittelt. lokalen Papieren gingen Adlerwerke auf 100,75 hatte eutung der Tagung wurde unterſtrichen durch die An⸗ nationale Tagung, wie alle bisherigen, ihren großen Wert— zurück. 955 175 r Zerſönli 1 8 dadurch gewinnen, daß die Fachleute aller Länder ihre D it einer Reihe hervorragender Persönlichkeiten aus dad n Fach 825 7 7. Der Rentenmarkt la ſchäftslos. Farben⸗Bonds wur⸗ chſen Staates, der Partei, Weßrnach Wirtſchaft und Erfahrungen und ihr Wiſſen kundtun und ſo durch den* Fr. Kammerer AG. Pforzheim.— Stark verminderter t lag geſchäftslos. Farben⸗A K i d 1 ine tra 1 2 ſowie von über 1000 Vertretern aus 46 Staaten gegenſeitigen Austauſch dieſe Tagung und dieſt Zuſammen⸗ Reingewinn. Dieſe Doubléfabrik berichtet über eine an⸗ den in kleinen Beträgen mit 94,40 unv. und nom. t ſo 1 8— lunft befruchten. Abſchließend wünſchte Dr. Dorpmüller haltende Umſatzſteigerung auch im Geſchäftsjahr 1937⸗88 nahm der ſtellvertretende Vorſitzende des Deut⸗ der Tagung den beſten und ſegensreichſten Erfolg.(31. Dezember). Infolge des erhöhten Geſchäftsumfanges FEECCCCCCPCCCcCTCcCCTCCCcCTCCTTbTbTTTbTc den Na en Komitees der Weltkraftkonfereng, D ing. Der Wiener Gauleiter Globotſchnigg gab ſein er waren verſchiedene Werkserneuerungen erf forderlich. Die 5 Schult, das Wort zu einer San enen und 1 darüber d aß eine ſo wichtige internatio⸗ 8 e e e e e 2 55 les dann den beſonderen Wert der Weltkraftkonferenz nale Tagung in ſeinem Gau ſtattfindet. Die Hauptſtadt r e 1 955 uwiſſenſchaftliche und fachliche Arbeit aller beteiligten der an natürlichen Energiequellen ſo reichen Fünen,%½0 Mil i ee 1 9 VCß˙ßj½ aalen ſowie für die Pflege freudſchaftlicher Beziehungen er, ſei wie kaum eine andere Stadt beruſen, koſten, e ice 0,18(0,10) Mill.„ Ab. Baris, 28. Auguſ Schluß amtlich g f 285 0 b teilnehmern Anregungen und Kenntniſſe zu ibt nach Berückſichtigung von 0,3(0,10) Mi 5 9 8 18 191 805.50 r ſei ſeit jeher eine Pflegeſtätte techniſcher For⸗ e ungen und 45000/ Zuweiſungen an die Rücklagen Neuer 36540] Schl 7% Sescgenn 98 r Weltkraftkonferenz vereinigten nationalen ſchung. Die Schaffung des großdeutſchen Wirtſchaftsraumes einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 1977(20 500) 4, der Berlin 1466 Kopenhagen 797.50 Prag 126,10 s gehört haben. habe alle Möglichkeiten zur vollen Entfaltung eröffnet. auf neue Rechnung e wird.(Im dernen Italien 192,40 Holland 1999.25 Spanien Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller i, wee d dern, Aurteen den Inch Hechte den nog Lenden, 25 Anga. Schlag ermnch 5 W raf N 0 18— Bilanz zei 1 9 kuß d 2 4 ſchie⸗ bieß i nen der Reichsregierung die Gäſte willkommen. 5 Hen de„ eſond vom 30. Februar 1988 erhöhten Ack von.70(0,8) 0,0 Raunen. e e 9 6 See 1 ann und 1 ichte zugleich eee des Schirmherrn der Der Vorſitzende der Wiener Teiltagung der Weltkraft⸗(9,025) i i ee A 802 05 87 gfors 141,12 5 8.800 ſcheie des Miniſterpräſidenten Generalfeldmorſchall konferenz, Sektionschef a. D. Rudolf Reich, wies darauf und 070 105 50 Mill. Wertberichtigungen zu 0 de Paris 178.32 Budupeſt 2450 15 1 des Reichswirtſchaftsminiſters Funk. Der hin, daß im Gegenſatz zu den alle ſechs Jahre ſtottfinden⸗ Umlaufsvermögens. rale 557.5 Belgrad 495 50 125,— jc)))%%%%%%%00 P ßen* Rockſtroh⸗Werke Acz, Heidenan.— Wieder 3 v. D. Verlin 121750[ Destan 2588, Montevides 2000, 17 5 0 dem Reich für das kleine Oeſterreich große Ver⸗ ſchaft zuſammenfaſſend behandeln, die Wiener Konferenz Dieſe Druckmaſchinenfabrik beruft die HV für 1997/38 auf Schweiz 2129.50 Rumänien 650,— Palparalſo 124.0 G0 u, auch auf wirtſchaftlichem und auf dem Ver⸗ als ſogenannte Deiltagung ols Sondergebiet die Eenergie⸗ den 15. September nach Heidenau ein, der wieder eine Spanien 100.— Konſtantin 616,— Buenos 90 te, mit ſich gebracht habe, die auch für die Männer verſorgung der Landwirtſchaft, des Gewerhes, der Har Dividende von g v. H. auf 2,25 Mill.„ An in Vorſchlag 5 1 3—— e 105 eſten bp ichaft bon zwe Bedeutung feien halte, der öffentlichen Beleuchtung und der elektriſchen gebracht werden wird. E. holm% arſcaon 99 Südafrika N 4700 lektrisitäts wirkſchuf e. Bahnen gewaß 0 babe. Dabei ſollen ſchlechthin alle Ener⸗ Cslo 990,12 J Buenos Aires] 1887, 15 ̈IIlff!. 8 ele •8• CCCCCCCCCCCCCCCCCC 25 5 pun es Verbraue hers aus 129157 bewußtem Verzicht auf 4 1 k 0 Auf der 5 8 ſtand 1 81. techniſche Cutter 5 Ertengurrge alen. nee Waren An Ar 2 Hamburger 1 vom 25. 7 g itt an elektriſchen Stromquellen 5s if 5 gemeinen kulturellen Aufbau in Freiheit und Menſchen⸗ 357 auca- u. 1 el 5. daß nunmehr ſofort au die Ausnutzung der würde zu fördern, ſei der Beruf der Technik. An dieſem— den zin ft, es 100 Sieh Seo 45, N58. 5 9 5 85 0 Saesh Suse 100 0 1900 eee berargegangen wird. Die Stromſchnellen und Aufbou mitzuwirken, ſei Zweck und Ziel der Weltkraft⸗ 2% März 445. Mois(in Hl per Last von 200 Januat 22 2, 230570] Feinfiber e der 400 8876.8 1 Untiefen der Donau ſollen verſchwinden und nicht nur den konferenz, und ihr Werkzeug hierzu ſeien die von ihr ver⸗ Kilo Sept. 95; Nov. 93,50; Jan. 92,75; März 92,25. Februar...: Feingold(1 per g).84 2,75 end benötigten Kektriſhen Strom liefern, ſondern anſtalteten Tagungen. 25 8. 2 3 5 März 5 2 Alt⸗ Blat(Aofäne) 0 bring end henbtig Im Anſchluß hieran nahm der Vorſitzende des Inter⸗ Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Aug.(Eig. Dr.) April e Eircapr. RM per g⸗ 2,40 2,50 guch der Schiffahrt verbeſſerte Wege bieten. nationalen Haupausſchuſſes der Weltkraftkonferenz, Sir Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(38 Mai„„ eee Techn, reines Platin 5 em e Wildbäche der Alpen ſollen, ſtatt Wieſen und Dörfer Harold Hartley ee das Wort. Er bedauerte, daß 451; Sept. 452; Okt. 454; Nov. 457; Dez. 459; Jan.(40 5„ Detailpr. RM per g).60 wemmen, Kraftſtationen treiben und die Ar⸗ Generalfeldmarſchall Göring, deſſen Name mit dem Vier⸗ 492; Febr. 464; März 466 April 407; Mat 469; Juni 470; Au u. 52.52. 257002570 Loch AL. gkeit bannen helfen, die über den unglücklichen jahresplan eng verbunden ſei, nicht anweſend ſein könne. Juli 471 Auguſt 470; Okt. 468; Dez. 469; Jan.(40) 471; Send 5 90 Antimon Megutes chineſ. N 1 ihre furchtbare Geißel ſchwang. Gewiß halten Bei der Durchführung des Planes müſſe die Energiever⸗ März 473; Mai 475; Tendenz ruhig, ſtetig. Sktober 52,— 52. 2570 257.0(& per o) 43,41. rg eſe Kraftguellen nicht den Vergleich mit den unerſchöpf⸗ ſorgung des Reiches eine hervorragende Rolle ſpielen und Leinölnotierungen vom 25. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ November 52,— 52. 257,0 257,0 Queckſilber(Eper Flaſche)]. 70,50 dem Waſſerkraftvorräten Stkandi naviens, der Schweiz mehrere Fragen des Arbeitsgebietes der Tagung be⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 1015/1; Leinſaat Kk. per Dezember 52,—52,— 257,0 257,0 1 Wolframerz chineſ. in g e, 60, jani⸗ der Vereinigten Staaten aus. Ihre Fertigſtellung rühren. Hartley ging in ſeinen weiteren Ausführungen Auguſt 12,0; Bonbon per Auguſt 1278; Leinſaatöl lok⸗ der 1110 auch nicht den Eindruck erwecken, wie ſener Augen⸗ Jann auf die Geſchichte der Weltkrafkkonferenz ein. ie 322,6; Sept. und Okt.⸗Dez. 2,6; Baumwollöl ägypt. 190; 5 in Hic, als im Jahre 1936 Präsident Rooſevelt durch einen heutige Ziviliſation ſei auf der Ausnutzung der Energie- Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 6/0.— Neu york: Frachienmarki Duisburg-Nuhrori etra⸗ Druck auf den elektriſchen Knopf über Hunderte von guellen und der Naturſtoffe aufgebaut. Von ihrer wirt⸗ Terp. 27,50.— Sovan nah: Terp. 22,50.. 8 5 5 3 ngs⸗ hin im fernen Arizong die nach Millionen ſchaftlichen Ausnutzung ſei die Zukunft in höchſter Weiſe* Der Londoner Goldpreis, betrug am 25. Auguſt für An der heutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahn⸗ nden ö lowatt des Boulder⸗Damm auslöſte. Das, abhängig. Das Ziel der Weltkraftkonſerenz ſei es, die eine Unze Feingold 142 fh 5½ d 8 86,7571, für ein raum für berg⸗ und talwärts äußerſt rege. Der für berg⸗ ann⸗ das dort die Natur freimütig ſpendet, muß hier bei uns Energiefragen wiſſenſchaftlich durh internatienale Zu⸗ Gramm Feingold demnach 54,9617 Pence= 2,78930. wärts in Frage kommende Kahnraum konnte reſtlos ab⸗ Hie hurch geiſtige Anſpannung und raſtloſes Schaffen in ſammenarbeit zu fördern. Da viele Fragen, die in Wien Am 25. Auguſt wurde Gol) im Werte von 1034000 gegeben werden. Frachten und Schlepplöhne blieben nach myf⸗ zühem Kampf der Natur abgerungen werden. Aber hier erörtert werden ſollen, hinſichtlich der ſozialen Auswir⸗ Pfund Sterling verkauft. allen Richtungen unverändert. 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August wurde mir meine über alles geliebte Gattin, unser einziges Kind Lotte Edestein Mannbeim-Neuostheim(Corneliusstr. 20), 25. August 1938. nach kurzer Erkrankung durch den Tod entrissen. Dr. Hans Eckstein, Lin. d. R.(z. Zt. Wehrmacht) Gusfav Fuchs, Bevollmächtigter und Frau Clara, geb. Bayer Dr. Franz Ecksieln, Gymnasiumsdirektor Oskar Ecksſein, Major.-A. des R. L. M. Familie Spiess, Kaufmann Familie Oſio Bayer, Kaufmann Kommerzienrat Alfred Bayer, Generaldirektor Fräulein Anna Bayer Familie Willy Bayer, Kaufmann Familie Max Daufer, Prokurist geb. Fudis Die Beerdigung findet am Samstag, dem 27. August, nachmittags 13 Uhr. auf dem Hauptfriedhof statt. Moderne 6095 -Zim.-Wohng. Bad Speiſe⸗ kammer. Manſ. Tr. hoch, 70% monatl., zu ver⸗ mieten. Näher. unt. E F 106 an D Geſchäftsſt. Neuostheim -Z mmer Wohnung mit einger. Bad, Warm waſſerh. z. u. Böcklinſtr. 19, 17 406 38. Ff b, 3, ff are Kochg., ſep. Eing. ſof. zu vermiet. 1 Alteisen Altmaterial AlteMaschinen Motoren usw. Heinrich Krebs, Pettenkyferſtr. 6, Fernſpr 533 17. kauft gegen Kaſſe Unsere liebe, treubesorgte Mutter, Großmutter und Schwester, Frau Elise Denzel Woe. ist im 79. Lebensjahre sanft entschlafen, Heidelberg, Landau(Pfalz), Sinsheim a. d.., Blumenthalstraße 9 Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Stall besonderer Anzeige geb. Flcks Berlin, den 23. August 1938. Hanna Plaiz Wwe., geb. Denzel Fritz Denzel u. Frau Ilse, geb. Reiser Die Feuerbestattung fand in Heidelberg in aller Stille statt. 2 S709 Kaufe gebr. ö be aller Art. Poſt⸗ 1 genügt. Botzuner, U 1, 17 S5⁴⁰ Familien- Anzeigen (Neactwute sind eusgescticsser) werden zum ermsgigien Gruncpreis von G Pterwig ſur den Nlinrpeter erectie Hat unser Körper ein Zeitempfinden? Ze Fonsclien cine Lulu Ein interessantes Experiment amerikanischer Forscher Chikago, im Auguſt. Hat der menſchliche Körper ein Zeit⸗ empfinden und erfüllt er ſeine Funktionen nach einem beſtimmten Stundenrhythmus, wenn er ſich in einem dunklen Raum, unabhängig von Sonne und Mond, von Tageszeiten und Uhrzeiger, befindet? Mit dieſer intereſſanten Frage beſchäftigten ſich dieſer Tage zwei Profeſſoren der Univerſität Chikago, die an ſich bemerkenswerte Selbſtverſuche vornahmen. Dr. Bruce Richards und ſein Kollege Dr. N. Keitham prüften an ſich ſelbſt, ob der 24⸗ Stunden⸗Tag, nach deſſen Rhythmus wir leben, eine kosmiſche Notwendigkeit iſt, der auch der menſchliche Körper unterliegt, oder ob unſer Leben nur ge⸗ wohnheitsmäßig beherrſcht und ebenſogut durch einen 28⸗Stunden⸗ oder 20⸗Stunden⸗Tag erſetzt werden könnte. Die beiden Profeſſoren begaben ſich zur Unter⸗ ſuchung dieſes Problems gemeinſam in die rieſige Mammut⸗Höcle im Staate Kentucky, wo ſie ihr Quartier aufſchlugen. Sie ließen alle„Zeitbegriffe“ zurück, daß heißt, ſie verzichteten auf die Mitnahme einer Uhr und rüſteten ſich nur mit Lebensmitteln für zehn Tage, wiſſenſchaftlichen Büchern und elek⸗ triſchen Lampen aus. Hier, jenſeits von Sonne und Mond, in der ſtillen Dunkelheit, verharrten ſie ohne jede Verbindung mit der Welt ſolange, bis ſie glaubten, daß eine Woche verſtrichen ſein könnte. Nach einer Zeitſpanne, von der ſie annahmen, daß ſie 7 Tage gedauert haben mochte, begaben ſie ſich wieder an die Oberfläche, um feſtzuſtellen, daß ſie genau 131 Stunden, alſo knappe fünfeinhalb Tage, in ihrer Höhle geweſen waren. Mit Hilfe eines eigenen Regiſtrierappa⸗ rates hatten ſie jeweils vermerkt, wann ſie Nah⸗ rung zu ſich nahmen, wann der Körper Schlafbedürf⸗ nis hatte und wann ſie wieder aus dem Schlaf er⸗ wachten. Nachträglich konnte man an dieſem Appa⸗ rat die Tageszeiten, zu denen die„Forſcher ohne Uhr“ aßen, und jene, zu denen ſie ſchliefen, ableſen. Das Ergebnis des Verſuches iſt außerordentlich intereſſant. Es zeigte ſich nämlich, daß wir unſeren Körper lediglich daran gewöhnt haben, nach dem Rhythmus des 24⸗Stunden⸗Tages zu leben, daß der Körper von ſich aus jedoch ganz eigene zeitun gebundene Wege geht, wenn man ihm ſeinen Willen läßt. Schon nach zehn Stun⸗ den hatten die beiden Gelehrten keine Ahnung mehr von der Zeit. Sie legten ſich ſchlafen und nahmen an, die Nacht ſei hereingebrochen. In Wirklichkeit war es erſt, wie man nachher an dem Regiſtrier⸗ apparat feſtſtellen konnte, 5 Uhr nachmittags. Sie, erwachten friſch und ausgeſchlafen, in der Mei⸗ Hung, der nächſte Morgen ſei angebrochen. In Wirk⸗ lichkeit hatten ſie nur fünf Stunden geſchlafen, und nahmen um 10 Uhr nachts mit beſtem Appetit ihr Frühſtück ein. So verſchoben ſich allmählich in der jedem Tageslicht unzugäng⸗ lichen Höhle alle Zeitbegriffe. Man aß mitten in der Nacht zu Mittag und ſchlief tief und feſt, wenn oben auf der Erde die Glocken die Mittagsſtunden verkündeten. Man erlebte gefühlsmäßig ſieben Tage, während es in Wirklichkeit kaum fünfeinhalb waren. Man ſchlief im Durchſchnitt fünf bis ſechs Stunden, um nach zwölf Stunden wieder Müdigkeit zu empfinden, lebte alſo in jeder Hinſicht anders als unter dem Banne des Uhrzeigers. „Würde unſer Daſein“, ſo faßte Dr. Richards ſeine Erfahrungen in der„Unterwelt“ zuſammen, „nicht vom Uhrzeiger beherrſcht, kämen nicht des Morgens zu beſtimmter Zeit der Milchmann und der Poſtbote, würden wir nicht die Sonne auf⸗ und untergehen ſehen, und uns, weil es ſo Sitte iſt, zu beſtimmter Stunde ins Bett legen, ſähe unſer Leben vermutlich ganz anders aus, denn der Körper hat kein Zeitempfinden, und der 24⸗Stunden⸗Tag iſt keine kosmiſche Notwendigkeit, ſondern nur eine Gewohnheit, der ſich der Menſch fügt.“ Hochſchule der Straßenhändler Unterricht in Witz und Menſchenkenntnis Berlin, im Auguſt. Es iſt gar nicht ſo ein einfacher Beruf, in den Straßen der Großſtadt Raſierklingen, Fleckenentfer⸗ ner, Patentkragenknöpfe, Füllfederhalter und ähn⸗ liche Herrlichkeiten zu verkaufen. Dazu gehört neben der behördlichen Zulaſſung eine nimmermüde Zungenfertigkeit und ein gehöriges Quan⸗ tum Witz und Menſchenkenntnis, denn der Großſtädter von 1938 hat es eilig; man muß ihm ſchon etwas Beſonderes zu bieten haben, damit er ſtehen bleibt und— zu guter Letzt ſeinen Geldbeutel öffnet. So kommt es, daß die Straßenhändler ſich ihre Propagandareden und Reklameſzenen ſorgfältig einſtudieren müſſen. Da iſt nun ein einfallsreicher Mann im Oſten Berlins auf einen guten Gedanken gekommen. Er hat gewiſſermaßen eine— Hochſchule für Stra⸗ ßzenhändler aufgemacht.„Bei mir lernt es jeder“, ſagt er,„bei mir wird jeder eine Verkaufskanone“, und er hat regelrechte Kurſe eingerichtet in ſeiner „Redͤnerſchule und Beratungsſtelle für Straßenhänd⸗ ler“, in denen jeder, der mit dem Wandergewerbe⸗ ſchein das Recht hat, ſich auf der Straße ſein Geld zu verdienen, lernen kann, wie man das erfolgreich macht. Es gibt Einzelunterricht und Schnellkurſe, man kann ſich einen„prima Vortrag“ machen laſſen, individuell bearbeitet für Raſierkrem, Halsketten oder Hoſenträger mit garantiert neuen Witzen und Argumenten, denen ſich auch der mißtrauiſchſte Paſ⸗ ſant nicht entziehen kann. „Witz muß man haben, Witz iſt die Hauptſache“, ſagt der Lehrer und lernt gerade einen Mann an, der Vogelpfeifen verkaufen will, mit deren Hilfe man auch dem griesgrämigſten Ka⸗ narienvogel wieder das Singen beibringen kann. „Sie müſſen ſagen: Mit dieſer Pfeife kann man ſo⸗ gar die Hühner ſingen lehren, dreimal da rein⸗ gebla ſen und der ganze Zoo gibt einen Choral von ſich, daß die Wände wackeln!“ Es iſt natürlich ſehr wichtig, daß erſt einmal die Paſſan⸗ ten ſtehen bleiben. Dazu braucht man einen Mit⸗ ſpieler: Der erſte„Paſſant“. Der ſpricht mit, läßt ſich einen Flecken aus dem Mantel entfernen, ge⸗ braucht Einwände, wird durch den Witz des Ver⸗ käufers beſiegt und— kauft. Dann iſt meiſtens der Bann gebrochen. Die Zuſchauer laſſen ſich überzeu⸗ gen und kaufen ebenfalls. Da werden alſo in der Schule ganze Szenen Wort für Wort durchgeprobt. Der Krawattenmann legt ſeinem Mitſpieler einen bunten Selbſtbinder um den Hals:„Probieren Sie mal dieſen Selbſtbinder!“ Der andere ſteht ſtarr und rührt ſich nicht.„Nun?“ fragt der Verkäufer, „warum probieren Sie nicht?“„Ich denke, der bindet ſich von ſelbſt, er heißt doch Selbſt⸗ binder!“ ſagt der andere. Die Zuſchauer ſchütteln ſich vor Lachen, ihre Zahl hat ſich verdoppelt. Nun iſt das Forum groß genug, die Anpreiſung kann be⸗ ginnen. Die unfehlbare Raſierkrem wird durch ein paar Schlagworte ein Schlager:„Vor dieſer Krem läuft auch der ſtärkſte Bart davon— dem alten Kaiſer „Kleine Entente“⸗Miniſter in Bled In Bled in Jugoflawien tagte der ſtändige Rat der„Kleinen Entente“, der auch den Beſchluß über die militäriſche Gleichberechtigung Ungarns faßte. Von links nach rechts: Der jugoflawiſche Miniſter⸗ präſident Dr. Stojadinowitſch, der tſchecho⸗ſlowaki ſche Außenminiſter Krofta Außenminiſter Petresku nach der Ankunft in Bled. und der rumäniſche (Preſſephoto, Zanser⸗M.) Tommys probieren eine Brücke aus Die Manöver der britiſchen Armee ſohen auch die Einſetzung der 1. Diviſion der„Royal Engineers“ (Pioniere) vor. von Wincheſter. Unſer Bild zeigt eine Erprobung einer Behelfsbrücke über den Itchen in der Nähe (Preſſephoto, Zander⸗M.) ß ſdddddddſdãſãã ũãõdddã ⁵ ũããã ß Barbaroſſa hätte nie der Bart durch den Tiſch wachſen müſſen, wenn er das gekännt hätte.“—„Dieſen Kragenknopf trägt ſogar der König von England!“— „Einmal dieſe mechaniſche Maus durchs Zimmer laufen laſſen und die giftigſte Schwiegermutter brauſt zum Tempel hinaus.“ Unerſchöpflich ſind die Varia⸗ tionen. Zu jedem neuen Patent, ſeien es leuchtende Bleiſtifte, Tropfenauffänger für Teekannen oder transportable Kleiderhaken, laſſen ſich ein paar hübſche Verschen oder eine kleine Reklamekomödie zurechtmachen. Das Ganze koſtet je nach Länge und Aufmachung drei bis zehn Mark. Und auch für ſein eigenes Unternehmen hat der Pädagoge der Straßen- händler ein Schlagwort:„Huter Rat iſt billig“ Die Standpauke Von Peter O m m Als Kind weiß man ſchon, was eine Standpauke iſt: eine mit Kalbsfell überſpannte Halbkugel aus Kupfer, die auf einem dreibeinigen Schemel ruht. Davor ſteht ein Mann mit zwei Stöcken, die runde Filzköpfe haben, und ſchlägt auf das glatte ſtraffe Paubenfell, langſam und ſchwer, dann gibt's einen dumpfen Ton, oder ſchnell und hart, dann gibt's einen hellen klopfenden Wirbel. Wird man etwas älter, dann begreift man, wie freundlich unſere Sprache aus etwas Wirblichem, Vorhandenem neue Bilder ſchöpft, wie eine ganz ſelbſtverſtändliche Sache eine übertragene Bedeutung bekommt. Und wenn man etwas angeſtellt hat und einer ſteht vor uns und ſeine Vorwürfe praſſeln auf uns hernieder, dann empfindet unſer ſchlechtes Ge⸗ wiſſen dieſen donnernden Wirbel... und das iſt auch eine Standpauke. Nur daß wir das Fell hin⸗ halten müſſen und ein anderer, der das Recht dazu hat, läßt die Klöppel ſeiner Rede und Meinung ſchwingen. Es ſoll Kinder geben— vielleicht noch mehr Er⸗ wachſene— die ſich an die Muſik des Paukenden ſehr ſchnell gewöhnen, in denen der Nachhall der harten und dumpfen Töne nicht länger anhält als das ſingende, ſummende Abſchwellen des letzten Klöppel⸗ ſchlages auf einem guten Kalbsfell. Da nützt keine Shandpauke, da muß ſchon der Dirigent ſelber mit ſeinem harten Taktſtock eingreifen und ſo lange die einzelnen Noten wiederholen, bis er glaubt, ſle werden einige Zeit lang nicht vergeſſen werden. Nun gibt es gute und ſchlechte Muſtkanten und unter ihnen begabte und unbegabte Paukenſchläger. Meinen Vater möchte ich zu den Soliſten der Stand⸗ pauke zählen und von ſeinem Meiſterkonzert be⸗ richten: 6 war von Kind an neugierig. Neugier ſei meine am ſtärkſten ausgeprägte Eigenſchaft, ſagte man von mir. Das war ſicher nicht ganz gerecht, denn ich hielt mich nur für wißbegierig. Jedoch muß ich zugeben, daß meine Neugier vor nichts haltmachte, daß ich ſeden Schubkaſten durchkramte— bis in mein vierzehntes Jahr hinein!— daß Vaters Brieftaſche tauſendmal intereſſanter war als die Rechenbücher, daß ich Mutters Haushalts⸗Aufzeichnungen jedem Leſebuch vorzug, daß ein Nähkaſten bei wildfremden Leuten mich mit magiſcher Gewalt anzog, und daß eine geräumige Bodenkammer mit Bücherkiſten, voll⸗ geſtopften Koffern und alten Schränken mich die wich⸗ tigſten Arbeiten vergeſſen ließ. Und immer wurde es entdeckt. Die Eltern ſchie⸗ nen eine feine Naſe für meine Erkundungsgänge zu haben, wenn ich die Spuren meines Treibens auch noch ſo ſorgfältig verwiſchte— ſie ließen ſich nicht täuſchen. Dann hieß es manchmal nach einer herz⸗ haften Backpfeife:„Du warſt ſchon wieder an mei⸗ nem Schreibtiſch? Du haſt wieder einmal Tante Bertas Friſiertiſch durchkramt? Schämſt du dich nicht?“ Es war peinlich genug, dieſe Verhöre und Zu⸗ rechtweiſungen über ſich ergehen laſſen zu müſſen— aber in mir ſteckte der böſe Drang der Neugier. Mißbrauch trieb ich zwar nicht mit den entdeckten Neuigkeiten, die ich auch nur halb verſtand— es hatte ſich bei mir jener Spieltrieb fortgeſetzt, der das Kleinkind zwingt, ſeine Puppe oder die Eiſen⸗ bahn zu zerlegen, nur um zu wiſſen: was iſt da drin? Ich konnte es nicht laſſen, zu kramen, zu ſuchen und feſtzuſtellen, und wenn ich geſehen hatte, im verſchloſſenen Schränkchen auf dem Flur ſtan⸗ den zwei neue Medizinflaſchen und ein Päckchen Kopfweh⸗Pulver, dann war ich befriedigt. Vaters Schreibtiſch übte allerdings die größte Anziehungskraft aus. Da gab es kleine Kontobücher mit geheimnisvollen Eintragungen, Briefe in ſchwe⸗ ren dicken Umſchlägen, Muſterproben chemiſcher Präparate, Stempel, Lupen und ein Käſtchen mit kleinen Andenken. Waren die Eltern nicht im Hauſe, konnte ich ſtundenlang davor ſitzen und leſen, prü⸗ fen und bewundern. Und ſo fand ich eines Tages einen Brief zwiſchen anderen, ein dickes gelbes Ku⸗ vert mit der Anſchrift meines Vaters und den blau unterſtrichenen zauberhaften Worten„Vertraulich! Einſchreiben!“ Auf der Rückſeite klebte ein feiſtes rotes Siegel. An der Seite war der Umſchlag ſauber aufgeſchlitzt. Mir zitterten die Hände vor Auf⸗ regung, als ich ſorgſam den Briefbogen aus der Hülle holte, und mein erſtes Erſtaunen war das über die Tatſache, daß die Zeilen auf dieſem Bogen von meines Vaters Hand ſtammten. Was ich dann las — das muß ich wohl zu den zarteſten Standpauken rechnen, die über mein ſchuldiges Haupt gingen: Mein lieber Junge! Mußt du denn deine Naſe in jeden Quark ſtecken? Gruß Vater.“ meer Die Kölner Puppenſpiele erhalten ein neues Theater. Die Kölner Puppenſpiele, die von jeher auch auf den Fremden eine ſtarke Anziehungs⸗ kraft ausüben und eine große Vergangenheit hinter ſich haben, erhielten jetzt ein neues Theater. Der alte Raum, ein vollkommen unzulänglicher Saal⸗ raum, iſt mit dem neuen Puppentheater, übrigens dem erſten in Deutſchland, außer Kurs geſetzt. Das neue Theater liegt in der Altſtadt, am ſogenannten Eiſenmarkt in der Nähe des Rheins, in einem Vier⸗ tel, wo noch Häuſer aus dem Mittelalter ſtehen. Bei der Eröffnungsfeier wurde das in einem Wettbe⸗ werb mit dem erſten Preis ausgezeichnete Stück „Kreppchesmächer“ von Jupp Squenz auf⸗ geführt. Das Stück führt in freier Erfindung der ge⸗ ſchichtlichen Umſtände zurück in die erſte Zeit des Kölner Hänneſchens. 5 1 Zellſtoff aus Braunkohle. Nach einem Bericht von Profeſſor Dr. Beyſchlag iſt es dem Inſtitut für Aufbereitung und Brikettierung an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Berlin gelungen, aus Braun⸗ kohleabfällen einen Zellſtoff herzuſtellen. Es handelt ſich hierbei um die bei der Braunkohlen⸗ brikettierung anfallenden Lignite, deren Verwen⸗ dungsmöglichkeit bisher ſehr gering war und die als Holzrückſtände der tertiären Wälder, die den In⸗ kohlungsprozeß nicht ganz durchlaufen haben, in der Braunkohle eingelagert ſind, Durch ein alkoliſches Verfahren können dieſe Rückſtände zu Zellſtoff auf⸗ geſchloſſen werden. Bei dem gegenwärtigen Stand der Brunkohlenförderung, dem etwa 7 Millionen Tonnen Lignet im Jahre entfallen iſt mit einer Erzeugung von rund 1 Million Tonnen Zellſtoff jährlich zu rechnen. Muſik von Platten Sommerliche Schollplattenproduktion pflegt mit Recht die ſchwere muſikaliſche Koſt zu meiden und ſich auf mehr oder weniger leichtgewichtige Gaben aus b wie heutigen Bezirken zu beſchränken. Auf dieſer bene be⸗ gegnet man gern einem ſo ſchmiſſigen und ſauberen Stück wie der Ouvertüre zur„Schönen Galathee, von Suppé, die von Mitgliedern der Berliner Staatskapelle unter Melichars beſchwingter Leitung geſpielt wird und außerordentlich tonſchön auf eine Grammophon⸗Pplalte gebonnt iſt. Erno Sack als Fledermaus⸗Adele zu ge⸗ nießen, iſt dem Hörer von einer Telefunkenplotte ver⸗ gönnt. Sie ſingt die beiden pikanten Stücke„Mein Herr Marquis“ und„Spiel' ich die Unſchuld vom Lande“ bra⸗ vourös, beſonders wenn die Stimme in die hohe Kolora⸗ turregion hinaufklettert. l Einen eigenartigen, aber doch wohl problemotiſchen Ver⸗ ſuch unternimmt Telefunken mit der Aufnahme zweier Adagios ous Beethovens Klavierſonaten. Der Klavierpart wird hier mit Orcheſterſtimmen verkob⸗ pelt und— da die orcheſtralen Klangmittel durchweg dom nieren— zu ei ſem Faktor zweiten Ronges. Die beiden Adagios der Pathetique“ und der„Mondſcheinſonale gehören zu den edelſten und tieſſten Eingebungen Beet hovenſcher Klaviermuſik und ſtehen als ſolche in Vollendung da. Es liegt alſo kein künſtleriſcher Grund vor, Beethovens Klavierwerke uns anders als eben durch das Klavier zu vermilteln. Von einigen ſehr ſchönen Vokalplotten hört man zwei ſo vortreffliche Sänger wie Schlusnus Schmitt⸗Walter, Lieder von Richard Strauß un⸗ Hugo Wolf ſingen, der neuerdings häufig mit ſeinen 15 ſten Liedkompoſitionen auf Platten erſcheint. Se ſingt(von Sebaſtian Peſchko auf gutklingendem Se. way⸗Flügel begleitet) Straußens„Heimliche 0 rung“ und Wolfs„Heimweh“(Grammophon), Mrfte Schmitt⸗Walter die von Wolf vertonten erleſenen wannit dichtungen„Auf der Wanderung“ und„Der Hare feinſtem ſtiliſtiſchen Empfinden auf Telefunken verm 115 Schlusnus ſingt ferner gemeinſam mit feiner Gottin 1 ſchlichten Volkslieder„In einem kühlen Grunde 115 „Ach, wie iſt's möglich dann“. Der ſchöne, ſchlauke Son 5 Annemarie Schlusnus verbindet ſich mit der, 11 Baritonſtimme ihres Gatten zu reizvollem 11 (Grammophon). 5 Kabarett und leichte Muſe ſind natürlich in den 1 merprogrommen lebhaft vertreten. Roſita e ein Chilenin, ſingt auf Telefunken zwei Schlagerme aus„Broadwah⸗Melodie 1938“, darunter das pikaute 90 mich, bitte, bitte, küß mich“ und von Martina e vernimmt man ebenfalls von Telefunken zwei e franzöſiſche Chanſons. Die„Drei Rulan ds einer auf Grammophon mit einer Geſangs parodie„Wenn Kreu⸗ eine Reiſe tut“ auf. Auch die Tanzorcheſter(Peter Oste der, Hans Wehner, Tedoy Stauffer, Oskor oo Colle und andere) ſind in den verſchiedenen Produ mit neuen Tanzweiſen vertreten. Eifen bart Bettdecke. Auguſt 1938 Freitag, 26. ee 0 — In dem polniſchen Dorfe Pazzki im Wilna⸗ gebiet riß ſich ei Zuchtſtier, der am Abend in den Stall geführt werden ſollte, von der Kette los und raste, die in paniſchem Schrecken fliehenden Dörfler por ſich hertreibend, die Dorfſtraße entlang. Leute ſuchten Schutz im Gutshof, der aber, von allen Seiten eingezäunt, keine Möglichkeit zum Entfliehen bot, und ballten ſich in einer Ecke zuſammen. Das wütende Tier durchbohrte einen 60jährigen Bauern mit den Hörnern, ſo daß der Unglückliche auf der Stelle ſtarb und verletzte drei weitere Bauern ſo schwer, daß ſie ſofort ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Einem mutigen Bauern gelang es dann, den Stier zu bändigen, indem er ihn am Naſenring zu faſſen bekam und ſo großes Unheil verhinderte. Die — Ein intereſſanter Fall kam vor dem Lodzer Gericht zur Verhandlung. In der Dämmerung ging ein verliebtes Paar auf einer der Lodzer Ausfall⸗ ſtraßen ſpazieren. Plötzlich umarmte der junge Mann ſeine Begleiterin und begann ſie mitten auf der Landſtraße zu küſſen. In dieſem Augenblick näherte ſich ein Auto, das ſchon hundert Meter vor der Kuß⸗ und ſpäteren Unfallſtelle Signale gab, die aber von dem Liebespaar nicht gehört oder beobachtet wurden. Der Chauffeur konnte das Auto nicht mehr zum Stehen bringen und fuhr in die zärtliche Gruppe hinein. Dabei wurden die jungen Leule ſchwer ver⸗ letzt. Bei der Gerichtsverhandlung wurde der Chauffeur von jeder Schuld freigeſprochen. * — Die Toulonſer Sicherheitspolizei befaßt ſich augenblicklich mit der Verfolgung eines blühenden Handels mit falſchen Keunkarten für Ausländer. Ein gewiſſer Louis Frouger hat im Fremdenbüro der Präfektur von Haute⸗Garonne etwa hundert Kennkartenformulare für Fremde und einen amt⸗ lichen Stempel geſtohlen, die dazu benutzt werden könnten, um den illegalen Aufenthalt unerwünſchter Ausländer in Frankreich zu begünſtigen. Die Po⸗ lizei hat bereits ſeit einiger Zeit eine Zunahme des Handels mit falſchen Ausländerkennkarten feſtge⸗ ſtellt, der auf das Vorhandenſein einer organiſierten Bande von Paßfälſchern ſchließen läßt. Unzweifelhaft beſteht zwiſchen dem Diebſtahl und dem Handel ein Zuſammenhang. Der lebhafte Durchgangsverkehr von ſpaniſchen Flüchtlingen, der die Kontrollmaß⸗ nahmen ſehr erſchwert, begünſtigt noch die unſaube⸗ ren Geſchäfte. A1 8 — Eines der merkwürdigſten Geſetze Europas iſt zweifellos das jüngſt in Kraft getretene Alkoholgeſetz für Kraftfahrer in Schweden. Mit dieſer außer⸗ ordentlich ſtrengen Verordnung, die eine Beſtrafung jedes Kraftfahrers vorſieht, der vor Antritt ſeiner Fahrt eine wenn auch noch ſo geringe Menge Alkohol zu ſich genommen hat, bemüht ſich die ſchwediſche Re⸗ gierung, die erſchreckend große Zahl von Verkehrs⸗ unfällen zu vermindern. Das We ſentliche an dieſem Geſetz iſt, daß der Kraſtfahrer, der Alkohol zu ſich genommen hat, keineswegs gegen irgendeine Ver⸗ kehrsvorſchrift verſtoßen habet muß, urn beſtriöfk ü werden. Es werden vielmehr regelmäßig Straßen⸗ kontrollen durchgeführt, bei denen ſich jeder Kraft⸗ fahrer eine Unterſuchung ſeines Blutes auf Alkohol gefallen laſſen muß. Geradezu drakoniſch ſind die vorgeſehenen Strafen. Jeder Kraftfahrer, bei dem der Genuß von Alkohol feſtgeſtellt wurde, muß ohne Rückſicht auf ſeinen Rang und ſein Anſehen für vier Wochen ins Gefängnis. Es beſteht keine Möglichkeit, daß dieſe Strafe in eine Geldſtrafe umgewandelt wird. Die einzige Erleichterung, die man dem Miſſe⸗ käter gewährt, iſt, daß er ſich innerhalb eines Jahres den Monat ſelbſt auswählen kann, den er hinter Ge⸗ fängnismauern verbringen will. Dieſes neue Geſetz hat in ganz Schweden das Aufblühen eines bisher unbekannten Berufes zur Folge gehabt. Es gibt in allen größeren Städten Agenturen, bei denen man Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ſich„Leih⸗Chauffeure“ beſorgen kann. Wenn ein Kraftfahrer beiſpielsweiſe irgendeinen feuchtfröh⸗ lichen Fmilienfeſt beigewohnt hat, ſo iſt es für ihn nicht ratſam, ſich auf der Heimreiſe ſelbſt ans Steuer zu ſetzen. Denn ſelbſt wenn ihm nicht das mindeſte zuſtößt, kann er durch eine überraſchende Kontrolle für einen Monat hinter ſchwediſche Gardinen kom⸗ men. Er telephoniert darum die erwähnte Firma an und mietet ſich für die Rüchfahrt einen Chauffeur. Dasſelbe geſchieht, wenn man etwa ein Nachtlokal beſucht hat oder ſich in irgendeiner Geſellſchaft be⸗ fa d, in der alkoholiſche Getränke verabreicht wurden. Wie die ſchwediſchen Blätter berichten, ſoll ſich die neue Maßnahme außerordentlich gut bewährt haben. * — In London traf zu einem kurzen Beſuch dieſer Tage ein Mann aus USA ein, der drüben ſeine Karriere in einem Neuyorker Hotel begann. Heute iſt Präſident Ralph Hitz aus Neuyork der oberſte Leiter von neun der größten Hotels der Vereinigten Staaten. Die meiſten dieſer Hochhäuſer waren, ehe Mr. Hitz ihre Leitung übernahm, ein Verluſtgeſchäft. Seine Art, die Gäſte zu behandeln, machte ihn bald zum„König aller Hotel⸗Manager“ und im vergange⸗ nen Jahre haben die ihm unterſtellten neuen Hotels einen Reingewinn von über fünf Millionen Dollar zu verbuchen gehabt. Mr. Ritz hat für das Perſonal ſeiner Hotels ein Buch geſchrieben mit dem Titel „2000 Winke für Gäſtebehandlung“ Der Befolgung der darin enthaltenen auf langjähriger Erfahrung beruhenden Rezepte ſchreibt er ſeinen geſchäftlichen Erfolg zu. Werfen wir einen Blick in dieſes. Buch: Mr. Ritz verlangt beiſpielsweiſe von ſeinen Emp⸗ fangschefs, daß ſie blitzſchnell jedes Wort, das auf dem Kopf ſteht, leſen können. Nehmen wir an, Mr. Haſenpfeffer betritt das Hotel und trägt am Tiſch des Empfangschefs ſeinen Namen ein. Noch ehe die Tinte getrocknet iſt, begrüßt ihn der Manager, der hinter dem Tiſch ſteht und daher den Anmeldezettel verkehrt ſieht, mit den Worten:„Ich freue mich, daß Sie zu uns gekommen ſind, Mr. Haſenpfeffer!“ Und der Gaſt fühlt ſich ſehr geſchmeichelt, daß er ſo⸗ fort mit ſeinem Namen angeſprochen wird. Wer ein⸗ mal in einem der Hotels von Mr. Ritz zu Gaſt war, der wird— auf Grund ſeiner Anmeldung— ſein Leben lang einen Geburtstagsgruß des Hotels er⸗ halten, eine kleine billige Aufmerkſamkeit, die Freude bereitet und ſich ſtets bezahlt macht. Wie überraſcht iſt etwa Mr. Plumpudding aus Jackſon⸗ ville, wenn er am nächſten Morgen in ſeinem Hotel⸗ zimmer die neueſte Zeitung ſeiner Heimatſtadt vor⸗ findet, die ihm das Hotel koſtenlos beſorgt hat. Und wenn er ſein Söhnchen mitgebracht hat, ſo beehrt ſich die Hoteldirektion, dem Kind die hübſcheſten Spiel⸗ ſachen ins Zimmer zu ſchicken, mechaniſche Tanks, eine kleine Eiſenbahn, Bleiſoldaten, einen Gummi⸗ ball oder einen Teddybären. Das ſtellt man dem jugendlichen Gaſt gebührenfrei während ſeines Aufenthaltes zur Verfügung, um es, wenn Plum⸗ pudding junior wieder abgereiſt iſt, zu desinfizieren und für ein anderes Kind bereitzuhalten. Eine wichtige Regel in dem Buch der 2000 Tricks lautet, daß der Hotelbedienſtete jedes Fremdwort genau ſo auszuſprechen hat, wie es der Gaſt ausſpricht, auch wenn es noch ſo falſch und lächerlich klingt. Wenn er etwa das Wort„Baiſer“ genau ſo ausſpricht, wie es geſchrieben wird, ſo hat der Oberkellner nicht das Recht, dieſe Bildungslücke durch richtiges Ausſpre⸗ chen des Wortes bloßzuſtellen und den Gaſt zu be⸗ ſchämen. Darüber hinaus exiſtiert eine eigene Gäſtekartothek, in der jeder Sonderwunſch eines Gaſtes gewiſſenhaft notiert wird, damit man das nächſtemal auf ſeine Eigenarten eingehen kann. * — Am 21. Auguſt waren es genau 100 Jahre her, daß ein engliſcher Erfinder in ſeinem kleinen Lon⸗ domer Büro mit einem Zug ſeines Blauſtifts auf einer Landkarte den alten mit dem neuen Kontinent verband und auf den weißen Rand der Landkarte folgenden bedeutungsvollen Satz hinſchrieb:„Ent⸗ wurf einer Tieſſeekabelverbindung im Atlantiſchen Ozean“. Den Worten aber folgte erſt zwölf Jahre ſpäter die Tat, als im Auguſt 1850 das eyſte Tiefſee⸗ kabel zwiſchen England und Frankreich im Aermel⸗ kanal gelegt wurde. Dieſe erſte Kabellegung auf 9. Seite Nummer 392 Allein im Segelboot über den Atlantik Rekordfahrt eines Hamburgers dnb Neuyork, 25. Auguſt. Eine neue Allein⸗ Ueber querung des Atlautiſchen Ozeaus hat ein junger Deut⸗ ſcher in Rekordzeit durchgeführt. Der 29 Jahre alte Heinrich Garbers aus Hamburg hat mit ſeiner Jolle„Windſpiel III“ die Durchguerung in 52 Tagen hinter ſich gebracht. Garbers landete am Mittwochabend am Strande eines Sport⸗ klubs in Brooklyn, nachdem er Europa am Kap Fi⸗ niſterre(Spanien] vor 52 Tagen verlaſſen hatte. Garbers, der dem Hamburger Elbſeglerverein an⸗ gehört, erreichte das Ambroſe⸗Feuerſchiff fünf Tage früher als Kapitän Paul Schlim bach, der im ver⸗ gangenem Jahr auf ſeinem„Störtebeker“ 57 Tage henötigt hatte. Garbers abenteuerliche Reiſe war eine Irrfahrt ſondergleichen. Als er halb verhungert, aber mit ſtrahlendem Lächeln in Brooklyn an Land gegangen war und ſich geſtärkt hatte, berichtete er deutſchen Landsleuten, die die Reichsflagge am Achterſchiff hatten flattern ſehen, daß er am 22. Mai Cuxhaven verlaſſen hatte und dann über Dover und Falmouth nach den Azoren gefahren war. Völlig allein auf ſich geſtellt, war Garbers Kapitän, Maat und Koch in einer Perſon. Widrige Winde hielten ihn fortgeſetzt in Arbeit, weil die Segel immer wieder neu geſetzt werden mußten. Zumeiſt ſchlief er zwei Stunden in der Abenddämmerung und vier im Morgengrauen, da er nachts wach bleiben mußte, um nicht von Dampfern überraunt zu wer⸗ den. Bis Bermudas verlief die Fahrt programm⸗ mäßig. Von dort ab wurde er jedoch durch hef⸗ tige Stürme ziemlich aufgehalten. Unterwegs iſt ihm viel Proviant verdorben, ſo daß er die letzten Tage nichts mehr zu eſſen hatte. Garbers, der ge⸗ lernter Schiffsbauer iſt, beabſichtigt 14 Tage in Neu⸗ vork zu bleiben. Schweres Vootsunglück in Irland dnb Dublin, 25. Auguſt. Im Seengebiet von Killamery(Irland) ſtieß am Mittwochabend ein mit 25 Perſonen beſetztes Boot au einen Brückenpfeiler und ſchlug um. Sämtliche Juſaſſen fielen ins Waſſer. Während 20 von ihnen ſich ſchwimmend ans Ufer retten konnten, kamen die übrigen fünf ums Leben. Ein Opfer des Steinſchlags anb Mailand, 25. Auguſt. Der durch Steinſchlag berüchtigte Peterey⸗ Grat in der Montblanc ⸗Kette, wo er kürz⸗ lich ein Todesopfer zu verzeichnen war, hat wieder ein Menſchenleben gefordert. Die beiden deut⸗ ſchen Studenten Walter Wilbach und Otto Wo r⸗ ner aus Feuerbach hatten den Grat faſt erreicht, als ſie infolge fortwährenden Steinſchlages nicht mehr weiterkamen. Kurz nach ihrer Umkehr wurde Wilbach von einer Steinlawine erfaßt und mik in die Tiefe geriſſen. Sein Begleiter konnte ſich im letzten Augenblick noch vom Seil befreien. Italieni⸗ ſchen Bergführern gelang es unter Todesgefahr, die Leiche des Verunglückten zu bergen. Geheimnisvoller Mord an oͤrei Aerzten — San Joſs(Coſtarica), 24. Aug.(U..) Drei der bekannteſten Aerzte San Joſés, dar⸗ unter ein Deutſcher, Dr. Meiner, wurden in ihren Häuſern ermordet aufgefunden Weder über den Täter noch über das Motiv der Ermordung iſt etwas Genaues bekannt. Die Polizei hat einen Mann feſt⸗ genommen, der erklärt, mit dem Mörder zuſammen⸗ geſtoßen und bei dem Verſuch, ihn feſtzuhalten, verwundet worden zu ſein. Er ſoll im Verdacht ſtehen, der Mörder ſelbſt oder ſein Komplice zu ſein⸗ Einer der beiden anderen Aerzte war neben ſeiner Berufstätigkeit Senator von San Joſé. F bb(bãããũũũũ 0 ã y yd ã ͤ ãͥã yy ͥ d y hoher See wurde mit Hilfe 7 bis 11 Kilogramm ſchwerer Bleigewichte und nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten bewerkſtelligt. Die Legung dieſes erſten Tiefſeekabels auf einer verhältnismäßig kur⸗ zen Strecke von einem Dutzend Seemeilen hat nicht nur viel Schweiß und Anſtrengung gekoſtet, ſondern auch noch die für heutige Verhältniſſe unwahrſchein⸗ lich lange Zeit von 24 Stunden gedauert. Nach einer Reihe weiterer Verſuche und Fehlſchläge wurde im Jahre 1857 mit engliſchem und amerikaniſchem Ka⸗ pital die erſte Ueberſee⸗Kabel⸗Kompanie gegründet, die mit dem Legen des erſten Tieſſeekabels zwiſchen Irland und Neufundland begann. Nach einer Reihe von Fehlſchlägen war dann ſchließlich ein Jahr ſpä⸗ dabei verwendet. Die erſte Tiefſeekabeldepeſche, in zwiſchen der alten und der neuen Welt hergeſtellt. 2172 Seemeilen Kabel, 116 Tonnen Kupfer, 250, Ton⸗ nen Guttapercha und 1687 Tonnen Stahl wurden dabei erwendet. Die erſte Tieſſeekapeldepeſche, in der die Königin Viktoria von England dem damalt⸗ gen amerikaniſchen Präſidenten zu dem großen Er⸗ folge beglückwünſchte, war 30 Stunden unterwegs, bis ſie an ihrem Beſtimmungsort eintraf. In Neu⸗ hork wurde das denkwürdige Ereignis durch ein Rieſenfeuerwerk gefeiert, wobei in die allgemeine Begeiſterung ein Wermutstropfen fiel: das Neuyorker Rathaus geriet nämlich dabei in Brand. * — Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich auf dem Hofe einer Londoner Baufirma. Dort waren zwei Leute mit der Reparatur eines Laſtwagenreifens be⸗ ſchäftigt. Beim Einpumpen der Luft platzte der Reifen plötzlich mit donnerartigem Knall und mit ſolcher Gewalt, daß die beiden Leute mehrere Meter weit weggeſchleudert wurden. Dem einen flog dabei ein Stück des Reifens ſo heftig gegen den Kopf, daß er auf der Stelle tot war, während der andere einen Beinbruch davontrug und ins Krankenhaus über⸗ geführt werden mußte. 2 — Nach einer aus Grenoble kommenden Meldung ſoll es den beiden franzöſiſchen Bergſteigern Fou⸗ raſtier und Madier gelungen ſein, die bisher unbe⸗ zwungene Nordwand des Rateau im Meije⸗Maſſiv in den Savoier Alpen zu durchklettern. Die beiden jungen Alpiniſten ſind nachts von der Schutzhütte La Selle aufgebrochen und nächtigten auf halbem Wiege im Fels. Erſt am Nachmittag des nächſten Tages erreichten die beiden Franzoſen nach anſtrengendem Felsgang den Gipfel des Rateau, wo ſie vom Tale aus geſichtet wurden. Mit der Nordwand des Rateau fällt nach der vor kurzem von nier deutſchen Berg: ſteigern bezwungenen Eiger⸗Nopdwand Line der letz ten Baſtionen in den europäiſchen Alpen, die det Wagemut und der Zähigkeit der Bergſteiger noch Widerſtand geleiſtet hatten. * — In dem kommuniſtiſchen Ferienlager von Geune Villiers bei Granville(Frankreich), in dem 300 Kin⸗ der untergebracht ſind, drohte ein plötzlich tobſüchtig gewordener Wächter, auf die Lagerinſaſſen zu ſchie⸗ ßen. Er hatte ſich mit einem Gewehr und 25 Pa⸗ tronen bewaffnet. Die 300 Kinder und ihre Hüter entflohen, wobei ſie von der ſchnell herbeigerufenen Ortsgendarmerie unterſtützt wurden, während es dieſer zunächſt nicht gelang, des Tobſüchtigen Herr zu werden. Es mußten erſt noch Gendarmerie⸗ abteilungen aus der Umgegend zu Hilfe geholt wer⸗ den. Als der Wächter keinen Ausweg mehr ſah, er⸗ ſchoß er ſich. Roman von? u Hanz Kaspar von 20 elt itz 7 Bege/ Schicksals Lux ſagte ihr das.„Wunderſt du dich?“ hieß es da,„der Schreck von geſtern abend ſitzt mir noch in den Gliedern; da ſteht plötzlich ein fremder Mann und ſagt:„Ihre Schweſter liegt im Krankenhaus.“ Sg etwas kann einem auch nur mit dir paſſieren!“ Sie wollte gehen, ſie war voll Unruhe. Aber ſo ſchnell ließ Lux ſie nicht los. Sie mußte ſich erſt austoben. Sie ſchimpfte, daß ſie nichts Rechtes zu eſſen erhielte, ſie ſchimpfte über Dr. Meinardus, der ihr die Blumen geſtohlen habe. „Ich kann ſie ja mit nach Hauſe nehmen.“ „Nein— die Blumen bleiben hier!“ Lux ſchrie es fat.„Aber ich will raus. Was iſt das für ein Blödſinn! Was koſtet das für ein Geld! Wer ſoll das bezahlen?“ Lux konnte auch ſehr praktiſch denken. „Es iſt bereits bezahlt.“ „Von wem denn?“ „Von Herrn Allmers.“ „Ach— Allmers heißt er. Das weißt du wenig⸗ ſtens. Das iſt ja immerhin etwas. Aber ich laſſe mir don dieſem Herrn nichts ſchenken.“ „Du haſt dir immerhin bereits die Blumen ſchen⸗ n laſſen.“ 5 „Das iſt etwas anderes.“ „Außerdem hat Vater es bereits ausgeglichen. Er at ihm ein Werk aus ſeiner Bibliothek zur Ver⸗ fügung geſtellt, ein ſehr ſeltenes Buch.“ i un trommelte Lux mit beiden Fäuſten auf die cke.„Ich will das nicht, ich will das nicht! Vater ſoll ſeine Bücher behalten. Sie ſind ſeine ein⸗ 1 dige Freude.“ „Dein Toben wird dir nichts nützen. Herr All⸗ mers iſt bereits wieder abgefahren.“ *. Auf dem Wege nach Oberhof batte Tom kurz kinter Kranichfeld eine Panne, Der Motor kackte zu⸗ erſt hörbar, ſtatt zu fingen, dann ſetzte die Zündung aus, schließlich ſtand der Wagen feſt. Als Tom die Haube hochhob, mußte er lachen, denn alles war in ſchönſter Ordnung, nur der Brennſtoff fehlte: er hatte vergeſſen zu tanken. Das war ihm noch nie zugeſtoßen, ſelbſt im Anfang ſeiner Fahrkünſte nicht, und dieſe Zeit lag doch ſchon reichlich weit zurück. Ich habe gedöſt, ſagte er zu ſich, daran iſt nur dies verfluchte Weimar ſchuld. Weimar war auch ſchuld daran, daß es mit der Abfahrt ſo ſpät geworden war. Er hatte noch lange bei Heinrich Frommann und ſeiner Tochter geſeſſen, von der er nun wußte, daß ſie Charlotte hieß.„Ich habe ſie nach Frau von Stein taufen laſſen, nach Goethes erſter Liebe hier in Weimar.“ „Und Lux?“ hatte Tom gefragt.„Wie heißt Lux in Wirklichkeit?“ Da hatte die Tochter geantwortet:„Ulrike, nach ſeiner letzten Liebe.“ Das hatte ein wenig ſpitz ge⸗ klungen, weil der Ton auf das Wort„letzten“ gelegt war, jedoch hatte Tom dies nicht empfunden. Der Vater aber, der wohl geſpürt haben mochte, daß Tom ſich unter Ulrike nichts vorſtellen konnte, hatte der Bemerkung ſeiner Tochter angefügt:„Ulrike von Le⸗ vetzow“, und da hatte in Tom ein Erinnern gedäm⸗ mert an ein Mädchenbildnis: ein ſüßes Geſicht, um⸗ rahmt von großen dunklen Locken, ein ſehr ſchlan⸗ ker Hals, um den ſich ein dünnes goldenes Kettchen ſchlang, und dies Kettchen fiel in zarten weißen Stoff, der eine junge Bruſt umſpannte. Sie hatte ſonſt nicht viel geſprochen, dieſe ſchöne Charlotte Frommann, ſie hatte mit ihren ſchlanken Händen die bauchige Kanne gehoben und Kaffee in Taſſen aus edlem Porzellan gegoſſen, ſie hatte Milch hinzugetan und ihm eine ſilberne Zuckerſchale ge⸗ reicht, deren Rand barock geſtanzt war und in deren Wandungen Figuren und Blütenornamente gehäm⸗ mert waren. Einmal war ſie aufgeſtanden, um Ge⸗ bäck herbeizuholen, und er hatte wieder ihren Gang bewundert und das Schwingen ihres langen Rockes. Er wußte kaum noch, was der Alte erzählt und geplaudert hatte; denn er war nie ſo recht bei der Sache geweſen, ſein Auge war immer wieder hin⸗ übergeglitten zu dieſem Mädchen, dieſer Frau. Ein⸗ mal hatten ſich ihre Blicke getroffen, und ſie war ihm nicht ausgewichen, weit offen hatte ſie ihre Augen gehalten, die ſehr klar und ſehr blau waren. „Schade“, hatte der Vater geſagt,„daß Sie Weimar heute ſchon wieder verlaſſen wollen. Aber Sie müſ⸗ ſen eine Erinnerung mitnehmen, ſchon als Dank für das, was Sie an Ulrike taten.“ Er hatte ein Buch voll alter Stahlſtiche aus dem Regal genommen, Anſichten des Weimar von einſt, des Weimar der Goethezeit. Wieder hatte Tom nicht ablehnen kön⸗ nen, obgleich er empfand, daß die Gabe für den Alten ein Sich⸗Trennen von einem geliebten Stück bedeutete, man konnte nicht nein ſagen, wenn dieſer Mann ſchenken wollte. Wo iſt das Buch? Schreckhaft überfiel Tom jetzt die Frage. Er klappte die Kühlerhaube zu, zündete ſich eine Zigarette an. Er dachte nicht darüber nach, wie er zu Benzin kommen könnte, ſondern er ſuchte in Ge⸗ danken nach dem Band mit den Stichen. IZm Wagen? — Nein. Im Hotel?— Auch nicht. Hatte er es über⸗ haupt dorthin mitgebracht? Wieder mußte er nein ſagen. Dann aber entſann er ſich ſeines Abſchieds von Charlotte Frommann: der Vater war in ſeiinem Zimmer zurückgeblieben, und ſie waren zu zweit dicht nebeneinander durch die Enge des Ladens ge⸗ ſchritten, ſo ſchmal war der Gang, daß ihre Schul⸗ tern ſich geſtreift hatten. An der Tür hatte ſie ihm dann die Hand gereicht. „Werden Sie noch einmal nach Weimar kommen?“ hatte ſie gefragt. „In vierzehn Tagen geht mein Schiff.“ Sie hatte den Einwand nicht gelten laſſen, ſon⸗ dern bittend weitergefragt:„Auf dem Rückweg von Oberhof nach Berlin? Meine Schweſter wird Ihnen danken wollen.“ „Ich will es verſuchen.“ Er entſann ſich fetzt ge⸗ nau: er hatte bei dieſen Worten ſeine Linke auf ihren Arm gelegt, von dem der Aermel zurückgefal⸗ len war; ſie hatte ihn gehoben, um mit der freien Hand— ihre Rechten lagen ja immer noch ineinan⸗ der— über ihren glatten blonden Scheitel zu ſtrer⸗ chen; er fühlte noch die Berührung mit der Haut dieſes Armes, die weich und kühl geweſen war. Er hatte alſo in dieſem Augenblick nichts in den Händen gehabt: das Buch lag, jetzt wußte er es, auf dem klei⸗ nen Tiſch im Frommannſchen Laden. Er hatte es dort vergeſſen; denn er hatte ſich ſehr ſchnell zum Gehen gewandt, weil ihm die Luſt angekommen war, 915 Mädchen, dieſe Frau an ſich zu ziehen und zu üſſen. Ein gefährliches Neſt, oͤies Weimar. Selbſt alte Leute ſprachen in ihm immerwährend von Liebe: Charlotte von Stein— Ulrike von Levetzow. Und, dazwiſchen gab es noch eine ganze Folge anderer weihlicher Namen und vor der Frau von Stein eine weitere Folge. Man kannte ſie alle in den Zimmern Weimars, auch wenn es Jungmädchenzimmer waren. Ein Wagen kam des Weges. Tom hielt ihn an und bat, daß man ihm ein wenig Brennſtoff über⸗ ließe, nur ſo viel, daß er bis zur nächſten Tankſtelle käme. Die nächſte Tankſtelle aber lag hinter ihm: in Kranichfeld. Der Motor ſprang an. Tom wendete und fuhr die zwei Kilometer zurück. Während das Benzin durch den Schlauch in ſeinen Tank hinübergluckerte, ſagte er ſich, daß er den alten Frommann doch nicht verletzen dürfe, er müſſe ſich das Buch abholen,. Auch ein Bild von der Frau von Stein müſſe er ſich an⸗ ſehen und das von der Ulrike von Levetzow; ſie hingen ſicher im Goethe⸗Haus. Außerdem kam es auf einen Tag nicht an; wenn er morgen nach Ober⸗ hof fuhr oder übermorgen, war es zeitig genug. Die Küſſe von Nanni Berkenfeld kannte er, und ein Flirt mit der roſtrotgefärbten Frau Haydeck würde nicht viel anders ſchmecken. Er lohnte den Tankwart ab. Es war eine Freude, was der Wagen jetzt wieder hergab; hinter Tann⸗ roda wurde die Straße wundervoll. Tom ging auf 80, auf 100, auf 120. Dabei pfiff er ein paar Takte von La Paloma. Die Melodie war entſetzlich kitſchig, das wußte er, und daran änderte auch die Tatſache nichts, daß der unglückliche Kaiſer Maximilian von Mexiko ſie ſich vor ſeinem Tode noch einmal hatte vorſpielen laſſen. Für Tom ausſchlaggebend war in dieſer Stunde die Erinnerung daran, daß Iſabella Manchia die Palomaplatte ſtets auflegte, wenn ſie fühlte, daß ihre weiche Stunde kam. (Fortſetzung folgt) IIRönpfx eo Hon voyfeihoft bel Anka 10. Seite/ Nummer 392 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. Auguſt 1939 Steigen Sie ein, aber halten Bie ſick fest! Es geht mit Tempo los u, wird sehr aufregend. aber auch sehr lustig- in diesem neuen Carl-Boese Film Ber Terra mit Ernst Waldo Reine prachtvolle Marika- dur ais autobesessener Eigarrenhändler) Ruin Hellberg (aus der kleinen Vvette wurde nas leichtferuge Madchen Erika S René Deltigen- Veher . Collende- Viktoria v. Ballasko- Rudolf latte Günther Lüders Ein Fiim, der lachend elne Lebens weis ſieit . erzaͤnlt! Auch die 2. Weche der neuen Splelzeit Im Zelchen von Mans Albers Der neue Großerfolg der Tobis! 5 N Fablendes volk Artistenleben vor und hinter den Kulissen mit all seiner Freude und auch seiner ganzen Tragik Neben HANS ALBERS splelen! Francoise Nosay- Hannes Stelzer- Camilla Horn Herbert Hübner- rene v. Heyendorff Versäumen Sſe nloht dleses einmalige Erlebnis! Im Vorprogramm: Kufkurkim und dle neueste Fox-Wochenschau T48l. 248][.30.301[.35 AIHANMNBRA PF 7, 23, Planken Schmack Der größte Erfolg! publikum und Presse Sind begeistert! Kreuze ab 15. 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Sonntag auch 16 Uhr 5 hae Eintopf- Gerichte: Tomatenreis mit Rindfleisch, Königsberger Klops mit Reis, Szegediner Gulasch mit Sauerkraut, Gu- lasch mit Makkaroni, Schweinsgulasch mit Spätzle. 75. 8 grüne Bohnen mit Hammelfleisch, Hühnerreis mit NHus K: HANS EBERT Splelleitung: Fritz Peter Zueh Hler erfüllt sich alles, was von einem großen und wirklichkeitsechten Kriminalfülm verlangt witd— die Konsequenz der Handlung, die bezwin- gende Lebensnähe der handelnden Personen, eine sich steigernde Spannung Auto- und Bahn⸗ . 8 5 Fleischklösen, Kalbskopf mit Nudeln und Madeira, Neuezte Deullg-Tonwoche und Kulturfiim:„Hier sprichi das Kind“ Anfengtzelten:[.00.28.20.30 Majorankartoffein mit Schweinefleisch. Milodose d port.) Mu..2 Spezlalliste 1 B.&. O. amade SE MM ER hinter der Hauptpost, Ruf 236 24 eee Verlangen Sie Möhehrausnorte Prommersberger 3 Variete- Attraktionen Iren U. Hariett Lucie Klaar B 6 18. Feruſpr 238 12. 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September 538 Täglich Nochbetrieb 5 auf dem erweiterten Festplatz am Rhein Groger Vergnügungspark mit neuzeitlichen rahr- und Belustigungsgeschäften Ee uderschen nneindammstr.! Uindenhot Teppich Deutsch U 85 In den Wein- und Bier-Festzelten: Bomben- Hauptrollen: Morgen Samstag Aalegebellskzute dulce fllütne IU. 5. stimmung mit Singen, Tanzen, Schunkeln Der hann ler nenen Schlachtfest 1 14 97 iff sonntag, den 28. August, 14 Uhr: Die Frau carimn cerison Sperlalltät: Jeden Sonntag früh* dx El Ex Großer origineller Festzug Der Vater Vater Stswom I iu ene, ausnette. Uler n 30 Bausback dchwetzinger Str. 42, U J. 10 uungbusckstl. 5 i Ser eprächgstof för rote Renchen! g. Wolt und Frau I l. 1b büzg4z7 J Scheer re 8e fenen 8 Backſischfest in Morms— eee e ein Hõhepunfet rheinischer Volſesfesle Ab heute: d„ 1 4 27 Augus, 20.30 Unr. klin. ung urn ei ug. nere piano Mondschein-Sonderfappt zum Backfisofest 6 88 f 5 r meralwaſſer 8 Sonntag. 28. August u. 4. September 11.45 Uhr u. 13 Ohr- Rückkunft in Mannheim 2200 Unt und 23.00 Uur. Fahrpteis hin und zurück RM..10 5 Fahrplanmägiger Schiffzwerkehr zum Backfischfest kalttwoch, 14.25 Uhr. Fahrpr. Röl..10, bonne. .25 Uhr. Fahrpreis BM..70.(jeweils hin d. 2 Abfahrt: Käöln-büsseldorfer- Lan unterhalb der Rheinbrücke Fernspfecher— beben sss UO CKNnEImer Welnzelt und die Original-Fischergaststätte„Walhaa“ — Eile Sperlalität: Gebackene Rheinfische in der gemütlichen Gaststätte inhaber: H. Schreier Lest die NNZz —— t—. 9 —— „r or— F 9 „