f roßen n per gebote ſchäfts⸗ 6546 t 1938 gezogen 340290 eins 11186 M2 Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Ne Fiſcherſtr. 1 Neue Mannheimer Zei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..0. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 E ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Für Familten⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 27. Auguſt 1938 140. Jahrgang— Nr. 394 Tſchechiſcher Haßgeſang gegen Deutſchland Heute ſpricht Simon über das tſchechiſche Problem- VBeſuch Horthys in Karinhall Nicht Soldaten, ſondern Vieh! Die lſchechiſche Preſſe holt die kraſſeſten Greuellügen des Wellkrieges wieder hervor dnb. Prag, 26. Auguſt. Wie die tſchechiſchen Blätter gegen das Deutſch⸗ tum unter Duldung der Behörden hetzen, zeigt eine im„Moravskolsleſzkt Denik“ unter dem Titel „Das waren nicht Soldaten, ſondern Vieh“ erſchie⸗ nene Notiz, welche von Beleidigungen gegen die deutſchen Soldaten trieft. Die Notiz lautet: „Als die Deutſchen die franzöſiſche Stadt Lille erobert hatten, begannen ſie zu plündern. Als ſie ſich gründlich bereichert hatten, ordnete der Befehls⸗ haber die Muſterung der Frauen von 18 bis 30 Jahren an. Dieſe unglücklichen Frauen ſandte er in die Schützengräben als Proſtitnierte. Dieſe Schandtat des 20. Jahrhunderts bleibt Eigentum der preußiſchen Kultur, denn bis zu dieſer Zeit war ſie nicht einmal durch die Menſchenfreſſer in Auſtra⸗ lien und Afrika nachgeahmt worden. Wir werden nach und nach Proben der deutſchen Kultur ver⸗ öffentlichen, damit die Oeffentlichkeit ſie ſich ins Ge⸗ dächtnis schreibe“. b 55 Dieſe unverſchämte Beleidigung des deutſchen Sol⸗ batentums ſtellt eine bewußte und in ihren Zwecken ſehr klar erkennbare ungeheuerliche Provokation durch die tſchechiſche Preſſe in dem Augenblick dar, in dem angeblich die tſchechiſche Regierung unermüd⸗ lich auf der Suche nach einer Verſtändigung mit dem Deutſchtum innerhalb und außerhalb des Landes iſt. Dabei kann man der Prager e den Vor⸗ wurf nicht erſparen, daß ſie ſich zum Mitſchuldigen dieſer unglaublichen Hetze und all ihrer möglichen Folgen macht. Denn ſie hat mit der in der Tſchecho⸗ Slowakei geübten Zenſurpolitik die Möglichkeit, ſolche Haßausbrüche zu unterdrücken, wenn ſie nur will. Aber ſie will es augenſcheinlich nicht. Für ſie iſt die Zenſur gerade gut genug, die ſudeten⸗ deutſche Preſſe mundtot zu machen. Die Prager Re⸗ gierung muß ſich darüber klar ſein, daß ein ſolches Verhalten in Sudetendeutſchland und in Groß⸗ deutſchland als eine eindeutige Demaskierung ihrer wahren Abſichten und Geſinnungen angeſehen wird. An die Welt aber muß man die Frage richten, ob eine Geſinnung, die ſich ſo in die Tiefen des völker⸗ vergiftenden Haſſes verliert, wirklich als eine ver⸗ handlungsfähige Partnerſchaft in einer für den europäiſchen Frieden entſcheidenden Frage angeſehen werden kann! Ein neuer Aeberfall in Komotau dub Prag, 27. Auguſt. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurde der Angehörige der SDp, Rudolf Leib! aus Ko⸗ motau, auf ſeinem Heimweg in der Stadt von einer Rotte von acht Burſchen überfallen. Leibl, der eine Mütze mit dem Parteiabzeichen trug, wurde von der Rotte angerempelt. Einer der Täter verſuchte, ihm die Mütze vom Kopfe herunterzureißen. Als Leibl ſich zur Wehr ſetzte, fiel das Geſindel über ihn her und ſchlug ihn zu Boden. Einer der Tſchechen drückte ihm einen feuchten, mit Säure getränkten Lappen auf die Stirn, ſo daß nicht nur dieſe, ſondern auch ein Teil der Kopfhaut verbrannt wurde. Die ärztliche Unterſuchung muß noch ergeben, welche Säure verwendet wurde. Allein dem glück⸗ lichen Umſtand, daß Leibl die Hand ſchützend vor die Augen hielt, iſt es zu verdanken, daß dieſe von der Säure verſchont blieben. Moskau hetzt weiter dnb. Prag, 27. Auguſt. Die kommuniſtiſchen Störungsaktionen gegen eine Regelung der ſudetendeutſchen Frage im allge⸗ meinen und gegen die Miſſion Runeimans im be⸗ onderen werden mit offener Mitwirkung und Unterſtützung durch die tſchechiſchen Parteien plan⸗ mäßig weitergeführt. Die Agenten Moskaus ziehen weiterhin Hetzverſammlungen auf und inſzenieren eine Flut von Proteſtſchriften an die Pra⸗ ger Regierung. So ſandte jetzt die kommuniſtiſche Srtsorganiſation in Dimokur bei Podebrad an den Staatspräſidenten ein Schreiben, 5 in dem vor jeglichen Zugeſtändniſſen gewarnt und„entſchiedenes Handeln“ gefordert wird. ie bei anderen kommuniſtiſchen Aktionen ähn⸗ licher Art, iſt auch dieſes Schreiben an Beneſch von den Ortsorganiſationen der tſchechiſchen Parteien unterzeichnet. Unterſchrieben haben in dieſem Falle neben der Kommuniſtiſchen Partei die Organiſatio⸗ nen der Tſchechiſchen Volksſozialen, der Tſchechiſchen Klerikalen Volkspartei, der Agrarpartei und der Gewerbepartei. Das kommuniſtiſche Blatt„Rude Pravo“ zählt heute noch zwölf weitere Gemeinden auf, in denen ſolche Aktionen gemeinſam von Tſchechen und Kom⸗ muniſten veranſtaltet wurden. Auch in dieſen Fäl⸗ len ſind an Beneſch Schreiben ähnlichen Inhalts abgeſandt worden. Eine Schmugoleraffäre an der Grenze anb. Eſchlkam, 27. Auguſt. Wie erſt heute bekannt wird, wurde am Donners⸗ tagabend an der deutſch⸗tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Greuße in der Nähe von Neu⸗Aign ein Schmuggler, der beim Auruf der deutſchen Zoll⸗ beamten flüchtete, erſchoſſen. Zwei deutſche Zollbeamte, die am Donnerstag⸗ abend ihren Dienſtgang machten, bemerkten in der Nähe von Neu⸗Aign bei Eſchlkam einen Mann, der ſich ſehr auffällig benahm, indem er ſingend und ſchreiend dahinwanderte. Bald tauchten noch zwei Männer auf und wenig ſpäter erſchienen drei weitere Männer, die jeder einen Sack auf dem Rücken tru⸗ gen. Es war ſicher, daß dieſe Leute etwas über die Grenze ſchaffen wollten. Die Zollbeamten riefen die drei Männer an mit der Aufforderung, ſtehen zu bleiben. Die Schmuggler beachteten die Aufforde⸗ rung nicht, warfen vielmehr ihre Säcke fort und flüchteten. Da ſie ſich immer noch auf deutſchem Ge⸗ biet befanden, gaben die Beamten Schüſſe auf die Flüchtenden ab. Ob dieſe Schüſſe trafen, konnte nicht feſtgeſtellt werden, da die Schmuggler über die Grenze entkkamen. In den weggeworfenen Säcken fand man drei junge Schweine, die nach der Tſche⸗ cho⸗Slowakei hinübergeſchafft werden ſollten. Freitag früh wurde von einem tſchechiſchen Grenzbeamten den deutſchen Zollbehörden mit⸗ Fapaniſche Luftangriffe auf Hankau Wie Streichholzſchachteln brannten die Eiſenbahn wagen in Hankau, als japoniſche Flieger den Bahnhof mit Bomben belegten. (Aſſoctated Preß, Zander⸗M.) geteilt, daß auf tſchecho⸗ſlowakiſchem Ge⸗ biet, etwa 100 Meter von der Grenze entfernt, die Leiche eines Mannes gefunden worden war, der einen Schuß oberhalb des Herzens hatte und durch Verbluten geſtorben ſein dürfte. Die Er⸗ mittlungen ergaben, daß es ſich tatſächlich um einen jener Männer handelte, auf die am Abend vorher geſchoſſen worden war. Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß der Schmuggler auf deutſchem Gebiet getroffen worden und daß er vielleicht noch hätte am Leben er⸗ halten werden können, wenn ihn ſeine Spießgeſellen nicht ſo ſchmählich und feige im Stich gelaſſen hätten. Bei dem Toten handelt es ſich um einen tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staatsangehörigen. Die Nachfor⸗ ſchungen nach den übrigen an dem Schmuggelgang beteiligten Perſonen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Was wird Simon zur ſſchechiſchen Frage erklüren? London in Erwartung der Rede des Schatzkanzlers Ein„Times“-Plaidoyer für die Forderungen der Sudetendeutſchen Drahtbericht unſ. Vertreters in London — London, 27. Auguſt. Als einziges Blatt beſchäftigt ſich am Samstag⸗ morgen der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ in einem Leitartikel mit der ſudetendeutſchen Frage und der für Samstagnachmittag angeſetzten Rede des Schatz⸗ kanzlers Sir John Simon in Lanark. Das Blatt„bittet“ Simon, ſich„klar und eindeutig“ aus⸗ zuſprechen. Die übrige Preſſe ſchweigt ſich völlig aus und berührt die ſudetendeutſche Frage lediglich in Berliner und Prager Berichten, wobei der„Daily Telegraph“ ſogar in ſeiner letzten Morgenausgabe von einer in den ſpäten Abendſtunden des Freitag in Prag verzeichneten„Entſpannung“ glaubt berich⸗ ten zu können. Aus der Geſamthaltung der Preſſe und aus dem Seitenſprung des Oppoſitionsblattes geht eindeutig hervor, daß die Blätter von zuſtändiger Stelle gebeten worden ſind, Zurückhaltung zu zeigen. London ſteht auf dem Standpunkt, daß nach der Simon⸗Rede noch genug Porzellan zum Zer⸗ ſchlagen übrigbleiben wird. 5 Die Preſſe iſt dem Wunſch der Regierung zu 99 v. H. nachgekommen. Sie iſt ſogar ſoweit gegan⸗ gen, daß ſie die in Prag ausgeſtreuten Gerüchte über angeb⸗ liche deutſche Demarchen in den verſchiedenen europäiſchen Hauptſtädten für nicht ernſt nimmt. Dieſe Gerüchte werden leoig⸗ lich regiſtriert, nicht aber beſonders bevorzugt be⸗ handelt. In London ſcheint es aufgefallen zu ſein, daß Prag dieſe Gerüchte am Vorabend einer Rede ausgeſtreut habe, die die engliſche Haltung zur ſudetendeutſchen Frage umreißen ſoll. Offenſichtlich hat die engliſche Preſſe weiter bemerkt, daß Prag ſeit einigen Tagen mit Steinen nach dem engliſchen Vermittler wirft und ihm Vorſchriften über ſein Verhalten machen zu können glaubt. Die „Times“ hatte daraufhin bereits geantwortet, indem ſie einen Sondervertreter in den ſudetendeutſchen Randgebieten zu Worte kommen und ſich ebenfalls am Vorabend der Simonrede in Lanark melden ließ:„Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Deutſchen in den Randgebieten eine ſtarke Stel⸗ lung haben. Sie betonen, daß ſie ſeit 1918 über 50 000 offizielle Poſten verloren haben“. Das Blatt Der Mitarbeiter Runeimans, F. Aſhton⸗Gwatkin, auf dem Wege zu dem britiſchen Außenminiſter, Lord Halifax.(Preſſephoto, Zander⸗M.) zählt noch eine ganze Reihe deutſcher Beſchwerden auf und machte ſich damit zu einem Sprachrohr berechtigter deutſcher Forderungen. Offenſichtlich hatte Prag nicht damit gerechnet, denn während es Lord Runciman zum Abendeſſen einlud, erſchienen in der Prager Preſſe antiengliſche Andeutungen, die man in London übel genommen hat. Bei der Erörterung der Simonrede kommt man in hieſigen politiſchen Kreiſen allgemein zu dem Schluß, Simon werde in Lanark über das hinausgehen, was Chamberlain bereits am 24. März geſagt hat. Immerhin fällt der Ton auf den Hinweis, die Rede des Schatzkanzlers werde keine Schärfe enthalten, lediglich einen„Wink“ an Deutſchland, der deutſchen Preſſe das Zeichen zur Einſtellung der„Angriffe“ gegen Prag zu geben. Die mit Spannung erwartete Rede wird Samstagnachmittag gehalten werden. Noch im Laufe des Sonntags dürfte Schatzkanzler Simon dann nach London zurückkehren, um am Mon⸗ tagmorgen mit Miniſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax die Reaktion auf die von allen drei ausgearbeitete Rede von Lanark zu be⸗ ſprechen. Aſthöon Gwatkin, der Mitarbeiter Lord Runeimans, wird noch im Laufe des Samstag Lon⸗ don wieder verlaſſen, um nach ſeinem privaten Aufenthalt in London Ich Prag zurückzukehren. Wie ſein Bericht im einzelnen ausgefallen iſt, wird an keiner Stelle angedeutet, Intereſſierte Kreiſe wollen jedoch aus neuen„Zugeſtändniſſen“ den Be⸗ weis dafür ſehen, daß zum mindeſten Prag mit dem Flug Aſhton Gwatkins nicht ganz ein ver⸗ 5 war und zu„intervenieren“ verſucht e. i Die gleichen Kreiſe betonen, der Mitarbeiter Lord Runcimaus habe Lord Halifax auf gewiſſe Neue Maunheimer Zeitung J Mittag⸗ Ausgabe Auguſt 1938 unhaltbare Zuſtände in der Tſchecho⸗Slowakei aufmerkſam gemacht. Wieweit Mini⸗ Be es Mitarbeiters den ſterpräſi n Chamberlain bewogen hat, aus einer ſeit längerer Zeit vorgeſehenen parteipolitiſchen Rede Sir John Simons eine außenpolitiſche Demonſtration zu machen, iſt ſchwer zu ſagen. SD- Abgeordnete bei Hodza adnb. Prag, 27. Auguſt. Die Abgeordneten der ſudetendeutſchen Partei Kundt und Roſche ſuchten am Freitag Miniſterprä⸗ ſiedent Dr. Hodza auf. Wie verlautet, bezog ſich die Unterredung mit Dr. Hodza auf den geſetzwidrigen Erlaß der Warnsdorfer Staatspolizei. Die Staatspolizeiſtelle in Warnsdorf hatte am 23. Auguſt zuſammen mit der zuſtändigen Bezirks⸗ behörde für den ganzen Bezirk Warnsdorf fünf Ver⸗ bote erlaſſen. Es wurde unterſagt, in Werkſtätten oder Fabrikräumen politiſche Geſpräche zu führen, politiſche Grüße auszutauſchen, Fabrikräume für politiſche Zwecke zur Verfügung zu ſtellen und ſchließ⸗ lich in Betriebsräumen politiſche Abzeichen oder Bilder aufzuhängen. Sd wendet ſich an Nuntiman dub Prag, 27. Auguſt Die Kreis⸗„Bezivks⸗ und Ortsleitung der Sudeten⸗ deutſchen Partei, die Deutſche Theaterbau⸗Gemeinde und die Deutſche Theatergemeinde in Brünn haben an Lord Runeiman und an Miniſterpräſident Dr. Hodza Proteſttelegramme gegen den geſtrigen Be⸗ ſchluß des Brünner Stadtrates gerichtet, in dem der Deutſchen Theatergemeinde das bisher ihr zur Ver⸗ fügung ſtehende Redouten⸗Theater entzogen wird. Die Depeſche an Lord Runciman lautet:„Die unterzeichneten Parteiſtellen und Körperſchaften des Brünner Deutſchtums erheben vor der geſamten europäiſchen Oeffentlichkeit ſchärfſten Einſpruch gegen den heutigen Beſchluß der Brünner tſchechiſchen Rat⸗ hausmehrheit, durch welche das Redouten⸗Theater⸗ gebäude dem Deutſchen Theater zugunſten einer fremdovölkiſchen Mehrheit entzogen werden ſoll. Das Brünner Deutſchtum verliert damit das einzige von der Brünner Gemeinde für deutſche Theaterzwecke bisher zur Verfügung geſtellte Gebäude. Damit wird das dem Brünner deutſchen Theaterleben im Jahre 1919 durch Wegnahme des von den Deutſchen gebauten Stadttheaters begangene Unrecht durch einen weiteren ſolchen Akt vermehrt. Wir machen Ew. Durchlaucht auf dieſe ſchwere Schädigung des deutſchen Kulturlebens in Brünn aufmerkſam und bitten Sie, ſich durch Entſendung eines Beauftragten Ihrer Miſſion über dieſes typiſche Beiſpiel aus der großen Zahl der Schädigungen der deutſchen Volks⸗ belange in der Gemeinde mit der größten deutſchen Einwohnerzahl näher zu informieren.“ Ein Interview mit Imredy: Angarn und das Abkon Die Zuerkennung der Wehrfreiheit„ſelbſtverſtändlich“- entſcheisend anb Berlin, 27. Auguſt Ungarns Miniſterpräſident von Imredy hat, be⸗ vor er am Freitagnachmittag die deutſche Reichs⸗ hauptſtadt verlaſſen hatte, den, außenpolitiſchen Schriftleiter des„V..“, Dr. Theodor Seibert, zu einer Unterredung empfangen, an der auch der ungariſche Außenminiſter von Kanya teilnahm, und bei der Ungarns Regierungschef zum erſten Mal für die internationale Oeffentlichkeit zu der Konferenz der Kleinen Entente und der Verlautbarung von Bled Stellung nahm. Der Miniſterpräſident eröffnete die Unterhaltung mit einer warmherzigen Schilderung der großen Ein⸗ drücke, die er und ſeine Reiſekameraden ſchon in den erſten Tagen ihres Deutſchlandbeſuches empfangen haben. „Wir haben in Kiel, auf der Fahrt durch die Nord⸗ mark und nach Helgoland, vor allem angeſichts des brauſenden Arbeitslebeus im Hamburger Hafen, die Ueberzeugung gewonnen, daß das neue Deutſchland große Pläne nicht nur ſchmiedet, ſondern auch ver⸗ wirklicht. Wir haben die Erfolge geſehen, nicht nur die Abſicht!“ Die Frage, ob ſich bisher bereits Gelegenheit zu politiſchen Beſprechungen ergeben hätte. beantwortete Exz. von Imredy bejahend. Beſonders der Tag von Helgoland und die gemeinſame Fahrt auf der„Patria“ haben Gelegenheit zu wertvollen Unterhaltungen der ungariſchen Staatsmänner mit dem Führer und deſſen Mitarbeitern gebracht. Das ganze Feld der aktuellen politiſchen Fragen ſei dabei berührt worden und habe ihm ein umfaſſendes Bild der deutſchen Anſichten gegeben; dabei ſei es ihm möglich geweſen, auch Ungarns Gedanken vor den deutſchen Geſprächspartuern zu entwickeln. Das Geſpräch wandte ſich dann der Verlaut⸗ barung von Bled zu. Herr von Imredy er⸗ klärte, die Wehrfreiheit Ungarns ſei zwar an ſich vom ungariſchen Standpunkt eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, bisher aber von den Ländern der Kleinen En⸗ tente noch nicht formell anerkannt worden. Das ganze Abkommen aber ſtehe und falle mit der Haltung der Länder der Kleinen Entente gegenüber den Teilen des ungariſchen Volkes, die ſeit dem Vertrag von Triauon innerhalb dieſer Länder leben. Reichsverweser Lorthy in Karinhall Generalfeldmarſchall Göring zeigt dem Gaſt die Schönheiten der Schorfheide anb. Berlin, 26. Auguſt Der Reichsverweſer des Königsreiches Un⸗ garn, Admiral von Horthy und Frau von Horthy, haben nach zweitägigem Aufenthalt in der Reichshauptſtadt am Freitag um 15.30 Uhr nach herzlicher Verabſchiedung vom Führer Berlin wieder verlaſſen, um ſich über Ebers⸗ walde nach der Schorfheide zu begeben. Auf der Fahrt durch die prächtig geſchmückte Feſt⸗ straße vom Schloß Charlottenburg bis zum Bahn⸗ hof bildeten Abordnungen der Wehrmacht und aller Parteigliederungen ein dichtes Spalier. Eine nach vielen Zehntauſenden zählende Menſchenmenge ſäumte den ganzen Weg ein und bereitete dem Reichsverweſer und dem Führer einen herzlichen Abſchied. Immer wieder brauſten Heil⸗ und Eljen⸗ rufe auf und pflanzten ſich wie eine Welle über die ganze Fahrſtraße fort. Auf dem Vorplatz des Bahnhofes marſchierten je eine Ehrenkompanie der Wehrmacht, der Luftwaffe und der Kriegsmarine auf. Auf dem Bahnſteig ſelbſt fanden ſich die Mitglieder des Reichskabinetts, die Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine, der Chef des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht, der Stadtpräſident und viele andere führende Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht ein. Auf dem Bahnſteig überreichten zwei kleine ungariſche Mädchen in ihrer bunten Heimattracht dem Reichsverweſer und Frau von Horthy Blumen⸗ ſträuße. Auf den beiden anderen Bahnſteigen des Bahnhofes hatten Jungvolk und BDM Aufſtellung genommen die dem Reichsverweſer und dem Führer freudig zujubelten. Der Reichsverweſer und Frau von Horthy verab- ſchiedeten ſich durch Handſchlag von allen zur Verab⸗ ſchledung erſchienenen Perſönlichkeiten. Der Führer überreichte Frau von Horthy einen großen Blumen⸗ ſtrauß. Der Reichsverweſer unterhielt ſich noch minutenlang mit dem Führer und ſetzte dieſes Ge⸗ ſpräch auch noch von der offenen Tür des Salon⸗ wagens aus fort, als der Zug ſich um 15.30 Uhr be⸗ reits in Bewegung ſetzte. l Den Nachmittag und Abend des letzten Tages ihres Aufenthaltes in der Mark Brandenburg ver⸗ brachte Seine Durchlaucht der Reichsverweſer des Königsreichs Ungarn, Admiral von Horthy und Ihre Durchlaucht, Frau von Horthy, als Gäſte des Generalfeldmarſchalls und Frau Emmi Göring auf Karinhall. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit lief der Sonder⸗ zug ein, den als erſte der Reichsverweſer, der ebenſo wie der Generalſeldmarſchall das ſchlichte Grün des Weidmannes trug, und Frau von Horthy verließen. Die Gaſtgeber entboten ihnen den erſten Willkomm. Dabei überreichte Frau Göring Frau von Horthy einen prachtvollen Roſenſtrauß. 5 Auf dem Wege zur Schorfheide bildeten die For⸗ mationen und Gliederungen der Bewegung, die Werkſcharen, Gendarmerie, die Belegſchaften der Betriebe und die Bevölkerung ein jubelndes Spa ler! Ueber den hellen Streifen der Autobahn und den Finow⸗Kanal ging es dann in die Schorfheide. Im Wiſentgehege verließen die hohen Gäſte die Wagen, da ſich gerade einige der urigen Tiere in der Nähe des Gatters zeigten. Unter den frohen Klängen der Waldhörner, die die Göſte mit dem Jügergruß empfingen, fuhren ſie dann in den Wald⸗ hof Karinhall ein.* Als ſich der Himmel kurz nach der Ankunft auf⸗ geklärt hatte, führte der Feldmarſchall Admiral Horthy, der ebenſo wie ſein Gaſtgeber dem Weid⸗ werk mit ganzem Herzen ergeben iſt, im Jagdwagen in das Elchgehege. Dabei hatte der Aoͤmiral Gelegen⸗ heit, aus dem Beſtande neben mehreren Stangen⸗ elchen auch den ſtärkſten Elch, einen kapitalen vier⸗ jährigen Schaufler zu ſehen. Begeiſtert gab der hohe Geiſt ſeiner Freude über das Erxleben des deutſchen Waldes und Wildes Ausdruck. Frau Göring hatte unterdeſſen Ihrer Durchlaucht die unmittelbare Um⸗ gebung des Waldhofes gezeigt. Nach der Rückkehr nach Karinhall führten der Feldmarſchall und Frau Göring ihre Gäſte durch den Waldhof. Auf Wunſch und zur beſonderen Freude Ihrer Durchlaucht wurde die kleine Edda Gö⸗ ring gebracht. Eine beſondere Ueberraſchung berei⸗ tete der Miniſterpräſident ſeinen Gäſten, indem er ihnen die neueſte Filmwochenſchau vorfüh⸗ ren ließ, die bereits einen vorzüglichen Bildbericht der den Beſuch der hohen Gäſte in Deutſchland zeigte. Nach dem Abendeſſen geleiteten der Generalfeld⸗ marſchall und Frau Göring die hohen Gäſte zum Bahnhof Friedrichswalde⸗Schorfheide, wo der Son⸗ derzug des Reichsverweſers abgeſtellt war. Die Be⸗ völkerung begrüßte Admiral von Horthy und Frau von Horthy noch einmal mit ſtürmiſchen Beifalls⸗ kundgebungen und ließ ihre Gefühle herzlicher Zu⸗ neigung in einem Fackelzuge ausklingen, mit dem ſie die hohen ungariſchen Gäſte ehrte. Die Gliede⸗ rungen der Partei waren dazu angetreten und zogen an ihnen vorbei. Nach herzlichem Abſchied von den Gaſtgebern ſetzte das Reichsverweſerpaar mit ſeiner Begleitung die Reiſe nach Nürnberg fort. Außenminiſter Kanya erläuterte dieſen wichtigen Punkt auf folgende Weiſe: Es handle ſich um ein klares Junktim(Verbindung) zwiſchen Wehrfreiheit und Verzicht auf Waffenanwendung einerſeits und dem Minderheitenſchutz auf der anderen Seite. Und zwar könne: 1. das Abkommen erſt in Kraft treten, wenn auch über die von der Tſchecho⸗Slowakei abzugebende Minderheitenerklärung vollſtändige Uebereinſtim⸗ mung erzielt worden iſt, und 2. werde Ungarn ſein Verhalten ſelbſtverſtändlich danach einrichten, in welcher Weiſe die in dieſer Minderheitenerklärung gegebenen Verſprechungen eingehalten werden. Dr. von Imredy fügte hinzu daß eine Verſtändi⸗ gung mit Jugoſlawien und Rumänien bereits erzielt und auch ſchon— einſchließlich der Minderheitenver⸗ abredungen— formuliert worden iſt. Dieſe beiden Abkommen konnten nur deshalb noch nicht in Kraft geſetzt werden, weil Rumänien und Jugoſlawien die Haltung der Tſchecho⸗Slowakei abzuwarten wün⸗ ſchen. Sowohl der Miniſterpräſident wie auch der Außenminiſter erklärten hierauf die Gründe, die Ungarn zwingen, für die Behandlung der ungari⸗ ſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗ Slowakei beſondere und weitergehende Bedingungen zu ſtellen, nen von — iſt die Minderheitenfrage! als das gegenüber den beiden anderer wendig erſcheine. Bisher aber hat die Prager Regierung ihre Zu⸗ ſtimmung zu dem Plan von Bled noch nicht erteilt, weshalb auch noch keine endgültige Ver⸗ ſtändigung getroffen werden konnte. Auf die Frage nach dem Stand der deutſch⸗ ungariſchen Wirtſchafts beziehungen antwortete Exz. von Imredy, daß er Unterhaltungen mit Reichsminiſter Funk und Staatsſekretär Brink⸗ mann gehabt habe, die ſich aber im Rahmen einer allgemeinen Behandlung der einſchlägigen Problemg Ländern nob⸗ hielten. Dieſe Dinge würden nach Abſchluß der Deutſchlandreiſe von den Fachleuten beider Länder weiter verfolgt werden. Der Miniſterpräſi⸗ dent hob jedoch anerkennend hervor, daß dank dem beiderſeitigen guten Willen die durch den Anſchluß Oeſterveichs verurſachten Uebergangsſchwierigkeiten techniſcher Art auf dieſem Felde im allgemeinen leicht und raſch überwunden werden konnten. Eine ſchwierige Frage ſei die Holzverſorgung Weſt⸗ ungarns, die bisher weſentlich aus öſterreichiſchen Waldbeſtänden gedeckt worden war. Ein weiteres aktuelles Problem ſei die Angleichung des beider⸗ ſeitigen Warenaustauſches, der gegenwärtig durch die ſtarke ungariſche Exportſpitze für die ungariſchg Seite ſchwierig geworden ſei. „Anverantwortlicher Angriff.“ Neuer A8 A Proleſt in Tokio Gegen die Beſchießung eines chineſiſchen Ziwilflugzeuges durch japaniſche Flieger — Waſhington, 27. Auguſt. (U..) Der Angriff japaniſcher Militärflugzeuge auf ein Verkehrsflugzeug der chineſiſchen Nationalen Luftfahrtgeſellſchaft hat jetzt zu einem Proteſt der amerikaniſchen Regierung an die japaniſche Regte⸗ rung geführt. Der amerikaniſche Botſchafter in Tokio überreichte im japaniſchen Auswärtigen Amt eine Note, in der Staatsſekretär Hull Vorſtellunger erhebt und gegen den„un verantwortlichen Angriff“ auf das chineſiſche Flugzeug proteſtierr, gegen den Verluſt an Menſchenleben, der dabei ent⸗ ſtanden ſei, und bei dem es ſich um Nichtkämpfer gehandelt habe ſowie gegen die Verurſachung von Gefahr für das Leben des amerikaniſchen Piloten und ſchließlich die Zerſtörung von Eigentum, an dem amerikaniſche Staatsbürger„ein ſehr weſentliches Intereſſe“ beſäßen.(45 vom Hundert der Anteil⸗ ſcheine der chineſiſchen Nationalen: Luftfahrtgeſell⸗ ſchaft befinden ſich in amerikaniſchem Beſitz.) Auch der britiſche Bötſchafter in China, Sir Clark Kerr, hat gegen die japaniſche Zenſur von Nachrich⸗ ten, die in Schanghai eintreffen, formell proteſtiert und dabei erklärt, die britiſche Regierung erkenne das Recht, Nachrichten zu zenſieren, die von briti⸗ ſchen Staatsbürgern geſandt würden, nicht an. Eine japaniſche Erklärung dnb. Tokio, 26. Auguſt. Der Sprecher des japaniſchen Außenamts erklärte am Donnerstag, Japan müſſe jegliche Verantwor⸗ tung für die Beſchießung und Vernichtung eines Poſt⸗ flugzeugs der„Nationalen Chineſiſchen Fluglinien⸗ Geſellſchaft(chineſiſch⸗amerikaniſche Geſellſchaft) auf der Strecke Hongkong—Hankau ablehnen. Er wies dabei auf das Fehlen bindender internationaler Ab⸗ machungen über den zivilen Luftverkehr innerhalb der Kriegszone hin. Das genannte Flugzeug habe ſich innerhalb dieſer am 21. Juni von der japaniſchen Regierung ausdrücklich feſtgelegten Zone befunden und ſei ungenügend gekennzeichnet geweſen und habe ſich durch ungewöhnliches Benehmen bei der An⸗ näherung japaniſcher Marineflieger verdächtig ge⸗ macht. Japan ſei zwar bereit, auch im zivilen Luft⸗ verkehr die Intereſſen dritter Mächte zu reſpektieren, ſehe aber erhebliche Schwierigkeiten, ſolche Beſtim⸗ mungen für den Flugverkehr in der Kriegszone feſt⸗ zuſetzen, die wirkliche Garantien gegen eine zukünf⸗ tige Wiederholung des Vorgehens japaniſcher Mili⸗ Empfang im Charlottenburger Schloß Ein Frühſtück des Reichsaußenminiſters zu Ehren des Reichsverweſers dnb. Berlin, 26. Auguſt. Zu Ehren Seiner Durchlaucht des Reichs ver⸗ weſers des Königreichs Ungarn und Ihrer Durch⸗ laucht Frau von Horthy, gaben in Anweſenheit des Führers und Reichskanzlers der Reichsminiſter des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop heute ein Frühſtück im Charlottenburger Schloß. Ehrenſpalier der Wehrmacht Nachdem ſeit dem frühen Morgen und im Laufe des Vormittags ein anhaltender Regen über die Reichs hauptſtadt niedergegangen war, klärt gegen Mittag der Himmel wieder auf. So ſind bereits viele Tauſende von Berlinern unterwegs und um⸗ ſäumen ab 12 Uhr in dichter Kette die Anfahrts⸗ ſtraßen vom Haus des Reichspräſidenten bis zum Charlottenburger Schloß. Die nahezu ſechs Kilometer lange Feſtſtraße bie⸗ tet ein beſonders eindrucksvolles militäriſches Bild, denn zuſammen mit den Parteigliederungen bilden diesmal die Ehren formationen der Wehrmacht Spa⸗ lier. Als dann der Führer gemeinſam mit Reichsver⸗ weſer von Horthy die Fahrt zum Charlottenburger Schloß antritt, branden ſtürmiſche Heilrufe empor, die den Wagen des Führers und ſeines hohen Gaſtes die gauze Strecke entlang begleiten. Die Innenräume des altehrwürdigen Schloßbaues ſind dem feſtlichen Charakter dieſes großen Emp⸗ fanges entſprechend würdig ausgeſtattet. Ueberall ſieht man in gediegener künſtleriſcher Anordnung herrlichen Blumenſchmuck. Beſonders die einzig⸗ artige Tiſchdekoration in der Goldenen Galerie, mit der ſtimmungsvollen Kerzenbeleuchtung und der farbigen Blumenfülle iſt dem repräſentativen Stil dieſes hiſtoriſchen Feſtraumes wirkungsvoll an⸗ gepaßt. Gegen 13.15 Uhr iſt die Anfahrt der Ehren⸗ gäſte beendet. Brauſende Heilrufe und militäriſche Kommandos künden ſchon von fern die Ankunft des Reichsverweſers von Horthy und des Führers. Als beide im Wagen vor dem Parkeingang vorfahren, präſentieren die Ehrenformationen der Wehrmacht. Am Schloßportal werden der Führer und Reichs⸗ verweſer von Horthy und Ihre Durchlaucht Frau von Horthy, die von Staatsminiſter Meißner be⸗ gleitet iſt, von dem Reichsminiſter des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop empfangen und zur Gol⸗ denen Galerie geleitet. i An das Frühſtück ſchloß ſich ein Rundgang durch die hiſtoriſchen Räume des Charlottenburger Schloſ⸗ ſes. Gegen 15 Uhr traten der Reichsverweſer und der Führer und Reichskanzler und Ihre Durchlaucht Frau von Horthy, begleitet vom Reichsminiſter des Auswärtigen, unter dem begeiſterten Jubel der die Wegſtrecke ſäumenden Menge die Fahrt zum Lehr⸗ ter Bahnhof an, tärflugzeuge gegen den zivilen Luftverkehr in Ching abgeben könnten. Ein amerikaniſcher Blokadebrecher Schanghai, 22. Aug.(U. P) Das amerikaniſche Kanonenboot„Oahu“ hat ſich mit unbekanntem Ziel den Jangtſe aufwärts bege⸗ ben. In hieſigen Kreiſen ſind zahlreiche Vermutun⸗ gen aufgetaucht, ob das Kauonenboot verſuchen werde, die japaniſche Blockade auf dem Jangtſe oberhalb Wuhn zu durchbrechen. Der amerikaniſche Flottenchef in Fernoſt, Admiral Parnell, hat be⸗ kanntlich die Forderung erhoben, die japaniſthe Blockade auf dem Jangtſe zu beſeitigen. Japaniſche Erfolge in Mittelchina 8 anb. Schanghai, 27. Aüglüft Die beiden Flügel der japaniſchen Armee in Mittelchina entfalteten eine erhöhte Kampftätigkeit, Die Nordoͤgruppe der Armee, die am 23. Auguſt 28 Kilometer öſtlich von der Stadt Luan ſtand, erreichte nunmehr deren Außenbezirke, ſo daß der Fall der Stadt unmittelbar bevorſteht. Am Südflügel der Armee in Mittelchina fanden in den letzten Tagen ebenfalls heftige Kämpfe ſtatt, Die Japaner brachten ſüdlich von Singtze neue Truppen heran, die erfolgreich eingeſetzt werden konnten. Sie brachen den chineſiſchen Widerſtand in dieſem Abſchnitt. Im Zentrum an beiden Ufern des Jangkſe war dagegen in den letzten Tagen verhältnismäßig Ruhe eingetreten. Die Japaner ſicherten ihre kürzlich er⸗ oberten Stellungen und gingen etwa vier Kilometer 15 die Stadt Juiſchang in weſtlicher Richtung inaus. Verloren? Vergebliche Suche nach dem Hapag ⸗Schulſchiff „Admiral Karpfanger“ dnb, Hamburg, 26. Auguſt⸗ Nachdem nunmehr etwa ſechs Monate ſeit der letzten Meldung verſtrichen ſind, die das Schulſchiſ der Hamburg⸗Amexika⸗Linie„Admiral Karpfanger abgegeben hat, muß leider mit der Möglichkeit ge⸗ rechnet werden, daß das Schiff verloren iſt. Das Schiff hat am 8. Februar den ſüdauſtraliſchen Hafen Port Germain mit einer Ladung Weizen in Säcken verlaſſen. Seine letzte Nachricht hat es vom ſüdlichen Rande des Stillen Ozeans gegeben. nach Nachrichten anderer Schiffsleitungen zur frag⸗ lichen Zeit ungewöhnlich viele Eisberge geſichtet worden ſind, beſteht die Möglichkeit, daß das Schi mit einem ſolchen Eisberg zuſammengeſtoßen iſt. An Bord befanden ſich b deutſche Seeleute Die Suche nach dem Schiff, die mit Unterstützung der chileniſchen und der argentiniſchen Kriegsmarine eingeleitet worden iſt, hat leider bisher keinen Erfolg gebracht. Obwohl die Hoffnung, das Schiff aufzufinden, nur noch gering iſt, werden alle Ver⸗ ſuche fortgeſetzt. l r uũ i Ä Houptſchrifelelter f und verantwortlich für Politik: Or, Alois Win bauen Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich kür Tbegten, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl ane bart. 50 delsteil! Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. l. V. Gericht: Dr. Hammes.— Sport: l. VB. C. W. Fennel.— Sü dane Umſchau: f. B. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Sen ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F Schaffer, Berlin- Frledenali Südweſtkorſo 60. Far unverlangte Beltrage keine Gewähr,— Rücksendung aus bel Nückvorto. Herausgeber, Drucker und 2 gteue Mannbelmer geltung Dr. Fritz Bode& Co., Monnbeim, R I, 6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche ittellungen 8 Peta ee a Zul Zeit Preisli r. 9 gültig.. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A 1 erſchelnen glelh⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe 4 Mittag äder 10 500 Ausgabe à Abend äber 3 500 Ausgabe B über Geſamt⸗D.⸗ A. Monat Juli über 21 50h. 1408 .—2————— 2 2 2 n=.- 4 1938 no Zu⸗ nicht Ver tſch⸗ gen ingen rink⸗ einer eme der eider präſi⸗ dem ſchluß eiten einen Eine eſt⸗ iſchen teres eider⸗ durch riſchg uchen ingtſe niſche it be⸗ niſche a t. e in igkeit. Ist 28 eichte der unden ſtatt, neue erden nd in war Ruhe ch er⸗ meter htung Samstag, 27. Auguſt 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5.— 7 Mannheim, 27. Auguſt. Das Foto-Album Einſt gehörte es zum Zimmerſchmuck, wie Nip⸗ pesfiguren und Plüſchſofa. In jedem„Salong“ lag es auf als eine Art Familienheiligtum, das nur den engſten Freunden zum Beweis einer beſonderen Gunſt herumgereicht wurde. Die ſchöne Sitte iſt zwar auch heute noch nicht ausgeſtorben, aber ge⸗ denkt man der epidemiſch um ſich greifenden Ama⸗ teurphotographen, die ihre Eigenerzeugniſſe doch auch nicht in den Wind hängen wollen, ſo nehmen jene Alben aus Großvaterszeiten immer mehr die Bedeutung von ſeltenen Reliquien an. Hoch oben im Manſardenſtübchen, wo voll unnütz gewordenen Hausrats die ſchweren Kiſten ſtehen, iſt mir beim Entrümpeln ein ſolches Familienerb⸗ ſtück in die Hände gefallen. Arg aus dem Leim ge⸗ raten war es zwar, und der Metallverſchluß beſtand nur noch aus einer klägichen Andeutung. Dennoch widmete ich ihm eine Stunde liebevollſter Betrach⸗ tung, ſo, als blätterte ich in einer alten Familien⸗ chronik, die ſich Seite um Seite, Bild um Bild mit den Zügen der Vergangenheit belebte. Faſt alles Bilder im Viſitformat, und ich hatte Mühe, ſie einigermaßen in die Rangordnung der zeitlichen Ab⸗ folge einzureihen. Die Enden des Rechtecks, in die man die Photographien wie in eine Taſche ſchob, waren einzeln oder alleſamt ausgeriſſen, ſo daß die meiſten Bilder loſe im Album lagen: der Enkel beim Großvater, das ſtrampelnde Baby auf dem Hochzeitsbild desſelben Menſchenkinds. Brauche ich zu ſagen, wie feierlich mir beim An⸗ blick dieſer Ahnengalerie zu Mute war? Zugleich wie demütig, da ich Bleichgeſicht des 20. Jahrhun⸗ derts neben dieſen bäueriſch kraftvollen Geſtalten aus zwei, faſt drei zurückliegenden Generationen nur mit allem Aufgebot meines Selbſtbewußtſeins be⸗ ſtehen konnte. Aber ſchon nahmen mich die eigenen Jugendbildniſſe gefangen: Dies Knäblein hier, das ſich auf allen vieren und mit einem halb erſchrocken, halh vergnügt dem Photographen zugewandten Geſichtchen breit machte, war alſo ich. Ernſt und voll eines erſten männlichen Stolzes ſchaute ein frühes Knabenbild zu mir her— kein Zweiſel, die Züge, die hier im Begriffe waren, ſich unverkenn⸗ bar auszuprägen, trägt heute, ſcharf modelliert, der erwachſene Mann. Richtig, da haben ſich ja auch Bilder aus den Oberklaſſen meiner Gymnaſiumszeit verſteckt: eins im Klaſſenzimmer aufgenommen und verſchiedene andere von Schulausflügen herrührend. Bei ihnen muß meine Erinnerung länger verweilen, ſehe ich ſie doch alle wieder leibhaftig vor mir, die Freuden und Schmerzen langer Jahre mit mir geteilt haben und bis auf einige wenige nicht mehr ſind. Hier der lange Schmidt fiel in Flandeyn, und unſer„Möps⸗ chen“, wie wir Kleinhenz, das Muſikgenie, nannten, blieb vor Verdun. Von dieſen zwei kannte ich die näheren Umſtände ihres Heldentodes— die anderen zehn, das waren zuſammen geman zwei Drittel unſerer Abiturientenklaſſe, blieben für uns Ueber⸗ lebende verſchollen. Samt unſerem Klaſſenlehrer, der ſchon in den erſten Kämpfen im Weſten gefallen ſein ſoll. Genug der ſchmerzlichen Erinnerungen! Ich klappe das Album zu und ſchließe es ins„Geheim⸗ fach“ meines Schreibtiſches. Dort liegen noch andere Photographien,„zu zweien“ und, als krönender Ab⸗ ſchluß, mein Hochzeitsbild. So ertappe ich mich alſo ſelbſt bei einer fortgeſetzten Untreue gegenüber dem überkommenen Photo⸗Album, denn dies iſt wahrlich nicht der rechte Ort dafür. Aber nur Geduld! Die Zeichen mehren ſich, daß der Tag der Ehrenrettung für das gute, alte Familienalbum nicht mehr ferne ſei. Bgr. Die 110er kehrten zurück Sie haben eine oͤreitägige Felodienſlübung hinter ſich-Das II. 3. R. 110 mar- ſchierte mit klingendem Spiel in Seckenheim wieder ein Das Infanterie⸗ Regiment 110 hat eine dreitägige Felddienſtübung hinter ſich. Von Mittwoch bis Freitag früh wurde im Raum zwiſchen Schwetzingen und Heidelberg„gekämpft“ und dabei hat auch eine Artillerie⸗Abteilung eingegriffen. Oberſt Loehning und ſein Stab hatten ihr Quar- tier in der Bruchhauſer Mühle aufgeſchlagen. Die Uebung ſtellte an die Soldaten hohe Anforderungen, ſie mußten zeigen, daß ſie ganze Kerle ſind. Geſtern früh ging dann der„Krieg“ zu Ende. Während ſich oͤann die Offiziere in Plankſtadt zur abſchließenden Beſprechung zuſammenfanden, be⸗ gann die Truppe mit den Vorbereitungen zum Vor⸗ beimarſch vor dem Kommandeur der 33. Diviſion, Generalmajor Ritter von Speck, und dem Regti⸗ mentskommandeur Oberſt Loehning. Der Ge⸗ neral nahm dieſen Vorbeimarſch vor dem Schloß in Schwetzingen ab. Ungeachtet aller vorangegangenen Strapazen marſchierten die Seckenheimer 110er und die an der Felddienſtübung beteiligte Artillerie⸗Ab⸗ teilung im ſtrammen Paradeſchritt am Diviſions⸗ kommandeur vorbei. Anſchließend nahm der Gene⸗ ral auf der Straße nach Heidelberg den Vorbeimarſch der beiden anderen Bataillone ab. Damit war das„Manöver“ zu Ende. Es begann der Abmarſch in die Standorte. Das J. und III. Bataillon der 110er rückten in Richtung Rohrbach ab, das II. Bataillon aber machte ſich nach Seckenheim auf den Weg. Es marſchierte über Friedrichsfeld. Ueber die Straße am Seckenheimer Friedhof kom⸗ mend, erreichte es mit ſeinen Gefechtswagen ſeine Garniſon. Die Spielleute und das Muſikkorps des II/.-R. 110 ſpielten von Schwetzingen bis Secken⸗ heim und erleichterten ſo den Soldaten die letzte An⸗ ſtrengung. Mit klingendem Spiel zog das Bataillon durch Seckenheim und in ſeine Kaſerne. Vor dem Kaſernentor nahm Oberſtleutnant Porſchet, der Bataillonskommandeur, den Vorbeimarſch ab. In⸗ zwiſchen war es ſchon bald 14 Uhr geworden. dr. W. th. eee, Noch iſt es Jeit für eine Platzmiete Die große Pauſe am Schillerplatz geht zu Ende. Seit vergangenen Montag herrſchte am Schiller⸗ platz wieder Leben, was äußerlich ſchon daran er⸗ kennbar iſt, daß der kleine den Mimen vorbehaltene Sonderparkplatz jetzt wieder täglich beſetzt iſt. Aber auch ſonſt ſieht und hört man, daß ſich in unſerem Theater etwas tut. Es wird eifrig geprobt. Mit aus⸗ geruhten Kräften iſt man bei der Sache, und am kommenden Donnerstagabend wird ſich erſtmals wieder der Vorhang heben.„Carmen“ wird bekannt⸗ lich die neue Spielzeit einleiten. Die Verwaltung hat die Wochen der Theaterferien dazu benützt, kräftig für die Platzmiete zu wer⸗ ben. Der Erfolg dieſer Bemühungen blieb erfreu⸗ licherweiſe nicht aus, und es ſpricht alles dafür, daß die Kurve der Platzmieten diesmal noch weiter als in den früheren Jahren nach oben klettern wird. Jedenfalls ſind jetzt ſchon erheblich mehr Mieten als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr abge⸗ ſchloſſen, ein Beweis dafür, daß immer weitere Kreiſe unſerer Bevölkerung ſich in die große Zahl der ſtändigen Beſucher des Nationaltheaters ein⸗ reihen. Steuerkalender für September a] Stadtkaſſe: Es werden fällig bis zum: 5. Sept.: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Ar⸗ beitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Auguſt 1938 einbehaltenen Beträge. 15. Sept.: Gebäudeſonderſtener und Grundſteuer, Rate für September. 19. Sept.: Gebühren für Auguſt. 19. Sept.: Schulgeld der Höheren Lehranſtalten für das 3. Sechſtel 1938/39. 19. Sept.: Schulgeld der Höheren Handelslehranſtalten für das 3. Sechſtel 1938/39. 20. Sept.: Gemeindebierſteuer für Auguſt. 20. Sept.: Gemeindegetränkeſteuer für Auguſt. i b) Finanzamt 5. Sept.: Lohnſtener, einbehalten im Auguſt. 10. Sept.: a) Einkommen⸗ nebſt Landeskirchenſteuer für 3. Kalendervierteljahr. b) Körperſchaftsſteuer für 3. Kalenderviertel⸗ jahr. c) Umſatzſteuer für Auguſt. d) Verſicherungsſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Auguſt. 15. Sept.: a) Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen. b) Börſenumſatzſtener für Abrechnungszeit⸗ raum bis 31. Auguſt. Vor dem Mannheimer Schöffengericht I: Faljche Anſchuldigung findet ihre Sühne Für Denunzianten und Verleumder ſollte keine Strafe hart genug ſein Die 44 Jahre alte Angeklagte Anna Keller aus Urloffen hat ſchon verſchiedene Einträge im Strafregiſter, ſo u. a. auch wegen erſchwerter Kup⸗ pelei und Gewerbsunzucht. Dieſe übelbeleumdete Perſon entpuppte ſich nun auch als Denunziantin ſchlimmſter Art. In Unfrieden lebt ſie mit ihren Hausbewohnern und ſucht ihnen auf jegliche Weiſe 5 ewas am Zeug zu flicken. Schon von früher her iſt ſie als anonyme Brieſſchreiberin bekannt. In die⸗ ſem Fall der falſchen Anſchuldigung wählte die An⸗ geklagte einen anderen Weg. Sie ließ ſich einen rief von ihrem 17jährigen Sohn ſchreiben und ſetzte ohne Wiſſen des ehemaligen Hausbewohners W. deſſen Namen unter dieſes Schriftſtück, das an dre Kriminalpolizei gerichtet war. Im gleichen Monat Juni wurde ein zweites ähnlich lautendes Schreiben an den Oberſtaatsanwalt gerichtet. Dieſes Schrei⸗ ben unterzeichnete die Angeklagte mit drei Namen früherer Hausbewohner, die natürlich davon keine Kenntnis hatten. n den beiden Schriftſtücken wurden jetzige Haus⸗ bewohner verdächtigt, ſie würden ſich kuppleriſch be⸗ tätigen, ja in einem Fall handelte es ſich nach ihrem Bericht um Verkuppelung von Juden und deutſch⸗ blütigen Mädchen. Die Nachforſchungen haben er⸗ geben, daß kein wahres Wort an dieſen Be⸗ ſchuldigungen iſt. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum ſie die Briefe geſchrieben habe, erklärte die Angeklagte, ſie habe es aus„Dummheit“ getan. Von einem Brief wollte ſie überhaupt nichts gewußt haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Angeklagte aus Rache dieſe Briefe geſchrieben hat. Wie der Vertreter der Staatsanwaltſchaft aus⸗ führte, häufen ſich die anonymen Briefe und falſchen Beſchuldigumgen, ſo daß ſolche Perſonen, die anderen Schlechtes nachſagen, harte Strafen treffen müſſen. In dieſem Fall habe die Briefſchreiberin den denkbar ſchlechteſten Charakter. Der Antrag lautete: 7 Monate Gefäng⸗ nis und Veröffentlichungsbefugnis. Das Schöffengericht verurteilte die Uebeltäterin zu 5 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. Das Gricht war davon überzeugt, daß es ſich um einen ſehr verwerflichen Fall han⸗ delte, der ſtrengſte Beſtrafung fardert. Gemäß 8 165 wurde die Veröffentlichungsbefugnis den Be⸗ troffenen zugeſprochen. Wir haben kürzlich ſchon einmal auf die Vorteile einer Platzmiete hingewieſen, haben dabei auch daran erinnert, daß die Mietpreiſe pro Vorſtellung bis zu vierzig v. H. unter den Tagespreiſen liegen. und haben beſonders die großen Vorzüge einer ſoge⸗ nannten Wahlmiete unterſtrichen. Eine Wieder⸗ holung des damals Geſagten erübrigt ſich, aver auf eines ſei heute noch beſonders aufmerkſam ge⸗ macht: Wenn es natürlich auch wünſchenswert iſt, daß möglichſt alle, die die Abſicht haben, eine Platz⸗ miete einzugehen, den Mietvertrag vor Beginn der Spielzeit abſchließen, ſo wäre es doch falſch, zu glauben, mit der erſten Vorſtellung höre die Mög⸗ lichkeit der Eingehung einer Theatermiete auf. Man kann vielmehr die ganze Spielzeit hinduech noch eine Platzmiete abſchließen, wobei es dem Mieter freigeſtellt wird, ſich für die vorangegangenen Vor⸗ ſtellungen Gutſcheine geben oder den Geſamtpreis der Miete entſprechend der Zahl der ſchon ſtatt⸗ gehabten Vorſtellungen kürzen zu laſſen. Unſer Theater kommt alſo auch in dieſer Hinſicht der Be⸗ völkerung in weiteſtgehendem Maße entgegen. dr.-m. d 20. Sept.: Lohnſteuer für 1. bis 15. September, ſoweit der einbehaltene Geſamtbetrag 200 Mk. über⸗ ſteigt. 30. Sept.: Verſicherungsſteuer der Monatszahler für Auguſt. Ferner im September fällig werdende Abſchluß⸗ zahlungen auf Grund der zugeſtellten Steuerbeſcheide. Wer eine Zahlung verſäumt, hat ohne weiteres die gebührenpflichtige Erhebung des Rückſtandes durch Nachnahme oder koſtenpflichtigen Einzug im Wege der Beitreibung zu erwarten. Wird eine Zahlung nicht rechtzeitig geleiſtet, ſo iſt mit dem Ablauf des Fälligkeitstages nach geſetzlicher Vorſchrift ein einmaliger Säumnis zuſchlag von 2 v. H. des rückſtändigen Betrages verwirkt. Außerdem iſt bei allen Einzahlungen und Ueber⸗ weiſungen die Angabe der Steuernummer und Steuerart dringend erforderlich. Kein wertvolles Mädchen ehelos Erleichterung des Kennenlernens Zur Förderung der Eheſchließungen veröffent⸗ licht Dr. Paul Danzer beachtliche Vorſchläge, die der„Völkiſche Wille“ wiedergibt. Von beiden Seiten werde heute geklagt, daß die Gelegenheiten, ſich kennenzulernen, zu gering ſeien. An dieſer Klage könne man nicht achtlos vorübergehen, denn die Gattenwahl ſei der wichtigſte Schritt im Leben, den man nicht einfach dem Zufall überlaſſen dürfe. Die Frage einer Er⸗ leichterung des Kennenlernens berühre ſtark die Sorge um eine geſunde und vernünftige Familien⸗ bildung. Es ſeien ſchon wiederholt Vorſchläge für eine amtliche Ehevermittlung gemacht worden. So ſehr ſich auch das Ehevermittlungsweſen gebef⸗ ſert habe, meiſt werde doch nur im Notfall und ohne rechte Begeiſterung davon Gebrauch gemacht. Eine amtliche Ehevermittlung hätte aber durch ihren Charakter noch mehr Unangenehmes an ſich. Damit ſei jedenfalls die Frage nicht zu löſen. Der beſſere Weg bleibe der des zwangloſen per⸗ ſönlichen Kennenlernens abſeits vom Dunſtkreis des Heiratsmarktes. Allerdings dürfe es ſich hier nicht um Veranſtaltungen handeln, zu denen ein Mäschen, das zurückhaltend und ſtolz iſt, doch nicht gehen kann. Durch eine Reinigung der Atmoſphäre und Wiederherſtellung eines gewiſſen Vertrau⸗ ens zur Anſtändigkeit würde das Kennen⸗ lernen weſentlich erleichtert. Soweit es ſich um Veranſtaltungen handle, müßten ſie neutralen Cha⸗ rakter haben, und die Leitung müſſe dafür bürgen, daß auch wertvolle Mädchen dort erſcheinen könn⸗ ten. Wir hätten ſolche Zuſammenkünfte bereits im Sportbetrieb, bei den Koͤßß⸗Fahrten, bei Betriebs⸗ feſten uſw. Man könne ſie vielleicht in Form von Tanzabenden ſogar noch vermehren. Bei allem komme es nur auf die Sauberkeit an. Man könne ſich ſogar vorſtellen, daß Mädchenverbände Träger ſolcher Veranſtaltungen werden. Es könne nicht genug getan werden, um wert⸗ volle Menſchen einander näher zu bringen und ihnen das unverdiente Schickſal der Heiratsloſigkeit erſparen zu helfen. Im fillfewerk mutter und kind“ verteilte die 85. bioher 1 00 918 Betten, damit einmal ſedes Familien- mitglied ſein eigenes Beit bekommt. nb ſtind Lehrbücher für unbemittelte Schüler Eine Regelung für die höheren Schulen Der Reichserziehungsminiſter hat mit der Ar⸗ beiksgemeinſchaft der Schulbuchverleger eine Ver⸗ einbarung über die Zuteilung von Freiſtücken der Lehrbücher getroffen, die auf Grund der Neuord⸗ nung des höheren Schulweſens eingeführt werden. Danach können Freiſtücke für Schüler den Schulen bis zu 5 v. H. der käuflich erworbenen Exemplare geliefert werden. Die Freiſtücke ſind als ſolche zu kennzeichnen. Der Umtauſch von gebrauchten Lehr⸗ h RASIERCREME; groge Tube 50 Pfennig büchern gegen neue iſt zuläſſig. Sämtliche Freiſtücke ſind koſtenlos an unbemittelte Schüler weiterzugeben und gehen in das Eigentum dieſer Schüler über. Sie dürfen nicht in eine Hilfs⸗ bücherei eingeſtellt oder anderen Schülern überlaſſen werden. Der Miniſter bemerkt zu der Vereinbarung, daß danach künftig von der Einrichtung ſogenannter Un⸗ terſtützungs⸗ oder Hilfsbüchereien, aus denen Schüler Lehrbücher geliehen erhalten, abzuſehen iſt. Aus unterrichtlichen und erzieheriſchen Gründen ſei es notwendig, daß der Lehrbücher⸗Althandel zwiſchen den Schülern unterbunden wird. * Hohes Alter. Heute wird Frau Klara Loos 85 Jahre alt. Sie lieſt noch mit größter Auf, merkſamkeit täglich die„Neue Mannheimer Zeitung und iſt noch geiſtig ſehr friſch und rege. Wir wün⸗ ſchen der treuen Leſerin noch viele Jahre in gleicher Rüſtigkeit! n Auszeichnung. Landgerichtsdirektor Dr. W o Li- hard, der vor einigen Jahren von Mannheim nach Karlsruhe verſetzt wurde, erhielt nach Zurücklegung von 40 Dienſtjahren das Treuedienſt⸗ Ehrenzeichen. * Ein kleines Schadenfeuer entſtand geſtern in der In duſtrieſtraße 10, wo Kaliumchlorit in Brand geraten war. Die Berufsfeuerwehr rückte mit einem Löſchzug aus. Als ſie aber ankam, hatten die Arbeiter des Betriebes bereits umſichtig das Notwendige erledigt und ſie konnte nach einer Vier⸗ telſtunde wieder abrücken, indes ſich die dichten Rauch⸗ wolken langſam über das Induſtriehafengebiet ver⸗ zogen. un Reife Feigen in Mannheim. Da lieſt man immer von der Bergſtraße und von den Hängen der Haardt, daß dort die Feigen reifen. Soweit braucht man gar nicht zu gehen, auch in Mannheim reifen Feigen. Faſt zur ſelben Stunde ſind geſtern zwei Mannheimer in der Redaktionsſtube erſchienen und als der erſte in ſeiner Taſche kramte, da dachten wir ſchon, aha jetzt kommt der Maikäſer, der die große Städtiſche Suchaktion im Frühjahr überlebt hat, zum Vorſchein und wollten abwehren. Aber ſiehe da, einer braunen Tüle entſchlüpften zwei ſchöne, weiche braungrüne Feigen von anſehnlicher Größe. Sie ſind in Feudenheim gewachſen, wo ein mannshoher Baum ſteht, mit Dutzenden der ſüdländiſchen Früchte behangen. Und die dritte iſt gar in Mannheims Innenſtadt groß geworden, in der Werderſtraße, wo in einem Garten neben drei größeren noch eins Reihe kleiner Feigenbäumchen aufwächſt, von denen man ſpäteſtens in zwei Jahren Früchte pflücken kann. un Die Entwicklung des Kaiſerrings zu einer Geſchäftsſtraße macht immer weitere Fortſchritte. Seit einigen Tagen iſt man mit dem Umbau des Hauſes N 7, 11 beſchäftigt, nachdem die beiden nach⸗ barlichen Häuſer ſchon früher umgebaut worden ſind. Der Einbau von oͤrei Läden bedingt eine we⸗ ſentliche Umgeſtaltung der bisherigen Faſſade. ee Das Bein wurde ihm abgefahren. Der 28⸗ jährige Eiſenbahner Hermann Weiß aus Hocken⸗ heim kam auf dem Rangierbahnhof bei Mannheim beim Ausſteigen zu Fall und wurde von einem vör⸗ beifahrenden Zug erfaßt. Er wurde ſchwer verletzt. Im Krankenhaus mußte ihm ein Bein abgenom⸗ men werden. PANINI III e eee eee eee 2 4. Seite (Nummer 394 Aus Baden Vor 90 Jahren fuhr der erſte Zug über die Ladenburger Neckarbrücke :: Ladenburg, 25. Aug. Am Mittwoch waren es genau 90 Jahre, ſeit die Neckarbrücke bei Ladenburg ihrer Beſtimmung übergeben wurde. In faſt vier⸗ jähriger Arbeit wurde unter Leitung des badiſchen Ingenieurs Dyckerhoff die Sandſteinbrücke mit ihren ſieben Bogenöffnungen erbaut. Es gab manche Verzögerung durch Hochwaſſer. Man mußte, da die Main⸗Neckar⸗Bahn ihren Betrieb im Sommer 1846 vertragsgemäß aufnehmen ſollte, eine höl⸗ zerne Notbrücke errichten. Auf dieſer Holz⸗ brücke, die faſt unmittelbar neben der jetzigen Stein⸗ brücke den Fluß überquerte, fuhr am 27. Juli 1846 der erſte durchgehende Zug von Heidelberg nach Frankfurt und zurück. Mit Lokomotiven konnte die Holzbrücke alleröͤings nicht befahren werden, ob⸗ wohl die Maſchinen gegen unſeve heutigen Schnell⸗ zugslokomotiven wie ein beſcheidenes Spielzeug aus⸗ ſahen. Man drückte den Zug einfach auf die Brücke, und am anderen Ende zog ihn eine andere Loko⸗ motive weiter. Endlich war die feſte Brücke, zu deren Bau der ſchöne rote Sandſtein aus dem Neckartal Verwendung fand, fertiggeſtellt. Ein feſtlicher Augenblick mag es ſchon geweſen ſein, als am 24. Auguſt 1848 der erſte Zug ohne Aufenthalt über die Brücke fahren konnte. Drei Staaten verband das damals noch neue Ver⸗ kehrsmittel: die Großherzogtümer Baden und Heſſen und die damalige Freie Stadt Frankfurt, deren Ge⸗ biet ſpäter an Preußen kam. Man kann ſich denken, wie viele diplomatiſchen Verhandlungen gepflogen und Verträge abgeſchloſſen werden mußten, bis ſich die kleinſtaatlichen Grenzen dem Schienenſt rang öff⸗ neten. In Heidelberg und Mannheim hatte die Main⸗Neckar⸗Bahn noch lange eigene Bahnſteige neben denen der Badiſchen Staatsbahn. Die Laden⸗ burger Neckarbrücke aber iſt eine der ſchönſten am unteren Lauf des Fluſſes. HJ Zeltlager im Murgtal * Gernsbach, 29. Aug. In ernſter Schulungs⸗ und Erziehungsarbeit, aber auch bei fröhlichem Lagerleben, verbrachten 150 Hitlerfungen zehn er⸗ innerungsreiche Tage im Zeltlager auf den Sasbach⸗ wieſen bei Oſterbach. Am Montag wurde eine Mor⸗ genfeier veränſtaltet, die eine weihevolle Stunde bedeutete, undicteſen, Eindruck hinterließ. Durch die Anweſenheit des Obergebietsführers Friedhelm Kemper, der ſeiner Anſprache den Leitgedanken „Wir glauben an Gott und leben für Deutſchland“ zu Grunde legte, erfuhr die Feierſtunde ihren Höhe⸗ punkt. Seine Worte fanden begeiſterte Aufnahme. Nun hat die kleine Zeltſtadt, welche inmitten hoher Schwarzwaldberge in herrlicher Bergwelt und von der rauſchenden Murg umgeben, aufgebaut war und Erholung von Dienſt und Arbeit gewährte, ihren Zweck erfüllt. Mit neuem Mut und friſcher Kraft zogen die jungen Kameraden heimwärts. Ortsſchelle durch Lautſprecher erſetzt k. Untergrombach, 26. Aug. Vorbildlich hat unſere 2800 Einwohner zählende Gemeinde als erſte in Badem eine Einrichtung geſchaffen, die ſich für an⸗ dere ohne große Koſten auch empfehlen dürfte. Die Ortsſchelle wurde durch den Lautſprecher erſetzt. An⸗ ſtatt daß der Polizeidiener an rund 50 Punkten in den Ortsſtraßen die Bekanntmachungen des Bürger⸗ meiſteramtes verkündet und doch nicht allen Ein⸗ wohnern gerecht wird, wurde hier der Lautſprecher eingerichtet. Der Bürgermeiſter tritt in ſeinem Zim⸗ mer im Rathaus an das Mikrophon. Durch die ſinn⸗ volle Schaltung der Anlage wird an neun Laut⸗ ſprecherſtellen des Ortes jeweils abends 8 Uhr der Zuruf klar zugetragen:„Achtung! Achtung! Hier ſpricht das Bürgermeiſteramt!“ Durch die früthere Ortsſchelle wird das Zeichen beim Beginn der Durch⸗ ſage vor dem Mikrophon und jeweils das Pauſen⸗ zeichen für verſchiedene Bekanntmachungen gegeben. * Gernsbach, 26. Aug. Donnerstag abend beſtieg Foxrſtrat Max Langer von hier im Walde eine Leiter, um auf den Hochſitz zu gelangen. Eine Sproſſe brach und Langer fiel, wobei ſich ſein Gewehr ent⸗ lud. Der Schuß traf Langer tödlich. Noch wäh⸗ rend der Nacht wurde die Suche nach dem Vermißten aufgenommen. Man fand ihn unter dem Hochſitz tut auf. I Sinsheim, 28. Aug. Erfreulicherweiſe befindet ſich jetzt die Maul⸗ und Klauenſeuche im Be⸗ zirk Sinsheim im ſtarken Rückzug. So konnte aus den Gemeinden Rohrbach b. Eppingen, Eichtersheim, Landshauſen und Rohrbach b. Sinsheim das Er⸗ löſchen der Seuche gemeldet werden. Dagegen iſt die Seuche in Untergimpern ausgebrochen. , Niederliebersbach, 25. Aug. Beim Haſſelhof werden die Kartoffelkäfer durch hungrige Dachſe aufgewühlt. Zentnerweiſe liegen unreife Kartoffeln umher. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Gala⸗Abend der„Großen A. H. Baden⸗Baden, 26. Auguſt Der Gala⸗ und Ballabend, den die Bäder⸗ und Kurverwaltung als eine geheiligte Tradition der großen Rennwoche am Dienstagabend veran⸗ ſtaltete, wurde wieder ſo etwas wie ein geſellſchaft⸗ liches Ereignis. Der außerordentlich zahlreiche Be⸗ ſuch ſchob die vollbeſetzten Tiſche vom Großen Büh⸗ nenſgal bis weit in den Kleinen Saal hinein. Die Frauenwelt wetteiferte in perſönlicher Aumut und eleganten Toiletten. Da auch die männliche Jugend bis in das reifere Alter reich vertreten war, wurde die große Tanzfläche faſt zu klein für den Andrang der Paare, denen die vorzüglichen Kapellen von Ro⸗ land Alexander und Erich Claus aufſpielten. Das von dem ausgezeichneten Geſamtleiter dieſes Abends, Paul Ulm, hierfür zuſammengeſtellte Varietéprogramm gab dem Abend eine ſtim⸗ mungsfrohe Note. Die Kette von internationalen „Attraktionen“, die den ſtürmiſchen Beifall der Feſt⸗ gäſte hervorriefen, riß nicht ab. Die wundervollen Farbentönungen der Koſtüme, die feinen und kecken Boche“ Rhythmen, die ſymboliſchen, bis ins Viſionäre glei⸗ tenden Tanzdarbietungen des Balletts Raimonds wurden abgelöſt durch die modernen Phantaſietänze von Don Starr und Frances, den hinreißen⸗ den exotiſchen Bolero Yori⸗Tongs vom Majeſtic Hotel in Neuyork, die glänzenden Vorführungen Franklyn d' Amores mit der prächtigen Anita Knauer. Dazu die verwegenen Akrobaten⸗ und Springer⸗Leiſtungen der Tafani⸗Bedini⸗ Truppe, die Kühnheiten des akrobatiſchen Trios Sonya Ganſſer Marco, übermütig ins Paro⸗ diſtiſche überſetzt und ins Tänzeriſche gehoben von dem komiſch⸗akrobatiſchen Trio Randall Me⸗ lino und Hollis. Die luſtige Parodie kam auch bei dem Komiker Joe Laurel auf die herzhafteſten Lachkoſten, während Joe Billers zehn muſi⸗ zierende Damen einen auch im Techniſchen wirkſamen Hör⸗ und Anſchauungsunterricht gaben. Es war ein Abend der Schönheit und des Froh⸗ ſinns, der den Veranſtaltern viel Ehre und den Feſt⸗ gäſten der„Großen Woche für Fremde“ viel Freude machte. 17 000 Soldaten halfen bei der Ernte Auch in dieſem Jahr hat das Generalkommando 5. Armeekorps bei der Einbringung der für die Si⸗ cherung der Ernährungsgrundlage des deutſchen Volkes ſo wichtigen Ernte ſeine Hilfe nicht verſagt. Es hat im Rahmen des Möglichen den von landwirt⸗ ſchaftlicher Seite kommenden Anforderungen von Arbeitskräften entſprochen. Da die Schlagfertigkeit des Heeres das erſte Ziel auch des ſommerlichen Aus⸗ bildungs⸗ und Uebungsprogramms ſein muß, kam zwar der Einſatz von Soldaten nur als Ernte⸗ Nothilfe in Frage. Trotzdem gelang es aber, eine große Anzahl von Soldaten zu dieſem Zweck freizumachen. Es geſchah dies einmal durch Beurlaubungen von ſolchen Soldaten, die auf die Geſuche der in der Landwirtſchaft tätigen Väter oder Verwandten erteilt wurden. Der Hundertſatz der zur Hilfe in der Landwirtſchaft Beurlaubten iſt recht groß und beträgt bei einzelnen Kompanien, Schwa⸗ dronen und Batterien bis zu 20 v.., Brief aus Weinheim UIWeinheim, 25. Auguſt. Ein beliebter ehemaliger Beamter Im Alter von 73 Jahren ſtarb der ehemalige ſtädtiſche Botenmeiſter Jakob Hohenadel. Der Verblichene, der Jahrzehnte in ſtädtiſchen Dienſten ſtand, erfreute ſich in allen Kreiſen großer Wert⸗ ſchätzung. Nach ſeiner aktiven Dienſtzeit bei den Mannheimer 11bern war er Wirt in der„Sonne“ und erwarb ſpäter käuflich das bekannte Gaſthaus „Zum Eichbaum“. Ebenſo erbaute er das Gaſthaus „Zum Walcdſchloß“ im Gorxheimer Tal, das be⸗ kanntlich zur Bäckerfachſchule umgebaut wird. Die Beſtattung Hohenadels geſtaltete ſich zu einer gro⸗ ßen Trauerkundgebung. Nach der Einſegnung durch Stadtpfarrer Brecht erfolgte eine Anzahl Kranz⸗ niederlegungen. Es ſprachen für die Stadtverwal⸗ tung Ratsherr Friedrich Bartels, für die Krie⸗ gerkameradſchaft 1872(Kriegerverein) ſowie die 110er⸗Kameradſchaft die Kameraden Klumpp und Georg Jungmann. Auf ein 40jähriges Arbeitsjubiläum bei der Stuhlfabrik Walther konnte Werkmeiſter Wolf zurückblicken. Er erhielt von der DA eine von Dr. Ley unterzeichnete Ehrenurkunde. Mit Zwiebeln eingedeckt Die Polizei meldet: Nachts wurden auf einem im Gewann Haferbuckel bei Nächſtenbach gelegenen Grundſtück etwa 1 Zentner Zwiebeln entwendet. Um ſachdtenliche Mitteilung an die hieſige Polizei wird gebeten. L. Handſchuhsheim, 26. Aug. Der Reit⸗ und Fahrverein Handſchuhsheim veranſtaltete am Sonntag auf ſeinem Turnierplatz ein großes Reiterfeſt, das ausgezeichnete Darbietungen brachte. Die Beteiligung der Wehrmacht ſorgte für beſonders ſpannende Kämpfe. Folgende Uebungen wurden vorgeführt: Dreſſurreiten für Wirtſchafts⸗ pferde(Steger: SA⸗Reiter Schröder vor SA⸗ Rottenführer Bechtel und SA⸗Reiter Rummer); Dreſſurreiten, Klaſſe A, Wehrmacht(Uffz. Glas vor Wachtm. Bäuerlein); Dreſſurreiten, Klaſſe K, Reit⸗ inſtitut Bartenſchlager(Frl. Molliand, Harro Bahls, Jungreiter Schlöhr); Dreſſurreiten, Klaſſe., Reitinſtitut Bartenſchlager(SS⸗Oberſchar⸗ führer Bartenſchlager vor Frl. Melliand und Harro Bahls); Jagdſpringen für ſchwere Wirtſchafts⸗ pferde(SA⸗Reiter Fr. Fiſcher vor SA⸗Reiter Koppert); Jagoͤſpringen für leichte Wirtſchaftspferde Dazu kommt die Zahl der von den Truppenteilen zur Erntehilfe kommandierten Mannſchaf⸗ ten. Sie beträgt in dieſem Sommer für die im Be⸗ reich des Wehrkreiſes 5 liegenden württembergiſchen und badiſchen Landesteile rund 11000. Davon fallen 6000 Mann auf die Heuernte und rund 5000 Mann auf die Getreideernte. Die Zahl der zur Getreide⸗ ernte Kommandierten mußte im Vergleich zur Heu⸗ ernte deshalb etwas geringer ſein, weil die Getreide⸗ ernte in die Zeit der in jedem Sommer notwendigen größeren Uebungen der einzelnen Waffen fällt. Durch die oben erwähnten Beurlaubungen dürfte die Zahl der der Landwirtſchaft zur Verfügung geſtellten Kräfte ſich etwa auf 17000 Mann erhöhen. Durch dieſe dem Bauernſtand von ſeiten der Wehrmacht zuteil gewordene Erntehilfe iſt die Verbundenheit zwiſchen Nährſtand und Wehrſtand erneut bekräftigt und geſtärkt worden. (SA⸗Reiter Rich. Fiſcher vor Hitlerjunge Hock und SA⸗Reiter Platz); Jagdſpringen, Klaſſe&(Uffs. Wieden bauer vor Wachtmſtr. Bäuerlein und Harro Bahls); Jagdſpringen, Klaſſe I.(Wachtmſtr. Bäuerlein, SS⸗Oberſcharführer Bartenſchlager, Wachtmſtr. Bäuerlein); Glücksjagoͤſpringen für alle Teilnehmer(Wachtmſtr. Bäuerlein vor Scharführer Meier und Wachtmſtr. Bäuerlein); Glücksjagdſpringen für Wirtſchaftspferde(SA⸗Reiter Platz vor SA⸗Reiter Dietrich und SA⸗Reiter Koppert).. Nußloch, WB. Aug. Der älteſte Geſangverein, der„Sängerbund“, der in vier Jahren ſein 75⸗ jähriges Beſtehen feiern kann, und der ſchon ſeit 62 Jahren beſtehende„Liederkranz“ haben ihren SD SS Zuſammenſchluß zum„Männergeſangver⸗ ein Nußloch“ vollzogen. Zum Vereinsführer wurde der bisherige Vereinsführer des„Sänger⸗ bundes“, Karl Siegel, beſtimmt. Maßgebend für die Vereinigung war der Rückgang der Sänger⸗ zahl und die geringe Ausſicht auf Nachwuchs. Ver⸗ einsführer Siegel beſtellte zum Chorleiter Chor⸗ meiſter Auguſt Ziegelmüller, der ſchon 38 Jahre den„Liederkranz“ leitet. Weiter wurden in den Führerſtand berufen als ſtellvertretender Ver⸗ einsführer Georg Renſch(der bisherige Vereins⸗ führer des Liederkranz“), als Schriftführer Karl Werner und als Kaſſier Jakob Frohmüller. Außer dem zuſammengeſchloſſenen Verein beſteht in Nuß⸗ loch noch der Geſangverein„Sänger⸗Einheit“, der auf ein 63jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Eine tapfere Glucke machte einen Habicht k. o. A Bürſtadt, 25. Aug. Dieſer Tage kreiſte in be⸗ trächtlicher Höhe über dem Hofe des Bäckermeiſters Willi Heiſer ein Hühnerhabicht, der plötzlich wie ein Pfeil auf eine Glucke mit 15 zwei Wochen alten Küken herabſtieß und eines der Küken, die die Henne in Erkenntnis der Gefahr ſchon dicht um ſich geſammelt hatte, erfaßte. Die brave Mutter aber ſetzte dem Räuber derart mit wuchtigen Schnabel⸗ hieben zu, daß er von ſeiner Beute abließ und ſich zum Kampf ſtellte, der für ihn ſchmählich endete. Die Glucke hackte nicht nur mit dem Schnabel weiter auf ihn ein, ſondern hielt ihn auch ſolange feſt, bis der Beſitzer dazu kam und den vollſtändig kampfunfähig herumtorkelnden Geſellen einſperrte. a- Reichelsheim, 25. Aug. Frau Katharina Werner, geb. Volk, Wirtin„Zum Engel“, konnte ihren 70. Geburtstag begehen. Samstag, 27. Auguſt 1938 3 dul bu ανασ uu fu ill Zur Reichsausſtellung„Geſundes Leben— Fro⸗ hes Schaffen“ geht ein Sonderzug von Ko nach Berlin. Dauer 19. bis 24. Oktober. Die Heidelberger Konzertveranſtaltungen dez kommenden Winters bringen ſieben Symphoniekon⸗ zerte(beginnend am 7. November) und ein Sym⸗ phoniekonzert des Richard⸗Wagner⸗Verbandes, drei Kammermuſik⸗Konzerte des Heidelberger Kammer⸗ orcheſters. Für 29. April 1939 iſt Walter Furt⸗ wängler mit den Berliner Philharmonikern an⸗ gekündigt. Auf dem reichhaltigen Programm ſind u. a. auch vier Kammermuſik⸗Konzerte im Theater, deren Träger Stroß⸗Quartett, Erdmann⸗Moodie, Berg⸗ und Kölner Kammertrio ſind, ſowie zwei Chorkonzerte des Bachvereins verzeichnet. Der „Tag der Hausmuſik“ wird am 15. November be⸗ gangen. An der Spitze der Veranſtaltungen ſteht die Kö F⸗Aufführung von Grabners„Segen der Erde“ durch den Bachverein in der Stadthalle am 1. Oktober, Ein großes Sommerfeſt veranſtaltet„Kraft durch Freude“ am kommenden Sonntag im Garten und in den Sälen der„Harmonie“. Beim Köß⸗Sommerfeſt am Sonntag in der „Harmonie“ wirken zwei Muſikkapellen und eine Köcy⸗Sportgruppe mit. Zu dem reichhaltigen Pro⸗ gramm gehören u. a. oberbayeriſche Volkstänze, Kin⸗ derbeluſtigung, Illumination und Tanz. Plätze der neue Decke. Ausbeſſerungs⸗ Dex Karlsplatz, einer der ſchönſten Altſtadt, erhielt in dieſen Tagen eine Auch wurden verſchiedene kleinere arbeiten vorgenommen. Von der Univerſität. Dem Dr. med. habil. Kurk Kramer wurde die Dozentur für das Fach Phyſio⸗ logie unter Zuweiſung an die Mediziniſche Fakultät der Univerſttät Heidelberg verliehen. Den Verletzungen erlegen iſt in der Univerſitäts⸗ klinik der 86 Jahre alte Einwohner Johannes Schlick aus dem nahen Rohrbach. Er war durch einen Kraftwagen umgeriſſen worden. Der Fahrdamm iſt nicht Promenade! Zwei Ehe⸗ leute, die im Juni die Hauptſtvaße vorſchriftswidrig in der Diagonale überſchritten und auf der Straße gemütlich ſtehen geblieben waren, wobei ſie durch einen Kraftwagen angefahren und die Frau peiletzt war, erhielten zur Belehrung und Warnung eine Geldſtrafe von je fünf Reichsmark zudiktiert. Heidelberger Veranſtaltungen Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Handzeichnungen Heidelberger Romantiker“. Harmonie: Koß⸗Sommerſeſt(nur am Sonntag). Aus den Kinos: Schloß⸗Filmtheater:„Jugend“.— Gloria:„Ab Mitter⸗ nacht“.— Kammer„Unter vier Augen“.— Odeon:„Die Landſtreicher“(Somstag und Sonntag Spätvorſtellung „Johannisnacht“). ——— 0 5 7 Nau um Li noulgiu aun * Plaukſtadt, 25. Aug. Der vor wenigen Jahren noch in großem Umfange getriebene Hopfenbau iſt auf einen kleinen Teil zurückgegangen. Die Hopfen haben dem Tabak Platz gemacht. Dieſes Jahr ſind die Hopfen beſonders gut gediehen. Sie werden mit dem Laub und den Ruten ins Gehöft gebracht und hier abgezupft. Auf großen Horden wird der Hopfen dann getrocknet.— An Stelle des nach Heidelberg verſetzten Hauptlehrers Ludwig Scholl wurde Haupt⸗ lehrer Hecker, ſeither in Mörchenhardt bei Buchen, hierher angewieſen. * Oftersheim, 28. Aug. Die Militär⸗ und Krle⸗ gerkameradſchaft veranſtaltet am 28. Auguſt, ſowie am 4. und 11. September auf ihrem Schießſtand das diesjährige Königsſchießen. Dabei haben Ka⸗ meraden über 60 Jahre die Möglichkeit, unter er⸗ leichterten Bedingungen zu ſchießen. Jeder Schütze iſt berechtigt, ſich fünf Scheiben zu wählen, auf die je zehn Schuß liegend, oder ſtehend freihändig ge⸗ ſchoſſen werden. * Hockenheim, 26. Aug. Anläßlich des 80. Geburt tages der Kriegermutter Frau Maria Bauſt ließ Reichskriegsopferführer Oberlindober eine Ehren; gabe überreichen und hat in einem perſönlichen Schreiben die allerherzlichſten Wünſche ausgeſpro⸗ chen. Auch die Hockenheimer Ortsgruppe der Ns⸗ KOV. übermittelte der Jubilarin die beſten Glück⸗ wünſche! a * Reilingen, 26. Aug. Beim Schießen um die Ortsmeiſterſchaft haben die Jungſchützen vom beachtliche Reſultate erzielt. Vereinsmeiſter der Jungſchützen wurde Ernſt Eichhorn 1 mit 16 Ringen. Es folgen Karl Hambſch mit 151 und Fritz Hocker mit 140 Ringen. 5 gufzur Nectersuer Kerwe Sonntag und Montag, den 28. und 29. August 1833/ Konzert Tanz 6 Kerwespezialitäten aus Küche und Keller die Neckarauer Wirte —. r agen tter⸗ „Die lung te Ewe Saucgios gxußen æine Jame Von Werner Jörg Lüdecke Drei Tage vor dem großen Abtrieb kam der Gaucho Peterſen aus St. Pillata zurück. Ich war eben dabei, einen jungen Stier zu ſtempeln. Da ſah ich ihn, wie er ſein Pferd an der Fenz feſtband. Ich laſſe meinen Stier ſauſen und gehe hinüber. Denn was den Gaucho Peterſen betrifft, ſo iſt das mein beſter Freund und außer mir der einzige Deutſche auf der Hazienda. „Ho, Peterſen“, ſage ich,„da biſt du ja wieder!“ „Ja“, ſagt Peterſen,„da bin ich. Was Neues?“ „Neues kaum. Was ſoll es in zwei Tagen ſchon Neues gegeben haben? Das heißt, zwei Stiere ſind wieder abgetrieben. Möchte wiſſen, wer ſich hier auf Viehdiebſtähle legt!“ Darauf Peterſen:„Dieſe Lümmels, na, wenn ich einen erwiſche, haue ich ihm einen Spant über ſeine elende Leuchtboje! Verſteht ſich!“ Hein Peterſen iſt Hamburger und war früher mal zur See. Da ſchlingert er nun über den Hof und geht ins Wohnhaus hinüber, um mit dem Haziendero abzurechnen. Am Abend hocken wir vor unſerer Tür und flicken das Sattelzeug zurecht. Peterſen läßt ſein Riemenzeug ſinken und blickt über die Ebene.„Wenn ich wüßte..., ſagt er halblaut. Wahrſcheinlich nur für ſich ſelbſt. Aber immerhin frage ich mal. „Wenn du was wüßteſt?“ Der Mann neben mir pfeift eine Weile leiſe durch die Zähne. Dann ſagt er:„Du— ich habe eine Frau geſehen.“ Ich erwidere nichts darauf. Denn ſicherlich ißt mit der Frau etwas los, und der Peterſen wird mich noch darüber aufklären. Sie muß übrigens ſehr ſchön ſein, denke iſt, denn wann hatte der Peterſen je von einer Frau geſprochen? Aber er ſagt nichts. Er packt ſein Sattelzeug auf die Schulter und geht ins Haus. Später in der Nacht, als wir längſt auf unſerem Lager liegen, kann ich es mir doch nicht ver⸗ ineifen, noch einmal nachzufragen. „Sie war ſehr hübſch, die Frau?“ ſage ich. Pauſe. Dann ſagt Peterſen:„War gar keine Frau.“ „Aha“, ſage ich, alſo ein Mädchen?“ „Nein, eine Dame. Blond und blaue Augen!“ Dann reden wir nicht mehr von der Sache. Am anderen Morgen iſt es das erſtemal, daß der Gaucho Peterſen mit dem Haziendero Krach kriegt. „Caramba, Mann, ſind Sie des Teufels? Jetzt, zwei Tage vor dem Abtrieb, wollen Sie nach St. Pillata?“ Peterſen nickt ernſt.„Hab' da eine Kleinigkeit zu erledigen, privat!“ i „Sb— und wenn ich Sie nun nicht weglaſſe?“ „Dann müſſen Sie ſich einen neuen Gaucho ſuchen.“ Da hat denn der Peterſen gewonnen, denn der Haziendero würde eher den Abtrieb um eine ganze Woche verſchieben, als ſeinen beſten Gaucho weg⸗ laſſen. Er tobt zwar noch eine Weile herum und flucht— wie unſereins beim Viehſtempeln, aber gegen Mittag reitet der Gaucho Peterſen los. Er winkt mir vom Sattel aus zu:„Bin in zwei Tagen zurück“, ruft er und reitet davon. Und am Abend des zweiten Tages ſitzen wir rich⸗ lig wieder zuſammen vor der Tür. „Na“, ſage ich und ſehe meinen Freund ſo von der Seite an. Der nickt.„Hatte ſeine Richtigkeit. Man hat das doch ſo im Gefühl.“ „Sol, ſage ich,„was denn zum Beiſpiel?“ „Nun eben mit der Dame. Sie war eine Deutſche.“ „Eine Deutſche?“ frage ich ihn,„in St. Pillata?“ Peterſen nickt.„Ja, eine Deutſche“, ſagt er. „So, ſo. Na und.. wie heißt ſie denn? macht ſie? Haſt du mit ihr geſprochen? Erzähl doch mal!“ „Iſt nicht viel zu erzählen. Ich bin wieder an dem Haus vorbeigeritten, und als ſie aus oͤem Fen⸗ ſter guckte, rief ich laut Guten Tag'. Da lachte ſie und wurde ganz rot vor Freude. Und dann ſagte ſie auch„Guten Tag'. Das iſt alles.“ Ich denke ein bißchen nach.„Guten Tag“ hat Pe⸗ terſen geſagt. Richtig auf deutſch„Guten Tag“ und iſt davongeritten. Junge, Junge— das iſt ein Kerll Das freut mich, denn— hol's der Teufel— ſo hätte ich das auch gemacht.„Guten Tag, meine Dame!“ Und hätte meinem Pferd die Sporen gegeben und wär' davongaloppiert. Was ſoll denn ſo ein armer Gaucho ſonſt ſchon mit einer Frau anfangen, die eine Dame iſt? Aber„Guten Tag“ ſagen, das iſt ja wohl geſtattet. Die ganze Nacht konn ich nicht ſchlafen, weil es mich ſo freut, daß in St. Pillata eine Dame wohnt, die blonde Haare und blaue Augen hat und eine Deutſche iſt. Wie lange habe ich ſchon keine deutſche Frau mehr geſehen! Am anderen Tage gehe ich zum Wohnhaus und laſſe mich zum Haziendero melden. Er ſitzt gerade beim Frühſtück, aber das macht nichts. Für ſeine Gauchos iſt er immer zu ſprechen. Er läßt mich hereinkommen.„Na, was gibt es denn?“ Und bietet mir gleich eine von ſeinen ſcheußlichen Zigarren an. „Senor— ich wollte um zwei freie Tage bitten — ich muß mal nach St. Pillata rüber.“ Der Alte geht hoch wie ein Ballon. — ſeid ihr denn alle des Teufels?“ Ich zucke möglichſt gleichgültig die Achſeln und ſage ſo nebenbei:„Die Sache hat übrigens noch Zeit bis nach dem Auftrieb.“ Der Haziendero ſinkt ſeufzend in ſeinen Seſſel zurück.„Na, denn meinetwegen.“ Am Nachmittag reite ich mit Peterſen nach den Cuatala⸗Weiden hinüber. Als wir eben durch die Furt waten, ſage ich:„Nach dem Auftrieb reite ich nach St. Pillata hinüber. Guten Tag ſagen.“ Peterſen nickt.„Natürlich“, ſagt er.„Uebrigens, du kannſt meinen Rappen haben, der geht feuriger als deiner.“ Dann reden wir wieder vom Wetter und vom Vieh. Aber nachts im Camp, als die ar⸗ gentiniſchen Gauchos am Feuer ihre fremden Lieder ſingen, ſtehen wir beiden, auf und ſchlendern ein Stückchen zum Fluß hinunter. Keiner ſpricht ein Wort, und keiner möchte vom andern, daß er etwas ſpricht. Aber beide wiſſen wir, was in dieſer ver⸗ dammten herrlichen Nacht mit uns los iſt. Wir bei⸗ den ausgewachſenen Kerls— haben Heimweh. Was „Was denn Es tut weh Als Bismarck ein Knabe war, machte er wie alle anderen dumme Streiche. Frühzeitig durfte er mit der Jagdflinte umgehen, und da er einmal gerade kein lebendes Ziel im väterlichen Park zu Schönhau⸗ ſen antraf, machte er ſeinem Unmut dadurch Luft, daß er der Koloſſalfigur des nackten Herkules, die an einem Brückchen ſtand, einen Schrotſchuß hinten⸗ drauf brannte. Der Vater entdeckte nach einigen Tagen die Schrotſpuren an dem Denkmal und nahm ſeinen Sohn vor.„Ja, ich war'“, geſtand der Knabe ſofort ein,„aber ich dachte nicht“, fügte er hinzu,„daß es ihm ſo weh täte, denn er hat gleich mit der Mit dem Autobus ins Manöver Die ſfranzöſiſche Heeresleitung will zur Beförderung der in Paris truppen zu den Manövern bei Beſancon Autobuſſe verwenden. gorniſonierten Infanterie⸗ Dieſe Tatſache erinnert an die gleiche Moßnahme während des Weltkrieges, ols inſolge des ſchnellen Vorſtoßes deutſcher Truppen franzöſiſche Infanterie mit Pariſer Taxis an die Front geworfen wurde.(Preſſephoto, Zonder⸗M.) Zwiſchen zwei Feuern Florence Rice ſpielt die weibliche Hauptrolle in dem Houng und James Stewart. „Seekadetten“ mit Robert Film (Photo: Metro.) Hand nach hinten gefaßt!“ In der Tat hatte der Bildhauer, den künftigen Schrotſchuß mitnichten ahnend, dem alten Heiden⸗ halbgott jene Stellung gegeben. Vater Bismark mußte hellauf lachen, und die Sache war erledigt. 8* Verliner Brief Die Spree wird verjüngt— Schliefſens Arbeitsplatz fällt— Wann ſetzen ſich die Berliner zur Ruhe?— Unermüdlicher Kanonenkönig— Das neue Kabarett der Komiker — Berlin, im Auguſt. Die berliniſchſte, aber auch zugleich konſervativſte erlinerin wird jetzt revolutiontert— unſere gute alte Spree. Ihr Daſein wird verkürzt und das bedeutet in dieſem Falle eine Verjüngung. Ganze 500 Meter werden ihr weggenommen. Das geſchieht in der Gegend des heutigen Reichstags⸗ ufers, wo in Zukunft die große Verſammlungshalle 97 wird, die die größten Maſſen unter ihrem 1990 ſehen wird, die ſich je in Berlin verſammelten. 940 beginnt der Bau dieſer Halle, bis dahin muß a Waum für ſie freigemacht ſein. Das geſchieht urch die Kürzung des Spreelaufs. Aus einem den wird eine Spreeſehne. Auch das heu⸗ ige Reichsminiſterium des Innern wird zusdieem Zwecke abgebrochen— ein Bauwerk, 5 hiſtoriſche Bedeutung hat. Denn es war einſt 1 Gebäude des deutſchen General⸗ 1, in dieſem roten Klinkerbau haben noch ultke, Schlieffen und Ludendorff(als Abteilungs⸗ 8 eim Generalſtab) gearbeitet. Hier hat Luden⸗ orff in Fortſetzung des Schlieffenplanes die Mehr⸗ e von 3 Armeekorps ausgearbeitet, die ein 5 tzſichtiges Parlament dann 1913 verweigerte. Als ach dem Weltkrieg der Vertrag von Verſfailles die flöſung des Großen Generalſtabs erzwang, zog as Reichs miniſterium des Innern in den roten Pra ein, das nun vorausſichtlich an der neuen 1 kraße der Oſtweſtachſe ſeinen Platz finden 1 Dann wächſt auf ſeinem bisherigen Raume 0 r Dom für die repräſenkativen Verſammlunge⸗ 5 neuen Volksgemeinſchaft als gewaltig ragendes ymbol der Wandlung der Zeiten empor Jetzt ſieht man nach der Abtragung der Sieges⸗ fäule zwiſchen Moltke⸗ und Roonſtraße einen rieſigen Bauplatz In 200 Meter Länge, 60 Meter Breite und 8 Meter Tiefe erſtreckt ſich eine Baugrube, die zunächſt für den neuen Spreelauf vorgeſeßen iſt. Er muß zuerſt fertiggeſtellt ſein, damit der Bodenaus⸗ hub für die Begründung der Verſammlungshalle auf dem Schiffswege fortgeführt werden kann— ebenſo wie die neuen Bauſtoffe für die Verſamm⸗ lungshalle ſelber. Der Bodenaushub wird nach Deetz an der Havel(zwiſchen Brandenburg und Potsdam) gebracht, um dort Flachgelände aufzuſchütten; ſo wandert uraltes Berliner Erdreich durch die Lande. Verkürzung des Spreelaufs bedeutet auch ſchnelle⸗ res Gefälle des Waſſerlaufs. Unſere gute alte Spree⸗ madame bekommt auf ihre alten Tage ein neues Tempo— ein echt Berliner Schickſal. * Wann ſetzen ſich die Berliner zur Ruhe? Von den Franzoſen wiſſen wir, daß ſie das Ideal haben, mit 40 Jahren Rentner zu werden. Die Berliner überfiel dieſe Sehnſucht früher ſo mit dem ſechzigſten Jahre. Dann übergaben ſie Geſchäft und Fabrik an ihre Söhne, wenn ſie es nicht vor⸗ zogen, ſelber in der Firma zu bleiben, die höchſtens aus„Hermann Krauſe“ in„Hermann Krauſe und Sohn“ umgewandelt wurde. Es ſcheint, daß die Berliner ſelber immer weniger Neigung haben, ab⸗ zutreten. Vor ein paar Tagen lud der erfolg⸗ reichſte Weinhändler Berlins ſeine Stamm⸗ kunden zur Feier ſeines 85. Geburtstages ein. Er ſteht ſeinem Geſchäft genau ſo rüſtig vor, wie ſeit 50 Jahren, man weiß nicht, ob das von dem guten Moſel oder dem guten Rheinwein kommt, den er verkauft. Der Präſident der Reichstheaterkammer gratulierte in dieſen Tagen dem älteſten Ber ⸗ liner Varietéagenten Paul Spadonmi, der 68 Jahre alt iſt und ſein vierzigjähriges Berufs⸗ jubiläum feierte. Wenn Sie ſich einmal in Zirkus, Varieté oder Kabarett über einen Komiker gefreut oder über einen Jongleur geſtaunt haben, ſo ver⸗ danken Sie das ſicher Paul Spadoni. Sein Büro in der Neuſtädtiſchen Kirchſtraße iſt eine zentrale Ver⸗ mittlungsſtelle, wo Arbeitnehmer und Arbeitgeber des Vergnügungsgewerbes zuſammenlaufen. Er „vermittelt“ Freude, vielleicht hat ihn das ſo jung erhalten. Er war früher ſelber Artiſt und hieß der „Kanonenkönig“, weil er eine ganze Kanone auf der Stirn balancieren konnte. Später erſetzte er die Kanone durch ein Auto, das er auf der Stirn balan⸗ cierte, und das hat ihm bis heute keiner nachgemacht. Er hat ſich dann aus dem Rampenlicht zurück⸗ gezogen, um Arbeitsvermittler ſeiner Kollegen zu werden. Inzwiſchen hat ſeine Tochter Marion ſein Erbe am Varieté angetreten, ſie iſt nicht Akrobatin, ſondern Magierin; ſie führt an den Vartietés der Welt einen der ſchönſten Zauberakte vor, die es gibt. Wenn man in Spadonis Büro kommt, trifft man Direktoren aus allen Weltteilen, die mit berühmten Artiſten Verträge tauſchen, gute Verträge, teure Verträge, es rauſcht nur ſo von hohen„Points“, wie die Artiſten ſagen. Wann ſetzen ſie ſich zur Ruhe, Herr Spadoni? Er denkt gar nicht daran, morgen geht es wieder auf die Reiſe, nach Italien, Frauk⸗ reich, England, um neue Clous herbeizuholen und kraftvollen deutſchen Akrobaten Verträge ins Aus⸗ land zu machen, damit ſie wieder einmal Deviſen nach Hauſe ſchicken können. Vorher muß er ſchnell nach Hamburg fahren, um eine Indianertruppe aus⸗ zubvoten, die er mit vielen Kabeln aus Amerika kommen ließ, weil die deutſchen Zirkuſſe alle Karl⸗ May⸗Feſtſpiele machen wollen. 5. Wenn man jetzt eine Berliner Zeitung aufſchlägt, vergeht kein Tag, ohne daß man etwas von der Wiedereröffnung des Kabaretts der Komiker lieſt. Der neue Herr des Hauſes iſt Willi Schaef⸗ fers, einer von den nicht mehr ganz jungen Ber⸗ linern, der auch gar nicht daran denkt, ſich zur Ruhe zu ſetzen. Willi Schaeffers iſt ein Begriff in Berlin, ein Stück Berliner Inventar. An den Feſttagen der Kleinkunſt glänzt an ſeiner Hand ein edler Reif. Der Lambertz⸗Paulſenring. Dem Gedenken des Genialſten der Anſagerzunft geweiht, hat ſie ihn Willi Schaeffers überreicht, weil er dem Amt des Conférenciers in Deutſchland die idealſte Form ge⸗ goſſen hat. Das begann, als er 1910 Berlin anſteuerte nach mit Werner Krauß geteilten Wanderjahren beim märkiſchen Strieſes(2 Mark Tagesgage zuzüglich freier Uebernachtung. Sie durften ſich nachts auf die Bühne betten). An der Spree beſetzte er gleich die damalige Achſe Berlins, die Friedrichſtraße, an zwei Polen, SW 68 und N 8. Spielte bis 11 Uhr kleine Rollen im Luſtſpielhaus, lebte ſich aus von 11 bis 2 im„Chat noir“ an der Behrenſtraße⸗Ecke Brücken ſchlagend zwiſchen den Champagnerflaſchen im Parkett und der Zeit, in der für ihn Hauptmann, Slevogt, Reger nicht umſonſt lebten. Er zwang mit der graztöſeſten Hand das Publikum, die Bücher nicht zu vergeſſen, die er, alljährlicher Pilger zum Bibliophilentag, daheim liebend ſammelte(und noch lieber an verehrte Menſchen zu ſchenken pflegte). Schaeffers iſt die Güte ſelbſt— der erſte Kaba⸗ rettͤirektor der Welt, der ausſieht, wie ein Super⸗ intendent. Er heißt aber nicht Wilhelm, ſondern pro⸗ grammatiſch Willi. Das deutet auf das unſterbliche Kind im Manne, das mit nachtwandleriſcher Sicher⸗ heit den Finger auf die Schwächen unter unſerer Weſte legt. Das Kind im Manne iſt der Vater der elften Muſe, es iſt das Myſterium des Kabaretts. Eingebettet in ein reiches Herz wird ſich dieſes heitere Myſterium wieder einmal Berlin erobern, wenn ſich mit dem Mitternachtsſchlage des Eröffnungstages die Brettlfeſtung am Kurfürſtendamm zeusgewollt Willt Schaeffers ergibt— zum Beginn des 54. Geburtstages dieſes unermüdlichen Berliner Jünglings, deſſen Pointen zu Berlin gehören wie die Berolina, die Friedrichſtraße und die Spree. Der Berliner Bär. Ihr lieben Leute, höret zu. Von R. A. Stemmle. (Schützenverlag, Berlin SW. 68). 5 Jahrmarktsgeſänge, Drehorgelballaden, Moritaten, ein⸗ fältig gefühlvolle Liebeslieder aus Waſchküchen und Hinter⸗ höſen ſind in dieſem wunderhübſch durch luſti Zeich⸗ nungen von E. O. Plauen geſchmückten Band geſam⸗ melt. Da findet man all das wieder, was in Großvaters Zeiten in Stadt und Land, in Nord und Süd als Gaſſen⸗ hauer geſungen wurde und von den Walzen der Leier⸗ kaſtenmänner plärrend erklungen iſt. Schauderhafte Mord⸗ geſchichten, tiefgefühlte Herzensergüſſe, Balladen von ge⸗ fallenen Mädchen und verlaſſenen Waiſen, Räuberpoeſie und gereimtel Schickſalschroniken von Mördern, Nonnen, Matroſen, Lahmen und Blinden, unerſchöpflich entquillt es dem Bänkelſängerborn einer verſuypkenen Zeit. Wir Heutigen finden dieſe Art„Volkspoeſie“ in ihrer betonten Naivität des ſprachlichen und muſikaliſchen Ausdrucks ſelbſtverſtändlich unſagbar komiſch und albern. Aber brüſten wir uns nicht zu ſehr. Ein Seitenblick auf die erſtaunlichen Texte unſerer modernen Schlager ſagt uns allzu deutlich, daß wir ſelbſt im Glashaus ſitzen 5 f Eiſen bart. Andreas Volpert von der Berliner Stagtsoper, ehemaliges Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, wurde für die neue Spielzeit von Generolintendant Staatsrat Dr. Ziegler an das Deutſche Nationalthegter nach Weimar als Ballettmeiſter und erſter Solotänze verpflichtet. 2 Der„Fauſt“⸗ und„Hamlet“⸗Darſteller der diesjährigen Frankfurter Römerbergfeſtſpiele, Peter Stanchin a, bisher Boneriſches Staatstheater München, iſt von Prof Otto Krauß eingeladen worden, die Eröffnungsvorſtellung des Düſſeldorſer Schauſpielhauſes,„Julius Caeſar“ zu inſzenieren. 6. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — Das Landgericht München J hatte dieſer Tage in einem ganz außergewöhnlichen Strafverfahren ein grundſätzliches Urteil zu fällen, das die Frage bet vaf, ob ein blinder Lehrherr ſein kann. In dem vorlie⸗ genden Fall machte der angeklagte Blinde, dem zur Laſt gelegt wurde, daß er ſeine Autorität als Lehr⸗ herr mißbraucht habe zu unſittlichen Handlungen, als Verteidigung für ſich geltend, daß er nicht unter die hierfür vorgeſehenen beſonders ſcharfen Strafbeſtim⸗ mungen falle, weil er nicht die Eigenſchaft eines Lehrherrn im Sinne des Geſetzes haben könne. Der Tatbeſtand war folgender: Der Blinde, der Waren wie Bürſten, Beſen uſw. vertreibt, die von Blinden angefertigt werden, hatte angeblich feſtgeſtellt, daß ihm häufiger kleine Geldbeträge aus der Kaſſe ge⸗ ſtöhlen wurden und behauptete, daß er mit Hilfe ſeines ſtarken Taſtvermögens ein Kontrollſyſtem eingerichtet habe, das es ihm ermöglichte, ein Lehr⸗ mädchen des Diebſtahls zu überführen. Das Mäd⸗ chen beſtritt vor Gericht energiſch die Diebſtähle und machte die Andeutung, daß ihr blinder Chef ſie nur los ſein wolle, weil ſie auf ſeine unſittlichen Anträge nicht eingegangen ſei, wie die anderen Lehrmädchen und weiblichen Angeſtellten, die ſich von ihm wieder⸗ holt im Büro küſſen ließ. Ein früheres Lehrmäd⸗ chen, der der Blinde jetzt noch Liebesbriefe ſchreibe, die er der Angeklagten auch manchmal diktiert habe, antwortete auch in intimer Weiſe. Das angeklagte Lehrmädchen mußte ihm dieſe Antworten vorleſen. Dieſer Verdacht der Angeklagten hatte zur Folge, daß nun alle weiblichen Bürokräfte des Betriebes als Zeugen vernommen wurden, und dabei gab ein noch nicht ſechzehnjähriges Lehrmädchen zu, daß ſie wiederholt von dem Blinden mißbraucht worden war. Der Betriebsführer ſtand nun unter der An⸗ klage der Verführung minderjähriger Lehrmädchen, während er bisher als Zeuge angegeben war. Er wurde ſofort für verhaftet erklärt. Das Gericht ließ ſeine Verteidigung nicht gelten, ſondern ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es bei dem Begriff Lehr⸗ herr in erſter Linie auf das Autoritätsverhältnis ankomme, auf die geiſtliche und ſittliche Unterord⸗ nung. Es ſei unweſentlich, daß der blinde Lehrherr ſeinen Bürolehrlingen keine Unterweiſungen in ein⸗ zelnen Arbeiten, z. B. Buchführung uſw., geben könne. Er habe ſich um die Ausbildung der Lehr⸗ mädchen gekümmert und ſich über ihre Fortſchritte unterrichten laſſen, einzelne gelobt, andere getadelt und Anordnungen über ihre Beſchäftigungsart ge⸗ troffen. Das Autoritätsverhältnis des Lehrherrn ſei alſo voll gegeben. Trotzdem verurteilte ihn das Gericht auf Grund der Beweisaufnahme nur zu acht Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft, weil das betreffende Lehrmädchen ſet⸗ nen Wünſchen ſehr leicht nachkam und in ſittlicher Beziehung nicht mehr unbeſcholten war. Der blinde Verführer iſt noch dazu verheiratet. 1 — Der Deuntſche Antomobil⸗Club hat in Zuſam⸗ menarbeit mit dem Deutſchen Kaunn⸗Verband ein Büchlein herausgegeben, das von den Anhängern des Zeltlebens mit dankbarer Freude aufgenommen werden wird. Dieſer neue„Zeltplatznachweis“ wird ſicher dazu beitragen, daß die Diviſion der Zelt⸗ freunde nach und nach zu einer ſtattlichen Armee anwächſt. Denn jetzt iſt man ja nicht mehr darauf angewieſen, ſich einzig und allein auf ſeinen Spür⸗ ſiun zu verlaſſen, wenn man ſeinen Lagerplatz aus⸗ wählt, ſondern man kann durch einen Blick in die üherſichtlich geordneten Seiten des Zeltführers vor Antritt der Wanderung die Uebernachtungsplätze be⸗ ſtimmen. Wer wußte, daß es in Deutſchland ohne Oeſterreich ſchon jetzt 202 offizielle Plätze gibt, die jederzeit mit Haus⸗ und Spitzzelten beſpickt werden köunen und dürfen? Der Zeltplatznachweis des DDac führt ſie nicht nur nach Orten, geordnet auf, ſondern hat ſie noch nach geographiſchen Gebie⸗ ten eingeteilt. So erfahren wir jetzt, daß Oſtpreu⸗ ßen mit 31 Zeltplätzen unter allen deutſchen Land⸗ Wege/ Schicksals [ Reman von Hahs-Kaspar von Tobeſtitz ese e 8 Kurz nach zehn war er wieder in Weimar. Er fuhr aber bei einem anderen Hotel vor, und das war klug von ihm; denn inzwiſchen hatte der Portier, der ihn geſtern in Empfang genommen, ſeiner Frau berich⸗ tet, daß der Narr, der den halben Blumenladen für Lux Frommann ins Krankenhaus geſchickt hätte, wie⸗ der abgefahren ſei. Die Frau aber erzählte es ihrer Nachbarin weiter, und dieſe kannte Schweſter Erika. So war die Klatſchwelt Weimars zwar enttäuſcht, denn ſie hatte eine Senſation erwartet; aber ſie war auch beruhigt. Der Narr war alſo harmlos ge⸗ weſen— eigentlich ſchade. Tom aber ſtand am nächſten Morgen um elf im Frommannſchen Lädchen vor Charlotte. Als Lux drei Tage ſpäter aus dem Krankenhaus entlaſſen wurde, nahm ſie alle Blumen mit, auch die, die ſchon reichlich angewelkt waren; ſie ließ ſich, was ihr gehörte, von den anderen Stationen bringen, von nichts wollte ſie ſich trennen. Dr. Meinardus, der Hans mit Vornamen hieß, hatte ihren durch die freiwillige Hungerkur des Vortages etwas mitge⸗ nommenen Magen durch langſame Koſtſteigerung wieder in Ordnung gebracht; er hatte ſie auch be⸗ klopft und behorcht und dabei feſtgeſtellt, daß ſie ebenſo kerngeſund wie wohlgewachſen war; wahrhaf⸗ tig: ein Mädel ohne Fehl. Er begegnete ihr— war es ein Zufall?— auf dem Flur, als ſie aus Zimmer elf kam; er war überraſcht, als er ſie ſo ſah: Sie hielt die Blumen wie einen Schatz in beiden Armen, und über dieſe Fülle bunten Blühens hob ſich nur ihr Kopf; ihr Antlitz, durch die Krankentage um einen Hauch angeblaßt, wuchs aus dieſem Rieſenſtrauß her⸗ vor wie verklärt und verdoppelt lieblich; es war ein Bild, der Kunſt eines Malers wert. Ein paar Worte ſprach er mit ihr, gab ihr eine Mahnung zur Schonung mit auf den Weg und ſchloß mit einem „Auf Wiederſehen!“ Worauf Lux erwiderte;„Wie⸗ derſehn? Ich leg keinen Wert darauf, mein Bedarf ſchaften an erſter Stelle marſchiert. Das Rheinland und die Saarpfalz ſind mit zuſammen 28 Zeltplätzen aber auch immer noch ein Dorado der Anhänger dieſer Art des Wanderns. Baden und Württemberg und Berlin mit Brandenburg folgen mit je 27 Zelt⸗ biwaks. Bayern bietet 19, Nordweſtdeutſchland 15, der Harz mit Thüringen 13 und Sachſen mit Schleſien zuſammen 11 Plätze den Wanderfrohen, die da un⸗ ter dem Segeltuch die Nacht verbringen und das Er⸗ wachen der Natur erleben wollen. Eine General⸗ ſtabskarte der ungebundenen Wanderer möchten wir gleichſam dieſes Büchlein nennen. Mit genauen Skizzen iſt darin die Lage ger Zeltplätze angegeben. Außerdem erfährt man durch Anmerkungen, wer in jedem einzelnen Fall der Eigentümer des Geländes iſt; wie weit der Weg bis zum nächſten Lebensmit⸗ telgeſchäft iſt, weil ja Naturnähe noch keineswegs Appetitloſigkeit bedingt; und um auch der Kehle zu ihrem Recht zu verhelfen, ſind die naheliegenden Gaſtwirtſchaften aufgeführt. Die Zahl der Zelte, die aufgeſtellt werden und die Zahl der Kraftwagen, die parken können, die Lage der nächſten Trinkwaſ⸗ ſerſtelle und Badegelegenheit— es ſehlt nichts, was der Zeltwanderer unter Komfort verſteht. 55 —„Meine Frau braucht ab und zu eine tüchtige Tracht Prügel“, war die Verteidigung John Shen⸗ ſkis, der ſich in Southampton vor dem Strafrichter wegen Mißhandlung ſeiner Frau zu verantworten hatte. Shenſki, ein herkuliſch gebauter Dockarbeiter, grinſte dabei über das ganze Geſicht und hielt ſeine Begründung zweifellos für eine ſehr witzige und ſchlagfertige Verteidigung. Nicht ſo der Richter, der ſich bei dieſen Worten erhoben hatte und auf den Angeklagten zuſchritt.„Und Sie erſt recht“, ſagte er, und im gleichen Augenblick landete ſeine Fauſt am Kinn des Frauenprüglers. Der Haken ſaß gut. Shenſki taumelte, ſein Geſicht war wutverzerrt. Das verſammelte Auditorium harrte voller Spannung der Dinge, die ſich nun ereignen würden. Denn der Angeklagte kam wankenden Schrittes auf den Richter zu, entſchloſſen, für den empfangenen Schlag Rache zu nehmen. Der Ausgang des zu erwartenden Box⸗ kampfes war zumindeſt zweifelhaft, denn wenn der Richter auch den Vorteil hatte, daß Shenſki durch den erſten Schlag ſchon etwas benommen war, ſo war der Angeklagte doch rund zwanzig Jahre jünger und entſchieden robuſter als der grauhaarige Richter. Keiner der Anweſenden griff ein, der Sportgeiſt des Engländers hinderte ſie daran, dieſen Boxkampf zu unterbrechen. Doch Shenſki ſollte gar nicht dazu kommen, aggreſſiv zu werden, denn ſchon traf ihn ein zweiter wohlgezielter Schlag am Kinn. Der dritte — diesmal war es ein linker Grader— ſandte den Angeklagten endgültig auf die Bretter. Als er wie⸗ der zu ſich kam, fragte ihn der Richter, ob ihm dieſe Lehre genüge. Shenſki bejahte, ſichtlich zerknirſcht, worauf ihn der Richter freiſprach mit der Verwar⸗ nung, daß eine Wiederholung für ihn nicht ſo „glimpflich“ wie dieſes Mal ausgehen werde. * — Als Walter Tarrant, ein kleiner Angeſtellter in Cambridge, ſeine 8 Shilling 6 Pence auf das Zahlbrett gelegt hatte und dafür ein Paar derbe Arbeitshoſen in Empfang nahm, wußte er nicht, was dieſe Hoſen ihm alles bringen würden. Zunächſt trug er ſie ein paar Tage. Dann bekam er plötzlich einen unangenehmen Hautazzsſchlag, der ſich allmäh⸗ lich über den ganzen Körpern verbreitete. Schließlich mußte er ins Krankenhaus, wo er 24 Tage lang feſt lag. Das war ein ſchwerer Schlag für den jungen Mann, denn während dieſer Tage verdiente er nichts und mußte außerdem die Krankenhauskoſten tragen. Er ahnte noch nicht, daß an dem ganzen Unglück ſeine neuen Hoſen ſchuld waren. Das bekam erſt der be⸗ handelnde Arzt heraus, den es intereſſierte, durch was ſein Patient infiziert worden war. Er unter⸗ ſuchte die Beinkleider und ſtellte in ihnen die Krank⸗ heitskeime ſeſt, an denen ſich Tarrant angeſteckt hatte. Mit dem Gutachten des Arztes ging Tarrant zum Gericht und verklagte die Firma, die ihm die Hoſen verkauft hatte. Der Sachverſtändige beſtätigte die Feſtſtellung des Hoſpitalarztes, und die Firma wurde zur Zahlung von 100 Pfund, das ſind etwa 1200 Mark, verurteilt. Samstag, 27. Auguſt 1988 — 7 l Nei, unn Olll ur Mord nach ſechs Fahren aufgeklärt dnb. Duisburg, 26. Auguſt. Im Auguſt 1932, kurz nach der Ermordung des SA⸗Mannes Hein Hammacher, wurden die Bewoh⸗ ner des Stadtteils Meiderich am frühen Morgen durch eine zweite Schreckenstat des damals noch herrſchen⸗ den roten Terrors in größte Aufregung verſetzt. In die im Erdgeſchoß eines Hauſes liegende Wohnung des SA⸗Mannes Steininger krachten plötzlich meh⸗ rere Revolverſchüſſe, die auf ein Bett gerichtet waren, in dem Steininger für gewöhnlich ſchlief. Seine in dieſem Bett liegende Ehefrau wurde wie durch ein Wunder nur am Fuß verletzt. Die Ermittlungen führten damals zu keinem Erfolg, da eine Reihe gleichgeſiunter Zeugen dem Verdächtigen ein Alibi beſorgte und es eidlich bekräftigten. Eine Wieder⸗ aufnahme des Verfahrens im Jahre 1934 blieb eben⸗ falls erfolglos, und erſt in dieſem Jahr gelang es, den Fall reſtlos aufzuklären und die beiden Täter zu verhaften. Es ſtellte ſich heraus, daß die damaligen fünf Alibizeugen wiſſentlich falſch geſchworen hatten, mit den beiden der Tat dringend Verdächtigen in der fraglichen Nacht ununterbrochen Karten geſpielt zu haben. Zwei der Zeugen waren mit den Tätern in⸗ jener Nacht überhaupt nicht zuſammengeweſen. Sie wollen auf Grund von Anweiſungen einiger Ver⸗ trauengleute der KPD gehandelt haben, ſie ſelbſt hät⸗ ten der KPD nicht angehört, ſondern nur mit ihr „ſympathiſiert“, Die Angelegenheit wird demnächſt das Gericht beſchäftigen. Das Hochwaſſer in Schleſien anb. Waldenburg, 26. Auguſt. Am Donnerstag mußte infolge des Hochwaſſers die Förderung im Bahnſchacht 2 der Fürſten⸗ ſteiner Grube auf einer Sohle eingeſtellt wer⸗ den, da das in die Grube eingedrungene Waſſer in den 25 Meter tiefen Schachtſumpf über die dort ſte⸗ henden Pumpen ſtieg und in kurzer Zeit die Kel⸗ lerſohle erreichte. Man hofft, die Förderung heute wieder voll aufnehmen zu können. In Fellhammer brachte der Loſſigbach eine große Sturzwelle mit ſich, die binnen einer Stunde faſt den ganzen Ort überſchwemmte. Im Nu waren Kellerräume ſowie Erdgeſchoßwohnungen unter Waſſer. In Altloſſig wurde eine maſſive Brücke weggeriſ⸗ ſen und eine andere ſtark beſchädigt. In Bad Salz⸗ brunn ſind faſt alle über den Salzbach führenden Holzbrücken von den Fluten weggeriſſen worden. In Niederſalzbrunn wurde faſt das ganze Getreide von den Feldern weggeſchwemmt. Talſperren laufen über dnb Zittau, 26. Auguſt. Infolge der ſtarken Regenfälle der letzten Tage iſt eine beſonders kritiſche Lage bei Kratzan entſtanden. Die Talſperre bei Einſiedel läuft ſeit Freitagvormittag über, ſo daß einzelne Ortsteile ſtark gefährdet ſind. In Neundorf und Oberkratzan wurden von den Waſſermaſſen mehrere Brücken weggeriſſen. Aehnlich liegen die Verhältuſſe bei Reichenberg, wo die Talſperre ebenfalls geit Freitag früh über läuft. Auf reichsdeutſcher Seite iſt bei Reichenau ein Damm gebrochen. Die Waſſer⸗ maſſen wälzen ſich in Richtung Türchan. Zwölf Häuſer mußten dort geräumt werden, da ſie bis zum erſten Stock unter Waſſer ſtehen. Schwere Schäden in der Tſchecho- Slowakei dnb. Prag, 26. Auguſt. Viele Flüſſe in der Tſchecho⸗Slowakei ſind außer⸗ ordentlich angeſchwollen. Die Elbe iſt bereits um drei Meter über ihren Normalſtand geſtiegen, y daß das bewegliche Stauwehr umgelegt werden mußte. Durch Hochwaſſer iſt ſtellenweiſe auch die Bahnverbindung Halbſtadt Braunau elberg in Nordweſtböhmen unterbrochen. Derzeit ſind Arbei⸗ ter mit ihrer Wiederherſtellung beſchäftigt. Die Reichenberger Talſperre iſt übergelaufen. Die Kamnitz, die ſeit geſtern wiederum um einen halben Meter geſtiegen iſt, hat in Joſefsthal weite Gebiete überſchwemmt. Der geſtrige Sturmwind hat im böhmiſchen Iſer⸗ und Rieſengebirge große Windbruchſchäden gebracht. Große Schäden ſind auch im Brüxer und Komotauer Gebiet zu ver⸗ zeichnen. Stürme und Wolkenbrüche über FJamaita Kingſton(Jamaica), 26. Aug.(U. P) Schwere Stürme und Wolkenbrüche ha⸗ ben auf der ganzen Inſel Jamaica beträchtlichen Schaden angerichtet. Tauſende von Bana⸗ nen bäumen wurden vernichtet. Zahlreiche Erdrutſche verurſachten Verkehrsſtörungen und Schäden in Gartenkulturen. Feuerlod oͤreier Kinder dnb Belgrad, 26. Ang. In dem Dorſe Bogomol auf der Adriainſel Hvar braunte ein Bauernhaus nieder, während die drei kleinen Kinder der darin wohnenden Familie Plamſchitſchſchliefen und die Eltern auf dem Felde arbeiteten. Deutſche Reiſende, die ſich zur Zeit dort aufhalten, holten aus dem brennenden Haus das älteſte Kind heraus, das aber nach vier Stunden an Rauchvergiftung ſtarb. Die beiden klei⸗ nen Kinder konnten nicht gerettet werden. Man ver⸗ mutet, daß durch Funkenflug aus dem Herdſeuer, das nicht gelöſcht worden war, dieſe Kataſtrophe ent ſtand. —, 7— — Durch einen Flugzeugunfall in der Gemeinde Pietroſica wurde der Straßenbahnverkehr in Buka⸗ reſt auf vier Stunden lahmgelegt. Der Pilot Jo⸗ hann Eioban kam auf einem Schulflug nach Pietro⸗ ſica, wo er ſeiner Braut einen Brief abwerfen wollte. Dabei ging er mit ſeinem Apparat ſo tief herunter, daß er bei dem Verſuch, wieder normale Höhe zu erreichen, an die Ueberlandleitung der Stromzen⸗ trale der Bukareſter Straßenbahngeſellſchaft ſtieß. Die Leitung zerriß und der Apparat ging in Flam⸗ men auf. Der Pilot verbrannte. Im ſelben Augen⸗ blick hielten in Bukareſt ſämtliche Straßenbahn⸗ wagen an und blieben vier Stunden lang ſtehen, bis die Urſache der Stromſtörung in den ſpäten Nachtſtunden entdeckt und behoben werden konnte. an Krankenhaus iſt gedeckt.“ Dann aber hatte ſie doch einen herzlichen, wenn auch knappen Dank und eine Bewegung des Abſchieds, die in der Mitte lag zwiſchen einem mädelhaften Knicks und einem damenhaften Neigen des Kopfes. Zu Hauſe fand Lux den Vater allein vor. Er ſaß in ſeinem Ohrenſtuhl am Fenſter des Lädchens. Sie begrüßte ihn ſtürmiſch, und er ſchloß ſie lieb und ſeſt in ſeine Arme.„Gut, daß du wieder da biſt, Kind. Und ſei nicht bös, daß ich dich nicht beſucht...“ „Unſtnn, Vät', recht war, daß du nicht kamſt. Alte Leute gehören nicht ins Krankenhaus. Er lächeltet ein wenig ſchmerzlich über ihr jugend⸗ ſicher hingeſagtes„Alte Leute“, nahm es aber nicht tragiſch und nicht übel.„Ich wäre ja gekommen, aber nun war Herr Allmers da...“ „Herr Allmers? Ich denke, er iſt fortgefahren.“ „Er iſt wiedergekommen. Charlotte iſt heute mit ihm nach Belvedere.“ Sie löſte ſich aus ſeiner Umarmung.„So. Einzeln wiederholte ſie ſeine Worte:„Wiedergekom⸗ men... Charlotte... Belvedere.“ Sie nahm die Blumen auf, die ſie beim Hineinſtürmen auf den Ladentiſch geworfen hatte.„Ich gehe in mein Zim⸗ mer, Vät'. Ich will mich umziehen.“ Nach und nach erfuhr ſie im Laufe des Nachmit⸗ tags, was in jenen drei Tagen geſchehen: daß Tom von Weimarhunger erfaßt war, der ſo viele Fremde an der Ilm überfällt; daß er mit Vater durchs Goethe⸗Haus gegangen, mit Charlotte aber durch Park und Gartenhaus gewandelt; daß ihm Vater be⸗ wieſen, daß man im Schillerhaus doch allerlei er⸗ ſpüren kann, daß ihn Charlotte aber in die Ge⸗ heimniſſe Tiefurths eingeweiht hätte. Lux kannte Tiefurths Geſchichte: im Mai war's, 1776, und es mochte ein Mai geweſen ſein wie dieſer, der öͤraußen durchſonnt vor den Fenſtern lachte, daß Goethe zum erſtenmal mit Frau von Stein dort war, mit Char⸗ lotte; ein Muſenhain ſollte der Park des Schlößchens werden und war es geworden.„Frauen und Nymphen ſollen ſich nicht ſchämen brauchen, ihren Aufenthalt darin zu nehmen“, hatte Goethe geſchrie⸗ ben; über Caronas Bank ſaß heute noch Gott Amor, und— wenn ihm auch der Pfeil aus der Hand ge⸗ ſchlagen war— der unter ihm eingemeißelte Vers blieb zu Recht beſtehen:„Mit der Liebe Gewalt trifft Philomele das Herz.“ 4 In Lux wehrte ſich etwas, und ſie wußte nicht, was und nicht, warum. Sie rückte auf dem Laden⸗ tiſch die Blocks und Käſten, die Anſichtskarten und Flaſchen zurecht und mußte feſtſtellen, daß man dieſe Dinge während ihrer Abweſenheit reichlich durchein⸗ andergebracht hatte und daß manches, was verkauft war, nicht verbucht ſchien. Da waren z. B. die An⸗ ſichtskarten „Charlotte wird wohl Herrn Allmers.., ent⸗ gegnete der Vater, konnte aber ſeinen Satz nicht vollenden, denn Lux warf ein:„Er hat euch wohl alle aus dem Häuschen gebracht, dieſer Herr.“ Dann ſurrte draußen ein Motor, ein Wagen hielt, und die beiden Belvederewanderer traten ein, mit allerlei Schätzen beladen: friſchen Wecken und bunten Salaten, leckerem Aufſchnitt und langhalſigen Wein⸗ flaſchen. „1921 Ruppertsberger Reiterpfad, Herr From⸗ mann“, rief Tom.„Eingefangene Sonne aus der Pfalz, ſüß und köſtlich; wir müſſen doch Lux Gene⸗ ſung feiern.“ „Für Sie dürfte ich Fräulein Frommann ſein, Herr Allmers, Ulrike Frommann, wenn's beliebt! Ich wüßte nicht, wer Ihnen das Recht.“ Aber ſie konnte ihre Belehrung nicht zu Ende führen. Der junge Mann, der Tom hieß, lachte ſte einfach aus.„Kind, Kind! Ich nenne alle hübſchen Mädchen auf dem ganzen Erdball beim Vornamen. In Paris heißen ſie Lüſette oder Müſette, in Lon⸗ don Victory ooͤer Glory, in Braſilten Antonia oder Iſabella, in Berlin Grete oder Hertha, und hier in Weimar eben Charlotte und Lux. Ueberdies: auf eine Lux bin ich noch nirgends geſtoßen, trotz reicher Auswahl, Lux iſt fabelhaft.“ Der Ruppertsberger Reiterpfad rann wie golde⸗ nes Oel weich und betörend über die Zungen, aber er war ſchwer. In der Studierſtube kreiſte der Schein der Lampe nur über den Rundtiſch. Die Wecken und Salate waren verzehrt; doch der Wein war noch da und leuchtete wie Bernſtein in den alten Gläſern. Heinrich Frommann genoß, was er lange entbehrt, aber nicht zu ſchätzen verlernt, und ſeine Zunge wurde gelöſt: er ſprach von Goethe und ſprach, je weiter die Stunden rannen, mehr und mehr allein. Er merkte nicht, daß Lux in ihrem tiefen Stuhl langſam einſchlummerte und daß Tom und 1 — Ein Schaffner des Nachtſchnellzuges Bukarest. Großwardein bemerkte, daß ein Mann, der eine Karte zweiter Klaſſe vorgewieſen hatte, einem Mil reiſenden die Brieſtaſche ſtahl. Der Schaffner wollte nun den Taſchendieb feſtnehmen. Der Dieb ſetzte ſich aber aufs heftigſte zur Wehr, und zwiſchen den bei den Männern entſpann ſich ein furchtbarer Kampf, In der Nähe der Station Sinaia gelang es dem Verbrecher, den Schaffner aus dem fahrenden Zug zu werfen. Ein Mitreiſender, der den Zweikampf ohne eingreifen zu können mit angeſehen hatte, Jog die Notbremſe, und dem herbeieilenden Eiſenbahn⸗ perſonal gelang es, den Dieb zu überwältigen. Der aus dem Zug geſtürzte Schaffner hat wie durch ein Wunder nur leichtere Verletzungen davongetragen. — Charlotte tiefer und tiefer eingelullt wurden in Worte und Verſe, daß ſie nur das noch hörten, was ihre Herzen hören wollten: Liebe. i Tom, der forſche Allerweltsjunge, kannte ſich ſelbſt nicht wieder; er kämpfte mit ſich: er wollte lachen über das dunkle Mädel zu ſeiner Linken, deſſen junge Bruſt ſich im gleichmäßigen Atem des Schlaſß ruhig hob und ſenkte— er konnte es nicht; er wolle dem blonden Mädel zu ſeiner Rechten dreiſt, freh und eroberungsluſtig in die Augen ſchauen— en wagte es nicht, trotzdem er ſpürte: dort, ihm gan nahe, pochte ein Herz ſchneller. Er war rettungsle⸗ß verſtrickt in Weimars gefährlichen Banden, und wenn er ſeinen Goethe ſo gekannt hätte, wie es hien Pflicht war, hätte er wohl zitiert:„Die Veränderung ach wie groß! Liebe, Liebe, laß mich los!“ Die Uhr der Stadtkirche ſchlug zwölf, Man konnte die Schläge im Zimmer zählen, und Vaten Frommann zählte ſie. Da holte er Goethes Elfen, lied aus ſeinem Gedächtnis hervor: „Um Mitternacht, wenn Menſchen erſt ſchlafen, Dann ſcheint uns der Mond, dann leuchtet un [der Stern Wir wandeln und ſingen und kanzen erſt gern Um Mitternacht..“ Jetzt ſah er ſeine ſchlummernde Jüngſte. Er ſtand ſacht auf, ſtellte ſich vor ſie und winkte den beiden andern:„Leiſe— leiſe!“ Er nahm ſie bei den Händen und ließ ſie einen Kreis um Lux bilden. Und während er ſie, Lux umſchreitend, im Rund um den Stuhl führte, wippend und wiegend mit ing 1 Bewegungen, fuhr er geheimnisvoll flüstern! ort: 5 „Um Mitternacht, wenn die Menſchen erſt ſchlafen, Auf Wieſen, an den Erlen wir ſuchen unſern Raum Und wandeln und ſingen und tanzen einen Traum. (Fortſetzung folgt) + KUF MS läuft Steile atzau cken tniſſe 8 ſeit Seite aſſer⸗ 5 lf N, da uſt. ußer⸗ s um n, ſo erden h die g in Urbei⸗ Die einen weite wind roße häden t ver⸗ P. e ha⸗ lichen Ana- reiche und lug. ainſel td die enden n auf ch zur enden vier klei⸗ n ver⸗ ſeuet, e ent⸗ areſt. r eine 1 Mit⸗ wollte te ſich en bei⸗ dampf, dem 1 Zug kampf te, zog nbahn⸗ 1. Der ch ein tragen. — — en in „ was 0 ſelbſt lachen deſſen Schlaßz H Samstag. 27. August 1938 —— der Neuen Mannheimer Zeitung — Basali AG, Linz Ersimals wieder Gewinnabschluß— Siark verminderier Verlusivorirag daß er nach lan⸗ und der gernden Erholung nen Ueberſchuß ausweiſen kann, ontos geführt hat. Acht Tochter⸗ rch Uebertragung ihres Vermögens die Pfalz⸗Saarbrücker Hartſtein⸗ Somit ſind aus dem Beteili⸗ von 7,54 Mill.„/ ver⸗ ahme der Bilanzwerte ergab von 0,46 Mill. 4. Außer den ten ſind weitere neun Geſellſchaf⸗ 1 ſchäftsanteile ſich ſämtlich in dem Be⸗ alt Ach Linz befanden und deren Vermögens⸗ ngen Jahren in den Bilanzen der Geſell⸗ en waren, umgewandelt und aufgelöſt wor⸗ ſitz der werte ſeit ſchoften enthal den. Nach Verrechnung des Umwandlungsverluſtes und wei⸗ eren Abſck ungen auf Gelände und Beteiligungen von 10% Mill. 4 wurde das Wertberichtigungskonto aufgelöſt. Dodurch vermindert ſich der Verluſtvortrag von 13,85 Mill. Mark auf 8,26 Mill. /. Von dieſem geht der Gewinn des eſchäftsjahres 7 mit 0,24 Mill./ ab, ſo daß ein Ver⸗ lutvortrag von 8,02 Mill.& verbleibt. s Skammunternehmen konnte im Berichtsjahr ſeinen nd auf 1,75 Mill. To. ſteigern. Die Zahl der Ar⸗ unden ſtieg von 4,7 Mill. auf 5,7 Mill. an. sjahr ſind die Anteile an der My. ht abgeſtoßen worden. Außerdem iſt a Der Geſchäftsgang des neuen Jahres hat ſich be⸗ gend entwickelt Vorausſagen über das Ergebnis nicht machen. chnung wird ein Rohüberſchuß von.81 ill.) ausgewieſen, der ſich durch Erträge ingen um 1,06(0,94) und außerordentliche Höhe von 0,05(0,1) Mill. I erhöht. Löhne und Gebe hälter erforderten 6,18(3,40), ſoziale Abgaben 0,71 (), Abſchreibungen 2,03(0,78), Zinſen 0,79(0,70), Steuern 0,41(0,36), ao Aufwendungen 0,05(0,76) l. In der Vermögensaufſtellung wird das AK unver⸗ andert mit 20,0 Mill.( ausgewieſen. Rücklagen ſtehen neu mit 0,08, ebenſo Wertberichtigungen zum Umlaufs⸗ vermögen mit 0,23 Mill.„/ zu Buch. Rückſtellungen wer⸗ den für ungewiſſe Schulden mit 1,04(0,4), Verbindlich⸗ keiten mit 14,50(12,57) Mill. 4 ausgewieſen. Das Anlage⸗ vermögen erhöh ch von 11,00 auf 15,35 Mill. /, dagegen gingen die Beteiligungen von 11,58 auf 3,98 Mill. 1 zu⸗ tücl. Das Umlaufsvermögen ſtieg auf 8,66(4,55), wobei die Lieſer⸗ und Leiſtungsforderungen auf 5,07(1,12) Mill. Mark anſtiegen. Schweizer Brown Boveri Sanierung und Fusion mif der Golding BBC genehmigi— Gebesserſer Auffragsbesiand Schuldenfilgung In der G der Ach Brown Boveri u. Cie in Baden [Schweiz) vertraten 61 Aktionäre ein Kapital von 22,15 Mill. fr. Wichtigſte Gegenſtände der Tagesordnung waren die umfaſſenden Sanierungsvorſchläge und die nion mit der Holding BBC. Baſel. Der Vorſitzende, Azepräſident Bodmer, ging zunächſt noch einmal kurz auf die Gründe ein, welche die einſchneidenden Entſchlüſſe be⸗ Angten. Sodann gab das Mitglied des Verwaltungsrats Schießer einen Vergleich der guten Geſchäſtsjahre 1926—31 mit den Kriſenjahren 1933—36 und dem abgelauſenen Ge⸗ ſchäftsjahr 108738. In den Kriſenſahren war der Ge⸗ ſchäfts verglichen mit den vorausgegangenen füuf. guten Jahren, auf ca. 83 v. H. gefallen. Im abgelaufenen Jahre hat er ſich wieder auf etwa 70 v. H. gehoben. In gelieferten Tonnen lauten dieſe Ziffern 37,2 v. H. und 63 Y. H. Die Zahlen der beſchäftigten Arbeiter und An⸗ geſtellten, die in den guten Jahren 6700 betrug, ging in der Kriſenzelt auf 3400 zurück und iſt jetzt wieder auf 6000 ge⸗ stiegen. In der Fabrikation ſelbſt kommen heute viel leich⸗ tere Konſtruktionen als früher zur Herſtellung. Auch gibt i mehr Beſtellungen von kleinerem Umfang als früher, was eine gewiſſe Kriſenfeſtigkeit gibt. Die Preiſe ſind heute hieder auf einen Wert gekommen, der einen veſcheidenen Verdienst geſtattet. Der Beſtellungseingang belief ſich im abgelaufenen Jahr auf etwa 72 Mill. ſfr. Anfangs des neuen Geſchäftsjahres betrug er etwa 45 Mill. ſfr. und iſt biß heute auf dieſer Höhe geblieben. Das Geſchäftsjahr Isg wird, wenn keine beſonderen Umſtände eintreten, gut werden, und aller Wahrſcheinlichkeit nach auch das ſolgende Fahr. Den Forſchungsarbeiten wird erhöhte Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt, da von den Neuerungen der gute Fortgang der Umſatztötigkeit abhängt. Jahresbericht und Jahresrechnung wurden genehmigt. er Reingewinn von 2,7 Mill. ſfr. wird zur Verminde⸗ zung des Verluſtfaldys aus dem Vorjahr verwandt, der ſich dadurch ouf 9,7 Mill. ſfr. ermäßigt. Einſtimmig an⸗ genommen wurden ſodann auch die S ng e die auf Herabſetzung des At von 47,04 auf 28,88 Mill. ſſr. kanten. Ter Buchgewinn von 20,6 Mill. ſfr. wird zur Tilgung des Verluſtſaldos, zur Abſchreibung auf Betellt⸗ Jungen in Höhe von 7,8 Mill., zu Extraabſchreibungen auf die Anlagen in Münzenſtein bei Baſel in Höhe von 9, Mill. und zur Schaffung einer Spezialreſerve von 2 Mil, sic. verwandt. Das Aß wird ſodann wieder auf 0% Mill. ir. erhöht. Die gleichfalls beſchloſſene Fuſton mit der Holding BBe u. Cie. geſchieht unter Uebernahme der Aktiven von 8,53 Mill. und der Paſſtven von 6,13 Mill. fr., wobei für den ſich ergebenden Aktivenüberſchuß on 2,4 Mill. sfr. den Aktionären 12000 voll einbezahlte Inhaberaktien Serie A von 200 ffr. Nennwert der BBC 110 0 Baſel ausgehändigt werden. Dieſe 2, Mill, ffr. lden einen weſen lichen Teil der Kapitalerhöhung. Der e von 720 000 ffr. iſt gegen Aushändigung von weiteren d Aktien Serie 4 durch ein Schweizer Bankenkonſor⸗ tum voll einbezahlt worden. 5 Die G ſtellte die Zeichnung und Volleinzahlung und amit die vollzogene Kapitalerhöhung 30 Mill. ſfr. feſt. l der Vorſitzende ausführte, ſind alle Aktiven, die vor er Sanierung zur Deckung der Verpflichtungen vorhan⸗ 11 waren, vollſtändig in Takt, die neu zufließenden 0 0 ollen gusſchließlich zur Schuldentilgung verwandt n. 61 Eine Abſchaffung der Stimmrechtsaktien wie ſie in ent non der Oppoſition in einem Züricher Blatt ver⸗ ſentlichten Artſkel befürwortet wurde, kann die Ver⸗ mne aus verſchiedenen Gründen nicht gutheißen. Ein⸗ fon in wurden ſodann auch die neuen, der Reorganiſa⸗ un angepaßten, Statuten genehmigt und ein ausſcheiden⸗ „ Verwolkungsrotsmitglied wiedergewählt. Neu in den Sutter gs e wurde aufgenommen Altbundesrat Dr. Hültheß eg Vertreter der Inhaberaktien raſſ am Vormittag unter Vorſitz von Präſident Dr. Sa⸗ ain, Baſel, in Gegenwart von 25 Aktionären obgeholtene 0 der Holding BBC u. Cie. nahm Jahresbericht und alles rechnung ſowie den Antrag auf Fuſion der Fabri⸗ Atonsgeſellſchaft einſtimmig an. 1 Gemeinnützige Wo nungsbau⸗ Ach Oberbaden(Wobag) daga onſtanz, Durch Veſpluß der He iſ die Firma ge⸗ 40 8 worden in: Wobag, Gemeinnützige Wohnungsbau⸗ ſam Sberbaden in Konſtanz. Durch denſelben Hauptver- int ungsbeſchluß iſt der Vorſtand für fünf Jahre ermäch⸗ Ae worden, das Grundkapital der Geſellſchaft bis zu 000„ zu erhöhen. „Metzeler Gummiwerk e A, München.— 8(6) v. G. Dioldende. Laut Göeſchäftsbericht ſind die Umſäze der werner, Gummiwerke Ach, München, 1937 mengen⸗ und Tbbhu s nicht unerheblich geſtiegen. Die vorfährige arb kung des Exports konnte gehalten werden. Die Ver⸗ wacht inländiſcher Rohſtoffe hat große Fortſchritte ge⸗ 5 inem Rohertrag von 5,66(5,11) Mill. und erordentlichen Einnahmen von 0,17(0,11) Min. 0 u. a. Löhne und Gehälter mit 2,30 2,140, ſoziale Ab⸗ 000 mit 0,19(0,18), freiwillige Aufwendungen mit 0,18 014 Anlagegbſchreibhungen mit 0,42 4 Steuern mit 6 bt) und Zinſen mit 0,05(0,6) Mill.„ gegenüber. eber wareninduſtrie iſt Nach Abbuchung von 40 000(50 000)/ für Delkredere und vorweg bereitgeſtellten 0,08 Will. 4 für beſondere ſoziale Zwecke verbleibt einſchließlich 272 440(264 710)/ Gewinn⸗ vortrag ein Reingewinn mit 393 198(380 440) 4, aus dem eine Dividende von 8(6) v. H. zur Ausſchüttung kommt (Davon 2 v. H. an Anleiheſtock). 249 193, ſollen vor⸗ getragen werden. In der Bilanz(alles in Mill. /) wird das Anlagevermögen bei 0,91(0,37) Neuzugängen mit 1,88 (1,41) ausgewieſen. Das Umlaufsvermögen erhöhte ſich von 4,44 auf 5,91, darunter Waren auf 2,98(1,57) und Debitoren auf 1,83(1,40). Andererſeits erhöhten ſich bei unv. 1,80 AK, unv. 0,18 geſetzlicher Rücklage, unv. 0,71 Wertberichtigungsrücklage die ſonſtigen Rücklagen auf 0,81 (i. V. Rückſtellungen 0,50) und die Verpflichtungen auf 3,39 (2,11). Darunter ſtiegen Warenverbindlichkeiten auf 1,00 (0,46), Bankſchulden gingen auf 0,02(1,40) zurück; neu erſcheinen Konzernverpflichtungen mit 1,29. 5 Dürener Metallwerke AG, Düren.— Voll beſchäftigt. Die HV genehmigte den Abſchluß für 1937 mit 7(6) v. H. Dividende und wählte den Aufſichtsrat in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wieder. Wie die Verwaltung mitteilte, iſt das neue Geſchäftsjahr unter gewiſſen Schwankungen bisher ähnlich verlaufen wie das Vorfahr. Die Betriebe konnten voll ausgenutzt werden. Für die noch ſehlenden Monate lägen genügend Aufträge vor. Im ganzen glaube die Verwaltung ein ähnliches Ergebnis wie im abgelau⸗ ſenen Jahre in Ausſicht ſtellen zu können. Auf eine An⸗ frage aus Aktionärskreiſen über die neue knetbare Magneſiumlegierung„Magnedur“, die die Geſellſchaft her⸗ ſtellt, erwüderte die Verwaltung, daß die Dürener Metall⸗ werke leoͤiglich auf Grund der Patente das Fabrikat erzeu⸗ gen, daß dieſe Patente jedoch in zwei Jahren ablaufen, und daß dann das Magnedur ſo wie ſo frei hergeſtellt wer⸗ den könnte. * Vereinigte Badiſche Staatsſalinen Dürrheim⸗Rappen⸗ au Ac in Bad Rappenau. Die Geſellſchaft, deren An im März d. J. um 2,3 auf 2,5 Mill.„ erhöht wurde, wobei oͤie vorher perpachteten Anlagen als Sacheinlagen in die Geſellſchaft eingebracht wurden, erzielte im Geſchäftsfahr 1937 einen Jahresertrag von 0,59 Mill. 4(i. V. 1,00 bei 0,42 übrigen Aufwendungen]. Zinſen und ſonſtige Kapi⸗ talerträge ſowie goeErträge ſteuerten 0,03(0,02) Mill./ bei. Danon erforderten Löhne und Gehälter 90,84(0,33), ſoziale Abgaben 0,04(0,03), Beſitz⸗ und Ertragsſteuern 0,21 (Beſitzſteuern 0,171 und ao lufwendungen 0,04(—) Mill. A. Es verbleibt einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 42 810(76 615) l. Leipziger Trikotagen AG, Leipzig⸗Lindenau.— Wie⸗ der 6 v. 5. Dividende. Der für den 11. Oktober 1938 ein⸗ zuberufenden H ſoll vorgeſchlagen werden, für das am 30. April 1938 abgelaufene Geſchäftsjahr bei reichlichen Abſchreibungen eine Dividende von 6 v. H.(wie i..) zur Verteilung zu bringen. * Die Feuerſchäben im Juli. Die Schadenmeldungen bei den Mitgliedern der Fachgruppe Feuerverſicherung der Wirtſchaftsgruppe Privatverſicherung weiſen für Juli einen Wertverluſt von etwa 7,1 Mill. 4 aus, der durch 16 464 Schadenfeuer entſtanden iſt. Da im Vormonat bei den gleichen Geſellſchaften Feuerſchäden in Höhe von 9,7 Mill./ gemeldet worden waren, iſt ein gewiſſer Rück⸗ gang zu verzeichnen. Vor allem durch den Fortfall der kataſtrophalen Exploſionsſchäden des Vormonats zeigt ſich diesmal ein nicht ganz ſo trübes Bild im Bereich des Induſtriegeſchäfts der Feuerverſicherer(863 Schäden von 4,48 Mill. //). Dagegen ſind nach der Zahl und Summe die landwirtſchaftlichen Feuerſchäden beträchtlich angeſtie⸗ gen)2412 Schäden von 1,35 Mill.). Allein durch Blitz⸗ ſchlag wurden in der Landwirtſchaft Werte von einer hal⸗ ben Million vernichtet, was etwa 87 v. H. der Schaden⸗ ſumme im landwirtſchaftlichen Geſchäft ausmacht. * Befriedigende Beſchäftigung in der Offenbacher Leder⸗ wareninduſtrie. Die Beſchäftigungslage der Offenbacher nach Beendigung der ſtilleren Muſterzeit als befriedigend zu bezeichnen. Neueinſtellun⸗ gen wurden in größerem Umfange nicht vorgenommen, da die Firmen in dieſem Jahre ihre Gefolgſchaft auch in der ſtillen Zeit, wenn auch bei teilweiſer Arbeitsperkür⸗ zung, das gange Jahr über beſchäftigten. Für die bevor⸗ ſtehende Leipziger Herbſtmeſſe ſind die Lederfabriken mit umfangreichen Zuſammenſtellungen beſchäftigt. Gleichzei⸗ tig ſind die Reiſenden früher als ſonſt ins Land gegan⸗ gen, da ſich die Firmen bereits ſtark auf das Herbſt⸗ und Wintergeſchäft eingeſtellt haben. Neben der Herſtellung reiner Lederwaren nimmt die Erzeugung aus neuen deut⸗ ſchen Werkſtoffen einen immer größeren Teil der Geſamt⸗ produktion ein. Die Beſtellungen auf die vielſeitigen Erzeugniſſe aus neuen deutſchen Werkſtoffen haben beacht⸗ lich zugenommen, da die Aufnahmeluſt der Käufer für diefe Waren, die nur aus ſorgfältig geprüftem Material hergeſtellt werden, ſtetig wüchſt. Das Ausfuhrgeſchäft der Offenbacher Lederwarenfabriken war im erſten Halbjahr 1998 durchaus gut. Die Umſätze konnten trotz mancher Schwierigkeiten auf ungefähr der gleichen Höhe des Vor⸗ jahres gehalten werden. Für die bevorſtehende Hauptſal⸗ ſon erwartet man weitere Exporterfolge. „Die Frage der Ausdehnung von Begünſtigungs⸗ und Gruppenverſicherungsverträgen auf Oeſterreich. Im Be⸗ nehmen mit dem Reichswirkſchaftsminiſter hat das Reichs⸗ gufſichtsamt für Privatverſicherung au e Aufſicht unterſtehenden größeren Verſicherungsunteknehmungen mit Bezug auf die Eingliederung des öſterreichiſchen Verſiche⸗ rungsweſens ein kundſchreiben gerichtet, das die Be⸗ ünſtigungs⸗ und Gruppenverſicherungsverträge behandelt tie wird dorauf hingewieſen, daß die Ausdehnung von bereits beſtehenden Begünſtigungs⸗ und Gruppenverſiche⸗ rungsverträgen auf den öſterreichiſchen Mitgliederbeſtand eines Vereins oder einer ſonſtigen Organiſation oder auf die öſterreichiſchen Gefolgſchaftsmitglieder einer Firma eine Aenderung des Geſchäftsplaus darſtellt, ſofern die betreſſende Verſicherungsunternehmung nicht bereits zum Geſchäftsbetrieb im Lande Oeſterreich zugelaſſen iſt. Sie iſt deshalb als genehmigungspflichtige Ausdehnung des Geſchäftsgebiets der Verſicherungsunternehmung auf das Land Oeſterreich anzuſehen. Derortige Ergänzungen oder Nachträge zu Begünſtigungs⸗ und Gruppenverſicherungs⸗ verträgen ſind daher vom Reichsgufſichtsamt für Priwvat⸗ verſicherung und der öſterreichiſchen Aufſichtsbehörde be⸗ ſonders zu genehmigen. Die Genehmigung ſolcher Aus⸗ dehnungen auf das Land Oeſterreich kann nur dann in Ausſicht geſtellt erden, wenn eine angemeſſene Beteili⸗ gung einer oder mehrerer in Oeſterreich zugeloſſenen Ge⸗ ſellſchaften on den Geſamtverträgen vorgeſehen wird Ueber die Art der Beteiligung ſind den Auſſichtsbehörden im gegebenen Falle entſprechende Vorſchläge zu unterbreiten. Sollte von einer Verſicherungsunternehmung ein Ergän⸗ zungs⸗ oder Nachkragsvertrag der erwähnten Art abge⸗ ſchloſſen worden ſein, ſo iſt dieſer ſoſort nachträglich zur Prüfung und evtl. Genehmigung vorzulegen. Der beſon⸗ deren Genehmigung bedürfen auch ſolche Ergänzungen und Bai ee die auf einem ollgemein genehmigten Muſtervertrag beruhen. Im übrigen gelten für den Ab⸗ ſchluß von Begünſtigungs⸗ und Gruppen verſicherungsver⸗ trägen die vom Reichs oufſichtsamt für die einzelnen Ver⸗ ſicherungszweige erlaſſenen Beſtimmungen. * Anbietungspflicht für öſterreichiſche Dukaten. Wie die Reichsbankſtelle Wien mitteilt, ſind auf Grund der Ver⸗ ordnung über die Ablieferung außer Kurs geſetzter in⸗ und ausländiſcher Goldmünzen vom 16. Juli 1938 auch Dukaten öſterreichiſcher Währung anbietungspflichtig. Sie unterlagen im alten Reichsgebiet bereits früher den deviſengeſetzlichen Beſtimmungen und werden nun auch im Land Oeſterreich erfaßt. Die Anbietungspflicht erſtreckt ſich weiter auch auf Goldmünzen zu 4 und g öſterreichiſchen Gulden. 2 abmpfe mit in der nov. durch unſer vorbild lehren wie dis Jugend ſich die Juhunßt ſichern. * Um den engliſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrag. Wie im maßgebenden amerikaniſchen und engliſchen Kreiſen er⸗ klärt wird, dürften die ſeit ſechs Monaten ſtattfindenden Verhandlungen über den engliſch⸗amerikaniſchen Handels⸗ vertrag, falls nicht unvorhergeſehene Hinderniſſe eintre⸗ ten, innerholb von 14 Tagen zum Abſchluß kommen. Die offizielle Bekanntgabe des Abſchluſſes dürfte aber erſt nach dem 15. September erfolgen, damit der Vertrag nicht Gegenſtond des Wahlſeldzuges werde. * Die tſchecho⸗ſlowakiſche Wirtſchaftslage.— Der Mo⸗ natsbericht der Nationalbank. In dem Geſchäfts bericht des tſchecho⸗ſlowakiſchen Bankrates vom 24. d. M. für die Zeit vom 16. Juli bis zum 15. Auguſt d. J. heißt es u.., Faß ſich die tſchechcho⸗flowakiſche Wirtſchaft bei ſteigender Beſchäftigung ruhig entwickelt habe. Die Einlagetätigkeit habe ſich weiter gebeſſert. Bei den üblichen Saiſoneinflüſſen auf die Preisentwicklung hätten ſich im ganzen im Preis⸗ niveau keine Veränderungen ergeben. Der Ertrag der Getreideernte, beſonders bei Weizen und Gerſte, könne durchweg als gut angeſehen werden. Die induſtrielle Er⸗ zeugung könne als gut bezeichnet werden. Einige beſon⸗ ders auf den Export angewieſene Zweige kämpften weiter mit Schwierigkeiten auf den Auslands märkten. Die Arbeitsloſenzahl habe ſich, vor allem durch die Ernte⸗ arbeiten beeinflußt, weiter geſenkt, und ſei zum erſtenmal ſeit 1930 unter 200 000 geſunken. Die Bilanz des reinen Warenhandels im Juli ſei beträchtlich aktiv. Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkt O Mannheim 25. Auguſt Zum Wochenbeginn ſchätzte man die Weizenernte der drei konadiſchen Prärie⸗Provinzen auf 8 Mill. To., zum Wochenende auf 9,5 Mill. To. Die Unſicherheit, die ſich im Unterſchied dieſer beiden Zahlen ausdrückt, beherrſcht z Z. den geſamten Weltmarkt. Auch wenn man Nachrich⸗ len über Roſtbefall oder Trockenheit, über Sandſtürme und Regenſchäden bringt, die Preiſe verharren auf ihrer tiefſten Stufe. Es läßt ſich nicht mehr hinwegleugnen, doß der Ausfuhr⸗Uteberſchuß der großen Weizenländer den Ein⸗ fuhrbedarf der Welt um rund die Hälfte überſteigt. Ka⸗ nada und die Vereinigten Staaten werden Stützmaßnah⸗ men für die Farmer ergreifen, Rußland und die Donau⸗ länder bemühen ſich um eine Steigerung ihrer Ausfuhr und die Länder der ſüdlichen Erdhälfte berichten andauernd von den beſten Ausſichten für ihre Ernten. Die Preiſe hielten ſich etwa, von vorübergehenden kleineren Steige⸗ rungen abgeſehen, auf der Höhe der Vorwoche. Am Mannheimer Getreidegroßmarkt ſind die Angebote von Weizen zur Zeit recht umfangreich. Neben den ver⸗ ſchiedenen ſüddeutſchen Herkünften ſind auch mittel⸗ und norddeutſche reichlich zu haben. Nach den vorliegenden Muſtern zu urteilen, weiſen gerade die zuletzt genannten Herkünfte in dieſem Jahr beſonders ſchöne Qualitäten aus. Bei den ſüddeutſchen findet man vielfach Auswuchs und andere durch die Feuchtigkeit entſtandene Schäden, doch iſt der Teil der Ernte, der rechtzeitig geborgen werden konnte, gleichfalls recht gut. Man findet hier Hektoliter⸗ gewichte bis zu 82 Kilo. Im ganzen genommen ſcheint in dieſem Jahr der Klebergehalt beſſer zu ſein als im ver⸗ gangenen Jahr, während die Quellfähigkeit nicht immer die Vorjohrshöhe erreicht. Die angebotenen Mengen ſind teilweiſe ſchon erſte Hälfte September lieferbar; einige norddeutſche Partien ſind bereits rheinſchwimmend. Die Aufnahmefähigkeit der Mühlen iſt eng begrenzt, da ſie ſich bereits eingedeckt haben. Sofern ſich da und dort und in Einzelfällen noch Liebhaber finden ſollten, ſind dieſe ohne weiteres aus den vorliegenden Anlieferungen zu decken. Man erwartet, daß die zuſtändigen Stellen des Reichsnährſtandes eine etwaige Stauung im Angebot durch Zugeſtändniſſe in der Aufnahme durch die Mühlen, ſofern es ſich um alte Geſchäftsbeziehungen handelt, mögkichſt beſeitigen oder mildern werden. Jedenfalls liegen im Augenblick die Dinge ſo, doß die Aufnahmefähigkeit und die Einkaufs bereitſchaft nicht annähernd dem Verkaufs⸗ willen der Landwirtſchaft gewachſen ſind. Im übrigen wäre es auch erwünſcht, wenn die Bauern, die feuchten Weizen mit ſtorkem Auswuchs haben, dieſen ſehr bald an ſolche Stellen verkaufen würden, die über Trocknungs⸗ anlagen verfügen, damit noch möglichſt viel gerettet wer⸗ den kann. Wenn ſich dieſer Weizen für die menſchliche Ernährung nicht mehr eignen ſollte, iſt es immer noch beſſer, ihn ſofort der Verarbeitung für Futterzwecke zu⸗ zuführen, als ihn weiter naß liegen zu laſſen. 25 Bei Roggen iſt die Abſatzlage womöglich noch ſchwieri⸗ ger, doch iſt hier das Angebot nicht ſo groß. Sofern die Mühlen überhaupt daran gehen können, ihre Beſtände zu ergänzen, kaufen ſie in den allermeiſten Fällen aus der Nachbarſchaft. Das Braugerſtengeſchäft kommt nur ſehr langſam in Gang. Bis jetzt haben Sachſen⸗Thüringen und ſchleſiſche Gerſten den Vorzug. Ueber die pfälziſche Gerſte läßt ſich noch nichts Endgültiges ſagen, da der Einfluß der unein⸗ heitlichen Witterung während der letzten Zeit qualitativ und mengenmäßig noch nicht abſchließend beurteilt werden kann. Das gleiche gilt für die badiſche Tauber⸗, die Nahe⸗, die rheinheſſiſche und die main⸗fränkiſche Gerſte. Obwohl der Eiweißgehalt dieſer Herkünfte nicht unweſentlich umter demfenigen des Vorjahres liegt und obwohl die Gerſte hinſichtlich der Körnung den an ſie geſtellten Anfor⸗ derungen voll genügt, geht man doch ſehr langſam bei der Aufnahme dieſer Gerſten vor, da die übermäßige Feuch⸗ tigkeit Auswuchs und Mißfarbe befürchten laſſen. Die vom Regen verſchonten Gerſten dieſer Gebiete, die nach den erſten Schätzungen ein bis zwei Drittel der Geſamt⸗ ernte der genannten Bezirke betreffen, ſind recht gut. Ge⸗ ſund und mengenmäßig über Erwarten gut ſcheinen außer Sachſen⸗Thüringer und ſchleſiſchen Gerſten auch diejenigen aus der Kurmark, Pommern und Mecklenburg zu fein. Nach den erſten vorliegenden Urteilen haben dieſe Gebiete 3. T. Braugerſten von einer Qualität, die derfenigen der traditionellen Herkünfte nicht nachſtehen, weder in bezug auf Eiweiß und Kornbildung 1985 hinſichtlich Farbe un Feinſchaligkeit. Die Preiſe für dieſe Herkünfte liegen, ohne daß Zuſchläge für beſondere Beſchafſenheit berückſich⸗ tigt werden, bei etwa 24— 23,75, eiſ Oberrhein. Das Angebot iſt mengenmäßig gut, die Nachfrage aber recht zu⸗ rückhaltend, beſonders deshalb, weil die Mälzereien zum Teil 8 unverkaufte Vorröte aus der letzten Kampagne haben. In den letzten Tagen hat ſich die Einkaufstätigkeit allerdings etwas belebt. In Induſtriegerſte war kein Geſchäft, da die Fabriken z. Z. keine Bezugsſcheine haben. Man quottert zwiſchen 19,60 und 19,80„, eif Oberrhein, bei 68 Kilo Naturalgewicht und garantiert zum Teil noch höhere Gewichte. Das An⸗ gebot in Futtergerſte hat ſich in den letzten Tagen etwas vermehrt, da die durch den Regen beſchädigtn Gerſten für Futterzwecke verwendet werden; das Angebot fand ſchlanke Aufnahme. * Norödeutſcher Induſtrie⸗Weißhafer mit 56 Kilo Natural⸗ gewicht war zu etwa 19,70, eif Oberrhein, zu haben, doch ſind Abſchlüſſe nicht bekonnt geworden, da Bezugsſcheine fehlen. Futterhafer wurde zu etwa 19,00, eif Oberrhein, umgeſetzt, doch waren die Angebote nicht ſehr erheblich. Der ſüddeutſche Weißhafer hat vielfach durch Regen ge⸗ litten. * Die Nachfrage nach Weizenmehl war bei den Mühlen vecht befriedigend; man hat bereits einen erheblichen Teil der September⸗Quote verkauft. Auch Roggnmehl, be⸗ ſonders ſolcher ſüddeutſcher Herkunft, ließ ſich verkauſen. Die Umſätze am Futtermittelmarkt waren gering. An⸗ geboten waren u. a. Biertreber und Zuckerſchnitzel. Nach⸗ frage beſtand nach Weizenkeimen und Futtermehl. Die Angebote von Heu ſind wieder etwas ſtärker geworden, und zwar auch aus Norddeutſchland. Stroh war reichlich vorhanden; für Weizen⸗ und Roggenſtroßh verlangte man meiſt den Höchſtpreis, für Gerſte und Haferſtroh blieb man darunter. Kahnraum ſowo ELS. dp WIRTSCHAFT.- ZEITUNG Mittag-Ausgabe r. 394 NRhein-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 26. Auguſt An der Ahendbörſe fanden Umſätze kaum ſtatt. Die Zu⸗ rückhaltung der Kundſchaft fand in vollem Umfang ihren Fortgang, eine ausgeſprochene Tendenz war nicht zu er⸗ kennen. Am Aktienmarkt kamen die Kurſe faſt überwie⸗ gend nom zur Notiz. Sie mieſen im allgemeinen nur geringſte Abweichungen auf und lagen zumeiſt auf dem Berliner Schlußſtand behauptet. Ich Farben 144, Bem⸗ berg 119,50, Hoeſch 103.75, Mannesmann 100,75, Rhein⸗ ſtahl 127, Demag 135,25. Am Rentenmarkt gingen Kommunal⸗Umſchuldung von 94,80 auf 94,25 zurück. Farben⸗Bonds notierten unv. 121, im übrigen herrſchte auch hier ſtarke Geſchäftsſtille. Mit Rückſicht darauf, daß ſeit einiger Zeit der Montags⸗ Trefftag des Mannheimer Getreide⸗Großmarktes hinſichtlich Beſuch und Umſatztätigkeit den Donnerstag⸗Trefftag weit übertrüfft, werden wir in Zunkunft unſere Getreidemarkt⸗ Berichte jeweils am Dienstag ſtatt wie bisher am Samstag; veröffentlichen. Paul Riedel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Aug.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo! Sept. 42/4; Nov. 4,45 Jan. und März je 4,527.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Sept. 95; Nov. 95,75; Jan. 92,50; März 92,28. Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Ang.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Auguſt(88) 454; Sept. 455; Okt. 457: Nov. 460; Dez. 463; Jon.(39) 466; Febr. 468 März 4707 April 471; Mai 4 Juni 474 Juli 475; Auguſt 474; Okt. 472; Dez. 478; Jan.(40) 478; März 477; Mai 479. Leinzölnotierungen vom 26. Auguſt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſgat Pl. per Auguſt 11,0; Leinſoat Klk. per Auguſt 12¼ö1—U; Leinſgatöl loko 22,9; Sept. und Okt.⸗Dez. je 21,7% Baumwollöl ägypt. 19,0; Baumwoll⸗St. ägypt. per Auguſt 6,25, Neuyork: Terp, 27,50. Savannah: Terp. 29,50. * Gebleichte Tabake. Nach den geltenden Beſtimmun⸗ gen ſind chemiſch gebleichte oder geförbte Tabake und Ta⸗ bakerzeugniſſe als verfälſcht anzuſehen und deshalb nur unter ausreichender Kenntlichmachung im Verkehr zuläſſig. Neuerdings ſind Verfahren zur ſchonenden Behandlung von Tabaken mit Waſſerſtoffſuperoxyd zur Anwendung Felsen worden, die die Verbeſſerung ſchwerer inländiſcher abaße für die Verwendung als Rauchtabak zum Ziele haben, wobei aher gleichzeitig eine Aufhellung eintritt. Im Hinblick auf die Ausnutzung aller heimiſchen Rohſtoſſe erklärt es der Reichsinnenminiſter in einem Erlaß für tragbar, eine ſolche ſchonende Behondlung und das Inver⸗ kehrbringen dieſer Tabake ohne Kenntlichmachung zuzulaſſen, auch wenn eine geringe Aufhellung des Tabaks damit verbunden iſt. Die behandelten Tabake dürfen nur als Zuſatz zu Rauchtabaken Verwendung finden und nicht mehr als 25 v. H. der Miſchung betragen. Solche Miſchun⸗ gen öürſen ſedoch keine Bezeihnungen führen, die auf natürliche Beſchaffenheit oder Farbe hinweiſen. Hamburger Kaffee- Termin- Noſlerungen Amtliche Notierung für 1 Kg, netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 25 8 10 Uhr 25 8 12.80 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt September 31 20— 31 20— Dezember 31 29— 3¹ 20— März, 31 20— 31 20— Mai 31 20— 31 20— Jul„ 11 20— 3¹ 29— Hamburger zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, Clihe nter dagt Stand, 25, frei Seeſchiſfsſ Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 26 8— 10 Uhr 30 25, 8.— 2 Uhr 15 m 1 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Auguſt.75 3,65,.75.65 9 Set.. 7 e 9 9 Okt...80.70*.80.70 98 Nov..85.75„% 3853.75 9 Dez..85.75 1.83.75* Januar.93.85 0.95.85 0 Februar.00.90*.00.90 900 März 4,00.90 2 3,90.85* April.05].95„.00.90. Mat.. 4,20 4,0 4,10 4,00 Jun!.25.10*.20.05 990 Juli 4,30 l 4,15„„, l.25 l.10 8 Geid- und Devisenmarkif Paris, 26, Auguſt.(Schluß amtlich). London 178.34 Belgien 616.87 Oslo 895,2 Neuyork 3656,— Schweiz 837.— Stockholm 920.78 Berlin 1467. Kopenhagen 797,50 Prag 126,60 Italien 192,50 Holland 1999.25 Spanien„. London, 25 Auguſt.(Schluß amtlich). Neuyork 487,08 Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 287.— Montreal 488,75 Helſingfors 220,72 Hongkong 15 Amſterdam 892,.— rag 4172 Sch anghaf 0/800 Paris 178.32 Budapeſt 2450, okohama 5 Brüſſel 2888,— Belgrad 215,50 luſtralien 125. Italien 9272,.— Sofia 405,— Mexiko 222 Berlin 1216,75[ Moskau 2588,— Montevldev 2000, Schweiz 2128,75 Rumänien 639, Balparaiſo 124,0 Spanten 100,— Konſtantin 616,— Buenos Kopenhagen 2142,12] Athen 540,— auf London 10047 Stockholm 1939,62 Warſckau 20.— Südafrika 100,12 ble 1090,12 J Buenos Aires] 1887.— Melalle Hamburger Metollnotierungen vom 26. Auguſt Vancd- U. Irlefſ Wels Kupfer Straits zinn g Brieff Geld BrieffGeld U Hüttenrohzink p. 100 Kg) 17,2517, anuar 52,52, 257,027, Feinſilber 1157 per kg). 39,80 36,80 ebruar e eingold(RM per g).84 üärz„ee eee Alt⸗Platin(Abfälle) April„e Elxcapr.(RM per g) 2,40.60 Mai„eee Techn, reines Platin N„e Detailpr.(RM per 9)„ 3,60 Ju 1% e uguſt 53, 52,257,027 Tocg UI September52.— 52, 257,027, Antimon Regules chineſ.. Oktober 52,52,—257,00257.0 r per to)„ 443.4 November 52,52. 257,027, Queckſilber(Eper Flaſche). 70,30 Dezember 52,52, 257.0257, Wolframerz chineſe in sh, 60,— * Der Londoner Goldpreis betrug am 23. Auguſt für eine Unze Feingold 142 fh 7 d= 86,7619 /, für ein Gramm Feingold demnach 55,0099 d= 278946. Am Freitag wurde Gold im Werte von 1029 000 Pfund Sterling verkauft. Die Bank von England kaufte Bar⸗ rengold im Werte von 1595 Pfund Sterling. Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: 705 N NW. 60⁰ 1 5 60¹ Rm 600 501 100 K in ftraft ab in Kraft ab * e e f 8. de ee Alum. n. leg. 133137 133-137 Branzeleg. 80 83% 80% 83% do. Legler] 88 5861 Neufſlberleg. 52454520084 Blei nicht leg. 71% 17-18 Nickel n. leg. 236240 236240 Hartble. 19% 21% 19% 21½¼ Zink ſein 19/21 1921% Kupfer n. leg. 50 58 5058 do roh. 15.17% 15¼—17½ Meſſingleg. 40/—42%½ 40 422/ Zinn n. leg. 23324, 23243 Rotguß leg. 50½—58¼½ 55½ 58¾ Banka ⸗Zit uf 247 257 47257 * Unveränderter Roheiſenmarkt.— Lebhafte Inlands⸗ nachfrage. Wie der Roheiſen verband mitteilt, hat die Nach⸗ rage der inländiſchen Verbraucher nach Roheiſen auch im uguſt in unverminderter Weiſe angehalten. Das Aus, landsgeſchäft blieb weiter in den engſten Grenzen bei ſtö weichenden Preiſen. Frachienmarki Duisburg- Ruhrort An der heutigen Börſe hielt die rege Nachfrage nach tal⸗ wie bergwärts an. Eine Aenderung der Frachten und Schlepplühne fand nicht ſtatt. 8. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 27. Auguſt 1939 Protle gewann in Iffezheim! Wieder Ausländerſieg im„Großen Preis“ Doppelerfolg des italieniſchen Stalles del Soldo— Die franzöſiſchen Favoriten auf den 3. und 4. Platz verwieſen— Jockey Narr landet drei Siege (Eigener Bericht der NM) — zywr. Iffezheim, 27. Aug. Der außerordentlich ſtanke Beſuch, den das Iffezheimer Meeting am geſtrigen Freitag zu verzeichnen hatte, drückte am beſten die hohe Bedeutung dieſes dritten Renntages und ſeiner ſport⸗ lichen Entſcheidungen aus, die zumal im Hauptereignis des Tages, dem Großen Preis von Baden, ein klares Bild von der Stärke oder, beſſer geſagt, von der Schwäche unſerer deutſchen Pferdeſtreitmacht auf dem grünen Raſen gab und die Ueberlegenheit der ausländiſchen Vertreter bewies. Die Rennbahn zeigte ein wahrhaft weltſtädtiſches Bild. Alle Plätze wieſen ſtäphſte Beſetzung auf. Unter den Gäſten auf dem Clubplatz ſah man als Vertreter des Reichspropagandaminiſters, Miniſter a. D. Hermann Eſſer, Präſident des Reichsfremdenverkehrsverbandes, dann Botſchafter von Papen, von der badiſchen Regie⸗ rung Miniſterpräſident Köhler und Innenminiſter Pflaumer, den Berliner Politzeipräſidenten Graf Helldorf, den Schirmherrn des Internationalen Clubs, Max Egon Fürſt zu Fürſten berg, Markgraf Berthold von Baden und viele andere bekannte Persönlichkeiten. Daß ſich aus In⸗ und Ausland z ah l⸗ reiche Vertreter des Pferdeſports eingefunden hatten, war ſelbſtverſtändlich. Das Wetter meinte es trotz ſeines weiterhin aus⸗ geſprochen herbſtlichen Charakters gut. Der Nachmittag hielt doch, was der Vormittag und zumal der ſchöne Vor⸗ tag verſprochen hatten. Bangen Herzens hatte man heute der Entſcheidung im Großen Preis von Baden entgegenſehen, da man ſich von vornherein darüber klar war, daß unſer kleines Aufgebot der italieniſchen und fran⸗ zöſiſchen Uebermacht nicht gewachſen ſein würde. Man er⸗ innerte ſich dabei der Vorkrigszeiten, wo deutſche Pferde vergeblich verſuchten, den Sieg für ſich zu entſcheiden. Und nun iſt es wieder ein Ausländer, der im Großen Preis Sieger wurde, diesmal der Italiener Procle aus dem Stalle del Soldo, der am vergangenen Sonntag be⸗ reits das Fürſtenbergrennen gewann. Sein Stallgefährte Gao hatte im vergangenen Jahre im Großen Preis den 2. Platz inne; auch heute gelang es ihm wieder, in einem erbitterten Endkampf das 2. Platzgeld vor Vatellor und Dad ji für ſeinen Stall zu retten. Bedeutete es ſchon eine Schlappe, daß im Fürſtenberg⸗ rennen und im Zukunftsrennen die Entſcheidung zu un⸗ ſeren Ungunſten ausgefallen war, ſo bedauerte man be⸗ ſonders, daß auch der heutige Tag der Kette unſerer Miß⸗ erfolge ein neues Glied angehängt hat. Die beiden deut⸗ ſchen Pferde Abendfrieden und Maforan hatten bei dieſem Rennen abſolut nichts zu beſtellen.. Am 2400⸗Meter⸗Start hatte ſich ein Feld von 7 Pfer⸗ den eingefunden, die um den Sieg im Großen Preis kämpften: Proele und Gaio aus dem Stalle del Soldo, der Bouſſac'ſche Hengſt Dad ji, ſeine beiden Landsleute Vatellor und Zurs und das deutſche Duo Abendfrieden und Majoran. Nach dem Aufgehen der Bänder übernahm Procle ſofort die Füh⸗ rung, die er unangefochten bis ins Ziel innehatte. Bis in die Gerade gegenüber lagen Majoran und Gaio hin⸗ ter ihm— das Ende hielten Abendfrieden und Daofi. Im Raſtatter Bogen ſtieß Gaio müchtig vor und rückte auf den zweiten Platz vor. Und nun zogen die beiden Italiener in einem fantaſtiſchen Tempo in die Diſtanz und konnten alle Angriffe von Vatellor und Dadji, der inzwiſchen ebenfalls vorgeſtoßen wax, abwehren. Procle landete anderthalb Längen vor ſeinem Stallgefährten und dieſer vier Längen vor Vatellor im Ziele an. Der ſtärkſte Favorit des Tages, Dadji, konnte ſich nicht mehr placieren. Unſere beiden Vertreter kamen mit Zurs zwar knapp hin⸗ ter Dadji, doch eben zuletzt heim. Hatte man die fran⸗ zöſiſchen Pferde, vor allem Dadjfi, weſentlich überſchätzt, ſo übenſah man auch bisher die ausgezeichnete Form der beiden ttalieniſchen Pferde. Mutlos wird und darf uns dieſe erneute Schlappe nicht machen, ſie ſoll vielmehr Anſporn ſein, auf einem Wege, der die deutſche Vollblutzucht aus beſcheidenen Anfängen zu imponierender Höhe führte. Die Zeit des Rennens wurde mit 234,4 Minuten ge⸗ meſſen, ſie bleibt zwar hinter den Zeiten eines Alba mit 2,32 und Wahnfried mit 2,31,4 Minuten zurück, iſt aber beſſer, als ſie im vergangenen Jahre Dadji mit 2,35, Minuten lief. Ueber den Verlauf der übrigen Rennen ſei folgendes geſagt: Als einziger Hengſt nahm der Italiener Erice aus dem Stalle del Soldo im einleitenden Schwarzwald⸗Rennen tber die kürzeſte Iffezheimer Strecke von 1000 Meter den Kampf gegen das ſchwache Geſchlecht auf, das aber hier be⸗ wies, daß es doch das ſtärkere war. Vom Start weg führte die Graditzerin Cundry das Trio an, wurde aber bereits beim Knie von der blitzſchnell vorſtoßenden Florida über⸗ holt, die Viſek dann nicht gerade überzeugend nach Hauſe ſteuerte. Auf den letzten hundert Meter kämpften Cundry und Erice erbittert um den 2. Platz, den der Italiener in einem blendenden Finiſh klar für ſich entſcheiden konnte, aber klein beigeben mußte, als er, nach verſchärftem Tempo, im Ziel auch 18 der Erlenhoferin den Sieg ſtreitig machen wollte. Wiederum konnte, wie im vergangenen Jahr, mit Cleopatra, das Geſtüt Erlenhof das Schwarzwaldrennen für ſich buchen. In der Badener Meile mußte Haniels Pfeifer⸗ könig der im Fliegerrennen ſchon enttäuſcht hatte, eine weitere große Niederlage in Kauf nehmen. Kamera d⸗ ſchaftler, der vom Start ab hinter dem Heroldſohn ltef, berichtigte ſeine ſonntägliche Vorſtellung, indem er in der Diſtanz an den Gurten des flott dahinziehenden Florian erſchien, die Spitze nahm und ſchließlich noch recht ſicher vor Pfeiferkönig nach Hauſe kam. Fauſtitas, die bis in die Gerade unter den erſten drei war, ſchien ihren Platzerfolg im Preis von Iffezheim zuerſt verbeſ⸗ ſern zu können, fiel aber hinter Pfeiferkönig, der in den letzten Galoppſprüngen noch viel Boden gut machte und das dritte Platzgeld retten konnte. Schill konnte ſeinem erſten Sieg in Düſſeldorf keinen weiteren Erfolg anhef⸗ ten.— Im vergangenen Fahre hatte das Geſtüt Waldfried durch Fidelitas den Sieg in dieſem Rennen errungen. Kameradſchaftler hat ſeinen Anhängern eine recht ſtatt⸗ liche Qupte beſchert. 5 Einen eindrucksvollen Sieg londete die ſtark verbeſſerte Stute Feſtſpiel des Stalles Machnow im Preis von Raſtatt. Ein den allgemeinen Erwartungen völlig ent⸗ gegengeſetztes Reſultat kam bei dieſem Rennen, das Sybarit bis in die Diſtanz klar geführt hatte, zuſtande. Dicht hin⸗ ter dem Ferro⸗Sohn lagen Fauſt und Leguana. Vor der Zweiten⸗Platz⸗Tribüne unternahm Feſtſpiel auf der Außen⸗ ſeite einen beherzten Vorſtoß, der auch zum Erfolg führte Mit Feſtſpiel rückte auch Grollezu auf und konnte in einem ausgezeichneten Finiſh noch den zweiten Platz vor Fauſt belegen. Sybarit, der ſchon im Eberſtein⸗Ausgleich ſeine Chancen am Start gelaſſen hatte, konnte das Rennen, trotz der anfänglich guten Form, nicht durchſtehen und den ſonn⸗ täglichen Mißerfolg nicht gutmachen. Im Waſſerfall⸗Ausgleich war Geradeaus bis in den End⸗ ſpurt dauernd in Front. Vor der Zweiten⸗Platz⸗Tribüne wurde Maiflieder, der immer in der erſten Hälfte des ziemlich geſchloſſenen Feldes lag, von Narr vorgeworfen; kürzer und kürzer wurde der Abſtand zwiſchen Geradeaus und Maiflieder, der im Ziel noch vor dem im Finiſh mäch⸗ tig aufholenden Palaſtherold ankommen konnte. Gerade⸗ aus langte es nur auf den dritten Platz. Peſſimiſt, der am Sonntag das Ulrich⸗von⸗Oertzen⸗Ausgleichs⸗Rennen ge⸗ wonnen, hatte ſeine gute Form nicht wieder beſtätigen können. 2 Im Preis von Gaggenau blieb der Stuttgarter Stall Daub mit Marco⸗Zolo erfolgreich. Staatsoper hatte ſich nach dem Start gleich an die Spitze geſetzt und das Feld bis zum Einlauf gebracht. In der Diſtanz unter⸗ nahm O. Schmidt auf Fidalgo einen Vorſtoß, unterlag aber dem Gewicht und mußte Marco⸗Polo an den Gurten vorbeilaſſen, der dann in einem erbittert geſührten End⸗ kampf mit Fidalgo und Vineta, die in den letzten hundert Meter mächtig aufgeholt hatte, ſehr gute Form zeigte und den dritten Platz belegen konnte, als Sieger durchs Ziel kam. Dem italieniſchen Hengſt Ghislando hatte man ent⸗ ſchieden mehr zugetraut. Purpurroſe, die bis in den Raſtatter Bogen mit Staatsoper um die Führung kämpfte, fiel in der Diſtanz weit zurück und langte als Letzte zu Hauſe an. Für den abſchließenden Yburg⸗Ausgleich über 1800 Me⸗ ter hatte ſich am Start ein Feld von 6 Pferden eingefun⸗ den. Das Feld wurde von Fidibus angeführt; in der Geraden gegenüber überholte Cäprioli auf Lenz den Graf⸗Ferry⸗Sohn, hinter letzterem ſolgte ſeine Halbſchwe⸗ ſter Gaſtrecht. Das Feld wechſelte in der Reihenfolge mehrmals. Lenz ſchien in der Diſtanz nach Hauſe zu kommen, als außen der von Narr geſteuerte Lerchenau vorſtieß und ganz ſicher vor dem Schweizer Infant ge⸗ wann. Spanga, die im vergangenen Jahre den Pburg⸗ Ausgleich gewonnen hatte, konnte ſich nur bis in die Gerade gegenüber mit an der Spitze halten. Jockey Narr konnte mit dieſem letzten Erfolg heute insgeſomt drei Siege landen. Die Ergebniſſe: 1. Schwarzwaldrennen. 1000 Meter. Es liefen 3 Pferde. 1. Erlenhofs Florida(Viſek); 2. Erice. Ferner: Cun⸗ oͤry. Richterſpruch:—1 72.:16 Min. Toto: 23:10. Einlaufwette: 40:10. 2. Badener Meile. 1600 Meter. 1. Lampe's Kameradſchafler Pfeiferkönig. Es liefen 7 Pferde. (Narr), 2. Florian, 3. Ferner liefen: Dardanos, Cyrillus, Schill, Fauſtitas.— Richterſpruch: Hals—-Kopf——4. Zeit: :41,36 Min.— Toto: 10140; 27, 23, 15:10. Einlaufwette: 396:10. 3. Preis von Raſtatt, 1400 Meter. Es lieſen 6 Pferde. 1. Machnows Feſtſpiel(Hiller), 2. Grollezu, 3. Fauſt. Ferner: Sybarit, Leguona, Greco Richterſpruch:—1½.— 115%. Zeit::29,6 Min. Toto: 26:10; 13, 14, 22:10. Einlaufwette: 76:10. 4. Großer Preis von Baden. 2400 Meter. Es liefen 7 Pferde. 1. del Soldos Procle(Caprioli); 2. Gaio; 3. Vatellor. Ferner: Dadji, Abendfrieden, Majoran, Zurs. Richterſpruch: 1½4——Kopf——Kopſ. Zeit: 2,344 Min. Toto: 31:10; 15, 22, 15:10. Einlauſwette: 32 10. 5. Waſſerfall⸗Ausgleich, 2100 Meter. Es liefen 7 Pferde. 1. Frau Goetſchkes Maiflieder(9 3. Geradeaus. Ferner: A„Poet's reador, Calorifsre. Ri bruck Zeit::17 Min. Toto: 35: 336:10. 6. Preis von Gaggenau. 1600 M Pferde. 1. Daubs Marco⸗ Pole 3. Vineta. Ferner: Ghislando, Purpurroſe. Richterſpruch: 1715 34:10; 17, 21, 32:10. Einlaufwette: 240:10. 7. Yburg⸗Ausgleich. 1800 Meter, es liefen 6 Pferde 1. Frau Butzke's Lerchen au(Narr): 2. Infant, 3 Gaſtrecht. Ferner liefen: Fi genz. 9 ſpruch: Leicht—1— 322. eit: 21:10; 12, 20, 13:10. Einlaufwette 11210. 18 el 58,6 Min Am die Europameiſterſchaft im Weltergewicht: Wouters-Eder: Anentſchieden Vor 10 000 im Verliner Sporipalaſt Am Freitagabend wurde im Berliner Sportpalaſt die Winterkampfzeit mit der Europameiſter⸗ ſchaft im Weltergewicht eröffnet. Im einlei⸗ tenden Weltergewichttreffen konnte Peter (Hannover) den Kölner Klug in der 3. Runde durch Abbruch beſiegen, nachdem der Kölner bereits vier⸗ mal am Boden war. In der gleichen Gewichtsklaſſe holte ſich der Berliner Lipowſki über den Dan⸗ ziger Radtke einen Punktſieg. Im Halbſchwergewicht ſchlug der Berliner Zoſchke ſeinen engeren Lands⸗ mann Förſter ebenfalls nach Punkten. Wounters behält ſeinen Titel (Bierbach, Zander⸗M.) Der Großglockner ruft Abſchied vom Schauinsland Zum erſten Male Großer Bergpreis von Deutſchland“ auf dem Großglockner Am kommenden Sonntag kommt auf der Höhenſtraße zum Großglockner zum erſten Male der„Große Bergpreis von Deutſchland“ zum Austrag, der für die Vergebung der Bergmeiſter⸗Titel entſcheidend iſt. Zum 14. Male kommt der Große Bergpreis zum Aus⸗ trag, nur mit dem Unterſchied, daß nicht mehr die 173 Kurven des Schauinslandes bei Freiburg in Breisgau zu paſſieren ſind, ſondern daß zum erſten Male dieſe große Bergprüfung auf nunmehr Deutſchlands höchſtem Berg, dem Großglockner, durchgeführt wird. 13 mal haben Hunderte und aber Hunderte von Fohrern die 12 Km. lange, in herrlichen Tonnenwald eingebettete Renn⸗ ſtrecke auf den Schauinsland, den Freiburger Hausberg, durchraſt, immer waren es 60—80 000 Menſchen, die den 800 Meter Höhendifferenz aufweiſenden Kurs beſetzt hielten und mit geſpannter Aufmertſamkeit die einzelnen Rennen verfolgten. Die Freiburger Bergſtrecke galt als eine der ſchwerſten in Europa, fahrtechniſch war ſie ſicher die inter⸗ eſſanteſte. Ein Rückblick auf die 13 Jahre des Schaurnslond⸗Bergrennens— im Jahre 1934 wurde es zum erſten Male als„Großer Berg⸗ preis von Deutſchland ausgeſchrieben— veranſchaulicht in hohem Maße die Entwicklung des Motorſports in den letzten eineinhalb Jahrzehnten. Aus kleinen Aufängen aufgebaut, erhielt die Veranſtaltung bereits im zweiten Jahre ihres Beſtehens nationale Anerkennung und im Laufe der Jahre hat der„Große Bergpreis von Deutſch⸗ land“ eine überragende internationale Beſetzung erlangt. Nach dem Wegfall der in den erſten Johren zuſammen mit dem Schauinslandrennen verbundenen Flachrekordrennen bei Oberrimſingen(Breisgau) konnte alle Sorgfalt dem Bergrekord zugewandt werden. So wurde in jedem Jahre die Strecke, die aus einem Holzabfuhrweg geſchaffen wor⸗ den war, überholt, die Kurven nach dem neueſten Stand der Straßenbautechnik überhöht und auch für den Zugang und Abtransport der Zuſchauer immer Neues und Beſſeres geſchaffen. Im Laufe der Jahre war Freiburg immer mehr in den Mittelpunkt der Motorſportwelt gerückt, und am Renntage ſelbſt wehten oft ſieben, acht und noch mehr Flaggen ausländiſcher Nationen an den Maſten auf der Holzſchlägermotte, dem Mittelpunkt des Renunbetriebs. Mit der zunehmenden Bedeutung der Veranſtaltung hat aber auch die ſportliche Entwicklung Schrit: gehalten. Der Ausbau der Kurven macht die Strecke in jedem Jahre ſchneller, jedesmal gab es neue Rekorde, mit Ausnahme des Jahres 1933, wo Regen und Nebel den Vexlauf des Rennens ſtörend beeinflußten. Beſonders das Jahr 1931 war ein richtiges Rekordjahr. Alle beſtehenden Beſtzeiten wurden mehrſach unterboten— die ausgeſchriebenen Re⸗ kordprämien gaben einen beſonderen Anreiz— und der Veranſtalter mußte rund 30 000„ Prämien auszahlen. Bei der Durchſicht der Ergebnisliſten der 13 Jahre fallen vor allem die Erfolge der ausländi⸗ ſchen Rennwagen in der unbeſchränkten Klaſſe in den Jahren 1928—1933 auf, während in den erſten drei Jah⸗ ren Chriſtian Werner auf Mereedes⸗Benz(1925 und 1926) und Roſenberger auf Mercedes⸗Benz(1927) ſich in die Siegerliſte eintragen konnten. Dann aber ſpielte in den Jahren 1928—1931 und 1933 Bugatti die überlegene Rolle, nur einmal, im Jahre 1992, wurde die Siegesſerie des Molsheimer Werkes von Alfa Romeo, mit R. Caracciola am Steuer, unterbrochen. Die Lage änderte ſich aber voll⸗ kommen nach der Machtergreifung. Die genialen Konſtruk⸗ tionen von Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union, die im In⸗ und Auslande Sieg um Sieg für die deutſchen Farben herausfuhren, wurden auch auf dem Freiburger Hausberg heimiſch. Die letzten vier Jahre wurden zu einem ein⸗ zigen Erfolg der Auto⸗Union, die viermal hintereinander in Hans Stuck(1934, 1935 und 1937) und dem jungen Europameiſter Bernd Roſemeyer(1936) jeweils den Sieger ſtellte. Mercedes⸗Benz belegte jeweils die nächſten Plätze, und ſo konnte nie mehr ein ausländiſcher Wagen die deutſchen Fahrzeuge gefährden. Nicht immer waren es aber die Rennwagen, die den Siegeslorbeer nach Hauſe fahren konnten Im Jahre 1928 durchfuhr Heuſer auf dem Bugatti⸗Sportwagen in Tages⸗ beſtzeit den Kurs, während Caracciola auf Mercedes⸗Benz und Chiron auf Bugatti— beide im Rennwagen— im toten Rennen über der Zeit von Heuſer einkamen. Drei Jahre ſpäter fuhr dann Caracciola den Mercedes⸗Benz⸗ Sportwagen zum Siege. Neben den Sportwagen konnten ſich auch zweimal die Solomaſchinen in die Liſte der Tagesbeſtzeiten eintragen. So war Franconi⸗Genf auf Motoſacoche im Jahre 1927 der Held des Tages und 1930 fuhr der Engländer Bullus auf der 500er NSu die Tagesbeſtzeit. Eutwicklung der Geſchwindigkeiten Der Rückblick auf die 13 Jahre Freiburger Bergrennen ſoll nicht abgeſchloſſen werden, ohne noch kurz die Entwick⸗ 5395 der Geſchwindigkeiten auf den„Berg“ geſtreift zu aben. Im erſten Jahre der Veranſtaltung— im Jahre 1925— erreichte Chriſtian Werner auf dem Mercedes⸗Benz⸗Renn⸗ wagen einen Stundendurchſchnitt von 62,45 Km., eine Lei⸗ ſtung, die bereits ein Jahr ſpäter von den Solomaſchinen (Franconi⸗Genf) um rund 8 Km.⸗Std. unterbrochen wurde. Die Zehn⸗Minuten⸗Grenze wurde zum erſten Male 1928 von Heuſer(Bugatti⸗Sportwagen) mit:44,2 Minuten= 74,037 Km.⸗Std. unterſchritten. Es dauerte dann bis zum Jahre 1932, bis auch die Neun⸗Minuten⸗Grenze unter⸗ boten werden konnte. Caracciola brachte damals das Mei⸗ ſterſtück fertig, den Alfa⸗Romeo in:35,41 Min.— 83,75 Km.⸗Std. über den 12 Km. langen Kurs zum Siege zu ſteuern.:06,6 Minuten= 88,779 Km.⸗Sto. lautete dann die Zeit des Siegers von 1934, Hans Stuck auf Auto⸗ Union und man glaubte damals allgemein, daß dieſer neue Rekord wohl kaum unterboten werden könnte. Aber er wurde trotzdem mit Erfolg angegriffen! Bernd Roſe⸗ meyer, der plötzlich in die vorderſte Reihe der inter⸗ nationalen Spitzenklaſſe der Rennfahrer aufgerückt war, jagte 1936 in einem tollkühnen Rennen ſeinen Auto⸗Union⸗ Wagen durch die 173 Kurven und als er das Ziel durch⸗ fahren hatte, da war auch den„Acht⸗Minuten“ das Lebens⸗ licht ausgeblaſen. Mit:59,3 Minuten— 90,1 Km.⸗Stö. hatte der funge Rennfahrer einen neuen Bergrekord auf⸗ geſtellt, der auch im nachfolgenden, letzten Jahr des Ren⸗ nens unangefochten blieb. So wird in den Annalen der Geſchichte des Freiburger Bergrennens der Name des jungen Europameiſters, der für die Weltgeltung des deutſchen Motorſports ſein Leben zum Einſatz brachte, für immer an erſter Stelle ſtehen. Auf der gleichen aufſteigenden Linie wie die Leiſtungen der Rennwagen liegen auch die der Solomaſchinen, der Geſpanne und der Sportwagen. Die Stundengeſchwindig⸗ keiten ſtiegen bei den Kraſträdern von 60,37 Km. auf 88,9 Km. bei den Seitenwagen von 53,59 Km. auf 78,4 Km. und bei den Sportwagen von 60,88 Km. auf 86 Km. Als nach der Heimkehr Oeſterreichs ins Reich die Ver⸗ fügung der zuſtändigen Stellen bekannt wurde, doß der „Große Bergpreis von Deutſchland“ vom Schauinsland auf den Großglockner verlegt wird, hat dieſe Mitteilung in der Schwarzwald⸗Hauptſtadt weder Beſtürzung noch Ueberraſchung hervorgerufen. In eingeweihten Kreiſen wor man ſich längſt klar dorüber, daß die Rennſtrecke auf den Schauinsland den heutigen Anforderungen eines in⸗ ternationalen Rennens nicht mehr ganz genügte. Was für den Ausbau getan werden konnte, wurden in den Jahren des Rennens durchgeführt. Aber ſteile Abgründe auf der einen und felſiges Berggelände auf der anderen Seite ſetz⸗ ten einem weiteren Ausbau Grenzen ganz beſonders in finanzieller Hinſicht. Nicht Wehmut und Trauer um den Verluſt dieſes jährlichen Motorſport⸗Ereigniſſes befällt die Motorſportbegeiſterten, zu denen vor allem heute die Jugend gehört, in der Südweſtecke des Reiches. Sie haben volles Verſtändnis für die Erforderniſſe des deutſchen Motor⸗Rennſportes, der nicht Kur national, ſon⸗ dern auch auf die Welt ausgerichtet iſt und dementſprechend auch in der Heimat über Rennſtrecken verfügen muß, die das Anſehen, das der deutſche Motor⸗Rennſport in der ganzen Welt genießt, zu unterſtreichen in der Lage ſind. Das badiſche Oberland aber, insbeſondere die ſchöne Schwarzwaoldſtadt Freiburg und die Männer, die einſt die⸗ ſes Rennen aus der Toufe gehoben haben, ſind ſtolz dar⸗ auf, daß ſie an der Entwicklung des deutſchen Motor⸗ Rennſports in ſo hervorragendem Maße mitgearbeitet haben. Sie wollen auch die erſten ſein, die dem„Großen Bergpreis von Deutſchlond“ in ſeiner neuen„Heimat“ ebenſoviel Erfolg wünſchen wie in den 13 Jahren auf dem Schauinsland. 5 1 7 8 Kreitz wieder..⸗Sieger Die Hauptkämpfe wurden wieder mit einem deutſchen Sieg eröffnet. Der Aachener Halbſe gewichtler Jean Kreitz beſiegte den zwar he⸗ jahrten, aber tapfer kämpfenden Belgier Jean Swe⸗ vers in der 3. Runde entſcheidend. Einen ſchönen Kampf ſah man im Mittelgewicht, wo der Berliner Erwin Bruch gegen den Franzoſen Prilleux antrat. Nach acht Runden wurde der Kampf unentſchieden gegeben, obwohl der Franzosg in der vierten Runde bis„9“ zu Boden mußte. Das Schwergewichtstreffen zwiſchen Paul Wall⸗ ner(Düſſeldorf) und André Leſage(Frankreich hatte einen leicht humoriſtiſchen Einſchlag. Wallner deckte in der 1. Runde den Pariſer ſtark ein, doch der zweiten Runde zeigte ſich der Franzoſe als herzter Kämpfer, der aus einer unmöglichen Pofi⸗ tion völlig verkrampft fightete. In der 6. Runde gaben die Sekundanten von Leſage den Kampf für ihren Mann verloren und warfen das Handtuch ig den Ring. Wounters bleibt Europameiſter Im Hauptkampf ſtanden ſich der belgiſche und Europameiſter im Weltergewicht Felix Wouterz (66 Kg.) und Guſtav Eder(66 Kg.), ſeſt ſieben Jahren deutſcher Titelhalter, zum dritten Male im Kampf um die Europameiſterſchaft gegenüber, Der 22jährige Belgier trennte ſich nach einem harten 15⸗Rundenkampf mit Guſtay Eder unentſchieden, wo⸗ mit dem Herausforderer gut gedient war. Eder, braungebrannt, drahtig und kraftſtrotzend, ſuchte vom erſten Gongſchlag an bei ſeinem faſt zehn Jahre füngeren Gegner eine..⸗Chance. Mit linken Geraden, Haken und Stoppern trieb er ſeinen Gegner vor ſich hier, ohne aber für ſeine Rechte ein Ziel zu finden. So mußte Wouters die beiden erſten Runden abgeben. In der 3. und 4. Runde war der Belgier lockerer und freier geworden. Blitzſchnel arbeitete er ſich von der 5. Runde ab an Eder heran, um im Nahkampf zu punkten und ebenſo ſchnell wieder auf Diſtanz zu kommen. Runde um Runde wurde der Kampf härter, Eder blutete über dem linken Auge, Wouters aus der Naſe. Es war ein prächtiger Kampf, ſchnell, hart, farbig und fair. Wouters hatte mit wuchtigen linken Haken, Geraden und Schwingern den Punkt⸗ vorſprung ſeines Gegners nahezu aufgeholt, als die 7. Runde begann. Seine Augen, ſeine Schnelligkeiſ ſeine immer ſtärker gewordene Rechte und der kunf⸗ volle Einſatz ſeiner Linken ſind neben ſeinem unſchz⸗ nen zeitweiligem Halten derart viele Mittel, daß Eder Zentimeter um Zentimeter bis zur 10. Runde an Boden verliert. In den wenigen Augenhlicken, da Wouters für Eders Rechte offen iſt, zeigt ſich, daß dieſes früher ſo gefährliche Geſchoß nicht mehr ſo exploſivartig zündet. Mit äußerſter Konzentra⸗ tion verfolgt Eder ſeinen unerhört ſchnellen Geg⸗ ner. Verbiſſen treibt er ihn von der 11. Runde ab mit linken Schwingern, Geraden und Stopper. Je verbiſſener Eder fightete, deſto mehr gebraucht Wouters ſeine Beine, ſo daß Eder ſein Ziel ver⸗ liert. So bleibt unſerem Meiſter nichts anderes übrig, als zu verſuchen, ſeinen Gegner zu ſtellen um ihn mit kurzen Geraden zu erwiſchen und auf den Körper zu treffen und ſo wenigſtens eis Unentſchieden zu retten. BfR Groß-Turnier klingt aus Ein kleiner Schlager: Waldhof— VfR Am heutigen Samstag geht das VfR⸗Turnier zu Ende, und es kann keinem Zweifel unterliegen, aß dieſe großzügige Veranſtaltung mit ihrer erte Wiederholung ſo feſten Fuß faßte, daß man es gerne hört, wenn der veranſtaltende VfR dieſes Turkiet der Privatmannſchaften alljährlich zur Saiſonerit nung in ſein umfangreiches Sportprogramm— a feſten Beſtand— einbauen will. Der Bf bete damit, daß er in jeder Beziehung die Breitenarbeit im Sport fördert, und gibt micht zuletzt all denen Gelegenheit, ihr Fußballkönnen zu zeigen, die meiſ nur auf Grund ihres Alters dem aktiven Stamm der erſten Garnitur den Rücken kehren mußten. 1 Was dieſe Sportler aber noch leiſten können un wie ſehr ſie noch an ihrer einſtigen Schulung fen halten, dies trat gans deutlich am Miktwoch⸗ abend gelegentlich der Zwiſchen run dee kämpfe in Erſcheinung, die mit dem Treffe Waldhof— Neckarau für einen Höhepunkt des Tur⸗ niers ſorgten. Welches Fußballherz wollte bei 155 derartigen Koſt nicht höher ſchlagen und wer 0 5 nicht Anteil nehmen an dem Pech der Neckar einerſeits und an dem Glück der Waldhof n andererſeits. Eine brave Leiſtung hatten beide g zeigt, und dieſes reſtloſe Einſetzen wird ſicher au alle Freunde des runden Leders zum letzten 1 aufmarſchieren laſſen, bei dem es nun um die 13 placierung geht. Das kleine Waldhof—Pßhneeee, wo auf beiden Seiten einſtige Ligakämpen W wird im Mittelpunkt des Programms ſtehen, 5 auch der vorherige Endkampf um den ernte 1 vierten Platz zwiſchen Neckarau und dem 8 10 ſportverein wird wieder manchen alten Aktiuge a dem Plan ſehen. Möge gutes Wetter und la Aus; Platzverhältniſſe dem Ganzen einen würdigen klang geben. Hier noch raſch der Zeitplan der Spiele: N VfL Neckarau(Bertſch— Stadt Mannheim(Becker 17 Uh Sp Waldhof(Brückl)— BIN.(Noll) 18 Uhr. Fußball in Schottland 45 Aberdeen— Portick Thiſtle 370; Albion rovers Pear boath 312; Hamilton Academicals— Hibernian 44 ernton ua. Queen — Third Lanark:2; Kilmarnock— Celtie Ci eu of the South— Motherwell:3; Raithrovers— A ted:1; Rangers— St. Johnſtone 42. 7 b Deutſchlands Fußball⸗Nationalelf trägt am Randier 1939 aus Anlaß des 50 jährigen Jubiläums des berka viſchen Verbandes in Kopenhagen einen Lände gegen Dänemark aus. tag in Zehnkampfmeiſter der Schweiz wurde am Sonnen Winterthur Joſef Neumann, der zugleich im Speer Her, mit 60,35 Meter eine beachtliche Leiſtung vallbracſſe deer vorzuheben ſind auch die 496 Minuten über 4500 von Faes. 2 t 1939 therotz, der ranzoſe rde W̃ all⸗ ukreich Wallner doch ir n Poſt⸗ Runde npf für tuch in che und uters ſieben kale im enüber. harten en, wo⸗ rotzend, aſt zehn Mit r ſeinen chte ein n erſten var der tzſchnell heran, ſchnell härter. s aus ſchnell, uchtigen Punkt⸗ als die ligkeit, r kunſt⸗ unſchö⸗ el, daß Runde chlicken, igt ſich yt mehr dzentra⸗ n Geg⸗ inde ab oppern. braucht zel ver⸗ anderes ſtellen, ind auf ns ein aus N Turnier rlieget, r erſten 8 gerne Turnier oneröff⸗ al beweist enarbeit denen ie meiſt Stamm eu. en und ng feſt⸗ woch⸗ mden⸗ Treffen 8 Tut⸗ ei einer c wollte Karauer mannen eide ge⸗ er an Appell ie End⸗ U⸗Spiel, wirken, n, aber en und Stadl; ven auf adelloſe n Aus⸗ (Becker Uhr. — At Hearts Buen Ayrun⸗ 5. Juul kanding⸗ erka Sans lag, 27. Auguſt 1938 — Ude ökg AUSLAND S DEUTSCHEN In Stuttgart findet vom 25. fluguſt bis 4. September die VI. Reichstagung der fluslandsdeutſchen ſtutt EE——————————ß— Allerlei aus Breiten L Bretten, 24. Aug. Die in der neuen katholiſchen Kirche eingebaute Orgel, ein Werk der Orgelbau⸗ anſtalt Heß(Durlach⸗Karlsruhe), wurde eingeweiht. Die großartige Klangfülle der Orgel mit ihren 2000 Pfeifen— die Metallpfeifen der alten Orgel wurden wieder verwendet— offenbarte ſich in dem Spiel ber Orgelvirtuoſin Frau Anni Heß(Durlach⸗ Karlsruhe). Darbietungen der Kirchenchöre von Bretten, Büchig und Flehingen waren ſinnvoll der Weihefeier eingegliedert. Unter dem Vorſitz des Vereinsführers Scheuble hielt der Kleintierzüchterverein am Sonn⸗ tag eine Mitgliederverſammlung ab, in der Kreisgruppenleiter Waßmer(Bruchſal) und der Vertreter des Gauſchulungsleiters für Kaninchenzucht, Braun(Forſt), Vorträge über Kaninchenzucht und das Ausſtellungsweſen hielten. Dieſe Ausführungen wurden vom Kreisgruppenleiter für Geflügel, Bie⸗ dermann(Untergrombach), unterſtrichen. Die Be⸗ deutung, die man heute der Kleintierhaltung beimißt, kam auch in der Anweſenheit des Ortsbauernführers Karl ͤKonanz zum Ausdruck. Koßlenhändler Carl Freyburger(Bretten), Maurermeiſter Wälhelm Geiſt(Bretten) und Schuh⸗ machermeiſter Jakob Welz(Wöſſingen) erhielten vom ungariſchen Reichsverweſer die ungariſche Kriegs⸗Erinnerungsmedaille am weiß⸗rxrot⸗grünen Band verliehen. Porta Nigra iſt noch hundert Jahre älter A. Trier, 26. Aug. Die Porta Nigra in Trier, ie merkwürdigerweiſe bisher weder vermeſſen noch duf ihren Baugrund hin wiſſenſchaftlich unterſucht wurde, wird jetzt von dem Danziger Hochſchulpro⸗ ſeſſor Dr. Kriſchen, einem der beſten Kenner antiker Feſtungsbauwerke, genau vermeſſen. Gleichzeitig haben Grabungen des Trierer Landes⸗ muſeumg und eine„Entſchandelung“ des In⸗ nern von Zutaten ſpäterer Epochen begonnen. Nach Abſchluß dieſer Arbeiten wird man wieder in der Höhe der römiſchen Gänge durch die Porta Nigra gehen können und dadurch einen weſentlich geſchichts⸗ getreueren Eindruck erhalten. Die Treppen in den Tortürmen werden verlegt. In einem beſonderen Raum ſtellt man ferner römiſche Verteidigungsmit⸗ tel aus. Bei Durchforſchung der Partien zwiſchen den Torbögen hat man übrigens ermittelt, daß das Alter der Porta Nigra bisher um etwa 100 Jahre du niedrig geſchätzt worden iſt. Die Funde ergaben, daß das wuchtige Römertor ſchon Anfang des dritten Jahrhunderts erbaut worden ſein muß. Die weite⸗ ken Forſchungsarbeiten werden ſicher noch manche Ueberraſchung bringen. Slick auf Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgade Luce Die Polizei berichtet: 8 Jugendlicher Dieb gefaßt. Ein zwölfjähriger Schüler wurde ermittelt, der am Strandbad des Willerſinnweihers aus den abgelegten Kleidern eines Badegaſtes 5,50 Mk. entwendet hatte. Die Diebes⸗ beute hat das Bürſchlein in der Nähe des Bad⸗ eingangs im Sand verſteckt. Fahrraddiebe feſtgenommen. Eine 29jährige ge⸗ ſchiedene Frau und ihr 30jähriger Liebhaber von hier wurden unter dem dringenden Verdacht feſtgenom⸗ men, mehrere in letzter Zeit verkaufte Fahrräder hier geſtohlen zu haben. Ein Herrenfahrrad, Marke„Patria“, wurde am 19. Auguſt vor dem Hauſe Oggersheimer Straße 1 geſtohlen. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden. Schwer verunglückt. Ins hieſige Krankenhaus wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ein in der Nähe von Köln wohnhafter junger Mann eingeliefert, der auf einer Radtour in der Nähe von Quirnheim die ſteile Straße herabgefahren und gegen einen Laſtzug gerannt war. Beſichtigung der Marſchteilnehmer. Nach dem Befehl des Kreisleiters Kleemann findet am Sonntag⸗ vormittag 9 Uhr auf dem Sportplatz des Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sport⸗Vereins in Ludwigshafen, Deutſche Straße(hinter der Ziegelei Holzl), eine General⸗ heſichttigung aller zum Reichsparteitag abgeſtell⸗ ten Marſchteilnehmer leinſchließlich Fackel⸗ zugteilnehmer und Piſtolenſchützen) itiſ Leitung des Kreiſes Ludwigshafen ſtatt. Anzug: feldmarſchmäßig. Jeder Marſchteilnehmer hat eine Wolldecke, die in der Zeltbahn eingerollt ſein muß, auf den Torniſter aufgeſchnallt. Die zweite Decke wird bei der Beſichtigung ausgegeben. Die Marſch⸗ teilnehmer müſſen im Beſitz des Ausweiſes für ak⸗ tive Marſchteilnehmer ſein. Da nur eine Beſichti⸗ gung ſtattfindet, haben alle Marſchteilnehmer zur Generalbeſichtigung anzutreten. Prüfung für das Reichsſportabzeichen. Heute Samstag und Sonntag werden wieder Prü⸗ fungen für das Reichsſportabzeichen abgenommen. Die Schwimmerprüfung findet am Samstag um 16 Uhr im Stüdtiſchen Bliesbad ſtatt, während die Leichtathletik⸗Prüfung am Sonntag um 8 Uhr hin⸗ ter der Kaſerne, auf dem Shellplatz, abgenommen wird. Die Prüflinge haben das mit Lichtbild ver⸗ ſehene und beglaubigte Leiſtungsbuch und die Jah⸗ resſportkarte mitzubringen. NSDAP-Miffeilungen Partelamilichen Zekauntmachungen eumnommen ii Abteilung Propaganda a Das Schulungsmaterial iſt om heutigen Samstag auf der Kreisleitung, Zimmer 4, abzuholen. Der Schulungs⸗ brief fällt dieſen Monot aus und erſcheint dafür im Sep⸗ tember als Doppelnummer. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NS DA p Jungbuſch. Am Montag, 29.., 21 Uhr, Sitzung der Stabs mitglieder der Ortsgruppe in der Geſchäftsſtelle, J 1, 14. Dienſtonzug, Zivil Armbinde. NeS⸗Frauenſchaft Fendenheim⸗Oſt und ⸗Weſt. 29.., 20 Uhr, Beginn des Erziehungskurſes im Heim 13. März. 29.., 29.15 Uhr, im„Rennershof“ wichtige Zellen⸗ und Blackfrauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung. Neueichwald. 28.., 7 Uhr, treſſen ſich die Frauen, die ſich am Ausflug beteiligen, an der Endſtation der Straßen⸗ bahn Waldhof. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. Achtung, Abteilungsleiterinnen für Volks⸗ und Haus⸗ wirtſchaft! 30.., 15 Uhr, wichtige Schulungstagung in L. 9, 7. Erſcheinen iſt Pflicht. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Teilnehmer an der Fahrt nach dem Salzkammer⸗ gut. Alle Teilnehmer an der Uß 85(Salzkammergut vom 12. bis 19. Auguſt) treffen ſich am 3. September(Samstag) im Nebenzimmer der Wirtſchaft„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, um 20 Uhr. Bitte, Bilder zum Austauſch mitbringen. ſfämtliche Laienſpiel⸗ Schluß ⸗Aufführungen auf der Hardenburg. Gau⸗ Freilichtbühne Hardenburg ſchließt ihre jährige Spielzeit mit ei chens von 19.30 Uhr führt den Bock“ 15.30 Sonntagnachmittag Ehe⸗, Berufs⸗ und Altersjubiläum an einem Tag. am Uhr. Joh. Melber und Frau, Frieſenheimer Str. 95, feierten an ein und demſelben Tag Silberhochzeit, Silberjubiläum der von ihnen betriebenen Gaſtwirt⸗ ſchaft und 50. Geburtstag des Silberbräutigams. Herzlichen Glückwunſch! Betrüger verurteilt Das Amtsgericht verurteilte den 25jährigen Karl J. aus Oppau wegen Betruges in vier Fällen und einer Unterſchlagung zu zehn Monaten Ge⸗ fängnis und beſchloß ſofortige Verhaftung. J. hatte als 21jähriger im Selbſtändigkeitsdrange ein Tünchergeſchäft eröffnet, Pinſel und Farben gekauft, aber nicht zahlenderweiſe Farbe bekannt, ſeinen Ge⸗ hilfen nicht pünktlich entlohnt und bei verſchiedenen Wirten Zech⸗ und Rauchſchulden gemacht, die als Betrügereien ausgelegt wurden. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindeuburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. 8 Sportplatz des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗Vereins: 17 bis 19 Uhr Vorführungen des Reichsarbeitsdienſtes. Bliesbad: Schwimerprüfung für das Reichsſportabzeichen. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Ubr. Morgen Sonatag: Hindenburgpark: 11 bis 12, 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau: 10 bis 12 Uhr Filmmorgenfeier des Kreisamts„Koc“. Shellplatz: Prüfungen für dos Reichsſportabzeichen. An beiden Tagen: Stern⸗ Kaffee im Hindenburgpark: Tanz. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt; Täglich Abfohrten. Lichtſpie le: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Capriccio“,— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Mordſoche Holm“. Ufa⸗Rheingold:„Fahrendes Volk“. — Union⸗Theater:„Der kleinſte Rebell“.— Atlantik: „Soweit geht die Liebe nicht“.— Alhambra Mundenheim: „Tongo Notturno“. Ruch das fils werk für deutſche bildende gunſt ſörderſt Du durch deinen Miiglledsbeitrag jur.“ Abteilung Feierabend Achtung! Laienſpiel⸗, Muſikſchar⸗ und Im Rahmen des Mannheimer Herbſtfeſtes vom Tanzgruppen. 17, bis „2. September, werden die beſten Laienſpiel⸗, Muſikſchar⸗ und Tanzgruppen eingeſetzt. Zu dieſem Zweck haben ſich 6 Muſikſchor⸗ und Tanzgruppen bis zum 27. 8. bei der Abteilung Feierabend, Rheinſtraße 3, ſchriftlich anzumelden und am Freftag, 2. 9. um 20.15 Uhr in der„Liedertafel“, K 2, ſich zur Vorausleſe einzufinden. Es werden nur die Gruppen eingeſetzt, die dieſe Anmel⸗ dung rechtzeitig getätig: baben. Tages bale cles Samstag, 27. Auguſt Tennisplatz: Internationales Tennisturnier. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung!. Tanz: Paloſthotel. Parkhotel Libelle. Waldparkreſtaurant. Flughafen⸗Gaſtſtätte, Friedrichspark. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Fall Deruga“.— Alhambra:„Fahren⸗ des Volk“.— Schauburg:„Schwarzfahrt ins Glück“.— Palaſt und Gloria:„Jugend“.— Scala:„Walpurgis⸗ nacht“.— Capitol:„Walpurgisnacht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum. F 7, 20: Geöſſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 9. Seite/ Nummer 394 Sternwarte: Gebfnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und vos 15 bis 17 Uhr. Hafenrundfahrten: richsbrücke. Flughafen: Rundelüge über Mannheim. Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſgal 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein. Teleſon 348 K. Was hören wir? Sonntag, 28. Auguſt Reichsſender Stuttgart 10. 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ .00: I..00: Kurkonzert.—.30: Katho⸗ liſche Morgenfeier..00: S tagmorgen ohne Sorgen. 10.0 Morgenfeier der 10.30: Frohe Weiſen (Schol 11.00: Chorg— 11.30: Mittagskonzert. Kapitel der rlſpiel.— 12.30. Blasmuſik. 13.00: E 2 20.00: Nachrichten. 20.10: 1 22.00: Nachrichten. 22.30: Unterhaltung Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nochtkonzert.—.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Schallplatten.—.202 Bauernſunk.—.45: Brot für alle.00 m. gen ohne Sorgen.— 10.00: Mor 10.40: gel⸗ fantaſien.— 11.00: Orcheſterkonzert.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Sport und Muſik.— 18.00: Schöne Melo⸗ dien.— 20.15: Kleine Fahrt nach Frankreich.— 20.30: Der Mann aus dem Expreß.— 21.00: Orcheſterkonzert.— 22.15: R kämpfe der HJ.— 22.30: Kleine Abend muſik. — 23.00: Spätkonzert.—.10: Nochtmuſik. Montag, 29. Auguſt Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.— 30: Unterhaltungsmuſik.— 10.00: Knüppel aus g 0 Märchenſpiel. 11.30 Volksmuſik.— 12.00: M rt. 14.00: Schöne Stimmen— beliebte Orcheſter allpl.).— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.00: Aus Operette und Tonfilm (Schallpl.).— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Tanzmuſik (Schallpl.).— : Ausſchnitte aus der Oſtmar ſtunde.— 2 6 Weihe⸗ chrichten. 20.15: Stuttgart ſpielt auf. — 22.00: N 5: Echo von der Reichstagung der Auslandsdeutſchen.— 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik. — 24.00: Nachtkonzert.—.00: Nachtmuſik. Deuiſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Mär⸗ chenſpiel.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Schloß⸗ konzert aus Hannover.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Caruſo ſingt hall 15.40: Beſuch bei einer Geigenbauerin.— 16.00: Streichmuſik.— 16.45: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Lieder.— 18.20: Vorhang 0 Die neue Spielzeit im Reich.— 19.15: Vom Mittel⸗ meer zum Pazifik. Muſikaliſche Seefahrt. 20.10: Abend⸗ konzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz und Unterhaltung.— 24.00: Nachtkonzert. 19.30 2 0 Aussicht Wetterbericht des Reichswetterdienches, Ausgabe ort Frankfurt am Main, den 27. Auguſt: Das Schlechtwettergebiet, das in Mitteldeutſchland bei⸗ nahe zu anhaltenden Regenfällen führt, nahm am Freitag auch ſtärkeren Einfluß auf Weſtdeutſchland, wo es bei ſtärkerer Bewölkerung ebenfalls zu Nie⸗ derſchlägen kam. Die Entwicklung der Geſamtpet⸗ terlage läßt bei mehr auf Weſt ſtehenden Winden langſam fortſchreitende Beſſerung und Aufheiterung erwarten; doch iſt volle Beſtändigkeit nicht wahrſcheinlich. Vorausſage für Sonntag, 28. Auguſt Zeitweiſe aufweiternd, trocken, mäßig warm, ſchwache Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Auguſt + 17,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. Auguſt + 14,9 Grad; heute früh 18 Uhr + 15,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 17% Grad Waſſer⸗ und + 15 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt bein- Wegel 5e 25 260 27[ Mein Wege! 24, 25 252. Rheinfelden.56 3,45.313 233,12 Kaub.393,62.6789 Breiſach 1 4 5 2,35, 2,23] Köln 2,953.18 3383.28 Kehl„503,983 85 3 68 3,55 1 1 Maxau..066,20.78,.57 5,36 Near Vene Mannheim 5 9257 l 00 4,74] Mannheim 5,27 26,41 461 1 1 ions 5 Eine Auswahl 5 N 1 670 Aud die Zganen Hottesdienk: Ordnung] Salaala- Nara Jen 8. gut erhaltener 8 5 2 7 ö 0 die weder anlaufen noch weich werden, 901 5 Evang. Gottesdienſtanzeiger Palmfaser mit Watteahdeckung rell! Prell i breſt Un 1 f 2 r Zigarren-F. I enn ted, den 28. Anguſt 1088 bie 100 am breit.—.— 65 ano Friedrich Schwärze! „ Er gibt ei ürzigen, pi⸗. 5 1 it. 55.— 60.— 65.— ren geſcmag und braucht vorte Denen Gottesdiensten Kollerte J peimtaser u. Elancrin mit Watte 7 f 8 nicht gekocht zu werden. Liter FFF fur die Evang. Kirche der Oſt mark. 77700 grun fle 18 2 ArZ e pig. 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