Iii J 1 1 1 Ilten i . 3 Eiſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 30 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, de Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. ſieue Mannhei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Kaneipres 10 7 Sell Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, d Wm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig, Für Familien und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aülttg tſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konturſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 30. Auguſt 1038 149. Jahrgang— Nr. 399 Deutſchland protestiert erneut in Prag! Londoner Kabineit berät das tſchecho⸗ſlowakiſche Problem Hehe der Pariser Linken Wie lange will Prag noch zuſchen? Die Auslandsdeutſchen grüßen die Heimat Der deutſche Geſandte verlangt erneut Abſtellung der Preſſehetze (Funkmeldung der NM.) + Prag, 30. Auguſt. Der deutſche Geſchäftsträger in Prag hat wegen der erneuten unerhörten Beleidigungen des in Mähriſch⸗Oſtrau erſcheinenden Hetzblattes „Morapſkoflezſki Denik“ über die alte deutſche Armee einen weiteren Proteſtſchritt bei der tſchechiſchen Regierung unternommen. Der deutſche Geſchäftsträger hat dabei zum Ausdruck gebracht, daß es ſich bei den Veröffentlichungen der genannten Zeitung um eine planmäßige Hetzkampagne gegen das Deutſche Reich handle. Die Tatſache, daß hier ein auf Lügen und Gehäſ⸗ ſigkeit aufgebautes Syſtem vorliegt, wird auch da⸗ durch belegt, daß die in Olmütz erſcheinende Zeitung „Pozor“ den Artikel des„Moraypfkoſlezſki Denik“ vom 13. d. M. wörtlich nachgedruckt hat. Weiterhin muß feſtgeſtellt werden, daß die tſchechiſchen Zenſur⸗ behörden, deren Wirkungs möglichkeiten überall beſtens bekannt ſind, auch den neuen Artikel vom 24. d. M. ohne Beanſtandung erſcheinen ließen. Dies iſt um ſo erſtaunlicher, als der deutſche Konſul in Brünn bereits am 17. Auguſt, alſo eine Woche vor dem Erſcheinen des zweiten Artikels, die Aufmerk⸗ ſamkeit des Höheren Landesamtes in Brünn auf die hetzeriſche Schreibweiſe der genannten Zeitung lenkte. Der deutſche Geſchäftsträger hat der Erwartung Ausdruck gegeben, daß ſeitens der Regierung gegen die Zeitungen„Moravſkoflezſki Denik“ und„Pozor“ unverzüglich mit nachdrücklichen Mitteln eingeſchritten und den verantwortlichen Perſönlichkeiten eine Fortſetzung ihrer verleum⸗ deriſchen und vergiftenden Hetze gegen das Deutſchtum unmöglich gemacht wird. Olt Londoner Miniſterbeſprechung Das iſchecho-ſlowakiſche Problem im Mittelpunkt der Preſſeerörterungen (Funkmeldung der N MZ.) + London, 30. Auguſt. Am Dienstagvormittag 11 uhr begann in Downingſtreet 10 die Miniſterbeſprechung, bei der es ſich, wie von amtlicher Seite betont wird, nicht um eine förmliche Kabinettsſitzung handelt. An der Beſprechung nehmen die in London wei⸗ lenden Kabinettsmitglieder ſowie der britiſche n in Berlin, Sir Neville Henderſon, eil. Die ſtarke Anteilnahme des Publikums zeigt ſich darin, daß ſich eine große Menſchen⸗ menge vor Downingſtreet 10 angeſammelt hat, die durch Polizei zurückgehalten wird. Die Miniſterbeſprechung war um 16.40 Uhr be⸗ endet. Sie hat alſo zwei Stunden und 40 Mi⸗ unten gedauert. Für die Londoner Morgenpreſſe ſtehen die Vor⸗ gänge in der Tſchecho⸗Slowakei und die Beratungen um die ſudetendeutſche Frage völlig im Vordergrund des Intereſſes und beherrſchen den Hauptteil der Olätter. Zu den Beratungen, die am Montag in London ſtattfanden, ſchreibt die„Times“ u.., daß die Gerüchte grundlos ſeien, nach denen Sir Neville Henderſon ſofort nach Berlin zurückkehren werde. Vielleicht werde es ſich als notwendig herausſtellen, daß er noch einige Tage in London bleibe. Es habe ſich nichts ereignet, was die von Sir John Simon am Samstag geäußerte engliſche Regierungsanſicht habe ändern können. Die tſchechiſche Regierung habe einer neuen Verhandlungsbaſis zugeſtimmt und da⸗ mit einen verſöhnlichen Geiſt gezeigt, der hoffentlich, wie die„Times“ hinzufügt, von ſudetendeutſcher Seite mit Entgegenkommen beantwortet werden würde. Es ſei keine Rede davon, daß die Sudeten⸗ deutſchen bereits Gegenzugeſtändniſſe anbieten ſoll⸗ ten, denn die tſchechiſchen Zugeſtändniſſe ſeien noch nicht voll bekannt. Was aber wichtig ſei, ſei, daß man letzt Zurückhaltung übe. 8 Der Berliner Korreſpondent der„Times“, der ich ebenfalls ausführlich mit dem Fragenkomplex beſchäftigt, meint, daß, welche neuen Löſungsvor⸗ ſchläge Hodza auch während der nächſten Tage ma⸗ chen möge, ſie doch wenig Ausſicht hätten, Berlin zu gefallen. Der Prager Bericht der Times“ iſt beſonders darauf abgeſtellt, die wüsten Jwiſchenfälle und Ueberfälle der Tſchechen auf Su⸗ detendeutſche zu bagatelliſieren. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt zu den geſtrigen Beratungen, daß der Bericht des britiſchen Bot⸗ aſters in Berlin nicht entmutigend geweſen ſei. ie der Beratungen habe man es aber für ubedingt notwendig gehalten, die Meinungen aller Minister einzuholen. 5 5 8 Römiſche Kritik an London Drabtbericht un. römiſchen Vertreters 5. i a— Rom, 30. Auguſt. 3 Die britiſche Aktivität die der Rede Sir John imons gefolgt iſt, wird in Rom nicht als ein Bei⸗ trag zur Entſpannung der internationalen Lage an⸗ geſehen. Die Haltung wird in zahlreichen italieni⸗ ſchen Aeußerungen kritiſiert. So ſchreibt die „Tribuna“, England betrachte die Zukunft nicht ſo ſehr unter dem Geſichtspunkt der internationalen Ge⸗ rechtigkeit als unter demjenigen der wirtſchaftlichen und militäriſchen Strategie. England ſei entſchloſſen, übermenſchliche Anſtrengungen zu machen, um Ent⸗ wicklungen zu verhindern, die das Machtverhältnis zwiſchen den großen Nationen ändern könnten. In London, berichtet das Blatt weiter, behaupte man, daß die engliſche öffentliche Meinung jetzt bereit ſei, jeden Schritt der Regierung zu unter⸗ ſtützen, da ſie einerſeits antidentſch aus pſycholo⸗ giſchen, andererſeits autideutſch aus imperialiſti⸗ ſchen Gründen ſei. Es wird mit Nachdruck betont, daß die engliſchen Schritte danach beurteilt werden müſſen, ob ſie Prag zu weiteren Provokationen ermutigen oder nicht. In einem Blatt findet ſich die Formulierung, daß man in London von dem Sturm rede, der die Flamme auflodern ließe, als ob der Brand ausſchließlich vom Winde abhinge und nicht gerade von der Flamme ſelbſt. Man iſt in Rom, mit anderen Worten, der Anſicht, öͤaß Erklärungen gegen„gewaltſame Löſun⸗ gen“ als ſolche nicht zur Löſung des Problems ſelbſt poſitiv beitragen. Die engliſchen Flottenmanöver Keine Aenderung mit Rückſicht auf die internationale Lage London, 20. Auguſt.(U..) An den diesjährigen Herbſtmanövern der eng⸗ liſchen Heimatflotte, die in der Nordſee abgehalten werden, dürften etwa 50 Schiffseinheiten teilnehmen. Sie werden am 6. September beginnen und am 14. November beendet ſein. Die anfäng⸗ lichen Uebungen werden von Roſythe und Inver⸗ gordon aus durchgeführt werden, während Ende Oktober eine Zuſammenziehung der ge⸗ ſamten Flotte vor Scapa Flow erfolgt. In amtlichen Kreiſen wird erklärt, daß die Ge⸗ rüchte, wonach die Manöverpläne mit Rüchſicht auf die internationale Lage geändert worden ſeien, nicht zuträfen. Alleröings ſei die Flotte, wie dies immer der Fall ſei, auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Manöver dienten, ſo heißt es, der Ueber⸗ prüfung der Frage, ob die Heimatflotte der ihr zuſtehenden Aufgabe, das eualiſche Inſelreich erfolgreich zu verteidigen, gewach ſen ſei. Stapellauf eines amerikaniſchen 10 000 To.⸗Kreu⸗ zers. Auf der Brooklyner Regierungswerft iſt der neue 10 000⸗To.⸗Kreuzer„Helena“(benannt nach der Montanaſtadt Helena) vom Stapel gelaufen. Etwa zur gleichen Zeit lief auf einer Privatwerft im Staate Jerſy ein Torpedobvotszerſtörer vom Stapel. Reichsminiſter Rudolf Heß und Gauleiter Bohle(links) werden in der Stadt des Auslandsdeutſch⸗ tums herzlich willkommen geheißen. (Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗Multiplex⸗K. Rudolf Heß übernimmt bei der Großkundgebung in der Stuttgarter Fahne der ehemaligen Landesgruppe Oeſterreich als Traditionsfahne in die Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn die Auslandsorganiſation. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Spiel mit dem Feuer: Will&A einen neuen Panay⸗- Zwischenfall? Ein amerikaniſches Kanonenboot inmitten japaniſcher Minenfelder Schanghai, 30. Auguſt(U..) Das amerikaniſche Kanonenboot„Monocacy“ iſt mit ſeiner 45 köpfigen Beſatzung in einem angeblich japaniſchen Minenfeld auf dem oberen Jangtſe in eine ſehr gefährliche Lage geraten. Den hier vor⸗ liegenden Berichten zufolge explodierten, kurz nach⸗ dem japaniſche Minenboote das fragliche Gebiet ver⸗ laſſen hatten, in kaum 80 Meter Entfernung von dem Kanonenboot zwei Minen, die das Schiff er⸗ ſchütterten und mit Splittern überſäten. Darauf⸗ hin habe der Kommandant das Kanonenboot mit Pontons umgeben laſſen, durch die etwa noch vor⸗ handene weitere Minen unſchädlich gemacht werden ſollen. Der Kommandant, Kapitänleutnant Clarence Conlan, hat wegen dieſer Gefährdung ſeines Schiffes bei dem fapaniſchen Konſulat in Kiukiang Proteſt eingelegt und erklärt, die Vereinigten Staaten wür⸗ den Japan für die Folgen verantwortlich machen. Der japaniſche Konſul antwortete jedoch mit der höflichen Erklärung, daß die japaniſche Regierung dieſe Verantwortung nicht anerkennen könne, da das amerikaniſche Kriegsſchiff ſich freiwillig in die Ge⸗ fahrenzone begeben habe. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen iſt man über die Angelegenheit ſehr beſorgt, da man befürchtet, daß ſich aus ihr ein neuer amerikaniſch⸗japaniſcher Zwiſchenfall entwickeln könnte. ö Die Kämpfe um Ha kau Schanghai, 30. Auguſt.(U..) Die militäriſche Lage in Mittelchina hat ſich an den verſchiedenen Frontabſchnitten völlig gegen⸗ ſätzlich entwickelt. Während die Nordkolonne der Japaner, die nördlich der Tapech⸗Berge im mittleren Anhwei vorrückt, nach Einnahme der Stadt Liuan und Durchſtoßen der erſten chineſiſchen Verteidi⸗ gungslinie raſch weſtwärts auf die enze Honans und die dahinter verlaufende Bahnlinie Peſping Hankau vordringt, ſind chineſiſchen Berichten zufolge die Stellungen der fapaniſchen Mittelkolonnen ſüd⸗ öſtlich der Tapeh⸗Berge in ſchwere Gefahr ge⸗ 2. Seite Nummer 399 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 30. Auguſt 1938 raten. Die japaniſche Front erſtreckt ſich dort von Tſtenſchan⸗fſu, das etwa zig Kilometer weſtlich der großen Jangtſe⸗Stadt Antſing liegt, füdweſt⸗ wärts nach Huangmei, 40 Kilometer nordweſtlich von Kinkiang. Durch die Einnahme der Städte Tſien⸗ ſchan, Taihu und Suſung durch die chineſiſchen Trup⸗ pen, ſo verſichern die chineſiſchen Berichte, ſeien die Verbindungen zwiſchen den im Jangtſe⸗Tal und in den Anhwei⸗Ebenen operierenden japaniſchen Ar⸗ meen in große Gefahr geraten, abgeſchnitten zu werden. Große Luftſchlacht über Kanton Weſentliche Verſtärkung der chineſiſchen Luftwaffe (Funkmeldung der NM.) Schanghai, 30. Auguſt. Am Dienstag kam es zu der erſten größeren Duftſchlacht über Kanton. Ueber 60 Flugzeuge waren daran beteiligt. Das Ziel der japaniſchen Angriffe waren die militäriſchen Anlagen bei Tſchaukwan Nanſhuen. Die chineſiſche Luftflotte der Provinz Kwantung iſt in letzter Zeit erheblich ver⸗ ſtärkt worden. Unläugſt ſollen größere ausländiſche Flugzeuglieferungen in Kanton eingetroffen ſein. 2 Staatsſekretär Milch beſucht die ſchwediſche Luft⸗ waffe. In Erwiderung des Beſuches, den der Chef der ſchwediſchen Luftwaffe, Generalleutnant Friis, im September vorigen Jahres der deutſchen Luftwaffe abſtattete, haben ſich der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, und der Chef des Gene⸗ ralſtabes der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, vom Flughafen Tempelhof aus auf dem Luftwege nach Stockholm begeben. Jagdbeſuch des Reichsfinanzminiſters in Danzig. Der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Krofigk begibt ſich heute in Begleitung ſeines perſönlichen Referenten, Oberregierungsrat Dr. Scholl, nach Danzig, um einer Einladung des Se⸗ natspräſtidenten der Freien Stadt Danzig zur Jagd zu folgen. Ohne das geht es natürlich nicht! Pariſer Brunnenvergifter am Werke Die franzöſiſchen Manser und die iſchechiſche Kriſe— Pariſer Hoffnung auf England Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 30. Auguſt. Im Mittelpunkt der diplomatiſchen Betrachtun⸗ gen ſteht in Frankreich noch immer die Rede Sir John Simons. Die Meinung der franzöſiſchen Regierung gegenüber dieſer engliſchen Kundgebung geht dahin, daß England ſich damit erneut bereit er⸗ klärt habe, in Europa„ſeine ganze Pflicht zu tun“, ſoweit dies uur irgendwie in den Wün⸗ ſchen der franzöſiſchen Politik liegen könnte, namentlich hinſichtlich der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei. Es liege alſo für den Quai'Orſay kein Anlaß vor, irgendwie mit ſeiner eigenen Initiative hervor⸗ zutreten. Es genüge, der engliſchen Diplomatie den Vortritt zu laſſen, ihre Aktion aufmerkſam zu ver⸗ folgen und ſie nur im Notfall von franzöſiſcher Seite her zu unterſtützen. Alle dieſe Bemühungen glaubt man ſich in Paris ſchuldig zu ſein, damit nicht etwa in der Tſchecho⸗ Slowakei Unruhen ausbrechen, die allzu leicht auf internationales Gebiet übergreifen könnten. Daher müſſe, ſo ſagt man, alles getan werden, um die ſtreitenden Parteien überhaupt an den Ver⸗ handlungstiſch zu bringen. Dieſes taktiſche Reſultat zählt für die franzöſiſche Politik höher als die völ⸗ kiſchen Forderungen der Sudetendeutſchen. Man behandelt eben den tſchechiſchen Nationalitätenſtreit wie wenn es ſich beiſpielsweiſe um einen Hafen⸗ Eine notwendige Ehrenerklärung: Ehrenreitung der Deulſch⸗Amerikaner Es gibi keine patrioliſcheren u. wertwolleren Bürger als die, die deutſchen Blutes ſind“ — Waſhington, 30. Auguſt.(U..) Der Vorſitzende des Kongreßausſchuſſes zur Un⸗ trfuchung nichtamerikaniſcher Machenſchaften, Mar⸗ tin Dies, nahm den Beginn der neuen Verhand⸗ lungsperiode des Ausſchuſſes zum Anlaß, die Loyalität der großen Maſſe der deutſchblüti⸗ gen Bürger der Vereinigten Staaten zu unter⸗ ſehehden und ihre Treue dem Staat gegenüber luhnend hervorzuheben. Der Ausſchuß wurde zu Beginn des Sommers d. J. vom Kongreß eingeſetzt mit der Aufgabe, die Tätigkeit„unterirdiſcher“, geheimer und halbmilitä⸗ riſcher Organiſationen zu überwachen, die eine rege Propaganda im ganzen Lande entfalten follten. Es wurde in politiſchen Kreiſen behauptet, daß dieſe Or⸗ ganiſationen angeblich verſuchten, das Verfaffungs⸗ ſyuſtem der Vereinigten Staaten zu ändern, und zwar je nach ihrer ideblogiſchen Baſis in Richtung auf das kommuniſtiſche Rußland, das faſchiſtiſche Italien oder das nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Es war von vornherein ausdrücklich feſtgelegt, daß es nicht die Aufgabe des Ausſchuſſes ſei, ſich mit anderen Staaten⸗ ſyſtemen auseinanderzuſetzen, ſondern daß er lediglich die innerpolitiſchen Auswirkungen„unamerikaniſcher“ Organiſationen zu prüfen hätte. Dies umriß die Stellung des Ausſchuſſes Deutſch⸗ land gegenüber nach den bisherigen Unterſuchungen folgendermaßen: „Es iſt fälſchlich beßau tet worden, daß die Ar⸗ beit dieſes Ausſchuſſes gegen Amerikaner deut⸗ ſcher Herkunft gerichtet iſt. Ich will noch einmal feſtſtellen, daß es in den Vereinigten Staaten keine patriotiſcheren und wertvolleren Mitglie⸗ der gibt als die, die deutſchen Blutes ſind. Ich will damit nicht behaupten, daß all unſere Bür⸗ ger deutſcher Herkunft makelloſe Menſchen ſeien, na⸗ türlich gibt es unter den Deutſchen ebenſo wie bei allen anderen Völkern einen gewiſſen Hundertſatz nicht ſehr ſympathiſcher Menſchen. Es iſt aber keineswegs gerechtfertigt, die große Maſſe unſerer Mitbürger deutſcher Abſtammung wegen der Taten einer kleinen Minderheit zu verurteilen. Es iſt die unamerikaniſchſte Einſtellung die es geben kann, ein ganzes Volk oder eine ganze Klaſſe wegen der Machenſchaften einzelner ihrer Mitglieder zu ver⸗ dammen. Ich mache da nicht mit und prangere die an, die verſuchen, loyale Deutſchamerikaner ſchlecht⸗ hin als Verräter am amerikaniſchen Staatsgedanken hinzuſtellen und im ganzen Land eine antideutſche Einſtellung hervorzurufen. Wir wollen in Frieden und Harmonie leben und lieber nach den guten Ei⸗ genſchaften in unſeren Mitmenſchen als nach ihren Fehlern ſuchen. Ich erinnere mich in dieſem Zuſam⸗ menhange an ein Gedicht, in dem geſagt iſt,„in dem Schlechteſten unter uns iſt noch ſo viel Gutes und in dem Beſten von uns ſoviel Schlechtes, daß keiner unter uns über den anderen reden ſollte.“ Jeder aufrichtige Amerikaner wird ſeinen Mitbürger nicht beurteilen nach ſeiner Herkunft, ſeiner Reli⸗ gion oder der Geſellſchaftsklaſſe, der er angehört, und ihn noch weniger ohne Begründung verurtei⸗ len.“ arbeiterſtreik in Marſeille handelt. Um eine Eini⸗ gung zu erzielen, übt man einen Druck bald auf die eine, bald auf die andere Partei aus, ohne groß zu fragen, ob damit der höheren Gerechtigkeit gedient iſt. Dabei darf auch nicht überſehen werden, wie ſehr die politiſche Atmoſphäre in Paris von büs⸗ willigen Brunnenpergiftern beeinflußt wird. Heute beiſpielsweiſe haben im Jura neue Teil⸗ manöver der franzöſiſchen Armee begonnen. Ge⸗ wiſſe Auguren in Paris weiſen nun darauf hin, daß das Manöverthema mit der Annahme ar⸗ beite, daß eine überraſchende und mit größter Schnelligkeit vorſtoßende Angriffsarmee von der Schweizer Grenze her die Stadt Beſangon zu beſetzen ſuche. Dieſes Thema entſpreche aber genau den Plänen des deutſchen Generalſtabes, jenen angeblichen Plänen nämlich, die vor einigen Monaten in einem gefälſch⸗ ten, aus kommuniſtiſcher Quelle ſtammenden Doku⸗ ment„enthüllt“ worden waren! Dazu meldet das kommuniſtiſche Gewerkſchaftsblatt„Ce Soir“, daß die Manöver der engliſchen Flotte auch nichts anderes ſeien als eine Sicherheitsmaßnahme gegen Deutſchland.„Die engliſche Flotte wird in der Nordſee kreuzen während der Dauer des Nürn⸗ berger Parteitages und während der entſcheidenden Periode der Verhandlungen Lord Runcimans“, ſo ſchreibt das Blatt in rieſengroßen Buchſtaben. In winzig kleinen Buchſtaben wird dann aber hinzuge⸗ fügt, daß dieſe Falſchmeldung von der engliſchen Re⸗ gierung ſelbſt ſchon dementiert worden iſt!! Die Aufrüſtung der AS Neues gewaltiges Flottenprogramm für 1939 dnb. Waſhington, 29. Auguſt. Präſident Rooſevelt hat an den Verleger der „Army and Navn Journal“ anläßlich deſſen 75jäh⸗ rigen Beſtehens einen Brief gerichtet, in dem er ſich zur Aufrüſtung der Vereinigten Staaten äußert. Rooſevelt betont darin, daß diefe Aufrüſtung zum Schutze des Gebietes und der lebenswichtigen In⸗ tereſſen der USA erfolge. Wenn im übrigen andere Mächte ihre Rüſtungen herabſetzten, wären die US bereit, das gleiche zu tun und jene Rüſtungen herab⸗ zuſetzen, die den Vereinigten Staaten durch die gegenwärtigen Verhältniſſe in der Welt zu ihrem eigenen Schutz notwendig erſchienen. Laut„Herald Tribune“ hat das amerikaniſche Marineminiſterium die Flottenbaupläne für 1939 bereits im Rohentwurf ausgearbeitet. Danach ſind geplant ein oder zwei Schlachtſchiffe zu 45 000 Tonnen(außer den bereits bewilligten ſechs neuen Linienſchiffen) ſowie vier Kreuzer, ſechs Zerſtörer, ſechs bis acht Unterſeeboote. Ferner wird die Mannſchaftsſtärke um 5000 Mann auf die Geſamtſtäwke von 115000 gebracht! Außer⸗ dem ſoll der Bau eines neuen Flugzeug mutterſchif⸗ fes zu 18000 Tonnen in Betracht gezogen ſein. Ein Opfer der GP? Das Schickſal des deutſchen Kommuniſten Klement (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 30. Auguſt. Wie der„Petit Pariſien“ meldet, ſollte die rät⸗ ſelhafte Entführung des ehemaligen deutſchen Kommuniſten Rudolf Klement, der in Paris zur 4. Internationale übertrat und Privat⸗ ſekretär Protzkis wurde, eine teilweiſe Aufklärung gefunden haben. Wie ſchon gemeldet, iſt Klement am 13. Juli aus ſeiner Pariſer Wohnung ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Seine politiſchen Freunde richteten ſofort *— eine Klage an den Staatsanwalt, worin ſie erklärten, daß Klement aller Vorausſicht nach von der Ge. heimpolizei der Sowjets auf franzöſiſchem Boden entführt worden ſei. Am 1. Auguſt wurde in der Nähe von Meulan in der Seine ſchwimmend, eine zerſtückelte Leiche gefunden. Dem Tolen waren ſowohl der Kopf wie auch die beiden Beine ſäuberlich vom Rum f getrennt worden und zwar augenſcheinlich von einem Fachmann. An einer Narbe in der linken Hand und einer charakterſſtiſchen Verkrümmung des Rückgrats glauben mehrere Zeu⸗ gen die Leiche als die Klements identifizieren zu können. GPa-Mord auch in Polen anb Warſchau, 30. Aug. Eine furchtbare Mordtat ließen ſich in Polen die Agenten Moskaus zuſchulden kommen. Ein gewiſſer Roſental, der früher in den Dienſten der Komin⸗ tern ſtand, hatte nach Ableiſtung einer langen Frei⸗ heitsſtrafe beſchloſſen, ſich aus der Arbeit für die Kommuniſtiſche Partei zurückzuziehen. Während einer nächtlichen Eiſenbahnreiſe iſt er nun in ſeinem Abteil, in dem er allein fuhr, überfallen, erwürgt und aus dem fahrenden Zuge geworfen worden. Die Polizei verſucht jetzt, der kommuni⸗ ſtiſchen Verbrecher habhaft zu werden. 40 Jahre Königin Das Regierungs jubiläum der Königin der Nieber⸗ lande f dnb. Den Haag, 29. Auguſt Die Feierlichkeiten anläßlich des 40 jährigen Re⸗ gierungsjubiläums der Königin der Niederlande wurden Montag durch eine Truppenſchau vor den Toren des Haag eingeleitet. Dieſe Truppenſchau war wohl die größte, die je⸗ mals in den Niederlanden ſtattgefunden hat. Es nahmen 14000 Mann aller Waffengattungen teil. Auch die niederländiſche Lfutwaffe ſtelle eine Reihe von Staffeln. Außer der königlichen Familie ſah man alle Mit⸗ glieder der niederländiſchen Regierung, des nieder⸗ ländiſchen Staatsrates, Vertreter des Diplomatiſchen Korps und zahlreiche ausländiſche Militärattaches, Ein beſonders farbenprächtiges Bild boten die Für⸗ ſten aus Niederländiſch⸗Indien, die in ihren bunten, edelſteinbeſetzten Gewändern der Parade hbeiwohnten. In den nächſten Tagen findet noch eine Reihe pon Feierlichkeiten ſtatt, ſo eine große Huldigung der Haager Bevölkerung am 31. Auguſt, dem Geburts⸗ tag der Königin, und eine Flottenſchgu vor Sche⸗ veningen am 3. September. f f Hauptſchrifeletter 85 und verantwortlich für Politik: Dr. Alots Winbauer, Stellvertreter des Hauptſchriftleiters and derantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart. 2 Han, delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. t. B. Gericht; Dr, Felz Hammes.— Sport: f. B. C. W. Fennel.— Südweſtdeutſcht Umſchau: k. B. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenan, Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Belträge keine Gewähr.— RNückſendung nus bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer Festung De. Fritz Bode& Co.] Mannbeim, R 1. 6, Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. 125 Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſcheinen gleich ieitig. Ausgobe 1 5 Ausgabe 3 Mittag über 8 Ausgabe 4 Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juli über 21 500. Rings um die Filmſchau von Venedig Von unſerem römiſchen Korreſpondenten Venedig, Ende Auguſt Als die erſte internationale Filmſchau in Venedig eröffnet wurde, lächelte man vielfach ſkeptiſch und meinte, eine ſolche Sache würde ſich nie durchſetzen können. Das Unternehmen war zu neuartig. Inzwiſchen haben wir nun die 6. Bien⸗ nale mit dem Erfolg erlebt, daß ſich die Ausſtellun⸗ gen nicht nur durchgeſetzt haben, ſondern daß die internationale Filmwelt jedes Jahr in den drei Auguſtwochen nach Venedig als der höchſten In⸗ ſtanz blickt, daß die Preiſe, die hier verliehen wer⸗ den, allgemein anerkannt werden, daß von Jahr zu. Jahr mehr Produktionsleiter, Regiſſeure und Schau⸗ spieler erſcheinen, und daß ſchließlich die Biennale in jedem Jahr dem Lido und Venedig das Gepräge gibt. Gewiß, es iſt im Sommer am Lido immer ele⸗ gant geweſen. In den großen Hotels draußen auf der Düneninſel verſammelte ſich ſchon ſeit Jahren eine reiche und internationale Geſellſchaft. Aber ſie lebte abgeſchloſſen für ſich dahin. Die Hotels haben Stücke des Badeſtrandes für ihre Gäſte reſerviert, und in dieſen Reſervaten baden und ſonnen ſich die reichen Leute. Vollends ganz am Ende des Lido rings um die mauriſche Rieſenburg des Hotels„Ex⸗ zelſior“ herrſchte die größte Eykluſivität. Die Film⸗ biennale hat den Lido verändert: er iſt demokrati⸗ ſcher gewonden. Zwar ſind die Hotels immer noch auf gut zahlende Gäſte eingeſtellt und ihre Reſer⸗ vate am Strande haben ſie auch noch aufrecht er⸗ halten. Aber ſeit dem vorigen Jacre erhebt ſich neben dem einſt weltabgeſchiedenen Hotel„Erzelſior“ der neue Kinopalaſt in der horizontalen, überſicht⸗ lichen Linienführung der modernen, italieniſchen Bauweiſe. Ueberflüſſig zu ſagen, daß ſein Inneres ein Wunderwerk der neueſten Innenarchitektur iſt: indirekte Beleuchtung, glatte Marmorwände und eine Luftkühlung, die man im heißen Italien als wahre Labſal empfindet. In dieſem Palaſt laufen wochenlang täglich mehrere Spiel⸗ und Kurzfilme. Hier treffen ſich die Mitglieder der ausländischen Delegationen und die Männer und Frauen der ita⸗ lieniſchen Filmwelt. Hier betrachten die Schauſpieler die Leiſtungen ihrer Rivalen, berechnen die Produk⸗ tionsleiter die Unkoſten der Konkurrenz, machen ſich die Regiſſeure mit neuen Inſzenierungsmöglichkeiten bekannt. Kurzum, am Lido erholt man ſich nicht nur mehr, ſondern man arbeitet auch. Da der Film von heute nicht mehr der Kientopp von einſt, ſon⸗ dern eine ernſthafte Angelegenheit der Kunſt, der demonſtrierenden Wiſſenſchaften und der politiſchen Propaganda, der Technik und des Geſchäfts gewor⸗ den iſt, verſammeln ſich am Lido ernſte Miniſterial⸗ beamte, Filminduſtrielle, Techniker und Journa⸗ liſten aus aller Herren Länder. Venedig aber übt weiterhin ſeinen zauberiſchen Reiz auf eine Menſchheit aus, die doch mehr als ihre Vorfahren an die Ueberwindung großer Entfernun⸗ gen gewöhnt iſt. Das Reiſepublikum in der Stadt iſt anders als das auf dem Lido. Am Lido wohnen Leute, die Meran und Aegypten, Stockholm und Paris kennen, die Winterſport in der Schweiz trei⸗ ben und zur Seaſon nach London eilen müſſen. In Venedig überwiegen die, die für die Reiſe geſpart haben, denen die leiſe Gondelfahrt auf nachtſchwar⸗ zen Kanälen und das Schlendern auf dem abend⸗ lichen Markusplatz noch Erfüllung einer alten Sehn⸗ ſucht ſind. Das ſind die Menſchen, deren Augen vol⸗ ler Staunen ſind, und die den Baedeker in der Hand halten Sie füllen die Muſeen und füttern die Tau⸗ ben vor S. Marco. Sie repräſentieren eine andere Welt; eine kleinere, wohlgeordnete Sphäre, die feſte Wertvorſtellungen kennt, und in der das Er⸗ lebnis Venedig noch lange nachzittern wird. Daher genießen ſie die Stadt viel intenſtver. Zwei Dinge haben dieſe beiden Welten enger mit⸗ einander verbunden: die Filmbiennalc und der mo⸗ derne Badebetrieb. Die Leute, die jetzt beruflich am Lido zu tun haben, wollen auch etwas von Venedig ſehen. Sie kommen in die Stadt; tagsüber in den Lido⸗Koſtümen, die ſo ſind wie an jedem Badeſtrand: Männer in kurzärmeligen Hemden, Jeinenhoſen und Sandalen; die Frauen in Hoſen und buntfarbigen, die Brust bedeckenden Tüchern. So, wie ſie eben zwi⸗ ſchen Beſprechungen, Filmbeſichtigungen, einer Bade⸗ ſtunde Zeit gefunden haben. Ihr Anzug wirkt ſehr ungezwungen; es iſt aber, zumal bei den Frauen, eine wohldurchdachte Ungezwungenheit, die ſtudiert zu werden verdient und bewundert werden will. Die Leute aus der Stadt aber wollen die Lage Venedigs am Meer auch zur körperlichen Erholung ausnutzen. Sie fahren am Nachmittag zum Lido hinaus. Die Männer tragen ein zuſammengerolltes Badetuch unter dem Arm, die Frauen haben die Badeutenſtlien in bunte, ſtrohgeflochtene! Hand⸗ taſchem verſtaut. Und ſo treffen ſich die Menſchen ſo verſchiedener Schichten in den breiten Alleen auf dem Lido, oder im„Garten der Leuchtbrunnen“, der bis zur Errichtung des Filmpalaſtes im vorigen Jahre die einzige Vorführungsſtätte war. Immer vollbe⸗ ſetzt verſehen die Vaporetti ihren Dienſt zwiſchen S. Mareo und dem Lido, eifrig flitzen Motorboote hin und her. Am Abend wandeln Smokings und Leinen⸗ anzüge, große Abendtoiletten und leichte Sportko⸗ ſtüme in ungezwungenem Durcheinander auf dem Marcusplatz umher. Und ſo braucht man kein Kröſus mehr zu ſein, um in Venedig den Miniſter für Volkskultur Alſieri, den Sohn Muſſolinis, die Gräfin Ciano, die amerikaniſche Milliardärin Bar⸗ bara Hutton und die Sterne des Filmfirmaments zu ſehen. Heinz Holl dack. O Spielzeitbeginn im Nationaltheater. Das Nationaltheater eröffnet die neue Spielzeit bekannt⸗ lich am Donnerstag mit einer Neuinſzenierung von Bizets„Carmen“. Die muſikaliſche Leitung hat der neuverpflichtete I. Kapellmeiſter Heinrich Holl⸗ reiſer. Regie führt Intendant Friedrich Bran⸗ denburg. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß. Die techniſche Einrichtung liegt in den Händen von Otto Junker. Eine Reihe von wichtigen Partien des Werkes ſind doppelt befetzt. So ſingen die Carmen: Irene Ziegler und Marlene Müller⸗Hampe, den Don Joſé Lutz⸗Walter Miller und Erich Hall⸗ ſtroem, den Escamillo Hans Schweſka und Wil⸗ helm Trieloff und die Micaela Guſſa Heiken und Käthe Dietrich— den Zuniga ſingt Peter Schäfer, den Morales Chriſtian Könker, die Mercedes Nora Landerich und den Daucairo Drama„Thomas Paine“. ——— Verſtoßen oder Der Tod auf den Schienen Dieſe herrliche Schauerballade ſtammt aus den Moritaten⸗ und Drehorgelliederbuch„Ihr lle; ben Leute, höret zul“ von R. A. Stemmte (Schützen⸗Verlag, Berlin), jener lustigen Saum, lung kurioſer„Volkspoeſie“, auf die an dieſer Stelle bereits hingewieſen wurde. Ihr Jungſern, hört die Schreckens kunde, Die ſich zutrug in uuſrer. Verpflanzet ſie von Mund zu Munde, Was falſche Lieb für Folgen hat. Es mar ein Mädchen fung an Jahren, Verführt durch Männerſchmeichelei. Die mußte ſchon ſo früh erfahren, Daß ſie bald eine Mutter ſei. Vom Elternhauſe gauz verſtoßen, Ging ſie am Sonntag weit hinaus. Sie hatt' in ihrem Herz beſchloſſen, Nie heimzukehr'n ins Elternhaus. Sie ging von Sulza nach Bad Köſen, Und bei Schulpforta an der 8 Tat ſie ihr Haupt auf Schienen legen, Bis daß der Zug von Naumburg kam. Die Schaffner hatten's wohl geſehen, Und bremſten mit gewalt'ger Hand. Jedoch der Zug, er blieb nicht ſtehen, Ihr junges Blut floß in den Sand. Dem Zug entſtiegen drei Studenten, Der eine bleich von Ange icht. Und als er da die Leich' erblickte, Da ſprach er:„Nein, das wollt' ich nicht“. Die Schüler aus Schulpforta kamen Und nahmen ſich der Leiche an. Sie taten ſie ſo ſchön begraben, Weil ſie's aus Liebe hat getan. PPT Fritz Bartling. Frasquita Remendade iind u. neuverpflichteten Mitgliedern beſetzt: mit Eri Schmidt und Max Baltruſchat. Die erste Neuheit im Schauſpiel iſt Hanns Joht Die Inſzenierung der Erſtaufführung leitet Rudolf Hammacher. 1 ee gn E N CO .. ee ter S ..... ñd... e. ̃⅛c”Ci..... ärten, G 82 ichen wurde mend, Toten Beine atwar Lẽg. en die wiſſer omin⸗ Frei⸗ ir die ihrend einem ürgt rfen muni⸗ eber⸗ guſt. n Re⸗ rlande r den ie je⸗ Es 1 keil. Reihe »Mit⸗ tieder⸗ tiſchen taches. Für⸗ unten, Unten. je bon der burts⸗ Sche⸗ r. Theater, — Han⸗ Dr, Fei Ideutſcht en ne!, ledenau nur 3 dem lie- emmle Samm⸗ dieſer Dienstag, 30. Auguſt 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 399 Maunheim, 30. Auguſt. Wieder daheim! Auch die ſchönſten Ferien gehen einmal zut Ende. Faſt täglich gibt es einen kleinen Vorgeſchmack, wenn dieſer und jener Stuhl oder gleich ein ganzer Tiſch an der gemeinſamen Mittagstafel verwaiſt ſteht. War man ihnen auch nicht bis auf Tuchfühlung nahe⸗ gekommen, die da kommen und gehen,— als eine zuſammengehörige Familie hat man ſich doch gefühlt. Von den ausdrücklichen Bekanntſchaften gar nicht zu reden, die einzeln oder paarweiſe geſchloſſen und dann mit einer Feierlichkeit beſiegelt wurden, als ob ſie Zeit und Ewigkeit überdauern müßten. An⸗ fangs, ja, da wurden die Lücken wieder aufgefüllt, aber dann ſtockte die Ankunft neuer Gäſte: ein Zei⸗ chen, daß die„Saiſon“, und damit auch die Ferien⸗ und Reiſezeit, ihrem Ende zugeht. Die Tage ſind zuſehends kürzer geworden, und die allgemeine Stimmung iſt lange nicht mehr ſo heiter wie zu Beginn. Am Morgen und am Abend lagern milchige Nebel über dem Gelände, ein erſtes Fröſteln durchſchauert den Leib: Wer jetzt vor dem Schlafengehen noch einen Bummel unternimmt, tut gut, ſich in eine wärmende Hülle zu ſtecken. Dann ſchlägt auch für dich die Abſchiedsſtunde. Eines frühen Morgens ſtehſt du, von den wenigen zurückbleibenden Gäſten umgeben, auf dem kleinen Bahnhof, drückſt immer wieder Hände und ſchreibſt bir Adreſſen auf. Der Pfiff des Bähnchens tut ſehr melancholiſch, als wäre es ganz Anteilnahme, und doch läßt es viel raſcher, als es zu der Abſchieds⸗ ſtimmung paßte, die Leidtragenden zurück. Welch holde Verwirrung der Gefühle alsdann, wenn wir heimkehrend aus dem Bahnhof unſerer Heimatſtadt heraustreten und unſer Auge, unſern Fuß erſt wieder an das Herkömmliche gewöhnen müſſen! Einige Tage brauchen wir noch Bedenkzeit, um uns vollends zurechtzufinden, um unſern haſti⸗ gen Schritt in das gemächlichere Tempo des Alltags zu zwingen, um uns vor allem den Wahn auszu⸗ reden, als wären die, die vorhin noch unſere Reiſe⸗ gefährten waren, deswegen zu beneiden, weil ſie vielleicht ein paar Stunden ſpäter erſt an ihrem Ziel anlangten. Inzwiſchen iſt ja auch ihnen nicht er⸗ ſpart geblieben, mit ihrem Zuſtand, vergleichbar einem jähen Ruck und Stillſtand auf der ſauſenden Flugbahn des Erlebens, ſich auseinanderzuſetzen. Und nur die robuſteren Naturen werden das nicht ſo empfinden, ihnen iſt ſchließlich Reiſe und Er⸗ holung genau ſo eine präziſe geſtellte Aufgabe wie Scheinwerfer auf Altmannheim gerichtet: Worliber ſich unsere Argroßvüter und Argroßmüter unterhielten Gehen wir zum Kartoffelfeſt? Kommen Sie in die Breile Straße, da können Sie den Schnelläufer ſehen!- Haben Sie ſchon Käfertaler Torf eingelegt? Die Mannheimer wußten ſchon zu allen Zeiten ihre Feſte zu feiern, doch jede Zeit tat's in einer an⸗ deren Art; ſo ſcheinen vor 100 Jahren die Kar⸗ toffelfeſte beliebt geweſen zu ſein. So veranſtal⸗ tete Ende Juli der Wirt von der Gänſeburg ein Kar⸗ toffelfeſt mit Tanz, Harmoniemuſik und nächtlicher Illumination und Feuerwerk, wobei mit neuen Kartoffeln, friſcher Wurſt und Kuchen(Kartoffeln umſonſt!) aufgewartet wurde. Auch in Mundenheim, Neckarau und anderen Orten waren die Kartoffelfeſte üblich. Sportveranſtaltungen finden heute im Stadion ſtatt und jeder weiß, wie groß das Intereſſe an ſol⸗ chen Dingen iſt. Das Geſpräch dreht ſich um den Sport, der heute nicht mehr Sache eines Einzelnen iſt, ſondern der Geſamtheit. Vor 100 Jahren mußte ein Schnelläufer ſeine Künſte ſchon inmitten der Stadt zeigen, wenn er geſehen ſein wollte, und auch da reckten viele kaum die Köpfe. Auf den 1. Oktober des Jahres 1837 erſchien in der Zeitung folgende An⸗ zeige:„Es wird einem hohen Adel und hochgeehrten Publikum bekannt gemacht, daß der neuangekommene Schnelläufer aus Braunſchweig die Ehre haben wird, am Sonntag von der Schloßwache bis zum Neckartor mal herunter und 6mal herauf zu laufen. Wäh⸗ rend des Laufens wird er ſeinen Läuferſtab in der Luft balancieren. Dieſe 12 Touren wird er in 50 Minuten zurücklegen, davon werden die zwei erſten Touren rückwärts ge⸗ laufen. Am darauffolgenden Montag wird der Lauf in gleicher Art vom Rheintor bis zum Heidelberger Tor am Harmonieſaal vorbei in der gleichen Zeit 7 7. gelaufen. Es kann ſich heute jeder Sportsfreund ausrechnen, mit welcher Schnelligkeit der Schnelläufer ſich be⸗ tätigt hat, wenn wir verraten, daß, nach dem Maß⸗ ſtab des Stadtplans gemeſſen, die Strecke von der Ecke I. 1(Kunſtverein) bis zur Ecke des Quadrats U(bei den Anlagen) genau 1000 Meter mißt, eben⸗ ſo mißt die Strecke durch die Planken von der Ecke des ehemaligen Börſengebäudes bis zum Waſſer⸗ turm einen Kilometer. Auf eine Stunde berechnet, lief er 14,4 Km., oder zu einem Kilometer benötigte er durchſchnittlich 4 Minuten 10 Sekunden. Eine andere Sehenswürdigkeit bildete die Me⸗ nagerie von Aken. Nach jeder Fütterung wurde die ſchöne Tigerin Hektorine zu dem großen Löwen Nero gelaſſen. Durch den Verkauf der ſchönſten Papageien, Kakadus ſowie aller möglichen afrikani⸗ ſchen und indiſchen Singvögel floß mancher Gulden in die Taſche des Herrn von Aken. Ein regenreicher Sommer hatte die Garten⸗ ſtraßen der Neckargärten beinahe zuwachſen laſſen. Im Auguſt erließ deshalb das Stadtamt die Aufforderung, bei der vorgerückten Jahreszeit die Gartenſtraßen von Unkraut zu ſäubern, die ausge⸗ fahrenen Faßhrgeleiſe zuzuhauen und die grünen lebendigen Hage ſo zurückzuſchneiden, daß ſie mit den Bordwänden eine Linie bilden. Dem Garten⸗ JC VTVVdVVVddwbGGGGbbVbGbGbCbwbwbGTbVbGbGbGäꝙäꝓäꝓVbVbVPVGTPVTVTVCVbVTFCVGTGTPTVTVTVTVTVTCTGTGTGTGTCTVTVTVUVUVUVUVVVVVVVVVVVvVVVVvVwWwwWWwWwwWVWw die Obliegenheiten ihres Berufs: das Behagen nach vollbrachter Arbeit entſpricht der aufgewandten Mühe. Gleichviel: Wird erſt der Rolladen an unſern Fenſtern eines ſchönen Morgens wieder hochgezogen, ſo heißt das für uns und unſere Nachbarn: Wieder daheim! H. A. B. Aaht Verletzte bei ſieben Verkehrsunfällen! Polizeibericht vom 30. Auguſt Wozu Verkehrsvorſchriften? Am Montagnachmit⸗ tag ſtießen an der Kreuzung Kant⸗ und Fichteſtraße Ole Lenkeſasinsel Toni war es zu ſchlüpfrig Der Regen iſt nicht gerade der angenehmſte Be⸗ gleiter des gummibereiften Kraftfahrers. Zwar ſind die Reifenſachverſtändigen in der Profilgeſtaltung recht erfinderiſch, aber daß Gummi bei naſſen Stra⸗ ßen rutſcht, bleibt ſelbſt bei dem raffinierteſten Pro⸗ fil nicht aus. Vorſicht iſt alſo auch hier die Mutter der Porzellankiſte und auch der verwegenſte Fahrer kommt, ob er will oder nicht, um ſie nicht herum. Viel gefährlicher noch als ſelbſt der ſtärkſte Platſch⸗ regen iſt aber jener Regen, von dem man ſozuſagen gar nichts merkt, der ſo langſam und leiſe herunter⸗ rieſelt, gerade als ob Petrus mit einem Zerſtäuber ſpiele. Sitzt man unter dem ſicheren Dach eines Kraftwagens, ſo iſt von dieſem„Regen“ gar nichts zu merken; ſelbſt die Straße nimmt nur allmählich eine dunklere Farbe an, kaum daß man darauf achtet. In dieſen Tagen können wir dieſes Gerieſel öfters feſtſtellen und mancher Unfall iſt in ſein Schuldbuch zu ſchreiben. In der Stadt, bei den von Schmutz durchſchnittlich freien Fahrbahnen, geht es ja noch an, aber ſchon wenn es den Vororten zugeht, wo die Landwirtſchaft ihre erſten Spuren auf den Stvaßen in Form verſchleppter Erde hinterläßt, wiroͤ das Zuſammentrefſen von Erde und Waſſer vielen zum Verhängnis. Toni kann davon ein Lied ſingen, „h. zum Singen iſt er ſeit dem unglücklichen Aus⸗ gang ſeiner Wochenendfahrt mit Edith nicht mehr aufgelegt. In fröhlichſter Laune hatte er mit ſei⸗ nem Mädchen zum erſtenmal das Wochenende drau⸗ en mit Zelt und allem was dazu gehört verbracht und ſtrebte nun wohlgemut und mit verliebten Sei⸗ tenblicken auf ſeine Nachbarin über die Caſter⸗ ſelöſtraße der Heimat zu. War es die holde Nachbarin oder irgend etwas anderes, was ihn von ſeiner Kraftfahrerpflicht der Aufmerkſamkeit ab⸗ lenkte?— das wiſſen wir und Toni ſelbſt nicht. Nur eines ſteht feſt, daß er erſt im letzten Augenblick beim Einbiegen in die Neckarauer Straße, auf welche die Caſterfeldſtraße einmündet, entdeckte, daß er nicht alleiniger Kraftfahrer auf dieſem nunmehr allzu kleinen Fleckchen Erde war. Mit Händen und Füßen drückte und zog er die Bremſen, jämmerlich ſchrie ſein„Boby“ unter dieſer Mißhandlung auf. Der Schrei des Wagens vermiſchte ſich aber im ſelben Augenblick ſchon mit einem großen Krachen und Splittern, die zwei Wagen hingen neben⸗ einander, als ob ſie Seite an Seite zuſammen⸗ geſchweißt wären. Schön⸗Edith hatte am ſchnellſten wieder ihren Lebensnerv entdeckt. Wenn ſie ſich auch durch den Stoß kräftig den Kopf am oberen Chaſſis angeſchlagen hatte, ſo war ſie doch am beſten davon⸗ gekommen. Ihren eben noch lachenden Toni konnte ſie dagegen nicht wiedererkennen. Ihm rieſelte das lut aus„taufend“ kleinen Wunden über das Ge⸗ ſicht. Er ſaß ja auch links, auf der Seite, die mit dem anderen Wagen mit voller Wucht zuſammen⸗ geprallt war. Keine Scheibe war hier mehr heil und onf waren die Splitter ſo um den Kopf geflogen, daß es obne kleine Schnittwunden gor nicht abgehen konnte. Da Edith der Schreck in allen Knochen ſaß, brachte ſie kein Wort über die Lippen und Toni kam erſt langſam wieder zu ſich, ſo unterblieb das ſonſt übliche Wortgefecht um Schuld und Unſchuld. Man ſorgte ſchleunigſt für den Abtransport der Wagen und gab dem Polizeibeamten Name und Wohnung an. Im übrigen harrte man der Dinge, die folgen würden. Zwei Monate ſpäter kam ein eindeutiger Straf⸗ befehl zu Toni und kündete ihm die traurige Tat⸗ ſache, daß er zu all ſeinem Unglück auch noch die Haupt⸗ wenn auch nicht die Alleinſchuld an dem häßlichen Zuſammenſtoß getragen habe, wes⸗ halb er nun in ſeinen Geldbeutel langen und die Strafe berappen ſolle. Toni wurde es ſchwarz vor den Augen, ſo ärgerte ihn dies Urteil, das in ſeinen Augen durchaus kein ſalomoniſches war. Ganz ab⸗ geſehen davon, daß er den größten Schaden davon⸗ getragen hatte, und ſich Edith ſich nicht mehr mit ihm in einen Wagen ſetzen wollte, ſollte er nun auch die Hauptſchuld tragen? Dabei war es an dieſem Abend plötzlich ſo ſchlüpfrig geweſen, daß der Wagen unerwartet ins Schleudern geriet. Da konnte doch er nichts dafür, meinte er, und bildete ſich ein, daß er einem„unabwenoͤbaren Ereignis“ zum Opfer ge⸗ fallen ſei, was nur die Polizei mal wieder nicht ge⸗ merkt habe. So legte er denn Einſpruch ein, holte Edith als Kronzeugin vor die Schranken des Gerichts, daß er ein vorſichtiger Fahrer ſei, und hob außerdem hervor, daß ſie beide von Regen nichts gemerkt hätten, da ſie bei voller Trockenheit zur Heimfahrt geſtartet wären. Das konnte Edith be⸗ ſtätigen, aber das wurde ja auch nicht beſtritten. Aber es hatte inzwiſchen angefangen zu„rieſeln“. Daß Toni auf der Heimfahrt nur ſeinen Kraft⸗ fahrerpflichten gelebt hatte, konnte aber Edith mit dem beſten Willen nicht beſtätigen— verſchämt mußte ſte zugeben, daß während der Fahrt auch mal ein Kuß fällig geweſen ſei und der gehört kaum zu den Sorgfaltspflichten eines Kraftfahrers. Immerhin be⸗ rückſichtigte man bei der Entſcheidung, daß die Straße außergewöhnlich ſchlüpfrig war und daß Toni an ſich auch Vorfahrtsrecht hatte und ſenkte ſeine Strafe ein paar Mark, aber von der Hauptſchuld konnte er nicht freigeſprochen werden. Schlüpfrige Straßen ſind kein Entſchuldigungs⸗ grund; was gäbe das, wenn bei einem derartigen Zuſtand die Straße jeder nicht nur mildernde Um⸗ ſtände, ſondern auch noch Straffreiheit hätte. Man muß eben an ſolchen dieſigen Tagen aufpaſſen, darf keine großen Rennen fahren, ſo daß man jederzeit mit langſamer Bremshebelbetätigung auskommt. Muß man ſeinen Wagen zu plötzlich anhalten, dann iſt bei feuchter Straße ein Schleudern nicht zu ver⸗ meiden und die Folgen ſind unberechenbar. Daß man ſich Liebesgeſtändniſſe beſſer in vier Wänden oder wenigſtens an einem anderen Ort als gerade im Auto auf der Fahrbahn einer belebten Straße macht, ſei nur am Rande bemerkt— und von allen, die es angeht, auch beachtet! —2— ein Perſonenkraftwagen und ein Kraft⸗ rad zuſammen. Der Kraftradfahrer und ſeine auf dem Sozius mitfahrende Ehefrau wur⸗ den zu Boden geſchleudert, wobei ſie ſich Gehirn⸗ erſchütterungen und Hautabſchürfungen zu⸗ zogen. Die beiden Verletzten wurden mit dem Sani⸗ tätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei in das Städt. Krankenhaus gebracht. Das Kraftrad wurde ſtark, der Perſonenkraftwagen leicht beſchädigt. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Bei ſechs weiteren Verkehrsunfällen wurden ſechs Perſonen zum Teil erheblich ver⸗ letzt und vier Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen. Verkehrsüberwachung: Bei geſtern vorgenomme⸗ nen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsoroͤnung 15 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 4 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung oder groben Unfugs mußten 8 Perſonen angezeigt werden. Ab 1. September: Omnibuslinie nach dem Flandernplatz Am Donnerstag wird die neue Autobuslinie nach dem Almengebiet eröffnet. Sie verkehrt vom Gontardplatz über Meerfeld⸗, Meerwieſen⸗ und Speyerer Straße, ins Lohr nach dem Flandernplatz. Sie iſt in das Tarifnetz der Straßenbahn einbezogen. Sie hat vier Halteſtellen und iſt in drei Teilſtrecken aufgeteilt. Verſuchs⸗ weiſe wird ein Zwanzigminutenbetrieb eingeführt. An Werktagen fährt der erſte Wagen ab Gon⸗ tardplatz um 7 Uhr, ab Flandernplatz um.11 Uhr, der letzte um 22.40 Uhr und um 22.51 Uhr. An Sonntagen fährt der erſte Wagen um.20 Uhr und um.31 Uhr, der letzte um 0,08 Uhr und um .15 Uhr. Die Fahrzeit beträgt 7 Minuten. Es iſt nun Sache der Anwohner, die dieſe Ver⸗ bindung gewünſcht haben, die Omnibuſſe ſo eifrig zu benützen, daß die Linie dauernd beibehalten wer⸗ den kann. ſchützen iſt zur Pflicht gemacht, Säumige anzuzeigen, die in eine Strafe von 1 fl 30 Kr. fallen. Die Einwohner der Stadt Mannheim tun gut daran, ſich jetzt mit der nötigen Menge beſten und gut getrockneten Torfes für den Winter einzudecken. Alſo empfiehlt das Torflager bei der Käfertaler Ziegelhütte am 27. September ſeinen Brennſtoff. Einige Wochen ſpäter macht das Stadtamt be⸗ kannt: Der frühere Eintritt der Abende und die dunklen Nächte begünſtigen das Treiben der Diebe. Wenn auch die Tätigkeit der Polizei ſehr oft die geſtohlenen Gegenſtände wieder auftreibt und die Täter entdeckt, ſo iſt es doch beſſer, wenn ſich das Publikum vor Diebſtählen ſichert. Die Ein⸗ wohner werden daher aufgefordert, die Tore und Türen der Häuſer ſowie die Fenſter⸗ läden des unteren Stockwerkes mit einbrechender Dunkelheit zu ſchließen und auch am Tage die leicht zugänglichen Behälter, worin entwendbare Sachen aufbewahrt werden, verſchloſſen zu halten. Vor allem aber ſind Bettler abzuweiſen, Dieſe er⸗ halten ihre Unterſtützung von der Stadt und benüt⸗ zen ihre Gänge beim Betteln vielfach nur dazu, die Eingänge und das Innere des Hauſes auszukund⸗ ſchaften. Glasabſchlüſſe wie ſie heute für die einzelnen Wohnungen üblich ſind, kannte man in den meiſt zweiſtöckigen Mannheimer Häuſern nicht, und da war es ein Leichtes, daß bei Gelegenheit diebiſche Finger etwas mitnahmen. Bei der ſchlechten Stra⸗ ßenbeleuchtung durch die geringe Zahl ſchlecht bren⸗ nender Oellaternen, wurde dem Treiben ſolchen Geſindels Vorſchub geleiſtet.. Anſere 6- bis 10 jährigen baſteln für das WOW Immer wieder hören Mütter dieſe Bitte ihrer ſechs⸗ bis zehnjährigen Mädel und Buben, die wie ſchon ſo viele ihrer Kameradinnnen und Kameraden auch zu den Gruppennachmittagen kommen möchten, um in fröhlicher Gemeinſchaft nach Herzens⸗ luſt ſpielen und baſteln zu können. Wie oft die Mütter den Wunſch ihrer Buben und Mädel erfüllen, zeigen immer wieder die Neuaufnahmen. So erhöhte ſich die Zahl der Kinder ſeit Oſtern um 5 146 und damit ſtehen in 410 Ortsgruppen 810 Kindergruppen. Das reſtloſe Erfaſſen aller Kinder bis zum 4. Schul⸗ jahr wird im ganzen Gau angeſtrebt. Wie im vergangenen Jahr werden die Kinder⸗ gruppen auch in dieſem Jahr wieder Arbeiten für das WHW herſtellen, um ihren Kräften entſprechend ihren Teil zum Winterhilfswerk beizutragen. Bet einem großen Kindergruppenfeſt, das am Ende des Jahres in Karlsruhe abgehalten wird, können die Arbeiten der Kinder beſichtigt werden. Um den Eltern einen Einblick in die Beſchäfti⸗ gung der Kinder an den Gruppennachmittagen zu ge⸗ ben, ſollen im Winter an den verſchiedenſten Orten kleine Ausſtellungen ſtattfinden, bei denen die hübſchen bunten Baſtelarbeiten der Buben und Mädel zu ſehen ſind. Selbſtverſtändlich iſt es notwendig, daß die Let⸗ terinnen der Kindergruppen immer wieder geſchult werden und neue Anregungen bekommen, damit die Gruppennachmittage eine wirkliche Bereicherung für die Kinder bedeuten. ei Die Prüfung für Schwimmeiſter haben beſtan⸗ den: Rudolf Breunig, Karl Fuchs, Karl Maf⸗ fenbeier, Karl Merkel, Karl Schaudel und Max Wollſchläger, Mannheim. ke Verſetzt wurde in gleicher Eigenſchaft Studien⸗ rat Dr. Adolf Schüßler an der Friedrich⸗Liſt⸗ Handelsſchule in Mannheim an die Handelsſchule in Tauberbiſchofsheim. d Was bedeutet der Stempel„Tue 14“? Wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt der Sitz des Ueberwachungsbezirkes 14 für die techniſche Ueberwachung der Dampfkeſſel, zu dem Baden, Würt⸗ temberg und Sigmaringen gehören, infolge einer ſpäter eingetretenen Aenderung nicht Stuttgart, ſondern, was wir mit Genugtuung verzeichnen, Mannheim geworden. u Der Beginn des Reichsparteitages ſteht bevor. Haſt du deine Reichsparteitag ⸗ Plakette ſchon? Wenn nicht, ſo wende dich an deinen Block⸗ letter. Sie koſtet eine Mark und iſt nicht nur das Zeichen deiner Verbundenheit mit der Bewegung, ſondern auch Ausdruck der Freude über das gewal⸗ tige politiſche Geſchehen der Schaffung Großdeutſch⸗ lands. Jeder Volksgenoſſe ſollte dieſe Plakette in der Woche des Reichsparteitages tragen! * Mannheims Aufgebot für Nürnberg Rund 300 Mann SS, 800 Mann Pe, 700 Mann SA und dazu NS KK, NS und H§ Arbeitsreiche Wochen für die Reichsbahn Für die Reichsbahn ſind wieder arbeitsreiche Wochen angebrochen. Zur Zeit befinden wir uns mitten drin im Rückſtrom der Ferienreiſenden. Er hat ausgangs der letzen Woche eingeſetzt und dauert noch bis Ende der laufenden Woche. Das hängt mit dem Schluß der großen Ferien und dem Wiederbe⸗ ginn der Schule am nächſten Montag zuſammen. Gleich im Anſchluß an die gegenwärtige„Hochſai⸗ ſon“ harrt dann aber eine neue große Aufgabe der Löſung durch die Reichsbahn: die Beförderung der Reichsparteitagsteilnehmer nach Nürnberg und wieder zurück. Es werden hierzu nicht nur umfangreiche Verſtärkungen der Kurs⸗ züge notwendig ſein, ſondern außerdem müſſen außerordentlich viele Sonderzüge gefahren wer⸗ den. Die Zahl der Sonderzüge, die beiſpielsweiſe Mannheim in der Zeit zwiſchen dem 5. und 15. September berühren werden, beläuft ſich nach den bis⸗ herigen Anmeldungen täglich auf durchſchnittlich zwanzig! Dabei werden ſicherlich im Laufe der näch⸗ ſten Tage noch einige weitere Züge eingelegt werden. Als Sonderzugs⸗Hauptverkehrstage ſtehen heute ſchon der 8. und 9. September(Hinfahrt) und der 13. und 14. September(Rückfahrt) feſt. Als erſte Formation fährt von Mannheim die SS nach Nürnberg. Vom SS ⸗Sturmbann 11/32 treten nahezu dreihundert Mann die Fahrt in die Stadt der Reichsparteitage an. Sie fahren in zwei Abteilungen: am Samstag, 3. September, macht ſich die Abſperr⸗ScS auf die Fahrt und zweit Tage ſpäter folgt die Marſch⸗S S. Die Politiſchen Leiter verlaſſen Mannheim in der Frühe des Montag(5. September); ſie treten rund achthundert Mann ſtark morgens.30 Uhr auf dem Meßplatz an und marſchieren dann zum Haupt⸗ bahnhof, wo der Sonderzug um.03 Uhr ſtartet. Die SA fährt in der Nacht zum 9. September. Die S A⸗ Brigade 153 und die Marine⸗ Standarte ſtellen zuſammen rund ſiebenhundert Mann. Hinreiſetag iſt der 8. September auch für die Hitlerjugend; der HJ⸗Marſchblock Mann⸗ heim umfaßt einſchließlich der Jungvolkführer 120 Mann. Außer den genannten Formationen fahren natürlich auch das NS, das NS und die Werkſcharen nach Nürnberg, aber deren Retſe⸗ tage und ⸗zeiten ſtehen noch nicht endgültig feſt. Be⸗ kannt iſt bis jetzt nur, daß das Mannheimer NS 36 Mann und die Mannheimer Werkſcheren 31 Mann nach Nürnberg entſenden werden. Außer den Formationen beſuchen ſelbſtverſtänd⸗ lich auch viele Einzelperſonen Nürnberg, wodurch das Geſamtbild nur noch abgerundet werden wird: Mannheim wird auch auf dem Reichsparteitag 1938 ſtark vertreten ſein! dr. W. th. 4. Seite/ Nummer 399 Aus Baden Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 29. Auguſt. Die„Ladeburger Knorzebacher in“, Frau Marie Jungmann, die im Schwimmbad tätig und eine beliebte Mitwirkende bei den Heimatſpielen iſt, wurde zu ihrem 50. Geburtstag ſehr geehrt, da die humorbegabte Frau ſich großer Beliebtheit erfreut. Die Tochter des 7 Ladenburger Chroniſten Stadt⸗ pfarrer Sievert, Muſiklehrerin Frl. Marie Sie⸗ viert, feierte im Kreiſe ihrer dankbaren Schüler in ſeltener Friſche ihren 71. Geburtstag, zu dem auch wir ſte beglückwünſchen. Frau Eliſabeth Bauder Witwe, geb. Strecker, konnte ihren 75. Geburtstag in bemerkenswerter Friſche feiern. Wie alljährlich, iſt man beſtrebt, zum 15. Male bie Vorbereitungen zur Wiederſehensfeier der Fünfzigjährigen zu treffen. 1888 wurden 121 geboren. Davon ſtarben im Laufe von fünf Jahrzehnten ungefähr 25 und fünf ſind gefallen. Eingewanderte und eingebür⸗ gerte Ladenburger des Jahrgangs ſind es 38. Eine nicht immer leichte Aufgabe iſt es, die Adreſſen der nach auswärts verzogenen Jubilare, die ſich zunächſt bei Frl. Trippmacher⸗Ladenburg melden, zu er⸗ mitteln. Zu einer ergreifenden Trauerkundgebung geſtal⸗ tete ſich die Beſtattung des verunglückten 30jährigen Martin Gattung. Unter den Klängen der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ſetzte ſich der kaum überſey⸗ bare Trauerzug in Bewegung. Die Fußballer tru⸗ gen den Sportfreund, der dem Führerring ange⸗ hörte, zur Grabſtätte. Betriebsführer Staat wür⸗ digte Weſen und Wirken des ſo früh aus dem Leben geriſſenen pflichttreuen und ſtets einſatzbereiten Ar⸗ beiters. Weiter legten mit ehrenden Worten Kränze an der offenen Gruft nieder der Ortsgruppenkeiter der NSDAp Bürgermeiſter Pohly, Ortsobmann Steininger für die DA, Heinrich Gropp im Auftrag des Vorſtandes und Aufſichtsrates der Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft Ladenburg, der Führer des Fußballvereins 03 Emig und im Auftrage der Schulkameraden der Altersgenoſſe Seiter. Schweres Gewitter über Weinheim z Weinheim, 30. Aug. Montagabend ging ein ſchweres Gewitter über unſere Stadt nieder. Ein ſtarker Regen ſetzte ein, der die Winterſaaten in den Gärten zum Teil wegſchwemmte. Beim Güterbahn⸗ hof ſtauten ſich die Waſſermaſſen, ſo daß öie Straße hald einem See glich. Verſchiedene Kraftwagen blieben ſtecken. Der Verkehr wurde für kurze Zeit umgeleitet. Bald waren auch Arbeiter zur Stelle, die dem naſſen Element den Weg frei machten. Kein Viehmarkt auf dem Kuckus markt * Eberbach, 30. Aug. Im Mittelpunkt des Kuckucksmarktes wird eine Bauernkund⸗ gebung ſtehen. Der urſprünglich vorgeſehene Viehmarkt muß aus fallen. Dafür wird eine Kleintierſchau veranſtaltet. * Gottmadingen, 29. Aug. Die Ehefrau des Bier⸗ brauers Matthias Klausner und deren 17⸗ jähriger Sohn Kurt erkrankten nach dem Genuß von Pilzen ſo ſchwer, daß ihre ſofortige Verbringung nach dem Krankenhaus erfolgen mußte. Die 46 Jahre alte Ehefrau Klausner iſt inzwiſchen ge⸗ ſtorben; der Sohn befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Ludwigshafen wird immer ſchöner Großzügiger Ausbau des Strandbades Oppau— In dieſem Fahre ſchon rund 158 000 Beſucher h Ludwigshafen, 30. Aug. Unſere Stadt führt ehrenhalber den amtlichen Zuſatz„am Rhein“. Mit dem kleinen Namensvetter am Bodenſee wird ſie auch ohne Zuſatz niemand ſo leicht verwechſeln. Die Reichsbahn ſagt ſtets„Ludwigs⸗ hafen(Rhein)“. Das Waſſer iſt denn auch das Ele⸗ ment, das am eheſten zur größtmöglichen Verſchöne⸗ rung verhelfen kann. Parkinſel und„Oberes Rhein⸗ ufer“ ſind ja auch eine ganz annehmbare Viſitenkarte vor kritiſchen Augen auf dem Strom und fenſeits des Rheins. Ein wahres Schmuckſtück Ludwigshafens iſt das „Strandbad Oppau“, das ihm durch die Eingemein⸗ dung in den Schoß gefallen iſt. Es könnte übrigens grad ſo gut„Strandbad Oggersheim“ heißen und mit noch viel mehr Recht„Strandbad Frieſenheim“, denn es liegt ganz dicht hinter der alten Muttergemeinde Ludwigshafens, mehrere Kilometer entfernt von Oppau und von Oggersheim. Von der Endſtation der Straßenbahnlinie in Frieſenheim iſt der Haupt⸗ eingang nur fünf Gehminunten entfernt. Im näch⸗ ſten Jahr wird hoffentlich der Omnibus die Bade⸗ gäſte bis unmittelbar an die Kaſſe befördern. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Stolleis iſt in Begleitung von Oberbaurat Weber ſchon oft zum Baden hier ge⸗ weſen und hat Bademeiſter Oeffler zu Rate ge⸗ zogen wegen der großzügigen Ausbauplänen, die unſer unternehmungsfreudiges Stadtoberhaupt be⸗ wegen. Einer der nächſten Schritte wird wohl die Verlängerung des breiten ſchönen Strandes bis gegen Ludwigshafen⸗Oggersheim zu ſein. Ferner wird ganz wahrſcheinlich ein Motorboot beſchafft werden zur ſchnelleren Hilſeleiſtung bei Baideunfällen. Die Entfernungen, die geübte Schwimmer hier zurückzulegen haben, ſind durchaus nicht gering. Schätzungsweiſe ſind es z. B. 500 Meter vom Olympia⸗Sprungturm bis zur großen Liegehalle. Dabei wird die Oppauer Kiesfirma Willerſinn, die ja den Weiher mit ihren Baggerun⸗ gen erſtehen ließ(„Willerſinn⸗Weiher“!), auf der den Kabinen entgegengeſetzten Längsſeite weiter aus⸗ baggern. Der Durchſtich zu den benachbarten Wei⸗ hern bis zu den Siedlungshäufern vor den Toren Lu.⸗Oggersheim wird einmal eine herrliche Re⸗ gattaſtrecke entſtehen laſſen, aber das iſt vorläufig noch Zukunftsmuſik, ebenſo wie die Verlänge⸗ rung des Hindenburgparks und des Ried⸗ ſaumparks bis zum Strandbad Oppau, der den Lud⸗ wigshafenern einen herrlichen Spazierweg und Rad⸗ ausflug immer im Grünen erſchließen wird, beglei⸗ tet vielleicht von einem kleinen Kanal, der für Paddler und Außenbordmotore ſchiſſthar iſt.. Viel greifbarer iſt die Verankerung ſchwimmender In⸗ ſeln inmitten des großen Weihers, die bereits im kommenden Winter aus Holz und Röhren gebaut werden und weniger ausdauernden Schwimmern eine Atempauſe auf dem Weg von Ufer zu Ufer oder nach der Liegehalle ermöglichen ſollen. Auch die Errichtung einer großen Strand⸗ Gaſtſtätte zur Ergänzung der heutigen Er⸗ friſchungshallen wird nicht mehr allzulange auf ſich warten laſſen, und zwar an der Stelle, auf die die Abendſonne von der Haröt her ihre milden Strahlen zu werfen Wolkenbruch hauſte ſchwer im Remstal Die größten Verwüſtungen wurden in Winterbach angerichtet Ein 67 Fahre alter Einwohner ertrunken * Stuttgart, 30. Auguſt. Am Sonntag gegen 21 Uhr ging im Remstal zwiſchen Waiblingen und Schorndorf ein ſchwerer Wolkenbruch nieder. Die Waſſermaſſen über⸗ fluteten auch die Eiſenbahngleiſe zwiſchen Gerad⸗ ſtetten und Weiler, die ſtellenweiſe über einen hal⸗ ben Meter unter Waſſer ſtanden. Bei Weiler wurden Balken des dortigen Sägewerks auf die Gleiſe ge⸗ ſchwemmt. An anderen Stellen ſind Böſchungen gerutſcht oder die Gleisanlagen vom Waſſer unter⸗ ſpült worden. Infolgedeſſen mußte die Strecke Waiblingen— Schorndorf vorüber⸗ gehend geſperrt werden. Es gab Zugverſpätungen von zwei bis drei Stunden; zwei Züge mußten umgeleitet werden. Unter der tatkräftigen Mithilfe der Feuerwehren von Schorndorf, Grunbach und Winterbach und der eiligſt alarmierten Arbeiter der Bahnmeiſtereien in Schorndorf konnte nach faſt dreiſtündiger Sperrung das Gleis Aalen— Waiblingen der zweigleiſigen Strecke für den Verkehr freigemacht werden. Gegen 4 Uhr in der Frühe war auch das Gleis Waiblingen — Aalen von dem Geröll befreit. Im mittleren Remstal zwiſchen Schorn⸗ dorf und Grünbach haben ſich die Gewitter am Sonntagabend beſonders ſtark ausgetobt. Alle Zu⸗ flüſſe der Rems führten Hochwaſſer. In Schorn⸗ dorf war der Aſchenbach über die Ufer getreten, ſo daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Von den Waſſermaſſen wurden innerhalb und außerhalb der Stadt die Straßen teilweiſe aufgeriſſen. Eine Hauswand an einer Schmiede wurde eingedrückt. Eine große Anzahl von Ställen und Kellern füllte ſich mit den ſchmutzigen Fluten. Bäume kuickten um und auf den Feldern wurden Rüben, Kartoffeln uſw. weggeſchwemmt. In Hebſack riſſen die Flaten eine Anzahl Weinbergmauern herunter, die zuſam⸗ men mit der Erde nach dem Tal herabgeſchwemmt wurden. In der Gemeinde Winterbach ſtand das Waſſer etwa einen Meter hoch in den Straßen. In der Wirtſchaft„Zur Roſe“ erreichte das Waſſer ſogar 1,50 Meter. Die Keller ſind faſt durchweg überflutet worden. Die Tiere konnten faſt alle ge⸗ rettet werden. Leider ſcheint das Unwetter auch ein Todes⸗ opfer gefordert zu haben. Nicht weit vom Rathaus entfernt wurde der 67 Jahre alte Milchhändler Gott⸗ lieb Schnabel von Winterbach, der nur noch raſch ſeinen Wagen auf die Seite ſchaffen wollte, von den Fluten fortgeſchwemmt. Obwohl er um Hilfe rief, konnte ihm niemand Rettung bringen. Die Leiche wurde inzwiſchen bei Endersbach aus der Rems geborgen. In einem Hauſe am Marktplatz ſchwebten zwei Bewohner, die ſich beim Ausbruch des Unwetters im Keller befanden und dort von den Waſſermaſſen ein⸗ geſchloſſen wurden, in größter Lebensgefahr. Glück⸗ licherweiſe eilten rechtzeitig Helfer herbei, welche die blockierte Kellertür einſchlugen und die mit dem Er⸗ trinkungstode Kämpfenden aus dem Waſſer ziehen konnten. In Winterbach ſchätzt man den Schaden auf 250 000 Mark. Das ganze Dorf bietet ein troſt⸗ loſes Bild der Verwüſtung. Die Straßen ſind auf⸗ geriſſen; zahlreiche Häuſer müſſen geſtützt und viele Schuppen abgebrochen werden. Während das Klein⸗ vieh mit wenigen Ausnahmen in den Ställen er⸗ trank, konnte das Großvieh auf die Höhen getrie⸗ ben und ſo gerettet werden. Aecker und Wieſen wer⸗ den erſt wieder im nächſten Jahre nutzbar ſein. In Weiler haben die Fluten die aſphaltierte Straße in einer Länge von 50 Meter weggeriſſen und metertiefe Löcher gegraben. pflegt. Die ſchon erwähnte große Liegehalle liegt genau gegenüber und iſt am begehrteſten an den Sonntagvormittagen, wenn die Morgenſonne, vom Odenwald her, in ſie hineinſtrahlt. Die rechte Grünfläche für ſportliche Betätigung und die reinſte Sauerſtoffquelle für die Bevölkerung von Lu.⸗Nord, Lu.⸗Frieſenheim, Lu.⸗Oppau und Lu.⸗ Oggersheim ſoll hier zur Verfügung ſtehen. Und ſo wird an das Strandbad früher oder ſpäter auch ein Stadion angegliedert werden als Gegen⸗ ſtück für das im Bau begriffene Stadion der ſüd⸗ lichen Stadtteile an der Mundenheimer Straße. Auch die Kinder werden nicht zu kurz kommen. Hat doch Oberbaurat Weber, wie verlautet, die An⸗ lage einer Waſſerrutſchbahn vorgeſehen, die ins Flachwaſſer führt. An Sonntagen nimmt eine ganz neu geſchaffene Garderobe mit zahlreichen Kabinen einen großen Teil der Beſucher auf, aus⸗ gerüſtet mit zahlreichen Kleidergeſtellen, an die Schuhſäcke angehängt werden. Die Blechmarke, die zur Kontrolle ausgegeben wird, iſt ſehr praktiſch mit einem Gummi verſehen, ſo daß der Badegaſt ſie bequem um das Hand⸗ oder Fußgelenk tragen kann. Das wundervoll klare Waſſer des Willer⸗ ſinnweihers bezeichnet der Fachmann als „Druckwaſſer von der Hardt und vom Odenwald“ (der offenbar eine Ader unter dem Rheinſtrom hin⸗ durchſchickt), das durch den Kies gefiltert wird. Be⸗ zeichnend für die Großzügigkeit der Anlage iſt wohl, daß ſie zahlreiche Duſchen und Waſchräume und bei⸗ ſpielsweiſe auch je ſechs neuzeitlich eingerichtete Kloſetts für männliche und weibliche Badegäſte ent⸗ hält. Die weiten Parkplätze vor dem Eingang zei⸗ gen viele Nummernſchilder auch aus dem Badiſchen und Heſſiſchen. Die Beſucherzahl erreichte allein im Juni rd. 53 000, ſtieg im Juli auf rd. 60 000 unc iſt für Auguſt ſchon bisher auf 45 000 zu beziffern. Die Geſamtzahl erreicht darnach ſchon ro. 158 000 Gäſte, abgeſehen von den Tauſenden, die im Mai ihr Bad nahmen. Auf dieſe vorbildliche Strandbad⸗ anlage kann die Stadt Ludwigshafen ſchon heute recht ſtolz ſein. Dr. Fritz Haubold. L. Leimen, 30. Aug. Um eine über den Weg ſpringende Katze am Ueberfährenwerden zu ver⸗ ſchonen, bremſte ein Kraftwagenfahrer ſo ſtark ab, daß der Wagen ins Schleudern kam und das linke Vorderrad ſich löſte. Hierbei wurde der Wagen er⸗ heblich beſchädigt, während die Inſaſſen mit dem Sch vecken davonkamen. L. Walldorf, 29. Aug. In einer ſchlichten Feier wurde der im Einvernehmen mit der Kreisleitung zum Bürgermeiſter der Stadt Walldorf ernannte Pg. Leibfried aus Neckargemünd in ſein neues Amt durch Landrat Naumann(Walldorf) eingeführt. Landrat Nauman ſprach über die Pflichten und Auf⸗ gaben eines Bürgermeiſters im neuen Staat und dankte dem ſeitherigen ſtellv. Bürgermeiſter Fritz Mayer für ſeine in der Zwiſchenzeit bewieſene Ein⸗ ſatzbereitſchaft und Hingabe. Der neue Bürger⸗ meiſter verſprach, alles einzuſetzen zum Wohle der Allgemeinheit und ſich ſtets von den nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundſätzen leiten zu laſſen. L. Neckarbiſchofsheim, 28. Aug. Unter der Lei⸗ tung von Fachſchaftsführer Oberlehrer Schäfer (Eſchelbronn) kamen die Imker des Bezirks Neckarbiſchofsheim zu einer Tagung zuſammen. Da der Imkerſchaft des ganzen Bezirks Neckarbiſchofs⸗ heim zur Beſchaffung von Einwinterungszucker 350 Mark bewilligt wurden, entfällt auf jedes Volk ein Zuſchuß von 65 Pfg. Die diesjährige Honigernte hat leider nicht das gehalten, was ſie zeitweiſe ver⸗ ſprach. Bürgermeiſter Winkelſtein(Neiden⸗ ſtein) teilte mit, daß die gegen den Kartoffelkäfer durchgeführte Arſenſpritzung bis jetzt keinerlei nach⸗ teilige Wirkung auf die Bienen hatte. . Dienstag, 30. Auguſt 1938 Reichsſporiſchule der H Für die Gebiete Hochland, Franken, Baden und Mürttemberg 2. Stuttgart, 28. Aug. Bis jetzt beſtehen Reſchs⸗ ſportſchulen der H in Freiburg i. Br. und in Braunau in Schleſten. Die dritte Reichsſpork⸗ ſchule wurde jetzt in Stuttgart⸗Degerloch eingerichtet. Sie befindet ſich in idealer Lage in einem früheren Walderholungsheim hinter den Degerlocher Spielplätzen, die für die Lehrgänge ebenfalls zur Verfügung ſtehen. In der Schule werden jeweils 70 Sportwartanwärter der Hg in dreiwöchigen Lehrgängen zuſammengefaßt, die aus den Gebieten Hochland, Franken, Baden und Württemberg kommen. Die Lehrgangsteilnehmer werden auf Vorſchlag der-Stellenleiter der Hg Banne von der Reichsjugendführung einberufen. Dem Sportwartanwärter, der das Leiſtungsabzei⸗ chen der HJ beſitzen oder während des Lehrganges erwerben muß, werden neben praktiſchem Können in den einzelnen Uebungsgebieten theoretiſche Kenntniſſe und die Lehrbefähigung vermittelt. Außerdem iſt eine umfaſſende weltanſchauliche Schulung mit Vorträgen und Geſtaltung von Heim⸗ abenden und nicht zuletzt aber auch die Ausbildung im Geländeſport vorgeſehen. Auch Sonderlehr⸗ gänge werden eingelegt. So war kürzlich die Schule, die über ein geräumiges Hauptgebäude und Neben⸗ gehäude verfügt, von einem Lehrgang durch J Stelbenleiter der HJ⸗Banne in der Oſtmark belegt, Gegenwärtig befinden ſich dort 80 BDM⸗Mädel aus Oeſterreich, die zu Untergauſportwartinnen aus⸗ gebildet werden. Eine vierte Reichsſportſchule ſoll demnächſt in der Oſtmark eröffnet werden. * Pirmaſens, 29. Aug. Vor 175 Jahren— das Ereignis jährt ſich in dieſen Tagen— wurde Pir⸗ maſens durch den Landgrafen Ludwig IX. von Heſſen⸗ Darmſtadt, in deſſen Herrſchaftsgebiet das Dorf Pirmaſens lag, zur Stadt erhoben. Der für die„langen Kerle“ ſchwärmende Fürſt hatte zuvor ſeine Garniſon nach Pirmaſens verlegt. Nach ſeiner Thronbeſteigung war auch die fürſtliche Hofburg hierher verlegt worden. Damals hatte Pirmaſens 9000 Seelen, unter ihnen die vielen Soldaten. Der wenig ſoldatenfreudige Nachfolger des Fürſten liebte Pirmaſens nicht und löſte Garniſon und Hofhaltung hier auf, ſo daß die Einwohnerſchaft bald auf die Hälfte zurückging. Die Schlacht bei Pirmaſens 17935 und anſchließend die Beſetzung durch die Franzoſen ließ die Stadt völlig verarmen. 1802 wurde ſie au Frankreich abgetreten, kam 1814 in gemeinſchaftlichen öſterreichiſch⸗-bayeriſchen Beſitz und 1816 ganz an Bayern. Seither ging es aufwärts bis zur heutigen Höhe. * Schönau i.., 28. Aug. In der Nacht zum Donnerstag brach im Oekonomiegebäude des„Park⸗ hotels Sonne“ Feuer aus. Der Brand wurde dadurch gefährlich, daß nur einige Meter von dem Gebäude entfernt eine Taukſtelle ſteht und in dem Gebäude ſelbſt eine Garage ſich befindet, in der zur Zeit des Brandausbruchs ſieben Perſonen⸗ wagen ſtanden. Die Schönauer Feuerwehr be⸗ kämpfte den Brand ſofort mit 14 Strahlrohren und ließ außerdem die Autolöſchzüge von Zell und Todt⸗ nau rufen. Nach dreiſtündiger Tätigkeit war die Gefahr endgültig beſeitigt. Das Vieh und die ſieben Perſonenwagen konnten in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Das Oekonomiegebäude wurde voll⸗ ſtändig zerſtört. fielen den Flammen außerdem zum Opfer. * Lörrach, 29. Aug. Im nahegelegenen Woll⸗ bach beging eine unſerer älteſten Mitbürgerinnen, Frau Maria Eliſabeth Mößlin, ihren 96. Ge⸗ burtstag. * Oberſtein, 30. Auguſt. In Nahbollen bach wurde in feierlicher Weiſe der im 91. Lebensjahr ver⸗ ſtorbene Altveteran von 1870/%1 Friedrich Sauer aus Wüſtenfeld zu Grabe getragen. In ſeiner Ju⸗ gend Landwirt, war Sauer ſpäter drei Jahrzehnte hindurch Gaſtwirt. Auf der Straße erſchlagen Eine herabfallende Steinkugel tötet eine Frau auf dem Bürgerſteig * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 29. Auguſt. Die auf dem Dachrand des Hotels„Pfalzgraf“ angebrachte Zier⸗ kugel lockerte ſich und fiel in dem Augenblick herab, als die 35jährige Frau Erking auf dem Bürger⸗ ſteig lief. Die Frau wurde von der zentnerſchweren Kugel totgeſchlagen. Drei Kinder trauern um ihre auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Mutter. Durch eigene Schuld getötet * Landau, 30. Aug. Auf der Reichsſtraße 38 beim Schänzel in Landau lief der 32 jährige Max Hebauer aus München in einen vorbeifahrenden Laſtkraftzug. Er wurde von einem Anhängewagen erfaßt und überfahren. Sein Tod trat bald darauf ein. Nach den gerichtlichen Ermittlungen liegt ein Selbſtverſchubden des Getöteten vor. * Eichelſcheid, 30. Aug. Der 23 Jahre alte Alfred Fechter aus Jugesheim prallte auf der Straße nach Bruchhof mit ſeinem Motorrad an einen Baum, wo⸗ bei er tödlich verunglückte. Es wird ver⸗ mutet, daß der Fahrer über ſein Fahrzeug die Herr⸗ 5 verloren hat und dadurch von der Straße abkam. * Karlsruhe, 29. Aug. Samstag nacht wurde der 54jährige Rangierer Matthias Zechmann beim Rangieren totgefahren. * Saarbrücken, 29. Aug. Im Hauptbahnhof ge⸗ riet ein Bahnunterhaltungsarbeiter zwiſchen die Puffer zweier Wagen. Der tödlichen Verletzung iſt der Mann bald darauf erlegen. Kinderlähmung in Karlsruhe 10. Karlsruhe, 30. Auguſt. Nach einer Mitteilung des badiſchen Miniſte⸗ riums des Innern hat die größere Verbreitung der Kinderlähmung, die ſeit 1930 ſich in Karlsr nicht mehr bemerkbar gemacht hatte, nach dem erſten Auftreten etwa Ende Juli im Stadtteil Karlsruhe; Durlach, mit nur kleinen wöchentlichen Ziffern von drei, vier und ſieben Fällen, in der fünften Wothe zu weiteren 14, in der ſechſten Woche zu weiteren 15 Fällen geführt. Zur ſchärferen Eindämmung hat darum das Kultusminiſterium die Verlängerung der Schulferien bis einſchließlich 19. September verfügt, Von Anfang an waren in allen Fällen ſchon entſpre⸗ chende Sicherngsmaßnahmen getroffen worden. Zur Verhütung von Anſteckungen wird die Vermeidung von größeren Menſchenanſammlungen uſw., e ſorgſame Beobachtung der Anzeichen und ſofortige Zuziehung eines Arztes empfohlen. Abgeſehen von den Fällen in Karlsruhe ſind im Land Baden nuk einzelne Fälle aufgetreten, die untereinander ni in Verbindung ſtehen. Grund zu einer Beunrußi⸗ gung iſt nicht vorhanden. Größere Heu- und Futtervorräte 938 Dienstag, 30. Auguſt 1938 Neue Maunheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 399 —— „Hauptsache, man spricht über mich!“ Zarnusm, ale 80 0 nig Ades lte Unbekannte Geschichten um den größten Zirkusmann der Welt Von Hermann Dembeck Eintrittskarten-nur in der Auktion! Barnum hatte bewußt einige Tage vergehen laſſen, bevor Jenny Lind ihr erſtes Konzert geben ſollte. Er verſtand es, ein wahrhaftes„Jenny⸗Lind⸗ Fieber“ zu ſchüren. Er ſetzte einen 995 en Geld⸗ preis für den Einsender der beſten Verſe eines „Grußes an Amerika“ aus, die Jenny Lind 15 ihrem erſten Auftreten ſingen würde. 34 Ge⸗ dichte gingen ein. Ein Miſter Bayard Taylor erhielt den Geldpreis für ſeine Verſe„Greeting to America“. Das Porträt von Jenny Lind— eine Poſtkarte nach dem gleichen Bilde, das Barnum für 50 Dollar Allmählich werden die Karten knapp, und es Ja, eine Eintrittskarte für das erſte Konzert der waven noch viele Käufer da. Sängerin Jenny Lind koſtete an der„ſchwarzen Börſe“ 25 Dollar. Da war dann aber keine Karte „38 Karten zu 10 Dollar. Wer bietet?“ 3 en zum regulären Preis von 10 Dollar. Eine ſolche zu 10 Dollar bringen nun nicht mehr 30 Dollar. Die Karte hat der Billetthändler nur mit 5 Dollar Preiſe klettern. 60, 70, 80 Dollar. bezahlt. „Sie können Ihre Tochter nicht für Jenny Lind ausgeben!“ In einem Triumphzug ohnegleichen durchreiſte Barnum mit der Sängerin Jenny Lind die Staaten. Ruhm eilte der„ſchwediſchen Nachtigall“ weit vor⸗ 5 108 8. aus. Ruhm kann aber auch zur drückenden Laſt batt für 50 Cent erworben hatte— wurde in vielen. 5 e 8 8 J werden. Die Reporter der Zeitungen überwachten hunderttauſend Stück verkauft. Barnum hatte da⸗ mals, klug berechnend, eine Unmenge von Anſichts⸗ poſtkarten drucken laſſen und holte damit nun die „viel zu hohen Koſten“ für das Bild der Sängerin ſpielend— mit einigen tauſend Prozent Verdienſt— herein. Was konnte Barnum hierbei geſchehen? Hatte er nicht die Unterſchrift jenes„ſchwediſchen Künſt⸗ lers“ im Safe, in dem dieſer zugab, alle Anrechte an das Porträt an Miſter Barnum abgetreten zu haben? War es ſo wichtig, daß das Recht an der Vervielfältigung eigentlich irgendein kleiner Un⸗ ternehmer in Schweden beſaß? Die Beſitzerinnen der Modehäuſer, die großen Geſchäftsleute von Neuyork beſtürmten Barnum, er ſolle ihnen irgendeinen Dankbrief der großen Sän⸗ gerin verſchaffen. Man zahlte an Barnum horrende Preiſe dafür, und obendrein hatte dieſer die beſte Reklame, die er ſich wünſchen konnte. In wenigen Tagen ſah man in den Schaufen⸗ ſtern am Broadway und in den Salons der Fifth Avenue Jenny⸗Lind⸗Schokolade, Jenny⸗Lind⸗Bon⸗ bons, Jenny⸗Lind⸗Backwerk. Die Damen von Neu⸗ hork trugen nur noch Jenny⸗Lind⸗Handſchuhe, Jenny⸗ Lind⸗Hüte und Jenny⸗Lind⸗Schals. Das erſte Konzert der Sängerin fand am 11. Sep⸗ tember 1850 im Konzertſaal„Caſtle Garden“ ſtatt. Der Eintrittspreis ſtaffelte ſich von 2 bis 10 Dol⸗ lar. Eintrittskarten wurden jedoch nicht, wie dies ſonſt üblich iſt, an den Verkaufskaſſen abgegeben. Nur durch die Teilnahme an einer„Bil⸗ lett⸗Auktion“ an einem beſtimmten Tage konnte man ſich eine Eintrittskarte verſchaffen. Wer der Auktion beiwohnen wollte, mußte zu⸗ nächſt einmal ein Vierteldollarſtück erlegen. Als mehrere tauſend Perſonen beiſammen waren, begann die Verſteigerung. Zehn Plätze für je zwei Dollar! Vierzehn Plätze für je zwei Dollar! Es ſind nur noch 20 Plätze zu je zwei Dollar da! Wer bietet auf dieſe 20 Plätze?!„40 Dollar? 50 Dollar! 60 Dollar!“ 60 Dollar zum erſten, zum zweiten, zum dritten. Drei Dollar für einen Zweidollar⸗ Sitzll“ Die Verſteigerung dauerte bis in die ſpäten Abenoͤſtunden. Man war bei den Plätzen zu 10 Dol⸗ lar angelangt. Die Diener der reichen Herren warteten auf die Abgabe dieſer teuren Karten. „10 Plätze zu 10 Dollar!“ Dieſe Plätze gingen für eine Hundertdollarnote weg. Ganz in Ordnung. 5 Plätze für 10 Dollar!“ Macht 50 Dollar. Auch in Ordnung. jeden ihrer Schritte. Man wollte wiſſen, was ſie zum Kaffee nahm, wohin ſie ſpazieren fuhr, wer ſie und wen ſie beſuchte. Barnum entführte zuſammen mit ſeiner Frau und Tochter die große Sängerin, die ein gutherziges Menſchenkind war und das laute Tamtam um ſie herum und den Lärm mit einer innerlichen Ableh⸗ nung aufnahm, ſo oft dies möglich war, in ruhige Städtchen. Mehrmals mußte er einen Trick anwen⸗ den, um Jenny Lind vor allzu lauten Ruhmesbezeu⸗ gungen zu bewahren. In New Orleans verließ Barnum mit Jenny Lind, mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter den Rad⸗ dampfer. Am Ufer hatten ſich Tauſende Schauluſtige aufgeſtellt. Barnum nahm ſeine Tochter an den Arm und ging über die Landungsbrücke, während auf feine Veranlaſſung ein Diener ausrief:„Ladies und Gentlemen! Machen Sie bitte Platz für Miß Lind und Miſter Barnum!“ Dadurch vermochte die wirkliche Jenny Lind in Begleitung ihrer Konzertparener, des Pianiſten und Komponiſten Benedict und des Baritons Bel⸗ le tti, unbeachtet an Land zu gehen. Die Men⸗ ſchenmenge folgte Barnum und ſeiner Tochter im Glauben, die junge Dame ſei Miß Lind. Bei der Landung des Dampfers in Cineinnati wandte Barnum den gleichen Trick, aber in anderer „Faſſung“ an. Der Diener ſtellte ſich an die Reling und rief laut und vernehmlich zur Landungsbrücke hinüber, die eben von Barnum und Jenny Lind betreten wurde:„Miſter Barnum, Sie können uns nicht wie⸗ der ſo bluffen wie in New Orleans. Wollen Sie etwa wieder Ihre Tochter für Jenny Lind aus⸗ geben?!“ Auch in Cineinnati blieb die Sängerin zu ihrer großen Zufriedenheit auf dieſe Weiſe in der Viertelſtunde der Landung unbeachtet Barnum verdient zwei Millionen Mark Phineas Taylor Barnum hatte urſprünglich mit Jenny Lind Vertrag auf 150 Konzerte geſchloſſen. Die Sängerin wollte aber ihre Amerika⸗Tournee gern früher beenden. Nach dem 97. Konzert trat ſie an Barnum mit dem Erſuchen heran, ſie aus dem Vertrage zu entlaſſen. Barnum war damit nach Regelung der finanziellen Fragen einverſtanden. Er hatte bei Vertragsabſchluß für Jenny Lind in London 183 000 Dollar deponieren müſſen. Barnum hat alle Reiſen für ſie und ihre Begleitung bezahlt. Dennoch verdiente Jenny Lind an der Barnum⸗ Tournee 208 000 Dollar. Barnum zahlte ihr aller⸗ dings mehr, als er ihr vertraglich zugeſichert hatte, von einem beſtimmten Einnahmeſatz an teilte er den Ueberſchuß. Barnum erzielte auf den Reiſen mit der„ſchwedi⸗ ſchen Nachtigall“ eine Bruttoeinnahme von zwei Millionen Mark für ſich ſelbſt, hiervon waren die an Jenny Lind zu zahlenden Beträge bereits abge⸗ zogen! Hier wurde ſogar Barnum geblufft Was er irgend vermochte, trug Barnum zur Er⸗ gänzung der Merkwürdigkeiten in ſeinem„American Muſeum“ zuſammen. Beſonders vorteilhaft glaubte er während eines Beſuches in Europa vielerlei Dinge zu erwerben Barnum beſuchte während ſeines Aufenthaltes in Belgien das Schlachtfeld von Waterloo, auf welchem Napoleon 1815 von den Preußen und Eng⸗ ländern geſchlagen wurde. Zuerſt erwarb er in dem Hauſe, in dem der Marguis of Angleſy, Lord Urbridge, mit zerſchmettertem Bein gelegen und die Amputation durch den Feldſcher über ſich ergehen laſſen mußte, ein Stück von dem Stiefel, den der Marquis angeblich in der Schlacht bei Waterloo ge⸗ tragen haben ſollte. Daraufhin nahm Barnum die Gelegenheit wahr, „Andenken“ an die Schlacht zu kaufen. Piſtolen⸗ kugeln und alte Waffen, franzöſiſche Blechadler von den Helmen der napoleoniſchen Garde, ein fran⸗ zöſiſches Feldzeichen ſowie eine Handvoll Uniform⸗ knöpfe und einen Offiziersdegen. Barnum ließ alle dieſe„beglaubigten“ Raritäten in eine große Kiſte verpacken. Dieſe führte er nach London mit, um ſie ſpäter nach Amerika heim zu bringen. In einer engliſchen Induſtrieſtadt machte Bar⸗ num zwei Monate ſpäter die Bekanntſchaft eines Fabrikbeſitzers. Im vertraulichen Geſpräch erzählte ihm dieſer davon, wie hier in Birmingham„Anden⸗ ken“ aller Art handwerklich erzeugt und an die ver⸗ ſchiedenſten Stätten geſandt würden. Entſetzt hörte Barnum den Ausführungen des Fabrikbeſitzers zu und ſtellte die Frage, ob er auch Andenken an die Schlacht bei Waterloo„erzeuge“. Lächelnd entgegnete ihm der Fabrikant:„O ja, Miſter Barnum, gerade nach Waterloo entſenden wir faſt die Hälfte unſerer Erzeugungen an Piſto⸗ lenkugeln, Uniformſtücken, Degen und franzöſiſche Aoͤler!“ Barnum hat daraufhin den Inhalt ſeiner vom Schlachtfeld von Waterloo mitgebrachten Raritäten⸗ kiſte mit beöͤeutend geringerer Wertſchätzung behan⸗ delt. Aber trotz ſeiner Enttäuſchung, daß er einem Bluff zum Opfer gefallen war, hat er ſpäter ſeine „Andenken“ mit nach Neuyork genommen und im „American⸗Muſeum“ ausgeſtellt. Nur vermied er es, auf Fragen nach der Herkunft der Schlachtfeld⸗Andenken antworten zu müſſen. „Dies war meine größte Ehrung Der große Show⸗Mann iſt in ſeinem Leben viel⸗ fach geehrt worden. Er wurde zum Präſidenten großer wirtſchaftlicher Vereinigungen ernannt, er war Bürgermeiſter, er wurde von der Queen und vom König der Franzoſen empfangen. Bergauf und bergab ging das Leben mit ihm, zwei⸗ mal verlor er ſeine geſamten Erſparniſſe durch Schwindler, ein andermal— er war längſt ein ſehr reicher Mann geworden— ſchlug eine große Speku⸗ lation fehl, ſo daß er mehrmals vor Gericht zitiert wurde und jenen Eid leiſten mußte, den wir heute als Offenbarungseid bezeichnen. Die„Amme Waſhingtons“ hat ihm viel Geld ein⸗ gebracht, der„General Tom Thumb“ ſchuf ihm ein Vermögen, die„ſchwediſche Nachtigall“, die große Sän⸗ gerin Jenny Lind, brachte ihm mit jedem Konzert viele tauſend Dollar ein. Später, als aus dem Show⸗ Mann ein Zirkus⸗Mann wurde, kam das geſchäftliche Glück erneut zu Barnum. Phineas Taylor Barnum, der in geſetzten Jahren wie ein biederer Kaufmann ausſah, und von dem viele Zeitgenoſſen behaupteten, daß er eigentlich einem ländlichen Volksſchullehrer gliche, war bekanntlich auch Journaliſt und Schriftſteller. Er ſprach glänzend und hielt manchen gut beſuchten Vortrag. Barnum hat viele Bücher geſchrieben, beiſpielsweiſe über die „Philoſophie des Unſinns“, über den„Humbug als Geſchäft und als Notwendigkeit“. Er ſchrieb aber auch ein Buch über den Erfolg im Leben, deſſen Grundſätze heute noch unverändert beſtehen. Während einer Reiſe durch England hielt er im Jahre 1858 in Mancheſter einen Vortrag. Einer der Zuhörer des Vortrages in der„Free Trade Hall“ ſandte ſeine Karte zu Barnum und bat, ihn am an⸗ dern Tage ſeine Aufwartung machen zu dürfen. Barnum erklärte ſich einverſtanden, den Baumwoll⸗ fabrikanten Wilſon vormittags zu empfangen. Der Fabrikant erſchien zur feſtgeſetzten Zeit im Hotel, und die Unterhaltung ergab, daß der Be e nur ſeine Anerkennung über Barnums Buch„Wege zum Erfolg“ ausdrücken wollte. Er kannte das Buch auswendig, wußte jeden Satz, jede Zeile.„Ich habe mich ganz genau danach gerichtet, ich habe mein Le⸗ ben als Fabrikarbeiter begonnen und richte mich als Chef nach öͤen in Ihrem Buch gemachten Angaben, wie man Geld verdienen könne.“ Keine noch ſo große Ehrung hat ſo ſtarken Ein⸗ oͤruck auf Barnum gemacht wie die Anerkennung des Baumwollfabrikanten Wilſon aus Birmingham 5 e iſt tot— aber Amerika hat ihn nicht ver⸗ geſſen. Wie hätte der alte Show⸗Mann geſchmunzelt, wenn 5 noch zu ſeinen Lebzeiten erfahren hätte, daß ſein Bild auf einer Geldmünze prangen und im Oktober 1936 der„Barnum⸗Dollar“ zum Anden⸗ ken an den„König des Bluffs“ herausgebracht wer⸗ den würde. Bis in die jüngſten Tage iſt der Zirkus Barnum die größte Schau der Welt geblieben. Sie hatte ſich um die Jahrhundertwende mit dem Zirkusunter⸗ nehmen der aus Deutſchland ſtammenden 7 Brüder Ringling vereinigt, die nach dem Tode von Phinegs Barnum deſſen Unternehmen für eine Millionen⸗ ſumme aufkauften und mit dem ihrigen vereinigten. Mit Recht konnte ſich dieſer Zirkus die größte Schau der Welt nennen. Nun iſt ſie der Kriſe, die Amerika heimſucht, zum Opfer gefallen. Zwei große Namen verſchwinden aus der glanzvollen Welt der Manege, das Erbe des „Königs Humbugs“ wird in alle Winde zerflattern. Ende. 8 2 JCFFCFFCFCFCCCCCCCCbCbPCbCbCPCPbPbGCGTGbGPCPbPGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTbTGTbTPGTGTT(TbTPTGTPTGTöéTéö—TéwWT—WWkWwW—WwW0W0ö0ͤ—0ô0ͤoͤ0ͤͤſͤbͤkGB—BB—GAMͤ....!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:.....!..../ ß ß..... 2 1 5 30 20 30 29 30 29 30 29 30 20 30 20 30. 29. Frank furt Deuische lestwerzunsl. werte Otsch. Staatsanleihen 1988 30. 209. 6 dt. 5. 2 101,7 101,7 4Ƴ¹n 9 16 59. 11045 99.25 do d. 98 2. F. 10 do v 87 3. F. 98,75 % Baden 27. 90,62 4 rn 27. 99,80 185 en 28 A- 90, 90, k. St.⸗Anl. 28 109,2 % Thüringen 28 99,75 % do. 27 A- 99,75 99,75 100,1 47* R. bahn 35 4% do. v. 35 KR. 4 99.10 100,2 4% Rpoſt 34. do. 885, 100,2 103,7 11777 1117 115,7 1197 129.5 5 4½ Mainz 26 A. Anleihen d. Kom.-Verb. Iderheſſ. Pr.⸗An ll.* Stadtanlelhen 4½ Augsburg 2 99,— 99. 4 5.„Haben 26 97,75 4½BerlinGold24 102,8 4½ Darmſtadt 26 97.75 4½ Dresden 28. 98,75 7) Frankf. 20 08,75 4½ Hanau 26.. 97,50 4—— Sede 26 98, 4½%½ Ludwigs. 28 98587 4½ Mannheim 28 90, 009, 4½% do. 27 99,— 4% Pirmaſens 20 99.— 5 Ulm 26 A- e 99.50 Manndeim. Aust 137.0 Pfandbriefe u. Schuld- verschreibungen Kreditanstalten der Länder 4% Heſſ. Adsd!. 28, 27 u. 28. R 1, 2, 7, 8 und 9 4% do. Golde f W 9 5 5 / Heſſ. S. ⸗Hypb Vic. o. Ant.-24 100,2 100,2 100,0 100,0 100,8 100,8 4% Pr. d. ⸗Pfbrf. Anſt. G ⸗Pfbrf. R 19 do R 22 do. G. omg 4% Württ. Wohn 8 RI %½% Sad..-Sbbk. Mannh. 20, R 2 4% do. Golbsg A1 4% faſſelgdkr. 26 8. E ½ Odskom. Bk. Gios, 9 4% do. 4% do. 4% do. R 12 Ah Naſſausdsbk. Gpfbr. 25, A 1 4 do. Rom. 26 81 W Abl. 31 du. 32 % Oftpr. Band L. L CIA. 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100.0 100,1 100.1 Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb 100,0 100,0 100,0 100.0 100,2 100,2 1 1 137.7 1 1516 1 Landschaften —— v. Hypothekenbanken 5 4½ʒ Bayrodener. WMürzb. 5-In 4½% Bayr. Sandw⸗ dank R 32 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. 8 8 von 28 . 14 *. 5 do. 1 Bf. A. R 5 1 0 Gold Rom 5 8 Pfbr. k. Gpfbr. kau lll u. 5½ do. Lig. k 4% do. Kom. E 5½ Goth. Grber.⸗ Bank A 7 ½ Mein. 5 11 Gpfbr. k l, 4% Pfät 19 5 0 1 do. K. 0 26. 2 ee elde 1 8 Bober. 815 Gold VII, it. H- u. Lo. A. 100,2 100,2 101,0 100,0 100,0 101.0 100,0 100,0 100,8 100.0 100,0 100,0 100,8 100,0 101,0 101,0 100,0 100,0 100,7 100, 101.0 101,0 190,0 100,0 101,0 101.0 Goldhyp.- Pfandbriefe 9 es ReckarSstuttg 23 4% Rh. Hyp.⸗Bk. Mannh R—4 4% do. R 35,36,39 5½ do. Lig. Pfbr. 4*——. 0„Hyp Bk. om.-Ill 5% Sb eber Lig. Gpfbr. 8 1 und U o. A. ½% Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2 43½ do. 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Neu Hanauer Hofbr. anfwerke üſſen arpener Hartmann& Br. Henninger Brauer eſſen⸗Naſſ. Gas „ PH.. 200,2 F 5 2 ein, Schanzlin norr, Heilbronn Kolb u. Schüle Konſerven Braun Rraftw. Altwürtt Lac, Elektrt 77 wenbr. Mün Zudwigsh. Al.. bto. alzmühle 144,0 141,0 Halnteafgrertg. 145, 2 143.6 87,30 87.— Mez 121,0 88 5 Akt.⸗Br. 8. Moenus Motoren Darmſt. 6* 100,0 100,0 Pf. * 2 92 166,0 166,0 FEfälz. 1210 12100, do. 120,0 120,0 144,5 141, 7 104,2 103,6 ſchlinck& Co. 123,0 123,0 230,0 23600 121,0 121,0 Schwarz ⸗Storch. Seillind. Siemenz⸗Reinig. 84. 84, Sin aleo 103.0 102.5 181,0 180.5 1100 52950 ens besen erein dt. Oelfab. bo. Glanzſtoff do. Gothanig do., Strohſtoff bo. Ultramarin Voigt& Haeffner Voltbom. Seil 86,25 86,25 86. 62 86.— 104,0 11955 120,0 117.0 117.0 .. art⸗u. Bürgerbr. Mühlen reßh.⸗Sprit „ ein. Braunkohl. einelektra St. Borz. N N„ 86— 86, W. G. 3 5 Gebr.„ algwk. Heilbronn 8 8 Stempel (Wolff) Sinner, Grünw. Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker 96,— 98, 260% 1 98, 1120 112,5 105.3 130,5 al- oö 2 5 * „„ 1370 130,0 118,0 1170 8 92.— 92.— 138,0 138,0 120,0 120,0 165.0 165,0 198.5 200,0 12170 119. 115.7 114,0 Alle, Deuticht Lan! Dresdner Baue da, ank. An! 21 55 014 44% Nubrwob naaggboa a 5% t einelbe Union Rhein. Hyp. Ban! 130. 0 Württbg. Bank 113, 10 Sank-Aletien Badiſche Bank. 112.2 113,0 Com. u. Privath 106,0 113.2 106,0 Frankfurter Bank 91. do. Hyp.⸗Bank 110.0 yp.⸗Bank 101,0 Urttemb. Elektr. 103.0 102,0 Brauerei 76.25 E Waldhof„ 131,0 101.0 6.*• 2„ ee Elektr.⸗Werte 5% Groß kraft Mannheim u. Pfalzwerke 49600 Rh. ⸗Weſtf. Elektr. * 100,0 113,2 106,0 1105 175,7 130.2 113.0 Anl. von 1927 Verkehrs- Akten Bob. H. f. Rhetn⸗ ſchiff. und See⸗ transport Mhm. e 122.6 122,8 Dt. Reichsb Nor⸗* 5 Verslcherungen Bad. Aſſekuranz⸗ -, Mhm Mannheim. Per Württ. Transport Amtllen nleht notlerte Werte Umtausch- Obligationen Tällig 1951 ö 1041 1952 „1028 1053 19800 1955 1058 1946 30. August 30. 29. 30 29. Slemeng& Halses 17, 174,5 Sert. Handelsgel. 1 Stader Jederfab r 123.0„ Com, u. Prfvatb. 1 Nlederl. Nogle. 0 Steattt-Magneſta 1500., Deutſcde Bank. 1 Norbb. Kabelwk 132,0 133,0 Stettin. Portl.-Z. 104, Dt Centralb.⸗Kr. 1 do. Steingutfß Stock 4 Cie. Dt. Eff.⸗ u..⸗ Ol. renſteinck koppel Stöhr fammgarn 122,8 121,5 Ot. Goldbisc.⸗ Bt; snabrück. Rupfen 205 enz 7 25 Dt. Hypoth.⸗Banf Gebr. Sto 5 2990 12— Braunk. 5 Di. Ueberſee⸗Ban 129.0 eee r gebb 6780 30. 209. Dresdner⸗Leipg. 5 Bgw 29. 30. 29. Jace ELadewlig 100,0 Halcke, Maſchinen 101.10 Baſalt.-G. 60.50 56.— 100,00 Bayr. El. Ltef. Ge. do. Elektr.⸗Wt. Bergmann Elekt. 124,7 Berl. Kindl Br. do. St.⸗Pr. do. Kraft u. 8. Beton⸗ u Monier, Boswauck nauer Brauh Nürnberg Braunk. u. Brikett Brem. Wolltäm. Brown, Bov.& K. Buderus, Eiſenw. Buſch. Opt 30. 29 30. 29. 30. % Rhein. Hypbk. Landschaften 11 88. 80, 29 ½ Schl. Lanbſch, 5½ do. 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Görtör 103,7 104,0 0 7 Ausl. 120,5 1290.0 Fe eng Uübeſtg 1 ibn, Sondged. * 1908 12,01 12,01 45 da. 1914 12.01—1 4 Anleihen: brpoinz, Nezirks,, Nabe Keel 5 e brandenbg.90 99, 75 90,87 anne 1 5. 90. 75 94 en R. 18 3 4% Mannheim gs 49 do. 272 % München 29 4½% Pforzheim 26— „ Mannheimultbeſ Pfandbr. und Schuld Sflentl. Kredit-Anstalt. 4½Brſchwet. K 100,0 100,0 4½ PeſſLandesbk. R. 3, 4, 0 100,2 4% do, R. 10 u. 1 8 4½ ld. St. R. A. 28 4½ Propfbr. R. 12 4% Württ. Wir. l 4% Hann. Odkr. 27 4½ Raſſ. Odkr 8 4e 4% Mittelbebk. 30 4½ĩ0bſchlprbt. K. 4½ Rheinpr. A! 47 12757 99 75 44% be, Bf. A. 26 f 1 100,0 *** 1015 100,0 100,3 100,2 100,0 101.5 55 ommern 80 d. K 14 09,50 99,62 4½ Bahr artonn Dresden ein⸗Jute⸗Splun 5¼ Berl. Li 4½ Braunf 10 ann. Hyp. 1% BayrWereins⸗ dank 8 5 1 ppoth.- Goldpfbr. 15 85 Harl. Waſſerw. Ebem. Buckaouͥ do. Grüngu do. v. Heyden do. Ind. Gelſk. Shillingworth Chriſtoph ck Unm. 101, 100,8 101,5 101% 100,0 100,0% Industrie- Obligationen 5 Be s. 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Rabel werke do. Linoleum 140,7 do. Spiegelgl. 128,0 5 do. Steinzeug** do Tel u. Kab. Harburg. Gummt Harpen. Bergbau 50 Siara, „ Glauzig. Zu 124,5 122,5 Goedhart, Gebr. Goldſchmid 103,0 Grün& Bilfinges Guano⸗Merke Th. aberm.& Guckes zackethal, Dragt agedga alleſche Maſch. 1 amburg. Elette. do, Waffen eld 5 Vorl do, Eiſenhand. Didter⸗Werke 83.— 82, 9 Dierig, Chriſtian 109%)L̈. 5 Dortm. Akt.⸗Br. 165, ũ 5 do. Unionbr.. Dresdner Garbis eſſ, u. Herkul Br. ildebrand Mühl ice N ace Rnort, G. 4 Roksw. u. hem. eo mar& Jourd . aftwerk Th Ktefft, W. Aronpr. Metall Rüppersbuſch, 2 Co. Fact. 2 r. Riebeck 2— 5 55 2 75 sEismaſch. 1 a feld. Ber 7 Narki⸗ u. lb. e au „Sorau aeg ellſcha an Mech. Web Rheinfelden kraft 132˙0 do.. aud Fasc. — 7. 80. do. Spiegelg do. Stahlwerke Ry.⸗Weſtf. Elektr. U Riebeck Montan Rhein. Braunt. do. 1 Riedel de Hasen, 159,0 199,0 as 118,8 „ Verkehrs-Aktien Aachenfkleinbahn 08, Ac f Verkehrsw. 115,1 Allg. Sokb. u. Krw. 133.5 Dt. Eiſenb. ⸗Betr, 70,25 Dt. Reichb. 7¼½ u 122,7 1 1, bo. dt. Mickelw 139,5 3 bo. Stahlwerke„ 98,0 97,12 140.0 . 15 7 Bogel, Tel Draht . 8888 8 0 1320 13,0 fach leren. Roſenthal, Porz 14.75 14,15 B 0 Zucker ckfo .„ tleben A. See Br. 119,0 Sade& 8 5 133.2 5 Seld e es. 34. Gas 119, 110,0 109.7 bo. Portl.⸗Zem. 91,75 90 18.— 130.0 1740 134.0 113,5 116,0 119,0 8 8 2 93.— 12170 1755 178.0 123,5 123.2 161, 159,0 93,— 93, i 10,7 708,0 „ 154,2 arſtein. Eiſen Waſſerwk. Bank- Aktien . Dt. Er. l rauind. Bay. bo. 98, Gelſk. 160,0 it. 8 135½J 150,1 „ Bade dr f 4 Hermes⸗ — 60, Fan bahn 94,25 04, ambg.⸗Südam. 122.2 121 Norbd. loyd. 64,— 63, Versicherungs-Alelen Aach. u. A. Fellen bo. 1 4 5 „ 1 0 250.5 25070 2. 21050 210,0 — 8 1d Berlin. Feuerv 775 Colonia⸗ 00 8 euer Thuringiackrf. 4 Kolonlal-Werte 75 Otſch.⸗Oſtafrtka. 30,50 7— Kamerun Eiſend Neu-Guinea. Otavi⸗Minen Schantung⸗ H. Ach 20,25 19,75 1070 15 „Seite/ Nummer 399 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 30. Auguſt 1938 —— 4. 3 a Herr Stankovits war schuld“ daran... Mannheimer Schwimmer auf Siegesfahrt Zum zweiten Male Leichtathletik-Europameiſterſchaften der Männer in Paris Herr Stankovits⸗Ungarn iſt„ſchuld“ daran— ſo plaudert die ſudetendeutſche Zeitung„Die Zeit“ ſehr nett — daß wir überhaupt Europameiſterſchaften haben. Sie haben keineswegs eine ſo große Tradition wie vielleicht die Olympiſchen Spiele der Neuzeit. finden ſie doch in dieſem Jahre erſt zum zweiten Male ſtatt. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, da waren ſie noch ein Wunſchtraum der Leichtathletikführer. Stankovits hatte bereits im Jahre 1926 die Anregung dazu gegeben, wurde aber vom Inter⸗ nationalen Leichtothletikverbond abgewieſen. Im Jahre 1981 kam dann der zweite Vorſtoß, diesmal von Deutſch⸗ land, Italien und Frankreich, bezw. Dr. Ritter von Halt, Dr. P. Pucci und Paul Méricamp wärmſtens unterſtützt, ſo daß der Rot des internationtalen Amateur⸗Athletik⸗Ver⸗ bandes ſich endlich entſchloß, die Gründung der Europa⸗ meiſterſchaften zu beſtätigen. Alle vier Jahre Die Europameiſterſchaften finden alle vier Jahre, und zwar zwei Jahre noch den Olympiſchen Spielen ſtott und umfaſſen alle Wettbewerbe. Sie werden nach den Olym⸗ piſchen Regeln ausgetragen und dauern für die Männer drei Tage. Jede Nation darf nur mit zwei Mann und je einer Sta daron teilnehmen. Die Sieger erhalten goldene, ſilberne bezw. bronzene Plaketten. Alle Teil⸗ nehmer und Kampfrichter erhalten Erinnerungsmedaillen. Das veranſtaltende Land muß 100 Freiplütze für die teil⸗ nehmenden Nationen zur Verfügung ſtellen. Nach jedem Wettbewerb ſteigt nur die Fahne des Siegers am Ehrenmaſt hoch und nicht wie bei den„Spielen“ die der drei Sieger. Nationalhymen werden nicht geſpielt— man ſcheint in Frankreich in dieſer Hinſicht ſehr vorſichtig zu ſein, viel⸗ leicht mit Rückſicht auf die vermutlichen deutſchen Siege. Keine Brieftauben Das Organiſationskomitee hatte der Europakommiſſion den Vorſchlag unterbreitet, zum Zeichen des Friedens zwi⸗ ſchen den Nationen, Brieftauben bei der Eröffnungsfeier aufſteigen zu laſſen, was jedoch abgelehnt wurde. Die Ablehnung erfolgte einzig und allein nur nach der Be⸗ gründung Dr. Ritter von Halts, der zum Ausdruck brachte daß die Bedeutung des olympiſchen Brieſtaubenfluges da⸗ durch geſchmälert würde. Teils am Samstag, teils am Montag Es überraſcht einigermaßen, daß die Meiſterſchoften am Samstag beginnen und am Montag enden. Dieſe etwas eigenortige Zeiteinteilung findet ihre Begründung darin, daß die Arbeiter in Paris teils am Samstag, teils am Montag einen freien Tag haben, worauf Rüchſicht ge⸗ nommen wurde. Die große Schlußprüfung Bewußt wurden die Europameiſterſchaften zwei Jahre vor den Olmypiſchen Spielen angeſetzt, gelten ſie doch als die große Schlußprüfung vor gen Spielen die über das Können der einzelnen Nationen Aufſchluß eben ſollen. Deshalb richten ſich die Augen aller Leichtathleten der alten und neuen Welt vom.—5. September nach Paris, wo Deutſchland ſeinen Titel Europameiſter zu verteidigen hat und wo die Beſten der alten Welt ermittel: werden. 8 Titelverteidiger wieder dabei Die erſten Leichtathletik⸗Europameiſterſchaften wurden 1934 in Turin ausgetragen. Von den dort ermittelten Siegern ſind acht auch in Paris wieder dabei, und zwar: Hans⸗Heinz Sievert(Deutſchland) im Zehnkampf, Wilhelm Leichum(Deutſchland) im Weitſprung, Kalevi Kotkas im Hochſprung, Ilmari Salminen über 10000 Meter, Matti Järvinen(ſämtlich Finnland) im Speerwerfen, Luis Beccali(Italien) über 1500 Meter, Roger Rochard(Frank⸗ veich) über 5000 Meter und Janis Dalinſch(Lettland) im 50⸗Kilometer⸗Gehen. Leichtathletik-Klubkampf Polizei ſchlägt Seckenheim 69:30 Der Polizeiſportverein hatte ſich für den Samstagnach⸗ mittag den Turnerbund Jahn Seckenheim zu einem Klub⸗ kampf verpflichtet, der auf dem Herzogenriesplatz vor einer anſehnlichen Zuſchauerzahl zum Austrag kam. Die Po⸗ liziſten kamen dabei zu einem überlegenen Sieg, der aller⸗ dings dadurch begünſtigt wurde, daß die Seckenheimer Herre erſetzen mußten, der immerhin einer der beſten die⸗ ſer kleinen Gemeinſchaft iſt. Die Polizei konnte von den neun Konkurrenzen— die als zehnte vorgeſehene 10⸗mal⸗ſE⸗Rundenfkafſel kam nicht mehr zuſtande— ſämtliche für ſich entſcheiden und dabei zum Teil Doppelſiege erringen. Eine der beſten Leiſtun⸗ gen vollbrachte der Poliziſt Schultis, der die 100 Meter in 11,2 und die 200 Meter in 22,9 zurücklegte. Die nächſtbeſte Leiſtung hatte im Hochſprung Willmann mit 1,70 Meter zu 1 Die Weitſpringer verfehlten nur knapp die 6 Meter, wöhrend im Kugelſtoßen allein Eſchelbach über 11 Meter kam. Seckenheim ſtellte eine noch junge Kämpferſchar, die ſich tapfer ſchlug, aber doch zu keinem Sieg kam. Am nächſten kamen ſie einem ſolchen noch im Weitſprung, wo ſie nur 2 Zentimeter vom Siege trennten. Mit 69:30 Punkten mußten die Gäſte den Sieg der Ordnungsleute anerkennen, der jedoch mit Herre nicht ſo klar zuſtandegekommen wäre, wenn auch der Sieg der Poliziſten nicht zu verhindern war. Starker Mann in Hymens Vanden Walter Neuſel verlobte ſich Walter Neuſel, der blonde Schwergewichtsboxer aus Weſtfalen, hat ſich in dieſen Tagen mit Frl. Hilde Groß verlobt. Noch in dieſem Jahre wollen die beiden Glück⸗ lichen den Weg zum Standesamt antreten. Juſto Suarez, der frühere argentiniſche Meiſter im Leichtgewichtsboxen, iſt im Alter von 29 Jahren einem Lungenleiden erlegen. Er hatte eine Reihe ſenſationeller Siege aufzuweiſen, ſo gegen die Venturi und den Engländer Webſter. italieniſchen Brüder Erfolgreicher„Abſlecher“ in die Pfalz Beim Schwimm⸗Verein Mannheim gehört es nun ſchon zur Tradition, alljährlich das in Geſtalt eines Kreis⸗ gruppentreffens ſteigende St ſommer⸗Schwimmfeſt in Deidesherm(Pfalz) zu ſuchen. Mit einer ganzen Wagenkolonne und Omnib erſchienen am letzten Sonn⸗ tag die SVM'ler wieder in Deidesheim, während ſich dieſes Jahr erſtmals auch die Schwimmriege des TV 46 dem Gäſtereigen anſchloß. Bei ungünſtiger Witterung kämpften die Kameraden aus der ganzen Pfalz wiederum erbittert und zäh um den Siegeslorbeer, der durch die Teilnahme der Kameraden von Ludwigshafen, Neuſtadt, Kaiſerslautern, Deidesheim uſw. dem Sieger nicht ohne weiteres in den Schoß fällt. Die Mannheimer Vereine ſchöpften„drüben“ den Rahm auch in dieſem Jahre ab, was beſonders der SV Mannheim melden kann, denn nicht weniger als 11 mal konnte er ſich in den verſchiedenen Klaſſen und Rennen in die Siegerliſte einzeichnen. Während er infolge Feh⸗ 1 Sie ſiegten im Frankfurter Hand ballturnier Das iſt die ſiegreiche Jugend⸗Handballmannſchaft des Poſt⸗Sportvereins Mannheim Von links nach rechts, ſtehend: Brock, Mittmann, Jung, Held, Sutter, Büchner, Kinzer, Ullrich, Welker, Krug, Jugendleiter Bauer. Kniend: Götz, Stock, Oberweger, Schwing, Lamprecht, Weick. Kleine Sport⸗Nachrichten Gunzenhauſer(Neidlingen) gewann bei den Sandbahn⸗ rennen um den Silbernen Helm der Stadt Plattling drei Läufe und damit auch den wertvollen Preis. Der Sc 04 Nürnberg hat am Donnerstag, 1. September, die Amateurboxſtaffel des SV Blau⸗Gelb Wuppertal, die im Beſitz des Schmeling⸗Pokals iſt, zu Gaſt. Zwei Kampfpaarungen für die Stuttgarter Berufsbox⸗ kämpfe am 9. September ſtehen bereits feſt. Wöhrer⸗Wien trifft im Leichtgewicht auf Kretzſchmar⸗Dresden, und im Mittelgewicht kämpfen Gurray(Stuttgart) und Balko⸗ witſch⸗Wien. Deutſche Jugendmannſchaft ſiegt in Portugal Länderregatta Portugal— Deutſchlaud bei Liſſabon Die portugieſiſche Jugendorganiſation„Mociade Por⸗ tugueſa“ veranſtaltete am Samstag und Sonntag in der Bucht von Eſtoril bei Liſſabon Segelregatten, die für 12⸗ und 15jährige offenſtanden. Den Regatten wohnten bei der Marineminiſter, der Miniſter für nationale Erziehung, ferner der deutſche Geſchäftsträger. Von den zur Teilnahme eingeladenen Jugendorgani⸗ ſationen Spaniens Englands, Dänemarks und Deutſch⸗ lands war nur eine von der Reichsjugendführung ent⸗ ſandte Auswahlmannſchaft eingetroffen. Die deutſche Mannſchaft, die unter der Führung des Leiters des Fach⸗ amts der Reichsjugendführung für Segeln, Herdina, ſtand, beſtand aus ſechs Mann. Die Beteiligung Deutſchlands wird von der portugieſtſchen Pveſſe beſonders beachtet. Nach getanem Kampflfe Zwei Amſterdamer Rad⸗Rivalen unterhalten ſich in ſchönſter Sportkameradſchaft Bei den im Amſterdamer Stodion zum Austrag gekommenen Radweltmeiſterſchaften gelang es dem Holländer Arie von Vliet, den ehemaligen Weltmeiſter Joſef Scherens, Belgien(links] klar zu ſchlagen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) (Photo: Reimonn) Die deutſche Mannſchaft ſtiegte im Länderkampf Portu⸗ gal— Deutſchland mit.:.0 Punkten. In der Einzel⸗ wertung belegte Hitlerjunge Eggebrecht⸗Kiel mit.8 den erſten Platz von Antonio Almeida mit.7 Punkten. Die Hitlerjungen hatten am Sonntagabend Gelegen⸗ heit, über den portugieſiſchen Staatsſender zur Reichs⸗ jugendführung und zu ihren Eltern zu ſprechen. Auch Europa- A der Schwimmer bleibt Wie eine Woche vorher der Kampf der Leichtathleten von Deutſchland und USA, ſo hat auch die Erdteilbegegnung der Schwimmer von Europa und Amerika mit ihrem Er⸗ folg ihre Berechtigung bewieſen. Der auf beiden Seiten beſtehende Wunſch, den Erdteilkampf der Schwimmer zu einer feſten Einrichtung werden zu laſſen, hat bereits ſo weit feſte Geſtalt angenommen, daß der Rückkampf in Amerika feſt vereinbart wurde. Ziel der weiteren Ver⸗ handkungen iſt, Termin und Austragungsort feſtzulegen. Nach den Erfahrungen von Berlin wird dabei auch über die Programmgeſtaltung und die Beſetzung der Wett⸗ bewerbe verhandelt werden. Bedauerlicher Anfall beim Sachſenpreis Ein Unfall mit ſchweren Folgen ereignete ſich am Sonntag bei dem Straßenrennen um den Großen Sach⸗ ſenpreis in der Nähe von Borng. Der Fahrer G. Schmidt(Münſter i..) ſtieß hier durch eigenes Ver⸗ ſchulden— er benutzte vorſchriftswidrig die linke Straßen⸗ ſeite— mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer zuſammen. Schmidt trug beim Sturz einen drei⸗ fachen Beinbruch davon, der noch am gleichen Tage die Amputation des Beines notwendig machte. Der Unfall iſt um ſo bedauerlicher, als Schmidt zuſammen mit ſeinem Partner und Landsmann Tertilte zu den populär⸗ ſten Mannſchaften auf der Bahn gehört und zum Sachſen⸗ preis nur als Erſatzmann für den zum Militär einberufe⸗ nen Kölner Ruland ſtartete. Dieſer kleine Abſtecher ins Lager der Straßenfahrer führte zum Abſchluß ſeiner hoff⸗ nungsvellen Rennſahrerlaufbhahn. Die Straßenſahrer haben ſich ſofort zuſammengetan und wollen ein Benefiz⸗ rennen für ihren verunglückten Kameraden austragen. Zum 16. Male: Großer Auto-Preis von Ftalien Am 11. September wird ausſchreibungsgemäß der Große Automobil⸗Preis von Italien zum 16. Male aus⸗ getragen. Schauplatz dieſes Rennens iſt die neue 6,993 Km. lange Rundſtrecke der umgebauten Mailänder Monza⸗ bahn. Insgeſamt ſind 60 Runden= 419,580 Km. zu fah⸗ ren. Der Große Preis iſt mit 180 000 Lire an Preiſen ausgeſtottet, zugelaſſen ſind die der Grand⸗Prix⸗Formel entſprechenden großen Rennwagen Das Rennen wird außerdem zur Europameiſterſchaft gewertet und iſt gleich⸗ zeitig die Geſchwindigkeitsmeiſterſchaft der italieniſchen 5 Vorher wird der Große Preis von Mailand, ein ennen für Wagen bis 1500 cem über 175,825 Km., aus⸗ getragen. In den letzten Jahren gab es im Großen Preis von Italien ſtets deutſche Siege. 1934 ſteuerten R. Caracciola und Luigi Fagioli, die ſich am Steuer ablöſten, den ſilbergrauen Merecedes⸗Benz zum Siege. Den zweiten Platz belegte die Auto⸗Union mit Stuck und Prinz zu Leiningen als Fahrer. Ein Jahr ſpäter kam dann die Auto⸗Union durch Haus Stuck zum Zuge, 1936 konnte Bernd Roſemeyer mit knappem Vorſprung vor Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo den Auto⸗Union⸗Sieg wiederholen. Vor einem Jahre endlich, das war aller⸗ dings in Livorno, konnte Rudolf Caracciola ſeinen Mercedes⸗Benz übrigens nur mit 1% Längen(1) Vor⸗ ſprung vor ſeinem Markengefährten Langs durchs Ziel bringen. Den dritten Platz belegte Roſemeyer auf Auto⸗ 1 1 5 Wird auch in dieſem Jahre ein deutſcher Wagen egen lens verſchiedener Schwimmer heuer den Wanderpreis in der Lagenſtaffel an Neuſtadt abgeben mußte, machte er dieſe Scharte durch ſeinen überlegenen Sieg in der gro⸗ ßen Kraulſtaffel 10 mal 50 Meter wett, womit der große Pokal der Stadt Deidesheim von Neuſtadt auf den So überging. Von den übrigen vielen Siegen iſt beſonders der Altherrenſieg von Wilh. Schmidt in der Klaßf über 45 Jahre erwähnenswert, bei dem er über 50 Mete Bruſt mit der immerhin guten Zeit von 43,4 Se beſſere Zeit herausſchwamm als die jüngeren Kl Der TW 1846 konnte in der Kraulſtaſſel Klaſſe 22 den SVM s klar auf den zweiten Platz verweiſen und ſich im übrigen durch Fitzner, ſowie Mietſch ſiegreich zeigen. Traditionsgemäß gab es noch frohe Stunden in der Pfalz, in denen ſich Schwimmer und Schwimmerinnen für die niedere Waſſertemperatur von nur 16 Grad ge⸗ bührend entſchädigten. Die Ergebniſſe: Männer⸗Lagenſtaffel 3 mal 50 Meter um den Kurt Gießen⸗Wanderpreis: 1. Sportgemeinde 1846 Neuſtadt :43,2 Min.; 2. SV Mannheim 146,8 Min.; 3. 7 4 Mannheim:48,8 Minuten. HJ ⸗Bruſtſchwimmen 100 Meter Kl. 2: 1. F Koch⸗Jch Ludwigshafen:24,4 Min.; 2. Heinz Ulbrich⸗Ludwigs⸗ hafen 128 Min. Klaſſe 3: 1. Rolf Sturm⸗Ludwigshaſen :29,4 Min.; 2. Fritz Klein⸗Frankenthal; 3. Hans Haugg⸗ Kaiſerslautern:30,8 Min. BDM⸗Kraulſchwimmen 100 Meter Klaſſe 3: 1. Hilde Witt⸗ Frankenthal; Hilde Baur⸗ ch Ludwigshafen, 3. Hildeg. Pulcher⸗SV Mannheim:36 Min. Männerbrufſt 100 Meter Kl. 2a: 1. Theo Jeck⸗ S Mannheim:25,7 Min.; 2. Wolfr. Merz(SV](Utjſz. Flak 49):26,8 Min.; 3. Kurt Reichling⸗Neuſtadt:28 Min.: 4. Fritz Engel⸗TW 46 Mannheim:31, Min Klaſſe 25: 1. Heini Keller⸗⸗V Mannheim:27,8 Min.; 2. Karl Frank⸗ TV 46 Mannheim; 3. L. Bläſy⸗Kaiſerslautern 133,2 Min. Klaſſe 3: 1. Erh. Mietſch⸗TV 46 Mannheim 12323 Min.; 2. W. Dobler⸗SV Mannheim 135,8 Min. Männerkraulſtaffel 3 mal 100 Meter Kl. 2a: 1. TW 1846 Mannheim(B. Weniger, Ederle, Fitzner):41, Min.; 2. SV Mannheim:58,8 Minuten. Klaſſe 2p: 1. S Mannheim(Merz, Winkler, Ziegenſuß) 409,7 Minuten. Klaſſe 3: 1. SC 1911 Kaiſerslautern 418,8 Min. BDM⸗Bruſtſchwimmen 100 Meter Kl. 2: 1. L. Späh⸗ Kaiſerslautern:34, 9 Min.; 2. J. Wejlupeck⸗Kaiſerslau⸗ tern:42,1 Min. Klaſſe 3: 1. Liſelotte Kleber⸗SB Mann⸗ heim:43 Min.; 2. L. Hahn⸗Frankenthal.42 Min.; 3. Irmg. Wacker⸗SV Mannheim 144,3 Minuten. HJ⸗Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter Kl. 2: 1. SV Mann⸗ heim(Kretzler, Weishaar, Hannack):12,3 Min.(di Klaſſe 3: 1. Ic Ludwigshafen:21,2 Min.; 2. Ludwi hafener SV 07:25,4 Minuten. Altherrenbruſt, 50 Meter, a] über 32 Jahre: 1. F. Rö ⸗ mi ſch(Frankenthal) 42,4 Sek.; 2. W. Lichdi(SV Mann⸗ heim! 44,8 Sek. b) über 35 Jahre: 1. A. Weber(Kai⸗ ſerslautern) 48,5 Sek.; 2. W. Henn(Kaiſerslautern) 53,0 Sek. e) über 40 Jahre: 1. Ehlert(Neuſtadee 8 Sek, d) über 45 Jahre: 1. Willy Schmidt(SV Mannheim) 43,4 Sek.; 2. J. Dietrich(Frankenthal) 44,3 Sek. e] über 50 Jahre: 1. Jakob Jſemann(Frankenthal) 46,2 Sek. HJ⸗Rückenſchwimmen, 100 Meter, Klaſſe 2: J. Viktot Kretzler(SV Mannheim) 122,2 Min.; 2. K. Lenk(J Ludwigshafen]:22,6 Min. Klaſſe 3: 1. O. Steinel (Ludwigshafen):32,2 Min.; 2. Heidenreich(J Ludwigs⸗ hafen):39,2 Min. Frauenbruſt, 100 Meter, Klaſſe 2b: 1. L. Fuchs ⸗Neu⸗ ſtadt:39,9 Min. 2. Trude Blank(Mannheim):44, Min. Klaſſe 3: 1. T Mayer(Neuſtadt]:51,88 Min. HJ⸗Kraul, 100 Meter, Klaſſe 2: 1. F. Neppenber⸗ ger(Neuſtadt):22,1 Min. Klaſſe 3: 1. W. Hütz(Kale ferslautern) 115,1 Min.; 2. H. Weber(Kaiſerslautern) :17 Min.; 3. W. Koerper(Neuſtodt):17, Min.; 4. Zan⸗ der[(SV Mannheim]:20 Min. Bo Bruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 3. 1. S 8 Mannheim(Kleber, Pulcher, Wacker):17,6 Minuten; 2. IG Ludwigshafen:25 Min. Männerkraul, 100 Meter, Klaſſe 22: 1. H. Scholl (Neuſtadtſ 111,2 Min. W. Fitzner(T 46 Mannkeim und H. Pernat(Neuſtadt) gleiche Zeit und gleichfalls Sieger. Klaſſe 2b: 1. Gerh. Ziegenfuß(S Maun⸗ heim):18 Min.; 2. Ederle(TV 46 Mannheim].1943. Klaſſe 3: 1. Fritz Winkler(Sp Mannheim):18 8 Min. 2. W. Dobler(S Mannheims:23 Min. und W. Hild (SV Mannheim). g Hei ⸗Bruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter, Klaſſe 2: 1. J6 Farben Ludwigshafen 427,8 Min. Klaſſe 3: SV Mannheim(Weishaar, Zander, Amail] 478727 2. I Ludwigshafen:42,8 Min. Große Kraulſtaffel, 10 mal 50 Meter, um den Wander⸗ preis der Stadt Deidesheim: 1. SV Manuheim (Hannack, W. Lichdi, R. und Fritz Winkler, Hild, Uoff. Merz(Flak 49), Zander, Kan. Buhles(Flak 49), Ziegen: fuß und Kretzler):31,9 Min.; 2. Sportgemeinde Neuſtadt :51,7 Minuten. Roderich Menzel in Mannheim Er ſpielt am Mittwoch am Friedrichsring Der ſudetendeutſche Tennismeiſter Roderich Men⸗ zel, der augenblicklich wohl Europas ſtärkſter Spieler ſein dürfte, gibt bekonntlich om kommenden Mittwoch, 31. Auguſt, ein Gaſtſpiel in Mannheim und trifft auf dem Plotz am Friedrichsring auf den Wiener Hans Redl Zu⸗ ſammen mit Resl beſtreitet Roderich Menzel überdies ein Doppel, wobei das ausgezeichnet eingeſpielte Paar Dr. Buß⸗Dohnal(Monnheim⸗Fronkfurt) den Gegner abgibt, Golf in Vaden-Baden Bei idealem Golfwetter begann am Montag auf dei herrlich gelegenen Baden⸗Badener Golf⸗Platz deſſen Grün ſich in einem fabelhaft gepflegten Zuſtand befindet, dos diesjährige Internationale Baden⸗Badener Golf⸗Turniel. Am Vormittag wurde bei ausgezeichneter Beteiligung ein Wettſpiel gegen Einheit mit Vorgabe über 18 Löcher für Damen und Herren um den Weſſel⸗Pokal ausgetrogen, Der Pokalverteidiger C. Stamatopoulo vom Sporting Elu Alerandrio blieb in dſeſem Johr mit zwei auf gegen Ein⸗ heit hinter dem Engländer J. R. Seven vom Gerards Croß⸗Golf⸗Club London zurück, der mit vier auf gegen Ein⸗ heit Sieger wurde. Den dritten Platz belegte Miß D. C. Borker, Addington Palace, London, mit eins auf gegen Einheit. 2 de Am Nachmittag bewarben ſich 24 Teilnehmer um 195 Kaſino⸗Preis, ein Flaggenwettſpiel mit Vorgabe übe 18 Löcher für Damen und Herren. Sieger wurde A. P. Walden vom Andower Golf⸗Club(Canada), der eine Bruttorunde von 6s ſpielte und mit 73 Schlägen auf dem 20. Grün laidete. Zweiter wurde Pettinos(USA) auf dem 19. Grün wit 82 Schlägen und Dritter R. Freudenberg vom Mannheimer Golf⸗Club auf der 19. Bahn mit Schlägen. Handball⸗Länderkampf Deutſchlaud— Ungarn Zwiſchen Ungarn und Deutſchland wurde noch ür dieſe Saiſon auf Wunſch der Mogyaren ein Hondhall Lände kampf vereinbart, der am 16. Oktober in Breslau aut, ge en werden ſoll. Die ungariſche Mannſchaft 1 ei der erſten Weltmeiſterſchaft in Breslau den 1 Plotz und war die Mannſchaft die gegen Deutſchland da günſtigſte Ergebnis herausholen konnte. Dienstag. 30, August 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung — Solide Bedarisdeckung auf der Leipziger Messe Der Meſſe⸗Montag Wie erwartet, war der Beſuch in den Meſſehäuſern am zweiten Meſſetag am Montag natürlich nicht ſo groß wie am Eröſfnungs⸗Sonntag; er ſetzte ſich jedoch über⸗ wiegend aus Kundſchaft zuſoammen, ſo daß es an den Ständen immer wieder zu tun gab. Die Beſtellung be⸗ traf zum Teil das Weihnachtsgeſchäft oder im Rahmen der normalen Bedarfsergänzungskäufe, Das geſchäftliche Ergebnis war in den einzelnen Fachmeſſen jedoch ſehr unterſchiedlich aus dem Auslande wurden Vertreter hauptſächlich aus europäiſchen Ländern bemerkt. Intereſſe ſanden die Sonderſchauen des Handwerks und des Große, Ein⸗ und Ausfuhrhandels, letztere namentlich deshalb, weil ſie eine gute Orientierung über die Exportſunktion dieſer Wirtſchaftsſtufe ermöglicht. Die Reichswerbemeſſe war verhältnismäßig ſchwach beſucht. Das Intereſſe richtete ſich auf Kartonnagen, klei⸗ nen Dekorationsbedarf und auf Reklameapparate; gefragt waren ferner Kunſtſtoffpackungen, die an Stelle von Blech und Tuben benutzt werden können. Das Verkaufs⸗ ergebnis bei Haus⸗ und Küchengeräten war uneinheitlich. Neuheiten in Küchenmaſchinen, ebenſo in Thermosgefäßen wurden flott gekauft; auch konnten in dieſen Artikeln aussichtsreiche Verhandlungen mit Schweden und Belgien angeknüpft werden. Das Inlandsgeſchäft in Holzwaren war gut, ſtill lagen dagegen Korbwaren. Eiſen⸗ und Stahlwaren hatten normalen Begehr; gut gingen Raſier⸗ klingen. Edelmetalle, Uhren und Schmuckſachen erbrachten recht befriedigende Umſätze in mittleren und beſſeren Preislagen; Spieluhren wurden reichlich disponiert. Auch die Oſtmark trat als Käufer auf. In Lederwaren und Reiſeartikeln ſcheint die Meſſe günſtig zu werden; bepvor⸗ zugt ſind Damentaſchen und Stadttaſchen, ferner billige Kofferwaven. Die Wiener Lederwaren ⸗Ausſteller ſind ſehr zufrieden. Von Beleuchtungskörpern wurden meiſt nur kleine Stücke wie Dielenlompen, Nachttiſchlampen uſw. verlangt. Das Geſchäft in Glas, Keramik und Porzellan war mäßig, Luxusporzellane wurden vereinzelt für aus⸗ ländiſche Rechnung in Auftrag gegeben.— Auf der Auto⸗ matenmeſſe gingen Neuheiten in Warenautomaben. Die Oſtmark intereſſiert ſich vornehmlich für Photoautomaten. Auf der Spielwarenmeſſe kamen überwiegend Ergänzungs⸗ käufe für Weihnachten zuſtande in mechaniſchen Blech⸗ ſpielwaren, Puppen und in Chriſtbaumſchmuck. Die Erwartungen der Ausſteller find bis jetzt erfüllt; auch aus den öſtlichen und ſüdbſtlichen Ländern meldeten ſich Intereſſenten. Sportartikel verzeichnen glatte Be⸗ darfsdeckung. Gut gehen Trachtenkleider und Wiener Stadtkleidung. Auf der Textil⸗ und Bekleidungsmeſſe herrſcht große Nachfrage in Druckſtoffen, Wäſche und Arbeitsanzugen ſowie Berufsbleidung. In Teppichen und Gardinen ſowie in Damenſtrümpfen und Herrenſocken wurden die Erwartungen erfüllt. In Herrenoberkleidung schnitten bisher Sportſackos und kombinierte Anzüge und Hoſen gut ab, ebenſo Gummi⸗Regenmäntel für Damen und Herren. Rege Nachfrage beſteht nach Frotts und Morgenröcken; Krawatten hatten leidliches Geſchäft. Beim Kunſthandwerk herrſchte lebhafter Verkehr; gute Meſſeumſätze erbrachten kunſthandwerkliche Textil⸗ und Glaßartikel, auch Keramiken wurden vereinzelt gut ge⸗ kauft. Ein gutes Geſchäft konnte die ſudetendeutſche Ge⸗ meinſchafts⸗Buchausſtellung verzeichnen, hauptſächlich in Wörterbüchern. SFS * Jubilänm. Direktor Eugen Bandel, Vorſtandsmit⸗ glied der Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft, blickt am 1. September 1938 auf eine vierzigjährige Tätig⸗ keit bei dieſem Inſtitut und ſeinen Rechtsvorgängerinnen zurück, Eugen Bandel, der am 1. Juni 1879 in Speyer 99 8 wunde, hatte ſeine Lehrzeit bei der Speyerer Zolksbank und trat am 1. September 1898 beim Düſſeldor⸗ fer Bankverein in Düſſeldorf ein. Durch deſſen Uebergang guf den Barmer Bonk⸗Verein Hinsberg, Fiſcher u. Co. kam er 1903 zu dieſem Inſtitut, dem fortan ſeine Lebens⸗ arbeit galt und bei dem er 1912 zum Direktor der Nieder⸗ laſſung Düſſeldorf und 1920 zum Geſchäftsinhaber auf⸗ rückte. Bei dem im Jahre 1932 erfolgten Zuſammenſchluß des Bormer Bank⸗Vereins mit der Commerz⸗ und Privat⸗ Bonk trat er in deren Vorſtand ein und ſiedelte nach Berlin über. * Beſitzwechſel in der badiſchen Schuhinduſtrie. Die 1916 gegründete Spezialfabrik für Kinder⸗ und Babyſchuhe C. Fiſch u. Co. in Heidelberg iſt in ariſchen Beſitz über⸗ gegangen. Das Unternehmen wird von der zu ſeiner Uebernahme gegründeten Schuhfabrik Fiſch Gmbß in Heidelberg fortgeführt, deren Stammkapftal 20 000 l be⸗ trägt. Die neue Geſellſchaft ſteht der Guſtoavr Hoſſmonn Ac in Kleve nahe, deren Vorſtandsmitglied Dr. Walter Siegert neben Fabrikdirektor Adolf Schiffer(Heidelberg) als Geſchäftsführer beſtellt iſt. Die offizielle Uebernahme des Unternehmens erfolgt zum 1. September 1988. * Südzucker A, Maunheim H vertagt. Die auf Montag, 29. Auguſt einberufene 13. H wurde nicht durch⸗ geführt. Der AR⸗Vorſitzer, Geh. Juſtizrat Dr. Zapf(Hei⸗ delberg) gab eine Erklärung ab, wonach mit Rückſicht auf ſchwebende Verhandlungen, deren Abſchluß wider Erwar⸗ ten bis zur heutigen HV nicht erreicht werden konnte, ſich Lie Verwaltung im Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen veranlaßt ſehe, eine Vertagung der W zu be⸗ antragen, die dann auch ohne Widerspruch genehmigt wurde. In der nunmehr neu einzuberufenden HW wird der bereits bekannte Abſchluß für 193788 unverändert vorgelegt werden. * Schleſiſche Elektrizitäts⸗ und Gas⸗Acß(D. E..), Gleiwitz.— Verkauf des Chorzower Kraftwerkes. Wie der DoD von Verwaltungsſeite hört, iſt der Verkauf des Chorzower Kraftwerkes nach mehrfach geſcheiterten Ver⸗ handlungen zuſtandegekommen, und zwar iſt das geſamte Kapital an einen im Auftrage polniſcher Intereſſenten tätſgen Kontrahenten verkauft worden. Die Zahlungs⸗ transaktionen ſind noch nicht endgültig abgewickelt. Der Verkaufserlös entſpricht dem vollen Buchpreis der Be⸗ tefligung unter Berüſtckſichtigung des anteiligen Wert⸗ berichtigungskontos. Die O. E. W⸗Geſellſchaft iſt mit dem Erlös in der Lage, das erhebliche Ausbauprogrmm unter Aufrechterhaltung der gewohnten Liquidität zu ſinanzieren. Der darüber hinaus zur Verfügung ſtehende Erlös wird zu gegebener Zeit zweckentſpvechende dauernde Anlage finden. In dieſer Hinſicht ſchwebende Erwägungen und Verhandlungen ſind noch nicht zum Abſchluß gebracht. „Hotel Nauſſau(Naſſauer Hof) Ac, Wiesbaden.— Verluſtabſchluß. Die in Hamburg abgehaltene HV ge⸗ nehmigte die Abrechnung für 1997, wonach ein Verlnſt von 84 787„ auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der bisherige Aufſichts rat wurde wieder- und Dir. Fritz Bieger in Wiesbaden neugewählt. Nach dem Bericht der mit einem Aßn von.0 Mill. 4(am 27. Auguſt 1937 von 2% auf 1488 ermäßigt und anschließend auf 20 Mill. 4 erhöht) arbeitenden Geſellſchaft iſt im Berichtsfahr die Zahl der Uebernachtungen ſowohl von inländiſchen als auch von ausländiſchen Gäſten faſt die gleiche wie im Vorjahr geblieben. Die Geſamteinnahmen haben eine geringe Steigerung gegenüber 1996 zu verzeichnen. Die Abschreibungen, die in Anbetracht des investierten Kapt⸗ tals erhebliche Beträge erfordern, und die immer noch recht hohen Zinslaſten haben es noch nicht ermöglicht, einen Gewinn zu erzielen. Abſchreibungen wurden in Höhe von 104 814(99 487)% vorgenommen und Zinſen beanſpruchten 88 484(121 828) 4. In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen mit.64(8,59) Mill. 4, das Um⸗ laufsvermögen mit 0,204(0,27) Mill. 4, darunter Haus⸗ Ainsſteuer(Sperrkonto) mit 0,204(0,10) Mill. 4. Die Geſamtverbindlichkeiten ſtellen ſich auf 1/08(1,08) Mill. Akfien späfer befesfigi Nenien behaupiei Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: uneinheitlich Frankfurt, 30. Auguſt. Die Börſe ſetzte am Aktienmarkt mit ruhigem Geſchäft und uneinheitlicher Kursentwicklung ein, da die geſtern mit Vorkäufen aufgetretene Kuliſſe wieder kleine Glatt⸗ ſtellungen tätigte infolge der wefteren Zurückhaltung der Privattunoſchaft. Später erfolgten erneut Deckungen und Rückkäufe, ſo daß die anfangs zu verzeichnenden Einbußen vielfach wieder ausgeglichen wurden und die Geſchäfts⸗ tätigkeit auf einzelnen Gebieten eine leichte Zunahme auf⸗ wies. Im allgemeinen hielten ſich die Abweichungen zwi⸗ ſchen 1 bis 2 v. H. Einige an der geſtrigen Befeſtigung nicht beteiligten Papiere lagen bis zu 2 v. H. höher. Zu nennen waren Zellſtoff Waldhof mit 131.50(129), Schuckert mit 161(159.50), Rütgerswerte mit 140(188), Holzmann mit 143(141.50); andererſeits waren AG für Verkehd weiter geſteigert auf 115(113). Von Montanwerten ge⸗ wannen Hoeſch 1 v. H. auf 103.50, hingegen ermäßigten ſich Mannesmann auf 10026(102), Rheinſtahl auf 126(127.50) und Verein. Stahl auf 97.50(98.50), Niedriger lagen auch JG Farben mit 144,25(145,50), Daimler mit 123,50(125), Geſfürel mit 123(125,50) und u. a. Demag mit 135(136). Im Verlaufe erholten ſich JG Farben auf 145.25, Verein. Stahl auf 98, Geſfürel um 2 v. H. auf 125, Bemberg auf 122 nach 121.25. Der Rentenmarkt lag ſtill. Reichsaltbeſitz 6 v. H. erholt auf 129,50, Kommunal⸗Umſchuldung 5 Pfg. höher mit 94,35. Pfandbriefe hatten ruhiges Geſchäft. Liquida⸗ tionspfandbriefe lagen uneinheitlich. Stadtanleihen notierten zumeiſt unv. Induſtrieobligationen hatten keine einheitliche Haltung. Von Reüchstiteln erhöhten ſich 5,5 v. H. Nounganleihe auf 1007(am 27. 8. 101,25). Im weiteren Verlaufe machte die Erhöhung unter Schwankungen Fortſchritte, da weiteren kleinen Anſchaf⸗ fungen der Kuliſſe kaum Angebot gegenüberſtand. Teil⸗ weiſe wurden die erſten Kurſe bis zu 2 v. H. überſchritten, im Durchſchnitt lagen die weiteren Beſſerungen bei 7 bis 1 w.., u. a. notierten J Farben 1450, Ver. Stahl 98,25, Felten 128,75 nach 124, Conti Gummi 186—188,50(185), Demag 137 nach 135, Daimler 125 nach 123,50, Acc 107 nach 106, Geſfürel wie am Vortag 125,50 nach aufangs 123 uſw. Sehr feſt lagen Scheideanſtalt mit 205(200,25), anderer⸗ ſeits Salzdetfurt Kali 184(136). Der Freiverkehr war ſtill und unv., etwas niedriger Verein. Frank⸗Schuh 64—66(6567). Berliner Börſe: Aktien eher nachgebend, Renten ruhig Berlin, 30. Auguſt Die geringe Belebung, die ſich am geſtrigen Börſen⸗ ſchluß eingeſtellt hotte, erwies ſich als nicht von Beſtand. Heute lagen eher wieder Verkaufsorders vor, die aller⸗ dings ziemlich unbedeutend woren, bei der fehlenden Aufnahmeneigung aber doch einen weiteren leichten Kurs⸗ druck auszuüben vermochten. Allerdings fehlte es, wenig⸗ ſtens am Börſenbeginn, nicht an gelegentlichen Beſſerun⸗ gen, die indeſſen im Verlauf meiſt wieder verloren gingen. Am Montanmarkt gaben Klöckner bei nur kleinem An⸗ gebot um 12, Buderus, Mannesmann und Rheinſtahl um je 4 v. H. nach. Von Braunkohlenaktien waren Nieder⸗ lauſitzer und Rheinbraun um je 2, von chemiſchen Papieren Farben um 1 und Kokswerke ſowie Chem. v. Heyden um je. v. H. gedrückt. Rütgers konnten einen 1 proz. An⸗ ſangsgewinn nicht ganz behaupten, Goldſchmidt gewannen 195 v. H. Bei den Elektro- und Verſorgungswerten fie⸗ len Riwict bei verhältnismäßig lebhaftem Umſatz mit einer Steigerung von nahezu 8 v. H. auf. Es machte ſich auch hier gleich nach der erſten Notiz eine Reaktion hemerk⸗ bar. Gefragt waren bei den Gummi⸗Akkien Conkf Gummt, die 14 v. H. höher einſetzten und dieſen Gewinn ſogleich auf 2 v. H. abrundeten. Sonſt ſind mit auffälligeren Ver⸗ änderungen, zum größten Teil durch Zufollorders bedingt, hervorzuheben: Daimler, Deutſche Waffen mit je minus 2, Engelhardt und Allg. Lokal und Kraft mit je minus 171. Andererſeits Holzmann mit plus 2, Junghans mit plus 1½ und Ach für Verkehr mit plus 3 v. H. Erholt waren auch Kaliaktien. Im variablen Rentenverkehr befeſtigte ſich die Reichsolt⸗ beſitzanleihe um 77½ Pf. auf 129,70, die Gemeindeumſchul⸗ dungsanleihe ſtellte ſich auf 9496, gewannen alſo ebenfalls 77% Pf. Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unver⸗ änderte Sätze von 27294 v. H. anzulegen. Im Verlauf konnte ſich an den Aktienmärkten allge⸗ mein eine fühlbare Erholung Hurchſetzen. So ſtiegen Conti Gummi gegenüber dem Anfangsſtand um 21 v.., Licht⸗Kraft um 2, Ach und Geſfürel um je 172. Deut⸗ ſche Erdöl und Kokswerke um je 14 und Klöckner ſowie Harpener um je 1 v. H. Farben konnten den Vortags⸗ ſtand wieder erreichen. Am Rentenmarkt ſtellte ſich die Altbeſitzanleihe ſpäter auf 12995, Reichsbahn Vorzüge gaben den 76 v. H. be⸗ tragenden Eröffnungsgewinn ebenfalls wieder her. Am Haſſarentenmarkt war die Tendenz als, ruhig anzusprechen. Hypotheken⸗ und Ligquidationspfandbrieſe ſowie Kommu⸗ nalobligationen ließen nur geringe Veränderungen er⸗ kennen. Auch Stadtanleihen, die vielfach geſtrichen wa⸗ ren, zeigten kaum Abweichungen. Landſchaftliche Gold⸗ pfandbriefe bröckelten vereinzelt ab. Von Provinzial⸗ anleihen gaben einige Schleswig⸗Holſtein⸗Serien/ bis 1 v. H. her, während es ſonſt auf dieſem Marktgebiet gehaltene Kurſe gab. Sonſt ſind noch I. Dekoſama mit einem Abſchlag von 6, II. dto. mit einem ſolchen von 0,15/ zu nennen. Reichs⸗ und Länderanleihen blieben vielfach geſtrichen und unterlagen im übrigen nur ge⸗ ringſten Schwankungen. Induſtriobligationen hatten un⸗ einheitliche Kursentwicklung. Aſchinger gewannen 0,40 v.., Farben, v.., Harpener ermäßigten ſich um A v. H. Am Einheitsmarkt waren Banken zumeiſt unverändert. Deutſche Ueberſeebank ſtiegen allerdings um 271 v. H. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank gewannen 30 /. Hypothekenban⸗ ken neigten eher zur Schwäche. Bayeriſche Hypotheken und Weſtdeutſche Boden gaben je 1 v. H. her. Van Kolo⸗ nialpapieren wurden Doag 1 v.., Otavi 7 v. H. höher notiert, Schantung 7 v. H. niedriger. Von den zu Ein⸗ heitskurſen gehandelten Induſtriegktien, die unregelmäßige Kursentwicklung hatten, gewannen u. a. Bergmann 378, Immobilien München— Berlin gegen letzte Notiz 374 v. H. Andererſeits büßten Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Kalk gegen letzten Kurs v.., Gebhardt u. König gegen letzte Notiz 37 v. H. ein. Steuergutſcheine blieben geſtrichen bzw. unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgobe 1: 1939er 99,62 G 100,5 B; 1040er 99,75 G 100,5 B; 1941er 99,37 G 100,12 B; 19 Aer 98,87 G 99,62 B; 1943er 98,5 G 99,25 B; 1944er bis 1948er je 98,25 6 99 B.— Ausgabe 2: 1989er 99,62 G 100,37 B. Wiederaufbauanleihe, 80 G 80,75 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94 G 94,75 B. Der Schluß brachte zumeiſt gut behauptete, zum minde⸗ ſten aber gehaltene Kurſe. Wintershall notierten ſchließ⸗ lich 110,50 nach 108,25 im Verlauf. Rheinſtahl und Bekulo überſtiegen den Verlaufsſtand um je 7 v. H. Farben, die vorübergehend mit 146 bewertet worden waren, ſchloſſen mit 1457. Am Rentenmarkt beendete die Reichsaltbeſitzan leihe den Börſentag mit 12998, Reichsbahn Vorzüge waren ſchließlich wieder auf 122,75 erholt. Nachbörslich herrſchte ein eher freundlicher Grundton. Geld- und Devisenmarki Berlin, 30. Aug. Am Geldmarkt erfolgten Abzüge heute nur in ſehr engem Rahmen, ſo daß die Blanko⸗ tagesgeldſätze bei 2 bis 2, v. H. belaſſen werden konn⸗ ten. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß die der Sola⸗ wechſelſerien fällig geworden ſind, und eine Prolongation nur teilweiſe erfolgte, ſo daß hieraus zuſätzliche Mittel on den Markt gelangten. In Privatdiskonten und ſon⸗ ſtigen Abſchnitten waren die Umſätze beſcheiden. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 276 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr traten weſentliche Veränderungen nicht ein. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit 12,162, der Dollar mit 2,497 und der Franc mit 6,82. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5. Privat 8 v. H. f Dis⸗ 30 Auguſt 1. kont Geld Brief Geld Brief degypten kägypte Pfd.. 12.430 12,460 12,445 12,475 es 1 2,638 0642.638 6,642 Belgien 100 Velga] 2 5 Braſilien 1 Milreis 0,145 0,147 0,145 0, 147 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 54,17 54, 27 54,23 54,33 Danzig 100 Gulden 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 England... 1 fD5b 2 12,1300 12,160] 12,145 12,175 Eſtland„10 eſtn Kr. 4/6813 68,27 68,13 68,27 1944/ 5er und 1946/8er Finnland100finn. Mk. 4 5,350 5,360 5,355 5,365 rankreich.. 100 Fr. 3½ 6,803 6,817 6,813 6,827 riechenland 1 r. 6.353 2,357.353 2,357 ran Teheran) span. 15.05 15.10 15,08 15,12 sland„ 100 isl. Kr.] 5¼ 54,27 54,27 54,33 54,43 tallen„. 100 Lire] 4 13,09 13,11 13,09 13,11 1115 100 Gulden] 2 135,56 135,94 136,18 136,46 apan. Iden 3,29] 9,707 ug oſlossentb0 bien 5 5,694] 5,706 5,594 58,705 onada 1 kan, Dollar..491 4 Lettland 100 Latts 0 48,75 ¼45,85 48,75 48,85 Sitauen„ 100 fitas 5¼ 41,4 4202 41,94 42,02 Norwegen 100ftronen 4 60,00 61,08 610 ele Polen. l0ogloty 5 47.— 47,10 47.— 47,10 Porlugal 100 Eskudo 4 11,005 11,025 11,020 11,040 ant„ 5 85 5 Schweben 100. 864 96 56% Schwer I0otfranken 10 56.88 57,— 57,07 57,19 Spanſen, 100 Peſeten 515 5 8 ˙2 32 3.611 68.620 8,611 8,629 Türkeb. le Br. 45 1078.982 15978 1684 Ungarn„ 100 Peng 5 2* 3 5 1Gold* 1040 17051 1,049 1051 Ser Slanlen 1 Bor] 1½ l 2493 2467 1 244“ 255 * Frankfurt, 27. Auguſt. Tagesgeld 27 v. H. eee eee. „, darunter Bankverbindlichbeiten unv. 0,49, Grundſchu lo 0,21(0,22) und ſonſtige Verbindlichkeiten 0,29(0,23) Mill. A. * Maſchinen⸗ und Waggonbau⸗Fabriks⸗Ach, Simme⸗ ring.— Starker Aufſchwung. Wie man hört, iſt der Konzern der Maſchinen⸗ und Waggonbau⸗Fabriks⸗AG, Simmering, bereits bis zu 85 v. H. ſeiner Kapazität be⸗ ſchäftigt, und es iſt mit Sicherheit noch eine weitere Stei⸗ gerung des Geſchäftsganges zu erwarten, da fortlaufend Aufträge der Reichsbahn, der öffentlichen Körperſchaften und der oſtmärkiſchen Induſtrie einlaufen. Die ſtarke In⸗ anſpruchnahme der Werke hat zu einer bedeutenden Stei⸗ gerung der Gefolgſchaft geführt, die ſich in den Wiener Werken ſeit dem Umbruch nahezu verdoppelt hat und heute 1800 Mann beträgt. In Grazer Werk, das infolge der Aufträge der Deutſchen Reichsbahn wieder in Betrieb geſetzt werden konnte, beträgt die Gefolgſchaft gegenwär⸗ tig rund 750 Mann. Man kann aber erwarten, daß dieſe Ziffer noch im Laufe des Winters bedeutend überſchrit⸗ ten werden wird. In den Wiener Werken wird in den Abteilungen für Kran⸗ und Motorenbau bereits in zwei Schichten gearbeitet. Die Kranbauabteilung hat große Aufträge der Alpinen Monkan⸗Geſellſchaft erhalten. Die Eiſenbauabteilung arbeitet an großen ſtaatlichen Beſtel⸗ lungen. In der Abteilung für Erz⸗ und Kohlenauf⸗ bereitungsanlagen ſind große Auslandsaufträge durchzu⸗ führen. Die Abteilung für Holzbearbeitungsmaſchinen ſteht in guter Geſchäftsverbindung mit Bulgarien und Fugoflawien. Auch die Keſſelbauabteilung iſt gut beſchäf⸗ tigt. Schon in nächſter Zeit werden umfangreiche In⸗ vestitionen, für die ein Betrag von mehr als 1 Mill. 4 bereitgehalten wird, durchgeführt werden. Nicht zuletzt wird eine Reihe von ſozialen und hygieniſchen Einrich⸗ tungen geſchaffen werden. „ Eröffnung der nenen eſtländiſchen Sulfatzelluloſe⸗ ſabrik in Kehra. Am 25. Auguſt wurde in Kehra eine neue eſtländiſche Sulfatzelluloſefabrik eröffnet. An der Feier nahmen außer dem Staatspräſidenten und den Regierungsmitgliedern mit dem Miniſterpräſidenten an der Spitze der Präſident der Geſti Bank ſowie eine Reihe führender Perſönlichkeiten des eſtniſchen Staats⸗ und Wirtſchaftslebens teil. Außerdem waren als Gäſte aus Finnland der Generaldirektor der Finnlandbank und eine Reihe führender Wirtſchaftler eingetroffen. Dieſer weit⸗ geſteckte feierliche Rahmen iſt immerhin ein ſichtbares Zeichen der nattonalwirtſchaftlichen Bedeutung ö teſer Fabrikerrichtung. Die Kapazität der Anlage entspricht einer Jahresproduktion von mindeſtens 90 000 Tonnen oder einer Tagesproduktion von wenigſtens 100 Tonnen. Die Bauarbeiten begonnen im November 1937 und wur⸗ den zu 100 v. H. mit eſtniſchen Arbeitskräften und nach von eſtniſchen Ingenieuren hergeſtellten Plänen ausge⸗ führt. Die Spezialmaſchinen der Fabrik wurden in Finnland beſtellt. Die Maſchinen ſind ſo aufgeſtellt, daß im Bedarfsfalle eine Erweiterung der Fabrik möglich iſt. Insgeſamt ſind in die Gebäude der Fabrik 2 493 000 Kr. und in die Maſchinen 5 650 000 Kr. inveſtiert. An den Einrichtungen der Fabrik haben in weitem Maße eſt⸗ niſche Fabriken mitgearbeitet. Staatspräſident Pats be⸗ gründete in ſeiner Eröffnungsanſprache den Entſchluß zum Bau dieſer Fabrik damit, daß die Regierung habe mit⸗ helfen wollen bei der Entwicklung der eſtniſchen nativ⸗ nalen Induſtrie, damit die in den eſtniſchen Wäldern ver⸗ borgenen Schätze am nutzbringendſten verwandt würden. Mit der Ingangſetzung dieſer Fabrik beginne eine neue Epoche in der eſtniſchen Induſtrie. * Vogtländiſche Spitzenweberei Ach in Plauen i. V.— 9(6) v. H. Dividende. In der Bilanzſitzung wurde be⸗ ſchloſſen, der zum 20. September einzuberufenden 5 eine Dividende von 9(i. V. 6) v. H. auf die Stammaktien für das am 30. Juni 1938 abgelaufene Geſchäfts jahr vor⸗ zuſchlagen, wovon 3 v. H. an den Anleiheſtock abzu⸗ führen wären. Die Vorzugsaktien erhalten unter Her⸗ abminderung ihrer früheren Rechte auf einen Nennwert von 20/ einen Gewinnanteil von 2,20; hiervon ent⸗ fallen 0,60/ an den Anleiheſtock. * Die Reichsſteuereinnahmen im Juli. Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben be⸗ trugen im Juli insgeſamt 1315,38 gegen 1162,83 Mill. im gleichen Monat des Vorjahres. Dabei erbrachten die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 895,6(761,4) und die Zölle und Verbrauchsſteuern 420,2(401,4) Mill. 4. In der Gruppe der Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern haben dabei im Vergleich mit dem Vorjohrsmonat die Hauptpoſten folgende Veränderung erfahren: Einkommenſteuer insgeſamt plus 77,9 Mill. /, Körperſchaftsſteuer minus 14,9 Mill., Umſatzſteuer plus 48,5 Mill. l, e e ee plus 3,6 Mill.& und Reichsfluchtſteuer plus 17,1 I. A. In der Gruppe der Zölle und Verbrauchsſteuern zeigen ein Mehraufkommen die Zölle von 22/9, die Tabakſteuer von 1,7, die Einnahmen aus dem Spiritusmonopol von 0,7, die Mineralölſteuer von 1,2 und die Fettſteuer von 1, dagegen eine 1 0 die Zuckerſteuer von 6,1, die Salzſteuer von 0,7 und die Bierſteuer von 2, Mill.. n dem Zeitraum April/ Juli 1939 ſind insgeſamt 498,2 gleiche Zeit des Vorfahres: 4240,83), und zwar an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 3540,(2918,32) und an Zöllen und Verbroauchsſteuern 144,1(1982, Mill./ aufgekommen. HANDELS- d WIRTSCHAFT.-ZETTTLNOG Abend- Ausgabe Nr. 399 Steligkeif in der Bauwirischaff durch Winferarbeil ellſchaft für Bauweſen e. ik 1 ö 2 V. Die von der Deutſchen Gef mit dem im NS⸗Bund Deutſcher Teck Leipziger Meßamt veranſtaltete Baumeſſe 0 laß der diesjährigen Herbſtmeſſe ſtand unter dem thema„Probleme der Winterorbeit in der Bauwi Wie der Leiter der Tagung, Oberingenieur D Goebel aus Berlin, in ſeiner Eröffnungsanſprache. führte, ſei es eines der wichtigſten Probleme in der Bau⸗ wirtſchaft eine Stetigkeit zu erreichen, um ſaiſonbedingte Arbeitsloſigleit zu vermeiden. Sowoh S 8 ch die Bauwirtſchaft ſelbſt hätten M zu reichung dieſes Ziels gefunden. Dieſe aufzuzeigen, ſei der Zweck der Tagung. Baudirektor Frauſtadt vom Leipziger Meßamt gab einen, Ueberblick über die Baumeſſe und ihre Einrichtungen, wo⸗ bei er insbeſondere auf die zahlreichen fachlichen Sonder⸗ gemeinſ ſchauen über Einzelgebiete des Bauweſe und 18 von der Stadt Leipzig errichtete Muſter⸗Doppelw 18 aus deutſchen Werkſtoffen hinw Er teilte 8d mit, daß ſämtliche Konſtruktionen dieſes Be⸗ s Hauſes auch nach zug der Wohnungen einer ſtändigen Prüfung unterzogen werden ſollen. Ueber die Ergebniſſe dieſer For 8 arbeit würde laufend berichtet werden. Die Bauk heute noch höher als bei der früher üblicher weiſe. Das werde aber kein Dauerzuſtand ärdern, ſobald die Erzeugung der Austauſchf Fertigung der Einzelteile weiter fe ſchritten ſei. Für die Uebergangszeit müßten allerding ei der Veranſchla⸗ gung die Baukoſten noch entſprechend höher angeſetzt werden. Grundlegend ſproch donn Dr. Günther Kühn, Dozent an der Techniſchen Hochſchule Berlin, über„Stetigkeit der Bauwirtſchaft durch planvolle Ermöglichung der Winter⸗ arbeit“. Allein durch die Winterruhe gingen Jahr für Jahr etwa eine Milliarden Arbeitsſtunden verloren. Etwas Derartiges könne ſich aber nur ein ſehr reiches Volk leiſten. Die Schäden auf ſoziolem Gebiet, die durch die winterliche Arbeitsloſigkeit entſtehen, ſeien unabſehbar. Auch die Betriebe der Bauſtoffinduſtrie und des Bau⸗ gewerbes hätten unter der ſaiſonmäßigen Beſchäftigung zu leiden, weil ihre Koſten dadurch erhöht würden. Frühere Erfahrungen, beſonders gber die der letzten Jahre, hätten gezeigt, daß man den größten Teil aller Bauarbeiten ſehr wohl im Winter durchführen könne. Die geringen Mehr⸗ koſten für Froſtſchutzmaßnahmen würden durch Koſten⸗ erſpornis bei gleichmäßiger Beſchäftigung wahrſcheinlich mehr als ausgeglichen werden. Der Kampf gegen die Win⸗ terruhe im Baugewerbe könne jedoch nicht vom einzelnen Unternehmer geführt werden, ſondern allein von den Auftraggebern. Wegen des hohen Anteils der öſſentlichen Hand an der Geſamtbautätigkeit ſei keine Zeit geeigneter, dieſe großen Fragen grundſätzlich anzupacken, als die jetzige. Der Wirtſchaft würden dadurch gleichſam aus dem Nichts hohe Werte geſchenkt. „Die Bedeutung des Holzes für Winterarbeiten im „Bauweſen“ behandelte Dr.⸗Ing. habil. Edgar Hotz aus Berlin. Er ſtellte feſt, daß die Durchführung von Holz⸗ arbeiten im Bauweſen im Winter in techniſcher Hinſicht keine allzugroßen Schwierigkeiten biete. Es handle ſich im weſentlichen um Zimmer⸗ und Tiſchlerarbeiten, die z. B. im Wohnungsbau 20 bis 30 v. H. der reinen Bau⸗ koſten ausmachen. 0 5 Es ſei eine größere Anzahl von Vor⸗ bereitungsarbeiten und Maßnahmen erforderlich, wenn Holzarbeiten im Winter keine Schäden erleiden ſollen, und zwor hinſichtlich des Holzes ſelbſt, der Verorbeitung des Holzes und der Maßnahmen beim Bau. An Hand von Lichtbildern erläuterte der Vortragende eingehend die hierfür in Betracht kommenden Geſichtspunkte. Insbeſon⸗ dere zeigte er die fehlerhafte und die richtige Verarbei⸗ tung des Holzes. Eine Unterſuchung habe ergeben, daß bei der Durchführung von Wohnungsbauten die durch das Bauen im Winter notwendig gewordenen Maßnahmen nur 1,13 v. H. der Baukoſten ausmachen. Die Koſten für einen zuverläſſigen Holzſchutz betrügen etwa 1,5 bis 2 v. H. der reinen Baukoſten. Unter Berückſichtigung aller dieſer Faktoren ergebe ſich einwandfrei die Wirtſchaftlichkeit der Durchführung von Bauarbeiten im Winter. Der Vortragende regte an, durch weitere Unterſuchungen genaue Erkenntniſſe über die erforderlichen Maßnahmen zu gewinnen. Ueber„Betonarbeiten im Winter“ ſprach Regierungs⸗ baumeiſter a. D. Bornemann, Berlin. Betonarbeiten ſind im Winter ſchon häufig auch bei ſtrengem Froſt mit vollem Erfolg ausgeführt worden. Allerdings müſſen dabei ver⸗ ſchiedene Schutzmoßnahmen erfüllt werden, die in den Bauſtoffeigenſchaften des Betons begründet ſind. Es kommt beim Betonieren im Winter darauf an, daß der friſche Beton von Anfang an ausreichend warm iſt und daß er dann im Bauwerk vor zu ſtarker Abkühlung bewahrt bleibt, bis er genügend feſt iſt. In milden Wintern können beide Forderungen durch einſache Maßnahmen er⸗ füllt werden. Dagegen müſſen bei anhaltendem und ſchar⸗ fem Froſt Zuſchlagſtoffe und Waſſer vor dem Miſchen an⸗ gewärmt und auch dem eingebauten Beton in den erſten Togen Wärme zugeführt werden. Die einmaligen Koſten zur Vorbereitung der Winterarbeit wachſen mit der Stärke des Froſtes. Im übrigen halten ſich die Mehrkoſten in beſcheidenen Grenzen, falls die Vorbereitungen für die Winterarbeit rechtzeitig und weitſchauend getrofſen werden. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 30. Auguſt. Am Dienstag ließ die Marktlage im Berliner Getreideverkehr kuum eine Veränderung erkennen. Die Beſchaßfungs⸗ und Abſatzmöglichkeiten waren die gleichen wie am Vor⸗ tage. Das Geſchäft bewegte ſich daher nach wie vor in ruhigen Bahnen. Für Brotgetreide beſtand kaum Auf⸗ nahmeneigung; insbeſondere Roggen war ſchwer unterzu⸗ bringen. Am Futtergetreidemarkt war Haſer gelegentlich abzuſetzen. Futtergerſte war bei geringen Verkaufsmög⸗ lichkeiten gering. Für e fanden ſich ſo gut wie keine Abnehmer. Feinſte Braugerſten ließen ſich ab und zu für ſpätere Lieferung verkaufen. Am Mehlmarkt 1 1 Weizenmehl erneut bevorzugt. Rogengmehl lag ſtetig. Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Aug.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Auguſt(88 459; Sept. 460; Okt. 462; Nov. 404; Dez. 466; Jan.(39) 468 Febr. 400; März 471; April 472; Mai 473; Juni 474 Juli 475; Auguſt 474; Okt. 472; Dez. 478; Jau.(40) 475 März 478; Mai 480; Tendenz ſtetig. Magdeburger Zuckernotierungen vom 30. Aug.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhio Gemahl. Melis per Auguſt 31,50; Tendenz ruhig; Wetter mäßig warm. Bremer Baumwolle vom 30. Auguſt. Loko 9,99. Leinölnotierungen vom 29. Aug.(Eig. Dr.] Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Auguſt 11 ¼; Leinſagt Klk. per Auguſt 12¼0; Leinſaatöl loko 22,9; Sept. und Okt.⸗Dez. je 21,104; Baummollöl ägypt. 19,0; Baumwoll⸗St. ägypt. 25 Auguſt 674. Neuyork: Terp. 27,5. Savannah: 8 Fan Schmalzuoti Hamburger alzuotierungen vom 30. Aug.(Eig. Dr.] Unverändert; Marktlage ruhig. 1 Berliner Metallnotierungen vom 30. Aug.(Eig. Dr.) 5 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebars! 58,75 tondarskupfer 53,00 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 19,00 nom.; Originalhüttenrhzink ab norddeutſchen Stationen und Standardzink je 17,5 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—g9g9proz. in Blöcken 188; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 1837 4.— 5 8 3 1. e Kenn er Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 24. Auguſt auf 106,0(1913 100); ſie iſt 95 der Vorwoche(106,1) wenig verändert. Die Kennzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 106,9(— 0, v..), Kolonialwaren 89,7(unverändert), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94,0(4 0,1 v..) und induſtrielle Fertig⸗ waren 125,7(unverändert). Im einzelnen wirkte ſich in der Kennzahl für pflanzliche Nahrungsmittel ein weiterer Rückgang der Preiſe für Speiſekartoffeln aus.— An den Märkten der Nichteiſenmetalle lagen die Preiſe für Kupfer und Blei höher, für Zink und Zinn niedriger als in der Vorwoche.— In der Gruppe Textilien hat ſich der Durch⸗ ſchuittspreis für Baumwollgarn etwas erhöht; dagegen hat auch Robfute im Preis angezogen. Der leichte Rückgau der Kennzahl für Häute und Leder iſt auf niedrigere Preiſe für ausländiſche Rindshäute zurückzuführen. 8. Se ite Nummer 399 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Gnitey erzählt von ſeinem neuen Fülm: Misetconenlauten Rl eine Minute Beſuch bei dem franzöſiſchen Dichterregiſſeur- Hauptögeſtellerin: eine hiſtoriſche Straße — Paris, 28. Auguſt. Nach den ſtarken Erfolgen, die Saſcha Gui⸗ try! s Filme„Perlen der Krone“ und„Roman eines Schwindlers“ in Deutſchland errungen haben, ſieht man auch bei uns dem neueſten Werk des bekannten Dichters, Regiſſeurs und Darſtellers mit großer Erwartung entgegen. Unſer 2b⸗Mitarbeiter weilte zu den Dreharbeiten in Paris. Der neue Film, an dem Saſcha Guitry ſeit Mo⸗ naten arbeitet und der in allen Ländern mit Span⸗ nung erwartet wird, heißt„Remontons les Champs⸗ Elyſses“. Was dieſer Titel bedeutet, das erklärt Guitry ſelbſt in ſeinem Film etwa mit folgenden Worten:„Remontons les Champs⸗Elyſées“— das ſagt ſeit Jahrhunderten jeder Verliebte zu dem Kutſcher, der ihn mit ſeinem Schatz über dieſe Prachtſtraße vom Herzen Paris' hinaus in den Bois pol,„Die Champs⸗Elyſéees hinauf!“ So hönnte man dieſe Worte deutſch wiedergeben. Die Champs⸗Elyſées hinauf, das um⸗ faßt bei Guitry aber nicht nur das räumliche Dar⸗ überhinwegfahren, ſondern auch das zeitliche Hinauf⸗ fahren in die Jahrhunderte. Und weiter ſind für ihn die Champs⸗Elyſées nicht nur eine prächtige, große Straße von Paris— nein viel mehr! Die„Champs⸗ Eſyſses“, ſo erklärt er uns, ſind die Geſchichte Frankreichs! Denn auf ihr geſchahen Ge⸗ ſchichten, die Geſchichte machten: eben die Geſchichte Frankreichs nach 1600. Alſo ein hiſtoriſcher Film? Guitry ſchüttelt lächelnd den Kopf und zeigt auf die erſte Seite des Drehbuchs, das auf ſeinem Regieſtuhl liegt, und auf der ſteht: „Der Lehrer geht zu ſeinem Kalender, bleibt vor ihm ſtehen und ſagt: Was.. heute iſt der 15. April 1938.“ Und daneben hat der Requiſiteur ge⸗ ſchrieben:„Moderner Straßenanzug mit Eckenkragen und Streifenbinder für Herrn Guitry und 25 Kna⸗ benanzüge für Schuljungen zwiſchen zehn und zwölf Jahren.“ Der Film ſpielt in unſeren Tagen und doch werden wir dabei gleichzeitig Frankreich ſeit 1617 er⸗ leben. Saſcha Guitry, der darin—6 Rollen ſpielt, will uns nicht etwa einen Geſchichtsfilm mit ſtreng hiſtoriſchem Zeitlauf vorführen, ſondern er turnt auf Akrobat herum und macht da und dann halt, wo es ihm paßt. Verfilmter Treppenwitz der Weltgeſchichte Dienstag, 30. Auguſt 1998 Weltgeſchichte“. Zählt man die Rollen, die dieſer Film enthält, dann empfiehlt ſich beinahe die An⸗ ſchaffung einer Rechenmaſchine. Alſo eine große Beſetzung, wie man bei uns ſagt. Dem entſpricht auch ein ungewöhnlicher Auf⸗ wand in den Bauten und Koſtümen. Nichts wurde aus dem Fundus genommen, jedes einzelne Koſtüm fertigte man nach Maß und nach hiſtoriſchen Koſtüm⸗ zeichnungen an. Und die Bauten! Der Produk⸗ tionschef ſtönt hörbar, als er davon ſpricht. Das koſtet... das koſtet! Aber Herr Guitry iſt unerbitt⸗ lich. Gerade weil er keinen hiſtoriſchen Film im üblichen Sinne dreht, will er alles bis ins Kleinſte echt haben. Da iſt beiſpielsweiſe im Atelier ein Die Handlung? Schon wieder lächelt Herr Gui⸗ try: Wozu braucht ein Film„Handlung?“ Geſchehen braucht er, Geſchehen! Der Autor ſuchte ſich die Anekdoten aus der Hiſtorie Dinge, die unter dem Sammelbegriff„Was nicht in den Geſchichtsbüchern ſteht“ gehören. Natürlich ſtützt er ſich dabei ausgiebig auf den„Treppenwitz der zuſammen, herrlicher Sa alle die ſenbau, erfüllt dertes Koſtüm man daran. 1865 aufgebaut, beſchlagen, herrliche Kriſtall⸗Kronleuchter. a us die al mit vielen K trägt. Zwei Wände mit oder den Tuilerien ſchwerem Brokat Ein Rie⸗ denen jeder ein eigens für ihn entworfenes und geſchnei⸗ Dage dreht „Und im Film wird die ganze Szene omparſen, von drei Der Fürſt und die Sängerin Zarah Leander und Georg Alexander im neuen großen Ufo⸗Film„Heim at“, deſſen Regie Carl Froelich f ührte. Der Film läuft in dieſer Woche in Mannheim an. u m mit dem millionenteuren Milieu kaum ein Minute zu ſehen ſein“, ſetzt der Produzent fast elegiſch hinzu. 5 Guitry in der Königskutſche Nur um die Worte zu illuſtrieren:„Auch in den Tuilerien hielt der Walzer ſeinen Einzug“, wird dieſer ganze Apparat aufgeboten! Und um Lud⸗ wig XV. ein paar Augenblicke über die Champs⸗ Elyſées fahren zu laſſen, kaufte man ſeine Original⸗ Kutſche; für die Koſten hätte man einige Luxus⸗ Autos bekommen. Aber in ſeiner Rolle als Ludwig XV. beſtand Saſcha Guitry auf der Ori⸗ ginal⸗Kutſche, ſo ſehr er ſonſt die eleganten 100pfer⸗ digen liebt. Guitry's Filme zeichnen ſich, nicht zuletzt, durch ihre ſcheinbar ſpieleriſche Leichtigkeit aus, und es if nun überraſchend, im Atelier zu ſehen, daß er mt derſelben ſpieleriſchen Leichtigkeit Regie führt. Mit einer Geſte, einem Scherzwort, in eleganter Halt 110 leitet er die Szenen, trotz größter Hitze in einem dunklen Anzug, den Hut auf dem Kopf, nicht die ge⸗ ringſte Nachläſſigkeit oder ateliermäßige Zweck⸗ mäßigkeit in der Kleidung. Man könnte meinen, er ſei nur zu einem Beſuch hierhergekommmen und gebe den Darſtellern als älterer Freund ſo„en passant“ ein paar Ratſchläge und Hinweiſe. Die ganze Arbeitsatmoſphäre in dem Atelier hat etwas von der ſouveränen Ueberlegenheit, die auch Guitry⸗ Filme aufweiſen. Keine Nervoſität, kein lärmendes Tempo ſind hier zu ſpüren. Das wird dadurch er⸗ leichtert, daß nahezu alle Beteiligten ſeit Jahren zuſammen arbeiten. Die Hauptdarſteller ſpielen ſeit langem mit Guitry auf der Bühne in ſeinen Stücken, und die Leute vom techniſchen Stab, der Architekt, der Komponiſt, haben alle ſchon tber ein halbes Dutzend Filme mit ihm zuſammen gemacht. Noch liegen ſchwere, arbeitsreiche Wochen, auch nach Beendigung der Atelieraufnahmen, vor Guitrg, den Schnitt und Synchroniſation ſind bei ſeinen Fil⸗ wen die Hauptſache. Sie geben ihnen ja erſt ihr eigentliches„Geſicht“, ihre ſpezielle Note. Im Auguſt, nach den Filmwochen von Venedig, werden wir mehr wiſſen. Im Filfewerk„Mutter und find“ gab die nv. in inren ſjeimen 277 820 müttern krholung und neue Fraſt. Bei dieſem Werk kannſt f 3 auch Du mithelfen Zurch Deinen dem Gerüſt der franzöſiſchen Geſchichte wie ein(Aufnahme: Ufa⸗Froelich⸗Film) Imitgliedbeitrag ur nv. 1 ij 5 lle 4 2955 3 fi meine photo-Drogerie Frdbeer-—„„ Offene Stellen Helferi pflanzen n L Hg Büro-ffäume eine elrerin nene Montot 1. welche in Dunkelkammerarbeiten ut bewandert iſt leptl. auch für Gewinnauszug 8. Klaſſe 51. Preußiſch⸗Süddeutſche (277. Preuß.) 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