indenen lich ge⸗ wirkte emden“, n Kon⸗ chuf mit r Alpen Wind ine be⸗ h in dies e Wich as Text tan⸗Oper folg er⸗ Wie 4 ellen und dar 1 giſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 90 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr.! he Hauptſtr. 63. W Oppauer Str.8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erfolgen. ner 5 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Orahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 E Anzeigenpreiſe: 22 mim breite Milltmeterzetle 9 Pfennig, 7d m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpretſe tſt die Anzeigen Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Für Familien und Allgemein aültig Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. mird erteilte Aufträge Mittag⸗Ausgabe 4 Freitag, 9. September 1938 he Täligkeit in Londe 416 140. Jahrgang— Nr. Or. Dietrichs große Nürnberger Abrechnung mit der auslündiſchen Preſſelüge Einberufung des Parlaments? Starker franzöſiſcher Druck auf die engliſche Außenpolitik Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 9. September. Das Ergebnis der geſtrigen Beſprechungen zwiſchen Miniſterpräſtdent Chamberlain, Lord Halifax und Schatzkanzler Sir John Simon iſt die Einberufung einer Kabinettsſitzung für Montag vormittag elf Uhr. In ihr wird unter anderem über die Einberufung des Parlaments und etwaige Schritte, die Eug⸗ land in der Tſchecho⸗Slowakei unternehmen will, beraten. An den geſtrigen Beſprechungen, an denen Cham⸗ berlain und Sir John Simon, die, wie erinnerlich, ihren Urlaub abgebrochen haben, teilnahmen, nah⸗ men ferner der Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Caöogan, und der diplomatiſche Chefberater der Regierung, Sir Vanſittart, der bezeichnen⸗ dermaßen wieder ſtark in den Vordergrund getreten iſt, teil. Die Beſprechungen begannen um elf Uhr vormittags und dauerten bis Mittag, wurden um fünf Uhr wieder aufgenommen und erſt um neun Uhr abends beendet. In der Zwiſchenpauſe ſah Chamberlain Kolonialminiſter MacDonald, den Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood und den Ver⸗ teibigungsminiſter, nach unbeſtätigten Gerüchten auch Kriegsminiſter Hore Beliſha. Außen⸗ miniſter Lord Halifax, der ſeine Reiſe nach Genf endgültig aufgegeben hat, empfing den polniſchen Geſchäftsträger, ſowie den ſowjetruſſiſchen Botſchaf⸗ ter Maiſki. Der franzöſiſche Botſchafter wurde durch Unterſtaatsſekretär Cadogan über den Verlauf der Beſprechungen unterrichtet. Es verlautet, daß die franzöſiſche Regierung dringend den Vorſchlag gemacht hätte, England möge eine Note nach Berlin ſenden, in der die Haltung Englands klargeſtellt wird. Entſprechende Entwürfe werden hier gegenwärtig von den zuſtändigen Stellen ausgearbeitet. In der hieſigen Morgenpreſſe, z. B.„Daily Telegraph“, fin⸗ den ſich Andeutungen, daß England über die gegenwärtigen Flotten⸗ manöver hinaus„weitere Maßnahmen“ ergrei⸗ en werde, die denen Frankreichs zu Lande ent⸗ ſprechen ſollen. Nit den Dominien hat die Regierung außer den üb⸗ lichen Verbindungen über die Oberkommiſſare in London direkte Fühlung aufgenommen. Faſt ſtünd⸗ lich erhalten die Regierungen in Ottawa, Camberra, town und Wellington durch Kabel Lageberichte. Auch mit der Oppoſition wurden die Verbin⸗ ngen aufgenommen. Vor der Kabinettsſitzung am ontag findet wahrſcheinlich eine Beſprechung zwi⸗ chen Minſſterpräſident Chamberlain und den Oppv⸗ ſitionsführern ſtatt. Chamberlain, Simon und Hali⸗ fax bleiben in den nächſten Tagen in London. In der heutigen Morgenpreſſe zeigt ſich weiter e Neigung, einen Druck auf die Sudetendeutſchen auszuüben. Uebereinſtimmend ſind alle Berichte der Anſicht, daß die Zwiſchenfälle in Mähriſch⸗Oſtrau übertrieben“ ſeien. Dieſe Meinung wird geäußert, ubwohl ein Bericht des britiſchen Beobachters, den die Geſandtſchaft in Prag nach Mähriſch⸗Oſtrau ent⸗ dt hat, hier noch nicht vorliegt. Lediglich„Daily Vail“ gibt der Meinung Ausdruck, daß die tſche⸗ bhiſche Regierung der Welt einen Dienſt erweiſe, wenn ſie durch Beſtrafung des ſchuldigen Beamten 95 Wiederaufnahme der Verhandlungen ermög⸗ chte. Allerdings ſchreibt auch„Daily Mail“, daß e Sudetendeutſchen die Zwiſchenfälle übertrieben tten und daß ſie damit ihrer Sache einen ſchlechten enſt leiſteten. s „Die„Times“ beklagt ſich heute erneut darüber, daß ihr Vorſchlag einer Volksabſtimmung und einer etwaigen Abtretung ſudetendeutſcher Gebiete auf ſo ungeheuren Widerſtand inner⸗ und außerhalb Englands geſtoßen ſei. 5„Times“ ſchreibt, daß der gegenwärtig von der rager Regierung vorgelegte Plan zwar in jeder zinſicht vorzuziehen ſei, daß aber, wenn es ſich um je Vermeidung eines Kriegs handle, auch andere läne, wie der den die„Times“ neuerdings vor⸗ Tiblagen hat, erwogen werden müßten.„Daily ſelegraph“ gibt der Vermutung Ausdruck, daß es im abinett geſtern zur Erörterung über den„Times“⸗ Vorſchlag gekommen ſei und daß Lord Halifax der Meinung des Auswärtigen Amtes dahin Ausdruck gegeben habe, daß die Veröffentlichung der„Times“ im höchſten Grade unerwünſcht und ungele⸗ gen gekommen ſei. Flaliens Haltung eindeutig“ adnb. Rom, 9. September. Die hochoffiziöſe„Informazione Diplomatica“ nimmt in einer ſoeben erſchienenen Ausgabe zu der derzeitigen diplomatiſchen Lage Stellung, wobei es u. a. heißt: In verantwortlichen Kreiſen Roms verfolgt man mit größter Aufmerkſamkeit und zugleich mit der größten Ruhe die Entwicklung der Lage im Konflikt zwiſchen der Sudetendeutſchen Partei— die 3 Mil⸗ lionen in der Tſchecho⸗Slowakei lebender Deutſchen vertritt— und der Prager Regierung. Gemäß der Politik der Achſe war und iſt Ita⸗ liens Haltung eindeutig zugunſten der von Hen⸗ lein in den bekannten acht Karlsbader Punkten aufgeſtellten Forderungen. Den verantwortlichen Kreiſen Roms erſcheint es klar, oͤaß in der ſudetendeutſchen Frage fremde und unverantwortliche Kräfte am Werk ſind, die von Moskau und Paris abhängen und den Widerſtand der Prager Regierung verſteifen, indem ſie die Mög⸗ lichkeit von— vielleicht hypothetiſchen— Hilfelei⸗ ſtungen durchblicken laſſen und die Gegenſätze auf das Gebiet der entgegengeſetzten Ideologien ver⸗ ſchieben. In den verantwortlichen römiſchen Kreiſen wird die Haltung des deutſchen Volkes— im beſonderen gegenüber der franzöſiſchen Teilmobiliſierung— und die Zurückhaltung ſehr gewürdigt, die der Führer in ſeiner Botſchaft an den Nürnberger Parteitag be⸗ wieſen hat. Wenn Prag ſich den Tatſachen fügt, iſt es möglich, eine größere Kriſe zu vermeiden. Diplomatenempfang beim Führer Die als Gäſte der Reichsregierung beim Reichs parteitag in Nürnberg N n Vertreter wurden im Hotel„Deutſcher Hoſ“ von Adolf Hitler empfangen. Der Führer begrüßt ſeine Gäſte, von rechts der franzöſiſche, der türkiſche, der polniſche, der weilenden diplomgatiſchen italieniſche und der braſilianiſche Botſchafter, hinter Adolf Hitler Staatsminiſter Dr. Meißner, ganz rechts der Chef des Protokolls, Baron von Dörnberg. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Die Haltung Italiens in der ſudetendeutſchen Frage wurde in den Beſprechungen feſtgeſtellt, die der Führer in Rom mit dem Duce hatte. Italien iſt weder zur Einberufung von Reſerviſten⸗ jahrgängen übergegangen, noch hat es andere milt⸗ täriſche Maßnahmen getroffen, vor allem, weil es, falls nicht die Aktion der demokratiſchen hetzeriſchen Strömungen die Oberhand gewinnt, eine Verſtän⸗ digung noch für möglich hält, und weil ſeine innere Struktur ihm erlaubt, jeder Möglichkeit ſofort ent⸗ gegenzutreten. „Keine Fortführung der Verhandlungen. Die SDP bleibt bei ihrer Haltung Beneſch will heute den neuen Prager Plan verkünden — Prag, 9. September. Lord Runeiman und die Mitglieder ſeiner Miſ⸗ ſion ſtehen in ſtändigem Kontakt ſowohl mit der Prager Regierung als auch mit der Sudetendeut⸗ ſchen Partei und verſuchen, die Wiederaufnahme der Verhandlungen herbeizuführen. Ein Sprecher der Sudetendeutſchen Partei erklärte aber, daß eine Fortführung der Verhandlungen vor einer zufriedenſtellenden Beilegung des Zwi⸗ ſchenfalls von Mähriſch⸗Oſtrau nicht in Frage käme. Alle die Berichte, daß Henlein Nürnberg verlaſſen hat oder im Begriff iſt, Nürnberg zu verlaſſen, um perſönlich Unterſuchungen über den Zwiſchenfall an⸗ zuſtellen, wurden von dem Sprecher entſchieden dementiert. Er fügte hinzu, daß Henlein vermut⸗ lich bis zum Ende des Kongreſſes als Hitlers Ehren⸗ gaſt in Nürnberg bleiben würde. In ſeiner Ab⸗ weſenheit führt der Abgeoroͤnete Karl Frank, der Unterzeichner der kürzlichen Proklamation über das Notwehrrecht der Sudetendeutſchen, die Partei. Unter dem Vorſitz des Staatspräſtdenten Dr. Beneſch fand am Donnerstag eine Kabinetts⸗ ſitzung ſtatt. Wie das der Regierung naheſtehende volksſoziale Blatt„A⸗Zet“ meldet, wurde über die allgemeine Lage und die letzten innerpolitiſchen Er⸗ eigniſſe beraten. Die Regierung habe ſich entſchloſ⸗ ſen, Freitag Einzelheiten über die Nationalitäten ver⸗ handlungen und die Neuorganiſation der tſche⸗ cho⸗flowakiſchen öffentlichen Verwaltung be⸗ kanntzugeben. Präſident Beneſch werde am Samstag im Rund⸗ funk über die Entwicklung der Lage ſprechen. Am Donnerstag fand unter dem Vorſitz des Stellvertreters Konrad Heuleins, Karl Hermann Frank, eine gemeinſame Sitzung des Po⸗ litiſchen Ausſchuſſes der Hauptleitung der Sudeten⸗ deutſchen Partei mit den Vertretern der Slowaki⸗ ſchen Volkspartei, der Vereinigten Ungariſchen Parteien und des Polniſchen Verſtändigungsaus⸗ ſchuſſes ſtatt. Ueber den dringend notwendigen Staatsumbau und die Regelung der Nationalitätenfrage wurde volles Einvernehmen feſtgeſtellt. Es wurde beſchloſſen, dieſe gemeinſamen Beratungen auch nach Bedarf fortzuſetzen. Die Leiche Knolls wird oböuziert adnb Jägerndorf, 8. September. Der Leichenbeſtatter, in deſſen Verwahrung der Leichnam des nach tſchechiſchen Angaben an„Selbſt⸗ mord“ verſchiedenen Amtswalters der Sudetendeut⸗ ſchen Partei Knoll iſt, wurde von den Bezirks⸗ behörden aufgefordert, die Leiche ſofort beerdigen zu laſſen, widrigenfalls er mit Entziehung der Kon⸗ zeſſion zu rechnen habe. Die darüber auf das höchſte erregte Bevölkerung von Jägerndorf veranſtaltete Kundgebungen. Abgeordneter Kundt hat den Miniſterpräſidenten auf den bedrohlichen Ernſt der Lage hingewieſen. Miniſterpräſident Hodza ſagte zu, daß dieſe Maßnahme zurückgezogen und am Freitag die Obduktion der Leiche unter Bei⸗ ziehung eines deutſchen Arztes ſtattfinden wird. Aus Anlaß des Todes Knolls wurde für Saans⸗ tag, den 10. September, Parteitrauer an⸗ gekündigt. Neue Verhaftungen in Mühriſch⸗Oſtrau 5 DP Proteſt gegen die Terroriſierung Komolaus durch tſchechiſche Soldateska Prag, 9. September(UP.) In Mähriſch⸗-Oſtrau wurde eine ganze Anzahl von Sudetendeutſchen wegen„illegalen Waf⸗ fenbeſitzes“ verhaftet und nach Olmütz ins Gefängnis gebracht. Major Sutten⸗Pratt, der Sach⸗ berſtändige der britiſchen Geſandtſchaft in Prag, der ſich zur Unterſuchung des Zwiſchenfalls in Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau befand, hat ſich bereits nach Olmütz begeben. In Troppau haben die Sudetendeutſchen einen Schulſtreik ausgerufen. Die ſudetendeut⸗ ſchen Kinder ſind heute ſchon dem Schulbeſuch fern⸗ geblieben. i Offiziell wird angekündigt, daß der politiſche Ausſchuß der Sudetendeutſchen Partei für heute Nachmittag zu einer Beſprechung über die Zwiſchen⸗ fälle in Mähriſch⸗Oſtrau einberufen worden iſt. Ein Proteſt des Stadirates von Komotau dnb. Prag, 8. September. Der Stadtrat von Komotau hat angeſichts der ſtändigen ſchweren Ausſchreitungen der dortigen Garniſon folgende Entſchließung gefaßt: In der letzten Zeit wurden in Komotau wieder⸗ holt in der Nacht Einwohner deutſcher Nationalität auf der Straße von Soldaten der hieſigen Garniſon angehalten und beläſtigt, ja in einigen Fällen mit dem Bajonett bedroht oder ſogar niedergeſchlagen oder blutig verletzt. Dadurch hat ſich der Bevölkerung eine ttefe Beunruhigung, ja Erbitterung bemächtigt. Trotz ſofortiger Intervention bei den behördlichen Stellen wurden die Täter weder feſt⸗ 2. Seite/ Nummer 416 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe geſtellt noch beſtraft, obwohl dies in dem Falle, der ſich in der Nacht vom 3. auf den 4. September er⸗ eignet hat, ohne weite möglich geweſen wäre. Der Stadtrat in Komotau ſtellt feſt, daß die lokalen Be⸗ hörden nicht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen haben, um der durch dieſe Zwiſchenfälle hervorgeru⸗ fenen Unſicherheit ein Ende zu machen. Die Bevöl⸗ kerung hat trotzdem bisher in anerkennenswerter Weiſe Ruhe und Diſsziplin bewahrt. Der Stadtrat hält es aber für ſeine Pflicht, die maßgeblichen Stellen auf dieſe Zuſtände hinzuweiſen und die Er⸗ greifung wirkſamer Maßnahmen gegen das Aus⸗ ſchreiten von Militärperſonen(Feſtſtellung und Be⸗ ſtrafung der Täter, Einſchränkung der Ueberzeit⸗ bewilligung und des Alkoholausſchanks an Militär⸗ perſonen) zu fordern. So lange ſollen die Sudetendeulſchen warten? dnb London, 8. Sept. In einer Prager Meldung weiſt Reuter darauf hin, daß die Vorſchläge der tſchechiſchen Regierung unter anderem vorſehen, daß zehn Jahre zur Durch⸗ führung der Verteilung der Beamtenſchaft ent⸗ ſprechend dem Verhältnis der verſchiedenen Natio⸗ nalitäten in der Tſchecho⸗Slowakei verwandt werden ſollen. ——— Wo bleibt die Nichteinmiſchung? Roter Zerſtörer„Joſé Luiz Diaz“ wird in Gibraltar wieder kampffähig gemacht dnb. Salamanca, 8. September. Im nationalen Sender Salamanca wurde am Mittwochabend eine halbamtliche Mitteilung ver⸗ leſen, in der darauf hingewieſen wird, daß der bol⸗ ſchewiſtiſche Zerſtörer„Joſé Luiz Diaz“, der kürzlich in einem Seegefecht mit dem nationalſpani⸗ ſchen Kreuzer„Canarias“ ſchwer beſchädigt wurde umd darauf nach Gibraltar flüchtete, dort mit aus⸗ drücklicher Genehmigung der verantwortlichen Lon⸗ doner Stellen in Dock gegangen iſt und repariert wird. Die nationalſpaniſche Mitteilung weiſt darauf hin, daß damit ein ſchwerwiegender Präzedenzfall geſchaffen werde, der im Widerſpruch ſtehe zu den geltenden Neutralitätsbeſtimmungen. Bei einer ſol⸗ chen Auslegung der Neutralitätsbeſtimmungen durch die Londoner Stellen werde Gibraltar zu einem idealen Hafen für die ſowjetſpaniſche Flotte, die dort größere Sicherheit genieße als in ihren eigenen Hä⸗ fen, denn die nationale Luftwaffe und Marine achte⸗ ten die Neutralität von Gibraltar. Wenn aber Eng⸗ land den roten Schiffen jede Unterſtützung gewähre, ſo müſſe man fragen: Wo bleibt die Nichtein⸗ miſchung? Immer kritiſcher Die Terrorakte in Paläſtina häufen ſich unb. Jeruſalem, 8. September. Jeruſalem hatte von Mittwoch abend bis Don⸗ nerstag morgen keinerlei Fernſprechverbindung mit der Außenwelt. Durch Sabotageakte waren die Lei⸗ tungen und die Maſten der Ueberlandlinien abge⸗ ſchnitten worden, ſo daß nicht einmal die Möglichkeit beſtand, Telegramme zu befördern. Allein auf der Straße Jeruſalem— Jaffa wurden die Maſten auf mehrere Kilometer Länge zerſtört und auf der Straße in der Nacht zahlreiche Steinbarri⸗ kaden errichtet. Eine an dieſer Straße gelegene Po⸗ lizeiſtation wurde von arabiſchen Freiheitskämpfern angegriffen und dabei das Gebäude in Brand ge⸗ ſteckt. Im Hinblick auf die zahlreichen Zwiſchenfälle in der letzten Zeit ſind zahlreiche Straßen in der Um⸗ gebung des nichtigen Flughafens Lydda für den Verkehr bis guf wenige Ausnahmen völlig geſperrt worden. Im Gefängnis von Akko wurden zwei Beduinen, die von einem Militärgericht zum Tode verurteilt worden waren, hingerichtet. Die Zuſtände in Paläſtina nehmen immer ge⸗ ſpannteren Charakter an. Zahlreiche Dörfer, deren Bewohner in Verbindung mit den Terrorakten der letzten Zeit gebracht werden, ſind wiederum mit Kollektivpſtrafen belegt worden. Im Zuſam⸗ menhang mit den letzten Vorfällen in Jaffa wurde dort Militär eingeſetzt und bis auf weiteres ein völliges Ausgehverbot verhängt. Unweit Hedera wurde der Scheich eines Bedu⸗ inenſtammes, der am Mittwoch entführt worden war, jetzt tot aufgefunden. Der oͤritte Tag des Reichsparteitages: Der Aufn. dnb. Nürnberg, 8. September. Von der Deutſchherruwieſe bewegte ſich am Doullerstagabend der traditionell gewordene Fackelzug der Politiſchen Leiter durch das mit Tauſenden von Lichtern illuminterte Nüruberg. Der Höhepunkt war der Vorbeimarſch vor dem Führer am Deutſchen Hof, wo ſich auch ſämt⸗ liche Reichs⸗ und Gauleiter verſammelt hatten. An dem Fackelzug nahmen 80 000 Politiſche Lei⸗ ter teil. Der erſte von ſchönem Wetter begünſtigte Tag des diesjährigen Reichsparteitages neigt ſich dem Ende, als die in 17 Lagern am Rande der Stadt unter⸗ gebrachten 80 000 Politiſchen Leitern zur Deutſch⸗ herrnwieſe, dem Ausgangspunkt des Fackelzuges, mit fröhlichem Geſang marſchtieren. Gegen 8 Uhr leuchten wie auf ein geheimes Kommando die vielen, vielen Tauſend roten Lichter in den Fenſtern auf, die Scheinwerfer ſtrahlen die herrlichen Baudenk⸗ mäler an und tauchen Fahnengruppen und die maleriſchen Ecken der Stadt in ein Meer von Licht. Zur ſelben Minute entzünden ſich in der Deutſch⸗ hernwieſe die erſten Fackeln und langſam perlt dann das Feuer in zwei gelb leuchtenden Bändern durch die Stadt. Ganz Nürnberg iſt auf den Beinen und bildet eine dichte Mauer in den Marſchſtraßen. Als der Führerzug in den Frauentorgraben ein⸗ biegt, ſetzt der Muſikzug der Ordensburg Sonthofen mit Märſchen ein. Der Führer tritt aus dem Deutſchen Hof heraus, umjubelt von der ſeit Stun⸗ den harrenden Menſchenmenge. Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley führt ſeine Politiſchen Leiter am Führer vorbei. Er begibt ſich dann auf den Balkon zum Führer und meldet den Fackelzug. Gau um Gau zieht vorüber, an der Spitze die Kämpfer aus dem Lande Oeſterreich, der Heimat des Füh⸗ rers. „Tag der Gemeinſchaft“ nb Nitruberg, 8. September. Zu einem wahren Feſt der Leibesübungen wurden am Nachmittag des Donnerstag die großen Gemeinſchaftsvor führungen und Maſſenfreiübungen aller an den Kampfſpielen beteiligten Formationen der Par⸗ tei, die dem Tag de Namen„Tag der Gemein⸗ ſchaft“ gegeben hattet, Die Vorführungen auf der Zeppelinwieſe von 5000 Teilnehmern in Gegenwart des Führers gaben einen Einblick in die deutſche Körper⸗ ſchulung. Vor der Haupttribüne der Zeppelinwieſe ſtehen die Spielmanns⸗, Muſik⸗ und Fanfarenkorps der Wehrmacht, 360 Mann ſtark, die mit der von dem Hamburger Komponiſten Erdlen geſchriebenen Feſt⸗ muſik den rhythmiſchen Einklang zwiſchen der Linienführung der Körperbewegung und Me⸗ lodie geben. Die Leitung hatte Heeresmuſikinſpi⸗ zient Prof. Schmidt. Als kurz vor 15 Uhr der Führer, von begeiſter⸗ ten Kundgebungen der deutſchen Jugend und von vielen Hunderttauſenden empfangen, auf der ſon⸗ nenüberſtrahlten Zeppelinwieſe eintrifft, haben die Männer der SA., des Ar sdienſtes, des N Soda und des N Sc bereits ihre Plätze bezogen. 64 Fanfaren und Pauken künden mit dem Gro⸗ ßen Wettruf den Beginn der pauſenlos abrollenden Vorführungen an. Die SA⸗Männer zeigen bei ihren Gemeinſchafts⸗ vorführungen die Partner⸗ und Handgeräte⸗Uebun⸗ gen, mit denen ſie bereits bei den Wettkämpfen der SA einen ſo außerordentlichen Erfolg errangen, während der Reichsarbeitsdienſt neben der allge⸗ meinen und der der Tätigkeit des Arbeitsdienſtes 11 Freitag, 9. September 1909 — entlehnten Körperſchulung die charakteriſtiſchen Baumſtammübungen zeigt. Der Block der NSig⸗ und NScei⸗Männer bringt eine vielfältige Kugel⸗ gymnaſtik, die Uebungsgruppen des Heeres, der Marine, der Luftwaffe, der SS und der Polizei bringen neuartige Uebungen mit dem Medizinball. Die Gruppe der HJ lalle Gruppen beſtehen aus je 720 Teilnehmern) wartet mit Uebungen aus der Körperſchule der HJ auf. In überaus wirkungsvollem Gegenſatz zu den Kraft, Gewandtheit, Mut und Einſatzbereitſchaft per⸗ körpernden Uebungen der Männer ſtanden die an⸗ mutigen Volkstänge der 5200 Tänzerin, nen des Bein, Schon der Aufmarſch der Mäz⸗ chen in ihren fließenden weißen Kleidern mit den bunten Miedern bot einen zauberhaften Anblick, Bei den drei Tänzen, dem Doppelachter, dem Walzer⸗ karmen, und dem Drehtanz glich der Raſen einem wogenden Blumenfeld. Damit waren die Gemeinſchaftsvorführungen he⸗ endet. Als der Führer die Tribüne verließ, bereite⸗ ten ihm die Hunderttauſend auf den Rängen minu tenlange Ovationen. Zahlen um die Autobahn Der Rechenſchaftsbericht Dr. Todts vor dem Nürnberger Parteikongreß dnb. Nürnberg, 8. Sept. Die planmäßige Durchführung des größten Bau⸗ vorhabens, das jemals angepackt wurde, ſpiegelt ſich in den Ziffern wieder, die Dr. Todt in ſeinem heuti⸗ gen Rechenſchaftsbericht vor dem Parteikongreß über die Straßen Adolf Hitlers nannte. Die bisher geförderten Erdmaſſen haben den Umfang von 300 Millionen Kubikmeter erreicht, eine Ziffer, die Leben gewinnt, wenn man hört, daß ſie einen Erdkörper von der Grundfläche des Wann⸗ ſees bei Berlin und ſeitlichen ſenkrechten Wänden von 104 Meter entſpricht. Auch von den verarbeite⸗ ten Betonmengen von 14,5 Millionen Kubikmeter gewinnt man erſt eine richtige Vorſtellung durch den Vergleich, daß ſechs Cheopspyramiden aus dieſem Material erbaut werden könnten Der hierzu verar⸗ beitete Zement könnte 300 000 Eiſenbahnwaggons füllen, ein Zementzug, der vom Nordkap bis nach Venedig reichen würde. Die wachſende Bedeutung der Reichsautobahnen wird durch eine andere Ziffer erhellt: Rund eine halbe Million Fahrzeuge ſind zu Pfingſten über die Reichspreſſechef Dr. Dietrich über Deutschlands Kampf egen dit Preſſelüge Autobahnen gefahren— und dabei ereignete ſich nur ein einziger ſchwerer Verkehrsunfall durch un geſchicktes Fahren. Die Straßen des Führers ſind alſo nicht nur, wie Dr. Todt unter ſtürmiſcher Zuſtimmung feſt⸗ ſtellte, die leiſtungsfähigſten, ſondern gleichzeitig auch die verkehrsſicherſten Straßen der Welt. Dr. Todt teite weiter mit, daß— wie vor⸗ geſehen— im Laufe der nächſten Monate der 9000. Kilometer der Reichsautobahn dem Verkehr über⸗ geben werden wird. Wie die Mitteilungen Dr. Todts über die Erſchließung der deutſchen Oſtmark durth Reichsautobahnen wurden auch mit beſonderer Freude die Feſtſtellun⸗ gen aufgenommen, daß durch die von oſtmärkiſchen Ingenieuren durchzuführenden, unbedingt winter⸗ ſicheren Verkehrswege unter Benutzung gewaltiger Mittel alle Gaue der Oſtmark mit dem Reich ver⸗ bunden werden, ſo auch das bisher verkehrsmäßig vollkommen vernachläſſigte Burgenland. eg Wo ſitzen die Verleumder?— Warum legen ihnen die Demokratien nicht das Handwerk? anb. Nürnberg, 8. Sept. Der Kongreß des Parteitages Großdeutſchlands nahm in Anweſenheit des Führers am Donnerstag ſeinen Fortgang. Im Mittelpunkt ſtand eine großangelegte Rede des Reichspreſſecheſs Dr. Dietrichs, die auf Grund eines umfangreichen und unanfechtbaren Tatſachenmaterials einen in dieſer Form einzigarti⸗ gen Einblick in die Preſſehetze in gewiſſen demokra⸗ tiſchen Staaten und ihre Hintergründe bot. Wieder füllen faſt 50000 Menſchen die weite Kon⸗ greßhalle bis auf den letzten Platz. Ein Sturm des Jubels grüßt den Führer, als er die Halle betritt. Nach dem Einmarſch der rund 600 Feldzeichen der Bewegung erklingen die feierlichen Klänge der Co⸗ riolan⸗Ouvertüre von Beethoven, geſpielt vom NS⸗ Reichsſinfonie⸗Orcheſter unter Stabführung von Kapellmeiſter Kloß. Paris ſtudiert den neuen Plan Neuer Vorſchlag auf Helvellſierung und Neutralſſierung der Tſchecho⸗Slowakei Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 9. Sept. Geſtern abend ſpät traf im Quai'Orſay der Wortlaut des letzten, vierten und angeblich endgül⸗ tigen Plaus der Prager Regierung über das Kanto⸗ nalſyſtem in der Tſchecho⸗Slowakei ein. Die zuſtän⸗ digen Stellen machten ſich ſofort an die Durcharbei⸗ tung dieſes umfangreichen Schriftſtückes, das nicht weniger als 40 Schreibmaſchinenſeiten umfaßt. Nach der erſten Durchſicht erklärte man, daß der Prager Plan weit komplizierter und nuancier⸗ ter ſei, als die bisherigen Informationen hätten vorausſehen laſſen. Eine endgültige Stellungnahme ſei bisher noch nicht möglich geweſen. Der Außen⸗ miniſter Bonnet erſtattete dem Miniſterpräſidenten Daladier gleich Bericht darüber, und Daladier ſelbſt ſetzte ſich dann auch mit dem engliſchen und den amerikaniſchen Botſchafter in Verbindung. Zum Schluß traf aus Rom auch noch ein telegraphiſcher Bericht des franzöſiſchen Geſchäftsträgers Blondel ein, der geſtern nach längerer Zeit wieder eine erſte Unterredung mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciando gehabt hatte. Der Geſchäftsträger ſoll dabei im Auftrag des Quai'Orſay eine Denkſchrift über die Tſchecho⸗Slowakei überreicht haben. Graf Ciando habe ihm in längerer, durchaus herzlich verlaufeuer Ausſprache wiederholt, daß die italieniſche Regierung der Anſicht ſei, die tſchechiſche Frage könne und müſſe auf fried⸗ lichem Wege gerecht gelöſt werden. Auf die weitere Oeffentlichkeit in Paris hat die Nachricht aus Prag, daß die Vertreter der verſchie⸗ denen nationalen Minderheiten eine Art„Min⸗ derheitenkartell“ gebildet hätten, einen tie⸗ fen Eindruck egmacht. Man iſt nicht weit entfernt von der Annahme, daß dieſe Einheitsfront der Minderheiten eigentlich ſchon die Mehrheit in der Tſchecho⸗Slowakei darſtelle. Es ſei daher ohne wei⸗ teres angebracht, daß man dieſes gemeinſame Ver⸗ langen nach der Einrichtung eines Föderativ⸗ ſyſtems nicht nur ernſt nehmen müſſe, ſondern auch wohl kaum ablehnen dürfe. Damit ſei es aber nicht genug, erklärt der„Jour“. Eine„Helvetiſternung“ der Tſchecho⸗Slowakei verlange logiſcherweiſe auch eine Nentraliſie⸗ rung. „Warum ſoll man nicht gleich bis zum Ende gehen? Eine halbe Löſung jetzt würde ja doch nur dazu führen, daß ſpäteſtens nach ſechs Monaten wieder alles von vorn angefangen werden müßte. Die Helvetiſierung bedeutet die Umbildung der Tſchecho⸗ Slowakei mit ihren ſechs verſchiedenen Nationali⸗ täten, die mit der Gewaltherrſchaft der Zentral⸗ regierung nur wenig zufrieden ſind, in eine Förde⸗ ration von Provinzen und Völkern, denen man das Gefühl der Freiheit wiedergibt. Warum ſoll man dann nicht gleich die Neutralität nicht dieſes Volkes, ſondern dieſes Völkerkonglomerates proklamieren? Der geſunde Menſchenverſtand verlangt es, denn anders kann man dieſe eiferſüchtigen und aufge⸗ wühlten Volksteile nicht in Ordnung halten. Die Neutralität des förderativen Stagtes müßte dann aber durch ein Abkommen unter den Großmächten garantiert werden.“ ö 8 Dann hielt Reichsleiter Reichspreſſechef Dr. Dietrich ſeine große Rede über das Thema: „Kampf gegen die Preſſelüge“. Der Reichsleiter führte aus: Niemals zuvor hat das Wirken der Preſſe ſo unmittelbar in das politiſche Geſchehen der Zeit eingegriffen, niemals bisher hat die Preſſe als Faktor der internationalen Politik die Geiſter in einem ſolchen Ausmaß beſchäftigt, wie wir es heute erleben. Darum iſt die Preſſelüge nicht nur irgendeine der vielen Fragen des Pietismus und der menſchlichen Moral, ſie iſt eine der grö ß⸗ ten neuzeitlichen Gefahren, die die Menſchheit durch ihre eigene Entwicklung heraufbe⸗ ſchworen hat. Die geheimnisvolle Macht des ge⸗ druckten Wortes feiert gewaltige Siege über die Her⸗ zen und Hirne der Menſchen des ganzen Erdballs. Sie iſt es, die das politiſche Denken von Hunderten von Millionen Menſchen lenkt und leitet. Und darum iſt die Bekämpfung der Preſſelüge eine der allerdringlichſten und allernotwendig⸗ ſten Aufgaben, ein Werk der Selbſt verteidigung aller Völker und des Schutzes der menſchlichen Kultur. Die Preſſelüge oder Falſchmeldung iſt deshalb ſo gefährlich, weil ſie infolge der pſychologiſchen Auf⸗ nahmebereitſchaft der Maſſen für das gedruckte Wort ſuggeſtiv geglaubt wird und zweitens, weil ſie lawi⸗ nenartige Wirkungen im Gefolge hat, die durch keine nachfolgende Berichtigung mehr ausgelöſcht werden können. Die Preſſelüge hängt in ihrer Ungreiſbarkeit wie ein Damokles⸗Schwert über dem Haupt der Menſchen, und ſie liegt, da ſich die verantwortungsloſeſten Men⸗ ſchen ihrer bedienen können, wie eine Lunte am Pul⸗ verfaß der politiſchen Leidenſchaften. Daß hier etwas Durchgreiſendes geſchehen muß, wenn nicht die Völker ſich ſchwerſter Schädigungen durch die Skrupelloſigkeit politiſcher Verbrecher aus⸗ liefern wollen, wird jedem klar, der unvoreingenom⸗ men der Gefahr der internationalen Preſſelüge ſeine Aufmerkſamkeit zuwendet. Das nationalſozialiſtiſche Deulſch⸗ land hat im Verein mit dem faſchiſtiſchen Italien den Finger an dieſe offene Wunde am Körper det ziviliſterten Völker gelegt. Wir haben den Kampf gegen die Hydra der Nachrichtenfälſchung und der Preſſehetze aufgenommen und lat und vernehmlich unſere Stimme erhoben, um auf dem Gebiet des Preſſeweſens international den Weg zur Vernunft und zur Verſtändigung anzubahnen. Der Führer hat am 20. Februar dieſes Jahres von der Tribüne des Deutſchen Reichstages herab der Preſſehetze und Verleumdungsfreiheit in der Welt den Kampf an⸗ geſagt und den Regierungen zugerufen, den Vertriel von ſolchen Zeitungen zu beſeitigen, die auf die Be⸗ ziehungen von Staaten ſchlimmer wirken, als es Gift⸗ und Brandbomben zu tun vermöchten. Und ich konnte in meinen Ausführungen vom 7. März 198 vor den Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps und den Vertretern der ausländiſchen Preſſe poſitive und konkrete Vorſchläge zur Eindämmung der Lügenflut im internationalen Preſſeleben machen. Und was hat die Welt der Demokratie auf unſerk Anklagen und Vorſchläge geantwortet? Während die Preſſe der autoritär regierten Staa⸗ ten in erfriſchendem Tone ihre Zuſtimmung zu er⸗ kennen gab und überaus zahlreiche private Schrei. ben und Aeußerungen den tiefen Widerhall unſeres Appells bei allen anſtändigen Menſchen erkennen ließen, hüllte ſich die Lügenpreſſe, die uns ſonſt Wort im Munde herumzudrehen pflegt, in Schwei gen. Man murmelt etwas von einem ſeltſame Preſſechirurgen“ und von meiner Rede einem„Aus wuchs der Nazi⸗Mentalität“ Wenn ich die Lügenproduktion des uns feindlich geſinnten Teiles der Weltpreſſe ſeit dem letzten Par⸗ teitag hier auſtzählen wollte, müßte ich mehrere Tage ununterbrochen ſprechen. Deshalb möchte ich heute aus dieſem Bände füllenden Materjal nur einige Typen herausgreifen und an Hand dieſer Beiſpiele eine Diagnoſe der Preſſelüge geben, die das ganze Syſtem durchleuchtet. Widerlegbare und unwiderlegbare Lügen: Auf Grund unſerer jahrelangen Beobachtungen laſſen ſich die mannigfachen Arten der Preſſelüge zu⸗ nächſt ſich in zwei Hauptgattungen gliedern, in die Gattung der widerlegbaren Lüge und in die der unwiderlegharen Lüge oder Motiv⸗Lüge. Die widerlegbare Lüge, alſo die plumpe Fäl⸗ ſchung und freie Erfindung eines Tathbeſtandes, wird von vielen Leuten weniger gefährlich angeſehen, weil— wie ſie ſagen— Lügen kurze Beine haben. Widerlegbare oder plumpe Lügen arbeiten aber leider nach dem pfychologiſchen Erfahrungsgrundſatz, den ſchon die alten Lateiner kannten und von dem ſie ſagten:„Semper aliquid naeret!“„Etwas bleibt immer hängen!“ In die Sprache der Preſſe⸗Praxts umgeſetzt heißt das:„Die Lüge iſt ſchneller als ihr Dementi.“ Der unwiderlegbaren oder ſogenannten Motiv lüge liegt ein an ſich richtiger Tatbeſtand zugrunde Aber er wird durch die Fälſchung der Motive zu einer noch gefährlicheren Unwahrheit, weil man ihr oft nur ſchwer mit Gegenbeweifen beikommen kann. Ein Beispiel:. Daß Oeſterreich ſich zum Reich angliederte, iſt eine unwiderlegbare Tatſache. Sie dem in der deutſchen Geſchichte unbe; wanderten Zeitungsleſer als heimtückiſchen Ueberfall zu melden und als brutale Vergewe tigung zu ſchildern, iſt eine Lüge, die ſich lange rechterhalten läßt, wenn der Leſer nicht Gel a iſt geri find übe! 2 lebt Wer Abe Hau ſchel ſchal ken! 0 mati öffe! deut Dan deut der Zer; ſtraf erre 2 Der Die die dung bemt der unte 2 gefü ſche kein könn Part C dieſe Will ſtein land von 15 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 416 hat, ſich perſönlich von ihrer Unrichtigkeit zu über⸗ zeugen. 0 5. In dieſe Kategorie gehört auch die Lüge, die man nicht dementieren kann. Und zwar deshalb nicht, weil das Dementi nach anderer Seite hin größeren Schaden anrichten würde als der, den die Lügenmeldung ſelbſt hervorruft. Innerhalb der beiden Hauptgattungen nun unter⸗ ſcheidet man die verſchiedenſten Arten von Preſſe⸗ lügen, je nach Zielſetzung, der ſie dienen ſollen. 8 1 9 Die diplomatif che Preſſelüge: iſt auf die Vergiftung der politiſchen Atmoſphäre gerichtet, in der internationale Verhandlungen ſtatt⸗ inden. Man will dieſe ſtören oder vereiteln, ehe ſie überhaupt begonnen haben. Wir haben ein typiſches Beiſpiel dieſer Art er⸗ lebt, als Lord Halifax Beſuch in Berlin bevorſtand. Wenige Tage vor der Abreiſe ließ ein Londoner Abendblatt die Bombe platzen, die alles über den Haufen werfen ſollte. Sie ſchickte ihren„diplomati⸗ ſchen Korreſpor en“ vor, deſſen Name zwar ſchamhaft verſchwiegen wird, den aber doch jeder kennt. 5 Es iſt Herr Poliakoff, ein Oſtjude, in der inter⸗ nationalen Preſſe als„Augur“ bekannt. Er ver⸗ öffentlichte genaue Einzelheiten über die angebliche deutſche Abſicht, einen Kußhhandel abzuſchließen. Daneben aber wurde mit zweideutigen Worten das deutſch⸗talieniſche Verhältnis derart berührt, daß der Eindruck entſtehen mußte, England wolle die Zerſtörung der Achſe Berlin—Rom in der Wilhelm⸗ ſtraße durch eine deutſch⸗engliſche Annäherung erreichen. Dieſe Lüge wurde in der ganzen Welt geglaubt. Der Beſuch war in ein völlig neues Licht gerückt. 7 Die innerpolitiſche Zermürbungslüge: die ſich tagein tagaus in immer neuen Verleum⸗ dungswellen vom Ausland her über uns ergießt, iſt bemüht, den Nachweis von Zerwürfniſſen innerhalb der Regierung, der Partei, der Wehrmacht oder untereinander zu erbringen. Dem deutſchen Volk und der Welt ſoll vor Augen geführt werden, daß die nationalſozialiſti⸗ ſche Macht nicht feſtgefügt ſei, daß die Welt kein Vertrauen in die Stabilität des Reiches haben könne, daß Deutſchland kein verhandlungsfähiger Partner ſei. Erinnern wir uns der tollen Phantaſiemeldungen dieſes Jahres über revolutionäre Beſetzung der Wilhelmſtraße oder Revolten in Stolp und Allen⸗ ſtein, von der Flucht deutſcher Generale ins Aus⸗ land, von Bürgerkrieg, von Maſſenverhaftungen, von Mord und Totſchlag überall. In der letzten Zeit beſchäftigt ſich dieſe Lügenart vorwiegend mit angeblichen wirtſchaftlichen und ſozialen Schwierigkeiten in Deutſch⸗ land. So ſchreibt beiſpielsweiſe die franzöſiſche Zeitung „Oeuvre“ vom 21. Mai 1938: „In Deutſchland erhält man Weißbrot nur da⸗ hurch, daß man ſchwarzes Brot mit Chlor behandelt. Da dabei immer etwas Chlor im Weißbrot zurück⸗ bleibt, ſind unter der Bevölkerung zahlreiche Fälle von Vergiftung vorgekommen.“ Wie die praktiſche Wirkung derartiger und gera⸗ dezu blödſinnig erſcheinender Meldungen iſt, erſehen wir daran, daß in der tſchechiſchen Stadt Pardubitz tatſächlich Glas käſten angebracht worden ſind, in denen Brot ausgeſtellt wurde, dem bei der Herſtellung Sand und Dreck beigemengt war. An den Glaskäſten war zu leſen: „Dieſes Brot ſtammt aus dem Dritten Reich. Solchen Dreck müſſen die Deutſchen eſſen.“ Die amerikaniſche Zeitſchrift„Ken“ Chikago vom 19 1 5 1938 werhöhnt den deutſchen Arbeiter wie olgt: „Die Korken ſeiner Bierflaſchen ſind aus Kartof⸗ ſelſchalen erzeugt. Bald wird es„Wiking⸗Eier“ gehen, die nie ein Huhn geſehen haben, ſondern aus Fiſch hergeſtellt ſind. Das einſt berühmte Gebäck, das er vor 1932 aß, ſchmeckt jetzt wie Seiden⸗ papfer. Gewöhnlich ißt er zweimal täglich Knö⸗ del. Sie liegen ihm ſchwer im Magen und geben ihm die Ueberzeugung, daß er ſatt iſt.“ Die tſchechiſche Zeitung„Lidove Nopiny“ vom 16. Januar 1938 entſtellte einen Artikel der„Times“ über die Kehrſeite der Medaille des deutſchen Vier⸗ jahresplanes folgendermaßen: „Den Männern iſt es erlaubt, ſich nur ein Hemd Jahre zu kaufen und ſich nur viermal im Monat zu rasieren. Eine Frau darf nur fünf Paar Strümpfe im Jahr haben.“ Auch von einer anderen Spezies der ſogenannten militäriſchen Preſſelüge: haben wir in dieſem Jahre zahlreiche Beispiele er⸗ lebt. Wie das bekannte Ungeheuer vom Lochneß taucht bei dieſen Hetzlampagnen immer wieder der berühmte oͤeutſche Reichswehrgeneral auf, der Doku⸗ mente preisgibt oder kriegslüſtern imperialiſtiſche Ziele der unerſättlichen Pangermaniſten enthüllt. Diesmal war es General Reichenau. „News Chronicle“ bringt in ſenſationeller Form den angeblichen wörtlichen Bericht über eine Vor⸗ leſung eines der höchſten deutſchen Offiziere vor einer Gruppe von Parteiführern über maßloſe im⸗ perialiſtiſche deutſche Zielſetzungen im Zuſammen⸗ hang mit dem Spanienkrieg. Das war das Signal für eine Hetze gigantiſchen Ausmaßes. Indem man dem deutſchen General unterſchob, eine Reihe europäiſcher Nationen als Opfer deutſcher Raubgelüſte erklärt zu haben, peitſchte man Furcht auf vor dem deutſchen Unge⸗ heuer und damit Haß gegen das deutſche Volk. Und wieder einmal hatten die Drahtzieher ihr Ziel er⸗ reicht: Aus einem Nichts, aus einer plumpen Lüge wurde eine Welthetze gegen Deutſchland entfeſſelt, die wochenlang in den Zeitungen aller Kontinente ihr Echo fand. Und wo liegt die vermutliche Quelle? Man ſchreibt ſie mit einem großen Maß von Wahrſchein⸗ lichkeit dem Juden Singer zu, Chefkorreſpondent des Brüſſeler„Soir“, des Pariſer„Intranſigeant“ und des Londoner„News Chroniele“, dem ehemali⸗ gen Leiter der Wiener Hetzpropaganda⸗Zentrale, der jetzt an anderer Stelle ſein Handwerk betreibt. Den erſten Preis im Lügenwettbewerb dieſes ahres aber müſſen wir mit Abſtand der politiſchen Großlüge vom 21. Mai d. J. zuſprechen. Hier ließ die Preſſelüge Axmeen durch Mitteleuropa marſchieren, um aus der Tatſache, daß Sie können ſich nicht verſtändigen: Ergebnisloſe Aussprache London-Tokio Keine Verſtändigung über die Abgrenzung der Intereſſengebiete in China möglich? dnb. Tokio, 8. September. Am Donnerstag wurden die Beſprechungen des japaniſchen Außenminiſters Ugaki mit dem briti⸗ ſchen Botſchafter in Tokio, Craigie, wieder aufge⸗ nommen. In einer zweiſtündigen Unterredung wurden, wie es heißt, die ſchwebenden Fragen hin⸗ ſichtlich der britiſchen Intereſſen in China erörtert. Wie maßgebende politiſche Kreiſe betonen, ſeien auch diesmal keinerlei Fortſchritte zu ver⸗ zeichnen geweſen, da bisher noch keine Einigung über die grundſätzlichen Fragen erzielt werden konnte. Während der japaniſche Außenminiſter über die von England erhobenen Forderungen auf Sicherſtellung britiſcher Rechte und Intereſſen im Jangtſe⸗Gebiet nur vom grundſätzlichen Standpunkt aus zu verhan⸗ deln bereit ſei, dränge der britiſche Botſchafter auf Zugeſtändͤniſſe und Garantien in einzelnen Fragen, wie Schiffahrt, Bahnen, Niederlaſſungsrechte uſw. Man iſt in Tokio der Meinung, daß Beſprechungen ſolange zwecklos ſind, als England ſich nicht dazu C... ſie nicht marſchierten, Deutſchland in den Augen der Welt nachträglich eine politiſche Niederlage anzudich⸗ ten. Man behauptete in aller Welt mit einer Drei⸗ ſtigkeit ohnegleichen, Deutſchland habe infolge der diplomatiſchen Proteſte und Aktionen von London und Paris und infolge der entſchloſ⸗ ſenen Halung Prags nachgegeben und deshalb ſeine Soldaten wieder nach Hauſe geſchickt. Tatſache iſt, daß der Führer, der ſich auf dem Ober⸗ ſalzberg mit ganz anderen Dingen beſchäftigte, von ſeinen angeblichen militäriſchen Maßnahmen erſt durch die Preſſe erfuhr. Aber dieſe Lüge vom 21. Mai wird noch heute geglaubt. Das iſt die Lüge als unmittelbares Werkzeug der großen Politik, die ſkrupelloſe außenpolitiſche Re⸗ gie⸗Lüge, die zu den furchtbarſten Folgen führen kann. Eine beſondere, allerdings mehr erheiternde Ab⸗ art der Preſſelüge iſt die„Notlüge“, die man in Auwendung bringt, um die Welt mit ſtarken Worten darüber zu täuſchen, wie ſchwach einem geworden iſt. Aus einer anderen Perſpektive kommt die reine Greuellüge, die hemmungsloſe Mobilmachung des Haſſes und der menſchlichen Leidenſchaften. Zur Zeit tobt die poli⸗ tiſche Greuelhetze wieder beſonders ſtark gegen Deutſchland. Eine kleine Blütenleſe aus dieſem gif⸗ tigen Sumpf möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: Die tſchechiſche„Narodni Politika“ vom 10. Auguſt 1938 ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Wird in Deutſchland Hundefett zu Exploſipſtoffen verar⸗ beitet?“ mit einem kleinen Fragezeichen dahinter folgendes: „Nach einer Meldung der Kopenhagener Zeitung „Dansk Arbejde“ iſt in der letzten Zeit die Ausfuhr fetter Doggen aus Dänemark nach Deutſchland in überraſchendem Maße geſtiegen. Die Hunde kauft eine große deutſche Fabrik in Huſum. Es war jedoch nicht möglich, den genauen Zweck der genannten Käufe feſtzuſtellen. Es wurde bloß feſtgeſtellt, daß man in dieſer Fabrik aus den Hunden Fett gewinnt, das dann weiterverarbeitet wird. Es liegt jedoch dann die Vermutung nicht fern, daß dieſes zur Er⸗ zeugung von Glyzerin für Exploſipſtoffe verwendet wird, wie dies im Weltkrieg der Fall war.“ Hier ſehen wir die berüchtigte Kriegslüge von der deutſchen Leichenfabrik, mit der man den Haß der ganzen Welt gegen uns aufpeitſchte, mitten im Frieden bereits von neuem auftauchen. verſtehen will, der gegenwärtigen Lage Rechnung zu tragen. Japan ſchickt neue Verſtärkungen dnb Tokio, 8. Sept. Zu der Landunng neuer kampfſtarker japaniſcher Truppenkontingente in Nordchina verlautet aus Militärkreiſen, daß dieſe Verſtärkung infolge der Tätigkeit chineſiſcher Guerillatrupps in Nordchina notwendig geworden ſei. Weiter habe für die Ent⸗ ſendung der Truppen die Tatſache geſprochen, daß die 8. kommuniſtiſche Armee im innermongoliſchen Grenzgebiet durchzuſtoßen verſuche, und daß zahl⸗ reiche Reſte geſchlagener chineſiſcher Armeen im Raume von Schanſt vorhanden ſeien und dort zur Beunnruhigung beitrügen. Die militäriſchen Kreiſe ſchließen weiter die Möglichkeit nicht aus, daß Teile der neugelandeten Truppen gegen Sian, einen wich⸗ tigen Umſchlagsplatz für die aus der Sowjetunion gelieferten Waffen und Kriegsgeräte, zum Einſatz kommen werden. Auch die bekannte Bazillenlüge iſt wieder auf dem Marſch. Wickham Steed, der als einer der übelſten Deutſchenhaſſer ſeit Jahrzehnten bekannt iſt, verbreitete bereits im Jahre 1934 in der Zeit⸗ ſchrift„Nineteenth Century“, London, das Gerücht, Deutſchland plane im Falle eines Krieges Paris und London oͤurch Bazillen zu verſeuchen. Vier Jahre nach Steeds Artikel bringt jetzt die franzöſiſche Wochenſchrift„Cyrane“ unter dem 8. Juli 1938 die Nachricht, wonach nach dem Geſtänd⸗ nis eines in England verhafteten deutſchen Arztes deutſche Sportflieger in England aus 500 Meter Höhe Ratten abgeworfen hätten, die in deutſchen Laboratorien mit den verſchiedenſten Krankheiten infiziert worden ſeien. Die Deutſchen hätten damit die Wirkſamkeit ihrer Mittel an der engliſchen Bevölkerung feſtſtellen wollen. In Frank⸗ reich ſeien ähnliche Experimente gemacht worden. So geht die Lüge um die Welt Und ſo wie hier, lügt und hetzt die jüdiſch⸗bol⸗ ſchewiſtiſche Preſſe in faſt allen Ländern der Erde mehr denn je gegen Deutſchland. Meiſt kommt von Moskau der Antrieb und vor allem— das Geld. Dann wird eine der ſeriös erſcheinenden Londoner, Neuyorker, Prager oder Pariſer Zeitungen benutzt, die die Lüge lanciert, und dann beginnt die Lawine zu rollen. Zur Zeit marſchiert ein großer Teil der ameri⸗ kaniſchen Hetz⸗ und Lügenpreſſe mit Abſtand an der Spitze aller demokratiſchen Län⸗ der der Erde. Einen intereſſanten Einblick in die Werkſtatt die⸗ ſer Art von Preſſe hat erſt vor wenigen Tagen der Amerikaner Fletcher Pratt in einem Auf⸗ ſatz des„American Mercury“ gegeben. Pratt be⸗ richtet, daß nicht eine der von ihm unterſuchten Lü⸗ gennachrichten von der Stelle aus datiert worden ſei, wo das Ereignis hätte ſtattfinden müſſen. Sehr auſſſchlußreich iſt die Unterſuchung, die Pratt über die Perſonalien und die Arbeitsweiſe der nam⸗ hafteſten amerikaniſchen Kriegsberichterſtatter in Spanien anſtellt. Er kommt zu folgendem bemer⸗ kenswertem Ergebnis: Von ſieben Korreſpondenten, die über ſich ſelbſt Ausführungen gemacht haben, gingen fünf mit fer⸗ tigen Vorurteilen nach Spanien! Und wie den Amerikanern, ſo geht es vielen ſich demokratiſch nennenden Ländern. So iſt insbeſondere auch das ebenſo unverſchämte wie verantwortungsloſe Treiben der tſchechiſchen Preſſe eine europäiſche Gefahrenquelle erſten Ranges geworden. Und was taten die Staatsmänner der Demokra⸗ tien, um dieſem Treiben Einhalt zu gebieten? Die Staatsmänner der Demokratien ſehen zu Sie beſtreiten nicht, daß die Weltgefahr der Preſſelüge vorhanden iſt. Sie beklagen die Aus⸗ wüchſe und mahnen zur Einſicht. Aber niemand handelt; es geſchieht nichts Durchgreifendes. So richtete der Staatspräſident der franzöſiſchen Repu⸗ blik Lebrun auf der Jahrestagung der franzöſiſchen Journaliſten einen ernſten Warnruf an die fran⸗ zöſiſchen Schriftleiter, die Preſſefreiheit nicht zu mißbrauchen. im Unterhaus einen„umſichtigen Gebrauch“ der Preſſe, da ihre„Macht zum Guten voͤer zum Schlech⸗ ten auf dem Gebiet der internationalen Beziehun⸗ gen ſehr groß“ ſei. Einen Schritt weiter ging der iriſche Präſident de Valera, der in einer Rede vor dem iriſchen Zweigverband des„Inſtitute of Journaliſte“ klipp und klar forderte: Das Volk muß gegen den Miß⸗ brauch des Preſſeeinfluſſes geſchützt werden. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt be⸗ zweifelt allerdings glatt, daß die Lügen oder die „Pſeudo⸗Nachrichtenquellen“, wie er ſich ausdrückt, die öffentliche Meinung ernſtlich beeinfluſſen und ernſten Schaden anrichten könnten. Man ſieht, es wird bagatelliſtert. Wo ein wahrer Augliasſtall aus⸗ zumiſten wäre, werden zweckloſe Bekämpfungsver⸗ ſuche durch geiſtreiche Diner⸗Reden unter⸗ nommen, und nach Tiſch bleibt alles wie zuvor. »Und warum handeln die Regierungen der Demokratien nicht? Zur Beantwortung dieſer Frage hat Stanley Baldwin, der dreimal engliſcher Miniſterpräſident war, einen der wertvollſten Beiträge geliefert. Bal⸗ dwin hat bei ſeiner Einführung als Lordrektor der Univerſttät Edinburgh eine Rede gehalten über das Thema„Wahrheit und Politik“. Baldwin ſtellte den Studenten in aller Oeffent⸗ lichkeit die Frage:„Woran liegt es, daß in der Politik angeblich ein niedrigerer Grad gewohnheits⸗ mäßiger Wahrheitsliebe gilt, als in der Welt der Wiſſenſchaft und des Geſchäftslebens?“ Und Stanley Baldwin antwortete mit einem Ausſpruch:„Auf dem Kampfplatz des internationalen Wettbewerbs und Konflikts haben die Menſchen die Vaterlandsliebe als die unerläßliche Tugend der Staatsmänner über die Wohrheitsliebe geſtellt.“ Der engliſche Staatsmann hat dieſe Feſtſtellung mit dem Ausdruck des Bedauerns ausgeſprochen, aber ſte mit den Tatſachen in Uebereinſtimmung ge⸗ funden. Wenn die Lüge zum Weſen dieſer Demokratie gehört, wenn ſie gleichſam das Brot iſt, von dem ſie lebt, dann allerdings wind man begreifen, warum wir vergeblich auf ihren Kampf gegen die Preſſelüge warten. Wenn der edelſte Gebrauch der Freiheit in der Verbreitung der Wahrheit liegen ſoll, dann hat die Demokratie hinſichtlich der Preſſe von dieſer Freiheit den ſchamloſeſten Gebrauch ge⸗ macht. Es hat nie eine wirkliche Preſſefreiheit gegeben, und es gibt heute keine Preſſefreiheit! Nirgendwo und in keinem Lande der Welt! Die Preſſe iſt immer abhängig und immer irgend jemandem verpflichtet Es fragt ſich nur, wem! Ob unverantwortlicher Par⸗ tet und Geſchäftspolitik, ob den anonymen Mächten des Geldes und der Zerſtörung aller menſchlichen Ordnung und Moral, oder den für das Leben der Völ⸗ ker und der Entwicklung der Partei ſich verantwort⸗ lich fühlenden Staatsmännern und politiſchen In⸗ ſtanzen der Nation. Wir haben uns für das letztere entſchieden. Wir beſitzen eine Preſſegeſetzgebung, die die mo⸗ deruſte und fortgeſchrittenſte der Welt iſt. Und darum ſind wir frei in unſerem Kampf gegen die Preſſelüge. Darum brauchen wir nicht, wie die, die angeblich die Preſſefreiheit beſitzen, zu ſchweigen, ſondern können unſerem Volk frei und offen ins Auge ſehen und laut und ver⸗ nehmlich vor aller Welt unſere Stimme erheben. Wir haben durch unſere Aufklärungsarbeit im deutſchen Volk Wandel geſchaffen und unſere Ab⸗ wehrmittel gegen die Lüge autwickelt. Heute ar⸗ ſchauern wir nicht mehr in Hilflosigkeit aus Reſignation vor den Gemeinheiten der anderen. Solange ſie nicht den Kampf gegen die verbre cheriſche Lüge aufnehmen, glaubt kein deutſcher Volksgenoſſe auch nur eine Zeile von dem, was dort in der Lügenpreſſe gedruckt wird! Sie mögen zetern und ſchreien, ſo viel ſie wollen— wir ſind taub geworden dagegen! Ihre Macht iſt an unſeren Grenzen zu Ende. Wir Nationalſozialiſten haben die Lügenpreſſe im Innern niedergerungen, und wir werden ihr auch draußen zu begegnen wiſſen. Dieſer Kampf der deutſchen Preſſe iſt ein Kampf, der jeden deutſchen Mann und jede deutſche Frau angeht. Ihn zu ſtär⸗ ken, iſt eine wahrhaft nationale Pflicht! Denn die Preſſe Deutſchlands iſt heute die Preſſe der deutſchen Nation und ihre Macht die Macht des deutſchen Volkes. Das hat geholfen Unter der Drohung des Kriegsrechts arbeiten die Marſeiller Arbeiter wieder Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters 5— Paris, 8. September. Die„Requiſition“ des Marſeiller Hafens und der Marſeiller Hafenarbeiter durch eine Verordnung der Regierung hat eine durchgreifende Wirkung gehabt. Heute nachmittag um 14.30 Uhr wird das neue Syſtem der Zwangsarbeit in Marſeille in Kraft ge⸗ ſetzt, aber ſchon geſtern abend haben die ſtreikenden Hafenarbeiter freiwillig kapituliert. Sie haben ſich bereit erklärt, nach der Zwangsver⸗ ordnung zu arbeiten. Es ſtehen eben viel zu hohe Strafen auf jede Widerſetzlichkeit. Die Re⸗ gierung hat auch ſchon angekündigt, daß ſie im Falle weiterer Streikhandlungen nicht nur gegen die fran⸗ zöſiſchen Arbeiter mit aller Strenge des Geſetzes vorgehe, ſondern vor allem auch unter den auslän⸗ diſchen Arbeitern Maſſenausweiſungen vor⸗ nehmen würde, die etwa 70 v. H. der Belegſchaft ausmachen. Jubiläumsfeier in Amfterdam Flottenſchan zu Ehren der Königin und Stapellauf eines neuen Oſtindiendampfers dnb. Amſterdam, 8. September. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde am Donnerstag auf dem Y eine Flottenſchau abgehalten. Die Königin begab ſich mit ihrer Be⸗ gleitung an Bord der hiſtoriſchen Königsſchaluppe, die von 20 Matroſen gerudert wurde, auf den brei⸗ ten Strom vor Amſterdam, wo auf den Kriegsſchif⸗ fen die Mannſchaften Paradeaufſtellung genommen hatten. Im Anſchluß an die Flottenſchau vollzog die Kö⸗ nigin den Stapellauf des 20000 Tonnen großen Oſt⸗ indiendampfers„Oranje“. Am Vormittag hatte die Königin das geſchmückte Arbeiterviertel„Jordaan“ beſucht, wo ſie freudig begrüßt wurde. Blick nach London Die Hintergründe der ſüdoſteuropälſchen Königs beſuche in der engliſchen Hauptſtadt 5 Drahtbericht unſ. Londoner Verkrekers — London, 9. September. Im Zuſammenhang mit dem Beſuch des bulgari⸗ ſchen Königs in Englands veröffentlicht die„Vork⸗ ſhire Poſt“ intereſſante Einzelheiten, die ein Licht auf Englands neue Aktivität in Südoſteuropa wer⸗ fen. Die„Norkſhire Poſt“ meldet, daß Bulgarien einen Handels⸗ und Kreditvertrag mit England vorbereite. Vor allem erſtrebe Bul⸗ garien größere engliſche Käufe von Weizen und anderen Produkten Bulgariens, um nicht von einem anderen Käufer—„Norkſhire Poſt“ ſchreibt natürlich, von Deutſchland— zu ſehr abhängig zu ſein. Dem gleichen Ziele diene der Beſuch, den König Carol von Rumänien im November in Lon⸗ don abſtatten werde. König Carol werde außer ſeinem Außenminiſter und ſeinem Kriegsminiſter auch den Finanz⸗ und Handelsminiſter mitbringen. Der frühere Miniſterpräſident Tatareseu, der gegen⸗ wärtig ein enger Berater König Carols ſei, werde den Beſuch und die Handels⸗ und Wirtſchaftsver⸗ handlungen vorbereiten. Ferner werde der geſe⸗ chiſche König eine Abordnung nach London ent⸗ ſenden, um ebenfalls Wirtſchaftsfragen mit England zu verhandeln. Londons Luftabwehr Der Luftfahrtminiſter prüft die Ballonſperre — London, 9. September.(U..) a Während die engliſche Flotte zu den Manövern in der Nordſee nach den ſchottiſchen Häfen unterwegs iſt, hielt Luftfahrtminiſter Kingsley Wood eine erſte Beſichtigung der zur Abwehr von Luftangriffen auf London geſchaffenen Ballonſperre ab. In Kidbrooke im Südoſten der Stadt zeigten die Mannſchaften die Inſtandſetzung und Füllung der Ballons und ließen einen der Feſſelballons bis zur maximalen Höhe emporſteigen. Rings um London liegen zehn ſolcher Bal⸗ londepots, die zuſammen einen feſten Ring um die Stadt ergeben. Die Zahl der Ballons iſt nicht bekannt, ſie dürfte aber ſehr hoch ſein. Für jeden Ballon ſteht ein Laſtwagen mit Waſſerſtoffbehältern und ein zweiter mit einer Winde bereit. Die Stahl⸗ netze, die die Ballons unter ſich verbinden ſollen und die das Hauptabwehrmittel darſtellen, wurden bei der Inſpektion nicht gezeigt. D Y Y————..8.—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortli ür T Wiſſenſchalt und Unterhaltung: Carl Onno Elſen 15 b t. 1 delsteil: Or, Fri Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fris Hammes. . Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht 85„ 5. 9 ſämtliche in Mannheim. riftleitung in Berlin: Dr. E. F. chaf fer, Berlin⸗Fried Südweſtkorſo 60. i e Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rück endung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Manuheimer eitung 5 Dr. Fritz Bode& Co., Nienndenn R I,—6. 8 ſerantworflich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jatob F aude, annheim. Zur Zelt Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen glei zeitig in der Ausgabe B 79 1 5 1 5 Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe J Abend über 9 500 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Auguſt über 21 000 4. Seite/ Nummer 416 —— Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Mannheim, 9. September. Geburtstag Als wir Hoſenmatze waren, ſpfelte der Geburts⸗ tag eine ganz große Rolle. Da durfte man ſich, wie zu Weihnachten, etwas wünſchen. Aber der Wunſch⸗ zettel zu dieſer Gelegenheit mußte kürzer gehalten ſein, und meiſt gab er mehr dem Verlangen nach den Genüſſen des Gaumens Ausdruck. Dieſe Wünſche wchſelten 1 der Jahreszeit, in die die Geburts fielen— Eis beiſpielsweiſe, das heute jeder Dr käſehoch ſelbſtbewußt in der Eisdiele kauft, war als Beſonderheit ſehr geſchätzt, und ſie wechſelten auch mit den jugendlichen Jahren. Aber meiſt hatten ſie, von Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten erfüllt, eine Nachwirkung: den verdorbenen Magen. Später kamen dann die Dampfmaſchinen und Fahrradteile, die Schwimmbaddauerkarten, Brieſ⸗ marken, noch ſpäter ſeidene Schlipſe und Taſchen⸗ tüchlein für die Bruſttaſche, Bücher, Theaterkarten— und allmählich verlor ſich dieſe Freude am Geburts⸗ tag und machte einer anderen Platz, die ihre Erfül⸗ lung im frohen Kreis bei Becherklang fand. Und wieder war das Ende der verdorbene Magen in Ge⸗ ſtalt des Katers. Bei Liebesleuten pflegen Geburtstage wieder Anläſſe zum Austauſch von Zärtlichkeiten und Ueber⸗ raſchungsgeſchenken zu ſein, und es ſoll auch Ehen geben, wo ſolches zu verzeichnen iſt. Aber wenn ſich der Hausvater an ſeiner Lieblingsſpeiſe den Magen verkorkſt hat, ſo gibt's Verdruß, denn er pflegt die Schuld der Kochkunſt der Gattin zuzuſchreiben— während es doch nur die Fortführung einer gehei⸗ ligten Tradition ſeit Kindesbeinen iſt. Im übrigen ſchätzt man die Geburtstage, je älter man wird, um ſo weniger. Denn ſie ſind— bei anderen— mit nutz⸗ loſen Ausgaben verbunden, und bei ſich ſelbſt emp⸗ findet man das Unbehagen, wieder älter geworden zu ſein. Und jenen Erſcheinungen, die ihr Alter nicht zu⸗ geben wollen und ſich fünger machen, begegnen wir durchaus nicht nur in Witzblättern. Auch ältere junge Damen, die mit 70 Jahren noch auf neckiſche Vor⸗ namen hören, haben es höchſt ungern, wenn die Welt erfährt, daß ſie tatſächlich älter ſind, als ſie die Um⸗ welt gerne glauben machen möchten. Und die ſcheuen vor allem jene kleine Zeitungsnotiz, die mit der Spitzmarke beginnt: Ihren 70. Geburtstag Die arme Schriftleitung kann da höchſt unfreundliche Töne aus dem Fernſprecher mit anhören müſſen, wenn ein zufällig unterrichteter freundwilliger Haus⸗ mitbewohner der Dame die„geſchätzte Aufmerkſam⸗ keit“ der Zeitung auf dieſe Tatſache hingelenkt hatte. Da man es aber wie recht machen kann, ſo rücken einem wieder andere weibliche und auch querulie⸗ rende männliche Zeitgenoſſen auf die Bude und ſchla⸗ gen Krach, daß man die erſchütternde Tatſache ihres 51. oder 63. Wiegenfeſtes nicht der teilnehmenden und gebefreudigen Kaffeeſchweſtern⸗ und Bierbrüderſchaft bekanntgegeben hat, obwohl ſie doch eigenhändig da⸗ von Mitteilung gemacht hatten und die Zeitung dazu da iſt. Und da beſieht man denn ein Stück Einwickel⸗ papier oder ſonſt einen unappetitlichen Fetzen, auf dem etwas gekritzelt iſt, was ebenſogut Lehmann wie Müller heißen kann, ohne Anſchrift, ohne Berufs⸗ angabe. Ja, ganz Eilige kürzen Vornamen ſo ab, daß man nicht weiß, handelt es ſich um Mann oder Frau. Und dann geht's los:„Do, ich hab's ab⸗ gewwe— ich verlang, daß roi kummt, daß ich neine⸗ verzich werr. Wozu haw ich Henn die Zeidung“. Es dauert lang— und am Schluß kommt:„Ich beſtell des Blättl ab, des ſach ich Ihne—“ Bumms! ed So ſieht der nichtveröffentlichte Geburtstag der Frau Meier von der Schriftleitung aus geſehen aus. Wenn ſchon Frau Meier wenig Geſchenke kriegt, well man nicht weiß, daß ſie neineverzich wird, ſo ſoll ſich wenigſtens die Zeitung ärgern. Das iſt dann Frau Meters reinſte Geburtstagsfreude. Abſchied von Karl Orth In Neckarau ſtarb nach einer kurzen Krankheit Dr. Karl Orth. Er war im Jahre 1887 als zweiter Sohn bes Landwirts Jakob Orth geboren, der nach der Eingemeindung des Stadtteils noch mehrere Jahre dem Stadtverordnetenkollegium der Stadt Mannheim angehörte. Karl Orth ſtudierte Rechts⸗ wiſſenſchaft und wandte ſich dann dem Bankfach zu. Den Weltkrieg machte er als Reſerveoffizier des Oberelſäſſiſchen FA⸗Regts 51 mit, und war zuletzt Führer eines Flakzuges. gen kehrte er aus dem Felde zurück. Bei der Trauerfeier in der Neckarauer Friedhof⸗ kapelle flankierten den blumengeſchmückten Sarg acht Fahnen der Kameradenvereine der Militär⸗ kameradſchaft Mannheim. Hinter den Fahnen ſtan⸗ den der Bezirksvorſitzende des NS⸗Reichskrieger⸗ bundes Kyffhäuſer Hieke mit ſeinem Adjutanten, der Führerring der Vereine ſowie die Vertreter der NSDaAp Neckarau Nord und Süd, und die übrigen Trauergäſte. Feierliches Harmoniumſpiel des Organiſten Roßnagel mit Violinbegleitung un⸗ ſeres einheimiſchen Geigers Otto Boppel, leitete mit dem Lutherlied„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ die Trauerfeſler ein. Stadtpfarrer Kühn ſprach die Ge⸗ bete und ſegnete die Leiche ein. Am Familiengrab hielt er eine ergreiſende Trauerrede, in der er die hohen Soldatentugenden des Entſchlafenen in mar⸗ kanten Strichen hervorhob und beſonders ſeine glühende Liebe zu Volk und Vaterland unterſtrich. Nach dem Liede„Ueber den Sternen“ der Feuer⸗ wehrkapelle legten die Vertreter der NS DA p und der Vereine mit herzlichen Nachrufen Kränze nieder. ** Die Siedlungsfahrten des Verkehrsvereins müſſen ab nächſte Woche aus techniſchen Gründen vorübergehend eingeſtellt werden. 8 * Freier Sonntag im Schloßmuſeum. Am kom⸗ menden Sonntag, dem 11. September, iſt das Städt. Schloßmuſeum in der Zeit von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. f 88 Mit hohen Auszeichnun⸗ Die Seckenhei Die Secken heimer Hauptſtraße hat in Schl eine Einſchnürung, beeinträchtigt wird. Dieſer enge Teil der Hauptſtraße ſoll nunmehr beſeitigt werden. Es handelt ſich dabei um die Anweſen Hauptſtraße 98 bis 103. Die engſte Stelle liegt beim Haus Hauptſtraße 1 einem Anweſen, das zudem eine vor e 5 pe hat. Beſon⸗ ders ge e hältniſſe auch des⸗ halb, weil ein ausreichender für die Fuß⸗ gänger fehlt. Die Stadtverwaltung hat ſich zur Aenderung der Bau⸗ und Straßen fluchten entſchloſſen und die entſprechenden Pläne dem Bezirksrat beim Polizeipräſidium Mannheim vorgelegt. Dieſer lte in ſeiner geſtrigen Sitzung die neuen Fluchten feſt. Sie ſehen genügend breite Fahrbahnen und Gehwege vor. Die Anlegung von Vorgärten bedeutet zudem eine Platzreſerve für eine etwa künftig noch notwendig werdende weitere Verbreiterung. Ein Teil der be⸗ troffenen Anweſen ſteht zwar D der Nähe des„Schlöß durch die der Ver unter Denkmals⸗ ſchutz, aber die Pflege hiſtoriſcher Belange muß in dem vorliegenden Falle hinter den Notwendigkeiten der Vepkehrsſicherheit zurückſtehen. Um eine Hofmauer Einem Handwerksmeiſter in der Schwetzingerſtadt war die Erlaubnis erteilt worden, an Stelle eines abgebrochenen Lagerſchuppens einen Teil des Hofes zu überdachen und hierzu die Mauer von 2,70 auf 3,60 Meter zu erhöhen. Ein Nach⸗ bar, der dagegen Einſpruch erhoben und dabei den kürzeren gezogen hatte, erhob nunmehr beim Be⸗ zipksrat Beſchwerde, obgleich er vorher ſchon von der Baupolizei darauf hingewieſen worden war, daß der Handwerker ſogar das Recht gehabt hätte, die Mauer auf fünf Meter zu erhöhen; zudem hatte man den Einſprecher darüber aufgeklärt, daß ſeine Einwen⸗ dungen privatrechtlicher Natur und deshalb nicht durch den Bezirksrat zu behandeln ſind. Dennoch wurde die Beſchwerde nicht zurückgezogen. Nunmehr wurde ſie zurückgewieſen. Darf eine Brandmaner durchbrochen werden? Vertagt wurde die Entſcheidung über eine andere Beſchwerde, bei der es darum ging, daß durch baupolizeiliche Verfügung gewiſſe Aenderun⸗ gen an einem Hauſe in M6 unterſagt worden waren. Der Beſchwerdeführer berief ſich darauf, die beab⸗ ſichtigten Aenderungen ſeien für den Wert einer Dachgeſchoßwohnung ſehr erheblich. Die Stadt brachte u. a. vor allem vor, eine bei der Aenderung angeſtrebte Durchbrechung der Bran d⸗ mauer ſei unmöglich, weil die Landesbauordnung 2 9 er Hauptſtraße wird fergie Die Einſchnürung beim Schlöß ird beſeiligt- Aus d reiter eee e den eee eden enen Freitag, 9. September 1938 im Dachgeſchoß jede Durchbrechung der Brandmauer verbiete und in den übrigen Stockwerken eine ſolche auch nur dann zulaſſe, wenn die durchbrochene Stelle nicht größer als ein Quadratmeter iſt und mit Glasbauſteinen wieder geſchloſſen wird. Im vor⸗ liegenden Falle aber wolle der Beſchwerdeführer an der Brandmauer⸗Durchbruchſtelle ſogar eine Art Balkon herſtellen. Der Bezirksrat hielt es für not⸗ wendig, vor der Fällung einer Entſcheidung eine Ortsbeſichtigung vorzunehmen. Genehmigte Wirtſchaftsgeſuche Wie in jeder Sitzung war auch geſtern wieder die Zahl der Wirtſchaftsgeſuche ſehr groß. Ge⸗ nehmigt wurden die nachgenannten: das Geſuch des Joſef Vetter um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zum deut⸗ ſchen Michel“ im Hauſe Seckenheimer Straße 28, das Geſuch des Hans Renner um Erlaubnis zur Aus⸗ dehnung ſeines vegetariſchen Gaſtſtättenbetriebs auf einen im oͤritten Stock gelegenen Raum im Hauſe P 7, 24(die erforderliche miniſterielle Ausnahme⸗ bewilligung iſt erteilt), das Geſuch des Philipp Kreu⸗ zer um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirt⸗ ſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Obere Ried⸗ ſtraße 23 in Käfertal, das Geſuch des Rudolf Rech⸗ ner um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirt⸗ ſchaft mit Branntweinſchank„Zum Tannhäuſer“ im Hauſe Tannenſtraße 6 in Waldhof, das Geſuch der Maria Scharrer geb. de Winne in Ludwigs⸗ hafen⸗Mundenheim um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zum Fried⸗ richshof“ im Hauſe Waldhofſtraße 39, das Geſuch des Guſtav Geiſel um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zur Fortuna“ im Hauſe Augartenſtraße 75, das Geſuch der Mannheimer Automaten ⸗Betriebs⸗ geſellſchaft m. b. H. um Befriſtung des Kon⸗ zeſſionsrechts im erſten Obergeſchoß im Hauſe P 6, 20/21(dritte und letzte Verlängerung um ein Jahr), das Geſuch des Karl Jakob Reiber in Sandhofen um Erlaubnis zum Betrieb der Schank⸗ wirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Stolber⸗ gerſtraße 2 in Waloͤhof, das Geſuch des Heinrich Schuhmacher um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Emil⸗Heckel⸗Straße 22 und das Geſuch des Anton Martin in Ludwigshafen um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein lin feſten Gebinden) im Hauſe Kleine Wallſtattſtraße 21. Außerdem hatte ſich der Bezirksrat noch mit zahl⸗ reichen, die Handwerkergeſetzgebung betreffenden Geſuchen zu befaſſen. m. 3————— Mielpreisbildung bei Geschäftsräumen Eine notwendige Klarſtellung/ Von Syndikus Dr. Walter Siebler, Mannheim einſchneidende Aenderung der Preisbildungsvorſchriften hat der Runderlaß des Reichspreiskommiſſars Nr. 184/37 die Möglichkeit geſchaffen, bei allen Wohnungen eine Herabſetzung des Mietzinſes auf die angemeſſene Miete herbeizuführen. Als angemeſſene Miete iſt bei Alt⸗ wohnungen grundſätzlich die geſetzliche Miete und bei Neubau wohnungen die bei der erſtmali⸗ gen Vermietung vereinbarte, allerdings nach Maß⸗ gabe einer aufzuſtellenden Hausertragsrechnung korrigierte Miete anzuſehen. Bei der Feſtſtellung des angemeſſenen Mietzinſes für die Durchführung einer Mietzinsſenkung bei Altwohnungen iſt die Aufſtellung und Anwendung einer Hausertrags⸗ rechnung nicht vorgeſehen. Maßgeblich für die Frage der Herabſetzung iſt vielmehr allein die Höhe der ge⸗ ſetzlichen Miete. Bei der Durchführung von volks⸗ wirtſchaftlich notwendigen Mietzinserhöhungen, ſo⸗ weit es ſich um den Ausgleich von Kriſenmieten han⸗ delt, iſt ſowohl bei Alt⸗, wie auch bei Neubauten neben dem Nutzungswert der Wohnung die Haus⸗ ertragsrechnung maßgebend. Die Lage am Geſchäftsraummarkt: unterſcheidet ſich grundlegend von der Lage am Woh⸗ nungsmarkt. Während ein offenſichtlicher Mangel an Wohnungen, insbeſondere an Kleinwohnungen, eine Verſchärfung der Preisbildungsvorſchriften notwendig gemacht hat, beſteht eine Knappheit an Geſchäftsräumen im allgemeinen nicht. Die behörd⸗ liche Kontrolle für die Preisbildung bei Geſchäfts⸗ räumen verlangt daher einen weit weniger ſtrengen Maß ſta b. Für die Ermäßigung und Erhöhung des Mietzinſes gewerblicher Räume hat daher der Reichspreiskommiſſar die allgemeinen Grundſätze für die Erhöhung oder Ermäßigung von Mietzinſen durch die Ziffern 64—66 des Runderlaſſes 184/37 erheblich eingeſchränkt. Nach Ziffer 64 müſ⸗ ſen bei der Frage der Herabſetzung von Geſchäfts⸗ raummieten neben den Anweiſungen für Wohnun⸗ gen noch andere Geſichtspunkte berückſichtigt werden, Dieſe Beſtimmung hat vielfach zu Mißdeutun⸗ gen Anlaß gegeben. Insbeſondere iſt oft verkannt worden, daß ſie nicht eine Erweiterung der bei Wohnungen vorgeſehenen Prüfungsmethoden, ſondern eine Einſchränkung dieſer Vorſchriften bei der Anwendung auf Geſchäftsraummieten be⸗ zweckt. In welchen Fällen die Vorſchriften über die Herabſetzung von Wohnungsmieten überhaupt erſt angewendet werden ſoll, geht aus der Beſtimmung hervor, daß eine Ermäßigung von Geſchäftsraummieten in der Regel nur daun in Betracht kommt, wenn ſich die geſchäftlichen Verhältniſſe des Mieters aus Gründen, die nicht in der Per⸗ ſon des Geſchäftsinhabers liegen, ſo ſtark ge⸗ ändert haben, daß der früher vereinbarte 8 Mietzins offenbar unbillig iſt. Dieſer Satz, der in ähnlicher Weiſe auch bei der Mietzinserhöhung anzuwenden iſt, ſtellt das Kern⸗ ſtü rk der Grundſätze für die Ermäßigung der Miet⸗ zinſen gewerblicher Räume dar.. . Als beſonders Wie iſt es mit Aenderungen des Mielpreiſes Durch die Herausſtellung des Regelfalles der Mietzinsherabſetzung iſt die Aufgabe der Preis⸗ bildungsſtelle hinſichtlich der Rechtsfindung klar umriſſen. Im Vordergrund ſteht daher die Prüfung der Frage, ob ſich die geſchäftlichen Ver⸗ hältniſſe des Mieters, und aus welchen Gründen ſie ſich geändert haben. Den Nachweis hat der Mieter bei der Antragſtellung zu er⸗ bringen. Er hat daher zunächſt die Veränderung ſeiner geſchäftlichen Verhältniſſe an Hand der Um⸗ ſatzziffern und Steuerbeſcheiden(Umſatz⸗, Einkom⸗ men⸗, Gewerbeſteurbeſcheid) nachzuweiſen. Er muß aber außerdem glaubhaft machen, daß eine etwaige Verſchlechterung nicht auf Gründen beruht, die in ſeiner Perſon liegen. Schließlich muß aber die Ver⸗ ſchlechterung derart erheblich ſein, daß die Wei⸗ terzahlung des früher vereinbarten Mietzinſes offenbar unbillig iſt. Erſt wenn ſich ergeben hat, daß eine erhebliche Aenderung der geſchäflichen Verhält⸗ niſſe des Mieters eingetreten und die Aenderung nicht in der Perſon des Geſchäftsinhabers begründet iſt, kann die Prüfung der Frage der Mieterhöhung oder zermäßigung in Anlehnung an die Grundſätze der Preisbildung für Wohnungen, gegebenenfalls unter Anhörung der 800 SA-Mönner ſtartbereit nach Nürnberg Am heutigen Freitag um 21 Uhr treten auf dem Marktplatz 800 SA⸗Männer zur Abfahrt nach Nürn⸗ berg an. Es handelt ſich um den Marſchblock der Brigade 153 Unterbaden, zu dem auch Mannheim gehört. Auf dem Marktplatz findet zunächſt ein Appell ſtatt. Sodann ſetzt ſich der Marſchblock in Bewegung, und zwar durch die Breite Straße über den Parade⸗ platz durch die Planken, am Waſſerturm vorbei zum Hauptbahnhof, von wo aus die Abfahrt nach Nürnberg erfolgt. Induſtrie⸗ und Handelskammer oder der Handwerkskammer erfolgen. Nach dieſen Grundſätzen iſt bei Anträgen auf Mietzinserhöhung zum Ausgleich von Kriſenmieten von der Ertragsrechnung des Grund⸗ ſtücks und vom Nutzungswert des Geſchäftsraumes auszugehen. Auch bei Anträgen auf Ermäßigung des Miet⸗ oder Pachtzinſes von gewerblich ge⸗ nutzten Räumen in Neubauten iſt in An⸗ lehnung an die Vorſchriften der Ziffern 32—35 des Runderlaſſes eine Hausertrags rechnung aufzuſtellen, die allerdings nur zur Feſtſtellung der Mindeſtmiete dienen kann. Bei Geſchäftsräumen in Altbauten kann eine Herabſetzung des Mietzinſes unter die ge⸗ ſetzliche Miete grundſätzlich nicht erfolgen. Da die Aufſtellung einer Hausertragsrechnung und die Feſt⸗ ſtellung eines Nutzungswertes bei der Prüfung von Anträgen auf Herabſetzung von Mietzinſen für Alt⸗ bauwohnungen nicht vorgeſehen ſind, können dieſe — Heute: Probe der Luftſchutzalarmgeräle Der örtliche Luftſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim Lud wie Polizeipräſident Dr, Ramſperger, gibt folgendes bekannt: Am Freitag, dem 9. September, werden in Mannheim und Ludwigshafen ſämtliche ortsgebundenen, reichseigenen und reichsbahneigenen ſowie die fahrbaren Großalarmgeräte, ferner ein Teil der Fabrikſirenen ausgelöſt, und zwar: Um 12.00 Uhr der„Heulton“, um 12.10 Uhr der„Hohe Dauerton“ Shafen, Diejenigen Fabriken, die durch die Werkluftſchutz⸗ bezirksvertrauensſtellen keine Nachricht zur Teil⸗ nahme an dieſer Alarmierung bekommen haben, dürfen am 9. September in der Zeit von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr ihre Fabrikſirenen nicht auslöſen. Geſichtspunkte auch ſchäftsraummieten in Altbauten nicht berückſichtigt bei der Herabſetzung von Ge⸗ werden. Unterſte Grenze für die Herabſetzung von Mietzinſen gewerblich genutzter Räume in Alt⸗ bauten iſt, vorausgeſetzt, daß der Nachweis einer nicht in der Perſon des Geſchäftsinhabers liegenden ſelt Halme nul. 2 Hemel werden beim Einkauf von Exdlal jet gespon und zur noch besseren ſdglichen Erdal schuh. pflege verwendet.- Dann halten die Schuhe länger v. bleiben länger schön! — Verſchlechterung der Geſchäftslage erbracht iſt, grund⸗ ſätzlich die geſetzliche Miete. Nachdem der Reichspreiskommiſſar mit aller Deutlichkeit erklärt hat, daß eine allgemeine Herabſetzung der Geſchäftsraummieten bis zur geſetzlichen Miete nicht in Frage kommt, iſt eine Ermäßigung der Miete unter die ge⸗ ſetzliche Miete erſt recht nicht diskutabel. Klare Vorſchriften Wird der Nachweis für die Veränderung der ge⸗ ſchäftlichen Verhältniſſe aber nicht erbracht, ſo iſt für die Anhörung der Handwerkskammer oder der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer kein Raum, da ſich die Prüfung der Frage, ob eine Erhöhung oder Er⸗ mäßigung des Mietzinſes nach den allgemeinen Grundſätzen des Runderlaſſes erfolgen kann, er⸗ übrigt. Keinesfalls dürfen die Vorſchriften ſo gehandhabt werden, daß die Praxis der Miet⸗ einigungsämter, wie ſie bei dem Verfahren der Miet⸗ preisfeſtſetzung der dem Reichsmietengeſetz unter⸗ liegenden Räumen beſteht, auf die Preisbildung der Geſchäftsraummieten übertragen wird. Es geht nicht an, daß ein Antrag auf Ermäßigung des Mietzinſes einfach durch Feſtſtellung der geſetzlichen Miete oder des Nutzungswertes und Feſtſetzung die⸗ ſer Miete entſchieden wird. Die Beurteilung der Frage einer Mietzins⸗ erhöhung oder eermäßigung ohne Prüfung der Ver⸗ änderung der Geſchäftslage, lediglich unter Zu⸗ grundelegung des Grundſtücksertrages und des Nutzungswertes widerſpricht den Beſtimmun⸗ gen des Runderlaſſes und berechtigt zur Dienſtauf⸗ ſichtsbeſchwerde. 5 Eine Aenderung des Mietzinſes, ohne daß eine Veränderung der Geſchäftslage vorliegt, ſtellt eine Ausnahme dar, die, weil ſie vom Regelfall ab⸗ weicht, eingehend begründet ſein muß. Bei dieſen Ausnahmen wird es ſich hauptſächlich um Miet⸗ zinserhöhungen handeln können, die wegen der Durchführung baulicher Verbeſſerungen oder einer Aenderung der Benutzungsart erforderlich werden. In dieſen Fällen iſt die Mietzinserhöhung eine natürliche Folge erhöhter Aufwendungen. Eine Aenderung der Geſchäftslage iſt zur Erteilung dieſer Genehmigung nicht Vorausſetzung. Mietherab⸗ ſetzungen, ohne daß eine Veränderung der Ge⸗ ſchäftslage vorliegt, werden ſich jedoch nur ganz ſelten rechtfertigen laſſen, wie z. B. beim Vorliegen einer offenſichtlich durch Ausnutzung einer Macht⸗ poſition zu Stande gekommenen Wuchermiete, zue mal der Reichspreiskommiſſar ausdrücklich klar⸗ geſtellt hat, daß mit Rückſicht auf das große Ange⸗ bot an Geſchäftsräumen für eine behördliche Kon⸗ trolle der Preisbildung bei gewerblich genutzten Räumen eine ſehr viel geringere Notwendigkeit he⸗ ſteht, als bei Wohnungen, und daß eine allge meine Herabſetzung von Gechäfts⸗ mieten auf die geſetzliche Miete nicht in Frage kommen kann. Gemeinſchaftsempfang der Jugend Samstag morgen um.30 Uhr Der Leiter des Jugendamtes der Deutſchen Arbeitsfront, Oberbannführer Schröder, teilt mit: Das größte politiſche Erlebnis eines jeden Jah⸗ res iſt der Reichsparteitag der NS DAP. Dank der Entwicklung des Rundfunks nehmen an ihm nicht nur die Zehntauſende teil, welche das Glück haben, ſelbſt in Nürnberg ſein zu können, ſondern ganze deutſche Volk iſt am Rundfunk Zeuge dieſes gigantiſchen Geſchehens. Getragen von dem Beſtreben, der ſchaffenden Ju⸗ gend nichts vorzuenthalten, rufe ich hiermit zum Gemeinſchaftsempfang der Jugenb⸗ kundgebung am Samstag, dem 10. Septem⸗ ber,.30 Uhr, auf. An alle Betriebs führer, Lehrherren und Meiſter richte ich die Bitte, allen berufstätigen Jungen und Mädel die Teilnahme an dieſem Gemeinſchaftsempfang zu ermöglichen. Di korps! traben Di „Deut komm beſo ſchen Damit erfüllt jene? land, von d gehen! Un Sonde ausge tragen bie 8 Kück e Muſen kann f den Ke chenſtr beten. Die ausſich Treffe mit ei hunden ——— ein nd⸗ lt Reue Mannheimer Zeitung Wittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 416 Freitag, 9. September 1938 zm Auguſt faſt 100 neue Wohnungen Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug der Reinzugang an Wohnungen im Monat Aug uſt 1938— 99(Zugang durch Neu⸗ bau 90, durch Umbau 17, Abgang durch Umbau). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 95 Woh⸗ nungen mit—3 Zimmern und 12 Wohnungen mit über—6 Zimmern. Es wurden 21 neue Pohngebäude von privaten Bauherren, z1 von öffentlichen Körperſchaften er⸗ ſtellt; darunter ſind 69 Kleinhäuſer mit—2 Voll⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 59 Neu⸗ bauten, die zuſammen 66 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenhilfe bewilligt. An alle Angehörigen der ehemaligen Badiſchen Freikorpsformattonen! Die Kameradſchaft ehem. Baltikum und Frei⸗ korpskämpfer in Karlsruhe richtet an alle Kame⸗ zaben folgenden Aufruf: Die Leitung des Karlsruher Armee⸗Muſeums Deutſche Wehr am Oberrhein“ hat ſich entgegen⸗ kommenderweiſe bereit erklärt, dem Muſeum eine beſondere Abteilung über die badi⸗ ſchen Freikorps formationen anzugliedern. Damit wird ein alter Wunſch der Freikorpskämpfer erfüllt und eine Erinnerungsſtätte geſchaffen an jene Zeit, wo wir unſer Leben einſetzten fürs Vater⸗ land, ohne Befehl und ohne Geſetz, allein getragen von dem Gedanken„Deutſchland darf nicht unter⸗ gehen“. Unſere Aufgabe iſt es, dafür zu ſorgen, daß dieſe Sonderabteilung eindrucksvoll und zweckentſprechend ausgeſtaltet werden kann. Dazu muß jeder bei⸗ tragen. Deshalb ergeht hiermit an alle Kameraden bie dringende Aufforderung, Erinnerungs⸗ ſtücke aller Art aus der Freikorpszeit dem Muſeum zur Verfügung zu ſtellen. Die Hergabe kann feſt oder leihweiſe erfolgen. Zuſendungen an den Kameradſchaftsführer Th. Lange, Karlsruhe, Ler⸗ chenſtraße 2, oder direkt an die Muſeumsleitung er⸗ beten. Die Eröffnung dieſer Sonderabteilung wird vor⸗ ausſichtlich bei dem für Pfingſten 1939 geplanten Treffen aller ſüdweſtöeutſchen Freikorpskämpfer, das mit einer Gedenkfahrt zum Grabe Schlageters ver⸗ bunden iſt, ſtattfinden. Die Kameraden werden ge⸗ Das geht SA⸗Sportabzeicenträger an! Am kommenden Sonntag wird in Mannheim die zweite Wiederholungsübung des Jahres 1938 abgenommen Die Oberſte SA⸗Führung hat die Durchführung des zweiten Teils der diesjährigen Wieder ho⸗ lungsübung in der Zeit vom 1. September bis 31. Oktober angeordnet. Die Uebung beſteht aus 1 Handgranatenweit⸗ und ziel⸗ wurf. Alle S A⸗Sportabzeichenträger in Mannheim, die nicht der SA, SS, dem N Sec und der Polizei angehören, haben zur Wieder⸗ holungsübung anzutreten und zwar am Sonn⸗ tag, dem 11. September um 7 Uhr aus In⸗ nenſtadt auf dem Marktplatz, aus Neckarſtadt auf dem Meßplatz, aus Schwetzingerſtadt, Oſtſtadt, Neuoſt⸗ heim und Lindenhof auf dem Gabelsberger⸗Platz. Mitzubringen ſind für die auszuſtellende Urkunde 50 Pfg., für Munition 20 Pfg., für Schießverſicherung 10 Pfg. ein Lichtbild für die Urkunde. beten, für dieſes Treffen, zu dem bereits eine große Anzahl Führer aus der Freikorpszeit die Teilnahme in Ausſicht geſtellt hat, zu werben. O 5 durch kure mitglledſchaß zur b. deren ſozlale Einrichtungen. Welche Arbeiterinnen werden durch Studentinnen abgelöſt? Mit dem Abſchluß des Sommerſemeſters melde⸗ ten ſich zahlreiche Studentinnen der deutſchen Hoch⸗ ſchulen bereitwillig zum Fabrikdienſt. Sie löſten hier die Frauen ab, die an den Maſchinen ſtehen, und verſchaffen ihnen dadurch zuſätzlichen Urlaub. Dieſer Arbeitsplatzaustauſch hat ſich hervorragend bewährt. Er hat weſentlich dazu beigetragen, daß die junge Studentin Verſtänd⸗ nis für die Sorgen und Nöte der Frauen zwiſchen Da gleichzeitig oͤie Angaben für die Eintragungen in die Urkunden gemacht und belegt werden müſſen, ſind ferner vorzulegen: Parteimitgliedsbuch oder Parteimitgliedskarte, Wehrpaß, Urkunden über den Beſitz von Orden, Ehrenzeichen und Verwundeten⸗ abzeichen, Beſcheinigungen über den Beſitz des HJ⸗Leiſtungsabzeichens und des Reichsſportabzei⸗ chens. Wer an der Teilnahme durch Krankheit oder be⸗ rufliche Unabkömmlichkeit verhindert iſt, hat dies der SA⸗Standarte 171 unter Vorlage eines ärztlichen Zeugniſſes oder einer Beſcheinigung des Arbeitgebers ſchriftlich mitzuteilen. Bei Nichtantreten zu den Wiederholungsübungen iſt von der OS Ac die Entziehung des S A⸗ Sportabzeichens angeordnet. Für die SA⸗Sportabzeichenträger der übrigen Stadtgebiete ergeht noch beſondere Verfügung. den Maſchinen erhält, daß ſie Einblick in die großen ſozialen Fragen bekommt, und daß ſie ſpäterhin in ihrem Arbeitsgebiet Verſtändnis für die Arbeits⸗ kameradin in der Fabrik behält. Für die Arbeitsplatzablöſung ſind folgende Ge⸗ ſichtspunkte maßgebend: In erſter Linie werden an⸗ gehende Mütter abgelöſt, ferner Frauen, die im Laufe des vorhergehenden Jahres entbunden haben. Ferner diejenigen Frauen, die durch überſtan⸗ dene Krankheit beſonders kräftigungsbedürftig ſind, und alle diejenigen, die durch ihren doppelten Be⸗ ruf als Hausfrau und Erwerbstätige ihre Kräfte bis aufs äußerſte anſpannen müſſen. Schließlich ſollen auch alle diefenigen Frauen in den Auslauſch einbezogen werden, die lange Jahre im Berufs⸗ und Erwerbsleben ſtehen. En Pilzwanderungen. Am Sonntag finden, um den großen Pilzſegen, der augenblicklich in den Wäldern der Rheinebene mühelos zu ernten iſt, ein⸗ zubringen, wiederum zwei Pilzwanderungen unter Sonn⸗ Führung von Dr. Bickerich⸗Heidelberg ſtatt. tagvormittag iſt der Treffpunkt um.45 Uhr am Bahnhof Maxdorf. Mannheim⸗Friedrichsbrücke ab .05, Ludwigshafen(Ludwigsplatz) ab.20 Uhr. Sonntag nachmittag um 15 Uhr am Bahnhof Ofters⸗ heim. Mannheim Hauptbahnhof ab 14.24 Uhr, Hei⸗ delberg ab 14.17 Uhr. Fahrräder werden eingeſtellt. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! e WSW gibt Zivilkleider für ausſcheidende Sol⸗ daten. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfs⸗ werk hat ſich bereit erklärt, für die im Herbſt nach Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht ausſcheidenden bedürftigen Soldaten, die ohne Zivilklei⸗ dung ſind und ſich dieſe wegen Mittelloſigkeit— auch der Eltern— nicht beſchaffen können, Bekleidungs⸗ und Wäſcheſtücke aus Beſtänden des WH W koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Die zuſtändigen militäri⸗ ſchen Führer ſelbſtändiger Einheiten haben für jeden hilfsbedürftigen Soldaten entſprechende Beſcheini⸗ gungen auszuſtellen. Packung 20 Pf. 7 Im sonnigen Klima, auf fruchtbarem Boden des Orients gewachsen. Was unsere Zigaretten enthalten, zeigen wir offen und erkennbar für Sie: echten, reinen Orienttabak, fachgerecht verarbeitet. In drei Worten ausgedrückt: DAS IST IABAK! 6. Seite Nummer 416 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 9. September 1909 NS-Kampfſpiele 1938 Der Tag der Gemeinſchaft Nach dem troſtloſen Regen am Mittwoch ſchien am Don⸗ nerstag wieder eine ſtrahlende Sonne über Nürnberg, und ihr wärmender Schein ſchuf ſofort bei allen Teilnehmern am Parteitag„Großdeutſchland“ ein frohe Stimmung. Die vielgeſtaltigen Darbietungen am Tag der Gemeinſchaft er⸗ hielten dadurch einen leuchtenden Glanz, der alle Farben und Formen noch ſtrahlender erſcheinen ließ. Der Vormittag war wieder den Wehrſportkämpfen auf dem Märzfeld vorbehalten, das dereinſt das Aufmarſch⸗ gelände und den Feſtplatz der künftigen Parteitage bilden wird. Hart an der Tribünenſeite verlte de 20 ter ze Kampfbahn für den Wehrwettkampf mit dem Waſſer⸗ raben, den tolperdrähten, dem Kriechhindernis, dem Yraben für das Handgranatenzielwerfen und dem Schieß⸗ ſtand mit der Klappſcheibe. Hier ſe 3 ſich das Ziel für den 4000⸗Meter⸗Geländelauf der Modernen Fünfkämpfer an, es folgten Start und Ziel für den Orientierungslauf, und den Abſchluß bildete die Bahn für die Radfahrſtreife. Sch in den frühen Morgenſtunden herrſchte auf dem Rieſenſelo reger Betrieb. Die Wehrwettkämpfer nah⸗ men ihren Wettbewerb mit dem Gepäckmarſch wieder auf, dann wurden die Mannſchaften zum Orientierungslauf auf die Reiſe geſchickt. Dann ſtarketen die Radfahrſtreifen, und ſchließlich erledigten die Teilnehmer am Plodernen Fünfkampf mit dem 4000⸗Meter⸗Geländelauf ihre letzte Uebung. Der moderne Fünfkampf Feldwebel Garvs Sieger zm Modernen Fünfkampf Die erſte Entſcheidung fiel am Donnerstag im Moder⸗ nen Fünflompf. In der letzten Prüfung, dem 4000⸗Meter⸗ Geländelauf, ſchnitt Feloöͤwebel Garys mit 13:58,9 Min. am beſten ab und wurde domit auch Sieger in der Ge⸗ ſamtwertung. Oberſcharführer Rhinow, der bis dahin in Führung gelegen hatte, wurde mit 15:41,3 Min. im Lauf nur 24. and ſiel damit auf den vierten Platz im Geſamt⸗ ergebnis zurück. Schon Die Ergebniſſe: 4000⸗Meter⸗Lauf, Klaſſe A: 1. Feldw. Garvs 13158,9; 2. Oberfeldw. Carnier 14:17,8; 3. Pol.⸗Oberwachtm. Schlömp :24,83; 4. Oblt. Cramer 14:24,7; 5. Lt. Kotzel 14:45,7; 6. eörichſen 14:46,3; 7. 9 ⸗Wachtm. Pflaumbaum 8. Lt. Freih. von lotheim 14:49,7; 9. Polizei⸗ Horn 14:43,8; 10. Lt. Schmittmann 14:54,2; im. Mechtold 1. F 12. Oblt. Lemp Oberſcharf. Bramfſeldt 15:05,1; 14. Et. Feckner 3,9; 15. Oblt. Wiedemann 15:09,6 Minuten. Im 4000⸗Meter⸗Geländelauf der Klaſſe 8 des Modernen Fünfkampfes ſchnitt der NS ⸗Truppführer Friebe (Schweinitz) mit 14:02,8 Min. am beſten ab. Auch hier gab es in der Spitzengruppe der Geſomtwertung eine Ver⸗ schiebung. Polizei⸗Oberwachtmeiſter Albrecht(Oberhauſen) kam im Lauf nur auf den zwölften Rang und mußte ſo den Geſamtſieg an Lt. Kuhn(Wels) abtreten, der im Ge⸗ Jländelauf Fünfter geworden war. Die Ergebniſſe: 4000⸗Meter⸗Geländelauf, Klaſſe B: 1. NSec⸗Truppf. Frlebe(Schweidnitz) 14:02,8; 2. Lt. Kupka(Parow) 14:17,9; 3. Lt. Schulze⸗Petzold(Panzerabwehr⸗Abteilung 4) 14 4. Polizeiwachtmeiſter Kaſchwitz(Berlin) 15:00, 5; 5. Et. Kuhn(Wels) 15:03,2 Minuten. Geſamtergebnis: Klaſſe A: 1. Feldw. Garvs(Wüns⸗ dorf) Platzziffſer 24,5(Reiten 7, Fechten 2, Schießen(6,5, Schwimmen 8, Laufen); 2. Oblt. Cramer(Greifswald) 27 8. Oblt. Lemp(München) 41,5; 4. SS⸗Scharf. Rhinow (Berlin] 46: 5. ⸗Oterſcharf. Bꝛamieldt(Berlin.5; 6. Ot. Freiherr n Schlotheim(Hannover) 507 7 Pol.⸗ Oberwachtmeiſter Schlömp(Berlin) 57,5; 8. t. Schmitt⸗ mann(Siegen) 57,5, 9. Ss⸗Uſtuf. Hildebrandt(Berlin) 68; 10. Pol.⸗Wachtm. Pflaumbaum(Kinigsberg! 65,5.— Klaſſe B: 1. Lt. Kuhn(Wels) 27(Motorrad 1, Fechten 8, Schießen 8, Schwimmen 5, Laufen]; 2. Pol.⸗Ober Wachtm. Albrecht(Oberhauſen) 5; 3. Pol.⸗Wachtm. Kaſchwich [Berlin) 91,5; 4. Lt. Burkhardt En 92] 81,5: 5. Pt. Schulze⸗Petzeld(Panzerabw.⸗Abt. 4) 41; 6. NScgg⸗Trupp⸗ führer Friebe(Schweidnitz) 43; 7. It. Kupka(Parow) 46,5; 8. Polizei⸗Lt. Schröter(Berlin] 47; 9. Ot. p ſſelmann (Greifswald) 52,5; 10. Lt. Kempa(Panzerabw.⸗Abt. 5) 61. Nürnberger SA ſiegt im Wehrmannſchaftskampf Einer der ſchwierigſten, aber auch intereſſanteſten wehr⸗ ſportlichen Wettbewerbe iſt der Wehrmannſchaftskampf für einen Führer und 36 Mann. Nach der erſten Uebung, dem Kleinkaliberſchießen, hatte die Ss-Leibſtandarte Adolf Hitler Berlin in Führung gelegen. Am Donnerstag konnten aber die SS-Männer beim 20⸗Kilometer⸗Gebück⸗ marſch und der Ueberwindung der Wehrkampfbahn die Spitze nicht behaupten. Sie mußten den Geſamtſieg der olrtskundigen SA⸗Standarte 14 Nürnberg überlaſſen. Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgten die Zuſchguer den Endkampf auf der o Meter langen Wehrkampfhahn. Nach Ueberwinden der Hinderniſſe— Waſſergraben, ſpaniſche Reiter, Kriechhirdernis— galt es, einen feindlichen Schützengraben mit Handgranaten zu säubern und den fliehenden Feind zu vernichten(Schießen auf Kopffall⸗ ſcheiben). Die Energie und Friſche, mit der die Männer noch den ſchweren Morſchleiſtungen dieſe letzten Prüfungen erledigten, riſſen die Zuſchauer immer wieder zu heller Begeiſterung hin. Die Ergebniſſe: Wehrmannſchaftskampf: 1. S A⸗ Standarte 14 Nürnberg 601 Punkte(Gepäckmarſch 400, Wehrkampf⸗ bahn 107, Ka⸗Schießen 94 Punkte; 2. RAD ⸗Gruppe 231 Stuttgart 597(400, 100, 97); 3. 1. Schutzpolizei⸗Hundert⸗ ſchaft Weſt Hamburg 588(400, 94, 94); 4. 2. Leibſtandarte Ss Adolf Hitler Berlin 587(400, 87, 100); 5. 1. Schutz⸗ polizei⸗Hundertſchaft Weſt Berlin 580(400, 83, 97); 6. 16. SS ⸗Stondarte Deutſchland Ellwangen 578(400, 94, 79); 7. RAD ⸗Gruppe 104 Görlitz 572; 8. SS⸗Standarte 183 lauchau 572 Punkte. 5 Hirſchberger SA ſiegt im Orientierungslauf Einen ungemein ſpannenden Verlauf nahm der Mann⸗ ſchafts⸗Orientierungslauf für Einheiten von einem Führer und 2 Mann. Die Strecke führte über ſechs Kilometer. Vier Kontrollſtellen mußten angelaufen werden. Hier waren Sonderprüfungen zu erledigen, ſo ein Keulen⸗ zielwerfen, Meldungsempfong und Uebergeben, Gelände⸗ ſehen und Schießen. Sieger wurde die SA ⸗Standarte 4/5 Hirſchberg mit 416 Punkten vor den Nürnberger Poliziſten. Die Ergebniſſe: Maunſchafts⸗Orientierungslauf: 1. SA-Standarte 4½ 5 Hirſchberg 416 Punkte; 2. Polizei⸗Kommandobereich Nürn⸗ berg 381; 3. NScK⸗Motorgruppe 146 Aſchaffenburg 378; 4. RAD ⸗Gruppe 183 Gifhorn 377; 5. SA⸗Standarte 113 Sonnia d, 11. Sept. 1938* J Uhr nachm. i IH. Schlufrunde um den rscheaemmer .-Platz Rannheim, Freiburg im Breisgau 375; 370 Punkte. Polizei⸗Handballer auf dem dritten Platz Vor nur 1000 Zuſchauern wurde auf dem Platz der SpVg Fürth im Ronhof bei herrlichem Wetter der Hand⸗ ballkampf um den dritten Platz ent eden. Die Polizei⸗ Mannſchaft ſtegte über die Ss ſicher mit 10:2(:1) Toren. Erſolgreichſter Stürmer war Baumgarten. Höher Sieg der„Schwarzweißen“ Nach dem Handballſpiel ſand der Kampf der Fußball⸗ mannſchaften im Ronhof um den dritten und vierten Platz ſtatt. Vor nur 1500 Zuſchauern ſiegte die ſchwarz⸗ weiße Mannſchaft 4 mit:0(:0) über die rotweiße 2. Auswahl des Reichsbundes. Der junge Fürther Fiederer (), Arlt(Rieſo), Herbold(Waldhof) und Höffmann(Ham⸗ burg] ſchoſſen die Tore. Der verdiente Ehrentreffer der Rotweißen wurde guch bei einem von Tibulſki verſchulde⸗ ten Elfmeter ausgelaſſen. Die Kampfſpielſieger bei den Ringern Am Donnerstag zogen die Ringer in das Nürnberger Koloſſeum ein, um dort in allen ſieben Gewichtsklaſſen die Kampfſpielſieger zu ermitteln. Von den bekannten gemel⸗ deten Ringern fehlten nur Schweickert und Hornfiſcher. Im Bantamgewicht kamen nur zwei Ringer auf die Matte, ſo daß ſchon nach dem erſten Gang in Sterbenk(S A⸗ Gruppe Thüringen), der Schönleben(SA⸗Gruppe Weſt⸗ falen] mit:0 Punkten beſiegte, der Turnierſieger feſt⸗ ſtand. Im Federgewicht belegte Meiſter Ferdinand Schmitz den erſten Platz. Er hatte den Arbeitsmann Jenne(RA D 6/262) und Nagel(S A⸗Gruppe Weſtſalen) nach Punkten beſiegt. Bauer(SA⸗Gruppe Berlin⸗ Brandenburg) wurde von Schmitz nach 10:30 Min. auf die Schultern gelegt. Einen überraſchenden Ausgang nahm das Turnier im Leichtgewicht, wo Sperling(SA⸗Gruppe Weſtfalen! im letzten Kampf den Deutſchen Meiſter Heini Schworzkopf (SA⸗Gruppe Weſtmark] glatt auspunktete und ſo Sſeger vor dem Meiſter und Vinzenz(NSctK⸗Motorgruppe Oſt⸗ mark! wurde, Kampfſpielſieger im Weltergewicht wurde der Thüringer SA⸗Mann Wahl, der Polizei⸗Wachtm. Ruſt nach:30 auf die Schultern legte und gegen Arbeitsmann Fiſcher(RAD 3/94) nur eine Minute benötigte. Ruſt ſicherte ſich den zweiten Platz durch einen entſcheidenden Sieg über Fiſcher. Eine ganz überlegene Rolle ſpielte Europameiſter Fritz Schäfer(Ludwigshafen) im Mittel⸗ gewicht gegen die SA⸗Männer Schedler(Thüringen) und Ohlig(Weſtmark), die in dieſer Reihenfolge auf die Plätze kamen. Polizeioberwachtm. Siebert gewann ebenſo unan⸗ gefochten im Halbſchwergewicht, wo Köſtner(NSͤcg⸗Motor⸗ gruppe Franken) nur 7½ Minuten ſtondhielt und Engel⸗ hardt(Nürnberg):0 nach Punkten verlor. Den zweiten Platz holte ſich Engelhardt durch einen knappen:1⸗Punkt⸗ ſieg gegen Köſtner. Im Schwergewicht triumphierte Ar⸗ beitsmann Fritz Müller, der Deutſche Meiſter, von der RA D⸗ Abteilung 5/2 durch zwei einſtimmige Punktſiege gegen Hartmann(SA⸗Gruppe Thüringen) und Stehrn (SA⸗Gruppe Oeſterreich), die in dieſer Reihenfolge die nächſten Plätze belegten. DR und SS im Basketball⸗Endſpiel Die beiden Vorrundenſpiele zum Basketball⸗Turnier der NS⸗Kampfſpiele nahmen den erwarteten Ausgang. Die Mannſchaft des DR ſchaltete das NSKK mit 28:9 80 aus, und die Ss⸗Männer von der Leibſtandarte Adolf Hitler triumphierten 39:11 über das NSN Ein gänzlich neues Bild bot die Radfohrſtreife über 25 Km. Vom Märzfeld aus führte die Strecke über Hügel, durch Felder, Waldgelände, Moraſt und Steingeröll. 10 Km. waren einer Orientierungsfahrt vorbehalten, der übrige Teil war abgeſteckt. Gerade auf dieſen 10 Kilometern mußten drei Kontrollſtellen angefahren werden, bei denen vier Sonderaufgaben zu löſen waren. Beſonders ſchwierig waren die Prüfungen an der dritten Kontrollſtelle. Hier mußte eine Bretterwnad mit dem Rad auf der Schulter ſtberwunden werden, dann galt es, einen 25 Meer brei⸗ ten Schleuſenweg zu nehmen, der in ſeiner Mitte ein 1 Meter breites Loch aufwies, das mit dem Rad zu über⸗ winden war. Ruhe, Konzentration und kluges Fahren ſtonden hier in ſcharſem Gegenſatz zu nervöſem Ueber⸗ haſten und Zeitperluſten. Gerade hier zeigte die zwölf⸗ köpfige Mannſchaft der SA⸗Reichsführerſchule, prächtige blonde Männer in vollem Dienſtanzug mit Marſchſtiefeln, Brotbeutel, Dolch und Kleinkolibergewehr, ihre gute Schu⸗ lung. Wenn dieſer Mannſchaft ſchließlich mit 404 Punkten der Sieg zufiel, ſo wurde das von den anderen For⸗ mationen neidlos anerkannt. Da die SA durch die Stan⸗ darte J Il Ortelsburg und Standarte 9 Berlin auch die beiden nächſten Plätze belegte, ſo wurde die Streife zu einem großen Triumph für die Sturmabteilungen des Führers. Die Ergebniſſe: 1. SA⸗Führerſchule München 404.; 2. SA Standarte J 1 Ortelsburg 465, 3. SA⸗Standarte 9 Berlin 459; 4. II. SS Germania Arolſen 456; 5. RA D⸗Gruppe 182 Honnover 453; 6. Polizei⸗Kommandobereich Stuttgart 453; 7. III. SS⸗Standaxte Nürnberg 452; 8. Polizei⸗Kommando⸗ Oberbereich Frankfurt a. M. 426 Punkte. —— Der Sport am Sonntag In das Sportprogramm iſt jetzt endgültig der Herbſt eingeyogen. Der Sport hält ſich damit an die augenblick⸗ liche Witterung, die ja Aehnlichteit mit dieſer Jahreszeit hat, als es 8 der vorerſt wahrhaben will. Im Fußball, Han lnnad Hockey ſetzen zum erſten Mal im neuen Spieljahr die Punttetämpfe auf breiter Front ein. Die reinen Sommerſports wie Leichtathletik, Rudern und Tennis haben ihren Höhepunkt längſt über⸗ itten und ſchaffen ſich mit kleineren Veranſtaltungen einen ſtillen Abgang vom heißen Kampfgeſchehen der Sommermonate. Die 2. Ne⸗Kampſſpiele in Nürnberg, die eine gaze Woche lang die deutſchen Leibesübungen beherrſchten, klingen am Wochenende mit der letzten Ent⸗ ſcheidung in der Leichtathletit, im Schwimmen und im Boxen aus.— Im Fußball muß man zunächſt die zweite Hauptrunde zu m Tſchammerpokal erwähnen. Einige der großen Sterne am deutſchen Fußballhimmel wie Schalke 04, Han⸗ over 96, Hamburger S uſw. ſind nach ihren über⸗ raſchenden Niederlagen vor zwei Wochen nur zwar zum Zuſehen verurteilt, aber dadurch hat dieſer deutſche Pokal⸗ wettbewerb kaum an Spannung eingebüßt. Wir zählen die ſüddeutſchen Spiele auf: SW Frankfurt BC Hartha, Hanau 93— VfB Mühlburg, BfR Mannheim— Bayern München, BfB Stuttgort— Phönix Karlsruhe, 1. FC Nürnberg— SSV Ulm. Opel Rüſſelsheim muß nach Düneldorf zur Fortuna und der SV Waldhof weilt zum Pokal kampf bei Grünweiß Eſchweiler. Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele mußten ſich ſo gleich bei ihrem Debut einige Abſtriche geſallen laſſen; immerhin verblieb aber noch eine ſtattliche Reihe intereſ⸗ ſanter Spiele: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Eintr. Frankfurt, FV Saarbrücken— Rotweiß Frantfurt; Wor⸗ motig Worms— Boruſſiag Neunkirchen, Fa Pirmaſens— TSch 61 Ludwigshafen. Baden: 1. FC Pforzheim— SpVg Sandhofen; FV Offenburg— Bſè Neckarau. Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Spoͤg Cannſtatt; Stuttgarter SC— Ulmer FV 94; Sy Feuerbach— F Zuffenhauſen, Bayern: FC 05 Schweinfurt— Jahn Regensburg; Schwa⸗ ben Augsburg— Be Augsburg.— Freundſchaftsſpiele: Sp Kaſſel— SC 03 Kaſſel; Heſſen Bad Hersfeld— SC 05 Göttingen; Kewa Wachenbuchen— Boruſſia Fulda. Ein Länderſpiel lieſern ſich Irland und die(uns hinlänglich bekannten) Schweizer.— Im Handball hat nun der„voreilige“ Gau Südweſt einige ſüddeutſche Bundesgenoſſen im Kampf um die Punkte erhalten, da am Sonntag auch Baden und Württemberg den Meiſter⸗ ſchaftsbetrieb aufnehmen. Es ſpielen: Südweſt: MSW Darmſtadt— Tura Ludwigshafen. Baden: fn Mann⸗ heim— TV Seckenheim; TW Leutershauſen— Freiburger FC; Tgde Ketſch— TV Weinheim. Württemberg: TV Altenſtadt— Te Schnaitheim; KSW Zuſſenhauſen— SV Urach; Stuttgarter Kickerg— Tode Schwenningen; TV Kornweſtheim— Te Süſſen.— Im Hockey greifen in Süddeutſchlond erſtmals die Gaue Südweſt und Baden in den Gang der Meiſterſchaftskämpfe ein. Es gibt dabei folgende Spiele: Südweſt: TB 57 Sachſen⸗ hauſen— TSch 61 Kaiſerslautern; Mainzer HE— Main⸗ zer RV; Eintr. Frankfurt— Wiesbadener THC. Baden: HC Heidelberg— Germanig Mannheim; Bſcht Mannheim — MTW Karlsruhe; Heidelberger TB 46— Mi Mann⸗ heim; T 46 Mannheim— Tgde Heidelberg. Bayern: Weißblau Aſchaffenburg— 91 München; Münchner SC — Wacker München. Ein Rugby⸗Freundſchaftsſpiel führt in Frankfurt die SSg und die Eintracht zuſommen. Motorſport Im Automobil⸗Rennſport gibt es am Ende einer heißen Kampfzeit noch einmal ein Großereignis; den Großen Preis von Italien, der noch einmal die ſtärkſten Fahrer und Rennwagen an den Start bringt. Mercedes-Benz iſt durch Seaman, Caracciola, von Brauchitſch und Lang ver⸗ treten, die Auto⸗Union verläßt ſich wieder auf Stuck, Nuvolari, H. P. Müller und Haſſe. Ihnen ſteht die ſtorke Streitmacht der Alfa Romeo, Maſerati und Delahaye gegenüber. Das Rennen gewinnt noch dadurch an Reiz, daß es gleichzeitig den neuen Europomeiſter ermitteln wird. Die größten Ausſichten haben hier der Titelvertei⸗ diger Caracciola, Manfred von Brauchitſch und der Eng⸗ länder Seaman. Leichtathletik Noch immer will ſich die Leichtathletik, die doch wirk⸗ lich einen Sommer voll herrlicher und begeiſternder Kämpfe hinter ſich hat, nicht zur Ruhe begeben. An einem Frauenſportfeſt in Saarbrücken nehmen unſere beſten Leichtathletinnen, die dann nach Wien zu den Furopa⸗ meiſterſchaften weiterreiſen, teil. Deutſche Leichtathleten ſtarzen in Straßburg und Mailand. Abenoſportſeſte ſtei⸗ gen in Lahr und Neuſtadt. Einen reichsoffenen Jugend⸗ und Mehrkampftag veranſtaltet Pforzheim. Die Schweiz und Frankreich ſtehen ſich in Bern in einem Länderkampf gegenüber.— Tennis iſt nicht mehr ziel los. An einem internationalen Tur⸗ nier in Venedig nehmen auch deutſche Spieler teil. Mit einem weiteren Turnier wartet Bad Schachen auf. In Venedig vertreten Redl, Beuthner, Marieluiſe Horn, Frl. Engel und Dr. Kleinſchroth unſere Farben. Kleine Sport-Nachrichten Dardanellos 2 aus dem Stalle Aga Khans gilt als ſiche⸗ rer Starter im Großen Preis der Reichs hauptſtadt am 18. September in Hoppegarten. Am Großen Motorrad⸗Preis von Italien, der am 25. September als letzter Lauf zur Europameiſterſchaft auf der Monzobahn ausgetragen wird, nimmt BMW mit zwei 500-eem⸗Kompreſſormaſchinen teil. Die Fahrer ſind Georg Meier und Ludwig Kraus. In Philadelphia trugen Amerikas und Auſtraliens Frauen einen Tennis⸗Länderkampf aus, den die Auſtra⸗ lierinnen mit:2 Punkten gewannen. Helen Jacobs wurde dabei von der Auſtralierin Coyne geſchlagen. Gut beſetzt ſind die Radrennen in Oeſchelbronn, die am Sonntag, 11. September, veranſtaltet werden. Weimer⸗ Bühler(Stuttgort), Keilbach⸗Miller(Stuttgart⸗München) und Renz⸗Schickler(Stuttgart) gehen als Favoriten an den Start. Europameiſter Sutter, Scheuring, Stadler, Giſela Mauermayer und ungariſche Athleten gehen beim Inter⸗ nationalen Abendſportfeſt am kommenden Samstag, 10. September, in Lahr an den Start. 0 In Paris will man beim Sportfeſt om 25. September über 800 Meter die Europameiſter Harbig, Brown und Wooderſon zuſammenbringen. Außerdem ſollen noch Lanzi, Moſtert und Leveque verpflichtet werden. a l 8 Anſere Wagen wieder in Front Auch am zweiten Trainingstag zum Großen Preis von Italien waren die deutſchen Wagen von Mereedes⸗Benz alen. okal Arern V und Auto⸗Union wieder weſentlich ſchneller als die Alfa Romeo und die neu eingetroffenen Maſerati. An die Spitze ſetzte ſich Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz mit einer Beſtrundenzeit von:32, Minuten und 164.74 Stundenkilometer, Geraume Zeit lag Hermann Müller (Auto⸗Union) mit 2738.4 Minuten dicht Hahinter. Er wurde aber zum Schluß von v. Brauchitſch um 7/10 Sekunden übertroffen. Erſt hinter Seaman, Cargc⸗ ciola(heide Mereedes⸗Benz), Kautz und Haſſe (beide Auto⸗univn) folgte Wi mille auf Alfa Romeo mit 2139.2 Minuten. illoreſi holte aus dem Maſexati 241,3 Min, heraus. Auf der regennaſſen Bahn war am Vormittag nur wenig gefahren worden. Tennis am Lido Beim Tennisturnier am Lido gab es folgende Ergeb⸗ niſſe: Männerdoppel um die Volpiplakette: Itolien 1 (Quintavalle⸗Boſſt)— Deutſchland(Beuthner⸗Kleinſchroth) .1,:9,:2; Frankreich 2(Bouſſus⸗Genthien]— Belgien (Gelband⸗Peten) 876,:4, 672; Tſchechoflowakei(Menzel⸗ Cefnar)— Italien 3(Vido⸗della Vid) 678, 416 wegen Dunkelheit abgebrochen. Männereinzel um den Pokal des Kronprinzen: Gabory— Genthien 611,:2; Sziget!— Ta⸗ roni 618,:6,:7; Boſſi— Bouſſus 64,:6, 672, Kuzel Journu 710,:2,:1; Kho Sin Kie— Mortinelli 612, :8 Leſueur— Tloczinſkt 674,:4; Beuthner— 1 428, 775, 621 Gabory— Quintavalle 62,:4; Gelhand— Menzel 326,:2,.4; Ceinar— Leſueur 671,:9; Nho 2 110— Asboth:2, 610; Baworowfki— Palmieri 517, München dem Empfang 5 Mann Radſport Noch eimmal ſteigt ein großes Berufsſahrer⸗Straßen⸗ rennen: Der Große Preis der Meſſeſtadt Köln über 100 Kilometer, der u. a. den neuen deutſchen Meiſter Arents (Köln), Umbenhauer(Nürnberg) und den Dortmunder Bautz am Start ſieht. Ludwigshafen iſt der Austrogungs⸗ ort der Süd weſtmeiſterſchaft im Einer Vorentſcheidungen zur deutſchen Radball⸗Meiſter len in Eſſen und Kiel. Bahnremien aibt es i Im Rudern iſt allein die 14. Offenbacher Jugend⸗Re⸗ gatte zu nennen, die eine hervorragende Beſetzung ge⸗ funden hot.— J 5 5 Pferdeſport ſtehen Rennen im Hoppegorten, Horſt⸗Emſcher, Krefeld und Halle auf dem Programm. Zum Abſchluß der Münchener Traberwoche wird das Silberne Pferd von Deutſchland entſchieden.— Die II. NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg die die tüchtigſten Kämpfer aus den Gliederungen der Partei, der Polizei, der Wehrmacht, des Reichsarbeits⸗ dienſtes und des Da eine Woche lang in wehrſportlichen Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfen ſahen, klingen om Samstag mit den letzten Entſcheidungeg in der Hauptkampfbahn des Stadions und im Schwimm⸗ ſtadton aus. Die deutſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaſten kommen in Hamburg zum Austrag, der Gordon⸗Bennet⸗ Wettbewerb der Freiballone nimmt ohne deutſche Betei⸗ ligung von Lüttich aus ſeinen Anfang, deutſche Ringer geben ein Gaſtſpiel in Brüſſel, ägyptiſche Turner weilen in Berlin zu Gaſt und in Eberbach wird die bagdiſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft entſchieden. Im Rückkampf zur Vorſchlußrunde um die deutſche Ringer⸗Mannſchaſts⸗ meiſterſchaft treffen ſich Zella-Mehlis und Heros Dort⸗ mund, das den Vorkampf:2 gewann. Bayern München als Pokalgegner des Vn Mannheim Es geht jetzt in die zweite Schlußrunde um den von Tſchammer⸗Pokal! Unſere beiden Mannheimer Vertreter wollen natürlich auch in dieſem Jahr verſuchen, in dem immer volkstümlicher werdenden Wettbewerb recht weit vorzuſtoßen, wie dies dem Vit bereits einmal im Jahre 1935 gelungen iſt! Nach den großen Ueberraſchungen des 28. Auguſt muß man auch für den 11. September einige Senſationen erwarten. Der VfR hat ein Heimſpiel vor ſich, aber er iſt in der„Wahl ſeines Gegners“ etwas großzügig geweſen. In den Münchner„Bayern“ kommt eine Mannſchaft nach Mannheim, die von jeher eine erſte Geige im Konzert der Großen geſpielt hat. Dreimal waren ſie Südden Meiſter, 1926 als Nachfolger des fn Mannheim(0, 1028 löſten ſie den Nürnberger„Club“ ab, und 1932 holten ſie ſich den 5 von der Spielvereinigung Fürth. Im gleichen Jahre aber wurden ſie auch Deutſcher Fußz⸗ ballmeiſter, und vielen Mannheimern iſt noch das präch⸗ tige Spiel in 8 als im Stadion die„Bayern“ ihren:0⸗Sieg über den 1. FC Nürnberg erzwanben, um dann im Enoöſpiel die Frankfurter Eintracht, die Schnalle :1 bezwungen hatte, 20 zu beſiegen und das Erbe von Hertha⸗BSC, Berlin anzutreten. N Seit Bildung der Gauliga haben die„Bayern“ in ihrem ſpielſtarken Heimatgau ſtets eine gute Rolle ge⸗ ſpielt, ſind dreimal Dritter und ſe einmal Vierter bzw. Fünfter geworden. Die Hochburg Nürnberg⸗Fürth zu erſchüttern. gelang zwar bislang nicht, aber faſt ſcheint es, als ſollte das neue Spieljahr eine neue Blütezeit des Münchner Fußballſportes bringen. Im letzten Jahr ſind die„Bayern“ allerdings durch den nö besass Umſtellung im Mannſchaftsſpiel, wie ſe er damalige Sportlehrer Heinz Körner aus Wien be⸗ trieb, für längere Zeit in ihrer Form zurückgeworfen worden. Das iſt nun anders geworden:„Lutte“ Gold⸗ brunner, das Vorbild eines Stopper⸗Mittelläufers, hat als ehrenamtlicher Trainer wieder Klarheit in den Bayernſtil gebracht! Der Erfolg zeigte ſich beim letzten Pokalkampf der„Bayern“ gegen Union Böckingen, denn es ſpielte nur eine Mannſchaft, die denn auch mit 70 einen großen Sieg feierte, nachdem zuvor Boruſſia Neun⸗ kirchen:0 gegen die„Bayern“ verloren hatte. Die„Bayern⸗Elf“ iſt alſo glänzend am Schuß! Vor dem Torwart Fink ſteht in Bader—Goldͤb runner Streitle eine kaum überwindliche Dreierverteidigung, ret angriffsſreudige Seitenläufer, Fickenſcher und Reit⸗ er, ſorgen für den Spielguſbau, an dem auch der ehe; malige Berliner Franke als Halblinker großen Anteil nimmt. Der blonde Moll— das„Mädchen für alles“ bei den„Bayern“!— führt den Angriff, der in ſeiner rechten Flanke Dippold—Körner und erſt recht im Linksaußen Simetsreiter entſchloſſenen Torjäger hat. Golobrunner, Streitle und Simetsreiter ſind die Nationalſpieler aus der„Bayern⸗Elf“. Nicht weniger als fünf Kopfballtore erzielte der Bayernſturm dagen Böckingen aus den ge⸗ nauen Flanken der Flügelſtürmer,— woraus ſich auc ſchon die wichtige Aufgabe der Bſoi⸗Abwehr ergibt: pein⸗ lich genaue Deckung! 5 Mit dem faſt gleichen Ergebnis wie die„Banern über Böckingen(den 2·0⸗Sieger über den 1. C Pforte beim in der letzten Hauptrunde!) gewann ja auh der Vit in Köln— die Partie des kommenden Sonntag ſteht alſo„part“. Jeder kann ſie gewinnen, der Beſſere ſoll ſie gewinnen, In Dörrbecker Stuttgart ſteht dem Kampf einer der beſten deutſchen Schiedsrichter vor. Das Spiel kommt um 15 Uhr auf dem Bfeft⸗Plaßz au den Brauereien zum Austrag. Das Vorſpfel trägt die VfR⸗A-Jugend gegen dieſelbe von TS Ludwigshafen aus. Hockey-Ligaſpiel Af Mannheim-M Karlsruhe Im erſten Pflichtſpiel der badiſchen Hockey⸗Gauliga triſſt der Ven Mannheim am kommenden Sonntag auf de Hockeyplätzen am Flughafen auf den Männerkurn⸗Verelſ Karlsruhe. Die Karlsruher ſind in Mannheim Neulinge und ſollen eine ziemlich bewegli und auch ſpielſtarke Elf 1 5 ſtellen. Sie könnten für den Meiſter eine harte 8 werden. Man iſt ſedenfalls auf ihr Debut in Manu hein. ganz beſanders geſpannt, denn auch für die übrigen Mann, heimer Ligavereine werden das Können und die Leit gen dieſer Mannſchaſt ein Moßſtob in den weiteren Pflicht ſpielen ſein. 5 5 Wenn der BfR ohne— antreten kann, iſt ihm 10 Sieg wohl zuzutrauen, obwohl er dieſes Spiel abſolut ni leicht nehmen darf. 155 daß ſich auch dſe Mannheimer Sportfreunde recht — Vorverkaufsstellen in Mannheim siehe Plakatanschlag an den 1 “gZBenützet den Vorverkauf. hof diſt Tat Ba gug Hei ſchö ſche Um den he ſind chi Lei neh Zel pen nach ſche ſtell alte Jal Lag E 11 id⸗Re⸗ a ge⸗ d und chener chland der rbeits⸗ tlichen om u in vimm⸗ chaſten ennet⸗ Betei⸗ Ringer weilen adiſche I zur chafts⸗ Dort⸗ ner n von rtreter he vog rug. n“ in le ge⸗ bzw. th zu ſcheint ittezeit durch ie ſie en be⸗ vorfen Golo⸗ 6, hat den letzten denn it 710 Neun⸗ Vor uner- igung, Reit⸗ r ehe⸗ Anteil 100 hei rechten außen unner, r aus alltore n ge⸗ h auch pein⸗ nern“ pfonz. 0 der intags zeſſere t dem atz an gt oͤie shafen die Landwirtſchaft der betreffenden Freitag, 9. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 416 e e 7 badische Sonderzüge liejen in Nlienberg ein Sie brachten ſchönes Wetter mit Zeltlager Moorenbrunn, 9. September. Im Laufe des Donnerstag rollten auf dem Bahn⸗ hof Fiſchbach ſieben Sonderzüge mit den ba⸗ diſchen Nürnbergfahrern vom Bodenſee bis zum Taubergrund ein. 6700 Mann ſind jetzt im Baden⸗Lager. Die Frauen bezogen das Gauſtand⸗ quartier der NS⸗Frauenſchaft in der Samuel⸗ Heinecke⸗Schule. Die badiſchen Landsleute haben das langerſehnte ſchöne Wetter mitgebracht. In prächtigem Sonnen⸗ ſchein wogt es unabläſſig in dem Lager und ſeiner Umgebung auf und ab. Die Feſtſtimmung hat je⸗ den gepackt. Die Politiſchen Leiter des Kreiſes Mann⸗ heim, die ſeit Montag bereits in Moorenbrunn ſind, ſind ſchon in den Nachmittagsſtunden abmar⸗ ſchiert,l um an dem Fackelzug der Politiſchen Leiter vor dem Führer am Deutſchen Hof teilzu⸗ nehmen. Die Neuangekommenen haben ſich in den Zelten häuslich eingerichtet. Schon ſieht man Grup⸗ pen in der Sonne ſitzen und die erſten Kartengrüße nach Hauſe ſchreiben. Andere laſſen unter der Du⸗ ſche kühle Strahlen über den Körper rinnen viele ſtellen ſich den zahlreichen Photographen. Manche alten Bekannten und Kameraden, die ſich vielleicht Jahre nicht geſehen haben, treffen ſich hier im Baden⸗ Lager wieder und ſchütteln ſich die Händ⸗ Aus Baden Beihilfen für Kartoffelkäferbekämpfung Begrenzte Mittel für Haud⸗ und Spanndienſte * Karlsruhe, 9. September. Nach der 5. Verordnung zur Abwehr des Kartof⸗ felkäfers haben die Nutzungsberechtigten der vom Kartoffelkäfer befallenen Gebiete alle mit Kartoffeln beſtellten Grundſtücke während der Wachstums zett mit Kalkarſenat wiederholt gründlich und ſachgemäß zu beſpritzen. Im allgemeinen müſſen die Nutzungs⸗ berechtigten die Maßnahmen der Kartoſſelkäferbe⸗ kämpfung ſelbſt durchführen und finanzieren. Mit Rückſicht darauf aber, daß die Bekämpfung des Kar⸗ toffelkäfers die Landwirtſchaft des übrigen Reichs⸗ gebietes vor erheblichen Schäden bewahrt und daß Gebiete wegen der durch die Grenzlage und der durch die Maul⸗ und Klauenſeuche verurſachten Schäden in ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit geſchwächt iſt, hat der Reichsminiſter zur Gewährung von Beihilfen für Hand⸗ und Spanndenſte Geldmittel zur Verfügung geſtellt. Es muß darauf hingewieſen werden, daß dieſe Geldmittel nur in begrenzter Höhe zur Verfügung ſtehen und nur an ſolche Nutzungsberechtigte zur Auszahlung kommen können, die tatſächlich nicht in der Lage ſind, die Koſten für die Hand⸗ und Spann- dienſte aufzubringen. Die Höhe der Beihilfen für Hand⸗ und Spanndienſte bei der Kartoffelkäferbe⸗ kämpfung wird alſo nach der wirtſchaftlichen Lage des Nutzungsberechtigten und außerdem nach der Größe der Kartoſſelanbaufläche bemeſſen. Der ein⸗ zelne Bauer oder Landwirt ſtellt ſeinen Antrag auf Bewilligung dieſer Beihilfen bei ſeinem Bürger⸗ meiſteramt mit einer Nachweiſung, die folgende An⸗ gaben zu enthalten hat: Name und Wohnort des Nutzungsberechtigten, Größe der Kartoffelanbau⸗ fläche, Koſtenbetrag, beantragte Beihilfe Dieſe Nach⸗ weiſungen werden dann von dem Bürgermeiſteramr beim zuſtändigen Bezirksamt, in Stadtbezirken Po⸗ lizeipräſidium oder Polizeidirektion, zur Weiterlei⸗ tung eingereicht. 1 Heidelberg und Italien Was das Septemberheft des„Fremdenblatts“ bringt Das„Heidelberger Fremdenblatt“ kommt in dieſem Monat unter dem Titel„Heidel⸗ berg und Italien“ heraus. In einem reich bebilder⸗ ten Aufſatz deckt Kurt Roßmann die geiſtigen und künſtleriſchen Beziehungen beider Völker dies⸗ und jenſeits der Alpen auf, Beziehungen, die auch im Ge⸗ ſicht Heidelbergs, beſonders aber im berühmten Ott⸗ heinrichsbau des Heidelberger Schloſſes, erfreuliche Spuren hinterlaſſen haben. Eine Würdigung der Perſönlichkeit des Kurfürſten Ottheinrich und ſeiner Zeit wird durch Porträts und dergleichen wirkſam unterſtützt. Mit dieſer Lektüre in der Hand ver⸗ lohnt es ſich für den mit den Schönheiten des Hei⸗ delberger Schloſſes längſt Vertrauten, in einer ſtillen Stunde zu eingehender Betrachtung in den Schloßhof einzutreten und im Geiſte jene künſtlexiſch und geſchichtlich bedeutſame Zeit nachzuerleben. Der tägliche Verkehrsunfall. Bei einem Zuſam⸗ menſtoß eines Laſtzuges mit einem entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagen auf dem Neckarſtaden wurde der letztere etwa zehn Meter zurückgeſchleudert und ſchwer beſchädigt. Der Laſt⸗ zug geriet auf den Gehweg, riß eine Bank um und beſchädigte das Schutzgeländer am Neckar. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Laſtzuges, weil er die rechte Straßenſeite der Fahrbahn nicht einhielt und außerdem zu ſchnell fuhr. Die Herrenwanderung des Odenwaldklubs geht dieſes Jahr durch den mittleren Odenwald, von Hetzbach aus— u. a. Obermoſſau, Lärmfeuer, Kol⸗ lick auf Ludwigshafen Anheil des Tages Was die Polizei notiert 5 Ein 28 jähriger Mann erſchoß ſich geſtern abend mit einem Walzenrevolver in ſeinem Bett. Die Urſache des Selbſtmordes war bisher nicht zu klären. *. Beim Einlenken aus der Frankenthaler⸗ in die Schlachthofſtraße raſte ein Motorrad auf einen Per⸗ ſonenwagen. Der Motorradler und ſein Mitfahrer — übrigens ſein Bruder— wurden mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Fahrzeuge mußten in die Reparatur. de Laut Polizeibericht verſetzte ein Tagner auf der Arbeitsſtelle im Kaiſerwörthhafen ſeinem Vorarbei⸗ ter mit einer Kohlenſchaufel mehrere fühlbare Schläge auf den Kopf und ſonſtige Körperteile. Die Verletzungen waren bei dieſer liebloſen Behandlung derart, daß der Mann ſofort im St. Marienkranken⸗ e eee Mernheim-eine aufftrebende Gemeinde Blick in das Rathaus- Der Haushalt für 1938 UI Viernheim, 9. September. Vor kurzem fanden hier zwei Gemeinde⸗ ratsſitzungen ſtatt, in denen der Bürgermei⸗ ſter und die Beigeordneten mit den Gemeinderäten Beratungen pflogen. Neben den Reviſtonsabſchlüſſen der Rechnungen der Gemeinde für 1934 und 1935 ſowie der Verſorgungsbetriebe für 1936 war es be⸗ ſonders der Haushaltsplan für 1938, der die Tages⸗ oroͤnung ausfüllte. Die Gemeinde erhebt die Grundſteuer zum erſtenmal in dieſem Jahre allein. Gleichzeitig ging die ſtaatliche Hundeſteuer auf die Gemeinde über. Die Sondergebäudeſteuer wird vom 1. April 1938 an als Staatssteuer erhoben. Die Polizei, die wieder in die Gemeindeverwaltung zurückgegliedert wurde, brachte eine Mehrbelaſtung von 27000 Mk. Innerhalb der Schullaſten nehmen die Ausgaben für die Volksſchulen den breiteſten Raum ein. Der Stellenbeitrag je Lehrerſtelle wurde für 1938 auf 2000 Mk. feſtgeſetzt. Die Verbeſſerung der Straßenverhältniſſe wurde auch 1938 fortgeführt, wenn auch die Anſätze für die Unterhaltung noch immer nicht dem beſtehenden Bedürfnis angepaßt werden konnten. Die Löſung der Kanaliſations⸗ frage bleibt nach wie vor noch offen. Es ſoll je⸗ doch in dem laufenden Rechnungsjahre verſucht wer⸗ den, ein Stück Kanal zwiſchen den Sickergruben am Bürſtädter Weg und Sandhöfer Weg zu finanzieren. In dem vorliegenden Haushaltsplan konnten die Mittel hierfür nicht aufgebracht werden, ebenſo⸗ wenig wie für die Errichtung der geplanten hwimmſportanlage. Die Umgeſtaltung des Fried⸗ hofes nimmt einen erfreulichen Fortgang. Die Mit⸗ tel für die Errichtung der Leichenhalle ſind in den Haushaltsplan eingeſtellt, ſo daß nach Vor⸗ liegen der Entwürfe, wenn keine unvorhergeſehenen Schwierigkeiten in der Beſchaffung des Materials eintreten, in dieſem Jahre mit dem Bau begonnen werden kann. Das kulturelle Leben zu fördern, iſt Aufgabe einer jeden Gemeinde. Die Gemeinde iſt dem Rhein⸗Mainiſchen Gemeindekulturver⸗ band beigetreten, der im kommenden Jahr Viern⸗ heim beſpielen wird. Auch das Volksbildung s⸗ werk wird in dieſem Jahre mit einer Reihe von Vorträgen an die Volksgenoſſen herantreten. Für die Volksertüchtigung und den Bau eines H⸗Heimes wurden weitere Mittel bereitgeſtellt. Durch die Entwicklung der Siedlungen ſieht ſich die Gemeindeverwaltung veranlaßt, für die Erſchließung des nordweſtlichen Gebietes in der Nibelunge n⸗ Siedlung weitere Mittel zum Erbauen einer Straße vorzuſehen. Die Gemeinde hat ſich auch be⸗ reits damit beſchäftigt, inwieweit der Erwerb von Bauland für die Errichtung von Kleinſiedlungen ſich ermöglichen läßt.— Die Viernheimer Straßenbe⸗ leuchtungsanlage ſoll in den beiden Hauptſtraßen bzw. Durchgangsſtraßen verbeſſert werden. Die finanzielle Lage der Gemeinde kann als geſund bezeichnet werden. Das abgelaufene Rechnungsjahr 1937 konnte mit einem Einnahmeüberſchuß von 138 000 Mk. abge⸗ ſchloſſen werden, bei liquidierten Außenſtänden in Höhe von 35700 Mk. Die Hebeſätze für die Gemeindeſteuern wurden wie ſolgt feſtgeſetzt: Grundſteuer: a) für Grund ſtücke 90 v..; b) für land⸗ und forſtwirtſchaftliche Betriebe 162 v..) Ge⸗ werbeſteuer 396 v..; Zweigſtellenſteuer 512 v..; Bürgerſteuer 500 v. H. Die Beratung des Haus⸗ haltsplanes vermittelt das Bild einer aufſtrebenden Gemeinde. haus operiert werden mußte. Des Miſſetätere nahm die Polizei ſich an. Auf friſcher Tat ertappt wurde ein verheirateter in Lu.⸗Oppau wohnhafter Invalide, der durch un⸗ züchtige Handlungen öffentlich Aergernis erregte. Der Mann wurde dem hieſigen Amtsgericht vorge⸗ führt und nach ſeiner richterlichen Vernehmung wie⸗ der freigelaſſen. Ein lobeuswertes Beiſpiel. Weil er ſeine erſten 100 000 Kilometer im Beruf ohne jeden Unfall zu⸗ rückgelegt hat, erhielt der Kraftwagenführer Wippel der Weizenbierbraueret Ludwigshafen⸗Rheingönheim die goldene Ehrennadel der Benzwerke für Kraft⸗ fahrer. Heimatmuſeum wieder geöffnet. Das Ludwigs⸗ hafener Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1, iſt jetzt wie⸗ der geöffnet und zwar am Sonntag von 10 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 15 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20 bis 22 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Abends Wunſchkonzert. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Gehffnet 10 biz 20 Ubr, Pfalzban⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Heimat“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Geheimzeichen 9 B 17“— Ufa⸗Lichtſpiele„Was tun, Sibylle?“— Union⸗Theater:„Höllentempo“.— Atlautik: „Miſſiſſippi⸗Melodie“.— Alhambra Mundenheim:„Die unentſchuldigte Stunde“. Auch in Eoigheim war es ſo Quetſchekuche⸗Kerwe ohne Quetſche * Oppau, 8. Sept. Die in den letzten Wochen verbreiteten Gerüchte, die Edigheimer Kirchweihe würde nicht ſtattfinden, wurden gründlich widerlegt, denn auf dem neuen Edigheimer Meßplatz ſtanden in dieſem Jahre die Wagen der fahrenden Leute ſo dicht wie noch nie. Nur eins fehlte: die Zwetſch⸗ gen. Es iſt ſchon zur Tradition in Edigheim und Oppau geworden, daß zur Edigheimer Kerwe faſt nur Zwetſchgenkuchen gebacken wurden. Doch dieſe Tat⸗ ſache konnte der Luſtigkeit keinen Abbruch kun, Schon in den Mittagsſtunden des erſten Tages ſetzte der Zuſtrom ein, knallten die Büchſen, lock⸗ ten Karuſſell⸗ und Schiffſchaukelfreuben. Mit Feuereifer ſtürzten die Edigheimer und Oppauer und auch viele Städter aus der Umgebung ſich ins Vergnügen. * Oppau, 8. Sept. Hier beging Frau Katharina Beſch, Witwe, ihren 75. Geburtstag. Wir gra⸗ tulieren!— Der von der TSG 1889 Oppau veranſtaltete Werbeabend im„Deutſchen Haus“ war gut beſucht. Boxer, Turner und Ringer traten im ſportlichen Programm auf. In ſämtlichen Kämpfen außer den Jugendkämpfen konnte Oppau gewinnen. bergshöhe, Hammelbacher Höhe, Wahlen. Die 6. ſtündige Wanderung geht über 400 bis 500 Meter Höhe. Num uu Ninoulgiuupum Blick auf die Spargelſladt * Schwetzingen, 9. September. Am Mittwoch konnte hier Herr Georg Weiß, Luiſenſtraße, ſeinen 90. Geburtstag feiern. Der Jubilar erfreut ſich einer verhältnismäßig guten Geſundheit und einer außerordentlichen geiſtigen Friſche! Des weiteren konnte Frau Schneider, geb. Rotwang, Leſſingſtraße, ihren 80. Geburtstag begehen. Herzliche Glückwünſche! Im letzten Monat iſt eine fühlbare Ver⸗ minderung der Verkehrsſünder ein⸗ getreten. Dank der planmäßigen Verkehrserziehung iſt die Zahl der mündlichen Verwarnungen im Mo⸗ nat Auguſt geſunken. * Plankſtadt, g. Sept. Das Beitrags verzeichnis zur Land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft für das Jahr 1938 wird neu aufgeſtellt. Alle Einwohner, welche Grundſtücke bewirtſchaften, haben ihre Betriebe anzumelden. * Hockenheim, 9. Sept. Die Hockenheimer Ma⸗ rinekameradſchaft hielt im„Badiſchen Hof“ einen gut beſuchten Appell ab.— Fräulein Paula Zahn⸗ Winkler hat in Karlsruhe die Meiſter⸗ prüfung im Putzmacherhandwerk mit gutem Erfolg beſtanden. * Neulußheim, g. Sept. Bisher ſind die Fleiſch⸗ beſchauge bühren vom Fleiſchbeſchauer erhoben worden. Künftig wird das nicht mehr der Fall ſein. Dieſe werden zukünftig von der Gemeinde⸗ kaſſe eingezogen und zwar gleichzeitig bei der Entrichtung der Schlachtſteuer. Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 9. Sept. Der Ein wohner⸗ ſtand der Stadt Ladenburg ergibt ſich aus folgender Feſtſtellung: Die Geſamtzahl der Einwohner betrug am 1. September 2462 männliche und 2715 weibliche 5177 Einwohner.— Ihre ſilberne Heichzeit feierten der Gärtner Guſtav Wagner— ſeit langen Jah⸗ ren bei der Stadt in Mannheim tätig— und ſeine Ehefrau Barbara, geb. Kreter; außerdem der treue Feuerwehrmann Franz Diez und ſeine Ehe⸗ frau Eliſabeth, geb. Schuhmacher. Dieſem Jubel⸗ paar bvachte die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ein Ständchen.— Nach kaum 2tägiger Krankheit ſtarb der älteſte Maler⸗ und Tünchermeiſter Jakob Engel, der auch der älteſte Kamerad im„Krieger⸗ verein“ war, und nun ſein älteſtes und langjähriges Ehrenmitglied betrauert. Ebinger Notizen = Edingen, 8. Sept. Seinen 70. Geburtstag begeht am heutigen Donnerstag Herr Leonh. Koch, der ſeit langen Jahren erblindet iſt, ſich ſonſt aber noch guter Geſundheit erfreut.— Die Freiwillige Feuerwehr Edingen hielt am Sonntag früh eine Uebung ab, die einen befriedigenden Verlauf nahm und den guten Ausbildungsſtand der Wehr beſtä⸗ tigte.— Am Rathaus wurde ein Zeitungs ⸗ kaſten angebracht, in dem regelmäßig die politiſchen Zeitſchriften angeſchlagen ſind.— Aus Edingen neh⸗ men acht Mann am Reichsparteitag teil.— Ein Fiſch⸗ eſſen, das die Edinger Sportfiſcher bereits ſeit einiger Zeit geplant haben, findet jetzt am Samstag und Sonntagnachmittag im„Lamm“ ſtatt. Damit wird die alte Tradition, in Edingen gebackene Nek⸗ karfiſche zu eſſen, wieder aufgenommen. Neues aus Eberbach * Eberbach, 9. Sept. Auf der bei Eberbach ge⸗ legenen Schwanheimer Höhe ereignete ſich am Sonn⸗ tag ein Verkehrsunfall. Der mit ſeinem Perſonenwagen mit Anhänger auf der Fahrt nach Eberbach befindliche Händler Fiſcher aus Neun⸗ kirchen bremſte auf der etwas abſchüſſigen Straße zu ſtark, ſo daß ſich das Auto überſchlug und den Abhang hinunlkerſtürzte. Dabei wurde Fiſcher am Kopfe und eine mitfahrende Frau aus Mann⸗ heim am Knie ziemlich verletzt. Der Wagen wurde total zertrümmert.— An Stelle des vor einigen Monaten nach Doſſenheim verſetzten Polizeihaupt⸗ wachtmeiſter Trautmann hat am 1. September Poli⸗ zeihauptwachtmeiſter Guſtav Stockmar, von Vil⸗ lingen kommend, hier ſeinen Dienſt angetreten. 2 Lampertheim, 9. Sept. Ein weit und breit geſchätzter und geachteter Veteran der Arbeit wurde geſtern mit Franz Konrad, Göriſchſtraße 1, zu Grabe getragen. Eine große Trauergemeinde gah ihm das letzte Geleit.— Herr Adam Haumül⸗ ler 1, Friedͤhofſtraße 22, beging ſeinen 71. Ge⸗ burtstag.— Der Geflügelzuchtverein Phönix Lampertheim veranſtaltet am kommenden Sonntag eine Lehr⸗ und Werbeſchau. eln im Auchenꝰ-Jauupnil 75720 . 55 ele Lei. aclun] Zuluten zum Laig: 300 f Weizenmehl. Päckchen Dr. Oeiher's„Bachin“ 100 g Zucker. 1 ki. einige Tropfen Dr. Oetßer's Backöl Zitcone. 2 Tropfen Dr. Oetker's Bachl Bittecmandel. 55 g Butter, 5 250 b geßochte flactoffeln(vom Lage vorher) Zur Tüllugg: 125.130 f beltebige flarmelade. Zum Beſteelchen; 1 figelb und 7 Efft. fich. Bacleeu Stiæ einmsœl Cartoffelhörucuen: Sreilung: ilehl und, Bochin werden gemischt und auf ein Bachbtett geſlebt. In die mitte macht ma eine Verkisſung. in die man Zucher. ki und die Getdürze gibt. Man vertühtt mit elwas mehl, Backen eBemiſh zu einem dichen Brel. gibt die kalte, in Stücke geſchnittene Butter datauf und beſtreut mit elwas Fflehl. Die fein geriebenen Hartoffeln legt man auſſen um das[lehl. Dann detznetek wan alles ſchnell zu einem glatten Teig. Man ſtellt ihn etwa Stunde kühl. Anſchlleſſend rollt man den Teig ela 4 mm dich aus und bildel mit dem Backtädchen Dreiecke, deten fiahe und tundfläche die Cänge eines Bachin“ Beutels haben. Die fte jedes Dreiechs belegt wan mit gut einem halben Teelöffel Matmelade, rollt auf und formt Hörnchen, die mit ver- guicltem kigelb beſtrichen auf ein gefettetes Bachblech gelegt werden, Das Rezept etgibt eta 30 fjörnchen, (Sei Vertpeſſdung alter fiartoffeln empfieplt es ſich, gleich zeitig mit dem Ei= 2 Effl. ſmnich in den leig zu geben.) gackzeit 28. 30 ffüinuten bel guket Mitzelhige. Bitte gusſchnelden! — Aas Gelelmuls den en Ikina· Kpfe BILDER VOEH TAG Eine französische Kolonialtragödie wird wieder aufgerollt Paris, im September. Dieſer Tage iſt in Paris Oberſt Maire in den Ruheſtand getreten, ein Offizier, der in der franzöſiſchen Kolonialoarmee eine faſt legendäre Heldenrolle geſpielt hat. Seine Penſionierung iſt der Anlaß, daß jetzt eine der geheimnis voll⸗ ſten Tragödien der franzöſiſchen Kolonialgeſchichte wieder aufgerollt wire. „Skura⸗Köpfe“ ſteht in Blockbuchſtaben auf einer Aktenmappe, die ſeit 16 Jahren in den Rega⸗ len des franzöſiſchen Kolonialminiſteriums ruht. Immer mehr ſchwoll im Laufe der Zeit ihr Inhalt an, immer wieder wurde ſie hervorgeholt, in der Hoffnung, man könne vielleicht doch das Geheimnis entſchleiern, das die Papiere in nüchternen Texten feſthalten. Vergebens! Im Jahre 1930 wurde der Akt endgültig zurückgelegt, weil man die Hoffnung aufgegeben hatte, ihm das Schlußkapitel einfügen zu können. Was hat es für eine Bewandtnis mit den„Skura⸗ Köpfen“? Blättern wir in der Chronik der fran⸗ zöſiſchen Kolonialgeſchichte zurück und ſchlagen wir das Jahr 1922 auf! Oberſt Maire war damals Hauptmann. Seine Kolonialtruppe ſtand in einem zermürbenden Kleinkrieg gegen die Chleuh, einen der mächtigſten und wildeſten Berberſtämme des mittleren Atlasgebirges. Auf einem Streifzug war ſeine Kompanie zu weit in das Bergmaſſiv vorgedrungen und von der Hauptmacht abgeſchnit⸗ ten worden. Mehrere Tage konnten noch vergehen, ehe Entſatz zu erwarten war. Ringsum wimmelte es von Berbern. Hauptmann Maire befiehlt, in höchſter Eile ein flüchtig befeſtigtes Lager aufzuſchla⸗ gen und ſich ſo gut es geht darin zu verſchanzen. Nach allen Richtungen der Windroſe werden Wacht⸗ poſten aufgeſtellt, die den ſtrikten Auftrag haben, das geringſte Geräuſch und die kleinſte Wahrnehmung ſofort zu melden. Wachtpoſten verſchwinden ins Nichts Die Gefährlichkeit der Situation läßt Haupt⸗ mann Maire keinen Schlaf finden. Obwohl er einen Leutnant damit beauftragte, unternimmt er es jetzt ſelbſt, die Wachtpoſten zu viſitieren. Da entdeckt er auf der erſten Runde, daß an der Südſeite des La⸗ gers eine Schildwache ſpurlos verſchwun⸗ den iſt. Die anderen Poſten hatten nicht das ge⸗ ringſte gehört, nichts war zu entdecken, das auf einen Einzelüberfall oder Kampf ſchließen ließe. Aufs höchſte verwundert, mußte ſich der Oſſtzier ſchließlich mit der Vermutung abfinden, der Mann ſei defertiert. Ein abſurder Plan, denn bei den Chleuh erwartet jeden nur der Tod. Eine Stunde ſpäter, es iſt ein Uhr nachts, macht Hauptmann Maire ſeine zweite Runde. Angeſtrengt bohren ich ſeine Blicke in das Dunkel, und jetzt, er traut keinen Augen nicht, bemerkt er, daß an der Oſtſeite des Lagers ein Poſten fehlt, ins Nichts ver⸗ ſchwunden iſt, denn wieder ſind nicht die geringſten Spuren zu entdecken. Zwei Uhr nachts: Die dritte Runde. Den Hauptmann erfaßt ein Grauen. Hier, an der Nor d⸗ ſeite fehlen gleich zwei Wachtpoſten. Keiner der Soldaten, die nebenan ſtanden, hat irgendeine verdächtige Wahrnehmung gemacht. De⸗ ſerteure? Unmöglich! Auf ein ſo gewagtes Unter⸗ nehmen gegen den blutdürſtigſten Berberſtamm nimmt man nur Leute mit, die man ſeit laugem keunt. Einer davon kann verſagen und fliehen, aber vier? Der Offizier denkt ſchaudernd daran, daß ſich womöglich die ganze Truppe verabredet hat, nach und nach zum Feind überzulaufen. Dieſer Gedanke martert ihn und er beſchließt, ſelbſt die Wache zu be⸗ ziehen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kom⸗ men. Um keinen Verdacht zu erregen, kehrt er in ſein Zelt zurück und ſchleicht ſich bald darauf wieder auf allen Vieren an die Lagergrenze. Mittlerweile iſt die fahle Mondſichel durch die Wolken gedrungen Am 10. September 1898: und hüllt die Umgebung in ein geſpenſtiſch blaſſes Licht. Eine Viertelſtunde lag Hauptmann Maire regungslos da, bis ihn ein leiſes Geräuſch aufhor⸗ chen ließ. Er wendet ſeinen Kopf dorthin, ſpannt den Abzugshahn des Revolvers— und ſieht plötzlich eine junge Berber in vor ſich, die uur einen leichten Schleier um die Lenden trägt. Vier Gräber im Wüſtenſand An der Stelle, an der Hauptmann Maire ſeinen Lauſchpoſten bezog, reichte ein ſteilabfallender Fels nahe an das Lager heran. Geröll und Geſtein waren vom Mondlicht übergoſſen und neben einem großen Block zeichnete ſich die Silhouette des Mädchens ab. „Viens, Roumi!“—„Komm, Weißer!“ flüſterte ſie jetzt lächelnd und machte eine einladende Handbewe⸗ gung. Der Offizier reißt ſeine Signalpfeife aus der Taſche: Alarm! Das Mädchen verſchwindet hinter dem Felſen, Hauptmann Maire raſt ihr nach, irrt fünf, zehn Minuten lang umher— umſonſt. Die Berberin iſt wie vom Erdboden verſchwunden. Eine Offizierspatrouille macht ſich auf, um die Spuren zu verfolgen. Ein Schleierfetzen, der am Geſträuch hängen blieb, weiſt den Weg; die Soldaten erreichen einen Felshügel, hinter dem ſich eine Mulde weitet und— bleiben wie erſtarrt ſtehen: Auf⸗ recht, wie in Hab⸗acht⸗Stellung, einer mit der Schul⸗ ter den andern berührend, lehnen am Felſen die Körper von vier franzöſiſchen Sol⸗ daten, denen die Köpfe fehlen. Nun lich⸗ tete ſich das Geheimnis. Jene Frau, eine Circe der Sahara, hatte ſie betört und von ihrem Poſten weg⸗ gelockt. Mit einem furchtbaren Tod mußten ſie ihre Pflichtvergeſſenheit büßen. Die Leichname wurden ſpäter dem Sand der Sahara übergeben, und irgend⸗ wo unter afrikaniſcher Sonne ragen heute noch vier Holzkreuze zum Himmel. Die Köpfe der Unglück⸗ lichen aber wurden trotz eifrigen Suchens nicht ge⸗ funden. Hohe Belohnungen hat das franzöſiſche Kolonialminiſterium für ihre Entoeckung und vor allem für die Ergreifung des Berbermädchens aus⸗ geſetzt. Bisher war aber alles umſonſt und wahr⸗ ſcheinlich wird jener Akt nie abgeſchloſſen werden können, dem man nach dem Namen der Ortſchaft, wo ſich die Tragödie abſpielte, die amtliche Bezeichnung „Skura⸗Köpfe“ gegeben hat. Lauban putzt der Welt die Naſe Eine Stadt lebt vom Taſchentuch Lauban, Anfang September. Im Weſten Schleſiens liegt das Städtchen Lau⸗ ban, das zu faſt neunzig Prozent den Taſchentuchbedarf Deutſchlands deckt und darüber hinaus die ganze Welt mit ſeinen Erzeugniſſen beliefert. Sowohl der amerikaniſche Geſchäftsmann im Neuyorker Wolkenkratzer wie der Schiffsreeder in Melbourne, der franzöſiſche Kolo⸗ nialbeamte oder der holländiſche Pflanzer auf Su⸗ matra benützen Taſchentücher, die in Lauban herge⸗ ſtellt wurden. Natürlich hat dieſer Ort ein beſonde⸗ res Wahrzeichen in Geſtalt von Taſchentuch⸗Auto⸗ maten, die auf dem Bahnhof aufgeſtellt ſind. Man kann daraus für wenig Geld genau ſo wie Schoko⸗ lade, Zigaretten oder Briefpapier Taſchentücher in allen Farben„ziehen“. Außerdem beſitzt Lauban ein ſehenswertes Ta⸗ ſchentuch⸗Muſeum, in dem alle Einrichtungs⸗ gegenſtände ſo erhalten ſind, wie ſie zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts gebraucht wurden. Da hängt an der Decke neben einer alten Balkenwaage noch die primitive Glasglätterolle, mit der einſt den Taſchentüchern der„letzte Schliff“ verliehen wurde. Auf den altmodiſchen, hohen Schreibpulten aber, in Das Ende einer Kaiſerin Zum 40. Todestag Eliſabeths von Oeſterreich Ein ſtrahlender Septembermorgen 1898 war ſtrah⸗ lend über Genf aufgegangen. Der ſchneebedeckte Gip⸗ ſel des Montblanc erglühte im tiefen Rot. Das Waſ⸗ ſer blaute dem Tag entgegen. Die Stadt lag noch im Schlaf. Nirgends ein Laut. Nur in den Bäumen entlegener Gärten ſangen Nachtigallen ihr verlore⸗ nes Lied. Durch die weitgeöffneten Fenſter des Hotels Beau Rivage kräumte eine Frau ſchlafloſen Blickes in den frühen Tag hinaus. Es war Eliſabeth, die Gattin des Kaiſers Franz Joſeph von Oeſterreich, die ſeit dem furchtbaren und geheimnisvollen Tode ihres Sohnes, des Erzherzogs Rudolf, ruhelos durch die Welt zog. Ihre Schweſter, die Herzogin von Alen⸗ con, war erſt im Vorjahre beim Brande des Pariſer Baſars in den Flammen umgekommen. Auch ſonſt hatte der Tod reichlich Ernte in ihrer Umgebung ge⸗ halten. So war es geſchehen, daß das immer noch ſchöne Geſicht der 61jährigen Frau auch in den Augen⸗ blicken äußeren Glücks vom Schmerz gezeichnet blieb und daß ihre Gedanken zwiſchen dem Diesſeits und dem Jenſeits immer ſchneller auf und ab wanderten. In dieſer Nacht waren die Schatten des Todes ganz nahe an ſie herangetreten. Ihr Herz war un⸗ ter der Laſt der Erinnerungen in furchtbaren Auf⸗ ruhr geraten. Sie entſann ſich des Geſpräches, das ſie am Vortage mit ihrer Hofdame, der Gräfin Szta⸗ ray, geführt und wobei ſie folgende Worte geſprochen hatte:„Ich fürchte den Tod, obwohl ich ihn oft er⸗ ſehne. Die Ungewißheit des Uebergangs macht mich ittern.“ 5 Als die Gräfin Sztaray morgens um neun Uhr das Zimmer ihrer Herrix betrat, erfuhr ſie, daß man um die Mittagszeit mit dem Dampfer nach Caux fahren würde. i Der Zauber eines ganz klaren Herbſttages lag auf Menſchen und Dingen. Und als Gliſabeth mit WWrer Hofdame ein Uhr fünfunddreißig Minuten von Beau Rivage aufbrach, um am Ufer des Sees ent⸗ lang zum Dampfer zu gehen, war ſie voll kindlicher Heiterkeit. Die Kaſtanien ſtanden im voller Herbſt⸗ blüte, und ſie dachte mit Entzücken daran, daß jetzt auch in ihrem lieben Schönbrunn die gleichen Bäume ihre Knoſpen zum zweitenmal in dieſem Jahre ent⸗ falteten. In ihre traumverlorenen Gedanken dringt das Signal des Schiffes. Die Begleiterin mahnt zur Eile. Eliſabeth beſchleunigt ihre Schritte. Doch ihr Gang wird gehemmt. In geduckter Haltung ſpringt plötzlich jemand hinter einem Baum hervor, ſtürzt auf ſie zu und ſtößt ihr blitzſchnell einen Dolch in die Bruſt. Sie ſinkt lautlos zur Erde. Die Be⸗ gleiterin und ein fremder Mann heben ſie vom Boden. Ihre Blicke irren flackernd in die Weite. Sie weiß nicht, was ihr geſchehen. Sie kann gehen und hat nur in der Bruſt ein bedrückendes Gefühl. Inzwiſchen iſt der Attentäter ergriffen worden. Man bringt ihr die Nachricht. Aber ſie verſteht ſie nicht. Während ſie das Schiff beſteigt, verdichtet ſich das dumpfe Gefühl in der Bruſt zu einem brennenden Schmerz. Sie bittet um den Arm ihrer Begleiterin. Die Gräfin Sztaray umfängt ihre Herrin. So ſin⸗ ken ſie beide zu Boden. Eliſabeth ſchlägt noch ein⸗ mal die Augen auf. Aber ihr Blick iſt nicht mehr von dieſer Welt. Aus ihrem Munde kommen hauch⸗ fein die Worte:„Was iſt mit mir geſchehen?“ Dann breitet Bewußtloſigkeit ſchirmend die Flügel über den Ablauf der Tragödie. Die Gräfin Sztaray öff⸗ net ihrer Herrin die Kleidung über der Bruſt, um ihr das Atmen zu erleichtern. Da entdeckt ſie in der Herzgegend eine kleine dreieckige Wunde, an der ein Tropfen geronnenen Blutes haftet. Sie weiß, das bedeutet das Ende. Mit fliegenden Pulſen jagt ſie zum Kapitän und ruft ihn an:„Auf Ihrem Schiff liegt tödlich verwundet die Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich!“ Englands Küſtenbatterien ſchießen den Königspreis aus Eine der 9,2 inch⸗Kanonen der Der tödlich verunglückte frühere ſpaniſche Kronprinz Der älteſte Sohn des früheren Königs von Spanien, Alfons, wurde in Miami das Opfer eines ſchweren Autbunfalls. Da der Prinz an der unheilbaren Bluterkrankheit litt, führten die Verletzungen zum rode.(Preſſephoto, Zander⸗M.) denen der Holzwurm hauſt, entdeckt man das Haupt⸗ buch und die Kontokorrenthücher des ehemaligen Handoͤelshauſes. Natürlich ſind auch intereſſante Muſterexemplare alter Taſchentücher vorhanden, wie ſie von unſeren Urgroßeltern benutzt wurden. Wie iſt nun eigentlich Lauban zu ſeinem Ruhm als deutſche Taſchentuchſtadt gekommen? Siedler aus Flamland führten dort im Spätmittelalter die Wollweberei ein, die zunächſt auf handwerklicher Grundlage betrieben, im 18. Jahrhundert aber auf maſchinelle Fabrikation umgeſtellt wurde. Erhalten blieb nur die handwerkliche Leinenweberei, die ſich allmählich auf die Anfertigung von Taſchentüchern ſpezialiſterte. Heute noch trifft man bei einem Gang durch die Straßen Laubans faſt in jedem zwei⸗ ten ooͤer dritten Haus eine mechaniſche Taſchentuch⸗ Eine Stunde ſpäter ruht Eliſabeth wieder in ihrem Zimmer des Hotels Beau Rivage. Die Aerzte kommen. Aber ſie ſprechen nur:„Es iſt keine Hoff⸗ nung!“ Man öffnet ihr die Schlagader am linken Arm. Doch kein Tropfen Blut wird ſichtbar. Die Hofdame drückt der Entſchlafenen die Augen zu. Auf den Zügen der Kaiſerin liegt der heilige Friede unirdiſcher Wunſchloſigkeit. Der ungewiſſe Ueber⸗ ang, den ſie ſo ſehr gefürchtet hatte, war kurz und leicht geweſen. Ohne den Tod zu ahnen, war ſie in das Reich der ewigen N entglitten. engliſchen Küſtenbatterien auf der Inſel Wight im Wettbewerb. (Aſſoeiated Preß, Zander⸗M.) Rn Das iſt die Weintraubenkönigin, die in Escondito in Kalifornien gewählt wurde und für einen Tag das Szepter ſchwang. (Aſfociated Preß, Zander⸗M.) weberei, doch gibt es daneben natürlich auch große Fabrikbetriebe, die Tauſende von Arbeitern beſchäf⸗ tigen. Durchſchnittlich 420 000 Taſchentücher, die in neunhundert verſchiedenen Qualitäten hergeſtellt und jährlich zweimal neu gemuſtert werden, gehen von hier aus täglich in alle Welt. Die Hochſaiſon in der Taſchentuchfabrikation fällt jeweils in den Herbſt, wenn die Menſchen zu nieſen beginnen. Als man den Mörder, den italieniſchen Anar⸗ chiſten Luigi Lucheni, zur Polizeiſtation brachte, trällerte er ein freches Lied. Vor ſeinen Richtern rühmte er ſich ſeiner Tat. Da das Geſetz der Schweiz die Todesſtrafe nicht kennt, wurde er zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus verurteilt. In der Gefangenſchaft, allein und nur auf ſich geſtellt, haltelos zwiſchen ſei⸗ nem Verbrechen und ſeinem Gott ſtehend, über⸗ mannte ihn allmählich die Verzweiflung. So endete Lucheni am 19. Oktober 1910 durch Er⸗ hängen ſein Leben in der Zelle des Zuchthauſes zu Genf. F. O. Schulz, F Der Raben Zeugſchaſt Von Lu Volbehr In einem alten Geſchichtenbuch aus dem Jahr 1653 findet ſich die„Abenteuerliche und abſonderliche Ge⸗ ſchichte“ von„der Raben Zeugſchaft“, die ein intereſ⸗ ſantes Gegenſpiel zu Schillers„Die Kraniche des Ibikus“ bilden. Ein Kaufmann, ſo berichtet der Erzähler aus dem 17. Jahrhundert, wurde von Räubern in einem dich⸗ ten Wald überfallen, gemordet und ausgeraubt. Er raffte ſich noch im letzten Augenblick auf, ruft vorbei⸗ fliegenden Raben zu, Zeugen zu ſein des Mords und das Unglück zu melden. 5 Die Räuber lachten ob der Botſchaft, die der Ster⸗ bende den ſchwarzen Vögeln auftrug. Sie ließen den Leichnam ausgeraubt nackt liegen und ſuchten das nächſte Wirtshaus an der Heerſtraße auf, und katen ſich mit dem geraubten Geld Gutes an. Es waren allerlei Reiſende im Wirtshaus abgeſtiegen— da kam plötzlich ein Schwarm Raben herangeflogen, ließ ſich auf der Linde vor dem Haus nieder und voll⸗ führte ein großes Gelärm. Der Wirt und die Gäſte wurden dadurch aus dem Haus gelockt. Sie ſtanden unter der Linde und wußten ſich das Geſchrei der Vögel nicht zu deuten. Nur ein kluger Mann ſagte, es müſſe in der Nähe ein Leichnam liegen— man ſolle darauf achten, wohin die Vögel fliegen würden. Immer mehr Raben ſammelten ſich auf der Linde, plötzlich aber ſchwangen ſig ſich auf gegen den Ward. Oper„Siegfried“. burg Die ſämtlichen Gäſte und der Wirt folgten dem Vo⸗ gelſchwarm, nur die beiden Räuber nicht. Das aber fiel dem klugen Mann auf. Er kehrte mit einem der kräftigſten Männer zurück und als die beiden Räu- ber ſich aus dem Staub machen wollten, hielten ſie dieſe feſt, bis der Wirt und die anderen Leute mit dem ausgeraubten und toten Kaufmann zurückkamen. Die Sünder waren bald zu überführen. Die„aben⸗ teuerliche und abſonderliche Geſchichte“ weiß nakür⸗ lich noch von Folter und Gericht zu berichten. O Seute Erſtaufführung im Nationaltheater. Heute, Freitag, zum erſten Male im Nationaltbeates „Thomas Paine“, Schauſpiel von Hann? Johſt. Regie: Rudolf Hammacher. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Techniſche Einrichtung: Otlo Junker. Beginn: 20 Uhr.— Morgen, Samstag, beginnt die Werbe⸗Woche des Nationaltheaters für die Miete mit der erſten Wiederholung der be der Premiere von Publikum und Preſſe mit einſtim⸗ miger Begeiſterung aufgenommenen Oper„Die ſchalkhafte Witwe“ von Ermanno Wolf⸗Jer⸗ rari unter der muſikaliſchen Leitung von General⸗ muſikdirektor Karl Elmendorff, und in der Inſze⸗ nierung von Curt Becker⸗Huert. Karl Elmendorff dirigiert außerdem am Sonntag, dem 11. September am 2. Abend der Werbe⸗Woche, Richard Wagners Regie: Friedrich Branden⸗ 6 gefähn wie n ger 2 Schuß Tanz! bunde letzten Hauſe wind beiden ſetzen nehme junge Tanze hatte geſtell. trauen komme erſtaft ung ö ſchrille das N. zeitig Verbü Schlütf zu me wirt u geſtört des L wachſa der He legte d zur H Lande waltig Unterf Angele gewiſſe in ein Kaſſett ihnen ſchaffte auf de wo en Leider zunäch Büro bet na Rechts. Fund gleich walts“ Düro weſend Juwel. Augen loſen ſprach ehrliche enswü Auf ih und ei der Ai Anfant Schwin Anwal anzuze ſattone der Kif mäuer ſagenhe „% Freitag, 9. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 416 — Liebe im Hausflur iſt nicht immer ganz un⸗ gefährlich. In einem Dorfe bei Aſchersleben hatte, wie wir im„Stuttgarter N. Tgbl.“ leſen, ein jun ger Mann beim Preisſchießen mit einem guten Schuß eine Weckeruhr gewonnen. Auch bei dem Tanzvergnügen, das mit dem Preisſchießen ver bunden war, blieb ihm das Glück hold. Nach dem letzten Walzer begleitete er ſeine Schöne ſtolz nach Hauſe, und da vor des Liebchens Tür der Nacht⸗ wind ſtärker wehte als angenehm war, zogen die leiden vor, die Unterhaltung im Hausflur fortzu⸗ ſetzen und dabei auf der dunklen Treppe Platz zu nehmen. Selbſtverſtändlich aber hatte vorerſt der junge Mann feinen Wecker, den er während des Tanzes dem Wirt zur Aufbewahrung und zum Einpacken gegeben hatte, abgeholt. Daran aber knüpfte ſich ein hinterliſtiger„Altentatsplan“. Der Wirt nämlich kannte ſeine Pappenßheimer, und daher hatte er vor dem Einpacken den Wecker auf.30 Uhr geſtellt und außerdem noch dem Pärchen einen Ver⸗ trauensmann nachgeſandt, der die Dinge, die nun kommen ſollten, beobachten und ihm darüber Bericht erſtatten ſollte. Das nächtliche Plauderſtündchen und die Stille des Hauſes wurden plötzlich durch das ſchrille Klingeln des Weckers unterbrochen, und um das Maß des Peinlichen voll zu machen, fiel gleich⸗ zeitig die Haustür ins Schloß, während draußen der Verbündete des Gaſtwirts den im Schloß ſteckenden Schlüſſel umdrehte. Dieweflen nun der Liebhaber emſig bemüht war, den Wecker aus ſeiner Verpak⸗ kung zu befreien, um dem Klingelton den Garaus zu machen, erſchien der munter gewordene Haus⸗ wirt und ſetzte mit ſeiner Taſchenlamve das ruchlos geſtörte Pärchen ins hellſte Licht. Auch die Flucht des Liebhabers über den Hof blieb erfaſglos, der wachſame Haushund verſperrte ihm den Weg. Doch ber Hauswirt hatte Verſtändnis für die Situation, legte den Hund an die Kette und ließ den Jüngling zur Hoftür hinaus. * — In Argentinien und über die Grenzen des Landes hinaus hat ein beiſpiellos großer Betrug ge⸗ waltiges Aufſehen erregt, um deſſen Klärung der Unterſuchungsrichter ſich gegenwärtig bemüht. Die Angelegenheit geht bis in das Jahr 1935 zurück. Ein gewiſſer Vicente Scarduglia hatte im Oktober 1935 in einem verlaſſenen Gemäuer drei ſchwere eiſerne Kaſſetten entdeckt, ohne daß er ſchon ahnte, was in ihnen verborgen war. Mit Hilfe ſeines Schwagers ſchaffte er die oͤrei Kiſten in ſeine Wohnung, um ſich auf den Weg nach der Bundeshauptſtadt zu machen, wo er ſeinen ſenſationellen Fund melden wollte. Leider wandte er ſich an die falſche Ad reſſe. Er fragte zunächſt im Senat einen Portier, der ihn an ein Bürd verwies, wo dret Männer den Finder ins Ge⸗ het nahmen. Sie ſagten ihm, daß er ſich an einen Rechtsanwalt wenden müſſe, um mit deſſen Hilfe den Fund anzuzeigen. Eine beſtimmte Aoͤreſſe wurde gleich empfohlen. Auf Erſuchen dieſes„Rechtsan⸗ walts“ wurden die drei Kiſten tags darauf in ſein Düro gebracht. Ihre Oeffnung verſchlug allen An⸗ weſenden faſt den Atem. Goldbarren, Münzen und Juwelen im Werte von Millionen boten ſich ihren Augen dar. Der„Anwalt“ ſtellte ſeinem ahnungs⸗ loſen Klienten einige Beſcheinigungen aus und ver⸗ ſprach im übrigen, alles weitere zu veranlaſſen. Die ehrlichen Finder waren leider einem wenig vertrau⸗ enswürdigen Rechtsvertreter in die Hände gefallen. Auf ihre Erinnerungen erhielten ſie einmal 17000 und ein andermal 6000 Peſos, und dann verſchwand ber Anwalt, mit ihm die wertvollen Kiſten. Seit Anfang 1937 ſuchten die betrogenen Finder nach dem Schwindler, bis ſte fetzt endlich von einem anderen Anwalt aufgefordert wurden, die Sache der Juſtiz anzuzeigen. Dies iſt aber noch nicht die ganze ſen⸗ ſakionelle Schatzgeſchichte. Myſtiſch iſt die Herkunft der Kiſten und ihr Inhalt. In dem verfallenen Ge⸗ mäuer hat einſt ein Geſundbeter gehauſt, dem man ſagenhafte Schätze nachſagte. Man zweifelt aber, daß Harald Paulſen und Ellen Baug in dem Terra⸗Film„Mord ſache Hol“, der heute in Mannheim anläuft. dieſer wirklich jene gewaltigen Werte beſaß. Es wird vielmehr vermutet, daß es ſich um einen Schatz han⸗ delt, der zu dem Staatsſchatz des Vizekönigs Sobre⸗ monte gehörte, der beim Auftauchen der Engländer am La Plata die Stadt Buenos Aires einſt feige im Stich ließ und unter Mitnahme der Staatsgelder das Weite ſuchte. Die Kaſſetten enthielten nicht we⸗ niger als 33 Kilogramm Brillanten und Edelſteine, 40 Kilogramm Goldmünzen und 20 Kilogramm gol⸗ denen Schmuck. Die Polizei hat bereits zwei Per⸗ ſonen verhaftet, die der Unterwelt angehören und mit dem Schwindel in Verbindung ſtehen. Einer der Verhafteten riß ſich bei einer Vernehmung los und ſtürzte ſich kurzerhand vom zweiten Stock aus dem Gerichtsgebäude. Er blieb tot auf der Straße liegen. . — Die Zeiten, in denen das Gedächtnis der Fran⸗ zoſenkaiſer und der Könige durch Zuſammenſtöße zwiſchen Royaliſten und Bonapartiſten oder Repu⸗ blikanern gefeiert wurde, ſcheinen endgültig vorbei zu ſein. Die kürzlichen Napoleonfeiern in Ajaceio, der Geburtsſtadt des großen Korſen, gingen zum erſten Male in der Geſchichte der 3. Republik unter der Schirmherrſchaft des Staates vor ſich, und die großartigen Feiern, mit welchen in dieſen Tagen in ganz Frankreich der dreihundertſte Geburtstag Ludwigs XIV. begangen wurde, hatten ganz das Gepräge nationaler Gedenktage. Faſt alle größe⸗ ren Pariſer und Provinzzeitungen bringen aus die⸗ ſem Anlaß geſchichtliche Abriſſe und Betrachtungen aus der Feder von Mitgliedern der Académie Fran⸗ caiſe und des Inſtituts, die die Perſönlichkeit des Sonnenkönigs ganz beſonders in bezug auf ſeine hiſtoriſche Sendung in der Geſchichte Frankreichs herausſtellen. Ein bürgerliches Organ wie das „Journal“ veröffentlicht ſogar an erſter Stelle einen Aufſatz des Grafen von Paris, des in Belgien im Exil lebenden Prätendenten auf den Bourbonen⸗ thron, über ſeinen großen Ahnen. Aus allen Schrif⸗ ten und Reden dieſer Tage tritt das deutliche Be⸗ ſtreben hervoy in Ludwig XIV. weniger den genia⸗ len Vertreter der Monarchie, als den Begründer der franzöſiſchen Kontinentalpolitik und Träger der imperialiſtiſchen Staatsidee zu feiern und darüber hinaus auch die Perſönlichkeit Ludwias XIV. ſelbſt mit dem Glorienſchein eines Volkskönigs zu um⸗ weben. Selbſtyverſtändlich werden die Verwüſtung Perſonenzug rammt Venzin⸗Auto Bisher 17 Tote dnb. Paris, 8. September. Einer Havasmeldung aus Perpignan zufolge ereignete ſich bei Gerone in Rotſpanjen durch den Zuſammenſtoß eines Brennſtofftransport⸗ autos mit einem Perſonenzug ein ſchweres Eiſen bahnunglück, das 17 Tote und 20 Verletzte verurſacht haben ſoll. Bei dem Zuſam⸗ menprall hat der Kraftwagen ſofort Feuer ge fangen, das ſich durch die ausfließenden Benzin⸗ mengen auf den Zug und fünf Wohngebäude über⸗ trug. Die beiden Fahrer des Kraftwagens erlitten lebensgefährliche Brandwunden. Nähere Einzel⸗ heiten über das Unglück fehlen noch, da die rot⸗ ſpaniſchen Behörden jede Auskunft verweigern. Der„Intranſigeant“ berichtet ergänzend, daß es ſich um einen franzöſiſchen Brenuſtofftransportwagen handele und die beiden Kraftwagenführer ebenfalls Franzoſen ſeien. Polez verunglückt — Paris, 8. September. Ein ſchwerer Jagdunfall iſt dem bekannten fran⸗ zöſiſchen Flugzeugkonſtrukteur Heury Potez wibder⸗ fahren. Bei einer Treibjagd in der Nähe von Al⸗ bers im Sommegebiet erhielt er von einem unvor⸗ ſichtigen Jagdgenoſſen eine Schrotladung mitten ins Geſicht, ſo daß er mußte, wo wurde. ins Hoſpital geſchafft werden ihm das rechte Auge entfernt der Pfalz und andere„Ruhmestaten“ der damaligen franzöſiſchen Soldateska mit Schweigen übergangen. Den Höhepunkt der Feiern zu Ehren Ludwigs XIV. bildeten die Veranſtaltungen des Vorabends und des Geburtstages des Königs, des 5. September. Necen Saint Germain, das als Geburtsort Ludwigs XIV. bereits vor einiger Zeit ſeinen„großen Mit⸗ bürger“, wie eingefleiſchte Republikaner ſpöttiſch ſagen, durch Feſte und Umzüge gefeiert hatte, wett⸗ eiferten ganz beſonders die einſtige Reſidenz Ver⸗ ſailles und die baskiſche Stadt Saint⸗Jean⸗de⸗Luz in der Ehrung des Sonnenkönigs. * — In Mexiko City tagt gegenwärtig ein Kon⸗ greß von 437 Städtebauern. Auf dieſem Kongreß brachte ein engliſcher Ingenieur intereſſante Pläne vor, wie man Städte zum Schutz gegen Luftaugriffe unte rirdiſch auszugeſtalten habe. Dieſer Engländer, Miſter E. J. Goodaere, erklärte, die Stadt der Zukunft müßte eine doppelte Stadt ſein, nämlich ihr unter⸗ irdiſcher Teil müßte ſo ausgebaut ſein, daß auch in der Stunde der Gefahr die Bewohner der oberen Stadt in ihr Zuflucht finden könnten. Dieſe Luft⸗ ſchutz⸗Notwendigkeit ließe ſich ſehr gut mit dem Er⸗ fordernis des modernen Verkehrs vereinen. Good⸗ aere forderte, daß z. B. unterirdiſche Wagenpark⸗ plätze eingerichtet würden, die in normalen Zeiten das Parkproblem löſen würden und im Ernſtfall einen ausgezeichneten Zufluchtsort für die Bewohner der Städte abgeben könnten. Er forderte, daß auch die Untergrundbahnen ſo angelegt würden, daß ihre Tunnels als Luftſchutzkeller dienen könnten. Weiter forderte er die Errichtung von unterirdiſchen Unfall⸗ ſtationen, die auch in Friedenszeiten als Kliniken dienen könnten. Auch denkt der engliſche Ingenieur an die unterirdiſche Unterbringung von Muſeen, in denen wichtige nationale Schätze untergebracht wären. Goodaere iſt ferner der Anſicht, daß die unterirdiſchen Muſeen beſſer als die über Tage gebauten die die Schätze gegen Klima⸗Schwankungen ſchützen wür⸗ den. Grundſätzlich ſollten alle Gebäude, die in Zu⸗ kunft errichtet würden, mit unterirdiſchen Räumlich⸗ Das leichtverletzte linke Ange hofft mau zu retten, doch iſt der Zuſtaud des Verletzten ſehr bedenklich. a Mit Mann und Maus geſunken Ueber 100 Perſonen ertrunken? ö dnb. Tokio, 8. September. Nach einer Preſſemeldung aus Hanoi brach an Bord des franzöſiſchen Dampfers„Claude Chappe“(4394 Tonnen), der ſich auf der Reiſe von Haiphong nach Saigon befand, am 4. September auf der Höhe der Paracel⸗Juſeln Feuer aus. Es wird befürchtet, daß 40 Paſſagiere ſowie neun franzöſiſche Offiziere, 60 Soldaten und die Beman nung des Dampfers ertrunken ſind, da vermutet werden muß, daß der Dampfer unterging. Ueber die Urſachen der Kataſtrophe herrſcht keine Klarheit. Blutige Zigennerſchlacht dnb Paris, 8. September. In der Nähe von Clermont Ferrand kam es zwiſchen verſchiedenen Zigeunerſtämmen zu einem regelrechten Feuergefecht, in deren Ver⸗ lauf zwei Zigeuner getötet und vier lebensgefährlich verletzt wurden. Mehrere Zigeuner erlitten leichte Verletzungen. Die Urſache dieſer blutigen Zuſammenſtöße ſoll darin zu ſuchen ſein, daß ſich die Stämme gegenſeitig das Feld ſtreitig machten. Die Polizei nahm 12 Verhaftungen vor. keiten ausgeſtattet werden, gleichgültig, ob darin nun Wohn⸗ oder Geſchäftsräume untergebracht ſeien. Eine weitere Forderung des engliſchen Städtebauers geht dahin, Vergnügungsunternehmen, die ja doch mit künſtlichem Licht und mit künſtlicher Belüftung aus⸗ geſtattet ſeien, unter Tage anzulegen, weil dieſe im Falbe eines Luftangriffes Schutzräume für ſehr viele Perſonen darſtellen könnten. Ein amerikaniſcher Städtebauer widerſprach den engliſchen Plänen ſehr lebhaft und behauptete, daß die Menſchen nicht dazu da wären, um unter der Erde zu hauſen, ſondern ſie wären es gewohnt, in Sonne und friſcher Luft zu leben. Er hielte es für beſſer, die Gefahr der Luft⸗ angriffe bei der Wurzel zu bekämpfen, indem man die Bedrohung beſeitige. d. — Der Neuyorker Rieſen⸗ Prozeß gegen den Gaugſterpolitiker, der durch eine Falſchlotterie den amerikaniſchen Staat um einige Hundert Millionen Dollar betrog, iſt jetzt ſchon ſeit vier Miochen im Gaug, ohne daß die Neugierde und Spannug, mit der die Oeffentlichkeit den Verlauf des Prozeſſes verfolgt, nachgelaſſen hätte. Das Neuyorker Ge⸗ richtsgebäude, deſſen Freitreppe direkt auf die Straße mündet, macht an den Verhandlungstagen mit der ſich am Eingang ſtauenden Menge, unter der das ſchwarze Element vorherrſcht, den Eindrückkelnes großen Lichtſpielhauſes, in dem eine Uraufführung ſteigt. Ein kleines Heer baumlanger Poliziſten hat alle Hände voll zu tun, um die ungeduldige Menge im Zaume zu halten. Den Mittelpunkt der„Seu⸗ ſation“ bildet aber nicht, wie man glauben ſollte, der Hauptangeklagte und Gangſterpolitiker Hines mit ſeinen Kumpanen, ſondern der gefürchtete General⸗ ſtaatsanwalt und republikaniſche Anwärter auf den Präſidentenſtuhl, Thomas Dewey, der in dieſen Ta⸗ gen an Volkstümlichkeit ſogar die Größen Holly⸗ woods in den Schatten ſtellt. Da nämlich in Hie Affäre Hines mehrere bekannte Mitglieder der demo⸗ kratiſchen Partei verwickelt ſind, hofft Dewey mit der Verurteilung Hines' gleichzeitig auch ſeinem Rivalen zu den nächſten Präſidentſchaftswahlen, dem Präſidenten Rooſevelt, eine Niederlage zu bereiten. Bege// Schicksals Db 55 Tanz- Tobe ſtſt Den 8 AHans-Kaspar von Zobeſtitz 19 „Wohnt hier Herr Allmers?“ fragte ſie den Por⸗ lier. Er bejahte.„Dann melden Sie dem Herrn, daß Fräulein Frommannn ihn zu ſprechen wünſche.“ Sie gab ihre Anordnung mit der Sicherheit einer großen Dame. In der Halle ſtanden bequeme Seſſel. Lux ließ ſich in einen nieder. Sie war zufrieden mit ſich. Zuerſt Tom zu ſprechen, ſchien ihr das einzig Richtige. Eine Zeitung, die auf dem Tiſchchen vor ihr lag, nahm ſie zur Hand, aber ſie las nicht, ſondern behielt bie Treppe im Auge; das Blatt ſollte ihr nur als Deckung dienen; ſie freute ſich auf die Ueberraſchung; ben Tom konnte ja nur Charlotte hier vermuten. Da kam er auch ſchon die Slufen hinab, federn⸗ ben Ganges; er trug einen hellen, ſportlichen Anzug mit weichen Knickerbockers, den Kragen des farbigen Seidenhemdes ſchloß ein Binder in Schmetterlings⸗ ſorn. Schick ſteht er aus, fand Lux und kroch ein ben tiefer hinter ihre Zeitung. Zu ſuchen brauchte 11 nicht, das war ihr klar, ſie war das einzige weib⸗ iche Weſen in der Halle. i Dann ſtand er vor ihr, ſah über ihr Blatt.„Du Fux?“ fragte er voll Staunen. f Ste lachte laut auf.„Oh Tom, was machſt du ur ein geiſtreiches Geſicht.“ Nun, da er bei ihr war, bigger es überhaupt keine Schwierigkeiten mehr auf ſeſer Welt zu geben. Strahlend blickte ſie zu ihm an, alle Gedanken an die Gründe ihres Kommens anden davon.„O Tom!“ ſagte ſie noch einmal. 8 ſetzte ſich neben ſie, und ihre Hände lagen in⸗ . ſie merkte gar nicht, daß ſie ſeine Hand ſeſthielt, wie geſtern Meinardus ihre Hand feſt⸗ gehalten hatte. e Warſt du ſchon bei Charlotte?“ ocbene Frage weckte ſie auf Richtia: Gvarlotte die meit und dann würde Tom wegfahren, weit weg nach Südamerika. „Nein. Ich ſah dein Auto draußen vor der Tür. da fragte ich erſt einmal nach dir. Ich telephonierte geſtern mit Charlotte...“ „Ich weiß es, ſie ſagte es mir.“ „Und warum habt ihr die Hochzeit verſchoben?“ Er berichtete und ſein Bericht fiel nicht ſehr liebenswürdig aus, weder für ſeine Mutter und ſeine Schweſter, noch für ſeine Schwägerinnen. Sie blickte in ſein Geſicht, ſte las in ihm, erfaßte das Spiel ſeiner Mienen.„Alſo hat Charlotte ſich beſchwatzen laſſen! Ich ahnte es.— Oh, dieſe Weiber! Tom, hüte dich, ſieh dich vor. Nimm Charlotte mit, ich rate dir gut. Wie können wir das noch deichſeln, Tom?“ Er zeigt auf ein großes Kalenderblatt, das in der Portierloge hing: Eine 18 ſtand auf ihm.„Noch drei Tage, Lux.“ „Es iſt nie zu ſpät. Mir fällt ſchon was ein. Aber erſt muß ich frühſtücken. Ich habe Hunger, und mit leerem Magen kann ich nicht nachdenken.“ Tom winkte einem Kellner, aber ſie wehrte ab. „Nicht hier. Draußen ſcheint die Sonne. Kann man nicht irgendwo im Freien ſitzen? Ich muß Luft haben.“ 5 „Komm“, ſagte er nur. Der Wagen hatte die Naſe nach Weſten. Tom gab Gas und brauſte los; er überlegte gar nicht, wohin, nur immer geradeaus, Budapeſter Straße, Harden⸗ bergſtraße, Bismarckſtraße, Und Lux ſaß neben ihm im tiefen Sitz, der einem Klubſeſſel glich, auf dem Platz, den ſonſt Charlotte eingenommen und um den ſte die Schweſter beneidet hatte; auch ſie überlegte nichts, ſie genoß nur: Fremde Häuſerreihen flitzten an ihr vorbei, eine Kirche, eine Eiſenbahnüber⸗ führung, Plätze und wieder Straßen, Straßen. Als ſie an einer Kreuzung ſtoppen mußten, fragte Tom:„Kennſt du Potsdam?“ „Nein, aber haſt du. Den Reſt des Satzes wehte der Fahrwind fort, ſie konnte ihn erſt am Eingang der Avus ausſprechen:„Aber haſt du denn Zeit?“ „Eigentlich nicht.“ Schon ſauſte er weiter. Herrlich! dachte Lux, herrlich! Ja, ſo war Tom: „Eigentlich nicht“ ſagte er ganz einfach. Herrlich! Und Tom dachte: Zu Charlotte hätte ich das nicht geſagt, oer, wenn ich es geſagt hätte, würde ſie mich feſtgehalten haben. a Dann ſaßen ſie hinter Schloß Sansſouei im Garten eines Reſtaurants, und ſie waren die ein⸗ zigen Gäſte in dieſer Morgenſtunde; große Taſſen voll duftenden Kaffees hatten ſie vor ſich und einen Berg friſcher Brötchen nebſt Butter und goldgelber Orangemarmelade. Rings um ſie blühten Flieder⸗ büſche, und Spatzen balgten ſich um Krumen, die Lux ihnen zuwarf. Plötzlich waren zwei gelbfiedrige Hänflinge zwiſchen dem braung rauen Pack. „Sieh nur, Tom“, rief Lux,„wie niedlich!“ Sie lockte, und wirklich flog ſo ein kleiner Kerl erſt auf die Lehne eines leeren Stuhls und dann auf die Tiſchplatte. Lux warnte:„Pſt— pſt, ganz ſtill ſein, nicht bewegen.“ Tom gehorchte, er rührte ſich nicht; und der Vogel ſuchte ſich ſeine Bröckchen; ſein leiſes Piepen war der einzige Ton, der in der lauen Mailuft hing. Da trug der leichte Wind die Schläge des Glockenſpiels von der Garniſonkirche herüber: „Ueb' immer Treu und Redlichkeit..“ Tom ſprang auf.„Du, ich muß ja telephonieren. Mit Charlotte, mit Theodor. Ich muß ihnen doch ſagen, daß ich nicht kommen kann.“ Er lief ins Haus. Lux ſah ihm nach; ſie wunderte ſich über ſich ſelbſt: Merkwürdig, daß ich gar kein ſchlechtes Gewiſſen habe. Als er zurückkam ſagte er nur:„Es iſt alles in Ordnung.“ Sie fragte nicht, was in Ordnung ſei, ſie konnte es nicht fragen; denn ſie wollte ſich die Stim⸗ mung nicht verderben laſſen. Dieſe Potsdamer Stimmung! Durch Schloß Sansſouei gingen ſie, ſtanden in des Großen Friedrich kleiner Bibliothek, wo hinter Glas all die Bände mit den zierlichen Lederrücken ſchliefen, in denen er einſt geleſen, ſtanden in ſeinem Sterbezimmer im Seſſel, in dem er die Feueraugen für immer geſchloſſen, und hatten den Wunſch, einmal über den Bezug ſtreichen zu dürfen, an dem ſein Haupt geruht. Sie ſchritten die breiten Stufen zur großen Fontäne hinab und blickten noch einmal zu⸗ rück auf den niederen Bau, auf das Luſtſchlößchen auf dem Weinberg, und Tom erzählte von des Kö⸗ nigs krauſer Zeichnung, mit der er Knobelsdorff gewieſen hatte, wie er ſich ſeinen Ruheſitz, ſein Sans⸗Souei, ſein Ohne⸗Sorge dachte. Hier wußte er zu führen, zu berichten; anders war es als in Weimar, wo er der Fremde, der Nehmende geweſen. Aber er dachte wohl an dies Weimar und an ſein Wittumspalais; er ſprach von ihm, während ſie die große Allee hinaufwanderten.„Da traf ich deinen Vater. Wie merkwürdig doch das Schickſal manchmal ſpielt: erſt dich, dann Charlotte und dann ihn. Als ob es ſo ſein müßte.“ „Ja, als ob es ſo ſein müßte“, wiederholte Lux und wurde wieder nachdenklich, Aber da winkte das chineſiſche Teehäuschen durch das Frühlingsgrün und lachte ſie an. O, war das luſtig: die bezopften ſteinernen Würdenträger des Oſtens, die an den Säulen hockten und komiſche Hängebärte unter ihren langen Naſen trugen, und im Deckenbild der Affe, der einem durch ſeinen Reiſen immer entgegen⸗ ſprang, wo man ſich auch hinſtellte. Sie liefen nach rechts und nach links, den Blick nach oben gerichtet, und prallten ſchließlich in der Mitte aufeinander; es war ein harter Zuſammenſtoß, er mußte ſie auffan⸗ gen, wenn ſie nicht fallen ſollte. Für einen Augen⸗ blick hielt er ſie in den Armen; er atmete ſchwer auf, ſie aber lachte und rief:„Oh, Tom!“ Sie tänzelte davon.„Hat hier nicht die Barberina gewohnt? Du, die Barberina!“ Mit ſpitzen Fingern faßte ſie an beiden Seiten ihr enges Sportröckchen, ſummte ein paar Takte des Menuetts von Boecerini und machte einen tiefen Knicks gegen ihn. Da wurde ihm wieder leicht ums Herz. Sie iſt ja noch ein Kind, ein großes Kind. Potsdamer Stimmung! Sie ließ Lux nicht los und auch Tom nicht. Die Luft war ſo leicht, und überall blühte es auf den Beeten und in den Büſchen. Schlöſſer lockten: das römiſche Bad, Charlottenhof— nicht einmal der Name mahnte ſie— das Neue Palais, auf deſſen Kuppel drei Frauen Preußens Königskrone ins Licht der Sonne hielten: Maria⸗Thereſia, die ruſſi⸗ ſche Katharina und die Pompadour, und endlich die 1 Orangerie des Phantaſten auf dem Thron, Friedrich Wilhelms des Vierten. (Fortſetzung folgt) AIRönpr C Mo nk . HANDELS- v ¾ WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung IAAFTS-ZET LNG Mittag-Ausgabe Nr. 416 Freitag, 9. September 1938 Abhebungen bis 1000 Mark ohne Kündigung Die Reichsregierung hat das Reichsgeſetz über das Kreditweſen in einigen Punkten geändert. Von allge⸗ meinerem Intereſſe iſt dabei die geſetzliche Neuregelung der Rückzahlungen von Spareinlagen. Nach den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen durften ohne Kündigung nur 300% monatlich von einem Sparbuch abgehoben werden. Prak⸗ tiſch iſt dieſe geſetzliche Beſtimmung allerdings in den letzten Jahren nicht geworden, denn alljährlich wurde er⸗ neut durch Bekanntmachung klargeſtellt, daß bis zu 1000 monatlich ohne Kündigung abgehoben werden dürfen. Dieſe Praxis iſt jetzt auch geſetzlich feſtgelegt worden, wo⸗ mit ihr der Charakter einer Ausnahmeregelung genom⸗ men iſt. Nach der neuen Faſſung des Geſetzes dürfen Rück⸗ zahlungen von Spareinlagen bis zum Betrage von 1000 für jedes Sparbuch im Monat geleiſtet werden. Zur Rückzahlung höherer Beträge bedarf es der Kündigung; die Kündigungsfriſt beträgt drei Monate. Etwa vor Fälligkeit geleiſtete Zahlungen ſind als Vorſchüſſe zu be⸗ handeln und als ſolche zu verzinſen. Der Reichskommiſſar für dos Kreditweſen wird ermächtigt, den Betrag von 1000 und die Kündigungsfriſt bei außergewöhnlichen Not⸗ ſtänden im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchafts miniſter zu ändern. Das Geſetz gilt nicht für Oeſterreich. Begründung zum Geseß zur Aenderung des Handelsgeseß- buches vom 4. Sepiember 1938 Im Reichsanzeiger Nr. 208 Geſetz zur Aenderung des September 1938 veröffentlicht. nen— Teil heißt es wie folgt: Das Hande eſetzbuch regelt im 7. Abſchnitt des 3. Buches(S8 453 bis 473) das Recht der Beförderung auf den Eiſenbahnen. Hinſichtlich der Beförderung von Per⸗ ſonen beſchränkt es ſich auf den Hinweis, daß die Vor⸗ ſchriften hierüber in der Eiſenbohnverkehrsorönung(EVO) getroffen werden. Ueber die Beförderung von Gütern ent⸗ hält es dagegen eingehende Beſtimmungen, die ergänzt werden durch die Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches über das Frachtgeſchäft und durch die Vorſchriften der EVO. Dieſe Regelung hat ſich aus mehreren Gründen als un⸗ tweckmäßig erwieſen. Da ſie trotz der ſtellenweiſe ſehr weit in Einzelheiten gehenden Beſtimmungen doch nicht abſchließend iſt, ſondern einen Rahmen bildet, der insbeſondere durch Hinweiſe auf die Vorſchriften der EVO ausgefüllt wird, die Praxis aber, d. h. insbeſondere die Güterabfertigungsſtellen der Eiſenbahnen, eine zufſammenfaſſende Regelung des Fracht⸗ verkehrsrechts braucht, enthält die EVO nicht nur die zur Ergänzung der Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches er⸗ forderlichen Vorſchriften, ſondern ſie wiederholt auch nahe⸗ zu ſämtliche Beſtimmungen der 88 453 bis 473 des Han⸗ delsgeſetzbuches. Dies hat zur Folge, daß die Eiſenbahn⸗ frachtverträge nicht auf Grund der Beſtimmungen des Han⸗ delsgeſetzbuches, ſondern auf Grund der Vorſchriften der EVO abgeſchloſſen werden, die Bedeutung des Handels⸗ geſetzbuchs alſo hinter der der EVO völlig zurücktritt. Ein anderes, wichtigeres Bedenken ergibt ſich aus ſol⸗ gender Erwägung: Auf dem Gebiet des Verkehrsrechts zwingt die Ent⸗ wicklung wie kaum auf einem anderen Rechtsgebiet ſtän⸗ dig zur Nachprüfung, ob die bisherigen Geſichtspunkte gegenüber den neuen Anforderungen des Verkehrs noch nufrechterhalten werden können, und in Verfolg dieſer Prüfung häufig zur Abänderung beſtehender, nicht mehr zeitgemäßer Beſtimmungen. Dies iſt nicht ſo ſehr eine Folge der techniſchen Fortſchritte auf dem Verkehrsgebiet als vielmehr die notwendige Folge des gerade auf dieſem Gebiet unentbehrlichen zwiſchenſtaatlichen Zuſammenarbei⸗ tens, das ſeinen Ausdruck in dem internationglen Ueber⸗ einkommen über den Eiſenbahnfrachtverkehr(J. Ue..) findet. Am 14. 10. 1890 iſt in Bern das erſte internatio⸗ nale Uebereinkommen über den Eiſenbahnfrachtverkehr unterzeichnet worden, das am 1. Januar 1893 in Kraft getreten iſt. Das Abkommen ſah ſelber vor, daß es alle drei(ſpäter alle fünf) Johre revidiert werden ſollte, und ſo ſieht auch das letzte internationale Uebereinkommen über den Eiſenbahnfrachtverkehr(J. Ue..) vom 23. November 1933 in Artikel 60 wiederum eine Reviſion nach ſpäteſtens fünf Jahren vor. Dieſes Zuſammenarbeiten zwingt dazu, einen Ausgleich mit den Rechtsanſchauungen und Rechts⸗ begriffen anderer Länder zu ſuchen, zumal im Laufe der Jahre immer mehr Staaten, die ſich urſprünglich fern⸗ gehalten hatten, den internationalen Uebereinkommen beigetreten ſind. Ein ſolcher Ausgleich iſt aber naturgemäß nur im Wege gegenſeitigen Nachgebens möglich, d. h. auch das deutſche Recht muß ſich bei zwiſchenſtaatlichen Abkom⸗ men in manchen Punkten Abweichungen gefallen laſſen. Es liegt auf der Hand, doß es vom Standpunkt der Eiſenbahn im Hinblick auf eine reibungsloſe Abwicklung des Frachtgeſchäfts höchſt unerwünſcht wäre, die dem zwi⸗ ſchenſtaatlichen Recht unterliegenden Frachtgeſchäſte in weſentlichen Punkten anders zu beurteilen als die dem deutſchen Recht unterliegenden. Es muß alſo nach Mög⸗ lichkeit angeſtrebt werden, das deutſche Eiſenbahnfracht⸗ recht dem zwiſchenſtaatlichen anzupaſſen. Das iſt aber unter Umſtänden nur im Wege einer Aenderung des Handels⸗ geſetzbuchs möglich, zumal der bisherige 471 verbietet, gewiſſe Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuchs durch die EV oder durch Verträge zu ändern. Eine— im Inter⸗ eſſe der Bedürfniſſe der Praxis unbedingt gebotene— Aenderung des deutſchen Eiſenbahnfrachtrechts, die im Anſchluß an jede Reviſion des J. Ue. G. notwendig wer⸗ den kann, hätte alſo immer eine Aenderung des Handels⸗ 1 zur Folge. Daß dies unerwünſcht iſt, bedarf einer weiteren Darlegung. Das Handelsgeſetzbuch, ein für die Dauer berechnetes großes Geſetzgebungswerk, darf nicht der Gefahr ſtändiger Aenderungen auf Grund zwi⸗ ſchenſtaatlicher Uebereinkommen ausgeſetzt werden. Der vorliegende Entwurf will dieſe Mißſtände beheben. r trägt einmal dem Umſtans, daß in der Praxis nicht mehr dos Handelsgeſetzhuch, ſondern die EVO die Grund⸗ lage des Eiſenbahnfrachtverkehrs iſt, dadurch Rechnung, daß er dieſem tatſächlichen Zuſtond die Rechtsgrundlage gibt, indem er im Handelsgeſetzbuch nur noch die unent⸗ behrlichen, wichtigſten unabänderlichen Grundſätze des Eiſenbahnfrachtrechts ouſnimmt, alle übrigen Beſtimmun⸗ en aber, namentlich die über Umfang und Höhe des Schadenserſatzes und Ausnahmen von der Schadenserſatz⸗ pflicht, der EVO überläßt. Auf dieſe Weiſe laſſen auch etwoige Aenderungen des Eiſenbahnfrachtrechts das Handelsgeſetzbuch unberührt und werden ſich künftig nur in der EVO auswirken. wird ͤͤie Begründung zum Handelsgeſetzbuches vom 4. In dem erſten— allgemei⸗ Tagung im Güferverkehrsinſeresse Aus dem ganzen Reich kamen die Bezirksfachgruppen⸗ leiter der Fachgruppe Güternahverkehr in der Reichs⸗ verkehrsgruppe Kraftfahrgewerbe in Maunheim zu einer Tagung zuſammen. Der ſtellv. Reichsfachgruppenleiter Paul Graeff⸗Mannheim führte bei der in der Induſtrie⸗ und Handelskammer abgehaltenen Haupttagung den Reichs⸗ fachgruppenleiter von der Brucke ein und begrüßte neben den Bezirksfachgruppenleitern den Präſidenten des Reichs⸗ Kraftwagen⸗Betriebsverbandes, die Vertreter des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums und der ſonſtigen intereſſterten Behörden. Die Bedeutung des Kraftſahrgewerbes als wichtigen Verkehrsträger wurde im einleitenden Vortrag des ſtellv. Reichsfachgruppenleiters Graeff herausgeſtellt und durch Zahlen belegt. Beſonders ging daraus die zahlenmäßige Ueberlegenheit des Güternahverkehrs hervor. Im Giter⸗ fernverkehr ſind etwa 12 000 Fahrzeuge eingeſetzt, im Güter⸗ nahwverkehr gegenwärtig rund 70 000, eine Zahl, die ſich bis Jahresende auf 80 000 erhöhen dürfte. Hinzu kommen 2500 Fahrzeuge, die den Kraftverkehr der Deutſchen Reichsbahn beſorgen, und rund 300 000, die im Werk⸗ verkehr laufen. Die im Güternahverkehr tätigen Unter⸗ nehmer erſtreben dringend eine Bearbeitung der geltenden Tarife für beſondere Leiſtungen, jedoch nicht um ſich zu bereichern, ſondern um leiſtungsgerecht bezahlt zu werden. Ueber die bei einem Großeinſatz gemachten Erfahrun⸗ gen ſprach Reichsfachgruppenleiter von der Brucke. Das Kraftfahrgewerbe ſei den ihm geſtellten Aufgaben ge⸗ wachſen und könne es bei noch höheren Anforderungen. Zum Abſchluß der Tagung ſprach der Präſident des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes Dr. Scholz, der die vordringlichen Aufgaben des Kraftfahrgewerbes und die Stellung des Kraftwagens im Güterverkehr genau umriß und mit Genugtuung feſtſtellte, daß das Kraftfahrgewerbe bisher nicht verſagt habe und auch künftig nicht verſagen werde. Weitere Beſprechungen tagung an. ſchloſſen ſich an die Haupt⸗ Starke deuische Beſeiligung an der Uirechier Messe Wachsendes Inferesse für neue deuische Werksjſo fle In Utrecht wurde die 39. Utrechter(Herbſt⸗) Meſſe er⸗ öffnet. Wie gewöhnlich, ſteht auch dieſe Meſſe vorwiegend im Zeichen der Landwirtſchaft. In der neu errichteten großen Beatrix⸗Halle und auf dem Freigelände haben hol⸗ ländiſche und ausländiſche Firmen landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen und Erzeugniſſe zur Schau geſtellt. Die urſprüng⸗ lich geplante Schau von holländiſchem Zuchtvieh mußte wegen des Wiederauftretens der Maul⸗ und Klauenſeuche in letzter Stunde abgeſagt werden. Unter den ausländiſchen Ausſtellern nimmt Deutſchland mit 120 Teilnehmern weit⸗ aus den erſten Platz ein. Es folgen England, die Ver⸗ einigten Staaten, Belgien und Frankreich. Im ganzen ſind 16 ausländiſche Staaten auf der Meſſe vertreten. Im Mittelpunkt der deutſchen Sonderſchau ſteht eine durch die Wirtſchaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung aufgezogene Ausſtellung, die ein anſchauliches Bild von dem hohen Stand auf dem Gebiete des deutſchen Kunſt⸗ drucks vermittelt. Auf der Thüringen⸗Schau, die gleich⸗ falls im Rahmen der deutſchen Sonderſchau gezeigt wird, haben 18 thüringiſche Firmen geſchloſſen ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt. Auch die neuen deutſchen Werkſtoffe ſind auf der Meſſe vertreten. Nach Mitteilung aus holländiſchen Händlerkreiſen kann in letzter Zeit ein ſtändig wachſendes Intereſſe für dieſe deutſchen Erzeugniſſe in Holland beob⸗ achtet werden. Auf einer beſonderen Zuſammenkunft, die im Zuſammen⸗ hang mit dem Regierungsjubiläum eine beſonders feier⸗ lich Note trug, gab der Präſident der Meſſe, Fentener van Vliſſingen, der Hoffnung Ausdruck, daß die Welt die gegen⸗ wärtige ſchwere Kriſe überſtehen und die Zukunft einer aufrichtigen Zuſammenarbeit der Völker auf allen Gebieten dienen möge. Zweifellos übten die ungünſtige wirtſchaft⸗ liche Entwicklung in den Vereinigten Staaten und die unklare politiſche Lage in Europa einen ſehr ſpürbaren Druck aus, doch müſſe vor jedem falſchen Peſſimismus ge⸗ warnt werden. * Hotelbetriebs⸗AG, Berlin.— Nachzuholende Inſtand⸗ ſetzungen. In der HW führte die Verwaltung u. a. aus, daß das Hotelgeſchäft zu den wenigen Geſchäftszweigen gehöre, die noch nicht die erfreulichen Erfolge aufzuweiſen hätten wie verſchiedene andere Geſchäftszweige. Ein dem inveſtierten Vermögen entſprechender Ertrag ſei noch nicht herauszuwirtſchaften. Wohl ſei der Umſatz geſtiegen, aber in den Kriſenjahren hätte ein größerer Kapitolver⸗ luſt nur dadurch vermieden werden können, daß notwen⸗ dige Inſtandſetzungen verſchoben wurden. Dieſer Umſtand mache ſich noch jetzt bemerkbar. Es ſeien immer noch die inneren Mängel zu beheben. Ein anderes Vorgehen würde zur Folge haben, daß die Leiſtungen nachlaſſen und auch die Ertragslage ſich weiter verſchlechtert. Deshalb ſei der Gewinn aus dem Olympiade⸗Jahr zu beſonderen Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten verwandt worden. Dieſes Programm ſei auch heute noch nicht beendet. Die beſondere Ueberholung des Kranzler⸗Reſtaurants am Kurfürſtendamm und die Hinzunahme neuer Räumlichkeiten haben die Inveſtie⸗ rung weiterer 40000/ bedingt. Der Verkauf des Hotels Baltie beeinträchtigte die Liquidität der Geſellſchaft nicht. Der Verkaufspreis liege etwas über dem Buchwert. Der neue Beſitzer übernimmt das Hotel am 1. Oktober, wäh⸗ rend die 59 köpfige Belegſchoft auf die anderen Betriebe der Hotelbetriebs⸗Ach übergeht. Die Verwaltung wies noch darauf hin, daß im laufenden Johre die Garantie auf die 5⸗Mill.„-Hypothek auſ den Fürſtenhof erlöſche. Die Um⸗ ſätze im laufenden Jahre bewegen ſich etwa im Rahmen des Vorjahres. Dies ſei aber nur auf die Hinzunahme der neuen Räume am Kurfürſtendamm zurückzuführen, an⸗ dernfolls hätte ſich ein kleiner Umſatzrückgang ergeben. Auf Anfrage teilte die Verwaltung noch mit, daß die Grund⸗ ſtücke der Geſellſchaft teilweiſe noch zu den Einheitswerten, teilweiſe etwas über den Einheitswerten zu Buch ſtehen. Die ausgewieſenen Rückſtellungen beziehen ſich in der Hauptſache auf Steuerverpflichtungen. Ueber einen etwa geplanten Hotelneubau in Berlin und eine Beteiligung der Hotelbetriebs⸗AG an dieſem ſeien bisher neue Mit⸗ teilungen nicht zu machen. Die Verſammlung genehmigte darauf den bekannten Abſchluß zum 31. März 1938 mit 8% (8) v. H. Dividende. * Auguſt Blaſe AG, Lübbecke i. W. Dieſe Zigarrenfa⸗ briken können auch für 1937 einen befriedigenden Abſchluß vorlegen. Nach 112 000(166 000) J Anlageabſchreibungen und vorheriger Zuweiſung von 500 000„ zur Rücklage wird ein Gewinn von 117000(107 000)/ ausgewieſen, zu dem noch 21 000(36 000)/ Gewinnvortrag auf 1936 kommen; über die Verwendung werden N wieder nicht gemacht.— Die Bilanz zeigt bei 3 Mill./ AK, das gänzlich im Familienbeſitz iſt, eine Steigerung der offenen Rücklagen auf 1,5(1,0) Mill. /. Die Wertberichtigungen (Delkrederefonds) betragen unverändert 400 000 l. ie geſamten Verbindlichbeiten ſtellen ſich auf 2,45(2,33) Mill. Mark, denen ein Umlaufvermögen von 6,38(6,54) Mill. gegenüberſteht. Die Beteiligungen zeigen einen Zuwachs von 710 000(i. V. 1). In der HW wurde der Abſchluß einſtimmig gutgeheißen. Aus dem Auſfſichtsrat iſt Bank⸗ direktor Adolf Möhle ausgeſchieden. * Buſch⸗Jaeger Lüdenſcheider Metallwerke AG, Lüden⸗ ſcheid.— Wieder 5 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ver⸗ zeichnet für das am 30. April 1938 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr wieder eine befriedigende Entwicklung der Umſätze im In⸗ und Auslnad. Der HV am 23. September wird die Verteilung einer Dividende von wieder 5 v. H. vor⸗ geſchlagen. *„Nordſtern“ übernimmt ungariſche Verſicherungs⸗ beſtände der Oſtmark. Die ſeit langem in der Oſtmark tätige„Nordſtern“ Allgemeine Verſicherungs⸗AG, Berlin, die vor kurzem den öſterreichiſchen Beſtand der italieni⸗ ſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft„Fiume“ Verſicherungs⸗ und Rückverſicherungs⸗AG, der Tochteranſtalt des großen Iſtituto Nazionale delle Aſſieuranzioni, übervahm, hat nunmehr auf Grund freundſchaftlicher Vereinbarungen mit der„Erſten Ungariſchen“ Allgemeine Aſſekuranz⸗Geſell⸗ ſchaft in Budapeſt die Uebertragung der in der Oſtmark befindlichen Sachverſicherungsbeſtände auf die Landes⸗ direktion der„Noroſtern“ Allgemeine Verſicherungs⸗A in Wien in die Wege geleitet. Dies bedeutet einen weiteren Schritt in der Vereinfachung und Angleichung der öſter⸗ reichiſchen Verſicherungswirtſchaft. „ Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank Ach. Im Auguſt wurden in der Großlebensverſicherung 29 Mill. Mark Verſicherungsſumme beantragt, in der Kleinlebens⸗ verſicherung und Gruppenverſicherung 13 Mill. Mark Ver⸗ ſicherungsſumme, ſo daß der Antragszugang des Monats insgeſamt 42 Mill. Mark Verſicherungsſumme beträgt. * Bankhaus Baſſenge u. Fritzſche in eine Kommandit⸗ geſellſchaft umgewandelt. Das 1871 gegründete Bankhaus Baſſenge u. Fritzſche, Dresden, iſt nach dem Ableben des früheren Inhabers, Alfred Reichelt, in eine Kommanoit⸗ geſellſchaft umgewandelt worden. Die Allgemeine Deut⸗ ſche CEredit⸗Anſtalt hat ſich kommanditiſtiſch bei der Firma beteiligt, während der ſeit vielen Jahren im Hauſe tätige Direktor Walter Häwert als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter in die Firma eingetreten iſt. * Auguſt⸗Ausweis der Konverſionskaſſe. Der Ausweis der Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden vom 31. Auguſt zeigt gegenüber dem Juli unter den Aktiven folgende Zahlen: Forderungen gegen die Reichsbank 74,84 (84,25), ſonſtige Forderungen 20,31(19,28) und Anlagen 627,50(624.29) Mill. //. Auf der Paſſipſeite ſind Schuld⸗ ſcheine mit 11,84(11,84) Mill., verzeichnet. Die ver⸗ ſchiedenen Serien Schuldverſchreibungen werden wie folgt ausgewieſen: 4 v. H. Sterling 108,50(108,22). 4 v. H. Schweizer Franken 67,46(67,62), 4 v. H. Schweden⸗Kronen 24,02(21,26), 4 v. H. Holländiſche Gulden.05(6,0 3 v. H. Reichsmark 63,42(59,08), 3 v. H. Dollar 89.3 (89,09), 3 v. H. Holländiſche Gulden 4,72(4,03), 3 v. H. Schweizer Franken.84(1,81), 3 v. H. Franzöſiſche Franes 0,52(0,52), 3 v. H. Sterling 6,3(0,03), 3 v. H. Kanadiſch Dollar 0,17(0,13) und 3 v. H. Däniſche Kronen 0,002(0,002) Mill. Mark. Die ſonſtigen Verpflichtungen betragen 344,29 (358,15) Mill. Mark. n 25 0 * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt Auguſt auf 105,9(1913= 100); ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat(105,6) um 0,3 v. H. erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar⸗ ſtoffe 106,6(plus 0,6 v..), Kolonialwaren 89,7(— 0,1 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94,0(plus 0,2 v..) und induſtrielle Fertigwaren 125,8(— 0,1 v..). * Neuer Leiter im badiſchen Gaſtſtättengewerbe. Der Leiter der Fachgruppe Beherbergungsgewerbe und Präſi⸗ dent der Alliance Internationole de l' Hotellerie, Fritz Gab⸗ ler(Heidelberg), iſt auf ſeinen wiederholt vorgetragenen Wunſch vom Leiter der Wirtſchaftskammer Baden, Mini⸗ ſterpräſident Köhler, von ſeinem Amt als Leiter der Unter⸗ abteilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchaftskammer Baden entbunden worden. Zum Nach⸗ folger Gablers als Leiter der Unterabteilung iſt Hotelier Peter, Inhaber von Peters Bad⸗Hotel„Zum Hirſch“ in Baden⸗Baden, ab 1. September 1938 berufen worden. * 20 000/ Geldſtrafe wegen unzuläſſiger Preisſteige⸗ rung. Die Regierung der Pfalz, Preisüberwachungsſtelle, teilt mit, daß eine Weinhandelsfirma der Pfalz wegen fortgeſetzter unzuläſſiger Preisſteigerungen mit einer Ordnungsſtrafe von 20 000% belegt wurde. „ Neuner Großtanker vom Stapel gelaufen. Auf der Deutſchen Werft, Betrieb Finkenwärder, lief am Don⸗ nerstagnachmittag das Tankmotorſchiff„Inverſuir“ vom Stapel. Es handelt ſich um das dritte Tankmotorſchiff einer Serie von vier Schiffen, die im Auftrage der Inver⸗ Tanker⸗Company, London, auf dieſer Werft gebaut wer⸗ den. Der neue Tanker iſt etwa 9700 BRT groß und be⸗ ſitzt 14000 To. Tragfähigkeit. 5 * Reichsbank.— Keine Abſchlagskävidende. Das Reichs⸗ bankdirektorium beſ auch in dieſem Jahre von der fatzungsmäßigen Möglichkeit zur Ausſchüttung einer Ab⸗ ſchlagsdividende auf Reichs bank⸗Anteile zum 1. Oktober 1938 keinen Gebrauch zu machen. Die Gründe hierfür ſind die gleichen wie in den Vorjahren. * Schweizer Nationalbank.— Erhöhter Goldbeſtaud. Nach dem Ausweis vom 7. September iſt der Goldbeſtand in der Berichtswohe um 10, Mill. auf 284,9(286,8) Mill. ffr. geſtiegen. Der Zuwachs hat ſeine Uyſache vor⸗ wiegend in einer erhöhten Nachfrage nach Schweizer Fran⸗ ken. Deviſen ſind ſich mit 374(374,2) Mill. ſfr. annähernd gleich geblieben. Auch die Beanſpruchung der Bank im Diskont⸗ und Lombardogeſchäft verzeichnet neben einer Ab⸗ nahme der Schatzanweiſungen um 3 Mill. auf 6,5 Mill. fr. keine Aenderung von Bedeutung. Inlandswechſel werden mit 4,5(4,1) Mill. sfr., Wechſel der Darlehens⸗ kaſſe mit 6,2(6,5) und Lombarcdvorſchüſſe mit 20,4(19.9) Mill. ffr. ausgewieſen. Der Notenumlauf hat in der erſten Septemberwoche eine Verminderung um 8,9 Mill. auf 1545,6(15546) Mill. ffr. erfahren. Dagegen haben die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 12,6 Mill. auf 1775, Mill. ffr. zugenommen. 7. September war der Noten⸗ Am 7. umlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten zu 85,72 (85,51) v. H. durch Gold gedeckt. * Die Bewegung der Kapitalgeſellſchaften im Auguſt. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Auguſt zwei Aktiengeſellſchaften mit einem Nominal⸗ kapital von zuſammen 1,9 Mill. /, 44 Geſellſchaften mbH. mit einem Stammkapital von 3,6 Mill.%, ferner 1570 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 47 Genoſſen⸗ ſchaften gegründet. Die Kapitalerhöhungen von Aktien⸗ geſellſchaften betrugen 409,4 Mill. /, die von Geſellſchaften mb. 5,9 Mill. J Die Kapitalherabſetzungen von Aktien⸗ geſellſchaften beliefen ſich auf 3,4 Mill. /, die von Geſell⸗ ſchaften mbH. guf 0,3 Mill. J. 25 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von zuſammen 5,9 Mill. /, 253 Geſellſchaften mb. mit einem Stammkapital von zu⸗ ſammen 14,4 Mill. /, 2046 Einzelfirmen und Perſonal⸗ geſellſchaften und 94 Genoſſenſchaften wurden im Auguſt aufgelöſt. Darunter befanden ſich 4 Aktiengeſellſchaſten und 59 Geſellſchaften mbc., die in Einzelfirmen und Per⸗ ſonalgeſellſchaften umgewandelt wurden. * Braſilien kauft 32 Lokomotiven und 1000 Waggons.— Finanzierung des Kaufs durch die US A⸗Exportbank. Nach braſilioniſchen Zeitungsmeldungen hat der Präſident der US A⸗Exportbank Pearſon, der gegenwärtig zu einem Be⸗ ſuch in Braſilien weilt, in einer Audienz beim Staats⸗ präſidenten Vargas die Finanzierung eines Ankaufs ſei⸗ tens der braſilianiſchen Regierung von 32 Lokomotiven und 1000 Eiſenbahnwaggons im Geſamtwert von ſechs Millionen Dollar durch die US A⸗Exportbank gorantiert. * Die techniſche Ausrüſtung der franzöſiſchen Baumwoll⸗ induſtrie. Nach neueren Angaben verfügt die franzöſiſche Baumwollinduſtrie über 9783 500 Spindeln zur Garn⸗, 1893 500 Spindeln zur Zwirnherſtellung, 201 700 Webſtühle und 289 Druckmaſchinen. * Argentinien will Maßnahmen gegen Dumping treffen. Die argentiniſche Regierung legte dem Parlament einen Geſetzesentwurf vor, der Maßnahmen gegen Dumping vorſieht. Eine Sonderkommiſſion ſoll gebildet werden, die unterſuchen ſoll, welche Waren der Einfuhr ſubpentioniert werden. Die Zölle ſollen dann dieſen Subventionen ent⸗ ſprechend feſtgeſetzt werden. * Die endgültige Weizenernteziffern in Rumänien.— Eine Rekordernte. Die nunmehr endgültigen amtlichen Ziffern ſtellen feſt, daß die diesjährige Weizenernte in Rumänien 495 000 Waggons(1 Waggon= 10 To.) be⸗ trägt. Mit dieſer Ziffer iſt in Rumänien die höchſte Weizenernte zu verzeichnen, die bisher erzielt wurde. Ein Vergleich mit den Ziffern der vorangegangenen Jahre er⸗ gibt das folgende Bild: Im Jahre 1931 betrug die Ernte 318 000 Waggons. Im Jahre 1932 ging ſie auf 293 000 Waggon herunter, um in den Jahren 1933 und 1934 auf rund 270 000 Waggons zu ſteigen. Die Jahre 1932 bis 1934 verzeichnen die ſchwächſten Weizenernten Rumäniens. Bereits im Jahre 1935 iſt ein Anſtieg auf 313 000 Wag⸗ gons zu verzeichnen. Dieſe Ziffer gilt auch für das Er⸗ gebnis des Jahres 1936, während das Jahr 1937 bereits einen Anſtieg auf 350 000 Waggons ergibt. Das Jahr 1938 mit ſeiner Rekordernte liegt um nicht weniger als 145 000 Waggons über der Ernte des vergangenen Jahres, das heißt, der diesjährige Mehrertrag entſpricht ungefärr dem halben Jahresertrag früherer Jahre. Wertmäßig läßt ſich die Steigerung in den folgenden Ziffern ausdrücken: 1932 betrug der Gegenwert der Geſamtweizenernte 6, Mrd. Lei, 1937: 14 Mrd. Lei in⸗dieſem Jahre 1938 beträgt er rund 20 Mrd. Lei. Waren unc Märkte Mannheimer Getreidegroßmarkt O Mannheim, 8. Sept. Weizen und Roggen waren in großen Mengen und auch in ſehr guter Beſchaffenheit zum Feſtpreis mit 4% Handelsſpanne, eif Oberrhein, zu ha⸗ ben. Obwohl das Angebot teilweiſe dringend war, konn⸗ ten die Mühlen nichts kaufen, da ſie im vorgeſehenen Rah⸗ men voll gedeckt ſind.— In Braugerſte wurden ver⸗ ſchiedentlich Umſätze verzeichnet, und zwar auch in ſüd⸗ deutſchen, wie pfälziſchen, heſſiſchen und badiſchen Her⸗ künften von guter Qualität. Induſtriegerſte und Induſtrie⸗ hafer blieben ſtill. Futtergerſte und Futterhafer wurden, ſoweit angeboten, gern gekauft.— Das Weſzenmehlgeſchäft war gut; die Mühlen verkaufen vielfach für Oktober⸗ Rechnung, da ſie über ihre September⸗Quote bereits voll verfügt haben,— Futtermittel blieben ruhig. Rhein-Mainische Abendbörse Gui behaupfei Frankfurt a.., 8. Septembe An der Abenoͤbörſe war die Haltung im all gut behauptet. Nennenswerte Umſätze wurden ni annt, da ſich die Kundſchaft auch weiterhin vom 6 zaſt völlig fern hielt, während die Beru abwartenden Haltung verharrten. An den Aktienn varen die Notierungen daher zumeiſt nominell u Abweichungen betrugen nur Prozentbruchteile. V. einzelnen Marktgebieten waren Montanpapiere meist höher gefrogt, ſo Verein. Stahl mit unv. 105 Rheinſtahl bröckelten 7 v. H. ab auf 13276. Farben zogen bei kleinem Umſatz um 4 v. H. an auf 147,75, fe ner gingen Geſfürel 7 v. H. höher mit 128 aus dem Ver⸗ kehr, Sonſt notierten u. a. AC mit 109, Siemens mit . Bankaktien 18674, MAN mit 122 und Junghans mit 105, blieben unverändert. Am Rentenmarkt JG⸗ notierten Reichsaltbeſitz neminel Forben⸗Bonds wurden e v. H. höher be und Kommunal⸗Umſchuldung ſtellten ſich 30 auf unv. 94,40. Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Sept.(Eig Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 3,70; Nov. 3,65, 3,80 Br.; März 3,85.— Mais lin Hfl. per Laſt von Kilo) Sept. 91; Nov. 87,75; Jan. 86; März 85,50 Br. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Sept.(Eig. Dr Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Sept.(8 454; Okt. 457; Nov. 460; Dez. 463; Jan.(39) 466, Febr. E. Dr) 467; März 469; April 470; Mai 471; Juni 471; Juli 4ůůÿ Auguſt 472; Sept. 472; Okt. 471; Dez. 473; Jan.(40) 47 März 477; Mai 479; Tendenz ſtetig. l 2 Leinölnotierungen vom 8. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ 7 don: Leinſagt Pl. per Sept. 10 Leinſaat Klk. Sept.⸗Okt. 11 ſ¾6; Bombay loko 67 Leinſaatk 22,6; Sept. 21,6; Okt.⸗Dez. 21,4%; Baumwollöl ägypt. 10; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 676. Neuyork: Terp, 26,50. Savannah: Terp. 21,50. Vom Weinmarkt Weinverſteigerung in Herxheim a. d. Weinſtraße Flotter Verlauf bei ſehr guten Preiſen. Im dichtbeſetzten Saale des Gaſthauſes Kinkel iu Herxheim a. d. Weinſtraße ließ am Donnerstagmittag die dortige, vor einem Jahr neu gegründete Winzergenoſſen⸗ ſchaft, 25 500 Liter 1937er weiße naturreine Oualitäts⸗ dagen, wohl gepflegten und tadellos ausgebauten Weine, mit der dem Jahrgang 1937 anhaftenden Schwere, Fülle, Frucht und Süße, welch letzteres beſonders bei den fünf Spätleſen, die am Schluße der 27 Nummern ſtanden in ausgeprägter Weiſe zum Ausdruck kam. Dabei ſehlte den Weinen nicht die für die Haltbarkeit weiterer guten Zu⸗ kunft nötige Säure. Es war vorauszufehen, daß ſowohl die Qualität der zur Verſteigerung gelangenden Weine als auch die zur Zeit ſeltene Tatſache eines öffentlichen Ausgebotes von Mittelhaardter 1937er Faßweinen einen außergewöhnlich großen Kreis von Intereſſenten nach Herxheim brachte. Die kleinen Lager derartiger Weine bei großer Nachfrage und nicht zuletzt die zu erwartende Preisbildung übte von ſich aus ebenfalls eine beſondere Anziehungskraft aus; und bei den geringen Ernteaus⸗ ſichten auch in dieſer Weinbaugemeinde wollte man ſſch wenigſtens von den vorjährigen Gewächſen etwas ſichern, denn die ſchönen Weine der gegen Norden den Schluß des Mittelhaardter Qualitätsweinbaugebietes bildende Gemar⸗ kung habe ſich in den letzten Jahren ſteigender Velſeb heit erfreuen können. So war denn auch der Verlauf ger Verſteigerung außergewöhnlich gut. In kurzer Zeit gaben ſämtliche 27 Nummern bis auf eine zu ſehr guken g boten Abnehmer und bei dieſer einen war die Zurüch⸗ nahme nicht gerechtfertigt. Der Weinbauwirtſchaftsverbaud hatte den leider heute faſt im geſamten pfälziſchen Wein⸗ baugebiet beſtehenden Verhältniſſen weitgehend Rechnung getragen und die Zuſchläge entſprachen völlig den Ge⸗ boten der Intereſſenten. Die Nummer eins koſtete 1400 Mark die 1000 Liter. Die Gebote erhöhten ſich der Oua⸗ lität entſprechend und erreichten bei der Spitzennummer 2510. Im Durchſchnitt wurde für die Kollektion der gewiß ſchöne Preis von 1593/ für das Fuder erlöſt. In einzelnen gingen die 26 Nummern zu nachſtehenden Ge⸗ boten in andere Hände über: 1997er Herxrheimer Natur⸗Weiß weine: Eulenge⸗ ſchrei 1460, Blume 1550, Eulengeſchrei 1500, Blume 1400, Kirchenſtück 1590, Mahlſtein 1480, Blume 1490, Mahlſtein 1500, Kirchenſtück 1520, Mahlſtein 1620, Blume 1500, Fel⸗ ſenberg 1620, Kirchenſtück 1600, Steinberg 1520, Felſenherg 1610, Krähenhalde 1600, Sommerſeite 1650, Felſenbetg 1600 zurück, Berg 1620, Steinberg 1700, Sommerſefte 1600, Goldberg 1690, Steinberg Spätleſe 1840, Honigſack Spal leſe 220, Berg Spötleſe 2010, Goldberg Späkleſe Bl10, Goldberg Spätleſe 2510 Mark. Geld- und Devisenmarki Paris, 8. September.(Schluß amtlich). London 178.31 Belgien 622.65 Oslo 895, Neuyork 3697,.— Schweiz 836,75 Stockholm 918. Berlin 1482,.— Kopenhagen 790,— Prag 25.80 Italien 194,50 Holland 1997,50 Spanien 2 London, 8. September.(Schluß amtlich). 8 Neuvork 482,81] Lifſabon 110,18 J Rio de Jan. 9155 Montreal 484,.— Helſingfors 226,72 Hongkong 11 Amſterdam 892,35 Prag 141,12 Sch anghal 0,800 Paxis 178.31 Budapeſt 2450, e 52— Prüſſel 2865,50 Belgrad 215,50 uſtralien 125, Italien 9172,.— Sofia 405,— Mexiko— 2 Berlin 1204,— Moskau 2588,—] Montevideo 0 Schweiz 2131,12 Rumänien 650,— Valparaiſo 120 Spanien 25 Konſtantin 616,— Buenos 2 Kopenhagen 2142,12 Athen 546,— auf London 12 Stockholm 1939,62 Warſckan 2601.— Südafrika 00, Oslo 1990,12 J Buenos Aires] 1907, 5 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 8. Seplember Kupfer Banca- u. Brief Geld Straitszinn 2 Brief Geld Briefſcgeld Heins p. 100 9) 17,25 5 1 Januar 53, 53. 257,027, 0 Feinſilber(Ran per kg)„39,40 720 Februar 53, 53, 257.0 257,0[ Feingold(m per 9).84 5 März„„.„„.. I Alt⸗Platin(Abfälle) April„ Eircapr. N per 9). 2790 20 Mai„Techn, reines Platin 0. Detailpr.(Ach per 9) J 3,85 fe, 70 Abl. Auguſt. Voco September 53,— 53,— 257, 0257,0[ Antimon Regules chines. 155 Oktober 53,—53,— 257502570(& per to). 44,50 15 November 53, 53.— 257,027, Queckſilber(per Flasche) 75 Dezember[53,—53.— 257,0 257,0] Wolframerzechineſ. in 85). * Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: 3 N 5 R o a cor. NR 604 1 in Kraft ab in 11 Alum. n. leg.] 133137 133137 Branzeleg. 81-84 928 do. Legier. 5861 5861 Neuſilberleg. 5255 7 8 Blei nichtleg. 16.18, 17-19 Nickel n. leg. 236— 0 Hartblei. 18227 19, 21¼ Zink fein. 1921 1 i f 1 8 i 40 42% Kian u. eg 25 124 eſſingleg. 4400. 42½¼ Zinn eg. 85 5 Rolgug leb. 50/39 50% 50, Nanta g 1r p 247 27 * Der Londoner Goldpreis betrug am 8. Septen für eine une eee e e 86/70 ein Gramm Feingold demnach 55,6047 Pence 2% Welt Am 8. September wurde in London Gold im 0 von 1888 000 Pfund Sterling verkauft.. Frachfienmarki Duishurg- Ruhrort 5 es An der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäft ee geſtern keine Aenderung. Die Frachten und ale 5 notierten mit dem geſtrigen Satz. Perſor wohne perletz völlig uhr i Ne * L mitget ter ein wie de turm! auf ſie ſtalte Hände. Glocken Zul in der Zeit d Maſſer Brunn Stunde man m einen das III wieder Neu Der ſtraße Amal Einſene Frühli: ſeiner Reihe ſind zu Städtiſ E mit gute üroken! Buaht gleich w unter N le dien 1 uber einen ht b den in te den en Zu⸗ ſowohl Weine ichen einen nach Weine artende 'ondere iteaus⸗ an ſſch ſichern, uß des Bemar⸗ geliebt auf ber fanden en Gk Zurüch⸗ erband Wein⸗ chnung n Ge⸗ te 1460 Oua⸗ ummer on der öſt. Im en Ge⸗ kenge⸗ E 1400, chlſtein „ Fel⸗ enherg enberg e 1660, Späl⸗ 2010 September 1938 Pein 9 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 416 berkehrsunfall verurſacht Selbſtmord begangen 1 Weſt b nee(Pfalz), 9 benachbarten Ort Vogelbach prallten nachts zwei Perſonenautos aufeinander. Dabei trug der Ein⸗ wohner Brengel aus Bruchhof tödliche Kopf⸗ perletzungen davon, denen er bald darauf erlag. Der pöllig kopflos gewordene Fahrer des einen Wagens fuhr in den Wald und er hängte ſich. Sept. Im Neue Landauer Sehenswürdigkeit Auf dem Dach des Corona⸗Theaters * Landau, 8. Sept. Wie in der Ratsherrenſitzung mitgekeilt wurde, wird nun auf dem Corona ⸗Thea⸗ ler ein Zeitanzeiger errichtet werben; der ähnlich wie der Schäffertanz auf dem Münchner Rathaus⸗ turm die Blicke der Fremden wie der Bevölkerung auf 10 0 ziehen dürfte. Zwei mannshohe Ge⸗ ſtalte mit ch weren Hämmern in den en werden beim Anzeigen der Zeit das Glockenwerk in Gang bringen. Zur endgültigen Behebung aller in oer Landauer Waſſerverſorgung wird in naher geit das hieſige Waſſerwerk erweitert und das Paſſerleitungsnetz oͤurch Erſchließung einiger neuer Brunnen verbeſſert werden. Schwierigkeiten NSDAP-Mifjeilungen Partstemilichen Sskanntmechungen autmommen NSDAP r, Appell ſämtlicher Poli⸗ treten vor der Geſchäftsſtelle. Ortsgruppen der Wohlgelegen. 9.., 19.30 Uh tiſchen Leiter in Uniform. An Motor⸗Gefolgſchaft 2/171 Oſtſtadt⸗Neuvſt heim. 9.., 19.50 Uhr, Antreten der gef nten Gefolgſchaft in Sommeruni⸗ form auf dem Korl⸗Reiß⸗ Platz. Urlaubsgeſuche bei dieſem Dienſt perſönlich abgeben. TB⸗Nachrichten⸗ Gefolgſchaft 171. 11. 9, die ganze Gefolf .30 Uhr, tritt gſchaft vor dem Heim(M 6) an. BDM Gr. 26/171 Almenhof. 9. 9. h in der Schillerſchule. Er bolaengsfgge Reiſenbach. 6 ilnehmerinnen kommen am 12. 9. um 19.30 Uhr a itergau, N 2,4. Gr. 11/171 Humboldt 1: 2 1900 an der Gruppenfa hrt am 10./11. 9. Intereſſe hat, muß ſich ſofort bei der betr 5 rin melden. Mädel, die mit der Bahn nach 5 heim fahren, kommen am 10. 9. pil r vor den Hauptbahnhof. a 52 Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 iktlich um 19.20 Achtung! Betriebsjugendwalter und Ortsjugendwalter! Die ſchaffende Jugend 1 Mannheims hört am Samstag, 10. September, um.30 Uhr, die Leichtathletik Offener Kurſus für Frauen und Männer: Feld 2,.30 bis 11 Uhr. Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus: 9 bis 11 Uhr (Rheinſchiffahrt Fendel AG]. Tennis Frauen und Männer: 9 bis 10 Uh: adion. 10 vis 11 Uhr Tennisanlage Stadion Stadion, Feld 2 Offene Kurſe für Tennisanlage im Sta im Friedrichspark. Betriebsſportkurſe: 9 bis 12 Uhr Tennisanlage Friedrichspark(Heinrich Lonz AG)]. ages ale acles Freitag, 9. September „Thomas Paine“, Schauſpiel von Hanns im Nationaltheater: Johſt, 20 Uhr. gleinkunſtbühne Libelle; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: i Uhr Vorführung des Sternenptofektors Tanz: Palaſthotel, Libelle, Waldporkreſtaurant, Palaſt⸗ Kaffee Rheingold. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Heimat“.— Alhambra:„Geheimzeichen B 170.— Schauburg:„Mordſache Holm“.— Palaſt und Gloria:„Capriccio“.— Capitol und Scala:„Ich liebe dich“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sanbrock⸗Gedächtnis⸗ Theaterringe für Heſſens Schulen * Worms, 6. Sept. Der Reichsſtatthaltes richtet an die Kreis⸗ und Stadtſchulämter, an die Direktionen der höheren Schulen und der gewerb⸗ lichen Unterrichtsanſtalten in Worms, Heppen⸗ heim, Darmſtadͤt, Dieburg, Erbach und Offenbach eine Aufforderung zur Förderung des bisher der NoS⸗Kulturgemeinde unterſtehenden Theater⸗ Jugendringes, deſſen Organiſation und Aus⸗ bau Miniſterialrat Ringshauſen nunmehr ſelbſt über⸗ nommen hat. Der Jugendring, der dem Beſuch des Heſſiſchen Landestheaters dient, wird in drei Grup⸗ pen geteilt: Gruppe J für Schüler und Schülerinnen vom ſechſten bis achten Lebensjahr mit drei Vorſtel⸗ lungen(Märchenſpiele) zu je 0,35 Mk., Gruppe U für ſolche vom achten bis zwölften Lebensjahr mit fünf Vorſtellungen(leichtverſtändlich nach Auswahl) zu je 0,55 Mk., Gruppe III für ſolche vom zwölften Lebens⸗ jahr ab mit fünf Vorſtellungen(nach Auswahl) zu je 0,55 Mk. An den Mieten ſollen ſich möglichſt alle Schüler und Schülerinnen beteiligen, auch auswär⸗ tige. Die Anordnung gilt auch für die Berufs⸗ ſchulen. * Bensheim, 8. Sept. Im benachbarten Lorſch nahm ſich der im Ruheſtande lebende Bahnhofsvor⸗ ſteher Alter aus unbekanntem Grunde das Leben. Bergzabern moderniſiert ſich Neue Verkehrsordnung eingeführt * Bergzabern, 7. Sept. In Anpaſſung an Nürnberg. die wald. keuzeitliche Entwicklung wird Bergzabern demnächſt ine neue Verkehrsordnung einführen, die hiich eine Einbahnſtraße bringt und einige Straßen für den Durchgangsverkehr ganz ſperrt. ger werden angehalten, für ſaubere Straßen zu ſor⸗ hen, die logierenden Fremden müſſen ſich bei ſofor⸗ er Aumeldung ausweiſen und zum Beſten ihrer Angeſtellten Stunden geſchloſſen bleiben. man mit verdoppelter Kraft zu L einen Schlachthausneubau vornehmen. Die die nachmittags Die Metzgereien 2 Bür⸗ Am ſtatt. zwei Der Wohnungsnot will eibe gehen und auch durch das Unwetter ſchaoͤhaft gewordenen Straßen werden wieder hergeſtellt. Neuſtadt a. d. Weinſtr. ſucht gute Lichtbilder Der Oberbürgermeiſter von ſtraße wendet ſich mit einem Amateurphotographen Einſenoͤung guter Frühlings⸗ und Herbſtmotive, ſeiner Umgebung. Für die beſten Arbeiten ſind eine Reihe wertvoller Preiſe ausgeſetzt. ſpäteſtens 1. ſind zu richten bis Stäbdtiſche eee eee, Baumholder, 5. ſortgeſtedelten Sept. Lichtbildaufnahmen, Die Neuſtadt a. d. Aufruf amn und bittet vor aus Neuſtadt aus Wein⸗ ſie allem Einſendungen November an das Verkehrsamt in Neuſtadt a. ö. Weinſtr. Mambächel Leute, oͤie in der Hauptſache in Meck⸗ . um und Uhr Städtiſches Hollenbad, Betriebsſportkurſus: 20 bis 21.90 Uhr Hallenbad, Halle 2 (Heinrich Lanz AG). lenburg ihre neue Heimat gefunden haben, faßten bei ihrem Weggang aus dem Heimatdorf den Beſchluß, in jedem Jahr zur Mambächeler Kirmes in der lie⸗ ben Heimat zuſammenzukommen. Als Treffpunkt ten die Siedler für dieſes Jahr den Ort Frauen⸗ berg a. d. Nahe gewählt. Und ſo waren am Sonn⸗ lag die beiden Säle Frauenbergs voll beſetzt. Achtung! Betriebsjuge Abteilung Reiſen, Vom. big 19. Die Fahrt iſt au der no appelle Jugendkundgebung in ſind durchzuführen. Der Kreisjugendwalter. Wandern, Spverkauftl Mannheimer Leichtathletik: Stodton, Feld 2. Offener Kurſus für Frauev und Mäuner: Neichsſportabzeichen Stadion. Tennis 16 bis 18 Uhr Tennisanlage Schwimmen Offener Kurſus für Franen und Männer: 20 bis 21.90 Sonntag, 11. Halle 1. Reiten September Reichsſportabzeichen Uhr Stadion, Feld 2. Urlaub September nach Hornberg im Schwarz⸗ Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer! Samstag, 10. September 1938, abends det im Lokal Vohmann, Liederhalle, R 7, 40, Kameradſchaftsabend 20 Uhr, fin⸗ oer nächſte Freikorpskämpfer Angeſichts der Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller Kameraden Pflicht. eingeladen. See Samstag, 10. September Angehörige ſind mit 15.30 bis Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.80 bis 17 Uhr Stadion, Feld 2. Offene Kurſe für Frauen und Männer: 15.00 bis 16.00 Uhr Friedrichspark⸗Tennisplatz, A 5 Tennisanlage, Betriebsſportkurſus: Friedrichspark(Sch. Lanz AG]. 5; 16.30 bis 17.30 Uyr im Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Offener Kurſus für Frauen und Männer:.80 bis 11 Ausſtellung Sternwarte: Gebſinet von 10 bis 12 Ubr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche 15 bis 17 Uhr. und 19.80 bis Kunſthalle: Leſeie 21.30 Uhr. Kupſerſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 Uhr. Ausſtellung der Maler Prof. Franz Lenk, Georg Schrimpf(Nachlaß), Heinz Heinrichs (Aachen)— Gemälde und Aquarelle. Hafenrundfahrten: 10. 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ und von 15 bis 17 richs brücke. Flughafen: von 17 bis 19 nisgusſtelluno Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe 16 bis 19.30 Uhr. Leſe⸗ Rundellige über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Uhr. ſaal geöffnet 10.30 bis 13 Uhr Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 92 und von 16 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 348 21. Was hoͤren wir? Samstag, 10. September Reichsſender Stuttgart Fröhliche Morgenmuſik.— Appell der HJ.— .30: .30: 11.30: DA F. — 13.30: tag des bericht der pl.).— Frühkonzert. Reichsſendung aus Nürnberg: Reichsſendung ous Nürnberg: 6. Arbeitstagung der Jetzt wiro's richtig(S Reichsſendung aus Nürnberg: von den Endkämpfen der NS .30: Woche.— 19.00: 20.00: Nachrichten. Geöffnet von 10 bis 18 und von al geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 Graphiſche Ausleihe und 16.30 bis 21 Uhr. Ausleihe von 10 bis 13 challpl.). Großkonzert mit Berichten S⸗Kampfſpiele und vom Haupt⸗ Köcß⸗Volksfeſtes in der Koͤßf⸗Stadt.— 18.30: Ton⸗ e Wochenende — 20.10: Sammlung und aussicht 8 von 11 bis 13 und Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. September: Während es in Nord⸗ und Mitteldeutſchland geſtern bei meiſt ſtärkerer Bewölkung zu einzelnen Regenfällen kam, konnte ſich in Weſt⸗ und Süddeutſchland, abgeſehen von Nebelbildung, freundliches Herbſtwet⸗ ter durchſetzen. Eine weſentliche Aenderung der derzeitigen Wetterlage und Witterung iſt vorerſt un⸗ wahrſcheinlich. Vorausſage für Samstag, 10. September Beſonders in den Morgenſtunden vielfach Nebel, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, Temperaturen wenig geändert, ſchwache Luftbewegung. — 14.30: Höchſttemperatur in Mannheim am 8. September + 2,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9. September + 10,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr Heitere Muſik.. 11,1 Graöd. — 22.00: Na 100 75— 22.30: e und Tanz⸗ muſik.— 24.00: Nachtkonzert.— achtmuſik zur 0 Unterhaltung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 2 Deutſchlandſender— 8.00: 5 55 1 ente— 59 075 Ahein- Wege 5 6 7. 5 Mheln⸗Regel] 6 5 7 1 Frühkonzert.—: Fröhlicher Kindergarten.— 12.00: 5535 ö 0 55 Muſik zum Mittag.— 1400: Allerlei von zwei Leis drei. Abenfelden 243237224 29200 i e 77 30 — 15.15: Erfüllte Wünſche(Schallpl.).— 16.00; Muſik am 8 19 1 e 1 70.74% 97 308 Nachmittag.— 18.00: Collegium muſieum.— 19.00: Zarte Maxau. 3970535.133,04 Aeckar⸗-Begel 25 Klänge.— 20.00: Nürnberg⸗Echo.— 22.20: Kleine Nocht⸗ Mannheim.30.30.52.49 46 Mannheim.30 44 4,444.30 760 i. ahtnarfuch muſik.— 24.00: Nochtkonzert. iter lefsrungsſager übernehmen kann, . 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Der Täter aber ist ein anderer Den Beneis hierfür liefert der grofle, spannende Ein Tonfilm von der Arbeit der Kriminalpolizei nach dem Roman der Hölnisehenlllustrterten „D ER ROTE FA DEN!“ von Axel Rudolph Darsteller: Harald Paulsen— Elisabeih Wendi Hans Leibelf— Ariberi Wäscher Walfer Sfeinbeck— Ursula Deiner Spielleitung: ERICH ·ENGELS Das Menschenleben ist heilig. Wer sich an ihm vergeht, verfällt dem Gesetz. Atemlos vor Spannung erleben wir, wie die Kriminalpolizei die Spur des Täters findet und wie sie zupackt! Einer der erregendsſen Fll- Anfangszeiten: 200.28.20.35 Für jugendliche nicht zugelassen SCHAUBURG K f, 5 Breite Strafe HK 1, 5 I- B· 17 , Willy Birgel in selner großen Rolle als Haupt- mann Ar van Tern o Hiide Weissner Rene Deltgen, Otto Werne ke, Theodor Loos Splelleltung: V. Tourlansky Lelzte vage ö 250.25 J.—.25 f 9 7, 23 Planken P 7, 23 Sie Aateriialten des deutschen Films: AOsram. Hl Laugen: . 40 1. A l. 0 Barber Wasser, Licht und Radio G. m. b. H. 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