Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 15 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..0. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für ue Mannheimer Seil Anzeigenpreise: 293 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Kletnanzeſgen ermäßigte Grundpretſe iſt die Anzetgen⸗Preisliſte Nr. 9 Konkurſen Anzeigen in beſttmmten Ausgaben an fernmündlich Einzelpreis 10 Pf. Für Familien- und Allgemein aültig Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachkaß gewahrt Keine Gewahr für beſonderen Plätzen und Getichtsſtand Mannheim. mird erteilte Aufträge Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 17. September 1938 Sltandrechtliche Erjchießungen in Eg Will die Prager Regierung im Eudetenland eine, vollendete Tatſache ſchafjen? Die hiſtoriſche Unterredung Slandrechtsterror im Sudetenland Vier ſudetendeutſche„Deſerteure“ erſchoſſen 24 Tote in Eger? dnb. Eger, 17. September. In Eger fand am Freitag eine Sitzung des Staudgerichts unter Vorſitz des Tſchechen Duſanek ſtatt. Als zweiter Vorſitzender fun⸗ ierte ein Tſcheche namens Dittelbach, als Bei⸗ itzer u. a. der Gerichtsrat Zuber aus Eger. Den Verhafteten wurde nahegelegt, Aufrufe zu un⸗ terzeichnen, die angeblich zur Beruhigung der Bevölkerung im Grenzgebiet beitragen ſollten. Dafür wurden ihnen Haftvergünſtigungen, ge⸗ . ſogar Freilaſſung in Ausſicht ge⸗ ellt. Bei einbrechender Dämmerung wurde im Hof der Jufanterie⸗Kaſerne in Eger eine Reihe von Salven gehört. Soldaten der Kaſerne ſlo⸗ wakiſcher Nationalität teilten mit, daß vier Sudetendeutſche als Deſerteure erſchoſſen wor⸗ den ſeien, nachdem das Militärgericht ſie zum Tode verurteilt habe. Die Leichen würden noch nachts beigeſetzt. Was geht auf dem Friedhof von Eger vor? àdnb Eger, 17. September. Hier hat es größtes Aufſehen erregt, daß der Friedhof von Eger und die Leichenhalle ſeit zwei Tagen militäriſch beſetzt ſind und jeder Zutritt zum Friedhof und zur Leichenhalle verboten iſt. Dieſe Tatſache ſcheint zu beſtätigen, daß es bei den ſchweren blutigen Zuſammenſtößen in Eger, bei der Zuſam⸗ menſchießung der Hotels Viktoria und Welzl weit mehr als die ſechs Toten gegeben hat, die zunächſt von den Tſchechen zugegeben wurden. Aus Kreiſen der Bevölkerung von Eger wird glaubwürdig berich⸗ tet, daß in Wirklichkeit in der Leichenhalle von Eger über 20 Tote lägen, zumal auch bei den Sarg⸗ fabrikanten der Stadt Eger am Donnerstag 24 Särge beſtellt wurden und ihre Lieferung zur Leichenhalle verlangt worden war. Auf dem Fried⸗ hof wurden ferner eine Reihe von friſchen Gräbern ausgehoben. Es ſcheint aber, daß hier ſtillſchweigend, und ohne daß die Oeffentlichkeit es merkt, die Blut⸗ opfer von Eger verſcharrt werden ſollen, um die Blutſchuld der tſchechiſchen Soldateska vor der Welt zu vertuſchen. Die Nachricht von der Beſetzung des Friedhofes und der Abweiſung aller Friedhofbeſucher hat in der Bevölkerung von Eger außerordentliche Erregung hervorgerufen. Es ſcheint, daß die Toten in der Nacht zum Sams⸗ tag ſtillſchweigend beerdigt werden ſollen, ohne daß überhaupt die Angehörigen oder ſonſtigen Stellen benachrichtigt oder die Toten einwandfrei identifi⸗ ziert worden wären. Steitkbrief gegen benlein -über Henlein trotzdem in Eger Auch faſt ſämtliche ſudetendeutſche Führer blieben im Land dnb. Prag, 16. September. Die Staatsawaltſchaft in Eger hat einen Steckbrief gegen Konrad Henlein erlaſſen und diefen Steckbrief im Zirkularwege allen Krimi⸗ nalzentralen der Welt zugeführt. Die Staats⸗ polizei iſt beauftragt worden, die F. S.(Ordner⸗ gruppe der SD] überall, wo ſie noch ihre ätigkeit entfaltet, zu liquidieren. dnb. Eger, 17. September. Konrad Henlein ſtattete geſtern in den frühen Nachmittagsſtunden inkognito der Stadt Eger einen Beſuch ab. Er wurde dabei von zwei Ab⸗ geordneten der SD begleitet. Es gelang Kon⸗ rad Henlein trotz der ſcharfen Bewachung der Stadt, auf Nebenwegen unerkannt in das Stadt⸗ innere zu gelangen. Er beſichtigte zunächſt von außen die noch von der Polizei beſetzten Hotels Welzl und Viktoria, den letzten Hauptſitz der SD, beſuchte dann eine Reihe von Verletzten und hielt mit Amtswaltern der SDp aus Eger und dem Egerland Beſprechungen ab. Am ſpäten Nachmittag verließ Konrad Hen⸗ lein die Stadt Eger wieder in unbekannter Rich⸗ tung. Auf ihrem Poſten dnb Eger, 17. September Von der Haupſtelle der Sudetendeutſchen Partei, die inzwiſchen ihren Sitz, wenn auch getarnt, wieder nach Eger verlegt hat und in den nächſten Tagen in einen anderen Ort des ſudetendeutſchen Gebietes verlegen wird, wird darauf hingewieſen, daß der tſchechiſche Rundfunk die ſudetendeutſche Gefolgſchaft durch die Behauptung unſicher zu machen verſucht, die Führer des Sudetendeutſchtums ſeien geflüchtet. r Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß ſich f a ſt die geſamte Führung der SDp auch weiter ⸗ hin auf ſudetendeutſchem Gebiet befin⸗ det, wenn auch ihre Aufenthaltsorte aus erklär⸗ lichen Gründen nicht öffentlich angegeben werden können. 5 N f So hat ſchon am Freitag z. B. der Stellvertreter Konrad Henleins, Abgeordneter Frank, das Ge⸗ biet von Falkenau und Zhodau beſucht und dort Prag verbliebenen mit verſchiedenen Stellen der Sudetendeutſchen Par⸗ tei Fühlung genommen. Auch andere Abgeordnete und Senatoren haben heute ſudetendeutſche Orts⸗ gruppen und Kreiſe beſucht. Nicht geflohen! dnb. Prag, 17. September. Die marxiſtiſche und tſchechiſche Preſſe hat die unverſchämte Verleumdung verbreitet, daß die in ſudetendeutſchen Abgeordneten Ernſt Kundt, Dr. Hans Neuwirth und Dr. Guſtav Peters geflohen ſeien. Der Vertreter eines deutſchen Blattes hatte Ge⸗ legenheit, den Abgeoroͤneten Kundt am Freitagabend zu ſprechen, der ihm ebenſo wie die Abgeordneten Dr. Peters und Dr. Neuwirth erklärte, daß er unter Die Sd eingeſtellt“ -die role W Der britiſche Premierminiſter Sir Neville Chamberlain bei ſeiner Ankunft auf dem Oberſalzberg. Links: Generaloberſt Keitel. gar keinen Umſtänden daran denke, Prag zu ver⸗ laſſen. Auf die Frage, wie er über die Auflöſung der Sudetendeutſchen Partei denke, erklärte der Abge⸗ ordnete, daß dieſer Beſchluß der Regierung keine geſetzliche Grundlage habe, da das Parteien⸗Auf⸗ löſungsgeſetz am 31. Dezember 1937 abgelaufen ſei und ſeine Verlängerung im verfaſſungsrechtlichen Ausſchuß des Parlaments verhindert worden ſei. Abgeordneter Kundt wies weiter darauf hin, daß die Tſchecho⸗Slowakei ſich bis zum Augenblick noch als„demokratiſcher Staat“ betrachte. Daher hätten Beſchlüſſe der Regierung keine Geſetzeskraft; vor allem müßte die Auflöſung der SDp ohne Rechts⸗ wirkſamkeit ſein. Auf die Frage, warum er ſich in der Hauptſtadt Prag aufhalte, erklärte Abgeordneter Kundt, daß er es für ſeine Pflicht halte, die Intereſſen der übrigen dreieinhalb Millionen Deutſchen, die im geſchloſſenen tſchechiſchen Sprachgebiet wohnen, ſolange wahrzu⸗ nehmen, bis ihn Gewalt daran hindere. Die Arbeit werde ihm von der Regierung äußerſt erſchwert. Es ſei ihm bis heute noch nicht einmal eine telephoniſche Verbindung mit ſeiner Frau und ſeinen drei Kindern von der Regierung geſtattet worden. „Ich denke nicht daran, Prag zu verlaſſen, ſon⸗ dern verbleibe, was auch immer die tſchecho⸗ ſlowakiſche Regierung beſchließen möge.“ ehr wird bewaffnet! Die Prager Regierung vergewaltigt ihr eigenes Verfaſſungsrecht anb. Prag, 16. September. Amtlich wird ſoeben verlautbart: „Auf Beſchluß der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ rung wurde die Sudetendeutſche Partei auf⸗ gelöſt. Gegen andere umſtürzleriſche Organi⸗ ſationen wurde bereits früher durch die zuſtän⸗ digen Behörden vorgegangen.“ Soweit die amtliche Mitteilung. Um welche anderen Organiſationen es ſich neben der bereits 7 F. S. noch handelt, iſt bisher un⸗ annt. Auflöſung oder Einſtellung der SDP? dnb. Prag, 17. September. Welcher Wirrwarr bereits bei den leitenden Pra⸗ ger Amtsſtellen herrſcht, zeigt folgender Vorfall: Das amtliche Tſchecho⸗ſlowakiſche Preßbüro gab am Freitag um 19.05 Uhr die Meldung aus, daß die Sudetendeutſche Partei auf Beſchluß der Regierung aufgelöſt worden ſei. Eine Stunde ſpäter hat der in Prag weilende ſudetendeutſche Abgeordnete Kundt in verſchiedenen Interviews mit Nachrichtenbüros und Zeitungen ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Regierung ſeit dem 31. Dezember 1937 gar keine ver⸗ faſſungsmäßige Handhabe mehr zur Auflöſung von Parteien beſitze, weil das entſprechende Geſetz mit dem Jahre 1937 abgelaufen und nicht verlängert worden ſei. Daraufhin gab das amtliche Tſchecho⸗ Slowakiſche Preßhüro ſpätnachts eine Berichtigung der eigenen Meldung aus, nach der die Sudetendeut⸗ ſche Partei nicht aufgelöſt, ſondern ein⸗ geſtellt wurde. Das bedeutet, daß ſte ju riſtiſch fortbeſteht, aber ihr jede Tätigkeit unterſagt iſt. Ferner verlieren die Abgeordneten einer aufgelöſten 140. Jahrgang— Nr. 430 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Partei ihre Mandate, während die Abgeordneten einer eingeſtellten Partei in ihrem Beſitz bleiben. Die amtlichen tſchechiſchen Stellen haben ſich alſo noch nachts zu einem Rückzug bequemen und auf die zunächſt beſchloſſene Auflöfung verzichten müſſen. Genau ſo verhält es ſich mit dem Steckbrief gegen Konrad Henlein. Während am frühen Abend die amtlichen Stellen den Erlaß eines Steckbriefes an alle internationalen Polizeizentren mitteilten, be⸗ richtigte in den ſpäten Nachtſtunden das Tſchecho⸗ Slowakiſche Preßbüro die Darſtellung und erklärte, daß gegen Konrad Henlein das Verfahren nach dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Schutzgeſetz im Gang, aber noch kein Steckbrief erlaſſen ſei. Zu der Einſtellung der SD ſchreibt die liberal⸗ demokratiſche Zeitung, daß der ſtändige Ausſchuß die Parlamentsmandate der Sudetendeutſchen Partei ab⸗ erkennen könne. Das Blatt behauptet:„Wie uns von informierter Seite mitgeteilt wird, erfolgte die Maßnahme gegen die SDp auf der Grundlage, daß die Tätigkeit der Partei eingeſtellt wird. Dies be⸗ deutet an und für ſich keine Aberkennung der Man⸗ date, über deren weitere Ausübung der ſtändigs Ausſchuß des Parlaments zu entſcheiden hat, wobef auch die Reverſe, die von den Abgeordneten unter⸗ zeichnet wurden, berückſichtigt weren. Auf die Poſi⸗ tion der auf die Sudetendeutſche Partei⸗Liſte ge⸗ wählten Mitglieder der Selbſtverwaltungskörper, d. h. Landes vertretungen und vor allem Gemeinde⸗ vertretungen, hat die Einſtellung der Tätigkeit dey Partei keinen unmittelbaren Einfluß. Sie behalten ihre Poſten ſowohl als Landes⸗ und Stadtpertreter als auch als Bürgermeiſter und Stadträte, ſolange keine weiteren Entſchlüſſe hinſichtlich ihrer Poſition getroffen werden. Darüber, daß es noch zu irgend⸗ welchen über den bisherigen Stand hinausgehenden Maßnahmen kommen werde, iſt bisher jedenfalls nichts bekannt.“ Wer ſoll entwaffnet werden? dub. Prag, 16. Sept. Die Veroroͤnung der Landesbehörde in Prag zur unverzüglichen Ablieferung von Waffen und e umfaßt ſechs Paragraphen. Es heißt arin: Der Beſitz und das Tragen von Waffen und Munition jeder Art und der Beſitz von Exploſiv⸗ ſtoffen iſt verboten. Alle in dieſer Richtung erteilte Genehmigungen werden eingeſtellt und verlieren ihre Gültigkeit. Alle Beſitzer von Waffen und Munition ſind verpflichtet, dieſe innerhalb von 24 Stunden der Bezirks⸗(Staatspolizei⸗) Behörde, oder der Gendarmerieſtation zur Verwahrung zu übergeben. Alle Beſitzer von Exploſtyſtoffen ſind verpflichtet, dieſe bei den Bezirksbehörden 2. Seite/ Nummer 130 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Samstag, 17. September 1938 anzumelden und ſich Nähere Weiſungen hinſicht⸗ lich ihrer weiteren Einlagerung einzuholen. Von der Beſtimmung über ſind ausgenommen: öffentliche Beamte und Be⸗ dienſtete, die zum Waffentragen berechtigt ſind, je⸗ doch nur hinſichtlich jener Waffen, die nach der Vor⸗ ſchrift zu ihrer Ausrüſtung oder Amtsuniform ge⸗ hören; Waffen und Munition das den Dienſt ausübende beeidete Forſt⸗, Jagd⸗ und Fiſchereiperſonal ſowie das Auſſichtsperſonal, das den gleichen Dienſt verſieht, ferner ſonſtiges öffentliches Wachperſonal, dem die Bezirks-(Staats⸗ polizei⸗) Behörde den weiteren Beſitz der Dienſt⸗ waffe eigens bewilligt hat; Perſonen, deren Bewaffnung ausnahmsweiſe vom Miniſterium für nationale Verteidigung zum Zwecke der Hilfeleiſtung bei der Landes ver⸗ teidigung bewilligt wurde. Ausnahmen von die⸗ ſen Verfügungen bewilligt die Landesbehörde in beſonders berückſichtigungswürdigen Fällen. * Die intereſſanteſten Beſtimmungen dieſer Ver⸗ ordnung ſind die zwei letzten, die dem Miniſterium die Möglichkeit geben, von ſeiner eigenen Entwaff⸗ mungsverordnung Ausnahmen zu bewilligen. Sie charakteriſteren das ganze Geſetz in ſeiner eigent⸗ lichen politiſchen Bedeutung und ſeinem ee e Zweck. Der Zweck iſt nämlich kein anderer als der, den Behörden die Handhabe zu bieten, die ſudeten⸗ deutſche Bevölkerung vollends wehrlos zu machen und den tſchechiſchen und marxiſtiſchen Mob mit Waff en gegen dieſe ſudetendeutſche Bevölkerung zu verſehen. Daß ein ſolches Vorgehen die Stimmung im Sudetenland zur Gluthitze treiben muß, braucht nicht beſonders betont zu werden, aber hingewieſen muß darauf werden, welch gefährliches Spiel für den internationalen Frieden damit von der Prager Regierung getrieben wird, wenn ſie die Elemente bewaffnet, denen an der Entfeſſelung eines inter⸗ Nationalen Konflikts— gemäß den Weiſungen, die ſte aus Moskau empfangen haben— beſonders gebegen iſt. Angeblich mühen Paris und London ſich ſehr um die Erhaltung des Friedens; hier hätten ſie eine heſonders gute Gelegenheit, ihrem ſo ſehr betonten Friedensbedürfnis einen beſonders wertvollen Dienſt zu leiſten, indem ſie Prag zur ſchleunigſten, aber auch wirklich ſchleunigſten Reviſion ſeiner unmöglichen Verordnung veranlaſſen! AS-Sudelendeutſche an Henlein dnb. Neuyork, 16. Sept. Der Bund der Sudetendeutſchen in Amerika hat au Konrad Heulein nachſtehendes Telegramm ge⸗ richtet: „100 000 Sudetendeutſche in Amerika hoffen auf bie Vereinigung ihrer alten Heimat mit dem deut⸗ ſchen Mutterland und erklären ſich für den An⸗ ſchluß aun Großdeutſchland. Wir bekunden Ihnen als Leiter der Geſchicke unſerer alten Heimat das vollſte Vertrauen.“ Jetzt hat London wieder das Wort: Chamberlain und Runciman berichten in London Eine nächtliche Audienz beim König Heute vormittag findet die entſcheidende Kabinellsſitzung ſlatt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreſers — London, 17. Sept. Nach der Rückkehr Chamberlains nach Lon⸗ don iſt noch in keiner Weiſe abzuſehen, wie das engliſche Kabinett ſich in der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Frage eutſcheiden wird. Vorläufig iſt noch alles offen. Der geſtrige Abend verlief folgendermaßen: Ge⸗ gen 6 Uhr traf Chamberlain im Flugzeug hier ein. Auf dem Flugplatz wurde ihm ein eigenhändi⸗ ges Schreiben des Königs überreicht, das Chamberlain ſofort las. Bei der Begrüßung ſagte der deutſche Geſchäftsträger Botſchaftsrat Kordt, er hoffe, daß Chamberlains Reiſe erfolgreich geweſen ſei. Chamberlain begab ſich ſofort nach Downing⸗ ſtreet zuſammen mit Lord Halifax, der ſich ebenfalls zum Empfang auf dem Flugplatz eingefunden hatte. In Downingſtreet erwartete ihn Frau Chamber⸗ lain, die faſt eine halbe Stunde in der Haustür ge⸗ wartet hatte. Während ſich Chamberlain den Pho⸗ tographen ſtellte und ſeine Gattin ihn einhakte, hatte man den Eindruck, daß Chamberlain in beſter Stimmung wieder heimgekehrt iſt. Ohne Verzug begannen die Beſprechungen des ſogenannten inneren Kabinetts. Offenbar wollte man keine Minute verlieren. Sir John Simon, Sir Samuel Hoare, Sir Robert Vanſittart und Unterſtaatsſekretär Cadogan hatten ſich deshalb be⸗ reits vor der Ankunft Chamberlains in ſeinem Büro eingefunden und hielten ſich bereit. In dieſer Be⸗ ſprechung des ſogenannten inneren Kabinetts berichtete Chamberlain zunächſt über ſeine Eindrücke, von denen man ſpäter hörte, ſie hätten durchaus Ausſichten auf eine Einigung erkennen laſſen. Ein⸗ zelheiten werden jedoch geheimgehalten. Etwa eine Stunde nach Beginn der Beſprechung traf Lord Runeiman ein, der ungefälhr gleich⸗ zeitig mit Chamberlain auf einem anderen Flug⸗ platz gelandet war. Sein Bericht über die Möglich⸗ keit, zu einer Regelung in der tſchecho⸗flowakiſchen Frage zu kommen, ſoll allerdings ziemlich peſſimitiſch geweſen ſein. Vor allem ſoll Beneſch nicht geneigt ſein, auf die Forderungen der Sudetendeutſchen ein⸗ zugehen. Sein Bericht hätte auf die Anweſenden anſcheinend großen Eindruck gemacht. Eine genaue Einzelberatung des Berichtes, den Chamberlain von Berchtesgaden mitgebracht hat, wurde nicht vorgenommen. Auch ein Empfang der engliſchen Preſſe durch Chamberlain, der vorgeſehen war, wurde ſpäter wieder abgeſagt. Es wurde nur bekanntgegeben, daß heute vormittag um 11 Uhr eine Stegneralſtreit in Eger dnb. Eger, 16. September. Nachdem in Mähriſch⸗Schleſien und Oſtböh⸗ men ſchon am Donnerstag faſt die geſamte deut⸗ ſche Arbeiterſchaft aus Proteſt gegen die tſche⸗ chiſchen Unterdrückungsmaßnahmen und gegen die rigoroſen Reſerviſteneinziehungen in den Generalſtreik getreten waren, iſt nunmehr am Freitag auch in Eger und in Nord⸗ und Weſt⸗ böhmen der Generalſtreik erklärt worden. In den meiſten Betrieben wird nicht gearbeitet. Ebenſo ſind die metſten Geſchäfte geſchloſſen. In Eger wird der Generalſtreik in erſter Linie bamit begründet, weil trotz aller Zuſicherungen auch in der Nacht zum Freitag es wiederum zu wilden Paänikſchießereien des tſchechiſchen Militärs gekom⸗ men iſt, das offenbar auf dieſe Weiſe die Bevbl⸗ kerung ein ſchüchtern und mürbe machen will. Wei⸗ terhin, weil in der geſamten Stadt Leibesviſita⸗ tionen, Hausſuchungen und Verhaftungen vorgenom⸗ men wurden und das Militär mit aufgepflanztem Seitengewehr in der ganzen Stadt Streifendienſt verſieht. Die Polizei hat einen Aufruf an die Bevölke⸗ rung veröffentlicht, der in erſter Linie auf die nach Eger gekommenen Ausländer wirken ſoll, und der widerrechtlich mit der Unterſchrift des deutſchen Bürgermeiſters verſehen wurde. In dem Aufruf wird feſtgeſtellt, daß alles ruhig ſei und die Bevöl⸗ kerung in erſter Linie die Geſchäfte wieder öffnen ſolle, denn es beſtehe kein Grund zu Befürchtungen. Es wirkt wie ein Hohn, daß dieſer Aufruf in den menſchenleeren Straßen klebt und lediglich Polizei⸗ und Militärpatrouillen ſtehen bleiben, um ihn zu leſen. An einer Reihe von Stellen in der Stadt iſt der Aufruf von tſchechiſchem Militär mit dem Bajo⸗ nett wieder entfernt worden, da die Soldaten der deutſchen Sprache nicht mächtig waren und an⸗ nahmen, es handle ſich um einen Aufruf der Sude⸗ tendeutſchen. Die Lage in Eger iſt weiterhin ge⸗ ſpannt, die Schulen ſind geſchloſſen. Die deutſchen Zeitungen im Sudetengebiet haben nunmehr faſt ſämtlich ihr Erſcheinen einſtellen müſ⸗ ſen, weil einmal durch die verſchärfte Zenſur nur noch ein Bruchteil des Textes genehmigt wurde, und ſie zum anderen gegen ihre Ueberzeugung gezwun⸗ gen werden ſollten, über die Vorgänge der letzten Dage Darſtellungen zu veröffentlichen, die in gar keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Auch in Falkenau, Chodau und Brüx und zahl⸗ reichen anderen böhmiſchen Induſtrieorten liegen die meiſten Betriebe ſtill. Zwangsweiſe Oeffnung der Ladengeſchäfte dnb. Eger, 16. Sept. Auf die Meldung, daß aus Prag eine Gruppe von ausländiſchen Korreſpondenten nach Eger kom⸗ men werde, wurden am Freitag im Laufe des Ta⸗ ges plötzlich ſämtliche Militärpoſten eingezogen. Auch die Maſchinengewehre verſchwanden von den Straßen. Gleichzeitig gingen Gendarmeriepatrouil⸗ len von Ladengeſchäft zu Ladengeſchäft und erklär⸗ ten den Beſitzern, daß ſie die Geſchäfte ſofort zu Zwangsweiſe Oeffnung der Labengeſchäfle durch die tſchechiſche Polizei öffnen hätten, widrigenfalls ſie verhaftet würden. Offenbar ſoll durch die verlogenen Maßnahmen nach dem Muſter der bekannten ſowjetruſſiſchen Frem⸗ denführungen den ausländiſchen Korreſpondenten das Bild einer ruhigen Stadt vorgetäuſcht werden. Am Nachmittag bemerkte man zwei Journaliſten von ausländiſchem Typ, die von Gendarmen beglei⸗ tet wurden und die Schaufenſter von zwei jüdiſch⸗ tſchechiſchen Geſchäften photographierten, die bei den Zuſammenſtößen zertrümmert worden ſind. Am Nachmittag wurden zahlreiche Geſchäftsinhaber dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß das Schließen der Geſchäfte vor 19 Uhr verboten ſei und ſchwere Stra⸗ fen im Gefolge haben würde. Mehrere Geſchäfte, deren Inhaber flüchten mußten, wurden von der Polizei erbrochen, geöffnet und proviſoriſch tſche⸗ chiſche Verkäufer in die Geſchäfte geſtellt. Vorher wird Arbeiterpartei werde. Abordnung der Kabinettsſitzung ſtattfinden Chamberlain eine empfangen. Erſt in der heutigen Kabinettsſitzung wird ſich entſcheiden, waun Miniſterpräſident Chamber⸗ lain wieder nach Deutſchland fährt. Die Schwere der Entſcheidungen, vor die das Kabi⸗ nett geſtellt iſt, wird dadurch unterſtrichen, daß Miniſterpräſident Chamberlain geſtern abend um halb 10 Uhr, alſo zu ganz ungewöhnlicher Stunde, vom König in Audienz empfangen wurde. Die Unterredung dauerte 1 Stunde und 20 Minuten. Vor dem Schloß hatten ſich rund 5000 Menſchen an⸗ geſammelt, die Chamberlain ſtürmiſche Kund⸗ gebungen darbrachten. Es hat den Anſchein, daß Chamberlain heute kei⸗ nen leichten Stand im Kabinett haben wird, obwohl er auf der anderen Seite verſchiedene Trümpfe, wie die jetzt hergeſtellte perſönliche Fühlung mit dem Führer, weitgehende Uebereinſtimmung mit dem Miniſterpräſtdenten Daladier, deſſen Beſuch in Lon⸗ don allgemein erwartet wird und ſchließlich die große Volke stümlichkeit ſeiner Perſon ausſpielen kann. Die heutige engliſche Morgenpreſſe iſt voll! von Kombinationen über die Beſprechungen des Führers mit Chamberlain. Da aber das Er⸗ gebnis der Reiſe Chamberlains völlig geheimgehal⸗ ten wird und außer kleinen ſtimmungsmäßigen An⸗ deutungen nichts nach außen dringt, kann keine der zahlreichen Vermutungen in der Preſſe als maßgeb⸗ lich angeſehen werden. „Daily Mail“ betont in einem Leitartikel erneut, das Recht zur Volksabſtimmung könne, wenn es ge⸗ fordert werde, nicht verwehrt werden. Für die Durchführung empfiehlt„Daily Mail“ das Zonen⸗ ſyſtem, das 1919 in Schleswig⸗Holſtein angewandt wurde. Eine Erklärung Chamberlains dnb. London, 16. September. Als der Miniſterpräſident das Flugzeug verließ, wurde er von den Hoch⸗Rufen der Menge jubelnd begrüßt. Nach dem Verlaſſen des Flugzeuges erklärte er: „Ich bin ſchueller zurückgekehrt als ich ange⸗ nommen hatte. Ich hätte die Reiſe genießen können, wenn ich nicht zu beſchäftigt geweſen wäre. Geſtern nachmittag habe ich eine lange Unterredung mit Herrn Hitler gehabt. Es war eine offene, aber freund ſchaftliche Ausſprache, und ich bin darüber zufrieden, daß jeder von uns jetzt voll verſteht, was der andere meint. Sie werden natürlich nicht von mir erwarten, daß ich mich jetzt über das Ergeb⸗ nig dieſer Unterredung äußere. Alles, was ich jetzt zu tun habe, iſt, mit meinen Kollegen Rück⸗ ſprache zu nehmen, und ich gebe den Rat, nicht voreilig einen unautoriſierten Bericht deſſen, was ſich in der Unterredung abgeſpielt hat, als wahr hinzunehmen. Ich werde heute abend mit meinen Kollegen und anderen, beſonders mit Lord Runciman, die Unterredung erörtern, Später, vielleicht in einigen wenigen Tagen, werde ich eine weitere Ausſprache mit Herrn Hitler haben. Dieſesmal aber, ſo hat er mir ge⸗ ſagt, beabſichtigt er, mir auf halbem Wege en gegenzukommen. Herr Hitler wünſcht, einem alten Mann eine ſo lange Reiſe zu erſparen.“ Aebergang zum offenen Aufſtand? Eine mörderische Schlacht in Palüſtinn Visher 150 Tote? dnb. Paris, 16. September. Nach Meldungen von Havas aus Jeruſalem findet eine Schlacht von äußerſter Heftigkeit in Zentral⸗Paläſtina ſtatt. Die Zahl der Toten be⸗ trägt— wie es heißt— bereits über 150. Zwölf britiſche Flugzeuge, von denen mehrere bereits von den arabiſchen Freiſchärlern abgeſchoſſen wurden, nehmen an den Kämpfen teil. dnb. London, 16. September. Die neuen engliſchen Truppenentſendungen nach Paläſtina werden von den Londoner Morgenzeitun⸗ gen zum Teil in großer Aufmachung gemeldet, wo⸗ bei die Blätter insbeſondere hervorheben, daß es ſich um nicht weniger als 4000 Mann handele, die jetzt über die bereits in Paläſtina ſtehenden Polizei⸗ und militäriſchen Verſtärkungen hinaus den„Sicherheits⸗ dienſt“ in Paläſtina durchführen ſollen. Die„Times“, die ſich heute in einem Leitartikel mit dem bitteren Paläſtinaproblem befaßt, ſchildert die dortigen Zuſtände in düſteren ar be en und erklärt, einen Vergleich mit den Zuſtänden an der indiſchen Nordweſtgrenze ziehend, daß die Paläſtina⸗ Frage nur 1 Zufall für England ein„militäri⸗ ſches“ Spiel ſei. In Wirklichkeit handle es ſich um einen Se von zwei Ziviliſationen und zwei Raſſen, deſſen Entwicklung bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade durch den Mangel an Einſicht von Seiten der britiſchen Behörden in Paläſtina und all zu wenig Verständnis für die Durchführung der Balfour⸗Erklärung geſchürt worden ſei. Deulſche Diplomaten bedroht Die Hakenkreuzfahne von deutſchem Diplomatenauto heruntergeriſſen dnb Berlin, 17. September. Wie der„Völkiſche Beobachter“ aus Eger meldet, hat ſich die tſchechiſche Soldateska eine neue freche Herausforderung geleiſtet. Auf einer Autofahrt von Prag nach Eger, auf der ſich der Vertreter des „V..“ in Begleitung der beiden Mitglieder der deutſchen Geſandtſchaft in Prag, des Preſſeattachés Dr. Gregory und des Attachés Betz, befand, wurde der Wagen von einer tſchechiſchen Feld⸗ wache angehalten und die deutſche Hoheitsfahne unter wüſten Beſchimpfungen abgeriſſen. Dies geſchah, obwohl das Auto als Diplomatenwagen gekennzeichnet war und die beiden Mitglieder der Geſandtſchaft ſofort ihre Ausweiſe vor⸗ wieſen. Der ſkandalöſe Zwiſchenfall trug ſich, wie der Vertreter des„V..“ berichtet, folgendermaßen zu: „Wir waren in den Morgenſtunden von Prag abgefahren, um uns durch eigenen Augenſchein von den Zuſtänden in der Gegend von Eger zu überzeu⸗ gen. Die Landſtraße trug das von vielen Augen⸗ zeugenberichten ſchon bekannte Bild der Tage des 21. Mai. Kurz vor Lubenz befand ſich naben der Landſtraße eine Feldwache zum Schutze einer Stra⸗ ßenſperre. Zahlreiche Soldaten ſtanden dort mit aufgepflanztem Bajonett. Als unſer Wagen, der das bekannte CD des Diplomatiſchen Korps trägt, ſich der Sperre näherte, wurden wir mit vorgehalte⸗ nen Waffen angehalten. Die beiden Geſansoſchafts⸗ mitglieder zeigten ſogleich ihre vom Prager Außen⸗ miniſterium ausgeſtellten Diplomatenausweiſe. Dies machte auf die Tſchechen keinerlei Eindruck. Ein Sol⸗ dat riß mit vor Wut entſtelltem Geſicht, trotz unſe⸗ res lebhaften Proteſtes, die Hakenkreuzfahne vom Wagen und ſteckte ſie in die Taſche. Der befehlshabende Leutnant, der erſt auf unſer energiſches Verlangen vor uns erſchien, forderte uns in anmaßendem Ton auf, ihm ſofort unter Be⸗ wachung zur nächſten Gendarmerieſtation zu folgen. Wir weigerten uns jedoch, die Fahrt ohne Mit⸗ nahme der abgeriſſenen Fahne fortzuſetzen. Auch auf der Wache behielt der Offizier ſeinen herriſchen Ton bei und verſchärfte die Situation durch ſein ungebührliches Benehmen. Die Lage wurde bedrohlich, als der Offizier ſich nicht ſcheute, zur Piſtole zu greifen, nachdem Herr Gregory die deutſche Fahne wieder an ſich genommen hatte. Es war nur dem Dazwiſchentreten des anweſen⸗ den Gendarmerie⸗Kapitäns zu verdanken, daß das Schlimmſte verhütet wurde.“ Prag unterbindet Geſandiſchaftsverbindungen dnb. Eger, 17. September. Das Eger Konſulat der deutſchen Geſandtſchaft in Prag verſuchte am Donnerstag und Freitag zahl⸗ reiche Male vergeblich, eine telephoniſche Verbindung mit der deutſchen Geſandtſchaft in Prag oder mit dem Auswärtigen Amt in Berlin zu erhalten. Das Fernamt erklärte, die Geſandtſchaft ſei nicht erreich⸗ bar, da ſie ſich nicht melde, und die Leitung nach Berlin ſei auf deutſchem Gebiet geſtört. Beide hauptungen ſind unwahr. Die Telephonzentrale der Geſandtſchaft iſt Tag und Nacht beſetzt, und es lagen keinerlei Störungen vor. Ebenſo hat es auf deut⸗ ſchem Gebiet niemals Telephonſtörungen gegeben. Auch von deutſcher Seite war das deutſche Konſulat in Eger mit Blitzgeſprächen an ganzen Tagen nicht zu erreichen. Das Fernamt in Eger erklärte viel⸗ mehr den deutſchen Stellen in Berlin, daß das Kon⸗ ſulat ſich nicht melde, obwohl Tag und Nacht das Telephon beſetzt war. Es handelt ſich hier ganz zweifellos um eine ſyſtematiſche Unterbindung der Berſtändigung zwiſchen der Geſandtſchaft und der Außenſtelle in Eger And ihrer Berliner vorgeſetzten Stelle. Mehrere engliſche Flugzeuge abgeſchoſſen Es ſei daher um ſo wichtiger, daß die britiſche Regierung jetzt endlich praktiſche Maßnahmen zur Löſung des Paläſtina⸗Problems treffe. Ein dies⸗ bezüglicher Entſchluß könne nicht mehr länger hin⸗ ausgeſchoben werden, ohne Englands Preſtige in Gefahr zu bringen und ohne die Ausſichten auf eine wirkliche Bereinigung in Paläſtina ſchwer zu gefährden. Schließlich befaßt ſich die„Times“ mit dem Vor⸗ ſchlag der Schaffung eines arabiſchen und jüdiſchen Staates in Paläſtina, die Seite an Seite mit Syrien und dem Libanon zu leben haben würden, und er⸗ klärt, die Löſung, anſtelle der bisherigen Mandats⸗ gebiete im nahen Orient vier oder fünf kleine Mos⸗ lem⸗, jüdiſche voͤer chriſtliche Staaten zu haben, ſei keine ſehr vielverſprechende Löſung. Sowjet-Grenzverletzungen Bolſchewiſtiſche Flieger zweimal über Finnland anb Helſinſkt, 16. September. Freitag ereigneten ſich wiederum zwei ſchwere Verletzungen der finniſchen Grenze durch ſowjet⸗ ruſſiſche Militärflieger. Um 10 Uhr vormittags kam auf der Kareliſchen Landenge ein bolſchewiſtiſches Militärflugzeug in großer Höhe bei Raikyllae über die Grenze und flog erſt nach 7 Stunden wieder zurück, nachdem es über mehreren Orten geſichtet worden war. Um 12.35 Uhr erſchien gleich eine Kette von drei bolſchewiſtiſchen Militärflugzeugen, ebenfalls auf der Kareliſchen Landenge über finniſchem Gebiet. Die finniſche Grenzwache beſchoß zwar die Flugzeuge, die ſich in einer Höhe von 2000 Metern befanden, an⸗ ſcheinend aber ohne Ergebnis. Um 13.12 Abe flogen die Flugzeuge über dis Grenze zurück. Skandal in Tanger Sowjetſpaniſcher Konſul organiſiert Verſchwörung dnb. Bilbao, 16. Sept. Die nationalſpaniſche Preſſe beſchäftigt ſich aus⸗ führlich mit einigen Vorfällen in Tanger, wo die Po⸗ lizei der Internationalen Zone einem Komplott auf die Spur gekommen iſt, das unter Umſtänden geeig⸗ net ſein kann, einen internationalen Konflikt in der ſpaniſchen Marokkozone zu entfachen. Nach den Aus⸗ ſagen von mehreren Verhafteten ſcheint es feſtzu⸗ ſtehen, daß der ſowjetſpaniſche Konſul in Tanger, Prieto Rios, der Urheber des Komplottes war. Bei einer Hausdurchſuchung im Konſulat wurde eine große Menge von Waffen gefunden. Die Zahl der e N beträgt über 500. rr........ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauert⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theotee, Wiſſenſchaft und N Carl Onno Eiſen bart.— delsteil; Or. Fr de.— Lokaler Teil: Dr. a mme s. — 3 Wil A r. 85 Südweſtdeutſche ae Gericht lderdienſt: Curt Wilhelm Fen 8 el, ſämtliche in Mi Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. 80 af fer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. a Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung aut bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung De. Felg Bede& Ge,, Mannheim, K 1, 6. Verantwortlich. 8 eigen und 8 Mittellungen 0 u de, annbe Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 1 5 * Anzeigen der Ausgabe 3. Abend und A* erſcheinen gleich; zeitig in der Ausgabe Ausgabe A Mittag äber 5 5⁰⁰ Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgabe B ber 10 500 Seſamt⸗.A. Monat Anguſt über 21 000 Sam De liebt d kleinſt Toure nen ſo zur Genie leicht werbs Und u Fraue immer ten, d. die di Jahre ein A De hier a waren ganz 1 Lumpe fen un wertu konſer genhei penkiſt Triun wurde dafür nen al tadelle ten g. vollen genau ein G Birne Ab. dem m vor d nicht Kremg tigen Bade⸗ ſen, g. jener hang, gebrau Oho, 1 tenden veingre Geſchi ſches die Ve Na Leiter; auf T zu lar beleud gen J Handr Anwei auf de Reißn Verdu Frau h kappe Stück Zipfel ich mi breiten ſchneie ein St beſchla kuchen Blend entbin dieſem ſeines berate unſere oͤeln leiſten gaben mit 8 Zu berate mit d Parte Indu 1 Samstag, 17. September 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 430 Maunheim, 17. September. Aus der Mottenkiſte ſagt Profeſſor Hellpach in Heidelberg, Der Geiſt, liebt das Dunkel. Richtige Studierzimmer haben die kleinſten Fenſter, und erſt bei Nacht kommt er auf Touren. Jedenfalls, wenn man Geiſt daran erken⸗ nen ſoll, mit welcher Liebe er ſich Vorbereitungen zur Verdunkelung hingab, dann haben wir viele Genies unter uns, und zwar weibliche! Es iſt viel⸗ leicht nur ein ſportlichr Geiſt des geſunden Wettbe⸗ werbs, aber damit ſind wir auf dem richtigen Wege. Und vor allen Dingen, bei dieſem Sport ſind die Frauen von Anfang an dabei. Sonſt heißt es doch immer, wenn es wirklich gilt, neue Wege zu beſchrei⸗ ten, dann müßten die Männer her. Es ſind Köche, die die Meiſterküche leiten, und Zehntauſende von Jahren habe die Frau Fleiſch geſchnitten, und nie ſei ein Anatom draus geworden Dem ſei wie ihm wolle; als ſie merkten, daß es hier auf Schneiden in Stoff und Papier ankam, da waren ſie dabei und entwickelten große Talente. Und ganz überſtrahlte uns ihr Genie, als wir nach alten Lumpen, Unterröcken aus ſchwarzem Satin, Strümp⸗ fen und Socken verlangten. Dieſer Gedanke der Ver⸗ wertung von wertvollem Altmateral ſchlug ein ins konſervative Gemüt: endlich wieder mal eine Gele⸗ genheit, die vielbeſchimpften ſtaubſammelnden Lum⸗ penkiſten zu Ehren zu bringen. Das war eine Triumph⸗Fahrt des konſervativen Geiſtes. Und es wurden kleine Gummiſtricke und Bändele aus der dafür beſtimmten Sammeldoſe entnommen. Die ſchö⸗ nen alten ſeidenen und baumwollenen Strümpfe(noch tadellos erhalten, nur die Sohle von vorne bis hin⸗ ten geſtopft), wurden mit einem Schnitt zu wert⸗ vollen Abſchirmgeräten, haltbar und dauerhaft und genau von paſſender Größe. Ein Schnitt, ein Griff, ein Gummiſtrick— und ſchon waren ſie über die Birne geſtülpt Aber was machen wir bloß mit der Krone, mit dem wertvollen Familienſtück, von Tante Emma noch vor drei Jahren erſt vermacht, oͤa kann man doch nicht dran herumſchrauben? Wo doch der ganze Krempel ſo wacklig iſt? Das deſpektierliche Wort Krempel wurde über⸗ hört, und dann war es eine Frau, eine ſchlichte ohne Sprachkenntniſſe und Oberſekundareife, die den rich⸗ tigen Griff tat. Sie brachte ein halbes Dutzend alter Bade⸗ und Turnhoſen ans Licht, verſchliſſen, verſchoſ⸗ ſen, geſtopft und von großer Länge und Breite, von jener nachdrücklich doppelten Moralität mit Ueber⸗ hang, wie ſie jetzt nur noch in Amerika und Holland gebraucht werden, prächtige Stücke, eine Mol le...! Oho, nahmen die ſich maleriſch aus um unſere leuch⸗ tenden Kronen, die ja mehr Krönchen ſind. Es war eins reſpektabler Anblick, und je nachdem wie man die Geſchichte arrangierte, gab es direkt ein künſtleri⸗ ſches Bild, die Nachbarſchaft kam bald geſtrömt und die Verwandtſchaft hat ſich auf Sonntag angefſagt! Natürlich, dort wo wir hoch hinaus mußten, auf Leitern klettern, über Treppengeländer balancieren, auf Tiſche und Stühle ſteigen, um bis an die Decken zu langen, wo der Inſtallateur die fabelhafte Flur⸗ beleuchtung untergebracht hat,— da waren wir muti⸗ gen Männer doch zu was nütze, als Handlanger, Handwerker für rein techniſche Vorrichtungen nach Anweiſung. Wir dürfen uns mal mit dem Hammer auf den Nagel nebenan hauen, Papier vermeſſen und Reißnägel um die Ecke holen. Aber die ſchöpferiſche Verdunkelungsarbeit blieb bei den Frauen. Die Frau hat eben Talent zum Verdunkelnn Aber da iſt noch die Geſchichte mit der Blend⸗ kappe für's Motorradlicht. Da hatte ich ein ſchönes Stück Stoff entdeckt, eine ſchwere Seide mit einigen Zipfeln, die zum Feſtbinden langten. Gerade wollte ich mit der Schere den befohlenen—1,5 Zentimeter breiten und—8 Zentimeter langen Schlitz hinein⸗ ſchneiden, da ging das Theater los,— es war doch ein Stück von Großmutters Hochzeitskleid! Ich hab's beſchlagnahmen und erſetzen müſſen, 2 Stück Käs⸗ kuchen, 2 Tafeln Schokolade hat's gekoſtet: eine teure Blendkappe. Aber: Quglitätsnaturſeide! f Dr. Hr. Neuer Kreiswirtſchaftsberater Pg. Goebels wird Nachfolger von Dr. Thoms Pg. Profeſſor Dr. Walter Thoms, der ſeit Au⸗ guſt 1934 als Kreiswirtſchaftsberater der NS DA p im Kreis Mannheim wirkte, wurde vom Gauob⸗ mann der Deutſchen Arbeilsfront, Pg. Dr. Roth, zu neuen und größeren Aufgaben berufen. Pg. Dr. Thoms hat daher den Kreisleiter gebeten, ihn von ſeinem Amt als Kreiswirtſchaftsberater zu entbinden. Nur ungern kam Kreisleiter Schneider dieſem Wunſche nach, zumal Dr. Thoms es während ſeines vierjährigen Wirkens als Kreiswirtſchafts⸗ berater verſtanden halte, die wirtſchaftlichen Fragen unſeres Kreiſes von höherer Warte aus zu behan⸗ deln und unſerer Wirtſchaft wertvolle Dienſte zu leiſten. Erfreulich iſt es, daß Dr. Thoms einen Auf⸗ gabenkreis erhält, der ihn auch weiterhin aufs engſte mit dem Kreis Mannheim verbindet. In dem Schreiben, in dem Kreisleiter Pg. Schneider den ſcheidenden Kreiswirtſchaftsberater von ſeinem Amt entbindet, wurde Dr. Thoms der Dank für die geleiſtete Arbeit übermittelt. Zum Nachfolger des ſcheidenden Kreiswirtſchafts⸗ berater hat Kreisleiter Schneider im Einvernehmen mit dem Gauwirtſchaftsberater Pg. Dr. Kentrup den Parteigenoſſen Goebels, den Präſidenten der Induſtrie und Handelskammer Mannheim ernannt. Heute abend um 7 Ahr: Feierliche Eröffnung des Herbſtfeſtes va Kd durch Kreisleiter Schneider im Ehrenhain— Viele Tauſende haben bereits Eintrittskarten im Vorverkauf gelöſt Viele fleißige Hände regen ſich auf dem Feſtplatz am Adolf⸗Hitler⸗Ufer. Viel war, wie wir bei einer Vorbeſichtigung feſtſtellen, geſtern vormittag noch zu tun, aber es wird auch hier wie bei den Vorberei⸗ tungen zu allen großen Volksfeſten gehen: wenn die Feſtgäſte zur Eröffnung eintreffen, verlaſſen die letzten Arbeiter den Platz. Sicherlich wird es allen Feſtteilnehmern ſo wie uns ergehen, als wir uns nach dem Paſſieren der Friedrichsbrücke der Feuer⸗ wehrkaſerne näherten: man iſt erſtaunt über die Ausmaße des Feſtplatzes. 40 000 Geviertmeter ſind eben doch eine Fläche, auf der ſich allerhand unterbringen läßt. Der Haupteingang liegt ungefähr in der Mitte zwiſchen dem Vergnügungspark und den Bier⸗ und Weinzelten. Der Ehrenhain zwiſchen den beiden Gabeln des Haupteingangs war geſtern zwar auch erſt im„Rohbau“ fertig, aber man konnte ſich doch ſchon eine Vorſtellung von ſeiner Geſtaltung machen. Er wind von je zwei Reihen Flaggenmaſten flankiert und rückwärts von einer Fahnenwand ab⸗ geſchloſſen, vor der ein Kö F Wagen aufgeſtellt wird; der der Kreisleitung zur Ausſtellung über⸗ laſſen wurde. Hier wird am heutigen Samstagabend punkt ſieben Uhr das Feſt durch Kreisleiter Schneider mit einer Anſprache eröffnet. Von dem geplanten Marſch der Kapellen vom Waſſerturm aus durch die Innenſtadt iſt Abſtand genommen worden. Wienn Kreisleiter Schneider mit dem Ruf„Heißt Flagge!“ ſeine Anſprache been⸗ det, gehen unter Fanfarenklängen und Böller⸗ ſchüſſen an den vor dem Ehrenhain aufgeſtellten vier Hauptmaſten mächtige Hakenkreuzfahnen hoch, um ſich zu den vielen Flaggen zu geſellen, die bereits luſtig im Winde flattern. Wendet man ſich nach dem Betreten des Feſt⸗ platzes zur Rechten, ſo ſteht man nach einigen Schrit⸗ ten in dem gewaltigen Viereck, das durch die Rieſenzelte gebildet wird. Das größte, das ſich an der Straße entlangzieht, bietet einheimiſchen Gerſtenſaft an. Daran ſchließt ſich im rechten Win⸗ kel das Zelt einer anderen hieſigen Brauerei. Das wieder parallel zum erſten folgenden Zelt macht an der weſtlichen Ecke darauf aufmerkſam, daß man von hier aus zur öffentlichen Jernſprech⸗ ſtelle gelangt. Daneben iſt etwas im Hinter⸗ grunde in einem Holzbau das Feſtbüro unterge⸗ bracht, in dem die Adreſſen von Aerzten und ſon⸗ ſtigen Perſönlichkeiten entgegengenommen werden, die damit rechnen müſſen, daß ſie in dringenden Fällen abgerufen werden. In dem vierten Zelt, das ſich auf gleicher Höhe an das dritte anſchließt, werden Kaffee, Wein und Sekt ausgeſchenkt. Gegenüber ſteht der bekannte Mein brunnen, der diesmal dazu beſtimmt iſt, Oſtmarkweine in kleinen Glä⸗ ſern abzugeben. Das rieſige Viereck, in deſſen Mitte die große Bühne liegt, auf der allabend⸗ lich die Varietékünſte dargeboten werden, ſchließt an der Weſtſeite eine Hähnchenbraterei. Insgeſamt bieten die Zelte, in denen ſechs Kapellen ſpielen, 12 000 Beſuchern Sitzgelegenheit. Wenn man vom Ehrenhain den Feſtplatz nach Norden überquert, kommt man zum Kindergar⸗ ten, in dem, wie berichtet, die Kleinen der Obhut von Kindergärtnerinnen und ⸗ſchweſtern anvertraut werden können. Zur Rechten wird ſich der Kletter⸗ baum erheben. Zur Linken war geſtern bereits das Kaſperletheater aufgeſtellt. Wendet man ſich weiter nach Weſten, ſo iſt man ſchnell von den vielerlei Ver⸗ gnügungsgelegenheiten umgeben, die auf Groß und Klein die allergrößte Anziehungskraft ausüben wer⸗ den, zumal ſich unter ihnen Neuheiten befinden, die zum erſten Male nach Mannheim gekommen ſind. In dem Beſtreben, auch hier Niveau zu halten, iſt von der Zulaſſung von Glücksbuden Abſtand genommen worden. Man wird lediglich auf„flie⸗ gende Händler“ ſtoßen, die Ballone und Scherz⸗ artikel anbieten. Wenn durch die Lautſprecher⸗ anlage, die den ganzen Feſtplatz beherrſcht, das Wort„Achtung!“ erſchallt, haben alle Feſtgeräuſche zu ſchweigen, damit man an jeder Stelle genau ver⸗ ſtehen kann, was die Feſtleitung bekannt zu geben hat. Im Gegenſatz zu den üblichen Rummelplätzen, auf denen die Beluſtigungen zu nahe aneinander⸗ gerückt ſind, hat man hier Wert darauf gelegt, daß ſo Abſtand gehalten wird, daß alle Beluſtigunges gut zur Geltung kommen. Den Abſchluß des Ver⸗ gnügungsparkes an der Weſtſeite gegenüber der Feuerwehrkaſerne bildet etwas ganz beſonderes: eine Benzin ⸗Auto⸗ Rennbahn, auf der Ge⸗ ſchwindigkeiten bis zu 60 Kilometer entwickelt wer⸗ den können. Man darf auf die im Kreiſe ausgeführ⸗ ten Wettrennen geſpannt ſein. Bereits viele Tauſende von Eintrittskarten abgeſetzt. Die Nachfrage nach Eintrittskarten iſt ſo rege, daß ſich die Feſtleitung über die Unterbringung Gedanken machen muß, wenn am heutigen Samstag die Beſucher, die bereits Eintrittskarten gelöſt haben, ſich vollzählig einfinden. Schon daraus iſt auf die große Beachtung zu ſchließen, die das Herbſt⸗ feſt überall findet. Läßt ſich noch das Wetter gut an, dann braucht man um den finanziellen Erfolg nicht bange zu ſein. Den Feſtbeſuchern aber liegt die Pflicht ob, nicht zu vergeſſen, daß ſie auf einem Parteifeſt weilen, auf dem ſie Diſziplin zu halten haben. Der Ordnungsdienſt wird ſtreng darauf achten, daß die allgemeine Fröhlichkeit die Grenzen nicht überſchreitet, die einem Partei⸗Volks⸗ 2— 5 5 feſt gezogen ſind. Sch. FFõãĩðV(7. pppd ddxkGGGFGGGGGkGßkkFwGwdwdõ;:;M!!! Berufung eines Ratsherrn An Stelle des verſtorbenen Ratsherrn Dolt wurde Pg. Ortsgruppenleiter Georg Weſter zum Rats⸗ herrn der Stadt Mannheim berufen. Oberbürger⸗ meiſter Pg. Renninger hat in der Ratsherrnſitzung am 15. September den neuen Ratsherrn nach feier⸗ licher Verpflichtung in ſein Amt eingeführt. Pilzwanderungen! Am kommenden Sonntag finden zwei Pilzwan⸗ derungen in Heidelberg und Eberbach ſtatt, an denen ſich auch Mannheimer Pilzfreunde beteiligen können. In Heidelberg iſt der Trefſpunkt um 9 Uhr vormit⸗ tags am Steigerweg oberhalb des Bergfriedhofes. Mannheim(Hbf.) ab.06 Uhr. In Eberbach iſt der Treffpunkt am Bahnhof um 14.30 Uhr. Mannheim ab 13.43 Uhr. Heidelberg ab 14.02 Uhr. Anfallkarten bei den Polizeibehörden Der Reichsführer Ss und Chef der deutſchen Po⸗ lizei hat einheitlich für das ganze Reichsgebiet eine wirkſame Auswertung der Reichsſtatiſtik der Straßenverkehrsunfälle angeordnet. Danach haben alle Polizeibehörden die Ergebniſſe der Sta⸗ tiſtik ihres Bezirks laufend auszuwerten und die hiernach im Intereſſe der Sicherheit im Straßenver⸗ kehr gebotenen Anordnungen unverzüglich zu treffen. Soweit Verkehrsunfälle durch ungünſtige örtliche Ver⸗ hältniſſe wie mangelhafte Ueberſicht, mangelhafte Straßenbeſchaffenheit uſw. bedingt ſind, müſſen dieſe Unfallurſachen möglichſt ſchnell und wirkſam beſeitigt werden. Bei auffälliger Häufung von Unfällen in beſtimmten Orten und insbeſondere an beſtimmten Stellen haben die Polizeibehörden von ſich aus ſofort eine Unterſuchung über die Ur⸗ ſachen anzuſtellen und gegebenenfalls entſprechende Maßnahmen zu veranlaſſen. Als wirkſames Hilfs⸗ mittel zur örtlichen Auswertung der Unfallſtatiſtik hat ſich die Kenntlichmachung des Ortes der Ver⸗ kehrsunfälle in beſonders zu führenden Straßen⸗ karten erwieſen. Der Reichsführer SS beſtimmt daher, daß derartige Unfallkarten bei allen größeren Polizeibehörden, beginnend mit dem 1. Januar 1939, nach beſtimmten Geſichtspunkten zu führen ſind. Die Unfallſtellen ſind durch Nadeln mit farbigen Köpfen zu kennzeichnen. eee nene „Nymphaea“ wird 25 Jahre alt Das Jubiläum des Terrarien- und Aquarien-Vereins Man könnte ſich die Zunge etwas zerbrechen, an dieſem Vereinsnamen„Nymphaea“. Denn nicht die liebliche weiße Seeroſe, die ſolch einen komplizierten Namen trägt, feiert dieſer Tage ihren 25jährigen Geburtstag, ſondern ein Mannheimer Verein für Aquarien und Terrarienkunde trägt ihn, und ſein Wahrzeichen iſt dieſe zarte Blume. Der Verein wurde am 12. März 1913 gegründet, erfuhren wir. Die Ludwigshafener waren uns da etwas voraus, aus ihrem Verein„Ludwigia“ löſten ſich die Mannheimer und bildeten einen eigenen Verein zur Förderung der Zucht von Zierfiſchen. Der Beginn war nicht ſchlecht. 40 Mitglieder zählte der Verein gleich— mehr als heute— und das Intereſſe war ſehr ſtark. So ruhig, wie das Waſſer in den Aquarien ſteht, ſo ruhig gin⸗ gen die 25 Jahre dahin, wenn damit auch nicht geſagt ſein ſollte, daß in dieſer Zeit nicht manch ſchöne Stunden im Kameradenkreiſe, bei Unterricht oder Familienabenden erlebt wurden. Der Verein hatte ſchon früh den Ehrgeiz, eine regelrechte Fiſch⸗ börſe hier zu halten. Er war der erſte in Mann⸗ heim, aber ſeit einigen Jahren hat er dieſe einem Bruderverein überlaſſen. Er beteiligte ſich auch an Ausſtellungen, vor allem an der„Süga“, drüben in Ludwigshafen 1925, wo er mit einem Ludwigs⸗ hafener Bruderverein über hundert Becken mit in⸗ und ausländiſchen Fiſchlein aufſtellte und eine gol⸗ dene Medaille erhielt. Erſt im letzten Jahr konnte man die„Nymphaeaner“ in einer Ausſtellung vertreten ſehen, zuſammen mit den Vogelliebhabern im Deutſchen Haus. Das Leben des Vereins ſpielt ſich in der Haupt⸗ ſache doch innerhalb ab: in Vorträgen, Lichtbildern, Filmen, Ausflügen wie auf die Kollerinſel, nach Biedenſand, Leutershauſen, Roxheim und ſo fort, nach Orten, wo es etwas zu„freſſen“ gibt für ihre Lieblinge, eben richtiggehende Tümpelfahrten wie ſie ſagen. Sie haben auch eine Vereinsbibliothef von über 300 Bänden und vor allem haben ſie in Mannheim eine Freilandanlage, draußen hin⸗ ter dem Tieraſyl beim Waldpark. Zwar beſitzen ſie dieſe ſchon zehn Jahre, aber ſeit etwa drei Jahren iſt ſie nun ausgebaut und ſogar ein wetterfeſtes Häuschen haben ſie ſich dort errichtet. Es iſt ein wahres Paradies für Tierliebhaber, kann man doch dort außer Fiſchen, Molchen und Laubfröſchen auch Schlangen, natürlich keine giftigen, und vor allem durch das Schilf um die Tümpel Teichhühner, Schilfrohrſänger und viele andere Vögel ſeltener Art, die angelockt wurden durch die Hecken und Futterkrippen, dort bewundern. Kein Wunder daß ſich die Mitglieder oft im Sommer ſchon morgens aufmachen und den ganzen Sonntag draußen verbringen. Nun, da er ſein 25 jähriges Beſte hen feiert, tritt der Verein zum erſtenmal ſeit langem wieder an die Oeffentlichkeit. Neben vielen auswärtigen Kameraden wird auch der Reichsbund⸗ führer der Aquarianer, Dr. Kramer, exwartet. Er wird ihnen außerdem einen ſchönen Film von ihren Lieblingen am Sonntag vorführen. Der Ju⸗ biläumsabend findet am Samstagabend im„Palm⸗ bräu⸗Stübl“ ſtatt. Intereſſant wird ſicherlich dort auch die Fiſchbörſe am Sonntagmorgen, zu der ſich aus dem ganzen Gau 16 zu dem der Verein gehört, Liebhaber einfinden. g. Filmrundſchau Afa-Palaſt: 13 Stuh'e“ Rühmann und Moſer entfeſſeln Lachſtürme Wenn einer von ſeiner Tante Barbara zum Univerſalerben eingeſetzt wird, ſich ſchon auf wunder was für Reichtümer kapriziert hat, um ſchließlich feſtzuſtellen, daß die ganze Erbmaſſe aus ſage und ſchreibe dreizehn Polſterſtühlen beſteht, ſo gibt das eine gelinde Enttäuſchung. Wenn er aber, nachdem er die Stühle bereits dem Trödlerladen überant⸗ wortet hat, durch einen beſonderen Umſtand erfährt, daß die gute Tante Barbara ins Polſter eines der Stühle bare hunderttauſend Mark eingenäht hat, ſo kriegt die Sache plötzlich ein anderes Geſicht, wenn auch gerade kein beſonders hoffnungsvolles. Welch ein Schreck! Erſter Gedanke: die Stühle müſſen wieder her! Natürlich müſſen ſie das. Aber die Stühle ſind ſchon verkauft. Und zwar nicht in einer Partie. Einzeln und zu zweit ſind ſie in alle Winde verſtreut worden. Was tun? Heinz Rühmann (dem — (der Erbe), verbündet ſich mit Hans Moſer e Wird auch Vom schwachen Magen ver ungen ug darum seit 5. Jahfzehnten als Vollkernbrot ohne die spießige? störence Holzfaservom Arzt empfohlen. Trödler) und die Jagd nach der Erbſchaft im Stuhl heginnt. Dieſe Jagd in ihren einzelnen, von gro⸗ tesker Situationskomik ſtrotzenden Abſchnitten iſt der Inhalt des Films. Mit gezückten Meſſern(zum Polſteraufſchneiden) gegen ſie los wie die Berſerker, und obwohl man ſie zwölf Mal mit ſadiſtiſcher Lüſt in Stuhleinweiden wühlen ſieht, ſind doch Situation und Begleitumſtände immer wieder neu und ſo amüſant, daß die Lachſtürme des Publikums nur ſo donnern. Es braucht kaum geſagt zu werden, wie ſehr dieſe beiden Filmhumoriſten auf unterſchied⸗ liche Art ihre Minen ſpringen laſſen, wie ſie im Schweiße ihres Angeſichts den Stuhl mit dem ein⸗ genähten Schatz ausfindig zu machen ſuchen, wie ſie ſich ſchließlich zwiſchen ſämtliche Stühle ſetzen, indem ihnen die Erbſchaft auf eine beſondere Art mit dem dreizehnten Stuhl völlig entgleitet und ſie von einem Kinderchor als reichlich unfreiwillige edle Spender im Danklied gefeiert werden! Aber auf noch ſeltſamere Weiſe werden ſie für ihre zwar nicht gewollten, aber doch auch nicht verhinderte Wohl⸗ tätigkeit ſichtbar belohnt. Das iſt faſt wie ein blaues Wunder. Zum Staunen!— E. W. Emos Regie gibt dem Spiel einen im Tempo äußerſt flotten Ablauf. Alles iſt ſauber und ſicher gefügt und reich an überraſchenden komiſchen Einfällen. Der Triumph Rühmanns und Moſers gründet ſich nicht zuletzt auch auf die Mitmirkung einer großen Reihe trefflicher Darſteller, obwoßl meiſt ſie im Schatten der Stars ſtehen. g Carl Ouno Eiſen bark. en Hohes Alter. Am heutigen Tag begeht Frau Marg. Reinhard, Kronprinzenſtraße 15, in kör⸗ perlicher Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag. Sie konnts mit ihrem Gatten vor fünf Jahren die Goldens Hochzeit feiern. Die Familie iſt ſeit 50 Jahren Be⸗ zieher der„NM“. Unſere beſten Glückwünſche! a Die Städt. Sparkaſſe hat in der Neckarſtadt, Schimperſtr. 2(Meßplatz), eine Zweigſtelle errichtet, wo alle Sparkaſſengeſchäfte erledigt wer⸗ den können. Die Annahmeſtelle„Langeröttergebfet“, Kleiſtſtraße—11, wurde gleichzeitig aufgehoben. Tages laleacles Samstag, 17. September Nationaltheater:„Madame ſans géne“, Luſtſpiel von B. Sardau, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Hinter der Hauptfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt mit Kraft durch Freude. Tanz: Paloſthotel. Parkhotel Libelle Fluahafen⸗Gaſtſtätte Friedrichspark. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Licht ſplele: Ufa⸗Palaſt:„Dreizehn Stühle“.— Alhambra:„Eiferſucht“. — Palaſt und Gloria:„Der Fall Deruga“.— Schauburg: „Frauenehre“.— Scala und Capitol:„Fahrendes Volk 5 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Theatermuſeum. E 7. 20: Gesſenet von 10 bis 18 und vpn 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adel ob. Ausſtellung. ele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Ußr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Betein. Telefon 343 21. Waldparkreſtaurant. Nalin 8 RASIERSEI HES, HAUT SCIICNEN DES UN SPARSA MES RASIEREN 4. Seite/ Nummer 430 Mannheims Fußball-Kreisklaſſe 2 tagte 15 Vereine ſpielen in zwei Gruppen immer Weinheim als Tagungsort für die hung der Kreisklaſſe 2 Mannheim aus⸗ e man ſich diesmal für Mannheim ent⸗ nachdem ſich das Feld der Kreisklaſſe 2 neuer⸗ r nach Mannheim verlagert hat. Die ſonſt ſo reisllaſſe 2 hat übrigens großen Zuwachs be⸗ t ja auch wirklich not, um den Spie⸗ Klaſſe ſtattfinden, etwas mehr Impuls ige ſind zu verzeichnen: der Luft⸗ heim, die Betriebsſportgemein⸗ 18, Bopp u. Reuther und Zellſtoif, hinzugekowmen Reichsbahn Mannheim. 1 geſtellt von Lützelſachſen, Altenbach, einheim, Aſchhach. Stadt Mannheim, Standarte 171, Unterflockenbach und von aus der Kreisklaſſe 1 hinzugekommen iſt. ach hot auf Beteiligung an den Verbands⸗ Es war nicht möglich, das ganze Feld ſpielen zu laſſen, einmal weil zuviel öti worden wären, zum anderen aber 0 e Spielgebiet den Vereinen zu ſtorlke rlegen würde. zerſtändlich, daß ſich Kreisfachſchaftsleiter eilung des Spielgebiets entſchloß, und dem Muſter der Kreisklaſſe 1 wurden die gruppen Weſt und O ſt geſchaffen, die einer⸗ ererſeits mit 7 Vereinen ſpielen werden. ilungsſieger ermitteln am Schluß in el den offiziellen Meiſter, der allein auf⸗ ein wird. Mit der Durchführung der ele iſt ſes Jahr wieder Harl Nagel beauf⸗ gt worden, während der Beginn der, Spiele generell auf den 9. Oktober feſtgelegt wurde. Die Termine und Spielpaarungen konnten vorläufig gur für zwei Spielſonntage beſtimmt werden, und zwar ſpielen in der Gruppe Weſt am 9. Oktober: Stadt Mannheim— Gortenſtadt, Altlußheim— Lanz, Zellſtoff— Bopp u. Reuther, Reichsbahn A. Am 16. Oktober: Zellſtoff Lanz, SA— Bopp u. Reuther, Gartenſtadt— Altlußheim, Stadt Mannheim— Reichsbahn und in der Gruppe Oſt: am 9. Oktober: Lützelſachſen— Luftwaffen⸗SV Monn⸗ heim, Altenbach— Laudenbach, Weinheim— Aſchbach. bach frei). Am 16. Oktober: Lauden⸗ ſachſen, Aſchboch— Luftwaffen⸗SV Malnn⸗ lockenboch— Altenbach.(Weinheim frei.) ben dem Hauytpunkt Terminliſte lief natürlich eine he weiterer Diskuſſionsfragen, die Heck in fachlicher behandelte. Meiſt handelte es ſich um ſpwieltechniſche egenheiten wie Paßweſen, Eintrittspreiſe, Straf⸗ munen uſw., die ohne Ausnahme ergiebig durch⸗ „Hum die Vereinsführer zum Teil mit pielvorſchriften bekonntzumachen und ge⸗ ſchulen. Einen beſonderen Mohnappell richtete Heck im Sinne des fairen Kämpfens an ſein Aubi⸗ torium, indem er allen Vereinen einen guten Erfolg in den Pflichtſpielen wünſchte, klang die Sitzung in har⸗ moniſcher Weiſe aus. Die Spiele der Bezirksklaſſe In Unterbaden⸗Weſt finden am Spiele ſtatt: Phönix Mannheim— Seckeuheim Neulußheim— TV Brühl Ilvesheim— Feudenheim Käfertal— 07 Mannheim Heddesheim— Viernheim Hockenheim— Friedrichsfeld Phönix, der am Sonntag in Brühl knapp gewann, empfängt Secken heim. Nach dem Sieg über Weinheim zu urteilen iſt Seckenheim gut in Schwung. Phönix wird ſich alſo vor Ueberraſchungen vorſehen müſſen. Neulußheim ſteht gegen den F VW Brühl vor einem Erfolg. Feudenheim beſucht Spiel iſt vollkommen offen. Käfertal iſt in Viernheim ziemlich hoch geſchlagen worden. Es muß jetzt am Sonntag gegen 07 Man n⸗ heim zeigen was es wirklich kann. Obwohl der Kampf gegen 07 ſchwer ſein wird, müßte es zu Hauſe zu einem knappen Sieg reichen. Heddesheim hat auch auf eigenem Gelände gegen Viernheim keine Siegesausſichten 8 Hockenheim trägt ſein erſtes Spiel zu Hauſe gegen Friedrichsfeld aus. Ein Sieg von Friedrichs ſeld wünde nicht überraſchen. In Uunterbaden⸗Oſt werden folgende tragen: Sonntag folgende — Ilvesheim. Dieſes Spiele ausge⸗ Schwetzingen— 05 Heidelberg Nohrbach— Neckarhauſen Kirchheim— Plankſtadt Limbach— Walldürn. Schwetzingen erhält Beſuch von 05 Heidel⸗ berg. Die Heidelberger konnten Limbach in erſten Spiel :1 abfertigen. Schwetzingen. das durch dieſen hohen Sieg gewarnt iſt, wind ſicher alles einſetzen, um zu einem Sieg zu gelangen. In der augenblicklichen Form könnte Heidelberg auch in Schwetzingen ſiegen. Rohrbach empfängt den Neuling Neckarhauſen. Trotz des Sieges über Union Heidelberg wird Neckar⸗ hauſen die Punkte in Rohrbach laſſen müſſen. Wlankſtadt beſucht Kirchheim. Gegen Eberbach tat ſich Plankſtadt reichlich ſchwer. Wenn es gegen Kirch⸗ heim ſiegen will, muß es ſeine guten alten Leiſtungen zeigen. Limbach könnte zu Hauſe gegen Walldürn 5 zu den erſten Punkten kommen. Kleine Sport- Nachrichten Beim Teultisturnler in Meran kam Dr. Kreinſchroß kampf fortfetzen, oder ob die Lelſtungsgrenze der Motoren im Senioren⸗Einer zu zwei Siegen! Zunächſt ſchaltete er ing aus, um ſpäter auch gegen den Roſtocker Rahe zu innen. 196 Nennungen wurden für die Frankfurter Erntedank⸗ ſeſt⸗Rennen am Sonntag, 2. Oktober, abgegeben. Für den„Preis des Winterfavoriten“ am 25. und 28. September in Köln, das Hauptereignis der Kölner Herbſt⸗ rennen, hat der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, einen wertvollen Ehrenpreis ge⸗ ſtiftet. Graf Hagenburg, der deutſche Kunſtflugmeiſter, erhielt beim Flugwettbewerb in Cleveland(uS A) den erſten Preis für den beſten Motorflug 1938. Im Anerkennungs⸗ ſchreiben hieß es, daß er durch ſeine Fertigkeit ſeinem Vaterland Ehre gemacht habe. Der Rabball⸗Städtekampf Wien— Leipzig, der am Donnerstag ſtattfinden ſollte, wurde infolge Ler ſchlechten Wiliterung auf Samstag verſchoben. Mit dem Großen Abſchiedspreis beſchließt Leipzig die Radrennzeit am 21. September. Metze, Lohmann, Hille, Schön, Schindler, Krewer, Merkens und Troitzſch wurden für die Tauerrennen verpflichtet. Die Bahn fällt dann der Spitzhacke zum Opfer. Europameiſterſchaften der Gewichtheber Die Vorbereitungen für die Eurvpameiſterſchaften im Gewichtheben vom 21. bis 23. Oktober in Wien ſind im vollen Gange. Das von der Fedération Internationale Haltérophile mit der Durchführung der Titelkämpfe be⸗ traute Reichsfachamt Schwerathletik hat dieſer Tage die Einladungen an die Landesverbände verſandt. In den fünf Gewichtsklaſſen, Federgewicht(bis 60 Kg.), Leichtge⸗ wicht(bis 76,5 Kg.), Halbſchwergewicht(bis 83,5 Kg.) und Schwergewicht(über 82,5 Kg.), wird im Olympiſchen Drei⸗ kampf, beidarmigen Reißen, beidarmigen Drücken und beidarmigen Stoßen, gekömpft. Für die Länderwertung erhält der Sieger 3, der Zweite 2 Punkte und der Dritte einen Punkt. Der„Preis der Nationen“ wird von Deutſchland verteidigt. Jede Nation darf in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe zwei Teilnehmer ſtellen. Endgültiger Nen⸗ nungsſchluß iſt der 30. September. Nachſtehend das genaue Programm der Wiener Meiſterſchaftstage: Donnerstag, 20. Oktober: 20 Uhr, Begrüßungsabend; Freitag, 21. Oktober: 10.30 Rundfahrt und Kranznieder⸗ legung am Heldenplatz; 13 Uhr Bankett im Hotel Excel⸗ ſior, gegeben vom Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten; 16 Uhr Kampfrichter⸗Beſprechung; 18 Uhr Wiegen der freder⸗ und Leichtgewichtsklaſſe; 20 Uhr Eröf nung der Kämpfe im Wiener Konzerthaus im Feder⸗ und Leicht⸗ gewicht; Samstag, 22. Oktober: Ab 10 Uhr Beſißtigung der Wiener Sehenswürdigkeiten; 17 Uhr Wiegen der Mittel⸗ und Ha lbſchwergewichtsklaſſe; 20 Uhr Kämpfe im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht; Sonntag, 23. Oktober: 10 Uhr Kongreß der ß im Hotel Oeſterreſchiſcher Hof; 1617 Uhr Wiegen der Schwergewichtsklaſſe; 19 Uhr Kämpfe im Shwergewicht. Montag, 24. Obtober: Aus⸗ flug in den Wiener Wald oder die Wachau. Weltrekord jetzt 575.340 Stöd.-Km. Cpt. Eyſton übertrifft ſeinen Rivalen Cobb Der Engländer John Cobb hat ſich nicht lange des Be⸗ ſitzes des abſoluten Automobil⸗Weltrekordes e⸗ e können. Schon 24 Stunden ſpäter, nachdem Cobb die Beſt⸗ leiſtung mit dem Napfer⸗Roilton⸗Rennwagen auf 563,592 Stg. ⸗K m geſchraubt hatte, ließ Eyſton erneut ſeinen Blitz⸗ ſtrahl“ ſertigmachen, die Zeitnehmer bezogen ihre Poſten, und ahne viel Ueberlegungen ſaß Eyſton wieder am Steuer des achträdrigen Monſtrums. Auch dieſer Verſuch hotte Erfolg Für Hin⸗ und Rückfahrt auf der Renn⸗ ſtrecke des Solzſees von Bonneville wurde ein Durchſchnitt von 575,340 Sto. ⸗Km. errechnet, Mon darf geſpannt ſein, ob Cobb und Eyſton ihren Zwei⸗ erfreuen und erneut erſcheint der Name des tollkühnen Engländers in der Weltrekordliſte. Braſtlien. dieſem ehrgeizigen Treiben der Fahrer ein Ziel ſetzt. 200 m in 21,2 Sekunden! Juternationales Leichtathletikfeſt in Oslo Dem zweiten Tag der Leichtathletikkämpfe in Oslo war wiederum ein voller Erfolg beſchieden. Bei gutem Wetter gab es vor über 10000 Zuſchauern wieder ſpan⸗ nende Rennen, bei denen der Holländer Oſendarp über 200 Meter in 21,2 Sekunden Sieger wurde. Die Ergebniſſe: 1. Oſendarp(Holland) 21,2; 2. Tammiſto (Finnland) 21,8; 3. Pennington(England) 21,9; 4. Bal im⸗ garten(Holland) 21,9.— 3000 Meter: 1. Jonſſon(Schwe⸗ den):28,41; 2. Emery(England):29; 3. Meßner (Frankreich):82,86; 200 Meter Hürden: 1. André(Frank⸗ reich) 25,9; 800 Meter: 1. Levecque(Frankreich):52,6; 2. Bouman(Holland):53,1; Stabhochſprung: 1. Larſen (Dänemark) 3,900 Meter; Speerwerfen: 1. Nikkanen(Finn⸗ land) 69,00 Meter, 2. Sule(Eſtland) 68,20 Meter. Kugel⸗ ſtoßen: 1. Kreek(Eſtland) 15,66; 2. Bergh(Schweden) 15,07 Meter. Weitſprung: 1. Hanſen(Norwegen) 7,21 Mtr. 80b⸗Meter⸗Staffel: 1. Holland:32,0; 2. Norwegen 1235, 3. England:35,0 Minuten. 200 Meter: Samstag, 17. September 1938 — Lazek bleibt Europameiſter! Verdienter Punkt-Sieg des Wieners gegen Walter Neuſel Heinz Lazek verteidigte am Freitaggabend im Box⸗ ring des Wiener Eislaufvereins vor 12 000 Zuſchauern ſeinen Eurpameiſtertitel im Schwergewicht gegen den Her⸗ ausforderer Walter Neuſel(Bochum) durch einen klar verdienten Punktſieg erfolgreich. Der Erfolg des Wieners in dieſem überzeugenden Stil kommt etwas überraſchend, denn vor wenigen Wochen hatte Neuſel in Stuttgart noch gegen Lazek ſeine Ueberlegenheit bewieſen, wenn auch der Weſtfale damals mit ſeinen Lei⸗ ſtungen nicht ganz zufriedenſtellte. Lazek war in Wien in einer überragenden Form, weitaus ſchneller und wendiger als ſein Herausforderer, der in wilden, ungeſtümen An⸗ griffen zum Erfolg zu kommen ſuchte. Neuſels Angriffe ſcheiterten aber immer wieder an den geſchickten Konter⸗ ſchlägen des Wieners, der faſt alle Runden an ſich brachte. Als das Tempo abflaute, wurde Neuſel in ſeinen Aktionen reichlich unſicher, während der Meiſter auch hier immer überlegt und abwägend boxte. Er hatte allerdings auch nicht die Härte und Stärke, um ſeinen Gegner einmal gründlich zu erſchüttern. In der achten Runde ging Neuſel zu einem energiſchen Generalangriff über, hatte aber dabei kein Glück, denn Lazek verteidigte ſich ſehr wirkungsvoll und brachte ſeine Eins⸗Zwei⸗Schläge immer wieder durch. In den beiden letzten Runden drängte Neuſel ſtürmiſch, Der kommende Der erſte Handballſonntag verlief ziemlich programm⸗ mäßig. Die Favoriten ſetzten ſich auf der ganzen Linie durch. Die erſte Auseinanderſetzung zweier Neulinge endete mit einem Sieg des TV Leutershauſen, dieweil die Freiburger mehr als primitiy deckten. Wird die Deckung der Breisgauer aber erſt beſſer ſein, dann wird man ſich guch vor dem Freiburger Neuling in acht nehmen müſſen. In einem blieben die Breisgauer ihrem Vorbild treu, ſie ſpielten ſo fair, wie ehedem ſchon der Sportklub. Der vorletzte Septemberſonntag bringt nun vier Spiele. Die Durlacher Begegnung war erſt in Frage geſtellt, kommt aber zur Durchführung. Nachſtehende Spiele kommen zum Austrag: Spy Waldhof— TV Seckenheim TV Weinheim— TV Leutershauſen TS Oftersheim— FC Freiburg Turnerſchaft Durlach— Bf Mannheim Der Meiſter ſpielt am Sonntag in ſeinem erſten Spiel gegen den TV Secken heim, wodurch den Mannheimer Vörſtädtern gleich zu Beginn der Runde nach der Nieder⸗ lage gegen die Raſenſpieler eine weitere Schlappe droht. Waldhof wird wohl noch ohne Zimmermann antreten mütſſen, was aber die Siegesausſichten der Schwarzblauen kaum ſchmälern ſollte.— In Weinheim gibt es ein Treffen der Bergſtraße mit dem Zuſammentreffen von Leutershauſen und 62 Weinheim. Der Sieg über Freiburg wird das Selbſtvertrauen der Mannſchaft erheblich gefeſtigt haben, ſo daß man auch in der Zwei⸗ burgenſtadt von dem Neuling einen feinen Kampf erwarten darf, wenn auch der Sieg beim alten Gauligiſten bleiben ſollte,.— Offen iſt die Begegnung in Oftersheim, wo der FC Freiburg antreten muß. Wenn allerdings Oftersheim an die Form der Rückrunde vom Vorfahr an⸗ knüpfen kann, dann haben die Gäſte wenig Ausſichten.— Die Raſenſpieler endlich müſſen zum Neuling nach Durlach fahren, wo ſie es auf dem kleinen Platz nicht gerade leicht haben werden, um beide Punkte zu holen. Wenn das Spiel der Mannheimer aber läuft wie am Vor⸗ ſonntag pertodenweiſe gegen Seckenheim, dann müßte der Benfamin der Gauliga ſchon eine ganz beachtliche Spiel⸗ ſtärke aufweiſen, wenn er einen Punkt retten wollte. Staffel 1 Die Bezirksklaſſe beginnt am Sonntag gleichfalls, zwar noch etwas zögernd, den Reigen der Punkteſpiele. Mit drei Spielen ſetzt der Auftakt zwar noch nicht mit vollen Akkorden ein, aber es wird wenigſtens begonnen. Angeſetzt ſind die Spiele: TV 46 Mannheim— T Viernheim Jahn Weinheim— Tſchaft Käfertal Reichsbahnſportverein— Kurpfalz Neckarau Das ſind drei Spiele, die mit Ausnahme des Spieles in Mannheim Höllig offen ſind. Die Reichsbahn ſollte 1 75 Kurpfalz Neckarau glatt gewinnen können. 46 annheim hat gegen Viernheim immer gute Partien ge⸗ „Ein Spiel von vielſeitiger Bedeutung“ Po ens Verbandskapitän Kaluza zum Fuß ball⸗Länderkampf Im Zuſammenhang mit dem Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Polen in Chemnitz ſprach unſer Polen⸗ Mitarbeiter mit dem Polniſchen Verbandskapitän Joſof Kaluza in Krakau. Herr Kaluza war gern bereit, die ihm vorgelegten Fragen zu beantworten. Wir geben die Fra⸗ gen und Antworten hier wieder: „Der bevorſtehende Länderkampf Polen— Deutſchland ſcheint in der polniſchen Sportöffentlichkeit ein außer⸗ ordentliches Intereſſe hervorgerufen zu haben, Herr Ver⸗ bandskapitän?“ „Das Intereſſe für dieſes Länderſpiel iſt hier in Polen wirklich unbeſchreiblich groß. Die Erwartungen über⸗ ſteigen noch die des Jahrs 1933, als wir im Zuge der Wiederaufnahme der ſportfreundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen zum erſten Mal vor einem Fußball⸗Länderkampf mit Deutſchland ſtanden. Fünf Jahre ſind ſeit dieſer Zeit vergangen und in dieſen fünf Jahren haben wir insgeſamt viermal die Klingen gekreuzt. 1983 in Berlin:1, 1934 in Warſchau:5, 1935 in Breslau :1 und 1936 in Warſchau ſpielten wir zum erſten Mal unentſchieden:1. Seit dieſer Zeit hat unſere National⸗ elf weitere Fortſchritte gemacht. Wir ſchlugen Schweden mit:1, Jugoflawien:0, Irland:0; eine inoffizielle Ländermannſchaft ſchlug die beſte Pariſer Städteelf in Pa⸗ ris mit 51 und die Mannſchaft von Norofrankreich 271, der italieniſche Fußballmeiſter F. C. Bologna verlor gegen unſere Repräſentative:1. Gegen die Schweiz ſpielten wir im Lande der Eidgenoſſen:1 und bei der diesjährigen Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Frankreich unterlagen wir erſt nach zweiſtündigem Kampf gegen den Favoriten Braſilien mit:6 Toren.“ „Wo liegt denn der Schlüſſel zu dieſen beſtimmt groß⸗ artigen Erfolgen der polniſchen Elf?“ „Er liegt ohne Zweifel in der Reorganiſation, wenn ich mich ſo ausdrücken kann, innerhalb der von uns gepfleg⸗ ten Spielformation, indem wir vom ſtarren Defenſivſpiel abgekommen ſind und unſer Spiel mehr auf den Gegner eingeſtellt haben. Wir ſpielten individuell wie es die Ge⸗ legenheit erlaubte, in keinem Falle aber ſchablonenhaft.“ „Und wie werden Sie gegen Deutſchland ſpielen?“ „Das kann ich jetzt nicht ſagen den Verlauf des Kampfes an, Ich hoffe, meine Elf Es kommt ganz auf Wir haben die zur Zeit beſte Mannſchaft auf die Beine gebracht, die meiner Mei⸗ nung nach noch mehr leiſten müßte, als im Spiel gegen in einer geſchloſſenen Formation ſpielen zu ſehen, vor allem im Sturm, deſſen Führung ich dem augenblicklichen Torſchtttzenkönig Polens, Petereck, von Ruch⸗Bismarckhütte übertragen habe. Pe⸗ tereck ſpielt ſehr intelligent und abſolut ſtark mit den Außenſtürmern. Da auch ſeine Klubkameraden Willi⸗ mowſki und Wlodarz ausgezeichnet in Form ſind und die rechte Sturmſeite Piontek— Pietz 1 kombinationstechniſch den Bismarckhüttern um nicht viel nachſteht, dürften die Zuſchauer in Chemnitz ein ſchönes Stürmerſpiel zu ſehen bekommen. Die Läuferreihe und das Schlußdreieck wird alles aus ſich herausgeben, um das deutſche Angriffsspiel nicht zur Entfaltung kommen zu laſſen. Dies ſind aller⸗ dings nur Theorien; auf dem Fußballfelde kann es ja nach⸗ her ganz anders ausſchauen. Der Papierform nach iſt die deutſche Mannſchaft äußerſt ſpielſtark und ich kann nicht verſtehen, warum man heute in Deutſchland und im Aus⸗ lande von ſogenannten ſchweren deutſchen Fußballproblemen ſpricht. Es war nur ganz natürlich, daß die Einſchaltung der öſterreichtſchen Fußballkameraden in den großen deut⸗ ſchen Fußballkreis und mehr noch die Berufung einzelner Wiener Spieler in die deutſche Nationalelf Folgen nach ſich ziehen mußte. Dieſe Folgen müßten ſich auf ganz nor⸗ male Weiſe im Zuge einer gewiſſen Zeit ganz von allein beheben. Ja, ich bin ſogar der Anſicht, daß die künftige deutſche Nationalmannſchaft ſtärker ſein wird, als je. Mit großer Freude wollte ich unter ſolch großen„Schwierig⸗ keiten“ arbeiten. Ich glaube, daß ich ſehr, ſehr viel er⸗ reichen könnte.“ „Welche propagandiſtiſche Bedeutung meſſen Sie dem Länderkampfe bei?“ „Die Bedeutung dieſes Kampfes iſt nach allen Seiten hin ſehr groß. Er gibt uns, ganz gleich, ob wir gewinnen oder verlieren, Aufſchluß darüber, ob wir uns mit Recht zu den beſten Fußball⸗Nationen Europas zählen. Er friſcht alte geſchloſſene Sportkomeradſchaften wieder auf und trügt nicht zuletzt auch das ſeinige zur gegenſeitigen Achtung und Feſtigung der freunoſchaftlichen Beziehungen zwiſchen polniſchen und deutſchen Volke bei.“ 5 „Und der Ausgung des Kampfes?“ „Ich glaube ſchon, daß Deutſchland größere Vorteile be⸗ ſitzt, doch unſere Mannſchaft wächſt gerade in Länderſpielen mit Deutſchlond über ſich hinaus. Auf alle Fälle wird es ein ausgezeichneter Kampf werden, den wir zu gewinnen verſuchen werden, ſchon allein um unſere internationale Spielbilanz von 85 Spielen— 33 haben wir gewonnen, 38 verloren und 14 endeten unentſchieden— und der Ge⸗ ſamttorzahl von 193:183 Punkten weſentlich zu verbeſſern. um doch noch die Entſcheidung zu erzwingen. Dabei wurde er aber reichlich unſauber und zog ſich auch noch eine Ver⸗ warnung zu. So fiel der Punktſieg von Heinz Lazek recht eindeutig aus, und es iſt verſtändlich, daß die Wiener Box⸗ ſportanhänger ihrem vielverſprechenden jungen Meiſter be⸗ geiſtert zujubelten. Neuſels Niederlage iſt nicht ohne eine gewiſſe Tragik, Acht Jahre ſteht er im Berufsbopſport und erſocht in Europa und USA glänzende Erfolge. Am Freitag bewarb er ſich zum erſten Male um einen Titel, und gerade hier wurde er von einem Gegner geſchlagen, dem er noch we⸗ nige Wochen vorher ſeine Ueberlegenheit bewieſen hatte. Das nationale Rahmenprogramm brachte Kämpfe, die durchweg befriedigten. Der Wiener Pospiſchil ſiegte gegen ſeinen Landsmann Scheder nach Punkten, wäh⸗ rend ſich Willi Herman(Wien) und Kurt Joſt(Frank⸗ furt) im Schwergewicht unentſchieden trennten. Umſer deutſcher Leichtgewichtsmeiſter Karl Blaho(Wien) führte ſein Gefecht gegen den Dresdner Kretzſchmar über⸗ legen durch und ſiegte glatt nach Punkten. Im Schluß⸗ kampf zeigte ſich der Wiener Schwergewichtler Romu s weiter verbeſſert und erſocht einen klar verdienten NPunkt⸗ ſieg gegen Jakob Schönrath(Krefeld). Handballſonntag liefert, ſo wird es auch am Sonntag ſein. Wer allerdings das beſſere Ende für ſich behalten wird, dos wird erſt der Sontag zeigen. Jahn Weinheim— Tſchaft Käfertal iſt eine intereſſante Paorung. Käfertal gibt ſich wieder piel Mühe und geht mit guten Ausſichten in den Kampf. Staffel 2 T St. Leon— S Schwetzingen TG Ziegelhauſen— TV Hockenheim T Friedrichsfeld— T Handſchuhsheim TB Neulußheim— TV Rot Bei der Durchſicht des Terminkalenders für den 18. September fällt auf, daß ein Spiel, gegen den TV Rot, angeſetzt iſt. Es wäre äußerſt erfreulich, wenn es auch zum Austrag käme, da damit die Teilnahme der Roter, die als Favoriten in dieſen Kampf gehen, geſichert wäre, Handſchuhsheim wird in Friedrichsfeld wohl ins Graz beißen müſſen, dies umſomehr, als die Friedrichsfelder ſtets zu Beginn der Spiele fein in Schuß ſind. Hocken heim muß zum erſten Kampf in der Bezirksklaſſe nach Ziegelhauſen. Wir betrachten den reiſenden Klub als ſtärker und erfahrener, was zum Sieg ausreſchen ſollte. Hart auf hart wird es in St. Leon zugehen, wo der SV Schwetzingen erwartet wird., Schwetzingen hat den Staf⸗ felſieg zu verteidigen, die St. Leoner aber haben ſo manches vom letzten Jahr nachzuholen. Sie werden gleich zu Beginn der Runde auf dem Damme ſein, was die Spargelſtädter dann den Sieg und die Punkte koſten ſollte. Die Schlußrunde hat begonnen Meiſterſchaften der Teunislehrer n Am Freitag begann auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗Plätzen die Endrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft der Tennis⸗ lehrer, nachdem Viſſault und Nüßlein ihre am Vortag ab⸗ gebrochenen Spiele ſiegreich beendet hatten. Im erſten Spiel der Schlußrunde, die jeden gegen jeden führt, lie⸗ ferten ſih Nüßlein und Viſſault ein harten Kampf, in dem es dem Franzoſen gelang, dem Deutſchen ben erſten Satz im ganzen Turnier abzunehmen. Im vierten Satz ſtürzte Viſſault und mußte am Knöchel bandagiert werden, konnte aber doch noch zwei Spiele gewinnen, bis er nach :4,:2,:6,:2 die Wafſen ſtreckte. Ramillon hatte gegen Probſt:1,:5,:1 nur im zweiten Satz Mühe, als er das Netzſpiel, ſeine Stärke, vernachläſſigte. Die Ergebniſſe: Einzel(am Vortag abgebr.): Nüßlein(Berlin)— Gu⸗ loz(Köln) 674,:3,:4; Viſſault(Frankreich)— Blenk (Chemnitz):2,:7, 613, 1119. 1 Schlußrunde: Nüßlein-Viſſault:4,:2,:6,:27 Ra⸗ millon(Frankreich)— Probſt(Duisburg) 611, 715, 611. Verufsborkämpfe in Verlin Einen der Höhepunkte bei den Berufskoxkämpfen am 8 im Saalbau Friedrichshain in Berlin bil⸗ ete das Treffen im Leichtgewicht zwiſchen e Kurt Bernhardt und Ernſt ö brer(Wien]. Der Wiener zeigte ſich als ein wirklich talentierter Boxer, machte allerdings den Fehler, zu viel mit der offenen Hand zu ſchlagen. Bernhardt wehrte ſich zwar tapfer, brachte auch die letzte Runde an ſich, doch konnte er den klaren Punktſieg des Wieners nicht verhindern. Der Wiener Mittelgewichtler Karl Putz iſt doch zu alt, um noch größere Kämpfe durchzuſtehen. Der Geraer Walter Müller ſetzte ſich mit ſeiner Linken ſehr erfolgreich durch und punktete ſeinen Gegner faſt mühelos aus. Der Eſte Nivolai Stepulow ſchlug im Leichtgewicht den Berliner Hermann Bieſelt, der wohl ſchneller im Shlag⸗ austauſch war, aber ſich durch unſauberes Boxen ſchnell alle Ausſichten verdarb. Der Leihtgewichter Leopold mußte wegen ſeiner Verletzung auf ärztlichen Rat gegen Noffke in der Pauſe zur pierten Runde aufgeben. Im Weltergewicht ſiegte der Berliner Hans Lipowſki über ſechs Runden nach Punkten gegen Fritz Reppel. Nur zwei Runden brauchte Hans Sed ler, um den Hambur⸗ ger Halbſchwergewichter Nielſen abzuſertigen. Der Kampf wurde wegen zu großer Ueberlegenheit Seidlers abgebrochen. f nee ce 0 Wär c Weed gibe ed Freude Werde Micglied der VS y 19 Polizeile Centralp wurde einen re verein de rikaniſche Darbietu er jetzt. der dem die in A oder ſon rufes ge Schon von ach Choralkl Schu ß hinein tauſende der ein oh ein 2 Die Rad wie ſte Männer Stocken, vernahm ſtürzte einige ſ Za Di In fu viel So: Schmutz fach auf griff ma alle Hau ſo etwa gab es; größer d anwuchs öffentlich wurden Ernſt ei Allfährli keitsfanc denen E ben und Müllabf zum Te ſauberſte Um 2 ßenreini einen B worfen. ein gan; denn 700 — Neben jahr Es i zwiſchen wiſſen u ken, hin Vor ner Ma den Aus ßig Jah gangen, ex ſich de mal auf im Scha nun iſt des gro geſtreng Hand ge trag ſetz Winterg Varieté „So, Sie pür und ven der unt. tergarte alles, ſe der Bül ſtrahlen Lebens Miniſte hier die für ihn licher 2 Ein prunkvt der R „Melle die mit iſt. De machen, ten. D das„pn wenige jeder Dex ol moklaug im uncdlęunł Hunderttausende wurden am Lautsprecher Zeugen eines Massenmordes — Neuyork, im September. Hunderttauſende von Radiohörern ſind kürzlich am Lautſprecher Ohren zeugen der Schrek⸗ kenstat eines Amokläufers geworden, die ſich anläßlich einer öffentlichen Feier im Cen⸗ tralpark in Neuyork abgeſpielt hat. „Meine Damen und Herren! Sie hören jetzt einen Choral von dem Männerchor der Neuyorker Polizeileute. Die Uebertragung kommt aus dem Centralpark.“ Nachdem der Anſager geendet hatte, wurde an zahlloſen Lautſprechern gedreht, um einen reinen Empfang zu haben, denn der Geſang⸗ verein der Neuyorker Poliziſten genießt in der ame⸗ rikaniſchen Oeffentlichkeit wegen ſeiner künſtleriſchen Darbietungen große Beliebtheit. Das Konzert, das er jetzt gab, fand im Rahmen eines Feſtaktes ſtatt, der dem Gedächtnis der Polizeileute gewidmet war, die in Ausübung ihres Dienſtes ihr Leben gelaſſen oer ſonſtwie Opfer ihres verantwortungsvollen Be⸗ rufes geworden waren. Schon erklangen die erſten Takte, ſchon drangen, non achtzig Männerſtimmen getragen, feierliche Choralklänge durch den Aether, da peitſchte ein Schuß plötzlich in die kirchlichen Weiſen hinein. Verwundert bogen ſich an Hundert⸗ kauſenden von Lautſprechern die Köpfe. Da— wie⸗ der ein Knall, noch ein Schuß und dann war es, als oh ein Maſchinengewehr abgefeuert werden würde. Die Radiohörer wußten im erſten Augenblick nicht, wie ſte ſich das erklären ſollten. Die Klänge des Männerchors wurden immer leiſer, gerieten ins Stocken, bis ſie ſchließlich ganz abriſſen. Statt deſſen vernahm man die aufgeregten Schreie be⸗ ſtürzter Frauen, Hilferufe von Kindern und einige ſcharfe Kommandoworte. Schließlich wurde die Sendung ganz abgeſtellt, und an den Lautſpre⸗ chern blieben ratloſe, erregte Menſchen zurück. Was war vorgefallen? Der Rundfunk hatte, wohl zum erſten Male in ſeiner Geſchichte, einen blutigen Amoklauf übertragen, eine Tra⸗ gödie, die zahlreiche Todesopfer forderte. Eine große Menſchenmenge war im Neuyorker Central⸗ park verſammelt, um an der Gedächtnisfeier für verunglückte Poliziſten teilzunehmen. Kurz bevor der Polizeigeſangverein zu ſeinem erſten Vortrag anſetzte, bahnte ſich plötzlich ein Auto den Weg durch die Zuſchauer in die Nähe des Platzes, an dem die Rundfunkmikrophone und Filmapparate Aufſtellung genommen hatten. Ein Mann reißt den Wagenſchlag auf, zieht in der nächſten Sekunde eine ſchwere Hand⸗ feuerwaffe und ſchießt, ohne lange zu zögern, blindlings auf die Poliziſten, die in der Nähe ſtanden. Die Menſchenmenge wurde von einer Panik erfaßt und ſtob nach allen Richtungen aus⸗ einander. In wenigen Sekunden entwickelte ſich nun ein regelrechtes Feuergefecht. Der Amokläufer war ein junger Amerikaner namens Phillippo, in deſſen Taſchen man ſpäter zwei Strafmandate wegen Uebertretung Ler polizei⸗ lichen Verkehrsvorſchriften fand. Unter ſeinem An⸗ zug trug er ein Panzerhemd, weshalb es ihm in ſeiner Schießwut gelang, drei Poliziſten zu töten und zwölf zu verletzen, bevor ihn ſelbſt die tödliche Kugel erreichte. Bei der Durchſuchung ſeiner Leiche fand man noch eine zweite Schnellfeuerwaffe und über hundert Patronen. Was könnte mehr den auf⸗ reibenden Beruf eines Poliziſten illuſtrieren, als dieſer grauenerregende Vorfall, der ſich auf einer Gedenkfeier zutrug, die den im Dienſt gefallenen Polizeileuten geweiht war! eee Zahlen um den Straßenſchmutz Die Truppe der öffentlichen Sauberkeit Berlin, im September. In früheren Jahrhunderten machte man ſich nicht viel Sorgen, wenn ſich zuweilen auf den Straßen Schmutz und Unrat anſammelte. Man wartete ein⸗ ſach auf den nächſten Platzregen. Selbſtverſtändlich griff man zuweilen auch zum Kehrbeſen, aber nicht alle Hausbeſitzer hatten hierzu Luſt und Liebe, und ſo etwas wie eine„Städtiſche Straßenreinigung“ gab es zu Urgroßvaters Zeiten noch nicht. Nun, je größer die Städte wurden und je mehr der Verkehr anwuchs, deſto dringender wurde das Gebot der öffentlichen Sauberkeit. Staub, Schmutz und Müll wurden zu Problemen, mit oͤenen man ſich mit dem Ernſt einer Wiſſenſchaft auseinanderzuſetzen hatte. Allfährlich treffen ſich nun die ſtädtiſchen„Reinlich⸗ keitsfanatiker“ zu internationalen Kongreſſen, in denen Erfahrungen ausgetauſcht, Anregungen gege⸗ ben und neue Methoden der Straßenreinigung und Müllabfuhr erörtert werden. Diesmal war Wien zum Tagungsort auserſehen worden, das zu den ſauberſten Großſtädten der Welt zählt. Um Bedeutung und Umfang einer modernen Stra⸗ ßenreinigung verſtehen zu können, haben wir einmal einen Blick in die Statiſtik der Reichshauptſtadt ge⸗ worfen. In aller Morgenfrühe ſetzt ſich dort täglich ein ganzes Heer von Straßenkehrern in Bewegung, denn 7000 Straßen müſſen ſauber ſein, bevor der Ver⸗ kehr einſetzt. 3500 Mann arbeiten mit dem Kehrbeſen auf einer Fläche von 26 Millionen Quadratmeter. Rund 400 000 Kubikmeter Schmutz werden ſo in einem Jahr zuſammengefegt, der etwa auf dem Potsdamer Platz abgeladen eine Höhe von 20 Me⸗ ter erreichen würde. 1000 Handkarren, 400 Trak⸗ toren und Laſtkraftwagen und 224 Pferdefuhrwerke helfen mit, den Abfall zu beſeitigen. Wenn im Som⸗ mer drückende Schwüle iſt, verſuchen 175 Spreng⸗ wagen, den gequälten Berlinern Kühlung zu verſchaf⸗ fen und zugleich der Staubplage zu Leibe zu rücken. 760 000 Kubikmeter Waſſer, alſo der Inhalt eines ganz anſehnlichen Sees, werden in einem Jahr auf den Straßen und Plätzen verſpritzt. Demnächſt wer⸗ den, nachdem Verſuche ein befriedigendes Ergebnis gezeitigt' haben, rieſige Staubſauger in den Dienſt geſtellt. Dieſe Maſchinen kehren und ſaugen in einem Arbeitsgang und erſetzen bei langen Stra⸗ ßenzügen den Einſatz vieler Menſchen. Sie werden vor allem nach Aufmärſchen oder größeren Menſchen⸗ anſammlungen, wenn es gilt, die Straßen raſch wie⸗ der in einen ſauberen Zuſtand zu verſetzen, herange⸗ zogen. An ſolchen feſtlichen Tagen ſtellt die Städtiſche Straßenreinigung in Berlin übrigens einen Sonder⸗ dienſt. Finden große Paraden ſtatt, bei denen auch, wie beim Beſuch Horthys, Panzerwagen verwendet werden, wird der Aſphalt zuvor mit Kies beſtreut, um ein Gleiten der ſchweren Fahrzeuge zu verhindern. Ungepflaſterte Straßen, wie etwa die Mittelprome⸗ nade Unter den Linden, werden ſogar mit Chlor⸗ magneſium behandelt, um ſie völlig ſtaubfrei zu Die Juden verlaſſen Italien Unſer Bild zeigt einen der vielen füdiſchen Läden in der italieniſchen Hauptſtadt, deren Inhaber auf Grund des neuen Judengeſetzes liquidieren. ſen haben, das Land innerhalb ſechs Monaten zu verlaſſen. Bekanntlich haben alle Juden, die ſich ſeit dem Weltkrieg in Italien niedergelaſ⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Der Earl auf der Miniatureiſenbahn Der Earl of Northeſk eröffnete in dieſer Weiſe die Ausſtellung von Modellen in der Königlichen Gartenbau⸗Halle zu London. Er fuhr mit Schulkindern zufammen auf der Modellbahn eine„Ehrenrunde“. (Preſſephoto, Zander⸗M.) machen, wenn bei feierlichen Anläſſen ein Menſchen⸗ andrang zu erwarten iſt. In gleich hervorragender Weiſe wie in Berlin wird auch in den anderen deut⸗ ſchen Städten für die Reinhaltung der öffentlichen Wege geſorgt, wenn auch nirgends mit ſo hohen Zahlen gerechnet werden muß wie an der Spree. —.—————— Berliner Brief Neben der Weltgeſchichte— Stanislawſkis Drei⸗ jahresplan— Die ſchuellſte Zunge Berlins — Berlin, im September. Es iſt eins der untergründigſten Gefühle, wenn zwiſchen den Weltgewittern der Alltag„von nichts wiſſen macht“ und weitergeht, als ob über den Wol⸗ ken, hinter denen die Blitze warten, nichts geſchähe. Vor dem Tor des„Wintergartens“ ſteht ein klei⸗ ner Mann, lieſt die Plakate, ſieht ſich die Bilder in den Auslagen an und lächelt ſtill für ſich hin. Drei⸗ ßig Jahre iſt er jedes Jahr einmal hier vorüberge⸗ gangen, dreißig Jahre hat er davon geträumt, hat er ſich danach geſehnt, daß ſein Name hier auch ein⸗ mal auf den Plakaten ſtehe, daß ſein Bild hier auch im Schaukaſten hänge. Dreißig Jahre Sehnſucht— nun iſt die Erfüllung da. Jetzt war er oben im Bütro des großen Varietés, ſaß vor dem Schreibtiſch des geſtrengen Direktors, bekam den Federhalter in die Hand gedrückt, durfte ſeinen Namen unter den Ver⸗ trag ſetzen und war ab 1. Oktober engagiertes Wintergartenmitglied, Komiker an dem klaſſiſchen Varieté Berlins. „So, Herr Lobers, alſo am erſten Oktober ſind Sie pünktlich früh zur Probe da mit dem Orcheſter, und vergeſſen Sie nicht, ſich noch die Zahnlücke in der unteren Reihe reparieren zu laſſen“. Der Win⸗ tergartendirektor iſt ein ſtrenger Mann, er denkt an alles, ſeine Künſtler müſſen ſchmuck und propper auf der Bühne ſtehen. Der kleine Komiker Lobers geht ſtrahlend die Treppe hinunter, die Sehnſucht ſeines Lebens iſt erfüllt, für ihn iſt nicht Weltgeſchichte, daß Miniſterpräſidenten durch die Lüfte reiſen, ſondern hier dieſer Artiſtenvertrag iſt ſein heiliger Pakt, und für ihn iſt der kommende erſte Oktober weltgeſchicht⸗ licher Tag i. Ein Blick ins Metropoltheater. Es iſt prunkvoll erneuert, denn es rückt jetzt in die Reihe der Repräſentativ⸗Theater der Reichshauptſtadt. „Melodie der Nacht“ heißt die neue Premiere, die mit Weltſtadtdelikateſſen bis zum Rande gefüllt iſt. Der Direktor bruchte ſich keine Etatsſorgen zu machen, was gut und teuer war, konnte er ſich mie⸗ ten. Die Premiere des Metropol⸗Theaters iſt wohl das„vorbereitetſte“ Stück der 1 15 55 weniger als 8 Wochen lang wurde gepro jeder Probe waren alle Mitglieder anweſend— eine Seltenheit in Berlin, wo doch jeder nebenbei„Film hat“ und auf jeder Probe ein paar Darſteller fehlen, weil ſie in Neubabelsberg oder Johannisthal zu tun haben. Der Direktor preiſt ſich glücklich, wenn er zur Generalprobe einmal alle Engagierten zu⸗ ſammen hat! Man muß daran denken, wie einmal Staniſlawſki in Berlin weilte, und wie in einer Sitzung der Berliner Theaterkoryphäen an ihn die Einladung gerichtet wurde, in Berlin mit Berliner Kräften eine Aufführung zu inſgenieren. Ob das zu machen wäre 5 Das würde ſchon gehen, ſagte Staniſlawſki. Und was würde das koſten? Wie meinen Sie das?, ſagte Staniflawſki, und ſah die Reinhardt, Jeßner, Barnowſki, die damals das Berliner Theater repräſentierten, erſtaunt an. „Wir meinen, was Sie dafür bezahlt haben wollen?“ Staniſlawſki erhob ſich wie ein antiker Gott und ſchmetterte die Herren an:„Ich habe in meinem Leben nie nach Geld gefragt. Ich habe auch noch nie für Geld gearbeitet. Mir genügt es, wenn ich das habe, was ich zum Leben brauche. Ich wohne in einer Penſion am Bayriſchen Platz, das koſtet acht Mark pro Tag, das geben Sie mir, mehr brauchen Sie mir nicht zu geben.“. Da ging ein großes Staunen durch die Kunſtkauf⸗ leute... Und dann fragten ſie weiter:„Und was würden Sie inszenieren?“ Staniflawſki ſagte: „Mich würde intereſſieren, in Berlin einmal„Fi⸗ garos Hochzeit“ zu inſzenieren. 5 Der Plan wurde gebilligt.„Ich brauche dazu“, ſagte Staniſlawſki,„200 junge Menſchen, die mög⸗ lichſt noch nie Theater geſpielt haben— die Sie noch nicht verdorben haben! Ich werde ſie für meine Zwecke erziehen und ausbilden und dann werden wir ſpielen!“ „Und wie lange brauchen Sie zu den Proben?“ „Drei Jahre, ſagte Stanislawski, ohne eine Sekunde zu zögern.„Das heißt, ich kann nicht drei Jahre hierherkommen, um das Stück zu proben. Die erſten zwei Jahre ſchicke ich meine Lehrer und Pro⸗ feſſoren, damit ſie die jungen Leute einarbeiten, im letzten Jahre komme ich dann ſelbſt und vollende, was ſte angefangen haben!“. An dieſem Dreifahresplan, den der Meiſter auf⸗ ſtellte, um auch nur ein einziges Stück heraus⸗ zubringen, ſcheiterte das Unterfangen natürlich. In drei Jahren wollten es die Berliner Kunſtgewal⸗ tigen von damals alle zu Prunkautos. Villen und dicken Banknoten gebracht haben, das war ihr Lebensziel. Lächelnd gingen ſie von dannen und ließen den Mann, der drei Jahre für einen Künſtler⸗ traum forderte, träumend am Tiſche ſitzen * Ihr Ideal war, ein Stück vierzehn Tage proben, es aber dann drei Jahre hintereinander zu ſpielen. Ganz wird das Ideal auch heute noch nicht erreicht. Aber Ralph Artur Roberts, der in Berlin ſein eigenes Theater hat, hat es immerhin geſchafft, daß er ein einziges Stück ein ganzes Jahr lang durch⸗ ſpielen kann. Vielleicht wird das auch ſein neuer Direktionskollege Ludwig Manfred Lommel er⸗ reichen, der im Luſtſpielhaus, deſſen Chef er jetzt iſt, mit einem tollen Schwank„Geld wie Heu“ einen nachhaltigen Erfolg hatte. Das dankt er auch ſeiner blonden Partnerin Giſela Schlüter, die ſich eine eigene Note durch ihr Sprechtempo geſchaffen hat. Sie iſt die ſchnellſte Sprecherin Berlins; in der Zeit, die andere für einen Satz brauchen, hat ſie ſchon zehn von der Zunge gerollt. Eine Zungenvirtuoſin, die ihresgleichen nicht hat. Kein Wunder, daß ſie damit Geld wie Heu ſchafft Der Berliner Bär. eee eee Aus dem Nationaltheater. Heute, Samstag, erſcheint Victorien Sardous Luſtſpiel„Madame ſans gönne“ in neuer Inſzenierung auf dem Spielplan des Nationaltheaters. Es wirken mit: die Damen Blankenfeld, Collin, Keßler, Stieler, Thoms und Zietemann und die Herren Bleckmann, Evelt, Hartmann, Hellmund, Friedrich Hölzlin, Kleinert, Krauſe, Langheinz, Linder, Marx, Offen⸗ bach, Renkert, Baetcke und Zimmermann. Die Titel⸗ rolle ſpielt Ria Roſe, die ſich damit zum erſtenmal dem Mannheimer Publikum vorſtellt. Die Spiel⸗ leitung hat Hans Becker, die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß.— Am Sonntag wird Tſchaikow⸗ ſkys Oper„Mazeppa“ unter der muſtkaliſchen Leitung von Karl Elmendorff und in der Regie von Curt Becker⸗Huert zum letzten Male gegeben. Schaffung von Kammerſpielen in Karlsruhe. Dem Badiſchen Staatstheater in Karlsruhe wird zur Erweiterung ſeiner Spielmöglichkeiten im Herbſt eine neue Bühne angegliedert werden, auf der die Kammerſpiele gepflegt werden ſollen. Es wird mit einer ſtarken Beachtung dieſer Einrichtung ge⸗ rechnet, zumal andere Möglichkeiten für derartige Vorſtellungen nicht beſtehen. Lope de Vega auf deutſchen Bühnen. In der Spielzeit 1937/38 haben nicht weniger als zehn Lope⸗ de⸗Vega⸗Uraufführungen ſtattgefunden. Auch in der kommenden Spielzeit wird eine Reihe von Werken des ſpaniſchen Dramatikers in der deutſchen Ueber⸗ tragung von Hans Schlegel(Frankfurt a..) zur Aufführung gelangen. So plant das Frankfurter Kleine Haus die Uraufführung des Dramas„ODo⸗ derndes Dorf“. Außerdem wird es noch im Sep⸗ tember die erfolgreiche Inſzenierung der Komödie „Wenn Frauen keine Augen hätten“ wieder aufneh⸗ men. Das Stadttheater Gießen hat eine Tragböie „Das Weib des andern“ zur Uraufführung ange⸗ nommen, während ſich Direktor Oskar Wälterlin noch um die erſte Wiedergabe des Luſtſpiels „Toleöaniſche Nacht“ am Züricher Schauſpielhaus bemüht. Von weiteren Lope⸗de⸗Vega⸗Stücken kün⸗ digt das Stadttheater Regensburg„Stern von Sevilla“ und das Alte Theater Leipzig„Ritter von Mirakel“ an. Ein Thienemann⸗Denkmal in Roſſitten. Der Begründer und langjähriger Leiter der Vogelwarte in Roſſitten, Profeſſor Thienemann, wird von der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft durch ein Denkmal ge⸗ ehrt werden. Es handelt ſich um eine Büſte des verdienſtvollen Wiſſenſchaftlers, die der Bildhauer Arthur Stein geſchaffen hat. Die Enthüllung findet noch im September in Roſſitten ſtatt. Rettung der Jörg⸗Ratgeb⸗Fresken in Frauk⸗ furt a. M. Der Kreuzgang des Frankfurter ehe⸗ maligen Karmeliterkloſters weiſt als Wandſchmuck eines der bedeutendſten Kunſtwerke des deutſchen Mittelalters auf: den Paſſions⸗Zyklus von Jörg Ratgeb. Dieſes großartigſte altdeutſche Wandgemälde hatte im Laufe der Zeit vollkommen ſeine Farbigkeit eingebüßt. Eine braune Patina breitete ſich über dem rieſigen Kunſtwerk aus, die die Szenen des Zyklus völlig verdunkelte. Nach man⸗ chem vergeblichem früheren Verſuch gelang fetzt Prof. Kurt Wehlte und ſeinen Mitarbeitern, die noch ein⸗ mal die Reſtau ration verſuchten, unter Verwendung einer neu zuſammengeſtellten Paſte die reſtloſe Ent⸗ fernung der Partinaſchicht ohne irgendwelche Ver⸗ letzung der Originalfarben. Das Rieſenwerk bietet ſich nun dem Betrachter in der herrlichen Farbig⸗ keit ſeiner Entſtehungszeit wieder dar. 6. Seite Nummer 430 — Elftauſend Mäuſe in einem Zimmer. Das will ſchon etwas ſagen! Aber wenn es dann noch eine Frau iſt, die ſolch eine Menge von Nagetieren aufzieht, ſo kann man nur ſagen: Dieſe Frau hat Mut! Frau Blowers, eine bezaubernde engliſche Dame, beſitzt dieſe elftauſend Mäuſe, die in allen Farben ſchillern und Käufer in der ganzen Welt finden. Ihre Mäuſefarm in Hemel⸗Hemſtead ge⸗ nießt Berühmtheit, weil Privatperſonen, Zirkuſſe und Zoos in immer größerer Zahl gerade nach die⸗ ſen farbenprächtigen Tieren verlangen. Dieſer ge⸗ wiß nicht alltäglichen Farm liegt ein doppelter Zweck zugrunde. Einmal ſollen die feinen Häute zu Damenmänteln und Jacken verarbeitet werden. Vierhundert winzige Felle werden für einen langen Mantel benötigt, der etwa tauſend Mark kostet. Zum andern jedoch— und das iſt eben der weitaus wich⸗ tigere Zweck— iſt es bei reichen Leuten in aller Welt Mode geworden, bunte Mäuſe aus Liebhaberei zu halten. Augenblicklich werden in Hemel⸗Hem⸗ ſtead 32 verſchiedene Arten gezüchtet. Die erfolg⸗ veichſte Neuzüchtung darunter iſt eine grellrote Mans und eine andere, als„Aſtrex“ bekannte, die ein herrliches, etwas krauſes Fell beſitzt, das demjenigen des Rex⸗Kaninchen ähnelt. Eine gut dreſſierte Maus von erwieſener Intelligenz bringt etwa tauſend Mark ein, einige ungewöhnlich ſchön gefärbte Tiere koſten ſogar mehr als das Doppelte. Freilich müſſen auch ſie noch irgendwelche beſonderen Eigenſchaften beſitzen, die dieſen erſtaunlichen Preis rechtfertigen. Die beſonders gut dreſſierten Mäuſe aus der be⸗ rühmten Zucht von Frau Blowers werden in alle Wielt verfrachtet, vor allem aber iſt es Amerika, das ſich für dieſe neueſte Liebhaberei intereſſiert. Als Transportmittel wird ſtets das Flugzeug benutzt. Nun fragt es ſich, was man denn unter einer be⸗ ſonders gut dreſſterten Maus verſtehen kann. Und darauf antwortet Frau Blowers, daß, wenn ſie eine beliebige Maus nimmt und ſie ihre Dreſſur aus⸗ ſchließlich auf dieſe konzentriert, das kleine Geſchöpf die erſtaunlichſten Kunſtſtücke ebenſo leicht erlernt wie ein Hund. Zu dieſen Dreſſurzwecken hat Frau Blowers eine ganze Anzahl von Möbelſtücken er⸗ worben, die eigentlich für Puppenhäuſer beſtimmt waren, und die völlig den Größenverßhältniſſen einer Maus entſprechen. Da gibt es alſo Miniaturwaſch⸗ hecken, worin ſich die Mäuſe waſchen, entſprechende Klubſeſſel, in denen ſie ſich ausruhen, Betten, in die ſie abends ganz von allein ſchlafen gehen, winzige Flügel, auf denen ſie mit ihren Pfötchen klimpern. 5 — Aus einer Schaubude des Rummelplatzes am Berliner Friedrichshain entſprangen während einer Vorſtellung zwei Affen, die an einer Leine ihre Munſtſtückchen vorführen ſollten. Sie durchrannten in wilden Sätzen das Zelt und entkamen zunächſt in die Parkanlage des Friedrichshains. Von de aus flüchteten die Ausreißer nach dem Petri⸗Friedhof, wy ſchließlich der größere, aber weniger gefährliche Affe von ſeinem Beſitzer wieder eingefangen wer⸗ den konnte. Das bösartigere Tier entfloh auf das anliegende Gelände einer Brauerei und kletterte auf ein Schuppendach. Da inzwiſchen die Dunkelheit hereingebrochen war und den Fang des Ausreißers erſchwerte, wurde der widerſpenſtige Burſche im Einverſtändnis mit ſeinem Beſitzer von einem Schutzpolizeibeamten durch einen Piſtolenſtreifſchuß angeſchoſſen, ſo daß der Ausflug in die Freiheit für den Affen ein böſes Ende fand. 5 — Ein ebenſo ſchäbliches wie merkwürdiges Ge⸗ wächs, das ſich an Hopfen, Neſſeln, Kleearten empor⸗ windet und dieſen Pflanzen mit Saugwarzen die Säfte entzieht, iſt der bekannte Teufelszwirn. Die Keimlinge dieſes Schmarotzers haben keine Blätter. Daher kann die Pflanze nur ſoſange am Leben blei⸗ ben, als der in den Keimblättern aufgeſpeicherte Nahrungs vorrat reicht. jungen Bis dahin aber iſt es der Pflanze meiſtens gelungen, irgendeine in Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 17. September 1938 der Nähe ſtehende Wirtspflanze zu umſchlingen. Bei dieſer Umſchlingung entſteht oft ein ſolches Ge⸗ wirr, daß die Ranken des Teuſelszwirns ſich auch untereinander verſchlingen. Da die Ausbildung der Saugwarzen durch jeden Berührungsreiz hervor⸗ gerufen wird, werden auch bei der Berührung mit den Ranken der eigenen Art und den eigenen Ran⸗ ken Saugwarzen ausgebildet. Dieſe treten ſcho⸗ nungslos ſofort in Tätigkeit, und ſo kommt es mit⸗ unter vor, daß der Teufelszwirn zum Schmarotzer an ſeinesgleichen, ja ſogar am eigenen Leibe wird. * — Paris wird an einem der nächſten Tage mit farbigen Poſtkarten bombardiert werden, die von Flugzeugen abgeworfen werden. Dieſe Maßnahme gehört zu den Verſuchen des Amts für Forſchung und Erfindung, durch die Tatſachen über die Ge⸗ ſchwindigkeit und die Richtung der Luftſtrömungen geſammelt werden. Die Flugzeuge werden in Höhen von 4000 bis 7000 Meter fliegen, und ſte werden die 50 000 Poſtkarten von verſchiedenen Farben aus ver⸗ ſchiedenen Höhen über Pariſer Gebiet fallen laſſen. Auf den Karten ſtehen Fragen über den Ort und die Zeit der Ankunft der Karten auf der Erde. Das Pu⸗ blikum wird gebeten, die Fragen zu beantworten und die Karten ohne Freimarken in einen Brief⸗ kaſten zu werfen. * — Bei einer Tagung der engliſchen Ingenieure im Dienſte der öffentlichen Beleuchtung, die in Bournemouth ſtattfand, führte J. M. Aldington von dem Forſchungslaboratorium der Siemens⸗Geſ. für elektriſche Lampen und Zubehör Verſuche mit einer Lampe vor, die eine Lichtſtärke von 20 090 Kerzen auf den Quadratzentimeter entwickelt. Zum Ver⸗ gleich wurde angeführt, daß die Helligkeit der Sonne 150 000 Kerzen auf den Quadratzentimeter beträgt. Es wurde darauf hingewieſen, daß man, wenn eine ſolche Lampe für den Gebrauch hergeſtellt wäre, da⸗ ran denken könnte, ſie in einer Höhe von einem Kilo⸗ meter oder etwas mehr aufzuhängen, und daß ſie bann allein eine ganze Stadt erleuchten könnte. Auch das wurde betont, was in der heutigen Zeit gewiß nicht unwichtig iſt, daß man mit einer ſolchen Lampe im Falle von Luftangriffen die ganze Beleuchtung einer Stadt mit einem Schlage auslöſchen kann. * — Im Cathays Park der engliſchen Stadt Car⸗ diff wird im November ein großer Friedenstempel eingeweiht werden, eine Stiftung Lord Davies', der das Marmorgebäude der Stadt ſchenkte. Die Haupt⸗ perſon bei der Einweihung dieſes Tempels ſoll jene engliſche Mutter ſein, die im Weltkrieg das größte Opfer für das Vaterland brachte. Auf dieſen Ehren⸗ titel gibt es eine ganze Reihe von Anwärterinnen. Allein in Wales leben heute noch ſieben Witwen, die neben ihren Ehemännern je fünf Söhne im Weltkrieg verloren haben. Zwar verzeichnen die Liſten des Kriegsminiſteriums auch Frauen, die dem Vaterland ſechs Söhne gaben, doch iſt von ihnen keine mehr am Leben. So wird man wohl die ärmſte der Heldenmütter von Wales herausgreifen, der keine Tochter und kein Sohn geblieben iſt. Man hat dabei eine Mrs. Flattery ins Auge gefaßt, die nicht nur fünf Söhne und ihren Mann verlor, ſon⸗ dern deren einzige Tochter an einer Infektion ſtarb, die ſie ſich als Krankenpflegerin im Lazarett zugezo⸗ gen hatte. * — Eine dramatiſche Begegnung zwiſchen Vater und Sohn fand in der Todeszelle des Zuchthauſes Mokotow in Warſchau ſtatt. Der Verbrecher Mi⸗ lewſki wartete in der Zelle auf die Vollſtreckung des ücher ihn verhängten Todesurteils. Der Zufall wollte es, daß in dieſem Augenblick ſein einziger Sohn Roman wegen eines Wohnungseinbruches in das Gefängnis eingeliefert wurde. Man erlaubte ihm eine Unterredung mit ſeinem Vater in der Todeszelle. Der Vater ermahnte den 19jährigen Sohn, ein ehrlicher Menſch zu werden. Dieſe Mah⸗ nung des Todgeweihten ſcheint auf den Jüngling keinen Eindruck gemacht zu haben, denn er wurde wenige Stunden nach ſeiner Freilaſſung wieder auf friſcher Tat ertappt. Wege // Schicksals T Feman en Hin- Nazar von Zodeſtitz 26 Er hatte die erſten Ankäufe vermittelt, er hatte ihr auch die erſten Kunden zugeführt, denn am Tiſch der Künſtlerklauſe trafen ſich die wirklichen Weimar⸗ freunde. Er war auch täglicher Gaſt im Laden ge⸗ weſen. Oft brachte er von ſeinen Autofahrten ein altes Buch, einen vergilbten Stich, eine ſeltene Taſſe uder einen ſchönen Krug mit. Er nannte die Summe, für die er den Gegenſtand in Ilmenau, in Jena oder auf einem Dorf erſtanden.„Zweihundert Prozent ſchlagen wir auf, Lux. Der Verdienſt iſt für Sie, der Spaß für mich.“——— Und dieſer Dr. Riedel ſtand jetzt neben Heinrich Frommann und ſah hinüber zur Goetheſtadt und ihren abendlichen Lichtern.„Ja, die Bäume wachſen doch in den Himmel, wenn auch nicht ganz bis oben hinauf. Aber immerhin— ſie wachſen.. ſagte er. Der Satz legte ſich Heinrich Frommann auf die Bruſt, er preßte und drückte ſein Herz, daß es die Unendliche unheilvolle Einſamkeit der letzten Jahre doppelt laſtend ſpürte. Der alte Mann ſtöhnte auf. Erſchrocken wandte Alfred Riedel ſich ihm zu. „Vorgeſtern hat Charlotte ihr drittes Kind ge⸗ boxen“, kam es leiſe von Heinrich Frommanns Lippen. Er konnte nicht mehr ſchweigen, er mußte ſich mitteilen, und ſei es auch nur dieſem Mann, den er als Jüngling empfand und der ihm eigentlich ein Fremder war. „Ja“, ſagte Riedel, wachſen eben Der alte Frommann nahm wieder ſeinen breit⸗ krempigen Filzhut vom Haupt. Er ſtrich das wirre Haar aus der hohen Stirn.„Nein, es iſt nicht ſo, wie Sie meinen. Können die Früchte eines Baumes geſund reifen, wenn ſeine Wurzeln im falſchen Boden stehen?“ Und als er fühlte, daß Riedel ihm keine Antwort geben konnte, weil er Sinn und Zuſammen⸗ Hang der Worte nicht verſtand, fragte er weiter: „Wiſſen Sie, wer Tom Allmers war?“ „ja, es iſt ſo: die Bäume „Ja. Meinardus hat mir einmal erzählt: Ihre älteſte Tochter war mit ihm verlobt.“ „Er war der richtige Boden.“ Stumm ſchritten ſie den Parkweg zurück, das Herbſtlaub umraſchelte ihre Füße. Als ſie ſich den erſten Häuſern der Stadt näherten, fragte der Alte: „Müſſen Sie ins Theater? Nein— das iſt gut. Kommen Sie mit mir. Ich möchte nicht allein ſein mit Ulrike— heute nicht.“ Aus dem Fenſter des Lädchens ſchien Licht, als ſte ſich dem Hauſe näherten, und vor der Tür ſtand ein Kraftwagen mit einer Berliner Nummer IX. Das war nichts Ungewöhnliches, es kamen jetzt ja oft Kunden aus der Fremde zu Lux. Sie gingen an dem Wagen vorüber, faſt ohne ihn zu beachten. Dann, ehe ſie in den Flur traten, hielt Heinrich Frommann den Gaſt noch einmal feſt:„Nichts ſagen von dem, was wir beſprochen“, bat er,„vor allem nicht von Tom. Sein Name fällt nicht mehr zwiſchen meiner Tochter und mir.“ Sie wußten nicht, was inzwiſchen geſchehen war. Im Laden ſtand Guſtav Rufuß, der Spediteur, vor Ulrike Frommann, ſeiner Schwägerin. Der große, breitſchultrige, ſchwere Mann hielt ſeinen Kopf ge⸗ ſenkt. Sein Geſicht war blaß. „Du mußt mit mir kommen, Lux“, ſagte er,„du mußt. Charlotte braucht dich.“ * Tom Allmers wohnte nicht mehr in ſeinem weißen Haus im Jardin Europa, er wohnte jetzt in der deutſchen Penſion der Frau Luiſe Händel, in der die mittleren Angeſtellten und die Bürodamen der deutſchen Firmen mit Vorliebe Quartier nahmen auch Dr. Friderici hatte dort gewohnt, ehe ihn ein Kabel nach Berlin zurückrief, ihn und die beiden Werkmeiſter der Allmers⸗Werke. Es ging Tom nicht gut. Er hatte eine Schlacht verloren, um deren Sieg er mit Erbitterung ge⸗ kämpft hatte, die Schlacht um Charlotte. Er hatte, nachdem er aus Lux' Brief klar erſah, warum Char⸗ lotte ihn verlaſſen, in vielen Schriftſätzen nach Ber⸗ lin über das, was er wußte, aber auch über das, was ex ſich zurechtlegte, geflucht und gewettert; er hatte alle angegriffen: ſeine Mutter, ſeine Schweſter, die Brüder. Alle Wut und allen Zorn hatte er ſich vom Herzen geſchrieben, und Wut und Zorn waren ehr⸗ lich geweſen, denn er hatte feſt an ſeine Liebe zu tei, Une — Rumänien baut einen neuen Kriegs hafen — Bukareſt, 16. Sept Der ſchon ſeit langem geplante Bau eines neuen rumäniſchen Kriegshafens iſt nun in das Stadium der Verwirklichung getreten: dieſer Tage wurde mit den erſten Arbeiten begonnen. Der neue Hafen befindet ſich bei dem Orte Taſaul, unge⸗ fähr 25 Kilometer nördlich von Conſtanza und 17 Kilometer von dem bekannten rumäniſchen Seebad Mamaig entfernt. Er wird zehnmal ſo groß ſein als der Hafen von Conſtanza und Schiffen von je⸗ dem Tiefgang die Einfahrt ermöglichen. Die Bau⸗ koſten des neuen Kriegshafens wurden mit dreiein⸗ halb Millarden Lei veranſchlagt. Die Dauer der Bauzeit wird von den Finanzierungs möglichkeiten abhängen. Hintergründe des Hines-Prozeſſes EP. Neuyork, 16. September. Der große Neuyorker Prozeß gegen den Gangſter⸗ politiker Hines, der ſeit vier Wochen faſt ganz Amerika in Atem hielt, iſt wie bekannt, unerwartet wegen eines„Formfehlers“ des Generalſtaatsan⸗ walts Dewey abgepfiffen worden. Dieſes plötzliche Fallenlaſſen der Anklage gegen den der Beamtenbeſtechung und eines Milliarden⸗ — betrugs bezichtigten Gangſters Hines hat, wie man glaubt, politiſche Hintergründe. Hines war bekanntlich lange Zeit der Chef von Tammany Hall, der mächtigſten Vereinigung der Demokratiſchen Partei des Staates Neuyork, und ſoll bei der Durch⸗ führung ſeiner unſauberen Machenſchaften als Gangſterführer weiteſtgehende Unterſtützung ſeitens hochgeſtellter Mitglieder ſeiner Partei gefunden haben. Staatsanwalt Dewey, der ſich nicht nur des Rufes erfreut, Neuyork von der Gangſterpeſt befreit zu haben, ſondern auch als einer der ausſichtsreich⸗ ſten republikaniſchen Gegenkandidaten Rooſevelts bei den nächſten Präſidentenwahlen gilt, wurde in der letzten Zeit immer wieder vorgeworfen, er führe die Anklage gegen Hines nur deshalb mit ſolcher Schärfe, weil er in der Perſon des Angeklagten gleichzeitig auch die Demokratiſche Partei treffen wollte. In Kreiſen der Republikaniſchen Partei iſt mam jedoch anderer Meinung; man glaubt, daß die von dem demokratiſchen Gerichtspräſidenten Pecora an⸗ geordnete Einſtellung des Prozeſſes auf einen Wink höheren Orts, nämlich von Waſhington aus, er⸗ folgt ſei. Hines wurde beim Verlaſſen des Gerichtsgebäu⸗ des von Harlemer Negern und ſeinen zahlreichen Freunden aus der Neuyorker Unterwelt mit Bei⸗ fallrufen begrüßt, während der rote Mob den Staats⸗ anwalt mit Wutgeheul empfing. 77 ũpD!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!...... õyddddddFFFFFdFFFFFFTTFwTwFGꝓFTFTFTTFTTFTT.. — Paris lacht über das merkwürdige Geſchick des Großkaufmaunns Michel, der Millionär, eine Woche lang arm, und dann wieder Millionär war. Vor einigen Wochen trat der Pariſer Großkaufmann Hubert Michel ſeinen Urlaub an. Obwohl er ſich, ein ſtattliches Aktienpaket im Hintergrund, ſchon vor einigen Jahren aus dem Geſchäftsleben zurückge⸗ zogen hatte, wollte er ſich doch ſeine alljährlichen Ferienfreuden nicht verſagen. Gewiſſenhaft wie er iſt, ordnet er alle ſeine Angelegenheiten, verſchließt ſeine Wertpapiere im Betrag von zwei Millionen Franken ſorgfältig in den Kaſſenſchrank und gibt dann die vielen Schlüſſel mit vielen Ermahnungen beim Pförtner ab. Herr Michel war ein merkwür⸗ diger Kauz, der das Aktienpaket im Panzerſchrank ſeiner Wohnung für ſicherer hielt als im Treſor einer Bank. Während Herr Michel alſo irgendwo in der Sonne lag und den lieben Gott einen guten Mann ſein ließ, ging Herr Marius Bourcy, ein ehrſamer Pariſer Bürger, auf weniger koſtſpielige Weiſe ſeiner Erholung nach, indem er im Bois de Vincennes, dem bekannten großen Park an der Pe⸗ ripherie von Paris, ſpazieren ging, um friſche Luft zu ſchöpfen. Eines Tages— eine Woche war genau ſeit der Abreiſe des Herrn Michel verfloſſen— er⸗ regte den Unwillen des Herrn Bourcy ein raſendes Auto, das auf einem Seitenweg des Parks mehr Staub aufwirbelte, als die Lunge eines luftſchöpfen⸗ den biederen Bürgers vertragen kann. Plötzlich hielt der Wagen an, zwei Männer ſahen ſich vorſichtig nach allen Seiten um und verſchwanden dann blitz⸗ ſchnell hinter einem Gebüſch. Bourey bemerkte noch deutlich, daß der eine Autofahrer ein kleines Schäu⸗ felchen in der Hand hatte. Da lief auch der Motor ſchon wieder an und im Nu waren die beiden mit höchſter Geſchwindigkeit verſchwunden. Keiner von ihnen hatte den einſamen Spaziergänger wahrge⸗ nommen. In Monſieur Bourecy war jetzt die Neu⸗ gierde erwacht. Er drang in das Gebüſch ein und merkte, daß unter einem Strauch die Moosdecke ſorgfältig abgeſtochen und dann wieder daraufgelegt worden war. Mit ſeinem Spazierſtock ſtocherte er in dem Erdreich herum und ſtieß ſchon nach weni⸗ gen Sekunden auf ein merkwürdiges Bündel: In ein altes Hemd waren Aktien im Werte von zwei Millionen Franken eingewickelt. Und dabei lag ein Militärdienſtbuch, das auf den Namen Hubert⸗Ar⸗ mand Michel lautete. Nachdem Herr Bourey ſeinen Fund auf dem nächſten Polizeirevier abgeliefert hatte, wurde durch einen Detektiv feſtgeſtellt, daß ſchon vor acht Tagen in die Wohnung des Herrn Michel eingebrochen worden war. Eine Woche lang war Herr Michel arm, ohne es zu wiſſen. Die Poli⸗ zei bat ihn, eine Belohnung auf die Ergreifung der geflohenen Diebe auszuſetzen, der Beſtohlene aber lehnte das lachend ab, da er ja nicht die gering⸗ ſte Veranlaſſung dazu habe. * — Das erſte 35 000⸗Tonnen⸗Schiff der franzöſi⸗ ſchen Kriegsmarine, der Panzerkreuzer„Richelieu“, geht auf der Staatswerft von Breſt ſeiner Voll⸗ endung entgegen. Der Stapellauf dieſes Schiffes ſoll ganz beſonders würdig ausgeſtaltet werden. Der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter hat ſich damit ein⸗ verſtanden erklärt, daß eine unbekannte Arbeiterfrau als Repräſentantin der franzöſiſchen Nation dieſes Schlachtſchiff weiht. Frankreich folgt damit dem von Italien gegebenen Beiſpiel. Die Frau ſoll unter den Frauen der Werftarbeiter von Breſt ausgeſucht werden. * — Die engliſche Privatjacht„Delphin“, welche ſeit Monaten im alten Hafen von Marſeille am maleriſchen Quai der Fiſchhändler vor Attker liegt. iſt dieſer Tage der Schauplatz eines blutigen Dra⸗ maß geweſen. ſich eine Gruppe junger Leute in einer Barke der von einem 17jährigen Schiffsfungen bewachten Jacht in der offenkundigen Abſicht, ſich an Bord des Seg⸗ lers zu begeben. Nach Vorhaltungen des Schiffs⸗ jungen ruderten die jungen Leute unter wüſten Schimpfworten wieder ans Ufer zurück. Bei Ein⸗ bruch der Nacht gelang es denſelben Burſchen fe⸗ doch, ſich ungeſehen über den Laufſteg der Jacht an Deck zu begeben. Als der Schiffsjunge die Ein⸗ dringlinge bemerkte und ihnen den Zutritt ins Schiffsinnere verwehren wollte, feuerte einer der jungen Banditen einen Piſtolenſchuß auf den Schiffs⸗ jungen ab, der ihn ſchwer verletzte. Das ins Kran⸗ kenhaus gebrachte Opfer konnte eine genaue Be⸗ ſchreibung ſeiner flüchtig gegangenen Angreifer geben. Charlotte geglaubt. Er hatte den Kampf gegen ſeine Familie auch nicht aufgegeben, als er erfuhr, daß Charlotte einen anderen Mann geheiratet. Damals hatte Gitta, die die Freundſchaftsfäden zu Charlotte nicht hatte abreißen laſſen, verſucht, zwiſchen ihm und den Brüdern zu vermitteln; aber Tom war hart⸗ köpfig geblieben. Zu dieſer Zeit ſetzte eine Kaffeekriſe in Braſilien ein. Wieder einmal wurden Hunderttauſende an Zentnern Rohkaffee von der Bundesregierung auf⸗ gekauft, auf Transporter verladen und ins Meer ge⸗ ſchüttet, nur um die tote Laſt der unverkäuflichen Ware aus den Speichern und von den Kais zu ent⸗ fernen, nur um wenigſtens Mindeſtpreiſe für die neue Ernte zu halten. Niemand in Sab Paulo war zu dieſer Zeit ſchärfſter Geldverknappung fähig, Ma⸗ ſchinen zu kaufen. Alſo ſah Tom ſich gezwungen, die Halbfabrikate, die er von den Allmers⸗Werken angefordert hatte, abzubeſtellen; er konnte es ſich nicht leiſten, auf Lager zu arbeiten, denn wer konnte wiſſen, wie lange die Kriſe dauerte. Er erhielt auf ſeine Abbeſtellung aus Berlin die nüchterne Mitteilung, daß die Allmers⸗Werke ihre Verbindung zum Hauſe Thomas Allmers in Sao Paulo für gelöſt erachteten, da dieſe Firma vertrags⸗ brüchig geworden ſei; auf einen Prozeß— ſo war in beleidigend gütigem Ton hinzugefügt— wolle man aus familiären Gründen verzichten, müſſe aber auf pünktliche Rückzahlung der eingeräumten Kredite beſtehen. Gleichzeitig erfolgte die Rückberufung Dr. Friderieis und der Werkmeiſter. Tom war nach dieſem Schlag faſt am Ende. Er hatte ſein eigenes Geld in die Herrichtung der Fabrikräume geſteckt, er hatte ſeinen Abnehmern hohe Kredite eingeräumt, die jetzt uneintreibbar waren; ohne Friderici und die Werkmeiſter konnte er kaum das fertigſtellen, was in Angriff genommen war, er war kein Maſchinentechniker, er war Kauf⸗ mann. Techniſch durchgebildeter Erſatz war aber nicht heranzuſchaffen. Die Schlacht war verloren, der letzte Hieb aus Berlin war tödlich, ſchwerer, als die Berliner ver⸗ muteten, die gedacht hatten, der halsſtarrige Bruder würde nun einlenken und die Mutter, die Schweſter, die Brüder um Verzeihung für ſeine perſönlichen An⸗ griffe bitten. Tom bat nicht um Verzeihung. Er wankte zwar einen Augenblick, aber gerade da traf ein froher und beſchwingter Brief von Lux ein, der ihm ein Labſal war nach all den Schreiben des Streites. Er ſchien ihm nur neu zu zeigen, was er verloren hatte, als man ihn von den Frommanns trennte. Lux und Charlotte floſſen in ſeinem Denken faſt zu einer Ge⸗ ſtalt zuſammen, zu einer Geſtalt, die ihm Freude, Liebe, Kraft und Auftrieb gegeben hatte und nun auch wieder gab. Er bachte auch an den alten Herrn, an Heinrich Frommann; er hatte auch ihm geſchrie⸗ ben, nachdem er von Charlotte den Abſchied erhalten, und dann beſchämt die Antwort des klugen Grau⸗ kopfs aus Weimar geleſen:„Mein lieber Sohn“— ſo hatte er ihn genannt trotz allem, was geſchehen— „was kannſt du dafür?“ Wie anders war dieſer Ton als der, den ſie in der Rauchſtraße und draußen in den Werken an der Oberſpree anſchlugen. Nein— er kroch nicht zu Kreuze. Er beſtätigte die Aufhebung des Vertrages, er raffte alle flüſſigen Mittel zuſammen und deckte ſeine geldlichen Verpflichtungen gegen das Berliner Stammhaus ab. Erleichtert atmete er auf, als er ſich ſeiner Familie gegenüber frei jeglicher äußeren Schuld wußte. Er verkaufte ſein Haus im Jardin Europa und zog in die Caſa Händel. Die Fabrik ſtellte er auf ein Viertel ihres Umfangs um, ver⸗ ſuchte mit eingeborenen Arbeitern fertigzuſtellen, was noch fertigzuſtellen war, und ſtreckte Fühler nach Deutſchland aus, um mit anderen Maſchinenfabriken dort in Fühlung zu kommen. Allzubald mußte er erkennen, daß ſolche Fühlung⸗ nahme nie zu einem Erfolg führen konnte. Wer wollte in ſolcher Kriſenzeit auf Kredit nach Braſilien liefern, wer aber wollte— das fiel vielleicht noch laſtender in die Waagſchale der Entſchlüſſe— mit einem Thomas Allmers arbeiten, den ſein eigenes Stammhaus verſtoßen hatte? Gortſetzung folgt) NY Vorfeifheff bel Anka In den Nachmittagsſtunden näherte 2 Wi gemelk miſſar einzig. burgpe Ueber Kößß⸗Zelt eilbronn äbiſche 0 die Bühne nerpult, u lem Pflan Saarpf Schmeißer hatten ſich eingefunde aus dem! Oſt mark des Süden ihrer Glie ſtädtiſcher ling von uſw. Un: leiters un ein, getraf Goldene 9 Das Orch. 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September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe zm Ludwigshafener Hindenburgpark: Bauleiter Bürckel tröffnet Grenzland⸗Preſſeſchau Der Feſtakt zur Eröffnung der Ausſtellung Schwarz auf Wees h. Ludwigshafen, 17. Sept. Wie in der geſtrigen Abendausgabe ſchon kurz gemeldet, eröffnete Gauleiter und Reichskom⸗ miſſar Joſef Bürckel als Schirmherr ſelbſt die einzigartige Grenzland⸗Preſſeſchan im Hinden⸗ burgpark. Ueber Nacht war, wie ſo vieles andere, auch im Köß⸗Zelt hinter der Ausſtellungshalle das von Heilbronn a. N. kommt, und das ſich dort ſchon beim ſchwäbiſchen Sängerfeſt auch akuſtiſch bewährt hat, die Bühne fertiggeworden. Davor ſtand das Red⸗ nerpult, umrahmt von Hakenkreuzfahnen und ſchlich⸗ lem Pflanzengrün. Vor dem Rednerpult hatte das Saarpfalz ⸗Orcheſter unter Muſikdirektor Schmeißers Stabführung ſeinen Platz. Als Gäſte hatten ſich zur Preſſeſchau erfreulich viele Preſſemänner eingefunden, nicht nur aus dem Gau, ſondern auch aus dem übrigen Reich und nicht zuletzt aus der Oſt mark, dazu Gäſte aus dem befreundeten Land des Südens und wie üblich Vertreter der NSDAP, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden(auch Oberbürgermeiſter Lei⸗ ling von Speyer), führende Männer der Wirtſchaft uſw. Unmittelbar nach dem Eintreffen des Gau⸗ leiters und ſeiner Gäſte marſchierten 29 Fahnen ein, getragen von Werkſcharmännern, voraus die Goldene Fahne der DA eines der Muſterbetriebe. Das Orcheſter leitete die feſtliche Stunde ein mit Gerſtners Feſtmarſch. Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis dankte namentlich dem Gauleiter da⸗ für, daß er trotz ſeiner außerordentlichen Inan⸗ ſpruchnahme in dieſen Tagen ſelbſt gekommen fei. Als das Gaupreſſeamt Saarpfalz vor eini⸗ ger Zeit dieſe Ausſtellung angeregt habe, habe man gern zugeſagt. In kurzer Zeit und unter zeitbe⸗ dingt ſchwierigen Umſtänden ſei hier eine intereſſante und umfangreiche Schau aufgebaut worden. Ein Fachmann habe erklärt, daß ſie erſtklaſſig und einmalig im ganzen Reich ſel. Gegenübergeſtellt werde hier der zügelloſen par⸗ leiiſchen Preſſe von einſt die pflicht⸗ und verant⸗ wortungsbewußte Preſſe von heute. Sie ſpiegele in einer Zeit, in der im Auslande die Leſer mit Angſt und Schrecken nach den Extrablättern griffen, die diſziplinierte Haltung unſeres Volkes wider, das in ſeiner ruhigen Selbſtſicherheit durch unſere Preſſe mit Recht beſtärkt werde. Das ſei nur möglich ge⸗ weſen dadurch, daß der nationalſozialiſtiſche Staat ber deutſchen Preſſe eine neue Aufgabe und ein neues Ziel ſtellte. Dieſer Wandel möchte jedem in dieſer Ausſtellung erkennbar werden. Sie will dazu beitragen, die Erkenntnis der neuen Zielſetzung der deutſchen Preſſe dem deutſchen Volke näherzubrin⸗ gen. Dr. Karl⸗Heinz Kikiſch, der Leiter des(Mannheimer) Inſpektionsbezirks Südweſt des Inſtituts für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda, übermittelte die Grüße des Präſidenten des Inſtituts Hugo Fiſcher und dankte dem Gauleiter für die Uebernahme der Schirmherr⸗ ſchaft und allen Mitarbeitern, namentlich der Stadt Ludwigshafen, für alle Bemühung, die Ausſtellung zum Erfolg werden zu laſſen. Sie ſei das Vorrecht dieſes Grenzgaues, weil in keinem anderen das Ge⸗ ſchehen größer und die Zeit ſchwerer war als hier. Hier fand die Preſſe eine beſondere Aufgabe, und hier kam alles gezeigte Material zuſammen, Doku⸗ mente einer beſchämenden Entwicklung. Die Schau dient keinem materiellen Zweck, ſondern— ganz im Sinn der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung vom Preſſeweſen— der Aufklärung und Belehrung. Nichts wurde in die Ausſtellung gelaſſen, was nicht hineingehört. Sie gliedert ſich wie folgt: 1. Po⸗ litiſcher Schauteil, 2. Techniſcher Schauteil, 3. Wirt⸗ ſchafts⸗Werbung. Eine beſonders aktive Propaganda gegen die ausländiſche Preſſelüge iſt die Art, wie hier der Kdö⸗Wagen gezeigt wird. Kreisleiter Kleemann begrüßte insbeſondere die beiden Vertreter des be⸗ ſreundeten Italiens und zitierte das Wort Schopen⸗ hauers, daß di⸗ Preſſe der Sekundenſchlag der Ge⸗ ſhichte iſt. Anſchließend beleuchtete der Redner kri⸗ liſch die Geſchichte der Preſſe, insbeſondere nach der ſranzöſiſchen Revolution, geißelte den Einfluß jüdi⸗ ſchen und kapitaliſtiſchen Gefſtes und ſchilderte den durchgreifenden Umſchwung, der die Preſſe in den Dienſt des Reiches als Spiegelbild des Lebens und der Größe unſeres Volkes einreihte. Zuletzt ſprach kurz aber überaus eindringlich Gauleiter und Reichskommiſſar Joſef Bürckel: Deutſche Männer und Frauen! Wenn dieſe Ausſtellung den Titel„Schwarz auf eiß“ trägt, ſo kommt ſie damit dem Glauben ent⸗ gegen, daß das, was man ſchwarz auf weiß beſitzt oder geſehen hat, dem Tatſächlichen entſpreche. Ich wußte daher in dieſen Tagen der Spannung dieſer Ausſtellung keinen anderen Sinn zu geben als den, daß alles, was die öffentliche Meinung betreut, ſei es Unterhaltungsfunk oder Preſſe, wahr und wahr⸗ haftig ſein muß. Denn nur das Wahrhafte ſtärkt und beſtätigt das Recht. Das Recht aber iſt die Vorausſetzung für jeden mutigen Ein⸗ lat. Das ſei der Sinn und die Bedeutung, die ich mit der Eröffnung diefer Ausſtellung zu verknüpfen habe. Ich erkläre die Ausſtellung für eröffnet und übergebe ſie der Obhut der Stadt. Der gleiche Beifall, der den Gauleiter begrüßt tte, wurde durch ſeine Worte ausgelöſt. In den nationalen Liedern und im Bekenntnis zum Füh⸗ rer klangen die Stimmen aller nochmals zuſammen, ehe man ſich mit dem Gauleiter auf den Rundgang durch die feſſelnde Schau machte. Im Zeichen von Schwarz auf Weiß Das Tagesprogramm zweier Wochen Während der Dauer der Grenzland⸗Preſſeſchau „Schwarz auf Weiß“ werden viele Tauſende Lud⸗ wigshafen zum Ziel haben. Dieſe günſtige Gelegen⸗ heit zu nützen, werden mehrere ohnehin anſtehende Tagungen in verſchiedenen Lokalen der Stadt vor ſich gehen, ſo ſolche der ſaarpfälziſchen Zeitungsver⸗ leger, aller Gaupreſſeamtsleiter, der Fachſchaft „Druck und Papier“, der Leiter der ſaarpfälzi⸗ 7. Seite/ Nummer 430 ſchen Verkehrsämter, der NSW mit ihren Amtswaltern, der Landes bauernſchaft, des Landesverbandes Saarpfalz der Blinden e. V. und eine Verſammlung des Buchdruckerver⸗ eins Bezirk 18, Saarpfalz. Achtung, Briefmarkeuſammler! Während der Dauer der Grenzland⸗Preſſeſchau in der Ludwigs⸗ hafener Hindenburghalle(16. September bis 3. Ok⸗ tober d..) werden alle Poſtſendungen, die inner⸗ halb der Ausſtellung, vor allem aber beim Ausſtel⸗ lungs⸗Sonderpoſtamt, aufgegeben werden, den Son⸗ derſtempel der Ausſtellung erhalten. Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr— 16 bis 18 Uhr Konzert des Saarpſalz⸗Orcheſters.— Von 20.15 Uhr an im Kö F⸗Zelt„Varieté der Spitzenleiſtungen“. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. und am Sonntag Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzland⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr.— 11 bis 12 und 16 bis 18 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters Von 20.15 Uhr an im KocF⸗Zelt„Varieté der Spitzenleiſtun⸗ gen“. Heimatmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr. Klubhaus des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗Vereius: Preisverteilung zum Wettſchießen der NSK OVV. An beiden Tagen: Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Baneriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz: Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorker Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„13 Stühle“— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Der Spieler“.— Ufa⸗Lichtſpiele:„Mordſache Holm“.— Union⸗Theater:„Die Dſchungel⸗Prinzeſſin“.— „Die Kronzeugin“. Atlantik: Wo einſt das„Gros Gewölb“ lag Kommiſſion beſichtigte die Ausgrabungen im Heidelberger Schloßgarten-Die Schönheit des Kurfürſlenſchloſſes ſoll ſichtbarer werden X. Heidelberg, 17. September. Am Donnerstag unternahm anter Führung von Oberbaurat Dr. Schmieder eine Kommi ſ⸗ ſion, beſtehend aus Vertretern der Behörden und Fachleuten, einen Rundgang durch Schloß und Schloßgarten. Die„Heidelberger Neueſte Nachr.“ teilen darſtber folgendes mit: Alle Teilnehmer äußerten ſich ſehr befriedigt über die dort in letzter Zeit vorgenommenen Ver⸗ beſſerungen die weiter fortgeſetzt werden ſollen. Wenn auch der alte Zuſtand des Hortus palatinus nicht mehr hergeſtellt werden kann und ſoll, ſo iſt der Garten im weſentlichen doch wieder regelmäßig auf⸗ geteilt worden und wird es weiter werden. Es wird im Lauf der nächſten Zeit alles, was möglich iſt, getan werden, um den Schloßgarten gleich dem Schloß dem alten Zuſtand wieder ſtärker anzupaſſen. Heute erregt das Heidelberger Schloß mit ſeinem Garten wieder das Intereſſe, und es ſollte darauf geſehen werden, die Fremden nicht nur in das Schloß, ſondern auch in den Schloßgarten zu führen. Nicht nur düſterer Efeu allein ſoll dominie⸗ ren, auch freudiger Jungraſen bietet gegenwärtig eine angenehme Abwechſlung. Mit großem Intereſſe wurde der Fortgang der Ausgrabungen auf der Galerie (kleine Grotte, Badeſaal uſw.) verfolgt, die noch nicht beendet ſind. Man hat jetzt eine Vorſtellung von der Schönheit der„Galery“, von der wir wiſſen, daß in den Niſchen halbrunde, ſteinerne Behälter zur Aufbewahrung der Fiſche angebracht waren. Die Halle ſelbſt diente als kühler Aufenthaltsort im Sommer. Die Faſſade war mit halbrunden Säu⸗ len verſehen. Solch ein Stein wurde gefunden. Ueber den bogenförmigen zwölf Eingängen waren Felder, worin die Taten des Herkules in zwölf Re⸗ liefs vorgeſtellt wurden. Dieſe Galerie iſt aber nicht gänzlich fertig geworden. Wahrſcheinlich ſtanden nur die Gewölbe, die bald nach öder Erbauung im Dreißigjährigen Krieg eingeworfen worden ſind. Auch die„Kleine Grotte“ wurde freigelegt und ſehr ſchön wieder hergeſtellt. Man kann nun leicht erkennen, wo einſtens das „Gros Gewölb“, der Badeſaal und die dabei befind⸗ lichen anderen großen Säle waren. In dieſem gro⸗ ßen Gewölbe ſollten die Kübelgewächſe, die in den Sommermonaten den Hortus palatinus zierten, für die Wintermonate untergebracht werden, die kleine⸗ ren Pomeranzen⸗, Granatbäume, Rosmarin„und andere Bämlin“, die man nicht ins Pomrantzenhaus bringen kunt“. So iſt in nächſter Zeit beabſichtigt, noch den Reſt frei zulegen. Daß das Schloß noch freier ſichtbar wer⸗ den muß und mancher Baum dabei zu opfern iſt, war allen Teilnehmern klar. Vor allem ſollten auch die Angrenzer dazu zu bewegen ſein, die„Urwälder“ grünlich auszuholzen, um das Schloß in ſeiner gan⸗ zen Schönheit freizulegen. VBuchausſtellung im Theater Das Städtiſche Theater richtet in den Theater⸗ räumen eine Buchausſtellung ein, die das Intereſſe der Beſucher für die im Theater zur Aufführung ge⸗ langenden Autoren beſonders wachrufen wird. Gleichzeitig wird der Buchhandel die Werke der im Theater aufgeführten Dichter in den Auslagen be⸗ ſonders berückſichtigen. 40 Jahre Rudergeſellſchaft Heidelberg. Die Ruder⸗ geſellſchaft Heidelberg feiert ihr 40fähriges Be⸗ ſtehen. Am Samstag und Sonntag finden ein Feſtbankett und interne Regatta mit Familienabend ſtatt. Zum Schwetzinger Hebeitrunk am morgigen Sonn⸗ tag lädt die hieſige Ortsgruppe des Landesvereins Badiſche Heimat ein. Es findet am Nachmittag eine Feier am Grabe des Alemannendichters und an⸗ ſchließend der traditionelle Hebeltrunk ſtatt. Einen Schweizer Abend veranſtaltet die Heidel⸗ berger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde am kommenden Samstag als 5. Hausmuſik im Roman⸗ tikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums. Es wirken mit: Agnes Schlier(Alt), Ingeborg Drieſch(Vio⸗ line) und Stephanie Pelliſier(Klavier). Die Bäderabgabe betrug im Auguſt im Hallenbad 14 484, darunter 12 056 Schwimmbäder. Die ſtädti⸗ ſchen Volksbäder in Handſchuhsheim, Kirchheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Schlierbach, Wieblingen wieſen eine Frequenz von 2998 Wannen⸗ und Brauſebädern auf. Insgeſamt hatte die Bäderabgabe in Hallenbad und Volksbädern im Vergleich zum Vorjahr(Auguſt 16 408) eine Steigerung auf 17 482 aufzuweiſen. Heidelberger Veranſtaltungen Hente Städtiſches Theater: Beginn der Spielzeit:„Fiesco“. Kurpfälziſches Muſeam; Ausſtellung„Handzeichnungen Heidelberger Romantiker“. Romantikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums:„Schweizer Abend“ der Heidelberger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde. Aus den Kinos: Capitol:„Heimat“.— Schloß⸗ Filmtheater:„Geheimzeichen L B 17“(Samstag und Sonntag Spätvorſtellungen„Das Geheimnis um Betty Bonn“).— Gloria:„Mordſache Holm“.— Kammer:„Hände hoch!“— Odeon:„Schwarz⸗ fahrt ins Glück“(Samstag und Sonntag Spätvorſtellungen „In goldenen Ketten“). Luflſchiffſtart erſt am Samslag Wegen ungünſtiger Wetterlage verſchoben anb. Friedrichshafen, 16. Sept. Infolge ungün⸗ ſtiger Wetterlage iſt der Start des neuen Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ um 24 Stunden verſchoben worden. Vorausſichtlich erfolgt der Start in Friedrichshafen am Samstag in den frühen Morgenſtunden. Aus Baden Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 17. Sept. Ein getreuer Laden⸗ burger, Herr Adam Bechtold, der in dieſem Jahre für 35jährige vorbildliche Führung ſeines Hotels vom„Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsweſen“ in Berlin ein Diplom erhielt, konnte ſeinen 73. Ge⸗ burtstag in unverwüſtlicher Friſche und Rüſtig⸗ keit feiern. Der Beſitzer und Inhaber des Bahn⸗ hof⸗Hotels iſt auch Gründer und Führer der 110er⸗Kameradſchaft und hält ſeine Kameraden treu zuſammen. Dem Jubilar, der ſchon über vier Jahr⸗ zehnte zu unſeren treueſten Leſern zählt, gilt auch unſer Gruß und Glückwunſch! Der Jubilar ſtammt aus einer lebfriſchen Familie. Als älteſter ſeiner Brüder konnte auch der zweite Bruder in Heidel⸗ berg ſeinen 70. Geburtstag und der dritte, ein noch ſehr rüſtiger Handwerker, ſeinen 69. Geburtstag feiern! Von vielen Seiten wurde der Jubilar geehrt und beglückwünſcht. Kreisjägermeiſter Schell 7 A Offenburg, 17. Sept. Hier ſtarb im Alter von 73 Jahren Kreisjägermeiſter Wilhelm Schell. Mit ihm iſt ein Jägersmann von echtem Schrot und Korn dahingegangen, deſſen Herz den deutſchen Wald über alles liebte. * Brühl, 17. Sept. Entgegen anderslautenden Nachrichten ſei mitgeteilt, daß die diesjährige, Kirchweih, wie alljährlich, am erſten Sonntag im Oktober in hieſiger Gemeinde begangen wird.— Frau Maria Butz geb. Triebskorn in Rohrhof, Brühler Straße, konnte ihren 70. Geburtstag feiern. * Bammental, 17. Sept. Hier wurde Oberpoſt⸗ meiſter a. D. Heinrich Müller unter ſehr großer Beteiligung von nah und fern zu Grabe getragen. Heinrich Müller wurde 1877 in Gaiberg geboren. Seine große Beliebtheit kam auch bei ſeiner Beerdi⸗ gung zum Ausdruck.. ⸗A- Schriesheim, 16. Sept. Fräulein M. Kern, die drei Jahre an der hieſigen Volksſchule wirkte, wurde ab 15. Oktober nach Ilvesheim ver⸗ ſetzt. ⸗d⸗ Heddesheim, 17. Sept. Seinen 89. Ge⸗ burtstag feierte Arbeitsinvalide Georg Wil⸗ hel m. Er iſt Veteran von 1870/71. „d- Weinheim, 17. Sept. Bei beſtem Wohlbefinden konnt Frau Maria Löſchmann, geb. Schmitt, wohnhaft in der Adolf⸗Hitler⸗Straße, auf ihren 70. Geburtstag zurückblicken. L. Sandhauſen, 17. Sept. Der Mitbegründer des Männergeſangverein„Germania“, Landwirt Johann Ludwig Schneider 5, der in den 70er Jahren ſtand, iſt jetzt geſtorben.— Von der diesjährigen Hopfenernte, die als gut bezeichnet werden kann, wurden bis jetzt etwa 200 Zentner zum Preiſe von 210 bis 235 Mark pro Zentner verkauft. Die Nach⸗ frage war befriedigend. Odenwälder Schäfertag Zum erſtenmal in Beerfelden * Beerfelden i. Odͤw., 15. Sept. Die Kreisfach⸗ ſchaftsgruppe Schäfer in der Kreisbauernſchaft Star⸗ kenburg⸗Süd veranſtaltet am Sonntag„18. Septem⸗ ber, erſtmalig den Odenwälder Schäfertag in Beer⸗ felden. Bei dieſem Schäfertag wird ein Kreislei⸗ ſtungshüten durchgeführt, an dem ſich alle Berufs⸗ ſchäfer des Odenwaldes beteiligen können. Es ſind zwei wertvolle Preiſe geſtiftet, die den beiden beſten Schäfern zufallen. Der Schäſertag wird mit einem Kameradſchafts⸗ abend eröffnet, an dem alle Schäfer teilnehmen, die ſich am Leiſtungshüten beteiligen. Das Leiſtungs⸗ hüten beginnt am Sonntagvorm. um 9 Uhr. Nach⸗ mittags findet eine Fachſchaftstagung ſtatt. Hierbet ſprechen u. a. der Vorſitzende Schuſter vom Landes⸗ verband der Schafzüchter Heſſen⸗Naſſau und Kreis⸗ bauernführer Reinheimer. Außer den beiden Preiſen für das Leiſtungshüten kommt noch der Preis der Stadt Beerfelden i. Odw. für Schäferbrauchtum zum Austrag. Der Preis wird demjenigen Schäfer zuerkannt, der zum Schäfer⸗ tag in der beſten altüberlieferten, bodenſtändigen Schäferkleidung(Tracht) erſcheint. Anzeigen helfen verkaufen Die neueften Hodelle in Damenhüten für den Herbst finden Sie preis- Wert und in grober Auswehl bei Welz& Co. Ile Welz! 989 Paradeplatz D 1, 3 1 schnell und prstswelt! 9 Schlalabta-Nadfahe, J Palmfaser mit Watteabdeckung bret! renn Dreih bis 90 em breit 32. 357.— 62.— bis 100 om breit 55.— 60.— 65.ä— Palmtaser u. Elantrin mit Watte 65.— 70.— Elantrin rein m. Watteabdeckung 78.— 83.— Nelne Haare m. W. 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Das ſpiel⸗ freie Lagern eines Rades iſt nicht ſo einfach, wes⸗ Halb viele zu feſt angezogen ſind, ſo daß die Neben⸗ lager klemmen und Schaden nehmen. Einfetten mit Vaſeline und feinfühliges Nachſtellen der Lager ſchafft Abhilfe. Vorher muß man ſich natürlich davon überzeugen, daß nicht etwa die Bremſe ſchleift. Auch die Reifenfrage iſt für die Leiſtungsſteigerung won Bedeutung. Nicht nur, daß ein zu leicht auf⸗ gepumpter Reifen infolge ſtarker Walkarbeit Kraft verſchluckt, Geländereifen mit ihrem groben Profil ſind für Schnellfahrten ebenfalls ungeeignet. Wei⸗ terhin kann eine zu ſtraff eingeſtellte Kette koſtbare Kraft wegnehmen; das gleiche trifft auf Kettenräder mit„Haiſiſchzähnen“ zu. Am meiſten Kraft wird aber oft durch die Kupplung vernichtet. Beſonders trifft das zu, wenn ſie rutſcht. Das Rutſchen der Kupplung iſt entweder auf falſche Einſtellung— toter Hub fehlt!— oder auf abgenutzte Korkſcheiben ſowie auf Verölung des Kupplungsbelages zurück⸗ zuführen. Probe: man ſtemmt das Vorderrad gegen einen feſten Widerſtand(Wand) und kuppelt bei laufender Maſchine und Dreiviertelgas ein. Bei einer in Ordnung befindlichen Kuppelung wird der Motor ſofort abgewürgt, während ſich die rutſchende Kupplung dadurch kennzeichnet, daß die Maſchine, wenn auch langſamer, weiterläuft. Die„Friſur“ macht ſchueller Nach dieſer„Verjüngungskur“ dürfte ſich der Mo⸗ kor wieder im Vollbeſitz ſeiner Kräfte befinden. Wer ganz Großes vorhat und dabei gern der Rubrik „ferner liefen“ enteilen möchte, kann aber darüber hinaus noch etwas nachhelfen. Eine Arbeit, die meiſt Erfolg verbürgt, iſt zum Beiſpiel das Polieren der Anſaugkanäle. Bleiben doch im Innern der Kanäle oft Gußnaſen zurück und rauhe Flächen, die man mit der Schlichtfeile und mit Schmirgelpapier glättet. Nun findet der Gasſtrom an der polierten Oberfläche weniger„Reibung“, die Füllung wird günſtiger, und der Motor dankt das, indem er ſich noch etwas mehr anſtrengt. Auch Kolbenboden und Zylinderkopf⸗ innenſeite können auf dieſe Weiſe ſpiegelglatt bear⸗ beitet werden. Damit erſchwert man zugleich der Oelkohle das Feſtſetzen. In manchen Fällen verhilft auch eine knappere Ueberſetzung zu einer größeren Geſchwindigkeit. Man tauſcht zu dieſem Zwecke das Mptorkettenrad gegen ein ſolches mit mehr Zähnen um. Allein, hier kommt man nicht mit Willkür zum Ziel, ſondern nur mit der von der Fabrik auspro⸗ bierten und vorgeſchlagenen Ueberſetzung!! Zweitakter müſſen ſauber ſein Beſonders beim Zweitakter lohnt es ſich, Kolben, Schlitze und Kanäle zu ſäubern und nötigenfalls zu glätten. In der Höhe ſollen die Kolbenringe 0,25 wird geirimmt Leistungssteigerung Millimeter Spiel haben, damit ſie nicht feſtbrennen. Einſeitig abgelaufene Kolbenringe oder ſolche, die bereits 8000 Kilometer im Motor waren, werden am beſten ausgewechſelt. Wichtig iſt beim Zwei⸗ takter ferner, daß die Schlitze alle in der vorgeſehe⸗ nen Weiſe übereinſtimmen. So muß im unteren Totpunkt des Kolbens die Kolbenoberkante genau mit dem Ueberſtrömſchlitz in einer Höhe ſein. Auch die Kolbenfenſter müſſen der Oeffnung des Ueber⸗ ſtrömſchlitzes entſprechen. Ferner muß im oberen Totpunkt das Kolbenhemd den Einlaßſchlitz völlig freigeben. Kleine Unregelmäßigkeiten, die durch den Guß vorkommen können, müſſen dadurch ausgegli⸗ 3 e ö Fahrzeug zu Waſſer und zu Lande Es dient diesmal ausnahmsweiſe keinem militäri⸗ ſchen Zweck, ſondern ſoll dem Autofahrer auch das Waſſerwandern ermöglichen. Es wurde kürzlich in einer ſüdkoliforniſchen Staoͤt öffentlich vorgeführt. Auf dem Lande kann dieſes merkwürdige Fahrzeug auch als Traktor verwendet merden und eine große Zugkraft entwickeln.(Atlantie, Zander⸗M.) chen werden, daß man den betreffenden Schlitz mit der Feile nacharbeitet. Unter Umſtänden kann man auch durch Erweiterung der Schlitze beziehungsweiſe durch Verlängerung der Einlaßzeit den Zweitakter noch etwas ſchneller bekommen. Dieſe Arbeit erfor⸗ dert jedoch große Erfahrung und hat auch meiſt eine Leiſtungsverſchlechterung im mittleren Drehzahl⸗ bereich zur Folge.— Alles Friſieren am Schall⸗ dämpfer des Auspuffes muß unterbleiben, denn damit wird nur mehr Krach, aber nicht mehr Leiſtung er⸗ zielt, da eine Aenderung die Steuerung der Abgas⸗ ſäule beeinflußt. Erhöhte Verdichtung— mehr PS? Ein weiteres Mittel zur Leiſtungsſteigerung liegt manchmal in der Erhöhung der Verdichtung. Mit der Verdichtung ſteigt die Kraftentfaltung— es ſteigen aber auch die Wärme und der Lagerdruck, und das nimmt mancher Motor übel. Deshalb ſollte man an dem Verdichtungsverhältnis erſt zuletzt etwas ändern. Es lohnt ſicht meiſt nur bei gut gela⸗ gerten, nicht ſo ſehr wärmeempfindlichen Maſchinen, die verhältnismäßig niedrig verdichtet ſind. Die Verdichtung kann entweder durch Weglaſſen der Zy⸗ linderunterlagen oder durch Verwendung einer erg etwas ſchwächeren Kopfdichtung günſtiger geſtalten, Abfräſen des Zylinderkopfes führt mitunter eben⸗ falls zu dem gewünſchten Ergebnis. Wie hoch man mit der Verdichtung gehen kann und was in den einzelnen Fällen am vorteilhafteſten geändert wird, laßt man ſich am beſten vom Werk mitteilen. Eine geringe Mehrleiſtung kann man ferner durch den Einbau eines anderen Vergaſers(Rennvergaſet) erzwingen; hier kommt es jedoch auf den praktiſchen Verſuch an. f Die Kehrſeite der Medaille Leider kommt beim Friſieren manchmal auch das Gegenteil von dem heraus, was man beabſichtigte: ein verkorkſter Hirſch! Man ſolle immer bedenken: wie aus einem alten Gartenſtuhl nie ein modernes Sofa wird, ſo wird aus einem ſeitengeſteuerten Tourenmodell nie ein für Motorkämpfe geeignetes Rad, das Konkurrenten die Auspuffrohre zu zeigen vermag. Verſchwiegen darf letzten Endes nicht wer⸗ den, daß man zur„PS⸗Zucht“ außer ſeiner Baſtler⸗ leidenſchaft einige praktiſche Kenntniſſe mitbringen muß, ſonſt ſollte man lieber die Finger davon laſ⸗ ſen. Dann iſt es ſchon beſſer, ſich mit all dieſen Arbeiten einem Fachmann anzuvertrauen. Moebel ein Feind des Kraftfahrers! Ein paar wichtige Ratschläge für Kraftfahrer Ein paar wichtige Ratſchläge für Kraftfahrer Zweifellos iſt der Nebel einer der ſchlimmſten Feinde des Kraftfahrers. Ein leidlich warmer Tag mit Sonnenbeſtrahlung des Erdbodens oder von Waſſerflächen und darauf folgende nächtliche Abküh⸗ lung führen zur Nebelbildung und da wir das Wet⸗ ter nicht machen können, iſt es Zeit, ſich auf den Kampf mit dieſem unheimlichen und gefährlichen Burſchen einzurichten. Iſt man aber gewappnet, dann iſt der Nebel nicht der größte Feind des Kraft⸗ fahrers, ſondern er ſelbſt, und zwar dann, wenn er von jenem unheilvollen Geſchwindigkeitsfimmel be⸗ fallen iſt, der ihn zu unvorſichtiger Fahrweiſe ver⸗ leitet und in unnötige Gefahren ſtürzt. Nebel tritt in verſchiedenen Stärken auf und kann uns ſehr plötz⸗ lich und unangenehm befallen, wobei meiſtens auch noch die Straßenoberfläche ſchlüpfrig wird. Da gibt es jenen weißen, in abgeriſſenen Wolkenfetzen vom Wind auf die Fahrbahn getriebenen Nebel, der ur⸗ plötzlich vor uns liegt. Manchmal reicht er nur bis Hüfthöhe und wir blicken in eine ſonſt klare Land⸗ ſchaft, in der unſer Fahrzeug wie durch eine Wattedecke pflügt. Meiſtens tritt dieſer Nebel abends und nachts auf, wenn die Scheinwerfer bren⸗ nen. Dann hat man plötzlich eine weiße, undurch⸗ ſichtige Wand vor ſich, die ſehr gefährlich ſein kann, wenn man ſich gerade in einer Kurve befindet, denn man verliert ſofort die Orientierung. Der Mittel zur Nebelbekämpfung gibt es meh⸗ rere. Es werden Gelbſcheiben vor die Scheinwerfer vorgeſetzt und es werden Scheinwerfer mit wechſel⸗ barem Weiß und Gelblicht verwendet. Ueberfällt einem ganz plötzlich der Nebel, ſo darf nicht etwa ſcharf gebremſt werden, ſondern man nimmt Gas weg und vermindert langſam die Fahrt. Zu aller⸗ erſt ſchaltet man aber das Hauptlicht aus. Hat man keine Nebellampe, wird man ſich mit dem Abblend⸗ licht vorſichtig weitertaſten können. Aber eine Nebel, lampe iſt vorzuziehen, denn notwendig iſt, daß die Lichtſtrahlen möglichſt ſcharf von oben nach unten dringen. Man kann die Straßenoberfläche unmittel⸗ bar vor und ſeitlich gut erkennen, weil die von den Waſſertröpfchen des Nebels reflektierten Strahlen nicht unſer Augen treffen. Kommt man mit dem Abblendlicht nicht weiter, dann bleibt als mögliche Löſung, die Scheinwerfer zu lockern und tiefer nach vorn zu neigen oder an den Straßenrand zu ziehen und dort zu warten, bis die meiſten ziemlich ſchnell 1 Nebelſchwaden ein Weiterfahren ge⸗ ſtatten. Ueber Schaltung und Lichtſtärke auch ein Work zu ſagen, ſcheint angebracht, weil die Verkehrspolizel auch auf dieſem Gebiet Stichproben vornimmt. Da die am Fahrzeug insgeſamt angebrachten Lampen die Leiſtungsaufnahme von 110 Watt nicht überſtei⸗ gen dürfen, ſo darf in einer Nebellampe höchſtens eine Glühbirne von 50 Watt Aufnahmefähigkeit, bei zwei Nebellampen dürfen nur ſolche von je 35 und 50 Watt verwendet werden. Zur Ausführung der Schaltung, Ausrüſtung mit Glühbirnen und Ein⸗ ſtellung der Kurven und Nebellampe muß dringend empfohlen werden, eine auf dieſem Gebiet erfahrene Zündlicht⸗Werkſtatt in Anſpruch zu nehmen. Daß bei Fahren mit dieſen Lampen das Fernlicht aus⸗ geſchaltet werden muß und nur die Standlichter oder Stadtbeleuchtung brennen darf, erklärt ſich ſchon aus der Blendgefahr für den Fahrer, die entſteht, wenn ern Fernlicht in Nebel hineinleuchten läßt. Beach⸗ tet der Fahrer vorſtehende kurze Angaben über oͤgs Verhalten bei Nebel, ſo wird er im Kampf gegen dieſe Gefahr Sieger bleiben und vor Unfällen oder unnötigen Ausgaben geſchützt ſein! W. F. Kraftfahrzeug-Pflege! urch laufende achprüfung u. 2 2 Win e 1 Aurelie Schradin& Enterico Werftgarage- Werftstr. 23-25 DKW. 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G tiſche Au vom Ru ieren ſo Tempos ſchen Pro Jahre hi des„Der Nachdruck auf dem Gerät e Oeffentli⸗ des„De Bon eine 1938“ kan An a Die material die Ern abzuholen Rei Wir b umgehend Wohlg ligen, ktrü am Bahn Horſt⸗⸗ im Reſt Frauenſch Ipricht K Waſſer kant„Re und Fran frauenſche Neuoſt Reſtaurar chafts⸗ u Kreisſrau bringen. Fendet Markena ſtraße 58. Ortsſr bewirtun⸗ für Sonn Gef 2 bie Gefol gans Ul- u N ern ten. beu⸗ man den vird, Eine den aſet) ſchen das igte: ken: rnes ten tetes igen wer⸗ bler⸗ ngen 1 end⸗ ebel⸗ 3 die nten ktel⸗ den chlen oͤem liche nach ehen hnell ge⸗ Work lizei Da mpen rſtei⸗ ſtens , hei und deer Ein⸗ gend hrene Daß gus⸗ ober als wenn each⸗ das egen oder F. 01 112 1 * * N. I 8 e — 2 . . Samstag. 17. September 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung NDELS- D WIRTSCHAFTS-ZETTTLNG Aittag- Ausgabe r. 430 Der sechsſe Tag der Wiener Herbsimesse Weller gufes Geschäff der Meſſeintereſſenten hielt am Freitag Im Meſſepalaſt überwog nach dem vor⸗ en ſtarken Andrang der Auslandskäuſer wieder das Geſchaft mit den Gauen der Oſtmart und des Altreichs. In verſchiedenen Geſchäftszweigen war aber auch ein ſtarkes Auslandsgeſchäſt zu verzeichnen. So intereſſierten ſich die veig für Petit⸗Point⸗Taſchen und Lederwaren, Jugoſlan 1 iletteartitel, Holland, Jugoflawien d Schi Strickwaren. Mit der Oſtmark h das beſonders lebhaft in chemiſchen 6 Keramiken, Reiſetaſchen, Strickmaſchinen und Möbeln. Viele Möbelfirmen können Aufträge erſt für Januar und Februar übernehmen. Großen Anklang fanden die Sonderausſtellungen„Ehrenhalle des deutſchen en für Handwerks“ und„Wiener Betleidungsgewerbe“. Auf dem M ſſegelände im Prater war das Geſchäft mit landwirtſch Maſchinen und Geräten ſowie mit Holzbearbeitu maſchinen anhaltend gut. Dreſchmaſchi⸗ nen wurden zum Beiſpiel in Anbetracht der verlängerten Lieſerfriſten bereits jetzt für die nächſte Saiſon gekauft. Auch bei den anderen Gruppen des Maſchinenbaues er⸗ gaben ſich zahlreiche Inlandsabſchlüſſe. So wurden Dieſel⸗ motoren, Bau⸗ und Straßenbaumaſchinen, graphiſche Ma⸗ ſchinen, Büromaſchinen und Großkücheneinrichtungen ab⸗ geſetzt. Lebhafte Nachfrage herrſchte in der Rundfunkmeſſe ſowohl nach Empfangsgeräten als auch nuch Radiobeſtand⸗ teilen. Elektro⸗ Haushaltsgeräte, Beleuchtungskörper, Oefen und Herde, Fahr⸗ und Motorräder, Spezial⸗Maſchi⸗ men für die Bekleidungsinduſtrie, Photo⸗Kopiermaſchinen, Winterſportgeräte und Faßbinderwaren waren ebenfalls Jebhaft gefragt. 5 Keine Verknappung des „Deulschen Kleinemplängers“ Koppelungsgeschäffe grundsätzlich unerwünschi Präsideni Kriegler bei Eröflnung der Nieder. sächsischen Rundfunkaussſellung Der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Haus Krieg⸗ ler, nahm die Eröffnung der Niederſächſiſchen Rundfunk⸗ ausſtellung in Hannover am Freitagvormittag mit einer Rede vor, in der er die Grundſätze der rundfunkpolitiſchen Arbeit und die beſonderen Aufgaben der Rundfunkpropa⸗ banda in den nächſtn Monaten herausſtellte. Präſident Kriegler erinnerte an die kürzlichen Ver⸗ anſtaltungen der Auslandsorganiſation der Partei in Stuttgart und an das Erlebnis des Reichsparteitages Großdeutſchlands, bei denen die deutſchen Menſchen dies⸗ ſeits und jenſeits des Reiches durch den Runfunk mit dem Führer und den leitenden Männern der Partei zu einer Schickſalsgemeinſchaft aller Deutſchen verbunden wurden. Die volksdeutſche Miſſion unſeres nationalſozialiſtiſchen Rundfunks, ſo führte Kriegler aus, zeige ſich immer aufs neue bei der Geſtaltung und Uebertragung des großen nationalen Geſchehens unſerer Gegenwart. Von der poli⸗ liſchen Ausrichtung des Rundfunks würde die Geſamt⸗ arbeit des Rundfunks beſtimmt, ſowohl was ſein Pro⸗ gramm anbelangt als auch die Schaffung und Sicherung einwandfreier Empfangsverhältniſſe für den Rundfunk⸗ hörer. Hierzu dienten beſonders die Volksgeräte wie der Volksempfänger„VE 301“ und der„Deutſche Klein⸗ empfänger 1938“, die in erſter Linie dazu berufen ſeien, bie nbch abfeits vom Rundfunk ſtehenden Volksgenoſſen als Rundfunkteilnehmer zu gewinnen. Die politiſche Rundfunkführung hat— ſo erklärte Prä⸗ ſident Kriegler u. a.— dem„Deutſchen Kleinempfänger 1038“ im Auguſt dieſes Jahres einen großzügigen Start gegeben. Dieſer Start iſt erfolgt in Verbindung mit der don Reichsminiſter Dr. Goebbels aufgeſtellten Forderung, daß Deutſchland das ſtärkſte Rundfunkland der Welt wer⸗ den müſſe. Der„Deutſche Kleinempfänger 1938“ ſtellt alſo eine propagandiſtiſche Planung der Rundfunkführung dar, die auf Jahre hinaus berechnet iſt. Wir ſchätzen, daß dieſes Gerät etwa eine Geſamtauflage von 5 Millionen erreichen wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine derartige gigan⸗ liſche Aufgabe, die die letzten Reſerven der noch abſeits vom Rundfunkempfang ſtehenden Volksgenoſſen mobili⸗ ſleren ſoll, einige Jahre zu ihrer Bewältigung trotz des Tempos und der Durchſchlagskraft der nationalſozialiſti⸗ ſchen Propagandamaßnahmen benötigt. Ich betone, die auf Jahre hinaus berechnete Probuktions⸗ und Abſatzplauung des„Deutſchen Kleinempfängers 1938“ deshalb mit allem Nachdruck, weil in dieſen erſten Wochen ſeines Erſcheinens auf dem Rundfunkmarkt ein derartiger Anſturm auf dieſes Gerät eingeſetzt hat, daß hier und da in Kreiſen der Oeffentlichkeit der Eindruck einer beſonderen Verknappung des„Deutſchen Kleinempfängers 1988“ entſtonden iſt. Von einer Verknappung des„Deutſchen Kleinempfängers 1038“ kann aber nicht die Rede ſein. Bis heute ſind jeden⸗ falls 200 000 Kleinempfänger produziert und an den Handel ausgeliefert worden. Wenn nun hier und da verſucht wird, den„Deutſchen Kleinempfänger 1938“ in die Sphären der Spekulation zu ziehen, ſo muß gegen ſolche Methoden ſchärfſtens einge⸗ ſchritten werden. Der Kleinempfänger ſoll nicht heute und morgen, ſondern die ganzen nächſten Jahre verkauft werden. Es iſt nicht das Erzeugnis einer vorübergehenden Kon⸗ junktur, ſondern ein Standardgerät, das in fünf Jahren ebenſo noch wie heute ein Verkaufsſchlager auf dem Rund⸗ funkmarkt ſein wird. Es iſt daher völlig ſinnlos, eine Zuſammenballung des Bedarfs zu inſzenieren, um, ange⸗ fangen von der Induſtrie über den Großhandel hin bis zum Einzelhandel, den Verkauf des„Deutſchen Klein⸗ empfängers 1938“ mit dem Abſatz von Markengeräten zu koppeln. Die politiſche Rundfunkführung wendet ſich hier⸗ mit ſchärſſtens gegen jegliche Art des Koppelungsgeſchäftes in Verbindung mit dem„Deutſchen Kleinempfänger 1938“. Koppelungsgeſchäfte ſind in der heutigen verantwortungs⸗ bewußt geführten Wirtſchaft überhaupt unerwünſcht. Die politiſche Rundfunkführung wird daher den Reichs kommiſſar für die Preisbildung bitten, in Zukunft unnachſichtlich ge⸗ gen Koppelungsgeſchäfte mit politiſchen Gemeinſchafkts⸗ geräten und damit auch mit dem„Deutſchen Kleinempfän⸗ ger 1938“ vorzugehen.“ Abſchließend kam Kriegler auf das Fernſehen zu ſpre⸗ chen, das nach ſeiner offiziellen Einführung in Berlin und den Sendebereichen um den Brocken und dem Feldberg im Taunus mit in die Obhut der politiſchen Rundfunkpropa⸗ ganda genommen werden würde. Großzügiger Ausbau der Siraßen in der Osimark In der Kongreßhalle des Münchener Ausſtellungs⸗ parkes begannen am Freitagvormittag die erſten Vor⸗ träge der Straßenbautagung. Ein bedeutender Teil der Veranſtaltung ſtand im Zeichen der Oſtmark und gab Auf⸗ ſchluß über den Ausbau der Straßen des Führers in die⸗ ſem Lande. Zunächſt ſprach Dipl.⸗Ing. von Gottſtein über die Füh⸗ rung der Reichsautobahnen in der Oſtmark. Die Linie Salzburg— Wien verbindet, wie die Stecke Paſſau— Wien, das kulturelle, wirtſchaftliche und verkehrspolitiſche Zen⸗ trum des Donauraumes mit dem Altreich. Linz wird hier⸗ bei mit erfaßt. Für die Planung des übrigen Oſtmark⸗ netzes waren drei Geſichtspunkte maßgebend: Anſchluß der Oſtmark mit allen ihren Gauen und deren Hauptſtädten an das Altreich, Verbindung mit den Fernverkehrsſtraßen Italiens, Jugoflawiens und Ungarns und Sicherung des Kraftwagenverkehrs zwiſchen den einzelnen Gauen im Winter. Von den rund 86 000 Km. Londſtraßen der Oſtmark ſind, wie Regierungsbaurat Dr.⸗Ing. Fuchs⸗Wien aus⸗ führte, 97 v. H. für den Kraftwagenverkehr benutzbar. Da nux ein verhältnismäßig kleiner Teil eine Oberflächen⸗ behandlung beſitzt, ſind zunächſt 10,5 Mill./ für Staub⸗ freimachung eingeſetzt worden. Wichtige neue im Bau be⸗ findliche oder geplante Verkehrsverbindungen ſind: Oberſt⸗ dorf— Arlberg, Bregenz-Lechtal, Ausbou der Arlbergſtraße zwiſchen Bludenz und Landeck, eine Straße von Zell am See nach oem Oſten, eine zweite Nordſüdverbindung über die hohen Tauern(neben der Großglockner⸗Straße), Lofer — Zell am See, Straßen im Salzkammergut, Fortſetzung der Geſäuſeſtraße, die bayeriſche Oſtmork u. a. mehr. * Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim.— Neue Bör⸗ ſenzulaſſung. Auf Grund eines Proſpektes ſind 15 Mill. % proz. auf den Inhaber lautende Hypothekenpfond⸗ briefe Reihe 42 der Rheiniſchen Hypothekenbank Mann⸗ heim zum Handel und zur Notierung au der Börſe zu Berlin zugelaſſen worden. Die Pfandbriefe ſind auf Grund des Genehmigungserlaſſes des Reichswirtſchaftsminiſters vom 19. Mai d. J. ausgegeben worden. Die Tilgung durch Ausloſung oder Kündigung iſt mit mindeſtens einmonatiger Friſt früheſtens zum 2. Januar 1944 zuläſſig. Die Ein⸗ löſung muß in jedem Falle bis längſtens 2. Januar 1994 bewirkt ſein. Der Proſpekt enthält neben der üblichen Beſchreibung des Unternehmens keinerlei beſondere Mit⸗ teilungen. * Konſervenfabrik Johann Braun Ac, Pfebddersheim. — 5(4) v. H. Dividende. Die Konſervenfabrik ſchließt 1937/38 nach 30 507(34718)„ Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 64 266(54682)/ einſchließlich 16 782 (16 276)„ Vortrag ab. Auf Grund dieſes Ergebniſſes hat die Verwaltung beſchloſſen, der HB am 15. Oktober eine Dividende von 5(4) v. H. auf 947 500„/ Stammaktien vorzuſchlagen und 16891/ vorzutragen. * Berlin⸗Gubener Hutfabrik Ach, Guben. Das langiäh⸗ rige Vorſtandsmitglied der Berlin⸗Gubener Hutfabrik Ach, Berlin, Dr. A. Lewin, ſcheidet aus geſundheitlichen Rück⸗ ſichten aus dem Vorſtand des Unternehmens aus. * Gemeinſame braſtlianiſch⸗bolivianiſche Erdölausbeu⸗ tung in Bolivien. Im braſilianiſchen Außenminiſterium fand ein Austauſch der Ratifikationsurkunden von zwei bolivioniſch⸗braſilianiſchen Verträgen ſtatt. Der eine regelt die gemeinſame Ausbeutung der Erdölvorräte in Bolivien, der andere betrifft einen Bahnbau zwiſchen Corumba, dem Endpunkt der braſilianiſchen Bahn an der Grenze Bolir⸗ viens, und Santa Cruz, das am Oſthong der Anden in Mittelbolivien liegt. * Anglo Dannbian Lloyd Allgemeine Verſicherungs⸗AG, Wien. Die Geſellſchaft erzielte 1937 eine auf 4,34(4,30) Mill. S geſttegene Prämieneinnohme. Schäden erforderten 1,98(1,66) Mill. S. Der Ueberſchuß beträgt 20 000(34 000) S. Eine Dividende wird wieder nicht ausgeſchüttet. AK 6,5 Mill. S. * Gemeindeſchulden um über eine Milliarde zurück⸗ gegangen.— Rechnungsabſchluß 1937 zeigt weitere Ein⸗ nahmeſteigerung. Die nunmehr faſt überall vorliegenden Rechungsabſchlüſſe des am 31. März 1 beendeten Rech⸗ nungsjahres 1937 der deutſchen Gemeinden zeigen im all⸗ gemeinen das erfreuliche Bild einer weiteren Aufwärts⸗ bewegung der gemeindlichen Finanzwirtſchaft, insbeſon⸗ der eine weitere Steigerung der Einnahmen aus den ge⸗ meindeeigenen Steuern. Dies wird im„Gemeindetag“ ge⸗ ſagt und im einzelnen u. a. darauf hingewieſen, daß das Aufkommen an Gewerbeſteuer in Preußen von 549 Millionen Reichsmark im Rechnungsjahr 1937 um faſt 210 Millionen auf 758,6 Millionen geſtiegen iſt. Das be⸗ deutet eine Steigerung um 38 v., wiederum eine Folge der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung. Für die Gemeinden ſind dabei aber die Einnahmeeinbußen zu bedenken, die ihnen das Dritte Geſetz zur Aenderung des Finanzaus⸗ gleichs auferlegt. Die Verſchuldung der Gemeinden, die am Ar der Kriſe, den 31. März 1033 als Abſchluß des R ngsjahres 1932, rund 11,29 Milliarden 1 be⸗ trug, ieſ ſich am 31. März 1937 auf 10, 99 Milliaunden umd Hürfte ſich inzw en, bis zum 31. März 1938 auf rund 10,5 Milliarsen/ vermindert haben. * Börſenzulaſſung der neuen Salzdetfurth⸗Aktien auch in Frankfurt beantragt. Die Zulaſſung der neuen 16 Mill. „ Stammaktien der Salzdetfurth Ac, Berlin, iſt nun⸗ mehr von einer Bankengruppe auch für die Rhein⸗Main. Wertpapierbörſe zu Fraukfurt a. M. beanfragt worden. * Wenig veränderte Lage in der Oberſteiner Edelſtein⸗ induſtrie. In der Edelſteininduſtrie mit Ausnahme der ſynthetiſchen Edelſteininduſtrie, in der der Auftragsein⸗ gong aus den Ver. Staaten z. T. weiterhin angehalten hat, ſind im Auguſt gegenüber dem Vormonat keine Ver⸗ änderungen eingetreten. Auch das Edelſteingraveur⸗ und Achatbohrergewerbe lagen unverändert, allerdings Hürfte der neue WH W⸗Auftrag, inbeſondere für die kleineren Schleifereien, eine ſich auf mehrere Monate erſtreckende Geſchäftsbelebung bringen. Die Beſſerung in der Dia⸗ mantinduſtrie hielt on. In der echten Schmuckwarenindn⸗ ſtrie hat ſich der Auftragseingang auf bisheriger Höhe ge⸗ halten. Die Oberſteiner Metall⸗ und Schmuckwarenindu⸗ ſtrie war einheitlich beſchäftigt, ganz allgemein wurde über ſchlechtes Auslandsgeſchäft geklogt. Im übrigen mochte ſich bier erſtmalig ein Mangel an Arbeitskräften bemerkbar, Waren une Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,10; Nov. 4,07%; Jan. 4,22; März 4,2773.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Sept. 100,75; Nov. 97; Jan. 96; März 95,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stan Middl.(Schluß, Sept.(38) 461; Nov. 464; Dez. 467; Jan.(39) 469; Febr. 469; März 4707 April 470; Mai 471, Juni 471; Juli 471; Auguſt 471; Sept. 471; Okt. 470; Dez. 472; Jan.(40) 473; März 476; Mai 478; Tendenz ſtetig. * Die Weinberge an der Nahe werden geſchloſſen. Im Weinbaugebiet der Nahe werden in zahlreichen Gemeinden, ſy auch bereits in Bad Kreuznach ſelbſt, die Weinberge geſchloſſen. Nachdem der Auguſt und die erſte September⸗ hälfte kühl und naß waren, brauchen die Weinberge jetzt allerdings noch warme Sonnentage, damit der reiche Be⸗ hang auch eine gute Qualität des 1988ers lieſert. * Der Saatenſtand in Sübdeutſchland. Die Abſatzmög⸗ lichkeiten für jetzt noch zum Anbau kommende Feldſaaten haben bei der fortgeſchrittenen Saatzeit weſentlich abge⸗ nommen. Inkarnatklee, Winterwicken und Welſches Wei⸗ delgras waren noch hauptſächlich begehrt, während Winter⸗ raps, Winterrüben und die übrigen Zwiſchenfruchtſgaten nur mehr vereinzelt Beachtung fanden. Um ſo mehr hat ſich allerdings das Intereſſe des Großhandels für neu⸗ erntige Saaten ſowohl im In⸗ als auch im Ausland ge⸗ ſteigert, wobei vor allem deutſche Grasfagten im Vorder⸗ grund ſtanden. Der Ernteausfall in deutſchen Grasſaaten kann ſowohl in gualitativer als auch in mengenmäßiger Hinſicht als befriedigend betrachtet werden, während bei den Kleeſaaten, insbeſondere von Rotklee, Luzerne und Schwedenklee, noch kein zuverläſſiges Bild vorliegt. — Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: * N RM 612 5613 RM 612 613 5 0 in Kraft ab 1 in Kraft ad ee ee ene, Alum. n. leg. 133 137 133-137[Bronzeleg. 81½ 84½ 81, 84. do. Legier 58 61 58— 61[Neuſilberleg⸗ 53—55%/53½—.55¼ 236—240 236—240 20/22 20—22ʃ0 160. 18,1618. 22242 232-242 244— 254244254 Blei nicht leg. Hartblei Kupfer n. leg. Meſſingleg Rotguß leg, 17½% 19 18½— 20% Nickel n. leg. 20% 221,205,— 224% ink fein. 57% 60,581 60% do roh 41½43¼ 41½- 44, Zinn n. leg. 57 59% 58-60% Banka ⸗Zir n Nhein-Mainische Abendbörse Wenig verändert Fraukfurt, 16. September Die Abendbörſe nahm einen ſehr ruhigen Verlauf. Der Auftragseingang war außerordentlich gering, auch der be⸗ rufsmäßige Handel übte Zurückhaltung. Die Grundhaltung war aber wei in zuverſichtlich und nicht unfreundlich. In den me len erfolgte die Kursfeſtſtellung nom., nur wenige atten etwas Umſatz, wobei zumeiſt nur Mindeſtbeträge umgingen. Gegen den Berliner Schluß war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, es ergaben ſich ober nur Veränderungen um Bruchteile eines Prozen⸗ tes. U. a. notierten Vereinigte Stahl 98, Buderus 107,50, Deutſche Er 124, J Farben 147,50, Ach 1 v. 5. niedriger mit 110,25. Am Rentenmarkt herrſchte völlige Geſchäftsſtille. Kom⸗ munalumſchuldung wurden mit 94,05 genannt. Leinölnotierungen vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ : Leinſaat Pl. per Sept. 11,0; Leinſaat Klk. per Sept. Bomboy per Sept.⸗Okt. 1258; Leinſgatöl loko 3,8: Sept. und Okt.⸗Dez. je 22,3; Baumwollöl ägypt. 18,0; Baumwoll⸗St. per Sept. 6,25. Neuyork: Terp. 26,50. Savannah: Terp. 21,50. Hamburger Kaffee- Termin · Noſierungen Amtliche Notierung für ing netto en Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 16 9 10 Uhr 150 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt September 31 20— 31 20— Tezember 31 209 8 3¹ 29— März 31 20— 31 29— Mat„1 20— 31 20— ul 3¹ 29— 31 20— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter dy Stand, 25, frel Seeſchiffsf Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. A 10 9— 10 Uhr 30 15. 9.— 2 Uhr 15 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Auguſt.85.75 1.85.75 800 Sept..90.80 2.90.80. D„.85*.95.85 5 Nov..95.85*.00.90 5 Dez..00.90*.05.95 Januar.10.00.15 4,00 e Februar.15.05.15.10 988 März.20.10.25.15* April 425.15.35.25* Mat.40.25.45 435* Jun.50.30.50.40 0 Juli.50].40.55.45 1 Geld- und Devisenmarkt Paris, 16, September.(Schluß amtlich! London 178.31 Belgien 627 25 Oslo 805,25 Neuyork 3713,% Schweiz 837,75 Stockholm 921.— Berlin 1480. Kopenhagen 796,50 Prag 126.80 Italien 105,35 Holland 1999,25 Spanien 702 mondon, 16. September.(Schluß amtlich). Neuyork 480,— Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 287.— Montreal 483,62 Helſingfore 226,72 Hongkong.290 Amſterdam 892,15 Prag 141,12 Sch anghar 0 800 Paris 178,31 Budapeſt 2450, Nokohama 2 Vrüſſel 28.441,50 Belgrad 215,0 Auſtralien 125, Italien 9125,.— Sofia 405, Mexiko 5 Berlin 1201,30] Moskau 2588, Montevideo 2000, Schweiz 2¹25,25 Rumänien 659,— Valparaiſo 124,0 Spanien 3 Konſtantin 616, Buenos Kopetbngen 2142,12 Autben 540, auf-Londonf 892,7 Stockholm 919,25 Warſckay 2601. Südafrika 100,12 Oslo 895,25 Buenos Aires] 1908,— 5 Wer HIS d 4216 Melalle Hamburger metallnoſierungen vom 16. Sepfember f 55 Banca u. ier Kuplel traitsziun 9 Brieif Geld Brieiſceld. Hüttenrohzint p. 100 kg) 18, 2518,25 Januar 53,5053,50254,0 254,0 Feinſilber(RM per kg) 39,90 36,90 Februar J33,5053, 50254, 0254,00[Feingold(RM per g).84 2,79 März„ee Alt⸗ Platin(Abfälle) April 3 Circapr. Ran per g 2, 700.90 Mat 1 Techn, reines Platin Fuß„ Detaitpr, RM per y„ 3,88„ Juli**— 5* luguſt o Locd. Abl. September 53,50 53,50 254,0 254,0 Antimon Regules chines. Oktober 53.5053,50/254,0 254,0 per e 44.— 43,.— Novembei 53,5%/53.50 254,025, Queckſilber(Eper Flaſche) 70,50 Dezember 53,5053, 50 254,0254,0] Wolframerz chineſ. n e 62,50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 16. September für eine Unze Feingold 144 ſh 8% d 86,7888%, für ein Gramm Feingold demnach 55,8297 Pence 2,7902. Am freien Markt wurde am 16. September Gold im Werte von 799 000 Pfund Sterling verkauft. Frachlenmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft iſt nach wie vor äußerſt rege. Vor allem werden Fahrzeuge für Kiestrausporte geſucht. Leerraum iſt keiner vorhanden. Die Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben unverändert. — NSDAP-Miffeilungen Partelamiiichen Bahauntmechungen anmommes An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Ortsgruppen haben ſofort das Prepaganba⸗ material(Schulungsbriefe,„Wille und Weg“ uſw.) und die Erntedankſtraußchen auf dem Kreispropagandaamt abzuholen. Kreispropagandaamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Wir bitten,„Kampf der Gefahr“, Monat Auguſt 1998, umgehend abzurechnen. NS⸗Frauenſchaft Wohlgelegen. Die Frauen, die ſich am Ausflug betei⸗ ligen, trefſen ſich am 18.., 12.15 Uhr, am Haupteingang am Bahnhof. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 19.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtaurant„Rennwieſen“, Erſcheinen ſämtlicher Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös. Waſſerturm. 19.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtau⸗ kant„Rennwieſen.“ Erſcheinen ſämtlicher Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht Kreis⸗ frauenſchaftsleiterin Frau Drös. Liederbücher mitbringen. Neuoſtheim. 19. 9. 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtaurant„Rennwieſen“. Erſcheinen ſämtlicher Frauen⸗ chafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht Kreisſrauenſchaftsleiterin Frau Drös.— Liederbücher mit⸗ bringen. Fendenheim⸗Weſt. 17.., zwiſchen 11 und 16 Uhr, Markenausgabe und Abrechnung bei Fendler, Wilhelm⸗ ſtraße 58. „ Ortsſrauenſchaftsleiteriunen. Die für die Kinder⸗ bewirtung am Herbſtfeſt benötigten Kuchen ſind doch nicht für Sonntag, ſondern für Mittwoch, 21.., zu richten. 5 Gef. Techniſche Bereitſchaft 171. 19.., 19.55 Uhr, tritt die Geſolgſchaft vor dem Heim in M 6 an. deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Humboldt. Sprechſtunden der Abteilung Berufserzie⸗ hung jeweils dienstags und donnerstags von 19 bis 21 hr. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der U 48 Norder⸗ ney treffen ſich am Mittwoch, 21. September, 20 Uhr, in dem Gaſthaus„Alpenjäger“, U 5, 16. Fotos mitbringen. Achtung, Nürnbergfahrer! Auf der Rückfahrt iſt im Zug ein Lodenmantel hängen geblieben. Der Beſitzer wolle ſich bei der Kreisdienſtſtelle, Zimmer 50, melden. Urlauber treffen ſich! Die Teilnehmer der U 84 Pon⸗ gau vom 5. bis 16. Auguſt, Unterbringungsort St. Johann, treffen ſich am Sams tog, 17. 9. 20 Uhr, im Gaſthaus„Gol⸗ dene Gerſte“, 8 4, 7, zwecks Bilderaustauſch. Fotos mit⸗ bringen. Was hoͤren wir? Sonntag, 18. Seplember Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Evang. Morgenfeier.— .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Land und Volk. Morgenfeier.— 10.30: Neue Lieder und Chöre von Hans Ganßer.— 10.50: Frohe Weiſen(Schallpl.).— 11.30: Mittagskonzert.— 12.30: Blasmuſik.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſik zur Kafſeeſtunde(Schallpl.). 15.20: Chorgeſang.— 15.50: Fußball⸗Länderkampf Deutſch⸗ land— Polen. 2. Holbzeit.— 16.40: Nachmittagskonzert, — 18.00: Wolhynien. Deutſches Bauernſchickſol im Oſten. — 19.00: Sport am Sonntag.— 29.00: Nachrichten.— 20.10: Singende Bataillone.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmufik.— 24.00: Nachtkonzert. .00: Nachtmuſik. Dentſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.20: Sonntogs aufs Land.— .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier. — 10.45: Orgelfantaſien.— 11.30: Feierſtunde 5 Tag des deutſchen Volkstums.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Märchenſpiel.— 14.30: Muſikaliſche Speiſekarte.— 15.00: Volkslieder und Volkstänze aus Polen.— 16.40; Muſik am Nachmittag.— 18.00: Herbſtnocht in der Heide. — 18.30: Chopin⸗Konzert.— 20.10: e Oper von Verdi.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Abendkon⸗ zert.—.00: Unterhaltungskonzert. Mauuſuiuuau- Mouliouallſioulur- vom 18. bis 26. September 1938 im Nationaltheater Sonntag, 18. September: Miete B 2 und 2. Sondermiete B I, letzter Abend der Werbewoche, zum letzten Male, „Mazeppa“, Oper von Peter Tſchaikowſky, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Montag, 19. September: Miete G 2 und 2. Sondermiete G 1,„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 20. September: Für die NSG„Ko“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 261270, 361370, 501520, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr.—300,„Der Roſenkavalier“. Oper von Richard Strauß, Anfang 19.90 Uhr, Ende nach 23 Uhr. Mittwoch, 21. September: Miete M 3 und 1. Sondermiete M 2,„Carmen“, Oper von Georges Bizet, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Donnerstag, 22. September: Miete E 8 und 1. Sondermiete E 2,„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 23. September: Miete F 4 und 2. Sondermiete F 2, neu inszeniert,„Tiefland“, Oper von Eugen d' Albert, Anfong 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 24. September: Miete H 2 und 2. Sondermiete H l,„Madame ſans géne“, Luſtſpiel von V. Sardou, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 25. September: Miete C 3 und 1. Sondermiete C 2,„Die ſchalkhafte Witwe“, Oper von Ermanno Wolf⸗ Ferrori, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Montag, 26. September: Für die NSG„Kö“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 101—103, 124—126, 221241, 508510, Gruppe D Nr. 1400, Gruppe E Nr. 301— 8600, „Das Käthchen von Heilbronn“, Schauſpiel von Hein⸗ rich von Kleiſt, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Freitag, 23. September: Für die NS„Kötz“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abteilung 160, 201—206, 242247, 250, 271, 28128 360, Gruppe D Nr. 1400, Gruppe E freiwillig Nr.—900 und Jugendgruppe Nr. 1500, „Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 17. September. Das durch die eingedrungene Kaltluft aufgebaute feſtländiſche Hochdruckgebiet verlagert ſich oſtwärts und wird ein ſtärkeres Uebergreifen von Störungen auf die Witterung Deutſchlands, vor allem auf den Süden des Reiches vorerſt noch verhindern. Vorausſage für Sonntag, 18. September Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt meiſt heiter und trocken, weiter auſteigende Tagestemperaturen, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. September + 18,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. September + 6,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 5,3 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September ee Be. 13, 14 is 1 f ben egg 15 16 17, 55 2— Rheinſelden 2 70.502 612,642 65 Kaub 270.2552, 42232 . 5. 37 0 28955 1,07 Köln. 2602.42 227 2,15 ell 305 88 2,80 5 ö 4% e 0 N S annheim.978585.603. Mannheim.79357 3,47,38 Bisher wurden 411 kentehindergörten, 3117 Schweſternſtationen, 22 280 ffliſe- und Beratungeſtellen neben vlelen anderen ſofialen kintichtungen durch die ö, geſchaffen. Durch deine Mmitgledſchaf zur nv. nil vu dleſes Werk erweltern. 10. Seite/ Nummer 430 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Unser heutiges ine schauspielel- 19 85 f durch seine S ö Ein Filmwer k, dds 27 2d mitreissti ischen Leistungelſi hezwin 1 Victor Franten uns gaby Nor au tens be zn in mur bes trolle dera deutechr 1 spielen die e 2 5 5 e a. ebende U auuten Schousplel„Der u Lee rolstel. des ne- Drama 1.00.0.15 elessen! BRA nech dem 2 Peſchuem 6 5 8. .30.30 5 Für jugendliche nicht zug ar HAN 8a.: 3. Heute Samstag N umotzen Sonntag die jeder Jeanette Clark au angeht.* jeche Fr abe über det kalte der 1 N nsch attavorurtelle 200.20.18.25 ber Flum, der Leidenschaften, def Nerz der Vernunft .20.1.25— 80. 5 nicht zugelessen dN 83. 1.00 Für jugendliche Schau ans Albers- eser nden ziruus- Groß 1 1 403 in dem spanne Len ** . 7 nder Golling 5 arbeit mit einen 2 Mimonen Hit tellt wurde. unstle rise N 8 8 — in beiden Then .00.10.25 38. 50 nicht zugelassen apllol] .10 25 Fur wgendliche AlL A- E und de nnz mit den beiden Stars, Mae Donald Ein Film von dem Glanz und dem Leichtsinn, vom Untergang und von gem Lebenswillen einer Stedt. „San Franzisko“— eine Symphonie der Freude Schauplatz einer Zum letzten male 1 11 Unr kennt u. llebt! Gable 5 Grauens. elterschnternden NJata strophe! Ene qtemraubende Fiimsensd lion Miete uf. 20 Uhr SchabsUnL Aational-Thegter ape Samstag., den 17. September 1938 Vorstellung Nr. 17 A Nr. 2 II. Sondermiete A Nr. 1 8. Abend der Werbewoche In neuer Inszenierung Madame Sans- Gene 85 Lustspiel in einem Vorspiel und drei Akten von Victorien Sardou Regie: Hans Becker. Ende etwa 22.30 Uhr e. unsewohntich sbennende und efregende Kriminaſfim der Ui Der Fall Deruga Das Drama und die Beichte eines Arztes Willy Birgel Geraldine Katt, H. Lelbelt 89. Alexander, Walter Fran Tögl..00,.10..20 Unt 50. ob.00 Unt Montag letzter Tag! PalAsT aucb decłen ihren Bedart gern bei Zigsrren- Fritsch dem ten Fochge schaf unter neuer Leitung. Sreſtestt 5,5 Amtl. Bekanntmachungen Oeffentliche Aufforderung. Im Friedhof Mannheim⸗Neckarau gelangen nachſtehende Gräberfelder zur Umgrabung Neubelegung: 7. Abteilung, enthaltend die Gräber Erwachſener vom 25. Februar 1915 bis 18. Juni 1917; 8. Abteilung, enthaltend die Gräber Erwachſener vom 20. Juni 1917 bis 17. Dezember 1918. Anträge auf Erhaltung der Gräber auf eine weitere 20jährige Ruhe⸗ zeit, wofür die Gebühr mit 50 R. zu entrichten iſt, ſind bis längſtens 31. Oktober 1938 bei der Friedhof⸗ Verwaltung im Hauptfriedhof und teilweiſen Sprechſtunden werktags von 8 bis 12 Uhr— zu ſtellen. Später ein⸗ kommende Anträge werden nicht berückſichtigt. Ein Teil der Gräber muß wegen anderweitiger Verwen⸗ dung der Grabplätze verlegt werden. Die Hinterbliebenen, welche die Erhaltung der Gräber nicht wün⸗ ſchen, werden aufgefordert, Denk⸗ mäler mit Fundamenten, Ein⸗ faſſungen und Pflanzungen bis ſpäteſtens 31. Oktober 1988 zu ent⸗ fernen. Für die Abräumung der Gräber iſt bei dem Friedhofaufſeher im Friedhof Neckarau die Erlaub⸗ nis einzuholen. Nach Ablauf der genannten Friſt wird die Friedhof⸗ verwaltung über die nicht ent⸗ fernten Materialien verfügen. Mannheim, 15. September 1938. Stz Dex Oberbürgermeiſter. Polizeiliche Anordnung. Auf Grund der§8 2, 9 des Luft⸗ ſchutzgeſetzes vom 26. 6. 1935(RG⸗ Bl. J Seite 827) wird angeordnet: § 1. Der Reichsluftſchutzbund führt demnächſt Kurzausbildungs⸗ lehrgänge von ö6ſtündiger Dauer durch. 2 Jeder Luftſchutzdienſt⸗ pflichtige, der zur Teilnahme durch die zuſtändige Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes aufgefordert wird, iſt verpflichtet, an dem Lehr⸗ gang teilzunehmen. § 3. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der§8 2, 9 des Luft⸗ ſchutzgeſetzes vom 26. 6. 1935(RG⸗ Bl. I S. 827) mit Haft oder mit Geldſtrafe bis zu 150 R./ beſtraft. 79 Der Polizeipräſident. 518 Cafè- Restaurant Zeughaus D 4, 13 em Zeughausplatz. Rof 220 23 D 4. 18 Gemütliches Famſſlien-Café samstag und Sonntags VETIän gerung Offene Stellen Gottesdienſt⸗Ordnung Gelegenh.⸗Kauf! 1 Breecheshoſe leißiges Evang. Cottesdiennelhen e Pack Ard Sonntag, den 18. September 5 5 Trinitatiskirche: 1125 Nhe Lic. Fun, 1 Schwab; 10.00 Vikar Jaeger. Neckarſpitze: 10 Vikar Lie. Schwab. n l elt 8 Zyl. Steuerkrei Konkordbienkirche:.30 Vik. Walter; zum 1. 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Pauluskirche Waldhof:.30 Vikar Zug; 20.00 Pfarrer Ohngemach kirchenmuſik. Abendfeier). Wallſtadt:.30 Pfarrer Münzel. Die Kindergottesdienſte finden im Anſchluß an die Hauptgottesd. ſtatt. 1 Enang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle. F 7 29 Sonntag nachm. 5 Predigt u heil. Abendmahl, Pfr. Fritze. Beichte .30, Anmeldung vorher. Alt⸗Katholiſche Kirche ..30 Uhr.— Erlöſer⸗ i[Gaxtenſtadtſ:.30 Uhr. Meerwieſenſtr. 24 Fleiß., ehrliches Tabemäcchen zur Mithilfe in kl. gepfl. Haus⸗ halt bis 6 Uhr geſucht. Gutenbergſtraße Nr. 11, II. 4095 Ein ordentliches alawäachen oder* 4032 Monats frau für ſof, geſucht. Gaſtſtätte Waldſchlößchen, Waldparkſtr. 39. Mädchen für Haushalt u. Laden(Bäckerei) ſofort geſucht. Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt. 4044 Tüchtiges 6689 Aleinmzochen das auch kochen ., z. 1. Oktober geſucht. Vorzuſtellen zwi⸗ ſchen 5 u. 7 Uhr nachmittags Tel. Heidelberg 2765 aus Privat⸗ 7164 1 Anzug. kompl. 1 Herrenrock, 1 Pullover. abzugeb. 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