Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 19. ptember 1938 n mit der Erobe⸗ menhang. Die Ge⸗ mit den Waffen er⸗ ige erhalten werden. Für klares, ſcharfes Raſſenbewußt⸗ nicht nur Unterſchiede, ſondern it(Superiorität) mit aller t alſo nichts anderes, als zen. Unſere Stellung iſt Tatſachen beſtimmt wor⸗ itik der letzten 16 Jahre iſt unverſöhnliche Gegner des Fa⸗ die Juden, die italieniſche ſofern ſie unbeſtreitbare mili⸗ Verdienſte gegenüber Ita⸗ Verſtändnis und Ge⸗ Jerltche gime haben, e s ſei denn, daß die Juden diesſeits der Grenzen und vor allem 1 l und unerwartet auftauchenden Freunde, die ſte von allzu vielen Kanzeln herunter verteidigen, uns zwingen, unſere Wege radikal zu is ſchließlich euch Trieſter insbeſondere angeht, ſo wird alles getan werden, um euren Handels⸗ platz den zu en Italiens, zu ſpeiſen und zu heben. Ich f ch: Iſt auch nur ein einziger italieni⸗ d italieniſchen Sinnes unter euch, der ten einzigen flüchtigen Augenblick an der r Stadt zweifeln könnte?(Begeiſterte dieſer Stadt, die unter dem Symbol des Liktorenbündels ſteht, die Kühnheit, Zähigkeit, Expan⸗ ſion und Macht bedeutet?(Neue ſtürmiſche Nein⸗ Rufe.) Ich frage * ſchen Blut 33 räumlicher Ferne iſt Rom euch nah, iſt auf zergen, auf eurem Meer, iſt hier in allen ten, den verfloſſenen und den zukünftigen, Geſetz, ſeinen Waffen und ſeinem König. chdem der Duce ſeine Rede beendet hat, dau⸗ ert es minutenlang, bis die Jubelrufe ſich legen. Immer wieder muß Muſſolini auf der Rednertri⸗ büne erſcheinen keiner weicht von ſeinem Platz. Immer wollen die Menſchen ihren Duce 1 a legt ſich der Begeiſterungsſturm, nachdem M lini ſich zurückgezogen hat. In lan⸗ gen Kolonnen mit Muſikkapellen durchziehen die Menſchen in geſchloſſenen Zügen die Straßer 50. ſeher Beneſchs Bundesgenoſſe ammenfpiel Prags mit ls Zu Jag droht mit „Wir ſind ſtark genug, die ganze Welt in einen Krieg zu ziehen“ dub. Prag, 18. September. Die Betrachtungen der tſchechiſchen Preſſe zur augenblicklichen Situation ſind außergewöhnlich eutſchloſſen und ſelbſtſicher. Durchweg erfahren die Pläue zur Löſung der ſudetendeutſchen Frage durch eine Volksabſtimmung oder durch eine Abtrennung der deutſchen Gebiete eine ſcharfe Ablehnung. Das„Pravo Lidu“ vom 18. September ſchreibt: „Es gibt in den weſtlichen Demokratien Leute, die glauben, daß ſie hier in den deutſchen Gebieten eine Volksabſtimmung zulaſſen könnten. Sie wiſſen aller⸗ dings auch, daß die tſchecho⸗flowakiſche Armee dieſes Gebiet nie freiwillig verlaſſen würde und verſuchen daher vorzuſchlagen, es möge in das ſudetendeutſche Gebiet eine internationale Poltzei entſandt werden. Jeder weiß aber, was das bedeuten würde: den Anſchluß an das Deutſche Reich, ein verſtümmeltes Böhmen und früher oder ſpäter einen Krieg und das Ende der tſchecho⸗flowakiſchen Selbſtändigkeit. Wir laſſen aber keine internationale Polizei in die Republik. Wir geſtatten keinen Anſchluß und keine Volksabſtimmung. Darüber werden wir weder verhandeln, noch überhaupt daran denken. Und wenn wir unerſchütterlich hinter unſeren Grenzen ſtehen und auf unſerem Recht beharren werden, wird uns die gauze Welt hel⸗ fen. Vielleicht ſind wir nicht ſtark genug, Deutſch⸗ land zu ſchlagen, aber wir ſind ſtark genug, um ganz Europa in einen Krieg hineinzuziehen.“ Mit dieſem Bekenntnis läßt die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei die Maske fallen. Es wird jetzt offen zugegeben, daß man es darauf abgeſehen hat, einen allgemeinen europäiſchen Konflikt heraufzubeſchwören und ſkru⸗ pellos Europa in Brand zu ſtecken. Dieſe öffent⸗ liche Feſtſtellung des Willens,„ganz Europa in einen Krieg hineinzuziehen“, muß gerade in dem Augenblick, in dem alle Staatsmänner bemüht ſind, die Löſung der unhaltbar gewordenen Lage in der Tſchecho⸗Slowakei zur Erhaltung des Friedens auf dem einzig möglichen Wege zu ſuchen, wie eine Brandfackel wirken. Ausreiſeverbot für alle Wehrfähigen dnb Prag, 18. September. Obwohl die von Paris gemeldete allgemeine Mo⸗ biliſierung der Tſchecho⸗Slowakei dementiert wurde, iſt doch die Tatſache feſtzuſtellen, daß ſeit heute früh nach Mitternacht die Ausreiſe aus der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei für alle Mäuner bis zun r von 50 Jah⸗ ren geſperrt iſt, ohne daß d igung verlaut⸗ bart worden wäre. Aus en wurden ſämt⸗ liche Reiſenden im Alter unter 50 Jahren entfernt oder beim Uebertreten der Grenze angehalten. 1 2 0 Rumänien dementiert! nb Bukareſt, 17. September. Am Samstagabend wurde von amtlicher rumſ⸗ niſcher Seite folgende Mitteilung verbreitet: „Die in gewiſſen Preſſekreiſen umlaufenden Ge⸗ rüchte, die den Durchgang von Munitions⸗ und Waf⸗ fenzügen über rumäniſches fen, werden von zuſtändiger Stelle au hiedendſte für falſch erklärt.“ 8 8 Vr— Prag hebt die Verfaſſung auf Für drei Monate die wichticzſten Verfaſſungsbeſtimmungen au er Kraft geſetzt dnb. Prag, 18. September. In der Sitzung der Regierung am Samstag wur⸗ den für das Gebiet des ganzen S auf die Dauer von drei Monaten außerord e Maß⸗ nahmen beſchloſſen. Mit dieſem Beſchluß werden zeitweilig gewiſſe bürgerliche Rechte, die durch die Verfaſſungsurkunde garantiert ſind, aufgehoben oder beſchränkt. Dies ſind insbeſondere Eingriffe in die Freiheit der Per⸗ ſon, des Hauſes und des Briefgeheim„weiter in das Koalitious⸗ und 0 cht, ge⸗ gebenenfalls Beſchränkungen der Zwlaſſung. Weitere Maßnahmen können die Landespräſidenten auf Grund des Geſetzes über außerordentliche Maß⸗ nahmen treffen. Die Verordnung trat am Tage ihrer Kundmachung, am 17. September, ſofort in Kraft. Während eines Krieges oder wenn im Innern des Staates oder an deſſen Greuzen Ereigniſſe eintreten, die in erhöhtem Maße die Integrität des Staates, ſeine demokratiſch⸗republikaniſche Form, die Ver⸗ faſſung oder die öffentliche Ruhe und Ordnung be⸗ drohen, können außerordentliche Verfügungen ge⸗ troffen werden. n 9 1 Es werden vier Paragraphen der Verfaſſungs⸗ urkunde außer Kraft geſetzt, und zwar die Para⸗ graphen: Die Freiheit der Perſon iſt gewährleiſtet, das Hausrecht iſt un verletzlich, die Freiheit der Preſſe ſowie das Recht, ſich ruhig und ohne Waffen zu verſammeln und Vereine zu bilden, ſind gewährleiſtet, das Briefgeheimnis iſt gewährleiſtet. Die Gefangenen ſollen auf die„Faſchiſtenführer⸗ losgelaſſen werden! Moskauer Hetze gegen Chamberlain anb. Auſſig, 17, Sept. Der Sudetendeutſchen Partei ſind im richti⸗ gens Augenblick außerordentlich aufſchlußreiche Dokumente in die Hände gefallen, aus denen einwandfrei hervorgeht, daß für den Fall natio⸗ naler Regungen der Sudetendeutſchen auch die Gefangenen, die Zuchthäusler, bewaffnet und auf die deutſche Bevölkerung losgelaſſen wer⸗ den ſollten. Am 6. Juli 1998 ſchreibt die Transportſektion der Kommuniſtiſchen Partei der Tſchecho⸗Slowakei, Sta⸗ tion 21: „An Genoſſen Gefängnisaufſeher Emil Navpratil, Beneſov n. Ploutnia. Genoſſe! Du erhältſt hiermit die Waffen für die Gefan⸗ genen. Sie ſind im gegebenen Augenblick wie verab⸗ vedet zu bewaffnen und auf die im E⸗Schreiben be⸗ zeichneten Faſchiſten los zulaſſen. Beſtändige Verbindung halten mit L. von der RW! Es lebe die Sowjet⸗Moldaurepublik! Sembritzki.“ Am 2. Juli 1938 ſchreibt die gleiche Stelle: „An Stadtrat Janka Uſti, Chlumſka Genoſſe! Heute die zweite Sendung. Innerhalb der nächſten drei Wochen folgen die weiteren. Dann habt ihr alles, um loszuſchlagen. Nutzt die Verteidigungs⸗ bereitſchaft der demokratiſchen Volksmaſſen aus! Moskau wird euch mit der beſonderen„Südweſt⸗ lichen“ helfen. Heil Moskau! Sembritzki.“ Am 28. 6. 1938 wird das nachſtehende Schreiben an den Genoſſen Ernſt Kirſchner gerichtet: „An Genoſſen Ernſt Kirſchner Uſtek, Udolnitrida Genoſſe! Genoſſe Z. hat Dich bereits über die Sendung verſtändigt. Die Waffen ſind an die Aktipſten der EW zu verteilen. Strengſte Geheimhaltung. Bei Zuſpitzung ſofort in Aktion treten und die im E⸗ Schreiben bezeichneten faſchiſtiſchen Führer ſo fort erledigen. Nutzt die Verteidigungsbereitſchaft der demokratt⸗ ſchen Volksgenoſſen. Die Rote Armee wird euch mit ihrer beſonderen „Südweſtlichen“ helfen. Es lebe die Sowjet⸗Moldaurepublik! Sembritzki.“ Gleichzeitig ſind der Sudetendeutſchen Partei eine Reihe von Zeitungspaketen in die Hände gefallen, die die Adreſſen enthalten: 1. An Genoſſen Gefängnisaufſeher Emil Navra⸗ til, Beneſow n. Plout Enla; 2. An Stadtrat Janka, Uſti, Ehlumſka; 3. An Genoſſen Ernſt Kirſchner, Uſtek, Udol⸗ nitrida. Ferner wurden 250 Karabiner ſowfet⸗ ruſſiſcher Herkunft entdeckt und ſichergeſtellt. Die Zeitungspakete ſind in Exemplare der Moskauer Isweſtija gehüllt. Innen waren gleichzeitig tſche⸗ chiſch⸗ruſſiſche Sprachlehrbücher beigefügt. Als Bei⸗ lagen waren den Zeitungen nachträglich gedruckte Aufrufe eingefügt, die in blutrünſtigen Tönen dazu auffordern, die Faſchiſten zu ſchlagen, wo man fte treffe. Dieſer Fund iſt ſo aufſchlußreich) daß. es kaum noch eines weiteren Beweiſes für das Zuſammen⸗ ſpiel zwiſchen Moskau und Prag bedarf. Prag hat damit ſein wahres Geſicht enthüllt. Slalin ſchaltet ſich ein! adnb. Warſchau, 17. September. Wie der„Krakauer Illuſtrierte Kurrier“ aus Moskau berichtet, hat die Sowjetregierung einen großen Agitationsfeldzug gegen Eng⸗ land in Szene geſetzt. Alle kommuniſtiſchen Blät⸗ ter hätten die Anweiſung erhalten, England und die engliſche Politik im Zuſammenhang mit der Reiſe Chamberlains hemmungslos anzugreifen. Die Komintern und Moskauer Organiſationen ließen in den Betrieben„Proteſtkundgebungen“ gegen die Politik Chamberlains ſtattfinden. In einem Moskauer Park habe man bei einer Verſammlung, die gemeinſam von Belegſchaften ders Mitmitionsfabriken und der Moskauer Gar⸗ niſon veranſtaltet wurde, eine Puppe verbrannt, die Chamberlain darſtellen ſollte. In der Verſammlung ſei heftig gegen eine Volksabſtimmung in der Tſche⸗ chei gehetzt worden. Schließlich begab ſich nach der Darſtellung des Krakauer Blattes eine Aboröͤnung zu Stalin, der ſie gemeinſam mit acht tſchechiſchen Kommuniſten, die am Morgen im Flugzeug nach Moskau gekommen waren, empfing. Stalin habe eine dreiſtündige Unterredung mit den tſchechiſchen Kommu niſten gehabt, die ſich morgen in Begleitung von drei hohen Funktionären der Komintern nach Prag zurückbegeben. Stalin habe, ſo teilt das pol⸗ niſche Blatt weiter mit, den Sowjetbotſchafter in Paris angewieſen, allen Einfluß in Frankreich ein⸗ zuſetzen, um zu erreichen, daß die Londoner Berg⸗ tungen über die Tſchecho⸗Slowakei nicht ohne Lit⸗ winow⸗Finkelſtein ſtattfinden. Daladier und Bonnet in London Sie laſſen ſich von Chamberlain über das Ergebnis ſeiner Reiſe unterrichten EP. London, 17. September. Die von der engliſchen Regierung den fran⸗ zöſiſchen Miniſterkollegen zugeleitete Einladung, nach London zu kommen, um hier die politiſche Lage zu erörtern, iſt das erſte bekanntgewordene Ergebnis der beiden Sitzungen des Kabinetts am Samstag. Die erſte Sitzung begann am Vormittag um 11 Uhr und dauerte bis.30 Uhr. Um 15 Uhr traten dann die 21 Miniſter in der Amtswohnung des Miniſterpräſidenten wieder zuſammen und ſetzten ihre Erörterungen fort. Um 17.30 Uhr wurden die Beratungen beendet. Während in den Vormittagsſtunden die Kabinetts⸗ mitglieder in der Amtswohnung des Miniſterpräſi⸗ denten die augenblickliche Lage erörterten, wurde der Mitarbeiter Lord Runeimans Aſhton Gwatkin in die Amtswohnung des Miniſterpräſidenten geru⸗ fen. Er hatte dort eine kürzere Beſprechung mit Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifav. Aſhton Gwatkin, der verſchiedentlich mit führenden Männern der Sudetendeutſchen Partet zuſammenge⸗ troffen war und zuletzt nach den Zwiſchenfällen in Eger die Lage des Sudetendeutſchtums an Ort und Stelle unterſucht hatte, hat, wie verlautet, den beiden führenden Männern des engliſchen Kabinetts noch einmal den Stand der Dinge in den ſudetendeutſchen Randgebieten umriſſen. Bei der Unterredung mit Chamberlain und Lord Halifax war Lord Runeiman, der bisherige „Vermittler“ in der Tſchecho⸗Slowakei, zugegen. Lord Runeiman verließ die Amtswohnung des Mi⸗ niſterpräſidenten kurz nach 13 Uhr und damit einige Minuten vor ſeinem Mitarbeiter Aſhton Gwatkin. Beide begaben ſich in den Buckingham⸗Palaſt, wo ſte mit dem König ein Frühſtück einnahmen und ihm hierbei ausführlich Bericht erſtatteten. Im Laufe des Samstags ſtattete der amerika⸗ niſche Botſchafter dem Miniſterpräſidenten einen Beſuch ab und ließ ſich über den Stand der Dinge unterrichten. Chamberlain empfing auch eine Abordnung des Landesrats der Arbeiterpartei, beſtehend aus den Abgeordneten Dalton, Morriſon und dem führenden Gewerkſchaftler Sir Walter Ci⸗ trine. Auch dieſe Unterredung, an der Außenmini⸗ ſter Lord Halifax teilnahm, diente der Ueberprüfung der außenpolitiſchen Lage. König Georg hat am Samstagnachmittag gegen 6 Uhr den Buckingham⸗Palaſt verlaſſen und ſich auf Schloß Windſor begeben. Chamberlain begrüßt Daladier auf dem Flugplatz adnb London, 18. September. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier und Außenminiſter Bonnet, die am Sonntag um.20 Uhr in England eintrafen, wurden bei ihrer An⸗ kunft auf dem Flughafen Croydon von dem eng⸗ liſchen Premierminiſter Chamberlain und von Lord Halifax, ferner von dem franzöſiſchen Botſchafter in London ſowie einer Reihe hoher Regierungsbeamter willkommen geheißen. Daladier bedankte ſich beſon⸗ ders dafür, daß Chamberlain perſönlich gekommen ſei, um ihn zu empfangen, und ſagte: „Was für eine großartige Geſte iſt Ihr Flug nach Deutſchland geweſen.“ Nach der Begrüßung begaben ſich die engliſchen und franzöſiſchen Miniſter in Kraftwagen nach London. Die franzöſiſchen Miniſter erklärten der Preſſe, ſie hofften, Sonntag nacht nach Paris zurückzukehren. Filmmonopol in Italien erlaſſen. Einer amt⸗ lichen Verlautbarung zufolge iſt ein Filmmonopol für den Erwerb, die Einfuhr und die Verteilung aus⸗ ländiſcher Filme in Italien geſchaffen worden. Franzöſiſcher General bleibt im aktiven Dienſt. Diviſionsgeneral Beſſon, Mitglied des Oberſten Kriegsrats, der in den Ruheſtand übertreten ſollte, iſt für ein weiteres Jahr im aktiven Dienſt belaſ⸗ ſen worden. Die durch das Geſetz zuläſſigen außerordentlichen Verfügungen können längſtens auf die Dauer von drei Monaten angeordnet werden und nur ſoweit, als ſie zum Schutze der Integrität des Staates, ſeine republitaniſche Form, der Verfaſſung und zur Erhal⸗ tung oder Wiederherſtellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung unumgänglich notwendig ſind. In den außerordentlichen Verfügungen iſt ein vom Prä⸗ ſidenten der Republik genehmigter Beſchluß der Re⸗ gierung notwendig. Durch die außerordentlichen Verfügungen werden auch gewiſſe Beſtimmungen des Verfaſſungsgeſetzes über den Schutz der Freiheit der Perſon, des Hauſes ſowie des Briefgeheimniſſes abgeändert. Werden außerordentliche Verfügungen verhängt, ſo kann die ſtaatliche Sicherheitsbehörde Ausweiſung aus beſtimmten Gebieten oder Konſinierung in bez ſtimmten Gebieten auch außer den im Geſetz vorge⸗ ſchriebenen Fällen treffen. Bei einer Reihe von Straftaten kann die ſtaat⸗ liche Sicherheitsbehörde jederzeit auch ohne gericht⸗ lichen Auftrag Hausdurchſuchungen vornehmen. Die ſtaatliche Sicherheitsbehörde kann die Beſchlagnahme und Oeffnung von Briefen ſowie anderer Sendun⸗ gen ohne richterlichen Antrag auorduen. Vereine können einer beſonderen behördlichen Aufſicht und beſonderen Bedingungen unterworfen werden. Im Zuſtand von Ausnahmeverfügungen können die ſtaatlichen Sicherheitsbehörden Verſammlungsver⸗ bote erlaſſen, die Herausgabe und Verbreitung von Zeitſchriften kann eingeſchränkt, beſonderen Bedin⸗ gungen unterworfen und im Falle äußerſter Not⸗ wendigkeit eingeſtellt werden. Den Zeitungen kaun Vorzenſur auferlegt werden. Im Zuſtande der Aus⸗ nahmeverfügungen können von der Regierung Aus⸗ nahmevorſchriften über das Tragen von Waffen und Munition verordnet werden. Dasſelbe betrifft Preſſe⸗ und Meldungsweſen. Prag„außerhalb der Geſetze!“ dnb. Aſch, 17, September. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: Die Prager Regierung hat Freitag nacht die Einſtellung der Tätigkeit der Sudetendeutſchen Partei verkündet. Hierzu ſtellt die Sudetendeutſche Parke feſt; 10 1. Die Prager Verfügung iſt illegal. Kein Ge⸗ ſetz bietet auch nur den Schein einer Handhabe dazu, die Tätigkeit der Sudetendeutſchen Partei einzu⸗ ſtellen. Man konnte daher in Prag auch nicht den Schein der Legalität öadurch wahren, daß man irgend eine Geſetzesſtelle zur Begründung der Maßnahme angeführt hätte. Die Illegalität der Prager Regie⸗ rungsmaßnahme erſcheint damit zugegeben. 2. Da die Einſtellung illegal iſt, iſt ſie auch rechts⸗ unwirkſam. Jede Verfolgung eines Parteimitgliedes wegen weiterer Betätigung im Sinne der Partei kann daher nur ebenfalls illegal ſein. 3. Die Einſtellung der Parteitätigkeit iſt auch faktiſch unwirkſam, weil ſich die politiſche Organiſa⸗ tion des Sudetendeutſchtums keine Vorſchriften von einer Regierung machen läßt, die ſich ſelbſt längſt außerhalb der Geſetze geſtellt hat. Demonſtrationen in Prag dnb. Prag, 17. Sepk. In Prag kam es am Samstag in verſchiedenen Straßen zu Zuſammenrottungen von Hunderten von Menſchen vor jüdiſchen Geſchäften und jüdiſchen Le⸗ bens mittelgroßhandlungen. Die Maſſe warf die Scheiben ein und drohte in die Häuſer einzu⸗ dringen. Nur der Einſatz des Ueberfallkommandos konnte verhindern, daß die Gebäude demoliert wur⸗ den. Unter den Demonſtranten befanden ſich auch zahlreiche Kleinhändler. Der Grund für die Demon⸗ ſtrationen iſt darin zu ſuchen, daß trotz aller amt⸗ lichen Zuſicherungen die Lebensmittelpreiſe weiter ge⸗ ſtiegen ſind. Zwar werden in den Lebensmittelge⸗ ſchäften durch Polizeiſtreifen Preiskontrollen vorge⸗ nommen, die ſich jedoch als völlig wirkungslos er⸗ wieſen haben, weil der jüdiſche Zwiſchenhandel die Preiſe derart verteuert hat, daß die Kleinhändler gar nicht in der Lage ſind, Lebensmittel zu den vorge⸗ ſchriebenen Preiſen abzugeben. 88 In einer Reihe von Geſchäften ſind die Lebens⸗ mittel rationiert worden. Es werden nur kleine Mengen an jeden Käufer abgegeben. Die Be⸗ völkerung hilft ſich dadurch, daß ſich mehrere Angehö⸗ rige der gleichen Familie vor den Geſchäften anſtel⸗ len, um ſich ſo wenigſtens die notwendigſten Lebens⸗ mittel zu ſichern. Am knappſten ſind Mehl, Zucker, Hülſenfrüchte, Trauben, Nudeln und dergleichen. r Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elfen bart.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bllderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau⸗ Südtdeſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Räckſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Frig Bode& Co., Mannbelm, R I, 46. Verantwortlich 355 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen al ob Ga ude, Mannbeim. 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 5 Die Anzeigen der Ausgabe& Abend und& Iittag erſchelnen gleſch⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe& Abend äber 9500 Ausgabe B üb⸗r 10 500 Geſamt⸗D.⸗A, Monat Auguſt über 21 000 Mont. — ö ſeit Tſe ergt gen halt ten! übe Die Mitteln halten! tigen. den Gr deckte N Die ter zuge ſtehende Kommu ſchlag Die Be ſetzt, um daten P deutſchen mungen Die noc Hunger iſt für in der i In e fabrik, Zeit no ſind übe dem G Reichsg⸗ gruppe Lager. 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Der ſudetendeutſche Flüchtlingsſtrom, der ſich ſeit Tagen über die Grenze in ſämtliche an die Tſchecho⸗Slowakei angrenzenden deutſchen Kreiſe ergießt, hat am Samstag eher noch zu⸗ als ab⸗ genommen. Die Geſamtzahl der vor dem an⸗ haltenden tſchechiſchen Terror geflüchteten Sude⸗ tendeutſchen beläuft ſich auf bereits insgeſamt über 37 000. Die Tſchechen haben dazu mit allen möglichen Mitteln die Kontrolle an der Grenze verſchärft. Sie halten Züge an und durchſuchen ſie nach Wehrpflich⸗ tigen. Bahnſtrecken und Hauptverkehrsſtraßen an den Grenzen bewachen ſie Tag und Nacht durch ver⸗ deckte Maſchinengewehrneſter. Die Lage im ſudetendeutſchen Gebiet hat ſich wei⸗ ter zugeſpitzt. Die unter willkürlichem Regiment ſtehenden Verbände der tſchechiſchen Soldateska und Kommuniſten ſind in der letzten Zeit ſogar zur Be⸗ ſchlagnahme ganzer Dörfer übergegangen. Die Bewohner wurden einfach auf die Straße ge⸗ ſetzt, um den die Einwohnerzahl übertreffenden Sol⸗ daten Platz zu machen. Eine ganze Anzahl ſudeten⸗ deutſcher Ortſchaften iſt durch ſolche„Beſchlagnah⸗ mungen“ vom lebenden und toten Inventar entblößt. Die noch zurückgebliebene Bevölkerung iſt obdachlos Hunger und Not preisgegeben. Beſonders drückend iſt für zahlreiche der Geflüchteten die Ungewißheit, in der ihre Angehörigen und Bekannten ſchweben. Flüchtlinge berichten dnb. Bautzen, 17. September. In einem Seitengebäude der ehemaligen Brikett⸗ fabrik„Olba“ in Kleinſaubernitz, das vor einiger Zeit noch ein Lager des Reichsarbeitsdienſtes war, ſind über 200 ſudetendeutſche Flüchtlinge, die aus dem Grenzgebiet ſüdlich der Oberaſitz über die Reichsgrenze kamen, untergebracht worden. Orts⸗ gruppe der NSDaAp und die NS betreuen das Lager. In Kleinſaubernitz befinden ſich auch 26 Frauen mit zehn Kindern über 4 und ſechs Kidern unter 4 Jahren. Die Flüchtlinge berichten, daß Gablonz am Don⸗ werstag von Militär eingeſchloſſen worden iſt. Von allen Seiten kamen Laſtkraftwagen auf den Stra⸗ ßen angerollt, in denen Soldaten und Gendarmen mit aufgepflanzten Bajonetten ſtanden. Jeden wehr⸗ fähigen Mann, den ſie auf den Straßen oder auf den Feldern antrafen, nahmen ſie ſofort in die Laſt⸗ wagen, in denen bereits Uniformen zur Einkleidung bereit lagen. Welches Schickſal die auf dieſe Weiſe „Einberufenen“ erwartet, geht klar und deutlich aus den Geſtellungsbefehlen hervor. Die Garniſonen, in oͤenen ſich die Sudetendeutſchen zu ſtellen hatten, lagen 700 bis 1000 Kilometer von der Heimat ent⸗ fernt, an der Hohen Tatra, in Kolin, in Mähren und Münchengrätz. Die Männer in Gablonz und Reichenberg ſuchten ſich den Staatsbütteln zu entziehen, indem ſie in die nahen Wälder flüchteten. Dann verſuchten ſie auf alle mögliche Weiſe die Reichsgrenze zu erreichen, ohne noch einmal nach Hauſe zurückzukehren oder ſich eine Wegzehrung voͤer Kleidungsſtücke mitnehmen zu können. In Reichenberg beobachteten die Flüchtlinge große tſchechiſche Militärtransporte. Da in der Nähe von Leitmeritz und Bodenbach es nicht mehr möglich war, die Reichsgrenze zu erreichen, fuhren viele Flüchtlinge bis in die Nähe von Warnsdorf, um dann auf ſtundenlangen gefahrvollen Märſchen die Reichs⸗ grenze und die Oberlauſitz zu erreichen. In Gablonz haben die meiſten Fabriken ihren Be⸗ trieb eingeſtellt, da die Sudetendeutſchen gezwungen waren, vor den tſchechiſchen Milizen die Arbeitsplätze zu verlaſſen. Auch in Schluckenau und benachbarten Orten Böhmens durchfuhr das tſchechiſche Militär mit Laſtkraftwagen die Straßen. Sie riſſen alle wehr⸗ fähigen Männer mit Gewalt in die Wagen und be⸗ wachten ſie wie Gefangene. Sie wurden ins Innere des Landes geſchafft. Viele Sudetendeutſche ver⸗ ſuchten, ſich zu widerſetzen, viele flohen kaum be⸗ kleidet über die Reichsgrenze. In der Dunkelheit verirrten ſich viele in den Grenzwäldern, bis ſie ſchließlich erſchöpft aufgefunden und in ſächſtſchen Orten untergebracht wurden. Sie berichten von immer neuen Mißhandlungen und Verhaftungen. Beſonders tragiſch iſt das Ende des Radiohänd⸗ lers Glasl aus Falkenau. Er hat kein anderes Verbrechen begangen, als mit Rundfunkapparaten und Lautſprechern zu handeln. Daß dieſen Appara⸗ ten natürlich auch der Empfang deutſcher Sendungen möglich war, dies allein ſtempelt ihn in den Augen der Tſchechen zum Staatsverbrecher. Er wurde von der Staatspolizei verhaftet und am nächſten Tage angeblich erhängt in der Zelle aufgefunden. Kame⸗ raden, die Glasl, der erſt vor 14 Tagen geheiratet hat, genau kennen, ſchildern ihn als einen lebens⸗ luſtigen Menſchen, dem man auf keinen Fall einen Selbſtmord zutraut. Zweifellos iſt er von den Tſche⸗ chen zu Tode gequält und dann zur Vertuſchung der Wahrheit an der Zellentür aufgehängt worden. Auch der Bezirksleiter der SDp von Falkenau, Fridolin Breitſchödoͤl, wurde, wie Augenzeugen be⸗ richten, verhaftet. 15 bis 16 Mann Gendarmerie ſtießen ihn mit aufgepflanztem Seitengewehr vor ſich her, als er von der erſten Vernehmung in der Staatspolizei wieder in ſeine Zelle zurückgebracht wurde. Breitſchödl machte den Eindruck eines ſchwer mißhandelten Menſchen. Die Haare hingen ihm wirr ins Geſicht. Mühſam ſchleppte er ſich vorwärts. Amerikas Marinerüſtung dub. Waſhington, 17. September. Aus Statiſtiken, die am Samstag vom Marine⸗ miniſterium bekanntgegeben wurden, ergibt ſich, daß gegenwärtig auf Staats⸗ und Privatwerften Schlacht⸗ ſchiffe, Kreuzer, Flugzeugträger, Zerſtörer und U⸗ Boote im Bau ſind, deren geſamte Koſten 750 Mil⸗ lionen Dollar betragen.„Neuyork Times“ zufolge wird das Marineminiſterium in den nächſten Wochen Bauverträge über vier weitere Schlacht⸗ ſchiffe abſchließen, von denen jedes 70 Millionen Dollar koſten wird. Italien ſäubert ſeinen Buchhandel von uner⸗ wünſchten Elementen. Unter dem Vorſitz des Mi⸗ niſters für Volksbildung Alfieri wurden Maßnah⸗ men zur Säuberung des Buchhandels ſowie der ita⸗ lieniſchen literariſchen Produktion beſchloſſen. Geſchützjeuer auf Eger Die iſchechiſche Artillerie beginnt ſich auf zivile Ziele einzuſchießen! dnb. Eger, 17. September. Immer unglaublicher werden, wie der Sonder⸗ berichterſtatter des„Völk. Beobachters“ meldet, die Uebergriffe, die ſich die Soldateska der Tſchechen im geplagten Sudetendeutſchland erlaubt. Das Tollſte in dieſen ſchreckerfüllten Tagen haben ſich die Tſchechen am Samstag geleiſtet. Nicht genug, daß die Bevölkerung Egers durch Panzerwagen und Maſchinengewehrfeuer eingeſchüchtert und terroriſiert wurde. Nein, nun haben die entmenſchten Horden gar die Lunte ihrer Kanonen auf die alte deutſche Stadt gerichtet. Als in den Morgenſtunden Deto⸗ nationen laut wurden, war man zuerſt verſucht, an⸗ Neue ſftandrechtliche Erſchießungen Slowakiſche Soldaten weigern ſich, auf Deutſche zu ſchießen u. gehen über die Grenze dnb. Glatz, 17. Sept. In Glatz trafen heute wiederum fünf flowakiſche Soldaten in voller Uniform mit Waffen ein, die zum Infanterieregiment 48 in Joſephſtadt gehören und in der Nähe von Nachod über die Grenze gekom⸗ men ſind. Sie berichteten, daß ſie dieſen Entſchluß faßten, weil ſie im Rundfunk gehört hätten, daß bereits zahlreiche andere ſlowakiſche Soldaten nach Deutſchland übergelaufen und dort ſehr gut aufge⸗ nommen worden ſeien. Sie erklärten, ſie dächten gar nicht daran, ihre Haut für die Tſchecho⸗Slowakei zu Markte zu tragen. Sie berichteten ferner, daß am Freitagabend in der Kaſerne des Infanterieregiments 48 in Jo⸗ ſephſtadt drei Sudetendeutſche, die Geſtellungs⸗ befehl nach Joſephſtadt erhalten hatten und bei dem Verſuch, nach Deutſchlaud zu entkommen, gefaßt worden waren, ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſeien. Die Leichen ſeien noch nachts bei⸗ geſetzt worden. N Das Infanterieregiment 48 beſtehe zu einem we⸗ ſentlichen Teil aus Sudetendeutſchen und Slowaken, unter denen die Stimmung denkbar ſchlecht ſei. Schon mehr als 30 v. H. aller Soldaten ſeien bisher entwaffnet und in den Kaſernenſtuben⸗ eingeſperrt worden, weil man ihnen nicht traue. „Deuljchland braucht eine Blockade nicht mehr zu fürchten“: Deutſchlands Rekord- Getreideernte 13,6% über dem Vorjahrsergebnis dnb Berlin, 17. September. Auf Grund der Schätzungen ber Berichterſtat⸗ ter zu Aufaug September berechnet ſich nunmehr die Getreideernte(ohne Mais) im Deutſchen Reich, ohne Oeſterreich, auf 25,7 Millionen Ton⸗ nen; das ſind etwa 1,2 Millionen Tonnen mehr als auf Grund der Erntevorſchätzung zu Aufang August und ſogar 2,3 Millionen Tonnen mehr als auf Grund der Meldungen zu Aufaug Juli zu erwarten war. 5 Unter Einbeziehung von Körnermais, für den allerdings genaue Schätzungen der Berichterſtatter moch nicht vorliegen, wären nach den zu Anfang Sep⸗ tember abgegebenen Schätzungen im Deutſchen Reich lohne Oeſterreich) 25,9 Millionen Tonnen Getreide zu erwarten. Demnach wird das Vorjahrsergebnis um rund 3,6 Millionen Tonnen(plus 15,6 v..) und das Ergebnis im langjährigen Mittel um rund 8 Mill. Tonnen übertroffen. Selbſt das Ergebnis der bisher größten deutſchen Getreideernte des Jah⸗ res 1933(etwa 25 Millionen Tonnen) wird um faſt eine Million Tonnen übertroffen. Die endgültige Feſtſtellung der Getreideernte findet etwa Mitte Ja⸗ nuar 1939 ſtatt. Nach den bisherigen Erfahrungen iſt mit einer weiteren Berichtigung nach oben zu rechnen, ſo daß die endgültige Getreideernte im alten Reichsgebiet eher noch über 26 Millionen Ton⸗ nen hinausgehen dürfte. Auch für Oeſterreich, deſſen Berichterſtatter⸗ dienſt noch etwas von der Organiſation im Altreich abweicht, wird über recht günſtige Ernteausſichten berichtet. Die öſterreichiſche Getreideernte wird nach dem Stand zu Anfang Auguſt lohne Mais, deſſen Er⸗ trag ſchätzungsweiſe mit 300 000 Tonnen angenom⸗ men werden kann) auf 1,8 Millionen Tonnen bezif⸗ fert gegen 1,65 Millionen Tonnen im Jahre 1937, alſo 7,9 v. H. mehr. Die geſamte diesjährige Getreideernte im Reich einſchließlich Oeſterreich(mit Mais) kann demnach auf rund 28 Mill. Tonnen beziffert werden, das ſind 38 Millionen(plus 15,1 v..) mehr als im gleichen ebiet im Vorfahre. Unter Einſchluß der am Ende des Wirtſchafts⸗ jahres vorhandenen Uebergangswengen in Höhe von mindeſtens drei Millionen Tonnen, ſtehen im Wirtſchaſtsjahr 1938/39 allein aus der heimi⸗ Weſentliche Erhöhung der Vorräle ſchen Getreideernte 31 Millionen Tonnen zur Verfügung. Nimmt man im Deutſchen Reich einſchließlich Oeſterreich einen durchſchnittlichen Getreidebedarf einſchließlich Ausſaat und Schwund von 25 bis 26 Millionen Tonnen an, ſo reicht die diesjährige hei⸗ miſche Ernte— ohne Berückſichtigung ſchon getätig⸗ ter und zukünftiger Einfuhren— nicht nur aus um den Bedarf der Geſamtbevölkerung und der Tier⸗ beſtände zu decken, ſondern es werden ſich darüber hinaus die Vorräte am Ende des Wirtſchaftsfahres 1939/0 von etwa 3 Millionen Tonnen auf 5 bis Millionen Tonnen erhöhen. In der oberen Grafſchaft Glatz nahm beſonders ſeit Samstag und am Sonntag der Flüchtlingsſtrom aus den ſudetendeutſchen Grenzbezirken um Hanns⸗ dorf und Grulich, ebenſo aus dem Adlergebirge von Stunde zu Stunde zu. Wie die Flüchtenden berichten, haben Wachkommandanten und Soldaten der tſchechi⸗ ſchen Befeſtigungswerke der ſudetendeutſchen Bevöl⸗ kerung frech und zyniſch angedroht, daß ſie das ganze Erlitztal in einem Flammenmeer aufgehen laſſen werden. Einer jungen Mutter gelang es, ihr Kind, das ſie nur mit einem Hemdchen bekleidete, unter einer Decke über die Grenze zu bringen. Tſchechiſche Grenzer haben dem Kinde das Kleidchen vom Leibe geriſſen und der Mutter die Kinderwäſche weg⸗ genommen, um ſie an der Flucht zu hindern. Eine andere Mutter iſt mit zwei Kindern auf dem Arm durch den noch immer angeſchwollenen Grenzbach nach der reichsdeutſchen Grenze herübergekommen. Ein Flüchtling, der auf ſeiner Flucht durch Gru⸗ lich kam, berichtet, daß Frauen tſchechiſcher Offiziere und die jüdiſchen Kaufleute und Schieber fluchtartig ins Innere des Landes abreiſten. Die Möbel wur⸗ den auf Laſtwagen gepackt. Juden laden aus ihren Geſchäften Waren auf, die durch Autos in Sicher⸗ heit gebracht werden. Waffen, die im Grulicher Kon⸗ ſum aufgeſpeichert lagen, werden unter die Kommu⸗ niſten verteilt. Durch Mähriſch⸗Rothwaſſer ſauſen Panzerwagen. Aus Arbeiterhäuſern hat man die Bewohner herausgeworfen, um Platz für die Unter⸗ künfte der Soldaten zu ſchaffen. In Batzdorf ſahen Flüchtlinge Laſtwagen, von denen an der Gen⸗ darmerieſtelle tſchechiſche Monturem abgelegt wurden. Brücken werden von den Tſchechen angebohrt und mit Sprenglöchern verſehen. In einem Orte hart an der Grenze mußten die Grenzbewohner unter Aufſicht von Gendarmerie die über den Grenzbach führenden Stege abreißen. f Elbeſchiffahet eingeſtellt dnb Hamburg, 17. September Wie die„Deutſchen Verkehrsnachrichten“ melden, haben die im Elbekartell zuſammengeſchloſſenen Reedereten angeſichts der gegenwärtigen politiſchen Lage mit Wirkung vom Samstag im regelmäßigen Schiffahrtsbetrieb den Verkehr von und nach der Tſchecho⸗Slowakei eingeſtellt. Der Verkehr innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen wird uneingeſchränkt aufrechterhalten. Sudekendeutiche Flüchtlinge n Deulſchland Hier ſieht man eine Gruppe von Flüchtlingen aus der Gegend von Schwaderhach, Erbenberg, Silbe bach und Graslitz in einem Gaſthausſaal in Brunndöbra bei Klingentoal im Erzgebirge, in dem die Neuangekommenen proviſoriſch untergebrocht wurden, um ſpäter auf Familien verteilt zu werden (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) zunehmen, daß das tſchechiſche Militär Sprengungen vorgenommen habe. Es hat ſich herausgeſtellt, daß eine der zahl⸗ reichen in der Nähe der Stadt in Stellung ge⸗ gangenen Batterien aus zwei Geſchützen je einen Schuß abgegeben hat. Die eine Granate riß in nächſter Nähe des Elektrizitätswerkes bei ihrer Exploſion einen rieſigen Erdtrichter auf. Dieſe Schüſſe auf die Stadt Eger haben, wie von glaubhafter Seite verſichert wurde, einen beſonderen Grund. Die tſchechiſche Artillerie erhielt den Auf⸗ trag, ſich auf gewiſſe zivile Ziele jetzt ſchon einzu⸗ ſchießen! Aus dieſem Auftrage geht hervor, daß die Tſchechen die Abſicht haben, nötigenfalls wehrloſe deutſche Städte in Trümmer ſchießen zu laſſen. Das verantwortungsloſe Wüten der tſchechiſchen Soldaten hält weiterhin an. Am Samstag früh wurde das Haus des Amtswalters der Sudetendeut⸗ ſchen Partei Hans John umſtellt, die Türen von den Soldaten geſprengt und John nach einem ver⸗ geblichen Fluchtverſuch verhaftet. Es gelang dem Sudetendeutſchen jedoch, ſich noch einmal loszureißen und auf den reichsdeutſchen Teil des Bahnhofs Eger auf einen bereits fahrenden Zug der Reichsbahn zu ſpringen und ſich ſo auf das reichsdeutſche Gebiet zu retten. Konrad Henlein in Ja kenau nb. Falke nau, 17. September. Konrad Henlein ſtattete am Samstag, über Eger kommend, der Stadt Falkenau einen Beſuch ab, wo er mit ſudetendentſchen Führern und Mitgliedern Fühlnug nahm und ſich insbeſondere über die Vor⸗ gänge in Haberspirk Bericht erſtatten ließ. Während des Aufenthaltes Konrad Heuleins in Falkenau ſand dort gerade die Beiſetzung einiger bei den Kämpfen in Haberspirk gefallener Gendar⸗ men ſtatt, ſo daß der ganze Ort von Militär und Polizei wimmelte. Konrad Henlein gelang es trotz⸗ dem, Falkenau nach einer Stunde wieder zu verlaſ⸗ ſen. Er begab ſich auf reichsdeutſches Gebiet zu rück. Hausſuchungen bei allen SD- Stellen i anb Aſch, 18. September. Am Samstag beſetzte die tſchechiſche Staatspolizei das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei in Prag, In ſämtlichen vier Stockwerken des Gebäudes wurde das unterſte nach oben gekehrt, die Türen, Tiſche und Schränke mit Gewalt erbrochen und die Räume und Einrichtungen verwüſtet. Ein Mitglied der SDqp, das namentlich noch nicht feſtſteht, wurde in den Räumen angetroffen und feſtgenommen. Sein Schickſal iſt unbekannt. In der gleichen viehiſchen Weiſe gingen auch die Schergen der tſchechiſchen Staatspolizei in den Re⸗ daktionsräumen der ſudetendeutſchen Zeitung„Die Zeit“ gelegentlich einer dort durchgeführten„Haus⸗ ſuchung“ vor. Auch hier wurden Einrichtungen und Räume total demoliert. Mitteilungen Prager Blät⸗ ter beſagen, daß am Samstag von der tſchechiſchen Staatspolizei derartige Hausfuchungen im geſamten Gebiet der Tſchecho⸗Slowakei in den Kanzleien der Sudetendeutſchen Partei durchgeführt wurden. Tſchechiſche Polizei leiſtet bei Aeberfallen Hilfsſtellung adnb. Neugersdorf, 18. September. Seit Freitag früh ergießt ſich in die Oberlauſttzer Grenzorte ein Strom von Flüchtlingen aus den ver⸗ ſchiedenſten Orten des noröböhmiſchen Niederlandes, wie Warnsdorf, Rumburg, Schönborn, Schönlinde, Böhmtiſch⸗Leipa und anderen Orten. Es handelt ſich hierbei zumeiſt um Leute im weh rpflichtigen Alter. Von über 300 Flüchtlingen, oͤie zum Teil mit Frau und Kind am Freitag in Seifhennersdorf ankamen, wird berichtet, daß der rote Mob bereits weitgehend bewaffnet iſt. Die Piſtolen zu verbergen geben ſich die Roten überhaupt keine Mühe mehr. Die ſogenannte Orönungspolizei ſchreitet nicht ein, 13 1 8 leiſtet bei den Ueberfällen dem Mob noch He. In Warnsdorf wurde am Freitag ein ſude⸗ tendeutſcher Amtswalter, Otto Herrmann, beim Verſuch, die Grenze zu überſchreiten, angeſchoſſen und ſchwer verletzt. Er ſoll aber noch am Leben ſein. Wie weiter bekannt wird, iſt Samstag früh, ſieben Uhr, die Bezirksſtelle der Sudetendeutſchen Partei in Warnsdorf unter Führung des Staatspolizei⸗ kommiſſars ausgehoben worden. Die Tafel der Partei wurde entfernt. Die rote Wehr hat hierbei mitgewirkt. An dem Gebäude wurden große Plakate von der Sozialdemokratiſchen Partei, gezeichnet von dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Jakſch, au⸗ gebracht. Von Brauchitſch in Oſtpreußen. Der Oberbefehls⸗ haber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, hat ſich heute nach Oſtpreußen begeben, um im Anſchluß an einen Jagbaufenthalt in der Johannisburger Heide an den Truppenübungen des J..⸗K. teilzu⸗ nehmen. 19 Santana 190 9. September 1938 2 — 2 Nummer 42 Mannheim, 19. September. Huldvoller Sonnenſchein Der letzte Sonntag des Sommers—„Graf Zeppe⸗ lin“ über Mannheim Sommer ſchickt ſich zum Abſchied an. Der de Sonntag wird ſchon im Herbſt liegen. ers gewogen war uns der zu Ende gehende mer nicht, aber er will ſich anſcheinend noch n anſtändigen Abgang ſichern. Am vergange⸗ men Wochenende hat er ſich jedenfalls nochmals H angeſtrengt und uns zwei ſchöne Tage ge⸗ Die Sonne hat uns huldvoll angelächelt. Gunſt der Witterung kam dem großen Herbſtfeſt zugute. Am Samstagabend, als Böller der ganzen Stadt den offiziellen Beginn angezeigt hatten, ſetzte gleich ein Großbetrieb ein und am Sonntag wiederholte ſich das gleiche Bild. Am Samstag ſchon wurden 35 000 Beſucher gezählt. So ſoll es acht Tage lang ſein. Die Menſchen ſollen ſich freuen, wirklich freuen— und nicht„amüſieren“! Das Feſt ſtellt nach Form und Inhalt den Verſuch dar, Volksfeſte nach nationalſozialiſtiſchen Geſichts⸗ punkten aufzubauen. Wie die beiden erſten Tage ſchon zeigten, bringt die Mannheimer Bevölkerung dieſem Beſtreben der Partei ſtärkſtes Intereſſe ent⸗ gegen. Der geſtrige Sonntag wäre für uns alle ein Tag ungetrübter Freude geweſen, wüßten wir nicht, wie unſere ſudetendeutſchen Brüder und Schweſtern lei⸗ den müßten, weil ſie ſich zu ihrem Volkstum beken⸗ nen. Der Rundfunk hat in dieſen ſchickſalhaften Tagen wieder eine beſondere Miſſion. Geſtern brachte er in kürzeren Zeitabſtänden immer wieder erungen der Lage, wobei er auch Inſaſſen der Flüchtlingslager zu Wort kommen ließ. Trotz all dieſer Spannungen geht aber das Leben in Deutſchland ſeinen gewohnten Gang, weil wir des Führers Wort kennen, daß zur rechten Zeit die ing gefunden wird. So führten geſtern die Segler auf dem Altrhein wie alljährlich ihre Herbſtregatta durch. In langſamer Beſchaulichkeit ruhigen Waſſern, denen Der komme zogen die Boote auf den der wolkenloſe Himmel ſein Blau verlieh, ihre Bahn. Dabei hätten die Segler ſicherlich nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn eine friſche Briſe aufgekommen wäre und die Segel aufgebläht hätte. Aber Winoͤſtille gehört in Mannheim ja ſchon ſeit Jahren zur Segelherbſtregatta. Im Fußball herrſcht jetzt wieder„Saiſon.“ Die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe ſind voll im Gange. Den Hauptanzie⸗ Hungspunkt bildete geſtern wieder der VfR⸗Platz, wo der Karlsruher Fußballverein zu Gaſt weilte, wäh⸗ rend zwei weitere Mannheimer Gauligiſten nach auswärts gefahren waren. Am Abend wurde erſt⸗ mals die„Tabelle“ ſtudiert. Das wird nun dien ganzen kommenden Monate ſo ſein, bis entſchie⸗ den ſein wird, ob die Raſenſpieler ihren Meiſter⸗ titel erfolgreich verteidigen konnten voͤer den Lor⸗ beer einem ihrer Konkurrenten überlaſſen müſſen. Eine beſondere Freude brachte uns das hinter uns liegende Wochenende durch den Beſuch des neuen„Graf Zeppelin“, der auf ſeiner zweiten Probefahrt unſere Stadt am Samstagnach⸗ mittag berührte. Leider hatten nicht alle Mannheimer das Glück, das Luftſchiff zu betrachten, meil es nicht über das Zentrum unſerer Stadt flog. Die es geſehen hatten, erzählten freudig bewegt den anderen danon. In der Freude über das Ereignis ſyiegelte ſich wieder einmal die enge Verbundenheit Mannheims mit dem Luftſchiff⸗ Gedanken. Mit dem geſtrigen Tage hat unſer Natfional⸗ theater ſeine Werbewoche abgeſchloſſen. Acht Tage lang ßat unſere Schillerbühne durch die Tat ge⸗ worben. Es iſt zu hoffen, daß der Erfolg nicht aus⸗ bleiben wird. Zwar ſtelt die Miete heute ſchon ſehr günſtig, aber unſer Theater hat den begreiflichen Wunſch, immer weiteren Kreiſen ſeine kulturelle Miſ⸗ ſion zu erſchließen und ſie zu ſtändſgen Beſuchern werden zu laſſen. Bleibt noch zu erwähnen, daß viele unſerer Mitbürger das Wochenende benützten, um der ungemein inſtruktiven Ppeſſeſchau „Schwarz auf Weiß“ in Ludwigshafen einen Beſuch abzuſtatten. Dr. W. Th. Zahlreiche Geſellſchaftsfahrten Die Reichsbahn hatte viel zu tun Bei der Reichsbahn herrſchte am Samstag ein lebhafter Fern⸗ und Nahverkehr, aber auch der Stadtbeſuchsperkehr war am Nachmittag recht ſtark. Dagegen nahmen am Sonntag— abgeſehen vom Fernverkehr— der Ausflugs⸗ und ſonſtige Reiſe⸗ verkehr nur mittelmäßige Formen an, aber es wur⸗ den zahlreiche Geſellſchaftsfahrten ausgeführt. Der Stadtbeſuchsverkehr war lebhaft. Zum beſchleunigten Perſonenzug P 998 mußte ein Vorzug nach Schiltach und zurück gefahren werden; er war mit 300 ide ⸗Ausflüglern beſetzt. Im Durch⸗ lauf berührte ein Geſellſchaftsſonderzug Mailand— Köln den hieſigen Hauptbahnhof. Mit Kabarell, Tanz und Deroration Fröhliches Landheimfeſt der Leſſingſchule Mal in der Schule, mal in der Harmonie,— es iſt immer ein Feſt mit Ideen und Einfällen. Auf der Einladung hieß es„Eine Fahrt ins Blaue mit Tanz“; aber am Treppenaufgang der Harmonie Lonkretiſierte ſich die Sache ſchon zu einem„Sommer⸗ nachtstraum“, der übrigens korrekt, offiziell und liebenswürdig von Dipl.⸗Kaufmann Schönel mit Begrüßungsanſprache und Dank an alle Mitwirken⸗ den eingeleitet wurde. Dann hatte Aſſeſſor Weber das Wort, der in der Feſtgeſtaltung das iſt, was die Kartenſpieler und Sportler ein As nennen, eine Kanon', ein vielſeitiger Stimmungsmacher, ein Humorregiſſeur, ein Witz⸗ feuerwerker, ein Ueber⸗Reichert aus Mannheim am Rhein. Er hatte„10 Leſſingers“ einſtudiert, die ſich engliſch im Refrain und völkerbundsironiſch im Text gaben, er brachte einen Chineſenchor heraus, ein Radio⸗ Interview, in dem der Interviewer alles und der Interviewte nix ſagt, einen Wetterbericht mit Hochdruck aus dem Tanzlokal und Frühnebel bei den Am Samstagabend am Adolf⸗Hitler⸗Afer: ſannheit 55 er Volksfeſt wurde gestartet Feierliche Eröffnung durch Kreisleiter Schneider— Viele Tauſende im Vergnügungspark und in der Zellſtadt Eine Rieſenarbeit iſt in den letzten 24 Stunden vor der Eröffnung des Mannheimer Herbſt⸗ feſtes bei Kö F“ bewältigt worden. Wer am Freitagnachmittag am Holzgitterzaun am Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Ufer entlang ſchritt und einen Blick auf den Feſtplatz warf, hielt es für unmöglich, daß, von eini⸗ gen nicht in die Augen fallenden Unzulänglichkeiten abgeſehen, die Vorbereitungsarbeiten rechtzeitig be⸗ endigt ſein würden. Die vielen fleißigen Hände haben ſich ohne Unterbrechung auch in der Nacht zum Samstag regen müſſen. Nur der Kdcß⸗Wagen fehlte noch bei der Eröffnungsfeier. Dafür glänzte in Gold die überlebensgroße Geſtalt des Arbeiters, das Symbol des Feſtes, in dem Ehrenhain vor der Fahnenwand, von der ſich das Wahrzeichen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront wirkungsvoll abhebt. Aber balo mach dem Eröffnungsakt konnte durch den Lautſprecher bekannt gegeben werden, daß der Wagen zur Stelle ſei, der nunmehr hinter dem Ehrenhain die allge⸗ meine Aufmerkſamkeit der Feſtbeſucher auf ſich zieht. Die Eröffnungsfeier Eine Kette von Politiſchen Leitern hält am Samstagabend die Menge zurück, die herbeigeſtrömt iſt, um an der feierlichen Eröffnung des Volksfeſtes teilzunehmen. Fanfarenklänge eines Muſikzuges des Jungvolkes leitet punkt 7 Uhr die Feier ein. Dann tritt Kreiswalter Edam vor, um darauf hinzuweiſen, daß die wochenlangen Vorbereitungen des erſten großen Mannheimer Herbſtfeſtes, das ungezählte Tauſende neun Tage lang in ſeinen Bann ziehen wird, beendet ſeien. Bei der Durchführung dieſes Feſtes habe der Gedanke zu Grunde gelegen, daß Arbeit und Freude zuſammengehören. In dem Beſtreben, den Lebenswillen unſeres Volkes zu ſtärken und die Kräfte zu mehren, wolle man die nationalſozialiſti⸗ ſchen Gemeinſchaftsfeſte abhalten und ſich den Stun⸗ den der Freude hingeben. Wenn man Gele⸗ genheit haben werde, eine der gewaltigſten national⸗ ſozialiſtiſchen Leiſtungen, den Kd F⸗Wagen, zu be⸗ wundern, ſo müſſe man dabei bedenken, daß dieſes Werk entſtanden ſei aus der Kraft des geeinten Vol⸗ kes zur Freude des deutſchen Volkes. Der Redner ſchließt ſeine Ausführungen, indem er allen Volks⸗ genoſſen recht frohe Stunden wünſcht und daran die Hoffnung knüpft, daß Pekrus dem Feſt recht ſchöne Tage beſchere. Kreisleiter Schneider führt aus, daß man in dieſer Stunde zum erſten Male in Mannheim ein Feſt der Gemeinſchaft eröffne, ein Feſt, das allen Schaffenden Gelegenheit geben ſoll, gemeinſame Stunden der Freude zu feiern. Zugleich gingen aber die Gedanken hinaus über die Reichsgrenzen, wo Millionen deut⸗ ſcher Menſchen, weil ſie zu dieſer Gemeinſchaft gehören wollen, gemartert werden. Deshalb müſſe man in den Stunden gemeinſamer Freude auch ſtets ihrer geoͤenken mit dem Wunſche, daß auch ſte bald heimkehren ins Reich. Zugleich gelten aber auch Gruß und Gedenken wie in allen Tagen, ſei es bei der Arbeit oder bei der Freude, dem Führer unſeres großen Reiches. Mit dem Gelöbnis, daß man bereit ſei, dem Führer zu folgen, wo er uns hinführt, und mit dem Vorſatz, daß man nie ver⸗ geſſen werde, daß wir die Freude, der wir uns in S Silberjubiläum bei den Zierfiſchfreunden „Nymphaea“ 25 Fahre alt Eine ſtimmungsvolle Jubiläumsfeier Im Palmbräu⸗Stübl hatten ſich am Samstagabend etwa hundert Freunde und Freun⸗ dinnen der Zierfiſche eingefunden, um das 25jährige Jubiläum des Vereins„Nymphaea“ feſtlich zu begehen. In beſter Stimmung waren ſie alle gekommen und herzlich begrüßte der Vereinsführer Rabus ſeine Gäſte und Getreuen, vor allem den Reichsbundführer deutſcher Aquarianer, Dr. Kra⸗ mer, und den Gauführer des Gaues Kurpfalz, Eiſelſtein. Er gab einen Rückblick auf die Geſchichte des Vereins, die die„Nymphaea“ an vorderſter Stelle in der Werbung für den Gedanken der Zier⸗ fiſchhaltung ſah. Mancher Preis auf Ausſtellungen wurde von ihr errungen. Mit beſonderer Freude konnte er die Ehrung von drei Gründungsmit⸗ gliedern, Ruppender, Chriſt und Gritzer, vorneh⸗ men, die noch heute dem Verein angehören und eif⸗ rige Zierfiſchzüchter ſind. Vereinsführer Rabus überreichte ihnen je ein Ehrendiplom. Gauführer Fritz Eiſelſtein vom Gau Kur⸗ pfalz, zu dem Mannheim gehört, gratulierte im Anſchluß daran dem Verein zu ſeinem Jubiläum und überreichte ihm ein Ehrendiplom, den drei Jubilaren eine Ehrenurkunde. Da der Gaufücrer in dieſem Jahr ſelbſt ſein 10jähriges Gauführerju⸗ biläum begehen kann, ſo wurde die Feier desſelben mit dem Vereinsjubiläum des„Nymphaea“ verbun⸗ den und der Vereinsführer gratulierte dem Gau⸗ führer zu ſeiner 10jährigen erfolgreichen Tätigkeit. Der Reichsbundführer der deutſchen Aquarianer Dr. Kramer, der ſich im Laufe ſeiner humorgewürzten Rede ſelbſt als„Reichswaſſerfloh“ bezeichnete, ſchloß ſich den Gratulanten des Gauführers und des Vereins an und meinte nun, ein Gratulierender müſſe natürlich auch etwas ſchenken. Das habe er zwar tun wollen, aber das Diplom für den Verein und die goldene Medaille, die er ihm verliehen habe, ſeien nicht meyr in ſeine Hände gekommen und ſo müſſe das nachge⸗ — 800 Fiſche an der„Gaufiſchbörſe“ holt werden. Auch dem Gauführer, der Jahre lang ein treuer Mitarbeiter an ſeiner Seite geweſen wäre, verlieh er die goldene Medaille des Reichs⸗ bundes. Bedauerlich war die Eröffnung des Reichs⸗ bundführers, daß er nicht, wie beabſichtigt, über Sonntag bleiben könne, da er noch in der Nacht nach Holland abreiſen nüſſe. Er habe ſich aber gefreut, daß er nun, da er bereits zum zweitenmal nach Mannheim gekommen ſei, ſeine„Jünger“ ſo wohlauf gefunden habe. Zur Entſchädigung für den Vortrag und den Farbfilm, den Dr. Kramer am Sonntag⸗ nachmittag vorführen wollte, wurde wenigſtens der Farbfilm im Verlauf des Abends noch gezeigt. Es iſt ein Film, den Dr. Kramer ſelbſt in dem großen Mühlheimer Aquarium aufgenommen hat,. Herrliche Korallenfiſche begeiſterten die Fiſchfreunde vor allem, zeigen ſie doch auf großen Flächen wun⸗ derbar ſchillernde Farben. Sie übertreffen an Farb⸗ pracht ſogar die tropiſchen Schmetterlinge. Lehrreich waren die Erläuterungen, die Dr. Kramer zu dem Filmſtreifen gab. Am Sonntagvormittag wurde die Gaufiſch⸗ börſe im gleichen Lokal eröffnet. Der Zuſtrom aus dem ganzen Gau Kurpfalz des Reichsbundes deutſcher Aquarianer war außer⸗ ordentlich ſtark. Man konnte ſich kaum bis an die eigentlichen Becken mit den rund 800 Fiſchen, die zum Tauſch und Verkauf von dem Mannheimer Verein„Vallis neria“ aufgeſtellt worden waren, durchkämpfen. Vor allem der Verkauf war recht zu⸗ friedenſtellend und bis mittags herrſchte viel Betrieb an der„Börſe“. Die Zierfiſche, die angeboten waren, hatten als Heimatländer vor allem Südamerika und Mittelamerika, Indien und das malaiiſche Archipel und man ſah dazu außerordentlich ſchöne Zucht⸗ erfolge aus dem ganzen Gau. Nachmittags um 3 Uhr begann im„Kleinen Ro⸗ ſengarten“ eine Vereinstagung, in dem über das zu⸗ friedenſtellend verfloſſene Berichtsjahr Rechenſchaft abgelegt wurde. g. ... ã ddddddddddꝓdꝓGd/.Cm dd ndnd Zechern, und überhaupt wurde der Rundfunk drangenommen, daß alles ſich bog vor Lachen: die Morgengymnaſtik, die Ernährungspille von Profeſſor Lachinſki und überhaupt was„Mit furchtbar wenig Mann der Rundfunk alles machen kann“. Ganz groß⸗ artig zum Schluß die Einweihung des Schwimmbades von Butzebach mit Feuerwehrkapelle(Hörkuliſſe: eine ausgehängte Tür, eine Pfeife und eine Fauſt!), Rede des Oberbürgermeiſters und ſogar das Aufklatſchen der Meiſterſchwimmer hat man genau gehört. Es war ausgezeichnet! 3 Auch der Film bekam ſein Teil indem 65 humo⸗ riſtiſch gezeichnete Titel, auf die Leinwand geworfen, zu einer Handlung durch Kommentar vereinigt, und gewaltige Spannungen um die Abenteuer des ſchö⸗ nen Karl erzeugt wurden. Schließlich noch die Wochenſchau, naturgetreu hinter eine Gazekuliſſe, um die abgeſpielte Kopie auch recht deutlich zu machen. Da war denn auch alles, vom Geſchwindigkeitsrekord bis zu Greta Garbo in Berlin, Tennisturnier in Wömbledon und dergeichen in all ſeiner typiſchen Langweiligkeit zur humoriſtiſchen Kurzweil verkehrt. — Außer all dieſen Attraktionen gab's nun noch ſoliſtiſche Darbietungen von tüchtigen Jungen am Klavier oder an der Handharmonika und einem her⸗ vorragend talentierten Moritatenſänger, ſo daß für die Alten, die gern an langen Tiſchen im großen Saal ſtille ſitzen, beſtens geſorgt war. Nun waren aber auch alle Säle aufs ſchönſte geſchmückt. Schon am reichhaltigen Blifett leuchtete ein herrlich⸗haariger Affe über den fleißig verlaufenden Damen. Der Hauptſaal war mit ſüdlicher Landſchaft und buntem Zeltpapierdach ausgeſtattet, und viel dräuenden Masken um die Kriſtallkronen. Des grünen Saals feine Moiré⸗ tapete war praktiſch zu Mondſcheinſchimmer ausge⸗ nutzt, und mit draufgeſteckten Kuliſſen zu Venedig und Rialto ausgeſtaltet worden. Im Empfangs⸗ zimmer waren viel bunte Lamettafiſchlein zu ſehen, paſſend auf das Eingangsſchild„Sektaquarium“ Im Kleinen Saal alles was auf Tanz Bezug hat, und als Allerfeinſtes daneben eine Teeſtube mit Buddha und echten Porzellanſchalen, und mit Teppichen be⸗ legt, die ich auf mannigfache tauſend Mark Wert ſchätze. Man durfte am Boden untergeſchlagen auf Kiſſen ſitzen, und die Geiſhas waren ganz ſtilecht und überdies die ſchönſten, wenn ſie ſich auch wenig geiſhamäßig bewegten, ſondern ſo recht ſportlich da⸗ herkamen. Ueberall ging es auch muſikaliſch ſtilecht zu: in Venedig italieniſche Volkslieder, in der Tec⸗ ſtube traten immerhin japanfreundliche Chineſen auf, und überall leuchtete auch hier die blühende, ſtanniol⸗ und lamettabeſchwingte Phantaſie der Zeichenlehrer umd ihrer dekorationstüchtigen Schüler. Fröſche, Fiſche, Viecher, Fratzen aller Tierreiche, gegen die die zahlloſen Tombolaloſe, Wein, Kaffee, Kuchen feil⸗ bietenden Mädels nebſt Mütter um ſo vorteilhafter abſtachen. Genug des Lobes; es war eine herrliche Fahrt auf Weines Wellen, durch Tanzmuſik⸗ motor vorangetrieben. ins Blaue und leider auch ins Frühneblige Dr. Hr. * Wahlperiode der Schöffen und Geſchworenen um ein Jahr verlängert. Aus Gründen der Verein⸗ heitlichung mit den Beſtimmungen in Oeſterreich und im Hinblick auf die im Gange befindliche Reform des Strafrechts und des Strafverfahren⸗ rechtes hat die Reichsregierung ein Geſetz erlaſſen, wonach die laufende Wahlperiode der Schöffen und Geſchworenen um ein Jahr bis zum Ablauf des 31. Dezember 1939 verlängert wird. dieſen Tagen hingeben wollen, dem Führer verdan⸗ ken, beginne das Feſt. Als der Kreisleiter ſeine Ausführungen mit dem Ruf„Politiſche Leiter ſtill⸗ geſtanden- Heißt Flagge“ beendet hat, ſteigen an den vier Hauptmaſten vor dem Ehrenhain unter Fanfarenklängen und Böllerſchüſfen mächtige Fahnen empor, um ſich in die ſtattliche Front der übrigen Hakenkreuzfahnen einzufügen. Das Feſt beginnt Mit einem Schlage flammt die prächti ge Feſt⸗ beleuchtung auf. Weithin leuchtet die 400 Me⸗ ter lange Doppelkette unter der Fahnenreihe am Adolf⸗Hitler⸗Ufer. Dazu geſellen ſich die Vergnü⸗ gungsgelegenheiten, die in eine ſchier blendende Lichtflut getaucht ſind, und auf der anderen Seite 0 Daled lat geddes. off Schuhe Kufen ocler öffer Exdalꝰ? Kein Zweifel, öfter Exdal! Zumal jetxt bei dem noch billigeren Preis! Die Schuhe halten länger und bleiben länger schön! Deshalb tagliche Schohpflege mit al zwiſchen den Zelten den Maibäumen gleichende Lich⸗ terpyramiden. Kreisleiter Schneider wendet ſich mit ſeiner Begleitung zunächſt dem Vergnügungs⸗ park zu, wo er mit Kreispropagandaleiter Fiſcher an der erſten Schießbude den erſten Schuß abgibt. Im Nu hat ſich das Feſtgelände mit den Hunderten von Beſuchern belebt, die durch den Haupteingang drängen. Und ſchon ſitzen in den Zelten die mit ſchmetternden Weiſen begrüßten erſten Gäſte. Da der Abend kühl iſt, weiſt das Weinzelt den ſtärk⸗ ſten Beſuch auf. Auch wir probieren den Feſtwein — es iſt 1937er St. Martiner— und ſtellen feſt, daß der Schoppen die 1,10 Mk. mit Bedienung wert iſt. In der neunten Stunde beginnt die Varieté⸗ vorſtellung auf der Bühne in der Mitte des von den Zelten gebildeten Vierecks. Die Zuſchauermenge, die die Bühne umgibt, iſt ſo groß, daß wir das Zelt verlaſſen müſſen, um etwas von der hervorragenden Tanzkunſt der ruſſiſchen Truppe, die die Darbietungen einleitet, ſehen zu können. Ein Gang durch die Bierzelte überzeugt uns davon, daß die Jugend bereits zum Tanz übergegangen iſt. Und als wir den Vergnü⸗ gungspark durchſchreiten, ſtellen wir mit Genug⸗ TTTCTCTCTCCCCTTTCTTTTPTTTTTbTbTe Herbſtſeſt am Neckar Verlegung des Kindernachmittages Es hat ſich als notwendig erwieſen, den Kinder nachmittag, der für den kommen⸗ den Sonntagnachmittag vorgeſehen war, auf Mittwoch, den 21. September, zu verlegen. CCC 00TTbTbTbTbTbTbTbTTTbee tuung feſt, daß man ſich nicht auf das Schauen be⸗ ſchränkt, ſondern ſich bereits mit den mancherlei Ver⸗ gnügungs angelegenheiten vertraut gemacht hat. Mit am meiſten umdrängt iſt die Benzin⸗Auto⸗Renn⸗ bahn, die den Feſtplatz an der Weſtſeite abſchließt. Schon jetzt hat man den Eindruck, daß die Inhaber der Fahrgeſchäfte und Buden auf befriedigende Ein⸗ nahmen rechnen können. Sch. 6 Verkehrsunfälle: 5 Verletzte Was der Polizeibericht vom 18. September meldet Am Samstag ereigneten ſich in Mannheim nicht weniger als ſechs Verkehrsunfälle wobei zwei Perſonen ſchwer und oͤrei leicht verletzt wur⸗ den. Die Unfälle ſind zurückzuführen auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrs vorſchriften und auf Unacht⸗ ſamkeit. * Fahrrad⸗ und Motorraddiebe am Werk Geſtohlen wurden am Samstag insgeſamt fünf Fahrräder, ein Motorrad und ein kleines Kraftrao. Außerdem wurde eine verſchloſſene Bau h itte aufgebrochen und daraus ein Sack Zement entwendet. Rowoͤies und Krakeeler gefaßt Die Polizei hatte allerlei zu tun Wegen Körperverletzung mußte, wie der Polizeibericht mitteilt, die Polizei in zwei Fällen einſchreiten. Eine Perſon mußte in das Kranken⸗ haus verbracht werden, Lebensgefahr beſteht nicht. Beide Täter ſind feſtgenommen. Wegen groben Unfugs mußte die Polizei in der Samskag⸗Nacht neun Perſonen vorläufig feſt⸗ nehmen. Die meiſten Ruheſtörungen waren auf Trunkenheit zurückzuführen. Eine Perſon wurde in das Gefängnis eingeliefert. An dem Feuermelder des Hauptzollamtes wurde von einem unbekannten Täter die Glas⸗ ſcheibe eingeſſchlagen. u Gefunden wurde vor einem Häuſe in der Rieh⸗ feldſtraße ein Damenfahrrad, Marke„Vikto⸗ ria“, Nr. 611 725. Lanz nend für? bruch eine ßenfl fernu der ſich a! bund Zwecl Auch von d eiſern un d werde es ab Gitte Ei Di noch Offizi nachſte Beſitz mann ſekund detes Ableiſt bei de nung marin Eignut Stettir ſtamm: Meter, 9. ledi, gehöri; runger Ber Komm Dem 2 schriftl. des B großer ſchule ſteuern Zuwe Gro Ein w Halbjal einem Wandet bodenſt, hälſe d Welt, e Entbind Großſta ſprechen Ortsfre 105 Pag Gra ins! die Währen ſonenwe gekehrt. Unterſte den bet! letzten denverk, und 230 verke! waren 1 Im Poſtſch ſaſt 230 hafen ſt ſchnittlic glichen 90 auf Greis. Wohnun (mit 72 Wohnun über 115 als 40 weniger, Hypothe! „ Neue Mannheimer Zeitung? Morgen⸗Ansgabe Ein Einſatzſtab tritt in Aktion et der Verſchönerung der deutſchen Städte hat ie Viſttenkarte des Hauſes, der Vorgartenzaun, be⸗ dere Bedeutung. Mehr oder minder verworrene rkel eiſerner Zäune machen den Ein⸗ gepflegten Raſen⸗ und Blumenſchmucks Kalt und drohend ſtarren eiſerne an und betonen ſo das Tren⸗ Menſchen. Der Reichskommiſſar ertung hat bereits mit dem Ab⸗ bruch dieſer häßlichen Vorgartenzäune begonnen. Zunächſt f. die Gemeindeverwaltungen und die en beiſpielhaft vorgegangen. ehr ſoll auch mit dem Abbruch derjenigen enzäune begonnen werden, die ſich im Pri⸗ ſitz befinden. Wie der Referent beim Reichs⸗ Diplom-Volkswirt Kühn, in der„Deut⸗ ynwirtſchaft“ mitteilt, ſind an jedem Ort ildet worden, deren Aufgabe es iſt, tfernung der Eiſenzäune und itliche Geſtaltung der Stra⸗ 1 vorzubereiten. Wo die Koſten der Ent⸗ fernung den Beſitzer ein Hindernis bilden, ſtellt der Ei zſtab ehrenamtliche Arbeitsgruppen, die ſich aus SA, Techniſcher Nothilfe und Reichskrieger⸗ bund zuſammenſetzen. Lanzen de nende zwiſch für Altn ſchen 2 Eins eine planm eine 1 ßenflucht Einfriedigungen, die einem dringenden praktiſchen Zweck dienen, werden nicht in die Aktion einbezogen. Auch Zäune 5 Drahtgeflecht werden grundſätzlich von dieſer Aktion nicht erfaßt. Ebenſo ſollen ſchmiede⸗ eiſerne Gitter, die beſonderen künſtleriſchen und hiſtoriſchen Wert beſitzen, nicht entfernt werden. Außer dieſen wenigen Ausnahmefällen ſoll es aber am Ende dieſes Jahres keine überflüſſigen Gitterzäune mehr geben. „Offisſersnachwuchs für die Maſſerſchutzvolizei Einſtellung von Offiziersauwärtern noch zum 1. November zum 1. November Für die erslaufbahn kann ſich jeder junge Deutſche, der hende Bedingungen erfüllt, bewerben: 1. Beſitz des B Szeugniſſes zum Seeſteuer⸗ mann auf großer Fahr); 2. Beſitz der Ober⸗ ſekunda⸗Reife(mittlere Reife); 3. Höchſtalter vollen⸗ detes 26. Lebensjahr am Tage der Einſtellung; 4. Ableiſtung der geſetzlich vorgeſchriebenen Wehrpflicht het der Kriegsmarine ſowie Zuerkennung der Eig⸗ nung zum Reſerve⸗Offiziersanwärter der Kriegs⸗ marine; 5. Beſtehen der körperlichen und geiſtigen Eignungsprüfung an der Waſſerſchutzpolizeiſchule in Stettin; 6. deutſchblütige oder artverwandte Ab⸗ ſtammung; 7. Unbeſcholtenheit; 8. Mindeſtgröße 1,70 Meter, bei beſonderer ſonſtiger Eignung 1,68 Meter; 9. ledig; 10. vor dem Eintritt in die Wehrmacht Zu⸗ gehörigkeit zur NS Da P oder einer ihrer Gliede⸗ rungen erwünſcht. Bewerbungen ſind ſofort ausſchließlich an das Kommando der Schutzpolizei in Stettin zu rich⸗ Dem Bewerbungsgeſuch ſind beizufügen: Ein hand⸗ ſchriſtlich ſelbſtverfaßter Lebenslauf und Abſchrift des Befähigungszeugniſſes zum Seeſteuermann auf großer Fahrt oder die Beſcheinigung einer Seefahrt⸗ ſchule über das vorausſichtliche Beſtehen der See⸗ ſteuermannsprüfung vor dem Einſtellungstermin. Montag, 19. September 1988 Wohnungsbau und gemeindliche Laſten Was koſtet eine neue Wohnung die Gemeinde an Geſamtlaſten? Wenn der Bürger von der gemeindlichen Beihilfe zum Wohnun g 8 bau hört, ſo denkt er für gewöhnlich nur an gemeindliche Zuſchüſſe, Dar⸗ lehen, Senkung von Anliegerbeiträgen und ſonſtigen Abgaben, verbilligte Hergabe von Grund und Boden und dergl.; kurzum er verbindet damit meiſt die Vor⸗ ſtellung von unmittelbar gewährten Unterſtützungen der Gemeinde. Die wenigſten aber haben eine, wenn auch nur oberflächliche Kenntnis davon, was außer⸗ halb ſolcher unmittelbaren Beihilfen und Förde⸗ rungen der Wohnungsbau überhaupt, ſelbſt, wenn eine derartige unmittelbare Unterſtützung nicht ge⸗ währt wird, der Gemeinde an Laſten verurſacht. Es mag dem Bauluſtigen, der voller Stolz nachweiſen kann, daß er ganz aus eigenen Mitteln ſich ein neues Haus gebaut hat, unfaßbar erſcheinen, daß dieſer Bau der Gemeinde beträchtliche Laſten verurſachen ſoll, zumal nach ſeiner Meinung ein ſolcher Neubau der Gemeinde neue Einnahmen er⸗ ſchließt(3. B. Anliegerbeiträge, Grundſteuern, Ge⸗ hühren für Waſſer, Gas und Strom, Müllabfuhrge⸗ bühren und dergl.). In Wirklichkeit aber iſt es eine ziemlich hohe Geſamtbelaſtung, die jede neuerbaute Wohnung der Gemeinde verurſacht, ſelbſt wenn man die erwähnten neuen Einnahmequellen der Gemein⸗ den in Abzug bringt. Natürlich iſt die Höhe dieſer Belaſtung weitgehend von den örtlichen Gegeben⸗ heiten abhängig. Die Koſten, die hier gemeint ſind, beziehen ſich auf die Aufwendungen für Erſchlie⸗ ßung un d Gemeinſchaftsein richtungen. Der Leiter des Reichsverbandes deutſcher Heim⸗ ſtätten Dr. Wagner hat auf der Reichstagung der Akademie für Städtebau im Oktober vorigen Jahres in Stuttgart einmal einen genauen Ueberblick an Hand von praktiſchen Beiſpielen über die Koſten, die neben der Bodenbeſchaffung und der eigentlichen Gebäude⸗ herſtellung noch für die erforderlichen ſozialen Einrichtungen von den Gemeinden aufgebracht werden müſſen, gegeben. Er teilte die hierfür erfor⸗ derlichen Ausgaben in vier Gruppen: 1. Verſorgungseinrichtungen innerhalb der Sied⸗ lungen(Straße, Waſſer, Kanäle, Strom, 2. Zuleitungen zur Siedlung(Verkehrswege, Fern⸗ leitungen), 3. öffentliche Gebäude, 4. gewerbliche Aulagen. Bei dem der Berechnung von Dr. Wagner zu⸗ grundegelegten Beiſpiel iſt eine Siedlung von 500 Wohneinheiten mit 2000 bis 2500 Einwohnern an⸗ genommen. Der Geſamtaufwand für ſoziale Ein⸗ richtungen beträgt hiernach je Wohnung über 3000 Mark. Allein die Schulneubaukoſten, welche je Wohneinheit anfallen, betragen bekanntlich etwa 1000 Mark, wenn man annimmt, daß eine Klaſſe für 40 Kinder im Durchſchnitt mit Nebeneinrichtungen 30000 Mark Herſtellungskoſten verurſacht und daß auf drei Familien etwa vier Schulkinder treffen. Eingehende praktiſche Berechnungen neueren Datums hat der Reichshauptſtellenleiter G. Har⸗ bers, Stadtrat in München, angeſtellt, die er in der„NS⸗Gemeinde“ mitteilt. Er macht dazu ſol⸗ gende, aufſchlußreichen Mitteilungen: Für eine möglichſt zutreffende Vorausberechnung und Schätzung ſolcher Erſchließungskoſten wurden Die Stadt in Zahlen Zuwachs von 200(auf 143 430) Seelen Mehr Krafträder als Perſonenwagen Rekordbelrieb im Fubilänmsjahr der Svparkaſſe n. Ludwigshafen, 18. September. Groß⸗Ludwigshafen hatte Eude Juli 143 430 Einwohner, das ſind 200 Seelen mehr als beim Halbjahreswechſel. Der Zuwachs ergab ſich aus einem Geburtenüberſchuß von 127 Köpfen und einem Wanderungsgewinn von 73 Perſonen. Neben 210 bodenſtändigen Säuglingen kamen 5s kleine Schrei⸗ hälſe durch auswärts beheimatete Mütter hier zur Welt, ein Zeichen dafür, welche Anziehungskraft die Entbindungsheime und Privatkliniken der pfälziſchen Großſtadt auf die Umgebung ausüben. Das ent⸗ ſprechende Gegenſtück ſind die 26 Sterbefälle von Ortsfremden neben 83 Todesfällen Ortsanſäſſiger. 105 Paare beugten ſich unter das Joch der Ehe. Groß⸗ Ludwigshafen zählte Eude Juli 1938 insgeſamt 7569 Kraftfahrzeuge das iſt um die Hälfte mehr, als„Alt“ Ludwigshafen vor genau Jahresfriſt hatte. Während es aber damals noch erheblich mehr Per⸗ ſonenwagen als Krafträder gab, iſt es heute um⸗ gekehrt. Dementſprechend, iſt man faſt verſucht zu unterſtellen, erreichte die Zahl der Verkehrsunfälle den betrüblichen Hochſtand von 76(mit 63 dabei ver⸗ letzten Perſonen). Erfreulich rege war der Frem⸗ denverkehr im Juli 1938; man zählte 1619 Fremde und 2300 Uebernachtungen. Der Schiffs ⸗Güte r verkehr fällt immer mehr„ins Gewicht“: es waren nicht weniger als 527 600 Tonnen! Im 50.(Jubiläums⸗]) Jahr der Stadtſpar⸗ kaſſe beſcherte der Juli 1938 ganz gewaltige Ein⸗ zahlungen(2 343000 Markl) Nachdem im Juni, wohl wegen es Ferienreiſebedarfs, die Auszahlungen leicht überwogen hatten, wurden ſie im Juli um 1 066 000 ark übertroffen. Der Guthabenbeſtand ſtieg infolge⸗ deſſen auf nicht weniger als 34 491000 Mark. Das zo ſtſcheckamt Ludwigshafen a Rh. ſetzte ſaſt 230 Millionen Mark um.— In Alt⸗Ludwigs⸗ hafen ſtieg der Fleiſchverbrauch von durch⸗ ſchnittlich 3,1 auf 43 Kilogramm(Juli 1937 ver⸗ glichen mit Juli 19381) und der Milchverbrauch von 90 auf 10,7 Liter je Einwohner, ob Säugling oder Greis. Ungewöhnlich viel Bauanträge(61 mit 218 Wohnungen) wurden geſtellt, 34 Baugenehmigungen (mit 72 Wohnungen erteilt, und 19 Baue(mit 32 Wohnungen) vollendet. Die Neubauten verfügen über 115 Wohnräume. Groß⸗Ludwigshafen hat mehr als 40 000 Wohnungen, Alt⸗Ludwigshafen 10 000 weniger, Während im Vormonat erheblich mehr Hypotheken eingetragen als gelöſcht wurden, wurden im Juli dreiviertel Milliarden Mark gelöſcht, aber nur 727 Millionen Mark eingetragen. Der Arbeitsmarkt liegt weiter ſehr günſtig. Die Zahl der Krankenkaſſen⸗Mitglieder ſank nur um eine Kleinigkeit(75) auf 62 126, von denen ſich nur 2,7 v. H. krank gemeldet hatten. Insgeſamt wurden nur 362 Arbeitsloſe regiſtriert, von denen die Hälfte vom Arbeitsamt unterſtützt wird. Die Zahl der Fürſorgeparteien beim Wohlfahrtsamt verminderte ſich weiter auf 4198(gegen 4490 Ende Juli 1937 allein in Alt⸗Ludwigshafen!). Der laufende Aufwand in der offenen Fürſorge ſtieg trotz Minderung der Par⸗ teien auf rund 220 000 Mark. Die Lebenshaltung verteuerte ſich ein klein wenig und zwar nach dem Reichsindex von 126,0 bei Halbjahreswechſel auf 126,8 Ende Juli 1938. 5 Die wichtigſten Todesurſachen waren in Groß⸗Ludwigshafen während der letzten Monate Lungenentzündungen, Herzkrankheiten und Krebs einſchließlich anderer Neubildungen. Dann folgen ſofort Krankheiten des Nervenſyſtems, wäh⸗ rend z. B. Tuberkuloſe keine größere Rolle ſpielt als etwa Selbſtmord und Verunglückung zuſammen⸗ genommen. 5 Das Wohlfahrtsamt hat in erſter Linie jetzt Ortsarme zu unterſtützen, die unter 4200 Parteien faſt 2300 ausmachen. Sozial⸗ rentner iſt der nächſtgrößte Kreis der zu Betreuen⸗ den. Dagegen waren z. B. im Juni 1938 nur moch 291 Parteien auf Grund von Wohlfahrts⸗Erwerbs⸗ loſigkeit zu unterſtützen. Auch von den Kriegsopfern ſind erfreulicherweiſe nur 103 Parteien auf die Hilſe des Ludwigshafener Wohlſahrtsweſens angewieſen. Aufbauarbeit in Edesheim * Edesheim, 17. Sept. Es lohnt, einmal aufzu⸗ zählen, was ein kleines Gemeinweſen ſeit der Macht⸗ übernahme an Aufbauarbeit geleiſtet hat. Unſer Edesheim kann melden, daß ſeither das Ried in fruchtbares Ackerland um gebrochen, die Feldwege zu brauchbaren Feldſtraßen erweitert und verbeſſert, ein Schwimmbad errichtet wurde und die Leonhard⸗Eckel⸗Siedlung mit zehn Einfamilien⸗ häuſern entſtand, von denen bereits acht bezogen werden konnten. Im Mittelpunkt des Dorfes wird mun das neue Schulhaus ſeinen Platz finden. einige ſiedlungstechniſch unter ſich verſchiedene Wohn⸗ anlagen jeweils größeren Ausmaßes von mir näher unterſucht, und zwar nach folgenden Einzelpunkten: 1. zuſätzlicher Straßenbau, 2. zuſätzlicher Kanal⸗ bau, 3. a) Grünanlagen einſchließlich Gemeinſchafts⸗ platz, b) Kleingärten, zuſätzliches Pachtland, c) künſt⸗ leriſcher Schmuck, Brunnen, Denkmäler, 4/5. Schule, Kinderhort, Kindergarten, Sportplatz, 6. HJ⸗Heim, 7. Gemeinſchaftshaus, Feierraum, Vobksbücherei, 8. Mütterberatungsſtelle, Ortsgruppe der NSDAP, NSVB, NS⸗Frauenſchaft, g. gewerbliche Räume (Werkſtätten und Läden), 10. 3 Polizei, Bezirksinſpek⸗ tionen, 11. Luftſchutzmaßnahmen, 12. Arzt, Zahnarzt, Apotheke, 13. Verkehrseinrichtung, 13a) Garagen, 14. Waſſerverſorgung, 15. Fundierungskoſten, 16. Koſten der Freimachung der Baugrundſtücke von Pächtern und Kleingärtnern, 17. Friedhof. Nach vorſtehenden Geſichtspunkten wurden ö rei verſchieden große W̃ o hnungsanlagen geprüft. Es ergab ſich dabei folgendes ſehr inter⸗ eſſantes, ja überraſchende Reſultat: 1. Eine neue Planwohnungsanlage von 3000 Wohneinheiten, annähernd lückenlos nach den vor⸗ genannten Geſichtspunkten. Die Unterſuchung ergab bei vorſichtigſter Berechnung je Wohnung 2236 Mark zuſätzliche Erſchließungskoſten. 2. Eine Wohn⸗ anlage mit 764 Wohneinheiten in unmittelbarem Anſchluß an beſtehende Wohnanlagen und Verkehrs⸗ verbindungen: je Wohneinheit 2040 Mark; hier ohne die Punkte 3e 4/5. 9, 10, 1215 und 17. 3. Bau⸗ lücken in weitgehend bebauten Altſtadtgebieten mit zuſammen 450 Wohneinheiten ohne die Punkte 13a, 30, 4/5, 9, 10, 1114 und 17: hier ergaben ſich, im allergünſtigſten Fall alſo, 600 bis 700 Mark je Wohneinheit. Die Gemeinde muß alſo bei jeder neuen Wohn⸗ einheit im Mittel etwa 1500 Mark zuſätzliche Unkoſten ſür jede neue Wohnung rechnen und gleichzeitig auch gewiſſe jährliche zuſätzliche Be⸗ träge im Haushalt für den Betrieb und den Unterhalt dieſer neuen Anlagen ju Anſatz brin⸗ gen. Nun wird man gegen eine derartige Berechnung als Maßſtab für die Geſamtbelaſtung der Gemeinde zwar verſchiedenes einwenden können, man wird vor allem auf die neuen Einnahmen der Gemeinde verpweiſen. Dieſe aber bieten ſicherlich bei weitem keinen Ausgleich für die entſtandenen Geſamtlaſten, es bleibt ſehr viel an Laſten für die Gemeinde übrig, deren Höhe, das ſei nochmals betont, nach den ört⸗ lichen Gegebenheiten und Beſonderheiten natür⸗ lich ſehr unterſchiedlich iſt. Zum Schluß ſeiner beachtenswerten Ausführun⸗ gen macht Harbers noch folgende Feſtſtellungen, die man nur unterſtreichen kann: Das bisher unangreifbarſte und ſchwerwiegendſte Hemmnis iſt ohne Zweifel noch der unerſetz⸗ liche Zeitverluſt durch die zahlreichen und langwierigen Genehmigungsver⸗ fahren und Vorbereftungen, welche Wohnungsbau⸗ vorhaben heute noch erleiden. Praktiſch iſt dieſem Umſtand wohl nur dadurch ohne Schädigung des öffentlichen Intereſſes beizukommen, daß bei wich⸗ tigen Bauvorhaben ein verkürztes Verfahren, ähnl. dem ſehr gut funktionterenden Reichsbürgſchaftsver⸗ fahren, eingeführt wird mit dem Ziele, zu einer vor⸗ läufigen Bauerlaubnis zut kommen. Im ganzen geſehen, bedeutet der Wohnungsbau im allgemeinen und der Volkswohnungsbau in erſter Linie eine zwar ſchwierige, aber dafür um ſo dankbarere Auf⸗ gabe nicht nur für die großen Städte, und vor allem an den Grenzmarken, eine Aufgabe, die auch in volks⸗ wirtſchaftlicher Beziehung eine langandauernde und dankbare Arbeitsreſerve bedeutet, wenn ihre Durch⸗ führung nicht nach einſeitigen Geſichtspunkten und nicht überſtürzt, ſondern wohlvorbereitet und in ſteti⸗ ger Weiſe erfolgt. NSDAP-Miffeilungen Hartstomtlichen Sehauntmachungen enmnamme- Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Wir bitten,„Kampf der Gefahr“, Monat Auguſt 1938, umgehend abzurechnen. Ortsgruppen der NS Dp Platz des 30. Januar. Am 20.., 20.15 Uhr, findet im Nebenzimmer des Lokals„Zum kühlen Grund“(Piſton), Seckenheimer Str. 96, eine Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter und des Stabes der Day und der NSW eſtatt. Erſechinen Pflicht. Dienſtuniform.— Nächſte Parole für Amtsleiter und Zellenleiter am 19.., 20 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 19.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtaurant„Reunwieſen“. Erſcheinen ſämtlicher Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös. Waſſerturm. 19. 9, 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtau⸗ rant„Rennwieſen.“ Erſcheinen ſämtlicher Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht, Es ſpricht Kreis⸗ frauenſchaftsleiterin Frau Drös. Liederbücher mitbringen. Neuoſtheim. 19. 9. 20 Uhr, Pflichtheimabend im Reſtaurant„Rennwieſen“, Erſcheinen ſämtlicher Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös. Feudenheim⸗Weſt. 20.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend ifm Frauenſchaſtsheim. Strohmarkt. 20.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftsleit, Frau Drös. Humboldt. 19. 9. 20 Uhr, Beſprechung des Orts⸗ ee in der Mittelſtr. 24. Arbeitsberichte mit⸗ ingen. Achtang, Kreisring! 20,., 16 Uhr, wichtige Beſprechung in L 9, 7. Abteilung: Mannheimer Kulturgemeinde Die Ausweiſe können in der Geſchäftsſtelle Plonkenhof, P 6, abgeholt werden. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Montag, 19. 9. Geſamtprobe; Mittwoch, 21. 9. Geſamtprobe. Die Kameradſchaft ehemaliger Militärkraftfahrer im NS⸗Reichskriegerbund(Kyffhäuſer) hält am Dien s3⸗ tag, 20. September 1938, 20.30 Uhr, im Nebenzim⸗ mer des Weinhauſes„Hütte“ in Qu 3, 4, bei Kameras Reit ihren Komeradſchaftsappell, verbunden mit einem Vor⸗ trag über„Deutſchland und die militärpolitiſche Weltlage“ ab. Auch dieſenigen Kreftfohrkamergden, welche dem NS. Reichskriegerbund noch nicht angehören, ſind zu dieſem Appell herzlichſt eingeladen. Raft durch Reude⸗ Dienstag, 20. 1 82 N i Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſe:.30 bis.30 Uhr Planetartum 7 55 (Engelhorn und Sturm).80 bis.30 Uhr Stadton(De⸗ fakg)..30 vis.30 Uhr Stadion[Modehaus Neugebauer). 14.90 bis 17 Uhr Halle im 16.30 bis 18 Uhr Spor 18 bis 19.30 Uhr Stadion Fel 19—21 Uhr Herzogenriedpark(Hut Stadion, Feld 1(Pennſylvar dion Hauptfeld(Gerling⸗Konzern). Lion, Feld 1(Telefunken). 18 bis 19.9 (Schenker u. Co.),.30.80 Ir (Eckrich u Schillerſchule werke. ). 19.30 Union⸗ Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.80 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 19.30 bis 21 Uhr Waldhofſchule. 5 5 Betriebsſportkurſus: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule, 2(Warenhaus Vollmer). Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städ⸗ iſches Hallenbad Halle 2 5 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 1(Hildebrond⸗Rheinmühlenwerke). Boxer Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV. Halle Waldhof (Bopp u. Reuther). Tennis Offener Kurſus für Frauen und Männer: Uhr Friedrichspark Tenntsanlage. Jin⸗Jitſu Offener Kurſus für Männer und Frauen: 20 bis 21.80 Uhr Stadion Gymnaſtikhalle SScggogggeggessse Auch bei ver⸗ alteten Seiden hilft oft: 18 bis 19 be rkinger Adelheid- Quelle Das grofle deutsche Nierenwasser e Prospekte kostenlos von der Mineralbrunnen A0 Bad Oberkingen 9 Peter Rixius, Grobandlung. Mannheim Verbindungskanal., link. Ufer 6 Telefon 2679/97 Wilhelm Müller, Mineralwassergroßhandlung Mannheim. Hafenstraße 11 Telefon 21636 Kindergymnaſtik 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule Volkstanz: Offener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.80 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Ubr Reithalle Städeiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. * Mittwoch, 21. September Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.80 Uhr Friedrichſchule, U 2, Kirchgartenſchule, Liſelotte⸗ ſchule und Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſium. Betriebsſportturſe:.30 bis 7h Uhr Stadton[Kauf⸗ haus Vetter]; 17 bis 18.30 Uhr Planetarium(Rheiniſches Braunkohlenſyndikot). 17.00 bis 18.30 Uhr Stadion, Feld 2(Teutſche Wörnerwerke) 17 018 18.80 Uhr Stadion, auptſeld(Vgt. Armaturen⸗Geſ.): 17.80 bis 19.00 Uhr Stadion Fele 2(Waldberr, Apporokeban), 17.30 618 19.00 Uhr Stadion Feld 1 Ach, 17.0 bis 19.00 Uhr Stadion Fels 1(J. Reiß), 18.00 bis 19.30 Uhr Staolon Hauptfeld (Andreae Noris Zahn. 16.15 bis 20 Uhr TV⸗Platz Walohof (Bopp u. Reuther]. 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2(Alham⸗ bra). 18 bis 21 Ühr Pfalzplatz(Sch. Lanz AG). 18.80 018 20 Uhr Stadion(Ed. Kaufmann⸗Söhne und Lackfabrik Forrer). 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.). Fröhliche Gym naſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule. 20 bis 21.80 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Schule Käfertal. 21 bis 22 Uhr UÜhlanoſchule. Betriebsſportkurſe:.30 bis.30 Uhr Stadion, Feld 2 (Hermann Fuchs) 17 bis 18 Uhr Sportanlage im Betrieb Pilo⸗Werk. 20 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gebr. Braun). 16.15 bis 17.45 Uhr Wohlgelegenſchule(Herbſt⸗Felina). Kindergymnaſtik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. 15.45—16.30 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. 17.30 18.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. 18.30—19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 19.80 Uhr Stadion, Feld 2. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.80 bis 23 Uhr Städtiſches Hollen bad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Stäcdtiſches Hallen⸗ bad. Halle 3(Strebelwerke). Schwerathletik Betriebsſportturſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldhof (Bopp u. Reuther). Tennis Betriebsſportkurſe: 18 bis 20 Uhr Tennisplatz Fried⸗ richspork(Och. Lonz AGG) Rollſchuhlauf 0 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20.00 bis 21.80 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Hymnaſtum, Moltkeſtraße. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle, Städtiſcher Schlacht und Viehhof. Dageslaleucles Montag, 19. September Nationaltheater:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſt⸗ ſpiel von Birabeau, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 2030 Uhr Kabarett und Tanz. Hinter der Hauptfenerwache: Mannheimer Herbſtfeſt mit Kraft durch Freude. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tauz: Paloſthotel, Parkhotel, Libelle. Waldporkreſtaurant. Lichtipiele: Ufa⸗Palaſt:„Dreizehn Stühle“.— Alhambra:„Eiferſucht“. — Palaſt und Gloria:„Der Fall Deruga“.— Schauburg: „Frauenehre“.— Scala und Capitol:„Fahren des Volk“ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebſfnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. a Theatermuſeum d 7. 20: Gesſenet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geßſinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Hafenrundfahrten; 10, 11, 15, 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke Flughafen: Run delſſae über Mannheim Städtiſche Schloßbücheref: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöfnet von 9 bis 18 und von 15 bis io Uhr Sonderousſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisaousſtellung 5 Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: 10.90 bis 18 Uhr. elne Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 348 21. Leſeſaal geöffnet von Morgen- Ausgabe 28 75 149, Jahrgang Nr. 432 In Chemnitz unterlag im Jußball-Länderſpiel Polen vor 70000 Zuſchauern:4(:1)— Torſchützen: Gauchel(), Schön( g. Chemnitz, 18. September(Eig. Drohtber.) Gute Form der Deutſchen in Chemnitz Ueber Chemnitz, der Stadt der tauſend Schornſteine, wölbte ſich om Tage des Länderſpieles gegen Polen ein Sommer„ von dem die Sonne mit aller Kraft auf das ſächſi Land brannte, Für Chemnitz war dleſer 18. September feſtlicher Tag, denn mit dem Länderſpiel wurde die ihe der neuen Städtiſchen Kampfbahn ver⸗ bunden. Abermals iſt der deutſche Sport um einien groß⸗ artigen Stadionbau reicher geworden Chemnitz ſchuf eine Sportonlage, deren Größe, Schönheit und Wucht über⸗ raſcht. Maſſive Steinauſbauten geben der Anlage einen hohen architektoniſchen Reiz. Von den Wällen geht der Blick weit in das grüne Vorgelände des Erzgebirges. 70 000 Menſchen finden in den Wällen Platz und notürlich wor am Tage des Länderſpiels dos Stadion auch zum erſtenmal ausperkauft. Sonderzüge aus allen Teilen Sachſens rollte an. Weihe des Stadions Mit ſpürborem Stolz ſprach der Chemnitzer Ober⸗ hürgermeiſter Schmidt vor den Maſſen von der Be⸗ deutung der Induſtrieſtadt Chemnitz für die deutſche Wirtſchaft. Er begrüßte die polniſchen Gäſte und den Reichsſportführer, der nach Chemnitz gekommen war, um die Weihe des Stadions vorzunehmen. Unter den Heil⸗ rufen der 70000 Menſchen ſtellte dann der Reichsſport⸗ führer die Anloge in den Dienſt des deutſchen Sports. Die Anweſenhelt der polniſchen Gäſte wurde vom Reichs⸗ ſportführer als ft arer Ausdruck für die geſunden poli⸗ tiſchen Verhältniſſe zwiſchen den beiden Nachbarländern bezeichnet. Von den Maſten auf den Wällen wehten die Fahnen non Polen, des Reiches und der Schweiz(für den Berner Schiedsrichter Wüthrich), als der Weiheakt vollzogen wurde. Der ſchlichten Feier ſchloß ſich gleich der Länder⸗ kampf an. Das Vorſpiel hatte ein feſtliches Gepräge, die über⸗ aus herzliche Begrüßung der Manuſchaften und das Spie⸗ len der Hymnen. Kräftig fielen die 70000 Menſchen in die ſchwungvoll von einem Muſikzug der S A⸗Gruppe Sachſen geſpielten deutſchen Hymnen ein. Kleine Mannſchaftsänderungen Bei den Mannſchaftsgufſtellungen gab es noch kleine Aenderungen, In der deutſchen Mannſchaft ſah mati doch Goldbrunner als Mittelläufer, Wir hörten, daß von einer Heronziehung Mocks nie die Rede geweſen ſei. Es muß ſich, demnach bei den Preffemeldungen um einen Irrtum gehandelt haben, Bei den Polen war der Mittelſtürmer Szeſkg auf der Reiſe nach Chemnitz erkrankt, ſo daß nun doch Peterek Mittelſtürmer ſpielte. Im einzelnen ſtanden die Monnſchaften wie folgt: Deutſchland: Jakob Jaues Münzenberg Kupfer Goldbrunner Kitzinger Hahnemann Schön Gauchel Stroh Peſſer . Wodarz 1 Wilimowfki Peterek Piontek Piee 1 Dytko Galeiki Szezepauiak Madeiſki Pole u :0 bei der Pauſe Der deutſche Anſtoß rollte von rechts langſam vor und wurde non Polens Mannſchaftskapitän Szezepaniak abge⸗ fangen. Beim Gegenſtoß der Polen verurſachte Münzen⸗ berg einen böſe ausſehenden Querſchläger. Die Polen ſetzten ſich ſofort ſehr temperamentvoll ein. Jakob fing einen Ball des Linksaußen ſehr ſchön ab. Ein Strafſtoß von Stroh kam butterweich aufs Tor. Die beſte Figur machte im Anfang im deutſchen Sturm der Dresdener Schhn, der ein wirklicher Klaſſenſpieler iſt. Auf beiden Seiten trug das Zuſammenſpiel Mängel Ein Strafſtoß von Gora wurde in der 5. Minute von Jakob über die Latte gehoben. Schön klärte die anſchließende brenzlige Situation. Die Polen drückten etwas. Sie machten deut⸗ lich, was an Qualität in ihrer Mannſchaft ſteckt. Vor allen Dingen zwangen ſie uns aber zu ſchnellſtem Handeln. Eben hatte noch Peterek ſeinen Sturm mit einem fei⸗ nen Dribbling nach vorn geriſſen, da fiel im Gegenſtoß faſt der erſte deutſche Treffer. Die Deutſchen kamen nun zuſehends beſſer int Spiel. Wenn ihr Zuſommenſpiel trotzdem zeitweise Mängel zeigte, dann muß berückſichtigt werden, doß wir in dieſer Halb⸗ zeit gegen die ſtechende Sonne ſpielten. Bei den Polen war das Zuſammenſptel nicht viel beſſer. Außerdem wurde ihre Hintermannſchaft meiſt zu überlaſtet, denn nun drängten faſt eine halbe Stunde lang die Deutſchen. In unſerer Mannſchaft ſpielten heute erfreulicherweiſe die Wiener mit ſtärkerem Einf und ſo entſtand ein guter Geſamteindruck. Et ch wirkten lediglich Hähne⸗ mann, Münzenberg, Die Polen arbeiteten nach alter Me⸗ thode, d. h. ihr Mittelläufer ſpielte offenſiv, jedoch war die geſamte Läuferreihe meiſt in der Verteidigung tätig. Ein Kubknettſtück von Schön hätte um ein Haar zum zweiten Treſſer geführt, aber der Ball ging knopp lber die Latte. Hahnemann kom dann ſehr fein durch, ſein Flankenwechfel mit Peſſer war jedoch zu ſteil angelegt. Die polniſche Verteidigung arbeitete unter Hochdruck, hatte aber auch Glück. Jakob zeichnete ſich aus, als Polens Mittel⸗ ſtürmer allein durchghag, und der Regensburger den Ball mit dem Fuß zur Elte ſchlug. Eine Bombe Gauchels ging knapp übers Tor. Immer ſtärker trat in der deutſchen Mannſchaft der Mittelläufer Goldbrunner hervor Er war unbeſtritten der erſolgreichſte Monn diefer Halbzeſt In der letzten Viertelſtunde wurden die Polen wieder etwas aktiver, aber kaum war das Spiel ausgeglichener geworden, als in der 95. Minute der zweite Treſſer für die Deut⸗ ſchen fiel. Gauchel nahm im Fallen eine Vorlage von Schön auf und obwohl er von 2 Mann be⸗ hindert war, ſchlug er den Ball doch noch mit Wucht unter die Latte. Polens Gegenſtoß führte nicht zum Ziel, in den letzten fünf Minuten ſah man dagegen noch ein wahres Bombar⸗ dement der beutſchen Stürmer auf das polniſche Tor. Großes Ende 41 Die Polen gingen mit ſtärkſtem Offenſivgeiſt in die zweite Halbzeit. Sie kämpften mit der ganzen Mannſchaft. Unter dem Druck des Gegners zeigte die deutſche Mann⸗ ſchaft einige Schwächen. Goldbrunner, der heute wieder wie in beſten Zeiten arbeitete, beging in der 4. Minute den einzigſten Fehler im ganzen Kampf. Er ließ den polniſchen Mittelſtürmer Peterek für einen Augenblick ungedeckt und das genügte dem Polen, um mit wuchtigem Flachſchuß den Ausgleich zu erzielen. Damit war aber auch das Signal für eine neue deut⸗ ſche Offenſive gegeben. Immer mehr nahmen die Gegen⸗ BfR beſiegt den K Bf Mannheim— Karlsruher F:2(:1) Das„Sich⸗lleberkreuzen“ der Tſchammer⸗ und Gauxun⸗ den ermöglichte erſt am letzten Sonntag die Eröffnung der Punktetrefſen für Mannheim, die zugleich auch den Auf⸗ takt für den KF bedeutete. Die bisherige Stabilität der BſR⸗Form ſtellte allerdings die Hauptſtädter gleich vor eine ſchwere Au gabe, denn hinter den Brauereien Punkte zu holen, wird auch den ſtärkſten Gegnern ein außerordent⸗ liches Penſum auferlegen. Rund 3000 Beſucher umfäum⸗ ten das Feld, ols die Mannſchaften in folgender Aufſtellung erſchienen: KV: Eßwein; Immig, Bolz; Helm, Wünſch, Holzigel; Brecht, Benz, Rapp, Helwig, Damminger. Mien: Vetter; Conrad, Rößling; Fuchs, Kamenzin, Feth; Spindler, Lutz Langenbein, Riedel, Striebinger. Zu Beginn laſſen ſich die Mannſchaften Zeit zum gegen⸗ ſeitigen Abtaſten, aber nach Ablauf weniger Minuten fetzt Helwig einen üderroſchenden Schuß, der aber in gutgemein⸗ ter Verlängerung(Kopfſtoß! über den Kaſten gejagt wird. Das Spiel wird ſtrafſer und bewegter, wobei Eßwein im Karlsruher Tor einen gut geſchoſſenen Ball von Fuchs entgleiten läßt. Langenbein kommt in den Beſitz des Leders und holt, obwohl angegriffen, mit fſamoſem Schuß ins lange Eck und vollkommen ungedeckte Netz die Füh⸗ rung,:0. Vereinzelte Steilsurchlagen des Kö werden recht gefährlich, doch iſt die Verteidigung der Heimiſchen auf der Hut. So kann Rößling auf der Schneide eines Durchbruchs das Streitobjekt entſchloſſen wegſchlagen. Bald darauf ſtreicht ein ſchorſer Ball des ſchußfreudigen Helwig Handbreit über die Latte, Kamenzin muß leider inſolge ſchwerer Armverletzung das Feld verloſſen, was eine Um⸗ ſtellung erfordert, Das Fehlen dieſes Hauptſtützpunktes der Hennſchaft, wie auch die Reduzierung des Angriffs auf vier Mann, macht ſich natürlich im Spiel mene ſtark bemertbor, ß kann ſeinen Gegner infolgedeſſen Überwiegend in deſſen Hälfte ſeſthalten. Einen ganz gefährlichen Moment ſchafft Damminger, als er auf Zu⸗ ſpiel hereinläuft, ſcharf ſchleßt, aber nur den Pfoſten. Vangenbein greift wohl gefährliche Einzelgänge auf, hat ich ober meiſt mit drei Deckungsleuten herumzuſchlagen und omm! nicht ſchgell genug zum Schuß Die noleich⸗ heit der Kräfteverteilung wirkt ſich dann auch poſitiv für die Karlsruher aus, indem Helwig im Anſchluß an einen Ströfſtoß mit herzhaftem Schuß durch die ckung, nd Vetter in vorpoſtierter Stellung überrumpelnd den usgleich holt, 111. Endlich gelingt Langenbein durch die zu weit auseinandergezogene Verteidigung(Wünſch? durchzubrechen und ſeine erneute Energieleiſtung in einen Treſſer umzuſetzen,:1. Ein prächtiger Kopfball des Vfg⸗ Halblinken geht an die Latte. Jedenfalls ſucht Mannheim in geſteigertem Einſatz ſeine Schwächung auszugleichen, was ihm in der Ausbolaneierung des Feldgeſchehens auch elingt, ohne aber vor der Pauſe die Führung weiter ſichern zu können. Während der Pauſe wird berannt, daß Kamenzin ins Krankenhaus abtransportiert werden mußte, und feder Sportfreund wird dem ſympathiſchen Spieler gewiß bal⸗ 1 digſte Geneſung wünſchen. Erwühnt ſei noch, daß er ſich die Verletzung(Auskugelung) bei einem Sturz zuzog. Der Ablauf der letzten 20 Minuten der erſten Hälfte läßt für den weiteren Verlauf alle Möglichkeiten offen, denn wenn Ki in techniſchen Belangen an die Mannheimer nicht heranzukommen vermochte, ſo lag aber auf der lin⸗ ken Sturmſeite eine Schußkraft, die federzeit weitere Gefahr hervorzurufen imſtande ſein mußte, was ſich auch kurz nach Wiederanſtoß bereits zeigte, als abermals der Halbluike Helwig auf Flanke von rechts und Ball⸗ verfehlen durch Vetter, mit kurzem Einſchieben zum Aus⸗ gleich, 212, kommt. Aus der Luft knallt Damminger auf Flanke von Brecht an den Pfoſten. Da der Druck des Vf⸗Sturms nicht im ſonſtigen Ausmaß nicht vorhanden, hat die Läuferreihe mit Striebinger, wie auch die Hinter⸗ mannſchaft ein großes Penſum zu leiſten. Wieder iſt es Langenbein, der eine Schwäche ſeiner Deckung aus⸗ nützt, und nach gutem Täuſchen von Lutz mit überraſchen⸗ dem Schuß Eßwein ſchlägt:2. Ein rechtzeitiges Heraus- laufen des KFV⸗Hüters ſtellt kurz vor Schluß einen wei⸗ teren gefährlichen Alleingong Langenbeins ab. Auch ein Strafſtoß von K bringt keine Aenderung mehr. Dem K F P, der das Glück vor ſeinem Partner inſo⸗ ſern voraus hatte, daß er mit intakter Elf dieſen erſten ſchweren Strauß durchzuſtehen in der Lage war, muß man 5 daß er der Geſamtſpielkraft nach überraſchte. enn man bedenkt, daß die Karlsruher in das Spielkraft⸗ verhältnis der Gauklaſſe ſich ſa erſt noch hineintaſten müſſen, ſo muß ihre Leiſtung als recht gut bezeichnet werden. Eß⸗ wein, der neue Torwart, legte bald eine gewiſſe Unſicher⸗ geit ab, und in ber zweſten Hälfte hielt er auch pfundige Sachen ſehr gut. Gut ergänzten ihn Immig und Bol z In der Läuferreihe vollbrachten die Außen gleichfalls wirk⸗ ſame Arbeit, und nur ein taktiſcher Schnitzer von Wünſch ließ Langenbein zu ſeiner erfolgreichen Attacke kommen. Im Sturm Bracht ſtets gefährlich mit ſeinen zügigen, emeſſenen Flankenbällen, vor allem aber Helwig auf lblinks ein gefährlicher Schütze. Damminger ſchloß ſich ihm zeitweiſe in dieſer Hinſicht an. Im übrigen zeigte die Mannſchaft kaum einen ſchwachen Punkt, und wenn die Zuſammenarheit noch pröziſer und vorne beſonders ſchneller wird, dürfte ſie vollauf den erwarteten ſtarken Gegner in der weiteren Entwicklung abgeben. Dos gußerordentliche Pech, das der Vin in dem frühen Ausſcheiden Kamenzins hinnehmen mußte, konnte die Mannſchaft nicht vom eigentlichen Ziel abdrängen. Sie kämpfte in kritiſchen Lagen unverdroſſen. und dieſes Durch⸗ N ebnete den Weg zu dem ſchwer errungenen Erfolg. zas Schlußdreieck, wie die Läuferreihe arbeiteten unter den gegebenen Umſtänden aut, nur im Angriff machte ſich die Zurückziehung Striebingers in die Mittelreihe natürlich bemerkbar. Um ſo mehr iſt der beſondere Ein⸗ ſatz Langenbeins anzuerkennen, der im ganzen ge⸗ ſehen die Loge rettete. Jedenfalls hat dieſer erſte Punkte⸗ kampf gezeigt, daß in den Pflichtrunden ein ſcharfer Wind mehen wird. Die Bedeutung Kamenzins für die Mann⸗ 670 wurde wieder einmal in unzweiſelhaftes Licht ge⸗ ellt. Wacker Nieſern leitete, von einzelnen Fehlern(auch Abſeits] abgeſehen, gut. e M. ſtöße unſerer Mannſchaft zu und ſchließlich ſpielte nur noch eine Mannſchaft. Schon in der 8. Minute ſiel nach Zuſpiel von Kupfer durch einen halbhohen Schuß von Schön der neue Führungstreffer der Deutſchen. Unſere Mannſchaft kam in eine blendende Form und ſpielte ausgezeichnet, ſchoß aber zunächſt zu ſchwach. Immerhin konnte in der 14. Miunte Gauchel das 3. Tor erzielen, nachdem Schön ihm den Ball wundervoll auf den freien Raum gelegt hatte. Unter anhaltenden Druck der Deutſchen erlebte man ſchon 10 Minuten ſpäter in der 18. Minute den 4. Treffer. Kitzinger ſpielte halbhoch den Ball in den Torraum, Gau⸗ chel ſtreckte nur die rechte Fußſpitze hin und ſchon ſoß der Ball im Netz. Das Spiel der Deutſchen hätte auch in der Folge zu weiteren Treffern führen müſſen, aber die Wiener ver⸗ Guter Start fü Phönix Karlsruhe— S Waldhof 223 o. Karlsruhe, 18. September(Eig. Drahtber.) Bei herrlichſtem Sonnenſchein traten die beiden Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung einander ge⸗ genüber. Gleich zu Beginn bricht Föry von der Mitte aus durch und gibt ebenſo ſchön zur Mitte, doch der Torwart hält den Schuß. Ein unerhörtes Tempo liegt in dem ganzen Spiel. Phönix hat be⸗ deutend mehr vom Kampf. In der 8. Minute ver⸗ wandelt Herberger einen gegebenen Elfmeter zum ſtark bejubelten Führungstreffer. Reeb war im Durchlauf regelwidrig gelegt worden. Phönix führt :0. Doch nicht lange währte die Freude. Ein Ge⸗ genſtoß der Waldhöfer führt zu einer exakten Links⸗ flanke, die Waldhofs Rechtsaußen aus kurzer Entfer⸗ nung unhaltbar einſchießt. 111. Dann wartet Herberger mit einem Durchbruch auf, der in letzter Sekunde abgeſtoppt werden kann. Phönix ſtürmt unentwegt das Waldhoftor, aber Waldhof hat vorſorg in allen Reihen auf Abwehr umgeſchaltet. Heermann und Schneider ſind die Stützen in der Abwehr. Waldhof kommt in der Jol⸗ gezeit etwas beſſer auf, aber es reicht nur zu zwei Schüſſen an das Geſtänge. Phönix muß jetzt ſchwere Abwehrarbeit verrichten. Dann haben die Schwarz⸗ Blauen wieder zwei glänzende Torgelegenheiten, doch Waldhofs Verteidigung hat Rieſen glück in der Ab⸗ wehr. Phönix hat inzwiſchen das Heft in die Hand genommen. Eine Flanke von Biehlmeier tänzelt an der Querlatte entlang und wird noch mit Glück weg⸗ gebracht. Kurz bei Halbzeit wird Herbold glänzend be⸗ dient. Er raſt unheimlich ſchnell durch die gegneri⸗ ſchen Reihen und ſchießt unhaltbar den zweiten Treffer. Waldhof führt. In den nächſten Minuten beherrſchen die Gäſte das Spielfeld und bringen das Phönixtor mit ihrem engmaſchigen Zuſammen⸗ ſpiel wiederholt in Gefahr. Der Wiederbeginn zeigt völlig verteiltes Spiel. Da bricht Waldhofs Linksaußen durch und ſchießt, doch der Prachtſchuß wird gehalten. Waldhofs Sturm hat ebenfalls ſchöne Torgelegenheiten, aber allzuviel Kunſt verdirbt den Braten. In der 12. Minute erzielt Reeb durch ſchönen Schuß aus dem Gedränge heraus den vielumjubelten Ausgleichs⸗ Waldhofs Verteidigung hat Rieſenglück in der Ab⸗ treffer. 219. Nun gehen die Waldhöfer wie die Löwen an die Arbeit, doch wieder einmal wehrt der Pfoſten einen Treffer. Bei einem Vorſtoß der Schwarz⸗Blauen hält Waldhofs Torwart einen Bombenſchuß Herber⸗ gers mit Meiſterſchaft. Allmählich entwickelt ſich das Spiel zu einem von beiden Seiten erbittert und mit letzter Energie durchgeführten Kampf. Waldhof zeigt jetzt auch ſein typiſches kurzmaſchiges Zuſammenſpiel, während hielten ſich wieder einmal zu eigenſinnig. Viele gut Gelegenheiten verſtrichen dadurch ungenutzt, daß die Wle⸗ ner Kameraden auf eigene Fauſt handeln wollten, Polens Mannſchaft wurde in der 26. Minute durch eine Ver⸗ letzung ihres linken Verteidigers Galeiki empfindlich ſchwächt. Der Mittelſtürmer Peterek ging in die 30 zurück, die geſamte polniſche Mannſchaft verhielt ſie für die Folge defenſiv und ſo gelang ihr auch das Ergeb⸗ nis zu halten. In der deutſchen Mannſchaft waren Tormann Jakob, der Verteidiger Janes, die geſamte Läuferreihe ſowie der Innenſturm ausgezeichnet, dafür allerdings Münzenberg und die beiden Außenſtürmer etwas ſchwächer. Bel den Polen ſah man äußerſt ſchnelle Flügelſtür⸗ mer, die wiederholt auch unſere Verteidiger verſetzten, einen ſehr gewandten Mittelſtürmer ſowie eine kraftvolle und mit großem Können arbeitende Deckung, Das Ergebnis von 41 geht durchaus in Ordnung, denn unſere Mannſchaft erreichte eine Form, wie wir ſie bei der Weltmeiſterſchaft leider nicht von ihr haben. r SV Waloͤhof Phönix ſich in der Hauptſache auf ſeine beiden aus⸗ gezeichneten Flügel verläßt. Hüben und drüben er⸗ geben ſich Torgelegenheiten, doch die Verteidigung und die Torhüter ſind allererſte Klaſſe, So verrin⸗ nen die Minuten, ſchon glaubt man an ein unent⸗ ſchiedenes Reſultat, da bricht Waldhofs Sturm in elegantem Kurzpaß durch, Siffling bedient den Halb⸗ rechten Bielmeier, der mit ausgezeichnetem Schuß drei Minuten vor Schluß den Siegestreffer erzielt, In den letzten Minuten ſtrengen ſich die Phönixleute wohl noch mächtig an, aber es reicht nicht mehr, es war auch der Kampfgeiſt wie in den erſten 20 Minu⸗ ten nicht mehr vorhanden. Sehr energiſch und ausgezeichnet amtierte in die⸗ ſem Spiel der Schiedsrichter Strößner⸗Hidelberg, der auch im hitzigſten Kampfgetümmel ſeine Nerven bewahrte und das Spiel glatt über die Strecke brachte. Phönix hatte einen verheißungsvollen Start. Gleich vom Anbeginn weg ſpielten die Schwarz⸗ Blauen elegant zuſammen, alle Spieler waren hun⸗ dertprozentig bei der Sache, und ſo kam im geſamten betrachtet ein Spiel heraus, das in allen Belangen auch verwöhnten Anſprüchen genügen konnte. Man hat wieder Lorenzer als Stopper eingeſetzt und die⸗ ſer war wohl ziemlich der Turm in der Abwehr⸗ ſchlacht, Er machte den Waldhof⸗Stürmern die Treſ⸗ fer⸗Fabrikation unheimlich ſchwierig. Auch die Läu⸗ ferreihe bezog inzwiſchen die richtigen Stellungen zwiſchen Sturm und Verteidigung und in der Stür⸗ merreihe entpuppte ſich Herberger als ein glänzen⸗ der Durchreißer mit einem unheimlichen Schuß und unentwegter Arbeitsfreude. Im Sturm wäre noch Föry hervorzuheben, deſſen uneigennützige und fleißige Arbeit die Angriffshand⸗ lungen der Schwarz⸗Blauen weſentlich unterſtützte, Auch Heißer in der Mitte amtierte ſeines Sturm⸗ führeramtes wieder mit gewohnter Sicherheit. Die Verteidiger zeigten ſich von der beſten Seite; es war ſchwer, an dieſen beiden Leuten vorbeizukommen. Auch Jöckel im Tor war ſeiner Aufgabe gewachſen, wenn auch der erſte Treffer ſicherlich hätte vermieben werden können. Waldhof hat ſicherlich den Phönix diesmal unter⸗ ſchätzt, denn nach Verlauf der erſten 20 Minuten mußte man unbedingt annehmen, daß Waldhof dies⸗ mal bös unter die Räder kommen würde. Aber mit wachſendem Spielverlauf zeigte ſich doch die alte Routine und Spielerfahrung der Waldhöfer. Mit ihrem feinmaſchigen Zuſammenſpiel, zahlreichen Tricks und unerwarteten Spielhandlungen über⸗ liſteten ſie den Gegner und hatten im Nu den Aus⸗ gleich erzwungen, dem am Schluß Bielmeier noch der Siegestrefſer anknüpfte. Walohof verdient ob ſeines Spiels ein Geſamttob. Sandhofen verliert in Offenburg F Offenburg— SpVer. Sandhofen 271 In dem zweiten Spiel auf heimiſchem Boden konnte Offenburg die erſten Punkte für ſich buchen. Dieſer Sieg iſt in erſter Linie dem eifrigen Spiel der ganzen Mann⸗ ſchaft zu verdanken, das gegen die Begegnung mit Neckerau angenehm abſtach. In der Hintermannſchaft waren Merz als Stopper wieder auf gewohnter Höhe. Eine angenehme Ueberraſchung bildete Pförtner, der durch ſein verſtändnis⸗ volles Zu⸗ und Deckungsſpiel angenehm in Erſcheinung trat. Im Sturm war Fries unermüdlich und ſchuf mit Morgenthaler und Wagner immer wieder recht gefährliche Situationen vor dem Gäſtetor. Sandhofen hatte den Ver⸗ teidiger Schenkel durch Michel erſetzt, für welchen Doerr auf Halbrechts eingeſetzt war. Ein kaum zu überwindendes Bollwerk bildete die Hintermannſchaft, in welcher Rohr⸗ mann im Tor eine ganz überragende Partie lieferte. Eine ſtarke Arbeitslaſt ruhte auf Müller, der den Angriff immer wieder mit Bällen fütterte. Der Sturm zeigte ein ſchönes Zuſammenſpiel, allein die Durch⸗ ſchlagskraft war nicht ausreichend, um die ſtarke Hinter⸗ mannſchaft von Offenburg zu überwinden. Die mann⸗ ſchaſten traten in der folgenden Aufſtellung an: Offenburg: Reinfarth; Bruder, Greßbach; Pförtner, Merz, Glatkacker; Bayer, Bauer, Morgenthaler, Fries, Wagner. Spielvereinigung Sandhofen: Michel; Wehe, Wetzel, Müller; Derr, Fluder. In der erſten Minute kommen die 1 7 8 die Sonne ſplelenden Offenburger verſchledentlich gut durch, alleln Rohrmann; Streib, Vogel, Rupp, Fenzel, Rohrmann kann rechtzeitig eingreifen. Ein ſchöner Schuß von Bayer ſtreift knapp über das Tor. Offenburg ſpielt recht eifrig, und wieder muß Rohr⸗ mann einen ſcharſen Schuß von fyries unſchädlich machen. In der 18. Minute geht Sandhofen überraſchend in Füh⸗ rung, Greßhach hat an der Strofraumarenze einen Frei ſtoß verſchuldet und, von Müller getreten, landet der ſcharfe Schuß an dem verdutzten Torwart vorbei im Netz, Dieſer Erfolg gibt Sandhofen einen mächtigen 17 ſo daß Offenburg etwas in die Verteidigung gedrän wird. Sandhofen erzwingt hintereinander drei Eckbälle, die dank der guten Arbeit der Offenburger Hütermann⸗ / Gau XIV Baden Bln Mannheim— Karlsruher 5 312 F Offenburg— Spizg Sandhofen 221 1. E Pforzheim— Freiburger Fe 711 Phönie Karfszube— S Waldhof Vereine Spiele gem 4unentſch, verl. Tore Punkt 1. Fc Pforzheim 99 2— 112 420 Vi Monnheim 1 1—— 312 2˙0 SV Waldhof% 20 Vis Neckarau 11 1—— B I Offenburg 3 1 4˙4 22 Phönix Karlsiuſje 1 1.8 93 Karlsruher 1—— 1 278 0¹² 95 Freiburg—.ß— F 0˙2 B Mühlburg 6 0 0 0 0¹⁰0 0¹0 Spa Sandhoſen 2—— 2 266 0¹4 8 0 5 ſo da wurd N ſetzte Wohl Aber einig, Gi ſuch d haben ſchafte Be Sein Ball: in da ihre! deriſch minge endete war vpxla⸗ ſallbe! Na micht, Mit e einen Der 9 ſpann Leide ſchafte gen. Verte letzt ſteht. auch N Eine Ilves Gäſte den 2 Mitte ins wiede ſeiner Tor mann bei ei geregt weiſe! ſchärſe⸗ gute Mle⸗ lens Ver⸗ ge⸗ vehr ſich geb⸗ ob, der berg ſtilr⸗ ten, ollg ung, r ſie ehen MNonkag, 19. September 1933 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe 1 7. Seite/ Nummer 432 Anterbaden⸗Woſt Abteilung 1 Phönix Mannheim Seckenheim 20 Olympia Neulußheim— FV Brühl 10 Alemannia Ilvesheim— Vf Tun Feudenheim 211 Ste Käfertal— 07 Mannheim 32 8 Hockenheim— Germania Friedrichsfeld 111 Fortuna Heddesheim— Amieitia Viernheim 08 Vereine Suiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 2 2——.2 4·0 Phönix Mannheim 2 9—— 5˙2 4·0 Olympia Neulußheim 2 1 1— 3˙2 3˙1 Germ. Friedrichsfeld 2 1 1— 3˙1:1 98 Seckenheim 2 1— 1 32 273 7 Mannheim 2 1— 1 5¹5⁵ 25 Alemann. Ilvesheim 2 1— 1 4˙4 2˙2 SC Käfertal 2 1— 1 5˙8 2˙2 08 Hockenheim 1— 1— a 11 VfTug Feudenheim 1— 1 1 34 18 FV Weinheim 1ꝙ—— 1 0¹³ 0˙2 J Brühl 2—— 2 224.4 Fortuna Heddesheim)—— 2.5 0¹⁴ SC Käfertal— 07 Mannheim 312 Nach dem überraſchenden Sieg von 07 über Ilvesheim und die unerwartet hohe Niederlage der Käfertaler in Viernheim berechtigte die ſonntägliche Begegnung zu er⸗ höhtem Jutereſſe dieſes Treffens. Bei idealem Fußball⸗ wetter und verhältnismäßig gutem Beſuch zeigten die Gäſte der Schwetzinger Vorſtadt auch gleich in den erſten Minuten ein überraſchend flinkes Spiel, bei dem der 07⸗ Linksaußen Ruppert gleich eine totſichere Torgelegenheit verſchoß. In den nächſten 20 Minuten warteten die belder⸗ ſeits mit Bällen gut verſorgten Stürmerreihen mit ge⸗ fälligen Leiſtungen auf, bei denen Hörr⸗Käfertal aller⸗ dings ziemlich gusftel. Das Schlußtrio ſowohl von 07 wie auch von Käfertal zeigte ſich dem Anſturm gewachſen, ſo daß außer einigen ergebnisloſen Ecken nichts erreicht wurde. In der 21. Minute nützte La ch e r⸗Käſertal ein Geplänkel im gegneriſchen Strafraum geſchickt aus und brachte ſeinen Verein:0 in Führung. Kurz vor Seiten⸗ wechſel nahm Rube eine hohe Flanke vom Linksaußen Hoſſchult auf und ſchoß unhaltbar zum 20 ein. Nach Wiederbeginn legte ſich 07 mächtig ins Zeug und ſetzte die Platzherren verſchtedentlich ſchwer unter Druck. Wohl zeigten ſich die Käfertaler als ſchußgewaltiger, doch wor Hildebrandt ſehr ſicher. In der 15. Minute fand 07 ſeine Bemühungen belohnt, als Mittelſtürmer Jung den Ball ſeines linken Nachbarn Grönert aufnahm und nach blitzſchnellem Durchbruch zum 211 einſandte. Fünf Minuten ſpäter kamen die Platzherren nach einem drei⸗ jachen Kopfballduell durch Werner erneut 311 ier Führung, Aber auch 07 kam durch ſeinen Rechtsaußen Leonhardt im Nachſchuß noch zu einem Erfolg, nachdem ein Tor⸗ ſchuß von Stapf beim 07⸗Torhüter abgeprallt war. Schiedsrichter Köhler ⸗Sondhauſen gefiel bis auf einige Abſeitsentſcheidungen. Phönix Mannheim— 98 Seckenheim 20 Eine ſpannunggeladene Atmoſphäre, die auch den Be⸗ ſuch des umſichtigen Bezirksführers Altfe li R veranlaßt haben mag, lag über dieſem Spiel, das von beiden Ma an⸗ ſchaften äußerſt ſcharf und erbiktert durchgeführt wurde. Bereits in der 8. Minute ging der Phönix in Front. Sein Linksaußen Wünſch war dapongezogen und ſetzte den Ball trotz ſcharfer Bedrängnis aus faſt unmöglchem Winkel in das Netz. Die Seckenheimer, die in Walz und Gropp ihre überragenden Stürmer befaßen, legten nun ein mör⸗ deriſches Tempo vor. Walz ſchoß aber knapp darüber, Um⸗ minger traf nur das Seitennetz und ein Ball von Gropp endete an der Latte. In der Ausnützung der Torchancen war der Phönix ſeinem Gegner überlegen. Eine Pracht⸗ „poxlage von Wilhelm öffnete Schüßler 1 eine„Gaſſe“, die ſgüber paffiert wurde und den 2. Treffer einbrachte. Nach Wiederbeginn war Seckenheſm wieder eifern be⸗ mitht, den Vorſprung ſeines Gaſtgebers zu vermindern, Mit einer glanzvollen Abwehr drehte aber Torwart Anton einen unheimlichen, hohen Schuß von Walz um die Poſten. Der Phönix, in deſſen Hintermannſchaft Wühler ein großes Mittelläuferſpiel hinlegte, ließ fedoch nicht locker ſondern attackierte das Tor ſeines Gegners in faſt ununterbroche⸗ nen Gegenzügen. Bis zuletzt ſuchte Seckenheim den Er⸗ ſolg, war aber zu aufgeregk und zu nerpbs, um ſeine Chancen wahrzunehmen. Schiedsrichter Schrempp Karlsruhe wurde ſein Amt ſehr oft unnötig erſchwert. 8 Ilvesheim— Feudenheim:1 Einen erbittert durchgeführten Kampf ſah man am Sonntag in Ilvesheim, wo Feudenheim zu Gaſte war. Nach dem mäßigen Abſchneiden der bei⸗ den Vereine hei dem erſten Spiel, war man ge⸗ ſpannt, ob nun dieſe Schwächen überwunden wären. Leider war dies nicht der Fall, denn beide Mann⸗ ſchaften erreichten lange nicht die gewohnten Leiſtun⸗ gen. Die Einheimiſchen haben das Pech, daß ihr Verteidiger Sauer ſchon nach wenigen Minuten ver⸗ letzt wird und nun nur noch als Statiſt im Felde ſteht. Das Spiel iſt ziemlich ausgeglichen, wenn auch die Ilvesheimer die klareren Chancen haben. Eine ſchöne Einzelleiſtung von Hartmann bringt Avesheim in Führung. Nach der Pauſe ſind die Häſte beſſer in Fahrt und Uhrig ſtellt überraſchend den Ausgleich her. Er läuft außen durch, läuft zur Mitte und hebt den Ball aus unmöglichem Winkel ins Tor; eine ſchöne Energieleiſtung. Dann iſt wieder Hartmann durch, gibt aber uneigennützig zu ſeinem beſſer ſtehenden Linksaußen, der das leere Tor nicht findet. Ein zweites Mal ſcheitert Hart⸗ mann an Krämer. In letzter Minute geht A. Weber bei einem Strafſtoß vor, um mitzuhelfen, da wird er eee eee, ſchoſt ergebnislos bleiben, Allmählich macht ſich Offen⸗ burg aus der Umklammerung frei. Bauer etwiſcht eine ſchöne Stellvorlage, läuft allein durch und in der 31. Minute iſt der Ausgleich hergeſtellt. Bis zur Halbzeit erzielt Sondhoſen noch eine Ecke, die ſedoch ergebnislos bleibt. Nach Seitenwechſel muß Reinfarth ſchon in der erſten Minute einen gonz gefährlichen Schuß des Sand⸗ hoer Halblinken halten. Im Gegenangriff bringt Fries einen flachen Schuß an, ber ſedoch von Rohrmann ebenfalls gehalten wird. Einen Freiſtoß von Fries kann Rohrmann am Boden liegend noch wehren. Merz verſchuldet eine Ecke, die von Bauer weggeköpft wird. Oſſenburg drängt nun etwas, allein der Sturm kann ſich vor dem Tor nicht durchſetzen, Offen⸗ ürg erzwingt nun die erſte Ecke, die mit einem Nachſchuß von Pförtner endet, der jedoch von Rohrmann gehalten wird. Ein nahezu ſicheres Tor kann die Gäſteverteidigung in höchſter Not noch verhüten, Bei einem Gedränge vor dem Sandhoſer Tor bringt die Verteidigung den Ball nicht genügend weit weg. Bayer flankt zur Mitte und unhaltbar jagt Fries in der 67. Minute den Ball zum Jührungstor ins Netz. Sandhofen wird nun etwas auf⸗ geregt und ſpielt reichlich hart, um den Vorſprung auf⸗ 1 0 Eine Ecke für Sandhofen endet im 1 5 7 85 im Gege riff kommt Offenburg zu einer weite, Lt, die 1 Tor 5 5 Gegen Schluß drängt Sandhoſen noch etwas, doch gelingt es ihnen nicht mehr, bie Oßſenburger Hintermannſchaft zu ſchlagen. Schleds⸗ nchter Zimmermann(Freſburgſ leitete im großen und ganzen recht anſprechend. Er hätte gegen die ſcharſe Spiel⸗ mweiſe der Sanöhöfer, die gegen Schluß einſetzte, aber etwas ſchärſer durchgreifen dürfen.„ 5 im Strafraum ſehr hart angegangen. Der fällige Elfmeter wird nach Wiederholung von F. Weber zum Siegestreffer verwandelt. Beide Mannſchaften hatten gute Hintermannſchaften zur Verfügung. Fuchs war bei Feudenheim der beſte Verteidiger. Im Angriff wollte es nicht klappen Läuferreihe hielt nicht immer ſtand. der gefährlichſte Mann des wenn er auch viele Gelegenheiten zum Schießen vorbeiließ. Auch hier die Mittelreihe, vor allem Kraft, oft unſicher. Als Unpartetiſcher hatte Neu⸗ weiler⸗Pforzheim einen ſchweren Stand; er fand nicht immer das Richtige. Unnötig war, daß ſich die Zuſchauer und dann auch die Spieler nicht mehr in den Grenzen des Erlaubten hielten. und auch die Hartmann war Ilvesheimer Angriffs, Olympia Neulußheim— S Brühl:0 Die Olympia Neulußheim hatte Heimſpiel der neuen Verbandsrunde und bei herr⸗ lichem Fußballwetter den Neuling aus Brühl zu Gaſt. Schiedsrichter Steinhiller⸗Kirchheim, der ein⸗ wandfrei leitete, gab vor 500 Zuſchauern das Spiel frei. Gleich vom Anſtoß weg entwickelt ſich beider⸗ ſeits ein flottes Spiel, das die Einheimiſchen leicht in Vorteil ſah. Eine überaus ſchöne Vorlage, ein⸗ geleitet von Guſtav Langlotz, brachte nichts ein. Ebenſo wie dieſer Anſturm der Blau⸗Weißen blieb in dem erſten ein leichtes Drängen der Gäſte ohne Erfolg. Zwei Strafſtöße auf beiden Seiten werden verſchoſſen. Immer wieder reißt der junge Sturmführer Her⸗ ber von Brühl ſeine Mannen nach vorn; ſie bedrän⸗ gen das Tor von Oskar Langlotz. Der Kampf wird immer härter, der weniger durch techniſche Feinhei⸗ ten als mehr durch ſchnelles Tempo und dauernden Wechſel der Situation gekennzeichnet war. Endlich in der 40. Minute gelingt Barreich durch Strafſtoß oͤer erſte und einzige Erfolg des Tages. Nun beginnt Neulußheims großes Spiel. Der Ball wandert von Mann zu Mann, und immer wieder verſteht es Brühls Verteidigung, das Tor rein zu halten. Wenn auch Neulußheim zeitweiſe ſtark domt⸗ nierte, ſo verſtanden es die Brühler immer wieder, ſich aus der Umklammerung frei zu machen und ge⸗ fährliche Vorſtöße einzuleiten. Zweimal verläßt der Brühler Tormann das Gehäuſe, und immer wieder ſchießt man daneben. So wurden mit einer 110⸗Füh⸗ rung für Neulußheim die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe iſt Brühl wieder ſtark im Angriff. Auch einen Strafſtoß von Herber kann Oskar Lang⸗ lotz gerade noch zur Ecke lenken. Auf der Gegenſeite muß Karmann abermals energiſch eingreifen. Immer wieder war es Ernſt Langlotz, der ſeine Nebenleute prächtig einſetzt, aber das hohe Spiel wurde ihnen heute zum Verhängnis. Die Verteidigung von Neu⸗ lußheim ſtand zeitweiſe auf der Mittellinie, ein Be⸗ weis für die Überlegenheit in dieſer Spielphaſe. Da, ſchon wieder ein ſchneller Angriff von Brühl, kein Tormann und Verteidiger in der Nähe und Herber knallt das Leder haushoch über das leere Tor; das hätte unbedingt der Ausgleich ſein müſſen. Auf der Gegenſeite ein ſchöner Schuß von Zaß; ſchade, ein herrliches Tor wäre das geweſen. Eine Ecke von Guſtav Langlotz muß der Torwart Karmann von der Linie nehmen. Im Alleingang wird von Ernſt Langlotz zweimal an die Latte geſchoſſen, welch ein Pech! Brühl rafft ſich aber immer wieder auf und verſchießt noch zweimal den ſicheren Ausgleich. Nahe⸗ zu eine halbe Stunde wird nun in der Brühler Hälfte geſpielt, aber die verſtärkte Abwehr von Brühl und die mangelnde Entſchlußkraft der Neu⸗ lußheimer Stürmer ſorgte für jede Erfolgloſigkeit. Die Spiele der Vezirksklaſſe Bis zur letzten Minute verharrten die Zuſchauer in dieſem ſo dramatiſchen Kampf, der dem Neuling mit vier Mann Erſatz in Ehren verloren ging. Schieds⸗ richter Steinhiller leitete muſtergültig. Fortung Heddesheim— Amieitia Viernheim 978 Der große Erfolg der Amieitia im erſten Pflicht⸗ ſpiel hat zur Genüge bewieſen, daß Viernheim trotz der aufreibenden Aufſtiegsſpiele von ſeiner alten Schlagkraft nichts eingebüßt hat, und man gab ſich daher im Heddesheimer Lager keiner allzugroßen Hoffnung hin, dieſes Treffen für ſich entſcheiden zu können. Trotzdem ſchlug man ſich mit größtem Eifer und ſtärkſtem Einſatz, ohne jedoch dem kampf⸗ erprobten Gegner auf die Dauer widerſtehen zu können. Zu Beginn des Spieles wartete Heddesheim mit einem ungemein ſtarken Widerſtand auf, ſo daß es ſchon einige Zeit dauerte, bis ſich Viernheim durch⸗ ſetzen konnte. Später gab es dann öfters ganz dicke Luft vor dem Fortunator, und in der 15. Minute mußte ſich dann der tapfere Gallei zum erſtenmale durch Pfennig geſchlagen geben, und drei Minuten ſpäter markierte Kiß III frei aus der Luft den zweiten Treffer. Wohl erſpielte ſich auch Heoͤdesheim in der Folge verſchiedene nette Torchancen, aber dieſe konn⸗ ten von dem wenig durchſchlagskräftigen Sturme nicht verwertet werden. Die zweite Spielhälfte brachte vorerſt eine lange, aber ergebnislos verlaufende Drangperiode der Gäſte, aber auch die ſpäter immer zahlreicher wer⸗ denden Angriffe Heddesheims konnten nur ſelten bis in Tornähe durchgeführt werden. Zwanzig Minuten vor Schluß kam dann Viernheim durch den allein durchgebrochenen Kiß II noch zu einem weiteren Tor und damit zu einem eindeutigen, durch die weit beſſere Leiſtung vor dem Tore vollauf verdienten Sieg. Hockenheim— Friedrichsfeld 11 Durch das herrliche Wetter hatte auch der Hocken⸗ heimer Waldſportplatz ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Wohnten doch mehr als 1000 Zuſchauer die⸗ ſem Saiſon⸗Auftakt in Hockenheim bei. Um es vor⸗ weg zu nehmen, ſei geſagt, daß die beiden Mann⸗ ſchaften ſich einen recht harten Strauß lieferten, der ſozuſagen erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden war. Allgemein betrachtet, war das Spiel überaus hart, aber es wurde immerhin ein gewiſſes Maß in bezug auf die Kampfhärte eingehalten. Wenn noch kurz vor Schluß der Friedrichsfelder Schmitt infolge einer Rippenquetſchung den Kampf aufgeben mußte, ſo lag dies an einem unvorſichtigen Zuſammenprall mit dem Hockenheimer Torwart Auer, der übrigens mit die faſt beſte Leiſtung der geſamten Hocken⸗ heimer Elf bot. Nächſt ihm waren Waibel, C. Hoff⸗ mann, die beiden Verteidiger gut beim Zug, ſonſt iſt die Mannſchaft noch nicht im beſten Fahrwaſſer. Dies muß von der Länſerreihe geäußert werden, wo Birkenmeyer ebenſo gefällt wie zuweilen als Sturm⸗ führer. Das gleiche gilt von der überaus fackligen und wurſtigen Spielweiſe von Walter Hoffmann. Als übrigens Walter Hoffmann im erſten Teil des Spiels einmal mit voller Wucht an den Gegner ging, war es nur der anderweitig beſchäftigten Per⸗ ſon des Schiedsrichters zu verdanken, daß er nicht endgültig das Feld zu räumen hatte. Die Fried⸗ richsfelder Mannſchaft war ziemlich ausgeglichen und hatte einen ziemlich zuverläſſigen Rückhalt in Rockſitz, Ehret, Mary und Schmitt. Spielleiter Kupfernagel⸗Wiesloch leitete überlegen nud ſicher. Friedrichsfeld erzielte ſeinen Treffer durch den Rechtsaußen, während Hockenheim nach einem von Birkenmeyer ausgelaſſenen Handelfmeter im zwei⸗ ten Teil des Spieles durch einen Freiſtoß von Mef⸗ fert zum Ausgleich kam. Anlerbaden⸗Oſt Abteilung 2 Sp 98 Schwetzingen— 03 Heidelberg 311 ITV Rohrbach— Neckarhauſen 311 Limbach— Kickers Walldürn 111 FC Kirchheim— TS Plankſtadt 41 Vereine Spiele gew, unentſch. verl. Tore Punkte Kirchheim f 2 2— 82 4·0 TSG Rohrbach 2 2—— 6˙2.0 Schwetzingen 3 1—— 3˙¹ 20 Sc os Heidelberg 2 4— 1 8¹4 212 Vikt. Neckarhauſen 21 4 5¹g.2 TSc Plankſtaot 2 1— 1 3˙5 2˙² Walldürn 2— 1 1 215 1˙8 Freyg Limbach 2— 1 1 2¹8 1˙8 Eberbach„— 1 1˙2 0˙2 Wiesloch 2» ˙ 1—— 1 1·3 0¹2 Union Heidelberg 1—— 1 0¹4 0¹˙² 89 Rohrbach— Viktoria Neckarhauſen 921(021) Unter der Leitung von Schiedsrichter Schautel⸗ Mannheim trafen die Einheimiſchen auf den zwei⸗ ten Neuling Neckarhauſen, welcher zu Beginn ein ſehr beachtliches Tempo anſchlug. Beſonders in den erſten 25 Minuten hatten die Platzherren faſt nichts zu beſtellen. Vor allem zeigte ſich dle Verteldigung der Einheimiſchen mit Laier und Heer reichlich un⸗ ſicher, ſo daß dem Sturm der Gäſte ſich gute Torge⸗ legenheiten boten. Es gelang ihm auch durch den Mittelſtürmer Kopp nach ſchönem Zuſammenſpiel ſchon in den erſten Minuten in Führung zu gehen. Erſt gegen Ende der erſten Hälfte kamen die Platz⸗ herren etwas mehr auf und bedrohten das Gäſtetor des öfteren, ohne aber zu einem Erfolg zu kommen. Nach Wiederanſpiel iſt der Kampfeifer der Platz⸗ herren weſentlich ſtärker als zuvor. Wiederholt gelingt es dem Rechtsaußen Hartmann durch wun⸗ derſchöne Flankenläufe und ſchön hexeingegebene Flanken das Tor der Gäſte zu gefährden. Eine dieſer Flanken konnte Schmidt ſchon kurz nach Wie⸗ derbeginn zum Ausgleich verwandeln. Wiederholt bieten ſich den Platzherren gute Chancen, doch Willy Hummel vergibt in ausſichtsreicher Stellung. We⸗ nig ſpäter kann der Mtittelſtürmer Lenz einen fei⸗ nen Schuß anbringen, welcher zum Führungstref⸗ fer führte. Bald danach kann Schmidt einen ſchön vors Tor gegebenen Eckball mit Kopfſtoß zum drit⸗ ten Treffer verwandeln. Neckarhauſens Torhüter hat nun in der Folgezeit alle Hände voll zu tun, doch gelingt den Platzherren ein weiterer Erfolg 4 5 5 nicht. Schiedsrichter Schautel konnte in ſeinen Ent⸗ ſcheidungen nicht immer befriedigen, SW Schwetzingen— 05 Heidelberg 371(121) Bei herrlichem Spätjahrswetter beginnt das Spiel. Mit dem Anſtoß der Schwetzinger unter der Leitung von Schiedsrichter Dehm(Durlach) fand ſich vorerſt noch keine der Mannſchaften recht zuſammen und ſehr aufgeregt verltefen die erſten Minuten. Als erſter packender Moment kommt Heidelberg vor das Schwetzinger Tor, ein Straf⸗ ſtoß wird knapp über die Ecke gegeben. Heidelberg hat ſein Spiel in die Schwetzinger Hälfte verlegt, doch kommt Schwetzingen vor, der Heidelberger Torhüter kann beim Herauslaufen noch gerade den Ball abſchlagen, geht aber im Rücklaufen unfair an den Schwetzinger Stürmer an. Der Schiedsrichter greift energtſch durch, doch der Straſſtoß bleibt bei der Verteidigung hängen In der Folge kann Heidelberg das Spiel mehrmals durch geſchickte Abſeits⸗ ſtellung unterbinden. Aber es dauert nicht lange und der Heidelberger Stilr⸗ mer 1 kann eine Vorlage von Rupp zum erſten Tor verwandeln. 177 9 führt:0. Jetzt erſt iſt Schwetzin⸗ gen aufgewacht, Den Gegenſtoß kann der Heidelberger Tormann Rößling glatt und mit viel Beifal⸗ der begeiſter⸗ ten Anhänger halten. Aber immer wieder ſind 3 Heidel⸗ berger Stümer vorne. Philipp im Schwetzinger Tor hat ſchwere Arbeit zu leiſten, um dem gefährlichen Dröngen der Gäſte einen Halt zu bleten. Hinkerefnander erzwingt ſich Schwetzingen dann 2 Eckbälle, beim zweften erreicht Siegel den gefeierten Ausgleich 121. Das nun einſetzende ofſene Spiel 1 beide Mannſchaften zum reſtloſen Einſatz. Da war beim Bombenſchuß des Heidelberger Läufers die Sberlatte die letzte Rettung vor Philipps Heiligtum. Auch Heidelberg hate Glück, daß Siegel kurz darauf das Tor nicht fand. Eine brenzliche Situatlon klärt Philipp durch flottes Ablenken zum Eckball. Der Halbzeſtpfiff beendet das Spiel, Beim Wiederanſpiel merkt man es den Mannſchaften an, daß ſie ſich in der erſten Hälfte ſehr verausgabt hatten. Trotzdem kann Heidelberg in ausſichts reicher Lage den flinken Philipp im Schwetzinger Tor niht überwinden. Schwetzingen läßt ſich jedoch ſchlecht elnſchüchtern. Siegel bringt in der 7. Minute nach der Pauſe einen flotten Schuß zum zweiten Tor an. Das war der Auftakt zu einem raſſanten und harten Spiel. Nun iſt Heidelber eine ſichere Chance gegeben, einen Händeelfmeter ſchieß Meid direkt in Philipps Hände. Die Gefahr für Schwet⸗ zingen iſt beſeftigt. Das offene Spiel der Schwetzinger ſchafft für Heidelberg gefährliche Augenhlicke. Rößling hat alle Hände voll zu tun, aber all die Arbeit kann der Torhüter nicht bewältigen, ex mußte ſich zum dritten Male durch Brixner, der üüherraſchend das dritte Tor ſchoß, ge⸗ ſchlagen bekennen. Für den Schiedsrichter beginnt nun eine harte Arbeit. Wiederholt muß er eingxeiſen, ſpricht auch einige Verwarnungen aus. Das wechſelvofle Spfel bringt einen raſſanten Endſpurt, bei dem Heidelberg ge⸗ waltig auf Verbeſſerung des Torverhälkniſſes drängt, aber f Schwetzingen verſtand es durch geſchickte Abſeitsſtellung manche Angriffe zu unterbinden. Schiedsrichter Dehm leitete das ſchöne Spiel korvekt. Freya Limbach— Kickers Walldürn 171 Das Treffen der beiden Baulandbezirksklaſſenver⸗ treter zwiſchen dem Neuling Limbach und den Wall ⸗ dürner Kickers hatte lokalen Charakter. Bei den Gäſten war wieder Mittelläufer Löhr mit von der Partte, ſpielte aber nicht die von ihm ſonſt gewohnte überragende Rolle. Die Gründe dafür und für die torloſe erſte Spielhälfte ſind in dem kleinen Ausmaß des Spielfeldes zu ſuchen. Es gehört ſchon eine Por⸗ tion Glück dazu, wenn eine Stürmerreihe eine Lücke finden will, die zu einem Erſolg führen ſoll. Torgele⸗ genheiten waren zwar auf beiden Seiten geboten, und beſonders die Walldürner vergaben des öfteren ausſichtsloſe Schüſſe. Sie verſuchten in weiteren Schüſſen ihr Heil, hatten aber damit kein Glück. Man bekam zwar wenig zuſammenhängende Kombinations⸗ handlung zu ſehen, dafür konnte man herzhafte S AeHS-Me renz ab Lager. D 1, 24 Klepper- Karle rel. 316 92 Schüſſe auf die gegneriſchen Tore bewundern, welche jedoch entweder das Ziel knapp verfehlten oder von den Torhütern Späth und Hemberger ſehr gut ge⸗ wehrt wurden. Der Kampf wurde von beiden Parteien mit gro⸗ ßem Elan durchgeführt. Die Platzherren kommen zum Schluß des erſten Spielabſchnittes immer beſ⸗ ſer auf, wobei ſich ihnen beſte Möglichkeiten boten, die aber keine Verwertung fanden. Auch gleich nach dem Wechſel hat Limbach eine Chance, das erſte und vielleicht ſiegbringende Tor zu erzielen, aber ſowohl dieſe wie die darauf ſich den Walldürnern bietende Torchance blieb ungenutzt. So vergingen die wert⸗ vollen Minuten, ohne daß der einzige und entſchei⸗ dende Treffer irgendeiner Partei fiel. Je näher das Spielende heranrückte, deſto nervöſer und här⸗ ter wird das Spielgeſchehen. Plötzlich fällt durch divekten Freiſtoß eines Wall⸗ dürner Verteidigers aus ziemlicher Entfernung das Führungstor für die Kickers und wenige Minuten ſpäter kann Limbach aus einem Gedränge den Aus⸗ gleich herſtellen. Schiedsrichter Strein(Sand⸗ hofen) leitete einwanofrei. F Kirchheim— Tec Plaukſtadt:1 Einen ſchönen und raſſigen Kampf lieferten ſich obige Kontrahenten bei herrlichſtem Fußballwetter. Beide Mannſchaften erſchienen in derſelben Aufſtel⸗ lung wie am letzten Sonntag. Plankſtadt erſchien in der erſten Halbzeit ſehr gefährlich und man konnte beim Pauſenpfiff noch nicht ſagen, wer der vo rausſichtliche Sieger ſein wird. Immer und immer wieder beſtürmten die Gäſte das Tor der Kirchheimer, aber in der Verteidigung blieben die Angriffe meiſtens ſtecken. In dieſer Zeit waren die Gäſteläufer ſchwer auf Draht. Allmählich kam die einheimiſche Läuferreihe beſſer auf und dann ſtand der Kampf im Zeichen Kirchheims. Aber auch die Gäſteverteidigung ſpielte großartig, ſo daß die vielen Schancen des einheimiſchen Stürmers nicht gußge⸗ nutzt werden konnten. In der erſten Hälfte war Vogel der beſte Stürmer Kirchheims. Erdliche in der 30. Minute wird die Ueberlegenheit der Kirch⸗ heimer durch ein Tor belohnt. Der Rechtsaußen Fein ſetzt den ſtets gefährlichen Mittelſtürmer Win⸗ diſch geſchickt ein, der ſchön und unhaltbar zum 110 einſchießt, Die Gäſte hätten aber in dieſer Spielperiode auch ein Tor verdient gehabt. In der zweiten Hälfte gab es nur noch eine Mannſchaft,„die Kirchhelmer“, Vom Anſtoß weg übernahmen ſie das Spfielgeſchehen und beherrſchten den Kampf mit wenig Ausnahmen ein⸗ ö deutig. In der 15. Minute zog der Linksaußen Fein mit einem Ball ſchön aufs Tor und knallte unhaltbar zum 210 ein. In der Folge hält der gute Torhliter einen Handelfmeter. Dann kommen die Plankſtadter zum Zuge und verringern durch Mehrer auf 221. Nach kurzem Auf und Ab war Kirchheim wieder da, Lauer erhöht auf:1 und 5 Minuten vor Schluß ſtellt Windiſch das:1⸗Endreſultat her. 5 Schiedsrichter Schmetzer(Waldhof) leitete vor etwa 600 Zuſchauern äußerſt ſicher. —— Hoher Sieg 1. FC Pforzheim— Freiburger JC 711(:0) Das hätte keiner erwartet! Wohl glaubte man, daß der Fc Pforzheim zu Hauſe gegen den Freiburger F gewinnen würde, daß der Sieg aber ſo hoch— 711(870) — ausfallen würde, daran hatten ſelbſt die größten Op⸗ timiſten nicht gedacht, Pforzheim ſpielte aber ganz aus⸗ gezeichnet, ſo daß ſchließlich dieſer endrucksvolle Sieg herausſprang, Frelburg trat zum erſtenmal mit dem frü⸗ heren Rehler Torhüter Seminati an, der aber Hugo Müller nicht vergeſſen ließ. In der Verteidigung war Zeltner ſehr ſtark, die Stürmer Beha und Koßmann ver⸗ rieten von ihrer gefürchteten Schußkroft nichts. Der Pfoxaheimer Sturm war ſehr ſchußfreudig, Mittelſtürmer Fiſcher 2, die beiden Außen Vogt und Hortmann über⸗ ragten. Auch Läuferreihe und Schlußdreieck konnten jederzeit gefallen. Die Tore erzielten: u, Minute Rau (Handelſmeter), 35. Minute Hortmamt, 40. Minute Vogt, 63. Minute einziges Tor der Gäſte durch den Halbrechten, 66. Minute Fiſcher 2 41, 69. Hartmann, 70. Minute Wünſch 711. Schiedsrichter: Schmidt⸗ Karlsruhe. 4000 Zu⸗ ſchauer. 5 Franzöſiſche Rugbyniederlage Beim erſten interngtionalen Rugbyſpiel des Jubf⸗ läumsturniers von Hannover 78 konnte der Deutſch Sportvereſn Hannover über As Montferrand mit 816 (514) einen ſchönen Erfolg dovontragen. In dem flotten Spiel waren zunächſt die Franzoſen mit ihrem beſferc Dreiviertel⸗Spiel überlegen, dann fand ſich aber Honnovet zuſammen und erfocht einen klar verölenten Sieg. Polen ſiegt im Gordon ⸗Bennet-Flug Der Gordon⸗Bennett⸗Flug der Freiballune, an dem Deutſchland in dieſem Jahr nicht teilnahm, geſtaltete ſich wieder zu einem Zweſkampf zwiſchen zen erfolgreichen Ballonfahrer⸗Natlonen Polen und Belgien. ach den bisher vorliegenden Lanbemeldungen, die größtenteils vom Balkan herkamen, haben die Polen die beiden erſten Plötze belegt und ſich damit auch die e des Rennens für 1939 wieder geſihert, Die weiteſte trecke log mit 1050 Km. bis nach Trojan(Bulgarien) der Bal⸗ lon„Lopp“ mit 5759 50 und Jan vor dem von Lrnſz⸗ kowſki⸗Laneucki geführten Ballon ale e mit 1470 Km. An dritter Stelle 1 t der his zuletzt vermißte belgiſche 3„= 11“ mi Thon nard⸗Bzeſchzren, der 14500 Km, 8. Seite/ Nummer 432 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe N Lei hlathletik⸗Europameiſterſchaft der Zwei Deutſche Europameiſterinnen am erſten Tag: Schröder im Kugelſtoßen und Praetz im Weitſprung im Wiener Pr. Prater⸗ 0 im Weitſprung und Irmgard Praetz wurde Meiſterin einer im Kugel ſiegte Hermine her mit tie Italienerin 2 über 80 die Beſte, und die unve viez erwies ſich über 100 Meter ern iſterin Käthe Krauß überlegen. Polin etinnen aus 14 Nationen flott und friſch, ) Turnerinnen, ins dion einzogen, lag ein e prächtige Herbſtſonne über der Nach dem Aufmarf r Ehrentribün zende der Euroz iſſo rinnen, 0 0 0 Kämpfe gerade in Wien ausgetragen werden, und w daß ſte zur Verſtändigung der Völker beitragen. ſtatthalter Seyß⸗Imgquort, der Schirmherr der tung, erklärte nach einer herzli ſterſchaftskämpfe für eröffnet. Hermine Schröder im Kugelſtoßen Während die Sprinterinnen zu den Vorläufen über Meter antraten, begannen die Vorkämpſe im Kugel⸗ n. Als es in die En 1 ing, lag Hermine Schröder(Deutſchland) mit Meter vor Gi Mauer⸗ mayer(Deutſchland) mit 12 Meter an der Spitze. Im Endkampf konnte Frau Schröder ihre Leiſtung nicht mehr ern, wurde aber dennoch Meiſterin da keine der Mitbewerberinnen ihre Weite erreichte. Giſela Mauer⸗ mayer rückte allerdings mit 13,27 Meter bis auf zwei Zentimeter heron. Den dritten Platz belegte die Polin Flakowiez mit 12,55 Meter, die auch die Deutſche Helma Weſſel erreichte. Sie wurde damit auf den vierten Platz geſetzt. chte, Reichs⸗ Veranſtal⸗ chen Begrüßung die Mei⸗ Teſtoni über 80 Meter Hürden Mit einem prächtigen Endkampf klang der 80⸗Meter⸗ Hürden⸗Lauf aus. Die drei Deutſchen Gelius, Spi tz⸗ . weg und Weſtphal hatten zuſammen mit Teſto mi (Italien) und den beiden Holländerinnen ter Braake und Dorgeeſt die Entſcheidung erreicht. Hier er⸗ wiſchte Liſa Gelius den beſten Start. Energ verteidigte ſie die Führung bis zur vorletzten Hürde er⸗ folgreich. Dann aber ſchloß die geſchmei Teſtoni auf, hatte die Deutſche an der letzten Hürde er⸗ reicht und lief ihr ouf der Flachen noch um einen Meter davon. Die Italienerin mußte aber ſchon die beſtehende Weltrekordzeit von 11,6 Sek. laufen, um Gelius mit 11,7 0 ter Braake ſicherte ſich den dritten Platz vor Weſtphal und Dorgeeſt, während die Münchnerin Spitzweg, die nur langſam in Schwung kam, vom Start weg den Beſchluß des Feldes bildete. zu ſchlagen. Die Holländerir Veſtz Praetz im Weitſprung i für eine Ueberraſchung. Schon nach den Vorkämpfen lag 5,73 Meter vor der Polin mit 5,67 Meter an der e thletinnen verbeſſerten in der Entſchei⸗ ˖ legte die Polin 5,78 Mtr. wahrte die Ruhe und über⸗ harte Konkurrentin mit einem feinen Sprung Meter noch beträchtlich. Auf den dritten Platz it 5,47 Meter Voß(Deutſchland), und auch der f Rang fiel durch Kohlbach hinter der Eng⸗ länderin Raby an Deutſchland. Walaſiewiez über 100 Meter Nach ſechs Vor⸗ und zwei Zwiſchenläufen ſtellten ſich über 100 Meter dem Starter zur Entſcheidung: die drei Deutſchen Krauß, Kühnel, Albus, die Hollän⸗ derin Koen, die Engländerin Saunders und die bolin Walaſie wic z. Ueber zwei Drittel der Strecke fü te unſere Meiſterin Käthe Krouß. Doch Stella Wala⸗ ſiewiez zog dann ſicher vorbei und wurde in 11,9 Sek. Meiſterin vor unſerer Käthe Krauß und der Holländerin Koen. Hinter der Engländerin Saunders mußten si unſere beiden anderen Vertreterinnen Kühnel und Albus mit dem fünften und ſechſten Platz beanügen. In einer Pauſe zeigten die 300 Turnerinnen des Wie⸗ ner Turnerbundes Ausſchnitte aus ihrer Vereinsarbeit. Die Ergebniſſe vom Samstag: 100 Meter: Vorläufe: 1. Vorlauf: 1. Walaſiewic z (Polen) 11, Sek.; 2. Lock(England) 12,8; 3. van Roſſum (Belgien) 13,6.— 2. Vorlauf: 1. Krauß(Deutſchland) 12,4 Sek.; 2. Nagy(Ungarn) 13,2; 3. Uns(Eſtland) 13,4 Sek. 3. Vorlauſ: 1. Koen(Holland) 12,2 Sek.; 2. Brown (England) 12,3; 3. Brandvolt(Norwegen) 13,2. 4. Vor⸗ lauf: 1. Kühnel(Deutſchlond) 12,3; 2. Saunders(Eng⸗ land) 12,4; 3. Niklas(Lettlond) 13,2. 5. Vorlauf: 1. Wret⸗ man(Schweden) 12,4; 2. Sivertſon(Norwegen) 12,5: 3. Kalnzowa(Polen) 13,2. 6. Vorlauf: 1. Albus(Deutſch⸗ land) 12,6; 2. Balla(Ungarn) 13,0. Die beiden Erſten jeden Laufs komen in die Zwiſchenläufe. Zwiſchenläufe: 1. Zwiſchenlauf: 1. Waloſie wicz[(Polen) 11,9; 2. Al⸗ bus(Deutſchland) 12,2; 3. Saunders(England) 12,3; 4. Brown(England) 12,4; 5. Nagy(Ungarn) 13,0; 6. Sivertſon Hockey-Verbandsſpiele in Baden Vſn Mannheim— TW 1846 Heidelberg:2 Auf der Platzanlage am Flugplatz hatte der Vet Mann⸗ heim am Sonntagvormittag den Heidelberger TV 1846 zu Gaſte. Beide Gegner, die am vergangenen Sonntag ihre Spiele ſiegreich beendet hatten, lieferten ſich einen harten Kampf, den der Vi Dank ſeiner beſſeren Geſamtleiſtung mit:2 Toren für ſich entſchied. Die Mannheimer traten mit einer ſtark veränderten Mannſchaft an, die ſich viel beſſer als im erſten Spiel zuſammenfand, beſonders der Angriff war viel beſſer im Bilde, was auch den Sieg ein⸗ brachte. Die Heidelberger wehrten ſich tapfer ihrer Haut, beſonders in der zweiten Halbzeit ſah es oft recht bedenk⸗ lich für den Gegner aus. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Vin: Scholl; Meyer, Dr. Kulzinger; Herle, Schwab, Junge; Heiler, Baumann, Geyer 1, Geyer 2, Baunach. HT Heidelberg: Berbner; Gernand, Brand; Arnold, Keller, Joos; Schmidt, Berlinghof, Reinemuth, Kühnle, Balz. Die Einheimiſchen ſind ſoſort in Fahrt und ſchon bald kann Baunach im Anſchluß an eine Strafecke das erſte Tor ſchießen. Geyer 2 erhöht mit einem Bombenſchuß auf:0, als ihn Heiler vorbildlich bedient hat. Die Gäſte laſſen ſich nicht entmutigen, und Keller verwandelt eine Strafecke zum erſten Gegentor. Daun gibt es eine wei⸗ tere Strafecke für den VfR, die Heiler ſcharf ſchießt, Berb⸗ ner ſchlägt den Ball zurück, Heiler iſt ungedeckt und ſetzt den Nachſchuß ſchorf ins Netz. Nach der Pauſe iſt der Gaſt im Vorteil, und Reine⸗ muth, der einen Freiſchlag direkt aufnimmt, gibt Scholl keine Chance, der ſcharfe Schuß findet den Weg ins Pfgt⸗ Tor. Der VfR muß in der Folge ſtark verteidigen, um die Angriffe der ſchnellen Gäſteſtürmer obwehren zu kön nen, aber hier zeigt ſich die Vfͤi⸗Hintermannſchaft von ihrer beſten Seite. Ganz überraſchend fällt das vierte Tor, das den Sieg wenige Minuten vor Schluß ſicherſtellt. Heiler geht allein los, die aufgerückte Verteidigung wird über⸗ ſpielt. Seine präziſe Flanke kommt zu Baunach, der leichtes Spiel hat, da Berbner ſein Heiligtum zu früh verloſſen hat. Damit iſt das Spiel entſchieden, denn in den wenigen Minuten bis Schluß gelingt nichts mehr. Tbd Germania Mannheim— TG 78 Heidelberg:0 Einen zweiten Mannheimer Sieg gab es auf dem Ger⸗ manigplatz, wo die Heidelberger Turngemeinde zu Gaſte war. Die Monnheimer ſicherten ſich mit:0 die Punkte, in einem fair durchgeführten Treffen. Den beiden Unpar⸗ teliſchen Kohlmüller(HC) und Engelhorn(Bft) ſtellten ſich öie Mannſchaften wie folgt: Germania: Gainzer; Kenngott, Hochadel 2; Niebergall, Werner, Klöpfer, Söllner, Ufer, Hochadel 1, Windirſch, Schoos. 5 T 78: Winniges; Rehberger, Heim; Ochs, Ueberle, Herd; Maier, Schreiber, Gundlach, Schneider, Vogel. Zu Beginn ſind die Mannheimer in Front, ohne daß es gelingt, einen Erfolg zu erzielen. Dann haben ſich auch die Gäſte gefunden, und lange Zeit iſt der Kampf im Mit⸗ telfeld, denn beide Mannſchaften haben eine ſtarke Vertei⸗ digung zur Stelle, ſo daß nur wenig klare Chancen heraus⸗ georbeitet werden. Die beſte davon hat Germania, aber ein Prachtſchuß von Ufer prallt von der Latte ins Feld zurück. Das einzige Tor des Spiels erzielte Windirſch. Nach langem Kombinieren erhält er den Ball uns ſchießt auf's Tor. Winniges tritt über die angeſchlagene Kugel, ſo daß der ſchwache Ball ins Tor rollt. Noch der Pauſe iſt Germanio beſſer im Bilde und hat mehr vom Spiel, vor allem die beſſeren Gelegenheiten zum Erfolg, aber auf beiden Seiten kann das Tor reingehalten werden, ſo daß es bei dem:0 bleibt. Die Mannheimer zeigten die beſſere Geſamtleiſtung, beſonders in der zweiten Hälfte. MTG— SH Heidelberg 1˙1 Im dritten Hockeypflichtſpiel, das am Sonntag in Maunheim zur Austragung gebracht wurde, gab es auf dem Platz der Mi eine große Ueberraſchung. Nach⸗ dem das erſte Treffen gegen den Heidelberger TV 46 ver⸗ loren ging, gab man den Mannheimern gegen den HEß wohl keine Chance. Aber es kam wieder einmal anders als man dachte. Die MTGler waren nicht wiederzuerken⸗ nen und ließen ſich von dem Gegner nicht den Mut ab⸗ kaufen. Schon in den erſten Minuten liegen die Einhei⸗ miſchen im Angriff und bald iſt die Führung geholt. Eine Strafecke wird von Seubert ſcharf ins HCH⸗Tor ge⸗ ſetzt. Die Heidelberger verlieren nun Stieg, der ſich ver⸗ letzt hat und nehmen dafür Henk ins Spiel. Mit Macht verſuchten ſie den Ausgleich zu erzielen und auch bald kann Peter 2 mit einem Prachtſchuß Schillinger ſchiagen. Nach der Pauſe haben die Mannheimer eine gute Chance, die aber Boos vergibt. Ein Abſeitskor wird ſelbſtyer⸗ ſtändlich nicht gegeben und dann findet Boos das leere Tor nicht. Auf beiden Seiten wird erbittert gekämpft, aber außer vielen Eckbällen wird nichts mehr erzielt, ſo daß es bei dem 114 bleibt. Als Unparteiiſche waren (Germania) korrekt und ſicher, MTG: Schillinger; O. Laukötter, Wagner; Bechtold, Sinther, Junge; Seubert, Eder, Günthner, Boos, Cayie. SHC: Benkeert; Knorr, Kerzinger; Gentes, Benz, Schollmeier; Stieg(Henk), Spanier, Peter Pund 2, Frank. Hochadel und Späth MTW Karlsruhe— TW 46 Mannheim:2(:1) Die junge Karlsruher Elf hat auch am zweiten Spielſonntag gegen den ſpielſtarken TV 46 Mann⸗ heim ihre Leiſtung unter Beweis geſtellt. Leider aber war von vornherein das Spiel etwas beeinträchtigt. Der Schiedsrichter der TG u war nicht erſchienen, man einigte ſich auf einen Spieler des TV, aber das alte Lied!— Gleich nach Anſpiel drängt der MTV, kann aber keinen Erfolg erreichen. Dem TV dage⸗ gen gelingen verſchiedentlich nur Durchbrüche, von denen aber einer den Führungstreffer einbringt. Bald gleicht der MTW aus. Bei dieſem Stand geht es in die Halbzeit. Nach Halbzeit drängt der MTV weiter, der Sturm konnte jedoch die meiſterhafte Ar⸗ beit der Läuferreihe und der Verteidigung nicht ver⸗ werten. Erſt nachdem das Mannheimer Tor lange belagert war, gelingt Veth der Führungstreffer. TV legt ſich ins Zeug, die MTV⸗Hintermannſchaft iſt etwas müde geworden und ſo gelingt gegen Ende dem TV 46 der Ausgleichstreffer. (Norwegen) 13,0. 2. Zwiſchenlauf: land) 12,0; 2. Koen(Holland) 12,57 3 12,3; 4. Lock(England) 12,5; Wretman(Schweden). 3 weils die dre ſte f Europameiſteri 9 6. Al 80 Meter (Italien) 11,6 (Deutſchlon phal(Deut Spitzweg(Deut Kugelſtoßen Schröder (Deutſchland) Meter; 4. Fl z land) 12,10 Meter; 6. Pu Weitſprung: rop eingeſt — 2 chland) 12,1 Sek. Entſcheidung: eutſchland) 1 3,27 Meter; D 1 9 720 5. Red ) 11,70 Meter. Entſcheidun Praetz(Deutſchland) i 5,81 Meter; 3. Voß(Deutſchland) (England) 5,44 Meter; 5. Kohlbach(D Mtr.; 6. Schenk(England)] 5,34 Meter. .88 Me 200 Meter die Polin und Europameiſterin gor olland. Am zweiten Tag wurde über Walaſiewiez in 23,6 Siegerin Krauß⸗Deutſchland und Koen Käte Krauß verbeſſerte den deutſchen Rekord über 200 Meter auf 24.4. Im Diskuswerfen holte ſich Giſela Mauermeyer⸗ Deutſchland mit 44,88 die Eu ropameiſterſchaft. Im Hochſprung kam Ratjen(Der and) auf ihre Weltrekordleiſtung von 1,67 Meter. Ratje machte da einen neuen Verſuch und 1,70 einen neuen Weltrekord auf. Alte Herren als Vorbild der Jugend Geradezu herzerfriſchend wi Samstag bei den 2. reichs ten Alters⸗Ausgleichs kämpfen auf dem Sportplatz des L Charlottenburg. Der Altersunterſchied bei den Teilnehmern wurde durch gabem ausgeglichen, ſo daß in allen nende Kämpfe zur Tagesordnung gehören. des einzelnen war das Entſcheidende bei feſt, ſondern der Geiſt der Alten, die in ihrer Einſatz⸗ bereitſchaft wahre Vorbilder der Jugend waren. ſtellte mit ten die Alten Herren am Vor⸗ ſpan⸗ Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Senftleben(SC) 10,8 Sek.(9,49 Meter Vorgabe).— Hochſprung: 1. Wieſel(Berlin] 1,774 Meter(34,4 om Vorgabe). Diskuswerfen: 1. Dörr⸗Frank⸗ furt⸗M. 46.87 m(11,07 Vorgabe).— 800 Meter 1. Platzwahl (Hamburg):51,(34,60) Meter Vorgabe).— 4 mal 100 Meter: 1. Hamburg 42,8 Sek. Der Fußballkompf der beiden Altherrenmannſchaften von Berlin und Hamburg brachte der alten Garde der Reichshauptſtadt mit:2(:1) Torem den Sieg. Kreitz meiſtert Witt Königsberger Kdöcß⸗Halle nahezu ausverkauft Mit einem vollen Erfolg wurde am Samstag der Oſt⸗ preußenring in der neuerbauten Königsberger Ko c⸗Halle eingeweiht. Der zehntauſend Zuſchauer faſſende Bau war bei Beginn der Berufsboxkämpfe nahezu ausverkauft. Der deutſche Meiſter aller Klaſſen Max Schmeling und auch Guſtav Eder erhielten bei ihrem Erſcheinen Sonder⸗ beifall. Nur eine Runde für Witt Im Hauptereignis des Abends ſtanden ſich Jean Kreitz (Aachen) und Adolf Witt(Kiel) in der Endausſcheidung zur deutſchen Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft gegenüber. Der junge Weſtdeutſche überraſchte durch einen ganz klaren eptember 1938 eutliche e und in ng an der Der Punktſieg en Titel N durch harten ſachamt beruft BR Frauen u internationalen Aufgaben 8 Wie N für das am 2. Oktober in Gror f dende erſpiel der Frauen gegen Berufung er n. Bekanntlich ſpielte vor rauenelf ſchon in Aachen gegen die K 5 ann nach gutem Spiel mit:0. Auf Wunſch en Verbandes findet ſchan am 2. Oktober in Holland ſtatt. Vom Bf haben Hafür Frau Hauck und Frau Winter, ſowie Frl. Zell eine Einladung erhalten. Wir freuen uns, daß mit Hieſer Berufung die Stärke deutſche F nen und ge des M eimer Frauenhandballſpieles eine Anerken⸗ nung gefunden hat. Für die Mädels wird dieſe Berufung ein Anſporn zu weiteren Taten bringen. Bekenntnis zum Sudetendeutſchtum Roderich Menzel ſpielt nicht mehr für die CSR nalen Tennisturpier in Meran, das Sommerſpielzeit bildet, kam es am einem dramatiſchen Zwiſchenfall. Roderich der ſudetendeutſche Tennisſpieler, der der 5 lowakei zu zahlreichen Erfolgen im Davispokal⸗ wettbewerb verhalf, weigerte ſich im Nationen⸗Doppel um den Muſſolinipokal, zuſammen mit Ceinor anzutreten und erklärte, für die CS nicht mehr ſpielen zu können, da er ſich nicht mehr als Angehöriger dieſes Staates fühle. Vier deutſche Läuferinnen vorne Europameiſterſchaften im Rollſchuh⸗Kunſtlaufen Zu einem Erfolg geſtalt den in dieſem Ausmaß nicht erwarteten deutſchen te ſich der Beginn der Europameiſterſchaften unſtlaufen in Mancheſter. Bei den Frauen belegten vier Deutſche die erſten Plätze. Die Nürn⸗ bergerün Lydia Wahl verteidigte ihren Titel mit großem Erfolg. Sie ſiegte mit 1393,8 Punkten vor Jenny Mosler nkfurt) mit 1374,1, Urſula Zuleger(Dortmund) mit 9 und Liſelotte Roth(Nürnberg) wit 1242,4 Punkten. ſt auf den fünften Platz kam die Engländerin Sheilar Weskott vor ihrer Londsmännin Grace Given. Die Nürnberger Radrennbahn beſchließt die Wettkompf⸗ zeit am 25. September mit intemotionalen Flieger⸗ und Steherrennen. Am Start ſind Weltmeiſter wan Vliet, Scherens, Richter, Lohmann, Schön und Heimann. Deutſche Bahnamateure ſtarten am 25. Sept. in Lodz und am 2. Oktober im Kaliſch. Schorn, Haſſelberg, Horn und K. Walter treffen mit den Spitzenfahrern von Polen und Dänemark zuſommen. Deutſche Vereinsmeiſterſchaft der Leichtathleten 1860 München wieder Deulſcher Vereinsmeiſler München 1860 vor Köln und Berlin Begünſtigt von ſchönem Sommerwetter begann om Samstag im Münchener Danteſtadion der Endkampf um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik. Nach Abſchluß der acht Uebungen des erſten Tages führt der Titelverteidiger TSV 1860 München mit 6173,53 P. vor dem ASV Köln mit 6064,99 Punkten und dem Ber⸗ liner Sportklub mit 5873,29 Punkten. Deu 6 Einzel⸗ ſiegen der Münchener am erſten Taa ſtellten die Kölner nur zwei entgegen, während die Berliner ganz leer aus⸗ gingen. Die Ergebniſſe: 400 Meter Hürden. 1. May r⸗1860 München 55,1 Sek., 2. Flügel⸗Berliner SC 57,6, 3. Spitzenſtock⸗Berlin 578, 4. Budde⸗ASV Köln 57,9. Punkte: München 783, Berlin Gruppenkämpfe um den Hockey ⸗Silber⸗Schild Südweſt in Köln zweimal geſchlagen Nordmark in der Zwiſchenrunde Der Nachwuchs überraſcht Nach einem ausgeklügelten Spielplan, der aber eine nutzenswerte Breitentarbeit entfoltet, werden in dieſem Jahr die Vorrundenſpiele zum Silberſchild⸗Wettbewerb der Hockeyſpieler ausgetragen. Am Samstag begonnen in Berlin, Stettin und Köln in drei Gruppen die Wett⸗ bewerbe, während in der Gruppe& ſchon beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt die Entſcheidung gefallen iſt. Bei dieſen Spielen ergab ſich, wie gut es war, daß man auch dem Nachwuchs Kampfgelegenheit bot, denn mehrmals ſorgten die Junioren für ſchöne Ueberraſchungen und über⸗ trafen in ihren Leiſtungen ſtreckenweiſe ſogar ihre„Lehr⸗ meiſter“, die Gaumannſchaften. Südweſt zweimal geſchlagen In Köln ſtanden ſich die Gaue Niederrhein, Mittel⸗ rhein, Heſſen und Südweſt mit ihren Mannſchaften gegen⸗ über. Die beiden Südweſtmannſchaften mußten ſich ge⸗ —... PpPꝓ FP P Uw—⸗¹..... Neue Titelträger im Voxſport Die Welt⸗, Europa⸗ und Deutſchen Meiſter Zum Auftakt der Herbſtkampfzeit hat es in aller Welt bereits eine Reihe von großen Titelkämpfen im inter⸗ mationglen Berufsboxſport gegeben, die in zahlreichen Fällen jungen, neuen Meiſtern zum Durchbruch werhalfen. Gewichtsklaſſe: Welt Fliegengewicht: frei Bantamgewicht: Sixto Escobar Federgewicht: ſrei Leichtgewicht: Henry Armſtrong Weltergewicht: Henry Armſtrong Mittelgewicht: Al Hoſtak 5 Halbſchwergewicht: J. H. Lewis A. Schwergewicht: Joe Louis 9 525 Europa So ſetzten ſich im Bereich der JBul drei neue Europa⸗ meiſter durch. Aber auch im deutſchen Boxſport hat es nach der Heimkehr Oeſterreichs drei Titelwechſel 9 Größte Hoffnungen ſetzten wir vor allem auf den Wiener Bamtamgewichtler Ernſt Weiß. Heinz Lazek wird es aller⸗ dings nicht leicht haben, trotz ſeines Erfoſgs gegen Neuſel den Europameiſter⸗Titel im Schwergewicht zu behaupten. Sein ſtärkſter Gegner iſt der Deutſche Meiſter Arno Kölb⸗ lin. Die Liſte der anerkannten Welt⸗, Europa⸗ und Deut⸗ ſchen Meiſter lautet: Deutſche Meiſter Angelmann(Frankr.) H. Liſt(Zwickau) A. Toma(Rumänien) E. Weiß(Wien) P. Dolhem(Belgien) K. Beck(Düſſeldorſ) A. Spoldi(Italien) K. Blahe(Wien) F. Wouters(Belgien) G. Eder(Köln) B. v. Klaveren(Holland J. Beſſelmann(Köln) A. Heuſer(Köln) A. Kölblin(Plauen) euſer(Deutſchl.) azek(Deutſchland) ſchlagen bekennen. Der Nachwuchs hatte verſtändlicherweiſe gegen die Gaumannſchoft des Niederrheins keine große Chance, wehrte ſich aber tapfer und unterlag nur mit :2(:). Deußen und Zimmermann hatten die Nieder⸗ rhein⸗Senioren:0 in Führung gebracht, doch Kilian und Kappel glichen für Südweſt aus. Nach verbiſſenem Kampf ſiegten donn die Rheinländer durch Tore von Aus der Wieſche und Deußen. Prächtige Kampfmomente brachte die Begegnung zwiſchen dem Nachwuchs von Niederrhein und der Südweſt⸗Gauelf, in dem die niederrheiniſchen Junio⸗ ren überaſchend mit:1(:1,:1) nach Verlängerung ſieg⸗ reich blieben. Südweſt ging durch Erich Cuntz in Füh⸗ rung, doch Lambert erzielte den Ausgleich. Erſt in der Verlängerung fiel durch Wachtmann und Meyer die Ent⸗ ſcheidung. Die Gaumannſchaft des Mittelrheins ſchaltete mit:0(:0) den heſſiſchen Nachwuchs aus, und die mit⸗ telrheiniſchen Junioren ſiegten gegen den Gau Heſſen mit 38:1(:). Ueberraſchungen in Berlin In Berlin überraſchte der:(:)⸗Sieg des oſt⸗ preußiſchen Nachwuchſes gegen den Mittegau. Hier waren die Gaue Niederſochſen, Mitte, Oſtpreußen und Brandenburg beteiligt. Gau Brandenburg ſiegte durch Tore von Keller(), Weiß(1) und Mehliß(1) mit:1(:0) gegen den Nachwuchs von Niederſochſen. Der Gau Nieder⸗ ſachſen behauptete ſich durch ein Tor von Lockmann gegen den Brandenburger Nachwuchs mit:0(:0) erfolgreich. Schließlich unterlag die Nachwuchsmannſchaft von Mitte der oſtpreußiſchen Gauelf mit:3(:). Nordmark in der Zwiſchenrunde Auf dem Stettiner Preußen⸗Platz kamen beide Mann⸗ ſchaften der Nordmark zu Siegen. Der norddeutſche Nach⸗ puchs fertigte den Gau Pommern mit:0(:0) ab und hinterließ dabei einen beſſeren Eindruck als die Noro⸗ mark⸗Gauelf, die den pommerſchen Nachwuchs mit 51 (811) aus dem Rennen worf., Da am Sonntag zwei Mannſchaften der Nordmark den Endkampf austragen, hat die Nordmark fetzt ſchon die Zwiſchenrunde um den Silberſchildwettbewerb erreicht. 757, Köln 756.— 200 Meter,. 1. Deng le r⸗München und Helm⸗Köln je 22,7 Sek., 3. Dereſer⸗abtünchen 22,8, 4. Pöſchl⸗München und Schmidt⸗Berlin je 22,9 Sekunden. Punkte: München 835, Berlin 812,5. Köln 810.— 800 Meter. 1. Mayr⸗München und Göres⸗Köln je:57, Sek., & Ritter⸗München:57,83, 4. Turbo⸗München 1158, zunkte: München 886,6, Köln 868,86 Berlin 861,4.— Hochſprung. 1. Weinkötz⸗Köln 1,88 Meter, 2. Gehmert⸗ Köln 1,85, 3. Rasky⸗Köln, Auguſtin⸗Berlin und Waneck⸗ München je 1,78. Punkte: Köln 832,50, Berlin 762,50, München 730. Stand nach vier Uebungen: 1. ASV Köln 3267,96 P. 2. 1860 München 3234,60., 3. BSC Berlin 3193,40 P. Speerwerfen. 1. Edin g⸗München 63 Meter, 2. Ehlert⸗ Berlin 60,56, 3. Dahmann⸗Köln 60,08. 4. Alpaſſy⸗München 58,83, Punkte: München 642,40, Berlin 553,46, Köln 535,60. — Kugelſtoßen. 1. Lampert⸗München 14,61 Meter, 2. Blask⸗Berlin 14,28, 3. Dr. Debus⸗Köln 14,02, 4. van der Weck⸗München 13,55. Punkte: München 684,40, Köln 697,90, Berlin 591,70.— 5000 Meter: 1. Eberlein⸗ München 15:09,2 Min., 2. Berg⸗Köln 15:11,2, 3. Eder⸗ München 15:30,8, 4. Holmburger⸗München 15:45,2. Punkte: München 866,80, Köln 844,60, Berlin 819,40.— Dreiſprung. 1. Sälzer⸗Köln 13,88 Meter, 2. Petry⸗Köln 13,70, 3. Grampp⸗München 13,40, 4. Sedlag⸗Berlin 13,35. Punkte; Köln 787,33, München 745,33, Berlin 715,83. Stand nach acht Uebungen lerſter Tag): 1. 1860 Mün⸗ chen 6173,53 Punkte, 2. ASV Köln 6064,99 Punkte, 3, BSC Berlin 5873,29.: Wieder München 18601 Deutſcher Leichtathletik⸗Vereinsmeiſter 1938 Der TS 1860 München verteidigte am Samstag und Sonntag im Münchener Dante⸗Stadion die Deutſche Ver⸗ einsmeiſterſchaft in der Leichtathletik erfolgreich. Die „Löwen“ erkämpften ſich 13283,58 Punkte und ſiegten damit recht deutlich vor dem AS Köln mit 12 978,12 und dem Berliner SE mit 12 887,63 Punkten. Sowohl die Münchener als auch die Kölner konnten im Vergleich zum Vorfahr ihre Punktzahl ſteigern. Etwas enttäuſcht hat der Berliner SC, der ſeine Leiſtungen vom Vorfahr nicht erreichte. Am zweiten Kampftag lag eine warme Herbſtſonne über dem Stadion, in dem die Mannſchaften zunächſt vor der Tribüne Aufſtellung nahmen und eine Anſprache des Reichsſportwarts für Mehrkämpfe, Ernſt Bauer, hörten, Die Leiſtungen waren durchweg ausgezeichnet, beſter Be⸗ weis für eine pflegliche Breikenarbeit in unſeren Ver⸗ einen. Die Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter: 1. 1860 München 43,0 Sek.; 2. Ber, liner SC 43,2 Sek.; 3. AS Köln 43,3 Sek. 110 Meter Hürden: 1 Kumpmann(Köln) 15,1; 2. Grompp(München) 15,8; 3. Weder(Berlin) 16,1; 4. Nottorock(Köln) 16,87 5, Woneck(München] 16,4 Sek. Diskuswerfen: 1. Lampert (M) 46,18, 2. Kronenberg(]) 45,0; 3, Janſen(B) 4% 4. Blaſk(B) 44,30; 5. Dr. Debus() 43,65 Melker. 400 Meter: 1. Helm(K] 49,4; 2. Rinck(Berlin) 49,5: 3. Pöschl (München) 50,2; 4. Jentzſch(M) 50,8 Sek. Weitſprung 1. Grampp(M) 6,79; 2. Rasky(K] 6,65; 3. Sedlag(3) 6,59; 4. Wickop(B] 6,57 Meter. Stabhochſprung: 1. Eding (M) 3,80; 2. Schulz(8) 3,60; 3. Lohmar() 3,507 4 Rodenkirchen(K) und Ebermann(M) je 3,40 Meter. Ham⸗ merpurf: 1 Bloſk(B) 55,95, 2. Kollibabe(M) 49,7% 5, Lehmonn(B) 4708, 4 Caſpar(B) 44,94; 5. Allergeier(8 445 Meter. 1500 Meter: 1. Göres(K) 406,6; 2. Berg (K) 407,4 3. Turbo(M] 4507, 4. Streuffert(B) 405 Min. Gefamtergebnis: 1. 1800 München 13 283,58 Punkle (im Vorjahr 13 271,70); 2. AS Köln 12 978,19(12 956,0, 3. BSC Berlin 12.887,68(13 135,08) Punkte. mit ein klar üb kämpfte Ulmern ihm iſt In der zum erſt Eckert 2 da wurd ten wer ter Dür Gt Das erfolg f auf des hätten ſpielte gegen f eine Vo Aber di ermüdli belohnt. Schwal Wen Spielzel eine rec bei iſt hrunner Erſatzlen er Zu 17 5 1 ichen L Münche⸗ „Bayerr gingen, aber w. Spieler 1 1 och ein (Ingolſt Süden nnr r⸗ it f Montag, 19. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 432 Süsddeutſche Gauliga im Kampf Gau XIII Südweſt furt bahn Frankfurt:0 a SV Frankfurt 1 ubach:2 3 Pirmaſens 511 Saarbrücken:0 unentſch. verl. Tore Punkte —.0 40 ——.0 40 — 271 2˙0 1 5·2.2 1.3.2 1 23 2˙2 1.5 2˙2 1 12 0˙2 2.6 0˙4 2 2˙7 0˙4 TSG Lud 0 Meiſterſchafts⸗ Vorſtell auf eigenem Platze nicht zu einem Siege ge⸗ ſtalten, n der FSW Frankfurt behielt mit einem knap⸗ pen, vi cht auch etwas glücklichen:1⸗(:)⸗Sieg beide Punkte für ſich. Das Spiel verlief außerordentlich tem⸗ peramentvoll. Beide Mannſchaften hatten ſehr gute Tor⸗ hüter, bei Frankfurt war auch der rechte Verteidiger May ſehr gut, während im Sturm Schuchardt und Doſedzal prägten. 3 hatte in ſeinem Torhüter Zettel, den Stürmern Rühm und Hörnle ſeine beſten Spieler, die aber on Mittelläufer Ullrich überragt wurden, der eine Partie lieferte.— Die erſte Halbzeit war ziemlich zen. Bei leichter Feldüberlegenheit der Frank⸗ e den beſſeren Sturm hatten, konnte Schuchardt und Doſedzal in der 35. Minute Frankfurt mit ont bringen. Nach der Pauſe drängte TScô ſtark, te auch mit einem Kopfballtor von Rühm auf ei blieb es aber, da alle Angriffe ſcheiterten. Drei Frei e brachten ebenfalls nichts ein. Shiedsrichter Fuchs(Saarbrücken), 4000 Zuſchauer. Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— SW Feuerbach:2 Spg Bad Cannſtatt— Stuttgarter SC:2 Union Böckingen— Sportfr. Stuttgart:0 Ulmer FW 94— FW Zuffenhauſen:3 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkt. 5 Zufſfenheuſen 2 1 1— 4˙2 3˙1 Stuttgarter Kickers 1 1—— 5˙2:0 Union Böckingen 1 1—— 20 20 Sportfr Stuttgart 2 1— 1 3˙² 2˙2 Ulmer F V9 2 1— 1 3˙4.2 SC Stuttgart 2 0 5 1 3¹4 1˙3 SV Feuerbach 2 0 1 1 326 1·8 SpVg Cannſtatt 2 0 1 1 25 128 BiB Stuttgart 0 0 0 0 0˙0 0·0 1 SSV Ulm 0 0 0 0 0˙0 0¹0 Spog Cannſtatt— Stuttgarter SC:2(:0) Mit großem Glück rettete der Stuttgarter SC in einem ſpannenden Lokaltreſſen beim Neuling Spög Cannſtatt ein:2(:0)— Unentſchieden. Die Canuſtätter, die im Feld ſtets überlegen und im Angriff ſehr entſchloſſen wa⸗ ren, hatten klar den Sieg verdient. In der 13. Minute gingen ſie durch Unkel in Führung, und kurz vor der Pauſe nahm Braun einen abgeprallten Lattenball an und ſchoß ihn genau ein. Die eifrige Cannſtätter Verteigigung hielt dieſen Vorſprung bis zur 85. Minute. Da ſchaffte der Sportklub durch eine Energieleiſtung doch noch das keineswegs gerechtfertigte Unentſhieden. Der Linksaußen Eißele hatte mit zwei entſchloſſenen Schüſſen Erfolg. Union Böckingen— Sportfreunde Stuttgart:0(:0) Union Böckingen trat gegen die Sportfreunde Stuttgart mit einer ſtark verfüngten Mannſchaft an. Aber der Nach⸗ wuchs zeigte nicht nur Ehrgeiz, ſondrn auch ein beachtliches Können., So kam die Union zu einem ſchönen 21:(:)⸗ Erfolg. Die Sportfreunde ſpielten für das Auge ſicherlich gefülliger, aber es fehlte Kraft und der Zug zum Erfolg. tutz vor der Pauſe war Union durch Martin erfolgreich, und in der 80. Minute wurde durch ein zweites Tor von Siegel der Sieg noch deutlicher. Schiedsrichter Hirſch⸗ Cannſtatt. 2000 Zuſchauer. Stuttgarter Kickers— SW Feuerbach:2(211) Die Stuttgarter Kickers kamen zuhauſe vor 3000 Zu⸗ ſchauern gegen die recht eifrigen, aber in der Spieloanlage doch deutlich unterlegenen Feuerbacher zu einem ſicheren und in dieſer Höhe durchaus verdienten:(:)⸗Sieg. Frey und Baier hatten für die Kickers ſchon zwei Treffer vor⸗ gelegt, als der SV Feuerbach etwas mehr Kampfgeiſt zeigte, ſeine Verteidigung energiſcher ſpielte und auch der Angriff mehr Zuſammenhang aufwies. So glückte durch Stückle vor der Pauſe der erſte Gegentreſſer und kurz nach dem Wechſel durch Hapel auch der Ausgleich. Dann aber ſetzte ſich die zermürbende Flachkombination der Stuttgarter immer mehr durch und in ſteter Reihenfolge fielen durch Baier, Förſchler(Elfmeter) und Brands drei weitere Treſ⸗ ſer. Schiedsrichter Döhring(Reutlingen). Ulmer FV 94— FV Zuffenhauſen:3(:1) Der IV Zuffenhouſen überraſchte beim Ulmer JB 94 mit einer ſeinen Leiſtung. Er war techniſch den Gaſtgebern klar überlegen, ſpielte eifrig und auch ideenreich und er⸗ kämpfte ſich ſo einen verdienten:(:)⸗Sieg. Bei den Ulmern verſagte beſonders der Mittelläufer Strobl, und ihm iſt auch in erſter Linie die Niederlage zuzuſchreiben. In der 37. Minute waren die Zuffenhauſener durch Eckert 2 zum erſten Male erfolgreich. Gleich noch der Pauſe erhöhte Eckert 2 auf:0, und als es durch Wechtle ſogor 30 hieß, da wurden die Ulmer endlich etwas lebendiger und ſchaff⸗ ten wenigſtens durch Jetter den Ehrentreffer. Schiedsrich⸗ ter Dürrbecker(Stuttgart). 1500 Zuſchauer. Gau XVI Bayern Schwaben Augsburg— Bayern München 411 Spyg Fürth— BC Augsburg 111 SpVg Fürth— Be Augsburg:1(:0) 5 Das:(:]⸗Unentſchieden bedeutet einen Achtungs⸗ erfolg für den Be Augsburg, der mit großem Eiſer auch auf des Gegners Platz den Kampf durchſtand. Die Fürther ätten wohl zum Sieg kommen können, aber ihr Sturm ſpielte nicht einheitlich genug. Die Abwehr zeigte ſſch da⸗ gegen ſehr ſtark. Worſt verwandelte in der 37. Minute eine Vorlage von Popp zum Führungstreffer für Fürth. Aber die Augsburger ſahen in der 66. Minute ihren un⸗ Ae Kampfgeiſt durch das Ausgleichstor von Itter ht. Schwaben Augsburg— Bayern München:1(:1) Wenig glücklich ſtartete Bayern München in die neue Spielzeſt. Bei Schwaben Augsburg mußten die Münchner bei kecht deutliche:1(:1⸗] Niederlage hinnehmen. Da⸗ bent allerdings zu berückſichtigen, daß ſie ohne Gold⸗ dunner, Streitle und Körner antraten. Wenn auch die Erſatzleute mit beſtem Eifer bei der Sache waren, ſo litt er Zuſammenhang doch ſtark. Die Schwaben ⸗ Abwehr hielte ruhig und ſicher und verſtand es auch, den gefähr⸗ lichen Linksaußen Simetsreiter, den beſten Mann der ünchener nicht zum Schuß kommen zu laſſen. Als die Fayern“ durch Loſanoff in der 20. Minute in Führung been, ſah es noch nicht nach einer Niederlage aus. Dann 1 war Lechner zweimal erfolgreich, und der gleiche Seen ſchoß nach der Pauſe auch einen Elfmeter für die 1 waben ein. Schließlich brachte kurz vor Schluß Bächer (heine unhaltbarn Flachſchuß an. Schiedsrichter Wiefel Ingolstadt). 4000 Zuſchauer. Süddentſche Tſchammerpokalſpiele(2. Hauptrunde): BiB Mühlburg— BfB Peine 621 a VfB Stuttgart— BSc Neumeyer Nürnberg:1 1 e Nürnberg— 1. SS Ulm 21 1. Fc Nürnberg— SS ulm 21(:0) Ein Kampf, der wenig befriedigte. Die Nürn⸗ er ſpielten ohne Kraft und Schwung, und die fande i 8 tigen 5 enha von Glück reden, daß ihnen zwei Minuten vor Schluß der entſcheidende Treffer gelang. Die Gaſtgeber, die ohne Köhl, Gußner und Carolin antraten, ſetzten ſich in der 43. Minute durch Eiberger in Front. Nach⸗ dem die Ulmer durch Mittelſtürmer Mohn ausge⸗ glichen hatten, ſpielten der Club zwar klar überlegen, verpaßte aber die beſten Gelegenheiten. Erſt kurz vor dem Abpfiff rettete Eiberger durch einen unhalt⸗ baren Schuß den Sieg für den Club. Brikiſcher Fußball Evertons ſechſter Sieg— Arſenal etwas„erholt“ Im britiſchen Meiſterſchafts⸗Fußball notierte man am Samstag zahlreiche Ueberroſchungen. In der erſten eng⸗ liſchen Liga konnte von den zehn erſtplacierten Mann⸗ ſchaften lediglich Everton gewinnen, das nun ſchon zum ſechſten Siege in ununterbrochener Reihenfolge kom ueid diesmal mit:1 gegen Portsmouth überlegen ſiegte. Aſton Villa ſchlug Brentford mit:0 Toren und Arſenal gewann in Wolverhampton gegen„Wanderers“ mit dem knappſten aller Ergebniſſe—:0 und konnte damit ſeine Poſition etwas verbeſſern. Blackpool ſtartete in Sunderland den erſten Sieg. Auch in der zweiten Liga ging es recht„toll“ zu. Der bisherige Tabellenführer Sheffield Wednesday ließ ſich Jon Cheſterfield die erſte Niederlage beibringen, die mit 321 ſogar recht deutlich ausfiel. Cheſterfield buchte damit den itberhoupt erſten Sieg. Blackburn Rovers übernahmen die Führung vor Fulham London. Mit einem Bomben⸗ ſieg wartete der Pokalſchreck Millwall auf, der Mancheſter Eity:1() und dazu in Mancheſter ſchlug! Vor zwei Jahren war die City noch engliſcher Ligameſſter. So än⸗ dern ſich die Zeiten! In Schottland hatte Clyde ſich mit dem Meiſter Celtie Glasgow auseinanderzuſetzen, was Clyde mit einer 114⸗ Schlappe die Spitzenſtellung koſtete, die nunmehr Queen of the South nach einem:0⸗Sieg über Falkirk mit 13:3 Punkten inne hat. Clyde, Aberdeen und Rangers holten aus acht Spielen 12:4 Punkte heraus und dann erſt folgt der Meiſter Celtic mit 11:5 Punkten aus ebenfalls acht Spielen. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Aſton Villa— Brentford:0; Bol⸗ ton Wanderers— Liverpool 321; Charlton Athletic— Leiceſter City:0; Chelſea— Birmingham:2; Everton — Portsmouth:1; Grimsby Town— Derby County 111; Huddersfield Town— Leeds United 011; Preſton North⸗ end— Middlesbrough:1; Stoke City— Mancheſter United:1; Sunderland— Blackpool:2: Wolverhampton Wanderers— Arſenal 011. 2. Liga: Bradford— Blackburn Rovers:4; Burnley— Weſtbromwich Albion:8; Cheſterfield— Sheffield Wednes⸗ day 311; Mancheſter City— Millwall:6; Plymouth Ar⸗ e Luton Town:1; Sheffield United— Norwich City:0; Southampton— Nottingham Foreſt:2; Swan⸗ ſeg Town— Fulham:1; Tottenham Hotſpurs— New⸗ eaſtle United:0; Tranmere Rovers— Bury 310; Weſt⸗ ham United— Coventry City 41. Schottland: Aberdeen— St. Johnſtone:0; Albion Ro⸗ vers— Hibernian:1; Clyde— Celtie:4; Hamilton Aca⸗ demicals— Ayr United:0; Heorts— Motherwell:0; Kilmarnock— Arbroath:1; Queen of the South— Fal⸗ kirk:0; Queen's Park— Partick Thiſtle:1; Raith Ro⸗ vers— St. Mirren:8; Rangers— Third Lanart 511. Nüßlein-Ramillon im Endſpiel Wie nicht anders zu erwarten, wird die Entſcheidung beim Meiſterſchaftsturnier der Tennislehrer auf den Ber⸗ liner Rot⸗Weiß⸗ Plätzen im Kampf zwiſchem Nüßlein(Ber⸗ lin) und Ramillon am Sonntag fallen. Am Samstog ſchlug Ramillon ſeinen Londsmann Viſſoult ſicher mit:6, 613, 613,:2; Nüßlein überließ dem Duisburger Probſt⸗ mit:2,:2,:1 keinen Satz. Auch im Doppel iſt die Lage geklärt. Nüßlein⸗Kautz treten um den Endſieg gegen die Fronzoſen Ramillon⸗Viſſault an. Die Ergebniſſe: Kämpfe der letzten Vier: Ramillon— Viſſault 90:8, 618, :3,:2; Nüßlein— Probſt:2,:2.:1. Troſtrunde um den 4. bis 8. Platz Schlüter— Gulez 612,:1,:1; Kautz gegen Blemk:6,:4,:1,:38 Doppelſpiele: Nüßlein⸗ Kautz— Goritſchnig⸗Berg:8,:8,:7:2; Blenk⸗Rott— Najuch⸗Richter:2,:7,:3,:5; Nüßlein⸗Kautz— Iſzak⸗ Schmidt:3,:2,:1; Ramillon⸗Viſſault— Blenk⸗Rott :3,:8,:2. Dr. Zörner, der ehemalige Torhüter der deutſchen Fußballnationalmannſchaft, begleitet die deutſche Mann⸗ ſchaft zum Länderſpiel mit Rumänien am 5. September in Bu kareſt. Die badiſche Handball-Gauliga TV 62 Weinheim— TW Leutershauſen 713 SV Waldhof— T Seckenheim 93 TS Oftersheim— Freiburger FC 71:17 abgebr. Tſchft Durlach— Bf Mannheim 10:11 S Waldhof Seckenheim:3 Dem Spiel des Sportvereins Woldhof gegen TV Seclen⸗ heim ſah man mit beſonderem Intereſſe entgegen, hatte man doch das letzte Spiel des Vorjahres, das einen hohen Sieg der Waldhöfer gebracht hatte, nicht gerade in an⸗ genehmer Erinnerung. Um ſo erfreuter war man bei dieſem Spiel, daß ſich die Mannſchaften in wirklich kameradſchaft⸗ licher Weiſe auseinandecſetzten und ſich ein faires anſtän⸗ diges Spiel lieferten, woran aber die beiden groben Fouls — hüben und drüben je eins nichts ändern. Der Schiedsrichter Maier vom TW 46 hatte dabei einen leichten Sland beachtete aber die neue 18⸗Meter⸗ nicht. Die Seckenheimer konnten in dieſem ihrer beſten Mannſchaft antreten, während die er immer noch Henninger, Zimmermann und Lang erſetzen mußten. Ueberraſchend kommt Seckenheim vom Anſpiel weg zu Torehren. Mülbert landete einen ſchönen Wurf, den Trippmacher nicht holten konnte. Es währte lange, bis ſich die Waldhöfer zuſammenfanden, doch als dies geſchehen war, glich Herzog aus, und Heiſeck erhöhte bis zur Halb⸗ zeit auf 411. Nach der Pauſe ließ die Kampfkraft der Seckenheimer doch etwas noch, und außerdem verſtand man es im Sturm nicht, die herausgeſpielten Chancen zu verwerten. Trotzdem ſollte Seckenheim im weiteren Verlauf des Spieles den Torreigen wieder eröffnen. Für ein grobes Foul deutete der Unparteiiſche auf die 19⸗Meter⸗Marke und Mülbert brachte ſeinen Verein auf 412 heran. Auf der Gegenſeite paſſterte der gleiche Fall, und Herzog verwandelte den verhängten 13⸗Meter zum:2. Nun erlaubt ſich Schmidt von Seckenheim eine grobe Unſportlichkeit und muß das Feld frühzeitig verlaſſen. In kurzen Abſtänden erzielen dann die Waldhöfer durch Rutſchmann, Kemeter und Her⸗ zog drei weitere Tore, bis es Mülbert gelingt. die Partie auf:3 zu ſtellen. In den letzten 5 Minuten Üt Herzog mit einem ſchönen Wurf das Schlußergebnis 913 her. Te Oftersheim— Ic Freiburg:17(abgebrochen) Weniger angenehmes wird aus Oftersheim gemeldet, wo der Freiburger Fußballelub zu Gaſt war. Schon am zwei⸗ ten Spieltag verzeichnet Badens Gauklaſſe einen Spiel⸗ abbruch, der vermeidbar war. Nehmen wir gleich die Tat⸗ ſache vorweg. Der Karlsruher Unparteiiſche Speck, der energiſch durchgriff, pfiff nach der neuen 13⸗Meter⸗Regel — der Erfolg waren etwa zehn ſolcher Strafbälle— und ſtieß dabei bei Spielern und Zuſchauern auf Unverſtändnis. Dies hat allerdings nichts mit den Undiſzipliniertheiten zu tun, die ſich einige Oftersheimer Spieler leiſteten, mit dem Erfolg, daß gleich vier an der Zahl nacheinander Marſchorder bekamen. Mit ſieben Spielern war der Gaſt⸗ geber natürlich kein Gegner mehr für die Breisgauer, ſo daß ſo ſchon das Spiel zu einer Faree wurde. Darüber hinaus benabhmen ſich die Spieler, wie uns der Schieds⸗ richter mitteilte, nicht gerade vorbildlich. Da alle Er⸗ mahnungen des Mannſchaftsführers und auch der Vereins⸗ leitung auf unfruchtbaren Boden fielen, brach der Schieds⸗ richter wider die Regel, aber im richtigen ſportlichen Er⸗ faſſen der Situation, das Spiel 9 Minuten vor Schluß ab. Zum Spiel ſelbſt iſt nicht allzuviel zu ſagen. Freiburg war ſchon bald die überlegenere Mannſchaft und hielt den Gaſtgeber, der mehrfach Erſatz hatte, klar nieder. Da die Einheimiſchen ſich mehr auf das Halten verlegten, mußten ſte etliche 13⸗Meter in Kauf nehmen und kamen ſo, nachdem die Mannſchaft auch noch Spieler verloren hatte, unter die Räder. Beim Stand:17 machte der Unparteiiſche dem 1 ungleicher werdenden Kampf ein etwas verfrühtes onde. TV 62 Weinheim— TW Leutershauſen 713 Unter der Leitung von Schmidt(Mannheim; lieferten ſich die beiden Bergſträßer Vereine, der TW Leutershauſen und der TV 62 Weinheim ein erbittertes Ringen, bei dem der Neuling den erfahrenen Gauligiſten einen erbitterten, bis“ in die zweite Spielhälfte hinein einen durchaus eben⸗ bürtigen, Kampf lieferten, dann allerdings gaben die Gäſte nach und mußten in raſcher Folge einige Tore hinnehmen, die für Weinheim Sieg und für Leutershauſen Niederlage bedeuteten. Das Spiel beginnt gleich mit einigen gefährlichen An⸗ griffen der Mannen aus Leutershauſen, die ohne jede Hemmung den Kampf gufnehmen und auch ſchon frühzeitig durch Schneider in Führung gehen. Die Weinheimer haben Mühe, den Ausgleich zu erringen. Sie hatten übrigens ihre Mannſchaft wieder einmol umgekrempelt. Schwöbel ſtand wieder im Zentrum der Läuferreihe und Etzel ſtürmte. Dieſe Umſtellung bewährte ſich erſt nach der Pauſe. Nach⸗ dem ſich dann aber die Mannſchaft gefunden hatte, war für die Gäſte nicht mehr allzu viel zu holen. Leutershauſen ſpielte den gleichen ungekünſtelten Hand⸗ ball wie gegen Freiburg, war ſchnell und hart, ließ ſich aber doch ſchnell verblüffen und mußte ſo eine etwas hoch Hockenheim-Ring vollkommen neugeſtaltet Baden beſitzt die ſchnellſte Straßenrennſtrecke der Welt! Unſer BB-Mitarbeiter beſichtigte dieſer Tage die Hockenheimer Rennſtrecke, die in ſechsmonatiger Arbeit einem vollkommenen Umbau unterzogen wurde. Da am 16. Oktober auf dieſer Rundſtrecke der Schlußlauf um die deutſche Kraftrad⸗Meiſter⸗ ſchaft ausgefahren wird, dürften die Ausführungen unſeres Berichterſtatters ganz beſonderes Intereſſe beonſpruchen. Nachdem die Oberſte Nationale Sportbehörde für die deutſche Kraftfahrt von einer weiteren Durchführung der Solitude⸗Rennen bei Stuttgart und der„Bergrekord“⸗ Rennen bei Frei urg i. Br. bereits dieſes Jahr Abſtond genommen hal, iſt fetzt allein der„Hockenheim⸗Ring“ als letzte Großkampfſtätte für motorſportliche Geſchwindigkeits⸗ konkurrenzen im Sücdweſten des Reichs verblieben. In ſchwerſter Notzeit entſtanden In der Zeit ſchlimmſten deutſchen Niedergangs ſchufen Hunderte von ehemols erwerbsloſen Volksgenoſſen dieſe Rennſtrecke auf Geheiß eines weitſichtigen und motorſport⸗ freundlich geſinnten Stadtoberhauptes im Winter und Frühfahr 1931/1932 aus unſcheinbaren, ſchmalen Wald⸗ wegen vor den Toren der badiſchen Spargel⸗ und Tabak⸗ ſtadt Hockenheim. Dieſe ehemalige„Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ nahme“ brachte dem deutſchen Motorradrennſport, der nach der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus zu neuem Leben emporblühte, einen mächtigen Impuls. Das nur 10 000 Einwohner zählende Hockenheim, an der Rhein⸗ tal⸗Bahnſtrecke Karlsruhe— Schwetzingen— Mannheim gelegen, auch von der Rheinpfalz, dem Soarland, Württem⸗ berg und Heſſen gleich gut erreichbar, bekam innerhalb weniger Jahre einen Namen im internationalen o⸗ torſport vor allem deshalb, weil ſeine neugeſchaffene Rund⸗ ſtrecke ſich ſeit ihrer Feuertaufe als ſchnellſter— und oben⸗ oͤrein als ungefährlichſter— Straßen⸗Rennkurs Europas erwies. Von einem Durchſchnittstempo von 127 Kilometer⸗ Stunden, die bereits beim Eröffnungsrennen im Mai 1932 erzielt wurden, ſtieg der„Streckenrekord“ auf dem Hocken⸗ heimring im Verlauf von 5 Jahren auf rund 155 Km.⸗Sld., ja, der abſolute Rundenrekord wurde im Vorjahr ſogar auf nohezu 157 Km.⸗Stö. gebracht. Die Zahl der Zuſchauer aber, die auf dieſem Kurs bereits ſieben hervorragend be⸗ ſetzte Motorradkonkurrenzen miterlebten, dürfte ſchon eine halbe Million überſchritten haben. a Grundlegender Streckenumbau 1938 Hatte die Stadtverwaltung Hockenheim ſchon während der letzten Jahre ſtändig Verbeſſerungen der Runsdſtrecke vorgenommen, ſo war es jetzt in dieſem Jahre möglich, mit erheblicher finanzieller Beihilfe des badiſchen Staates den Kurs grundlegend umzugeſtalten. Das wichtigſte Merk⸗ mal diefes im März 1938 begonnenen und nunmehr vollen⸗ deten Streckenumbaus iſt die Verkürzung des Rundkurſes von ehemals 12 auf 7,725 Kilometer Geſamtläuge Dieſe Rundenabkürzung, die künftige Rennen für die Zuſchauer bedeutend ſpannender geſtalten wird, als bisher, wurde Dadurch erreicht, daß man unter Verzicht auf die bisherige Einbeziehung der Reichsroße Bruchſal—Schwetzingen letz A 4 5 bei Kilometer 2,7 nach dem Start den ſogenannten„Rad⸗ buckel“ durchſtach und bereits hier der Strecke in einer ſanftgeſchwungenen Linkskurve in nord⸗ſüdlicher Richtung eine ganz neue Führung gab. Rund 18 000 Kubikmeter Erde mußten bewegt werden, um dieſe„Radbuckelkurve“ — die bei 150 Meter Radius und 9 Meter Fahrbahnbreite 8 Prozent tberhöht wurde— und eine berraſſenförmige Naturtribüne(mit Platz für 1800 Zuſchauer) zu erſtellen. Dem Verlauf des Harötbachgrabens folgend, geht dieſe neue Linkskurve in eine weitgeſchwungene Flachkurve(von 1500 Meter Radius) über, die nach weiteren 2 Kilometern am„Oftersheimer Weg“ ſchließlich wieder die alte Strecken⸗ führung erreicht. So bildet nun der Hardtbach die natür⸗ liche Abgrenzung der Rennſtrecke nach Nordoſten, zugleich aber auch mit ſeiner faſt ein Kilometer langen Böſchung einen Standplatz für weiter Tauſende von Zuſchauern mit geradezu einzigartiger Fernſicht. Doch nicht nur der Strecken verkürzung, auch der Stra⸗ ßenverbreiterung und ⸗planierung wandte Hockenheims Stadtbaumeiſter Kraft, der geiſtige Geſtalter der neuen Streckenführung ſein Augenmerk zu. So wurde die Fahrbahn zu drei Viertel in Teerbeton ausgeführt und durchgehend von ehemals 5,5 auf nunmehr 7,5 Meter, in den Flachkurven und am Startplatz ſogax auf 9 Meter ver breitert. Zu beiden Seiten der Fahrbahn wurden außer⸗ dem Grünſtreifen von 2 bis 3 Meter Breite angelegt, wäh⸗ rend ſich hieran dann erſt der Geländeſtreifen für die Zu⸗ ſchauerplätze anſchließt. Das alles bedingte natürlich eine ungewöhnlich weitgehende Abholzung des Baumbeſtandes. Aber auch dieſe enorme Straßenverbeiterung iſt erreicht worden, daß Zuſchauer, Funktionäre und Fahrer auf der ganzen Strecke und an jedem Punkt eine kilometerweite „Durchſicht“ und einen Fahrbahnüberblick haben, als führte der Kurs nicht durch einen herrlichen Hochwald. Ideale Verſuchsbahn für die Induſtrie e — Dad Darmſtadt(M .⸗Gladbachexr Toc:8; Allianz Frankfurt—.⸗Glad⸗ ausgefallene Niederlage hinnehmen. Die Niederlage win nicht zu vermeiden, aber der Torunterſchied fiel zu ho aus. Nachdem die erſte Hälfte mit:1 geendet hatte, ging Weinheim nach der Pauſe in Führung. mußte ſich aber nochmals den Ausgleich gefallen 1. Nun klappte es auf einmal im Weinheimer Ang ganz prächtig, und im Nu war Leutershauſen mit drei Treffern im Nachteil, die nicht mehr gutgemacht werden konnten. Mit 73 nahm das Spiel ſchließlich unter dem Jubel der etwa 500 Zu⸗ ſchauer ſein Ende. U VfR Maunheim gewinnt nach hartem Kampf 10:11 Obwohl die Raſenſpieler gegen den Neuling wieder Mäntele zur Verfügung hatten, taten ſie zu dem Neuling einen ſchweren Gang. Gleich im erſten Spiel der neuen Klaſſe lieferten die Einheimiſchen vor etwa 400 Zuſchauern unter der Leitung von Müller⸗Odenheim den Mannheimern einen prächtigen Kampf und ſetzten ihren Anhang in helles Entzücken. Durch Freiwurf geht Durlach mit:0 in Führung, die Mannheim noch guter Kombination wieder ausglei⸗ chen kann. Die Gäſte kommen nun etwas beſſer ins Spiel und ſtellen durch eine gute Kombingtion und Verwand⸗ lung eines Freiwurſes die Partie auf 113. Durlach lüßt ſich aber nicht bange machen und ehe ſie wieder zu Tor⸗ ehren kommen, haben die Einheimiſchen wieder ausgegli⸗ chen. Auch die obermalige Führuig der Raſenſpieler egaliſieren die Durlacher noch vor dem Wechſel, ſo daß es beim Stand von:4, was für den Neuling unbedingt einen Achtungserfolg bedeutet, in die Pauſe geht. In der Pauſe wurde man ſich anſcheinend der Fehler der erſten Hälfte bewußt und ſetzte nach dem Wieder⸗ beginn die Flügel etwas mehr ein mit dem Erfolg, daß nun die gegneriſche Verteidigung in der Deckung un⸗ ſicherer wurde und ſich Lücken für den Gaſtgeber ergaben, die dieſer auch zu nutzen gerſtand. Zwar holt der Neu⸗ ling nochmals die Führung der Gäſte auf. Donn aber beherrſchen dieſe das Feld und ziehen bis auf 518 davon. Damit ſchien der Sieg geſichert. Aber dem war doch nicht ganz ſo. Nochmals ſetzten ſich die Platzherren voll ein, ſtellten auf:8 und ſpäter, als die Mannheimer wieder davongezogen waren— 7110 lautete ein Zwiſchenſtand— auf 10:11. Ja, faſt wäre nochmals der Ausgleich geglückt, aber in guter Poſiition verwarf der Durlacher Halblinke eine gute Chance.. Die Raſenſpieler haben ſehr hart um dieſen Erfolg kämpfen müſſen, ihn aber verdient errungen, die Mann⸗ ſchaft kämpft mit einem beſſeren Geiſt und iſt ſichtlich ge⸗ willt, wieder vorwärts zu kommen. Die Jugend in der⸗ ſelben vergibt zwar noch manches im Uebereifer, aber ſie kommt langſom. Durlach darf mit dieſem Reſultat reſt⸗ los zufrieden ſein, wenn man vielleicht auch noch das Unentſchieden in letzter Minute verdient gehabt hätte. Die Mannſchaft ſpielt ſchnell und eifrig; ſie wird be⸗ ſtimmt noch von ſich reöͤͤen machen. Jußball im Reich Brandenburg: Hertha⸗BSc— Bewag:0; Union Ober⸗ ſchöneweide— Blauweiß:4 Minerva 93— Wacker 04 :2; BSW 92— Frieſen Cottbus:2; SC 05 Branden⸗ burg— Tennis⸗Boruſſia 311. Mitte: 1. SV Jena— SpVg Erfurt 311; Fortung Magdeburg— Thüringen Weida:5; 1. FC Lauſcha— S 08 Steinach:7.. 1 Niederſachſen: Werder Bremen— MS Jäger Bücke⸗ burg:0; Arminia Hannover— ASV Blumenthal 310: MSW Lüneburg— Honnover 96:5; Algermiſſen 1911— Eintracht Braunſchweig:2. Niederrhein: Fortung Düſſeldorf— Weſtende Hamborn :0; Hamborn 07— Rotweiß Eſſen:4; SS Wuppertal — Union Hamborn:1; Duisburg 48/99)— Pf Benrath :1? Schwarzweiß Eſſen— Turu Düſſeldorf 418. Mittelrhein: Vs 99 Köln— Turg Bonn:0; Mülhei⸗ 15 SV— Sus Troisdorf:4; SVB Beuel— Bc Köln Gau Heſſen: r e Hanau 93— BfB Friedberg:0 N VfB Groß⸗Auheim— Sc 03 Kaſſel 0 Spy Kaſſel— Dunlop SW Hauau 111. Se Sport Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 90 Heſſen Bad Hersfeld— Kurheſſen Kaſſel 311 Rheinpfalz: Vd Frankenthal— Blauweiß Worms 671 VfR Bürſtadt— Olympia Lampertheim:0 Spyg Mundenheim— S Oggersheim 312 FV Speyer— Olympia Lorſch:2 938 Norm. Pfiffligheim— Reichsb. Ludwigshafen:1 Oppau 89— Tura Ludwigshafen 9021 Mittelpfalz: S Niederanerbach— Tc 61 Kaiſerslautern 22 SC 05 Pirmaſens— 1. F Kaiſerslautern:5 fc Kaiſerslautern— TSch Neuſtadt 11 Vfeè Homburg— VfB Zweibrücken 111 Kammg. Kaiſerslautern— Reichsb.'lautern 012 Abteilung 3 VfR Pforzheim— Söllingen 41 Birkenfeld— Würm 30 Frankonia Karlsruhe— BSc Pforzheim 21 Eutingen— Niefern 10 Germania Brötzingen— Dillweißenſtein abgebr. Grötzingen— Blankenloch 110 5 Abteilung 4 Ettlingen— Weingarten:2 Baden⸗Baden— Duxlach 110 Durlach⸗Aue— Kujelingen 21 Neurent— Beiertheim:1. Rüppurr— Raſtatt 1183 ö Abteilung 5 Gutach— Emmendingen:4 Endingen— Elgersweiler 412 Kehl— Waldkirch 121 Achern— Jahn Offenburg:2 Abteilung 6 Weil— Se Freiburg:2 Wehr— Lörrach:5 Schopfheim— Rheinfelden:5 Tumringen— Fahrnau:2 Abteilung 7 Radolfzell— Fc Konſtauz:2 Stockach— Münchweiler 512 Donaueſchingen— Gottmadingen ausge Handball Gau Württemberg TS Süßen— Stuttgarter Kickers:7 Tal Stuttgart— Tu Kornumeſtheim 714 S Urach— Eßlinger TS 915 5 TV Schnaitheim— KS Zuffenhauſen 11: Tade Schwenningen— TW Altenſtadt:14 Gan Bayern: 2 5 RS München— TV Milbertshofen 6210 Poſt München— TV 60 Fürth 11:7 Gau Südweſt: 5 Dq Darmſtadt— Bf Haßloch 14:10 5 Germania Pfungſtadt— TS 61 Ludwigshaſen:10 TS Pfungſtadt— SW 98 Darmſtadt 95 5 5 Tura Ludwigshafen— Gfg 819 Polizei⸗S Frankfurt— Me Darmſtadt 12:6 Hocken Silberſchild⸗Vorrundenſpiele a 40 1. 0 5 75 eſſen u— ttelrhein Nachwuchs 620 Mittelrhein Gan— Heſſen Nachwuchs 610 Niederrhein Gau— Südweſt Nachwuchs:2 Südweſt Gau— Niederrhein Nachwuchs 113 Süddeutſche Spiele reundſchaftsſpiele!: TV 90 Fechenheim Gan Südweſt(J Sy.):2; Allianz Frankfurt M de G Anstuum au æine Jcſiatzinsel Kann man Goldminen vom Flugzeug aus entdecken? Montreal, im September. Engländers Fredoͤy ſon hin, er habe vom Flugzeug au K einem unbewohnten Länderſtrich des kanadiſchen ates Alberta ergiebige Goldminen ent deckt, ſetzte vom nördlichen und weſtlichen K nada ein Anſturm auf dieſes Gebiet ein, dem jetzt von den Regierungsbehörden Einhalt ge⸗ boten werden mußte. Auf die 2— Tho Meldung des Kann man vom Flugzeug aus Goldminen ent⸗ decken? Das war die Frage, die in den letzten Wo⸗ chen und Monaten in den Köpfen der Bewohner des nördlichen und weſtlichen Kanadas ſpukte, ja ſogar die Bevölkerung Alaskas quälte. Die Vorgeſchichte, die zu dieſem allgemeinen Rätſelraten führte, iſt merkwürdig und atemberaubend genug! Der eng⸗ liſche Großkaufmann Freddy Thomſon. der mit ſei⸗ ner Privatflugmaſchine bald in dieſem, bald in jenem Winkel Kanadas auftauchte, um irgendwelche Ge⸗ ſchäfte zu landen, berichtete vor einigen Wochen, als er von einem Flug zurückkehrte, der ihn öſtlich die Rocky Mountains entlang führte, er habe im Staate Alberta Goldminen entdeckt, die eine ſo reiche Ausbeute verſprechen würden, wie ſie die Geſchichte der Goldfunde ſeit Jahrzehnten nicht mehr kennt. Im großen Sklavenſee, der im Norden von Alberta liegt, ſoll eine Jnſel oder eine Landzunge, die vollkommen unbewohnt iſt, mindeſtens zwei, höchſtwahrſcheinlich jedoch drei Goldminen bergen. Thomſon gab, was ſeine anfangs etwas ungläubig aufgenommene Meldung zu beſtätigen ſchien, die Breite der Minen mit je eineinhalb Meter an. Da⸗ mit war ſeine Entdeckung aber noch nicht zu Ende, gab er doch vor der zuſtändigen Behörde zu Proto- koll, daß er außerdem noch ein ausgedehntes Feld goldhalti 8 rzſteinz geſichtet habe. Und ſchließ⸗ omſon das Gebiet, deſſen Ausbeutung ſich reklamierte, auch gleich mit einem Namen und zwar mit der Bezeichnung„Schatzinſel“. Im hohen Norden Kanadas leben viele Menſchen, die nur auf eine günſtige Gelegenheit lauern, das Glück beim Schopf packen zu können. So iſt es kein Wunder, daß bald, nachdem die aufſehenerregende Entdeckung des Engländers bekannt geworden war, von allen Richtungen der Windroſe aus ein An⸗ ſturm nach dem großen Sklavenſee einſetzte. Ein Heer von Glücksſuchern, das bald zu einer Elendsarmee wurde, vannte dem gleißenden Metall nach. Ueber Hunderte und Tau⸗ ſende von Kilometer hinweg ſuchten ſich ſchlechtge⸗ kleidete und notdürftig ernährte Menſchen durch un⸗ wegſame Gegenden den Weg, an deſſen Ende ſie das Glück wähnten. Nicht nur Kanada, ſondern auch die Grenzgeb te Alaskas wurden vom Goldfieber be⸗ allen. Familien waren mit ihrem ärmlichen Hab und Gut unterwegs, Kinder ſuchten weinend und ſchreiend ihre Eltern, Mütter jammerten ihren Söh⸗ nen nach, die zu ſchnell für ſie den großen Sklaven⸗ ſee erreichen wollten. Und alle dieſe Strapazen, Ent⸗ behrungen und Opfer wurden für ein Phantom vollbracht, denn bis jetzt ſteht es immer noch nicht einwandfrei feſt, ob ſich die Angaben des Engländers bewahrheiten. Deshalb haben die Regierungs⸗ behörden verfügt, daß jene Goldſucher gegen ihren Willen zwangsweiſe zurückgebracht werden können, die nicht genügend Mittel und Ausrüſtung haben, den großen Sklavenſee zu erreichen. bz. A Der Häftling im Weinkeller Tragikomödie in einem engliſchen Städtchen London, im September. William Knowles iſt der Beſitzer des„Golde⸗ nen Löwen“, des einzigen Gaſthofes in einem win⸗ zigen engliſchen Städtchen. Weit und breit genießt er den Ruf eines ungehobelten Grobians, mit dem nicht gut Kirſchen eſſen iſt. Eines Nachts, als er in ſeinem Zimmer ſchlief, wurde er durch ein Geräuſch geweckt, das von unten aus dem Schankraum kam. Ohne zu zögern, ſpringt er aus dem Bett, ergreift einen geladenen Revolver und ſchleicht ſich vorſichtig hinunter. Gerade, als er den Raum betritt, bemerkt er einen Schatten, der raſch hinter den Schanktiſch eilt und auf die Kellerſtiege verſchwindet, deren Falltür offen geblieben war. Mit einem ſchnellen Satz ſpringt der Wirt zur Kellertüre, ſchlägt ſie zu und verriegelt ſie. Dann zieht ein befriedigtes Grinſen über ſein Geſicht, und er ſagt leiſe vor ſich hin:„Der wird 17 mir nicht auskommen! Es wäre nun das Naheliegendſte geweſen, ſofort die Polizei zu verſtändigen. Der gute Mann hatte aber Verſchiedenes auf dem Kerbholz; er zog es daher vor, ſeine Angelegenheiten ſelbſt zu ord⸗ nen. Da er aber auch keine Luſt hatte, ſich in einen gefährlichen Kampf mit dem Einbrecher einzulaſſen, beſchloß er, ihn ſo lange da unten„dunſten“ zu laſ⸗ ſen, bis er mürbe wird. Dann würde er leichtes Spiel mit ihm haben. Es verging alſo ein Tag und eine Nacht, ohne daß ſich der Wirt um ſeinen Häft⸗ ling kümmerte. Zwei Freunden, denen er von ſei⸗ nem nächtlichen Abenteuer erzählt hatte, ſchien die Sache nicht ganz geheuer, und ſie rieten ihm, nicht allzu lange mehr mit der Befreiung des Einbrechers zu warten. Aller William lachte ſich ins Fäuſtchen und ſagte nur:„Den werde ich ſchon klein kriegen. Ich laſſe ihn ſo lange unten, bis er winſelt und fleht. Und wenn es eine Woche Hauern ſollte!“ Man wartete noch einen Tag, aber nichts rührte ſich im Keller. Die anderen wurden unruhig; ſie itberredeten den Wirt, doch endlich nachzuſehen, was los ſei, das könne nicht mit rechten Dingen zugehen. Endlich, nach achtundvierzig Stunden, in denen man keinen einzigen Laut aus dem Keller gehört hatte, entſchloß ſich der Wirt, nach ſeinem Gefangenen zu ſehen. Von zwei Freunden begleitet, öffnete der Wirt die Kellertür und ſtieg, mit der Laterne be⸗ waffnet, die Treppe herunter. Was die drei Män⸗ ner da erblickten, ließ ſie vor Schreck faſt erſtarren. Der Dieb, der zwei Tage und zwei Nächte hier ein⸗ geſchloſſen verbringen mußte, war vor Hunger und vielleicht mehr noch vor Durſt beinahe geſtorben. Er hatte daher nichts Beſſeres gewußt, als zwölf Fla⸗ ſchen mit altem Portwein, den Stolz und auch den größten Schatz der Herberge zum„Goldenen Löwen“, bis auf den letzten Tropfen zu lehren. Dann hatte er ſich an ein Berfaß hertngemacht, das er beim Abzugsloch öffnete, und deſſen ganzer Inhalt auf den Boden floß. In der übelriechenden Flüſſigkeit lag der Mann mit ſchwerer Alkoholvergiftung. Die Polizei bekam raſch Wind von der Sache. Es erſchien eine Kommiſſion im Hauſe, die den Einbre⸗ cher zunächſt ins Krankenhaus bringen ließ. Der Wirt wurde in Unterſuchungshaft genommen. — BILDER VGF TAGE Neueſte Mode. a la 1890 Aeltere Herrſchaften, die der jährlichen Modeſchau der Haarkünſtler in Detroit, USA, beiwohnten, werden beim Betrachten dieſer neueſten Haarmoden an ihre Jugendſchönheitsideale aus den neunziger Jahren erinnert worden ſein. So wütete die neue Hochwaſſerkataſtrophe im Glatzer Bergland Nicht weit von Nieder⸗Schwedeldorf wurde ein Haus von einem von den Fluten mitgeriſſenen Baumſtamm derart gerammt, daß die eine Ecke regelrecht abraſiert und das Haus vom Keller bis zum Dachgeſchoß aufgeriſſen wurde. „(Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multtplex⸗K.) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Siameſiſcher Prinz verlobt ſich mit Engländerin Prinz Chula von Siam verlobte ſich in London mit einem Fräulein Eliſabeth Hunter. Der Prinz iſt ein Vetter des Königs von Siam und ein Vetter des Prinzen Birabongſe, der unter dem Namen B. Bira Automobilrennen fährt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) „Modetänze“ oder deutſche Tänze? Von Reinhold Sommer, Berlin Gauobmann der Fachſchaft„Tanz“ in der Reichstheaterkammer Wenn der Herbſt kommt, taucht alljährlich die⸗ ſelbe Frage auf: Was wird im kommenden Winter getanzt? Ob es die Jugend oder die noch jungen Aelteren ſind, der Tanz vermag jeden geſunden Menſchen mitzureißen und zu erfreuen. Er ver⸗ mittelt uns eine Lebensfreude, an der wir alle gern teilhaben. Seit Jahren bemühen ſich die verſchie⸗ denſten Kreiſe ernſthaft, eine Tanzform zu finden, die dem Kulturſtreben unſerer Zeit entſpricht. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens und der Kul⸗ kur iſt in den vergangenen Jahren das Streben nach Sauberkeit, Anſtändigkeit und Klarheit verwirklicht worden. Wir können aber nicht damit hinter dem Berg halten, daß es auf dem Gebiete des ge⸗ ſelligen Tanzes nicht ſo beſtellt iſt, wenn wir den öffentlichen Tanz in den Tanzlokalen und auf den meiſten Bällen betrachten. Bei dieſem Bild muß man wirklich ſagen, daß dieſe Tänze eine kul⸗ turloſe Form beſitzen. Man ſchiebt über das Parkett und kann ſich nicht wundern, wenn grundſätzliche Gegner des Tanzes auftreten und den geſellſchaft⸗ lichen Tanz verdammen wollen. Man hat vielfach dem Tanz die Schuld gegeben und geſagt, daß die ausländiſchen Tänze Foxtrott und Tango einer individualiſtiſchen Epoche entſtam⸗ men, und daher die Tänze als ſolche unſchön aus⸗ ſehen. Man nannte als Gegenbeiſpiel die einfachen Tänze, wie Rheinländer, Polka und nicht zuletzt den Walzer, die ſchlicht und dabei ſymmetriſch aufgebaut ſind, und bei denen eine Schwingung im feſtlichen Rhythmus viel eher zuſtande kommt, als bei den ſo⸗ genannten modernen Tänzen. Es iſt unbeſtritten, daß beim Rheinländer, bei der Polka ſowie beim Walzer, alſo Tänzen, die in Deutſchland bereits ſeit mehr als hundert Jahren gepflegt werden, tatſächlich eine einheitliche tänzeri⸗ ſche Linie vorhanden iſt. Dieſe Einheitlichkeit fußt in erſter Linie auf der Einfachheit. Beim Walzer z. B gibt es nur eine Rechts⸗ oder eine Linksdrehung, beim Rheinländer z. B. unterſcheidet man den offe⸗ nen Teil, bei dem die Tanzpartner ſich trennen und wieder zuſammengehen, und einen geſchloſſenengund⸗ tanz⸗Teil. Das alles iſt verhältnismäßig einfach und für jedermann leicht zu erlernen. Nicht zu vergeſſen, dieſes Tanzen macht Spaß und läßt überall ſchnell eine fröhliche Stimmung aufkommen, ſo daß hier der Tanz als Ausdruck der Lebensfreude augenfällig iſt. Darüber hinaus glauben wir Tanzlehrer allerdings auch auf die beiden Tänze Fox⸗ trott und Tango nicht verzichten zu kön⸗ men. Die jungen Menſchen, die heute die ſoge⸗ nannten„Geſellſchafts“tänze lernen, können nicht nur in den Tanzformen bewandert ſein, in denen unſere Großeltern bereits getanzt haben, ſondern ſie müſſen und ſollen auch die Tänze beherrſchen, die in der ganzen Welt getanzt werden, vorausge⸗ ſetzt allerdings, daß dieſe Tänze anſtändig und ge⸗ ſchmackvoll ſind. i Aus dieſem Grunde wird auch weiter der Fox⸗ trott und der Tango gelehrt, die im Laufe der Jahre Standardformen entwickelt haben, die dem deutſchen Geſchmack abſolut entſprechen. Wenn ſich dieſe For⸗ men nicht überall in der wünſchenswerten Art durch⸗ ſetzen können, ſo liegt das weder an den Lehrern noch an den Tänzen an ſich, ſondern an zwei Vor⸗ bedingungen, nämlich an den zu kleinen Tanzflächen und an der unſchönen Tanzmuſik. Es ſoll hierbei nichts geſagt werden gegen ein rhythmiſch prickelndes Orcheſter, das ſcharf akzen⸗ tuiert ſpielt und muſikabiſche Kapriolen machen kann, zum Tanzen gehört nun einmal Scherz und Fröhlichkeit, aber es müſſen gewiſſe Grenzen ein⸗ gehalten werden. Verrückte andauernde„Hot!ſpiele⸗ rei, wobei jedes Inſtrument willkürlich die Melodie zerknautſcht, zerhackt, iſt eine Manie, moderne Tanz⸗ muſik zu machen, die abzulehnen iſt. So unmodern es auch klingen mag, ein gut geſpieltes Streich⸗ orcheſter klingt ſtets beſſer als zwei bis drei geſtopfte näſelnde Trompeten. Andererſeits wollen wir aber nun keineswegs die Trompete, die Poſaune, das gutgeſpielte Saxophon mit ſeinen witzigen Varia⸗ tionsmöglichkeiten oder ein gut beherrſchtes Schlag⸗ zeug entbehren. Nein! Es ſoll für alles nur das richtige Maß gefunden werden. Wir ſind davon überzeugt: Eine gute und amſtän⸗ dige Muſik zwingt zu einem guten an⸗ ſtändigen Tanzen. Dazu iſt allerdings auch eine angemeſſene Fläche notwendig. Das iſt die zweite Vorbedingung. Was nützt es, wenn heute jemand anſtändig tanzen lernt und es nachher nicht anwenden kann, weil man doch wieder auf der engen Tanzfläche nur hin⸗ und hergeſchoben wird und nicht im Rhythmus der Muſik feſtlich mitſchwingen kann. Solange nicht dieſe beiden Vorausſetzungen der guten Tanzmuſik und der genſigenden Tanzflächen in einer wirklich vernünftigen Weiſe erfüllt werden können, wird das Tanzen in der Oeffentlichkeit im⸗ mer wieder unſchön ausſehen. Tanz iſt eine harmoniſche, rhythmiſch beſchwingte Ausdrucksform des Körpers. Wer den Tanz als Mittel zum Zweck betrachtet, der fühlt ſich nur dort wohl, wo die Beleuchtung am dunkelſten, die Luft am dickſten, die Tanzfläche am kleinſten und die Muſik am verführeriſchſten iſt. Das hat aber mit dem Tanz als Ausdruck geſunder Lebensfreude, wie wir ſie erſtreben, nichts gemeinſam. Im Ausland wird zu Beginn einer jeden„Sai⸗ ſon“ eine Tanz, ſenſation“ erfunden. Deshalb ſpricht man auch von Modetänzen. Im Sinne der Förde⸗ rung einer wirklichen Tanzkultur machen wir nicht jeden Unſinn mit, der von außen zu uns dringt. Wir haben alſo keine Senſationen aufzuweiſen. Wenn auch in einigen ſehr modernen Zentren der Groß⸗ ſtädte ſich Tänzer und Tänzerinnen noch immer„in⸗ dividuell“ austoben und andere, die fürchten, un⸗ modern zu werden, dies Gehopſe ſinnlos nach⸗ machen, ſo iſt dies aber nicht für Deutſchland maß⸗ gebend und charakteriſtiſch. Denn unſer Tanzpro⸗ gramm iſt heute eine kluge Syntheſe zwiſchen dem alten in vernünftiger Form und dem neuen und an⸗ ſtändigen modernen Tanz. Rheinländer und Wal⸗ zer, vielleicht auch Polka, darüber hinaus auch der langſame Walzer, der Foxtrott und Tango, werden das Bild der kommenden Tanzzeit beherrſchen. Außerdem werden die deutſchen Tanzlehrer in ge⸗ ſchloſſenen Tanzgeſellſchaften und Tanzſtunden Mit⸗ tel und Wege aufzeigen, wie man mit den Partnern wechſelt, damit nicht jener„Egoismus zu zweien“ auf dem Parkett um ſich greift, ſondern an ſeine Stelle das geſellige Miteinander aller Feſtteilneh⸗ mer untereinander tritt. Hierzu gehören auch Ge⸗ meinſchaftstänze zu mehreren Paaren, in Viereck oder in Reihenaufſtellung. Wir werden modern ſein und doch nicht hyper⸗ modern. Wir werden das Alte ehren 3 O Deutſch⸗ſkandinaviſche Austauſch⸗Gaſtſpiele. Das Stralſunder Stadttheater, deſſen Schauſpiel in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg in Malmö Goethes„Fauſt“ zur Aufführung brachte, wird im November mit ſeinem Opernenſemble in den ſchwediſchen Städten Malmö, Lands⸗ krona, Helſingborg, Yſtad und Trelleborg mit Mo⸗ zarts„Figaros Hochzeit“ gaſtieren. Zu glei⸗ cher Zeit veranſtaltet das Malmöer Theater in Stralſund ein Gaſtſpiel. Vorausſichtlich kommen Strindbergs Dramen„Totentanz“ und„Karl XII.“ zur Aufführung. Von Wilhelm Buſch? Der Wilhelm⸗Buſch⸗Geſellſchaft iſt aus Braſtlien die Abſchrift eines Gedichts zugegangen, das unver⸗ kennbar die Merkmale Buſchſcher Muſe trägt. Der Geſellſchaft liegt daran, feſtzuſtellen, ob dieſes Gedicht wirklich von Buſch ſtammt. Der beſte Beweis iſt natürlich die Handſchrift. Wir ver⸗ öffentlichen dieſes Gedicht mit der Umfrage:„Wer beſitzt die Original⸗Handſchrift?“ Sollte dieſer Abdruck dem Beſitzer der Original⸗Hanoſchrifl zu Geſicht kommen, ſo bittet die Wilhelm⸗Buſch⸗Ge⸗ ſellſchaft in Hannover, Ruſtplatz 15, um Nachricht, Das Gedicht lautet: 5 Eifrig dichtet Dichter Dete, Draußen bläſt ein Kind Trompete. Bei dem Dichten ſtört das Blaſen Der Trompete einigermaßen. „Fort“, ruft Dete fürchterlich, „Augenblicks entferne dich!“ Folgſam geht das Kind, und heiter Bläſt es dicht daneben weiter. „Gibſt du mir“, ſpricht freundlich Dete, Für ein Markſtück die Trompete?“ Froh empfängt das Kind die Mark, Dete quetſcht das Ding zu Quark. Unterdes mit drei Genoſſen wird ein neuer Kauf beſchloſſen. Vierfach bläſt es gleich darauf: Diete gibt das Dichten auf. Es ſollen zu dieſem Gedicht auch Bilder ge⸗ hören, wie z. B. ein ſolches des Jahrmarktes, auf dem„ein neuer Kauf beſchloſſen wird“. i Wieviel wiegt das Sonnenlicht? Indem man den Druck, den die Sonnenſtrahlen ausüben, durch beſondere Meßinſtrumente ermittelt, iſt das Son⸗ nenlicht gewogen worden. Auf dieſe Weiſe hat man, wie die„Leipziger Illuſtrierte Zeitung“ berichtet, er⸗ rechnet, daß der Geſamtdruck der Sonnen ſtrahlen, auf die Oberfläche der Erde verteilt, die Höhe von 70000 Tonnen erreicht. Auf jedes Quadratmeter der Erdoberfläche berechnet, beträgt der Lichtdruck nur einen Bruchteil eines Milli gramms. Die Geſamtoberfläche der Sonne ſtrahlt in jeder Sekunde über vier Millionen Tonnen Licht aus. Die Sonne würde täglich etwa 360 Milliarden Tonnen an Gewicht einbüßen, wenn ſie keinen Ma⸗ tertalzuwachs aus dem Weltall durch Meteore use erhalten würde. Mont. 7 — lochter Reihe Verhän der We ein Lel Spitze herige ſeiner lung al ſen in Kürze rei von Räuber ſchöne Bande gen Ba Polizei liebte! len gep ſten Schulde ihren K bis ſte wußtſei um der hielten Opfer t kaum b wohin veichen kuren 1 anfälle daß ma Brühe. ihrer J Körper der ert — 2 ſind vo Einige zen, mi unbekar Geldſtü chen be ſie ſeine daß dcs 1 früher hängen. tobte, u Schaffe ſtellte f eröffnet breiten und Re Ausma Fernan hatte en im Zuf krankhe ihm faf gelegt 1 ſchaftete fuhr fr in die Eini währen Triang ſich her Zufam! Hauſes Schaufe * 11 rin Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7 901 he Glü rden auf dem Gewiſſen hat, zum h einem mißglückten Ueberfall in ung eines Künſtlers flüchtete der Räuber, ein Lehrersſohn mit guter Schulbildung, an der Spitze ſeiner Bande, unter der ſich auch ſeine bis⸗ herige Geliebte befand, in die Provinz, wo er dank ſeiner Vorbildung auf dem Gute Meczyn Anſtel⸗ lung als Verwalter fand, während ſich ſeine Genof⸗ ſen in die umliegenden Dörfer verteilten. In Kürze faßten ſie den Plan, das Gut und die Pfar⸗ rei von Gebkow bei Warſchau zu überfallen. Der 9. tmann aber verliebte ſich raſend in die Tochter des Gutsherrn, ſagte ſich von ſeiner 5 los und durchkreuzte ihre Pläne. Die übri⸗ gen Banditen kehrten nach Wauſchau zurück, wo ſie der zolizet in die Hände fielen. Die ehemalige Ge⸗ Bandenführers, die von Eiferſuchtsqua⸗ ihren Freund, der dann gleichfalls durch die Polizei feſtgenommen wurde. * — Die nationalſpaniſche Zeitung„El Caſtellano“ ntlicht die Schilderung einer Franzöſin namens Charlotte Vignerau über die furchtbaren Leiden, die ſie in den Gefängniſſen Barcelonas zu er⸗ dulden Die rotſpaniſchen Schergen, die die hatte. Franzöſin zuſammen mit einem Mexikaner vor ſechs naten verhaftet hatten, wendeten die unmenſch⸗ ſten Mittel an, um von der Franzöſin eine falſche ulderklärung zu erzwingen. Erſt tauchte man Kopf ſolange in eine Schüſſel mit Seifenwaſſer, bis ſie dem Erſtickungstode nahe war und das Be⸗ wußtſein verlor. Als auch dieſes Mittel nichts half, um der Franzöſtn ein Geſtändnis abzuzwingen, hielten die entmenſchten Wärter ihr bedauernswertes Opfer tagelang in einer Zelle gefangen, in der es ſich kaum bewegen konnte. In einem Frauengefängnis, wohin man ſpäter die Franzöſin verbrachte, erging es ihr und ihren Mitgefangenen, darunter auch zahl⸗ reichen Kindern, womöglich noch ſchlimmer. Hunger⸗ kuren waren an der Tagesordnung und Schwäche⸗ anfälle der unterernährten Frauen waren ſo häufig, daß man ihnen kaum mehr Beachtung ſchenkte. Die Tagesverpflegung beſtand zumeiſt nur aus 50 Gramm Brot und einer ungenießbaren ſchmützigen Brühe. Die Franzöſin fügt noch hinzu, daß nach ihrer Freilaſſung beim Eintreffen in Perpignan ihr Körper noch zahlreiche Wunden als beredte Zeugen der ertragenen Mißhandlungen aufwies. * — Die Warſchauer Vororte Goclawek und Wawer ſind von einem wahren Goldfieber erfaßt worden. Einige Kinder fanden im Sande unſcheinbare Mün⸗ zen, mit denen ſie ſpielten. Plötzlich erſchien ein unbekannter Mann und kaufte den Kindern die Geloſtücke für fünf Pfennig das Stück ab. Ein Mäd⸗ chen behielt eine Münze zum Andenken und zeigte ſie ſeiner Mutter. Auf der Polizei ſtellte ſich heraus, ö Weldſtück aus reinem Dukatengold beſtand. Abekannte, der noch in derſelben Nacht die lle durchwühlte, konnte noch nicht aufgefun⸗ den werden. Auf die Nachricht von dem Goldfund eilte eine große Menſchenmenge mit Spaten und Hacken auf die Felder, um dort alles umzubuddeln. Bei den Nachgrabungen wurden noch 18 Münzen, die aus dem 18. Jahrhundert ſtammen, gefunden. Man nimmt an, daß ſich auf den Feldern, an deren Stelle früher ein Sumpf war, ein Goldſchatz befindet. * — In England erörtert man ganz ernſthaft die Frage, ob Hunde als Fußgänger im Sinne der Stra⸗ ßenverkehrsvorſchriften anzuſehen ſeien. Vor eini⸗ gen Tagen bewirkte nämlich in einem kleinen Orte der Grafſchaft Suſſex ein Autofahrer Verkehrs⸗ ſtörung. Er hatte ſeinen Wagen plötzlich angehalten, weil ein Hund an vorſchriftsmäßiger Stelle die Kreuzung überquerte. Er erkundigte ſich ſpäter auf der Polizeiwache, ob er auch hätte weite fahren dür⸗ fen. Es wurde ihm geſagt, daß der zuſtändige Poli⸗ zeiinſpektor darauf beſtehe, daß Hunde, die die Ver⸗ kehrswvorſchriften innehalten, als Fußgänger zu be⸗ handeln ſeien. Der Beamte hoffe, daß alle engliſchen Polizeibehörden dieſer Anſicht beitreten würden. Der Polizeiinſpektor meint tigens, ſeine Auffaſ⸗ ſung werde von den Hundebeſitzern geteilt. In ſei⸗ nem Bezirk gäben ſich nämlich die Hundebeſitzer alle Mühe, ihre Hunde zur Beachtung der Verkehrs⸗ regeln zu erziehen. de — Wegen einer Erbſchaft ließ ſich in dem unga⸗ riſchen Dorf Alſonemedi ein Müllergeſelle zu einer ungeheuerlichen Tat überreden. Ein wohlhabender Bauer, Nikolaus Borbely, hatte beſchloſſen, ſein Vermögen nach ſeinem Tode unter ſeine ſieben Söhne derart zu verteilen, daß die ſechs jüng⸗ ſten je gleiche Teile, der ſiebente und älteſte Sohn eine größere Summe erhalten ſollten. Der älteſte Sohn ſollte dafür nach dem Tode des Vaters die Mutter zu ſich nehmen. Die jüngeren Söhne waren mit dieſer Erbaufteilung nicht einverſtanden und überredeten den Müllergeſehen Fazekas, bei nächſter Gelegenheit Arſen in das Brotmehl des Vaters zu miſchen. Der Müllergeſelle führte tatſächlich auch die Tat aus. Nach dem Genuß des aus dem vergifteten Mehl hergeſtellten Brotes erkrankten 17 Perſonen ſchwer. Drei von ihnen ſtarben, während die übri⸗ gen gerettet werden konnten. * — Nikolaus von Horthy, Ungarns Reichsver⸗ weſer, iſt ſein Lebtag ein ausgezeichneter Sportmann geweſen. Ein glänzender Schwimmer, Reiter, Ten⸗ nisſpieler, paſſionierter Jäger, iſt er äußerlich jung und elaſtiſch geblieben. Vor zehn Jahren liebte er es noch, faſt jeden Morgen in der Donau zu ſchwim⸗ men. Bei einem dieſer Morgenausflüge traf er einen dreizehnjährigen Jungen, der unermüdlich die Wellen der Donau durchſchwamm. Horthy ſah dem Knaben lächelnd zu, als dieſer ihn anrief:„Komm, wir ſchwimmen um die Wette! Wer zuerſt dort bei dem Pfahl angelangt iſt, hat gewonnen!“ Horthy nahm die Herausforderung an und mußte ſich ver⸗ teufelt anſtrengen, um den jungen Gegner um Handbreite zu ſchlagen. Der Junge war ganz ver⸗ zweifelt und rief aus:„Nie wird ein Schwimmer aus mir werden! Nie werde ich einen Preis ge⸗ winnen! 174 Nie wird Horthy mich ſchwimmen ſehen! Horthy tröſtete den entmutigten Jungen und ver⸗ abredete einen neuen Wettkampf für den nächſten Tag. Diesmal gewann der Knabe, der überglücklich über den Steg war. Als ſie aus dem Waſſer ſtiegen, ſtand ein Herr dort. Horthy übergab den Knaben dem Fremden und ſagte:„Das alſo iſt der ehrgei⸗ zige Schwimmer. Nehmen Sie ſich ſeiner an!“ Hal⸗ may, der ungariſche Schwimmtrainer, lächelte und führte den Jungen fort. Als der Knabe endlich er⸗ führ, wer ihn protegiert hatte, ſtrahlte er. Und nach wenigen Jahren nahm er aus der Hand Horthys den Siegerpreis entgegen, als er Meiſter von Un⸗ garn und ſpäter Olympiaſieger wurde. Es war Ferenez Cſik, Ungarns berühmter Schwimmer 8 a — Ein dreizehnjähriger Junge aus Friedland in Mecklenburg wollte ſich vor einiger Zeit zu ſeinen in Heinrichshöh wohnenden Großeltern begeben. Dort kam er jedoch nicht an und blieb von da an vermißt. Die Eltern nahmen an, daß er vielleicht ertrunken ſei. Ihre Freude aber war groß, als ſie nun die Nachricht erhielten, ihr Junge befinde ſich bei der Polizei in Dänemark. Der unternehmungsluſtige junge Mann hatte ſich, wie er angab, auf Wander⸗ ſchaft mit mehreren Kameraden durch Schweden be⸗ geben. In Skanb verſpürte er keine Luſt, mit ſei⸗ nen Kameraden im Laſtauto nach Göteborg zu fah⸗ ren, ſonderte ſich ab und lieh ſich in dieſem Ort von einem deutſchen Geſchäftsmann ein knapp drei Me⸗ ter langes, völlig defektes Boot, um damit eine See⸗ ul burn Regenſturm über Weflungarn dnb. Budapeſt, 17. September. Ein ſchweres Unwetter ſuchte den ſüdlichen Teil des Raaber Komitats und die Gegend von Groß⸗Kaniſcha heim. Als Opfer des ſchweren Regenſturmes ſind auch Menſchenleben zu beklagen; ein Landwirt iſt ertrunken, zwei Vieh⸗ hüter werden vermißt. Ein Arbeiter, der im Sturm das Herannahen eines Kraftwagens nicht bemerkte, wurde überfahren und lebensgefährlich verletzt. In der Gegend von Raab hat der Sturm Bäume ent⸗ wurzelt und Kraftwagen umgeworfen. Einige Stra⸗ ßen von Groß⸗Kaniſcha ſtehen unter Waſſer. Da auch die Telephonleitungen zerſtört wurden, konnten die Rettungsmannſchaften nur mit großer Verſpätung Er hatte jedoch von der Seefahrt trieb mit Zuſtand reiſe zu machen. keine Ahnung, konnte nicht ſteuern und ſeiner Nußſchale bald ab. In hilfloſem ſchwamm der Junge in ſeinem lecken Boot einen Tag und eine Nacht auf der Oſtſee. Weſtlich von Falſterbo wurde er faſt von dem Dampfer„Born⸗ holm“ überrannt. Den völlig durchnäßten und er⸗ ſchöpften Jungen brachte man mitſamt ſeinem Boot an Bord. Er fiel ſofort in einen tieſen Schlaf. In Kopenhagen wurde der Junge der Staatspolizei übergeben, die ſich mit dem Deutſchen Konſulat in Verbindung ſetzte. So kam die Nachricht von dem kleinen Abenteurer zu den Eltern nach Friedland, die über das unerwartete Auftauchen ihres Kindes natürlich hocherfreut waren. * — Im Bereich eines Teiles des Goetheparks der Stadt Landau(Pfalz) iſt im Jahre 1702 der General⸗ feldzeugmeiſter Graf von Soiſſons, der ältere Bru⸗ der des Prinzen Eugen, von einer Bombe ſo ſchwer getroffen worden, daß er an den erlittenen Wunden ſtarb. Im Einvernehmen mit dem italieniſchen Kö⸗ nigshaus ſoll als deſſen Stiftung im nächſten Jahr im Goethepark ein Denkmal zur Erinnerung an den Bruder des Prinzen Eugen aufgeſtellt werden. Zur Ausgeſtaltung des Parks gewährt das italieniſche Königshaus weitgehende Zuſchüſſe. 1. — In Südafrika werden zur Zeit Erinnerungs⸗ feſte an die großen Zügen der Buren abgehalten, die dieſe ſeinerzeit mit ihren Ochſenwagen von Kapſtadt aus nach Norden unternahmen. Dieſe Erinnerungs⸗ feſte an die„Voortrekker“(Voranzieher, Pioniere) haben einen eigenartigen Einfluß auf die Haartracht der Afrikaner ausgeübt. Viele haben wieder ihren Bart ſtehen laſſen und viele Frauen laſſen wieder ihr Haar lang wachſen, um auf dieſe Weiſe den Vobrtrekkern mehr zu ähneln. * — Dieſer Tage iſt von Pittsburgh aus ein Brief nach Neuvork geſandt worden, der eine Botſchaft für das Jahr 7000 enthält! Erſt in 5000 Jahren darf dieſer Brief, der aus Metall beſteht, und nicht weni⸗ ger als 400 Kilogramm wiegt, geöffnet werden. Seinen Umſchlag haben die Arbeiter der Weſting⸗ houſe Eleetrie Company in Pittsburgh hergeſtellt, und zwar nach einem ganz beſonderen Verfahren. Da das Dokument— es handelt ſich um eine aus⸗ führliche Beſchreibung unſeres heutigen Lebens mit all ſeinen Errungenſchaften und für ſpätere Ge⸗ ſchlechter vielleicht erſtaunliche Gebräuche— Zeiten überdauern ſoll, fertigte man die Briefhülle aus einer beſonders widerſtandsfähigen Metallegierung. Dieſe Legierung iſt das Ergebnis fünfjähriger For⸗ ſchungen und ermöglicht es, Kupfer ſo hart wie Stahl verſtändigt werden. Die Weinernte wurde völlig vernichtet. Der Schaden iſt ſehr groß. 3— 5 Engliſche Silberplakelte für die Na; 7 3„. „Wühelm Guftloff dnb. Hamburg, 16. September. An Bord des Kocß⸗Schiffes„Wilhelm Guſt⸗ loff“ fand eine ſchlichte Feier ſtatt, an der der britiſche Generalkonſul Robinſon eine ſilberne Medaille der britiſchen Regierung als Anerkennung für Rettung der 19 köpfigen Beſatzung des engliſchen Dampfers„Pegaway“ am 4. April überreichte. Kapität von Bertram dankte der britiſchen Regierung im Namen der geſamten Be⸗ ſatzung. Neuyorker Weltausſtellungsgelände 15 Meter tief in der Erde zu machen. Der Brief wird auf dem vergraben werden. Er enthält neben dem erwähnten Bericht die Formel für die Herſtellung der Metall⸗ legierung. — Vor einigen Tagen wurde nachts in die Kanz⸗ lei der Tagesheimſtätte in Sebrowitz bei Brünn eingebrochen und aus einer Kaſſette 2580 Kronen in bar geraubt. In derſelben Kaſſette lag aber auch eine Lebensverſicherungspolice über 20000 Kronen, die der Kaſſierer dort aufbewahrte. Als der Kaſſie⸗ rer am Morgen beim Dienſtantritt den Diebſtahl be⸗ merkte, ſtellte er mit Schrecken feſt, daß auch dieſes Papier, das dazu beitragen ſollte, ihm einen geſicher⸗ ten Lebensabend zu verſchaffen, verſchwunden war. Man kann ſich vorſtellen, daß der Angeſtellte auf den Dieb eine doppelte Wut hatte. Der Einbrecher konnte die Police ja gar nicht gebrauchen, hatte ſie alſo nur in der Eile mitgehen laſſen. Als 24 Stunden ſpä⸗ ter der Kaſſierer wieder ſein Arbeitszimmer betrat, ſtaunte er nicht ſchlecht darüber, daß die verſchwun⸗ dene Police auf ſeinem Schreibtiſch lag. Der Ein⸗ brecher, der inzwiſchen feſtgeſtellt hatte, daß dieſes Papier für ihn keinen Wert habe, war in der Nacht zum zweiten Male in das Verwaltungsgebäude der Heimſtätte eingebrochen, um die Lebensverſicherungs⸗ Police zurückzubringen. Mehr Einſicht kann man von einem Dieb nicht verlangen. Bege/ Schicſals Roman von, Hans-RNaspar von Zobeſtitz —— e e 27 Es ging reißend bergab. Aus dem Thomas⸗All⸗ mers⸗Werk wurde eine klägliche Reparaturwerkſtatt für Maſchinen. Aber Tom ließ den Kopf nicht hängen. Die Wut, die in ihm gegen die Seinen tobte, machte ihn hart! Sie wurde zu einer Wut des Schaffens; jede Arbeit, die ſich bot, nahm er an; er ſtellte ſich ſelbſt an Schraubſtock und Drehbank. Er eröffnete schließlich eine Tankſtelle vor dem Hauſe, an dem noch ſtolz ſein Name ſtand, in dem aber keine Maſchine mehr lief, in dem der Kriſentod herrſchte wie in ganz Braſilien. Nur ein Menſch hielt in dieſer Zeit zu ihm: Iſa⸗ bella Manchia, die jetzt die Gattin des. Fernando Almanzore war. Die Almanzores gehörten zu den reichſten Leuten Sab Paulos; ihre Familie war alteingeſeſſen, ein Almanzore war unter Don Pedro J. Miniſter ge⸗ weſen, mit Stolz nannten ſie ſich Luſobraſilianer. Die Kriſe traf ſie nicht ſo hart wie andere große Häuſer in o Paulo, denn ſie waren in Erzeugung und Han⸗ del nicht allein auf Kaffee eingeſtellt: ſie hatten auch große Liegenſchaften jenſeits der Bergketten im breiten Tal des Parana, wo ihre Verwalter Mais und Reis anbauten und Viehherden argentiniſchen Ausmaßes über Pampaweiten zogen. Der Vater Fernandos war ein kluger Kopf: mit ſcharfem Blick hatte er bald nach dem Kriege erkannt, daß die Welt im Zuſtand einer Scheinblüte lebte, die allen Handel krankhaft aufblähte; er hatte damals das Geld, das ihm faſt von allein zufloß, in Grund und Boden an⸗ gelegt und die während des Krieges heruntergewirt⸗ ſchaftete Rinderzucht auf ſeinen Farmen durch Zu⸗ fuhr friſchen Blutes aus der La⸗Plata⸗Ebene wieder ain die Höhe gebracht.. Einige Wochen vor ihrer Hochzeit winkte Iſabella während des üblichen Nachmittagsbummels auf dem Triangel, der Hauptladenſtraße Sab Paulos, Tom zu ſich heran. Es war noch vor der Zeit ſeines völligen Zuſammenbruches, noch vor dem Verkauf ſeines Hauſes. Sie ſchritt mit ihm von Schaufenſter zu Schaufenſter und erzählte froh und lachend von den Einkäufen für ihre Ausſtattung. Dann, ganz plötzlich, änderte ſie ihr Weſen: ſie wurde ernſt. Aus dem Ge⸗ wirr der Menſchen, der Fülle ſchöner Frauen, die vorgaben, ihren„Shopping⸗run“ zu machen, aber doch nur ihre neueſten Kleider und Hüte zeigen wollten, zog ſie ihn zu ihrem Wagen. Der ſchwarze Chauf⸗ feur öffnete den Schlag. Sie ſetzten ſich nebenein⸗ ander in die breiten Polſter des Fonds. Iſabella zog die Vorhänge zu; der Fahrer wußte, daß er erſt auf Befehl das Auto in Bewegung ſetzen durfte: die Herren und Damen ließen ja oft ſtundenlang irgend⸗ wo ihren Wagen warten, nur um in ihnen ſich unge⸗ ſtört unterhalten zu können. Jſabella ſprach jetzt franzöſiſch, die zweite Mutterſprache jedes gebildeten Braſtlianers. „Warum beſuchen Sie mich nicht mehr, Thomas?“ fragte ſte. Er zögerte, um dann mit einer Gegen⸗ frage zu antworten:„Rufen Sie mich, Iſabella?“ Sie wußte ſofort, worauf er anſpielte, ſie hatte nicht vergeſſen, was an jenem Frühlingsabend im Klub am Rande des Schwimmbeckens zwiſchen ihnen geſchehen.„Rufen? nein, Thomas. Wenigſtens nicht ſo, wie Sie meinen, es meinen könnten. Es iſt etwas anderes: Sie gefallen mir nicht, Sie ſehen ſchlecht aus. Sie haben Falten auf der Stirn. Ich glaube, es iſt gut, wenn einmal eine Frau mit Ihnen ſprich 2 Sie wartete, aber er entgegnete nichts. Da fuhr ſte fort:„Alſo, Thomas, was iſt mit Ihnen? Nein, ſtreiten Sie nichts ab. Ich verſtehe mich auf das Leſen in Männergeſichtern. Ich wußte auch damals, als Sie mich küßten, daß Sie gar nicht an mich dach⸗ ten. Sonſt, Tom... Sie wandte ſich nicht ab, ſon⸗ dern ſah ihn mit ihren dunkeln mandelförmigen Augen groß an.„Sonſt... wiederholte ſie und lächelte nun doch wieder,„ſonſt...— denn ich habe Sie lieb, Thomas, wirklich lieb. Aber wir Frauen hier ſind nicht für euch Deutſche geſchaffen. Ihr wollt Frauen, die mit euch leben, mit euch denken, ja wo⸗ möglich ſogar mit euch arbeiten. Wir aber wollen Männer, die uns nur lieben, nichts als lieben, denen wir Schmuckſtücke ſind.“ Sie reckte ſich in Gedanken an dieſes Leben in Läſſigkeit und Begehrtwerden. „Können wir uns ändern?“ ſagte ſie dann.„Ich? Sie? Nein, Thomas, wir können es nicht. Alſo: was iſt mit Ihnen?“ Es tat ihm gut, ſo gefragt zu werden, ſo weich und weiblich. Er fühlte, daß ein Strom Wärme zu ihm kam. Und wie lange hatte er Wärme entbehrt! Ein Krampf löſte ſich in ihm, und er begann eine Beichte: von Charlotte ſprach er taſtend, vom Streit ſeiner Familie haſtend und zornig, von ſeinen geſchäftlichen Sorgen läſſig, denn er wußte: den Frauen hier waren Geſchäfte fremd. Er ſprach von allem, was ihn beo rückte, und ſprach ſich frei. Iſabella unterbrach ihn nicht, ſie bewegte ſich kaum. Als er endlich ſchwieg, legte ſie ihre Hand auf die ſeine.„So war es recht, Thomas“, ſagte ſie nur. Dann ſtreifte ſie die Vorhänge zurück und rief dem Chauffeur ein paar Worte zu. Sie fuhren zu dem Haus, das Fernando Alman⸗ zores für ſeine Frau hatte bauen laſſen. Es war ein gewaltiges, zweiſtöckiges Bauwerk, aber nicht in dem mißverſtandenen modernen Kolonialbarock, das mit Stuckornamenten, Türmen und Simſen protzend, ſonſt der Geſchmack der Reichen Sab Paulos war. Ein nordamerikaniſcher Architekt hatte es mehr in der Richtung der Sachlichkeit, die jetzt in Hollywood be⸗ vorzugt wurde, gehalten. „Wollen Sie mir helfen, es einzurichten?“ fragte Iſabella, als ſte durch die noch leeren Räume ſchrit⸗ ten.„Ich weiß, Sie haben Geſchmack. Und es wird Sie auf andere Gedanken bringen. Ich gebe Ihnen ganz freie Hand, aber vergeſſen Sie nicht: meine„sala de visita“ muß ich gleich neben der Treppe haben; meine Freunde würden böſe ſein, wenn ſie ſie nicht bei mir fänden. Und—“ ſie lächelte klug—„Fernando vielleicht auch.“ Tom ſagte zu. Er konnte manchen Auftrag an Mitglieder der deutſchen Kolonie weiterleiten: es gab da einen Tiſchler, der die Dutzendmöbel der Waren⸗ hausarchitekten von falſchem Schnitzwerk befreite; es gab einen Maler, der die hier üblichen Tapetenſcheuß⸗ lichkeiten geſchickt überſtrich; es gab ſogar einen Anti⸗ quar, der vergeblich verſuchte, Stilmöbel in Mode zu bringen. Auch ihre„sala de visita“ bekam Iſabella: mit der üblichen Blumenſäule in der Mitte, vier Stühle, Rücken gegen Rücken, um ſie gruppiert, mit ſteiſen Seſſeln in den Ecken, Spiegeln an den Wänden und einem Flügel gegenüber der Eingangstür! Alles wie es alter Brauch für dieſe Empfangsräume war; die in keinem Haus, Braſtliens fehlten. f Ab und an kam ZJſabella zur Beſichtigung, aber nicht zu oft, denn im Grunde war es ihr gleichgültig, wie ihr Haus ausſehen würde; ſte hatte wie die meiſten Braſilianerinnen keinen Sinn für den Be⸗ griff: Heim. Jedoch ſie zeigte Freude an allem, was Tom ſchuf. In der Karmeliterkirche am Park Don Pedro deren mit ruhten, oder er glaubte es wenigſtens, es zu fühlen: war die Trauung. Viele Kerzen leuchteten, und viel Weihrauch ſtieg zum Himmel. Tom ſah in den Glanz und in das graue duftende Gewölk und dachte an Charlotte. Hätte er nicht auch mit ihr vor einem Altar knien können? Ganz klar wurde er ſich: ich habe es mir verſcherzt— aus Feigheit. Am Abend rollte der Wagen mit Iſabella und Fernando nach Santos hinab. Man warf ihm nach nordamerikaniſcher Sitte Reis nach und umhüllte ihn mit Schlangen aus buntem Papier. Unten im Hafen lag der Dampfer, der das junge Paar nach Rio brachte, von dort würde es nach Florida gehen, dann nach Neuyork und vielleicht auch nach Europa. Wer konnte es wiſſen? Man liebte es nicht, feſte Pläne zu machen, man ließ ſich treiben. Auch Tom warf dem Wagen eine Handvoll Reis nach; er tat es mik einer wehmütigen Bewegung, denn er wußte, dort fuhr der einzige Menſch, auf den er ſich hier noch verlaſſen konnte; es würde nun einſam um ihn werden, ganz einſam. Man ging, nachdem die Hochzeitsgeſellſchaft ſich aufgelöſt hatte, noch in den Bartolo⸗Klub, das heißt: die Herren gingen hin, denn Damen, wirkliche Da⸗ men, verkehrten dort nicht, obgleich es Tanzfläche und Jazzkapelle gab. Tom ſetzte ſich mit Iſabellas Bruder an die Bar. Pedro Manchia behauptete, ſeine Abſchiedsſchmerzen erſäufen zu müſſen, und er tat es mit viel großen Worten und viel weitaus⸗ holenden Geſten. Und Tom hielt mit, er trank haſtig und ſchnell. Vielleicht war ſein Abſchiedsſchmerz echter als der Pedros. Später, als er ziellos durch die weiten prunkvollen Räume ſchlenderte, wurde er von einem Pokertiſch her angerufen: er möchte doch für ein paar Augen⸗ blicke für Aurelino Cunha einſpringen, den ſeine Freundin gerade zu einem Tango abgeholt habe. Tom war kein Spieler, aber er wollte heute nicht ausweichen, heute, wo er wohl zum letzenmal in die⸗ ſem Klub war; er fühlte auch, daß die Augen der an⸗ einem beſonderen Ausdruck auf ihm auf dem Thomas Allmers, der geſchäftlich fertig, er ſo gut wie ausgebootet war. ö(Fortſetzung folgt) Frs pr, 1 eiHeft 1 10. Sefte Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗ b Montag, 19. September 1938 III atoonal Theater u wen N er neu E S ontas. den 18. september 1938 2 Vorstellung Nr. 19 Miete G Nr. 2 5 Meute letzter Tagl II. Sondermiete G Nr. 1 Wii Birgel ein Sohn, der Herr Minister Lustspiel in vier Akten von 5 Andté Birabeau St 26 Dex Regie: Rudoll Hammacher Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr SIEBER 0 2D NI 1 ö Erſcheit Istois weltbekannter 952 E Radio- 1 Der Frei beo 10 mit Geraldine Kaff 75 E R 8 85 0 1 D Geſchäf— .00.00.20 jugendverbot! 9 Herren- 60 Pfa. mit der großen Auswahl! 8 hofſtr. 1 Ab Dienstag:. 7 rernruf 218 73 Sctmeider 8 Ne Fiſe 5 2 8 Tanzschule Stäcle beet 2 g: Jetzt Se „1 5- Breite, rab Wir bedienen z0forl e N 7. 8 rernsprecher 230 06 Abe. Groß! Im wit alle Arbeiten TAN 2 pas g 15 An unseſen Schüleikutsen konnen sich noch einige junge 8 Loretta Voung e pe e Ecke erdenttabe Damen beteiligen peisònlicge Anmeldungen eibeteg. 2 irbeln bon 8 eu u. 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