1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Stress Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. heimer Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 1 0 Y 8 Anzeigenpreise: 29 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an fernmündlich Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim, erteilte Aufträge. Mittag⸗ Ausgabe A Dienstag, 20. September 1938 149. Jahrgang— Nr. 434 1 en ein Flüchtlingslager Schwere Zufammenſtöße auf reichsdeulſchem Gebiet- Eine neue Führererklürung Aeberfall auf Seidenberg Rote Wehr geht über die Grenze Zwei Schwer-, 15 Leichtverletzte (Funkmeldung der NM.) + Görlitz, 20. September. Bei Seidenberg, das unmittelbar an der Grenze liegt, kam es heute nacht zu einem unerhörten tſchechiſchen Feuerüberfall auf das friedliche Grenzſtädtchen, bei dem zwei Perſonen ſchwer verletzt und 15 leicht ver⸗ letzt wurden. Schon am Montagabend wurde in Seidenberg bekannt, daß in Bersdorf eine größere Abteilung Rote Wehr in Uniformen des tſchechiſchen Mili⸗ tärs eingetroffen war mit der Abſicht, das Flücht⸗ lingslager in Seidenberg auf deutſcher Seite nachts auszuheben und eine Reihe von Flücht⸗ lingen zu entführen, deren Entkommen offen⸗ bar den Tſchechen außerordentlich unangenehm war. Unter dieſen Flüchtlingen befand ſich auch ein tſchechiſcher Gendarm. Wegen der ein⸗ gegangenen Nachrichten wurde deshalb die kenzwache bei Seidenberg noch in der Nacht verſtärkt. 5 Gegen 3 Uhr morgens bemerkte die Grenz⸗ wache plötzlich, daß aus der Gegend Tſchern⸗ hauſen ſich militäriſche Abteilungen in Stärke von mehreren hundert Mann in verſchiedenen Trupps kriegsmäßig der Grenze näherten. Als ſie ſich in der Höhe des tſchechiſchen Zollamts hefanden, das etwa 150 Meter von der Grenze entfernt liegt, eröffnete eine kleine Gruppe Ge⸗ wehrfeuer auf die deutſche Paßbude und das deutſche Zollgebäude. Im gleichen Augenblick ging die zweite Gruppe der Roten Wehr direkt gegen Seidenberg vor und überſchritt gegen.30 Uhr die Reichsgrenze. Sie verſuchte in den Ort Seidenberg ein⸗ zudringen, wurde aber daran von den deutſchen reuzwachen, die durch Leuchtkugeln eiligſt an die gefährdete Stelle gerufen wurden, gehindert. Sie beſchoſſen dann etwa eine Stunde lang aus Gewehren und Maſchinengewehren den Ort Seidenberg. Der Marktplatz von Seidenberg, deſſen friedliche Bevölkerung durch den Vorfall in größte Erregung verſetzt wurde, weiſt eine ganze Reihe von Einſchüſſen auf. Desgleichen ſind das Gebäude des deutſchen Zollamtes und die Paßbude mit Kugeleinſchlägen überſät. Bei dem Vorfall wurden leider zwei An⸗ gehörige der Grenzwache ſchwer und 15 leicht verletzt. Gegen.30 Uhr zogen ſich die tſchechiſchen Abteilungen langſam wieder auf tſchechiſches Staatsgebiet zurück. Der Duce bei ſeiner Aufſehen erregenden Rede, die er anläßlich ſeines Stoatsbeſuches in Trieſt hielt. (Weltbild, Zonder⸗M.) Aus einer Reihe von Blutlachen geht hervor, daß ſie offenbar ebenfalls Verluſte gehabt haben, deren Umfang jedoch nicht feſtſteht, da ſie ihre Verletzten auf tſchechiſches Gebiet mitnahmen. Erſt gegen Morgen trat in dem Grenzabſchnitt wieder Ruhe ein. Es wurde ſofort eine um⸗ fangreiche Unterſuchung wegen des brutalen tſchechiſchen Friedensbruches und des Neberfalls auf eine reichsdeutſche Grenzſtadt eingeleitet. Tſchechiſches Militärflugzeug über deutſchem Gebiet dnb. Ziun wald, 19. September. Wie der„Freiheitskampf“ erfährt, überflog Mon⸗ tag um 14.46 Uhr ein aus Richtung Eichwald kom⸗ mendes tſchechiſches Militärflugzeug über Zinnwald reichsdeutſches Hoheitsgebiet. Es kreuzte in etwa 300 bis 400 Meter Höhe über dem Ort und befand ſich ungefähr 200 Meter von der tſchechiſchen Grenze entfernt. Nachdem es einen Bogen bis zu den Or⸗ ten Altenburg und Geiſing gezogen hatte, verſchwand es in Richtung Georgenfeld und erreichte nach einer zehnminutigen Flugdauer über reichsdeutſchem Ge⸗ biet die tſchechiſche Greuze über dem Georgenfelder Hochmoor. Der Führer zu Ward Prite: Daladier und Bonnet in London Von links nach rechts: Lord Halifax, ein Pilot, Chamberlain, der franzöſiſche Botſchafter in London Corbin, Daladier und Bonnet. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Das ſſchechiſche Krebsgeſchwür muß beſeitigt werden „Wenn die Prager Regierung Herrn Henlein verhaften ſollte, bin ich Führer der Sudetendeutſchen, und dann möchte ich ſehen, wie lange ſie ihre Dekrete noch herausgeben kann!“ dub. London, 19. Sept. In der„Daily Mail“ veröffentlicht Ward Price eine Unterredung mit dem Führer, der den eng⸗ liſchen Journaliſten auf dem Oberſalzberg in Berch⸗ tesgaden empfangen hat. Das Blatt gibt das In⸗ terview in ſeiner Montagmorgenausgabe in größter Aufmachung unter der ſiebenſpaltigen Ueberſchrift „Hitler über die Aufrichtigkeit des Premierminiſters und ſeinen guten Willen“ wieder. Wie Ward Priee berichtet, erklärte der Führer u..: „Die Tſchechen ſagen, ſie könnten keine Volks⸗ abſtimmung abhalten, weil eine ſolche Maßnahme in ihrer Verfaſſung nicht vorgeſehen ſei. Mir aber ſcheint, daß ihre Verfaſſung nur eines vorſteht, daß ſieben Millionen Tſchechen acht Millionen Minder⸗ heitenvölker unterdrücken ſollen. Dieſes tſchechiſche Uebel muß ein für allemal ab⸗ geſtellt werden, und zwar jetzt. Das iſt ein Krebsgeſchwür, das den ganzen Organis⸗ mus Europas vergiftet. Wenn man es ſich weiter entwickeln läßt, würde es die internationalen Be⸗ ziehungen infizieren, bis ſie endgültig zuſammen⸗ gebrochen ſind. Dieſer Zuſtand hat 20 Jahre lang gedauert. Nie⸗ mand kann ermeſſen, was er die Völker Europas in dieſer Zeit gekoſtet hat. Die Tſchecho⸗Slowakei, die als Verbündeter Sowjetrußlands mitten ins Herz Deutſchlands vorſtößt, hat mich beſtärkt, eine große deutſche Luftwaffe zu ſchaffen. Die wieder⸗ um führte Frankreich und Großbritannien dazu, ihre eigene Luftflotte zu vergrößern. Ich habe in letzter Zeit die deutſche Luftwaffe wegen der jetzt in der Tſchecho⸗Slowakei herr⸗ ſchenden Lage verdoppelt. Sollte es uns jetzt nicht gelingen, dieſe Kriſe zu beheben, würde Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring mich bald bitten, die deutſche Luftwaffe aufs neue zu verdoppeln, und dann würden die Engländer und die Franzoſen wieder ihrerſeits ihre Luftflotten verdoppeln, und ſo ginge das wahnſinnige Wettrennen immer weiter. Glauben Sie, es machte mir Freude, meine gro⸗ ßen Bau⸗ und Arbeitsbeſchaffungsplänue im gan⸗ zen Lande ſtoppen zu müſſen, um eine halbe Million Arbeiter an die Weſtfront zu ſchicken, um dort im RNekordtempo eine ungeheure Feſtungsaulage bauen zu laſſen? Es wäre mir lieber, wenn ich ſie zum Bau von Ar⸗ beiter⸗ und Siedlerwohnungen, großzügigen Auto⸗ ſtraßen, neuen Schulen und ſozialen Einrichtungen einſetzen könnte als für den Bau von unproduktiven Feſtungsanlagen. Aber ſolange die tſchechiſche Un⸗ terörückung einer deutſchen Minderheit Europa in Fieber hält, muß ich auf alles, was kommen kann, gefaßt ſein. Ich habe die Maginot⸗Linie ſtudiert und viel da⸗ von gelernt; aber wir haben etwas nach uuſeren eigenen Ideen erbaut, was noch beſſer iſt und was jeder Macht der Welt ſtandhalten würde, weun wir, angegriffen, wirklich in der Defenſive bleiben ſollten. Alles dies iſt aber Wahnſiun, denn niemand in Deutſchland denkt daran, Frankreich anzu⸗ greifen. Wir hegen keine Reſſentiments gegen Frankreich Im Gegenteil, in Deutſchland herrſcht ein ſtarkes Gefühl der Sympathie für Frankreich. Ebenſo wenig will Deutſchland Krieg mit England. „Herrgott!“, rief der Führer aus, was könnte ich alles in Deutſchland und für Deutſchland (Fortſetzung auf Seite 2) 102000 Flüchtlinge auß deulſchem Gebiet Immer die gleichen Schreckensberichte: Männer werden gejagt, Frauen miß⸗ handelt, Wohnungen geplündert u. ganze Ortſchaften für die Zerſtörung hergerichtet dnb. Dresden, 20. September. Die Zahl der ſudetendeutſchen Flüchtlinge be⸗ trägt am Montag in den Durchgangs⸗ und Flüchtlingslagern insgeſamt 102 000. Der Flücht⸗ lingsſtrom hält au. Trotz der verſchärften Grenzſperre der Tſchechen hat der Zuſtrom der Flüchtlinge in das Reichsgebiet nicht aufgehört. Uebereinſtimmend wird aus der Bayeriſchen Oſtmark, aus Sachſen und aus Schleſien berichtet, daß in der letzten Zeit ſich unter den Flüchl⸗ lingen auffallenderweiſe viele Frauen und vor allem Kinder befinden. Aus Bodenbach geflüchtete Sudetendeutſche gaben zu Protokoll, daß dort am Donnerstag elfjährige Schulkinder, als ſie kurz nach 8 Uhr die Volksſchule verließen, da die Schulleitung auf Grund der Vor⸗ kommniſſe der letzten Tage den Schulbetrieb einge⸗ ſtellt hatte, von tſchechiſcher Staatspolizei angehal⸗ ten wurden. Die kleinen Schulkinder wurden von den tſchechiſchen Poliziſten in der bruatalſten Weiſe mißhandelt und mit Gummiknüppeln geſchlagen. Dabei war der tſchechiſchen Polizei, wie die Augen⸗ zeugen verſicherten, keinerlei Anlaß zu dieſem un⸗ erhörten Vorgehen gegeben. g i Nach Berichten von Flüchtlingen wird die Lage für die Sudetendeutſchen in dem an den Kreis Lands⸗ hut angrenzenden Teil des Sudetenlandes infolge des zunehmenden Terrors immer bedrohlicher. Noch ſchlimmer als die tſchechiſche Soldateska hauſt die „Rote Wehr“ die ſogar mit Handgranaten ausgerü⸗ ſtet iſt. In den Wohnungen ſudetendeutſcher Amts⸗ walter fanden Hausſuchungen ſtatt, bei denen die Wohnungseinrichtung zertrümmert wurde. Bei Al⸗ bendorf ſchoſſen die Tſchechen auf flüchtende Frauen und Kinder, ohne allerdings zu treffen. Die Trautenauer Gegend wird mit kommuniſti⸗ ſchen Flugblättern überſchwemmt, die mit ihren Lü⸗ gen die Bevölkerung einſchüchtern und zermürben ſollen. Die Staoͤt Trauten au hat militäriſche Verſtärkung erhalten. Bezeichnend iſt, daß die Er⸗ kennungszeichen zahlreicher Truppenteile von den Uniformen entfernt ſind. In der Nähe des ſudeten⸗ deutſchen Ortes Petersdorf arbeiten die Tſchechen fieberhaft an dem Ausbau von Befeſti⸗ gungen. Das ganze Gelände iſt mit ſpaniſchen Reitern abgeſperrt. Eine Feldkapelle bei Peters⸗ dorf wurde mit Maſchinengewehren ausgeſtatte. Die nach der Reichsgrenze führenden Straßen ſind mit Hinderniſſen aller Art verſtopft. In Warnsdorf hat der tſchechiſche und kommuni⸗ ſtiſche Pöbel die geſamte elektriſche Stro m⸗ verſorgung unterbrochen, um den Rundfunk⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe d Plünderungen des ſchaffen. Ueberall werden Berichten der Flüchtlinge nungen der geflohenen ſudetben⸗ mmu niſtiſchem Mob geplündert. ſieht man Patrouillen von Kom⸗ muniſten, halbwüchſigen Burſchen, die von tſchechiſchen Behörden mit Waffen ausgerüſtet ſind, ſtreifen. Bei Aſch, bei Hennersdorf, im Böhmer Wald und Laufe des Montags an ver⸗ onen insgeſamt 14 tſchechiſche Polizeibeamte in voller Uniform auf reichsdeutſches Gebiet übergetreten. Es handelt ſich i r Fällen um Sudetendeutſche, in einem Fall um einen Slowaken und in neun Fäl⸗ len um Nationaltſchechen, die als Begründung für ihr Verhalten angeben, ſie hätten nicht die Abſicht, ſich in einen ausſichtsloſen Kampf für die imperali⸗ ſtiſch a er Regierung totſchießen zu laſſen. kunde hätten ſie ihre Poſten verlaſſen, ich internieren zu laſſen. Uebe berichten die Flüchtlinge auch, daß die ſudetendeutſchen Grenzgebiete zit räume ch auf eine Flucht in die alttſchec je biete vorbereiten, da ſie ein⸗ ſehen, daß ihre Lage angeſichts der immer drohender werdenden Haltung der von ihnen geknechteten Be⸗ völkerung ſehr bald unhaltbar iſt. Frech und kühn erklären ſie aber, daß ſie, bevor ſie abrücken, das ganze Land in Schutt und Trümmer legen werden. In Albenreuth b gten Flüchtlinge, die ſoeben über die Grenze gekommen ſind, in Warnsdorf nac die verlaſſenen deutſchen von 8 * Durch die S ( 5 ES daß in den Waldgebieten bei Meiersgrün bis zum Tillenberg hin Laſtwagen große Fäſſer mit Benzin und Petroleum abgeladen haben, die in regelmäßigen Abſtänden, viele Kilometer weit durch den Wald verteilt, mit Strohbündeln um⸗ geben und mit Heubündeln verbunden ſind, ſo daß von einer Stelle aus der ganze Wald, der bei dem kargen Boden dieſes Landes der einzige Reich⸗ tum iſt, in Flammen aufgehen kann. Die Mehrzahl der männlichen Flüchtlinge hat ihren Geſtellungsbefehl in der Taſche, und es iſt in⸗ tereſſant feſtzuſtellen, daß die Tſchechen ſelbſt 50jäh⸗ rige Schwerkriegsbeſchädigte noch zum Wehr⸗ und Arbeitsdienſt ausgehoben haben. 5 In Schmelzthal haben die Vertreter der tſchechiſchen Staatsgewalt, die Soldateska, die rote Wehrorganiſation und die Grenzer gemeinſam eine Menſchenfalle angelegt. In einem großen Halbkreis liegen ſie auf Rufweite auseinander und haben freies Schußſeld auf eine Lichtung dieſes dichten Waldgebietes. Alle Flüchtlinge, die das ſchützende Unterholz verlaſſen, werden rückſichtslos abgeknallt. So konnten am Montagnachmittag an der deutſchen Grenze nicht weniger als 23 Schüſſe gezählt werden, und Flüchtlinge berichten, daß ſie einen ihrer Kame⸗ raden aufſchreien und im Feuer zuſammenbrechen ſahen, ohne daß ſich die Schergen Beneſchs weiter um den offenbar Schwerverletzten gekümmert hätten. Londoner Aeberlegungen: 2 Dienstag, 20. September 1938 Die Dresdener Kundgebung der Sudetendeutſchen: Die Tſchechen ſollen es uns zehnfach büf — en!!! Nachdem es auf friedlichem Wege nicht ging, werden die Waffen es ſchaffen müſſen! dn. Dresden, 20. September. Ein einziger Schrei des Proteſtes gegen die tſche⸗ thiſche Willkürherrſchaft war die rieſige Kundgebung der ſudetendeutſchen Flüchtlingsorganiſation, in deren Zeichen die ſächſiſche Landeshauptſtadt am Montagabend ſtand. Schon eine Stunde vor Be⸗ ginn war der große Saal des Ausſtellungpalaſtes überfüllt. Immer und immer wieder hallten durch die große Halle ſpontane Sprechchöre„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“, ſo daß der Orts⸗ gruppenleiter der Sudetendeutſchen Partei, Hans May ⸗Tetſchen, die gewaltige Kundgebung kaum er⸗ öffnen konnte. Sodann betrat, mit ſtürmiſchen Sieg⸗Heil⸗Rufen begrüßt, Dr. Sebekowſki, das Rednerpult. Er führte u. a. aus: Zum erſten Male ſprechen heute über alle deut⸗ ſchen Sender Sudetendeutſche in einer politiſchen Kundgebung zu den Volksgenoſſen in Heimat und Reich und zur ganzen Welt. Unſer aller Gruß gilt zuerſt all jenen Männern und Frauen, die dieſe Kundgebung in unſerer ſudetendeutſchen Heimat miterleben. Ihnen ſoll dieſe Kundgebung vor allem die Gewißheit geben, daß ſie nicht vergeſſen ſind. Ihnen wollen wir auch von dieſer Stelle aus ſagen: Wir haben deshalb die Heimat verlaſſen, um nicht untätig zu warten, bis eine Aenderung eingetreten iſt— ihnen wollen wir zu rufen: Wir kommen wieder, und zwar nicht wehr⸗ los, wie wir bisher waren, ſondern mit den Waffen in unſere Heimat und wir werden ſtegen, weil Adolf Hitler ſiegen muß! Ihr aber, Kameraden in der Heimat: Haltet aus! Die Stunde der Befreiung naht! Die Knechtſchaft dauert nur noch kurze Zeit! Das Recht eines jeden Volkes, ſein Schickſal ſelbſt zu beſtimmen, iſt ein göttliches und natürliches. Die Tſchechen und Soldknechte des Syſtems Beneſch (Pfui⸗Rufe) haben dieſes Recht mit Füßen getreten. Aber die Stunde der Vergeltung iſt gekommen Und wenn unſer Recht ſelbſt bei den Sternen hinge, wir würden es auf unſere ſudetendeutſche Heimaterde herunterholen.(Erneuter Beifall.) Als 1918 Herr Beneſch namens der ſieben Millio⸗ nen Tſchechen nach einmal ſieben Millionen Men⸗ ſchen als hilfloſe Beute beanſpruchte, da wurden feierliche Erklärungen gebrochen, Ideale verraten, Vernunftgründe beiſeite geſchoben, und es geſchah das Unfaßbare: 3,5 Millionen Deutſche, 2,5 Millionen Slowaken, 700000 Ungarn, eine halbe Million Ruthenen und über 80 000 P wurden in einen Staat gepreßt, der es von allem Anfang an nur auf die Ausplünderung dieſer Völker und Volksgruppen abgeſehen hatte. Und mit zyniſcher Offenheit konnte Beneſch in ſeinen Denkſchriften an die Friedens⸗ macher als hervorragendſten Zweck des neuen Staatsgebildes ſeine deutſchſeindliche Aufgabe pro⸗ klamieren(Rufe: Aufhängen!). Und als das Volk ſelbſt, geführt vom Glauben an jene 14 Punkte Wilſons ſpontan ſeinen Anſpruch an⸗ meldete, da ſchoß am 4. März 1919 tſchechiſches Mili⸗ tär wehrloſe Menſchen, Frauen und Kinder nieder, und 54 Blutzeugen eines infamen Rechtsbruches be⸗ deckten das Pflaſter unſerer deutſchen Städte und Dörfer. Unnachgiebig hat trotz allen blutigen Terrors das Sudetendeutſchtum ſeinen Anſpruch auf Selbſtbeſtim⸗ mung aufrechterhalten. Herr Beneſch fürchtet heute die Selbſtbeſtimmung mit Recht. Aber wir wollen ihm ſagen: Die Zeit des demokratiſchen Wegdiskutie⸗ rens iſt vorbei, und deshalb iſt das Ende des Sy⸗ ſtems Beneſchs angebrochen. Wir können heute vor aller Welt erklären: Nichts wurde von deutſcher Seite unverſucht gelaſſen, um eine friedliche Beſeitigung des Unrechtes zu erzielen. Aber nichts wurde von tſchechiſcher Seite unverſucht gelaſſen, um den Zuſtand der Unterjochung unter fremde Gewalt zu verewigen und einen friedlichen Ausweg zu verſperren. Das Sudetendeutſchtum hat die Welt aufmerkſam gemacht und gewarnt und auch das Druckmittel der öffentlichen Meinung des Auslandes nicht unver⸗ ſucht gelaſſen. Es war vergebens. Stärker als gewiſſe Warnungen des Weſtens waren die Einflüſterungen des Oſtens. Die planmäßige Kriegshetze des Bolſchewismus und der jüdiſch⸗kapitaliſtiſchen Geheimbünde hatten längſt dieſen Staat im Herzen Europas zur Operations⸗ baſis für ihre Zerſetzungsarbeit beſtimmt. Man wollte den Ausgleich mit dem Deutſchtum nicht. Herr Stalin wollte den Ausgleich nicht und Herr Beneſch wollte den Ausgleich nicht.(Stürmiſche Zurufe.) Das Sudetendeutſchtum aber brauchte Brot und Frieden. Während das Sudetendeutſchtum hungerte, wollte Herr Beneſch mit den Hungernden nur dis⸗ kutieren. Heute können wir der Prager Burg ein heiliges Ergebnis ſervieren: Herr Beneſch, Sie haben Ihren Staat zu Tode gelogen und zu Tode diskutiert.(Stärkſter Beifall.) Nimmt Prag die Londoner Vorſchläge an? Am Mittwoch Chamberlain-FJahrt nach Godesberg? Keine Rückkehr Runtimans nach Prag! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 20. September. London iſt in Erwartung der tſchechiſchen Ant⸗ wort auf die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge zur Löſung des tſchechiſchen Problems. Miniſterprä⸗ ſident Chamberlain wird den zweiten Beſuch beim Führer nicht früher abſtatten, als bis dieſe Antwort eingetroffen iſt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ bezeichnet Mittwoch als wahrſcheinlichſten Tag, doch hänge alles von der Antwort von Prag ab. Nach„Daily Mail“ wird die Autwort der tſchechiſchen Regierug heute, nach„Daily Expreß“ nicht vor Mittwoch erwartet. Uebereinſtimmend berichten dieſe Blätter jedoch, daß die Prager Regierung auſcheinend bereit ſei, die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge anzunehmen und auf ihrer Grundlage zu verhandeln. Die engliſche Preſſe bemüht ſich, den Tſchechen die Vorteile dieſer Löſung klar zu machen. Die„Ti⸗ mes“ glaubt, daß, wenn man auf den Krieg als Mit⸗ tel der Politik verzichten wolle, man dann friedliche Mittel wählen müſſe, um notwendige Veränderun⸗ gen herbeizuführen. Es ſei unvermeidlich, daß bei einem ſolchen Verfahren ein Teil ein Opfer leiſten müſſe. In dieſem Falle müſſe die tſchechiſche Regie⸗ rung zu dem Glauben kommen, daß der endgültige Gewinn für ſie größer ſein würde als das Opfer, . PDFꝓPꝛ5œ ꝓꝓꝓPP:Ʒꝶ Dꝶ. pff (Fortſetzung von Seite 1 tun, wenn die tſchechiſche Unterdrückung von einigen Millionen Deutſcher nicht wäre. Aber ſie muß aufhören. Und ſie wird aufhören!“ Daß franzöſiſche Miniſter bisher verſprochen haben, der DTſchecho⸗Slowakei beizuſtehen, führte Herr Hitler aus, ſtehe im Widerſpruch zu ihren eige⸗ men früheren Taten. Frankreich habe zugelaſſen, daß das Saargebiet ſich von der franzöſiſchen Kon⸗ trolle losgeſagt habe, obwohl das Sagargebiet für Frankreich von großer wirtſchaftlicher, politiſcher und ſtrategiſcher Bedeutung war. Jetzt aber reden manche Leute in Frankreich davon, einen Weltkrieg zu entfeſſeln für ein Land, obwohl für ſie keine wirt⸗ ſchaftlichen oder andere unmittelbare Intereſſen auf dem Spiel ſtehen. Und ſie tun das einzig und allein, um den Tſchechen zu ermöglichen, den Sudetendeutſchen zu verweigern, was die Franzoſen den Saarländern gewährt haben. Auf gleiche Weiſe ließ England Südirland ſeine vollſtändige Autonomie und gab vor hundert Jahren Holland den Belgiern ihre Unab⸗ hängigkeit. Die Tſchechen waren nie ein ſelbſtänndi⸗ ges Volk, bis die Friedensverträge ſie zu einer un⸗ verdienten und künſtlichen Herrſchaft über Minder⸗ heiten erhoben, die zahlreicher als ſie ſelbſt ſind. Im Mittelalter war Böhmen ein deutſches Kurfür⸗ ſtentum. Schon zweihundert Jahren vor der Zeit der Königin Eliſabeth entſtand in Prag die erſte Univerſität. Das moderne Deutſch wurde durch die Diplomatenſprache geſchaffen, die in Re⸗ gierungsbüros des deutſchen Kaiſers in dieſer Stadt, die er zeitweilig zu ſeiner Hauptſtadt machte, ge⸗ ſprochen wurde. Während der Huſſitenkriege aller⸗ dings waren die Tſchechen einmal vorübergehend ſelbſtändig. Sie machten davon Gebrauch wie die Bolſchewiſten, bransſchatzten und plünderten bis die Deutſchen ſich erhoben und ſie zurückſchlugen. „Die Schaffung dieſer heterogenen tſchechv⸗ſlowa⸗ kiſchen Republik nach dem Kriege war Wahn⸗ ſiun“, rief der Führer aus.„Sie hat keinerlei Merkmale einer Nation, weder vom Geſichts⸗ punkt der Eihnologie noch der Strategie, Wirt⸗ ſchaft oder Sprache. Einer handvoll geiſtig unterlegener Tſchechen die Herrſchaft über Minderheiten zu geben, die zu Völ⸗ kern, wie den deutſchen, den polniſchen oder ungari⸗ ſchen gehören, mit einer tauſendjährigen Kultur hinter ſich, war ein Werk des Wahnſinns und der Ignoranz. Die Sudetendeutſchen haben vor den Tſchechen keinerlei Reſpekt und werden ihre Herrſchaft nie ak⸗ zeptieren. Nach dem Kriege erklärten die Alliierten, die Deutſchen ſeien nicht würdig, über Schwarze zu herrſchen und ſetzten doch zur gleichen Zeit ein zweit⸗ rangiges Volk wie die Tſchechen über 3“ Millionen Deutſcher von beſtem Charakter und höchſter Kultur. Wenn damals ein mächtiges Deutſchland exiſtiert hätte, wäre das unmöglich geweſen, und ſeit Deutſch⸗ land wieder erſtarkte, begannen die Sudetendeutſchen ſich zu behaupten. Die tſchechiſche Regierung ver⸗ ſucht verzweifelt die europäiſchen Großmächte gegen⸗ einander ausguſpielen— denn ſonſt könnte der tſchechiſche Staat nicht weiter beſtehen— aber es iſt unmöglich. ein ſo unnatürliches Gebilde durch poli⸗ tiſche und diplomatiſche Tricks aufrecht zu erhalten!“ Herr Hitler ſprach mit bitterer Entrüſtung von dem Haßgeſühl der tſchechiſchen Regierung gegen Herrn Henlein. „Wenn Henlein verhaftet wird, bin ich der Füh⸗ rer der Sudetendeutſchen“, rief er aus,„und ich will daun ſehen, wie lange Dr. Beneſch noch ſeine Dekrete herausgeben konn. Hoffentlich erläßt er keinen Haftbefehl gegen mich. Wenn die Tſchechen einen großen Staatsmann gehabt hätten, hätte er längſt die Sudetendeutſchen ſich ans Reich anſchließen laſſen, und wäre froh geweſen, ſo die Fortdauer der Autonomie für die Tſchechen ſelber ſicherzuſtellen. Aber Dr. Beneſch iſt ein Politiker, kein Staatsmann.“ Auf die Frage, ob der Beſuch des Premier⸗ miniſters die Ausſichten einer friedlichen Regelung des Tſchechen⸗Problems verbeſſert hätte, antwortete der Führer:„Ich bin von Miſter Chamber⸗ Jlains Aufrichtigkeit und gutem Willen überzeugt.“ beſonders wenn die neuen Pläne in ein größeres Syſtem einbezogen würden, deſſen Zweck es ſein ſoll, den Krieg zwiſchen den ziviliſierten Völkern abzu⸗ ſchaffen. Der Inhalt der engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge iſt offiziell immer noch nicht bekannt. Es wird aber ziemlich zuverſichtlich geſagt, daß im Gegenſatz zur erſten Meldung, wonach nur Gebiete über 80 v. H. deutſcher Bevölkerung ſofort abgetreten werden ſol⸗ len, vorgeſehen ſei, daß tatſächlich alle Gebiete, die über 50 v. H. deutſche Bevölkerung haben, ohne Abſtimmung abgetreten werden. Nach einer anderen Lesart ſoll für die 50⸗ bis Shprozentigen Gebiete eine internationale Kommiſſion eingeſetzt werden, die ohne Abſtimmung je nach Lage des Falles ent⸗ ſcheidet, ob das Gebiet zu Deutſchland oder der Tſchecho⸗Slowakei kommt. Schwierigkeiten erwartet man hier für die neue Tſchecho⸗Slowakei durch die neuen Nachbarn Polen und Ungarn, deren Wünſche nicht befriedigt ſind. Eine Frage iſt noch, wie das Parlament ſich zu den Vorſchlägen ſtellen wird. Nach„Daily Mail“ ſind proviſoriſche Vorbereitungen für die Einberu⸗ fung des Parlaments für nächſten Dienstag getroffen worden. Nach der Kabinettsſitzung ſprachen in Downing Street 10 beim Miniſterpräſidenten der amerikaniſche Botſchafter Kennedy vor, der die letzten Tage beſonders ausführlich auf dem Laufen⸗ den gehalten worden iſt, ferner die Leiter der Oppo⸗ ſition, Major Attlee, der in Begleitung von Greenword erſchien, und Sir Archibald Sinclair. Im Foreign Offiee ſprachen Graf Grandi und Winſton Churchill und der franzöſiſche Botſchafter Corbin vor. Der engliſche Botſchafter in Rom, Lord Perth, iſt auf ſeinen Poſten zurückgekehrt. Es gilt hier im allgemeinen als zweifel⸗ haft, ob Lord Runciman nach Prag zurück⸗ kehren wird, da inzwiſchen die tſchechiſche Frage auf das inter⸗ nationale Gebiet übergegangen iſt. Unterſtaats⸗ ſekretär Cadogan hat dem König Bericht erſtattet. Moskau ſchäumt vor Wut dub. Warſchau, 20. Sept. Die neueſte Entwicklung in der tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Frage hat in Moskau ſolche Ueberraſchung her⸗ vorgerufen, daß es die Sowjetblätter vor der Hand nicht wagen, in eigenen Kommentaren dazu Stellung zu nehmen. Mit um ſo größerer Wut fallen aber die Vertreter der Taß⸗Agentur über den„Verrä⸗ ter Chamberlain her und richten Angriffe gegen Frankreich, dem ſie ſein Nachgeben vor⸗ werfen. Der Bericht aus London hat allergrößte Wut ausgelöſt. Aber, hebt der Londoner Vertreter der gleichen Agentur hervor, es werde noch vieles von den engliſchen Gewerkſchaften abhängen. Ihre Pflicht ſei es nun,„die Arbeiter zu mobiliſieren um noch in dieſem letzten Augenblick eine engliſche Hilfe für die Tſchecho⸗Slowakei zu erreichen.“ Ich frage, wen in der ganzen Welt kann es Wun⸗ der nehmen, wenn dieſes ſyſtematiſch beraubte, he⸗ trogene und mißhandelte Volk in ſeitter Verzweif⸗ lung in die Welt hinausſchrie:„Wir wollen Frei⸗ heit, wir wollen Selbſtbeſtimmung!“ Und gerade dieſer Verzweiflungsſchrei ſteigerte die Brutalität der Tſchechen zu einem Höhepunkt, wig ihn Mitteleuropa ſeit den Greueltaten der huffttis ſchen Horden im Mittelalter nicht erlebt hat. Mit Panzerwagen und Tanks, ſo fuhr Sebekow⸗ ſki fort, fuhr die Soldateska des Herrn Beneſch in unſere Städte und Dörfer und Hunderte von Toten und Verwundeten zeichneten den Weg. Und als ſich einzelne in ihrer Verzweiflung da und dort gegen ihrg Peiniger! zur Wehr ſetzten und ſie niederſchlugen, da wurde wieder gelogen und der Welt der Schwing del aufgetiſcht, daß es die böſen Deutſchen waren, die die ſchwerbewaffneten Horden der tſchechiſchen Tyrannei angegriffen hätten! Wie die Hunde vers ſcharrte man insgeheim die deutſchen Opfer, ſtelltg oͤie Leichen ihrer uniformierten Mörder zur Schau. Man hatte die Stirn, zu lügen, daß es mehr Tote auf tſchechiſcher als auf deutſcher Seite gebe. Mit dieſen Lügen will man eine Schuld des Sudeten⸗ deutſchtums dafür konſtruieren, daß die Auseinau⸗ derſetzung in unſerer Heimat blutige Formen an⸗ genommen hat. Das Maß war jetzt voll. In einer feierlichen Proklamation ſtellte Konrad Henlein als der Verantwortungsträger und Sprecher des geſamten Sudetendeutſchtums die Fox⸗ derung: Wir wollen als freie deutſche Menſchen leben! Wir wollen Frieden und Arbeit in unſerer Heimat Wir wollen heim ins Reich! Meine Kameraden in der Heimat, ſo fuhr Sebe⸗ kowſki fort, die ihr an den Rundfunkapparaten ſitzt, — wie hier in dieſer Verſammlung der Jubel der Reichsdeutſchen und Sudetendeutſchen zuſammen⸗ klingt, ſo wiſſen wir alle hier, daß auch euer Herz mitjubelt, wenngleich der Mund ſchweigen muß. Herr Beneſch aber hal auf das erlöſende Wort Kon⸗ rad Henleins mit der Auflöſung der Sudetendeut⸗ ſchen Partei geantwortet.(Pfuirufe.) Er kann wie⸗ derum eine juriſtiſche Organiſation auflöſen. Aber gegen die Einheit des Willens und des Blutes iſt er machtlos. Und Herr Beneſch hat bereits unſere Ant⸗ wort auf ſeine neueſte Gewaltmaßnahme zur Kennt⸗ nis nehmen müſſen: Unſere Antwort beſteht in der Bildung des Eu⸗ detendentſchen Freikorps(Jubelnde Zuſtim⸗ mung), das mit der Waffe in der Hand zum Kampf für die Heimat angetreten iſt. 5 Wir würden wünſchen, daß die demokratiſchen Politiker des Weſtens die Möglichkeit hätten, mit fenen zu ſprechen, die eingegliedert ſind in die Reihen unſerer ſudetendeutſchen Kampforganiſation. Sie würden erkennen, daß unſere Freikorpsmänner von dem unbeugſamen Willen beſeelt ſind, nicht nach⸗ zugeben und keinen Einſatz zu ſcheuen, bevor nicht unſer Sudetendeutſchtum und unſere Heimat ein⸗ gegliedert ſind in das große Deutſche Reich!(Lau⸗ teſte Zuſtimmungsrufe ertönen:„Wir wollen heim ins Reichl“) In dieſer Stunde habe ich aber auch die ehren⸗ volle Aufgabe und das Glück, im Namen aller PPC pf0fbfPbGbPbPbPbPTPbTPTPTPTPTbTPTPTGTGTPTGTGTGTGTGTGTbTbTbTbTbTbTbcbbee Moskau ſtört Dresdner Aebertragung dnb. Moskau, 20. September. Die Uebertragung der großen ſudetendeutſchen Kundgebung in Dresden auf alle deutſchen Sender hat die Gewalthaber in Prag veranlaßt, ſich flehend an ihre Moskauer Auftraggeber und Drahtzieher mit einem dringenden Hilferuf zu wenden. Dieſer Hilferuf hat den Erfolg gehabt, daß einwandfrei ſow⸗ jetruſſiſche Sender am Montagabend in der Zeit von 20.30 bis 22.30 Uhr ſich bemühten, den Empfang deutſcher Rundfunkſender mit allen Mitteln zu ſtören und unmöglich zu machen. In Oſtpreußen waren faft ſämtliche deutſchen Sender beſchränkt oder gar nicht hörbar. Die Störungen dehnten ſich aber auch auf Polen und den ganzen öſtlichen Teil des Reiches aus. Ferner wurden auch die Kurz⸗ wellenſender DID und 10 ſo geſtört, daß ſie nur zu 75 Prozent empfangen werden konnten. ** Wir wollen gar nicht davon reden, daß die Stö⸗ rung der deutſchen Rundfunkſendungen durch den Moskauer Rundfunk eine klare Verletzung der internationalen Rundfunkabmachungen iſt— für ſolche Hinweiſe iſt Moskau wohl am allerwenigſten empfänglich! Aber wie ſchlecht muß das Gewiſſen der Männer in Moskau und Prag ſein! Wie wenig müſſen ſie die Verbreitung der Wahrheit vertragen können! Wie ſchwankend muß in ihren eigenen Augen ihre Poſition ſein, wenn ſie auf ſolche Weise eine Luftſperre um die Ohren der ſudetendeutſchen Hörer legen wollen! Und wie robuſt iſt die Un⸗ verſchämtheit dieſer Leute, die bedenkenlos den deut⸗ ſchen Hörern das Anhören der eigenen deutſchen Rundfunkſendungen unmöglich machen! lber vor dem großen geſchichtlichen Ablauf der Dinge ſind freilich auch ſolche Verſuche und Dreiſtig⸗ keiten nur billige Mätzchen, die weder den Sieges⸗ zan 55 Wahrheit noch den des Rechts aufhalten önnen 5 und verantwortlich für Polltik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des uptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno 5 iſenbart.— Han; delstell: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Wilßſd Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan a eſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung n N bei ckporto. n Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Maunbeimer Zeltung 5 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1, 46. Verantwortlich für eigen und geſchäftliche Mittel 5 Hates 5 5 u de, 57 1 5 ö Zur Zeit Prelsliſte Nr. 9 gültig.. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mikta nen glei l zeitig in der Ausgabe B e 0 Mittag äber 10 800 Ausgabe& Abend über 9 500 Ausgabe B über 10 800 Geſamt⸗D.⸗A. Mouat Auguſt über 21 000 n, e eee Dienstag, 20. September 1938 1 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 484 Eibtes noch ene regulüre fichechiſche Armee? Syſtemaliſche Bewaffnung der Roten Wehren— Auflöſung der Diſziplin dnb. Schmiedeberg, 19. September. Die Erſcheinung der Zerſetzung im tſchechi⸗ ſchen Heer nehmen den allſeits und nicht zuletzt von kundigen Tſchechen erwarteten Umfang au. Die Tſchechen ſelbſt zertrümmern dieſes Ju⸗ ſtrument, wenn ſie voll des ſchlechten Gewiſſens alle nichttſchechiſchen Soldaten eutwaffnen, aus den aktiven Truppenkörpern entfernen und die entſtehenden Lücken— es handelt ſich immerhin um die Hälfte des Geſamtbeſtandeg— mit in aller Eile zuſammengetrommelten rotem Ge⸗ ſindel ausfüllen. Die Folgen dieſer Umorgani⸗ ſation machen ſich bereits außerordentlich bemerk⸗ bar, was aus folgenden Meldungen hervorgeht: „Hier wird nicht kommandiert! Es lebe die Rote Armee!“ dnb Auſſig, 19. September. Am Sonntagabend rotteten ſich vor der Kaſerne des in Auſſig liegenden tſchechiſchen Infanterie⸗ regiments große Maſſen betrunkener und brüllender Soldaten zuſammen, die die Internationale ſangen und Beneſch und Stalin gemeinſam hoch⸗ leben ließen. Als der dienſthabende Leutnant Zaple⸗ tal vor dem Kaſernentor erſchien und die Soldaten aufforderte, in die Kaſerne zu gehen, wurde er mit den Worten niedergebrüllt:„Hier wird nicht kommandiert. Es lebe die Rote Armee!“ Bezeichnenderweiſe wußte ſich der Offizier nicht an⸗ ders zu helfen, als daß er einen Ziviliſten, offenbar einen roten Funktionär, herbeiholte, der, nachdem er gleichfalls ein Hoch auf die Rote Armee aus⸗ gebracht hatte, die Soldaten beruhigte. Prag bewaffnet ſyſtematiſch die Rote Wehr dnb Seifhennersdorf, 20. September In der Nacht vom Samstag zum Sonntag wurde in Seifhennersdorf unter den Flüchtlingen, die von Warnsdorf über die Grenze gekommen waren, ein kommuniſtiſcher Spitzel verhaftet. Es han⸗ delt ſich um den in ſudetendeutſchen Kreiſen dieſer Gegend wohlbekannten kommuniſtiſchen Funktionär Gierth. Dieſer kommuniſtiſche Funktionär, der glaubte, ſich als Flüchtling ausgeben zu können, aber, wie be⸗ richtet, ſchon wenige Stunden nach ſeinem Eintreffen im Lager erkannt wurde und verhaftet werden konnte, trug bei ſich eine Reihe von Ausweiſen, die eindeutig den Nachweis erbringen, oͤaß die Kommu⸗ niſten mit Willen der zuſtändigen tſchechiſchen Behör⸗ den bewaffnet worden ſind. Im Beſitz dieſes Kom⸗ muniſten befand ſich nämlich eine Anweiſung der tſchechiſchen Staatspolizei zum Erwerb einer Hand⸗ feuerwaffe und 200 Schuß Munition. Andere Flüchtlinge, die in den Lagern von Seb⸗ nitz und Felſenmühle eintrafen, berichten zu der Bewaffnung der Kommuniſten noch folgende Einzel⸗ heiten: Die Kommuniſten, insbeſondere die Ange⸗ hörigen der Roten Wehr, erhalten auf den Militär⸗ meldeſtellen der Tſchechen gegen Vorweiſung ihres Ausweiſes der Roten Wehr Uniform,. Waffen und Munition. Allerdings wird den von der tſchechi⸗ ſchen Regierung bewaffneten Mitglieder der Roten Wehr angeraten, über ihren Uniformen einen Zi⸗ vilmantel zu tragen, damit die Bewaffnug und Uni⸗ formierung zunächſt getarnt bleiben können. Sudetendeutſchen, im Namen der notdurchfurchten und jetzt kämpfenden Heimat ein Wort zum erſten⸗ mal öffentlich ausrufen zu können, was uns ſeit Jahren auf dem Herzen brennt: Wir danken unſerem Führer! Ein Jahrtauſendtraum iſt in Erfüllung gegan⸗ gen. Was germaniſche Kaiſer vor tauſend Jahren begannen, wird Adolf Hitler vollenden. (Jubelnde Zuſtimmungskundgebungen). Für dieſen Glauben haben wir gelitten und gekämpft, für die⸗ ſen Glauben ſind während der vergangenen Tage viele unſerer Kameraden in den Tod gegangen. Denn es gab und gibt für uns Sudetendeutſche keinen größeren Glauben als dieſe zwei Worte Adolf Hitler!(Neue, ſtürmiſche Beifallskund⸗ gebungen). Meine Volksgenoſſen aus dem Altreich! Wir brauchen kein Mitleid mehr. Seid glücklich mit uns, denn wir haben es als Soldaten Adolf Hitlers tau⸗ ſendmal erfahren, daß es heute kein größeres Glück auf Erden gibt als dieſes eine: ein Deutſcher zu ſein! Mit unendlicher Begeiſterung ſtimmen die Tau⸗ ſende und Abertauſende in die Heilrufe ein. „Für jede Sthandtat werden die Schechen Nach Dr. Sebekowſki führte der ſudetendeutſche Abgeordnete Sandner, Leiter des Haupt⸗ amtes für Propaganda der SD, u. a. aus: Der wahnwitzige Herrſchaftsanſpruch des tſchechi⸗ ſchen Volkes und die nicht minder wahnwitzige Ziel⸗ ſetzung ſeiner Politik, aus dem Vielvölkerſtaat Tſche⸗ cho⸗Slowakei mit Gewalt einen tſchechiſchen National⸗ ſtaat zu machen, hat jeden ehrlichen Verſtändigungs⸗ verſuch zerſchlagen. Ihr, die Ihr aus der Hölle unſerer Heimat ge⸗ flohen ſeid, die Ihr die ungeheuerliche Tragödie unſeres ſudetendeutſchen Schickſals miterlebt hat, ſteht nun vor der Geſchichte als die Kronzeugen nicht nur unſeres Rechtes, ſondern ebenſo als Kronzeugen der verbrecheriſchen und unabbüßbaren Schuld eines Volkes, das niemals würdig war, die Führung eines Vielvölkerſtaates zu über⸗ nehmen. Wir kennen die tſchechiſche Politik und ihre Me⸗ thoden. Wenn irgend je auf dieſer Welt, dann haben wir ein Recht, Europa davor zu warnen, noch einmal den Worten aus Prag zu glauben. Was aus Prag kommt, aus dem Munde eines Hodza oder Beneſch, iſt Lüge und Betrug. Heute, nach den Erlebniſſen der letzten Jahre, müſſen wir unſere Stimme warnend und beſchwö⸗ rend erheben vor ganz Europa und vor aller Welt: Glaubt dieſem Volke nicht mehrl Sie haben nur ein politiſches Ziel, die Vernichtung des Deutſchtums, nur ein politiſches Glaubensbekennt⸗ nis, den Haß gegen uns, und nur eine ſittliche Ueber⸗ zeugung, daß es menſchlich ſei, 3,5 Millionen Deutſche auszurotten. Der einzige und allein beſte Weg iſt, wenn wir heute für alle Sudetendeutſchen erklären: Es gibt nur eine Löſung: Heim ins Reich! (Stürmiſche Beifallskundgebungen und nichtenden⸗ wollende Sieg⸗Heil⸗Rufe der Zehntauſende unter⸗ ſtreichen die Parole.) Gewiß, der Druck, der auf unſerer Heimat laſtet, iſt grauenvoll, und doch meine Kameraden, die ihr in dieſer Kundgebung verſammelt ſeid, und die ihr drüben in der Heimat mit geballten Fäuſten an euren Apparaten ſitzt, wiſſet, wir geben nicht nach. Man hat uns gegen Geſetz und Verfaſſung unſere politiſche Organiſation zerſchlagen. Ich er⸗ kläre ihnen heute: „Wir brauchen dieſe Organiſation nicht mehr. Wir haben uns eine neue Organiſation gebaut, eine Organiſation, die nicht verhandeln und diskutie⸗ ren wird. Eine Organiſation, die nicht mehr ein Inſtrument für die Herbeiſchaffung friedlicher Löſungsmöglichkeiten ſein wird, nein, eine Or⸗ ganiſation, deren Auf⸗abe es ſein wird, jeden Tropfen ſudetendeutſchen Blutes, das in dieſen Tagen vergoſſen wurde, hundertfach be⸗ zahlt zu machen.“(Stürmiſcher Beifall.) Durch den Einſatz dieſer Organiſation, dieſes Inſtrumentes anderen Kampfes, als ihn ſich Herr Beneſch erträumt hat, werden wir aller Welt gegen⸗ über den Beweis dafür antreten, daß wir noch zu handeln in der Lage find. Wir werden ber tſchechi⸗ ſchen Staatsführung beweiſen, daß wir um unſere Rechte weiterkämpfen, und zwar auf heimatlichem Boden und mit der Waffe in der Hand. (Beifall.) Freilich, von einem Volk, das gewohnt iſt, das inzip der Lüge zum Kriterium dieſer Politik zu machen, kann es nicht Wunder nehmen, wenn es die bis ins letzte kämpferiſche Führung des Sudeten⸗ hundertfach bezahlen“: deutſchtums in der ſchamloſeſten Weiſe verdächtigt, um das Vertrauen der Bevölkerung zu erſchüttern. Wir haben als Führung der Partei bis zur letzten Stunde in Eger ausgehalten. Wir wären nicht nur unendlich dumm, ſondern ebenſo verantwortungslos geweſen, wenn wir in Kenntnis der klaren Mordabſicht der Gegen⸗ ſeite die Nerven verloren hätten und uns ſogar ausgeliefert hätten. Man zwang uns zur Illegalität, und wir ſind ent⸗ ſchloſſen, auch dieſen uns aufgezwungenen Weg bis zum Ende zu gehen.(Beifall.) Ich ſcheue mich, angeſichts der unendlichen Treue unſerer daheimgebliebenen Volksgenoſſen, von denen keiner zum Verräter wird, nicht, hier feſtzuſtellen, daß die Führung der Partei bereits wieder abwech⸗ ſelnd auf heimatlichem Boden und reichsdeutſchem Gebiet ihre Arbeit tut.(Beifall.) Der Kampf geht weiter. Ihr Kameraden aber in der Heimat: Stellt euch nicht ſinnlos dem be⸗ waffneten roten und tſchechiſchen Mob. Aendert daheim eure Taktik, ſo wie es das Gebot der Stunde fordert, und leiſtet Widerſtand, wo ihr Widerſtand leiſten könnt. Ihr aber, ihr Tſche⸗ chen, die ihr heute vielleicht zu Tauſenden angſt⸗ zitternd an euren Apparaten ſitzt und dieſe Rede mit anhört: für jede Schandtat an unſeren Volksgenoſſen in der Heimat werden die Tſche⸗ chen hundertfach bezahlen.(Stürmiſche Kund⸗ gebungen). Es ſoll kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß die gewaltſame und brutale Vernich⸗ tung, ſei es auch nur eines Teiles unſerer Volks⸗ gruppe, beantwortet werden müßte mit einer Vernichtungsaktion von unſerer Seite, bei der wir uns dreimal und zehnmal bezahlen laſſen. Im übrigen, meine Kameraden in der Heimat, bleibt tapfer und treu und tragt die Erkenntnis in euch, daß es beſſer iſt, wenige Tage mißhandelt zu wer⸗ den, dann aber den Tag der Freiheit zu erleben, als den Rücken zu beugen und in ewiger Knechtſchaft zu leben. Ihr aber hier in dieſem Saal aus den Flücht⸗ lings⸗ und Hilfslagern des Reiches, ſteigert eure Entſchloſſenheit und euren Glauben; denn reicher und ſchöner als ihr ſie verlaſſen mußtet, werdet ihr eure Heimat einſt wiederhaben. Denn keine Schuld, die an euch oder eurem Be⸗ ſitz begangen wird, wird für uns abgetilgt ſein, ehe ſie nicht zehnmal bezahlt iſt. Sudetendeutſche! Nach wie vor ſtehen wir mit⸗ ten im Kampf, nach wie vor ſtehen wir aber auch mit⸗ ten im Sieg. Denn Stunde für Stunde wendet ſich unſer Schickſal zum Guten. Wir ſtehen nicht allein. Neben uns ſteht das Deutſchland des Führers(he⸗ geiſterte Heilrufe). Neben uns ſteht der Wille des Führers, nie mehr deutſche Menſchen, wo immer ſie auf dieſer Welt leben, ſchutzlos prelsgugeben einem Schickſal, wie es das unſere ſſt. Pie letzte Stunde unſeres Kampfes wird unz ſtärker und entſchloſſener finden als je, und wenn wir hinter den leuchtenden Fahnen unſeres Sleges in dle Heſmat einleben, dann werben wir wiſſen, daß dleſe unerſchiltterllche Stärke unſeres Herzens auch unſere beſte Waſſe war, H⸗Führer reiſen nach Euglaud. Unter Führung von Stabsführer Hans Lauterbacher hat ſich am Montag eine Anzahl höherer Führer ber 90 nach Englanz begeben. Die Reiſe, die ſeit mehreren Monaten für bieſe Zeit geplant war, trügt privaten Charakter. 8 en Ferien) J 2 8 N Bis nacli Lettland iat mich diesmal meine Urlaubsreise ge- führt. Is Stunden war ich unterwegs auf dieser lungen Bahnfahrt habe icht immer iieder zu der lòstlichen„Astra“ gegriffen. Gerade hier, o ich mit Ruhe und Genuß rauchen ſronnte, habe ick gemerſet, bie anregend das volle, reichie Aroma der„Astra“ ist und welch wunderbare Entspannung diese Cigarette dun ihirer natürlichen Leichtigleit achen let. Erika Mattison Sehretdrin 8. Zt. Libau, Llichutr. 46, Lettland 15. 7. ad: Dos ist das Geheimnis der„Astra“: ihre genußschenkende und doch leichte Eigenart ist eben natörlich gewachsen und nicht chemisch erzielt. So qromatisch und natörlich leicht sind meist die feinsten abakblötter— aber trotzdem ist nicht jedes feine glatt quch gleich för die„Astra“ geeignet. Hier kommt es guf die Meisterschaft det Tabakauswv/ahl und Mischkunst an, die auf der ganzen Welt nut noch im Hause Kyriazi schon in der driften Generation als Familienöber- ſieferung lebt. Sie sorgt dafür, daß die„Astra“, unabhängig von verschiedenen Ernten und Jahr- gängen, immer die gleiche bleibt. Reit MIT UNO OHNE MOUN OST Immor dle gleiche: Relch an Aroma- besonders leicht (Nummer 434 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. September 1938 Maunheim, 20. September. „Hummel“ heißt unſer Löwe! Das Geſchenk Hermann Görings für den Tierpark Karlſtern Im Tierpark Karlſtern im Käßfertaler Wald hat bekanntlich vor zehn Tagen ein von Her⸗ mann Göring und ſeiner Gattin geſchenkter Löwe ſeinen Einzug gehalten. Wir haben damals darü mer berichtet und dabei auch erwähnt, daß man zunächſt nicht wußte, wie das ſchöne Tier heiße. Das hat ſich inzwiſchen herausgeſtellt. Der Löwe hört auf den Namen„Hummel“. Als„Hummel“ ankam, nahm man davon Ab⸗ ſtand, ihn gleich zu„Cora“ zu laſſen. Man konnte ja nicht wiſſen, ob ſich Löwe und Löwin vertragen wür⸗ den. Die beiden durften ſich zunächſt nur aus der Entfernung und durch eine Holzwand getrennt be⸗ ſchnuppern. Nur unter größter Vorſicht geſtattete man den beiden größere Freiheiten. Bei den erſten Annäherungsverſuchen benahm ſich„Cora“ übrigens recht zänkiſch. Ihr Empfang für den Partner be⸗ ſtand zunächſt in einem Prankenſchlag auf ſeine Naſe. Einen Tag ſpäter endete ein weiterer Ver⸗ ſuch damit, daß„Cora“ den Neuankömmling mit ihren Krallen an den Hinterläufen verletzte. Aber „Hummel“ ſchlug dieſe„Zärtlichkeiten“ nicht weiter an; ſein Inſtinkt ſagte ihm offenbar, daß dieſe An⸗ fälle„Coras“ vorübergehen würden. „Hummel“ hat recht behalten. Eines ſchönen Tages wurde„Cora“ ſanft wie ein Lamm. Die Trennungswand konnte fallen, und ſeitdem leben beide in Eintracht zuſammen in einem Küfig. Man ſieht ſie manchmal ſogar miteinander ſpielen, aber dann beſinnt ſich„Hummel“ immer wieder auf ſeine Würde und nimmt Haltung an. Er iſt übrigens nicht allein ſeiner neuen Lebensgefährtin gegenüber verträglich, ſondern läßt ſich ſogar von ſeinen Pflege⸗ perſonen ſtreicheln. Den Beſuchern des Tierparks allerdings möchten wir nicht empfehlen, die Probe aufs Exempel zu machen! Auffallend iſt, daß„Cora“ (die ſich Menſchen gegenüber weiterhin ſehr gereizt zeigt!) ſeit„Hummels“ Ankunft nicht mehr ſo er⸗ bärmlich brüllt, wie ſie es früher, als ſie allein war, tat. Sie brüllt überhaupt nicht mehr! Ihr„ſeeliſcher Depreſſionszuſtand“ iſt alſo überwunden, und im Löwenkäfig hervſcht tiefer Familienfriede. dr. W. th. z Silberne Hochzeit. Das Ehepaar Heinrich Wü rz, Gärtnerſtraße 25, feiert am 20. September das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Ausschneiden! Feſtliche Modenſchuauun mit Kleinkunſt im Nibelungenſaal Die erſte Großveranſtaltung der Mannheimer Werbegemeinſchaft Mancherlei hat der Nibelungenſaal im Laufe ſeines nun bald vierzigjährigen Daſeins ſchon erlebt; aber dies iſt denn doch noch nicht dageweſen: eine Geſamt⸗Heerſchau alles deſſen, was irgend Mode heißt, mit über hundertund zwanzig Kleidvor führungen, mit Hüten, Pelzen, Ta⸗ ſchen und Schmuck, wobei ein bisher ebenfalls un⸗ erreicht ſtattliches Aufgebot von vierzehn Vorführ⸗ damen, elf Kindern und mindeſtens einem halben Dutzend„Vorführherren“ geradewegs unter der Orgel hervor über teppichbelegte Treppen des Po⸗ diums am Laufſteg herunterſchreiten wird, während eine beſonders ſorgfältig ausgebaute Beleuchtungs⸗ anlage den Zug der Modelle mit wirkungsvollem Scheinwerferlicht umſpielt In der Tat bedurfte es ſchon bei einer Vorbeſich⸗ tigung des Gefildes keiner allzu üppig wuchernden Phantaſte mehr, um ſich dies farbenprächtige Bild der vier Mittwoch⸗ und Donnerstagveranſtaltungen unſerer neuen Werbegemeinſchaft bis in alle Einzelheiten auszumalen.„Die Pfoſten ſind, die Bretter aufgeſchlagen“; die Perſerteppiche— als bisher ebenfalls unbekannte Note zur Ausſchmük⸗ kung der meiſt nur ſchlichtes Kreppapier gewohnten Nibelungenſtufen und ⸗brüſtungen— rollen bereits an. Die Tiſche für einen herzerfriſchenden, gemüts⸗ ſtärkenden Wirtſchaftsbetrieb während der nachmit⸗ tags zaveieinhalb, abends dagegen oͤreiſtündigen Vor⸗ tragsfolge ſtehen ſchon in Poſitur. Küche und Kel⸗ ler aber rüſten zu ſtreng zivilen Preiſen zur großen Kaffeſchlacht und tüchtigem Umtrunk, denn man will an dieſen beiden Tagen mindeſtens achttauſend be⸗ geiſterte Mannheimer an der altvertrauten Stätte ſo mancher Feſtlichkeit ſehen auf das die ſunge Grün⸗ dung heimatverbundenen Gemeinſinns und fort⸗ ſchrittlichen, kaufmänniſchen Weitblicks nacß ſolchem Debut um ſo kräftiger weiterwachſe, blühe und gedeihe. Man muß es den Mitgliedern der Werbe⸗ gemeinſchaft zugeſtehen, daß ſie für dieſen ihren Start weder Koſten noch Mühe ge⸗ ſcheut haben. Denn da ſind ja nicht nur die überzeugenden Vor⸗ bereitungen im Nibelungenſaal als dem eigentlichen Ort der Tat. Vielmehr kriegt die Preſſe natürlich wieder einmal früher als alle andern Leute das in ſeiner einleuchtenden Ueberſichtlichkeit der Anord⸗ nung beſonders bemerkenswerte Programmheft zu ſehen, das jedem Beſucher gänzlich koſtenlos ver⸗ abreicht werden ſoll. Es wird vor allem bei der Damenwelt viel Freude auslöſen, weil die im Ver⸗ laufe des Programms vorgezeigten Herrlichkeiten ſamt und ſonders dank einer geſchickten ſparten⸗ Aunfbewafren! dehn Gebote für die behelfsmäßige Herrichtung von Lußtſchutzrüäumen Notwendigkeit der Luftſchutzräume Zum Schutz gegen die Wirkungen von Luft⸗ angriffen müſſen für alle Volksgenoſſen in nächſter Nähe der Wohnungen und Arbeitsſtätten Luftſchutz⸗ räume geſchaffen werden. Die Luftſchutzräume ſind ſo ſchnell wie möglich herzurichten. Wer muß bei der Herrichtung der Luftſchutzräbme mithelfen? Jeder Volksgenoſſe hat bei der Herrichtung des für ihn beſtimmten Luftſchutzraumes durch ſeine eigene Arbeitskraft, Bereitſtellung von Baumitteln, Einrichtungsgegenſtänden, ſeinen Kräften beizutragen. Wie groß müſſen die Luftſchutzräume ſein? Die Luftſchutzräume müſſen ſo groß ſein, daß die in dem Gebäude wohnenden oder arbeitenden Men⸗ ſchen vollzählig untergebracht werden können. Für jede Perſon iſt ein Luftraum von 3 Kbm. vorzuſehen. Auswahl geeigneter Räume im Keller⸗ oder Erd⸗ geſchoß. Luftſchutzräume werden im Keller angelegt. Falls keine Kellerräume vorhanden ſind, müſſen die Luft⸗ ſchutzräume im Erdgeſchoß, beſonders in den Mittelfluren, hergerichtet werden. Erd⸗ geſchoßräume, die an den Außenwänden des Gebäudes liegen, ſind weniger geeignet. Luftſchutzräume ſollen möglichſt wenig Fenſter und Türen haben. Räume, in denen ſich Gas⸗, Dampf⸗ und Heißwaſſerleitungen befinden, ſind zu vermeiden. Ungeeignet ſind Räume in denen Dampfkeſſel, Heizkeſſel uſw. au'geſtellt ſind oder exploſions⸗ oder feuergefährliche Stoffe ge⸗ lagert werden. Gasſchleuſe Dem Zugang zum Luftſchutzraum ſoll ein Raum als Gasſchleuſe vorgelagert ſein. Dieſe kann durch einen Vorhang, der in 1 Meter Entfernung von der Geldſpenden uſw. nach Eingangstür angebracht wird und am Boden und ſejtlich der Tür gut anliegt, erſetzt werden. Notausgänge a Die Luftſchutzräume müſſen außer dem Zugang entweder einen Notausgang durch anſchließende Räume in das Freie oder Notausſtiege durch ein Feuſter haben. 5 5 Leerung der ausgewählten Räume Die ausgewählten Räume ſind völlig zu ent⸗ leeren. Nur Gegenſtände, die zur Benutzung der Luftſchutzräume verwendet Kiſten als Sitzgelegenheiten, belaſſen werden. Herrichtung der Luftſchutzränume werden können, z. B. können im Raum Zum Schutz gegen Bombenſplitter ſind die Fenſteröffnungen und die an den Außenwänden des Gebäudes liegenden Türöffnungen der Luftſchatz⸗ räume und Gasſchleuſen zu ſichern. Dies kann durch Anſchütten und Feſtſtampfen von Erde, Sandſack⸗ packungen, Steinpackungen oder Holzbalken geſchehen. Dieſe Schutzvorrichtungen ſind durch Befeſtigen mit Draht, Bretterwänden oder anderen Hilfmitteln zu ſichern. Die Türen der Gasſchleuſe, die Notausgänge und Fenſter ſind gasdicht auszubilden. Zu dieſem Zweck ſind alle Löcher, Ritzen, Schlüſſellöcher uſw. der Türen und Fenſter zu verkitten oder zu verſtopfen und mit Papier zu überkleben. Die Glasſcheiben von Fenſtern und Türen ſind mit Holz oder Pappe zu benageln und mit Papier zu überkleben. Die Fugen zwiſchen Türen, Fenſtern und ihren Anſchlag⸗ flächen ſind mit Papierſtreifen zu überklehen. Die Anſchlagflächen der für das Betreten der Luftſchutz⸗ räume beſtimmten Türen ſind mit Stoff⸗, Filz⸗ oder Gummiſtreifen oder Streifen aus zuſammengefal⸗ tetem Zeitungspapier zu benageln oder zu bekleben. Alle ſonſtigen Oeffnungen und Undichtigkeiten (Kamin⸗ und Luftſchachtöffnungen, Durchführungs⸗ ſtellen von Rohrleitungen durch das Mauerwerk, Undichtigkeiten im Mauerwerk) ſind gleichfalls zu verſtopfen und mit Papier zu überkleben. Die Decken der Luftſchutzräume und der Gas⸗ ſchleuſen ſind nach Möglichkeit zum Schutz gegen Bautrümmer mit Holz abzuſteifen. Dabei ſollen vor allem die in der Decke vorhandenen eiſernen Träger, Deckenbalken, Unterzüge durch einen oder mehrere Stiele geſtützt werden. Die Stiele weroͤen auf je zwei breite Holzkeile geſetzt und mit den Holz⸗ keilen gegen die Decke getrieben, bis ſie feſtſtehen. Innere Einrichtung der Luftſchutzräume. Für jeden Inſaſſen muß eine Sitzgelegen⸗ heit vorhanden ſein. Nach Möglichkeit ſind auch Liegegelegenheiten und ein Tiſch vorzuſehen. Die Luftſchutzräume ſind durch Taſchenlampen zu be⸗ leuchten. Beleuchtung durch Petroleumlampen, Kerzen oder ſonſtiges offenes Licht iſt verboten! Trinkwaſſer, Lebensmittel, Verbandzeug uſw. ſind in ausreichender Menge beim Aufſuchen der Luft⸗ ſchutzräume mitzubringen. Für etwa je 20 Inſaſſen iſt ein Notabort vorzuſehen. Hierfür können Eimer hbereitgeſtellt werden. Sand oder Erde iſt zum Einſchütten in den Eimer zur Vermeidung von Geruchbeläſtigung be⸗ reit zu halten. Raum abzutrennen. Hierfür können Tücher, Papptafeln verwendet werden. Abdichtungsmittel wie Papier, Pappe, Stoff⸗ ſtreifen, Iſolierband, Kitt, Leim, Brettſtücke ſowie Werkzeuge(Hammer, Beil, Zange, Brechſtange, Nägel uſw.) müſſen im Luftſchutzraum zu Ausbeſſe⸗ rungszwecken vorhanden ſein. Durchlüftung der Luftſchutzräume Nach jeder Benutzung des Luftſchutzraumes iſt für eine ſchnelle Durchlüftung durch Oeffnen der Türen oder Fenſter zu ſorgen. Vorhänge, Der Notabort iſt gegen den übrigen weiſen Aufteilung ſo überſichtlich angeordnet ſind, daß ſich hinterher kein einziger Ehemann mit Hilfe unklarer Angaben über den paſſendſten Mantel, das unwiderſtehlichſte Pelzwerk, die ſchickſte Schirm⸗ Handſchuh⸗Taſchengarnitur herausreöden kann. Aus dem Programm erſieht man übrigens auch gleich, wer ſonſt noch alles mittut, um die Sache gehörig in Schwung und Stim⸗ mung zu bringen. Zuerſt kommt— wie immer— die Muſik in Geſtalt der Kapelle Albert Werner. Dann wird der ob ſeines rheiniſchen Temperamentes und ſeiner„köll⸗ ſchen“ Schlagfertigkeit vielgerühmte Modeplauderer Carl Connertz das Seine tun, damit die Augen⸗ weide der vorbildlich friſierten Schönen auf dem Laufſteg den richtigen Begleittext bekommt. Und dann das Ballett.. Und unſere Ballettmeiſterin Vera Donalies ſelber, die jeweils am Schluß mit ihrem Partner Röder einen Brillaut⸗Tango in ganz großer Toilette auf das Parkett,— Verzei⸗ hung: auf die Perſer legen wird... Von ſonſtigen Darbietungen ganz zu ſchweigen Das heißt, ſo ganz wollen wir im Augenblick noch nicht ſchweigen, denn immerhin war unſer ge⸗ ſtriger Umblick in dem zur Garderobe umgewandel⸗ ten Verſammlungsſaal ebenfalls derartig aufſchlußreich, daß es unrecht wäre, dieſe Eindrücke einem ſtaunenden Publikum von Mannheim und Umgebung vorzuenthalten. Dort wurden nämlich gerade 127(einhundert⸗ ſiebenundzwanzig) komplette Vorführgarnitu⸗ ren probiert und immer wieder probiert. Abteilungsleiterinnen ſchwirrten, Nähmaſchinen ſurrten, Bügeleiſen ziſchten, oder taten vielmehr gänzlich geräuſchlos und ohne Sengen ihre Pflicht, um jedem einzelnen Modell noch den allerletzten Schliff untadeliger Eleganz zu geben. Auch für die vollſchlanken jungen Damen über vierzig haben wir in dieſem Zuſammenhang übrigens fröhliche Kunde: es werden keineswegs nur lauter Sachen mit Tail⸗ lenweiten 58 gezeigt, ſondern in gerechter Wür⸗ digung des molliſchen Frauentyps hat die Mann⸗ heimer Werbegemeinſchaft ſich im Kranze der vor⸗ ſchriftsmäßig gertenſchlanken Weiblichkeit auch eine echt„Sechsund vierziger Figur“ verſchrieben, von der es dazu heißt, daß ſie die beſte in ganz Deutſch⸗ land ſei. Es werden alſo, wie man ſieht, diesmal nicht nur die älteren Herren und Sehleute, ſondern auch die dazugehörigen Muttis voll und ganz auf ihre Rech⸗ nung kommen. Und wem etwa das Glanzſtück eines preisgekrönten Silberfuchsmantels mit Nerz oder das große echte Brillantkollier mit ſei⸗ nem unheimlichen Gefunkel zu hoch im Preiſe liegt, oer findet— und darauf wurde bei der, wie wir hören, geradezu muſtergültigen Zuſammenarbeit zwiſchen den einzelnen Mannheimer Firmen beſon⸗ derer Wert gelegt— neben dieſer im Geſamtbild ge⸗ ſchäftlicher Leiſtungsfähigkeit unentbehrlichen„gro⸗ ßen Klaſſe“ genug Auswahl von preiswerter Ge⸗ diegenheit, um ſich für den eignen Bedarf daran zu unterrichten. So darf man dem Start des taten⸗ frohen neuen Mannheimer„Geſchäfts⸗Verkehrsver⸗ eins“ ſchon mit hochgeſpannten Erwartungen ent⸗ gegenſehen. M. S. 150 Jahre Spitalkirche Die Kirche des Katholiſchen Bürger⸗ hoſpitals, die erſt durch die baulichen Verände⸗ rungen, die in ſeiner Umgebung vorgenommen wer⸗ den, aus ihrer bisherigen Verborgenheit heraus⸗ tritt und im künftigen Stadtbild eine weſentlich be⸗ tontere Stellung einnehmen wird, kann am 21. September auf ihr 150jähriges Beſte⸗ hen zurückblicken, denn an dieſem Tage im Jahre 1788 wurde ſie durch Stephan Alexander Würdtwein, Weihbiſchof von Worms, eingeweiht. Nachdem am 4. April 1786 die Bauerlaubnis er⸗ teilt worden war, würde von Hofkammerbaumeiſter Faxlunger ſofort mit den Arbeiten begonnen. Be⸗ reits am 14. Juli 1786 konnte der Grunoſtein ge⸗ legt werden. Darin eingeſchloſſen wurden zwei Flaſchen roten und weißen Pfälzer Landweins, ein kleines rundes Brot und einige Münzen. Faxlunger konnte wegen Krankheit den Bau nicht weiterfüh⸗ ren, ſo daß der berühmte Bildhauer Peter v. Ver⸗ ſchaffelt die Nachfolgeſchaft übernahm. In der Gruft unter dem Hochaltar wurde der große Wohltäter des Spitals, der Generalzeugmei⸗ ſter Karl Ludwig Frhr. von Bodenhauſen, beigeſetzt. Die Spitalkirche war zunächſt auch Pfarrkirche. Im Jahre 1804 wurde die Pfarrei frei und ſcheint zu⸗ nächſt nicht mehr beſetzt worden zu ſein. Erſt 1820 erfolgte die Wiederbeſetzung. Seit 1846 wurde der Gottesdienſt durch den Geiſtlichen des Gymnaſiums gehalten. Im Jahre 1858 wurde eine Kuratie er⸗ richtet, die von einem Geiſtlichen der Unteren Pfar⸗ rei verwaltet wurde und ſpäter bis 1894 von einem Geiſtlichen der Oberen Pfarrei. Seit Jahren gehört die Kirche zum Pfarrbezirk von Liebfrauen. * Eine Fahne für unſere Polizei. Auf dem Reichsparteitag in Nürnberg hat der Führer eine Anzahl Polizeifahnen geweiht. Darunter war auch eine für die Mannheimer Schutzpoli⸗ zelt, die beim Weiheakt oͤurch drei Offiziere vertre⸗ ten war. Die Fahne befindet ſich zur Zeit in Stutt⸗ gart am Dienſtſitz des zuſtändigen Inſpekteurs der Schutzpolizei. Demnächſt wird ſie nach Mannheim übergeführt und durch den Inſpekteur dem hieſigen Polizeiſtandort feierlich übergeben werden. l„V. g..“ verſchwindet. Das Reichspoſt⸗ miniſterium hat verfügt: Bei Verhandlungsſchriften iſt künftig ſtatt der bisherigen Schlußformel: Vor⸗ geleſen, genehmigt, unterſchrieben“(„V. g..“) und „Geſchehen wie oben“(„G. w..“) die Schlußformel: „Nach Vor⸗(Durch⸗leſen anerkannt“ und„Beſtä⸗ tigt“ anzuwenden. In den vorhandenen Formblut⸗ tern, die aufzubrauchen ſind, werden die Angaben handſchriftlich berichtigt. 5 — l Die Sudetendeutſchen in Mannheim hatten ſich zur Uebertragung 5 der Großkundgebung in Dresden verſammelt Die in Mannheim lebenden Sudetendeut⸗ ſchen fanden ſich geſtern im„Werderhof“, dem Lo⸗ kal des Sudetendeutſchen Heimatbundes. Sie alle ſind erfüllt vom Bewußtſein der Not, die gegenwär⸗ tig ihre Heimat heimſucht, aber nur um ſo größer iſt ihre Entſchloſſenheit, ſich für dieſe notleidende Hei⸗ mat einzuſetzen. Das kommt auch darin zum Aus⸗ druck, daß ſchon überraſchend viele Meldungen zum ſudetendeutſchen Freikorps abgegeben wurden. Ge⸗ ſpannt lauſchten die Verſammelten der Uebertra⸗ gung der großen ſudetendeutſchen Kundgebung. Ste⸗ hend hörten ſie in Ergriffenheit das Altniederlän⸗ diſche Dankgebet, und anſchließend ſtimmten ſie im Bewußtſein der Stunde in das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Meldungen, die der Rundfunk über die Lage im Sudetenland brachte, beſonders großes Intereſſe fanden; jeder wollte ja wiſſen, wie es zur Stunde in ſeiner Heimat ausſieht, in der er Verwandte und Bekannte hat, um die er bangen muß. Es war eine von tiefem Ernſt, aber auch von Entſchloſſenheit zu höchſtem Einſatz getragene Zuſammenkunft. 1 Mannheimer Herbſtfeſt Allabendlich werden die Varietskünſte mit großen Beifall aufgenommen Mit der Verpflichtung der Künſtler und Künſt⸗ lerinnen, die allabendlich auf der Bühne in der Zelt⸗ ſtadt des Volksfeſtes auftreten, hat die Kreisleitung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen glücklichen Griff getan. Es ſind durchweg Zugnum⸗ mern, die in jedem großen Varieté auftreten können, ohne einen Mißerfolg befürchten zu müſſen. Die Wirkung wird in einem entſprechenden Rahmen ſo⸗ gar noch größer als auf einer Bühne im Freien ſein, auf der auf jede dekorative Umkleidung verzichtet werden muß. Die dreiköpfige Truppe Natalia Michay⸗ lo wa, die die Darbietungen einleitet, bietet einen feſſelnden Einblick in die Eigenart des ruſſiſchen Tanzes, bei dem, wenn er richtig ausgeführt werden ſoll, eine große Gelenkigkeit entwickelt werden muß. Anmut und Grazie dürfen aber ebenſo wenig fehlen. Die eine Künſtlerin macht in dem Brauttanz der Bojarin auf eine uralte ruſſiſche Sitte aufmerkam, nach der die Braut in der von der Mutter ererbten farbenreichen Tracht durch die beim Tanz entwik⸗ kelte Anmut nicht etwa dem Ghemann, ſondern den Schwiegereltern zu gefallen hat. Die„Zwei Ca⸗ rolis“ ſind dadurch ein Paar von beſonderer Ori⸗ ginalität, daß die weibliche Hälfte ein erſtaunlich ſtarker„Untermann“ iſt, daß hier die Rollen ver⸗ tauſcht ſind, denn„ſie“ trägt„ihn“ auf den Händen. Ausgezeichnete Parterreakrobatik in burlesker Art haben die„Zwei Bonhairs“ in die Szene „Der Trunkenbold“ gekleidet. Die wenigſten Zu⸗ ſchauer merken, wie ſchwierig es iſt, ſo geſchickt wie der ſich kaum auf den Beinen haltende männliche Partner zu fallen und ſich zu überſchlagen, ohne Schaden zu nehmen, vor allem ſo zu fallen, daß die Szene die beabſichtigte komiſche Wirkung ausübt. In den„Zwei Weſtrows“ ſtellt ſich wieder ein völlig anderes Paar vor. Hier hängt die Dame in einein Metallgeſtell mit dem Kopf nach unten und hält mit den Händen und zuletzt mit den Zähnen die römi⸗ ſchen Ringe, die Metallſtange und das Trapez, an denen ihr Partner mehrere ſchwierige Tricks aus⸗ führt, die von dem Zahnakt gekrönt werden, bei dem der Künſtler im Kopfſtand auf dem Trapez rotierf, eine Meiſterleiſtung, die ihm ſo leicht keiner nach⸗ macht. Ein überaus wirkungsvoller Abſchluß wird den Darbietungen durch die aus vier Herren und einer Dame beſtehenden„Fidetty⸗Companie“ ge⸗ geben, die in einem Trampolinakt ſich als„fliegende Menſchen“ produzieren. Zwei Künſtler, die ſich auf einem hohen Geſtell gegenüberſtehen, werfen ſich wie bei den Luftnummern die Saltis ſchlagenden Part⸗ ner zu, die durch das Trampolin zu ihnen empor⸗ geſchnellt werden. Zuletzt ſchlägt der eine Künſtler eine Anzahl Saltis, darunter ſogar doppelte. Geſtern waren es 21. Der Beifall war bei jeder Nummer ſehr ſtark, ein Beweis dafür, daß die Zuſchauer den hervor⸗ ragenden Leiſtungen das richtige Verſtändnis ent⸗ gegenbrachten. Die Kapelle Homann ⸗Webau ſteuert allabendlich die flotte muſtkaliſche Beglei⸗ tung bei. Sch. Aufhebung von Halteſtellen und Teilſtreckenpunkten Die Straßen bahn Mannheim— Ludwigs⸗ hafen teilt nachträglich mit, daß ſeit Montag, dem 19. September, die bisherige Halteſtelle„Rheinbrücke links“ aufgehoben und der Teilſtreckenpunkt nach der Halteſtelle„Pfalzbau“ verlegt wird. Der neue Teilſtreckenpunkt gilt für alle über die Rheinbrücke verkehrenden Linien, dagegen nicht für die Linten 11 und 29. Vom gleichen Zeitpunkt ab gelten die Mann⸗ heimer Netzkarten nur noch bis„Rhein⸗ brücke rechts“ und die Ludwigshafener Netz⸗ karten nur noch bis„Pfalzbau“. Dies trifft auch bei den Streckenkarten, Invaliden⸗, Schüler⸗ und Lehr⸗ lingskarten, deren Gültigkeit ſich jeweils nur auf eine Gemarkung erſtreckt, zu. Gleichzeitig wird auch die Halteſtelle„Rheinbrücke rechts“ an die Stelle auf den Zufahrts rampen ver⸗ legt, wo ſie ſich früher befunden hat.. i 70. Geburtstag. Oberſtadtſekretär i. R. Joh, Schüle in Mannheim, Hohenwieſenſtraße 9, feiert heute ſeinen 70. Geburtstag. Schüle gehört ſeit einer Reihe von Jahren der Lands mannſchaft der Schwaben in Mannheim als Mitglied an; er hat in uneigennütziger und unermüdlicher Tätigkeit ſich den Belangen der heimatlichen Vereinigung zur Verfügung geſtellt, wofür ihm alle Schwaben in Mannheim herzlichſt danken, mit dem Wunſche, daß er in voller Rüſtigkeit ſeiner Familie und den Mannheimer Schwaben noch recht viele Jahre erhalten bleiben möge. Rümpfe mit in der use. 5 durch unler dorbld lenren wie dis Jugend ſich die zukunſ fichern, größer Herrſch wagen, ſation deuten licher düſterſ Tongs krachte lers 2 ſie au Wang⸗ Mörde liger Ueber anzuge einem ſtockte Viel L Vor ſeltſan Behör! reiten plötzlie Wenig bekann und 1 Der C erhielt es be Leben Frage haftes ders 1 chende ſie, den eine n haben. Vieru: ſtrecku John Hongk! ſeinen Fanne Fus b Jetz Fanne von d wurde Tong veru des U verwir hätte. Beſche Gleich von de Die ter ha Betrie räuml fährt beacht! „einer für V entſpr Tong ſie ja v. Ba verleb in Fee und zeitig Karl muſike der 2 der it der 1 Jahre hoven jährig auf f ſoliſti wachſe ten v. e eee 1 —.— Unheimliche Verbrechen in Hongkong: Zee Lange dtancl des&uan· Jong Unterirdisches Treiben einer Geheimsekte— Der englische Gouverneur greift ein Hongkong, im September Ueber die Macht und den Einfluß der chine⸗ ſiſchen Geheimbünde wurden ſchon vielbän⸗ dige Bücher geſchrieben. Ueberall, wo Chineſen in größerer Anzahl leben, blüht auch die unterirdiſche Herrſchaft des„Tongs“. Kein Chineſe dauf es wagen, ſich dem Befehl einer ſolchen Geheimorgani⸗ ſation zu widerſetzen; eine Weigerung iſt gleichbe⸗ deutend mit dem Todesurteil oder mit wirtſchaft⸗ licher Vernichtung. Eines der unheimlichſten und düſterſten Kapitel in der blutigen Geſchichte der Tongs hat ſich vor kurzem in der engliſchen Kolo⸗ nie Hongkong abgeſpielt. Es begann mit einem Mord. Am hellichten Tag krachten im Laden des reichen chineſiſchen Teehänd⸗ lers Wang⸗Fu mehrere Schüſſe. Ein Kunde hatte ſie auf den ahnungsloſen Kaufmann abgefeuert. Wang⸗Fu ſank blutüberſtrömt zu Boden und ſein Mörder ergriff die Flucht. Der Täter, ein armſe⸗ liger Kuli, konnte jedoch bald verhaftet werden. Ueber die Beweggründe der Tat vermochte er nichts anzugeben, aber man vermutete, daß er aus irgend⸗ einem Rachegefühl heraus gehandelt habe. Der ver⸗ ſtockte Sünder wurde zum Tode verurteilt. Viel Lärm um einen Kuli. Von dieſer Zeit an begann jedoch eine Kette von ſeltſamen und rätſelhaften Begebenheiten, die den Behörden Hongkongs viele ſorgenvolle Stunden be⸗ reiten ſollten. Der elende, unbekannte Kuli ſchien plötzlich einflußreiche Beſchützer gefunden zu haben. Wenige Tage vor ſeiner Hinrichtung erſchien eine bekannte chineſiſche Perſönlichkeit beim Gouverneur und bat um die Begnadigung des Deljpquenten. Der Gouverneur lehnte ab. Zwei Stunden ſpäter erhielt er einen neuerlichen Beſuch. Diesmal war es bereits eine dreiköpfige Deputation, die das Leben des Kulis zu retten ſuchte. Auf die erſtaunte Frage des Gouverneurs, warum ſie ein derart leb⸗ haftes Intereſſe am Schickſal eines gemeinen Mör⸗ ders nähmen, gaben die Fürſprecher eine auswei⸗ chende Antwort. Der Kuli ſei unſchuldig, meinten ſie, denn er habe nicht anders handeln können. Für eine nähere Erklärung waren die Chineſen nicht zu haben. Auch ihre Miſſion blieb daher erfolglos. Vierundzwanzig Stunden blieben noch bis zur Voll⸗ ſtreckung des Urteils. An dieſem Morgen ſprach John Fannel, ein engliſcher Kaufmann aus Hongkong, beim Gouverneur vor. Dieſer glaubte ſeinen Ohren nicht trauen zu dürfen: auch Miſter Fannel flehte ihn an, er möge den Mörder Wang⸗ Fus begnadigen! Jetzt wurde der Gouverneur ſtutzig. Er erſuchte Fannel um nähere Aufklärung. Zögernd kam es von den Lippen des Engländers:„Der Mann wurde zu einem Verbrechen gezwungen. Der„Ku an⸗ Tong“ hatte den Teehändler zum Tode verurteilt und den Kuli mit der Ausführung des Urteils betraut. Er hätte ſein eigenes Leben verwirkt, wenn er ſich dieſem Befehl widerſetzt hätte. Der Gouverneur entließ Fannel mit dem Beſcheid, daß er ſich die Sache überlegen wolle. Gleich darauf verfügte er jedoch, daß ſein Beſucher von der Geheimpolizei überwacht werde. Die Beamten brauchten nicht lange zu forſchen, ſie wußten über den„Kuan⸗Tong“ ziemlich viel, wenn ſie auch in ſeine verborgenſten Geheimniſſe nicht eingedrungen waren— oder nicht eindringen wollten. Jedenfalls ſtatteten ſie dem ehrwürdigen Herrn Ching⸗Hei, einem ſteinreichen Chineſen, ihren Beſuch ab. Es ging das Gerücht um, daß Ching⸗ Hei das Haupt der gefürchteten Tong⸗Organiſation ſei. Ein Beamter erfuhr, daß Chings Sohn ſeit einiger Zeit verſchwunden war. Als er ſich den tod⸗ geweihten Häftling vorführen ließ, erkannte er in dem angeblichen Kuli den Sohn des Kaufmanns Ching⸗Hei. Die zweite überraſchende Feſtſtellung des Detektivs war, daß John Fannel mit Ching⸗ Hei in engſten geſchäftlichen Beziehungen ſtand und möglicherweiſe ſelbſt Mitglied des Tong war! Der eiſerne Mörder Allmählich begann er die dunklen Zuſammen⸗ hänge der Mordaffäre zu begreifen. John Fannel hatte ſich an dieſem ereignisreichen Nachmittag mit ſeinem Geſchäftsfreund Ching⸗Hei und einigen an⸗ deren gelben Herren in einem verſchwiegenen Vor⸗ ſtadthaus getroffen. Dieſe Unterredung ſollte den Ereigniſſen eine neue und überraſchende Wendung geben. Am Abend fand im Haus des Gouverneurs ein Empfang ſtatt, an dem zahlreiche Mitglieder der Europakolonie teilnahmen. Zur Ueberraſchung des Gouverneurs machte John Fannel ihm unter vier Augen folgende Erklärung: Er habe ſich ſeinerzeit tatſächlich von einfluß⸗ reichen Geſchäftsfreunden beſtimmen laſſen, als einziger Weißer dem Tong beizutreten und den üblichen Eid zu leiſten. Das ſchloß die Verpflichtung mit ein, alle Weiſungen des Tongs blindlings zu befolgen. Vor einigen Stun⸗ den habe ihm der Tong aufgetragen, auf dem Ban⸗ kett einen„Unfall“ herbeizuführen, der dem Gouverneur eine letzte Warnug ſein ſollte. Zu dieſem Zwecke wurde ihm ein geladener Revolver übergeben. Um ſein eigenes Leben zu retten, ging Fannel zum Schein auf die⸗ ſen Plan ein. In Wirklichkeit empörten ſich ſein Ehrgefühl und ſein Raſſeſtolz dagegen, im Dienſte der Gelben einen ſolchen erpreſſeriſchen Amſchlag auf den Gouverneur zu verüben. Die Behörden handelten ſchnell und entſchloſſen. Noch in der gleichen Nacht wurden dreißig führende Mitglieder des Tongs verhaftet. In den Morgen⸗ ſtunden fand die Hinrichtung des Verur⸗ teilten ſtatt. Fannel war ſich jedoch darüber im klaren, daß er mit dieſem„Verrat“ ſein Leben ver⸗ wirkt hatte. Die Polizei traf alle Maßnahmen, um ihn vor der Rache des Geheimbundes zu ſchützen. Fannel zog es vor, Hongkong auf dem ſchnellſten Wege zu verlaſſen. Im Augenblick, als Fannel die Schiffsbrücke hinaufſchritt, ſchwenkte der Arm des Hebekrans, der das Gepäck an Bord ſchaffte, plötzlich in ſeiner Richtung aus. Zwei große Kiſten fielen herab... Eine davon traf den ahnungsloſen Fannel und erſchlug ihn auf der Stelle. Der Mann, der den Kran bediente, war ein Chineſe. Die Poli⸗ zei, die vorher alle Farbigen vom Hafenkai entfer⸗ nen ließ, hatte ihn überſehen. Er ſchwor tauſend Eide, daß der Tod des weißen Paſſagiers auf einen unglücklichen Zufall zurückzuführen ſei. Wer hätte ihm das Gegenteil beweiſen können? BILDER VGI TAGE Die feierliche Beiſetzung des Prinzen Connought In Windſor wurde der Prinz von Connought, der Better des engliſchen Königs, beigeſetzt. Staatsminiſter Faringeeci beſuchte ſeine Lands⸗ leute in Hildesheim Der zur Zeit in Dentſchland weilende itolieniſche Staatsminiſter Farinacei beſuchte die italieniſchen Landarbeiter.— Der Miniſter im Geſpräch mit italieniſchen Landarbeiterinnen auf der Domäne Ruthe bei Hildesheim. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Preſſephoto, Zander⸗M.) Eine engliſche Plakette für den„Wilhelm Guſtloff“ Als Anerkennung der britiſchen Regierung für die Rettung des engliſchen Dompfers„Pegaway“ durch das Flaggſchiff der Köß⸗Flotte„Wilhelm Guſtloff“ überreichte der Hamburger britiſche Generalkonſul eine ſilberne Plakete mit eingravierten Dankes⸗ worten.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) m K—᷑ Neue Lehrkräfte in der Muſikhochſchule Karl von Baltz und Richard Schubert Die Mannheimer Hochſchule für Muſik und Thea⸗ ter hat nach der Hochſommerpauſe ſeit kurzem den Betrieb wieder aufgenommen. Gleichzeitig mit der räumlichen Ausdehnung und Zuſammenfaſſung er⸗ fährt auch der Lehrkörper(und der Schülerkreis) beachtlichen und erfreulichen Zuwachs. Als Leiter „einer Ausbildungsklaſſe“(d. h. der Meiſterklaſſe) für Violine wurde der Violinvirtuoſe Karl von Baltz aus Wien, und als Leiter der Opernſchule der Oberſpielleiter Kammerſänger Richard Schu⸗ bert(Hamburg ⸗Wien) gewonnen. Karl von Baltz hat ſich in der Diſziplin einer hervorragenden muſikaliſchen Gemeinſchaftsarbeit abgeſchliffen. Drei Jahre lang war er als junger Menſch Erſter Konzertmeiſter der Wiener Sinfoniker unter Furtwängler. Bach, Mozart und Beethoven entſprechen K. v. Baltz' Art. Die Freude an den Tonqualitäten bringt er von Wien mit; dort liegt ſie ja in der Luft. Mit der deutſchen Oſtmark iſt v. Baltz' Lebenslauf eng verknüpft. Seine Kindheit verlebte er an der ſüdichſten deutſchen Volksgrenze, in Ferlach(Süd⸗Kärnten). Er ſtudierte Philoſophie und Muſikwiſſenſchaft in Graz und Wien. Gleich⸗ zeitig bildete er ſich als Geiger aus bei Profeſſor Karl Krehan, einem Schüler von Halier, der die muſtkaliſche Wiener Tradition vertritt. Vom 17. der 2. Iſonzoſchlach ſchwer verwundet. Mit 19 der italieniſchen Front. Als Leutnant wurde er in der 11. Iſonzoſchlacht ſchwer verwundet. Mit 19 Jahren gab er ſein erſtes eigenes Konzert GBeet⸗ hoven: D⸗Dur⸗Violin⸗Konzertl). Nach der drei⸗ jährigen Arbeit unter Furtwängler verlegte er ſich auf ſelbſtändige pädagogiſche Arbeit in Wien und ſoliſtiſche Tätigkeit. In Wien bildete ſich ein großer wachſender Schülerkreis um ihn. Konzertreiſen führ⸗ ten v. Baltz nach England(London), nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutſchland, Eſtland, Lett⸗ land, Polen, Südſlawien, der Schweiz, Italien und Aegypten. Bei ſeinem Wegzug von Wien hat er ſeinen Schülerkreis größtenteils mit nach Mann⸗ heim verpflanzen können. Oberſpielleiter Richard Schubert hat als Leiter der Mannheimer Opernſchule die dankbare Aufgabe, den jungen ausgebildeten Sängern den Weg auf die Bühne zu weiſen. Für dieſe beratende Tätigkeit iſt Schuberts reiche Erfahrung als Opern⸗ fänger und Regiſſeur die denkbar beſte Grundlage. Vor 29 Jahren begann Schubert als lyriſcher Bari⸗ ton in Straßburg, arbeitete 1910—1913 in Nürnberg als lyriſcher Tenor, war Zwiſchentenor in Wies⸗ baden und übernahm ſchließlich das Heldenfach in Hamburg an der jetzigen Staatsoper. Während die⸗ ſer faſt zwei Jahrzehnte umſpannenden Tätigkeit in Hamburg und Wien zählte Schubert zu den gefrag⸗ teſten Heldentenören. In Wagnerrollen namentlich gaſtierte er in Amerika(darunter in Chicago, Phi⸗ ladelphia und Neuyork), in Barcelona und in Mad⸗ rid. In den letzten drei Jahren hat ſich Kammer⸗ ſänger Schubert auf das Regiefach geworfen, erſt in Hamburg an der Staatsoper, dann in Osnabrück am Nationaltheater. In Hamburg begann er ſchon, ſich auch pädagogiſch zu betätigen(mit einem Kurſus für Ausdruck und Darſtellung). Dadurch, daß Schu⸗ bert alle genannten Fächer, vom lyriſchen Bariton bis zum Heldentenor durchmachte, hat er ein ſehr großes Repertoire. Von dieſer feſten Grundlage aus wird Schubert dafür ſorgen, daß oer Nachwuchs lernt, das, was er geſangstechniſch bei fremden Stimmbildnern gelernt hat, zweckmäßig, geſchickt und wirkungsvoll in der Opernpraxis einzuſetzen. Dr. F H. eee eee Quirin Engaſſer:„Stephan Fadinger“ Uraufführung im Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt Darmſtadt, im September. Das Zeitalter der Glaubenskämpfe in Deutſch⸗ land iſt mit ſeinen Entſcheidungen um die letzten Dinge, vor die es die Menſchen ſtellte, mit ſeinen Konflikten, die der einzelne auszufechten hatte und die in den Machtgruppierungen und Spannungen zwiſchen weltlichen und geiſtlichen, katholiſchen und evangeliſchen Mächten ins Große, nämlich auf die Ebene der politiſchen Kämpfe projiziert erſcheinen, ein Zeitalter wahrhaft dramatiſchen Charakters. Der junge Elſäſſer Quirin Engaſſer, deſſen Erſtlings⸗ werk„Die erſte Linie“ 1935 von den Bayeriſchen Staatstheatern uraufgeführt wurde, fand den Vor⸗ wurf zu ſeinem zweiten Drama in eben dieſer Zeit: Stephan Fadinger, die Titelgeſtalt des Wer⸗ kes, war der Anführer der oberöſterreichiſchen Bauern, die ſich gegen/ unerhörte Bedrückung und Ge⸗ wiſſenszwang erhoben. Vor die Wahl geſtellt, ent⸗ weder der neuen Lehre zu entſagen oder die Heimat zu verlaſſen, greifen ſie zur Waffe, um ſich ihr Recht zu erkämpfen, das ihnen der Kaiſer unter dem unheilvollen Einfluß ſeines jeſuitiſchen Beicht⸗ vaters verweigert. 5 In dieſer Geſtalt des Kaiſers Ferdinand II. ſchuf Engaſſer die pfychologiſch intereſſanteſte Figur ſeines Werkes. Zwiſchen dem ſtarren und ängſtlichen Feſt⸗ halten an dem alten Glauben und ſeinem Gottesgna⸗ dentum und den Regungen einer freieren Menſch⸗ lichkeit ſchwankt der Haltloſe, ohne zu einer wirklich fruchtbaren Entſcheidung zu kommen. Der klugen, aber nirgendwo intellektuell überſpitzten Darſtellung Martin Helds gelang es, dieſer Geſtalt eine oft erſchütternde Ueberzeugungskraft zu geben. Feſt gefügt ſteht dagegen der Fadinger. Jochen Poel ⸗ zig gab ihm die in ſich ruhende Kraft, die ihn wie ſelbſtverſtändlich an die Spitze der Bauern ſtellt und mit der er immer wieder auch diejenigen überzeugt, denen ſeine ſtrenge Rechtlichkeit unbequem iſt. Einen grellen Kontraſt dazu bildet der kaiſerliche Statthal⸗ ter Herbersdorf. Ehre, Heimat, Glaube haben keine Bedeutung mehr für ihn. Vor den Konflikten, die den Kaiſer zu zerreißen drohen, und für die in Fa⸗ dingers Glaubensſicherheit und innerer Feſtigkeit kein Boden iſt, flieht er in einen Rauſch zügelloſer Ausſchweifungen. Walter Segler gab der Ge⸗ ſtalt den heißen Atem aufgepeitſchter Leidenſchaft und eine aus Schwäche und Feigheit geborene Bru⸗ talität. Jeder der übrigen Darſteller, deren Reihe lang war, ließ die feſte Führung der Spielleitung ſpüren, die Generalintendant Everth ſelbſt übernommen hatte. In überlegener Dispoſition hatte er die Spannungsinhalte des Stückes in einzelnen Szenen zuſammengeballt, um in anderen dann wieder Atem ſchöpfen zu laſſen. So hatten die unter der Ober⸗ fläche verhaltene Spannung und der wildeſte Aus⸗ bruch gleichermaßen Raum in der Aufführung, deren leidenſchaftlicher Ernſt in den großzügig⸗ herben Bühnenbildern Max Fritzſches einen würdigen Rahmen fand. 5 Es wurde ein ſtarker, ehrlicher Erfolg. Schau⸗ ſpieler und Spielleiter und der junge Dichter muß⸗ ten ſich zum Schluß bei langanhaltendem Beifall immer wieder zeigen. f A. Haſe Aus dem Nationaltheater. In Eugen d' Alberts Oper„Tiefland“, die am Freitag in neuer In⸗ ſzenierung im Nationaltheater gegeben wird, ſind beſchäftigt? die Damen Hußka, Landerich, Rößler, Schmidt und Ziegler und die Herren Bartling, Hall⸗ ſtroem, Könker, Trieloff, Peter Schäfer. Die muſika⸗ liſche Leitung hat Karl Klauß, die Spielleitung Wil⸗ helm Trieloff.— Für das Neue Theater im Roſen⸗ garten bereitet das Nationaltheater als erſte Pre⸗ miere der Spielzeit 1938/39 das Luſtſpfel„Bob macht ſich geſund“ von Axel Ivers vor, das am 2. Oktober zum erſten Male in Mannheim gegeben wird. Spielleitung: Hans Becker. Auszeichnung durch den Führer. Der Führer und Reichskanzler hat dem Prof. Dr. h. e. Hans Fretterſen in Kleiſeer⸗Koog, Poſt Niebell (Schleſwig⸗Hohlſtein, in Anerkennung ſeiner Ver⸗ dienſte um die deutſche Kunſt die Goldmedaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. 175 Jahre C. H. Beckſche Verlagsbuchhandlung. Der bekannte wiſſenſchaftliche Verlag in Berlin, München und Nördlingen, der 1763 in Nördlingen von Carl Gottlob Beck aus Johanngeorgenſtadt ge⸗ gründet wurde, wird dieſer Tage 175 Jahre alt. Das Unternehmen hat ſich im Laufe der Zeit von kleinen provinziellen Anfängen zu Weltruf entwickelt und findet heute mit ſeinen bedeutenden wiſſenſchaftlichen Ausgaben, wie der Germaniſchen Altertumskunde, der neuen kritiſchen Nietzſche⸗Ausgabe, der Geſchichte der deutſchen Stämme, aber auch mit ſeinen juriſtk⸗ ſchen Ausgaben und Kommentaren und ſeinen ſchüön⸗ geiſtigen Büchern allgemeine Beachtung. ( Nordiſche Woche in Hamburg. In Verbindung mit einer Reihe anderer Kulturorganiſationen ver⸗ anſtaltet die Nordiſche Geſellſchaft in der Zeit vom 15. bis 23. Oktober eine Nordiſche Woche in Hamburg. Auf dem Programm ſtehen u. a. ein Konzert„Lieder und Muſik aus Norwegen, Schwe⸗ den, Finnland und England“ mit der finnländiſchen Sängerin Aulikki Raukawaata als Soliſtin, eine Tagung der Arbeitsgemeinſchaft„Nordiſcher Ge⸗ danke“, eine Kundgebung der Nordiſchen Geſellſchaft, eine Reihe Vorträge deutſcher und ausländiſcher Wiſſenſchaftler und eine Feſtaufführung von Ibſens „Nordiſcher Heerfahrt“ im Hamburger Staatlichen Schauſpielhaus. O Walter⸗Flex⸗Woche in Eiſenach. Eiſenach, die Vaterſtadt von Walter Flex, ehrt den im Weltkrieg bei der Eroberung der Inſel Oeſel gefallenen Dich⸗ ter unter Mitwirkung der Ha und des Weimarer Deutſchen Nationaltheaters auch in dieſem Herbſt wieder durch eine Walter⸗Flex⸗Woche. Auf dem Programm ſtehen Vorleſungen aus Werken von Walter Flex und mehrere Theateraufführungen. Die Gedenkwoche wird in der zweiten Hälfte des Okto⸗ bers abgehalten. 1 55 1 6. Seite/ Nummer 434 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe — Achmed Abdallah, ein in Paris anſäſſiger ara⸗ biſcher Hilfsarbeiter, war dieſer Tage Urheber und Mittelpunkt eines Vorfalls, der allgemeine Heiter⸗ erweckte. Schauplatz war ein vornehmes Re⸗ in der Rue de Sommerard. Zahlreiche nahmen eben ihr Abendeſſen ein, als Achmed hen den Tiſchreihen auftauchte. Ohne ſich ſeines s und Schirmes zu entledigen, ſtolzierte der aber mit der ſelbſtverſtändlichſten Ruhe durch das Lokal, beſah ſich dieſe und jene Speiſe der Gäſte, trat dann ungeniert heran und holte ſich mit den Fingern von dieſem Teller ein Schweineſchnitzel, von jenem Teller das Gemüſe dazu. Einem alten Herrn nahm er den Gurkenſalat, einer Amerika⸗ nerin die Mayonaiſe weg. Das alles tat Achmed mit der ſtolzen Würde eines ſpaniſchen Grande, der keit es ſich erlauben kann, ſich ungebeten zu Gaſt zu laden. Bei den Beſuchern des Lokals herrſchte zu⸗ erſt wortloſes Erſtaunen, ſpäter aber machte ſich der Unwillen in lauten Entrüſtungsrufen Luft. Achmed war auch nicht wortkarg und ſo entſtand bald ein regelrechter Tumult, bis ſchließlich von dem Beſitzer der Gaſtſtätte das Ueberfallkommando herbeigerufen wurde. Der Ararber wurde verhaftet. Bei ſeiner Vernehmung gab er zu Protokoll:„In meiner Heimat in der Sahara iſt es üblich, daß ſich ein Armer, der augenblicklich nichts zu eſſen hat, den Tiſchen der Reichen nähert, wo er ſich aus ihren Schüſſeln einige Biſſen nehmen darf. Das iſt Allah wohlgefällig und bringt dem, von deſſen Teller man etwas nimmt, Glück. Ich dachte, in Paris ſei es ebenſo!“ In der achttägigen Haft, die Achmed auf⸗ gebrummt wurde, kann er jetzt über die unterſchied⸗ lichen Sitten in den verſchiedenen Gegenden nach⸗ denken. 5 — Die Schwedin Fräulein Sirka Salonen, die dieſer Tage zur europäiſchen Schönheitskönigin aus⸗ gerufen wurde, hat zwar von vornherein alle An⸗ gebote abgewieſen, die auf ihr ſchönes Haupt reg⸗ neten, aber ſie wird bei ihrer Rückkehr in die Hei⸗ mat ſehr enttäuſcht ſein, daß ihre Selbſtbeſchränkung ſo wenig Anerkennung findet. Vielleicht wird ſie ſich ihr Nein noch überlegen, wenn ſie erfährt, was der Lehrerrat des Seminars Heinola beſchloſſen hat, an dem Sirka ſeit längerer Zeit ihre Ausbildung zur Lehrerin erſtrebt. Nur noch ein Jahr hat ſie vor ſich, bis ſie ihr Examen machen kann, aber mit dieſem Jahr ſoll es nun nichts mehr werden. Der Lehrer⸗ rat hat ſo gar kein Verſtändnis für Schönheit, zum mindeſten nicht, wenn dieſe öffentlich zur Schau ge⸗ tragen wird und zum allerwenigſten bei einer künf⸗ tigen Lehrerin. Er hat beſchloſſen, Miß Europa vom Seminar zu verweiſen, und zwar vorläufig für ein Jahr. Er hält es für unpaſſend und für einen Ver⸗ ſtoß gegen die Moral, wenn eine Schülerin des In⸗ ſtituts ſich öffentlich an Schönheitskonkurrenzen be⸗ teiligt. Der Rektor hat zu dem Beſchluß erklärt, daß man ſich nach einem Jahr nochmals mit der An⸗ gelegenheit befaſſen wird, um vielleicht Fräulein Salonen den Zugang zum Unterricht wieder zu er⸗ öffnen, wenn ſie ſich nicht inzwiſchen doch noch für Hollywood entſchieden haben ſollte. Miß Europa hat nun ein Jahr Zeit, ſich zu überlegen, ob ſie den großen Sprung wagen oder ſich lieber mit der Leh⸗ rerin beſcheiden ſoll. Der Rektor erklärt übrigens, daß Fräulein Salonen ſtets eine fleißige und tüch⸗ tige Schülerin geweſen ſei, die eine gute Lehrerin verſpreche. * — In Mainz wurde ein Forſchungsinſtitut für Papiere und Waſſerzeichen gegründet, deſſen Auf⸗ gabe es iſt, die 2000jährige Geſchichte des Papiers zu erforſchen und zugleich der Papierinduſtrie neue Wege zu weiſen. Wenn der Backfiſch einen glühen⸗ den Liebesbrief ſchreibt, die Sekretärin den Bleiſtift über den Stenogrammblock flitzen läßt oder der Ver⸗ käufer ſorgſam die Ware verpackt— wer dächte von Paula Weſſely in dem Film„Spiegel des Lebens“, der— in Mannheim auf der Leinwand erſcheint. ihnen daran, welch ſegensreiche Erfindung das Pa⸗ pier iſt, das uns in allen Formen und Arten den All⸗ tag erleichtern hilft! Aber wie ſollte man ſich dar⸗ über auch lange Gedanken machen, denn Papier gibt es doch ſeit undenklichen Zeiten, nicht wahr, und es iſt, ſolange wir denken können, ſchon immer ein bil⸗ liger Gebrauchsgegenſtand geweſen, über den man achtlos hinweggeſehen hat. Und doch horcht man auf, wenn man hört, daß in Mainz ein eigenes For⸗ ſchungsinſtitut für Papier und Waſſerzeichen gegrün⸗ det worden iſt, in dem mit dem Ernt der forſchen⸗ den Wiſſenſchaft alles„zu Papier gebracht“ werden ſoll, was man vom Papier weiß. Und das iſt bei weitem nicht zu viel, wie wir meinen, denn die Ge⸗ ſchichte des Papiers iſt uralt und bei weitem nicht lückenlos geſchrieben. Immerhin, dem Erfinder könnte man längſt ein Denkmal ſetzen. Ein chineſi⸗ ſcher Hofbeamter namens Tſ'ai Lun war es, der im Jahre 105 n. Chr. als erſter aus Lumpen, Baum⸗ rinde, Hanf und Fiſchnetzen Papier herzuſtellen ver⸗ mochte. Dann aber ſchweigt ſich der Chroniſt aus, bis man erfährt, daß 610 die Japaner mit dem Pa⸗ pier bekannt gemacht wurden. 794 wird in Bagdad ſogar eine ſtaatliche Papiermanufaktur errichtet. Chineſiſche Kriegsgefangene hatten die Kunſt des Papiermachens nach dem Morgenland gebracht und die Araber bringen ſie ſchließlich nach Europa. Im italieniſchen Städlchen Fabriano ſtand 1340 die erſte Papiermühle, 1389 folgte Nürnberg. Die Erfindung der Buchdruckerkunſt tat ihr übriges, dem Papier⸗ macherhandwepk zu einem raſchen Aufſchwung zu verhelfen. Aber nicht allein eine möglichſt gründ⸗ liche Erfaſſung der Entſtehungsgeſchichte des Pa⸗ piers, ſondern auch die genaue Unterſuchung der dazu verwendeten Rohſtoffe zählt zu den Aufgaben des Mainzer Inſtitutes. Beſonders die heutige In⸗ duſtrie, die für jede neue Roßſtoffquekle dankbar iſt, intereſſiert ſich brennend für ſolche Fragen. In ge⸗ heimnisvolles Dunkel gehüllt iſt auch noch die Ge⸗ ſchichte der Waſſerzeichen. Kennt man erſt einmal ihre Entſtehungszeit und ihre Verwendungsdauer, dann hat man ſicher den Schlüſſel zu manchen Rät⸗ ſeln gefunden die in den Bibliotheken und Archiven noch ihrer Löſung harren. Es wäre möglich, auf Grund der Waſſerzeichen Urkunden und Dokumente, Wege/ Schicſals Bomann von,, Hans-Kaspar von Tobeſſſiz 28 Er ſetzte ſich; man verteilte die erſten Karten. „Kein guter Platz“ ſagte ſein Nachbar,„Aurelino hat auf ihm ſchon viel Geld verloren.“ Er ſchien recht zu haben, Toms Karten waren leer: keine Reihen, kein Fluß, nichts. Tom blieb ruhig, zahlte ſeinen Einſatz, um dann zu paſſen, mochten die andern ſich bluffen und hochtreiben. Seine Gedanken gingen abſeitige Wege: Iſabella⸗Charlotte, aber auch die Zukunft: morgen ſchon würde er die Caſa Händel verlaſſen müſſen, das Zimmer dort war zu teuer, er würde ſich irgendwo ein Unterkommen ſuchen: ein licht⸗ und luftloſes Loch in der Innenſtadt, ein Bett mit einem zerfetzten Moskitonetz, ein Fenſter mit ſchmierigen Scheiben auf einen Hof hinaus, der einer Abfallgrube glich. Tom nahm ein Glas und ſpülte den Ekel hinab. Er ſah um ſich: Lichtfülle, ferne Tanzmuſik, Verſchwendung. Und morgen? „Nun, Senhor Allmers“, mahnte ſein Nachbar. Tom ſah in die fünf Karten, die man ihm ge⸗ geben hatte. Er legte zwei ab, ſchob einen Geld⸗ ſchein in die Mitte des Tiſches und ſagte:„Ich bitte!“ Zwei neue Karten wurden vor ihn gelegt; er hob ſie auf: er hatte den Joker gekauft, den Joker zu den drei Königen, die er in der Hand hielt: eine unerhörte Chance. Er fühlte, daß je⸗ mand hinter ihn trat, er blickte ſich um: es war Aurelinds Cunha, kein Luſobraſilianer trotz dem guten Namen, ein Miſchling, reich geworden durch Fellhandel, jetzt Beſitzer einer Baumwollſpin⸗ nerei, er kannte ihn flüchtig, weder Freundſchaft noch Feindſchaft verbanden ihn mit ihm, er wußte nur: man achtete Cunha hier, wie man alle achtete, die es zu Geld gebracht hatten, ohne ſich dabei etwas vergeben zu haben. 8 Am Tiſch war inzwiſchen der Einſatz verdoppelt worden, er wurde nun vervierfacht, verachtfacht. Tom nickte nur, das hieß: Ich gehe mit. Ein Spieler nach dem anderen paßte. Schließlich blieb für Tom nur ein Gegner, und dieſer trieb die Sätze welter. Schon der nächſte Satz war ſo hoch, daß die baren Mittel nicht mehr reichten. „Wir beide?“ kam die Frage zu Tom. Tom nickte wieder, er kannte genau die Grenze, die er nicht überſchreiten durfte. Kurz ehe der Einſatz die Höhe ſeines letzten Geldes auf der Bank erreicht hatte, ſagte ſein Gegner:„Ich ſchließe!“ und legte vier Damen auf den Tiſch. Tom anwortete mit ſeinen drei Königen und Joker und zog ſeinen Gewinn ein, darunter den Schuldſchein ſeines Gegenübers. Dann ſtand er ganz ruhig auf, um Aurelino den Platz wieder ein⸗ zuräumen.„Das Glück iſt eine Dirne“, ſagte er, „ein Talmikönig ſchlägt vier echte Damen.“ Man lachte, man liebte ſolche ſpitzen Redensarten. Nur Aurelino Cunha lachte nicht mit, er dachte wohl an ſeine Verluſte und ärgerte ſich, daß ihm eine Chance entgangen war.„Glück im Spiel“ ſagte er,„kein Wunder, wenn das Glück in der Liebe ſo⸗ eben fortgefahren iſt.“ Einen Augenblick war Stille ringsum. Alle wußten, worauf Cunha hindeutete: man kannte Toms Freundſchaft mit Iſabella. Tom wurde bleich bis zur Stirn. Hand zur Fauſt. Er hob ſie, ließ ſie aber gleich wieder ſinken. Voller Form verbeugte er ſich gegen Aurelino Cunha:„Auf morgen, Senhor“, ſagte er, um ſich dann gegen den Kreis der Umſtehenden zu wenden:„Die Herren ſind wohl unſere Zeugen.“ Er verbeugte ſich noch einmal und verließ den Klub. Alles lief nach den vorgeſchriebenen Regeln, auf deren Erfüllung man in Sao Paulo bis zum äußer⸗ ſten hielt. Der Klub ſtellte die Duellpiſtolen, Pedro Manchia war Toms Sekundant, der Präſident des Klubs ſtellte ſich als Unparteiiſcher zur Verfügung. Er zählte den Kugelwechſel aus, franzöſiſch„In— deux trois!“ Tom ſchoß beim erſten„Trois!“ Aurelino Cunha die Waffe aus der Hand, ehe dieſer den Abzug be⸗ rührt hatte; er war immer ein guter Piſtolen⸗ ſchütze geweſen. Sein Schuß koſtete dem Braſilianer den halben Ringfinger der Rechten und brach ihm durch den Aufprall der Waffe die Mittelhandknochen. Aurelino Cunha wechſelte die Farbe, aber er gab keinen Laut des Schmerzes von ſich, er bat um eine neue Waffe, um linkshändig weiter zu feuern. Dann ſackte er zuſammen: ohnmächtig. Der Arzt ſprang hinzu, erklärte, daß nichts Ernſtes geſchehen Er ballte die Kraftrad prallt gegen Aulobus dnb Innsbruck, 19. September. In Innsbruck prallte am Sonntag an einer un⸗ überſichtlichen Straßenkreuzung beim Viadukt der Reichsbahn ein Kraftrad mit Beiwagen mit einem vollbeſetzten Autobus des Städtiſchen Kraftverkehrs zuſammen. Vermutlich infolge zu plötzlichen Brem⸗ ſeus ſtürzte der Autobus ſeitlich um. Beide Fahr⸗ zeuge wurden vollſtändig zertrümmert. Die im Beiwagen ſitzende Fran des Kraftrad⸗ fahrers war auf der Stelle tot. Ein ſiebzehn⸗ jähriger Beifahrer ſtarb beim Trausport ins Kran⸗ kenhaus. Der Kraftradfahrer ſelbſt kam mit leichten Verletzungen davon. Siebzehn Autobus⸗ inſaſſen wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. Schweres Ilugzeugunglück an der Kanalküſte EP Paris, 19. September. Ein neues Flugzeugunglück hat in„Frankreich wieder zwei Tote gefordert. Ein Militärflugzeug !!!. d die kein Datum tragen, zeitlich genau zu beſtimmen. Das Mainzer Forſchungsinſtitut ſteht in einem engen Zuſammenhang mit dem Gutenbergmuſeum, das die Einrichtung eines Papier⸗ und Waſſer⸗ zeichenarchivs plant, des einzigen in der Welt. — Der große Tanzſaal des bekannten Pennſyl⸗ vania⸗Hotels in Neuyork hatte kürzlich ein merk⸗ würdiges Ausſehen. Der Parkettboden, auf dem ſich ſonſt die Paare der vornehmen Neuyorker Geſell⸗ ſchaft bewegen, war mit Heu und Stroh bedeckt, und inmitten des Saales ſtanden zwei ſchwere Zug⸗ pferde, die von zehn Männern bewacht wurden. Zum erſtenmal nahm man in Amerika eine Bluttraus⸗ fuſion von einem Pferd zum anderen vor, eine An⸗ gelegenheit, die faſt zu einer Varieténummer ge⸗ ſtempelt wurde. Auf der Galerie hatten einige hun⸗ dert Zuſchauer Platz genommen, um dem Ereignis beizuwohnen und im Saal ſelbſt waren Stuhlreihen für taufend Tierärzte aufgeſtellt, die ebenfalls Zeuge der Operation ſein ſollten. Der Leiter der Neuyorker tierärztlichen Klinik, dem vier Aſſiſten⸗ ten beiſtanden, nahm die Bluttransfuſion ſelbſt vor. Das Experiment kann als geglückt bezeichnet wer⸗ den, ſo daß ſich der Tierheilkunde ganz neue Mög⸗ lichkeiten erſchließen. Man ſchreibt in Amertka die⸗ ſer Operation eine geſteigerte Wichtigkeit zu, weil man der Meinung iſt, daß das Pferd für militäriſche Zwecke nach wie vor von Bedeutung iſt. 1. — Leute, die gern ins Kino gehen, werden ſicher den Buchhalter in Boſton beneiden, der kürzlich von der Direktion des größten Lichtſpiel⸗Theaters der Stadt eine lebenslängliche Freikarte erhielt. Durch einen ſeltſamen Vorfall iſt der junge Mann zu die⸗ ſer Vergünſtigung gelangt: In dem Kino lief ein Luſtſpielfilm, der auf die Zuſchauer aber alles an⸗ dere als luſtig wirkte. Die Pionten und Gags wurden alle mit todernſten Mienen hingenommen, kein Menſch lachte. Nur der Buchhalter vergnügte ſich köſtlich dabei und verfiel oftmals in ſo herzhafte Heiterkeit, daß ſeine Freudenausbrüche im ganzen Raum gehört wurden. Lachen ſteckt an! Die Zu⸗ ſchauer, die anfangs gelangweilt daſaßen, amüſterten ſich bald mehr über das Lachen des jungen Mannes, als über den Film, und brachen ebenfalls in Lach⸗ ſtürme aus, wenn der fröhliche Beſucher zu kichern begann. Dadurch wurde der Erfolg des Filmes ge⸗ rettet, an dem dem Lichtſpieltheater beſonders viel lag, weil es zu dem Konzern der Geſellſchaft ge⸗ ſtürzte während eines Sturmes bei Cabvurg an der franzöſiſchen Kanalküſte ab. Die beiden Inſaſſen, zwei Offiziere des franzöſiſchen Luftfahrtminiſte⸗ riums, wurden auf der Stelle getötet. Kinder durch böswillige Vernachläſſigung geſtorben 3% Jahre Gefängnis für Mutter und Tochter dnb Neuruppin, 20. September. Das Neuruppiner Schwurgericht verurteilte eine 52jährige Frau Eliſe Lahn und deren 2jährige Tochter Hilde Lahn zu 37 Jahren Gefäng⸗ nis, weil ſie zwei Kinder, die ihrer Obhut an⸗ vertraut waren, derartig vernachläſſigt hatten, daß die Kinder infolge böswilliger Unacht⸗ famkeit geſtorben ſind. Die beiden Kinder, ein Zwillingspaar, waren den Frauen nur eine Laſt, zumal es ſich um unehelich geborene Kinder handelte, um die ſich der Vater nicht kümmerte. Als die Kin⸗ der nun krank wurden, hatten die Frauen kein Intereſſe daran, einen Arzt zu holen, bis es zu ſpät war. hörte, die den Film finanziert hatte. Nach Schluß der Vorſtellung bat der Direktor den Lachkünſtler zu ſich und übergab ihm einen Ausweis, mit dem er zeit ſeines Lebens für zwei Perſonen die Be⸗ rechtigung hat, das Kino ſo oft er will zu beſuchen, 25 — Miſter Arthur O. Olſen aus Tulſa im noro⸗ amerikaniſchen Staate Oklahoma kaut gern Gummi und iſt offenbar ein großer Optimiſt. Wie ſchon ſo manchmal begab er ſich neulich im Flugzeug auf eine Inſpektionsreiſe zu ſeinen Oelfeldern. Miſter Olſen iſt Unternehmer für Oelbohrungen. Während die Maſchine in großer Höhe mit beträchtlicher Stunden⸗ geſchwindigkeit dahinraſte, ſchob er ſich gewohnheits⸗ mäßig ſeinen Kaugummi in den Mund. Als ein ihn erregender Gedanke durch ſeinen Kopf ging, ſpuckte er ſeinen Gummi energiſch aus dem Fenſter des Flugzeuges in die Tiefe. Er ſpuckte ihn ſo energiſch aus, daß mit dem Gummi auch ſein ſchönes künſt⸗ liches Gebiß den Weg nach unten nahm. Miſter Olſen hat eine Belohnung von 25 Dollar ausgeſetzt für den, der ihm ſein Gebiß wieder bringt. * — Die Seekrankheit macht der Medizin ſeit lan⸗ ger Zeit viele Sorgen, iſt es doch den Gelehrten bis heute noch nicht gelungen, die Urſache dieſer Krank⸗ heit aufzuhellen und ein Mittel zu entdecken, das unter allen Umſtänden vorbeugende oder heilende Wirkung hätte. Von Buenos Aires kommt nun der Vorſchlag zur Gründung eines Junternationalen Komitees, dem Spezialärzte aller ſeefahrenden Na⸗ tionen angehören ſollen. Man ließ ſich dabei von dem Gedanken leiten, daß es bei überſtaatlicher Zu⸗ ſammenarbeit vielleicht leichter möglich ſei, der trotz ihres häufigen Auftretens immer noch geheimnis⸗ vollen Krankheit zu Leibe zu rücken. In einem Zentralinſtitut ſollen alle Erfahrungen, Heilerfolge, Krankheitsſymptome und Häufigkeitsſtatiſtiken ge⸗ ſammelt werden. 8 Vor dem Kreisgericht zu Konitz in Pommerellen ſtand ein ſechsjähriges Kind, das in einer Verhand⸗ lung gegen zwei Frauen, die angeklagt waren, wich⸗ tige Dokumente in der Wohnung einer Dame ner⸗ nichtet zu haben, als Zeuge auftreten ſollte. Das Kind ſagte aus, dieſen Vorgang beobachtet zu haben. Als der Richter es jedoch noch einmal fragte, antwortete die aufgeweckte Kleine:„Ja, ſo hat's mir die Mutter beigebracht.“ Die beiden Angeklagten wurden da rauf⸗ hin freigeſprochen. — ſei, und ließ ſich Verbandzeug reichen. Der Prä⸗ ſident erklärte den Kampf für beendet. Man ſtand, ohne viel Worte zu machen, um Aurelino Cunha herum und wartete, bis er aus ſeiner Ohnmacht er⸗ wachte; dann richtete man ihn auf. Cunha hatte ſofort ein verbindliches Lächeln, ganz ohne Zorn, ganz höflich, ja faſt liebenswürdig.„Sie ſind ein Held, Senhor Allmers“, ſagte er und ver⸗ ſuchte, ſich zu verneigen. Tom wußte: es war kein Falſch in dieſen Worten, er kannte lange genug dieſe Menſchen, die die Her⸗ zen von Kindern haben und ehrlich bereuen, wenn ſte ſich vergaßen, was ſelten genug geſchah; oft hatte er bewundert, wie ſtark dieſe chevaleresken roma⸗ niſchen Eigenſchaften auch da durchgedrungen waren, wo der farbige Einſchlag nicht zu verleugnen war, auch nicht verleugnet wurde. Er ergriff die unver⸗ wundete Linke, die der Gegner ihm bot. Aurelind Cunha zog ihn an ſich und umarmte ihn. Laut klatſchte man ringsum Beifall; es waren viele Hände, die ſich rührten, denn faſt alle, die an jenem Abend im Klub geweſen, hatten ſich als Zeugen und Zuſchauer zu dieſem Zweikampf eingefunden. Dann ging man zu den Wagen, die unweit parkten. Auf der Rückfahrt zur Stadt ſagt Pedro Man⸗ chia:„Ich werde Iſabella berichten. Sie wird ſtolz auf Ihre Tat ſein.“ Tom wehrte ab.„Ich bitte Sie herzlich, dies nicht zu tun.“ Als Tom in Caſa Händel in ſein Zimmer trat, fand er einen Brief vor; er enthielt einen Scheck über die Summe, die er im Spiel gewonnen. Er ſchickte den nun erledigten Schuldſchein mit Worten des Dankes dem Verlierer zurück; den Scheck ſteckte er in einen zweiten Umſchlag und überſandte ihn ſeiner Bank. Auch das war alſo erledigt: den Klubabend des Hochzeitstages der Iſabella Manchia konnte er nunmehr voll abbuchen. Es wurde ihm für Augen⸗ blicke bewußt, daß er jetzt wieder im Beſitz von Mitteln war, mit denen er lange Zeit ſein bisheriges Leben hätte weiterführen können, aber er ſchüttelte den Gedanken ſchnell ab; dies Geld würde er nicht anrühren; er mußt und wollte fetzt wirklich ver⸗ dienen, was er brauchte. Sein Kapital, den Reſt ſeines Kapitals, auch wenn er ſich oͤurch einen Zu⸗ fall verdoppelt hatte, mußte er ſicherſtellen für eine ſpätere Zeit: vielleicht für einen neuen Anfang nach Beendigung der Kriſe, vielleicht für ſeine Rückreiſe nach Europa— was wußte er? Er ſah auf ſeine Hände: Arbeiten! dachte er Dann ſtand er auf, um Luiſe Händel, der Wirtin, zu ſagen, daß er ſein Zimmer räumen wolle. Ganz unerwartet ſtieß er auf Widerſtand.„Ich laſſe Sie nicht fort, Herr Allmers“, ſagte Frau Händel,„auf keinen Fall. Ich kenne das Leben, es iſt ein Rauf und Runter. Nur daß das Rauf ver⸗ dammt ſchwer iſt, wenn man einmal ganz nach un⸗ ten gekommen. Etwa dahin, wohin Sie jetzt wollen. Wir Deutſchen dürfen in der Fremde vor allem eines nicht verlieren, den äußerlichen Halt. Und dazu gehört: eine ordentliche Waſchſchüſſel, Waſſer und Seife. Und das Raſterzeug. Bartſtoppeln ſind ſchlimmer als ein ausgefranſter Rock. Ich weiß das, und ich erkläre: Sie bleiben!“ 5 Tom hatte bisher dieſer Frau nie wirklich in Geſicht geſehen. Jetzt entdeckte er, daß ſie ein ſchön geweſen ſein mußte; nur hatten Zeit und Schickſal Falten in dies ſchmale Oval gezeichnet, Schatten unter die Augen gelegt und die Winkel des fein geſchwungenen Mundes herabgezogen. Aber der Blick war klar geblieben.. „Alſo Sie bleiben“, ſagte Frau Händel. Sie stand ſehr aufrecht vor ihm, ſehr gereckt. Faſt ſo groß wie er war ſie, nicht füllig und ſchwammig, wie es ſonſ im Süden leicht Frauen werden, die viel am Herd ſtehen und kochen müſſen. „Ich bleibe“, gab er zurück,„und Sie werden kein Geld an mir verlieren.“ „Das wäre meine letzte Sorge. Es gibt wicht.“ gere Dinge als Geld, Herr Allmers: Menſchen!“ An dieſem Tage kündigte Tom drei weiteren Arbeitern, er behielt nur noch Joſé. Joſs war Halbblut, mehr ſchwarz als weiß, aber er hatte einigt Jahre unten im Staate des Rio Grande do Sul ge⸗ arbeitet, wo die vielen Deutſchen angeſeſſen ſind, er war auf deutſchen Farmen geweſen und hatte in Porto Allegro als Chauffeur einem deutſchen Hertn gedient. (Fortſetzung folgt) 8 U ae e, Dien 4 Sta 2 2 In Spielte Käſerte onnter zuſamn die Uel war S les wa Tal de Punkte Auf aufrege Viernh nomme zu ein wär, 0 Turner ouch d geheiße Placier Zun haufen Kurpfa Rot iſt ſtellung zur St ler nic Mann keine mäßige erzielen Spiel Ein. det. J. gebend, Bei die Fu wieder; Abteilu heim au ein Pauſe entſchei — Zeh pia L ſich zu licher! No Lu d w einiger Netz, d die en von de 5 N Ses fämtlie ſorm. Mã von 10 berufs Mü treten der D Grupp, Gru Dienstag, 20. September 1938 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 484 Die Spiele der Handball-Bezirksklaſſe Staffel 1: Guter Start von Jahn Weinheim TG Jahn Weinheim— Tſchaft Käfertal 10:5(:3) TV 46 Mannheim— TW Viernheim 516(:3) In der Mannheimer Staffel gab es gleich am erſten Spieltag eine große Ueberraſchung mit der Niederlage der Käſertaler in Weinheim. Die Mannheimer Vorſtädter konnten ſich in dieſem Spiel on der Bergſtraße garnich zuſammenfinden und mußten beſonders vor der Pauſe klor he Ueberlegenheit des Gaſtgebers anerkennen. Nach der Pauſe wurde es zwar etwas beſſer mit dem Gaſt, aber der Sieg wor dahin. Die Weinheimer haben alſo auch heuer wieder einen guten Start erwiſcht und können mit Ruhe den kommenden Dingen entgegenſehen. Spielleiter war Stevert⸗Waldhof geweſen. Der Beſuch des Spie les war ſchwach; wenn man bedenkt, daß im Gorxheimer Tal der TV 62 und an der Naturin der Fußballverein Punkteſpiele austrugen, konnte er nicht beſſer ſein. Auf dem Platz im Luiſenpark gab es ein dticht gerade aufregendes aber doch ganz intereſſantes Spiel. Die Viernheimer, deren Training der Waldhöfer Lang über⸗ nommen hat, kamen mit einem Rieſeneiſer und kamen ſo zu einem verdienten Sieg, der zwar ſederzeit gefährde war, aber zuguterletzt doch bei den Heſſen blieb. Die Turner waren in der Hintermannſchaft aut beſetzt, wenn ouch die Ausflüge des Mittelläufers nicht immer gut⸗ geheißen werden können. Schoch war das Wurf⸗ und Placierungsvermögen der Stürmer, ſonſt hätten die Gäſte in der zweiten Hälfte den jeweils knappen Vorſprung wirklich nicht halten können. Schuhmacher ⸗Käfertal brachte das faire Spiel ohne Anſtrengung ſicher über di Zeit. Einen Wunſch muß man aber gleich zu Beginn äußenn— man kann es auch als Forderung gusſprechen— wenn ein Spiel auf 11 Uhr angeſetzt iſt, ſollte es auch zu dieſer Zeit beginnen. Staffel 2: SpVg Schwetzingen hoch geſchlagen Tbd Neulußheim— TV Rot 1113(:1) TG St. Leon— Spe Schwetzingen 14:5(813) Zunächſt iſt hier feſtzuſtellen, daß das Spiel in Ziegel⸗ hauſen ebenſo wie die Mannheimer Begegnung zwiſchen Kurpfalz und Reichsbahn nicht gemeldet wurde. Der TV Rot iſt wieder dabei, dies iſt die weitere freudige Feſt⸗ stellung. In Neulußheim wor zwar kein Schiedsrichter zur Stelle, aber dies beſagt bei dem klaren Ergebnis wei⸗ ler nichts. Die Roter waren mit eimer ſtark verjüngten Mannſchoft nach Neulußheim gefahren und hatten ſo gar keine Au hten auf einen Punktaewinn. In gleich⸗ mäßigen Abſtänden konnten die Gaſtgeber Tor auf Tor erzielen und mit 11:3 einen kloren Sieg landen. Das Spiel leitete ein Neulußheimer Spieler. Eine Rieſerfüberraſchung wurde aus St. Leon gemel⸗ det. Nicht daß Schwetzingen unterlag iſt dabei ausſchlag⸗ gebend, ſondern in erſter Linie die Höhe des Reſultates Jußball in gibt zu denken. Wohl war die Mannſchaft nicht komplett, aber dennoch hätte die Mannſchaft, die immerhin den Staf⸗ felſieg zu verteidigen hat, nicht ſo eingehen dürfen. Be⸗ dauert wurde in St. Leon, daß bei dieſem Treffen. das wirklich in kameradſchaftlichem ſportlichem Geiſt durch⸗ geführt wurde, ſich ſo wenig Zuſchauer eingefunden hat⸗ ten. Für die St. Leoner bedeutet dieſer glänzende Start natürlich allerhand. Die Mannſchaft wird auch in dieſem Jahr in vorderſter Front zu finden ſein. Gauliga-Pflichtſpiele am Sonntag Die Termine für den 25. September mußten wie folgt geändert werden: Sandhofen— Waldhof(Unverferth⸗Pforzheim) Neckarau— Mühlburg(Selzam⸗Heidelberg) KFV— Pforzheim(Strein⸗Sandhofen) Phönix— Offenburg(Bauſcher⸗ Pforzheim) Freiburg— Bfdi(Rapp⸗Villingen) Das Spiel Phönix— Offenburg beginnt um 14 Uhr. Dos Spiel KFV— Pforzheim um 16 Uhr, 2. Manuſchaft um 14.15 Uhr. Magdeburg(18. September) Preis von Kufſtein, 1000 J, 1800 Meter.— 1. Geſtüt Kreiens Veracruz, 2. Jack, 3. Pinny. Ferner: Marcianus, Rheinfghrt, Barſoi. Toto: 155, 13, 11, 11. Lg. 452. EW: 28610. Preis von Graz, 2100 J, 1600 Meter.— 1. H. u. Frau H. Schmitz Schneekönigin(O. Wenzel), 2. Alaja, 3. Mot⸗ ternich. Ferner: Gnädiges Fräulein. Toto: 27, 11, 11. EW: 25:10. Lg. 174——2. Preis vom Golf, 2350, 3100 Meter. 1. t. S. v. Mitz⸗ laff u. v. Schicks Gitta(Mitzlaff), 2. Dorabella, 3. Tootiſh. Toto: 30, 16, 14. EW: 48:10. 1. Frau S. Ihringer, 3. Felſenlicht, GW: 237:10. Beckmanns Mädchenfreund(J. Svehla), 2. Juiſt. Ferner: Freſia, Veracruz, Zabuſka, Aufſtieg, Dorn. Toto: 46, 16, 19, 22:10. Lg. 3K K. Preis von Wien, 2100 l, 1600 Meter— 1. Kav. gt. 9 Ecel(St. v. Boetinger), 2. Gaſtrolle, 3. Grenezewall. Fer⸗ ner: Piſtojo, Herzbube, Gregor, Frigailla, Soldatenliebe. Toto: 34, 13, 14, 37:10. GW: 121:10. Lg.——. reis von Klagenfurth, 2250 J, 1000 Meter.— 1. K. H. Plinle⸗Buhmanns Landesherren(Kaſſebaum), 2. Sport⸗ mädel, 3. Fünfringe. Ferner: Schwerenßter,, Heimweh. Toto 16, 16, 24. EW: 164:10. Lg. K 5. Preis von Linz, 2100 /, 2100 Meter.— 1. Frau v. De⸗ witz Aifos(Sajdik), 2. Taſſo, 3. Conwallaria. Ferner: Darius, Präſent, Ordinarius, Rückwechſel, Strandkrabbe. Toto: 77, 17, 13, 19. EW: 180:10. Lg.-1—1. der Pfalz Eſmeter-Sieg bei der Tura- 1. JC Kai erslautern überragend Bei herrlichem Wetter, das mehr in die Berge als auf die Fußballfelder lockte, ſtand ſich unſere Bezirksklaſſe wiederum in einem Maſſenaufgebot gegenüber. In der Abteilung Rheinpfalz gab es dabei folgende Spielausgänge: Bf Frankenthal— Blauweiß Worms:1 Bf Bürſtadt— Olympia Lampertheim 00 Spog Mundenheim— S Oggersheim:2 F Speyer— Olympia Lorſch 718 Norm. Pfiffligheim— Reichsb. Ludwigshafen:1 Oppan 89— Tura Ludwigshafen 071 8 Mutterſtadt— Frieſeuheim 211 Die Frankenthaler Raſenſpieler, die ſich immer mehr in ihre Favoritenrolle finden, ließen auch Blauweiß Worms keine Chance. Man kenterte den Gegner, als dieſem die Luft knapp wurde, förmlich nieder, ſo daß in den letzten 10 Minuten allein drei Tore fielen. — Einen herrlichen Einſatzwillen zeigten Bürſtadt und Lampertheim. Von früheren Begegnungen her kannte man ſich aber zu gut, ſo daß es zu keinen Tref⸗ ſern kam. Mit Hangen und Bangen kamen die Mun den⸗ heimer gegen den Neuling Oggersheim gerade noch zu einem knappen Sieg. Die Gäſte führten ſogar vor der Pauſe mit:1. Ein Platzverweis ſchwächte ſie aber ſpäler entſcheidend, ſo daß die Niederlage nicht abzuwenden war. — Zehn Tore gab es in Speyer, wo man die Oly m⸗ pia Lor ſch empfing. Der Sturm der Platzherren befand ſich zum„Leidweſen“ der Lorſcher in einfach unwiderſteh⸗ licher Fahrt, ſo daß Treffer nicht ausbleiben konnten. Normannia Worms hatte gegen Reichsbahn Ludwigshafen einen famoſen Start. Bis der Gegner einigermaßen im Bilde war, hatte er ſchon zwei Tore im Netz, die ihm den Wind aus den Segeln nahmen.— Für die entgangene Stadtmeiſterſchaft hielt ſich die Dura, die von der Standfestigkeit ihrer Tordeckung„lebt“ gegen die NSDAD-Miffeilungen Ortsgruppen der NS DA Seckenheim. Dienstag, 20.., 20.30 uhr, Dienſtſtunde 8 Politiſchen Leiter auf der Geſchäftsſtelle. Uni⸗ orm. BDM Mädelgruppe 5/171 Oſtſtabt. Am Dienstag, 20.., iſt von 19-20 Uhr Sport für alle Mädel in der Mäochen⸗ berufsſchule. 5 Mädelgruppe 7/171 Lindenhof 2. Alle Mädel der Gruppe treten am Mittwoch, 21. 9, um 20 Uhr in der Turnhalle der Dieſterwegſchule in tadelloſer Dienſtkleidung zum rüppenappell an. Gruppe 2/171. 20 Uhr Sport in der U2⸗Schule. Gr. 21/171 Neuoſtheim. 20.., 19 Uhr, Sport in der Mädchenberufsſchule, Weberſtraße.— 21.., 20 Uhr, Grup⸗ penappell im Heim. Wichtig!. Gr. 8/171 Schwetzingerſtadt 1. 20. 9. Heimabend der M⸗ Schoften Henſolt, Meißner, Loſer im Heim. Singſchar. Mittwoch Heimabend N 2, 4. Rückſtändige und laufende Beiträge mit Ausweis ſind mitzubringen. NS⸗Frauenſchaft Ilvesheim. 20.., 15 Uhr, Heimabend im„Pflug“. Der Heimabend findet nicht am 21.., Sandhofen. 21.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Adler“. 25 K 1 rau Drös. Erſchei⸗ rauenwerksmitglie⸗ ſamtkoſten einf SG Oppau mit einem knappen Siege ſchadlos. Faul⸗ ſtich war der glückliche Schütze, der in dem aufregenden Rennen einen„Elfer“ verwandelte.— Mit einem zweiten Siege hat ſich o8 Mutterſtadt mit an die Spitze geſetzt. Man muß Reſpekt haben vor den Leiſtungen dieſer Elf, die ihre ſonſt etwas leichtfertigen Punkteinbußen in dieſem Jahre vermeiden will. In der Mibtelpfalz, die folgende Reſultate meldet, Sc 05 Pirmaſens— 1. Fc Kaiſerslautern:5 VfR Kaiſerslautern— TS Neuſtadt:1 Vis Homburg— BfB Zweibrücken 11 Is Rodalben— TSpV Landſtuhl 21 Kammg. Kaiſerslautern— Reichsb.'lautern:2 SW Niederauerbach— TS 61 Kaiſerslautern:2 ſpielt der vorjährage Gauligiſt, 1. F C Kaiſerslau⸗ bern, die Rolle des„Hechtes im Karpfenteich“. Diesmal war es 05 Pirmaſens, das ſogar auf eigenem Felde klar und eindeutig im geſchlagenen Felde blieb. Die Neuſtadter Mannſchaft, kraftſtrotzend und be⸗ weglich, hinterließ beim VfR Kaiſerslautern einen ſehr guten Eindruck. Man führte:0, um erſt kurz vor Schluß den Ausgleich der Raſenſpieler zuzulaſſen. Alt⸗ meiſter VfL Homburg tat ſich ſchwer gegen den VB Zweibrücken. Zuletzt mußte man ſogor noch froh ſein, wenigſtens einen Punkt unter Dach und Fach ge⸗ bracht zu haben... Die am letzten Sonntag höchſt unſanft aufgerüttelten Leute aus Rodalben waren gegen den TSV Land⸗ ſtuhl mit Eifer dabei, verlorenes Gelände wieder auf⸗ zuholen.— Die Reichsbahn Kalſerslautern ſcheint beſſer denn je zu ſein. Diesmal mußte die BS Kammgarn„daron glauben“, die nur über einen mäßi⸗ gen Tag verfügte, an dem nichts klappen wollte. Die oͤritte Punkteteilung gab es in Nie derauer⸗ bach, deſſen Fußballer derzeit einigen Formſchwonkungen unterliegen, die es noch nicht geſtatten, an die großen Lei⸗ ſtungen vom Vorjahre anzuknüpfen. Segel⸗Gaumeiſterſchaften auf dem Altrhein Letzten Samstag und Sonntag wurde auf dem Mann⸗ heimer Altrhein im Induſtriehafen die traditionelle Herbſt⸗ regatta der Segler⸗ Vereinigung Mannheim ausgefahren. Eine beſondere Note erhielt die Regatta durch den Umſtand, daß bei dieſer Gelegenheit erſtmals die Gaumeiſterſchafen des Gaues 13(Südweſt) in der Klaſſe der 10⸗qm⸗Olympiajollen(d. h. Einmannboote ohne Vor⸗ ſegel) ausgetragen wurden, wozu auch Mannheim und Heiölberg aus geographiſchen Gründen zählen. Das Melde⸗ ergebnis war hier wie auch in allen übrigen Klaſſen ſehr gut ausgefallen. Fünf Olympiajollen wurden bei idealem Segelwetter klar gemacht und unter der Oberleitung vun Gauſegelwart Stupening(Frankfurt) und ſeinem be⸗ währten Kampfgericht gab es ebenſo ſchöne wie feſſelnde Kämpfe. Welches Intereſſe der Segelſport auch bei über⸗ geordneten Stellen findet, bewies die Anweſenheit des Sportdezernenten der Stadt Mannheim, Dr. Chle⸗ bowſky, Marine⸗SA⸗Standartenführer Möhn, de Führers der Marine⸗Standarte 34 Frankfurt ſowie anderer Ehrengäſte. Bei der Gaumeiſterſchaft waren drei Wettfahrten zu je 10,5 Kilometer= jeweils 3 Runden zu 3,5 Kilometer im Dreieckkurs zu öͤurchfahren, ſo daß die Segler mehr als genug Gelegenheit hatten, ihr Können zu beweiſen. An beiden Tagen konnte eine Längsſtrecke vor dem Wind, d. h. in gerader Steuerung genommen werden, während bei einer Strecke der Runde jeweils Kreuzſtrecke gefahren be⸗ anſprucht werden mußte. Unter den gegebenen Umſtänden gab es in allen Wettfahrten herrliche und wechſelvolle Si⸗ tuationsbilder, wobei ſich in der erſten Wettfahrt der alte Regattafuchs K. Rau, SW Heidelberg, von der zweiten Wendemarke ab in Front ſetze und mit:04:22 Sto. ſchließ⸗ lich die beſte Zeit herausfuhr, während der Mannheimer Gg. Maier ſich auf Olaf gegen K. Müller, Rhein. SV Niederwalluf auf Möve ſich erſt an der letzten Wendemarke abfangen laſſen mußte. Ein prächtiges Bild bot der In⸗ duſtriehofen am Sonntagmorgen, als 27 Segler ſich ſtart⸗ bereit machten und nach kurzen Trimmfahrten in der Nähe des Startes kreuzten. Der Startballon ſtieg und ziemlich geſchloſſen machten ſich die verſchiedenen Klaſſen im Drei⸗ minutenabſtand auf die lange Reiſe. Bei den Olympia⸗ jollen mußte der Vortagsſieger Rau auf Perkeo leider ausſcheiden, da er bei der zweiten Runde eine Wendekofe berührte. Mit Siegerehrung und kameradſchaftlichem Zuſammen⸗ ſein im Eichbaumſtammhaus klang die in allen Teilen wohl⸗ gelungene Regatta aus, bei welcher Gelegenheit Frau Frank durch ihre Geſangsdarbietungen beſonders er⸗ freute. Die Ergebniſſe: 10⸗m⸗Olympiajollen⸗Gaumeiſterſchaft: Wettfahrt 1: 1. K. Rau, Se Heidelberg(Perkeo II):04:22 Sto. 2. K. Müller, Rhein. SV Niederwa:14:15 Maier, SV Mannheim(Olaf),:15:20 Std.; W 2: 1. K. Hormuth, SV Heidelberg(Bob IV), 208206 Std.; 2. Gg. Maier, SV Mannheim,:16:00 Std.; 3. K. Müller, Rhein S Niederwalluf,:18:42 Sto. Wett⸗ fahrt 8: 1. K. Hormuth, Heidelberg, 11:38:37 Std.; 2. K. Rau, Heidelberg,:38:57 Std.; 3. Gg. Maier, Mann⸗ heim,:39:20 Sto. Gauſieger 1938: 1. K. Hormuth, Heidelberg; 2. Ran, Heidelberg; 3. Gg. Maier, Mannheim. 20⸗qm⸗Kiel⸗ und Jollenkreuzer: 1. Traub, Mannheim (:22:09 und:45:55 Std.)(Zeiten in Klammern Zeit pro Wettfahrt). 20 m⸗Rennjollen: 8 . 5 — 2 N * 1. W. Geng, Rhein. SV Mainz 20⸗gm⸗Wanderjollen: 1. Micha Meyer, Mannheim (:57:09 und:81:45 Stö.); 2. Obrecht, Heidelberg(:58:06 und:32:35 Std.); 3. H. Ziegler, Mannheim(:27:11). 15 qm⸗Rennjollen 1. W. Friebolin, Heidelberg (:43:03 und:20:10 Std.); 2. F. Mohr, Mannheim(:52:43 und:28:06 Std.); 3. Maier, Mannheim(:03:18 und :38:10 Std.]). 15⸗qm⸗Wanderfollen: 1. H. Hecker(Oberſchf. SA Std. 118 Worms](:17:00 und:30:47 Std.); 2. J. F. Amler, Worms(:41:55). 12⸗0m⸗Wanderjollen: 1. H. Klotter, Heidelberg (:21:50 und:47:19 Sto.) 2. S. (:81:14 und:52:28 Std.). 10⸗qm⸗GEinheits⸗Rennjollen: 1. SV Frankſurt(:55:52 und:23:45 Std.); 2. Hofſſtadt, Rh. SW Frankfurt,:10:01 Std.(:37:31 Std); 3. Böckmann Mar.⸗Stand. 34 Frankfurt,:27:46 Std.(:19:20 Std.). Eiſenlohr, Mannheim Münſtermann, Rh. Pferderennen im Reich Hoppegarten(18. September) Preis von Sausſouci(3500 4, 1350 Meter): 1. Geſtüt Ebbeslohs' Ngorongoro(O. Schmidt); 2. Penthatlon; 3. Fortunatus. Ferner: Titan, Pincio, Grobian, Marovegin, Tugend, Prelude. Toto: 24, 12, 12, 20:10. EW: 44:10. g.-54. Preis der Mark Brandenburg(4000 /, 1600 Meter]: 1. A. Mahnkopfs Vineta(Hellebrandt): 2. Garnele; 3. Orione. Ferner: Nauem, Ariadne, Roſenode, Reſi. Toto: 95, 14, 11, 14:10. EW: 204:10 Lg.——2. Preis der Schorfheide(10 000 /, 2600 Meter): 1. R. Fritſches Albatros(W. Krbalek); 2. Poet's Fancy; g. Patron; 4. Geradeaus. Ferner: Occultus, Horewood, Lampe, Vagur al' Ame, Steinbach, Taifun, Amaranthus, Armenienne. Toto: 189, 30. 19, 29, 33:10. GW: 1536:10. g. K. Preis von Chantilly(7000 /, 1200 Meter): 1. Frau Haniel⸗v. Rauchs Entſcheidung(Krbalek); 2. Florida; 3. Coeur de Laitne. Ferner: Le Tordu, Sonnenfleck, Deut⸗ ſches Gold. Toto: 143, 27, 17, 21:10. EW: 760:10. Lg. —174—74. Großer Preis der Reichshauptſtadt(100 000 /, 2400 Meter): 1. H. M. Holderts Antonym(A. Tucker); 2. Abendfrieden; 3. Dardanelles 2. Ferner: Blaſius, Trollius, Il Ka Cha, Majoran. Toto: 28, 18, 14, 15. EW: 104:10. Lg. 14. Preis der Deutſchen Trainingszeutrale(10 000 /, 1200 Meter): 1. K. Stoofs Orianda(H. Hiller]; 2. Götterdäm⸗ merung; 3. Milo; 4. Kameradſchaftler könig, Heimfahrt, Galleria Brera, Cleopatra, Papi, Liebes⸗ gabe, Conſpiratriee, Ibis, Prinzenweg, Lord Tullius, Toto: 260, 29, 21, 40, 24:10. EW: 2836:10. Lg. 141. Preis von Newmarket(4000 /, 2400 Meter): 1. F. W. Michaels Athanagild(Zade); 2. Peloponnes; 3. Norick. Fer⸗ ner: Thronfolger, Birkenwald, Pompejus, Beowulf, Pur⸗ purſtern, Pons. Toto: 102, 29, 18, 25:10. EW: 61210. Lg. 14. Preis von San Siro(4000 /, 1600 Meter): 1. Geſt. Röttgens Stammherrin(J. Saroſto); 2. Erntedonk; 3. Biene. Ferner: Montebello, Indio, Heidekind, Leopard Ohne Toto: 10g, 25, 24, 10:10. EW: 1228210. g.—1⸗4 — 4 Horſt⸗Emſcher(18. September) Forſthaus⸗Jagdrennen. 2900 /, 3000 Meter. 1. Gebr. Röslers Palander(Neumann); 2. Leithirſch; 3. Glarice; 4. Goldkorn. Ferner: Xenia, Augur, Bandora, Frigga. Toto: 10, 12, 14, 20, 54:10. EW: 54:10. Lg.:——1. Gewerbe⸗Preis. 2400 /, 1600 Meter. 1. Frau Rübs Armada(Haut); 2. Polarſtern; 3. Perlfiſcher. Ferner: Natango, Infant, Mogul, Goldprobe, Augraf, Schnepfe. Toto: 178, 31, 18, 16:10. EW: 1198:10. Lg. 72. Kartellrennen der Zweijährigen. 6700 J, 1200 Meter. 1. Geſt. Röttgens Idor(Stock); 2. Ingwer; 3. Pikör. Fer⸗ ner: Nanette, Atlanta, Cundry, Heidgeiſt, Samara. Toto: 243, 54, 16, 39:10. EW: 1786:10. Lg.: 252 1 1. B. Horſter Herbſt⸗Ausgleich. 6000 /, 2000 Meter. Ferner; Pfeifer⸗ Behrs Atis(M. Schmidt); 2. Barsdorf; 3. Staatspreis: 4. Mithra. Ferner: Maiflieder, Chorherr, Lockruf, Prinz⸗ regent, Cote Basque II, Manzanares. Toto: 26, 15, 16, 16, 24:10. EW: 92:10. Lg.: 172——1. Emſcher Hürdenrennen. 2900 /, 2800 Meter. 1. W. Quadbecks Oſtgote(Schiemann); 2. Wernigerode; 3. Nuß⸗ knacker. Ferner: Audens, Ilmenau, Tivo, Mauriza, Fech⸗ ter. Toto: 163 20, 51, 15:10. EW: 492:10. Lg.:——1. Landwirtſchafts⸗Preis. 2400 J, 2000 Meter. 1. Geſt. Freismiſſens St. Märgen(Starnecker); 2. Amern; 3. Ku⸗ kuruz und Riſiko. Ferner: Fohre, Sorgenwende, Geor⸗ gette, Haſadeur. Toto: 127, 24, 19, 16, 14:10. EW: 790110, Lg.:——tot. Handels⸗Preis. 2800 /, 1600 Meter. 1. G. Vorſters Hochmeiſter(Haut); 2. Fatima; 3. Melle; 4. Sandmann. Ferner: Friederike, Gewehrlauf, Steinmetz, Ahnherr, De⸗ batte, Gladius, Mohamed. Toto: 245. 43, 17, 19, 24:10. EW: 1668:10. Lg.:——2. Leipzig(18. September) Ohne Fleiß kein Preis, 2500 Meter, 1200 Meter.— 1. Hptm. Heſſes Staroſte(E. Hugenin], 2. Widerſpruch, 8. Angelus. Ferner: Der Aufſtieg, Röntgenſtrahl, Arwed, Marilla, Gucki, Frigga. Toto: 20, 13, 18, 35:10. EW: 80:10. Lg. 1481. Walküren⸗Preis, 1600 /, 1800 Meter.— 1. Stabsvet. Dr C. Löwe Caramba(Frau G. Blume), 2. Angreifer, g Hut ab. Ferner: Seydlitz, Baba, Kohinor, Graf Niet, Schnörkelbarſch, Archimedes. Toto: 66, 18, 24, 15. EW: 1092:10, Lg. K- K%. Lücke⸗Jagdrennen, 2700 /, 4200 Meter.— 1. H. Suhrs Immertreu(Unterholzner), 2. Allaſch, 3. Ancona. Ferner:; Zauberin, Kurzer Kopf, Enthuſiaſt, Lorenz. Toto; 26, 13, 15, 17. Lg.——2. EW: 92:10. Leipziger Herbſt⸗Ausgleich, 3000 /, 1400 Meter.— 1. Geſt. Mydlinghovens Feenland(Sauerland), 2. Subarit, 3. Nautikus. Ferner: Norddeich, Elfmeter, Maſerati, Le⸗ guana. Toto: 34, 16, 21, 74. EGW: 30010. Lg. 14555. Leipziger Haupt⸗Jagdreunen. 5000 l/, 3200 Meter.— 1. Frau R. v. Negeleins Caſtor(Hauſer), 2. Mark Aurel, 8. Gineruſta. Ferner: Linda, Laputz, Handſchar, Ronneburg, Horrido. Toto: 92, 14, 19, 13:10. GW: 100:10. Lg. 45 bis 4. Herbſtmond⸗Rennen, 2400, 1400 Meter. 1. O. Peetzs Mmiery(Steuding), 2. Talfahrt, 3. Bribora. Ferner: Hanſakiwd, Profeß, Traumland, Probe. Toto: 30, 12, 13, 13:10. EW: 124:10. Lg. 1K— 4. Pleißenburg⸗Ausgleich, 2400 J, 2800 Meter.— 1. Frau G. Maunes Günſtling(Acklau), 2. Goldkäfer, 3. Graf Flambo. Ferner: Peſne, Marguis Poſa, Sagengeld, Oſter⸗ luzei. Toto: 70, 18, 17, 16:10. EW: 340:10. Lg. 417 bis Kopf. Erntekrauz⸗Ausgleſch, 2400 /, 1600 Meter.— 1. Ober⸗ vet. Dr. Pfeiffers Blitz(Stys], 2. Prinzeß Chimay, g. Auftakt. Ferner: Siedler, Luzie, Königsparade, Gaſtrecht, Friedenau. Toto: 65, 20, 57, 19:10. EW: 136410. Lg. 111. 13.30 Uhr auf dem eſtplatz am Adolf⸗Hitler⸗Ufer, im Habereckl⸗Bierzelt, abgeliefert werden. Außerdem haben die Frauen, die zum Bewirten der Kinder beſtimmt ſind, Kannen zum Ausſchenken der Schokolade mitzubringen. Jugendgruppe Humboldt. 21.., 20 Uhr, Heimabend im NSV⸗Heim, Fröhlichſtr. 15. Erlenhof(Ingendgruppe). 20.., 20 Uhr, Heimabend bei Dietz, Zeppelinſtr. 86. 5 chtung, Abteilungsleiterinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 20. 90., 15 Uhr, Fiſch⸗Kaltplatten⸗Kurſus in IL 12, 6 für die Gruppe B.— 21.., 15 Uhr, Süß⸗ waſſer⸗Fiſchkurſus in L 12, 6 für die Gruppe A. Deutſche Arbeits front Kreilswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Ortswaltung Waſſerturm. Dienstag, den 20. September, 20.30 Uhr, findet die Monatsbeſprechung im Sitzungsſaale, Beethovenſtraße 15, ſtatt, wozu alle Betriebsobleute und Straßenzellenobleute erſcheinen müſſen. 5 Berufserziehungswerk der DA Die neuen Lehrpläne für das Winterhalbjahr 1938/9 des Berufserziehungswerkes ſind bei allen Kocß⸗Waltern er⸗ hältlich.— Die neuen Lehrgänge beginnen im Oktober. Der genaue Termin wird nach der Anmeldung ſchriftlich mitgeteilt. Anmeldungen für die Lehrgänge des Berufserziehungs⸗ werkes können nur in der Zeit von 10—12 und von 16 bis 18.0 Uhr abgegeben werden. An Mittwoch⸗ und Samstag⸗ nachmittagen iſt geſchloſſen. Außer dieſen Zeiten können keine Anmeldungen angenommen werden. Hausgehilſen ö Almenhof. Am Mittwoch, 21.., 20 Uhr, Fachgruppen⸗ abend der Hausgehilfen in der Streuberſtraße 40. Abteilung Jugend 5 Wir machen die Ortsjugendwalter nochmals darauf auf⸗ merkſam, daß die im Rundſchreiben Nr. 3 angegebenen Termine reſtlos 5 ſind. Außerdem machen wir auf die Einſendung der Tätigkeitsberichte aufmerkſam. 8 Der Kreisjugendwalter. Kraft durch Freude Abteilung Reisen, Wandern, Urlaub Achtung! uß 90 Sonderfahrt zum Erntedankſeſt auf dem N 30. 9. abends bis 4. 10. abel. Ge⸗ 2 25 Fahrt, Unterkunft und voller Verpfle⸗ gung ſowie einer Sonderfahrt ab Unterkunftsort nach dem Bückeberg und zurück nur 24 /. Nur Fahrt 13 l/. SF 104/38 nach Italien vom 18. 10. bis 6. 11. mit dem Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mannheim ab am 18. 10. abends nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174 l. Sonntag, 25. September, Fußwanderung: Neuſtadt— Königsmühle— Finſtertal— Hütterhohl— Forſthaus Heldenſtein— Denkmal Schanzen— Schänzelturm— Hüttenbrunnertal— Edenkoben. Wanderzeit—6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen⸗Hbf..42 Uhr(Verwaltungsſon⸗ derzug]. Rückfahrt ab Edenkoben 19.07 Uhr. Ludwigshaſen an 20.10 Uhr. Fahrkarten zu 1/(nach Neuſtadt) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnſchaltern zu löſen. Fahr⸗ preis Edenkoben— Neuſtodt 40 Pfennig. Sonntag, 25. September, Radwanderung: Mannheim — Riedrode— Worms— Mannheim. Abfahrt.00 Uhr ab Waſſerturm. Räder vorher inſtandſetzen. Fahrradlam⸗ pen nicht vergeſſen. Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der Uß 48 Norder⸗ ney treffen ſich am Mittwoch, 21. September, 20 Uhr, in dem Gaſthaus„Alpenjäger“, U 5, 16. Fotos mitbringen. Was hören wir? Mittwoch, 21. Seplember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Unterhaltungsmuſik.— 10.00: Deutſche Dichtung. Hörfolge.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Aus aunheim: Fröhliches Allerlei.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Im ſonni⸗ gen Süden(Schallpl.)— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Unter der Reichskriegsflagge. Neue Märſche(Schallpl.).— 19.15: Von deutſchem Fliegergeiſt.— 19.45: Erna Sack ſingt(Schallpl.).— 20.00: Nochrichten.— 20.15: Reichsſen⸗ dung: Stunde der jungen Nation. Orgelkonzert der Hg. — 21.00: Altweiber⸗Sommer. Herbſtliche Szenen.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Kammermuſik.— 22.50: Muſik aus Wien.— 24.00: Nachtkonzert.—.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 5. .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Nürn⸗ bergs 25. Hörſpiel.— 10.30: b Kindergarten.— 12.00 Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Schöne Stimmen(Schallpl.).— 15.40: Der Fiſchladen im Suto(Hörbericht).— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag.— 17.00: Ungariſche Violinmuſtk.— 17.90: Zeit⸗ genöſſiſche Muſik.— 18.00: Militärkonzert.— 19.15: Be⸗ ſchwingte Weifen.— 20.13: Orgelkon Alt⸗Wiener Meiſter.— 22.30: Klein chtmuſik.— 28 Orcheſterkonzert.— 24.00; Nachtkonzert i + 14,5 Grad. n halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0, Millimeter bein-Pege 16 17 10 19 20 der„ 21.00: 5. 4 00: Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 20. September: Mit dem Zurückweichen des feſtländiſchen Hochdruckgebtetes nach Oſteuropa konnte die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätigkeit weiter oſtwärts ſich ausbreiten. Da⸗ bei brachte der Durchzug einer Störungsfront, vor allem Nopdweſtdeutſchland, geſtern vielerorts Ge⸗ wittertätigkeit, die ſich auch in abgeſchwächtem Maße bis zu uns hin bemerkbar machte. Eine nachhaltige Verſchlechterung iſt mit dieſer Entwicklung fedoch nicht vevbbunden. Der Witterungscharakter wird a auch weiterhin vorwiegend freundlich, wenn auch nicht durchaus beſtändig ſein.. Vorausſage für Mittwoch, 21. September Vielſach Frühnebel, ſonſt wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, Temperaturen geändert, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. September + 23,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. September + 14,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 5 = 0,4 Liter je Geviertmeter. 1 Waſſerſtandsbeubachtungen 10 Monat September 8 AbelnBegel] Raub Köln—* 25 f eee Rheinfelden 2,64 2 662.59 Hreſſach 1762 1,5% 1,55 8.. 292 2. 2051247 151 145 HANDELS- V WIRTSCHAFTS-ZETIT LI der Neuen Mannheimer Zeitung Dienstag. 20. September 1938 Aittag-Ausgabe Nr. 434 Busch-Jaeger Umsaß um 20% erhöhl Siarke Kapifalvorsorge Werkerneuerungsrüdtlage gebildet, Weripapierkäufe Die Buſch⸗Jäger Lüdenſcheider id, teilt über das Ge sjahr zum 30. ß der günſtige Geſchäftsgang ſich f und die Umſätze weiter zunahmen. Sie we höhung um 20 v. H. aus, woran für Fertigw land und der Export im)en Umfange bete ird mit 4 Vorjahr 1,71 auf der Metallwerke AG, April wobei im geſondert hälter erforderten 3,71 Mill. Koſtenſeite (8,13), erſchienen. Löhne und Ge⸗ Abſchreibungen 1/02(1,13) rw 1,24(0,81) Mill. J. Der Jahresgewinn wird (0,34) Mill. 4 ausgewieſen. Die Dividende auf Ack beträgt unverändert 5 v. H. irbeitung und Entwicklung von Austauſchwerk⸗ t erfolgreich fortgeſchritten. Die Rohſtoffverſorgung id. Die Erhöhung der Leiſtun higkeit der Einrichtungen erforderte erhebliche Mittel, und man hat auch für künftig mit weiteren Aufwendungen zu rechnen. Im Hinblick hierauf wurde erſtmalig eine Werkserneuerungsrücklage in Höhe von 500 000% vor⸗ genommen. Im Zuſammenhang mit der erhöhten Produk⸗ tion konnten Neueinſtellungen von Gefolgſchaftsmitgliedern in entſprechendem Umfang vorgenommen werden. Die Bilanz zeigt bei Maſchinen durch die ſtärkere In⸗ anſpruchnahme höhere Abſchreibungen. Die Anlagen ſtehen 2,(2,3) Mill./ zu Buch. Erhöht haben ſich die (2,1) in Zuſammenhang mit dem vergrö⸗ ſtsumfang, wobei vor allem Rohſtoffe, und zwar von 0,86 auf 1,19 Mill./ ſtiegen. Forderungen be⸗ tragen 2,77(2,69), Wertpapiere 0,87(0,14) Mill./ erhöht durch Anlagekäufe mit zur Zeit nicht benötigten Mitteln, ferner flüſſige Mittel mit 1,2(1,97) Mill. /, andererſeits Rücklagen erhöht mit zuſammen 3,95(2,59) bei Verbind⸗ lichkeiten von 2,03(2,75) Mill. J. Die Schweiz beschränki die Ausfuhr Genehmigungspflichi für wichſige Stoffe Aus dem Bunde uſe in Bern wird amtlich mit⸗ Die gegenwärtig unſichere' Lage bringt die Gefahr daß einzelne Rohſtoffe, welche die Schweiz in Irmalen Zeiten einführt, aus ſpekulativen Gründen zur Ausfuhr gebre und damit der Inlandswirtſchaft entzogen werden. D iche trifft zu für Abfallſtoffe wie Alt⸗ metall und äl e Waren. Um einer ſolchen ungeſunden Entwicklung vorzubeugen, hat der Bundes und Ste ßerten 0 5 rat beſchloſſen, zur Sicherſtellung der Lan⸗ des verſorgung die Ausfuhr einzelner Waren von einer heſonderen Bewilligung abhängig zu machen. Zur Ertei⸗ lung dieſer Bewilligung iſt zuſtändig die Sektion für Ein⸗ fuhr des eidgenöſſiſchen Volkswirtſchaftsdepartements in Bern. Die Beſchränkung der Ausfuhr beſtimmter Waren iſt als vorübergehende Maßnahme getroffen worden. Sie wird aufgehoben werden, ſobald die Verhältniſſe es er⸗ lauben. Durch die Erteilung beſonderer Ausfuhrbewilli⸗ gungen ſoll die Hemmung des wirtſchaftlichen Verkehrs auf das im Landesintereſſe notwendige Minimum be⸗ ſchränkt werden. Neuer Kreiswirtſchaftsberater. Pg. Profeſſor Dr. Walter Thoms, der ſeit Auguſt 1934 als Kreiswirtſchafts⸗ berater der NSDAp im Kreis Mannheim wirkte, wurde vom Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Roth, zu neuen und größeren Aufgaben berufen. Nach Nachfolger des ſcheidenden Kreiswirtſchaftsberaters hat Kreisleiter Schneider im Einvernehmen mit dem Gauwirt⸗ ſchaſtsberater Pg. Dr. Kentrup den Parteigenoſſen Goe⸗ bels, den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim ernannt. * Ettlingen⸗Maxau Papier⸗ und Zellſtoffwerke AG., Ettlingen. Im Geſchöftsjahr 1937⸗38(31. März) konnten die beiden Fabriken in Ettlingen und Mapau lt. Bericht fortlaufend voll beſchäftigt werden. Durch Produktions⸗ ſteigerung konnte der ſtarken Nachfrage einigermaßen Ge⸗ Rüge geleiſtet werden. Daneben wurde der Export in allen Erzeugniſſen pfleglich behandelt, ſo daß die Papier⸗ ausfuhr ſtark geſteigert und die Zellſtoffausfuhr auf Vor⸗ jahrshöhe gehalten werden konnte. Die Preiſe waren im Inland das ganze Jahr ſtabil, während ſie im Ausland ſehr großen Schwankungen unterworfen waren. Im er⸗ ſten halben Jahr ſtiegen ſie beträchtlich umd manchmal ſprunghaft an, um im zweiten halben Jahr in ziemlichem Umfange wieder zu ſinken. Die Rohſtofſheſchafſung konnte im großen und ganzen den Produktionsbedürfniſſen an⸗ gepaßt werden. Der Uebergang zur ausſchließlichen Ver⸗ wendung deutſchen Holzes machte eine nennenswerte Ver⸗ mehrung der Gefolgſchaft erforderlich, die nunmehr auf Ad. 1000 Mitglieder angeſtiegen iſt. Bekanntlich ging gegen Ende des Geſchäftsjahres das in nichtariſchen Händen be⸗ findliche A von 4,20 Mill./ auf eine Gruppe badiſch⸗ pfälziſcher Käufer unter Führung der Firma Julius Glatz in Neidenfels(Pfalz) über. Der Rohgewinn wird mit 3,99 Mill.„ ausgewieſen; dem vorfährigen Rohertrag von 3,96 Mill./ ſtanden noch 0,56 Mill./ ſonſtige Auf⸗ wendungen gegenüber. Abo. Erträge ſteuerten 24800 82 200)% bei. Nach 614 728(525 100)/ Abſchreibungen werbleibt ein Jahresgewinn von 402 851(296 275) /, der ſich um den Vortrag auf 405 686(158 835)/ erhöht. Dar⸗ aus erhalten die 1,20 Mill./ Vorzugsaktien die rückſtän⸗ dige 7 v. H. Dividende für die Jahre 1932⸗36, ſowie die 0 v. H. Dividende für das abgelaufene Jahr, der Reſt von 746/ wird vorgetragen(i. V. wurde aus dem Reingewinn nach Deckung des Verluſtvortrags von 137 440/ die 7 v. H. Vorzugsdividende für 1931-32 nachgezahlt und die lau⸗ 5 dividende ausgeſchüttet.) * Papierfabrik Auguſt Köhler AG, Oberkirch, Baden.— 6 v. H. Dividende. Das mit 2,10 Mill./ AK ausgeſtattete Unternehmen erzielte 1937 einen Jahresertrag von 1,51 Mill. /. Dazu treten noch 19 900/ Erträge aus Be⸗ igungen und ao. Erträge. Nach 133 934/ Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen und 15 190/ anderen Abſchreibungen ſowie einer Zuweiſung von 20 000„/ an die Beamten⸗ und Arbeiterverſorgungskaſſe verbleibt einſchl. 35 980% Vor⸗ trag ein Reingewinn von 181715 l, woraus die 1,89 Mill. Mark Sta aktien 6 v. H. und die 0,21 Mill./ Vorzugs⸗ aktien 2 v. H. Dividende erhalten. * Dresden⸗Leipziger Schnellpreſſen⸗Fabrik AG, Rade⸗ beul.— Wieder 4 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der auf den 28. Oktober einzuberufenden HV vonzuſchlagen, aus dem nach Abſchreibungen auf Anlagen von 214 635 ¼ (157 210%) für das Geſchäftsjahr 1937/38 verbleibenden Reingewinn von 107949(107 332) // eine Dividende von wieder 4 v. H. zu verteilen. 10 799(10 308)/ werden vor⸗ getragen. Das neue Geſchäftsjahr begann mit einem Auf⸗ tragsbeſtand, der für das Werk für mehrere Monate volle Ausnutzung ſicherſtellt. * Abr. Frowein Ehrenpräſident der Deutſchen Gruppe der Internationalen Handelskammer. Der langjährige Präſident der Deutſchen Gruppe der Internationalen Han⸗ delskammer Abr. Frowein iſt, nachdem er kürzlich ſein Amt iedergelegt hatte, zu ſeinem 60. Geburtstag ſoeben vom ſidium ur eirat der Deutſchen Gruppe der Inter⸗ nationalen Handelskammer einſtimmig zum Ehrenpräſi⸗ denten ernannt worden. k Schering AG, Berlin, beteiligt ſich bei Scherk. Das kosmetiſche Fabrikunternehmen des Herrn Ludwig Scherk in Berlin⸗Südende und das unter derſelben Firma be⸗ triebene Ladeng ft am Kurfürſtendamm in Berlin ſind an eine zur Fortführung beider Geſchäfte gegründete Firma Scherk Gmb übergegangen, an der die Schering Ach maß⸗ geblich beteiligt iſt. * Verſtändigung zwiſchen JIweco und franzöſiſcher Drahtinduſtrie. Nachdem längere Zeit ein vertragsloſer Zuſtand zwiſchen dem Internationalen Drahtverband (Iweco) und dem franzöſiſchen Drahtherſtellern beſtanden ha konnte in den am 13. und 14. September in Paris geführten Verhandlungen eine grundſätzliche Verſtändi⸗ gung erzi werden, die eine engere Zuſammenarbeit zwiſchen Verband und franzöſiſcher Gruppe ſichert und die es der Iweco feſtgelegt werden. des Verbandes zu der franzöſiſchen Draht⸗ induſtrie wird dann weſentlich enger ſein als bei dem früher gültigen Abkommen, denn die franzöſiſchen Er⸗ zeuger waren bisher kein Vollmitglied der Iweco, ſondern hatten mit dieſer lediglich beſondere Abmachungen getrof⸗ fen, die für die franzöſiſche Gruppe eine Mindeſt⸗ und eine Höchſtausfuhrmenge vorſahen. Den Franzoſen wurde da⸗ bei das Recht eingeräumt, bis zur Erreichung der Min⸗ deſtausfuhrmenge mit ihren Ausfuhrpreiſen um eine be⸗ ſtimmte Spanne unter den offiziellen Verbandspreiſen zu bleiben. Trotz ihrer niedrigeren Ausfuhrpreiſe iſt jedoch in den vergangenen Jahren von den Franzoſen die vorge⸗ ſehene Mindeſtausfuhrmenge niemals erreicht worden. Die Schwierigkeiten, die dann zu dem vertragsloſen Zuſtand führten und die nunmehr beſeitigt werden konnten, wa⸗ ren dadurch entſtanden, daß das von der Hadir⸗Gruppe in Marnaval errichtete neue Drahtwerk(Tréfileries de Cham⸗ pagne) ſich ſtark im Export zu erheblich unter den Iweco⸗ Preiſen liegenden Notierungen zu betätigen begann. Von der Iweco wurde dieſer Zuſtand als unhaltbar angeſehen umd der franzöſiſchen Gruppe der Vorſchlag unterbreitet, Vollmitglied der Iweco zu werden. Nachdem es jetzt ge⸗ lungen iſt, die ſich aus der Außenſeitertätigkeit des Werkes Marnaval ergebenden Schwierigkeiten auszuräumen, wird auch der endgültigen Verlängerung des Internationalen Walzorahtverbandes, die bisher immer wieder hinausge⸗ ſchoben werden mußke, nichts mehr im Wege ſtehen. * Erhöhter Beſchäftigungsſtand der US⸗Stahlinduſtrie. Nach dem Wochenbericht des Fachblattes„Iron Age“ er⸗ höhte ſich der Beſchäftigungsgrad in der amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie in der letzten Woche auf 45,5 v. H. der Leiſtungsfähigkeit gegenüber 40 v. H. in der Vor⸗ woche und 44 v. H. in den voraufgegangenen acht Tagen. In der entſprechenden Woche des Vorjahres ſtellte er ſich allerdings noch auf 80 v. H. Mannheimer Geſreidegroßmarktf Mannheim, 20. Sept. In der vergangenen Woche hat England einige neue Getreidekäufe vorgenommen, und zwar wurden in der Hauptſache Manitoba⸗ und Ruſſen⸗ Weizen aufgenommen. Die Weltmärkte, die mehrere ſtarke Schwankungen aufwieſen, zeigten zum Schluß gegenüber der Vorwoche eine merkliche Befeſtigung. Inwieweit bei dieſen Käufen und Preisbefeſtigungen politiſche Erwägun⸗ gen mitgeſpielt haben, läßt ſich von hier aus nicht beur⸗ teilen, aber man ſollte ſich hüten, ſolche Möglichkeiten zu itberſchätzen. Wenn die Preiſe einmal einen ſo niedrigen Stand erreicht haben wie gegenwärtig, genügen kleinſte Käufe, eine vorübergehende Erhöhung hervorzurufen. Im übrigen lauten die Nachrichten aus den überſeeiſchen Er⸗ zeugerländern weiter ſehr günſtig; doch muß befürchtet werden, daß die Vereinigten Staaten und Kanada ja nur die Hälfte ihres Ueberſchuſſes wirklich werden ausführen können. Von der ſüdlichen Erdhälfte werden gleichfalls 0 günſtige Schätzungen gemeldet; Rußland iſt mit größeren Angeboten am Markt, auch Frankerich möchte ſtärker expor⸗ tieren, Belgien hat eine Rekordernte, und auch in den Donauländern ſowie in Italien wurden die Schätzungen meiſt übertroffen. Im Deutſchen Reich einſchließlich Oeſterreich iſt nach den Schätzungen von Anfang September mit einer Ge⸗ treideernte von rund 28 Mill. Tonnen zu rechnen, das ſind 3,8 Mill. Tonnen oder 15,1 v. H. mehr als im Vor⸗ jahre; da der durchſchnittliche Getreidebedarf etwa 25 bis 26 Mill. Tonnen beträgt, kann Deutſchland aus ſeiner eigenen Erzeugung den aus dem Vorjahr übernommenen Vorrat von 3 Mill. Tonnen auf 5 bis 6 Mill. Tonnen erhöhen. Schon aus dieſen Angaben erhellt, daß das Angebot in ganz Deutſchland recht erheblich iſt. Um eine einiger⸗ maßen geordnete Verſorgung und Unterbringung der Vorräte durchzuführen, hat die Hauptvereinigung keine Genehmigung für Angebote aus Nord⸗ und Mitteldeutſch⸗ land nach dem Oberrhein mehr erteilt, wenigſtens für Brotgetreide. Soweit die Mühlen im Rahmen der ihnen zugeſtandenen Lagermengen Ergäntzungskäufe vornehmen können, decken ſie ſich daher mit ſüddeutſchen Herkünften ein. Bisher ſind die Umſätze allerdings noch recht klein geblieben, aber man darf erwarten, daß mit der Erhöhung der Weizenvermahlungsquote für September ſowie mit der Verpflichtung der Bäcker, beſtimmte Mehlvorräte auf Lager zu halten, Vorräte der Mühlen abnehmen werden, ſo daß neue Käufe vorgenommen werden können. Zur Unterbringung des feuchten Weizens ſind die Mühlen ver⸗ pflichtet worden, gewiſſe Mengen aufzunehmen, die ſich verhältnismäßig nach ihrer Geſamtverarbeitungsmenge richten. Wenn auf dieſe Weiſe der Weizen auf die einzel⸗ nen Betriebe verteilt wird, iſt Gewähr dafür gegeben, daß dieſer Weizen ſachgemäß getrocknet und behandelt wird. In einigen Gegenden Deutſchlands ſind letzthin Verkäufe für Lieferung Ende Oktober vorgenommen worden; am Mannheimer Getreidegroßmarkt war dies noch nicht in nennenswertem Umfang der Fall. Der Roggenmarkt blieb ſehr ſtill. Für Roggenmehl iſt auch keine Erhöhung der Vermahlungsquote für Septem⸗ ber erfolgt, da die Vorräte noch ausreichend ſind, und ſo iſt auch für die nächſte Zukunft kaum mit einer Steigerung der Kaufluſt für Roggen, insbeſondere in Süddeutſchland, zu rechnen. 1. Braugerſte hatte ein befriedigendes Geſchäft zu ver⸗ zeichnen. Die an den Markt kommenden ſüddeutſchen Qualitätsgerſten wie pfälziſche, rheinheſſiſche, unterfrän⸗ kiſche und badiſche wurden, ſoweit ſie trocken ſind, gern gekauft; für beſonders gute Qualitäten hat man auch ver⸗ ſchiedentlich die feſtgeſetzten Zuſchläge bezahlt; dagegen fin⸗ den Braugerſten mittlerer oder geringerer Qualität keine Käufer. Verſchiedentlich haben die Brauereien bereits über die ihnen zugewieſenen Bezugsſcheine verfügt, doch glaubt man, aus der bekannten Rede des Generalfeldmarſchalls Göring ſchließen zu können, daß noch zuſätzlich Bezugs⸗ scheine ausgegeben werden. Soweit aus Noröd⸗ und Mittel⸗ deutſchland Angebote in beſter Braugerſte vorlagen, wur⸗ den ſie aufgenommen, doch hat man den Eindruck, daß die Angebote aus dieſen Gegenden in der letzten Zeit etwas abgenommen haben. Die Angebote in Induſtriegerſte waren nicht ſehr umfangreich, genügten aber, den vorhan⸗ denen Bedarf, der durch den Mangel an Bezugsſcheinen verhältnismäßig klein iſt, zu decken. Nach dem Niederrhein wurde verſchiedentlich verregnete Braugerſte als Induſtrie⸗ gerſte angeboten.— Futtergerſte war nur in kleineren Mengen aus Nord⸗ und Süddeutſchland erhältlich und wurde meiſt von den Verteilerbetrieben aufgenommen. * Induſtriehafer war aus Pommern und Mecklenburg in kleineren Mengen zu haben; der Umſatz blieb vorerſt ge⸗ ring, da auch hier noch keine neuen Bezugsſcheine aus⸗ gegeben worden ſind.— Futterhafer war hauptſächlich aus den Gegenden erhältlich, die im Vormonat über größere Regenfälle zu klagen hatten. * Der Mehlmarkt ſtand ganz im Zeichen der neuen An⸗ ordnungen. Während man in der Vorwoche noch bemüht war, mit den Käufen möglichſt zurückzuhalten, iſt jetzt dieſe Hemmung weggefallen, da die Bäcker am 30. September über eine Vier⸗Wochen⸗Verarbeitungsmenge verfügen müſſen und da weiterhin die Müßlen zunächſt noch bis zur Erſchöpfung ihrer Vorräte an Maisbackmehl dieſes beizu⸗ miſchen haben. Die nachträgliche Erhöhung der September⸗ Vermahlungsquote gibt den Mühlen etwas beſſere Mög⸗ lichkeit, der Nachfrage zu geftügen.— In Roggenmehl ſind die Vorräte bei den Bäckern noch ſo groß, daß ſich eine Entlaſtung bis jetzt noch nicht durchzuſetzen vermochte. Aus dieſem Grunde hat man auch von einer Erhöhung der Roggen⸗Vermahlungsquote abgeſehen. * Der Futtermittelmarkt blieb ruhig. Oelkuchen wurden weiter zugeteilt; das Angebot von Kleie war ausreichend. Zuckerhaltige Artikel ſowie Miſchfutter wurden faſt gar nicht gekauft. Stroh war ausreichend am Markt. Die An⸗ lieferungen von Heu blieben in Baden noch klein, da die Bauern mit Feldarbeiten beſchäftigt ſind. Paul Riedel. Rhein-Mainische Abendbörse Fes Fraukfurt, 19. Septemb An der Abendbörſe war die Haltung recht feſt, da 7 Publikum Käufe erfolgten und auch der Berufsh nö el einiges Intereſſe wahrnahm. In einzelnen Spezialwerten wor das Geſchäft verhältnismäßig lebhaft, ſonſt blieb ez im ganzen recht ruhig. Mit ſtarkem Intereſſe ſieht man der weiteren außenpolitiſchen Entwicklung zu. Farbenindu⸗ ſtrie gewannen insgeſamt 1 v. H. mi 7 Ver⸗ einigte Stahl erreichten mit plus Pariſtand, ferner zogen Daimler um 7 v. H. auf 25, Deutſche Erol um 4 v. H. auf 125,25 u. a. an. Bemberg lagen mit 12950 bis 130 nicht ganz gehalten. 5 Am Rentenmarkt gingen Reichsaltbeſitz mit unv. 12879 und Kommunal⸗Umſchuldung mit 94% aus dem Verkehr, Reichsbahn⸗VaA wurden zu 124 gefragt. — Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 4,00; Nov. 4,10 Br.; Jan. 4,20; März 4,25.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Sept. 106,50; Nov. 99; Jan. 97,25; März 96,75 Br. Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Sept.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 380 und Okt. je 457; Nov. 460; Dez. 462; Jan.(39) 466; Febr, 467; März 468; April 409; Mai, Juni je 470; Juli, Auguſt, Sept. je 471, Okt. 470; Dez. 472; Jan.(40) 478; März 476 Mai 478; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Lone don: Leinſaat Pl. per Sept. 117; Leinſgat Kk. per Sept. 129; Bombay per Sept.⸗Dez. 12,75; Leinſaatöl loko 29,97 Okt. und Nov.⸗Dez. 22,1%; Baumwollöl ägypt. 18,0; Baum. woll⸗St. ägypt. per Sept. 6,25. Neuyork: Terp. 28,25 Savannah: Terp, 21,25. Geld- und Devisenmarki Paris, 19. September.(Schluß amtlich, London 178.32 Belgien 627.75 Oslo 805,25 Neuyork 3719,— Schweiz 837,75 Stockholm 926. Berlin 1486,25 Kopenhagen 797,75 Prag 126,80 Italien 196,45 Holland 2003,— Spanien London, 19. September.(Schluß amtlich), Neuyork 480,37 Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 287.— Montreal 482,81 Helſingfors 226,72 Hongkong.296 Amſterdam 892,15 Prag 41,12 Sch anghai 0800 Paris 178,31 Budapeſt 2450, Dokohama 2 Vrüſſel 2846,.— Belgrad 215,50 Auſtralien 12, Italien 9125,.— Sofia 405,— Mexiko 98 Berlin 1200,—[ Moskau 2588,— Montevideo 2000, Schweiz 2121,15 Rumänien 659,— Valparaiſo 124,0 Spanien 5 Konſtantin 616,— Buenos Kopenhagen 2142,12 Athen 546.— auf London 1892, Stockholm 919,25 Warſchau 2601.— Südafrika 100,12 Oslo 895,25 Buenos Aires] 1908,— Melalle Hamburger Metallnotierungen vom 19. September Banca- u. ief Kup a er Straitszinn g Brief Geld Brief Geld Briefſcheld[Hüttenrohzint p. 100 kg) 19,19, Januar 54,50 54.500258, 0 258,0 Feinſilber(RM per eg). 30,80 30,80 Februar 54,5054, 50254, 0 254,0 Feingold(RM per 9g).84 2,79 März 44 Alt⸗Platin(Abfälle) April e Eircapr.(RM per g). 2,70 200 Mat„ Techn. reines Platin Jun: 32333335 Detailpr.(RM per g). 3,85, Juli„ Auguſt 55 Loco Abl. Septemberſs3,5054,50258,0258,0] Antimon Regules chineſ. Oktober 54,5054, 500258,0 258,0 per to). 444, 44 November 54,5054, 50258, 0 258,0 Queckſilber(per Flaſche).. 70,80 Dezember 54, 50054, 50258, 0 258.0] Wolframerz chineſ in sn 564,— 62.50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 19. September für eine Unze Feingold 144 ſh 7 d= 86,7861 J, für ein Gramm Feingold demnach 55,7815 Pence= 2,7024 l. Am Montag wurde Gold im Werte von 448 000 Pfund Sterling verkauft. trachienmarki Duisburg- Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum iſt auch an der heutigen Börſe für Reiſen bergwärts äußert rege. Dagegen wurde zu Tag etwas weniger angenommen. Es fehlt an Leer⸗ raum in allen Größen. Die Bergfracht blieb mit 1 je Tonne Baſis Mannheim unverändert. Die Talfracht ſteht ebenfalls nach wie vor auf 1/ je To ab Ruhrhäfen nah Rotterdam einſchl. Schleppen. Für Antwerpen⸗Gent wird .30 // und ab Kanal.50„ je To. bezahlt. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pf. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pf. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn betrögt nach wie vor 8 Pf. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Sageskaleucles Dienstag, 20. September Nationaltheater:„Der Roſenkavolier“, Oper von Richard Strauß, 19.30 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Hinter der Hauptfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt mit Kraft durch Freude. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproßektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Dreizehn Stühle“.— Alhambra:„Eiferſuchl“, — Schauburg:„Frauenehre“.— Palaſt:„Die Dſchungel⸗ prinzeſſin“.— Gloria:„Der kleinſte Rebell“.— Capitol und Scala:„Fahrendes Volk“. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 24. — Blick auf Ludwigshafen Spitzenleiſtungen des Varietés Allobendlich fröhlicher Ausklang im Kocß⸗Zelt der Grenzland⸗Preſſeſchau Wenn um 20 Uhr die große Hindenburghalle ihre Tore ſchließt, füllt ſich nebenan das ſtattliche Kdc⸗ Zelt mit Beſuchern des glanzvollen„Varietés der Spitzenleiſtungen“. Die bekannte Ka⸗ pelle Theo Hollinger bringt mit dem ihr eigenen Temperament die Hörer in die beſte Stimmung und macht ſie für die kommenden Genüſſe auf der Bühne ganz beſonders aufnahmebereit. Rudolf Schmitt⸗ henner führt ſich als Anſager ſehr launig ein. Dann führt er uns in einen Traum von Jugend und Schönheit, verkörpert von den beſtrickend gut „gebauten“ und aufgemachten zehn feſchen Mädels des Wiener Balletts. Blond und Braun ver⸗ einigen ſich hier zu einer Tanztruppe von Liebreiz und ſchöner Aufmachung.— Wie Kinder mit Fang⸗ bällen, ſo ſpielen die Gebrüder Gailer mit rieſigen Eiſenkugeln, regelrechten Granaten und einem 9 Zentner ſchweren Marine⸗Torpedo. Einen erſtklaſſigen Balanceakt boten die beiden Hallans; in ihrem„Perche⸗Akt“ ſetzt ſich der Untermann den bis zur Decke reichenden Bambusſtab auf die Schul⸗ ter. Der Partner klettert hinauf bis auf die oberſte Spitze und ſchwebt frei darauf, als wäre das eine Kleinigkeit. Den Höhepunkt erklomm die Stim⸗ mung im Zelt mit dem Auftreten der 4 Melo ros, des parodiſtiſchen Meiſterquartetts, das in der Nürnberger Koͤß⸗Stadt ſoviel Ruhm ernten konnte. Die von ihnen vorgetragene traurige Geſchichte von den beiden Königskindern geht hier im Filmſinne gut aus. Dieſe Art Parodie hat ſo viel Geiſt und Witz in ſich, daß die Gäſte richtig aus dem Häus⸗ chen gerieten. Die öͤrei Skatts haben ihre Roll⸗ ſchuhnummer weiter vervollkommnet, ſeitdem wir ſie zum letztenmal ſahen. Die„Luſtigen Fünf“ ſorgten für weitere Ankurbelung der allgemeinen Stimmung. Ihrem Walzer⸗ und Schunkellied unter⸗ legten ſie eine Hymne auf Ludwigshafen, geſchmie⸗ det von Rudolf Schmitthenner, und bald ſang alles im Chor mit: „Schön iſt es in Ludwigshafen, Drum gehen wir noch lang nicht ſchlafen. Brüder, ſtimmt alle mit ein: Es gibt nur ein Ludwigshafen am Rhein!“ 5 Dr. Friß Hau bold Sonderarbeitstagung, Oruck und Papier“ Aus Anlaß der Greuzland⸗Preſſe⸗Schau Aus Anlaß der Grenzlandpreſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ tagten am Sonntag in der„Walhalla“ die Kreisfachabteilungswalter und Betriebsobmän⸗ ner aus dem ganzen Gau Saarpfalz mit der Gau⸗ fachabteilung„Druck und Papier“ unter Lei⸗ tung des Gaufachgruppenwalters Pg. Hepp, Pg. Baumann als Gauberufsreferent ſprach über die Fragen der Berufserziehung und verlangte Mobi⸗ liſierung aller Berufskräfte. Ueber die Anlernverhältniſſe und die einzuführenden Prüfun⸗ gen in der Papiererzeugungsinduſtrie verbreitete ſich Betriebsobmann Neuenhaus, der auch für dieſe Berufsſparte geeignete Fachſchulen forderte. Nach Erſtattung der Arbeitsberichte der Kreisfachgrup⸗ penwalter und einem Referat des DAF ⸗Kreis⸗ obmanns Antoni wurde gemeinſchaftlich die Grenz⸗ landpreſſeſchau beſucht. Teilſtreckenvunkt„Rheinbrücke links“ aufgehoben Aus verkehrstechniſchen Gründen wurde ab Montag, 19. September, die Straßenbahn⸗Halteſtelle „Rheinbrücke links“ in beiden Fahrtrichtun⸗ gen aufgehoben. Teilſtreckenpunkt„Rhein⸗ brücke links“ wird für alle über die Schlageterbrücke führenden Straßenbahnlinien nach der Halteſtelle Pfalzbau verlegt. Angezeigt wurden zwei bei einem hieſigen Meſſe⸗Unternehmen beſchäftigte ledige Hilfs⸗ arbeiter, weil ſie zum Nachteil ihres Arbeitgebers eine größere Zahl Glühbirnen und einem Arbeits⸗ kameraden deſſen Geloͤbörſe mit Inhalt entwendet haben. Sie werden außerdem beſchuldigt, einen ge⸗ fundenen Geldbeutel mit 26 Mark Inhalt, den ein Fahrgaſt in dem Unternehmen verloren hat, unter⸗ ſchlagen zu haben. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau. eöffnet von 9 bis 20 Uhr— 16 bis 18 Uhr 8 des ee— Von 20.15 Uhr an im Köß⸗gelt„Varietés der Spitzenleiſtungen“. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. 5 Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 18 bis 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täalich Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„18 Stühle“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Der Spieler“.— Ufa⸗Lichtſpiele:„Moroſache Holm“. Union⸗Theater:„Die Dſchungel⸗Prinzeſſin“.— Altlautik: „Die Kronzeugin“.— 88 Mundenheim:„Groß⸗ 5 alarm“. Pfälziſche Dienſtnachrichten In der Juſtizverwaltung. Mit Wirkung vom 16. September an iſt der Juſtizſekretär beim Amts⸗ gericht Pirmaſens Alwin Kuntz zum Verwaltungs⸗ inſpektor bei den Gefängniſſen Zweibrücken ernannt. Aus den Bezirksämtern. Zu Verwaltungsinſpek⸗ toren wurden ernannt: mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober ab der Verwaltungsoberſekretär der Stadt Hammelburg Max Seyfert beim Bezirksamt Pir⸗ maſens, der Gemeindeoberſekretär beim Zweckver⸗ band Gleiszellen⸗Gleishorbach, Pleisweiler⸗Ober⸗ hofen, Niederhorbach Georg Burret beim Bezirks⸗ amt Bergzabern, mit Wirkung vom 1. November der Verwaltungsoberſekretär bei der Pfälz. Penſions⸗ anſtalt in Bad Dürkheim Ludwig Born beim Be⸗ zirksamt Zweibrücken und mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober der Verwaltungsſekretär der Stadtgemeinde Speyer a. Rh. Erich Zehfuß zum Verwaltungsſekre⸗ tär beim Bezirksamt Speyer. Das Volksfeſt der Schwaben ö Zum 103. Male in Caunſtatt St. Stuttgart, 17. Sept. Für den Schwaben gibt es nicht gerade viel Feſttage im Jahre. Darum feiert er dieſes Feſt bedächtig und mit innerer Ankeil⸗ nahme. Man kann den Schwaben dort unten kennen lernen. Denn das ſpielt auf dem Volksfeſt eine große Rolle. Da kann man auch die ſchwäbiſchen Spezialitäten genießen. Eine„heiße Rote“ oder eine Schützenwurſt friſch vom Roſt und Sauerkraut dazu, das ſind Leckerbiſſen, die knuſprigen Laugen⸗ brezeln, dazu einen Krug ſchäumendes Stuttgarter Bier oder ein Viertele Wein, das ſind ganz beſon⸗ dere Volksfeſtgenüſſe. Für das 103. Cannſtatter Volksfeſt wird wieder allerlei vorbereitet. Pferde⸗ rennen werden abgehalten, die Kinder haben ihr Vergnügen, Sportfeſte, nächtliche Waſſerfeſte mit Beleuchtung der Neckarufer und Feuerwerk wechſeln miteinander ab. Das Volksfeſtſchießen wird wieder viele anlocken. So bietet jeder Tag— vom 17. bis 26. September— einen neuen Genuß, eine neue Sehenswürdigkeit, eine neue Freude. * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 16. Sept. Unſer ülte⸗ ſter Einwohner Franz Herfel feierte ſeinen 90. Ge⸗ burtstag. 8 Kraf * * 7 wie b Zug 3 bronn einem geſtoß Meter des K den ge ein N Di Frau rige 8 bachw. aus L rige Brude chen e Zu noch fi befand fahrt hörte Einfab ſigne fuhr d der di fuhr. geſchle K. hes K ein F. von, b der B In überſch Hierbe zur S fünf 5 Beinb werde. donage noch ſchran Wager mitge D — Dienstag, September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Drei Todesopfer in Baiersbronn Das Anglück am Bahnübergang Kraftwagenlenker überhörte Warnſignale?— Auto vom Eilzug mitgeſchleift * Freudenſtadt, 20. Sept. Am Sonntag iſt, wie bereits im geſtrigen Abendblatt berichtet, der Zug 3950 bei der Einfahrt in den Bahnhof Baiers⸗ bronn auf dem unbeſchrankten Wegübergaug mit einem Perſonenkraftwagen IV B 123 815 zuſammen⸗ geſtoßen. Der Perſonenkraftwagen wurde etwa 25 Meter mitgeſchleift und zertrümmert. Drei Perſonen des Kraftwagens, zwei Frauen und ein Knabe, wur⸗ den getötet. Zwei Perſonen, der Wagenlenker und ein Mädchen, ſchwer verletzt. * Die Namen der Toten ſind: die 36jährige Frau Roſa Kropp, geb. Doll, aus Lauf, die 27jäh⸗ rige Frau Anna Huber, geb. Spinner, aus Sas⸗ hachwalden, der neunjährige Karl Joſef Feiler aus Lauf. Der ſchwerverletzte Fahrer iſt der 33jäh⸗ rige Metzger Franz Doll aus Sasbachwalden, ein Bruder der Frau Kropp, deren 12jähriges Töchter⸗ chen ebenfalls ſehr ſchwer verletzt iſt. 5 Zu dem ſchweren Unglück wird der„Bad. Preſſe“ noch folgendes mitgeteilt: Der Metzger Franz Doll befand ſich am Sonntagabend bereits auf der Heim⸗ fahrt von Freudenſtadt. Offenbar beachtete oder hörte er an dem ſchrankenloſen Wegübergang an der Einfahrt zur Station Baiersbronn die Warn⸗ ſignale— Leucht⸗ und Pfeifſignale— nicht und fuhr direkt in den Eilzug Karlsruhe—Freudenſtadt, der die Station Baiersbronn um 20.05 Uhr durch⸗ fuhr. Der Kraftwagen wurde eine Strecke weit mit⸗ geſchleift und dann zur Seite geſchleudert. Drei weitere Verkehrsunfälle K. Bruchſal, 20. Sept. Das dreijährige Söhnchen hes Küfers Pius Bohn in Neuthard geriet unter ein Fuhrwerk und trug einen Schädelbruch da⸗ von, befindet ſich aber glücklicherweiſe auf dem Wege der Beſſerung. In Eppingen wollte ein Arbeiter die Straße überſchreiten zum Einſteigen in einen Omnibus. Hierbei wurde er von einem Motorrad erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Verunglückte, Vater von fünf Kindern, mußte mit einem ſchweren Arm⸗ und Beinbruch ins Heidelberger Krankenhaus gebracht werden. Der Fahrer des Lieferwagens der Kar⸗ konagenfabrik Becker⸗Bruchſal wollte in Ubſtadt noch. vor dem Triebwagen der Nebenbahn den ſchrankenloſen Uebergang überqueren. Der hintere Wagenteil wurde jedoch vom Triebwagen erfaßt und mitgeſchleift. Der Lieferwagen wurde dabei zertrümmert, die beiden Inſaſſen kamen mit geringfügigen Verletzungen davon. * Oberſchefflenz, 19. Sept. Im benachbarten Großeicholzheim wurde am geſtrigen Sonntag ein Ehrenmal für die Weltkriegsgefallenen eingeweiht. 9. Seite/ Nummer 434 Aus Baden Adam Karrillon wird in Weinheimer Erde ruhen Die Einäſcherung der Toten fand in Wiesbaden ſtatt UI Weinheim, 20. September. Bei der in Wiesbaden erfolgten Ein⸗ äſcherung des Dichters Dr. Adam Karril⸗ lon, die am Samstag im engſten Kreiſe von Familienangehörigen und Freunden ſtattfand, waren als Vertreter der Stadt Weinheim erſter Beigeordneter Dr. Meiſer, Bürgermeiſter Bartels und Heimatſorſcher Karl Zinkgräf anweſend, um dem Ehrenbürger der Stadt Weinheim die letzte Ehre zu erweiſen. Kranzniederlegungen erfolgten unter anderem durch Dr. Meiſer und Bürgermeiſter Röth⸗Waldmichelbach, deſſen Ehrenbürger der Ver⸗ ſtorbene ebenfalls war. Die Aſche wird nach Weinheim übergeführt und auf Wunſch des Verſtorbenen auf dem alten Friedhof, wo die Eltern des Verblichenen ruhen, beigeſetzt. Koͤnigsſchießen in Oftersheim * Oftersheim, 20. Sept. Nach endgültiger Aus⸗ wertung der Ergebniſſe des Schießens um den Titel des Schützenkönigs der Gemeinde Oftersheim konnte der Kameradſchaftsführer der Militär⸗ und Krieger⸗ kameradſchaft wieder den vorjährigen Schützenkönig Hch. Klug mit der Schützenkette des Jahres 1938 auszeichnen. Geſchoſſen wurde auf die 12er⸗Scheibe in zwei Serien zu je 10 Schuß. Erreichbar waren demnach 240 Ringe. Der Schützenkönig Heinrich Klug erreichte 223 Ringe, es folgten Philipp Zim⸗ mermann mit 222, Oskar Kuhn 219, Heinrich Hau⸗ ſer 213, Robert Bronner und Hermann Hauſer je 212 Ringe. Der 68jährige Schütze Joſef Frei er⸗ ſchoß ſich 211 Ringe. * Brühl, 20. Sept. Seinen 75. Geburtstag konnte hier Rentner Valentin Knapp, Görngaſſe 10, in guter Geſundheit begehen. a Ketſch, 20. Sept. Ein treuer Leſer unſeres Blattes, Bäckermeiſter Hermann Volk, Gutenberg⸗ ſtraße, feierte am Montag mit ſeiner Ehefrau das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Ketſch, 17. Sept. Der Ketſcher Muſik⸗ verein hielt eine gut beſuchte Verſammlung ab. Der Vereinsführer berichtete dabei über den Ver⸗ lauf des Inſelfeſtes. Der Dirigent der Kapelle teilte mit, daß zukünftig die Jugend mehr zu den Proben herangezogen werden ſoll. * Plaukſtadt, 20. Sept. In guter Geſundheit konnten hier Frau Magdalena Weier den 84., Frau Thekla Weik den 81. und Frau Franziska Schen⸗ zel den 70. Geburtstag begehen.— Der ſeit 1% Jahren an der hieſigen katholiſchen Kirche wirkende Kaplan Konrad Glückert wird in den nächſten Tagen ſeine neue Stelle in Karlsruhe St. Bernhard antreten. An ſeine Stelle tritt Kaplan Bernhard Hofſtetter, bisher in Limbach bei Mosbach. * Oftersheim, 17. Sept. Ihre ſilberne Hochzeit konnten hier die Eheleute Valentin Auer und Anna, geb. Sturm, Mannheimer Straße, im Kreiſe der Angehörigen feiern. Werbemarſch im Zeichen des Roten Kreuzes Das Deutſche Rote Kreuz Heidelberg unternimmt in Durchführung einer Werbeaktion am kommenden Sonntag einen Werbemarſch, der— vom Plei⸗ kartsförſterhof ausgehend— über den Pfaffengrund und Wieblingen nach dem Langemarckplatz führt, wo eine Anſprache des Kreisführers erfolgt, dem ſich ein Vorbeimarſch am Wredeplatz anſchließt. Der Marſch geht dann über Rohrbach und Kirchheim zur Aus⸗ gangsſtelle zurück. Am Samstag und Sonntag ver⸗ mitteln gleichzeitig am Bismarckplatz und der Tief⸗ burg(Handſchuhsheim) eingerichtete Unfall⸗Zelt⸗ hilfsſtationen Einblick in die Arbeit des DRK. Vom Städtiſchen Theater. Nach feſtlicher Eröff⸗ nung der Spielzeit 1938/39 kommt in der erſten Spielwoche des Städtiſchen Theaters das Eröff⸗ nungswerk, Schillers„Fies ko“, zu wiederholter Aufführung. Am Montag gelangt Zerkaulens„Der Reiter“ zur Erſtaufführung. Auf dem Wochen⸗ programm ſteht des weiteren eine Neueinſtudierung des„Freiſchütz“ und eine ſolche außerdem bei der Operette, und zwar Lehars„Graf von Luxemburg“. Beim zweiten Werbeabend am kommenden Samstag wirken wieder das Städtiſche Orcheſter und die Tanzgruppe mit. Neues aus Eberbach 47 Bauentwürfe eingegangen ru. Eberbach, 19. Sept. Die Ritter⸗v.⸗Epp⸗Sied⸗ lung am Ohrsberg— 10 Häuſer— iſt zum größten Teil unter Dach.— Vor kurzem verließen uns die letzten Koͤß⸗Urlauber, deren es dieſes Jahr über 2000 waren.— Die im Mittelbau der alten Volks⸗ ſchule untergebrachte Jugendherberge hatte auch in den letzten Monaten guten Beſuch aufzuweiſen.— Im Mai wurde ein Entwurfs wettbewerb für ein Gemeinſchaftshaus(Feſthalle) und für ein Verwaltungsgebäu de der Partei und ihrer Gliederungen ausgeſchrieben. Es ſoll mit der Front gegen den Neckar am Hafen— in der Nühe der Schlageter⸗Anlage zur Erſtellung kommen. Bis zu dem am 1. September abgelaufenen Einrei⸗ chungstermin ſind insgeſamt 47 Entwürfe ein⸗ gegangen. Das Preisgericht wird vorausſichtlich Anfang nächſten Monats zuſammentreten. Mieder Holzap ellanz in Noſſenheim * Doſſenheim bei Heidelberg, 20. Sept. Der ſchöns Brauch des Holzapfeltanzes, der ſeit einigen Jahren hier wieder geübt wird, hat viele Freunde alte Sit⸗ ten in den ſchönen Bergſtraßenort gelockt, wo am Montag die Nachkerwe noch allerlei Ueberraſchungen brachte. Der 20 000. Kurgaſt traf in Badenweiler ein * Badenweiler, 19. Sept. Der 2000 0. Kur⸗ gaſt iſt in Badenweiler eingetroffen. Die Kurverwaltung hat Frau Flora Degler, die als Jubiläumsgaſt nach Badenweiler kam, ein Oel⸗ gemälde und ein Blumenangebinde überreicht. ⸗a⸗ Weinheim, 20. Sept. Hauptlehrer Hilkert konnte auf ſein 25 jähriges Berufs jubi⸗ läum zurückblicken. Rektor Grunewald feierte den Jubilar als vorbildlichen Erzieher und über⸗ reichte ihm anläßlich einer kleinen Feier des Lehrer⸗ kollegiums der Friedrichsſchule ein Geſchichtswerk, eg Weinheim, 18. Sept. Am geſtrigen Tage konnte der Senior der Automobilhandlung Saberſky⸗ Müßigbrodt, Herm. Saberſky⸗Müßigbrodt, ſeinen 85. Geburtstag feiern. L. Neckarſteinach, 17. Sept. Der in der hieſigen Lederfabrik tätige Fuhrmann Karl Kraft, der in unermüdlicher Treue und Hingabe auch jetzt noch ſeinen Beruf ausübt und in der ganzen Umgebung eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, konnte jetzt ſein 35fähriges Dienſtjubiläum begehen.— Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde hier Schreinermeiſter Georg Keiſer, der ein Alter von 81 Jahren erreichte, zur letzten Ruhe geleitet. Der Verſtorbene war längere Zeit 2. Kommandant der Feuerwehr und zuletzt Ehrenmitglied. L. Wiesloch, 17. Sept. Für den in den Ruheſtand getretenen Forſtrat Otto Stichs wurde Forſtrat Eduard Ihrig als Nachfolger hierherverſetzt. Forſt⸗ rat Ihrig hat ſeinen Dienſt bereits angetreten. UI Viernheim, 20. Sept. Hier ſtarb im Alter von 65 Jahren der Maurer Johann Buſalt 8, Friedpich⸗ ſtraße 54.— Nach ſchwerer Krankheit ſtarb im 52. Lebensjahr in Maunheim⸗Käfertal die aus Biern⸗ heim gebürtige Margareta Gutperle, geehelichse Schweikert. Fleiß., ehrliches Fräulein reinigt die Mundhöhle gröndlich und öberzieht die Schleimhaut mit einem Schutzmantel gegen krank- heitskeime 8 5 Dll N AC Das moclerne Mundlibadder preise RM.. 50, 85,.30,.40 2 ee e Erzeugnisse von Dralle sind preis urdig und von erlesener Qualität, daher Wirksam und qusgiebig. SIRKEN WASSER RASIE R CREME NUN DWASSE R Offene Stellen Ingenleur oder Techniker für lufttechniſche Anlagen, darunter Klima⸗Anlagen, Luft⸗ heizungs⸗ und Trocken⸗Anlagen ſowie deren Einzelapparate zum 1. Oktober 1938 oder ſpäter ge⸗ ſucht. Verlangt werden um⸗ faſſende Kenntniſſe, Erfahrungen und Selbſtändigkeit. 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Frau Elisabetha Schreiber Großmutter, im Alter von 79½ Jahren Mannheim Rheinau, den 20. September 1938 Die trauernden Hinterbliebenen Urgroßmutter, geb. Groh Beerdigung findet am Mittwoch. 4 Uhr, vom Friedhof Rheinau aus, statt 22⁰¹ Iodes-Anzeige Unseren Mitgliedern bringen wir hiermit die schmerzliche Nachricht, daß unser sehr geehrter. am Sonntag nachmittag nach kurzem Kranken- lager sanft entschlafen ist. uns in 58jähriger Zugebhörig keit außerordentlich große Verdienste geleistet, für die wir ihm stets dankbar sein werden. diesem vorbildlichen Manne gesichert. Turnverein Mannbelim von 1846 Karl Groß, Vereinsführer. verdienter Ehrenvorsiizender Franz Satielmeier Oberingenieur Der Entschlafene hat Ein ehrendes Gedenken ist Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 21. Sep- tember, mittags 12 Uhr, im Krematorium statt. Unsere Mitglieder versammeln sich 11.30 Uhr vor . 5 8 Leichenhalle. durch Tatkraft. Abteilungsleiter Weichen au empor arbeitete. Hurs vor seinem Uebertritt in den Ruhestand am 1. januar 1932 konnte Herr Ober- telmeler 1 Bee ein 50 jähriges Dienstlubildum 2 ingenieur se damit mit begehen un Paufbahn einen Abschluß geben. Wir betrauen in im einen leben Hameraden, dessen hervorragende menschliche Bigenschaſten von uns allen hochgeschätzt wurden und die uns steis gerne mit hm zusammenarbeiten ließen. Wir werden tim ein bleibendes Gelenken in unserer Betrieps gemeinschaft bewahren. HAannhelm. den 19. September 1988. Beiriebsfunrung der irma Joseph Vögele.-., Mannheim il Unser dtenstältestes Gefolgschajts mitglied Oberingenieur und Prokurisſ 1. N. Franz Sattelmeier ist am Sonntag. dem 18. September 1938. nach kurger aber schwerer Brhrankung durch den Tod erlöst worden. Das Werk verliert in dem Verstorbenen einen seiner treuesten Nattarbeſter. der, von der bike auf dtenend., 5 und rasfloses Streben sich zum un Prokuristen unserer Abteilung egen seiner beruflichen en er sich stets ersehnte. und Geiolgschalt 13 um 13 Die 8 stattung findet am dalftwoch. dem 21. Sept. he 8 dem. 5 statt.