— 14 Einzelpreis 10 N 0 M 8 b Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 4 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren 2 breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta. Für Famtlien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Post.70 Mk. einſchl. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte 150 9. Bei ea ee e hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, 0 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gew Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. 8e Luiſenſte. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Aigen in betteimten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtond Mannheim. 8 8 0 Alittag⸗Ausgabe A Freitag, 23. September 1938 149. Jahrgang— Nr. 440 2 Schtwverſte Kümpfe fordern zahlreiche Todesopfer- Offene rdtatur in Prag en ler Ur ht. ex 2 3 L e lun amberiam eut⸗ E In⸗ 5 15 Sudetendeulſchland wird wieder dem Terror ausgeliefert a“ des dnb. Eger, 22. September. ler, an der Straße von Rumburg nach Rixdorf Ge⸗ In⸗ Die tſchechiſche Armee erhielt am Donners⸗ fechte. men tagnachmittag von Generalſtabschef Krejey den Bei Zeidler verſuchte das Militär, die Straßen⸗ er“ Befehl, mit allen verfügbaren Waffen ſofort in brücke zu ſprengen. Sie gerieten dabei in einen die die ſudetendeutſchen Grenzgebiete einzumarſchie⸗ Streit mit Ortseinwohnern von Zeidler, die ſie an paste ren und ſie bis auf das letzte Dorf zu beſetzen. der Sprengung zu hindern verſuchten, weil ihre 19 55 Nachmittags gegen 4 Uhr drangen die erſten Pan⸗ Häuſer und ihre Familien durch dieſe Sprengung ge⸗ 1 5 zerwagenkolonnen in die ſudetendentſchen Orte fährdet worden wären. Die Männer des So 85 Königsberg, Falkenau, Graslitz, Neudeck, St. Joa⸗(Staatsverteidigungs wache), die aus in aller Eile eten chimstal, Weipert und andere ein, in denen bekannt⸗ zuſammengewürfelten und uniformierten Elemen⸗ vird lich überall Ordner der Sudetendentſchen Partei ten, meiſtens Roter Werber, beſtehen, eröffneten iel⸗ den Ordnungsdienſt übernommen hatten, nachdem daraufhin das Fener gegen die Sudeteudentſchen, von ver⸗ die Polizei ſich kampflos zurückgezogen und die Waf⸗ denen mehrere unter den Kugeln zuſammenbrachen. ga⸗ ſen niedergelegt hatte. Zwei Tanks, die auf der Straße von Zwotan ge⸗ Aus den Panzerautos wurde ohne jede Warnung gen Heiurichsgrün fuhren, haben ein Perſonenauto und Vorankündigung ſofort heftiges Ma⸗ überfallen und vollſtändig zerſchoſſen. Nach der Be⸗ ſchinengewehrfener eröffnet, durch das zahl⸗ ſchießung des Wagens ſind ſie wieder nach Hein⸗ cu, teiche Straßenpaſſanten getroffen wurden, So wur⸗ richsgrün zurückgefahren. 5 den in Herzogeureuth zwei Perſonen, ſudetendent⸗ Sämtliche Brücken auf der Fahrt über Fran⸗ eurs iche Ordner, im Ortseingang von Königsberg zwei zensbad, Eger, Falkenau, Kotan wären, wie 8 Männer und eine Frau, auf der Straße von Fal⸗ reiſende feſtſtellen, von Sappeuren beſetzt. Vor 8 keuan nach Zwodau vier ſudetendeutſche Ordner, in Meyerhofen war die Straße verbarrikadiert. Am eim Graslitz drei ſudetendeutſche Ordner, in Weipert ein Ortseingang von Fiſchern iſt die Straße ebenfalls Big ſudetendeutſcher Muſiker erſchoſſen. Bei Oberlohma verſperrt. Als der Kraftwagen vor dieſe Straßen⸗ eil 9 2 5. 9 55 e 8 3 5 1 fuhr, legten die Soldaten die Gewehre auf die 2 w. dent Sehn us Panzerwagen. Inſaſſen an. Durch Vollgas und ſchnelles Fahren Unf g i fü des briti inffterppäftde Sir Neville Chamberlain zu ei 1 f 1 1 1 5 1 50 Bild b tet der Ank t des brit Miniſterpräſidenten Sir Neville Chamberlain zu einer 1 5. 8 drei Stunden nur allein im Bezirk konnten ſie ſich retten. Ein zweiter Wagen, der an 0 mit den Fuhrer 190 9 Spe Flughafen. Man ſieht rechts von Ehamberlain Reichs⸗ 5c des Egerlandes. 1 8 dahinter fuhr, wurde abgefangen. In Karlsbad fah⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop, hinter Chamberlain den britiſchen Botſchafter in Berlin(halb 5 In Eger ſind in aller Eile die Ausſchmückungen ren Militärvatrouillen umher, die mit Schüſſen die verdeckt) und(noch weiter zurück) den deutſchen Botſchafter in London von Dirkſen. 5 an den Häuſern, die Auslagen in den Schaufenſtern Bevölkerung einzuſchüchtern verſuchen. i(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) dere und die Fahnen wieder eingezogen worden. Am gen Abend zeigten ſich wieder Mitglieder der„Roten Wehr“ auf der Straße, um zuſammen mit N wieder aufgetauchten Gendarmen den Polizeidien 2 85 wieder aufzunehmen. Es kam dabei zu Schieße⸗ Veneſch„an ſein Volk! 8b. reien. Nach den bisherigen Meldungen ſollen dabei 55 eine insgeſamt neun Perſonen verwundet worden ſein. Mi II 25 2% 0 Wen, wann wir taͤmpfen mühen Kampf mit Panzertrupps 116 5 0 9995 and. Zittau, 28. September. Beneſch beſchwört das iſchechiſche Volk, Vertrauen zu haben“! iſt er Nachde am Donnersta rüh im geſamten eint, a er und Saens 55 6092 die tſchechiſchen dnb. Prag, 22. Sept. ein reiner Sowjetſtaat zu werden. Durch terroriſti⸗ bat Behörden die Arbeit eingeſtellt und die Beamten Dr. Beneſch hielt am Donnerstagabend im tſchechi⸗ ſche Einzelaktionen, Sprengungen, Bombenanſchläge 1988. teilweiſe die Waffen niedergelegt hatten, teilweiſe ſchen Rundfunk eine kurze Ansprache, in der er„ſein uſw., die an allen Stellen der Tſchechei Einzelrevo⸗ in Richtung Böhmiſch⸗Leipa abgezogen waren, wur⸗ keuses 1 wohl ein halbes Dutzend mal zur Ruhe 10 ante e 1 der 1 e eutsche den in faſt allen Orten des Rumburger und Warns⸗ aufforder— en. Dr a em Urfe an en neuen 8 n un dei dorſer Gebietes von der Bevölkerung Hakenkreuz⸗ Dr. Beneſch meinte, e 8 1 5 5 1 schalt fahnen gehißt und die Straßen feſtlich geſchmückt. er habe nie Angft gehabt und habe auch hente ehen. Es müſſe der Beweis gelleſert werden, ſef 1 Hort i die neue Grenze die kriegeriſchſte Europas ſei 1 5 e 7 keine. Er habe ſeinen Plan. Das tſchecho⸗ſto⸗ Zum Chef des neuen Kominternplanes in der Hesel nungsdienſt. wakiſche Volk wiſſe, wann es zu kämpfen habe. D 75 n l. 5 a 8 2= 5 5 1 Gegen 5 Uhr nachmittags wurde bekaunt, daß Wenn es notwendig ſei, würde es kämpfen und 10 i 91 e 5 5 5 1 4175 auf der Straße von Böhmiſch⸗Leipa her Militär in dann bis zum letzten Augenblick. 1 1 ee Laſtkraf i en Warns. 555. a.. Mittwoch in ſeinem Sonderflugzeug von Moskau 11 5 lkroktwagen und mit Panzerwagen gegen volte. Seine Politik ſei feſt, meinte er, und ihre Feſtigkeit nach Prag geflogen it. Gaus dorf und Rumburg im Anmarſch ſei. Die Bevölke⸗ ffhe er darin, ſich der Entwicklung anzupaſſen, die 5 2. 11 cheim, rung befürchtete einen ſchweren Racheakt und brachte ſich heute ſo raſch ändere. Nach immer neuen Er⸗ er Moskauer Sender verbreitet die Nachricht iſt be⸗ ſich zum Teil in eiliger Flucht auf reichs deutſches mahnungen zur Ruhe ſagte Dr. Beneſch, jetzt müſſe aus Prag: 1 Gebiet in Sicherheit. 5 5 die leder wie ein Soldat an ſeinem Platze ſtehen, und An einer bolſchewiſtiſchen Verſammlung, die unter 1710 Roch während die Bevölkerung abei W ſchloß mit den Worten:„Mein teures tſchechiſches Vorſitz des berüchtigten Kommuniſtenführers Gott⸗ Unſer Bildtelegramm zeigt den Führer auf einem Balkon Fahnen einzuziehen und den Häuſerſchmuck in aller Volk endet nicht und wird alle Schwierigkeiten über⸗ wald abgehalten wurde, hätten nicht nur Vertreter des Rheinhotels Dreeſen, wo ihn die Bevölkerung ſtür⸗ rik u. Eile zu entfernen, erſchienen plötzlich in den Orten ſtehen.“ bürgerlicher und Linksparteien, ſondern auch der miſch begrüßte.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗KK.) 1 755 Mittelgrund und Niedergrund 1 4 Generalſtabschef und der neue Miniſterpräſident 5 aus Maſchinengewehren feuernd, die Straßen ent⸗ Syrovy teilgenommen. Syrovy habe bei dieſer Ge⸗ 5 lang fuhren. Die entſetzte Bevölkerung verſuchte Beneſch empfängt Gottwald legenheit en Anſprache gehalten, in der er erklärte, Bis 2 Uhr mittags hätte der geſamte Geſchäftsver⸗ häft⸗ ſofort, ſich in den Häuſern in Sicherheit zu bringen. dub. Prag, 22. September. daß die Möglichkeit eines Krieges in den nächſten kehr und jede Arbeit geruht, da die Maſſen auf die 1 Trotzdem wurden in Niedergrund mehrere Per⸗ Wie aus einer Meldung aus Prag hervorgeht, Tagen trotz aller gefallenen Entſcheidungen nicht Straßen gegangen waren. Erſt als Gottwald zu 1 ſonen von den Kugeln getroffen und brachen blutend empfing Staatspräſident Dr. Beneſch heute den ausgeſchloſſen ſei. a dieſer Stunde erklärte, daß der Geſchäftsgang nicht en. zuſammen. Die Panzerwegen fuhren daun feuernd berüchtigten Kommuniſtenhäuptling Clements Gott⸗ Der Einfluß der Kommuniſten habe ſich auch bei geſtört werden dürfte, waren die Demonſtranten hein weiter nach Warusdorf zu. wald. der Wiederaufnahme der Arbeit in Prag gezeigt. wieder zur Arbeit zurückgekehrt. 915 Sudetendeutſche Ordner verſuchten, durch Wagen 1 1 eine Straßenſperre zu errichten und ihren Vormarſch ktik 5 f i 5 i eine S skaus neue Takt 5 zu verhindern. Sie erwiderten das Feuer. Es kam Moska 2 1 2 Nenn zan einem heftigen Gefecht, bei dem es auf beiden anb. Berlin, 23. September. N N f 125 1 mehrere Tote und Verletzte gab. h den Der Zeitungsdienſt Graf Reiſchach meldet:. ö Schwerverletzten, die aus dem raſenden MG⸗Feuer Nach zuverläſſigen Informationen aus Prag hat die Ein letzter Verſu den huſſitiſchen Fanatismus a lache jetall⸗ geborgen werden konnten, befindet ſich auch der FS⸗ Komintern⸗Leitung ſeit zwei Tagen ihre Taklik 5 ſuch, N 0 ff ſch 7 us aufzuſtacheln 5„ von e Poldi 258 enen 5 1 ſich auf die„ dnb. Prag, 22. September. und Bevollmächtigte Miniſter Dr. Krofta wurde 1 e Panzerwagen wendeten dann und fuhren zu⸗ Lage umgeſtellt. ie Prager Sowjetgeſan af 3 zum Miniſter der Auswärtigen Angelegenheiten 1 nächſt in Richtung Mittelgrund, wo inzwiſchen Laſt⸗ hat Anweiſung erhalten, an die Komintern⸗Funktio⸗ Der Präsident der Republik hat durch Häud⸗ ernannt und der Landespräſident Cern 1115 In⸗ Die kraftwagen mit Militär eingetroffen waren. Am näre folgende Befehle auszugeben: ſchreiben General Sirovy zum Vorſitzenden nenminiſter. s und Friedhof von Niedergrund gerieten Sudetendeutſche Der Volksfrontgedanke iſt grundſätzlich und voll⸗ der Regierung ernannt und gleichzeitig mit der Di Militär dik 90 in einen Hinterhalt. Die Ordner ergriſſen die kommen fallengelaſſen, weil dieſer Gedanke in der Leitung des Miniſteriums für nationale Verteidi⸗ Die tärdiktatur i Flucht, mußten aber mehrere Kameraden in dem Tſchecho⸗Slowakei verſagt hat und angeſichts der gung betraut. Gleichzeitig wurden der Vorſitzende n anb., 23. September. heim. raſenden Feuer zurücklaſſen. 5 neuen Lage wirkungslos geworden iſt. An ſeine des Wehrausſchuſſes der Orgauiſation für Körper⸗ Zur Iſchechiſchen Regierungsbildung teilt die , Durch das Vorgehen des Militärs und der Poli⸗ Stelle wird die Taktik der unmittelbaren erziehung Dr. med. Stanislav Bukvyſky und der Preſſeſtelle der SDP mit: 0 9 zei entwickelten ſich auch bei Groß⸗Schönan, in der Aktionen geſetzt. Die Tſchecho⸗Slowakei, ſo Primator der Hauptſtadt Prag Dr. Peter Zenkl zu Die Betrauung des Generals Sirovys durch Nähe von Schluckenau, ferner bei Kreibitz und Zeid⸗ heißt es in den Weiſungen weiter, ſei längſt reif, Miniſtern ernannt. Der außerordentliche Geſandte Präſident Beneſch iſt wohl der letzte Verſuch, die Seite Nummer 440 Neue Maurtheimer Zeitung Mittag⸗? usgabe September 1938 7 1 reitag, 23. buffttiſchen Inſtinkte des mal zur Si tſchechiſchen Volles t kreiben. Schon daß„der ein Auge bei dem Raubzug der tſchechiſchen Legionen durch Ruß⸗ land 1918 verloren hat, eine ſchwarze Binde trägt, bedeutet für die Tſchechen eine Erinnerung an ihren Nationa elden, den huſſitiſchen Räuberhauptmann Zigka aus Troznov, der durch ſeine beſtialiſchen Ge⸗ 3 berühmt wurde. Sirovy hat es immer 8 verſtanden, ſich durch dieſe äußere Aehnlichkeit mit Ziz ka 1 zu verſchaffen. Die 9 erner, daß der Regierung ein eige⸗ nes Exekut itee, beſtehend aus Sirovy, dem Solplobmann Bukopſky und dem Prager Oberbür⸗ germeiſter Zenkl vorangeſtellt wiro, beweiſt, daß die eigentliche Gewalt in den Händen dieſes Trium⸗ virates liegt, während die übrigen Zivilminiſter meiſt der Beamtenſchaft entſtammen und nur ver⸗ waltungsmäßig untergeordnete Aufgaben zu erfül⸗ len haben. Die Militärdiktatur, die ſich in dieſem Triumvirat offenbart, wird ſchon dadurch augen⸗ fällig, daß der verfaſſungsmäßige Weg der Vor⸗ ſtellung der neuen Regierung im Parlament nicht beſchritten wird, ferner daß dem ſcheiden⸗ den Miniſterpäſidenten Hodzau ſowie den agrari⸗ ſchen Miniſtern in den offiziellen Verlautbarun⸗ gen kein Wort der ſonſt üblichen Anerkennung zugedacht wird. Sirovys Laufbahn dnb. Prag, 23. Sept. Der neue tſchechiſche Miniſterpräſident, General Johann Sirovy, hat eine für Bolſchewiſtenfreunde typiſche Laufbahn hinter ſich. 1888 in Trebitſch in Mähren geboren, trat er 1914 als Freiwilliger in die tſchechiſche Legion in Rußland ein und wurde im Mai 1915 Offizier. Bereits 1918 gelang es ihm auf Grund ſeiner guten Beziehungen zu den Moskauer roten Machthabern, General und Kommandeur der tſchechiſchen Legion in Rußland zu werden. Im Juni 1920 kehrte Siropy dann in die Heimat zurück. Dort wurde er zuerſt zum Landeskommandanten von Böhmen, 1924 zum ſtellvertretenden und am 1. Ja⸗ nuar 1926 endgültig zum Generalſtabschef ernannt. Im März 1926 wurde er Heeresminiſter, übernahm jedoch nach der im Oktober 1926 erfolgten Kabinetts⸗ umbildung wieder das Amt des Generalſtabschefs, Sowfetbomber treffen ein dnb Trautenau, 22. September. Auf dem Flugplatz in Pardubitz trafen am Don⸗ nerstag 21 ſowjetruſſiſche zweimotorige Ein⸗ decker ein. Es handelt ſich um Schnellbomber. Sie haben gelben Auſtrich. Die Abzeichen ſind un⸗ kenntlich gemacht, doch ſind ſie durch die gelbe Farbe noch zu erkennen. Auf dem Hilfsflugplatz Bohda⸗ netſch ſind 18 ſowjetruſſiſche zweimotorige Eindecker eingetroffen. In Tſchaslau ſind in der Ka⸗ ſerne und im Hotel 20 ſowjetruſſiſche Fliegeroffiziere untergebracht. Die Stadt Ungvar iſt mit ſowjetruſſiſchen Flie⸗ geroffizieren angefüllt, die wilde nächtliche Zech⸗ gelage veranſtalten und ſtatt mit Geld mit Anwei⸗ ſungen zahlen oder aber einfach die Kellner verprü⸗ geln. Bei einer Schießerei iſt ein Kellner getötet und ſeine Leiche in den Fluß Ung geworfen worden. So ging es geſtern und heute im Sudetenland zu: Tag der Freude Nacht des Schreckens! Die Falle e der Angriff der Soldateska auf das waffenloſe ſudetendeutſche Volk dnb. Berlin, 23. September. Zu den Vorgängen des Donnerstag und der Nacht zum Freitag ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Als am Donnerstag früh in faſt allen Grenz⸗ bezirken plötzlich die tchechiſchen Finanz⸗ und Zoll⸗ wachen die Zollgebäude räumten und mit ihren Familien und Teilen ihres Mobilars ins Landes⸗ innere abführen, als weiter in den ganzen Grenz⸗ orten und ſogar in den Städten weiter im Lande die tſchechiſchen Beamten in den Behörden ihren Dienſt einſtellten, die Behörden ſchloſſen und ſich mit ihren Familien und ihrem Beſitz ins Landesinnere er⸗ goſſen, als ſogar Gendarmerie und Polizei den Dienſt beendeten und kampflos an die ſudetendeut⸗ ſchen Ordner übergaben, da hatte das deutſche Volk im Sudetenland mit Recht das Gefühl, daß die tſche⸗ chiſchen Behörden nach dem Beſchluß der Prager Regierung zurückgezogen würden und nun bis zur Durchführung der Abmachungen über das endgültige Schickfſal des Sudentenlandes dieſem endlich die er⸗ wünſchte Selbſtverwaltung zuteil werden würde. Am Donnerstagmittag herrſchte der Eindruck vor, daß ein breiter Grenzſtreifen von Schleſien bis Bayern von den Tſchechen aufgegeben worden kei. Man bemerkte faſt nirgends mehr Soldaten, kaum noch Polizei, Finanzwachen und Gendarmerie. Singend und mit Fahnen zogen zahlreiche Flücht⸗ linge aus den unmittelbaren Grenzorten mit Frauen und Kindern in die befreite Heimat, in ihre Häuſer und Höfe, um endlich wieder daheim ſein und ihrer Arbeit nachgehen zu können. Im Ueberſchwang ihrer Gefühle beflaggten ſie feſtlich ihre Städte, umkränzten ſie die Häuſer, ſpann⸗ ten Girlanden über die Straßen. Keinem der übriggebliebenen tſchechiſchen Be⸗ amten geſchah ein Leid. Dieſe ſelbſt bewieſen, daß ſie die Großmut des deutſchen Volkes verſtanden hatten. Ohne Widerſtand legten ſie ihre Waffen ab, zogen ſich in ihre Häuſer und Kaſernen zurück oder verließen mit ihren Familien ihre Dienſtorte, um in ihre tſchechiſche Heimat zurückzufahren. Als die Mittagsſtunde des Donnerstags vorbei war, da herrſchte im ganzen Sudetenland Ordnung und Friede. Ueberall hatten die ſudetendeutſchen Turner und Ordner den Polizeidienſt und den Schutz der Ortſchaften übernommen. Niemand kam in die⸗ ſen Stunden des Glücks und der Freude auf den Ge⸗ danken, daß die Zurückziehung der tſchechiſchen Poli⸗ zei und Behörden eine Falle ſein könne. Man ſtieß in Aſch und Eger, in Falkenau und Graslitz, in Weipert und Zhodau, Teplitz und Tet⸗ ſchen, in Warnsdorf und Rumberg nur auf ungläu⸗ bige Geſichter als die Nachricht einging, die Tſchechen wären auf Befehl der Prager Armeeführung mit großen verſtärkten und motoriſierten Kolonnen wieder im Anmarſch ins ſudetendeutſche Gebiet. So kam die dritte Nachmittagsſtunde. Heller Sonnenſchein lag über den ſudetendeutſchen Der hiſtoriſche Tag von Godesberg: Leute Fortſetzung der Ausſprathe Herzliche Ovalionen der rheiniſchen Bevölkerung für den engliſchen Gaſt dnb. Godesberg, 22. September. Als der britiſche Premierminiſter Neville Cham⸗ berlain am Donnerstagnachmittag nach Godesberg kam, ſtand die Bevölkerung des ſchönen Rhein⸗ ſtädtchens zu Tauſenden an der mit Hakenkreuz⸗ fahnen und dem Union Jack geſchmückten Rhein⸗ promenade. Bei ſeiner Ankunft auf dem linken Rheinufer und während der Fahrt über die Rhein⸗ promenade zum Rheinhotel Dreeſen entbot ihm die Menge ein herzliches Willkommen. Der Führer empfing den britiſchen Premier⸗ miniſter am Eingang des Hotels. Eine verſtärkte Ehrenwache der SS⸗Standarte„Germania“ präſen⸗ tierte zu Ehren des hohen engliſchen Gaſtes. Der Führer begrüßte Sir Neville Chamberlain und ge⸗ leitete ihn zuſammen mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop in die mit Blumen geſchmückte Halle des Rheinhotels Dreeſen, wo der Führer und der britiſche Premierminiſter mit ihrer Begleitung einige Minuten verweilten. Sodann geleitete der Führer ſeinen Gaſt in die im erſten Stock gelegenen Räume, wo alsbald die Beſprechungen ihren Anfang nahmen. Die Beſprechungen, die um 16 Uhr begannen, waren um 19.15 Uhr beendet. Die Beſprechun⸗ gen werden am Freitagvormittag fortgeſetzt. Nach Abſchluß der Beſprechung verabſchiedete ſich der Führer in der Hotelhalle von ſeinem britiſchen Gaſt, während Reichsaußenminiſter von Ribbentrop den britiſchen Premierminiſter bis an den mit den deutſchen und britiſchen Flaggen geſchmückten Kraft⸗ wagen begleitete. Chamberlain kehrte wieder auf dem gleichen Wege auf den Petersberg zurück. Auf der Rhein⸗ promenade harrten noch Hunderttauſende, die den Ausgang der Beſprechung abwarteten und die Rück⸗ fahrt des britiſchen Premierminiſters mit freund⸗ licher Anteilnahme begleiteten. Chamberlain mahnt zur Ruhe adnb Kurhotel Petersberg, 23. September. Premierminiſter Neville Chamberlain empfing kurz nach ſeiner Rückkehr von der Beſprechung des Führers mit ihm die auf dem Petersberg anweſen⸗ den Vertreter der engliſchen Preſſe. Er gab ihnen eine amtliche engliſche Verlautbarung über das heu⸗ tige Geſpräch: „Der Premierminiſter hatte heute eine Unter⸗ redung mit dem Führer. Die Unterredung begann um 16.00 Uhr und wurde bis kurz nach 19.00 Uhr fortgeſetzt. Es iſt beabſichtigt, die Beſprechungen morgen vormittag wieder aufzunehmen. In der Zwiſchenzeit erſcheint es dem Premier⸗ miniſter als das wichtigſte Erfordernis, daß alle Parteien und alle Beteiligten entſchloſſen ſein müſ⸗ ſen, dafür zu ſorgen, daß die örtlichen Zuſtände in der Tſchecho⸗Slowakei in keiner Weiſe den Fortgang der Verhandlungen ſtören ſollen. Der Premiermini⸗ ſter appelliert daher ſehr ernſthaft an alle, die Auf⸗ rechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu unter⸗ ſtützen und ſich fern zuhalten von jeder Ak⸗ tion irgendwelcher Art, die zu Zwiſchenfällen führen könnte.“ Städten. Plötzlich ertönten ſchwere Detonationen, bellten Maſchinengewehre. Dann raſſelten Panzer⸗ wagen durch die engen Straßen, die von frohen Menſchen dicht gefüllt waren. Ihre Maſchinen⸗ gewehre hielten blutige Ernte. Mit einem Schlage war das Bild wie verwandelt. Schreiend und angſterfüllt ſtürzten die waffenloſen Menſchen in ihre Häuſer. Die Fenſterläden raſſelten herunter. Türen wurden in aller Haſt verbarrika⸗ diert. Eiligſt wurden die Fahnen eingezogen, denn jedes beflaggte Haus bildete das beſondere Ziel der Maſchinengewehrſchützen. Draußen auf den Straßen ſtöhnten die Verletzten, lagen die Toten in ihrem Blut. Niemand wagte ſich hinaus, ihnen zu helfen, denn immer noch klatſchten die Schüſſe gegen Mauern und Straßenpflaſter. Eine halbe Stunde, eine Stunde dauerte der grauſige Spuk. Dann ging die Fahrt der Panzerwagen weiter, der Grenze entge⸗ gen. Mutige Männer fanden ſich, die hier und da be⸗ helfsmäßige Straßenſperren anlegten, um die — raſende Vernichtungs sfahrt aufzuhalten. Nicht wenigs von ihnen zahlten dieſen Mut mit ihrem Blute. Und als die Nacht herankam, da lagen ſchon mehr als 30 Sudetendeutſche tot auf ihrer Heimaterde, ſtöhnten unzählige Verwundete in Krankenhäu⸗ ſern, Wohnungen und Verſtecken vor Schmer⸗ zen. In ihrem Ingrimm und ihrer ohnmächtigen Wu rafften hier und da Bauern und Arbeiter die weni⸗ gen Waffen zuſammen, deren ſie habhaft werden konnten, um gegen die huſſitiſchen Mordͤbrenner Widerſtand zu leiſten, ſolange ſie konnten, um die Heimaterde ſo teuer wie möglich zu verkaufen. So kam es zu den nächtlichen Gefechten. In Prag hetzt Moskau zum Kriege. Schon hat Moskaus Vertrauensmann Sirovy die Regierung übernommen. Dieſe Blutſaat iſt ſein erſtes Werk. Aber das deutſche Volk im Sudetenland weiß, daß der Führer es niemals im Stich laſſen wird. 12 Heutſche„ſtand rechtlich“ erſchoſſen Das lragiſche Schickſal flüchtender ſudetendeutſcher Fungturner dnb Löbau in Sachſon, 22. Sept. In dem deutſchen Grenzort Ebersbach trafen heute abend in vollkommen erſchöpften Zuſtande mit er⸗ heblichen Schußverletzungen vier ſudetendeutſche Jungarbeiter ein, die der Sudetendeutſchen Turner⸗ ſchaft angehören. Sie ſagten vor dem Gruppenkom⸗ mando des Sudetendeutſchen Freikorps aus, daß ſie mit 12 weiteren Kameraden den Verſuch gemacht haben, von Schönlinde nach Rumburg zu gelangen. Der Weg führte durch das Schobergebiet, wo ſich eine tſchechiſche Befeſtigungslinie mit zahlreichen Be⸗ tontürmen befindet. Sie ſeien dort in einen Hinter⸗ halt geraten und von drei Seiten zugleich beſchoſſen worden. Da ſie nur wenige Schußwaffen und keine Munition hatten, hätten ſie ſchon nach kurzer Zeit das Feuer einſtellen und ſich ergeben müſſen. Tſchechen in der Uniform der Staatsverteidigungs⸗ wache hätten ſie daraufhin in ein Befeſtigungswerk abtransportiert und ſie zwei und zwei zuſammenge⸗ bunden. Es ſei ihnen dann erklärt worden, daß ſie innerhalb einer Stunde ſtandrechtlich erſchoſſen würden, weil ſie mit der Waffe in der Hand an⸗ getroffen worden ſeien. In der Abenddämme⸗ rung habe man ſie in Gruppen zu je vier aus dem Bunker auf eine Waldlichtung geführt, wo ein Kommando von Tſchechen mit ſchußbereiten Gewehren geſtanden habe. Einer der Jungturner ſchilderte, daß er und n 1191 als oͤrftte Grüßpe ats Hel ührt worden ſeien. Bevor man ſte 450 Usge 1115 häbe, häkten ſie ödraltßen zwe e 0 hätten ſich ſofort nach Verlaſſen des Bunkers los⸗ geriſſen und in Richtung auf den Wald die Flucht ergriffen. Von ihren Kameraden hätten ſie nichts mehr geſehen. Man habe ſofort hinter ihnen her⸗ geſchoſſen und zwei von ihnen durch Streifſchüſſe ver⸗ letzt. Es ſei ihnen aber gelungen, ſich zur Reichs⸗ grenze durchzuſchlagen. Sie hätten allen Grund zu der Annahme, daß ihre 12 Kameraden, wie angekün⸗ digt, als Aufſtändiſche erſchoſſen worden ſeien. Nochmals vier Sudetendeutſche dnb. Bautzen, 23. September. Wie dem„Freiheitskampf“ mitgeteilt wird, fand am Donnerstagnachmittag ein Gefecht zwiſchen drei⸗ ßig ſchwerbewaffneten tſchechiſchen Gendarmen und „Ein gutes Vorzeichen“ Londoner Genugtuung über den Empfang und bisherigen Verlauf der Ausſprache (Funkmeldung der NM.) E London, 23. September. Chamberlains Ankunft und ſeine Aufnahme in Godesberg ſowie ſeine Beſprechungen mit dem Füh⸗ rer ſtehen heute im Vordergrund der Berichterſtat⸗ tung der Londoner Blätter. Alle heben in ihren Sonderberichten hervor, mit welcher Herzlichkeit der britiſche Premierminiſter nicht nur vom deutſchen Volk, ſondern auch insbeſondere vom Führer und Reichskanzler begrüßt wurde. So heißt es im Godesberger Bericht des Sonder⸗ berichterſtatters der„Times“, der Führer habe ſeinen Gaſt in der freundlichſten Weiſe empfangen. Er habe ihn beim Arm genommen und habe ihn per⸗ ſönlich in ſeine Räume begleitet. Im Godesberger Bericht des„Daily Telegraph“ heißt es bei der Beſchreibung der Begrüßung Cham⸗ berlains durch den Führer, Hitler habe Chamber⸗ lains Hände ergriffen und ſie ſo herzlich ge⸗ ſchüttelt wie es der Führer nur bei ſeinen intimſten Freunden zu tun pflege. Selbſt Vernon Bartlett, der für die liberale „News Chroniele“ nach Godesberg gefahren iſt, und der beſtimmt nicht im Rufe eines Deutſchenfreundes ſteht, ſchildert in anerkennenden Worten den Emp⸗ fang Chamberlains, Godesberg. Ward Price betont in der„Daily Mail“, Cham⸗ berlain ſei von den Deutſchen mit ebenſo ſtürmiſchen Hochrufen empfangen worden wie ſie Chamberlain in England zuteil würden. Was die Beſprechungen ſelbſt anlangt, ſo ſind die Kommentare der Londoner Morgenpreſſe im großen und ganzen zurückhaltend. Sie heben hervor, daß die Verhandlungen heute fortgeſetzt werden ſol⸗ len und ſehen darin zum großen Teil, voran die „Times“, ein gutes Vorzeichen für den wei⸗ teren Verlauf der Beſprechungen. Gleichzeitig be⸗ tonen das ſämtliche Blätter mit einem deutlichen aber auch den des Führers in Fingerzeig auf Prag, daß die Godesberger Verhand⸗ lungen durch keine gewaltſame Aktion geſtört wer⸗ den dürften. Im Leitartikel ſagt die„Times“, es ſei jetzt klar, daß die Beſprechungen zumindeſt einen guten An⸗ fang genommen hätten. Mit ſeltener Heftigkeit wen⸗ det ſich dann ͤͤie ſonſt in dieſer Beziehung ſo zurück⸗ haltende„Times“ gegen diejenigen, die Ehamberlain ſchon jetzt kritiſteren, nämlich die Labour Party, die Liberalen, Churchill und Eden. Für jeden Kenner Europas ſei es eine altbekannte Wahrheit, daß es ohne Reviſion keinen Frieden geben könne. Seit 1919 hätten alle Liberalen und Labour⸗Reöner in England dieſe Wahrheit verkündet. In jeder Ent⸗ ſchließung der Labbur⸗Party ſei ſie zum Ausdruck gekommen, und ſie ſei im Friedensprogramm der Liberalen niedergelegt. Dieſe Binſenwahrheit habe heute mehr denn je Geltung. Sie ſei jetzt im Falle der Tſchecho⸗Slowakei unter Beweis geſtellt worden, denn auf ein wirklich von Natur aus zuſammen⸗ hängendes Land würde auch nicht der geringſte Druck Erfolg gehabt haben. Die Linke demonſtriert gegen Chamberlam dnb. London, 23. September. In den ſpäten Abendſtunden kam es in dem Lon⸗ doner Regierungsviertel White Hall zu großen Demonſtrationen von Pazifiſten und Anhängern der Linksparteien gegen die Friedenspolitik Chamber⸗ lains. Entjudung des italieniſchen Rundfunks. Die Generaldirektion des italieniſchen Rundfunks hat alle italieniſchen Sender veranlaßt, keine Schallplatten mit Muſik jüdiſcher Autoren zu verwenden, noch ſolche, die unter Mitwirkung jüdiſcher Kräfte ent⸗ ſtanden ſind. ſudetendeutſchen Ordnern in Zetdler vor dem Ge⸗ meindeamt ſtatt. Bei dieſem Gefecht wurden vier Sudetendeutſche erſchoſſen. Deutſcher Grenzwachmann erſchoſſen dnb Vohenſtrauß, 23. September. In der Nacht zum Donnerstog wurde um.45 Uhr bei der Tilly⸗Schanze von tſchechiſcher Seite auf eine Patrouille des deutſchen Grenzſchutzes, die ſich auf reichsdeutſchem Gebiet befand, geſchoſſen. Eine Kugel traf den Greuzſchutzhilßsmann Michael Eismann aus Eslorn tödlich. Tſchechiſche Mord⸗ geſellen raubten damit vier unmündigen Kindern ihren Vater. Eiſenbahnſtrecke Zittau-Reichenberg geſprengt àdnb Zittau, 23. September. Wie die„Zittauer Morgenzeitung“ berichtet, iſt das Eiſenbahngleis der dem Deutſchen Reich ge⸗ hörenden Eiſenbahnſtrecke von Zittau nach Reichen⸗ berg unmittelbar jenſeits der Grenze hinter dem Einfahrtsſignal des Bahnhofes Grottau von den Tſchechen geſpreugt worden. Auch aus dem Ort Grottau wurden in ſpäter Nachtſtunde zahlreiche Detonationen vernommen, die auf Sprengungen hindeuten. e ärd gemeldet, daß im Laufe des dunerstags das Militär bedeutend verſtärkt wurde. Ageſamten Erzgebirge wird gemeldet, daß man dort erneut Verteidigungslinien einrichtet. Es wurde eine ganze Reihe von neuen Straßenſperren errichtet. Dauernd rücken neue tſchechiſche Truppen an. Aus Kellenberg oberhalb Veutersreuth rückt tſchechiſches Militär vor und hat bereits die ganze Greuze wieder beſetzt, auch gegen Schönbach. Sämt⸗ liches Militär verübt wiederum Gewalttaten. Die Bevölkerung erwartet dringend in hoher Not das Einſchreiten des Sudetendeutſchen Freikorps. Bahnſtrecke Einz-Budweis unterminiert dnb. Linz, 22. September. Die Bahnſtrecke Linz— Budweis iſt von den Tſchechen von dem Abſchnitt von der Grenze bis Oberhaid mit Sprengkörpern verſehen und voll⸗ ſtändig ſprengfertig gemacht worden. In der Nacht zum Donnerstag wurden am Geleiſe die Unter⸗ minierungen vorgenommen und die Ey rengkbrzel unter die Schienen gelegt. Kampf mit roter Fabrik-Wehr dnb, Warnsdorf, 23. Sept. In Warnsdorf kam es, wie den„Dresdener Neueſten Nachrichten“ gemeldet wird, am Don⸗ nerstagabend zu ſchweren Feuerkämp fen. Die Textilfabrik von Plauert, in der ſich die„Rote Wehr“ verſchauzt hatte, wurde nach heftigen Kämpfen von den Sudetendeutſchen ein⸗ genommen. Die Kommuniſten ſchoſſen den reichsdeutſchen In⸗ haber der Fabrik nieder und verletzten ihn ſchwer, ebenſo den Werkmeiſter. Die Angehörigen der Ro⸗ ten Wehr und der übrige bolſchewiſtiſche Mob wur⸗ den von den Sudetendeutſchen feſtgenommen und ins Rathaus gebracht. Das Warnsdorfer Sanitätsauto wurde derart unter Feuer genommen, daß die Sanitäter auf dem Bauch kriechend ſich zu den Schwerverwundeten be⸗ geben mußten. Neue Flüchtlingswelle ins Reich dnb. Dresden, 23. Sepk. Die Vorgänge am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag der Schreckensruf:„Die Huſſiten kommen!“ haben eine neue Flüchtlingswelle ins Reich ausgelöſt. Faſt alle Familien, die am Don⸗ nerstag in ihre unmittelbar an der Grenze gelege⸗ nen Heimatorte zurückgekehrt waren, überſchritten, aufs höchſte erſchreckt und mit Tränen in den Augen, verfolgt von Gendarmerie und Roter Wehr, erneut die Reichsgrenze. Ihnen folgte ein Flüchtlingsſtrom aus den weiter im Lande gelegenen Orten. a Während der Nacht herrſchte in den Auffanglagern der Grenzorte im Erzgebirge in der Nähe von Eger und in der Gegend von Zittau lebhafter Verkehr. Stunde um Stunde kommen Hunderte von Flücht⸗ linge an, ganze Familien, dazwiſchen eine ganze Reihe von Verwundeten und Mißhandelten. In der Zeit vom Donnerstag 16 Uhr bis Freitag früh um 2 Uhr haben bereits 9000 Flücht⸗ linge die Durchgangslager an den Grenzen aufge⸗ ſucht und um Hilſe und Unterkunft gebeten. 2 ... la reren 188 ** * n W 1 ee e Nr e Freitag, 23. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 440 —— Jetzt rühren ſich alle: Angarn verlangt„dentiſche Behandlung!“ Die Budapeſter Forderungen in Prag überreicht!— Eine energiſche volniſche Erklarung +1 Budapeſt, 22. September Die ungariſche Regierung hat in den jüngſten Wochen, geſtützt auf alte bewährte Freundſchaft, die Aufmerkſamkeit Italiens, Deutſchlands und Polens auf die Lage der ungariſchen Nationalität in der Tſchecho⸗Slowakei gelenkt und um die diplomatiſche Unterſtützung der Regierungen dieſer Länder er⸗ ſucht für den Fall, daß die tſchecho⸗flowakiſche Natio⸗ nalitätenfrage zur Löſung gelangt. Gleichzeitig hat ſie bei der Londoner und Pariſer Regierung Schritte unternommen, indem ſie betonte, daß ſie un⸗ bedingt damit rechne, daß zum Nachteil der ungart⸗ ſchen Minderheit in der Tſchecho⸗Slowakei andere Minderheiten eine einſeitige Begünſtigung nicht er⸗ halten werden. Am Donnerstag früh hat der königlich⸗unga⸗ riſche Geſandte in Prag auf Weiſung ſeiner Regierung in einer Note die Aufmerkſamkeit der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung darauf gelenkt, daß Ungarn bei der Löſung des deutſchen Pro⸗ blems eine identiſche Behandlung für die unga⸗ riſche Nationalität erwarte. Außenminiſter Krofta nahm die Note mit dem Bemerken ent⸗ gegen, er werde ſeine Regierung unverzüglich verſtändigen. Er bemerkte gleichzeitig, die pol⸗ niſche Regierung habe Mittwoch abend einen ähn⸗ lichen Schritt bei dem Staatsſekretär für Aus⸗ wärtiges in Prag unternommen. Der volniſche Anſpruch A Warſchau, 22. September. Zu dem von der polniſchen Regierung in Prag, London und Paris unternommenen Schritt, der die Wiedervereinigung des Gebietes der polniſchen Volksgruppe in der Tſchechei mit dem polniſchen Staat anſtrebt, gibt das polniſche Außenminiſterium eine offizielle Verlautbarung bekannt, in der u. a. geſagt wird, daß die polniſche Regierung ſeit den von der Botſchafterkonferenz im Jahre 1920 ſank⸗ tionierten tſchechiſchen Ueberfällen auf polniſches Gebiet mit allen legalen Mitteln darnach geſtrebt habe, für die polniſche Bevölkerung in der Tſchechei normale Beziehungen hinſichtlich ihrer kulturellen Entwicklung und der ihnen zukommenden Rechte ſicherzuſtellen. Dieſe Angelegenheit ſei Gegenſtand einer großen Anzahl diplomatiſcher Aktionen ge⸗ weſen und habe Polen vor allem von der Tſchecho⸗ Slowakei getrennt. Keine Verſprechung und kein Vertrag, der über dieſe Frage geſchloſſen wurde, ſei von der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung gehalten worden. Die Anteilnahme der Regierung und der polni⸗ ſchen öffentlichen Meinung an dem Schickſal der Po⸗ len in der Tſchechei ſei um ſo größer geweſen, als es ſich hier um eine geſchloſſene autonome Bevölke⸗ rungsgruppe handelt, die ſeit Jahrhunderten auf dieſem urpolniſchen Boden wohne. Angeſichts der Intervention dritter Staaten in der Frage des Streites zwiſchen der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Regierung und der ſudetendeutſchen Bevölke⸗ rung habe die polniſche Regierung in ſtändigem Kontakt mit allen intereſſierten Großmächten ge⸗ ſtanden und immer die polniſchen Forderungen ſo präziſiert, wie das den Methoden entſprach, die ſich herauskriſtalliſierten und nach denen die entſtehende Kriſis gelöſt werden ſolle. In der Verlautbarung wird dann bedauert, daß die polniſchen Forderungen in der Londoner Beſpre⸗ chung nicht genügend berückſichtigt worden ſeien. Aus dieſem Grunde ſeien die Noten der polniſchen Re⸗ gierung überreicht worden. Die heute in Mittel⸗ europa beſtehende Kriſe werde alle Kräfte zur Löſung der Lage für die Zukunft in Anſpruch nehmen. Dieſe Bemühungen werden nicht gelingen, wenn die be⸗ rechtigte Forderung der Selbſtbeſtimmung nicht allen bedeutenden Volksgruppen innerhalb des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staatsverbandes gegenüber angewendet wird. Dieſe Kriſe könne ebenfalls nicht ohne Mit⸗ arbeit ſämtlicher Staaten gelöſt werden, die uralte wohlbegründete Rechte und Forderungen auf dieſen Teil Europas haben. Warſchauer Rieſenkundgebung EP. Warſchau, 23. September. Unter Beteiligung von über 200 000 Polen fand am Donnerstag um 17.30 Uhr auf dem Pilſudſki⸗ Platz in Warſchau eine Kundgebung gegen die Tſchecho⸗Slowakei und für die Einverleibung Te⸗ ſchens ſtatt. In einer kurz gefaßten Entſchließung heißt es u.., im Hinblick auf den gegenwärtigen geſchicht⸗ lichen Augenblick, der das Nachkriegseuropa erſchüt⸗ tere, warteten die Polen jenſeits der Olſa nach zwanzigjähriger Knechtſchaft unter dem Joch des verräteriſchen Nachbarn mit Sehnſucht auf die Stunde ihrer Befreiung und die Rückkehr ins Vater⸗ land. Heute erhebe das polniſche Volk ſeine Stimme, um ſeinem unerſchütterlichen Willen Ausdruck zu verleihen, daß die gegenwärtige Grenzlinie, die die Brüder jenſeits der Olſa von Polen trenne, fallen müſſe. Die auf dem Pilſudſki⸗Platz verſammelte Bevölkerung Warſchaus verſichere dem Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Marſchall Rydz⸗Smigly, die vollkommene Bereitſchaft des polniſchen Volkes, unter ſeinem Befehl oͤie größten Opfer für die Rückkehr der Polen jenſeits der Olſa ins Mutter⸗ land auf ſich zu nehmen. Polniſches Freikorps gegründet dnb. Warſchan, 23. Sept. In Warſchau iſt Donnerstag ein Freikorps zum Kampf um die Befreiung der Polen in der Tſchecho⸗ Slowakei gegründet worden. Dieſes polniſche Frei⸗ korps, deſſen Werbebüro ſich in Warſchau befindet, iſt von dem Warſchauer Bezirk des Oberſchleſiſchen Auf ſtändiſchen verbandes gegründet worden, um, wie es in einer halbamtlichen Verlautbarung heißt, von Worten zu Taten überzugehen. Zwei polniſche Dipiſionen an der Grenze dnb. Paris, 22. Sept. Havas meldet aus Cieſzyn ltſchechiſch⸗polniſche Grenze), nach Meldungen aus guter Quelle ſollen an der tſchechiſch⸗polniſchen Grenze am Doönnerstag⸗ vormittag bereits mindeſtens zwei Diviſionen pol⸗ niſcher Truppen zuſammengezogen ſei. Schwerer Verluſt der AS-Luftwaffe Der Chef der amerikaniſchen Luftſtreitkräfte tödlich verunglückt + Los Angeles, 22. September. Generalmajor Oscar Weſtover, der 55jährige Chef der amerikaniſchen Luftſtreitkräfte, kam am geſtrigen Mittwoch ums Leben, als ſein Flugzeug kurz vor der Landung auf dem Flugplatz von Los Angeles abſtürzte. Weſtoper ſowie ſein Pilot verbrannten dabei. Augenzeugen berichten, daß der Motor 50 Meter über dem Boden und 300 Meter vom Flug⸗ platz entfernt, plötzlich ausſetzte. Hohe jugoſlawiſche Auszeichnung für Dr. Todt. Der Prinzregent von Jugoflawien hat dem Gene⸗ ralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Prof. Dr.⸗Ing. Fritz Todt, in Würdigung ſeiner Ver⸗ dienſte um die Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſch⸗ land und Jugoſlawien auf dem Gebiet des Straßen⸗ weſens, die auch in dem neuen großen Straßenbau⸗ Programm der jugoſlawiſchen Regierung Ausdruck gefunden hat, das Großkreuz des Königlichen Sava⸗ Ordens verliehen. Der deutſche Botſchafter und der ungariſche Ge⸗ ſandte bei Graf Ciano. Außenminiſter Graf Cianv hat am Donnerstag den deutſchen Botſchafter von Mackenſen und anſchließend den ungariſchen Ge⸗ ſandten Villani empfangen. 27 5 72557 4 RUND OM 7 So glatt und weill, so auffallend lange brennt nur eine Zigarette, die echten, fachgerecht verarbeiteten Orienttabak enthält! Was in den SALEM-Zigaretten ist, können wir jederzeit offen zeigen. Es hat schon seinen Grund, daß sie so gut schmecken! Urteilen Sie selbst: Nummer 440 Mannheim, 23. September. Der Herbſt.. aſtronomiſch geſehen eptember um 18 Uhr 0 Minuten mittel⸗ europäiſcher Zeit überſchreitet die Sonne in dem am Himmel gedachten Gradnetz den Aequator von der nördlichen zur ſüdlichen Seite, ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen der Waage und mit dieſem Mo⸗ ment beginnt der aſtronomiſche Herb ſt, wäh⸗ rend man in der Meteprologie ſchon den ganzen Sep⸗ tember mit Oktober und November zum„Herbſt“ zählt. Aſtronomiſch zeigt ſich die Tag⸗ und Nacht⸗ gleiche dadurch an, daß— wie ſchon der Name ſagt (Atlantic, Zander⸗M.) — auf der ganzen Erde Tag und Nacht faſt genau gleich lang ſind. Allerdings nur annähernd; in Mitteleuropa z. B. beträgt die Zwiſchenzeit zwiſchen Sonnenauf- und untergang 12 Stunden 9 Minuten, die Nacht iſt dementſprechend kürzer. Erinnert ſei an die Tatſache, daß an dieſem Tage ein Beobachter am Erdäquator die Sonne um die Mittagszeit genau im Scheitelpunkt hat, alſo ſein Schatten buchſtäblich „zu ſeinen Füßen“ fällt, während ein Beobachter am Nordpol die Sonne an dieſem Tag zum letzten Male vor ſcen Hakbiahrigen Winternacht ſehen würde um⸗ gekehrt pürde ein Polarreiſender am Südpol ſie das erſtötttkstchs der dortigen Nanternacht wieder über den Horizont aufblitzen ſehen. Wenn gesagt wurde, daß die Sonne an dieſem Tage in das Zeichen der Waage eintrete, ſo beachte man wohl, daß ſie dabei tatſächlich nicht im Stern⸗ bild der Waage ſteht, ſondern ſich noch im weſtlichen Teil des Sternbildes der Jungfrau aufhält und die Sterne der Waage erſt Anfang November er⸗ reicht. Woher dieſer Unterſchied zwiſchen Stern⸗ bild und Zeichen? Infolge der„Präzeſſion“ zeigt die Umdrehungsachſe der Erde nicht dauernd in die⸗ ſelbe Richtung des Himmels, ſondern die Stelle des Himmelspoles iſt dauernd geſetzmäßigen Aende⸗ rungen unterworfen. Aendert ſich aber die Lage des Himmelspoles, ſo verſchiebt ſich auch das ganze gedachte Gradnetz am Himmel und mit ihm die in jenem Gradnetz feſtgedachten„Zeichen“ im Tierkreis, ſo daß alſo jeder Stern und jedes Sternbild mit der Zeit eine andere Lage im Gradnetz einnimmt. Wir bezeichnen heute noch die Jahreszeiten nach der Stellung der Sonne in den Zeichen des Tierkreiſes(der ſcheinbaren jährlichen Sonnenbahn am Himmel), die aber mit den entſprechenden Stern⸗ bildern infolge der Präzeſſion nicht mehr überein⸗ ſtimmen. Zur Zeit der Namengebung müſſen aber ſicherlich Zeichen und Bild übereingeſtimmt haben. Die bekannte jährlich Präzeſſionsbewegung erlaubt, das Alter der Tierkreisngmen zu errechnen. Die Namengebung muß ungefähr im 5. Jahrhundert vor Begiun unſerer Zeitrechnung bei den Babyloniern epfolgt ſein. Von den babyloniſchen Prieſteraſtrono⸗ men übernahmen dann die Griechen, von dieſen die Araber die Tierkreiszeichen, aus deren Schriften und denen griechiſcher Aſtronomen kamen ſie dann — zunächſt in aſtrologiſchem Gebrauch— an den Him⸗ mel des Mittelalters und der neueren wiſſenſchaft⸗ lichen Aſtronomie. n Sein B jähriges Berufsjubiläum begeht am Freitag, dem 23. September, unſer langjähriger Be⸗ zieher, Herr Wilhelm Karſt, Böcklinſtraße 14, Generalvertreter von Kaffee Hag. zen Maunheimer Rundfunkausſtellung. Die Süd⸗ weſtdeutſche Rundfunkausſtellung„Rundfunk iſt Freude“ findet in den Mannheimer Rhein⸗⸗Neckar⸗ Hallen vom 15. bis zum 23. Oktober ſtatt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. September 1938 Erſchließung von Neubaugelünde Aenderung und Feſtſtellung von Bau- und Straßenfluchten in Sandhofen Aus der geſtrigen Vezieksratsſitzung Zu den Straßenzügen in Sandhofen, in denen in den letzten Jahren eine rege private Bautätig⸗ keit entfaltet wurde, zählt die Ziegelgaſſe, eine zur Sandhofer Straße gleichlaufende Straße. In ihrem nördlichen Abſchnitt iſt ſie mit Bauten älteren Datums beſtanden, ſüdlich der Kreuzung mit der Petersauer Straße iſt ſie Neubaugebiet. Es iſt an⸗ zunehmen, daß ſich die weitere Neubautätigkeit in Sandhofen vornehmlich auf den völligen Ausbau der Ziegelgaſſe und auf das weſtlich daran an⸗ ſchließende Gebiet erſtrecken wird. Das gab Ver⸗ anläſſung, nunmehr einen Geſamtbebauungs⸗ plan aufzuſtellen. Früher waren zwar ſchon mehr⸗ fach für einzelne Teile des in Frage ſtehenden Ge⸗ bietes die Bau⸗ und Straßenfluchten feſtgeſtellt worden, aber das liegt bereits weit zurück, nämlich in den Jahren 1896, 1899, 1914 und 1916. Die Stadt⸗ verwaltung legte nunmehr Wert darauf, eine Ge⸗ ſamtordung durchzuführen, die auch die inzwiſchen gewonnenen ſtädtebaulichen Erfahrungen berück⸗ ſichtigt. Weſentlich iſt, daß geplant iſt, das genannte Gebiet weſtlich der Ziegelgaſſe mit einer allee⸗ artigen Straße abzuſchließen und nach Süden zu— das heißt gegen das Induſtriegebiet zu— eine Kleingartenanlage als Abſchluß zu wählen. Der Bezirksrat beim Polizei⸗ präſidium Mannheim billigte in ſeiner geſt⸗ rigen Sitzung dieſen Plan und ſtellte— unter Ande⸗ rung des bisherigen— die Bau⸗ und Straßenfluch⸗ ten entſprechend feſt. Kein Brandmauerdurchbruch Schon vor vierzehn Tagen hatte ſich der Bezirks⸗ rat mit einer Beſchwerde beſchäftigt, bei der es da⸗ rum ging, daß durch baupolizeiliche Verfügung ge⸗ wiſſe bauliche Aenderungen an einem Hauſe in M6 unterſagt worden waren. Der Beſchwerdeführer wollte u. a. im Intereſſe der Erhöhung des Wertes einer Dachgeſchoßwohnung die Brandmauer durchbrechen, um an der Durchbruchſtelle eine Art kleinen Balkon oder Schiebeſenſter anzubringen. Auf dringendes Bitten des Betroffenen hatte ſich der Be⸗ zirksrat damals dazu entſchloſſen, vor der Fällung der Entſcheidung noch eine Orts beſichtigung vorzunehmen. Dieſe hat inzwiſchen ſtattgefunden mit dem Erfolg, daß dabei nur erneut zutage trat, daß das Baugeſuch nicht bewilligt werden könne. Nach der Landesbauordnung iſt es nämlich zwingend verboten, die Brandmauer im Dachgeſchoß zu durch⸗ brechen. So mußte alſo die Beſchwerde zurück⸗ gewieſen werden. Um einen Lagerſchuppen Ebenfalls zum zweiten Male auf der Tagesord⸗ nung ſtand eine andere Baubeſchwerde. Einem Handwerker, der in der verlängerten Weiher⸗ ſtraße beim Friedhof Feudenheim einen Lalgerſechuppen errichten wollte, wurde im Dezember die dafür nachgeſuchte Baugenehmigung Kichk erteilt, weil der in Ausſicht genommene Baru⸗ platz ſich außerhalb des in Plan gelegten Gebietes befindet. Dennoch baute der Handwerker den Schuppen. Daraufhin erhielt er die Auflage, ihn wieder zu entfernen. Gegen dieſe baupoltzeiliche Verfügung erhob er Beſchwerde, über die der Be⸗ zirksrat ſich Mitte Auguſt erſtmals unterhielt. Der Bezirksrat ſetzte damals die Entſcheidung aus, weil ex ſich erſt noch durch Augenſchein von den örtlichen Verhältniſſen ein Bild beſchaffen wollte. In der geſtrigen Sitzung wurde die Entſcheidung nunmehr gefällt, und zwar wurde der Beſchwerde ſtatt⸗ gegeben. Maßgebend war dabei die Ueberlegung, daß der Schuppen zwar in der Landſchaft ſtark auf⸗ falle, daß andereſeits das Landſchaftsbild an der be⸗ treffenden Stelle aber auch wieder nicht beſonders ſchön genannt werden kann. Der Schuppen kann alſo ſtehen bleiben, allerdings wurde die Genehmi⸗ gung in jederzeit widerruflicher Weiſe gegeben und unter dem ausdrücklichen Hinweis, daß der Handwerker niemals einen Entſchädi⸗ gungsanſpruch geltend machen kann. Zudem wurde beſtimmt, daß der Schuppen wirklich nur als Lagerſchuppen verwendet werden und niemals mit einer maſchinellen Einrichtung verſehen werden darf. Schließlich muß er noch anpflanzung werden. in weitgehendem Maße verdeckt Wirtſchaftsgeſuche Wie üblich ſtanden auch wieder zahlreiche Wirt⸗ ſchaftsgeſuche auf der Tagesordnung. Geneh⸗ mit einer Grün⸗ migt wurden die nachgenannten: das Geſuch des Georg Kiſſel um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zur Stadt Heilbronn“ im Hauſe Schwetzinger Str. 110, das Geſuch oͤes Albert Schillinger um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ausſchank im Hauſe D 5, 6(früher Weinhaus Gräſſer), das Geſuch des Walter Treiber in Wieblingen um Erlaubnis zum Betrieb der Schank⸗ wirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zur Kloſter⸗ glocke“ im Hauſe Tatterſallſtr. 9, das Geſuch des Arnold Sporrer um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zum Gontardplatz“ im Hauſe Rheinauſtr. 4, das Geſuch des Hans Brückl um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zum Geſellſchaftshaus“ im Hauſe F 3, 13a, das Geſuch des Albert Schäfermeier⸗Koſſenhaſchen um Erlaubnis zur Beſtellung der Melittina Faes zals Stellvertreterin für den Kaffeebetrieb im Hauſe P 5, 1, das Geſuch des Leo Nohe um Erlaubnis zum Betrieb eines Kaffees mit Alkoholausſchank im Hauſe Seckenheimer Str. 77, das Geſuch des Jakob Sponagel um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Mannheimer Str. 90 in Käfertal, das Geſuch des Max Schneider um Er⸗ laubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier in einem Schalterraum auf dem Gelände der Firma BBC tin Käfertal und die Geſuche der Firma Johann Schreiher um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Bysantwein im Hauſe G 6, 8 und im Hauſe Mittel⸗ ſtraße 68. Die Entſcheidung über ein Wirtſchaftsgeſuch wurde vertagt, weil ſich oͤer Hausbeſitzer und der Geſuchſteller bisher noch nicht einigen konnten, wer von ihnen eine größere Bauauflage finanziert. Dieſe Wirtſchaft bleibt alſo vorläufig geſchloſſen, bis der notwendige Umbau fertig iſt. dr. w. th. M eee Wit kann jeder Volksgenoſſe Spionage und Sabotage bekümpfen? Niemals und von niemanden ausfragen laſſen— Anzeigepflicht bei begründetem Verdacht 1. Er erfüllt ſeine Pflicht, aber er ſpricht darüber nicht zu Fremden und läßt ſich niemals und von niemanden ausfragen. 2. Er beachtet mit peinlicher Sorgfalt alle bekannt⸗ gegebenen Geheimhaltungsbeſtimmungen. 3. Er belehrt ſeine Arbeitskameraden, wenn ſie fahrläſſig gegen dieſe Beſtimmungen handeln. 4. Er läßt ſich auch nicht zum Schein oder in der Abſicht, einen Spion fangen zu wollen, auf ein grundſätzlich verbotenes und ſtrafbares Spiel mit einem von ihm erkannten oder an ihn herantreten⸗ den Spion oder Sabotageagenten ein. 5. Er ſucht vielmehr durch eine harmloſe Ge⸗ ſprächsführung Zeit zur Anzeige zu gewinnen. 6. Er meldet jeden begründeten Spionage⸗ oder Sabotageverdacht ſeinem Betriebsführer, ohne zu irgend jemanden darüber zu ſprechen. 7. Er weiß, daß ſich dieſe Anzeigepflicht auf alle, alſo auch auf ſeine Kameraden und ſelbſt auf ſeine Familienangehörigen, erſtreckt. eee Slecklingsprümſierung bei der„Flora“ Gartendirektor Bu, jäger berichtet über die Eſſener Ausſtellung Am 7. Oktober iſt die Balkonprämiterung Vor 17 Wochen, Ende Mai, gab die„Flora“, Verein der Blumenfreunde Mannheim, zu treuen Händen ihver Mitglieder Blumenſtecklinge zur Pflege bis zur völligen Entwicklung. Nach der ſommer⸗ lichen Pauſe fand am Dienstagabend im großen Saal der„Liedertafel“ die erſte Spätjahrsverſamm⸗ lung ſtatt, die u. a. mit dem Pflegeergebnis der Blumenfreunde ſich befaßte und dem Verdienſte die greiſbare Anerkennung in Geſtalt einer Prämien⸗ pflanze zukommen ließ. Nach herzlichem Willkomm der Erſchienenen durch Vereinsführer Illhardt, der ſeiner Freude Aus⸗ druck gab über die den pflanzlichen Schützlingen während der Sommermonate von ihren Betreuern zuteil gewordene Sorgfalt, ſchilderte Städtiſcher Gartendirektor Bußjäger in einem Lichtbilder⸗ vortrag ſeine Eindrücke in der diesjährigen Gar⸗ tenbau⸗Ausſtellung in Eſſen, die, wie der Vortragende einleitend bemerkte, in erſter Linie als eine Lehrſchau ſich darſtellte mit dem Zweck, Fach⸗ leuten und Laien ein Bild zu geben von der neu⸗ zeitlichen Gartengeſtaltung, wie ſie ſchon die Aus⸗ ſtellungen 1936 in Dresden und 1937 in Düſſeldorf anſtrebten und in der Eſſener ſichtbare Form erhielt. In klarer und launiger Weiſe erklärte Direktor Bußjäger die den neuzeitlichen Gartenanlagen zu⸗ grunde liegenden Gedanken der zweckmäßigen und geſchmackvollen Raumaufteilung, des pflanzlichen Schmuckes in erſter Linie mit Blumen⸗ und Raſen⸗ flächen, Stauden, dekorativ wirkenden lichtem Git⸗ ter⸗ und Mauerwerk, Schalen, Vaſen und Plaſtiken usw., wobei den Waſſerſpielen eine weſentliche Rolle zugewieſen iſt. Weite Sicht, ohne behindernden übermäßigen Baum⸗ und Sträucherbeſtand, wir⸗ kungsvolle Anordnung leuchtend⸗farbiger Blumen unter ausgedehnter Verwendung ein und derſelben Art bilden den Grundton neuzeitlicher Gartengeſtal⸗ tung. Die in den farbigen Lichtbildern gezeigten Beiſpiele von der Eſſener Ausſtellung und aus gärt⸗ neriſchen Anlagen verſchiedener deutſcher Städte u. a. aus dem hannoverſchen Park Herrenhauſen, boten dem Auge ſich als wahre Wunderwerke kunſt⸗ gewordener Natur. Mannheim ſteht in die⸗ ſer Hinſicht nicht an letzter Stelle, wenn auch Direktor Bußjäger darauf verzichtete, dieſe ſeinem Geſchick zu verdankende Tatſache bildlich umter Beweis zu ſtellen. a Dem Hinweis auf die nächſtes Jahr in Stutt⸗ gart ſtattfindende Gartenbau⸗Ausſtellung und dem dringenden Wunſch: die„Flora“ möchte geſchloſſen dieſe Veranſtaltung beſuchen, mit dem der Vortra⸗ gende ſeine aufſchlußreichen Ausführungen beendete, ſchloß ſich auch Vereinsführer Illhardt an, hinzu⸗ fügend, daß am 6. Oktober die von der„Flora“ ins Leben gerufene Stecklings verteilung an die achten Mädchenklaſſen der Volksſchule und am 7. Oktober die Balkonprämiierung im Fried⸗ richspark vorgenommen würden. Er hoffe, an bei⸗ den Tagen eine zahlreiche„Flora“ im doppelten Sinn des Wortes begrüßen zu dürfen. Es folgte hierauf die Verteilung von zehn erſten und 15 zweiten Preiſen in Geſtalt von blühenden Gummibäumen oder Rexbegonien. Wer nicht zu den Prämiierten zählte, konnte ſich bei der anſchlie⸗ ßenden Verloſung mit einem ſchönen Blumenſtock tröſten, denn jedes Los war ein Treffer. e Lz fblait vun alte auserfneider und als Drrudesacdtte elbnsærider:(8 B pro) Harte Strafgeſetze hat der Führer im Jahre 1934 gegen die Verräter erlaſſen. Grundſatz iſt, daß derjenige, der es wagt, die Hand gegen ſein Vaterland zu erheben, dem Tode verfallen iſt. Der erſte Satz des Landesverratsgeſetzes lautet daher: Wer es unternimmt, ein Staatsgeheimnis zu verraten, wird mit dem Tode beſtraft. Das gleiche Strafmaß wie den Verräter, nämlich das Beil des Henkers, trifft auch den Saboteur. Ebenſo wird derjenige, der es unterläßt, rechtzeitig von einem geplanten Landes- oder Hochverrat oder einer Sa⸗ botage Anzeige zu erſtatten, mit hohen Freiheits⸗ ſtrafen, in ſchweren Fällen mit dem Tode beſtraft. Wer durch Fahrläſſigkeit in Worten und Werken dem Feinde Vorſchub leiſtet, hat hohe Ge⸗ fängnisſtrafen zu erwarten. Manch eine un⸗ bedachte Aeußerung hat ſchon unüberſehbaätes kus glück über bisher unbeſcholtene Volksgenoſſen und ihre Familie gebracht. f ——ů— Pilzwanderungen Am Sonntag ſind wieder zwei Pilzwande⸗ rungen und zwar die eine in den Wald bei Fried⸗ richsfeld. Treffpunkt am Bahnhof Friedrichsfeld⸗ Süd um.15 Uhr. Mannheim⸗Hbf. ab.03 Uhr. Ludwigshafen⸗Hbf. ab.48 Uhr. Heidelberg⸗Hbf. ab .00 Uhr. Am Sonntagnachmittag iſt eine Pilzwanderung in Weinheim a. d. B. Treffpunkt an der Poſt in Weinheim um 15 Uhr. Mannheim⸗Hbf. ab mit der OEG 14.00 Uhr. Mit der Staatsbahn ab 14.15 Uhr Fahrräder werden eingeſtellt. Körbe(nicht Taſchen! nicht vergeſſen! a Sammelt Bucheckern! Um die Ernte an Bucheckern für die Oelgewin⸗ nung nutzbar zu machen, ſind Bucheckern auch in die⸗ ſem Jahre in die Förderungsmaßnahmen des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft zur Oelgewinnung aus deutſchen Oelſaaten einbezogen worden. Die Oelmühlen werden durch Bewilligung einer Ausgleichsvergütung in die Lage verſetzt wer⸗ den, dem Sammler von Bucheckern einen Kaufpreis von 25 Mark für den Doppelzentner zu zahlen. Dar⸗ über hinaus iſt dem Sammler noch ein Rückkaufs⸗ recht für die bei der Verarbeitung der Bucheckern angefallenen Bucheckernkuchen in einer Menge von 65 v. H. des angefallenen Gewichts der angelieferten Bucheckern eingeräumt worden. f un Von ſeinem Fuhrwerk totgedrückt. Der Land⸗ wirt Valentin Heckmann aus Wallſtadt wurde am Gaſthaus„Zum Löwen“ mit ſeinem eigenen Fuhrwerk, deſſen Pferde ſcheuten, ſo unglücklich an die Wand gedrückt, daß er ſofort ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Dort iſt er an inneren Verletzungen geſtorben. Im April iſt der Sohn des Verunglückten durch einen ähnlichen Unglücksfall ums Leben gekommen. i An Firma Dr. August Oetker, Bielefeld Senden Sie mir it. Ihrer Anzeige in der Neuen Hannh. Zeltung kostenlos Ihr neues Rezeptblatt, So hacken wir gut mit wenig Fett Name: Wohnort: Postort: Straße: ee 3 N „ r e e eee eee S S 8 EP A ite n e e„ e. e g Err r enen enen eee. eee eee reer er er Ole Naclle dex ꝙespenste Der„Club der Dreizehn“ mußte seine Pforten schliegen London, im September. Der bekannte„Klub der Dreizehn“ in London mußte ſeine Pforten ſchließen, weil ſeine Bemühungen um die Bekämpfung des Aberglaubens ein klägliches Fiasko erlebten. Ein erneuter Be⸗ weis, daß der Geiſterglaube im britiſchen Inſelreich viel feſter verankert iſt, als das im alltäglichen Le⸗ ben zum Ausdruck kommt. Offenbar haben ſich die„Geiſter“ durch die Tätig⸗ keit des„13 Club“ herausgefordert und beleidigt ge⸗ fühlt, denn ſie ſpielten in der letzten Zeit den muti⸗ gen Mitgliedern des Vereins gar übel mit. Auf⸗ geklärte werden ſagen, daß alles nur Zufall ſei und nichts mit jenſeitigen Kräften zu tun habe, Tatſache bleibt, daß der„Klub der Dreizehn“ keine neuen Mitglieder mehr findet, die bereit ſind, durch fort⸗ geſetzte Herausforderungen des Schickſals unter Um⸗ ſtänden doch die„Rache der Geſpenſter“ auf ſich zu laden. Eine Londoner Sonntagszeitung be⸗ gründete dieſes überraſchende Ende einer Vereini⸗ gung von aufgeklärten Menſchen ganz richtig damit, oͤaß zwar die meiſten Engländer nicht direkt an Gei⸗ ſter glauben, daß ſte es aber lieber vermeiden wür⸗ den, den Glauben an Spuk und Geſpenſter offiziell zu verſpotten— für den Fall, daß es etwas Derar⸗ tiges wider Erwarten doch gäbe, was man nicht ſo genau wiſſen könne. Der„13 Club“ hatte jeweils dreizehn aktive Mit⸗ glieder, aber dazu geſellten ſich zahlreiche Gönner und paſſive Mitglieder, die die Beſtrebungen des Vereins, den Aberglauben auszurotten, ideell und finanziell unterſtützten. Es war die Pflicht jedes Mitgliedes, täglich alles zu tun, was„Unglück bringt.“ Man ſaß zu dreizehn an einem Tiſch und bediente ſich oͤer„Unglücksnummer“ 13 bei jeder Ge⸗ legenheit. Freitag, der Dreizehnte, galt als Feſttag des Klubs. Man ſtieg mit dem linken Fuß aus dem Bett, zündete ſtets drei Zigaretten mit einem Streichholz an, hatte einen eigenen ſchwarzen„Klub⸗ kater“, der den Mitgliedern fortgeſetzt„über den Weg“ lief. Man ſetzte ſich unter Leitern und lief mit aufgeſpanntem Regenſchirm im Zimmer umher, man verhöhnte ihn Maskotten und Glücksamuletten kurzum, man bemühte ſich nach jeder Seite hin den Aberglaube add absurdum zu führen. Darüber hin⸗ aus wurden aufklärende Vorträge veranſtaltet, man wandte ſich dagegen, daß man beiſpielsweiſe heute noch im Oſten von London„Drachenblut“ als Zaubermittel an unglücklich verliebte Mädchen ver⸗ kaufe, obwohl doch jeder wiſſe, daß es keine Drachen gäbe, daß man auf dem Lande harmloſe alte Frauen als Hexen bezeichne, die daran ſchuld ſeien, daß die Kühe keine Milch gäben und dergleichen mehr. Man bewies, daß es ſinnlos ſei, eine Kartoffel als Mittel gegen Rhein ſatismus in der Taſche zu tragen, und daß alle Geiſtererſcheinungen nur der Phantaſie hyſteriſcher Menſchen entſtammten. Der Zufall hat ſich einen beſonderen Streich ge⸗ leiſtet, als er die dreizehn aufgeklärten Herren in eine Pechſerie geraten ließ. Hintereinander ge⸗ ſchach es, daß der eine einem Jagdunfall zum Opfer fiel, während ein anderer mit dem Kraftwagen ver⸗ unglückte. Ein drittes Mitglied machte Konkurs, ein viertes erblindete bei einer Exploſion in einem Laboratorium. Als ſich unlängſt gar gleich drei Mit⸗ glieder eine Pilzvergiftung zuzogen und ein anderer Dreizehnermann ſich wegen fahrläſſiger Tötung vor Gericht zu verantworten hatte, war es um den Klub geſchehen. Niemand war bereit, dieſes Spiel mit den böſen Geiſtern weiterzuſpielen, und ſo hat nun der„13 Club“ vorerſt ſeine Sitzungen eingeſtellt. e Warum zog Vülow das Schnupfluch? Eine Erinnerung an Haus von Bülow Ich habe die Geſchichte von meinem Großvater. Der hat ſte ſelbſt erlebt. Wir gingen über den gro⸗ ßen Ohlsdorfer Friedhof zu Hamburg und auf ein⸗ mal ſtanden wir vor dem ſchlichten Grab Hans von Bülows. Da fiel meinem Großvater das Erlebnis wieder ein und er erzählte es mir. Man ſchrieb das Jahr 1890. Dex Kaiſer hatte Bismarck entlaſſen und ganz Deutſchland ſtand be⸗ wegt unter dieſem Eindruck. Da kündeten die Zei⸗ tungen und Anſchlagſäulen in Hamburg eines Ta⸗ ges ein großes Konzert unter Bülows Leitung an, „zu Ehren Bismarcks!“ Am 1. April fand das Konzert ſtatt. Es war der Geburtstag des Eiſernen Kanzlers. Der große Saal des„Conventgartens“ füllt ſich am Abend bis auf den letzten Platz. Auf dem Podium ſteht Bismarcks Büſte, lorbeerumkränzt. Das Programm verſpricht die Dritte Symphonie von Beethoven, die Heroiſche. Auf beigefügten Hand zetteln ſind die erſten Takte der Eroika⸗Partitur wiedergegeben, darüber der Beethovenſche Vermerk: Zur Verherrlichung des Andenkens an einen großen Mann. Dieſe Beet⸗ hovenſche Widmung hatte Bülow aus eigenem Im⸗ puls durch den Namen„Bismarck“ ergänzt und dem Tonſtück dadurch eine zeitgemäße Bedeutung ge⸗ geben. Da— jäh verſtummt alles und das Schweigen ſteht groß im Raum. Bülow— ſchlank und ſchmal⸗ ſchultrig, betritt das Podium. Er wendet ſich der Bismarck⸗Büſte zu, verneigt ſich tief vor ihr, und dann— was iſt denn das? Das Parkett reckt er⸗ ſtaunt den Hals. Etwas Abſonderliches, noch nie Da⸗ Bülow zieht ſein Taſchentuch geweſenes geſchieht: 455 ſtäubt mit einer läſſigen Gebärde ſeine Lackſchuhe ab Was bedeutet das?— Alles iſt verdutzt. Man war bei dem eigenwilligen Künſtler und ſcharfen Sa⸗ tirtker ja an mancherlei Ueberraſchung gewöhnt, aber dieſe öͤda? Dunkel tauchen im Gedächtnis die Worte des Kaiſers auf— in allen Zeitungen konnte man ſie leſen: Wem es in ſeinem Reich nicht paſſe, der möge ſich den Staub von den Pantoffeln ſchütteln War es ſo gemeint? Alles lacht. Und ein Beifall brandet auf, der wie ein Aufſchrei aus Hunderten von Herzen iſt Wieder eine Reverenz zu der Bismarckbüſte hin, dann greift Bülow zum Taktſtock. Frei und aufrecht ſteht er da, ohne Partitur. Staunend ſtellt man dies — damals— Außergewöhnliche feſt. Und nun blü⸗ hen die erſten Töne des Allegry auf und reißen die Hörer in ihren Bann Waltrud Ritzel Das Schlimmſte „Es muß doch ſchrecklich ſein, wenn eine Giraffe Halsweh hat...“ „Ja, aber ein Elefant mit Schnupfen iſt auch nicht zu beneiden!“ „Das iſt aber noch nicht das Schlimmſte.“ „Und das wäre?“ „Hühneraugen bei den Tauſendfüßlern!“ * Deutlich „Ich wünſche nur raſiert zu werden,“ ſagte der energiſche Herr, der den Barbierladen betrat.„Ich will weder Haarſchneiden noch⸗waſchen, keinen Haar⸗ balſam und keine Maſſage, weder ein Mittel gegen Chileniſche Revolutionäre werden abgeführt In der chileniſchen Hauptſtadt Santiago wurde durch die Regierungstruppen in kurzer Zeit eine Revolte niedergeſchlagen, wobef 62 Rebellen erſchoſſen wurden. ſtändiſche. Manöverſchnappſchuß aus USA. Ein Tiefflieger⸗Angriff wird mit dem Gewehr abgewehrt.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Unſer Bild zeigt verhaftete Auf⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Nun iſt ſie da— die„Miß America“! Der Endſpurt iſt ausgetragen. In zahlloſen„Re⸗ gionalwettbewerben“ aller 48 Staaten der„Staaten“ wurde um die Schönſte gekämpft. Die Entſcheidung fiel auf dieſe ſunge Dame, Marulyn Meſeke mit Namen, aus Ohio, 21 Jahre alt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Haarausfall noch gegen Schuppen. Ich wünſche keine Mauiküre und keine Pediküre, meine Stiefel brau⸗ chen während des Raſterens nicht geputzt und mein Das mißverſtandene Kamel Von Richard Gerlach Die Beſucher des Zoologiſchen Gartens lächeln meiſtens, wenn ſie vor dem Kamel ſtehen, aus unbe⸗ kannten Gründen glauben ſie, ein richtiges Kamel habe dumm und geduldig zu ſein, und man könne dieſem höckrigen Geſchöpf alles Mögliche zumuten, ohne es aus ſeinem Gleichmut zu ſtören. Aber die Kamele ſind nicht ſo harmlos, wie ſie ausſehen, es gibt biſſige Wüteriche unter ihnen, und was ihre Dummheit betrifft, ſo ſind die Araber nicht ganz der gleichen Meinung, ſie ſingen ihnen, wenn die Glut⸗ hitze auf die Wüſte brennt und die Karawane nur noch matt dahinſchleicht, Lieder von dem Brunnquell vor, der nun bald für ſie fließen wird. Wir ſehen eben nur eingeſperrte Kamele, denen nichts übrig bleibt als träge Gemächlichkeit. Wir denken nicht daran, daß die Reitdromedare der Be⸗ duinen leichtfüßig und ſchnell wie die Pferde traben können, und daß die Laſtkamele Kiſten und Säcke von vier Zentner Gewicht wochenlang durch unwegſamen Sand tragen, daß ihnen die dürrſten Kräuter zur Nahrung genügen, und daß ſie nicht öfter als alle oͤrei Tage einmal getränkt zu werden brauchen. Als die zäheſten Geſchöpfe unter dem Himmel ſollten wir die Kamele bewundern, ohne ſie wären weite Länder Nordafrikas und Zentralaſiens für den Menſchen unzugänglich. Um die Kamele wittert etwas vom Märchenzauber der nächtlichen Karawan⸗ ſerei, abenteuerliche Straßen, die ſeit Jahrtauſenden die Schätze aus den Truhen und Baſaren des Mor⸗ genlandes vorüberſchwanken ſahen, erzählen von hinkenden Kameltreibern, Sklaven und dem Scheich im Burnus. Flintenſchüſſe knallen, Dolche blitzen auf, die Schakale heulen, und im Schein des Lager⸗ feuers taucht zuweilen rieſenhaft der Schatten eines entfeſſelten Kameles auf. Herden von hunderttauſend Kamelen weiden um Tumbuktu, in den Ländern der Alten Welt, die trocken und heiß ſind, iſt das Kamel das wichtigſte Haustier. Es zieht den Pflug und treibt das Waſ⸗ ſerrad, auf ſeinem Rücken trägt es die Frachten an Korn, Datteln, Geweben und Waffen, die Früchte der Oaſen und das Elfenbein der Urwälder. In den Zoologiſchen Gärten ſehen wir nur ein übergroßes, unſchönes Tier, deſſen ſpärlich bequaſte⸗ tes Schwänzchen in unermüdlichem Rhythmus bald von links nach rechts, bald von oben nach unten pendelt, und wenn es wiederkaut, ſo malmt der Unterkiefer weitausholend von rechts nach links, immer abwechſelnd. Die Beine ſcheinen zu lang zu ſein und haben keinerlei prall gerundete Schinken, das etwa überflüſſige Fett ſpeichert ſich in den Höckern an; wenn ſie feſt und gerade aufgerichtet ſind, geht es dem Kamel gut, hängt der Höcker ſchief nach einer Seite, ſo iſt es ein Zeichen, daß es dem Kamel beſſer gehen könnte. Ein Tier, das die härteſten Entbehrungen, Hitze und Froſt, Hunger und Durſt aushalten kann, iſt in ſeinem Weſen nicht zutunlich. Sein dunkles, ern⸗ ſtes Auge blickt nicht ſtörriſch und boshaft, wohl aber nachtſchwer und nicht ohne Trauer, wie eben ein beladenes Geſchöpf blickt, das beharrlich und ſchließ⸗ lich gleichgültig ſeinen Weg wandern muß. Man weiß, daß die zweihöckrigen Kamele, Tram⸗ peltier genannt, auf den Expeditionen plötzlich einen Koller kriegen können, daß ſie rauh und brüllend durchgehen und dann nicht leicht wieder einzufangen ſind. Aber dann laſſen ſie ſich wieder ins Knie zwingen und tragen den Reiter oder die Bürde tau⸗ ſend Meilen weit. Ihr Schritt, der ſchwankende Paß⸗ gang, iſt ſo alt wie die ſchweigende Wüſte. eee, Karl von Baltz ſtellte ſich vor Sein Bach, Mozart und Beethoven fanden ſtürmiſche Zuſtimmung Mit der Verpflichtung des Wiener Geigenvir⸗ tuvſen Karl von Baltz hat die Leitung der Muſik⸗ Hochſchule offenſichtlich einen recht guten Griff ge⸗ tan. Der vollbeſetzte Ritterſaal des Schloſſes nahm den neuen Mann mit ſtürmiſcher Begeiſterung auf. Ein Hervorruf jagte den anderen, und erſt nach einer Zugabe gaben ſich die Hörer am Schluß zufrie⸗ den. Das Sechſte Orcheſter⸗Konzert der Muſik⸗Hoch⸗ ſchule eröffnete vielverſprechend den Mannheimer Konzertwinter und bildete zugleich eine Art inoffi⸗ ziellen Auftakt zur Mannheimer Hochſchul⸗Feſtwoche, mit der(vom 14. bis 22. Oktober) das neue Haus der Muſik⸗Hochſchule ſtilgerecht ſeiner Beſtimmung übergeben werden wird. Karl von Baltz zählt zu den Künſtlern, für die techniſche Schwierigkeiten überhaupt nicht mehr zu exiſtieren ſcheinen, und die, ausgehend von der reſt⸗ loſen Beherrſchung ihres Inſtruments, in der glück⸗ lichen Lage ſind, ganz auf den Vorſtoß in Herz und Seele des jeweiligen Kunſtwerks ſich konzentrieren zu können. Das zeigte ſich natürlich am deutlichſten in der makelloſen Bewältigung der allerſchwerſten Aufgabe, die ſich ein Geiger ſtellen kann. Aus J. S. Bachs drei Partiten und drei Sonaten für Violine „senza Cembalo“ wählte Baltz die Chaconne(„Cia⸗ cona“ heißt ſie noch in der Urſchrift), das iſt der Schlußſatz aus der d⸗Moll⸗Partita lund als Zugabe am Schluß des Abends den Schlußſatz der erſten Bachſchen Solo⸗Sonate für Violine). In dieſem ſeltſamen mehrſtimmigen Spiel glaubt man mit⸗ unter ein ganzes Kammerorcheſter zu hören, und es erſcheint ſaſt wie ein Wunder, daß die Gewalt der Töne das zarte Inſtrument nicht ſprengt! Dieſe Chaconne hat übrigens Arno Landmann zur Ueber⸗ ſetzung auf Orgelſpiel, getreu Bachſchem Vorbild, gereizt. Karl von Baltz umrahmte das Bachſche Wunder⸗ und Rieſenwerk mit Mozarts A⸗Dur⸗Violin⸗Konzert, dem vorletzten der fünf Werke, mit denen ſich Mo⸗ zart 1775 dieſes Soloinſtrument erarbeitete. v. Baltz erweckte den ganzen Adel, die himmliſche Linie der unerhörten Sanglichkeit und die ſüßen Töne der Sehnuſucht zu blühendem Leben, unter Hintanſtellung allen virtuoſen Gehabens, mag er auch in Einzelhei⸗ ten ſeiner Nachgeſtaltung unſere an ſtrenge norddeut⸗ ſche Spielart gewöhnten Geiger mit ſeiner freieren ſüddeutſchen oder Wiener Auffaſſung überraſcht haben. Das gilt auch von Beethovens D⸗Dur⸗Vio⸗ lin⸗Konzert, worin das Orcheſter uns in eine ſonnige Frühlingslandſchaft zu verſetzen ſcheint, und die Sologeige dieſen Jubelgeſang der Natur aufzu⸗ nehmen und fortzuführen ſcheint, bis das Larghetto uns mit friedlicher Abendſtimmung umfängt. Wun⸗ dervoll ſchmückt das Soloinſtrument die Kadenzen in freier Eingebung aus. Das Große Hochſchul⸗Orcheſter unter der ſicheren Stabführung Choldwig Rasberger zeigte ſich friſch, unternehmungsfroh und in beſter Form. Es Rock inzwiſchen nicht gebürſtet zu werden. Ich wünſche ganz und gar nichts als nur— raſiert zu werden. Haben Sie verſtanden?“ leitete den Abend ein mit der Ouvertüre zu Mo⸗ zarts„II sogno di Secipione“, einer Gelegenheits⸗ arbeit, die Wolfgang Amadeus 1772, mit 16 Jahren, zur Inſtallierung des neuen Erzbiſchofs von Salz⸗ burg flüchtig niederſchrieb. Der feſtliche Auftakt dieſes Konzertwinters macht auf die Genüſſe der kommenden Hochſchul⸗ Feſtwoche höchſt geſpannt. Dr. Fritz Hau bol d. Aus dem Nationaltheater. Wilhelm Trie⸗ loff, der mit Beginn der Spielzeit 1938/39 auch als Opernſpielleiter an das Nationaltheater verpflichtet worden iſt, führt die Regie in der Oper„Tief⸗ land“ von Eugen d' Albert, die heute Freitag in neuer Inſzenierung im Nationaltheater gegeben wird. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Klauß. Beginn: 20 Uhr.— Morgen Samstag wird Sardous Luſtſpiel Madame ſans géne“ nach dem gro⸗ ßen Premierenerfolg zum erſtenmal wiederholt. Regie: Hans Becker. Mette: Vom Geiſt deutſcher Feldherren. Albert Nauck u. Co. Berlin. Preis.50 l. Es iſt eine großartige Revue preußiſch⸗deutſcher Mi⸗ litärgeſchichte: von ihrer beſten, ihrer menſchlichſten, ihrer heroiſchſten Seite aus geſehen. Nicht wie die Felöherren die Schlachten ſchlugen, wie ſie die Schlachten dachten, nicht wie ſie die Armeen führten, wie ſie die Armee erfüllten: mit der Großartigkeit ihrer ſtrategiſchen Konzeption, mit dem Fanatismus, ihres ſieghaften Glaubens, oder auch mit den Zwei⸗ ſeln ihrer eigenen Schwäche. Von Friedrich de ur Großen, der die„Quadratur des Kreiſes löſte, und aus dem Ring ſeiner übermächtigen Gegner trotz ſeiner mili⸗ täriſchen Unterlegenheit, aber dauk ſeines militärtſchen Genies und ſeiner menſchlichen Größe den Block der Großmacht Preußen herausſchlug, über Scharnhorſt, der die Schlachten der Befreiungskriege„erklügelte“ und dabei die Armeen, die ſie ſchlugen, mit der Härte ſeines Glaubens durchdrang, zum erſten Moltke, der ein ſo harter Soldat war und doch gleichſam ganz im Geiſte lebte, bis zum„Feldherrn ohne Feldherruruhm“, Graf Schlief⸗ ſen 1 5 deſſen menſchlichem und militäriſchem Bilde in dem B ſehr intereſſante Züge beigeſteuert werden, bis zu der tragiſchen Figur des zweiten Moltke, der nicht die Kraft hatte, ſeine Verantwortung über feinen Zweifel zu erheben, und 5 den heroiſchen Geſtalten Hindenburgs und Ludendorff, aus deren menſchlicher Größe und militäriſcher Genialität ein ganzes Volk vier Jahre lang Kraft und Vertrauen zog— wel eine Fülle von Erſcheinungen! Was Wunder, daß da Buch auch für den militäriſchen Laſen eine höchſt aufe Win bauer ſchlußreiche und manchmal aufregende 1 iſt!? — BILDER VOI TAGE 8. Seite (Nummer 440 6 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ansgabe Freitag, 23. September 1939 Vunlschte. — Mr. Joe Charlton aus San Marcos in Kali⸗ fornien, ſeines Zeichens Diplom⸗ Ingenieur, iſt jung verheiratet und mit ſeiner jungen und hübſchen Frau Claire auf einer längeren Urlaubsreiſe. Vor zwei Monaten haben ſie das ſonnige Kalifornien verlaſſen. In dieſen langen Wochen haben ſie in ihrem Auto die Weite des amerikaniſchen Kon⸗ tinents vom Pazifiſchen zum Atlantiſchen Ozean bezwungen und ſind ſchließlich in Neuyork angekom⸗ men. Aber das iſt noch nicht ihr Endziel; mit der „Bremen“ wollen ſie nach Deutſchland fahren. Es ſind aber noch fünf Tage bis zur Abfahrt, und was macht man ſolange in dem ſtickigen Neuyork? Alſo entſcheiden ſich Miſter und Mrs. Charlton zu einer Wochenendreiſe nach Providence mit dem Dampfer „Comet“ der„Colonial“-Linie. Der Dampfer ver⸗ läßt auch bald den Hafen und ſteuert durch den „Eaſt River“(Oſt⸗Fluß) zum Long⸗Island⸗Sund. Zu ihrer großen Ueberraſchung erfahren ſie jetzt, daß ihre Schiffskarte eine Kabine nicht einſchließt und daß alle Kabinen ausverkauft ſeien. Es wird ihnen jedoch empfohlen, wie viele andere Paſſagiere es auch tun, im Deckſtuhl zu ſchlafen.„Kommt nicht in Frage“, ſagt Mr. Charlton.„Halten Sie das Schiff an! Ich will ausſteigen!“ Der Kapitän verneint energiſch. Das war für den entſchloſſenen Mr. Charl⸗ ton zu viel. Er nahm ſeinen Strohhut ab, und zog Schuhe und Rock aus.„Sie können jetzt nicht an Land gehen“, ſagt ihm der Kapitän, der verwundert zuſieht.„Was ſoll das heißen: Ich kann nicht an Land gehen?“, ſagt Charlton, läuft zur Reling, ruft ſeiner Frau zu:„Schwimm nach, Claire!“ und ſpringt über Bord. Mrs. Claire zögert auch nicht eine Sekunde, ſondern läuft ihrem Mann nach. Die Schiffs beſatzung hat ſich inzwiſchen von ihrer Ueber⸗ raſchung erholt und hält die junge Dame feſt. Der Ghemann iſt aus den Fluten wieder aufgetaucht und ſchwimmt in kräftigen Zügen dem Ufer zu. Der Gaſt River hat hier ſeine gefährlichſte Stelle, das gefürchtete„Hell Gate“(Höllentor), das nicht nur Schwimmern, ſondern auch kleinen Booten gefährlich werden kann. Den Kapitän hat die Situation ein wenig verwirrt: Dort der Mann im gefürchteten „Hell Gate“, hier die junge Frau, die nur mit Ge⸗ walt zurückgehalten werden kann. Er kapitulierk vor der Entſchloſſenheit des Mannes und vor der Liebe der Frau und ſteuert ſein Schiff zu einer Inſel im Strom, wo er ſie an Land bringt. Inzwiſchen wurde der Mann von einem Motorboot aufgenom⸗ men und nach Neuyork gebracht. Dort wartete er am Ufer der 90. Straße auf ſeine Frau, die ja, ſo wie er ſie kannte, irgendwie bald kommen mußte. Und ſein Glaube wurde auch nicht enttäuſcht. Der Kapitän des„Comet“ hatte Waſſerpolizei benachri⸗⸗ tigt und gebeten, die ausgeſetzte Frau von der ein⸗ ſamen Inſel abzuholen. Bald erſchien auch ein Polizeimotorboot, das die einſame Frau erlöſte und ſie zu ihrem Manne nach der 90. Straße brachte. * — Kürzlich kehrten aus Sowjetrußlaud drei junge polniſche Segelflieger zurück, die ſich bei einem Uebungsflug der Segelflugſchule Bezmiechowa in Wolhynien verirrten und fenſeits der Grenze lan⸗ den mußten. Einer der Flieger, Cegielſkt, erzählt im„Kurjer Poranny“, daß er nach der Landung von ſowjetruſſiſchen Grenzſoldaten verhaftet und in das Militärgefängnis Slawutag geſchafft worden war, wo man von ihm Ausſagen über die polniſchen Truppen an der Oſtgrenze erpreſſen wollte. Als ſich Cegielſki ſtandhaft weigerte, dem ruſſiſchen Haupt⸗ mann Buczkowſky militäriſche Geheimniſſe ſeines Vaterlandes zu verraten, ließ man ihn noch einige Tage im Arreſt, worauf man ihn in eine für Offi⸗ zitiere beſtimmte Zelle ſteckte, wo man ihn ausgezeich⸗ net behandelte. Der Zweck dieſer Taktik wurde dem fungen Polen klar, als man an ihn den Antrag ſtellte, in die ſowjetruſſiſche Armee einzutreten. Der kühne Segelflug ſtber 350 Kilometer hatte den Ruſ⸗ ſen imponiert. Sie ſetzten den Polen nunmehr unter moxaliſchen Druck, indem ſie ihm verheimlichten, daß Bege⸗ 1 Roman von, Hans- Kaspar von Tobeſtſtz e eee 30 Da lag das Kind an der Bruſt. Sein kleiner Mund ſuchte und die Natur lenkte ihn: er fand und begann gierig zu ſchnappen und zu ſaugen. Charlotte wollte ſich wehren, wollte den Jungen fortſtoßen, wollte ihn abſchütteln. Doch Lux hielt ihre Oberarme feſt umklammert, und die Pflegerin ſtützte, wenn auch zitternd, Kinderkopf und Mutter⸗ b ruſt. 5 Charlottes Oberkörper bäumte ſich. Lux ließ ihn nicht aus den Händen. Woher nehme ich dieſe Kraft? fragte ſie ſich, woher? Im Zimmer waren jetzt nur zwei Laute: das Stöhnen Charlottes und das ſchmatzende Schlucken des Kindermundes. Und dann ging eine Wandlung in Charlotte vor: ihr Stöhnen erloſch, der Kampf ebbte ab, die Augen ſchloſſen ſich wieder; Lux fühlte: die Muskeln der Arme, die Schultern gaben nach und wurden weich. Sie ließ Charlotte los, drückte ihr die Kiſſen bequem in den Rücken. Charlottes Hände begannen ſich zu regen, ſie taſte⸗ ten über die Bettdecke, taſteten nach dem Kind, fan⸗ den den kleinen gebündelten Körper und ſchoben ihn vorſichtig ſeſter an ſich heran. Lux ſah auf die Hände: wie ſchlank ſie waren, aber auch wie ſchlaff und mager. An der Rechten ſaß einſam, wie verloren, der Ehering. Und Hände und Reif ſagten Lux etwas von dem, was ſie doch noch nicht kannte: von dem Opfer des Mutterwerdens und von der Gebundenheit der Ehe. Dann verloſch auch der Trinklaut des Kindes. Der Kleine, ſatt und geſund, ſchlief an der Bruſt der Mutter ein, ein letzter Tropfen Milch rann aus dem Winkel ſeines Mundes. Die Pflegerin zog ihn langſam aus den blaſſen, ſchmalen Händen Charlottes und trug ihn hinaus. Charlotte öffnete die Augen: ohne daß ſie den Ko wandte, verfolgte ihr Blick die weiße Geſtalt, Lachicſals die polniſche Regierung ſich für ihn und ſeine zwei Kameraden in Moskau einſetzte.„Deine Regierung hekümmert ſich nicht um dich“, ſagten ihm die Offi⸗ zitiere, die ſtändig in ſeine Zelle kamen, um ihn anzu⸗ werben.„Bei uns aber werden die Flieger anders behandelt und kannſt du ein großer Mann werden.“ Cegielſki aber ließ ſich nicht einſchüchtern.„Wollt ihr einen Volksfeind mehr in Rußland haben?“ fragte er ſie unumwunden. Schließlich dachte der Pole an die Flucht. Inzwiſchen aber hatten die Bemühun⸗ gen der polniſchen Botſchaft in Moskau doch Erfolg und eines Tages, nach zweieinhalb Monaten Haft, wurde Cegtelſti von der Wache aus dem Gefängnis geholt und vor ſein Flugzeug geführt, das bereits verpackt war. Man brachte ihn mit einem Laſtwagen an die Grenze bei Zdolbunowo, wo er von polniſchen Grenzſoldaten aufgenommen wurde. * — Das Elſaß iſt die Heimat der Störche, ja man kann ſagen, daß der Storch im Laufe der Jahrhun⸗ derte als das Wappentier und Sinnbild elſäſſiſchen Lebens gilt. Es iſt daher nur zu verſtändlich, daß eine ſoeben veröffentlichte Statiſtik der Mülhauſe⸗ ner Induſtriegeſellſchaft, in der eine ſtarke Abnahme des Storchenbeſtandes nachgewieſen wird, bei den tier⸗ und naturliebenden Elſäſſern eine gewiſſe Be⸗ ſorgnis hervorgerufen hat. In den klimatiſch rauhe⸗ ren Departements Oberelſaß gab es 1937 nur noch halb ſoptel Storchenneſter als im Jahre 1927, wüh⸗ rend in dem wärmeren Departement Bas⸗Rhin in der gleichen Zeit immerhin noch 97 Neſter gegenüber 123 im Jahre 1927 vorhanden waren. Die Gründe für das Verſchwinden der Störche ſind verſchiedener Axt. Zunächſt iſt einmal die mangelnde Nahrung an Fröſchen und Fliegen in den entwäſſerten Gebieten, daneben aber auch die zunehmende Induſtrialiſie⸗ rung des Elſaß zu nennen. Die Störche fallen oft⸗ mals den Hochſpannungsleitungen zum Opfer oder ſte ſuchen wegen des ihr feines Gehör verletzenden Lärms andere Brutplätze auf. Aber nicht nur die Technik iſt ein Feind der Langbeiner, ſondern auch die Natur zeigt ſich ihnen manchmal feindlich geſinnt. Iſt's nicht der Blitz, der den jungen Nachwuchs in den Neſtern dezimiert, dann ſind es die Raben, welche den Störchen das Daſein erſchweren. Man will jetzt durch Anlage neuer Neſter die Störche in ruhigere Gegenden des Elſaß verpflanzen, alſo eine Art von Naturpark ſchaffen, in dem das elſäſſiſche Wappentter hinreichend Waſſer und Fröſche, kurzum alles vorfindet, was ſo ein Storch eben braucht, um ſich wohl zu fühlen. 8 — Börengnier, der Bandit aus Reveſt im ſüd⸗ franzöſiſchen Bergmaſſiv der Maures, der ſich nach einem Doppelmord in die Berge geflüchtet und un⸗ ter der Bevölkerung eine wahre Panik hervorgeru⸗ fen hatte, hat ſich ſelbſt gerichtet. Börenguter wurde nach fieberhaftem Suchen in einer Hütte im Tale von Aune, wo er ſich ſeit ſeiner Flucht verborgen hielt, von den Mobilen Garden umſtellt. Den ſiche⸗ ren Tod vor Augen, hat es der Mörder, der ſeinen eigenen Vetter erſchoß, vorgezogen, ſeinem Leben durch eine Flintenkugel in die Schläfe ein Ende zu machen. Die Nachricht vom Freitode des Mörders wurde von der Bevölkerung, die ſich in den letzten Tagen nicht mehr aus ihren verſchanzten Heimſtät⸗ ten wagte, mit erleichtertem Aufatmen begrüßt. Börenguier hat leider noch, wenn auch nur indirekt, ein drittes Todesopfer auf dem Gewiſſen. Die Ver⸗ wandte eines Bürgermeiſters aus der Gegend iſt am gleichen Tage, an dem der Mörder in ſeinem Ver⸗ ſteck umzingelt wurde, an den Folgen eines Ner⸗ venſchocks geſtorben. * — Einen auſſehenerregenden Fund machte ein Gendarmerie⸗Hauptwachtmeiſter in Springbiel an der deutſch⸗holländiſchen Grenze. In einem Stra⸗ ßengrabhen fand er ein Paket, das die Summe von 10000 Mark in 100⸗Mark⸗Scheinen enthielt. Die Nachforſchungen nach dem„Verlierer“ haben noch zu keinem Ergebnis geführt, ſo daß die Vermutung nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß dieſes Paket mit den Geldſcheinen von einem Deviſenſchieber verſteckt wurde. die das Zimmer verließ, ein helles Bündel im Arm. Dann ſchloß ſie die Augen wieder. „Dein Kind ſchläft“, ſagte Lux und ordnete die Kiſſen hinter Charlotte,„nun ſchlafe du auch.“ Und ſte beugte ſich über die Schweſter und küßte ſie. Nur einmal noch ſprach Lux über das, was an dieſem Morgen geſchehen: mit dem Arzt. „Eine Gewaltkur“, ſagte dieſer und, als er aus Charlottes Zimmer kam, fügte er hinzu:„Aber die Kur ſcheint geglückt.“ Charlotte wehrte ſich nicht mehr gegen den Jun⸗ gen, wenn ſte ihn auch noch nicht neben ſich behielt, nachdem ſie ihn geſtillt hatte, wenn auch ihre Liebes⸗ bezeugungen zu ihm noch gering waren. Sie reichte an dieſem Tage ihrem Mann auch wieder die Hand. Die beiden Mädel übernahm Lux ganz; ſie brachte ſie noch nicht zur Mutter, ſie hielt auch jedes Ge⸗ räuſch der Kleinen von Charlottes Tür ab. Der Tag würde kommen, an dem Charlotte ſelbſt nach ihnen fragte, und dann ſpäter auch der, an dem ſie ſie zu ſehen verlangte. Die Zeit glich alles aus. Merkwürdig, dachte Lux einmal in dieſen Tagen, wie ſchnell man ſich als Frau an dieſe Luft der Kinderſtube gewöhnt und an die Unruhe auch, an dies Immer⸗bereit⸗ſein⸗müſſen, an dies ſtändige Sich⸗etwas⸗abfordern⸗laſſen. Eine Woche ſpäter— der Arzt hatte für Char⸗ lotte immer noch Bettruhe angeordnet— klingelte Gitta Allmers an: ob ſie Charlotte beſuchen dürfe? „Ich werde meine Schweſter fragen“, antwortete Lux, die das Geſpräch entgegengenommen hatte. Ganz ruhig ſagte Charlotte: ja. Lux ließ die beiden allein; aber als Gitta aus Charlottes Zimmer kam, zog ſie ſte doch in einen der vorderen Räume der Wohnung. Die Neugierde trieb ſte: Gitta war der erſte Menſch aus Toms Ver⸗ wandtſchaft, der ihr begegnete. „Wie fanden Sie Charlotte?“ fragte ſie.„Wir hatten es nicht ganz leicht mit ihr in dieſen Tagen.“ Gitta ſah Lux lächelnd an.„Sie ſind noch jung. Ste ſagen: wir hatten es nicht leicht', Glauben Sie, daß Charlotte es leicht hatte?“ „Hat ſie von Tom geſprochen?“ „Von Tom?“ Gitta war ehrlich erſtaunt.„Von Tom? Wie kommen Sie darauf? Wir ſprachen nur von den Kindern, von ihren und von den meinen.“ Lux fand ſich nicht ſo ſchnell zurecht, wie ſie es 2 Aarnuill duuiſ dun Aeberfall auf den Eilgüterzug Paris-Nizza + Paris, 22. September. Im Laufe der Nacht zum Donnerstag haben Ban⸗ diten in der Nähe von Marſeille bei der Station St. Barthelemy einen bewaffneten Anſchlag auf den Eil⸗ güterzug Nizza— Paris unternommen. Der Güter⸗ zug wurde völlig aus geplündert. Bei dem Ueberfall erhielt der Zugführer einen Revolver⸗ ſchuß durch die rechte Hand. Der Wert der ge⸗ raubten Waren iſt bisher noch nicht bekannt. 180 Kg Feingoldò den Eiſenbahnräubern in die Hände gefallen dnb. Paris, 22. Sept. Wie zu dem dreiſten Raubüberfall auf einen Güterzug in der Nähe von Marſeille noch ge⸗ meldet wird, haben die Räuber u. a. mehrere aus Belgtſch⸗Kongo kommende Kiſten mit insgeſamt 180 Kilo Feingold ſowie zwei andere Kiſten mit wertvollen Schmuckſtücken geraubt. Sturmkataſtrophe in ASA Viele hundert Tote, Tauſende von Verletzten nb Neuyork, 22. September. Der von rieſigen Flutwellen begleitete Tropen⸗ ſt ur m, der geſtern mehrſtündig über die Atlautik⸗ küſte hinwegfegte, forderte nach den letzten Meldun⸗ gen allein in den Staaten Maſſachuſetts, Con⸗ necticut, Rhode⸗Islaud, Neuyork, New⸗Hampſhire über 125 Todesopfer, wovon eine große Anzahl ertrank. Hunderte werden noch vermißt. Tauſende von Perſonen ſind durch ee einſtür zende Wohnhäuſer oder durch ent⸗ wurzelte Bäume verletzt worden. Etwa 700 größere und kleinere Fahrzeuge ſind an der Küſte von Neu⸗ England geſunken oder an den Strand getrieben. Bis Donnerstag abend wurden bereits 340 Tote und mehrere hundert Schwerverletzte gezählt. Etwa 3000 Familien auf Long Island und im Tal des Connecticut⸗Fluſſes ſind obdachlos geworden. räſident Rooſevelt hat ſämtliche der Bun⸗ desregierung unterſtellten Hilfsorganiſatio⸗ nen und Behörden angewieſen, ſich an den Retz tungsarbeiten zu beteiligen. Großfeuer im Hafen von Nykoebing dub Kopenhagen, 22. Sept, Die Stadt Nykoebing auf Falſter wurde am Mitk⸗ wochabend von einem Großfeuer heimgeſucht, das wertvolle Holzlager am Nordhafen vernichtete. Die Feuerwehr, die zur Bekämpfung des Brandes 15 Motorſpritzen einſetzte, mußte ſich damit begnügen, ein Uebergreifen des Feuers auf drei große Benzin⸗ anlagen zu verhindern, die in einer Entfernung von nur 100 Metern von der Brandſtelle liegen. Die Löſcharbeiten wurden auch dadurch erſchwert, daß die Leiſtungsfähigkeit des ſtädtiſchen Waſſerwerks den erhöhten Anforderungen nicht genügen konnte. Durch das Feuer wurde eine beträchtliche Anzahl hölzerner Lagerhäuſer bis auf den Grund eingeäſchert. Erſt in den frühen Morgenſtunden gelang es der Feuerwehr, den Brand einzudämmen, der anſchei⸗ nend auf die Selbſtentzündung eines Salpeterlagers zurückzuführen iſt. Das Feuer erinnert an das Großfeuer in den Pfingſttagen von 1935, durch das der größte Teil des Hafens Nykoebing vernichtet wurde. Der Sachſchaden wird diesmal auf min⸗ deſtens 300 000 däniſche Kronen geſchätzt. . yyydßddddꝓdꝓdßdꝓdGꝓßõbꝙbwõbõbõwỹõãõãbbbb0ô0dbßõ ³· dd — Die türkiſche Regierung hat den Diſtrikt von Hiſſarlik, unweit der Dardanellen, wo einſt Schlie⸗ mann die antike Stadt Troja entdeckte, als Milt⸗ tärzone erklärt. Damit iſt der Beſuch dieſer ſo um⸗ ſtrittenen hiſtoriſchen Stätte bis auf weiteres ge⸗ ſperrt, und die ſeit ſieben Jahren hier tätige Expe⸗ dition der amerikantiſchen Univerſität Eineinnati hat ihre Ausgrabungen eingeſtellt. Profeſſor Blegen von der amerikaniſchen Univerſität Cincinnati, der an der Spitze einer archävblogiſchen Kommiſſion die bedeutſamen Ausgrabungen vornahm, hat durchweg Schliemanns Entdeckung beſtätigt. In keiner ande⸗ ren Gegend hat man Funde aus einer ſo frühen Epoche gemacht, kein anderer Ort als Hiſſarlit kann der Schauplatz jenes Krieges geweſen ſein, der in Wirklichkeit wohl kaum um die ſchöne, von Paris geraubte Königstochter Helena, ſondern in erſter Linie um den Beſitz der Dardanellen geführt wurde, die damals ſchon für die Schiffahrt von Bedeutung waren und die Reichtümer des Schwarzen Meeres erſchloſſen. Unter dieſen Umſtänden kann man es der türkiſchen Regierung nicht verübeln, wenn ſie dieſen ſtrategiſch ſo wichtigen Diſtrikt zur Militär⸗ zone erklärt, wenn es auch im Intereſſe der Wiſſen⸗ ſchaft einigermaßen bedauerlich iſt, daß im Vollzuge der Anordnungen des Kriegsminiſteriums die wei⸗ teren Ausgrabungen vorläufig eingeſtellt werden müſſen. Mit einem beſonderen Erlaubnisſchein werden jedoch Fachgelehrte weiterhin die Ausgra⸗ bungsſtätte von Hiſſarlik beſuchen dürfen. * — Ein junges Ehepaar trug vor den engliſchen Gerichten einen erbitterten Streit aus, deſſen Ge⸗ genſtand ihr erſtes Baby war, das kurz zuvor das Licht der Welt erblickt hatte. Während der Mann, ein Dr. A. L. Bryan, der engliſcher Staats⸗ angehöriger iſt, die Forderung aufſtellte, daß das Kind auf britiſchem Boden getauft werde, verlangte die Frau, die trotz ihrer Ehe Amerikanerin geblie⸗ ben iſt, die Taufe müſſe in den Vereinigten Staaten vollzogen werden. Schließlich machte ein weiſer Richter einen Vermittlungsvorſchlag, der von bei⸗ den Seiten angenommen wurde. Dieſer Tage iſt der kleine Junge des Ehepaars mitten auf dem Atlantik zwiſchen England und Amerika an Bord des fran⸗ zöſtſchen Dampfers„Normandie“ auf den Namen „Edward Waſhington“ getauft worden. Tauſend Paſſagiere wohnten dieſer Taufe auf hoher See bei, und eine Glocke der„Normandie“ wurde von dem Geiſtlichen als Taufbecken benützt. * — Ein Metzger ſollte in einem Gaſthof in Schönegg bei Dietramszell einen Schlachtſtier töten, wobei dem Metzgermeiſter die 21 Jahre alte Haus⸗ gehilfin Barbara Glas behilflich war, indem ſie das Tier hielt. Als nun der Metzger zum tödlichen Schuß am Kopf des Tieres das Schußinſtrument aufgeſetzt hatte, machte der Stier plötzlich eine Wendung. Im gleichen Augenblick ging der Schuß los und traf das neben dem Tier ſtehende Mädchen in den Kopf. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Mäschens feſtſtellen. 4 — Der Start des polniſchen Stratoſphärenballons „Stern Polens“ ſoll am 25. September erfolgen, falls oͤie Wetterbedingungen günſtig ſind. Die Ver⸗ zögerung des Startes um zehn Tage iſt darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Gondel einer neuen techniſchen Prüfung unterzogen und einige kleinere Mängel beſeitigt werden mußten. Die polniſche Poſtver⸗ waltung hat wegen des Fluges eine Sondermarke zu 75 Groſchen herausgegeben, mit der die Poſt frei gemacht wird, die den Weg in die Stratoſphäre mitmachen wird. wollte: daß ſie den Namen Tom ſo ſchnell und un⸗ überlegt ausgeſprochen, hatte ſie verwirrt. Röte war in ihr Geſicht geſtiegen. Noch immer lag ber Blick der anderen auf ihr, aber Gitta lächelte nun nicht mehr wie zu Beginn des Geſprächs. Ihr Fraueninſtinkt fühlte, daß hin⸗ ter der Frage nach Tom noch etwas anderes ſteckte. Ste entſann ſich, daß ihr junger Schwager einmal von dieſer Schweſter ſeiner Braut geſprochen.„Ein Kind“, hatte er damals geſagt. Nun, das Kind war ein Mädchen geworden, ein ſehr hübſches Mädchen, mit dem ein Mann rechnen mußte, in jeder Bezie⸗ hung. Sie ſchätzte ihr Gegenüber ab: neunzehn, zwanzig Jahre, vielleicht ſogar ſchon einundzwanzig, alſo: eine Frau. Gitta war kein Menſch mit Umwegen. So fragte ſie gerade heraus:„Aber Sie wollen gewiß etwas von Tom wiſſen?“ Noch immer hatte Lux ſich nicht am Zügel, und oͤieſe neue unmittelbare Frage verſtärkte ihre Un⸗ ſicherheit.„Ich?“ entgegnete ſie,„ich? Nein. Ich weiß ja über Tom Beſcheid. Wir korreſpondieren doch miteinander.“ „So ſind Sie alſo böſe auf mich?“ Gitta taſtete ſich weiter vor, auch ihre Neugierde war jetzt geweckt. Wieder war Lux erſtaunt.„Warum ſoll ich böſe auf Sie ſein?“ „Weil ich doch zur Familie gehöre, die ihn im Stich gelaſſen hat.“ „.. die ihn im Stich gelaſſen hat“, holte Lux.„Davon weiß ich nichts.“ „Sie wiſſen alſo auch nicht, daß es ihm ſchlecht geht?“ Der Satz traf Lux wie ein Schlag.„Es geht Tom ſchlecht? Das iſt doch unmöglich; kein Wort hat er mir davon geſchrieben. Kein Wort.“ Ihr wurde ängſtlich zumute.„Was fehlt ihm? So erzählen Sie doch. Bitte, erzählen Sie!“ Ach ſo, dachte Gitta, ſo iſt das alſo. wieder⸗ Und wieder ſtellte ſie eine von ihren geraden ehrlichen Fragen: „Lieben Sie Tom?“ Nun fand ſich Lux zu ihrem echten Weſen. „Quatſch!“ ſagte ſie, ſagte es ohne jeden Unterton, ohne jeden Zwang. Gitta gefiel dieſer einfache Ausbruch der Ab⸗ lehnung. Blitzſchnell ſagte ſte ſich: Natürlich liebt ſie Tom, ſte weiß es bloß noch nicht. Ich würde Tom auch lieben, wenn ich eben nicht Tankred liebte. Tom iſt ein gefährlicher Junge. Sie kam ſich ſehr alt und verſtändig vor und ſehr verheiratet.„Sie ſind alſo Freunde?“ „Ja“, erwioͤerte Lux,„Freunde, wenn Sie es ſo nennen wollen. Er war doch beinahe Schwager, und wir haben die Verwandtſchaft eben nicht aufgegeben, nachdem Charlotte ihm abgeſchrieben hatte. Was überdies ziemlich blödſinnig war. Sie hätte ſich nicht kleinkriegen laſſen dürfen, ſie hätte ausreißen ſollen, Aber was iſt mit Tom?“ Gitta überging wieder die Frage.„Sie wären alſo ausgeriſſen? Weg von hier und zu ihm hin? Einfach nach Amerika? Ich meine: Sie an Char⸗ lottes Stelle?“ „Ich? Ich hätte es gar nicht ſoweit kommen laſſen. Mir wäre die Familie höchſt egal geweſen. Ich hätte ihnen allen meine Meinung geſagt.“ Lux ſtockte, „Aber verzeihen Sie: es iſt ja Ihre Familie.“ „Bitte“, ſagte Gitta.„Ich bin ganz Ihrer Anſichk.“ Das Mädel fing an, ihr zu gefallen.„Ich habe ja auch verſucht zu vermitteln, als die Familie Tom fallen ließ.“ „Und Tom hat alles verloren?“ Gitta hob die Achſeln.„Soviel ich weiß: fa, Wenigſtens faſt alles.“ „Das iſt eine Gemeinheit!“ 1 „Ich würde Ihnen empfehlen, das meiner Schwie⸗ germutter zu ſagen.“ Lux ſprang auf.„Das möchte ich auch!“ Sig ballte die Fäuſte und hob ſie drohend.„Das tue ich auch noch einmal. Der Tag kommt. Er muß kom⸗ men!“ Sie ließ die Arme wieder ſinken; eine anders Unruhe befiel ſie:„und was macht Tom denn nun eigentlich?“ „Tankred ſagt— Tankred iſt mein Mann, müſ⸗ ſen Sie wiſſen— alſo Tankred ſagt: es gäbe drüben ungeheuer viel Möglichkeiten.“ „Aber Sie ſagten doch: es ginge ihm ſchlecht.“ (Fortſetzung folgt) IN KGT Mon E Cc * E 2 „ e r Freitag, 23. September 1938 Aus Vaden Jetzt noch 49 Gemeinden verſeucht * Karlsruhe, 22. Sept. Seit der erſten Hälfte September iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden in einer Gemeinde neu und in drei Gemeinden wie⸗ der ausgebrochen. In 12 Gemeinden iſt die Seuche erloſchen; am 20. September waren alſo noch 49 Ge⸗ meinden und Vororte und 258 Gehöfte verſeucht. Wieder ausgebrochen iſt die Seuche in den Gemein⸗ den Oberndorf, Greffern, Oberachern und Erzingen. Erloſchen iſt die Seuche in: Amt Bühl: Oberſas⸗ bach, Sasbachried. Amt Karlsruhe: Flehingen, Hohenwettersbach, Rinklingen, Berghauſen, Eggen⸗ ſtein, Buſenbach, Pfaffenrot. Amt Sinsheim: Kirchardt, Mühlbach, Neidenſtein. Michtia für Jäger! Sämtliche Hochſitze werden geprüft * Karlsruhe, 22. Sept. Durch einen jagdlichen Unfall ſieht der Kreisjägermeiſter ſich ver⸗ anlaßt, anzuordnen, daß ſämtliche Hochſitze auf ihren Zuſtand geprüft werden müſſen. Hoch⸗ ſitze, die über nicht genügende Feſtigkeit der Sprof⸗ ſen verfügen, müſſen entfernt werden. Die nicht mehr ausbeſſerungsfähigen Hochſitze ſind bis ſpä⸗ teſtens 1. Oktober zu beſeitigen. Das Beſteigen der Hochſitze iſt nur Jagdberechtigten geſtattet. Haftſtrafe für Emigrantenſchlepper Lörrach, 23. Sept. Der Polizeibericht meldet die Beſtrafung eines ſog. Emigrantenſchleppers zu 14 Tagen Haft. Der Betreffende, der aus der hieſigen Gegend ſtammt, hatte in drei bis vier Fäl⸗ len verſucht, Emigranten über die Grenzen nach der Schweiz zu ſchmuggeln. Für dieſen Dienſt waren ihm je Perſon 50 Mk. zugeſichert worden. Bevor es aber zur Ausführung kam, wurde der Schlepper feſt⸗ genommen. * Hornberg, 22. Sept. Bei einer Riemenrepa⸗ ratur am Waſſerrad in der hieſigen Steingut⸗ fabrik, die Arbeiter entgegen der ſonſtigen Gewohn⸗ heit ſelbſt ausführten, wurde der 39jährige Chriſtian Aberle vom Schondelgrund, der ausgerutſcht und in den Schacht geſtürzt war, von dem ungeſicherten Rad an die Wand und totgedrückt. * Neckargemünd, 23. Sept. In der letzten Woche forderte der Tod vier Opfer. In Heinrich Bier⸗ weiler verſtarb im beſten Alter ein vorbildlicher Arbeiter.— Schloſſermeiſter Heinrich Hu ber ſen. ſtarb nach kurzer Krankheit und wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung beigeſetzt.— Ferner wurden unter ſtarker Anteilnahme Frau Julie Weber geb. Schwarz im Alter von 82 Jahren und Frau Anna Barbara Schnecken berger geb. Kern, Kleingemünd, im Alter von 52 Jahren der Erde übergeben. Bei der Verſteigerung des gemeindeeigenen Oßbſtes machte ſich, wie erwartet, eine außer⸗ ordentlich ſtarke Nachfrage bemerkbar. Der An⸗ ſchlag von 2372 Mk. wurde erheblich überſchritten, denn es wurden 3058 Mk. erzielt. Der Behang iſt im allgemeinen gering. Dr. Ley beſucht Arbeitergemeinſchaftslager Die DA hat muſtergültige Vetreuungsarbeit in den Lagern geleiſtet * Karlsruhe, 23. Sept. Reichsleiter Dr. Dey iſt auf ſeiner Beſichtigungs⸗ fahrt durch die Arbeitsgemeinſchaftslager im Weſten des Reiches am Donnerstagabend in Karlsruhe eingetroffen. Dr. Ley kam mit ſeiner Begleitung aus dem Gau Saarpfalz, wo ſich ihm am Nachmittag auch Generalinſpektor Dr. Todt angeſchloſſen hatte. Dr. Leys Erſcheinen in den zahlreichen Gemein⸗ ſchaftslagern und auf den verſchiedenen Arbeitsſtellen löſte bei den hier aus allen Teilen Großdeutſchlands eingeſetzten Männern freudigſte Genugtuung aus. Die Arbeiter, mit denen Dr. Ley ſprach, er⸗ klärten freimütig, daß die Deutſche Arbeits⸗ front in den Lagern eine vorbildliche muſter⸗ gültige Betreuungsarbeit geleiſtet habe. Die Deutſche Arbeitsfront habe dabei an alles ge⸗ dacht und ihr beſonderes Augenmerk darauf gerich⸗ tet, die in kurzer Zeit im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes aus dem Boden geſtampften Lager wohnlich zu geſtalten und auch für eine ausreichende ſchmack⸗ hafte Verpflegung zu ſorgen. In einem der Lager ergriff Dr. Ley am Don⸗ nerstagnachmittag auch das Wort und richtete an die verſammelten Arbeiter eine kurze Anſprache. Er wies auf die Bedeutung der hier geleiſteten Arbeit hin und erklärte ſeinen Hörern, daß ſie ſtolz ſein könnten, in den entſcheidenden Tagen vom Führer als Pioniere des deutſchen Volkes eingeſetzt worden zu ſein. Sie ſeien damit auch Soldaten des Führers, denen er im Auftrage Adolf Hitlers hier den Dank für den reſtloſen Einſatz, den jeder ein⸗ zelne hier leiſte, zum Ausdruck bringe. Am Freitagfrüh wird Reichsleiter Dr. Ley mehrere Gemeinſchaftslager im Gau Baden beſuchen. cee. Landwirte, nicht lockerlaſſen! Kartoffel käferbekümpfung auch im Spiltjahr Täglich werden noch neue Vefallſlellen gefunden Uns wird mitgeteilt: Dem Fremden, der unſer Grenzland beſucht, fällt das Bild ſuchender Kinder und Landwirte in den Kartoffelfeldern auf. Jeder Einheimiſche weiß da⸗ gegen was dieſe Suche für die geſamte deutſche Land⸗ wirtſchaft zu bedeuten hat. Es geht um die Nah⸗ rungsfreiheit des deutſchen Volkes und unſer Land⸗ volk iſt zu der Erkenntnis gelangt, daß die wöchent⸗ liche Suche eine der wichtigſten Kartoffelkäfer⸗ bekämpfungsaktionen iſt. Willig, wenn auch oft ſchwe⸗ ren Herzens, ſtellen die Landwirte ſich dem Such⸗ dienſt zur Verfügung, wenn der Appell des Bürger⸗ meiſters hierzu ergeht, Bei dem großen Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande, und erſt recht zur Zeit der Ernte, iſt es fürwahr keine leichte Forderung, ausgedehnte Kar⸗ toffelfelder der Gemarkung gründlich abzuſuchen. Der Wettergott meint es auch nicht immer gut und ſo mußte die Suche wegen eintretenden Regens in der letzten Zeit oft abgeblaſen werden. Der Ernſt der Aufgabe gebietet jedoch ein energiſches Durchgreifen. Immer noch wer⸗ den neue Befallſtellen gefunden. Vielfach iſt man der Meinung, daß für dieſes Jahr die Kartoffelkäfergefahr überwunden ſei. Dieſe Meinung iſt nur bedingt richtig. Der Käfer kann uns zwar in dieſem Jahre, nachdem die Kartoffeln faſt zur Reife gelangt ſind, keinen nennenswerten ick auf Ludwigshafen Langfinger gehen um Vorſicht vor Gaunern und Dieben! h. Ludwigshafen, 22. September. Ein bisher unbekannter Mann drang am Diens⸗ tagabend durch ein Fenſter, an dem er vorher eine Scheibe beſchädigt hatte, in ein Wohnzimmer ein und verſuchte, von da in den anſchließenden Laden zu gelangen, wo er Geld vermutete. Da der Zu⸗ gang zum Laden gut geſichert war, mußte der Dieb ohne Beute den Tatort verlaſſen. . Beim Verlaſſen der Arbeitsſtelle wurde ein An⸗ gehöriger eines hieſigen Betriebes mit Diebes⸗ gut angehalten. In ſeiner Wohnung wurden noch andere Werkzeuge und Material gefunden, die er mach und nach aus dem Betrieb entwendet hat. *. Ein junger Mann aus Mannheim erſchwin⸗ delte, durch gewandtes Auftreten und Schilderung günſtiger Lebens⸗ und Verdienſt⸗Verhältniſſe, in einem hieſigen Geſchäft eine Kleinſchreibmaſchine im Werte von 275 Mark. Die zu ſpät eingeholte Aus⸗ kunft ergab, daß man es hier mit einem geriſſenen Schwindler zu tun hat, der bereits von anderen Be⸗ hörden geſucht wird. Die Kriminalpoltzeiſtelle er⸗ ſucht um ſofortige Verſtändigung, falls die Schreib⸗ maſchine zum Kaufe angeboten wird. „Schwarz auf Weiß“ Zwei weitere Tagungen von Preſſefachleuten Anläßlich der großen ſaarpfälziſchen Grenzland⸗ Preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ tagen am äs lich 2 2 Minuten Hau kommenden Montag von 14.30 Uhr an im JG⸗Feier⸗ abendhaus ſämtliche Kreis⸗ und Ortspreſſeamtsleiter. Reichsamtsleiter Pg. Dr. Dresler von der Reichs⸗ preſſeſtelle der NS DaAp in München, ein alter Mit⸗ kämpfer des Führers, ſpricht, ſowie ſtellv. Gauleiter Leyſer und Gaupreſſeamtsleiter Pg. Foerſter. Tags darauf iſt die Arbeitstagung der ſaarpfälziſchen Zei⸗ tungsverleger im Hindenburgpark. Altersjubiläen. Heute feiert Frau Weiß, geb. Liedy, Witwe des Schreinermeiſters Joſef Weiß, ihren 72. Geburtstag.— 66 Jahre alt wurde Frau Suſanne Wagner, Ludwigshafen ⸗ Oggersheim, Schillerplatz. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpgrk:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 26 Uhr— 16 bis 18 Uhr Konzert des Saarpfalz⸗Orcheſters.— Von 20.15 Uhr an im Kdßß⸗Zelt„Varieté der Spitzenleiſtungen“. Pfalzbau⸗Konzertſaal: 20 Uhr feierliche Eröffnung der Arbeitstagung„Der Blinde im Dritten Reich“ mit Vor⸗ trag Dr. Bollarins, des Hauptſtellenleiters in der Reichs⸗ leitung der NSDAP, Hauptamt für Volkswohlfohrt, Berlin. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Lefefaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Ifalzbau:„Verwehte Spuren“— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Skandal um den Hahn“.— Union⸗Theater: „Kampf um den Piratenſchatz“. Schaden durch Abfreſſen der Blätter mehr zufügen, aber es gilt für das kommende Jahr vorzuſorgen. Bekanntlich ſterben die Käfer der letzten Generation im Herbſte nicht ab, ſondern ſie verkriechen ſich in die Erde, wo ſie, vor Froſt geſchützt, überwintern. Im Frühjahr, ſobald die neue Kartoffelpflanze aus der Erde ſprießt, kommen die Tiere zum Vorſchein und finden einen reichgedeckten Tiſch. Die Eiablage be⸗ ginnt ſofort und Millionen von Nachkommen freſſen die jungen Planzen kahl. Ohne Blätter kann keine Pflanze leben, viel weniger noch Knollen anſetzen. Wer einmal ein ſolch kahlgefreſſenes Kartoffelfeld geſehen hat, begreift ſchnell die oͤringende Notwen⸗ digkeit, Ueberwinterungskäfer, ehe ſie in die Erde kriechen, zu vernichten. Um alſo unſere Kartoffelernte für das nächſte Jahr zu ſichern muß die Suche unbedingt bis zum Abernten der Kartoffelfelder durchgeführt werden. Da und dort hört man wie der falſchen Denkweiſe Ausdruck gegeben wird, dem Vordrinsen des Kar⸗ toffelkäfers könne man überhaupt keinen Einhalt bieten. Es ſtimmt wohl, wenn behauptet wird, in Frankreich habe ſich der Kartoffelkäfer mit unheim⸗ licher Schnelligkeit ausgebreitet, ſo daß man heute dort faſt machtlos ſeinem weiteren Vormarſche zuſe⸗ hen muß. Und doch müſſen wir mit aller Klarheit feſtſtellen, daß es an uns liegt die Gefahr zu ban⸗ nen. Der gelbe, ſchwarzgeſtreifte Käfer, wie auch ſeine—15 Millimeter lange, rote Larve ſind gut zu kennen und wenn halbwegs richtig geſucht wird, ſo werden die Befallsäcker auch geſunden. Dem vom Reichsnährſtand eingeſetzten Abwehr⸗ dienſt iſt es unmöglich, die Kartoffelſelder abzu⸗ ſuchen. Dies iſt Sache der Pflanzer, die überdies ge⸗ ſetzlich hierzu verpflichtet ſind. Bei Befall tritt der Abwehrdienſt in Aktion. Durch Spritzungen, Entſeuchungen des Bodens uſw. beſorgt er mit Hilfe der ortsanſäſſigen Pflanzer ſeine Aufgabe gründlich. Nach den Methoden des Abwehrdienſtes iſt reſtloſes Vernichten gewährleiſtet. Auf eine wichtige Angelegenheit ſoll in dieſem Zuſammenhang noch hingewieſen werden. Die Kar⸗ toffelernte hat in vielen Gegenden bereits begonnen. Beim Aushacken der Kartoffeln achte man auf den Kartoffelkäfer und ſeine im Boden liegende Puppe. Verdächtige Funde melde man ſofort der Ortspoli⸗ zei. Wenn jeder Kartoffelpflanzer auch in dieſer Weiſe mithilft wird es gelingen, die Ernte 1939 vor größeren Fraßſchäden zu bewahren. * Oftersheim, 20. Sept. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten hier die Eheleute Konrad Weber und Katharina, geborene Hoffmann, Schlageter⸗ ſtraße 50, feiern. Dem Jubelpaar herzliche Glück⸗ wünſche!— Die Deutſche Arbeitsfront führt in näch⸗ ſter Zeit eine umfaſſende Schulung der wei b⸗ lichen Jugend durch. In verſchiedenen haus⸗ wirtſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaften ſoll beſonders die berufstätige Jugend in den hauswirtſchaftlichen Gebieten ausgebildet werden. Die Kurſe werden als Abendkurſe durchgeführt, wobei die Mädels bis zum 21. Lebensjahr teilnehmen können. * Oftersheim, 22. Sept. Die Grund⸗ und Haupt⸗ ſchule beging im Rahmen einer ſchlichten Morgen⸗ feier das Feſt der deutſchen Schule. 2 A In dieſem Fehte f* 7 keine Straußwirtſchaflen Erſtmalig werden in dieſem Jahr keine Strauß⸗ wirtſchaften in Baden durch das Miniſterium des 1 Innern zugelaſſen. Dieſer Beſchluß Rückſprache mit dem Vorſitzenden des Weinba ſchaftsverbandes Baden und dem Reichsnährſtand. Glänzende Hopfenernte im Kraichgau k. Hambrücken, 21. Sept. Die Hopfenernte iſt hier nun beendet und der ganze Ertrag, der als Rekordernte bezeichnet werden kann, liegt be⸗ bereits gedörrt im Lagerhaus. Wenn im verfloſſenen Jahr 455 Zentner geerntet wurden, ergaben ſi heuer 800 Zentner, von denen 725 Zentner berei verkauft ſind. Der reſtliche Hopfen iſt auch im Abſatz geſichert, ſo daß die hieſigen Hopfen⸗ bauern hochbefriedigt ſind. Vom Sinsheimer Brieftaubenſport L. Sinsheim, 20. Sept. Die Reiſevereini⸗ gung Baden⸗Nord, der auch die Reiſe⸗ gruppe Sinsheim angehört, führte für ihre Jungtauben im Auguſt und September folgende Flüge durch: Am 28. Auguſt von Schwäbiſch⸗Hall (80 Kilometer), am 4. September von Crailsheim (100 Kilometer) und am 11. September von Nörd⸗ lingen(140 Kilometer). Bei den einzelnen Flügen wurden auch die ſogenannten Jährigen(Neulinge) eingeſetzt und ausprobiert. Am erſten Flug nahmen von 14 Züchtern der Reiſegruppe Sinsheim 160 Jungtauben und 74 Jährige teil, beim zweiten Flug von 10 Züchtern 101 Jungtiere und 41 Jährige, beim dritten Flug von 10 Züchtern 98 Jungtiere und 33 Jährige. Leider muß feſtgeſtellt werden, daß die Flüge den Züchtern große Verluſte brachten, was teilweiſe auf die ſchlechten Witterungsverhältniſſe zurückzuführen iſt. Folgende Züchter konnten Preiſe erringen: N. Herzog(Nußloch), Alfred Neubauer (Nußloch), J. Kippenhahn(Nußloch), W. Geiß(Sins⸗ heim), E. Schemenauer(Nußloch), Joſef Wörner Leimen), A. Etzel(Sinsheim), Hch. Wioͤder(Steins⸗ furt), Karl Bauer(Sinsheim), Walter Gött(Lei⸗ men), A. Euler(Leimen). Aus dem nordbadiſchen Schuldienſt Lachr wurde Bruchſal, er⸗ Hauptlehrer Adolf Ohnmacht aus zum Oberlehrer in Menzingen, Amt nannt. Zu Hauptlehrern wurden ernannt: Schülverwal⸗ ter Otto Müller in Hüffenhardt, Amt My igch, ward Schulverwalter Philipp Schreck aus Lauda in Göm⸗ mersdorf, Amt Buchen. Oberlehrer Herbert Joos aus Tiengen wurde als Hauptlehrer von Reichenau, Amt Konſtanz, nach Heidelberg und Hauptlehrer Friedrich Rahner aus Karlsruhe in gleicher Eigenſchaft von Heddesheim nach Mannheim verſetzt U Heddesheim, 23. Sept. Ihren 74. Geburts⸗ tag feiert Frau Martin Boröne 1.— Die beiden Kinder im Alter von 7 Jahren, das andere 10 Mo⸗ nate alt, der Familie Hans Fath ſind nach kurzer Krankheit, beide am gleichen Tage geſtorben. U Hohenſachſen, 23. Sept. Seinen 70. Geburts⸗ tag feierte der Mitbürger Heinrich Meier 1. I. Neckarſteinach, 23. Sept. Das ſeit einiger Zeit hier beſtehende Handharmonikagorcheſter hat ſich nunmehr zu einem Verein umgebildet, nachdem Muſiklehrer Hekler als muſikaliſcher Leiter goch⸗ mals eingehend die Ziele und Aufgaben des Ver⸗ eins dargeſtellt hatte. Richard Bruder wurde Ver⸗ einsführer. Der junge Verein kann bereits eine ſtattliche Mitgliederzahl aufweiſen. L. Hirſchhorn, 23. Sept. Stuodienaſſeſſor Wilhelm Weis, der in der Deulſchen Schule in Schanghai einen Poſten als Lehrer der Deutſchen Schule an⸗ tritt, iſt dieſer Tage nach dort abgereiſt. L. Sinsheim, 21. Sept. Als eine der älteſten Ein⸗ wohnerinnen konnte hier Frau Beſſerer Witwe ihren 85. Geburtstag begehen. * Adelsheim, 17. Sept. Unſer letzter Altveteran von 1870/7, zugleich auch der Ortsälteſte, Maurer⸗ meiſter Heinrich Herold wurde 94 Jahre alt. L. Walldorf, 23. Sept. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung wurde hier der nach länge⸗ rer Krankheit verſtorbene Hitlerjunge Kalten⸗ meier zur letzten Ruhe geleitet. Sämtliche For⸗ mationen nahmen an der Beerdigung teil.— Im Zuge der Ortsverſchönerung wurden zahlreiche Plakatſchilder in der Hauptſtraße entfernt. Man wird unſerem Bürgermeiſter für dieſes reini⸗ gende Vorgehen nur Dank wiſſen. id u lbuucuu Cu. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Der Freiſchütz“, Neueinſtudierung (Stammplatzmiete C 1, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. Kurpfälziſche? Muſeum: Ausſtellung„Hanozeichnungen Heidelberger Romantiker“. Aus den Kinos: Capitol:„Liebesbrieſe aus dem Engadin“,— Schloß⸗ Filmtheater:„Geheimzeichen L B 17“— Gloria, Kammer und Odeon: Jeweils neues Programm. EAIMOLVEOEIE 8. Seite Nummer 440 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mannheims Fünfbeſtenliſte der Leichtalhleten Poſt Mannheim bei den Männern und Z 46 bei den Frauen in Front Kurz vor den letzten Leiſtungsproben der Leichtathleten, die am tommenden Wochenende mit dem großen DVe⸗ Kampf der Poſtler im Mannheimer Stadion ſtattfinden, wollen wir unſere Leſer nochmals über den augenblicklichen Stand der Leichtathleten unterrichten. Wenn wir die Liſten ſo oberflächlich überfliegen, ſo kommt in erſter Linie die klare Ueberlegenheit des Poſtſportvereins bei den Männern zum Vorſchein. In den 22 aufgeführten Wettbewerben ſtellt die Poſt allein zwölfmal den Beſten. Hinzu kommen noch etliche weitere Plätze, die die Vormachtſtellung dieſes Klubs in der Leichtathletik Mannheims nur noch unter⸗ ſtreichen können. Die Leiſtungen bewegen ſich dabei durchweg auf beacht⸗ licher Stufe. Sieben der aufgeführten 15 Leiſtungen in den drei kurzen Strecken berechtigen zur Einreihung in die nationale Klaſſe. In den Mittelſtrecken hat Mannheim ſeine noch vor Jahren beſtehende hervorragende Leiſtung noch nicht wieder erreichen können, aber immerhin ſind zwei 800⸗Meter⸗Läufer unter 2 Minuten geblieben. Die langen Strecken ſind von jeher ein Sorgenkidd in unſerem Kreis geweſen. Es iſt auch dieſes Jahr nicht anders ge⸗ worden, wenn auch hier ein Fortſchritt zu verzeichnen iſt. Im Hürdenlauf klafft noch eine zu große Kluft zwiſchen den beiden Poſtlern und den nachdrängenden Athleten; hier muß noch viel gearbeitet werden. Annehmbar ſind die Staffelzeiten, wobei die 42,5 der Poſt in der 4Zmal⸗100⸗Mtr.⸗ Staffel beſonders herausragen. Wenn man den Leiſtungsſtandard nach der Einreihungs⸗ möglichkeit in die nationale Klaſſe betrachtet, ſo ſieht es in den Sprüngen noch ſehr düſter aus. Lediglich Waibel im Stabhochſprung mit 3,70 Meter zählt zu dieſer Klaſſe; alle anderen Leiſtungen liegen unter den geforderten Meindeſtleiſtungen, die für dieſe Klaſſe eingeſetzt ſind. Poſt ſtellt übrigens hier alle Beſten und erſcheint darüber hinaus auch des öfteren noch unter den weiteren angeführten Er⸗ gebniſſen. Da ſieht es in den techniſchen Uebungen ſchon etwas heſſer, wenn auch noch nicht roſig aus. Bei den Hammer⸗ werfern erreichen alle fünf-die Mindeſtgrenze, die 43 Meter beträgt; im Speerwerfen iſt es allein Büttner, der über die geforderten 57 Meter gekommen iſt. Im Diskuswerfen fehlen Abel nur 8 Zentimeter. Unſere Kugelſtößer ſind nach wie vor ſchwach. Im geſamten betrachtet können wir aber doch mit den Ergebniſſen zufrieden ſein. Wenn auch die Spitze nicht ſo ſehr herausragt, ſo iſt doch eine ſolide Breite vorhanden, die immer wieder Spitzenkönner hervor⸗ bringen wird. Bei den Frauen dominieren der TV 46 und die MTG. Von den angeführten neun Konkurrenzen ſind in acht die für die nationale Klaſſe angegebenen Leiſtungen erzielt worden. Wir dürfen alſo mit der Spitzenleiſtung unſerer Frauen zufrieden ſein. Leider fehlt hier aber die Breite, die wir bei den Männern feſtſtellen konnten. Hier muß⸗ noch viel gearbeitet werden, da durchweg nach der erſten, im günſtigſten Falle noch zweiten bis zur nächſten Athletin ein großer Abſtand beſteht. Nachſtehend geben wir die fünf beſten uns bis jetzt bekannt gewordenen Leiſtungen an, wo⸗ bei wir jedoch auf die unbedingte Zuverläſſigkeit nicht ſchwören wollen, denn es könnte doch die eine oder andere Leiſtung nicht bekannt geworden ſein. 100 Meter: Neckermann ⸗Poſt 10,5; Köſter⸗Poſt 10,8; Nüger⸗46 10,9; Schmitt⸗Poſt 10,9; Herrwerth⸗Poſt 11,0. en 20 Neckermann⸗Poſt 21,4; Rüger⸗46 22,4; Gar⸗ recht Poſt 22,6; Köſter⸗Poſt 22,6; Schmitt⸗Poſt, Schultis⸗ Polzei 22.9. 400 Meter: Bünte⸗46 50,8; Neckermann⸗Poſt 51,5; Abel⸗ Ves 51,6; Garrecht⸗Poſt 51,7; Lang⸗VfL 52. 800 Meter: Lang⸗Vfe 1 7 Abel⸗Vid 159,8: Guldner⸗ 46 203,4; Piſter⸗Vfs:03,9; Weiler⸗Poſt:04,4. 1500 Meter: Abel⸗Vfèe:09,2; Lynuſchek⸗Poſt 416,6; Lang⸗Vfe:17,83; Weidmann⸗Poſt:18,4: Brieden⸗M TG. :19,8. 3000 Meter: Fiſcher⸗Poſt:40,83; May⸗M TG 940,8; Lang⸗ Vfe:50,4; Reinhard⸗ Schwetzingen 952,8; Seitz⸗Fried⸗ richsfeld 10:03. 5000 Meter: Weidr 57,9; Briedner⸗M T, kann⸗Poſt 15 16:23,6; Hotter⸗Poſt 16:27,2: Fiſcher⸗Poſt 16:36,4; Lipuſchek⸗ Poſt 16:38,0. 10 000 Meter: Brieden⸗MTG 33:33,8; Fiſcher⸗Poſt 34:36, 6. 110 Meter Hürden: Marquet⸗Poſt 15,6. Herrwerth⸗Poſt 15,6; Schmitt⸗Poſt 16,2; Grehl⸗46 19,1; Brod⸗M TG 19.5. 200 Meter: Herrwerth⸗Poſt 26,3; Wiedermann⸗46 28,0; Groß⸗46 30,1; Oertel⸗Poſt 31,7. 400 Meter: Marquet⸗Poſt 56,9; Schmitt⸗Poſt 61,8; Wie⸗ dermann⸗46 62,6; Lammarſch⸗Poſt 62,7; Weiler⸗Poſt 63,2. 4 mal 100 Meter: Poſb Sp 42,5; TV 46 43,6; MTG 45,1 Poſt Sp 2 45,4; Polizei Sp 46,0. 4 mal 400 Meter: TV 46:32,6. 4 mal 1500 Meter: MTG 17:56; Ve Neckarau 17:59,8. Hochſprung: Marquet⸗Poſt 1,75 Mtr.; Dr. Jung⸗M 7G 1,73 Mtr.; Wehrle⸗Poſt.71 Mtr.; Wittmann⸗Pol. 1,70 Meter; Brod⸗M T 1,70 Meter. Weitſprung: Herrwerth⸗Poſt 6,66 Mtr.; Kahrmann⸗Pol. 6,58 Mtr.; Marquet⸗Poſt 6 Mitr.; Dr. Jung⸗M TG 6,53 Meter; Schütz⸗Weinheim.53 Meter. Dreiſprung: Herrwerth⸗Poſt 13,62 Mtr.; Fetzer⸗Laden⸗ burg 12,90 Mtr.; Eiſengrein⸗Poſt 12,73 Mtr.; Neckermann⸗ Poſt 12,50 Mtr.; Marquet⸗Poſt 12,45 Mtr. Stabhochſprung: Waibel⸗Poſt.70 Mir. Gräder⸗Poſt.30 Meter; Schepp⸗Poſt 3,13 Mtr.; Dohm⸗Poſt, Hoffmann, Kunz, Höhl(alle TW 46) je.10 Meter. Diskuswerfen: Abel⸗Vfe 40,92 Meter, Greulich⸗46 39,72 Meter; Schmitt⸗Poſt 38,66 Meter; Hornig⸗MTG 37,13 Meter; Hotz⸗Pol. 36,89 Meter. Speerwerfen: Büttner⸗Plankſtadt 61,56 Meter; Gmin⸗ den⸗VfR 53,04 Meter; Abel⸗Vifs 51,98 Mtr.; Hoffmann⸗46 51,10 Meter; Waibel⸗Poſt 51,00 Meter. Hammerwerfen: Greulich⸗46 55,81 Meter; Hotz⸗Pol. 50,86 Meter; Größel⸗46 45,18 Meter; Bender⸗Poſt 43,52 Meter; Schölch⸗Poſt 43,36 Meter. Kugelſtoßen: Greulich⸗46 12,61 Meter; Schmitt⸗Poſt 12.59 Meter; Meter; Abel⸗VfL 12,56 Meter. Frauen: 100 Meter: Wendel⸗46 12,4; Braun⸗ Mc 12,7; Happel⸗ MT 13,2; Scheerle⸗46 13,3; Zell⸗Vfn 13,4. 200 Meter: Wendel ⸗46 26,1; Hübner⸗46 29,1; Kehl⸗ BfR 29,9 Sek. 80 Meter Hürden: Scheerle⸗as 12,3; Wendel⸗ag Maurer⸗46 14,6; Happel⸗M TG 15,1; Weiß⸗Poſt 15,6. 4 mal 100 Meter: TV 46 52,5; MTG 53,0; Poſt⸗SpV 54,8; Vſiht 56,3; Jahn⸗Neckarau 56,8. Hochſprung: Braun⸗MTG 1½0 1,36 Meter; Scheerle 46, 1,35 Meter; Meter; Kehl⸗VfR 1,34 Meter. Weitſprung: Braun⸗M ich.35 Meter: Happel⸗M 7 5,06 Meter; Wendel⸗46 4,78 Meter; Bäurle⸗46 4,73 Meter; Scholl⸗Poſt 4,68 Meter. Diskuswerfen: Ott⸗46 35,30 Meter; Egger⸗VfR 34,25 Meter; Bäurle⸗ 46 32,23 Meter; Hübner⸗46 30,8 Meter; Ofer⸗VfR 29,19 Meter. Speerwerfen: Meyer⸗MTG 37,97 Meter; Egger⸗VfR 30,70 Meter; Leicherk⸗Poſt 28,75 Meter; Happel⸗M TG 28,68 Meter; Braun⸗M TG 28,90 Meter. Kugelſtoßen: Hübner⸗46 11,56 Meter. Meter; Hotz⸗Pol. 12,60 Schütz⸗Weinheim 12,58 13,07 Meter; Wenkebach⸗ 6 Ueberle⸗ MTG 1,35 Zunächſt 15 Spieler für London Erſter Jußballkampf Im Züricher Büro des Fußball⸗Weltverbandes(Fifa) trat am Donnerstag eine Kommiſſion zuſammen, um die erſten Vorarbeiten für den mit großer Spannung erwar⸗ teten Fußballkampf zwiſchen einer Kontinentauswahl und der engliſchen Länderelf zu leiſten, der erſtmalig am 26. Oktober auf dem Platz von Arſenal London ausgetragen wird. In dieſer Sitzung, der Lotſy(Holland), Poz z o (Italien), Barreau(Frankreich), Dr. Dietz(Ungorn), Eicher(Schweiz), Dr. Schricker und Herberger (Deutſchland) beiwohnten, wurden 15 Spieler benannt, die in den nächſten Wochen auf ihre Form und Leiſtungsſteige⸗ rung hin beobachtet werden, deren Namen aber nicht ver⸗ öffentlicht wurden. Mitte Oktober tritt dieſe Kommiſſion erneut zuſammen, um die endgültige Aufſtellung der Kon⸗ tinentauswahl zu treffen. Dieſe Spieler werden dann om 21. Oktober in einer holländiſchen Stadt zuſammen⸗ gezogen und am 23. Oktober vorausſichtlich in Amſterdam ein Trainingsſpiel durchführen, das der Holländiſche Fuß⸗ ballverband ausrichten ſoll. Italiens Verbandskapitän Vittorio Pozzo wird die Kontinentelf in dieſer Zeit und während ihres Aufenthaltes in London betreuen. Die Landesverbände ſind gebeten worden, die in Betracht kom⸗ menden Spieler von ihren nationalen Verpflichtungen zu befreien und Länderkämpfe, die in dieſe Zeit fallen, unter Umſtänden zu verlegen, So wird das Treffen Schweiz— Italien vorausſichtlich am 20. oder 27. November nach⸗ geholt, nachdem es urſprünglich am 23. Oktober, alſo drei Tage vor dem Londoner Kampf ſtattfinden ſollte. Spanien baut Stadion Durch die Gründung einer Oberſten Nationalen Sport⸗ behörde hot die Franco⸗Regiexung bereits gezeigt, daß ſie gewillt iſt, den Leibesübungen im neuen Spanien eine beſondere Pflege zukommen zu laſſen. Schon jetzt, wäh⸗ rend des Krieges, wird in La Coruna mit der Anlage eines großen Stadions begonnen, das den Namen„Sta⸗ Lion General Franco“ tragen wird. Mit dieſer Anlage, die für alle Sportarten mit Ausnohme des Schwimmens hergerichtet wird und die mehr als 30 000 Zuſchauern Platz bietet, beginnt die Serie der großen ſpaniſchen Sport⸗ platzbauten. Am Silber- und Eichenſchild Für die dritte Silberſchildrunde der Hockeyſpieler wur⸗ den die Paarungen bekannt gegeben. Am 2. Oktober ſpie⸗ len in Hamburg Nordmork gegen Brandenburg. Der Mittelrhein trifft auf den Sieger aus Baden⸗Württemberg. Hier wird der Austragungsort noch feſtgelegt. Am 23. Ok⸗ tober trifft in Hannover Niederſachſen auf Niederrhein. Für die Eichenſchildſpiele der Hockeyfrauen wurden die Kontinent-England Termine ſchon vor einiger Zeit bekanntgegeben. Jetzt ſtehen auch die Austragungsorte feſt. Die Vorrunde wird am 2. Oktober zwiſchen Weſtfalen und Niederrhein in Dortmund ausgetragen. Am 9. Oktober ſtehen ſich in Mannheim Südweſt und Baden gegenüber, und in Hanau ſpielen am gleichen Tag Mittelrhein gegen Heſſen. Am 16. Oktober hat in Berlin Brandenburg den Gau Mitte zum Gegner. Am 23. Oktober treten die Mannſchaften von Niederſachſen— Sachſen in Leipzig und Württemberg — Bayern in Stuttgart an. Der Sport am Sonntag * grund! as iſt das Kennzeichen untage. ie Jagd nach den Punk⸗ nd darüber hinaus ver angen bedeu⸗ ſpiele beſondere Aufmerrſaumteit. Erſt am vergangenen Sonntag hlug unſere Nationalmann⸗ ſchaft in Chemnitz die polniſche Elf in überlegenem Stil und ſchon acht Tage ſpäter reiſen unſere„Nationalen“ nach Bukareſt und treſſen dort auf Rumänien. Auch die Hand⸗ ballſpieler und Hockeyſpieler bemühen ſich weiter um die Punkte. Die Gaue Württer ra und Baden kämpfen in Mannheim um den Eintritt in die Zwiſchenrunde des Silberſchildwettbewerbs, die Rugbynationalen proben in Hamburg und Hannover für ihre kommenden großen Auf⸗ gaben. In Ludwigshafen beginut der Endkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchoft im Ringen. Alſo auch diesmal ein Wochenende reich an beachtenswerten ſport⸗ lichen Ereigniſſen! Fußball ſpielt unſere Fußballmational⸗ mannſchaft in Bukareſt gegen Rumänien. Im erſten Kampf gewannen wir mit:2. Für Deutſchland ſpielen: Raftl; Appel, Wagner, Mock, Skoumal; Bial⸗ las, Hahnemann, oh, Schön, Peſſer. Alſo eine Elf, in Wiener Einſchlag überwiegt. In Braunſchweig treffen die Gaumannſchaften von Niederſachſem und Nord⸗ mark aufeinander. Im Gau Südweſt ſpielen: Reichsbahn Frankfurt— Kickers Offenbach, Bor. Neunkirchen— FS Frankfurt, TSG 61 Ludwigshafen— Wormatia Worms, SV Wiesbaden— FV Saarbrücken In Baden ſpielen: Freiburger F— Bf Mannheim, SpVgg Sandhofen— SV Waldhof, Vis Neckarau— VfB Mühlburg, Karls⸗ ruher FV— 1. FC Pforzheim, Phönix Karlsruhe— FV Offenburg. Gau Württemberg: VfB Stuttgart— SpVgg Cannſtatt, Stuttgarter SC— Stuttgarter Kickers, 1. SSV Ulm— Union Böckingen. Alle Mannſchaften treten im Gan Bayern an: 1. FC Nürnberg— Jahn Regensburg, 1860 München— Neumeyer Nürnberg, SpVga Fürth— Schwaben Augsburg, Bayern München— VfB Coburg, BC Augsburg— 1. FC 05 Schweinfurt. Handball In den Hanoballpunktekämpfen herrſcht am Sonntag überall Betrieb. Eine überlegene Rolle ſpielt im Gau Baden wieder der Meiſter SV Waldhof, der am Sonntag beim TW Leutershauſen ſicher zu den Punkten kommen wird. Die übrigen Spiele: TV Seckenheim— Freiburger FC, Tſchaft Freiburg— Tſchaft Durlach, Vfſn Mannheim — TW Weinheim, Tgde Ketſch— TSV Oftersheim. Hockey In Mannheim kämpfen die Gau⸗ und Nachwuchsmann⸗ ſchaften von Württemberg und Baden um den Eintritt in die Zwiſchenrunde des Wettbewerbs um den Silberſchild. In Süsdweſt treffen aufeinander: Mainzer RV— TW 57 Sachſenhauſen, TSG 61 Kaiſerslautern— Eintracht Frank⸗ furt, Wiesbadener THC— Mainzer HC. In Bayern lau⸗ Fußboll im Vorde der kommenden Spo ten iſt voll im Gang tungsvolle De 5 Zum zweiten Male tet der Spielplan: Münchener SC— 1. Fc Nürnberg, Jahn München— Nürnberger THC, Weiß⸗Blau Aſchaffen⸗ burg— HG Nürnberg.— Frauen⸗Stadtmannſchaften von Berlin und Kopenhagen treffen ſich in der Reichshaupt⸗ ſtadt in einem Freundſchaftsſpiel. Rugby Aeußerſt ſorgfältig werdem unſere Rugby⸗National⸗ ſpieler für die kommenden großen Aufgaben geſchult. Am Samstag ſpielt eine Nachwuchsmannſchoft in Hamburg gegen den Gau Nordmark. Am Sonntag kämpft die gleiche Nachwuchsmannſchaft in nur geringfügig geänderter Auf⸗ ſtellung in Hannover gegen den Gau Niederſachſen. Und anſchließend trifft unſere Nationgalmannſchaft auf den Deutſchen Meiſter Verein für Volksſport Hannover. Leichtathletik In der Leichtathletik erleben wir zum Schluß der Sai⸗ ſon noch einmal einige bemerkenswerte Veronſtaltungen. In Wittenberg ſind die meiſten unſerer Spitzenkönner am Start. Hier will eine Nationalſtaffel über 4 mal 1500 Meter verſuchen, den Weltrekord, den England innehat, zu verbeſſern. Syring hat die Abſicht, über 20 Kilometer einen neuen deutſchen Rekord aufzuſtellen. Ausgezeichnet beſetzt iſt das Internationale in Budapeſt. Hier ſtarten u. a. die Europameiſter Harbig und Sutter, die deutſchen Meiſter Linnhoff, Scheuring ſowie Eitel und Wotapek. Bekannte Leichtathleten ſtarten auch in Paris. Vielver⸗ ſprechend iſt dos Leichtathletikfeſt in Karlsruhe. In Hei⸗ delberg wird die Staffel„Rund um Heidelberg“ gelaufen. Kleine Sport-Nachrichten Heury Armſtrong, der Weltmeiſter im Leicht⸗ und Weltergewichtsboxen, ſetzt am 2. November in Neuyork ſeinen Titel im Weltergewicht gegen Ceferino Garcia aufs Spiel. Europameiſter Wonters(Belgien) wird ſeinen Titel im Weltergewicht gegen den franzöſiſchen Meiſter Marcel Cerdan aufs Spiel ſetzen. Der Belgier Karel Sys wurde von der Bal als aner⸗ kannter Herausforderer des deutſchen Europa⸗Boxmeiſters Heinz Lazek anerkannt. Der Kampf um den Titel muß bis 19. Januar 1939 ausgetragen ſein. Ein nationaler Wettbewerb für Freiballone wird am 25. September von Bitterfeld aus geſtartet. 13 Ballone wurden gemeldet. Gegen ASA, England und Argentinien Deutſche Schützen im Fern⸗Wettkampf Der Deutſche Schützen⸗Verband hat ſich entſchloſſen, die beiden Fernwettkümpfe gegen die Vereinigten Staaten von Nordamerika und England um den von den RWS⸗Werken geſtifteten Pokal mit dem Fernkampf gegen die Fede⸗ ration de Tiro in Buenos Aires zu gleicher Zeit zu ver⸗ anſtalten. Die deutſche Mannſchaft iſt für das am kom⸗ menden Sonntag in Berlin⸗Wannſee beginnende Schießen 95 den einzelnen Waffen wie folgt zuſammengeſetzt wor⸗ en: Kleinkaliber: Steigelmaun(Nürnberg), Olſzek, Zim⸗ mermann(beide Berlin), Sturm, Schattmeier(Oberndor'), Rau(Grötzingen), Sigl(München), Greiner(Zella⸗ Mehlis), Hotopf(Sübeck), Richmann(Köln), Franken⸗ hauſer(Schuſſenried). Scheibenpiſtolen: Erich Krempel(Suhl), Friedrich Krempel(Hannover), Martin(Born), Fellbuſch(Elbracht), Dr. Wehner(Wiesbaden). Das Turnier des Jahres Vierländerkampf im Freiſtilringen Die Schwerathleten haben in der jüngſt vergangenen Zeit eine Reihe von neuen internationalen Kämpfen und damit Vergleichs möglichkeiten veranſtaltet, zu denen auch der Vierländerkampf im Freiſtilringen zählt, der vom 29. September bis 1. Oktober in Stockholm mit Deutſchlond USA, Schweden und Ungarn die vier ſtärkſten Nationen zuſammenführt. Ein Auftakt der neuen Kampfzeit, wie er aufſchlußreicher und größer angelegt, nicht gedacht werden kann. Nachdem nun auch Ungarn ſeine Mannſchaft für Stockholm genannt hat, kann man ſich ſchon ein genaues Bild von den kommenden Kämpfen machen. Die Mann⸗ ſchaften ſtehen wie folgt gegenüber: Deutſchland: US: Schweden: Ungarn: Bantamgewicht: Fiſcher Me Daniel Wetterlöf Zombori Federgewicht: Pulheim Millard Herderberg Toth Leichtgewicht: Weikart Henſon Olofsſon Ferencz Weltergewicht: Nettesheim Jgcobs Weſtergren Sovari Mittelgewicht: Schäfer Crawford Johansſon Miheozky Ibſchwergewicht: Ehret Harrell Cadier Taranyi chwergewicht: Hornfiſcher Guſtafſon Akerlindh Bobis Piſtolen⸗Schunellfeuer: Dr. Jaſper(Hans Todtenwerth), Keller(Dresden), Leupold(München), van Oyen(Berlin), Bucherer(Zella-Mehlis). Armeegewehr: Rudi Pehl(Berlin), Steigelmann (Nürnberg), Spörer(Zella⸗Mehlis), Sturm(Oberndorf), Greiner(Zella-Mehlis). In beiden Kämpfen war Deutſchland bisher kein Er⸗ folg beſchieden. Den Wettbewerb um den RWS⸗Pokal ge⸗ wannen ſtets die Amerikaner vor den Engländern und den Deutſchen. Seit 1933 wird jedes Jahr für dieſen Kampf geſchoſſen und 1934 gelang es den zehn Amerikanern 3971 Ringe von 4000 erreichbaren zu erzielen. Dieſer Durch⸗ ſchnitt von 397,1 Ringen übertraf den damals beſtehenden Weltrekord um 0,1 Ringe. Gegen Argentinien fand der erſte Kampf im Vorjahr ſtatt. Für die Argentinier, die mit 15 991:15 949 Ringen ſiegten, entſchied das beſte Schie⸗ ßen mit dem Armeegewehr. N Die Leichtathleten blaſen zum Kehraus Mit den gen Süden ziehenden Schwalben geht auch die Saiſon der Leichtathleten zu Ende. Mit der kühleren Witterung können ſich die Männer der Aſchenbahn und vom Wurfkreis nicht befreunden, ſie beeinträchtigt nicht nur die Leiſtung, ſondern iſt auch geſundheitſchädlich. Da nimmt es nicht wunder, daß die letzten günſtigen Tage reſtlos genutzt werden. So bietet der Poſtſportverein am Wochenende im Stadion ein großes leichtatlethiſches Sportfeſt, an dem Heidelberger und Pforzheimer Vereine teilnehmen. Männer, Frauen und Jugendliche werden an dieſen Kämpfen teilnehmen, die die beſten Athlten unſerer Ecke am Start ſehen werden. Die Kämpfe, auf die wir noch beſonders zurückkommen werden, beginnen mit den Männern am Samstagmittag und enden Sonntagvormittag, an dem auch die Frauen an den Start gehen werden. Japan ſchickt nur Schwimmer In einer Sitzung, die der Präſident des japaniſchen Schwimmerverbandes mit ſeinen Mitarbeitern in Tokio abhielt, wurde der Beſchluß gefaßt, zu den blympiſchen Schwimm⸗Wettbewerbe in Helſinki 1940 nur Schwimmer und Springer, aber keine Schwimmerinnen zu entſenden, da der jopaniſche Frauenſchwimmſport ſeit dem Rücktritt der Olympiaſiegerin Hideko Mähata keine internationale Könnerinnen mehr hervorgebracht hat. Gleichzeitig rich⸗ tete man eine Einladung an den amerikaniſchen Schwimm⸗ verband, im nächſten Johr eine ſtarke Mannſchaft nach Japan zu entſenden und ſomit die ſchon troditionell ge⸗ wordenen amerikaniſch⸗ſapaniſchen Schwimmkämpfe wieder aufzunehmen. Gute deutſche Lauigſtreckler beteiligen ſich am Weilburgen Marathonlauf. Schwerathletik unt am Sonntag der Endkampf meiſterſchaft im Ringen zwi⸗ Siegfried Ludwigshafen und In der Heimat wird der Mei⸗ ſter zu ein eg kommen. Olympiaſie Mau⸗ er zeigt am Samstag in Schifſferſtadt ſein großes Können. In München werden am Somttag die Bayeriſchen Gewicht⸗ heber⸗Meiſterſchaften entſchieden. Boxſport Im Düſſeldorfer Rhein⸗Stadion wird am Sonntag eine Berufsboxſportveranſtaltung aufgezogen, zu der man 75 000 Zuſchauer erwartet. Die Paarungen ſind auch tatſächlich ſehr anziehend: Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Kölb⸗ lin trifft auf den Kanadier Al Delanay und Europa⸗ meiſter Heuſer erhält den Engländer Reddington zum Geg⸗ ner. Ferner bort Paul Wallner gegen Frankreichs Schwergewichtsmeiſter Chorles Rutz. Amateurboxkämpfe tragen BC Arnſtadt und Kickers Wünzburg aus. Radſport Im Raoſport gibt es Bahnrennen in Nürnberg, Lodz und Paris. Auf der Straße beginnt am Samstag die Etoppenfahrt der Amateure von Como nach Rom die bis zum 1. Oktober dauert. Für Deutſchland ſtarten Meurer, Sztrakati, Heller und Irrgang. Unſere Gegner ſind Ita⸗ lien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Schweiz. Straßenrennen gibt es weiter in Frankfurt, Lörrach, Iggelheim und Luzern. In Schweinfurt werden die Süd⸗ deutſchen Gruppenkämpfe im Radball durchgeführt. Motorſport Am Großen Motorradpreis von Italien auf der Monza⸗ bahn nehmen zahlreiche deutſche Fahrer wieder mit den hafen begi he Mannſche In Ludwi um die Der ſchen dem Jugendkra beſten Ausſichten teil. Beſondess ſtark ſind BabW und NSu vertreten. Hans Stuck ſtartet beim Mal opfapaß⸗ Rennen. Pferdeſport Die Turſſportfreunde finden auf ihrem Programm Galopprennen in Dresden, München Karlshorſt, Köln, Breslau und Hannover. In Trakehnen wird das be⸗ rühmte v. d. Goltz⸗Querſeldein gelaufen. Verſchiedenes⸗ In Wiesbaden turnt om Sonntag die Deutſchlandriege der Turner. In Berlin wird am Samstag und Sonntag die Deutſche Segelmeiſterſchaft der Olympiajollen ent⸗ ſchieden. Geforderte Europameiſter Im internationalen europäiſchen Boxſport herrſcht zur Zeit eine große Unternehmungsluſt bei Boxern und Ver⸗ anſtaltern. Brachten die letzten beiden Monate faſt ein halbes Dutzend Europa⸗Meiſterſchafskümpfe, ſo ſtehen für die nächſten Wochen bereits neue Titelbegegnungen bevor. Der deutſche Schwergewichts⸗Europameiſter Heinz Lazer (Wien) muß nach ſeinen Titelkämpfen mit Santa dg Leo und Walter Neuſel ſeine Meiſterwürde gegen den belgiſchek Halbſchwergewichtsmeiſter Karl Sys bis zum 19. Januar 1939 verteidigen.— Beb van Klaveren hat ſich dem tüchtigen Griechen Antonio Chriſtophoridis, den er bereits einmal nach Punkten ſchlug, bis zum 2. Dezember zu ſtellen; Austragungsort dieſes Treffens iſt Rotterdam. Nach Locatelli und Guſtav Eder will nun der franzöſiſche Meiſter Marcel Oerdan verſuchen, den techniſch ſo ge⸗ wandten belgiſchen Weltergewichts⸗Europameiſter Felix Wouters zu ſchlagen. Der tüchtige Belgfer verteidigt ſeinen Titel am 12. November im Pariſer Sportpalaſt. Ven JFoord wieder ko. In Cardiff traf der ſüdafrikoniſche Schwergewichtsboxer Ben Foord auf den 2jährigen Waliſer George James, Großbritanniens neuen Stern am Boxſporthimmel. Nach⸗ dem der Kampf bis zur ſechſten Runde noch offen war, ſetzte ſich das beſſere Können James mehr und mehr durch. In der neunten Runde wurde Foord von einem linken Haken durch die Seile aus dem Ring geſchleudert. Da Foord nicht mehr zeitig genug kampfbereit war, wurde Ja⸗ mes zum Ko.⸗Sieger erklärt. Eder- van Klaveren fällt ganz aus Der Rückkampf zwiſchen dem holländiſchen Mittel⸗ gewichts⸗Europameiſter Beb van Klaperen und dem deut⸗ ſchen Weltergewichtsmeiſter Guſtav Eder wird nach einer Mitteilung des Veranſtalters nicht nachgeholt. Als offi⸗ zieller Grund wird eine Erkrankung Eders angegeben, doch ſcheint der bevorſtehende Kampf mit dem Amerikaner Ja⸗ nazzo Eder mehr zu intereſſieren, zumal er den Holländer bereits in Rotterdam durch k. o. beſiegen konnte. Eder will gegen Janazzo in beſter Form antreten, da er ſich von einem Sieg über den ſtarken Amerikaner für ſeine weitere Laufbahn viel verſpricht. Großer Motorrad preis von Italien Mit dem Großen Motorradpreis von Italien auf der Monza⸗Bahn am kommenden Sonntag wird die Europa⸗ meiſterſchaft der Motorradfahrer zum Abſchluß gebracht. Ewald Kluge hat bei den„Kleinen“ den Titel bereits wie⸗ der ſicher, dagegen kann es in den beiden nächſthöheren, Klaſſen noch Veränderungen geben. Das Rennen bringt in allen Klaſſen die führenden Motorradmarken zuſammen. In der Klaſſe bis 250 cem. wollen Benelli und die neue Kompreſſor⸗Guzzi die Spit⸗ zenſtellung der deutſchen Dates erſchüttern. Dazu kommen noch zwei NSlt ſowie eine Puch mit Kompreſſor. Guzzi ſetzt Pagani Tenni, Sandri und Alberto ein. Fleiſchmanm und Booͤmer ſteuern die NSu und auf DW ſind u. a. die Privatfahrer Gablenz, Lottes und Kohfink gemeldet. Nicht minder heiß wird das Ringen bei den 350er ſein. Velocette iſt hier durch Mellors, Littlo, Candy, Loyer und Binder ſehr ausſichts reich vertreten, auf NS ſind Bod⸗ mer, Fleiſchmann und Anderſoſſu dabei, Norton fahren die deutſchen Privatfahrer Bock Meier und Rührſchneck, und weiterhin ſind Saroleg und MM doppelt vertreten. In der Halbliterklaſſe gelten natürlich die BM Kompreſſor mit Meier und Kraus als Favoriten. Zu fürchten ſind auch hier die Guzzi von Sandri und Tenni ſowie die beiden Da von Herz und Bock. Der Schweizer Cordey auf Norton, Ginger Wood auf Velocette und Grizzly auf Sarolea ſind die wichtigſten Fahrer, die das Feld vervollſtändigen.. Teilnahme deutſcher Sportfliegerinnen am Internationalen Frauenflugtag in Romford Am 24. September findet in Romford(England) ein Internationaler Frouenflugtag ſtatt. Von deutſcher Seite nehmen die Sportfliegerinnen Frau Ellt Bein horn ⸗ Roſemeyer auf ihrem Flugzeug Meſſerſchmikt⸗„Toi⸗ jun“ 15 AS 10 C⸗Motor und Flugkapitän Melitta Schikler suf e Kl. 35 mit HM 60 R⸗Mytor an der Veranſtaltung tei 180 de. Ar 1 S N , u „ et„ 4. 8 en nnen een eee Freitag, 23. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1 9. Seite/ Nummer 440 NSDAP-Miffeilungen Partetamtlichen Schanntmechungen anmömmes Anordnung der Kreisleitung Au alle Politiſchen Leiter! Auf Wunſch des Kreislei⸗ ters treffen ſich alle Politiſchen Leiter mit ihren Ange⸗ hörigen am Freitag, 23.., 21 Uhr, im Bierzelt„Dur⸗ lacher Hof.“ Der Eintritt für Politiſche Leiter in Uni⸗ form iſt frei! An alle Stadtortsgruppen Wir erinnern die Ortsgruppen nochmals an die Abho⸗ lung der Karten für 1. 10. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Erlenhof. 23.., 20 Uhr, Sitzung der Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. Wallſtabt. Freitag, 23.., 20 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter im Parteibürsv. 8 Achtung, Motorgefolgſchaft 1! Zu dem am Sonntag, 25.., ſtattfindenden Schießwettkampf tritt die Gefolgſchaft .0 Uhr im Sommerdienſtanzug auf dem Gockelsmarkt an. Beurlaubungen ſind an dieſem Tage aufgehoben. 10 Rpf. Schießgebühren ſind mitzubringen. l Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gefolgſchaft tritt am Sonntag, 25.., 9 Uhr, in Sommeruniform auf dem Clignetplatz an. Motorgefolgſchaft tritt am Fahrrad mitbringen. 6/171 Luzenberg. 23. 9. um 20 Uhr vor Kamera⸗ zmittag nicht erſcheinen können, treten Sonntag, 25.., um 11 Uhr an genanntem Ort an. Sämt⸗ liche Beurlaubungen ſind aufgehoben. Stamm 9/171(Feudenheim, Käfertal und Wallſtadt). Sämtliche aktiven Führer, einſchließlich Kf, treten am Sonntag, 25.., in tadelloſer Uniform um 8 Uhr vor der Feudenheim⸗Schule zur Abnahme für das H an. Gefolgſchaft 41 und 42 Fendenheim. Die ganzen Gefolg⸗ ſchaften treten am Samstag, 24.., um 15 Uhr in Uniform vor dem Polizei⸗Schützenhaus(Riedbahnbrücke) zum Schleß⸗ wettkompf on. Diejenigen Igg., welche nachweisbar am Samstagnachmittag arbeiten, ſchießen am Sonntag, 25.., um 10 uhr an dem gleichen Platz nach. Gleichzeitig kann an dieſem Tag das Hd abgenommen werden. BDM Gruppe 8/171 Schwetzingerſtadt J. Treffpunkt für Hie Fahrt nach Speyer mit Rädern Sonntag 9 Uhr Gabels⸗ berger⸗Platz. Brotbeutelverpflegung. NS⸗Fraueuſchaft 13. März. 23.., 20.15 Uhr, Stab⸗, Zellen⸗ und Block⸗ ſtauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung im Ogru⸗Heim, Tun⸗ nelſtraße 2. Achtung, Chor der Ogru. Waſſerturm, Friebrichspark, Strohmarkt, Plankenhof, Neckarſtabt⸗Oſt, Jungbuſch, Rhein⸗ tor, Waldpark. 23.., 20 Uhr, Singprobe im„Prinz Max“, H 3. Erſcheinen iſt Pflicht. Achtung, Kaſſenverwalterinnen. Die Umlagewertmar⸗ ken ſind ſofort abzurechnen. Letzter Termin 26. 9. Seckenheim. 24.., 20.30 Uhr, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ ſchaftsleiterinnenbeſprechung im Parteibüro. Neckarau⸗Nord. Am 286.., 20 Uhr, beginnt im Gaſt⸗ haus„Zum Lamm“ ein Mütterſchulungskurſus für Säug⸗ lingspflege. Es werden vor Beginn daſelbſt noch Anmel⸗ dungen entgegengenommen. 8 deutſche Arbeitsfront Tf Berufserziehungswerk der DA Der neue Lehrplan für das Winterhalbjahr 1988/39 iſt bei allen DAF⸗Waltern und Warten erhältlich. Vor der endgültigen Anmeldung zu einem Lehrgang empfehlen wir, die Berufs laufbahnberatung bei der Ortswaltung oder in G 1, 10 in Anſpruch zu nehmen. Wührend der Anmeldezeit iſt in O 1, 10 täglich ab 10 Uhr durchgehend bis 18.30 Uhr, außer Samstagnachmit⸗ tag, geöffnet. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! uß 90 Sonderfahrt zum Erntedankfeſt auf dent Bückeberg vom 30. 9. abends bis 4. 10. abends. Ge⸗ ſamtkoſten einſchl. Fahrt, Unterkunft und voller Verpfle⸗ ung ſowie einer Sonderfahrt ab Unterkunftsort nach dem ückeberg und zurück nur 24 /. Nur Fahrt 13 J. St 104/38 nach Italien vom 18. 10. bis 6. 11. mit dem Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute? Mannheim ab am 18. 10. abends nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari. Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174 ,. Sonntag, 25. September, Fußwanderung: Neuſtadt— Königsmühle— Finſtertak— Hütterhohl— Forſthaus Heldenſtein— Denkmal Schanzen— Schänzelturm Hüttenbrunnertal— Edenkoben. Wanderzeit—6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen⸗Hbf..42 Uhr(Verwaltungsſon⸗ berzug). 1 ab Edenkoben 19.07 Uhr. Ludwigshafen an 20. 10 Uhr. Fahrkarten zu 1%(nach Neuſtadt) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnſchalterp zu löſen. Fahr⸗ preis Edenkoben— Neuſtaodt 40 Pfennig. Sonutag, 25. September, Radwanderung: Monnheim Riedrode— Worms— Mannheim. Abfahrt.00 Uhr ab Woſſerturm. Räder vorher inſtandſetzen. Fahrradlam⸗ ben nicht vergeſſen. Achtung! Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der uß 94% nach dem Salzkammergut mit dem Unterkunftsort Bad Iſchl treffen ſich am Somstag, 24.., 20.90 Uhr, im zdaus der Deutſchen Arbeſt“, Mannheim, P 4, 46, im hinteren Saal. Bilder mitbringen. Abt. Volksbildungswerk Pilzwanderung in den Käfertaler Wald. Am Sonntag, 9. findet unter Leitung von Pilzberater Hering eine Pilzwanderung in den Käfertaler Wold ſtatt. Die Teilnehmer ktreſſen ſich um 9 Uhr am„Karlſtern“. Fohr⸗ räder können dort eingeſtellt werden. Körbchen und Meſſer mitbringen! Die geſammelten Pilze werden am Schluß ber Wanderung durchgeſehen. Der ſtärkſte Mann der Welt auf dem Mannheimer Herbſtfeſt Das Programm des großen Koͤcß⸗Feſtes erfährt am heutigen Abend einen ganz beſonderen öhepunkt: Der Weltmeiſter im Gewichtheben le Man⸗ ger wird Proben ſeiner unerreichten Kraftleiſtun⸗ gen geben! Aber er kommt nicht allein, neben ihm werden der bekannte Olympiaſieger Is mayr wie auch der 2. Europameiſter Deut ſch⸗Ludwigshafen und die Gaumeiſter Kieſer und Hammer ſich den Mannheimern vorſtellen. Alle Sportfreunde ben alſo heute die ſeltene Gelegenheit, wirklich hervorragende Kraftſportler zu ſehen! 5 Außerdem zeigt heute abend die Kreisturn⸗ riege ein erſtklaſſiges Kunſtturnen am Reck, Bar⸗ ren und Pferd. Aus dem Artiſtenprogramm ſchen wir heute die altruſſiſche Tanzſchau Natalia Michaylowa, die internationalen Equflibriſten 2 Carolis“ und wieder die belfebten 2 Bonh urs“ ihren humorvollen erzentriſchen Darbietungen, Die muſikaliſche Umrahmung wird von der Kapelle Homann⸗Webau beſtritten. Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Durch dle fahrbaren Jahnßetionen erben 7087 i Araft durch Teude⸗ Samstag, 24. September Leichtathletik: Offener Kurſus für Frauen und Männer: 17 Uhr Stadion. Feld 2 Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.30 bis 17 Uhr Stadion. Feld 2. 15.80 bis Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 15.00 518 16.00 Uhr Friedrichspark⸗Tennisplatz, A 51 16.90 bis 17.80 Uhr Tennisanlage, Stadton. Betriebsſportkurſus: 16 bis 18 Uhr Tennisanlage im Friedrichspark(Hch. Lanz AG). Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſus: 20 bis 21.30 Uhr Hallenbobd, Halle 2 (Heinrich Lanz AG). Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Sonntag, 25. September Leichtathletik Offener Kurſus für Frauen und Männer: Stadion Feld 2,.30 bis 11 Uhr Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus: 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2 (Rheinſchiffahrt Fendel AG)]. Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 Uhr Tennisanlage im Stadion. 10 vis 11 Uhr Tennisanlage im Friedrichspark. Betriebsſportkurſe: 9 bis 12 Uhr Tennisanlage im Friedrichspark(Heinrich Lonz Ach]. Reichsſportabzeichen Am kommenden Sonntag, W. September 1988, fällt der Rurſus im Reichsſportobzeichen auf dem Stadion aus. Dagesaleucles Freitag, 23. September f Nationaltheater:„Tiefland“, Oper von Eugen d Albert, 20 Uhr. 0 J„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler, 1. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Hinter der Hauptfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt mit Kraft durch Freude. Planetarium: i Uhr Vorführung des Sternenprofektors Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaſſee„Rhein⸗ gold“, Waldparkreſtaurant. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Verwehte Spuren“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Spiegel des Lebens“.— Palaſt:„Die Dſchungel⸗ Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 23. September: Deutſch⸗ land liegt immer noch an der Weſtabdachung des ſtarken oſteuropäiſchen Hochdruckgebietes, ſo daß faſt überall heiteres Wetter hervſcht. Nur gelegent⸗ liche Vorſtöße etwas kühlerer Meeresluft gewinnen weſtlich des Rheins Einfluß und bringen Bewöl⸗ kungszunahme und vereinzelt auch Regen, teilweiſe gewittriger Natur. Eine durchgreifende Umgeſtal⸗ tung iſt damit aber nicht verbunden; auch iſt für Sücddͤeutſchland eine nennenswerte Einflußnahme derartiger Störungen kaum wahrſcheinlich. Vorausſage für Samstag, 24. September Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt heiter bis wolkig und im allgemeinen trocken, mittags warm, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. September + 24,4 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 23. September. 12,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 12,6 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September e, eee Rheinfelden.512. 2 5 a. 5 „.51 148 1,451.37 722 bn 1˙90 1,83 781.70 ſtehl 2, 70 2 70 2,65.58 2 9 1 1.29 421 4,18 4124.04 5 denn bein 8,40 3652.26 3213.14] Langbein.26. 180s. 1205 bs Pfälziſche Eiſenbahnlinie jubiliert Die Bahn Laudſtuhl— Kuſel 70 Jahre alt * Landſtuhl, 22. Sept. Ihr 70jähriges Jubiläum degeht eine der älteſten pfälziſchen Eiſenbahnlinien Landſtuhl— Kuſel. Ste wurde im Zuſammen⸗ hang mit der Eröffnung des Rammelsbacher Stein⸗ bruchbetriebes erbaut. Im pfälziſchen Eiſenbahn⸗ netz erfüllt ſie als Zubringerlinie zur Eiſenbahn⸗ strecke Homburg— Bad Münſter a. St.— Bab Kreuznach eine wichtige Aufgabe. prinzeſſin“.— Gloria:„Was tun, Sibylle?“— Capitol: „Jugend“.— Scala:„Eiferſucht“ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gehffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſenm. E 7. 20; Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebfenet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſagl: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr Ausſtellung: Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkobinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Gebifnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Ausſtellung der Maler Prof. Franz Lenk Georg Schrimpf(Nachlaß), Heinz Hinrichs (Agchen]— Gemälde und Aquarelle. Hafenrundſahrten: 10, 11. 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richs brücke Flughafen: Run delüge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und von 17 bis 19 Uhr. Leſejäle gebifnet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisansſtellung Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ ſaal geöffnet 10.30 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 9: Ausleihe von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21 r Die amtlieh vor geschriebenen Bau · Formulare nämlieh: Form. O: Entwüsserungs- Gesuod 1: Baugesuon 2: Bauheglan 3: Baufluohtangade 4 Baufluohtrevlslon 5 Revlslon aut Sookeihthe 6: Rohbau: Revlslon 7· Kamin- Untersuck 8: Bezugserlaubnis ferner: Unfall- Anzeigen sind v. unserem Verlage zu beziehen. 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Hei⸗ Militärmärſch ſie geht re 19.00: Deutſch⸗Oeſterreichiſche Nachrichten.— 20.10: Er geht links teres Spiel.— 21.00: Tanzmuſik.— 22.00: Nachric en. 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tonzmuſik.— 24.00: Nachtkon⸗ zert.—.00: Nachtkonzert. Dentſchlandſender .00: Frühmuſik.—.10: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.90: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: 8 der gern hört (Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Sport der Woche.— 18.15: Kammerkonzert.— 19.15: Bil⸗ der aus dem Oſten.— 20.10: Die luſtige Witwe. Operette von Franz Lehor.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Neue Unterholtungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. 2¹⁰ 365 425 155 30 60 2 deutsches Famlillen-Kaufhaus 6. m. b. N MANNHEIM P 3,-4 an den Planken nur: 233 54.36 HANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Freitag. 23. September 1938 Der Wohnungs- und Siedlungsbau Weitere Zunahme des Arbeiterwohnſtättenbaues— Mehr Stockwerkwohnungen Währende des erſten Halbjahres 1938 wurden im Reich Baugenehmigungen für 196 310 Wohnungen erteihl. Das waren vd. 14 v. H. mehr als im erſten Halbjahr 1937 (472840 Wohnungen). In den größeren Städten wurden ar(in den Monaten Januar bis Juli] 16 und 19 v. H. eue Wohnungen genehmigt und begonnen. Damit ch nach einer Darſtellung im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung der Wohnungs⸗ und Siedlungsbau im bisherigen Verlauf des Jahres 1938 weſentlich günſtiger entwickelt, als zu Beginn des Bau⸗ jahres angenommen werden tonnte. Bekanntlich harten im wergangenen Jahre die Einführung der Eiſenbewirtſchaf⸗ tung und die Ausrichtung des Arbeits⸗ und Materialein⸗ ſatzes auf die ſtaatspolitiſch beſonders notwendigen Bau⸗ ten dazu geführt, daß die weniger dringliche Erſtellung von 8 ungen mit höheren Mieten, insbeſondere der Bau von Villen und größeren Wohnungen, zurückgeſtellt wer⸗ den mußte. Indeſſen ſpielte ſich die Eiſenbewirtſchaftung ein und andererſeits machte die Umſtellung auf den vor⸗ Oringlichen Arbeiterwohnſtättenbau und auf eiſenſparende Bauweiſen ſtändig Fortſchritte. Hingu kam, daß die Durchführung des Vierjahresplans ſowie der beginnende Umbau deutſcher Großſtädte die Inangriſfnahme neuer Wohnbauten erforderten, daß ſich die erweiterte öffentliche Hilfe für den ſozialen Wohnſtättenbau mehr und mehr auswirkte und daß ſchließlich die Deutſche Arbeitsfront Einrichtungen geſchaffen hat, die es der Induſtrie ermög⸗ lichen werden, noch mehr als bisher geſunde Wohnungen und Siedlungen für ihre Stammarbeiter zu ſchaffen. So konnte während des erſten Halbjahres 1938 wieder der Bau von 23 470 mehr Wohnungen als 1937 genehmigt und mit einer entſprechend größeren Anzahl neuer Bauten be⸗ gonnen werden. Hierdurch haben ſich die Ausſichten für die Wohnungsverſorgung des Jahres 1938 gegenüber der Jahreswende 1937⸗38 weſentlich gebeſſert. Im erſten Halbjahr wurden bereits 1d. 112 000 Woh⸗ nungen ſertiggeſtellt und bezogen. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr(um 6 v..) hing mit dem geringeren „Ueberhang“ zuſammen. Im zweiten Halbjahr werden in der Regel die in der erſten Jahreshälfte genehmigten und begonnenen Neubauten fertiggeſtellt(im vergangenen Jahr waren es ſogar noch mehr). Das wären in dieſem Jahr rund 196000 Wohnungen. Für das geſamte Jahr 1938 könnte daher insgeſamt mit der Fertigſtellung von 308 000 Wohnungen gerechnet werden. Hierzu muß aber erfahrungsgemäß noch ein Zuſchlag von 10 v. H. gemacht werden. Auf dieſe Weiſe käme man auf rund 340 000 Wohnungen, d. i. die gleiche Zahl wie im vergangenen Jahr. Ob dieſes Bauergebnis tatſächlich erreicht wird, iſt freilich nicht mit Sicherheit zu ſagen; es iſt immerhin mög⸗ lich, daß ſich die Vollendung eines Teils der Wohnungs⸗ bauten etwas hinauszögert. Das entſcheidende Merkmal des Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsbaus im erſten Halbjahre 1938 iſt die weitere Ver⸗ lagerung zum Arbeiterwohnſtättenbau. Daneben laſſen ſich aus der bisherigen Entwicklung noch folgende Merkmale der Wohnungsbautätigkeit des Jahres 1938 erkennen: 1. Die Umbautätigkiet nahm weiter ab. 2. Von den fertig⸗ geſtellten Wohnungen und Siedlungen entfiel auf die vor⸗ wiegend ländlichen Gemeinden und vermutlich auch die Großſtädte mit mehr als 500 000 Einwohnern ein größerer Teil als 1937. 3. Mit der weiteren Verlagerung zum Ar⸗ beiterwohnſtättenbau traten unter den Bauherren die ge⸗ meinnützigen Wohnungsunternehmen noch ſtärker hervor. 4. Der Bau von Kleinwohnungen nahm erheblich zu und ſchließlich wurden 5 und mehr Stockwerkwohnungen gebaut. Die Stockwerkwohnungen lagen jedoch überwiegend in Häuſern mit höchſtens 3 Geſchoſſen. Der Siahlsaiſen-Beion Elsenersparnis bis zu 90% Nach der feierlichen Eröffnung der„16. Tagung für wirtſchaftliches Bauen“ am Donnerstag in Berlin begann am Freitag die eigentliche Arbeitstagung. Ueber das Thema„Der rationelle Einſatz des Eiſens im Hochbau“ ſprach Prof. Dr.⸗Ing. A. Kleinlogel aus Darmſtadt, der u. a. ausführte: Bauten in Stahl tunlichſt einzuſchränken, ſei ein Gebot der Stunde, aber auch im Eiſenbetonbau, der zwar an ſich ſchon eiſenſparend iſt, bemühen ſich die Fachleute alle Möglichkeiten auszuſchöpfen. So mache gerade auf dieſem Gebiet in letzter Zeit ein neuer Werk⸗ ſtoff, der Stahlſaiten⸗Beton Syſtem Hoyer viel von ſich reden. Sein kennzeichnendes Merkmal beſtehe zunächſt weniger in der Anwendung der auch anderweitig benützten Vor⸗ ſpannung der Eiſeneinlagen oder in der Erzeugung eines hochwertigen, hochdruck⸗ und hochzugfeſten Betons, ſondern vielmehr in der Unterteilung der ſtatiſch notwendigen Be⸗ wehrungs⸗Querſchnitte in außerordentlich viele, praktiſch noch mögliche dünne Stahlorähte, ſowie in einer bisher nicht gekannten Größe der dieſen klavierſaitenähnlichen Drähten erteilten Vorſpannung. Es handele ſich dabei um ein hochvergütetes Materil mit Zerreißfeſtigkeiten von 24 bis 28 000 Kilo ſem? und entſprechend hochliegender Streck⸗ grenze, das im fertigen Baukörper mit 10—13 000 Kilo em? vorgeſpannt wird. Die bis jetzt durchgeführten Verſuche haben einwandfrei erwieſen, daß derartig hergeſtellte Plat⸗ ten und Balken nicht nur in jeder Hinſicht tragfähig, druck⸗ feſt und voll elaſtiſch ſind, ſondern auch, daß die hochvor⸗ geſpannten dünnen Drähte nach Wegnahme der Vorſpan⸗ nung erſtaunlicherweiſe ohne Endhaken oder ſonſtige Ver⸗ ankerung belaſſen werden können, ohne daß ſie in den Be⸗ ton hineinrutſchen. Von beſonderer Wichtigkeit aber ſei, daß mit dieſem Syſtem in den vorläufig möglichen Anwen⸗ dungsgrenzen Eiſenerſparniſſe bis zu v. H. erzielt werden können. Eine rationellere, d. h. ſparſamere An⸗ wendung des Eiſens im Hochbau, ſowie überhaupt im Bauweſen dürfte kaum mehr möglich ſein. Durch das Syſtem Hoyer ſei aber für den Eiſenbetonbau im allge⸗ meinen, für den Wohnungs⸗ und Siedlungsbau im beſon⸗ deren und ſchließlich für den Vierjahresplan mit all ſeinen⸗ Zielen ein ganz gewaltiger Fortſchritt erreicht worden, welcher zudem geeignet erſcheine, dem Eiſenbeton wieder auf lange Sicht hinaus einen erheblichen Vorſprung im geſamten Bauweſen zu ſichern. Der Mehlverbrauch der Bäcker Im Jahre 1936 rund 4 Mill. To.— Nicht viel mehr als die Hälfte des geſamten Mehlverbrauchs— Weizenanteil in Württemberg am höchſten, der Roggenanteil am niedrigſten Der Reichsinnungsverband des Bäckerhandwerks gibt ſoeben die Ergebniſſe der Erhebungen über den Mehl⸗ verbrauch des Bäckerhandwerks im Kalenderjahr 1936 be⸗ kannt. Die Zahlen geben natürlich keinen Anhalt über die Höhe des Mehlverbrauches des deutſchen Volkes über⸗ haupt, da der Mehlverbrauch der induſtriellen Backbetriebe (Großbäckereien, Brotfabriken), der Teigwaren⸗ und Dauer⸗ backwarenherſteller uſw. ſowie der nicht unerhebliche Ver⸗ brauch an Mehl in Haushaltungen und bei ſonſtigen un⸗ mittelbaren Verbrauchern in den Zahlen nicht zum Aus⸗ druck kommt. Durch die Erhebungen wurde der Mehlverbrauch in handwerklichen Bäckereibetrieben im Jahr 1936 mit rund 4 Mill. Tonnen ermittelt. Nachdem der geſamte Mehl⸗ verbrauch des deutſchen Volkes in den letzten Jahren um etwa 7 Mill. Tonnen herum lag, würde der Anteil des Bäckerhandwerks am geſamten Mehlverbrauch alſo nicht ſehr viel mehr als die Hälfte betragen. Allerdings iſt da⸗ bei zu berückſichtigen, daß nicht immer alle Betriebe ganz erfaßt werden konnten; in einzelnen Bezirken können die Ergebniſſe um 5710 v. H. vom tatſächlichen Geſomtverbrauch der Bäcker abweichen. Nach Roggen und Weizen gegliedert ergibt ſich ein Jahresverbrauch von etwa 2,1 Mill. Tonnen Mahlerzeugniſſen des Roggens und etwa 1,9 Mill. Tonnen Mahlerzeugniſſen des Weizens. Bei den einzelnen Mehl⸗ ſorten ſtellen ſich die Verbrauchsanteile auf: Roggenmehl 45,54 v.., Roggenbackſchrot 6,57 v.., Weizenmehl 47,07 v.., Weizenbackſchrot 0,14 v.., Weizengrieß 0,12 v.., Weizendunſt 0,29 v.., Hartweizenmehl 0,24 v.., Hart⸗ weizengrieß 0,03 v. H. Der Mehlverbrauch iſt nach Sorte und Zuſammenſetzung von Bezirk zu Bezirk, ja von Ort zu Ort ſehr verſchieden. Der Roggenanteil ſchwankt zwiſchen etwa 15 v. H. in Würt⸗ temberg und 67,5 v. H. in Thüringen, umgekehrt iſt der Weizenauteil in Württemberg am höchſten und in Thü⸗ ringen am niedrigſten. In Baden beträgt der Roggen⸗ anteil 20,5 v.., in der Saarpfalz dagegen 44,5 v. H. Abſolut wurde in Sachſen die höchſte Roggenmenge ver⸗ braucht und zwar 2,49 Mill. Doppelzentner. Den niedrig⸗ ſten Roggenmehlverbrauch weiſt, wie ſchon erwähnt, Würt⸗ temberg auf mit 215 000 Doppelzentner, gefolgt von Baden mit einem Verbrauch von 290 000 Doppelzentner. Der Roggenbackſchrotverbrauch iſt am höchſten im Bezirk Nord⸗ mark mit 719000 Dz. und übertrifft damit noch den dor⸗ tigen Roggen mehlverbrauch mit 716000 Dz. Unbedeutend iſt der Verbrauch von Roggenback in der Saarpfalz, das mit 2270 Dz. die geringſte Menge aufweiſt ſowie in Baden mit 5700 Dz. Beim Weizenmehlverbrauch ſteht der Be⸗ zirk Brandenburg mit einem Verbrauch von 2,10 Mill. Dz. an erſter Stelle. Den geringſten Weizenmehlverbrauch weiſt Oſtpreußen mit 336 900 Dz. auf. Ueber den Beſchäftigungsgrad der einzelnen Betriebe geben die Durchſchnittsziffern je Betrieb Aufſchluß. Der Reichsdurchſchnitt je Betrieb für die Geſamt⸗Mehlmenge liegt bei rund 389 Dz. Der größte Jahresverbrauch je Be⸗ trieb wird im Bezirk Nordmark mit 585 Dz. erzielt. Es folgen Weſtfalen mit 541 Dz., Oſtpreußen mit 499 Dz., Brandenburg mit 491 Dz., Saarpfalz mit 441 Dz., Nieder⸗ rhein mit 430 Dz., Niederſachſen mit 429 Dz., Sachſen mit 417 Dz., Pommern mit 378 Dz., Schleſien mit 368 Dz., Heſſen mit 366 Dz., Thüringen mit 335 Dz., Rheinland mit 822 Dz., Sachſen⸗Anhalt mit 330 Dz., Baden mit 299 Dz., Bayern mit 290 Dz. und Württemberg mit 243 Dz. * Leipziger Trikotagenfabrik AG, Leipzig⸗Lindeunau.— Wieder 6 v. H. Dividende. Laut Verwaltungsbericht konnte im Geſchäftsjahr 1937/38(30. April) infolge der Verwen⸗ dung neuer Spinnſtoffe in größerem Ausmaß einen Umſatz in ungefähr Vorjohrshöhe erreichen. Im Rahmen der Umſtellung auf die Verarbeitung von Zellwoll⸗ und Miſch⸗ gornen erfolgten wiederum größere Neuanſchaffungen an Maſchinen und maſchinellen Anlagen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt nach Abſchreibungen von 33 984 (36 008)/ einſchließlich 13 455(18 006)„ Vortrag mit einem Reingewinn von 65 262(62 730) /, aus dem wieder je 6 v. H. Dividende auf die beiden Aktiengattungen vor⸗ geſchlagen werden. 14955/ ſollen zum Vortrag kommen. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres war die Beſchäftigung befriedigend.(§V 11. Oktober.) * Norbdeutſche Schranben⸗ und Mutteruwerke AG, Peine. Die HV ebeſchloß die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. auf 280 000„ umlaufendes An. Nach Tilgung des Ver⸗ luſtvortrags von 77 904/ beträgt der Reingewinn 23 324 ,. Die beantragte Kapitalserhöhung um 200 000 auf 500 000 ¼ wurde genehmigt und der AR wiedergewählt. Die Aus⸗ ſichten für das neue Geſchäftsjahr werden als gut be⸗ zeichnet. * Johann Geſtle AG, Chur. Für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr verteilt die Geſellſchaft, die in der Hauptſache Kaffenſchränke, Treſor⸗ und Eiſenbou⸗Aulagen herſtellt, wieder wie i. V. eine Netto⸗Dividende von 5 v. H. „ Hamburgiſche Electrieitätswerke AG, Hamburg.— Wieder 8 v H Dividende. Der Auſſichts rat beſchloß, der HV am 25. Oktober eine Dividende von wieder 8 v. H. auf 88 Mill.„ Stamm⸗ und 1 Mill 4 Vorzugsaktien vor⸗ zuſchlagen * Baumwollſpinnerei Mittweida, Mittweida.— 10(8) v. G. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV ͤ am 19. Oktober eine Dividende von wieder 6 v. H. auf die Vorzugsaktien und 10(8) v. H. auf die Stammaktien, wo⸗ von 2 v. H. an den Anleiheſtock gehen, vorzuſchlagen. * Warſteiner und Herzoglich Schleswig⸗Holſteiniſche Eiſenwerke Ac, Warſtein. W.— 5(4) v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat beſchloß, der HV die Ausſchüttung einer erhöhten Dividende von 5(4) v. H. auf 4,05 Mill. 4 Grundkapital für das am 31. März 1938 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr vorzuſchlagen. * Stück AG, Hanau a. M.— Beſitzwechſel. Wie man erfährt, iſt die Mehrheit des 450 000 4 betragenden Grund⸗ kapitals dieſer Weinbrennerei in deutſchen Beſitz über⸗ gegangen. Der zuletzt bekanntgewordene Abſchluß für 1936 wies einen Reingewinn von 56 362/ aus, aus dem 3 v. H. Dividende verteilt wurden. * Hohe Antragszugänge bei den öffentlichen Lebens⸗ verſicherungsanſtalten. Im Auguſt wurden bei den im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Anſtalten 11807 An⸗ träge geſtellt mit einer Verſicherungsſumme von 24 Mill. (gegenüber 10455 Anträgen mit einer Verſicherungs⸗ ſumme von 27,7 Mill.„ im Vormonat und 11 823 Anträgen mit einer Verſicherungsſumme von 23,9 Mill.„ im Auguſt 1937). Die durchſchnittliche Verſicherungsſumme ſtellt ſich für Auguſt 1938 in der Großlebensverſicherung auf.051 4 und in der Kleinlebensverſicherung auf 339,00 4. In den erſten 8 Monaten des laufenden Jahres ſind Nen⸗ anträge in Geſamthöhe von 226,7 Mill.„ eingegangen, gegenüber 206,8 Mill./ in den erſten 8 Monaten des Vorjahres und 211,9 Mill.„ in der gleichen Zeit des Jahres 1936. * Großer Erfolg der Kölner Meſſe. Die diesjährige Kölner Herbſtmeſſe hatte einen über Erwarten großen Er⸗ folg zu verzeichnen. Von verſchiedenen Ausſtellergruppen wurde einheitlich berichtet, daß die Umſätze noch über denen der bereits recht guten Frühjahrsmeſſe liegen. Eine Reihe von Ausſtellern bezeichnet die diesjährige Kölner Herbſt⸗ meſſe als die beſte ſeit Jahren. Dieſes erfreuliche Ergeb⸗ nis beſtätigt erneut die beſondere Aufgabe der Kölner Herbſtmeſſe als die Fachmeſſe Deutſchlands für die Grup⸗ pen Haus⸗, Küchen⸗ und Wohnbedarf der deutſchen Ge⸗ brauchsgüterinduſtrie, Da zur Herbſtmeſſe über 50 An⸗ ſragen für Stände nicht mehr berückſichtigt werden konnten, erwarten die Firmen für die Frühjahrsmeſſe einen weite⸗ ren Ausbau. Von ſeiten des deutſchen Textilgroßhandels änßerte man den Wunſch, auch die Textilgruppe im näch⸗ ſten Jahr auszubauen. Die erſte deutſche Walfangflotte der neuen Feng eit in See gegangen. Am Donnerstagvormittag verließ das von der erſten deutſchen Walfong⸗Geſellſchaft Hamburg be⸗ reederte Walfangmutterſchiſſ„Jan Wellem“ mit ſeinen acht Fangbooten„Treff—8“ den Hamburger Hafen. Die der Fa. Henkel u. Cie. GmbH. Düſſeldorf gehörende Flotte geht damit als erſte deutſche Walfangflotte in der neuen Fangſaiſon 1938 39 in See. Die Fahrt geht zunöchſt nach Peru, wo der Walfang in den chileniſchen Gewäſſern auf⸗ genommen wird, bis dann ab 8. Dezember in der Antark⸗ tis der Blauwalfang in Angriff genommen wird. Die Reiſedauer wird etwa ſieben Monate dauern. * Regelung der Erzeugung, der Verarbeitung und des Abſatzes von Metallen. Die Ueberwachungsſtelle für Me⸗ talle veröffentlicht im Deutſchen Reichsanzeiger ihre An⸗ ordnung 41a. Durch dieſe Anordnung, die auch für das Land Oeſterreich gilt, wird die bisherige Anordnung 41 der Ueberwachungsſtelle erſetzt. Die Anordnung enthält nicht unmittelbar regelnde Eingriffe in die Metallwirt⸗ ſchaft, ſondern begründet nur für die Ueberwachungsſtelle — allerdings in weiteſtem Umfange— die Möglichkeit, durch Entſcheidung von Fall zu Fall die Erzeugung, die Verarbeitung und den Abſatz von Metallen zu lenken, wenn allgemeine Belange der Volkswirtſchaft oder beſon⸗ dere Einzelumſtände dies erfordern. 5 * 20 Mill.„ Jahresumſatz in der Glaginſtrumenten⸗ induſtrie. Ueber 400 Angehörige des Zwangs kartells für die Glas inſtrumenteninduſtrie verſammelten ſich in Il⸗ menau, um zunächſt die Liquidation des Verbandes der Deutſchen Glasinſtrumentenfabrikonten, der bis zur Auf⸗ Aittag-Ausgabe Nr. 440 löſung durch das Reichswirtſchaftsminiſterium die Inter⸗ eſſen der Glasinſtrumentenfabrikanten vertrat, zu be⸗ ſchließen. Nach den Schlußberichten der Liquidatoren wurde der Schlußſtrich unter das Wirken des Fabrikantenverban⸗ des gezogen. Das Vermögen erhält zu etwa zwei Dritteln die Fachuntergruppe und zu etwa einem Drittel das Zwangskartell. Im Anſchluß daran tagte unter Leitung des Beauftragten des Reichswirtſchaftsminiſters, Ober⸗ regierungsrat Raſch⸗Weimar, der die Bilanz dieſer Zwangs⸗ organiſation nach Vorbereitung durch die Arbeitsgemein⸗ ſchaft durchführte, das Zwangskartell. Oberregierungsrat Raſch berichtete eingehend über die Entwicklung des Zwangskartells. Die Vereinigung der Deutſchen Glas⸗ inſtrumentenherſteller umfaſſe jetzt über 500 Firmen, die im Jahre 1986 rund 2568 und i. J. 1937 rund 3227 deutz ſchen Volksgenoſſen Beſchäftigung gaben. Dazu komme noch die Zahl der Heimarbeiter, die ſich auf etwa 1400 be⸗ läuft. Nach dem Bericht des Redners betrug der Jahres⸗ mſatz 1937 der deutſchen Glasinſtrumenteninduſtrie runs 20 Mill. /, der ſich mit 5 v. H. auf die Kartellmitglieder, 51 v. H. auf das Inland, 7 v. H. auf Exporteure und mit 37 v. H. auf das Ausland verteilt. Von den einzelnen Artikeln hatten Laborgeräte einen Umſatz von 5,18, all⸗ gemeine Thermometer von 4,14, gewöhnliche Thermometer von 1,1, Fieberthermometer von 3,5 und pris matiſche Fieberthermometer von 0,62 Mill.„ erzielt. Das Schwer⸗ gewicht der Glas inſtrumenteninduſtrie liege überwiegend in kleineren und mittleren Betrieben. * Der Saarbergbau im Auguſt 1938. Nach dem Bericht der Wirtſchaftsgruppe Bergbau über die Lage des deutſchen Bergbaues im Auguſt wurden im ſaorländiſchen Bergbau im Berichtsmonat 1 208 482 To. Steinkohlen(arbeitstäalich 44 759 To.) gewonnen gegenüber 1262 602 To.(48 561 To.) im Juli und 1126 593(43 326) To. im gleichen Monat des Vorjahres. Die Kokserzeugung im Bezirk Saar und Pfalz leinſchl. Hüttenkokereien) ſtellte ſich im Berichtsmonat auf 266 751 To.(kalendertäglich 8605 To.), gegenüber 279041(8806) To. im Vormonat und 240 929 To.(7772 To.) im Auguſt des Vorjahres. * Dänemarks induſtrielle Produktion.— 1937 weiter ge⸗ ſtiegen. Die vom däniſchen Statiſtiſchen Amt herausge⸗ gebenen Tabellen über die Produktion der induſtriellen Betriebe in Dänemark zeigen für 1937 einen Geſamtinder von 109 gegen 104 im Jahre 1936, 94 im Jahre 1934 und 73 im Jahre 1932. Es war alſo im vergangenen Jahr eine Fort⸗ ſetzung der Produktionszunahme zu verzeichnen; ſie über⸗ deckte aber in ihrer Geſamtheit jedoch einen beträchtlichen Rückgang in der zweiten Hälfte von 1937, der in einigen Induſtrien ſo bedeutend geweſen iſt, daß ihre Richtzahlen unter die von 1936 heruntergingen. Das gilt im beſon⸗ deren für die Leder⸗ und die Textilinduſtrie, deren In⸗ dices auf 106 bzw. 93 gegen 110 bzw. 96 angeſetzt wurden. Die Geſamtzahl der Arbeiter, die in der däniſchen Indu⸗ ſtrie beſchäftigt waren, betrug 1937 167 000 Mann gegen 159 000 im Jahre 1936. Dazu kommen etwa 6000 Heim⸗ arbeiter und 5500 Fahrer und Boten. * Vereinfachungsmaßnahmen im Unilever⸗Konzern. In einer gemeinſchaftlichen Erklärung der Lever Bros. u. Uni⸗ lever N.., der van den Bergh's en Jurgens' Fabrieken N. V. und der Hollandſche Vereeniging tot Exploitatie van Margarine Fabrieken„Hovema“ bietet die N. V. van den Bergh's en Jurgens' Fabrieken den Beſitzern der 5½⸗ prozentigen kumulativen Vorzugsaktien„Hovema“ den Umtauſch dieſer Aktien in 5½ prozentige komulative und bedingungslos garantierte Vorzugsaktien der van den Bergh's en Jurgens' Fabrieken N. V. an. Gleichzeitig wird den„Hovema“⸗Vorzugsaktionären die Möglichkeit ge⸗ boten, ihre Stücke in 6prozentige kumulative gewinn⸗ berechtigte Vorzugsaktien der Lever Bros. u. Unilever N. V. umzutauſchen. Der Auſſichtsrat und die Direktion der„Hopema“ teilen ihrerſeits mit, daß ſie auf Grund eines von der Lever Bros. u. Unilever N. V. ausgegangenen Erſuchens beſchloſſen haben, in einer demnächſt einzuberu⸗ fenden Hauptverſammlung die Auflöſung der Geſellſchaft zum 1. Dezember 1938 vorzuſchlagen. Die Gelegenheit zum vorerwähnten Umtauſch der Aktien wird als günſtig be⸗ zeichnet und darum empfohlen. Die übernehmende Geſell⸗ ſchaft hat in allen Weltteilen Intereſſen, die in Europa ausſchließlich in den Niederlanden und in Belgien liegen. Beabſichtigt iſt fernerhin, daß alle Margarineintereſſen des Unilever⸗Konzerns in den ſkandinaviſchen Ländern gleich⸗ falls in der van den Bergh's en Jurgens' Fabrieken N. V. konzentriert werden. Für den Fall, daß alle Aktienbeſitzer der„Hovema“ von dem Umtauſchangebot Gebrauch machen, ſoll das Kapital der van den Bergh's en Jurgens' Fa⸗ brieken N. V. um nom. 12 Mill. hfl. 5½ prozentige kumu⸗ lative Vorzugsaktien erhöht werden. In der Verlaut⸗ barung heißt es ferner, daß es nicht in der Abſicht der Lever Bros. u. Unilever N. V. liegt, die van den Bergh's en Jurgens'Fabrieken N. V. zu liquidieren; vielmehr ſoll dieſer Geſellſchaft ein bleibender Platz im Unilever⸗ Konzern eingeräumt werden. Schließlich wird noch mit⸗ geteilt, daß die Ergebniſſe des laufenden Geſchäftsjahres der Lever Bros. u. Unilever N. V. beſſer, die der van den Bergh's en Jurgens' Fabrieken N. V. jedoch etwas un⸗ günſtiger ſind als bis zum gleichen Zeitpunkt des Vor⸗ jahres. * Eu ropäiſch⸗amerikaniſche Eiſenbeſprechungen verſcho⸗ ben. Nachrichten, daß die für Ende September noch Neu⸗ gork einberufene Tagung des Britiſh Iron and Steel Inſtitute verſchobhen worden iſt, finden jetzt ihre Beſtäti⸗ gung. Infolgedeſſen wird auch die vorgeſehene engere Fühlungnahme der europäiſchen mit der amerikaniſchen Eiſeninduſtrie zum Ausbau der Abmachungen zwiſchen der Ireg und der amerikaniſchen Stahlinduſtrie nicht ſtattfin⸗ den können. Man hegt aber in Kreiſen der Ireg ofſen⸗ bar die Hoffnung, daß auch ohne dieſe Fühlungnahme der amerikaniſche Außenſeiterwettbewerb ſich in Zukunft nicht mehr ſo ſtark wie bisher bemerkbar machen wird. Dieſe Erwartung ſtützt ſich auf die in den letzten Wochen am inneramerikaniſchen Eiſenmarkt eingetretene Beſchäfti⸗ gungszunahme, die zu einem Nachlaſſen der amerikaniſchen Ausfuhrtätigkeit führen Hürfte. Waren une Märkte Mannheimer Getreidegroßmarkt O. Mannheim, 22. September. Die Umſätze in Brot⸗ getreide blieben ſehr beſcheiden, da die Mühlen noch nicht aufnahmefähig ſind. Das Brougerſtegeſchäft war etwas ruhiger als in der Vorwoche, doch wurden beſte ſüsddeutſche Qualitäten, ſoweit ſie noch vorhanden waren, weiter gern aufgenommen, wobei man verſchiedentlich auch die Zu⸗ ſchläge für Ausſtich⸗Qualitäten bezahlte!“ Induſtriegerſte und Hafer waren ſtill. Als Futtergerſte wurden einige Portien verregneter Gerſte angeboten.— Die Abrufe in Weizenmehle waren weiter flott, da ſich die Bäcker teil⸗ weiſe noch zur Erfüllung ihrer Lagerverpflichtungen ein⸗ decken müſſen. Roggenmehl lag ruhiger.— Am Futter⸗ mittelmarkt hat das Angebot von rheiniſchen Luzerneklee⸗ heu zugenommen. Wieſenheu blieb knapp. Stroh war reichlich und durchweg unter Feſtpreiſen zu haben. Die übrigen Artikel lagen unverändert ſtill. Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Sept. 3,95; Nov. 4,05; Jan. 4,17% März 4,25.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo] Sept. 104; Nov. 95,75; Jon. 95,50; März 95. Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Sept.(38) 457; Okt. 458: Nov. 462; Dez. 465; Jan.(39) 468; Febr. 469; März 470; April 471; Moi 472; Juni 473; Juli, Auguſt je 474; Sept. 475; Okt. 474; Dez. 476; Jan.(40) 477; März 480; Mai 482; Tendenz ſtetig. Karlsruher Immobilien⸗ und Hypotheken börſe vom 22. September. Bei lebhafterer Nachfrage als in den letzten Wochen ſind z. Z. wieder recht gute Verkaufsangebote auf der Börſe feſtzuſtellen. Angeboten werden alle Arten Wohn⸗ und Geſhäftshäuſer ſowie Villen, Landhäuſer und einige kleinere Fabriken. Nhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt ſatztätigkeit lein beſonderes Ausmaß. kleine Käufe der Kundſchaft vor, wieder mäßige Abgaben. Die nicht ganz einheitlich, überwiegend aber gerichtet Im allgemeinen betrugen A v. H. Von Montanwe auf 111,50 und Vereinigte Stal v. H. 1 ab, ferner Klöckner um ½ v. H. auf 118 führenden Werten gingen AE h um 1 v. H. 145 Für JG Farben zeigte ſich Nachfrage zu 151,50), ferner zogen BMW ä und Demag je 1 v. H. auf 145 an. Auch Conti Gummi mit 203,25 waren um 1 v. H. und Bemberg mit 132,50 um% v. H. erhöht. Der Rentenmarkt Va kamen nom. mit 124 zur Notiz. dung wurden mit unv, 94,25 bewertet. Leinölnotierungen vom 22. Sept. don: Leinſagat Pl. per Sept. 11,0; Leinſ 123/16 Bombay per Sept.⸗Okt. 12,50; Lei Okt. 22,4%; Nov.⸗Dez. 22,3: Baumwoll⸗St. ägypt. per 25,0. Savannah: Terp. 20,0. Hamburger Kaffee- Termin-Noſfierungen Amtliche Notierung für 1 Kg. netto in Reichspfennig, unverzolll Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 22 9 10 Uhr 21.9 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt September 31 20— 31 20— Dezember 31 20— 31 20— März 31 20— 31 29— Ma! 31 20— 31 20— Jun! 1 20— 31 20— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter he Stand. 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 en bröck lag ſtill und abwartend. Reichsb 8 Kommunal⸗Umf Baumwoll⸗Oel ägypt. Sept. 6½6. Naquyork: 22 7 22. September. erneut hin und leicht ben hwankungen 9 chul⸗ (Eig. Dr.) Lon⸗ aut Klk. per Sept. nſaatöl loko 1 1 9. kg einſchl. Sack. Teinie 22 9— 10 Uhr 30 21. 9. Brief Geld] bez. Brief Auguſt 9„ Sept..90.80.90 Okt..95.85.95 Nov..95.85*.95 Dez..00.90.00 Januar 4, 10.00 5.10 Februar.15 4,10*..15 März..20.15..20 April..35.25*.35 Mal...40.30..40 Juni.50.35*.45 Juli 1.50.40 5 2 5.50 Geld- und Devisenmarkt Baris, 22. September.(Schluß amtlich! — 2 Uhr 15 Geld bez. 8 2* .80 2 0 .85 5 3,85* .90— 4,00* .10 5 .15* .25*„ .30 0 0 4,35 2 .40 London 178.30 Belgien 62⁵ 50 Oslo ö 805,.— Neuyork 3708,50 Schweiz 838,50 Stockholm 920,50 Berlin 1482.— Kopenhagen 795,75 Prag 126,80 Italien 195,10 Holland 000,— Spanien ondon, 22. September.(Schluß amtlich). Neunork 481,43 Liſſabon 110,18 Rio de Jan. 287.— Montreal 484,— Helſingfors 226,72 Hongkong.290 Amſterdam 892,06 Prag 141,12 Sch anghai 0/800 Paris 78,53 Budapeſt 2450, Yokohama— 95 Vrüſſel 2856,— Belgrad 215,50 Auſtralien 125, Italien 9155,—] Soſia 405,— Mexiko 1 Berlin 1206,—[ Moskau 2588, Montevideo 2000, Schweiz 2125½5.] Rumänien 659,— Valparaiſvp 120 Spanien 8 Konſtantin 616,— Bueuos Kopenbagen 2142,12] Athen 540,— auf London 1892, Stockholm 1939,25[ Warſckau 2601.— Südafrika 100,12 Oslo 895,25 Buenos Aires! 1908,— Melalle Hamburger Mmetallnotkierungen vom 22. Sepfembet Banca- u. Brief Geld Kupfer ztraitszinn 1 Brief Geld Briefſeld[ Hüttenrohzint p. 100 kg) 18,75 18,75 Januar 55, 55, 259,0 250,0 Feinfilber(RM per kg). 30,50 30,50 Februar 55,55, 259,0 259,0] Feingold(RM per 9)..84 27 März 3. I Alt⸗Platin(Abfälle) April 0 9 Eircapr. Rm per 99. 2,70 2000 Mai 5 5 Techn. reines Plauin Jun: 2 0 Detailpr.(RM per g 3,85„% Juli 2„„ Auguſt. Loco Abl Septembers,— 55,259,025,][ Antimon Regules chineſ. ö Oktober 55,— 55, 259,0259,0 per o 44,.— 44,.— November 55,— 55.259,00 259,0 Queckſilber(Eper Flaſche)... 7058 Dezember 55, 55,— 259. 0259,0[ Wolframerz chineſ. in 564,— 62,50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 22. September für eine Unze Feingold 143 ſh 11 8 86,7818 /, für ein Gramm Feingold demnach 55,5243 Pence= 2,79010 J. Am Donnerstag wurde Gold im W Pfund Sterling verkauft. * Die Rohſtahlgewinnung im Deutſchen Reich betrug einſchließlich Schweißſtahl im Auguſt 1 To. gegen 1981112 To. im Juli tage). Schweißſtahl 74732 To. Juli 1938 hergeſtellt. Vormonat. * Der Stand der Reben Anfang September. Die an lichen Berichterſtatter des Statiſtiſchen zeichnen den Stand der Reben(unter der Ziffern 1- w ſehr gut, 2- gut, 3— mittel, 4 11 ring, 5 S ſehr gering) in den badiſchen mit 3,5 zu Anfang September 1938 gegenüber 2,6 zur ent ſprechenden Vorfahreszeit und in der Rheinpfalz mit 3 Die Güte der Trauben wit! unter Zugrundelegung der gleichen Bewertungsziffern t gegenüber 2,5 im Vorfahr. den badiſchen Weinbaugebieten mit 3,0 Vorjahr und in der Rheinpfalz mit 2,4 Vorjahr begutachtet. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori An der heutigen Börſe war die Nahfrage nach Kahle raum für Kohlenverladungen bergwärts etwas ſchwa⸗, Auch für talwärts wurde in der Hauptſſche nur Kanal kahl Die Anforderungen für Kiestranspotk raum gefahren. ſind nach wie vor lebhaft. Durch die ge möglichkeit infolge des fallenden Waſſers fracht um 10 Pf. je Tonne erhöht und notierte mit 110 ab Ruhrhäfen und 1,30% ab Kanal Ba heim. Die übrigen Frachten ebenſo wie erfuhren keine Aenderung. r——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Ham delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz — Sport: Wily Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenau⸗ Südweſtkorſo 60. Für unbperlangte Beiträge keine Gewähr.— bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Dr. Fritz Bode& Co,, dd Verantwortlich für Anzeigen und Jakob n zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 über 9500 Ausgabe& Abend be B Geſamt⸗D.⸗A. Monat Auguſt über 21000 Arbeitstäglich wurden im Durchſchnitt einſchließlich im Auguſt gegen 76 197 Die Rohſtahlgewinnung im Saar land betrug im Auguſt 225 266 To. gegen 223 766 To. in Neue Mannheimer Zeitung annheim, R 1,—6. eſchäftliche Mittellungen annbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich erte von 962000 (27 Arbeitstage 1838(26 Arbeits- To. im Reichsamtes be⸗ Zugrundelegung Weinbangebielen geenüber 2,5 in gegenüber 2/1 ringe Abladungs wurde die Berg, ſis Mainz⸗Mann⸗ die Schlepplöhhe Win bauer. Hammes, Nückſendung nur 2 0 A„ See. :. F 45 uber — f Geld = ge⸗ ielen ent⸗ t 33 wir) n in 5 in 1 in leich Freitag, 23. September 1938 ä—— Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite Nummer 440 Ein Dorf gibt einen Kulturpreis Harheim, eine vorbildliche Landgemeinde Deutſchlands Ratsſitzung mit Geſang und Muſik Frankfurt a.., 20. September. Die Landgemeinde Harheim hielt kürzlich ihren Dorftag ab, an dem in feierlicher Sitzung des Gemeinderates die Ausſetzung eines Kultur⸗ preiſes für die beſten Leiſtungen des Jahres beſchloſſen wurde. Wo das Dörfchen Harheim liegt? Zwiſchen Wie⸗ ſen und Feldern, irgendwo im Reich. Wer es aber genauer wiſſen will: im fruchtbaren Tal der Nidda, kurz vor den Toren der Stadt Frankfurt a. M. Sie iſt klein, die Gemarkung, gewiß, und nicht auf jeder Landkarte zu finden. Aber doch nicht ſo klein, daß man hier nicht Großes ſchaffen könnte. Man höre nur: dieſes Dörfchen hat als erſte deut⸗ ſche Landgemeinde einen Kulturpreis eingeführt, der für freie Kunſt, Geſang, Sport und für vorbildliche 1 der Jugend jährlich am Dorftag vergeben wird. Der diesjährige Dorftag wuroͤe kürzlich in feierlicher Weiſe begangen, und wer oͤieſes ſeſtliche Ereignis miterlebte, wird die Eindrücke, die er empfing, nie mehr vergeſſen. Da hatte ſich die Dorfjugend ein einheitliches Feſttags⸗ gewand geſchneidert, das, in Rot und Weiß gehal⸗ ten, von den ſchmucken Mädchen an dieſem Tag zum erſtenmal getragen wurde. Unter wehenden Fahnen, ſchmetternder Muſik und krachenden Böllerſchüſſen zog der Gemeinderat in den Sitzungsſaal ein, leb⸗ haft begrüßt von der Bevölkerung, die ſich zu den Beratungen vollzählig eingefunden hatte. Aber man erlebte keine trockenen, langatmigen Beſprechungen, mein, Harheim hat für den Ablauf einer Gemeinde⸗ ratsſitzung eine neue Form gefunden, die ohne Bei⸗ ſpiel in Deutſchland daſteht. Muſik und Geſang leiten von einem Punkt der Tagesordnung zum anderen über, und ein Sprecher aus dem Gau weiß zu jedem Beratungsgegenſtand ſchöne Worte zu finden. Von dem Beſchluß, einen Dorfkulturpreis für die Tüchtigſten der Gemeinde einzuführen, haben wir ſchon geſprochen. Man will damit den Bewoh⸗ nern einen Anreiz geben, im Beruf und in der Feiertagsgeſtaltung das Beſte zu leiſten. Geſondert davon wird ein Jugendpreis ausgeſetzt, der für den beſten Aufſatz, die ſchönſten Zeichnungen und die prächtigſten Handarbeiten der Schulkinder verteilt wird. Wer möchte da nicht Sieger ſein, zu⸗ mal die Gemeinde noch einen Fond ſchaffen will, aus deſſen Mitteln die Ausbildung begabter Preis⸗ träger beſonders unterſtützt werden ſoll? Dieſe Mit⸗ teilungen des fortſchrittlichen Bürgermeiſters wur⸗ den mit großer Begeiſterung aufgenommen. Aber in der feierlichen Sitzung, die in dieſer Form freilich nur jeweils am Dorftag abgehalten wird, kamen noch andere große Pläne zur Erörte⸗ rung. Man will ein großes Gemeinſchaftshaus bauen, wo man am Feierabend zu Spiel, Tanz und Unterhaltung zuſammenkommen will, beſchloß die Schaffung eines neuen Ortswappens, in dem ſich als Symbol der neuen Zeit der Harheimer Bauer und der ſtädtiſche Arbeiter die Hand reichen, ſprach über die Ausgeſtaltung des Erntedankfeſtes, er⸗ öffnete eine Ausſtellung„4000 Jahre Dorfgeſchichte in Knochen, Stein und Scherben“ und überführte in feierlichem Zuge die Truhe mit dem Dorfbuch in die Hochzeitsſtube, in der in feier⸗ licher Form die Eheſchließungen ſtattfinden ſollen. In einem ſolchen vorbildlichen Gemeinweſen darf ſelbſtverſtändlich auch eine Dorfhücherei nicht fehlen, deren Grundſtein mit 100 Bänden bereits angelegt wurde, während jährlich 70 Bücher neu angeſchafft werden ſollen Ein Volksfeſt mit Tanz im Freien und ein Feuerwerk beſchloß dieſen Dorftag der Ge⸗ meinde Harheim, der in ſeiner einzigartigen Weiſe zum Vorbild aller Veranſtaltungen in den deutſchen Landgemeinden geworden iſt. r In Schwanheim: Weihe eines Ehrenmals I. Schwanheim, 20. Sept. Das von der Gemeinde errichtete Ehreumal zur Erinnerung an die im Weltkrieg Gefallenen wurde am Sonntag in feier⸗ licher Weiſe eingeweiht. Den Weiheakt nahm nach der Begrüßung durch Bürgermeiſter Göhrig Kreisleiter Seiler(Heidelberg) vor. Anſchließend legten die verſchiedenen Formationen Kränze nieder. Darbietungen der Feuerwehrkapelle und des Män⸗ nergeſangvereins unter Leitung von E. Schmidt ſo⸗ wie von Pimpfen vorgetragene Gedichte vereinigten ſich zu einer ſtimmungsvollen Umrahmung.— Am Samstag ging der Einweihungsfeier ein Heimat⸗ abend voraus, bei der Bürgermeiſter Göhrig die Teilnehmer herzlich willkommen hieß. Auch viele auswärts wohnende Schwanheimer waren gekom⸗ men. Der Männergeſangverein ſang, während E. Schmidt aus der von ihm bearbeiteten Dorfge⸗ ſchichte vorlas.— Das in der Ortsmitte errichtete Denkmal, eine vier Meter hohe quadratiſche Säule aus Sandſtein, trägt die Namen der 16 gefallenen Schwanheimer. Der Entwurf ſtammt vom Bezirks⸗ bauamt Heidelberg. Die Ausführung beſorgte unter Leitung von Regierungsbaurat Blank(Heidelberg) Bildhauer W Schoch(Schönbrunn). * Brühl, 23. Sept. Den 79. Geburtstag konnte hier Frau Apollonia Gruber, geborene Brunner, Mannheimer Straße 29, in guter Geſundheit feiern. IL. Altlußheim, 23. Sept. Als einer der älteſten inwohner konnte Landwirt Heinrich Köhler hier einen 83. Geburtstag begehen. * Plaukſtadt, 23. Sept. Den 82. Geburtstag konnte hier Frau Anna Marie Stroh, Wwe., Wieb⸗ linger Straße, feiern. Herzliche Wünſche.— Unter großer Teilnahme der Bevölkerung wurde hier der mitzuteilen und ihn über Neuerungen auf dem lau⸗ im Alter von 27 Jahren verſtorbene Heinrich Göck, zur letzten Ruhe getragen. 5 I. Helmſtadt, 20. Sept. Am Sonntag konnte Alt⸗ bürgermeiſter Adolf Lauer mit ſeiner Ehefrau Su⸗ ſanna geb. Winterbauer das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Altbürgermeiſter Lauer, der von 1902—1928 die Geſchicke der Gemeinde lenkte, er⸗ freut ſich allgemeiner Beliebtheit. Bürgermeiſter Winterbauer ſprach die Glückwünſche des badifchen Miniſterpräſidenten wie der Gemeinde aus und über⸗ reichte gleichzeitig als Geſchenk der Gemeinde ein Führerbild. Wie ſoll der„Neue“ heißen? „Oſtmarktreue“ oder„Leiſtungskämpfer“? * Neuſtadt an der Weinſtraße, 23. Sept Ein Ereignis bewegt nun ſchon ſeit einiger Zeit in Nord und Süd, in Oſt und Weſt die Gemüter wieder recht leidenſchaftlich? Das Pfälziſche Weinleſefeſt in Neuſtadt. Es iſt heute ſchon allerorts bekannt, daß auf dieſem großen Feſt Pfälzer Fröhlichkeit die Deutſche Weinköni⸗ gin gekrönt wird und der neue Wein ſeinen Na⸗ men erhält. Wenn die erſte Meldung in die Welt geht:„Wer weiß einen Namen für den Neuen?“ dann häufen ſich auf dem Schreibtiſch des Städtiſchen Verkehrsamtes in Neuſtadt a. d. Weinſtraße die Briefe und Poſtkarten. Ganz flüchtig laßt uns heute einmal die erſte ge⸗ füllte Mappe durchblättern. Alle Arten von Brief⸗ papier blicken uns an, viele Schreibmaſchinen wurden in Bewegung geſetzt, manch alter ausgedienter Blei⸗ ſtift iſt noch einmal geſpitzt worden, das letzte Tröpf⸗ Uacleutschi lat diese taclt Blick auf die ſudetendeutſche Stadt Eger (Atlantic, Zander⸗M.) eren Eine ſchöne und große Aufgabe: die Durchführung der 8 Dorfverſchönerung in Baden Karlsruhe, 22. September Eutſcheidend für die Wertbeſtimmung im Wett⸗ bewerb um die Auszeichnung„Das ſchöne Dorf“ iſt nicht die Höhe der aufgewandten Mit⸗ tel, ſondern die Größe der Gemeinſchaftsleiſtung aller Dorfbewohner. Alle im Rahmen der Dorfver⸗ ſchönerung durchzuführenden Maßnahmen werden nicht von außen durch Verordnungen und Erlaſſe an die Gemeinden herangetragen, nein, ſie ent⸗ ſtehen und wachſen aus den Verhältniſſen und Forderungen des Dorfes ſelbſt. Dieſen Ueberlegungen trägt die Organiſation der Dorfverſchönerung Rechnung, Mit der Durchführung der Dorfverſchönerung wurde ſeit Beginn des Jahres bas Amt„Schönheit der Arbeit“ in der Ne⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der DA beauf⸗ tragt. Um die Einheitlichkeit des Wollens und die Erfahrung aller in dieſen Fragen berufenen Kräfte zu gewinnen, wurde im Frühjahr die Gauarbeitsgemeinſchaft zur Dorfperſchönerung gegründet, der die zuſtändigen Vertreter der NS Da P und ihrer Gliederungen, die ſtaatlichen Behörden, der Deutſche Gemeindetag und der Landesverein Badiſche Heimat angehören. In ähnlicher Zuſammmenſetzung werden zur Zeit in den Kreiſen die Kreisarbeitsgemeinſchaf⸗ ten und in den Dörfern die Dorfarbeitsgemeinſchaf⸗ ten aufgebaut und ſchließlich bis zum Ende des Jahres in jedem Dorfe ein Dorfbeauftragter für das Gebiet„Das ſchöne Dorf“ gewonnen. Der Dorfheauftragte muß die Dorfverſchönerung ſyſtematiſch vornehmen und muß auf lange Sicht planen. Er wird in engem Einvernehmen mit der Gau⸗ oder Kreisarbeitsgemeinſchaft einen Dorfbearbeitungsplan aufſtellen und gleichzeitig den Arbeitseinſatz der Dorfgemeinſchaft beſtimmen. Der Dorfbearbeitungs⸗ plan wird u. a. folgende Fragen zu klären haben: Sauberkeit, Form und Farbe im Ortsbild, ver⸗ kehrsnotwendige Straßenführung, Erhaltung wert⸗ vollen Kulturgutes, Entfernung ſtörender Reklame, Zäune, Mauern und Hecken in bodenſtändiger hei⸗ miſcher Art, Baum⸗ Strauch⸗ und Blumenſchmuck auf den Straßen und Plätzen, in Vorgärten und an den Häuſern, die Beſchilderung und Beleuchtung des Dorfes. 5 Im zweiten Abſchuitt werden die ſozialen Einrichtungen enthalten ſein; die Wohnungen der Bauern und der Landarbeiter, die Unterkunftsräume für das Geſinde, Verbeſſe⸗ rungen der Ställe, Schönheit der Arbeit in den Handwerkerbetrieben, Schaffung vorbildlicher Dorf⸗ gaſtſtätten. Und ſchließlich iſt an die Gemeinſchafts⸗ einrichtungen zu denken wie: Schwimmbad, Sport⸗ platz, Dorfplatz, Gemeinſchaftshaus, Heime der Hg. Die hier genannten verſchiedenartigen Aufgaben und Probleme verlangen zu ihrer Verwirklichung Einſicht und Verſtändnis, wenn ſie nicht Stückwerk oder Kitſch werden ſollen. Es iſt daher die Aufgabe der Gau⸗ und Kreisarbeitsgemeinſchaft, jederzeit den Orts⸗ beauftragten mit Ratſchlägen und Anregungen zu unterſtützen, ihm bereits gewonnene Erfahrungen Praktiſche Beiſpiele von in Gang befindlichen Dorfverſchönerungen er⸗ ſcheinen laufend im Monatsheft„Die Gemein⸗ ſichaft“ der NSch„Kraft durch Freude“. Die Dorfverſchönerung iſt eine ſchöne und große Aufgabe, die ihre Größe und ihren Wert in der Ge⸗ meinſchaftsleiſtung hat. Alle müſſen mithelfen, um das Ganze zum Erfolg zu führen und in das Dorf das zu bringen, was wir„Kraft durch Freude“ nen⸗ nen. So wird das deutſche Dorf der Zukunft als Ausdruck unſerer Zeit ein weſentlich neues Geſicht zeigen, aber immer wieder offenbaren, daß es ſinn⸗ voll das Erbgut der Jahrhunderte weiter entwickelt hat. Nur die Gemeinſchaft des Dorfes kann in ihrer Geſchloſſenheit dieſes Ziel verwirklichen. chen Tinte mußte herhalten, um den Vierzeiler mit dem Namens vorſchlag auf einen Briefbogen zu brin⸗ gen. Wie immer, ſteht auch diesmal das große politiſche Geſchehen im Vordergrund. Schnell iſt die Verbindung zwiſchen Oſt⸗ und Weſtmark her⸗ geſtellt. Und ſo tritt es uns in unendlichen Baria⸗ tionen entgegen: Oſtmärkler, Oſtmarkbefreier, Oſt⸗ marktropfen, Oſtmarktreue, Heimgekehrter, Groß⸗ deutſchland, Großdeutſcher Erſtling. Erſtaunlich iſt, wie ſehr die Dichtkunſt verbreitet iſt. Da hat der Frühlingsfroſt auf die poetiſche Ader ſehr befruchtend gewirkt. Ihre Fachkenntnis hat ein Fräulein Hilde in die poetiſchen Worte gekleidet: Was uns noch blieb, braucht dies Jahr etwas Zucker, Drum nenne ich den 38er„Armer Schlucker“. Vielleicht irrt doch Fräulein Hilde. Drum hier das fachmänniſche Urteil eines Küfers: Weil ich erfroren im Frühling war, Viel Sorgen machte noch im Jahr, Will ich dafür zum Danke dein Ein treuer„Leiſtungskämpfer“ ſein. Noch iſt die Liſte nicht geſchloſſen. Strengt euren Scharfſinn an. Das Städtiſche Verkehrsamt in Neu⸗ ſtadt iſt dankbar für weitere Namensvorſchläge. Eine 100jäheige Pfälzerin —eg— Lindenfels i.., 23. Sept. Zur Freude des ganzen Ortes ging der Wunſch der Frau Eliſa⸗ beth Landrock, 100 Jahre alt zu werden, in Erfül⸗ lung. Frau Landrock iſt eine geborene Pfälzerin. eg— Sulzbach, 23. Sept. Ihren 91. Geburts⸗ tag kann heute Frau H. Reinemuth Wwe. feiern. Die„Herberge der Gerechtigkeit“ Die Ebernburg ſoll in ihrer urſprünglichen Geſtalt wiedererſtehen * Bad Münſter am Stein, 19. Sept. Die Ebern⸗ burg im Nahetal, die hiſtoriſche„Herberge der Gerechtigkeit“ Franz von Sickingens und Ulrich von Huttens, die der 1913 gegründeten Ebernburgſtiftung gehört und 1936 auf fünfzehn Jahre an die Landesbauernſchaft verpachtet wurde, iſt bekanntlich in den letzten Jahren weſentlich um⸗ geſtaltet worden. Im früheren Wirlſchaftsgebäude befindet ſich eine Bauernſchule der Landesbauern⸗ ſchaft Saarpfalz, die vom Reichsbauernführer den Namen„Bauernſchule Franz von Sickin⸗ gen“ erhielt. Weiter iſt in einem Nebengebäude eine vorbildliche Weinkoſthalle errichtet, wäh⸗ rend ein anderes Gebäude zu einem Muſeum ausgebaut wird. Jetzt wird der Plan bekanntgege⸗ ben, die Ebernburg ſelbſt in ihren urſprünglichen Umriſſen einmal wieder aufzubauen. 2 Wattenheim i. Ried, 20. Sept. Als ein acht⸗ jähriges Mädchen mit einem dreijährigen Kin d beim Einkaufen über die Straße gehen wollte, riß ſich das Kind los und wurde von einem daherkom⸗ menden Kraftradfahrer ſchwer verletzt. Man brachte das Kind nach Worms ins Krankenhaus, wo neben einem Schädelbruch eine tiefe Stirnwunde feſtgeſtellt wurde. * Viernheim, 21. Sept. Der Geſangverein„Lie⸗ derkranz“— einer der älteſten hieſigen Geſang⸗ vereine— begeht, wie wir bereits berichteten, am 24. und 25. d. M. ſein 50 jähriges Jubiläum. Als Auftakt findet am Samstag um 20 Uhr im Saale des„Karpfen“ eine Jubiläums⸗Feierſtunde ſtatt. Am Sonntagnachmittag,.20 Uhr, veranſtaltet der Verein im„Ratskeller“⸗Saale ein Feſtkonzert unter Mitwirkung des Orcheſters des Turnvereins 1846 Mannheim.— In einer im Gaſthauſe„Zum Löwen“ abgehaltenen ſchlichten Feier des Geflü⸗ gelzuchtvereins, wurde der in den Ruheſtand getretene und nach dem Allgäu ziehende Zollſekretär K. Eiberle für ſeine 20jährige Tätigkeit auf dem Gebiete der Geflügelzucht, geehrt.— In einem im „Schützenhof“ abgehaltenen Appell der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 erfolgte die Ueberführung des Soldatenbundes in den NS⸗ Reichskriegerbund. * Lindenfels, 22. Sept. Die älteſte Einwohnerin Frau Margarete Landrock feierte ihren 99. Ge⸗ burtsbag Drucksechen für Industrie, Handel und Gewerbe von der Druckerei Dr, Maas, f l,-6 5* Von der Reise zurück Dr. Schac Faudenheim, kHlauptstrase 86a Fernruf 538 04 1 . iu ldl9- Arbeiten werden ſchnell und fachgemäß aus⸗ geführt. Kopien auf Agfa ⸗Hoch⸗ glanzpapier. Platten, Filme, Leder⸗ taſchen billig. S81¹ Storchen-Drogerle Marktplatz H i, 10 Zum Umzug Fußbodenlacke Bohnerwachs Terpeniinöl Pufzarfikel Färben aller Ari- usw. hei fathmännischer Beratung Farben- Meckler 1 2, 4 H 2, 4 fenden zu halten. filſale: Schwetzingerstraße 26 reinigt die Mundhöhle gröndlich und öberziehf die Schleimhaut mit einem Schutzmantel gegen Kronk- heitskeime Erzeugnisse von Dralle sind preis ybrdig und von erlesener Qualität, daher Wirksam und qusgiebig: BIRKEN WASSER RAS IER CREME MUNDPWAS SE R b Dad moclerne fundli de Preise RM.. 50, 85,.30,.40 12. Seite Nummer 440 neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. 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