pani⸗ auſch 2 Einzelpreis 10 E Mk. 5 5 dieſer 1 5 85 d 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1 Pe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Lufſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzelle 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Famtlien⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mannheimer General- Amzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 24. September 1938 149. Jahrgang— Nr. 442 je lchechiſche Armee/ Godesberger Aussprache a ri erlin — Eur in Stund öchſt iſtori Entſcheid — 5 opa in Stunden hoöchſter hiſtoriſcher Entſcheidung! Dh Prag, 23. Sept. Staatspräſident Dr. Veneſch hat die Mobil- i anb. Godesberg, 24. September. 2 a eber den Abſchluß der Verhandlungen in Godesberg wurde folgendes deutſch⸗engliſches machung der geſamten iſchecho-ſlowakiſchen Armee angeordnet. e . 5. 5„Die in freundſchaftlichem Geiſte gehaltenen Beſprechungen zwiſchen dem Führer und dem 8855 Konrad Henlein die allgemeine Mobilmachung verkündet. Ihr, engliſchen Premierminiſter wurden am Freitag mit der Ueberreichung eines deutſchen Memo⸗ — an die Sudetendeutſchen meine Volksgenoſſen in der Heimat, wißt, randums, das die endgültige deutſche Stellung nahme zur Lage im Sudetenland enthält, be⸗ 7 92 5 1 55 1 r wird 7 5 5 Feaie e hat es übernommen, dieſes Memorandum der iſchecho⸗ dnb. 24. September. auf Deutſche ſchießen, kein Magyare auf ſlowakiſchen Regierung zu übermitteln. Konrad Henlein erläßt an das Sudeten⸗ ei e kein Pole auf Polen. Beueſch het 5 1 5 Gauer ſuchte Freitag abend 1 Begleitung des an e e eee deutſchtum folgenden 2 1 ein Recht, euch zum furchtbaren Brudermor erlin Sir Neville Henderſon und Sir Horace Wilſon den Führer und Reichskanzler in An⸗ Neneſch hat in eie e die letzte zu. Seinem Mobilisierung ese weſenheit des Reichs uinſters des Aiken 0 ſich 11 ihm zu ee Der Karte auf den Tiſch geworfen. Er hat, geſtützt kein Deutſcher Folge leiſten. In kurzer Zeit Führer ſprach dem britiſchen Premierminiſter und der britiſchen Regierung aus dieſem Anlaß auf eine verfaſſungswidrige Militärregierung, werdet ihr frei ſein! ſeinen und des deutſchen Volkes aufrichtigen Dank aus für die Bemühungen zur Herbei⸗ führung einer friedlichen Löſung der ſudeten deutſchen Frage. Der britiſche Premierminiſter wird Samstag am frühen Vormittag Deutſch land im Flugzeug verlaſſen, um ſich nach Eng⸗ 408 Moskau droht Polen land zurückzubegeben.“ 8 912 20 Die letzte Phaſe der Godesberger Verhandlungen Sir Horace Wilſon vom Stab des Premierminiſters, 3 1 1885 zl verli lgendermaßen: um dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ Wenn Polen marſchieren ſollte, wäre Nichtaugriffspakt hinfällig 0 8 ee eee d e e f J Die Beſprechnngen, die urſprünglich für ind kehrten ſie wieder zurück. Um 22.90 Uhr ſand dann dnb. Warſchan, 23. September. Für das polniſche Freikorps an der polniſch⸗ Uhr vereinbart waren, wurden infolge der Präziſie⸗ die abſchließende Besprechung zwiſchen dem Führer Der ſtellvertretende Volkskommiſſar für d. 1. den te auf einen and dem britiſchen Premierminiſter Neville Cham⸗ Aeußeres, Potemkin, erklärte am Freitag dem gemeldet. ſpäteren Zeitpunkt verſchoben. berlain ſtatt. Sie dauerte etwa drei Stunden. Um polniſchen Geſchäftsträger, daß die Sowjet⸗ f Um 18.15 Uhr kam plötzlich Bewegung in die halb 2 Uhr verabſchiedete ſich der britiſche Premier⸗ regierung aus verſchiedenen Quellen Infor⸗ Wiederum vier Sudetendeutſche Menge. Ein Wagen rollte zu dem Rheinhotel Dree⸗ miniſter vom Führer, der ſeinem Gaſt bis zu ſeinem 085 e ch Aſcheche fond li 1 ſtandrechtlich erſchoſſen ſen an die Rheinfähre. Ihm entſtiegen 5 britiſche N vor dem Portal des Rheinhotels Dree⸗ — eile an der polniſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Grenze Botſchafter in Berlin Sir Neville Henderſon und ſen das Geleit gab. N en ſind, um die gewaltſame Be⸗ dnb. Reichenberg, 24. September. 125 e tſchechb⸗ſlowakiſchen Gebietes vor⸗ In der Kaſerne des Inf.⸗Regts. 44 wurden am a 8 5 5 8 Freitagabend vier ſudetendeutſche Soldaten ſtand⸗ 8 Entſchloſſenheit vorlag, die Ausſprache zu einem gu⸗ . K„ 7 755 rechtlich erſchoſſen. Es handelt ſich um Karl Kittel Wohin ſteuert Europa? ken Ende fiir alle zu führen. Der Umriß 9 Eini⸗ Aiſchen Regierung unwiderſprochen geblieben. aus Kukan, Wagner aus Bodenbach, Lehrer Jäger* eim, 24. September. 13 3 f echtes Verhe Die Räteregierung erwartet, daß dies unver⸗ aus Rochlitz und Alfred Krauſe(Wohnort noch nicht e e, eee, ee e e ee ee e ee züglich erfolge. feſtgeſtellt). Europa hat einen Tag und eine Nacht höchſter lung bereits abgeſteckt worden: es galt nur mehr 28 dies, dramatiſcher Spannungen hinter ſich— und es weiß die Einzelheiten feſtzulegen. Und dieſe Einzelheiten eun dies nicht geſchehe, un 25 0 zu dieſer Stunde nicht, welchen Lauf dieſe drama⸗ ſollten feſtgelegt werden in einem Geiſte, dem Cham⸗ 1 polniſchen Truppen das Gebiet der Tſchecho⸗ Eiſenbahnverkehr 0 Reichenberg tiſche Entwicklung in den nächſten Tagen und Näch⸗ berlain bei ſeiner Abfahrt von London mit den Wor⸗ — Slowakei beſetzen wollten, dann halte es eingeſte ten noch nehmen wird. ten Ausdruck gab:„Mein Ziel iſt der euro⸗ die Räteregierung ihrerſeits für nötig, die + Zittau, 23. September. In God es berg hatten ſich Deutſchlands Füh⸗ päiſche Fried 8* Chamberlain wußte, daß es polniſche Regierung zu warnen, unter Hin⸗ Der Eiſenbahnverkehr auf der reichsdeutſchen rer und Englands Premierminiſter zu der angekün⸗ nicht nur ſein Ziel war. Es war das Ziel all der weis darauf, daß auf Grund des Artikels 2 Strecke von Zittau über Grottau nach Reichenberg digten neuen Ausſprache getroffen. Man wußte, daß vielen Millionen europäiſcher Menſchen, die den Flug 05 N 5 i mußte in der letzten Nacht infolge der von tſche⸗. 9, e 8 1 89580 17 des engliſchen Premiers zum deutſchen Führer mit des Nichtangriffspaktes aus dem Jahre Weicher Seite ub gend nenen Sn ren un die Ausſprache nicht leicht ſein würde: waren es ja niit den beißeſten Bünſchen begleiteten 1932 die Regierung der Sowjetunion auge⸗ Strecke bei Gen eingeſtellt 19 Da die auch Nie Schwierigkeiten nicht, die ſie im Intereſſe alert dag Jan f 545 Stel 8s Mannes, mit dem ſichts des erfolgten Angriffes genötigt wäre, Grenze nach den blutigen Vorgängen der letzten folk e 5 8 1 0 1 90 1 1 er ſich vor der großartigen Szenerie der xheiniſchen 2 den erwähnten Pakt ohne Warnung zu Nacht am Freitag geſperrt iſt, konnte bisher keine ſollte. Aber man wußte auch, daß überall, beim Fü Landſchaft traf, und des Volkes, das dieſem Manne 8 kündigen Klarheit über das Schickſal des reichsdentſchen Eiſen⸗ rer wie bei ſeinem Partner, in England wie in de Vollmacht gegeben babe es In be — gen. bahnperſonals an den weiteren Stationen der Deutſchland, nicht nur der gute Wille— der wiegt in Wohin 1 5 g dtel. In Beantwortung hierauf iſt der Strecke geſchaffen werden. einer ſolchen Frage nicht viel!— ſondern die feſte er e me. e e eee Es kam nicht ſo, wie die Millionen es dle auf 8 Werden an er 1 ſich gewünſcht hatten. Die Verhandlungen een 1. Die zum Schutze des Staates notwendigen waren in Godesberg noch im Gang, noch ſtand die Maßnahmen gehen lediglich die polniſche Re⸗ gierung etwas an, die niemanden gegenüber zu Erklärungen hierüber verpflichtet iſt. 2. Die polniſche Regierung kennt die Texte der Verträge genau, die ſie geſchloſſen hat. Weiter erhielt der polniſche. den Auftrag, die Verwunderung der polniſchen Regierung über 1 Demarche zum Ausdruck zu bringen, da an der polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze von polniſcher Seite keine beſonderen Prag im Fieber letzte, die entſcheidende Ausſprache zwiſchen dem Führer und Chamberlain aus, noch harrte die Menge am Rheinufer, durchdrungen von dem Be⸗ wußtſein, daß in dieſen Stunden Europas Schickſal gewogen werde, ſchweigend aus, um das gute Ende zu hören, zu ſehen, in den Mienen der Männer, die kamen und gingen, zu erfühlen, da kam die Nach⸗ richt aus Prag, daß der tſchecho⸗ſlowakiſche Staats⸗ präſident Beneſch die Mobiliſie rung der ganzen tſchecho⸗ſlowakiſchen Armee an⸗ Maßnahmen erfolgt ſind. geordnet habe. Sie wirkte wie ein Schuß Neuer polniſcher Schritt in Prag mitten in das Herz des Friedens Ab u, 24. Sept. Die Tſchecho⸗Slowakei hatte mobilgemacht! .,. Warum? Was zwang ſie zu dieſer Maßnahme? Nach einer Meldung der polniſchen Tele⸗ graphenagentur begab ſich heute der polniſche Geſandte in Prag, Papee, zum tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Sirovy. Der polniſche Geſandte wies mit allem Nachdruck auf die Not⸗ wendigkeit einer baldigen Antwort der tſchechv⸗ flowakiſchen Regierung auf die polniſche Note vom 21. September hin. In ganz Polen finden weiterhin Kundgebungen ſtatt, in deren Verlauf das polniſche Volk in einmütig an⸗ genommenen Entſchließungen die Rückgabe des im Jahre 1920 von den Tſchechen geraubten polniſchen Welche Ereigniſſe waren in den letzten Stunden ein⸗ getreten, die ſie veranlaſſen konnten, das Schwert, für Deutſchland keine ſehr bedrohliche Waffe, abe eine ſehr bedrohliche für Europas Frieden, aus der Scheide zu ziehen? Es hatte kein deutſcher Soldar die Grenze überſchritten. Nicht einmal die ſudeten⸗ deutſchen Freikorps waren in Aktion getreten. Die politiſche Regelung war klar und hatte bereits die Zuſtimmung Prags ſelbſt gefunden. Das Sudeten⸗ deutſchland war offiziell von der alten Prager Regie⸗ rung aufgegeben worden, die neue Regierung hatte Minderheitengebiet Olſa fordert. An den i icht i ä ückli 210 5 gebietes an der a fordert. An dieſen Verzi er Vorgän 5 5 Kundgebungen nehmen auch die über das ganze Land 1 8 ae i an unter verbreiteten Organiſationen der polniſchen Kolonial⸗ Hoffn 1 begnügt, bald i„ 5 t und Seeliga teil. Beſondere vaterländiſche Begeiſte⸗ e%%% 55. Grimm im Herzen, aber mit der gläubigen Geduld, rung bezeugten die Studenten, Jungarbeiter und riegsin validen. Dicht gedrängt verfolgt die Bevölkerung die neueſten Nachrichten über die blutigen Zwiſchenfälle im Sudetenland. (Preffe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) die ſie in 20 Jahren gelernt hatten, es ertragen, daß die 5 Taito 5 ann 7 2. Seite Nummer 442 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 24. September 1938 Hakenkreuzfahnen wieder den weichen mußten! tſchechiſchen Farben Nichts wa chehen— außer zweierlei: in Prag hatte die Regierung Hodza einer Regierung Platz gemacht, die ebenſo chauviniſtiſch wie mos⸗ kowitiſch war. Das Militär hatte das Heft in die Hand genommen, ein General war zum Miniſter⸗ präſidenten beſtellt worden, zwei andere Generäle ſigen neben ihm in der Regierung. Der Mann, der die Regierung führt, iſt ein Mann von Moskaus Gnaden und von Moskaus Geiſt. Er hat ſich in Rußland ſeine militäriſchen Sporen verdient, er hat in ſeiner Eigenſchaft als Generalinſpekteur der neuen tſchecho⸗flowakiſchen Armee in Moskaus Armee ſein eigenes Vorbild geſehen. Er denkt nicht nur militäriſch, er denkt auch politiſch im Moskauer Sinne. Und er handelte ſeinem Denken entſprechend. Er konnte um ſo leichter handeln, als neben und über ihm Beneſch ſtand— ein Mann von nicht weni⸗ ger moskophiler Eigenart wie er ſelbſt hatte auf Frankreich ſeine Hoffnungen geſetzt, Frankreich hatte ihn enttäuſcht. Nun war Rußland an der Reihe. Konnte er im Bunde mit Paris das Schickſal meiſtern, dann wollte er es im Bunde mit Moskau verſuchen. Er wollte auf alle Fälle das Friedensarrangement in Godesberg ver⸗ hindern, wenn es ſein mußte um den Preis äußer⸗ ſter Provokation: auch um den Preis der Mobil⸗ machung des geſamten tſchecho⸗ſlowakiſchen Heeres. Beneſch Moskau hatte ihm ſeine guten Dienſte bei dieſer Politik ſchon vorher angeboten. Mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte der ſtell⸗ vertretende Moskauer Außenminiſter den pol ni⸗ ſchen Botſchafter aus dem Bette holen laſſen, um ihm zu erklären, daß Moskau den Nichtan⸗ griffspakt mit Polen ohne jede vorher⸗ gehende Kündigung in dem Augenblick für aufge⸗ hoben erachte, in dem Polen zu„Gewaltmaßnahmen“ gegen die Tſchecho⸗Slowakei greifen würde. Das klang nicht viel anders denn als eine Drohung mit Krieg. Die Drohung war gewiß nicht ſo ernſt ge⸗ meint: ſie war mehr Bluff als Ernſt. Sie wollte eine Stärke vorſpiegeln, die, man weiß das wohl ſelbſt eher genau, einem fehlte. Sie wollte die innere Hohlheit eines Syſtems überdecken, das ſich in ſeinem innerpolitiſchen Chaos immer mehr und mehr außenpolitiſch aktionsfähig gemacht hatte. Aber wenn die Not einem auf den Nägeln brennt, nimmt man auch einen Bluff als Wirklichkeit. Prag jedenfalls tat es und handelte darnach, es vollzog das Bündnis mit Sowjetrußland, ſchon längſt im geheimen beſtehend, offen und in aller Form: im mächtigen Schatten Moskaus holte es ſeine Reſer⸗ viſten von den Feldern und aus den Werkſtätten. Die Frage iſt nun wieder zu dem erſten entſchei⸗ denden Problem zurückgekehrt: kann die Welt es vor ihrer Verantwortung, vor ihrem Gewiſſen, vor ihrer Erinnerung zulaſſe n, daß ſie wegen der Tſchecho⸗ Slowakei in einen neuen mör⸗ deriſchen Krieg gezogen wird. Die Frage ſtellen heißt ſie beantworten. Die Frage ſtellen heißt auch bereits Klarheit ſchaffen zwiſchen den Fronten, die ſich heute durch Europas Schickſal ziehen. In Godesberg haben, wie das Schlußkommuniqué zeigt, der Führer und der engliſche Premierminiſter in der „freundſchaftlichſten Form“ nach den Möglichkeiten und den Formen einer friedlichen Bereinigung der ſudetendeutſchen Frage geſucht, in Prag hat man zum Schwert gegriffen, weil Moskau es empfohlen hat. Soll dieſes Schwert alle morden dür⸗ fen? Nein, das anzunehmen, dazu iſt unſer Glaube an Europa noch zu ſtark. Die Stunden, die kommen werden, werden ihn beſtätigen. Werden ſie es nicht tun, würde es der größte Triumph Moskaus und die größte Niederlage Europas ſein! Dr. A. W. Vormarſch auf Hankau Zerbröckelt der chineſiſche Widerſtand allmählich? Ep Schanghai, 23. Sept. Die japaniſche Klammer um Hankau ſchließt ſich im⸗ mer mehr. Am Donnerstag konnten die fapaniſchen Truppen das wichtige Verkehrszeutrum Lonſchen, etwa 55 Kilometer öſtlich von Sinyang, beſetzen. Der chineſiſche Widerſtand ſoll angeblich nur ſchwach ge⸗ weſen ſein. Sinyang, ein wichtiger Eiſenbahnpunkt auf der Strecke Peiping⸗Hankau, wurde wiederholt von japaniſchen Bombern angegriffen. Eine weitere Heeresſäule rückt zur Zeit in ſüd⸗ weſtlicher Richtung von Schanghong gegen Ma⸗ tſcheng(Howan) vor. Mit der Einnahme dieſer Stadt würden die Japaner bis etwa 150 Kilometer gegen Hankau vorgedrungen ſein. In der Provinz Hupeh ſind die Entfernungen zwiſchen dem vorge⸗ triebenen japaniſchen Poſten und Hankau noch kürzer. Es wurden hier Punkte erreicht, die etwa 120 Kilo⸗ meter von Hankau entfernt liegen. Waffenſchmuggel für Rolſpanien EP. Paris, 23. September. „Action Francaiſe“ berichtet, daß der Waffen⸗ ſchmuggel aus Frankreich nach Sowjetſpanien in den letzten Tagen wieder zugenommen habe. Der Um⸗ ſchlaghafen für die Schmuggelſendungen ſei diesmal der Gironde⸗Hafen Baſſens bei Bordeaux, wo am 15. September ein Zug mit Ford⸗Laſtwagen, am 16. September ein Zug mit Pulver und Patronen, am 17. ein Zug mit 43 ſowjetruſſiſchen Laſtwagen und am 18. ein weiterer Zug mit Kriegsmaterial den Bahnhof Richtung auf Perthus verlaſſen habe. Das Kriegsmaterial ſei aus dem Dampfer„Winnipeg“ gelöſcht worden. Dampfer„Perros Gutrec“ mit einer Ladung von 16 ſowjietruſſiſchen Flugzeugen an Bord nach Barce⸗ long abfahren. Weiter teilt das Blatt mit, daß fran⸗ zöſiſche Flugzeuge und Flugseugmotore des Lagers in Nankerre bei Paris auf dem Wege nach Sowjet⸗ ſpanien ſeien. Außerdem werde dieſer Tage der Nach der Mobilmachungsorder: Prag in der Panik ſtim. ung Alle Züge mit Reſerviſten überfüllt, alle Motorfahrzeuge beſchlagnahmt Schmährufe der Eingezogenen auf Beneſch [Funkmerdung der N MZ.) + Prag, 24. Sept. Die Meldung von der Mobiliſation der ge⸗ ſamten tſchecho⸗flowakiſchen Wehrmacht hat im ganzen tſchecho⸗flowakiſchen Staatsgebiet wie eine Bombe eingeſchlagen und eine ungeheuere Pa⸗ nik ausgelöſt. Schon gegen Mitternacht ſammel⸗ ten ſich in Prag Tauſende und Zehntauſende in den Straßen, um ihrem Abſchen gegenüber den gewiſſenloſen Kriegstreibern und Kriegshetzern auf der Prager Burg Ausdruck zu geben. In den Minderheitengebieten verſuchten ſich Zehntau⸗ ſende von Männern ſofort in Sicherheit zu brin⸗ gen. In Prag ſchenkte die Menſchenmenge, trotzdem ſofort Abgeordnete als Redner auf die Menge ein⸗ zuwirken verſuchten, den Angaben von der Hilfe keinen Glauben, die der Tſchecho⸗Slowakei angeb⸗ lich von außen kommen ſolle. In den erſten Morgenſtunden des Samstag ſind die Züge in der Tſchecho⸗Slowakei für den allgemeinen Verkehr faſt vollkommen geſperrt und mit Reſerviſten überfüllt. Wer auf dem Wilſon⸗Bahnhof und im Maſaryk⸗ Bahnhof in Prag Zeuge der nächtlichen Reſerviſten⸗ verladungen geweſen iſt, wer unter dieſen Männern ſtand und in ihrer Sprache ſich mit ihnen unterhielt, dem offenbarten ſie auch ihr Herz. Es ſind nicht wenige unter ihnen, die den Weltkrieg noch nicht vergeſſen haben, die als tſchechiſche Soldaten in der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee bei der erſten Gele⸗ genheit die Waffen fortwarfen und ſich vom Gegner internieren ließen, weil es ſich für den Vielvölker⸗ ſtaat der Habsburger nicht zu kämpfen lohnte, und die ihren Kameraden auch jetzt dieſe Methode als die ſicherſte empfehlen, aus dem„Wurſtkeſſel“, wie ſie die Tſchecho⸗Slowakei bezeichnen, lebend zu ent⸗ kommen. Die Eiſenbahnwaggons ſind mit Aufſchriften über⸗ ſät:„Wir wollen den Frieden“,„Fort mit Beneſch und Sirovy“,„Wir wollen Arbeit und Brot“,„Wir wollen kein Kanonenfutter ſein“. Teilweiſe ſind die Waggons mit Kreidekarikaturen von Beneſch und General Sirovy bemalt, die alles andere als ſchmeichelhaft ſind. Schon in den Nachtſtunden ſetzte die Be⸗ ſchlagnahme aller Motorfahrzeuge ein, ſo daß in Prag ſogar kaum noch Autotaxen zu haben ſind. Die Zeitungen ſind erneut ſchärfſtens zenſiert wor⸗ den und mit großen Zenſurlücken erſchienen. Sie dürfen von den ausländiſchen Meldungen nichts ver⸗ öffentlichen, insbeſondere über die Verhandlungen in Godesberg und das Verhalten Sowjetrußlands und Frankreichs nur das bringen, was der Zenſor erlaubt, deſſen umfangreiche zahlreichen weißen Stellen in den Zeitung und die Beſchlagnahmungen mehrerer Zeitungen deutlich klarmachen. Prager Krieg Tſchechiſche Soldaten übergelaufen dnb Pirna(Sachſen), 24. Sept. In der letzten Nacht und am Freitag ſind insge⸗ ſamt 45 Tſchechen auf reichsdeutſches Gebiet über⸗ gelaufen. Darunter befinden ſich 21 Angehörige des Artillerieregimentes 4 in Königgrätz. Bei Weipert ſind 15 Beamte der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Finanzwache und fünf ſlowakiſche Soldaten vom Artillerieregiment 201 auf reichsdeutſches Gebiet mit Waffen übergetreten. Sie wurden entwaffnet und einem Internierungslager zugeführt. ministerium ſieht schwarz: „Die Minderheiten ſtellen ſich nicht, Befeſuuigungen laugen nichts, Munition fehlt (Funkmeldung der NM.) + Prag, 24. September. Wie der Sonderberichterſtatter des„2⸗Uhr⸗Blat⸗ tes“ berichtet, iſt dem Prager Kriegsminiſterium eine Denkſchrift überreicht worden, in der ganz offen die Lage insbeſondere der Truppenteile erörtert wird, deren Rekrutierungsgebiet Minderheitengebiet iſt. Es wird zum Ausdruck gebracht, daß nach den bisherigen Feſtſtellungen kaum 60 v. H. der Wehr⸗ pflichtigen den Geſtellungsbefehlen Folge leiſten würden. Die Parole, wer überlaufe, behalte ſein Leben und ſei in Sicherheit, wer aber den Geſtellungsbe⸗ fehl befolge, ſei in der Tſchecho⸗Slowakei eingekeſſelt und der ungwiſſen Zukunft auf Gnade und Un⸗ gnade ausgeliefert, beginne ſeit Tagen verhängnis⸗ voll zu wirken. Die Abgänge bei den Truppentei⸗ len ſeien noch nie ſo groß geweſen wie gerade in der vergangenen Woche. g Es wird weiter darauf aufmerkſam gemacht, daß unter den Angehörigen der Minderheiten ſich Zehn⸗ tauſende von entſchloſſenen Männern befinden, die im Falle eines Angriffes auf ihr eigenes Volk auch unter Hintanſetzung ihres Lebens Sabotage über Sabotage leiſten würden und daß die tſchechiſche Armee ſchon in öͤen Minderheitengebieten nirgends mehr ſicher ſei, ſondern ſich wie in Fein⸗ desland befinden würs⸗ Die Verproviantierung der Armes ſei ſo ungenügend, Munitionsvorräte ſeien ſo gering, daß die meiſten Truppenteile infolge der außer⸗ ordentlichen Verkehrs⸗ und Trausportſchwierigkeiten angeſichts der ungünſtigen ſtrategiſchen Lage der Tſchecho⸗Slowakei ſchon nach 48 Stunden ohne Mu⸗ nition und Lebensmittel ſein würden. Dieſe Tatſache ſei auch den Mannſchaften nicht verborgen geblieben und habe ſelbſt bei gutgeſinnten nationalen Tſche⸗ chen eine tiefe Depreſſion ausgelöſt. f Es wird dann weiter darauf aufmerkſam gemacht, daß die franzöſiſchen Firmen, die in den Jahren 1928 und 1929 mit dem Bau eines großen Teiles der Be⸗ feſtigungsanlagen beauftragt geweſen ſind, voll⸗ kommen minderwertige Bauten erſtellt hätten und teilweiſe ſtatt Zement nur Mörtel verwandt worden ſei, der nicht einmal vor Gewehrkugeln Schutz biete. Die Ueberſchüſſe hätten die Direktoren der Firmen zum Teil in die eigene Taſche geſteckt, zum Teil hätten ſie hohe Offiziere des Kriegsminiſteriums erhalten. Franzöſiſche Firmen hätten ſich alſo auf Koſten des tſchecho⸗flowakiſchen Staates und auf Koſten der Sicherheit der tſchecho⸗flowakiſchen Armee bereichert. Die Soldaten kennen den Wert dieſer Befeſtigungsanlagen aus den Tagen der Mai⸗ Mobiliſation genau und hätten wenig Neigung, ſich in dieſen Befeſtigungsanlagen ſchon durch wenige leichte Artillerieſchüſſe lebendig begraben zu laſſen. Schretken über Schretken in Sudetendeutſchland Die iſchechiſche Soldateska wütet weiter— Der Flüchtlingsſtrom gehetzter Sudetendeutſcher wird immer ſtärker dnb Linz, 24. Sept. Die Linzer„Volksſtimme“ meldet: Am Donners⸗ tag um etwa halb acht Uhr früh wurde der Land⸗ wirt Alois Haiboeck, der mit ſeiner Tochter auf ſeinem Felde auf reichsdeutſchem Gebiet in derGe⸗ meinde Kerſchbaum, Bezirk Freiſtadt, Arbeit ver⸗ richtete, von der tſchechiſchen Grenzbeſatzung unter ſchweres Maſchinengewehrfeuer genommen. Zahl⸗ reiche Geſchoſſe ſchlugen, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, auf deutſchem Gebiet ein. Haiboeck mußte von ſeinem Feld unter Zurücklaſſung der landwirt⸗ ſchaftlichen Geräte flüchten. In Leopoldſchlag im Bezirk Freiſtadt, wo es be⸗ reits wiederholt zu ſchwerſten tſchechiſchen Grenz⸗ verletzungen gekommen iſt, eröffneten tſchechiſche Grenzler gegen reichsdeutſches Gebiet das Feuer. Zu dem bereits gemeldeten Feuerüberfall auf Sudetendeutſche auf tſchechiſchem Gebiet in der Nähe des deutſchen Zollhauſes in Deutſch⸗Hörſchlag, Be⸗ zirk Freiſtadt, wird weiter bekannt, daß die Tſche⸗ chen von zwei Seiten aus mit ſchweren Maſchinen⸗ gewehren das Feuer auf einzelne ſudetendeutſche Flüchtlinge eröffnet hatten. Ein Sudetendeutſcher fiel ſofort unter tſchechiſchen Kugeln. Da die Tſche⸗ chen vier Stunden lang das Feld ſo heftig beſtrichen, daß ſich niemand dem Schwerverletzten nähern konnte, mußte dieſer verbluten. Das Schickſal öͤͤreier weiterer ſudetendeutſcher Flüchtlinge, die gleichfalls in das Feuer der tſchechiſchen Maſchinengewehre ge⸗ rieten, iſt unbekannt. Nachforſchungen ſind derzett ausgeſchloſſen, da die Tſchechen auf jeden, der ſich ihren Maſchinengewehrſtellungen nähert, die ſich dicht an der Grenze befinden, das Feuer eröffnen, auch dann, wenn ſich der Annähernde noch weit von der tſchechiſchen Grenze auf deutſchem Gebiet befindet. An derſelben Stelle in der Nähe von Deutſch⸗ Hörſchlag, wo die Tſchechen geſtern ihren feigen Ueberfall auf Sudetendeutſche verübt hatten, wurde vormittags neuerlich von zwei Seiten her aus bis⸗ her unaufgeklärten Gründen ſchweres Maſchi⸗ nengewehrfeuer eröffnet. Das Feuer dauerte mindeſtens eine Stunde hindurch an. Das Gottesgaber Zollamt, das auf der Kammhöhe unweit der Reichsſtraße Oberwieſenthal — Rittersgrün zwiſchen dem Fichtel⸗ und Keilberg liegt, war am Donnerstag von der tſchechiſchen Gen⸗ darmerie und den Zollbeamten geräumt worden. Ein Teil der Beſatzung zog ſich nach Joachimsthal zurück, während der andere über die Reichsgrenze ging und ſich hier internieren ließ. Im Laufe des Freitagvormittag brach, aus dem Walde von Joachimsthal kommend, plötzlich tſchechi⸗ ſches Militär hervor. Panzerwagen wälzten ſich auf Gottesgab zu, die ohne jede Veranlaſſung auf das Städtchen Feuer eröffneten. Die Bevölkerung er⸗ griff vor den Huſſiten in hellen Scharen die Flucht und ſuchte die Reichsgrenze zu erreichen. Männer des Sudetendeutſchen Freikorps griffen ein, um die Flucht ihrer Brüder und Schweſtern zu decken. Im Verlauf eines längeren Feuergefechtes gelang es am Nachmittag den Tſchechen, unter dem Schutz von Panzerwagen, das von ihnen am Vormittag freiwil⸗ lig geräumte Zollhaus wieder zu beſetzen. Von den tſchechiſchen Kugeln wurde auf reichs⸗ deutſchem Gebiet ein 22jähriges Mädchen getroffen, das inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Wie Flüchtlinge berichten, ſoll es auch in Gottesgab ſelbſt Tote gegeben haben. Eine der von den tſchechiſchen Soldaten geſprengten Brücken bei Graslitz, aufgenommen am 22 Sep⸗ tember 1988, zehn Minuten nach der Sprengung. (Afſociated Preß, Zander⸗M.) Von Gottesgab ſind faſt/ der Bevölkerung nach Oberwieſenthal geflohen. In Bartzdorf bei Wünſchelburg erreichte in der letzten Nacht die Erbitterung der Bevölkerung über die Schikanen der ſogenannten tſchechiſchen Sicherheitsorgane ihren Höhepunkt. Einige junge Sudetendeutſche nahmen im Morgengrauen das Zollhaus unter Feuer. Es entſpann ſich ſich ein regelrechtes Gefecht, währenddeſſen die tſche⸗ chiſchen Grenzler Handgranaten warfen und mit Maſchinengewehren ſchoſſen. Auf tſchechiſcher Seite ſollen zwei Gendarmen ſchwer und einer leicht ver⸗ letzt worden ſein. Am Freitag trafen 50 Mann tſchechiſches Militär als Verſtärkung in Bartzdorf ein, das damit begann, ſeine Rachegelüſte an wehr⸗ loſen alten Leuten des Dorfes zu kühlen. In Braun au hielten die letzte Nacht Sudeten⸗ deutſche zuſammen mit den tſchechiſchen Gendarmen Ordnungsdienſt. Die ganze Nacht über war in Braunau der Teufel los. Der Laſtwagenverkehr wollte kein Ende nehmen, und auch die letzten klei⸗ nen Uebergänge über die Bäche wurden unter⸗ miniert und mit unſinnig großen Mengen Spreng⸗ ſtoff geladen, die, aus dem tſchechiſchen Hinterland kommend, in reichem Maße zur Verfügung ſteheun. Es entſpann ſich dabei eine wilde Schießerei auf Flüchtlinge, die in der Nähe verſuchten, über die Grenze zu gehen. Nachdem die Frauen ſämtlicher tſchechiſcher Be⸗ amten Braunau verlaſſen haben, ergriffen nun auch die tſchechiſchen Arbeiterinnen in den Braunauer Betrieben die Flucht ins Hinterland. Am Freitag⸗ morgen ließen ſie ſich bei dem größten Induſtrie⸗ werk Braunaus, der Polakſchen Weberei, den Lohn auszahlen und wurden nicht mehr geſehen. Im Laufe des Nachmittags kam aus Braunau eine Reihe von Familien von ſudetendeutſchen Angeſtellten und Arbeitern dieſes Werkes geſchloſſen über die Grenze nach Neurode. Die Anhäufung von Brennſtoffen durch die Kommuniſten ſchreitet in Braunau weiter fort. Ein ſolcher Mordbube der Roten Wehr rühmte ſich auf dem Braunauer Ring öffentlich, daß er als Ortskundiger die„Heizung“ ſchon richtig angelegt habe, und daß ſeine Kompanie in der Nacht des gro⸗ ßen Feuers„die deutſchen Schweine mit Maſchinen⸗ gewehren wie Federvieh in die Gluten treiben“ würde.() i In der Nähe von Friedeberg(Mähriſch⸗Oſtrau) drangen am Freitagvormittag bommuniſtiſche Ban⸗ den zuſammen mit tſchechiſchen Soldaten der Frei⸗ waldauer Garniſon auf der nach Jauernig füßhren⸗ den Staatsſtraße in Stärke von einigen hundert Mann auf Panzerwagen und Kraftwagen vor. Bei der Gemeinde Gurſchdorf trafen ſie auf Männer des Sudetendeutſchen Freikorps und Oröner der SDp, die nach der Flucht der tſchechiſchen Gendarmen aus dem ſudetendeutſchen Gebiet für die Aufrechterhal⸗ tung der Ruhe und Ordnung ſorgten. Vor dem wütenden Maſchinengewehr⸗ feuer, das die Huſſiten ſofort auf die Sudetendeut⸗ ſchen richteten, mußten ſich dieſe in den Schutz der Bergwälder zurückziehen. Dabei gelang es ihnen auch, ihre verletzten Kameraden in Sicherheit zu bringen. 5 5 Zu Hunderten überschritten alte Männer mit den Frauen und Kindern im Laufe des Tages die hohen, uf ti⸗ ich ge Co freute ſich das Cudttenland 2 Nachdem die Tſchechen größere Teile Sudetendeutſchlands bereits geräumt hatten, ſpielten ſich in zahlrei⸗ chen Orten große Freudenkundgebungen der Bevölkerung ab, die jedoch wenige Stunden ſpäter ſchon von der zurückkehrenden Soldateska in blutigem Terror erſtickt wurden. Unſer Bild wurde in den Vormittags⸗ ſtunden des 22. September aufgenommen und zeigt ein Auto mit ſudetendeutſchen Ordnern mit Stahl⸗ helmen und Waffen, die die Tſchechen zurückgelaſſen hatten. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) e..—·Äy zum Teil unwegſamen Bergpäſſe des Reichenſteiner Gebirges, um in den Dörfern des oberen Bieletales in der Grafſchatz Glatz Schutz zu ſuchen. Für den Weitertransport der Flüchtlinge reichen kaum die verfügbaren Kraftommibuſſe aus. So trifft man auf der nach der Endͤſtation der Bieletal⸗ Bahn führenden Straße immer wieder auf große Gruppen von Flüchtlingen, die zu Fuß vor Anbruch der Dunkelheit den Bahnhof zu erreichen ſuchen. In einem Flüchtlingstrupp wurden außer 20 Schulkin⸗ dern allein 15 Kinder gezählt, die von ihren Müttern getragen werden mußten Neuer Flüchtlingsſtrom anb. Ebersbach, 28. Sept. Während geſtern nachmittag an der Grenze megen der bevorſtehenden Vereinigung der Su⸗ detendewtſchen mit dem Großdeutſchen Reich die freudigſte Stimmung herrſchte, hat ſich das Bild heute morgen vollkommen geändert. Ueber die Greuze kommen die Sudetendeutſchen in dichten Scharen, einzelne Perſonen und ganze Fami⸗ lien, nur mit den notwendigſten Habſeligkeiten. Sie kommen aus Rumburg, Georgswalde und anderen böhmiſchen Grenzorten. Sie ſind auf der Flucht vor der anrückenden Tſche⸗ chenſoldateska, die ſchon bis Teichſtatt vorgerückt iſt. Dort ſollen auch bereits ſchwere Schießereien ſtatt⸗ gefunden haben. 5 In Rumburg, das geſtern von Militär und der roten Wehr geräumt worden war, ſind die Kom⸗ muniſten bereits wieder eingerückt. An der Zollgrenze Ebersbach drängen ſich die Menſchenmaſſen und überall herrſcht die größte Er⸗ regung. 9 3 Aug' um Aug. dnb Glatz, 24. September. In der ſudetendeutſchen Ortſchaft Liebenau erſchien heute mit der weißen Flagge ein Parlamen⸗ tär der tſchecho⸗ſlowakiſchen Polizei und teilte mit, daß die Ortſchaft unter ſchweres Geſchützfeuer ge⸗ nommen und dem Erdboden gleichgemacht würde, wenn die ſudetendͤeutſchen Ordner, die den Ort ſeit geſtern beſetzt hielten, ihn nicht ſofort räumen wür⸗ den. Als Antwort haben die Sudetendeutſchen den „Tſchechen mitgeteilt, daß in dieſem Falle 60 gefan⸗ gene tſchechiſche Gendarmen und Grenzer London an dem Große diplomatiſche Geſchäftigkeit Ep London, 23. Sept. Die telephoniſchen Verbindungen zwiſchen der engliſchen Delegation in Godesberg und den Regie⸗ rungsſtellen in London waren, wie amtlich zugegeben wird, während des ganzen Tages ſehr rege. Die führenden Mitglieder des Kabinetts wurden vom Foreign Office telephoniſch über die Entwicklung in Godesberg und auch über die Nachrichten aus dem ſudetendeutſchen Gebiet auf dem laufenden gehalten. Schatzkanzler Sir John Simon begab ſich gegen 3 Uhr nachmittags perſönlich in das Auswärtige Amt. Etwas ſpäter erſchienen dort auch Innenmini⸗ ſter Sir Samuel Hoare, Verteidigungsminiſter Sir Thomas Inſkip und Kolonialminiſter Mac Donald; der letztgenannte nahm an der dort abgehaltenen Be⸗ ſprechung dem Vernehmen nach teil, um die Regie⸗ rungen der Gliedſtaaten über den Stand der Dinge zu unterrichten. Auch mehrere ausländiſche Diplomaten ſprachen im Auswärtigen Amt vor. Darunter befand ſich der polniſche Botſchafter Graf Raczynſki, der den pol⸗ niſchen Standpunkt in der tſchechiſchen Frage im Lichte der neueſten Entwicklung der britiſchen Re⸗ gierung erläuterte.— Ein weiterer Beſucher war der ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger Ka⸗ gan. Nach einem Bericht der„Evening News“ iſt jetzt mit Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß das Par⸗ la ment für nächſte Woche einberufen werden wird. Von der Londoner Preſſe wurden bie Godes⸗ berger Beſprechungen mit geſpannteſter Aufmerkſar⸗ keit verfolgt. Die Ausgaben der Blätter wechſelten alle Stunde ihre Ueberſchriften und berichten über alles, deſſen ſie habhaft werden können. Gleichzeitig betonten die Blätter, daß Chamberlain unaufhörlich mit London in Verbindung ſtehe. Da an den amtlichen Stellen jedoch keinerlei erſchoſſen werden würden. Die Tſchechen haben daraufhin gegen Liebenau zunächſt nichts unternom⸗ men. Freikorpskämpfer retteten Flüchtlinge dnb. Mittenwalde, 23. September. Im Grulicher Grenzabſchnitt zwiſchen Batzdorf und Mohrau wurde von den dortigen tſchechiſchen Behörden eine Verdunkelung für die ganze Nacht zum Freitag befohlen. Der Bevölkerung wurde bei Androhung ſtrengſter Strafen verboten, Licht zu brennen. Die Maßnahme iſt offenſichtlich angeord⸗ net worden, um ſo dem hier ſeit Tagen zuſammen⸗ gezogenen roten Geſindel Gelegenheit zu geben, die ſeit langem angekündigten Brandſchatzungen an Ge⸗ höften von ſudetendeutſchen Bauern durchzuführen. Zur Unterſtützung und Deckung der roten Horden traf am Donnerstagnachmittag tſchechiſches Militär auf Laſtkraftwagen ein. Die Sudetendeutſchen hatten ſchon ſeit Tagen beobachtet, wie von den Roten Brand material, Benzinkaniſter und Holzwollebündel bereitgeſtellt wurden. Nach Einbruch der Dämmerung fühlten ſich die Sudetendeutſchen nicht mehr ſicher und ein Teil der noch auf ihren Höfen befindlichen Bauern beſchloß, Frau und Kinder im Dunkel über die Grenze zu ſchaffen. Bei dem Grenzort Lipka wurde gegen ein Uhr nachts die Grenze überſchritten. Sie wurden aber geſehen. Die Tſchechen feuerten eine Leuchtrakete ab und beſchoſſen die jetzt im hellen Magneſiumlicht deutlich ſichtbaren Flüchtlinge, ohne jedoch jemand zu treffen. Die Flüchtlinge konnten ſich vor den Schüſſen der tſchechiſchen Grenzwächtern zunächſt im Kieferndickicht verbergen, ſo daß ſie bei der zweiten Leuchtrakete nicht mehr zu ſehen waren. Als ſudetendeutſche Freikorpskämpfer, die auf ſudetendeutſchem Gebiet zur Unterſtützung der Grenzwache eingeſetzt waren, vorgingen, um die Flüchtlinge über die Grenze zu holen, wurden aber⸗ mals von den Tſchechen Leuchtraketen abgeſchoſſen. Während ein Teil der ſudetendeutſchen Freikorps⸗ kämpfer die Flüchtlinge über diet Grenze herüber⸗ ſchaffte, ging ein anderer Trupp gegen das Zollhaus vor, von wo aus die erſten Schüffe gefallen waren, um den Kameraden den Rücken zu decken. Die Freikorpskämpfer warfen zwei Handgranaten vor das Zollhaus. Dar⸗ auf verließen die Zollbeamten in wilder Flucht das Haus und zogen ſich in den weiter zurückliegenden Wald zurück. Die Freikorpskämpfer konnten das reichsdeutſche Gebiet unbehindert wieder erreichen. hiſtoriſchen Tage Ständige Verbindung mit Godesberg Mitteilungen gemacht werden, iſt die Preſſe in ihrer Stellungnahme zurückhaltend. Starkes Aufſehen er⸗ regten auch die Berichte von der tſchechiſchen Grenze. Die Blätter betonen, daß der tſchechiſche Staat als ſolchererhalten werden müſſe. Der„Evening Standard“ nimmt in ſeinem Leit⸗ artikel den Premierminiſter gegen die Kritiker ſei⸗ ner Politik in Schutz. Er verteidigt die Politik Chamberlains und ſagt, daß Chamberlain ein klu⸗ ger Mann und ſicherer Führer ſei. Sein Charakter und ſeine Haltung empfehlen ihn jeder verſchiedenen Meinungsrichtung in England und im Empire. Auch der Leitartikel der„Evening News“ ver⸗ folgt den gleichen Zweck. Es heißt hier u.., die Kritiker des Premiermintiſters glaubten, daß die einzige Art, wie ſich Demokratie und autoritäre Staaten auseinanderſetzen können, Krieg oder ſtän⸗ dige Kriegsdrohung ſei. Chamberlain verſuche eine andere Methode zu finden und anzuwenden, den Weg gegenſeitigen Verſtehens und gegenſeitiger Achtung. Flalien nimmt eine ruhige Haltung“ ein EP. Rom, 23. September. „Giornale'Italia“ ſtellt feſt, daß ſich die Lage in den letzten 24 Stunden neuerlich umdüſtert habe. Die Schuld daran trügen die Machenſchaften Prags, deſſen bolſchewiſtiſche Politik immer deutlicher in Er⸗ ſcheinung trete und die Geduld der Regierungen von Berlin, Budapeſt und Warſchau auf eine harte Probe ſtellten. Italien nehme demgegenüber im Bewußt⸗ ſein ſeiner Rüſtungen und ſeiner Verantwortung eine ruhige Haltung ein. In den Beſprechun⸗ gen Cianos vom Donnerstag mit den diplomati⸗ ſchen Vertretern Deutſchlands, Englands und Un⸗ garns ſeien mit großer Klarheit die Grundſätze der Politik Muſſolinis dargelegt worden. VC. 0 Im Eingangslager warten die Taba den Mischung Re auf den naturbe- dingten Zeitpunkt ihrer Einlieferung in die Fermentationsrãume. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1 Samstag, 24. September 1939 3 Jöylle eines Bahnwarthäuschens Inmitten proſaiſcher Wirklichkeit begegnet man gelegentlich der gleichen Wirklichkeit auch in idyl⸗ liſchem Gewand. Und gern haftet dann das Auge daran, wenn es für die ſchmückenden und erheitern⸗ den Kleinigkeiten ſeiner Umgebung empfänglich ge⸗ blieben iſt. Das gilt auch von dem maleriſchen Häus⸗ chen öraußen am Rheinvorland bei der Ueberfahrt, worin ein Bahnwärter ſeinen Dienſt verſieht. Sagen Sie ſelbſt: Sieht es nicht aus wie eine kleine umſponnene Burg, die da irgendwo auf einem Felſen thront? Doch ſie iſt an einen alten Schienen⸗ weg geſetzt, über den ſeit Jahrzehnten viele Men⸗ ſchen und zahlloſe Eiſenbahnwagen hinweggehen. Auf hohem Sandſteinſockel erhebt ſich dieſes Häus⸗ chen. Einzimmerig, aus Holz gefertigt, mit Fen⸗ ſtern und einer Tür verſehen und von einem Dach geſchützt, das in ſeiner Giebeldekoration klaſſiſch anklingt, wie man das vor Jahr und Tag auch bet ſolch einem proſaiſchen Zweckbau liebte. Ueber einen kleinen Vorbau ſüthrt die Treppe, alles von wildem Wein umſponnen, der geradezu fanatiſch an der Arbeit war, das Gewebe dicht zu machen, um Sulgucheuicle Stoſſaedſieiten lr Kleider und Ausput?e 5122 Carl Baur N 2, 9 das ganze Häuschen zu umfaſſen. Davor liegt dann ein kleines Gärtchen, das in beſtem Einvernehmen mit der Größe des Häuschens ſteht. Es wachſen weder Kartoffeln noch Bohnen, ſondern nur Blu⸗ men, junge Aſtern, die ſich bemühen, viel Farbe in das freundliche Bild zu bringen. Am Drahtzaun haben ſich Edelwicken feſtgekrallt, deren Blüten⸗ kelche in ihrer prachtvollen Tönung für das Auge ein Genuß ſind. Verſucht man durch das Dunkel des Laubwerks einen Blick zu tun in den Raum des weißköpfigen Bahnwärters, dann dünkt es einen, als ob der ſich wie ein Schiffskapitän auf ſeiner Kommandobrücke vorkommen müſſe. Man wünſcht ihm gute Fahrt an ſeinen Hebeln und kehrt dann wieder zu den hier ſo zahlreichen Erſcheinungen des geſchäftigen Werk⸗ tages zurück. —4— n — n 3 2 l n Dankt dem Schöpfer, dankt dem Bauern für die diesjährige Rekordernte! Tragt das Erntedankſträußchen zum Erntedankfeſt! Feel wi erfolgreiche Mannheimer Architekten Die Ich Farbeninduſtrie, Werk Oberrhein Lud⸗ wigshafen⸗Oppau, hatte für die Errichtung eines Hallenſchwimmbades in Verbindung mit einer Werkſportanlage auf dem Gelände zwiſchen Hohenzollern⸗, Fichte⸗„ Bremſer⸗ und Oſtmarkſtraße ein Wettbewerbsprogramm ausgeſchrieben, zu dem jeder Architekt, der in den Gauen Saarpfalz, Ba⸗ den und Württemberg wohnt, zugelaſſen war. Die von den am Wettbewerb beteiligten Archi⸗ tekten eingeſandten Arbeiten unterlagen bereits der Entſcheidung des eingeſetzten Preisgerichtes, deſſen Vorſitz Profeſſor Heinrich Müller von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe innehatte. Dem Preis⸗ gericht gehörte auch an Oberbaurat Zizler, Mannheim. Der erſte Preis wurde den Architekten Schmitt umd Blaumer, Ludwigshafen, zugeſprochen. Augekauft wurden u. a. Arbeiten von Architekt Rudolf Korn, Mannheim und von O. Oſchmann, Mannheim. „Ich will mithelfen!“ Das Deutſche Rote Kreuz wirbt Eine Werbewoche mit Propagandamarſch, Vortragsabend und Schauübung Das Deutſche Rote Kreuz in Mannheim führt in der kommenden Woche eine große Werbeaktion durch. Durch drei bedeutende Veranſtaltungen wird es die Aufmerkſamkeit der breiten Oeffentlichkeit auf ſeine Arbeit lenken, die der Führer bekanntlich einmal als„ſelbſtloſen Dienſt an Volk und Vaterland“ bezeichnet hat, indem er dieſer Feſtſtellung die Mahnung hinzu⸗ fügte:„Ich rufe alle Deutſchen auf, dieſe Arbeit zu fördern“. Die Mannheimer Werbewoche des Deutſchen Roten Kreuzes beginnt am morgigen Sonntag mit einem Werbemarſch, an dem ſich die männliche Bereitſchaft Mannheim 1 und die weiblichen Bereitſchaften Mannheim 1 und 2 beteiligen. Die genannten Einheiten treten auf dem Meßplatz an. Der Marſch wird um 11 Uhr beginnen und ſicherlich eine gute Stunde dauern, da der Marſchweg recht lang iſt. Es werden die Neckarſtadt, die Innenſtadt, aber auch noch der Jungbuſch be⸗ rührt. Wie wir erfahren, nimmt der Marſch folgen⸗ den Weg: Vom Meßplatz durch Waldhofſtraße, Kleine Riedſtraße, Humboldtſtraße, Mittelſtraße zur Friedrichsbrücke, dann durch Breite Straße und Planken zum Waſſerturm, weiter durch Kaiſerring und Bismarckſtraße bis A 3, zwiſchen K 2/A 3 ab⸗ biegend nach den Planken, durch Rheinſtraße, Hafen⸗ ſtraße, Jungbuſchſtraße, Beilſtraße, Schanzenſtraße, Holzſtraße zum Luiſenring und ſchließlich über Friedrichsring nach U 2. Auf dem Patz hinter der Friedrichsſchule löſt ſich der Marſch auf. Die zweite Werbeveranſtaltung ſtellt ein Vortragsabend dar, der am Dienstag im Saale des Alten Rathauſes ſtattfindet und von jedermann bei freiem Eintritt beſucht werden kann. Der Zweck die⸗ ſes Werbeabends iſt, die Beſucher mit den Aufgaben und dem Dienſt des Deutſchen Roten Kreuzes be⸗ kannt zu machen. Dieſem Zweck dienen drei kurze Vorträge. Zunächſt wind DRk⸗Oberfeldführer Pro⸗ feſſor Karl Drös ſprechen. Dann wird Dac⸗ Hauptführer Hauptlehrer Sandhaas das Wort ergreifen. Schließlich wird auch DRK⸗Hauptführer Dr. med. Wegerle, der Führer der männlichen Bereitſchaft Mannheim I, aufklärende Ausführun⸗ gen machen. Der Beginn des Werbeabends iſt auf 20 Uhr feſtgeſetzt. Die Werbewoche wird mit einer großen Schauübung zu Ende gehen. Dieſe wird am Sonntag, dem 2. Ok⸗ tober, auf dem Marktplatz durchgeführt. Das Objekt zum Einſatz wird ein nach dem Marktplatz zu ge⸗ legenes Anweſen in G 2 bilden. Der Schauübung wird die Annahme einer großen Explo⸗ ſion zugrunde gelegt. Nähere Einzelheiten über den Plan zu dieſer Schauübung werden wir im Laufe der nächſten Woche noch mitteilen, um ſo unſe⸗ ren Leſern die Möglichkeit zu geben, den Sinn der Vorführung insgeſamt und den Zweck der einzelnen Handlungen zu verſtehen. Hingewieſen ſei heute nur noch darauf, daß an dieſer Schauübung die männliche Bereitſchaft Mannheim 1 und die weiblichen Bereit⸗ ſchaften Mannheim 1 und 2 teilnehmen. Die Leitung der Schauübung liegt in Händen von Dr. We⸗ gerle. Das Deutſche Rote Kreuz in Mannheim gibt ſich alſo alle Mühe, in der Bevölkerung für ſeine Auf⸗ gaben zu werben. Zur Bekräftigung dieſer Werbe⸗ maßnahme wird es übrigens am morigen Sonntag während des Werbemarſches durch Helferinnen Poſt⸗ karten verteilen laſſen, auf denen unter dem Leitſpruch„Ich will mithelfen!“ aufgefordert wird, Mitglied des Deutſchen Roten Kreuzes, deſſen Schirmherr Adolf Hitler iſt, zu werden. Auf den Karten iſt ein Vordruck enthalten, der drei Mög⸗ lichkeiten von Mitgliedſchaft aufzählt: den Beitritt als berufsmäßige DaͤK⸗Schweſter(zweijährige koſten⸗ loſe Ausbildung), als nebenberuflich⸗ ehrenamtlicher Da⸗Helfer oder Dͤck⸗Helferin(Ausbildung in einem zwanzig Abende umfaſſenden Kurſus und als förderndes Mitglied(Jahresbeitrag minde⸗ ſtens drei Mark). Wer ſich dem Deutſchen Roten Kreuz zur Verfügung ſtellen will, wird gebeten, die Karte ausgefüllt und als Druckſache an die Kreis⸗ ſtelle Mannheim in L 2, 12 zu ſenden. dr. th. Auch für den Meiſtee wird geſorgt Die Altersverſorgung im Handwerk wird geſetzlich geregelt Die Frage der Altersverſorgung im Handwerk intereſſtert viele unſerer Leſer in Stadt und Land, beſonders die kleinen ſelbſtändigen Handwerks⸗ meiſter. Wie wir vom Reichsſtande des deutſchen Handwerks erfahren, iſt ein entſprechender Geſetz⸗ entwurf fertiggeſtellt. Unſer sk⸗Mitarbeiter mel⸗ det uns: Der Staat will helfen! Der Natibnalſozialismus hat auch dem deutſchen Handwerk neues Leben gegeben. Das hinderte aber nicht, ernſthaft zu prüfen, ob das Handwerk ſich aus eigener Kraft eine Altersverſorgung aufbauen könne, oder ob nicht für nächſte Zeit der Staat ſeine Hilfe leihen müſſe, um die unbeſtritten not⸗ wendige Altersverſorgung auch für das deutſche Handwerk zu ſchaffen. Partei, Staat und Reichsſtand des deutſchen Handwerks ſind ſich darüber einig, daß heute der letztere Weg beſchritten werden müſſe, denn es beſteht nun ein⸗ mal die Tatſache, daß ſehr viele Handwerker, die ein langes Arbeitsleben ihren Geſellen und Lehr⸗ lingen durch die Entrichtung von Verſicherungsber⸗ trägen geholfen haben, im Alter aber ſelbſt ohne Schutz daſtehen. Insbeſondere bleiben die kleinen ſelbſtändigen Handwerksmeiſter ohne ſozialen Schutz umd ſehen den Tagen des Alters mit Sorge ent⸗ gegen. Der Angeſtelltenverſicherung angegliedert? Ein beſonderer Kenner der wichtigen Frage, Mi⸗ niſterialrat Dr. Münz im Reichsarbeitsminiſte⸗ rium, bemerkt dazu, daß ein entſprechender Geſetz⸗ Handwerk und Gemeindeauftrüge Bei gleichwerligem Angebot iſt der einheimiſche Bewerber vorzuziehen Die gemeindlichen Aufträge ſind für das Handwerk, insbeſondere das örtliche Handwerk heute wieder eine weſentliche Verdienſtquelle geworden. Es mag vielleicht ſein, daß die Gemeinden in ihrer Geſamtheit in letzter Zeit, von beſonders gelagerten Fällen abgeſehen, nicht in derartiger Weiſe Bauaufträge und Lieferungen vergeben haben, wie man es in Handwerkskreiſen, gemeſſen an den all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Entwicklungen, vielleicht er⸗ wartet hätte. Es dürfte auch wohl fürs erſte der Fall ſein, daß die Gemeinden in Anbetracht der Kürzung ihrer Einnahmen zugunſten des Reiches die Auf⸗ tragsvergebung allgemein merklich abzuſtoppen ge⸗ zwungen ſein könnten, was die Aufträge an das Handwerk in gleicher Weiſe treffen würde. Dennoch aber ſind die gemeindlichen Aufträge für das Hand⸗ werk, insbeſondere das örtliche, eine ſtändige Quelle nennenswerter Einnahme möglichkeiten. a Die mögliche Verknappung in der Vergebung von Bauaufträgen und Lieferungen und die für die Ge⸗ meinden beſthende Notwendigkeit ſehr ſparſamer Wirtſchaftsführung, könnte natürlich, falls dies ſach⸗ lich noch nicht möglich iſt, eine noch ſtärkere Prüfung der Angebote bei der Vergebung zur Folge haben, wohei dann die Frage in den Vorderarund tritt, ob die an ſich wünſchenswerte weitgehende Berüchſichti⸗ gung des örtlichen Handwerks dabei ſtärker oder we⸗ niger im Auge behalten werden ſollte. Die Bau⸗ ausführungen ſind natürlich weſentlich an den Standort des Bauwerks gebunden, woraus ſich ergibt, daß bei der Vergebung oft mitentſcheidend ſein wird, ob die betreffende Firma in der Nähe ihren Betrieb oder ihre Filale hat oder nicht, eine Tatſache, die auch bei der Vrgebung nichtgemeind⸗ licher öffentlicher Aufträge in letzter Zeit ſtark in den Vordergrund getreten iſt. Das öffentliche Bauweſen, vor allem wegen der Baunebengewerbe, wird ſtets eins der wich⸗ tigſten Einſatzgebiete far das Handwerk bleiben. Hier liegen unſtreitig noch Auftragsreſerven für das Handwerk. Ihre Auswertung aber ſetzt zunächſt voraus, daß die gemeindliche Finanzlage oͤie Inan⸗ griffnahme zuläßt, ſei es, daß die eigenen Einnah⸗ men dies ermöglichen oder der Kapitalmarkt offen ſteht. Im Augenblick iſt bei beiden nicht der hierfür günſtigſte Zuſtand oder Zeitpunkt gegeben. So man⸗ ches drängende Bauprojekt(Altſtadtſanierung, Ver⸗ kehrsumlenkung und verteilung, Gemeinſchaftsein⸗ richtungen uſw.) wird zurückgeſtellt werden müſſen, und ſoweit Projekte in Angriff genommen werden, können ſich die Gemeinden keine großzügige Kalku⸗ lation leiſten. Es iſt erklärlich, daß man es unter dieſen Um⸗ ſtänden den Gemeinden nicht krumm nehmen könnte, wenn ſie bei allen Vergebungen von Bauten ſo⸗ wohl wie von Lieferungen die Ausleſegrundſätze und die Vorſchriften der Verdingungsordnung genau handhaben und vielleicht auch nicht mehr, wie es öf⸗ ter geſchah, ſo vorbehaltlos den örtlichen Handwerks⸗ betrieben in jedem Falle den Vortritt gewähren wür⸗ den. Dabei iſt es ohne weiteres einleuchtend, daß, wo dies geſchieht, überragende Gründe in den Angeboten und den Umſtänden des betreffenden Falles gegeben ſein müſſen, denn die Vorſchrift der Verdingungsord⸗ nung für Leiſtungen wird ſtets ihre Beachtung fin⸗ den mütſen, wonach bei handwerksmäßigen Leiſtun⸗ gen unter ſonſt annähernd gleichwertigen An⸗ geboten ein heimiſche Bewerber vor aus⸗ wärtigen benorzußgt merden ſollen. Dieſer Grund⸗ ſatz wird be iner Verknappung der Vergebungen erſt recht ſeine Berechtigung haben. entwurf bereits fertig geſtellt iſt:„Wie verlautet, ſoll die Verſicherung, die alle⸗ Handwerker für ver⸗ ſicherungspflichtig erklären wird, bei der Reichs⸗ anſtalt für Angeſtellte erfolgen. Das be⸗ deutet praktiſch, daß bei den Handwerkern nach der Selbſtändigmachung in ihrem Verſicherungsverhält⸗ hältnis keine Lücken mehr eintreten können. Wenn der Geſetzentwurf in Kraft treten ſollte, wird man ſtcherlich vorſehen, daß Beiträge nachentrichtet wer⸗ den können um entſtandene Lücken noch nachträg⸗ lich zu ſchließen. Weil die Verwirklichung dieſes Planes eine weitere ſoziale Großtat des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates iſt, haben jegliche Intereſſen⸗ wünſche und Intereſſenbedenken zurückzutreten, zu⸗ mal der Geſetzentwurf ſehr vorſichtig und abwägend iſt. Er denkt auch nicht daran, ein Monopol aufzu⸗ richten und dadurch etwa die Privatverſicherung zu ſchädigen. Er ſchafft ſogar für den, der dazu in der Lage iſt, einen gewiſſen Anreiz eine Lebens ver⸗ ſicherung einzugehen. Selbſtverſtändlich wird dabei zwiſchen dem Handwerker mit einem Ein⸗ kommen bis zu 7200 Mark jährlich, alſo bis zur An⸗ geſtelltenverſicherungspflichtgrenze, und dem Hand⸗ werker mit einem höheren Einkommen unterſchie⸗ den werden. Der Handwerker mit einem höheren Einkommen wird von der Beitragspflicht dann be⸗ freit werden können, wenn er für eine Lebensver⸗ ſicherung mindeſtens ebenſoviel aufwudet, wie er in der oberſten Pflichtklaſſe der Angeſtelltenverſiche⸗ rung zu entrichten hätte. Hinſichtlich der anderen Handwerker wird man nach einem gerechten Aus⸗ gleich zwiſchen Renten⸗ und Lebensverſicherung ſuchen müſſen. Der richtige Weg wird der ſein, daß ein Handwerker mit weniger als 7200 Mark jähr⸗ lichem Einkommen nur halbe Beiträge zu leiſten hat, wenn er mindeſtens ebenſo hohe Beiträge an eine Lebensverſicherung zahlt. Zweifellos wird auch der Geſetzgeber an Handwerker denken, die in⸗ folge Alters nicht mehr Verſicherungsauſprüche er⸗ werben können. Für ſie wird mit Hilfe ihrer Be⸗ rufsorganiſation geſorgt werden.“ Standkonzert am Waſſerturm Am Sonntag, 25. Sept., von 11.30 bis 12.30, Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Leitung von Oberſturmführer Homann⸗ Webau am Waſſerturm ein Standkonzert mit fol⸗ gendem Programm:„Mit Fahnen und Standarten“, Marſch, Homann⸗Webau; Ouvertüre zur Oper „Günther v. Schwarzburg“, Holzbauer;„Ballſire⸗ nen“, Walzer, Lehar; Rheiniſche Rhapſodie, Prager; „Fröhliche Rheinfahrt“, Marſch, Homann⸗Webau; Holzſchuhtanz aus„Zar und Zimmermann“, Lortzing. Ganzſtahlkaroſſerie beim Kö ⸗Wagen Vielfach begegnet man Gerüchten, daß die Karvpf⸗ ſerie des Kößß.⸗Wagens aus einem Preßſtoff von Kunſtharz oder ähnlichem Material hergeſtellt werden ſoll. Man weiß nicht, woher dieſe Gerüchte ſtammen, und vor allem nicht, auf welchen Tatſachen ſie beru⸗ hen. Wie das Konſtruktionsbüro Dr. Porſche, Stuttgart, hierzu mitteilt, wird der KdcF.⸗Wagen in allen ſeinen Typen mit einer Ganz⸗ ſtahlkaroſſerie gebaut, die größten Anſprüchen gerecht wird. Auch die Sitze im Wagen ſind nicht, wie bisweilen vermutet wird, aus Stahlrohr mit Ledergurten gefertigt, ſondern ſie beſtehen aus einer regulären, ſehr dauerhaft en Polſterung. u Freier Sonntag im Städtiſchen Schloßmuſeum Am Sonntag, dem 25. September, iſt das Städtiſche Schloßmuſeum von 10 bis 17 Uhr bei freiem Ein⸗ tritt geöffnet. — Aſtern auf einem Dach Auf einem der Häuſer in den Qu⸗Quadraten grüm einſam ein friedlicher Garten. Blätterreiche Aſtern ſtehen oͤrin, deren buntfarbige Sterne in den letzten Tagen aufgegangen ſind. Von der herbſtlichen Sonne mit feurigen Strahlen übergoſſen, ſingen ſie da oben nun ein fröhliches Lied. Die hochſtielige Sonnenblume aber, man merkt es ihr an, hat darüber das Selbſtbewußtſein verlo⸗ ren. Läßt ſie doch den Kopf bedenklich hängen, den ſie vor wenigen Tagen noch ſo ſtolz getragen. Gegen die Vielheit der bunten Sterne kommt ſie nicht mehr auf, und das hat ſie wohl ſchwermütig gemacht. Doch auch das Leuchten dieſer Sterne wird vergehen, und dann wird hier oben alles wieder grün ſein. Dann ſind alle auch wieder gleichgeſtellt. Die hohe Fahnen⸗ ſtange, die gelaſſen dabeiſteht, ſpielt die Erhabene. Blickt ſie doch über alle hinweg. Aber irgendwie einen geheimen Schmerz muß auch ſie haben, denn es ſcheint ihr beſchieden, immer nur Stange ohne Flagge zu ſein, weil der geſtrenge Wind anſcheinend dagegen ſein Veto einlegt. Es iſt aber auch noch eine andere Stange da, und die trägt oben ein Niſtkäſtchen. Hier mag ſich über den Sommer ſo allerlei ereignet haben, und die Inſaſſen könnten wohl viel Schönes und Gutes von dem Dachgarten erzählen. Doch ſie ſind alle ſchon wieder fort. Erſt der Winter bringt neue Einquartierung, wenn vom lichten Himmel die klaren Sterne ſchei⸗ nen. 5 Was iſt beſſer, öfter Schuhe kaufen oder öſter Erdal? Kein Zweifel, öfter Erdal, zumal jetzt bei dem noch billigeren Preis! Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön, denn Erdal pflegt das Leder, es erhält länger ſeine Geſchmeidigkeit und ſeine Waſſerdichtigkeit und hilft damit ſparen. V6 Warum Schrottſammlung? Schrott iſt einer der allerwichtigſten Rohſtoffe der eiſenerzeugenden Induſtrie und für die Stahler⸗ zeugung unerſetzlich. Deutſchland braucht beſonders für die Durchführung des Vierjahresplanes jährlich 10 Millionen Tonnen Schrott! Das ſind mit anderen Worten 250 Millionen Reichsmark. Die im Jahre 1937 Hurchgeführte Erfaſſung des Alteiſens auf dem Lande durch die SA hat gezeigt, daß durch eine lückenloſe Sammlung ungeahnte Werte leichthin gefördert werden können— in der Stad ſind 20 v. H. des abgängigen Eiſens reſtlos der Vernichtung preisgegeben, auf dem Lande ſogar 45 v.., Deutſchlands Unabhängikeit vom auslän⸗ diſchen Rohſtoffmarkt wird um einen gewaltigen Schritt dem Ziele nähergerückt, wenn von nun an auch dieſe Werte der Wiederverwendung zugeführt werden. Volksgenoſſe, tue deine Pflicht! Es geht dich und mich an! Die Männer der SA. ſind bereit, dich dabei nachdrücklich zu unterſtützen! Auf dem großen Herbſtfeſt: 4 Kunſtkranſportler im Wettkampf Der heutige Tag des Mannheimer Herbſtfeſtes ſteht im Zeichen des Sports! Nachdem am Nachmit⸗ tag Turnriegen der HJ Proben ihrer Leiſtungen im Geräteturnen und Tiſchſpringen geben, treffen ſich am Abend die beſten Amateur⸗Artiſten im Kunſt⸗ kraftſport zu einem nationalen Wettſtreit um den Preis der Stadt Mannheim. Angeſichts der großen Zahl der Wettkämpfer— es kommen insgeſamt 31 Artiſten aus den Städten Stuttgart, Offenbach, Pforzheim, Heiligenwald⸗ Saar und Mainz— finden die Vorführungen nicht nur auf dem großen Freilichtpodium, ſondern auch in den drei großen Zelten ſtatt. Alle Beſucher wer⸗ den dadurch auch bei größtem Andrang Gelegenheit haben, die Spitzenleiſtungen von wirklichen Könnern ihres Faches zu ſehen. f Die Kämpfer werden in folgenden Gruppen auf⸗ treten: Hans Pontios, Kontorſioniſt; 3 Weißenauer, Parterreakrobaten; 5 Pontios, Meiſtergladiatoren, ſechsmalige deutſche Meiſter; 2 Siegfrieds, Hand⸗ equilibriſten, deutſche Meiſter; 4 Elaftini, Parterre⸗ akrobaten; 5 Othellos, Sprung⸗ und Schleuderbrett⸗ akt; 3 Pontios, Kraft⸗ und Kautſchukakt; 3 Sieg⸗ frieds, Equilibriſtikakt; 4 Guldini, Meiſterakrobatem⸗ deutſcher Meiſter 1936/37; 2 Mabdins, equilibriſtiſcher Rad⸗ und Balanceakt; 6 Weißenauer, Parterreakro⸗ batikakt; 7 Pontios, Deutſchlands beſter Amateur⸗ akrobatikakt. Die Kampfleitung liegt in Händen des Reichs⸗ ſportwartes für Kunſtkraftſport: Büttner ⸗Nürn⸗ berg. Die Wettkämpfe werden am Sonntag um 15.30 Uhr fortgeſetzt werden. a Mültlerſchulungskurſus Am Dienstag, dem 27. September, abends 8 Uhr, beginnt in der Mütterſchule wieder ein Mütter⸗ ſchulungskurſus in Säuglingspflege. Er umfaßt 10 Doppelſtunden und findet jeweils zwei⸗ mal wöchentlich, dienstags und donnerstags abends, ſtatt. Der Plan umfaßt folgende Themen: Der Reichsmütterdienſt und ſeine Aufgaben. Die Wertung von Ehe und Muttertum im National⸗ ſozialismus. Kampf gegen Geburtenrückgang und Säuglingsſterblichkeit. Vorbereitung der Mutter für das zu erwartende Kind. Das Szuglingsbett. Säuglingsausſtattung. Zweckmäßige Kleidung des Kleinkindes. Wäſchebehandlung. Die werdende Mutter und ihre Pflege. Geburt und Wochenbett. Das Neugeborene und ſeine Pflege. Haut⸗ und Körperpflege im Säuglings⸗ und Kindesalter. Die Ernährung des Säuglings und Kleinkindes. 3) Die natürliche Ernährung des Säuglings. b) die künſt⸗ liche Ernährung des Säuglings. Die Ernährung des Kleinkindes. Die häufigſten Erkrankungen des Säuglings. Die körperliche und ſeeliſche Entwick⸗ lung des Säuglings. i Alle theoretiſchen Beſprechungen werden durch praktiſche Uebungen(Baden, Wickeln, uſw.) ergänzt. Die Gebühr beträgt 5 Mk. Um möglichſt bal⸗ dige Anmeldungen bittet die Mütterſchule, Mannheim, Kaiſerring 8, Fernruf: 434 95. — 0 Di O n 20—— — 2 2— E —— 2 S r— e A meren Gg Dien i. Samstag, 24. September 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 442 Kampf gegen den Verkehrsunfall Obligaloriſcher Verkehrsunterricht in den Schulen Im Anſchluß an den Internationalen Straßen⸗ kongreß im Haag äußert ſich der Verkehrspolizeirefe⸗ rent im Reichsinnenminiſterium, Oberregierungsrat Dr. Schoor, vom deutſchen Standpunkt zu den dort aufgeſtellten Forderungen. Der Kampf gegen den Verkehrsunfall ſei die Parole in allen Ländern ge⸗ worden, und auch Deutſchlaud ſehe ſich vor eine gewaltige Aufgabe geſtellt, der es ſich in Anbetracht ſeiner ſtürmiſch fortſchreitenden Motoriſterung mit beſonderem Eifer widmen müſſe. Der Gemeinſchafts⸗ gedanke als ein Grundelement nationalſozialiſtiſcher Weltauffaſſung müſſe auch im Straßenverkehr zur Geltung kommen und Deutſchland an die Spitze aller Völker bei der Löſung dieſes Problems ſtellen. Es ſei durchaus erwünſcht, die Statiſtiken der Länder zu vereinheitlichen und zu vergleichen. In Deutſchland könne der Kampf gegen die Ver⸗ kehrsunfälle mit dem vorhandenen Propa ganda⸗ apparat und den beſtehenden Organiſationen von Staat und Partei örtlich und ſachlich ausreichend geführt werden. Darüber hinaus müſſe die Einfüh⸗ rung des obligatoriſchen Verkehsunterrichts in den Volks⸗ und höheren Schulen und vornehm⸗ lich auch in den Berufs ſchulen erreicht werden. Die Organiſation eines Straßen verkehrs⸗ Hilfsdienſtes, durch den bei Unfällen nicht nur techniſche, ſondern in Zuſammenarbeit mit dem Roten Kreuz auch ärztliche Hilfe ſchnell und zuverläſſig ver⸗ mittelt werde, ſei in Deutſchland eingeleitet und dem NoS⸗Kraftfahrerkorps übertragen. Auch der Ausbau eines Verkehrshilfsdienſtes auf den Reichsautobah⸗ nen ſei im Werden. Die Reichsſtatiſtik der Straßen⸗ verkehrsunfälle ſolle nicht nur zum Prüfſtein für die Erfolge im Kampf gegen die Verkehrsunfälle gemacht werden. Sie ſolle vor allem auch durch Vermittlung der Kenntnis über die Entſtehung der Un⸗ fälle die Grundlage für die ſachliche und örtliche Leitung des Kampfes gegen die nachteiligen Auswir⸗ kungen des neuzeitlichen Schnellverkehrs ſchaffen. 3————— ůu,—-—ͤ Herbſtblumen (Schirner, Zander⸗M.) Die Stellung des Bürgermeiſters In der„NS⸗Gemeinde“ vom 1. September äußert ſich Reichsinnenminiſter Dr. Frick in ſeinen Ausführungen zum Thema:„Reich und Gemeinden“ auch näher über die Stellung des Bürgermeiſters. Er führt u. a. aus: 5 „Das Reich muß den Leitern unſerer Gemeinden und Gemeindeverbände in den geſetzlich beſtimmten Grenzen ſelbſtverantwgrtliche Entſcheidung überlaſ⸗ ſen, weil ſie ſchlechthin zum Weſen der Selbſtperwal⸗ tung gehört und örtliche Kenntnis und Verbunden⸗ heit die den Gemeinden und Gemeindenverbänden geſtellten Aufgaben am beſten zu löſen vermögen. Die Bürgermeiſter beſtimmen, in wichtigen Fra⸗ gen nach vorheriger Beratung mit ihren Gemeinde⸗ räten, was in der Gemeinde geſchehen ſoll, was in Angriff genommen, was unterbleiben ſoll. Dabei iſt zugleich die Stellung der Bürgermeiſter gegenüber Partei und Staat abſchließend feſtgelegt. Die Mitwirkungsrechte des Beauftrag⸗ ten der NSDAP ſind, unbeſchadet der ſtändigen Fühlung, die zwiſchen Partei und Gemeindeverwal⸗ tung beſtehen muß, eindeutig georoͤnet, die Verant⸗ wortungskreiſe damit klar umriſſen. Auch die Ein⸗ flußnahme des Staates hat ihre feſte, geſetzliche Ord⸗ nung gefunden und iſt im übrigen unter die allge⸗ meine Richtlinie geſtellt, daß die Aufſicht die Ent⸗ ſchlußkraft und Verantwortungsfreudigkeit der Ge⸗ meindeverwaltung fördern und nicht beeinträchtigen soll. Es iſt nötig, immer wieder darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die damit vollzogene Aufteilung der Ver⸗ antwortlichkeiten von allen beteiligten Stellen inne⸗ gehalten werden muß. Kein Bürgermeiſter wird ſich bet der klaren Regelung, die das Geſetz trifft, ein⸗ mal darauf berufen können, daß er dieſe oder jene Entſchließung lediglich auf Einwirkung von außen gefaßt habe. Wenn ſich aber der Bürgermeiſter mit dieſem Einwand nicht entlaſten kann, ſollte es auch für jeden anderen eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, bei einer Einflußnahme auf die Entſchließung des Bürgermeiſters die damit gegebenen Grenzen unter allen Umſtänden zu achten.“ Nolleidende Familiennamen Zuſätze bei Müller, Schmidt, Schulze Wenn Sie Bauer, Becker, Fiſcher, Hoffmann, Krauſe, Krüger, Lange, Lehmann, Meyer, Müller, Neumann Schmidt, Schulze, Schröder oder ähnlich verallgemeinert heißen, greifen Sie wie ein Ertrin⸗ kender nach dem Strohhalm, um ſich im Strom der Meyer uſw. über Waſſer zu halten. Dieſer Stroh⸗ halm wird nun mit Rückſicht auf die immer wieder vorkommenden Verwechſlungen durch das neue Reichsgeſetz über Familiennamen gereicht. Danach ſind 23 Namen lalſo mehr als die oben aufgeführten) als„notleidend“ anerkannt, und den Standes⸗ beamten iſt empfohlen worden, den Trägern ſolcher häufigen Sammelnamen die Möglichkeit bekanntzuge⸗ ben, ihrem Namen einen Zuſatznamen anzuhän⸗ gen. Der Name ſoll ſtets der Name der Mutter oder einer der beiden Großmütter deſſen e 9 8 Zuſatz behördlich geben läßt, alſo etwa Müller⸗Eiſen⸗ bart. Ein 1 Name wird allerdings als Zuſatz nicht bewilligt! Was iſt Reiſegepäck? Die Neuerungen ab 1. Oktober Die neue am 1. Oktober in Kraft tretende Eiſen⸗ bahnverkehrsoronung bringt auch für den Reiſever⸗ kehr— und zwar für die Gepäckbeförderung— einige bemerkenswerte Neuerungen. Als Reiſegepäck kön⸗ nen nunmehr Gegenſtände aller Art, alſo auch Wa⸗ ren, aufgegeben werden, ſofern ſie vorſchriftsmäßig verpackt ſind. Der allgemeine Entſchädigungshöchſt⸗ betrag für gänzlichen oder teilweiſen Verluſt und für Beſchädigung iſt für Reiſegepäck ebenſo wie für Güter, Expreßgüter und Tiere auf 100 Mark für jedes fehlende Kilogramm des Rohgewichts der Sen⸗ dung feſtgeſetzt worden. Dieſe Neuerung bringt den Reiſenden den Vorteil, daß auch im innerdeutſchen Verkehr Koſtbarkeiten ohne jede Beſchränkung und ohne beſondere Kennzeichnung im Güter⸗ und Ge⸗ päckverkehr angenommen werden. Außerdem iſt in der neuen Eiſenbahnverkehrs⸗ ordnung das Höchſtgewicht der Traglaſten, die in die beſonderen Abteile 3. Klaſſe„Für Reiſende mit Traglaſten“ mitgenommen werden können, von 50 auf 75 Kilogramm erhöht worden. Verbeſſerter Schiffsdienſt auf dem Bodenſee Neue Kurſe in beiden Richtungen 10. Konſtanz, 23. Sept. Auf dem Unter ſee, dem Weſtteil des Bodenſees, werden durch die Ausdeh⸗ nung des zeitlichen Verkehrs und die Vermehrung der deviſenfreien Direktkurſe Konſtanz— Reichenau erhebliche Verbeſſerungen im Langſtreckenverkehr Konſtanz— Reichenau— Radolfzell geſchaffen. Die von drei auf vier Kurſe in jeder Richtung erhöhten deviſenfreien Verbindungen erlauben eine andere Zeiteinteilung und ſchaffen damit zwei ganz neue Schiffsverbindungen über den ganzen Weg Kon⸗ ſtanz, Radolfzell und umgekehrt. In der Richtung nach Konſtanz erfolgt die Abfahrt in Radolfzell(nach Aufnahme der Schnellzugsanſchlüſſe von der Schwarzwaldbahn und von Stuttgart) 12.05, Rei⸗ chenau an 12.45, Scheffswechſel, ab 13.00, Konſtanz an 13.50, umgekehrt Konſtanz ab 15.00, Reichenau an 15.50, Schiffswechſel, ab 16.20, Radolfzell ab 17.05 (Anſchluß an Schwarzwalovahn und nach Stuttgart). Von den übrigen drei deviſenfreien Kurſen beſteht bei zweien in jeder Richtung ebenfalls Uebergangs⸗ möglichkeit, wenn auch teilweiſe mit einigem Aufent⸗ halt, der für einen Inſelbeſuch ausreicht. Die Ver⸗ beſſerungen beziehen ſich auf die Sonntage bis 23. Oktober und vom g. April bis Mitte Mai zum Be⸗ ginn des neuen Sommerdienſtes, ferner auf den 10. April. Werktäglich kommt die Benützung der ſchwei⸗ zeriſchen Schiffskurſe Konſtanz— Reichenau in Frage, täglich bis 23. Oktober, ſonntäglich vom 9. April ab bis Ende April und wieder täglich vom 1. Mai ab. Die Benützung der ſchweizeriſchen Schiffe bringt allerdings Zoll⸗ und Deviſenkontrolle mit ſich, da ſie auch ſchweizeriſche Uferorte berühren. Hinweis Orgelfeierſtunde in der Konkordienkirche. Am Sonntag, um 18 Uhr, findet in der Konkordienkirche eine Orgelfeierſtunde ſtatt, ausgeführt durch Brund Penzien. Das Programm bringt ausſchließlich Werke von Joh. Seb. Bach.. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt⸗Main, vom 24. September 1938: Mit der Südverlagerung des oſteuropäiſchen Hochdruck⸗ gebietes hat ſich ſein Einfluß auf die Witterung Deutſchlands wieder verſtärkt. Es kann daher auch bei uns mit der Fortdauer der freund⸗ lichen Witterung gerechnet werden. Voraussage für Sonntag, 24. September Stelleuweiſe Frühnebel ſonſt trocken und meiſt hei⸗ ter, tagsüber warm, Winde um Oſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 23. September + 22,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 24. September. 13,4 Grad; heute früh halb s Uhr + 13,6 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September bein- Wege 20 21 5 25 24 Rhein: Begel 21, 22. 2. 21. en- eg 20 3 i Rheinfelden 2 47 2,45.39.33 2,41 Kaub. 24420 Breil 4 1,45 789555 550 Köln. 1,8317 1 270% 2 Neckar⸗Pegel 928 424.04 330 Near egel 4214,18 Mannheim 352 3,203.21 24404 Mannheim 3,183. 13303 2,93 0⁴ osesAtt EA HAH AIT Land Nummer 442 uiuulbuuius uu ſiſuill FJeierſtunde im Haus der Kunſt Zur Eröffnung der Kunſtausſtellung„Deutſche Maler der Gegenwart“ Zur Eröffnung der Kunſtausſtellung„Deutſche Maler der Ge genwart“ am morgigen Sonn⸗ tag im„Haus der Kunſt“ ſprechen Bürgermeiſter Genthe un Vorſitzende des Heidelberger Kunſtvereins, Studienrat Senger. Das Städtiſche Streichquartett ſpielt Werke von Haydn unter tung von Konzertmeiſter Berg. Das Städtiſche Theater bringt in der nächſten Woche die Erſtaufführung des Luſtſpieles „Flitterwochen“ von Paul Helwig. Karl Fürſtenberg leitet die Inſzenierung. Der„Liederkranz“ peranſtaltet am morgi⸗ ger 2 Der 2. Lei⸗ Vet⸗ De gen Sonntag eine Hausmuſik mit Werken öſterreichi ſcher Komponiſten, wobei die Leitung Muſikdirektor Max Adam hat. Johann Strauß kommt nach Heidelberg * Montag, 23. Sept. Montag, 26. September, er⸗ klingen in der Heidelberger Stadthalle die unſterb⸗ lichen Weiſen des Walzerkönigs. Johann Strauß dirigiert ſein eigenes Orcheſter. 90 Jahre alt. Morgen, Samstag, feiert ein alter Handſchuhsheimen, der Steuereinnehmer a. D. Friedrich Körbel ſeinen 90. Geburtstag. Altes Teunishäuschen wurde abgetragen. Nach Errichtung neuer Tennisplätze und eines neuen Ten⸗ Uishäuschens nahe der Tiergartenſtraße iſt das Tennishäuschen in der Werderſtraße abgebro⸗ chen worden. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater: 20 Uhr Werbe⸗Abend. Morgen Sonutag: Städtiſches Theater:„Der Graf von Luxemburg“ Neuein⸗ ſtudierung(Preisgruppe). Haus der Kunſt: Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegen⸗ wart“. Am Montag Städtiſches Theater:„Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua“(geſchloſſene Vorſtellung für den Kulturring, Gruppe), 20 bis 23 Uhr. Stadthalle: Gaſtſpiel Johann Strauß mit ſeinem Orcheſter. Wiener Bühnenſchau. An allen Tagen Kurpfälziſches Muſeam: Ausſtellung Heidelberger Romontiker“. Aus den Kinos: Capitol:„Liebesbriefe aus dem Engadin“.— Schloß⸗ Filmtheater:„Geheimzeichen L B 17“(Somstag und Sonn⸗ tag Spätvorſtellungen„La Habanero“). Gloria:„Die kleine und die große Liebe“.— Kammer:„Junge Liebe“. — Odeon:„Tarantella“(Samstag und Sonntag Spätvor⸗ ſtellungen„Savoy⸗Hotel 217/. „Handzeichnungen * Sinsheim, 24. Sept. Bezirksſchornſteinfegermei⸗ ſter Guſtav Bauer wurde zu Grabe gel ragen. * Mosbach, 24. Sept. Beim Ausweichen gerieten an der ſchmalſten Stelle der Hauptſtraße z wer Laſtzüge aneinander, die weder vorwärts noch rückwärts konnten. Mit Hilfe von Winden konnte dem Uebel geſteuert werden. * Lorſch(Heſſen), 24. Sept. Bald wird wieder die Holzhauerarbeit beginnen. Früher konn⸗ ten im Winter die arbeitsloſen Maurer und Weiß⸗ binder zu dieſer Arbeit herangezogen werden, ſo daß genügend Arbeitskräfte zur Verfügung ſtanden. Da nun alle Volksgenoſſen in Arbeit und Brot ſtehen, werden die maßgebenden Stellen ſich beizeiten um⸗ ſehen müſſen, um den Bedarf an Arbeitern für die kommende Winterarbeit decken zu können. Neue Ma N 1 Or. Leys Beſichtigungsfahrt Der Reichsleiter ſprach in verſchiedenen badiſchen Arbeitsgemeinſchaftslagern zu den Arbeitern- Ihr Einſatz dient dem geſamten deutſchen Volke * Freiburg i. Br., 24. Sept. Reichsleiter Dr. Ley ſchloß am Freitagabend ſeine viertägige Beſichtigungsfahrt durch die Arbeits⸗ gemeinſchaftslager im Weſten des Reiches ab und kehrte nach Berlin zurück. 2 * N 2 2 3 In dieſen 4 Tagen hatte Dr. Ley Gelegen⸗ heit, itber zweihundert Gemeinſchaftslager und Arbeitsſtellen in den Gauen Köln⸗ Aachen, Koblenz⸗Trier, Saarpfalz und Ba⸗ den zu beſuchen, ſich von der Durchführung aller zur Betreuung der Arbeiter von ihm erlaſſenen Anordnungen erneut zu überzeugen und in Geſprächen mit vielen hun⸗ dert Arbeitern eine ausgezeichnete Stimmung die⸗ ſer Männer feſtzuſtellen. Am Freitag kam Dr. Ley in verſchiedene bad i⸗ ſche Lager und hielt kurze Anſp rachen an die Arbeiter. Er faßte das Ergebnis ſeiner Beſich⸗ lick tigungsfahrt in der Feſtſtellung zuſammen, daß der Einſatz der vielen Tauſenden, aus allen Gauen Großdeutſchlands jetzt im Weſten zuſammengezoge⸗ nen Arbeiter dem geſamten deutſchen Volke diene. Für die DA ſei es deshalb ſelbſtverſtändlich ge⸗ weſen, ihren geſamten Apparat für weitgehende Be⸗ treuung der Lager und der in ihnen lebenden Men⸗ ſchen einzuſetzen. Die DaAß hat gezeigt, daß ſie auch den größten an ſie gerichteten Anforderungen gewachſen iſt. Ueberall bei ſeinen Beſuchen in den Lagern hat Dr. Ley nicht nur reſtloſe Pflichterfüllung bis zum letz⸗ ten Mann feſtſtellen können, ſondern darüber hinaus Einſatzfreudigkeit jedes einzelnen. Der Führer ſei ſtolz auf die deutſchen Arbeiter, die ſich der Wichtig⸗ keit ihrer Arbeit im Weſten des Deutſchen Reiches bewußt ſeien. Führer und Volk dankten hierfür den Arbeitern. l Ludwigshafen Verkehrsinſeln werden enfernt h. Ludwigshafen, 24. Sept. Die beiden Verkehrsinſeln an den Brückenköpfen der Schlageterbrücke, die den Verkehrsteil⸗ nehmern ſchon immer im Wege waren und auch oft den Kraftfahrern zum Verhängnis wurden, wur⸗ den nun entfernt. Was die Polizei notiert Im Hauſe Bismarckſtraße 45 brach am Freitag in den nach der Straße zu gelegenen Kellern ein Brand aus, deſſen Urſache bisher nicht zu ermitteln war. Die Feuerlöſchpolizei verhütete eine Ausdehnung des Feuers, das in aufgeſtapelten Papier⸗, Verpak⸗ kungsmaterial⸗ und Holzvorräten ſchnell um ſich ge⸗ griffen hatte. * Von einem Speditionsfuhrwerk wurde von bis⸗ her unbekannten Dieben eine Kiſte Tee geſtohlen. Wer über den Diebſtahl Angaben machen kann, wolle ſich bei der Kriminalpolizei oder der nächſten Polizeidienſtſtelle melden. Im Hindenburgpark: Täglich um 20 Ahr Varieté der Spitzeuleiſtungen in ber Koc ⸗Feſthalle Gigotte und ihre Kameraden, die entzückenden Wiener Tänzerinnen begeiſtern im Verein mit den anderen Künſtlerinnen und Künſtlern Abend für Abend die Beſucher der Kd F⸗Feſthalle, die der Grenzlandpreſſeſchau Saarpfalz„Schwarz auf Weiß“ im Hindenburgpark angegliedert iſt. Um neben den Darbietungen auch dem Tanze mehr zu ſeinem Rechte zu verhelfen, beginnen die Darbietungen von heute an pünktlich um 20 Uhr. Schon in der Pauſe nach dem 1. Teil kann getanzt werden und nach dem 2. Teil der Darbietungen, alſo gegen 22 Uhr, wird Theo Hollinger mit ſeiner Ka⸗ pelle unentwegt zum Tanze aufſpielen. eee ee eee „Geſchichte des badiſchen Weinbaus“ Von Dr. Karl Müller, Direktor i. R des Badischen Weinbauinſtituts Erſchienen im Verlag von M, Schauenburg, Lahr. In einer ebenſo knappen wie anſchaufichen Dar⸗ ſtellung wird in dieſem mit Photos reich geſchmückten Buch, das ein ausgezeichneter Kenner des Stoffes vom„edlen Stoff“ geſchrieben hat, eine umfaſſende Darſtellung des Weinbaues im ſübweſtdeutſchen Grenzland gegeben. Das Rhein⸗Tal hat ſchon in den Tagen der römiſchen Weltbeherrſcher umfang⸗ reiche Rebkulturen beherbergt, was Wunder, daß die Geſchichte des badiſchen Landes eng mit der Entwick⸗ lung des Anbaus der Reben verknüpft iſt. Beſon⸗ ders den Winzer und den Weinhandel wird dieſes Buch intereſſieren, aber auch für Schulen und Be⸗ hörden, für den Freund der engeren Heimat und den Verehrer eines guten badiſchen Tropfens wird es geeignetes Studienmaterial ſein und belehrende Lektüre bilden. Es dürfte nur wenigen bekannt ſein, daß aus keinem anderen Weinbaugebiet Deutſchlands bis zum Ende des 9. Jahrhunderts ſchon ſo viele Win⸗ gergemeinden genannt werden, wie aus Baden. Wäh⸗ rend hier 84 weinbautreibende Ortſchaften gezählt wurden, waren in der benachbarten Pfalz damals nur 70, in Heſſen etwa 40, Württemberg 17 und im Moſeltal nur 5 Gemeinden zu verzeichnen. Da die aus Norden vorſtoßenden Alemannen die Reben nicht mitgebracht haben können, bleibt nur die An⸗ nahme übrig, daß ſie unter den Römern ihren Ein⸗ zug hielten. Man nimmt an, daß die Sorte Elbling, ſo ſchreibt Dr. Müller, die am Bodenſee, in der Kaiſerſtühler Gegend und im Breisgau und dann auch oberhalb von Trier an der Moſel, bis zum heutigen Tage eine weite Verbreitung beſitzt, durch die Herren der antiken Welt aus Italien nach Süd⸗ weſtdeutſchland verpflanzt worden iſt. Auch zahl⸗ reiche im Weinbau übliche Bezeichnungen laſſen ſich von der lateiniſchen Sprache ableiten, ſo u. a. Wein (vinum), Winzer von vinftor, Keller von cellaria, Küfer von ciparius und Gelte, ein Holzkübel, von galeta. Welche Weine im Mittelalter getrunken wurden, iſt uns heute nur unvollſtändig bekannt. Wir wiſ⸗ ſen nur wenig über die alten Weinſorten, denn der Rebenſaft wurde damals nur nach ſeiner Herkunft benannt. Weiter beſchäftigt ſich der Verfaſſer mit den Urſachen des Rückgangs der Rebfläche im klimatiſch beſonders begünſtigten badiſchen Land, eine Erſcheinung, die beſonders ſeit den ſiebziger Jahren des vorigen Jahrhundert ſich bemerkbar machte. Auch befaßt ſich das Buch mit den hiſtori⸗ ſchen Weingaſtſtätten in Baden, von denen es eine erſtaunlich große Zahl gibt, um dann einen groß angelegten Querſchnitt durch die einzelnen Regio⸗ nen des Weinbaus in unſerem Gau zu geben, der auch hinſichtlich ſeiner ſtatiſtiſchen Seite größtes In⸗ tereſſe beanſpruchen darf. Dieſes auf Grund von tiefgründigen und lang⸗ jährigen Studien gewordene Werk, das erſtmalig eine geſchichtliche Darſtellung der badiſchen Wein⸗ kultur vermittelt, iſt ein Künder der zähen, nie er⸗ lahmenden Arbeit der Winzer am Oberrhein, die in faſt zwei Jahrtauſenden ungeachtet der Kriegs⸗ ſtürme, die über das Land hinwegbrauſten, die Rebe gezüchtet und gepflegt haben, die in jedem Herbſt aufs neue uns„eingefaugenen Sonnenſchein“ ſchen⸗ ken, mag er nun vom Bodenſee ſtammen, oder im Schatten des Kaiſerſtuhls gewachſen ſein. C. W. Fennel. Wir weiſen heute ſchon darauf hin, daß mit Rück⸗ ſicht auf eine auswärtige Betriebsgemeinſchaft das Programm am heutigen Samstag bereits um 19.30 Uhr beginnt. Dafür kann dann ſpäter um ſo länger getanzt werden. eee eee Die Flucht aus dem Leben. Wegen unheilbarer Krankheit erhängte ſich in ihrem Wohnwagen in Schifferſtadt die bꝛjährige Luiſe Dertwinkel. Ehe⸗ und Alters⸗Jubiläum. Silberhochzeit feier⸗ ten Friedrich Mehrhof und Frau Magdalena, ge⸗ borene Kreiſcher, Ludwigshafen, 1. Gartenweg 20. — 77. Geburtstag feierte Frau Katharina Mit⸗ rücker, Ludwigshafen⸗Frieſenheim, Taubenſtraße 30, in aller Rüſtigkett.— Ihnen allen herzlichen Glück⸗ wunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Ab 19.30 bis 21.80 Uhr „Varieté der Spitzenleiſtungen“. Anſchließend Tanz. Geſellſchaftshaus: 15 Uhr Eröffnung der Ausſtellung„Der linde im Dritten Reich“. Kleiner Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Kamerad⸗ ſchaftsabend der Blindentagungs⸗Teilnehmer. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 18 bis 20 Uhr. Morgen Sonntag Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzland⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Bon 20 bis 22 Uhr „Varieté der Spitzenleiſtungen“. Kleiner Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 9 bis 18 Uhr Ar⸗ beits tagung„Der Blinde im Dritten Reich“. Heimatmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr. An beiden Tagen: Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz: Konzert und Tanz Köln⸗Ditſeldorfer Rheindampfſchiffahrt; Täglich Abfahrten. Neuer Marktplatz: Schaumeſſe. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Verwehte Spuren“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Skandol um den Hahn“.— Union⸗Theater: „Kampf um den Piratenſchatz“(am Sonntag, 11 Uhr, Son⸗ dervorſtellung„Das Geheimnis der Marneſchlacht 1914“. — Ufa⸗Lichtſpiele: Andaluſiſche Nächte“.— Atlantik:„Re⸗ krut Willi Winkie“.— Alhambra Mundenheim:„Der unmögliche Herr Pitt“. * Buchen, 24. Sept. Unter einem Viehbeſtand Samstag, 24. September 1938 Nachbargebiete Großfeuer im Kreis Offenbach Zehn Wirtſchaftsgebäude niedergebrannt Wohnhäuſer beſchädigt * Offenbach, 23. September, Ein verheerendes Großfeuer entſtand am Freitag gegen 11.30 Uhr in dem zum Kreis Offenbach ge⸗ hörenden Dorf Dudenhofen. Der Brand vernichtete insgeſamt zehn Scheunen, Stallungen und Geräte⸗ ſchuppen, die alle mit Heu, Stroh und landwirtſchaft⸗ lichen Geräten gefüllt waren. Auch fünf Wohnhäuſer würden in den Obergeſchoſſen und in den Giebeln teilweiſe zerſtört. Die Offenbacher Berufsfeuerwehr, und die Weh⸗ ren aus der Umgegend bekämpften das Feuer mit 30 Rohrleitungen. Nach drei Stunden war die Ge⸗ walt des Feuers ſoweit gebrochen, daß ein weiteres Umſichgreifen nicht mehr zu erwarten war. Auch die geſamte Bevölkerung von Dudenhofen beteiligte ſich an den Löſcharbeiten. Der Schaden kann noch nicht genan angegeben werden, wird aber auf etwa 80 000 Mark geſchätzt. Die Entſtehung des Brandes iſt ver⸗ mutlich auf mit Streichhölzern ſpielende Kinder zu⸗ rückzu führen. Fünf uche Schwachen age unc daruf seit 5 Jah nbrot ohne gie spietzige Acle Holztaservemhtzetempfohſeg, Lieferwagen überſchlug ſich in der Kurve Ein Toter, ſieben Schwerverletzte N * Zweibrücken, 23. Sept. Vormittags fuhr ein Lieferwagen, mit 17 Arbeitern beſetzt, in einer ſcharfen Kurve zwiſchen Lautzkirchen und Bierbach die Böſchung hinunter und überſchlug ſich. Ein Toter und ſieben Schwerverletzte ſind zu bekla⸗ gen. 2* 6 Nůuò nus Tiſuoulziuopun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 24 Sept. Ab 1. Oktober findet der Wochenmarkt um 8 Uhr und der Schweinemarkt um 10 Uhr ſtatt. Die Tabakernte geht ihrem Ende entgegen n Plaukſtadt, 24. September. In dieſer Woche wird der weitaus größte Teil der Tabakpflanzer mit dem Einbringen des Tabaks fertig. Schon ſieht man täglich die mit den grünen Tabakblättern beladenen Wagen geſchmückt, durch die Straßen fahren. Ein alter Brauch hat ſich erhalten. Auf den Pferden, die der Fuhre vorgeſpannt ſind, reiten junge Mädchen oder Burſchen in originellen Koſtümen. Eine harte Arbeit für den Landmann ſſt getan, die aber auch viel Freude an den langen Abenden, an denen der Tabak eingefädelt wird, mit ſich bringt. Der Tabakbauer iſt mit der diesjährigen Tabakernte zufrieden, zumal die Gemarkung auch von Hagelſchlag verſchont geblieben iſt. Opferſtockräuber am Werk * Brühl, 24. Sept. In der hieſigen Kirche wur⸗ den zwei Opferſtöcke erbrochen und ihres Inhaltes beraubt. * Reilingen, 24. Sept. Zwei junge Burſchen haben hier einem Landwirt einen Streich geſpielt, der Gemeinde Oberndorf iſt die Maul⸗ und indem ſte einen Wagen in alle ſeine Teile zer⸗ Klauenſeuche ausgekommen. legten. eee „Wenn Du das Geld nicht ſchickſt, bin ich eine Leiche Swei helratsluſtige Mädchen werden um 1300 RM betrogen ser. Karlsruhe, 22. Sept. Vor dem Karlsruher Schöffengericht ſtand der 30⸗ jährige, bisher unbeſtrafte Kurt V. aus Karlsruhe, der ſich wegen Betrugs zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte ſeinerzeit Martha kennen gelernt, mit der er ein Liebesverhältnis anknüpfend auch Verlobung feierte; gleichzeitig bändelte er mit einer Krankenſchweſter Luiſe an, der er ebenſo Liebe ſchwor und nicht minder ernſtlich verſicherte, ſie heiraten zu wollen. Er bewog beide Mädchen, ihm 700 und 800 Mark zu geben, um an einem Berufsaus- bildungskurſus teilzunehmen und ſich eine Exiſtenz zu gründen. Nebenher liebäugelte er noch mit einer Klara in Konſtanz(wo er an dem Kurſus, den die Bräute bezahlten, teilnahm), die jedoch von finanziel⸗ len Einbußen verſchont blieb. Nachdem er das Geld in der Taſche hatte, erkaltete ſeine Liebe zu beiden, er zog ſich entlobend zurück Anfänglich ſchien er gegenüber Martha ernſtliche Abſichten zu haben. Das Verhältnis währte drei Jahre, bis er Luiſe kennen lernte. Eine Zeitlang war er beider Bräutigam, ohne daß jede der Bräute von dieſer„Intereſſenge⸗ meinſchaft“ wußte. Schließlich lernte er im Februar vorigen Jahres ſeine jetzige Frau kennen, die er er im Frühjahr dieſes Jahres geheiratet hat. Einen kleinen Teil der den Mädchen entlockten Gelder hat er ihnen zurückbezahlt. Während er in Konſtanz an dem beruflichen Ausbildungskurſus teilnahm, ſchrieb er Luiſe immer wieder dringende Brandbriefe. In einem dieſer Schreiben drohte er:„Wenn du das Geld nicht ſchickſt, bin ich am 1. Auguſt eine Leiche“. Als ſie ihn dann ſpäter an die Zurückzahlung des Geldes mahnte, erklärte er ihr, das Verhältnis habe keinen Wert mehr für ihn. Martha ſtellte er einen Schuldſchein über das geliehene Geld aus und eben⸗ falls das Verhältnis ein; ihr hat er etwa 160 Mark zurückbezahlt. Martha hat inzwiſchen einen ehrlichen Bräutigam gefunden und iſt jetzt verheiratet. Beide Zeuginnen erklärten bei ihrer Vernehmung, daß ſie ſich durch den Angeklagten betrogen fühlen. 5 Das Schöffengericht berückſichtigte eine Reihe Mil⸗ derungsgründe zu Gunſten des Angeklagten, ſo, daß er unbeſcholten war und das durch Heiratsſchwindel erlangte Geld tatſächlich auf ſeine Berufsausbildung verwandt hat. Wegen Betrugs in zwei Fällen ſprach das Gericht eine Gefängnisſtrafe von drei Mon a⸗ ten aus. 4 Fc n ö r A F N A n b e Samstag, 24. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 442 Olympiaſieger Joſef Manger in Mannheim Er erzielt im olympiſchen Dreikampf 425 Kilo und begeiſtert die Mannheimer Der entſchieden als Höhepunkt der ſportlichen Darbie⸗ tungen auf dem Mannheimer Koc⸗Herbſtfeſt anzuſpre⸗ chende Start des Olympiaſiegers und Weltmeiſter Ma n⸗ ger aus Freiſing fand bei Mannheims Sportintereſſenten beg ſterten Widerhall. Man hatte anfänglich Bedenken, daß eſem außergewöhnlichen Ereignis auf dem Herbſt⸗ feſt 1 der richtige Rahmen gegeben würde. Der Ver⸗ lauf des Abends hat aber den Optimiſten Recht gegeben, intereſſierte Publikum verhielt ſich muſtergültig und nd die große Freilichtbühne mit großer Spannung die Gewichtheber an die Arbeit gingen. Vor den Gewichthebern trat die Kreisriege der Turner in Erſcheinung. Zuerſt am Reck, dann abwechſelnd am Barren und Pferd. Die außerordentlich exakt durchgeführ⸗ ten Uebungen der einzelnen Turner der Kreisriege wur⸗ den mit reichem Beifall belohnt. Die Riege ſetzte ſich aus Turnern des TV 46 Mann⸗ heim und des TV 62 Weinheim zuſammen. Wir hatten vor dem Auftreten Mangers Gelegenheit mit dem jungen Weltmeiſter kurz einige Worte zu wech⸗ ſeln. Manger, der erſt 25 Jahre alt iſt, hat einen ſen⸗ ſationellen Aufſtieg hinter ſich. Ende 1935 langſam in internationale Klaſſe hereinkommend, gewann er ſchon im Auguſt 1936 die goldene Medaille in Berlin anläßlich der Olympiade. Er trat damit das Erbe des früheren Olym⸗ piaſiegers Straßberger an. Schon im nächſten Jahre ge⸗ lang es Manger auf der Weltausſtellung in Paris die Weltmeiſterſchaft zu erringen. Noch in friſcher Erinnerung iſt ſeine große Leiſtung beim Länderkampf USA gegen Deutſchland in Amerika. Die amerikaniſche Fachwelt ſtaunte und war einſtimmig im Urteil über den ſtärkſten Mann der Welt. Der kommende Auch die Spiele des zweiten Spielſonntags verliefen programmäßig, ſofern man von dem Spielabbruch in Oftersheim Abſtand nimmt. Nachdem ein Großteil der Spiele außerhalb Mannheims nach der neuen Regel ge⸗ pfiffen wurden, iſt es am Platze, hier kurz einige Be⸗ merkungen darüber zu machen. 5 Die neue 13⸗Meter⸗Regel. Die urſprüngliche Faſſung für die Verhängung des 13 Meter lautete im Abſatz): Ein 18 Meter wird ge⸗ geben bei groben oder rohen Verſtößen im Verhalten zum Gegner innerhalb des Strafraumes. Die neue Faſſung dehnt dieſe Beſtimmung auf die eigene Spielfeldhälfle aus. Darüber hinaus ſagt eine Erläuterung dieſer Regel, daß u den groben Verſtößen im Verhalten zum Gegner auch das Halten desſelben zählt, mobei ohne Bedeutung iſt, ob derſelbe nun im Beſitze des Balles iſt oder nicht. Die Sachlage iſt alſo die: Ein Läufer hält knapp hinter der Mittellinie innerhalb der eigenen Hälfte einen gerade in Stellung laufenden Gegenſtürmer feſt, ſo muß der Schieds⸗ richter 18 Meter entſcheiden. Dasſelbe gilt für unfaires Spielen. Die Zuſchauer werden ſich alſo daran gewöhnen müſſen, daß bei ſolchen Verſtößen, auch wenn ſie ſich ſaſt im Mittelfeld ereignen, der Schiedsrichter ebenfalls zur 13⸗Meter⸗Marke deuten muß. Wir wollen darauf ver⸗ zichten, dieſe Regel zu verpflücken oder ſie gar ohne wei⸗ teres zu verwerfen. Sie iſt nun einmal da und Spieler ſowie Zuſchauer müſſen ſich mit ihr abfinden. Am härte⸗ ſten trifft dioſe Regel jedenfalls den Unparteiiſchen, dem es ſchwer fallen wird, immer das Richtige zu treffen. Ohne jeden Kommentar wollen wir zum Schluß die Datſache anfügen, daß ein Unparteiiſcher in Mitteldeutſch⸗ land nicht weniger als 22 dreizehn Meter verhängte. Volles Programm der Gauklaſſe Erſtmals treten am Sonntag fämtliche 10 Gauklaſſen⸗ vereine auf den Plan. Nachſtehende Spiele wurden ange⸗ ſetzt: TV Leutershauſen— SV Waldhof F— 8 55. lach 5 t Freiburg— T' urla Bt heenubele— TB Weinheim T Ketſch— TS Oftersheim An der Bergſtraße wird an dieſem letzten September⸗ ſonntag beim Neuling Hochbetrieb herrſchen. Der badiſche Meiſter, der SV Waldhof, ſtellt ſich daſelbſt zum Punltekampf. Leutershauſen hat in ſeinen bisherigen Spielen gut abgeſchnitten, ſo daß man auch erwarten kann daß ſie dem Meiſter eine große Partie liefern und nicht ohne weiteres kapitulieren werden. Die Se c. enhei⸗ mer mußten in den beiden erſten Spielen zweimal nach Mannheim fahren und unterlagen jeweils. Gegen F C Freiburg ſollte und müßte der erſte Sieg fällig ſein: vorausgeſetzt, daß der Sturm beſſer wirft und auck Platz hält. Das Spiel der beiden Neulinge im Breisgau müßte bie mittelbadiſche Mannſchaft ous Durlach für ſich entſchei⸗ den können. Es ſei denn, daß die Dreiſamſtädter ſeit ihrem Spiel gegen Leutershauſen viel hinzugelernt haben Bei den Brauereien gaſtiert der TV 62 Weinheim. Die Wein⸗ heimer haben durch eine Mannſchaftsumſtellung ihre Schlagkraft erheblich verſtärkt. Beim VfR muß alles klap⸗ pen, wenn der Siegeszug fortgeſetzt werden ſollte. Ofters⸗ heim hat am Vorſountag gleich vier Spieler hinausgeſtellt bekommen. Die Mannſchaft hat in Ketſch keine Chance. Die Spiele der Handͤball-Vezirksklaſſe N Staffel 1 In der Bezirkskloſſe gehen die Spiele nur ſchrittweiſe vorwörts. Noch ſind die Spiele nur für wenige Spieltage feſtgeſetzt. Es iſt jedoch zu erwarten, daß die an dieſem Wochenende ſtatüfindende Sitzung der Bezirksklaſſenvereine mit ihrem Verantwortlichen Gund auch hier bald Klarheit bringt. Der letzte Septemberſonntag ruft nachſtehende Mannſchaften zum Spiel auf: SA⸗ Standarte 171— Reichsbahn Mannheim Turnerſchaft Käfertal— TV 46 Mannheim Mer— Kurpfalz Neckarau TV Viernheim— Jahn Weinheim Völlig offen iſt die 0 der SA⸗Männer mit der Reichsbahn, wenn man 1 gefühlsmäßig dem vorjährigen Staffelſieger die größeren Ausſichten einräumen muß. In Käfertal ſtehen ſich zwei der Unterlegenen des Vorſonntages ſegenüber. Wenn auch Käfertal dabei mehr enttäuſcht hat, 10 trauen wir ihnen dennoch einen Sieg über die wurf⸗ ſchwach gewordenen 46er zu. Die M7 wird alles daran ſetzen, ihren Start in der Bezirksklaſſe zu einem erfolg⸗ reichen zu geſtalten, was ihr auch gelingen ſollte. Da⸗ Pier iſt es außerordentlich ſchwer für den Kampf in iernheim gegen Weinheim eine Meinung zu äußern. Vielleicht entſheidet der Platzvorteil. Jedenfalls wöre es keine Ueberraſchung, wenn am Sonntag ſämtliche Platz⸗ vereine in diefer Staffel beide Punkte für ſich behalten würden. 8 Staffel 2 S Schwetzingen— Sc Doſſenheim TV Hockenheim— TW Friedrichsfeld TV Han hsheim— T St. Leon TBo Neulußheim— TG Ziegelhauſen Dies ſind die vier Spiele, die der kommende Sonntag bringen ſoll. Man iſt babet gespannt, wie der Staffelſteger Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich natürlich auf die Leiſtungen Mangers, der ganz groß in Form war und im olympiſchen Dreikampf insgeſamt 850 Pfund zur Hoch⸗ ſtrecke brachte, und damit ſeine Olympialeiſtung um nicht weniger als 30 Pfund überbot. Atemloſe Spannung herrſchte, wenn Manger an das Gerät ging und reicher Beifall lohnte ſeine phantaſtiſchen Leiſtungen, der ſich zum Orkan ſteigerte, als Manger beim letzten Verſuch 820 Pfund geſtoßen hatte und das Gewicht hintereinander dreimal zur Hochſtrecke brachte. Die Ergebniſſe: Olympiſcher Dreikampf Drücken Reißen Stoßen Jugend: Schmitt⸗84 Mannheim 180 150 190 Pfund ꝗKöchler⸗AC 92 Weinheim 155 170 220 Pfund Federgewicht: Zech⸗Vfè Neckarau 140 140 220 Pfund Leichtgewicht: Malie r⸗Vfe Neckarau 155 170 220 Pfund Mittelgewicht: Schneide r⸗Vfs Neckarau Halbſchwergewicht: Hamme r⸗84 Mannheim 170 170 230 Pfund Schwergewicht: Manger⸗Freiſing 280 250 320 Pfund Handballſonntag Schwetzingen, der einen ſchlechten Start erwiſcht hat, ſich gegen den Neuling aus Doſſenheim hält. In Hockenheim erwartete der ehemalige Gauklaſſenverein, TV Hockenheim, ſeine Turnbrüder aus Friedrichsfeld. Wir geben dem Platzverein die größeren Chancen. Die TG St. Leon wird in Handſchuhsheim zu beweiſen haben, daß ihr erſter Sieg nicht von ungefähr kam. In Neulußheim wenden die Hei⸗ delberger Vorſtädter einen ſchweren Stand haben. Peter Kane iſt Weltmeiſter England hat die beſten Fliegengewichtler Um den freien Titel eines Weltmeiſters im Fliegen⸗ gewicht ſtoanden ſich im Stadion des Liverpooler Fußball⸗ Clubs der amerikaniſche Meiſter Jackie Jurich und Englands junge Hoffnung Peter Kane gegenüber. Der Brite erwies ſich vor 50 000 Zuſchauern als der härtere Schläger und ſiegte noch 15 ſpannenden Runden klar nach Punkten. Großbritannien, das in Jackie Brown und Benny Lynch in den letzten ſechs Jahren die weltbeſten „Fliegen“ ſtellte, hat ſomit wieder„ſeine“ Weltmeiſterſchaft, nachdem der Schotte Lynch den Titel am grünen Tiſch ver⸗ lor, weil er das Gewicht nicht mehr bringen konnte. Es war ein prächtiger Kampf, den ſich die beiden Klei⸗ nen lieferten. Beſonders der techniſch ſo hervorragende Amerikaner fand großen Beifoll, da er in der., 12. und 13. Runde jeweils bis„neun“ und in der dritten Runde bis„oͤrei“ zu Boden mußte, dennoch aber den Schlußgong erreichte. Kane hat faſt all ſeine Kämpfe entſcheidend ge⸗ wonnen. Einer der wenigen, der gegen ihn über die Runden kam, iſt der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Ernſt Weiß(Wien), der dem Engländer zweimal nur knapp nach Punkten unterlag. Es muß anders werden Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht„Der Aufbruch“ aus Polen eine Rede von Dr. Sornik, die dieſer aus Anlaß des 5. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Polen, in Kattowitz gehalten hat. Zunächſt erinnert Dr. Sornik daran, daß Turn⸗ und Sportvereine lebenswichtig ſind für die völkiſche Erziehungsarbeit, und daß die Deutſche Tur⸗ nerſchaft in Polen durch das ſoeben zu Ende geführte Feſt ihre wahre völkiſche Bedeutung erkennen läßt. Dann heißt es weiter: Die ſtraffe Führung Die organiſatoriſche Form der Deutſchen Turnerſchaft bedarf kaum einer Reorganiſation, wohl aber der Geiſt innerhalb dieſer. Das erſte Erfordernis iſt eine ſtraffe Führung. Wir dürfen uns keinen Täuſchungen hingeben: Vieles iſt in der Turnerſchaft erneuerungs bedürftig, Dazu iſt uns die deutſche Volksgruppe viel zu wertvoll, als daß immer nur von Jahr zu Jahr aus falſcher Höflichkeit und Rückſichtnahme dieſelben Männer gewählt werden. Die Wahl muß immer unter dem Loſungswort ſtehn: Nur die Tüchtigſten und Fähigſten gehören in die Führung. Aber wo ſind die Fähigen und Tüchtigen für die Nachfolge?! Sind das die bisherigen Ergebniſſe der Turnererziehung, daß keine friſche und mutige Nachfolge ſich herausſtellt? Sollte die junge Generation über keine Führungstalente verfügen? Das iſt unmöglich! Entſchiedene Aktivität Der Fehler muß in der Organiſation des Geiſtes liegen. Entſchiedene Aktivität verlangen wir von allen Angehörigen der Turnerſchaft. Man ſtelle der Jugend praktiſche Auf⸗ gaben und überwache aufmerkſam und konſequent deren Durchführung. Die Jugend muß angelernt werden. Es iſt ein unerträglicher Zuſtand, wenn man nur auf die Nachfolge wartet, ſtatt die Nachfolge ſyſtematiſch zu er⸗ ziehen. Die Feſtſtellung muß gemacht werden, eben aus der tiefen Verantwortung heraus für die Erhaltung der kulturellen Güter in unſerer Volksgruppe. Wir haben in der gegenwärtigen Führung der Deutſchen Turnerſchaft hervorragende Perſönlichkeiten, die den unzulänglichen Zu⸗ ſtand wohl erkennen. Die ſtraffe Führung wird gewollt, es werden auch praktiſche Maßnahmen getroffen, aber die ſtraffe Führung kann erſt wirklich werden durch die ziel⸗ bewußte Arbeit aller Teile. Dazu gehört, daß die Gefolg⸗ ſchaft vertrauensvoll zur Führung ſteht und gehorſam iſt, die Meckereien unterläßt und hart und ſtumm ihre Pflicht erfüllt. Deutſcher Turner und deutſche Turnerin, ich ſtelle an dich die Gewiſſensfrage: Haſt du im vergangenen Jahr in Treue zur Turnerſchaft geſtanden? Haſt du immer und überall deine Pflicht gegenüber der Deutſchen Turnerſchaft erfüllt? Ueberlege und faſſe hier in dieſer feierlichen Stunde den Entſchluß: Es muß in dieſem Jahre anders werden! Ich will mich einſetzn, tüchtig arbeiten, pünktlich und gehorſam ſein. Die Führung der Deutſchen Turner⸗ ſchaft erwartet von dir nach wie vor höchſte Einſatzbereit⸗ ſchaft und ſie will, daß die Fähigſten der deutſchen Jugend Banner⸗ und Schildträger der Deutſchen Turnerſchaft wer⸗ den. Wir danken den führenden Perſönlichkeiten in der Deutſchen Turnerſchaft, die ihr Leben lang das turneriſche Erbe Meiſter Jahns in Selbſtaufopferung verwaltet haben, für ihre Leiſtung in den ſchweren und wiloöͤbewegten Zeiten unſerer Volksgruppe. Die neue Lebenshaltung Es erſcheint mir wichtig, darauf hinzuweiſen, daß die neue Zeit gebieteriſch eine entſprechende Lebenshaltung innerhalb der Deutſchen Turnerſchaft fordert. Es iſt die Meinung vielfach verbreitet, daß die Turnvereine neban der turneriſchen Arbeit auch die geſellſchaftliche Unter⸗ haltung zu pflegen hätten. Der Gedanke iſt an ſich nicht unrichtig, wird aber meiſtens mißverſtanden, indem die geſellſchaftliche Zuſammenkunft zu gewöhnlichen Bier⸗ abenden herabgewürdigt wird, in denen der Oeffentlichkeit billige Beluſtigungen geboten werden. Man ſagt: Das Volk will es; es fühlt ſich wohl und man muß dem Ge⸗ Vor der letzten Schlacht des Jahres Eine vorläufige Bilanz des Rennjahres Berlin, 23. September. Noch eine letzte Rennbahnſchlacht am erſten Oktober im Donington⸗Park auf Englands Boden, ein letztes Kräfte⸗ meſſen der beſten Fahrer und Wagen Europas und vor⸗ ausſichtlich ein ſpannendes Duell zwiſchen Mercedes⸗Benzz umd Auto⸗Union, dann iſt das Rennjahr 1998 vorüber. Das Rennjahr 1938— Eine neue Rennfſormel hat die bis dahin regierende 750 Kg.⸗Formel abgelöſt und 1988 war das erſte Jahr, in dem dieſes neue Rennbahngeſetz regierte. Bis drei Liter war der Zylinderinhalt der Kom⸗ preſſorwagen, bis 4,5 Liter der Zylinderinhalt der Wagen ohne Kompreſſor begrenzt worden und man hatte gehofft, auf dieſe Weiſe zwei Fliegen mit einer Klappe zu ſchla⸗ gen. Einmal mußten nun nach der neuen Rennformel alle am Rennwagenbau intereſſierten Werke von vorne anfangen und man konnte annehmen, da ja nun der bis dahin beſtehende Vorſprung der deutſchen Werke aufgeho⸗ hen wurde, daß nun neuer Mut allgemein erwachte. Wei⸗ terhin aber ſollte die Rennformel einen Ausgleith ſchaf⸗ ſen zwiſchen kompreſſorloſen Wagen und ſolchen mit Kom⸗ preſſor. Deutſchland, Italien, Frankreich, England und ſogar Amerika— ſie alle wollten mit neuen Wagen auf⸗ kreuzen und man verſprach ſich eine weſentliche Belebung der Rennbahnen. Manches Gerücht kurſierte im Winter vorigen Jahres über neue Modelle. Als dann aber die Rennſaiſon begann, da hatten zwar unſere deutſchen Fir⸗ men weſentliche Geldmittel für die Umſtellung auf die neue Formel aufwenden müſſen— die große„Belebung“ aber ließ viel zu wünſchen übrig. Es waren im Grunde wieder die gleichen, die den Rennbahngedanken trugen: Deutſchland und Italien, Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union auf der einen, Alfa Romeo und Maſerati auf der anderen Seite. Ein neuer Konkurrent geſellte ſich dazu: Delahaye mit dem neuen 4,5⸗Liter⸗Wagen ohne Kompreſſor. Aber— nun kam die zweite Panne der neuen Formel, der Aus⸗ gleichkoiffizient zwiſchen kompreſſorloſem und Kompreſſor⸗ wagen erwies ſich als nicht richtig; denn Delahaye, der einzige Vertreter des kompreſſorloſen Modells, fiel im Laufe des Jahres immer weiter bis zu einer Statiſten⸗ rolle zurück. Wo aber blieben Talbot und Bugatti mit ihren neuen Wagen? Wo blieb Era und wo blieben die Amerikaner? Ja, es ſah zur Hälfte dieſer Rennſaiſon auf den Rennbahnen ſo aus, daß man bereits von einer Kriſe des Rennſports ſprechen wollte. Denn Mercedes⸗ Benz hatte ſich dank ſeiner genialen Konſtrukteure, ſeiner ausgezeichneten Fahrer und den gewitzten Betreuern des Rennſtalles eine Vormachtſtellung geſchaffen, die alle ande⸗ ren zu erdrücken drohte. Nachdem das Rennjahr zur allgemeinen Ueberraſchung beim Großen Preis von Pau, dem erſten Rennen des Jahres, mit einem Sieg von Delahaye begonnen hatte, einem Sieg über Mercedes⸗Benz, der wie eine Bombe wirkte und mancher ausländiſchen Firma Mut machte, ſbürmte der Mercedes⸗Benz⸗Stall zu einer beiſpielloſen Siegesſerie davon. In Tripolis kämpfte Hermann Lang mit Caracciola und Brauchitſch die Konkurrenz von Alfa und Maſerati nieder. Ein paar Wochen ſpäter gab es einen dreifachen Mercedes⸗Benz⸗Sieg im Großen Preis von Frankreich. Dann rettete Seaman für Mercedes⸗ Benz auf dem Nürburgring den Großen Preis von Deutſchland und die Coppa Ciano in Livorno, die Coppa Acerbo in Pescara, der Große Preis der Schweiz brachten neue Mercedes⸗Benz⸗Erfolge. Wenn nun aber inzwiſchen Mercedes⸗Benz einen ernſt⸗ haften Gegner fand, ſo verdanken wir das neben Alfa Romeo und Maſerati der Auto⸗Union. Das ſächſiſche Werk hatte ſich durch den Todesſturz Bernd Roſemeyers und damit im Zuſammenhang ſtehende Umſtände, die die Rennwagenentwicklung weit zurückwarfen, nicht entmuti⸗ gen laſſen. Trotz ungünſtiger Fahrerverhältniſſe wagte man ſich wieder forſch in den Kampf und wenn auch der Große Preis von Frankreich noch eine große Pechſerie brachte, ſo waren dann der 3. und 4. Platz von Stuck und Nupolari im Großen Preis von Deutſchland— Stuck wurde dadurch bekanntlich deutſcher Meiſter— erſte Ent⸗ ſchädigungen für den unermüdlichen Einſatz. Das Pech verfolgte dann die Auto⸗Union⸗Leute noch in Pescara und. Bern, dann aber klappte es. Im Großen Bergpreis von Deutſchland wurde Stuck auf Auto⸗Union der Sieger und, damit deutſcher Bergmeiſter und in Monza nun ſchließ⸗ lich beim Großen Preis von Stalien, dem letzten Großen Preis des Jahres, holte Nuvolari, Italiens Meiſterfahrer, für die Auto⸗Union den Sieg. Neun große Rennen ſind bisher gefahren. Acht davon haben deutſche Wagen ſiegreich beendet, ſechs gewann Mer⸗ cedes⸗Benz, zwei die Auto⸗Union. So gehen wir mit dem ſtolzen Bewußtſein in das letzte, das zehnte Rennen die⸗ ſes Jahres, dem Großen Preis vom Donington Park am 1. Oktober und beſchließen damit eine neue große Erfolgs⸗ ſerie unſerer Wagen und Fahrer, die erneut in der Welt von der Genialität unſerer Techniker und der Präziſion unſerer Arbeiter, von der Vormachtſtellung unſeres deut⸗ ſchen Kraftfahrzeugbaues kündete. Den höchſten Titel, den der europäiſche Autorennſport vergibt, holte ſich wieder einmal Caracctola auf Mercedes⸗Benz und beſtätigte damit ſeine große Meiſterſchaft. Was die letzten Rennen aber zeigten, iſt, daß Italiens Rennwagenwerke, Alfa Romeo und Maſerati, nun auch ſo weit auf dem Plan ſind, daß ſie als Gegner nicht unter⸗ ſchätzt werden dürfen und ſchneller als man es denkt„da“ ſein können. Vier Werke ſind in einem ſpannenden tech⸗ niſchen Kampf begriffen und mit den 1,5⸗Liter⸗Rennwagen wächſt eine neue Klaſſe zu immer größerer Bedeutung her⸗ auf, ſo daß man zum Ende dieſes Jahres erfreut feſtſtel⸗ len kann: keine Spur von Rennſportkriſe, im Gegenteil, der Rennbahngedanke lebt, iſt lebendiger denn jel f K. G. von Stackelberg. Das ißt e fal⸗ ſchmack des Publikums Rechnung tragen. d ſche, überaus ſchädliche Einſtellung einer vergangenen Zeit. Die Turn⸗ und Sportvereine ſind Erziehungsſtätten Die Turn⸗ und Sportvereine ſind Erziehungsſtätten, von denen eine geſunde aufbauende Kraft ausgehen muß. Da⸗ her darf der einzelne Turnverein nicht paſſiv ſein und dem Geſchmack der Maſſe, der meiſtenteils niedrigen Inſtinkten entſpringt, Konzeſſionen machen, ſondern er muß ſeinen erzieheriſchen Willen der deutſchen Gemeinſchaft auch auße halb ſeiner Reihen aufprägen. Beim Bier wird nur ge⸗ redet und nichts getan. Große Pläne ſind nie an Bier⸗ tiſchen entſtanden und verwirklicht worden, ſondern nur in der ernſten nüchternen Gemeinſchaft zielſtrebiger Geiſter. Damit ſoll nicht etwa gegen den Frohſinn geredet ſein. Nein, edle Fröhlichkeit iſt immer eine Quelle der Kraft und Erbauung. Wahre Fröhlichkeit kann nie durch billige Konzeſſionen an den Geſchmack der Allgemeinheit errichtet werden, ſondern durch Aktivierung der edlen Kräf die im deutſchen Lied, im deutſchen Brauch und in der Sitte in Tanz und Spiel beſchloſſen liegen. Der erſte Teil turneriſcher Veranſtaltungen muß immer erhebend und er⸗ bauend wirken, der nachfolgende Teil dem edlen Frohſinn gewidmet ſein. Der Turn⸗ und Sportgedanke muß in jede deutſche Familie dringen. Erſt wenn die Eltern erkannt haben werden, daß ihre Kinder aus völkiſcher Dif in einem Turn⸗ oder Sportverein angehören müſſen und die lebendige Wechſelbeziehung zwiſchen Elternhaus und Tur⸗ nerſchaft beiden Teilen nur Nutzen bringt, dann werden ſich die Kraftſtröme der Turnerſchaft in der Volksgruppe fruchtbar auswirken. Meiſterſchaft der Olympia-Jollen Die Deutſche Segelmeiſterſchaft der Olympia⸗Jollen be⸗ gann am Freitag auf dem Müggelſee bei Berlin. Die erſte Wettfahrt gewann H. Stein(Lübeck) vor dem Ham⸗ burger B. v. Stillfried und dem Berliner H. Stampehl. Leider nahmen nur 24 von den 32 gemeldeten Bewerbern den Kampf auf. Neben dem Titelverteidiger Dr. Böß (Berlin) fehlte auch der zweimalige deutſche Europamei⸗ ſter Bickel(München). Bei friſchem Oſtwind und Sonnen⸗ ſchein kam auf der erſten Kreuzſtrecke Stampehl an die Spitze, doch noch vor der Wendemarke mußte der Berliner die Führung an v. illfried und Stein abtreten. Im Endkampf gelang es Stein, nach einem Vorſprung von über einer halben Minute als ſicherer Sieger die erſte Wettfahrt zu beenden. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaft der Olympia⸗Jollen(1. Wettfahrt): 1. Hel⸗ mut Stein(Lübeck):51,28 Std.; 2. B. v. Stillfried (Hamburg):52,09 3. H. Stampehl(Berlin):53,06; 4. Dr. Steenats(München):53,16 5. Hans Twelkmaier (Berlin):53,49; 6. Franz Groß(München):53,59. Die Spiele der Vezirksklaſſe In Unterbaden⸗Weſt Seckenheim— Neulußheim Feudenheim— Käfertal 07 Mannheim— Heddesheim Viernheim— Hockenheim Friedrichsfeld— Ilvesheim Weinheim— Phönix Mannheim Seckenheim müßte zu Hauſe gegen Neuluß⸗ heim glatt gewinnen. Feudenheim hat bis jetzt wenig Glück gehabt. Aus zwei Spielen gab es nur einen Punkt. Käfertal iſt durch den Ausfall einiger Spieler etwas geſchwächt, ſo daß ein Erfolg von Feudenheim nicht überraſchen würde. 07 Mannheim hat ſich gut ent Gegen He d⸗ desheim wird es auf eigenem Gelände zu einem Sieg ſpielen am Sonntag: . Ztiernheim ſteht gegen Hockenheim vor einem weiteren ſicheren Erfolg. Friedrichsfeld wird Ilvesheim geſchlagen nach Hauſe ſchicken. Weinheim empfüngt Phönix Mannheim. Wenn Phönix Mannheim richtig ins Spiel kommt, iſt auch in Weinheim ein Sieg möglich. In Unterbaden⸗Oſt finden folgende Sri fat: Union Heidelberg— Rohrbach Wiesloch— Eberbach Neckarhauſen— Kirchheim Plaukſtabt— Lim bach Walldürn— Schwetzingen Rohrbach, das am Sonntag auch Neckarhauſen ſchlug, ſollte gegen Union Heidelberg beſtehen können. Wiesloch wird zu Hauſe gegen Eberbach zum erſten Sieg kommen. Der Tabellenführer Kirchheim darf Neckar⸗ hauſen nicht unterſchätzen. Trotzdem glauben wir, daß Kirchheim bei vollem Einſatz in Neckarhauſen micht ge⸗ führdet iſt. 5 Plankſtadt wird ſich auf eigenem Gelände gegen Limbach die Punkte nicht entgehen laſſen. Schwetzingen muß nach Walldürn. Der Ausgang dieſes Spiels iſt vollkommen offen. Lileraſur *„Der deutſche Sportflieger“, Zeitſchrift für die geſamte Luftfahrt, Verlag Edgar Herfurth u. Co., Leipzig, brachte anläßlich ſeines öjährigen Beſtehens eine beſonders inter⸗ eſſante Ausgabe heraus. Er bringt eingangs einen aus⸗ führlichen Bericht von Dr. Heinz Orlopius über die Beſuche des italieniſchen Luftmarſchalls Italo Balbo und des Chefs der franzöſiſchen Luftwaffe General Vuillemin in Berlin. Intereſſante Artikel behandeln den Atlantik⸗ flug des„Condor“ Berlin—Neuyork und zurück und den 19, Rhön⸗Segelflugwettbewerb. Ueber die große Leiſtungs⸗ ſchau des deutſchen Modellfluges in den Borkenbergen orientiert der Artikel„Reichswettbewerb für Motorflug⸗ modelle 1938“. Die Volksflugzeugſeite iſt diesmal ins⸗ befondere den engliſchen und franzöſiſchen Klein⸗Flugzeugen gewidmet. Zur Frage der Funklandung nimmt Dr.⸗Ing. E. Kramar Stellung und vielem Intereſſe wird die Fort⸗ ſetzung„Das Dreirad⸗Fahrgeſtell und ſeine techniſchen Eigenheiten“ in Luftfahrtkreiſen begegnen. Aeußerſt wich⸗ tige Artikel ſind außerdem„Langſtrecken⸗Seeflugzeug Ka 1898 und Langſtrecken⸗Landflugzeug Ha 142“ und„Die großen Projekte der Ozeanluftfahrt“. Die regelmäßig er⸗ ſcheinenden Rubriken„Luftfahrt⸗Patentſchau“,„Induſtrie und Technik“,„Modellbauecke“ und„Was gibt's Neues?“ beſchließen das mit über 120 Bildern ausgeſtattete Sep⸗ tember⸗Heft. CCC dieher wurden 4111 krntekindergürten, 3117 Schweſternſtatlonen, 22 280 flies. und Beratungeſtellen neben vielen anderen ſozlalen Einrichtungen durch die nen. geſchaſſen. Durch deine mitglledſchaf zur ns. fun bu dleſes Werk erweitern. Mein Freund im Kriege war ein Flößer. Er d ſchöne Lieder zu ſingen, die ich nicht kannte, werſame Mären zu erzählen. Kein Wunder wenn einer alle Ströme Deutſchlands bereiſt s nach Holland kam, auf ſeinem Holzfloß inabwärts treibend, das Sagenland des b ſtroms durchfuhr, dem langen Lauf der Donau durch viele Länder folgte. Burgen ſtehen am Ufer, die Landſchaft wechſelt in bunteſten Farben. Es wird einem manches zugetragen, wenn man, gemächlich auf den Holzbalken ruhend, durch Länder und Völ⸗ ker reiſt. Aber in einer ſtillen ſchönen Stunde des Beiſam⸗ menſeins, als wir uns zum erſten Male näherkamen, als ich wiſſensdurſtig nach den Quellen feiner vielen Lieder und Geſchichten forſchte, begab ſich das Seltſame, daß mein Freund beharrlich ſchwieg und gar nichts zu erzählen wußte. Er ſchüttelte lächelnd den Kopf. Wenn einer auf dem Floß ſtromabwärts treibt, immer mitten in der Fahrbahn, ſo erfährt er nichts davon, was drüben am Ufer geſchieht. Zu beiden Seiten iſt Waſſer dazwiſchen, nichts kann hinüber. Die Flöße legen nicht in den Häfen an wie die kleinen Vergnügungsdampfer. Sie treiben. Balken ſind durch Stricke zuſammengefügt, eine kleine Hütte iſt gezimmert, und ein wachſamer Hund läuft regelmäßig das Geviert ſchwankenden Holzes ab, ins Waſſer bellend und knurrend, wenn ſich dem einſamen Floß irgendein Lebeweſen zu nahen ver⸗ ſucht. Vorn, auf dem Führerfloß oder dem kleinen Schleppdampfer, haben ſie wohl alle Hände voll zu tun. Aber hinten lag mein Freund, auf den Balken ausgeſtreckt, und träumte in den blauen Himmel. b und zu, wenn der Fluß eine Biegung machte, erhob er ſich und ſtellte das Ruder um. Dann lag er wieder und träumte. Mehr erlebte er nicht. Seitdem verehrte ich meinen Flößerfreund, der ſo viel ſchöne Lieder und Geſchichten wußte, als einen Dichter. Ich forſchte nicht mehr nach dem Urſprung ſeiner Geſchichten. Ich nahm ſie als ein ſtilles Ge⸗ heimnis hin. Man kann dem Volkslied nicht nach⸗ ſpüren, es iſt irgendwo gewachſen, von innen, Kame⸗ raden haben es aufgegriffen und überliefert; man weiß nicht mehr, von wem. Als unſere Truppe dann nach Finnland kam, in den Befreiungskrieg des Landes der unergründ⸗ lichen Wälder und Seen, nahm mich mein Flößer⸗ freund eines Tages bei der Hand und zeigte mir die Natur des Landes, wie er ſie ſah. Flößerei iſt hier nicht möglich, die Flüſſe ſind zu reißend. Beginnen dort, wo das Waſſer der großen Seen die Bergland⸗ ſchaft durchbricht, ſchäumen in raſenden Stromſchnel⸗ len dem Tiefland und dem Meere zu. Rundum ſtehen die ſchweigenden Wälder. Man fällt die hoch⸗ ragenden Bäume und wirft ſie in die Stromſchnel⸗ lem Das wilde Waſſer reißt ſie fort, tagelang trei⸗ ben ſie im brauſenden Giſcht durch einſames Land. Wenn der Fluß dann breiter und ruhiger wird, ſtehen Männer mit langen Hakenſtangen bereit und fiſchen die treibenden Balken auf. Man bringt ſie auf die rieſigen Holzſtapelplätze. Wir ſtanden am Bottniſchen Meere, dem die wil⸗ den Katarakte des Ulea das überſchüſſige Waſſer aus Kareliens Urwäldern zutragen. Wie Streichhölzer find manche Stämme zerknickt, von den Holzfällern oben im Bergland dem raſenden Element zum Spiel überlaſſen. Aber die Flößer unten am Meere fan⸗ gen jedes Stück Holz mit ſicheren Haken auf. Immer wieder ſchnellen ſie die Fangſtange in die ſchäumen⸗ den Fluten. Aber plötzlich zögert der Arm der Flößer, die lange Stange zuckt zurück.. Was dort im Waſſer treibt, iſt kein gebrochener Baumſtamm.— Ein toter Mann wird herangeriſſen von den Fluten Das ted aus den engen Von Alfred Baresel Dann packen ſie doch beherzt zu. Der Leichnam muß geborgen werden. Es iſt nicht das erſtemal, daß ein Toter hier angeſchwemmt wird zwiſchen den trei⸗ benden Balken. Drüben zwiſchen den Stapelplätzen wächſt ſchon ein kleiner Friedhof mit ſchlichten Holz⸗ kreuzen heran. Die Toten kamen alle die Katarakte herunter, man weiß nicht, woher und warum. Man wartet Tage und Wochen auf die Kunde von oben. Aber ſo ſchnell auch die Baumſtämme im Waſſer herumtreiben, das Wort der Kameraden fin⸗ det den Weg nicht hierher. Urwälder liegen dazwi⸗ ſchen. Es kommt nie eine Kunde zu den Flößern, was mit dem unglücklichen Kameraden oben in den Bergen geſchehen. Man weiß nicht, ob er als Kämp⸗ fer fiel, ob ihn ein Unglück zu Tode geſtreckt. Man weiß es von keinem, der auf dem kleinen Friedhof ruht, und man weiß es ſeit Jahrtauſenden nicht, warum einer von den Bergen heruntergeſchwemmt wurde. Und doch wiſſen die Flößer von jedem, der unter kleinem Holzkreuz zwiſchen den Stapelplätzen liegt, eine heldiſche Geſchichte... Wenn es Abend wird und Ablöſung kommt und die müden Kameraden zwiſchen den Holzbalken am glimmenden Feuer ſitzen, dann erzählen und ſingen ſie davon. Es ſind Lieder der Not, des Kampfes und Sieges, die ſie ſingen, Lieder von der Schwere des Lebens in rauher, ge⸗ liebter Heimat, und Lieder der Sehnſucht und des endlich erfüllten Traumes. Man hat viele Hunderte ſolcher Lieder und Sagen an den Holzſtapelplätzen und oben in den kareliſchen Wäldern geſammelt. Es iſt nordiſche Volkspoeſie, die man in Finnland Kalewala nennt. Sie erzählt von Lichtgeſtalten und Böſewichtern, die doch nie ge⸗ ſehen wurden, wohl nie da waren. Mein Flößerfreund iſt dieſen Geſtalten ſchon be⸗ gegnet, als er einſam die ſchöne Donau hinunter⸗ fuhr. Denn das Volkslied geht in Wirklichkeit doch nicht auf Reiſen. Es iſt innen beheimatet. Es weiß nichts von den funkelnden Schönheiten fremder Länder. Die wahrhaft ergreifende Erzählung iſt kein Erlebnisbericht. Sie kommt von innen. Luſtiges von alten Haudegen Die Düppeler Schanzen ſind genommen. Prinz Friedrich Karl erhält von dem glücklichen König Wil⸗ helm ein Telegramm:„Nächſt dem Herrn der Heer⸗ ſcharen verdanke ich dir den Sieg.“ Dem Prinzen iſt es höchſt peinlich, daß kein Wort des Dankes an Wrangel in dem Telegramm ſteht, der doch Feldmarſchall war. Er verſucht dieſes Ver⸗ ſehen des Königs durch einige liebenswürdige Worte zu mildern. Da ſagt Wrangel:„Na, wat denn? Der Herr der Heerſcharen, det bin ick doch!“ * Bei Torgau bekam einſt ein alter preußiſcher Oberſt eine Kugel ins Bein, und drei Wundärzte wa⸗ ren im Lazarett ebenſo emſig wie vergeblich bemüht, ſie zu finden. Der alte Haudegen, der trotz der grim⸗ migen Schmerzen mit keiner Wimper zuckte, ſah ihnen aufmerkſam und gelaſſen zu. Nach einer halben Stunde fragte er:„Was ſuchen Sie denn eigentlich?“ „Die Kugel“, antworteten die Chirurgen. „Hätten Sie mir doch das eher geſagt!“ brummte der Oberſt verdrießlich.„Die habe ich ja in der Taſche!“ * Wrangel liebte es, den Frauen Artigkeiten zu ſagen, aber dabei auch öfter kleine Bosheiten zu ver⸗ abfolgen. Gelegentlich einer Hoffeſtlichkeit bewun⸗ derte er in lobenden Worten die ſehr tief ausgeſchnit⸗ tene langwallende Staatsrobe einer Dame, meinte Ein Blitzzug raſte auf den anderen Dieſer die S hatte lich ausſehende N Eiſenbahnzuſammen ſtoß trug ſich im Staate Wiscouſin(USA) zu— e zweier amerikaniſcher Eiſenbahngeſellſchoften ſtießen aufeinander. Der vordere Zug ten müſſen, um die Meldung eines Brückenwächters abzuwarten. Gewaltige Regenfälle hatten den zu paſſierenden Lemon Wire Creek mächtig anſchwellen laſſen und die Eiſenbahnbrücke wartenden. (Preſſephoto, Zander⸗M.) im Gefahr gebracht. Auch Carla Ruſt ſpielt mit Im neuen Trenker⸗Film„Liebesbriefe aus dem Engadin“.(Photo: Terra.) aber ſchließlich derb:„Mein bloß, meine Tochter, dein Kleid iſt dir zu kurz!“ Betroffen ſchaute die Ge⸗ tadelte auf ihr langfließendes Faltengewoge herab. „Exzellenz meinen wirklich— aber ich dachte doch..“ „Nee, meine Tochter“, lächelte Wrangel,„ick meine oben!“ Infolge Signalfehlers raſte donn der nachfolgende Zug auf den Mehrere Schwerverletzte waren die beklagenswerten Opfer Miniſter und Oberbürgermeiſter auf dem „Adler“ Ein Bild vom Beginn der hiſtoriſchen Fahrt auf der alten Stammbahn Berlin— Potsdam, die die Reichsbahndirektion Berlin anläßlich ihres 100jäh⸗ rigen Beſtehens dieſer Strecke am Donnerstag⸗ vormittag mit der erſten Lokomotive und den alten Wagen der Berlin⸗Potsdamer Bahn veranſtaltete. Die meiſten Fahrtteilnehmer waren dabei in der Biedermeiertracht— die Herren im grauen, hohen Hut und Vatermörder— erſchienen. Hier ſieht man Berlins Oberbürgermeiſter Dr. Lippert(Mitte), Reichsminiſter Dr. Dorpmüller(rechts) und den Präſtdenten der Reichsbahndirektion Berlin auf der Lokomotive des hiſtoriſchen Zuges vor Beginn 5 der Fahrt.(Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) mam—. ĩ ͤ.. K Berliner Brief Die Kette der Jubiläen— Ein Bahnhof und ein Schauſpieler als Jubilar— Wedekind half— Das Eiſenbahnfeſtſpiel in der Deutſchlandhalle— Die neue Münze— Wunder der Drehbühne 5 Berlin, Ende September. Wenn wir Berliner ſonſt nichts zu feiern haben ein Jubiläum gibt's immer. In dieſer Woche hatten wir ſogar zwei Jubilare: für einen Bahnhof und einen Schauſpie⸗ ler. Zwei ganz entgegengeſetzte Dinge, die nur durch die Herzlichkeit verbunden werden, mit der ſie gefeiert werden. Es galt die hundertjährige Exi⸗ ſtenz des Potsdamer Bahnhofs zu ehren und die 25jährige künſtleriſche Tätigkeit von Werner Krauß in Berlin, der einmal hier auf dem Pots⸗ damer Bahnhof ankam, als der erſt 75 Jahre alt war. Sein Weg ging in die Schumannſtraße, wo damals noch zwei andere berlinneue Darſteller lan⸗ deten, die es auch in Berlin zu hohem Ruhm brach⸗ ten— Max Gülstorff und Emil Jannings; ver⸗ mutlich haben beide vergeſſen, daß ſie jetzt auch jubi⸗ lieren könnten. Die drei Neuen hatten es anfäng⸗ lich gar nicht leicht, ſich in Berlin durchzuſetzen. Werner Krauß war auf Empfehlung von Herbert Eulenberg nach Berlin gekommen und der Für⸗ ſprach Frank Wedekins verdankte er es, das er dann doch einmal in die vordere Front kam. Nun begeiſterte ſich Berlin in ſteigendem Maße an ſeiner großartigen Geſtalterkunſt, nun rückte er bald an den Platz, den vor ihm Kainz und Matkowſky eingenommen hatten. Wie jeder große Menſchendar⸗ ſteller vermag er im Heiteren wie im Ernſtem menſch⸗ liche Tiefen zu erſchließen— ſein Reich geht von Fauſt bis Charleys Tante. Wir haben ihn in immer edlerem Aufſtieg wachſen und reifen ſehen— wie er immer ſparſamer in der Maske, in der Geſte wurde und immer ſchöner den Geiſt im Dichterwort auf⸗ blühen läßt. Jetzt müſſen wir uns ſeinen koſtbaren Beſitz mit dem Burgtheater in Wien teilen, dem ein Teil ſeines Jahres gehört. Dafür hat er ſich aber auch nicht mit Haut und Haar dem Film verſchrieben iſt glücklicher, wenn er auf der Szene in lebendig⸗ ſem Kontakt zu Mitſpielern und Hörern ſteht. Zu ſeinem Jubiläumstage hat ihn die Verleihung der Goethemedaille und der Ehrenmitglieoͤſchaft des Staatstheaters aufs feſtlichſte ausgezeichnet. Und in der Kraußwoche, die das Staatstheater mit den Glanz⸗ rollen des Dichters veranſtaltete, war das„Bühnen⸗ türl“ des Staatstheaters umjubelt wie noch nie. *. Launig, ſich vorzuſtellen, daß zum Jubiläum eines Bahnhofs alle kämen, für deren Land er die Eingangspforte darſtellt. Dann würden auf dem Anhalter Bahnhof alle Gratulanten ſächſiſch und bay⸗ riſch ſprechen, auf dem Lehrter Bahnhof erſchiene die ganze Waterkant und zum 100. Geburtstage des Potsdamer Bahnhofs hätte natürlich zuerſt einmal die alte Garde von Potsdam zu erſcheinen. Von dieſem Bahnhof aus ſind wir immer in ſchöne Ge⸗ genden gefahren, und wenn es auch nur nach Wann⸗ ſee war. Der Potsdamer Bahnhof(deſſen Tage im Neubau Berlins auch gezählt find) ſtellt mehr wie jeder andere Berliner Bahnhof eine Verbindung von Vorort und Fernbahnhof dar. Seine große Frei⸗ treppe ſteigen die Leute empor, die etwa nach Mag⸗ deburg oder ins Induſtriegebiet wollen, ebenſo die Siedler von Lichterfelde. So hat dieſer Bahnhof ein paar Generationen lang der Ferne wie der Nähe ge⸗ dient, Armeen von dankbaren Reiſenden müßten jetzt ihr Glas auf ihn erheben. Nun, wir feiern ſeinen hundertſten Geburtstag durch ein Feſtſpiel in der Deutſchland⸗ halle, von dem wir neulich ſchon ankündigungs⸗ weiſe geſprochen haben. Jetzt kann man mehr davon erzählen. Die Deutſchlandhalle hat jetzt ſchon eine Tradition in der Veranſtaltung ſolch großer Re⸗ vuen, bei denen es viele Hunderte von Mitwirken⸗ de gibt, Schauſpieler, Artiſten, Tänzerinnen, Muſi⸗ ker. Diesmal macht das Muſikkorps der Schutz⸗ polizei die Muſik und das Feſtſpiel beginnt mit der Poſtkutſchenzeit, wo bei Kohlhaſenbrück eine Poſt⸗ kutſche eine Panne hat. Grund genug, den Poſtillon zur Unterhaltung der wartenden Fahrgäſte ein Po⸗ ſtillonltied ſingen zu laſſen, das von einem Poſtillon⸗ ballett abgelöſt wird. Da taucht Friedrich Liſt auf, der Pionier der deutſchen Eiſenbahn, und ſagt pro⸗ grammatiſche und prophetiſche Worte über die deut⸗ ſche Eiſenbahn. Gleich melden ſich die Gegner zum Wort, Zöllner, Bauern, Gaſtwirte, Aerzte, Stell⸗ macher und auch die Geiſtlichen. Einen richtigen Demonſtrationszug veranſtalten ſie, der ſich— wir ſind eben in der Revue— in ein Ballett auflöſt. Die Widerſacher ſchlafen ein... inzwiſchen mar⸗ ſchiert die Jugend ein, auf ihren Schultern trägt ſie Friedrich Liſt und ſingt das Lied von der Eiſenbahn „Immer voran, immer voran, Jugendkraft bricht ſich Bahn.“ Launige Zwiſchenbilder gibt es, ſo wenn die Vermeſſungsbeamten erſcheinen und die Spuren der erſten Bahn feſtlegen. Sie führen durch die Felder zwiſchen Potsdam und Berlin. Dieſe Felder werden nur optiſch dargeſtellt— ihr„Anblick“ wird durch Scheinwerferſtrahlen von der Decke der Deutſch⸗ landhalle faſt realiſtiſch erzeugt. Wundervoll das Bild von der Einweihung des. Potsdamer Bahnhofs, bei der der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm erſcheint, um die Weiherede zu halten. Natürlich folgt eine Parade mit alten Uniformen. Der zweite Teil des Feſtſpiels zeigt den modernen Betrieb der Linie Berlin— Potsdam mit einem anmutigen Wannſee⸗ bild und vielen Wannſeegirls. Alte und neue Heimat⸗ geſchichte zeigt die Revue der Deutſchlandhalle, in der ungeheure Arbeit ſteckt... und alles nur für vier⸗ zehn Tage. * Beinahe hätten wir ein Jubiläum zu erwähnen vergeſſen: Carlie Rivel feierte in der Scala ſein Jubiläum vierzigjähriger Clowuſchaft. Er iſt nämlich gerade dreiundvierzig Jahre alt geworden und betrat mit drei Jahren zum erſten Male die Bühne. Das mußte natürlich gefeiert werden. Kränze, Reden, Tränen— es war ſehr ſch——ön. Es gibt ja jetzt zwei Rivels⸗Truppen. Charlie Ri⸗ vels Bruder Polo gaſtiert zur gleichen Zeit in einer deutſchen Mittelſtadt, die feindlichen Brüder haben ſich noch immer nicht verſöhnt. Rührend war, wie am Jubiläumsabend Charlie Rivel ſein„ſchlimm⸗ ſtes Erlebnis“ aus den letzten Jahren erzählte. Sein kleiner Sohn, der auch Charlie heißt, ſpielt bekannt⸗ lich in der Schau mit. Da begab es ſich, daß er ſich während der Vorſtellung aus Verſehen hinter den Kuliſſen auf einen geladenen Revolver ſetzte. Die Ladung beſtand zwar nur aus einer Platzpatrone, wie ſie für die Schau gebraucht wird, aber die Platz⸗ patrone ging los und fuhr dem leinen in den Ober⸗ ſchenkel. Brandwunden— 80 Werbach mußte abgebrochen werden. Der Vater jagte, ge⸗ ſchminkt, in die Klinik mit dem Kind. Sofortige Ope⸗ ration, aber wochenlang hing das Kind zwiſchen Le⸗ ben und Tod. Inzwiſchen lief der Vertrag weiter und der Vater mußte weiter auftreten, lache Bajazzol Endlich kam die Geneſung und Vater Charlie konnte wieder einmal ſeiner Lieblingsbeſchäftigung nach⸗ gehen: angeln. 2* „Hund wenn wir nicht Jubiläen feiern, ſetzen wir den Umbau Berlins fort. Bald wird die neue Münze fertig am Spree⸗ ufer. Ihr Verwaltungsgebäude iſt abſichtlich nied⸗ rig gehalten, damit der Blick freibleibt für das Stadthaus am Molkenmarkt, das dadurch einen neuen impoſanten Anblick gewinnt. Der Bau paßt ſich den beſten Zeiten der Berliner Bautradition an. Es bleibt ſo: wo man um eine Ecke in Berlin geht, fällt der Blick auf einen neuen Bauzaun, jeden Tag kommt eine Einladung zur Beſichtigung eines Neubaus. Auch das Theater am Nollendorf⸗ platz iſt feſtlich erneuert worden und ſein Intendant Harald Paulſen hat dort eben ſeinen erſten Regieerfolg geerntet. Zauberhaft, was da geleiſtet wird. Man ſpielt Heubergers„Opernball“. Zuerſt ſtellt die Szene einen Gang vor einer Logenreihe dar, dann beginnt ſich die Szene zu drehen und un⸗ ſerem erſtaunten Auge erſcheint auf der Bühne der vollſtändige Innenraum eines Opernhauſes— auf jeder Seite Parkettlogen und zwei Ränge, menſchen⸗ gefüllt, im Hintergrund die Bühne, von der eine an⸗ mutiges Ballett herniederſteigt. Wo gibt es in der Welt noch ſolche feenhaften Bühnenbilder? Und zu oͤieſem Preiſe! Denn das Theater am Nollendorf⸗ platz iſt ein Köß⸗Theater, wo man ſich ſchon für 75 Pfennige einen herrlichen Platz erſtehen kann. Jetzt haben wir ſchon faſt alle Berliner Theater feſtlich erneuert, keine Stadt der Welt hat ſo viele ſchöne, ſchmucke Theater aufzuweiſen. Die nächſte Bühnen⸗ erneuerung ſtartet im Schillertheater, von dem eigentlich nur die alten Wände ſtehen geblieben ſind, während der Innenraum wie neu erbaut iſt— mit einer richtigen Drehbühne. Kein Theater ohne Drehbühne mehr— darüber müſſen wir uns nächſtens einmal ausführlich unter⸗ kalten. Der Berliner Ban N 7 0c ͤͤͥ. DAA ĩðͤ. ͤ P n 1„o. e —.„ I A : 8 08 10 Samstag, 24. September 1938 e Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 442 —— — Fünf erſtklaſſige Varietés gibt es in Bukareſt, aber alle ihre Darbietungen werden neuerdings in den Schatten geſtellt durch die Nachtbar„Bodega“, in der der„unhöflichſte Kellner der Welt“ bedient. Seine Methode, den Gäſten aufzuwarten, heſteht darin, daß er beleidigend unhöflich iſt, Gläſer und Flaſchen im Vorbeigehen auf die Tiſche ſchleudert, Stühle zerbricht und— wenn es einer der Gäſte wagen ſollte, ihm ein Trinkgeld anzubieten, dieſen an die Luft ſetzt. Weit davon entfernt, ſich über die⸗ ſen ſeltſamen Ganymed zu ärgern, amüſierte man ſich königlich über den Kellner mit dem ſauertöpfi⸗ ſchen Geſicht, der auf jede Beſtellung mit einem Fluch antwortete. Jeder in Bukareſt wollte den„unhöf⸗ lichſten Kellner“ der Welt einmal geſehen haben, und die Bodega machte ein gutes Geſchäft, bis dann die⸗ ſer Tage... Miſcha. der unhöfliche Kellner, war nämlich wirklich und von Natur unhöflich. Seine Grobheit war echt. Nun beſchwerte ſich ein Gaſt ernſt⸗ lich über den unhöflichen Kellner. Es handelte ſich um einen ungariſchen Reiſenden, der dieſe„Spezia⸗ lität“ des Weinreſtaurants nicht kannte. Er hatte Auſtern verlangt, oͤie ihm Miſcha aus überkomme⸗ ner Unhöflichkeit mit zwei Meſſern ſervierte. Als der Gaſt laut proteſtierte und den Geſchäftsführer verlangte, bekam Miſcha— während die übrigen Gäſte noch amüſiert zuſahen— einen Wutanfall und ſtieß dem Ungarn eines der Meſſer mit dem Ruf „Da, ſchlucks runter!“ bis an das Heft in den Hals! Der Mann war ſofort tot. Miſcha wurde verhaftet. f 4 — Die italieniſchen Juriſten zerbrechen ſich den Kopf über einen Fall, der wohl einzigartig daſtehen dürfte, Vor einem Jahre ſtarb in Turin ein reicher Kauf⸗ mann namens Carmelo Giannattei, der ſein ganzes Vermögen ſeinem Bruder Adolfo vermachte. Das Teſtament enthielt jedoch die Beſtimmung, daß Adolfo jeden Morgen punkt neuen Uhr am Grab des Ver⸗ ſtorbenen erſcheinen und ein Gebet ſprechen müſſe. Sollte er dies auch nur an einem einzigen Tage verſäumen, dann würde die Erbſchaft automatiſch an die beiden anderen Brüder Angelo und Riccardo fallen. Nachdem dieſe beiden Brüder das Teſtament vergeblich angefochten hatten, beſchloſſen ſie, genau darüber zu wachen, ob Adolfo auch ſeiner Verpflich⸗ tung nachkomme. Acht Monate lang erſchien Adolfo auch geden Morgen punkt neun Uhr an dem Grabe und ſpräch ein kurzes Gebet— gleichgültig ob die Sonne ſchien, ob es regnete oder ob es ſchneite. Im Januar jedoch erſchien Adolfo zwei Wochen lang nicht an dem Grabe. Angelo und Riccardo benachrichtig⸗ ten ſofort eine Anzahl von Freunden, um Zeugen dafür zu haben, daß Adolfo die Beſtimmungen des Teſtaments verletzt habe. Dieſe Zeugen erſchienen an fünf aufeinanderſolgenden Tagen, ohne daß Adolfo ſich ihnen zeigte. Darauf fochten die anderen beiden Brüder die Rechtmäßigkeit der Erbſchaft an. Als Adolfo aufgefordert wurde, ſeinen Brüdern das Geld zu überweiſen. verwies er auf eine ärztliche Be⸗ ſcheinigugg, wynach er krank und bettlägerig ge⸗ weſen wär, weil er ſich an den Gebeten am Grabe eine Lungenentzündung zugezogen hatte. Trotzdem aber erklären die beiden anderen Brüder, daß die Beſtimmung des Teſtaments verletzt worden ſei und beſtehen darauf, daß ihnen die Erbſchaft ausgehändigt werde. Das Urteil in dieſem eigenartigen Rechtsfall dürfte im Dezember erfolgen. * — Bismarck beſuchte eines kamerad und Freund Graf Kayſerling auf deſſen Gut in Eſtland. Dieſer zeigte ihm voller Stolz zwanzig neue Häuſer, die er für ſeine Arbeiter und Pächter gebaut hatte. Bismarck beſah ſie genau, konnte aber nichts Beſonderes an ihnen finden und meinte trocken:„Eins wie das andere! Aber du bauſt natürlich gleich zwanzig Stück auf einmal!“—„Ja, Wege/ Schicksals Tages ſeinen Studien⸗ Foman ven Hans-Kaspar von Tobeſtitz 31 „Das behauptet wieder Theodor, der andere Bru⸗ der, der Aelteſte. Und Thomaſine behauptet es auch, ſie meint ſogar: es müſſe ihm ſchlecht gehen, unbe⸗ dingt, damit er ſich läuterte. Sie hat immer ſo ver⸗ ſchrobene Ausdrücke, verſtehen Sie.“ 5 Lux bekam böſe Augen.„Dieſe Thomaſine iſt doch ſeine Schwester?“ Gitta nickte lebhaft.„Gewiß, ſeine leibliche Schweſter. Und der möchten Sie nun auch die Wahr⸗ heit ſagen, nicht wahr?“ Sie entzündete ein kleines Feuer und hatte ihre Freude daran. 5 Das Feuer brannte ſofort lichterloh, und weil es ihr einheizte, begann Lux im Zimmer auf und ab zu laufen. Sie ſchalt vor ſich her.„Wiſſen Sie, wie ich ſo etwas finde? Niederträchtig hundsgemein! Und das nennt ſich eine Familie. Pfui Teufel.“ Gitta ließ ſie ſchimpfen und freute ſich daran. Es tat gut, das einmal zu hören, was man ſelbſt ſeit langem auf dem Herzen hatte und nicht los werden konnte. Nur einmal warf ſie ein:„Bitte, aber alles ohne Tankred.“ „Meinetwegen“, ſagte Lux,„meinetwegen. Ob⸗ gleich er ſich auch beſſer für ſeinen Bruder hätte ein⸗ ſetzen können.“ Und dann, nachdem ſich der Haupt⸗ ſturm gelegt hatte:„Aber ich werde Tom ſchreiben. Heute noch.“ i 5 1 f Der Brief an Tom ging wirklich noch von Ber⸗ lin ab; er wurde ſehr lang. Anklagen gegen das Haus Allmers und ſeine Mitglieder. Lob für Gitta: „Sie ſcheint der einzige brauchbare Menſch in Deiner Familie zu ſein!“; Fragen, aber auch Vorwürfe: „Iſt das Freundſchaft, wenn Du mir das Wichtigſte verſchweigſt? Iſt das die gute Kameradſchaft, von der Du geſprochen? Habe ich das um Dich verdient? Und zum Beſchluß:„Eigentlich dürfte ich Dir nicht überhaupt recht iſt.“ Als der Arzt erlaubte, daß Char ſteß, te Lux zur Abreiſe. Berli lotte das Bett wurde. hält, ſo ſchreiben, denn ich weiß ja gar nicht, ob es Dir Faſt vierzehn u geweſen, das heißt: eigentlich wenn's nur das wäre!“ meinte der Freund.—„Ja, findeſt du denn gar nichts neues an ihnen?“— „Nee!“ ſagte Bismarck.—„Na, aber ſie haben doch alle Schornſteine!!“ ereiferte ſich Keyſerling.— „Schornſteine?“—„Jo, ein Wohnhaus muß doch nun mal einen Schornſtein haben!“—„Haſt du eine Ahnung! In Rauchſtuben haben ſie gewohnt, und es hat eines Zwanges bedurft, ſie für die Schorn⸗ ſteine zu gewinnen!“—„Ach ſo!“ meinte Bismarck. „Dann will ich doch das Urteil eines Bewohners darüber hören!“ Es wurde ein alter Eſte gerufen, und Graf Keyſerling ſagte zu ihm:„Hör mal, dieſer fremde Herr will von dir wiſſen, wie euch die neuen Häuſer mit den Schornſteinen gefallen!“ Der alte Mann hatte ehrfürchtig ſeine Kappe gezogen, kratzte ſich den Kopf als Zeichen ſeiner Verlegenheit, ſagte aber dann laut und vernehmlich:„Wie ſie uns ge⸗ fallen?? Hm, ja, zuerſt war es ja nichts mit dieſen neuen Schornſteinen, aber jetzt, wo wir ſie tüchtig zugeſtopft haben, geht es ja ganz gut!“ Bismarck ſoll über dieſen zähen Konſervatismus herzhaft ge⸗ lacht haben, dem Hausherrn verdarb aber dieſe neueſte Retinenz faſt die Laune. 8 — Ein unerhört frecher Juwelendiebſtahl wurde auf einem Dampfer während der Ueberfahrt von Folkeſtone nach Boulogne ſur Mer begangen. Das Opfer des Diebſtahls iſt eine in Londoner Geſell⸗ ſchaftskreiſen gut bekannte Engländerin, die ihren ganzen Schmuck im Werte von 15 000 Pfund Sterling (rund 200000 Mark) in einem kleinen Handkoffer nach Frankreich mit ſich führte. Mitten im Aermel⸗ kanal wurde die Engländerin bei Oeffnung des Köfferchens zu ihrem Schrecken gewahr, daß der Schmuck, darunter wertvolle Steine aus Familienbe⸗ ſitz, ſpurlos verſchwunden war. Die von den an Bord befindlichen engliſchen und franzöſiſchen Polizeibe⸗ amten ſofort angeſtellten Nachforſchungen unter den Paſſagieren hatten ebenſowenig Erfolg wie die bis⸗ her von Scotland Yard und der franzöſiſchen Ge⸗ heimpolizei gleichzeitig in England und in Frankreich angeſtellten Bemühungen zu Ermittlung der Diebe. Auffallend iſt, daß ſchon vor Tagen ebenfalls Schmuck in größerem Wert an Bord eines zwiſchen England und Frankreich verkehrenden Dampfers entwendet — Die Bevölkerung der Umgebung von Condom (Frankreich) hat zur Zeit ſchlafloſe Nächte. Es iſt nämlich ſchon das drittemal ſeit Ende voriger Woche, daß Leute aus der Gegend einem Bären begegnet ſind, oͤeſſen mächtigen Pranken ſie ſich, ſo beteuern ſie wenigſtens, nur durch raſcheſte Flucht entziehen konnten. Die erſte Begegnung mit dem Bären hatte »ein Landwirt, der das aufrecht auf der Landſtraße einherwandernde Zotteltier in der Entfernung zu⸗ nächſt für ein Weſen ſeinesgleichen hielt, bis ſich der Bär plötzlich darauf beſann, ſeinen Marſch auf allen vieren fortzuſetzen. Die Gendarmerie, die bei aller Panik die Angſt der Bevölkerung für übertrieben hat ſich trotz der unter dem Einſatz beherzter Männer veranſtalteten Treibjagd des Bären, von dem die einen behaupten, er käme aus den Pyrenäen, die anderen, er ſei aus einem Wanderzirkus entwichen, noch nicht bemächtigen können. . — Viele Ehemänner werden den ſüdauſtraliſchen Farmer Ron Whytes um ſeine großzügige Gattin beneiden. Ron Whytes iſt dieſer Tage in London eingetroffen, um hier ſeine Ferien zu verbringen. Er hat ſich von ſeiner Frau einen förmlichen„Frei⸗ brief“ mitgeben laſſen, der ihm die Genehmigung er⸗ teilt, ſich während ſeines Urlaubs unbeſchränkt amft⸗ ſieren zu dürfen. Das merkwürdige Dokument hat folgenden Wortlaut:„Hiermit beſtätige ich, die recht⸗ mäßig angetraute Gattin Ron Whytes, daß mein Gatte die Erlaubnis hat, überall hinzugehen, wohin er will, zu trinken, wann und was er will, und ir⸗ gendeiner Dame ſeiner Wahl Geſellſchaft zu leiſten, da er hierin ein gutes Urteil hat. Er darf auch die Rennbahn beſuchen und ſich ſonſt in dieſer Welt amü⸗ ſieren, denn tot ſein wird er lange genug. Frau Jackie Whytes.“ nur im Rufußſchen Hauſe, denn Freizeit hatte es für ſie nich gegeben. Der Abſchied fiel ihr nicht leicht; die Kinderſtube war ihr ans Herz gewachſen, und dann: der Schwager tat ihr leid, er würde es nicht leicht haben in den nächſten Wochen. Charlotte ging ſehr ſtumm, ſehr blaß und ſehr aufrecht durch die Wohnung, aber auch: ſehr ſchön. Das war kein guter Zuſammenklang für den Mann. Am letzten Tage fuhr Lux daher noch einmal zu Gitta Allmers; ſie deutete vorſichtig an, was ſie für den Zuſtand im Hauſe Rufuß befürchtete.„Kümmern Sie ſich ein wenig um Charlotte und um ihren Mann“, bat ſie; „es wäre gut, wenn ab und zu ein fremdes Element da hineinſchneite. Die beiden müſſen erſt wieder zu⸗ einander finden. Man muß ihnen Brücken bauen.“ Als Doktor Riedel dann in Weimar das erſte Geſpräch mit Lux nach ihrer Heimkehr gehabt hatte, ſagte er abends in der Künſtlerklauſe zu Meinardus: „Weißt du, das Mädel hat ſich ſehr verändert. Sie iſt plötzlich ſoviel ruhiger. Wenn es nicht ſo abge⸗ droſchen klänge, würde ich ſagen: ſoviel reifer.“ „Hab' dich nicht, Alfredo“, entgegnete der Arzt, „du biſt eben verliebt. Da ſieht man immer etwas Beſonderes.“ Aber am nächſten Tag ging er doch höchſtſelbſt in das Haus hinter dem Wittumspalais. Er komme gerade vorbei, behauptete er zu Lux, er habe einen Krankenbeſuch in der Karlſtraße zu machen und wolle nun nur fragen, da ſie ihn doch damals angerufen habe, wie es der Schweſter gehe. Sehr ſachlich erhielt er Beſcheid und bekam auch einen Dank für die gütige Nachfrage. Am Abend ſagte er dann zu Riedel:„Du haſt recht. Es iſt blödſinnig, aber man könnte meinen: ſie hätte das Kind geboren.“ Sehr haſtig trank er ſein Glas aus. „Du warſt alſo bei ihr?“ Meinardus ſchenkte ſich neu ein.„Natürlich!“ ſagte er ſehr ruhig,„haſt du etwas dagegen?“ Er wollte wieder ſein Glas zum Munde heben, aber Riedel hielt ihm die Hand feſt.„Ich glaube, es iſt an der Zeit, daß wir beide einmal ernſthaft über ſtie reden.“ Meinardus machte ſeine Hand frei.„Proſt!“ ſagte er, und als ſein Glas leer war:„Mit dir, mein Lieber, rede ich überhaupt nicht über Lux. Und ernſt⸗ haft nun ſchon gar nicht. Jetzt weißt du Beſcheid, nicht wahr?“ 5 5 Ja, Lux war verändert. Sie ſpürte es ſelbſt: dies Weimar ſchien ihr jammervoll eng, ihr Pflich⸗ Eigenartiger Anfall des engliſchen Seifenkönigs EP. Paris, 23. September. Aus Cannes wird der tödliche Unfall deg engz⸗ liſchen Seifenkönigs und Multimillionärs Crosfield gemeldet. Crosfield fuhr in Begleitung ſeiner Frau im Schnellzug von Genf nach Cannes. Während der Nacht wollte ſich der engliſche Millionär unweit der Station Muy im Departement Var in Südfrank⸗ reich zur Toilette begeben, verwechſelte aber anſchei⸗ nend die Toilettentür mit der Tür des Schlaf⸗ wagens, die ins Freie führt. Er öffnete ſie und fiel hinaus. Ein Beamter des Schlaf⸗ wagens bemerkte den Vorfall. Es war jedoch zu ſpät. Der verunglückte Engländer war ſofor: tot. Man ſtellte einen Schädelbruch feſt. 5 Beim Aufſtieg zum Montblant umgekommen dnb Mafland, 23. September. Drei Schweizer Bergſteiger aus Genf, die vor einigen Wochen von Courmayeur aus einen Auffſtieg auf die Aiguille Blanche im Montblanc⸗Gebiet unternehmen wollten, ſind ſeither verſchollen. Sie hatten ihr Gepäck in einem Gaſthof von Courmayeur gelaſſen und wollten nach zwei Tagen wieder zurück ſein. Alle Nachforſchungen nach den Bergſteigern blieben erfolglos, da der Neuſchnee alle Spuren ver⸗ wiſcht hat und in dem Gebiet zahlreiche Lawinen niedergegangen ſind. Nunmehr muß man es als ſicher erachten, daß die drei Verſchollenen den Tod gefunden haben. Jurchtbare Orkanverwüſtungen in ASA EP. Neuyork, 23. September. Der Orkan, der die Nordoſtküſte der Vereinigten Staaten heimgeſucht hat, iſt der ſchrecklichſte ſeit Be⸗ ginn des Jahrhunderts. Die Zahl der Todesopfer iſt noch nicht abzuſehen. Etwa 10000 Per⸗ ſonen ſind obdachlos. Auch der ungeheure Sachſchaden iſt noch nicht abzuſehen. Annähernd 800 Fiſcher⸗ und Privatboote ſind geſunken. Mehrere hundert Häuſer wurden vollkommen zerſtört. An manchen Orten ſind ganze Viertel dem Erdboden gleichgemacht worden. In einigen Seebädern auf Long Island, wie Weſthampton, Manhaſſet und Morichs ſteht kein Stein mehr auf dem andern. Der Wind weht mit einer Stundengeſchwindig⸗ keit von 180 Kilometern. Zahlreiche Küſten⸗ ſtriche ſind von Windhoſen heimgeſucht worden. Die Ueberſchwemmungen breiten ſich immer weiter aus. Ueber den Staat Maſſachuſetts iſt der Alarmzuſtaud verhängt worden. Zu den Rettungsarbeiten iſt Militär eingeſetzt worden. 450 Tote bei der Sturmkataſtrophe in ASA adnb Neuyork, 23. September. Erſt jetzt läßt ſich das Ausmaß der ſchweren Sturmkataſtrophe an der Oſtküſte der Vereinigten Staaten einigermaßen überblicken, nachdem die tele⸗ phoniſchen und telegraphiſchen Verbindungen wieder⸗ hergeſtellt ſind. 460 Tote ſind bisher gezählt worden, davon 230 allein im Staate Rhode⸗Island, der am ſchwerſten betroffen worden iſt. Die Zahl der Vermißten iſt noch nicht abzuſchätzen. Tau⸗ ſende von Verletzten befinden ſich in den Krankenhäuſern. Ungeheure Not hat die Naturkataſtrophe für weite Gebiete mit ſich gebracht, denn die Hilfsaktio⸗ nen bleiben ſtecken, weil die Eiſenbahn verbindungen und Landſtraßen unterbrochen ſind. Neue Gefahr droht, da zahlreiche Flüſſe der Neu⸗England⸗Staa⸗ ten im abermaligen bedrohlichen Anſteigen ſind. Die Zahl der Obdachloſen erhöht ſich ſtündlich. Etwa 100 000 Mann ſind von der Bundesarbeits⸗ beſchaffungsbehörde zu Rettungsarbeiten ein⸗ geſetzt. Im Staate Rhode⸗Island, der beſonders induſtriereich iſt, beläuft ſich der Sachschaden nach einer Erklärung des Gouverneurs allein auf rund 100 Millionen Dollar. Im Staate Maſſachuſetts ſind verſchiedene Fiſcherdörfer durch die Fluten ins Meer geſpült worden. . ũꝑ wd Aa ã y yy ⁰y — Eine außergewöhnliche Ueberraſchung erlebte ein Taubenfreund aus Holſen, der eine wertvolle Reiſetaube verlor, die auf einen Flug von etwa 400 Kilometer geſchickt worden war. Recht groß war das Erſtaunen des Beſitzers, als nach Wochen doch eine Nachricht über das verlorengegangene Tier ein⸗ traf, und zwar aus Köln. Durch die Ringnummer hatte man den Beſitzer der Brieftaube ermittelt, die man kurz vor Island aus Seenot gerettet hatte. Die Beſatzung des deutſchen Frachtdampfers„Wil⸗ helmina“ hatte drei Stunden lang eine Taube beob⸗ achten können, die ermattet das Schiff umkreiſte und dann auf das Schiffsdeck ſtürzte. Sorgſame Pflege half dem kleinen Ozeanflieger wieder zu Kräften, der nach ſeinem Irrflug von einem deutſchen Schiff wieder in oͤie Heimat gebracht wurde. d. — Die Polizei in Neapel verhaftete zwei Männer, als ſie Juwelen verkauften, die zu der Kollektion von Parxiſer Juwelieren für König Zobn von Al⸗ bauien gehörten. Aus dieſer koſtbaren Sammlung von Juwelen im Werte von elf Millionen Lire wählte König Zogu ſeinerzeit zur Hochzeit einige Stücke für ſeine junge Frau aus. Auf dem Wege nach Rom ſtürzte dann— wie gemeldet— das Flug⸗ zeug, in dem der Kurier König Zogus den ver⸗ ſchloſſenen Juwelenbehälter zurückbrachte, bei For⸗ mia ab. 19 Paſſagiere und die Beſatzung wurden getötet. Von den Juwelen wurden Stücke im Werte von einer Million Lire von Polizeibeamten ſpäter gefunden. Der Reſt wurde von Bergſteigern gefun⸗ den und von dieſen für 3000 Lire an die jetzt verhaf⸗ teten Männer verkauft. Die beiden hatten ſich durch das Angebot der koſtbaren Juwelen zu ſehr niedrigen Preiſen verdächtig gemacht. * — Man ſah bisher die Farbmuſter der Tiere ge⸗ wöhnlich nur vom Standpunkt der Zweckmäßigkeit an und erklärte die Entſtehung der oft wunderbaren Zeichnungen und Färbungen mit Hilfe der Ausleſe⸗ theorte. Dr. H. Frieling konnte nun zeigen, daß die Ausleſe hier doch nicht die alleinige Rolle ſpielt, ſon⸗ dern daß die Farben und Zeichnungen ſehr oft auch ein rein künſtleriſch zu verſtehender Weſensausdruck ihrer Träger ſind. So tritt gerade das Rot vor⸗ wiegend als dynamiſche Farbe auf und„unter⸗ ſtreicht“ gewiſſermaßen beſtimmte Bewegungen oder geſtaltlich auffallende Körperteile. Die Farbvertei⸗ lung iſt ſtets harmoniſch; entweder in ſich ſelbſt oder in Ergänzung zur Umwelt. Derartige harmoniſche Verhältniſſe aber laſſen ſich zutiefſt nicht rein ſelek⸗ tiſch erklären, ſondern müſſen ihre Grundlage in einer ſchöpferiſchen Planmäßigkeit haben. — tenkreis klein; die Arbeit im Laden wollte ſie nicht mehr voll befriedigen; mit fallendem Herbſt ließ die Zahl der Fremden in der Goetheſtadt nach und da⸗ mit auch die Zahl der Kunden. Oft ſaß ſie Stunden in der Leſeecke, ohne daß die kleine Glocke der Tür anſchlug; ſie hielt dann wohl ein Buch in der Hand, aber ſie ertappte ſich immer wieder beim Abſchweifen der Gedanken: die gingen zurück nach Berlin, krei⸗ ſten um die Kinder, aber auch um Charlotte. Da ſtand nun eine Frau vor Aufgaben und erfüllte ſie nicht, da war nun eine Ehe und war Stückwerk; und warum? Weil ſich die Frau nicht von alten Er⸗ innerungen löſen konnte. Lux fragte ſich,: wäre es nicht beſſer, dieſe Ehe überhaupt zu trennen? War es nicht falſch geweſen, daß ſie dieſe Ehe notdürftig zu⸗ ſammengeflickt hatte? Wenn Charlotte Tom wirk⸗ lich noch ſo liebte, ſollte man ihr den Weg zu ihm nicht einfach freigeben? Aber die Grundbedingung war dann doch, daß Tom auch Charlotte noch ſo liebte wie damals. War das der Fall? Und paßte Char⸗ lotte zu einem Tom, der nicht mehr über große Mit⸗ tel verfügte, der ſich in der Fremde durchſchlagen mußte? Nein, ſagte ſich Lux, nein! Charlotte iſt nie eine Kampfnatur geweſen, ſie braucht einen goldenen oder wenigſtens vergoldeten Rahmen für ſich und ihre Schönheit und wird unglücklich ſein, wenn ihr dieſer Rahmen fehlt. Und was würde aus den Kin⸗ dern, wenn Charlotte ihren Mann verließ? Lux ſpielte in ihren Grübeleien mit einem Opfergang: ſie würde die Kinder übernehmen aber dann ſcheute ſie ſich, dieſen Gedankengang weiterzugehen bis zu einem Ende, an dem nicht nur die Kinder ſtanden, ſondern auch er: Guſtav Rufuß. Sie fühlte: ſie kam in eine Sackgaſſe bei ſolchen Irrwanderungen ihres Hirns und ihrer Seele. Sie ſtieß ſich wund und weh. Gern hätte ſie ſich zum Vater ausgeſprochen, aber der lief ja ſelbſt im Kreiſe, ohne Ziel und Zweck, ſie wußte es nur zu gut; er trug an eigener Laſt, ihm konnte ſte nichts aufpacken. Doch ſie erkannte in dieſer Zeit, was dieſe ſeine Laſt war: ein verfehltes Leben, verfehlt, weil es ohne Arbeit geweſen; es war belaſtet, weil es keine Laſt gehabt hatte. Das ſchien unlogiſch, aber Lux erfaßte, daß dieſe Unlogik bitterſte Wahrheit war. Sie konnte das ruheloſe Auf⸗ und Abſchlurren des Vaters im Ne⸗ benzimmer nicht mehr hören, und ſte ſcheute ſich, wenn dies Geräuſch einmal erloſch, bei ihm einzu⸗ treten, weil ſie fürchtete, ihn wieder an ſeinem Schreibtiſch zu finden: den Blick ins Nichts gerichtet, die Hände untätig vor ſich und wohl auch die Gedan⸗ ken untätig. So bekam ſie Angſt vor der Leere, die ſie ſelbſt umgab, und der, die in ihr wuchs. Sie ſperrte eines Tages ihren Laden ab und flüchtete zu Riedel ins Theater. Mann kannte ſie am Nebeneingang, und der Pförtner ließ ſie durch. „Ja, der Herr Doktor iſt auf der Probe.“ Sie ging an den Garderobenräumen vorbei, über die Hinter⸗ bühne, wo ein Gewirr von Kuliſſen aufgebaut und die Luft von Staub, Farboͤunſt und Schminke erfüllt war, ſie drückte ſich durch die Eiſentür, die das Bühnenhaus vom Zuſchauerraum trennte. Halb⸗ dunkel umgeiſterte ſie, nur auf der Bühne ſelbſt war mattes Licht. Leiſe ſchob ſie ſich in eine der Sitz⸗ reihen. Oben zwiſchen Kuliſſen, die ein Zimmer grob andeuteten, ſtand Riedel, umringt von Schauſpielern. Man probte ein Luſtſpiel, war noch in den Anfängen: alle hatten die Textbücher in den Händen, laſen ein Zwiegeſpräch ab, ſprachen dann wieder Stellen auswendig. Riedel ſchob die Probenden hin und her, beſtimmte, wie ſte gehen, wo ſie ſtehen, wo und wann ſie ſich ſetzen ſollten, ſprach ihnen ihre Sätze vor, ſagte, was ſte betonen, was ſie herausheben ſollten, wußte neue Bewegungen, wußte andere Geſten. 5 Lux ſah nicht zum erſtenmal eine Probe, aber heute ſah ſie ſie anders: ſie ſpürte die Arbeit, die gelei⸗ ſtet wurde, und hinter dieſer Arbeit: die Arbeits⸗ freudigkeit. Bewegung war da oben auf der Bühne, Tätigkeit, Schaffen. Es wurde gelacht, und dann plötzlich flackte ein Streit auf: eine Schauſpielerin warf ihr Buch zur Erde und ſchrie:„Ich kann dieſes Zeug nicht lernen! Wer ſoll denn über ſolchen Blödſinn lachen?“ Riedel fing den Anfall gewandt auf:„Bravo, bravo! Wenn du doch ſonſt auch ſopfel Temperament entwickelt hätteſt! Temperament iſt das halbe Leben!“ Der Satz hakte ſich in Lux feſt. Temperament, wo war ihr Temperament geblieben? Schlief ſie nichk ein? Nein: ſie durfte nicht mehr grübeln, ſie mußte ſchaffen, ſchaffen. f 5 (Fortſetzung folgt) s. vor teilh oft bei Anker. ANDEL“S- u Samstag. 24. September 1938 . mwWIRTSCHAFTS-ZETTW Aittag-Ausgabe Nr. 442 V. Iniernaſionaler Prüfungs- und Treuhand- Kongreß Abschluß— Nächsfer Kongreß in Rom— Ständiges Büro in Berlin ſand der V. Internationale d⸗ Kongreß in Berlin mit der 9. g ſeinen feierlichen Abſchluß. Der Präſident Kongre ihre au delten Mönckme ter, dankte allen Teilnehmern rungsvolle Arbeit, die auf ſaſt allen be 6 wertwolle fachliche Ergebniſſe gezeitigt habe. Geb daß die Deutſche Rom beſtimmt Beſprechungen inner worden, ein mit, halb gationen der Länder beſchloſſen ſtändiges internationales Büro einzurichten mit dem Sitz in Berlin. Aufgabe dieſes Bitros ſoll die Vorbereitung und Au g tauſch von wiſſenſ ſowie ein der Deles er Kongreſſe, Aus tiſchen Erfahrungr intern ienſt über Berufsfragen und Entwick und Treuhandweſens in den der Schirmherr des Kongreſſes Reichs aminiſter Dr. Frank das Wort. Inmitten hätten ſich die Wirtſchafts Dann ergriff rechts einer er Reich Zeit egten prüfer und Wirtſchaftstreuhänder aus 34 Ländern der Welt zu fruchtbarer Fr garbeit zuſammengefunden und Pro der Wirtſchaft behandelt, die heute bei ſeien. Es beſtehe heute kein tsprüfer in allen Ländern der or jeder geordneten praktiſchen ſchloß ſeine Ausführungen Teilnehmer des nächſten inter ſich wieder zuſammenfinden möchten, in dem Bewuf tes weiteren Aufſtieges ihrer hein lichen in dem freudigen Bekenntnis zu weiterer internationaler kamevasſchaftlicher arbeit. blen len de d allen Am Zwe Welt Wirtſchaft mit de nattone m Wunſch en Kon Wirtſchaft Zuſammen⸗ Zu N Nach Dankesworten des norwegiſchen Delegationsführers Ceeil Lund überbrachte der italieniſche Delegationsführer Banarini, in deſſen Land der nächſte inter ale 5 ſtattfinden ſoll, eine herzlich gehaltene Einladun e Nationen. ug an * räſtdent Dr. Mönckmeier ſchloß daraufhin den Kongreß. Aela Rheiniſche Maſchinenleder⸗ und Riemenfabrik Ac. Der H wird die Zahlung einer Dividende von 6 v. H. für J m i. V. der erzielte Jahresgewinn Vortrag auf neue Rechr r Verlauf des Geſchäf igend, im neuen Geſchäftsjahr rtgeſetzt. Rüſſelsheim a. M.— Neue Betriebs eptember abgehaltenen Vorſtands Ac Rüſſelsheim a. M. wur D 1e * Adam Opel AG führer. In der am: ſitzung der Adam ſtellvertretende Vor s mitglied Hanns Grewenig, bisher Leiter wagenfabrik, mit ſofor 2 1 riebsführer ernannt. Der Produktions ied Heinrich Wagner ebsführer beibehalten ter wurde mit ſoſor tit Wi as ſt tretende Vorſtandsmitglied Dr 1 ernannt. * Gildemeiſter u. Comp.— Wieder 8 v. H. In der AR Sitzung der Werkzeugmaſchinen⸗Fabrik Gildemeiſter und Vorſtandsmi Comp. AG, Bielefeld, wurde beſchloſſen, der HV am 13. 193788 1 on wieder 8 v. H. auf die 7 agen. Das Werk iſt für dos näc tigt. rüber hinaus voll beſchäf⸗ * Zuckerfabrik Salzwedel. Wieder 7 v. 6. Dividende. Die Zuckerfabr dem am 31. März abgelau⸗ ſenen Geſchäftsjahr nach 513 491(551 030)„ Abſchreibungen inen Reingewinn von 95 018(105 290] 4, aus dem wieder 1 n H. auf unverändert 1080 000& Aktienkapital verteilt Osnabrücker Kupfer⸗ und Drahtwerke AG, Osnabrück. — 8(6) v. H. Dividende. Die Geſellſchaſt ſchlägt für 1937 und 1988 auf 9 M AK eine Dividende von 8(6) v. H. vor. * Tobis⸗Saſcha⸗Filminduſtrie Ac, Wien. Die Geſell ſchaft f den 7. Oktos f OW einberufen, die über das Geſchöfts 1987 Beſchluß zu faſſen haben wird. Fe Antrag auf Umwand⸗ lung der Geſe ſchaft mb zur Be ſchlußfaſſung vorlti fü eſellſchaft * Hartung⸗Jachmann A, Berlin.— 4(0) v. H. Divi⸗ dende. Die f ſt für 1087/8(auf 81. März) nach 0,23 auf Anlagen und nach 0,05 Mill. geſetzliche Rücklage Geſe (t. V. gleicher 8 Gewinn!] einſchließlich O, 04—) Mill. ag einen Reingewinn von 0,188(0,094) ie HB beſchloß 4—) e 8 Mill. 4 vorzutra⸗ Geſellſchaft bei vol⸗ v. H. Dividende zu gen. Laut Geſchäftse ler Ausnutzung rund 87 v. H. geg 2 2 * Zu der Kapitaltrausaktion im Unilever⸗Konzern. Im ZJuſammenhang mit dem Angebot an die Vorzugsaktionäre der 5 u. Jurgens' dwema“ ſchlägt die Fobrieken N. B.— wie bereits kurz gemeldet eine Erhöhung des As um 12 Mill. 5fl. 358 kumulative Vorzugsaktien vor, und das Kapital damit auf 100 Mill. fl. Stammaktien und A. 901 Mill. igsaktien feſt⸗ zuſetzen. Die V Mill. bfl. 558proz. k un auf 12 Nenn⸗ wert von je 1200 bfl. kumulativ bevorzugte gewinnbere e und 4,289 Mill. bil. kumulativ bevorzugte gewinnberecht ktien B zu 1 Stammka je 1000 hfl. nominal. Das Sta pi aus 50 Mill. bfl. Aktien der Gruppe A und 50 Mi Aktien der Gruppe B zu je 1000 bfl. nominal. Alle Aktien ſind in Abſchnitte von 1 hfl. und dem Mehrfachen davon teilbar. Das Vorzugskapital iſt voll eingezahlt, von den Aktien der Gruppe A ſind jedoch bisher nur 18,03 Mill. hfl. und von der Gruppe B u Mill. bfl. bezahlt. Im ü wird noch eine Anzahl von Aenderungen vornehmlich im Zu⸗ ſammenhang mit der Kapitaltransaktion vorgeſchlagen. 1 * Neue Wege des Kautſchuks.— Kautſchukinduſtrie vor großen Entwicklungs möglichkeiten. Auf der HV der be⸗ kannten amertikaniſchen Fireſtone Tire and Rubber Co. erklärte der Vizepräſident der Geſellſchaft Harvay Fireſtone, daß die Kautſchukinduſtrie am Vorabend einer ungewöhn⸗ lichen Entwicklung ſtehe. Bis vor kurzem habe ſich die Kautſchukinduſtrie in der Hauptſache auf die Erzeugung von Autoreifen konzentriert. In letzter Zeit ſeien aber ſo zahlreiche Erfindungen gemacht worden, daß der Kaut⸗ ſchuk als Rohſtoff vor einer Fülle von neuen Verwendungs⸗ möglichkeiten ſtehe. Abgeſehen von den Autoreiſen könnten heute beim Automobilbau bereits 250 Beſtandteile durch Kautſchuk erfolgreich erſetzt werden, wodurch das Auto⸗ fahren ſicherer und bequemer werde. Die Kautſchuk⸗ bereifung bei landwirtſchaftlichen Fahrzeugen nehme eine gewaltige Ausdehnung an. Bereits 60 v. H. aller Trak⸗ toren laufen in USA auf Gummirädern, da dadurch der Arbeitsworgang um 25 v. H. beſchleunigt und Brennſtoff um 88 v. H. erſpart werde. Auch auf dem Gebiet des flüſſigen Kautſchuks ſeien große Fortſchritte erzielt worden. In USA ſei bereits eine große Latexproduktion entſtanden, wobei Latex für Autokiſſen, Matratzen, Polſterungen in Omnibuſſen, Eiſendahnzügen, in der Theater⸗Beſtuhlung und bei der Fabrikation von Möbeln verwendet werde. Auf dem Gebiete der Verwendung des flüſſigen Kautſchuks der Neuen Mannheimer Zeitung — Auch auf dem neue große er Chemie ge Hummi * ungeahnte Möglichkeiten. vblaſteſchen Kautſchuks ſeien * eroef 1 Abſatz narſch. Wei mit Kautſchuk⸗ platten als Eiſenbahnſchwellen und Straßenbahnſchwellen gemacht, die eine weitgehende Lärmdämpfung im Verkehr bewirkten. * USA als Flugzeuglieferant. Flugzengausfuhr. Wie ar 8 8 Starkes Anſteigen leich Zeit Je rts um itinten Arger g(daneb uge Flugzeugbeſtandteil und nach Mexiko:! U. Kr iſt jedoch tat tten lhaſſen, echnung wurde, mit der ſaſt frecht Ge hiegen 1 und Maſchineninduſtrie ˖ in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres für 34,6 Mill. Kr. Schiffsneubauten expor⸗ tiert oder faſt ebenſoviel wie 1987, wobei rſehen 11 eiert der uhr der Ma ſchinenin betrug Kr. gegen 26 Mill. Kr. in der 8s. Während 0 Zeit des Ve junktur jr günſtig alſo die Maſchinen⸗ ete ſich nachteilig Dänemarks, nämlich einen beträchtlichen und duſtrie, * Erfaſſung und Abſatz inländiſcher Angorakaninwolle. — Preisfeſtſetzung. Im Inlande angefallene Angorakanin wolle darf nur der Swollverwertung Gmbc in (Abteilung Ango wolle) oder deren hierfür eingeſetzte Verkaufsſtellen in den Verkehr gebracht werden Alle Angorakaninhalter ſind verpflichtet, die von ihren Kaninchen e Wolle, ſoweit ſie nicht nachweislich der Reichswollver 1 igorakaninwolle) von Berlin im eigenen Be wertung i K oder deren Sammelſtelle 1 kaninwolle ſir echs 8 Gmbc in Berlin(Abt 2 · 1 n anzuliefern. Für die Angora⸗ walitätsbezeichnungen feſtgeſetzt, und zwar Sonder I, II und III und Filz 1 und II. Folgende reiſe werden je Kilo frei Sammel ſtelle der Reichswollverwertung gezahlt: für Sonderklaſſe 33 A, für Klaſſe IJ 30&, für Klaſſe II 2&, für Klaſſe für Filz 19& und für Filz II 4,50“. Die er Qual g bei der angelieferten volle erfolgt er und unanfechtbar durch Uverwertung Gmbß, Berlin. Die Reichswoll verwertung oder der Verkaufsſtelle brin wolle mit einem Aufſchlag von 10 v. H. für Sortier⸗ und Verwaltungskoſten in den Verkehr. * Wiederaufnahme der giſchen F. N. Der Abſchluß der 'Armes de Guerre, el, der der HV vom 30. Oktober vorgelegt wird, weiſt nach Abzug der Generalunkoſten und Finanzlaſten einen Ne ewinn von 44,3 gegenüber 81,04 Mill. bfr. im Vor auf. Der H ſoll die Vertei⸗ lung einer Dividende von 40 bfr. brutto vorgeſchlagen wer⸗ den. Ein Gewinn) Retro Betrag von 1 Mill. öfr. der ſoll zu Abſchreibungen verwendet werden. G. ganze » Dividendenerhöhung der engliſchen United Steel. Die 1980 gegründete United Steel Comp., London gibt für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr eine erhöhte Ge⸗ ſamtausſchüttung auf das Stammkapital von 10(8,5) v. H. bekannt. Abgeſehen von der vollen Ausnutzung der Kapazität, die im größeren Teil des Geſchäftsjahres herrſchte, dürfte i vorigen Jahres vorge⸗ auch die im Ma nommene Stahlpreiserhöhung die Rentabilität dieſes mo⸗ dernen Stahlkonzern verbeſſert haben. Andererſeits läßt das laufende Jahr kein ſo günſtiges Ergebnis erwarten, da inzwiſchen der Produktionsſtand eine beträchtliche Senkung erfahren hat. * Scharfe Dividendenſenkung bei Auſtin Motor. Der führende engliſche Kleinwagen⸗Konzern Auſtin Motor To. nimmt eine Senkung der Stammdividende für das am 81. Juli beendete Jahr auf 30 v. H. gegen 50 v. H. für die beiden voraufgegangenen Jahre vor. Das Stammkapital beträgt nur 680 C00 ſtrl. Sowohl die Verminderung des engliſchen Autoabſatzes, die keineswegs durch die Ver⸗ beſſerung des Exportgeſchäftes ausgeglichen wird, als auch die Erhöhung der Materialkoſten und der eher noch ver⸗ ſchärfte Konkurrenzkampf am engliſchen Markt haben zu einer Verminderung des Reingewinns geführt, die im neuen Geſchäftsjahr angeſichts der gegenwärtigen Tendenz ſich noch fortſetzen dürfte. 0 * Automobiles Induſtriels Saurer, Suresnes. Dieſe Tochtergeſellſchaft des Saurer⸗Konzerns erzielte 1987 einen Reingewinn von 2,84 Mill. ffrs., der unter Einſchluß des Vorfahrsſaldos auf 8,7 Mill. ffrs. anſteigt. Die Dividende beträgt unverändert 10 v. H. * Weitere Beſchränkung der Kohleneinfuhr in Frank⸗ reich. Vom 1. Oktober ab wird die Einfuhr ausländiſcher Kohle nach Frankreich erneut eingeſchränkt, nachdem bereits vom 1. Mai ab eine Bprozentige Einſchränkung eingetreten iſt. Der bisher 80 v. H. der im Jahre 1986 aufgeſtellten Grundliefermenge betragende Kontingentſatz wird in Zu⸗ kunft für alle ausländiſchen Kohlen, mit Ausnahme der ſaarländiſchen, auf 65 v. H. herabgeſetzt. Für engliſche Kohle wird er auf 57,5 anſtelle 728 v. H. feſtgeſetzt. Die Differenz zwiſchen dieſer Ziffer und 65 v. H. dient zur Förderung des Austauſches britiſcher Kohle und fran⸗ zöſiſcher Grubenhölzer. Ingoflawiſche Rohſtoffbaſis der ſchweizeriſchen Alumi⸗ ninminduſtrie. Das ſchweizeriſche Unternehmen Alumi⸗ nium⸗Induſtrie Ach, Neuhauſen, bat in Agram eine Ge⸗ ſellſchaft gegründet, die ſich mit der Ausbeutung von Bauxitlagern dei Imotzki befaſſen wird. Die geplanten Inveſtitionen ſcheinen ziemlich bedeutend zu ſein. In Ver⸗ bindung biermit wurde in der jugoflawiſchen Preſſe die Nachricht verbreitet, daß dasſelbe Unternehmen auch die Errichtung einer Leichtmetallfobrik in Jugoflawien plont. Dieſe Meldung ſcheint aber nicht zu ſtimmen, denn in den maßgebenden Kreiſen beſteht eine derartige Abſicht angeb⸗ lich nicht. Bei dieſer Nachricht handelt es ſich anſcheinend 8 um eine Anregung, die von fugoflawiſcher Seite aus⸗ geht. * Günſtige Hopfenernte in Jugoſlawien. Die diesfährige Hopfenernte in Jugoſtawien verſpricht günſtig auszufallen, nachdem ſich die gegen die Peronalpors ergriffenen Naß⸗ . PPI VDB U5Wẽ... d Def Verried ertolgt duroh die Straßenterkäufer— Fer Taschenfaprplan ist auch durch ale Buchhandlungen 2 bezeen nahmen gut bewährt überwiegend vorzüglich. * Frachtbegünſtigung bahn gew ge wa Rhein-Mainische Abendbörse Abwariend Frankfurt, 23 für Zitronen ⸗ Einfuhr. Waren unc Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Sept.(Eig. Dr Erdöl 127, 3 in Hfl. per 100 9) Sept. Je Die Rentenmärkte 85. Mai 1 Hfl il er Baumwollkurſe vom rſal Stand. Middl. Leinölnotierungen vom a Sent 1 Jan. Sept Mai 472; Juni ez. 476; Jan.(40) Dez. 466 Baum ig 8 e per S 68/16. Ne 5 2 an nah: Terp. 20,0. Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Geld- und Devisenmarkt Amtliche Noti nig, unverzoll! 12.80 Uhr Geld bezahlt vtember 31 ö— 31 20 1— ezember 31 1 31 29— März 3 31— 31 20 3 0 n— 31 20— 110,18 8 3— 31 20— 226,72 Hamburger Amtliche Notierung: Stand. 25, frei Seeſe 2 9— 2 uyr 15 8 Brie Geld bez Brief Geld bez .85 3 8 8 5 1 .90 3. .95 3 8.95.85 l Me alle g 705 8 105 85 5 Hamburger Metallnotierungen vom 23. Sepfember **.90 535. 3. N** 40 700 i l l e e e en.20.15 88 e 435.25* .40.30**.40 4300 445 435 4 453% 450.0. I.50 4,0 wie folgt geändert: NW KW Antimon Regules RM 617 616 RM 617 616 ver to) 8 1 f in Kraft ab je 100 K in Kraft ad der(& e) e 100 kg 24. 9. 22.9 je 100 kg 24. 9.] 22. 9 nhl. 6g, 0 fü UAlun 8 1713 85 8 a 8 5 eh 0 N 8 5 85 5 eine Unze Feingold 144 ſh 6 8= 86,8084 ein „Legie 58— 8 N N N RR 4 N 2 Blei nichtleg. 1719181 4 Gramm Feingold demnach 55,7894 Pence= 2790 Hartblei 2022 2 2 Am Freitag wurde Gold im Werte von 679 000 Kupfer n 58 60% 59 85 Sterling verkauft. M g 41% 4 42 47 37 Rotguß leg. 57—60½ 58, 59 249— * 1:. n Frachienmarki Duisburg-Nuhrori Herabſetzung der Zinkblechpreiſe. Ab 24. September hat der Zinkwalzwerksverband Berlin ſeine Grundpreiſe Das Geſchäft an der Börſe erfuhr gegen geſtern keine um 0,50„ herabgeſetzt. Zuletzt wurden ſie am 18. Septem⸗ Aenderung. Frachten⸗ und Schlepplöhnee blieben unver⸗ ber um 0,25“ heraufgeſetzt. ämdert Soeben erschienen: DRUCK UND VERTRIES: DRUCK SRE D R. HAAS, MANN AH E TEM 1 1 Samstag, 24. September 1938 NSDAP-Mifieilungen Partelamtlichen Bekanntmachungen anmommes Anorbnung der Kreisleitung Au alle Stadtortsgruppen Alle Stadtortsgruppen haben heute Karten für die muſikaliſche Feierſtunde auf dem Kreispropaganbaamt, Zimmer 3, abzuholen. Kreispropagandaamt. NS⸗Franuenſchaft Sandhofen: 26.., 20 Uhr, Abrechnung der Wertmarken auf der Geſchäftsſtelle, Hintergaſſe. Humboldt: 26.., 20 Uhr, Singſtunde bei Frau Leutz, Vortzingſtraße 9. Liederbücher mitbringen. Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! 27.., 18 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. 5 Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Geſolgſchaft tritt am Sonntag, 25.., um 9 Uhr auf dem Clignetplatz in Sommeruniform an. Fahrrad mitbringen. Dienſtende gegen 13 Uhr. Gef. Techn. Bereitſchaft. Sonderbefehl: Die ganze Gef. ritt zur Ablegung der Schießübungen am Sonntag,.80 Uhr, am Ha weg an. 20 Pfg. ſind mitzubringen. Eyſcheinen unbedingte Pflicht! Gef. Techn. Bereitſchaft. Schar 1, 2 und 3 tritt am Montag, 19.55 Uhr, in M 6(8 an. Stamm IX /171: Feudenhei Käfertal und Wallſtabt. Sämtliche aktiven Führer de Stammes treten morgen früh, Sonntag, um 8 Uhr vor der Feudenheimſchule mit Sport zur Abnahme für H an. Jede Gef. meldet bis 5 Uhr eine Mindeſtſtärke von 17 Mann. Gefolgſchaft 41 und 42 Feudenheim. Die Gefolgſchaften treten heute, Samstag, nicht am Polizerſchützenhaus, ſon⸗ bern ausnahmslos am„Neuen Schützenhaus“ um 18 Uhr zum Schleßwettkampf an. Dlejenigen Jg., welche am Samstag nachmittag nachweisbar arbeiten, ſchießen morgen früh um 10 Uhr an dem gleichen Platz nach. An dieſem Tag können auch die Uebungen für das 9 abgenom⸗ men werden. BDM Gr. 9/171 Schwetzingerſtadt 2. Annenbeſprechung aus. Gr. 11/71 Humboldt 1. Abfahrtszeiten für die Fahrt hach Heppenheim: mit Rad Treffpunkt 16 Uhr an der Feuerwache, mit Rad Treffpunkt 20 Uhr Feuerwache, mit Bahn Treffpunkt 19.15 uhr vor dem Hauptbahnhof, 26. 9. fällt die Füßre⸗ n JM M⸗Gruppenſührerinnen, unbedingt ſofort Fächer leeren! Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der Dad Während der Anmeldezeit iſt in 0 1, 10 täglich ab 40 Uhr durchgehend bis 18.30 Uhr, außer Samstagnachmit⸗ tag, geöffnet. Am Montag, 26. 9. findet die Vortragsreihe„Arbeits⸗ unterweiſung im Betrieb“ ihre Fortſetzung. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr in der„Harmonie“, D 2, 6. Es ſpricht der Leiter der Laudesſchule Sid, Pg. Michalke. Ortswaltungen Rheinau. Der Ortsberufswalter und Ortsjugendwalter hält bis Ende Oktober wöchentlich zwet Sprechabende ab: HID Ausstellun in lin. 6 Stockwerken! Ehes tan ds darlehen — Wie neu) wird Ihr alſer Hul,. Dippel d.6 Planten laufend gut Usden in Hannhelm: P 2, 1 gegenüber der Hauptpost. Tel, 24103 H 4, 20— Mittelstraſte 1 Mittelstraße 111 Undenhof: Meerfeldstr. 36 releton 279 30 7 in Ludwigshafen: Ludwigstrase 33, Telefon 607 35; Ostmarkstrase 12 unkerrichket — ſeln wollen ZA UN Els AN Belm auf for K 300- 2 Anzahlung Mk. 60⸗ Monefstate Mt. 5. ura TEHER MANN HET M- TURMHAUS M3 Montags und donnerstags von 20—22 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle Rheinau, Relaisſtraße 144. Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! ug 90 Sonderfahrt zum Erntedankfeſt auf dem Bückeberg vom 30. 9. abends big 4. 10. abends. Ge⸗ ſamtkoſten einſchl. Fahrt, Unterkunft und voller Verpfle⸗ gung ſowie einer Sonderfahrt ab Unterkunftsort nach dem Bückeberg und zurück nur 24%. Nur Fahrt 13 /. Sßy 104/38 nach Italien vom 18. 10. bis 6. 11. mit dem Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute? Mannheim ab am 18. 10. abends nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174/ 5 Sonntag, 25. September, Fußwanderung: Neuſtadt— Königsmühle— Finſtertal— Hütterlk Forſthaus Heldenſtein— Denkmal Schanzen— hänzelturm— Hüttenbrunnertal— Edenkoben. Wanderzeit—6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen⸗Hbf..42 Uhr(Verwaltungsſon⸗ derzug). Rückfahrt ab Edenkoben 19.07 Uhr. Ludwig en an 20.10 Uhr. Fahrkarten zu 1/(nach Neuſtadt) ſind vor Abgang des Zuges an den Bahnf ltern zu löſen. Fahr⸗ preis Edenkoben— Neuſtodt 40 Pfennig. 8 Sonntag, 25. September, Radwanderung: — Riedrode— Worms— Mannheim. Abfahrt.00 Uhr ab Waſſerturm. Räder vorher inſtandſetzen. Fahrradlam⸗ pen nicht vergeſſen. 5 Achtung! Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der Uuß 87/98 nach dem Solzkammergut mit dem Unterkunftsort Bad Iſcchl treffen ſich am Samstag, 24.., 20.30 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeſt“, Mannheim, P 4,—6, im hinteren Sgal. Bilder mitbringen. Achtung! Urlauber treffen ſich! Teilnehmer der Ut 25 vom 24. 6. bis 7. 7. 38 nach Oberbayern mit Unterkunfts⸗ ort Wackersberg treffen ſich heute, Samstag, 17 Uhr, in der„Morgenröte“, S 6. Es werden verſchiedene Einwoh⸗ ner von Wackersberg ſowie der Ortswart von dort an⸗ weſend ſein. Mannheim Abt. Volksbildungswerk Pilzwanderung in den Käfertaler Wald. Am Sonntag, 25 9. findet unter Leitung von Pilzberater Hering eine Pilzwanderung in den Käfertaler Wald ſtatt. Die Teilnehmer trefſen ſich um 9 Uhr am„Karlſtern“. Fahr⸗ räder können dort eingeſtellt werden. Körbchen und Meſſer mitbringen! Die geſammelten Pilze werden am Schluß der Wanderung burchgeſehen. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben feweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Sonntag, 28.., 21.30 Uhr, Geſomt⸗ und Stellungsprobe. Montag, 286.., 20 Uhr, Geſamtprobe. Mittwoch, 28.., 20 Uhr, Geſamtprobe. Freitag, 30.., 20 Uhr, General- probe im Nibelungenſaal. Sportamt Reichsſportabzeichen Reichsſportabzeichen. Am kommenden Sonntag, dem . September 1988, fällt der Kurſus im Reichsſport⸗ abzeichen auf dem Stadion aus. ages kal eucles Samstag, 24. September Nationaltheater:„Madame ſans geéne“, Luſtſpiel von V. Sardou, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Hinter der Hauptfeuerwache: Mannheimer Herbſtfeſt mit Kraft durch Freude. Tanz: Paloſthotel. Parkhotel, Libelle, Waldparkreſtaurant Flugbafen⸗Gaſtſtätte, Fried richspvark. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Verwehte Spuren“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Spiegel des Lebens“.— Palaſt:„Die Dſchungel⸗ prinzeſſin“.— Gloria:„Was tun, Sibylle?“— Capitol: „Eiferſucht“.— Scala:„Eiferſucht“. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 442 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, B 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gehinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaat gebfſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupfer⸗ ſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L I, 1: Gebifnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Ausſtellung der Maler Prof. Franz Lenk, Georg Schrimpf(Nachlaß), Heinz Hinrichs (Aachen!— Gemälde und Aquarelle. Hafenrundfahrten: 10. 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke Flughafen: Rundilüge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr: Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücherei: Buchausgabe von 10.80 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkebrs⸗Betein, Telefon 848 21 vom 25. September bis 3. Oktober im Nationaltheater Sonntag, 25. September: Miete C 8 und 1. Sondermiete C 2 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abteilung 145—147,„Die ſchalk⸗ hafte Witwe“, Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari, Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Montag, 26. September: Für die NS„Kö“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 101—103, 124—126, 221—241, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600, „Das Käthchen von Heilbronn“, Schauſpiel von Hein⸗ rich von Kleiſt, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Dienstag, 27. September: Miete A g und 1. Sondermiete A 2 und für die NS„Ko“, Kulturgemeinde Moann⸗ heim, Abteilung 142—144, 154, 604—606,„Thomas Paine“, Schauſpiel von Hanns Johſt, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 28. September: Für die NSG„Kö“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abteilung 120, 159, 250, 291—29, 301-312, 320, 336— 341, 348359, 371, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe G Nr. 601900,„Die Zauberflöte“, Oper von Mozart, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Donnerstag, 29. September: Miete D 4 und 2. Sonder⸗ miete D 2,„Thors Gaſt“, Schauſpiel von Otto Erler, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. 0 Freitag, 90. September: Miete B 8 und 1. Sondermiete B 2 und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abteilung 584—587, 621623,„Carmen“, Oper von Georges Bizet, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Samstag, 1. Oktober: Miete E 4 und 2. Sondermiete E 25 „Madame ſans gene“ Luſtſpiel von V. Sardou, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 2. Oktober: Miete G g und 1. Sondermiete G2, Uraufführung„Die Gänſemagd“, Märchenoper von Lill Erik Hafgren, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, An⸗ fang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Montag, 3. September: Miete H 3 und 1. Sondermiete H 2,„Thomas Paine“, Schauſpiel von Hanns Johſt, An⸗ 2, 2. fang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Mittwoch, 28. September: Für die NSG„Koc“, Kultur- gemeinde Mannheim, Abteilung 139—141, 319, 381886, 521540, 591593, 599, 614—617, Jugendgruppe Nr. 501 Papier hereilel So gut ſie allen jenen munden, die über einen „verwöhnten“ Gaumen verfügen und Has ſind viel mehr Vertreter des männlichen Geſchlechts, als die Hausfrauen gewöhnlich annehmen, ſo ſelten ver⸗ ſuchen dieſe einmal ihr Können an ihnen, oder ſind ſie doch nicht ſo bekannt, wie man nach allen Vor⸗ führungen auf Ausſtellungen annehmen ſollte? Die Zubereitung iſt jedenfalls ſehr einfach: Auf einem Bogen Pergamentpapier mit Oel oder Butter gleichmäßig eingefettet, wozu auch deren Einſchlagpapier gut geeignet iſt, lege man das mürbe Fleiſch von Kalb, Schwein oder Ham⸗ mel, natürlich beſonders gut geeignet auch Fiſch aller Art als Filet, oder auch geſchuppt mit Gräte in ganzer Form. Salze wenig, füge die dazu geeig⸗ neten Gewürze bei, wickle ganz eng zuſammen, bei Butterpapier noch einen zweiten Bogen darum, kniffe die offenen Ränder eng und feſt ein, wenn man keine Pergamenttüte verwenden will, die es in allen Größen zu kaufen gibt und ſchiebe nun das Päckchen auf einen Roſt in die erhitzte Bratröhre des Ofens oder Gasherdes. Iſt die obere Seite braun geworden, öͤrehe man es um, bis auch die andere bei Mittelhitze bräunte und wird nun beim Entfernen der Papierhülle ein nicht nur delikat duf⸗ tendes, ſondern noch mehr den Gaumen hoch befrie⸗ digendes Stück herausſchälen. Eine inzwiſchen mit heller oder dunkler Mehl⸗ ſchwitze bereitete Grundſoße, füge man dem entſtan⸗ denen Fleiſch⸗ oder Fiſchextrakt bei und reiche dieſe leckeren Beilagen mit Kartoffeln, dickem Reis, Nu⸗ deln, Spätzle, Spaghetti, Makkaroni oder ſchau⸗ migem Kartoffelmus zu allerlei Gemüſen, oder auch ohne dieſe, mit nachfolgender Süßſuppe oder Kom⸗ pott, als ausgezeichnetes und ſehr nahrhaftes Ge⸗ richt, in dem nicht nur alle Geruchs⸗, ſondern auch Ge⸗ ſchmacksſtoffe infolge des feſten Abſchluſſes noch ungemindert enthalten ſind. Ein Verſuch nach dieſer Richtung hin, wird unter den Hausfrauen immer mehr begeiſterte An⸗ hängerinnen finden. O dieſe Raungen Ein kleiner, achtjähriger Bub macht ſich beinahe jeden Tag das Vergnügen, in den nahen Bäckerladen zu laufen, um ſich dort bei der dicken Bäckersfrau ein Zweipfennigſtück in zwei einzelne Pfennige wech⸗ ſeln zu laſſen. Das geht ein paar Tage gut, dann wird es der Bäckersfrau zu dumm und ſie ſchimpft mit dem Dreikäſehoch. Der aber ſagt ſchnippiſch: „Iſt das Dienſt am Kunden, ich wundere mich, daß überhaupt noch jemand zu ihnen kommt, etwas zu kaufen!“ Dann aber zog er vor, ſchleunigſt zu ver⸗ ſchwinden fk. 3 N 40 Kalbsgekröſe mit Roſinenſoße 1% Pfund Gekröſe koche man mit Suppengrün und Gewürzen völlig weich. Nun bereite man ent⸗ weder von einer dunklen Mehlſchwitze oder Speiſe⸗ honigkuchen und der Kochbrühe eine Soße, die man mit—3 Eßlöffel Roſinen langſam ausquellen läßt, um ſie dann mit Eſſig und Zucker ſauerſüß abzu⸗ ſchmecken und Kartoffelklöße mit Semmelbröckchen als Einlage zu reichen. Haben Sie ſchon einmal Fiſch ohne Waſſer gekocht? Wenn nicht, dann verſuchen Sie einmal dies. Hier⸗ zu wird der zuvor mit Zitronenſaft oder Eſſig be⸗ träufelte, mit Salz und Pfeffer beſtreute, in Por⸗ tionsſtücke geſchnittene Fiſch in einen Topf auf ein durchlochtes Einſatzſieb vom Kartoffel⸗ dämpfer gelegt, nachdem man zuvor den Topf zweifingerhoch mit Waſſer gefüllt hat. Bei geſchloſ⸗ ſenem Topf langſam gedämpft, wird man über das Reſultat dieſer Kochweiſe und den größeren Wohl⸗ geſchmack erfreut ſein. In des Blumentopfes Gründen Kann man manchmal Würmer finden, Die meiſt der Bekämpfung trotzen Und am Wurzelwerk ſchmarotzen. Doch man wird mit Teebehandlung Leicht erreichen eine Wandlung, Wenn der Aufguß nicht zu ſchwach, Würmer flieihn dann allgemach. Selbſtverſtändlich darf nicht ſtündlich Man das machen, aber gründlich Und dabei nicht etwa heiß— Was doch ſchließlich jeder weiß. Jedenfalls wär' es doch grade Um die lieben Pflanzen ſchade, Die— wie auch der Sonnenſchein— Uns im Zimmer ſtets erfreun! bis 1250, Gruppe D Nr. 1900,„Thors Anfang 20 Uhr, End gemeinde Mannhei bis 347, 991-99 b E freiwillig Nr. d' Albert, Anfang 20 1 Sonntag, 2. Oktober: Freier Ver „Bob macht ſich geſund“, Lu Anfang 20 ahr, Ende etwa 22. m, Hrup „Tieflaud“, Ende etwa 22 r von Eugen Uhr. kauf, zum erſten Male, piel von Axel Jvers, 15 Uhr. e Was hören wir? Sonntag, 25. September Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.— 68.30: Katholiſche Morgenfeier. —.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: S A⸗Mor⸗ genfeier.— 10.50: Frohe Weiſen(Schallpl.).— 11.80: Mittagskonzert.— 12.30: Märſche und Lieder.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Kaſperlſpiel. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde (Schallpl.)— 30: Chorgeſang.— 16.00: Nachmittags⸗ muſik.— 18.00: Halali im Waſigenwald. Hörfolge.— 19.00: Sport am Sonntag. Dazwiſchen: Tanzmuſik(Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Wie es euch gefällt.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.20: Muſterhöſe— Muſterdörfer. —.00: Sonntagmorgen o Sorgen,— 10.00: Morgen⸗ feier.— 10.45: Kammermuſik. 11.30: Emmi Leisner ſingt.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00; Märchenſpiel. — 14.30: Feierſtunde im Schloß zu Bückeburg. Zum 65. Geburtstag von Lulu von Strauß und Torney.— 15.00: Mozart— Muſſorgſki. 16.00: Muſik om Nachmittag.— 18.00: Große Deutſche.— 18.30: Paradies und Peri. Ro⸗ monze.— 19.30: Sportfunk.— 20.10: Abendkonzert.— 22.15: Von⸗der⸗Goltz⸗Querfeldeinrennen in Inſterburg.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. 23.00: Südliche Klänge.— 23.30: Joſef Haydn: Sinfonie D⸗Dur. UU— Haupt ſchrifelelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftlelters um Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl O delstell: Dr. Fritz Bode.— Lokaler T Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſ Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſänitliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: 2 F f verantwortlich für Theater, » Eiſenbart.— Han⸗ E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Reue Mannhelmer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, K 1, 46 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſchelnen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9500 Ausgabe B üb- 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Auguſt über 21 000 n 5 2 Strickwaren? Daut Etwas Beſonberes! Tachterummer Breſte Straße F I. 4 Medizinal- Ve rb and Elfenb., wunder⸗ her I Mannheim T 2. 16 eres Model, mit versichert Familſen- u. Einzelpersonen kleinen Farbfehl. 1 Schrank, 1 Fri⸗ für frolen Arzt und Apotheke ſlerkomm, 1 Bett 1 1Nachttiſch Sterbegeld bis Mk. 100. Wochenhilte— bis Mk. 50. Verpflegung und Ope- RM. 195. ration in Crantenansſaſten, Lahnbe- ch. Baumannsto. handlung, Heumittel. 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Beglnn in beiden Theatern: Samstag: Sonntag: paula Wessely Nach den großen Erfolgen „Jullka“,„Torhelten“ Spiegel bebens Attila Hörbiger Geza von Belvary Das Schicksal einer Medizin- studentin, ihr Liebes- und .50.20.20.30 .00.05 ATIHNANMBRA SeHAUBURG „ Paula .10.20 2 Zußer gewöhnliche Jpät vorttenungen Meue 1 Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Heute Samstag Morgen Sonntag Abts 1 1 un. Frei nach dem Ihr Narr weltbekannten Roman Der seltsame Weg 4 Lichtspiel- Bunz gleichnamigen, einer Außer einer spannenden— ja sensattouellen— schenkt uns dieser Film das Br- lebnis einer starken. über alle Widerstände stegenden Pliebe. eder sollte sich diesen in- Liebe LIBEIl % Noana Heute 16 Uhr: Morgen 16 Uhr: Handlung 818 Café-Restaurant Zeughaus D 4, 15 em Zeughbauspletz. Ruf 220 28 D 4. 15 Semütiiches Famillen-Cefe samstag und Sontag Ve xr längerung dervollen, 2 Herzen sprechenden Eiim ansehen! 7 Leo Tolstois weltbekannter Roman ist verfilmt! Eifersucht N OHG HTO Zen An dre eu Das erschfüütternde Schicksal zweier Menschen! In den Hauptrollen: Vi ctor Francen/ Gaby Niorlayß dem deutschen publihum bestens bekannt aus dem frans.Spitsenfüim., Der Hönig“ Marcel l' Herbler Die spennende und unerhört packende Geschichte einer unglück- chen Bhe, erfüllt von dem großen Problem der wahren biebe eee Regie: 88..00.18.20- 80.:.00.15 Scl. Lindenhof. Moerfesdstr. 56 In deutscher .20 S Brache! 88.:.15 6,20.30- 80..00.00.20.30 e capITOo ,,... Genehmigtfer Ierbmpemkehr zu kaufen oder Beteiligung ge⸗ ſu cht. Angebote unt. T V 121 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 4437 Mald Neckarstadt. Meßplatz. 1 1 Vervielfalti- gungsapparat Marke Greif Roll 2 Gottesdienſt⸗Ordnung El Evang. Gottesdienſtanzeiger Sonntag, den 25. September 1938. In allen Gottesdienſten Kollekte für den Tag der Inneren Miſſion. Chriſtenlehrſountag. Trinitatiskirche:.30 Vik. Jaeger; 10.00 Pfarrer Grimm. Konkordienkirche:.30 Pfarrer Dr. Schütz; 18.00 muſik. Abendfeter. Ehriſtuskirche:.00 Vikar Amann; 10.00 Pfarrer Dr. Weber. Neuoſtheim:.30 Pfr. Emlein. 1 9 9 1 5 5.30 Pfarrer Zahn. Johanniskirche:.30 Vikar von Feilitzſch; 10.00 Dekan Joeſt(hl. Abendmahl). Markuskirche: 10.00 Pfarrer Speck. (Kirchenchor). Matthäuskirche Neckarau:.30 Uhr Pfr. Gänger; 20.00 Abendfeier. Dutherkirche:.30 Pfarrer Simon (Kirchenchor). Eggenſtraße:.00 Vikar Schäfer. elauchthonkirche: 10 Pfr. Hahn; 20.00 Vortrag, Pfarrer Heſſig. Zellerſtraße:.30 Pfarrer Heſſig. Auferſtehungskirche:.30 Pfarrer Bodemer. St. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt Diakoniſſenhaus: 10.30 Pfr. Fritzt:e »Frankſurt. Lauz⸗Krankenhaus: 10.30 Pfarrer Emlein. Feudenheim:.30 Pfr. Kammerer (hl, Abendmahl). Friedrichsfeld:.30 Pfr. Schönthal Käfertal: 10.00 Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 10.00 Vikar Betz. Rheinau: 10.00 Pfarrer Vath. Pfingſtberg:.00 Pfarrer Vath. Sandhofen:.30 Pfr. Bartholomä. Siedl. Schönau:.30 Vik. Schwarz. Seckenheim:.30 Diakoniſſenhaus⸗ pfarrer Stupp⸗Karlsruhe. Waldhof:.30 Pfarrer Clormann. Wallſtadt:.30 Pfarrer Münzel. Die Kindergyottesdienſte finden im Anschluß an die Hauptgottesd. ſtatt. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhaus kapelle, F 7 20) Sonntag 10.30 Predigt, Pfr. Fritze. Montag 20 Uhr Miſfionsabend, Miſſionsinſp. Flierl. Alt⸗Katholiſche Kirche i.30 Uhr.— Erlöſer⸗ W ee 18 Uhr. Jüngerer, tüchtiger Autos dlosser für ſofort geſucht. Held⸗Garage, J 7. 24/25. 7292 Ablagen 155 1620 Ihr., Lebensmittel⸗ echo 68555 Sofort gesucht Weitzel Jungbuſchſtr. 17. Ein brav., fleiß. chen gesucht Zu erfr. in der Geſchſt. d. Blatt. 6853 kahnmachen mögl. m. Kennt⸗ niſſen in Steno⸗ graphie u. Ma⸗ ſchinenſchreiben v. ſofort geſucht. Angebote unter A 126 an die Geſchſt. d. Blatt, 6867 Stellengesuche lunger Holz- U. Kollerküter ſucht Stellung ab November in einer Kellerei in Mannheim oder Gef ct. Z. Blatt. 6888 e ACG, gpl. weiße Küche (5 Teile), Kleid. ⸗ Schrank, wß., 2. tür., Chaiſelong., ee mit Marmorpl., Pup⸗ penwag. je g wße. u. 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Vorverkauf tägl. 11.30 bis 13.30 Uhr O 7, 8 Eremitage, die schöne Bar mit gepflegten Mix- Getränken Grinzing, Eingang nur O 7, 27 das gemütliche Wener Stimmungslokal. Es spielt und singt Pepi Stoss 1E N ur A. PRL ANI 1 erregen I ades Filmwierk! u n ſiedtke ayssler, Ja00 5 der Zuge nd Ein a spa Krtsün Uts-Woch Beginn: Jugendliche be uA Laa ff Tei Spät Vorstellungen Samstag 7 15 23 Ur Meute Samstag Sonntag Elu spannender Großfilm unter amel ikanischen Sein letztes Lemmando Mitwirkung der Kriegsmarine 17.23. Sept, am Adelf- Hitler- Ufer (zwischen Friedrichs- und Adolf-Hitler- Brücke) Großer Vergnügungspark PNlesen-Wein- und Bietzelte. Herrüſch illuminierter Festplatz. Täglich e Hay WON= ιι SN ον in Original- Fassung Uff-pAL AT l. J Hun- Hate fährt am Sonntag, 25. Sept. nach 2 Worms 3 Stunden Aufenthalt Hin- und Rückfahrt RN 1 Abfahrt 14.15 Uhr an der Boot überjahrt Berch beim Parkring Fernruf 246 38 National⸗Theater want Samstag, den 24. September 1938 Vorstellung Nr. 24 P Niele H Nr. 2 II. Sondermiete HNr. Madame Sans- Geng Lustspiel in einem Vorspiel und drel Akten von Victorien Sardou 8145 Fneunchpart ES TAURN aN Samstag 8 Uhr/ Sonntag 7. 30 Uhr TIAN2 Eintritt 50 Pfg. Mutär 30 pig. Ballhaus AN N HE I Am schloss Sonntag, den 25. September abends.30 Unr 8817 [Eintritt 50 Pfg. — Wilſtör 30 pig. bumwiesem Gaststätte Jeden Samstag und Sonntag f AN 7 Eintritt und Tanz frei Erstklassige Küche: ff. Gefranke · Eigene Kondi fore D l, 8 für den Herbst finden sle preis- Wert und in großer Auswahl bei Welz!& Co. Tn ela Welz! wechselnde Döfbietungen. Eintritt täglich 20 pig. 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Erfr. b. zu verm. 4431 a e Je ig 4443 1 Treppe. 4431 i laufend Zim. uU. Küche g Donnerstag nachmittag.15 Uhr verschted nach schwe- rem Beiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwieger- mutter. Schwester. Schwägerin und Tante, Frau Katharina Müller w geb. Diemer, Lichtspleltheater- Besitzerin im 71. BPebensjahre. Mannheim, den 22. September 1988. Die trauernden Hinterbliebenen: Famile Wilhelm Hüller Familie Hua Fuller WWðůe. Famiſie Arthur Müller Familie Elise Stadtelmever Wwe. Familie Max Füller Familie Fritz Zoller Franz NHulſer Femille Georg Grund und 12 Enkelkinder Die Beerdigung findet am Montag, dem 26. September, mittags 1 Uhr, von der Beſchenhalle aus statt. Von Belleidsbesuchen bitten wir abausehen. Tief erschüttert erreicht uns die 5 von dem Ab- leben unserer hochverehrten Betrlebsführetin, Frau Katharina Müller'ꝛʃe. Uleptepleltneater- Besitzerin Wir bedauern in der Entschiafenen den Verlust einer 1 gerechten und hilfsbereiten Vorgesetzten und werden ihr ste ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 22. September 1938. Die Gefolgschaft der Capitol-Lichtspiele dn II ehtspielhaus Müller. 22³8, — 77/ I ee e reer