2=. 1 N N N 3 . 3 3 3 g 33* 233 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erfolgen. heimer Seitll Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: R l.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 E Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig tſt die Anzeigen Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinerler Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben fernmündlich erteilte Aufträge Für Kamilten⸗ und Bel Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerächtsſtͤnd Mannheim. Abend⸗ Ausgabe KA Donnerstag, 29. September 1938 140. Jahrgang— Nr. 45 VBeneſchs Antwort an München: Neue Terrorakle Die Beſprechungen in Miinchen haben begonnen Am 12.45 Ahr traf man ſich im Führerbau Begeiſterte Begrüßung des Führers und ſeiner Gäſte durch Münchens Bevölkerung (Funkmeldung der NM.) + München, 29. September. Die Beſprechungen zwiſchen dem Führer, dem Duce, dem britiſchen Premierminiſter und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten haben heute mittag um 12.45 Uhr im Arbeitszimmer des Führers im Führerbau am Königlichen Platz in München begonnen. Gegen 12.15 Uhr verließ der Führer ſeine Woh⸗ nung am Prinzregentenplatz, um ſich zum Führer⸗ hau am Königlichen Platz zu begeben. Auf der Fahrt durch die Straßen der Stadt bereitete die Münchener Bevölkerung dem Führer wieder un⸗ beſchreibliche begeiſterte Kundgebun⸗ gen. Um 12.20 Uhr traf der Führer im Führer⸗ bau ein. a 5 a 1 Von den beiden Balkonen des monumentalen Hauſes am Königlichen Platz wehen rieſige Fahnen der vier Länder, deren Staatsmänner in dieſem Haus zu der Beſprechung zuſammentreten: das fa⸗ ſchiſtiſche Banner Italiens, der britiſche Union Jack, die franzöſiſche Trikolore und das Hakenkreuz⸗ banner des Dritten Reiches. Eine Ehrenwache der SS ⸗Standarte„Deutſchland“ präſentiert beim Ein⸗ treffen des Führers. Der Führer begibt ſich ſo⸗ dann in ſeine im erſten Stock des Führerbaues ge⸗ legenen Räume. Vorher iſt der britiſche Miniſterpräſident Cha m⸗ berlain in Begleitung des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop im Führerbau eingetroffen. Er hat ſich direkt vom Flugzeug aus zum Führerbau be⸗ geben. a Wenig ſpäter, um 12,25 Uhr trifft der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier, begleitet von Mi⸗ niſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring und dem Präſidenten des Geheimen Kabinettsrats, Reichsminiſter Freiherr von Neurath, im Führer⸗ bau ein. Wieder präſentiert die Ehrenwache. Der Generalfeldmarſchall geleitet den franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten in den repräſentativen Bau des Dritten Reiches und führt ihn die marmorne Frei⸗ treppe zum erſten Stock empor. Um 12.30 ertönen erneut Trommelwirbel und begeiſterte Heilrufe der Bevölkerung. Der Du ce des faſchiſtiſchen Imperiums und italieniſche Regie⸗ rungschef Benito Muſſolini iſt in Begleitung des Stellvertreters des Führers ſoeben im Führerbau eingetroffen. Gefolgt von Graf Ciano betritt der Duce den Führerbau, in dem er bereits vor einem Jahr bei ſeinem erſten Beſuch in Deutſchland geweilt hatte. Auf der ganzen Anfahrtsſtrecke ſtehen die Men⸗ ſchen Kopf an Kopf, wie ein unüberſehbares Meer. Seit Stunden haben ſie auf dieſes große weltgeſchicht⸗ liche Ereignis gewartet. Freundlich und warm ſind die Grüße, die die Münchener Bevölkerung den Staatsmännern der Weſtmächte entbietet. Zu einem Orkan aber geſtaltet ſich der Jubel, als der Führer kommt. Und auch ſpäter, als der Freund des Von links: Hitler, Daladier, Muſſolini, Chamberlain. nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, Benito Muſſo⸗ lin i, eintrifft, kennen die Heilrufe keine Grenzen. Immer wieder ſchwenken die Menſchen die Haken⸗ kreuzfähnchen, immer wieder jubeln ſie und rufen ſie:„Duce, Ducel“. Nach ihrer Ankunft im Führerbau wurden die ausländiſchen Staatsmänner in das im erſten Stock gelegene Empfangszimmer geleitet, wo der Führer ſeine Gäſte erwartete. Vor Beginn der eigentlichen Beſprechungen nah⸗ men die Regierungschefs mit den Herren ihrer Be⸗ gleitung ſtehend einen kleinen Imbiß ein. Hierbei ergab ſich die Gelegenheit zu ungezwungenen Unterhaltungen der Staatsmänner und Diplomaten. Man ſah u. a in wechſelndem Geſpräch den Führer und den franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten, den Duce und den britiſchen Premierminiſter, Miniſterpräſidenten Generalfeldmarſchall Göring, den deutſchen und den italieniſchen Außenminiſter, die Berliner Botſchafter Frankreichs, Großbritan⸗ niens und Italiens, die maßgebenden Herren der Begleitung der ausländiſchen Regierungschefs und des Auswärtigen Amts, den Chef des Oberkomman⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) dos der Wehrmacht, den Präſidenten des Geheimen Kabinettsrats und andere Herren. Um 12.45 Uhr nahmen dann, wie bereits gemel⸗ det, die Beſprechungen im Arbeitszimmer des Füh⸗ rers ihren Anfang. Mittagsvauſe (Funkmeldung der NM.) München, 29. September. Die Beſprechungen im Führerban wurden um 14.45 Uhr für eine kurze Mittagspauſe unterbrochen. Wie wir hören, werden die Beſprechungen um 16.30 Uhr wieder aufgenommen werden. Der Führer holt den Dute in Kujſtein ein Gemeinſame Weiterfahrt nach München im Sonderzug des Führers dnb Junsbruck, 29. September. Der Sonderzug des Duce traf um.05 Uhr in Innsbruck ein. In den Straßen, die zu beiden Sei⸗ ten des die Stadt durchſchneidenden Schienenſtranges liegen, hatte ſich eine große Menſchenmenge ein⸗ gefunden, um Muſſolini ſehen und begrüßen zu können. Der Bahnhof war in den Farben Deutſch⸗ lands und Italiens feſtlich geſchmückt. Zahlreiche Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, ſowie der Wehrmacht und der Behörden hatten ſich ein⸗ gefunden, ferner auch eine Gruppe der in Innsbruck wohnenden Italiener mit der Standarte der Faſchi⸗ ſten⸗Ortsgruppe. Den Ehrenſturm am Bahnſteig ſtellte die SA. Der Sonderzug mit dem Duee hielt in Innsbruck von.05 bis.20 Uhr. Muſſolini verließ ſeinen Salonwagen nicht, zeigte ſich jeoͤoch faſt ununterbro⸗ chen am Fenſter und wurde von ſämtlichen Anweſen⸗ den ſtürmiſch begrüßt. Bevor der Zug aus dem Bahnhof fuhr, gab der Duce auf ein Fahnenband der Ortsgruppenſtandarte des Innsbrucker Fascio ſeine Unterſchrift. Auch Rudolf Heß zeigte ſich, von der Menge ſtürmiſch ge⸗ rufen, am Fenſter des Salonwagens. Die„Duce“⸗ und„Heil“⸗Rufe hallten dem Zuge noch lange nach, bis er in Richtung Kufſtein den Blicken entſchwand. Um.24 Uhr traf der Duce in Kufſtein ein, wo er vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf das herzlichſte begrüßt wurde. Der Führer, deſſen Sonderzug wenige Minuten vor der Ankunft des italieniſchen Zuges in Kufſtein eingetroffen war, er⸗ wartete den Duce auf dem Bahnſteig in Kufſtein und hieß ihn unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Kufſteiner Bevölkerung herzlich willkommen. Der Führer und der Duce ſetzten ſodann um.40 Uhr im Sonderzug des Führers die Fahrt nach München fort.. i Der Bahnhof in Kufſtein war für die kurze Be⸗ gegnung an dieſem denkwürdigen Tage feſtlich ge⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) Die neue Hoffnung * Mannheim, 29. September. Die Welt hat geſtern eine Botſchaft erhalten, die ſie umſo zuverſichtlicher ſtimmte, als ſie ſo über⸗ raſchend kam. Während die Kriſenwolken ſich immer ſchwerer und ſchwerer um Europa ballten und man überall, teils ängſtlich, teils gefaßt, darauf wartete, daß der zündende Blitz niederfahren werde, hat es das Schickſal mit dem verwirrten und ſeiner ſelbſt ſo unſicher gewordenen Europa noch einmal gnädig gemeint.— Um es genau und richtig zu ſagen: es hat ihm noch nicht die Sicherheit des Friedens, aber es hat ihm die Hoffnung auf den Frie⸗ den gegeben. Es iſt müßig, darüber nun eine Wertung anzu⸗ ſtellen, wem dieſe gute Wendung des Geſchicks in erſter Linie zu danken ſei. Der Geiſt der Verant⸗ wortung, herausgeboren aus dem Geiſt ſehr leb⸗ hafter Erinnerung, hat wohl überall heilſam gewirkt. Aber das darf von deutſcher Seite immerhin feſt⸗ geſtellt werden, daß die neue Entwicklung, ſie mag in ihren Urſäachen und Zuſammenhängen gelagert ſein wie ſie wolle, ein neues unbedingtes Zeichen des deutſchen Willens iſt das tſchecho⸗flowakiſche Pro⸗ blem in Frieden und in Freundſchaft mit den übrigen Nationen Europas zu bereinigen. Es iſt diesmal nicht, wie es in Berchtesgaden war, als Chamberlain auf eigene Anregung nach Deutſchland kam, um mit dem Führer die Löſung dieſer Kriſe zu beſprechen; der Führer ſelbſt hat diesmal die Ini⸗ tiative ergriffen, die die Staatsmänner der verbün⸗ deten demokratiſchen Weſtmächte und den Führer des Deutſchland verbündeten faſchiſtiſchen Italiens zu einer neuen Ausſprache in München zuſammen⸗ führt. Wo ſoviel guter Wille von allen Seiten ſich begegnet, da ſollte es nicht ſchwer ſein, eine Einigung auch wirklich zu finden. Vor allem, wenn das Problem dieſer Einigung ſo einfach, faſt möchte man ſagen, ſo nebenſächlich iſt, und wenn die Männer, die ſich hier treffen, ſo voll des Wiſſens und der Erinnerung ſind, was ein Schei⸗ tern dieſes letzten Verſuches für ihre Nationen und für die ganze Welt bedeuten müßte. Sie alle haben mit Ausnahme Chamberlains, den ſein Alter und ſeine Erfahrung zu einem leidenſchaftlichen Verfech⸗ ter der europäiſchen Friedensidee machen, die Schrek⸗ ken des Krieges am eigenen Leibe kennen gelernt. Hitler, der unbekannte Gefreite und Meldegän⸗ gänger des Weltkrieges, Muſſolini, der Kor⸗ poral der Berſaglieri in den wütenden Schlachten am Iſonzo, Daladier, der Infanteriehauptmann, der ſeine Kompanie glänzend durch die Hölle von Ver⸗ dun führt—— ſollte wirklich ein Verſtehen zwiſchen dieſen drei Männern ſo ſchwer ſein? Sollte wirklich zwiſchen ihnen die Erinnerung nicht ſtark genug ſein, um die Gegenwart zu bändigen? Es hieße an der Kraft des europäiſchen Erlebniſſes vor zwanzig Jahren zweifeln, wenn man es leugnen wollte. Dabei braucht und ſoll ſolcher Optimismus die tatſächlich vorhandenen Schwierigkei⸗ ten einer Regelung nicht überſehen. Dieſe Schwie⸗ rigkeiten liegen viel weniger in dem techniſchen Problem an ſich, das, wie geſagt, ſo einfach gelagert iſt, daß man an einen allgemeinen Wahnſinnszuſtand glauben müßte, wenn die Welt darüber in einen neuen Weltkrieg geraten würde. Handelt es ſich da⸗ bei doch um nicht mehr als um die Feſtlegung von Modalitäten für die Durchführung eines Beſchluſſes, über den ſelbſt man ſich ſchon längſt einig geworden iſt. Denn ſowohl Paris wie London wie Prag haben ja bekanntlich die Abtretung des ſudetendeut⸗ ſchen Gebietes als eine„auf dem raſcheſten Wege zu erfüllende Notwendigkeit“ erkannt und anerkannt. Der Streit geht nur mehr um den Räumungster⸗ min und den Räumungsmodus und hier hat die Prager Gewaltpolitik im ſudetendeutſchen Gebiet wenigſtens das Gute gehabt, auch in Paris und Lon⸗ don die Einſicht in die Berechtigung der deutſchen Räumungsvorſchläge zu fördern. So wie ſich die Zuſtände in dem unglücklichen Land entwickelt haben, muß jeder Menſch, dem überhaupt nur an Recht und Frieden gelegen iſt, einſehen, daß hier Neue Maunheimer Zeitung! Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 29. September 1938 f teht, unk 1 n, das der Bol⸗ will, die Uebernahme it in eindeutiger und Form erfolgen muß. D hwierigkei⸗ Punkte zu verſtändigen Hürften nicht ſo groß ſein, daß ſie bei einiger Vernunft und Verantwortung nicht überwunden werden könnten. Viel entſcheidender als das ſachliche Problem des Schickſals der Sudetendeuſchen iſt das politi⸗ ſche Problem der geiſtigen Einſtellung der europäiſchen Nationen unterein⸗ ander. Es wäre nur gefährlich, wollte man ver⸗ kennen, daß die europäiſchen Nationen in eine Pſychoſe hineingeraten ſind, aus der ſie nur ſchwer wieder den Ausweg finden werden. Die Frage des Krieges an ſich, gar nicht mehr die Frage der eventuellen Kriegsurſache beherrſcht die Ge⸗ müter der Menſchen und die Politik der Regierun⸗ gen. Ueberall ſind umfaſſende Mobiliſierungsmaß⸗ nahmen im Gange, überall beginnt ſich wieder die Vorſtellung eines Erbfeindes zu erheben, überall iſt man in der Tat bereit, ſo ſehr man im Innern auch das Grauen ſpürt, ſich nach außen mit der Tat⸗ ſache eines neuen Krieges abzufinden. So vollge⸗ ſogen von der Bereitſchaft für ein kriegeriſches Schickſal ſind Nationen und Regierungen leicht ge⸗ neigt auch über Kleinigkeiten das Letzte zu wagen. In dem Bewußtſein der Völker tritt die tſchechiſche Kriſe als Urſache der Spannungen immer mehr tinheningter 1 1 107 re! 1 1 ſich in dieſem zurück und drängen ſich immer mehr— vielleicht gar nicht einmal vorhandene ſondern nur einge⸗ bildete— elementare Gegenſätzlichkeiten hervor. Auf eine einfache Formel gebracht: man hat ent⸗ deckt, daß man ſich feind iſt, man fragt nicht mehr viel darnach, warum man ſich feind iſt. Dieſe Pſychoſe, der heute die europäiſchen Völker zu unterliegen oͤrohen, erkennen, heißt ihr ſchon einen gut Teil ihrer Gefährlichkeit nehmen. Und nichts iſt geeigneter ſte zu entwaffnen, als daß die Männer, die mit der höchſten Verantwortung für ihre Völker ausgeſtattet, aber auch beladen ſind, und denen überall, wie es ſich gezeigt hat, die Völker folgen, ſich perſönlich kennen lernen und ſich perſön⸗ lich ausſprechen und in gemeinſamer Bepatung die Kriſe wieder von ihrem gefährlichen ideologfſchen Charakter zu ihrer mehr oder weniger bedeutſamen Tatſächlichkeit zurückzuführen. Das iſt vor allem der Zweck der Münchner Be⸗ ſprechung. Man wird dabei ſehr raſch und ſehr gründlich erkennen, daß das, was Deutſchland in Wahrheit will, nichts anderes iſt, als was auch die anderen Regierungen und Völker in Wahrheit ſelber wollen und wollen müſſen: ſeine völkiſche Ehre und ſein völkiſches Recht. Man wird allerdings auch ſehr raſch erkennen, daß Deutſchland von dieſer Ehre und dieſem Recht nichts nachzulaſſen bereit iſt— genau ſo wenig, wie es den anderen Nationen ſolchen Nach⸗ laß zumuten möchte. Hat man aber das erkannt, dann iſt nicht nur der halbe Weg zum Frieden bereits gefunden— dann hindert Europa nichts mehr durch die Tore des Friedens ſelbſt in eine ſchönere, glücklichere und reinere Zukunft einzugehen! Dr. A. W. (Jortſetzung von Seite 1) ſchmückt. Ganz Kufſtein ſchien ſich auf dem kleinen Bahnhof verſammelt zu haben, um den Duce und Führer zu grüßen. Eine Ehrenkompanie der Wehr⸗ macht erwies dem Führer und dem Duce bei ihrem Eintreffen die Ehrenbezeugung. Das Muſtkkorps intonterte beim Eintreffen des Duce die Hymne des faſchiſtiſchen Italien. Die Kompanie präſentierte, und unter dem brauſenden Jubel und ununter⸗ brochenen„Duce“⸗„Sieg⸗Heil!“-Rufen ſchritten der Duce und der Führer die Front der Ehrenkompanie abb und die dichten Reihen der begeiſterten Bevölke⸗ rung entlang, die auf das Gerücht vom Eintreffen der beiden großen Staatsmänner aus dem ganzen Gau herbeigeeilt wa ven. 8 Pünktlich um 10.50 Uhr traf der Sonderzug des Führers mit dem Führer und dem Duce im Mün⸗ ſchener Hauptbahnhof ein. Vor dem Bahnhofsgebäude wurden der Führer und ſein hoher Gaſt von brauſenden, nicht enden⸗ wollenden Heilrufen der nach vielen Tauſenden zählenden Menſchenmenge empfangen. Der Duce ſchritt mit dem Führer und Generalfeldmarſchall Göring die Fronten der aufaeſtellten Ehrenkom⸗ panie der Wehrmacht und der Ehrenformationen der Gliederungen ab, worauf die Fahrt durch die Stadt im Kraftwagen unter dem orkanartigen Jubel der Bevölkerung angetreten wurde. Die Fahrt des Führers und ſeines hohen Gaſtes durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Hauytſtabt der Beweanng geſtaltete ſich zu einer beiſptelloſen Triumphfahrt. Ein Jubeln und Rufen erfüllte die Luft.„Duce, Duce, Duce“, „Heil Führer“, ſo klang es immer wieder auf. Hinter dem Wagen des Duce und des Führers folgten die Kraftwagen des Miniſterpräſidenten Ge⸗ neralfeldmarſchalls Göring, des Außenminiſters Graf Ciano, des Reichsminiſters Rudolf Heß und der übrigen hohen italteniſchen und deutſchen Per⸗ ſönlichkeiten, die mit dem Duce und dem Führer in München eingetroffen waren oder am Bahnhof die beiden großen Staatsmänner erwartet hatten. Die Fahrt ging über den Karlsplatz, den Marien⸗ platz, vorbei am Mahnmal an der Feldherrnuhalle, üher den Odeonplatz zur von der Tann⸗Straße. Unüberſehbar waren die Maſſen, die trotz des Werktags zu beiden Seiten die Straßen und Plätze hinter den Abſperrmannſchaften ſäumten. Kopf an Kopf ſtand die Menge, alle Fenſter waren beſetzt, auf den Dächern ſtanden ſte, ganz Unentwegte oben auf den Bäumen, Menſchen, Menſchen, nichts als Menſchen. Und immer wieder riefen ſie„Heil Führer“,„Heil Duce“! ö Kurz darauf ſetzte dann der Führer, gefolgt von Generalfeldmarſall Göring und dem Stellvertreter des Führers die Fahrt in ſeine Wohnung am Prinz⸗ regentenplatz fort. Auch der Reſt der Strecke wurde zu einer Ju⸗ belfahrt für den Führer, der immer wieder für die begeiſterten Huldigungen der Münchener Bevölke⸗ rung dankte. Die Akteure der Münchener Beſprechungen: Die fremden Staatsmänner treffen in ſinchen ein Chamberlains und Daladiers Empfang auf dem Flughafen Alle guten Wünſche wurden ihnen von zu Hauſe mitgegeben ([Funkmeldung der N M.) + München, 29. September. Der britiſche Premierminiſter Neville Cham⸗ berlain traf mit ſeiner Begleitung im Sonder⸗ fluggeug am Donnerstagvormittag 11.53 Uhr auf dem Münchener Flugplatz Oberwieſenfeld ein. Zur Begrüßung waren mit Reichsaußenminiſter von Ribbentrop der engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Neville Henoͤerſon, Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, Staatsſekretär Freiherr von Weiz⸗ ſäcker, Gauleiter Adolf Wagner, der Chef des Pro⸗ tokolls Freiherr von Dörnberg, Reichsleiter Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler, Miniſterialdirektor Gauß ſo⸗ wie Geſandter Aſchmann erſchienen. Beim Verlaſſen des Flugzeuges hieß der Reichs⸗ außenminiſter den britiſchen Premierminiſter im Namen des Führers willkommen. Dann begrüßte Chamberlain die zum Empfang erſchienenen Her⸗ ren. Darauf ſchritt er die Front der Ehrenkom⸗ panie der SS⸗Standarte ab, während die Muſik die hritiſche Nationalhymne und die deutſchen National⸗ hymnen ſpielte. Premierminiſter Chemberlain be⸗ gab ſich ſodann im Wagen des Reichsaußenminiſters in ſein Hotel. Die Ankunft Daladiers (Funkmeldung der NM.) E München, 29. September. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier traf im Sonderflugzeug mit ſeiner Begleitung um 11.16 Uhr auf dem Münchener Flugplatz in Oberwieſen⸗ feld ein, wo er von Reichsaußenminiſter von Rib⸗ bentrop im Namen des Führers auf deutſchem Bo⸗ den begrüßt wurde. Zum Empfang waren ferner erſchienen der fran⸗ zöſiſche Botſchafter Francois⸗Poncet, Staatsſekretär Freiherr von Weizſäcker, der Chef des Protokolls Geſandter Freiherr von Dörnberg, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner, Oberbürgermeiſter Fiehler und der franzöſiſche Generalkonſul in Mün⸗ chen Comte de Vaux de Saint Cyr. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſchritt nach ſei⸗ ner Begrüßung unter den Klängen der franzöſiſchen und deutſchen Nationalhymnen die Front der Ehren⸗ kompanie der SS⸗Standarte„Deutſchland“ ab und begab ſich dann im Kraftwagen zum Hotel„Vier Jahreszeiten“. „Guter, alter Chamberlain!“ dnb. London, 29. Sept. Schon in den frühen Morgenſtunden ſammelte ſich eiue große Menſchenmenge vor dem Haus des Pre⸗ mierminiſters in Nummer 10 Downing Street. Die große Erleichterung die ſich ſeit dem Bekanntwerden der Nachricht vom Beſuch Chamberlains beim Füh⸗ rer geſtern abend ſo fühlbar bemerkbar gemacht hatte, Prager Verzögerungstaktik: ſprach auch heute morgen aus den begeiſterten Ova⸗ tionen, die man dem Miniſterpräſidenten entgegen⸗ brachte, als er die Vorbereitungen für ſeinen Abflug traf. Immer wieder rief die Menge:„Guter, alter Chamberlain“ und winkte mit Hüten und Taſchen⸗ tüchern. Auf dem Flugplatz Heſton hatten ſich lange vor der Ankunft des Premierminiſters viele Menſchen angeſammelt, um Chamberlain bei ſeinem dritten Flug nach Deutſchland Glück zu wünſchen. Eine Reihe von Kabinetts mitgliedern und hohen Kom⸗ miſſaren war ebenfalls in Heſton zur Verabſchiedung eingetroffen. Als Chamberlain das Flugzeug beſtieg, ſagte er: „Als ich ein kleiner Junge war, pflegte ich zu ſagen: Wenn du beim erſtenmal keinen Erfolg haſt, verſuche es immer wieder. Das tue ich auch jetzt. Wenn ich zurückkomme, hoffe ich mit Hotſpur in Heinrich IV. ſagen zu können: Aus dieſer Neſſel Gefahr pflückten wir die Blume ſicher.“ Als das Flugzeug ſich erhob, brach die Menſchen⸗ menge in große Ovationen für den Miniſterpräſiden⸗ ten aus, ließ ihn mehrfach hochleben und rief immer wieder:„Guter, alter Chamberlain!“ Rufe wie „Gott ſei mit Dir!“,„Gute Reiſe!“ uſw. konnten immer wieder gehört werden. Friedensrufe verabſchiedeten Daladier dnb. Paris, 29. Sept. Miniſterpräſtident Daladier iſt am Donnerstag⸗ vormittag um.45 Uhr vom Pariſer Flughafen Le Bourget nach München abgeflogen. In ſeiner Be⸗ gleitung befinden ſich ſein Kabinettsdirektor Clapier, der Generalſekretär des Außenminiſteriums, Léger, und der Unterdirektor für europäiſche Angelegen⸗ heit im Quai'Orſay, Rochat. Der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger, Botſchaftsrat Dr. Bräuer, ſprach dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten vor Beſteigung des Flugzeuges ſeine beſten Wünſche für das Gelingen ſeiner Reiſe aus. Daladier dankte ihm herzlich und ſchüttelte ihm mehrmals kräftig die Hand. Zahlreiche Anweſende, darunter vor allem Journaliſten und Bildberichterſtatter, riefen beim Abflug„Es lebe der Friede!“„Es lebe Daladier!“ Das Flugzeug, mit dem Daladier und ſeine Be⸗ gleitung nach München abgeflogen ſind, iſt eine zwei⸗ motorige Bloch⸗220⸗Maſchine der„Aire France“, die von dem Piloten Durmond geſteuert wird. Bevor das Flugzeug zum Start anſetzte, erwies eine Kompanie der Luftwaffe die Ehrenbezeugungen. Daladier gab vor ſeinem Abflug keinerlei Erklärun⸗ gen ab. Das Flugzeug erhob ſich um.45 Uhr vom Boden. Will man die Abſtimmung fälſchen? Die Wahlkarteien in den ſudetendeutſchen Orten vernichtet oder verſchleppt [Funkmeldundg der NM 3. + Troppau, 29. September. Im Troppauer Rathaus iſt von den Tſchechen die Abſtimmungskartei mit allen Unterlagen be⸗ ſchlagnahmt und„ſichergeſtellt“ worden. Sie ſoll ins tſchechiſche Gebiet abtransportiert werden. Dadurch würden alle Unterlagen für die Durch⸗ führung einer Volksabſtimmung nach dem Ein⸗ wohnerſtand vom Oktober 1918 fehlen. In Falkenau und Schodau ſind die Akten der Bürgermeiſtereien, die in erſter Linie auch die Uẽn⸗ terlagen für die Durchführung einer Volksabſtim⸗ mung enthalten, von tſchechiſchen Gendarmen be⸗ ſchlagnahmt worden. Ferner wurden auch alle Akten⸗ formulare der Bürgermeiſtereien mitgenommen. Es wird befürchtet, daß entweder die Einwohnerkarteien gefälſcht oder überhaupt abtransportiert werden ſollen, um ſo eine einwandfreie Abſtimmung unmög⸗ lich zu machen. Von ſudetendeutſcher Seite wird dazu mitgeteilt, es ſei eine Fehlſpekulation der Tschechen, die Ab⸗ ſtimmunz durch Beſchlagnahme der Einwohnerkar⸗ teien erſchweren oder verhindern zu können. Es ſei eine Selbſtverſtändlichkeit, daß in allen Orten, wo von den Tſchechen die Abſtimmungsunterlagen jetzt Roch keine Antwort auf die Olfaer Note Warſchauer Vorbehalte zu München: Keine Regelung ohne Hinzuziehung Polens (Funkmeldung der N MZ.) + Warſchau, 29. Sept. Bereits geſtern abend iſt von gutunterrichteter polniſcher Seite darauf hingewieſen worden, daß die von beſtimmten Agenturen des Auslandes verbreiteten Zweckmeldungen falſch ſind, wonach der polniſchen Regierung bereits eine Antwort auf ihre Note in der Angelegenheit des Olſa⸗ Gebietes von der tſchechiſchen Regierung erteilt worden iſt. Von der amtlichen Polnuiſchen Tele⸗ graphen⸗Agentur wurde darum betont, daß dieſe Frage weiterhin ofſen bleibt. Wie der Warſchauer DRB Vertreter aus zu⸗ verläſſiger Quelle erfährt, iſt die Antwort aus Prag auch bis jetzt, um 12.15 Uhr, in Warſchan nicht eingetroffen. 0 In der geſamten polniſchen Preſſe wird die be⸗ vorſtehende Viererbeſprechung in München als ent⸗ ſcheidende Wendung zum Frieden und die letzte Chance einer Löſung der tſchechiſchen Frage ohne die Anwendung von Gewalt bezeichnet. „Gazeta Polſka“ ſchreibt, ohne daß man den Er⸗ gebniſſen der Münchener Beſprechung vorgreifen wolle, ſo habe die öffentliche Meinung Polens doch die feſte Uebenzeugung, daß ſich ein Weg zur Ver⸗ meidung der Branbkataſtrophe finde, die noch geſtern Europa und die ganze Welt ſo ſtark zu bedrohen ſchten. Die Löſung dieſes Konfliktes indeſſen ent⸗ ferne nicht die Notwendigkeit eines grundſätzlichen Umbaues der Tſchecho⸗Slowakei von der Tages⸗ ordnung. Dieſe endgültige Löſung und eine wirkliche Befriedung in dieſem Teil Mitteleuropas würde nur dann erfolgen köunen, wenn ſämtliche Nach⸗ barſtaaten der Tſchecho⸗Slowakei hinzugezogen würden. Polniſcherſeits ſei nachdrücklich zu unterſtreichen, daß die Einberufung der Mün⸗ chener Beſprechung in keiner Hinſicht den Stand⸗ punkt Polens zu ändern vermöge. 5 Der Terror, der im Gebiet der polniſchen Volks⸗ gruppe durch tſchechiſche Kommuniſtenhorden ver⸗ breitet wird, müſſe ſofort eingeſtellt werden. Die Polen, die in der tſchecho⸗flowakiſchen Armee ein⸗ gezogen ſind, müſſen befreit und das geraubte Land müſſe Polen zurückgegeben werden. Die Befriedi⸗ gung der Verhältniſſe in Mitteleuropa könne nur bei aktiver Teilnahme Polens erfolgen „Expreß Poranny“ erklärt, im Verlauf der ſelbſtverſtändlich auch die Frage einer allgemeinen Reorganiſation Münchener Beſprechung werde der Tſchecho⸗Slowakei berührt werden. Wahrſchein⸗ lich aber nur berührt und nicht gelöſt, denn das Schickſal der fremden Volksgruppen, die die Dſche⸗ cho⸗Slowakei bewohnen, könne ohne Hinzuziehung der intereſſierten Mutterſtaaten nicht entſchieden werden. Die Uebereinſtimmung der polniſchen For⸗ derungen mit denen der anderen Volksgruppen nehme dem polniſchen Verhalten nicht den ſelbſtän⸗ digen Charakter. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Kriſe habe eine Reihe von Fragen aktuell gemacht, die gleichzeitig und gründ⸗ lich behandelt werden müſſen, damit ſich an der Stelle der verfallenden kommuniſtiſch verſeuchten tſchecho⸗flowakiſchen Republik neue Verhältniſſe ent⸗ wickeln, die ſich auf feſten und geſunden Grundſätzen aufbauen. Prag werde erneut ſein hinterliſtiges und ausweichendes Spiel der Verſchleppung und des Widerſtandes betreiben, zu dem es von den Komin⸗ tern ermuntert wird. So können ſich ſogar Ueber⸗ raſchungen ereignen, die unabhängig von den Be⸗ ſprechungen in München ſind. vernichtet oder verſchleppt werden, kein Tſcheche abſtimmungs berechtigt iſt, der nicht durch mindeſtens hundert deutſche Zeugen nachweiſen kann, daß er im Oktober 1918 in dem Orte anſäſſig war. Auf dieſe Weiſe werde es möglich ſein, einer derartigen Sabotage der Abſtimmung wirkungsvoll zu begegnen. Meldungen über Vernichtung oder Verſchleppung der Abſtimmungsunterlagen ſind bis⸗ her gekommen aus den Städten Weipert, Graslitz, Falkenau, Clogau, Eger, Auſſig, Tetſchen, Warns⸗ dorf, Kreibitz, Braunau, Schönau, Troppau, Frei⸗ waldau. Weitere Talſperre zur Sprengung vorbereitet (Funkmeldung der RMZ.) + Warnsdorf, 29. September. Die Talſperre Oberkreibitz⸗Schönfeld iſt von den Tschechen zur Sprengung vorbereitet worden. Offen⸗ bar iſt geplant, ſie genau ſo wie die Elbe⸗Talſperre bei Auſſig zu ſprengen. Eine ſolche Sprengung würde für das Niederland verhäugnis⸗ vollſte Folgen haben müſſen. Die Vernichtung aller Wirtſchaftswerte in den Grenzgebieten geht weiter. Im ganzen Kreibitzer Bezirk befindet ſich kaum noch in einem Haus ein einziger unzerſtörter Gegenſtand, in keinem Haus mehr eine einzige heile Fenſterſcheibe. Es wird in einem blinden Fanatismus alles rückſichtslos zer⸗ trümmert, was nicht abtransportiert werden kann. Nach Mitteilungen ſudetendeutſcher Flüchtlinge haben die Tſchechen Vorbereitungen getroffen, um die Talſperre bei Frain im Thaya⸗Tal zu ſpreugen und damit weite Teile des Thaya⸗ Tales zu überſchwemmen. Dieſe Nachricht werde erhärtet ͤͤurch die Tatſache, daß die iſchechiſche Be⸗ völkerung dieſes Gebietes bereits die tiefer ge⸗ legenen Ortſchaften im Thaya⸗Tal zu räumen be⸗ ginnt, um ſich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Italiener verlaſſen Prag dnb Mailand, 28. September. Wie die Blätter berichten, hat die italieniſche Ko⸗ lonie in Prag auf Veranlaſſung der italieniſchen Geſandtſchaft Prag verlaſſen und iſt über die unga⸗ riſche Grenze nach Italien zurückgekehrt. Ungariſche Kundgebungen für den Führer. Am Dienstag fanden in verſchiedenen Städten Ungarns große Kundgebungen für den Führer und Reichs kanz⸗ kanzler als Dank für ſein mutiges Eintreten für die gerechten ungariſchen Anſprüche ſtatt. Kinder, Frauen und Greiſe müſſen ſchanzen Mährenddeſſen plündert roter Mob die Wohnungen aus (Funkmeldung der N MZ.) + Selb, 29. Sept. Im geſamten Moldau⸗Abſchnitt von Plecken⸗ ſtein bis in die Gegend von Hohenfurth iſt am Mittwoch in vielen Orten die deutſche Bevölke⸗ rung von tſchechiſchen Militär⸗ Kommandos zu⸗ ſammengetrieben und unter Bedrohung mit Er⸗ ſchießen zu Schauzarbeiten gezwungen worden. Selbſt 14 jährige Kinder, Greiſe und Frauen von mehr als 70 Jahren wurden davon nicht ausgenom⸗ men, desgleichen werdende Mütter. In einer Reihe von Orten in der Nähe von Friedberg durften nicht einmal Perſonen zur Fütterung des Viehes in den Dörfern bleiben. Die Schanzarbeit geht vom frühen Morgen bis abends gegen 9 Uhr. In der Zwiſchenzeit plünderte roter Mob die Wohnungen der deutſchen Bauern und richtete auf den Höfen arge Verwüſtungen an. Ferner wurde das Vieh fortgetrieben und vom tſchechiſchen Militär be⸗ ſchlagnahmt. a 8 Tschechische givilbevsiterung bewaffnet (Funkmeldung der N.) + Linz, 29. September. Dun geſanten Bezier vo Böbnilh⸗ Bubnels i: am Dienstag und 1 geſamte Zivilbevöl⸗ kerung, insbeſondere auch in den Dörfern, von den Reichenberg in ſchwerſter Gefahr Tſchechen bewaffnet worden. Der rote Mob erhielt auch ausreichende Munitionsvorräte. Offenbar be⸗ abſichtigen die Tſchechen bei der Beſetzung des Deutſchland zugeſtandenen Gebietes eine Art Frank⸗ tireurkrieg hervorzurufen. Die gleiche Meldung kommt aus der Gegend von Böhmiſch⸗Krumau und aus Znaim, wo ebenfalls Laſtkraftwagen in die Dörfer fuhren und die tſchechiſchen Minderheiten mit Waffen verſorgten. In Böhmiſch⸗Budweis ſind die Kaſernen mit Mi⸗ litär überfüllt, doch fehlt es an Uniformen, ſo daß militäriſche Abteilungen uur durch Armbinden ge⸗ kennzeichnet werden können. Reichenberg, 29. September. DRS 8 1A ien g 2 * * n Dns n e 1 Wo u ren R r A Donnerstag, 29. September 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 451 Sechs Haus. verteidigen tſchechiſche Tanks drangen in die Ortſchaft S hönlinde ein und eröffneten ohne jeden Anloß ſinnloſes Feuer in die menſchenleeren Straßen. Unſer Bild zeigt die Einſchußſtellen an einem (Weltbild, Zonder⸗Multiplex⸗K.) 8 Dieſes Bild aus der Umgebung von Klingenthal zeigt die Beſeitigung der von den Tſchechen an den Grenzübergängen errichteten Beton⸗Sperren durch die Sudetendeutſchen. 9 Sudetendeutſcher Arbeitsdienſt auf dem Marſch der Strecke Aſch— Eger). (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) durch die ſudetendeutſche Ortſchaft Haslau lan (Preſſe⸗Bild⸗Zentrole, Zander⸗Multiplex⸗K.) Sudetendeulſchen ihre Heimat dE BEV IKE Rx vo ASC AHkufk 8E ZEIT, UA SF BEREIT 51, Fug blk FFH ETT IHRER HEIHAT EIMZuSTEMEN DiE SANS Schl 5ST Riff DN EMI AR TIGER ERGEBMS VN 5 * 32.517 00 u. N. 21. Die Sudetendeutſche Portei dankt durch dieſen Anſchlag der Bevölkerung von Aſch für ihren Opfermut.(Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Bei den Zuſommenſtößen in der Gegend von Graslitz gingen die Tſchechen gegen deutſche Automobile und ihre Inſaſſen mit Handgranaten vor. Hier liegen zwei deutſche Wagen an der Straße von Groslitz. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Im befreiten Aſch haben die Sudetendeutſchen die Verwaltung übernommen, im Zuge deren ſie auch die tſchechiſchen Straßenſchilder wechſelten.— Ein Jungturner bringt das neue Straßenſchild mit dem Namen des Führers an. Früher war an dieſer Stelle Maſarykſtraße zu leſen. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Friedensaltar des Auguſtus Von unſerem römiſchen Korreſpondenten — Rom, im September. Der bedeutendſte Akt unter den Feiern, mit denen in dieſen Tagen das Auguſtus⸗Zweitauſendjahr be⸗ endet wurde, iſt unſtreitig die Einweihung der Re⸗ konſtruktion der Ara Paeis in Rom. Die⸗ ſer Friedensaltar wurde im Jahre 13 vor unſerer Zeitrechnung auf dem Marsfelde geweiht und iſt ſpäter vollſtändig verſchwunden. Erſt 1568 ſtieß man auf einige Reſte, als es nötig geworden, Renovie⸗ rungsarbeiten im Palazzo Ottoboni auszuführen, der inzwiſchen dort erbaut worden war, wo ſich einſt das auguſteiſche Bauwerk erhoben hatte. Das Mars⸗ feld war nämlich im ſpäteren Mittelalter zum Wohnwiertel geworden, während es im Altertum Paradeplatz und Quartier öffentlicher Gebäude ge⸗ weſen war. So waren die Tempel und Hallen, die einſt hier geſtanden hatten, unter den Fundamenten mittelalterlicher und Renaiſſance⸗Paläſte verſchwun⸗ den, und ſo vollſtändig war das Andenken an ſie ge⸗ tilgt worden, daß man nicht wußte, daß es ſich bei den Funden unter dem Palazzo Ottoboni um die Reſte eines größeren Gebäudes handelte. Man fand bei den erwähnten Renovierungs⸗ arbeiten zunächſt ein großes figurenreiches Relief, dem man den Namen„die Elemente“ gab, und an⸗ dere Reliefs, auf dem der Pontifex Maxismus und Mitglieder der Familie des Auguſtus abgebildet waren. Dieſe Stücke wurden von ihrem Beſitzer, dem Kardinal Ricci, an die Mediej verkauft und ge⸗ langten ſo nach Florenz. Ein anderes Reliefſtück, auf dem Aeneas beim Opfer dargeſtellt iſt, blieb in Rom und wurde ſpäter im Theatermuſeum aufge⸗ ſtellt. Wieder andere Teile kamen im Laufe der Zeit nach Paris und befinden ſich jetzt im Louvre. Lange Zeit gerieten die verſchütteten Schätze dann wieder in Vergeſſenheit, bis neue Ausbeſſerungen am Palazzo Ottoboni im Jahre 1839 die Aufmerkſam⸗ keit erneut auf ſie lenkten. Wieder wurden einige Teile gefunden, und nun erkannte man auch zum erſten Male, daß es ſich hier um die verſtreuten Teile eines einſt zuſammengehörenden Gebäudes delte. Ein deutſcher Gelehrter, Friedrich von ſrachte die 1839 gefundenen Stücke mit den früher erwähnten, auf verſchiedene Muſeen in Florenz. Rom und Paris verteilten Reliefs in Zu⸗ ſammenhang und ſtellte auch feſt, daß es ſich dabei um ein von Auguſtus errichtetes und in ſeinem Res Geſtaee erwähnte Gebäude handeln müſſe. In den folgenden Jahren beſtätigte Eugen Peterſen dieſe Auffaſſung. 150903 beſchloß die italieniſche Regierung, weitere Ausgrabungen zu veranſtalten, um ſo viele Stücke der Ara Pacis zu Tag zu fördern, daß man das ganze Gebäude vielleicht wieder herſtellen könne. Bei dieſen Forſchungen fand man eine Figur des Augu⸗ ſtus und ein großes Relief mit ſechs Geſtalten. Man drang dabei ſechs Meter tief in die Erde ein, aber nun zeigte es ſich, daß man ſo nicht fortfahren konnte, ohne den Palazzo ernſtlich zu gefährden. Der Palazzo Ottoboni hätte abgeriſſen werden müſſen, wenn weiter gegraben werden ſollte. Zu einer ſo radikalen Maßnahme entſchloß ſich aber erſt die faſchiſtiſche Regierung. Im Miniſter⸗ rat vom 9. Februar 1937 wurde nicht nur die vollſtän⸗ dige Freilegung und Rekonſtruktion der Ara Pacis beſchloſſen, ſondern man brachte ſie auch in Verbin⸗ dung mit der ſchon vorher beſchloſſenen Freilegung des nahe gelegenen Grabmals des Augustus. Das Grabmal des Auguſtus, das in der Antike eine zy⸗ linderförmige Geſtalt gehabt hatte, ähnlich der ur⸗ ſprünglichen Geſtalt des ſpäter zum Caſtel Sant Angelo ausgebauten Grabmal des Hadrian auf der anderen Tiberſeite, war im Laufe der Jahrhunderte ſo verbaut und umgewandelt worden, daß es nicht mehr zu erkennen war. Es diente ſchließlich bis vor wenigen Jahren als moderner Konzertraum. Das ganze Viertel, das ſich weſtlich vom Corſo Umberto bis zum Tiber ausdehnte, fiel nun auf Beſchluß des Miniſterrats der Spitzhacke zum Opfer, und wenn alles fertiggeſtellt ſein wird, wird ſich an ſeiner Stelle im Herzen des modernen Rom eine monu⸗ mentale Auguſtus⸗Zone erſtrecken, deſſen Mittel⸗ punkt das von allen ſpäteren Zutaten befreite Grabmal und die rekonſtrujerte Ara Pacis bilden werden. Die Rekonſtruktion der Ara Pacis wurde Prof. Moretti anvertraut. Ihm iſt es in mühevoller Arbeit gelungen, die im römiſchen Beſitz befindlichen Stücke wieder zuſammenzuſetzen. Dieſe Arbeit war umſo ſchwieriger, als man dabei nicht auf antike Rote Stunde Von Annelieſe Dieffenbach Die letzte Glut der Sonne zuckt am Bord, Im roten Holz entſtehen ſtille Brände,— Der erſte Nebel ſtreckt die blaſſen Hände Vom Seegrund auf und rückt von Ort zu Ort. Das Glas am Fenſter, von des Tages Helle Noch ſinnlos trunken, färbt ſich tiefer rot; Meſſingne Krüge glühn. Von Türesſchwelle Fällt ſchräg ein Licht,— ein flammend Aufgebot! Nun bleicht es aus. Die Vögel in der Runde, Was hüpft und flattert um Geäſt und Stein, Das bricht nach kurzer, zwitſcherfroher Stunde Ganz jäh in das Geſumm des Abends ein. Und alles ſchweigt. Das Grau verlöſcht die Lieder. Der erſte Schuß auf Waſſerhühner kracht. Ganz leiſe kommt die erſte Grille wieder. Der erſte Stern. Die ewig⸗ſchöne Nacht. Bildöarſtellungen der Ara Paecis als Anhaltspunkte zurückgreifen konnte. Nur auf einigen Münzen Neros und Domitians fanden ſich ganz ſchematiſche Darſtellungen der Ara Paecis. Dennoch gelang es, Prof. Moretti, den Altar wieder zu rekonſtruieren. Von den in Florenz und in Paris befindlichen Stücken hat man Nachbildungen in die Rekonſtruk⸗ tion eingefügt, die patiniert worden ſind, ſo daß ſie die Farben der Originale haben. Die Patinie⸗ rung hat Agneſe Sebaſti vorgenommen, die be⸗ reits die Gipskopien, die in der Auguſtus⸗Ausſtel⸗ lung waren, mit Hilfe eines beſonderen Verfahrens gefärbt hatte. Die fehlenden Stücke aus oem Mar⸗ morſchmuck ſind aus dem Marmor von Luni her⸗ geſtellt worden, ſo daß die Rekonſtruktion auch in ihren modernen Teilen dem antiken Vorbild gleicht. 1 O Aus dem Nationaltheater. In Lill Erik Haf⸗ grens Oper„Die Gänſemagd“, die am Sonn⸗ tag, dem 2. Oktober, im Nationaltheater uraufge⸗ führt wird, ſind beſchäftigt: die Damen Heiken, Müller⸗Hampe und Ziegler und die Herren Bal⸗ truſchat, Koblitz und Schweska. Die muſtkaliſche Lei⸗ tung hat Ernſt Cremer, Regie: Curt Becker⸗Huert. Intendant Friedrich Brandenburg hat die Spiel⸗ leitung des Luſtſpiels„Die Stiftung“ von Heinz Lorenz, das am Freitag, dem 7. Oktober, im Nationaltheater zur Uraufführung gelangt. Dig Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß. O Engagementsabſchlüſſe junger Muſiker. Aus der Ausbildungsklaſſe des Konzertmeiſters Max Kergl an der Städt. Hochſchule für Mufik und Theater wurden folgende Studierende verpflichtet: Fritz Hoffmann als Solobratſchiſt an das Lan⸗ des⸗Orcheſter Gau Württemberg, Emil Jehle an das Städtiſche Orcheſter Heidelberg, Jung an das Städtiſche Orcheſter in Trier. iſt die Partnerin von Luis Trenker in dem heite⸗ ren Film„Liebesbriefe aus dem En ga⸗ di“, der jetzt nach Mannheim kommt. Carla Nuſt Gottfried 8 4. Seite Nummer 451 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag Stadiseite Raunheim, 29. September. Die große Blume 5 Seit oͤrei Jahren kommt ſie immer wieder, die einſame Sonnenblume im öffentlichen Garten vor 07. Wie ſie hierherkam, weiß man eigentlich nicht, denn ſie gilt ſicher als unerwünſchter Eindringling. Von Jahr zu Jahr iſt ſie höher geſtiegen und der Stengel dicker geworden. Ja, dies Jahr ſchien es, als ob ihr Wachstum bein Ende nehmen wolle. Und dann kam ganz oben an der Spitze eine einzige Blüte, eine gelbe Sonne mit ſchwarzem Kern, die auch immer größer und ſchwerer wurde und ſchließ⸗ lich Mühe hatte, oͤem Lauf des Tagesgeſtirns zu fol⸗ gen. Da ſtimmte etwas nicht! Bald kamen noch einige junge Sonnen, die ſich mehrten, ſo daß es ſchließlich ein volles Dutzend wurde. Aber ſie blieben doch klein gegenüber der großen Zentralſonne, wurden dafür aber um ſo mehr von Bienen und Hummeln umſchwärmt. Dieſer großen Sonne aber war etwas in den Kopf geſtiegen. Sie ließ ihn allmählich bedenklich hängen und neigte ihn immer tiefer. Das ging ſo einige Zeit und dann bekam der Stengel einen Knick und nun war der Sonne da oben die Nahrung abge⸗ ſchnitten. Sie war zu groß geworden und das war ihr Un⸗ glück. Vielleicht merkt ſie ſich das und bleibt nächſtes Jahr etwas beſcheidener. Anfälle, die nicht ſein mußten Polizeibericht vom 29. September Fünf Verkehrsunfälle: Geſtern ereigneten ſich fünf Verkehrsunfälle, wobei vier Perſonen verletzt und 3 Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzu⸗ führen. Verkehrs überwachung: Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsorönung wur⸗ den 21 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt. Ergänzung zum Ahnenpaß: die Familienkurzchronik Der Reichsverband der Standesbeamten Deutſch⸗ lands, der den Ahnenpaß zum erſten Male geſchaffen hat, iſt beſtrebt, dieſe Idee weiter auszu⸗ bilden. So entſtand der Ahnenſpiegel, die große Ausgabe des Familienſtammbuches wurde mit einem Ahnenpaß vereinigt, und das Arbeitsheft für Familtenforſchung wurde herausgebracht. Jetzt wird als Ergänzung zum Ahnenpaß eine Fami⸗ lien kurzchronik vorgelegt. Die Eintragungen im Ahnenpaß beſitzen lediglich die Bedeutung einer Zuſammenſtellung der urkundlichen Nachweiſe über die Abſtammung. Die Familienkurzchronik geht weiter u. will den Ahnenpaß durch erbbiologiſche, bevölke⸗ rungspolitiſche und andere Aufzeichnungen ergänzen. Dadurch ſoll, wie es in dem Vorwort heißt, eine Ver⸗ tiefung des im Ahnenpaß urkundlich feſtgelegten ſip⸗ penkundlichen Materials erfolgen. Genaue Kennt⸗ nis von Namen und Daten ſei Grundlage für alle Sippenforſchung, niemals aber dürfe der wirkliche Sippenforſcher dabei ſtehen bleiben. Familienkunde ſei die Quelle und Baſis aller echten Familien⸗ und Volkspflege Pflegen könen man aber nur, was man kennt. Aller Familienpflege müſſe darum die Familienkunde vorangehen. Abwehr von Gefahr für Reich und Vewegung Die Pflichten der Beamten gegenüber Reich und Bewegung finden ihren Ausdruck auch in der mit Wirkung vom 1. Oktober geänderten Ge⸗ ſchäftsanweiſung für die Dienſtſtellenvorſteher der Reichsbahn. Es wird dabei u. a. beſtimmt, daß, wenn ein Beamter Vorgänge meldet, die den Beſtand des Reiches oder der NSDAP gefährden könnten, der Vorſteher die Meldung umgehend auf dem Dienſt⸗ wege dem Reichsverkehrsminiſterium vorzulegen Hat. Er iſt darüber hinaus verpflichtet, bei Ge⸗ fahr im Verzuge, z. B. bei hoch⸗ und landesverräte⸗ riſchen Anſchlägen alle Schritte zu tun, die nach Lage des Falles notwendig ſind, um die Gefahr abzuwen⸗ den. Er hat in ſolchen Fällen beſonders der zu⸗ ſtändigen Polizeibehörde unverzüglich Anzeige zu erſtatten. Am 29. Seplember 1933 wurde das Reichserbhofgeſetz verkündet Das Erbhofbuch, der Stolz des deutſchen Bauern, fehlt auf keinem Erbhof und enthält einen Auszug aus der Erbhöferolle u. nimmt alle auf den Hof bezüg⸗ lichen Urkunden auf. Es iſt ein Dokument der unlös⸗ baren Verbundenheit der Bauernfamilie mit ihrem Hof. Es gibt keinen„Auto-Friedhof“ mehr! Ein Blick hinter die Kuliſſen der„Auto⸗Verwertung“ Wie oft laſen wir in der Zeitung:„Auto⸗An⸗ kauf zum Verſchrotten gegen Kaſſe.— Verkauf von Erſatzteilen aller Art. Autofriedhof Oſt.“ Oft hieß es auch:„Er iſt reif für den Schlachthof“ Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hatte ſich ſchon vor längerer Zeit mit dieſer Geſchmackloſigkeit be⸗ faßt, das Wort„Friedhof“ oder„Schlachthof“ zur Bezeichnung eines Geſchäftes zu verwenden, das in ſeiner äußeren Erſcheinung in keiner Weiſe die Vor⸗ ſtellungen erfüllt, die man gemeinhin mit den Wor⸗ ten verknüpft. Er hielt es im Intereſſe einer geſchmackvol⸗ leren Geſtaltung der Werbung für angebracht, dͤieſe Bezeichnungen nicht mehr zu verwenden. Nun⸗ mehr hat auch der Reichswirtſchaftsminiſter einge⸗ griffen und den Leiter der Fachgruppe Alt⸗ und Abfallſtoffe der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Einfuhr⸗ umd Ausfuhrhandel ermächtigt, eine Anordnung zu erlaſſen, nach welcher alle Betriebe und Perſonen, die ſich gewerbsmäßig mit der Zerlegung von Kraft⸗ fahrzeugen befaſſen, in ihre Geſchäftsbezeichnung und Werbung nur noch„Autoverwerter“, oder „Autoverwertung“ und„Autoverwertungsbetrieb“ aufzunehmen. Die Verwendung von Bezeichnun⸗ gen wie„Auto⸗Friedhof“ oder„Auto⸗Schlachthof“ ſind nach dem 31. Dezember nicht mehr zuläſſig. Nicht gleich mit dem Vorſchlag⸗Hammer Waren die Unternehmen, die ſich mit der Ver⸗ wertung alter, ausgedienter Autos befaſſen, über⸗ haupt„Schlachthöfe“ oder waren ſie gar„Friedhöfe“? Es geht den alten Autos wie uns Menſchen, jeder Kreatur und allem auf Erden: wenn ſie ausgedient haben, müſſen ſie ſterben! Man kann zwar durch „Reparaturen“ ihr Leben künſtlich noch um einige Zeit verlängern, aber einmal iſt es ganz aus. Da helfen alle Künſte nichts mehr. Und ſo mancher Autobeſitzer, der heute noch ſtolz mit einem ſchönen, neuen Wagen an einem ſolchen, bisherigen„Auto⸗ ſchlachthof“ vorübergefahren iſt oder vorüberfährt, denkt wohl kaum daran, daß auch ſein Wagen mit jedem Fahrtkilometer näher dem Tage kommt, wo die Pracht ſeines Wagens auch einmal als ein Häuflein Schrott hier landen wird. Falſch iſt es aber, zu glauben, dieſer„Autoſchlacht⸗ hof“ ſei dazu da, betagte Vete die ausgedienten alten„S die„Klapperkäſten“ oder„Hämorrhoidendroſchken“ einfach mit dem Vorſchlaghammer kurz und klein zu ſchlagen, um die Reſte als Altmetall zu verwenden. Weit gefehlt, wie ſich jeder überzeugen kann, wenn er einmal einem ſolchen Autoverwertungs⸗Betriebe einen Beſuch macht. Er wird ſchnell gewahr werden, daß der Betrieb weder ein„Schlachthof“, noch gar ein „Friedhof“ iſt. Er iſt vielmehr ein gut durch⸗ dachter Ausleſebetrieb von Altmate⸗ rial, das viel zu ſchade iſt, einfach nur als Schrott behandelt zu werden und der vieles auf geſchickte Weiſe neuem Lebenszweck zuführt. Volkswagen wird von Einfluß ſein! Umwandlung, nicht Zerſtörung, das iſt die Loſung dieſer Autoverwertungsbetriebe, die heute ſchon eine wichtige Rolle ſpielen und deren Aufgabe noch bedeutender ſein wird, wenn durch die fort⸗ ſchreitende Motoriſierung und den Kö ⸗Wagen ſo mancher jetzt noch gefahrene Altwagen aus dem Verkehr gedrängt werden wird. Geſchickte, fachkun⸗ dige Arbeiter zerlegen zunächſt die alten Wagen. Was noch brauchbar iſt und betriebsfähig, wandert nach dem Ausbau, gründlicher Reinigung und not⸗ falls Ausbeſſerung auf das Lager der Erſatz⸗ teile. Namentlich Wagen, die verunglückt ſind, bieten eine Fundgrube völlig unbeſchädigter, ſofort wieder brauchbarer Einzelteile. Aber auch die älte⸗ ſten„Kiſten“ bringen noch Beute, ſeien es Inſtru⸗ mente vom Armaturenbrett, ſeien es Brennſtoff⸗ 0 perser-Jeppiche celegenneitskäufel Bausback, Mannheim gif 26407 ſtandmeſſer, Scheinwerfer, Horn und Kühler, Batte⸗ rien, Lichtmaſchinen, Chaſſis oder komplette Mos toren, ſeien es Windſchutzſcheiben, Fenſter, Polſte⸗ rungen oder Räder. Was zur alsbaldigen Verwer⸗ tung nicht mehr taugt, wird mit dem Schrauben⸗ ſchlüſſel, dem Meißel und ſchließlich dem Vorſchlag⸗ hammer bearbeitet, aber auch dabei ergibt ſich, daß noch mancher Kolben, manches Ventil, Federblatt und noch nicht ausgelaufene Lagerkugel verwertbar iſt. Meinen ſie nicht auch, daß das alles und nicht zuletzt die Altſtoffe, wie Metall und Gummi, für die Volkswirtſchaft unſeres Landes noch ſehr wichtig iſt. pdsk. Hilfe für die ſudetendeutſchen Flüchtlinge Deutſche Männer und deutſche Frauen! Ueber die noch treunende Grenze flüchten in unaufhaltſamem Strom gequälte deutſche Brüder und Schweſtern zu uns ins Reich. Von der Arbeit weg müſſen die Männer ſich retten, notdürftig gekleidet irren deutſche Frauen, Mütter und Kinder durch die Wälder und ſuchen das ſichere Reich. Alles Hab und Gut, die Heimat und die Lieben müſſen ſie hinter ſich laſſen, nur weil ſie Deutſche ſind. Ihnen gilt unſere Hilfe. Wir reichen ihnen unſere Hände und öffnen ihnen unſer Herz. Gebt Kleider, Schuhwerk und Lebensmittel für deutſche Frauen und Kinder, für deutſche Männer aus dem Sudetenland! Die Spenden werden von allen Dienſtſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt entgegengenommen und ihrem Zweck zugeführt. unſerem Führer! Helft unſeren Volksgenoſſen, ihr helft damit Heil Hitler! gez. Eckert, NSV⸗Kreisamtsleiter. gez. Schneider, Kreisleiter. eee Der Egerländer Marſch Täglich hören wir nach der Durchſage der uns über die Vorgänge und die Lage im ſudetendeutſchen Gebiet informierenden Nachrichten im Rundfunk den Egerländer Marſch erklingen, über deſſen Ent⸗ ſtehung ein gebürtiger Egerländer dem VB. nach⸗ ſtehende Ausführungen zur Verfügung ſtellte. Als der k. k. Kapellmeiſter Wendelin Kopetzky zum Egerländer Hausregiment, dem ehemaligen k. k. Infanterieregiment 78 in Eger verſetzt wurde, wurde ſein muſikaliſches Empfinden durch die vielen ſchönen Volksweiſen dazu angeregt, dieſe für eine neue Kom⸗ poſition zu verwerten. Es entſtand der Egerländer Marſch, der von Kopetzky dem Infanterieregi⸗ ment 73 gewidmet war und dieſem vom Militär⸗ eee eker Ausſchneiden! „Erſte Hilfe“ Aufbewahren! im Luftſchutz a Die Laienhelferin muß jeder Hausgenoſſe jederzeit unterſtützen! Bei Luftangriffen iſt eine gut organiſierte er ſte Hilfe, d. i. ſofortige Hilfeleiſtung für verletzte oder kampfſtofferkrankte Menſchenbeſonders wichtig. Die„Erſte Hilfe“ iſt eine Aufgabe der Laien⸗ helferinnen. Zu jeder Luftſchutzgemeinſchaft gehört eine ausgebildete Laienhelferin. Jeder Hausgenoſſe muß die Laienhelferin kennen. Er hat die Pflicht, ihr jederzeit zu helfen. Was wird zur erſten Hilfeleiſtung gebraucht? Jede Luftſchutzgemeinſchaft foll eine Luftſchutz⸗ hausapotheke erwerben. Die Luftſchutzhaus⸗ apotheke enthält Inſtrumente, Arzneimittel und Verbandſtoffe zur erſten Hilfeleiſtung für Verletzte und Kampfſtoffgeſchädigte. Dieſe Luftſchutzhaus⸗ apotheke iſt durch die Apotheken käuflich zu erwerben. Falls eine Luftſchutzhausapotheke nicht erhältlich iſt, können folgende Mittel als vorläufiger Erſatz beſchafft werden, die in einem gut verſchloſ⸗ ſenen Kaſten aufzubewahren ſind: a) Verbandspäckchen, Mullbinden, Watte(notfalls ſaaubere Taſchentücher oder ähnliches); b) weiße Vaſeline oder Borſalbe; c) zwei Dreiecktücher(notfalls ſaube re, größere Mundtücher); d) ein Dutzend große Sicherheitsnadeln; e) eine Schere; t) Gegenſtände zur behelfsmäßigen Schienung von gebrochenen Gliedmaßen; darüber hinaus, falls erhältlich: a] drei Brandbinden; b) zweimal 100 Gramm Chloraminpuder(dunkel aufzubewahren). Dazu ein ſauberes, etwa ein Liter faſſendes Gefäß und ein ſauberer Löffel zum Anrühren eines dicken Breies zur Haut⸗ entgiftung; e) zweimal 10 Gramm alkaliſche Augenſalbe mit Augenſtäbchen; d) 50 Gramm Baldriantinktur(Beruhigungsmit⸗ tel), dazu zwölf Stück Würfelzucker; e) 50 Tabletten doppelkohlenſaures Natron zu je ein Gramm(für Augenſpülung,—5 Tabletten auf einen Taſſenkopf Waſſer); ) 500 Gramm Kaliſeife(zur Hautreinigung nach Kampfſtoſfvergiftung). In den Luftſchutzräumen müſſen Sitz⸗ und Liegemöglichkeiten für Verletzte zur Ver⸗ fügung ſtehen. Luftſchutzwart und Latenhelferin erteilen weitere Auskunft. kommando in Prag als ſtändiger Regimentsmarſch verliehen wurde. Er erklang zum erſtenmal vor der Oeffentlichkeit im Jahre 1891 in Pilſen, wo er ſolchen Beifall fand, daß re unzählige Male wieder⸗ holt werden mußte. Seitdem fehlte er ſelten bei gro⸗ ßen Konzerten und muſikaliſchen Aufführungen. Er war für die Egerländer das, was der Hoch⸗ und Deutſchmeiſtermarſch für die Wiener war. Als nach Kriegsende das Egerland der Tſchecho⸗ Slowakei einverleibt wurde, wurde der Regiments⸗ marſch zum Kampflied der ſudetendeunt⸗ ſchen Bewegung. Den Tſchechen wurde er nach und nach ſo verhaßt, daß Verbot über Verbot folgte, beſonders geſungen durfte er gar nicht werden. Während die erſte Strophe im Dialekt geſungen wiro, iſt die zweite nur in hochdeutſcher Faſſung be⸗ bekannt.— Der Text lautet: Eghalanda, halts' enk'ſamm. Eghalanda, es dauert nimmer lang. Geig'n, Dudelſogh und Klanett'n Werd'n dazu die Muſigh geb'm. Bin i niat a ſchäina Roußbutt'nbou Bou, Bou, Bou, Bou, Bou, Bou, Holb) i niat a ſchäins Höital af U ſua ſchäing Bandla draf, Bin i niat a ſchäina Roußbutt'nbou Bou, Bou, Bou, Bou, Bou, Bou. Wenn einſt uns ruft die heil'ge Pflicht, Wir tapfern Krieger zagen nicht, Wir ſchwören es mit Herz und Hand, Mein Egerland, mein Heimatland. Und wenn's im Felde blitzt und kracht Und uns das Herz im Leibe lacht, Wir ſtürmen vor auf blut'ger Bahn, Du, Fahne, leuchteſt uns voran. Und wenn die Welt voll Teufel wär, Wir führen dich zu Ruhm und Ehr. Für unſere Leſer, die den Egerländer Dialekt nicht beherrſchen, bringen wir nachſtehend die hoch⸗ deutſche Faſſung der erſten Strophe des Egerländer Marſches: Egerländer halt's euch zſamm/ Egerlän⸗ der,'s dauert nicht mehr lang Geigen, Dudelſack, Klarinelttyn/ Das wird ein luſtiges Leb'n.(Bin ich nicht ein ſchöner Rouß⸗Butt'nbou, Bou, Bou, Bou, Bou, Bou/ Hab' ich nicht ein ſchönes Hüterl auf/ Und ein ſchönes Federl örauf. Bin ich net ein ſchö⸗ ner Rouß⸗Butt'nbou, Bou, Bou, Bou, Byu. Kurszettel der Hausfrau Ein reicher herbſtlicher Gabentiſch war heute wie⸗ der auf dem Hauptwochenmarkte aufgebaut. Zu vie⸗ len Eiern, Zwiebeln, Kartoffeln und Krautköpfen geſellte ſich eine erfreulich große Anfuhr von präch⸗ tigen Aepfeln aller Sorten, das halbe Kilo durch⸗ ſchnittlich 35 Pfg., und wetteiferte ihrerſeits mit ganzen Bergen goldener, zartgrüner und blauer Trauben, unter denen die ſüßen Tiroler zu 28 Pfg. dem Pfälzer Rebenſegen eine neue Note an⸗ fügten. Auch das Gemüſe ſchien ganz auf der Höhe: Man ſah Salat, Endivien, Kohlrabi, Bohnen aller Art, Bierrettich und Blumenkohl von ausgezeich⸗ neter Beſchaffenheit. Daneben taucht nun auch Meerrettich wieder reichlicher auf und erinnert daran, was für ausgezeichnete Soßen, aber auch— mit wenig Zucker und Eſſig angemacht— welch treffliche Beigabe zu allen möglichen Gerichten der roh geriebene Meerrettich ergeben kann. Ueber die Zwetſchen muß man leider nach wie vor den Mantel verzeihender Liebe decken; denn erſtens ſind ihrer wenige, und zweitens koſten ſie bei nur leid⸗ licher Beſchaffenheit bare 40 Pfg. das Pfund. Wenn es alſo mit dem„Quetſche⸗Kuche“ immer ziemlich dürftig beſtellt iſt, tauchen dafür nun auch die erſten Hagebutten, das Pfund zu 25 Pfennigen, im Markthandel auf. Die kundige Haus⸗ frau weiß, daß ſie aus dieſen roten Früchtchen die wunderbarſten Sachen machen kann, wenn ſie nur die Mühe des Putzens nicht ſcheut. Hagebuttenmus, Hagebuttenkompott und Hagebuttenſaft ſind ja wegen ihres Wohlgeſchmacks und ihrer geſundheitsfördern⸗ den Wirkung allgemein geſchätzt. Auch der Hage⸗ buttentee aus den kleinen gelben Samenkörnern er⸗ freut ſich bei Kennern mit Recht der größten Be⸗ liebtheit. Um jedoch den Hagebutten ⸗Speiſezettel noch zu erweitern, laſſen wir hier ein Rezept folgen, das ſozuſagen die Krone aller Hagebuttengerichte darſtellt und als Nachtiſch nicht nur die Kinder, ſon⸗ dern des ganz zarten„alkoholiſchen“ Geſchmackes wegen auch den Hausherrn erfreuen wird: 250 Gramm geputzte Hagebutten ſetze man abge⸗ waſchen mit wenig Zimt und Zitronenſchale ſowie Waſſer bedeckt zum Kochen auf. Völlig weich, ſtreiche man ſie durch ein Sieb lum die Reſte nochmals mit Waſſer zur Suppe auszukochen). Bringe das Frucht⸗ mus auf das Feuer und rühre unter dieſes aufgelöſte Gelatine, von der man acht Blatt auf Liter rech⸗ net. Darauf mit Rum oder Arrak, ein Päckchen Va⸗ nillezucker und Zucker abgeſchmeckt, ſtelle man den Topf in eine Schüſſel mit kaltem Waſſer, um kurz vor dem Feſtwerden den ſteifen Schnee von zwei bis drei Eiweiß darunterzurühren. In Stielgläſer ge⸗ 1 reiche man dieſe köſtliche Cremeſpeiſe als Nach⸗ iſch. noch Im * Er Hatting junges alte Fr Tunne! rung, 1 ſo ſchw Unfall dem T Warnu dem Se ſich an durch v * K K ar l; Kiſt n Mittwe Ausma der Hä Trocken emporft polizei Holz vo zung d Dichte weſen. Brand mittelb ſterſche des Bi ſchwier bäudef Spielr Mit m rohr v mächſt die dor ſo von zu kön Flamn 2 ru. Beyblt einer in dere Sail ſich au Treue zur E ſchaft. Natior hrauſt. ſchiert. mit kl —9 wurde erſchre weithi bäude ſtand wurde nern Vieh Die keit ii fahren Warn. ſie erheblich. Geſchwindigkeit, ſo daß ſie ſofort angehalten werden konnte und ein größeres Unglück verhütet wurde. Donnerstag, 29. September 1938 Aus Baden Im Tunnel vom Schnellzug getötet * Eugen, 29. Sept. Am Dienstag ereignete ſich im Hattinger Tunnel ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 24 Jahre alte Franz Rigling aus Engen kam mit dem den Tunnel durchfahrenden Berliner D⸗Zug in Berüh⸗ rung, wurde zur Seite geſchleudert und erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß er kurz nach dem Unfall ſtarb. Rigling, der als Signalpoſten in dem Tunnel aufgeſtellt war, wollte vermutlich ein Warnungsſignäl abgeben, da auch noch ein Güterzug dem Schnellzug im Tunnel begegnete. Dabei muß er ſich anſcheinend zu weit vorgebeugt haben und da⸗ durch vom Schnellzug erfaßt worden ſein. Fabrikbrand in Karlsruhe * Karlsruhe, 29. Sept. In dem Betrieb der Karlsruher Holzverarbeitungsfabrik Kiſtner in der Rüppurrer Straße 100 brach am Mittwochabend ein Schadenfeuer aus, das gefährliche Ausmaße anzunehmen oͤrohte. Bewohner umliegen⸗ der Häuſer bemerkten gegen Abend, daß aus der Trockenkammer des Betriebes dichte Rauchſchwaden emporſtiegen. Als die ſofort alarmierte Feuerlöſch⸗ polizei eintraf, hatte ſich das Feuer in den reichen Holzvorräten der Trockenkammer, die über der Hei⸗ zung der Fabrik liegt, ſchon ſehr weit durchgefreſſen. Dichte Rauchwolken ſtanden über dem geſamten An⸗ weſen. Die Löſchpolizei ging mit zwei Zügen dem Brand ſofort zu Leibe, konnte jedoch erſt an den un⸗ mittelbaren Feuerherd gelangen, nachdem die Fen⸗ ſterſcheiben eingeſchlagen waren. Die Bekämpfung des Brandherdes geſtaltete ſich auch dann noch ſehr ſchwierig, da der Hof des Anweſens von zwei Ge⸗ bäudeflügeln ſtark eingeengt wird und nur geringen Spielraum zu einem konzentriſchen Angriff zuließ. Mit mehreren Schlauchleitungen und einem Strahl⸗ rohr verſuchte man des Feuers Herr zu werden. Zu⸗ mächſt räumte man noch aus dem unteren Stockwerk die dort lagernden Holzvorräte aus auf den Hof, um ſo von zwei Seiten aus das Feuer niederkämpfen zu können. Dennoch ſchlugen immer wieder helle Flammen empor. Treuekundgebung in Heidelberg ru. Heidelberg, 29. Sept. Auch die Heidelberger Beyölkerung verſammelte ſich am Mittwochabend zu einer Kündgebung machtvoller Geſchloſſenheit, in deren Mittelpunkt eine Anſprache des Kreisleiters Sailer ſtand. Tauſende und aber Tauſende hatten ſich auf dem Univerſitätsplatz verſammelt, um ihre Treue zum Führer zu bekunden und im Bekenntnis zur Ehre der Nation und zur vollen Einſatzbereit⸗ ſchaft. Heiliger Wille klang aus den Liedern der Nation, die über den flaggengeſchmückten Platz hrauſten. Im Anſchluß an die Kundgebung mar⸗ ſchierten die Formationen, voran der Arbeitsdienſt, mit klingendem Spiel durch die Stadt. * Ihringen a.., 28. Sept. Kurz nach Mitternacht wurde die hieſige Einwohnerſchaft durch Feueralarm erſchreckt. Rieſige Flammengarben zeigten bereits weithin ſichtbar die Brandſtätte. Das Oekonomiege⸗ bäude des Landwirts Guſtav Meier(Oſtenſtraße) ſtand in hellen Flammen, als der Brand geſichtet wurde. Dank dem beherzten Eingreifen von Män⸗ nern aus der Nachbarſchaft konnte wenigſtens das Vieh gerettet werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Senor Rubio Alberola aus Spanien Der falſche Ferdinand erhielt ein Jahr Gefängnis -er. Karlsruhe, 28. September. Wegen mehrfachen Rückfallbetrugs ſtand vor der 5. Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe der ſiebenmal vorbeſtrafte 26 Jahre alte Wilhelm Schwarz aus Pfullingen. Als„Spanienflücht⸗ ling“, der angeblich auf ſeiten Franeos gekämpft haben will, kam der Angeklagte, der eine Neigung zu unehrlichem Handeln und Hochſtapeleien hat, über die deutſche Reichsgrenze. In Begleitung eines Viehhändlers tauchte er mit einem Kraft⸗ wagen Ende 1936 in Künzelsau auf, wo er in einem dortigen Hotel abſtieg. Er legte ſich den Vornamen „Ferdinand“ zu und erzählte einem Tankwart, daß er vorausſichtlich längere Zeit in Künzelsau weilen werde. Er müſſe Vieh für das Heer aufkaufen. Da⸗ bei ließ er durchblicken, daß es ſich um ein groß⸗ zügiges Geſchäft handele. Er bankte 35 Liter Benzin und verſprach Bezahlung erſt am Schluß, da er noch öfters Benzin benötige. Angeblich hatte er kein Kleingeld und der Tankwart hätte ihm auf einen Hundertmarkſchein doch nicht herausgeben können— meinte er irrtümlicherweiſe. Wie gern hätte ihm der freundliche Tankwart gewechſelt, wenn er den Hun⸗ derter zu ſehen bekommen hätte. In dem Gaſthofe in Künzelsau wohnte„Ferdinand“ vom 30. Septem⸗ ber bis 4. Oktober 1936, ließ es ſich dort gut ſein bei Speiſe und Trank. Am 5. Oktober verſchwand er, ohne bezahlt zu haben. Der Wirt und der Tankwart hatten das Nachſehen. „Ferdinand“, wieder unter falſcher Flagge, dies⸗ mal als„Herr Bachmann“, beehrte darauf Bad Dürk⸗ heim mit ſeinem Beſuch. Er mietete ſich dort vom 25. bis 30. November in einer Gaſtſtätte unter dem falſchen Namen ein, kostete die Pfälzer Küche und die geſchätzten Weine, ſo daß eine erhebliche Zeche auf⸗ lief, die der nette Gaſt ſchuldig blieb. Einem Winzer in Bad Dürkheim machte er vor, er wolle auf deſſen Grundſtück einen Viehſtall errichten. Er pumpte ihn bei dieſer Gelegenheit um 20 Mark an, ihm das Märchen erzählend, er habe ſeine Brieftaſche mit 200 Mark im Hotel liegen laſſen. Angeblich wollte er nach Mannheim fahren und am nächſten Tage mit dem Architekten wieder zurückkehren, um die Plangeſtaltung für das Stallprojekt durchzuführen Aber Bachmann alias Schwarz, der in Wirklichkeit nicht einen roten Heller hatte und auch nicht ernſt lich Stall⸗Bauherr zu werden gedachte— blieb ver⸗ ſchwunden. Einem, der es glaubte, erzählte er, er habe aus Spanien flüchten müſſen. Seine Eltern beſäßen ein Gut in Spanien, auf dem ſein ver⸗ trauensſeliger Zuhörer angeſtellt werden könne. Ueber ſeine phantaſtiſchen Abenteuer in Spanien log er das Blaue vom Himmel herunter und erreichte damit immerhin, daß ihm 5 Mark gepumpt wurden. Anfangs März 1938 ſprach der Pfeudo⸗Spanier als Senor Rubio Alberola bei einem Karlsruher Autohändler vor. Er mimte den wohlhabenden Mann und ſprach von ſeiner Abſicht, einen Kraft⸗ wagen zu erwerben. Der angebliche Spanier berief ſich auf einen großen Unbekannten in Spanien, für den der Kraftwagen beſchafft werden ſollte. Diesmal verlegte er den Wohnſitz ſeines Vaters nach Paris und dichtete ihm nicht vorhandene Reichtümer an. Offenbar wollte ſich der„Spanier“ in den Beſttz eines Wagens ſetzen und verhandelte ſchon wegen einer Probefahrt am Abend, da er vorher einen Te⸗ lephonanruf abwarten müßte. Der Autohändler kroch jedoch nicht auf den ſpaniſchen Leim und ver⸗ zichtete auf dieſen Verkauf. Offenbar war es Schwarz, dem der Boden zu heiß geworden war— die Polizei fahndete nach ihm wegen ſeiner ſtraf⸗ baren Abenteuer— darum zu tun, ſich einen Wagen zu erſchwindeln, um damit über die Grenze zu flüchten. Ohne dieſe Abſicht jedoch verwirklichen zu können, wurde er geſchnappt. Die Strafabteilung des Amtsgerichts Karlsruhe hatte gegen den rückfälligen Betrüger eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahre ausgeſprochen. Gegen dieſes Urteil hat der Angeklagte Berufung einge⸗ legt, die jetzt von der 5. Strafkammer mit der Maß⸗ gabe verworfen wurde, daß die ſeit der Ver⸗ urteilung erlittene weitere Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet wurde. . Engliſche Gäſte im Gau Baden bid. Karlsruhe, 28. September. Auf ihrer Studienreiſe durch Deutſchland trafen am Mittwochmittag 15 engliſche Reiſebürobe⸗ amte, von Stuttgart kommend, in der badiſchen Gauhauptſtadt ein. Beim Mittageſſen im Schloß⸗ hotel, an dem auch die Vertreter der einheimiſchen Reiſebüros ſowie des Bundes zur Pflege perſön⸗ licher Freundſchaften mit Ausländern teilnahmen, wurden die Gäſte von Regierungsbaumeiſter Bru⸗ niſſch namens der Stadtverwaltung und des Ver⸗ kehrsvereins aufs herzlichſte begrüßt. Er knüpfte daran eine kurze Schilderung der fungen Großſtadt als Stätte der Kunſt, der Kultur und Wiſſenſchaften wie auch des induſtriellen Schaffens, wünſchte der Fahrt ein weiteres frohes Gelingen und trank auf das Wohl der Gäſte und ihrer engliſchen Heimat. Die ſofort ins Engliſche überſetzte Anſprache fand freudigen Widerhall. Herr Cherry erwiderte zum Dank für die erwieſene Gaſtfreundſchaft mit einem Trunk auf das Wohl der Stadt Karlsruhe. In herzlichen Worten brachte Direktor Rieger eee eee, Mehr Aufmerkſamkeit bei ſchienengleichen Aebergängen Eine eindringliche Mahnung für Kraftfahrer bid. Karlsruhe, 28. Sept. Die Fälle, in denen Kraftfahrer aus Unachtſam⸗ keit in die geſchloſſenen Eiſenbahnſchranken hinein⸗ fahren oder auf unbeſchrankten Bahnübergängen die Warnzeichen nicht beachten, nehmen kein Ende. Auch im zweiten Vierteljahr 1938 verzeichnet die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe wieder eine Reihe ſolcher Vorkommniſſe, die nachſtehend zur Belehrung und Mahnung kurz geſchildert werden. Am 4. April durchbrach ein Omnibus im Bahn⸗ 1 5 hof Zollhaus Blumberg auf dem Bahnübergang der Reeichsſtraße Donaueſchingen Waldshut die für eine Rangierfahrt geſchloſſenen Schranken und beſchädigte Die Rangierfahrt fuhr mit mäßiger Beide konnten noch rechtzeitig vor dem fälligen Zuge vom Bahnkörper entfernt werden. Am gleichen Bahnübergang durchfuhr am folgen⸗ den Tage ein Laſtkraftwagen mit Anhänger den nördlichen Schlagbaum. Der Anhänger wurde durch die Lokomotive des fälligen Eilzuges erfaßt, beiſeite geſchleudert und zertrümmert. Der Kraftwagen und die Lokomotive des Eilzuges wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Der Zug konnte erſt nach Auswechſeln der Lokomotive weiterfahren. Am 6. Mai fuhr zwiſchen Denzlingen and Emmendingen ein Perſonenkraftwagen in die ge⸗ ſchloſſenen Schranken. Letztere wurde beſchädigt. Am 18. Mai verſuchte ein Laſtkraftwagenführer im Bahnhof Forchheim bei halbwegs geſchloſſener Schranke noch über den fernbedienten Uebergang zu kommen. Der Laſtkraftwagen wurde von dem aufah⸗ renden Triebwagen erfaßt. Beide wurden leicht heſchädigt. Im Bahnhof Karlsruhe⸗Weſt an dem Bahnüber⸗ gang der Zeppelinſtraße durchbrach in den Abend⸗ ſtunden des 14. Juni ein öreirädriger Lieferkraft⸗ wagen beide für eine Rangierabteilung geſchloſſenen Schranken. Der Lieferkraftwagen kam unbehindert über den Uebergang, fuhr aber dort auf ein halten⸗ des Dreirad auf. Die beiden Inſaſſen wurden am Kopf verletzt und mußten in das Krankenhaus eingeliefert werden. Schließlich überquerte am 17. Juni ein mit Lang⸗ holz beladener Laſtkraftwagen den unbeſchrankten und unbewachten Uebergang der Reichsſtraße Sin⸗ gen a. H.— Gottmadingen an der Strecke Singen a. 5. Beuren Büßlingen, ohne auf die Warnſignale des fälligen Perſonenzuges zu achten. Der Laſtkraft⸗ d wagen wurde von einem Puffer der Lokomotive ge⸗ ſtreift, ohne weiter heſchädigt zu werden. 5 vom Lamdesfremdenverkehrsverband Baden in eng⸗ liſcher Sprache die große Freude über den Beſuch der engliſchen Gäſte zum Ausdruck. Er wies darauf hin, daß Rhein und Schwarzwald ſchon immer be⸗ vorzugte Touriſtenziele der engliſchen Reiſenden ge⸗ weſen ſeien, und daß engliſche Gäſte immer eine herzliche Aufnahme gefunden hätten. Direktor Rie⸗ ger gab zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß die Bemühungen des engliſchen Staatsmannes, Miſter Chamberlain, und die des Führers den Frieden er⸗ halten werden, und daß immer Freundſchaft zwi⸗ ſchen ihnen und Deutſchland beſtehen möge. Nach dem Eſſen machten die Gäſte einen Spazier⸗ gang durch den Stadtgarten und anſchließend im Autobus der Deutſchen Reichsbahn eine Rundfahrt, um, ſoweit es die Kürze der Zeit erlaubte, die Schön⸗ heiten unſerer Fächerſtadt kennen zu lernen. Dann wurde die Fahrt nach Baden⸗Baden fortgeſetzt. Sie führt weiter über die Höhen des Schwarzwaldes nach Triberg und Donaueſchingen und von da durch das Höllental zur Breisgauperle Freiburg. Fiſchreiher im Schwarzwald A Frauenalb, 28. Sept. Daß Fiſchreiher, die man hauptſächlich an größeren Gewäſſern wie Rhein, Neckar uſw. vorfindet, ſich auch an kleineren Schwarzwaldflüßchen aufhalten, dürfte nicht all⸗ gemein bekannt ſein. In der Gegend von Frauen⸗ alb kann man ſeit Jahren eine Anzahl dieſer inter⸗ eſſanten Vögel ſehen. Anſcheinend handelt es ſich hier um beſondere Leckermäuler, die wahrſcheinlich zum Leidweſen der Fiſcher eine beſondere Vorliebe für Albſorellen haben. OIL. Birkenau, 28. Sept. Unſere älteſte Ein⸗ wohnerin, Frau Barbara Jako b. Wwe., feierte ihren 92. Geburtstag. L. Mauer, 20. Sept. Die älteſte Einwohnerin der Gemeinde, Frau Heinrich Schäfer Wwe. geb. Schä⸗ fer, konnte im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel den 85. Geburtstag begehen. Von ihren ſieben Kindern ſind drei geſtorben, davon ein Sohn im Weltkrieg. * Eberbach, 29. Sept. Angeblich zum Brombeer⸗ ſuchen begab ſich am Montag der im Ruheſtand lebende 70jährige Oberpoſtſchaffner Büchler auf den Weg nach dem Schollerbuckel. Seit dieſem Tage iſt er unauffindbar verſchwunden, ſo daß die Schu⸗ len ſich auf die Suche gemacht haben. I. Wiesloch, 29. Sept. Das Pferd eines Fuhr⸗ werks ſcheute vor einem entgegenkommenden Trauerzug, als ein Radfahrer vorbeifuhr, der zu Fall kam. Der Verunglückte wurde mit einem ſchweren Schädelbruch in das Krankenhaus Heidelberg über⸗ geführt. Es handelt ſich um den Sohn des Hirſch⸗ wirts Wettſtein in Altwiesloch.— Die O b ſt⸗ baumzählung ergab hier insgeſamt 53 221 Obſt⸗ bäume und Beerenſträucher. 5 L. Ehrſtadt, 29. Sept. Nach zehnjähriger Tätig⸗ keit in der hieſigen Gemeinde iſt Gutsverwalter und Ortsbauernführer Funk geſchieden, um den Rittnerthof bei Durlach zu übernehmen. Der Schei⸗ dende erfreute ſich, wie eine Abſchiedsfeier bewies, allgemeiner Wertſchätzung. L. Helmhof, 28. Sept. Als Landwirt Fuchs ſein Pferd zur Ausfahrt einſpannen wollte, ſchlug dieſes gengegend, daß der Tod auf der Stelle eintrat. aus und traf den Mann ſo unglücklich in die Ma⸗ . LA 5. Seite/ Nummer 451 Nachbargebiete Wieder zwei tödliche Unglücksfälle von Kraftradfahrern * Rheinbiſchofsheim, 29. Sept. Ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück, das leider ein Menſchenleben forderte, ereignete ſich am Mittwochabend auf der Straße zwiſchen Rheinbiſchofsheim und Hohbühn. Der in Freiſtett wohnhafte verheiratete Steuermann Jo⸗ hann Enders war mit ſeinem Leichtmotorrad auf dem Heimweg von Kehl begriffen. Er fuhr hin⸗ ter einem Laſtwagen her, den er in der Annahme, die Straße ſei frei, überholen wollte. Im gleichen Augenblick kam jedoch aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung ein zweiter Laſtkraftwagen, auf den er mit voller Wucht auffuhr. Durch den ſchweren Zuſam⸗ menſtoß erlitt Enders Verletzungen, die lt.„Bad. Pr.“ ſeinen ſofortigen Tod herbeiführten. * St. Ingbert, 28. Sept. Kurz vor Stk. Ingbert überholte ein Perſonenwagen trotz unüberſichtlicher Kurve einen Laſtzug und fuhr einen entgegenkom⸗ menden Kraftradler tot. * Ludwigshafen, 29. Sept. Das Ludwigshafener Schöffengericht verurteilte den 28jährigen Fritz Reichert wegen Schwindelei zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren. Außerdem erhielt er eine Geldſtrafe von 500 Reichsmark zudiktiert. Reichert, der erſt im Januar dieſes Jahres aus dem Gefängnis entlaſſen wurde, machte die Bekanntſchaft einer zwanzig Jahre älteren Frau, die er innerhalb ſieben Wochen um ihre gan⸗ zen Erſparniſſe von über 1200 Reichsmark brachte. Als das Geld alle war, ließ er ſich bei der Frau nicht mehr ſehen. 75 Volks- oder Kriegswagen? Jeder Saarpfälzer beſichtigt den Kocß⸗Volks⸗ wagen auf der Grenzlaud⸗Preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ im Ludwigshafener Hindenburg⸗ park und die ſowjetruſſiſchen Lügen. C ³· A 8 Ein Pferd ging durch Viernheim, 29. Sept. Als der Landwirt Gg. Winkler 1, Waldſtraße 1 wohnhaft, abends mit ſeinem mit Heu beladenen Wagen um die Ecke der Lorſcher Straße fahren wollte, ſcheute plötzlich aus unbekannter Urſache das Pferd vor ſeiner Behauſung und raſte mit dem Wagen davon. Der 14 Jahre alte Sohn des Landwirts, der das Pferd halten wollte, wurde mitgeſchleppt und kam unter den Wagen zu liegen. Der Junge erlitt hierdurch einen Bein ⸗ bruch. Das Pferd rannte mit dem Wagen die Lorſcher Straße hindurch und beſchädigte den an der Ecke Lorſcher und Lud wigſtraße parkenden Per⸗ ſonenkraftwagen des Rechtsbeiſtandes Engel. Die Deichſel des Wagens brach ab, wodurch das Pferd zu Fall kam und ſich Verletzungen zuzog. Ausſtellung„Das Laud zwiſchen Rhein, Main und Neckar“ verſchoben Infolge Benötigung der Frankfurter Feſthalle für voroͤringliche Zwecke wird die Ausſtellung auf den Monat Mai 1939 verlegt. Der genaue Termin wird bis 1. März n. J. bekanntgegeben. Rückfragen an die Ausſtellungsleitung ſind bis 1. März 1939 an das Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropa⸗ ganda, Inſpektions bezirk Südweſt, Mannheim, L. 18, Nr. 12, zu richten. Fürth i.., 28. Sept. Ihren 70. Geburtstag feierte in Rüſtigkeit die Gattin des Lehrers i. R. Katharina Eiſenhauer. f O Löhrbach, 29. Sept. Im Alter von 86 Jahren ſtarb einer der älteſten Ortseinwohner, der Mau⸗ rer Johann Helfmann. . Hammelbach, 29. Sept. Im Alter von 77 Jahren ſtarb Ludwig Bickel von hier. Der Joslehofbauer 7 d Titiſee, 29. Sept. Am Sonntagabend wurde der 73jährige Joslehofbauer Andreas Kaltenbach auf dem Heimweg von hier nach ſeinem im Spriegels⸗ bach gelegenen Hof auf der Landſtraße von einem Perſonenauto von rückwärts angefahren. Kaltenbach wurde eine weite Strecke über die Straße geſchleu⸗ dert und blieb tot liegen. Der Verunglückte war nicht nur in Titiſee und ſeinen vier Tälern, ſondern im ganzen Bezirk und darüber hinaus, be⸗ ſonders auch in Freiburg, bekannt als ein Schwarz⸗ waldbauer eigener Art, der immer außerordentlich intereſſtert war für alles, was jm geſchäftlichen und öffentlichen Leben vorging. Er war in ſeiner Art ein Original. Erneuerung des Wertheimer Schloſſes * Wertheim, 29. Sept. Nach Mitteilungen in der Ratsherrenſitzung iſt für nahe Zeit die Einge⸗ meindung des benachbarten Vockenrot vor⸗ geſehen. Den Kulturbeſtrebungen Wertheims wird u. a. auch der neugeſchloſſene Vertrag mit der Rhein⸗Mainiſchen Landesbühne für einen abwechſ⸗ lungsreichen Theaterſpielplan in dieſem Winter ge⸗ recht. Die Stadt will ſehr bald an die Errichtung eines neuen Schulgebäudes herangehen. Die Pack⸗ hofſtraße wird in naher Zeit einen durchgreifenden Die Entjudung Wertheims do⸗ andes⸗ und Reichsmittel 3 mitt *— 6. Seite Nummer 451 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 29. September 1938 — Silberſchild, Eichenſchils, Rollhockeymeiſterſchaft Moskau und der Sport in der Tſchecho⸗Slowake Im Lager der Hockeyſpieler bringt der kommende Sonn⸗ tag eine ganze Reihe wichtiger Veranſtaltungen, und zwar auf allen Gebieten. Bei den Männern wird der Kampf um den Silberſchild in der dritten Runde fortgeführt. Für dieſe Zwiſchenrustde hoben ſich Brandenburg, Nieder⸗ ſachſen, die Nordmark, Mittelrhei⸗ Niederrhein und am letzten Sonntag Württemberg qualifiziert. Während Niederſachſen und Niederrhein erſt am 3. Oktober in Hannover ſpielten, bringt der nächſte Sonntag, 2. Oktober, ſetzung zwiſchen Nordmark und Branden⸗ die Auseina Hamburg, zwiſchen Mittelrhein und Württemberg. burg in Das wichtigere Spiel iſt zweifellos das zwiſchen der Nord⸗ markelf und deu Berlinern, die den Silberſchibd zu ver⸗ teidigen haben. Wenn auch nicht ohne weiteres die Elf der Reichshauptſtadt als ſelbſtverſtändlicher Sieger an⸗ geſehen werden darf, gilt ſie doch als Favorit und es wäre ſchon eine große— aber nicht undenkbore— Ueberraſchung, wenn die Nordmark gewänne und damit den vielfache Silberſchilöſieger vorzeitig aus dem Rennen würfe. Im Kampf 31 hen dem Mittelrhein und Württemberg ver⸗ dient die Mittelrhenielf den Vorzug; es iſt kaum anzu⸗ nehmen, daß die Württemberger wieder einen ſolchen Ueberraſchungserfolg erzielen, wie am letzten Sonntag über Baden. Bei den Frauen beginnt der Kampf um den Eichen⸗ ſchild, der für ſie dieſelbe Trophäe bedeutet wie der Silber⸗ ſchild für die Männer. Der Spielplan iſt ſchon ſeit län⸗ erer Zeit vom Fachamt Hockey bekonntgegeben worden. In einer Vorrunde, die am kommenden Sonntag geſpieit wird, treffen zunächſt die Gaue Weſtfalen und Niederthein aufeinander, der Sieger dieſes Spieles iſt dann in der erſten Runde, die am 9. und am 16. Oktober geſpielt wird, Gegner des ſpielſtorken Nordmarkgaues. Das dritte Ereignis ſind die Dentſchen Rollhockey⸗ Meiſterſchaften in Darmſtadt am Samstag und Sonntag. Schauplatz iſt die Rollſchuhbahn hinter der bekonnten Zwölf Mannſchaften bewerben ſich ürnberg, 1. FC Nürnberg, Turn⸗ Va Frankfurt a.., Frankfurter 1 arter Schlittſchuhelub, Chemnitzer Roll⸗ und Schlittſchuhlelub, Rollſchubelub Lindenhof⸗Ber⸗ lin, Dortmunder Roll⸗ und Schlittſchuhelub, der ger des Gaues Hamburg, Krefelder Eisbauſverein und die DRL⸗ Ortsgruppe Darmſtadt. Frauenhandballſpiel Deutſchland— Holland Zum zweiten Male tragen die Frauen von Deutſchland und Holland ein Länderſpiel aus. Es iſt noch garnicht io lange her, daß das erſte Länderſpiel dieſer Art ſtattfand. Mit einem ſicheren:0⸗(:)-Sieg in Aachen endete es. Dieſer Tag hatte außerdem inſofern eine beſondere Be⸗ deutung, als zum erſten Male in der Geſchichte des Hand⸗ ballſports die Nationalmannſchaftar der Männer und Frauen zweier Länder ſich einander gegenüberſtanden(die Männer ſiegten 22:). Schon damals war ein Rückſpiel vereinbart worden und es hatten ſich herzliche Beziehungen zwiſchen Holland und Deutſchland auf dieſem Sportgebiet angebahnt. Die Frauen ſind nun die erſten, die das Rückſpiel aus⸗ tragen, und zwor diesmal auf holländiſchem Boden, in Groningen. Deutſchland ſtellt zu dieſem Kampf eine völlig veränderte Mannſchaft auf, nur zwei Spielerinnen aus der Elf vom Mai ſind wieder dabei, alle übrigen ſind neu. Den Angriff führt diesmal die Münchnerin Schiemann, die man meiſt noch als Berlinerin kennt. Vier Spiele⸗ innou, nämlich die rechte Verteidigerin und die beiden Außenſtürmerinnen ſtellt die deutſche Meiſtermannſchaft der Turngemeinde in Berlin, der auch die Mittelläuferin Paſtoors angehört, die übrigen entſtammen dem VfR Mannheim und Stahlunion Düſſeldorf. Wenn dieſe Mannſchaft auch noch nicht zuſammengeſpielt hat, darf man ihr ohne weiteres einen ſichergn, vielleicht ſogar hohen Sieg zutrauen, wir haben ja ein überaus reiches Material aus⸗ gezeichneter Hand ballſpielerinnen. Demgegenüber wird natürlich auch Holland das Beſte aufbieten, was ihm zur Verfügung ſteht. Aus dem letzten Spiel ſind die ent⸗ ſprechenden Erfahrungen gezogen worden, ſo daß auch die holländiſche Mannſchaft in einer anderen Aufſtellung als damals catritt. Während das Tor wieder von J. Haan gehütet wird, iſt vor allem der Angriff ganz umgebaut worden und Holland hoſſt, mit ihm wenigſtens zu einigen Toren zu kommen. FJußball-Städtekampf Wien-Budapeſt Mit zu den Hochfeſten des früheren öſterreichiſchen Fuß⸗ ballſports gehörte ſtets der Länderkampf gegen Ungarn. Nach der Heimtehr ins Reich wird dieſe traditionelle Ver⸗ anſtaltung unter dem Titel„Wien— Budapeſt“ fortgeſetzt. Der erſte Städtekampf fand im April dieſes Jahres in Wien ſtatt und endete mit einem 513⸗Sieg der Magyaren. Die Wiener wollen nun am Sonntag in Budapeſt verſuchen, die damals ſo überxraſchende Niederlage wettzumachen. Sie haben zu dieſem Zweck eine ſehr ſtarke Mannſchaft auf⸗ geboten, aber auch die Budapeſter treten mit ihrer Länder⸗ mannſchaft an ſo daß ein ſchönes Spiel zu erwarten iſt. Die beiden fußballfreudigen Städte wollen folgende Spieler in den Kampf ſchicken: Wien: Platzer oder Raftl; Seſta, Schmaus; Wagner, 9755 Skoumal; Ziſchek, Hahnemann. Stroh, Gſpan(), Peſſer. Budapeſt: Szabo; Polgar, Biro; Lazar, Turai, Dudas: Eſeh, Vincze. Zſengeller, Dr. Saroſi, Tits ka. Kleine Sport-Nachrichten Sigurd Sollid, der 1937 für Norwegen in Zell am See die Studenten⸗Weltmeiſterſchaft im Schiſpringen errang, iſt auch ein überdurchſchnittlicher Distuswerfer. Er gewann letzt bei den norwegiſchen Studentenmeiſterſchaften das Diskuswerfen mit der ausgezeichneten Weite von 47,29 Meter. Gar Bruun, der bekannte norwegiſche Geher, erzielte in der Nähe Oslos in einem 15 Km.⸗Gehen die gute Zeit von:12:19 Stunden. 5 Für den Kampftag Heuſer— Shucco am 7. Oktober in der Berliner Deutſchlandhalle wurde auch das Rahmen⸗ programm feſtgeſetzt. Es gibt noch folgende Begegnungen: Beſſelmann(Köln)— Jean Beslay(Frankreich), Weiß (Wien)— Young Perez(Frankreich), Jean Kreitz(Aachen) — Azar(Aegypten). Im Fraueuhandball trifft am Sonntag in Groningen eine deutſche Auswahl im 2. Länderkampf auf Hollands Vertreterinnen. Die erſte Begegnung am 15. Mai endete mit einem klaren deutſchen:0⸗Sieg. Vier Gaue, Mitte, Oſtmark, Brandenburg und Bayern, ſtehen ſich in einem Handballturnier am Wochenende in München gegenüber. Die deutſche Amateurboxſtaffel, die om Sonntag in Budapeſt den Länderkampf gegen Ungarn beſtreitet, wurde nochmals geändert. Murach und Campe als Welter⸗ und Mittelgewichtler haben Gewichtsſchwierigkeiten u. kämpfen in der nächſthöheren Klaſſe, was wohl eine Verſtärkung be⸗ deutet. Herchenbach(Wuppertal) iſt unſer neuer Ver⸗ treter im Weltergewicht. Europameiſter Kreek konnte bei einem Sportfeſt in Reval vor 2000 Zuſchauern Olympiaſieger Wöllke im Kugel⸗ ſtoßen erneut beſiegen. Kreek kam bereits mit dem erſten Verſuch auf 15,90 Meter, während Wöllke ſich mit 15,68 Meter begnügen mußte. Beim Como Rom der Amateurradfahrer gab es auf der Tagesſtrecke Mantua—Forli über 186,8 Kilometer trotz strömenden Regens eine Tempofahrt. Der Italiener Bu⸗ riani ſiegte mit einem Durchſchnitt von 41,5 Kilometer. Beſter Deutſcher war Richter als Siebter. In der Geſamt⸗ wertung führt Ricci, Irrgang hält hier den achten Platz. Oſtmark gewann in Wien den Tennis⸗Gaukampf gegen Brandenburg knapp mit:2 Punkten. Die letzten Ergeb⸗ niſſe waren: Redl(W)— Beuthner 614,:5; Henkel(B) — Decker(W):2, 416,:1; Redl⸗Nuſterer— Beuthner⸗ Henkel:4,:6,:6,:4, 628. Jugoflawiens Schwimmer haben ſich unter der Leitung deutſcher Trainer(u. a. Raimond Deiters) erheblich ver⸗ beſſert. In Trieſt konnten die Jugoflawen einen Länder⸗ kampf gegen Italien eindeutig gewinnen und dabei 4 neue Landesrekorde aufſtellen. Das Waſſerballſpiel ge⸗ wannen die Jugoſlawen mit 413(:0) Toren. Jopie Waalberg, Hollands Rekoröſchwimmerin, mußte bei einem erneuten Zuſammentreffen mit der Britin Doris Storey in Den Haag über 200 Meter Bruſt dieſer erneut den Vortritt laſſen. Die Britin ſiegte mit 302,4 Minuten vor Waalberg mit:03,7 Minuten. Dänemarks Schwimmerinnen treten am 5. Oktober in Kopenhagen zum großen Leiſtungsvergleich mit den hol⸗ ländiſchen Schwimmerinnen an. Die Gaſtgeber haben ein überaus ſtarkes Aufgebot ausgewählt, ſo daß harte Kämpfe in Ausſicht ſtehen. Michel Mu rach, der deutſche Europameiſter der Ama⸗ teurboxer im Weltergewicht, trifft am 9. Oktober in Es⸗ berg(Dänemark) auf den däniſchen Meiſter Gerh. Peter⸗ ſen, den er ſchon in mehreren Treffen klor beſiegt hat. Niederrhein und Mittelrhein haben zum 1. November einen Fußbollkampf nach Oberhauſen abgeſchloſſen. Das Handballſpiel um die Meiſterſchaft im Gau Süd⸗ weſt zwiſchen De Darmſtadt und Polizei Frankfurt, das kommenden Sonntag ausgetrogen werden ſollte, wurde verſchoben. 1. In Hamburg ſind als Rahmen zum Hockeyländerkampf zwiſchen Deutſchland und Dänemark am 9. Oktober noch folgende Spiele angeſetzt worden: Samstag: Harveſtehuder ToC— Etuf Ehen, Hamburg Frauen— Den Haag Frauen. Sonntag: Spiele der HiJ⸗Gebiete und der Ober⸗ gaue von Berlin und Hamburg. Neue Wege im Eiskunſtlauf? Das Reichsfachamt Eislauf kündigte kürzlich grund⸗ legende Aenderungen in der Durchführung von Schau⸗ veranſtaltungen im Eishockey und Eiskunſtlaufen an. In dieſem Zuſammenhang ſei eine Information mitgeteilt, die die Leipziger Neueſten Nachrichten aus zuverläſſiger Quelle erhalten haben. Danach beſtehe die Abſicht, den deutſchen Eislauſſport auf eine vollkommen neue Grundlage zu ſtellen. Vor allem werde in der Frage der Ausland⸗ entſchädigung und der Reiſeunkoſten eine klare Linie ge⸗ zogen werden, zumal ja hier die olympiſchen Beſtimmungen eindeutig ſind. So werde davon geſprochen, daß jetzt nur noch Tagesentſchädigungen bis zum Höchſtbetrag von 15/ und als Reiſeentſchädigung bis zu Strecken von 300 Km. die Fahrt 3. Klaſſe, darüber Reiſeentſchädigungen 2. Klaſſé bezahlt werden ſollen. Das Blatt macht im Zuſammen⸗ hang mit ſeiner Mitteilung noch aufmerkſam darauf, daß der Reichstheaterkammer ein Vorſchlag unterbreitet worden ſei, eine„Reichsbühne für Eis“ zu ſchaffen. Hinter dieſem Plan ſoll eine Reihe beſter Kräfte des Eiskunſtlaufes ſtehen und ſeine Durchführung würde für die beteiligten Aktiven den Uebertritt zum Berufsſport bedeuten. Drei Weltrekorde im Zweiſitzerfahren Die franzöſiſch⸗däniſchen Fahrer Gérardin/ Falk Hanſen unternahmen in Bordeaux einen Angriff auf die Zweiſitzer⸗ Weltrekordleiſtungen der Holländer Derkſen/ Smits. Mit ſtehendem Start wurden über 500 Meter, eine halbe Meile und 1000 Meter drei neue Weltrekorde aufgeſtellt. Die Leiſtungen waren: 500 Meter: 35 Sekunden(alter Welt⸗ rekord 37,8); eine halbe Meile: 53 Sekunden(56,2 Sek.); 1000 Meter::05 Minuten(108,6). In einem Rotbuch über die Bolſchewiſierung der Tſchecho⸗Slowakei„Verrat an Eur pa“, erſchie⸗ nen im Nibelungen⸗Verlag Berlin⸗Leipzig, behan⸗ delt der Verfaſſer Karl Vietz anſchaulich die Durchdringung des Sports in der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei mit Moskauer Ideologie. Wir entnehmen dem Buch den leſenswerten Abſchnitt„Selbſt der Sport bleibt nicht verſchont“. „Die Totalität des bolſchewiſtiſchen Angriſfs mit dem Ziel der inneren Eroberung der Tſchecho⸗Slowakei bringt es mit ſich, daß Moskau nicht nur nach der! tit und der Kultur, der Wirtſchaft und auch den Konſeſſionen ſeine Fühler ausſtreckt, ſondern ſich auch im Sportleben eine Baſis ſchafſſt. Mit Genugtuung verzeichnet die„Kommu⸗ niſtiſche Internationale“ im Juni 1937„Die Sportbewe⸗ gung trägt große Möglichkeiten zur Mobiliſierung und Organiſierung der Maſſen für den antifaſchiſtiſchen Kampf in ſich. Im Intereſſe des Kampfes gegen den Faſchismus beſteht jetzt für alle Antifaſchiſten und in Beſonderheit auch für die Kommuniſten die Notwendigkeit, von Grund auf ihr Verhältnis zur Sportbewegung zu revidieren. In der Durchführung der Aktionseinheit innerhalb der Sport⸗ bewegung ſind in der Tſchecho⸗Slowakei einige Erfolge zu verzeichnen. 1936 organiſierten verſchiedene Sportver⸗ bände, um die faſchiſtiſchen Olympiſchen Spiele in Berlin zu boykottieren, ein Volks⸗Sportfeſt in Prag. Für die Vorbereitung dieſes Feſtes wurde ein Ausſchuß gebildet, in dem Vertreter von 28 verſhiedenen Sportorganiſationen ſaßen. Zum erſtenmal trafen ſich dann im Prager Sta⸗ dion Mitglieder roter Sportverbände, ſozialdemokratiſche und bourgeviſe Sportler. Das Sportfeſt wurde zu einer politiſchen Demonſtration. Unſere Leute hielten Reden über die Notwendigkeit des Syſtems der kollektiven Si⸗ cherheit. Auch nach dem Feſt blieb der Ausſchuß ſür Volks⸗ port, wie er ſich nannte, beiſammen. Er ergriff in einer Reihe von Fragen, die die breiten Maſſen der Sportler intereſſieren, die Initiative. Er nahm die Mitglieder des Sokolverbandes unter ſeinen Schutz, die für ihre Lei⸗ ſtungen während der Berliner Olympiſchen Spiele eine offenſichtlich tendenziöſe, zu ſchlechte Beurteilung durch die faſchiſtiſchen Schiedsrichter erfahren hatten. ie anti⸗ faſchiſtiſchen Sportler brachten der ganzen tſchecho⸗flowa⸗ kiſchen Oeffentlichkeit die Wahrheit zum Bewußtſein, wie ſich die Faſchiſten dem tſchechiſchen Sokol gegenüber in Berlin verhalten hatten und knüpften auf dieſe Weiſe zum erſten Male nähere Beziehungen zu dieſem mächtigen Turnerverband an. Der 28. Oktober iſt ein Nationalfeier⸗ tag der Tſchecho⸗Slowakei. An dieſeme Tag organiſierte der Ausſchuß für Volksſport gemeinſam mit dem tſche⸗ chiſchen„Friedenskomitee“ einen Stafettenlauf zum Shloß des Präſidenten Beneſch. Die Läufer überbrachten dem Präſidenten eine Kollektiv⸗Adreſſe, die die Forderung der Sportler enthielt. In dieſem Brief wurde gefordert, aus ſozialen und militäriſchen Intereſſen den Sportgedanken unter den Maſſen zu fördern, Stadien zu bauen uſw. Wie an dem Beiſpiel der Tſchecho⸗Slowakei zu erſehen iſt, können die ſportlichen Organiſationen der Arbeiter ſehr wohl in nähere Verbindung mit den anderen Sportorga⸗ niſationen treten, eine gemeinſame Sprache mit deren Mitgliedern finden und die Initiative ergreiſen, alle fort⸗ ſchrittlichen Elemente im Sportweſen zuſammenzuſchweißen. Ein ſolches Vorgehen wird den Sportorganiſationen der Arbeiter nicht nur dazu helfen, die Maſſen der anderen Sportler in den antifaſchiſtiſchen Kampf hineinzuziehen, es wird ihnen auch helfen, ſelbſt an Stärke zuzunehmen.“ „Arbeiter“ heißt in dieſem Fall, wie immer in der Moskauer Terminologie, natürlich Kommuniſten, und ſo ſehen wir, wie ſich der Bolſchewismus auch auf dem Gebiet des Sports eine Baſis ſchafft, von der aus er das geſamte ſportliche Leben unter ſeine Fittiche bekommen will. Um den„bürgerlichen“ Sportlern das Aufgehen in der„anti⸗ ſaſchiſtiſchen“ Front zu erleichtern, richtete es Moskau unter geſchickter Ausnutzung der tſchechiſchen Großmanns⸗ ſucht ſo ein, daß ein Tſcheche Tennismeiſter der Sowjet⸗ union wurde. Der Kerntrupp der kommuniſtiſchen Sport⸗ ler⸗Bewegung iſt der ATS, der immer mehr die halb⸗ Folſchewiſtiſchen Verbände um ſich ſchart. Es liegt im Rahmen der politiſchen Tendenzen, die die Bolſchewiſten mit den Sportlern verfolgen, wenn ſie den tſchechiſchen Gewichtsheber Pſenicka in die Sowjetunion einluden und dort gebührend, d. h. über alle Gebühr, feierten. Am 12. und 13. Juni 1937 wurde in Arnau ein„Inter⸗ nationaler Volks⸗ und Sporttag“ abgehalten, der unter der Parole„Kampf dem Faſchismus“ ſozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Sportler vereinigte. Im Kino„Capitol“ in Prag fand am 7. November 1987 eine Kundgebung ſtatt, in der ſich, natürlich auf Vorſchlag der Kommuniſten, die Vorolympiſche Streiflichter Bilder von einer Finnlandreiſe Helſinki, Ende September 1988 Fahrt nach Vierumäki Es war noch früh am Morgen— um 6 Uhr nach deutſcher Zeit—, als ich mich auf den Weg zum Bahnhof machte, um von Helſinki aus die Fahrt noch Vierumäki, wo die berühmte Sportſchule Finnlands liegt, anzutreten. Durch dichten Wald und an Seen vorbei geht es zu⸗ nächſt nach Lahti jener Winterſportkampfſtätte, die in der ganzen Welt einen guten Klang hat. Man erreicht ſie nach drei Stunden Bahnfahrt. Von da geht es in einer weiteren Stunde Fahrt nach Virumäki. Man hat es nicht ſehr eilig in Finnland. Auf einer Station z. B. paſſierte es, daß der Bahnvorſteher erſt ſchnell die Helſinkier Zei⸗ tungen durchlas, bis die Weiterfahrt angetreten wurde. Aber was macht das ſchließlich, wenn in dem ſchon ſtark amerikaniſtierten Helſinki Zeit Geld iſt— auf dem wei⸗ ten Lande iſt das beſtimmt noch nicht der Fall. Das iſt auch gut ſo, denn nur ſo iſt es möglich, daß die Menſchen ſtorke Nerven behalten. Und die haben ſie— das kann man immer feſtſtellen, überall im In⸗ und Ausland, wo fin⸗ niſche Sportler kämpfen. Der Lokomotivführer hatte auch nichts dagegen einzuwenden, daß ich auf einem Teil der Strecke zu ihm auf die Lokomotive ſtieg und mit ihm ein Geſpräch begann. Da er während der finniſchen Befrei⸗ ungskämpfe zuſammen mit deutſchen Soldaten gekämpft hatte, war eine Verſtändigung in deutſcher Sprache nicht ſchwer Wir ſprachen über Vierumäki und die dortige Sportſchule. Er war, wie alle Finnen ſehr ſtolz auf die⸗ ſes Werk das Finnland hier geſchafſen hat. In Vierumäki ſtieg ich aus und fuhr nun mit einem Auto zur Sportſchule ſelbſt. Durch Waldwege ging es, an einzelnen Häuſern vorbei, eine wunderſame Stille lag über der Landſchaft. In der Sportſchule Zuletzt ging es eine gepflegte Straße hinauf. Zwiſchen den Bäumen leuchtet es ſchlohweiß auf Ein modernes Gebäude in klarem Stil erbaut: die berühmte Sportſchule in Vierumäki iſt erreicht. Wir treten in die Vorhalle ein, ſtellen uns vor, werden liebenswürdig empfangen. Da tritt ein friſcher, kraftſtrotzender Junge zu uns. Es iſt der Boxer Leibbrandt aus Südafrika. Er iſt auch in Deutſchland gut bekannt. In tadelloſem Deutſch erzählt er uns, daß er Sportlehrer werden wolle, ſich in Vierumäki vorbereite und auch ſchon auf der Reichsoka⸗ demie in Berlin geweſen ſei. Er iſt erfreut, wieder ein⸗ mal Deutſch ſprechen zu können, ja, ſich überhaupt ver⸗ ſtändigen zu können, denn in dem ganzen Kurſus ſei z. Z. niemand, der außer Finniſch eine ondere Sprache ſpricht. Man kann ſich denken, daß die freien Stunden 195. in dieſer Hnuſicht nicht ſehr unterhalt⸗ am ſind. 8 85 5 Wir gehen durch das wundervolle Gebäude, das vor ungefähr zehn Jahren auf Stoatskoſten erbaut wurde. Jelt⸗ wird der ganze Betrieb durch eine Privat⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft geleitet, an der alle Sportverbände Finnlands, das Heer und andere beteiligt ſind. Während des ganzen Jah⸗ res finden hier zwei⸗ bis vierwöchige Kurſe der Sport⸗ verbände ſtatt, hier werden die Offiziere und Unteraoſſi⸗ ziere geſchult hier erholten auch die finniſchen Lehrer ihre ſportliche Ausbildung. Theorie und Praxis ſind ſehr glücklich gemiſcht; es wird nie eintönig. Keine Sportort kommt zu kurz. Hier iſt die Stätte an der ſich Finnlands weltberühmte Sport⸗ jugend vorbereitet, wo ſie in der Einſamkeit der Wälder krlometerlange Läufe macht, wo ſie nach den Uebungen in die Sauna eilt und donn ein kühlendes Bad in den Seen nimmt, die ſich unmittelbar an die Sportſchule anſchlie⸗ en. Wir ſtehen auf dem Dach des Hauſes und haben einen wundervoll weiten Blick über ſchlonke Kiefern und Seen in die Ferne. Alles geht recht lautlos zu, nur hin und wieder hört man einen kurzen Befehl. Finnlands Jugend ſpricht nicht viel— ſie arbeitet ernſt. Dann verſammelt ſich alles in einem Unterrichtsrauum, wo den Kurſusteil⸗ nehmern die Anatomie des menſchlichen Körpers erklärt wird. Außerdem lauſchen ſie den Worten des Sportleh⸗ rers, der ſeine Worte durch gute Karten verdeutlicht. Nach⸗ mittags treffen ſich alle noch einem einfachen, aber ſehr kräftigen Mittagsmahl wieder auf dem Sportplotz. Es wird ihnen Basketball erklärt, eine Sportart, die erſt vor einem Jahre in Finnland eingeführt wurde, an der ſie aber offenbar viel Freude finden So vergeht der Tag. Stille liegt über dem Haus und der Landſchoft. Die unendlichen Wälder ſchweigen. Das Haus Vorher ſind wir oͤurch das helle Haus gegangen. Was ſollen wir mehr bewundern: die hellen Schlafräume der Dehrgangsteilnehmer, den großen Speiſeſaol, die Küche, die Duſchräume, die Sauna, die Turnhalle, die Aufent⸗ haltsräume oder die Bibliothek? Alles iſt aufs modernſte eingerichtet jedoch ſpartoniſch einfach. Wir ſuchen nach einer Formel für dieſe klaſſiſche Sportſtätte und finden ſie n den Worten„Licht, Luft und Sonne“. Abſchied„ Silbern ſteht der Mond über dem Land. Faſt loutlo fährt das Auto zurück zum Bahnhof. Wir begegnen kaum einem Menſchen. Bald iſt die Bahnſtation Vierumäki erreicht. Der Zug bringt uns nach Helſinki zurück. Auf den Straßen der Hauptſtodt promenieren lachend die Men⸗ ſchen an dem wunderſchönen Septemberabend, in den 1 ertönt Muſik. Welch ein Gegenſatz zu Bierumäkt — denken wir. 5 a 5 N Autorennen, das am kommenden Samstag tſchechiſchen Sportorganiſationen für enge tſchechiſch⸗ſowfe tiſche„Sportbeziehungen“ einſetzen. Die„patriotiſchen Schakale“ waren wieder einmal au einem Sondergebiet in das Netz gegangen.“ Wien erwartet die Nationalſtaffe Auf der Rückreiſe von Budapeſt wird die deutſch Amateurboxſtaffel in Wien ſich am 4. Oktober im Zirkuf Renz der Oſtmark⸗Mannſchaft zum Freundſchaftskamg ſtellen. Der in Wien ſichevlich mit Spannung erwartete ers Start unſerer beſten Amateurboxer wird eine beſonder Werbung ſein. Die Oſtmark ſtellt der Ländermannſchaf folgende kampfſtarke Auswahl vom Fliegengewicht auf wärts entgegen: Scheſzik, Takerer, Jaro, Swaroſch. Führez Dowhan, Lechner und Treſtler. Jack Doyle ſchlug ſich ſelbſt ko. In der Harringay⸗Arena in London wurde vor 12 00 Zuſchauern ein Ausſcheidungskampf zur britiſchen Schwe gewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Eddie Phillips(London] un Jack Doyle(Irland) ausgetragen. In der zweiten Run holte Irlands Meiſter, der nach Punkten führte zu eine ſchweren rechten Haken aus, verlor aber dabei das Gleit gewicht, ſtürzte durch die Seile und wurde ausgezählt, e er wieder in den Ring zurückkehren konnte. Wieder ein Flaliener vorne Sechsetappenfahrt von Como nach Rom Die italieniſchen Radamateure behaupteten ſich auch af der vierten Etappe der Fernfahrt Como⸗Rom, die über 1 Km. von Forli nach Florenz führte, an der Spitze. D größte Schwierigkeit bot die Ueberwindung der 27 K langen Paßſtraße zum Godenzo in den Apenninen. B leichtem Regen waren nach 92 Km. zu vier Ausreiße noch zwölf Mann aufgeſchloſſen, von denen? Monari :00:80 Std. im Spurt gewann. Beſter Deutſcher w wiederum Irrgang, der in der gleichen Zeit auf den elft Platz kam. In der Geſamtwertung behauptete der II liener Ricci immer noch die Spitze. Die Ergebniſſe: 4. Etappe von Forli nach Florenz(104 Km.): 1. Mona (Stalien) 30030 Sto; 2. Müller(Frankreich); 3. Ag! (Italien); 4. de Benedetti(Italien); 11. Irrgang(Deut land) alle gleiche Zeit; 21. Meurer(Deutſchland) 37034 39. Richter(Deutſchland):16:25 Std.; 48. Heller(Deutf land):32:10; 49. Balling(Deutſchland); 50. Kro (Deutſchland) beide gleiche Zeit. Süddeutſche Golſwoche Das Frankfurter Golfturnier erreichte am Mittw ſeinen Höhepunkt mit dem Gemiſchten Vierer um d „Preis vom Forſthaus“, einem Flaggenwettſpiel mit Vi gabe. Hierzu hatten annähernd 50 Bewerber genannt, auch den Start erfüllten. Bei dieſer Kombingtion gu und mittlerer Spieler wor der Ausgang völlig oſſen, daß ſich über dos ganze Spielfeld ein hartnäckiger Kan entwickelte, der dem Zuſchauer ein ſchönes Bild bot, 2 weiteſten drang das Paar Siebel⸗Dörr vor. Es kon ſeine Flagge auf die 19. Bahn ſtecken. Daun folgten 1 Schmidt⸗A.. Gans, die ebenfalls bis zur 19. Be kamen und der engliſche Generalkonſul Smallbones, ö ſammen mit Frl. Waldau. Im Kampf um den„Strorigman⸗Pokal“, einem Vie ohne Vorgabe, hatten ſich acht Pogre am Start eingeſun Hier überrogte das Paar Frau Lidl⸗Williams, deſſen V gabe zuſammen 13 ousmachte. Der Engländer Willia brillierte mit Treibſchlägen bis zu 250 Meter, währ! die Münchenerin Frou Lidl famoſe Annäherungsſchl zeigte. Mit ihrer großen Sicherheit gewann das Paar 1 der von v. Beckerath⸗Frau Groß nicht vertei! wurde. Am einen Punkt geſchlagen Hochſchul⸗Leichtathletik⸗Länderkampf in Helſinki Einen überaus ſpannenden Verlauf nahm der Stu tenkampf zwiſchen einer deutſchen Auswahl und Fi lands Aufgebot in Helſinki. Ganz knapp mit eit Punkt gewannen die finniſchen Hochſchüler mit 51:50 den leichtathletiſchen Kampf gegen die deutſchen Studen Bis zum letzten Wettbewerb, der 1500⸗Meter⸗Staffel, Deutſchland mit einem Punkt in Front, wurde hier geſchlagen und verlor damit in der Geſomtwertung. Teil gab es ganz hervorragende Leiſtungen. Der zie Meter⸗Olympiaſieger in Berlin, Finnlands Rekord Höckert, gewann die 3000 Meter in:48,0, und ſchleuderte den Speer 72,38 Meter. Anſprechend war die Leiſtung des Finnen Kalima von.95 Meter im ſprung und der deutſche Doppelerfola im Diskuswe durch Hillbrecht und Kronenberg von 47,32 n 47,7 Meter. Zwei ſchöne Siege errang der Del Fehring über 100 und 200 Meter und Rinck gewanz 400 Meter in 50, um Bruſtbreite vor dem Finnen g niala. Den fünften deutſchen Sieg holte ſich die 100⸗Meter⸗Stoffel. die übrigen ſieben Wettbewerbe ſg Finnland in Front. Köln(28. September) 1. Offiziersjagdreunen(2600 /, 3700 Meter): 1. ft Regt. 15 Rüdiger(Frhr. von Boeſelager); 2. Bengali Mangold. Ferner: Sauhatz, Geige. Toto: 487 Platz: 26:10. Längen:——3. EW: 16410. 5 2. Troſtrennen(2300 /, 1600 Meter): 1. Geſtüt g miſſens Limperich(L. Sauer); 2. Chonzertleiter; 3. Sor wende; 4. Debatte. Ferner: Meiſter, Liebeswalzer, Sch kelborſch, Bergamotte, Ancona, Aulodie. Toto: 99 P 19 13, 16, 18:10. Längen: 2. EW: 300210. 3. Herbſtausgleich(2800 /, 1600 Meter): 1. H. Rheinländer(H. Pförtke); 2. Siona; 3. Sankt Peter totes Rennen: Tatango und Jeſſie. Ferner: Gräfin bella, Sorafan Partitur, Vaterlandsliebe, St. Mä Schnepfe, Helmwiege, Goront, Meldereiter. Toto: 350 10 18, 18, 18, 18, 14:10. Längen; 15. 4. Germaniapreis(Ehrenpreis und 5000 J, 1200 Me 1. W. Deſchners Purpurroſe(Haut); 2. Grimbarts Br; 3. Forſtgraf. Ferner: Herzober, Sonnenkönig, St oper, Marſchall. Toto: 103. Platz: 25, 15, 21:10. La N EW: 65810. Ferner: Petroklus, Perbellina, Seeräuber, Faland, dora. Toto: 38. Platz: 18, 25, 30:10. Längen:—1 EW: 19810. 8 7. Schlußgalopv 1938(1500 /, 2600 Meter): 1. Regt.“s 15 Miß Knight(Frhr. von Boeſelager]; 2. ſis; 3. Marcionus; 4. Coronel. Ferner: Ala, Xeui broſius, Leid, Fahrewohl, Regimentstochter. Totti, Platz: 17, 13, 13, 18:10. Längen: 10105. EW: — ſ— Der Große Preis vom Donington⸗Park, das 00 aus werden ſollte, wurde abgeſagt. 5 2 Strandberg, Schwedens beſter Sprinter, durche Malm die 200 Meter in 21,6 Sek., Lidman die 110 Hürden in 14,7 Sek. A. Fernſtröm kam im Dre auf 15,27 Meter. e 5