3 Einzelpreis 1 0 Y Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Anzeigenpreiſe: 22 mim breite Millimeterzeile 9 Pfennig. 79 mm 4 + 2 Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn, in unteren 2 breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Für Famtlien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl Kletnanzeigen ermaßtate Grundpreiſe Allgemein aültig 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald. tſt die Anzeigen ⸗Preisltſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, 3 5 i 8 Konkurſen wird keinetleſ Nochlaß gewährt Keine Gewähr für , Verlag, Schriftlettung u. Hauptgeſchäftsſtele: k 1 460. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Manuheim für ſernmündlick erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Montag. 3. Oktober 1938 149. Jahrgang— Nr. 457 Der Führer auf der Fahrt ins Aeberall vollzieht ſich der Einmarſch der deulſchen Truppen programmgemäß Der Führer kommt! die Staatsmünner kehren beim Zuſammen mit den in die dritte Zone einmarſchierten Truppen Hof, 3. Oktober. Der Führer trat heute vormittag 10.15 Uhr von Hof aus im Kraftwagen die Fahrt ins Egerland an, um zuſammen mit den in die III. Zone einmarſchierenden Truppen den Sudeten⸗ deutfchen die Befreiung zu bringen. So eilt der Führer auch diesmal wie vor ſieben Monaten bei der Befreiung der Oſtmark gleichzeitig mit den deutſchen Truppen in die be⸗ freiten deutſchen Lande, um perſönlich die Sudetendeutſchen aufzunehmen in die Gemein⸗ ſchaft des größeren Deutſchen Reiches. Um.48 Uhr lief der Sonderzug des Führers, von Berlin kommend, in den Hauptbahnhof in Hof ein. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe IV, General der Artillerie von Reichenau, meldete ſich in Hof mit dem Kommandanten des Führerhauptquartiers, Oberſt Rommel, und dem Gauleiter der bayeriſchen Oſtmark Wächtler beim Führer. Nach einer kurzen Be ſprechung im Befehlswagen des Führerſonder⸗ zuges verließ der Führer um 10.15 Uhr den Sonderzug, und unter dem begeiſterten Jubel der Bevölkerung von Hof, die das Bahnhofs gebäude ſeit den frühen Morgenſtunden um⸗ lagert hatte, beſtieg nunmehr der Führer mit ſeiner Begleitung die Wagenkolonne zur Fahrt in Richtung auf die ehemals deutſch⸗tſchechiſche Reichsgrenze über Rehau und Selb. Mit dem Führer nahmen an dieſer denkwürdigen Fahrt u. a. teil: der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe IV, General der Artillerie von Reichenau, der Reichskommiſſar für die ſudetendeutſchen Gebiete, Konrad Henlein, der Chef des Oberkommandos des Heeres, General der Artillerie Keitel, Reichsführer SS Himmler, Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Reichs⸗ miniſter Dr. Lammers. Ferner waren zugegen: die militäriſchen Adjutanten des Führers, Oberſtleutnant Schmundt und Hauptmann v. Below ſowie die perſönlichen Adjutanten des Führers, Gruppenführer Schaub, Brigadeführer Wiedemann und Brigadeführer Bormann, außerdem der Stab des Führerhauptquartiers unter Oberſt Rommel, der Gauleiter der Baye⸗ riſchen Oſtmark Wächtler und Reichsbilöberichterſtatter Prof. Heinrich Hoffmann. Der Einzug der Befreier ins Egerland Aſch, Franzensbad, Eger überall das gleiche Bild der Begeiſterung (Funkmeldung der NM.) f 5 5. 5 chen Truppen entgegen. s erſtes marſchiert ein . 5 1. Infanterie⸗Bataillon über die Grenze und wird hier Das Egerland erlebt heute einen Tag, der von der Bezirksleitung der Sudetendeutſchen Partei unſterblich in der Geſchichte bleiben wird. Es hat empfangen. Der ganze Weg vom Zollhaus bis zur ſich dazu würdig vorbereitet. Die Nachricht, daß Stadt Aſch iſt mit Menſchen überſät. Schulkinder der Führer ins Egerland kommen würde, war ſtehen an den Straßen, Bildberichterſtatter und Ton⸗ wie ein Lauffener durch das ganze Gebiet geeilt. filmwagen haben ſich aufgebaut, um dieſen hiſtori⸗ Die Nacht über und auch noch in den frühen ſchen Augenblick feſtzuhalten. Ein Blumen⸗ Morgenſtunden war jung und alt auf den Bei⸗ regen ergießt ſich über die Truppen, das nen, die Städte und Dörfer zu ſchmücken. Glück dieſer Stunde ſteht den Menſchen auf den Ge⸗ In Aſch, das ſchon ſeit längerer Zeit im Feſt⸗ ſichtern geſchrieben. Weinend und lachend jubeln 8 e 95 100 der 1 verviel⸗ ſie den Soldaten zu. Sprechchöre brauſen auf:„Wir fältigt. Die Straßen und Häuſer bilden ein einziges danken unſerem Führer“—„Ein Volk, ein Reich, Meer von Fahnen, Girlanden, Triumphpforten, ein Führer“. Das rhythmiſche„Sieg Heil!“ pflanzt Spruchbändern und Emblemen. Das gleiche Bild ſich durch die ganzen Straßen fort. e 22 Der Führer trifft vor der Reichskanzlei ein vorn im erſten Wagen ſtehend, wo er von Hundert tauſenden begrüßt worden iſt, (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) deutſchland grüßt ſeine Befreier“ leuchtet den deut⸗ 2 bot ſich auch in Eger, wo die Feuerwehr den Bewoh⸗ nern mit ihren hohen Leitern half, die Ausſchmückung zu vollenden. In den frühen Morgenſtunden dieſes glückreichen Tages war der Himmel zunächſt bewölkt, klärte ſich aber ſehr bald auf. Niemand achtete jedoch überhaupt auf das Wetter. Die Bevölkerung Egers gog in feſtlicher Kleidung, viele von ihnen in den herrlichen Egerländer Trachten, durch die Straßen, um die deutſchen Truppen und den Führer zu er⸗ warten. f Punkt acht Uhr geht an der Grenzſtation Wil⸗ denau der mit Girlanden umwundene Schlagbaum in die Höhe. Ein großes Spruchband„Sudeten⸗ 7 3 Von Tauſenden umjubelt betritt Adolf Hitler den Balkon der Reichskanzlei. 3 Von links: Der Führer, Generalfeldmarſchall Gö ring und ganz rechts 1995190 Henlein. Auf dem Weg von Aſch über Franzens⸗ bad nach Eger ſind die Straßen nicht minder reich geſchmückt. Ueberall ſpannen ſich Girlanden mit klei⸗ nen Fähnchen über die ganze Straßenbreite und überall bringen Spruchbänder und Transparente den Dank an den Führer zum Ausdruck. In Ober⸗ lohma iſt vor dem Bahnübergang, wo die frühere Grenzlinie verlief, eine große Triumphpforte er⸗ richtet. Aus den Fenſtern der Privatwohnungen grüßt das Bild des Führers, von Blumen umrahmt. In Franzensbad bilden junge Turner mit Hörnern und Fanfaren neben den Mitgliedern der SDop Spalier. 5 tbild, Zander⸗Mͤ)) London brachte eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge dem König und dem Miniſterpräſidenten mberlain, als ſie ſich auf dem Balkon des Buckinghom⸗Palaſtes zeigten, ſtürmiſche Ovationen (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) 9 Doi 57 a 485 2. Seite/ Nummer 457 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Montag, 3. Oktober 1938 Alles geht programmgemäß: it den deutschen Truppen durchs Aeberall der gleiche Jubel!— Die Beſetzung des Abſchnitts III hat begonnen! dnb. Berlin, 3. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutſche Truppen unter der Führung des Generals der Artillerie v. Reiche nau haben heute(3. Oktober) 8 Uhr die ehe⸗ malige deutſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze beiderſeits des Aſcher Zipfels zwiſchen Selb und Markneukirchen überſchritten und mit der Beſetzung des im Abkommen vom 29. September feſtgelegten Gebietsabſchnittes III begonnen. Auch in der Lauſitz war am Sonntag alles auf den Beinen, um den Aufbruch der Truppen mitzu⸗ erleben. Am Schlagbaum, der bisher die Gewalt⸗ grenze zwiſchen zwei deutſchen Landſtrichen war, zog Punkt 13 Uhr die erſte Formation vorbei. Pioniere hatten vier noch vorhandene Sperren geſprengt und die Kontrolle durchgeführt, ob die von den abgezo⸗ genen Tſchechen vorbereiteten Sprengladungen be⸗ ſeitigt waren. Es gah noch ſchwere Arbeit, als kurz vor Friedland eine von den Tſchechen zur Spren⸗ gung vorbereitete Brücke geſichert werden konnte, und aus den Sprenglöchern hier von den deutſchen Solöaten mehrere hundert Kilogramm Sprengſtoff beſeitigt werden mußten. i Am Schlagbaum in Reichenau ſtanden die erſten der befreiten Brüder. Kurz vor Kunnersdorf lagen mitten auf der Straße noch die Zeichen endlich ge⸗ brochener Gewalt: drei rieſige Zementblöcke wechſel⸗ ſeitig hintereinander, die einmal den Zweck haben ſollten, dem deutſchen Heer den Zutritt zu geraub⸗ tem deutſchen Boden zu wehren. Heute an dieſem Feſttag ſteht Sudetendeutſchlands Jugend auf dieſem Wahrzeichen entthronter Tyrannei und jubelt den Soldaten zu. Ueber die ganze Fläche jedes dieſer Blöcke iſt weithin zu leſen: Ein Volk, ein Führer, ein Reich. Weiter vorwärts ſchiebt ſich die Kolonne durch das Land. Eine Welle überſtrömender Begeiſterung ſtrömt der Truppe entgegen, als ſie nachmittags dann Friedland, die Stadt Wallenſteins, erreicht. Hoch vom Schloß leuchtet den marſchierenden Ko⸗ lonnen ſchon der Schmuck der Fahnen entgegen, und als die erſten Abteilungen in die Staoͤt einrücken, erklingen auch hier, wie in den bereits durchſchritte⸗ nen Orten, die Glocken aller Kirchen. In ihren ehernen Ruf miſcht ſich der Jubel der befreiten Men⸗ ſchen. In Friedland gleichen die Straßen zum Markt einem Blumenteppich. Väter und Mütter halten auf den Armen ihre Kinder, deren Augen ſich nicht ſattſehen können an all dem Unbekannten, was dort an ihnen vorüber⸗ zieht. Die Soldaten ſelbſt werden mitgeriſſen von dieſer Stimmung; ſie winken und geben viel⸗ fältig die Rufe der Freude zurück, die ihnen ent⸗ gegenhallen. Schwarz iſt die Straßen zu beiden Seiten von Menſchen. Rot leuchten die Häuſer unter dem reichen Schmuck der Fahnen. Das auf dem Marktplatz ſtehende Denkmal Wallenſteins ſcheint Leben bekommen zu haben. Friedlands Jugend, die jedes Mauerſims, jede Laterne erkletterte, hat auch das Wallenſtein⸗Denkmal erſtürmt, das Standbild aus Erz iſt verdeckt von winkenden Armen und Fähnchen. Sie haben allen Grund, die Friedländer, ſich ſo un⸗ bändig zu freuen, denn ihnen hat man noch in den letzten Tagen die Knute gezeigt und ſie mit Terror einzuſchüchtern verſucht. Noch am Donnerstag wur⸗ den der Bürgermeiſter und drei Bürger non der Gendarmerie verhaftet und ins Zuchthaus nach Karthaus in der Tſchecho⸗Slowaket gebracht, nur weil ſie auf dem Rathaus die Hakenkreuzfahne ge⸗ hißt hatten. Radivapparate und Autos wurden ihnen geſtohlen. Mit deutſchen Truppen über die Moldau Im breiteren Abſchnitt beſetzten die deutſchen Truppen am Sonntag auch den öſtlichen Teil der Zone I. Sie überſchritten die Moldau und beſetzten das Gebiet in ſeiner ganzen Tiefe. An der Brücke von Unter⸗Moldau halten Soldaten die Wache. Zu beiden Seiten der Ortsſtraße aber, die durch Unter⸗ Moldau führt, ſtehen die Menſchen. Unter dem Ju⸗ bel und Blumenregen der Bevölkerung geht es immer weiter vorwärts. Infanteriſten mit ſchuß⸗ bereitem Gewehr ſichern die Straße. Motoren knat⸗ tern, Befehle gehen hin und her, die Gegend iſt er⸗ füllt von ſoldatiſchem Leben. Hinter uns rufen die glücklichen Menſchen:„Heil Hitler!“ oder„Adolf Hitler Siegheil!“ Sie können es noch nicht faſſen, was vor ihren Augen ſich abrollt. Vor noch nicht 48 Stunden wütete hier der tſchechiſche Mob, beſtimmte kommuniſtiſches Geſindel. Heute iſt der Spuk vor⸗ über.„Für immer!“ antwortet die Maſſe, die uns umdrängt. Wir haben Schwarzbach erreicht und ſind nun ſchon weit über die Moldau. In den Ausläufern des Böhmer Waldes eingebettet, liegt die Landſchaft. Hinter uns marſchiert die deutſche Wehrmacht, Mann hinter Mann, Kompanie auf Kompanie, endlos. Unermüdlich grüßt das Volk die Truppen und ju⸗ belt ihnen zu. Chamberlain bestätigte, Daladier umgekehrt ſeinen Willen anb Paris, 2. Oktober. Der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain hat an Daladier eine Botſchaft gerichtet, in der Cham⸗ berlain dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten für die Hilfe und lyyale Zuſammenarbeit in den kürzlichen Tagen der Sorge ſeine oͤankbare Anerkennung ſowie für den Mut und die Wärme, mit der Daladier ſein großes Land vertreten habe, ſeine Bewunderung ausſpricht. „In der Erklärung, die der deutſche Kanzler und ich ſelbſt unterzeichnet haben“, ſo lautet das Schrei⸗ ben weiter,„haben wir übereinſtimmend feſtgeſtellt, daß unſere beiden Völker einig ſeien in ihrem Wunſch nach Frieden und freundſchaftlicher Befra⸗ gung für alle Streitfälle, die auftauchen könnten. Die Herzen unſerer beiden Völker ſind ſo eng verbun⸗ den, daß ich weiß, daß dieſe Gefühle ebenſo die Ihres Landes wie des meinigen ſind. Ich ſehe in der Zu⸗ kunft eine erneute und fortgeſetzte Zu⸗ ſammenarbeit mit Ihnen, die ſich durch neue Bemühungen für die Feſtigung des europäl⸗ ſchen Friedens ausdrückt, dank der Entwicklung des guten Willens und des Vertrauens, die die zwiſchen unſeren beiden Ländern beſtehenden Beziehungen in ſo glücklicher Weiſe beſeelen.“ Frankreichs Pläne für die Zukunft Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 3. Oktober. Die Botſchaft Chamberlains an Daladier wird von der geſamten Pariſer Preſſe lebhaft begrüßt. Was ſie als Tatſache beſonders hervorheben, iſt die, daß die Entente cordiale zwiſchen Frankreich und England unerſchüttert geblieben iſt. Damit iſt jener von Moskau geſchürten Propaganda ein Riegel vorgeſchoben worden, die, auf die Eifer⸗ ſucht Frankreichs ſpekulierend, behauptet, daß Eng⸗ land ſeine ganze europäiſche Politik künftig nicht Man muß das Eiſen ſchmieden Chamberlains europäische Reorganiſationsp Braunau erwartet die Befreier: adnb. Neurode, 3. Oktober. Braunauer Land herrſcht die Stimmung eines Freudenfeſtes. Die Tſchechen haben immer noch nicht von ihren bekannten Schikanen ab⸗ gelaſſen. 120 Mann wurden mit ſchweren Maſchinen⸗ gewehren nach Wekelsdorf vorgeſchickt. Von hier Im befreiten ———— aus ſchwärmen bewaffnete Patrouillen in das nuch vor dem amtlichen Räumungstermin verwaltungs⸗ mäßig zugehörige Braunauer Ländchen aus und beunruhigen die Sudetendeutſchen, die jedoch in eiſerner Diſtziplin verharren. Den Sicherheitsdienſt verſehen Ordner der SD. 7 Die tſchechiſchen Zollhäuſer an den Grenzüber⸗ gängen von Tuntſchendorf und Wünſchelburg ſind mit den Fahnen des dritten Reiches geſchmückt. Die zerſtörte Bahnlinie Mittelſteine— Braunau iſt in der Nacht zum Sonntag von deutſchen Eiſenbahnern wieder inſtand geſetzt worden, ſo daß die Strecke Mittelſteine Braunau—Halbſtadt— Friedland(Be⸗ zirk Breslau) wieder befahrbar iſt. Züge verkehren allerdings noch nicht, da die Tſchechen beim Rückzug alle Lokomotiven mitgenommen haben. Mit Ungeduld erwartet die Bevölkerung des Braunauer Landes den Einmarſch der deutſchen Truppen, zu deren triumphalen Empfang fieberhaft gerüſtet wird. Aebergabe ſüberall reibungslos vollzogen Von der Grenzlinie aus ſehen tſchechiſche Offiziere dem Einmarſch der Truppen zu dnb Wallern(Böhmerwald), 3. Oktober. Mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen ſind am Sonntag die Soldaten des Dritten Rei⸗ ches in den zweiten Abſchnitt der ſüdöſtlichen Be⸗ ſetzungszone einmarſchiert, begrüßt von dem nicht enden wollenden Jubel der Bevölkerung, über⸗ ſchüttet mit einem wahren Blumenregen. Alle Orte, die planmäßig beſetzt werden ſollten, ſind zu dieſer Stunde in deutſcher Hand. Die Ueber⸗ gabe iſt überall reibungslos und ord⸗ nungsmäßig vollzogen worden. Zu lente tordiale zur europäiſchen Zuſammenarbeit! mehr auf Frankreich, ſondern auf Deutſchland ſtüt⸗ zen werde. Immerhin, ſo meint das„Journal“, dürfe man ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß die Münchener Abmachungen, insbeſondere aber die deutſch⸗engliſche Erklärung, die zum mindeſten eine moraliſche Verſtändigung zwiſchen den beiden Ländern darſtelle, eine tiefe Aenderung in der euro⸗ päiſchen Politik Englands zur Folge haben müſſe. Deshalb ſei es angebracht, daß Frankreich ſich ſo ſchnell wie möglich auf die neue Entwicklung gleich⸗ ſchalte.„Nachdem man einen franzöſiſchen Frieden dem ruſſiſchen Krieg vorgezogen hat“, ſo erklärte der frühere Miniſter Marquet in Bordeaux,„muß auch der unerträgliche Zuſtand aufhören, daß Paris wei⸗ terhin eine zweite Hauptſtadt Sowjetrußlands iſt“. Der Miniſterpräſident Daladier wird, ſo meldet der„Petit Pariſien, auf die Botſchaft Chamberlains natürlich ſofort Antwort ertei⸗ len und zwar in dem Sinne, daß ex den Willen Frankreichs zur aktiven Teilnahme an den künf⸗ tigen Verhandlungen über den friedlichen Wie⸗ dekaufbän Europas beſtätigen werde. Der Außenminiſter Bonnet hatte geſtern am Quai 'Orſay ſchon eine eingehende Unterredung mit dem franözſiſchen Botſchafter in Berlin, Francois Poncet, der vorausſichtlich morgen mit neuen In⸗ ſtruktionen verſehen wieder auf ſeinen Poſten zu⸗ rückkehren wird. Morgen vormittag finden zwei ſehr wichtige Be⸗ ratungen der franzöſiſchen Regierung ſtatt. Es handelt ſich dabei neben der nachträglichen Ueber⸗ prüfung der letzten diplomatiſchen Ereigniſſe, die zur Viermächtebeſprechung in München geführt hat⸗ ten, vor allem um die Frage, was nun Frankreich in nächſter Zukunft praktiſch tun wolle und müſſe. Vor allem denkt man daran, daß nun auch zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich eine ähnliche Nichtangriffs⸗ und Friedens⸗ erklärung ausgetauſcht würde wie zwiſchen Deutſchland und England. üne“ Vor allem Regelung der ſpaniſchen, der franzöſiſch-italleniſchen und der deuiſch-franzöſiſchen Frage Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 3. Oktober. Ueber die künftigen außenpolitiſchen Abſichten Chamberlaius ſtellen die Zeitungen eine ganze Reihe von Vermutungen an und veröffentlichen lange Speiſezettel, die ſicher zum Teil übertrie⸗ ben ſind. Im„Obſerver“ findet ſich folgende Aufzählung der bevorſtehenden außenpolitiſchen Exeigniſſe: 1. Es würden zwiſchen General Franco und den Barcelona ⸗ Bolſchewiſten Verhandlungen über die Zurückziehung der Freiwilligen auf bei⸗ den Seiten beginnen. 2. Würden die italieniſchen Freiwilligen aus Spanien in nächſter Zukunft zurückgezogen wer⸗ den. g. Würde das engliſch⸗italieniſche Abkommen unterzeichnet. 4. Würde Frankreich Abeſſinien anerkennen und einen Botſchafter in Rom ernennen. 5. Würden die italieniſch⸗ franzöſiſchen Ver⸗ handlungen über ein Mittelmeer⸗Abkommen auf⸗ genommen, das dem engliſch⸗italieniſchen ähneln olle. g 6, Würden Verhandlungen für einen deutſch⸗ franzöſiſchen Vertrag aufgenommen, in dem die Integrität Elſaß⸗Lothringens erneut anerkannt würde und in dem außerdem wirtſchaftliche Fra⸗ gen behandelt würden. 7. Würden Ungarns wirtſchaftliche Schwierig⸗ keiten Gegenstand internationaler Verhandlun⸗ gen werden. 8. Würde eine Viermächtebeſprechung mit dem Ziel eines Viermächtepaktes zuſammen⸗ treten. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt zu den zahlreichen Vermutungen heute, daß man in offiziellen Kreiſen erheblich zurückhaltender über derartige weitgehende Pläne denke. Die„Ti⸗ mes“ gibt jedoch zu, daß möglicherweiſe die Ver⸗ handlungen, die durch den Aufſchub von Neuraths Beſuch in England im Juni vorigen Jahres unter⸗ brochen worden ſeien, wieder aufgenommen würden. Als diejenige Frage, die für das engliſche Intereſſe gegenwärtig im Vordergrund ſteht, ſieht auch der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ die ſpa⸗ niſche Frage an. Die, wie wir berichtet haben, in letzter Zeit hier vorherrſchende Anſicht, daß Ita⸗ lien langſam eine Zurückziehung der Freiwilligen beginne, beruht, wie die„Times“ heute mitteilt, auf einem Bexicht des britiſchen Agenten in Burgos, Sir Robert Hodgeſon. Die„Times“ drückt die Ver⸗ mutung aus, daß der Sekretär des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes Hemming ſich demnächſt nach Spanien begeben wird, um mit beiden Parteien über die Zurückziehung der Freiwilligen und die Inkraftſetzung des britiſchen Planes zu verhandeln. Eine der Fragen, die nach der„Times“ noch offen bleiben, ſei vor allem die, ob mit der Zurückziehung der Freiwilligen, mit der man jetzt rechnet, auch genügend Piloten und Techniker das Land verlaſſen würden. Weiterhin drückt die„Times“ die Erwar⸗ tung aus, daß wirtſchaftliche Verhandlungen in Gang kommen würden, und erinnert bei dieſer Gele⸗ genheit an den Van⸗Zeeland⸗Bericht, der keineswegs zu den Akten gelegt worden ſei. Einen intereſſan⸗ ten Gegenſtand werde nach dem Bericht des diplo⸗ matiſchen Korreſpondenten die Frage der künftigen Stellung Sowjet⸗Rußlands bilden. Es werde zwar zugegeben, daß die Schwäche der ſowjetruſſiſchen Stellung ſich während der Kriſe klar gezeigt habe, auf der anderen Seite beſtehen aber Tendenzen, eine Iſolierung Sowjet⸗Rußlands zu vermeiden. In der Beſprechung, die Lord Halifax mit dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter am Ende der vorigen Woche, wie wir berichtet haben, gehabt hat, ſoll der engliſche Außenminiſter dem ſow⸗ jetruſſiſchen Botſchafter die Verſicherung gegeben haben, daß es nicht die Abſicht der engliſchen Regierung ſei, Sowjet⸗Rußland ſeinen Auteil an den europäiſchen Angelegenheiten zu beſtrei⸗ ten. Er ſoll Maiſky auseinandergeſetzt haben, warum die Münchener Beſprechungen auf die vier Mächte habe beſchränkt bleiben müſſen. Es wird jedoch in hieſigen politiſchen Kreiſen nicht geleugnet, daß vor allem das franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Verhältnis durch die neue Lage ver⸗ ändert werden müſſe. „Daily Telegraph“ meldet hierzu, daß Pariſer franzöſiſch⸗engliſche Beratungen über die Zukunft des franzöſtſch⸗ſowjetruſſiichen Bündniſſes demnächſt beginnen würden. Schließlich taucht in den Zeitun⸗ gen noch die Frage einer Rüſtungskonferenz und vielleicht künftiger Rüſtungsbeſchränkungen auf. Kabineltsrat in London London, 3. Oktober. Miniſterpräſident Chamberlain iſt am Sonntag ſpät abends aus Chequers nach London zurückge⸗ kehrt. Am Montagvormittag 11 Uhr traten die bri⸗ tiſchen Miniſter unter ſeinem Vorſitz zu einem Ka⸗ binettsrat zuſammen. Wie Preß Aſſpeiation meldet, hat Chamberlain erſt geſtern abend nach ſeiner Rück⸗ kehr den Beſchluß gefaßt, das Kabinett für heute vormittag einzuberufen, weil er mit ſeinen Mini⸗ ſterkollegen die Ereigniſſe und die Auswirkungen der beiden Münchener Abkommen beſprechen wollte, und weil er außerdem die Miniſter über ſeine Rede informieren wollte, die er heute nachmittag im Unterhaus halten wird, Zwiſcheufällen iſt es nicht gekommen. Um 18 Uhr marſchierten die deutſchen Truppen in den größten Ort dieſes Abſchnittes, Wallern, ein. Im ſüdlichen Teil dieſes Abſchnittes iſt heute, von Linz herkommend, die SS⸗ Standarte „Deutſchland“ einmarſchiert und hat die Sicherung dieſe Grenzteiles übernommen. Beim Uebertritt auf den zweiten Abſchnitt Räumungsgebietes brandet jedem deutſchen daten, jedem Mann in ſeiner Uniform der national⸗ ſozialiſtiſchen Kampfformation der helle Jubel der erlöſten Sudetendeutſchen entgegen. Vor den Orrs⸗ eingängen iſt die Jugend angetreten, alle Arme voll Blumen, die ſie ihren Befreiern ſchenken wollen. Hinter Obermoldau kennzeichnet eine Straßenſperre das Ende des Räumungsgebietes. Jenſeits der Grenzlinie ſtehen tſchechiſche Soldaten, und mit bloßem Auge kann man zahlloſe Unterſtände, Ge⸗ ſchützſtände und andere Feſtungsanlagen erkennen. Vor dem Hotel Mefert, das hart an der Grenze liegt, ſtehen tſchechiſche Offiziere zuſammen mit den Offizieren der internationalen Kommiſſion. Der Hotelbeſitzer iſt geflohen. Er ſteht an der Straßen⸗ ſperre, ſchaut hinüber zu ſeinen Beſitzungen und be⸗ richtet, wie er vor 30 tſchechiſchen Soldaten, die ihn mit aufgepflanztem Bajonett verhaften wollten, im letzten Augenblick hat entweichen können. Sein Hotel iſt von der tſchechiſchen Plünderbande voll⸗ ſtändig ausgeraubt worden. In dem Augenblick, in dem wir uns dem ſonn⸗ tägigen Ziel der Marſchkolonnen, Wallern, nähern, brauſt dort ein Orkan von Jubelrufen auf, der kilo⸗ meterweit zu hören iſt. Er gilt dem Führer der Truppe und ſeinen Offizieren, die in dieſer Stunde ihren Einzug in die befreite Stadt halten. In dich⸗ ten Scharen ſteht die geſamte Einwohnerſchaft des Städtchens, die ſich in jahrzehntelangen Kämpfen ebenſo ſehregegen den Einbruch tſchechiſcher wie jüdi⸗ ſcher Elemente gewehrt und ſich in dieſer Stunde er⸗ folgreich durchgeſetzt hat, an der Einmarſchſtraßgz und auf dem Marktplatz, der ſo deutlich das epräge einer deutſchen Kleinſtadt trägt. Auch ſie haben in den letzten Wochen den menſchenunwürdigen tſchechi⸗ ſchen Terror kennenlernen müſſen. Ganze Gruppen der Männer des Ortes haben ſich Tag und Nacht im Walde verſteckt halten müſſen. Viele andere können noch die Spuren tſchechiſcher Mißhandlungen auſwei⸗ ſen. Die Poſt, die Grundbuchkanzlei und die ſtaat⸗ lichen Fachſchulen ſind vollkommen ausgeplündert, Freitagabend noch gab es in unmittelbarer Nähe des Ortes eine ſchwere Schießerei, Sonntagmorgen end⸗ lich rückten die Peiniger ab, und die Bevölkerung kann nach Wochen, in denen ſie aus Sorgen vor den täglich aufs neue einſetzenden Drangſalierungen kaum eine Nacht Schlaf fand, befreit aufatmen. Auf dem Marktplatz ſind Fahnenabordnungen der deutſchen Vereine in heimatlicher Tracht ange⸗ treten. Der Truppenführer hält eine kurze An⸗ ſprache, in der er der Bevölkerung für ihr treues Durchhalten dankt. Ihm antwortet der Bürgermei⸗ ſter des Ortes mit bewegten Worten und gedenkt da⸗ bei des Mannes, der dieſe befreiende Stunde her⸗ beigeführt hat. Heller Jubel bricht nun, als er den Namen des Führers nennt, aus. Sprechchöre rufen minutenlang„Wir dͤanken unſerem Führer“. Dann klingt auf der Anmarſchſtraße deutſche Militärmuſik auf. Dröhnend hallt der Marſchtritt der Kolonnen durch die engen Straßen der Stadt. Schon biegt die Spitze auf den Marktplatz ein, die Muſik ſchwenkt vor dem Wagen des Generals ein. In ſchneidigem Parademarſch marſchieren die Truppen an ihrem Kommandeur vorbei, voran die Fahne ihres Regi⸗ ments. Die jubelnde Begeiſterung, die ſich in die⸗ ſem Augenblick Bahn bricht, kennt keine Grenzen mehr. Unaufhörlich ruft die Menſchenmenge den Soldaten ihr„Sieg Heil“ entgegen. Nicht eine Se⸗ kunde brechen die Rufe und Sprechchöre ab:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“„Wir grüßen die deut⸗ ſche Wehrmacht!“„Sieg Heil! Sieg Heil!“ des „ Sol Wen 2 Verkehrsflugzeug Frankfurt— Malland verſchollen dab. Berlin, 2. Oktober. Das Samstag um 12.25 Uhr von Frankfurt a. M. 0 Mailand geſtartete Flugzeug D⸗AVz w hat ſein Ziel nicht erreicht. Die letzte Standortmeldung gab die Beſatzung um 14.40 Uhr. Seit dieſer Zeit fehlt von dem Flugzeug jede Nachricht. Es wurden ſofort von der Schweiz und von Dentſchland umfaſſende Suchaktionen eingeleitet, die bisher erfolglos blieben. Es muß leider damit gerechnet werden, daß die Maſchine ſchweren Schaden erlitt und hierbei die Fluggäſte Kaiſer, Glück, Redenti, Gerſtel, Caſſing 905 9 1 1 1 Handke, ugmaſchin aus und Flugzeug er Temme 457 Leben ein büßten. 5 1 Exploſion in einer Marſeiller Fabrik i + Paris, 3. Oktober. Jun einer Oelfabrik in Marſeille ereignete ſich am Montagmorgen eine ſchwere Exploſton. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſollen etwa 50 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt worden ſein. 8 eee EE e 3. Seite/ Nummer 457 Nontag, 3. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe nern recke (Be⸗ hren ckzug des ſchen rhaft N zu n 18 den ein. eute, rte die Die Bevölkerung von Rumburg beim Ausſchmücken der Straßen.. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) des Sol⸗ Dnal⸗ der Irts⸗ voll len. herre der mit Ge⸗ inen. benze den Der ißen⸗ d be⸗ ihn „ im Sein voll⸗ Seneraloberſt Ritter von Leeb führt die deutſchen Truppen im Gebietsabſchnittb 1. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Sudeten Hesse danken ihrem Führer Adolf Hiller! onn⸗ hern, kilo⸗ der unde dich des tpfen jüdi⸗ e er⸗ und Seneraloberſt von Bock führt die Truppen im rage Aͤbſchnitt 2.(Weltbild, Zander⸗M.) nm in bechi⸗ ppen t im nnen wei⸗ taat⸗ dert, des end⸗ rung den ngen Eines von den vielen Transparenten, die im befreiten Sudetendeutſchland der Freude unſerer Volksgenoſſen über die Befreiung vom tſchechiſchen Joch Ausdruck verleihen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Bild Mitte: Die erſte Begrüßung mit Konrad Nuten nach der Ankunft des Führers in Berlin. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zonder⸗Multiplex⸗K.) ngen ange⸗ An⸗ Neues e mei⸗ 4 t da⸗ her⸗ den rufen dann nuſik nnen t die venkt igem hrem f Infanterie beim Paſſieren des Zollhouſes Klein⸗Philippsreuth. 5(Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 0 LeE⸗ 8 3 Bild rechts:„Hau— ruck!“ Mit Genugtuung und Jubel pocken fung und alt an, um die lang ver⸗ 8. hoßten Grenzpfähle und tſchechiſchen Hoheitszeichen zu entfernen— ein Bild aus dem Grenzort 1 ö Buchers, Bezirk Kaplitz. 5(Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) „Els 5 5 a deut⸗ i In Florenz trafen der Kaiſer und König Emanuel 10 und ſein Regierungschef nach den für, olle Wel!“ bedeutſamen Beſprechungen zuſammen. 155 (Preſſe⸗Hoffmann, Zender deutete. 5 Dlulſch Soldaten 15 der men vor e einmord 55 der Nahe der bisherigen iche e 7285. 1. 5„„. 4. Seite Nummer 457 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 3. Oktober 1938 Mannheim, 3. Oktober. Oltober Nun, da wir an der Schwelle ſind Zur etwas ſtrengen Jahreszeit, Bleibt man trotz kühlem Wirbelwind Zu froher Wanderung bereit. Denn mancher Tag in dieſem Mond Iſt von der Sonne noch durchglüht, Und wenn der Regen uns verſchont, Sogar die liebe Liebe blüht. Ein Gläschen golöͤner Wein erwärmt Uns für den Fall, daß es zu kühl. Wer aber nicht fürs Nippen ſchwärmt, Der ſucht ſich halt ein andres Ziel. Doch jeder lobt den Herbſt, er hat Dem Jahr gebracht ein neues Kleid, Denn jeder Menſch in Land und Stadt Liebt all die bunte Herrlichkeit! 7. 1836 Möbel ves Dietrieh . und Lamperthelm an Die ſtilvolle Tür am ehemaligen Cunzmann⸗ ſchen Haus in C4, die in den letzten Jahren infolge verſchtedener Eingriffe in die hölzernen Füllungen an Wirkung verloren hatte, wird gegenwärtig wie⸗ der in ihren alten Zuſtand verſetzt. Beide Füllun⸗ gen hat man erneuert, da ſie durch Schlitze für Briefeinwürfe unanſehnlich geworden waren. Die bisherigen Einzelbriefkaſten ſind auf der Rückfzite der Tür durch einen großen gemeinſamen Brief⸗ kaſten erſetzt worden. Für Sonntags, wenn die Tür geſchloſſen, wurde an der Hausfront ein beſonderer Briefeinwurf geſchaffen. Den ſchon lange auſſitzen⸗ den Firnis hat man abgelaugt und das ganze Holz⸗ werk abgeſchabt, ſo daß der alte edle Eichenton wie⸗ der ſichtbar iſt, der jetzt nur noch laſtert wird. Mit dieſer Neuherrichtung wird nicht nur ein Unrecht gut gemacht, daß man dieſer Tür— einer der ſchönſten unſerer Stadt— angetan hat, ſondern auch dem Alt⸗Mannheimer Haus wird wieder ſeine Würde zurückgegeben. ei Neue Freimarkenheſtchen. Die Deutſche Roeſchspoſt gibt in nächſter Zeit neue Freimarken⸗ heftchen in derſelben Form und Zuſammenſtellung wie die bisherigen heraus. Die Ueberſicht der Ge⸗ bührenſätze auf dem Umſchlag iſt auf den neueſten Stand berichtigt worden. Der Schutz des Nuftfperrgebietes an der Weſtgrenze Bewaffnete und ſchnelle Polizeiflugzeuge ſind eingeſetzt Zum Schutze der auf Befehl des Reichsminiſters der Luftfahrt, Generalfeldmarſchall Göring, an der Weſtgrenze eingerichteten Luftſperrgebiete Aachen, Trier, Baden, wurden am 20. September Polizei⸗ flugzeuge des Reichsluftaufſichtsdienſtes eingeſetzt. Es ſind dies beſonders bewaffnete und ſchnelle Spe⸗ zialflugzeuge, die in den Luftſperrgebieten ſtatio⸗ niert werden und durch Patrouillenflüge den geſperr⸗ ten Luftraum ſichern. Die Polizeiflugzeuge ſind beſonders kenntlich ge⸗ macht durch hellgrünen Anſtrich von Rumpf und Tragflächen. Vorderſeite des Rumpfes und Fahrwerk tragen weiße Farbe. Die Polizeiflug⸗ zeuge tragen die Reichsdienſtflagge an beiden Seiten des Seitenſteuers aufgemalt; ſie führen außerdem als Kennzeichen in weißer Farbe hinter dem Ho⸗ heitszeichen D die Buchſtaben„POL“ und anſchlie⸗ ßend eine Nummer. Warenvertrieb bei Behörden Neue Richtlinien Bisher wurden Sammlungen und der Waren⸗ vertrieb bei Behörden recht verſchieden behandelt. Um eine Einheitlichkeit zu erreichen, hat der Reichs⸗ innenminiſter, zugleich im Namen aller übrigen Miniſterien Richtlinien für Sammlungen und Ver⸗ trieb von Waren in Dienſträumen öffentlicher Be⸗ hörden und Betriebe erlaſſen. Danach iſt Händlern, Hauſtierern uſw. das Betreten von Dienſträumen zum Zwecke des Vertriebs von Waren jeder Art, insbeſondere von Büchern, Zeitſchriften, Karten uſw. verboten. Geſuche, Beſtell⸗Liſten für eine Sammelbeſtellung in Umlauf zu ſetzen, ſind grund⸗ ſätzlich abzulehnen. Die Sammelbeſtellung national⸗ ſozialiſtiſcher Druckſchriften uſw. wird im Rahmen der dafür geltenden Vorausſetzungen davon nicht be⸗ rührt. Sammellieferungen von Waren, wie Kartoffeln, Kohlen u. dergl. ſind nach den Richtlinien des Reichsinnenminiſters grundſätzlich uner⸗ wünſcht. Ueber Ausnahmen hat jede Verwaltung nach eigenem Ermeſſen unter Beachtung folgender Grundſätze zu beſtimmen: Es muß ſich um unmittel⸗ Man lacht im? Roſengarten Axel Jvers:„Vob macht ſich geſund“ im Neuen Theater Der Herr Profeſſor iſt zum Aerztekongreß gereiſt, die gnädige Frau empfängt den Herrn Rechtsanwalt etwas ſpät. Herein taumelt plötzlich ein junger Mann und verlangt ſtürmiſch⸗ unbittlich, behandelt zu werden. Er trinkt viel vom bereitgeſtellten Sekt, und ſchließlich kommt noch der Profeſſor zurüctkk Dazu ein Dienſtmädchen, das ſich etwas denkt, und gelegentlich auch antworten kann. Das iſt die komiſche Situation, aus der Axel Ivers was machen wollte; denn der Titel des Stücks ſpricht ſogar von Luſtſpiel. Ja, es geht zum Schluß in Pirandello⸗Art um die Wahrheit, die reine, und um die Notwendigkeit, gelegentlich mal auf ſie ver⸗ zichten zu können. Die Wahrheit natürlich von dem, was geſchehen war, als der Herr Profeſſor, ſpät zu⸗ rückkommend, eine ausgetrunkene Sektflaſche und zwei Sektgläſer auf dem Tiſch fand. Nun, es hätte ein Luſtſpiel werden können; denn es geht gelegentlich, im zweiten Akt recht luſtig zu, wenn der junge Mann Bob ſeine Malicen losläßt, und dem liebenden Hausfreund von ſeinem Wiſſen um die„Wahrheit“ andeutungsvoll auspackt. Aber der Profeſſor iſt kein Profeſſor, ſondern nur ver⸗ ſtändnisvoller älterer Ehemann; der Rechtsanwalt noch nicht einmal Juriſt, ſondern ein guter, nein ſehr guter Vierziger, der ſich reichlich dumm anſtellt; und Bob, der Medizinſtudent, iſt zunächſt ein Hans⸗ wurſt und ſpäter nur ein junger Bonvivant mit Humor. Die vielen guten Konverſationschancen, die ſich aus dem Widerſpiel dieſer verſchiedenen aka⸗ demiſchen Grade und Fakultäten ergeben, hat Jvers nicht voll wahrgenommen, aber es wird fleißig Skat gebroſchen, woraus ſich natürlich auch einige Witzig⸗ kei ſchmieden läßt. Beim Skatſpiel iſt freilich auch wieder eine gute Idee aufgetaucht: die vernachläſſigte Frau, die auf die Chaiſelongue beiſeitgeſetzt wird, um dort Romane zu leſen, und ſich, allerdings reich⸗ lich maſſiv, dagegen wehrt. Dieſe Frau iſt ſonſt ganz gut und richtig geſehen, etwas zu ſtark flirtend auf dem Wege in einen kleinen Skandal hinein, und als⸗ bald, nach eiliger Kehre vor dem ſtürmiſchen Ge⸗ ſchaukel der erotiſchen Abenteuer, in den bergenden Ehehafen zurückſegelnd. In Summa: ein Akt mit grober Komik, einer mit feiner, und ein dritter mit etwas Geiſtreichelei über die Wahrheit, der aber alsbald in viel Wein aufgelöſt wird. Genug Gelegenheit zum Lachen, aber auch genug, darüber nachzudenken, wie ſchön es wäre, wenn man nicht immer lachen müßte, ſondern mitfühlend⸗lächelnd die Geſtalten begreifen könnte, ſo wie es bei einem wirklichen Luſtſpiel den eigentlichen Reiz ausmacht. Den Profeſſor ſpielte Marx ruhig gemeſſen, ohne ſonderlichen Eifer, aber doch korrekt. Ria Roſe als ſeine Frau hatte auch hier eine Rolle, die ihr offenbar Freude machte. Sie konnte ſich zeigen, fünfmal umziehen, die Beine auf die Couch legen, ſchelmiſch, neckiſch, abweiſend, betreten, beleidigt und vor allen Dingen ſchön ſein. Eine ſchöne und tüchtige Leiſtung, dieſe ſunge Frau Proſeſſor auf Abwegen. Hans Becker, der auch Regie führte hatte ſeinen Dr. Feldern, der als Juriſt mal Arzt ſpielen muß, ganz auf dumm geſtellt, und das mag wohl nach dem Text die einzige Löſung ſein obwohl gerade dadurch das Stück an Gleichgewicht einbüßt. Jedenfalls war dieſer bebrillte Graukopf mit der bedenklichen Un⸗ geſchicklichkeit glänzend geſpielt, und wenn er dann zum Schluß auch noch in den großen Schwips hin⸗ einſchliddert— da mußte man begeiſtert ſein. Die Hauptrolle des Studenten und Spaßmachers Bobby hatte Heinz Evelt, in Figur und Haltung gut hin⸗ einpaſſend, die Stimme klar und kultiviert, aller⸗ dings ohne den weichen Charme, den man von ſo einem jungen Mann, der dauernd von Liebe ſpricht. erwartet. Evelt machte das durch viel Lächeln und »Verbeugen wieder wett, brachte ſeine netten Bos⸗ heiten richtig und treffend an und konnte ſich ſo auch eines ſchönen Erfolges freuen. Hanſi Thoms trat wieder als gelaſſen gewecktes Dienſtmädchen, diesmal ohne münchneriſch, auf und wußte mit dem ihr zugewieſenen Pointenſatz klug und witzig um⸗ zu gehen. Erich Hunger Wird von dem Polizeiflugzeug ein Luftfahrzeug angetroffen, das unberechtigt in das Luftſperrgebiet eingeflogen iſt, ſo hat das Polizeiflugzeug durch Abgabe von Warnſchüſſen mit Leuchtſpurmuni⸗ tion das Luftfahrzeug zur Landung auf dem kür⸗ zeſten Wege aufzufordern, nach Möglichkeit auf dem nächſtgelegenen Flughafen außerhalb des Sperr⸗ gebietes. Wird die Landungsaufforderung nicht be⸗ folgt, ſo wird das Luftfahrzeug unter Feuer genommen, erforderlichenfalls bis zum Abſturz. eee Das Polizeiflugzeug des Reichsluftaufſichtsdienſtes Der Einſatz von Polizeiflugzeugen iſt keineswegs neu. Andere Staaten in⸗ und außerhalb Europas beſitzen dieſe Einrichtung zum Schutz ihrer Grenzen, insbeſondere ihrer Luftſperrgebiete bereits ſeit lan⸗ gem. Für Deutſchland, das durch Feinddiktat ge⸗ zwungen war, auf Polizeiflugzeuge zu verzichten, hat es erſt das Befreiungswerk des Führers ermöglicht, den Schutz des deutſchen Luftraumes auch im Frie⸗ den mit dem notwendigen Nachdruck durchzuführen. bare Lieferungen an ganze Belegſchaften und um ſolche Waren handeln, deren Lieferung ſeit Jahren üblich iſt. Aber auch in dieſen Ausnahmefällen muß der Kreis der Bezieher auf diejenigen Gefolgſchafts⸗ mitglieder beſchränkt bleiben, deren Nettoeinkom⸗ men monatlich 200 Mark nicht überſteigt. Derartige Sammelbeſtellungen dürfen weder durch Vermitt⸗ lung des Behördenleiters noch durch die des Amts⸗ walters des RD oder der DA, ſondern nur durch andere Gefolgſchaftsmitglieder betrieben werden. „Von der Weſer bis zur Elbe.“ Der Erntetag, den das Deutſche Volk jedes Jahr begeht, iſt ein Tag, an dem wir dem Herrgott für eine reiche Ernte danken; er iſt ein Tag der Beſin⸗ nung und Rückſchau auf die Arbeit, die nun ihre Frucht getragen hat. So danken wir auch an die⸗ ſem Tage der Freude und des Glückes unſerem Füh⸗ rer, daß wir durch ſeine Weitſicht und Sorge für die Sicherheit des Volkes ungefährdet und geſichert un⸗ ſerer Arbeit nachgehen durften und eine reiche Ernte in die Scheuern einbringen konnten. Im heutigen„Gau Süd⸗Hannover⸗Braun⸗ ſchweig“, im Herzen Niederſachſens, liegt altes Bau⸗ ernland. Bilder und Berichte von dem Land und ſeinen alten ehrwürdigen Städten Braunſchweig, Hildesheim und„Goslar“, der heutigen Reichsbau⸗ ernſtadt, die alle auf eine ſtolze Vergangenheit zu⸗ rückblicken können, laſſen im Oktoberheft des„Ewi⸗ gen Deutſchland“ Landſchaft und Menſchen vor unſe⸗ ren Augen lebendig werden. Wir begreifen etwas von der ſtillen, zähen und aufopfernden Arbeit des Bauern, wenn wir die Schilderung über die„Dorf⸗ gemeinſchaft Waddekath“ leſen, in der alter germa⸗ niſcher Brauch und deutſches Recht bis auf den heuti⸗ gen Tag erhalten blieben. Aus allen großen und kleinen Dingen, die in dieſem Heft geſagt werden, leuchtet uns der tiefe Sinn unſerer Zeit und ihrer großen Aufgaben entgegen, es formt ſich das gleich⸗ nishafte Bild unſeres Lebens, ſeines Werdens, Ver⸗ gehens und Auferſtehens, Für uns erwächſt daraus die Pflicht, durch harte Arbeit und ſtete Opferbereit⸗ ſchaft das ewige Fortbeſtehen unſeres Volkes zu ſichern. Sie erhalten die Oktobernummer der Mo⸗ natsſchrift für den deutſchen Volksgenoſſen„Ewi⸗ ges Deutſchland“ für zehn Pfennig bei ihrem NSV⸗Blockwalter, der während des Winterhilfs⸗ werkes ihre Eintopf⸗ und Pfundſpenden entgegen⸗ nimmt. Neuerungen im Gepäckverkehr der Reichsbahn Die am 1. Oktober in Kraft getretene neue Eiſen⸗ bahnverkehrsordnung bringt auch für den Reiſever⸗ kehr— und zwar für die Gepäckbeförderung— einige bemerkenswerte Neuerungen. Als Reiſegepäck können nunmehr Gegenſtände aller Art, alſo auch Waren, aufgegeben werden, ſofern ſie vor⸗ ſchriftsmäßig verpackt ſind. Der allgemeine Ent⸗ ſchädigungshöchſtbetrag für gänzlichen oder teilweiſen Verluſt und für Beſchädigung iſt für Reiſegepäck ebenſo wie für Güter, Expreßgüter und Tiere auf 100 Reichsmark für jedes fehlende Kilogramm des Rohgewichts der Sendung feſtgeſetzt worden. Diefe Neuerung bringt den Reiſenden den Vorteil, daß auch im innerdeutſchen Verkehr Koſtbarkeiten ohne jede Beſchränkung und ohne beſondere Kennzeichnung im Güter⸗ und Gepäckverkehr angenommen werden. Außerdem iſt in der neuen Eiſenbahnverkehrs⸗ ordnung das Höchſtgewicht der Trag laſten, die in die beſonderen Abteile 3. Klaſſe„Für Reiſende mit Traglaſten“ mitgenommen werden können, von 50 auf 75 Kilogramm erhöht worden. DV Vor dem Mannheimer Einzelrichter: Jude verhalf zur Flucht in die Fremdenlegion Jugendlicher entzog ſich ſeiner Wehrpflicht Jeder Deutſche ſetzt ſeine Ehre drein, ſeiner Wehr⸗ pflicht zu genügen. Anders war es allerdings bei dem 24 Jahre alten Helmuth Feuchter aus Mannheim, dem ein Jude zur Fahnenflucht ver⸗ half. Der pflicht⸗ und ehrvergeſſene Angeklagte hatte nie über Not und Arbeitsloſigkeit zu klagen. Er verdiente immer gut. Während eines Urlaubs ge⸗ ſchah nun das Unbegreifliche. Seine Mutter mahnte ihn öfters, den Verkehr mit dem Juden Willi Bach zu unterlaſſen. Doch dieſe Mahnungen wurden überhört. Mit dieſem Bach beſuchte der Angeklagte Gaſtſtätten, unternahm er Autofahrten uſw. Am 1. Dezember erklärte F. ſeiner Mutter, er würde mit B. eine größere Autofahrt machen. Ein Luxus⸗ auto hielt vor dem Haus des Angeklagten und nahm ihn auf. Von dieſer Fahrt kehrte der Beſchuldigte nicht mehr ins Elternhaus zurück. Der Jude brachte ihn bei Saarbrücken über die Grenze und ermöglichte ihm die Aufnahme in die Fremdenlegion. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte der Jude noch zwek andere junge Männer über die franzöſiſche Grenze geſchafft, dieſe wurden aber wegen Untauglichkeit 30 Jaſire guten Nu Nur-WEBER reh Qualität sich schuf. Das moderne Huthaus in der Breiten Straße 1 1. 6 nicht angenommen und wieder ins Reich zurück⸗ geſchickt. Der Einzelrichter verurteilte den Angeklagten Feuchter in deſſen Abweſenheit(8 440 StPO) zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren. Außerdem wurde auf Verluſt der Fähigkeit zur Be⸗ kleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre erkannt. In dem Urteilsſpruch heißt es u.., daß der An⸗ geklagte ein ganz minderwertiger Menſch ſei. Wenn von einer höheren Strafe abgeſehen wurde, ſo nur deshalb, weil dieſer junge Mann jüdiſchen Ma⸗ chenſchaften zum Opfer gefallen ſei. Dieſes Urteil hat Rechtskraft ohne Verjährung. Der Verurteilte wird nach Rückkehr ins Reich ſeine Strafe verbüßen müſſen. Kammermuſik in der Harmonie Am Dienstag, dem 4. Oktober, beginnt in der Harmonie die Reihe der Kammermuſtkabende der Mannheimer Kulturgemeinde. Der erſte Abend bringt das Leipziger Streichtrio mit Michael Schmid(Violine), Ernſt Hönich(Viola) und Alfred Patzak(Violincello). Die Künſtler vermitteln mit ihrer hohen Kunſt des Kammermuſtzierens ſel⸗ ten gehörte Werke für Streichtrio von Reger, Schu⸗ bert und Beethoven. Dieſer Abend bedeutet einen verheißungsvollen Anfang der in dieſem Jahr be⸗ ſonders abwechſlungsreichen Reihe der Kammer⸗ muſikabende. Flüchtige ſudetendeulſche Poſibeamte, meldet euch bei der Deutſchen Reichspoſt! Gleichlaufend mit der Beſetzung der ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete durch das Deutſche Reich wird von der Deutſchen Reichspoſt Sorge getragen werden, daß der Poſtdienſt in den ſudetendeutſchen Gebieten rei⸗ bungslos wieder aufgenommen wird. Zu dieſem Zwecke werden alle flüchtigen ſudetendeutſchen Poſt⸗ beamten, auch ſoweit ſie bereits aus dem Dienſt der tſchechiſchen Poſt ausgeſchieden waren, aufgefordert, ſich ke nach ihrem Heimat⸗ oder Aufent⸗ haltsort umgehend bei einer der folgenden vier Poſtbehörden ſchriftlich oder mündlich zu melden: Abwicklungsſtelle des Reichspoſtminiſteriums für das Land Oeſterreich, Wien 1, Poſtgaſſe 8, Reichspoſt⸗ direktion Regensburg, Reichspoſtdirektion Chemnitz, Reichspoſtdirektion Breslau. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 3. Oktober: Im Bereich einer lebhaften Südweſtſtrömung, durch die kühlere Meeresluft nach Deutſchland geführt wird, hat ſich auch bei uns un beſtändiges Wetter ein⸗ geſtellt. Gegenüber Samstag hat die Niederſchlags⸗ tätigkeit jedoch erheblich nachgelaſſen und wird ſich auch in der Folge auf einzelne, meiſt ſchauerartige Niederſchläge beſchränken. Vorausſage für Dienstag, 4. Oktober Wechſelnde Bewölkung mit einzelnen, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, Temperatu⸗ ren wenig geändert, lebhafte Winde aus Südweſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. Oktober 1938 + 19,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 90 3. 1. 10,4 Grad; heute früh.30 Uhr 10,4 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh .30 Uhr bis heute früh.30 Uhr 0,6 Millimeter 0, Liter je Geviertmeter.. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober We e 20% 1 2 3. ein leg 0..3, Rheinfelden.18.15.392 642 37 Kaub 1 6568 1,70 201 Breiſach..91.11 1221,28.42 Köln 241.2327 1,38 gebl 228222 2,8 202 258 feckgr⸗Pegel Marau 9975077 4024.0 2 Manne im 275,2 7108.710340.310 Mannheim.50.62 3,16 3,20 18 938 abe⸗ reich lere ſch ein⸗ ags⸗ ſich rtige Montag, 3. Oktober 1938 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abenb⸗Ausgabe — 5. Seite/(Nummer 458 Rekorde aus Nalurliebe: 300 mal auf die Zugspitze! Drei Veteranen der Berge trafen ſich— Als der„Geiſt der Rotwand“ vor 30 Jahren zum erſtenmal auf Schiern ſland [Eigener Bericht der NM.) München, 3. Oktober. Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen. Und ſo trafen ſich dieſer Tage irgendwo in einem baye⸗ riſchen Alpendorf oͤrei Männer, die mit einem ganz beſonderen Jubiläum aufzuwarten hatten. Am lieb⸗ ſten hätten ſie ja ihren Feſtlagsſchmaus hoch oben auf dem Felsgrat oder auf einer Alm gehalten und wären auch mit Milch und Kaiſerſchmarren zufrie⸗ den geweſen, aber einer von ihnen, der greiſe „Schweizerbartl“ von Kaltenbrunn bei Garmiſch hätte den Aufſtieg nicht mehr„derpackt“, denn ſeine 81 Lebensjahre hängen ihm wie ein ſchweres Ge⸗ wicht an den Beinen, wenn er auch ſonſt noch rüſtig und guter Dinge it. Alſo, da ſaßen ſie auf der Ofenbank um den Eichentiſch, leerten bedächtig einen Maßkrug nach dem anderen, ſchmauchten die Pfeife und ſtopften ſich ab und zu eine tüchtige Priſe in die Naſe.„Wenn man ſchnupft, verzählts ſichs leich⸗ ter“, meinte der Ludwig Buffner, ſeines Zeichens Schmiedemeiſter in Weſtenßofen bei e und der Kämpfel Michl aus Roſenheim, der Dritte im Bunde, nickte dazu. Bald hätten ſie ſich geſtritten vor lauter Beſcheidenheit, denn keiner wollte Tüchtige⸗ res geleiſtet haben als der andere. Und damit hatten ſie ſchon recht, denn jeder von den oͤrei Ve⸗ teranen der Berge, denn um ſolche handelt es ſich, könnte dicke Bücher über ſeine Erlebniſſe ſchreiben. Der„Geiſt der Rotwand“ Fangen wir bei dem 56jährigen Duffner Lud⸗ wig an, den man den„Geiſt der Rotwand“ nennt. Als er vor kurzem wiederum auf dem Gipfel des 1884 Meter hohen Berges, der ſich nördlich von Schlierſee erhebt, ſtand, war es zum 1300 mal, daß er ihn beſtiegen hat. Wenn das kein Grund zum Feiern iſt! 1300 mal auf einen Berg, der zwar kein Rieſe iſt, aber ſeine Tücken hat und eine gut ſechs⸗ ſtündige Marſchleiſtung verlangt. Duffner iſt es bei ſeinen Bergpartien einerlei, ob die Sonne heiß herniederbrennt oder der Regen wie ſpitze Nadeln ins Geſicht ſchlägt, er ſtapft im tiefen Schnee des Winters und kämpft ſich durch den toſenden Sturm des Herbſtes, weil er es eben gewohnt iſt, alle paar Sonntage droben auf der Hütte Einkehr zu halten und ſich den Wind um die Ohren pfeifen zu laſſen. Sein Vater hat es ja nicht anders gemacht, der zwar „nur“ 293 mal auf der Rotwand war, aber dafür bis ins hohe Greiſenalter hinein noch ſeine Auf⸗ ſtiege unternommen hat. Es war im Jahre 1888, alſo vor genau 50 Jah⸗ ren, da faßte der alte Duffner den 6jährigen Buben Ludwig an der Hand und ſagte:„Bitabei, fetzt gehn mar da nauf!“ Und der Junge hüpfte vor Freude, weil er glaubte, dort oben auf der rötltich ſchim⸗ mernden Felſenwand könne er in den Himmel lan⸗ gen. Daraus wurde freilich nichts, aber die Liebe zur Bergſteigerei war damals dem Jungen wie eine lodernde Flamme aufgegangen und von der Rot⸗ wand kam er einfach nicht mehr los. Der kletternde Laſtenträger Im Jahre 1907 ſtand Ludwig zum erſten Male auf den Brettlu und wurde darob nicht wenig onge⸗ ſtaunt und auch ausgelacht.„Der verrückte Schmied von Weſtenhofen“ ſpöttelte man, aber Duffner küm⸗ merte ſich den Teufel darum und fuhr wie der Wind von den Hängen ſeines geliebten Berges herab. 31 Jahre fährt er jetzt ſchon Schi und nie iſt ihm ein Unfall paſſiert, obwohl die Rotwand wahrhaftig nicht zu den leichteſten Partien zählt. Dafür hat er ſchon vielen Menſchen aus ihrer hilfloſen Lage geholfen, zahlreiche Verletzte abtransportiert und nicht wenige vom ſicheren Tode des Erfrierens gerettet. Aber da⸗ von macht der Duffner kein Aufhebens. Die Zugſpitze mit ihren 2963 Meter hatte es dem 81ljährigen Bergführer Bartholomäus Schwei⸗ zer angetan, den man 119„Schwelzerbartl“ nennt. 500 mal war er auf bisher Deutſchlands hüchſtem Berg, freilich nicht immer zu ſeinem reinen Vergnügen. Dreihundertmal hat er Gäſte hinaufgeführt, und 200 mal hatte er es noch ſchwerer, da mußte er ſchwere Laſten auf dem Rücken tragen, die zu Bauarbeiten oben gebraucht wurden. Wenn es auf ſchwindelndem Pfade Seile oder Haken anzu⸗ bringen galt, holte man den Schweizerbartl, der mit⸗ half, die erſte kleine Schutzhütte auf der Zugſpitze zu errichten und der Kalk, Zement und Ziegelſteine in vielſtündiger Kletterej nach oben ſchleppte, als die Knorrhütte errichtet wurde. Mit 13 Jahren ſchon hat er ſich an den damals noch ſehr gefürchteten Felsgiganten gewagt, er iſt gekletert wie eine Gemſe, und die alterfahrenen Alpiniſten haben nicht wenig über die Geſchicklichkeit des Jungen geſtaunt. Stammgaſt auf dem Brünnſtein Als im September 1870 der Sieg von Sedan ge⸗ feiert wurde, ſtieg er mit einem Begleiter zum zweitenmal auf die Zugſpitze und entzündete um 10 Uhr nachts auf dem Grat 24 Magneſiumfeuer, die weithin über das Land leuchteten und ein präch⸗ tiges Schauſpiel boten. Im Jahre 1900 wurde die Meteorologiſche Station auf des Altreichs höchſtem Berg errichtet, und wieder war es Bartl Schweizer, der dem erſten Beobachter Joſef Enzenſperger die Räume einrichten und ihm im Winter wie im Som⸗ mer durch ſeine zahlreichen Beſuche das Einſiedler⸗ daſein ein wenig erleichtern half. Es hat Wochen gegeben, da der ſchneidige Bergführer Tag für Tag auf die Zugſpitze geſtiegen iſt, und erſt als ihn mit 72 Jahren das Zipperlein in die Beine kniff, hing er das Kletterſeil endgültig an den Nagel. Nun erſt konnte er ſich zur Ruhe ſetzen und ſich um das Woßl und Wehe ſeiner 18 Kinder kümmern. Wäre noch von dem dritten Jubilar, dem Roſen⸗ heimer Bergſteiger Michl Kämpfel zu berichten, den man allgemein den„Brünnſteinläufer“ nennt und der vor wenigen Tagen zum 750. Mal den 1620 Meter hohen majeſtätiſchen Felſen der Inntaler Berge beſtieg. Das hohe Alter hat ſeine Haare auch ſchon ſchlohweiß gefärbt, aber Kämpfel, der als Reichsbahnbeamter dem Staate treu gedient hat, denkt nicht daran, ſeinen ſonntäglichen Beſuch auf dem Brünnſteinhaus aufzugeben. Er iſt dort oben Stammgaſt, und wenn ſein iatz auf der Ofenbank einmal leer bleibt, dann macht ſich die Sennerin Sorgen und holt in zioſenheim(8»kundigungen ein, ob der„Michl“ krank ſei, oder was ihn ſonſt abge⸗ halten hat, ſeinen geliebten Berg aufzuſuchen. Ja, das nennt man Leidenſchaft und Liebe zu den Fel⸗ ſen, die wie ein ewiges Denkmal der Urzeit ihre ſteinernen Finger in den Himmel recken, und auf deren ſturmumtoſten Gipfel die Bruſt ſich weitet und es ſich freier atmen läßt als ͤrunten in den Niede⸗ rungen des Alltags. 2b. Grenzland⸗Preſſeſchau verlängert Variete der Spitzenleiſtungen verabſchiedet ſich im Hindenburgpark. * Ludwigshafen, 2. Oktober. Das Varieté der Spitzenleiſtungen, das ſeit dem 16. September täglich abends in der großen Koͤcß⸗ Feſthalle der Grenzland⸗Preſſeſchau Saarpfalz „Schwarz auf Weiß“ im Hindenburgpark die Beſu⸗ cher begeiſterte, wird ſich heute abend verabſchieden. Da die Grenzland ⸗Preſſeſchau Saar⸗ pfalz„Schwarz auf Weiß“ bis 9. Oktober verlängert worden iſt, geht auch der Betrieb in der Koöcß⸗Feſthalle weiter. Neue Darbietungen und eine neue Kapelle bringen für eine weitere Woche Abend für Abend Unterhaltung, Humor und Aus⸗ ſpannung. E Der Gauleiter von Salzburg auf der Grenzlandſchau * Ludwigshafen, 3. Okt. Der Gauleiter des Gaues Salzburg, Rainer, beſuchte geſtern die Grenzland⸗Preſſeſchau Ludwigshafen. Er ſprach ſeine große Anerkennung für das Gezeigte aus. Altſtadtrat Carl Friedrich Schmidt 7 * Heidelberg, 2. Oktober. Achtzig Jahre alt ſtarb Baumeiſter Carl Friedrich Schmidt, deſſen Bau⸗ lichkeiten beſonders unſere Alt⸗ und Mittelſtadt charakteriſtiſch geprägt haben, unter ihnen der Rat⸗ haus⸗ und Theaterumbau, der Sparkaſſenbau und der Rhein. Creditbank. Viernheim, 3. Okt. Seinen 86. Geburtstag konnte am 2. Oktober Schneidermeiſter j. R. Georg Baureis 2 2, Bismarckſtraße, in erfreulicher Rüſtigkeit feiern. eee Chronik des Anheils: Laſtzug zertrümmert Lieferwagen Der Fahrer lödlich verletzt * Karlsruhe, 2. Okt. Am Samstagmorgen er⸗ eignete ſich Ecke Kaiſerallee und Geranienſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein in weſtlicher Richtung durch die Kaiſerallee fahrender Lieferkraftwagen einer hieſigen Firma wurde bei dem Verſuch, in die Geranienſtraße einzubiegen, von einem Fern⸗ transportwagen mit zwei Anhängern, der in glei⸗ cher Richtung fuhr, erfaßt, gegen einen Baum ge⸗ drückt und zertrümmert. Der Fahrer des Lieferwagens, der Autoverleiher Jof Gmeiner, der in den Trümmern eingeklemmt war, wurde von Paſſanten aus ſeiner gefährlichen Lage befreit und in ſchwerverletztem Zuſtande in das Krankenhaus verbracht, wo er in den frühen Nachmittagsſtunden ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Zu dem Unfall erfährt die„Bad. Pr.“ folgende Einzelheiten: Der Fernlaſtwagen gehörte einer weſtfäliſchen Firma und war auf der Fahrt nach der Pfalz begriffen. Kurz vor der Geranienſtraße wollte der Fahrer eines vor ihm herfahrenden Lieferkreftwagens über die Kaiſerallee wechſeln. Der Fahrer des Fernlaſtzuges behauptet, daß er den kleinen Winker zu ſpät bemerkt habe, um noch recht⸗ zeitig bremſen zu können. So erfaßte bei dem kur⸗ zen Bremsweg der Motorwagen des Fernlaſters den Lieferwagen mit aller Wucht, ſchob ihn quer vor ſich her über die Straße und ſchmetterte ihn, ver⸗ ſtärkt durch öͤie Stoßkraft der nachrollenden, ſchwer⸗ beladenen Anhänger, auf einen Baum unmittelbar an der Halteſtelle der Straßenbahn. Der Aufprall erfolgte mit ſolcher Gewalt, daß der Motor, der Flihrerſitz und der ganze vordere Teil des Ltefer⸗ kraftwagens vollkommen demoliert wurden und einen einzigen Trümmerhauſen bildeten. Da die am Baum ineinanderverkeilten Wagen die Fahr⸗ bahn ſperrten, mußte der Durchgangsverkehr um⸗ geleitet und der Straßenbahnverkehr eingleiſig auf der nördlichen Alleeſeite durchgeführt werden. Erſt in mehrſtündiger Arbeit gelang es der Feuerlöſch⸗ polizei, mit Winden und Abſchleppwagen, die Wagen auseinanderzuziehen und die Fahrbahn wieder frei zu machen. Schweres Verkehesunglück in Ladenburg eg. Ladenburg, 3. Okt. Heute morgen ereignele ſich an der Unterführung der Reichsbahn an der Ladenburg⸗Neckarhauſener e ein fol⸗ genſchweres Unglück. Ein in Neckarhauſen zu Beſuch weilender Schüler aus 95 Odenwald fuhr mit ſeinem Fahrrad trotz Verbots den ſtark albſchüſſigen Brückenaufgang herunter. Im gleichen Augenblick kam aus der Richtung Ilvesheim ein Lieferwagen der„ Leimfabrik aus der Unterführung hervor. Der Führer des Lieferwagens wollte dem Jungen ausweichen, verlor aber die Herrſchaft über den Wagen, ſtieß zunächſt mit dem Jungen zuſammen und rannte dann gegen einen Straßenbaum. Der Junge wurde gegen die Mauer des Bahnhofhotels geſchleu⸗ dert und blieb mit gebrochenen Beinen liegen, während der Kraftfahrer durch das Steuerrad ſtarke Bruſtquetſchungen erlitt. Auch eine leichte Gehirnerſchütterung trug er davon. Beide Verletzte wurden ins Mannheimer Allge⸗ meine Krankenhaus eingeliefert. 6 Der Tod auf der Straße Mit dem Motorrad verunglückt h. Ludwigshafen, 3. Okt. Ju der Munden⸗ heimer Landſtraße wurde geſtern ein Kraftrad⸗ fahrer beim Ueberholungsverkehr von einem in eine Seitenſtraße einbiegenden Perſonenkraftwagen angefahren. Hierbei wurde der Beifahrer des Kraftradſahrers zu Boden geſchleudert und tödlich verletzt. Unmittelbar nach dieſem Zuſammenſtoß wurde der am Boden liegende Fahrer von einem in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Perſouenkraft⸗ wagen überfahren.— Die Gerichts kommiſſion weilte am Unfallort. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Zwei Kraftwagen ſtieſſen zuſammen Verkehrsunfälle in Lampertheim A Lampertheim, 3. Okt. Ein Auto, das aus Richtung Bürſtädter Straße kam, fuhr am Samstag⸗ abend in voller Fahrt einem aus der Steinſtraßs Ecke Aliceſtraße herkommenden Perſonenauto in dis Flanke, wodurch dieſes gegen die Randſteine gedrückt wurde und ſchwer demoliert liegen blieb. Das erſte Auto drehte ſich dabei um die eigene Achſe und blieb in entgegengeſetzter Richtung ſtehen. Während der Jnſaſſe einen Armbruch davontrug, wurde der Wagen ebenfalls ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Das augefahrene Auto, das dem Bandagen⸗ hausbeſitzer Krieg aus Worms gehörte, war mit drei Perſonen beſetzt und wurde von dem Beſitzer geſtenert. Durch den Anprall wurden die Scheiben vollkommen zertrümmert und die Räder zum Teil zerbrochen. Die Gattin des Beſitzers erlitt ſohr ſchwere Kopf⸗ und Geſichts verletzungen ſowie Prellungen am Körper, die die Ueberſührung ins Krankenhaus notwendig machten. Ihr Zuſtand iſt bedenklich. Die Türen waren zugeklemmt, ſo daß man die Schwerverletzte durch die Fenſter heraus⸗ holen mußte. Die beiden übrigen Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen davon. Ein weiterer Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Straße nach Worms. Ein nachts heim⸗ kehrender Lampertheimer Motorradfahrer kam auf der alatten Straße ins Rutſchen, ſo daß er ſt ü rz te. Hierbei erlitt ſeine mitfahrende Beglet⸗ terin durch Aufſchlagen auf die Straßendecke einen 5 Man brachte ſie ins Wormſer Krauken⸗ aus. Todesſturz eines Bürgermeiſters * Bergzabern, 1. Okt. Bürgermeiſter Stutter aus dem benachbarten Blankenborn verunglückte kurz vor der Gleiszeller Höhe tödlich. Aus noch unbe⸗ kannter Urſache raſte er gegen einen Telephon maſt, ſo daß er einen Schädelbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen erlitt. Man ſchaffte den Verunglück⸗ ten ins Landauer Vinzentius⸗Krankenhaus, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Miloweſt bei Lamperſheim Radfahrer überfällt, feſſelt und bemalt einen elf⸗ jährigen Jungen i Lampertheim, 3. Okt. Zwei Sanoͤhofer Jun⸗ gen von 7 und 11 Jahren wollten zwiſchen Sandtorf und Kinderheim am Waldesrand einen Schäfer bei ſeiner Herde beſuchen. Als ſie dieſen dort nicht an⸗ trafen und an dem Schäferkarren ſtanden, kam ein etwa 17 jähriger Radfahrer an ſie heran und fragte, was ſie dort trieben, wobei er ihnen auf den Kopf zuſagte, daß ſie ſtehlen wollten. Er nahm ſeine Luftpumpe und ſchlug dem 11jährigen damit über die Hände und ſtellte ihm die Wahl, ob er Schläge wollte, oder ob er ſich anmalen laſſen wollte. Der Junge hatte Angſt und wählte das Anmalen. Darauf ging der Burſche mit ihm in den Schäfer⸗ wagen, wo der Junge den Oberkörper entblößen mußte und der merkwürdige Menſch ihm den Oberkörper wie ein Indianer bemalte. Damit nicht genug, erhielt auch das Geſicht farbige Bemalung mit den Farben, die vorhanden waren und, mit denen die Schafe gezeichnet werden, Mit dem Taſchenmeſſer ſchnitt er ihm dann aus dem Nacken Haar ab und klebte dem Jungen einen Schnurr⸗ und Backenbart an. Danach feſſelte er ihn an Händen u. Beinen und warf ihn auf des Schäfers Bett; ſchloß die Türe zu und ging mit dem 7jährigen Jungen fort. Jammernd verſuchte der Gefeſſelte ſich zu befreien. Schließlich gelang es ihm, mit dem Munde am Fen⸗ ſter den Riegel herumzudrehen und dann aus dem offenen Fenſter laut um Hilfe zu rufen, die dann auch oͤurch örei Lampertheimer Jungen käm, und die dann den inzwiſchen zurückkommenden Räuber ba⸗ ten, den Jungen herauszulaſſen, was er dann auch tat. Danach ſchwang er ſich aufs Rad und fuhr gegen Lampertheim fort. Er hatte einen Pullover an und Aktentaſche. Wer Angaben über die Perſon machen kann, wolle dies der Polizei melden. Spinale Kinderlähmung in Bensheim * Beusheim, 3. Okt. Die gefährliche Kinder⸗ lähmung iſt nun auch hier feſtgeſtellt worden, ſo daß die Schulen und Kindergärten ſofort geſchloſſen wer⸗ den mußten. Uraufführung im Nationaltheater Lill Erik gafgrens Märchenoper„Die Günſemagd“ Ein erfolgreicher Abend für den Komponiſten und alle künſtleriſchen Helfer Lill Erik Hafgren iſt ſchwediſcher Abkunft, aber ſeit langem in Deutſchland beheimatet, wo er ſeine muſikaliſche Ausbildung genoß und ſeit 1909 (mit wenigen Jahren der Unterbrechung in der Nachkriegszeit) als Leiter des pfälziſchen Konſer⸗ vatoriums für Muſik in Neuſtadt a. d. Weinſtraße wirkt. Zur Uraufführung ſeiner Märchenoper„Die Gänſemagd“ im Mannheimer Nationaltheater hatte ſich ein ſtattlicher Kreis von Freunden und Ver⸗ ehrern des Komponiſten eingefunden, um mitzuhel⸗ fen, das Kind ſeiner Muſe würdig aus der Taufe zu heben. Aber auch die Mannheimer fehlten nicht, So war denn das Haus dicht beſetzt, die Premieèren⸗ ſtimmung ausgezeichnet, und der Kompontiſtt ſah ſich am Schluß mit den Darſtellern, dem Spielleiter und dem Dirigenten inmitten eines üppigen Blu⸗ menflors von herzlichem Beifall umrauſcht. Der Gegenſtand dieſes Erfolges, eben das Mu⸗ ſik gewordene Gänſemagd⸗ Märchen der Brüder Grimm, zeigt uns den Komponiſten, der bisher mit Kammermuſik, mit Liedern und zwei großen Chor⸗ Kantaten an die Oeffentlichkeit getreten iſt, als eine ſehr liebenswerte, rein empfindende Muſtkernatur. Sein kultivierter Geſchmack, ſein Inſtinkt für die tiefer liegenden Stimmungsſtröme des Märchens, aber auch ſeine ungemein entwickelte Kunſt orche⸗ ſtraler Farbenwirkung und trefſſicherer Situations⸗ ſchilderung ſind ihm für das Wagnis, dieſem äußeren dramatiſchen Effekten abgewandten, auf breiteſter epiſcher Ebene verlaufenden Märchenſpiel das muſi⸗ kaliſche Geſicht zu geben, ſehr zugute gekommen. Es iſt jene Geſchichte, von der jungen Königstoch⸗ ter, die auf der Reiſe zu dem ihr verſprochenen Prinzen von ihrer neidiſchen und hochmütigen Kammerfungfer um ihre Brautſchaft betrogen wird, hafter, derart, daß die Kammerfrau in den Kleidern der Königstochter und auf dem ſprechenden Pferd Falada ſich als falſche Prinzeſſin am Hofe des Prinzen ein⸗ ſchmuggelt, während die echte Königstochter Magd⸗ dienſte tun muß. Abweichend vom Märchen läßt Hafgren, der ſich auch ſeinen Text ſelbſt ſchrieb, die betrogene Königstochter in einer Waldſchmiede als Gänſemagd Dienſte tun. Eine zufällige Begegnung zwiſchen Prinz und Gänſemagd läßt ſie zueinander in Liebe erglühn, ohne daß der Prinz erkennt, wen er vor ſich hat. Waldelfen und Heinzelmännchen haben inzwiſchen den Schutz der Betrogenen über⸗ nommen, ein Zauberſchleier wirkt geheimnisvolle und phantaſtiſche Dinge, der ſprechende Kopf des von der falſchen Prinzeſſin hingemordeten treuen Pferdes Falada hilft ebenfalls mit, geſchehenes Un⸗ recht gutzumachen, und ſo kommt nach Ueberwindung aller Wioͤrigkeiten und nach rechter Märchenaxt die Betrogene ſchließlich doch noch zu ihrem königlichen Hochzeitsglück. Das im Grunde lyriſche Naturell des Komponiſten findet im Märchen reiche Möglichkeiten der Entfal⸗ tung. Er ſchrieb eine in blühende Melodik getauchte, in ihrer thematiſchen Charakteriſtik ſehr anſprechende und auf Menſchen und Geſchehniſſe des Märchens gut vorbereitende Ouvertüre. Die Geſtalten ſelbſt, insbeſondere Gänſemagd und Prinz, aber auch die Sachs⸗Biederkeit des Waldſchmiedes, die naturbur⸗ ſchenhafte Luſtigkeit des Hirtenbubs oder das Wal⸗ ten und Wirken der geiſternden Elfen und Heinzel⸗ männchen finden ihre leitmotiviſche Deutung. Und wenn auch oͤteſe Muſik mehr durch die Kraft und Echt⸗ heit der Empfindung als durch die Urſprftnglichkeit der Erfindung ihre Wirkung tut, ſo rechtfertigen doch viele reizvolle Einzelheiten balladesker, troll⸗ humoriger oder ſchlicht⸗liedmäßiger Natur die Bemühungen unſerer Oper, dem liebenswürdi⸗ gen Werk einen Platz im Repertoire zu ſichern. Eine ſchöne, künſtleriſch gerundete, von Curt Becker⸗Huert ſzeniſch und regielich auf echte Märchenſtimmung geſtellte und von Ernſt Cremer mit liebevoller Verſenkung in den beſonderen muſi⸗ kaliſchen Charakter des Werkes geleitete Aufführung ließ die Zuhörer ungeachtet der geruhigen Breite des Handlungsfluſſes ſtark gefeſſelt mitgehen. Das Orcheſter ſpielte leicht und beſchwingt und entwickelte viel klanglichen Adoͤel. Den Bühnenbildern von Kalbfuß entſtrömte die Stimmung des Märchens, und die techniſchen Erforderniſſe des Geiſterſpuks und Schleierzaubers wurden von Otto Junker illu⸗ ſtonsfördernd gemeiſtert. Auch die Sänger, durchweg auf die richtigen Poſten geſtellt, ſetzten alle Kraft und Liebe ein, dem Werk den Erfolg zu ſichern. Alle Partien ſind ſangbar geſchrieben und daher für ſchöne Stimmen von vielverſprechender Wirkung. Als Gänſemagd ſtellte Guſſa Heiken ihre hohe Muſtikalität, ihre ſtimmliche Kultur und ihre dar⸗ ſtelleriſche Geſchicklichkeit wieder in helles Licht. Franz Koblitz, ihr Partner, war ſtimmlich und in der äußeren Erſcheinung ein echter, Hifthorn blaſen⸗ der Waldmärchenprinz. Hans Schweskaßs hilfs⸗ bereiter Schmied, charakterlich nach innen und außen ſeinem berühmten ſchuſternden Nürnberger Vorbild ähnelnd, ſang ſein Schmiedeliedchen mit viel jovialem Humor, und gern lauſchte das Ohr ſeiner ſtimmungs⸗ vollen Sommernachtsphiloſophie. Das buffone Ele⸗ ment war bei Max Baltruſchat, der der einfältig⸗ pfiffigen Geſtalt des Hirtenbuben ſtark betonte humoriſtiſche Akzente gab, vortrefflich aufgehoben. Die geſanglich wohltuend ſichergefügte Korona der helfenden Elfen, anmutig neckiſches Walküren⸗ gelichter des Märchens, wurde von Marlene Mül⸗ ler⸗Hampe als Elfe Santura(die vom Kompo⸗ niſten mit einer muſikaliſch weſentlichen Partte be⸗ dacht iſt) eindrucksvoll angeführt. Die Figur der zänkiſchen Frau des Schmledes erhielt Stimme und Charakternote durch Irene Zieg lers vielſeitiges Talent. Es gab viele Vorhänge. Carl Dun o bien die Rennen zur 1. 5. Seite/ Nummer 457 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 3. Oktober 1938 Wien mit:1(:0) geſchlagen Budapeſt ſiegt im Juß ball⸗Städtekampf im April auf Wiener Boden er⸗ In der Abſicht, die littene:3⸗ Niederlage wieder wettzumachen, waren die Spieler der früheren öſterreichiſchen Ländermannſchaft nach Ungarn zum Städtekampf gegen Budapeſt gefahren. Die Magyaren aber ſtellten eine überaus ſtarke Mannſchaft, woren körperlich überlegen und kamen mit:1(:0) erneut zum Sieg. Die beiden ungariſchen Tore erzielte der Mittel⸗ ſtürmer Zſengeller, während Wien durch den Alt⸗ internationalen Schall zum Ehrentor gelangte. Während des techniſch ſehr ſchönen Kampfes ging ein wolkenbruchartiger Regen über Budapeſt nieder. Unter dieſen Umſtänden entwickelte ſich ein Spiel, in dem beide Mannſchaften ihre techniſchen Fähigkeiten nur ſchwer zu entwickeln vermochten. Dafür wurde auf beiden Seiten mit größter Energie gekämpft. Bei den Ungarn verdient vor allem Dr. Saroſi hervorgehoben zu werden, der von der rechten Verbindung aus ſofort die taktiſche Führung über⸗ nahm und ſeinen Kameraden das lange Paßſpiel aufzwang, das auf dieſem Boden allein erfolgverſprechend war. Den zahlenmäßigen Sieg aber ſtellten der Linksaußen Titkos und der Mittelſtürmer Zſengeller her, der aus zwei Flanken Titkos die beiden ungariſchen Tore erzielte. In der Wiener Elf war vor allem das Stürmerſpiel nutzlos und taktiſch ſalſch. Die Spieler hielten den Ball zu lange und ver⸗ ſuchten mit engmaſchigen Kombinationen zu Erfolgen zu kommen. Mittelläufer Mock wor ſeinem Gegenüber Turay klar unterlegen. Da die ungariſche Verteidigung auch ſchnell und hart ſpielte, war es um die Chancen der„Wunderelf“ geſchehen. Toni Schall, der Halblinke, ſorgte wenigſtens für das Ehrentor. Platzer hatte wenig Luſt Budapeſt B— Wien B:2(:1) Im Kampf der zweiten Auswahlmannſchaften von Wien und Budapeſt kamen die Ungarn mit:2(:1) Toren zu einem zweiten Erfolg. Rund 10 000 Zuſchauer wohnten dieſer Begegnung auf dem Platz des SC Wacker in Wien⸗ Meidling bei. Die Wiener Mannſchaft wartete erſt in der zweiten Spielhälfte mit einheitlichen Leiſtungen auf, nach⸗ dem zuvor jedoch die Gäſte bereits mit:1 enteilt waren. Die hinteren Reihen ließen manchen Wunſch offen. So war Platzer ſichtlich nicht mit voller Luſt bei der Sache. Der junge Weber verſagte und wurde nach der Pauſe durch Schlauch erſetzt. In der Läuferreihe mühte ſich Hofmann redlich ab, während im Angriff allein Vogel allen Erwar⸗ tungen entſprach. Die Ungarn zeigten ein ausgezeichnetes und verſtändnisvolles Stürmerſpiel, das in Cſeh und dem früheren Wiener Müller ſeine Hauptſtützen e Durch zwei Tore von Cſeh und einen Treffer von Dari ſtand es bald:0 für Budapeſt, doch kurz vor der Halbzeit konnte Vogel dann erſtmals für Wien einſenden. Nach dem Wechſel wurde Budapeſt hart bedrängt, aber der Tormann Sziklai wurde noch einmal, und zwar Lurch Gſpan, geſchlagen. Anſere Handballerinnen hoch überlegen Sie ſiegten gegen Holland mit 161(:1) Treffern Unſere Handballfrauen haben im zweiten Länderkampf gegen Hollond in Groningen erneut ihre große Ueberlegen⸗ heit bewieſen. Nach dem glatten Sieg in Aachen fiel Kies⸗ mal der Erfolg mit 16:1(:1) ſo hoch aus, daß man ſchon von einer Kataſtrophe für die tapferen, aber um mehrere Klaſſen unterlegenen Holländeringen ſprechen kann. Die deutſche Mannſchaft bot eine abgerundete Leiſtung, an der es nichts auszuſetzen gab. Ganz hervorragend arbeitete der Sturm, der nicht nur den Ball in geſchickten Zügen in die Bezirke des Gegners brachte, ſondern auch im entſcheidenden Augenblick ſtets mit ſicherer Wurfkraft den Erfolg herbeiführte. Die Holländerinnen konnten da⸗ gegen keinen rechten Zuſammenhang finden und verſuchten immer wieder durch Einzelaktionen, die jedoch zumeiſt recht hilflos wirkten, zum Ziel zu kommen. Gegen die Überlegene taktiſche Einſtellung der deutſchen Spielerinnen, die durch jahrelange Erfahrung und ſuſtematiſche Schn ung gewonnen wurde, konnten ſie keine Gegenmittel finden. Schon der Beginn des Treffens war bezeichnend. Ohne daß eine Holländerin den Ball berührt hätte, hieß es durch Kühnel(Berlin) bereits in der erſten Minute:0 für Deutſchland. Wenig ſpäter ſolgte durch die Düſſe!dorferin Wildhagen ſchon der zweite Treffer. Bei dieſem Stand glückte den anerkennenswert eifrigen Holländer nnen Lurch Leeksma der Ehrentreſſer. Dann aber gab es kein Halten mehr. Tor auf Tor warfen die deutſchen Stür⸗ merinnen und die ausgezeichnete Mittelläuferin Paſtoors. In die Torausbeute teilten ſich Kühnel und Wildhagen mit je vier Treffern, Frau Kehl(Mannheim) mit drei, Paſtoors und Rühl(beide Berlin) mit je zwei und Schie⸗ mann(Mün hen) mit einem Erfolg. Vrandenburg Turnierſieger Handball⸗Gauturnier in München beendet Das Handball⸗Gauturnier in München, das die Mann⸗ ſchoften von Brandenburg, Mitte, Oſtmark und Bayern am Sumstag und Sonntag in prächtigen Kämpfen vereinte, gewann die Vertretung von Brandenburg verdient durch die beſſere kämpferiſche Leiſtung und größere mannſchaft⸗ liche Einheit. Im entſcheidenden Treffen am Sonntag zwiſchen Bran⸗ denburg und Bayern zeigten die Berliner ein überaus flüſſiges und ideenreiches Spiel, das die Bayern vergeblich durch ihren anerkennenswerten Eifer zu ſtören ſuchten. Nach einem harten und bis zum letzten Augenblick mit⸗ reißenden Kampf ſiegte Brandenburg mit 10:8(:4) Treſ⸗ fern und gewann damit den Ehrenpreis der Hauptſtadt der Bewegung. Im Kompf um den dritten Platz ſieate die Elf des Gaues Mitte in der man allerdinas die wurfſtarken Weſ⸗ ßenfeſſer Stürmer vermißte, gegen die Auswahl der Oſt⸗ mark mit 13:8(:5) Toren. Brandenburgs alater'og Nordmark um den Silberſchild:2(:1) beſiegt Im Zwiſchenrundenkampf zum Silberſchiloweltcewerb unſerer Hockeyſpieler in Hamburg zwiſchen dem zwölf⸗ maligem Endſieger Brandenburg und der Auswahl der Nordmark ſpielten die Reichshauptſtädter die erwartete überlegene Rolle. Die taktiſch kluge Spielführung des Angriffs, nicht zuletzt aber auch die ſtockſichere und in jeder Lage entſchloſſene Hintermannſchaft, ſicherten den Ber⸗ linern einen klaren:2⸗(:1) ⸗Erfolg. Schon in den erſten Minuten erkämpften ſich die Bran⸗ denburger durch ſchöne Treffer von Weiß und Schmalix eine:-Führung. Die Norddeutſchen verzagten aber nicht und holten bis zur Pauſe durch Heuſer im Anſchluß an eine Strafecke einen Treffer auf. Nach dem Wechſel ſetzte ſich Brandenburgs überlegener Kampfſtil immer mehr durch und 3 Treffer des ausgezeichneten Mehlitz ſicherten den hohen Sieg der Berliner Elf. Nordmark glückte ledig⸗ lich ein zweiter Erfolg durch Lange, der eine Ecke geſchickt einlenkte, Am 23. Oktober kämpfen die Mannſchaften der Gaue Niederrhein und Niederſachſen um den Eintritt in die Vor⸗ ſchlußrunde, die neben den Siegern des Sonntags, Bran⸗ denburg und Württemberg, die Auswahl des Gaues Sach⸗ ſen bereits durch ihren Enderfolg beim Turnier des Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau erreicht hat. Erſte Ruderregatta MR 1880 RV Baden Nun wurde auch am unteren Neckar zwiſchen Floßhafen⸗ ſchleuſe und Kammerſchleuſe von der Maunheimer Ruder⸗ Geſellſchaſt 1880 und dem Ruder⸗Verein Baden das Ruder⸗ jahr 1938 offiziell durch die interne Regatta beſchloſſen. Das erfreulichſte Moment dieſer Regatta war die Tatſache, daß ſich beide Vereine im Zuge des neuen Geiſtes im deutſchen Sport als langjährige Nachbarn erſtmals gemeinſam zu⸗ ſammenfanden, um in ebenſo intereſſanten wie zahlreichen Kämpfen einer Idee zu dienen: Nämlich, der Ertüchtigung der deutſchen Jugend durch Sport und Kampf. Die MR, in hieſigen Sportkreiſen beſtens bekannt durch ihre ſchönen Erfolge im Jungachter bzw. vierer während der verfloſſenen Saiſon, kam bekanntlich durch den mehr als knappen Luft⸗ kaſtenſieg der Amicitia im Ausſcheidungskampf um die Teilnahmeberechtigung als Vertreter des Gaues Baden in Berlin anläßlich der geſtern dort ausgetragenen Reichs⸗ jugendkämpfe, wodurch eindeutig der derzeitige Leiſtungs⸗ ſtand unterſtrichen wird. Mit etwa 80 aktiven Ruderern und Ruderinnen ſtellte die MR das Hauptkontingent der Kämpfer(innen). Der RV Baden, der ſich 1938 mit ſeiner ſtattlichen Jugend gleichfalls verſchiedentlich in die Sieger⸗ liſte eintragen durfte, darüber hinaus aber in ſeinem Altherrenſkuller Karl Schäfer immer wieder ein gutes Eiſen im Feuer hat, trat zu der Regatta mit rund 35 Teil⸗ nehmern an. Herr P. Schuſter, als Vereinsführer des RW Baden, eröffnete die Regatta mit feierlicher Flaggen⸗ hiſſung. Vor zahlreichen Zuſchauern wurden alsdann die insgeſamt 17 über 1000 Meter gehenden Rennen in knapp 3% Stunden unter der Oberleitung der Herren Diehl und Schäfer abgewickelt, von denen die MR allein 10 beſtritt, während der Reſt auf den RV Baden entfiel. Die Felder waren durchweg ſtark belegt, ſo daß insgeſamt mehr als 200 Ruderer(innen) die Riemen ziehen mußten. Mit markanten Worten beſchloß der Vereinsführer der Mach, Dr. Reinmuth, die gemeinſame Regatta, die nunmehr alljährlich zwiſchen beiden Vereinen gemeinſam ausgefahren werden ſoll. Mit einem Treuebekenntnis zu Führer und Vaterland ſowie der Flaggeneinholung fand die Regatta ihren Ausklang. Am Abend wurden in beiden Bootshäuſern die Sieger gebührend gefeiert, wobei ihnen entſprechende Erinnerungs⸗ gaben überreicht wurden. Noch lange waren die Ruderer⸗ familien in frohem Kreis beieinander, wobei beſtehende Kameradſchaftsbande vertieft wurden. Die Ergebniſſe: Herausforderungsachter MͤiG. 1. Boot Bleib Treu (R. Knopf, R. Adelmann, F. Krauße, O. Birkel, E. Stopfer, K. Franz, E. Diehl, G. Herrwerth, St. W. Volk). 2. Boot Deutſchland(E. 2 R. Schultz, A. Schmittner, H. Stumpf, H. Stadel, W. Burkhardt, K. Ger⸗ ber, H. Häberle, St. W. Zimmer). Jungmann⸗Einer des MRV Baden. 1. K. Herrmann, 2. Boot Marianne, E. Albrecht. Frauendoppelvierer der MRG. 1. Boot Saarpfalz (G. Zimmermann, J. Vaith, A. Winter, R. Harbig, St J. Kriener). 2. Boot Kurpfalz(J. Nisble, E. Pfeiffle, E. Söller, A. Franz, St. L. Stein), 3. Boot Hindenburg. 3. Vierer des MR V. Baden. 1. Boot Rhein(F. Nußer, l. Rheinacher, G. Bauer, E. Kehl, St. H. Ohrnberger). Boot(R. Kilian, K. Brech, P. Nußer, K. Kempf, St. 3. Oehlſchläger). Jugendvierer des Euler, Boot Bobby, 0 e MRG. 1. Boot Mannheim(E. E. Belledin, E. Spelz, H. Häberle, St. W. Volk). Kleine Sport-Nachrichten Das Straßenkriterium von Dortmund, das auf einer 1 Km. langen Runsdſtrecke über 100 Km. führte, ſah drei Chemnitzer Fahrer in Front. Sieger blieb Gerber in :83:42 Sto. vor ſeinen Landsleuten Meier und Schild. Intereſſante Hockey⸗Freundſchaftsſpiele gab es in Mün⸗ chen. Der Münchener SC ſiegte gegen die Schloßſchule Solem mit:1(:). Die Frauenſpiele brachten folgende Ergebniſſe: MSc— Schloßſchule Salem:2(:); MSc — Vg Mannheim 11:3(:); Jahn München— Schloß⸗ ſchule Salem 513(:). Auto-Anion und BMW Sieger im Feleak- Bergrennen Das Feleak⸗Bergrennen, die bedeutendſte rumäniſche Rennſportveranſtaltung, wurde am Sonntag bei gutem Wetter ausgetragen. Geſamtſieger und Sieger der Renn⸗ wagenklaſſe wurde der deutſche Berg⸗ und Straßenmeiſter Hans Stuck auf Auto⸗Union. Stuck verbeſſerte den Re⸗ kord der 7 Km. langen Strecke mit:56 Minuten auf 142 Km.⸗Std. Deutſchlands hervorragender Bergſpezialiſt iſt zur Zeit auf einer Balkanreiſe unterwegs, die er in ſeinem Per⸗ ſonenwagen beſtreitet. Seinen erſten Start unternahm er in Rumänien beim Feleak⸗Bergrennen, das er vor acht Meiſterſchaſten der H im Rudern Mit vorbildlichen Leiſtungen und einer Hingabe, die auch die zahlreichen Zuſchauer in ihren Bann raß, wurden Reichsjugend⸗Meiſterſchaft der HJ im Rudern in Berlin⸗Grünau am Sonntag durchgeführt, nach⸗ dem zahlreiche Vorrennen eine Ausleſe unter der Rieſen⸗ zahl der Teilnehmer geſchaffen hatten. Beſondere Freude Fei der Jugend löſte die Anweſenheit des Reichsſport⸗ führers aus, der bei ſeiner Anſprache beim Flaggenappell ſtürmiſche Zuſtimmung fand. Durchweg befriedigten die gezeigten Leiſtungen der Jugend in allen Bontsgattungen. Eine vorbildliche Schule durch die Reichsbundvereine war überall unverkennbar. Ganz nach dem Vorbild unſerer Meiſterruderer ruderten die Jungen, daß es eine wahre Freude war. Mit großer Spannung verfolgten die Zu⸗ ſchauer den Endkampf um die Achtermeiſterſchaft, zu der durch die große Zahl der Nennungen mehrere Vorläufe nötig waren. Den Sieg errang das Gebiet mit der Mann⸗ ſchaft der Renngemeinſchaft Sturmvogel⸗TiB. Höoſſen⸗ Naſſau behauntete wieder erfolgreich den Vierer, während das Gebiet Düſſeldorf im Doppelzweier triumphierte. Die Ergebniſſe: Zweiter Gigvierer: 1. Abt.: 1. Germania Tegel 357 2. Abt.: 1. 95 1 Berlin 8: 59; 8. Abt.: Weſer Hameln* 55,83 4. Abt.: 1. Oberhavel Henningsdorff:59,8. — Anfänger⸗Gig vierer: 1. Abt.: 1. Alt⸗Werder Magdeburg 401,8; 2. Abt.: Magdeburger RC 403,6.— Erſter Gig⸗ vierer(Meiſterſchaft: 1. Gebiet Heſſen⸗Naſſau(Hanauer RG 09 541,6; 2. Gebiet Baden(Alemannia Karlsruhe) :43,4; 3. Gebiet Mittelelbe(Werder Magdeburg):44,8.— Zweiter Gigvierer: 1. Abt.: Favorite Hammonia Ham⸗ burg:22,2; 2. Abt.: Reungemeinſchaft Wiking⸗Frieſen (Berlin):20.— Vierter Gigvierer: 1. Abt. 1. Saffonia .:58,7; 2. Abt.: 1. Allianz Berlin:57,6.— Gig⸗Doppelzweier(Meiſterſchaft): 1. Gebiet Düſſeldorf (RV Bayer 1 413,6; 2. Gebiet Baden(Heidel⸗ berger Rat) 417,6; 3. Gebiet Hamburg(Favorite Hammy⸗ nia Hamburg) 4. 18.8.— Gig⸗ 0 1. Abt.: 4. Brandenburger Ra:43,3; 2. Abt.: Germania Tegel 350,2; 3. Abt.: 1. Re Oberhavel ede:55,67 4. Abt.: 1. Reichsbank⸗ RV Berlin 358,9, 155 Abt.: 1. Alt⸗ Werder Magdeburg 350,6. Gigralchter: Renngem. Wi⸗ king⸗Frieſen Berlin 5: 19,4) Hellas Berlin:20,3 Renng. ſchaft Sturmvpdgel⸗Elektra Berlin:23.— Troſt⸗ Achter: 15 Abt. 1. Kölner CfW 514,4; 2. Abt.: 1. RG Ruhrort:11; 3. Abt.: Sport Germania Stettin:17; 4. Abt.: Magde⸗ burger RC:12.— Erſter Gig⸗Achter:(Meiſterſcgaft): 250 Gebiet Berlin(Renngemeinſchaft Sturmvogel(Tib! 507,8 2. Gebiet Hamburg(Rh Hanſa Hamburg):08,23. Gebiet Nordmark(Lübecker RG) 511,8. Jahren ſchon einmal im Kampf um die europäiſche Berg⸗ meiſterſchaft auf Auſtro⸗Daimler mit 114 Km.⸗Std. gewon⸗ nen hatte. Inzwiſchen war die Strecke um 2 Km. verlän⸗ gert worden. Die Teilnahme eines der hervorragenden deutſchen Rennwagen hatte 10 000 Zuſchauer angelockt, die dem Auto⸗ Union auf ſeiner ſchnellen Fahrt zum Ziel begeiſtert zu⸗ jubelten. Als die Zeit von 2,56 Minuten bekannt wurde, gab es ein großes Rätſelraten, denn die im Programm wiedergegebene Geſchwindigkeitstabelle reichte nicht zu Zeiten unter drei Minuten aus. f In der Zweiliter⸗Sportwagenklaſſe gab es einen wei⸗ teren deutſchen Markenſieg durch den Rumänen Chriſtea auf BMW, der ſein großes Können ſchon beim Groß⸗ glockner bewieſen hatte. Chriſtea erzielte 3,38 Minuten und wurde damit Zweiter in der Geſamtwertung. Nach ſeinem großen Sieg erhielt Haus Stuck eine Ein⸗ ladung von König Carol zu einem Beſuch in der Haupt⸗ ſtadt Bukareſt. Badens Meiſter beſiegt Ein Rugby⸗Meiſterſchaftsſpiel des Gaues Baden führte in Neuenheim die beiden ſtarken Mannſchaften des Sc Neuenheim und des badiſchen Meiſters Rech Heidelberg zuſammen. Dank der beſſeren Mannſchaftsleiſtungen ſieg⸗ ten die Neuenheimer verdient mit 18:11(35). Neuenheim kam zu drei Verſuchen von Lenz(zwei) und W. Kohl⸗ meier, ſowie einem Sprungtreffer und Straftreffer von Dr. Vogel, der auch einen Verſuch erhöhte. Die Ruderer legten zwei Verſuche durch Baur und Forſtmeyer. B. Pfiſterer erzielte einen Straftrefſer und verwandelte auch einen Verſuch. Das Treffen war offen, man ſah viel Handſpiel. Vierländer⸗Sportfeſt undurchführbar Der Präſident des Italieniſchen Olympiſchen Komitees, General Vaccaro, hat ſeinen Dank ausgeſprochen für den franzöſiſchen Vorſchlag, im Forum Muſſolini zu Rom ein „Sportſeſt des Friedens“ zu veranſtalten. Leider ſei die⸗ ſer Gedanke zur Zeit nicht zu verwirklichen, da die erfor⸗ derlichen Anlagen noch nicht alle fertiggeſtellt ſind. Der franzöſiſche Vorſchlag plante einen ſportlichen Großkampf zwiſchen den Nationen, die an den Münchener Beſpre⸗ chungen teilgenommen hatten. Die beſten Sportlex aus Deutſchland, Frankreich, Großbritannien und Italien ſoll⸗ ten ſich in der Leichtathletik, Schwimmen, Fechten, Boxen, Basketball und Radſport meſſen. Eine ſolche Veranſtaltung kann nur in einem ehrwürdigen Rahmen aufgezogen wer⸗ den. Dieſer fehlt, wie General Vaccaro erklärte, da das Forum Muſſolini baulich noch nicht vollendet iſt 3 1 Frankfurt anzestere g et, berheſſ.Pr.⸗ Anl. Stadtanlelben 4½ Augsburg 2 99.— 99. l 4½ 8 Baden 26 98.— 98, Otsch Staatsanleihen 4½ BerlincHold24 102.7 102.7 4½ Darmſtadt 26 97,75 97,5 Deutsche destver zins l. Werie R883 4% Bahern 27 30,62 99,6 ½% do. 27 97.75 97,75%½ Odstom. Bf 99. Giroz. Rege 5 0 29 A. 99, 99. 4% Pirmaſens 26 00, 4% 8e en An 26 1050 105, BO un 28. N E 09.50 925 4½ Thüringen 49 99.6 99, Mannbem Hus 135,0 135,0 4½ do. 4% do. 27 A- 9062 99,02 105 18 * 0. 45 do. v. 38 R. 4 00, 98,—verschreibungen do..⸗ Rom 100,0 1000 4½ Württ. Wohn e 1 1 99.75 90, 75 15 0 50 A 55 99.87 00.75 9 4% Dt. bahn 35 400,0 100,0 Pfandbriefe u Schuld- 4% Raſfaugbsdf. 5 r 0 i 100,0 100. Gpfbr. 25, A 1 5„314 pfbr. 100, 105. Würzb.-In 100.2 100, 24% Rh.-Hop-Bk. 4½% Bahr. Vandw⸗ g.-Kom. RIA 100.0 100.0 100.1 100.1] dank N 32. 101,0 101.0% Südd Bodcr. 2) 4½ Berl. Hyp.⸗Bk. Liq., Gofbr. 8 8 6 von 25. 100,0 100,0 und U o. A.. 100,8 100,8 1988 3.* 4½ Dresden 28. 90.75 00, Landes- und Provinz- 1 4½ Württ Hyp⸗ Seeg. h 10 101.7 4% e. 670 05 banken. kom. Grover eee 100 0 100% Gofer 1. 4% Scha 4½ũ Hanau 28 37,50 97.2% Bad.-Ubbk. 5½ do. Sig. Bf.%o Erdtv.] 8 100, bon 9 16. 1115 90.25. 99,25 4 3 26 90,25 90,50 1 29, f 2 100,0 10% 6. A. k 5 101,1 100, 0 45 5 v. 5 3 FF. 85 15 95 55 955 a 0 3 25 aeg Al 100.0 100,0 deen. 7 Schuldverschrelbung. 1 1 ainz— 2 23 2* 0 6% Juden 27. 99.50 90.0 4½ Mannheim 2 9778 9778 f 1 4 25 V 100.2 100.2¼%8 de. Pfr. k. 8 Lindner Brau zs 5 5 1010 8 5 Neckar Stuttg 23 s Roch ing Eſſen 105.8 100 2 d 1. 101,0 100, 383 9 8 umwandelbar A.28.5 123 . ohne Zins verrechnung 100.7 100.7] KscarStuttg.21 99 37 99.62 2 09,75 99,75%½ do. Kom. Ei 100, 100.0 9 100,0 100,0 8% Goth. Grder.⸗ e. 00.0 100,10 Sregltsgstelten der Länge, See 8 100.2 1005 103,5 103,5 94. l de. — 5„ 103, N do. 17815 107.5 107,5] 7, 8 und 3.. 100,2 100,2 Schuld. 28 dr Rom. S Abl. 41 138. 12750 8. K. A 18 5 1013 17 1510 572% e, eier.. Un 11.506 3 1 1555 2 115 i000 6 e e „ 110,5 119,582%„„Oſtpr. Lands 90 4 5 Di. Reich 130.9 130.7 2 1 3 100.71 E Au 102—— 101.2 industrie- Aktien „Id Sebrüder, 65— 66, e 100.0 100.0[ 8. 11385 85 Breuß Sober. Andreae-Noris 10170 2810 0 215 Gold VI Aſchaff. Buntpap 87. 25 88 1 010 100,5 de. Selle. 1220 12310 Julius Berger 151.0 149,5 Brauer. Kleinlein 117,0 117,0 Bronce Schlenk ald u. Reu 85 4 Hanauer Hofbr 162,0 162.0 Brown. Bovert 121.0. Hanfwerke Füſſen 131,5.., dein. Sraunkotzl. Harpener 159,7 einelektra St. emen Heidelbg. 151,0 153.00 Hartmann& Br. 1270 1270. do 1 dem. Alvert 118,0 118,0 Henninger Brauer 119,5 1 Rheinmetall 5 deſſen⸗Raſf Gas 80,50 20 5 N WW U 135.0 135.7] Holzmann. BB. 155,5 153,0] Roeder. Gebe... 99 1„106,2 107,0 Kalzwk. Heilbronn emag 141,8 145,0 Di. Gold. u. Silber 2180 Dt. Steinzeug 5. Dürrwerrſre 8 Durlacher Hof 105,;;0 e 25 755 e old u. e 123.5 Wo ke e 1 58 Konserven Braun 90, 47 5 nzinger⸗-Union 5* Eſchweilerdergw Kraftw. Altwürtt 89, 80. Sinaleo. ſchlinck a Co Ettlinger Spin wenbr. Mün h Exportma z Judwigsh. Ak. Br... fager Gestdteig 83.50„ dte. Walzmüble.. edu Sergdan ahr, Gebr. 152.5 falnkraftwerk. Farben 152.2 155,2 8 Akt.⸗Br. 83.— 82,25 8 einmech.(Jetter) 92,— 93,50„%% e Benn 1248 12375 riebrichsüſ e.. Noteren Barak, 1170 bs. Uüftamdrin oldſcmidt. 133,0 135,2 fliederrb. Sede., Boigt& Gaeffaet ner- Kaufe 4030 l 55. Salgo Sl „ afenmubte 167,0 167,0 7 Mühlen Bf. Breßh.⸗Sprit lein, Schanzlin 124,0 12700 S rig. Stem. l Siemens⸗Neinig. Eßlinger Maſch. 104,5 105,0 lea Glettrigttat. 106,0 Sie 1 950 N Südd. Zucker de. Slanzſtoff do. Strobſteßß 2. Boot Baden(A. Schmittner, H. Billen, K. Gerber, R. Schulz, St. W. Zimmer), 3. Boot Rhein. 5 Vereinsmeiſterſchaft des MR Baden. 1. Boot Forelle (H. Ohrnberger), 2. Boot Bobby(L. Oehlſchläger). 1. Vierer MRG. 1. Boot Joſeph Kühner(E. Stopfer, O. Hufen, R. Knopf, E. Forſter, St. E. Euler), 2. Boot Rhein(F. Krauße, W. Stadel, R. Adelmann, F. Göhrig, St. H. Stumpf.) 3. Boot Baden, 4. Boot Mannheim. Altherrenvierer des MRV Baden. 1. Boot Joſeph Kühner(K. Klett, Dr. J. Battenſtein, A. Ank, Schã⸗ fer, St. Herrmann), 2. Boot Rhein(A. Ruppert, O. Hufen, E. Ringwald, F. Schwarz, St. Drautz). Anfängervierer für Jugendliche der.11 1. Boodk Rhein(E. Euler, E. Belledin, K. Uhl, Billen, St. E. Stopfer). 2. Bott Baden(W. Rückert, W. Helfert, H. Hel⸗ fert, W. Zimmer, St. F. Göhrig.) 3. Boot Mannheim. 1. Vierer des MR Baden: 1. Boot Baden(H. Breu⸗ 1 G. Joſt, L. Oehlſchläger, E. Albrecht, St. R. Gai⸗ ſer!; 2. Book Mannheim(A. Haas, W. Metz; A. Hannkam⸗ mer, 55 Ohrnberger, St. Drauts). Eiuer⸗Vereinsmeiſterſchaft der MRG: 1. W. Volk; 2. O. Birkel; 3. H. Gekeler. Alte⸗Herren⸗Vierer der MRG: E. Diehl, G. 1. Boot Baden(E. Küh⸗ ner, K. Rupp, Herrwerth, St. H. Hummel); Neuer Weltrekord über 10 000 Meter In Helſinki ſtellte Europameiſter Taiſto Mäki über 10000 Meter in der glänzenden Zeit von 30:02,0 einen neuen Weltrekord auf. Mäkf, der als erſter Läufer der Welt dazu berufen ſcheint, die 30⸗Minuten⸗ Grenze zu unterbieten, blieb um 3,6 Sekunden hinter dem bisherigen Weltrekord ſeines Landsmannes Salminen zurück, (Bierbach, Zander⸗M.) 2. Boot J. Kühner(5. Wedge, Dr. Hufen, F. Knörzer, St. J. Olivier). 2. Vierer des MR Baden: 1. Boot Mannheim(F. Nuſſer, A. Brech, E. Kehl, P. Nuſſer, St. R. Danenhauer]; 2. Boot Baden(R. Kilion, K. Reinacher, K. Kempf, G. Bauer, St. R. Gaiſer). Jugendachter der Min: Schmittner, H. Billen. E. Forſter, E. Belledin, E. Spelz, W. Burkhardt, K. Gerber, H. Stumpf, St. G. Herrwerth]: 2. Boot Bleib Treu(F. Nußbaumer, E. Euler, Kinſky, K. Sterner, F. Krauße, R. Schulz, H. Stadel, H. Häberle, St. W. Volk). 5 N Frauenachter der MRG: nold, E. Metzeltin, J. W. Reinmuth, O. 1. Boot Deutſchland(A. 1. Boot Bleib Treu(E. Ar⸗ Wolf L Schmidt, L. Stein, E. Pfeiffle, A Franz, E. Söller, St. R. Harbig); 2. Boot Deutſchland(L. Trändlin, H. Schell, G. Zimmermann, A. Jimmermann, J. Ficks, A. Winter, J. Nisble, P. Maurer, St. J. Vaith). Achter des MR Baden: 1. Boot Bleib Treu(A. Haas, R. Danenhauer, G. Bauer, W. Metz, A. Honkammer, F. Schwarz, L. Oehlſchläger, E. Albrecht, St. R. Gaifer]: 2. Boot Olympia(H. Hauer, H. Funk, H. Breuninger, H. Bohn, E. Ringwald, G. Joſt, K. Herrmann, H. Ohrnber⸗ ger, St. H. Rehmann). 1. Achter der MR: 1. Boot Bleib 1 955 Rupp, H. Häberle, F. Krauße, O. Birkel, E. Diabl, b. Franz, Dr. W. Rienmuth, W. Göhrig, St. W. Volk); 1 Deutſch⸗ land(E. Kühner. F. Knörzer, F. 899175 R. Adelmänn, G. Herrwerth, F. Göhrig, R. Knopf, E. Forſter, St. W. Zimmer). Spannender Großer Preis von Karlshorſt Jambus überraſcht Die Flachrennſaiſon des Jahres 1938 kann als nahezu beendet betrachtet werden. Das Hauptintereſſe im deutſchen Galopprennſport wendet ſich dem großen Herbſtereignis, das in dem am Sonntag in Karlshorſt auf der Bruchheide zum Austrag gebrachten„Großen Preis von Karlshorſt“ zu ſehen war, zu. Das Rennen war mit 35 000 Mark aus⸗ geſtattet und führte über eine Strecke von 5200 Meter. Gewinner war der von ſeinem Trainer F. Michael wieder glänzend in Schuß gebrachte Jambus, der ſich ſeit Früh⸗ jahr nicht mehr in der Oeffentlichkeit zeigte und zwangs⸗ weiſe pauſieren mußte. Jambus lag unter A. Oſtermann aut in Führung und ſiegte vor Stahlhelm und Steinbutte. Leider fehlten die Franzoſen, die mit dem in Schweitzer Beſitz befindlichen Unie den Reiz des Rennens ſicherlich erhöht hätten. Die Bahn machte diesmal verſchiedenen Teilnehmern Schwierigkeiten und Zwiſchenfälle waren nicht zu vermeiden. Ausſchlaggebend für den Erfolg war wohl das Ausbrechen von Capo beim zweiten Sprung, wobei Steinbutte ſo ſtark behindert wurde, daß ſie den Reiter verlor. Jockey W Zimmermann ſchwang ſich aber geiſtes⸗ gegenwärtig ſoſort wieder in den Stattel und fand auch ſehr bald wieder Anſchluß an das Feld. Jambus, Stahl⸗ helm und Steinbutte hatten noch Kopf an Kopf den letzten Sprung genommen und dann gewann Jambus nach kurzem Kampf leicht. Schon vorher hatte der Stall Michael unter Tintoretto das Zukunftshürdenrennen gewonnen SGoldhyp.-Ffandbriefe, 1 8 11 1 8 3 1 1 3 15 Aunth. Hyp. adiſche Pra„„0 Sroßkraft. Mom.. 8 0 145,0 arttemb. Elektr. 103,0 107,0 5 eee Mann9 R 2—4 100,0 100.0 Tan Br. Pfor zz.. Grün& Bilfinger.. 226,0* 9 5 alle Hrauerei 78.50 5 Abctlen 3 100,0 100,0. 4½ do. R 35,36,39 100,0 100. Bayr. Motore. ellſt Waldhof 140,0 141,0 ob. A. f. Rhein do 8 123 100, 100.0 3½ Bahr Bodener. 5 5 do. Lig. Pfbr. 101.0 100 7] Bemberg, J. B. 134,5 137.0 e 5 ſchlff, und See⸗ *— transport Mhm 164.0 164% Sank-Aktien Bt. Reichab Bor, 125,6 12571 215,0 216, Sadiſche ant „ Feen Brivatd 110,0 1100 Versſcherungen 2 8 ent o, an 117, 1170 . 130,2] Dresdner Bant 100,0 109,0 i 38 120,3 22.7 Frankfurter Bank 93.50 93. Mannheim Berl. 25 0h 99.50 3 de. Pyp ⸗Bank 12.5 nspo 3 Pfälz 59.⸗Bank 02.7 102.5 1„ 5 Nu en 0 185,5 80,0 33 e e eee eee een 97,— 97,50 Württbg. Bank 5„ 114.0 118,0 5 113.0 113.0 108,0 110,0 4 —. 13530 5 amtiiech nient tie wene Umtausch 1 %%% getunt 8 gde. vietu- Werte aut Oki. 5 1. ö 185 Gtoßktaft Maungel 5 r. a 5 8 1 5. 8. Wear Geke abr 1% 08 45 0 1050 15s 8. 85 4. e 8 99,78 e ede ie 7 58:„ 8 1946 e 938 n r, R. ele pfer, Boot hrig, oſeph Schä⸗ „8. Book t. E. Hel⸗ m. Jreu⸗ Gai⸗ kam⸗ 2. O. Küh⸗ mel): Montag. Neichsbankausweis Kräflige Enilasſung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wert⸗ papieren um 1651,8 Millionen auf 9070,9 Millionen Mark erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 1625,8 auf 8172,7 Mill. /, an Lombardforderungen um 24.7 auf 48,4 Mill., an deckungs⸗ fähigen Wertpapieren um 0,3 auf 549,9 Mill./ und an Reichsſchatzwechſeln um 1,0 auf 1,7 Mill./ zugenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren ſtellen ſich bei ge⸗ ringfügiger Zunahme auf 298,3 Mill. I. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind zu⸗ ſammen 1279,9 Mill.„ in den Verkehr abgefloſfen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 12770 auf 8023,5 Mill.„1, derjenige an Rentenbantſcheinen um 2/9 auf 389.5 Mill./ erhöht. Der Umlauf an Scheide⸗ münzen nahm um 88,9 auf 1741, Mill.% zu. Die Be⸗ ſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 8,9 Mill. /, diejenigen an Scheidemünzen unter Berück- ſichtigung von 3,5 Mill.„/ neu ausgeprägter auf 72,7 Mill. Mark verringert. Die fremden Gelder zeigen mit 1231,0 Mill.„ eine Zunahme um 281,5 Mill. ,. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben um 0,3 auf 76,8 Mill./ zugenommen. Im einzelnen ſtellen ſich die Goldbeſtände auf 70.8 Mill. /, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen 6,0 Mill. /. 3 Hardy u. Co. Gmb, Berlin. Dieſes Bankhaus, das, wie bereits kurz gemeldet, den nicht unbeträchtlichen Be⸗ triebsgewinn des Geſchäftsjahres 1937/38 zur Stärkung der inneren Reſerven verwendet, ſo daß der Gewinnvor⸗ trag aus 1936/37 von 53 171/ unverändert auf neue Rech⸗ nung vorgetragen wird, veröffentlicht im Reichsanzeiger die Jahresbilanz zum 31. März 1938. Dieſe weiſt gegen 1936/37 folgende Ziffern auf: Gläubiger 93,40(62,30), dor⸗ unter Noſtroverpflichtungen 20,46(17,55), Einlagen deutr⸗ ſcher Kreditinſtitute 11,64(14,79), ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite 8,48(11,19) und ſonſtige Gläubi⸗ ger 52,83(18,76), ferner Verbindlichkeiten aus der An⸗ nahme gezogener Wechſel 17,43(15,59) Mill. J. Bei 10 Mill. 4 Stammkapital werden die Rücklagen mit 1,10 (1,10) und Rückſtellungen mit 0,58(0,37), Mill./ aus⸗ gewieſen. Andererſeits hat ſich der Wechſelbeſtand auf 18,58(10,28) Mill.„ erhöht. Das Wertpapierkonto er⸗ ſcheint mit 9,93(5,81) Mill. JI. Die Schuldner ſind auf 70,24(56,0) Mill./ geſtiegen, und zwar die Forderungen an Kreditinſtitute auf 9,27(3,70) Mill. /. Dauernde Be⸗ teiligungen ſind mit 3,06(2,87) Mill. verbucht. * Zellwolle Lenzing AG, Lenzing(Oberdonau).— Kapitalerhöhung auf 12 Mill.“ beſchloſſen. In einer o wurde die Erhöhung des bisherigen vorläufigen Aktien⸗ kapitols von 1 Mill./ auf 12 Mill. 1 beſchloſſen. Es wurde mitgeteilt, daß ein erheblicher Betrag dieſer Kapital⸗ erhöhung durch neue Zeichnungen bereits vorhanden iſt. Die Texilinduſtrie der Oſtmark hat ſich auch bei dieſer Neu⸗ auflage in hervorragendem Maße beteiligt. Der Vorſtand der Geſellſchaft gab einen kurzen Abriß über den Stand der Bauarbeiten. Trotz erheblicher Erſchwerniſſe konnte eine weſentliche Bauverzögerung bis heute vermieden werden. Kienzle Taxameter und Apparate Ach, Villingen.— Verluſttilgung. Die mit einem Grundkapital von 360 000 Mark ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1937 einen Jahresertrag von 944 300 /. Nach Abzug der Unkoſten, darunter 516 000/ für Löhne und Gehälter, 119 500/ für Steuern verbleibt unter Berückſichtigung von 104 300% Abſchreibungen ſowie 86 000% Zuweiſung zu eden ein Reingewinn von 89 350 /, der ſich um den Verküſtvörkrag auf 45 005% vermindert. Angaben über die Verwendung Hieſes Reſtgewinnes liegen nicht vor. Die Bilanz zeigt das Anlagevermögen mit 0,18 Mill.% Im Umlaufsvermögen von 0,87 Mill. ſind 0,25 Mill./ Vorräte und 0,56 Mill./ Warenſorderungen enthalten. Dem⸗ gegenüber ſtehen 0,34 Mill. // Verbindlichbeiten, davon 0,15 Mill./ Warenſchulden und 0,10 Mill. Bankſchulden. Dem Alt ſtehen 0,086 Mill./ Rücklagen, 0,07 Mill./ Wert⸗ berichtigungen und 0,15 Mill./ Rückſtellungen zur Seite. * Nationalbank AG, Eſſen.— Kapitalerhöhung be⸗ ſchloſſen. In einer ao. HV wurde die vergeſchlagene Er⸗ höhung des Aktienkapitals von 2 auf 3 Mill./ beſchloſſen. Der Mindeſtausgabekurs für die 1 Mill./ neuen Aktien wurde auf 105 v. H. feſtgeſetzt. Wie der Auſſichtsratsvor⸗ ſitzer mitteilte, ſteht die Kapitalerhöhung im Zuſammen⸗ hang mit einer Beteiligung in gleicher Höhe bei einem anderen Privatunternehmen des Reviers. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre iſt lediglich wegen der Dring⸗ lichkeit der Zeichnung ausgeſchloſſen woiden. Mit der übernehmenden Stelle iſt jedoch ein Abkommen dahin⸗ gehend getroffen, daß der größere Tei! der neubegebenen Aktien zur Weiterveräußerung an die Aktionäre der Bank zur Verfügung geſtellt wird. * Halleſcher Bankverein von Kuliſch, Kaempf & Co. K. G. a.., Halle a. d. S. In einer Auſfſichts⸗ ratsſitzung wurde der Bericht für das erſte Halb⸗ fahr 1938 vorgelegt. Das Geſchäft hat ſich bei einer Erhöhung ſowohl der Kreditoren als auch der De⸗ bitorxen bei ſteigenden Umſätzen befriedigend weiter⸗ entwickelt. Herbſtzuteilung der Goß Wüſtenrot. Bei der 65. Zu⸗ tellung der Bauſparkaffe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot, Gemeinnützige Gmbß in Ludwigsburg, wurden 382, Bauſparverträge mit 4041000/ zugeteilt, ſo daß im kaufenden Jahr bisher 1580 Bauſparvertröge mit 133 665 000 Mark zugeteilt worden ſind gegenüber 1179 Bauſparver⸗ träge mit 12957 700/ in der gleichen Zeit des Vorjahres. Ferner wurden an Bauſparer mit guten Zuteilungsaus⸗ chten in dieſem Jahr bisher 8 025 500/ neue Zwiſchen⸗ kredite gewährt gegenüber 7 429 300% im Vorjahr. Die Geſamtzuteilungen der Goß und von ihr betreuten Bau⸗ parkaſſen betragen nach Berückſichtigung aller bisher ein⸗ e nachträglichen Aenderungen nunmehr 340 380 521 ark auf 26570 Bauſparverträge. r 2 1 33 15 1 1. Be II i 5. 5 110, 112,0 Hatrongen of 5 + II 1 75 5 1340 1 oſbandschaften 48 58, 80 0 100.0 100.0 Lalcke Aaſchineh 11018 112¹7 eee 98,.— e ee„. ecarwerſe Deutsche Bommern Alb i. 4% Schl. andſch. ¼ do. Liguld. 1011 100,1 GSaſalt Ach. e 65,80 67 Dare. Wietaw.. Peil, Houmans 150 o Kade e testwerzinsl. Werte Rörinprov Altbe... Gpß kn(ee 99,75 99.78 4½% 0. Rem 15 100.0 100,0 Sar. ElStef ef... e Hüſſeld Hoeſelde... ee[Poteetried: 51, 92.59] do. Steingufb f 5 G.-Holſt. Altbe..% Weſif.“ Gdpf... 90,7 4% Ah⸗Weſtſe de. do, Elektr⸗ Wk.. 145,0 Dun am. A. Rodel 82,— 83,50[Hutſchenreuter, 4 91.— 92,75 5 1 „ Anleihen: Weſtfalen Altbe. ½ do. Abfind.. 101,7 8 6, 12,10, 4 100,0 100.00 Bergmann Elekt. 128,0 128.8 fintracht Braunk 163,7 105,5 le Bergbau 165.0 166.5 zandbrü Auer Mentenbsleſe Schadet, de 58 e,, lige Heal, 1270 18 bontz. Hraunk. entenbrleſe, Schusgebies 4½ Berlinch⸗S 33 102.8 102.8 Stadtschaften e 0 160,0 Clefir„Lieferung 130,0 121% Immob. Münch. 74.— 74, 15 Pittler 5 8 4 55 58 102, 4% Schleſ, Bökreb. do. Rraft u. 8. 159,0 160,6 Elekte Licht u. Kr. 1 i dee n,, l 1058 5 1 10 e 98.50 4% erl. Pfbrumi Golf eu. 23 100.0 100 0 Vn Eagelöaeßt Bran 9215 15 e—* e Bt. Reſchsanl.27 101.7 101 15 5 5— dpf. 100,0 100,0% Südd. Bdkred. oswauͤknnauer 144,7 144.„Union 113.0 1 acobſen.... 90,75 90,75 5 27755 i088 85 00,37 99.25 5 5„ 05 Pe entral⸗ 5 7 1055 85 100,7 100,7 Jrauh Nürnberg 130,0 130.0 e 1180 119 obn. J... 6212 83,50 925 87 1255 Keb gen 105 97 98,5% Büſſedorf 2 babiſcz. N 7 1000 100.0% Ukur andes, Fraun a. Beke. 150“ Erlang ⸗Baumw.. 143, Pagla, Porzen an 144.0 144,00 P ssubenanbe 9 1 4 1 7 8 40% 7 98,8 98,75. 5 21 100,0 100,0 1 A 169,5 170,5 n e 8 Na e 130,0 139,2 n 5 4 7 9 1„ N 5 5 2 7 5 5—*—** 1„ 5 1 2* 4% H EEE Hypothek. Bani rts]? feabif fn. g 100,0 100 0 Gun t 2 112 5 e.. 8. 0 18 eee e ins 3 12— 25 ˖ 0 100,3 1 piii:. Feibiſch, 9. 6 0 J. E. Reinecker 77 Baden, 97 5 4% Wap deine„„ 100,8/ Württ. f. 10 100, 6 ,ÿ are.. 1165 ane 5 ( Bayern 27, 99,62 99, 5 o. 5 1112 1 27 1 arl. Waſſerw. 115,„0ſFelten& Guill. 135, 8 b. hein Braunk. 40 do. Ser un! 1 90,75 4½ München 2. 1 5 1 8 19 15 10075 industrie · Obligationen 5 9 e eee e,, ie 4 5 1 00 de 4½ Braunſchw 29 90,28 0937 4½ Pforzheim aa, 98,„ Brau 9 5 6 Ur. raui do, Grünau in, Zückerf. 121,0 123,0 Kötiger Leder 127(do, Spiegelglas r,. Sachſen 1 99.25 5 2 52 100,0 100,08 5 do. Ind. Gelſ 33 1 2 Krefft, W.—„Weſtf. Elektr. 77 N. 105 7 185 ManndeimAltbeſ 13770 ½D.Cenirbkrea 00e Hoeſch v. 192. Side 10 ehe E To 1175 51595 N 90, u Riebec Montan Uchspoſt. p. 88„0 100, 5 6½ D Hypoth.⸗Bk. 5 Mittelſtahl 38 10ʃ,7 101,7 Ebriſto dh e Une Gerreshm. Glas„. Riedel de Hasn Ke do. 88 F. 1. 10051 Goldpfor. 3 88 100,0 100,06 Natronzellſtoff. 103,0 6 riſtoph 102,5 104,0[Gef. f. el. Untern 137 1375 Küppersbusch,.. 7 1 5 1 25 oncordig Bergb. 55 0 100,0 Roſenthal, Porz d gener: 100 9 100 9 eg br f 7 170 0 10d oſs Auger Kk. 1684s 108, 7 Cent. On been Lela Jug,. abrapfte. 190 17 fer ge Nentbranſ, g N ö 5 4 100.⸗Br.. 103, N. 5 tte 8 5 825 bo. Gia. Görtz 103.3 103,3 n 255 N 16% ee ee e e N 8 Geld en Gebe. 1 e„ 9 11 5 e de e e ee nee en dds leg 1000 100 00e accngrt 2s 8,%, Bech ueſan zer 115 fl 0 Gan ee 2290 0 dias 10 e eee e e 126,5 0 en dn des 100%.% amd Hp. Bk. 100,0, 100,0 4% Hard Bergt.. 1 1* 1 3 5 Guano-Wer ke. 4020 Eindner, Goufk. 144.0 1.„—— 0— 13 75 i 22 55 ö 5 Lö ing alte 130.0 e 00 en 175,0 do. Erdöl. 129,0 131,0 ſgaerm.& Guckes 110,8 111.5 F dt Schuggeb. 2½ do. R. 10u. 1 100,2... Soldhyp. f 18 100,0 100,0 5 g do, Kabelwerke., Uackethal. Draht m. Krauß 5 eee e de wf ne,. dee e, 852 8 N.„ 8 8 7 o, Spiegeigl. 0.. Halleſche Ma 1 ansfeld, Bergb. 144 5 4% Würn. Wir:..% r Boden. inqcustrie-Aktlen do. Steinzeug. 168,0 77, Famburg. let Marte a aue Anleihen: 4% bann. Str. 27 100,3 100,5, Gelbpfbr. 2 21 100,0 100 o ſeeumutete abe 210,8, do Fel u ar%. erden eren Rach den duda „ 4% Raff. Sbkr 4%. abe Keile au Sees 4 ge 5860 85 Drandenbg.80 99,50 99,04% Rhe 1 Vabannovel 18 1 400 bn 90.55 80,35 4% Pommern 30. 90,25 4/8. Gf. A. 20 f 1 100.0 105.0 4 18 69,80——.— * 4½% Pr. Centrod. TS-ZET bend Ausgabe Nr. 457 — Akflien uneinheiilich Nachlassende Kauflust/ Nenfen fest Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Aktien ſchwächer Frankfurt a.., 3. Oktober Der Wochenbeginn geſtaltete ſich an der Börſe ſehr ruhig und am Aktienmarkt weiter etwas ſchwächer. Nach den ſtarken Erhöhungen der Vorwoche beſtand weiterhin Neigung zu Realiſationen daneben dürften auch Vorberei⸗ tungen zur Zeichnung der neuen Reichsanleihe getroffen worden ſein. Andererſeits lagen Kaufaufträge kaum vor, ſo daß durchſchnittliche Rückgänge von 17 bis 3 v. H. ein⸗ traten. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Verein. Stahl um 1% auf 102, Mannesmann um 1% auf 108 ½ v., Ilſe Genuß nach Pauſe um 2/½ v. H. auf„ Hoeſch lagen mit 110(111) verhältuzsmäßig gehalten. Am Maſchinenaktienmarkt waren die übußen ſtärker, Demag 142(145), Rheinmetall 127(130%) Daimler 1357(137). In der chemiſchen Gruppe ſchwächten ſich JI Farben auf 13254152(454), Metollgeſellſchaft auf 127%(129) und Scheideanſtalt nach Pauſe auf 200(225) ab. Von Elektro⸗ werten fielen AEG auf 11376(117), RWE auf 12076(122 94) und Lahmeyer auf 1287(1287)(130) zurück. Sonſt ka⸗ men zunächſt noch Conti Gummi mit 207 und Reichsbank mit un v. 186 zur Notiz. Am Rentenmarkt war die Haltung bei noch kleiner Nach⸗ frage gut behauptet. Feſter lagen Reichsbahn⸗VA mit 125(12575), Reichsaltbſitz s v. H. höher mit 130 78. gitüdationspfandbriefe lagen vorwiegend feſt bei Erhöhun⸗ gen von 4 v. H. Stadtanleihen zogen teilweiſe 1 v. H. an, dagegen notierten Induſtrie⸗Obligationen etwas uneinheitlich. Feſt lagen ferner Dekoſama J mit 138(137%). Pfandbriefe und Stadtanleihen blieben unverändert. Im Freiverkehr lagen Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,05(94,8) knapp gehalten. In der zweiten Börſenſtunde herrſchte nahezu Ge⸗ ſchäftsſtille und die Kurſe der führenden Werte bröckelten eher weiter ab. Verein. Stahl 101 nach 102, JG Far⸗ ben ſchwankten zwiſchen 152415294. Etwas höher lagen Geffürel mit 137 nach 1362. Die ſpäter notierten Papiere gaben meiſt um 1½—3 v. H. nach. Der Einheitsmarkt zeigte verſchiedene Induſtrie⸗Papiere weiter feſt. Am Freiverkehr war das Geſchäft ruhig. Dingler 89 bis 91(90—92), Verein. Fränk. Schuh unv. 73—75. Dt Berliner Börſe: Ruhige Aktienmärkte Berlin, 3. Oktober Nachdem zum Teil ſtürmiſchen Bewegungen der vorigen Woche und den lebhaften Aulagekäufen des Publikums war zu Beginn der neuen Woche erſtmals eine gewiſſe Atempauße zu beobachten. Das Kursniveau, das in ver⸗ ſchiedenen Fällen ſicherlich als überholt anzuſehen war, er⸗ fuhr gelegentliche Korrekturen in der Form kleiner Ein⸗ bußen; es fehlte indeſſen auch nicht an weiteren kleineren Befeſtigungen. Die z. Zt. herpſchende Geſchäftsſtille iſt außerdem auf die Begebung der neuen Reichsemiſſion zu⸗ rückzuführen, da weiteſte Publikumskreiſe ihre ankage⸗ bereiten Mittel für dieſes ſeit jeher beliebte Anbagepapier zur Verfügung halten. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Harpener auf ein Angebot von nur 6000/ um 3, Stol⸗ berger Zink um 1½ v. H. Bei den übrigen Papieren be⸗ trugen die Einbußen nicht mehr als Prozentbruchteile. Von Braunkohlenaktien ſind Rheinbraun mit minus 1½ und Farben mit minus„ v.., von Elektro- und Verſor⸗ gungswerten A mit minus 1, Geffürel mit minus 17 und Lähmeyer mit minus 2, dagegen Elektr. Werke Schle⸗ ſien mit plus 4 hervorzuheben. Ueber den Durchſchnitt gedrückt waren die zuvor beſonders feſten Maſchinen⸗ bauaktien, ſo namentlich Deutſche Waffen, Rheinmetall Borſig und Schubert und Salzer mit je minus 2% v. H. Sonſt ſind an den übrigen Marktgebieten noch zu er⸗ wähnen: Metallgeſellſchaft und Bremer Wolle mit je minus 2, Deutſcher Eiſenhandel mit minus 2 und Dort⸗ munder Union mit minus 3, während andererſeits Stöhr Kammgarn um 1½ v. H. anſtiegen.— Am variablen Reu⸗ teumarkt gab die Reichsaltbeſitzanleihe zunächſt um 10 Pfg. auf 130,90, ſpäter weiter auf 13076 nach. Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert 946. Im Börſenverlauf wor die Kursgeſtaltung ausgeſpro⸗ chen uneinheitlich. Die Kurs veränderungen gingen jedoch nach beiden Seiten nur vereinzelt über 1 v. H. hinaus. Höher lagen Felten um 8, Deutſche Erdöl, SEW und Rheinmetall Borſig je um 7, Stöhr Kammgarn und Mei⸗ um 1, Stolberger Zink um 1/4 und Holzmann H. Andererſeits verloren Niederlauſitzer Kohle, und Demag je 1, Goldſchmidt und Rütgers je Harpener 2½ v. H. Farben wurden mit 152,75 bewertet. Am Kaſſarentenmarkt war die Haltung bei ruhigem Ge⸗ ſchäft freundlich. Von Pfandbriefen waren Liquidations⸗ pfandbriefe weiter feſt. Auch in Stadͤtanleihen traten viel⸗ fach Beſſerungen ein. So gewannen ꝛ7er Königsberg und 29er Bochum je, 27er Kolberg* und der Aachen 1 v. H. Von Reichs⸗ und Länderanleihen kamen göer Reichs⸗ ſchätze 7 v. H. höher an, während Z3der Poſtſchätze 4 v. H. verloren. Alte Hamburger ſtellten ſich nach erfolgter Zie⸗ hung 1% v. H niedriger. Induſtrieobligationen zogen vielfach leicht an. Farbenbonds büßten jedoch 6 v. H. ein. Aſchinger, Feldmühle und Gebr. Stumm gewannen hingegen je 2, Mix u. Geneſt ſtiegen um 7 v. H. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien gaben Vereinsbank Hamburg um 1 v. H. nach. Bei den Hypothekenbanken büßten Deutſche Hypotheken, Hamburger Hypotheken und Meininger Hypotheken je, Deutſche Zentralboden und Weſtd. Bodenkredit ſe 4 v. H. ein. Am Markt der Kolonialwerte gewannen Kamerun 8 v. H. Von Induſtriepapieren ſtiegen Heim u. Co. gegen die Notiz vom 28. September um 11 v. H. Deutſche Steinzeug lamen nach Unterbrechung um 6, Nordd. Eiſenwerte um 6 v. H. höher an. Merkur Wolle ſtiegen um 4½ v.., wo⸗ bei Zuteilung vorgenommen wurde. Andererſeits verloren Hein Lehmann 4% und Kromſchröder 3 v. H. Viktoria⸗ Werke ſchwächten ſich um 3 v. H. ab. Steuergutſcheine blieben geſtrichen oder unverändert. Am Börſenſchluß nahm das Geſchäft weiter an Umfang ab, jedoch wieſen die Notierungen zumeiſt leichte Beſſerungen auf. Es gewannen Verein. Stahlwerke, Deutſche Erdöl und Daimler je 4 ſowie Demag 7 v. H. Bemberg gaben z und Goldſchmidt 1 v. H. nach. Farben ſchloſſen zu 153. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 3. Oktober. Am Geldmarkt war es heute ſehr ſtill. Die Blankotagesgelöſätze wurden erneut um s auf 298 bis 276 v. H. heruntergeſetzt. Im kurz⸗ und mittel⸗ friſtigen Anlagegeſchäft kamen nur beſcheidene Umſätze zu⸗ ſtande. Der Privatdiskontſatz war mit 276 v. H. unver⸗ ändert. Im internationalen Deviſenverkehr ſtieg der Dollar in London auf 4,80% gegen 4,826. In Amſterdam notierte der Dollar 1,84 gegen 1,04. In Zürich.3996 gegen 4,394, in Paris 37,20 gegen 87,05. Der holländiſche Gulden wurde in London auf 3,04 und in Zürich auf 238,75(238%) herauf⸗ geſetzt. Der Franken gab in London auf 179(178,96), in Amſterdam auf 4,95(4,97), und in Zürich auf 11,82½(11,85) nach. Der Schweizer Franken befeſtigte ſich in London auf 21,12(21,19) während er in Amſterdam auf 41,90(41,95) nachgab. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5. Privat 8 v. H. Amtlich in Rm Dis-] 3 Oktober 1. Oktober fül kont Veld Brief Geld] Brief Aegypten lägypt.PfBöbd.. 12,330 12,360 12,330 12,360 Argentinſen 1B.⸗Peſo.. 0,532 05536 0,632.500 Belgien 100 Belga] 2 42,21 42,20 42,21 42,20 Braſilien„1 Milreisß 9,146 0,148 0,1460 0,148 Bulgarien, 100 Leva 5 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen 5 53.72 33,82 53,72 53,82 Danzig 100 Gulden] 4 4747,10 47.— 47,10 England. 1 fd 2. 124030% 12,%% 12,030 12/080 Eſtland oh eſtn Kr. 4½ 68,13 68,27 68,13 68,27 innlandidefinn Mk. 2. 5,240] 59320 5,310 5,20 Flantreich 100 fr 3%, 5,723 6,737.723 6½737 Griechenſand 00.] 5.3530 27357.35 2357 2 5 100 lden] 2 135,50 135,78 135,50 135,78 rant Teheran) pala] 277 14.95 14.97 14,95 14,97 Nauen„ 100 181 Kr.% 33,82 53,92 53,82 53,92 Italfen„. 100 Lire] 413,09 13,11 13,09 13,11 Japan ichen] 3,29] 9,701 9,703 0,701 0,703 Negele 5.604 5,705 5,604 5,700 onada i kan. Dollar.583.487 2,483 2,487 Lettland 100 Lats 5, 48,7(5,85 48,75 8,859 Litauen. 100 Litas 5% 404 420 4,04 42,02 Norwegen 100 Kronen 5 60% 60,58 60.46 60,58 Polen 100 Zloty 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Vorſugal 100 Es fude] 4, 10.220 10,940 10,9020 10.040 An! 2—** 3 75—* Schweben 100 f„ den ois 701 05718 Schweig 160 Franken 25 50,78 50,90 50,78 506,90 Spanſen 100 Peſet 8 8 3 Tücke. 19 5 pid. 4% 17978.982 1,978 1,982 Ungarn 100Pengs—— 5 5 85 8 Uruguay, 1Goldpeſo] 1,009 1011 1,009 1,011 Ber. Staaten 1 Dollar 1/ 2,497.001.407.501 * Frankfurt, 3. Oktober. Tagesgeld unv. 21 v. H. FFFFFFFCbCbCbCCbCbC(Cã ä ↄ VTVTVVVTVTVTVTVTbVTVTVTFbCVTPVCTVTFPTVTVTPTbCTVTVFVTVTPDCVPVbVTVPVFVPVPVPVUPVPVPVPVUVUVUFPFUUUCUCUCUCUCUFUÿU᷑IÄ/ p pp ypßpßpß—pßß——————’¶ç—?—̃ ̃— * Stetiger Aufſtieg der Oſtmark⸗Wirtſchaſt. Der ſoeben erſcheinende Monatsbericht des Wiener Inſtituts für Kon⸗ junkturforſchung führt u. a. aus, daß die Berichtsperiode durch eine beſchleunigte Anpaſſung und Eingliederung der öſterreichiſchen Wirtſchaft auf allen wichtigen Gebieten ge⸗ kennzeichnet war. Eine Reihe von Produktionsmittel⸗ preiſen, wie die Preiſe von Edelſtahl, Chemikalien und Rohmetallen, aber auch von Verbrauchsgüterpreiſen lelektriſcher Strom, Schaumwein) ſind angeglichen worden. Die Preisanpaſſung iſt damit ſoweit fortgeſchritten, daß mit dem Erſatz der Zwiſchenzölle durch Gebietsſchutzabkommen für noch ſchutzbedüpftige öſterreichiſche Induſtrien ab 1. Ok⸗ tober die letzte Phaſe der Preisanpaſſung eingeleitet wer⸗ den konnte. Die Aufſaugung der Arbeitsloſen ſchritt mit erhöhter Geſchwindigkeit fort. In einer Reihe von Be⸗ rufen macht ſich der Mangel an Arbeitskräften, insbeſon⸗ ÜUg-Baugeſ Benz 125,0 125,0 do. Ton u. S e e is 1103 de. Waffen tl. em 163,0 do, Eiſenhand. 0 Tidler⸗Werke 24,7 Dierig, Ehriſtian 79.5 2 Dorim. Akt dere an Facharbeitern, immer ſtärker bemerkbar. Die Zu⸗ nahme der Beſchäftigten konzentriert ſich beſonders in den ländlichen Gauen, da dort außer der erhöhten induſtriellen Erzeugung auch die öffentliche Arbeitsbeſchaffung eine be⸗ deutende Zahl von Arbeitskräften bindet. Die Produktions⸗ ſteigerung hat ſich auf neue Zweige ausgedehnt. Eine Reihe von Zweigen innerhalb der Eiſen⸗, Maſchinen⸗ und Metallinduſtrie hat den Zuſtand der Vollbeſchäftigung er⸗ reicht. Auch die Umſtellungsarbeiten, die ſich in einigen Induſtrien im Zuſammenhang mit der Aufhebung der Zölle ols notwendig erweiſen, ſind, wie z. B. in der landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinenerzeugung und der Konfektionsindu⸗ ſtrie, eingeleitet worden. Durch Arbeitsgemeinſchaften und Landeslieferungsgenoſſenſchaften konnte auch das Handwerk in erhöhtem Maße an den öffentlichen Arbeiten beteiligt werden. 3..4* 3. 1 5 Harpen. Bergbau peldenau. Papf, Hemmoor Port. Mech. Web. Sorau 116, „Mercur Wollw. f 8 e 128,7 eſſ.u. Her 5 175 2 fbr Mae 1 in. Auff. 158,0 1 Großkraffwerk Mannheim A6 O Maunheim, 3. Oktober. Die heutige Hauptverſamm⸗ lung, in der durh das Badenwerk, die Pfalzwerke, die Stadt Mannheim und die Deutſche Bant nahezu das ge⸗ ſamte Aktienkapital vertreten war, beſchloß autragsgemaß aus 221 277/ Reingewinn 4 v. H. Dividende auf die Stammaktien und 10 v. H. auf die Vorzugsaktien zu ver⸗ teilen. Es wurde weiter beſchloſſen, das Dividendenrecht der Vorzugsaktien von 10 auf 7 v. H herabzuſetzen, nach⸗ dem eine geſonderte Verſammlung der Vorzugsa tionäre dazu die Zuſtimmung erteilt hatte. Die neuen Satzungen wurden genehmigt. Aus dem Aufſi tsrat trat Präſtdent Dr. Kaſimir Paul (Karlsruhe) zurück; an feiner Stelle wurde Ober⸗ regierungsrat Dr. Konſtantin von Bayer ⸗ Ehrenberg (Karlsruhe) gewöhlt. Waren une Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Oktober. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr blieb der Bedarf in Brotgetreide auch zu Beginn der neuen Woche gering, da die Mühlen für längere Zeit verſorgt ſind und lediglich zur ſpäteren Lieferung einzelne Ergänzungskäufe vornehmen. Anderer⸗ ſeits halten ſich die Zuſuhren in Anbetracht der geringen Verwertungsmöglichkeiten und der Inanſpruchnahme der Landwirtſchaft durch die Hackfruchternte in verhältnismäßig engen Grenzen. In Futtergetreide überſteigt die Kauf⸗ luſt hingegen die Anlieferungen. Von Braugerſten finden gute Qualitäten Beachtung. Am Mehlmarkt können die Abrufe insbeſondere in Weizenmehl im allgemeinen be⸗ friedigen. Futtermittel haben ruhiges Bedarfsgeſchäft. Bremer Baumwolle vom 3. Oktober. Loko 10,14. 2. Magdeburger Zuckernotierungen vom 3. Okt.(Eig. Dr.] Okt., Nov je 3,90 B 3,80 G; Dez. 3,95 B 3,85 G, Jan. (59) 4,00 B 3,90 G; Febr. 4,05 B 3,95 G; März 4 0 B 4,00 G; April 4,15 B 4,05 G; Mai 4,30 B 4,20 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Melis per Okt. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalzuotierungen vom 3. Okt.(Eig. Dr.] American Steamlard tranſito ab Kai 22/6 Dollar. Americon Purelard raff., per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchledene Standardmarken, tranſito ob Kat(Preiſe ſe 100 Kilo) 2298—2276 Dollar. Marktlage ruhig. * Tabakſtenerſtatiſtik. Der Steuerwert der im Auguſt 1938 gegen Entgelt verausgabten Tabakſteuerzeichen und die aus dem Steuerwert berechnete Menge der Erzeug⸗ niſſe ſtellen ſich nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamts wie folgt: Steuerwert Berechnete Menge der Er⸗ in Mill RM zeugniſſe in Kg. oder 1000 St. Nigg 10,03 747 815 1000 Stück Ahern. 45.10 4246 920 1000 Stück Feingeſchnittener Rauchtabak. 0,09 9 021 Kg. Steuerbegünſtigter Feinſchnitt und Schwarzer Krauſer..02 1530 923 Kg. Pfeſffentabunne.70 1354 411 Kg Kautaboec nr.14 14 536 1000 Stück Schnupftahae 008 141 356 Kg. Zigarettenhülln 044 435 767 1000 Stück An Zigarettentabak ſind im Auguſt 44069 Dz. in die Herſtellungsbetriebe verbracht worden gegen 40954 Dz. im Juli. Der Steuerwert beträgt für den Berichtsmonat ins⸗ geſamt 69,68(Vormonat 64,02) Mill. I. * Die Umſatzſtenerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Monat September 1938 werden wie folgt feſtgeſetzt: Staat Einheit Nm Stant Einheit No Aegypten 1 Pfund 12,31 Jugoſlawienſ1oo Dinar c, 5,70 Argentinien 100 Papferpeſos] 63,27 Ceiltand,„100 Lat 48,0 Be gien 100 Belga 42,24 uitäuen, 100 Litas 41,98 Braſiliem; odo Miltels. 14,04[Luxemburg 500 Fraues. 280 Bulgarien 100 Lewa 3,05 Norwegen„00 Kronen. 60,36 Canada. 1 Dollar 2,49 Paläſtina 1 Pfund 12.04 Dänemark 100 Kronen.. 53,63[Polen. 100 Zloty. 4705 Danzig. 100 Gulden 47.05[Portugal 100 Eskudos. 10,90 Eſtland. 100 Kronen 68,20 ft mänien 100 Lei 250 Finnland 100 finn. Mark 5,0[Schweden 100 Kronen 61,03 Frankreich 100 ranes.73 Schweiz. 100 ranken 5661 Griechenld 100 Drachmen 2,36 Spanien 100 Beſeten 12,12 Großbrittan] 1 Pd S erung 12,01[Tſchechei. 100 Kronen 8,61 . 100 Gulden. 134,93 Türkei 1 Pfund 1,98 Iran 100 Rials 1402[Ungarn. 100 Pengo Islanb 100 Kronen 53,73(bei Ausfuhr nach Ungarn) 61,44 Italien„4100 Lire 13,10 Uruguay. 1 Peſo 1702 Japan„ 100 Hen 70,05[ESt vumeritll 1 Dollar 2550 Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zuhlungsmittel erfolgt etwa am 5. d. M. * Der Londoner Goldpreis betrug am 1. Oktober für eine Unze Feingold 144 sh%½ d gleich 86,7993 J, für ein Gramm Feingold demnach 55,6047 Penee gleich 2,7906.. Am Samslag wurde Gold im Werte von 346 000 Pfund Sterling verkauft. Err.= tt. Haupt ſchrifeteiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Slüdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nu bei Nückporto. Herausgeber, Drucker und 8 Neue Mannheimer Zeſtung Dr. Fri Bode& Co., annheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchöftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und& Mittag erſcheinen gleſch⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 300 Ausgabe B üb- 10 00 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Auguſt über 21 000 3 1. 5 1. 8. 1. 135,7 Siemens& Halste 109,5 200,5 Oert. andelsgeſ. 123,2 Stader Lederfabr 130,„„ Com, u. Privatb 161.7 Steatit⸗Magneſta.. Deutſche Bank. 147,0[Stettin. Portl.⸗3. 116,1. Dt Centrelb.⸗Kr. Stock& Cie.... Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. 83, 109,0 StönrRammgarn 133,0 131,7 Dt. Golddisc.⸗Bk. Dt. Hypoth.⸗Ban 1270 128,0 Dt.Uleberſee⸗Ban Stolberger 5 nk. Gebr. Stollwerk Südd. Zucker 222,0 210,5 Dresdner Bank . Kü Feld 75,— 77.75] Meining, Hop, Bk 227,„ bur. Elektr. u. 8. Reichsbank 185, Triumph Werke Ry. Hyp. Bt. hm. .. Tucher, Brauerei 103,.. h Weſt. Boder. „ 175.0 Tuchfabr. Aachen 113,0 112,7 Sächſiſche Bank 8 Deze ger dees 90,— 95,— Südd. Bodenerdd. 28 Vereinsbk. Hamb. 125,0 126,0 5 171˙0 er. Spieltarten ſtd.Bodenkredit 110,7. 143.0 7 Chem. Charl. 2100 216,7.d. Sum Raſch. 0328 05, do. di. Mickelwerke 175,0 174,5 37 7.— 5 37% 120,0 bo. Stablwerke. 1020 103•5 Aachenfleinbahn 76,37 77. 121,0 121, 5 do. Trik, Vollm. 101,7 101,7 143 2 1. 1210 121,76, Ultramarin. 142.5 Büch irn ir n 114,5 7 Biktoria⸗Werke 103,0 100,0 .. 11.500 Boael. Tel Draht. 153,0 anderer⸗Werte. 150,0 1575 *„ S 55 16572 5 aſſerwk Ge 2 9550 2 8 Wenderoth 92,12 2 4 97,75 98,50 157.7 139,6 versſcherungs- Alet Weſteregenn Aach. u. W. Feuern 90 Weſtf. BDragt do. Rü, 0 201.0 57% Allianz u. Sttg. B. 122.7 123,2 di 5 5 bead,“ 1000 0h 5e, Jebens bol. 2 fel Akon. 144, 427 185,0 187, f 1 5 Magdebg. Feuer 102·5 ange 0 i 13550 acetat e 15 5 Touringiacx. b Bank: Aktie Neue Maunheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe Montag, 3. Oktober 1938 II ELT GESCHICHTE UM!. Der Markgraf ſeufzte, nachdem er den Brief des Kuriers geleſen hatte. „Schlimme Nachrichten“, ſagte er,„da treibt ſich ein Marquis von Poterat im Auftrag der Pariſer Revolutionäre im Land herum und wiegelt die Leute auf. wiſſer Georg Liſt, kammerrat, ſein Vertrauter, land ein Mann namens Jägerſchmitt. ein pfälziſcher In Durlach iſt ein ge⸗ früherer und im Markgräfler⸗ Die Vorſteher Hof⸗ von Ettlingen, Raſtatt und Baden⸗Baden ſind auch zuſammengekommen und haben verlangt, wir ſoll⸗ nun und die Kammer⸗ ten den Hofaufwand güter verkaufen!“ — dieſe Revolution, Männer. neral Bonaparte gehört? Oeſterreicher vernichtend geſchlagen haben! verringer „Unerhört!“, rief Amalie. „Oh wie ich ſie haſſe, ſie und ihre Haben Sie ſchon von einem gewiſſen Ge⸗ Er ſoll in Oberitalien die Ein jun⸗ ger Menſch, mit unmöglichen Anſichten!“, ſagte nun Herzog Max. „Ich höre, daß man in Paris hofft, aus allen er⸗ und am Rhein Re⸗ oberten Gebieten in Italien publiken zu machen!“ Ein Gesandter macht Friede auf eigene Fauft Speben traten Karl und Ludwig, die beiden Söhne des Markgrafen, ein. Karl rief:„Gute Nach⸗ richt für Baden! Reitzenſtein hat mir ſoeben aus Paris geſchrieben, er werde das badiche Sonder⸗ abkommen mit Frankreich auf eigene Fauſt abſchlie⸗ ßen, auch wenn der Geheime Rat in Karlsruhe es nicht will. Man müſſe jetzt handeln, unſer politiſches Schickſal ſei dei Frankreich, Baden liege unter den Kanonen Straßburgs!“ „Unerhört!“ Reitzenſtein eigentlich— rief Amalie, Rötteln, ein junger Menſch „wer iſt denn dieſer 7% ein kleiner Landvogt von 2 2,.., EVN KLELVENMV THROU V „Stimmt!“ erwiderte Karl Friedrich„Eben dies ſchreibt mir auch mein Geheimer Rat— deshalb ja auch dieſe republikaniſchen Umtriebe in Baden. Aber was machen wir dann, Amalie? Wenn alles zuſammenbricht? Ich denke manchmal, vielleicht finden wir bei Eliſabeth, die jetzt Alexiewna heißt, irgendwo in Südrußland eine Freiſtätte? Haſt du Nachrichten von Petersburg?“ „Oh— Alexander iſt mit ſeiner Alexiewna ſehr glücklich! Die beiden guten Kinder „Hoffentlich bleibt es ſo“, erwiderte Karl Fried⸗ rich,„du weißt, ich fand es etwas früh, die 14ährige Eliſabeth mit dem 16jährigen Zarewitſch zu verhei⸗ raten. Aber immerhin, heute iſt dieſe Vermählung vielleicht unſere letzte Zuflucht. Ver drei Jahren, da dachte ich, es ſei nicht recht vor Gott, daß Eliſabeth ihren lutheriſchen Glauben verlaſſen ſoll, um in die ruſſiſche Kirche einzutreten— und nun iſt dieſe Hei⸗ rat ein Anker für uns im Sturm. Gott iſt eben größer, als wir kleine Menſchen es uns vorſtellen können. Vielleicht wird doch noch alles gut!“ Max Joſeph meinte:„Ja, heute führen die jun⸗ gen Leute das große Wort das iſt eben die Revolution!“ Der Erbprinz Karl war anderer Anſicht:„War⸗ um nicht?“ fragte er.„Wenn ſie tüchtig ſind und das Beſte wollen? Doch hört, Reitzenſtein ſchreibt noch weiter ſehr Intereſſantes, er hört ja das Gras in Paris wachſen: General Moreau hat gewiſſen Drahtziehern der Revolution in unſerem Land er⸗ klärt, nachdem er bereits weit über den Schwarzwald vorgedrungen iſt: Ich dulde keine Revolution im EIN BERICHT VON ROLF GEHA 2 Armee! Nun, was ſagt Und in Paris will man lieber mit dir, einigen, als Baden republikaniſch zu machen. Du biſt in Frankreich immer noch gut an⸗ geſchrieben, als der große Phyſiokrat unter den deutſchen Fürſten, als Verfaſſer der Schrift„Agrégé de'économie politique!“ Iſt das keine gute Nach⸗ richt?“ Rücken der franzöſiſchen ihr dazu? Vater, ſich „Das ſind ſehr erfzzuliche Zeitungen, mein Sohn, wenn ich auch keinen ſo großen Wert auf meine wiſ⸗ ſenſchaftlichen Verdienſte lege. Aber nun können wir— du, Karl, und auch du, Ludwig, und ich— übermorgen nach Karlsruhe reiſen. Es iſt bald der 22. November, und vor 50 Jahren, 1746, habe ich an dieſem Tage meine Regierung angetreten: faſt ein halbes Jahrhundert Friede war das, meine Kinder, Wir wollen in unſerer Schloßkirche an dieſem Tag Gott danken für den Segen, den er uns in dieſem Zeitraum hat angedeihen laſſen, und ihn anflehen, daß er dem verderblichen Krieg und ſeinen Folgen ein Ende machen wolle!“ Ein badiſcher Landvogt fährt nach Paris Schon im Jahre 1795 hatte Karl Friedrich, als die preußiſche Separatverhandlungen mit den Franzoſen den Bruch der Koalition einleiteten, den jungen Vogt von Rötteln, den Freiherrn von Reitzenſtein, beauf⸗ tragt, im nahen Baſel mit Barthelemy, dem franzöſi⸗ ſchen Unterhändler Fühlung zu nehmen. Der frän⸗ kiſche Edelmann, Juriſt der Göttinger Schule, Diplo⸗ mat der neuen, die zupackende Energie des hiſtori⸗ ſchen Moments liebenden Schule der franzöſiſchen Staatsmänner, ſteht ſofort die große Aufgabe, die Aufgabe ſeines Lebens und das Schickſal ſeiner neuen Heimat: für Baden kann es in den nächſten Jahren nur einen Partner geben, und das iſt Frankreich. Denn Baden liegt unter den Kanonen Straßburgs — und das Reich iſt machtlos: das iſt die Formel der Reitzenſteinſchen Außenpolitik. Frankreich wird Herr werden am Oberrhein, das ſieht Reitzenſtein 1 928 Luiſe, Reichsgräfin von Hochberg Patenkind der Markgräfin Karoline Luiſe von Baden, zweite Gemahlin Karl Friedrichs, eine Heirat„zur Linken“, die die Kinder dieſer Ehe von der Thron⸗ folge ausſchloß. Hier beginnt die tragiſche Verſtrickung, die in den nächſten 30 Jahren Baden an den Rand des Abgrunds bringt. (Bild: Badiſches Landesmuſeum) ſchon 1795 ſo kommen. Und ſo kam es. Frankreich wird Ordnung ſchaffen in dem zerſtückelten Raum zwiſchen Rhein, Main und Donau: es gilt dabei zu ſein, wenn die Beute verteilt wird! (Fortſetzung folgt) Röämpfe mit in der nv. durch unſer vorbild lehren wie dis Jugend ſich die Jukunft ſichern. Offene Stellen Hohen Dauerverdiens! finden noch Herren als einige Damen und 7524 Vertreter Efka, E 3. 16. Totes Jovan ſofort geſucht. Rüdi Junges 7522 uger, K g. 4. Ffdulein ell. Anfängerin für Schreibmaſchine und Büro⸗ arbeiten von größerer Mannheimer Firma ſofort od. ſpäter geſucht. Angebote unter W O 49 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Zuverlässiger In fan m. Führerſchein Sofort gesucht Fritz Grombach, Rheinanſtraße 8 Für das Kaſſee⸗ Büfett und zur Kaſee⸗ Ausgabe wird ein ſolides Fräulein gesucht Kaffee⸗ Konditorei Hartmann, ei M. Ehrliches Iages- Mädchen für Haushalt 3. 1. November 38 44859 Jung., kräftiges Tpedmädchen das radfahren kann, per ſofort geſucht. 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Februar 1938:„Mein Mann hatte immer fürchterliche Schmerzen im Nacken, er konnte den Kopf nicht drehen und des Nachts konnte er vor Schmerzen nicht ſchlafen. Da wurde e Togal zu nehmen. Schon nach der erſten großen 2 weiteren Packungen hat es ihm ſo gut geholfen, daß er etzt von allen Schmerzen be⸗ reit iſt. Er hatte auch immer o Reißen in den Gliedern nd alles iſt nun verſchwun⸗ den. Nun fing ich leider vor Weihnachten an. Ich bekam ſo Schmerzen im rechten Knie, daß ich 4 Wochen im Bett lie⸗ gen mußte. Ich konnte nicht mehr die Treppe auf⸗ oder ab⸗ gehen. Nun nahm auch ich Togal und wie ein Wunder, bekam er Linderung. Nach ich hatte noch nicht ganz 8 von den großen Gläschen regelmäßig ge⸗ nommen und der Schmerz iſt verſchwunden.“ Die Erfahrungen anderer ſind wertvoll! Der Bericht von Frau Mil⸗ denberg iſt einer von vielen, der uns unaufgefordert aus Dankbar⸗ keit zugegangen iſt. 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