elch Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 82 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poß.70 Mk. einſchl. 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R Il,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ onto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim heimer Zei Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich Einzelpreis 10 Y ung Für Famillen⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr fütr erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe N Mittwoch, 5. Oletober 1938 149. Jahrgang— Nr. 460 aladier trennt lich von der Volkslront Sfürmiſcher Jubel um den Führer in Karlsbad Doch Neuwahlen in England? Abſtimmungsſieg gegen die bisherigen Verbündeten Neben einem einſtimmigen Vertrauensvotum bewilligt die Kammer Daladier ein neues Ermächtigungsgeſetz Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters i— Paris, 5. Oktober. Mit 335 gegen 75 Stimmen bei drei Stimment⸗ haltungen ſprach die franzöſiſche Kammer dem Mi⸗ niſterpräſidenten Daladier ihr Vertrauen aus. Bei der Abſtimmung hatten lediglich die Kommuniſten und drei unbeugſame Nationaliſten um de Keryllis herum gegen die Regierung geſtimmt. Aber damit war das politiſche Problem noch nicht erledigt. Der Miniſterpräſident Daladier kündigte an, daß die Regierung ſich in der Notlage ſehe, ein neues Ermächtigungsgeſetz einzubringen, einesteils, um die Koſten der Teilmobilmachung zu decken, andernteils aber, um das aufgelaufene De⸗ fizit im Staatshaushalt zu decken. Er betonte dabei ausd pücklich, daß keinerlei Devtſenkontrolle noch auch neue Vorſchüſſe bei der Bank von Frankreich oder Zwangskonverſionen der Renten und Staatsanleihen in Ausſicht genommen ſein. Es handle ſich jedoch um eingreifende finanzielle und wirtſchaftliche Maß⸗ nahmen, um den Staatshaushalt Frankreichs weiter im Gleichgewicht zu halten. Die Kammer vertagte ſich zunächſt auf geſtern nacht neun Uhr, dann aber auf Mitternacht und ſchließlich auf zwei Uhr heute früh. Erneut gab der Miniſterpräſident die Verſicherung ab, daß er an keine Währungs⸗ oder Inflationsmaßnahmen denke, ſondern lediglich an klaſſiſche Finanzierungsmaßnah⸗ men. Trotzdem entſchloß ſich die Sozialdemokratiſche Partei Léon Blums mit 97 gegen 43 Stimmen gegen das neue Ermächtigungsgeſetz der Regierung Dala⸗ dier zu ſtimmen. Aber trotz des Ausfalls der Sozial⸗ demokraten und natürlich auch der Kommuniſten war der Regierung Daladier im Parlament eine aus⸗ veichende Mehrheit noch immer ſicher. Nur beſtätigte zes ſich nunmehr, daß die beiden Abſtimmungen ſo⸗ wohl über den Münchener Friedensſchluß wie auch über das Ermächtigungsgeſetz der Volksfront in Frankreich eine entſcheidende Nieder⸗ lage eingebracht haben. Denn es iſt nicht mehr länger zu leugnen, daß bei einer Oppoſition ſowohl der Kommuniſten wie auch der Sozialdemo⸗ kraten die Volksfront nicht noch weiter aufrecht er⸗ halten werden kann. Daladiers großer Rechenſchaſtsbericht Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 5. Oktober. Das franzöſiſche Parlament hatte geſtern ſeinen großen Tag. Der Miniſterpräſident Daladier er⸗ ſtattete vor der Kammer ſeinen mit großer Span⸗ nung erwarteten Rechenſchaftsbericht über die letzte internationale Kriſe, die zur Friedenskonferenz von München geführt hat, während der Vizepräſident Chautemps die gleiche Rede im Senat verlas. Im Palais Bourbon waren Haus und Tribünen über⸗ füllt. Als Daladier um 3 Uhr nachmittags den Sitzungsſaal betrat, erhoben ſich alle Abgeordneten von den Bänken und bereiteten ihm eine minuten⸗ lange begeiſterte Ovation. Nur die Kommu⸗ niſten blieben ſitzen und verſchränkten zum Zeichen ihrer unbeugſamen Oppoſition trotzig die Arme übe der Bruſt. a ö Nach einigen Einleitungsworten des Kammer⸗ präſidenten Herriot ergriff Daladier das Wort. Er äußerte ſich überaus einfach und ſchmucklos; ſeine Ausführungen wirkten aber dadurch nur um ſo überzeugender. Er dramatiſierte nicht. Er machte keine großen Worte. Er gab einfach Bericht. Er be⸗ gann mit der Entſchuldigung, daß er in der letzten Zeit ſo wenig geredet habe. Aber er habe eben ſoviel zu tun gehabt. In kurzen Zügen ſchilderte Daladier dann die hiſtoriſche Entwicklung der tſchechiſchen Kriſe und machte darauf aufmerkſam, daß er nicht mehr auf alle Einzelheiten eingehen wolle, zumal die franzöſiſche Regierung in den nächſten Tagen eine ausführliche Aktenſammlung darüber veröffentlichen werde. Wei⸗ ter unterſtrich dann Daladier, daß bei den Verhand⸗ lungen„alles öffentlich vor ſich ging und daß vor den Augen aller Völker diskutiert wurde,“ Es ſei nicht nö⸗ tig, noch einmal den ganzen Gang derEreigniſſe wieder abrollen zu laſſen.„Wir haben keine Geheimdiplo⸗ matie getrieben“. Wir haben im vollen Licht ge⸗ handelt unter der Kontrolle der Völker, und ich will hier nochmals betonen, daß alle Völker ohne Ausnahme, den Frieden wollen. Wenn man, ſo fuhr Daladier fort, die Münchener Stellung⸗ nahme kritiſieren wolle, dann müſſe man doch zuerſt beachten, daß der engliſche Beobachter Lord Runei⸗ man nach wochenlangen Erhebungen an Ort und Stelle vor ſeiner Seele und ſeinem Gewiſſen zu der Ueberzeugung kam, ein weiteres Zuſammenleben der Tſchechen und der Sudetendeutſchen ſei vollkommen ausgeſchloſſen. Und ſelbſt ein ſiegreicher Koalitionskrieg hätte die Tſchecho⸗Slowakei nicht unberührt in ihrer jetzi⸗ gen Form beſtehen laſſen können. Während der ganzen Kriſentage hätten ſich in Frankreich zwei Strömungen gezeigt. Man konnte dieſe Strömungen innerhalb jeder Partei, innerhalb jeder Gruppe feſt⸗ ſtellen, ja man kann wohl ſagen, daß die zwei Strö⸗ mungen ſich je nach dem Gang der Exeigniſſe in dem Gewiſſen jedes einzelnen Franzoſen wiedergaben. Die einen ſetzten ihre Hoffnungen auf die Ver⸗ handlungen, die anderen auf die unbeugſame Feſtigkeit. Für ihn ſelbſt, den verantwortlichen Miniſterpräſidenten, habe es nur eine Möglichkeit gegeben: Die Syntheſe dieſer beiden Strömungen, nicht aber ihr Widerſpruch. So habe er die Reiſe Chamberlains nach Berchtesgaden nicht nur empfoh⸗ len, ſondern auch ausdrücklich gebilligt, und er ſei heute noch der Ueberzeugung, Chamberlain hat ſich um den Frieden ſehr verdient gemacht. So habe die (Fortſetzung auf Seite 3) Der Führer bei ſeinen Soldaten 8 Der Führer und Reichskanzler unterbrach ſeine Fahrt durch das beſetzte Egerland auf der Strecke zwiſchen Franzensbod und Eger, um gemeinſam mit ſeinen Soldaten das Eſſen einzunehmen.— Von rechts: Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, Konrad Hen⸗ lein, der Führer, Oberbefehlshaber der Heeres gruppe IV, General von Reichenau und Reichs⸗ führer SS Himmler. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Nach einem jubelnden Empfang ſpricht der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur Bevölkerung der alten Kaiſerſtadt Eger. (Weltbild, Zander⸗M.)] umjubelt hat, heute müſſen ſich die Es fiel ein Reif * Mannheim, 5. Oktober⸗ Reichsaußenminiſter von Ribbentrop haß in einem Interview mit franzöſiſchen Journaliſten den Sinn der Münchner Einigung kurz und deut⸗ lich in die Formel zuſammengefaßt:„Der Sieg von München heißt Friede.“ So haben in der erſten Stunde des Aufatmens auch alle Völker das Münchner Erlebnis und Er⸗ gebnis empfangen: als eine große Gnade des Schick⸗ ſals, die alle gleich erlöſte und für die alle gleich dankbar zu ſein hatten und derer ſich alle mit gleichem Rechte freuen durften. Eine große Welle des Friedensenthuſiasmus ging durch die befreite Welt, die zum erſtenmal ſeit zwanzig Jahren, in dem Augenblick, als ihr die Tatſache des Friedens zut entſchwinden drohte, den Begriff Frieden recht verſtanden hatte: als die große Sehnſucht, das große Glück und die große Aufgabe der europäiſchen Na⸗ tionen. Ueberall jubelten die Völker den zurück- kehrenden Staatsmännern in einer Begeiſterung zit, die zu urtümlich und zu urſprünglich war, als daß ſte lediglich als politiſche Erſcheinung hätte gewertet werden können. Es waren nicht die Ueberlegungen dex Menſchen, es waren die lebendigen Inſtinkte der Menſchen, es war nicht der Verſtand, es waren die Herzen, die jubelten! Wenn man ſich erinnert, wie ſich Chamberlain gegen eine Welle des Mißmutes wehren mußte, als er mit dem Berchtesgadener Ab⸗ kommensentwurf nach London zurückkehrte, wie der Sturz Daladiers beſchloſſene Sache ſchien, als er die⸗ ſem Abkommensentwurf in der gemeinſamen Be⸗ ratung in London zuſtimmte, der begreift, wie wenig der Enthuſiasmus nach München lediglich politiſch zu werten war, wie in ihm nichts anderes als ein primitives Gefühl der Erlöſung von einer Gefahr durchbrach, die damals nach Berchtesgaden noch nicht ſo unmittelbar geſpürt worden war, daß ihr drohen⸗ der Schatten alle politiſchen Ueberlegungen erdrückt hätte. Der begreift aber auch, wie dieſer Enk⸗ huſiasmus allein noch nicht ausreicht, um ſchon von ſich aus große konſtruktive Löſungen zu ſchaffen; ja wie dieſer Enthuſiasmus, nachdem die Gefahr vorüber iſt, ſich allmählich bereits wieder in den alten Skeptismus zu wandeln beginnnt. Kaum fühlt man ſich des Friedens wieder ſicher, beginnt ſchon wieder die alte Kritik an dieſem Frieden, Kaum ſind die Hunderttauſende enthuſiaſtiſcher Menſchen von den Straßen und Plätzen der euxropäiſchen Hauptſtädte verſchwunden, die ſie zur großen Tri⸗ bütne der Dankbarkeit für die Männer umgeſtaltet hatten, die ihnen den Frieden gerettet hatten, da kehren die ſchulmeiſterlichen Mentoren mit erhobe⸗ nen Zeigeſingern aus ihren Schlupfwinkeln wieder hervor und lamentieren und räſonnieren und krikf⸗ ſieren und ſuchen das Werk mies zu machen, Haß eben als das größte Werk europäiſchen Friedens⸗ geiſtes geprieſen worden war, und ſuchen an den Männern zu mäkeln, die man eben als die Retter Europas gefeiert hatte, und ſuchen vor allem das Vertrauen wieder zu zerſtören, das als das ſchönſte und koſtbarſte Ergebnis der Münchner Tage zwiſchen den Völkern aufgeblüht war. Heute erinnert man ſich in London und Paris kaum mehr, wie man Chamberlain und Daladier beiden wieder ihrer Haut wehren, Miniſterkriſen abwenden, um Parlaments mehrheiten ringen und ſich mit einer Op⸗ poſition auseinanderſetzen, die nicht übel Luſt hat, das, was das Volk eben als großes Glück geprieſen hatte, als Verrat an den vielberufenen Idealen in Acht und Bann zu tun. Und die Staatsmänner ſelbſt beginnen ſich bereits wieder— nicht von der inneren Verpflichtung, aber von dem großen mitrei⸗ ßenden Gefühl der Münchener Tage zu löſen und ihr eigenes Werk wieder mit einer Nüchternheit zu be⸗ trachten, die von Skepſis nicht weit entfernt zu ſein ſcheint. 5 Hat man in den Münchener Tagen überſtrö⸗ menden Gefühls die Hinderniſſe, die einer dauernden europäiſchen Friedensſicherheit entgegenſtehen, gleich⸗ ſam weggewiſcht als Ueberbleibſel einer Pfychoſe, mit der man nichts mehr zu ſchaffen haben wollte, ſo Verhandlungen am 6. 2. Seite/ Nummer 460 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 1998 melden ſich dieſe Ueberbleibſel vor den politiſchen Ueberlegungen von heute bereits wieder als rieſen⸗ große„Realitäten“, deren Bewältigung plötzlich nicht minder ſchwer erſcheint als in der Zeit vor der Kriſe. Bereits wird wleder von alten Bündnis⸗ verträgen und neuer Aufrüſtung geredet, Genf und Moskau,— zwei Begriffe, deren diskuſſionsloſe Auslieferung an die Vergeſſenheit überhaupt den Erfolg von München erſt ermöglicht hatte— tauchen wieder in der Diskuſſion auf und an Stelle der Glückwunſchadreſſen, die die Nationen ſich geſtern noch herüber⸗ und hinüberreichten, meldet ſich bereits wieder das Mißtrauen und ab und zu bereits ſogar die Drohung zu Wort. Es iſt ſchade, daß ſolchermaßen der Geiſt von München bereits wieder zu zerflattern droht, aber es iſt begreiflich und braucht darum nicht entmutigend zu ſein. Es iſt klar, daß Europa nicht durch eine einzige kühne Tat und ein einziges kühnes Experi⸗ ment— und um beides hat es ſich in München ge⸗ handelt— ſchon in das Paradies des ewigen Frie⸗ dens geführt werden kann. Wo ſoviel Unrat und Unluſt aufgeſchichtet worden iſt, wie in dieſem Europa der letzten zwanzig Jahre, da können 24 Stunden nicht genügen, dieſes Europa nun wieder in eine freundliche Wohngemeinſchaft zu verwandeln. Da braucht es Zeit, Geduld und Nerven, und vor allem immer wieder die Erinnerung an das Wort, daß der Friede kein Geſchenk, ſondern ein Verdienſt iſt, daß er wie alles, was man wirklich beſitzen will, täglich neu erworben werden muß. Natürlich kann der berufsmäßige Peſſimismus parlamentariſcher Intriganten, enttäuſchter Generäle und intereſſierter journaliſtiſcher Hetzer eine Menge tatſächlichen Konfliktſtoffſes zuſammentragen. Natürlich gibt es zwiſchen den eu ropäiſchen Nationen Fragen pfychologiſcher und politiſcher Art, die erſteren ſind dabei wichtiger als die letzteren, die noch lange nicht bereinigt ſind und die noch zu mehr als einer kriſenhaften Entwicklung Anlaß geben können. Natürlich lebt die Sehnſucht nach einer Minderung der nicht nur drückenden, ſondern auch zu ihrer Erprobung verführenden Rüſtungslaſt vorerſt nur in den Herzen der Menſchen und nicht in den Ueberlegungen der Regierungen und natür⸗ lich iſt es aus alledem nicht nur zu früh, ſondern wäre es gefährlich, bereits von einer endgültigen Befriedung dieſes ſo unfriedlichen europäiſchen Erd⸗ teils zu reden! Aber das alles iſt nicht enticheidend. Worauf es ankommt, iſt, daß der Friede in geſähr⸗ lichſter Stunde eine Probe beſtanden hat, an die man ſich nicht nur erinnern kann und erinnern wird, wenn ähnliche Situationen kommen, ſondern die auch eine neue Kriſentherapie in Europa ein⸗ geführt hat. Der Friede iſt heute und in Zukunft nicht mehr ſo den Unwägbarkeiten anonymer Par⸗ laments⸗ und Regierungsbeſchlüſſe ausgeliefert; er iſt heute wieder perſönlicher Verant⸗ wortung unterſtellt. Und die Erfahrungen der letzten Zeit haben bewieſen, daß er hier gut auſ⸗ gehöben it. Denn geht es wirklich ernſt auf evuſt, danmpſtemmt ſich in jedem dieſer perſönlichen Ver⸗ antwortungsträger noch das letzte Fünkchen dieſer Verantwortung mit verzweifelter Energie dagegen, z um Frieden nein und zum Kriege ja zu ſagen. Und das wird, wie es geſtern entſchei⸗ end war, auch für die Zukunſſt ent⸗ ſcheidend ſein! Dr. A. W. it dem Führer durchs befreite Land Ein Stimmungsbericht von einer hiſtoriſchen Fahrt Wie das ſudetendeutſche Vädergebiet den Führer empfing dnb. Führerzug, 5. Oktober. Der zweite Tag, den der Führer im ſudetendeut⸗ ſchen Land verbrachte, nuterſcheidet ſich weſentlich vom erſten. Am Montag erlebte er den Jubel einer Bevölkerung, die, wie in Aſch, immerhin die letzten und ſchwerſten Tage nicht mit voller Wucht mehr hatte zu erdulden brauchen. In Aſch hatte ſchon das Sudetendeutſche Freikorps den tſchechiſchen Terror gebrochen. Dienstag aber— in dem Gebiet von Karlsbad— erlebte man es, wie die Bevölkerung innerhalb weniger Stunden aus dem Gefühl unend⸗ licher Not, unendlicher Sorge und ſchlimmſter Ver⸗ gewaltigung plötzlich hinaufgeſchleudert wurde in das höchſte Glück des endlich errungenen Friedens und einer endlich geſicherten Freiheit Erſt um 7 Uhr früh hatten die Tſchechen Karls⸗ bad geräumt. Um 9 Uhr rückten die erſten deutſchen Vortrupps in die Stadt ein, und bereits um 1 Uhr ſprach der Führer vom Balkon des Karlsbader Stadttheaters. Er überholte bei ſeiner Fahrt nach Karlsbad die eigentlich für die Beſetzung vorge⸗ ſehenen deutſchen Truppenteile. Wagen an Wagen, Motorrad an Motorrad und Tank an Tank ſtanden die motoriſierten Einheiten auf der Straße, um den Führer und ſeine Kolonne vorbeizulaſſen. Schnur⸗ gerade ausgerichtet waren die Soldaten angetreten. Langſam fährt der Führer an den grauen Kolonnen vorüber. Die ſtarke Wehr des deutſchen Volksheeres präſentiert ſich hier, bevor ſie für den friedlichen Schutz eines zurückgewonnenen Landes eingeſetzt wird, noch einmal dem Führer. Weit dieſen Truppen voraus trifft der Führer in Karlsbad ein, das ſich in der kurzen Zeit eines Vormittags in ein Flaggen⸗ und Blumenmeer ver⸗ wandelt hat. Auf der Fahrt dorthin paſſiert der Führer Falkenau, jenen Ort, der in den letzten 14 Ta⸗ gen ſo ſchwer unter dem tſchechiſchen Terror hat lei⸗ den müſſen. Acht Schwerverletzte haben trotz des regneriſchen Wetters immer wieder gebeten, den Führer doch ſehen zu dürfen. Man hat ihren Wün⸗ ſchen entſprochen, und nun liegen ſie aufgebahrt an der Straße, dort, wo der Führer vorüberkommen muß, und in dem Augenblick, als ſie den Wagen des Führers geſehen haben, geht ein glückliches Leuchten über die abgehärmten und vom Schmerz gezeichneten Züge. Sofort hält der Führer an, er ſteigt aus dem Wagen und geht auf die Getreuen zu, die ihren Ein⸗ ſatz für Deutſchland und ihre nationalſozialiſtiſche Idee mit ihrem Blut bezahlt haben. Er grüßt jeden einzelnen der Schwerverletzten. Er ſpricht zu ihnen, er gibt ihnen tröſtende und anerkennende Worte. Auch auf der Fahrt nach Karlsbad zeigt ſich die nicht zu beſchreibende Stimmung der Bevölkerung, die— faſt noch die letzten Tſchechen im Blickfeld— nun ſchon die Wagen des Führers heran rollen ſieht. In wenigen Viertelſtunden gleichen die Wagen der Führerkolenne einem Abend gibt, es in den Gärten von Graslitz, Falkenau und Karlsbad nicht eine einzige Blüte mehr. Die Bevölkerung hat alle Blumen und alle Knoſpen, die noch aufſpringen wollten, abgepflückt und ſie auf den Straßen gehäuft. Kurz vor Karlsbad hält der Füh⸗ rer zehn Minuten. Inmitten ſeiner Truppen ißt er ſchnell einen Schlag Erbſenſuppe. Kaum daß die Wagen rangiert haben, da iſt auch dieſe knappe Mittagsraſt ſchon wieder vorüber, und weiter geht es nach Karlsbad hinein, wo die Be⸗ Die Sſchechen räumen ungariſches Gebiet Budapeſter Vorſchlag an Prag zur„freundſchaftlichen Regelung der Frage dnb. Budapeſt, 4. Oktober. Meldungen von der tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ungari⸗ ſchen Grenze zufolge, hat das tſchechiſche Militär ganz offenkundig damit begonnen, den Greuz⸗ ſtreifen auf der ganzen Linie zu räumen. Auch im Gebiet der Inſel Schütt iſt das tſchecho⸗ ſlowakiſche Militär und die tſchechiſche Grenzzoll⸗ wache bereits abmarſchiert. In dem Gebiet gegen⸗ über von Balaſſagyarmat wurden die vor wenigen Tagen erſt errichteten Stacheldrahtverhaue entfernt und die befeſtigten Stellungen geräumt. In der Ge⸗ gend von Balaſſagyarmat ſowie an der ganzen Ipoly⸗Grenze ſieht man kein tſchechiſches Militär mehr, 5 a Aehnliche Meldungen kommen auch aus Banreve⸗ wo gleichfalls die Drahtverhaue entfernt und die be⸗ feſtigten Grenzſtellungen von den Tſchechen geräumt worden ſind. Die ungariſchen Vorſchläne an Prag dnb. Budapeſt, 4. Okt. Die ungariſche Regierung hat in einer durch ihren Geſandten in Prag am 3. Oktober abends der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung überreichten Note ihren Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß die tſchecho⸗ ſlowakiſch⸗ungariſchen Verhandlungen in einer freundſchaftlichen Atmoſphäre vor ſich gehen ſollen. Zwecks Erreichung dieſer Atmoſphäre hat die unga⸗ riſche Regierung die Prager Regierung zur ſoforti⸗ gen Durchführung folgender Maßnahmen aufgefor⸗ dert: 1 Freilaſſung aller ungariſchen politiſchen Gefan⸗ genen. ö 8 2. Sofortige Beurlaubung aller in der tſchechiſchen Armee dienenden ungariſchen Soldaten, damit dieſe in ihre Heimat zurückkehren könnten. 8. Organiſterung örtlicher, die Ordnung aufrecht⸗ erhaltender Detachements unter gemiſchtem Kom⸗ mando. 5 i 4. Zur Symboliſierung der Uebergabe der zurück⸗ zugebenden Gebiete die Beſetzung zweier Grenz⸗ ſtädte bzw. Grenzorte durch ungariſche Truppen. Die ungariſche Regierung hat vorgeſchlagen, die Oktober um 4 Uhr nachmit⸗ ginnen. Die ungariſche De⸗ tags in Komarom z legation wird unter de Aeußeren, Kanya, ſteh. tung des Miniſters des Erſt Erfüllung der Volkstumsrechte, dann Garanlile anb. Warſchau, 4. Okt. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wird eine Garantier⸗Erklärung Polens für die Tſchecho⸗Slo⸗ wakei nach der Durchführung der Volksabſtimmung und der endgültigen Feſtlegung der polniſch⸗tſchechi⸗ ſchen Grenze von der Befriedigung der ungariſchen Frage und der Frage aller übrigen nichttſchechiſchen Volksgruppen, die das Selbſtbeſtimmungsrecht for⸗ derten, abhängig gemacht werden. In dieſem Zuſammenhang iſt darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die polniſche Preſſe am Dienstag mit allem Nachdruck für die Erfüllung der Forderungen der ungariſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei eintritt. Auch die oppoſitionellen Abendblätter for⸗ dern, daß den berechtigten ungariſchen Anſprüchen in vollem Umfange Genüge getan werde. Ein Telegramm Paderewſkis an den polniſchen Staatspräſidenten. Der berühmte polniſche Pianiſt und frühere Miniſterpräſident Paderewſki, der in der Schweiz wohnt, ſandte am Montag ein Glückwunſch⸗ telegramm an den polniſchen Staatspräſidenten aus Anlaß der Rückkehr Teſchen⸗Schleſtens zu Polen. völkerung dem Führer eine Kundgebung bereitet, wie der Führer ſie kaum jemals erlebt hat. Die Aermſten der Armen, die nur mit einem Rock und einer Hoſe bekleidet herbeigeeilt waren und die nicht einmal mehr ein Hemd auf dem Leib trugen, ſie brachten doch noch das Letzte, was ſie an Familienſchmuck oder an alter Ueberlieferung in der Familie beſaßen, herbei, um es als Geſchenk dem Führer in den Wagen zu reichen. Ganz beſonders rührt ein Geſchenk, das der Füh⸗ rer auf der Fahrt erhielt und das ein armer, ſicher ſeit Jahren arbeitsloſer ſudetendeutſcher Volks⸗ genoſſe ihm gab. Es war ein kleines Käſtchen. Als man es öffnete, lagen darin etwa 30 Goldſtücke öſterreichiſcher, ungariſcher, deutſcher und Schweizer Währung, auch ein amerikaniſches Goldſtück war dabei. Auf den Goldſtücken lag ein kleiner Zettel, mit ungelenker, zittriger Hand geſchrieben: „Durch jahrzehntelange ehrliche Arbeit für die⸗ ſen Freudentag geſpart. Gott erhalte uns den Füh⸗ rer geſund! Ein ſudetendeutſcher Nationalſozialiſt.“ Kurz nach Karlsbad, auf der Fahrt nach J o aa ch imsthal, überholt der Führer ſeine Leib⸗ ſtandarte, die unter der Führung von Sepp Dietrich gleichfalls heute die deutſche Grenze über⸗ ſchritten hat. Schnurgerade ausgerichtet ſäumen die Männer der Leibſtandarte die Straße. Ihre Blicke leuchten dem Führer entgegen, als Obergruppen⸗ führer Dietrich dem Führer Meldung macht. Ganz langſam fährt der Führer die Front ſeiner Leib⸗ ſtandarte ab, aufmerkſam betrachtet er jeden ein⸗ zelnen Mann. Dann geht die Fahrt wieder raſcher aufwärts, um ſchließlich auf die Höhen des Erzgebirges hinauf⸗ zuführen, wo die Landſchaft rauh und arm wird. Aber auch hier auf dieſen windumtoſten, regen⸗ ſchweren und wolkenverhangenen Gebirgshöhen ſtehen die Menſchen an den Straßen. Man ſieht, daß ſie ſtundenlang ſchon geſtanden haben und auf den Führer warteten, der ſie inmitten ſeiner Truppen nun endgültig den Tag der Freiheit erleben läßt. „Ich wuß le, ich würde einmal hier ſtehen“ Der Führer ſpricht zu den voll Jubel und Glück erfüllten Karlsbadern dnb Karlsbad, 4. Oktober. Um 14 Uhr trifft dͤer Führer in Karlsbad ein, von einem einzigen Jubelſchrei empfangen. Am Ende des Theaterplatzes verläßt er den Wagen und ſchreitet unter den Klängen des Badenweiler Mar⸗ ſches und der deutſchen Lieder die Front der Ehren⸗ kompanien ab. Am Portal des Theaters wird der Führer von Konrad Henlein und den Bezirksleitern von Karlsbad begrüßt und ins Theater geleitet. Der Be⸗ grüßungsſturm geht in Sprechchöre über, die den Dank an den Führer ausdrücken und unaufhörlich wiederholt werden, bis der Führer auf den Balkon tritt. Im gleichen Augenblick geht auch die Stan⸗ darte des Führers auf dem Dache hoch. 8 Länge blickt der Führer auf das herrliche Bild zu ſeinen Füßen, die vor Freude faſſungsloſe Menſchen⸗ menge, die nicht aufhört, ihm zuzujubeln. Dann nimmt der Stellvertreter Konrad Henleins, Frank, das Wort.„In dieſem geſchichtlichen Au⸗ genblick“, erklärte er,„da Sie den Boden meiner Heimatſtadt betreten, iſt Not und Leid vergeſſen, geht die heiße Sehnſucht dieſer Menſchen hier durch Sie, mein Führer, in Erfüllung.“ Erneut brauſt toſender Jubel auf.„Was wir in Karlsbad beſchlof⸗ ſen haben, haben Sie, mein Führer, eingelöſt.“ So⸗ fort ſetzten Sprechchöre ein:„Wir danken Adolf Hitler.“ Frank ſchildert den erbitterten Kampf, wo einzigen Blumenhain. Am jeder Fußbreite deutſchen Bodens verteidigt werden mußte im Kampf für die größere Heimat.„Ein Volk; ein Reichtein Führerl“ antwortete die Menge. Unter minutenlangem lautem Jubel fährt Frank fort:„Sie, mein Führer, haben das einige Deutſch⸗ land und mächtige Reich geſchaffen und haben nun uns heimgeholt ins Reich. Wo noch vor wenigen Stunden das Tragen unſerer Symbole und der Be⸗ ſitz einer Fahne mit dem Tode beſtraft wurde, wo Grenzpfähle Menſchen gleichen Blutes trennten, da iſt das Unfaßbare geſchehen. Ihre Menſchen und Ihr Land grüßen Sie, mein Führer. Ich habe das große Glück, Ihnen im Namen die⸗ ſes Volkes ſagen zu können:„Ihre Tat kann von uns nur vergolten werden, indem wir Ihnen heute hier feierlich geloben, nie wankend in unſerer Treue zu werden und bereit zu ſein, für alles einzuſtehen, und uns und unſer Leben einzu⸗ ſetzen für Sie, mein Führer, für unſere national⸗ ſozialiſtiſche Idee und für unſer großes Deutſches Reich.“ Toſend ſtimmt die Menge in das Heil ein. Der Führer dankt Frank mit einem Händedruck. Dann ſpricht der Führer: Deutſche! Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Karlsbader! Vor zwanzig Jahren hat euer Unglücksweg be⸗ gonnen, der Weg in eine faſt troſtlos erſcheinende Zukunft. Auch mein Weg begann damals: ich glaubte an die deutſche Wiederauferſtehung, an die Wieder⸗ herſtellung meines Volkes und an die Größe eines kommenden Deutſchen Reiches. Ihr ſeid in dieſen zwanzig Jahren unſerem deutſchen Volkstum treu geblieben, und auch ich bin meinem Glauben treu ge⸗ blieben! Heute befinden wir uns nun beide im Reich, das ich damals vor mir ſah und an das ich glaube. Dieſes Reich iſt Wirklichkeit geworden und ſoll niemals mehr vergehen. So wie ihr euch nun ſorgen müßt für dieſes große gemeinſame Deutſche Reich, deſſen Bürger und Bürgerinnen ihr von jetzt ab ſeid, ſo wird dieſes Deutſchland ſich ebenſo um euch ſorgen! Eure Liebe und Anhänglichkeit, eure Treue und Opferbereitſchaft Irr- 8 KEN SHS een 7 SIE ech, 5 NE 1 O 3 D O S 5 15 9 1 OLον] O ννονν 2 SDV ſſion ſtehenden Gebiet. Das Siedlungsgebiet der Ungarn 15 (Cartendienſt, Erich Zander,.) uns der grenzenloſe Jubel der Befreiten entgegen. Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl O werden erwidert von dem gleichen Empfinden der 75 Millionen anderen Deutſchen. Es war ein harter Entſchluß, der mich hierher geführt hat. Hinter dieſem Enutſchluß ſtand der Wille, wenn nötig, auch die Gewalt zu Hilfe zu rufen, um euch freizumachen. Um ſo glücklicher und dankbarer wollen wir ſein, daß dieſer letzte und ſchwerſte Appell nicht notwendig war, um uns zu unſerem Rechte zu verhelfen. Wir ſind ſtolz, nun dieſes Land in ſeiner ganzen Schön⸗ heit zu übernehmen, und ſind entſchloſſen, ſofort dar⸗ an zu gehen, auch hier zu beſſern, was gebeſſert wer⸗ den muß, aufzubauen, was aufgebaut werden kann, und alle Wunden der Vergangenheit zu heilen. Ich wußte nicht, wie und auf welchem Wege ich einmal hierher kommen würde. Aber daß ich einmal hier ſtehen würde, das habe ich gewußt! Wenn ich nun hier vor euch ſtehe, dürft nicht unr ihr mir danken, ſondern ich kann auch euch danken für eure Treue, für eure Anhänglichkeit und eure Opferbereitſchaft! Wie ihr ſtolz ſeid auf dieſes große Deutſche Reich, deſſen Führer ich bin, ſo iſt dieſes Deutſch⸗ land auch ſtolz auf euch Sudetendeutſche! Wir können in dieſer Stunde nichts auderes tun, als an unſer ewiges deutſches Volk und uuſer großes Deutſches Reich denken! 5„Deutſchland„Sieg Heil!“ 181 Hinter dem abzlehenden Eſchechen⸗Heer dub. Kreibnitz, 4. Okt. Wir können an einer ganz einfachen Tatſache feſt⸗ ſtellen, daß wir durch ein Gebiet kommen, in dem noch keine Truppen durchmarſchiert ſind: Mit rieſigem Jubel werden wir ſchon von weiter Ferne begrüßt und dann regelrecht mit Blumen überſchüttet. Was wir empfinden, kann man mit Worten gar nicht ausdrücken. In Kreibnitz machen wir wieder halt, um den Empfang der erſten Truppen mitzuerleben. Als der Fieſeler⸗„Storch“ über die Dächer fliegt, merkt man, daß jetzt die Truppen kommen. Sie ziehen um 15 Uhr am 3. Oktober 1938 in einen ſchö⸗ nen Ort ein, in dem noch vor vierundzwanzig Stun⸗ den die Schüſſe der Roten Wehr von den Bergen hallten. Kavallerie rückt an. Wir können nicht mehr alles in uns aufnehmen, weil wir noch mehr ein⸗ dringen wollen in dieſes Gebiet, das ſo ſchön iſt und deſſen Bewohner uns überall mit dem Ruf entgegen⸗ laufen:„Ihr bleibt doch bei uns“. Mit den Film⸗ männern brechen wir eiligſt auf, um uns ein anderes Standquartier zu ſuchen. Kurz vor der Kreuzbuche erreichen wir die Tan⸗ nenberglinie, die ſich von Kreibnitz bis Fal⸗ kenau und bis zur berüchtigten Schöberlinie hin⸗ zieht. Ein Arbeitstrupp, der vorausgeſchickt wurde, iſt noch dabei, die Straße fahrfertig zu machen. Große Baumſtämme werden abgeſägt und alles ſtörende Eroͤreich ausgehoben. Links und rechts ſehen wir Stacheldrahtverhaue und die rauchenden Bun⸗ ker, die von den tſchechiſchen Truppen entgegen den Abmachungen angezündet und geſprengt wurden. Ein tſchechiſcher Zugführer übergibt einem jungen deutſchen Leutnant das Teilgebiet. Es iſt ein Ungar, der nun auch darüber glücklich iſt, daß er in ſein Land zurückkehren darf. Er berichtet ganz offen über ſeinen Auftrag, kann ſich aber noch nicht entſchließen, gleich mit uns zu gehen. Da er aus Preßburg iſt, hofft er, genau ſo zurückkehren zu dürfen wie die Sudetendeutſchen, die nun glücklich aus dem Militär⸗ dienſt entlaſſen ſind. Zwei Sudetendeutſche kommen ſofort auf uns zu, um uns die Schützengräben und Laufgräben zu zeigen, die ſie für die Tſchechen aus⸗ heben mußten. Man hat ſie dazu gezwungen. Wir betreten mit ihnen die Bunker, die noch warm ſind und Riſſe aufweiſen. Die Fahrt geht weiter. Immer wieder ſchlägt g Haupt i 1 161 und verantwortlich für elke Dr Niels Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, no El ſenbart.- Han⸗ delstell: Or. Fi Fritz Hammes. ri; Bode.— Lokaler Teil: Dr. g dend Bibeln. Gi, cer,, Südreſidenglche Unſchan, Gericke lderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, kliche Schriftleitung in Berlin: Dr. 55 55 885 117* B dweſtkorſo Fur unberlangte Beltrage keine Gewähr. Rücklendung nut 5 to. 5 5. del Rack 5 5 8 5 Verleger: Neue Mannbeimer Beltung Abend und& Atittag erſcheinen glelße ee e eee e Ausgabe A Mittag über 11 00 Ausgabe A Aben de nber 10 000 Aus B über 10 500 u don d ann r et e Mittwoch, 5. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 460 (Fortſetzung von Seite 1) franzöſiſche Regierung wohl umfangreiche Sicher⸗ heitsmaßnahmen getroffen, ſie habe gleichzeitig aber die Prager Verhandlungen nicht mehr abreißen laſſen. Er ſelbſt, Daladier, habe die Einladung des Führers nach München angenommen und„ich bedauere nichts“. Ich hätte vorgezogen, daß alle intereſſierten Mächte zugegen geweſen wären, aber wir mußen ſchnell machen, und der geringſte Zeitverluſt hätte verhängnisvoll ſein können. Eine offene Ausſprache mit Hitler und Muſſolini war immerhin mehr wert, als alle geſchriebenen Vorſchläge und Diskuſſionen. Die Münchener Zuſammenkunft war eher eine nütz⸗ liche Ausſprache als eine formelle Konferenz. Wir haben dort den Krieg ver⸗ mieden, wir haben, ohne daß der geringſte Zwei⸗ fel daran geſtattet ſein kann, in den vier Läu⸗ dern eine Volksabſtimmung für den Frieden hervorgerufen. Warum, ſo fragte dann Daladier, ſei der Krieg mieden worden? In der Hauptſache nur des⸗ halb, weil jeder bei den Verhandlungen ſich vom Geiſte der Gerechtigkeit und der Loyalität habe lei⸗ ten laſſen. Gewiß, ſo wiederholte er, habe Frank⸗ reich Sicherheitsmaßnahmen getroffen, aber man verſtehe mich wohl, ich will nicht ſagen, daß unſere Maßnahmen ein Mittel der Einſchüchterung oder ein Mittel zum Druck waren. Man kann nicht mehr daran denken, Deutſchland einzuſchüchtern, wie man nicht daran denken kann, Frankreich einzuſchüchtern. Man kann nicht mit einem Manne oder mit einem Volke diskutieren, wenn man nicht vorher feine Achtung erobert hat. Die Achtung Deutſchlauds für Frank⸗ reich,— ich habe ſte wohl geſpürt, ſo wie ich nur in München eingetroffen war. Dieſe Ach⸗ tung war begründet auf die Tatſache, daß man wußte, Frankreich ſei zum Kampf bereit, um alles zu hindern, was ſeine lebenswichtigen In⸗ tereſſen oder die Intereſſen der Gerechtigkeit hätte berühren können. Die Achtung, die unſer Volk während dieſer Tage bei allen Nachbarvölkern genoſſen hat, dieſe Achtung, die ſich auf die Erinnerung gemeinſamer Kämpfe gründet, dieſe Achtung, die kein ehemaliger Front⸗ kämpfer einem anderen ehemaligen Frontkämpfer verweigern kann, welche Uniform ſie auch beide wäh⸗ rend des Krieges getragen haben mögen, dieſe Ach⸗ tung, die immer einer männlichen und friedlichen Nation geſchuldet wird, dieſe Achtung müſſen wir auch unſerem großen Nachbarvolk zollen, das unſer Gegner war und mit dem wir jetzt einen dauerhaften Frieden herzuſtellen wünſchen. Damit kam Daladier zum Schlußpunkt. Der Friede, das höchſte Gut für alle Völker, ſei alſo gerettet worden, aber das dürfe Frankreich nicht von der Pflicht entbinden, ſich ſo ſtark zu machen, als es nur geht. Das größte Verbrechen wäre jetzt, ſich in Zwiſtig⸗ keiten und Streitigkeiten zu ergehen, anſtatt männ⸗ liche Entſchlüſſe zu faſſen. Er ſelbſt, der Miniſter⸗ präſtident, könnte wohl manche Klagen und Kritik älßern, denn er wiſſe am beſten, wie man ſeiner Politik in den letzten dramatiſchen Tagen von Frankreich aus in den Rücken gefallen ſei. Aber mehr als jeder andere hätte er die Pflicht, das gute Beiſpiel zu geben.„Alle Franzoſen, die den Frieden wollen, müſſen ſich heute im Zuſtand der Mobilmachung fühlen im Dienſt für das Vaterland und für den Frieden. Wir müſſen jetzt Europa und die Welt wieder neu aufbauen. Alles, was heute Haß ſät, alles was einen Franzoſen gegen den ande⸗ ren hetzt, kann jetzt nur noch als Hoch⸗ verrat angeſehen werden.“ Die Rede Daladiers, die wiederholt von ſtürmi⸗ ſchem Beifall unerbrochen wurde, wurde zum Schluß mit einem nichtenden wollenden Jubel aufgenommen. Der Miniſterpräſident erklärte dar⸗ auf, daß er die Vertagung aller Interpellationen fordere und zwar unter ausdrücklicher Stellung der Vertrauensfrage. Die verſchiedenen Parteiführer ergriffen darauf kurz das Wort, um ihre Stellungnahme zur Politik der Regierung zu begründen. Es ſprachen gegen die Regierung lediglich der kommuniſtiſche Aß⸗ geondnete Peri und der nationaliſtiſche Abgeordnete de Keryllis. Peri bezeichnete die Münchener Abmachungen als in„Banditenkomplott“ und de Keryllis be⸗ bauerte, daß Frankreich ſeine Zitadelle in Mittel⸗ europa kampflos aufgegeben habe. Zu einem Zwi⸗ ſchenfall kam es, als der ſozialdemokratiſche Partei⸗ führer Leon Blum ein Lanze für das Genfer In⸗ ſtitut zu brechen verſuchte und ſogar noch erklärte: „Die Volksfront iſt die Vertreterin des Friedens“. Aber zum Schluß erklärte ſich auch Leon Blum im Namen ſeiner Partei mit der Politik Dala⸗ iers voll und ganz ein verſtanden. Der Augenblick iſt günſtig England ſteuert auf Neuwahlen zu Die Regierung möchte ſich die Politik Chamberlains vom Voike billigen laſſen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Oktober. Die innerpolitiſche Klärung in England tritt in ihr entſcheidendes Stadium ein. Ob Neuwahlen ſtatt⸗ finden oder nicht, wird ſich heute oder morgen entſchei⸗ den und ſpäteſtens am Freitag nächſter Woche durch eine Rede bekannt werden, die Chamberlain in ſei⸗ nem Birminghamer Wahlkreis halten wird. Im Ka⸗ binett nimmt der Druck, Neuwahlen abzuhalten, zu. Vor allem haben ſich die Mitglieder des inneren Ka⸗ binetts, Sir John Simon, Sir Samuel Hoare, das bei den außenpolitiſchen Entſcheidungen der letzten Woche eine große Rolle geſpielt hat, für Neuwahlen erklärt. Es iſt kein Geheimnis, daß im Kabinett auch bei den unbedingten Anhängern der Chamberlain⸗ ſchen Friedenspolitik geheime Zweifel herr⸗ ſchen, ob dieſe Politik auf die Dauer wirklich zum Er⸗ folg führt. Danach würden Wahlen jetzt erfolgver⸗ ſprechender ſein als ſpäter. Hiergegen wird ange⸗ führt, es ſei Chamberlains unwürdig, den jetzigen außenpolitiſchen Erfolg für innerpolitiſche Zwecke auszunützen. Falls weitere Rücktritte von Kabi⸗ nettsmitgliedern erfolgen ſollten, wären Wahlen wahrſcheinlich. Auch der Haupteinpeitſcher der Re⸗ gierungsparteien, Hauptmann Marqueſſon, er⸗ klärte ſich für Neuwahlen. Der konſervative Partei⸗ apparat in London und in der Provinz übt einen ſtarken Druck in der gleichen Richtung aus. Im Parlament waren geſtern allerdings eher An⸗ zeichen zu bemerken, die gegen Neuwahlen prechen. Im Unterhaus hielten ſich die ſogenannten Rebel⸗ len in der Konſervativen Parte, das iſt die Gruppe um Churchill, Eden und Duff Cpoper, zurück. Auf das weitere Verhältnis dieſer Gruppe bleibt vielleicht das Abſtimmungsergebnis der fran⸗ zöſiſchen Kammer nicht ohne Einfluß. Die Arbeiter⸗ partei vermied trotz des demagogiſchen Redeauf⸗ wands ſachlich eine ſchärfere Herausforderung der Regierung. Einem konſervativen Billigungsantrag, über den wir geſtern berichtet haben, hat ſie keinen Mißtrauensantrag entgegenzuſetzen gewagt, vielmehr hat ſie ſich mit einem zahmen Abänderungs⸗ und Zuſatzantrag begnügt. Ferner wurde in dem Lager dens die Tatſache lebhaft beſprochen, daß die ein⸗ drucksvollſte Rede für Chamberlains Politik von einem Mitglied der Oppoſition, dem Abg. Maxter von der unabhängigen Arbeiterpartei gehalten wurde. Maxter ſagte, Chamberlain habe gleich das getan, was nach Anſicht des Volkes getan werden mußte. Schließlich wurde Baldwins Jungfern⸗ rede im Oberhaus ſo ausgelegt, als ob keine Neuwahlen beabſichtigt wären. Baldwin foderte zu einer ſofortigen induſtriellen Mobilmachung im Rahmen des Rüſtungsprogramms auf und ver⸗ langte, daß die Oppoſition dauernd über die Tätig⸗ keit der Regierung auf dem laufenden gehalten werde. Er umſchrieb ein Programm, das nach An⸗ ſicht parlamentariſcher Kreiſe einen einen Burgfrieden zwiſchen der Regierung und der Oppoſition ermöglichen könnte. . Das neue Prager Kabinett Ein Ruck nach rechts Aufgabe des antideutſchen Kurſes? dnb. Prag, 5. Oktober. Die angekündigte Umbildung der tſchechiſchen Regterung iſt am Dienstagabend erfolgt. Im weſentlichen bleibt das Kabinett des Miniſter⸗ er Willlommgruß für die Befreier Schnell hat ſich die begeiſterte Jugend mit den Soldaten befreundet. Vergnügt ziehen ſie durch die geſchmückten Straßen der Grenzſtadt Aſch. (Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, Zander⸗M.) Einer der vielen Betonbunker, die längs der Grenze auf tſchechiſchem Boden eingebaut waren und nun durch die Friedenstot des Führers ohne einen Tropfen Blutverluſt im friedlichen Einmarſch erobert wurden. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗M.) präſidenten General Sirovy im Amt, das jedoch bedeutſame Aenderungen aufweiſt. Am bedeutſamſten iſt die Neubeſetzung des Außenminiſteriums. An die Stelle des per⸗ ſönlichen Exponenten Dr. Beneſchs, des Profeſſors Krofta, tritt der bisherige Geſandte in Rom, Dr. Chvalkopſky, der ſeinerzeit dem verſtorbenen Vor⸗ ſitzenden der Agrarpartei, Schwehla, ſehr nahegeſtan⸗ den hatte, von dieſem in die Innenpolitik gebracht wurde und nach Niederlegung ſeines Abgeoroͤneten⸗ mandats Geſandter in Berlin zu einem Zeit⸗ punkt geworden war, als erſtmalig deutſche Miniſter im Jahre 1926 in eine Prager Regierung eintraten. Er iſt als ausgeſprochener Vertreter der Agrarier anzuſehen. Dem Kabinett werden ferner noch zwei Generäle als Miniſter angehören, unter ihnen General Huſarek, der bisher der Stellvertreter des Geueral⸗ ſtabschefs Krejei war, der zuletzt als kommender Mann der Militärdiktatur genannt worden war Von der Ernennung des Abgeordneten Sokol zum Miniſter für die Slowakei wurde im letzten Augenblick Abſtand genommen, da keine Einigung mit den Slowaken erzielt werden konnte. Dadurch iſt neuerlich bewieſen, daß die ſlowakiſche Frage in zunehmendem Maße zugeſpitzt erſcheint. Zu der Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts iſt noch zu bemerken, daß in ihm kein Sozialdemo⸗ krat vertreten iſt und nur ein einziger Vertreter der Partei Dr. Beneſchs, der Volksſozialiſten, ſich darin befindet, nämlich der Prager Oberbürgermeiſter Zenkl. Da der Außenminiſter, der Innenminiſter, der Landwirtſchaſts⸗ und Handelsminiſter Agrarſer ſind und die Generäle Huſarek und Kajdos den Agrarieren naheſtellen ſollen, iſt damit ein ein⸗ deutiger Ruck nach rechts ſeſtzuſtellen. Von dieſer Entwicklung könnte man eine Aenderung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Haltung gegenüber dem Reich erwarten. Allerdings ſteht noch immer im Hinter⸗ grund die ungelöſte Frage, ob ſich die Gerüchte von einem in Ausſicht genommenen Rücktritt Be⸗ neſchs beſtätigen werden, von der letzten Endes das Verhältnis zwiſchen den beiden Staaten be⸗ ſtimmt werden wird. Deutſcher Student von Tſchechen tödlich verletzt I Prag, 4. Okt. Im Bezirk Klattau ziehen ſich die tſchechiſchen Truppen in der Richtung auf Neuern zurück, wobei ſie die Sprengladungen von den Brücken entfernen. In der Nähe von Kloſtergrab im Erzgebirge ver⸗ ſuchte der deutſche Hochſchüler Erich Neuber, den die Tſchechen feſtgenommen hatten, ſich der Haft durch Flucht zu entziehen. Er verletzte bei ſeinem Befrei⸗ ungsverſuch einen tſchechiſchen Wachangehörigen, wurde ſelbſt aber auf ſeiner Flucht von einem tſche⸗ chiſchen Unteroffizier ſo ſchwer verwundet, daß er ſei⸗ nen Verletzungen erlag. Der Führer heute abend im Sportpalaft. Wie bereits geſtern mitgeteilt wurde, wird heute abend das ſechſte Winterhilfswerk des deutſchen Volkes im Sportpalaſt feierlich eröffnet. Der Führer wird bei dieſer Kundgebung ſprechen. König Boris begnadigt politiſche Gefangene. An⸗ läßlich des 20. Jahrestages ſeiner Thronbeſteigung hat König Boris eine Anzahl von Begnadigungen für politiſche Gefangene ausgeſprochen. Die Begna⸗ digung erfaßt hauptſächlich Gefangene, die wegen Vergehen gegen das Staatsſchutzgeſetz verurteilt worden waren. Wenn die Arbeit munter und ohne Unfälle oder Sachſchäden vor ſich gehen ſoll, dann gehört an den Arbeitsplatz außer der Allgemeinbeleuchtung eine blendungsfrele Leuchte mit einer 60⸗Watt⸗ ET-Campe. Verwenden Sie die in den Elektrolicht⸗ Fachgeſchäften erhältlichen innenmattierten 9 4. Sei — te Nummer 460 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 1938 Stadiseife Mannheim, 5. Oktober. Schauer über der Schulter Vorige Woche noch waren wir viermal im Strand⸗ bad, wir ſpielten Strandbadtennis, öͤaß Schweiß im Gegenwerte von drei Steinen an uns herunterlief, die hübſcheſten Mädels waren draußen, und ſie baten „Setz doch emol was in die Zeidung, daß mehr Leit naus kumme!“ Aber ich werde mich hüten, und nun hat man doch ein ſchlechtes Gewiſſen. Es iſt alles ſehr gründlich vorbei, es wettert und weht einem um die Naſe, die Blätter fallen, daß die Straßenkehrer kaum noch mitkommen, ſogar eine kleine tote Amſel haben wir am Wegesrande gefun⸗ den. Es war nötig, einen Lyriker erſter Klaſſe zur Beruhigung der Nerven zu zitieren:„Das alles vorfberſterbe— Iſt alt und allbekannt— Doch die Wehmut, die herbe,— Hat niemand noch gebannt.“ Es iſt wirklich ein ſehr berühmtes Gedicht— ich hab' ſeinetwegen ſogar eins mit dem Reitſtock über die Schulter gekriegt— aber ich muß ſagen, daß es ohne Pointe iſt.„Der Nachtwind hat in den Bäu⸗ men— Sein Rauſchen eingeſtellt“, das iſt ſchön und gut, und es geht mir nicht drum, daß bei mir die leiſen Erinnerungen bei Sturm und Schauerregen auftauchen. Das iſt Privatſache, aber daß alles alt und allbekannt ſei, das iſt ſchon ein typiſch journa⸗ liſtiſcher Stoßſeufzer, wenn man zum zwölften und dreigehnten Male über das erſte Auſtreten des Herbſtes zu ſchreiben hat, und daß niemand die herbe Wehmut noch gebannt hat, das iſt reine Ko⸗ ketterie; denn darin war Lenau Spezaliſt. Nein, Lenau iſt auch nicht der Rechte. Aber vor zehn Jahren ſangen wir einen Schlager, einen Niggerſong, wie man ruhig zugeben darf, der hatte es in ſich, der iſt heute noch gut für einſame Spaziergänge bei Herbſtwetter, jedenfalls die Ste⸗ phanienpromenade entlang, wo noch ſo viele Leute und Induſtrie zu ſehen ſind. Er hieß„There's a rainbow round my shoulder“, was ja ungefähr wie plattdeutſch klingt, und die Vorſtellung, daß man mit einem Regenbogen um die Schulter durch die Schauer ſtrebt, hat etwas unbedingt Beluſtigendes und Nervenberuhigendes. Mit dieſem Liedchen hört alle Melancholie über verpaßte Paddelbootchancen, verſpätete Eiseß⸗Einladungen auf. Man denkt nicht mehr an fällig gewordene Feuer⸗, Haftpflicht⸗, Dieb⸗ ſtahl⸗, Unglücks⸗ und Lebensverſicherungsprämien, die alle um dieſe betrübliche Zeit einmütig akut wer⸗ den. Auch die verpaßte Gelegenheit zum verbilligten Sommerköhleneinkauf kann einen kaum noch reizen, und das be, kleine Ziehen in der Schulter iſt ein Regenbogen, ein Traumfederboa, ein Kamelhaar⸗ mantel in vier Farben ohne Gewicht und Rechnung. Wirklich beſchwingt ſchreiten wir einher, noch iſt die Unterhoſe mit langen Beinen, dieſer Schmerz männ⸗ lich empfindender Männer, nicht zur dringlichen Not⸗ wendigkeit geworden. Es iſt nur ein Schauer über der Schulter, den man mit Pfeifen und Summen ſo herrlich umdeuten kann, ich meine, der Specht beſorgt ſogar oͤas Schlagzeug dazu Bis eben der Schauer doch maſſiv wird, und ſein windiger Regenbogen zu greif⸗ und haltbaren Regen⸗ tropfen wird. Und da fällt mir die rechte wahre realiſtiſche Pointe zu Waldlied Nr. 6 von Nikolaus Lenau ein: a „Doch dieſes Rheuma, das herbe Hat niemand noch gebannt.“ Die Dr. Hr. Der Meg zur Ingenieurſchule Jetzt Aumeldung zum freten Ingenienrſtndium der DA. Mit dem erſten Oktober iſt die Ausbildungs⸗ aktion der DAF. für Ingenieure eröffnet wor⸗ den. Ohne Unterbrechung der Arbeit wird dieſer Studienweg begonnen, der als Weg zur Ingenieur⸗ ſchule bezeichnet wird. Er führt über die unerläß⸗ lichen Vorſtudien zur Erlangung des notwendigen Allgemeinwiſſens. Es kommt dabei eine neue Fern⸗ unterrichtsmethode zur Anwendung. Der Fern⸗ unterricht umfaßt fünf Fernſemeſter und beginnt jeweils am Anfang der Monate Januar und Juli. Der Studierende erhält jede Woche ſechs Lehr⸗ briefe zur Bearbeitung, im Semeſter alſo 120. Alle zwei bis vier Wochen werden die Studierenden an einem Berufserziehungswerk der DA. oder an einer Ingenieurſchule zuſammengefaßt, und alle fünf Wochen wird es eine größere Prüfung, Einblick in die Fortſchritte des Studierenden, geben. Wer ſich mit gutem Erfolg durch die fünf Fernſemeſter gearbeitet hat, dem ſteht der Beſuch einer Inge⸗ mienrſchule nynwehr koſtenlos freſ. Nur für das Vorſtudium im Fernunterricht ſind 48 RM je Se⸗ meſter, rund 2 RM je Woche, aufzubringen. Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung har alle Ausbildungsleiter aufgefordert, ſich als Be⸗ rater der jungen Generation in den Betrieben ein⸗ zuſchalten und dafür beſorgt zu ſein, daß leder, der das Zeug in ſich hat und ſich weiterbilden will und ſoll, dieſe Studienmöglichkeit benutzt, deren Ziel es iſt, ausreichenden Ingenleur nachwuchs für die großen wirtſchaftlichen Aufgaben der Zu⸗ kunft zu ſchaffen. f Die Anmeldungen zum erſten Fernſemeſte werden in der Zeit vom 1. bis 10. Oktober hei allen DA. ⸗Berufswaltern, bei allen DAF. ⸗Berufser⸗ ziehungswerken und bei der von der DAF. beauf⸗ tragten Fernſchule in Bad Frankenhauſen am Kyff⸗ häuſer angenommen. 88 — Eine billige Theaterſonderſahrt veranſtaltet der Verkehrsverein Mannheim am kommenden Sonntagnach mittag. Zu dieſer Vorſtellung des Luſt⸗ ſpiels Mein Sohn der Herr Miniſter“ können ſomt⸗ liche Züge der„„ und der OG benützt werden, die auch die Karten verkaufen. „Iweigſtelle Neckarstadt“ unserer Sparkaſſe Eine begrüßenswerte Maßnahme— Mie regt die Städuſche Sparkaſſe Mannheim das Kleinſparweſen an? Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim hat Mitte September in der Neckarſtadt am Meßplatz eine neue Zweigſtelle eröffnet. Bei dieſer Neueinrichtung handelt es ſich um eine Maß⸗ nahme, die der Bedeutung der Neckarſtadt als des größten Mannheimer Stadtteils Rechnung trägt. Von den rund 275000 Einwohnern, die unſere Stadt 1933 zählte, wohnten nicht weniger als 55 000 in der weſtlichen Neckarſtaoͤt, in der Max⸗Joſef⸗Stadt und im Langeröttergebiet. So iſt es begreiflich, daß die Sparkaſſe ſich entſchloß, am Meßplatz eine neue Zweigſtelle zu errichten: ſie wollte damit den Be⸗ wohnern der Neckarſtadt den Verkehr mit der Kaſſe bequemer machen. Zwei Zweig⸗ und 22 Zahlſtellen Die Zweigſtelle Neckarſtadt iſt aber keineswegs die einzige Außenſtelle, die die Städtiſche Sparkaſſe neben ihrem Amtsgebäude in 4 1 unterhält. Schon vor dem Kriege begann die Sparkaſſe mit dem Auf⸗ bau eines weitverzweigten Filialnetzes. Dieſes um⸗ faßt heute zweiundzwanzig in den verſchie⸗ denſten Stadtbezirken gelegene Zahlſtellen. Dieſe Zahlſtellen ſind Geſchäftsleuten übertragen und dienen vornehmlich der Entgegennahme von Spar⸗ geldern. Viel umfaſſender jedoch iſt das Arbeits⸗ gebiet einer Zweigſtelle. Zu ihr kann man nicht nur Geld bringen, ſondern man kann bei ihr auch abheben und darüber hinaus auch ſonſtige Spar⸗ kaſſengeſchäfte vornehmen. Eine Zweigſtelle iſt alſo eine Minjaturausgabe der Hauptgeſchäftsſtelle Die Städtiſche Sparkaſſe verfügt nunmehr über zwei derartige Zweigſtellen. Vor Jahren ſchon wurde eine erſte Zweigſtelle in Rheinau errichtet. Man entſchloß ſich damals zu dieſer Maßnahme, weil man damit den Bewohnern dieſes doch ſehr weit vom Amtsgebäude entfernten Vorortes entgegenkommen wollte. Die Zweigſtelle Rheinau hat fich bewährt und kann auf eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung zurückblicken. Als zweite Zweigſtelle iſt neuerdings nun die in der Neckarſtadt hinzugetreten. Obgleich dieſe erſt ſeit drei Wochen in Betrieb iſt, hat ſie bereits den Beweis erbracht, daß ſie einem Bedürf⸗ nis entſpricht. „„Zahlſtellen“ im Haushalt Das Syſtem der Zweig⸗ und Annahmeſtellen ſtellt eine als Dienſt am Kunden zu betrachtende Maßnahme im Rahmen der Geſchäftsbetriebe unſe⸗ rer Sparkaſſe dar. Darüber hinaus unterhält die Städtiſche Sparkaſſe aber auch noch weitergehende und an den Sparer noch näher herantretende Vor⸗ kehrungen, die vornehmlich dem Kleinſparweſen dienen. Wir denken da in erſter Linie an die Ein⸗ richtung der Heimſparbüchſen, die man in Mannheim ſchon ſeit dem Jahre 1907 kennt und die im Grunde nichts anderes als in die Familie vor⸗ gelagerte Annahmeſtellen ſind. Dieſe Heimſparbüchſen ſind in unſerer Stadt weiter verbreitet, als man gemeinhin anzunehmen geneigt iſt. Im vergange⸗ nen Jahr wurden nicht weniger als 12835 Spar⸗ büchſen von Heimſparern zur Entleerung an die Schalter der Sparkaſſe gebracht. Die auf dieſe Weiſe in Pfennigbeträgen geſparte Summe bezifferte ſich auf 369 400 Mark, das heißt im Durchſchnitt enthielt jede Heimſparbüchſe, die geleert wurde, 29 Mark. Dieſe Heimſparbüchſen werden unentgeltlich abge⸗ geben; einzige Vorausſetzung iſt, daß derjenige, der eine ſolche Sparbüchſe haben will, im Beſitz eines Sparkaſſenbuchs der Städtiſchen Sparkaſſe iſt. Auf dieſes Sparbuch wird dann der bei der Leerung der Sparbüchſe entnommene Betrag gutgeſchrieben. Auch die Schuljugend ſpart Erinnert ſei in dieſem Zuſammenhang auch an das von unſerer Sparkaſſe gepflegte Syſtem des Schulſparweſens. Bis vor einem Jahr kannte man dabei zwei verſchiedene Methoden. In rund dreißig Manheimer Schulhäuſern hingen Spar⸗ automaten, in den übrigen achtundzwanzig gab es das Syſtem der Sparmarken. In die Sparautomaten warfen die Schüler ihre Spar⸗ groſchen hineiin, und für jedes Zehnpfennigſtück er⸗ hielten ſie dann auf eine Sparkarte eine durch Dre⸗ hen einer Kurbel ausgelöſte Quittung. Dieſe Spar⸗ automaten wurden rege benützt und förderten ſomit den Spaxſinn unſerer Schuljugend, aber das dane⸗ ben beſtehende Syſtem der Sparmarken erwies ſich als noch erfolgreicher, und ſo ging man in dieſem Jahre einheitlich in allen Mannheimer Schulen zu dieſen Marken über. Die Sparmarke erreicht offen⸗ bar fedes Kind leichter als ein Automat. Die Schul⸗ ſparmarken lauten auf je zehn Pfennig. Die Schü⸗ ler kleben dieſe Sparmarken auf ein Sparblatt, auf dem für zwanzig Marken Platz iſt. Sobald ein der⸗ artiges Blatt voll beklebt iſt, wird dem ſparenden Schüler oder der Schülerin der entſprechende Betrag in ein beſonderes Schulſpar buch überſchrieben. Von dieſem Syſtem des Schulſparweſens ſind jetzt alle Mannheimer Volks⸗, Handels⸗, Gewerbe⸗ und Mittelſchulen erfaßt. Im vergangenen Jahre kamen dadurch insgeſamt 35 000 Mark zuſammen, ein ſicherliich recht beachtlicher Betrag. Sparbuchgrundlage für Neugeborene In die Reihe der das Kleinſparweſen fördernden Maßnahmen gehören auch die Geſchenkgut⸗ haben für Neugeborene. Unſere Sparkaſſe übermittelt bekanntlich ſchon ſeit Jahren jedem in unſerer Stadt geborenen jungen Erdenbürger einen Gutſchein über drei Mark, die dem Kinde gutge⸗ ſchrieben werden, ſobald die Eltern für das Kind ein Sparkaſſenbuch einrichten laſſen und darauf ſelber etwas einzahlen. Auch dieſe Geſchenkguthaben für Neugeborene erfreuen ſich wachſender Beliebtheit. Zwar verwerten nicht alle den Gutſchein, aber die Zahl derer, die davon Gebrauch machen und das Drei⸗Mark⸗Geſchenk der Sparkaſſe zum Anlaß nehmen, einem Kinde ein Sparkonto eröffnen zu laſſen, iſt ſtändig im Wachſen begriffen. Die Koͤß⸗Sparmarken Schließlich ſei auch noch auf das Kd J ⸗ Sparen hingewieſen, das ja auch zum Kleinſparen zu rech⸗ nen iſt. Die Städtiſche Sparkaſſe gibt zu dieſem Zweck Sparmarken zu fünfzig Pfennig aus. Meiſt wird es ſo gehandhabt, daß die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der eines Betriebes ihre Köß⸗Sparbeträge dem Be⸗ triebsobmann aushändigen, der dann den Geſamt⸗ ſparbetrag ſeines Betriebes zur Sparkaſſe bringt und dort Kö ⸗Sparmarken erhält, die er wieder ſeinen Arbeitskameraden aushändigt. Aber nicht ſelten ſind auch die Fälle, daß Kdßß⸗Sparer unmit⸗ telbar ſelbſt zur Sparkaſſe kommen und dort ihre Sparmarken kaufen. Welchen Umfang dieſes Koß⸗ Sparen bei unſerer Sparkaſſe hat, mag daraus ent⸗ nommen werden, daß im vergangenen Jahre über 264 000 Kd F⸗Sparmarken verkauft wur⸗ den. Auf dieſe Weiſe wurden 132000 Mark zur Sparkaſſe gebracht. Ihnen ſtanden Abhebungen in Höhe von 121000 Mark gegenüber. dr. W. th. eee Vor der Mannheimer Strafkammer: 15000 Mark in 2 Fahren unterschlagen Anterſchlagungen eines Staatsbeamten— Zuchthausſtrafe der Lohn für ſeine verwerfliche Handlung Die Große Mannheimer Strafkammer verur⸗ teilte ai Vertranensbruch und Unterſchlagung den ßzljährigen Ludwig Keßler aus Manu Neckarau 4 Jahren und ſechs Mo⸗ naten Zuchthaus und zu drei Jahren Ehr⸗ verluſt. Außerdem wurde eine Geldſtraße in Höhe von 1000 Reichsmark ausgeſprochen. Der Angeklagte war bei verſchiedenen Behörden tätig geweſen. Im Krieg bewährte er ſich und wurde mit dem E J ausgezeichnet. Nach dem Krieg kam er wieder in den Staatsdienſt. Dank ſeiner Befühlgung wurde ihm ein hohes Maß von Vertrauen entgegen⸗ gebracht. Sein Gehalt bezifferte ſich zuletzt auf netto 400 Mk. Als Haushaltungsgeld wurden 350 Mark an die Ehefrau abgetreten. Damit ſeine Frau keinen Verdacht ſchöpfte, log er ſie an, daß er infolge von Uebernahmen einiger Vertretungen „Zuſchüſſe“ erhalte und darum ſo flott leben kounte. Seine letzte Urlaubsreiſe unternahm er nach Ita⸗ lien, wurde dann bei Grenzübertritt am Bren⸗ ner feſtgenommen und nach Mannheim ge⸗ bracht. Er begründete ſeine Handlungsweiſe damit, daß er durch die allgemeinen Gehaltsabzüge auf den Gedanken kam, ſich anderweitig einen„zuſätzlichen Verdienſt“ zu verſchaffen. Der Angeſchuldigte hatte im Laufe der vergangenen acht Jahre Gelder au ſich genommen, obwohl er zur Entgegennahme von Beträgen überhaupt nie 5 berechtigt war. Die Akten der Zahler wurden vernichtet und die Urkunden beſeitigt, ſo kam man nie auf die Ver⸗ fehlungen. Erſt nachdem ein neuer Beamter die Koſtenverrechnung übernommen hatte, wurde man auf verſchiedene Mängel der Buchführung auf⸗ merkſam und ging den Urſachen nach. Es wurde errechnet, daß in den letzten zwei Jahren allein 15 300 Mk. „ unterſchlagen wurden. 5. Die Amtskaſſe war für die Zahlungen allein zu⸗ ſtändig. Dies wußte auch der Angeklagte, und doch batte er jahrelang vorſätzlich dieſe Unterſchlagungen „ eim⸗ begangen. Er kaufte ſich das erſte Auto 1933 und in dieſem Jahre gegen Umtauſch des alten Wagens einen neuen und beſſeren. Mit dem Auto wurden kleine und größere Reiſe unternommen und die Urlaubszeit mit großem Aufwand verbracht. Damit nun während ſeines Urlaubs ſein Stellvertreter nicht auf ſein ſtrafbares Tun aufmerkſam werden konnte, hat ſich der Angeklagte von den Einzahlern die Beträge auf zwei Monate geben laſſen und die Belege dazu vernichtet. Der Angeklagte gab zunächſt 10000 Mark der unterſchlagenen Gelder zu, mußte aber dann doch auf Grund der Beweiſe den Mindeſtbetrag von 19878 Mark zugeben. Auf dieſe Weiſe hatte ſich der Angeklagte eine zuſätzliche Einnahme von 500 Mark monatlich geleiſtet. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft geißelte in ſcharfen Worten das Verhalten des Angeklagten. Die⸗ ſer habe das ihm entgegengebrachte Vertrauen in ſchnödeſter Weiſe mißbraucht. Wenn auch ſeine gute Führung im Krieg und die Befähigung im Dienſt anerkannt wurde, ſo ſtehe doch dem die Schwere der Schuld und der angerichtete hohe Schaden gegenüber. Um ſo höher müſſe ihn daher die Strafe treffen. Der Strafantrag lautete auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Urteil:* Die Große Strafkammer diktierte dem Angeklag⸗ ten eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten zu und erkannte auf drei Jahre Ehrverluſt. Außerdem wurde auf eine Gel d⸗ ſtrafe von 1000 Mark erkannt. 500 Mark der Geldſtrafe wurden als verbüßt durch die Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Der Vorſitzende unterſtrich in ſeiner Urteilsbegründung, daß es ſich hier um einen ſchweren Vertrauensmißbrauch gehandelt habe. Der Angeklagte mußte als Berufsbeamter wiſſen, daß ſeine Tätigkeit korrekt ſein mußte. Er hatte ſich auch darüber Gedanken zu machen, daß ſeine Verfeh⸗ forderten. Schließlich mußte auch die verhängte Strafe einen abſchreckenden lungen ſtrengſte Beſtrafung Charakter haben. Aus all dieſen Erwägungen her⸗ aus kam die Strafkammer zu dem genannten Urteil. Sehnſucht träumt“. verliebten Tieren, der hübſch und lehrreich iſt, Eintopfſonntlage des WM 1938/39 Die Eintopfſonntage des WHW 1938/39 ſind ſür das ganze Reichsgebiet wie folgt feſtgeſetzt worden: 9. Oktober, 13. November und 11. Dezember, 8. Januar, 12. Februar, 12. März 1939. An dieſen Tagen werden in jedem Haushalt, in jeder Gaſt⸗ ſtätte, in den Speiſewagen der Reichsbahn und auf allen deutſchen Schiffen nur Eintopfgerichte zube⸗ reitet und verabfolgt. Für den Eintopfſonntag am 9. Oktober hat der ö Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ Gaſtſtätten be⸗ ſtimmt, daß keine anderen als die nachfolgenden herbergungsgewerbe für die Eintopfgerichte abgegeben werden dürfen: Erbſen⸗ ſuppe mit Einlage, Weißkohl mit Rindfleiſch, Fiſch⸗ gericht, Gemüſetopf nach Wahl. wird nicht wund— nur fleißig h 7 Ki N d Dlalon- Puder anwenden Streudose RM-. 72 Beutel zum Nachfüllen RNW. 49 Neue Mütterſchulungskurſe Am Dienstag, dem 11. Oktober, abends 8 Uhr, beginnt in der Mütterſchule der nächſte Abend⸗ kurſus im Nähen. Er findet jeweils diens⸗ tags und donnerstags abends von—10 Uhr ſtatt. Dauer 5 Wochen. Am Montag, dem 17. Oktober, beginnt ein Nachmittagskurſus im Nähen. Dieſer Kurſus findet jeweils montags und mittwochs nach⸗ mittags von.30—.30 Uhr ſtatt und dauert eben⸗ falls 5 Wochen. Die Gebühr beträgt 4 Mark. In den Mütterſchulungskurſen Näharbeiten können ſich Frauen Kenntniſſe im Anfertigen einfacher Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke, im Ausbeſſern von Kleidung und Wäſche ſowie im Aendern und Umarbeiten aneignen. Sie lernen gleichzeitig mit dem Schnittmuſterbogen für häusliche und Mäßchentn!? 5 umgehen, die Nähmaſchine bedienen und behandeln und werden mit der verſchiedenen Verwendungs⸗ möglichkeit der Maſchine vertraut gemacht. Am Montag, dem 24. Oktober, abends 8 Uhr, beginnt der nächſte Abend kurſus in Säug⸗ lingspflege. Er findet jeweils montags und mittwochs abends von—10 Uhr ſtatt und dauert ebenfalls 5 Wochen. Um baldigſte Anmeldungen wird gebeten. Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8, Fernruf: 43495. Afa⸗Palaſt:„Gaſiſpiel im Paradies“ Dieſes„Gaſtſpiel im Paradies“ iſt ein gelungenes Film⸗Luſtſpiel, ſehr ſpieleriſch, leicht und doch ſicher gebaut, mit Dialogen, die etwas taugen und ebenſo flink wie pointiert geſprochen werden. Von der Idee darf man allerdings nicht allzuviel verraten. Es han⸗ delt ſich um einen Grafen im internationalen Win⸗ terſporthotel, der mit ſeinem Diener verdächtig kame⸗ radſchaftlich umgeht, und es offenſichtlich darauf ab⸗ geſehen hat, dem gnädigen Fräulein des Hauſes den Kopf zu verdrehen. wie witzig zu, es wird auf der Taſtatur der Gefühle geſpielt, wie es nur gelernte Schauſpieler können, und vor allem, es verdichtet ſich allmählich die Hand⸗ lung über Allotria hinaus zur Hochſtapelei und zu dem Problem, wie man ſich den Folgen entziehe. Und hinter all dem ſteht die Kameradſchaft einer Schauſpielertruppe, die unbedingt ſpielen und um jeden Preis die nötigen Subventionen herbeiholen will. Das alles iſt fein ausgedacht und ebenſo kon⸗ ſequent wie amüſant zu Ende geführt. Hilde Krahl iſt ein ſehr modernes Mädchen, etwas überenergiſch mit ſehr kühlen, ſchönen Augen und einem ſehr beſtimmten Mund, aber dazu auch mit dem liebenswerteſten wieneriſchen Klang der Sprache ausgeſtattet. Sie iſt ſehenswert als Fräu⸗ lein Doktor, die das Hotel und die ganze übrige Geldverwaltung vom allzu großzügigen Vater Kom⸗ merzienrat(Georg Alexander) übernimmt. Die ganze gutgewachſene eckig⸗ſportliche Eigenſinnigkeit kann ſich hier austoben. Matterſtock, der Lieb⸗ haber, iſt der Mann, der mit ihr fertig wird, nicht nur weil er gut ausſſeht, ſportlich und ſchlagfertig ist, Da geht's nun ebenſo zyniſch ſondern eben auch als Pſychologe von Format, der jeder gute Schauſpieler ſein muß. Oskar Sima, als Diener und Kollege, hat die feine Münchner Trockenheit des vorſichtigen Feld⸗ webels, und ſchließlich iſt Guſtav Waldau als alter 9 geldgebender Schwiegerpapa zu nennen, eine Glanz⸗ leiſtung der Charakteriſierungskunſt. die feine, andeutende, artiſtiſch nuaneierte Regie, Profes ſchrieb elegante Untermalung und den ſchwungvollen Schlager und Slow„Was meine Im Nebenprogramm ein Farbenftlm von den Siſchen nis zan Pfeen deu Karl Hartl, der auch am Manuſfkript mitarbeitete, zeichnete für Ran Heck, Lieb ſchen gene an d mit Es z en eine zeich vers verl 9 über 0 Gaſt eing köni erle geſck lion 5 2 eee Zen Æeliaspęacl vu MI vom„Kugtor“ zum„Zaum der Schwüre“ London, im Oktober engliſchen Stadt Windſor gibt es am ſtädtiſchen Parkes einen romantiſchen Heckenweg, der„Lovers Lane“—„Gaſſe der Liebenden“— genannt wird. Um dieſen romanti⸗ ſchen, im Schatten mächtiger Kiefern und Eichen gele⸗ genen Weg iſt nun ein lebhafter Kampf entbrannt, an dem ſich die ganze Bevölkerung beteiligt. Es hat mit dieſer Straße eine ganz beſondere Bewandtnis. Es gibt in ihr ein„Kuß⸗Tor“ und einen„Her⸗ zens⸗Brunnen“, eine„Seufzer⸗Ban k“ und einen„Baum der Schwüre“. Alle dieſe Be⸗ zeichnungen hat der Volksmund erfunden, denn Lo⸗ vers' Lane iſt ſei Jahrhunderten ein Tummelplatz verliebter Pärchen. Nun hat die Stadtverwaltung von Windſor den überraſchenden Beſchluß gefaßt, die Gaſſe der Lieben⸗ den für die Oeffentlichkeit zu ſperren, es habe ſich wiederholt ereignet, ſo heißt es in der Begründung, daß Liebespärchen durch ihre Zärtlichkeiten bei den übrigen Spaziergängern, die zufällig auf dieſen Pfad kamen, vor allem aber bei den Beſitzern der angrenzenden Privatgrundſtücke Anſtoß erregten. Der Proteſtruf ließ nicht lange auf ſich warten.„Lo⸗ ver's Lane muß bleiben!“ forderte die Oeffent⸗ lichkeit empört. Seit Jahrhunderten haben ſich auf dieſem ſchattigen, von zärtlicher Atmoſphäre erfüll⸗ ten Pfad die Herzen der jungen Männer und Mäd⸗ chen von Winoͤſor gefunden. Warum wollte man im 20. Jahrhundert plötzlich an dieſem Anſtoß nehmen? Und es formte ſich in dieſen Tagen wohl einer der ſeltſamſten Demonſtrationszüge, die die Welt jemals geſehen hat, um auf dem Markt⸗ platz von Windſor gegen den Beſchluß des Stadt⸗ rates Einſpruch zu erheben. Wohl 500 Paare mögen es geweſen ſein, die Hand in Hand hintereinander⸗ ſchritten und Tafeln trugen mit der Aufſchrift: „Wir haben uns in Lovers Laune gefun⸗ In der Rande des den!“ Von den füngſten Ehepaaren, die eben ihren Honigmond hinter ſich hatten, bis zu weißhaarigen Paaren, die gebückt und auf Stöcken geſtützt, aber mit einem Lächeln des Glücks aufmarſchierten, waren alle Altersſtufen vertreten. Zum erſten⸗ mal erfuhr man auf dieſem Wege, wieviele Ehen der Liebespfad mit ſeinen verſchwiegenen Hecken⸗ ſchlupfwinkeln geſtiftet hat und welch angeſehene Leute gerade da von dem Pfeil des Gottes Amor getroffen worden waren. Da ſah man den 83jährigen Mr. Mullins mit ſeiner drei Jahre jüngeren Frau, der einſt Bürger⸗ meiſter von Windſor geweſen war, da ſah man den Richter Perkins, den unerbittlichen und würdevol⸗ len Hüter der Paragraphen, der ſein Herz gleichfalls auf einem Spaziergang in der Abenddämmerung in Lover's Lane verloren hatte, sda erſchien der Stadtrat Giles und der in den Ruheſtand verſetzte Univerſitätsprofeſſor Calvert, und als in einem untadligen ſchwarzen Zylinder ſogar noch Lord Gilleſpio mit ſeiner jungen Frau auftauchte, da nahm der Jubel der minder berühmten Paare, die ſich auf dem Umſtrittenen Liebespfad gefunden hatten, kein Ende mehr. Und alle bekannten ohne Scheu und Scham, daß ſie ihr Glück jenem ver⸗ ſchwiegenen Weg verdankten und daß es unrecht ſet, wenn man den Kindern und Kindeskindern ein durch die Tradition geheiligtes Paradies verſchließe. Es gab Leute in dieſer ſo ſchnell entſtandenen„Ver⸗ einigung der Freunde von Lovers' Lane“, die ver⸗ ſicherten, ſie würden noch heute jeden Jahrestag ihrer Hochzeit eine Stunde an jenem Baum verbrin⸗ gen, an dem ſie ſich einſt ewige Liebe geſchworen haben. Angeſichts einer derartigen Demonſtration und in Anbetracht der unleugbaren Tatſache, daß in Lovers' Lane nicht nur Küſſe getauſcht, ſondern auch ein großer Prozentſatz alles Ehen von Windſor geſchloſſen wurden, konnte der Stadtrat nicht umhin, ſeinen Beſchluß wieder zurückzunehmen. Der Modekönig von Hollywood Paris, im September. Travis Banton, Amerikas berühmteſter Modeſchöpfer, iſt in Europa eingetroffen, um in Paris, Berlin, London und Wien Modeſtudien zu treiben. Ein beſonders für die Damenwelt intereſſanter Gaſt iſt dieſer Tage in der franzöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen: Travis Banton, der als der Mode⸗ könig und Kleiderdiktator von Hollywood gilt. Die erleſenſten Schöpfungen des amerikaniſchen Mode⸗ geſchmacks, der von der Filmmetropole aus Mil⸗ lionen Frauen in den Vereinigten Staaten beein⸗ flußt, ſtammen zum überwiegenden Teil aus ſeiner Werkſtatt. Gegenwärtig befindet er ſich auf einer Studienreiſe durch Europa, um ſich mit den neueſten Meiſterleiſtungen der Pariſer, Berliner, Londoner und Wiener Kleiderkünſtler vertraut zu machen. Mr. Banton hat bei ſeiner Ankunft intereſſante Modegeheimniſſe ſeiner berühmteſten Kundinnen, der Hollywooder Filmſterne, preisgegeben. „Seitdem Gloria Swanſon eine Marquiſe de la Falaiſe geworden iſt,“ erzählte er,„ſtellt ſie für die Hollywooder Modekünſtler einen ſchwierigen Fall dar. Es gab Zeiten, da die Leiter und Ange⸗ ſtellten der Kleiderſalone vor ihr förmlich zitterten. Ste pflegt unter fünfzig und mehr Entwür⸗ eee ee, fen zu wählen, um ein einziges Kleid zu beſtellen. In der letzten Zeit iſt ſie allerdings eine umgäng⸗ lichere Kundin geworden. Den Titel der beſtange⸗ zogenen Frau Hollywoods hat ſich die Filmſchauſpie⸗ lerin Florence Vidor ſchon vor Jahren erobert. Sie hat einen ausgezeichneten Geſchmack, ſo daß es geradezu ein Vergnügen iſt, für ſie zu arbeiten. Dabei liebt ſie das Auffällige nicht. Vor der Oeffentlich⸗ keit hatte ſie ſtets eine große Scheu und zeigte ſich dem Publikum faſt ausſchließlich auf der Leinwand.“ Ebelyne Brent ſchwärmt für fließende Seide, die ſich eng der Körperlinie anſchmiegt. In den Wa⸗ renhäuſern Neuyorks und Hollywoods werden die Modelle, die ſie trägt, beſonders gern gekauft. Augen⸗ blicklich iſt jedoch Kay Franeis ein beſonders be⸗ wundertes Vorbild weiblicher Eleganz. Travis Ban⸗ ton erringt mit ihren Kleidern große Erfolge. Es mag ſeltſam klingen, daß eine ſo gefeierte Schönheit wie Clara Bow auf Mode und Eleganz überhaupt keinen Wert legt. Wenn es nach ihr ginge, könnte man ihr ruhig auch einen Kartoffelſack als Klei⸗ dungsſtück empfehlen. Marlene Dietrich iſt von ihrer Vorliebe für männlich betonte Mode bereits abgekommen. Sie pflegt niemals einen Entwurf zu billigen, ohne dar⸗ an gründliche Aenderungen vorzunehmen. Sie iſt bereit, von früh bis Mitternacht zu probieren, und es kommt häufig vor, daß ein Kleid bereits abgegriffen BILDER VGH TAGE Londons neuer Oberbürgermeiſter ſtellt ſich der Kamera In London fand die Wahl des neuen Lordmayors ſtatt. Links ſteht der bisherige Lordmayor Londons, Sir Harry Twyford. Jahr die Würde tragen(rechts). Marſchall Avarescu geſtorben Marſchall Avarescu, der rumäntſche Armeeführer im Weltkriege und mehrfache Miniſterpräſident, iſt im Alter von 79 Jahren geſtorben. (Scherl, Archiv,.) und abgetragen iſt, noch bevor ſie darin überhaupt filmen konnte. Aus dieſem Grunde werden für ſie ſtändig von jedem Modell Frei Kleider gefertigt. Die idealſte Frau, vom Geſichtspunkt des Mode⸗ ſchöpfers aus, iſt Carole Lombard. Sie hat eine prachtvolle Figur, probt gern und geduldig, iſt leicht zufriedenzuſtellen und pflegt nicht zu kritiſteren. Die Angeſtellten der Modeſalone gehen für ſie durchs Feuer. Bei ihrer Geſtalt iſt es übrigens ein Ver⸗ gnügen, für ſie zu arbeiten und neue Folien für ihre Schönheit zu entwerfen. Sir Frank Bowoter wird für das nächſte (Preſſephoto, Zander⸗M.) Für einen Fiſch— zu groß— für ein -Boot— zu klein! Ein amerikaniſcher Baſtler hat ſich dieſes winzige Einmann⸗Unterſeeboot gebout. Er hat mit dem „Fiſch“ ſchon erfolgreiche Probefahrten hinter ſich. Der Erfinder hat vor, mit dem Boot eine Unter⸗ waſſerfahrt von Chikago nach Michigon City auf dem Michiganſee zu unternehmen. Unſere Bilder zeigen den„Fiſch“ auf dem Trockenen und in ſeinem Element.(Preſſephoto, Zander⸗M.) —S.———— Wie das Sudetenland deutsch wurde Die Stimmen der Jahrhunderte Die deutſche Kultur beſtimmte das Schickſal Böhmens Im Kampf zweier Völker um einen beſtimmten Raum ſteht das Recht auf der Seite derer, die zuerſt von ihm Beſitz ergriffen und die die größere Kultur⸗ leiſtung vollbrachten. Der natürlich begrenzte böhmiſche Raum hatte durch den Elbdurchbruch ein offenes Tor erhalten, das zum Herzen deutſcher Kraft führte. Noch vor den Slawen waren germaniſche Stämme in das von den keltiſchen Bojern bewohnte„Bojehaemum“(Bojer⸗ heim), woraus Böhmen wurde, eingedrungen. Das erſte germaniſche Bollwerk wurde von Marbod ge⸗ ſchaffen. Der Thüringer Wald ſtieß mit wirkſamer Gewalt bis an die Elbpforte heran und wurde dann zweitens ſeit dem Jahre 600 etwa der Wegweiſer für fränkiſche und bayeriſche Stämme. Der Zug oſtfränkiſcher, oberpfälziſcher und thüringiſcher Bauern der oberen Eger entlang war nicht aufzuhal⸗ ten. Dieſe von allen Seiten zuwandernden Stämme rodeten die Wildwälder, ſie vollzogen die erſten Dorfgründungen, ſie beſiedelten weite, noch öde Landſtrecken. Die Vorgänge löſten ſich unaufhalk⸗ bar nacheinander ab. Für das Schickſal des böhmiſch⸗ ſudetendeutſchen Raumes entſcheidend aber wurde die neue, nun dritte Siedlerwelle des Mittelalters. Das neue mitteldeutſche Weſen ſpülte allerorten über die Gebirgskämme hinweg. Der Vorhang fand ſeine ſtärkſte Auslöſung beſonders unter Ottokar II.: Allen deutſchen Bauern und Bürgern wurden Türen und Wege weit geöffnet, ſie wurden geru⸗ fen. Die wechſelnde Lebenskraft der ſtädtiſchen Ge⸗ meinden, die vermehrte Steuerkraft des Gewerbes, der geſteigerte Ertrag des Bodens kam dem landes⸗ fürſtlichen Staat nur gelegen zu ſeinen groß ange⸗ legten Unternehmungen. Deutſche Volkskraft alſo ſpeiſte die gewaltige wirtſchaftliche und kulturelle Entwicklung bis in das ſpäte 14. Jahrhundert hinein. Von Niederſachſen ſtrömten die Güter in das Land. Von Magdeburg aus ſtand dem deutſchen Handel und dem deutſchen Bürgertum eine direkte Straße offen durch die natürliche Pforte, der Elbe. Dieſe flußaufwärts ſtrömende Bewegung brachte auch gleichzeitig Stadtrechte und Rechtsleben des Bürgers mit ſich. Und was mit Blut und Boden ſich verbun⸗ den hatte, reifte weiter zu der Bildung einer Kunſt, die allein möglich wurde mit dem deutſchen Sied⸗ lungsvorgang und deſſen Geiſteshaltung. Die rei⸗ chen literariſchen Schätze der Oſtfranken und der Thüringer brachen ſich eine breite Bahn. Unaufhalt⸗ ſam wurde Böhmen in kürzeſter Zeit vom deutſchen Weſen erfaßt. Mit deutſchem Blut wurde der Bürger⸗ ſtand geſchaffen, deutſch wurde die Hofſprache, deutſch waren die Prinzeſſinnen, die in Prag einzogen. Die mitteldeutſche Dichtung blühte dort. Neben ihr gab es wahrlich keine andere. Die wirtſchaftliche und kulturelle deutſche Entwicklung erreichte ihren Höhe⸗ punkt unter Ottokar II. Zum Entdecker der deut⸗ ſchen Literatur in Böhmen wurde Ulrich von Tür⸗ lein, das letzte Geſpräch erhielt die Dichtung in Böh⸗ men durch Wolfram von Eſchenbach. Ein Mittel⸗ deutſcher wird mit ihm zum erſten deutſchen Dich⸗ ter des Landes. Wolframs Welt erſteht in ſeinen Dichtungen wunderſam neu und wird unauslöſchlich im böhmiſchen Raum feſtgehalten. Wolframs Welt alſo, die Welt des mithin größten mitteldeutſchen Dichters, ſpiegelt ſich in allem wider. Unleugbar er⸗ füllt der Geiſt des Parzival die Dichtung„Wilhelm von Wenden“. Mit den Namen wie Heinrich von Klausner, Heinrich von Freiberg wird die Reihe der Dichter fortgeſetzt. Sie alle gaben dem Geiſtesleben und dem literariſchen Geſicht Böhmens ein eindeuti⸗ ges Antlitz, in dem allein deutſches Weſen zum Leuch⸗ ten kam. a Böhmen hatte ſo mit dem Beginn des 14. Jahr⸗ hunderts ein geſchloſſenes deutſches Schrift⸗ tu m. Für die weiteren Bauſteine deutſchen Ur⸗ ſprungs und deutſcher Herkunft ſorgte im Ablauf der Ereigniſſe der böhmiſche Staatsgedanke ſelt⸗ ſamerweiſe aus ſich ſelbſt heraus. Die beſonderen Früchte dieſer Ausſaat kamen dann unter Karl IV. zu voller Reife. Aus der vielſeitigen Umſicht wäh⸗ rend ſeines jugendlichen Lebens kam er zu der Erkenntnis, daß weltbewegender Streit nicht mehr nur mit dem Schwert, ſondern auf dem Tummel⸗ platz des Geiſtes entſchieden wurde. Mit dem Stifts⸗ brief vom 7. April 1348 war die erſt e deutſche Hochſchule errichtet worden, und Prag wurde zum Mittelpunkt des geiſtigen und wiſſenſchaftlichen Le⸗ bens nicht nur für Deutſchland, ſondern für den ganzen Oſten Europas. Unter Karl IV. wandelte ſich im Gepräge auch die Landſchaft äußerlich. Peter Parler, der Werkmeiſter aus Schwäbiſch⸗Gmünd (ſpäter Peter von Gmünd genannt), wurde als Bau⸗ meiſter nach Prag berufen. Er gab ganzen Stadͤt⸗ teilen durch ſeine bedeutſamen Bauten ihr dauern⸗ des Geſicht. Er gründete auch in Prag die erſte deutſche Bildhauerſchule und überſchattete damit den ganzen Oſten durch ſeinen deutſchen Einfluß. Karl IV. waltete nicht nur als König von Böhmen, ſondern auch als Kaiſer des Reiches. Von ſeinen Schreibſtuben und von dem weiteren Anwachſen des deutſchen Sprachgebrauches auch im Amtsverkehr ging die große Entwicklung aus, die der deutſchen Sprache einmal von unten herauf allmählich Beach⸗ tung erzwang. Doch zum anderen lief ein paralleler Vorgang auch von oben her, der die deutſche Sprache in das geſamte deutſche Siedlungsgebiet hinein⸗ trug: Der König ſelbſt ſprach mitteldeutſch, ſeine Kanzlei alſo führte den Verkehr für Böhmen mittel⸗ deutſch, das dehnte ſich auf die Landesbeamten und auf ihre Dienſtſtellen aus. Das Endergebnis beider Vorgänge war der vollendete ſchriftſprachliche Sieg des Mitteldeutſchen. Sie wurde der Anfang der ge⸗ meindeutſchen Hochſprache, die wir alle heute ſprechen. Wir können alſo die fertige Entwicklung mit einem Satz umreißen: Nach einem rein deutſchen Siedlungsprozeß gelangte der böhmiſch⸗ſudeten⸗ deutſche Raum zu einer eindeutig deutſchen wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung; er hatte ein geſchloſſenes deutſches Schrifttum; eine deutſche Univerſität(die erſtel) war gegründet worden; ein deutſcher Bau⸗ meiſter gab der Hauptſtadt ein anderes Geſicht und prägte von hier aus mit deutſcher Baukunſt die Landſchaft um, und zuletzt verſchmolz das ganze Siedelgebiet mit dem Mutterlande durch den ſchrift⸗ ſprachlichen Sieg des Mitteldeutſchen Hlg. e Aus dem Nationaltheater. Am Freitag wird die Komödie„Die Stiftung“ von Heinz Lo⸗ renz im Nationaltheater uraufgeführt. Das Nationaltheater hat ſich für das Werk des aus der Pfalz ſtammenden Schriftſtellers bereits zweimal erfolgreich eingeſetzt. In der Spielzeit 1933/34 fand die vielbeachtete Uraufführung des Volksſtücks„Das Huhn auf der Grenze“ ſtatt, und das Luſtſpiel„Das Muſikantendorſ“ ſicherte ſich nach ſeiner Urauffüh⸗ Lied der Sudetendeutſchen Von Wilhelm Pleyer Heute, Kameraden, Heute treiben die Wolken noch grau, Morgen, Kameraden, Funkelt die Sonne im Tau. Heute, Kameraden, Heute haben's wir alle noch ſchwer, Blitze, Kameraden, Zucken die Kreuz und Quer. Die Fahne, Kameraden, Die Fahne knattert im Sturme und fliegt Morgen, Kameraden, Morgen haben wir geſiegt! (Aus dem Gedichtband des ſudetendeutſchen Lyrikers „Lied aus Böhmen“, Verlag Albert Longen Georg Müller, München.): 5 rung in Mannheim ſehr raſch zahlreiche Bühnen Deutſchlands. Die Inszenierung der„Stiftung“ hat Intendant Friedrich Brandenburg. Das Bühnenbild entwirft Friedrich Kalbfuß. Es ſind beſchäftigt: die Damen Blankenfeld, Mebius, Thomas und Ztiete⸗ mann und die Herren Bleckmann, Hölzlin, Ham⸗ macher, Hartmann, Kiesler, Kleinert, Krauſe, Lang⸗ heinz, Linder, Offenbach und Renkert.— Am Sonn⸗ tag, dem 9. Oktober, wird Verdi's Oper„Aida“ unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Karl Elmendorff und in der Inszenierung von Friedrich Brandenburg wieder in den Spiel⸗ plan des Nationaltheaters aufgenommen. Ein Haus der kurheſſiſchen Kultur. In Kaſſel wurde das Haus der kurheſſiſchen Kultur ſeiner Beſtimmung übergeben. Das landſchaftsver⸗ bundene und bodenſtändige handwerkliche Kulturgut von Kurheſſen hat in dem Haus eine zentrale Pflege⸗ ſlätte erhalten. Sitz des Hauſes der kurheſſiſchen Kultur iſt das von Simon Luis du Ry im Jahr 1772 erbaute ehemalige Palais Schlieffen, am Königs⸗ platz, das einer durchgreifenden baulichen und innen⸗ architektoniſchen Erneuerung unterzogen worden iſt. —— * 5. Seite/ Nummer 460 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 1938 — Im Mittelpunkt des Falles, der in der Am⸗ ſterdamer Straßenbahn begann und in ganz Holland mit Spannung verfolgt wurde, ſteht das Wort„So⸗ ßenſchüſſel“. Es iſt nicht fein, eine Dame ſo zu ſchimpfen, und ſchon gar nicht Amſterdams tempera⸗ mentvolle und beliebte Bühnenkünſtlerin Ciſſy van Bennekom. Ueberdies ſpielt Ciſſy, ſtürmiſch bejubelt vom Amſterdamer Publikum, jugendliche Liebhabe⸗ rinnen und hat mit einer Soßenſchüſſel weder figür⸗ lich noch in ihrem Geſicht die geringſte Aehnlichkeit. Der Grobian, der ſich dennoch erfrechte, der jungen Bühnenkünſtlerin in einer vollbeſetzten Straßenbahn das Wort„Soßenſchüſſel“ an den Kopf zu werfen — aus Gründen, die jeder erfahrene Straßenbahn⸗ gaſt ſich denken kann—, büßte dieſe Unhöflichkeit, in⸗ dem er von der empörten Eiſſy eine ſchallende Ohr⸗ ſeige erhielt. Die Folge war eine Anzeige wegen Körperverletzung. Die Schauſpielerin wurde zu einer erheblichen Geloſtrafe verurteilt. Aber Eiſſy war nicht gewillt, das Urteil hinzunehmen. Es ging ihr nicht um das Geld, ſondern, wie ſie erklärte, um die „Ehre aller holländiſchen Ehefrauen und Mütter“ Eiſſy iſt verheiratet und hat ein kleines Töchterchen, — als deren Vertreterin ſie ſich in der Straßenbahn befunden habe und als„Soßenſchüſſel“ bezeichnet worden ſei. Eine ſo ernſthafte Beleidigung rechtfer⸗ tige eine Ohrfeige als Antwort voll und ganz, und darum forderte ſie einen Freiſpruch. Hollands Ehe⸗ frauen und Mütter horchten auf. Aus einer kleinen Alltagsbegebenheit war auf einmal eine prinzipielle Frage geworden. Konnte man eine Frau verurtei⸗ len, die eine haarſträubende Beleidigung in der Oef⸗ fentlichkeit mit einer Ohrfeige beantwortete? Dann war die Juſtiz in den Niederlanden nicht frauen⸗ freundlich, darüber konnte kein Zweifel beſtehen. Der Fall durchlief ſämtliche Inſtanzen, und die Zei⸗ tungen entſandten Sonderberichterſtatter in die Ver⸗ Handlungen. In letzter Inſtanz ſetzte man die Geld⸗ ſtrafe auf ein Fünftel herab, konnte jedoch keinen Freiſpruch fällen. Geſetz iſt Geſetz— die Ohrfeige war einmal ausgeteilt, als Notwehr aber war ſie auf Grund von Zeugenausſagen nicht zu bezeichnen. Da griff Hollands erſte Ehefrau und Mutter, die Köni⸗ gin Wilhelmina, ein. Sie hatte ſich den Fall berich⸗ ten laſſen und war offenbar zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine Beſchimpfung einer Frau und Mutter taſächlich nur mit einer Ohrfeige geahndet werden könne. Eiſſy van Bennekoms Appell an die Gerechtigkeit ſollte in einem Lande, auf deſſen Thron eine Frau ſitzt, nicht ungehört verhallen. Zwar konnte die Königin das Urteil nicht aufheben, aber ſie konnte Höchſtperſönlich die Verurteilte begnadigen und da⸗ durch zum Ausdruck bringen, daß ſte für ihre hand⸗ greifliche Verteidigung mindeſtens Verſtändnis hatte. So hat die Künſtlerin den Paragraphen zum Trotz als Siegerin den Kampfplatz verlaſſen. 8 5 ö „ In ganz Fraukreich kennt man Schweſter Lep⸗ Hide, die der Staatspräſident perſönlich mit dem Kreuz der Ehrenlegion ſchmückte, als ſie dieſer Tage im Alter von 87 Jahren in den Ruheſtand getreten iſt. Ungezählte menſchliche Schickſale ſind an dieſer Frau vorübergezogen, die man„die Heilige von Saint Lazare“ nannte, weil ſie ihr ganzes Leben im Dienſte jener unſeligen Frauen verbrachte, die ſich außerhalb des Geſetzes ſtellten und dafür hinter Kerkermauern büßen mußten. 67 Jahre waltete ſie in Petit Roquette, in Fresnes und zuletzt in Saint Lazare, Frankreichs bekannteſtem Frauengefängnis, ihres Amtes und war in ihrem Beruf gleichſam ſelbſt eine Gefangene. Die berühmteſten weiblichen Figuren der franzbſiſchen Kriminalgeſchichte ſind an Schweſter Leonide vorübergegangen, von Louiſe Michell, der blutrünſtigen Barrikadenkämpferin, die hei der Revolution 1871 mitwirkte, bis zur Madame Steinheil, jenem Teufel in Frauengeſtalt, die fünf Ehemänner nacheinander mit Gift ins Jenſeits be⸗ Hoeman von?, Hanz-Kaspaf von Tobeltitz e a 40 Endlich fand ſie Worte:„Ich habe Sie gern, Dok⸗ tor, aber ich liebe Sie nicht. Sonſt müßte ich doch letzt aufſchreien vor Glück. Ich liebe auch keinen anderen. Wirklich nicht. Sie können es mir glau⸗ ben.“ Sehr langſam rührte er mit dem großen Holz⸗ löffel das Gebräu im Kupferkeſſel um: die Blaſen, die auſperlten, liefen im Kreis, ſtändig im Kreis. „Das ſagt ihr Frauen immer, dies: keinen andern. Und dannſitzt doch irgendwo einer, bei dem ihr eben auſſchreien würdet vor Glück. Und wir dummen Männer warten uns die Seele aus dem Leib!“ „Doktor!“ „Na, es iſt doch wahr. Natürlich iſt es nun wie⸗ der nichts mit Berlin oder Breslau. Natürlich bleibe ich hier. Und der Riedel bleibt auch hier, trotzdem er einen Ruf nach Köln hat..“ „Davon hat er mir noch nichts geſagt.“ „Er wird ſich hüten.“ „Ich ſtehe euch aͤlſo im Wege?“ „Nein, Lux, das nicht! Laſſen Sie ruhig alles ſo bleiben, wie es iſt. Warten hat auch ſeinen Reiz. Halten Sie uns die Freundſchaft. Seien Sie wei⸗ ter nett zu mir, und ſeien Sie weiter nett zu Riedel, u Alfred. Er iſt genau ſo ein armes Luder wie ich. ch hätte gar nicht ſo quatſchen ſollen. Aber erſt der Weihnachtsbaum, und Mutter in Königsberg will doch, daß ich heirate. Und dann Stille Nacht, heilige Nacht', und die Glocken von der Jakobskirche bimmeln zu allem auch noch in unſern Singſang herein. Und beim Punſchhrauen werde ich ſowieſo immer weich. Streichen Sie alles, Lux, ich habe nichts geſagt.“ Er zog den Löffel aus dem Gebräu.„Nun wollen wir mal koſten, Lux, wir beide, ehe die andern dazu kom⸗ men. Und anſtoßen wollen wir.“ Langſam füllte er zwei Gläſer.„Proſt, Lux, auf unſere Freund⸗ ſchaft.“ Bedächtig trank er ſein Glas aus.„Sehen Sie, nun habe ich doch ein bißchen zuviel Arrak rein⸗ geplämpert. Punſchbrauen iſt eben eine ernſte Sache. Dabei darf man ſi nicht ablenken laffen.“ 8 förderte, von Frau Hanau, die ihre Nebenbuhlerin zerſtückelte und kochte, bis zu der Anarchiſtin Ger⸗ maine Berton. Aber Schweſter Leonides Liebling iſt ſtets Mata Hari geweſen, die ſchöne, ſagenumwobene Spionin, die ihr Leben am Hinrichtungspfahl von Vincennes unter den Kugeln des franzöſiſchen Exe⸗ kutionskommandos aushauchte. Auch nun, da ſie aus ihrem Amte ſcheidet, galten ihre Gedanken und Erinnerungen Mata Hari.„Ich habe ihr viele Tage Geſellſchaft geleiſtet und ſie dann auf ihrem letzten Gaug begleitet. Keine Frau iſt jemals ſo geſtorben wie ſie“, erzählt Schweſter Leonide.„Mata Hari war ohnegleichen. Sie hat während meiner 67jährigen Tä⸗ tigkeit in Frauengefängniſſen den größten, ja einen geradezu unauslöſchlichen Eindruck auf mich gemacht. Kerzengerade und ohne zu zittern, mit einem leiſen Lächeln auf den Lippen ging ſie ihren letzten Gang. Sie bat mich, als der Tag der Hinrichtung kam, ſie im Wagen hinaus nach Vincennes zu begleiten, wo die Exekution ſtattfand. Auf der ganzen Fahrt hielt ſte meine Hand, kein einziges Mal beklagte ſie ſich über ihr Schickſal, ſie plauderte, als befänden wir uns auf einer Spazierfahrt, und half mir noch aus dem Wagen, als wir am Ziele waren. Dann be⸗ dankte ſie ſich mit ruhiger Stimme für meine Ge⸗ ſellſchaft, lehnte jeden Verſuch des Troſtes ebenſo beſtimmt wie freundlich ab und ſchritt zu dem Todes⸗ pfoſten, an dem ſie wenige Minuten ſpäter entſeelt zu Boden ſank.“ Noch heute hebt die Greiſin ſorgſam das feine Spitzentaſchentuch auf, das ihr die ſchöne Spionin, als ſie ihren letzten Gang antrat, als Ab⸗ ſchiedsgeſchenk überreichte. * — Ueber den unteren Lauf der Seine, zwiſchen Rouen und Le Havre, führt nicht eine einzige Brücke. Das hat zwei Gründe. Einmal würde ein Brücken⸗ hau die Schiffahrt hemmen. Denn auch größere Seeſchiffe vermögen ſtromaufwärts bis zum Hafen von Rouen zu fahren. Sodann kommt die Flut weit hinauf und verurſacht während der Schneeſchmelze Ueberſchwemmungen. Der Verkehr vom linken zum rechten Ufer des Mündungsbeckens iſt alſo ſehr er⸗ ſchwert. Deshalb erwägt man jetzt ernſtlich öͤie An⸗ lage eines Verkehrstunnels. In Paris iſt die Seine mehrmals durch die Untergrundbahn untertunnelt. Ein Tunnel am Unterlauf des Fluſſes müßte aller⸗ dings ſehr viel größer und länger ſein. Man hat noch nicht die Wahl der Anlagepunkte getroffen. Entweder ſoll der Tunnel auf der Höhe von Hon⸗ fleur angelegt werden. Dann würde die Länge anderthalb Kilometer betragen. Oder aberbei Fique⸗ fleur, wo der Tunnel eine Länge von vier Kilo⸗ meter haben müßte. Man neigt dazu, Fiquefleur zu wählen. Dann würde der Tunnel unter dem Unterlauf der Seine der größte und längſte ſeiner Art in der Welt ſein. Der größte Tunnelbau unter einem Fluß iſt bisher der jetzt noch nicht vollendete unter dem Hudſon in Neuyork. Der erſte 1927 voll⸗ endete Tunnel unter dem Hudſon iſt 2875 Meter lang. Der zweite, mit deſſen Vollendung für 1941 gerechnet wird, wird noch länger ſein. 4 — Einen Berg gibt es im Bayriſchen Oberland, von dem zur Herbſtzeit nicht nur Kühe, ſondern auch Pferde zu Tal getrieben werden. Er erhebt ſich unweit von Halfing im Chiemgau, und wenn ſeine Almen auch nicht gerade in ſchwindelnder Höhe lie⸗ gen, ſo ſind die grünen Matten doch ſteil genug, daß es für die Tiere ſchon großer Schrittſicherheit bedarf, um darauf einen feſten Halt zu finden. Es ſind die „Felſenpferde“ von Halfing, die hier den Sommer über weiden und nach fetten Gräſern ſuchen, gedrun⸗ gene, kräftige Tiere, mit langen, hellen Mähnen, die bis zu den höchſten Gipfeln emporklettern und dort oben dem erſtaunten Wanderer ſich oft wie ein ehernes Standbild darbieten. Die Halfinger Berg⸗ bauern züchten dieſe Pferde, die ähnliche Eigenſchaf⸗ ten wie die Maultiere aufweiſen und dieſen an Ge⸗ nügſamkeit und Ausdauer nichts um vieles nach⸗ ſtehen. Da das Maultier, bekanntlich eine Kreuzung zwiſchen Eſelhengſt und Pferdeſtute, ſich in unſeren Landen nur ſchwer züchten läßt und deshalb zum größten Teil aus dem Ausland eingeführt werden muß, iſt man in den Höfen und Almen des Chiem⸗ gaus dazu übergegangen, eine Pferderaſſe heranzu⸗ Sechs Bauernhöfe niedergebrannt Böswillige Brandſtiftung vermutet adnb Ludwigsluſt, 4. Okt. In der Nacht zum Dienstag brach in der Scheune des Bauern Karl Moltmaun in Muchow in Mecklenburg Feuer aus, das infolge des ſtarken Südweſtſturmes ſchuell um ſich griff und ins⸗ geſamt 17 Gebäude in Aſche legte. Sechs Bauernhöfe wurden dadurch ein Raub der Flammen. Nieſige Mengen au Korn, Stroh und Heu ſowie alle landwirtſchaftlichen Maſchinen wur⸗ den durch das Feuer vernichtet. Als Eutſtehungsurſache wird böswillige Brandſtiftung angenommen. Auf die Ermitt⸗ lung der Brandſtifter hat der Oberſtaatsanwalt eine Belohnung von 1000 Mk. ausgeſetzt. Herbſtſtürme über England dnb London, 4. Oktober. Seit Montag fegt über Eugland der erſte ſchwere Herbſtſturm hinweg, der überall Scha⸗ den angerichtet hat. In London wurde von der Gewalt des Sturmes eine ſchwere Ulme um⸗ geworfen, die unglücklicherweiſe auf einen vor⸗ beifahrenden Autobus fiel. Drei Fahrgäſte wurden auf der Stelle getötet, zehn zum Teil ſchwer verletzt.— Durch einen Dammbruch des Fluſſes Rom iſt die Ortſchaft Trehafod(Graofſchaft Glamorgan) vergangene Nacht völlig t worden. 30 Familien mußten in aller Eile flüch und ſind obdachlos geworden. Zwei Perſon ertranken. An der Glamorgan⸗Küſte bei Port holländiſche Dampfer„Regina“ im ſch weſtſtuem geſtraundet. Man ver Dampfer zu entladen, um ihn wieder flott zu mache, Windſtärke 11 in der Norsſee dnb Hamburg, 4. O Am Montagabend und in der Nacht zum Di tag kam über der deutſchen Nordſeeküſte ein rer Sturm auf, der in den Vormittag des Dienstag allmählich wieder abflaute. böen erreichten über der Nordſee teilweiſe ſtärke 11. Obwohl die Kleinſchiffahrt dur Sturm ſtark behindert wurde, ſind doch werte Sturmſchäden nicht gemeldet. Sechs Todesopfer beim Marſeiller Eeploſionsunglück b den nennensz dub. Paris, 4. Oktoben! Das Exploſionsunglück in Marſeille hat, wis „Paris Midi“ meldet, bisher ſechs Todesopfer gefordert. 37 mehr oder weniger Schwerverletzte liegen noch in den Krankenhäuſern zur Behandlung Den ganzen Tag und die Nacht hindurch wurde der Brandherd von den Feuerwehren bekämpft. züchten, die ſich beſodners im unwegſamen Gelände der Alpen verwenden läßt. So kann es der Bergſteiger, der in dieſer Gebirgsgegend einem Gipfel zuſtrebt, immer wieder erleben, daß ihm auf einem ſchmalen Bratweg ein Pferd entgegentrabt, das ganz mit dem Reich der Felſen verwachſen zu ſein ſcheint; auf den Almen dringt nicht das langgezogene Muh der Kühe an ſein Ohr, ſondern das muntere Wiehern der Pferde, die, ſolange ſie noch jung ſind, hier oben eine paradieſiſche Freiheit genießen. Erſt wenn im Herbſt der Almabtrieb einſetzt, dann heißt es auch für ſie von den ſtolzen, gipfelumſtandenen Höhen Abſchied zu nehmen, um im Tale nun ſich an Zügel und Deichſel zu gewöhnen. 2b. 2 — Auf der in Stuttgart ſtattfindenden Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Vererbungswiſſeuſchaft kam auch die ſogenannte Aſymetrie, eines der intereſſanteſten Probleme der Erbforſchung, zur Sprache. Alle höheren Lebeweſen haben rechte und linke Gliedmaßen, vielleicht auch rechte und linke Lungenflügel, aber niemals ſind dieſe völlig gleich, und aſymetriſch ſind vollends die meiſten inneren Organe, wie Herz, Eingeweide uſw. Es handelt ſich nun um die Frage, ob dieſe Erſcheinungen durch beſondere Erbeigenſchaften begründet ſind. Profeſ⸗ ſor Eugen Fiſcher berichtete über intereſſante neue Forſchungen auf dieſem Gebiet, und gab einen aus⸗ gezeichneten Ueberblick über den Stand verſchiedener Probleme der menſchlichen Erblehre. Daß an ſich die Entwicklung von rechten und linken Gliedmaßen nicht ohne weiteres durch entſprechende Erbfaktoren begründet werden kann, zeigt ein Tierexperiment. Man kann bei manchen niederen Tieren im frühe⸗ ſten Entwicklungsſtadium die dann erſt als Knoſpen vorhandenen Gliedmaßen vertauſchen. Verpflanzt man dann z. B. eine linke vordere Extremitäten⸗ knoſpe nach rechts, ſo bekommt das Tier ſpäter zwei rechte Vorderfüße. Macht man dieſes Experiment in einem ſpäteren Entwicklungsſtadium, ſo entwik⸗ keln ſich an der gleichen Stelle ein rechter und ein linker Vorderfuß. Auch die Frage, weshalb ſich bei dem einen Menſchen die eine rechte Körperſeite ſtär⸗ ker entwickelt, beim anderen die linke, oder wes⸗ halb die einzelnen Gliedmaßen verſchieden lang und verſchieden kräftig werden, läßt ſich nicht aus em⸗ ſprechenden Erbanlagen begründen, es ſpielt hiexy vielmehr die Verſorgung des werdenden Kindes im Mutterleibe eine entſcheidende Rolle. So iſt z. B. die angeborene Hüftgelenkverrenkung links häufigen als rechts. Dies Embryo zuſammen. ſolche Ungleichmäßigkeiten der hängt mit der Linkslage des Beim neugeborenen Kind ſind Entwicklung noch deutlicher, ſie gleichen ſich im Laufe der Jahre dann aus, jedoch nie ganz. Linkshändigkeit nichts anderes als eine Folge die⸗ ſer früheſten Entwicklungsunregelmäßigkeit, Sie haben nichts mit ſeeliſchen Typen oer mit„Polig⸗ keit“ zu tun, wie manche theoretiſterenden Pſycholo⸗ gen dieſe Erſcheinungen gern ausdeuten wollten, * — Frankreichs jüngſte Fliegerin iſt die 17jährigs Paulette Changnaud. Sie hat ſoeben mit Auszeich⸗ nung ihre Prüfung abgelegt und das Zeugnis als Vollpilot erhalten. Fräulein Changnaud iſt erſt ſeit einem Jahre näher mit der Fliegerei beſchäftigk⸗ Vor einem Jahre nämlich unternahm ſie mit ihren Eltern ihren erſten Flug. Er begeiſterte ſie ſon daß ſie alsbald Mitglied einer Luftfahrtvereinigung wurde und mit Eifer die Ausbildung als Pilotin aufnahm. Wegen ihrer Jugend durfte ſie das Exa⸗ men nur mit beſonderer behördlicher Erlaubnis ab⸗ legen. 22 — In Hollywood hat man den Beſchluß gefaßk, zum Gedächtnis der frühverſtorbenen Jean Harlom ein Denkmal von beſonderer Schönheit zu errichten Die Filmgeſellſchaften haben ſich deswegen an dre der bekannteſten Bildhauer und Architekten der Ver⸗ einigten Staaten gewendet. Der Entwurf des Denkmals iſt bereits fertig; er zeigt die Künſtlerin, die der Liebling, aber auch das Opfer von Hollywood war, in einer von Säulen getragenen Halle, zu der Marmorſtufen hinaufführen. Am dritten Tag nach dem Feſt wurde Lux von der Poſt eine Aufforderung ausgehändigt: ſie ſollte ſich ein Paket von der Zollſtelle abholen, Aufgabeort Sao Paulo, Braſtlien. Von Tom? dachte Lux. i Dann war ſie enttäuſcht: als Abſender war nicht Tom genannt, ſondern eine Firma auf der Avendia Belem. Kein Brief, keine Grußzeile lag in dem Pa⸗ ket, nur obenauf eine Zwanzigdollarnote nordame⸗ rikaniſcher Währung und an ſie geheftet ein Zettel mit Maſchinenſchrift:„Für den Zoll.“ Und doch war das Paket ganz perſönlich verpackt: jedes einzelne Stückchen in buntes Seidenpapier ge⸗ hüllt und mit farbigem Band umſchlungen. Es ent⸗ hielt feinſte Wäſche, Stoff für ein leichtes, ſommer⸗ liches Kleid, Taſchentücher mit fremdartiger Spitze, Eingeborenenfrauen mochten ſie wohl genadekt haben, Blechdoſen mit dunkelbohnigen, ſtark duf⸗ lendem Kaffee und bunte Schachteln voll merkwürdi⸗ ger Konfitüren. Alles verriet eine weibliche, und zwar eine ſehr liebevolle Hand. Lux mußte den Inhalt vor dem Beamten aus⸗ breiten. Es tat ihr faſt weh, hier im Büroraum ſo ſachlich und nüchtern die Dinge aus ihren Hüllen zerren zu müſſen. Der Beamte durchblütterte Liſten, er wog Wäſche, Stoff und Doſen, er rechnete und naynte ſchließlich die Zollſumme. Lux zahlte. Dann durfte ſie ihr Eigentum wieder einpacken und war entlaſſen. Auf dem Heimweg überlegte ſie: natürlich kam das Paket von Tom; von wem ſollte es, obgleich er noch nie zu Weihnachten etwas geſchickt hatte, ſonſt kommen? Sorgfältig trug ſie daheim jedes Stück zu ihrem Gabentiſch, der noch unter dem Chriſtbaum ſtand. Wie fein die Wäſche war, weich und hauchzart, von einer Seide, die man hier in Deutſchland kaum kannte. Sie freute ſich an ihr, ſie naſchte vom Konfekt, ſie knabberte kandierte Früchte voll fremder Süßigkeit, ſie ſtrich Papier und Bänder glatt, drehte noch ein⸗ mal jeden Gegenſtand, jeden Bogen um, ob ſie nicht doch ein Wort, eine Zeile fände. Nichts. Sie las die Aoͤreſſe:„Senora Ulrike Frommann, Weimar, Alemanha, Frommannſche Buchhandlung.“ Sie ſtutzte. Da war wieder ein Rätſel: Tom ſchrieb ſtets„Fräulein Luxr Frommann“, und er ſchrieb auch „Sophienſtraße 19“. anders aufgegeben? Warum hatte er die Anſchrift Vor 5 mit klobigem, eckigem Wachtturm, angeklebt an eine Zwiſchen Weihnachten und Neujahr wurde es ſtill im Geſchäft. So konnte Lux mit Fräulein Kettner, der Sekretärin, und Herrn Kleinſchmidt, dem Ver⸗ käufer, in Ruhe Inventur machen und abrechnen. Sie war zufrieden mit dem Abſchluß. Für das Frühjahr winkten wieder einige Hotelaufträge. Am 29. Dezember machte Lux ihren Führerſchein Und feierte zu Silveſter dies Ereignis und den guten Jahresabſchluß mit Vater Frommann in aller Stille. Dann machte ſie ſich auf den Weg nach Düſſeldorf. Sie hatte allerlei Briefe in der Taſche, nicht nur ge⸗ ſchäftliche: einen Glückwunſch von Gitta Allmers zum Jahreswechſel, ein längeres Schreiben von Charlotte, die ihr mitteilte, daß ſie ſehr bald auf längere Zeit verreiſen würde, ſie müſſe ausſpannen, ſie würde vorausſichtlich nach dem Süden gehen, an die Riviera wohl; ſie würde allein fahren, denn ihr Mann wäre nicht abkömmlich. Lux hatte fünf Tage für ihren Düſſeldorfer Auf⸗ enthalt vorgeſehen. Es vergingen aber faſt zwei Wochen, ehe ſie an Heimkehr denken konnte. Der Abſchluß in Düſſeldorf zog ſich hin, er wurde erſt ge⸗ tätigt, nachdem Lux ſich mit verſchiedenen Konkur⸗ renzfirmen gründlich herumgeſchlagen hatte. Nun hieß es geſchickt kaufen. In Köln war eine Auktion ge⸗ meldet, eine andere in Darmſtadt. Der Reſt würde ſich wohl in Berlin ergattern laſſen. Die Auktion in Köln war ergiebig, die in Darm⸗ ſtadt eine Niete. Aber in Darmſtadt erreichte Lux ein Brief Kleinſchmidts, der ihr mitteilte, daß ein Angebot aus dem Schwäbiſchen vorläge: in einem Nebental der Jagſt war aus der Hinterlaſſenſchaft eines adligen Herrn die geſamte Einrichtung eines Schloſſes zu erwerben, und zwar, wie es ſchien, zu ſehr günſtigen Bedingungen. Lux machte ſich ſofort auf den Weg. Sie brauchte faſt zwei Tage, um Marksburg zu erreichen; dreimal mußte ſte umſtei⸗ gen, nirgends klappten die Anſchlüſſe, die letzte Weg⸗ ſtrecke war nur im Poſtauto zu erledigen und die allerletzte nur in einem Bauernſchlitten, den ſie mit Not und Mühe in einem kleinen Dorf auftrieb. Es war ein ſchneidend kalter Januartag; der Ackergaul dampfte, und der Knecht, der ihn lenkte, fluchte, als es auf verſchneiten Waldwegen ſteil bergan ging. Und Lux fror, ſie begann bereits die Unternehmung zu verwünſchen, als ſich vor ihr die Schneiſe öffnete und der Knecht ſagte:„No— da ſind wir endlich.“ Vor ihr lag ein Märchenſchloß, eine alte Burg Ipiirprr* Felsnaſe, Zeitſtürmen ung Kriegswirren. Schlitten und hielt in einem engen Hof, umſtellt von altem Mauerwerk. Ein weißköpfiger Diener kam aus der einzigen engbrüſtigen Pforte, die auf oͤen Hof führte, und fragte Lux nach ihrem Begehr, vergeſſen von allen Ach ſo, wegen der Möbel wäre die Dame hier; den Herr Graf hätte ſchon aus Stuttgart geſchrieben, daß jemand kommen würde; das Fremdenzimmer ſeß gerichtet. 5 „Ja, wozu denn ein Fremdenzimmer?“ fragte Lux. „Na, drei Tage gibt's doch mindeſtens zu kun, wenn Sie alles anſehen und aufnehmen wollen.“ Lux bat, zuerſt einmal einen kurzen Rundgang machen zu dürfen. Nachdem ſie aber die vorderſten Räume durchſchritten hatte, nahm ſie ihr Köfferchen vom Schlitten und bezog das Fremdenzimmer. Es war ihr klar: hier war ein Schatz zu heben. Sie ſchrieb Kleinſchmidt eine Karte mit ihrer neuen Adreſſe, gab ſie dem Knecht mit: er ſolle ſie im Dorf in den Poſtkaſten werfen. Der Gaul zog an, der Schlitten glitt aus dem Hof, das Burgtor ſchloß ſich, und irgendwo hinter ihm lag die Welt mit ihren Auktionen, Stilhotels, Eiſenbahnen und Autos. Dis einzigen Verbindungen, die noch mit ihr beſtanden, 4 waren zwei Drähte: der des elektriſchen Lichtſtromes und der des Telephons. i Zum alten Diener, Herrn Henſinger, geſellte ſich f eine ebenſo alte Frau, die aber einen vorzüglichen Kaffee und zum Abendeſſen ein prächtiges Spätzlege⸗ richt zu bereiten verſtand. Im übrigen ſchien alles ein Traum. Da ſtanden noch Truhen und Schränke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, als ob Generatio⸗ nen ſie nicht geöffnet hätten, da ſtanden flandriſche Betten mit Baldachinen, die auf gedrehten Säulen ruhten, da ſtanden gotiſche Stühle und Bänke, be zogen mit älteſtem Wirkwerg, und ſchmiedeeiſern Rundkronen hingen von gewölbten Decken in Jagd⸗ zimmern und Kemenaten.. 1 (Fortſetzung folgt) So iſt auch die Rechts⸗ voͤexn Ueber eine Zugbrücke polterte dern Pere TTG e e ee— 1 Aus Baden Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 5. Okt. Ladenburgs Geſamt⸗ einwohnerzahl betrug bis heute 5179 gegen⸗ über 5177 im Vormonat. Männliche Einwoh⸗ ner waren es 2455(2462) und weibliche 2724 (2715).— In den wohlverdienten Ruheſtand konnte Reichsbahn⸗Aſſiſtent Gerhard Gries, hier, treten. Der pflichttreue Beamte fand ſeinen Arbeits⸗ tiſch in der Güterabfertigung, an dem er 22 Jahre gearbeitet hat, blumengeſchmückt vor. Zum Abſchied überreichte ihm der Bahnhofsvorſtand Schäfer namens aller Mitarbeiter ein Bild des Führers mit herzlichen Worten der Anerkennung. Die Laden burger 60jährigen treffen ſich Mitte Oktober, um nach 10 Jahren im alten Städt⸗ chen, wo ſie gemeinſam ihren 50. Geburtstag feier⸗ ten, auch gemeinſam ihren 60. Geburtstag zu begehen und ein Wiederſehen zu veranſtalten.— Eine feier⸗ liche Hochzeit fand hier in der evang. Stadtkirche ſtatt, bei der Frl. Irene Stenz ſang und auch der evang. Kirchenchor mitwirkte, deſſen Mitglied die Braut war.— Eine getreue Lad enburgerin, die nach Neckarhauſen a. N. verzogen iſt, Frau Eliſa⸗ beth Kinzig, geb. Schlechter, feiert im Kreiſe ihrer Familie in ſchöner Rüſtigkeit ihren 75. Geburts⸗ tag, zu dem wir das Geburtstagkind herzlich be⸗ glückwünſchen! Weinheimer SA ehrte Miniſterpräſident Köhler eg. Weinheim, 5. Okt. Aus Anlaß des 41. Ge⸗ burtstages des badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Kögler zog die Weinheimer SA mit klin⸗ gendem Spiel vor das Haus des erſten Weinheimer SA⸗Führers. Sturmhauptführer Eugen Schmid⸗ gall überreichte dem Miniſterpräſidenten als Zei⸗ chen der Verehrung ein Bild, das den Führer vor ſeinen alten Getreuen zeigt. Der Miniſterpräſident dankte dafür in bewegten Worten. UU Lützelſachſen, 5. Okt. Dieſer Tage feierte der Bäckermeiſter Karl Müller in guter Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. UI Unterflockenbach, 5. Okt. Seinen 883. Ge⸗ bhurtstag feierte der in den Talgemeinden und im Odenwald unter dem Namen„Bauhannes“ bekannte Johannes Schmitt bei beſter Geſund heit. eg. Sulzbach, 1. Okt. Bei den Gebietsmeiſterſchaf⸗ ten der HJ in Emmendingen wurde Reinh. Eberle vom Re Sulzbach im Ringen und Stemmen Ge⸗ bietsmeiſter. . Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Geſtern abend 18.48 Ahr bei Wiesloch: Gräßliches Unglück am ſchienengleichen Nebergang Omnibus vom Zug erfaßt und zertrümmert— Visher 11 Tote und über 15 Verletzte Die Schranke war nicht geſchloſſen OL, Wiesloch, 5. Oktober. Dienstag abend 18.48 Uhr ereignete ſich auf dem Bahnübergang bei Wärterpoſten 89 an der Kreisſtraße in der Nähe von Rot ein folgen⸗ ſchweres Verkehrsunglück, das zahlreiche Opfer forderte. Der Poſtautobus, der von Rot nach Wiesloch fährt, und der mit von der Arbeitsſtelle heimkehrenden Leuten be⸗ ſetzt war, wurde beim Paſſieren des Bahngleiſes durch den daherkommen⸗ den Eilgüterzug Heidelberg Stuttgart überraunt und zertrümmert. Bisher ſind elf Tote und mehr als fünfzehn zum Teil Schwerverletzte gemeldet. Der Autobus hatte die Schranke nicht geſchloſſen gefunden. Der Oberſtaatsauwalt iſt gegenwärtig an der Unglücksſtelle mit den Feſtſtellungen be⸗ ſchäftigt. Zunächſt wurde als vermutlich Schul⸗ diger der Schranken wärter, ein Mann in mittleren Jahren, in Haft genommen. Die Verletzten wurden in aller Eile dem Akade⸗ miſchen Krankenhaus in Heidelberg zugeführt. Um die Stunde des Unglücks herrſchte ſtür⸗ miſches Wetter. Die Schulofrage * Wiesloch, 5. Okt. Wie verlautet, hat der Schran⸗ kenwärter die bereits geſchloſſen geweſene Bahn⸗ ſchranke nochmals gehoben, um den mit Ar⸗ beitern aus den umliegenden Ortſchaften beſetzten großen Poſtautobus vor dem um dieſe Zeit paſſieren⸗ den Eilgüterzug hinüberzulaſſen. Der Omnibus wurde durch die Lokomotive erfaßt und völlig zer⸗ trümmert. Der von Heidelberg entſandte Hilfszug überführte die Verletzten ſchnellſtens nach Heidelberg. eee IMisden Ried und Bergstraße Brief aus Viernheim UI Viernheim, 5. Okt. Wenn auch die üblichen Veranſtaltungen des Erntedankfeſtes in dem frü⸗ heren Rahmen nicht durchgeführt wurden, fand doch in allen Gaſtſtätten und Sälen ein fröhlich⸗kamerad⸗ ſchaftliches Zuſammentreffen der Einwohnerſchaft ſtatt.— Im Alter von 81 Jahren ſtarb nach einem arbeitsreichen Leben der in der Alexanderſtraße 3 wohnhafte Landwirt Adam Kühlwein 2. Kerwe in Edingen = Edingen, 4. Okt. Die Edinger Kerwe wies am Sonntag einen ſehr guten Beſuch auf. Auf dem Meßplatz und in den Tanzſälen drängten ſich die Menſchen, die nach den jüngſten politiſchen Ereig⸗ niſſen das Feſt mit doppelter Freude feierten. In allen Gaſtſtätten herrſchte lebhafter Betrieb, zu dem micht zuletzt auch die auswärtigen Gäſte, vor allem die Heidelberger und die Nachbarn aus den um⸗ liegenden Gemeinden, beitrugen. Allerlei aus Necargemünd L Neckargemünd, 2. Okt. Durch die Bereitſchaft 5 bes Roten Kreuzes, die die Gruppen Meckesheim, Mauer, Bammental, Neckargemünd und Neckar⸗ ſteinach umfaßt, wurden am Sonntag Werbe⸗ umzug und Werbekundgebung veranſtaltet. Nach dem Eſſen und dem kamerasſchaftlichen Bei⸗ ſammenſein folgte auf dem Schulhof eine Beſichti⸗ gung durch Landrat Naumann, der über die großen Ziele und Aufgaben des Dai ſprach und ſeinen Helfern und Helferinnen für ihre Einſatz⸗ bereitſchaft herzlichen Dank ſagte. Er dankte auch Bereitſchaftsführer Dr. Kauſch⸗Meckesheim. Mit der Führung der Ortsgemeinſchaft Neckargemünd wurde Gottfried Kramer von der Kreisſtellen⸗ leitung beauftragt. Bei der Obſtbaumzählung wurden hier feſtgeſtellt: 1260 ertragfähige, 4895 noch nicht er⸗ tragfähige und 65 abgängige Apfelbäume; 2495 FFFFbCbCbCbCCbC(ã Grenzlandpreſſeſchau bis 9. Oktober Die Grenzland preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ im Ludwigshafener Hindenburgpark, die in den letz⸗ ten Tagen wieder einen ſtarken Beſuch zu verzeich⸗ nen hatte, wird nach einer Vereinbarung der zuſtän⸗ digen Stellen bis einſchließlich Sonntag, dem 9. Oktober, verlängert. f Für den großen Erfolg ſpricht die Tatſache, daß der politiſche und kulturelle Teil der Schau in der nächſten Zeit in München und Wien gezeigt werden w. 1 3 1 1 (1043 und 39) Birnbäume, 651(198 und 11) Quitten, 129(25) Sauerkirſchen, 2317(494 und 31) Zwetſchgen⸗ und Pflaumenbäume, 296(40 und 2) Mirabellen⸗ bäume, 35(6) Aprikoſenbäume, 1375(432 und 7) Pfirſichbäume, 1(0) Mandelbäume, 503(104 und 6) Walnußbäume, 32(18) Edelkaſtanien, 9422 Johan⸗ nisbeer⸗ und 2969 Stachelbeer⸗ ſowie 6308 Him⸗ beerſträucher. f 4 Lorſch, 2. Okt. Nachdem das jüdiſche Möbelver⸗ kaufs⸗ und Manufakturwarengeſchäft ſeinen Betrieb eingeſtellt hat, befindet ſich in Lorſch kein jüdiſches Verkaufsgeſchäft mehr. * Worms, 1. Okt. Im hieſigen Altersheim iſt Frau Oskar John Ww., geb. Bertſch, 90 Jahre alt geworden. * Heilbronn, 2. Okt. Der erſte auf der Grund⸗ lage der neuen Gemeindehaushaltordnung vom 4. April 1937 aufgeſtellte Haushaltplan der Stadt Heilbronn für das Jahr 1938 liegt nunmehr vor. Er ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 15 164000 Mk. im ordentlichen Dienſt und 348 000 Mk. im außerordentlichen Dienſt ab. Der Hebeſatz für die Grundſteuer beträgt für die land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Betriebe 120 v.., für die Grund⸗ ſtücke 100 v.., für oͤte Gewerbeſteuer nach dem Ge⸗ werbeertrag und dem Gewerbekapital 320 v.., für die Zweigſtellen⸗ und Warenhausſteuer je 416 v. H. und für die Bürgerſteuer 500 v. H. * Battenberg(Heſſen) 1. Okt. Hier iſt an Pil z⸗ vergiftung ein kleines Kind geſtorben, das in einem unbewachten Augenblick von einem Gift⸗ pilz aß. Die Perſonenſtands⸗ und Betriebsaufnahme erfolgt ab 5. Oktober. Die Vordrucke müſſen aus⸗ gefüllt bis 12. Oktober vom Haushaltungsvorſtand den Hauseigentümern oder deren Stellvertretern wieder zugeſtellt ſein. Die Landwirtſchaftsſchulen des Kreiſes Heidel⸗ berg(Eberbach, Neckargemünd, Wiesloch, Eppingen, Neckarbiſchofsheim) beginnen am 8. November ihren Unterricht mit beiden Kurſen, die bis Anfang März dauern werden und ſich auf alle Gebiete der Land⸗ wirtſchaft erſtrecken. 3 Heidelberger Veranſtaltungen Heute 775 raf von Luxemburg“(Stamm⸗ Sie. 20 11 22.45 Ahr. Haus der Kunſt: Ausſtellung„Deutſche Mater der Gegen⸗ wort“. Aus ben Kinos: Capitol:„Am ſeidenen Faden“.— Gloria:„Der Mann, von dem man spricht“.— Kammer:„Ehrenlegion“,— Schloß⸗Filmtheater:„Verwehte Spuren“.— Odeon: g„Frauenehre“, 5 Die verunglückten Arbeiter ſtammen aus Nußloch, Heidelberg⸗Kirchheim und Heidelberg⸗Rohrbach. Namen der Toten noch nicht feſtzuſtellen Bis jetzt ſind 11 Tote und etwa 15 Ver⸗ letzte feſtgeſtellt. Die Toten befinden ſich in der Leichenhalle in Wiesloch, während die Ver⸗ letzten an Ort und Stelle ſofort verbunden und dann in die Klinik nach Heidelberg gebracht wurden. Die Namen der Toten konnten noch nicht feſt⸗ geſtellt werden, da es ſich um Perſonen aus der Umgegend handelt und dieſe erſt durch die Ange⸗ hörigen identifiziert werden müſſen, nachdem man überhaupt weiß, wer in dem Omnibus alles ſaß, wer verletzt und wer tot iſt. Der Omnibus wurde etwa 200 Meter geſchleift, aufgeriſſen und vollſtändig zermalmt. Der Platz bot eine wüſte Trümmerſtätte. Zuletzt ſprang noch die Lokomotive, die den Omnibus vor ſich her⸗ geſchoben hatte, aus den Schienen, iſt jedoch glücklicherweiſe nicht umgefallen. Zu dem Unglück wird uns aus Heidelberg noch folgendes berichtet: In der Heidelberger Klinik liegen neun Schwerverletzte. Die Leichen der thööolich Verunglückten ſind ſo gräßlich verſtümmelt, daß ſie ſchwer erkennbar ſind. Im Laufe des heu⸗ tigen Vormittags findet eine Sektion in der Lei⸗ chenhalle der Wieslocher Heil⸗ und Pflegeanſtalt, wo die Toten liegen, ſtatt. Erſt dann können die Namen feſtgeſtellt werden. Die Eiſenbahyſtrecke konnte abends wieder freigemacht werden. Die amtliche Meldung * Karlsruhe, 5. Okt. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Am Dienstag, 4. Oktober, um 18.45 Uhr, wurde auf dem ſchienengleichen Ueber⸗ gang beim Wärterpoſten 89 der Strecke Heidelberg Karlsruhe zwiſchen Wiesloch und Rot⸗Malſch ein Reichspoſtautobus durch einen Eilgüterzug erfaßt, etwa 200 Meter weit geſchleift und völlig zertrümmert. Bisher ſind elf Tote, drei Schwer⸗ und mehrere Leichtverletzte feſtgeſtellt. Die Schwer⸗ verletzten wurden ins Heidelberger Akademiſche Krankenhaus übergeführt. Die Schuldfrage iſt noch nicht endgültig geklärt. Beide Haupt⸗ gleiſe ſind vorausſichtlich auf drei Stunden geſperrt. Die Züge werden während dieſer Zeit umgeleitet. Auf dem Motorrad ins Anheil i Philippsburg, 5. Okt. Auf der nach Oberhau⸗ ſen führenden Straße kam der Kraftradfahrer Alex Steiner mit ſeinem Motorrad zu Fall und zog ſich dabei neben ſonſtigen Verletzungen einen ſchwe⸗ ren doppelten Schädelbruch zu. Der Bei⸗ fahrer kam mit leichteren Verletzungen glimpflicher davon. Jlich ai Lddluigoliaſen Chronik des Tages Rettung eines Lebensmüden Ein 42jähriger Arbeiter in Frieſenheim verſuchte ſich mit Leuchtgas zu vergiften. Durch ſeine heimkehrende Ehefrau wurde er bewußtlos im Bett liegend aufgefunden. Man brachte ihn ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus.— Wiederbelebungs⸗ Verſuche waren von Erfolg. Lebensgefahr beſteht nicht mehr. Die Urſache iſt in ehelichen Zerwürf⸗ niſſen zu ſuchen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Gaukulturwoche Saarpfalz: Im Feſtſaal der Reichsbahn⸗ 5 8 lieſt von 20 Uhr an Bruno Brehm aus eigenen Werken. Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau Saarpfalz. Geöffnet von 9 bie 20 Uhr. Von 20 bis 22 Uhr Stimmungsabend im Koͤcß⸗Zelt bei freiem Eintritt. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet id bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täalich Abfahrten. Lichtſpiele: „ im Pfalzban:„Frau Sixta“.— Palaſt⸗Licht⸗ ſpiele:„Spiegel des Lebens“.— Ufa⸗Lichtſpiele:„Geheim⸗ zeichen 2 B 17“.— Union⸗Theater:„Die Eiskönigin“.— Atlantik:„Zwiſchen den Eltern“. Aus Aerger in den Tod Ehemann macht ſeinem Leben ein Ende „Oggersheim, 4. Okt. Ein 61jähriger In va⸗ lide von hier ärgerte ſich in einem Streit mit ſeiner Frau ſo gewaltig, daß er ſich in ihrer Küche er⸗ hängte. N a N Tf 0 0 Blick auf die Spargelſtadt Generalverſammlung der Baugenoſſenſchaft * Schwetzingen, 5. Oktober. Im Rathausſaale hielt die Gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft Schwetzingen ihre zweite Generalver⸗ Seite/ Nummer 460 2 ſammlung ab, die vom Bürgermeiſter als Vor⸗ ſitzenden des Aufſichtsrates geleitet wurde. Ein⸗ gangs erſtattete der Vorſtand, Pg. Jakob Roth⸗ acker, den umfangreichen Geſchäftsbericht, aus dem eine ſehr günſtige Entwicklung der jungen Ge⸗ noſſenſchaft zu erſehen war. Der Mitgliederſtand betrug am Ende des letzten Geſchäftsjahres 150 Mit⸗ glieder. Anſchließend gab Bürgermeiſter Stober einen aufſchlußreichen Rückblick über die Tätigkeit der Genoſſenſchaft. In drei Teilabſchnitten hat die Genoſſenſchaft insgeſamt 63 Wohnungen erſtellt, und zwar in der Langemarck⸗, Schützen⸗, Scheffel⸗, Lieſe⸗ lotte-, Blumen⸗ und Schimperſtraße. Der vierte Bauabſchnitt wird in Bälde auf dem ſtadteige⸗ nen Gelände der Stadtrandſiedlung begonnen wer⸗ den. Auch in der Lorettoſtraße ſind 16 Bauvorhaben vorgeſehen. Der Vorſitzende gab bekannt, daß als hauptamtlicher Geſchäftsführer ab 1. September Ratsherr Jakob Rothacker eingeſetzt wurde. Hierauf wurde die Bilanz ſowie die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung einſtimmig genehmigt. Gehabe gepflegt, niet nur gepulat, leides erreicit, der Lod 2 ix Lenull AUA LIT ATS. ERZEUGNISSE R SIDO NE REE 25 Fahre im Dienſte der Gemeinde * Oftersheim, 4. Okt. Ratſchreiber Adolf Kircher konnte am 1. Oktober auf eine 25jährige Tätigkeit als Ratſchreiber zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand im geſchmückten Rathausſaale ein Appell ſtatt, bei dem Bürgermeiſter Rehm in einer kurzen An⸗ ſprache die Veröienſte des Jubilars würdigte. Er ſprach anſchließend Ratſchreiber Kircher ſeine Glück⸗ wünſche aus. * Brühl, 5. Okt. Auf dem Meßplatz und beſon⸗ ders in den Gaſtſtätten herrſchte hier am Wochen⸗ ende bis ſpät in die Nacht eine frohe Kerweſtimmung und überall hörte man flotte Tanzmuſik. * Hockenheim, 5. Okt. Am letzten Samstag haben oͤſie Ferien der Volksſchule begonnen, die bis zum 16. Oktober dauern werden. In einer kurzen An⸗ ſprache würdigte Rektor Heugel die Geſchehniſſe der letzten Tage. Flaggenhiſſung und die nationalen Lieder beendeten die Feierſtunde.— Fortbildungs⸗ ſchullehrerin Helene Tibuſſek wurde an die hieſige Mädchenfortbildungsſchule angewieſen. Sageekale cles Mittwoch, 5. Oktober Nationaltheater:„Tiefland“, Oper von Eugen d' Albert, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors, Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Waldporkreſtaurant. Flughafen⸗Gaſtſtätte. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Gaſtſpiel im Paradies“.— Alhambra:„Liebes⸗ briefe aus dem Engadin“.— Schanburg:„Schatten über St. Pauli“.— Palaſt und Gloria:„Geheimzeichen L B 17 — Scala und Capitol:„Tarantella“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedüchtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geblenet von 10 bis 12 Uhr und 14 61s 16 Utz, Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſagl: Geöffnet von 10 bis 18, 10 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr Ausſtellung: Graphiſchs Sammlung und Kupferſtichkobinett. Mannheimer Kunſtverein. L I, 1: Geöffnet von 10 bis 1 und von 15 bis 17 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richs brücke. Flughafen: Rundelüge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 uns von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geölſnet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisgusſtellung. Alle Auskünite durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 21. Was hören wir? Donnerstag, 6. Oktober a Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Zur Unterhaltung(Schallpl.).— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 17.00: Zum 5⸗Uhr⸗Tee(Schallpl.J.— 18.007 Aus Zeit und Leben.— 19.00. Zur Unterhaltung(Schall⸗ plotten).— 19.30: Schottiſche Tanzmuſik.— 20.15: Sin⸗ gendes, klingendes Frankfurt.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.003 Muſik zum Mittag— 14.00: Allerlei von zwet bis drei. — 15.15: Haus mufik einſt und jetzt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Der norwegiſche Pianiſt R. Riefling ſpielt Grieg.— 18.30, Sowietrußland— ſelbſt erlebt.— 18.45: Kleine Melodie.— 19.00: Von Woche zu Woche.— 20.10: Neue deutſche Blasmuſtk.— 21.00:„ Sträuße. Konzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Die Groß⸗ ſtadt iſt ferne. Konzert mit Szenen. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 1938 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Kelſch und Wallſtadt führen die Tabellen Der dritte Spielſonntag brachte in beiden Gruppen nicht alle Mannſchaften auf den Plan, da dieſer Termin ſeit Wochen für örtliche Erntedanrfeiern freigehalten war. Mit vier Spielen gab es den ſtärkſten Betrieb in der Gruppe We ſt, wo mit den Treffen: Nohrhof— TV 1846:1 Oftersheim— Reilingen:2 8 Mannheim— Rheinau 22 Ketſch— Kurpfalz Neckarau:0 recht hart umſtrittene Kämpfe liefen, die im Zeichen recht knapper Ergevniſſe ſtanden. Ein nicht alltägliches Kurioſum gab es bei den böern im Neckarauer Wald, wo bei Schluß des Spiels reine Klarheit über das Ergebnis beſtand. Es hagelte in den Schlußminuten förmlich an Mißverſtänd⸗ niſſen, und wohl die meiſte Unrlarheit beſtand bei dem einzigen verantwortlichen Ueann, dem Spielleiter, der für das Spiel ſchon nicht der richtige Mann war, noch weniger aber für die blare Löſung des ſtrittigen Falles, der nun nicht nur den beteiligten Vereinen, ſondern evtl. auch der Behörde einiges Kopfzerbrechen machen wird. Die Sach⸗ lage iſt etwa folgende: Beim Spielſtand von 22 diktiert der Schiedsrichter rurz vor Schluß einen Elfmeter für 08 gegen iheinau. Stürmiſcher Proteſt der Gäſteelf iſt die Folge, 08 kann gegen die geballt ſtehende Mannſchaft der Rheingauer den Strafſtoß nicht ausführen, während zwiſchen⸗ zeltlich ein Rheinauer Spieler den Ball zur Abwechflung ins eigene Netz funtt. Kurz darauf beendet die Pfeife des Spielleiter das Treffen, das er einmal als:2 gewertet erklärt, dann aber auch wieder mit:2 für 08. Wie nun ie Sache, auch liegen mag, feſtſteht, daß der nervöſe Schiedsrichter entgegen der Regel handelte, denn er darf bei einem verhängten Strafſtoß(Elfmeter) das Spiel erſt nach Ausführung desſelben beenden, ſelbſt dann, wenn wie in dieſem Falle, durch allerhand„Proteſtkundgebungen“ die Spielzeit ſogar weſentlich überſchritten worden iſt. Auf die endgültige Wertung darf man nicht wenig geſpannt ſein. Oftersheim kam in ſeinem zweiten Spiel zum erſten Sieg, wobei gerne regiſtriert ſei, daß die Reilinger Elf ſich nach der ſonntäglichen Schlappe wieder etwas erholt hat. Hoffentlich hält dies an, was wir auch vom Tu Sp Rohrhof hoffen, der einen:1⸗Erfolg über der TW 1846 meldet. Die 46er ſpielten mit:1 eine gute erſte Halbzeit, büßten dann allerdings an Stehvermögen ein, während ſich die heimiſchen Platzherren im letzten Drittel des Spiels endgültig durchſetzten. Die Ketſcher ſind feſte beim Zeug, das haben ſchon die beiden letzten Spieltage bewieſen, und auch mit dem neuer⸗ lichen Erfolg gegen Kurpfalz Neckarau läßt Ketſch— das letzt die Spitze hält— aufhorchen. Das Spiel ſelbſt, das von Gaa⸗Plankſtadt aufmerkſam geleitet wurde, wurde in den letzten 20 Minuten durch den Ketſcher Halblinken ent⸗ ſchieden. Neckarau zeigte eine gute Leiſtung im Feldſpiel, nur gab es deutliche Schwächen im Sturm, in dem ledig⸗ lich der Halbrechte Schreiner gefallen konnte. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt Ketſch 3 3 0 0.1 6˙0 8 Maunheim 3 2 1 0 9·3 5·1 Poſt Mannheim 2 2 0 0 11 40 Oftersheim 5 2 1 1 0 5˙4 3·1 Altlußheim 1 31 0 0 2⁰0 2˙0 Rheinau 3 0 2 1 6˙8 24 Rohrhof 3 1 0 2 48 224 Kurpfalz Neckarau 3 0 1 2.7:5 Reilingen 3 0 1 2.12:5 TV 1846 3 0 0 3:7 06 Das einzige Spiel der Gruppe O ſt: TW Viernheim— Wallſtadt:3 brachte den Viktorianern in der zweiten Halbzeit einen klaren Erfolg, nachdem die erſte Spielhälfte von den Viern⸗ heimer Turnern mit:0 geführt war. Die ſiegbringenden Tore für Wallſtadt erzielten Rudolf, Walter und Gallier. Leiter des Treffens war Pennig⸗Waldhof, der aufmerkſam und ſicher amtierte. Gruppe Oſt Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Wallſtadt 2 2 0 0 71 Edingen 2 2 0 0*² 1 Schriesheim 2 1 0 1 8 6 22 Hemsbach 2 1 0 1.9 2 2 Ladenburg 1 0 0 1 0¹4 0˙2 IV Viernheim 1 0 0 1:8 02 Leutershauſen 2 0 0 2 2·7⁷ 04 Der kommende Sonntag bringt für die Gruppe We ſt: TV 1846— Oftersheim Reilingen— 08 Mannheim Rheinau— Ketſch Kurpfalz Neckarau— Poſt Mannheim IV Altlußheim— Rohrhof und für die Gruppe O ſt: Edingen— Wallſtadt Hemsbach— Viernheim Ladenburg— Schriesheim. Zweifellos acht Spiele von Format. Mit bewährten Kräften Deutſchlands Hockeyſpieler gegen Dänemark Das Hockey⸗Länderſpiel gegen Dänemark am kommen⸗ den Sonntag in Hamburg gilt für die deutſche Mannſchaft als Hauptprobe für das Länderturnier in Amſterdam, das acht Tage ſpäter, am 15. und 16. Oktober, durchgeführt wird. Fachamtsſportwart Wette hat deshalb auf Spieler zurückgegriffen, die ſich ſchon im vergangenen Jahr, be⸗ ſonders aber im Kampf gegen England, bewährt haben. Obwohl einige dieſer Spieler am letzten Sonntag aus ge⸗ wiſſen Gründen nicht ganz zufriedenſtellten, verdient unſere Streitmacht volles Vertrauen. Es ſpielen: Tor: Lichtenfeld(Berliner Sc); Verteidigung: Dr. Bleßmann(Rot⸗Weiß Köln), Preuß(Berliner Sc); Läu⸗ ſerreihe: Schmalix(Berliner HC), Gerdes(Berliner HC), Raack(Berliner SC); Sturm: Huffmann 1(Etuf Eſſen), Baum(Jahn München), Käßmann(Rot⸗Weiß Köln), Lange (Harveſtehude Hamburg), Meßner(Berliner SV 92). Er⸗ ſatzſpieler iſt Baudendiſtel(Club zur Vahr Bremen). In den Kreis dieſer Spieler ſollen noch für Amſterdam Mittelläufer Keller(Berliner HC), ein weiterer Stürmer und ein Erſatz⸗Torwart eingereiht werden. Nationalſtaffel gab 3 Punkte ab Auf der Rückreiſe won Budapeſt machte die National⸗ Borxſtaffel am Dienstag in Wien halt und trat im aus⸗ gezeichnet beſuchten Zirkus Renz der Oſtmark⸗Staffel gegenüber. Wegen der dringenden Abreiſe einiger Boxer wurden die Kämpfe nicht nach der Reihenfolge der Ge⸗ wichtsklaſſen ausgetragen. Im Fliegengewicht ſpielte der Kölner Obermauer eine weſentlich beſſere Rolle als in Budapeſt. Er hatte keine Mühe, den Wiener Schefzig klar nach Punkten zu beſiegen. Der Wuppertaler Welter⸗ ewichtler Herchenbach büßte ſeine Punkte infolge ee wegen unſauberen Boxens ein und mußte einen knappen Sieg an Bedrich überlaſſen. Einen wilden Kampf lieferten ſich die Mittelgemichtler Murach⸗ Schalke und Dowhan⸗Wien, in dem der Wiener ſtark ge⸗ eichnet wurde. Den kürzeren zog der Wiener in klarer nterlegenheit. Olympiaſieger Runge⸗Wuppertal zeigte gegen den weſentlich leichteren Grazer Koller einen über⸗ ragenden Kampfſtil und gemann haushoch. Prieß hatte den Bantamgewichtler Takerer⸗Wien in der erſten Runde zweimal am Boden. Obwohl der Wiener in der zweiten Runde ſtark aufholte, kam der Hamburger zu einem klaren Punktſieg. Für den verletzten Schöneberger trat Jarb im Federgewicht für die Nationalmann⸗ ſchaft an. Er überließ aber Mathä völlig die Initiative und damit ein Unentſchieden. Nürnberg hatte im Leicht⸗ gewicht gegenüber Budapeſt noch keine Formverbeſ⸗ ſerung aufzuweiſen. Sein Können reichte aber zum Sieg über Weroſta. Im abſchließenden Treffen behielt der Ber⸗ liner Halbſchwergewichtler Campe klar die Ober⸗ hand über Lechner. Damit hatte die Nationalmannſhaft drei Punkte abgegeben und 1313 gewonnen. Erika Junghanns ſprang.07 m Beim Abſchlußſportfeſt auf der Naumburger Frieſen⸗ Kampfbahn gelang der Naumburgerin Erika Jung ⸗ hanns mit.07 Meter Weite ein Sprung, der über dem anerkannten Weltrekord der Japanerin Hitomi mit 5,08 Meter und auch über den in dieſem Jahre von der Polin Stella Walaſiewiez erzielten, jedoch noch nicht anerkannten Weiten von.05 und.04 Meter liegt. Der Sprung an ſich war vollkommen einwandfrei, doch war kein vollſtän⸗ diges Kampfgericht, ſondern nur die üblichen Kampfwarte zur Stelle. Eriko Junghanns ſprang Nacheinander.69, .90 und.07 Meter. Bisher ſtand ſie mit.68 Meter an achter Stelle in der deutſchen Rangliſte. Vorſchlag Dr. Diems In der„Olympiſchen Rundſchau“ macht Dr. Diem, der Direktor des Internationalen Olympiſchen Inſtituts, den Vorſchlag, nach völliger Wiederherſtellung des antiken Olympia dort eine olympiſche Akademie zu ſchaffen. Zur geeigneten Zeit könnten dort alljährlich ausgewählte Ju⸗ gendliche aller Völker, und zwar körperlich und geiſtig gleich hochgebildete, und auch junge Künſtler zu einem Lehrgang verſommelt werden, um mit den ewigen Werken der Antike, alſo den geiſtigen und künſtleriſchen Schätzen, vertrout zu werden und zugleich an den olympiſchen Uebungsſtätten die Grundſätze und Anwendung vollendeter Körperkultur zu lernen. Als Lebens⸗ und Wohngemein⸗ ſchaft in einfacher natürlicher Weiſe, in Zelten und bei ſchlichter Gemeinſchaftskoſt könnte ſo echte olympiſche Ge⸗ ſinnung geweckt werden. Die Regierungen und großen Bildungsanſtalten der Welt ſollten durch Stipendien Lehr⸗ körper und Studierende als eine Art internationolen wiſ⸗ ſenſchaftlichen Gemeinwerkes vereinen. Weiter bittet Dr. Diem Griechenland, in Olympia das Olympiſche Feuer wieder zu entzünden und es durch eine Feuerwache der griechiſchen Jugend, die ſich dies zur Ehre rechnen wird, dauernd zu unterhalten. Dann ſoll von dieſem Altar von Mal zu Mal das Olympiſche Feuer entnommen werden, das im Fackelſtaffellauf zu den Olympiſchen Spielen ge⸗ tragen werden wird. Herbſtliches Golf in Bad Ems Das Herbſt⸗Golfturnier in Bad Ems hatte eine gute Beſetzung aufzuweiſen, da eine Reihe von Teilnehmern an der ſüddeutſchen Golfwoche ſich auch an der Lahn ein⸗ fand und ſich hier wieder ſchöne Kämpfe lieferte. Ein Flaggen⸗Wettſpiel wurde von dem Krefelder H. Groos im 18. Loch gewonnen. Ein Loch⸗Wettſpiel über 18 Löcher wurde von Gärtner(Frankfurt) und Dr. Römer(Mün⸗ chen) gemeinſam ſtegreich beendet. Den großen Herbſt⸗ Pokal von Bad Ems holte ſich Dr. Römer(München) mit einem Durchſchnitt von 74 vor Martin(Frankfurt) mit einem Mittel von 76 und Gans(Frankfurt) mit 77. Hier erzielte der Frankfurter Gärtner mit 82 das beſte Brutto. Sehr autes Golf brachte auch der gemiſchte Vierer, wo drei Paare im 18. Loch ſtanden und der Wettkampf erſt im 19. Loch entſchieden wurde. Hier blieb das Krefelder Ehe⸗ paar Groos vor Pammer⸗Geldmacher(Bad Ems⸗Düſſel⸗ dorf) erfolgreich. Die Entſcheidung im Preis der Do⸗ mänen⸗Weinſtube vom Römerbad fiel nach München, da ſich Dr. Römer erneut durchſetzte. Zweiter wurde Pammer (Bad Ems) vor Dr. Breitenbach(Köln). Im Gan Südweſt beginnen die Mannſchaftskämpfe der Ringer um die Meiſterſchaft am 16. Oktober. Bereits der erſte Tag bringt mit der Begegnung Siegfried Ludwigs⸗ hafen und Bf Schifferſtadt ein beſonders anziehendes Treffen. Weiter ſtehen ſich Pirmaſens— Oppau und Be Frieſenheim und TS Ludwigshafen gegenüber. 3. Schlußrunde des Es iſt tatſächlich ein„Pokalſchlager“, dieſes Spiel der Waldhöfer gegen Weſtfalig Herne. Die eingeſleiſchten Sportplatzbeſucher werden den Namen Weſtfalia Herne ſchon oft gehört haben, iſt doch dieſe Mannſchaft nach Schalke wohl die beſte Elf des Gaues Weſtfolen. Vor vier Jahren gelang der Aufſtieg zur Gauklaſſe und ſeit⸗ dem hat ſich dieſe überaus kampfſtarke Mannſchaft immer mit an der Spitze halten können. Ja, mehr noch, die Elf ſtellt heute eine Einheit dar, der man es wohl gut zu⸗ trauen kann, den deutſchen Altmeiſter Schalke 04 zu ent⸗ thronen. Heute iſt im Gau Weſtfalen die Sache ſchon ſo, daß viele der Sachverſtändigen den Hernern durch die große Geſchloſſenheit und Kampffreudigkeit der Mannſchaft weit beſſere Chancen auf den Titel einräumen, als man dies bei Schalke tut. Leider konnte das Spiel Schalke 04 gegen Herne am letzten Sonntog nicht zum Austrag gebracht werden, da Tibulſki beim Länderſpiel unſerer Nachwuchself gegen Bulgarien aufgeſtellt war. So mußte dieſes im Weſten mit größter Spannung erwartete Treffen auf einen ſpä⸗ teren Termin nerſchoben werden. Wie ſieht nun das Mannſchaftsgebilde der Herner aus? Im Tor ſteht in Sabota ein Torwart, der weit über den Durchſchnitt herausragt und dem Waldhofſturm eine ſchwere Nuß zu knacken geben wird. Eiſern und jeder Situation gewachſen ſind die beiden Verteidiger Krüger und v. Haaren. Beide ſind in Weſtfalen als ein Ver⸗ teidigerpaar bekannt, das nur ſchwer zu überſpielen iſt und das in ſeiner Schlagſicherheit beſte Klaſſe darſtellt. Klein 2, Niklas und Kroll ſtellen die Mittelreihe. Drei Spieler, welche in ihrer konſequenten Deckungs⸗ arbeit gleich gut wie im Aufbau ſich zu betätigen in der Lage ſind. Der Angriff der Weſtfalen ſieht ſo aus: Klein 1, Bonner, Genderſki, Idkowiak und Joswiak. Dieſe Reihe ſtellt eine der beſten Stürmer⸗ linien des Weſtens dar. Der überragendſte Spieler iſt hier Joͤkowiak, der nach ſeinem Weggang von München Tſchammer-Pokals S Waldhof empfängt Weſtſalia Herne wieder den Angriff der Herner führt und ihn zu glän⸗ zenden Leiſtungen gebracht hat. Klein 1 als Rechtsaußen iſt ſtets gefährlich mit ſeinen raſanten Läufen und es wird für Molenda und Siegel von dieſer Stelle aus ſchwere Arbeit geben. l Es iſt ctaturgemäß ſehr ſchwer. gegen eine Mannſchaft zu ſpielen, die in ihrer Spielweiſe anders geartet iſt als die Waldhofelf, die wohl lange Zeit brauchen wird, ſich auf dieſe Eigenart des ſchnellen Spiels der Herner einzuſtellen. Gelingt dieſe Einſtellung rechtzeitig, ſo kann mit einem Enderfolg der Waldhöfer Mannſchaft gerechnet werden, wenn auch erſt nach erbittertem Kampf. So kann alſo die Mannheimer Sportgemeinde am kommenden Sonntag auf dem Waldhoſplatz wieder einmal ein Spiel erleben, das in jeder Weiſe an die raſſigen Pokalkämpfe der letzten Saiſon erinnern und alle reſtlos in ſeinen Bann zwingen wird. Als Vorſpiel werden ſich die A 1 Jugendmannſchaften von Waldhof und Viernheim gegenübertreten. Schiedsrichter im Tſchammerpokal Für die acht Tſchammerpokal⸗Spiele Sonntag wurden jetzt die Schiedsrichter beſtimmt. gibt ſich folgendes Bild: Brandenburg 05— Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz(Ste in⸗ wachs ⸗ Hildesheim); Phönix Lübeck— Blau⸗Weiß Berlin (Wittenius⸗ Hagen); Rotweiß Eſſen— Hertha⸗BSe Berlin(Roſenkranz⸗Gelſenkirchen); FS Frankfurt — Fortuna Düſſeldorf(Dörbecker⸗ Stuttgart); SV Waldhof— Weſtſalia Herne(Forſt⸗Köln⸗ Mühlheim); VfB Mühlburg— VfB Stuttgart(Wingenfeld⸗ Fulda); 1860 München— Dresdner SC(Weingärt⸗ ner⸗ Frankfurt a..); 1. FC Nürnberg— VfR Mann⸗ heim(Zacher ⸗ Berlin). am kommenden Es er⸗ Kleine Sport-Nachrichten Fritz Buchloh, der bekanntlich ſeinen Wohnſitz nach Eſſen verlegt hat, iſt bereits ab 16. Oktober für den Eſſener Turnerbund Schwarzweiß ſtartberechtigt. Der Teplitzer Rechtsaußen Kugler, der trotz ſeines offenen Bekenntniſſes zum Sudetendeutſchtum in der tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Fußballelf ſtand, hält ſich augenblicklich in Dresden auf und hat die Abſicht, ſich dem DS anzu⸗ ſchließen. Meazza, Italiens ausgezeichneter Innenſtürmer, wird ſich einer Blinddarmoperation unterziehen müſſen, ſo daß ſeine Teilnahme am Fußballkampf England— Kontinent am 26. Oktober in London unmöglich wird. Im Gau Württemberg wurde für den kommenden Sonntag noch ein viertes Fußballſpiel um die Meiſterſchaft in der Gauliga angeſetzt. Es ſpielen noch 1. SSV Ulm gegen die Stuttgarter Kickers. Ein Borklubkampf zwiſchen dem 1. Mainzer BC und dem Koblenzer BC wird am 15. Oktober in Mainz aus⸗ getrogen. 5 Zum 5. Dreifaltigkeits⸗Bergreunen in Spaichingen in Württemberg, das am kommenden Sonntag durchgeführt wird, ſind über 100 Meldungen abgegeben worden. Die Ringerſtaffel der AsVg Mainz 88 trug in Würt⸗ temberg noch einen zweiten Kampf aus. Gegen den SV Göppingen gewann ſie mit:0 Punkten Donald Budge, Amerikas großer Tennisſpieler, wurde bei den Südweſt⸗Pazifik⸗Meiſterſchaften in Los Angeles itberraſchend von dem Auſtralier Quiſt mit:5,:2,:7, :8 geſchlagen Budge erlitt damit ſeit zwei Jahren ſeine erſte Turnierniederlage. Deutſchland und USA tragen am Sonntag, 16. Oktober, in der Stuttgarter Stadthalle einen Ringer⸗Länderkampf aus. Vor dieſem Treffen zeigen Württembergs beſte Schwerathleten ihr großes Können. Das 50⸗Kilometer⸗Gehen Kaſſel-Hann. Münden—Kaſſel wird am kommenden Sonntag, 9. Oktober, als reichsoffene Veranſtaltung durchgeführt. Zum Eichenſchildkampf der Hockeyfrauen von Baden und Südweſt am 16. Oktober in Mannheim wurde folgende Elf des Gaues Süsdweſt aufgeſtellt: Stickel(Frankfurt 80); Jaſſoy(80)— Hofmann(Saar 05 Saarbrücken); Kuhnis Sieger im Mannheimer Betriebs- Sportappell Einige Betriebe haben große Chanten in Gau und Reich In den zwei vergangenen Monaten hat es auch auf ſonſt ſtillen Plätzen zu ungewohnten Tageszeiten fleißiges Training gegeben. Es war ein ganz ungewohnter Anblick, vor allem auch weil es ganz ungewohnte Leute waren, die man da plötzlich antreten ſah. Rundliche Bäuche, Grau⸗ köpfe, ſpindeldürre und ſehr langſame Beine, die 10 bis 20 Jahre auf keinem Raſen mehr geſtanden hatten, alles ent⸗ wickelte eine erſtaunliche Aktivität. Vor und nach der Arbeitszeit, ja, zwiſchendrin, wann irgend nur freie Zeit erübrigt werden konnte, wurden die leichten Schuhe ange⸗ zogen und rund um den Platz, über Hürden ging's, der Medizinball wurde geſtoßen, und die Anpflaumerei nahm kein Ende mehr. Nun ſind wir rechtzeitig, termingerecht durchgekommen, trotz einiger Regenbehinderung. Die Be⸗ triebe ſtrengten ſich z. T. mächtig an, man trat in einheit⸗ lichem Sportöreß mit dem DAF ⸗Rad und dem Firmen⸗ obzeichen auf, es gab Kameradſchaftsabende und Rahmen⸗ kämpfe. Der 1000⸗Meter⸗Lauf iſt hier durchweg ohne Er⸗ krankungen und geſundheitliche Störungen abgewickelt wor⸗ den, und die angegebene Mindeſtzeit wurde ohne große Anſtrengung erreicht. Das wiegt übrigens doppelt ſchwer, weil eine Menge Arbeitskameraden über 55 Jahre, ja ſo⸗ gar Kriegsverletzte, die den Beſtimmungen nach ja nicht mitzumachen brauchen, freiwillig ſich zum Kampf ſtellten und gut abſchnitten. Der Aelteſte aller Betriebsſportler war wohl ein 65jähriger vom Kohlenkontor Weyhenmeyer, der noch in vorzüglicher Form war. Auch die Betriebs⸗ führer, funge und bejahrte, waren meiſt mit von der Par⸗ tie und zeigten, was ſie konnten. Beim Hürdenlauf nur mußte man bemerken, daß dieſes Hochſpringen vor einem leichten Hindernis doch nicht jedermanns Sache war, es gab Hemmungen, auch Stürze, bei naſſem Boden konnte man ſogar ausgleiten, und ſo wird man annehmen können, daß der Hürdenlauf, ſo harmlos er für geübte Sportler ausſieht, doch zum nächſten Jahr wieder ausſcheidet. Wie ſchon früher öfter ausgeführt, kommt es beim Be⸗ triebsſportappell nicht nur auf die reine Leiſtung an, ſon⸗ dern auch auf Mannſchaftsgeiſt, vollzähliges Antreten aller ſportlich tüchtigen Perſonen, auf das Beſtehen einer Be⸗ triebsſportgemeinſchaft u. a. an. Ueberall kann man Punkt⸗ zuſchläge erreichen, wenn der gute Wille und rechte Eifer gezeigt wird. Freilich ſchieden dieſes Jahr die Frauen noch aus, und ſo konnten große Häuſer oft nur mit ge⸗ ringer Gefolgſchaft(im ſportlichen Sinne) antreten, aber das ſoll ja nächſtes Jahr anders werden. Im einzelnen waren die Ergebniſſe: 5 „Gruppe 1(bis 20 ſportlich befähigte Geſolgſchaftsmit⸗ glieder); 22 Betriebe; 1. Mode haus Neugebauer 614 Punkten. Eine Mannſchaft erreichte 258 Punkte mit hervorragenden Leiſtungen in Lauf, Medizinballſtoßen, Hürden; 2. Verſicherungsgeſellſchaft Friedrich⸗Wilhelm 546 Punkte; 3. Telefunken mit 522 Punkten.. Gruppe 2(bis 120 Gefolgſchafts mitglieder): 46 Betriebe: 1. A E G 609,5 Punkte; 2. Badiſche Kommunale Landes⸗ bank 588 Punkte; 3. Pennſylvania 582 Punkte. In dieſer Gruppe war der größte Teil der Betriebe hundertprozentig angetreten. Gruppe 3(bis 300 Gefolgſchafts mitglieder): 10 Betriebe: 1. Hakenkreuzbanner 556 Punkte; 2. Stahlwerk Mannheim 555 Punkte; 3. Hildebrandmühle 508 Punkte. Sehr ſchön waren die Leiſtungen der Vereinigten Oel⸗ fabriben, die 436 Punkte mit heimbrachten. Die erſten 3 Betriebe waren alle mit 100 v. H. angetreten, die übrigen mit 60—80 v. H. Gruppe 4(bis 1000 Gefolgſchafts mitglieder): 4 Betriebe: 1. Hommelwerke 567 Punkte. Sieben Mannſchaften erreichten hier durchſchnittlich 240 Punkte, unter ihnen eine ſogar 278 Punkte. Das iſt allerdings kein Wunder; denn hier waren ſo bekannte Sportler wie Herrwerth und Ertel dabei. Es gab einen Hürdenlauf in 90,4 Sek., einen 1000⸗Meter⸗Lauf in 3,11 Minuten und der Medizin⸗ ballweitſtoß brachte 19,45 Meter. Im übrigen aber iſt zu bemerken, daß die weiteren hervorragenden Greene durch fleißiges Training auf dem Herzogenriedplatz erzielt wurden, und zwar von Mitgliedern der BS Hommel⸗ werke, die erſt hier mit dem Sport in nähere Berührung kam; 2. Bopp u. Reuther 394,2 Punkte; 3. Deutſche Stein⸗ zeugfabrilen 283 Punkten. Ruch hier nahmen 7 Mann⸗ 91 5 teil, die einen hohen Durchſchnitt von 208 Punkten ielten. Gruppe 5(über 1000 Gefolgſchafts mitglieder] 4 Betriebe: 1. Daimler⸗Benz 252,9 Punkte; 2. Zellſtoff⸗Waldhof 213 Punkte; 3. Heinrich Lanz, deſſen Punktzahl dadur gering blieb, daß der angeſetzte Sporttag verregnete, und ſomit Teilnahme und Leiſtung weit hinter den Erwartun⸗ gen zurückblieben. Auch die Städtiſchen Betriebe mit ihren 3810 Mann, konnten in der Punktzahl nicht hoch⸗ kommen; denn es traten nur 500 an, und die verzichteten darum Sieſes Jahr auf die Mannſhaftskämpfe und begnügten ſich mit dem Wettbewerb des guten Willens. Dieſe Mannheimer Ergebniſſe werden nun mit denen im ganzen Gau Baden und dann mit dem Reiche vergli⸗ chen. Soweit man bis jetzt ſehen kann ſind die Leiſtungen von Neugebauer, Aech und Hommelwerke im Gau Baben kaum zu überbieten. Chancen haben außerdem das Haken⸗ kreuzboanner und Daimler⸗Benz. Neugebauer und Hom⸗ melwerke könnten u. U. auch als Reichsſieger in Frage kommen. 5 2 1 85 N 3 e 60 vielen Kampf⸗ richter, ner uſw. für ihre uneigennützige und vorbild⸗ liche Arbeit. 8 8 5 8 5 (Frankfurt 60)— Reithe(60)— Beſſinger(JG Frankfurt): Manger(80)— Keutzer— Horn— Niedermeyer— Wa⸗ chenhauſen(alle Wiesbadener TC). Olympiaſieger Karl Hein beteiligte ſich am Montag an einem Abendſportfeſt in der ſchwediſchen Stadt Gävle. Der deutſche Europameiſter gewann das Hammerwerfen mit 53,40 Meter vor dem Schweden Malmbrandt mit 51,97 Meter. Auf der Züricher Radrennbahn finden am kommenden Sonntag, 9. Oktober, die letzten Rennen der diesjährigen Wettkampfzeit ſtatt. Weltmeiſter Metze, Lohmann, Sever⸗ gnini, Wals und Heimann werden die Steherkämpfe be⸗ ſtpeiten. Die Deutſchen Boxmeiſter Beck und Blaho erhielten jetzt Herausſorderungen. Hermann Remſchei d(Solin⸗ gen) forderte den Deutſchen Federgewichtsmeiſter Karl Beck (Düſſeldorf), während Kurt Bielſky(Solingen) gegen unſern Leichtgewichtsmeiſter Karl Blaho(Wien) anzutreten wünſcht. Der Holländer Schulte will am kommenden Sonntag, 9. Oktober, auf der Mailänder Vigorelli⸗Radrennbahn einen Angriff auf den Stunden⸗Weltrekord des Franzoſen Archambaud unternehmen. Archambaud legte im Novem⸗ ber 1937 45,840 Km. zurück. Wengler und Diederichs, zwei unſerer beſten Berufs⸗ ſtraßenſahrer, beteiligen ſich am 15. Ott. an einem inter⸗ nationalen Mannſchaftsrennen in der Antwerpener Win⸗ terhalle. Die deutſch⸗engliſchen Frauenhockey⸗Länderſpiele werden auch in dieſer Spielzeit fortgeſetzt. Eine engliſche Elf ſpielt am 16. April auf deutſchem Boden. Der Holländer v. d. Vijver, zweifacher Amateur⸗Rad⸗ weltmeiſter, trifft zur Eröffnung der Hallenzeit am 15. Ok⸗ tober in der Berliner Deutſchlandhalle auf die beſten deut⸗ ſchen Amateure. Wiens Kunſtturner noch nicht ſtark genug Der urſprüngliche Plan, den Städtekampf im Gerät⸗ Turnen zwiſchen Berlin, Hamburg und Leipzig zu einem Vierſtädtekampf mit Wien zu erweitern, iſt bis auf weiteres wieder zurückgeſtellt worden. Wie wir von der Reichs ſportführung hören, fühlen ſich die Wiener Turner noch nicht ſtark genug, um in einem auf ſo hoher Stufe ſtehenden Kampf eingreifen zu können. Dazu kommt, daß die Runde der Austragungsorte erſt mit der am 16. No⸗ vember in Leipzig zur Durchführung kommenden Ver⸗ anſtaltung abgeſchloſſen wird. Es bleibt daher auch dies⸗ mal beim Dreiſtädtekampf. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. Oktober: Im Bereich des nordwärts vorgeſtoßenen Sturmwirbels herrſchte auch bei uns geſtern ſehr unruhiges Wetter mit zu⸗ nächſt landregenartigen dann ſchauerartigen Nieder⸗ ſchlägen. Vom Atlantik her ziehen weitere Störungen heran, ſo daß die zwar wechſelnde im ganzen aber recht unbeſtändige Witterung anhält. Vorausſage für Donnerstag, 6. Oktober Wechſelnde Bewölkung mit einzelnen meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, bei lebhaften ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden ztemilch friſch. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Oktober 55 15,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8 + 8,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 92 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,1 e = 2,1 Liter je Geviertmeter. i Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober bein- Bede. 1 23, 5. Aber Degel 2 3, 4. 8. Rheinfelden 2,392 64.37 2,30.81 Kaund 170 200 Breiſach.28.42.20 40 KA. 127 135 155 1 2 gebl. 26 262 285 2,1.58 Negar-⸗Begel„ arau.74.02.30 4,10 4 00% r Mannheim.713,10 3,313,213 06ſ[ Mannheim.163, 203.13 een eee eng 1 Se.. 2 . e 5. Oktober 1938 n ELS- U WIRTSCl der Neuen Mannheimer Zeitung IAFTS-ZETTTLNOG Mittag-Ausgabe Nr. 460 —— Konservanfabrik Joh. Braun AG, Pleddersheim bei Worms 5(4)% Dividende In dem am 30. April 1938 be⸗ 937/38 hat die Geſellſchaft dank der Vorjahres ihre Erzeugung und können. Bilanzmäßig kommt dies Mannheim endeten G großen Ape ihren Abſatz ſteigern dadurch zum Auscruck, daß der Bruttogewinn auf 844 003 eſteigert werden konnte. Nach Abzug Abſchreibungen verbleibt ein Rein⸗ ſich um den Vortrag aus J 583)„ erhöht. Der Haupt⸗ verſammlung vorgeſchlagen, daraus 5(4) v. H. Di⸗ pidende auf 947 500(un.)% Aktienkapital auszuſchütten. geſteigerte Erzeugung hat eine Erhöhung der Konten 8 zur Folge. ſind die Vorräte an Roh⸗ und Hilfs⸗ (145 883)/ etwa gleich geblieben, die lbfertigen Erzeugniſſen haben ſich auf 203 984 194) vermehrt; die Verringerung der Fertigfabrikate 2020(293 226)/ läßt auf gebeſſerte Abſatzverhältniſſe eßen. Bemerke bert iſt auch die Abnahme der Waren⸗ 385 053(437 332). Auf der Paſſipſeite arenverbindlichkeiten leicht zugenommen auf , da ſich aber die ſonſtigen Verbindlich⸗ indert haben, betragen die Geſamtſchulden ſtärkeren Geſchäftsgang nur 123 411/ gegen im Vorjahr. Neben der unv. 94 750/ betra⸗ genden geſe hen Reſerve iſt eine Rückſtellung von 71 394 neu eir lt worden. Die Paſſiv⸗Rechnungsabgrenzung, die im Vorjahr die ungewöhnliche Höhe von 90 088„ be⸗ tragen hatte, ſteht diesmal mit 4480„ in der Bilanz. Im neuen Jahr wird die Geſellſchaft, wie die Geſamt⸗ Induſtrie, infolge der ungünſtigen Ernteverhältniſſe ihren Bedurf an Obſtkonſerven nicht vollſtändig decken können. Dagegen ſteht zu hoffen, daß in Gemüſekonſerven und in ſonſtigen Erzeugniſſen die Kontingente ausgenützt werden können. (i. V. von 32 gewinn dem Vorjahr 795 257) 1 88 687(71 lichkeiten ve rotz dem 142 273 Das Volkswagen-Werk wächst Dr. Ley bei den Arbelſern und Archijekjen— Vier riesige Hallen siehen schon— Mächſige Kd. Festhalle feriiggesfellt Reichsleiter Dr. Ley beſuchte am Dienstag das im Bau befindliche Volkswagenwerk bei Fallersleben und das Vor⸗ werk zur Volkswagenfabrik in Braunſchweig und nahm gemeinſam mit ſeinem Beauftragten für das Volkswagen⸗ werk, Amtsleiter Dr. Lafferentz, die Berichte der bau⸗ leitenden Architekten über den Stand der Arbeiten ent⸗ gegen. Obwohl die Grundſteinlegung zum Volkswagen⸗Werk durch den Führer erſt im Mai 1938, alſo vor knapp ſechs Monaten, ſtattgefunden hat, ſtehen heute bereits vier mäch⸗ tige Hallen, die in ihren Ausmaßen kaum von einem an⸗ deren Induſtriewerk in der Welt erreicht werden dürften. Viele tauſend Arbeiter, darunter auch italieniſche Arbeits⸗ kameraden, arbeiten mit Hochdruck an dem gewaltigen Werk. In dem nahegelegenen Arbeiter⸗Barackenlager iſt ſoeben eine rieſige„Kraft durch Freude“⸗Feſthalle fertiggeſtellt wor⸗ den, die ein Beiſpiel von der Betreuung der hier ſchaffen⸗ den Menſchen gibt. Im Vorwerk zur Volkswagenſabrik in Braunſchweig arbeiten bereits die erſten 250 Lehrlinge an den neuauf⸗ gestellten Maſchinen. Dieſe jungen Menſchen werden durch 1 Beuuftragte der Deulſchen Arbeitsfront pfleglich etreut. 5 Produkſion der bergbaulichen Beiriebe im Jahre 1937 Mit der anhaltenden Steigerung der Produktion aller bergbaulichen Erzeugniſſe iſt ouch der Abſatzwert um 11,5 bb. H. auf 2783 Mill., geſtiegen. Wie in„Wirtſchaft und Statiſtik“ im einzelnen ausgeführt wird, waren Stein⸗ kohlen⸗ und Braunkohlenſörderung der Menge nach mit je rund 185 Mill. To. gleich groß. Die Steinkohlenförde⸗ rung war damit um 17 v. H. höher als im Vorjahr; der größte Teil der Zunahme entfällt auf das Ruhrgebiet. Die Braunkohlenförderung iſt um 14 v. H. geſtiegen; hier wird ſich zukünftig die Angliederung Oeſterreichs bemerk⸗ har machen. In der Kohlenausfuhr iſt ein bisher noch nie erreichter Höchſtſtand zu verzeichnen. Die Förderſteigerung im Eiſenerzbergbau belief ſich auf faſt ein Viertel der Produktion des vorhergehenden Jahres. Ein beträchtlicher weiterer Zuwachs tritt durch die Eingliederung Oeſterreichs ein. In der Förderung von Koliſalzen iſt ein beſonders großer Fortſchritt feſtzuſtellen; die Produktionsſteigerung wor die größte ſeit dem Jahre 0 An abſatzſähigen Salzen wurden 5,12 Mill. To. mit einem Reinkaliinhalt von 1,69 Mill. To. erzeugt. Die Ausfuhr von Kaliſalzen war mengenmäßig um 46 v, H. höher als 1936. Die deutſche Kochſalzverſorgung in Höhe von 4,5 Mill. To, beruht in der Hauptſache auf der Stein⸗ ſalzförderung, daneben iſt die Verwendung von natür⸗ licher Sole von Bedeutung. * Beſitzwechſel. Das Teppichgeſchäft Carl Kaufmann in Karlsruhe iſt von der neugegründeten Firma Veith u. Winkler übernommen worden und damit in deutſchen Beſitz übergegangen. f * Gritzner⸗Kayſer AG, Karlsruhe⸗Durlach.— Weitere ſundung. Dieſe badiſche Nähmaſchinen⸗ und Fohrrad⸗ fabrik konnte in den bisher abgelaufenen Monaten des laufenden Geſchäftsjahres ihre innere Geſundung und Beſſerung der Ertragslage fortſetzen, die an ſich im Ge⸗ schäftsjahr 1937 nach Ueberwindung früherer Verluſt⸗ jahre erreicht war.— Wie wir erſohren, liegt vor allem im Inlandgeſchäft ein weiterer Zuwachs der Umſätze vor, während der Auslandsumſatz etwa gehalten wurde. Die Verbindlichkeiten(letzte Bilanz noch 1,61 Mill., dare 0,0 Mill./ Bankſchulden) nohmen weiterhin ab, wobei ein ſtärkerer Rückgang durch den auch weiterhin erſorder⸗ lichen Werksbausbau ſowie urch die notwendige Höhe der Vorratshaltung einſtweilen noch verhindert i bereits im letzten Verwaltungsbericht für ſicht geſtellte Möglichkeit der f dendenzah tung für das laufcerde eine zehnjährige Spanne von 1881 ablöſen wird, trifft dem Vernehmen nach von 3 Seite auch jetzt noch zu. tzt wurde bei ei von 3,085 Mill. 4 ein Reingewinn von 40 888„ auf neue Rechnung übernommo. * Zuckerfabrik Brühl Ac, Brühl bei Köln. Dieſe Zuckenſabrit berichtet über bas Geſchaftsjahr 198/888, daß infolge der ungünſtigen Ernteergeon in der Rheinpro⸗ vinz bei einer Vertetlung von 105(90) v. H. des Rudben⸗ grundlieferrechtes 102 945 Dz. zu wenig angeliefert wur⸗ den. Infolgedeſſen müſſen 193837 rund 10 v. H. Ueber⸗ lagerungszucker nacherzeugt werden. Hierfür wurden 250 000„ zurückgeſtellt. Fur den Ausbau der Fabric, vor allem für bie Verbeſſerung der Albeiesbedingungen wurve weiterhin Sorge getragen. Der Rohertrag wiro mit 1,39 Mill. 1(i. V. 1,42 Mill. /, wo 0,3 Weill. 4 ſonſtige Aufwendungen abgingen) ausge, wozu 0,06(0,2) ſonſtige Erträgniſſe treten. ach zug aller Unkoſten, davon u. a. 0,57(0,51) Mill. 4 Perſonalaufwendungen und 0,19(0,13) Mill./ Anlageabſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 214 956(216 851) /. Gemäß Beſchluß der HW werden unverändert 5 v. H. Dividende auf 1,68 Mill. Mark A und wieder 2 v. H. Superdevidende auf 3,13 (3,80) Mill. An und Rübengeld verteilt. * Schieß⸗Defries AG, Düſſeldorf.— Wie wir hören, hat die Schie ſries ſeit einiger Zeit mit den Moc Verhandlungen gepflogen wege fabrik und Eiſengießerei Louis So& Co. Gmbß in Düſſeldorf⸗Reisholz, die nunmehr chlußreif geworden ſind. Dieſes Unternehmen iſt im Zuge mit der im Früh⸗ jahr d. J. erfolgten Uebernahme der Hahn'ſchen Werke, Berlin, in den Beſitz von Mannesmann gelangt. Da ſich das Werk, dos den Schwerwerkzeugmaſchinenbau betreibt, zur Eingliederung in dos Erzeugungsprogramm nicht eignete, lag der Gedanbe einer ſpäter et Weiterveräuße⸗ wurde. Die in Aus⸗ Zul Betriebserwerb. 8 Ai, Düſſeldorf, mannröhrer erken bs der Machinen⸗ rung durchaus nahe. Für Schieß⸗Defries bedeutet die Ciingliederung dieſes Betriebes fedoch eine wertvolle Steigerung der Erzeugungsleiſtung, vor allem im Bau von Karuſſel⸗Drehbänken, da ſich die Firma Soeſt gerade auf dieſem Arbeitsgebiet, auf dem Schieß⸗Defries eine führende Stellung einnimmt, betätigt. Das Wepk ſoll unter der bisherigen Firma fortgeführt werden. Zur Finanzierung dürften der Schieß⸗Deſries Ach genügend Mittel zur Verfügung ſtehen, ſo daß eine Inanſpruch⸗ nahme des Kapitalmarktes nicht in Frage kommt. * Burkhardt u. Co., Eſſen.— Fortführung der Geſchäfte des Bankhauſes Simon Hirſchland. Unter der Firma Burk⸗ hardt u. Co., Eſſen, wurde zur Fortführung der Eſſener Geſchäfte des Bankhauſes Simon Hirſchland, Eſſen⸗Ham⸗ burg, ein Bankhaus errichtet. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter der Kommanditgeſellſchaft ſind Otto Burkhardt, bis⸗ her Mitglied des Vorſtandes der Chriſtian Dierig Ac, Langenbielau, und Dr. jur. Gotthard Freiherr von Falten⸗ hauſen, bisher Direktor der Deutſchen Bank, Filiale Eſſen. Der Kreis der Kommanditiſten ſetzt ſich zuſammen aus der Bank für deutſche Induſtrie⸗Obligationen, der Deutſchen Bank, dem Bankhauſe Merck, Finck u. Co. in München⸗ Berlin, der National⸗Bank in Eſſen und maßgebenden Induſtriefirmen. Der größte Teil der Geſolgſchaſismit⸗ glieder, insbeſondere auch derjenige in leitender Stellung, wird weiterhin in gleicher Eigenſchaft für die neue Firma tätig ſein. Das Bonkhaus Burkhardt u. Co. übernimmt neben dem laufenden Kontotorrent⸗ und Effektengeſchäft auch die weitverzweigten Verbindungen der Eſſener Firma zu in⸗ und ausländiſchen Geſchäftsfreunden. Es wird das Unternehmen als ſelbſtändiges r allem den wict⸗ ſchaftlichen Notwendigkeiten des Reviers dienendes Privat⸗ bonkhaug weiterführen. * Vorauszahlungen der Brauereien auf die Umlage zur Erhöhung des Erzeugerpreiſes für Roggen der Ernte 1938. Im Auftrage des Beauftragten für den Vierjahresplan und mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft ſowie des Reichsbauernführers wird der Beitrag der Brauwirtſchaft zur Erhöhung des Er⸗ zeugerpreiſes für Roggen der Ernte 1938 erhöht werden. Die diesbezügliche Anordnung wird vom Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen Brauwirtſchaft im Laufe des Monats Oktober d. J. erlaſſen. Um zu vermeiden, daß ſich dieſe Zahlungen gerade in den Wintermonaten auf einen kurzen Zeitraum zuſammendrängen, iſt es zur Sicherung eines geordneten Zahlungsablaufs erforderlich, ſchon jetzt in Anrechnung auf die endgültig geſchuldeten Beträge Vorauszahlungen zu erheben. Demgemäß ſind von den Brauereien auf die Umlagen 1938/39 nach Maßgabe der Veranlagungsbeſcheide zur Malzabgabe auf Grund der Anordnung Nr. 31 vom 4. Auguſt 1937 Vorauszahlungen zu leiſten, die nach den einzelnen Normalſtaffeln der Malz⸗ abgabe verſchiedene Fälligkeitstermine haben. Die Zah⸗ lungen ſind zu leiſten auf Grund der letzterteilten Verau⸗ lagungsbeſcheide zur Malzabgabe nach Kürzung der Ab⸗ ſchläge gemäß Ziffer V und VI der Anordnung Nr. 31 (Betriebsgrößenklaſſen bzw. Landesabſchlag) und werden auf die endgültig feſtzuſetzenden Beträge angerechnet. Brauereien, die in der Zeit vom 1. April 1937 bis 31. März 1988 einen Ausſtoß an Eigenbier ohne Haustrunk von weniger als 12000 Hektoliter aufweiſen, ſind von dieſen Vorauszahlungen ausgenommen. * Benzol⸗Vertrieb der Reichswerke Hermann Göring in Wien. Wie man erfährt, iſt in Wien der Benzolvertrieb der Reichswerke Ach für Erzbergbau und Eiſenhütten „Hermann Göring“ Gmbß gegründet worden. Es handelt ſich um ein Gemeinſchaftsunternehmen des Benzol⸗Ver⸗ bandes und der Reichswerke„Hermann Göring“ Ac, die dem Benzol⸗Verband als Mitglied angehört. Die Wiener Firma ſtellt eine neue Ausdehnung der Benzol⸗Verband⸗ Vertriebsorganiſotion in der Oſtmark dar, die nunmehr einheitlich Großdeutſchland umfaßt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Vertrieb von Treibſtoffen und Oelen für Kraftfahrzeuge, insbeſondere des Gemiſchtkraftſtoffs BV⸗ Aral. * Die Ariſierung in der Oſtmark. Genau ſo wie im Altreich hat auch die Ariſierung in der neuen Oſtmark in der letzten Zeit ſchnelle Fortſchritte gemacht. Schon heute tragen in Wien zahlreiche, und zwar gerade die namhaf⸗ teſten Unternehmungen die Bezeichnung„ariſches Unter⸗ nehmen“ bzw. das Zeichen der Arbeitsfront. Einige wenige Unternehmungen weiſen durch Schilder darauf hin, daß die Ariſierung noch bei der Vermögensſtelle läuft. Was das bedeutet, klar, wenn man bedenkt, wird erſt NsDAp-NMifleilungen Partetamtilichen Sekauntmachungen antmnammen Ortsgruppen der NSDAP Neckarau⸗Nord. Ab 1. Oktober ſind die Dienſtſtunden der Ortsgruppe Neckarau⸗Nord auf montags und donnerstags jeweils von 20.30 bis 21.30 Uhr feſt⸗ geſetzt. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Sämtliche Politiſchen Leiter, Ob⸗ männer der Daß und Walter der NeWſind am Mitt⸗ woch, 5. 10., 19.30 Uhr, mit Turnſchuhen in der Turnhalle der Mollſchule(Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule); Eingang von der Richard⸗Wagner⸗Straße. Neckarſtadt⸗Oſt. Sämtliche NS V⸗Walter, Sachbearbei⸗ ter und Sachbearbeiterinnen kommen am Mittwochabend, 5. 10., zu einer dringenden Besprechung im Kaffee Walter, Eligneiplatz, um 20.15 Uhr zufammen. Auch die Zellen⸗ helferinnen. NS- Fraueuſchaft Bismarckplatz. 6. 10., 20 Uhr, Nähabend in der Orts⸗ gruppe Thoräckerſtraße 1. 19. März. 6. 10., 20 Uhr Pflichtheimabend im Rhein⸗ park für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ glieder. Es ſpricht Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös. Erſcheinen iſt Pflicht. g Wohlgelegenu. 6. 10, 20 Uhr, Heimabend im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168. Rheintor. 6. 10., 20.30 Uhr, Stabbeſprechung in der 1 „Arche Noah“.— 6. 10., 20.30 Uhr, Zellenfrauenſchafts⸗ leiterinnen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnenbeſprechung in der„Arche Noah“. Waldpark. 6. 10., 16.30 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen in der Dieſterwegſchule. Rheintor 5. 10., zwiſchen 20 und 21 Uhr, ſind die Hefte Volks⸗ und Haus wirtſchaft bei Hertlein, Luiſenring 23, abzuholen. Wer noch nicht abgerechnet hat, muß dies an dieſem Abend unbedingt tun. Schlachthof. 6. 10., zwiſchen 16 und 18 Uhr, Marken⸗ ausgabe bei Frau Kubacki, Schwetzinger Straße. Ingendgruppe Erlenhof. 6. 10., 20.15 Uhr, gemeinſamer Singabend in L 9, 7. Jugendgruppe Neckarau⸗Süd. 5. 10., 20 Uhr, Heimabend im Vereinshaus. 53 Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. Antreten der Ge⸗ folgſchaft am 5. 10., 20 Uhr, vor der Luzenbergſchule. Gefolgſchaft techniſche Bereitſchaft 171. Donnerstag, den 6. 10., tritt die Gefolgſchaft um 19.55 Uhr in M 6(Lauer⸗ Garten) an. 5 BDM Singſchar. 6. 10., 20.30 Uhr, Probe in N 2, 4. Beitrag mitbringen. BDM⸗,. Geldverwalterinnen, Sportwartinnen, Wimpelträgerinnen, BDM⸗ und JM⸗ Scharführerinnen der Stadt kommen am 7. 10. um 19.45 Uhr in den Caſino⸗Saal zur Verabſchiedungsfeier. WoW⸗Eröffnungsfeier am 7. 10. föllt aus. Stadtgruppenführerinnen. 6. 10. um 20 Uhr Singprobe in N 2, 4. daß in den Hauptgeſchäftsſtraßen Wiens bhöchſtens jedes dritte Geſchäft oriſch war. Da der öſterreichiſche Einzelhan⸗ ſtark überſetzt war, beſtand zunächſt die yſt viele jüdiſche Unternehmungen als über⸗ öſen, zur ngeſichts des ſtarken Bedarfs in die Lager t verwertet werden können. Wie Organ de eichs verbandes der Mittel⸗ und des Deutſchen Einzelhandels feſtſtellt, ſind tungen auf eine möglichſt weitgehende Liquida⸗ er Geſchäfte nicht ganz erfüllt worden. Die g muß bei vielen Betrieben, die der übrige del guidotionsreif angeſehen hat, bei den zuſtändigen hördenſtellen zu dem Ergebnis geführt haben, daß die Ariſierung notwendig war— entweder aus ollgemein volkswirtſchoftlichen Gründen oder weil keine Möglichkeit der Verwertung des Grunoſtücks beſtand oder im gegenr gen Zeitpunkt die Angeſtellten nicht anders unterzubringen woren. Bei den Warenhäuſern iſt ein Wie⸗ ner Betrieb, der aber nicht zu den allergrößten gehörte, liquidiert worden, da er ſchen räumlich völlig unzulänglich 1 8 räte find von anderen Warenhäuſern übernommen worden. Das größte Warenhaus Gerngroß iſt bereits ſeit Monaten ariſiert. Das große Textilkaufhaus Hermanſky iſt kurz nach dem Anſchluß von zwei Vorarl⸗ berger Induſtriellen übernommen worden. Ungeklärt ſind vorläufig noch die Verhältniſſe in Linz und das weitere Schickſal des Warenhauſes Bauer⸗Schwarz in Innsbruck. Man ſpricht hier auch von der Möglichkeit einer Umwand⸗ lung in ein großes Konzertkafſeehaus. Daß insgeſamt ge⸗ nommen viele Fälle einer Liguidation nichtaxiſcher Unter⸗ nehmungen vorliegen, iſt ſelbſtverſtändlich. Es muß aber feſtgeſtellt werden, daß dieſe Liquidation bei weitem nicht den Umfang angenommen hat, den man zunächſt erwartet hatte. Es wird des notwendig ſein, dafür Sorge zu tragen, daß in den nächſten Jahren kein zu ſtarker Zugang im öſterreichiſchen Einzelhandel eintritt. * Schnelle Ausbreitung der Kunſtwolle⸗Erzeugung in Japan. Schneller als erwartet, hat die Produktion von Kunſtwollfafern in Japan zugenommen. In Japan wird die Kunſtfaſer nicht aus Kaſein erzeugt, da die Milchpro⸗ duktion zu gering iſt, ſondern aus dem Eiweiß der aus Mandſchukuo bezogenen Sojabohnen. Die erſt vor einiger Zeit errichtete Showa⸗Sangyo⸗Geſellſchaft hat ihre Erzeu⸗ gung auf breite Baſis geſtellt. Seit 1. September werden in den Fabriken dieſes Unternehmens täglich 5 To. Kunſt⸗ wolle erzeugt. Da die erzeugte Menge ſehr ſchnell abgeſetzt wird, ſoll die Erzeugung vom 1. November ab auf täglich 10 To. erhöht werden. Buchfiührungspflichi für den Einzelhandel Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Dr. Hayler, hat durch eine Anordnung die allgemeine Buch⸗ führungspflicht für den Einzelhandel ab 1. Januar 1939 verfügt. Die Anordnung verlangt von jedem Kaufmann, daß er die von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel aufge⸗ ſtellten Mindeſtforderungen an eine ordentliche Einzel⸗ handelsbuchführung einhält. Dieſe Mindeſtanforderungen beſagen, daß alle Einzelhandlsbetriebe, ſofern ſie nichte be⸗ reits weitergehende Bücher im Sinne des§ 38 HGB und des§ 161 führen, ein Geſchüftstagebuch und ein Waren⸗ eingangsbuch zu halten und beſondere Kaſſenberichte über den täglichen Kaſſenverkehr anzufertigen haben. Darüber hinaus wird die laufende Aufzeichnung von Forderungen und Schulden ſowie die Aufſtellung einer jährlichen Inventur und eines Abſchluſſes verlangt. Die Mindeſtanforderungen ſind auf die beſonderen Verbätt⸗ niſſe mittlerer und kleinerer Fachgeſchäfte abgeſtellt, um auch dieſen eine ordentliche Buchführung zu ermöglichen. Die Anordnung des Leiters der Wirtſchaftsgruppe wurde erlaſſen, nachdem ſeit mehr als einem Johr umfaſſende Arbeiten zur Aufklärung über die Eingeikends dera rung geleiſtet worden ſind. Durch die rechtzektigs Bekannk⸗ machung der Buchführungspflicht ab 1. Januar 1939 wird allen Kaufleuten die an den Buchführungsarbeiten der Wirtſchaftsgruppe noch nicht teilgenommen haben, ausrei⸗ chend Gelegenheit gegeben, ſich auf die Einführung der erforderlichen Buchführung in ihrem Betrieb gründlich vorzubereiten. Waren unc Märkte Rotterdamer Getreibekurſe vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,75; Jan. 3,8727 147250 3,95; Mai 4,027.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo Nov. 89,50; Jan., März je 89 Mai 88,50 Br. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Mioddl.(Schluß) Oktaber(38) 465; Nov. 469; Dez. 471; Jan.(39) 473, Febr. 474; März 475; April 476; Mai 477; Juni, Juli 478; Auguſt 477; Sept. 476; Okt. 476; Dez. 478; Jon.(40) 479; März 482; Mai 484; Juli 486; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaot Pl. per Okt. 11,0; Leinſagt Klk. per Okt. 12%; Bombay per Okt. 12,50; Leinſaatöl lokv 29,0; Okt. und Nov.⸗Dez. je 22,0: Baumwollöl ägypt. 20,0: Baum⸗ woll⸗St. ägypt, per Okt. 6,25. Neuyork: Terp. 25,25. Savannah: Terp. 20,25. 11 Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: N 5 RM 624 55 6 105 RM W 8 6 55 K in aft ab E ie o Alum. n. leg.] 133-137 133-137[Bronzeleg. 82½— 85½] 8285 do. Legier. 5861 5861[Neuſtlberleg. 53 50% 53/50 Blei nicht leg. 17/19, 17¼ 19½¼J Nickel n. leg.] 236—240 236—246 Hartblei 1921 ½ 20.—.22½ Zink fein 20½—22¼ 20% 22 Kupfer n. leg. 58/61 58 60¼[do roh. 10. 18,1618 Meſſingleg. 42—44½ 41„44[Zinn n. leg.] 238248 235245 Rotguß leg. 58—60½57½ 60[Banka ⸗Zir n] 250— 260[ 247257 * Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Oktober für eine Unze Feingold 145 fh 3% Pence= 86,8118 /, für ein Gramm Feingold demnach 56,0548 Pence= 2,7906 A. Am 4. Oktober wurde in London Gold im Werte von 1008 000 Pfund Sterling verkauft. * Weitere Zunahme des deutſchen Bierverbrauchs. Der Bierausſtoß im deutſchen Zollgebiet betrug nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Stattſtik“ im Rechnungsjahr 1937/38 rund 43,6 Mill. Hektoliter; er Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Fraukfurt, 4. Oktober, Die Abendbörſe ergab in ihrer Kursgeſtaltung ein un⸗ einheitliches Bild und war auf allen Märkten von einer weitgehenden Luſtloſigkeit beſtimmt. Dem entſprechend fielen die Veränderungen auch durchweg geringprozentig aus, während ein großer Teil der Werte ohne Notiz bleiben mußte. Am Montanmarkt Stahlverein 101(plus .), Hoeſch 110,75(plus), unverändert Buderus 110, Mannesmann 107,75, Laurahütte 116, Dt. Erdöl 125,50, Rheinſtahl 139,5(— 74). Die Farbenaktie war knapp ge⸗ halten mit 182,50(—76), Metallgeſ. 126,5(—), Scheide⸗ anſtalt 215,5(— 1,5), Bemberg unv. 192,75. Am Banken⸗ markt unverändert Deutſche Bank 117, Dresdner Bank 109, Commerzbank 110, Reichsbankanteile 182,50(plus 4) Elektropapiere ohne jede Veränderung, und 195 Schuckerk 177, Licht u Kraft 187, Geſfürel 136,50, Mainkraft 8678, RW 120,50. Von den übrigen Aktienwerten ſind noch anzuführen DEMAG 141,50(— 1,25), Moenus 123(—), AG für Verkehrsweſen 123(plus), Weſtd. Kaufhof 96,5 (plus 76), Daimler 132,50(—), unv. Adlerwerke 109, Junghans 105,25, Lindes Eismaſchinen 167,50, Rheinmetall 37 5 Am Renten⸗ und Anleihemarkt hörte man Reichsbahm⸗ vorzüge unveründert 125,25, ebenſo JG Farben⸗Bonds 123,25. war um 9,8 v. H. größer als im Vorjahr. An dem beſſeren Geſchäftsgang waren alle 23 Oberfinanzbezirke beteiligt im Vorjahr nur 13). Zu dieſem günſtigen Ergebnis hat neben der fortſchreitenden Erſtarkung der Kaufkraft der breiten Maſſen das lang andauernde warme Wetter der Sommermonate 1937 erheblich beigetragen. Der Bierver⸗ brauch erreichte 43,3 Mill. Hektoliter, das ſind 63,7 Liter je Kopf der Bevölkerung gegen 58,7 Liter im Vorjahr. Auch die Bierausfuhr hat ſich im Berichtsjahr weiter gehoben. Verſteuert wurden 1937/88 rund 42,6(i. V. 38,9) Mill. Hektoliter Inlandsbier, für die ſich der Sollertrag der Reichsbierſteuer auf 317,3(i. V. 288,6) Mill./ berechnet. Die Iſteinnahmen des Reiches aus der Bierſteuer und dem Bierzoll betrugen 1987/38 je Kopf der Bevölkerung.65% gegen.27„ im Vorfahr. Hamburger Kaffee- Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für 36 Kg. netto in Reſchspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 4. 10 10 Uhr 310 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt Dezember 31 20— 31 20— März. 31 20— 31 20— Mat 31 20— 31 20— Nu 31 20— 31 20— September„ 31 29— 31 20— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter do Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Seri 4 10 10 Uhr 30 3. 10. 2 Uhr 15 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Dit..90.80 5 5.90.80 2 Nov..90.80*.90.80*. Dez..85.75..90 80 9 Jauuar.85.85 2.00.90*. Februar.00.90*.05.95 222 März.00.90 22.10.00 9 Avril...10.00.15 4,0 Mal..20 4,10 5.25.15*. Jun.25.15 5.30.20* Juli.35.25 2.40 430* Auguſt 4,404.30 2.45 4,35 8 Sept.„.45] 4,35„.50.40 0 Geld- und Devisenmarkt Paris, 4. Oktober.(Schluß amtlich). London 178.94 Belgien 883.— Oslo 806, 75 Neuyork 3742,— Schweiz 853,25 Stockholm 924. Berlin 1502.— Kopenhagen 799,— Spanien 0 Italien 196,90 Holland 2136,75 London, 4. Oktober.(Schluß amtlich). Neuyork 479,31 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 483.— Helſingfors 226,84 Schanghai 0/862 Amſterdam 880,75 Budapeſt 2425, Yokohama 72 Paris 170.— Belgrad 214, Auſtralien 125. Vrüſſel 2832,— Sofia 405,— Mexiko——— Italien 9106,.—] Moskau 2533, Montevideo 1987, Berlin 1194,.—] Rumänien 650,— Valparaiſo 120,0 Schweiz 2103,50 J Konſtantin 600,— Buenos Spanien 25 Athen 548.— auf London 1903,— Kopenbagen 2142,12 Warſckhau 2525.— Südafrika 100,12 Stockholm 1941,12 Auenos Aires 1805,— Oslo 1990,— J Rio de Jan. 293,.— Melalle Hamburger Metallnotlerungen vom 4 Oktober Banca- u. zytef Kupfer trait zinn Arte gend BrieſſcheldſBrieiſcheld[Hüttenrohzink(p. 100 kg) 18,75 18,25 anuat 54,2554, 25200,.260, 0] Feinſilber(Rohr per kg) 39,7 30,70 ebruar 54,2554.25260,0 250,0 Feingold(RM per g)..84 2,79 ärz 54,2554. 25260, 260,0 Alt⸗Platin(Abfälle) April„„ Circapr. RM per g).70 2,90 at„„„ oa. Techn. reines Platin a„„ Detailpr.(RM per g)„ 3,85 Juli 15 92 uguſt* 9 Loco Abl. September„„ Antimon Regules chineſ. Oktober 54,25 260,0 per to) 46,45, November 54.25 260,0 Queckſilber(Eper Flaſche) 70,50 Dezember 54,25„01260,/ Wolframerz chineſ. in)„ 64. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe nicht beſonders rege. Für bergwärts konnte nur vereinzelt mittlerer Kahn⸗ raum zu unveränderter Fracht von 1,30% ab Ruhhäfen und 1,50/ ab Kanal Baſis Mannheim abgegeben werden. Auch für talwärts wurde weniger Raum als an den Vor⸗ tagen zur Verladung eingeteilt. Auch hier blieb die Fracht mit 1,10„ ab Ruhrort und 1,30/ ab Kanal einſchließlich Schleppen auf dem Satz von geſtern ſtehen. Die Schlepp⸗ löhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. NSK OV Donnerstag, 6. 10., 19 uhr, Große Merzelſtraße 5, Sitzung fämtlicher Kamerasſchafts⸗ und Abteilungsführer. Erſcheinen unbedingt erforderlich Im Verhinderungsfalle iſt ein Vertreter zu entſenden. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Propaganda 8 Ich erinnere hiermit nochmals an die Abgabe des Monatsberichtes für September 1938. Der Kreispropagandawalter. DA Orgauiſat ionen. Achtung, Werkſcharmäuner! Zur zweiten Wiederholungsübung für das SA⸗Sport⸗ abzeichen treten die Werkſcharmänner wie bei der erſten Wiederholungsübung am Sonntag, 9. Oktober, an. Der Kreisorganiſationsleiter. Berufserziehungswerk der DA An die Ortsberufswalter! Alle Ortsberufswalter, die bisher nach keine Sonderdrucke des Winterarbeitsplaues angefordert haben, müſſen bieſelben ſofort in O 1, 10 abholen. 5 5 An die Betriebsobmänner und die Betriebsberufswal⸗ ter! Der Anmeldetermin für die Lehrgänge des Berufs⸗ erztiehungswerkes iſt bis 15. Oktober verlängert. Die Werbung iſt in verſtärktem Maße fortzuſetzen. Die Teil⸗ nehmer werben von dem Beginn der Lehrgemeinſchaften nerſtändigt. Wir empfehlen den Arbeitskameraden, vor der endgül⸗ tigen Anmeldung ſich von unſeren pädagogiſchen Leitern beraten zu laſſen. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle kaufmänniſchen Fragen nach beſonderer Verein⸗ barung. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle handwerklichen Berufe: montags, mittwochs und freitags ab 18 Uhr. Ortswaltungen Friedrichspark. Am Mittwoch, 5. Oktober, pünktlich 20.18 Uhr, findet in der Geſchäftsſtelle D 5, 11, eine wichtige e Betriebsobmänner, Betriebsfugendwalter und Jugenoreferentinnen der Ortswaltung Friedrichspark ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht! Waſſerturm. Die für den 5. Oktober anberaumte Be⸗ ſprechung der Betriebsobleute und Straßenzellen⸗Obleute wird verſchoben. Neuer Termin wird rechtzeitig bekannt⸗ gegeben. Dagegen erſcheinen ſämtliche Straßenzellen⸗ Obleute am Freitag, 7. Oktober, 20.30 Uhr, auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Kraft oͤurch Freude Mannheimer Volkschor Nächſte Proben feweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Mittwoch, 5. 10., Geſamtprobe. Montag, 10. 10., Probe für Männer. Mittwoch, 12. 10., Probe für Frauen. 10. Seite Nummer 480 menue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 180g + 5 5 4 Dr. ur. Worms sches Institut, Mannheim NMational-Theater Nannhelm 8 25 Harmonie. 0.6 Prinz-Winelm- Strebe 8 uf 435530 Mittwoch, den 5. Oktober 1988 f—— Störungen des Seelen- und Gemüislebens Vorstellung Nr. 38 et 1. Nelster-Klavler-Abend Josef Pembaur wie Angst. Nenschenscheu, Schloflosigkeit, Unrune, Grübeln Sloflern und Sprachstörungen II. Sondermiete M Nr. 2 Tiefland einmal lustig kinzelbehendlung.— Auch Aufnenhme im Hause it Spannung eine ö: Beethoren- Abend N Naturgemöbße Nethode; beine H 40 f in ei 7 i J Ulebeszandile. 2 0 1 be Wonose Musikdrama in einem Vorspiel und ckende einmal ganẽ heiter und wu Anh 1 159.50 PH A. 50 be 5 8430 zwei Aufzügen Eine r 1 5 eckel, O5 10, Tunchau, 55 Text nach R. Guimera von Rud. Lothar 3 7 1 N plor 13. nd! f 8 8 5 5 8 8 Hol in dem neuen De neh. 5, de, Fk z Kosmetik der Dame Music von Kuen d Adert 1 o. Sms G. Waldau. 7 Tierreich“ den Zutritt Anf. 20 Uhr nder, ben Pfeife, G 2, ö, Lud. 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Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ gefordert, die Beitragszahlung innerhalb einer Friſt von acht Tagen vorzunehmen. Für alle übrigen Arbeitgeber ſind bie Beiträge innerhalb fünf Tagen WII . E kbner, 8 6 Al„ H. Steen. Prof, Nagel, Hagemann. Habermann, Bud emalde⸗ wig Dul. 3 Rembraugt. Radterungen. Nupfersſſche K U lände„ Wertwolle alte Holsplasttkhen. Zouleut Uns gegen;„ Brongen, feine Porsellaue, wie Frau Rental, Pudmiasburg, Meissen. Nymphenburg. Höchst, Fagenees 17%% v 222 L20825 J MHAMBRA 5 7, 23 Planken p 7, 23 nach Zuſtellung der von der Kaſſe ausgeſtellten Bei⸗ tragsrechnung einzuzahlen. Bei Zahlungsverzug werden Verzugszuſchläge und Verſäumnisgebühr erhoben, auch erfolgt öhne weitere Mahnung die An⸗ ordnung der Zwangsvollſtreckung. Mannheim. den 5. Oktober 198. Der Vollſtreckungsbeamte. Delſtvasen. Zinn und Hupfergeräte. Wo kann zuverläſſ., tüchtige, geb. i 175 I. au, frau unter Niitwiræung des Ausge. Seele gen bekennten 1 f 3 Ste 8 en. und der sddamerikan. 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Okt. 1938: die auf Grund vo Stundungen und Forderung zetteln bis dahin fällig werden den Steuerzahlungen u. Säum niszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert Wird eine Steuerzahlung nich rechtzeitig entrichtet, ſo iſt naß den Vorſchriften des Steuerſäum nisgeſetzes mit dem Ablauf deb Fälligkeitstages ein einmalſger Zuſchlag(Säumniszuſchlag); Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die u bobhen Koſten derbundene Zwa ſtreckung zu erwarten. Eine beſonden Mahnung ſedes einzelnen Säumigen en folgt nicht. Stadtkaſſe. — St12 Bekanntmachung. Zur Neuaufſtellung des Kataſtel der land⸗ und forſtwirtſchaftlichet Unfallverſicherung ſind nachſtehene Punkte ſeitens der Beteiligten u beachten: Si 1. Anzugeben ſind eigene Grunde ſtücke und Pachtgrundſtücke. 5 ee r Bflüsersgrund⸗ Laser& leck g 175 5 5 2. Durch die Neuaufſtellung des Klaren, G 2, 20(eaben Teilhaber gesucht! Berſenen fer Wohn- welche Dienste anzubieten hat, in degencbers dc eher . F cz 5 A e l od. i Sehlafzimmer allen Fällen, die sich aben für riceigs Ai ben erich — 3 usba 5 8 5 8 7 5 5 f 8 8 J 2 R f fülle Weites beit 3 ran Gübr. Erforderlich etwa] Pünktl. Zahler. Heizg., fl. Waſſ. eine Kleinanzeige in der 8 1 150 ante i 3 n. 2 u. 998 R. I. 8 8 u. ſteig. 5 e 8 e Kraſen bis 2 9 0 1000.— 50 mit Ko ex, Deckbett zu verk. Poſition geboten. ngebote unter. aäfts⸗ 5 5. 95 i Warkenaßle 8 8, 14, rechts, X H 108 an die Geſchaltsſt. S7 fel. 484 Ang u. X 076 Reuen Mannheimer Zeitung“ 2. Dir i bill zu verfouf,. bei Nino gel... Die Anmeldungen haben 1 eignen, weil sie billig ist und Erfolg bringt. dem jeweils zuständigen Ge meindeſekretariat, vom Tage des Veröffentlichung während ber Dauer von 14 Tagen zu er folgen. Während derſelben Fri ſind die ausgegebenen Frage bogen zurückzugeben. 5 een — anten Erfolg!„VVV Mannheim, den 3. Oktober 10s. Die Abſchätzungskommiſftog 12 .