Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R I,.6. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Mittwoch, 5. * 33 8 — — —— 8 21 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr. 63, d Oppauer Str. 8 Se Lulſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Y itun Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßiate Grundpretſe. Allgemein allltig iſt die Anzeigen ⸗Pretskiſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗ Ausgabe A Oktober 1038 149. Jahrgang— Nr. 461 Nom und einigen ſich über Spanien Auch Paris und Rom wollen ſich wieder verſöhnen! Kinder umjubeln den Führer Bald Friede in Spanien? Aufteilung Spaniens in einen monarchiſtiſchen und einen republikaniſchen Staat? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Oktober. Die neue engliſch⸗italieniſche Annäherung, über die wir im Anſchluß an die Münchener Viererbe⸗ ſprechung berichteten, macht nach den füngſten Be⸗ richten raſche Fortſchritte. Die Unterredung, die in den letzten Tagen der britiſche Botſchafter in Rom, Lord Perth, mit dem Außenminiſter Graf Eiano hatte, hat die Hoffnungen in hieſigen Regie⸗ rungskreiſen geweckt, daß das im April paraphierte Abkommen bald in Kraft geſetzt werden könne Da⸗ mals war die Regelung der ſpaniſchen Frage zur Bedingung für die Inkraftſetzung des Abkommens gemacht worden. Dieſe iſt anſcheinend jetzt in Sicht. „Daily Expreß“ glaubt darüber folgende Einzel⸗ heiten mitteilen zu können: Eine ſymboliſche Zurückziehung einer Anzahl italieniſcher Freiwilliger ſei geplant. Genannt wird die Zahl 10 000. Im Anſchluß daran wür⸗ den auch Piloten, techniſche Hilfskräfte uſw. zu⸗ rückgezogen werden, auch ſoweit ſie nichtitalieni⸗ ſcher Herkunft ſeien. Die britiſche Regierung würde daraufhin Schritte unternehmen, um einen Frieden zwiſchen den beiden Parteien herbei⸗ zuführen. Dieſer Friedensplan ſehe die Zweitei⸗ lung des Landes entſprechend dem jetzigen Macht⸗ verhältnis und die Einrichtung einer konſtitutivo⸗ nellen Monarchie im nationalen Spanien vor. Die darauf folgende Inkraftſetzung des engliſch⸗ italieniſchen Paktes würde die Anerkennung des italieniſchen Imperiums durch England einſchließen. Ob die Einzelheiten des„Daily Expreß“ richtig und vollſtändig ſind, muß dahingeſtellt bleiben. Zweifel⸗ los wird auch die territoriale Unverſehrtheit Spa⸗ niens noch eine Rolle ſpielen. Jedenfalls ſoll nach den Berichten der britiſchen Beobachter in Spanien die Neigung zu einem Friedensſchluß! bei beiden Parteien zunehmen. Alalieniſch-franzöſiſche Verſöhnung? Drahtbericht un. römiſchen Vertreters — Nom, 5. Oktober. Nachdem die heftige Preſſefehde gegen Frauk⸗ reich, die das„Giornale'Italia“ begonnen hatte, geſtern auch von anderen italieniſchen Blättern aufgenommen worden iſt, haben die Erklärungen Daladiers vor der Kammer über den entſcheidenden Beitrag, den Muſſolini in München zur Erhaltung des Friedens geleiſtet hat, und der Beſchluß des franzöſiſchen Miniſter⸗ rats, einen Botſchafter beim König von Italien und Kaiſer von Aethiopien zu akkreditieren und dann endlich das italieniſche Imperium anzu⸗ erkennen, die Atmoſphäre jetzt be⸗ reinigt. Amtliche Aeußerungen liegen zu dͤieſem Beſchluß von italieniſcher Seite noch nicht vor. Die Nachricht wird aber von allen Morgenzeitungen in großer Aufmachung den Leſern mitgeteilt und ihre Bedeu⸗ tung unterſtrichen. In„Piccolo“ heißt es, daß der Beſuch Daladiers eine der paradoxeſten Situationen beende, die die Geſchichte der Diplomatie je gekannt habe. Dennoch vermeidet man es in Rom auch heute noch, ſich einem übertriebenen Optimismus hinzu⸗ geben. Wenn auch München ein wichtiges Ergebnis gezeitigt habe, ſo ſeien damit noch keineswegs alle, nicht einmal die wichtigſten Gründe beſeitigt, die zur franzöſiſch⸗italieniſchen Spannung geführt ha⸗ ben, meint der„Piccolo“ und verweiſt dabei, ohne es auszuſprechen, erneut auf die ſpaniſche Frage, die in Rom als Haupthindernis einer wirklich franzöſiſch⸗italieniſchen Ausſöhnung ange⸗ ſehen wird. Der„Tevere“, der ſeit Jahren eine ſcharfe Front⸗ ſtellung gegen die franzöſiſchen Linkskreiſe bezogen hat, erwähnt in ſeinem heutigen Leitartikel, obwohl dieſer der franzöſiſchen Politik gewidmet iſt, die An⸗ erkennung des Imperiums durch die Pariſer Regie⸗ rung überhaupt nur indirekt. Die geheimen Kräfte (gemeint ſind die Linksabgeoroͤneten in Frankreich) ſeien nach wie vor am Werk.„Man muß davon überzeugt bleiben, daß keine grundſätzliche Aende⸗ rung der franzöſiſchen Außenpolitik ſondern nur eine vielleicht ſchmerzerfüllte Anpaſſung an die ver⸗ änderte europäiſche Lage vorliegt.“ Daher müſſe man mit ſcharfem Blick und Mißtrauen ihre Schritte beobachten. Solche erſten Stimmen der italieniſchen Preſſe ſimd alles andere als ein begeiſterter Jubelgeſang über die Anerkennung des Imperiums, die hier lediglich als guter Anfang für eine eptl. ſpätere Verſtändigung gewertet wird. Englands Generalſtab zieht Bilanz: „Ernſte Lücken“ im Mobilmachungsplan Die Kriſe gab Gelegenheit, ſie feſtzuſtellen— Sie ſollen jetzt beſeinngt werden Drahtbericht un ſ. Londoner Vertreters — London, 5. Oktober. Ueber die Erfahrungen während der Mobil⸗ machung führte Verteidigungsminiſter Inſkip in ſei⸗ ner Rede aus, die britiſchen Verteidigungspläne hät⸗ ten ſich als vollkommener erwieſen und arbeiteten raſcher, als das engliſche Volk vorher vermutet habe. Aber es hätten ſich andererſeits auch ernſte ängel gezeigt. Es ſeien ſofort Inſtruktionen an alle Verwaltungszweige ergangen, ſowohl ziviler wie militäriſcher Art, um die Vorbereitungen darauf zu überprüfen, welche Verbeſſerungen im Syſtem möglich und nötig ſeien, um die militäriſche Stärke mit den diplomatiſchen Erforderniſſen beſſer in Ein⸗ klang zu bringen. Der Miniſter enthüllte auch, daß ein vollkommener Plan für die Einführung einer enſur fertig ſei. Ferner ſeien Kriegsmaterial und Rohſtoffe, vor allem eine Anzahl wertvoller Metalle in ſolcher Menge auf Lager gelegt, daß England genug für einen langen Krieg habe. ö Neues Rieſen-Schlachtſchiff EP. London, 5. Oktober. Em neues 40 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiff ſoll nach einer Meldung des„Daily Expreß“ ſchon in der nächſten Zeit auf der Werft von John Brown in Elydebank auf Kiel gelegt werden. Die notwendigen Materialien, ſo ſtellt das Blatt feſt, ſeien bereits in Auftrag gegeben worden. Durch den Bau des Schlachtſchiffes würden 3000 Mann für die Dauer von oͤrei Jahren Beſchäftigung finden. Noch zu früh für Abrüſtung? EP. Neuyork, 5. Okt. Präſident Rooſevelt wurde am Dienstagabend von Journaliſten gefragt, ob er bereit ſei, die Ini⸗ tiative zur Einberufung einer Konferenz zu ergrei⸗ fen, die die Beſchränkung der Rüſtungen zum Ge⸗ genſtand haben würde. Präſident Rooſevelt erklärte, die amerikaniſche Regierung ſei immer bereit und habe dies auch ſeit fünf Jahren immer wieder zum Ausdruck gebracht, ſich jeder anderen Regierung an⸗ zuſchließen, um gemeinſam die Herbeiführung einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung zu ermöglichen. Dieſe Erklärung Rooſevelts wird in politiſchen Kreiſen dahin ausgelegt, daß die amerikaniſche Re⸗ gierung auch im jetzigen Augenblick nicht geneigt ſei, die Initiative zur Einberufung einer Ab⸗ rüſtungs⸗Konferenz zu übernehmen, daß ſie ſich je⸗ doch an einer derartigen Konferenz, wenn ſie von anderer Seite einberufen würde, beteiligen werde. Verlobung von Bruno Muſſolini. Der zweite Sohn des Duce, Fliegerhauptmann Brund Muſſo⸗ lini, hat ſich mit einer Nichte des erſten faſchiſtiſchen Finanzminiſters Tangorra verlobt. Die Jugend des Egerlandes begrüßt den Führer (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K) Blumen bedeckten den Weg, den der Führer durch das befreite Eger nahm (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗ ultiplex⸗K.) Brötchen ſtatt Bomben Eine Ueberraſchung für die Madrider Bevölkerung 5 dnb. Burgos, 4. Oktober. Eine Ueberraſchung erlebte die Zivilbevolkerung von Madrid, die unter den Kriegsereigniſſen und dem Terror der Bolſchewiſten ſo ſtark zu leiden hat, am Montagnachmittag. 30 große nationale Bomber erſchienen über dem Stadtgebiet, und ſofort ſetzte auch das Abwehrfeuer der roten Flak⸗Batterien ein. Aber die nationalen Flugzeuge kümmerten ſich wenig um das wütende Feuer der Bolſchewiſten. Ihr Er⸗ ſcheinen über der unglücklichen Landeshauptſtadt galt diesmal weniger einem Angriff auf militäriſche Ziele, ſondern der gequälten und unter ſtärkſtem Lebensmittelmangel leidenden Bevölkerung. Sie ſollten teilhaben an der Freude, die das ganze nationale Spanien am Gedenktag der Machtüber⸗ nahme durch General Franco beſeelte, und ſo be⸗ gannen die 30 Flugzeuge ein„Bombardement“, wie es in einem Kriege wohl noch nicht vorgekommen iſt. Mit kleinen Fallſchirmen warfen ſie 178000 Brötchen ab. Der Wind trieb die Fallſchirme auch in die entlegenſten Stadtteile, ſo daß alle Kreiſe der Madrider Bevölkerung an dieſem überraſchenden Gruß der nationalen Regierung Anteil hatten. Trotz des ſtarken Abwehrfeuers der Roten kehrten ſämt⸗ liche nationalen Bomber wohlbehalten zu ihren Flug⸗ plätzen zurück. 7 5 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Oktober 1938 Drei, die Freundſchaft geſchloſſen haben (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗K.) Wieder ein Landesverräter hingerichtet Er hatte ſich als Kommuniſt in nationale Verbände eingeſchlichen J nb Berlin, 5 Oktober. Die Juſtigpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: 5 f Der am 13. Juli 1938 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats in Tateinheit mit der Vor⸗ bereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 27j1ährige Wilhelm Sommerfeld aus Berlin iſt heute morgen hingerichtet worden. Der Verurteilte hat ſich nach der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Machtergreifung in nationale Ver⸗ bände eingeſchlichen, um dort in kommuni⸗ ſtiſchem Sinne zerſetzend zu wirken. Später iſt er von einem Geſinnungsgenoſſen dem ausländiſchen Spionagedienſt zugeführt worden. Für dieſen hat er ſich daun faſt anderthalb Jahre gegen Entgelt betä⸗ ligt und zahlreiche, ſich gegen die deutſche Wehrmacht richtende Ausſpähungsaufträge ausgeführt. Türkiſcher Miniſterpräſident und türkiſcher Außen⸗ miniſter beſuchen Bukareſt.„Vreme“ meldet aus Bukareſt, daß dort der türkiſche Miniſterpräſident und der türkiſche Außenminiſter für Anfang Novem⸗ ber zu einem Staatsbeſuch erwartet werden. ITſche en„regieren“ wieder in draunau Bis die Abstimmung ſie daraus endgültig vertreiben wird dnb. Neurpde, 5. Okt. Wie unerſchrocken die zurückgebliebene, nicht ge⸗ flüchtete Bevölkerung für ihr Deutſchtum ſteht, und wie die Tſchechen alles für einen Kriegsfall vor⸗ bereitet hatten, zeigen die zuverläſſigen Berichte aus dem Braunauer Ländchen, das nach kurzer Räumung wieder unter tſchechiſcher Verwaltung ſteht, da es zu jener Zone gehört, deren Grenze noch feſtgelegt wer⸗ den ſoll. Wie ſtark die Sprengſtoffmengen waren, die über⸗ all, ſelbſt in den kleinſten und ſtrategiſch unwichtig⸗ ſten Bachbrücken, von den Tſchechen eingebaut wur⸗ den, ergibt ſich daraus, daß aus einer Brücke, die einen Bach von einem halben Meter Breite über⸗ quert, allein 150 Kilo Ekraſit von den ſudetendeut⸗ ſchen Ordnern herausgeholt wurden, und daß ſich in der Braunauer Steinbrücke, die in der Mitte der Stadt liegt, ſo viel Sprengſtoff befand, daß ein Zehntel bereits zur Sprengung genügt hätte. Die große Menge hätte zur Folge gehabt, daßim Explo⸗ ſionsfalle ſämtliche Schornſteine der dichtbenachbar⸗ ten Induſtriewerke umgelegt worden wären. In einer Brücke im Dorf Roſenthal befanden ſich nicht weniger als acht Minen. Jetzt, wo die Tſchechen im Braunauer Lande wie⸗ der das Heft in der Hand haben, ſetzen auch wieder die Hausſuchungen ein. Dieſe führten beſon⸗ ders in Dittersbach und Halbſtadt zu ſkandalöſen Szenen. In Hutberg im Sprachgrenzgebiet zwiſchen Brau⸗ nau und der Tſchechei wurde ein Braunauer Ober⸗ lehrer halbtot von den Tſchechen geprügelt und ins Innere des Landes entführt. Die 300 Mann ſtarke Königgrätzer Infanterie, die mit zwei Panzerwagen neuerdings den Brau⸗ nauer Bezirk beſetzt hält, klagt darüber, tagelang nichts zu eſſen bekommen zu haben. Die hungernden tſchechiſchen Soldaten begannen an zahlreichen Orten ſofort die Bäckerläden zu plündern. Mit dem ins Braunauer Land zurückgekehrten Militär ſind die Beamten der Bezirksbehörden, der Polizei, der Poſt und der Steuer ebenfalls mit allen Akten zurückgekommen. Seit Dienstag geht wieder Poſt ins Reich, die faſt drei Wochen lang liegen ge⸗ blieben war und nun auf den Umſchlägen den Stem⸗ pel der Zenſur trägt. Selbſt ein Zug verkehrt wie⸗ der auf der inzwiſchen wieder hergeſtellten Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen Halbſtadt und Braunau. Der Leiter der Polizeibehörde verpflichtete ſeine Organe ehren⸗ wörtlich, niemand zu verfolgen, der in letzter Zeit ſich 1 die Geſetze des tſchechiſchen Staates vergangen hätte. Wie es im Sudetenland war Neue ſſchechiſche Nebergriffe gegen Angarn Die iſchechiſchen Truppen rücken wleder in die bereits aufgegebenen Gebiele ein anb, Bubdapeſt, 3. Oktober“ Nach hier vorliegenden Meldungen aus dem Grenzgebiet wenden die Tſchechen gegen die Ange⸗ hörigen der ungariſchen Volksgruppe die gleichen Terrormethoden an, wie ſte ſie gegen die Sudeten⸗ deutſchen zur Anwendung brachten. Auch auf den Schuett⸗Inſeln hatten ſich die Tſchechen zurück⸗ gezogen und die ungariſche Bevölkerung ſich ſelbſt überlaſſen. Als dieſe von der bevorſtehenden Ueber⸗ gabe ihres Gebietes an Ungarn erfuhr, war die Freude groß, und die Menſchen ſchmückten ihre Häu⸗ ſer und ſich ſelbſt mit Bändern in den ungariſchen Farben. Plötzlich trafen auf Laſtwagen ſtarke Gendar⸗ merieabteilungen ein, die mit dem Bajonett gegen die freudig erregte Bevölkerung vorgingen. Der Gendarmerie folgte auf dem Fuße Militär, das in den Dörfern und Städten Hausſuchungen vornahm und die ungariſchen Flaggen und Bänder beſchlag⸗ nahmte, Mitglieder der Vereinigten Ungariſchen Partei wurden verhaftet und abtransportiert. Gendarmen und Militär unternahmen Razzien auf ungariſche Abzeichen. Der Militärkommandant ließ ſogar bekanntgeben, er werde künftig Kund⸗ gebungen mit Waffengewalt verhin⸗ dern. In einigen Städten und Dörfern ſind die Einwohner auch zu Befeſtigungsarbeiten gezwungen worden. Siri + VBudapeſter Hoffnungen anb. Bubapeſt, 5. Oktober. Die Morgenpreſſe ſteht völlig unter dem Eindruck des Inhalts der Note, die am 3. Oktober abends in Prag überreicht worden iſt. Mit Genugtuung wer⸗ den die Bedingungen der ungariſchen Regierung verzeichnet. Man hofft zuverſichtlich, daß die tſche⸗ chiſch⸗ungariſchen Verhandlungen bereits Donners⸗ tag tatſächlich beginnen können, da eine endgültige Regelung nicht nur im Intereſſe Ungarns, ſondern auch der Tſchecho⸗Slowakei ſei, die ſich auf dem Wege der Umbildung zum Nationalſtaat befinde. „Peſter Lloyd“ bemerkt, Ungarn ſei von dem auf⸗ richtigen Streben erfüllt, im Wege dieſer Verhand⸗ lungen zwiſchen Ungarn und dem neuen national⸗ homogenen tſchechiſchen Staat eine klare, befriedi⸗ gende und endgültige Ordnung im Karpaten⸗Becken herbeizuführen.„Peſti Hirlap“ weiſt daraufhin, daß die ungariſche öffentliche Meinung durch die ſtür⸗ miſche Entwicklung der tſchechiſchen Frage, die die Erfüllung der deutſchen und polniſchen Forderungen gebracht hat, angeſichts des Ausbleibens der unga⸗ riſch⸗tſchechiſchen Regelung beſonders beunruhigt ſei, Umſo erleichterter atme man nunmehr auf, daß ſich eine Einigung am politiſchen Horizont abzuzeichnen beginne. Das Regierungsblatt„Budapeſti Hirlap“ ſagt, es ſei von nichts anderem die Rede als der Rück⸗ gliederung der von Ungarn bewohnten Gebiete der Tſchecho⸗Slowakei ſowie von der Sicherung der freien Ausübung des Selbſtbeſtimmungs rechts für die Slowaken und Ukrainer. Die ungariſche öffent⸗ liche Meinung verfolge mit aufrichtiger Anteilnahme den Kampf des brüderlichen flowakiſchen Volkes um ſeine Selbſtbehauptung. Warſchau ſteht hinter Budapeſt dnb Warſchau, 5. Okt. Die polniſche Preſſe ſtellt heute die ungariſche Frage in den Vordergrund ihrer politiſchen Be⸗ trachtungen.„Expreß Poranny“ meint, daß die un⸗ gariſch⸗tſchechiſche Grenze jeden Augenblick unter dem Druck der berechtigten Forderungen Ungarns einſtürzen müſſe. Die ungariſche Nation fordere die ſofortige Rückgabe des ungariſchen Volksbodens in der Tſchecho⸗Slowakei an Ungarn und die Schaffung einer gemeinſam polniſch⸗-ungariſchen Grenze durch Vereinigung der Karpato⸗Ukraine mit Ungarn. Dieſe ungariſchen Forderungen fänden die volle Un⸗ terſtützung Polens. Die tſchechiſche Frage bliebe eine Wunde in Europa und müſſe im Inter⸗ eſſe des Friedens raſch und vollkommen gelöſt werden. „Gazeta Polſka“ ſchreibt in einem Aufſatz ihres Berliner Berichterſtatters, die jetzt auf der Tages⸗ oroͤnung ſtehenden Fragen wären verhältnismäßig einfach, wenn es ſich nur um die fruchtbaren Ebenen handeln würde, auf denen die ungariſche Bevölke⸗ rung in der Mehrheit ſei. Was aber bliebe übrig, wenn dieſe Gebiete von der Slowakei und von der Karpato⸗ÜUkraine abgetrennt würden? Nur Berge und arme Täler, die nahezu ohne Verbindung mit den tſchechiſch⸗mähriſchen Gebieten blieben. Die Slowaken hätten ihr letztes Wort noch nicht ge⸗ ſprochen. Für ſie gebe es nur drei Wege, die ſie wählen könnten: eine Union mit den Tſchechen, eine mit den Ungarn und eine völlige Unabhängig⸗ keit. Aus den letzten Anzeichen zu ſchließen, trete jetzt immer ſtärker der Gedanke der Schaffung eines völlig ſelbſtändigen ſlowakiſchen Staates in den Vordergrund. Der Kubany, eine verlaſſene iſchechiſche Baſtion dnb. Ober⸗Moldau, 5. Okt. 1362 Meter ragt der mächtige Waldrücken des Ku⸗ bany über das obere Moldautal. Seiner ſtrategiſchen Bedeutung entſprechenb haben die Tſchechen ihn mit zahlreichen getarnten Stellungen und Kaſernen zu einer Baſtion ausgebaut. Dies hat ihnen und vor allem den Sudetendeutſchen, die zu den Schanz⸗ und Bauarbeiten brutal gepreßt wurden, viel Schweiß gekoſtet. Die rieſigen Lager an Munition und Ben⸗ zin, die die Tſchechen dort angelegt hatten, ſind in kürzeſter Zeit geräumt und über die ſteilen Wald⸗ wege auf die Fahrſtraße ins Tal transportiert wor⸗ den. Die Bewohner in Obermoldau erzählen, daß die letzte Nacht vor dem Einmarſch der deutſchen hindurch der ganze Berg beleuchtet war. Allgemein iſt die Befürchtung verbreitet, daß die Tſchechen da und dort noch ſprengfertige Tellerminen hinterlaſſen haben. Sie haben vorher noch gründlich aufgeräumt!“ 8 dnb. Hveritz, 5. Oktober. Der Abmarſch der Tſchechen aus dem deutſchen Grenzgebiet iſt gekennzeichnet durch die blindwütigen Zerſtörungen, die allenthalben von tſchechiſchen Gen⸗ darmen und Soldaten vor ihrem Abzug angerichtet worden ſind. In Hoeritz ſprechen wir den Poſtmeiſter. Alles haben die Tſchechen und Kommuniſten bei ihrem Abzug mitgenommen: das ganze Geld der Poſtkaſſa, ſogar die Poſtſtempel und die Briefmarken. Im ganzen Ort gibt es heute keine Briefmarken. Ganz toll haben die Räuber auch auf der Bahnſtation ge⸗ hauſt. Dort haben ſie ſogar die Telephone, ja die Spucknäpfe mitgenommen. Alles, einfach alles. Das Stationsgebäude iſt gänzlich leer. Von der Einrichtung des Touriſtenheimes in Wallern iſt buchſtäblich alles zerſchlagen, was nicht abtransportiert werden konnte. In den eingebauten Wandſchränken ſind ſämtliche Scheiben eingeſchlagen, Türfüllungen ſind mit brutaler Gewalt eingetreten. Kein einziges Fenſter iſt mehr heil. Eine Stätte ſchrecklicher Verwüſtung bildet die Wirtſchaftsküche. Mehrere Zentimeter hoch ſtehen das Bier und der Schnaps auf dem Fußboden. Alle Bierfäſſer, die von den Tſchechen nicht weggefahren werden konnten, hat man auslaufen laſſen, die Wein⸗ und Likbör⸗ fäſſer ſind zertrümmert. Sämtliche Kachelöfen ſind herausgeriſſen worden. Aehnlich haben die alten Machthaber auch im Amtsgericht und in der tſchechi⸗ ſchen Minderheitenſchule in Wallern gehauſt, die aus den erpreßten Steuergeldern der Einwohner gebaut werden mußte, obwohl kaum 100 Tſchechen in der Stadt wohnten. Im Wallerner Bahnhof iſt zerſchlagen, was zerſchlagbar war, und die Wände ſind mit Marmelade und Unrat beſchmutzt. Auch in Karlsbad zerſtörte Bahnanlagen dnb Karlsbad, 5. Oktober. Die deutſchen Truppen, die am Dienstag in den weltberühmten ſudetendeutſchen Badeort Karlsbad einmarſchierten, mußten auch hier die Feſtſtellung machen, daß die Tſchechen noch kurz vor ihrem Abzug die Bahnanlagen in einer Weiſe zugerichtet haben, daß es umfangreicher Inſtandſetzungen bedarf, bis ſie wieder voll gebrauchsfähig ſind. Auf weite Strecken ſind die Schienen aufgeriſſen, und vor allem die Weichen ſind durchweg unbrauchbar gemacht. So⸗ weit es möglich war, haben die Tſchechen das rol⸗ lende Material, Lokomotiven und Eiſenbahnwag⸗ gons, ins Innere des Landes verſchleppt. Auch die Bahnhofsgebäude und übrigen Anlagen ſind weit⸗ gehend zerſtört oder beſchädigt. i Wann öffnet Prag endlich die Gefängniſſe? dnb Prag, 5. Oktober. Wie ein nach Südböhmen entſandtes Mitglied der deutſchen Geſandtſchaft in Prag feſtſtellte, werden im Kreisgerichtsgefängnis in Budweis noch immer Su⸗ detendeutſche in großer Zahl feſtgehal⸗ ten, die ſämtlich auf Grund einer Verfügung der vorgeſetzten Stellen in Pilſen vom 24. September verhaftet wurden. In dieſer Verfügung hieß es, daß unverzüglich alle Amtswalter der Sudetendeut⸗ ſchen Partei feſtzunehmen ſeien. Im gleichen Ge⸗ fängnis wird auch der reichsdeutſche Schriftleiter Dr. Penzlin aus Warſchau feſtgehalten. Die erforder⸗ Sie wiſſen, was der Krieg bedeutet hätte. GColdaten danken für den Frieden Telegramme des Reichskriegerführers an Muſſolnni, Daladier und Chamberlain Ndz Berlin, 5. Oktober. Reichskriegerführer General Reinhardt hat namens der drei Millionen deutſcher Frontkämpfer, die im NS⸗Reichskriegerbund zuſammengeſchloſſen ſind, an den italieniſchen Miniſterpräſtidenten Muſ⸗ ſolini, den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Da⸗ ladier, den engliſchen Miniſterpräſidenten Cha m⸗ ber la in ſowie an die beiden führenden Perſön⸗ lichkeiten des engliſchen Frontkämpferverbandes, der Britiſh Legion, Oberſt Hamilton und Major Fetherſtone⸗Godley, Danktelegramme für ihre Be⸗ mühungen um die Erhaltung des Weltfriedens ge⸗ richtet. Das Telegramm an den Vizepräſidenten 110 1 Legion, Major Feſterſtone⸗Godley, autet: ö „Ich bin glücklich, daß unſere beiderſettige auf⸗ richtige und kameradſchaftliche Verbundenheit, ge⸗ ſtützt auf die Gefolgſchaft unſerer Frontkameraden, das große Friedenswerk der europäiſchen Völker vorbereitet hat. Laſſen Sie uns im gleichen Geiſt Hand in Hand weitermarſchieren.“ An den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Da⸗ ladier richtete General Reinhardt folgendes Telegramm: „Die im Nes⸗Reichskriegerbund vereinigten drei Millionen deutſchen Frontkämpfer des Welt⸗ krieges danken Euerer Exzellenz für Ihren Einſatz zur Erhaltung des Weltfriedens. Wir ſind davon überzeugt, daß Ihr Friedens wille mitbeſtimmt war von Ihrem Soldatengeiſt und grüßen daher in Ihnen die Froutſoldaten Frank⸗ reichs kameradſchaſtlich.“ Das Telegramm an Muſſolini Wortlaut: „In herzlicher Verbundenheit mit den Front⸗ ſoldaten des mächtigen italieniſchen Imperiums grüßen die im NS⸗Reichskriegerbund vereinig⸗ ten drei Millionen deutſchen Frontkämpfer den großen Duce Italiens und Freund Deutſch⸗ lands und danken Eurer Exzellenz für Ihren unerſchütterlichen Kampf für den Frieden.“ hat folgenden lichen Schritte zur Freilaſſung der Inhaftierken ia eingeleitet worden. 400 ſudetendeutſche Soldaten, die in einer Prager Kaſerne untergebracht ſind, wandten ſich mit der Bitte um Schutz und Hilfe an die deutſche Geſandtſchaft, da es an Verpflegung, Kleidung und Geld fehlt. Der deutſche Militärattache hat von der zuſtändigen tſchechiſchen Militärdienſtſtelle die Abſtel⸗ lung des unhaltbaren Zuſtandes gefordert. Weilere Anleihen für Prag? anb. London, 5. Oktober. Zu der 10⸗Millionen⸗Pfund⸗Anleihe für die Tſchecho⸗Slowakei ſchreibt die„Times“, dieſe Summe ſolle nur den erſten Schritt darſtellen. In London erwarte man, daß auch andere Regierungen einen Teil der der Tſchecho⸗Slowakes zu gewährenden finanziellen oder wirtſchaftlichen Hilfe übernehmen: würden. Engliſche Beobachterzahl wird verdoppelt EP. Lomdon, 4. Oktober. Die Zahl der amtlichen engliſchen Beobachter in den tſchecho⸗flowakiſchen Räumungsgebieten ſoll nach einer Meldung des„News Chronicle“ von 14 auf 28 erhöht werden. Die Beobachter ſollen zwiſchen dem Abrücken der tſchechiſchen Truppen und der endgültigen Ueber⸗ nahme der jeweiligen Gebiete durch Deutſchland auf die Durchführung der notwendigen Ordnungsmaß⸗ nahmen achten. Schreiben Daladiers an Chamberlain dnb Paris, 4. Okt. Miniſterpräſident Daladier richtete ein Schreiben an den engliſchen Premier⸗ miniſter Chamberlain, in dem er ihm für ſeine kürzliche Botſchaft an das franzöſiſche Volk herzlich dankte. Frankreich habe— ſo heißt es u. a. in die⸗ ſem Schreiben weiter— im Laufe der letzten Kriſe empfunden, wie ſich die Freundſchaftsbande mit dem britiſchen Volk noch enger geknüpft hätten. Daladier bewundere wie alle Franzoſen den Frie⸗ denswillen Chamberlains und deſſen Verſtändnis für die Verpflichtungen Frankreichs. Die engliſch⸗ fvanzöſiſche Zuſammenarbeitet ſchließe jedoch keine Zuſammenarbeit und Freundſchaft mit dritten Staaten aus. Amerika zum Münchener Abkommen anb. Washington, 4. Okt. Der ſtellvertretende Außenminiſter der USA, Welles, gab in einer längeren Rundfunkanſprache eine Darſtellung der politiſchen Entwicklung der letz⸗ ten Tage. Im Vordergrund ſeiner Ausführungen ſtand die Ueberwindung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Kriſe. Hierbei legte er als Amerikaner naturgemäß beſondere Betonung auf die Verſuche Rooſevelts, durch ſeine Telegramme an Hitler, Muſſolini, Be⸗ neſch, Chamberlain und Dalaoͤier ſeiner Stimme Geltung zu verleihen. Welles enthielt ſich zwar im einzelnen eines Ur⸗ teils über die in München getroffenen Entſcheidungen, aber er begrüßte mit Genugtuung den friedlichen Charakter der Löfung und ſprach den Wunſch aus, daß die Nationen der Welt ſich zu dauernder Fries densarbeit zuſammenfinden möchten. baer Gamelin in Straßburg Große Truppenparade und Beſichtigung des Brückenkopfes von Kehl EP Paris, 5. Oktober. Der franzöſiſche Generaliſſimus, General Game lin, beſichtigte am Dienstag die Befeſtigungen in der Gegend von Straßburg und insbeſondere am Brückenkopf von Kehl. An die Beſichtigung ſchloß ſich die angekündigte große Parade an, an der 20 000 Mann teilnahmen. Die Bevölkerung nahm an die⸗ ſen Kundgebungen regen Anteil. 0 S2l wilnſcht Arbeitsfrieden Die zerſtörende Wirkung der wirtſchaftlichen Selbſtbekämpfung anerkannt dnb. Neuyork, 5. Oktober. Von politiſchen Kreiſen, die dem Weißen Haus naheſtehen, wurde heute mit großer Offenheit zu den innerpolitiſchen Schwierigkeiten in USA Stellung genommen. Hierbei wurde ſchonungslos feſtgeſtellt, daß die Wiederherſtellung des induſtriellen Frie- dens unerläßlich ſei. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müßten ſich einigen und in Zukunft darauf verzich⸗ ten, ſich gegenſeitig zu bekämpfen und öffentlich zu beſchimpfen. 8 2 Die betreffenden Erklärungen ſprechen gleichzei⸗ tig oͤie Hoffnung aus, daß die kommenden Monate eine Wirtſchaftsbelebung bringen würden, wenn ſich auch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Regie⸗ rung erſt im Frühjahr voll auswirken würden. Auf jeden Fall müſſe der Friede zwiſchen Wirtſchaft und Regierung, ferner zwiſchen Wirtſchaft und Arbeiter⸗ ſchaft wie auch zwiſchen den einzelnen Gruppen der Arheiterbewegung wiederhergeſtellt werden. 5 In dieſem Zuſammenhang ſei erwühnt, daß ähn⸗ liche Gedankengänge in einem Appell zum Ausdruck kommen, den Rooſevelt an den Vorſitzemden der Facharbeitergewerkſchaft gerichtet hat.. s Hauptſchelfelelter 25 8 und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Wiu ba were kellberkreter deg Hauptſchriftlelt, d v. 5 Wiſſenſchaft und Meal Carl ee 5 delstell; Dr. Fritz B — Sport: 8. aul gi. 20 be p e e e Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Man beer tctunt 8 8 Dr. Fritz Bode& Co., Unt 2 R 1 1 8 8 erantworklich für Anzeigen und geſchäftliche Mittel. Hate dude, aftaanbei 5 5 8 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig.. Die Anzelgen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen gleich 5 5 1 in der Ausgabe B isgabe A Mittag aber 11 000 Ausgabe 2 Abende aber 10 00 23 usgabe B Über 10 500 8 N Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 eee ee * Mittwoch, 5. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 461 Maunheim, 5. Oktober. Ein Loch in der Mauer Als Fortſetzung und Schluß zur Abendausgabe vom 15. September, Nr. 425, ſchreibt uns ein Volksgenoſſe mit Humor folgende luſtige Gloſſe über die Neugierde. Aber durch das Geſpräch mit dem Wächter des Hauſes war doch ein gewiſſer innerer Konnex her⸗ geſtellt. Ich glaubte erfahren zu können, warum eigentlich das Loch durch die Mauer geſchlagen ſei und eine entſprechende Frage an den Wächter richten zu dürfen. Der aber ſchaute mich überraſcht und ge⸗ heimnisvoll an, das dürfe er mir nicht ſagen. Ich meinte, ſo ganz zwecklos würde ſo eine Arbeit doch nicht vorgenommen, worauf er: Ganz gewiß nicht, aber das Loch ſei„geheim“. Ich ſagte, das Loch ſehe ja jeder, alſo könne es doch nicht„geheim“ ſein!. Doch erwiderte er, das ſeien militäriſche Dinge, über die dürfe er nichts ſagen. Jetzt fing die Sache an intereſſant zu werden. Was könnte wohl da im Zentrum der Stadt für eine geheimnisvolle Anlage entſtehen? Ich dringe in ihn, ich ſei doch auch ein deutſcher Mann, habe den Weltkrieg mitgemacht und das En mir verdient. Von militäriſchen Anlagen verſtehe ich etwas, er könne auf mich vertrauen, daß ich gewiß nichts weiterſage, einem alten Soldaten könne man ſolche Dinge doch nicht vorenthalten. Es ſtellte ſich heraus, oͤaß der Wächter des Hauſes mit dleseneusuhi in Mole Aud Hauclasbeilea inden Sie im Bunten Lädchen, 0.1 95 8126 Line Reichling mir im ſelben Regiment gedient hatte, und daß wir gemeinſame Vorgeſetzte hatten. Damit war das Eis gebrochen. Er legte den Finger an oͤen Mund und flüſterte mir geheimnisvoll die Worte ins Ohr: „Das gibt e' Maſchinegewehrneſt!“. Ueberwälkigt von dem Wiſſen des Geheimniſſes und des Gedan⸗ kens, in wie weitſichtiger Weiſe für den Schutz des Bürgers ſelbſt inmitten einer Großſtadt alles vorbereitet ſei, führten mich die Schritte zum Stammtiſch in das nahe Habereckl. Dort ſchlug ich vor, den Skattiſch ein einzigesmal zu verlegen in das dem Loch in der Mauer gegenüber liegende Kaffee, das mir das einzige Schußfeld zu bieten ſchien für das entſtehende„Maſchinengewehrneſt“. Das anſcheinend gefährliche Lokal mußte ich kennen⸗ lernen und meine Kameraden— nichts ahnend von meinem Geheimnis— willigten ein, dort den Kaffee zu nehmen. Innerlich erregt trat ich ein in die Stätte, die berufen war, ſolche vorbereitende Maß⸗ nahmen herauszufordern. Ich fand nichts, aber auch garnichts, was mir gefährlich erſchien oder auch nur auffiel. Allen ſagte das Kaffee zu, die freundliche Bedienung, das gute Getränk, und ich aß von den trefflichen Nuß⸗Schiffchen, die meinen Gaumen reiz⸗ ten, vielleicht mehr, als zur Stillung des Bedürf⸗ niſſes notwendig war. Wieder zu Hauſe ging ich voller Gedanken früh zur Ruh und ſchlief ein. Da erſchienen die Nuß⸗⸗Schifſchen— immer mehr und wuchſen größer und größer und wurden zu U⸗Boo⸗ ten. Ich mitten unter ihnen ſchaue mich um, gegen⸗ üher aus dem Loch in der Mauer plötzlich das Ma⸗ ſchinengewehr ſchußbereit auf mich gerichtet. Ein Schlag will mich treffen!. Eine furchtbare Detonation läßt alles erbebenl. Schweißgebadet liege ich vor meinem Bett!. Hoffentlich bin ich der Einzige, der wegen eines Loches in der Mauer ſo ſchyeckliche Träume hatte. Deſſen aber bin ich gewiß: Nie mehr werde ich ver⸗ ſuchen, geheime Dinge ergründen zu wollen, die mich nichts angehen. „Die Moral von der Geſchicht Guck durch Mauerlöcher nicht!“ Der Meg zum dauerhaften Frieden Eine engliſche Stimme mahnt zur Zuſammenarbeit Dem Oberbürgermeiſter unſerer Stadt iſt von der„German Distreß Relief Fund“ in London aus Anlaß der Münchener Vereinbarung zwiſchen dem Führer und Neville Chamberlain folgende Botſchaft zur öffentlichen Bekanntgabe zugegangen: „Wir, die britiſche„German Distreß Relief Fnud', welche kurz nach dem großen Kriege gegründet wurde, um der deutſchen Nation in ihrer Notſtunde das tiefe Mitleid des britiſchen Volkes auszudrük⸗ ken, und auch zu verſuchen, durch Hilfestaten das alte ſtarke Band des Verſtändniſſes d wiſchen unſeren zwei großen Nationen wieber zu befeſtigen, ſchicken nun an das deutſche Volk eine dringende Botſchaft. Unſer Verſtänduis und unſer Mitgefühl haben nie abgelaſſen: ſie reichen weit über die Schranken der Politik hinaus. Heute wollen wir Ihnen unſere tiefe Freude und Dankbarkeit ausſprechen, daß der undenk⸗ bare Greuel eines Krieges zwiſchen unſeren Völ⸗ kern durch die Kräfte der Vernunft und des guten Willens beſeitigt worden iſt. Es iſt für uns alle eine Stunde der größten Er⸗ leichterung. Laßt uns, wöbrend wir die tiefe Angü der letzten Tage noch im Sinne haben, ſofort aufan⸗ gen, durch gegenſeitiae hohe Nerpflich⸗ tungen und ſelbſtauferlegte Opfer den Weg zu einem wahren und dauerhaften Frieden zu bahnen. Nur durch einen ſolchen Frieden wird es möglich ſein, die hohen Ideale, die wir zuſammen teilen, endgültig zu verwirklichen.“ e Unterſtützung der Angehörigen bei Arbeits⸗ verweigerung. Bekanntlich hört die Fürſorgepflicht auf, wenn der arbeitsfähige Unterſtützte die ihm an⸗ gebotene Arbeit verweigert; denn eine Perſon, die ihren Lebensunterhalt verdienen kann, iſt nicht hilfsbedürftig. Die Hilfsbedürftigkeit bleibt aber, wie das Bundesamt f. ö. Heimatweſen kürzlich in einer Entſcheidung feſtſtellte, für die Familienange⸗ hörigen eines die Arbeit Verweigernden beſtehen. Wenn die Unterſtützung des Ehemannes geſperrt wird, weil er die Arbeit verweigerte, ſo iſt der Für⸗ ſorgeverband doch verpflichtet, die Angehöb⸗ rigen weiter zu unterſtützen. . Je duęgalle des Munstlexs Miniſterpräſident Köhler eröffnete die Ausſtellung des„Hilfswerks für deutſche bildende Kunſt“ in der Kunſthalle Die Mannheimer deutſche bildende Kunſt wurde heute vor⸗ mittag eröffnet. In der großen Halle der Kunſt⸗ halle fanden ſich dazu zahlreiche Vertreter der Par⸗ tei, der Wehrmacht, des Staates, der Stadt, der Kul⸗ tureinrichtungen und der Wirtſchaft ein. Man ſah ſo u. a. Kreisleiter Schneider, Generalmafor Rit⸗ ter von Speck, Polizeipräſident Dr. Ramſper⸗ ger und Oberbürgermeiſter Renninger. Eine beſondere Auszeichnung erfuhr der Feſtakt durch die Teilnahme des badiſchen Miniſterpräſidenten Köh⸗ Le r. Nach dem vom Kergl⸗Quartett geſpielten Adagio cantabile aus dem Streichquartett D⸗Dur von Hayoͤn ſprach zunächſt Ausſtellung für Kreisleiter Schneider Er brachte zum Ausdruck, daß die Partei des Krei⸗ ſes Mannheim ſtolz und erfreut iſt, daß dieſe Aus⸗ ſtellung nun gerade in unſere Stadt gekommen iſt. Dann entbot der Kreisleiter einen beſonderen Will⸗ kommgruß dem badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler und dem Reichsbeauftragten für könſtleriſche Formgebung Prof. Hans Schweitzer⸗Mjöl⸗ nir, den er als aus der Kampfzeit bekannten Kün⸗ der des nationalſozialiſtiſchen Wollens feierte. Kreisleiter Schneider kam darauf zu ſprechen, daß die Mannheimer Bevölkerung ſchon immer den deut⸗ ſchen Künſtlern ſtärkſtes Verſtändnis und größte Liebe entgegengebracht habe. Wenn er als Kreis⸗ leiter die Ausſtellung in die Obhut der Partei über⸗ nehme, ſo könne er auf Grund dieſer Einſtellung der Mannheimer Bevölkerung wohl im Namen aller Kreiſe das Verſprechen abgeben, daß jeder hier dazu beitragen werde, der Ausſtellung zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Aus ſolcher dem Künſtler gezollter Anerkennung aber ſchöpfe dieſer neue Kraft, für Gemeinſchaft und Volk weiter zu arbeiten. Profeſſor Schweitzer machte anſchließend einige grundſätzliche Ausführun⸗ gen. Er kam dabei darauf zu ſprechen, daß heute— nach Ueberwindung der Jahre des Zerfalls— man⸗ cher Künſtler ganz von vorne anfangen und ſich auf die Grundſätze der Kunſt erſt wieder beſinnen muß, um wirklich wieder als Künſtler zum Künder und Träger ſeiner Zeit werden zu können. Durch die Beſeitigung des Banalen ſei heute allerdings Raum für die Entfaltungeiner neuen Künſtler⸗ generation geſchaffen, natürlich nur ſoweit es ſich um wertvolle Künſtler handelt. Die Kunſt⸗ pflege werde in unſeren Tagen von wirklich verant⸗ wortungsbewußten Männern geleitet. Das Hilfs⸗ werk für deutſche bildende Kunſt habe dabei die be⸗ ſomdere Aufgabe der Prüfung der bildenden Künſtler und— ſoweit ſie würdig ſind— ihrer Förderung. Die Aufſtiegsmöglichkeiten werden durch ideelle und materielle Hilfe gegeben. Beſonders nachdrücklich wies der Redner darauf hin, daß es ſich beim Hilfs⸗ werk nicht um ein Almoſen für den Künſtler, ſon⸗ dern um ein Hilfswerk für die Kunſt handelt. Die Kunſtausſtellungen des Hilfswerks können natürlich nicht nur aus Spitzenleiſtungen beſtehen, aber es werde an alle Werke, die in die Ausſtellung eingereiht werden follen, ſehr ſtrenge Maßſtäbe an⸗ gelegt, und auch von jungem begabtem Nachwuchs werden nur Werke gezeigt, die ſchon ſoweit aus⸗ gereift ſind, daß man mit ihnen vor die Oeffentlich⸗ keit treten kann. Es werden alſo vom Hilfswerk nur ſolche Kunſtwerke angenommen, die den Aufwand wirklich lohnen. Der Käufer muß die Sicherheit haben, daß er ein wahrhaft gutes und ſchönes Werk erhält. Profeſſor Schweitzer wies darauf hin, daß jeder, der ein Werk der Kunſtausſtellung erwirbt, an der Neugeſtaltung der deutſchen Kunſt mithilft. Zum Schluß teilte er noch mit, daß die Ausſtellung in den Städten, die von ihr bisher beſucht wurden, ſtets große Erfolge erzielte. Im Durchſchnitt wurden 50 v. H. der ausgeſtellten Werke verkauft, in einer noroͤdeutſchen Stadt ſogar 80 v. H. Prof. Schweitzer ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß Mannheim hinter dieſen Erfolgen nicht zurück⸗ ſtehen werde. Das Allegro moderato aus Haydns Streichquar⸗ tett-Dur leitete über zur Eröffnungsanſprache von Miniſterpräſident Walter Köhler Der badiſche Miniſterpräſident beſchäftigte ſich zu⸗ nächſt mit der Frage, daß in den Zeiten des Kamp⸗ ſes die führenden Schichten des Bürgertums kein Verhältnis zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung finden konnten, weil dieſe ihnen in der Zielſetzung zu revolutionär und in den Methoden zu verletzend war. Der Führer— ſo unterſtrich der Reoöner— Kein Paktieren mit Juden im Wohnungsweſen Eine grund ſätzliche Stellungnahme des Amtes Haus und Heim Das Wiener Bezirksgericht Joſefſtadt hat kürz⸗ lich eine jüdiſche Mieterin zur Räumung ihrer Wohnung innerhalb 14 Tagen verurteilt. Der Umſtand, daß die Beklagte Volljüdin iſt, wurde dabei als erheblich nachteiliger Gebrauch des Mietgegenſtandes angeſehen. Der Nachteil entſteht für die Hausgemeinſchaft. Nach entſprechenden Urteilen in Köln, Nürnberg und Berlin bedeutet das Wiener Urteil einen neuen weſentlichen Fortſchritt in der Entwicklung unſerer Rechtſprechung. Der Begriff der Hausgemeinſchaft iſt hier, wie in dem fachlichen Schulungsblatt„Haus und Heim“ der DA in einer grundſätzlichen Betrachtung aus⸗ geführt wird, als Faktum unſerer völkiſchen Ent⸗ wicklung gewertet worden. Juden ſind in der deut⸗ ſchen Hausgemeinſchaft unmöglich, undenkbar und untragbar. Dem muß die Rechtſprechung num auch Rechnung tragen. Wer außerhalb der Volksgemein⸗ ſchaft ſteht, ſteht auch außerhalb der Hausgemein⸗ ſchaft. Die Hausgemeinſchaft iſt die Ver⸗ wirklichung der Volksgemeinſchaft im kleinen Verband und als ſolche das Ziel einer Erziehung, in die ber Nationalſozialismus ſeit Jah⸗ ren das ganze Volk mit wachſendem Erfolge genom⸗ Zwei radfahrende Schüler verunglückt Polizeibericht vom 5. Oktober: Sieben Verkehrsunfälle: Geſtern abend fuhr ein zehn Jahre alter Schüler auf der Kreis⸗ ſtraße 146 in Mhm.⸗Feudenheim mit ſeinem Fahrrad, auf deſſen Gepäckträger ein weiterer zehn Jahre alter Schüler mitfuhr, gegen den Anhänger eines Perſonenkraftwagens. Der eine der Schüler wurde zu Boden geworfen und trug einen Schädelbruch ſowie einen Bruch des Unter⸗ kiefers davon. Der Verletzte wurde mit dem Sani⸗ tätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht, wo er verblieb. Ueber die Urſache des Unfalls ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange. Bei ſechs weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden drei Perſonen verletzt, zwei Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung: Wegen verſchiedener Über⸗ tretungen der Straßenverkehrsoroöͤnung wurden 14 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt, und an zwei Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel auſwieſen. „Die Welt iſt bunt. Farbenbilder in der Photographiſchen Geſellſchaft „Die Welt iſt bunt, und bunt ſind ihre Farben.“ Und wie prächtig, wie lebenswahr leuchteten ſie her⸗ vor aus den Bildern, mit denen Herr Heeg die „Photographiſche Geſellſchaft Mannheim“ beim letzten Vereinsabend im Hotel National erfreute. Mochten es Fuchſien und Fackellilien des Botaniſchen Garten⸗ Ueberlingen oder der lieblichen Inſel Mainau gol⸗ dene Orangen ſein, die der Farbfilm eingefangen men hat, und nicht ein liberaliſtiſcher Vertrag zwi⸗ ſchen Mieter und Vermieter. Wann allerdings dieſes Erziehungsziel im ein⸗ zelnen Hauſe erreicht worden iſt, darüber laſſen ſich keine anderen Feſtſtellungen machen als durch das Zeugnis der Mieter und des Vermieters ſebbſt. Die Glieder einer Hausgemeinſchaft allein können die Verwirklichung der Hausgemeinſchaft unter ſich feſt⸗ ſtellen, und ſie allein können wiſſen, von welchem Zeitpunkt ab die Anweſenheit jüdiſcher Mieter von ihnen als Beläſtigung— ſowohl des Mieters als auch des Vermieters— ſo ſtark empfunden worden iſt, daß damit der Aufhebungsgrund gegeben war. Dies gilt auch für alle die Fälle, wo bisher die Gerichte die Aufhebung von Miet⸗ und Nutzverträgen ſowie auch von Genoſſenſchaftsverträgen mit Juden verweigert haben, weil der„wichtige Grund“ wegen Unzumut⸗ barkeit bereits ſeit Jahren beſtanden und der deut⸗ ſche Vertragspartner trotzdem das Vertragsver⸗ hältnis bis vor kurzem fortgeſetzt habe. Keinem Hausbeſitzer, keinem gemeinnützigen Wohnungs⸗ unternehmen und keiner Baugenoſſenſchaft kann heute zugemutet werden, die alten Vertragsverhältniſſe fortzuſetzen, weil jedes Paktieren mit Juden im Woßhnungsweſen volksſchädliche Gefahren in ſich trägt. hatte, mochten die vielbeſuchten Täler und Höhen um Oberſtaufen vor unſer Auge treten, mochten hundert andere Dinge und Geſchehniſſe des Alltags ſich zei⸗ gen: all die Bilder löſten Staunen und Entzücken aus. Vollendetere Farbbilder ſahen wir bisher nicht. Man muß mit viel Liebe, aber auch mit Ueberlegung und Geſchick zu Werke gehen, um ſolch lohnende Ausbeute zu erzielen. Erfreulicherweiſe hat deutſche Werkmannsarbeit vor kurzem einen Farbfilm ge⸗ ſchaffen, der ungeahnte Möglichkeiten erſchließt. Die Photographiſche Geſellſchaft Mannheim hegt und pflegt auch dieſes Gebiet photographiſcher Betä⸗ tigung, tauſcht ſtändig Erfahrungen aus unh führt des öfteren Farbenlichtbilder vor. Der Herbſt mit ſeinem reichen Bunt fordert zu neuem Tun auf. Der„Reichsbund deutſcher Amateur⸗ photographen“ hatte im September zu Königs⸗ berg eine Ausſtellung veranſtaltet, an der mit zahl⸗ reichen Arbeiten auch der Mannheimer Zweigverein beteiligt war. Zwei Mitglieder, die Herren Rex⸗ roth und Mehlhorn, wurden dabei mit der Reichsbundmedaille ausgezeichnet.—H. Ende November: Südweſtdeulſche Rundfunkausſtellung in Mannheim Im Rahmen der Gaukulturwoche des Gaues Ba⸗ den wird in Mannheim die Südweſtdeutſche Rund⸗ funkausſtellung„Rundfunk iſt Freude“ durchgeführt. Die Gaukulturwoche wird Ende November dieſes Jahres ſtattfinden. Die Eröffnung der Süd⸗ weſtdeutſchen Rundfunkausſtellung, die unter der Schirmherrſchaft von Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſteht, erfolgt am 28. November. Die Ausſtellung, die auch die Fernſehhalle enthalten wird, bleibt bis zum 4. Dezember geöffnet. 8 hätte aber niemals das Dritte Reich geſchaffen, wenn er nur die Intelligenz um ſich gerufen hätte. Adolf Hitler rief das ganze deutſche Volk lund damit auch die genannten Kreiſe), weil ſein Ziel nur durch das Volk zu erreichen war. Auch nach der Machtergreifung ſeien lange die Beziehungen zwi⸗ ſchen Partei und Intelligenz nicht beſonders gut ge⸗ weſen, das habe ſeinen Grund darin gehabt, daß zunächſt Aufgaben negativer Art zu löſen waren. Zu allererſt mußte die füdiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſche Kunſt beſeitigt werden. Dieſe Mäß⸗ nahme ſei nicht von allen verſtanden worden, aber darüber habe man hinweggehen müſſen in der Er⸗ kenntnis, daß eine Geneſung nur dann eintreten konnte, wenn alle jene Machwerke, die das Deka⸗ dente, Gemeine und Niederdrückende darſtellten und geeignet waren, dem Volke ſeinen Glauben zu neh⸗ men, weggeräumt waren. Dazu kam dann die Ab⸗ wehr jener hundertfünfzigprozentigen Schwärmer, die in nationaler Phraſe und nationalem Kitſch zu machen ſuchten, die zu dichten begannen üher Dinge, die ſie nicht als großes Erlebnis auf⸗ genommen hatten. Der Sißfel- Ae Nleiddag- ist ein eleganter 8198 Z EUUMER-HUT vom grogen modernen Huthaus in der Breiten Straße N 1, 8— Seit 1888— N 1, 7 Erſt nachdem dieſe beiden Vorarbeiten geleiſtet waren, konnte der Neuaufbau beginnen. Der Nationalſozialismus denke dabei gar nicht daran, dem bildenden Künſtler Feſſeln anzulegen, ſondern er ſei ſich darüber im Klaren, daß man die Künſtler nicht wie etwa eine Kompanie Soldaten ausrichten kann. Es gehöre zum Weſen des Künſtlers, daß er eigenwillig und kantig ſei, daß man ihn alſo nicht auf einen Generalnenner bringen kann. Aber eines werde von allen gefordert: Jedes Kunſtwerk muß ſo beſchaffen ſein, daß es beim Be⸗ trachter die ſeeliſche Seite anklingen läßt. Auch in den Männern, die in den vergan⸗ genen fünf Jahren für Brot, Rohſtoffe, Kanonen und Flugzeuge ſorgen mußten, lebe die Sehnſucht nach dem„ewigen Brot“, auch ſie ſuchten in der Zu⸗ flucht zur Kunſt Entſpannung. Der Miniſterpräſi⸗ dent wies in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß der Führer gerade in den Tagen, da die tſchechiſch⸗ ſlowakiſche Frage zur dramatiſchen Löſung reifte, in Nürnberg ſeine große kulturpolitiſche Rede gehalten hat. Zu den Aufgaben des Hilfswerks für deutſche bildende Kunſt übergehend, betonte der Redner, daß dieſes nicht als Unterſtützungsverein betrachtet wer⸗ den darf. Seine Aufgabe beſtehe darin, den langen Weg, der zwiſchen Maler und Plaſtiker einerſeits und Käufer andererſeits liegt, zu ebnen. Miniſter⸗ präſtdent Köhler appellierte an jene Kreiſe, die hier⸗ zu in der Lage ſind, dieſen Gedanken zu realiſieren, und gab zum Schluß ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß Mannheim nicht nur als Induſtrieſtadt ſeine Pflicht erfülle, ſondern auch im Wiſſen um die „zweite Seite des Lebens“. In dieſem Sinne er⸗ öffnete er die Ausſtellung. Die Feier klang in das„Sieg Heil“ auf den Fücrer und in die Lieder der Nation aus. Es folgte ein Rundgang der Ehrengäſte durch die Schau. dr. W. th. Wichtig in den Tagen des Umzugs: Neues Meldeverfahren und neue Meldeformulare Im Zuſammenhang mit der vor einigen Tagen erſchienenen amtlichen Notiz über das polizeiliche Meldeverfahren macht der Polizeipräsident noch ausdrücklich auf folgendes aufmerkſam: Bei Umzügen innerhalb der Stadt und Vororte ſind nach der neuen Reichsmelde⸗ ordnung keine Auszugsmeldungen mehr von dem Meldepflichtigen zu erſtatten. Bei dieſen Umzügen genügt es, wenn der Hauptmeldepflichtige— das iſt der Umziehende— den Einzug in die neue Woh⸗ nung durch Abgabe der weißen Einzugsmeldung Ereifach) vorſchriftsmäßig anzeigt. Der erſolgte Auszug bei Umzügen innerhalb der Stadt und Vororte iſt jedoch vom Hauseigentümer und bei Untermietern vom Wohnungsgeber durch eine ein⸗ fache. Auszugsmitteilung der Meldebehörde zur Kenntnis zu bringen. Hierzu kann ein Poſtkarten⸗ formular, das in einer Reihe von hieſigen Schreib⸗ warenhandlungen ebenfalls erhältlich iſt, benutzt werden. Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß entgegen der in der Reichs meldeoroͤnung allgemein vorgeſoßenen An⸗ und Abmeldefriſt von einer Woche durch Verordnung des Mjiniſters des Innern für das Land Baden die An⸗ und Abmeldefriſt auf 3 Tage feſtgeſetzt wurde. Um eine reibungsloſe Abwicklung der Anmelde⸗ geſchäfte insbeſondere in der Uebergangszeit zu gewäßrleiſten, wird empfoßlen, insbeſondere den auf der Rückſeite der neuen Moſhefarmwlare aßaedruck⸗ 15 Auszug aus der Reichsmeldevronung zu beach⸗ en. * Pfalzfahrt des Odenwaldklubs. Am kommen⸗ den Sonntag fährt der Odenwaldklub nach Bad Dürkheim. Ueber den Kriemhildenſtuhl(früher Brunholdisſtuhl genannt), der einzigartige Zeichen aus germaniſcher Zeit aufweiſt, um die Heidenmauer und den Teufelsſtein herum wird auf ausſichts⸗ reichen Wegen das reizend gelegene Höningen er⸗ reicht. wo die Reſte eines im Mittelalter angeſehe⸗ nen Kloſters beſichtigt werden. Ueber den 515 Meter hohen Rahnfels geht es hinab zu den Reſten der ſchon früh zerſtörten Burg Schloßeck nach Harden⸗ burg, deſſen gewaltige Burgruine maleriſch über dem Iſenachtal thront. Die Wanderung endet in Bad Dürkheim. 5 Aus Baden 70000 RM erſchwindelt Ein„Patent“⸗Gauner wandert ins Zuchthaus Mosbach, 4. Okt. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den zuletzt in Lauda wohnhaft geweſenen 37⸗ jährigen Theodor Romani wegen Betruges in neun Fällen zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. R. war in ſeinem Leben ſchon mehrmals in den Klauen des Pleitegeiers, ver⸗ ſuchte, über den großen Teich zu entkommen, durfte aber in Amerika nicht an Land gehen, kam deshalb über Holland, wo er eine ſtrafliche Gaſtrolle gab, nach Deutſchland zurück und erntete eine längere Ge⸗ fängnisſtrafe. Wieder in Freiheit, ging er ans„Er⸗ finden“, arbeitete„Patente“ aus, die zwar von aller Welt abgelehnt wurden, aber bei einem intereſſier⸗ ten Manne ein gläubiges Gemüt fanden. Unter der Vorſpiegelung, mit Weltfirmen bereits über den An⸗ kauf der„Patente“ zu verhandeln, ſchwindelte der Gauner dem Manne(der ſein Arbeitskamerad war) rund 45 000 Mark ab, die dieſer ſich zum Teil ſogar geliehen hatte. Daneben betrog er andere Leute, ſo daß auf ſein Gaunerkonto 70000 Mk. kommen. Das Geld gab der Halunke mit vollen Händen auf Vergnügungen und Zechereien aller Art aus. Aeber Nacht erblindet Seckach, 5. Okt. Die Frau eines hieſigen Ge⸗ ſchäftsmannes wunderte ſich, daß es gar nicht Tag werden wollte, obwohl ſie ſchon völlig ausgeſchlafen hatte. Mit Entſetzen ſtellte ſie beim Lichtanzünden feſt, daß ſie nichts mehr ſah. Sie war über Nacht erblindet. In der Heidelberger Klinik, wohin man die Frau ſofort ſchaffte, hofft man der Frau das Augenlicht wieder zurückzugewinnen. 4hjähriger wird vermißt f * Karlsruhe, 5. Okt. Vermißt wird ſeit 23. September der hieſige Kaufmann Wilhelm Roſen⸗ felder, geb. am 7. Juni 1889 in Peterzell bei Villin⸗ gen. Der Mann iſt 1,65 Meter groß, ſchlank, grau⸗ haarig mit durchgehender Glatze, bartlos und trägt helle Hornbrille, grauen Filzhut, dunkelgrauen Anzug und ſchwarze Halbſchuhe. Die Kriminal⸗ polizeiſtelle Karlsruhe bitte um ſachdienliche An⸗ gaben. * Lauda, 5. Okt. Der letzte Altveteran und älteſte Einwohner, Zugſchaffner i. R. Eduard Hehn, vollendete ſein 90. Lebensjahr. Althauſen bei Pfullendorf, 3. Okt. Der aus Ebenweiler ſtammende Hubert Kern, Vater von vier Kindern, geriet in den Sumpf des Altweihers und konnte nicht mehr aufs Land zurück. Der Un⸗ fall ereignete ſich nachts. Morgens fand man die Leiche. Kreis Mergentheim iſt größer geworden Baß Mergentheim, 5. Okt. Die bisher zu dem Kreiſe Gerabronn gehörenden drei Orte Niederſtet⸗ ten, Oberſtetten und Wildentierbach ſind ab 1. Okto⸗ 9 Jahres dem Kreiſe Mergentheim zuge⸗ eilt. Betrügers Erdenwallen Das Zuchthaus wird ſein Quartier * Kirchheimbolanden, 5. Okt. Der Njährige Bernhard Ad ber, ein mehrfach vorbeſtrafter Nichts⸗ tuer aus Mau dach, wurde durch das hieſige Amts⸗ gericht wegen einer Anzahl Betrügereien zu dret Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte hier und in der Umgegend Bier⸗ und ſonſtige Wirtſchaften durch große Zechprellereien geſchädigt, auch ſonſtige Be⸗ trügereien begangen. Das ergaunerte Geld gab er an ſeine Geliebte und andere Leute mit vollen Hän⸗ den aus nach dem Grundſatz„Der Taler muß rol⸗ Neue Man 7 Die große 2 nheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Straßen des Führers wachen: zeſt-Oſt-Reichsautobahn im Bau R f. Mittwoch, 5. Oktober 1938 Reichsaulobahn Karlsruhe-Pforzheim vor der Vollendung bld. Karlsruhe, 5. Oktober. Noch vor Jahresende wird die Strecke Karlsruhe — Pforzheim der Reichsautobahn— zunächſt„ein⸗ gleiſig“— in Betrieb genommen werden. Damit iſt die für unſere Südweſtmark ſo außerordentlich wichtige Oſt⸗Weſt⸗Verbindung hergeſtellt, deren Be⸗ deutung erſt völlig klar wird, wenn manu einmal eine„Autobahnſtunde“ mit einer„Wegſtunde“ aus der Zeit vor 100 Jahren vergleicht. Im Zeitalter des Volkswagens in Verbindung mit der Autobahn ſind, an der Zeit, nicht an den Kilometern gemeſſen, der Schwarzwald und die Tiroler Alpen nicht wei⸗ ter von einander entfernt, als etwa die Städte Mannheim und Karlsruhe zur Zeit der Poſtkutſche. Erfreulich für uns iſt jedoch auch die Tatſache, daß ſich die Autobahn zugleich auch weiter nach Sü⸗ den vorſchiebt und in abſehbarer Zeit Baden ⸗ Baden erreichen wird. Daß dieſe Süblinie keine Zukunftsmuſik iſt, ſondern bald greifbare Geſtalt an⸗ nehmen wird, beweiſt die Anlage des Autobahn⸗ dreiecks im Walde zwiſchen Rüppurr und Wolfarts⸗ weier. Nachdem die Autobahn mittels einer gewaltigen Stahlbrücke ſüdlich der im Herbſt 1937 fertiggeſtellten Unterführung unter der Robert⸗Wagner⸗Allee die zahlreichen Gleiſe(Strecke Karlsruhe— Durlach) der Reichsbahn überquert hat, mündet ſie in wenigen Kilometer Entfernung in ein neues Dreieck ein, deſſen Anlage ſo getroffen iſt, daß jeder Fahrer, aus welcher der drei Richtungen er kommen mag, in eine beliebige andere einbiegen kann ohne die entgegen⸗ laufende Fahrbahn zu kreuzen. Es handelt ſich alſo um eine ähnliche Anlage wie bei Mannheim. Während die Strecke nach Baden-Baden zunächſt in einem vorläufigen Zubringer an der Reichsſtraße zwiſchen Rüppurr und Ettlingen endigt, ſteigt die andere ſüdlich Wolfartsweier zum Schwarzwald⸗Gebirgsrand empor, wo ſie die Reichsſtraße Nr. 3 überſchreitet. Von dieſer Stelle aus hat man einen weiten Ausblick ſowohl auf die aus dem Rheintal aufſteigende Auto⸗ bahn, wie auf Teile des Autobahndreiecks mit ſeinen Ueberführungen, während im Hintergrund Karlsruhe in den grünen Wild verſunken zu ſein ſcheint. Der kleine Wettersbach, dem die beiden auf der Höhe liegenden Ortſchaften Grün⸗ und Hohenwettersbach ihren Namen verdanken, hat hier ein tiefes Tal ein⸗ geſchnitten, das von der Autobahn in einer Höhe von 21 Metern über der Talſohle überſchritten werden muß. Zur Zeit noch in einem Gewirr von Gerüſt⸗ holz verſteckt, erhebt ſich hier eine mit rotem Sand⸗ ſtein verkleidete und daher ſich ſchön in die Landſchaft einfügende dreiteilige Bogenbrücke. Jeder Bogen hat eine Oeffnung von 31,5 Metern, während die Geſamtlänge von Widerlager zu Widerlager 135 Meter beträgt. In einer ſcharſen Steigung bis zu 4,5 Zentimeter pro einem Meter gewinnt nunmehr die Autobahn die Höhen der nördlichſten Schwarzwald⸗Ausläufer. Die Eigenart des Geländes blieb nicht ohne Rückwirkung auf die techniſche Ausführung. Während man in der Rheinebene mit der Auto⸗ bahn das Bild des ſchnurgeraden oder Höchſtens leicht gekrümmten Betonbandes verbindet, weiſt dieſe Strecke verhältnismäßig ſtarke Krümmungen auf, führt bald durch Wälder, bald durch Wieſen⸗ gründe, windet ſich am Hang entlang mit gelegent⸗ lich terraſſeuförmig übereinander angelegten Fahr⸗ bahnen. Zwiſchen Hohenwettersbach und Palmbach wird der ieee Die Namen der Toten ſeſtgeſtellt: 12 Todesopfer des Autobusunglücks Die bei dem Zuſammenſioß am Vahnübergang getöteten Arbeiter ſtammen aus Wiesloch und Amgebung Wiesloch, 5. Oktober. Zu dem ſchweren Autobusunglück am ſchie⸗ nengleichen Uebergang zwiſchen Wiesloch und Rot⸗Malſch erfahren wir noch folgende Ein⸗ zelheiten: Die Namen der gleich nach dem Unglück in die Leichenhalle der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt ge⸗ brachten Toten ſind:. Adam Gerold aus Wiesloch, Ludwig Kies aus Wiesloch, Karl Weckeſſer aus Wiesloch, Wipfler aus Nußloch Bernhard Füg aus Rauenberg, A. Fiſcher aus Rauenberg Erwin Lutz aus Rauenberg Röder aus Leimen, Mack aus Dielheim, Kocher aus Heidelberg⸗Kirchheim, Sterzenbach aus St. Ilgen. Das zwölfte Opfer * Heidelberg, 5. Okt. Insgeſamt neun bei dem furchtbaren Verkehrsunglück bei Roth⸗Malſch ver⸗ letzte Leute waren ins Heidelberger Akademiſche Krankenhaus eingeliefert worden. Einer der Schwerverletzten namens Feininger aus Hilsbach iſt Len.“ Er ſelber rollt nun auf dieſe Weiſe durchs nun im Laufe der vergangenen Nacht geſtorben. Zuchthaustor. Damit erhöht ſich die Zahl der Todesopfer auf zwölf. ieee e eee i Am kommenden Wochenende: Wieder Weinköniginnen⸗Krönung in Neuſtadt * Neuſtadt a. d.., 5. Oktober. Mitten im Herzen des Weinlandes, in Neuſtadt, rüſtet man zum großen Weinleſefeſt. Es wird dies⸗ mal am 8. und 9. Oktober begangen. Eiſige Nächte, Hagel und Sturm haben leider einen großen Teil der Leſe zunichte gemacht, doch hofft man, daß ſich der junge Wein würdig an den der Vorjahre an⸗ ſchließen werde. Aus allen Teilen des Reiches ſind ſchon Namensvorſchläge eingelaufen mit zum Teil ſehr netten und humorvollen Einfällen. Bis der Tag der Wahl gekommen ſein wird, wird das Dreitauſend wie im letzten Jahre wieder voll ſein. Sechs treffende Namen wird man zuvor ſchon ausſuchen. Aus ihnen werden die Stimmzettel den richtigen beſtimmen. Gleichſchalter, Raſſenreiner, Pfälzer Rekrut und Pfälzer Bomber waren ſeine Vorgänger. Sie alle haben ſich bewährt. So wird es auch mit dem„Neuen“ werden. Die Räume des Neuſtadter Saalbaues, in dem die Taufe des neuen Weines vor ſich geht und die deut⸗ ſche Weinkönigin ihre Krone erhält, werden in ein herbſtliches Paradies verzaubert. Auf dem Bahn⸗ hofsplatz wird ſich das im vergangenen Jahr zum erſtenmal erſtellte Winzerdorf wieder erheben, große Zelte werden die Maſſen aufnehmen. Der Samstag iſt ganz dem Abſchied der 1 Weinkönigin Guſtel Hauptmann, gewidmet. g Hier werden u. a. der pfälziſche Dichter Leopold Reitz, Kammerſänger Franz Schuſter, Trach⸗ tengruppem aus der Heimat und der deutſchen Oſtmark und ein Wein ballett mitwirken. Eine Ueberraſchung wird in dieſem Jahr der große Wein⸗ brunnen vor dem Saalbau ſein, der, in ſeiner Aus⸗ führung ein Monumentalbau, ſymbolhaft die Frucht⸗ barkeit der Pfalz kennzeichnen ſoll. Der Sonntag bringt am Nachmittag einen großen Winzerzug, an dem alle Weinorte der Umgebung teilnehmen. Im Zuge ſelbſt wird die Weinkönigin 1937 mit ihrem Gefolge erſcheinen. Zum letzten Male wird ſie für kurze Zeit ihr Zepter über eine frohbewegte Schar ſchwingen. 8 5 Die Taufe des„Neuen“ um ſechs Uhr abends wird ein beſonderes Ereignis ſein. Wenn dann der Bellemer Heiner und all die Mitwirkenden nach der Krönung in das Lob auf den jungen Wein und die neue deutſche Weinkönigin ein⸗ ſtimmen, haben die Fahrpläne ihre Gültigkeit ver⸗ loren. Ein großes Feiern beginnt. Nicht zuletzt gib der Ausklang der ſaarpfälziſchen Gaukulturwoche, der mit dieſem fröhlichen Feſte gleichſam begangen wird, dem Verlauf eine beſondere Note. Haardt, Die Unglücksſtelle bot ein Bild der Verwüſtung. Am niederen Bahnhang lagen Autoteile, Sitzpolſter, Fenſtereinfaſſungen, kurz, alles, was an dem Wagen nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Das Fahrzeug, das zu einem Wrack zertrümmert war, ſtand ſeltſamer⸗ weiſe noch auf oͤen Rädern. An der gleichen Stelle ſtarben 1926 über 10 Menſchen! Schon einmal, im Jahre 1926, ereignete ſich unweit derſelben Stelle am übernächſten Bahnüber⸗ gang ein ähnliches gräßliches Unglück. An einem Sonntag wollte eine Sängergeſellſchaft von einem Ausflug heimkehren, als ſie auf dem Uebergang von einem Schnellzug erfaßt wurde. Auch damals waren übertzehn Tote zu beklagen. wei Verkehrsunfälle: Drei Kinder ſchwerverletzt * Pirmaſens, 5. Okt. Das zwölfährige Töchter⸗ chen der Familie Auer lief beim Ueberqueren der Straße direkt in einen Kraftwagen. Mit ſchweren Verletzungen wurde es ins Krankenhaus eingelie⸗ fert.— Nahe dem Schloßplatz wollten zwei Kinder die Straße überqueren, wobei ſie durch einen Laſt⸗ kraftwagen angefahren und ſchwer verletzt wurden. Auch ſie wurden ins Krankenhaus geſchafft. Laſtzuganhänger macht ſich ſelbſtändig * Ludwigshafen, 5. Okt. An der Unterführung in der Frankenthaler Straße machte ſich als Folge unzulänglicher Koppelung der Anhänger eines Laſt⸗ zuges ſelbſtändig, lief auf der abſchüſſigen Straße zurück und ſauſte gegen einen Perſonenkraftwagen, der zertrümmert wurde. Der Lenker des Per⸗ ſonenwagens kam zum Glück mit leichten Verletzun⸗ gen davon. Elf Kinder wurden Waiſen * St. Jugbert, 5. Okt. Auf der Straße nach Ober⸗ würzbach wurde bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Laſtautos ein Wagenkaſten zur Seite geſchleu⸗ dert und traf die auf dem Gehſteig befindliche Frau Georg Hauck aus Oberwürzbach, die ihren Jungen an der Hand hielt und auf dem Heimwege war. Die Frau wurde auf der Stelle getötet, der Sohn ſchwer verletzt. Elf Kinder ſind durch den tra⸗ giſchen Unglücksfall mutterlos geworden. Liebespaar von Auto angefahren * Heidelsheim bei Bruchſal, 5. Ok. Nahe vor dem Ortseingang wurde abends ein junges Paar von hier, der Arbeiter K. und die ledige L.., auf der Landſtraße durch einen Perſonenkraftwagen an⸗ gefahren und zur Seite geſchleudert. Der junge Mann wurde mit einem ſchweren Schädelbruch und Beinbrüchen, das Mädchen mit Knochenbrüchen vom Platze getragen. Scheitelpunkt erreicht. Die ziemlich ausgedehnte Hochfläche ladet förmlich ein, an dieſer Stelle einen Parkplatz anzulegen. Zur Zeit befindet ſich hier noch ein ganzes Heerlager von Bauhütten, Silos, Schal⸗ und Gerüſthölzern. Aber dazwiſchen wird eifrig gearbeitet, und im Geiſte ſieht man ſchon den künftigen Raſtplatz, an dem die weniger eiligen Fahrer anhalten, um die herrliche Fernſicht auf Schwarzwald und Vogeſen zu genießen. Mit mäßigem Gefälle nähert ſich von dieſer Stelle ab die Autobahn dem hübſch in einer Talſenke gele⸗ genen Mutſchelbach. Oberſten Bauleitung Frankfurt betreute Abſchnitt. Die Fortſetzung wird von der OBR Stuttgart bear⸗ beitet. In techniſch intereſſanter Anlage ſind nun weiter⸗ hin auch hier die beiden Fahrbahnen gelegentlich wieder geſtaffelt angelegt. Die Autobahn ſteigt durch eine landſchaftlich reizvolle Gegend hinab zum Tal⸗ keſſel, zur Goldſtadt Pforzheim, die im Norden umgangen wird. Fünf Kilometer nordweſtlich der Stadt zweigt von der Reichsſtraße Nr. 1(Pforzheim⸗Durlach) der Zu⸗ bringer von der Anſchlußſtelle„Pforzheim⸗Weſt“ ab. Bis zur Fertigſtellung der Umgebung, vor allem der Kämpfelbachbrücke bei Iſpringen, wird er die Auf⸗ gabe haben, auch den Durchgangsverkehr Karlsruhe — Stuttgart aufzunehmen und durch die Stadt zu lei⸗ ten ſowie umgekehrt den aus der Stadt bzw. vom Zubringer„Pforzheim⸗Oſt“ an dieſe abgegebenen Verkehr der Autobahn wieder zuzuführen. Die An⸗ ſchlußſtelle„Pforzheim— Oſt“ befindet ſich fünf Kilometer öſtlich der Stadt Eutingen. Die Reichsſtraße Nr. 10 iſt zu dieſem Zweck entſprechend verlegt und in einer Breite angelegt worden, die den Bedürfniſſen des Verkehrs genügen wird. Im weiteren Verlauf läßt die Autobahn rechts den turm⸗ gekrönten Wartberg liegen, durchquert die ſchönen Waldungen des Hagenſchieß, ſodann das Strohgäu und vereinigt ſich vier Kilometer nördlich Leonberg mit der von Heilbronn kommenden Strecke. Darauf führt ſte durch die prächtigen Waldungen im Weſten Stuttgarts zur Einfahrt„Stuttgart⸗Weſt“, Die Entfernung von Karlsruhe bis dorthin beträgt 68 Kilometer. Im Zuge der Umgehungsſtraße nördlich der Stadt Pforzheim gelangt gegenwärtig ein großes Bau⸗ werk im Rahmen der Reichsautobahnen zur Aus⸗ führung: die ſchon erwähnte Brücke über das Iſpringer Tal. Wer unweit des Pforzheimer Friedhofs und der ausſichtsreichen Adolf⸗Hitler⸗ Anlage in die Landſtraße I. Ordnung Richtung Iſpringen einfährt, ſieht ſchon von ferne die beiden rieſigen Stahlgerüſte, die auf den beiden Hängen zum Tal in einer Entfernung von etwa 400 Meter aufgeſtellt ſind und das armdicke Drahtſeil des Kabelkranes tragen, der die ausgedehnte Bau⸗ ſtelle beͤient. Auf dem weſtlichen Hang ſind bereits drei Pfeiler aufgeführt. Sie beſtehen aus Beton mit Naturſchutzverkleidung. Dort befinden ſich auch oͤie Silos und die Beton⸗Miſchanlage, ſowie die Antriebmaſchinen für den Kabelkran. Schon ſeit Dezember 1937 wird hier gebaut. Aber noch über ein Jahr wird vergehen, bis die Brücke, die aus 13 Bogen beſteht, über das Tal füh⸗ ren wird und dem Verkehr übergeben werden kann, Die Bauſtelle iſt zur Zeit öͤie Sehenswürdigkeit von Pforzheim. Die Strecke Karlsruhe Stuttgart München zu⸗ ſammen mit der geplanten Weiterführung in dis O ſt mark wird die wichtigſte Oſt⸗Weſtverbindung Süddeutſch⸗ lands darſtellen. Hauptanſchlußpunkte für die von Norden kommenden bw. dorthin führenden Bahnen ſind in dieſem Netz München und Karlsruhe. Wir gehen daher kaum fehl, wenn wir unſerer Südweſtmark infolge der günſtigen Autobahnverbindung einen weiteren Auf⸗ ſchwung des Fremoͤenverkehrs vorausſagen. Felsſturz bei Weinheim In der Nähe des Horſt⸗Weſſel⸗Platzes * Weinheim, 5. Okt. Am ſtillgelegten Stein⸗ bruch Schindkaut nahe beim Horſt⸗Weſſel⸗Platz löſten ſich größere Maſſen Fels und Geröll und ſtürzten mit argem Getöſe in die Tiefe, wobei auch einige Bäume mitgeriſſen wurden. Zum Glück iſt die Stelle geſichert, ſo daß Menſchenleben nicht gefährdet waren. 5 „Sennfeld, z. Okt. Auf den Schienen, nahe dem hieſigen Bahnhof, fand man die Leiche eines jungen Mädchens., dem der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Die Nachforſchungen ergaben, daß es ſich um die aufs beſte beleumundete 24jährige Frieda Ziegler handelt, die offenbar in ee, Schwermutsanfall den Tod geſucht hat. Familienvater ertrank * Rheinsheim, 5. Okt. Ein verheirateter Arbeiter, Vater von pier un⸗ mündigen Kindern, fiel von der Schiffsbrücke den Rhein und ertrank. Die Leiche iſt noch nicht gefunden. F Hier endigt der von der . hier beſchäftigter erer deere * 1 1A 8* 89 neo Fr rn deo . K G er ee K 1. eee K. u. Mittwoch, 5. Oktober 193 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 467 —— Heuſers Weg führt geradeaus Schwerer Kampf gegen Shutto— And dann wieder nach ASA? Unſer Europameiſter im Halbſchwergewicht, Adolf Heuſer⸗Bonn, verfolgt mit einer bewundernswerten Gradlinigkeit und Einſatzbereitſchaft ſeine Ziele. Er nimmt einen Kampf nach dem andern an, aber er ſiegt auch jedesmal. Er iſt heute in Deutſchland wohl der be⸗ liebteſte Boxer, zumal er kämpft, auch dann kämpft, wenn ſein Sieg ſchon feſtſteht. In Europa gibt es heute keinen starten Boxer ſeiner Klaſſe mehr, den er nicht geſchlogen hätte. Wo ſind die neuen Gegner Heuſers? Sie müſſen ſchon aus USA kommen. Ueber ſie führt der Weg Heu⸗ ſers zum Kampf um die Weltmeiſterſchaft. Wenn J. H. Lewis nicht nach Deutſchland kommt, iſt der Borer ent⸗ ſchloſſen, noch einmal nach„drüben“ zu fahren, um ſich den Titel zu erobern, den er vor Jahren durch eine Niederlage gegen Roſenbloom knapp verpaßte. Auf dieſem Wege zur Weltmeiſterſchaft begegnet Heuſer am Freitag, 7. Oktober, in der Deutſchlandhalle dem Ame⸗ rikaner Tony Shucco. Dieſer erfahrene, wendige, zugleich aber auch hart und wuchtig boxende Amerikaner italieniſcher Abſtammung iſt nicht irgendwer. In ſeinem Rekord finden wir Erfolge gegen Braddock, Roſenbloom, Bob Olin, Jack Sharkey und Lou Brouillord. Gegen Weltmeiſter Lewis trat Shucco zweimal an, wurde aller⸗ dings auch zweimal geſchlogen. Shucco hat gegen eine Reihe von Gegnern geboxt, die auch Heuſer vor die Fäuſte bekam. Und dabei hat der Amerikaner eindeutig beſſer abgeſchnitten. Shucco iſt heute 27 Jahre alt, bei beſter Kampfkraft und immer noch voller Ehrgeiz. Er wird für unſeren Europameiſter eine wichtige Prüfſtelle bilden, ſicherlich aber auch, und dos hoffen wir mit Zuverſicht, den Beweis ermöglichen, daß Heuſer würdig iſt für einen Kampf um die Weltmeiſterſchaft. Großes Intereſſe verdient auch 23 Rahmenprogramm der Deutſchlandhalle. Der funge Habbſchwergewichtler Jean Kreitz⸗Aachen, der nach ſeinem Sieg gegen Witt als zweitbeſter Mann dieſer Klaſſe in Deutſchlond bezeichnet werden muß, trifft diesmal auf den in Paris lebenden 9 von Aegypten Eli Azar. Erneut erhält der 2 r damit eine Gelegenheit, ſein vielverſprechendes Kömten zu beweiſen. Mit aller Energie verſucht unſer Mittelgewichtsmeiſter Jupp Beſſelmann wieder An⸗ ſchluß zu gewinnen. Diesmal iſt der Fronzoſe Jean Beskay ſein Gegner, der gegen einen kampfenergiſchen Beſſelmann jedoch keine Siegesmöglichkeit hat. Sehr ge⸗ ſpannt iſt man auf den Kampf unſeres tüchtigen Bantam⸗ gewichtsmeiſters Ernſt Weiß ⸗Wien gegen den früheren Weltmeiſter im Fliegengewicht Noung Perez ⸗Frank⸗ reich. Gegen dieſen Fighter kann Weiß gut ſeine aus⸗ gezeichnete Verteidigungskunſt zeigen. In weiteren Kämpfen ſind Sendel⸗ Berlin— Joſt⸗ Frankfurt und Seidler ⸗Berlin— Wielſch⸗Breslau die Gegner. Am Landes- und Europalitel Eine Reihe bedeutſamer Titelkämpfe, bei denen es um Europa⸗ und Landesmeiſterſchaften geht, ſteht im Auslande bevor. Die Internationale Box⸗Union hat die Europa⸗ meiſterſchaft im Fliegengewicht neu ausgeſchrieben, nach⸗ dem Angelmann kurz vor ſeinem bereits abgeſchloſſenen Kampf mit Pierre Louis wegen Gewichtsſchwierigkeiten die Krone zur Verfügung geſtellt hat. Unter den neuen Bewerbern wird ſicherlich wieder Louis zu finden ſein, In England ſind nunmehr Eddie Phillips nach ſeinem glücklichen Sieg über Jack Doyle und Len Harvey als Anwärter auf die Schwergewichtsmeiſterſchaft von Groß⸗ britonnien anerkannt worden uns ſollen bis zum 27. Okto⸗ ber kämpfen. Maurice Strickland und der alte Larry Gains beſtreiten eine letzte Ausſcheidung zur Meiſterſchaft des Imperiums. Die beiden Sieger kämpfen ſpäter um den Empire⸗Titel. g Deulſche Saalſportmeiſterſchaſten Am 15. Oktober fallen in der Stadthalle zu Stuttgart die Entſcheidungen im deutſchen Saalſport. Nach den Vorkämpfen in den einzelnen Gruppen ſtehen jetzt die Teil⸗ nehmer an den Endkämpfen feſt. 29 Mannſchaften ſind in den beiden Reigen⸗Konkurrenzen vertreten, 23 Meldungen liegen für die Kunſtfahr⸗Wettbewerbe vor, und 13 Mann⸗ ſchaften ſtreiten um den Titel eines Radbollmeiſters. Im Kunſtfahren fehlen diesmal leider einige ausſichts reiche Wettbewerbe, ſo im Einer der Titelverteidiger Heinrich Compes und im Zweier die Brüder Störmer, ſo daß Europameiſter Frey ſowie die Brüder Beſchoten kaum etwas zu fürchten hoben. Für die Plätze kommen der Grozer Poſchgan, Schröder(Fürſtenwalde), Küſters(Neu⸗ werk) und Albert Beſchoten(Schiefbahn! im Einer⸗Kunſt⸗ fahren in Betracht, während bei den„Paaren“ Betzner⸗ Schiedel(Neuwerk), Biſchofsberger⸗Stapf(Würzburg), Schröder Liebherz(Fürſtenwalde) und Küſters⸗Adriaus (Neuwerk) zu nennen ſind. Im Sechſer⸗Schulreigen iſt Sturmvogel Suhl als Titelverteidiger zur Stelle, und im Kunſtreigen ſind die Meiſter von Wanderluſt ilbronn, Blitz Neukölln und der RV 1897 Mainz⸗Biſchofsheim zu erwähnen. Alle Favoriten ſind am Robballturnier teilnahmeberech⸗ tigt, und zwar die drei erſtplacierten Mannſchaften aus den vier Gruppenturnieren ſowie aus dem Gau Oſtmark die Wiener Bluma⸗Ziteck. Der Kampf dürfte ſich in der Hauptſache auf die Gruppenſieger Schreiber⸗Blerſch(Frank⸗ furt a..], Gebrüder Höfels(Eſſen), Köping⸗Schäfter (Stellingen; und Gebrüder Simeth(Leipzig] zuſpitzen, aber auch die Chemnitzer Schulz⸗Rudolf ſind trotz ihrer Nieder⸗ lage in ihrer Gruppe nicht ohne Ausſichten. Erſatzmann für Henſon unterwegs Gleich im erſten Treffen des Stockholmer Vierländer⸗ turniers im Freiſtitringen hatte die amerikaniſche Mann⸗ ſchaft das Pech, ihren guten Leichtgewichtler Stanley Henſon durch Verletzung zu verlieren. Henſon konnte an allen weiteren Kämpfen nicht mehr teilnehmen und mußte die Heimreiſe antreten. Für den bevorſtehenden Länderkampf gegen Deutſchland am 16. Oktober in der Stuttgorter Stadthalle haben die Amerikaner für Henſon einen Er⸗ ſatzmann angefordert, der ſich ſchon auf der Ueberfahrt be⸗ findet. Die deutſche Staffel wird in Stuttgart in weit ſtürkerer Beſetzung als in Stockholm antreten, da ſo gute Kräfte wie Pulheim und Nettesheim(beide Köln), Ehret(Ludwigshafen) und Hornfiſcher(Nürnberg) vorausſichtlich wieder zur Verfügung ſtehen. 1 Der Kongreß der AJ ACER, des Internationalen Auto⸗ mobil⸗Clubs, findet vom 12. bis 17. Oktober in Paris ſtatt. Die Sübdweſt⸗Orientierungsfahrt der NSag⸗Motor⸗ gruppe Südweſt findet auch in dieſem Jahre wieder ſtatt. Als Termin wurde der 30. Oktober feſtgelegt. Ein reichsoffenes Fauſtball⸗Turnſer wurde in Wupper⸗ tal durchgeführt. Bei den Frauen ſiegte der Frankfurter TV 1860, während bei den Männern TV 55 Krefeld Tur⸗ nierſieger wurde. Eine internationale Rollſport⸗Veranſtaltung wird am 11. und 12. November in der Stuttgarter Stadthalle durch⸗ geführt. Deutſche Schützen⸗Meiſterſchaften wurden im Rahmen des Münchner Oktoberfeſtes entſchieden. Die Schützen⸗Gef. Heimat München wurde Mannſchaftsſieger mit dem Wehr⸗ mann⸗Zimmerſtutzen und dem Zimmerſtutzen. Kainz (Kempten) und Steigelmann(Nürnberg) waren die Ein⸗ zelſieger. Der Endkampf um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen zwiſchen Siegfried Ludwigshafen und Jugend⸗ kraft Zella-Mehlis wird am Samstag, 8. Oktober, in Zella⸗ Mehlis ausgetragen. Die Europameiſterſchaften der Fechter werden im kom⸗ menden Jahr in Italien durchgeführt. Der Zeitplan lau⸗ tet:.—4. September: Florett(Mannſchaften und Einzel); .—9. September Frauenflorett(Mannſchaften und Ein⸗ zel); 11.—14. September: Säbel(Mannſchaften und Einzel). Das 2. Hanſeatiſche Hallenſportfeſt wird am 5. November in der Hamburger Hanſeatenhalle durchgeführt. Bekannte Sportler aus dem ganzen Reich werden das vielgeſtaltige Programm beſtreiten. Das Herbſt⸗Hockeyturnier des THC Harveſtehude Ham⸗ kurg bringt am 8. Oktober als Rahmenveranſtaltung einen Städtekampf der Hockeyfrauen von Hamburg und den Haag. Endkampf des Schützenverbandes im Jahre 1938 Fünf ſchwere Mannſchaftskämpfe in den Waffenarten Zimmerſtutzen, Kleinkaliber, Wehrmanngewehr und Scheibengewehr Schwere Kämpfe liegen wieder hinter den Schützen der Mannheimer Schützenvereine, Kämpfe, die mit höchſter Kraftanſtrengung beſtritten wurden. Das Jahr 1938 ſtellte an die einzelnen Schützenvereine größere Anforderungen als die vergangenen Jahre. Der Unterereis hatte in ſeinen Ausführungsbeſtimmungen für die diesjährigen Wetteämpfe zunächſt die Mannſchaftsſtärren erhöht, dazu eine Abwechs⸗ lung in den zu beſch enden Scheiben eingeführt und den Kampf um die Standarte 3— Großlaliber auf Wehrmann⸗ gewehr, ſtatt wie bisher Sch ausgeſchrieben, daneben aber trotzdem auch noch, einem allgemeinen Wunſche Rechnung tragend, auch mit dem Scheibengewehr oder Feuerſtutzen fünf Mannſchaftskämpfe durchgeführt. Bei der Schießſport⸗Gemeinſchaft 1— Zimmerſtutzen gab es für 1938 folgende Aenderungen: Mannſchaftsſtärke der 1. Mannſchaften 8 Mann ſtatt bisher 5, die zweite und folgenden Mannſchaften traten mit je 4 Mann an. Ge⸗ ſchoſſen wurde auf die Einheitsſcheibe des V= 40 mm Schetbenmal mit ö ſtatt bisher 10 Ringen. ſe auf die alte Scheibe a rhalb des ſchwarzen Spiegels zählen auf dieſer neuen ibe bereits als Null. Geſchoſſen wurden in allen fünf Kämpfen pro Mann 15 Schuß ſtehend frei⸗ händig auf 15 Meter. Die Schützen ⸗Geſellſchaft 09 ſiegte in dieſer Waffen⸗ gattung ſowohl im Kampf der 1. als auch 2. und folgenden Mannſchaften überlegen. 1. Mannſchaften: 1. Schützen ⸗Geſ. 09 letzter Kampf⸗ tag 391 Ringe, Geſamtergebnis 1879.; 2. Waldhof 1904 letzter Kampftag 352., Geſamtergebnis 1730.; 3. Frei⸗ ſchütz 1896 letzter Kampftag 339., Geſamtergebnis 1615.; 4. Lindenhof 1924 letzter Kampftag 333., Geſamtergebnis 1608.; 5. Neckarau 1900 letzter Kampftag 335., Geſamt⸗ ergebnis 1547.; 6. Rheinau 1926 letzter Kampftag 299., Geſamtergebnis 1430.; 7. Rheinau 1925 letzter Kampftag 233., Geſamtergebnis 1181 R. 2. und 3. Mauuſchaften: l. Schützen ⸗Geſ. 09/3. letzter Kampftag 161., Ge⸗ ſamtergebnis 821.; 2. Schützen⸗Geſ. 09/2. letzter Kampftag 148., Geſamtergebnis 795.; 3. Neckarau 1900 letzter Kampftag 143., Geſamtergebnis 730.; 4. Waldhof 1904 letzter Kampftag 148., Geſamtergebnis 690.: 5. Rheinau 1925 letzter Kampftag n.., Geſamtergebnis 443 Ringe. Beſte Einzelſchützen des letzten Kampftages waren: 1. Georg Kenk⸗ Rheinau 1926 60 Ringe; 2. K. Becherer⸗ Schützen⸗Geſ. 09 56 Ringe; 3. Dietz⸗Schützen⸗Geſ. 09 55 R. Einzelmeiſter der Schießſport⸗Gemeinſchaft 1— Zimmer⸗ ſtutzen für das Sportjahr 1938 wurden nach 5 Kämpfen: 1. Karl Becherer⸗Schützen⸗Geſ. 09 270 Ringe: 2. Eugen Ehrler⸗Schützen⸗Geſ. 09 257 Ringe; 3. Fred Geier⸗Wald⸗ hof 1004 247 Ringe. Wiederum ſteht Becherer, der Einzelmeiſter des Jahres 1937, an der Spitze, und auch der Jungſchütze Geier, der im letzten Jahre 2. Meiſter wurde, hat ſich gut gehalten. Beachtenswert iſt übrigens, daß alle drei Meiſter in dieſer Reihenfolge nach dem zweiten Kampf ſchon feſtſtanden und in feweiligen Geſamtergebnis von keinem anderen Schützen verdrängt worden waren. Die Schießſport⸗Gemeinſchaft 2— Kleinkaliber kämpfte 1938 mit folgenden Mannſchaftsſtärken: 1. Mannſchaften: 12 Mann ſtatt bisher 10 Mann. 2. Mannſchaften: 8 Mann, g. und folgende: 4 Mann. In den erſten drei Kämpfen waren pro Schütze jeweils 15 Schuß. und zwar 5 liegend, 5 knieend oder ſttzend und 5 ſtehend freihändig auf die 12kreiſige deutſche Kleinkaliberſcheibe abzugeben. Im vierten Kampf dagegen war eine Schnellfeuerübung im liegenden Anſchlag auf die deutſche Kleinkaliber⸗Bruſtring⸗ ſcheibe zu ſchießen, und zwar 10 Schuß pro Mann in der Höchſtzeit von 1 Minute 30 Sekunden. Der Endkampf wurde ebenfalls auf Bruſtringſcheibe mit je 5 Schuß in den bekannten Anſchlagsarten ohne Anzeigen durchgeführt. Sieger unter den 1. Mannſchaften blieb ebenfalls die Schützen⸗Geſellſchaft 09, während die Schützen⸗ abteilung des Polizei⸗ Sportvereins ſowohl im Kamyf der 2. als auch der 3. und folgenden Mannſchaften das Feld behaupten konnte. 1. Mannſchaften: 1. Schützen ⸗Geſ. 09 letzter Kampf⸗ tag 1772 Ringe, Geſamtergebnis 8146 Ringe; 2. Polkzei⸗ ſchützen letzter Kampftag 1707 R. Geſamtergebnis 8008.; 3. Rheinau 1926 letzter Kampftag 1684., Geſamtergebnis 7792.; 4. Schützen⸗Geſ. Diana letzter Kampftag 1668., 9 Beim„Kürpfalz-Rennen“ am 16. Oktober: Erſtmals Sportwagen-MRennen auf dem Hockenheim-Ring Die dentſchen Mokorradrennfahrer beſtreiten den letzten Meiſterſchaftslauf 1938 Noch einmal treffen ſich am 16. Oktober auf dem„Hok⸗ kenheim⸗Ring“ in Baden, der ſchnellſten Straßenrundſtrecke Europas, die bekanntlich vollkommen umgebaut und auf nunmehr 7,725 Km. Rundenlänge verkürzt wurde, die beſten Motorrad⸗Rennfahrer des Reichs, um im„Kurpfalz⸗ Rennen“ ihren letzten Meiſterſchaftslauf 1938 zu beſtreiten. Für dieſes letzte große nationale Rennen des Jahres, das im Auftrag der Oberſten Nationalen Sportbehörde— Das Todesjahr berühmter Rekorde Die Geſchichte des Sports kennt in allen ſeinen Zwei⸗ gen einige Rekorde, die es im wahrſten Sinne des Wortes „in ſich“ haben, die trotz aller großartigen Leiſtungsſteige⸗ rungen und Verbeſſerungen, trotz aller Fortſchritte und Auftriebe ſich eiſern halten, allen Verſuchen ſpäterer Könner, junger Kräfte und neuer Meiſter, ſie zu über⸗ trumpfen, ſtandhaft trotzen, die ein für eine Höchſtleiſtung ſagenhaftes Alter erreichen. Idem Sportler ſind einige ſolcher Dauerrekorde bekannt, ſie ſind geradezu berühmt geworden. Unſerem laufenden Sportfahr nun darf man mit Recht den ungewöhnlichen Titel geben, das Todesjahr einer Reihe ſolcher berühmter Rekorde zu ſein. Es iſt geradezu auffallend, daß es verſchiedenen von ihnen, die ſchon faſt ewig beſtanden haben, endlich das Lebenslicht ausgeblaſen hat. Es war in erſter Linie das Sterben von drei großen Rekorden, das dieſem Sportjahr 1938 ſeinen beſonderen Stempel aufgedrückt hat, je eines Rekordes in der Leicht⸗ athletik im Schwimmen und im Eislauf, die gerade die berühmteſten in dieſen Sportarten waren. Uns Deutſchen fällt da vor allem ein uralter Weltrekord ein, der jetzt endlich nicht nur einen, ſondern gleich zwei Bezwinger gefunden hat, der ſenſationelle Rekord im Ham⸗ merwerfen von Pat Ryan, der gerade in dieſem Jahre auf ein 28 jähriges Beſtehen zurückblicken konnte. Schon 1913, alſo vor einem Vierteljahrhundert, gelang es dem rieſigen Neuyorker Poliziſten, die damals kaum für möglich ge⸗ haltene Weite von 57,77 Meter mit dem Hammer zu er⸗ teichen. Die ganzen langen Jahre ſtand ſie auf einſamer Höhe, kein Werfer der Nachkriegszeit kam auch nur an⸗ nähernd an ſie heran. Bis dann vor einigen Jahren plötz⸗ lich der fabelhafte Formanſtieg der deutſchen vom Sport⸗ lehrer Chriſtmann geleiteten Werfer begann, von denen Hein und Blaſk ſich gegenſeitig zu immer ſö⸗ heren Leiſtungen antrieben. Immer näher rückten ſie dem alten Weltrekord zu Leibe. Und jetzt haben ſie es wirklich geſchafft. Hein und Blaſk überboten beide die alte Marke, und fetzt ſteht ſie ſogar auf 59 Meter. Ryans Name iſt damit endlich aus der Weltrekoroliſte getilgt und durch einen deutſchen Namen erſetzt. Auch für die wohl berühmteſte Welthöchſtleiſtung über⸗ Haupt, den Rekord der Rekorde, wie man ihn genannt hat, für Arne Borgs Fabelzeit über die 1500⸗Meter⸗Strecke, hat in dieſem Jahr endlich die Todesſtunde geſchlogen. Bereits vor über einem Jahrzehnt— eine Ewigkeit für einen Schwimmrekord— 1927 bei den erſten Europa⸗Meiſter⸗ ſchaften in Bologna— ſtellte das ſchwediſche Schwimm⸗ phänomen bekanntlich in einem Wutanfall, waren ihm doch im vorhergehenden Waſſerballſpiel zwei Zähne ausge⸗ ſchlagen worden— jene unglaubliche Leiſtung von 19:07, Minuten auf, die geradezu unangreiſbar ſchien. Olym⸗ piſche Spiele rollten ab, Japan tauchte als neue Schwimm⸗ großmacht auf, Rekorde über Rekorde purzelten, neue Kön⸗ ner erſchienen— aber Borgs Wunderleiſtung ſtand und wich nicht. Hin und wieder hörte man zwar von einem Amerikaner oder Japaner, daß er beſſer geſchwommen ſein ſollte, aber keine Nachricht beſtätigte ſich. Volle elf Jahre ſpottete dieſer eiſerne Rekord allen Verſuchen, ihn zu Fall zu bringen. Jetzt endlich hat auch Borgs Glanzleiſtung das Schickſal ereilt. Amado, ein junger noch unbekannter Japaner, ein Vertreter des unerſchöpflichen Nachwuchſes dort, war endlich noch beſſer, er kam ſogar unter die 19⸗ Minuten⸗Grenze und ſchwamm die 1500 Meter in 18:58, Minuten. Diesmal war alles einwandfrei, ſo daß damit endlich der Bann gebrochen wurde, der über dieſer ſagen⸗ haften Höchſtleiſtung hing. Der letzte Winter ließ auch einen anderen berühmten, ſchon aus der Vorkriegszeit ſtammenden Weltrekord ver⸗ ſchwinden, jenen großen Rekord im Eisſchnellaufen von Matthiſen über die 1500 Meter. 1914 hatte der große Nor⸗ weger Oskar Matthiſen, der König der Eisſchnelläufer, dieſe Strecke in:17, Minuten bewältigt, eine Zeit, die man damals kaum für möglich gehalten hatte. Alle anderen Höchſtleiſtungen Matthiſens mußten allmählich der Zeit ihren Tribut zollen und beſſeren Leiſtungen Platz machen, aber an dieſe kam keiner heran. Nur einmal erreichte der Finne Clas Thunberg wenigſtens die gleiche Zeit. So hielt ſich dieſe Fabelleiſtung über zwei Jahrzehnte; Mat⸗ thiſen hatte inzwiſchen ſelbſt für den Eisläufer, der ſie als Erſter überbieten würde, einen Pokal ausgeſetzt, eine ſchöne ſportliche Geſte. Nach 24 Jahren war es dann endlich ſo weit, daß auch dieſe unangreifbar ſcheinende Beſtleiſtung daran glauben mußte. Bei den Europa⸗Meiſterſchaften in Davos lief Matthiſens Landsmann Staksrud die 1500 Meter in:14 9 Minuten und ſchuf damit eine neue Welt⸗ rekordmarke, in einem großartigen Rennen übrigens, in dem auch noch die beiden Nächſtbeſten, Engneſtangen und Krog, unter der alten Höchſtleiſtung blieben, die ſomit gleich von drei Läufern unterboten wurde, nachdem es alle die Jahre hindurch nicht einem gelingen wollte. Auch ſonſt hat das große Sportjahr 1998 noch eine Reihe mehr oder weniger wichtiger Rekordverbeſſerungen gebracht, vor allem in der Leichtathletik— es ſei an Wooderſons, an Nikkanens, an Mäkis neue Weltrekorde erinnes — ſowie im Schwimm⸗ und im Rasdſport, aber das iſt ja in jedem Jahre der Fall. Daß jedoch gleich ſo viele, ſo alte und berühmte Weltbeſtleiſtungen in einem Jahre aus⸗ getilgt werden, iſt doch ein in der Sportgeſchichte nicht häufiges Ereignis und ein Zeichen für den großartigen Leiſtungsauftrieb und Rekordwillen unſerer Tage. Wann wird auch endlich Nurmis letzter noch beſtehender, jetzt ge⸗ rade zehn Jahre alter Rekord, der über eine Stunde, daran glauben müſſen? wie im Vorjahr— wieder von der NSͤͤK⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar durchgeführt wird und das bereits um 9 Uhr morgens beginnt, ſind diesmal nur die Motorrad⸗ lizenzfahrer zugelaſſen. Alle 3 Soloklaſſen bis 250, bis 350 und bis 500 cem haben je 20 Runden— 154,5 Kilo⸗ meter zurückzulegen. Außer den üblichen Geldpreiſen und Prämien erhält der ſchnellſte Fahrer jeder Wertungs⸗ gruppe den Ehrenpreis des Führers des deutſchen Kraft⸗ fahrſports, Korpsführer Hühnlein. Das Training, bei dem jeder Bewerber, um ſtarten zu dürfen, wenigſtens 5 Runden mit beſtimmter Mindeſt⸗ geſchwindigkeit erleöͤigen muß, findet am Freitag, 14. Ok⸗ tober, von 9 bis 16 Uhr und am Samstag, 15. Oktober, von 9 bis 13 Uhr ſtatt. Der Samstag⸗Nachmittag iſt außerdem für die Fahrzeugabnahme vorgeſehen. Im Anſchluß an die Konkurrenzen der Motorraoͤrenn⸗ fahrer werden auf dem Hockenheim⸗Ring zum erſten Male auch die Sportwagenfahrer an den Start gehen! Für ihre Konkurrenz ſind Sportwagen ohne Kompreſſor der Wer⸗ tungsgruppen bis 1100, bis 1500 und bis 2000 cem zu⸗ gelaſſen, wobei jedoch in keiner Klaſſe mehr als 15 Fahr⸗ zeuge ſtarten dürfen. Dieſe 3 Sportwagengruppen haben ebenfalls je 20 Runden= 154,5 Kilometer zu bewältigen. Ihr Rudelſtart erfolgt— im Gegenſatz zu dem der Motor⸗ räder— ſtehend, jedoch mit laufendem Motor. Da ſämtliche Stortplätze nach der Reihenfolge der ſchnellſten im Training erzielten Runden zugeteilt werden, iſt alſo ſchon für die Trainingstage mit Hochbetrieb und beſonderen Leiſtungen zu rechnen. Auf jeden Fall dürfte in der Kraftradgruppe bis 500 cem der im Vorjahr vom Tagesbeſten, dem Nürnberger Ley auf BMW erzielte Streckenrekord, der auf rund 155 Km.⸗Std. ſteht, ebenſo wie der abſolute Rundenrekord von nahezu 157 Km.⸗Std. am 16. Oktober auf der neugeſchaffenen idealen Fahrbahn er⸗ neut erheblich überboten werden, denn man rechnet feſt mit dem Start ſämtlicher namhafter deutſchen Fabrik⸗ und Privatfahrer. Geſamtergebnis 7661.; 5. Neckarau 1900 letzter Kampftag 1668., Geſamtergebnis 7602.; 6. Poſtſport letzter Kampf⸗ tag 1612., Geſamtergebnis 7436.: 7. Schützen⸗Geſ. 1744 letzter Kampftag 1532., Geſamtergebnis 7365.; 8. Sand⸗ hofen letzter Kampftag 1498., Geſamtergebnis 7105.: 9. Lindenhof 1924 letzter Kampftag 1442., Geſamtergebnis 6818 Ringe. 2. Mannſchaften: 1. Polizeiſchützen letzter Tag 1097 Ringe, Geſamtergebnis 5093 Ringe; 2. Schützen⸗Geſell⸗ ſchaft 09 letzter Tag 1036 Ringe, Geſamtergebnis 4911 N 3. Schützen⸗Geſ. Diana letzter Tag 991 Ringe, Geſamt⸗ ergebnis 4592 Ringe; 4. Poſtſport letzter Tag 981 Ringe⸗ Geſamtergebnis 4506 Ringe; 5. Neckarau 1900 leßter Tag 923 Ringe, Geſamtergebnis 4424 Ringe; 6. Rheinau 1920 letzter Tag 467 Ringe, Geſamtergebnis? Ringe. 3. und 4. Mannſchaften: 1. Polizeiſch tze /g. letzter Tag 562 Ringe, Geſamtergebnis 2592 Ringe; 2. Schützen⸗Geſ. 09 letzter Tag 555 Ringe, Geſamtergebnis 2547 Ringe; 3. Polizeiſchützen/ 4. letzter Tag 519 Ringe,. Geſamtergebnis 2867 Ringe; 4. Poſtſport letzter Tag 156 Ringe, Geſamtergebnis 2119 Ringe. Beſte Einzelſchützen des letzten Kampftages waren: 1. Nagel⸗Poſtſport 162 Ringe; 2. Beckenbach⸗Sch.⸗Geſ. 09 160 Ringe; 3. Adolf König⸗Sch.⸗Geſ. 09 158 Ringe; 4. Karl Reif⸗Rheinau 1926 157 Ringe; Watrin⸗Rheinau 1926 157 Ringe; 6. Hermann Volz⸗Sch.⸗Geſ. 09 156 Ringe. Einzelmeiſter der Schießſport⸗Gemeinſchaft 2— Klein⸗ kaliber für das Sportjahr 1938 wurden nach 5 Kämpfen: 1. Eduard Gerberich⸗Schützen⸗Geſ. 1744 744 Ringe; 2. K. Becherer⸗Schützen⸗Geſ. 09 740 Ringe; 3. Alfons Baum⸗ 8 Schützen⸗Geſ. Diana 705 Ringe; 4. Wilhelm Emig⸗ ttzen⸗Geſ. 09 699 Ringe; 5. Adam Beckenbach⸗Schützen⸗ 9 698 Ringe; 6. Karl Reif⸗Rheinau 1926 692 Ringe. auch der Schütze Spannagel von den Polizeiſchützen. Nach der Bewertungs⸗ orönung des D. SCH. V mußte der 6. und letzte Platz aber 5 Ges Ebenfalls 692 Ringe erreichte übrigens Reif zuerkannt werden, da er die wenigſten niederen Ringzahlen hatte. Getrennt von den aktiven Shützen wurde 1988 zum erſten Male auch den Jungſchützen bis zum vollen⸗ deten 18. Jahre Gelegenheit zum Mitkämpfen gegeben. 4 Vierermannſchaften ſchoſſen die gleichen Bedingungen wie die aktiven Schützen durch. Die letzten Ergebniſſe ergaben hierbei folgendes Bild: 1. Neckarau 1900 letzter Tag 535 Ringe, Geſamtergebnis 2437 Ringe; 2. Schützen⸗Geſ. Diana letzter Tag 488 Ringe, Geſamtergebuis 2139 Ringe; 3. Rheinau 1926 letzter Tag 428 Ringe, Ge⸗ ſamtergebnis 1894 Ringe; 4. Schützen⸗Geſ. 09 letzter Tag 885 Ringe, Geſamtergebnis 1717 Ringe. Jungmeiſter der Schießſport⸗Gemeinſchaft 2— Klein⸗ kaliber für das Sportjahr 1938 wurde Oskar Schmitt von der Schützen⸗Geſellſchaft Diana, welcher ſich bereits nach dem 2. Kampf nach vorn geſchoben hatte. Endergebnis 652 Ringe! Die Schießſport⸗Gemeinſchaft 3— Großkaliber kämpfte in dieſem Jahre zum erſten Male mit dem Wehrmann⸗ Gewehr um die 3. Standarte. Dieſe Waffenumſtellung brachte 6 Vierer⸗Mannſchaften auf den Plan und vor allem einen Kampf, dem es an Spannungen durch alle 5 Kämpfe hindurch nicht fehlte. Nach dem 3. Kampf führte immer noch die 2. Polizeiſchützen⸗Mannſ haft, Schützen⸗Geſellſchaft Diana konnte ſogar im 3. und 5. Kampf einen Tagesſieg buchen, aber die Nullneuner ließen den Standartenſchaft auch 1988 nicht aus der Hand. Auch die 3. Standarte bleibt 1938 der Schützen⸗Geſellſchaft 09! 1. und 2. Mannſchaften: 1. Schützen ⸗Geſ. 09 letzter Kampf 854 Ringe, Geſamfergebnis 4059 Ringe; 2. Schützen⸗ Geſ. Diana letzter Kampf 864 Ringe, Geſamtergebnis 4000 Ringe; 3. Polizeiſchützen/ 2. letzter Kampf 804 Ringe, Ge⸗ ſamtergebnis 3974 Ringe; 4. Shützen⸗Geſ. 1744 letzter Kampf 816 Ringe, Geſamtergebnis 3958 Ringe; 51 Polizei⸗ ſchützen/ 1. letzter Kampf 862 Ringe, Geſamtergebnis 3917 Ringe; 6. Poſtſport letzter Kampf 724 Ringe, Geſamtergeb⸗ nis 3465 Ringe. Wenn in Betracht gezogen wird, daß die Kämpfe in 3 Anſchlagsarten zu je 5 Schuß durchgeführt und auf die Lorenzſche Bruſtringſcheibe geſchoſſen wurden, ſo kann man ruhig behaupten, daß Hie Differenzen bei den einzelnen Maunſchaften ſehr gering ſind. Beſte Einzelſchützen des letzten Kampfes waren: k. Wil⸗ helm Emi gs⸗Schützen⸗Geſ. 09 228 Ringe; 2. W. Spannagel⸗ Polizeiſchützen 226 Ringe; 3. J. Eberle ⸗Polizeiſchützen 225 Ringe. Einzelmeiſter der Schießſport⸗Gemeinſchaft 3— Groß⸗ kaliber mit Wehrmann⸗Gewehr für das Sportjahr 1988 wurden nach 5 Kämpfen: 1. Wilhelm Emig⸗Schützen⸗ Geſ. 09 1133 Ringe; 2. Alfon Baumgart⸗Schützen⸗Geſellſch⸗ Diana 1107 Ringe; 3. Eduard Gerberich⸗Schützen⸗Geſ. 1744 1092 Ringe. Mit dem Scheibengewehr wurde der Kampf nach den letztföhrigen Bedingungen, aber ebenfalls mit Vierer⸗Mannſchaften durchgeführt. Lediglich im 3. Kampf waren 20 ſtatt 15 Schuß auf die 20kreiſige Ringſcheibe auf 175 Meter zu ſchießen geweſen, ſonſt immer 15 Schuß ſtehend freihändig. Letzter Kampftag und Endergebnis: 1. Schtzen⸗ Gee ſ. 09 838 Ringe= 4339 Ringe; 2. Schützen⸗Geſ. 1744 706 Ringe— 3914 Ringe; 3. Schützen⸗Geſ. Diana 608 R. 3612 Ringe. Das beſte Ergebnis des letzten Kampftages ſchoß Georg Kenk von der Schützen⸗Geſellſchaft Diana mit 225 Ringen. Einzelmeiſter 19388 mit dem Scheibengewehr wurde ſtberlegen: Karl Becherer von der Schützen⸗Geſ. 00 mit 1196 Ringen gegen Georg Keuk von der Schützen⸗Geſ. Diana, der es nur auf 1153 Ringe bringen konnte. Dank der aufopfernden Mitarbeit der verantwortlichen Schützenführer und Schießleiter bonnte das Sportjahr 1938 reibungslos abgewickelt werden. Ein gewaltiger techniſcher Apparat war zu bewältigen geweſen, der an Hie einzelnen Mitarbeiter große Anforderungen geſtellt hatte. Eder und Kreitz haben in Hamburg ihr Training für den Großkampftag am 15. Oktober in der Hanſeatenhalle begonnen. Eder erklärte, daß er vor dem„Kampf ſeines Lebens“ ſtehe. Er will unter allen Umſtänden einen Sieg Jab den Amerikaner Janazzo erringen, der ihn vor zwei ahren in Neuyork bezwungen hat. Adrian Quiſt beſtegte im Endſpiel der Tennismeiſter⸗ ſchaft der Südweſtküſte ſeinen Mannſchaftskapitän Hopman klar mit:3,:6,:4,:4. Das Turnier wurde in Los Angeles ausgetragen. Die Ringerſtaffel von USA, die am 16. Oktober in der Stuttgarter Stadthalle gegen Deutſchland antritt, erhält an Stelle des Leichtgewichtlers Stanley Henſon, der ſich in Stockholm verletzte, einen Erſatzmann, Her ſchon die Ueber⸗ reiſe von Neuyork aus angetreten hat. Gewichtheber-Welltmeiſterſchaſten Zehn Nationen in Wien vertreten Für die an den Tagen vom 2. bis 23. Oktober in Wien zur Entſcheidung chrſtehenden Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben ſind die erſten namentlichen Meldungen ein⸗ gegangen. Die im Vordergrund ſtehenden politiſchen Er⸗ eigniſſe haben den Eingang der Nennungen etwas ver⸗ zögert. Bisher iſt die Teilnahme von zehn Nation em ge⸗ wiß, einſchließlich Deutſchland werden beſtimmt Eſtland, Holland, Italien, Lettland Luxemburg, Schweden, Schweiz, Ungarn und USA vertreten ſein. Erwartet werden noch die Zuſagen von Frankreich und Aegypten. Acht Länder haben ihre Bewerber bereits namentlich gemeldet, und die fünf Gewichtheber der amerikaniſchen Staffel haben am Mitwoch mit dem Dampfer Manhattan die Ueberfahrt angetreten. Im Kampf um den von Deutſchland zu ver⸗ teidigenden„Preis der Nationen“ wird die US A⸗Mann⸗ ſchaft mit ihren beiden Weltmeiſtern Anthony Terlazzo und John Terpak ein gewichtiges Wort mitſprechen. Im Federgewicht tritt der funge, aber ſehr ſtarke Neger John Terry an. Terlazzo, der Olympiaſieger gon 1986 im e iſt Weltmeiſter im Leichtgewicht. Er iſt der ionier der amerikaniſchenn Schwerathletik, und die gro⸗ ßen Leiſtungen und Fortſchritte ſeiner Landsleute ſind faſt ausſchließlich ſein Verdienſt. John Terpak verteidigt den Titel im Mittelgewicht. Als den vollkommenen Athleten bezeichnen die Amerikaner den Halbſchwor⸗ ewichtler John Grimek, der mit ſeinem prachtvollen örperbau und einzigartigem Muskelſpiel allerorts Be⸗ wunderung erwecken wird. Erſt 20 Jahre alt iſt der Schwergewichtler Steve Stanko. der mit dem Ungeſtüm der Jugend noch mit allzu roher Kraft arbeitet, doch bei größerer Kampſproxis und techniſcher Fortentwicklung als eine große Hoffnung zu bezeichnen iſt. Vier Meldungen gab Ungarn ab. Im Federgewicht treten mit Jende Ambrozi und Sondor Tegla zuvei Be⸗ werber an. Weiterhin kommen Gyula Kiß und Fibor Bakonyi im Mittel⸗ bzw. Halbſchwergewicht. Je drei Nennungen liegen von Itolien und Holland vor. Italien entſendet Attilio Bescape(Federgewicht), Carlo Galim⸗ berti(Mittelgewicht); und Dioniſio Berretta(Schwer⸗ ewicht). Holland ſtützt ſich auf Cornelius van Kerckhof Leichtgewicht), Abrahom Charite(Mittelgewicht) und ohan Mutſers(Halbſchwergewicht). Die Schwei meldete Piere Cottier und Luxemburg Nicolaus Scheitler für die Halbſchwergewichtsklaſſe. Je eine Meldung im Schwer⸗ gewicht liegen von Lettland Arviönjer Malietis und von Eſtland für den Olmypiadritten Arnold Luhaär⸗ vor. Deutſchland mit zwei Staffeln Von dem zuſtehenden Recht, in jeder Kloſſe zwei Teir⸗ nehmer zu ſtellen, wird Deutſchland als vorausſichtlich einzige Nation Gebrauch machen. Zur Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft ſind insgeſamt 19 Spitzenkräfte zu einem gemeinſamen Training, das am Wochenende in Ett⸗ lingen veranſtaltet wird, eingeladen worden. 5—— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9 . l e. 2 KABALENV DW WELTGESCHICHTE UM III. Ein Herzog wied entführt In den erſten Jahren nach der franzöſiſchen Re⸗ e ee dk age e,, , , , ez, s ., cg.. . l. EINEN KLEINEN THR ON „Die Franzoſen kommen!“ rief es. Soldaten überfallen die Stadt! will euch alle holen!“ riefen einander. „Franzöſiſche Fliehen Sie! Man die Bürger durch⸗ volution waren eine Menge Adeliger über den.Der Herzog trat ans Fenſter. Er ſah eben einen Rhein geflüchtet. Sie fanden gaſtliche Aufnahme Truppe ſranzöſiſcher Grenadiere in die Gaſſe einbie⸗ am Hof Karl Friedrichs und in ſeinen Landen. gen. Ihre Fackeln warfen jähe Lichter an den Wän⸗ Unter ihnen befand ſich auch einige Zeit ein junger den hoch. Dan klang der harte Schlag an die Herzog, D Haustüre. uc'Enghien, ein Sproß aus dem könig⸗ lichen Hauſe Bourbon. Er ließ ſich in dem Städt⸗ chen Ettenheim nieder, das dann aus der Konkurs⸗ maſſe des Straßburger Fürſtbiſchofs an Karl Fried⸗ rich fiel. Um jene Zeit, 1804, erhielt der Konſul Napoleon Nachricht von einer gegen ihn gerichteten, monarchi⸗ ſtiſchen Verſchwörung, und auch jener Herzog von Enghien ſollte darin verwickelt ſein. Napoleon be⸗ ſchloß, ſehr raſch und ſehr gewaltſam zu handeln. Das Opfer ſollte der Herzog in Ettenheim ſein, in Ettenheim, wo er unter dem völkerrechtlichen Schutz Karl Friedrichs lebte. Am 12. März wurde der Geſandte der Republik in Karlsruhe, Monſieur Maſſias, beim Kurfürſten vorſtellig, zunächſt wegen einer Madame Marie Eleonore Reich, der Gattin des früheren fürſt⸗ biſchöflichen Oberbürgermeiſters von Straßburg. Ste ſei das Haupt einer gegen Frankreich gerichteten, in Offenburg zentraliſierten Verſchwörung. Am anderen Tage geriet ganz Offenburg in hef⸗ tige Aufregung. Es erſchien nämlich ein franzöſi⸗ ſcher Offizier mit einigen Soldaten. Mit dem badi⸗ ſchen Obervogt zuſammen begab er ſich zu dem Logis der Madame Reich. Der Offizier nahm alle Pa⸗ ere an ſich und führte dann Madame mit einer Chaiſe weg, Straßburg zu, trotz des Proteſtes des Obervogtes. Sofort gingen Kuriere nach Karls⸗ ruhe. Wenige Stunden ſpäter ritt ein eilender Bote von Karlsruhe nach dem Süden, nach Ettenheim. Wahrſcheinlich hatte ihn die Markgräfin Amalie auf den Weg geſchickt: er ſollte den Herzog in Ettenheim warnen. Denn die Markgräfin, ſie haßte die Revo⸗ lution, haßte Napoleon, war eine alte Freundin des Herzogs von Enghien: der Prinz war ja oft Gaſt im Kaxlsruher Schloß geweſen, ſie hätte ihn gerne zum Schwiegerſohn gehabt— was waren das für ſchöne Dage geweſen, man war wie zu Hauſe! Enghien er⸗ zählte oft, wie der franzöſiſche Geſanoͤte der Repu⸗ blik weit unten an der fürſtlichen Tafel ſaß und ein ärgerliches Geſicht machte, während er, der Sproß aus dem Hauſe Bourbon, der Vertriebene, an der Seite der Markgräfin ſeinen Platz hatte, zu deren Linken ſaß die nette Enkelin des Markgrafen, Frie⸗ derike, beinahe hätte er um die Hand angehalten— nun, jetzt war ſie Königin von Schweden Schöne Zeiten! Vorbei. Jetzt warnte man ihn, er möge fliehen. Aber'Enghien wollte nicht von Ettenheim fort, denn hier befand ſich auch Prinzeſſin Eharlotte von Rohan⸗Rochefort, ſeine Liebſte, viel⸗ leicht ſogar ſeine heimlich ſchon angetraute Gemah⸗ lin. Und im übrigen hatte der Herzog ein reines Gewiſſen. Es wurde Nacht. Gaſſe Geſchrei. Auf einmal hörte man auf der 5 Herzog von Enghien Der Herzog hieß ſeinen Diener öffnen. Ein Offi⸗ zier trat ein. Sagte fragend zu dem Prinzen, der ruhig auf der Treppe ſtand„Mein Herr...“ „Ich bin Herzog'Enghien!“ erwiderte der Prinz. Der Offizier ſprang einige Stufen empor:„Sie ſind verhaftet!“ Im gleichen Augenblick war Prinzeſſin Charlotte in den oberen Flur getreten. Mit einem Schrei, in dem ſo vieles klang, warf ſie ſich an die Bruſt des Herzogs:„Das iſt unmöglich... ſie wollen dich...“ Erſchrocken fuhr ſie zurück; ihr Geſicht war über und über rot:„Verzeihen Sie, Hoheit, ich...“ Der Herzog nahm ihre ſchmale zitternde Hand und küßte ſie. „Oh—“ ſagte er,„liebſte Charlotte, mir müſſen Sie verzeihen! Ich war ſehr töricht.“ 8 EILV BERICHT VYVOVNVN ROLFH GEHA 4 Er zog langſam einen Ring vom Finger; ſchwei⸗ gend gab er ihn der Prinzeſſin. Schweigend nahm ſie den Reif und ſtreifte ihn über. Dann ging ſie in ein Zimmer. „Ich proteſtiere gegen dieſe gewalttätige Verhaf⸗ tung,“ ſagte der Fürſt zum Offizier.„Wir ſtehen hier unter dem Schutz und der Gewalt Seiner Hoheit des Kurfürſten Karl Friedrich von Baden. Ihre Handlung iſt ein Bruch des geheiligten Völker⸗ rechtes!“ „Sie täuſchen ſich, mein Herr“, erwiderte dieſer. „Seine Hoheit, der Kurfürſt, ſind benachrichtigt.“ „Das kann ich nicht glauben,“ ſagte der Herzog, und als ihm dann der Offizier kurz andeutete, aus welchem Grund man ihn verhafte, erklärte Enghien: „Auch das iſt nicht wahr. Ich bin ein Gegner der Republik, gewiß, ich bin ein Feind Ihres Konſuls, und ich würde, wenn ich könnte, ihn offen mit der Waffe in der Hand bekämpfen; aber ich bin kein Ver⸗ ſchwörer und noch viel weniger ein Meuchelmörder!“ Aber der Offizier zuckte die Achſeln; dies feſtzu⸗ ſtellen ſei nicht ſeine Sache. Auf einem mit vier Pferden beſpannten Leiterwagen wird der Herzog, ſein Adjutant und ſein Sekretär, der General von Thummery und noch einige andere über den Rhein nach Straßburg weggeſchleppt. Den Herzog ſtellte man ſchon nach wenigen Tagen vor ein Gericht in Vincennes. Die Richter ſprachen ihn ſchuldig. Weder Talleyrand noch Fouche, die beide genau wußtn, daß hier ein Juſtizmord verübt werden ſollte, rührten keinen Finger. Am 21. März wurde der Herzog hin⸗ gerichtet. Er war zweiunddreißig Jahre alt Das alles war ein glatter Völkerrechtsbruch. Aber es iſt beſchämend, wie man überall dieſe Gewalttat des Korſen hinnahm— ein Beiſpiel, wie ſehr ſchon faſt ganz Europa die Macht des Konſuls Napoleon anerkannte! Karl Friedrich iſt zwar aufs tiefſte ge⸗ kränkt, aber er erläßt doch den Befehl, der ſämtliche Emigranten aus Baden ausweiſt. Edelsheim wagt es nicht, Talleyrand auch nur ein Wort über dieſen Friedensbruch zu ſchreiben, Dalberg, der neue Ge⸗ ſandte in Paris, erklärt, man werde in Baden alles tun, was im Intereſſe der Republik liege, in Berlin Mittwoch, 5. Oktober 1938 Napoleon Aufnahmen: Bad. Landesbibliothek(), Bad. Landes⸗ muſeum(). iſt Hardenberg der Meinung, das beſte ſeei, keinerlei Lebenszeichen von ſich zu geben, in Wien meint Co⸗ benzl zum ruſſiſchen Botſchafter, der die Würde des Reichs gewahrt wiſſen möchte:„Nous ſommes a la bouche du canon!“ Im Reichstag zu Regensburg füh⸗ ren die deutſchen Diplomaten einen Eiertanz um die Ettenheimer Affäre auf. Nur der König von Schwe⸗ den lief ſchimpfend im Karlsruher Schloßgarten um⸗ her, beleidigte Monſieur Maſſias und verlangte von Napoleon die Auslieferung des Teſtaments des Her⸗ zogs. Der Karlsruher Hof aber ſchwebte dauernd in Angſt, daß Napoleon ſtatt des Teſtaments eine Kom⸗ panie Grenadiere ſchicken werde, mit dem Befehl, den „Zaunkönig“ ebenfalls zu fangen. Napoleon als Heiratsvermittler Am 3. September 1805 eröffnete Oeſterreich die Feindſeligkeiten gegen Bayern und damit gegen das napoleoniſche Frankreich. Der Krieg iſt da. Tags zuvor war der Kammerherr Thiard am Karlsruher Hof erſchienen. Neben ſeiner politiſchen Sendung— Bündnis Badens mit Frankreich— hatte er noch einen zweiten, geheimen Auftrag: er iſt kaiſerlicher Brautwerber. Napoleon will die hohen Abkömmlinge deutſcher Fürſtengeſchlechter ſeiner kleinen Ver⸗ wandtſchaft zuführen. In Karlsruhe ſoll er den Erb⸗ prinzen Karl mit einer Nichte des Korſen verloben. Karl war allerdings ſchon auserſehen, die Prinzeſ⸗ ſin Auguſte von Bayern zu heiraten. Aber dies Hin⸗ dernis aus dem Wege zu räumen, war bei der poli⸗ tiſchen Allmacht Napolebns nicht allzu ſchwer— ſie wird ſtatt Karl eben dann einen Napoleoniden hei⸗ raten müſſen. Doch Thiard läßt ſich Zeit. Ex weiß, in kurzem werden die Würfel auf dem Schlachtfeld fallen, er nimmt an, zugunſten Napoleons. Dann kommt der Erfolg auf dem Parkett diplomatiſcher Ehevermittlung von ſelbſt. Der Kammerherr behält recht. Kaum iſt in Auſterlitz der Sieg erfochten, ſo trifft Thiard ſchon wieder in Karlsruhe ein. Vier Tage und vier Nächte iſt er, ſofort nach der Schlacht, durchgeritten, in der Taſche hat er die endgültigen Vorſchläge Napoleons für Baden, im Kopf die für das Haus der Zähringer, (Fortſetzung folgt) — dein mitgliess beitrag für die nv. ein Opfer für die Juhunſt unſeres 2 Volkes. 2 — Goldhyp.- Ffandbriefe 5. 4 5 5 8 1 8. 4 8. 4 5 8. 28 1 5 4% Pr. Ob.-Pfbrf. 4½% Nh. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch. 100,0 100,0 Großkraft. M hm gdenw. Hartſt„ ettemb. Glekte, 103,0 103.0] Verkehrs-Aktlen Frankfurt ansehen.Kom-Verb. 77*. ee eee Mannb R—4 100,0 100,0 aur. Br. Pforzh. Grün& Bilfinger 0 ein ulle, Brauerei 80.— 78.50 god AG.. Rbein⸗ isch Oderheff. Pr.⸗ An. 133,5 R 19. 100,0 100,0 5. 4½ do. K 35,386,390 100,0 100,0 Bayr. Motorenw. 146,0 222 45 Waldhof. 139,7 ſchiff 5 See⸗ Deu 4 1„ do 4 55 10 1 18 4½ Bahr Bodener. 3% 6 05 2015 101.2 Jaliag Be 4880 e germ. 3. e 5 do. G. Rom f„II. 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Provinz, Bezirks-, gweckver⸗ 4½ Mitteld bk. 30 90,8 7 oldpf. 1928 100,0 100.0 A.&. 8. 123,2 113,5 do. Waffen. 150,2 Heidenau. Papf. 101,0 95,— Mercur Wollw. 91.50[Schöfferhof Br. 187,5 8 en i en ee, eee,)))))))))%%)%%%%%%%%VVC%ꝙVyh00 ß Kolonial- Werte Brandenbdg.80 99,75 99, 75 4½ d. 1 A 1 101.5 101,5% Br. Hyp.⸗Bk. Ammendorf. Pap. 108,5 109,2] Pidier⸗Werte 93,— 91. eſſ. u. Herkul Br.. Niag Müßlendau 130,5 130,[Schuckert 4 Ce. 178,5 177,0 1 T randeee„ 90.— 4½ tt pt en! 39,75 99,55.5. f. 014 1000 100,0 Amperwer te Dierig. Cöriſtian 181.5 179.5 Hildebrand Mühl 73,— 72,— Rimoſa... 1400 145,0 Schulideiß.. 103.5 100, Otich.⸗Oſtafrika. 110,0 lie, eee e 0 e. andb nhalt. Koblenw. 1187 118,7 Fbbindrichs⸗Au. Mitteldtſch. Stab Sch 5 Kamerun Liſend 91,— 925 % Pommern 80 99,37 99,25 4¼. Pf. A. 26 l 1 100,0 100,0 N. r. Anhalt. Kohlenw. 118 8,7 Dortm. Akt.⸗Br. 5 ch ff. 154,0 tſch. Sta)... Schwab 5 „ Gf. 0. 19e. Gelbgyp. k 50 100,0. 100,0 Ufchaſſög. Zelt. 1225 121,5 do. Untonbr. 209.0 209,0 Sate. 144,7 Rühle Küningen 137,0 138,0 Seid Naumann 148,142, S„ 5 470 6%.-Gelft. X16 90,2. 6½ bt. Rem. 2/0 99,25 101,5% de. Ron? 20 100,0 100,00 Augab.⸗N. Masch.„(Dresdner Gardis 118,0 117,01 Hochttef KG..„ 149% Mülheim, Siemen eie 115,0 115,0— 114.7 11% 7 1 Mittwoch. 1938 buen Mannheimer Zeitung 1 AFTS-ZETT L A Abend- Ausgabe Nr. 461 D — Deufscher Wiriscnaffsausk unfis- diensi auf ausländischen Messen im Jahre 1938 hluß der für den deutſchen Außenhandel wich⸗ kigſten Ausland ex möglicht einen Ueber wirkung des deutſchen Wirt 5 austänstſchen weeſſen im Jahre büren erſt 9 deutſche Auskunft Meie⸗Ausſchuß der Deu! Der deutſche Wirtſchaft idiſchen Meſſen iſt Export wurde derung, die von der und auf Grund ihrer t von Jahr zu re Bedeutung elt und ſelbſt er veglichbei eing ku dort zu, wo es gilt, als Schritt⸗ macher 0 Auslandswervung vorſichtigen Privot⸗ initiative un Vorläufer einer ſpäteren amtlichen deulſchen Abte uf einer Auslanssmeſſe Fuß zu ſaf⸗ ſen. Unter Berückſi gung der allgemeinen Entwicklungs⸗ linen der Weltwirtſchaft, die auf den Herbſtmeſſen d. J. in einer größeren Zurückhältung fühlbar wurden, fällt aber auch dort, wo auf Grund beſtehender Elnfuhrſchwie⸗ rigkeiten bi erfolgreiche private deutſche Ausſteller be⸗ ginnen, Vorteil und Nachteil der Meſſebeteiligung krltiſch zu vergleichen, den f wich⸗ . Wiriſchafts⸗Auskunftsdienſt die lige Rolle zu, die Werbung fortzuführen und die Fühlung mit den Abnehmerkreiſen aufrecht zu erhalten und auszu⸗ bauen. Im Frühjahr 1938 konnte der deutſche Auskunftsdienſt ſchon auf 7 Meſſen durchgeführt werden. Während die Meſſe in Utrecht der Umſchlagsplatz der niederländi⸗ ſchen Wirtſchaft ſchon ſeit Johren eine deutſche Austunſts⸗ ſtelle beherbergte, wurde erſtmalſg auch die Meſſe in Brü⸗ der Markt Belgkens und ſeiner Kolonien igt. Eine beſonders hohe Zahl von Aufragen r Kaufintereſſenten, die alle Erwartungen über⸗ ſtieg, bewies, wie berechtigt der Einſatz des deutſchen Außkunftsdienſtes gerade auf dieſer Meſſe war. Die an deutſche Abteilung auf der Meſſe in Tripolis rte Auskunftsſtelle trug; vor allem italieniſchen Wünſchen Rechnung. Die Zahl der dort erfaßten all⸗ gemeinen Bezugsquellenanfragen war ſehr gering Um ſo wichtiger waren die in einer Reihe von Fällen von der Auskunftsſtelle mit Erfolg durchgeführten Vertaufsver⸗ hondlungen für die in der amtlichen deutſchen Abteilung eſtellten deutſchen Schaugüter. Die Auskunftsſtellen in Mailand und Poſen wurden, wie ſchon in den vergan⸗ genen Jahren, im Rahmen deutſcher amtlicher Abteilungen eingerichtet. Dabei machte ſich insbeſondere in Poſen Her 8 ſchwung geltend, der im Zuſammenhang mit en in Zentralpolen offenbar allmählich auch die A te erfaßt. Zagreb wurde mit Rüchſicht auf die Beteiligung an der Herbſtmeſſe in Belgrad erſt⸗ malig im Frühjahr beſchickt. Rückwirkungen des Aus⸗ baues der Meſſe in der jugoflawiſchen Haupkſtadt auf dieſe Meſſe im Mittelpunkt Kroatiens waren nicht zu überſehen. Plopdiv, als die wichtigſte Meſſeveranſtaltung Bulgariens, erhielt zum zweiten Male eine deutſche Auskunftsſtelle, die von der Deutſch⸗Bulgariſchen Hondelskammer betreut wurde. Eine ſtarte Inanſpruchnahme rechtfertigt auch dort einen weiteren Ausbau, um in Zukunft noch ſtärker au die Verbraucherſchaft in Handwerk und Landwirtſchaft her⸗ anzukommen, denn gerade dort ſind die Beſtrebungen be⸗ ſonders ausgeprägt, die Erzeugung durch Einſatz von beſſe⸗ tem Gerät und Kleinmaſchinen zu heben. Den aufgeführten Frühjahrs⸗Auskunſtsſtellen folgte die Beſchickung von 5 Herbſtmeſſene Da die Inonſpruchnahme des deulſchen Auskunftsdienſtes ſchon vielen Meſſebeſuchern in Utrecht zu einer Gewohnheit geworden iſt, wurde in dieſem Jahre auch auf der dortigen Herbſtmeſſe der Aus⸗ kunſtsſtand eingerichtet. Lemberg und Teſſaloniki wurden als bewährte Anſatzpunkte für den Auskunftsdienſt bei⸗ behalten, der dort, wie auch an anderen Meſſen der amt⸗ lichen deutſchen Abteilung eingefügt wurde. In Lemberg machten ſich in verſtärktem Maße die ſchbn- bei Poſen auf⸗ gezeigten Entwicklungstendenzen geltend, hier wohl haupt⸗ 5 den Auf ächlich⸗ auf Grund der günſtigen Lage ün⸗der Näher des im Aufbau begriffenen zentralpolniſchen Jubuſtriegblets. Die Herbſtmeſſe in Belgrad wurde zum zweiten Male beſchickt, nachdem ſich im vorigen Jahr dle zu internatio⸗ nolem Rang erhobene Meſſe als deutender Umſchlogs⸗ platz erwieſen hatte. Nach ntehrjähriger Pauſe wurde auch in Bari wieder ein Auskunſtsſtand eingerichtet. Dieſe Meſſe wird neben Mailand bei dem künftigen weiteren Ausbau der Beziehungen Italiens zum nahen Oſten an Bedeutung gewinnen. 8 Die nachhaltige Kleinarbeit auf dem Gebiet des Be⸗ zügsquellennachweiſes und der Bearbeitung von Vertre⸗ tergeſuchen ſowie der ſtändig ausgebaute und verbeſſerte Kundendienſt der deutſchen Auskunftsſtellen auf ausländi⸗ ſchen Meſſen haben ſich auch in dieſem Johre wieder ſo bewährt, daß ſchon jetzt für das kommende Jahr eine Ausdehnung des Auskunftsdienſtes des Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗AKusſchuſſes der Deutſchen Wirtſchaft auf weitere wich⸗ tige Meſſen und Ausſtellung ins Auge gefaßt wird. Bremer Stuhlrohr⸗Fabrik Meuck, Schultze u. Co. Ach, Bremen.— Einziehung eigener Aktlen. Die Geſellſchaft beruft ihre HB auf den 25. Okkoher, in der über den Er⸗ werb von 250 000, Aktien der Gefellſchaft und über die Herabſetzung des Grundkapitals von 1,50 auf 1,25 Mill. durch Einziehung dieſer eigenen Aktien Beſchluß gefaßt werden ſoll. „! Hedwigshütte Kohlen⸗ und Kokswerke AG, Stettin.— Herabſetzung des Grundkapitals. Die am 26. Oktober ſtatt⸗ üündende HB, der die Ausſchüktung von wieder 6 v. H. Dibidende vorgeſchlagen wird, ſoll auch Beſchluß faſſen über die Einziehung der Vorzugsattien im Nominal⸗ betrage von 60 000% und über die ſich daraus ergebende Herabſetzung des Grundkapitals um 60 000„% auf 4,50 Mill. J. Des weiteren ſoll die Neufaſſung der Satzungen zur Anpaſſung an die Vorſchriften des Aktiengeſetzes ge⸗ nehmigt werden. In einer gleichzeitig ſtattfindenden go. H ſoll über eine Satzungsänderung abgeſtimmt werden, die den Gegenſtand des Unternehmens betrifft, und zwar Jandelt es ſich außer der teplichen Neufaſſung des§ 2 der Satzung um eine Erweiterung der vorgeſehenen Handels⸗ geſchäfte(Vertrieb von Erzeugniſſen der Montaninduſtrie und werwandten Erzeugniſſen) und den Erwerb und Ver⸗ trieb von Lager⸗ und Umſchlagseinxichtungen. * Weſtfäliſche Zellſtoff Ac, Wildshauſen.— Verluſt⸗ abschluß. Die am 1. Dezember 1936 mit einem Kapital von 2,19 Mill. gegründete Weſtfäliſche Zellſtoff A, Wilds⸗ hauſen, veröffentlicht ihren erſten Abſchluß zum g1. De⸗ zember 1937, der unter Aktivierung eigener Aufwendun⸗ gen von 9,36 Mill.„/ und bei 0,04 Will./ außerordent⸗ lichen Erträgen nach Abſetzung aller Unkoſten und 0,015 Mill.„“ Anlageabſchreibungen einen Verluſt von 192 467 gusweiſt. In der Bilanz betrogen in Mill. /: Lang⸗ ſriſtiger Bankkredit 147, Warenverbindlichkeiten 0,21, Wech⸗ ſelſchulden 0,78 und ſonſtige Verbindlichkeften 0,014, da⸗ gegen ausſtehende Einlagen auf das Grundkapital 0,228, klagen 0,39, Anlagen im Bau 0,86, Zugong und An⸗ zehlungen 2,09, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoſſe 0,2, ge⸗ leiſtele Anzahlungen 0,024, flüſſige Mittel 0018. * Braunkohlen⸗Induſtrie Ad, Zukunft, Weisweiler. . Wieder 6 v. H. Dividende. Der An ber zum NWe⸗ Konzern gehörenden Braunkohlen⸗Induſtrie Ach Zukunſt, eisweiler, beſchloß, der auf den 25. Oktober einberufenen für das Geſchäftsſahr 1937/8 die Verteflung einer widende von wieder 6 v. H. auf die 15 Mill.„ Stamm⸗ aktien und die 300 000„ Vorzugsaktien Lit. A und von wieder 7 v. H. auf die 700 000/ Vorzugsaktien Lit. B vorzuſchlagen. 5 „ Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Waſſerwerksgeſellſchaft mbc, Mülheim⸗Ruhr.— Las e de pe d. Nach Geſellſchaft, an der die Städte Mülheim, Bottrop, Gladbeck, Ober⸗ haufen, der Landkreis Recklinghaufen und das R be⸗ teiligt find wird ihr Stammkapital von 4, auf 8,1 Mill. Mark erhähen. Die Kapitalerhöhung iſt notwendig gewor⸗ en, weil die Steigerung des Waſſerverbrauchs inne hals des Verſorgungsgebietes des Unternehmens einen Ausbau 7. erforderlich macht, der ins⸗ geſamt 5 Mill./ beanſprucht. i Aklien sſeigend Ueberwiegend Kauflusfi— Nenſen freundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: freundlich Frankfurt, 5. Oktober An der Börſe beſtand eine zuverſichtliche Stimmung, die nicht zuletzt durch den Abſtimmungserſolg Daladiers in der franzöſiſchen Kammer unterſtützt wurde. s lagen einige Kaufaufträge vor, auch der Bevufshandel bitt wie⸗ der zu kleinen Anſchaffungen, ſo daß der Aktienmarkt eine durchaus freundliche Haltung aufwies. Das Geſchäft blieb jedoch klein und es Hürfte ſich vorläufig kaum nennens⸗ wert beleben, da der Kapitalmarkt zunäch t ganz unter dem Einfluß der Vorbereitung auf die neue Reichsanleihe ſteht. Die erſten Kurſe ſetzten um durchſchnittlich 117 v. H. höher ein und im Verlaufe ergaben ſich vielfach weitere kleine Erhöhungen. Von Montanwerten notierten Buderus mit 111(110), Hoeſch mit 111(110), Mannesmann mit 10996(107), Rheinſtahl mit 140%(199%) und Verein. Stahl mit 102(101). Am Elektromarkt waren AEch mit 116(113%) und Siemens mit 201%(199) ſowie RWE mit 122%(120%) ſtärker erhöht. J Farben befeſtigten ſich nach 153 anfangs auf 1 Sonſt kamen noch Reichsbank mit 183%(18 Daimler mit 134%(132 ½ Weſtdeutſche Kaufhof mit 97,(9672), Conti Gummi mit 208(207), Aoͤlerwerke mit 109,5(109) und Rheinmetall mit 128%(127 /) zur Notiz. Auch am Rentenmarkt erhielt ſich leichte Nachfrage. Be⸗ achtet blieben insbeſondere Liquidationspfandbriefe, etwas ruhiger lagen Induſtrie⸗Obligationen. Von den variablen Werten beſſerten ſich Reichsaltbeſitz auf 130.60(430%) und Reichsbahn⸗VA auf 12 5J. Im Freiverkehr lagen Kommunal⸗Umſchuldung mit 94(94.05) nicht ganz behauptet, ebenſo ſpäte Schuldbücher mit 977(98), 4proz. Renten⸗ bank⸗Ablöſung mit 91.50(9196) und Städte⸗Altbeſitzanleihen mit 135.50(135.75). Bei Goldpfandbriefen war der Rück⸗ fluß unweſentlich, auch in den Konſolidierungsanleihen kam nur wenig Angebot heraus. Liquidatlonspfandbriefe notterten meiſt noch 6— 74 v. H. höher, ebenſo zeigten Stadtanleihen z. T. Beſſerungen bis 4 v. H. Induſtrie⸗ Obligattonen unterlagen Schwankungen bis etwa J v. H. In der zweiten Börſenſtunde blieb die Haltung freund⸗ lich bis feſt, und auf nahezu allen Märkten ſtellten ſich noch⸗ mals Beſſerungen um, bis 1 v. H. ein. Auch die an⸗ ſangs etwa 1 v. H. niedriger liegenden Papiere waren er⸗ holt. U. a. notierten: Daimler 135.75 nach 134.50, ACG 117.50 nach 116. Licht und Kraft 139.25 nach 138, Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff 123 nach 122, Verein. Stahl 102.50 nach 102, Mannesmann 110 nach 10926, Hoeſch 112 nach 111.50, Reichs⸗ bank 184.50 nach 183.75. Von ſpäter notierten Werten lagen ausgeſprochen feſt: Bemberg mit 136137(182.75), Demag mit 144.25(141.50) und Deutſche Erdöl mit 130—130.50 (127.50), dagegen niedriger Rhein. Braunkohlen mit 214 (215.25). Der Freiverkehr lag ſtil und meiſt unverändert. Höher Katz u. Klumpp mit 95—97(9496). Berliner Börſe: Aktien freundlich Berlin, 5. Oktober. Entgegen der vorbbeslich gehegten Annahme trugen die Aktienmärkte heute ein eher feſteres Gepräge Die Umſätze erfuhren dem Vortag gegenüber zwar keine weſentliche Erweiterung; da aber Kauforders überwogen und Abgaben nur in ſehr beſcheidenem Umfange erfolgten, ergaben ſich faſt ausnahmslos Kursbeſſerungen um Frozentbruchteile, 3. T. auh von—2 v. H. Offenbar fanden die an dieſer Stelle bereits geſtern erwähnten Ausführungen Hes Staatsſekretärs Reinhard über die günſtige Entwicklung des Steueraufkommens, daneben aber auch Hie Feſtſtellung der Banken über einen recht lebhaften Eingang von Voräueldüngen äüf die neue Reichsanleihe ſtarken Wi⸗ derhall in der Bankenkundſchaft, die ſowohl am Aktien⸗ als äuch am Rentenmarkt recht aktiv war. Am Montan⸗ markt zogen Harpener, Mannesmann und Verein. Stahl⸗ werke um je 1, bei den Braunkohlenaktien Deutſche Erdl um etwa 2, in der chemiſchen Gruppe Rütgers ſogor um 2,50 p. H. an. Farben verbeſſerten einen Anſangsgewinn von 44 ſogleich auf. v. H. Kräftigere Befeſtigungen ſah man ferner bei den Elektrowerten[Ach plus 1,75, Licht⸗ kraft plus 2, Siemens plus 278), bei den Auto- und Ma⸗ ſchinenbauaktien(Daimler plus 1,75, BMW plus 9, Demag plus 2,75) ſowie bei den Verkehrswerten(Hapag plus 1,50, Ach für Verkehr plus 2 v..). Die größte, allerdings durch Zufallsorder, bedingte Steigerung erzielten Deutſche Te⸗ lefon mit plus 7,75 v. H. gegen letzte Notiz am 28. Septem⸗ ber.— Im variablen Rentenverkehr ſtieg die Reichsalt⸗ beſitzanleihe um 20 Pfg. auf 130,70. Die Gemeindeumſchul⸗ Hungsanleihe ſtellte ſich auf 94,05(94½). Im Börſenverlauf verſtärkte ſich das Kaufintereſſe, ſo daß ſich die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten all⸗ gemein fortſetzte. Daimler, Rheinmetall Borſig, Feld⸗ mſthle, Hapag, Salzdethfurt, Licht⸗Kraft, RWE und Man⸗ nesmann ſtiegen je um 1 v.., Harpener gewannen 1½, Rhein⸗Braun und Bemberg je 17, Lameyer 174, Reichs⸗ bank und Deſſauer Gas je 2 v. H. Ach wurden um 2½, Siemens um 3 v. H. heraufgeſetzt. Farben notierten 15378 und lagen Famit 1 v. H. über Vortagsſchluß. Am Kaſſarentenmarkt war die Haltung bei unverändert ruhigem Geſchäft weiterhin freundlich. Pfanödbriefe konn⸗ ten ſich gut behaupten. Liquidations⸗ Pfandbriefe tendierten ſehr feſt. Von Stadtanleihen ſtiegen 27er Königsberg um z, Wer Breslau um 76, während 28er Berlin 6 v. H. ben. Von Zweckverbandsanleihen kamen 96er Ruhr⸗ „ v. H. höher an. Bei den Reichs⸗ und Länder⸗ anleihen ſtellten ſich 3ger Poſtſchätze um 0,10 v. H. höher, während alte Hamburger„ v H. verloren. Sonſt traten keine nennenswerten Veränderungen ein. Am Markt der Induſtrieobligationen ſtellten ſich Aſchinger 4, Harpener 7, Mont Cenis und Engelhardt⸗Bräu je ½ v. H. höher, während Farbenbonds„ v. H. und Concordia Bergbau infolge der bevorſt n Kündigung 1 v. H. verloren. Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtie⸗ k Hamburg um 1½ v. H. rückgängig. Bei den auken gewannen Deutſche Hypotheken, Hamburger Hypotheken und Rheiniſche Hypotheken je, Bayeriſche Hypotheken ſogar 14 v. H. Am Markt der Kolonialwerte büßten Dogg 1 und Kamerun 1 v. H. ein. Otapi ſtellten ſich 75/ höher. Bei den Induſtriepapieren fielen Sachſenwerk nach Unterbrechung durch eine Steige⸗ rung um 10 v. H. auf, wobei Zuteilung vorgenommen wurde, Tüll Flöha wurden gegen die Notiz vom 29. Sep⸗ tember um 12%. H. heraufgeſetzt. Heidenau Papier ge⸗ wannen 6 und Gebr. Gödhardt 3% v H. Niedriger lagen Zucker Raſtenburg um%, Zeiß Ikon und Deutſche Kabel je um 3% v H. Hochofen Lübeck gaben um 37 v. H. nach. Steuergutſcheine wurden geſtrichen, die ſogenannten Anleiheſtock⸗Steuergutſcheine kamen jedoch um 10 Pfg. höher zur Notiz. Reichsſchuldbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1939er 99,62 G 100,37 B; 1940er 99,5 G 100,25 B; 19 4ler 98,75 G 99,5 B; 1942er 98,12 G 98,87 B; 1943er 98 G 98,75 B; 1944er 97,75 G 98,5 B; 1945er bis 1948er je 97,62 G 98,87 B.— Aus⸗ gabe 2: 1989er 99,62 G 100,37 B; 1945er 97,62 G 98,37 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/ 8er je 80,25 G 81 B. proz. Umſchuld.⸗Verb. 93,675 G 94,425 B. Zum Börſenſchluß war die Kursbewegung bei allerdings geringen Umſätzen weiterhin nach oben gerichtet. So ſtiegen Stemens, Daimler und Rütgers erneut je um., ferner gewannen AE und Bekula je 7 v.., Farben ſchloſſen zu 154. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 5. Okt. Die Geldmarktlage iſt weiter als flüſſig zu bezeichnen. Allerdings ſetzten heute, namentlich aus der Provinz, bereits Voröfspoſitionen für den Lohnzahlungs⸗ termin ein, doch wurden dadurch die bei unverändert 2% bis 24 belaſſenen Blaukotagesgeldſätze nicht berührt. Im lurz⸗ und mittelfriſtigen Anlagegeſchäft iſt Nachfrage ſo⸗ wohl für Solawechſel als auch für Schatzanweiſungen zu El beobachten. Der Privatdiskontſatz war mit 275 v. H. un⸗ verändert. Im internationalen Deviſenverkehr konnte ſich der fran⸗ zöſiſche France leicht erholen. In London notierte er 178,84 gegen 178,8 in Amſterdam 4,94 gegen 491 und in Zürich 11,26 gegen 11,70%. Der Dollar gab in London auf 4,80 (4,7840) nach, in Amſterdam ſtellte ſich der Dollar auf 1,82%(1,88 94), in Zürich auf 4,3894(4,8896) und in Paris auf 37,20(37,33). Der holländiſche Gulden war in London auf 8,78% rückgängig, während er in Zürich auf 298,75 au⸗ zog. Der Schweizer Franken gab in London auf 21,05 9% (20,98%) nach. In Amſterdam ſtellte ſich der Schweizer Franken auf 41,86(41,94). Diskont; Reichsbank 4, Lombard 6, Privat 5 b. H. Dis⸗] S. Oktober 4. Oktober e 857 konte gels Brief Geld] Brief Aegypten lägypt.Bfb.. 12,270 12,300 12,335 12,365 Argentinien IB.⸗Peſoſſ 0,630 0,634 0,629 0,633 Belgien 100 Belga] 2 42,25 42,33 42,19 42,27 Braſtllen 1 Milreis 0,146 0,148 0,146 0, 148 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100flronen] 5 53 40 53,55 53,20 53,30 Danzig 100 Gulden] 4 47,— 47,10 47.— 47,10 England. 1 fd 2 11,70 12,000 11,8350 11,905 Eſtland 100 eſtn Kr. 4½ 68,13 68,27 13 27 i 4 5,8) 5,290 5,265 5,275 Fankreich, 00 Fr 3¼ 6,603 5,707 6,008 6,582 Griechenland 100 Dr. 6.353] 2,357.333 2,357 9 57 ind 100Gulden] 2 135,86 136,14 133,81 136,09 ran(Teheran) ſpahlan 14.87 14.890 14,8] 14,85 Nen„100 isl Kr 57 33,55 53,65 33,39 53,49 Italſen. 100 Lire 413,00 13,11 13,00 13,11 apan 10) en] 3,29] 0,598 0,700 0,096 0,098 nee n 5 5,6904 5,706 5,5904 5,700 onada 1 tan. Dollar 2,484.488 2,480 2,484 Lettland 100 Latts 48,75 48,85 48,75 48,859 Litauen„ 100 Litas] 5¼] 41,94 42,02 41.94 42,02 Norwegen 100ftronen 6 51660, 28 59.98 60,10 Polen 100 gloy] 5 47 47,10. 47,.— 47,10 Portugal 100 Eskudo 55 10,865 10,885 10,835 10,855 R 1 Le 0**——* e e 2% ois oi 61,67 6179 Schweiz 100 Franken 1/½ 56,88 56,00 56,90 57,02 Spanſen 100 Peſeten] 5— 2———— Türkei.„ Itü 1. Pfd⸗ 4% 1,978.982.978 1,982 Ungarn„ 100 Peng 2 71 70 1875 Uruguay, 1Goldpeſoſ 0,999 1,982 1,9990 2,001 Ger. Staaten 1 Dollar 1/ 2,496 2,500 2,496.500 * Frankfurt, 5. Oktober. Tagesgeld unverändert 277 v. H. * Hohe Feuerſchäden im Auguſt. Mit einer Summe von 13.55 Mill./ haben ſich die Schadenmeldungen bei den Mitgliedern der Fachgruppe Feuerverſicherung der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Privatverſicherung im Auguſt gegenüber dem Vormonat(7,1 Mill.%) faſt verdoppelt. Etwa 30 v. H. der Geſamtſumme entſallen auf die Schäden in der Landwirt⸗ ſchaft. Gegenüber dem Juli(1,34 Mill. /) bedeutete die mit faſt 4 Mill./ ausgewieſene Schadenſumme in der Landwirtſchaft eine Verdreifachung. Die Zeit der Ernte mit ihrer Trockenheit hat alſo diesmal wieder beſonders große Wertverluſte durch Feuer gebracht. Auch im Induſtrie⸗ geſchäft der Feuerverſicherer liegen mit ewa 8 Mill./ die Schadenmeldungen 80 v. H. über der Summe des Vor⸗ monats(4,48 Mill.). Es ſind mehrere Induſtrieſchäden zu belllagen, die die Millionengrenze erreichen und über⸗ ſchreiten. Der Wertverluſt von 13,55 Mill./ wurde im Anguſt durch 17821 Schadenſeuer herbeigeführt, während der Verluſt des Vormonats von ſtark 7 Mill./ durch 16 464 Schadenfälle verurſacht worden iſt. Die im Verhätnis nur geringe Steigerung der Schadenfälle erweiſt das beſondere Gewicht der Großſchäden im Auguſt. * Zunahme des Welt⸗Tee⸗Verbrauchs. In den Monalen April, Mai und Juni betrug nach den Erhebungen des Internationolen Tee⸗Komitees der Tee⸗Export zufammen 192 748 000 lbs, gegenüber 163 744 000 lbs. in der gleichen Vorfohrszeit. Im 9717 d. J. ſtellte ſich die Tee⸗Ausfuhr quf 75 508 000(im Mai: 54 048 600 bzw. 62 418 600 lbs. im Juni 1937) lbs. April Juni 203 593 000 los. aus(i. V. 195 918 000) und im Juni 68 056 000(64 228 000 lbs. im Mai 1938 bzw. 61 705 000 Ibs, im Juni 1937). * H0 1 Bank⸗Unie, Amſterdam.— Wiader 6 v. H. Dividende. ie Bank erzielte in dem am 30. Juni 1958 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Gewinn von 749 749 (759 903) heil., woraus wieder 6 v. H. Diwidende auf 6 Mill. hfl. verteilt werden ſollen. Ferner werden der Rücklage für eventuelle Riſiken wieder 200 000 hfl. zugeführt und 123 449(130 778) hfl. zu Abſchreibungen auf Gebäude ver⸗ wendet. Der ſtändig geringer werdende Rentenſtandard in einigen Ländern habe einen nachteiligen Einfluß auf die Geſchäftsergebniſſe ausgeübt. Dieſer Einfluß habe dureh die beſſeren Ergebniſſe der übrigen Geſchäftszweige nicht voll ausgeglichen werden können. * Niederländiſche Bank.— Erhöhter Banknotenumlauf. Der Ausweis vom 3. Oktober zeigt einen praktiſch gleich⸗ gebliebenen Goldbeſtand von 1481,03(1481,00) Mill. bfl. Die Inlansswechſel ſtiegen um rund 6,5 Mill⸗ hfl. auf 18.31 Mill. hfl., während die Ausleihungen ſich um rund 8 Mill. hfl. auf 297,81 Mill. hfl. erhöhten. Der Banknotenumlauf Der Weltverbrauch machte im Zeitraum erhöhte ſich um rund 89 Mill. hfl. auf 11422 Mill. pfl. Das Giroguthaben des Staates ging um 50 Mill. hl. auf 109,79 Mill. hfl. zurück, das Giroguthaben Privater um 28 Mill. hfl. auf 580,83 Mill. hfl. * Weitere Bindung des Nen⸗Kurſes an die engliſche Währung. Nach den in London vorliegenden Nachrichten hat die Verwaltung der Bank von Japan beſchloſſen, ohne Rückſicht auf die Pfund⸗Schwankungen die Bindung des Nen⸗Kurſes an die britiſche Währung beizubehalten. Die Verwaltungstonſerenz entſchied ferner, den gegenwärtigen Den⸗Kurs bei 14 Pence aufrechtzuerhalten. An gewiſſen Kreiſen war vorgeſchlagen worden, den Yen⸗Kurs an den amerikoniſchen Dollar zu binden. Vielleicht wäre eine Be⸗ feſtigung des Yen⸗Kurſes die Folge geweſen. Andererſeits wären aber in dieſem Falle die Intereſſen der faponiſchen Exporteure ſchwer geſchädigt worden. 5 * Ungünſtige Baumwollernte in Aegypten. Die dtes⸗ jährige Baumwollernte Aegyptens ergibt nach der erſten amtlichen Schätzung 7800 000 Kantar gegen 11 000 000 tm Vorjahr. Dieſer ungünſtige Ernteausfall iſt zurückzufüh⸗ ren auf ungünſtige Witterung, ferner auf Ausſfaatſehler und Verheerungen durch Baumwollkäfer. Schweizer Nationalbank.— Starke Ausdehnung des Notenumlaufs. Nach dem Ausweis vom 30. September iſt der Goldbeſtand der Bank mit 2850,8 Mill. ffr. annähernd gleichgeblieben. Dagegen ſind die Deviſen um 19,8 Mill. r. auf 3064 Mill. ür. zurückgegangen. Die Beanſpru⸗ chung der Bank im Diskont⸗ und Lombarogeſchäft hat 1 erhöht. Mit aller Deutlichkeit zeichnet ſich die politiſche Hochſpannung der vergangenen Tage in den Zahlen des Notenumlaufes ab, der Ende September 1988 mit 1933 Mill. ir. einen Höchſtſtand erreichte. Die Erhöhung in der Berichtswoche beläuft ſich auf 23, Mill. äfr.(in der letzten Jultwoche 1914: 141 Mill. fr.); ſeit Ende Auguſt 1938 ſſt der Notenumlauf um 378,5 Mill. fr. geſtiegen. Daß dieſe Ausweitung mit den normalen Bedürfniſſen des Monats⸗ und Quartal⸗Ultimo nur wenig mehr zu tun hat, liegt auf der Hand. Sie iſt zur Hauptſache durch die geſteigerte Zah⸗ lungsmittelverſorgung und Theſaurtierung von Bargeld verürſacht worden. Angeſichts der in letzter Stunde erfolg⸗ ten Aufhellung des politiſchen Horizonts iſt damit zu rechnen, daß der hohe Notenumlauf eine raſche Rückbildung erfährt. 118 Zuſammenhang mit der geſteigerten Noten⸗ ausgabe ſind die täglich fälligen Verbindlichkeiten des Noteninſtftuts in der letzten Berichtsperiode um 131,2 Mill. ir. auf 146,1 Prill. ſfr. zurückgegangen Am 30. September waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbind⸗ lichkeiten zu 83,89 v. H. durch Gold gedeckt. Der Schuß des Namens„Solingen“ Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Solingen ſchreibt: Es beſteht Veranlaſſung, anzunehmen, daß viel⸗ fach die Auſſaſſung vertreten wird, es ſei zuläſſig, außer⸗ halb Soligens angefertigte Schneidwaren, die von So⸗ linger Abnehmern bezogen werden, ſofern ſie in bezug auf Hüte den Beſtimmungen des Geſetzes zum Schutze des Namens„Solingen“ entſprechen, mit der Firma des Solinger Beziehers und dem Namen„Solingen“ zu ver⸗ ſehen. Es wird dabei die Meinung vertreten, in dieſen Fällen erſcheine der Name„Solingen“ nicht als Auigabe der Herkunft der Ware, ſondern als Sitz der Firma d beziehenden Unternehmens. 5 Nach eingehender Klärung dieſer wichtigen Frage auch im Reichswirtſchaftsminiſterium weiſt die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Solingen darauf hin, daß es keines⸗ falls zuläſſig iſt, außerhalb des Solinger Induſtrie⸗ bezirkes hergeſtellte Waren mit dem Namen„Solingen“ zu verſehen, uud zwar auch dann nicht, wenn dieſer Name in Verbindung mit der Firma oder dem Warenzeichen des Solinger Beziehers erſcheint. Die e 9 * Plan eines Ford⸗Werkes in Berlin nicht aufgegeben. Die Verwaltung der Ford Motor Company AG, Köln, teilt mit, daß entgegen anderslautenden Meldungen der in den HW 1938 beſchloſſene Plan zur Errichtung eines zweiten Werkes in Berlin keinesfalls aufgegeben wordert iſt. Die Berliner Betriebsſtütte wird allerdings nicht in neuen Baulichkeiten, ſondern in bereits vorhandenen Hallen eingerichtet. Deutſch⸗ſüdſlawiſche Handelsvertragsverhandlungen. Ein deutſch⸗füdflawiſcher Regierungsousſchuß iſt geſtern in Belgrad zufammengetreten und hat mit den Beſprechungen über einen neuen Handelsvertrag begonnen. * Die neuen Londoner Seekriegsverſicherungsraten. Mit der Beſeitigung der Kriegsgefahr in Europa haben die Londoner Hauptverſicherer beſchloſſen, die Seekriegsver⸗ ſicherungsraten wie folgt neu feſtzuſetzen: Die neuen Sätze decken fämtliche Schiffe, die am 30. September 1988 in See gehen, und Riſiken, die von den Verſicherern am bzw. nach dem 30. September 1938 übernommen werden. Sie verſtehen ſich außerdem für direkte Verſchiſfungen; ſämt⸗ liche Prämienſätze gelten nur unter der Vorausſetzung, daß die Frachten binnen 7 Tagen verſchifft und zu den laufenden Kriegsverſicherungs⸗Bedingungen gedeckt wer⸗ den. Häfen in Spanien und ſpaniſchen Beſitzungen ſind weiterhin von der Verſicherung ausgeſchloſſen. Außerdem erſtrecken ſich die neuen Bedingungen nur auf folgende Flaggen: Belgien, Großbritonnien, Deutſchland, Nieder⸗ lande, Dänemark, Frankreich, Italien, Japan, Jugofla⸗ wien, Norwegen, Polen, Portugal, Schweden und die Ver⸗ einigten Staaten. Die neuen Seekriegsverſicherungsſätze in ſh bam, je 100 Pfund: Nord⸗ und Südamerika 2/6 bzw. 5/—, Afrika, Auſtralien, Aſien ſe 2/6 zuſätzliche Prämien itber Mittelländiſches Meer, Afriko 2/6 bzw. 5/—; Auſtra⸗ lien und Aſien je 5/— bzw. 10/—; Europa öſtlich von Gi⸗ braltar 5/— bzw. 5/—; Europa Gibraltar Hamburg und Skandinavien ohne Oſtſeegebiete ſowie China extra je 2/6 bzw. 2/6; Oſtſee 5/— bzw. 5/— Die Neuregelung wurde in britiſchen Export⸗ und Importkreiſen lebhaft begrüßt, weil die hohen Sätze der letzten Tage das Geſchäft ſehr beeinträchtigten und mon nun wieder mit einigermaßen normalen Verhältniſſen im Ueberſeegeſchäft rechnen kann. * Beſchränkung der Zelluloſe⸗Produktion der nordiſchen Länder. Die Vertreter der Zelluloſefabriken von Finn⸗ land, Norwegen und Schweden haben Maßnahmen be⸗ ſchloſſen, um die Auswirkungen der auf den Exportmärkten herrſchenden Kriſe zu mildern. Das Abkommen von Hel⸗ ſiuki ſieht die Erzeugungseinſchrönkung von Biſulfit⸗ Zelluloſe vor. Die Werke müſſen eine Produktionsdrof⸗ ſelung um 30 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit vornehmen, was eine vollſtändige Stillegung der Produktion auf etwa 8 Wochen mit ſich bringt. Sollten die Werke bereits die Erzeugung anderer Zelluloſeſorten eingeſchränkt haben, o. wird dies für die Biſulfit⸗Zelluloſe berückſichtigt. Dies gilt für eine Reihe norwegiſcher Werke, welche damit von den in Helſinki eingegangenen Verpflichtungen befreit ſind. * Ausban der Schweizer Rheinſtrecke gefordert. Der nordoſtſchweizeriſche Verband für Schiffahrt Rhein⸗Boden⸗ ſee hat in St. Gallen ſeine HV abgehalten, auf der die Notwendigkeit des Ausbaues der Rheinſchiffahrt zwiſchen Baſel und dem Bodenſee nachoͤrücklich betont wurde. Die Oſtſchweiz habe in den letzten beiden Johrzehnten einen ſtarken induſtriellen Rückſchlag erlitten und ſei beſtrebt, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu ver⸗ beſſern. Es wurde feſtgeſtellt, daß zahlreiche oſtſchweize⸗ riſche Induſtrien ein großes Intereſſe an der Erſchließung des Schiffahrtsweges haben, der einmal die Zufuhr von Roh⸗ und Betriebsſtoſſen verbilligen, zum onderen aber auch der Ausfuhr von Fabrikaten dienen ſoll. Bisher ſcheint der Durchführung des Planes noch ein Widerſtand von ſeiten der Bundesbahnen und von Baſeler Intereſſenten⸗ kreiſen entgegenzuſtehen. Waren und Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Oktober. Die Um⸗ 1175 im Berliner Getreideverkehr bewegten ſich etwa im Rahmen der Vortage. Soweit in Brotgetreide Abſchlüſſe züſtandekamen, handelte es ſich faſt durchweg um Er⸗ gänzungskäuſe zur ſpäeteren Lieferung. Die Mühlen ſind vorerſt ausreichend verſorgt und erwerben Mahlgut nur entſprechend ihren Lagermöglichteiten. In Futtergetreide überſteigt die Kaufluſt hingegen die Anlieferungen, aller⸗ dings iſt hierbei zu berückſichtigen, daß die Landwirtſchaft zur Zeit alle Kräfte für die Außenarbeiten benötigt und Berladungen daher nur in begrenztem Umfange möglich ſind. Braugerſten werden in guten Qualitäten laufend umgeſetzt. Induſtriegetreide liegt verhältnismäßig till. Auch in Futtermitteln hat ſich das Geſchäft nicht belebt. Am Mehlmarkt iſt der Abruf namentlich in Weizenmehl befriedigend. Bremer Baumwolle vom 5. Oktober. Loko 10,08. Magdeburger Zuckernotierungen vom b. Okt.(Eig. Dr.) Unverändert! Tendenz ruhio— Gemahl. Melis per Okt. 9,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalzuotierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.] American Steamlard tranſito ab Kai 21,75 Dollar. American Purelard roff., per vier Kiſten ſe 25 Kllo netto, perſchiedene Standardmarken tranſito ob Kal(Preiſe je 100 Kilo) 2222,25 Dollar. Marktlage ruhig. Berliner Metalluotierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 60,00; Standardkupfer 54,00 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei ſe 19,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab korddeucſche Stotionen und Stondardzink ſe 18,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminfum 68—99proz. in Blöcken 1333 desal. in Walz⸗ oder Drahtbarren 96proz. 187“— Fein⸗Silber je Kilo 36,80—.99 80% * Ermäßigung ber Zinkblechpreiſe. Die Süsddeutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat im Einver⸗ tehmen mit dem gleichen Beſchluß des Zinkwalzwerksver⸗ bandes ihre Preiſe für ſe 50 Kilo ab 5. Oktober um 0,50% herabgeſetzt. Dieſer Herabſetzung ging om 28. September eine Erhöhung um 0,25/ voraus. 5 * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamk errechneten Börſenkennzifſern ſtellen ſich in der Woche vom 26. September bis 1. Oktober im Vergleich zur Vore woche wie folgt: er b. bee, Se Akttenkurſe(Ander 1924/1086 8100, e Bergbau und Schwerinduſtrie 109 00 109 31 107.79 Verarbeitende Induſt ie 98.60 08.65 97,67 Handel und Verkehr 1 109.71 109,63 108,53 Gian fenfe 104. 103 ½% Wertpapiere Pfandbriefe der adleenten 90h 100 08 100.00 Bfdbr. öff,⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.60 99,07 99.71 Kommunglobligationen. 99.86 90,88 99.87 Anleihen der Länder u. Gemeinden 98.84 98.93 98.97 ir hſchn tft 99.82 90,81 Außerdem 8 5 e 100.09 700,0 100.50 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsonl. 93,59 94,09 94,12 8. Seite/ Nummer 461 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 5. 1. Kammermuſik der Kulturgemeinde Das Leipziger Streichtrio ſpielt Reger, Schubert und Beethoven Die mit einem Gaſtſpiel des Lei trios, das von ſeinem vorj Schmid(Violine), führt es. Sänger und Mitglied des orcheſters. Solobratſchiſt Ernſt unſeres Hoeniſch. getan und halten Mannheimer Kulturgemeinde eröffnete die Reihe ihrer Kammermuſikabende in der„Harmonie“ Streich⸗ Konzert im ſelben Raum noch in beſter Erinnerung iſt. Michael 1. Als Eelliſt wirkt Alfred Patzak mit, verwandt mit dem bekannten Leipziger Symphonie⸗ Dritter im Bunde iſt der vorzügliche Nationaltheater⸗Orcheſters Die drei Künſtler haben ſich ſeinerzeit als freiſtehende Berufsmuſiker zuſammen⸗ künſtleriſche Kameradſchaft auch nachdem ſie der Beruf weit auseinandergeführt hat. Mit der Spezialiſierung auf Streichtrios pflegen ſie pziger ährigen ein Gebiet der Kammermuſik, das— im Gegenſatz Muſik Wohl iſt der Satz des zum Streichquartett, der„vornehmſten ein wenig ſtiefmütterlich bedacht worden iſt. „ Satzart der Streichtrios ſpürbar dünner als der des Streichquartetts, dafür aber auch wunder⸗ voll durchſichtig. macht ſich in möglichſt gehen. Michael Schmid Alfred Patzak fundierte und mit auserleſenem wurde das älteſte der d ſter hinterließ, ſein neun Takten geht das niſch. beſonders agitato über, deſſen Schluß am meiſten feſſelt. Die ſchwache Beſetzung der Mitte kurz gehaltenen Sätzen am wenigſten bemerkbar. Gerade Ernſt Hoeniſch wußte mit dem eoͤlem vollen Ton der Altgeige dieſe natürliche Klippe aller Streichtrio⸗ Technik geſchickt zu um⸗ führte fein und ſtilvoll, und das Trio ſauber, zuverläſſig Geſchmack. Die Literatur für Streichtribo iſt bei weitem klei⸗ ner als für Streichquartette(und Quintette). Die Gäſte begannen mit Max Reger. Vorgetragen Larghetto, entzückend das Scherzo. wältigten das ſchwierige, eigenwillige Werk anſchei⸗ nend mühelos und brachten ſelbſt die gehaltvollen inneren„Erklingen“. Der Meiſter des Liedes hinter⸗ Pauſen zum Franz Schub ließ nur ein Streichtrio(B⸗Dur!). lodieſeligkeit e Poeſie des d⸗Moll⸗Streichquartetts birgt nicht in ſich; dennoch brachten die Gäſte beiſpiels⸗ weiſe die zierliche Liebheständelei des Menuetts zu ſo ſtarker Wirkung, daß ſie herausgeklatſcht wurden. Ausklang des Abends war Beethovens Es⸗ Dur-Streichtrio. Allegro, klar und präzis; Lebensluſt verbreitet das Menuett mit den neckiſchen Unterbrechungen kaliſcher Gedanken. Als wundervolle Kantilene ge⸗ t. twa des Männlich kraftvoll Die Gäſte be⸗ rich dem Dann folgte Die ganze Me⸗ erklang das ſem A 11 ſchen muſi⸗ Aus dem Nationaltheater. Brandenburg Stiftung“ 7 wird. Hein ſtammende Schriftſteller, ſeppe 2 Leitung alm mendorff und in der Jnſzenierung von Intendant Friedrich Brandenburg zur Aufführung. 1 In die Komödie„Die von Heinz Lorenz, die am Freitag, Oktober, im Nationaltheater uraufgeführt z Lorenz, der aus Lambrecht in der Pfalz 8 8* a g geſtaltet auch in dieſer 2 . 7 inſzeniert Arbeit Menſchen ſeiner engeren Heimat. 0 Forellenquintetts oder die neuen Arbe 5 er nere ee ſein Trio Komödie liegt der Kampf einer armen Pfälzer Bauernfamilie gegen die Erben eines bekannten amerikaniſchen Milliardärs zugrunde.— Am Sonntag, dem 9. Oktober, jährt ſich zum 125. Male der Geburtstag des italieniſchen Komponiſten Gin⸗ Das Nationaltheater bringt aus Fie⸗ nlaß die Oper„Aida“ unter der muſikalf⸗ von Generalmuſikdirektor Karl El⸗ Ferdi. rei Streichtrios, die der Mei⸗ ſtalteten die Gäſte den Beginn des Adagios nach; Werk 77, in-Moll. Nach mit himmliſcher Leichtigkeit ließen ſie das Finale Soſtenuto in ein Allegro vorbeiſchweben. Stürmiſche Zuſtimmung zeugte von Tech⸗ der Tiefe des Erlebniſſes der Hörer. anſpruchsvoll iſt das Dr. Fritz Haubold Zur nesse ebnete Schuarzwälder Uhrenstane Niesenduswehl in sämtlichen Tischuhren mit Schlagwerk und Küchenuhren. billige Pieise Aaufe Dar und spar! 4 Staunend Sämtliche Uhfen können such füt später bestellt werden. 8 Qus lität!— Gatentie!— Streng feel!— Schwarzwälder Uhrensténd mit Versend. Fördert durch kure mitgliedſchaſt zur ns. deren ſoziale Einrichtungen. 2 wieder ganz groß! Franz Gores Schwenningen am Neckar Offene Stellen Hetgesuche EEE Für unsere Propaganda 8 ſuchen wir eine 8 Leiſtungszulagen. Park⸗ Hotel bei H. Heu Vorzuſtellen am Donnerstag, dem 6. 10., zwiſchen 1 und 3 Uhr und 7 bis 8 Uhr im Angebote unter J R 7 an die mit gewandtem Auftreten für Mannheim Geſchäftsſtelle d. Bl. S54 und Umgebung.— Gezahlt werden aus⸗ kömmliches Fixum und bei Eignung hohe Feudenheim! S12⁴ 8 — — e x. — eee Stenotypistin ſevtl. auch vorgeſchr. 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