fü kzer inten 0 Mal Gin, die kali⸗ El⸗ ndant b„Frist aarauß e mit gel w d „0.4 Wia — rarer. — Neue Mannhei Mannheimer General- Anzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfa. Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ Meerfeldſtr. 18, Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. k. d folgend Monat erfolgen. Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Ne Fiſcherſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim R l,-0. 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Oktober. im Berliner Als ich vor ſechs Jahren die Führung des Rei⸗ ches übernahm, erklärte einer unſerer ſogenaunten Staatsmänner von damals:„Jetzt hat dieſer Mann den entſcheidenden Schritt getan. Bisher war er populär, denn er ſtand in der Oppoſition. Jetzt muß er regieren, und wir werden ſehen, wie ſeine Popularität in ſechs oder acht Wochen ausſehen wird!“(Helles Lachen antwortet dem Führer.) Nun ſind ſeitdem nicht ſechs Wochen, ſondern faſt ſechs Jahre vergangen, und ich glaube, dieſe ſechs Jahre ſind mit die entſcheidendſten für die deutſche Geſchichte geweſen. Das Charakteriſtiſchſte dieſer Zeit iſt Fa⸗ bei die Tatſache der unerhörten Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes. Was ich auch in dieſen ſechs Jahren erreichen konnte, es gelang mir nur, weil hinter mir das ganze deutſche Volk ſtand.(Stürmiſch und an⸗ haltend rauſcht der Beifall empor.) Die Probleme, die uns geſtellt waren, konnte ein einzelner allein nicht meiſtern. Nur wenn einer im Namen des ganzen deutſchen Volkes reden und, wenn notwendig, auch handeln konnte, dann war mit dieſen Fragen fertig zu werden. Wir haben das vielleicht am ſtärkſten in den hinter uns liegenden Monaten, Wochen und Ta⸗ gen erlebt. Ich habe mir am 28. Mai ein gro⸗ ßes Ziel geſetzt. Es war damals ein ſchwerer Entſchluß. Ich habe an ſeine Verwirklichung geglaubt und konnte nur daran glauben, weil ich wußte: Hinter mir ſteht das ganze deutſche Volk, und es iſt bereit zu jedem Einſatz!(Minu⸗ tenlang bereiten die Zehntauſende dem Führer ſtürmiſche Huldigungen. Nur langſam verebben die jubelnden Zuſtimmungskundgebungen.] Dieſe Geſchloſſenheit iſt die Folge einer organiſierten neuen deutſchen Gemeinſchaft. Sie iſt das, was wir Nationalſozialiſten unter dem Begriff Volksgemeinſchaft verſtehen. Ohne dieſe deutſche Volksgemeinſchaft wären alle die Aufgaben nicht zu meiſtern geweſen, die in den letzten Jah⸗ ren und auch in den letzten Wochen ihre Löſung erfahren haben. Es gibt viele, die das garnicht verſtehen, die ſich vielleicht einbilden, daß das ſo ſein muß. Vor allem ſind das jene, die ſelbſt nicht die ſtarke Kraft des Herzens beſitzen, um ſolche Probleme zu bewäl⸗ tigen!(Begeiſtert ſtimmen die Maſſen dem Führer zu.) Sie können nicht ermeſſen, daß die Kraft, die uns das alles möglich gemacht hat, ausſchließlich die Kraft der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft iſt, die hinter mir ſteht, auf die ich mich berufen kann, und von der ich weiß, daß ſie mich auch in den ſchlimmſten Tagen nicht verlaſ⸗ ſen würde. Dank an Muſſolini, Chamberlain und Daladier: Ich habe in dieſen letzten Monaten und Wochen ſicherlich eine große außenpolitiſche Hilfe gehabt und ſchon in meiner letzten Rede in dieſer Halle dem Manne gedankt, der als treuer großer Freund hin⸗ ter Deutſchland getreten war: Benito Muſſo⸗ ki ni.(Bei dieſen Worten erhebt ſich ein Orkan des ifalls, der nach minutenlangen Ovationen in ſtür⸗ miſchem Händeklatſchen endet.) Er hat die ganze Kraft nicht nur ſeines eigenen Jngeniums, ſondern der hinter ihm ſtehenden Macht in die Waaſchale einer gerechten Löſung geworfen. Ich muß auch den beiden anderen großen ben Staatsmännern danken, die in letzter Mi⸗ nute die hiſtoriſche Stunde erkannten, ſich bereit er⸗ klärten, für die Löſung eines der brennendſten Pro⸗ bleme Europas einzutreten und die es nur dadurch ermöglichten, auch meinerſeits die Hand zu einer Verſtändigung zu bieten.(Hier wiederholen ſich die Kundgebungen der lebhaften Zuſtimmung der Zehntauſende.) Mein heißeſter Jank gilt meinem Vo k: Allein, über all dem fliegt mein Dank dem deut⸗ ſchen Volk zu! Es hat mich in dieſen langen Mo⸗ naten nie verlaſſen! Es hat mit ernſter Entſchloſ⸗ ſenheit all die Maßnahmen getragen, die notwendig waren, um die gerechten Anſprüche des Reiches durchzuſetzen. Es wird ein Ruhmestitel unſeres Volkes blei⸗ ben, daß es in einer Zeit, in der Hunderttau⸗ ſende unſerer Männer unter die Waffen geru⸗ fen worden ſind, daß in dieſer ſelben Zeit in Deutſchland nicht ein Angſtkauf ſtattfand, nicht ein Mann zur Sparkaſſe ging, nicht eine Frau zweifelte, ſondern daß die ganze Nation ſich als eine einzige geſchloſſene Gemeinſchaft erwies. (Der Schluß des Satzes ging in einem raſenden Beifallsſturm, der den Sportpalaſt erzittern ließ, unter.] Ich muß es offen ausſprechen: Ich bin ſtolz auf mein deutſches Volk. Ich hoffe, daß ſchon in wenigen Tagen das ſude⸗ tendeutſche Problem endgültig gelöſt ſein wird. Bis zum 10. Oktober werden wir alle deutſchen Gebiete beſetzt haben, die uns gehören. (Minutenlang entlädt ſich der Jubel der Maſſen in ſtürmiſchen Heilrufen, die brandungsgleich zum Füh⸗ rer emporſchlagen.) Damit wird eine der ſchwerſten Kriſen Europas beendet ſein, und wir alle, nicht nur in Deutſchland, ſondern darüber hinaus, können uns dann in dieſem Jahr zum erſteumal wirklich freuen auf das Weihnachtsfeſt. Es ſoll für uns alle ein wahres Feſt des Friedens werden. (Mit unbeſchreiblichem Jubel nehmen die Maſſen dieſe Worte 85 Führers auf und bereiten ihm lang⸗ andauernde Ovationen.) Um ſo wichtiger aber iſt es in dieſer Zeit, nun erſt recht für unſere deutſche Volksgemeinſchaft zu ſorgen, für ſie ſich zu regen, für ſie zu werben und für ſie zu opfern! Denn auch das Glück wird den Menſchen nicht geſchenkt, ſchwer müſſen ſie es ſich erringen! Wir ſind auch nicht oͤurch einen Zufall zu Hieſer unſerer Volksgemeinſchaft gekommen. Sie iſt müh⸗ ſelig aufgebaut worden, erſt in den Reihen der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Partei, und von ihren Reihen ausgehend hat ſie die ganze deutſche Nation erobert. Dieſe deutſche Volksgemeinſchaft iſt wirklich prak⸗ tiſch angewandter Sozialismus. Und damit Natio⸗ nalſozialismus in höchſtem Sinne des Wortes. Jeder iſt hier verpflichtet, ſeinen Anteil zu tragen. Ueber uns allen aber ſteht das Gebot: Niemand in der Welt wird uns helfen, außer wir helſen uns ſelbſt. (Mit Begeiſterung ſind die Maſſen dem Führer ge⸗ folgt, jetzt löſt ſich ihre Spannung in Kundgebungen ſtürmiſcher Zuſtimmung.) Dieſes Programm der Selbſthilfe iſt ein ebenſo ſtolzes wie männliches Programm. Es iſt ein an⸗ deres als oͤas meiner Vorgänger, die fortgeſetzt in So habe ich das Sudetenland Jetzt aber ſind wir dank all dieſer Opfer Zeu⸗ gen einer großen geſchichtlichen Wunde gewor⸗ dan! In dieſem Augenblick müſſen wir auch jener geden⸗ ken, die 20 Jahre lang in einer ſcheinbar ausſichts⸗ loſen Lage fanatiſch an Deutſchland glaubten von ihrem Deutſchtum niemals abließen. Es iſt ja ſo leicht, hier im Herzen des Reiches ſein Deutſch⸗ tum zu bekennen. Aber es iſt unſagbar ſchwer, an⸗ geſichts einer fortgeſetzten Verfolgung ſich trotzdem nicht von dieſem Deutſchtum abbringen zu laſſen und ihm fanatiſch treu zu bleiben, als käme die Er⸗ löſung ſchon am nächſten Tag. Jetzt aber iſt dieſe Stunde der Erlöſung gekommen. Ich ſelbſt habe jetzt den erſten Blick in dieſes Gebiet getan. Und was mich dort erſchütterte, waren zwei Eindrücke: 1. Oft habe ich den Jubel und die Begeiſterung der Freude kennengelernt. Hier aber habe ich zum erſten Male die Freude und Cie ſollen ins Abſtimmungsgebiet In Pribright, London, wurde das 2. Bataillonen gehört, bald in Lauſanne der Welt herumliefen, um herumzubetteln, Verſailles und dann in Genf und dann in oder ſonſtwo bei irgendwelchen Konferenzen. Es iſt ſchon ſtolzer, daß wir Deutſche heute ent⸗ ſchloſſen unſere Probleme ſelbſt löſen und uns auch ſelbſt helfen. Wir müſſen dabei erkennen, wie unendlich viele unſerer Volksgenoſſen, namenloſen, unbekannten Menſchen, wir zu Dank verpflichtet ſind. Viele hun⸗ derttauſende deutſche Arbeiter ſind in den letzten Monaten plötzlich aus ihren Berufen herausgeriſſen worden. Eines Tages hieß es:„Du mußt jetzt dein Köfferchen packen. denn du mußt nach dem Weſten!“ Dort zog nun eine Rieſenarmee von Arbei⸗ tern auf, die eine Mauer aus Beton und Stahl er⸗ richtete, um uns alle, um ganz Deutſchland zu ſchützen.(Immer ſtärker wird der Beifall, der den Führer unterbricht; Händenklatſchen und Heil⸗Rufe vereinigen ſich zu einer brauſenden Sinfonie der Begeiſterung). Sie haben Frauen und Kinder zurück⸗ laſſen müſſen, ſie mußten ihren bisherigen Arbeits⸗ platz verlaſſen, ſie mußten eine neue, oft viel ſchwe⸗ rere Arbeit wählen, ſie mußten in Maſſenquartieren viele, viele Unbequemlichkeiten des Lebens in Kauf nehmen. Gewiß. wir haben verſucht, ibnen das alles erträglich zu geſtalten aber trotzdem: Wir ſind ihnen allen zu Dank veryflichtet, ihnen und allen den Hunderttauſen den, die dann ein rück⸗ ten in unſere Kaſernen und auf die Trup⸗ penübunasplätze. Und wir ſind zu Dank verpflichtet all den Frauen, die ihre Männer und Sößne zießen laſſen mußten Wir danken all' denen, die uns Opfer bringen, die ſämtlich unbekannt ſind, namenloſe ar⸗ beitende deutſche Menſchen. gefunden: der Tränen bei Hunderttauſenden von Menſchen geſehen. Und 2. ſah ich eine grauenhafte Not. Wenn in England ein Duff Cooper oder ein Miſter Eden ſagt, den Tſchechen ſei Unrecht geſchehen— dann ſollten dieſe Männer nur einmal ſehen, was ſich dort in Wirklichkeit zugetragen hat. Wie kann man ſo die Wahrheit verdrehen!(Die Maſſen bre⸗ chen in Pfui⸗Rufe aus.) Ich habe hier ganze Dör⸗ jer unterernährt, ganze Städte heruntergekommen geſehen! Jetzt muß geholfen werden! Meine Volksgenoſſen! Sie haben jetzt eine 3 Ehrenpflicht zu erfüllen!(In einem einzigen Auf⸗ ſchrei bekennen ſich die Zehntauſende zu dieſer Ehrenpflicht und feiern ſtürmiſch und unabläſſig den Führer.) Wir müſſen dieſe Menſchen in den Kreis unſerer Volksgemeinſchaft aufnehmen und ihnen der Schottiſchen Garde inſpiziert, 1 die noch dem Abkommen von München ins Sudetenland beordert werden ſollen. (Weltbild, Zander⸗-Multiplex⸗K.) Bataillon das zu den fünf helfen. Jetzt tut Hilfe tut! Das iſt der kleine Dank, den nun der Deutſche abſtatten kann, der bisher ſchon im ſicheren Hafen des Reiches leben durfte! Ein kleines Opfer wird nun von jedem einzelnen gefordert. Ich erwarte aber, daß jeder einzelne ſein Opfer nach ſeinem Können beſtimmt, und daß der Reichtum hier mit glänzendem Beiſpiel voran⸗ geht! Es muß unſer Stolz ſein, in kürzeſter Zeit die Not reſtlos zu befeitigen! (Wieder jubeln die Maſſen in vorbehaltloſer Zu⸗ ſtimmung dem Führer zu.) Ich will in wenigen Jahren in dieſem Lande kein rachitiſches Kind mehr ſehen!(Der Beffall ſtei⸗ gert ſich zum Orkan, der den Sportpalaſt minuten⸗ lang erzittern läßt.) Mit unſerer ganzen Energie werden wir uns die Pflege und die Hebung dieſer deutſchen Volksgenoſſen angelegen ſein laſſen. Die Nation kann dieſe Opfer leicht erbringen. Je⸗ der Bürger, jeder Volksgenoſſe, der ſein Scherflein hier beiträgt, ſoll nicht vergeſſen daß das Opfer der⸗ jenigen, die von ihm dieſe Spende fordern, viel grö⸗ ßer iſt! Mehr als den Spendern muß ich denen danken, die es auf ſich nehmen, Spender zu mahnen!(Brau⸗ ſende Zuſtimmung folgt dieſen Worten des Führers.) Unſer Dank gebührt all den Männern und Frauen, die in unſerem Winterhilfswerk die größte ſoziale Einrichtung organiſterten, die es auf der Welt gibt, von oben angefangen bis herunter zu denen, die in dieſer gewaltigen Organiſation als Helfer und Hel⸗ ferinnen tätig ſind! Jeder, der ſein Opfer gibt, ſoll deſſen eingedenk ſein, daß er nur einmal ſein kleines Opfer gibt, während der andere ſich tage⸗ und wo⸗ chenlang für dieſes Opfer einſetzt.(Mit brauſendem Beifall dankten die Maſſen für dieſes Wort dem Führer.) Wir alle wollen dabei ermeſſen, was wir dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft, dieſer Gemez in ſchaft gegenſeitiger Opferwilligkeit zu ver⸗ danken haben. Sie hat es nur ermöglicht, ein 19 Problem ſchließlich ohne Kampf zu öſen. Was für Opfer würde der Kampf geforderk haben! Lernen wir doch aus der Vergangenheit! Erinnern wir uns doch deſſen, daß Deutſchland einſt zerbrach, weil dieſe Gemeinſchaft nicht vorhanden war— dann erſt wirdes uns klar werden, daß überhaupt kein Opfer fürn dieſe Gemeinſchaft zu groß ſein kan».(Eine Woge ungeheurer Begeiſterung ſchlägt bei dieſen Sätzen dem Führer entgegen. Immer wieder bran⸗ den die Heil⸗Rufe zu ihm empor.) In dieſer Gemeinſchaft, in der ſich die ſtärkſte Kraft der Nation aus prägt, ſehe ich auch den ſtärkſten Garanten des Friedens! So lange das deutſche Volk der Welt gegenüber als eine ſolche 2. Seite/ Nummer 462 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Oktober 1938 Gemeinſchaft in Erſcheinung tritt, wird es nie⸗ mand wagen, unſerem Fehde zu erklären. Volk leichtfertig die Sie werden alle dann er⸗ kennen, daß ſie es hier nicht mit einem Mann zu tun haben, ſondern mit einer machtvollen großen Nation. Das WHM 1938 muß der Größe diefes Jahres entjprechen! In der Geſchichte unſeres Volkes wird das Jahr 1938 ein großes, unvergleichliches, ſtolzes Jahr ſein! (Donnernd bricht der Beifall und ſteigert ſich minu⸗ tenlang zu immer neuen Kundgebungen für den Führer, dem Sprechchöre, Heil-Rufe und langanhal⸗ tendes Händeklatſchen entgegenbranden.) In dieſem Jahre ſind die letzten ſchändlichen Seiten aus dem Schickſalsbuch, das uns einſt in Verſailles zuge⸗ dacht war, herausgeriſſen worden.(Nach jedem Satz Unterbrechen die Maſſen den Führer und bereiten ihm von neuem gewaltige Ovationen.) Spätere Geſchichtsſchreiber werden feſtſtellen, daß die deutſche Nation wieder zurückgefunden hat zum Stand einer ehrenhaften großen Nation, daß unſere Geſchichte wieder eine würdige Geſchichte geworden iſt. In dieſem Jahre aber— ſo glaube ich— muß auch die größte ſoziale Hilfsorganiſation ähnliche Ergebniſſe aufweiſen: „ Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1938 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht! Es muß der Ehrgeiz aller ſein, zu einem ſolchen monumentalen Erfolg beizutragen, um auch da⸗ mit zu bekunden, daß für uns das Wort der Volksgemeinſchaft kein leerer Wahn iſt. Wir wiſſen, daß alles menſchliche Walten in ſei⸗ nem letzten Gelingen des Segens der Vorſehung be⸗ darf. Allein wir wiſſen auch, daß dieſe Vorſehung nur dem ihre Zuſtimmung gibt, der ſich ihrer wür⸗ dig erweiſt. Ich glaube, wir haben ſoviel Glück in dieſem Jahre erfahren, daß wir alle die Pflicht haben, dieſem Glück freiwillig unſer Opfer zu bringen! Mit dieſem Opfer zeigen wir uns auch der Vor⸗ ſehung gegenüber dankbar, daß ſie unſer Volk vor tiefem Leid bewahrt und Millionen von Deutſchen in dieſem Jahr die größte Freude ihres Lebens ge⸗ geben hat!(Ein hinreißendes Bekenntnis namen⸗ loſen Jubels und tiefſter Treue ſchlägt dem Führer entgegen. Immer wieder erneuern ſich die Huldi⸗ gungen, die ſich ſelbſt dann noch fortſetzen, als der Führer bereits die Halle verbaſſen hat.) Die Befreiung des Sudetenlandes: Die politiſche Ausſprache im Anterhaus: Churchill betätigt ſich als Deutſchenhaſſer Aber er bielet der Negierung ſeine„Mithilfe“ bei der neuen Aufrüſtung an! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 6. Oktober. Den dritten Tag der Unterhausdebatte über das Münchener Abkommen machte Schatzkanzler Sir John Simon durch eine große Rebe zu einem Erfolg für die Regierung. Die vorgeſtern von Sir Thomas Inſkip angedeutete Meinung, die Regierung habe im Kampf zwiſchen der friedlichen Reviſion und der Verſailler Gewaltpolitik endgültig Partei für die Reviſion ergriffen, wurde geſtern von Sir John Simon gründlicher ausgeführt. Simon erklärte, der Artikel 19 habe ſich als unpraktiſch erwieſen. Im Gerede über das Münchener Abkommen ſcheine ganz vergeſſen zu werden, daß die Abtretung der ſudetendeutſchen Gebiete von den heutigen Kriti⸗ kern früher ſelbſt als unvermeidlich angeſehen wor⸗ den wäre. Simon zitierte dabei frühere Aeußerun⸗ gen von Churchill und Abgeordneten der Labour Party. Simon wies ferner darauf hin, daß Lord Runeiman in ſeinem Bericht die Ab⸗ Belche Gebiete werden noch besetzt? Die Internationale Kommiſſion ſetzt die endgültige Linie feſt- Beſetzung des Abſchnittes IV in Angriff genommen dnb. Berlin, 5. Oktober. Die Internationale Kommiſſion hat in ihrer Sitzung am Mittwoch die vorwiegend deutſchbeſie⸗ delten Gebiete feſtgeſtellt, die die deutſche Armee ent⸗ ſprechend den Beſtimmungen der Münchener Ver⸗ einbarungen zwiſchen dem 7. und 10. Oktober zu be⸗ ſetzen haben wird. Dieſe Gebiete umfaſſen: das ſogenannte Kuhländ⸗ chen mit Neutitſchein, Troppau, Hultſchin (während Mähriſch⸗Oſtrau außerhalb dieſer Linie bleibt), den geſamten Schönheugſtgau mit Mähriſch⸗ Trübau und Zwittau, den Weſthang des Adlergebir⸗ ges mit Rokitnitz und Gießhübel, das Braunauer Ländchen, den Streifen ſüdlich des Rieſengebirges mit Trautenau, Gablonz a. N. u. Reichen⸗ berg, Böhmiſch⸗Leipa, Leitmeritz, Loboſitz, das Kohlengebiet von Dux und Brürx, das Saazer Hopfenland, das Gebiet weſtlich von Pilſen, ohne jedoch die Stadt Pilſen ſelbſt und die Stadt Biſchofteine. Süböſtlich von dem in tſchechiſchem Beſitz verblei⸗ benden Taus gehören zu der in den nächſten Tagen von deutſchen Truppen zu beſetzenden Zone die fol⸗ genden Städte: Bergreichenſtein, Winterberg, Prachatitz, Böhmiſch⸗Krumau; öſtlich Gratzen wird die alte Reichsgrenze im Gau Nieder⸗Donau Exreicht.. Nördlich vom Gan Nieder⸗Donau falleu in das für die deutſche Beſetzung beſtimmte Gebiet u..: Neubiſtritz, die Stadt Znaim, die Stadt Mäh⸗ riſch⸗Krumau, Auſpitz, Nikolsburg und Lundenburg. Von deutſchen Truppen wird endlich auch am Oſtrand des Nieder⸗Donau⸗Gaues der Ort Engerau auf dem füdlichen Donauufer gegenttber von Preß⸗ burg beſetzt werden. Mit den Truppen im Sudetenland dnb. Luditz, 6. Oktober. Von einem kleinen Ort vor Karlsbad aus haben wir am Mittwochmorgen mit der Spitze unſerer Truppen den Vormarſch in das Reſtgebiet der Zone III, die auf der Linie Katharinenberg über Radonitz, Luditz nach Waldmünchen verläuft, ange⸗ treten. Vor uns war allein noch die Marſchſiche⸗ rung.. Mit wehender Standarte ſetzte ſich die Kolonne in Marſch auf das landſchaftlich ſo überaus reizvolle Egertal hin, das im ſchönſten Herbſtſonnenſchein zu unſeren Füßen lag. Im Süden von Karlsbad paſ⸗ ſierten wir die Eger⸗Talſperre. Ueber Eſpentor, von dem aus die Funkſtation Karlsbad zu ſehen iſt, nähern wir uns der Straße Karlsbad Eger. Vor Solmuß haben die Tſchechen Straßenſperren errich⸗ tet aus geſtohlenen Bauernwagen, gefällten Bäumen und Sprengblöſcken, neben der Straße ſieht man Stacheld rahthinderniſſe und Maſchinengewehrſtel⸗ lungen. An einem Abhang ſind ſtarke Stellungen angelegt. Mit uns ziehen die Flieger, die die Bevölke⸗ rung hier„Hermanns⸗Vögel“ getauft hat. Einer von ihnen geht im Tiefenflug herunter und wirft eine Meldung ab. Die Hülſe entwickelt eine ſtarke Rauchfahne, der Flieger hat vorzüglich getrof⸗ ſen, die Hülſe iſt unmittelbar neben der Straße ins Feld gefallen. Die Meldung iſt für den Komman⸗ deur unſeres Bataillons beſtimmt, der ſie in weni⸗ gen Minuten in Händen hat. Im engeren Karlsbader Bezirk bieten die Dörfer noch einen erträglichen Anblick. Man ſieht, daß die deutſchen Bauern allen Fleiß darangeſetzt haben, ihre Anweſen inſtand zu halten. Je mehr wir uns aber von der Reichsgrenze entfernen, umſo troſtloſer wer⸗ den die Bilder. n Ueberall erlebt man Bilder von geradezu ergrei⸗ fender Armut. Die Freude dieſer Menſchen über ihre endliche Erlöſung iſt herzbewegend. Obwohl die Armut dieſer Dörfer ſchwer zu beſchreiben iſt und die Bevölkerung ſo gut wie nichts hatte, gab es doch kein Haus, das nicht Grünſchmuck trug oder mit Hakenkreusſſhnchon aus Papſor, die ſie gelb bemalt hatten, geſchmückt war. Auf Papier hatten ſie Spruchbänder mit dem Dank an den Führer geſchrieben. g Die Tſchechen haben noch in den letzten Tagen die Dörfer bis auf das Letzte ausge⸗ plündert. Es gibt keine Rauchwaren, keine Butter, kein Fleiſch, keine Wurſt einfach nichts außer Kartoffeln, Brot und etwas Obſt. Aber ſelbſt von bdieſem wenigen boten ſie den Soldaten noch an. In allen Ortſchaften und Dörfern läuteten die Glocken Triumphpforten waren aufgeſtellt, Böller⸗ ſchüſſe krachten.. a 8 In Luck machte das Bataillon Halt, um die Quar⸗ tiere zu beziehen, die Grenzlinie der Zone kli iſt erreicht. Sofort ſind die Soldaten von der ganzen Bevölkerung umringt. Selbſt aus den Ortſchaften, die jenſeits dieſer Grenzlinie liegen, kamen Männer herbei, um unſe⸗ ren Soldaten einen Gruß zu entbieten. Ihre Freude war unbeſchreiblich. Viele dieſer kleinen Dörſchen ſind von den tſchechiſchen Soldaten, im Verein mit der Roten Wehr, in einer Weiſe gebrandſchatzt wor⸗ den, die jeder Beſchreibung ſpottet. In Alberitz, einem Flecken mit nur 172 Einwohnern, jagten Tag und Nacht drei Perſonenwagen umher. Die Bevöl⸗ kerung wagte ſich nicht mehr, vor die Häuſer zu treten. Alle Wehrpflichtigen waren in den benach⸗ barten Wald geflüchtet, der ſtändig von Streifen ab⸗ geſucht wurde. In Motowitz hatte die Bevölkerung am Diens⸗ tag, als die deutſchen Truppen in Karlsbad ein⸗ zogen, bereits Hakenkreuzfahnen gehißt. Sofort kamen tſchechiſche Soldaten mit Panzerwagen zurück, riſſen die Fahnen herunter und demolierten die Wohnungen. Aehnliche Schilderungen mußten wir an allen Orten vernehmen. Sie laſſen erſt erkennen, wie ſehr von dieſen Menſchen der Einzug der deutſchen Trup⸗ peu als Erköſung betrachtet wird. Gebietsabſchnitt IV wird beſetzt (Junkmeldung der NM.) +E Berlin, 6. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutſche Truppen unter Führung des General⸗ oberſt von Rundſtädt haben heute(6. Okt.) 8 Uhr die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze in Ober⸗ ſchleſien zwiſchen Landeck und Leobſchütz überſchrit⸗ ten und mit der Beſetzung des Gebietsabſchnittes IV begonnen. Er führt die Britiſche Legion im deutſchen Sude⸗ tenlond. Der Vorſitzende der Legion Sir Franeis Fetherſtone⸗Goodley.(Preſſephoto, Zander⸗M.) —— Der an den Danktelegramm Imredys an Muſſolini. ungariſche Miniſterpräſident Imredy hat italieniſchen Regierungschef Muſſolint ein Tele⸗ gramm gerichtet, in dem er ihm herzlich für die machtvolle Unterſtützung der ungariſchen Anſprüche bei den Beſprechungen von München dankt. Die Konſeguenz einer fehlgeſchlagenen Politik: Dr. Veneſch hat ſeinen Riicktritt erklürt „Am den Weg zu einer europäiſchen Zuſammenarbeit freizumachen“- Völliger Umbau des Staates? adnb Prag, 6. Oktober. Staatspräſident Dr. Beneſch iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, am Mittwoch von ſeinem Poſten zurückgetreten. Die Geſchäfte führt in ſeiner Vertretung der Miniſterpräſident, General Sirovy. Der Rücktritt wurde im tſchechiſchen Rund⸗ funk der Oeffentlichkeit mitgeteilt. Zunächſt wurde das Rücktrittsſchreiben des Staotspräſi⸗ denten verleſen. Um 19 Uhr hielt daun Dr. Beneſch eine Abſchiedsrede, die auf ſämtliche tſchechiſchen Rundfunkſender übertragen wurde. Dr. Beneſch erklärte eingangs, daß er die Abſicht gehabt habe, ſofort nach der Münchener Entſcheidung zurückzutreten. Er habe dieſen Entſchluß jedoch et⸗ was hinausgeſchoben, um vorher eine feſtere Regie⸗ rung ſicherzuſtellen. Beneſch betonte dann, daß das ganze europäiſche Gleichgewichtsſyſtem, das nach dem Kriege aufgebaut wurde, ſeit einigen Jahren immer ſchwächer geworden ſei und ſich in den letzten drei Jahren grundlegend geändert habe. Die Kräfte, die gegen dieſen Zuſtand der Dinge waren, ſeien ſtärker geweſen. Er glaube, daß es unter dieſen Umſtänden gut ſei, daß die Entwicklung zu einer neuen europäi⸗ ſchen Zuſammenarbeit nicht durch ſeine Per⸗ ſon geſtört werde. Die Tſchecho⸗Slowakei müſſe in der Lage ſein, ſich ruhig und ungeſtört den neuen Verhältniſſen anzupaſſen. Dies bedeute, der alten Freunde nicht zu entſagen, und um ſich herum neue Freunde zu gewinnen. Die gefähr⸗ lichen Streitigkeiten mit den Nachbarn würden ver⸗ ſchwinden, und der neue tſchechiſche Nationalſtaat werde ſeine nationale Kultur vertiefen und ſtärken können. Zum Schluß forderte Beneſch die tſchechiſche Be⸗ völkerung zur Ruhe und Einigkeit auf und dankte der Armee für ihren Einſatz. An den tſchecho⸗flowakiſchen Miniſterpräſidenten General Sirovy richtete Beneſch ein Schreiben ähn⸗ lichen Inhalts. General Siroyy trug dann am Mittwochabend im Rundfunk eine Regierungserklä⸗ rung vor, in der vor allem die Notwendigkeit eines völligen Umbaues des Staates betont wurde. In außenpolitiſcher Beziehung werde der neue Staat danach ſtreben, ein freundliches Ver⸗ hältnis zu allen, beſonders zu den Nachbarſtaaten, herzuſtellen. Im Innern werde die Regierung für eine neue zweckmäßige Organiſation der öffent⸗ lichen Verwaltung Sorge tragen, die ſich auf alle ſchöpferiſchen Kräfte des Landes ſtützen könne. Dieſe Organiſation werde im Geiſte einer breiten Dezentraliſation verwirklicht werden, die auf der Zuſammenarbeit der zentralen Selbſtverwaltung mit den autonomen Landesorganen beruhen werde. Paris nimmt Abſchied von Beneſch Drahtbericht un]. Pariſer Vertreters — Paris, 6. Okt. Die Demiſſion Beneſchs hat in Paris zwar tiefen Eindruck gemacht, aber ſie wird als ein durchaus na⸗ türliches und notwendiges Ereignis angeſehen, und zwar als der Schlußpunkt der tchechiſchen Kriſe. Voll aufrichtiger Trauer ſpendet die Pariſer Preſſe dem ſcheidenden tſchechiſchen Präſidenten noch einige Blumenkränze, ganz, wie wenn es ſich um ein tretung empfohlen habe, und daß die Tſchecho⸗Slowakei ſchließlich zugeſtimmt habe. Man ſolle doch klar erkennen, ſo erklärte Simon, daß die Tſchecho⸗Slowakei 1919 gegen den Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker geſchaffen worden ſei. Die Verhandlungen, die zu dem Münchener Ab⸗ kommen geführt haben, hälten, ſo erklärte Simon weiter, drei Erfahrungen geseigt: erſtens den unbeſtreitbaren Friedenswillen des deutſchen Volkes, der in Kundgebungen für Cham⸗ berlain deutlich zum Ausdruck gekommen ſei, zweitens die Bereitſchaft des Führers, zur Durch⸗ ſetzung ſeiner Forderungen einen Krieg zu riskieren. Dieſes ſei eine ſehr ernſthafte Tatſache; drittens die unausweichlichen Folgen der bisheri⸗ gen tſchechiſchen Politik, die zu der Abtretung habe führen müſſen. i Im weiteren Verlauf der Unterhausdebatte er⸗ hob ſich der Abgeordnete Nieolſon, der ebenfalls zwar zu den Regierungsparteien, aber zu den Kri⸗ tikern der Chamberlainſchen Außenpolitik gehörte, um ſich vor dem geſamten Hauſe zu entſchuldigen. Nicolſon hatte in einer Rede in der Provinz vor einigen Tagen die begeiſterten Kundgebungen für Chamberlain bei der Mitteilung, daß er nach Mün⸗ chen fliegen werde, einen Maſſenausbruch von Hyſterie genannt. Geſtern erklärte Nicol⸗ ſon, er ſei mit Schrecken erfüllt geweſen, als er ſeine Worte geleſen habe. Seine Worte ſeien ſchlecht bedacht geweſen, und er entſchuldige ſich vor dem ganzen Hauſe. Die Hauptoppoſitionsrede hielt Winſton Ehurchill. Er erging ſich in düſteren Prophe⸗ zeiungen über die Zukunft, die, wie die„Times“ ſich ausdrückt,„Jeremias als Optimiſten erſcheinen laſſen“. England und Frankreich hätten keine Freunde in der Welt mehr. Die engliſche Verteidi⸗ gung ſei ungenügend, die Blockadewaffe ſtumpf, und das Münchener Abkommen„eine furchtbare Niederlage“ Zwiſchen einem nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland und Großbritannien ſei niemals eine Freundſchaft möglich. Während dieſe Anſichten Churchills ſattſam be⸗ kannt ſind und weiter kein Aufſehen erregten, wurde als innerpolitiſch bemerkenswert bezeichnet, daß Churchill eine Herausforderung der Regierung ver⸗ mied und ſich dem Appell ſeines alten Gegners Baldwin für eine induſtrielle Mobilmachung und nationale Einheitsfront anſchloß. Die„Times“ ſchreibt in einem Leitartikel hierzu: Während Chur⸗ chill über die Vergangenheit in zweckloſer Weiſe lamentiert habe, ſtünde er für die Zukunft halb und halb auf Chamberlains Seite mit dem Ziel, die Nation zu dem höchſterreich⸗ baren Grad ziviler und militäriſcher Bereitſchaft für irgendeine Gefahr, die in der Zuknuft liegen könne, zu bringen. Dieſe Parole der nationalen Einheitsfront wird im großen und gauzen von der geſamten Oppoſition ausgegeben und iſt augenblicklich hier das innerpolitiſche Stichwort. Es iſt bezeichnend, daß geſtern auch der Oppoſitions⸗ führer und ſein Stellvertreter Greenwood erneut von Lord Halifax empfangen wurden, um über die außenpolitiſche Lage unterrichtet zu werden. Die Rebellen im konſervativen Lager werden ſich bei der heutigen Abſtimmung der Stimme enthal⸗ ten. Begräbnis handelte. Beneſch, der zuſammen mit Ma⸗ ſaryk die Tſchecho⸗Slowakei gegründet habe, habe lo⸗ giſcherweiſe, ſo erklärt der„Petit Pariſien“, nicht mehr im Amte bleiben können, nachdem die„Tſchecho⸗ Slowakei amputiert und umgewandelt“ worden ſei⸗ Die Oppoſitionspreſſe benutzt die Gelegenheit, um noch einmal gegen den Münchener Friedens⸗ ſchluß zu proteſtieren. Beneſch habe, ſo ſchreibt der Abg. de Keryllis in der„Epoque“, einen lichen Zuſammenbruch erlitten, denn er habe den ſchweren Fehler begangen, ein Freund Frankreichs zu ſein und ſeine ganze Politik auf die Bündnis⸗ treue Frankreichs einzuſtellen! Gerade deshalb, ſo fügt die„Ordre“ hinzu, ſei ſeine Demiſſion logiſch und vernünftig, denn es bliebe heute der Tſchecho⸗ Slowakei nichts anderes mehr übrig als„ſich in die Arme Deutſchlands zu ſtürzen.“ Daladiers Sſeg über die Oppoſitſon Die Linke hat es ſich ſchließlich doch überlegt, eine Kriſe heraufzubeſchwören! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 6. Oktober. Die kurze Sondertagung des franzöſiſchen Par⸗ laments iſt geſtern abend ſchon wieder zu Ende ge⸗ gangen. Nachdem die Kammer mit 331 gegen 78 Stimmen bei 203 Stimmenthaltungen das Ermäch⸗ tigungsgeſetz für die Regierung Daladier angenom⸗ men hatte, hat der Senat geſtern abend mit 288 gegen 2 Stimmen das gleiche Geſetz genehmigt. Damit kann die Regierung Daladier wieder bis zum 15. November ruhig weiterarbeiten. Nach dem überwältigenden Vertrauensvotum für die Friedenspolitik Daladiers wäre es allerdings in der Kammer um ein Haar zum Sturz der Re⸗ gierung gekommen. Die Sozialdemokraten Leon Blums wollten nämlich zuſammen mit den Kommu⸗ niſten das Ermächtigungsgeſetz verweigern. Nach langen, aufgeregten Beratungen hinter den Kuliſſen, bei denen auf der einen Seite mit der Auflöſung der Kammer, auf der anderen Seite mit einem Kampfbündnis der Kommuniſten und der Sozial⸗ 1 0 ch E. 8 5 demokraten gedroht wurde, einigte man ſich aber da⸗ hin, kein Porzellan zu zerſchlagen. Die Kommuniſten ſtimmten zwar geegen die Regierung Daladier, aber die Sozialdemokraten enthielten ſich der Stimme. Das neue Ermächtigungsgeſetz hat bis zum 15. November Gültigkeit. Bis dahin kann Daladier auf perſön⸗ 1 . 1 1 finanziellem, wirkſchaftlichem und ſozialem Gebiet alle zur Sanierung Frankreichs notwendig erſcheinenden Maßnahmen auf dem Verordnungswege treffen. Aus⸗ geſchloſſen ſind allerdings wertung, und Staatspapiere und die Auflegung einer Korsfal⸗ abgabe. N Es bleibt alſo nicht viel anderes übrig, als die Auflegung einer neuen Anleihe, die man der größe ren Zugkraft wegen„Friedensanleihe“ taufen dürfte. Die Neubewertung des Goldbeſtandes Bank von Frankreich, was einen Buchgewinn v etwa 30 Milliarden bringen könnte und endlich i zig ſtu Wichtigſtes die Reform der V eine neue Währungsab⸗ g die Einführung der Deviſenzwangswirt⸗ ſchaft, die Zwangsherabkonvertierung der Renten⸗ Donnerstag, 6. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 462 So groß ſie waren, noch größer ſollen ſie werden! Die Leistungen des letzten Der ſtolze Rechenſchaftsbericht Dr. Goebbels im Berliner Sportpalaſt Jahlen, die eine eindeunige Sprache ſprechen! dnb. Berlin, 5. Okt. In einer gewaltigen Großkundgebung im Ber⸗ liner Sportpalaſt eröffnete der Führer am Mitt⸗ wochabend das Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes, das erſte im neuen Großdeutſchland, und doku⸗ mentierte damit die überragende Bedeutung dieſes ohne Beiſpiel in der Welt daſtehenden Gemein⸗ ſchaftsfeldzuges einer geeinten Nation gegen Hunger und Kälte. Im Sportpalaſt, der ſchon lange vor Beginn der Kundgebung bis auf den letzten Platz gefüllt iſt, herrſcht jene feſtliche, erwartungsvolle Stimmung, die ſeit jeher allen beſonders denkwürdigen und ein⸗ drucksvollen Ereigniſſen in dieſer hiſtoriſchen Kampfſtätte voranzugehen pflegt. Die rieſige Halle zeigt ſich in würdigem Feſtſchmuck. Inzwiſchen verſammeln ſich die Ehrengäſte, neben faſt allen Reichsminiſtern das Führerkorps der Partei, die hohe Generalität und die ſonſtigen führenden Perſönlichkeiten des Staates, der Be⸗ hörden und der Wirtſchaft. Kurz vor 20 Uhr hallen ſchneidige Kommandos durch das gewaltige Oval der Verſammlungsſtätte: „Standarten und Fahnen— hoch!“ Schmetternd ſetzt der Badenweiler Marſch ein, und dann kündet von draußen brauſender Jubel das Eintreffen des Füh⸗ vers. Er betritt den Saal, und die Begeiſterung der Zwanzigtauſend kennt keine Grenzen mehr. Die Hände fliegen empor, die Menſchen ſpringen auf, vufen und winken. Kaum hat der Führer Platz genommen, da tönt die Halle wider von begeiſterten Sprechchören „Führer, wir danken dir, Führer, wir danken dir!“ Und die Maſſen kennen kein Aufhören, bis ſich ſchließlich der Führer erhebt und mit glücklich leuch⸗ tendem Antlitz nach allen Seiten dankt. Einige Sekunden atemloſer Stille, dann betritt, von erneutem Jubel empfangen, Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goebbels das Redner⸗Podium, um ſeinen großen Rechen⸗ ſchaftsbericht über die Leiſtungen der vergangenen Winterhilfswerke abzulegen. Dr. Goebbels führte folgendes aus: „Mein Führer! Sie kommen ſoeben aus den ſudetendeutſchen Gebieten zurück. Sie haben das befreite deutſche Volk dort gegrüßt und wir ſind am Rundfunk Zeuge dieſes hiſtoriſchen Vorganges ge⸗ weſen. Unſere Herzen ſind mit Ihnen auf die Reiſe egangen, um ſo mehr, als wir in den vergangenen Wochen und Monaten auf das innigſte Anteil ge⸗ nommen haben an Ihren Laſten, an Ihrer Verant⸗ wortung und an Ihren Sorgen.“ Dr. Goebbels erinnerte an den geſchichtlichen Montagabend vor erſt anderthalb Wochen, da der Führer vom Sportpalaſt zur Welt ſprach und ganz kategoriſche Forderungen aufſtellte. Er erinnerte daran, wie ſich der Führer damals mit dem Staats⸗ präſidenten Beneſch auseinanderſetzte und fuhr fort: „Wenn wir uns heute vor Augen halten, daß Be⸗ neſch ſoeben zurückgetreten iſt, dann können wir wohl ohne Uebertreibung ſagen: Selten hat ſich in der Geſchichte in ſo kurzer Zeit eine ſolche Wandlung vollzogen! Sie wiſſen, mein Führer, daß in dieſen Wochen und Monaten das ganze deutſche Volk hinter Ihnen geſtanden hat. Wenn es im Laude noch irgendwo Kritiker gab, ſo ſind ſie in den letzten Wochen zu Ihren glühendſten Bewunderern ge⸗ worden. Das Wort, das zum erſtenmal im Kampf um Oeſter⸗ reich im Land aufflammte, das iſt nun Wirklichkeit: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Wie groß muß eine politiſche Idee ſein, die ſolche Wunder vollbringt! Man könnte vielleicht auf den Gedanken kom⸗ men, daß das Winterhilfswerk mit all' dieſen Din⸗ gen nichts zu tun hätte. Und trotzdem ſteht es mit den politiſchen Vorgängen in innigſtem Zuſammen⸗ hang, enn das Winkerhilfswerk iſt der tatgewordene Sozialismus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Hinter den Kanonen unſerer Wehrmacht ſind die Gu⸗ laſchkanonen unſeres Winterhilfswerk ſowohl in Oeſterreich als auch im Sudetenland eingezogen (begeiſterte Zuſtimmung). Das hat das WoW im vergangenen Fahr geleiſtet: Wenn wir auf die vergangenen fünf Jahre un⸗ ſerer Winterhilfsarbeit zurückſchauen, ſo können wir das mit ſtolzer Befriedigung tun. Ich habe heute wiederum die ehrenvolle Aufgabe, in zwar nüchter⸗ nen, aber um ſo bemerkenswerteren Zahlen Rechenſchaft abzulegen über die Leiſtungen des Winterhilfswerkes im vergangenen Winter. Die. Geſamtleiſtung dieſes Winterhilfswerks 1937/38 beträgt 417 169 177,11 Reichsmark, oͤas ſind über 67 Millionen mehr, als das erſte Winterhilfswerk im Jahre 1933/34 erbrachte, und immer noch faſt 9 Millionen Mk. mehr als das vor⸗ jährige Winterhilfswerk, alſo das von 1936/37, ergab. Damit beträgt der Geſamtertrag ſämtlicher bisher durchgeführten Winterhilfswerke faſt z wei Milliarden Reichsmark. Gigantiſche Zahlen: Allein für Nahrungs⸗ und Genußmittel wurden im Rahmen des Winterhilfswerk 1937/8 etwa 120 Millionen Reichsmark aufgewandt. In den Sachleiſtungen ſind dabei rund 5,5 Mil⸗ lionen Doppelzentner Kartoffeln enthalten. Das iſt eine Menge, mit der man das geſamte Olympia⸗ Stadion von ſeinen Grundmauern bis zu ſeiner höch⸗ ſten Umrandung vollſtändig zuſchütten könnte. Die ganze Millionenſtadt Berlin hätte ein Jahr nötig, Am dieſe gewaltige Kartoffelmenge zu verzehren. An ſonſtigen Lebensmitteln wurden faſt 1 Mil⸗ lion Doppelzentner verteilt. Für Kohlen, Holz und Torf für Heizungszwecke wurden rund 47 Millionen Reichsmark ausgegeben. Das entſpricht einer Kohlenmenge von 17,5 Mill. Doppelzentnern. Wollte man dieſe Menge geſammelt abtransportieren, ſo wären dazu 116000 Waggons, das ſind rund 2300 Eiſenbahngüterzüge erforderlich. Wenn dieſe Zugreihe an uns vorbeiführe, ſo müßten wir faſt 10 Tage vor der geſchloſſenen Schranke war⸗ ten, bis dieſer Transport vorübergerollt wäre. Insgeſamt hat die Deutſche Reichsbahn einſchließ⸗ lich der Privat⸗ und Kleinbahnen während des Win⸗ terhilfswerks 1937⸗38 an Sachgütern des Winterhilfs⸗ werks die gewaltige Menge von 22,5 Millionen Dop⸗ pelzentnern frachtfrei befördert. Dazu waren 150 000 Waggons oder 3000 Güterzüge notwendig. Für Bekleidung hat das Winterhilfswerk 1937/88 67% Millionen Reichsmark aufgewandt, für Gutſcheine und ſonſtige Leiſtungen weitere 40 Mil⸗ lionen. In Haus haltsgegenſtänden und ſon⸗ ſtigen Sachſpenden wurden mehr als 14½% Mil⸗ lionen Reichsmark angelegt. Was dieſe Zahlen be⸗ deuten, kommt uns erſt richtig zum Bewußtſein, wenn wir uns vorſtellen, daß allein an Mänteln, Anzügen, Kleidern und Wäſcheſtücken mehr als 6 Millionen Stück verausgabt wurden, daß mehr als 3,3 Millionen Paar Schuhe, mehr als 200 000 Stück Betten, Matratzen, Möbel, Hausgeräte und über 430 000 Stück Decken und Bettwäſche an bedürftige Volksgenoſſen ausgegeben wurden. Für Theater, Konzerte und Kinos konn⸗ ten 3 137 178 Karten kostenlos zur Verfügung geſtellt werden. Die Zahl der Bücher, Muſik⸗Inſtrumente, Spielſachen, Weihnachtsbäume, Liebesgaben und Weihnachtspakete, die verteilt werden konnten, be⸗ trägt 3 093 767 Stück. In den einzigartigen Feiern unſerer Volksweihnacht konnten faſt 3 Millionen Kinder unſerer ärmſten Volksgenoſſen beſchert werden. 5.. Dem Deutſchen Roten Kreuz, dem Deutſchen Frauenwerk und den Verbänden und Organiſationen der Wohlfahrtspflege wurden aus Winterhilfswerks⸗ mitteln nicht weniger als 17 Millionen Reichsmark Verfügung geſtellt. Dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ konnten ſogar 78 Millionen Reichs⸗ mark zugeſteuert werden. Für das Tuberkuloſe⸗ Hilfswerk wurden 3 Millionen Reichsmark, für die Durchführung der Schulzahnpflege 2,5 Millionen Reichsmark aufgewandt. Am Winterhilfswerk mitgearbeitet und damit den beſonderen Dank der Nation ver⸗ dient haben ſich 1030 228 Partei⸗ und Volksgenoſſen. Von ihnen war nur der geringfügige Hundertſatz von 0,97 v. H. gegen Gehalt oder Entſchädigung tätig. So konnten die Unkoſten des Winterhilfs⸗ werkes auf den niedrigen Stand von nur 1,91 v. H. der Geſamtſumme gehalten werden. Erfreulicherweiſe ſinkt von Jahr zu Jahr die Zahl der Volksgenoſſen, die einer Betreuung durch das Winterhilfswerk bedürfen. Im Win⸗ terhilſswerk 1933/4 fielen auf 1000 Einwohner 253 Betreute. Von Jahr zu Jahr wurden es weniger. 1934/35 waren es noch 211, 1935/6 194, 1936/37 161, und im WHW' 1937/38 kamen nur noch 134 Betreute auf je 1000 Einwohner. Der Tag der Nationalen Solidari⸗ tät 1937 hat 2422 655,93 Reichsmark mehr erbracht als der entſprechende Tag des Vorjahres, d. h. alſo 42,79 v. H. mehr. Auch die Eintopfſpenden haben wiederum zugenommen und zwar gegenüber dem Vorjahre um 1004 502,38 Reichsmark. Bei den Reichsſtraßen⸗ ſammlungen wurden in dem verfloſſenen Winterhilfswerk über 30 Millionen Reichsmark er⸗ zielt. Für die Gebefreudigkeit der deutſchen Volks⸗ genoſſen zeugen ferner 116 141976 verkaufte Ab⸗ zeichen. Die im Ausland lebenden Deutſchen haben für das Winterhilfswerk 1937—38 faſt drei Millionen Mark geopfert, das bedeutet eine Er⸗ höhung um 14,78 v. H. gegenüber dem Vorjahr. geg 0 Die Hilfe für die Oſtmark: Die Wieder vereinigung Oeſter reichs mit dem Reich ſtellte uns kurz vor Abſchluß des vorigen Winterhilfswerles vor rieſige neue Auf⸗ gaben. Aber auch ſie wurden gelöſt. Allein in Oeſterreich wurden lediglich in den Mo⸗ naten von März bis Mai 1938 für Leiſtungen ver⸗ ſchiedenſter Art 76,5 Millionen Mark aufgewandt. Hier wurden Spenden an Nahrungsmitteln und Kleidung im Werte von mehr als 25 Millionen Mark verteilt. Gutſcheine wurden für mehr als ſieben Millionen Mark ausgegeben. Für Speiſungen wur⸗ den faſt ſechs Millionen Mark angewandt. Für die Land⸗ und Heimverſchickung kranker und pflegebe⸗ oͤürftiger Kinder konnten faſt 17 Millionen Mark hergegeben werden, für Mütterverſchickung, für Adolf⸗Hitler⸗Freiplatz⸗Spenden ſowie für die Be⸗ treuung ehemaliger illegaler Kämpfer wurde die Summe von ſechs Millionen Mark freigemacht. Der Wohnungshilfe, der Schwangeren⸗ und Säuglingsfürſorge, der Einrichtung von Heimen, Hilfs⸗ und Beratungsſtellen, ſowie Sondermaßnah⸗ men im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ kamen mehr als 10 Millionen Mark zugute. Vor ganz neue Aufgaben ſtellt uns nun neben der Oſtmark das heimgekehrte Sudeten land. Hier haben allein im Altreich die Sonderaktionen der NS ebisher ſchon Werte von mehr als 10 Mil⸗ lionen Mark eingebracht, und das Winterhilfswerk hat ſoeben weitere 45 Millionen Mark für das Su⸗ detenland bereitgeſtellt.“ 5 Die größte ſozialiſtiſche Organiſation der Welt: i „Das, meine Volksgenoſſen, iſt zwar nur ein nüchterner Zahlenbericht, aber welch' eine Unſumme von Arbeit und Leiſtungen verbirgt ſich in dieſen Zahlen! Mit Stolz können wir behaupten, daß das Winterhilfswerk die größte ſozialiſtiſche Organiſation der Welt iſt! Die Männer und Frauen, die hier vor Ihnen ſitzen, ſind Vertreter jener faſt anderthalb Millionen Helfer im Land, die während des Winters und viel⸗ fach auch während des Sommers Tag für Tag im Dienſt des Winterhilfswerkes und der National⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt tätig ſind. Wie in jedem Jahr einmal, ſo ſind ſie auch am heutigen Abend um Sie, mein Führer verſammelt, bereit zum letzten großen Einſatz. Sie warten auf die Parole; ſie wollen in Ihrem Auftrag, mein Führer, Sozialiſten der Tat ſein. Geben Sie uns nun Ziel und Weg für die kom⸗ mende Arbeit.“ Immer wieder werden die Ausführungen von Dr. Goebbels von den Freudenkundgebungen der Maſſen unterbrochen, bis er ſchließlich unter den toſenden„Sieg⸗Heil⸗Rufen ſeine Rede mit den Worten beendet:„Es ſpricht der Führer!“ Als Adolf Hitler an das Redner⸗Podium tritt, grüßt ihn der zehntauſendſtimmige Chor der Heil⸗ Rufe. Es iſt der ſtürmiſche Gruß für den Mann, der in dieſen Tagen im Kampf für den Frieden und die Freiheit dieſes Volkes einen gewaltigen Sieg errungen hat. Zwiſchenfälle bei Besetzung der Jone l. Völlige Desorganiſation bei den Eſchechen Hilferufe aus dem unbeſetzten Gebiet dnb. Friedland, 6. Oktober. Die Beſetzung der II. Zone, die das Gebiet von Rumburg, Warnsdorf und Friedland in Böhmen bis zur Linie Haida bis nördlich Rei⸗ chenberg umfaßt, iſt nicht ohne Hinder⸗ niſſe vollzogen worden, weil mehrere in⸗ nerhalb der Zone liegende Ortſchaften von den Tſchechen nicht pünktlich geräumt worden ſind. Es handelt ſich in erſter Linie um den wichtigen Knotenpunkt Deutſch⸗Gabel, den größeren Ort Kun⸗ nersdorf und mehrere Dörfer in der Nähe. Urſache dieſer Verzögerung iſt die Tatſache, daß alle Straßen, die von Reichenberg ins tſchechiſche Ge⸗ biet führen, mit Truppen verſtopft ſind. Es herrſcht eine völlige Desorganiſation unter den tſchechiſchen Truppenteilen. Es fehlt ins⸗ beſondere an Lebensmitteln und an Benzin, ſo daß lange Laſtauto⸗ und Panzerwagenkolonnen be⸗ wegungsunfähig auf den Abmarſchſtraßen ſtehen. Da die Soldaten ſeit Tagen keine Verpflegung erhalten haben, nehmen ſie ſie, wo ſie ſie finden. Die Folge iſt eine völlige Ausraubung der deutſchen Ortſchaften um Reichenberg. In Kunnersdorf allein liegen über 1000 Tſchechen die bereits abgezogen waren, aber mangels Abtransportmöglichkeiten nach einigen Stunden wiederkamen und ſich erneut in der Ortſchaft einniſteten. Das durch die Flucht faſt ſämt⸗ licher Offiziere führerlos gewordene Militär hat eine Reihe von Orten regelrecht geplündert. Die Soldaten drangen in Kunnersdorf, Deutſch⸗Gabel und anderen Orten in ganzen Trupps in die Woh⸗ nungen der Bauern und Ortseinwohner ein und plünderten von Haus zu Haus. 2. N Sie nehmen alles mit, was ihnen als mitneh⸗ menswert erſchien, in erſter Linie Wertſachen, da⸗ neben aber auch Wäſche, Einrichtungsgegenſtände uſw. S 1 1 In Pankraz, Haida und Zwickau in Böhmen ſind eine Reihe von Flüchtlingen aus dieſen Dörfern eingetroffen, die von den Tſchechen an ihrem Leben bedroht worden ſind. Es ſind ferner Flüchtlinge angekommen aus Reichſtadt in Böhmen, das weſtlich von Reichenberg liegt, aus Niemes und aus Bürgſtein, die ebenfalls berichten, daß dieſe kleinen Orte mit tſchechiſchen Soldaten, die völlig führerlos und hemmungslos ſind, überfüllt ſind und die Soldaten ſich dort un⸗ glaublich betragen. Immer wieder mußten wir die flehentlichen Bitten anhören:„Bitte, bitte, folgt uns doch! Kommt doch ſchnell!“ Leider konnte von ſeiten der deutſchen Stellen dieſen Bitten nicht ent⸗ ſprochen werden, weil das gegen die internationalen Abkommen verſtoßen würde. 5 Die genannten Orte liegen außerhalb der bis⸗ herigen Beſetzungszone. f Im Bezirk Rumburg⸗Schönlinde kehrt allmählich normales Leben ein. Vor den Bahnhöfen ſtehen Laſtautozüge der Reichsbahn, die Eiſenbahnbeamte mit ihrem Gepäck gebracht haben. Die Reichsbahn geht daran, die Bahnhöfe inſtandzuſetzen und den Verkehr wieder aufzunehmen. 5 Fährt man über Schönlinde hinaus, dann ge⸗ winnt man allmählich mehr und mehr ein Bild von der Bedrückung, der die deutſche Bevölkerung ſeit Monaten ausgeſetzt war. In Schönlinde iſt faſt jedes zweite Haus ausgeraubt worden. Das Haus des Ortsgruppenleiters wurde mit Tanks beſchoſſen und weiſt erhebliche Schußſpuren auf.„ Hinter Schönlinde iſt die über die Eifenbahn⸗ ſtrecke führende Straßenbrücke mit Ekraſit geſprengt worden. Lange Umleitungen ſind nötig, um den Verkehr aufrechterhalten zu können. Auch mehrere Flußbrücken wurden von Tſchechen ge⸗ fil. Die Einwohner von Kreibitz berichten ebenfalls Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl O 5 delsteil: Or. Fri Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. von umfangreichen Plünderungen ihrer Heimatorte durch die Tſchechen. Hinter Kreibitz ſteigt die Straße zum Schöber auf, zur ſogenannten Schöber⸗Linie, der Haupt⸗ widerſtandslinie der Tſchechen vor Reichenberg. Links und rechts an der Straße liegt das Material von Straßenſperren, ziehen ſich Drahtverhaue kreuz und quer durch den Wald. Plötzlich, neben der Straße, etwas erhöht, ein Betonbunker mit Schießſcharten, der die ganze Schöber⸗Straße beherrſcht. Durch eine Reihe von Schneiſen, die in den Wald geſchlagen wurden, erkennen wir immer mehr dieſe Betonbun⸗ ker, zehn, zwölf, vierzehn. Laufgräben ermöglichen es der Beſatzung, ungeſehen ſich aus den Bunkern zu entfernen. Das ganze Schöber⸗Gebiet iſt eine lückenloſe Linie von Betonbunkern, Drahtverhauen, Panzertürmen und Tankfallen. i Eine halbe Stunde ſpäter ſtehen wir in Böhmiſch⸗ Kamnitz, wo am Dienstag noch die letzten Tſchechen die Ortseinwohner mit vorgehaltenen Piſtolen be⸗ drohten. Haida hat ſich, wie alle Dörfer in Nord⸗ böhmen, auf das feſtlichſte geſchmückt. Schon einmal hatten die Einwohner von Haida ihrem Ort Fahnen⸗ und Blumenſchmuck verliehen. In der Nacht kamen die Tſchechen und riſſen alles wieder herunter, verbrannten die Fahnen und ſchleppten einige Einwohner von Haida fort. Die Straße von Haida über Zwickau nach Deutſch⸗ Ggbel ſoll angeblich frei ſein, denn Deutſch⸗Gabel liegt in der Beſetzungszone. Als wir aber zwei Ki⸗ lometer vor Kunnersdorf ſind, einer Ortſchaft vor Deutſch⸗Gabel, da treffen wir bereits auf Flücht⸗ linge aus Kunnersdorf und dann auf Militärpoſten und erfahren, daß in Kunnersdorf ein Chaos herrſcht, daß eine umfangreiche Plünderung der ganzen Ortſchaft durch über tauſend Tſchechen im Gange iſt. Auf Feldwegen fahren wir dann immer hart an der Demarkationslinie entlang, um hinter Deutſch⸗ Gabel wieder die Straße zu gewinnen. Dabei ſtellt ſich heraus, daß auch andere Orte, die längſt in deutſchen Händen ſein müßten, noch von den Tſche⸗ chen beſetzt ſind, denen jede Abtransportmöglichkeit fehlt. Auf der Weiterfahrt zeigen ſich uns beſonders eindrucksvolle Bilder der engen Verbundenheit von Truppe und Bevölkerung. Man hat den Bauern in Nordböhmen ſämtliche Pferde für Zwecke des tſche⸗ chiſchen Heeres beſchlagnahmt und ſortgenommen. Jetzt ſieht man auf den Feldern überall ſächſtſche Artilleriſten, die in den Ortſchaften in Quartier lie⸗ gen, mit ihren Geſchützpferden hinter dem Pflug. Soldaten und Bauern arbeiten Hand in Hand, und die Artilleriſten benutzen die freien Dienſtſtunden, um den Bauern das Feld zu beſtellen. Bei Mergthal treffen wir auf tſchechiſche Gren⸗ zer⸗Kaſernen, die eben erſt fertig geworden ſind. Das Sudetendeutſche Freikorps hat ſie als willkom⸗ mene Unterkunft mit Beſchlag belegt. Die Frei⸗ korpsmänner treffen wir gerade beim Straßenbau. Sie beſſern die von Militärtransporten zerfahrenen Straßen aus. Hinter den Kaſernen wieder das üb⸗ liche Bild: Betonbunker, die zum Teil als Heuſtapel getarnt ſind, dazwiſchen Tankfallen. Hinter Pan⸗ kraz kommen wir bei Weißkirchen auf die Straße Kratzau⸗Reichenberg. Kratzau iſt von deutſchen Truppen beſetzt. Auf der Weiterfahrt von Kratzau in Richtung Reichenberg grüßt von ſteiler Höhe ber Jeſchken, Nordböhmens höchſter Berg mit dem Turm der Jeſchken⸗Baude. In Machenberg liegen die letz⸗ ten deutſchen Poſten vor Reichenberg. Sudeten⸗ deutſche bieten ſich uns als Führer an. Und ſo fah⸗ ren wir über Machenberg hinaus in Richtung Reichenberg, wo ebenfalls ſeit geſtern ein In⸗ ferno wütet: Nächtliche Maſſenverhaftungen unter den Deutſchen und Ausplünderung von Wohnungen. Es iſt ein eigenartiges Gefühl, als wir dann das Ortsſchild vor uns ſehen, auf dem ſteht:„Lie⸗ beree⸗ Reichenberg.“ Auf der Neiße⸗Brücke haben die Tſchechen eine große Barrikade errichtet und ſich dahinter mit Gewehren und Maſchinen⸗ gewehren verſchanzt. Den Ortsteil diesſeits der Neiße haben ſie aufgegeben. Er iſt vorläufig Nie⸗ mandsland. Sudetendeutſche Ordner halten hier ſeit geſtern die Ordnung aufrecht, müſſen aber dauernd gewärtig ſein, von tſchechiſchen Gedarmeriepatrouillen feſtgenommen und verſchleppt zu werden. So wech⸗ ſelt die Wachtſtube des Sudetendeutſchen Selbſt⸗ ſchutzes alle paar Stunden den Aufenthalt, um einen Zugriff der Tſchechen unmöglich zu machen. In Roſenthal wiederum das gleiche Bild, wie ſchon vorher in Haida und Zwickau: Flehentliche Bitten der Einwohner:„Bitte, kommt doch bald und helft uns! Es geht ja nicht mehr ſo weiter!“ Der Ortsteil Roſenthal iſt jenſeits der Neiße in tſchechiſchem Beſitz. Als am heutigen Morgen die Arbeiter ſich zu ihrer Arbeitsſtätte begeben wollten, da wurden ſie von Tſchechen bis aufs Hemd aus⸗ geplündert, man nahm ihnen Brieftaſche, Uhr und Portemonnaie fort und ſchickte viele von ihnen dann zurück.: Aus allen dieſen Ausſagen kann man klar den Schluß ziehen, daß die tſchechiſche Regierung gar nicht mehr in der Lage iſt, im deutſchſprachigen Gebiet die Ordnung aufrecht zu erhalten, wo die marodieren⸗ den Kolonnen zu einer Gefahr für die ganze Be⸗ völkerung werden. 1 Induſtriegruppen ſpenden für die Sudetendeut⸗ ſchen. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Elektro⸗ induſtrie hat dem Führer und Reichskanzler eine Stiftung von 300000 Mark und der Leiter der Fachgruppe Brankohlenbergbau eine Spende in Höhe von 250 000 Mark zur Linderung der Not der Sudetendeutſchen zur Verfügung geſtellt. — ̃ GdA———‚———— . Hauptſchriftleiter 0 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, no Elſen bart.— Han⸗ —, Sport: Wily Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Miaunheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, a Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nur bei Rückporto. 3 Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 3 Felt Beds& Ee, Mannen, R 1,. 85 1 Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungenn 5 Jakob Faude, Mannheim 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 1 Ausgabe& Abend und A Mittag erſchelnen gleſch⸗ Herausgeber, Dr. jleitig in der Ausgabe B 5 Ausgabe& Mittag über 11 000 Ausgabe& Abend über 10 00 Ausgabe 8 über 10 50 Oie Anzeigen der 4. Seite/ Nummer 462 Donnerstag, 6. Oktober 1938 Mannheim, 6. Oktober. Nr. 1: Fritz Schultz, Haushaltsvorſtand Wenn im Herbſt die Haushaltsliſten kommen, Fühlt Fritz Schultz ſich immer leicht beklommen. Einerſeits— das weiß ja jeder— müſſen Doch nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen Ausgeſertigt werden die erwähnten Liſten nach dem Stand vom 10. 10. Andrerſeits hat Schultz— wer will ihn vügen,— Grund, die Amtsbehörde zu belügen. Um es kurz zu ſagen: Haushalts vorſtand, Seit er vor des Standesamtes Tor ſtand, Iſt nicht Schultz— es iſt die ihm vermählte Frau Schultz. Was er gar zu gern verhehlte. Seht: dies iſt das Schultzeſche Dilemma: Hier die Hausherrnmacht— dort ſeine Emma. Soll er treulich bei der Wahrheit bleiben Uns ſich ſelbſt als Nummer 2 aufſchreiben? Nein: wie peinlich für den Ruf es wäre, Gäbe er dem Sachverhalt die Ehre! Oder ſoll das Amt er hintergehen Und ſich widerrechtlich ſelbſt erhöhen? Ja: Fritz Schultz, nicht ohne Furcht und Zagen, Er beſchließt, die Unwahrheit zu ſagen! Heut iſt Schultz, der ſonſt Pantoffelheld iſt, Held. Was durch ihn ſelber feſtgeſtellt iſt. Heut iſt er der Hausherr, ausnahmsweiſe. Seine Gattin ſieht es, lächelt leiſe. O, wie mild die Frauen lächeln können, Wenn ſie ihrem Mann ein Späßchen gönnen! Perſonenſtandsaufnahme Es wird gebeten, vor der Ausfüllung der Liſten die aufgedruckten Anleitungen zu leſen. Die Hausliſte iſt in dieſem Jahr erſtmals ausgegeben. Die Anleitung zu ihrer Ausfüllung wolle daher be⸗ ſonders genau beachtet werden. In der Haushalts⸗ liſte ſind nicht nur die anweſenden, ſondern auch alle zum Haushalt gehörenden nur zufällig oder vorübergehend abweſenden Perſonen aufzunehmen. Neu iſt die Frage in Spalte 4. In die Spalte 12 der Haushaltsliſte muß die genaue Anſchrift des Ar⸗ beitgebers oder, wenn es ſich um Bezugsempfänger aus öffentlichem Dienſt handelt, die Anſchrift der zahlenden Kaſſe eingetragen werden. Zur Erfaſſung der Wehrſteuerpflichtigen iſt es notwendig, daß auf Seite 4 der Haushaltsliſte hinſichtlich der männlichen Reichsangehörige der Geburtsjahrgänge 1914, 15, 16, 17 und 1918 die verlangten Angaben richtig und vollſtändig eingetragen werden. Verpflichtet iſt der Haushaltswporſtand für die in ſeinem Haushalt leben⸗ den Perſonen einſchl. der Untermieter. Wer es unterläßt, die Vordrucke für die Perſonenſtands⸗ aufnahme ſorgfältig auszufüllen, ſetzt ſich der Ge⸗ fahr empfindlicher Beſtrafung und Nachtei⸗ len bei öͤer Erhebung der Lohnſteuer aus. — k Ein Alt⸗ Mannheimer Haus in der oberen Breiten Straße, im M⸗1⸗Quadrat, zeigt ſich ſeit einigen Tagen in neuem Gewand, das den breit hin⸗ geſtreckten Bau wieder in ſeiner ganzen Ausdrucks⸗ kraft zur Geltung kommen läßt. Das dreigeſchoſſige Haus wird durch zwei Gurtgeſimſe horizontal klar und beſtimmt geteilt. Die zwölffenſtrigen Geſchoſſe, deren zweites durch zwei Balkone beſonders betont und deren erſtes durch den Schmuck der typiſchen alten Mannheimer Fenſtergitter ausgezeichnet wird, geben dem Bau ein vornehmes Ausſehen. Der Anſtrich iſt der ebenſo einfachen wie großzügigen Linienführung der Faſſade angepaßt. Der eremefarbige Grund iſt gut abgeſtimmt auf den weißen Farbton der Gurte und Geſimſe. Während an der Faſſade außer der Verlegung des Einganges nichts geändert wurde, hat das Evangeliſche Gemeindeamt im Innern grö⸗ ßere Veränderungen vornehmen laſſen. ſteue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Auf Veranlaſſung der Gauwaltung der NS- Volkswohlfahrt: Wer Wo hen Erholung auf dem Kniebis genießen 30 Frauen aus dem Kreis Mannheim in dem NSV-Heim Dem Perſonenzug, der um 12.32 Uhr den Mann⸗ heimer Hauptbahnhof in Richtung Schwetzingen ver⸗ läßt, war geſtern ein Wagen angehängt, mit dem 30 Mütter, die meiſten aus Mannheim, einige aus dem Bezirk Schwetzingen und je eine aus Ladenburg und Heddesheim, nach Freudenſtadt befördert wur⸗ den. Dort erwartete ſie ein Omnibus, der ſie nach dem Kniebis brachte. In dem dortigen NSV⸗ Heim, einem früheren Blindenheim, werden ſie vier Wochen lang auf Veranlaſſung des Gaues Baden der NSW betreut. Die Frauen verſammelten ſich im Warteraum dritter Klaſſe, wo ihnen durch Frau Lutz von der Kreiswaltung der NS die Fahrkarten ausgehän⸗ digt wurden. Ehe ſie ſich durch den Ortsausgang auf den fünften Bahnſteig begaben, richtete Frau Lutz an ſie noch einige herzliche Abſchiedsworte, die in der Bitte gipfelten, ſie möchten gute Kame⸗ rad ſchaft halten, die die Vorausſetzung für ein harmoniſches Nebeneinanderleben iſt. Man ſah es den meiſten Frauen an, daß ſie die vierwöchige Er⸗ holung dringend nötig haben. Wie wir hörten, iſt die Mehrzahl mit den Nerven durch Krankheit ſehr herunter. Da wird die würzige Schwarzwaldluft auf dem Kniebis eine ungeahnte Heilwirkung aus⸗ üben. Hoffentlich ſind die Tage, die die Frauen in dem Heim verbringen, durchweg ſo ſonnig wie der geſtrige, der die Reiſe über Raſtatt durch das Murg⸗ tal beſonders erlebnisreich geſtaltet haben wird. Daß trotz der Ausſicht, vier Wochen in köſtlichem Nichtstun, nur auf Erholung bedacht, verbringen zu können, Abſchiedstränen floſſen, iſt begreiflich, da einige Frauen erſt im Warteraum und auf dem Bahnſteig von ihren Kindern und Männern Abſchied nahmen. Der Sorge um die zurückgelaſſenen Klei⸗ ten ſind alle übrigens auch enthoben, da die Kreis⸗ waltung der NS in gewohnter Weiſe für geeignete Unterbringung geſorgt hat. Einige werden von den Großeltern betreut, bei denen ſie ebenſo gut aufge⸗ hoben ſind, wie in den Kinderheimen der Kreiswal⸗ tung der NSW in Rheinau und Ladenburg. Wahre Volksgemeinſchaft zeigt ſich inſofern auch bei dieſer Gelegenheit, als Frauen, die früher zur Erholung fortgeſchickt wurden, ſich der Kinder von Verwandten oder Bekannten annahmen, die nunmehr der gleichen Fürſorge der NSW teilhaftig werden, weil dieſe Frauen ebenfalls ihre Kinder betreut haben. Wir möchten dieſe Zeilen nicht ohne den herzlichen Wunſch ſchließen, daß die 30 Frauen, die geſtern die Fahrt nach dem Kniebis antraten, in vier Wochen ſo erholt zurückkehren, daß man ſagen darf: das war durch⸗ greifende Hilfe zur rechten Zeit! Sch. eee Eigenbedarfsdeckung iſt das Ziel Herbſtlagung des Bezirksgartenbauvereins Obſtbauoberinſpektor Martin klärte Die im Bezirksgartenbauverein zuſammen⸗ geſchloſſenen Gartenbauvereine Neckarau, Kä⸗ fertal, Friedrichsfeld und Brühl mit rund 460 Mitgliedern hielten am 25. September in der„Krone“ zu Neckarau ihre Herbſttagung ab. Der Vorſitzende, Herr Wahl ⸗Neckarau, er⸗ mahnte in ſeiner Begrüßung die zahlreich Erſchiene⸗ nen, trotz des völligen Mißjahres im Obſtertrag in der Pflege und in den Arbeiten unverdroſſen weiter⸗ zuarbeiten. Im Mittelpunkt der Verſammlung ſtand ein ſelten inhaltsreicher Vortrag des Obſtbau⸗Ober⸗ inſpektors Martin, Ladenburg. Er bezeichnete das Jahr 1938 als ein Kataſtrophenjahr für den euro⸗ päiſchen Obſtbau. Seit Menſchengedenken war kein ſolches Fehljahr. Zum Glück iſt nur alle 100 Jahre ein ſo großes Unglück für die Obſtbaumpfleger zu befürchten. Für den Landkreis Mannheim ſchätzte der Redner den Schaden auf 4 bis 6 Millionen Reichsmark. Ganz ſchlimm ſind die E r⸗ werbsobſtbauern an der Bergſtraße daran. Viele wiſſen nicht, wie ſie ihren Verpflichkungen nachkommen ſollen. g 955 Ebenſo ſchlimm iſt das Fehljähr an Obſt auch für die Verbraucher. Vor dem Kriege kannte man auf den ſtädtiſchen Großmärkten keinen Mangel. Einmal war die Nachfrage nicht ſo groß, dann ließ man ſich vom Auslande mit Obſt und Südfrüchten überſchwemmen. Seitdem iſt der Geſundheitswert des Obſtes immer mehr erkannt worden, heute iſt Obſt zu einem Volksnahrungsmittel geworden. Bei der großen Bedarfsſteigerung konnte der deutſche Obſtbau den Eigenverbrauch nicht ganz in Durch⸗ ſchnitsjahren decken. Im vorigen Jahre erntete der deutſche Obſtbau rund 18 Millionen Zentner, ſomit 25 Pfund Obſt auf den Kopf der Bevölkerung. Da⸗ mit konnte die Forderung des internationalen Obſt⸗ baukongreſſes in Berlin:„Jedem Kinde täglich einen Apfel!“ noch nicht erfüllt werden. Wie aber dieſes Jahr? Neben dem Friſchgenuſſe ſteht noch die Obſt⸗ konſervierungsinduſtrie und die mächtig aufſtrebende Süßmoſtbereitung, die 1937 auf 100 Millionen Liter geſtiegen iſt. Die Forderungen des Vierjahresplanes verlan⸗ gen von jedem Obſtbaumpflanzer die größten An⸗ ſtrengungen zur Eigenbedarfsdeckung. Daraus er⸗ wachſen den Pflanzern ihre Pflichten: eee eee. „Libelle“ auf Welle Humor Das Oklober-Programm wurde geſtariet Während ſich in der letzten Septemberhälfte die „Libelle“ von Kopf bits Fuß Frau Terpſichore und ihren graziöſen Künſten verſchrieben hatte, iſt es diesmal der Humor, dem auf der ganzen Linie zum Triumph verholfen wird. Den Reigen der Fröh⸗ lichen auf der Bühne eröffnete Willy Hampl, der in Wien zu Hauſe iſt, über einen ſchier unerſchöpf⸗ lichen Vorrat von heiteren Anekdoten und Witzen zu verfügen ſcheint— und ſich ſeiner Aufgabe mit Geſchick entledigt. Als erſte artiſtiſche Darbietung ſerviert er uns einen ausgezeichneten japaniſchen Equilibriſtik⸗Akt„The Oſuka“ betitelt, in dem ein Mann, deſſen Wiege unverkennbar im Lande der aufgehenden Sonne und der leuchtenden Kirſchblü⸗ ten ſtand, auf den Händen erſtaunlich exakt ſtept und ſchließlich dreißig Sprünge auf einer Hand zum Takt der Kapelle auf einem Tiſchchen durchführt.— Für den im Programm genannten Parodiſten Cox ſcrangen im wahrſten Sinn des Wortes die drei Mazzonis ein: Schleuderbrettakrobaten von For⸗ mat, zwei Männer und eine hübſche blonde Frau, die lebhaft gefallen. Neben allem techniſchen Kön⸗ men beſitzen ſie eine gute Doſis Humor, die ihrer Nummer die nötige groteske Note verleiht.— Ein Tanzpaar, das überaus elegant wirkt, ſtellt ſich in Herley und Detaner vor. Eine ſehr ſchlanke Frau, deren aparte Koſtüme nicht nur den Herren der Schöpfung geſallen, wird von ihrem Partner ſehr ſchwungvoll umhergewirbelt, ein Zigeuner⸗ tanz mit viel Paprika auf die Bretter gelegt Die Frau mit dem nach Urwald und Sertaso klin⸗ genden Namen Elly Og ro läßt ihre poſſierlichen Af⸗ fen eine Turnviertelſtunde am Stahlreck exerzie⸗ ren und, da Darwins Lieblinge immer ſehr fidele Burſchen ſind, gibt es dabei allerhand zu lachen- und junge Beine. Mit Sigrid Salten ſteht eine liebe, junge⸗alte Bekannte der Mannheimer im Rampenlicht, eine charmante Vortragskünſtlerin, die ſo beſtrickend luſtig erzählen kann.(Mit einer Stimme, die an Fita Benkhoff erinnert). Was ſie von den Männern auslder Schule) plaudert, iſt eine höchſt amüſante Offenſive auf die Zwerchfelle beiderlei im Parkett verſammelter Geſchlechter. Den Renommier⸗ helden in Sachen Amor, den kühnen Seitenſpringern mit der noch kühneren Phantaſie wird hier ein Spie⸗ gel vorgehalten, der ihr Bild ſehr karikaturiſtiſch wi⸗ dergibt. Auch Sigrids Lied vom leidenſchaftsloſen langſamen„Guſtav“ regt erneut die Lachluſt an. Was die reizend ausſehende, talentvolle junge Künſt⸗ lerin bringt, wirkt immer nett und luſtig, ſind Lek⸗ kerbiſſen ſelbſt für verhärtete älteſte Kabarettbeſu⸗ cher.— Auch Ibolyka Zilzer, die wir ſchon häufig in der„Libelle“ hörten, iſt wieder da und begeiſtert mit ihrem virtuoſen Geigenvortrag. Die liebens⸗ würdige Ungarin, die zu den beſten Violiniſten ihrer Heimat gehört, wird am Flügel feinſinnig und dezent von Mario Coſta begleitet. Dann dröhnt nochmals ein Lachorkan durchs Lo⸗ kal, das iſt, wenn die Geſchwiſter van Dee mit ihren ulkigen akrobatiſchen Tänzen loslegen. Ob man nun will oder nicht, dieſen beiden Mädels, die geradezu großartige Clowns abgeben würden, kann niemand widerſtehen. Ob ſo viel Allotria und über einen ſo ſchrecklich komiſchen Boxkampf werden wahr⸗ haft Tränen gelacht. N Wenn dann das Meer der Fidelität ſich wieder geglättet hat, übernimmt das tüchtige Hausorcheſter Seeger die Regie und zaubert Rhythmus in alte 6. W. Fennel über die Pflichten der Pflanzer auf Die Pflichten der Pflanzer Mehr Licht! Die vorhandenen Obſtbaumbeſtände ſind zur hö ch⸗ ſten Ertrags fähigkeit vorzubereiten durch ſachgemäße Pflege. Wie in der Tier⸗ welt jedes Weſen in friſcher Luft am beſten gedeiht, wie der Menſch in friſcher Luft am leiſtungsfähigſten bleibt, ſo auch d Bäume. Diieſe haben vor Menſch und Tier voraus, daß ſie dem Lichte der Sonne immer ausgeſetzt ſind. Und doch ſündigen noch viele Pflanzer dagegen dadurch, daß ſie die Bäume nicht genügend auslichten oder Neupflanzungen zu eng onlegen. Wo Licht und Sonne nicht hinreichend hin⸗ kommen, kann auch kein richtiges Gedeihen und keine Ertragslieferung ſein. Alſo Bäume und Sträu⸗ cher ſo pflegen, daß breite, ſonnenüberladene Kro⸗ nen breitausladend möglich ſind. Richtig dungen . Die richtige Ernährung der Pflanzen iſt eben⸗ ſo nötig. Als um das Jahr 1890 die Liebigſche Theorie von den Wärmeeinheiten aufkam, glaubten viele, wenn nur die nötige Zahl von Kalorien dem Organismus verabreicht werde, ſo ſei die Lebensmöglichkeit vor⸗ handen. Dieſe Wiſſenſchaftlichkeit iſt in der Natur micht anwendbar. Wer ſich an die Geſetze der Natur nicht hält, erleidet Schiffbruch. Genau ſo iſt es mit der alleinigen Kunſtdüngung. Als Zugabe ja; aber natürlicher Dung in erſter Reihe. Humus oder verwesliche Stoff jeder Art ermöglich ein richtiges Gedeihen der Pflanzen. Die Regel ſei: jedes zweite Jahr eine Volldüngung, im Zwiſchen⸗ jahre Kunſtdüngung im richtigen Verhältnis. Fleißig ſpritzen Zur Bekämpfung der Obſtbaumſchäd⸗ linge muß i em kommenden Winter die richtige Spritzung durchgeführt werden. Wo nicht geſpritzt wird, ſind Klebgürtel anzulegen. Die Kleinlebe⸗ weſen ſind die Geißel der Menſchheit. So wurde die Tuberkuloſe zurückgedrängt bei den Menſchen, durch Impfungen hat man Seuchen vorgebeugt; bei den Tieren verſucht man alles, wertvolles Volksgut zu erhalten, bei den Pflanzen muß es auch ſo werden. Kartoffelkäfer, Meltau, Reblaus u. a.— die deut⸗ ſche Wiſſenſchaft und Technik kennt Gegenmittel, uns der Feinde zu erwehren. Mit ganzem Erfolg iſt das in den Weinbaugebieten erreicht. Im Obſtbau dagegen muß noch eine unüberſehbare Arbeit im Kampfe gegen die verſchiedenen Schädlinge geleiſtet werden. Abgeſehen vom Ausnahmejahr 1938 bleiben von der Blütenfülle an den Obſtbäumen auch bei Frühjahrsfröſten noch ſoviele Fruchtanſätze übrig, daß ſelbſt bei 80 v. H. Blütenverluſt die reſtlichen 20 Hundertteile noch eine gute Ernte ſicherſtellen, wenn der Obſtbaumpfleger ſeine Pflich⸗ ten tut. Durch Zwang muß der Faule dem Fleißigen ſeine Mühe lohnen. Träger der praktiſchen Ausführung des Reichsgeſetzes ſind die Gartenbau⸗ vereine. Alſo in jeder Gemeinde im Obſtbaugebiet Arbeitskolonnen einſetzen! Bäume verjüngen— richtige Sorten bauen Das Verjüngen der überalterten Bäume iſt ferner ein richtiges Mittel. Die Neupflanzungen kommen erſt in zweiter Linie; die Lebenskraft zu er⸗ neuern und raſche Erträge zu erzielen, kann durch das Verjüngen erreicht werden. Nicht Rekordern⸗ ten in Zufallsjahren ſind zu loben, ſondern fähr⸗ liche mittlere Durchſchnittsernte n. Das verlangt der Vierjahresplan. Die Auswahl der richtigen Sorten iſt auch nötig. Wer z. B. Goldparmänenäpfel anpflanzt, hat raſch großen Er⸗ trag, doch die Bäume haben keine lange Lebens⸗ dauer. 50 bis 100 Jahre kann ein geſunder Baum auf dem ihm geeigneten Boden Erträge bringen. Der richtige Baumſchnitt muß planmäßig durchge⸗ führt werden. So hat die jüngſte Erfahrung mit dem Baumſchnitt an den Pfirſichbäumen die alte An⸗ ſchauung, daß man dieſe nicht ſchneiden dürfe, über Bord geworfen. N f„5 Auch an Hybriden geht die Reblaus b f Die Ausrottung der Hybriden reben brachte eine lebhafte Ausſprache. Für Kleingärtner und Siedler, Hier muß die Wiſſenſchaft auch umlernen. genden Werke laſſen eine feinſinnige un die alle auf den Eigenbedarf eingeſtellt ſind, bringt dieſe Maßnahme große Härten. Die Urſachen der heutigen Mißſtimmung liegen in früheren Feh⸗ lern. Ihr Anbau wurde halb verboten, halb gedul⸗ det. Oberinſpektor Martin überzeugte die beun⸗ ruhigten Gemüter mit den Tatſachen, daß der unter⸗ irdiſche Teil der ſogenannten„Kiliansreben“ und der „Taylor“ für die Reblaus nicht empfänglich iſt. Dga⸗ gegen legt die geflügelte Reblaus ihre gallertartigen Eier auf die oberirdi⸗ ſchen Pflanzenteile. Solche Seuchenherde bedrohen den deutſchen Weinbau tödlich. In Wah⸗ rung der Belange der Winzer wie der Verbraucher liegt es, daß das kleinere Uebel gewählt wird. Was ſollten z. B. die Rebbauern am Rhein beginnen wenn ihre Anlagen vernichtet wären? Jene Felſen ſind zu einer anderen Kultur völlig ungeeignet, Alſo muß zum Wohle der Volksgemeinſchaft das Opfer gebracht werden. Als Ausgleich ſollen in den Haus⸗ und Siedlergärten die Pfropfreben:„Müller Thur⸗ gau“ und„Gutedel“ angepflanzt werden. Die Gar⸗ tenbauvereine haben die Pflicht, für alle Rebpflanzer aus den anerkannten Rebſchulen ſolche Setzbnge zu beſchaffen. Wilder Anbau wird nicht mehr ge⸗ duldet. Nach Erledigung geſchäftlicher Kleinigkeiten dankte Herr Wahl dem Redner für ſeine Aufklärun⸗ gen. Mit einem„Sieg Heil!“ auf unſeren Fühper ſchloß die Tagung. 5 5 Seidenberg und Friedland Zwei Jugenderinnerungen Wer hat vor der Entſcheidung der ſudetendeut⸗ ſchen Frage hierzulande Seidenberg und Friedland gekannt? Heute weiß jeder Zeitungsleſer, wie die Stelle ausſieht, an der ſich in Seidenberg vor dem tſchechiſchen Zollhaus der Schlagbaum befand, und von Friedland, in das am Montag unter dem Jubel der Bevölkerung die deutſchen Truppen eingezogen ſind, iſt in den letzten Tagen in vielen Tageszeitun⸗ gen und Zeitſchriften das hochragende Schloß abge⸗ bildet worden, von deſſen Terraſſe aus man einen weit ins nunmehr deutſche Land reichenden Blick ge⸗ nießt. a Warum wir gerade auf Seidenberg und Fried⸗ land abheben? Weil Jugenderinnerungen geweckt wurden, als Zeitung und Rundfunk von dem Ueber⸗ fall tſchechiſcher Soldateska auf die ſchleſiſche Grenz⸗ ſtadt Seidenberg berichteten und als wir am Mon⸗ tag am Radio an dem Einzug der Truppen in Friedland teilnahmen. Es ſind ſchon über vierzig Jahre her, daß wir Seidenberg den erſten und letzten Beſuch abſtatteten. Er galt an einem ſchönen Sommerſonntag mit Altersgefährten einem Bekannten, der in einer Seidenberger Druckerei in die Geheimniſſe der„ſchwarzen Kunſt“ eingeweiht wurde. Bei der techniſchen Beſichtigung der Ein⸗ richtung des Lokalblättchens, das in dieſer Druckerei hergeſtellt wurde, paſſierte einem allzu Vorwitzigen das Mißgeſchick, daß er ein Stück des für Montag bereitſtehenden Handſatzes„quirlte“, wie man ſich fachmänniſch ausdrückt, wenn man ſagen will, daß die Büchſtaben ſo dürcheinandergebracht burden, daß der Satz nicht mehr zu gebrauchen iſt. Erſchrocken ſahen wir uns an. Wie war der Schaden wieder gut zu machen. Man wollte doch unter allen Umſtänden dem Seidenberger die Prügel erſparen, mit denen er am Montag beſtimmt rechnen mußte. Kurz ent⸗ ſchloſſen ergriff jeder einen Winkelhaken, ſtellte ſich an den Letternkaſten und ſetzte ein Stück von dem aus dem Leim gegangenen Artikel. Das Mauuſfkript war glücklicherweiſe zur Stelle. Eine Stunde ſpäter ſaßen wir tiefbefriedigt über die glückliche Erledigung des„Zwiſchenfalles“ über der Grenze in einer Gartenwirtſchaft und tranken aus einem mächtigen gläſernen Stiefel Ungarwein, der nicht teurer als in der Heimatſtadt Görlitz der Branntwein war, weil auf ihm kein Zoll ruhte. Es iſt klar, daß das Getränk, das rot wie Blut in dem eigenartigen Humpen funkelte, allen herrlich mun⸗ dete, zumal das Weintrinken in Schleſien, von der Oaſe Grünberg abgeſehen, ſich damals nur die„Groß⸗ kopfeten“ leiſten konnten. Und ſo wurde für uns alle dieſe außergewöhnliche Zecherei zu einem wirk⸗ lichen Erlebnis, das ſo gut im Gedächtnis haften ge⸗ blieben iſt, daß wir uns ſogar noch erinnern, wie dis Wirtſchaſt hieß:„Zur Roſe“. * Die Erinnerung an Friedland liegt noch viel weiter zurück. Es war in der Schulzeit, als die Eltern einen Ausflug ins Böhmiſche unternahmen. Noch ganz dunkel erinnern wir uns an die große Schloßterraſſe. Von der Beſichtigung des Schloß⸗ innern wiſſen wir nur noch, daß uns als Kurioſität — ein ausgeſtopftes Kalb mit zwei Köpfen gezeigt wurde, das in der Gutswirtſchaft des Schloſſes auf die Welt gekommen war. Werden wir noch einmal im Garten des ehemaligen Grenzgaſthauſes„Zur Roſe“ in Seidenbrg ſitzen und in Friedland das ausgeſtopfte Kalb bewundern? Vielleicht ſind beide nicht mehr vorhanden. Aber wenn uns der Weg hof⸗ fentlich recht bald in jene Gegend führt, werden wir uns an den 3. Oktober 1938 erinnern, an den welt⸗ geſchichtlichen Tag, an dem wir am Radio im Geiſte bei den Friedländern weilten und mit ihnen den deutſchen Truppen bei ihrem Einzug in das von zwanzigjährigem Joch befreite Land zujubelten, wo⸗ bei wir bei dem Zuhören ſo recht empfanden, daß in der Mundart der Oberlauſitzer und der Friedländer nicht der geringſte Unterſchied beſteht. Sch. n Goldene Hochzeit. Herr Hermann Helffen⸗ ſtein und Frau Marie, geb. Leinhas, Max⸗Joſeph⸗ Straße 15, ſeiern heute die goldene Hochzeit. Wir gratulieren herzlich! * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen heute Herr Alfred Staudte und Frau Eliſe. Hinweis 5 Drei Meiſter⸗Klavier⸗Abende in Mannheim. Auch in dieſem Jahre finden wiederum drei Meiſterabende ſtatt. Einige der bekannteſten Pianiſten der Welt wurden hier⸗ für gewonnen, ſo Joſef Pembaur, der bereits morgen Freitag in der Harmonie ſpielt, und Julian von Kar o⸗ Ini und Lubka Koleſſa. Die zur Aufführung gelan + 7 5* 2 ö il leriſche Ausleſe erkennen.. 8 eee eee rr. ern eee n ener eee erbeuten eee eee eee ener e. N F Ponnerstag, 6. Oktober 1938 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe N Seite Nummer 462 Sugmaſchine fährt auf den Gehweg Ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall preignete ſich in den geſtrigen Nachmittagsſtunden in der Nähe des Schillerplatzes. Eine Zugmaſchine, die uus der Straße B 4/ C 4 herauskam, wurde von einem Laſtkraftwagen, der von Richtung Schloß her gefahren kam, erfaßt, und zwar mit derartiger Wucht, daß die Zugmaſchine aus ihrer urſprüng⸗ lichen Fahrtrichtung geſchleudert und auf den Geh⸗ weg des Quadrates C4 geſchoben wurde, wo ſie ge⸗ (Photo: Göller) kabe noch vor der Eingangstüre eines Ladengeſchäf⸗ zes an der Ecke C4 zum Halten gebracht wurde. Als Glück muß es bezeichnet werden, daß weder das Schaufenſter noch die Hausfaſſade im geringſten be⸗ ſchüädigt wurden. Dagegen wurde die Zugmaſchine ſtark mitgenommen. Bei dem Zuſammenprall mit der Vorderfront des Hauſes hatte ſie einen Achſen⸗ bruch erlitten, ſo daß an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken war. Es mußte der Abſchleppdienſt in Tätigkeit treten, der ein tüchtiges Stück Arbeit zu bewältigen hatte. Eine ſtattliche Zuſchauerzahl be⸗ ſah ſich den ungewöhnlichen Vorfall, bis die Ma⸗ ſchine abgeſchleppt war und es nichts mehr zu ſehen gab. Die Polizei iſt mit der Prüfung der Schuld⸗ frage beſchäftigt. NSDAP-Miffeilungen Hartatstuſliched Scheuntmechungen aumommer Ortsgruppen der NSDAP Jungbuſch. 7. 10., 20 Uhr, im unteren Saal der„Lie⸗ dertafel“, K 2, 31, Appell für ſämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen, Walterinnen der Frauenſchaft. Dienſtanzug: Zivil, Armbinde. Jungbuſch. Sprechſtunde des Ortsgruppenleiters: don⸗ nerstags von 20.30— 21.30 Uhr. Geſchäftsſtunden: montags, dienstags und donnerstags von 20—21 Uhr. Kaſſenſtunden: montags, dienstags und donnerstags von 20—21.30 Uhr. Strohmarkt. 6. 10., 20.30 Uhr, Sitzung der Amts⸗ und Zellenleiter im Ortsgruppenheim.(Uniform.) Friedrichsfeld. 7. 10., 20.30 Uhr, im„Adler“ ⸗Saal Dienſtappell der Politiſchen Leiter. Feutenheim Die abgeſagte Filmveranſtaltung„Der Kaiſer von Kalifornien“ findet am 17. Oktober ſtatt. NS⸗Frauenſchaft Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Zellenleiterinnen können die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ bei Stephan, Brahmsgaſſe Nr. 3, abholen. Feudenheim⸗Weſt. Die Hauswirtſchaftsheſte können am 6. 10., 16—18 Uhr, bei Frau Schneider, Ziethenſtraße 47, abgeholt werden. NS Fraueuſchaft und Deutſches Frauenwerk Neueichwald. 6. 10., 20 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellenfrauenſchaftsleiterinnen im Heim. Erlenhof. Der Heimabend findet nicht am 6. 10., ſon⸗ dern am 7. 10., 20 Uhr, bei Teifel ſtatt. Rheinau 6. 10., 20 Uhr, Heimabend im„Bad. Hos“. Frauenwerk iſt eingeladen. Seckenheim. 6. 10., 20.30 Uhr, Heimabend im Schloß. Nähzeug und Liederbücher mitbringen. Achtung! Chor der Ogru, Rheintor, Jungbuſch, Neckar⸗ ſtadt⸗Oft, Waldpark, Plankenhof, Strohmarkt, Friedrichs⸗ park ſowie die Ogru, in denen in Chor beſteht: 7 10., 20 Uhr, Chorprobe im„Ballhaus“ Achtung! Jugendgruppen. 6. 10., 20.15 Uhr, gemein⸗ ſamer Singabend für ſämtliche Gruppen in L 9, 7 53 Myotorſtamm 171. Von deu Gefolgſchaften 1, 2, 38, 5, 6, 7 treten am 9. 10. ſämtliche Auto- und Motorradfahrer pünkt⸗ lich.45 Uhr auf dem Marktplatz in Untſorm zur Ausfahrt in den Odenwald an. Tagesverpflegung ſowie Sturzhelm iſt mitzubringen. Die Gefolgſchaft 4 Weinheim tritt eben⸗ falls om 9. 10., auf dem Marktplatz Weinheim um.45 Uhr an. Alles andere wie oben. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gruppe 4 der Gefolgſchaft tritt zum motortechniſchen Dienſt am 6. 10. 20 Uhr, auf dem Clignetplatz in Uniform an. Gruppe B am 7. 10., ebenfalls um 20 Uhr auf dem Clignetplatz. BDM Gruppe 5/171 Friebrichspark. 6. 10. tritt die Gruppe um 19,45 Uhr mit Sportzeug in der Kurfürſtenſchule C 6, an. Orcheſter. 6. 10. Probe in N 2, 4. Flötenſpielerinnen 19.80, Geige, Cello, Bratſche 20.00 ebenfalls 20 Uhr. I- und BDM⸗Verwaltungsſtelle Geldverwalterſtunen), Bann und Untergau 171. Nach⸗ dem die Verwaltungsſtelle des BM mit der Verwal⸗ tungsſtelle des HJ⸗Bannes 171 mit Wirkung vom 1. Okto⸗ ber 1938 zuſammengelegt wurde, finden die Kaſſenſtunden wie ſolgt im Schlageterhaus, M 4a, Zimmer 68, ſtatt: dͤienstogs von 16 bis 19.30 Uhr, mittwochs von 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 15 ibs 18 Uhr, freitags von 16 bis 19.90 Uhr. Die Geldverwalter(innen) werden erſucht, die oben er⸗ wähnten Dienſtſtunden zum Empfang von Material und Beitragsmarken oder zur Beitragszahlung zu benutzen, da an anderen Tagen keine öffentlichen Dienſtſtunden ſtatt⸗ finden. Einzelſprecherinnen Deutſche Arbeitsfront Areiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Ortswaltung Erleuhof. Der Sport findet Donnerstag, 6. 10, 20 Uhr, in der Humboldt⸗Schule ſtatt. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Sc 104/38 nach Italien vom 18. Oktober bis 6. Novem⸗ ber. Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mannheim ab am 18. 10., abends, nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liſſabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174 4. Anmeldungen werden noch angenommen Rhein⸗ ſtraße 5. Zimmer 50. Sonntag, 9. Oktober, Wanderung ab Bad Dürkheim nach Wachenheim— Wachtenburg— Odinstal— Eckkopf — Forſthaus Rotenſtein— Weinbiet— Neuſtadt. Wander⸗ zeit etwa 6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen.46 Uhr. Rückfahrt ab Neuſtadt 18.55 Uhr. Fahrpreis.30 4. Kar⸗ tenverkauf nur Geſchäftsſtelle Plonkenhof. Anmeldungen müſſen bis Samstag, 8. Oktober, ſpäteſtens 12.30 Uhr, erfolgt ſein. Sountag, 9. Oktober, Radwanderung nach Weißenheim am Berg. Von dort aus Fuß wanderung zum Un⸗ geheuerſee. Abfahrt.30 Uhr am Waſſerturm. Fahrräder inſtandſetzen! Lampen nicht vergeſſen! Achtung! Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der U vom 18. 9 bis W. 9. in den Schwarzwald mit Unterbrin⸗ gungsort Wolfach treffen ſich am Samstag, 8. 10., etwa 20.30 Uhr, im Lokol„Deutſches Haus“, G 1 10. Fotos mit⸗ bringen. Amt Kulturgemeinde Am Freitag, 14. Oktober, findet im Nibelungenſaal des Roſengortens um 20.15 Uhr die 1. Muſikaliſche Feierſtunde ſtatt. Mitwirkende ſind: Das Nationaltheater ⸗Orcheſter — unter Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Tutein(Mün⸗ chen) und Soliſtin, die bekannte Geigerin Alma Moodie (Violine). Dauerkarten zu 8/(numerierte Plätze!) und .50/ unnumerierte Plätze), Einzelkarten zu 2 1(nume⸗ rierte Plätze) und 1 1 lunnumerierte Plätze) ſind bei den KöF⸗Betriebswurten, Köy⸗Betriebswarten, Koß⸗Geſchäfts⸗ ſtellen Plonkenhof, P 6, Langſtraße 39a, Völkiſche Buch⸗ handlung und in den Muſikhäuſern Heckel, Pfeiffer und Kretzſchmann erhältlich. Abteilung Feierabend Ortsgruppe Neckarau. Am Mittwoch, 12. Oktober, findet im Gemeindehaus in Neckarau die 2. Vorſtellung der Badiſchen Bühne„Der alte Feinſchmecker“ von Hans Thoma, ſtatt. Karten zu.75 und.05/ leinſchließlich Kulturgroſchen) für Mitglieder und zu.45 und.15, für Nichtmitglieder ſind erhältlich in der Geſchäftsſtelle Luiſen⸗ ſtroße 46 und in der Buchhandlung Göppinger, Fiſcher⸗ ſtraße 1. Reichsbund der Körperbehinderten Sonntag, den 9. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, im Lokal „Liederhalle“, R 7, 40 Monatsverſammlung. 8 die aufgeschnittene SALE.--Zigarette zeigt, ist echter reiner Orienttabak, durch die Kunst unserer Tabakmeister zu einer Mischung zusammengestellt, die selbst im Ursprungslande Bewunderung erregt. Damit bieten wir dem deutschen Raucher den vollen Genuß einer echtorientalischen Tabak-Mischung. 6. Seite/ Nummer 462 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Oktober 1988 Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Eif Mannſchaften gehen in die Verbandsſpiele Nun wird mit dem zweiten Oktoberſonntag auch die Kreistlaſſe 2 Mannheim ſich in den Verbandsſpielbetrieb einſchalten, und damit ſind dann alle Klaſſen beſchäftigt, wozu ſich ſpäter noch die Pflichtrunden der Jugend und Schüler geſellen, während höchſtwahrſcheinlich auch wieder eine Pflichtrunde der Privatmannſchaften ausgeſchrieben wird. Somit ift dann auf der ganzen Linie der Mann⸗ heimer Fußballbetrieb auf höchſten Touren, und für die Schiebsrichterorganiſation, die ja in den nächſten Tagen und Wochen eine beſondere Schulung erfahren ſoll, wird es bei dem ausgedehnten Spielbetrieb eine große Be⸗ laſtungsprobe zu beſtehen geben. Schiedsrichterfachwart Nagel ⸗ Mannheim, dem die Durchführung des Spiel⸗ betriebs der Kreisklaſſe 2 obliegt, ſteht mit der Geſtellung der Schiedsrichter in dieſem Jahr vor einer der ſchwerſten Aufgaben, und mehr als je zuvor müßten die Vereine — vornehmlich die der Kreisklaſſe 1 und 2— darauf be⸗ dacht ſein, der Mannheimer Schiedsrichterortsgruppe durch Abſtellung geeigneten Materials endlich guten Nachwuchs zu beſchaffen. Wenden wir uns wieder der Kreisklaſſe 2 zu, ſo ſei zunächſt die erfreuliche Tatſache feſtgeſtellt, daß auch dieſe Spielgruppe eine weſentliche Erweiterung erfahren hat, wenn auch die erſt gemeldete Zahl von 15 Teilnehmern nachträglich eine Schmälerung erfahren mußte. Feſt ſtehen bis fetzt 11 Vereine, während es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß auch noch die Staffel der Standarte 171 ihre Teil⸗ nahme endgültig beſtätigt, wie im letzten Jahre. Die nach⸗ trägliche Verfleinerung des urſprünglichen Feldes hat es mit ſich gebracht, daß der Plan einer Teilung in zwei Snielgruppen fallen mußte, ſo daß nun alles in einer Runde ſpielt. Das Schwergewicht bezftalich der Zahl der teilnehmenden Vereine lagert jetzt entſchieden bei Mann⸗ heim ſelbſt, während die ſonſt an Jahren ſtärkere Gruppe Bergſtraße demgegenüber etwas in den Hintergrund ge⸗ treten iſt. Die von der Beraſtraße— nennen wir ſie einmal ruhig die Alten— Lützelſachſen, Laudenbach, Unterflockenbach, Aſchbach und Jahn Weinheim, werden ſich einesteils freuen über die ſtärker gewordene Mannheimer Kollegenſchaft in Mezug auf Geſtaltung des Spieſhetrießs, weniger erbaut wird man allerdings ſein von der Stärke der Konkurrenz Hinſichtlich der Ausſichten auf den Meiſtertitel. Schließlich bleibt aber zunächſt abzuwarten, mit welchem Waterial der Luftwaffen⸗Snortnerein ins Feld geßt, es bleibt weiter ah⸗ zumarten, ob das Können der Firmenmaunſchaften Zell⸗ ſtoff und Bonn u. Reuther für Mflichtſpiele reis genna iſt, und es bleibt nicht zuſekt aßzu worten, mas die Mann⸗ ſchaften der alten Garde: Stadt Mannheim, Gartenſtadt und BSpo Lanz, ins Treffen ſchicken. Mit ihnen muß auf alle Fälle in erſter Linie gerechnet werden. Das Spielprogramm des 9. Oktober lautet: Lützelſachſen— Luftwaffen⸗SpB Mannheim Zellſtoff Mannheim— Laudenbach Stadt Mannheim— Gartenſtadt Unterflockenbach— Bopp u. Reuther Jahn Weinheim— BSp Lanz (Aſchbach frei) während die Paarungen für die folgenden zwei Spiel⸗ ſonntage heißen: 16. Oktober: Gartenſtadt— BSpch Lanz; Laudenboch— Unterſlockenbach; Zellſtoff Mannheim— Luftwaffen⸗SpV Mannheim; Lützelſachſen— Bopp u. Reuther; Jahn Wein⸗ heim— Stadt Mannheim.(Aſchbach frei.) 23. Oktober: BSpo Lanz— Aſchbach; Unterflockenbach— Lützelſachſen; Bopp u. Reuther— Laudenbach; Stadt Mann⸗ heim— Zellſtoff Mannheim; Gartenſtadt— Jahn Wein⸗ heim,([Luftwaffen⸗Spy Mannheim frei.) Die neuen Spieltermine der Kreisklaſſe 1, Mannheim Im Zuſammenhang mit der nachträglichen Ueberwei⸗ ſung des F V Altlußheim in die Kr laſſe 1 und im Zuge ber bisher noc nicht gewählt geweſenen Termine, wurde ſeitens der Behörde folgende Terminliſte aufgeſtellt: Kreisgruppe 1(Gruppe Weſt) 9. Oktober: T 1846— Oftersheim; Reilingen— 8 Mannheim; Rheinau— Ketſch; Kurpfalz Neckarau— Poſt Mannheim; J Altlußheim Rohrhof, 16. Oktober: Oftersheim— 08 Mannheim; Rohrhof— Reilingen; Poſt— Rheinau; Kurpfalz Neckarau— TW 46; Ketſch— Altlußheim. g 28. Oktober: T 1846— Altlußheim; 08— Poſt; Rheinau— Oftersheim; Rohrhof— Ketſch; Reilingen— Kurpfalz. 30, Oktober: Reilingen— TW 1846, Poſt— Ketſch; Rohrhof— Oftersheim; Altlußheim— 08; Kurpfalz— Rheinau. 6. November: TV 1846— Rheinau, Oftersheim— Ketſch; Rohrhof— Kurpfalz; Altlußheim— Reilingen. 13. November: 08— TV 1846; Poſt— Oftersheim: Rheinau— Rohrhof; Kuxpfalz— Altlußheim. 20. November: Oftersheim— Altlußheim; Kelich— G8; Reilingen— Poſt. 27. November: Altlußheim— Poſt. Am den Tſchammer-Pokal 3. Schlußrunde— Fünf Spiele im Süden Mit der dritten Schlußrunde wird am kommenden Sonn⸗ tag der Tſchommer⸗ Pokalwettbewerb ſortgeſetzt. In acht Spielen, von denen allein fünf in Süddeutſchland ſtatt⸗ finden, werden die„letzten Acht“ ermittelt. Der Süden iſt diesmal noch ſehr ſtark vertreten, an der Spitze aber liegt der Gau Baden, der bisher noch drei Mannſchaften über die Strecke brachte Allerdings iſt der Gau Brandenburg auch noch mit drei Vertretern„im Rennen“. Die Paarun⸗ gen für den 9. Oktober lauten: S Frankfurt— Fortuna Düſſeldorf SWV Waldhof— Weſtfalia Herne VfB Mühlburg— VfB Stuttgart 1860 München— Dresdner Sc 1. FC Nürnberg— Bf Mannheim SC 05 Brandenburg— Vorwärts⸗Raſenſp. Gleiwitz Phönix Lübeck— Blauweiß Berlin Rotweiß Eſſen— Hertha⸗BSc Berlin Dieſe acht Begegnungen haben es„in ſich“, ſie ſind ſo recht nach dem Geſchmack der Fußballfreunde, denn im Grunde iſt der Ausgang aller Treffen ofſen. Wer wollte dem FS Frankfurt nicht zutrauen, daß er den Favoriten Fortuna Düſſeldorf aus dem Rennen werfen könnte? Die Düſſeldorfer werden in der Mainſtadt noch lange nicht ge⸗ wonnen haben. Der SV Waldhof iſt, wie immer, wieder dabei und Weſtfalia Herue iſt diesmal ſein Gegner, Weſt⸗ falia Herne, der Tabellenführer im Gau Weſtfalen, der nach der Rückkehr von Idkowiak im Angriff noch ſtärker geworden iſt. Knapp, ſehr knapp nur kann der Waldhof gewinnen. VfB Mühlburg wird ſich von Württembergs Meiſter Bf Stuttgart nichts vormachen laſſen. Wohl liegt ein Sieg der Gäſte näher, aber er will erkämpft ſein. In Nürnberg ſteigt der Kampf der Gaumeiſter von Baden und Bayern, fn Mannheim gegen den 1. FC Nürnberg(die Erinnerung an frühere Großkämpfe beider Vereine wird wach). Dem„Club“ wird das ſchnelle und wendige Spiel des VfR ſicherlich nicht ſonderlich liegen. Die Nürnberger werden ſchon mehr zeigen müſſen als letzthin, wenn ſie am Sonntag gewinnen wollen. Immerhin, im Pokal ſind die badiſchen Vertreter gegen bayeriſche Mannſchaften bisher noch nie gut weggekommen, aber das braucht ja nicht für immer Gültigkeit haben. 1860 München beſchäftigt ſich mit dem„Geheimiyp“ Dresdner SC, der allerdings in der ſäch⸗ ſiſchen Meiſterſchaft bislang nicht viel zeigte. Vielleicht ſind die Mannen um Helmuth Schön gerade deswegen in der Hauptſtadt der Bewegung zu beſonderen Taten fähig. Nur drei Spiele finden außerhalb der vier ſüddeutſchen Gaue ſtatt. Der Brandenburger Sc 905 iſt zu Haufe ſehr ſtark, ſo daß auch Schleſiens Meiſter Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz in Brandenburg durchaus„rausfliegen“ kann. Phönix Lübeck iſt der einzige Vertreter der Bezirksklaſſe, der gegen Blauweiß Berlin ſich auch weiterhin behaupten will. Was nicht einmal ſo ausgeſchloſſen iſt. Rotwe ß Eſſen iſt Gauliga⸗Neuling beſonderer Qualität. Die Eſſener vollbrachten auch in den vergangenen Pokalrunden feine Leiſtungen, ſo daß Hertha⸗BSc Tſich auf allerhand gefaßt machen muß. Das Ausſcheiden der Berliner würde keines⸗ wegs überraſchen. Matti Järvinen noch in Hochform In ausgezeichneter und beſtändiger Form befindet ſich Finnlands Olympiaſieger und Europameiſter im Speer⸗ werfen Matti Jarvinen. Bei einem Sportfeſt in Viborg ſiegte er mit der großartigen Weite von 75,84 Meter gegen Nikkanen mit 74,27 Meter und Vaino mit 70,40 eter. Ilmori Salminen gewann ein 10⸗Metlen⸗Rennen(16,09 Km.) in 51:18, vor Pentti in 51:20 und Tamila in 51224. Kurki ſiegte über 1500 Meter in 356,2. Eſtlands Speerwurſmeiſter Guſtay Sule kam in ſeiner Heimatſtadt Tartu mit 73,06 Meter zu einem überlegenen Steg. Südddeutſche Gauliga im Kampf Der zweite Oktober⸗Sonntag(9. Oktober) bringt in den vier ſüddeutſchen Fußballgauen diesmal ein etwas ver⸗ kürztes Programm der höchſten Fußball⸗Spielkloſſe, finden doch gleichzeitig die Tſchammer⸗Pokalſpiele ſtatt. Im Gau Süsweſt bereitet ſich die TSG 61 Ludwigshafen darauf vor, den Gaumeiſter Eintracht Frankfurt zu empfangen. Der augenblickliche Tabellenführer Wormatia Worms gaſtiert am Bieberer Berg bei den Offenbacher Kickers. Von den führenden Mannſchaften des Gaues Baden greift nur der 1 Fc Pforzheim in die Ereioniſſe ein, der gegen Phönix Karlsruhe verſuchen wird, zwiſchen ſich und ſeinen Verfolgern einen größeren Abſtand zu legen. Drei Spiele werden, wie in Baden, auch in Württemberg ausgetragen, während in Bayern lediglich die beiden Pokalmannſchaften 1. IC Nürnberg und 1860 München nicht dubei ſind. Gau Südweſt TSch 61 Ludwigshafen— Eintracht Frankfurt Boruſſia Neunkirchen— Rotweiß Frankfurt Kickers Offenbach— Wormatia Worms SB Wiesbaden— Ft 08 Pirmaſeus Wohl die wichtigſte Begegnung dieſes Tages ſpielt ſich am Bieberer Berg ab, wo die Offenbacher Kickers den derzeitigen Tabellenführer Wormatia Worms zu Gaſt haben. Die Offenbacher hoben zwor noch nicht ganz die Form des Vorjahres erreicht, aber dennoch dürſte es den Wormſern nicht leicht fallen, die Punkte aus Offen⸗ bach zu entführen. Eine Ueberraſchung iſt durchaus mög⸗ lich. Der Gaumeiſter Eintracht Frankfurt gaſtiert bei der TS G 61 Ludwigshafen und müßte form⸗ gemäß zu einem Siege kommen. Wir erinnern uns aber daran, daß es die Riederwälder gegen den früheren Phönix ſtets beſonders ſchwer hatten. Boruſſia Neunkir⸗ chen hat ſich mit Rotweiß Frankfurt aus⸗inander⸗ zuſetzen, was keine leichte Aufgabe iſt. Die„Neulinge“ haben ſich ſehr gut eingeführt, während Boruſſia noch nicht wieder die frühere Form erreichen konnte. Trotz⸗ dem rechnen wir mit einem knappen Steg der Saarpfälzer. Ohne jeden Punkt ſind noch SV Wiesbaden und 5 K 03 Pirmaſens, die am Sonntag zuſammentreffen. Die Pirmaſenſer zeigten gegen Eintracht ſo ſtork ver⸗ beſſerte Leiſtungen, daß ſie durchaus in der Lage kein ſollten, ſich auch in Wiesbaden ehrenvoll zu behaupten, vielleicht gelingt es ihnen, beide Punkte zu erobern. Gan Baden Freiburger FC— PBfe Neckarau 1. Fc Pforzheim— Phönix Karlsruhe V Offenburg— Karlsruher Nach dem Ausfall der badiſchen Gauligo⸗Punktekämpfe am vergangenen Sonntag bedingen die Pokalſpiele, in denen Baden neben Brandenburg noch als einziger Gau mit drei Mannſchaften vertreten iſt, wieder ein ein⸗ geſchränktes Programm. Der Freiburger 8 Chat Ve Neckarau zu Gaſt und brennt darauf, endlich die erſten Punkte einheimſen zu können. Die Neckarauer wer⸗ den da aber noch ein ernſtes Wort mitreden. Der 1. F C Pforzheim will ſeinen Vorſprung an der Tabellenſpitze weiter ausdehnen, diesmal ſoll Phönix Karlsruhe herholten. Phönix konnte zwar bisher auch noch nicht überzeugen, aber einmol wird's bei den gewiß nicht ſchlech⸗ ten Gauhauptſtädtern klappen. Ein knappes Ergebnis zu⸗ gunſten Pforzheims iſt zu erwarten. FV Offenburg, der vielverſprechende Neuling, hat den Altmeiſter Karls ⸗ ruher F V zu Gaſt, der bisher ziemlich viel Pech hatte, in Offenburg aber beide Punkte gewinnen will. Bei der Stärke der Offenburger Abwehr wird man mit einem knappen Ausgang rechnen können. Gau Württemberg Sportfreunde Stuttgart— FV Zuffenhauſen Stuttgarter SC— SW Feuerbach SpVg Bad Cannſtatt— Ulmer F 94 In Württembero hat ſich eine einheitliche Spitzengruppe noch nicht herausgebildet, immer ſind noch viele Möglich⸗ keiten offen. Die Stuttgarter Sportfreunde werden ſchon mit guten Leiſtungen aufwarten müſſen, wenn ſie den J Zuffenhauſen ſchlagen wollen. Um nichts leichter dürfte es der Stuttgarter Sc haben, obwohl ſein Gegner, SV Feuerbach, bisher nur einen Punkt errang. Die Spvg Bad Connſtatt lieferte bereits gute Kämpfe, ſo daß der führende Ulmer FV g ſich ſehr vorſehen muß, wenn er nicht beide Punkte verlieren will. Ein Sieg der Cann⸗ ſtatter wird uns nicht überraſchen. Der neue„Hockenheim-Ring“ Europas ſchnellſte Straßenrennſtrecke weiter verbeſſert Die in ber Zeit ſchlimmſten deutſchen Niedergangs zum Zweck der Arbeitsbeſchaffung im Jahre 193132 von der Stadtverwaltung Hockenheim(Baden) geſchaffene Rund⸗ ſtrecke für motorſportliche Geſchwindigkeitswettbewerbe, der„Hockenheim⸗Ring“, ſeit ſeiner Feuertauſe im Mai 1932 der ſchnellſte Straßenkurs Eurdpas, iſt während der letzten ſechs Monate einem grundlegenden Um⸗ und Aus⸗ bon unterzogen worden, wofür auch das Land Baden erheb⸗ liche Mittel zur Verfügung stellte. Das Hauptmerkmal dieſer neuen Strecken⸗Umgeſtaltung iſt die Verkürzung der Rundenlänge von ehemals 12 auf nunmehr 7,725 Kilometer. Dieſe Rundenabkürzung, die künftige Rennen für die Zuſchauer bedeutend ſpannender als bisher geſtalten wird, wurde dadurch erreicht, daß man unter Verzicht auf die bisherige Einbeziehung der Reichs⸗ ſtraße Bruhſal— Schwetzingen jetzt bei Kilometer 2,7 nach dem Start den ſogenannten„Raöbuckel“ durchſtach und be⸗ reits hier die Strecke in einer ſanftgeſchwungenen Links⸗ kurve in norößzſtlicher Richtung weiterführte. 1800 Kubik⸗ meter Erde mußten bewegt werden, um dieſe neue Kurve, die 150 Meter Radius, 8 v. H. Ueberhöhung und eine Fahrbahnbreite von 9 Meter aufweiſt, ſowie eine an ihrem Außenrand ſich hinziehende Naturtribüne für faſt 2000 Zu⸗ ſchauer zu erſtellen. Dem Verlauf des„Hardtbachgrabens“ folgend geht dieſe„Radbuckel⸗Kurve“ in eine noch weiter ſchwungene Flachkurve mit 1500 Meter Radius und 1 H. Ueberhöhung über, die dann nah weiteren 2 Kilo⸗ meter am Oftersheimer Weg ſchließlich wieder in die alte Streckenführung einmündet. Auch hier, auf der Ufer⸗ böſchung des Hardtbaches, der die Strecke nun nach Norden abgrenzt, ſind Standplätze für einige tauſend Beſucher errichtet. Mit dieſer Streckenkürzung ging Hand in Hand die Verbeſſerung der geſamten Fahrbahn. Zum größten Teil F. Dreifalligkeits-Bergrennen Der ſcharſe Aufſtieg des Albrandes bei Spaichingen reizte ſchon immer die ſüddeutſchen Motorſportler, ihre Krafträder und Wagen am Berg bis„auf Herz und Nieren“ auszuprobieren. So nimmt es nicht wunder, daß für das 5. Dreiſaltigkeitsbergrennen am kommenden Sonntag ſich über hundert Lizenz- und Ausweisfahrer aus dem Bereich der ſlideutſchen Motorgruppen anmeldeten. Die Strecke führt in einer Länge von 4,2 Km. in mehreren Spitzkehren von dem Stadtrand Spaichingens zu der berühmten Wall⸗ fahrtskirche auf den Oſtrand der Schwäbiſchen Alb hinauf. Die zwar ſchmale, aber aut ausgebaute Straße geſtottet es, die neuzeitlichen Rennmaſchinen weitgehend auszuſahren. Den Streckenrekord hält ſeit dem letzten Jahr der Weſt⸗ fale Walter Bäumer mit 70,7 Km.⸗Std. auf einem kleinen luſtin; man darf gewiß ſein, daß er nicht länger Be⸗ ſtand hat. Wie ſehr das Rennen beliebt iſt, beweiſt die große Zahl der Nennungen auch in dieſem Jahr. Mit Ausnahme von Bäumer und Halcelehle, die ja für die Rennſtälle von Daimler Genz und Bobs verpflichtet wurden, ſind die guten ſabdeutſchen Privatſahrer vollzählig zur Stelle. Bei den Wotorradſportlern haben ſich neben rund 50 Ausweis⸗ fahr en 44 Lizenzinhaber angemeldet. In der Klaſſe bis 250 cem iſt mit dem Karlsruher Gablenz, der auch im Vorfahre ſiegte, der große Favorit unter insgeſamt 12 Be⸗ werbern gegeben. Mit ſeiner ſchnellen Dae müßte er Häußler(Kottbus), Kohfink(Bietigheim, Amann (Isny) und die Münchener Fafſtenhammer und Anderl auf die Plätze verweiſen können. Mit 18 Fahrern iſt die Klaſſe bis 359 cem am ſtärkſten beschickt. In dem ausgeglichen erſcheinenden Feld iſt vor allem mit Pokora„ Schaible(Stuttgart), Ziegler(Hanau), Schnell Karlsruhe) und Koh⸗ ink(Bietigheim) zu rechnen. 8 Nitſchky(Karlsruhe) fuhr im vergangenen Jahr in der 500er⸗Klaſſe die beſte Zeit der Motorräder mit 68,6 Km.⸗Std. heraus. Er iſt auch diesmal wieder dabei und wird ſich insbeſonderg der beiden Mannheimer Norton⸗ ſahrer Meier und Bock, der Stuttgarter Schmid, Scheunig und Jörger, des Ulmers Munz und des Breslauers Lommel zu erwehren haben. 14 Nennungen wurden abgegeben. . 5 den verſchiedenen Klaſſen der Sportwagen ſtarten 25 Fahrer, unter denen Dr. Werneck(Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen), Reichen wallner(München), Glöckler (Frankfurt⸗M.), Aſſen heimer(Heilbronn) und Hu m⸗ mel(Freiburg) als die ausſichtsreichſten Bewerber anzu⸗ ſprechen ſind. Im Reunwagen verſuchen ſich Roth(Mün⸗ gert Jpa(Pirmaſens), Brütſch und Dipper(Stutt⸗ art). Der Pfälzer ſcheint mit ſeinem Bugatti in erſter zinie fähig, dem Rekord Bäumers das Lebenslicht aus⸗ zublaſen. Europameiſter Carattiola ſtartbereit Das engliſche Autorennen um den Großen Preis vom Donington⸗Park, das am 1. Oktober abgeſogt worden war, findet nun am N. Oktober ſtatt. Bis dohin iſt der an einer Fußverletzung leidende Spitzenſahrer von Mercedes⸗ Benz, der fünfmalige Eu ropameiſter Rudolf Coraeciola, wieder ſo weit geneſen, doß er mit von Brauchitſch, Lang und Seaman für ſein Werk ſtarten konn. An der Beſetzung der Auto⸗Union hat ſich nichts geändert, wie vorgeſehen ſtarten Nuvolari, Haſſe, Müller und Kautz. in griffigem Teerbeton ausgeführt, wurde ſte nun durch⸗ gehend von 5,5 auf 7,5 Meter und in den Kurven und am Start⸗ und Zielplatz ſogar auf 9 Meter verbveitert. Durch dieſe außergewöhnliche Straßenverbreiterun iſt nun erreicht worden, daß Zuſchauer, Fahrer und Funktionäre praktiſch an jedem Punkt der Strecke eine kilometerweite „Dur hſicht“ haben und der Ueberblick über die Fahrbahn auch jede Fahrgeſchwindigkeit geſtattet. So iſt nun endlich auch die Möglichkeit gegeben, auf dem neugeſtolteten„Hockenheim⸗Ring“ neben Motorradrennen auch Wettbewerbe für Sport⸗ und Reunwagen durchzufüh⸗ ren. Bereits am 16. Oktober wird Hockenheim beim Schlußlauf um die deutſche Kraftradmeiſterſchaft ſein erſtes Sportwagenrennen erleben. Und daß bei dieſem letzten Meiſterſchaftslauf der abſolute Rundenrekord des Vorfah⸗ res von 157 Km.⸗Sto. gleich um ein ganz beträchtliches Stück emporſchnellen wird, dos iſt kaum zweifelhaft. Ge⸗ ſchwindigkeiten von rund 175 Km.⸗Std. ſind auf der neuen Strecke durchaus möglich. Weiterhin beſitzt nun die deutſche Automobil⸗ und Mo⸗ torrodinduſtrie zugleich eine neue Verſuchsſtrecke für die Erprobung ihrer Neukonſtruktionen auf reine Geſchwin⸗ digkeitsleiſtung, eine Verſuchsbahn, die jederzeit und für jede Dauer in Anſpruch genommen werden kann, weil ſie keine öffentlichen Hauptverkehrsſtraßen benützt. Die Veranſtaltung am 16. Oktober geht unter dem neuen Namen„Kurpfalz⸗Rennen bei Hockenheim“ in die Geſchichte des deutſchen Motorſports ein. Sämtliche Rennen, drei für Solomaſchinen und drei für ee gehen in zwanzig Runden über 154,5 Kilometer. Bei den Krafträdern gehen unſere Werke Auto⸗Unien⸗DaW, BMW und NSu mit ihren Spitzenfahrern an den Start, die jo auch im Meiſter⸗ ſchaftswettbewerb führen. DaW entſendet Kluge, Pe⸗ truſchke(250 cem), Winkler, Wünſche und Bungerz(350 cem]. BMW iſt durch Meier und Kraus vertreten und NSu durch Bodmer und Fleiſchmann(850 cem). Außer⸗ dem haben zahlreiche Privatfahrer gemeldet. Die Sport⸗ wagenrennen für kompreſſorloſe Fahrzeuge der Klaſſen bis 1100, bis 1500 und bis 2000 cem ſchon unſere bekann⸗ teſten Spezialiſten am Ablauf. Preiſe anſtatt Startgelder Umfaſſende Neuerungen ſind im franzöſiſchen Radrenn⸗ ſport geplant, die auch in Deutſchland ſchon wiederholt zur Debatte ſtanden. Im Bahnrennſport ſoll wieder ausſchließ⸗ lich„auf Preis“ gefahren werden und die Bezahlung nicht mehr auf feſte Tagsgagen zwiſchen Veranſtaltern und Fahrern vereinbart werden. Lediglich Fahrer einer ge⸗ wiſſen Extraklaſſe ſollen teilweiſe Startentſchädigungen und Reiſeſpeſen erhalten. Die Maßnahme iſt vom ſportlichen Standpunkt aus vielleicht gerecht, aber auch die ſchwächeren Fahrer müſſen letzten Endes gewiſſe Garantien für ihre Speſen haben, wenn ſie unter ſolchen Bedingungen ſtarten müſſen. Die Veranſtalter haben bisher ſchon die Gagen nach dem Können der Fahrer abgeſtuft und ſo dürfte ſich die Neuerung für die Heranbildung neuer Kräfte eigentlich nur nachteilig auswirken, wenn auch Nachwuchs rennen in Zukunft zum feſten Beſtandteil einer jeden Veanſtaltung gehören ſollen. 8 5 geſehen werden, da alle ee geſagt wurde die ſür f Wieberholun des Vergle chs ka giſchen Ama e den Stuttgart und Württemberg. Gau Bayern Jahn Regensburg— BC Augsburg Spg Fürth— Neumeyer Nürnberg Schwaben Augsburg— f Coburg Bayern München— 1. FC 05 Schweinfurt Hart umſtritten ſind die Punkte wieder im Gau Bayern. Die 8888 Neumeyer Nürnberg hat bisher nicht enttäuſcht, ſo daß die SpVg Fürth am Ronhof mit ſtarkem Wide ſtand rechnen kann, wobei eine Punkteteilung ſogar nahe liegt. Jahn Regensburg wird nun ſo langſam darauf be⸗ dacht ſein müſſen, mal wieder Punkte einzuſtreichen. Aller⸗ dings iſt der Ba Augsburg kein Gegner, der ſich leicht beſiegen läßt. Von Schwaben Auasburg ſah mon auch noch nicht viel Gutes, ſo daß der Vs Coburg nicht einmal ohne Ausſichten nach Augsburg fährt. Der Neuling hat eine ſehr ſtarke und vor allem kompfesfreudige Elf, die noch manche Ueberraſchung zuſtande bringen wird. In München gegen die„Bayern“ hat der 1 Fc. 05 Schwein⸗ furt ſeine augenblickliche Tabellenführung zu verteidigen. Wenn die„Bayern“ nicht einmal wieder nach der an⸗ genehmen Seite enttäuſchen, dann Hürften die Kugel⸗ ſtädter noch weiter on der Spitze bleiben. Deutſchland-Polen in Breslau Der Boxländerkampf Deutſchland— Polen wurde aus techniſchen Gründen von Köln nach Breslau verlegt und wird am 13. November in Schleſiens Hauptſtadt abgewickelt. Der Grund für die Verlegurg ſind die Schwierigkiten für eine geeignete Kampfſtätte geweſen, nachdem die Rheinland⸗ halle in Köln für ſportliche Zwecke nicht mehr zur Ver⸗ fügung ſteht. Die Begegnung wird in Breslau in der Jahrhunderthalle abgewickelt Der Länderkampf Deutſchland— Frankreich, der im Oktober in Stuttgart ſtattfinden ſoll, wird vermutlich auf einen ſpäteren Termin verlegt werden. Frankreichs Prä⸗ ſident Rouſſeau hat noch keine endgültige Zuſage gegeben und ſomit iſt die Vorbereitungszeit nur kurz bemeſſen. Keine Rekorde in Kopenhagen Frauen⸗Schwimmländerkampf Dänemark— Holland Mit ungewöhnlicher Anteilnahme wurde am Mittwoch⸗ abend in der Kopenhagener Schwimmhalle der Frauen⸗ länderkampf Dänemark— Holland geſtartet. Bis auf den letzten Platz waren die Ränge gefüllt, als die beiden Mann⸗ ſchaften zur Begrüßung und Vorſtellung antraten. Holland mußte auf die Teilnahme der Rekordſchwimmerin Cor Kint verzichten. Sie wurde von der jungen Kerkmeeſter nicht ausreichend vertreten. Heiterkeit unter den Zuſchauern löſte aus, als die Spre⸗ cher der däniſchen und holländiſchen Mannſchaft ſich der deutſchen Sprache bedienten. Die drei Wettbewerbe des erſten Tages auf der= Meter⸗Bahn brachten ungemein ſpannende Rennen. Hatte Holland nach dem 100 Meter Rücken und 200 Meter Bruſt durch Siege noch einen 12:10⸗Punktvorſprung, ſo lagen Dänemarks Frauen nach dem überlegenen Erfolg ihrer Weltrekordlerin Ragnhild Hveger über 400 Meter Kraul mit 17:16 Punkten am Schluß des erſten Kampftages in Front. In keinem der harten Kämpfe waren die Welt⸗ rekorde gefährdet. Klar war der Sieg der Holländerin von Feggelen über 100 Meter Rücken mit 114,2(Weltrekord Senff:16) vor Ragnhild Hpeger. Auch Jopie Waalberg ließ ſich diesmal auf ihrer Spezialſtrecke, 200 Meter Bruſt, auf der ſie den Weltrekord mit:56 hält, den Sieg nicht ſtreitig machen. Die Holländerin gewann in:00,4 Min. vor der Dänin Inge Sörenſen in:03.3. Ragnhild Hveger holte ſich die 400 Meter Kraul in 508,7, blieb alſo hinter ihrer eigenen Weltbeſtleiſtung von 500,1 nicht weſentlich. zurück. Bis 100 Meter lag die Holländerin van Veen mit 110,2 faſt gleichauf, konnte dann aber nicht mehr ſtand⸗ halten. Ragnhild Hveger legte die 200 Meter in:27,6 und 300 Meter in:48 9 zurück und ſtrebte unangefochten dem Ziel zu. Die Ergebniſſe: 100 Meter Rücken: 1. van Fellegen(Holland) 114,2 Min.; 2. Hveger(Dänemark):17,1; 3. Ove⸗Peterſen(D) :18,2; 4. Kerkmeeſter(5):26,68. 200 Meter Bruſt: 1. Waalberg(5):00,4; 2. Sörenſen(D):03,3; 3. Lar⸗ ſen(D):03,7; 4. Heeſelaers():05,4. 400 Meter Kraul: 1. Hyeger(D):08,7; 2. van Veen(G):23; 3. Arndt (D):88,3; 4. Malcorps(5) 51415. Stand nach dem erſten Tag: 17:16 für Dänemark. Was hoͤren wir? Freitag, 7. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Froher Klong.— 10.00: Schiff ohne Hafen.— 10.30: Der Zehnkämpfer.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagsmufik.— 14.00: Bunte Stunde.— 15.90: Mit Laute und Schreibmaſchine durch Südafrika.— 16.00: Muſik.— 17.00: Das fruchtbare Jahr. 18.00: Volksmuſik.— 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Die Bäckerin von Winſtein. Heimatliche Hörfolge. — 20.00; Nachrichten.— 20.10: Die Pflicht. Hörſpiel.— 21.00: Muſtk alter deutſcher Meiſter.— 22.30 : Tanz und Unterhaltung.— 24 00: Nachtkonzert.—.00: Nachtmuſik. 5 Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Milch.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kinderliederſingen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Alte Dorfklänge.— 18.30: Sportſunk.— 18.45: Kleine Melodie.— 19.15: Kennen Sie Mozart?— 20.10; Lied der Völker.— 21.00: Waſſer für Canitoga. Hörſpiel. — 22.30: Nachtmuſik.— 23.25: Schubert⸗Konzert. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. Oktober: Die über dem Nordͤmeer liegenden Sturmwirbel verlagern ſich langſam unter Aufhellung nordwärts, ſo daß ein Einfluß auf unſer Wetter nachläßt. Im Zufuhr⸗ bereich feuchter Meeresluft ſtellt ſich jedoch noch kein durchaus beſtändiges Wetter her. Vorausſage für Freitag, 7. Oktober Veränderlich mit Aufheiterung und nur ein⸗ zelne Niederſchläge, lebhafte aber weiler ab⸗ flanende weſtliche Winde, Temperaturen wenig geändert. a Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Oktober + 16,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 4 8 8 + 8,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 95 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 29 Millimeter = 2 Liter je Geviertmeter. 1 Mhein⸗megel 3. 4 8 3 Kaub 8 7215 102.122,00 Köln 1,381 59.72170 Neckar⸗Pege! Mannheim 3,20.13299 3,07 A: e. OS E 0 * Donnerstag, 6. Oktober 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 462 3 1 90 8 8 S „ „——ꝛ ä— 5 40 8 7. 8—— *— An der Stätte des Grauens bei Wiesloch: Der Autobuslenker entrann dem Tode Augenzeugen berichten über das furchtbare Anglück am Bahnübergang * Wiesloch, 6. Oktober. Zu dem ſchweren Autobus unglück bei Wiesloch werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Die Unfallſtelle liegt etwa 2,5 Kilometer unter⸗ halb von Wiesloch in einem Stück Hochwald. Durch ihn führt eine ſchmale Straße, die am Dienstagabend der Schauplatz des gräßlichen Unglücks geworden iſt. Der Bahnübergang war von Glasſplittern völlig überſät. Etwa 200 Meter unterhalb des Wartehäus⸗ chens 80 lagen am Bahndamm die Reſte des Omnibuſſes. Sie bildeten einen einzigen Trümmerhaufen. Ueber⸗ all im weiten Umkreis lagen abgeriſſene Wandteile und herausgeſchleuderte Polſterſitze umher. Der größte Teil des Poſtwagens aber war ſo feſt in die Lokomotive eingekeilt, daß es umfangreicher Ar⸗ beiten bedurfte, bis die Räumung des Gleiſes voll⸗ endet war. Leute, die unmittelbar nach dem Zuſammenprall an der Unfallſtelle weilten, erzählen, daß der Omnibus gerade in der Mitte der Schienen fuhr, als der Eilgüterzug mit hoher Geſchwindigkeit herankom und ſich in die Flanke des Fahrzeugs bohrte. Auf die erſten Alarmmeldungen hin waren Sani⸗ tätsmannſchaften aus Wiesloch und Rot und Ein⸗ wohner der nahen Siedlung Frauweiler an der Un⸗ fallſtelle, um eventuell noch helfend eingreifen zu können. Jedoch kam die Hilfe ſchon zu ſpät. Elf der Inſaſſen konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Am beſten bei dem grauenvollen Unglück weg⸗ gekommen iſt noch der Fahrer des Wagens. Außer einem Naſenbeinbruch hat er keine Verletzungen davongetragen. Wie noch bekannt wird, war das Unglücksfahrzeug urſprünglich viel ſtärker beſetzt und zählte etwa 40 Inſaſſen. Nur dem Umſtand, daß die Arbeitskameraden aus Rot vorzeitig aus⸗ geſtiegen waren, iſt es zuzuſchreiben, daß das Un⸗ glück nicht noch mehr Todesopfer gefordert hat. Bald nach dem Unglück traf von Heidelberg ein Hilfszug mit Aerzten und Spezialarbeitern ein, ebenſo weilte die Heidelberger Staatsanwaltſchaft an der Unglücksſtelle. Auf ihre Veranlaſſung wurde der Bahnwärter Schöll, der ſchon ſeit meh⸗ reren Jahren auf dem Wärterpoſten 89 tätig iſt, bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts in Haft genommen. Morgen WHWM⸗Eröffnung in Baden Reichsſtatthalter Robert Wagner ſpricht in Karlsruhe * Karlsruhe, 6. Okt. Am Freitag, 7. Oktober, 18 Uhr, findet in der ſtädtiſchen Feſthalle in Karls⸗ ruhe die feierliche Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938/39 durch Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſtatt. Gleichzeitig erteilt der Gaubeauf⸗ tragte des Winterhilfswerkes Pg. Dinkel ſeinen Rechenſchaftsbericht über das Winterhilfswerk 1937/38. Karlsruher Schulen wieder geöffnet * Karlsruhe, 6. Okt. Das Unterrichtsminiſterium teilt mit: Der Unterricht an den Schulen des Stadt⸗ kreiſes Karlsruhe und in Grötzingen wird am Montag, dem 10. Oktober, wieder aufgenom⸗ mem. Die für die Zeit vom 9. bis 16. Oktober 1938 angeſetzten Herbſtſerien kommen in Karlsruhe und Grötzingen in Wegfall. 0* 0 Nun um Lunoulziueun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 6. Okt. In der letzten Verſamm⸗ lung der ehemaligen Pioniere im Gaſthaus„Zu den drei Königen“ berichtete der Kameradſchaftsführer über den Verlauf des Pioniertags in Villingen und ſodann über die Vertreterſitzung des Landesverban⸗ des der ehemaligen Pioniere in Pforzheim. Anſchlie⸗ ßend ſprach noch Ehrenführer Kñam Buſelmeier, und Vereinsführer Pos myk gab zum Schluß be⸗ kannt, daß dies die letzte Verſammlung der Pionier⸗ vereinigung Schwetzingen war, da die Kameraodſchaft jetzt Prionierkameradſchaft im NS⸗Reichs⸗ kriegerbund heißt. In geiſtiger und körperlicher Friſche konnte hier Schutzmann a. D. Karl Wilhelm Tegethoff ſeinen 80. Geburtstag feiern. Die beſten Wünſche! Zwei Leichen geborgen * Hockenheim, 6. Okt. In der Nähe des Herren⸗ teichs bei der Ziegelei wurde die Leiche eines etwa jährigen Mannes geländet. Die Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Ferner wurde am Neurhein bei Altlußheim eine Kindesleiche ans Ufer geſchwemmt. Es handelt ſich um ein 10jähriges Mädchen aus Reinsheim, das dort im Rhein er⸗ trunken iſt. * Geborgener Toter konnte identifiziert werden * Hockenheim, 6. Okt. Die Nachforſchungen über die in der Nähe des Herrenteiches geländete männ⸗ liche Leiche hat ergeben, daß es ſich um den Kapi⸗ tän eimes Rheindampfers aus Oberlahn⸗ ſtein handelt, der bei Lauterburg im Rhein ertrun⸗ ken iſt. Gute erſte Hanfernte in Ketſch Ketſch, 6. Okt. Der im gemeindeeigenen Neu⸗ bruchgelände angepflanzte Hanf wurde in dieſen Ta⸗ gen geerntet. Das im letzten Jahr noch unfrucht⸗ bare Gelände hat einen außerordentlich guten Er⸗ trag geliefert. Die Pflanzen erreichten eine Höhe bis zu.20 Meter. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten hier die Eheleute Emil Dörr und Eva Katharina, geborene Lemberger, feiern. * Hockenheim, 6. Okt. Auf Grund der Nachtrags⸗ verordnung zur Sicherung von Naturſchutzdenkmäler im Amtsbezirk Mannheim⸗Land wurden nachſtehende Naturdenkmale unter Naturſchutz geſtellt: Der Schanzenbuckel im Talfſeld, 500 Meter nord⸗ weſtlich vom Bahnhof Talhaus und das Feld⸗ gehölz im Gewann Waldbuckel, 500 Meter weſtlich vom Bahnhof Talhaus. Die Nutzung darf die Wir⸗ kung als Vogelſchutzſtätte micht beeinträchtigen. * Neulußheim, 6. Okt. Zum Abſchluß des Uebungs⸗ jahres 1938 fand hier die Schlußübung der Feuer⸗ löſchpolizei ſtatt, die erneut die Schlagfertigkeit unter Beweis ſtellte. * Altlußheim, 6. Okt. Am Mittwoch konnte Frau Marie Schwechheimer in einer ſeltenen körper⸗ lichen Rüſtigkeit und geiſtigen Friſche ihren 8 2. Ge⸗ burtstag feiern. Als treues Mitglied der NS⸗ Kriegsopferverſorgung nimmt ſie immer noch regel⸗ mäßig an deren Veranſtaltungen teil. auf Ludwigshafen 4 3 2 Wein im Sack Ein Dieb hatte Pech OL. Ludwigshafen, 6. Okt. Bekanntlich bieten im Orient Wein⸗ und Waſſer⸗ händler ihren erquickenden Trank aus Säcken feil, Säcken, die aus Kamelhaut oder dergleichen genäht und gut verpicht ſind. Daher das Wort: Man ſoll ſeinen neuen Wein nicht in alte Schläuche füllen. Im nahen Mundenhe im nun ſtieg ein unbekannt gebliebener Durſtiger in den wohlgefüllten Wein⸗ keller eines Hauſes ein, Selbſtverſorgung zu üben, mit, ſo daß es ihm ſchon ratſam erſchien, den enteig⸗ neten Wein in den Flaſchen zu belaſſen, die er im Sack verſtaute. Sein Unheil wollte, daß er geſtört wurde, ſo daß er alſo Reißaus nahm und den wein⸗ gefüllten Sack zurücklaſſen mußte. So kam der„Be⸗ ſtohlene“ ſogar noch zu einem Sack. * Hyänen der Wohltätigkeit Unbekannte Langfinger erbrachen zwei auf einer Bank innerhalb der katholiſchen Kirche in Rheingönheim aufgeſtellte Sammelbüch⸗ ſen der NS⸗Volkswohlfahrt und ſtahlen den klin⸗ genden Inhalt. Die an den Büchſen befindlichen Hängeſchlöſſer nahmen ſie mit. A Aus dem Kellervorraum eines Hauſes in der hieſigen Jahnſtraße wurde am 2. oder 3. ds. Mts. zum Schaden eines dort wohnhaften Kaufmannes ſein Herrenfahrrad, Marke„Vadoma“, Nr. 663 615, im Werte von 40 RM. geſtohlen. * Der Dieb, der am 26. 8. 38 vor dem Bau der All⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe das Fahrrad einer Schü⸗ lerin aus Lu.⸗Oggersheim entwendete, wurde nun⸗ mehr in dem wegen Unterſchlagung geſuchten Ernſt W. aus Iggelheim ermittelt. Er wurde in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Ein Volkswagen wird verloſt auf der Grenzlandpreſſeſchau Eine Reihe von Beſuchern der Grenzlandpreſſe⸗ ſchau„Schwarz auf Weiß“ hat aus Begeiſte⸗ rung über das Geſehene der Ausſtellungsleitung die Mittel für die Verloſung eines Volkswagens zur Verfügung geſtellt. Die Verloſung beginnt am Donnerstag, dem 6. Oktober. Alle Ausſtellungs⸗ beſucher wollen daher ihre Eintrittskarten ſorgfäl⸗ tig aufbewahren, da deren Nummern gleichzeitig die Losnummern darſtellen. Die Verloſung ſelbſt er⸗ folgt nach Schluß der Ausſtellung, am Sonntag, dem 9. Oktober. Der Gewinner erhält die für den Volkswagen notwendigen vollzählig bezahlten Sparkarten, die zum baldmöglichſten Bezug eines Volkswagens berechtigen. Kein Volksgenoſſe ſollte ſich daher die Gelegenheit entgehen laſſen, durch einen nochmaligen Beſuch der Volkswagen zu gewinnen. eee Die Verbreitung der Kinderlähmung Zwei Todesfälle in Bürſtadt * Bürſtadt, 6. Okt. Nachdem vor drei Tagen ein dreijähriges Kind der Kinderlähmung erlegen iſt, iſt jetzt ein zweiter Todesfall zu verzeichnen, der ein ſechsjähriges Kind betrifft. Die Behörden haben gegen eine weitere Ausdehnung der heim⸗ tückiſchen Krankheit energiſche Maßnahmen getroffen. 1 * Einhauſen bei Bensheim, 6. Okt. Da hier ein Fall von ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt wurde, ſchloſſen die Schule und die Kleinkinderſchule bis auf weiteres ihre Pforten. 8 218 Vier Lampertheimerinnen vor Gericht * Lampertheim, 6. Okt. Vier hieſige Einwohne⸗ rinnen zwiſchen 22 und 40 Jahren ſtanden vor der Darmſtädter Großen Strafkammer. Die füngſte von ihnen wurde amneſtiert, da ihre Tat ſchon zu weit zurückliegt. Eine 27jährige Einwohnerin er⸗ hielt wegen Verſuches ſechs Wochen, eine 37jährige wegen vollendeter Abtreibung vier Monate und eine 40jährige wegen einer verſuchten und drei vollende⸗ ten Abtreibungen ein Jahr Gefängnis. Nach ſechs Fahrhunderlen eingemeindet * Dornberg(öHeſſ.), 6. Okt. Die auf den Trüm⸗ mern eins alten Römerkaſtells ſchon im Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute, 1245 zuerſt urkundlich er⸗ wähnte Gemeinde Dornberg bei Groß⸗Gerau wird nun nach Groß⸗Gerau eingemeindet werden. In den ſechs Jahrhunderten hat ſie es auf nicht mehr als 250 Einwohner gebracht, denn der kleinen Ge⸗ nen Ried und Bergstraße ein meinde fehlten günſtige Vorbedingungen für raſches Wachstum. Neues aus Neckarhauſen : Neckarhauſen, 5. Okt. Die Fveiwillige Feuer⸗ wehr Neckarhauſen hielt unter Leitung von Brand⸗ meiſter Heinrich Zimmer ihre Schlußübung ab, für die als Brandobjekt das frühere Gaſthaus„Zum Hirſch“ angenommen war, und die einen guten Ver⸗ lauf nahm. Anſchließend fand im„Badiſchen Hof“ ein Kameradſchaftsabend ſtatt. In den nächſten Tagen werden in Baden rund 150 Volksbüchereien mit einem Geſamtbeſtand von 57 000 Bänden ihrer Beſtimmung übergeben. In einem würdig hergerichteten Schulſaal werden künftig auch die Volksgenoſſen von Neckarhauſen ihre Leih⸗ bücher in Empfang nehmen können, die der Unter⸗ haltung und Belehrung dienen. I Weinheim, 5. Okt. Der Bezirksinnungsmeiſter Heinrich Pfliegensdörfer(Weinheim) hat auf Anordnung des Reichsinnungsmeiſters Krüger die im Gorxheimer Tal gelegene Bäckerfachſchule für Südweſtdeutſchland ſudetendeutſchen Flüchtlingen, die noch nicht nach ihrer Heimat zurückkehren können, zur Verfügung geſtellt.— Die vom Odenwaldklub Ortsgruppe Weinheim, am Sonntag durchgeführte Tageswanderung nach der Juhöhe— über Zell nach Bensheim— nahm bei herrlichſtem Wanderwetter und guter Beteiligung einen ſchönen Verlauf. * Leutershauſen, 6. Okt. Am Dienstag, 11, und Mittwoch, 12. Oktober, wird der hieſige Haupt⸗ herbſt abgehalten. Ausſtellung einen Funk- und Preſſefeſt Der Arbeitstagung folgte ein Abend muſikaliſcher Genüſſe und fröhlicher Geſelligkeit h. Ludwigshafen, 5. Oktober. Das rechte Gegengewicht zu den anſpruchsvollen und anſtrengenden Arbeitstagungen der Gaukul⸗ turwoche Saarpfalz bildete ein wohlgelunge⸗ ner ſtimmungsvoller Funk⸗ und Preſſe⸗Abend, den die Stadt Ludwigshafen a. Rh. in Zuſammenarbeit mit dem Reichsſender Saarbrücken gab. Der Feſt⸗ ſaal des J..⸗Feierabendhauſes war mit vergnüg⸗ ten Menſchen beſetzt, die ſich großenteils erſt lange nach Mitternacht zur Heimfahrt rüſteten, nachdem ſie gründlichſt ausprobiert hatten, wieweit ſich ihre eigene Tanzkunſt mit der Einlage vergleichen ließ, die„Gigotte und ihre Kameraden“ zwiſchendurch auf demſelben Parkett boten. Auch eine andere Zugnummer des„Varietés der Spitzenleiſtungen“ aus der Koͤcß⸗Halle ſtellte ſich an dieſem Funk⸗ und Preſſeabend in den Dienſt aus⸗ erleſener Unterhaltung: Rudi Schmitthenner. Vor dem Einselfen die Haut mit NHVEA geschmeldig machen, dann ist des Nesjerèen ebenso schmerzlos wie ain Heerschnitt Er hatte ein hervorragendes Programm anzuſagen, das auch vom Reichsſender Saarbrücken übertragen wurde. Beteiligt waren erſte Soliſten aus Wien, Berlin und Düſſeldorf. Das Landesſymphonie⸗ Orcheſter Saarpfalz bot Glanzſtücke aus deutſchen und italieniſchen Opern unter Stabführung von Prof. Ernſt Boehe und dann Operetten-Schlager unter Leitung von Kapellmeiſter Edmund Kaſper⸗Saar⸗ brücken. Die bunte und dennoch keineswegs zuſam⸗ menhanglos ausgewählte Reihe der Vorträge begann mit der Ouvertüre zu Mozarts„Hochzeit des Fi⸗ garo“, ganz entzückend und delikat von Boehe und ſeinem großen Klangkörper geſtaltet. Wilhelm Strienz von der Staatsoper Wien⸗Berlin, hier ein häufiger und gefeierter Gaſt, ſang mit ſeinem gro⸗ ßen Baßbariton und erſchöpfender muſikaliſcher Aus⸗ deutung die Figaro⸗Arie und ſpäter die von drama⸗ tiſcher Spannung erfüllte Arie aus Verdis„Don. Carlos“. Mit Webers„Oberon“⸗Ouvertüre ent⸗ führte das Orcheſter die Gäſte in den Zaubergarten der Romantik. Mit ſtarken dramatiſchen Akzenten verſah Kammerſängerin Erna Schlüter, die So⸗ praniſtin der Düſſeldorfer Oper und noch längſt nicht vergeſſenes früheres Mitglied des National⸗ theaters, die„Ozean“⸗Arie. Siegreich beſtand ihr ge⸗ waltiges Organ gegen den Anprall der Klangmaſſen des Orcheſters. Neu und erfreulich war für die Lud⸗ wigshafener Kunſtgemeinde die Bek nuntſchäft mit „Franz Borſos⸗ Wien. Sein hochkultipieyter auri⸗ ſcher Tenor nahm die Herzen der Hörer gefangen ſchon mit der„Himmel⸗und⸗Meer“⸗Arie aus Pon⸗ chiellis„La Gioeonda“. Dr. Fritz Haubol b. Eine 91jährige geſtorben. Kurz vor Vollendung ihres 91. Lebensjahres ſtarb hier die Witwe Anna Klein geb. Peil. Angezeigt wurde ein verheirateter Kaufmann aus Mannheim, der ſich auf ſeiner Arbeitsſtelle in Lud⸗ wigshafen a. Rh. einer Frau gegenüber unſittlich verhalten haben ſoll. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzland⸗Preſſe⸗ ſchau. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Gaukulturwoche Saarpfalz: 11 Uhr im Heimatmuſeum Er⸗ 191 der Ausſtellung„Der Weſtmark⸗Preisträger Elk 2 Leſeſaal des„ Geöffnet 15 bis 20 luhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindamopfſchiffahrt: Täglich Abfahrten. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Lichtſpie le: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Frau Sixta“.— Palaſt⸗Licht⸗ ſpiele:„Spiegel des Lebens“.— Ufa⸗Lichtſpiele:„Geheim⸗ zeichen L B 17“.— Union⸗Theater:„Die Eiskönigin“.— Atlantik:„Zwiſchen den Eltern“. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Stäbtiſches Theater:„Der Freiſchütz“(Stammplatzmlete B 3, Preisgruppe), 20 bis gegen 22.45 Uhr. Haus der Kunſt: Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegen⸗ wart“. Kurpfälziſches Muſeam: Ausſtellung Heidelberger Romantiker“. Aus den Kinos: Schloß⸗ Filmtheater:„Verwehte Spuren“.— Odeon: „Frauenehre“.— Capitol:„Am ſeidenen Faden“.— Kammer:„Ehrenlegion“.— Gloria: Neues Programm. IL. Neckargemünd, 6. Okt. Die Eheleute Leopold Zanier und Frau Roſa geb. Herzog konnten hier das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen.— Der Odenwaldklub führte am Sonntag ſeine letzte Wanderung durch, die über Rainbach, Ober⸗ und Unterhaag, Allemühl und Pleutersbach führte. Die Landſchaft zeigte ſich bei der Wanderung in ſchön⸗ ſter Herbſtpracht. In Allemühl wurde Kirchweih mitgefeiert. „Hanozeichnungen . Hifi. 701. Lichtstärke. Das war die Beleuchtung der Höhlenmenschen. Damit verglichen erscheinen Tungsram S Lampen geradezu als ein Wunder an Qualitatsverwandt mit ihnen sind die Tungsram-Radioröhren. Nlar und klangschön vermitteln sie die Sendung TUNGSRAM 15 9767FFCFCCCCCCC VTCTCTCTb0CTC0C0C0b0Tb0b imer Zeitung 1 Geſchenke wie neu Von E. C. Chriſtophe Stellen Sie ſich bitte ein Paar Hausſchuhe vor, die ſozuſagen keinen Boden haben! Nur um die Füße ſchlingt ſich ein Kranz von ehemaliger Kamelhaar⸗ unterlage. Schließlich kein Wunder, wenn die Lat⸗ ſchen bereits ſieben Jahre lang modern geweſen! Mein dazu paſſendes Hausjackett aber hatte Windſpülung an den Ellenbogen.„Frau“, ſagte ich deshalb,„zu meinem Geburtstag wünſche ich mir ein Paar Hausſchuhe und ein Hausfjackett.“ Sie lächelte liſtig und ließ mich im unklaren. Eines Tages waren meine alten Hausſchuhe weg. Und mein Hausjackett war auch weg. Ich wußte ja, aus welchem Grunde, und freute mich. Dann war es ſo weit. Mein Geburtstag war da. Bis zum Berſten geſpannt betrat ich das Geburts⸗ tagszimmer. „Ich habe“, begann meine Frau ihre Geburtstags⸗ rede,„dir diesmal nur praktiſcher Sachen geſchenkt. konnteſt du wirklich nicht mehr tragen, ich habe ſie weggeworfen.“ Deine alten Hausſchuhe zum Beiſpiel „Du Engel“, ſtotterte ich gerührt,„wie biſt du um mein Wohl ſo beſorgt!“ „Ja“, entgegnete meine Frau und wiſchte ſich eine Zähre der Rührung vom Auge,„und dann habe ich auch die Löcher in den Ellenbogen deiner Hausjacke nicht mehr mitanſehen können.“ „Du Prachtweib“, rief ich, neue Sachen...“ „Wer redet gleich von neuen Sachen“, lächelte meine Frau,„von deiner alten Hausjacke habe ich die Unterärmel abgeſchnitten und dir ein Paar neue Hausſchuhe davon gemacht. Dadurch verſchwanden die Löcher in den Aermeln, und du kannſt jetzt deine Hausjacke mit kurzen Aermeln tragen. Sie iſt von mir wie neu geplättet worden. „Danke“, ächzte ich,„danke herzlichſt, Liebſte, es geht doch aber wirklich nichts über deine praktiſche Sparſamkeit.“ „du haſt mir wirklich 9o„Sommerſpuren“' werden beſeitigt Fliegenbeſchmutzte Goldrahmen Ein ſehr gutes Reinigungsmittel iſt das abge⸗ goſſene Waſſer von ein Kilo geriebenen rohen Kar⸗ toffeln, die man noch zu Puffern verbacken kann. Mit weicher alter Zahnbürſte, nur wenig damit be⸗ näßt, überrieben, einige Zeit einwirken laſſen, beſeitige man mit in Katoffelwaſſer oft ausgeſpritz⸗ ter Bürſte den gelöſten Schmutz. Der Goldrahmen wird dann ſchließlich mit trockener Kleiderbürſte, mit übergebreiteter alter Serviette abgetupft und ge⸗ trocknet. Die etwas zeitraubende Arbeit wird durch ein geradezu überraſchendes Reſultat belohnt. Perlenſtickereien für die neue Geſellſchaftskleidung Schon ſeit einigen Jahren erfreut ſich dieſe Gar⸗ nierung der größten Beliebtheit; doch gerade in der allerletzten Zeit verſuchte man es in beiſpielgeben⸗ der Weiſe, die deutſche Perlenmode zu ver⸗ vollkommnen und iſt nun in der Technik ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß dieſe Stickereien mitunter den Eindruck einer ſchimmernden Gobelinarbeit machen. Man würde aber fehlgehen, wollte man nur die Technik und nicht auch die Anbringungsart würdi⸗ gen, da oft höchſt reizvolle Ornamente gewählt wer⸗ den, die ſich an hiſtoriſche Vorbilder anlehnen; hier⸗ her gehört beiſpielsweiſe das aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ſtammende Maſchenmotiv, das wir— in moderner Verwertungsart— im Bilde darſtellen⸗ Sehr begreiflich, daß der Stil des Kleides auf dieſe Garnierung abgeſtimmt ſein muß: ein zum Halſe und zur Mitte hin gezogenes Kleid iſt für eine derartige Perlenſtickerei wie geſchaffen! Geſundbrunnen im eignen Heim eber den Wert von Hausteinkkuren Von Dr. med. F. Krone, Aerztlicher Referent im Reichsfremden⸗ verkehrsverband Das Bedürfnis, die natürlichen Heilwäſſer auch fern von der Quelle am beliebigen Ort zu trinken, hat dazu geführt, ſie zu verſenden. Aus dem Ergebnis wiſſenſchaftlicher Forſchungen geht einwandfrei hervor, daß die natürlichen Heil⸗ wäſſer bei Einhaltung ganz beſtimmter techniſcher und hygieniſcher Vorſchriften durch den Verſand ihre Wirkſamkeit nicht verlieren. Es wird daher ſicher⸗ lich ſowohl von vielen Aerzten wie beſonders von Kranken begrüßt, daß die Möglichkeit beſteht, Hauskuren mit natürlichen Heilwäſſern zur Anwendung bringen zu können— beſonders in Zeiten, in welchen ſich eine Reiſe an die Quelle verbietet, oder in Fällen, in denen ſich häusliche Kuren bei Kranken erforderlich machen, die bettlägerig oder beruflich an einer Reiſe verhindert ſind. In ſolchen Fällen leiſten die Verſandheilwäſſer vielfach über⸗ raſchende Erfolge. Selbſtverſtändlich iſt die Brauchbarkeit eines natürlichen Heilwaſſers für Hauskuren auf das engſte verknüpft mit der Haltbarkeit beim Verſand. Nur wenn das Verſandwaſſer keine weſentlichen Unterſchiede gegenüber den friſchen Brunnen auf⸗ weiſt, beſteht die Möglichkeit, daß es mit den glei⸗ chen Heilanzeichen wie im Kurort ſelbſt und mit der gleichen Ausſicht auf Erfolg verwendet werden kann. Es muß alſo eine vorſorgliche Technik bei der Ab⸗ füllung und bei dem Verſchluß der Flaſchen als Vorbedingung für die Wirkſamkeit der Verſand⸗ wäſſer angenommen werden— eine Annahme, die bei unſeren Verſandͤbrunnen wohl heute allgemein als gewährleiſtet gelten kann. Gewiß kann nicht geleugnet werden, daß eine Trinkkur am Badeorte in vielen Fällen mehr ver⸗ ſpricht als eine Haustrinkkur, da am Badeorte zu der Trinkkur noch mannigfache andere Einflüſſe das Fernſein vom Alltag, das Klima, die Möglich⸗ keit, Bäder zu nehmen uſw.— hinzukommen. Aber es gibt doch eine ganze Reihe von Um⸗ ſtänden, welche die Haustrinkkuren nicht nur rechtfertigen, ſondern ſie als zwingende therapentiſche Notwendigkeit erſcheinen laſſen. So iſt bei einer im Abklingen beſtehenden Nie⸗ renentzündung zur Beſchleunigung des Heil⸗ vorgangs nichts wirkſamer als eine Trinkkur mit einem geeigneten natürlichen Heilwaſſer. Selbſtver⸗ ſtändlich— und das kann nicht oft genug betont werden— iſt es notwendig, die Handhabung der Trinkkur, wie ihre Doſierung, ihre Zeiteinteilung, ihre Temperatur von den ärztlichen Vorſchriften abhängig zu machen. Es iſt durchaus nicht gleich⸗ gültig ob ein Heilwaſſer kalt oder warm, zu wel⸗ chen Tageszeiten, ob es vor oder nach der Mahlzeit getrunken wird, und es ſpielt auch unter Umſtänden eine Rolle, welche Menge der Kranke zu ſich nimmt. Und was für den Kranken gilt, das gilt in ge⸗ wiſſer Beziehung auch für den Geſunden, der mit einer Haustrinkkur eine Vorbeugungskur machen will. Vorbeugen iſt unter Umſtänden beſſer als Heilen. Und in jedem Lebensalter treten bei uns Menſchen, auch in geſunden Tagen, Erſcheinungen auf, die uns mahnen, an unſere Geſundheit zu denken und einem etwa beginnenden Uebel vorzubeugen. Dann iſt es Zeit, ſich mit dem Arzt zu beraten und ſich von ihm eine dementſprechende Haustrinkkur empfehlen zu laſſen, die eine Gewähr für dieſe Vorbeugung gibt. Gerade in ſolchen Fällen braucht es keineswegs im⸗ mer eine Vorbeugungskur im Badeort zu ſein— zumal in Zeiten der körperlichen oder beruflichen Behinderung, oder in den Fällen, wo der Geldbeutel eine Badereiſe verbietet. Gerade dieſe Fälle dürften eine Haupkdomäne für die Haustrinkkuren dar⸗ ſtellen. Unſere natürlichen Verſandheilwäſſer bedürfen einer ganz beſtimmten Behandlung und Aufbewah⸗ rung. So müſſen die Wäſſer kühl und liegend, am beſien im Dunkeln aufbewahrt werden, und die ge⸗ öffneten Flaſche muß mit einem friſchen, nicht an⸗ gebrochenen Korken geſchloſſen ſein. Bei der Lage⸗ rung der angebrochenen Flaſche ſoll das Waſſer den Korken berühren, und bei notwendig werdender Erwärmung ſoll die vorgeſchriebene Menge in ein Glas gegoſſen werden, das man in warmes Waſſer ſtellt. Werden alle dieſe Vorſchriften ebenſo beachtet wie die vom Arzt gegebenen Verordnungen, dann kaun von der Haustrinkkur ein guter Erfolg erwartet werden. Kleine Winke zur Nagelpflege Von Edith Cochoy Mit Recht ſind ſchöne, gepflegte Nägel der Wunſch aller Frauen, die nur etwas Wert auf ihr Aeußeres legen. Nicht jede Hand kann die makelloſe Weiße und Zartheit wie bei den Menſchen aufweiſen, die keine härtere Arbeit verrichten müſſen, aber gepflegt kann und ſoll ſie ausſehen. Und dabei kommt es vor allem auf die Nägel an. Schöne Nägel aber ſind gar nicht ſo ſchwer zu erlangen, wenn man nur jeden Tag etwas Zeit für ſie verwendet. Zunächſt iſt es wichtig, jeden Morgen die Nägel gründlich mit einer Bürſte zu ſäubern; wenn man ſchmutzige Arbeit zu verrichten hat, natürlich öfter am Tage. Dann ſäubere man die Nägelränder mit einem Inſtrument aus Horn oder ſtumpfem Metall, bis ſie weiß ſchimmern. Niemals ſoll man zu dieſer Reinigung ein ſcharfes Inſtrument nehmen, da man die Unterſeite der Nägel aufrauht und ſich der Schmutz um ſo leichter feſtſetzt. Hat man ſehr trockene Nägel, die leicht brechen, ſo muß man ſie jeden Tag mit einer Nagelkrem einfetten. Man poliert ſte darauf mit einem Polier⸗ ſtein oder mit einem Pulver, wodurch ſie einen un⸗ aufdringlichen Glanz erhalten. Das Lackieren mit einem flüſſigen Nagellack, das vielleicht praktiſcher er⸗ ſcheint, weil es mehrere Tage anhält, gibt leicht einen unnatürlichen Glanz und läßt jede Unebenheit der Oberfläche noch deutlicher zutage treten. Auf keinen Fall aber ſollte ſich eine Frau die Nägel rot färben. Das iſt nicht nur unnatürlich, ſondern einfach abſcheulich. Für eine gründliche Pflege, die man einmal in der Woche einſchieben ſollte, waſche man zuerſt die Hände in warmem Seifenwaſſer, damit die Nägel weich werden. Dann werden ſie geſtutzt. Form und Länge richten ſich natürlich nach der Form der Fin⸗ ger, der Beanſpruchung im Beruf und nach perſön⸗ lichem Geſchmack. Bei ſtärkerer Inanſpruchnahme der Nägel im Beruf, etwa beim Maſchinenſchreiben oder bei viel ſchmutziger Arbeit, ſollten ſie immer ziemlich kurz gehalten werden, doch nicht ſo kurz, daß das Fleiſch oben häßlich über den Rand quillt. Auch brü⸗ chige Nägel ſoll man nicht lang halten. Am unſym⸗ pathiſchſten wirkt immer die abgerundete Form, die nicht etwa langen, ſpitzen Raubtierkrallen. Niemals ſollte man die Nägel ſchneiden, ſondern immer nur feilen, dadurch ſchont man ſie ſehr und kann auch ihre Form viel beſſer beſtimmen. Beim Schneiden geht meiſt ein Stückchen zu viel fort und die Schönheit iſt für einige Tage dahin. Wer die leichte Rauheit, die eine Feile hinterläßt, nicht mag, dem iſt leicht zu helfen. Er braucht nur mit einem Kieſelſtein, wie man ſie überall findet, die Kanten nachpolieren und wird ſtaunen, wie vollkommen glatt die Ränder durch dieſes Mittel werden. Nicht jeder kann das Beſchneiden der Haut an den Rändern vertragen. Bei vielen fängt die Haut an zu bluten oder es bilden ſich nach einigen Tagen Niednägel, die man dann oft unüberlegt herunter⸗ reißt und ſo nicht ſelten eine ſchmerzhafte Entzün⸗ dung hervorruft. Dieſes Schneiden iſt aber auch gar nicht nötig. Man ſchiebe die Haut mit einem ſtumpfen Inſtrument ſoweit herunter, daß der weiße Halb⸗ mond gut zu ſehen iſt und entferne die dann noch anhaftenden Teile und die abgeſtorbene Haut mit einem Nagelhaut⸗Entfernungsmittel, einer Flüſſig⸗ keit, die man aufträgt, eine Weile wirken läßt und mit einem Tuch, ſamt der überflüſſigen Haut, ent⸗ fernt. Dann fettet man die Nägel gut ein und po⸗ liert, wie ſchon beſchrieben. Wer ſich dieſer Nagelpflege unterzieht, wird im⸗ mer ſchöne Fingernägel haben, und die aufgewendete Zeit wird doppelt wettgemacht durch den Gewinn, den ein gepflegtes Ausſehen einer Frau gibt. Was die Hinder im Betbst undluinſer fragen ſoll nicht nur hübſch ausſehen, ſondern vor allem auch warm und praktiſch ſein. Die Auswahl iſt groß: Für Schulkleidchen gibt es die zahlloſen Gewebe aus gemuſterter Waſchwolle, aus Schotten⸗ tuch oder geſtreiftem Flanell, auch Waſchſamt trägt ſich ausgezeichnet. Backfiſche, die ſchon mit dem Er⸗ wachſenſein liebäugeln, werden die anmutig weiche Bluſenform der neuen Modenlinie beſonders ſchätzen. Und die ganz Kleinen kriegen wie immer ihre Hängerchen, Paſſenkleidchen, Spielanzüge, für die es auch in dieſem Herbſt wieder, die reizendſten, mit kindlichen Motiven bedruckten Stoffe gibt. Foto; Ultra⸗Schnitt Kühle, aber ſonnige Tage, wie ſie der Oktober uns bringt, verleiten die jüngeren Frauen und Mädchen, den Mantel noch ein Weilchen in den Schrank zu hängen und ſtatt deſſen ein Koſtüm zu tragen Sieht dieſes Modell(Ultra⸗Schnitt S 1724) nicht flott aus mit ſeinen angeſchnittenen Taſchen und dem kurzen Pelzkragen, traut man ihm nicht zu, daß es warm hält wie ein Mantel? Der vielſeitige Kürbis Kürbisſuppe wird hergeſtellt, indem man kleine Würfel zerſchnitten Kürbis in Butter oder Margarine mit Zucker, Pfeffer und Salz durch⸗ ſchwenkt. Die Maſſe wird mit Brühe übergoſſen und weich gedämpft. Nachdem ſte durch ein Haarſieb ge⸗ trieben wurde, wird ſie nochmals durch Zugabe von Brühe verdünnt und nach abermaliger Exwärmung mit Schinkenbröckeln untermengt. Kürbisgemüſe erhält man, indem man Kür⸗ bisfleiſch in Würfeln ſchneidet, ſie in Salzwaſſer 10 Minuten kocht, abtropft und hernach in Fleiſchbrühe gar dämpfen läßt. Das weiche Gemüſee wird mit Butter oder Margarine untermengt und mit Ingwer gewürzt. Auch eine Untermengung der Gemüſemaſſe mit Milch und Eſſig und ſpäteres Würzen mit fein⸗ gewiegtem Dill ergibt einen ausgezeichneten Ge⸗ ſchmack.— Aus Kürbisfleiſch und feingewiegten Aep⸗ feln wird eine Maſſe bereitet, mit Zucker, Zimt und Ingwer gewürzt, etwas Sahne und viel Roſinen 1205 und man hat einen ſchmackhaften Kür bis⸗ a lat. Gut für die praktiſche Hausfrau: i Topfdeckelhalter und-heber Während des Kochens der Speiſen iſt das Ab⸗ heben des Kochtopfdeckels vom Kochtopf öfters er⸗ forderlich, dabei fällt das an dem inneren Deckel an⸗ haftende ſalzige und fetthaltige Waſſer auf die Kochherdplatte und brennt feſt. Bei Verwendung dieſes Apparates läuft das Waſſer reſtlos in den Kochtopf zurück, da ſich der Deckel mit dem Halter bequem über den Rand des Topfes ſchieben läßt und ſo feſtgehalten wird. Da der Deckel immer zur Hand iſt, kann der Topf ſchnell geſchloſſen werden, ſo daß der Kochprozeß nicht lange unterbrochen wird. Der unhygieniſche Topflappen fällt alſo weg, der Halter beſteht aus Aluminium, er kann leicht ge⸗“ reinigt werden. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. schöne vielseitige Aus wah! 90 Neuesie Mantelstoſſe für Nerbst umd Winfe 4 rr Are ee Donnerstag, 6. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — — In einem Dorf bei Gommern(Bez. Magde⸗ burg) gab es in einer Schulſtunde einen luſtigen Zwiſchenfall, den die Beteiligten, nachdem ſie ſich von einem gewaltigen Schrecken erholt hatten, mit ungetrübter Heiterkeit aufnahmen und den ſie ſo ſchnell nicht wieder vergeſſen werden. Anlaß war trgendein dummer Streich, den ſich ein Schüler hatte zuſchulden kommen laſſen. Da dem Lehrer eine exemplariſche Beſtrafung geboten erſchien und er zudem des Einverſtändniſſes des Vaters jenes Jungen ſicher war, griff er ſich den Miſſetäter her⸗ aus, um ihm an der Verlängerung des Rückens ein⸗ mal das Fell zu gerben. Aber kaum hatte er ihn übers Knie gelegt, die Rechte erhoben und ſie nieder⸗ ſauſen laſſen— da gab es einen ohrenbetänbenden Knall. Ein Feuerſtrahl ging ziſchend durch den Klaſ⸗ ſenraum und war— ſeinen Ausgangspunkt hatte er am ſtraff geſpannten Hoſenboden des Miſſetäters genommen ebenſo ſchnell wieder verſchwunden, wie er aufgeflammt war. Im erſten Augenblick waren Lehrer und Schüler, und nicht zuletzt der Delinquent vor Schrecken ſprachlos. Dann löſte ein befreiendes Gelächter die tödliche Stille ab. Der Bengel hatte eine— Rakete in der Hoſentaſche ge⸗ habt und ausgerechnet ſie hatte der Lehrer mit ſei⸗ ner Hand getroffen. Zum Glück hatte es keinerlet Verletzung gegeben. Während aber den größten Schrecken gewiß der Lehrer bekommen hat, dem das Raketenungetüm beinahe ins Geſtcht geflogen wäre, hatte den größten Vorteil von dem Zwiſchenfall der Miſſetäter. Er kam nämlich auf dieſe Weiſe um die Tracht Prügel herum. Hoffentlich kammt er nun nicht auf den Gedanken ſich für die Zukunft auf alle Fälle ſtets ſo eine Rakete in die Taſche zu ſtecken. * — Henry Ford traf in dieſen Tagen mit einem indianiſchen Holzſchnitzer zuſammen, der ſich von der handwerklichen Herſtellung geſchnitzter Seſſel er⸗ nährte. Jedes Möbel wies eine andere Ausführung und eine verſchiedene Bemalung auf. Das Stück ſollte fünf Dollar koſten. Offenbar ging es dem In⸗ dianer wirtſchaftlich nicht zum beſten. Henry Ford hatte Mitleid mit dem armen Teufel und ſchlug dem Handwerker einen Kauf von 12 Seſſeln in gleicher Ausführung vor.„In dieſem Fall koſtet jeder Seſ⸗ ſel drei Dollar mehr“, antwortete der Indianer. Der Serienfabrikant war ſehr erſtaunt, da nach ſeiner Ar⸗ beitsmethode die Serien⸗Herſtellung eine Verbilli⸗ gung, aber nicht eine Verteuerung ergeben muß. Die Antwort des Indianers bewies aber, daß er das Problem ganz anders betrachtete:„Wenn ich einen Seſſel ſchnitze, ſo habe ich Vergnügen daran“, er⸗ klärte er,„Wenn ich aber zwölfmal dasſelbe Modell herſtelle, dann muß die Langeweile bei der Arbeit mithezahlt werden.“ Eine Antwort, die die Nach⸗ denklichkeit eines Philoſophen bewies. * Hine große Bank in Plymon's ſchickte vor kur⸗ zem einen Inſpektor durch alle Filialen, um die Akarm⸗Ktingelanlagen zu überprüfen. In einer Fi⸗ liale wurde der Inſpektor jedoch mit wahrhafter Beſtürzung empfangen. Der Direktor ſträubte ſich gleichſam mit Händen und Füßen dagegen, daß die Klingel ausprobiert würde. Das half jedoch alles Richts. Der Inſpektor tat ſeine Pflicht. Er ließ die Alarmklingel ſchellen und ſtellte ſich vor die Tür, um der anrollenden Polizei zu ſagen, daß es ſich bloß um einen Probealarm handelte. Aber ein Po⸗ lizetwagen kam nicht. Statt deſſen näherte ſich aus einem benachbarten Reſtaurant ein junger Kelluer, der auf einem Tablett friſches Bier in die Bank⸗ filtale hineinbrachte. Dem Direktor der Bankftliale, der die Klingelanlage auf das Reſtaurant umgelegt hatte, fehlte in Gegenwart des Inſpektors jeglicher Durſt, das Bier zu trinken. — Die kleine Koralleninſel Frigate, 500 Kilo⸗ meter nordöſtlich von Mauritius, der britiſchen In⸗ ſel im Stillen Ozean, ſtellt ein regelrechtes Katzen⸗ paradies dar. Zehntauſende von Katzen, Nachkom⸗ men eines einzigen Paares, das vor 80 Jahren als Ueberlebende eines Schiffbruches die Inſel erreichte, bevölkern und beherbergen Frigate. Sie ſind groß und wild und leben in Höhlen und Löchern, die ſie nur des Nachts verlaſſen. Ihre Hauptnahrung be⸗ ſteht aus Fiſchen, die ſie, wie Guano ⸗Sucher berich⸗ tet haben, in geradezu organiſierten gemeinſamen Aktionen fangen.„Die Katzen ſtehen im Kreis auf dem trockenen Teil des Riffs, wenn die Ebbe kommt“, ſo berichtet einer der Sammler,„wenn dann das Waſſer aus den ſeichten Lagunen zurück ins offene Meer ſtrömt, ſtürzen alle zuſammen vor und ſcheuchen die Fiſche, die noch in der Lagune ſind, ans Ufer. So ein Fang ergibt vielleicht eine Tonne Fiſche.“ Oft geſchieht es, daß eine Flutwelle Hun⸗ derte oder auch Tauſende der Katzen ins Meer hinausſchwemmt. *. — Je mehr der Flugverkehr ſich ausbreitet, deſto eifriger werden die Verſuche zur Bekämpfung des Nebels, der ja der ſchlimmſte Feind der Fliegerei iſt. Auf manchen nordamerikaniſchen Flugplätzen hatte man Feſſelballons aufſteigen laſſen, die große Sand⸗ maſſen in die Luft ſchleuderten. Man erhoffte davon eine Minderung der Dichtigkeit des Nebels. Aber nennenswerte Erfolge erzielte man nicht. Jetzt meint das bekannte Smithſonian⸗Inſtitut zu Wa⸗ ſhington ein beſſeres Mittel erſonnen zu haben. Und zwar ſoll die Muſtk den Nebel vertreiben. Natürlich handelt es ſich nicht um gewöhnliche Muſik, ſondern um überſtarke Tonwellen, die eine ſehr hohe Zahl von Schwingungen haben. Die Erfolge ſind angeb⸗ lich veyblüffend. Jedenfalls will man jetzt auf allen amerikaniſchen Flugplätzen gewaltige Pylonen er⸗ richten, von denen aus die überſtarken Tonwellen in die Luft zur Zerſtreuung des Nebels geſendet werden ſollen. * — In Leipzig hat eine dreiunddreißigjährige Frau eine grauenhafte Mordtat begangen. Am Abend des 30. September wurde ein 46jähriger Mann an einem Gartenzaun erhängt aufgefunden. Zunächſt erweckte der Tatbeſtand den Anſchein eines Selbſtmordes. Dann aber gelang es der Polizei, in der 33jährigen ledigen Elſa Grabſch eine Frau ausfindig zu machen, die ſich verdächtig gemacht hatte. Bei ihrer Ver⸗ nehmung verwickelte ſie ſich in Widerſprüche und durch Feſtſtellungen am Tatorte verdichtete ſich im⸗ mer mehr der Verdacht, daß die Grabſch den Mann ermordet haben könnte. Nach längerem Leugnen legte ſte ein Geſtändnis ab. Elſa Grabſch unter⸗ hielt mit dem Getöteten ein Liebesverhältnis. Nach Arbeitsſchluß hatten ſie in einer Gaſtwirtſchaft ge⸗ zecht. Sie fuhren dann mit einer Kraftdroſchke in die Wohnung des Mannes, und von hier aus führte die Grabſch ihren Liebhaber, der ſtark angetrunken war, an die Mordſtelle, in die einſame Karl⸗Vogel⸗ Straße. Während ſich der Mann hingeſetzt hatte, legte ſie ihm ein von ihr mitgebrachtes Herren⸗ taſchentuch um den Hals, zog es feſt zu und knüpfte es dann am Zaune feſt. Die Gründe zur Tat ſind noch nicht einwandfrei geklärt. * — Der als Kunſtſchütze über Frankreichs Gren⸗ zen hinaus bekannte Artiſt Eugen Salaune iſt in Paris verhaftet worden, weil er den Artiſten André Robert durch einen Herzſchuß getötet hat. Der Kunſtſchütze hatte ſich verpflichtet, eine Micky⸗Maus⸗ Figur aus der Hand ſeines Kollegen herauszuſchie⸗ ßen, ohne dieſem auch nur die Haut zu ſtreifen. Der Schuß aber traf Robert mitten ins Herz und tötete ihn ſofort. Salaune behauptete bei ſeiner Verhaf⸗ tung, Robert müſſe ſich bewegt haben; zunächſt bezweifelt aber die Polizei ſeine Behauptung. Wenn ſie nicht bewieſen werden kann, würde Salaune des Moroes verdächtig ſein, denn ein ſo grober Fehl⸗ ſchuß würde einem Kunſtſchützen erſt recht nicht geglaubt werden. due vun Ul Schwerer Sturm über der Noroöſee dnb. Hamburg, 5. Okt. Der am Montag über der Nordſee aufgekommene Sturm, der am Dienstag zunächſt wieder etwas ab⸗ genommen hatte, ſteigerte ſich in den Abendſtunden des Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch erneut zum ſchweren Orkan. Ueber der deutſchen Bucht wehte der Sturm aus Weſt⸗Süd⸗Weſt mit Windſtärke 8 bis 9, während auf der Nordſee etwas weiter nördlich ſogar Windſtärke 10 gemeſſen wurde. Auch im Skagerrak und in der nördlichen Oſtſee herrſchte zum Teil Windſtärke 9 bis 10. Die Klein⸗ und Elbe⸗Schiffahrt hat ihren Verkehr teilweiſe gänzlich eingeſtellt. Die Schiffe haben rechtzeitig Schutz geſucht, ſoweit ſie nicht auf Grund der Sturm⸗ warnungen die Häfen erſt gar nicht verlaſſen hatten, ſo daß glücklicherweiſe nennenswerte Sturmſchäden nicht vorgekommen ſind. In den Küſtengebieten der Nordſee hat der Sturm zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Bäume wurden entwurzelt, Felder und Gärten wurden arg zugerichtet. Im Lotſenboot abgetrieben und gerettet dub Borkum, 5. Oktober. Das Motorrettuugsboot„Hindenburg“ der Sta⸗ tion Borkum der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger konnte in der Nacht zum Mittwoch zur Hilfeleiſtung in Seenot erfolgreich eingeſetzt werden. Beim Lotſenverſetzen von dem Lotſendampfer wurde vor Borkum bei ſchwerem Wetter das Ver⸗ ſetzboot mit zwei Lotſen abgetrieben und geriet in ſchwere Gefahr. Das Motorrettungsboot„Hinden⸗ burg“ konnte den beiden abgetriebenen Lotſen in ihrer ſchwierigen Lage erfolgreich Beiſtand leiſten und ſie an Bord nehmen. Eine Hilfeleiſtung durch den Lotſendampfer ſelbſt war im Bereich der Uu⸗ tiefen nicht möglich. — In der argenkiniſchen Provinz San Juan hat ſich ein Fall zugetragen, der an finſteres Mittel⸗ alter erinnert. In der Stadt Trinidad wohnte eine Witwe mit ihrem achtzehnjährigen Sohn Anibal, der mit einer Freundin der Mutter, einer 35jähri⸗ gen Witwe, ein Liebesverhältnis unterhielt. Als er dann ein Mädchen ſeines Alters kennenlernte, wurde er der Witwe überdrüſſig und zog ſich zurück. Die bisherige Geliebte wollte aber auf den Jungen nicht verzichten. Sie ging zu einer„weiſen Frau“, um ein Mittel zu ſuchen, mit dem ſie Anibals Liebe wieder entfachen konnte. Sie ließ ſich ein„Liebes⸗ tränklein“ brauen, das dem Eſſen des Geliebten beigemiſcht werden ſollte. Die Hexe erklärte aus⸗ drücklich, daß das Mittel nur für den Geliebten wirkſam ſei. Die liebestolle Witwe verfuhr nach dem Rezept, und die Folge war, daß Mutter und Sohn nach der mit dem„Liebestrank“ gewürzten Mahlzeit unter furchtbaren Magenkrämpfen ſtarben. Die Urheberin wurde verhaftet. — Die tiefe Dankbarkeit aller Kulturvölker für die Rettung des Friedens durch das Münchener Ab⸗ kommen äußert ſich in Skandinavien in beſonders rührender Weiſe. Die große nörwegiſche Tageszei⸗ tung„Aftenpoſten“ veröffentlicht zuſtimmend einen Vorſchlag, dem engliſchen Premierminiſter Neville Chamberlain, der paſſionierter Forellen⸗Angler iſt, die berühmten Forellenbäche Norwegens zur Aus⸗ übung ſeines Lieblingsſports auf Lebenszeit zur Verfügung zu ſtellen. weiſe nicht zu beklagen. Fiſcherboote lenterten im Sturm + Oslo, 5. Oktober. Bei Tromsö kenterten heute morgen drei Fiſcher⸗ boote. An Bord befanden ſich zehn Perſonen, von denen ſieben den Tod in den Fluten fanden. Herbſiſtürme auch über Fütland Mehrere Schiffe geſtrandet dnb. Kopenhagen, 6. Oktober. Der erſte Herbſtſturm, der ſeit zwei Tagen mit kurzen Pauſen über Jütland wütet, hat überall beträchtlichen Schaden angerichtet. Beſonders heimgeſucht wurde die däniſche Fiſcherei in allen Gewäſſern vom Oereſund bis zur Noröſee. Auf der Strecke von Frederikshaven nach Skagen ſind durch den Orkan ſo gut wie alle ausgelegten Netze zerſtört worden, ſo daß die Netzfiſcherei hier für dieſes Jahr praktiſch unmöglich gemacht wurde. Auch oͤ ie Fiſcher von Langeland wurden ſchwer betroffe. Der Wert der verlorengegange⸗ nen Netze an der Oſtküſte dieſer Inſel iſt ebenfalls ſehr hoch, und hierzu kommt die Ausſchaltung vom Herbſtfang. Eine Staatshilfe wird als unumgüäng⸗ lich angeſehen. In dem Sturm ſind in den Gewäſſern um Däne⸗ mark auch mehrere Schiffe verſchiedener Na⸗ tionglität geſtrandet und einige kleinere Fahr⸗ zeuge untergegangen. Menſchenleben ſind glücklicher⸗ Aus verſchiedenen Häfen, ſo aus Fredeeieia und Sonderburg, wird gemeeldet, daß die ganze Flotte der noch nicht an Land gehrach⸗ ten Segel⸗ und Motorboote durch die Sturm⸗ flut der beiden letzten Tage in Trümmer ge⸗ ſchlagen wurde. Auch an der ſchwediſchen Küſte des Oerſe⸗ ſundes hat der Sturm heftig gewütet, ſo vor allem in Helſingborg, wo der große Brückenkran umge⸗ worfen wurde. Sage kal ecles Donnerstag, 6. Oktober Nationaltheater:„Die Gänſemagd“, Märchenoper von Lill Erik Hafgren, 20 Uhr. Muſenſaal:„Thors Gaſt“, 20 Uhr. Friedrichspark: 15 und 20 Uhr Kaffeeſtunde und Familien⸗ abend der„Badiſchen Hausfrou“(Modenſchau]. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: is Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Waloporkreſtaurant. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Gaſtſpiel im Paradies“.— Alhambra:„Liebes⸗ briefe aus dem Engadin“.— Schauburg:„Schatten über St. Pauli“.— Palaſt und Gloria:„Gebeimzeichen L B 17. — Capitol:„Tarantella“.— Scala:„Spiegel des Lebens“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Thentermuſen m. D 7. 20 Gestinete don ib braten von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geötnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhe, Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von(0 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.90 bis 21.30 Uhr Ausſtellung: Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinelt Mannheimer Kunſtverein, L. 1, 1: Gebefnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. ö Hafenrundfahrten: 10. 11. 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke Flughafen: Rundelüge über Mannheim Städtiſche Schloßbücheref: Ausleihe gon 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr Sonderousſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisousſtellung Städtiſche Muſikbücherei. L 2, 9: Schallplottenvorführung 10 bis 16 Uhr. Alle Anskffufte durch den Verkehrs⸗Nerein. Teleſon 343 2. Schauſpiel von Otto Erler, — Vege/ Schicksals Zomen von. Hant- Kaspar von Zobeltitz eee 41 Der letzte Graf ſei nur ſelten hergekommen, er⸗ zählte der Alte, nach dem Krieg überhaupt nur noch dreimal, um ein paar Böcke zu ſchießen. Er ſei Junggeſelle geweſen und habe auf ſeinen Beſitzungen am Neckar gewohnt; aber der vorletzte, der 1889 ge⸗ ſtorben ſei und ihn hier eingeſetzt habe, der ſei öfter gekommen; den jungen Herrn, der nun alles geerbt, kenne er nicht. Lux begann noch am gleichen Abend mit der Auf⸗ nahme des Inventars und der Feſtlegung der Preiſe. Bald aber mußte ſie ihre Arbeit einſtellen, denn nur in wenigen Räumen gab es elektriſches Licht, und beim Schein dereinen Kerze, die Frau Heuſinger in einem uralten Leuchter herbeitrug, war nichts zu erkennen oder gar zu ſchätzen. So legte ſie ſich in ihr flandriſches Säulenbett, freute ſich des Holz⸗ ſeuers, das im Ofen krachte, zog die Federndecke bis an den Hals und ſchlief ein; ſchlief um halb acht Uhr ſo feſt ein, wie ſonſt ſpät nach Mitternacht in keiner Großſtadt. Ihre letzten wachen Gedanken wanderten durch die alten Schloßräume, Aber merkwürdig: ſie träumte dann von keinem Ritter, von keinem Burg⸗ herrn in Rüſtung und Helm, ſondern von Tom; er ſtand am Rande des Teufelstals, er ging mit einem Spaten über der Schulter in das Tal tiefer und tiefer hinab, dann begann er plötzlich zu verſtinken, Hangſam, lautlos, und als nur noch ſein Kopf aus 1 Sumpf herausragte, ſchrie er laut:„Lur— ux!“ 7 Lux ſchreckte auf, ſie war ſchweißgebadet, ihr Herz klopfte wie toll; ſie mußte ſich erſt zurechtfinden: was war geſchehen und wo war ſie? Da fühlte ſie das ſchwere Deckbett, das auf ihr laſtete: es hatte ihr den Atem genommen. Sie drehte ſich zur Seite, und nun ſchlief ſie traumlos weiter. Am nächſten Morgen ging ſie friſch wieder ans Werk, Hundekalt war es in den Räumen, aber ſie chrieb mit klammen Fingern ihre Liſten. Eine Fundgrube war dies Schloß. Bei aller Entdecker⸗ freude jedoch blickte ſich Lux manchmal wehmütig um: es ſchien ihr ein Jammer, daß all dieſe Pracht aus ihrer Umgebung geriſſen werden ſollte. Zwei Tage vergingen, drei Tage. Kein Poſtbote kam, keine Zeitung. Nur der Lautſprecher in Heu⸗ ſingers Wohnſtube gab unter Krachen und Knarren abends die Tagesnachrichten bekannt. Am vierten Tage erklärten die Alten, daß ſie zur Kirche ins Dorf hinuntergehen würden, es ſei doch Sonntag. So— es war Sonntag. Lux hatte gar nicht daran gedacht. Aber ſie freute ſich des Gedankens an einen Feiertag und machte auch Sonntag: ſie wanderte durch den Wald, ſtapfte im Schnee auf einer Höhe, ſah, daß ringsum Bergland ſich aufbaute, blickte in Täler hinein, in denen aus Schornſteinen kleiner luſtiger Häuschen blauer Rauch in die kalte Winter⸗ luft ſtieg. Schließlich kam ſie zu einem Gehöft und erfuhr, daß von hier aus der Landſitz verwaltet wurde, der zur Marksburg gehörte. Auch hier ſaß ein alter Verwandter, und er jammerte, daß nun alles ringsum in andere Hände übergehen ſollte, da⸗ bei rentiere ſich das Gut, aber der neue Herr hätte eben nur Intereſſe an ſeinen Beſitzungen am Neckar. Nachdenklich trat Lux den Heimweg an: ja, wer hier leben konnte, ſo in der Stille, in der Einſam⸗ keit, verbunden mit Feld und Wald, verbunden mit dem alten Schloß und ſeinen alten Möbeln. Alles gehörte doch zuſammen, war doch eine Einheit: Burg, Wald, Feld und das Getier: die Kühe und Pferde drüben im Stall, der Specht, der an die Stämme pochte, das Reh, das hier ſeine Fährte durch den Schnee gezogen. Ja, wer hier leben durfte! Die Sonne ſchien faſt heiß, als Lux zur Burg zu⸗ rückkehrte. Da ſtand am Gemäuer eine Bank, ge⸗ ſchützt vor Wind und abgetaut von der Wärme der Strahlen. Lux ſetzte ſich und träumte in die Schnee⸗ helle hinein. Hier leben; aber nicht allein; zu zweit. Ja— zu zweit. Wie hatte Meinardus geſagt:„Da ſitzt doch irgendwo einer, bei dem ihr aufſchreien würdet vor Glück.“ Lux ſprang von ihrem Sitz auf.„Quatſch!“ ſagte ſte, wie ſie es gern ſagte, wenn ſie ſich von einer läſtigen Sache freimachen wollte. Es dauerte noch vier weitere Tage, bis Lux leid⸗ liche Ueberſicht gewonnen hatte. Gelang es ihr, die ganze Einrichtung zu annehmbarem Preis zu kaufen, ſo war ein großer Gewinn zu erzielen. Und doch: Sollte ſie die Zerſtörerin dieſes Märchens werden, gerade ſie? Vor jedem Schrank, vor jeder Truhe hatte ſie Erfurcht empfunden. Sie mußte ihren Willen zuſammenreißen, um die Schlußrechnungen aufzuſtellen; ſie ließ ſich Zeit, ſie zögerte die letzte Arbeit hinaus, denn der Abſchied von dieſem Paradies fiel ihr ſchwer, die Trennung von der Behaglichkeit ihrer Burgkemenate und der warmen Behäbigkeit der beiden Alten, die ſo wunder⸗ bar zu ſchweigen verſtanden. Da ſchrillte in die Stille die Glocke des Fern⸗ ſprechers hinein. Der Weißkopf Heuſinger kam voll Erregung zu ihr gelaufen: ſchnell möge ſie an den Apparat kommen, ein Telegramm ſei für ſie da, das Poſtamt unten im Orte wolle ihr den Inhalt durch⸗ ſagen. Das Telegramm lautete:„Erbitte dringend dein Kommen hierher. Rufuß.“ ie Als Lux in Berlin ankam, wußte ſie ſchon, was geſchehen war; wenn ſie auch noch nicht klar ſah. Sie hatte von Würzburg aus, wo der Aufenthalt zwi⸗ ſchen zwei Zügen ſie einige Stunden feſtgehalten, mit Guſtav Rufuß telephoniert. Der Schwager hatte wirr und undeutlich geſprochen, aber eines war aus ſeinen Worten ohne jeden Zweifel zu entnehmen geweſen: Charlotte war verſchwunden. Nein— an⸗ getan hatte ſie ſich nichts, denn ſie hatte ihrem Mann noch vor ihrer Flucht geſchrieben: er ſolle ſich keine Sorgen machen. Aber: ſie war eben verſchwundeſt. Rufuß war am Zuge. Er flatterte derart, daß Lux ihn anfuhr:„Nimm dich doch gefälligſt zufſam⸗ men. Du kannſt mir doch nicht hier auf dem Bahn⸗ ſteig deine ganze Leidensgeſchichte erzählen.“ In der Wohnung am Stadtpark erfuhr Lux dann den näheren Tatbeſtand: Unmittelbar nach Weihnachten hatte Charlottes Weſen ſich plötzlich verändert, ſie war gereizt und nervös geworden, ſie hatte wieder die Scheu vor den Kindern gezeigt; ſchließlich hatte ſie den Wunſch geäußert, zu reiſen, und zwar ſofort. Der Arzt hatte dieſem Reiſeplan zugeſtimmt. Am 2. Januar war Charlotte nach Mentone gefahren, hatte von dort aus geſchrieben, daß ſie weiter ſüdlich wolle, nach Capri oder nach Sizilien, denn an der Riviera ſei es noch unerträglich kalt. Gleichzeitig hatte ſie gebeten, ihr Geld zu ſenden, eine ziemlich hohe Summe.. a 5 du haſt es ihr geſchickt?“ fragte Lux. . „Schön dumm.“ Das Eintreffen des Geldes in Mentone hatte Charlotte noch beſtätigt und hinzugefügt, daß ſie in den nächſten Tagen abreiſen und ihre neue Adreſſe angeben würde, ſobald ſie etwas Paſſendes gefunden habe. Darauf war vierzehn Tage keine Nachricht ge⸗ kommen. Eine telephoniſche Rückfrage im Hotel im Mentone hatte ergeben, daß Charlotte eine Fahr⸗ karte nur bis Genua gelöſt hatte; der Hausdiener, der das Gepäck befördert hatte, entſann ſich deſſen ge⸗ nau. Dann war endlich ein Brief Charlottes eingetrof⸗ fen, datiert von ihrem Abreiſetag, dem 10. Januar, aus Mentone, abgeſtempelt aber erſt am 29. Januar. Sie mußte alſo in Mentone irgend jemand veran⸗ 1 2 5 haben, den Brief erſt verſpätet zur Poſt zu ge⸗ n. „Was ſteht denn in dem Brief?“ fragte Lux. Rufuß reichte ihr das Schreiben. „Lieber Guſtav! Wenn Dich dieſe Zeilen errek⸗ chen, bin ich ſchon weit fort. Bitte forſche mir nicht nach. Ich fahre zu einem Ziel, wo ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Mache Dir keine Sorgen um mich. Wann Du wieder von mir hören wirſt, weiß ich noch nicht. Aber ich werde Dir Nachricht geben, wenn ich jene Aufgabe gelöſt habe. Grüße und küſſe die Kin⸗ der. Sie mögen mir verzeihen, daß ich ihnen eine ſo ſchlechte Mutter war. Vielleicht werden ſie mich ſpäter einmal verſtehen. Vielleicht wirſt auch Du mich verſtehen. Ich danke Dir für alle Deine Sorgfalt und Liebe, die ich oft nicht verdient habe.“ Lux las den Brief zweimal. „Hat Charlotte in der Zeit nach Weihnachten irgend jemanden geſprochen oder beſucht?“ a „Nur Frau Allmers, um ſich für ein Geſchenk zu bedanken, das ſie dem Jungen gemacht hatte.“ „Alſo: Frau Allmers. Frau Gitta Allmers. Haſt du mit ihr ſchon über Charlottes Verſchwinden ge⸗ ſprochen?“ 10„Mit ihr ſo wenig wie mit einem andern Men⸗ 5 „So werde ich jetzt erſt einmal zu dieſer Frau fahren.“— (Fortſetzung folgt) KGUFff MOI vorteilhaft bei MEER 5 IRürprr 7 HANDELS- W WIRTSCI der Neuen Mannheimer Zeitung Donnerstag. 6. Oktober 1938 ——— Neichsminisfer Funk in der Türkei Ersfer Empfang in Isianbul Reichswirtſchaftsminiſter Funk traf am Mittwoch, be⸗ gleitet von ſeiner Gattin und ſeinem perſönlichen Refe⸗ renten, Oberregierungs e rat Walter, zu ſeinem Beſuch in der Türkei in Iſtanbr in. Auf dem Bahnhof erwies eine zei dem Miniſter die Ehrenbezeu⸗ liner türkiſche Botſchafter Hamdi Arpag ſowie Vertreter des Wirtſchaftsminiſteriums und des türkiſchen Außen⸗ amtes begri 1 den Gaſt. Von deutſcher Seite waren erſchienen B ftsrat Kroll und Genralkonſul Toepke ſowie zahlreiche Vertreter der Wirtſchaft, der Banken und der Preſſe. Im Laufe des die Behörden der Stadt Iſtanbul und trug ſich in die Be⸗ ſucherliſte im Palais des Staatspräſidenten Atatürk ein. Nach der Kranzniederlegung auf dem deutſchen Helden⸗ friedhof wird die Weiterfahrt nach Ankara abends in einem von der türkiſchen Regierung zur Verfügung geſtellten Salonwagen angetreten. Vormittags beſuchte Reichsminiſter Funk Die Krediſibewilligungen und Kredilauszahlungen der Sparkassen im ersien Halbjahr 1938 Wie die Ergebniſſe der vierteljährlichen Statiſtik des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes über die Kreditbewilligungen und Kreditauszahlungen der Sparkaſſen nunmehr überſehen laſſen, ſind von den deutſchen Sparkaſſen, Girokaſſen und Kommu⸗ nalbanken im erſten Halbjahr 1938 insgeſamt rund 684 000 einzelne Kredite in Höhe von mehr als 1 Milltarde/ privaten Darlehnsnehmern, vor⸗ nehmlich aus den Kreiſen des Mittelſtandes zuge⸗ ſagt worden. Angeſichts des fortſchreitenden wirt⸗ ſchaftlichen Aufſchwunges hat ſich damit der Umfang der Kreoitbewilligungen der Sparkaſſen gegenüber dem Vorjahre weiter vergrößert. Neben den zen⸗ tralen Kreditaufgaben, die die Sparkaſſen zur Zeit in erſter Linie in Anſpruch nehmen, konnten alſo— dank der ſtetig wachſenden Einlagenzunahme— mehr Mittel als im Vorjahre der örtlichen Wirtſchaft durch die Sparkaſſen zur Verfügung geſtellt werden. In den erſten ſechs Monaten des laufenden Jah⸗ res wurden rund 46000 Einzelkredite und 237 Mill. Mark an Kreditbeträgen, d. h. 7,2 v. H. oder 29,0 v. H. mehr bewilligt als im erſten Halbjahr 1937. Innerhalb ſämtlicher Kreditbewilligungen entfiel be⸗ tragsmäßig der Hauptteil auf die Zuſagen von Hypothekendarlehen, die faſt die Hälfte aller be⸗ willigten Privatkredite der Sparkaſſen überhaupt ausmachten. Mit 508 Mill./ wurden im erſten Halbjahr 1938 faſt zwei Drittel aller Hypothekenbe⸗ willigungen des ganzen Vorjahres oder ebenſoviel Hypothekenzuſagen ausgeſprochen wie im vollen Jahr 1935. Auch die Kreditauszahlungen der Sparkaſſen, die allerdings aus techniſchen Gründen bei den Wechſel⸗ und Kontokorrentkrediten nicht erfaßt werden, ſind in der Bexichtszeit nennenswert geſtiegen. Von Januar bis Juni 1938 wurden rund 96 000 feſte Dar⸗ lehen über rund 90 Mill.„ und rund 68 000 Hypo⸗ thekarkredite in Höhe von rund 31 Mill.„ zur Aus⸗ zahlung gebracht. Das bedeutet, daß in der Be⸗ richtszeit insgeſamt über 21000 Darlehen im Ge⸗ ſamtbetrage von 100 Mill./ von den Sparkaſſen mehr ausgezahlt wurden als im erſten Halbjahr 1937. Die Darlehensauszahlungen lagen damit der Zahl nach um 1 v. H. und dem Betrag nach um 33 p. H. über jenen der Vergleichszeit des Vorjahres. Eine erhöhte Ausleihetätigkeit der Sparkaſſen war beſonders im Hypothekengeſchäft zu beobachten. Hier wurden im 8 Halbjahr 1938 faſt 50 v. H. mehr Kreditbeträge bewilligt als in der erſten Hälfte des Vorjahres. Die Kreditzuſagen im Realkreditgeſchäft der Sparkaſſen machten faſt das Eineinhalbſache der⸗ jenigen des erſten Halbjahres 1937 aus. Die Aus⸗ zahlungen von Hypothekendarlehen waren über ein Drittel angeſtiegen. Auch im Betriebskreditgeſchäft der Sparkaſſen war im erſten Halbjahr 1938 eine beachtliche Belebung feſtzuſtellen, die in der verſtärk⸗ ten Bewilligung von Kontokorrentkrediten und feſten Darlehen in etwa gleichem Ausmaß zum Aus⸗ druck kam. Lediglich bei den Wechſelkrediten war die Zunahme der Geſchäftsausdehnung etwas ge⸗ ringer. Jn allen Kreditarten— mit Ausnahme der feſten Darlehen— hat ſich in den letzten Jahren eine Zu⸗ nahme der durchſchnittlichen Kreditbeträge vollzogen. Im letzten Halbjahr war dieſe Steigerung am größten bei den Hypothekarkrediten. Der Durch⸗ ſchnittsbetrag einer bewilligten Hypothek ſtieg von 4883/ auf 6 100 /, alſo um 25 v. H. Die neu be⸗ willigten Hypotheken ſind damit nicht unerheblich größer als der Durchſchnittsbetrag, der ſich über den Beſtand ſämtlicher Hypotheken errechnet(rund 4 500). Dieſer Betrag wurde nunmehr auch erſt⸗ malig von dem Durchſchnittbetrag einer Hypotheken⸗ auszahlung(4634 /) überſchritten. Ein Vergleich zwiſchen den Kreditbewilligungen und insbeſondere den Kreditauszahlungen mit der bilanzmäßigen Be⸗ ſtandserhöhung der einzelnen Kredite läßt erkennen, daß der Umſchlag der Sparkaſſenkredite auch im erſten Halbjahr 1938 ſehr lebhaft war. Wie die Monatsausweiſe zeigen, nahmen die kurz⸗ und mittelfriſtigen Betriebskredite der Spar⸗ kaſſen, alſo die Wechſelkredite und die„anderen Schuldner“, von Ende Dezember 1937 bis Ende Juni 1938 nur um 21,5 Mill. Mark zu. In der gleichen Zeit ſind aber über eine halbe Milliarde Mark der⸗ artiger Kredite neu bewilligt worden. Summariſch betrachtet, machten alſo die Rückflüſſe im Hypothe⸗ kengeſchäft der Sparkaſſen im erſten Halbjahr 1938 Hälfte der Hypothekenaus zahlungen aus. Dieſe Rückflüſſe betrugen 2 v. H. des Hypotheken⸗ beſtandes von Ende 1937. Dieſe recht hohe Rück⸗ zahlungsquote läßt darauf ſchließen, daß neben den gewöhnlichen. Tilgungszahlungen ſtets nennenswerte beträge durch außerordentliche Tilgungen von Hypothekendarlehen bei den Sparkaſſen eingehen. We lerhin zufriedensſellende Verkehrs- und Beiriebslage der Rheinschiflahri richt der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ 5 5 5 Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort über die Betriebslage der Mbeinſchiffahrk im September Ffaſt die Die allgemeine Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rhein⸗ ſenſtellend. 5 ſchiſſahrt war in der Berichtszeit weiterhin zuf Der Rheinwaſſerſtand war— abgeſehen vom letzten Mo⸗ natsdrittel— verhältnismäßig günſtig und geſtattete im allgemeinen eine volläſtige Ausnutzung der Kähne. Erſt in der letzten Berichtswoche zwang der ſinkende Waſſerſtand zu einer immer ſtärkeren Einſchränkung der Abladetiefe. Eine Störung der Kanalſchiffahrt trat zu Monatsanfang durch einen durh Unwetter verurſachten Dammbruch unterhalb Schleuſe 3 auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal ein. Sie führte zunächſt zu einer völligen Stillegung des durch⸗ gehenden Verkehrs über den Rhein⸗Herne⸗Kanal. Wenn auch nach erfolgter Gleichſtellung der Abgaben auf dem Umwege über Datteln⸗Weſel und hernach durch Schaffung einer Fahrrinne für eine Schiffssbreite der Verkehr zum Rhein wieder aufgenommen werden konnte, ſo wurde hier⸗ durch doch zu einer Zeit höchſter Anforderungen an die Leiſtungsfähigkeit der Rheinſchiffahrt eine Reihe von Schiffen, und zwar gerade die am meiſten begehrten Typen, dem Verkehr entzogen. Gegenüber den umfangreichen Kies⸗ und Sandtrans⸗ porten ab Niederrhein traten die weiterhin ſehr regen Brennſtofſperladungen, die jedoch im Talverkehr nicht be⸗ friedigen konnten, etwas zurück, wobei insbeſondere der etwa um die Monatsmitte einſetzende Wagenmangel der Reichsbahn ſich nachteilig bemerkbar machte. Im beſonderen Maße wurde der Kohlenumſchlagsverkehr der Duisburg⸗ Ruhrorter Häfen hiervon betroffen, der gegen Monats⸗ ende ziemlich ins Stocken geriet. In Rotterdam und in den übrigen Seehäfen war das Geſchäft ſehr lebhaft. Außer Getreide wurden größere Ankünfte von Erz, Holz und Kohle beobachtet. Die Ver⸗ ladungen am Mittelrhein gingen in einzelnen Gütern zu⸗ rück. Verſtärkt war aber die Abſuhr von Zement ſowie der Umſchlag von Kies. Auch der Oberrheinverkehr entwickelte ſich ſehr lebhaft. Kahnraum war an allen Verladeplätzen während der ganzen Berichtszeit ſehr geſucht und teil⸗ weiſe ſo knapp, daß Abſchlüſſe mangels Leerraum nicht zuſtandekamen. Im Schleppgeſchäft konnte ſich die gute Beſchäftigungs⸗ lage, die gegen Ende des Vormonats einſetzte, weiterhin behaupten. Die Schlepplohnnotierungen an der Ruhr erfuhren im letzten Monatsdrittel eine Erhöhung. In der Verkehrsbeziehung Rotterdam⸗Ruhrort gingen die Shlepp⸗ löhne in der zweiten Monatshälfte nach einem leichten Anſteigen etwas zurück. Die Frachten von der Ruhr blie⸗ ben zunächſt auf dem alten Stand; ſie zogen jedoch bei dem fallenden Waſſer in der Bergrichtung im letzten Monats⸗ drittel und zum Monatsletzten auch in der Richtung zu Tal an. Bei dem lebhaften Geſchäft waren auch die Frach⸗ ten in Rotterdam ſehr feſt. * Süddeutſche Baumwolle⸗Induſtrie A, Kuchen. Die HWV genehmigte den Abſchluß zum 30. Juni 1938 mit wieder 6 v. H. Dividende. Der Satzungsentwurf zwecks Anpaſ⸗ fung an die Vorſchriften des Aktiengeſetzes wurde gut⸗ geheißen. Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt. Ueber den Geſchäftsbericht hinausgehende Mitteilungen wurden nicht gemacht. Städtiſche Werke, Baden⸗Baden.— Umwandlung in einen Regiebetrieb. Eine in dieſen Tagen abgehaltene ao dieſer Elektrizitäts⸗, Gas⸗, Waſſerverſorgungs⸗ und Verkehrsbetriebe hatte über eine Aenderung des bereits Ende Juli dieſes Jahres veröffentlichten Abſchluſſes 1937/88 (31..) gemäß Runderloß des Reichsfinanzminiſteriums vom 20. Auguſt d. J. zu befinden, wonach öffentliche Ver⸗ ſorgungsbetriebe eine Neubewertung der Anlagen vorneh⸗ men können. Der in der oü nun endgültig feſtgelegte Abſchluß für 1937/38 zeigt gegenüber der erſten Faſſung inſofern eine Aenderung, als das Anlagevermögen nun⸗ mehr mit 9,16(8,95 Mill. // in der erſten Faſſung) Mill. erſcheint, was auf eine Höherbewertung der Fortlei⸗ tungs⸗ und Verteilungsanlagen von 2,82 auf 3,03 Mill./ zurückzuführen iſt. Andererſeits erfuhr dos Rücklagekonto eine Erhöhung von 0,34 auf 0,94 Mill., wobei die Rück⸗ lagen für Verbeſſerungen der Betriebsanlagen eine Steige⸗ rung um 0,60 auf 0,83 Mill.„ aufweiſen. Nachdem die bisher im Beſitz der Badenwerk Ac befindlichen Aktien der Geſellſchaft(1,47 Mill.„ von insgeſamt 3,0 Mill./ in den Beſitz der Stadt Baden⸗Baden übergegangen ſind, die damit Alleinaktionärin geworden iſt, wurde in der gleichen Verſammlung die Auflöſung der Geſellſchaft bei gleichzeitiger Umwandlung in einen Regiebetrieb unter dem Namen„Städtiſche Werke, Baden⸗Baden“ beſchloſſen. * Bank für deutſche Induſtrie⸗ Obligationen, Berlin. Die Bank veröffentlicht zunächſt nur das Rechnungswerk füür das am 31, März 1038 abgelaufene Geſchäftsjahr im Reichsanzeiger. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wer⸗ den Einnahmen aus Zinſen mit 16,40(14,10) und Ein⸗ nahmen aus Proviſionen und Sonſtigem mit 509(4,75) Mill.„/ aufgeführt. Dem ſtehen gegenüber Gehälter und soziale Aufwendungen von 4,87(4,79), ſonſtige Handlungs⸗ unkoſten von 1,54(1,60) und Steuern von 6,72(5,00) Mill. „1, Abſchreibungen ſind aufgeführt(i. V. 0,17 Mill. 4 auf Grundſtücke und Gebäude, Beteiligungen, Betriebs⸗ und Geſchäftsausſtattung). Das Berichtsjahr ſchließt ſomit mit einem Gewinn von 8,36(7,29) Mill. /, der ſich um 2,18 (2,28) Mill.„ Vortrag auf 10,54(9,57) Mill./ erhöht. Hiervon werden auf Grund der neuen aktienrechtlichen Vorſchriften ſchon in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung 8,30(i. V 7,39) Mill./ für Rücklagen abgezweigt, ſo daß als eigentlicher Reingewinn 2,24 Mill. 4 verbleiben, die, da eine Dividende gemäß den Beſtimmungen des In⸗ duſtriebankgeſetzes, nicht ausgeſchüttet wird, zum Vortrag kommen. Der Betrag von 8,3 Mill.% für Rücklagen⸗ zuweiſung gliedert ſich, wie aus der Bilanz hervorgeht, wie folgt: geſetzliche Rücklagen 5,00(i. V. 2,27), ſonſtige (freie) Rücklagen 3,00(3,58), Angeſtelltenunterſtützungs konto 0,30(0,0) Mill./(i. V. noch 0,93 Mill./ Zuwendung an das Delkrederekonto). Dementſprechend betragen neben unv. 100 Mill./ Aktienkapital die geſetzlichen Rücklagen nunmehr 10,00(2,73), die ſonſtigen(freien) Rücklagen 488,00(481,41) und das Angeſtelltenunterſtützungskonto 4,7 (3,53) Mill. 4. Das Delkrederekonto ſtieg auf 17,13(16,32) Mill.. Neu erſcheinen Rückſtellungen von 1,0 Mill.. An Gläubigern ſind vorhanden Einlagen deutſcher Kredit⸗ inſtitute von nahezu unv. 6,87 und ſonſtige Gläubiger von 26,80(33,83) Mill.. Anleihen bzw. Darlehen erhöhten ſich auf 108,11(94,66) Mill. J. Die Zahlungs verpflichtung gemäߧ 3 der Oſthilfeſchlußverordnung hat ſich auf 14,0 (28,0) Mill.“ halbiert; zurückgegangen iſt auch das Oſt⸗ hilfefinanzierungsausgleichs konto auf 43,66(55,68) Mill.. * Zellſtoff⸗Fabrik Küſtrin AG, Küſtrin.— Kapital⸗ erhöhung. Auf der Tagesordnung einer zum 26, Oktober einberufenen ao ß ſteht neben der Entgegennahme eines Vorſtandsberichts über die Geſchäfts lage die Beſchlußfaſſung über Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 800 000 durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stamm⸗ aktien über je 1000/ zu pari unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechts der Aktionäre. Das gegenwärtige Ka⸗ pital der 1936 gegründeten Firma beträgt 2,675 Mill. J. Bereits in der letzten HV im Mai d.., die den Vortrag des Geſamtverluſtes von 0,17 Mill./ auf neue Rechnung genehmigte, wurde mitgeteilt, daß eine Kapitalerhöhung in abſehbarer Zeit unvermeidlich ſein werde, nachdem der Aufbau der Werksanlagen 1937 im weſentlichen vollendet und ſeit Mitte März 1938 die Fabrik in Betrieb genonymen werden konnte. „ Volkswagenwerk mbc, Berlin. 50 Mill. 4 Stammkapital. In einer aochV wurde der Firmenname der„Geſellſchaft zur Vorbereitung des Deutſchen Volks⸗ wagens mb, Berlin“, geändert in„Volkswagenwerk Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“, mit dem Sitz in Berlin. Das Stammkapital der Geſellſchaft wurde auf 50 Mill. erhöht. Das erhöhte Stammkapital wurde von der Deut⸗ chen Arbeitsfront, vertreten durch die Vermögensverwal⸗ tung der Deutſchen Arbeitsfront Gmbc, Berlin⸗Wilmers⸗ dorf, übernommen. Das Unternehmen hat die Aufgabe, den der Deutſchen Arbeitsfront vom Führer und Reichs⸗ konzler erteilten Auftrag zur Herſtellung, Weiterentwick⸗ lung und zum Vertrieb des Volkswagens durchzuführen und andere für die geſamte deutſche Volkswirtſchaßt wich⸗ tige Erzeugniſſe herzuſtellen und zu vertreiben. Die Ge⸗ ſellſchaft hat gemeinnützigen Charakter. Der Auſſichts rat ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Heinrich Simon, Leiter der Zentralſtelle für die Finanzwirtſchaft der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Berlin; Jakob Werlin, Direktor, München; Dr.⸗ Ing. Ferdinand Porſche, Konſtrukteur, Stuttgart; Dr. Bodo Lafferentz, Amtsleiter in der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin; Hans Strauch, Amtsleiter für die wirtſchaftlichen Unternehmungen der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin; Alexander Halder, Amtsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin; Adolf Geyrhalter, Bankdirektor der Bank der deutſchen Arbeit, Berlin. Gemäß dem in der Geſellſchafter⸗ verſammlung abgeänderten Geſellſchaftsvertrag ſind die Aufſichtsbeſugniſſe des Aufſichtsrates gegenüber den üb⸗ lichen Aufgaben eines Auſſichts rates erweitert worden. Am 29. September 1938 fand die 1. Auſſichts ratsſitzung der Volkswagen⸗Gmbc ſtatt, in der zum Vorſitzer des Auf⸗ ſichtsrates Heinrich Simon gewählt wurde und zu ſeinem Stellvertreter Hans Strauch. Zu weiteren Geſchäftsführern der Geſellſchaft wurden beſtellt: der ſtellvertretende Amts⸗ leiter Hans Scholz, Berlin, der Amtsleiter Felix Schmidt, Berlin, der Konſtruktionsleiter Otto Dyckhoff, Berlin, der kaufmänniſche Leiter Eduard Rudolph, Berlin. Für die Zeit des Aufbaues des Werkes und bis zur Sicherſtellung ſeiner Produktion verbleiben führend in der Geſchäfts⸗ leitung die bisherigen Geſchäftsführer der Geſellſchaft, Direktor Werlin, Dr. Lafferentz und insbeſondere der Kon⸗ ſtrukteur des Volkswagens, Dr.⸗Ing. Ferdinand Porſche. * Commerz⸗ und Privat⸗Bank AG. In der AR⸗Sitzung wurden die Abſchlußzohlen für das erſte Halbjahr 1938 vor⸗ gelegt. Entſprechend der weiter günſtigen Entwicklung der ollgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe weiſen dieſe Zif⸗ fern ſowohl nach den Umſätzen als auch nach den Erträg⸗ niſſen befriedigende Fortſchritte auf. * Georg Liebermann Nachf. AG, Falkenau⸗Sa. Die HV erledigte die Regularien und ſetzte die Dividende auf wie⸗ der 6 v. H. feſt. Der in ſeiner Geſamtheit zurückgetretene Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Der Auftragseingang zu Beginn des neuen Geſchäftsjahres ſichert dem Unter⸗ nehmen eine Beſchäftigung für mehrere Monate. * Hamburgiſche Electricitäts⸗Werke Ac, Hamburg. Gegenüber dem Vorjahre ſtieg die Stromabgabe um 14 v. H. auf rund 600 Mill. Wh und die Wärmeabgabe aus den Fernheizanlagen auf 303 200 Mill. WE. Eine weſent⸗ liche Abſatzſteigerung iſt insbeſondere bei den Großver⸗ braucher⸗ und den gewerblichen Sonder⸗Tarifſen zu ver⸗ zeichnen; aber auch der Verbrauch nach dem Haushalts⸗ tarif weiſt eine ſtarke Zunahme auf. Nach der Vereinigung des Groß⸗Hamburgiſchen Wirtſchaftsgebietes mit der Han⸗ ſeſtadt wurden ab 1. April 1938 für das geſamte Verſor⸗ gungsgebiet der Hanſeſtadt Hamburg die Stromlieferungs⸗ bedingungen und Tarife der Geſellſchaft übernommen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erſcheinen Roheinnah⸗ men(alles in Mill.) mit 42,4(49,89), Erträge aus Be⸗ teiligungen mit 0,18(0,75) und außerordentliche Erträge mit 0,37(0,10). Andererſeits erforderten u. a. Löhne und Gehälter 9,42(10,23), Abſchreibungen insgeſamt 10,54(9,56), Zinſen 1,44(1,30), Steuern 7,76(5,66), Konzeſſionsabgaben 5,65(5,06) und außerordentliche Aufwendungen 0,42). Nach den erwähnten Abſchreibungen ſowie nach Abzug der übrigen Aufwendungen verbleibt ein Reingewinn von 7 295 920(7 320 644) /, aus dem die Verteilung von wieder 8 v. H. Dividende auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien in Vorſchlag gebracht wird, ſo daß 175 920(200 644)„ zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben. Auf der Tages⸗ orönung der am 5. Oktober ſtattfindenden HB ſteht außer den Regularien auch die Aenderung und Neufaſſung des Geſellſchaftsvertroges, wonach u. a. die Geſellſchoft ihr ganzes Vermögen auf die Hanſeſtadt Hamburg— frühe⸗ ſtens aber am 1. Juli 1960— übertragen kann, und zwar gegen Zahlung des zwanzigfachen Betrages der Durch⸗ ſchnittsdividende der letzten zehn Geſchäftsjahre vor der Uebertragung unter Ausſcheidung des beſten und des ſchlechteſten Geſchäftsjahres. * Beſitzwechſel. Die Anteile der Firma Hugo Roſen⸗ berg, Fabrik Pharmazeutiſcher Präparate Gmb, Frei⸗ burg i. Br., die mit einem Kapital von 200 000/ arbeitet, wurden durch Kauf von der Firma Aſta Aktiengeſellſchaft Chemiſche Fabrik, Brackwede bei Bielefeld, erworben. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungsmittel wurden für die Umſätze im September wie folgt feſtgeſetzt: Britiſch⸗ Hongkong 100 Dollar gleich 75.06 /, Britiſch⸗ Stratts⸗Settlements 100 Dollar gleich 139.88 ,, Chile 100 Peſos gleich.95 /, China 100 Yüan gleich 43.19 /, Mexiko 100 Peſos gleich 50.— ,, Peru 100 Soles gleich 51.58 //, Union der Sozialiſtiſchen Sowjet ⸗ Republiken 100 Sowjetrubel gleich 47.16 l. * 1,8 Millionen Arbeitsloſe in England.— Erneute Zunahme. Am 12. September belief ſich die Zahl der Arbeitsloſen in England auf insgeſamt 1 798 618. Die Ar⸗ beitsloſigkeit hat gegenüber dem 15. Auguſt ſomit um über 39 000 zugenommen und liegt um rund 450 000 über den Arbeitsloſenziffſern vom September vorigen Jahres. * Motor Columbus Ach für elektriſche Unternehmungen, Baden(Schweiz;— 5(0) v. H. Dividende. Der Ver⸗ waltungsrat dieſer der Brown⸗Boveri⸗Gruppe naheſtehen⸗ den Finanzierungsgeſellſchaft hat den Abſchluß des am 30. Juni 1938 abgelaufenen acht Monate umfſaſſenden Ge⸗ ſchäftsjahres genehmigt. Der Aktivſaldo der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung beträgt 2 526 248 ffr. Der HV wird die Verteilung einer Dividende von 5(0) v. H. vorgeſchlagen. 650 352 ffr. ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. * Die chileniſche Kupfer⸗Erzengung.— Rückgang. Im erſten Halbfahr 1938 betrug die chileniſche Kupfererzeugung 165 100 To. gegenüber 219 035 To. in der entſprechenden Vorjahreszeit. * Erhöhter Ueberſchuß der ſchwediſchen Zahlungsbilanz 1937. Nach einer Zuſammenſtellung des ſchwediſchen Han⸗ delsminiſteriums zeigte die auswärtige Zahlungsbilanz Schwedens für das Jahr 1937 einen Ueberſchuß von 178 gegen 122 Mill. Schwedenkronen im Jahre 1986. Dieſe Steige⸗ rung wurde durch höhere Schiffohrtseinnahmen ſowie Zinſen⸗ und Dividendenergebniſſe begründet. Dagegen meiſt die Handelsbilanz eine Zunahme des Einſuhrüber⸗ ſchuſſes von 120 auf 125 Mill. Schwedenkronen aus. „ Ausdehnung der Aluminiuminduſtrie in England. Die Northern Aluminium Co. hat beträchtliche Erweite⸗ rungsbauten für ihre Banbury⸗Werke in Auftrag gegeben. U. a. wird die Firmo Brightſide Doundry u. Engineering Co. Ltd. eine vollſtändige Reverſierwalzanlage liefern. Waren und Märkte Schweinezählung Sleigerung der Nachzuchi und hohe Ausmäsfung noſwendig Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts ermittelte die Schweinezählung vom 3. September 1938, in der die Beſtände der Oſtmark noch nicht enthalten ſind, einen Geſamtbeſtand von 23,40 Mill. Stück gegen 25,51 Mill. Stück bei der Zählung am 3. September 1937, was einer Ab⸗ nahme um 8,3 v. H. entſpricht. Darunter befanden ſich an Schlochtſchweinen(über 7 Jahr alt) 5,97(6,67) Mill. Stück oder 10,5 v. H. weniger, an Jungſchweinen(8 Wochen bis noch nicht% Jahr alt) 9,93(11,11) Mill. Stück oder 10,6 v. H. weniger, an Ferkeln(unter 8 Wochen) 5,54 (5,83) Mill. Stück oder 5,0 v. H. weniger und an trächtigen Sauen 0,98(0,91) Mill. Stück oder 7,7 v. H. mehr; davon entfielen au fFungſauen 0,24(0,18) Mill. Stück oder 38,3 v. H. mehr als zur entſprechenden Zeit des Vorfahres. Die Erhöhung der Nachzucht, die ſeit dem Dezember 1937 zu beobachten iſt, hat ſich in gleichmäßigem Tempo fort⸗ geſetzt. Bereits die Zählung vom Juni 1938 hatte gegen⸗ über dem Vorfahr einen Mehrbeſtand an trächtigen Sauen von 1,7 v. H. ergeben. Er iſt in der Septemberzählung gouf 7,7 v. H. angewachſen und nähert ſich damit der für die Deckung des Fleiſchbedarfs im Altreich erforderlichen Zahl. In Anbetracht der günſtigen Futterlage iſt aber eine weitere Steigerung der Nachzucht möglich und er⸗ wünſcht. Ferner iſt es, um die noch vorhandene Lücke im Jungſchweinebeſtand zu überbrücken, nach wie vor nötig, IAFTS-ZETIT TUNG Aittag-Ausgabe Nr. 462 NRhein-Mainische Abendbörse Weifer erholt Frankfurt, 5. Oktober Auch die Abendbörſe brachte nach den Rückſchlägen der verfloſſenen Tage in gleicher Weiſe wie die Mittagsbörſe eine weitere Erholung. Vereinzelt erreichten die Verbeſſe⸗ rungen 1 v. H. Immerhin war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich. Am Montonmartt, Stahlverein 102,75, Laura 16,5, Hoeſch 112,75(je plus), Mannesmann 110 (plus 76), Rheinſtahl 140,5(—), Buderus unv. 111, Dt. Erdöl 130,50(unv.). Auch die Farbenaktie eröffnete ohne Veränderung bei 154, Metallgeſellſchaft 12(plus 1,25), Ver. Dt. Metallwerke 170, Scheideanſtalt„Bemberg 138 (je plus). Von Elektropapieren Geſfürel 139,5(plus 1,5), RWeé 122,5, ASG 117,75(je plus), Licht und Kraft unv. 139,25. Banken unverändert, und zwar Deutſche Bank 117, Dresdner Bank 109, Commerzbank 110,25 onſt Ha⸗ pag 70,5, Adlerwerke 110, Demag 144,75(je plus), Weſt⸗ deutſche Kaufhof 98,75, Rheinmetall 129,50(je plus, Junghans 105,75(plus], AG für Verkehrsweſen 126,25 (plus), Eßlinger Maſchinenfobrik 105(plus), unv. Dit. Linoleum 152, Feinmechanik 92,5(unv.). Am Rentenmarkt wurden Reichsanleihe zu 130,75 und Reichsbahn⸗VA zu 125,50, ferner Farxben⸗Bonds zu 123 gefragt. Im Freiverkehr bewegten ſich Kommunal⸗Um⸗ ſchuldung bei unv. 94. die zur Zeit auf Maſt ſtehenden Schweine auf ein möglichſt hohes Gewicht auszumäſten. * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 4. Okt. Je 100 Kilv frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 14 20,0; 'öe16 20,30;'ö 17 20,40;'ö 18 20,50: W' 19 20,70; Roggen, durchſchnitt! Beſchaffenheit, 70/72 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 19 18,90 R 19 19,10; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G7 16,60; G 8 16,90; Futterhafer, ödurchſchnitll. Beſchaffenheit, 43/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis H. 11 16,80: H 14 17,30; Induſtriegerſte, Mindeſtgewicht 68 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 18,60; G 8 18,90; Braugerſte 2 20,50; dto. 3 21.—; dio. 4 2,50. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 1. 7. 1938, Abſchnitt 6, feſt⸗ gelegten Beſtimmungen. Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert: Wieſenheu: a) Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ ſund, trocken mit Beſatz(bis etwa 6] an minderwertigen Gräſern—5 ,; b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa 1/10) an minderwertigen Gräſern 4,60—5 60 ,; c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futterheu gut, geſund, trocken, ohne nennens⸗ werten Beſatz an minderwertigen Gräſern—6.— Luzerne, Eſparſette: a) geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa 5 vollwertigem Gräſerdurchwuchs—7 1; 5 gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa 7/10 voll⸗ wertigem Gräſerdurchwuchs 6,40— 7,40.— Kleehen: a) geſfund, trocken, handelsüblich mit bis etwa 1g voll⸗ wertigem Gräſerdurchwuchs—6; b) aut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa ½o vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs 5,60—6,60; Spelzſpreu, Erzeugerpreis.20—.50% Die Preiſe gelten je 100 Kilo waggonfrei loſe verladen Erzeugerſtation. Mit Bekanntmachung der HVGuß vom 17. 8. 38 wurden für das Gebiet des GWV Württemberg die nachſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe je 100 Kilo Stroh waggonfrei Erzeu⸗ gerſtation feſtgeſetzt: Roggenſtroh 3,30, Weizen⸗ und Dinkelſtroh 3,10 l. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh.— J. Dieſe Preiſe gelten für geſunde, handelsübliche, bindſoden gepreßte oder gebündelte Wore. Für drähtgepreßtes Stroh darf ein Aufſchlag bis zu 0,20% je 100 Kilo berechnet werden. e Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchofts⸗Verband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frochten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Stationl.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag. mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen.50% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812. Reines Kernenmehl.50% per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Tyve Weizenmehl, Baſis⸗Tupe 812 mit 4 v. H. Kartaoffel⸗ ſtärkemehl'ö 14 29,25;'ö 16 29,25; W 17 29,25 W̃ 18 29,25; W' 19 29,25 /.— Roggenmehl, Baſis⸗Type 997, R 18 23,30, R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle ein⸗ schließlich Sack, Weizenkleie W 14 10,30; W' 16 10,40'᷑e 17 10,45 W; 18 10,50: W' 19 10,60; Roggenkleie R 18 10,0; R' 19 10,50. Weizenfuttermehl jeweils bis zu.50/ per 100 Kilo teurer als Kleie. Für alle Geſchäfte ſind die Bedin⸗ gungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend— Markt⸗ verlauf: Die Umſatztäkigkeit in Weizen iſt beſchränkt, zu⸗ mal die Beſchaffenheit der Ware vielfach zu wünſchen übrig läßt. Dos Geſchäft in Braugerſte nimmt feinen Fortgang. zur Verfügung. Der Abzug der Ware erfolgt nur lang⸗ ſom. In Weizen⸗ und Roggenmehl kann der Bedarf ge⸗ deckt werden, während die Unterbringung von Mühlennach⸗ n in Württemberg zum Teil auf Schwierigkeiten Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr; Wefzen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,75, Jan, 3,887 März 3,95; Mai 4,022.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Nov. 88,50; Jan. 87,25 März 87,25; Mai 86,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) Oktober(38) 467; Noy. 470; Dez. 471; Jon.(39) 474; Febr. 475; März 46) April 477; Mai, Juni je 478, Juli 4797 Auguſt, Sept, Okt. je 478: Dez. 480; Jon.(40) 481; März 484; Maf 4863 Juli 488: Tendenz ſtetig. — Leinölnotierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Okt. 11,0; Leinſaat Klk. per Okt, 12,0? Bombay per Okt. 127/66; Leinſoatöl loko 23,0: Okt 27,10 Nov.⸗Dez. 21,9; Baumwoll⸗Oel ägypt. 20,0; Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Okt. 6,25. Neuyork: Terp. 25,78, Savannah: Terp. 20,75. Geld- und Devisenmarkt Paris, 5. Oktober.(Schluß amtlich London 178.93 Belgien 632 25 Oslo 806,75 Neuport 3781.— Schweiz 849,87 Stockholm 924.— Berlin 1496.— Kopenhagen 799,— Spanien 2 Italien 196,40 Holland 2135,.— London, 5. Oktober.(Schluß amtlich). Neuyork 480,53 J Liſſabon 110,18 J Hongkon 1300 Montreal 483.37 Helſingfors 225,84 Sch ange 0,862 Amſterdam 882,50 Budapeſt 2425, okohama 12 Paris 178.96 Belgrad 214. uſtralien 125, Brüſſel 2837,55 Sofia 405,— Mexiko 2 Italien 9718,— J Moskau 2535,[ Montevideo 19877 Berlin 119,50] Rumänten 660, Valparaiſo 120,0 5 2104, 50 N 600.— Buenos 5 then 548.— auf London 1905, Kopenbagen 2142,12] Warſckav 2525.— Sudafelka 100,2 Stockholm 1941,25 Auenosdtres 1895, n Oslo 1990,— J Rio de Jan. 293,.— Melalle a Hamburger metalinotierungen vom 5. Oktober Banca- u. f. 1 1 15 e Arte Brieff Geld Briefſcheld[Hüttenrohzint p. 100 kg) 18,75 18,7 Jane 54.25 54.25 200.0260,0 Helafllber er 14% 59.80 550 1 54,25 054.2520, 020.0[Feingold(RM per 9).84 2 2 ärz 54,2554, 25260, 00 260,0 Alt⸗Blatin(Abfälle) 7 7—* Eircapr. RM per g) 5 a 44 echn. reines Platin Juni* 222 Detailpr.(RM per g uli 3 Auguſft— 41 42 September.... Antimon diegules chi A 54 5 5 000 e mber 54, 25260, 260,0] Queckſilber(Eper Flaſche) Dezember 54, 2554,25260,0 200,0 Wolframerz 11 19 04 Sterling zu einem Preiſe von 144/10 ſh pro Un N e 5 1 1 4 Futterhafer und Futtergerſte ſtehen, genügend 2 9 6 hafen Mannheimer Hafenverkehr 30 80 im Sepfember. rd des Rheins bewegte ſich nach dem Mann⸗ geſtellt: er 1938 betrug der Geſamtumſchlag 4714574 To., en Zeitraum des Vorjahres n 462 und 271 em und der des Neckars 256 em. Jufolge des zurückgehenden 10⸗ e im letzten Monatsdrittel die Ablade⸗ hrzeuge einge ſchränkt und ſomit mmen werden. Stillgelegte Schiffe nonat nicht vorhanden. * eine etrug im Berichtsmonat 814175 0 9 To.), gegenüber dem Vor⸗ gen 155 ob. mehr. In den Monaten Januar bis der Di uge mit eigener 28 mit 1487 Umtau 3 neuen an. Di ab inne Serie g: Fahr rzeuge a kähne 68 mit 11 622 To. afen entfa Ankunft 315 418 Tonnen, To., auf den Induſtriehafen entfallen: An⸗ To., Ab 10 5 58 To., auf den Weinan⸗ entfallen: * Upt Zeitzer Eiſengießerei und. AG, — Wieder 8 v. H. Dividende. Der 0 Dividende von wieder 8 v. H winn einſchl. 5313(146 vidende 19 l 4175 658 To. Concordia Rbeinverkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ ſchon kurz gemeld 687, Schleppk e 892 mit 738 206 To., Abgang: Fahr⸗ 5 Umlauf mit eigener Triebkraft 676, Schleppkähne 88g mit 6proz. onnen. zu 102 v. H. Garverlehr: Ankunft: Fahrzeu Trieb⸗ mehr den ſch ihrer 4, 5proz e Til rhalb 811 ung der Güter! wagen wurden Im Hand ſtriehafen 11 233 10⸗ To.⸗Wagen. fen 19207 10⸗To. Wagen, 37 wird mit zur, Verteilung gelangen.(HV 20 Bergbau⸗ AG, „hat die Geſellſe befindlichen (früher 7proz. Anleihe zum 2. Januar 195 Inhabern dieſer S0 Stücke in hypothekariſch ge neuen An 20 Jahren durch jährliche Ar Lum 8 z gelchehen, To., t Haup 16 433 To. dem Rhein während des Bericht im Rheinauhafen der Ob. Teilſchuloͤverſce hre bun 3 Teil je 50 Abgang 23 845 To. Zahlen enthaltene Um chlag v beträgt auf monats agen, im Indu⸗ 16 683 Zeitz. r erſte 9 am 1. Juli 19 Sich wird beantragt hat in der Zeit vom 5. den Umtauſch von 97,75 v. H. 1938 in bar au iſtſeide zkonzern S werden kann. Zuverläſſige, vollkommen ſelbſtändige d. J geſuch t. Köchin Zeugniſſen, nur Ia Kraft, die lt ſelbſtänd führen muß, rau ſelbſt oft abweſend, zum 1. Nopbr. c mit Lichtbild und en unter X V 121 an die Ge⸗ 81 Jahre. ſchrift, Kenntniſſe Geſchäftsſtelle d. ſpäter zu verändern. welch. Art. Vielſeitig, und Maſchinenſchr. Zuſchriften unter V W 17 an die *5015 Junger Mann ſucht ſich zum 15. 10. od. 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In Verbindung damit wird eine Zählung der leerſtehenden Woh⸗ nungen und Geſchäfts räume durch⸗ geführt. Die Druckſachen für die Aufnahme und Zählung werden z. Z. durch Bedienſtete der Stadt Mannheim an die Hauseigentümer oder Hausverwalter Sollten hierbei einzelne verſehentlich übergangen ſo wird erſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 10. Oktober für das Stadtgebiet bei der Städtiſchen Kundenliſtenſtelle, N 2. 4, für die Vororte bei den zuſtändigen Ge⸗ meindeſekretariaten abzuholen. Die Aufnahmeliſten ſind nach dem Stand von Mitternacht 9./ 10. Oktober auszufüllen, und zwar die Haus⸗ liſte und die erſtmals ausgegebene Hausliſte V ſowie der Vordruck zur Zählung leerſtehender Räume durch den Hauseigentümer oder deſſen Stellvertreter, die Haus⸗ haltsliſte durch feden Haushalts⸗ börſtand, das Betriebsblatt durch den Betriebsinhaber. Die An⸗ leitungen für die Ausfüllung der Vordrucke ſind genau zu beachten. In der Haushaltsliſte ſind die Fragen hinſichtlich der Wehrſteuer(Seite 4) für die Staatsangehörigen der gage gare 1914—1918 ein⸗ ſchließlich ſowie die Spalte 4 be⸗ ſonders ſorgfältig zu beantworten. Die ausgefüllten Haushaltsliſten und Betriebsblätter ſind bis 12. Ok⸗ tober an den Hauseigentümer zu⸗ rückzugeben, der ſie nebſt den zwei Hausliſten und der Liſte leer⸗ ſtehender Räume zur Abholung durch den ſtädt. Beauftragten be⸗ reit zu halten hat. Alle Liſten, die dem ſtädt. Beauftragten bei der Ab⸗ holung nicht übergeben werden können, hat der Hauseigentümer umgehend bei der Städt. Kunden⸗ liſtenſtelle, N 2. 4 in den Vororten bei den zuſtändigen Gemeinde⸗ ſekretariaten abzuliefern. Auf Verlangen des ſtädt. Beauf⸗ tragten müſſen die in den Liſten enthaltenen Angaben aufgeklärt und ergänzt werden. Die Aus⸗ füllung und Ablieferung der Liſten durch die Haushaltsvorſtände ſo⸗ wie die Mitwirkung der Haus⸗ eigentümer bei den Aufnahmen können nach 8 202 der Reichs⸗ abgabenordnung durch Geldſtrafen bis zu 5000., im Unvermögens⸗ falle durch Haftſtrafen bis zu vier Wochen erzwungen werden. Stg Mannheim, den 1. Oktober 1938. Der Oberbürgermeiſter Schlachthof ef dee Free Kuhfleiſch. Anf. Nr. 500 St. 15 Häuſer 7574 Zurück Of. med. Faust Luisenring 14 Tel. 215 80 ausgegeben. werden, Küchenherd Besonderes! wei ß, f. 30/ Hochmodernes zu verkaufen. f Schwetzinger Str. Wohnzimmer Nr. 144. 7041 in Kirſchbaum, V 1 gebraucht, 11 5 0 ig ornenme f Scerbitet, 35 1 Kredenz, Küchen 1 e Stühle Werbeſchau⸗ abzugeb. 375. Modelle. ſehr aut. ob. Ach. Baumannala. zugeben. S857 Verkaufshäuſer Möbelhaus T I, Nr. 7 8 binzenhöfer ernruf 228 85 Schwetzingerſtr. 3940 Nr. 48 W Ecke Kepplerſtr. I Sas gate geg. fügen fanmanchle geſchäft! gut nähend, für Eheſtandsdarl. 20% zu verkf. 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