Anzeigenpreiſe: 22 mim breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmillimeterzetle 50 Pfennta Für Famtlileu⸗ und Kleinanzefaen ermäßtate Grundpreiſe Allaemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr 9. Bei Zwangsveraleichen oder 2 4 2 am heimer General- umzelger Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen tu beſtimmten Ausgaben au beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim, Freitag, 7. Oktober 1038 149. Jahrgang— Nr. 464 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.8 Me und 62 Pfa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voß.70 Mk einſchl 60 Pfa Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerkeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 68 W Oppauer Str 8 Se vutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend. Monat erfolgen Mittag⸗ Ausgabe A 60 . 0— 2 4 74 e. 55 1 ie r. et 1 r * 2 e Slowatei ma ſelbſtündig EChamberlains Abſchlußſieg im Anterhaus le. + 1 1. * 8 . 2 2 7 er 8 rbot der Ehen mit Juden eder zurck in die deima 1 Auch Ehen mit ariſchen ausländiſchen Staatsangehörigen genehmigungspflichtig 0 55 5(Funkmeldung der NM.) ſchen Raſſe gehörend gelten. Es folgen dann Be⸗ ub +E Rom, 7. Oktober. ſtimmungen über Ausnahmen für beſtimmte Grup⸗ 1 Der Große Faſchiſtiſche Rat trat am Donnerstag pen von Juden italieniſcher Staatsangehörigkeit, 15 um 22 Uhr zu ſeiner außenpolitiſch wie innenpoli⸗ wie z. B. Kriegsteilnehmer mit Auszeichnung. 8 tiſch gleich wichtigen Herbſttagung zuſammen. f In Erwartung eines neuen Geſetzes über die Er⸗ Nach dem amtlichen Bericht wurde zu Beginn der werbung der italieniſchen Staatsangehörigkeit ſind Hleſtündigen Nachlſitzung zunächſt eine Tagesoro⸗ für alle übrigen italieniſchen Staatsangehörigen jü⸗ ie nung angenommen, in der der Große Rat des Fa⸗ diſcher Raſſe beſondere Grundſätze aufgeſtellt. 4 ſchismus dem italieniſchen Volk ſeine Anerkennung 1 können ſie nicht in die Faſchiſtiſche Par⸗ 40 für die Haltung ausſpricht, mit der es in der letzten 10 M 1 1 105 er Zeit„einen neuen Beweis für den tiefgreifenden rie ze irgendwelcher Art beſizen ober leite 8 Wandel gegeben hat, der durch die Revolution der die hundert oder mehr Perſonen beſchäftigen, le 5 Schwarzhemden im Geiſt und im Charakter der Ita⸗ können nicht mehr als 50 Hektar Land beſitzen, de liener vollzogen worden iſt. Der Große Rat des ſie können weder 155 Friedens⸗ noch Kriegszeit n Faſchismus iſt ebenſo wie alle Italiener ſtolz militäriſche Dienſte leiſten. Für die Ausübung darauf, mit dem Glauben, den Werken 55 ſind weitere Beſtimmungen vor⸗ 1 und den Waffen dem Du ce dienen z ö u⸗ geſehen.. 5 — fete ds 5„„ Die weiteren Beſchlüſſe ſehen u. a. vor, daß in nen, deſſen entſchloſſenes Eingreifen in die Ereig⸗ giſſe, deren abſchließende Entwicklung noch im Cange iſt, den Sieg des Friedens auf der Grundlage der Gerechtigkeit und den Anbruch jenes neuen Europa gekennzeichnet hat, das dem Duce ſelbſt vor Augen 1 10 und von ihm ſeheriſch verlangt und gefördert wird.“ Nach einer Ehrung des anweſenden Quadrumvirn General de Bono, der vor drei Jahren auf Befehl des Duce Adua eingenommen und damit die Erobe⸗ rung des Imperiums begonnen hat, behandelte der Große Rat des Faſchismus die Raſſenfrage, zu der nach eingehender Ausſprache und wiederholter Intervention des Duce folgende Erklärung ge⸗ nehmigt wurde: „Der Große Rat des Faſchismus betont als Folge der Eroberung des Imperiums die aktuelle Dring⸗ lichkeit der Raſſenfrage und die Notwendigkeit eines Raſſenbewußtſeins. Er erinnert daran, daß der Fa⸗ ſchismus ſeit 16 Jahren ſtets eine poſitive Tätigkeit entfaltet hat, die auf die quantitative und qualtta⸗ tive Hebung der italieniſchen Raſſe abzielt, eine He⸗ bung, die durch Kreuzungen und Baſtardbildungen mit unberechenbaren politiſchen Folgen ernſthaft ge⸗ fährdet werden könnte. Die Judenfrage iſt nur die für das Mutterland geltende Seite eines Problems allgemeinen Cha⸗ rakters. Der Große Rat des Faſchismus ordnet an: a] das Verbot der Eheſchließung von Italienern und Italienerinnen mit Angehörigen der hami⸗ tiſchen, ſemitiſchen und anderen nichtariſchen Raſſen, b) das für Zivil⸗ und Militärperſonen, die im Dieuſte des Staates und öffentlicher Körperſchaften ſtehen, geltende Verbot der Ehe⸗ bezug auf die Ausübung des Kultes nichts geändert werden ſoll und daß neben den Grundſchulen die Einrichtung mittlerer Lehranſtalten für Juden zuge⸗ ſtanden werden ſoll. Zu der Frage der Einwanderung von Juden nach Aethiopien ſchließt der Große Rat des Faſchismus die Möglichkeit nicht aus, in einigen äthiopiſchen Ge⸗ bieten eine kontrollierte Einwanderung europäiſcher Juden zuzulaſſen, auch um die jüdiſche Einwan⸗ derung von Paläſtina abzulenken. Flüchtlinge, die nach der Befreiung durch unſere Truppen in ihren Heimatort zurückkehren. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗M.) Ein Sieg, der zu erwarten war: Chamberlains Sieg im Anterhaus Nach weitgehenden Zuſicherungen über weitere Aufrüſtungspolilik der Regierung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 7. Oktober. Die viertägige Unterhausdebatte über das Münchener Abkommen ſchloß mit einem großen Erfolg für die Regierung Chamberlain. Mit 366 gegen 144 Stimmen wurde die Politik Cham⸗ berlains gebilligt. Von Intereſſe bei der Abſtimmung war von vornherein die Frage, wieviele Mitglieder der Re⸗ gierungsparteien ſich der Stimme enthalten würden. Bei den K enthielten ſich 19, darunter Eden, Churchill, Duff Cooper, Harold Nicolſon und bei der Nationalen Areiterpartei einer der Stimme. ſchiedene Formen eines vorbereitenden nationalen Dienſtes gefunden werden ſollen, die es unötig machen, daß im Ernſtfall irgendwelche Maßnahmen improviſiert werden, ferner daß ein Nationalregiſter angelegt wird, wie es von der„Times“ ſtändig ge⸗ fordert wurde und auch erneut im heutigen Leitarti⸗ kel gefordert wird. Stärkere Heranziehung der Oppoſition Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 7. Oktober. Nach Abſchluß der Unterhausſitzung verließ Mi⸗ niſterpräſident Chamberlain London, um ſeine Fe⸗ Muſſolinis Friedenspolitik Von unſerem römiſchen Korreſpondenten Rom, Oktober. In der Kriſe, die Europa einige Wochen lang in Spannung hielt, hat Italien eine beſondere Rolle ge⸗ ſpielt. Muſſolini hat in dem raſch berühmt geworde⸗ nen„Brief an Lord Runciman“, der als Artikel im Popolo'Italia erſchien, und dann ſpäter in den An⸗ ſprachen, die er während ſeiner Beſichtigungsreiſe durch Oberitalien in Trieſt, Padua, Vicenza und Veronage halten hat, den italieniſchen Standpunkt un⸗ zweideutig klargeſtellt: Gerechtigkeit für Deutſchland, Ungarn und Polen, daher Zerſchlagung des auf einer Lüge errichteten tſchecho⸗flowakiſchen Staates. Der Duce ließ gleichzeitig keinen Zweifel daran, daß Ita⸗ lien an der Seite Deutſchlands ſtehen würde, wenn es über der tſchecho⸗ſlowakiſchen Kriſe zu einem all⸗ gemeinen Konflikt kommen ſollte. Muſſolini hatte alſo Italien zum Vorkämpfer der polniſchen und der ungariſchen An⸗ ſchließung mit Ausländerinnen jedweder Raſſe, Dieſe Zahlen wurden in den Wandelgängen nach rien in Schottland fortzusetzen, die zu Beginn der p rücche an Beneſch gemacht, und das war das neue eſ die Ehe von Italienern und Italienerinnen allem, was vorausgegangen war, als über! Kriſe unterbrochen wurden. Das Unterhaus wurde Element das er in die europäiſche Diskuſſion gebracht mit Ausländern ſelbſt ariſcher Raſſe bedarf der raſchend gering bezeichnet.„Die Zahl der 1 0 dann zum 1. November vertagt. Wenn es dann wie- batte. Die Gründe für dieſe Haltung des Duee ſind vorherigen Zuſtimmung des Innenminiſteriums, tiker im Regie rungslager war erheblich größer. s der zuſammentreten wird wird, es ſich verſchiedenen klar: Italien unterſtützt ſchon ſeit vielen Jahren d) die Maßnahmen gegen Perſonen, die das An⸗ iſt Chamberlain aber gelungen, einen großen Teil neuen Verteidigungsmaßnahmen gegenüberſehen. den ungariſchen Reviſtonsanſpruch, und Muſſolint ſehen der Raſſe in den Gebieten des Imperinms von ihnen jedenfalls davon zu überzeugen, daß zum Ferner werden infolge des Rücktritts des Marine“ ſah den Zeitpunkt gekommen, die Forderungen des — schädigen, müſſen verſchärft werden.“ mindeſten die demonſtrative Aeußerung dieſer kri⸗ miniſters Duff Cooper kleine Veränderungen im treuen Verbündeten endgültig zu verwirklichen. Die le Weiter erinnert der Große Rat des Faſchismus tischen Einſtellung nicht angebracht ſer. Kabinett ſtattgefunden haben. letzlich nimmt Gerechtigleit verlangte dieſelbe Haltung hinſichtlich rn, daran, daß„das Weltjudentum, insbeſondere Nach Anſicht parlamentariſcher Kreiſe haben da⸗ man an, Polens. Mit Polen verbindet Italien zwar kein 18 nach der Aufhebung der Freimaurerei, die treibende zu unter anderem auch Erklärungen beigetra⸗ daß im Winter die vielfache Forzerung nach ſchrifttiches Ben eng iaſtrümen aber die talen e 50 Kraft des Antifaſchismus auf allen Gebieten iſt, und gen, die Chamberlain noch geſtern vor der Abſtim⸗ einer ſtärkeren Betonung der nationalen Einig: polniſchen Beziehungen ſind ſchon ſeit vielen Jabren daß das ausländiſche oder abtrünnige italieniſche mung abgegeben hat. Auf Aufrage erklärte Cham⸗ keit dadurch Ausdruck findet, daß die Oppoſition ſehr herzlich. Italien hat ſtets die Bedeutung Polens . Daudentum in einigen entſcheidenden Zeitabſchnitten, berlain zunächſt, daß die Regierung nicht die Ab⸗ von der Regierung ſtärker zur Beratung heran⸗ als europäiſche Macht anerkannt und hat ſchon ſeit fer wie in den Jahren 1924 und 1925 und während des ſicht habe, eine allgemeine Wehrpflicht in Friedens⸗ gezogen wird und über vollzogene Maßnahmen langem die Hinzuziehung Polens in den engeren 2 abeſſiniſchen Krieges, einmütig faſchiſten⸗ zeiten einzuführen. In einer abſchließenden Rede umfangreicher als bisher unterrichtet werden Kreis der für die Geſchicke Europas verantwort⸗ 4 feindlich war.“ über das Münchener Abkommen teilt Chamberlain wird. lichen Großmächte verlangt. 2 Sämtliche antifaſchiſtiſchen Kräfte werden von dann ferner mit, daß er ſich dahin entſchieden habe, Dieſe verſchiedenen Maßnahmen würden auch Es iſt nun ein großer Erfolg der Diplomatie tsſt, ittdiſchen Elementen angeführt, das Weltjudentum keine Neuwahlen zu veranſtalten, weil er aus dazu beitragen, die innerpolitiſchen Gegenſätze, die Muſſolinis geweſen, daß ſein Eintreten zumal für 5 ſteht in Spanien auf der Seite der Bolſchewiſten von dem außenpolitiſchen Erfolg kein innerpolitiſches ſich in der letzten Zeit gezeigt haben, zu überbrücken. den ungariſchen Reviſtonismus nicht ſofort Jugo⸗ nner Barcelona. Kapital ſchlagen wolle. Ueber die Notwendigkeit einer weiteren Auf- ſlawien auf den Plan rief. Zweifelsohne blieb 0 Zum Verbot der Einwanderung uns Ferner teilte Chamberlain mit, daß eine ſofor⸗ rüſtung und über die Notwendigkeit einer ſtärkeren Jugoflawien neutral, weil„die Oſterverträge“ von 18. zur Ausweiſung ausländiſcher Juden tige Unterſuchung des geſamten militäriſchen Konzentrierung der innerpolitiſcher Kräfte beſtan⸗ 1937 eine ſo günſtige Atmoſphäre zwiſchen Rom und in erklärt der Große Rat des Faſchismus,„daß das und zivilen Verteidigungsſtandes nach den Er⸗ den eigentlich trotz aller Meinungsgegenſätze über Belgrad geſchaffen hatten, daß Jugoſlawien ſicher U. Geſetz über das Verbot der Einwanderung fremder fahrungen der Kriſe eingeleitet würde. Die die bisherige Außenpolitik Chamberlains wenig Mei⸗ war, Muſſolini würde Ungarn von vorzeitigen 25 Juden nicht verzögert werden konnte und daß die Kriſe habe bewieſen, daß eine ganz erhebliche nungsverſchiedenheiten. Der„Daily Telegraph“, der Schritten freundſchaftlich zurückhalten. Das Ver⸗ N Ausweifung der unerwünſchten Elemente— um das Verſtärkung der nationalen Rüſtungen eine un⸗ in letzter Zeit der Chamberlain⸗Politik gegenüber trauen zwiſchen Muſſolini und Stofadinowitſch hatte ö Wort zu gebrauchen, das von den großen Demokra⸗ abdingbare Vorausſetzung für die Fortſetzung eine kritiſche Haltung eingenommen hatte, ſchreibt ſich im Rahmen der„Oſterverträge“ ſo weit entwik⸗ ö tien zum Schlagwort gemacht und zur Anwendung der Friedenspolitik ſei. Schließlich deutete heute, daß, wenn Chamberlain denjenigen Forde⸗ kelt, daß die jugoflawiſche Regierung die italieniſche gebracht wird— unerläßlich iſt.“ Chamberlain noch an, daß die Regierung Anre⸗ rungen Rechnung trage, die nach allgemeiner Anſicht Hilfsſtellung für Ungarn nicht mehr als einen gegen Die Richtlinien für die Zugehörigkeit zur füdi⸗ gungen ſorgfältig prüfen werde, die bezweckten, im nationalen Intereſſe liegen, dann werde unzwei⸗ ſie gerichteten Akt aufzufaſſen brauchte. Der beſte Be⸗ ſchen Raſſe ſehen u. a. vor, daß das Kind zweier die opferwillige nationale Dienſt⸗ und Hilfs⸗ felhaft die Kritik an den Ereigniſſen in Mitteleuropa weis dafür iſt die Tatſache, daß Muſſolini einen Tag, jüdiſcher Elternteile ſowie das Kind eines füdiſchen bereitſchaft, die unzweifelhaft im Lande vor⸗ künft ſehr ſtark in den Hintergrund treten. Wenn nachdem er die Befreiung der ungariſchen Minderheit 1 Vaters und einer ausländiſchen Mutter und weiter handen ſei, ſchon in Friedenszeiten zu organi⸗ irgend jemand die nationale Einigkeit, die von allen von der Prager Unterdrückung gefordert hatte, die N derjenige, der ſich zur jüdiſchen Religion bekennt, ob⸗ ſieren. gewünſcht werde, in irgendeiner„ italieniſch⸗jugoſlawiſche Grenze überſchritt und von wohl er aus einer Miſchehe ſtammt, als zur jüdi⸗ Dieſe Aeußerung wird hier ſo aufgefaßt, daß ver⸗ könne, ſo ſei es heute Chamberlain. dem perſönlichen Vertreter Stojadinowitſchs mit be⸗ 2. Seite/ Nummer 464 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 7. Oktober 1938 ſonderen Ehren empfangen wurde. Noch vor drei Jahren wäre das unmöglich geweſen. hat die So vorausſchauende Süd⸗Oſt⸗Europa⸗Politik des Duce entſcheidend dazu beigetragen, daß in den Tagen der verſchärften Kriſe in dieſem von der tſchechiſchen Erſchütterung doch immerhin unmittelbar berührten Teil Europas abſolute Ruhe erhalten blieb, ohne daß deswegen die ungariſchen Wünſche unberückſich⸗ tigt hätten bleiben müſſen. Das Syſtem der„Oſter⸗ verträge“ hat ſich als ſtärker erwieſen als die Kleine Entente. Was Muſſolini für Deutſchland in den ver⸗ gangenen Wochen getan hat, iſt bekannt, und iſt zu⸗ dem vom Führer in der Sportpalaſtrede ſo warm⸗ herzig und unmißverſtändlich anerkannt worden, daß es nicht noch einmal ausdrücklich dargelegt zu wer⸗ den braucht. Hervorgehoben aber werden muß, daß der Duce, trotzdem er nicht den geringſten Zweifel darüber gelaſſen hat, wo Italien für den äußerſten Fall ſeine Stellung gewählt hatte, nicht durch über⸗ eilte militäriſche Maßnahmen die Lage kompliziert hat, und dadurch im letzten Augen⸗ blick die Hände zum Eingreifen frei hatte, als er von Chamberlain um ſeine Vermittlung gebeten wurde. Peſſimiſten haben aus der Tatſache, daß das eng⸗ liſch⸗italieniſche Vertragswerk immer noch nicht in Kraft geſetzt werden konnte, gefolgert, die Gegenſätze im Mittelmeer ſeien unüberwindlich groß. Es iſt aber keine Frage, daß es Muſſolini nicht ſo leicht ge⸗ fallen wäre, der aus London an ihn ergangenen Auf⸗ forderung ohne Zögern Folge zu leiſten, wenn das Vertragsmerk nicht die früher ſo ſcharfe Spannung wiſchen Rom und London bereits beträchtlich ge⸗ mildert hätte. Auch hier hat die von Muſſolini ſeit geraumer Zeit betriebene Politik des Ausgleiches durch direkte Ausſprache demnach Ergebniſſe erzielt, die ausgewertet werden konnten, als in entſcheiden⸗ der Stunde das Schickſal Europas auf des Meſſers Schneide ſtand. Die Ergebniſſe der Münchener Zuſam⸗ menkunft für Italien? Der Faſchismus hat ſeine Theſe vom Frieden der Gerechtigkeit, der Ge⸗ rechtigkeit für Deutſchland, Ungarn und Polen durch⸗ geſetzt. Er hat damit ſein Freundſchaftsverhältnis zu Deutſchland und Ungarn erneut aktiy betätigt, und die freundſchaftlichen Beziehungen zu Polen noch enger geknüpft. Was das für die Großmachtſtellung Italiens in Oſteuropa bedeutet, liegt auf der Hand. Italien ßat zweitens ſejt melen Jahren zum erſten Male wieder mit Großbritannien in einer gemein⸗ ſamen Aktion zuſammengearbeitet.„Das Münche⸗ ner Uebereinkommen iſt das Ergebnis der herzlichen zwiſchen Italien und Großbritannien herrſchenden Beziehungen“, ſchrieb das halbamtliche Blatt„Gior⸗ nale'Italia“. Das ſind Töne, die man in der ita⸗ lieniſchen Preſſe ſchon lange nicht mehr gehört hat. Der Union Jack, den eine Gruppe von Engländern vor dem Palazzo Venezia inmitten der jubelnden Maſſen bei der Rückkehr Muſſolinis aus München wehen ließ, hat ſymboliſche Bedeutung. Es iſt kein Geheimnis, daß das engliſch⸗taljeni⸗ ſche Vertragswerk u. a. auch deswegen noch nicht in Kraft treten konnte, weil Italien und Frankreich im delmeer noch nicht einig werden önnen. ſie trennende Frage heißt: Spanien. Man hört in Mom jetzt pielfach die Hoffnung ausſprechen, daß die Füßhlungnahme Muſſolinis mit Chamberlain und Daladier in München auf dieſem Gebiet einen erſten Schritt zu einer umfaſſenden Regelung bedeute. Es iſt verſtändlich, daß nach dem Druck der letzten Wo⸗ chen jetzt die Hoffnungen auf friedliche Löſungen üppig emporſchießen. Sollten ſie ſich verwirklichen, ſo hätte in München zum erſten Male die von Muf⸗ ſolinf ſteis verlangte Zudammenarßeit der Hierar⸗ chie der Großmächte“ des Viererpaktes funktioniert. 140 Tote innerho'b 24 Stunden (Funkmeldung der NM 3) Eine blutige Bilanz des Kleinkrieges in Paläſtina A Jeruſalem, 7. Oktober. Die ſchweren Zuſammenſtöße, zu denen es im Laufe des Donnerstag und der vorausgegange⸗ nen Nacht in Paläſtina gekommen iſt, haben zu⸗ ſammen mit den gewohnten Bluttaten iusgeſamt 140 Tote gefordert. Die gemeldeten Kämpfe in der Gegend von Akko ſind äußerſt blutig verlaufen. Nach dem erſten Zu⸗ ſammenſtoß hatten ſich die Freiſchärler zurückgezo⸗ gen. Dann aber eilten ihnen die Einwohner des Ortes Tarſhiha zu Hilfe. Zu gleicher Zeit hatte die Polizei Unterſtützung durch britiſche Truppenabtei⸗ lungen erhalten. Das Gefecht lebte wieder auf und es wurde mit höchſter Erbitterung gekämpft. Min⸗ deſtens 60 Tote bedeckten die Walſtatt. Daladiers Finanzſorgen Warnung an die Preſſe vor„voreiligen Prophezeiungen“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters f— Paris, 7. Oktober. Miniſterpräſident Daladier hat geſtern abend nochmals eine energiſche Preſſeerklärung erlaſſen, worin er gegen die zahlreichen Falſchmeldungen und voreiligen Prophezeiungen über die bevorſtehenden Finanzmaßnahmen der Regierung proteſtierte. Man ſolle doch der Regierung Zeit laſſen, damit ſie ruhige und vernünftige Arbeit leiſten könne.„Ich hoffe, baß die Franzoſen die Entſcheidungen der Regie⸗ rung mit der gleichen Ruhe erwarten werden, wie in den vergangenen gefährlichen Tagen der inter⸗ nationalen Kriſe.“ Was zu der neuen Hochflut von Falſchmeldungen geführt hat, iſt der geſtern veröffentlichte letzte Aus⸗ weis der Bank von Frankreich. Aus ihm geht her⸗ vor, daß das franzöſiſche Zentralnoteninſtitut wäh⸗ rend der Kriſentage nicht weniger als fünfzehn Mil⸗ liarden neue Notenzettel ausgeben mußte, um dem Anſturm des Publikums auf die Banken gerecht zu werden. Der Notenumlauf in Frankreich iſt infolge⸗ deſſen auf 125 Milliarden geſtiegen, die Golddeckung dagegen iſt von 43 auf 38 v. H. geſunken. Man kann ohne Irtum annehmen, daß augenblicklich mindeſtens 20 bis 25 Milliarden überflüſſige Kapitalien in Frankreich im Umlauf ſind. i Die Dieſe Maſſe drückt natürlich bedenklich auf die Es iſt nämlich die Gefahr gegeben, daß, wenn die Regierung auf Grund Finanzpolitik der Regierung. des Ermächtigungsgeſetzes zu neuen Steuermaß⸗ nahmen greift, obwohl ſie dies ſchon bis an die Grenze der Erſchöpfung getan bat, die flüſſigen Ka⸗ pitalien nach dem Ausland verſchwinden oder theſau⸗ riert werden. 85 8. Ein Marſch des Friedens: Auch hier haben die anb, Ziegenhals, 7. Oktober. Der Auszug der deutſchen Wehrmacht am Don⸗ nerstag in die IV. Zone vollzog ſich, wie überall im Sudetenland, als Marſch des Friedens. Das iſt keine militäriſche Okkupation. Hier kommen Brü⸗ der zu Brüdern. Und brüderlich war auch der Emp⸗ fang der Truppen auf ihrem Weg von Weidenau, Jauernig, Ziegenhals und Olbersdorf zu den Tages⸗ zielen, die faſt bis zur Mitte des Altvater⸗Maſſivs geſteckt waren. Wir fahren in Ziegenhals mit den Truppen in die IV. Zone ein. Schon bald danach, bei Breiten⸗ furth, müſſen wir wenden: eine Eiſenbahnbrücke ift dort von den Tſchechen geſprengt und liegt in den Fluten. Ringsum ſind die Häuſer von der Wucht der Exploſion vollſtändig eingedrückt worden. Ueber die Notbrücke geht es weiter, vorbei an Trümmern von Betonklötzen und Drahtverhauen. Höher hinauf windet ſich die Straße. Kühler Wind weht von den Kämmen herab. Wir ſind in Oberlindewieſe, einem Grenzpunkt der heutigen Einmarſchzone. Dort bietet ſich das Bild ſinnloſer Zerſtörung: eine Eiſenbahnbrücke, die mitten in der Nacht ohne Warnung geſprengt wurde, umgeben von Häuſertrümmern. 100 Meter daneben verläuft die Bahnſtrecke. Sie iſt von Freiwaldau bis nach Linde⸗ wieſe geſprengt und unbrauchbar gemacht. Oben, auf dem Hochſcharkamm, haben die Tſchechen in den letzten Tagen die dort poſtierten Batterie⸗Stellun⸗ gen in die Luft gehen laſſen. Auf der Straße nach Ramſau treffen wir Trupps ſudetendeutſcher Soldaten, die bei der Mobiliſierung in die Kaſernen im Innern des Landes, in der Tſchecho⸗Slowakei und an der ungariſchen Grenze einrücken mußten, und geſtern und vorgeſtern auf Grund des Münchener Abkom⸗ mens wieder freigelaſſen werden mußten. Sie zei⸗ gen ihre Entlaſſungsſcheine vor, in denen es heißt, daß ſie am 5. Oktober„in das nichtaktive Verhölt⸗ nis entlaſſen worden ſind“. Sie berichten, daß ſie bei Goldenſtein die Sprengung der dortigen Panzer⸗ werke beobachtet haben. Aus den zerſtörten Unter⸗ ſtänden quellen ſchwarze Rauchwolken. Während wir noch mit ihnen ſprechen, hebt ein Rufen und Winken an: Aus dem Tal herauf kommen die erſten Frefkorpskämpfer und Flüchtlinge aus dem Reich zurück. Und nun gibt es zwiſchen dieſen ſudeten⸗ deufſchen Soldaten und iören Kameraden ein langes Händeſchütteln und Wiederſehensfeiern. Bald ſieht man in den Dörfern Freikorpsleute und die entlat⸗ lit den deulſchen Truppen in die IV. Zone Tſchechen vor ihrem Abzug noch alles zerſtört und geſprengt ſenen ſudetendeutſchen Soldaten Arm in Arm mit den Befreiern aus dem Reich. Die Bevölkerung hat nach dem geſtrigen Abzug der letzten Tſchechen noch in aller Eile Erntekronen an hohen Maſten aufgezogen. Muſikkapellen werden ſchnell zuſammengeſtellt, und Freudenumzüge for⸗ mieren ſich. Die deutſchen Regimenter werden über⸗ all auf den Marktplätzen von den Gemeindevertre⸗ tern feierlich willkommen geheißen. Beſonders ein⸗ drucks voll verlief dieſer Begrüßungsakt auf dem weiten Ring⸗Platz der 700 Jahre alten deutſchen Stadt Freiwaldau. Großer Jubel herrſchte, als auf Laſtwagen reichsdeutſche Tageszeitungen verteilt wurden, um die ſich die Menſchen, die ſolange keine deutſche Zeitung mehr zu Geſicht bekommen hatten, förmlich riſſen. Als die Abenddämmerung einſetzt, Der Beſetzungsplan flammen in Stadt und Land in den tannengeſchmückten Fenſtern Tauſende und aber Tauſende Lichter vor den Bil⸗ dern des Führers auf. Rieſige Hakenkreuze an Kirchtürmen und Häuſerwänden leuchten weithin ſichtbar. Dann verſtummt das feſtliche Treiben. Eine Nacht des Friedens ſenkt ſich über ein freies Land. Endͤbeſetzung des Abſchnittes IV (Funkmeldung der NM 3 + Berlin, 7. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Truppen des Generaloberſt von Rundſtädt ſind heute(7. 10.) 8 Uhr zum Marſch über die geſtern erreichte Linie wieder angetreten. Sie führen heute die Beſetzung des Gebietsabſchuittes IV zu Ende. bis zum 10. Oktober Znaim, Reichenberg, Gablonz, Troppau, Brüx, Auſſig werden befreit werden! dub. Berlin, 7. Oktober. Auf Grund des Münchener Abkommens und der daraufhin erfolgten Feſtſtellungen des Internatio⸗ nalen Ausſchuſſes werden die deutſchen Truppen bis zum 10. Oktober folgende weitere Gebiete in Böhmen und Mähren beſetzen: 1. An der Grenze des Gaues Niederdonau: am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Nikols⸗ burg und zwiſchen Frain und Neu⸗Biſtritz, am 9. Oktober ab 10 Uhr das Gebiet um Znaim und Mähriſch⸗Krumau, am 10. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet weſtlich Neuhaus und den Brückenkopf ſüdlich Preßburg. 2. An der Grenze des Gaues Ober don au und im Böhmer Wald: am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet bis zur Linie Steinbach—Böhmiſch⸗Krumau— Winterberg Waldmünchen, die genannten Orte eingeſchloſſen. 3. An der nordoſtbayeriſchen und ſäch⸗ ſiſchen Grenze: am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Reichen⸗ berg und Gablonz, am 9. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet bis zur Linie Biſchofteinitz⸗Wacherau— oſtwärts Luditz Die Slowakei wird autonom! Bildung einer ſelbſ ändigen ſlowakiſchen Regierung in Preßburg dnb. Preßburg, 6. Oktober. Am Donnerstag wurde die erſte flowaliſche Regierung mit Abgeordneten Tiſo als Miniſter⸗ präſidenten an der Spitze ins Leben gerufen. Die flowakiſche Regierung hat ein Manifeſt erlaſſen, das ſich gegen den jüdiſchen Marxismus und für eine friedliche Löſung aller ſtrittigen Probleme im Rahmen des Münchener Abkom⸗ mens ausſpricht. Das Maniſeſt enthält auch einen Proteſt gegen die Aenderung der Grenzen der Slowakei ohne Hinzuziehung eines bevoll⸗ mächtigten Vertreters der fſlowakiſchen Nation. Frner wird ein internationaler Schutz für die im Ausland wohnenden Minderheitsangehörigen und ſchnellſte Demobiliſierung des tſchecho⸗ſlowakiſchen Heeres gefordert. Um 17 Uhr begann der feierliche Einzug der ſlo⸗ wakiſchen Regierung in Preßburg. Die Slowakiſche Autonomiſtiſche Volkspartei hat bekanntlich im Zuge der Nationalitätenverhandlun⸗ gen der Prager Regierung ein Memorandum unter⸗ breitet, in welchem die ſlowakiſche Forderungen feſt⸗ gelegt ſind. Nach dieſer Denkſchrift ſoll der Slowakei im Rahmen des tſchecho⸗flowakiſchen Staates volle Selbſtändigkeit zugeſtanden werden. Es handelt ſich dabei um einen Dualismus wie ſeinerzeit bei der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mo⸗ narchiſe. Als Kennzeichen des gemeinſamen Staats⸗ verbandes ſollten nur erhalten bleiben: 1. Der Staatspräſident als gemeinſames Staatsoberhaupt, 2, die gemeinſame Außenpolitik, und 3. das Finanz⸗ weſen. Einem gemeinſamen Parlament ſollten nur die Entſcheidungen über die gemeinſamen An⸗ gelegenheiten, wie ſie oben genannt wurden, vorbe⸗ halten ſein. Hinſichtlich der Armee verlangten die Slowaken die Aufſtellung von eigenen ſlowaki⸗ ſchen Truppen mit flowakiſchen Offizieren und flo⸗ wakiſcher Kommandoſprache. Der erſte flowakiſche Miniſterpräſident Tiſo ge⸗ hört dem geiſtlichen Stande an und war ſeit Jahren ſtellvertretender Vorſitzender der Slowakiſchen Volkspartei, während noch Pater Hlinka den Vor⸗ ſitz führte. Er iſt gründendes Mitglied der Slowa⸗ kiſchen Volkspartei, ſerner Mitglied des Ppager Ab⸗ geordnetenhauſes. Im Lande galt er als Mann des regierungsfreundlichen Flügels der Slowakiſchen Volkspartei. Er wurde mit der Führung der Ge⸗ ſchäfte betraut, als Pater Hlinka vor wenigen Wochen die Augen zur ewigen Ruhe ſchloß. Wie aus der Umgebung des flowakiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Tiſo verlautet, wird Dr. Joſef Tiſo im Laufe des Freitag in Prag eintreffen. Wie wei⸗ ter bekannt wird, gehören der neuen flowakiſchen Regierung die Abgeordneten Sidor und Mach an. Beide Perſönlichkeiten ſind ſeit langem an führen⸗ den Stellen in der Slowakiſchen Volkspartei tätig. Abgeordneter Sidor iſt ein Schüler Pater Hlinkas. Später war er ſein Sekretär und engſter Mitarbei⸗ ter. Sidor iſt der Führer der ſlowakiſchen autono⸗ miſtiſchen Jugend. 8 5 ** Dr. Joſef Tiſo, der Vorſitzende der erſten ſlowa⸗ kiſchen Regierung, ſteht im 51. Lebensjahre. Er ſtammt aus Groß Bytca. Dr. Tiſo, der in Wien ſtudiert hatte und 1918 Profeſſor der Theologie f wurde, gründete in der Umſturzzeit den Slowaki⸗ ſchen Nationalrat in Neutra. 1921 wurde er zum Sekretär des Biſchofs von Neutra ernannt. 1924 wurde er Pfarrer in Banovee, ſpäter Bezirks⸗ dechant. Dem Prager Abgeordnetenhaus gehört Dr. Tiſo ſeit 1925 als führendes Mitglied der Slowaki⸗ ſchen Volkspartei an, die er in den Jahren 1927/28 als Miniſter für Geſundheitsweſen vertrat. Auch nach dem Wiederaustritt der Partei ſetzte er ſich für die Erfüllung der politiſchen Forderungen der Slo⸗ wakiſchen Volkspartei ein, die er im Verhandlungs⸗ wege zu erveichen ſuchte. Eine Prager Darſtellung anb. Prag, 6. Okt. Amtlich wird mitgeteilt:„Die Prager Regierung hat an Stelle des Präſidenten der Republik den Ab⸗ geordneten Dr. Joſef Tiſo, amtierenden Vizepräſti⸗ denten der Slowakiſchen Volkspartei, zum Miniſter für die Verwaltung der Slowakei ernannt. In Er⸗ gänzung zu dieſem Dekret hat die Regierung den Miniſter Dr. Tiſo um den Vorſchlag weiterer ſlowa⸗ kiſcher Miniſter erſucht, die bis zur endgültigen Re⸗ gelung die Regierungsgewalt in der Slowakei aus⸗ üben werden.“ Das ſlowakiſche Maniſeſt (Funkmeldung der NM.) + Prag, 7. Oktober. Das Manifeſt der neuen Regierung wurde von der ganzen flowakiſchen Bevölkerung mit Be⸗ geiſterung entgegengenommen. In dem Manifeſt heißt es u..: „Die Münchener Vereinbarungen der vier Welt⸗ mächte haben die ſtaatlichen und politiſchen Verhält⸗ niſſe in Mitteleuropa grundſätzlich geändert. Wir Slowaken als ſelbſtändige Nation, die wir ſeit altersher auf dem Gebiete der Slowakei leben, machen für uns das Selbſtbeſtimmungsrecht geltend und berufen uns deshalb auf die international garantierte Unteilbarkeit unſerer ſlowakiſchen na⸗ tionalen Einheit und des Gebietes, das wir bewohnen. „Wir wollen frei nach eigenem Willen unſer zukünftiges Leben in vollem Umfange beſtim⸗ men, einſchließlich des ſtaatlichen Apparates. Wir wollen in Freundſchaft mit allen uns um⸗ gebenden Nationen leben und ſo zur Regelung der Verhältniſſe in Mitteleuropa beitragen. Wir harren aus an der Seite der Nationen, die gegen die marxiſtiſch⸗jüdiſche Ideologie der Zerſtörung und der Gewalt kämpfen. Wir ſind für die friedliche Löſung aller ſtrittigen Probleme im Geiſte der Münchener Vereinbarungen. Wir proteſtieren energiſch, daß die Grenzen der Slowakei ohne uns als die vollberechtigten Ver⸗ treter der Nation beſtimmt werden. Wir fordern internationalen Schutz der flowakiſchen Minder⸗ heit im Auslande. Wir fordern raſche Demobiliſie⸗ rung im Geiſte des Selbſtbeſtimmungsrechtes. Wir fordern ſofortige Uebernahme der Vollzugsgewalt in der Slowakei durch Slowaken. Der Sieg des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts bedeutet auch für die lowakiſche Nation die ſiegreiche Beendigung unſeres langjäh⸗ rigen Kampfes.“ f 8„55 bar 70 00) fepgeſtelt wort PoderſamSaaz—Brüx- Auſſig—Auſcha—Böhmiſch⸗ Leipa— Wartenberg, am 10. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet ſüdweſtlich Pilſen und das Gebiet bis zur Linie ſüdlich Jechnitz Poſtelberg—LeitmeritzLiboſch—Böhmiſch⸗Aiche. 4. An der ſchleſiſchen Grenze: am 8. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet um Hohen⸗ elbe und Trautenau, das Braunauer Land, das Ge⸗ biet um Mähriſch⸗Schönberg ſüdlich Freudenthal und Troppau einſchließlich des Hultſchiner Ländchen, am 9. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet ſübdlich und oſtwärts von Trautenau, um Schildberg, um Mäh⸗ riſch⸗Neuſtadt, Pärn und ſüdlich Troppau, am 10. Oktober ab 10 Uhr bzw. 12 Uhr das Gebiet des Adlergebirges um Zwittau, Mähriſch⸗Trübau, Bodenſtadt und Neu⸗Titſchein. Wie Friedland ausgeräumt wurde dnb. Friedland, 6. Oktober. Man konnte in dieſen Tagen eindringliche Bei⸗ ſpiele dafür erleben, wie das Sudetendeutſchtum ſich ſo feſt organiſiert hat, daß es den Anforderungen des Neuaufbaues jederzeit gewachſen iſt. Gleich am erſten Tage verſchwanden im ſudetendeutſchen Gebiet die tſchechiſchen Zwangsnamen, die man deutſchen Orten verliehen hatte. 4 Die Poſtbeamten aus Friedland waren ſämtlich Tſchechen, die vor dem Einzug der deutſchen Truppen das Weite geſucht hatten, nicht ohne wertvolle Apparate zu zerſtören. Noch ehe eine Anweisung von der Reichspoſt eintraf, hatte die Sudetendeutſche Partei ſchon ihre Beamtenorganiſation heran⸗ gezogen, um penſionierte ſudetendeutſche Poſtbegmte zur Wiederaufnahme des Poſtdienſtes einzuſetzen. Nicht anders war es auf dem Bahnhof, wo die „Tſchechen auch den letzten alten Wagen und ſelbſt die Telegraphen der Eiſenbahn mitgenommen hatten. Auch hier begann ſofort die Aufbauarbeit durch frü⸗ here ſudetendeutſche Beamte die in den letzten beiden Jahrzehnten von den Tſchechen aus dem Dienſt ge⸗ drängt worden waren. Im bisherigen Bezirksamt von Friedland, das etwa einem deutſchen Landratsamt entſpricht, ſind Büromaterial und Akten fortgeſchleppt, in der Be⸗ zirkskaſſe ſind Schließfächer„auf Grund der Pra⸗ ger Deviſengeſetze“ aufgeſprengt und beraubt wor⸗ den. In der Bezirkskrankenkaſſe hat der marxiſti⸗ ſche Leiter, einer von den nur noch 58 Marxiſten unter 4000 Wählern der letzten Gemeindewahl, die ganze Kaſſe mitgenommen. Alle Kraftwagen ſind von den Tſchechen beſchlagnahmt worden, ebenſo die Fahrräder, ſoweit ſie ihrer habhaft werden konnten. Ganz zu ſchweigen von den Rundfunkempfängern, die ſämtlich auf Grund der Poſtquittungen abge⸗ holt und in das tſchechiſche Gebiet„abtransportiert“ worden ſind. Die ſudetendeutſchen Verwaltungs⸗ ſtellen ſind ſofort an die Arbeit gegangen, um das fehlende Gut genau feſtzuſtellen, damit für die Rück⸗ gabe oder für den Schadenerſatz geſorgt werden kann. 8 Der Bürgermeiſter von Friedland, Dr. Hirſch mann, und der Bezirksleiter der SD, Schicketanz, ſind mit mehreren Kameraden der Stadtverwaltung von tſchechiſchen Gendarmen vor der Räumung in den Kerker fortgeführt worden. Für ihre Befrei⸗ ung wird geſorgt werden. Prag hält ſeine Zuſicherungen nicht! dnb. Warſchau, 6. Oktober. Die Polniſche Telegraphenagentur macht in einer Meldung aus Mähriſch⸗Oſtrau darauf aufmerkſam, daß die von der Prager Regierung übernommenen Verpflichtungen Polen gegen⸗ über nicht eingehalten werden. 5 Bis jetzt ſeien immer noch nicht die in der tſchechi⸗ ſchen Armee dienenden polniſchen Soldaten entlaſ⸗ ſen worden.. Auch die Frage der Entlaſſung der polittſchen Gefangenen polniſcher Volkszugehörigkeit mache K 5 5 nur geringe Fortſchritte. Es befänden ſich ferner noch immer viele Polen in tſchechiſchen Kerkern, und die Gerichte und Staatsanwaltſchaften erklärten, daß ſie von den Zentralbehörden keine Anweiſungen erhalten hätten. Die Entlaſſung nahezu jedes ein⸗ zelnen polniſchen Gefangenen mache vorher die mehrfache Intervention der ſchen Vertretung erforderlich. Norwegen erkennt Nationalſpauien an. Wie das Außenminiſterium in Burgos bekannt gibt, ſind die diplomatiſchen Beziehungen zu Norwegen aufge⸗ nommen worden. Als erſtes der nordiſchen Länder hat Norwegen damit Nationalſpanien anerkannt. 70000 Juden in Italien. Die Zahl der italienk⸗ ſchen und ausländiſchen Juden in Italien iſt ein amtlichen Verlautbarung zufolge auf Grund Ende Auguſt durchgeführten Zählung mit 8 zuſtändigen konſulari⸗ ! Tf ß W K en 2. K „%„ 1— 1 n N el Freitag, 7. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 464 Verſtärkte Margarineverfſorgung Das„Deutſche Nachrichtenbüro“ teilt mit:„Ueber 8 die Verſorgung mit Fetten iſt die Oeffentlichkeit von maßgebenden Stellen vor kurzem unterrichtet wor⸗ den. Hiernach ſoll trotz unſerer günſtigen Verſor⸗ gungslage bei Margarinerohſtoffen nach wie vor ſparſam gewirtſchaftet werden. Zugleich muß der Verbrauch mehr als bisher den Bedürfniſſen der jahreszeitlichen Erzeugungsverhältniſſe der Milch⸗ Achten Sie auf zwei Dinge beim Schuhereme⸗Ein⸗ kauf, wenn Sie das echte altbewährte Erdal bekom⸗ men wollen, nämlich auf den Namen und auf den roten Froſch. Die Beiden bürgen für die gute, oft erprobte Erdal⸗Qualität! Erdal plegt die Schuhe und gibt ihnen mühelos Hochglanz! Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön! 19 wirtſchaft, der Vorratshaltung und der Marktord⸗ nung angepaßt werden. Um im Rahmen der nor⸗ malen Verſorgung in nächſter Zeit bei der ſaiſon⸗ mäßig abfallenden Milcherzeugung Margarineroh⸗ ſtoffe in erhöhtem Maße dem Verbrauche zuzufüh⸗ ren, wird bis Ende des Jahres auf die Kun⸗ denliſte für Butter auch Margarine (Spitzenſorte) ausgegeben werden, und zwar ent⸗ ſprechend der zu erſetzenden Butter. Die Margarine⸗ verſorgung wird im übrigen gegenüber den Vor⸗ monaten verſtärkt.“ Beſchwerde um eine Tankſtelle Es darf nur im Rahmen des Ortsbaupanes gebaut werden:— Aus der geſtrigen Bezirksratsſitzung Auf einem Anweſen in der Vogeſenſtraße in Friedrichsfeld wollte einer eine Tankſtelle ec⸗ richten. Die Baupolizei verſagte die Genehmigung. Die Beſchwerde ging an den Bezirksrat beim Polizeipräſidium Mannheim, der ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung damit beſchäftigte. Bei dem in Frage ſtehenden Gelände handelt es ſich um einen Bauplatz, der in einem Bezirk liegt, für den der Ortsplan noch nicht feſtgeſtellt iſt. Man weiß noch gar nicht, wie dort einmal die endgültige Stra⸗ ßenführung ausſehen wird. Schon deshalb konnte dem Beſchwerdeführer nicht entſprochen werden. Dazu kamen dann aber auch noch verkehrspolizeiliche Bedenken. So wurde die Beſchwerde zu rück⸗ gewieſen. Vater Rhein wird kühler Das Großkraftwerk Mannheim ſuchte um Verleihung des Rechtes nach, beim Kilometer 245,977 dem Rhein Waſſer zu entnehmen, das der Kühlwaſſerverſorgug des Werkes vorbehalten iſt. Es handelt ſich dabei um eine ſchon recht ſtattliche Menge, nämlich um je vier Kubikmeter pro Sekunde. Das Waſſer wird, nachdem es ſeine Kühlfunktionen er⸗ füllt hat, nach dem Rhein wieder zurückgeleitet, und zwar ohne jedwede Verſchmutzung. Das Geſuch wurde genehmigt. Genehmigte Wirtſchaftsgeſuche Zahlreich waren wieder die auf der Tagesord⸗ nung ſtehenden Wirtſchaftsgeſuche. Davon wurden die nachgenannten genehmigt: das Geſuch des Theodor Schäfer um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank „Zum Habereckl“ im Hauſe O4, 1, das Geſuch des David Henes um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zu den ſteben Schwaben“ im Hauſe IT 2, 17/18, das Geſuch des Joſef Weckeſſer um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank„Zum goldenen Hecht“ im Hauſe Schwetzinger Straße 149, das Geſuch des Philipp Wieland um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein ausſchank„Zum Tempel“ im Hauſe Laurentiusſtr. g. das Geſuch des Franz Meyer um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum Auto“ im Hauſe Stationsſtr. 7 in Waldhof, das Geſuch des Otto Kupfer um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Seckenheimer Straße 68, das Geſuch des Karl Wimmer um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein(nur in feſten Gebin⸗ den) im Hauſe Augartenſtr. 44 und das Geſuch der Babette Müller, geb. Pfaff, um Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank „Zum Bürgerſtübl“ im Hauſe U 4, 16. Bei einem weiteren Geſuch um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier wurde die Eutſcheidung um ein Jahr zurückgeſtellt. Das Geſuch betraf eine Neubaugegend in Feudenheim, man will nach einem Jahr erſt die Frage, ob ein Bedürfnis beſteht, prüfen. Der Reſt der Tagesordnung ſtellte Angelegen⸗ heiten der Handwerkergeſetzgebung dar. ar.—m. cee. Am Plut und Boden Das Okiober-Heft des Reichs ſchulungsbriefes Blut und NS Del P, von nahe⸗ Unter der Parole des Kampfes um Boden ſteht der neue Schulungsbrief der Folge Oktober 1938, der in einer Auflage zu pier Millionen erſcheint. Dieſe hohe Auflagen⸗ ziffer beweiſt ſchon allein die Beliebtheit des Schu⸗ lungsbriefes in allen Kreiſen der Bevölkerung. Mit einem Ausſchnitt aus der Rede des Beauf⸗ tragten des Führers für den Vierjahresplan Ge⸗ neralfeldmarſchall Hermann Göring, beim Kon⸗ greß der Deutſchen Arbeitsfront auf dem diesjähri⸗ gen Reichsparteitag der NS DA p in Nürnberg wird nn Laßt die Anker fallen! Ausflug des Mannheimer Schiffervereins in die Pfalz Der Mannheimer Schifferverein unternahm am vergangenen Sonntag bei herrlichſtem Sonnenſchein und ſtärkſter Beteiligung ſeinen alljährlichen Fa⸗ milien ausflug, der diesmal über Bad Dürk⸗ heim und die Limburg nach der Herzogmühle führte, wo Anker geworfen wurde, um den Mitglie⸗ dern einige fröhlichen Stunden bei Muſik, Tanz und Geſang zu bereiten. Es iſt zum Brauch gewor⸗ den, daß der MSV, wenn das Laub von den Bäu⸗ men fällt und die Herbſtwinde über das Land we⸗ hen und ſich an Bord empfindlich bemerkbar machen, als Abſchluß des alten Vereinsjahres ſeine Mitglie⸗ der nochmals um ſich verſammelt, um die Kamerad⸗ ſchaft und das Zuſammengehörigkeitsgefühl zu pfle⸗ gen. In dieſem Jahre ſtand der Ausflug unter dem Eindruck der größten weltgeſchichtlichen Ereigniſſe, die alle Herzen höher ſchlagen laſſen. Voll Dankbar⸗ keit wurde des Führers und Reichskanzler gedacht, der das deutſche Volk vor Kriegsgefahr bewahrt und ihm den Frieden erhalten hat. Vereinsführer Peter Kühnle warf einen kurzen geſchichtlichen Rückblick auf die letzten Septembertage, in denen es unſerem Führer gelungen iſt, unſere Brüder und Schweſtern im Sudetenland Großdeutſchland wieder zuzuführen. eee eee Sehenswerte Kleinkunſt rund um eine hübjche Modenjchau Vergnüglicher Herbſtanfang bei der„Badiſchen Hausfrau“ „Ich glaab als, es kennt kei Herbſcht werde, wann net die„Badiſche“ vorher kumme dät,“ ſo meint eine Hausfrau zur andern, als ſie ſich am Eingang des„Friedrichspark“ den Regen vom Man⸗ tel ſchüttelt. Wahrhaftig, man ſollte meinen, daß dieſe Kaffeeſtunden mit der Zeit ſelbſt den himm⸗ liſchen Wettermachern für ihr Frühjahrs⸗ und Spät⸗ jahrsprogramm unentbehrlich geworden ſind,— genau ſo unentbehrlich wie dem treuen Freundes⸗ ſtamm der Mannheimer Frauenwelt, die nun ſchon weit über zwei Jahrzehnte lang mit immer gleicher Begeiſterung dieſem beliebten Unterhaltungsnach⸗ mittag zuſtrömt und dabei den Berlinerinnen mit ihrem heuer dreißigjährigen Kaffeeſtundenjubiläum nur wenig nachſteht. Zuzugeben bleibt dabei allerdings, daß unter der Geſamtleitung von Hugo Neumann auch dies⸗ mal wieder alles geſchah, um die Folge der Darbie⸗ tungen ſo nett und abwechflungsreich wie nur mög⸗ lich zu geſtalten, wobei fröhliches Wiederſehen mit bewährten Kräften den Ueberraſchungseffekten eini⸗ ger vorzüglicher artiſtiſcher Neuheiten durchaus die Waage hielt. Da hätten wir unter den guten alten Bekannten zunächſt Anny Hannewald vom Frankfurter Schauſpielhaus, deren ſchlagfertige Lie⸗ benswürdigkeit ſie für den gerade bei ſolch einem bunten Programm nicht immer einfachen Poſten der Anſagerin ſo beſonders geeignet macht. Dann taten ſich Gabriele Loibl und Günther Roeder vom Nationaltheaterballett wieder mit ausgezeichneten Tanzſchöpfungen hervor, während der in dieſem Rah⸗ men gleichfalls nahezu unentbehrlich gewordene volkstümliche Witz Joſef Offenbachs ſich unter der Beihilfe von Lola Mebius in einem vielbe⸗ lachten Sketch von der Heiratsvermittlerin austoben konnte. Bleiben die„Neuen“: Slow Fips. der Exzentriktänzer, und ein ungemein komiſcher Mann namens Gummi, endlich das fabelhafte Stepduo Harry und Totto, lauter Leute von unwahr⸗ ſcheinlicher Gelenkigkeit, die den Hausfrauen mal wieder zeigten, was es mit den„Wegen zu Kraft und Schönheit“ auf ſich hat. Den mit Spannung erwarteten Hauptteil der Veranſtaltung nahm ein rund fünfzig Modelle um⸗ faſſende Schau der Herbſt⸗ und Winter⸗ kleidung ein, mit der ſich ein bekanntes großes Mannheimer Textilgeſchäft den einhelligen Beifall des weiblichen(und auch des beſonders abends recht zahlreich vertretenen männlichen) Pubikums erwer⸗ ben konnte. Denn man ſah nicht nur ſchöne, ſon⸗ dern auch im Preis erſchwingliche und dem prakti⸗ ſchen Bedarf entſprechende Kleider, Mäntel, Hüte, wobei der geſchickte„Stecknadelkünſtler“ mit ſeinen auf offener Bühne hingezauberten Kreationen den Reiz der Sache noch erhöhte. Allen Mitwirkenden bot Hermann Mayer am Flügel, nebſt weiterem orcheſtralen Zubehör, ver⸗ ſtändnisvolle muſikaliſche Unterſtützung. 15 Wee Mir TE, „ SENI N 808 Eine beſondere Ueberraſchung bot der Führerring des MS ſeinen Mitgliedern mit der Wiedergabe des vom pfälziſchen Sender verbreiteten Hörſpiels „Laßt die Anker fallen“, das heitere Epiſoden aus dem Schifferleben enthielt und zur Erhöhung der Stimmung weſentlich beitrug. Erwähnt ſei noch, daß eine Reihe von Mitgliedern bei der Her⸗ ſtellung des Hörſpiels mitwirkten. Keine Juden in Leiſtungskampfbetrieben Eine Entſcheidung des Arbeitsgerichts Eine intereſſante Entſcheidung fällte das Arbeits⸗ gericht Leipzig in einem Urteil, das von der Gau⸗ waltung Sachſen der DA mitgeteilt wird. Eine Leipziger Druckerei hatte einen jüdiſchen Schrift⸗ ſetzer entlaſſen, weil ſie ſich am Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe beteiligen wollte, zu dem das Vor⸗ handenſein einer rein ariſchen Gefolgſchaft Voraus⸗ ſetzung iſt. Der Jude erhob Kündigungswiderklage mit der Begründung, daß ſeine Entlaſſung nicht be⸗ triebsbedingt ſei, denn der beklagte Betrieb ſei in ſei⸗ ner wirtſchaftlichen Exiſtenz nicht gefährdet, wenn er ſich vom Leiſtungskampf ausſchließe. Das Gericht ſtellte in ſeiner Urteilsbegründung feſt, daß der Betrieb keine Ausſichten auf eine Aus⸗ zeichnung im Leiſtungskampf haben würde, wenn ſeine Gefolgſchaft nicht rein ariſch wäre. Das wei⸗ tere Verbleiben des Klägers in der Gefolgſchaft würde demzufolge die Beteiligung am Leiſtungskampf unmöglich machen. Es kann aber keinem deut⸗ ſchen Betrieb verwehrt werden, ſich am Leiſtungs⸗ kamf zu beteiligen. Es ſind keineswegs eigennützige und eigenſüchtige Motive, die bei der Kündigung des Klägers maßgebend wären, ſondern gerade die In⸗ tereſſen der Gemeinſchaft, nämlich der Betriebsge⸗ meinſchaft. Die Widerrufsklage wurde abgewieſen. — ze Silberhochzeit. Am 8. Oktober feiert Verſiche⸗ rungs⸗Inſpektor Georg Beuth mit ſeiner Ehefrau Gertrud, geb. Kunz, Mannheim, Renzſtraße 9, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. 5 Der Führer eröffnete das deutſche Winterhilfswerk 1938/39 Unſer Schaubild zeigt die Verteilung der Sachſpenden im Rahmen des Winterhilfswerkes 1937/88. (Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) dieſes Thema eingeleitet, um nun in erſchöpfenden Ausführungen weiter behandelt zu werden. Gün⸗ ther Pacyna gibt in einem Aufſatz„Der Kampf um Blut und Boden“ Bericht von der Auffaſſung unſerer germaniſchen Vorfahren über die Land⸗ nahme und von der heiligen Pflicht eines jeden, den von ihm bebauten Boden nicht nur als Privatbeſitz, ſondern darüber hinaus als Lebensgrundlage des ganzen Geſchlechtes zu betrachten. Die Urſachen des Freiheitskampfes der Bauern werden in eindringlicher Weiſe klar und verſtändlich dargelegt. Wir leſen von den großen Bauernführern Michael Gaismar, Wendelin Hipler, Florian Geyer und vielen anderen, die ſich alle in uneigennütziger 2005 122 700% 61 — 8 Weiſe in den Dienſt der Sache der Bauern ſtellten. Es waren reine nationalwirtſchaftliche und national⸗ politiſche Ziele, die bei dem Kampf in den Vorder⸗ grund geſtellt waren. Einen weiteren Beitrag zu dem Kampf um Blut und Boden liefert Wilhelm Staudinger:„Natio⸗ nalſozialiſtiſche Agrarpolitik“, Das, was Wendelin Hipler in ſeinen Heilbronner Forderungen vom Jahre 1525 für die Bauern forderte, und was die anderen großen Bauernführer erſtrebten, hat nach einer Zeit des Niedergangs nun im nationalſoziali⸗ ſchen Reich ſeine Erfüllung gefunden. Gute Bilder beleben die einzelnen Aufſätze wirkſam und machen die Vorgänge, die zu den Balk ernkriegen führten, für jeden verſtändlich. Paul Schmeiſer, Karlsruhe. ——— Kraftfahrer, Laubfall iſt gefährlich! Alljährlich, wenn das Laub zu fallen beginnt, meh⸗ ren ſich die Unfälle der Kraftfahrer. Auch jetzt wer⸗ den ſchon die erſten Unfälle durch Laub auf der Straße gemeldet. Das Laub, das in der Nacht vom Tau oder auch durch Regenfälle feucht wird, bringt durch ſeine Glätte Kraftfahrzeuge ins Schleudern, wenn ſie raſch fahren oder durch plötzliches Brem⸗ ſen zum Stehen gebracht werden ſollen. Die Stra⸗ ßenmeiſtereien ſorgen zwar auf den großen Durch⸗ gangsſtraßen für Beſeitigung des gefallenen Laubes, ebenſo wie auf den Autobahnen Reinigungskolonnen tätig ſind, aber reſtlos laſſen ſich die Straßen nicht von dem gefallenen Laub ſäubern, das Tag und Nacht von den Bäumen geweht wird. Die Kraftfahrer müf⸗ ſen eben, wenn ſie Straßen benutzen, die durch Wald führen oder vom Laub verweht ſind, mit beſonderer Vorſicht fahren. Fiſchkochkurſe des Deutſchen Frauenwerkes Das Deutſche Frauenwerk, Kreisſtelle Mann⸗ heim, Abt. Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft, teilt mit: In unſerer Fiſchlehrküche in L 12, 6 fin⸗ den die täglichen Abendkurſe nach Wahl der Ange⸗ meldeten ſtatt, d. h. die Art des Kurſes kann frei gewählt werden. Für den Monat Oktober ſind die Nachmittagskurſe(15 bis 18 Uhr) wie folgt feſtgeſetzt: 1 Woche: Am 17. 10. 38: Grundkurſus; am 18. 10. 38: Auf⸗ baukurſus; am 19. 10. 38: Fein⸗Fiſchkurſus; am 20. 10. 38: Fiſcheintopfgerichte. 2. Woche: Am 24. 10. 38: Kalte Platten vom Fiſch; am 25. 10. 38: Süßwaſſerfiſchkurſus; am 26. 10. 38: Bücklingsgerichte; am 27. 10. 38: Heringsgerichte. Dieſe Kurſe finden dann jeweils in latägigem Wechſel immer an den erſten vier Nachmit⸗ tagen einer Woche ſtatt. Anmeldungen kön⸗ nen in der Fiſchlehrküche täglich zwiſchen 16 und 18 Uhr(Fernruf Nr. 20031), oder in der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Frauenwerks, Abt. Volksw. ⸗Haus⸗ wirtſchaft, L. 9, 7(Fernruf Nr. 27196), erfolgen. Sammelanmeldungen ſind ſehr erwünſcht. L. R. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Die vorliegende Ausgabe enthält einen Proſpekt der Firma„Defata“, Mannheim, P 5,—4, an den Planken, betr.„Für die Familie“. V5 4. Seite/ Nummer 464 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. Oktober 1938 Anterlagen für die Steuerkarte 1939: Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober Genaue Angaben ſins wichtig für Wehrſteuer, Bürgerſteuer und Kirchensteuer Die hellblaue Steuerkarte ſpäter ſorgfallig nachprüfen Sie wird, wie der Runderlaß des Reichsfinanz⸗ miniſters vom 5. September bekannt gibt, hell⸗ blau ausſehen und wie auch bisher von den Ge⸗ meinden ausgeſchrieben werden, nur daß dieſe nach dem Dritten Geſetz zur Aenderung des Finanzaus⸗ gleichs für die Arbeit des Ausſchreibens künftig keine Entſchädigung vom Reich mehr erhalten. Daß die Eintzelheften über die neue Steuerkarte in jedem September den Gemeinden bekannt gegeben werden, hat ſeine Urſache in dem feſtliegenden Termin der Perſonenſtands aufnahme(am 10. Oktober jeden Jahres), welche den Gemeinden die notwen⸗ digen Unterlagen für die von ihnen geführte Ur⸗ liſte wie für die Steuerkarten lieferk. Aber nicht nur für die Gemeinden iſt dieſer Erlaß wichtig; auch für den Steuerzahler empfiehlt ſich die Kennt ⸗ nis deſſen, was auf der Karte einzutragen iſt, da Rechenfehler, Schreibfehler und ähnliche offenbare Unrichtigkeiten nur auf ſeinen Antrag von der zu⸗ ſtändigen Behörde berichtigt werden. f Einen erheblichen Raum nimmt in dem Erlaß die Beſcheinigung der WMehrſieuer ein. Wehrſteuerpflichtig werden im Steuerjahr 1939 jetzt auch die männlichen deutſchen Staatsangehöri⸗ gen, die im Kalenderjahr 1918 geboren ſind (und wie im Vorjahr die Jahrgänge 1914, 1915, 1916 und 1917) und ihren Wohnſitz oder Aufenthalt im Altreich haben. Sie ſind aber nur daun wehrſteuerpflichtig, wenn bei ihnen bis zum 10. Okt. 1938 eine endgültige Entſcheidung darüber getroffen iſt daß ſie nicht zur Erfüllung der zwei⸗ jährigen aktiven Dienſtpflicht einberufen werden, es ſei denn, daß ein Steuerbefreiungsgrund vorliegt. Ob eine endgültige Entſcheidung in dieſem Sinne getroff iſt den Angaben zu entnehmen, die von den m ichen Arbeitnehmern der Jahrgänge 1914. 19 1916, 1917 und 1918 bei der Perſonen⸗ ſtandsaufnahme am 10. Oktober in der Haus ⸗ haltsliſte über ihre Wehrdienſtver⸗ hältniſſe gemacht worden ſind Erhält bis zum 10. Oktober ein im Jahre 1938 zur Wehrſteuer Her⸗ angezogener ſeinen Geſtellungsbefehl ohne Angaben über die Dauer ſeiner Einberufung, ſo entfällt damit ſelbſtverſtändlich ſeine Wehrſteuerpflicht für das Jahr 1939. Die Wehrſteuer beträgt in der Regel in den epſten beiden Kalenderjahren der Wehr⸗ ſteuerpflicht 50 v. H. der Lohnſteuer, mindeſtens aber 4 y. H. des Arbeitslohnes, und in den folgenden Kalenderjahren 6 v. H. der Lohnſteuer, mindeſtens aber 5 v. T. des Arbeitslohnes. Die wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmer der Ge⸗ burtsjahrgänge 1914, 1915, 1916 haben für das K Uninhrniggg in der Regel die Wehrſte mannten Jahrgänge, bei denen die endgültige Ent⸗ ſcheiölrng über die Nichteinberufung zur Erfüllung der 2fährigen aktiven Dienſtpflicht erſtmalig bei der Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober 1938 vor⸗ gelegen hat und die für 1937 und 1938 noch nicht wehrſteuerpflichtig geweſen ſind, haben für das Ka⸗ lenderfahr 1939 die Wehrſteuer nach den erhöhten Sätzen zu entrichten. Die wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmer der Ge⸗ burtsjahrgänge 1917 und 1918 werden da⸗ gegen für das Kalenderfahr 1939 in der Regel die Wehrſteuer nach den ſ erhöhten Sätzen(50 v. H. der Lohnſteuer, mindeſtens 4 v. H. des Arbeitslohns) zu entrichten haben. Diejenigen wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmer, denen nach den Vorſchriften des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes Kinderermäßigung für mimdeſteus zwei Kinder zuſteht, haben die Wehrſtuer ſtets, d. h. auch in den beiden erſten Jah⸗ ven der Wehrſteuerpflicht, nur nach den einfachen Sätzen zu entrichten. Sind daher bei einem wehr⸗ ſteuerpflichtigen Arbeitnehmer der Geburtsjahrgänge 1914, 1915, 1916, 1917 und 1918 auf der Steuerkarte 1939 mindeſtens zwei Kinder vermerkt, ſo hat die Gemeindebehörde ſtets die Wehrſteuerpflicht nach den einfachen Sätzen auf der Steuerkarte 1939 zu beſchei⸗ nigen. Auch hier muß ſich der Wehrſteuerpflichtige davon überzeugen, ob auf ſeiner Sbeuerkarte der nicht für ihn anzuwendende Satz von der Behörde durch⸗ geſtrichen iſt. Iſt die Weherſteuerpflicht auf der Steuerkarte überhaupt verneint, ſo brauchen die Steuerſätze nicht durchgeſtrichen zu ſein. Neben den Eintragungen der Gemeinden über die Perſonen des Steuerpflichtigen und ſeine Heranziehung zur Wehrſteuer,— neben den vom Arbeitgeber auf dem dafür vorgeſehenen Raum zu exteilenden Beſcheinigungen über die Lohn⸗ und die Wehrſteuer enthält die Steuerkarte auch noch die Anforderung der a Bürgerſteuer die ſich nach dem Einkommen oder Arbeitslohn des Kalenderjahres 1937 bemißt. Kinderermäßigung und Alter ſind zu berückſichtigen. Dabei iſt freilich, wie der Erlaß dazu ausführt, zu beachten, daß nach der in Ausſicht genommenen Aenderung des Bürger⸗ Leer gewöhnlichen den einfachen Sätzen(6 v. H. der Lohnſteuer, 5 n eien T. des Arbeitslohnes) zu entrichten e en e ede 4c( e etwaige ſteuergeſetzes mit Wirkung vom 1. Januar 1939 ab für Kinder, die Juden ſind, Kinder⸗ ermäßigung nicht gewährt wird. Während der Steuermeßbetrag entſprechend der Höhe von Einkommen und Lohn und unter Berück⸗ ſichtigung der ermäßigenden Umſtände von Fami⸗ lienſtand und Alter feſtſteht, erfährt der Steuer⸗ pflichtige die Höhe des Bürgerſteuerbetrages erſt⸗ mals durch die Bekanntgabe des Hebeſatz es ſeiner Gemeinde, der auch auf der Steuerkarte ver⸗ merkt wird. Er tut gut, dieſe Zahlen unverzüglich nachzuprüfen und bei Fehlern ſofortige Berich⸗ tigung zu beantragen. Denn der Arbeitgeber darf die von zuſtändiger Stelle vorgenommene Aende⸗ rung grundſätzlich erſt bei Lohnzahlungen berück⸗ ſichtigen, die er nach Vorlage der geänderten Steuer⸗ karte leiſtet. Auf der Steuerkarte iſt auch nach dem Religions⸗ bekenntnis des Steuerpflichtigen und ſeines Ehegat⸗ ten gefragt, das ſich im allgemeinen aus den Feſtſtel⸗ lungen bei der Perſonenſtandsaufnahme ergibt und für die Beurteilung der 1 5 Kirchenſieuerpflicht von Bedeutung iſt. Die Frage iſt erforderlich, weil die Kirchenbehörden in weitem Umfang dazu über⸗ gegangen ſind, unmittelbar auf Grund der Steuer⸗ karte, die nach Ablauf des Kalenderjahres dem Finanzamt eingeſandt wird, die Kirchenſteuer zu veranlagen. Es kommt daher beſonders darauf an, daß aus den Angaben über das Religionsbekenntnis die Religionsgeſellſchaften(Glaubens⸗ und Welt⸗ anſchauungsgemeinſchaften) erkennbar ſind, die zur Erhebung von Steuern berechtigt ſind. Die Zugehö⸗ rigkeit zu ihnen iſt mit folgenden Abkürzungen zu bezeichnen a) ey= evangeliſch(proteſtäntiſch), lt= = lutheriſch levangeliſch⸗lutheriſch), rf= reformiert levangeliſch⸗ reformiert), fr= franzöſiſchreformiert, rk= katholiſch(römiſch⸗kotholiſch), ak altkatholiſch, vd= verſchiedene(Angehörige aller ſonſtigen Reli⸗ gions⸗, Glaubens⸗ und Weltanſchauungsgemeinſchaf⸗ ten); b) agg= gottgläubig; c) gl= glaubenslos. Endlich enthält der Erlaß des Reichsfinanzmini⸗ ſters noch Hinweiſe, unter welchen Umſtänden eine Steuerkarte entweder nicht von der Gemeinde aus⸗ geſchrieben zu werden braucht(bei Angehörigen der Wehrmacht, Schutzpolizei, Arbeitsdienſt, die in Mannſchaftsräumen militäriſcher oder polizeilicher Dienſtgebäude oder auf Kriegsfahrzeugen oder in Arbeitsdienſtlagern untergebracht ſind) ber wann überhaupt auf die Ausſtellung von Steuerkarten verzichtet wird. 5 eee. Die erſten Winterſternbilder werden ſichlbar Der Sternenhimmel Im Oktober rücken die erſten Winterſternbil⸗ der auf den Abendhimmel vor. Am öſtlichen Hori⸗ zont erhebt ſich der Stier mit der kleinen Stern⸗ gruppe der Plejaden, und ein wenig weiter nach Norden überſchreiten die Zwillinge den Ge⸗ ſichtskreis. Auch der Fuhrmann, deſſen hellſter Stern Kapella während des Sommers nur flach am Horizont entlangſtrich, ſteht des Abends bereits höher am Himmel. Die Plejaden bilden den ſchönſten der mit freiem Auge ſichtbaren Sternhaufen. Je nach der Sehſchärfe und der Durchſichtigkeit der Luft wird man ſechs bis elf Sterne darin erkennen können. Ein Feloſtecher zeigt bereits einige Dutzend, und noch Himmelsaufnahmen enthüllen gar weitere hundert. Die dem bloßen Augen ſichtbaren Plejaden⸗ ſterne ſind um ein Vielfaches heller als die Sonne; nur der gewaltige Abſtand von uns bewirkt, daß ſie uns ſo ſchwach erſcheinen. Um eine Vorſtellung von dieſer Entfernung zu vermitteln, pflegt der Aſtro⸗ nom die Zeit anzugeben, die das Licht als ſchnellſter Bote des Weltalls zu ihrer Ueberbrückung braucht: Es ſind mehr als 500 Jahre. Amerika war alſo noch nicht entdeckt, als ſich der Lichtſtrahl, der jetzt in unſer Auge trifft, von einem der Plejadenſterne aus zu uns auf den Weg machte. Laſſen wir unſeren Blick von den Plejaden links aufwärts ſchweiſen, ſo treffen wir auf den Sternen⸗ bogen des Perſeus. Auf ſeiner hohlen Seite, an welche ſich auch das Sternbild der Andromeda anſchließt, ſteht der ſonderbare Stern Algol, der in regelmäßigen Abſtänden von zwei Tagen und 21 Stunden ſein Licht verdunkelt, Wir müſſen uns vorſtellen, daß Algol von einem Begleitſtern um⸗ kreiſt wird, der bei jedem Umlauf zwiſchen uns und Algol tritt und dadurch eine Verfinſterung bewirkt. Im kleinſten Licht finden wir dieſen veränderlichen Stern am 2. Oktober um Mitternacht, am 5. um 21 Uhr und wieder am 25. Oktober um 23 Uhr ſowie am 28. um 20 Uhr. Etwa örei Stunden vor den angegebenen Zeiten beginnt die Lichtabnahme merk⸗ lich zu werden, und ebenſolange dauert danach wie⸗ der der Helligkeitsanſtieg. Oberhalb vom Perſeus liegt inmitten der Milch⸗ ſtraße die Kaſſiopeia. Verfolgen wir die Milch⸗ ſtraße weiter, ſo gelangen wir durch Kepheus, Schwan, Adler und Schlangenträger herab zum weſtlichen Horizont. Durch die Milchſtraße wird der Himmel etwa in zwei Hälften geteilt. Auf der nörd⸗ lichen ſteht tief am Horizont der wohlbekannte Große Bär. Verhältnismäßig leicht wird es auch ſein, den Kleinen Bären, Drachen, Leier, Herkules, Krone werden. im Monat Oktober und Bootes aufzufinden. Das Ausſehen dieſer Bil⸗ der ſowie die genaue Lage am Himmel geht aus unſerer hier wiedergegebenen Sternkarte hervor, die für den 1. Oktober 22 Uhr und den 15. Oktober 21 Uhr entworfen iſt. Der ſüdliche Himmelsteil mit den Sternbildern Steinbock, Waſſermann, Fiſch, Pegaſus, Walfiſch und Wiöder wird beherrſcht vom Glanz der Plane⸗ ten Jupiter und Saturn. Der hellere Jupiter hält ſich in dem an den Waſſermann angrenzenden Teil des Steinbocks auf, während Saturn in dem oberhalb des Walfiſches befindlichen, aus unſchein⸗ Scar für das Güdetendeütſche Hilfswerk Die NS. volkswohlfahrt hat die Be⸗ treuung der ſudetendeutſchen Flüchtlinge, insbeſondere der Mütter und Kinder, übernommen. Bei allen Dienſtſtellen der RSV. und bei allen anken uns öffentlichen Seld⸗ anſtalten werden Spenden auf das Sonderkonto„Sudetendeutſches Hilfs⸗ werk entgegengenommen. Jahlungen können auch mit Fahlkarte oder Poſtüberweiſung unmittelbar auf das Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 307 6s der Nationalſozialiſtiſchen volkswohlfahrt e.., Reichsführung, Berlin S 36, mit dem hinweis„für das Sudetendeutſche Hilfswerk“ gelelſtet werden. baren Sternen zuſammengeſetzten Bild der Fiſche ſteht. Saturn gelangt am 8. Oktober in Oppoſition zur Sonne, d. h. er ſteht ihr genau gegenüber(wie z. B. der Vollmond). Infolgedeſſen iſt er die ganze Nacht hindurch ſichtbar. Jupiter hingegen geht Ende Oktober bereits vor Mitternacht unter. Von den übrigen Planeten bleibt Merkur im Oktober gänz⸗ lich unſichtbar. Venus kann zu Anfang des Mo⸗ nats noch für wenige Minuten am weſtlichen Abend⸗ himmel aufgeſucht werden. Wegen der ungünſtigen Verhältniſſe iſt ein Erfolg jedoch nur zu erwarten, wenn der Horizont ganz klar iſt. Mars geht vor der Sonne auf und kann etwa zwei Stunden am Morgenhimmel geſehen werden. Er bewegt ſich aus dem Sternbild des Löwen in das der Jungfrau. Der Mond ſtand am 1. Oktober im erſten Vier⸗ tel. Am 9. hat er ſich zum Vollmond gerundet. Letztes Viertel iſt am 16. und Neumond am 23. Okto⸗ ber. ter wieder im zunehmenden Licht; am 31 hat er das erſtees Viertl wiederum erreicht. Fandwerk, Hüler des Bolksdermögens Ein Mahnwort an die Hausbeſitzer von Landeshandwerksmeiſter Robert Rolh Es wird immer wieder von maßgebenden Stel⸗ len darauf hingewieſen, wie groß die Summen ſind, die geſpart werden könnten, wenn durch rechtzei⸗ tige handwerkerliche Hilfe Bauteile und ſonſtige Gegenſtände und Einrichtungen vor den zer⸗ ſtörenden Einflüſſen der Witterung geſchützt, wenn Eiſen und andere Metalle vor Roſt, wenn Holz vor dem Verfaulen und der Zerſtörung bewahrt Es gehen dem deutſchen Volksvermögen im Laufe eines Jahres Millionen von Werten dadurch verloren, daß das zur Verwendung kom⸗ mende Holz nicht gegen Fäulnis geſichert iſt. Der Verluſt kann dadurch erheblich vermindert werden, daß die Hölzer vor der Verwendung imprägniert werden. Für die Imprägnierung kann aber auch nur dann die Gewähr übernommen werden, wenn ſie von einem Fachmann durchgeführt wird. Etwa 120 Millionen Reichsmark an Volksvermögen gehen durch Roſt alljährlich zu Grunde, weil nicht genügend Roſtſchutzmittel ver⸗ wendet werden. Schwerer als der Verluſt der Geldwerte wiegt die Tatſache, daß uns gerade ſolche Rohſtoffe verloren gehen, die uns nicht in genügen⸗ der Menge zur Verfügung ſtehen. Darum müſſen die Verluſte auf das äußerſte Minimum herab⸗ gedrückt werden durch Verwendung von entſprechen⸗ den Schutzmitteln. Vorbeugen iſt leichter als Heilen! ö Es iſt auf dieſem Gebiet von ſeiten des Hand⸗ werks noch eine gewaltige Arbeit zu leiſten. Es muß zu Arbeitsgemeinſchaften zuſammengeſchloſſen wer⸗ den, um ſich zu beraten und ſeine Erfahrungen über Materialverluſte auszutauſchen. Gleichzeitig hat das Handwerk ſeine Aufgabe als Be⸗ rater des Hausbeſitzer zu erfüllen und ihn auf die Gefahren des Witterungseinfluſſes, die zweckmäßige Verhinderung und Wiedergut⸗ machung von Schäden aufmerkſam zu machen. Dies gilt beſonders für die Privatwirtſchaft, weil mancher Privatmann nicht über die genügenden fachlichen Kenntniſſe verfügt, um zu ermeſſen, wie groß die Auswirkung der Schäden iſt, die auf Nichtbehandlung oder unſachgemäße Behandlung zurückzuführen ſind. Bei den Behörden oder Kommunen trifft dies we⸗ niger zu, weil dort faſt überall fachkundige Bau⸗ beamte vorhanden find, die dafür zu ſorgen haben, daß das Volksvermögen bewahrt bleibt. Bei der Ausführung der Inſtandſetzungsarbeiten darf nicht von der Vorausſetzung ausgegangen wer⸗ den, dieſe Arbeiten ſo billig wie möglich ausführen zu laſſen. Gerade hier ſind außerordentliche fa ch⸗ liche Kenntniſſe erforderlich, damit der Auftrag⸗ geber auch die Gewähr hat, daß beſte Handwerks⸗ arbeit geleiſtet worden iſt. Der Einſatz guter und zuverläſſiger Hand⸗ werksarbeit iſt unerläßlich. Nur der erfahrene Handwerksmeiſter erkennt die Schäden richtig und weiß ſie für die Dauer zu be⸗ heben. Der Pfuſcher kann wohl zunächſt oberflächlich die Fehler verdecken; aber ſie werden ſich ſchon in kürzer Zeit wieder zeigen. Dieſe Erfahrungen gel⸗ ten für alle Handwerkszweige, die ſich mit Inſtand⸗ ſetzungs⸗ und Erneuerungsarbeiten beſchäftigen, für den Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Elektriker, Werkzeug⸗ und Maſchinenhandwerker einſchl. Maler und für das geſamte übrige Handwerk. 6 Das entſcheidende Wort für die Erhaltung des Volksvermögens liegt jeweils bei dem einzelnen Hausbeſitzer ſelbſt. Er hat dafür zu ſorgen, daß das einmal in ſeine Hand gelegte Volksvermögen gepflegt und erhalten wird. Um dies zu gewährleiſten, hat der Handwer⸗ ker eine unaufhörliche Aufklärungsarbeit bei dem einzelnen zu leiſten. Er hat dahin aufzuklären, daß ein Aufwand für unſachgemäße und ſchlechte Arbeit, ebenſo wie eine noch ſo gut gemeinte, aber not⸗ gedrungene ſtümperhafte Selbſtverſor⸗ gung Vergeudung an Volksvermögen iſt. Wo immer ſich echte nationalſozialiſtiſche Ge⸗ ſinnung in dem Beſtreben äußert, übernommenes oder ſelbſterſchaffenes Gut zu erhalten, da finden ſich Auftraggeber und Handwerker im gemeinſamen Wil⸗ len zur Leiſtung. Sonntag, 9. Oktober Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer:.30 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2. Leichtathletik Offener Kurſus für Fraven und Männer: Stadion Feld 2,.30 bis 11 Uhr a Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus: 9 bis 11 Uhr Stadion, (Rheinſchiffahrt Fendel Ach). Tennis 5 Feld 2 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 Uhr 10 dis 11 Uhr Tennisanlage Tennisanlage im Stadion. im Friedrichspark. r Betriebsſportkurſe: 9 bis 12 Uhr Tennisanlage im Friedrichspork(Heinrich Lanz Ag. Hinweis „Palucca tanzt in Mannheim. Deutſchlands bekonnteſte Tänzerin kommt am Donnerstag, 13. Oktober, zu einem einzigen Tanz⸗Abend nach Mannheim in die Harmonie. Sie bringt diesmal ein vollſtändig neues unbekanntes Programm, u. g. die„Südlichen Lieder“ von Collet,„Aus der Gluck⸗Suite“ und das„Fanal“ von Brohms. 5 10 ns Vanillinzucker, 1Eigelb, 1 Effl. Milch 65 f Butter oder Schmalz 0 1 geh. Eſtl. Marmelade oder Jgeh eſſtfeſtes Preiſelbeetkompott 1 Päckchen Dr. Oetker's Fruttina- l gpfel- oder Weiſſwein 100125 f Jucker, J Eiweiß eee see SLerung: einige fiaſelnuſſkerne oder ab 5. Rede Nec eee e — 150 f Weizenmehl. ein Backbrett gehlee Dr. Oetker's, Backin“. 65 9 Zucker, J Päckchen Dt. Oetker's in Stü ü dingpulver Zitrone-Geſchmach Waſſer oder 0 Waſſer und 3 — ſatten Teig. 2j des Tei olle, die man al Daus Die letzten Monatstage zeigen den Erdbeglei⸗ — — 5 1 Freitag, 7. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 464 —— Zeiten, die vorbei ſind. ſein, wenn es in ber Reichs verfaſſung geheißen hatte, daß die Friedensſtärke des Heeres durch ein noch zu erlaſſendes Reichsmilitärgeſetz geregelt würde, 1916 ſollte die Präſenzſtärke 32 000 Offiziere, 110 000 Unteroffiziere und 661.500 Mann betragen. Die Vermehrung machte damit rund 117 000 Mann gegen Die letzte Heeresvermehrung des kaiſerlichen und gleichzeitig dem Kaiſer das Recht eingeräumt 1912 aus. Für ihre Einſtellung benötigte man alſo Deutſchlands vor 25 Jahren worden war, den Präſenzſtand der Höhe nach zu be⸗ drei Jahre. Der Weltkrieg unterbrach dieſe Ent⸗ ſtimmen. Man hat erſt nach dem Weltkriege erkannt, wicklung. Deutſchland hatte am 31. Juli 1914 erſt Von Hauptmann(E) Steffen Durch Geſetz vom 5. 7. 1913 wurde die 2. Ergän⸗ zung zum 3. Quinquennat(1911—1916) der deutſchen Heerespräſenzſtärke gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten beſchloſſen. Es war dies die letzte Tat des Reichstages des Kaiſerreiches für die deutſche Wehrmacht. Alte Sünden ſollten wieder gutgemacht daß hier Bismarcks meiſterhafte Hand am Werke ge⸗ weſen war. Er wollte nämlich, ſofern das Reichs⸗ militärgeſetz nicht nach ſeinen Wünſchen zuſtande kommen würde, ſich auf das kaiſerliche Recht be⸗ rufen. Das Geſetz iſt zwar herausgekommen, war aber bis zum 31. 12. 1881 begrenzt. Es war eine Uebergangslöſung, indem für zunächſt 7 Jahre die Friedensſtärke auf 401 659 Unteroffiziere und Mann⸗ 29 000 Offiziere, 105 800 Unteroffüziere und 599 200 Mann unter den Fahnen. Es fehlten alſo die drei Armeekorps deren ſofortige Aufſtellung Ludendorff gefordert hatte. Daß dies möglich geweſen wäre, mag man daraus erſehen, daß 1913 von etwa einer Million Wehrpflichtigen nur 340 000 Mann ausge⸗ hoben wurden. In 40 Jahren Kaiſerreich ſind durch ſchlechte Ausnutzung der Wehrkraft rund fünf Mil⸗ werden, Sünden, die ſeit Bismarcks Abgang zum ſchaften feſtgeſetzt wurde. lionen Mann vom Militärdienſt ferngehalten wor⸗ i unausrottbaren Erbübel des deutſchen 5 0. 5 Sie e 1 iegsbegi 8 e 5 1 1 5 0 155 che i Das Geſetz ſelbſt wurde dann laufend durch neue den.„Sie waren bei Kriegsbeginn„Unausge⸗ Volkes ger 0 der a aren: die mange 9 af t e Geſetze abgelöſt, die höher liegende Präſenzſtärke für bildete“. 2 Vorſorge fü r einen ko m m end en Krieg, jeweils 7 oder 5 Jahre brachten. Die kaiſerliche M 5 iges mie bl 5 Reichst der ſeit 1870 von Frankreich als Revanche unver⸗ Kommandogewalt, alſo das Recht des Kaiſers, als 5 95. Feed b 185 9 0 5 eiche 55 15* 8 15 8 1 S. Schuhe f n. D blümt gepredigt worden war. Oberſter Kriegsherr eigenmächtig die Stärke der Neichsre⸗ e 1 e l e e Zweierlei hatte das Reich bei ſeinen Heeresvor⸗ Armee zu beſtimmen, wurde in keinem Fall heran⸗ Reeeegierungen ab 1900 gingen mit ſchlechtem 5 in d Jahren ſeit der Rei gezogen. Nur 1887 drohte Bismarck mit ihr. Wenn Beispiel voran. Inſonderheit haben bier zwei lagen, deren es in den 40 Jahren ſeit der Reichs- gezogen. N 1 0 500 Kriegsminiſter gefehlt, die, obwohl ſie verdiente gründung 10 gegeben hatte, nicht beachtet, einmal das ſtarke Anwachſen der Bevölkerung, dann die Rüſtungsanſtrengungen unſerer vermutlichen Geg⸗ ner, vor allem Frankreichs. So kamen nur höchſt unzuläſſige Erhöhungen heraus, die immer hinter dem Bevölkerungszuwachs und dem Rüftungsſtand unſerer Nachbarn hinterher hinkten. Wenn wir den Weltkrieg verloren haben, ſo mit zum großen Teil durch unſere eigene Schuld, weil uns jedes wehr⸗ politiſche Empfinden abgegangen war. Die Reichs⸗ tagsſitzungen, die ſich mit Militärdingen befaßten, waren ein einziges Feilſchen und ganz beſonders die Linke und das Zentrum tauſchten für ihre Zuſtim⸗ mungen innerpolitiſche Erfolge auf anderen Ge⸗ bieten ein. Es iſt ein eigenartiger Zuſtand all die Jahre bis zum Kriege geweſen, daß die Rechtsgrundlage unſe⸗ rer Friedenspräſenzſtärke unklar geblieben iſt. Das halte keine weiteren Folgen, ſo lange Bismarck den Reichstag durch verſchiedene Auflöſungen zwang, ſich ſeinen Wünſchen unterzuordnen. Bei oberflächlicher Betrachtung mußte es allerdings ein Widerſpruch nicht das bewilligt würde, was die Regierung für notwendig erachte, dann werde man auf das Recht des Kaiſers zurückgreifen und dann würde die Frie⸗ densſtärke ſo ſein, wie ſie die Verfaſſung ja ſelbſt grundſätzlich vorſchreibe, nämlich entſprechend der allgemeinen Wehrpflicht würde jeder deutſche Mann ſeine 3 Jahre abzudienen haben. Wenn bis zum Weltkriege ein Verfaſſungskonflikt wegen der ſich ſcheinbar widerſprechenden Beſtimmungen nicht aus⸗ gebrochen war, obwohl ſich viele Staatsrechtslehrer mit der Frage befaßten, ohne zu eindeutiger Ent⸗ ſcheidung zu kommen, ſo nur, weil die Regierungen nach Bismarcks Abgang ſich mit dem begnügten, was ihnen der Reichstag bewilligte. Wie mangelhaft die Ausnutzung der allgemeinen Wehrkraft war, erſieht man daraus, daß 1890 von 550 000 Gemuſterten nur 185 000 eingezogen wurden. Dieſe ſchlechte Quote ging bei den Heeresverſtärkungen der ſpäteren Jahre nominell etwas herunter, aber dem muß entgegen⸗ gehalten werden, daß die Hauptmaſſe nur noch zwei Jahre zu dienen brauchte. Hatten die einzelnen Militärvorlagen nur immer Vermehrungen um einige Zehntauſende gebracht, ſo war die letzte eine Ausnahme. Bis zum 31. 3. Frontgenerale geweſen waren, die Wünſche des Ge⸗ neralſtabes nicht vertraten. Erſt die letzte Heeres⸗ vermehrung ging vom Kriegsminiſterium unter Fal⸗ kenhayn aus. Wenn es ſich trotzdem den weitge⸗ henden Wünſchen Ludendorffs verſchloß, ſo mit dem Hinweis darauf, daß man nicht auf einmal das nachholen könnte, was 30 Jahre lang verſäumt wor⸗ den war. Die Regierungen ſahen als ihren Sachverſtändi⸗ gen weniger den Generalſtab als den Staatsſekre⸗ tär des Reichsſchatzamtes an. Nur wenn er die Mittel bewilligen zu können glaubte, brachten ſie die kleinen Vorlagen ein. Und wenn behauptet wird, auch der Reichstag hätte 1913 die Weltkriegsgefahr erkannt und habe daher der Erhöhung zugeſtimmt, ſo iſt das nicht voll richtig. Das Zentrum und alles was links von ihm war, war immer militärfeind⸗ lich. Wenn die Vorlage überhaupt ſo ſchnell durchging, ſo in erſter Linie, weil ſie das Reich ſo gut wie nichts koſtete. Denn die einmaligen Mehr⸗ koſten von über einer Milliarde Mark wurden durch den Wehrbeitrag gedeckt. Da er vom Vermögen er⸗ hoben wurde, brauchten die Wähler der Linkspar⸗ Ein Freudentag der ſudetendeutſchen Jugend (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) teien ſich finanziell an dieſem Ausbau des Heeres nicht zu beteiligen. Sicherlich dachten Regierungen und die Herren Abgeordneten an Schillers„Jungfrau von Or⸗ leans“, nach der man„Armeen nicht aus der Erde ſtampfen“ könnte. Daß es doch geht, erleben wir ſelbſt. Und das in einem Lande, das einen vier⸗ jährigen Krieg verloren hat, durch eine unvorſtell⸗ bare Entwertung des Geldes und aller Güter hin⸗ durchgegangen iſt und viele Millionen ſeiner Volks⸗ genoſſen jahrelang aus öffentlichen Mitteln unter⸗ ſtützen mußte. ee le bis 30 J. alt(ledig). Geboten wird: hohe Provi⸗ Papiere, gute Garderobe u. gewandtes Auſtreten. Vorzuſtellen am Freitag u. Samstag von 17 bis 19 Uhr bei Schrenk, U 6. 14, 1. Etage. außer Pelz- Wer fährimifdch. ganz Deuischland? neparaturen für großen deutſchen Verlag. Freie Fahrt von Neuanfertigungen Stadt zu Stadt. 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V 5. tabake zöhlen zu den besten der Welt. — 85 6. Seite/ Nummer 4364 Neue Maunßeimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ö Freitag, 7. Oktober 1988 Der Sport am Sonntag Das Intereſſe der Fußballfreunde wird in dieſen Tagen immer wieder aufs neue geweckt. Je mehr die Sommerſportarten in den Hintergund treten— in der Leichtathletik iſt ſchon faſt völlig abgeblaſen— um ſo eifriger ſtellt ſich alles auf Fußball ein. Am kommenden Sonntag iſt dieſes Intereſſe aber auch voll gerechtfertigt. 16 Mannſchaften kämpfen in äußerſt reizvollen Paa⸗ rungen um den Tſchammerpokal. Zudem geht die Jagd nach den Punkten, wenn auch in etwas beſchränttem Umfang, weiter. Auch die Handballer ſind unentwegt auf dem Pyoſten. Das gleiche gilt für die Hockeyſpieler, die als wichtigſte Veranſtaltung den Länderkampf gegen Däne⸗ mark in Hamburg verzeichnen. Geſpannt darf mon auf den Rückkampf von Siegfried Ludwigshaſen bei Jugend⸗ kraft Zella-Mehlis um die Deutſche Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Ringen ſein. Fußball Nach dem Ausſcheiden einiger großer Favoriten, ſo Sthalle 04 und Hannover 96, ſchien der Wettbewerb um den Tſchammerpotal in dieſem Jahr etwas an Reiz zu verlieren. Daß dem nicht ſo iſt, beweiſen am beſten die acht Treffen am kommenden Sonntag, Wie viel⸗ verſprechend ſind da die Begegnungen FS Frankſurt— Jortung Düſſeldorf, SV Waldhof— Weſtſalia Herne, BVB Mühlburg— VfB Stuttgart, 1 Fc Nürnberg— VfR Mannheim,. Auch die Treffen, an denen keine ſüd⸗ deutſchen Mannſchaften beteiligt ſind, üben ihre An⸗ ziehungskroft aus: Rot⸗Weiß Eſſen— Hertha⸗BSce Ber⸗ lin, Phönix Lübeck— Blau⸗Weiß Berlin und Sc 05 Brandenburg— Vorw.⸗Raſenſp. Gleiwitz.— Mit einigen wichtigen Begegnungen wird der Kampf um Punkte und Meiſterſchaft fortgeſetzt. Im Gau Südweſt ſpielen: TSG 61 Ludwigshafen— Eintracht Frankfurt, Boruſſia Neun⸗ kirchen— Rot⸗Weiß Frankfurt, Kickers Oſſenbach— Wormtia Worms und St Wiesbaden FK 03 Pirmaſens. Drei Treſſen weiſt das Programm des Gaues Baden auf: Freiburger FC— Vs Neckarau, 1. FC Pforzheim— Phönir Korlsruhe und FV Offenburg— Karlsruher FV. In Württemberg ſpielen: Sportfreunde Stuttgart— Zuffenbauſen, 1. SS Ulm— Stuttgarter Kickers, Stutt⸗ gorter SC— S Feuerbach und SpVag Cannſtatt— Ul⸗ mer FV 94. Bayern: Sehr reizvoll ſind die Begegnungen in n Regensburg— BC Augsburg, SpVgg Fürth— Bech Neumeyer Nürnberg, Schwaben Augs⸗ burg— Vifch Coburg und Bayern München— Fi 05 Schweinfurt. Dun Berlin ſtehen ſich die Stadtmannſchaften von Hamburg und Berlin im traditionellen idteſpiel gegenüber. Das Ausland verzeichnet als wichtigſtes Fuß⸗ beillereignis den Länderloampf zwiſchen Irland und Schottland in Belfaſt. Handball Auch in den Meiſterſchoftsſpielen der Handballſpieler tritt allmählich eine gewiſſe Klärung ein. Immer mehr ſchälen ſich die Favoriten heraus. Die Kämpfe am Sonn⸗ tag werden für eine weitere Sichtung ſorgen. In Südweſt ſplelen: VfL Haßloch— Viktvria Griesheim, TS 61 Ludwigshafen— Polizei Frankfurt, TS Herrnsheim— Mew Darmſtadt, Germania Pfungſtadt— Tura Ludwigs⸗ hofen, SV 98 Darmſtadt— Ding Darmſtadt. Im Gau Baden ſtehen die Favoriten vor weiteren Siegen: Frei⸗ burger FC— Tſchaft Freiburg, Vicht Mannheim— Tad Ketſch, TV 62 Weinheim— S Waldhof, TW Leuters⸗ auſen— Tſchaft Durlach, TV Seckenheim— TS ftetsheim. Bayern bringt folgende Paarungen: 1. Fe Bamberg— TVB 1800 Fürth, Spoͤgg Fürth— Reichsb. München, Poſt München— 1860 München, TV Milberts⸗ hofen— Bamberger Reiter, Polizei Nünbrerg— Poſt Nürnberg.— In Hedelfingen wird ein gut beſetztes Tur⸗ nier für Frauen⸗Handballmannſchaften durchgeführt. Hockey In Hamburg ſpielt die deutſche Hockenmannſchaft gegen Dänemark. Unſere Elf, die ſich ausſchließlich auf be⸗ währte Spieler ſtützt, dürfte einen ſicheren Sieg erſechten, der vielleicht ein gutes Vorzeichen für das Länderturnier acht Tage ſpäter in Amſterdam darſtellt. Die deutſche Mannſchaft: Lichtenfeld; Dr. Bleßmactn, Preuß; Schmalix, Gerdes, Raack; Huffmann 1, Baum Käßmann, Lange, Meßner.— Um die Punkte ſpielen: In Stdweſt: Main⸗ 775 SC— Tec 61 Kaiſerslautern; Wiesbadener TC— 9 155 RV; in Baden: Mh Mannheim— Tad 78 Heidelberg; Mr Karlsruhe— HCE Heidelberg; Heidel⸗ berger TV 46— Germania Mannheim: in Württemberg: Ulmer 7 94— VfB Stuttgart; 1. SSW Ulm— Allianz Stuttgart; Stuttgarter Kickers— Stutgarter SC; in Bayern: Wacker München— 1. C Nüntberg, Nürnberger Te— Weiß-Blau Aſchaffenburg; H Nürnberg— ünchener SC. In Hanau treffen ſich im Kampf um den Eichenſchild die Hockeyfrauen von Heſſen und Mittel⸗ rhein. Eine gute Beteiligung führender deutſcher Mann⸗ ſchaften weiſt das Löns⸗Gedächtnis⸗Turnier in Hannover auf.— Rugby Auch im Rughy ſtellen die Vereine ihre volle Kroft dem Kampf um die Punkte zur Verfügung. In Südweſt ſpte⸗ len Sc Frankfurt 1880— Eintracht Frankfurt. Guten und vor allem auch lehreichen Sport verſpricht dos Aus⸗ wahlſpiel in Heidelberg zwiſchen dem Gau Baden und Comité Alpen. Boxen Das boxſportliche Programm iſt diesmal etwas ſchmal. Als wichtigſte Veranſtaltun zeichnen wir am S tag den Auswahllampf zwiſchen Fronken und Berlin in Nürnberg. Sams- Ringen Siegfried Ludwigshafen will ſich gegen Jugendͤkraft Zella⸗ Mannſchaftsmeiſterſchaft 2⸗Heimſieg dazu die beſten rfolg diesmal vielleicht etwas Die Ringerſtaffel von am Samstag in Zella⸗ Mehlis erneut die ſichern. Sie hat nach dem Ausſichten, auch wenn der E knapper ausfällt. Radſport Im Radſport gibt es Bahnrennen in Zürich. Paris und Mailand. Sehr intereſſant wird das Ländertreſſen im Zweierradball zwiſchen Deutſchland ud Frankreich in Landau werden. Die deutſchen Forben vertreten Schrei⸗ ber⸗Blerſch(Frankfurt) und Köping⸗Schäfter Hamburg⸗ Stellingen). Wir rechnen mit einem deutſchen Erſolg. Die deutſche Nationalmannſchaft der Bahn ſtartet zum letzten Male in dieſem Jahr auf einer offenen Bahn. Motorſport Das Dreifaltigkeits⸗Bergrennen bei Spaichingen weiſt auch in dieſem Jahr wieder eine Beſetzaung auf, die kampf⸗ reiche Wettbewerbe verſpricht. Ueber hundert Motorrad⸗ fahrer haben ihre Meldungen abgegeben. Alle ſüddeutſchen Privätfahrer von Rang ſind vertreten. 25 Fahrer, darun⸗ ter einige beſtens bekannter Namen, ſtarten in den ver⸗ ſchiedenen Sportwagenklaſſen. Unſer Bergmeiſter Hans Stuck nimmt auf Auto⸗Unian am Schwabenberg⸗Rennen in Ungarn teil. Deutſche BMW⸗Wagen werden beim Solvalla⸗Bergrennen bei Stockholm eingeſetzt. Leichtathletik Bei den Leichtathleten wird es immer ſtiller. Schon melden ſich die Waldläufer. In Neuſtadt an der Wein⸗ ſtroße wird ein Waloſtafſellauf mit guter Beteiligung ausgetragen. Bekannte Geher ſtarten zum 50⸗Km.⸗Gehen Kaſſel— Hannover⸗Minden— Kaſſel. Der Deutſche Mei⸗ ſter Dill hat zum 50⸗-Km.⸗Gehen Mailand— Como ge⸗ meldet. Pferdeſport Galopprennen werden am Sonntag in Hoppegarten mit * dem Ratibor⸗Rennen, in Dortmund, Hamburg⸗Horn, Han⸗ nover, München und Longchamp mit dem Triumphbogen⸗ Preis gelaufen. 5 Verſchiedenes Hier nennen wir das Fechtturnier in Würzburg für Männer und Frauen und das Deutſche Meiſterſchaftsſchie⸗ ßen in Berlin⸗Wannſee, deſſen erſte Entſcheidungen be⸗ reits auf der Oktoberfeſtwieſe in München gefallen ſind. Die Armbruſtſchützen ermitteln ihre Meiſter in Mün⸗ chen. Im Einzelkampf auf Scheibe wurde Gareiſen(mün⸗ chen), im Sternſchießen Ruf(München) uns in der Kom⸗ bination Gareiſen Meiſter. Am den Tſchammer-Pokal Deutſchland, England und Italien, ihre Landesmeiſter zu entſenden, ſind bereits ergangen. Ein ähnlicher Plan, die hervorragendſten Sportler der In den Kämpfen um den Tſchammerpokal kommt am nächſten Sonntag die 3. Schlußrunde zur Entſcheidung. Noch 16 Mannſchaften ſtehen im Kampf, nach einer weite⸗ ren Runde, die am 6. November zum Austrag kommt, treten vier öſterreichiſche Mannſchaften in die Kämpfe neu ein, ihnen damit einen erheblichen Auftrieb gebend. Schon in den erſten drei Jahren ſeines Beſtehens war der Pokol des Reichsſportſührers heiß umkämpft. Mit dem 1. FC Nürnberg, dem VfB Leipzig und dem FC Schalke 04 haben Mannſchaften von Rang, Spielſtärke und Tradi⸗ tion den Erfolg davongetragen, aber nicht, bevor ſie nicht harte und ſchwere Widerſacher beſiegt haben. Der Tſcham⸗ merpokal hat in jedem Jahr an Bedeutung gewonnen, ſowohl was die Zahl der gemeldeten Mannſchaften, wie den Einſatz der Kräfte anlaungt. In dieſem Jahr gab es ein frühes Ausſcheiden von Mannſchaften, die beſtimmt damit gerechnet hatten, in die Schlußentſcheidung einzu⸗ greifen. Elf Gaumeiſter ſtrauchelten Nur noch fünf Gaumeiſter ſind im Rennen, recht ſtarke Mannſchaften ſchieden neben den reſtlichen elf Gaumeiſtern bereits in den erſten beiden Schlußrunden aus. Darunter der Deutſche Meiſter Hannover 96 und der letztjährige Pokalſteger Schalke 04. Durch ſolche überraſchende Aus⸗ ſcheidungen wird die Anteilnahme am Pokalgeſchehen kei⸗ neswegs gemildert, eher im Gegenteil neu entſacht. Dieſer Verlauf iſt der Beweis dafür, welche gute Ausſichten ſich bei der Ungewißheit des Pokalkampfes den ſchwächeren Mannſchaften bieten, wie dieſe ſie zu nutzen verſtehen, wie aber auch ganzer Krafteinſatz, Hingabe und der un⸗ bändige Wille zum Sieg Erfolge zu erringen vermag. In der vorletzten Schlußrunde, die am 27. November zur Durchführung kommt, treten, wie ſchon angeführt, die vier ſtärkſten öſterreichiſchen Mannſchaften neu in die Konkurrenz ein. Nach der Eingliederung des öſterreicht⸗ ſchen Sportes war es nur zu natürlich, daß der ſtarke Donaufußball einen gerechten Platz im Altreich findet. Im Pokalkampf mit den vier letzten des Altreichs kann et ſich ſeinen Platz in der Entſcheidung erkämpfen. Die am Sonntag ſtattfindende 3. Hauptrunde hat im einzelnen folgende Beſetzung gefunden: Sc 05 Branden⸗ burg— Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz in Brandenburg, Phönix Lübeck— Blauweiß Berlin in Lübeck, Rotweiß Eſſen— Hertha⸗BSC Berlin in Eſſen, FSV Frankfurt— Fortung Düſſeldorf in Düſſeldorfſ, SV Waldhof— Weſt⸗ falia Herne in Mannheim, VfB Mühlburg— VfB Sturt⸗ gart in Karlsruhe, München 1860— Dresdener SC in gan den 1. FC Nürnberg— BfR Mannheim in Nürn⸗ erg. Friedenspokal der Fußballmeiſter Die Leitung des franzöſiſchen Klubs Cal Paris hat be⸗ ſchloſſen, ein Fußballturnier um den Friedens pokal ins Leben zu rufen, an dem die Landesmeiſter jener vier Na⸗ tionen teilnehmen ſollen, die bei den denkwürdigen Mün⸗ chener Beſprechungen vertreten waren. Das Turnier, deſſen Termin noh nicht feſtſteht, ſoll im Pariſer Prinzen⸗ park⸗Stadion ausgetragen werden. Die Einladungen an 43 Gewichtheber in Wien Weltmeiſterſchaften gut beſetzt Die vom 21. bis 23. Oktober in Wien ſtattſindenden Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben erhalten in jeder Be⸗ ziehung eine ausgezeichnete Beſetzung. Nachdem nunmehr die von Frankreich und Aegypten erwarteten Meldungen eingegangen ſind, ſteht die endgültige Teilnahme von 45 Athleten an den Titelkämpfen im Wiener Konzerthaus ſeſt. Die Franzoſen entſenden acht Bewerber und beſetzen alle fünf Gewichtsklaſſen. Frankreichs Staffel tritt dadurch im„Preis der Nationen“ mit Deutſchland und USA in Wettbewerb. Leider kommt Aegypten nicht mit einer voll⸗ zähligen Mannſchoft, die namhaft gemachten ſechs Kämpfer verteilen ſich auf nur drei Gewichtsklaſſen. Unter den Franzoſen befindet ſich der Olympiaſieger von 1932 und 1036 Louis Hoſtin und unter den Aegyptern iſt der dͤrei⸗ fache Weltrekordmann im Mittelgewicht und Olympiaſieger Cadr el Thouny der markanteſte Athlet. Zu den bisher von zehn Ländern genannten 8g Teil⸗ nehmern geſellen ſich noch zehn Deutſche und zweit Schwe⸗ den, ſo daß insgeſamt 48 ſtarke Männer aus zwölf Na⸗ tionen um Sieg und Weltmeiſterſchaft in Wien kämpfen werden. Die nachſtehende Teilnehmerliſte iſt bis auf die am Wochenende bekannt werdenden deutſchen und ſchwe⸗ diſchen Meldungen vollſtändig: Federgewicht: John Terry(USA), Jende Ambrozi, Sander Tegli(beide Ungarn), Attilio Bescape(Italin), Marcel Baril, Joſef Verdu(beide Frankreich). Leichtgewicht: Anthony, Allemann(beide Frankreich), Chams Ibrahim, Mohammed Attia(beide Agypten). Mittelgewicht: John Terpak(18), Carlo Gafimberti (Italien), Abraham Charite(Holland), Regis Lepreux Schwarzwälder ⸗Schitermine 1938/39 Internationale Wettkämpfe— Gau- und Kreismeiſterſchaften— Sonberläufe Der bevorſtehende Schiwinter bringt zum erſten Male eine Neuordnung für die Schitermine, indem alle Wett⸗ Läufe genehmigungspflichtig werden, die über eine örtliche ber vereinsbeſchränkte Teilnahmemäglichkeit hinausgehen. Nur die Wettlßufe, die die Vereine für ihre eigenen Mitglieder bzw. für die im Ort anſäſſigen Sports⸗ leute durchführen, bleiben frei von Melde⸗ und Genehmi⸗ ngspflicht. Da weiter durch das Reichsſachamt für Schi⸗ auf die großen Rahmentermine wie Deutſche Meiſter⸗ ſchaften, internationale Termine, Gaumeiſterſchaften und Kreismeiſterſchaften, zwangsläufig feſtgelegt ſind, ergibt ſich die Einſchaltungs möglichkeit für die nachgeordneten Ver⸗ anſtaltungen oder für die Sonderveranſtaltungen von Be⸗ lang ganz von ſelber. Der Aufbau des Terminkalenders, ehedem ein ſehr ſchwieriges Kapitel mit vielfachen Ueber⸗ ſchneidungen, iſt durch dieſe Geſtaltung grundlegend ein⸗ facher geworden. 5 Für den Schwarz Dinge inſofern bemerkenswert, ald(Gau Baden] liegen die als von den wenigen in auf die Tage it gruppiert, denen die Gaumeiſterſchaften folg dann noch die mit Meiſterſchaftscharakter ausgeſtatteten beſonderen Gauläufe wie Großer Dauerlauf und Staffel⸗ lauf. Die ſonſtigen im Schwarzwald ziemlich ſtark und gut vertretenen Sonderveranſtaltungen der ver⸗ ſchtedenſten Art, meiſt Springen, Abfahrt und Torlauf umfaſſend, fügen ſich in dieſes Hauptgerippe ſinngemäß ein. Danach ergibt ſich für den Schwarzwald mit dem Hinweis, daß die internationalen Termine, die für Gau⸗ meiſterſchaften und die für Kreſsmeiſterſchakken als feſt⸗ ſteßend zu betrachten ſind, bei den übrigen indes nach Sach⸗ lage noch da und dort kleine Schiebungen eintreten können, folgendes Herbſtbild auf den kommenden Winterſport: 2 1. Internationale Wettkämpfe: 18/19. März: Internationale Veranſtaltung auf dem Feldberg. Abfahrtslauf(Zaſtler Loch), Torlauf(Schi⸗ ſtadion), Sprunglauf(Schiſtadion). 2. Gaumeiſterſchaften[Schwarz waldmeiſterſchaft] 8. Januar; Großer N über 40 Kilometer. Schau⸗ insland—Felödberg— Schauinsland. 21.22. Jaunar: Meiſterſchaft in den nordiſchen Lauf⸗ arten, Langlauf und Sprunglauf, in Schönwald. 11./12. Februar: Meiſterſchaft in den Alpinen Laufarten, Abfahrtslauf und Torlauf, am Feldberg(Zaſtler Loch und Schiſtadion). 19. Februar: Staffelmeiſterſchaften über 40 Kilometer im Hornisgrindegebiet(im Verlegungsfall Feldberggebiet). 3. Kreismeiſterſchaften 14/15 Jannar: Meiſterſchaften der einzelnen Kreiſe(in 8 näherer Ortsbeſtimmung oder Zuſammenhang). Verſchiebungen oder Teilungen evtl. eine Woche davor oder 4. Sonderveranſtaltun en 25. Dezember: Weihnachtsſpringen danach. interzarten Adler⸗ ſchanze. f Deheuer; Weihnachtsſpringen Schönwald Adkler⸗ 8 1 Abfahrt⸗ und Torlauf, Wanderpreis ee, den un ee auuar: er e, Abfahrt und Sprung⸗ ald 8 nar: Sprunglauf Wanderpreis St. Blaſien. 20. Februar: Kniebiswettläufe(Oberkirch,. 26. Februar: Abfahrt⸗ und Torkauf Hornisgrinde(Rhein⸗ brüder Karlsruhe). 20. Februar: Wanderpreisſpringen Hinterzarten. 5. März: Kandelwettkämpfe. 5 9 5. März: Schauinsland⸗Torlauf(Freiburg). 20. März: Abfahrtslauf Belchen—Multen. 14. Mai: Torlauf Feldberg/ Zaſtler Loch(Freiburg). Die Zahl der Sonderveranſtaltungen iſt hiermit nicht erſchöpft und ergänzt ſich noch regional und örtlich, Es ſind hier nur die aufgefſtürt, die ſeit längeren Johren ſchon eine gewiſſe Sonderſtellung einnehmen und ſich weiterer Beachtung und Teilnahme erfreuen. l 5 Neuſtadt(Schwarz 5„ 15 bruar: Abfahrtslauf Belchen— Schönau( arzw.) (Frankreich), Cadr el Thouny, Mahmed Awad el Zeini (beide Aegypten), Gyulakiß(Ungarn). Halbſchwergewicht: John Grimbek(USA), Tibor Ba⸗ konyt(Ungarn), Johan Mutſers(Holland), Pierre Cottier (Schweiz), Nicolas Scheitler(Luxemburg), Louis Hoſtin, Henry Ferrari(beide Frankreich), Ibrahim Wſſif, Mo⸗ hamed Ibrahim(beide Aegypten). Schwergewicht: Steve Stanko(USA), Rene Florent (Fronkreich), Dioniſio Berretta(Italien), Arvids Jer⸗ maltetis(Eſtland), Arnold Luhaäär(Lettland). vier Länder in einer Großveranſtaltung zu vereinigen, war vor kurzer Zeit ebenfalls von Paris ausgegangen. Damals handelte es ſich um einen Vierländerkampf in ver⸗ ſchiedenen Sportarten mit dem Forum Muſſolini in Rom als Schauplatz. Dieſer Plan ſcheiterte aber, weil das Forum Muſſolini baulich noch nicht ſo weit ſertiggeſtellt Reichstrainer Herberger in Frankfurt Die beſten Nachwuchs⸗Fußballſpieler des Gaues Süd⸗ weſt ſind in der Zeit vom 17. bis 21. Oktober im Frank⸗ furter Sportfeld verſammelt, wo Reichstrainer Herberger mit Unterſtützung von Gauſportlehrer Karl Hohmann einen Lehrgang abhalten wird. Auch diesmal werden Lehrgangs⸗Teilnehmer ein Wettſpiel austragen, das ſie am 20. Oktober auf dem FSV⸗Platz am Bornheimer Hang mit einer Frankfurter Auswahlelf zuſammenführen wird, die vom Gaufachwart bereits wie folgt aufgeſtellt worden iſt: Tor: Kricke(FSW); Verteidigung: Pflug(Nieder⸗ rod)— Künz(Eintracht]; Läuferreihe: Reinhard(Rotweiß) — Erfurt(Unterliederbach)— Lindemann(Eintracht); Augriff: Seibert(Niederrad)— Mantel(Germania)— Doſedzal(FSB)— Schmidt 2(Eintracht)— Simon (Rotweiß). Hockey-Verbandsſpiele Die Hockey⸗Meiſterſchaftsſpiele verſprechen auch am kommenden Sonntag, 9. Oktober, wieder recht intereſſaun⸗ ten Sport. Im Gan Südweſt ſtehen diesmal nur zwei Spiele zur Eutſcheidung. Der Mainzer HC wird wohl nach einem Siege über die Tech Kaiſerslautern noch Tabellenzweiter hinter Sachſenhauſer bleiben. Aber auch der Wiesbadener Dock müßte gegen den Mainzer RV beide Punkte ſicherſtellen. Drei Spiele wickelt der Gau Baden ab, wo diesmal der Gaumeiſter VfR Mannheim und TV 46 Mannheim pauſieren. M7 Mannheim wird auf dem Neckarplatt gegen Tae 78 Heidelberg beide Punkte für ſich behalten, dagegen kann MTW Karlsruhe trotz har⸗ tem Widerſtand den HC Heidelberg kaum gefährden. Der Heidelberger TV 46 wird ſich gegen den Bezwinger des Gaumeiſters, Germania Mannheim, vorſehen müſſen. Nach mehrwöchiger Pauſe greift auch der Gau Würt⸗ temberg wieder in die Punkteſpiele ein. Der Ulmer F 94 iſt als Sieger gegen VfB Stuttgart zu erwarten, ebenſo müßte der 1. SSV Ulm gegen Allianz Stuttgart knapp gewinnen können. Die Stuttgarter Kickers haben mit einem Siege über den Stuttgarter SC Gelegenheit, zur Spitzengruppe aufzuſchließen. Im Gau Bayern führen die Münchner Vereine. HC Wacker München wird auch gegen den 1. FC Nürnberg erfolgreich bleiben. Der Nürnberger HT wird Weißblau Aſchaffenburg ſtarken Widerſtand entgegenſetzen. HG Nürnberg und der Münchner SC kämpfen um den letzten Tabellenplatz. Hoving hat zugeſagt Der holländiſche Europameiſter im 100⸗Meter⸗Kraul⸗ ſchwimmen, Kees Hoving, hat die Einladung zum Jubi⸗ läums⸗Sportfeſt der Waſſerfreunde 98 Hannover zum 29. und 30. Oktober angenommen. Der junge Holländer iſt ſeit Erringung der Europameiſterſchaft erſt einmal an den Start gegangen. Er hat die Ruhezei'“ anſcheinend gut ge⸗ nützt, denn es gelang ihm zum zweiten Male, mit 59,8 unter eine Minute zu kommen. Rückſchauend hatte der junge Holländer mit ſeiner Startverweigerung für die weiteren Kämpfe nach dem Londoner Treffen vielleicht gar nicht ſo unrecht, wenn er, der erſt einmal eine erſtklaſſige Leiſtung zeigen konnte, zunächſt an die Stabliliſierung ſeines überraſchenden Könnens ging. 0 Kleine Sport-Nachrichten Die beutſche Rugby⸗Fünfzehn für das am 23. Oktober in Lyon ſtattfindende Spiel Agen Comité Lyonnais wurde wie folgt aufgeſtellt: Iſen erg; Reuter— Dünhaupt— ichlinſki— Hus Richter— Dr. Loos; Hohberg— hieſis— Gilbert, Döpke— B. Pfiſterer; Bönecke— Wehrmann— Schroers. Der Delfter Studenten⸗Re trägt Rugby⸗Freundſchafts⸗ ſpiele in Frankſurt⸗M. und Heidelberg aus. Die Holländer aſtteren am 5. November in der Mainſtadt und ſind daun 4 Stunden ſpäter in Heidelberg. Fred J. Perry wurde in Chicago in Abweſenheit der deutſchen und franzöſtſchen Berufs⸗Tennisſpieler Welt⸗ metſter. Im Endſpiel beſiegte er den Amerikaner Barnes ſicher. Der Frauzoſe Teuet wurde von der JBu als Heraus⸗ forderer des Europameiſters im Mittelgewichtsboxen an⸗ erkannt. Der Titelhalter Bep van Klaveren(Holland) hat zuvor allerdings noch gegen den Griechen Chriſtoforidis anzutreten. Gunnar Baerlund, der finnniſche Schwergewichtsboxer, wurde in Neuyork von dem Amerikaner Lou Nova in der 7. Runde zur Aufgabe gezwungen. Die Karten⸗Nachfrage zum Länderkampf Deutſchland— USA im Freiſtilringen am 16. Oktober in Stuttgart iſt ſehr rege. Schon jetzt liegen zahlreiche Beſtellungen beim württembergiſchen Gaufachamt vor. In Helſinki wird der Turn⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Finnland am 18. Nopember ausgetragen. Die Finnen bereiten ſich ſehr ſorgfältig auf diſne Kampf vor. Kees Hoving, der holländiſhe Europameiſter im 100⸗ Meter⸗Kraulſchwimmen, hat die Einladung zum Jubi⸗ läums⸗Schwimmfeſt am 29. und 30. Oktober in Hannover angenommen. Finn Jenſen, der bekannte däniſche Rekoröſchwimmer, hat das Schwimmtraining wieder aufgenommen, nachdem er ſeit 1986 zu Gunſten des Fußballſports auf das Schwim⸗ men verzichtet hatte. Ein Internationales Basketball⸗Turnier wird am 29. und 23. Oktober im Berliner Sportpalaſt veranſtaltet. Fial Ländermannſchaften, und zwar England, Frankreich, talien, Polen und der Europameiſter Lettland wurden eingeladen.. Franzöſiſche Rugby ⸗Gäſte Alpen⸗Mannſchaft ſpielt in Heidelberg gegen Baden Die freunoſchaftlichen Begegnungen deutſcher und franzöſiſcher Rugby ⸗ Spieler werden am 1 Sonntag, 9 Oktober, in Heidelberg mit dem Spiel der badiſchen Gau⸗Mannſchaft gegen die Fünfzehn des Comits Alpen fortgeſetzt. Die franzöſiſchen Gäſte bilden eine der ſtärkſten Comité⸗Mannſchaften Frankreichs und wurden in den voraufgegangenen fünf Spielen gegen deutſche Mannſchaften nur einmal beſiegt. Vor zwei Jahren konnte bie deutſche Natlonal⸗Fünſzehn in Heſdel⸗ 0 berg 818 gewinnen. Die Alpenmannſchaft iſt auch jetzt wieder ſehr ſtark, ſo daß die badiſche Mannſchaft vor einer ſchweren Aufgabe ſteht. Baden muß außerdem auf ſeinen guten Spielführer Dr. Loos verzichten, der erkrankt iſt. Folgende Einheiten treten ſich gegenüber: 5 Gau Baden: Schluß: Schaller(Heidelberger RK); Dreiviertel: Hübſch 1— Harde 2(Heidelberger Ra)— Dr. W. Pfiſterer(Rh Heidelberg)— Lenz(Sc Neuen⸗ heim); Halbs: Dr. Vogel— Kohlweiler(Se Neuenheim)z Stürmer: 3. Reihe: Engler(R Heidelberg)— Bayer— Ehhalt(SC Neuenheim]; 2. Reihe: Kobe(Heidelberger Ra)—. P. Pfiſterer(RG Heidelberg); 1. Reihe: Ziegler (Heidelberger Ra)— Kar(Se Neuenheim]— Wallen⸗ wein(Heidelberger Rg). Erſt Budge, dann Auſtin Tennis⸗Weltrangliſte Nr. 3 Die berühmteſte Tennis⸗Weltrangliſte iſt nach wie vor die von dem Engländer Wallis Myers, der auch in dieſem Jahr von den Wimbledoner Ergebniſſen bei ſeiner Klaſſi⸗ fizierung ausgeht. So iſt es nicht überraſchend, daß nach Donald Budge H. W. Auſtin(England) als Zweiter vor 1 und 7 geſetzt wurde, während bei den Frauen Helen Wills vor Helen Jacobs und Alice Marble rangiert. Bemerkenswert iſt, daß Myers dem Subeten⸗ deutſchen Roderich Menzel den ſiebenten Rang zuerkannt hat. Die Liſte hat folgendes Ausſehen: Männer: 1. Budge(USA); 2. Auſtin(England); 9. Bromwich(Auſtralien); 4. Riggs(USA): 5. Wood(I]; 6. Quiſt(Auſtralien); 7. Menzel 5 eutſchland). 8. Pamagiſhi(Japan); 9. Mako(USA); 10. Punces (Jugfſlawien). Frauen: 1. Helen Wills(usa); 2. Helen Jacobz USA]; 3. Alice Marble(uA); 4. Frau Hilde Sperling (Dänemark); 5. Frau Simone Mathieu(Frankreich); 6. Jadwiga Jedzejowſka(Polen); 7. Frau Sarah Fabyan (USA), 8. Frau Miller⸗Heine(Südafrika); 9. Kay Stam⸗ mers(England); 10. Nancy Wynne(Auſtralien). auptſchriftleiter 8 verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer ertreter des Hauptſchriftlelters und v li Thea Wiſſenſchaft und W Carl b 5 1— 5 delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller. Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau⸗ Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur . 1 bei Rückporto. rausgeber, Drucker und Verleger: Neus Mannheim el 5 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 5 8 5 3 ſerantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen 1 25 58 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 8 e Anzelgen der Ausgabe A Abend und A Mitt leicht 15 1 85 un 10 5 ag erſchelnen g i Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗ D. A. Monat September aber 21 500 e e 8 5 1 n = 0 * n b 2 t 5 S Grundlagen und hfeſhoden des deulischen Außenhandels Neichsminisſer Funk in Ankara ſtattete Reichswirtſchafts⸗ Ankara dem Wirtſchaftsminiſter Keſebir, end gab der Wirtſchaftsminiſter ein Feſteſſen zu 8 Reichsminiſters Funk. Daben hielt der tür⸗ Wirtſchaftsminiſter eine Rede in der er u. a. aus⸗ jrte, daß ſich die guten Beziehungen zwiſchen beiden de immer enger geſtaltet, und daß die Wirtſchafts⸗ ngen beider Länder die Grundlage für einen regen Iſch geſchaffen haben. Es beſteht kein Zweifel, Beziehungen ſich weiter geſtalten werden, wobei kei vollauf den großen Anteil würdigt, den die Induſtrie am türkiſchen Aufbauwerk genom⸗ eindrucksvolle t konnte. Die Reichs⸗ hat den feſten Willen, die auf geſunder Grund⸗ niſch“ gewahſene Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen aaten mit allen Kräften noch weiter auszubauen. hängig von allen Konjunkturſchwankungen der Welt⸗ chaft und den Währungskriſen hat ſich hier ein Güter⸗ auſch entwickelt, der ſich von 1933 an erweitert hat und der im laufenden Jahr den Umfang von einer Viertel⸗ a de Reichsmark erreichen wird. Reg s hat ſich in eindeutiger Weiſe gezeigt, daß die neuen ühnen Methoden, die nach anfänglichem Mißtrauen und bi von faſt allen Ländern im Wirtſchaftsverkehr mit Deutſch⸗ land d auch mit der Türkei übernommen worden ſind, er he Arbeit zu leiſten vermögen, wenn ſie ſich auf der 6 dlage nationaler Wirtſchaften, ehrlichen Vertrau⸗ ens und großzügigen Vorgehens vollziehen. den jüngſt in Berlin beendeten deutſch⸗türkiſchen chaftsverhandlungen erfolgte die Aufhebung aller hränkungen der Einfuhr türkiſcher Waren nach Die ſtändige Zunahme des Abſatzes deut⸗ Waren in der Türkei hat dagegen gezeigt, daß auch die Türkei bei dem kaufen will, der bei ihr einkauft. Es iſt der heiße Wunſch der deutſchen Regierung und die Hoffnung aller Völker, das wirbſchaftliche Zuſammenwir⸗ ken in der Welt nicht zu einer Quelle der Eiferſucht und des Mißtrauens und damit zu einem Keil des Unfriedens und politiſcher Konflikte werden zu laſſen, ſondern die Wirtſchaftspolitik ſoll dazu dienen, den Völkern Frieden, Wohlſtand und Glück zu bringen. Reichsminiſter Funk leerte ſodann ſein Glas auf das Wohl des türkiſchen Staatspräſidenten Kemal Atatürk und 990 weitere Gedeihen und den Aufſtieg der türkiſchen Nation, Frischer Wind im Außenhandel Schon während der Sommermonate ging der Export⸗ kaufmann in aller Welt allmählich daran, mit der Abwick⸗ lung des Weihnachtsgeſchäftes 1988 zu beginnen. Die ge⸗ ſchäftliche Lage ſah zunächſt wirklich nicht roſig aus. Wäh⸗ rend in der Regel z. B. die Vereinigten Staaten im Auguſt die meiſten Weihnachtsbeſtellungen aufzugeben pflegen, blieb die Hochflut der Aufträge in dieſem Jahre aus,„wegen der Unſicherheit der politiſchen Lage in Europa“, wie auf Rückfrage höflich erklärt wurde. Nein, die Aufträge ſeien noch nicht anderweitig vergeben. Man wolle eben abwarten, was ſich entwickle. Man wolle, bild⸗ lich geſprochen, abwarten, ob man den Kindern eine Spielzeugkanone oder einen Friedensengel an den Weih⸗ nachtsbaum hängen wolle. Und fetzt? Seitdem der Frieden geſichert iſt, ſchw'r⸗ ren Kabeletelegramme durch den Ozean, ziehen die Fracht⸗ raten an, ſind Packer und Spediteure e frig an der Arbeit. Wenn ſonſt Weihnachtsaufträge m Oktober gur'rein⸗ zelt als Nachzügler auftreten, ſcheint das ganze Weih⸗ nachtsgeſchäft 1938 nur aus Nachzüglern zu beſtehen. Es war eine ganz eigenartige Erſcheinung, daß ſich biesmal aus dem Zweigeſtirn von„Krieg und Handel“ der Handel völlig fernzuhalten ſchien. Selbſt Oel wurde nicht ſo ſtark gekauft und verfrachtet, wie man eigentlich epwartet hätte. Eine früher unbekannte wehrwirtſchaft⸗ liche Vorſorge und Vorratshaltung in aller Welt ſcheint dabei eine gewiſſe Rolle zu ſpielen, daneben aber auch eine recht klare Vorſtellung von den Möglichkeiten und Gefah⸗ ren des Luftkrieges, der vielleicht alle gefüllten Tanker vor ihren Beſtimmungshäfen unfehlbar erwiſcht hätte Nur eine Ware bewegte ſich in den vergangenen kri⸗ tiſchen Tagen ruhelos über die Ländergrenzen und die Weltmeere— das Gold. In den letzten Ausweiſen der ſchweizeriſchen, ſchwediſchen, norwegiſchen Nationalbank ſtiegen die Einſchüſſe auslöndiſcher Banken teilweiſe auf mehr als das Sechsfache. Pflichtgefühl und Vaterlands⸗ liebe verflogen, wenn es ſich darum handelte, das perſön⸗ liche Wohl der ewig unruhigen, ewig ängſtlichen Flucht⸗ kapital beſitzer vor dem erwarteten Zuſammenprall in Si⸗ cherheit zu bringen. Manchen dieſer Herren ſhien ſelbſt das Gold nicht mehr genügend konzentrierte Sicherheit zu bieten— man begann Platin zu kaufen. Hier gewährte die Vervier⸗ und Verfünffachung der Kriegsverſicherungsprämien dem unbeteiligten, pflicht⸗ bewußten Kaufmann wenigſtens eine kleine Schadenfreude. Die Prämien für Goldverſchiffungen von England nach den USA, die ſich ſeit den gewiß 5 gefahrloſen Tagen des Aethiopien⸗ Feldzuges auf v. gehalten hatten, tegen im September 1938 auf 2 w. H. Als aber am kontag der ſpannungsreichſten Woche ein franzöſiſ her Schnelldampfer 500 000 Pfund Sterling in Gold über den Atlantik mitnehmen ſollte, fand ſich zu dieſem Satz Ver⸗ ſicherungs⸗Deckung nur für 48 000 Pfund— das Gold mußte daher in Europa bleiben. Aber das Emporſchnellen der Kriegsriſtkoprämien voll⸗ endete, was die allgemeine Unluſt für Geſchäftsobſchlüſſe begonnen hatte— der Ueberſeehandel geriet noch mehr ins Stocken. In den Monaten Auguſt bis Oktober ſteht ſonſt beiſpielsweiſe der Nordatlantikverkehr auf voller Döhe, und im vorigen Jahr war um dieſe Zeit kein Schiff unbeſchäftigt. In dieſem Jahr gingen Hundert⸗ touſende von Tonnen Schiffsraum auf allen ſieben Meeren müßig. Das gleiche galt für die internationale Schiffahrt auf dem Rhein, der Elbe und der Donau. Jetzt aller⸗ dings iſt zu hoffen, daß ſich im Oktober noch ſo wiel Auf⸗ träge zuſammendrängen, daß das diesjährige Ergebnis nicht hinter dem vorjährigen zurückbleibt. Das Verſagen der Londoner Seeverſicherer wird dabei im Gedächtnis haften bleiben. Mit einigem Recht wies die engliſche Kaufmannſchaft darauf hin, daß Lloyds und die anderen großen engliſchen Verſicherungshäuſer wohl in den gefahrloſen Jahren Prämien für Verſicherungen gegen Kriegsriſiko einkaſſtieren konnten, daß ſte aber be: en erſten Anzeichen wirklicher Gefahr alle Vertragsbin⸗ dungen löſten. Und es iſt intereſſant, daß gerade die Verſicherer eines als außenhandelsfeindlich verſchrienen Landes wie Deutſchlond, die Vereine Hamburger Aſſeeu⸗ robeure und Bremer Seeverſicherer, mit ihren Prämien⸗ ſätzen weiter unter denen der engliſchen Häuſer blieben. Eine gewiſſe Baſis des Außenhandels blieb natürlich trotz der größten Hinderniſſe und ſelbſt in den kritiſchſten Stunden beſtehen, weil ſie auf langjährigen Bindungen und ſtehenden Verträgen beruht. Jahr für Jahr gehen um dieſe Zeit große Mengen von Chemikalien nach Amerika, Zuckerrübenſamen aus Deutſchland und Kleeſamen aus Ungarn nach den Vereinigten Staaten, Düngemittel nach dem Nordpazifik. Auch Weizen vom La Plata wurde noch gekauft und verfrachtet. Aber das iſt nur das trockene Brot des Außenhandels— die Butter auf dem Brot, den 8 eigentlichen Unterſchied zwiſchen gutem und ſchlechtem Ex⸗ port bilden Beſtellungen, die eben dieſes Jahr zunächſt ausblieben, um ſeit München doppelt und dreffach verſtärkt einzuſe d argentiniſchen Eiſenwarenkäufe, die — die peruaniſchen Maſchinenbeſtellungen, der auſtraliſche Luxus⸗ bedarf uſw. Jetzt findet Polen wieder Abſatz für ſeinen Hopfen. Zeitweilige Ausſuhrverbote wie die Belgiens und der Schweiz werden wieder abgebaut werden; in den kr er Tagen wurde ja nicht nur der Export von Nahrungs⸗ mitteln, Kriegsgeräten, Metallen und Medikamenten viel⸗ ſach genehmigungspflichtig gemacht, ſondern ſogar z. B. die Ausfuhr von Rennpferden aus Frankerich verboten, ſo daß der Große Preis von Karlshorſt in Berlin am 2. Oktober ohne Franzoſen gelaufen wurde. Im großen wie im kleinen mußte das die Unternehmungsluſt ebenſo ſtark her⸗ unterdrücken, wie es jetzt wieder heraufſchnellt. Nur bei einigen kleinen ſpekulativen Köpfen vollzieht ſich der Vorgang umgekehrt. Die geriſſenen, vielleicht allzu geriſſenen Händler in den Bazaren von Lahore und Karachi ſtellten im Geiſte ſoſort die gewohnte Verbindung von Kriegslärm und Warenknappheit her, ſie kauften, was zu kaufen war— um jetzt auf ihren Vorräten feſtzuſitzen. Und wenn die Schlauheit von Eingeborenen bewirkte, daß der Teemarkt von Batavia in den letzten Wochen„feſt“ war, ſo hat die Klugheit Europas doch noch alle Kriegs⸗ gewinne in der Blüte vernichtet— Gewinne, die gar zu unangenehm und aufdringlich mit kommenden Entbehrun⸗ gen aller Völker rechneten. N E „ln vollem Auffrieb“ Noosevelf über Amerikas Wirischaff Präſident Rooſevelt erklärte in einer Preſſekonferenz, daß die amerikaniſche Induſtrie und der Handel ſich in vollem Auftrieb befänden Zeugnis dafür ſei die immer günſtiger werdende Beſchäftigungslage. * Weiter berichtet man uns aus Neuyork über die Ent⸗ icklung der amerikaniſchen Wirtſchaft: Nachdem ſich die Wogen der politiſchen Erörterung auch in amerikaniſchen Wirtſchaftskreiſen gelegt haben, bringen die neueſten Lage⸗ berichte ſowohl aus der Induſtrie als auch aus dem Hon⸗ del der Vereinigten Stagten allgemein zum Ausdruck, daß jetzt wohl auf allen Gebieten mit einer neuen Vorwärts⸗ entwicklung zu rechnen ſei. Aus Pittsburg liegen Mel⸗ dungen vor, nach denen Stahlaufträge, die infolge der politiſchen Verhältniſſe verſchohen worden waren, nunmehr an die Produzenten vergeben worden ſind. Die ameri⸗ iſche Stahlinduſtrie ſetzt langſam, aber ſtetig ihre Be⸗ häftigungszunahme fort. Vom Standpunkt der Prei ſe aus muß allerdings geſagt werden, daß die kürzlichen Sen⸗ kungen der Schienen⸗ und Baumaterialienpreiſe noch nicht die erwartete Auftragsbelebung ausgelöſt haben. Der be⸗ rotende Ausſchuß der amerikaniſchen Eiſenbohnbenutzer ſchätzt die Waggonbeladungen für das vierte Vierteljahr 1938 auf 3,0 v. H. unter denen des gleichen Quartals 1937 ein. Die Baumaterialerzeuger verzeichnen ſeit Juli d. J. eine lebhafte Umſotzerhöhung. Der Auftragseingang enk⸗ ſpricht etwo dem des Vorjahres. Der Generalwirtſchaftsindex des Federal Board, der von 77 im Juni auf 88 im Juli und 88 im Auguſt geſtiegen iſt, dürfte im September den Stand von 90 überſchritten haben. Den wichtigſten Anteil an dieſer Erholung kann die Auto⸗Induſtrie für ſich verbuchen. Der neu einſetzende Kaufandrang, verbunden mit der Erſchöp⸗ fung der Lagerbeſtände, läßt erwarten, daß die amerika⸗ i Auto⸗Erzeugung im Oktober die Zahl von wohl 50 000 Fahrzeugen erreichen wird gegenüber nur 90 000 im September. Auch die übrigen Zweige der mechaniſchen Konſtruktions⸗Induſtrie verzeichnen günſtige Ausſichten. Die Flugzeugbauinduſtrie iſt mit in⸗ und ausländiſchen Aufträgen überhäuft. Sehr beträchtliche Zunahmen zeigen die Werkzeugmaſchinenfobriken. Weniger umfang⸗ reich als im Vorfahr ſind dagegen die Umſätze der Indu⸗ ſtrie der landwirtſchaftlichen Maſchinen, was wohl mit den niedrigen Lebensmittelpreiſen zuſammenhängen dürfte. Andererſeits iſt nicht zu vergeſſen, daß im Vorfahr eine Rekordkonjunktur verzeichnet wurde, wobei ſich die Ver⸗ kaufsziffern gegenüber 1992 verfünffacht hatten. Die Elek⸗ troinduſtrie veranſchlagt für das letzte Quartal 1938 eine Auftragsbeſſerung von 20 v. H. Nur für die Eiſenbahn⸗ material⸗Induſtrie ergibt ſich ein auffälliger Rückſtand. Hier dürfte das Problem der ktechniſchen und finanziellen Reorganiſation des amerikaniſchen Eiſenbahnweſens ſowie die immer noch nicht geklärte Lohnfrage der Eiſenbohn⸗ oangeſtellten den Ausſchlag geben. Die Inveſtitionen für den Wohnungsbau werden nach fochmänniſchen Schätzungen in den nächſten Monaten won 90 auf 135 Mill. Dollars anwachſen. —— * Beſitzwechſel. Die Zigarrenfabrik Haus Neuburger u. Co., Sandhauſen, iſt ab 1. Oktober in den Beſitz der Firma Oskar Zetſche, Zigarrenfabrik, Bad Pyrmont, und damit in deutſchen Beſttz übergegangen. Diese führt das Unternehmen als Werkmeiſterbetrieb Sandhauſen weiter, was auch in dem neuen Firmennamen„Oskar Zetſche, Zigarrenfabrik, Bad Pyrmont, Werkmeiſterbetrieb Sand⸗ haufen“ zum Ausdruck kommt. * Mineralöl⸗Geſellſchaft Schwarz u. Co., Mannheim. Unter dieſem Namen iſt in Mannheim eine offene Handels⸗ geſellſchaft gegründet worden, die ſich mit dem Großhandel won Schmieröl und Fetten befaßt. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Kaufmann Karl Schwarz, Mannheim, und Kaufmann Max Schulz, Neuershauſen. „ Expreß Motorſchiffs⸗Ombeß, Mannheim. 5 Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 22. September 1988 iſt die Geſell⸗ ſchaft in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſam⸗ tes Vermögen unter Ausſchluß der Abwicklung auf die alleinige Geſellſchafterin, die Firma Franz Haniel und Cie Gmbß, Duisburg⸗Rußhrort, übertragen wurde. * Die Reichsantobahnen. Im Auguſt wurden bei den Reichs autobahnen 31 Kilometer neu in Betrieb genommen, ſo daß nunmehr insgeſamt 2174 Kilometer in Betrieb ſind. Neu in Bau genammen wurden 81 Kilometer. Damit ſind insgeſamt 1912 Kilometer in Bau. Die Ausgaben für den Bau der Reichsautobahnen bliefen ſich im Auguſt auf 96,1 Mill. /; hiervon entfielen auf Unternehmerarbeiten 84,2, auf den Grundrwerb 1,3, auf Frachten 4,7 und auf Ver⸗ waltungskoſten 5,0 Mill. A. * Park⸗Hotel AG, Leipzig.— 2(o) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der HV am 24. November vorzuſchlagen, aus dem Gewinn des abgelaufenen Geſchäftsjahres in Höhe von 23 882(19 744)/ 2(i. V. 0) v. H. Dividende guszuſchütten. Im laufenden Geſchäftsjahr ſind die Aus⸗ ſichten etwas günſtiger. * Freiberger Papierſabrik zu Weißenborn, Weißenborn f. Sa. Die HW genehmigte den Abſchluß für das Geſchäfts⸗ jahr 1987/38, der die Ausſchüttung von wieder 6 v. H. Di⸗ vidende vorſieht. In den Auſſichts rat, aus dem Dir. Paul Büttner durch Tod ausgeſchieden iſt, wurden neugewählt Eberhard Hoeſch und Freiherr von Varnbüler, beide Aſchaffenburger Zellſtoffwerke Ach. * Bankhaus Burkhardt u. Co., Eſſen.— 6,5 Mill.„ Af. Wie jetzt bekannt wird, beträgt das Kapital des aus der Umwandlung des Bankhauſes Simon Hirſchland hervor⸗ gegangenen Bankhauſes Burkhardt u. Co. K. G. a. A..5 Mill. JJ. Beteiligt ſind die Deutſche Bank mit 2,5 Mill , die Nationalbank, Eſſen, mit 1 Mill. 1, die beiden Ge⸗ ſchüftsinhaber Burthardt und Dr. Freiherr von Falken⸗ hauſen ſowie das Bankhaus Merck, Finck u. Co., München, Berlin, die Bank für deutſche Induſtrie⸗Obligationen, Staatsrat Dr. Fritz Thyſſen und die Eſſener Steinkohlen⸗ bergwerke über eine Tochtergeſellſchaft mit je 500 000 l. * Umwandlung des Bankhauſes Auguſt Stern u. Cie. in Köln. Das ſeit 1860 beſtehende Bonkhaus Auguſt Stern u. Cie. in Köln iſt in ariſche Hände übergegangen. Es wird weitergeführt unter der Firma Mertins u. Co. Kommandit⸗ geſellſchaft vorma Auguß ern u. Cie., deren perſb haftender Geſellſchaf ter Paul Mertins iſt. * Die Bautätigkeit.— Im Auguſt lebhaft. Die Bau⸗ tätigkeit im Auguſt weiterhin lebhaft. Die Wohnbau⸗ tätigkeit blieb gegenüber zwar etwas zu⸗ rück, der Nichtwohn och— abgeſehen vor den Baubegin: hme, beſonde bei den Bau der ganz gro⸗ ßen Städt n hat laut „Wirtſchaft 1 S die Wohnba gegen⸗ über dem Vorjahr in den ß⸗ und Mittelſtädten auch im Auguſt zugenommen; es iſt mithin eine Verlagerung der Wohnbautätigkeit zugunſten der übrigen Großſtädte und der Mittelſtädte ngetreten. In den Mittelſtädten mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern wurden im Auguſt 1751 zeigt eine weitere Zuna A hm Mit Mett nern Wohnungen fertiggeſtellt gegen 1311 im Juli und 1472 im Auguſt 1997. In den Gr ädten mit 100 000 bis 500 000 smonat 4074 W gen im Vormonat und 3975 im Vorfahr. Bauanträge wurden in den hierüber berichten⸗ den 98 Groß⸗ und Mittelſtädten im Auguſt für 9891 Woh⸗ nungen geſtellr 60,4 v. H. mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres(6168). ch Neubau entſtanden im Auguſt in den Groß⸗ und Mittelſtädten insgeſamt 8480 Wohnun⸗ gen, das ſind 90 v. H. aller fertiggeſtellten Wohnungen (9411), ſo daß auf Um⸗, An⸗ und Aufbau nur der zehnte Teil aller fertigoeſtellten Wohnungen entfiel. Einwohnern ſind im Ber fertig geworden gegen 4869 2 * Städtiſche Sparkaſſe Zagreb. der Gemeinde der Stadt Zagreb gegründeten Geldinſti⸗ tutes für Ende 1937 einen Reingewinn von 4,2 Mill. Dinar aus. Gegenüber dem Vorjahr ſtieg die Bi⸗ lanzſumme um 67 auf 672,3 Mill. Dinar. Die Einlagen haben ſich um 80 auf 597,5 Mill. Dinar erhöht. Die Bar⸗ beſtände bezifferten ſich auf 277,7 Mill. Dinar. Die Bilanz dieſes von Weiſt * Einſchränkung des Schnellzugverkehrs in Fraukreich um 6 v. H.— Das Einſparen der ſtaatlichen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft. In Anwendung des vorgeſehenen tſparungs⸗ programms hat die ſtaatliche franzöſiſche Ei enbahngeſell⸗ ſchaft eine Reihe ſehr fühlbarer Maßnahmen mit ſofortiger Wirkung beſchloſſen. Insgeſamt werden 6 v. H. aller Zug⸗ verbindungen im Perſonenverkehr eingeſtellt, und zwar ausſchließlich Expreß⸗ und Blitzzüge. Insgeſamt werden 32 verſchiedene bisher täglich verkehrende Züge eingeſtellt, darunter ſechs Züge zwiſchen Paris, Rouen und Le Havre, vier zwiſchen Paris und Breſt, vier zwiſchen Paris, Mar⸗ ſeille und Ventimiglia, zwei zwiſchen Paris und Genf, zwei zwiſchen Paris und Straßburg, vier zwiſchen Paris und Nancy. Der Abſchluß des frauzöſiſchen Röhrenkonzerns Lon⸗ vroil⸗Montbard⸗Aulnoye. Dieſer bekannte fronzöſiſche Röhrenkonzern verzeichnet für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1987/88(30. Juni) einen Betriebsgewinn von 24,3 (für das nur 6 Monte umfaſſende Vorjahr: 12,25 Mill.) Mill. frs. Hnizu treten noch 5,42(4,97) Mill. frs. Zins⸗ und Portefeuille⸗ Einnahmen. Abzüglich Unkoſten, Finanz⸗ laſten uſw. ergibt ſich ein Reingewinn von 13,75(5,38) Mill. rs. Die Verwaltung beontragt hieraus die Ver⸗ teilung einer Dividende von W frs. je Aktie und von 4 frs. je Anteil(gegen 10 bzw. 1,20 frs. im 6 Monate umfaſſen⸗ den Vorjahr). Die Geſellſchaft arbeitet mit einem AK von 120 Mill. frs. * Amerikaniſch⸗kanadiſcher Handelsvertrag vor dem Ab⸗ ſchluß. Wie aus Ottawa gemeldet wird, erklärte der kana⸗ diſche Premierminiſter Mackenzie King, daß die Verhand⸗ lungen über einen amerikaniſch⸗konadiſchen Handelsvertrag jetzt ſoweit fortgeſchritten ſeien, daß die Unterzeichnung noch vor Monatsende ſicher ſei. Er werde am Wochenende Rooſevelt beſuchen, um die letzten Einzelheiten des Ver⸗ trages feſtzulegen. „Waren undi Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkif O Mannheim, 6. Oktober. Die Geſchäftstätigkeit blieb ſehr klein, da die Mühlen nicht mehr aufnahmefähig ſind, die Anlieferungen der Landwirtſchaft infolge der Feld⸗ arbeiten nur noch ſehr kleinen Umfang annehmen und ſchließlich auch Transportmittel ſür andere Zwecke benb⸗ tigt werden.— Auch für Braugerſte verhielten ſich die Käufer, ſelbſt ſoweit ſie noch Bezugsſcheine haben, abwar⸗ tend; ebenſo wurde kaum Induſtriegerſte gehandelt. In Futtergerſte lagen Angebote von Wintergerſte zu 20,30 ab Mannheim mit ausgenutzter Groß⸗ und Kleinhandels⸗ ſpanne vor, doch fanden ſich bis jetzt noch keine Käufer dafür. Als Futterhafer wurden nur einige Partien ver⸗ regneter Hafer angeboten, aber kaum gekauft. Das Mehl⸗ geſchäft iſt noch immer ziemlich lebhaft, wenngleich es weſentlich ſtiller als in der Vorwoche geworden iſt. Futter⸗ mittel waren zu haben, wurden aber wenig gefragt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Okt(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,75, Jan. 3,8; März 3,95; Mai 4,02.— Mais(in Hfl. per Loſt von 2000 Kilo] Nov. 89,50; Jan., März je 88; Mai 87. Leinölnotierungen vom 6. Okt.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Okt. 11¼150; Leinſaat Klk, per Okt. 12,0; Bombay per Okt. 12,25; Leinſgatöl loko 28,0; Okt. 21,10%; Nov.⸗Dez. 210; Baumwollöl ägypt. 20,0 Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Okt. 6,25. Neuyork: Terp. 25,75. Savannah: Terp. 20,75. Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 6. Oktober. Gute Nachfrage beſteht 3. Z. in Objekten niederer und mittlerer Preislage. Bei genügendem und zum Teil ſehr vorteilhaftem Kaufangebot werden wieder vornehmlich Wohn⸗ und Geſchäftshäufer angeboten. * Vom ſüddeutſchen Saatenmarkt. Das Herbſtgeſchäft in Feldſämereien iſt beendet. Es wurden zuletzt noch etwas Stoppelrüben, hauptſächlich aber Landsberger Ge⸗ menge gefragt. Die Umſätze waren darin befriedigend. Gegenwärtig beſteht Kaufluſt für Rotklee und vor allem Weißklee, doch können Verkäufe in Ermangelung entſpre⸗ chender Vorräte nur erſt in beſchränktem Umfange ſtatt⸗ finden. Die Anlieſerungen der Wiloͤgräſer⸗Ernte iſt in gutem Gange. Die Erträge ſcheinen bei einzelnen Arten mengenmäßig geringer zu ſein wie im Vorfahre. Die Qualität iſt durchweg gut. * Weiterhin lebhafter Eiſenmarkt. Die Geſamtlage der Eiſen ſchafefnoen Induſtrie hat ſich im September laut „Stahl und Eiſen“ im Inland nicht weſentlich geändert. Die Beſchäftigung der größeren Abnehmer, wie Brücken⸗ bauanſtalten, Eiſenkonſtruktionswerkſtätten u ſaw., war ebenſo wie die der übrigen weiterverarbeitenden Induſtrie nach wie vor. Dementſprechend war auch der Auftrags⸗ eingang zufriedenſtellend, wenn er auch nicht die Höhe des Vormonats erreichte. Doch nahmen auch die im September die Sonderaufträge der ſtaatlichen Stellen unter den Be⸗ ſtellungen weitaus den erſten Platz ein. Im Streckengeſchäft konnte ſich der Verſand bisher etwa auf der Höhe des Vor⸗ monates halten.— Auf dem Auslandsmarkt herrſchte offen⸗ ſichtlich ein größerer Bedarf, doch kam es zu Beginn des Monats infolge der geſpannten politiſchen Lage nur ver⸗ einzelt zu größeren Geſchüftsabſchlüſſen. Wiederholt ſtörten auch die Preisunterbietungen durch den ausländiſchen Wettbewerb. Gegen Ende des Monats machte ſich ein Stimmungsumſchwung bemerkbar, der durch die Feſtigkeit der Preiſe und die ſteigende Beſchäftigung in den Verein. Staaten weiter günſtig beeinflußt wurde. Die Verkaufs⸗ ergebniſſe beſſerten ſich. Preisnachläſſe und Unterbietungen fielen faſt völlig fort. * Gelockte Ware am Brühl bevorzuat. Der September brachte dem deutſchen Rauchwarengroßhandel ein anſtän⸗ diges Saiſongeſchäft. Wenn auch unverkennbar war daß die Nachfrage an den Tagen politiſcher Hochſpaunung nach⸗ ließ, ſo ſetzte mit dem Abſchluß der Münchener Beſpre⸗ chungen die Bedorſsanmeldung ſchlagartig wieder ein. Am Monatsende wurde ſowohl der briefliche Auftrags⸗ eingang ſtärker als auch die Zahlungsweiſe beſſer. Neben Rauchwarenhandel hot auch die Kürſchnerſchaft gut disponiert. Die Oberbekleidungsinduſtrie trat demgegen⸗ über weniger in Erſcheinung. Es iſt dies zum Teil auf den Unmſtellungsprozeß zurückzuführen, den die notwendige Nhein-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 6. Oktober. An der Abendbörſe ebbte die Geſchäftstätigkeit e ab, ſo daß nur belangloſe Spitzenausgleiche eine! amtlichen Notierungen ermögli ei Tendenz überhaupt die Re etwas nachgebend. Am Mo Mannesmann 109,75(je), unv. Rhei Hoeſch 111,5, Dt. Erdöl 130,50(je). Am Cl unv. J Farben 153,75, Metallgeſellſchaft 128,50, Schei anſtalt 215, Bemberg 137. Ohne Veränderung auch Mehrzahl der Banken, Deutſhe 117, Commerzbank 110,50, nur Dresôner Bank 109(—576). Von Elektrowerten ACG 117,5(74), Licht u. Kraft 141,50(), Geſſürel 139,50 (-, Mainkraft unv. 86,75. Sonſt Dt. Linoleum 156,50 (.), Junghans 106(—), Feinmechanik 93( unv., Bae 146, Adlerwerke 110, Ach für Verkehrsweſen 125, Eßlinger 105,75, DE Mal 145,25, Moenus 125, Rhein. Hyp.⸗Aktien 137. Anleihen waren ohne Geſchäft. Am Rentenmarkt erhielt ſich etwas Intereſſe für Indu⸗ ſtrie⸗Anleihen bei behaupteten Notierungen. v. H. Gel ſenkirchen Berg 101,50, 6 v. H. J Farben 1234. Ko munal⸗Umſchuldung wurden mit 94,20 in kleinen Betr umgeſetzt. Bereinigung vom Exportgeſchaft ſtagnierte in der zweiten Monats hälfte in⸗ ſolge der Nervoſität, die in einer Reihe von Ländern die nichtariſchen Betrieben bedingt. Das politiſchen Kreiſe erfaßt hatte. Die Störung war aber nur vorübergehender Natur und vermochte nicht die Be⸗ darfsdeckung der nordiſchen Staaten ſowie aus Ungarn, Polen und Jugoſlawien zu hindern. Der Lagerbeſuch aus der Oſtmark war bemerkenswert ſtark. Da die Neu⸗ regelung der italickiſchen Einkaufskontingente für Rauch⸗ waren noch ausſteht, konnte das Geſchäft hier noch nicht den erwarteten Auftrieb erfahren; es iſt aber damit 3u rechnen, daß in kurzer Zeit die Bedarfsbefriedigung der Italiener voll aufgeholt wird. Ueberhaupt werden die nächſten Wochen von der Rauchwarenwirtſchaft günſtig be⸗ urteilt. Da die Preisbaſis feſtgeblieben iſt, dürfte der weitere Verlauf der Saiſon dem Leipziger Rauchwaren⸗ großhandel einen guten Verkaufserfolg erbringen. Rein umſatzmäßig lagen im September gelockte Artikel an der Spitze. So fanden Perſianer und Indiſche Lammfelle an⸗ haltende Nachfrage. Auch für Breitſchwänze zeigte ſich großes Intereſſe. Es war zu beobachten, daß ſaſt in allen von der Mode begünſtigten Artikeln nur beſte Qualitäten gewählt wurden. Dies gilt beſonders für Kauin, dos als deutſches Pelzmaterial für Mäntel, Capes uſw. vom Brühl in guten Sortimenten angeboten wird Rege Aufnahme 1 8 die Neuheit Biberkanin. Lebhaft gefragt ſind Seal⸗ anin. Berliner amſliche Noflerungen Welzen märk. Wintergerste Hafer mörk. Berlin 75% 7 205 zeil. fr. Berl. Berl. 4649 FTutierwz Bl So. Erzeuapr. H 4 märk. Stat. Roggen märk. 187 zeil fr Berl... Weizenmehf 10 Braugerste märk. Stat,.. Erzeugerpr. 12 neu, frei Berl.* 14 märk. Stat.* ind'gerst fr. Bl.... Roggenmeh 11 gute, frei Berl 1 mürk. Stat. Erzeugerpr. 12 märk. Stat 7252 Futterg. 39/60 163 13 Giktoria⸗Erbſen.. 34.—/8,.— Seradella eee Kleine Erbſen.. 33,—/½35— Leinkuchen ab Hambg 16,33 incl 4,60 Jutter⸗Erhſen.. 24,—½6,— Erdnußkuchen ab Hog 15,83.30 Peluſchken 265, ½8,.— Erdnußkuchenmehl 17.33 Ackerbohnen.. 23. ½4.50 Trockenſchnizel. 958 Wicken deutſch... 26,28. Soyabohnſchrot aßbg 15.53.60 Futter 25 5 ab Stetein 1,93.60 Lupinen blau„16/17. Kartoffelflocken Stolpf.Leihſäck gelb.. I 21.—/22. ab Berlin Hamburger Kaffee-Termin-Noflerungen Amtliche Notierung für 35 Kg. netto in Reiche pfennig, unverzoll! Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 6. 10 10 Uhr.10 12.80 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Dezember 31 20— 3¹ 20— J 29— 3¹ 29— Ra! 31 20—— 31 20— Fut 20— 31 20— September„1 31 20— 31 20— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ho Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 Eg einſchl Sack. ine 6 10— 10 Uhr 30[ 5. 10.— 2 Uhr 15 Term 9 Brief Geld bez.] Brief Geld] bez. Dtl.. i„ Nov..85.75—.85.75* Dez..85.75 9.85.75** Januar.95.85* 3,95.85 0 Februar.00.90*.00 3,90 4 März.. 4,00].95* 4,00.90 85 April..10.00 0.10.00 9 Mai..25 4,10 2.20 4,10* Juni.30.15 0.25.15*. Juli.35.25*..35.25— Auguſt 4,40.30*.40.30*. Sept. I 4,45 4,35. 4,45 4,33„. Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: *** 5 RM 62⁴ 1 N 62⁵ RM 62⁴ 625 in Kraft ab in Kraft ab 14 10 K l i e eee 17. 10 Alum. n. leg.] 133137 133137 Bronzeleg. 82½ 88½½ 8386 do. Legier. 5861 5861. Neuſilberleg.53½— 56% 54—56¼ Blei nichtleg. 1719 17% 10½¼ Nickel n. leg.] 236— 240236246 Hartblei. 19/21 ¼½ 19 21% Zint fein 20—22¼ 20½—22 Kupfer n. leg. 58¼— 61 59 61 ½/[do roh 16 18/1618 Meſſingleg. 42—44½% 42-44[ Zinn n. leg.] 238248238248 Rotguß leg. 58—60%½58½% 61[Banka ⸗Zir nf 250-260 250200 Geld- und Devisenmarkt Paris, 6. Oktober.(Schluß amtlich, London 178.94 Belgien 620 62 Oslo 900,50 Neuyork 3717,30 Schweiz 848,— Stockholm 924.— Berlin 1493.— Kopenhagen 800,50 Spanien 9 Italien 195,60 Holland 2124, London, 6. Oktober.(Schluß amtlich). Neuvort 480,56 Liſſabon 110,8 J Songkong.300 Montreal 483,75 Helſingfors 226,84 Sch anghaf 0,862 Amſterdam 883, Budapeſt 2425, Hokohama 725 Paris 179,03 Belgrad 214, uſtralien 125.— Vrüſſel 2843,— Sofia 405,— Mextko 0 Italien 9125,.—[ Moskau 2535,— Montevideo 1987, Berlin 120750 Rumänen 550,— Balparaiſo 120,0 Schweiz 2104,50[ Konſtantin 600,— Buenos Spanien 9 Athen 548.— auf London 1905, Fopenbagen 2142,12 Warſckan 2523. Südafrika 100,12 Stockholm 1041,25[ AuenosAtres 1893,— Rio de Jan. 293,— slo 1990,.— f Melalle 5 Jamburger metallnotierungen vom 6 Oktober Banca- u. ier Kupfer Straits zinn ie gend Brieff Geld Briefſcheld Sa p. 100 kg) 18,75 18,78 anuar 54, 2554.25½200,0 260,0[ Feinſilber(Ran per Kg). 30,80 30,80 ebruar 54,2554. 25 260,0 260,0 Ae(Rah per 9).84 2,79 ürz 54,2554, 25200, 260,0 Alt⸗Platin(Abfälle) April„„ Eireapr. ch per 9). 2,70 2,90 Mat„eee Techn. reines Platin l e Detailpr. RM per g)„ 3,88„ uguſt„„„„ Loco Abl. Septembe.. Antimon Regules chineſ. Oktober 455 54, 25200,0/260,0(E per 1 15 85 5 46,.— 45,.— November 54.2554, 25 200,0 260,0 l Queckſilber(per Flaſche). 70.80 Deer ber 54,25 54.25„„ ckſt per Flaſche)„ 0/200, 0[ Wolframerzchineſ. in n) 4 64.— Frachienmarkt Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne oltehen unverändert. 5 Hex Eastopieligote Jam den Melt BILDER VOM TAGE Wird der Vizekönig von Indien zurücktreten? — London, im Oktober. Wird Lord Linlithgow, der Vizekönig von Indien, noch vor dem Ablauf ſeiner Amtszeit zurück⸗ treten? Mit dieſer Frage beſchäftigt ſich augenblick⸗ lich die engliſche Oeffentlichkeit, nachdem Lord Lin⸗ lithgow eine überraſchnde Reiſe nach London unter⸗ nommen hat. Das Amt des indiſchen Vizekönigs, das bekanntlich auch ſchon der derzeitige britiſche Außenminiſter, Lord Halifax, bekleidet hat, iſt näm⸗ lich keineswegs ſo begehrt, wie man meinen möchte. Denn obgleich Englands Statthalter in Indien wohl der wichtigſte Beamte außerhalb des Mutterlandes iſt, gibt es nicht ſehr viele Anwärter auf dieſen Poſten. Das hat ſeine Gründe darin, daß man als Vize⸗ könig von Indien über ein gewaltiges Privat⸗ vermögen verfügen muß, da die ſtaatlichen Ein⸗ künfte trotz ihrer Höhe bei weitem nicht zur Deckung aller Unkoſten ausreichen. Die Einkünfte eines Vizekönigs in Indien belaufen ſich im Jahr auf rund 800 000 Mark. Dieſe gewaltige Summe iſt, an indiſchen Verhältniſſen gemeſſen, aber viel zu gering, um dem Vizekönig ein„ſtandesgemäßes“ Auftreten zu ermöglichen. Man darf ja nicht vergeſſen, daß er während ſeiner fünfjährigen Tätigkeit es durchweg mit indiſchen Fürſten zu tun hat, die Mul⸗ timillionäre ſind und es ſich beiſpielsweiſe leiſten können, auf einem einzigen Feſt, das ſie ge⸗ ben, ein Feuerwerk, das 100 000 Mark koſtet, abzu⸗ brennen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der höchſte Beamte des britiſchen Weltreiches in Indien es den eingeborenen Fürſten hinſichtlich ſeiner Feſte und der Bewirtung, die er ſeinen Gäſten zuteil werden läßt, mindeſtens gleich tun muß. Er darf nicht mit der Wimper zucken, wenn in einem einzigen Monat 5000 Gäſte an ſeiner Tafel ſpeiſen. Dabei muß man auf dieſe hohen Gäſte ganz beſondere Rückſicht nehmen. Der Vizekönig von Indien hat zwölf verſchiedene Köche, um den reli⸗ giöſen Anſprüchen, die die verſchiedenen Fürſten an das Eſſen ſtellen, Rechnung zu tragen. Vegetarier ſitzen neben Fleiſcheſſern, Alkoholgegner neben Freunden einer guten Flaſche Champagner. Und da all die Leute, die den Palaſt des Vizekönigs in Delhi mit ihrem Beſuch beehren, ſelbſt über den Reichtum eines Kröſus verfügen, erwarten ſie ganz natürlich, hier entſprechend ihrem hohen Rang bewirtet zu werden. Da bleibt einem Vizekönig, der Englands Anſehen wahren will, nichts anderes übrig, als tief in ſeine eigene Privatſchatulle zu greifen, und ſo iſt es wiederholt vorgekommen, daß der Vizekönig von Indien noch vor Ablauf ſeiner Amtszeit ein Rück⸗ trittsgeſuch einreichte, da das koſtſpielige Leben in Delhi ſeine finanziellen Kräfte überſtieg. Ein zweitesmal den Thron des Vizekönigs von Indien zu beſteigen, würde ſelbſt einen Multimil⸗ lionär zum armen Mann machen. Zu dieſem Reich⸗ tum, der für die Würde eines Vizekönigs von Indien erforderlich iſt, muß ſich noch die Abſtam⸗ mung aus einer Ariſtokratenfamilie geſellen, deren Stammeslinie man mindeſtens 500 Jahre zurück⸗ verfolgen kann. Sonſt würden die indiſchen Fürſten, die ihre Familien oft über ein Jahrtauſend zu rück⸗ verfolgen können, den Vertreter Englands nicht als gleichberechtigt anſehen. Auf ſein Privatleben muß der Vitzekönig vollſtändig verzichten, denn er bildet ſtändig den Blickpunkt von vielen Millionen Men⸗ ſchen, die er zu jeder Tageszeit oͤurch ſeine Würde und ſein königliches Auftreten beeindrucken muß. So löſt eine Zeremonfe die andere ab, und jeder Tag bedeutet die Aufwendung eines kleinen Vermögens, das der britiſche Staat nur zum Teil zurückerſtattet. ee Die Königin von Madagaskar Die Gebeine der ſchönen Nanovalo kehren in die Heimat zurück Paris, im Oktober. Der franzöſiſche Kolonialminiſter hat verfügt, daß die ſterblichen Ueberreſte der Königin Ra⸗ nopala von Madagaskar, die ihr kleines Inſelreich tapfer gegen die franzöſiſchen Eroberer verteidigte, bis ſie 1917 in der Verbannung ſtarb, nunmehr in ihrer Heimat eine würdige letzte Ruhe⸗ ſtätte finden ſollen. Man ſchrieb das Jahr 1883, als Ranopalo den Thron von Madagaskar beſtieg. Die damals 37⸗ jährige verdankte ihren meteorhaften Aufſtieg einem eingeborenen Machthaber, der ſie, ſeine Geliebte, einfach zur Königin ausrufen ließ. Zu die⸗ ſer Zeit hatte bereits Frankreich ein Auge auf die ſchöne Inſel geworfen, die, einſt eine Landbrücke zwiſchen Indien und Afrika, mit ihrer tropiſchen Vegetation ein geeignetes Objekt für koloniale Be⸗ ſtrebungen war. Aber Ranovalo ſetzte ſich zur Wehr; obgleich ſie nur ein Spielzeug auf dem Thron zu ſein ſchien und nach dem Urteil ihrer Gegner den Verſtand eines Kindes hatte, wurde ſie doch zum Mittelpunkt einer Revolte gegen die franzöſi⸗ ſchen Eroberer, die volle 14 Jahre dauerte, ehe ſie mit der Niederlage der Madagaſſen endete. Man ſagt, die ſchöne Ranovalo habe ſich durch große Putzſucht ausgezeichnet und ſei von den franzöſiſchen Agenten dadurch zu Fall gebracht wor⸗ den, daß man ihr für ihre Abdankung die ſchönſten gariſer Kleider verſprochen habe. Tatſächlich fuhr die Königin 1897, als die franzöſiſchen Soldaten ihren Palaſt in Tananarivo umzingelt hatten, mit Der Verfasser über sein Werk 200 Koffern voll von Kleidern, Pelzmänteln und Modeartikeln in die Verbannung. Man beförderte ſie auf die Inſel Reunion, wo Frankreich ein Exil für die abgeſetzten eingeborenen Fürſten errichtet hatte, und Ranovalo verbrachte ihre Tage damit, ſich ſtets aufs neue zu ſchmücken und herauszuputzen. Die ſchönen Kleider erſetzten ihr ſozuſagen den ver⸗ lorenen Thron, den ſie tapfer, wenn auch erfolglos, verteidigt hatte. Ihre glücklichſte Zeit waren nach ihrem erzwungenen Thronverzicht jene zwei Wochen, die ſie auf ihre Bitten hin Urlaub bekam und die ſie in Paris verbrachte, von einem Modeatelier ins andere laufend. Ranovaldo ſtarb 1917 im Alter von 71 Jahren in einem kleinen Häuschen in Algier. Man hielt es damals für gut, ſie in Algier zu be⸗ ſtatten, da man befürchtete, ein Transport ihrer Ge⸗ beine nach Madagaskar könne erneut eine Freiheits⸗ bewegung ins Leben rufen. Heute allerdings iſt der Name Ranovalo faſt vergeſſen. Nunmehr hielt es das Kolonialminiſterium für unbedenklich, die Ueber⸗ führung der ſterblichen Ueberreſte Ranovalos in ihre Heimat anzuordnen. Spieler Bummel muß ſpielen. Wenn er keine Karten hat, nimmt er Würfel. Fehlen ihm die Würfel, nimmt er Streichhölzer. Und wenn auch keine Streichhölzer vorhanden, ſind, ſpielt er mit Pflaumen. Ungefähr ſo: Bummel wollte ſpielen. Rammel ſagte:„Ja, aber nur mit Pflaumen.“—„Wie geht das?“— „Ganz einfach“, erklärt Rammel,„ich nehme hier zwei Pflaumen in die Hand und du rätſt, ob die Pflaumen noch ganz oder zerdrückt in meiner Hand ſind. Wer gewinnt, bekommt eine Mark“. Bum⸗ Staatsbegräbnis für General Krauß In Goiſern bei Bad Iſchl fand das Staatsbegräbnis für den verdienten öſterreichiſchen General ſtatt, an dem auch General Liſt teilnahm. Sybille Schmitz, die weibliche Hauptdarſtellerin in dem Tobis⸗Mafeſtie⸗ Film„Tanz auf dem Vulkan“, den hoff inszenierte. Hans Stein⸗ (Foto: Tobis⸗Majeſtic) (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ae el Guſtar Fröhlich als Holzhackerbua! Guſtar Fröhlich auf ſeinem Privatbeſitz in Schwanenwerdez beim Holzhacken. ..... ͤ¶PVlklktbt!. ↄ²V.ꝛꝛ. ð ß mel iſt einverſtanden. Einmal ſagt er zerdrückt, einmal ſagt er ganz. Aber jedesmal iſt die Sache gerade umgekehrt. Bummel verliert eine Mark nach der anderen. Daniel ſttzt daneben. Daniel kann ſich den Schwindel nicht länger mitanſehen.„Hier mußt du doch verlieren!“—„Wieſo?“—„Dein Partner läßt die zwei Pflaumen in der Hand, bis du geraten haſt. Sagſt du jetzt„zerdrückt“, läßt er ſie ganz. Sagſt du aber„ganz“, zerdrückt er ſie ſchnell.“ Bummel ſieht das ein.„So eine Gemeinheit! Nein, ſo eine Gemeinheit!“, ſagt er. Und ſpielt wei⸗ ter. Und verliert weiter. Brüllt Daniel:„So hör doch ſchon auf!“ Brummt Bummel böſe:„Du biſt wohl haſenwilde! Ich kann doch jetzt nicht aufhören wo ich ſo im Verluſt bin!“ Der Schrittmacher Der junge Mann, der auf der Landstraße wan⸗ dert, ſieht jenſeits des weiten Feldes die Bahnſtation, aber alles iſt eingezäunt, und hinter dem Zaun ſteht der Beſitzer des Feldes. „Entſchuldigen Sie,“ ſagt er,„kann ich den Zug .45 Uhr noch bekommen, wenn ich den Weg ab⸗ ſchneide und über Ihr Feld laufe?“ „Ja, wenn aber mein Bulle da drüben Sie ſieht, dann kommen Sie noch.15 Uhr mit.“ Wie die„Stiftung“ entſtand 5 Von Heinz Lorenz Sur heuſſgen Homòdien- Uraufführung im Halionalſfæaler Im Jahre 1935 erſchien von mir in einer pfälzi⸗ ſchen Zeitung ein Bericht über eine Amerikareiſe. Darin erwähnte ich als originelle Gegenüber⸗ ſtellung zwei Monumente, die, durch einen Fluß getrennt, in einem Park von Philadelphia ſtehen. Das eine: Moſes klopft mit ſeinem Stecken Waſſer aus einem Felſen— errichtet von der Vereinigung der Abſtinenzler. Das andere: Denkmal eines deutſchen Bierbrauers. Nach Erſcheinen des Berichtes erhielt ich von einer pfälziſchen Familie die Anfrage, ob das Bier⸗ brauerdenkmal zufällig das des zu Anfang des vo⸗ rigen Jahrhunderts aus der Pfalz ausgewanderten Peter Sonnfrank ſei. Das konnte ich nun leider nicht ſagen. Zur Erklärung der Anfrage aber lag ein um⸗ fangreiches juriſtiſches Gutachten bei. Es ſtellte einen Fall dar, wie man ihn wahrſcheinlich gar nicht einmal ſo ſelten antreffen würde, wenn man ſich die Mühe machte, danach zu forſchen: einen Erb⸗ ſchaftsſchwindel allererſten Ranges. Eine heute in der Pfalz in ärmlichen Verhältniſſen lebende Familie wurde von einer heute in USA beinahe im Milliarden reichtum lebenden ausgewan⸗ derten pfälziſchen Familie betrogen. Ich hatte es hier mit einem beſtechenden Schulbeiſpiel für jene Sorte von Deutſchen zu tun, die unter dem Einfluß des Dollars nicht ſchnell genug ihre alte Heimat ver⸗ geſſen können und amerikaniſcher als amerikaniſch ſein wollen. Es ſind jene Deutſche, von denen Dom⸗ mers Vehling, ein in Chikago lebender Deutſch⸗ amerikaner, in ſeiner Broſchüre„Niedergang des Deutſchtums in Amerika“ ſchreibt:„Deutſche Mus⸗ kelkraft, Schweiß Geiſt haben größtenteils die In⸗ duſtrien aufgebaut, dieſelben Induſtrien, die Deutſchland den Todesſtoß verſetzten les iſt vom eltkrieg die Rede). Deutſcher Bauernfleiß hat de Iuren beſtellt, die den alliterten Heeren im Kampf ſo reichlich Nahrung zuführten. Männer mit deut⸗ ſchem Namen haben als Beſitzer der größten Zeitungen im Lande ſchon lange vor dem Bruch offen und heimlich das Gift antideutſcher Propaganda aus⸗ geſtreut. Männer mit deutſchem Blut in den Adern ſtellten ſich in den Dienſt der größten Schandlüge der Menſchheit, die der junge Amerikaner, ſo fremd allen europäiſchen Schikanen und Umtrieben, als Evangelium in ſich aufnimmt.“ Ich hielt den Fall für wertvoll genug, ihn in einer unterhaltſamen, die breiteſten Schichten in⸗ tereſſierenden Form zu verarbeiten. Ich ſchrieb den Unterhaltungsroman„Das Mädchen vom audern Einfluß mancher Machenſchaften beinahe zum Ab⸗ trünnigen. Während der Niederſchrift des Ro⸗ mans begann mich der Stoff auch dramatiſch zu be⸗ ſchäftigen. Aber ich wollte, meiner Art, oder der Art meiner bisherigen Bühnenarbeiten entſprechend, jeden pathetiſchen und tragiſchen Akzent vermeiden. Es ſollte eine Komödie werden. Nicht mehr der junge Ingenieur, ein Mitglied jener betrogenen Familie, ſollte die Hauptfigur ſein, ſondern der milliardenſchwexe Betrüger, der es ſich aus Selbſt⸗ ſucht in den Kopf geſetzt hat, mindeſtens hundert Jahre alt zu werden. Aber mit einer Komödien⸗ figur, mit der man liebäugelt, iſt ſchließlich noch keine Komödie geſchaffen. Und es war gewiß keine leichte Aufgabe, ein ſo heikles Thema, das an die tiefſten völkiſchen Empfindungen rührt, auf eine heitere Weiſe zu behandeln. Aber ſchließlich iſt es mir bei einem noch viel gefährlicheren Thema, der Grenzlandfrage, mit dem Huhn auf der Grenze zu⸗ friedenſtellend gelungen, alſo..! Und ſo habe ich denn die Komödie„Die Stiftung“ geſchrieben, die Ufer“. Ein junger Ingenieur, vom deutſchen Mut⸗ als drittes Stück von mir am Nationaltheater terwerk nach Amerika geſchickt, wird unter dem Mannheim uraufgeführt wird. eee eee Beſuch des Königs unerwünſcht Die in der Münchener Reſidenz bewun⸗ derte Sch önheitsgalerie König Ludwigs des I. hat Theodor Fontane einmal einen Harem genannt. Er war mit Münchener Verhältniſſen ſo wenig vertraut, daß er den tieferen und viel edleren Sinn dieſer Sammlung von Biloniſſen mißverſtehen konnte. Ueber dieſe Sammlung und ihren Hauptkünſt⸗ ler Joſef K. Stieler plaudert der Münchener Dichter Oskar Gluth in einem farbig illuſtrierten Aufſatz des Oktoberheftes von Velhagen& Klaſings Monats⸗ heften. Er ſchildert, wie der König durch die Straßen und Gaſſen ſeiner Hauptſtadt wanderte und ſich kaum ein niedliches Geſicht entgehen ließ, auch ſeinen Ma⸗ ler Stieler als Schatzſucher auf Reiſen über Land ſchickte: Der König entſchied nicht nur, welche neu⸗ utdeckte Blume in den leuchtenden Kranz ſchöner rauen aufgenommen werden ſollte, er nahm auch aſten Anteil an der Arbeit des Künſtlers und am Entſtehen der Bildniſſe. Stieler mußte ſich in einem Raum der Münchner Reſidenz ſeine Werkſtatt ein⸗ richten, damit ſein fürſtlicher Auftraggeber jederzeit zu den Sitzungen erſcheinen und ſich vom Fortſchrei⸗ ten des neueſten Bildniſſes überzeugen konnte. Stieler hatte es dabei nicht leicht, denn der König war ein eigenwilliger Kopf auch in Fragen der Kunſt und wußte ſein Urteil, ſelbſt wenn es vielleicht nicht treffend war, eindringlich zu begründen. Bekannt iſt, daß der König wiederholt ſelbſt ein⸗ greifen mußte, um die Eltern ſchöner Mädchen, deren Bild er in ſeiner Sammlung zu beſitzen wünſchte, dazu zu bewegen, ihre Bedenken zu überwinden und die Erlaubnis zu der Auszeichnung zu geben. Es iſt gewiß auch vorgekommen, daß bei den Auserwählten ſelbſt die Furcht vor übler Nachrede der Lockung ge⸗ ſchmeichelter Eitelkeit beſiegte und der König einen Korb gereicht bekam, in tiefſter Ehrerbietung. Joh. Nep. Sepp berichtet, daß König Ludwig offen die Du und wir Du biſt nicht nur der Dinge Anbeginn, Du biſt viel mehr noch aller Dinge Ende. Wir nehmen ſie in unſere harten Hände, Und ſuchen ihren letzten, tiefſten Sinn. Wir fühlen, daß das Haben nicht genügt, Und daher kommts, daß unſere Hände brennen; Wir wollen nicht beſitzen, nein—: erkennen, Denn äußrer Wert iſt ſchwankend und betrügt. Begriffe ſormen wir aus Menſchenwort Und ſtützen mit Beweiſen unſere Schwäche; Und dringen doch nur in die Oberfläche, Weil der Beweis uns in der Hand verdorrt. Die wenigen aber, die mit reinſtem Sinn In einem Dinge ſtaunend dich ermeſſen, Die werden alle andern gern vergeſſen, Und geben tauſend für das eine hin. Ferdinand Pungs . yd dvd ĩ ebenſo ſchöne wie talentvolle Schauspielerin Char⸗ lotte von Hagn— ihr Bild hängt auch in der Samm⸗ lung— beſucht habe. Da brach ſie einmal in Tränen aus und ſchluchzte:„Majeſtät ſchaden meinem Rufel Da unten ſtehen eine Menge Leute und denken ſchlimm von Ihnen und von mir.“ Wenn eine ſo weltſichere Frau um ihren Ruf fürchtete, dann kann man wohl verſtehen, daß allzu häufige Beſuche des Königs in ſchlichtbürgerlichen Häuſern, deren beſte Zierde ein ſchönes Mädchen war, nicht gern geſehen wurden und daß die Ehre, das Bild dieſer Tochter des Hauſes in der Reſidenz zu wiſſen, wirklich mehr gefürchtet als geſucht war. ö Friedrich Bethge, der Dichter der viel geſplelten Dramen„Reims“ und„Marſch der Veteranen“, hat ein e e, e rieben. Da pielt im preu rdensſtaat im Herbſt des Jahres 1418 und bebandelt die Tra dle des . 1 1 5 nach N 8 von ne Die on der. ritter N den Fecweiner gibt dem Drama dle Hanslungsxonffige. 1 Freitag, 7. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 464 — 2— — Das Inſpektionsboot der eines 8 Regierung ſkandinaviſchen Staates ſoll wieder einmal den Hei⸗ mathafen verlaſſen. Dabei paſſiert ihm das Mal⸗ heur, daß die Ankerkette reißt, worauf der Kapitän ſofort an das Marineminiſterium um Zuweiſung einer neuen telegraphiert. In dem eingehenden Rückſchreiben heißt es: das Miniſterium könne das nicht verſtehen. Der Berechnung nach habe die Ankerkette ſoundſo lange zu halten, ſie ſei jedoch kaum ein Jahr in Gebrauch. Es müſſe unbedingt ein Irrtum vorliegen. Die tüchtigſten Theoretiker hätten die Berechnung ausgeführt, und es ſei noch nie vorgekommen, daß eine Ankerkette ſchon nach kaum einem Jahr uſw. Der Kapitän faßte die Sache richtig auf und telegraphierte zurück: Melde, daß die Ankerkette theoretiſch noch hält, praktiſch iſt ſie geriſſen. Auf das hin wurde eine neue bewilligt. * — Der amerikaniſche Zeichner Walt Disney hat mit ſeinen köſtlich gezeichneten Filmfiguren, wie es die Micky⸗Maus und Donald Duck, der luſtige En⸗ terich, ſind, Millionen Freunde geſchaffen. Aber in London hat Disney einen erbitterten Gegner in der Perſon eines 13jährigen Schuljungen, der unglück⸗ licherweiſe Donald Duck heißt und ſomit ein Na⸗ mensvetter des filmenden Enterichs iſt. Seine Mit⸗ ſchüler rennen hinter ihm her und ärgern ihn den ganzen Tag, indem ſie„quack— quack“ ſchreien. Und wenn der Lehrer den Namen Donald Duck ruft, dann tönt ein ſchallendes Gelächter durch die ganze Klaſſe, da natürlich jeder Londoner Schul⸗ junge die Heldentaten des Entenjünglings Donald Duck auf der Leinwand verfolgt. Nun hat der kleine Donald Boxunterricht genommen und glaubt auf dieſe Weiſe ſich auf Männerart von dem Fluch befreien zu können, der auf ſeinem Namen laſtet. Wer noch einmal„quack— quack“ ſagt, bekommt einen Kinnhaken. 1. — Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, das Rätſel um eine vermißte Dresdenuerin nach neun Jahren aufzuklären. Am 22. Juli 1929 war aus einem Gaſthaus in St. Gilgen die dort zur Som⸗ merfriſche weilende 3zährige Beamtin Martha Rie⸗ mer aus Dresden ſpurlos verſchwunden. Die Nach⸗ forſchungen blieben erfolglos. Am 29. Juli 1938 wurden nun im Höllkargebiet Teile eines menſch⸗ lichen Ober⸗ und Unterkiefers mit vier Schneide⸗ und Backenzähnen mit Goldkronen entdeckt. Die Gendarmerie vermutete, daß es ſich hier um ein Verbrechen handeln könne und ließ in der Umge⸗ bung der Fundgrube nachforſchen. Tatſächlich wurde ein beinahe vollſtändiges menſchliches Skelett aus dem Erdreich geborgen, das keinerlei Kleiderreſte zeigte und dem das Gebiß fehlte. Man vermutete, daß es ſich um die Leiche der ſeinerzeit vermißten Martha Riemer handeln könne und ſandte das Ge⸗ biß und den Schädel der Kriminalpolizei in Dres⸗ den ein. Durch Ermittlung und Befragung des Zahnarztes, der ſeinerzeit Martha Riemer behandelt hatte, konnte auf Grund der Karteikarte feſtgeſtellt werden, daß es ſich um das Gebiß der Vermißten und zweifellos Ermordeten handelte. In der Zwi⸗ ſchenzeit wurde von der Gendarmerie und der Kri⸗ minalpolizeiſtelle Wien nach dem Täter geſucht. Der Verdacht richtete ſich gegen den 57jährigen Joſef Reſch aus St. Gilgen, der im Jahre 1936 wegen Gei⸗ ſteskrankheit entmündigt worden war und der wie⸗ derholt Frauen in der gröblichſten Weiſe beläſtigt hatte. Die Staatsanwaltſchaft Salzburg verfügte dann auf Grund des Beweismaterials eine Haus⸗ durchſuchung bei Reſch, die ergab, daß in einem Wagenſchuppen verborgen ein Paar Frauenhaferl⸗ ſchuhe und ein Paar graue Strümpfe ſowie eine gsl⸗ dene Damenarmbanduhr gut verſteckt aufgefunden wurden, die augenſcheinlich Eigentum der ermorde⸗ ten Riemer geweſen ſind. Reſch, der ſich ͤer Haus⸗ ſuchung gewalttätig widerſetzt hatte, wurde in Not⸗ wehr leicht verletzt. Er iſt nach Salzburg in das Inquiſitenſpital gebracht worden. — Die Potsdamer Garniſonkirche beſitzt im Gegenſatz zu anderen Kirchen kein ſchwingendes Glockengeläut. Als ſchwacher Erſatz wurde ein Ap⸗ parat eingebaut, der mit dem Glockenſpiel in Ver⸗ bindung ſteht. Durch eine Handkurbel wird eine Walze gedreht, deren Spitze die Spielglocken C, E und E durch Hammerſchläge ertönen läßt, ſo daß ein hartes, dünnes Geläut hervorgerufen wird. Dieſe jetzt verbrauchte Behelfsmaßnahme iſt ſeit 1856, alſo über 81 Jahre in Betrieb und bearbeitet ſeitdem die drei feſthängenden Glocken, wobei ſich an allen Teilen ſchwere Schädigungen er⸗ geben haben. Die hiſtoriſchen Glocken haben erheb⸗ liche Einſchläge bekommen. Die eiſernen Hammer⸗ arme und Prellfedern ſind zerrieben und ſtark be⸗ ſchädigt. Die Führungen ſind tief ausgelaufen, ſo daß die ſchweren Hämmer ſich geſenkt haben, und nur noch ſchwach wirken. Von der Beanſpruchung der Glocken und Hämmer im Laufe dieſer 81 Jahre kann man ſich eine Vorſtellung machen, wenn man nachrechnet, daß einſchließlich der Kennzeichnung der einzelnen Viertelſtunden an einem Tage 396 Schläge ertönen. Das ergibt im Jahr 144 540 und in 81 Jahren nicht weniger als 11707 740 Anſchläge. Es iſt unmöglich, die Glocken des Spielwerks in Zu⸗ kunft als Geläut zu benutzen. Es ſoll vielmehr ein ſchwingendes Geläut mit den Tönen As, C, Es und F eingebaut werden und mit dieſem Viergeläut für die Garniſonkirche das größte und ſchönſte Glocken⸗ werk geſchaffen werden. Die Koſten des Einbaues der neuen Glocken werden von der Regierung be⸗ ſtritten. Die Glocken ſelbſt werden durch Einzel⸗ ſtiftungen beſchafft. Die Stiftung von drei Glocken iſt bereits geſichert, die vierte, oͤie F⸗Glocke, wird als Hindenburg⸗Glocke durch eine Stiftung des Kreis⸗ verbandes Potsdam im NS⸗Reichskriegerbund er⸗ wonben. Die Glockenweihe ſoll im Frühjahr 1939 ſtatlfinden. * — In einem Prozeß um eine umſtrittene Stradi⸗ vari⸗Geige vor der Berliner Strafkammer befand ſich unter den Zeugen auch der bekannte Konzert⸗ virtuoſe und Lehrer an der Hochſchule für Muſik, Profeſſor Georg Kulenkampff, der auf Anregunz des Vorſitzenden das Meiſterinſtrument im Gerichts⸗ ſaal vorſpielte, ſo daß die Anweſenden Gelegenheit hatten, den herrlichen Klang der Geige zu hören und zu bewundern. Der Sachverſtändige kam zu dem Ergebnis, daß es ſich um eine alte Panormo⸗Geige handle und ging in längeren Ausführungen auf die Gepflogenheiten des Geigenbaues und Geigenhan⸗ dels ein. Er kam dabei zu einem geradesu vernich⸗ tenoͤen Urteil über den Wert der Echtheitsatteſte. * — Aus Norwegen wird gemeldet, daß ein Bauer aus Vardal nach Jernaker umgezogen ſet, und dabei auch ſeine zweijährige Hauskatze mitgenommen hatte. Der Katze ſchien es aber in dem neuen Wohnort nicht zu gefallen, und eines Tages war ſie verſchmunden. Ein Brief aus Vardal löſte das Rätſel. Bald nach dem Umzug des Bauern iſt die Katze in ihrem Hei⸗ matdorf wieder aufgetaucht und von den Bewohnern freudig empfangen worden. Sie hatte einen Orien⸗ tierungsmarſch von etwa 100 Kilometer zurückge⸗ legt. In Anerkennung dieſer Leiſtung wurde der Katze ein„Feſteſſen“ mit Sahne und Fleiſch bereitet. * — In Amerika freut man ſich über eine neue Erfindung. Beſonders diejenigen Männer, die abends etwas ſpäter nach Hauſe kommen und die in angeheitertem Zuſtand Schwierigkeiten haben ins Hans zu gelangen, begrüßen die techniſche Neuigkeit. Es handelt ſich um die Erfindung von leuchtenden Schlüſſellöchern. Eine chemiſche Fabrik hat mit der Herſtellung der Leuchtmaſſe begonnen, die für die Konſtruktion neuartiger Schlüſſellöcher verwandt werden ſoll. Die bekannten Witze von den Trunken⸗ holden, die ſtundenlang vergeblich mit dem Schlüſſel herumhantieren, um die Haustür zu öffnen, werden alſo in Amerika bald veraltet ſein. * — Die außerordentlichen Leiſtungen der heutigen Kunſtflieger haben ihr Vorbild in den Fliegerkunſt⸗ ſtücken mancher Vögel, deren Beobachtung viel zu der Entwicklung dieſes Könnens beigetragen hat. Es gibt Vögel, die während des Fluges halsbrecheriſche Schweres Eiſenbahnunglück in Finnland dnb. Helſin ki, 6. Oktober. Auf der Station Haimonkoſki im Südoſten Finn⸗ lands ereignete ſich heute früh ein folgenſchweres Eiſenbahnunglück, das, ſoweit bis jetzt zu überſehen iſt, ſechs Tote und viele Verletzte zur Folge hatte. Ein Schlafwagenzug ſtieß auf der Fahrt nach Enſo mit einem Güterzug zuſammen, wobei ein mit Schwefelſäureballons beladener Güterwagen explodierte. Wieder Eiſenbahnraub in Frankreich — Paris, 6. Oktober. Ein neuer verwegener Raubüberfall wurde geſtern auf dem Bahnhof von Etampes verſucht. Es war dort ein Waggon von Münzgeldern der Bank von Frankreich eingetroffen. Die Uebeltäter hatten den Waggon erbrochen und bereits zehn Säcke von je 10000 Frauken Kleingeld geraubt. Sie ſind daun aber durch eine Patrouille von Eiſenbahnbeamten geſtört worden. So iſt der Reſt der Geldſendung im Betrag von 5 Millionen Franken gerettet worden. Von den Uebeltätern fehlt zunächſt jede Spur. Balſon ſtürzt in die Tiefe Zwei Tote, ſieben Schwerverletzte — Warſchau, 6. Oktober. Auf dem Alten Ring in Lodz ereignete ſich ein furchtbarer Vorfall. Auf dem Ring entſtand eine Schlägerei, die die Mieter der umliegenden Häuſer an die Feuſter lockte. Auf einem im zweiten Stock befindlichen Balkon verſammelten ſich neun Per⸗ ſonen. Plötzlich ertönte ein lautes Krachen undder Balkon ſtürzte in die Tiefe. Es entſtand Stöhnen und Schreie der eine furchtbare Panik. Platz. Zwei Per⸗ Verwundeten erfüllten den ſonen wurden auf der Stelle getötet. Sieben weitere wurden mit ſchweren Verletzungen durch zwei Autos der Rettungsbereitſchaft in das Kran⸗ kenhaus geſchafft. Der Hausbeſitzer und der Ver⸗ walter des Gebäudes wurden in Haft genommen. Diebesraubzug auf ſeltene Briefmarken Paris, 6. Oktober. Einen frechen Einbruchsdiebſtahl hat in einer Briefmarken handlung am Quai Saint Michel eine Diebesbande unternommen, der bei ihrem gelungenen Handſtreich ſeltene Brief⸗ marken im Werte von rund 200 000 Fran⸗ ken in die Hände fielen. Die Mitglieder der Bande, die ſich ins Laden⸗ innere Eingang verſchafften, indem ſie aus der Glastüre mit einem Diamantenſcherben eine manns⸗ große Oeffnung herausſchnitten, müſſen übrigens „Kenner“ geweſen ſein; ſie ſuchten ſich nämlich nur die ſeltenſten Exemplare und Sätze unter den vor⸗ handenen Markenſammlungen aus. x Vollſtreckung eines Tobdesurteils a ++ Berlin, 6. Oktober. Am 6. Oktober 1938 wurde der am 9. 6. 1890 in Dietldorf geborene Max Söllner hingerich⸗ tet, der vom Schwurgericht in Regensburg wegen Mordes und verſuchten ſchweren Raubes zum Tode verurteilt worden iſt. Der vielfach vorbeſtrafte Söllner hat am 1. 6. 1938 im Pfarrhaus in Lappersdorf bei Regensburg in räuberiſcher Abſicht die Haushälterin Ida Kerſcher durch zahlreiche Meſſerſtiche heimtückiſch ermordet. Sprünge in der Luft ausführen, und beſtimmte In⸗ ſekten können das„Looping“ machen, ohne die Gleichgewichtslage zu verlieren. Der franzöſiſche Na⸗ turforſcher Hachet Souplet hat auf das Beiſpiel ge⸗ wiſſer Sprungtauben hingewieſen, die ſich im Fluge immer wieder mehrfach um ſich ſelbſt drehen. Auch für die Einzelbewegungen bei den jüngſten Kunſt⸗ ſtücken der Flieger finden wir in der Vogelwelt überall entſprechende Vorbilder; dem ſenkrechlenHerab⸗ ſauſen der Flugmaſchine entſpricht beiſpielsweiſe das Verhalten des Falken, der wie ein Pfeil ſenkrecht vom Himmel auf ſeine Beute herabſtürzt und in den Fällen, in denen er die Beute verfehlt, die Wucht des eigenen Stoßes dazu benutzt, um wieder emporzu⸗ ſteigen: er gleitet in kurzem Bogen ohne Flügel⸗ ſchlag blitzſchnell wieder in die Höhe. Das geſchieht auf Grund einer einfachen Verlegung des Schwerge⸗ wichts und des Neigungswinkels der Flügel zu dem Luftdruck, ohne eigene Kraft, nur unter Ausnutzung der durch den eigenen Sturz erlangten Wucht der Bewegung. Bei den Libellen ſehen wir, daß ſie ſenk⸗ recht empor⸗ oder hinabfliegen können, wenn es einem Hindernis auszuweichen gilt, und iſt dies ge⸗ ſchehen, dann fallen ſie durch eine ſchnelle Umdrehung um ſich ſelbſt— ſie ſchießen ſozuſagen in der Luft Kobolz— in den gewöhnlichen Horizontalflug. Und ſelbſt bei den Heuſchrecken können wir beobachten, wie ſie ihren Sturz durch eine geſchickte Volte auszu⸗ nutzen wiſſen. * — Auf dem Friedhof in der Luiſenſtraße in Ber⸗ lin wurde unter größter Beteiligung der Artiſten⸗ ſchaft und der Bevölkerung die weltberühmte Schul⸗ reiterin Thereſe Reuz zur letzten Ruhe beſtattet. Nachdem in der Kapelle der Geiſtliche geſprochen hatte, trat die große Gemeinde der Trauernden hinter dem von der Stallmannſchaft in Zirkus⸗Gala⸗ Uniform getragenen Sarg den Weg zum Grabe an. Dann folgte ihr letztes Schulpferd, der bildſchöne Hengſt Malachit, der einen großen roten Blumen⸗ ſtrauß am Sattel und im weißen Kopfzeug ſchwarze Schleifen trug. Alle großen artiſtiſchen Unter⸗ nehmen hatten ſich durch Abordnungen vertreten laſſen. * — Dieſer Tage wurde die Feuerſchutzpolizei zu einem Speicherkammerbrand, der bereits auf Ein⸗ richtungsgegenſtände und Dielenholz übergegriffen hatte, nach der Gravelotteſtraße in Chemnitz gerufen. Der Feuerwehr bot ſich ein bisher noch nicht er⸗ lebtes Bild. In der außerordentlich ſtark verqualm⸗ ten Kammer griff ein elfjähriges Mädel mit einer Volksgasmaske und einem Waſſereimer bewaffnet den Brandherd mutig an. Mit ſeinem tapferen Vor⸗ gehen hatte das Kind vollen Erfolg. de — Die Regierung vom Irak hat vor kurzem wau⸗ dernde Schulen für ihre Nomaden eingerichtet. Zahl⸗ reiche arabiſche Beoͤuinenſtämme im Irak haben bei nen feſten Wohnſitz, ſondern wandern Jahr für Jahr über gewaltige Wüſtenflächen hinweg, ſtändig auf der Suche nach Gras⸗ und Waſſerplätzen für die Her⸗ den. Es war bisher nicht üblich, daß die Kinder die⸗ ſer Nomadenſtämme Schulbildung erhielten, da hierzu bei dem ſtändigen Wechſel der Lagerplätze gar keine Möglichkeit beſtand. Nun hat die Regierung des Königs vom Irak den Entſchluß gefaßt, jedem wandernden Bedͤuinenſtamm auf ihre Koſten einen amtlich ausgebildeten Lehrer mitzugeben, der die Ein⸗ geborenen auf ihren Wanderungen begleitet und an den jeweiligen Lagerplätzen ein eigenes„Schulzelt“ aufſchlägt. Hier ſollen ſich die Beduinenkinder regel⸗ mäßig zum Unterricht verſammeln und nicht nur das arabiſche ABC, ſondern auch die engliſche Sprache erlernen. er 9 Lege Schicksals Boman von., Hahs-Kaspar von Zobeſtftz eee eee 42 Gitta Allmers hörte ſich Lux Bericht ſchweigend an, aber Lux bemerkte wohl, daß ſie ſich immer mehr und mehr erregte. So ſchloß ſie mit der feſten Be⸗ hauptung:„Hören Sie, liebe Frau Allmers, ich ſehe es Ihnen an, Sie wiſſen etwas oder zum mindeſten: Sie ahnen etwas.“ Gitta ſchüttelte den Kopf. Lux ließ nicht nach.„Hat Ihnen Charlotte irgend etwas erzählt? Von früher vielleicht? Iſt ein Name gefallen?“ Gitta ſtand auf und wandte ſich um.„Ich habe hrer Schweſter verſprochen...“ „Es iſt jetzt gleichgültig, was Sie Charlotte ver⸗ ſprochen haben Wo Charlotte Mann und Kinder verlaſſen hat, geht es wohl um mehr als um ein Verſprechen unter Frauen. Charlotte hatte ihrem ann auch die Treue verſprochen, nein geſchworen. Was iſt dagegen Ihr Verſprechen?“ Lux wartete eine Sekunde, dann noch eine.„Alſo:was hat Char⸗ lotte von Tom erzählt?“ Da gab Gitta Allmers nach. Ja, es hatte ſich um Tom gehandelt. Am dritten Feiertag war Charlotte zu ihr gekommen, ein Paket in den Händen, ein Paket aus Sab Paulo, ein Paket von Tom. Sie war ſehr erregt geweſen, hatte Trä⸗ nen in den Augen gehabt. Der Inhalt ihrer Worte wäre geweſen:„Er hat mich noch nicht vergeſſen, er liebt mich noch.“ Gitta hatte verſucht, ſie von dieſem Gedanken abzubringen, hatte darauf hingewieſen, daß Jahre vergangen ſeien, ohne daß Tom Charlotte ein Lebenszeichen geſandt hätte. „War ein Brief in dem Paket?“ warf Lux ein. „Nein. Keine Zeile. Nicht einmal Toms Adreſſe. er Abſender war eine Firma..“ „in der Avenida Belem.“ Gitta war erſtaunt.„Sie wiſſen?“ „Ich glaube, ich weiß noch mehr. Haben Sie den Inhalt des Paketes geſehen?“ „Natürlich. Charlotte hat mir alles gezeigt.“ Wieder unterbrach Lux ſie:„Es war Seiden⸗ wäſche, ein Kleiderſtoff, Konfitüren..“ „Ja, woher wiſſen Sie?“ „Das iſt zur Zeit gleichgültig. Nur eine Frage: Sind Sie feſt überzeugt, daß dies Paket von Tom kam?“ „Wenn ich ehrlich ſein ſoll: nein. Ich kenne Toms Art. Er hat mir früher des öfteren etwas von drüben geſchickt. Seine Pakete ſahen anders aus. Ich habe das Charlotte auch geſagt, aber ſie war von ihrem Gedanken nicht abzubringen. Ich habe ihr ge⸗ ſagt, daß wir ſehr genaue Nachrichten über Tom hätten, wir, die Familie. Die Wäſche, der Stoff waren koſtbar, dem Paket war ſogar Geld für den Zoll beigefügt...“ „Zwanzig Dollar.“ „Jawohl, zwanzig Dollar Ich habe Charlotte vorgeſtellt, daß Tom zur Zeit kaum die Mittel für ſolche Ausgaben haben dürfte, weil es ihm wirtſchaft⸗ lich ſchlecht ginge. Ich habe ihr von ſeiner Loslöſung vom Hauptgeſchäft, von ſeinem Streit mit der Fa⸗ milie erzählt. Es hat alles nichts genutzt. Sie blieb dabei: das Paket iſt von ihm.“ Hier lag unbedingt ein Rätſel. Es wurde Lux klarer und klarer, und Gittas Empfinden beſtätigte es ihr: die Pakete waren nicht von Tom. Charlotte aber „Hören Sie, Frau Allmers: Glauben Sie, daß Charlotte zu Tom gefahren iſt?“ „Ich fürchte es.“ „Und warum fürchten Sie es?“ Weil Charlotte zum Schluß immer wieder ſagte: „Man muß ihm doch helfen!“— Noch am gleichen Tage fuhr Lux nach Weimar zurück; ihr Plan war gefaßt, ein verwegener, ein abenteuerlicher Plan. Es gab für ſie keinen Zweifel mehr: Charlotte war unterwegs nach Sao Paulo. Für ſie ſchloß ſich die Kette: das rätſelhafte Paket hatte in Charlotte die alten Träume um Tom wieder geweckt, Gittas Schilderungen hatten Mitleid und Schuldbewußtſein in ihr erregt, nach ihrer Rückkehr von Gitta hatte ſie ihrem Mann erſtmalig von Reiſe⸗ abſichten geſprochen, ſie hatte Berlin ſchon mit der feſten Abſicht verlaſſen, nach Sab Paulo zu fahren. Daher die hohen Geldanforderungen für Süditalien. Das Geld hatte ſie für die Buchung eines Platzes auf einem italieniſchen Schiff ab Genua verwandt. Auf einem Reiſebüro hatte Lux feſtgeſtellt, daß am 12. Januar und am 17. Januar Schiffe mit dem Ziel Braſilien Genua verlaſſen hatten. Ueberfahrts⸗ dauer etwa drei Wochen. Eines der beiden Schiffe würde Charlotte benutzt haben. Alſo war ſie zur Zeit noch auf See. Ein Zuſammentreffen von Charlotte und Tom mußte verhindert werden, denn es konnte nur zu einem Unglück führen. Es ſtand für Lux feſt: die Pakete waren nicht von Tom. Charlotte war alſo von ganz falſchen Vorausſetzungen ausgegangen, als ſie ſich zu der Fahrt entſchloß. Wenn ſie jetzt vor Tom hintrat, würde ſie in ihm eine grenzenloſe Ver⸗ wirrung anrichten: was ſollte er tun? Er hatte ſich beſtimmt mit allen Gedanken von Charlotte gelöſt; wäre ſonſt ſein Verhältnis zu jener Iſabella Manchia überhaupt zu erklären? Und würde Charlotte ſelbſt nicht in eine ebenſo grenzenloſe Enttäuſchung ge⸗ ſtürzt, wenn ſie plötzlich ſah, daß der Mann, den ſie zu lieben glaubte, daß er ſie noch liebe, einer andern gehörte? Gab es aus dieſer Enttäuſchung einen Weg zu Kindern und Mann zurück? Was wurde aber dann aus ihr? Lux dachte an das Schickſal ihrer Mutter. wenig wußte ſie von ihr. Aber ſie fühlte einen Gleichklang: auch die Mutter hatte Mann und Kin⸗ der verlaſſen, auch ſie war wohl einem Phantom nachgefagt, und bei dieſen Gedanken an die kaum Gekannte ſtand drohend ein Wort vor Lux:„Ver⸗ ſchollen“. Sollte ſich das Schickſal der Mutter an Charlotte wiederholen? Nur ein Menſch war da, der Charlotte zurückhalten und zurückführen konnte: ſie ſelbſt. Und es gab noch einen Weg, einen einzigen, alles Unglück zu verhindern: ſie mußte vor Charlotte in Sab Paulo ſein. Vielleicht gelang es ihr. Gelang es ihr aber nicht, ſo war ſie wenigſtens an Ort und Stelle, konnte die Schweſter noch retten, ehe ſie in höchſter Verzweiflung in tiefſter Enttäuſchung ſich in ein Un⸗ glück ſtürzte, deſſen Folgen nicht auszudenken waren. Lux fühlte eine innere Verpflichtung: zwei Men⸗ ſchen mußte ſie helfen, Charlotte und Tom, der Schweſter und dem Freund.— In Weimar rief Lux die beiden Vertrauten zu ſich: Meinardus und Riedel. Sie ſagte:„Helft mir.“ Sie bat:„Fragt nicht.“ 5 5 In vier Tagen fuhr der Zeppelin von Friedrichs Nur hafen ab. Er würde ſie nach Braſtlien bringen. Das Geld, das für den Wagen bereitlag, mußte nun dieſem Zweck dienen. Meinardus aber ſollte die Paſſage ſicherſtellen und das Viſum beſorgen, deſſen Beſchaffung mit einer Fülle von Formalitäten auf allerlei Behörden belaſtet war; er hatte die Gabe, ſich durchzuſetzen. Riedel dagegen, der Weichere, ſollte in ihrer Abweſenheit den Gang des Geſchäftes über⸗ wachen. Sie führte ihn in die laufenden Beſtellun⸗ gen ein: in die Abſchlüſſe mit Eiſenach und Düſſel⸗ dorf, in den großen Transport, der von der Kölner Auktion im Anrollen war, in Ankäufe, die ſie in Berlin vorbereitet hatte und die er mit Rufuß' Hilfe zur Durchführung bringen müßte. Sie ſprach ihm auch von Schloß Marksburg, ſie wollte auch mit dieſer Angelegenheit möglichſt noch zu einem greif⸗ baren Ergebnis kommen. „Und wann werden Sie wiederkommen, Lux?“ fragte Riedel. „Wenn alles gut geht, in etwa zwei Monaten.“ „Und was wird dann werden? Ich meine: mit Ihnen, mit mir?“ Sie fühlte einen Druck in der Kehle: da war zum erſten Male etwas wie Abſchiedsſchmerz in ihr. Ja, ſie würden ihr fehlen, die beiden Getreuen.„Lieber, lieber Doktor“,— ganz weich war ihre Stimme, die in den letzten Tagen ſoviel energiſche Worte hatte ſprechen müſſen—„ich glaube, es wird ſich viel klären da drüben— auch in mir.“ Sie brachten ſie zum Zug. Riedel ſprach kaum, er fühlte, daß er in dieſer Trennungsſtunde eine Hoffnung zu Grabe tragen mußte. Meinardus aber ſchimpfte ſich über das hinweg, was ihn im Innern bewegte; er hatte wohl den Platz im Luftſchiff er⸗ halten, Lux' Paß war jedoch noch nicht vom braſi⸗ lianiſchen Konſulat zurück.„Eine verfluchte Bum⸗ melei“ ſei das, meinte er,„Sie haben ihn aber zur Abfahrt in Friedrichshafen, noch ſind ja achtundvier⸗ zig Studen Zeit.“ (Fortſetzung folgt) 8 1 1e 1 e 10. Seite/ Nummer 464 I Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. Oktober 1938 Aus Baden Ein 13. Todesopfer des Wieslocher Autobusunglücks X. Heidelberg, 7. Oktober. Im Verlauf des geſtrigen Tages iſt nun auch im Heidelberger Krankenhaus der 37 Jahre alte Alfred Lutz aus Rauenberg, der Bruder des ſofort tödlich verunglückten Erwin Lutz, geſtorben, ſo daß ſich die Todeszahl auf 13 erhöht hat. K Die Leichen der bei dem Unglück ſofort Getöteten befinden ſich noch in der Leichenhalle der Wieslocher Heil⸗ und Pflegeanſtalt, von wo aus die Ueberfüh⸗ rung in die einzelnen Heimatoxte erfolgen wird. Vor der Ueberführung der Toten in ihre Heimat⸗ orte findet eine gemeinſame Trauerfeier in der würdig geſchmückten Leichenhalle ſtatt. Träger dieſer gemeinſamen Feier, an der Partei und Behörden teilnehmen, iſt die Deutſche Arbeitsfront. Heute nachmittag: Trauerfeier in Wiesloch Wie wir heute morgen auf telephoniſche Anfrage in Wiesloch erfahren, findet am heutigen Freitag⸗ nachmittag um 2 Uhr in der würdig ausgeſchmückten Leichenhalle der Wieslocher Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt eine Trauerfeier für die bei dem gräß⸗ lichen Unglück ums Leben gekommenen 13 Arbeits⸗ kameraden ſtatt. Im Amſchluß an dieſe Gedächtnis⸗ feier werden die Särge mit den Toten durch An⸗ gehörige der Formationen zur Feſthalle geleitet, von wo aus ſie— ſoweit die Opfer aus Wiesloch ſtamm⸗ ten— zum Friedhof gebracht werden. Dort findet um 4 Uhr die Beerdigung der Wieslocher To⸗ ten ſtatt. Die in den Nachbardörfern beheimateten tödlich Verunglückten werden im Anſchluß an die Trauer⸗ feier in der Wieslocher Leichenhalle in ihre Heimat⸗ gemeinden übergeführt. Hirſchhorner Schiffsjunge als Leiche geborgen Er war in den Rhein geſtürzt * Kehl 7. Okt. Am Mittwoch wurde aus dem Rhein die Leiche des Schiffsjungen Julius Kern von Hirſchhorn a. N. geländet, der bei Ausübung ſeines Berufes in den Strom geſtürzt und ertrunken war. Bruchſals älteſter Einwohner ſtarb * Bruchſal, 7. Okt. Im Alter von 94 Jahren ſtarb der Lademeiſter a. D. Jakob Schweikert. Er war der a lteſte Bruchſaler. L. Sinsheim, 7. Okt. Buchbinderlehrling Fritz Albrecht bei Ludwig Spranz(Sinsheim) und Buchbinderlehrling Hermann Müller bei Heinrich Kepner(Sinsheim) haben vor der Handwerks⸗ kammer die Geſellenprüfung mit Erfolg beſtanden. Allerlei aus Lampertheim i Lampertheim, 7. Okt. Drei verdienten Beam⸗ ten des hieſigen Bahnhofs wurde durch den Führer das Verdienſtkreuz für 40jährige treue Dienſte bei der Reichsbahn verliehen und zwar: Reichsbahn⸗ inſpektor Konrad Eberts, Oberſekretär Otto Müller und Oberſekretär Georg Winne⸗ wiſſer. Außer dem Ehrenkreuz erhielten die Be⸗ amten ein Glückwunſchſchreiben der Reichsbahn⸗ direktion Darmſtadt. Frau Albertine Frödert, geb. Schmidt, Ho⸗ ſpitalſtraße 17, beging ihren 70. Geburtstag.— Frau Gertrude Schnell, geb. Heim, Friedrichſtraße 11, wurde 74 Jahre alt. Unſere beſten Glückwünſche. Viernheim, 7. Okt. Einen ernſten Unfall erlitt der hieſig Landwirt Michael Renz. Als er hinter zwei Pferden herging, ſchlug das eine der Tiere mit beiden Hufen gegen die Bruſt des Land⸗ wirts. Mit ſchweren Verletzungen wurde er in das Viernheimer Krankenhaus liefert. bing Steinernes Dokument der Völkerverſtändigung: J errichtet Denkmal für verunglückte engliſche Kameraden Einweihung durch Baldur von Schirach am 12. Oktober auf dem Schauinsland NSG. Karlsruhe, 7. Otkober. „27 engliſche Kameraden kamen am 17. April 1936 auf der öſtlich nach Hofsgrund abfallenden Halde durch nächtlichen Schneeſturm und Nebel in Bergnot. In völliger Erſchöpfung ſtarben hier: Francis Bourdillon* 20. 10. 1923 Alex. Jack Eaton* 16. 6. 1921 Pet. Har. Ellercamp* 8. 5 1922 Stanley M. Lyons* 30. 4. 1922 Roy Martin Witham* 15. 11. 1921 17. April 1936, da 27 engliſche Schüler auf einer Schwarzwaldwanderung auf dem Schauinsland von Nebel und Schneeſturm überraſcht wurden und nach ſtundenlangem Umherirren völlig zuſammen⸗ gebrochen im letzten Augenblick durch Bewohner des Dorfes Hofsgrund und durch die Freiburger Hitler⸗ jugend gerettet werden konnten— fünf von ihnen mußten jedoch ihr Leben laſſen. Das Denkmal Zur Ehrung jener fünf verunglückten engliſchen Jungen hat die Hitlerjugend auf dem Schauinsland Schön und würdig fügt ſich das Denkmal in die Landſchaft ein (Photo: Schlitz⸗Karlsruhe) Die Jugend Adolf Hitlers ehrt das Gedächtnis der engliſchen Sportkameraden durch dieſes Denk⸗ mal.“ Dieſe Worte, in deutſcher und engliſcher Sprache in Granit gehauen, erinnern uns an die Tragik des ein Denkmal errichtet. Wer von dem Denkmal aus über die friedlich zwiſchen den Tannen liegenden Weideflächen blickt, kann ſich kaum vorſtellen, daß hier eimal der weiße Tod fünf Opfer fordern konnte. eee Blick auf Ludwigshafen Elk-Eber-Ausſtellung vertagt h. Ludwigshafen, 7. Oktober. Der geſtrige„Tag der bildenden Kunſt“ ſollte im Rahmen der Gaukulturwoche Saarpfalz vor⸗ mittags 11 Uhr gleichzeitige Eröffnung vier bedeut⸗ ſamer Ausſtellungen bringen: in Kaiſerslautern „Kunſtſchaffen der Oſtmark“(Landesgewerbeanſtalt), in Saarbrücken„Steiermärkiſch⸗Kärntneriſche Gra⸗ phik“(Schillerſchule), in Speyer„Saarpfälziſches Kunſtſchaffen 1938“(Heydenreichhaus) und in Lud⸗ wigshafen a. Rh.„Der Weſtmark⸗Preisträger Elk⸗ Eber“(Heimatmuſeum). Vier Räume des Hauſes Wredeſtraße 1 ſind darauf gerüſtet, die Bilder des aus der Pfalz ſtammenden Münchener Malers auf⸗ „Schwarz auf Weis Blick in die Grenzland Preſſeſchau (Photo: Fennel) Unſer Bild rechts zeigt den Teil der Ausſtellung, in dem die Entſtehung einer Zeitung in allen Einzelheiten verfolgt werden kann, von der Schrift⸗ leitung bis zur Rotations⸗ maſchine. Links oben tun wir einen Blick auf bezeich⸗ nende Muſter der Emigran⸗ ten⸗ und Hetzpreſſe während des Saarkampfes. Die gewaltigen Ereigniſſe der jüngſten Vergangenheit haben rechtzeitiges Eintreffen aller Bilder leider unmöglich gemacht. Da insbeſondere gerade die wichtigſten(vom Braunen Haus in Mün⸗ chen) noch ausſtehen, wurde die Eröffnung auf Er⸗ ſuchen des Künſtlers um kurze Zeit vertagt. Der genaue Zeitpunkt wird noch mitgeteilt. Weinfeſt der Aniliner zunehmen. Das Kö F ⸗Kreisamt Ich Farbeninduſtrie eröff⸗ nel die große Reihe der Winter⸗Veranſtaltungen morgen, Samstag, mit dem herkömmlichen beliebten Pfälzer Weinfeſt. Verpflichtet wurden zur Ausge⸗ ſtaltung der Stunden fröhlicher Gemeinſchaft die be⸗ kannten Büttenredner⸗Kanonen Heinrich Hofſtetter und Erich Bitzer. Ferner wird die Mundartſpreche⸗ rin Elſe Zettler eingeſetzt; eine Gruppe Pfälzer Mä⸗ dels und Buben in bunten und alten Trachten zeigt volkstümliche Sitten, Bräuche und Tänze der Hei⸗ mat. Zuletzt ſpielt die Werkſcharkapelle und das NSBO⸗Orcheſter der JG zum Tanze auf. Ein Frühſtücksräuber Die eigenen Butterbrote in Zigaretten umgetaunſcht Ein Jugendlicher von auswärts wurde zur An⸗ zeige gebracht, weil er ſeit etwa einem halben Jahre den Kameraden auf der Arbeitsſtelle das Frühſtück entwendete und ſelbſt verzehrte. Das Geld, das er zum Einkauf des Frühſtücks von zu Hauſe mitbekam, legte er für Zigaretten an. *. In einem Schulhauſe wurde eine Tiſch⸗ ſchublade aufgebrochen und eine andere mit Nachſchlüſſel geöffnet und daraus ein kleiner Geld⸗ betrag geſtohlen. Die Täter ſind bis jetzt noch nicht zu ermitteln geweſen. Alters⸗Jubiläen. 74. Geburtstag feierte Frau Karoline Ebel, Ludwigshafen a. Rh. Schillerſtr. 5, in aller Rüſtigkeit.— 60. Geburtstag beging Ober⸗ ingenieur Dr. Ing. e. h. Franz Lappe, Direktor der JG Farbeninduſtrie und Prokuriſt der Ammoniak⸗ werke Merſeburg G. m. b. H. Herzlichen Glückwunſch dieſen Altersjubilaren. Ludwigshafener Veranſtaltungen f Heute Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“. Grenzland⸗Preſſe⸗ ſchau Saarpfalz. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Von 20 Uhr an im Kößß⸗Zelt neue Stimmungskapelle mit Ein⸗ lagen der„4 Meloros“ bei freiem Eintritt. Feſtſaal der Reichsbahndirektion: 20 Uhr Dichterleſung (Bruno Brehm und Mirceo Jeluſich) im Rahmen der Goukulturwoche Saarpfolz. Leſeſaal des Gewerkſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tauz. ö: Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. 5 Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. . Lichtſpiele:. Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Liebesbriefe aus dem Engadin“. — Palaſt⸗Lichtſpiele:„Spiegel des Lebens“.— Ufa⸗Licht⸗ ſpiele:„Geheimzeichen 2 B 17“.— Union⸗Theater:„Eis⸗ f königin“. 8 8 Zwiſchen einer Gruppe alter verwitterter Buchen erhebt ſich über Hofsgrund, unmittelbar beim Schau⸗ inslandgipfel, das wuchtige Denkmal. Eine In⸗ ſchrift in engliſcher und in deutſcher Sprache er⸗ innert an jene Schreckensnacht des 17. April 1936. Ungeheure Arbeit erforderte die Beſchriftung des harten Granits mit einer runenartigen Schrift! Mit welchen Schwierigkeiten die Errichtung des Denkmals verbunden war, mag man ermeſſen, wenn man ſich vorſtellt, daß die Einzelteile des Denk⸗ mals im Geſamtgewicht von 350 Zentnern zunächſt auf den 1286 Meter hohen Schauinsland und von da aus wieder an den abfallenden Hang transportiert werden mußten. Zahlreiche Sprengungen waren an dem Platz, wo das Denkmal ſteht, notwendig. Für die Zementierungsarbeiten mußte eigens eine Waſſerleitung gelegt werden. Doch das Werk iſt nunmehr vollendet. Von einer Stelle oberhalb des Denkmals aus überblickt der Beſchauer den ganzen Hang, an dem die einzelnen Jungen verunglückten. In die einzigartige Land⸗ ſchaft ſind die Häuſer von Hofsgrund eingeſtreut; am Horizont erblickt man das romantiſche St. Wil⸗ helmstal zwiſchen den Schwarzwaldbergen, und vom Oſten grüßt majeſtätiſch der Feldberg. Einweihung durch den Reichsjugendführer Am 12. Oktober, noch bevor der Rauhreif die dunklen Tannen des Schwarzwaldes in ein weißes Kleid hüllt, wird dieſes Denkmal ſeine Weihe durch den Reichsjugendführer erhalten. Zahlreiche Gäſte aus England werden zu dieſem feier⸗ lichen Akt, der einen erneuten Beweis des deutſch⸗ engliſchen Verſtändigungswillens darſtellt, zum Schwarzwald herüberkommen. Die Hitlerjugend hat ſich in den Apriltagen 1936 reſtlos beim Trans⸗ port der jungen Engländer, bei ihrer Betreuung und ſchließlich bei der Ueberführung der toten Ka⸗ meraden hilfsbereit in den Dienſt geſtellt. Und ſo iſt denn auch das Denkmal ein Dokument der Kameradſchaft zwiſchen der Jugend zweier Nationen. Direktor Dr. Franz Lappe 60 Fahre all Herr Oberingenieur Dr. Ing. e. h. Franz Lappe in Heidelberg begeht am 7. Oktober ſeinen 60. Ge⸗ burtstag. Dr. Lappe wurde 1878 in Ravensburg geboren. Er ſtudierte Ingenieurwiſſenſchaften. Am 2. 12. 1907 erfolgte ſein Eintritt in die damalige Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen. Am 30. 4. 1918 wurde er zum Prokuriſten und am 10. 11. 1921 zum Direktor ernannt. Dr. Lappe iſt außerdem Prokuriſt der Ammoniakwerk Merſe⸗ burg G. m. b. H. r 8 auch wieder Am erſten Eintopf⸗Sonntag gibt es ein öffentliches Eintopfeſſen, und zwar von 12—14 Uhr in der Menſa. Muſikklänge des Kreismuſik⸗ zuges werden ein feines Eſſen— Erbſen mit Schweinsöhrchen— begleiten. 5 Mit einer Radwanderung nach der Pfalz finden am kommenden Sonntag die diesjährigen Kocß⸗Rad⸗ wanderungen ihren Abſchluß. Es geht über Speyer nach Kirrweiler und Maikammer zur deutſchen Wein⸗ ſtraße mit dem Ziel Edenkoben und von dort nach Aufenthalt und Beſichtigung über Altdorf, Gommers⸗ heim, Speyer zurück. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Stäbtiſches Theater:„Der Reiter“ C. 3, Preisgruppe), 20 bis 23 Uhr. Haus der Kuuſt: Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegen⸗ (Stommplatzmiett wart“. Aus den Kinos: Schloß⸗ Filmtheater:„Der Spieler“.— Gloria:„Der Him“ mel auf Erden“.— Kammer, Odeon und Capitol: Jeweils neues Programm.. Nun uu Niſnoulziuoſum Blick auf die Spargelſtadt b 40 jähriges Dienſtjubiläum in Schwetzingen * Schwetzingen, 7. Oktober. Der Dienſtvorſtand des Amtsgerichts Schwetzin⸗ gen konnte auf eine 40jährige Tätigkeit zurück⸗ blicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihm das goldene Verdienſtehrenzeichen für 40jährige Amtstätigkeil überreicht. Zu Beginn dieſer Woche ſind etwa 40 Schüler der Hebelſchule zur Erntehilfe in die Gegend zwi⸗ ſchen Mosbach und Walldürn abgefahren. Beim Einbiegen von der Karl Theodor⸗ in die Friedrichſtraße ſtreifte ein Lieferwagen einen enk⸗ gegenkommenden Perſonenkraftwagen. Dabei ſtürzte der Lieferwagen um und wurde erheblich be⸗ ſchädigt. f Die in der Zähringer Allee und im Schloßgarten geſammelten Roßkaſtanſien ſind reſtlos an die Schloßgartenverwaltung gegen eine Sammelgebühr von 1 Mk. per Zentner abzuliefern. Das Herunter⸗ ſchlagen der Kaſtanjen mit Stöcken oder Werfen mit Steinen iſt verboten. Hier wurde unter großer Teilnahme der hieſigen Bevölkerung die im blühenden Alter von 25 Jahren verſtorbene Frau Thea Lydia Becker, geb. Buſch⸗ kowſky, Viktoriaſtraße 21, beerdigt. Ketſch, 7. Okt. trug Ende September insgeſamt 4027 Einwohner Der Zugang betrug im Berichtsmonat an Geburten 21 Perſonen. * Brühl, 7. Okt. In letzter Zeit wurde von den Grundſtückseigentümern Klage darüber geführt, daß die Dohlen in den Feldern und Obſtanlagen großen Schaden anrichteten. Zur Abwendung weſentlicher wirtſchaftlicher Schäden wurde behördlicherſeits der durch eine eigens hierfür beſtimmte Perſon den Abſchuß Gemeinde die Genehmigung erteilt, von Dohlen vornehmen zu laſſen. Reilingen, 7. Okt. Ein hieſiger junger Mann i wurde wegen Sittlichkeitsdelikts feſtgenom⸗ men und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Der Eimwohnerſtand be⸗ 180 Freitag, 7. Oktoher 1938 3— Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 464 NSDAP-Miffeilungen Partelamtlichen Sekanntmachungen aumammes Anordnung der Kreisleitung Wiederholung der SA⸗Sportabzeichen Politiſchen Leiter, die am 9. 10. zum Sam⸗ bpfſpende eingeſetzt ſind, können die Wieder⸗ Betr.: 2. ho 9 den Sonn anzutreten. Ortsgruppen der NSDAP Waſſertur7m. Die Beſprechung des Ogru⸗Stabes und der Zellenleiter am 6. 10. fällt aus.— Dafür findet am 7. 10., 20.15 Uhr, ein Dienſtappell der Politiſchen Leiter⸗ Anwärt Obmänner der DA und NSV⸗Walter in der Rennwieſen⸗Goſtſtätte ſtatt. Dienſtanzug bzw. Armbinde. Wallſtadt Der Dienſtappell für Monat Oktober fällt heute aus. Neuer Termin wird noch bekanntgegeben. Erlenhof. Am 7. 10., 20 Uhr, melden ſich ſämtliche ter des diesjährigen Reichsparteitages auf äftsſtelle. Neckarſtadt⸗Oſt. 8. 10., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Marſchteilnehmer vom Reichsparteitag 1938 im Dienſtanzug vor der UÜhlandſchule. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. 7. 10., 20 Uhr, Heimabend bei Tiefel. Achtung! Chor der Ogru, Rheintor, Jungbuſch, Planken⸗ hof, Neckarſtadt⸗Oſt, Strohmarkt, Friedrichspark, Waldpark ſomie die Ogru, in denen ein Chor beſteht: 7. 10., 20 Uhr, Chorprobe im Ballhaus. Strohmarkt. 7. 10., 20.15 Uhr, Gründung der Jugend⸗ ruppe im Ortsgruppenheim der NSDAp in M 2, 6. Friedrichspark. 7. 10., zwiſchen 10 und 12 Uhr müſſen die Hefte„Haus⸗ und Volkswirtſchaft“ unbedingt bei Schu⸗ macher, B 3, 6, abgeholt werden. Bismarckplatz. 7. 10., zwiſchen 16 und 18 Uhr, müſſen die Hefte„Haus⸗ und Volkswirtſchaft“ bei Fenge, Heinrich⸗ Lan ße 2, abgeholt werden. Gleichzeitig ſind die Anmeldungen für die Fiſchkurſe ab⸗ zugeben. Achtung! Kaſſenverwalterinnen! Die Arbeitsbeſchaffungs⸗ loſe ſind ſofort bei der Kreiskaſſenverwaltung abzuholen. 5 Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gruppe B der Gefolgſchaft tritt am 7. 10., 20 Uhr, zum motortechniſchen Dienſt auf dem Clignetplatz an. Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. 7. 10., 20 Uhr, tritt die Gefolgſchaft vor der Luzenbergſchule an. Schar 1 und 2 motortechniſcher Dienſt. Motor⸗Gef. 2/171 Oſtſtade. Ahtung! 7. 10., 20 Uhr, ſömtliche Führer Lurtzheim; 9. 10.,.50 Uhr, ſämtliche Fahrzeugbeſitzer mit Fahrzeugen und Tagesverpflegung Karl⸗Benz⸗Denkmal; 10. 10., 20 Uhr, Abrechnen Gef.⸗Büro. BM Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. Alle Scharführerinnen kommen am 7. 10., 19.45 Uhr, an den Waſſerturm. Das Antreten der Mädel fällt aus. NSKHOVN Schießabteilung. Ab 9. 10. bis auf weiteres jeden Sonntag von—13 Uhr für die Kameraden ſämtlicher Abteilungen Gauopferſchießen. Abt. Neckarau⸗Nord und Süß 8. 10., 20 Uhr, im Ev. Gemeindehaus Neckarau Familienabend Sämtliche Abteilungen der Innenſtadt. 8. 10., 15.30 Uhr, Froher Nachmittag für die Kinder; 20 Uhr Familien⸗ abend. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der DA An die Ortsberufswalter! Alle Ortsberufswolter, die bisher noch keine Sonderdrucke des Winterarbeits⸗ planes angefordert haben, müſſen dieſelben ſofort in O 1, 10 abholen. An die Betriebsobmäuner und die Betriebsberufswal⸗ ter! Der Anmeldetermin für die Lehrgänge des Berufs⸗ erztehungswerkes iſt bis 15. Oktober verlängert. Die Werbung iſt in verſtärktem Maße fortzuſetzen. Die Teil⸗ nehmer werden von dem Beginn der Lehrgemeinſchaften verſtänd igt. Wir empfehlen den Arbeitskameraden, vor der end⸗ gültigen Anmeldung ſich von unſeren pädagogiſchen Leitern beraten zu laſſen. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle kaufſmänniſchen Fragen nach beſonderer Verein⸗ barung. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle handwerklichen Berufe: montags, mittwochs und freitags ab 18 Uhr. Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub SF 104/38 nach Italien vom 18. Oktober bis 6. Novem⸗ ber. Dampfer„Der Deutſche“. Fahrtroute: Mannheim ab am 18. 10., abends, nach Bremen und Bremerhaven. Von dort durch den Kanal nach Liffabon, Palermo, Bari, Venedig. Ab Venedig mit Zug zurück. Geſamtkoſten 174, Anmeldungen werden noch angenommen Rhein⸗ ſtraße 5. Zimmer 50. Sonntag, 9. Oktober, Wanderung ab Bad Dürkheim nach Wachenheim— Wachtenburg— Odinstal— Eckkopf — Forſthaus Rotenſtein— Weinbiet— Neuſtadt. Wander⸗ zeit etwa 6 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen.46 Uhr. Rückfahrt ab Neuſtadt 18.55 Uhr. Fahrpreis.30. Kar⸗ tenverkauf nur Geſchäftsſtelle Plonkenhof. Anmeldungen müſſen bis Samstag, 8. Oktober, ſpäteſtens 12.30 Uhr, erfolgt ſein. Abt. Volksbildungswerk Sonntag, 18. Oktober: Lehrwanderung in den Käſer⸗ kaler Wald. Leitung: Fritz Sachs. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr an der Halteſtelle der Autobusſtotion Wald⸗ hof⸗Gartenſtadt. Teilnehmerkorten zu 10 Pf. bei den Ge⸗ ſchäftsſtellen und zu Beginn der Wanderung. Körbchen und Meſſer mitbringen. Sages kale ucleꝛ Freitag, 7. Oktober Nationaltheater:„Die Stiftung“, Lorenz, 20 Uhr Harmonie, D 2, 6: Erſter Meiſter⸗Klapier⸗Abend, 20 Uhr. Palaſt⸗Kaſſee Rheingold: Große Modenſchau„Schmuck und Mode“, 16 und 20.30 Uhr. Aiberrichsvark 20 Uhr Blumenſchmuckwettbewerb. ibelungenſaal: 17 Uhr Eröffnung des Widg 198/39. Meßplatz: Schaumeſſe. Adolf⸗Hitler⸗Üüfer: Verkoufs⸗ und Geſchirrmeſſe. arktplatz: Neuheiten⸗Meſſe. Kleintunſtbühne Libelle: 230 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium c ihr Nartührung dee Sternenortfektors Tanz: Palaſthotel. Parkhotel, Libelle. Palaſtkaffſee„Rhein⸗ gold“ Waldparkreſtaurant. Luſtſpiel von Heinz „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Gaſtſpiel im Paradies“.— Alhambra:„Liebes⸗ briefe aus dem Engadin“.— Schauburg:„Konzert in Ti⸗ ro“.— Palaſt und Gloria:„Heimat“.— Capitol und . Scala:„Spiegel des Lebens“. N Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebfſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum g 7. 20: Gebtinet von 10 bis 18 und von 1517 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. i 5 Sternwarte Gebenet ven 10 bis 12 Ubr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſagl: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr Ausſtellung: Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkobinett. Gefängnisſtraſe für Metzgermeiſter Wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz Karlsruhe, 7. Okt. Vor dem Schöffengericht ſtand der 54 Jahre alte verheiratete Metzger⸗ meiſter Georg Pleiſteiner aus Karlsruhe, der ſich wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz zu verantworten hatte. Der widerholt einſchlägig vorbeſtrafte Angeklagte hatte, wie bei einer Kontrolle am 20. Mai feſtgeſtellt wurde, im Kühlraum ſeiner Metzgerei in Karlsruhe in der Wilhelmſtraße 28 eine Rinderbruſt von neun Kilo, ſowte mehrere Fleiſch⸗ und Griebenwürſte zum Verkauf vorrätig gehalten, die ſchmierig und mit Schimmel bedeckt waren. Das Schöffengericht erkannte wegen vorſätzlicher Zuwider⸗ handlung gegen das Lebensmittelgeſetz auf drei Monate Gefängnis. Dem Angeklagten wurde der Gewerbebetrieb auf drei Jahre unterſagt, außer⸗ dem die Veröffentlichung des Urteils angeordnet. Weiterer Rückgang der Tierſeuche Jetzt noch 45 Gemeinden betroffen * Karlsruhe, 6. Okt. In der Woche vom 27. Sep⸗ tember bis 4. Oktober iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Baden in ſieben Gemeinden erloſchen und in drei Gemeinden neu oder wieder ausgebrochen. Am 4. Oktober waren in Baden noch 45 Gemein⸗ den und Vororte und insgeſamt 204 Gehöfte ver⸗ ſeucht. Neu oder wieder ausgebrochen iſt die Seuche in folgenden Orten: Amt Mosbach: Mittelſchefflenz. Amt Ueberlingen: Kluftern, Riedheim. Die Seuche iſt erloſchen in folgenden ſieben Gemeinden: Amt Freiburg: Lehen. Amt Karlsruhe: Diedelsheim, Stupferich. Amt Konſtanz: Gaflingen. Amt Lahr: Hugeweier. Amt Müllheim: Müllheim. Amt Sins⸗ heim: Richen. Reicher Karloffelſegen im Sinsheimer Bezirk * Sinsheim, 6. Okt. Auch dieſes Jahr hat unſerer Gegend einen reichen Kartoffelſegen gebracht. Im⸗ merhin fällt ein Wermutstropfen in den Freuden⸗ becher, denn der in unſerer Gegend etwas ſchwere Boden hat die Näſſe zu ſehr feſtgehalten und damit den Evofrüchten zuviel Feuchtigkeit zugeführt. Des⸗ halb zeigt ſich viel an ſtockigen Kartoffeln, und da andere, durch ſandigen Kartoffelboden begünſtigte Gegenden die Knollenfrüchte in reichſtem Maße für die Verſorgung der Haushalte verfügbar haben, geht man vielfach dazu über, die Kartoffeln aus unſerer Gegend ohne weiteres den Kartoffelflocken⸗ und ähnlichen Verwerkungsfabriken zuzuführen. L. Rheinsheim, 2. Okt. Im hohen Alter von 85 Jahren ſtarb dieſer Tage der Altratſchreiber Ru⸗ pert Bauer, der von 1900 bis 1921 amtierte.— Bei der Obſtbauzählung wurden 9753 Bäume gezählt, nämlich 3941 Apfel⸗, 1232 Birn⸗, 35 Quit⸗ ten⸗, 224 Süßkirſchen⸗, ein Sauerkirſchen⸗, 3329 Zwetſchgen⸗ und Pflaumen⸗, acht Mirabellen⸗, 65 Aprikoſen⸗, 561 Pfirſich⸗ und 357 Walnußbäume. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Hafenrundfahrten: 10. 11. 15, 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richs brücke Flughafen: Rundilſtge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe don 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. veſeſäle geöffnet von 9 bis 18 und von 15 bis io Uhr Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisgusſtellung Städtiſche Ingenbücherei, R 7, 46: Kinderleſehalle geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 9: Ausleihe von 10 bits 13 und von 16 bis 19 Uhr. Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗ Verein. Telefon 348 21 Was hören wir? Samstag, S. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Wohl bekomm's.— 10.00: Der junge Blücher— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Bunte Volksmuſik.— 15.00: Das Neueſte aus der Schallkiſte.— 16.00: Wie es euch gefällt. — 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Das war eine köſtliche Zeit. Hörſzenen.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Unterhaltungskonzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanz in den Sonntag.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.30: 30 bunte Minuten.— Allerlei von zwei bis Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: drei.— 15.15: Erfüllte Wünſche.— 16.00: Beſchwingte Weiſen.— 17.50: Weißer Eleſant verloren. Groteske.— 18.20: Die klaſſiſche Sonate.— 19.00: Sport der Woche. — 19.15: Bunte Ausleſe.— 20.10: Die luſtige Witwe. Operette von Franz Lehar.— 22.30: Kleine Nachtmuſtik. — 29.00: Tſchaikowſky⸗Konzert. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt am Main, vom 7. Oktober 1938: Der nordweſteuropäiſche Sturmwirbel hat ſich unter Verflachung weiter nordwärts verlagert, ſo daß ſein Einfluß auf unſer Wetter raſch nachgelaſſen hat. Bei Irland iſt jedoch ein neuer Wirbel in Entwick⸗ lung, der bereits heute abend ſich bei uns auswirken wird. Das Wetter bleibt auch weiterhin wechſel⸗ haft und unbeſtändig. Vorausſage für Samstag. 8. Oktober Zunächſt ſehr unbeſtändig mit Regenfällen, dann wieder zeitweiſe aufheiternd und noch einzelne Schauer. Bei lebhaften Winden um Weſt etwas kühler. Höchſttemperatur in Mannheim am 6. Oktober + 15, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum „ + 7, Grad; heute früh halb 8 Uhr. 8,9 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 4,2 Millimeter = 4,2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ubein- Peg: 3. 45 6 7 ubein⸗Wegelf 4 5. 6 7, Rheinfelden 2 37.30.81 2,512 51 Kaub 221002.12 2,00 203 Brelſach 755 1 51 230 27 Köln.89.72176 1,65 geb! 552,51 288 2,77 2750 Neckar- Maga..30 4,10 4 00 4,2 410% Lee! Mannheim 340% 30 3 11535 Mannheim.13 05.25 bis zur endgültigen Regelung durch Besonders ausge- Kleinkunſiſpiele zugunſten Sudetendeutſcher Wohlgelungener Köoc⸗Abend im Pfalzbau h. Ludwigshafen, 7. Oktober. „Kraft durch Freude“ bot im Konzertſaal des Pfalzbaues den Freunden gediegener Kleinkunſt ein ganz ungewöhnlich gutes Programm, das von 24 Artiſten und Künſtlern faſt durchweg der Sonder⸗ klaſſe beſtritten wurde. Daß der Reinertrag des Abends für das Sudetendeutſche Hilfswerk be⸗ ſtimmt iſt, gab dieſem Gaſtſpiel der„Welt⸗Varieté⸗ Feſtſpiele“ ſeinen beſonderen tiefen und zeitgemäßen Sinn. Die geiſtvolle und witzige Anſage Max Paul⸗ ſens, der in Ludwigshafen ſchon lange eines guten Namens ſich erfreut, gefiel über alle Maßen. Als Vorſpeiſe reichte er einen akrobatiſch⸗parodiſtiſchen Tanz der Schweſtern Aſtor im Matroſenanzug. Der kleinen folgte gleich eine große Nummer mit Montes, der auf dem ſchaukelnden Trapez ganz frei Kopf zu ſtehen vermag. Zu verblüffend weit entwickelter Bodenakrobatik mixten die Drei Riegels, die im„Straßenanzug“ auftraten, überwältigend komiſche Einfälle. Aehnlichen Lach⸗ erfolg erzielten die Tanzparodiſten„Tate und Lex“ vom Berliner Wintergarten. Zu den Glanz⸗ nummern des Abends iſt auch das Gaſtſpiel des Saſcha⸗Balletts mit Karl Henſchel zu zählen, die mit zwei ganz verſchiedenen Szenen auf⸗ Forbidligen Sie re Werbung durch mehrmalige Ver- ötkentlichuag. Sie erhalten folgende Nachlässe: Bet mindest. 3 Aufnahmen 8 v. H 5 8 „„ 2 1 „% „„„ — 5 — 82— 20.„ Neue Mannheimer Zeltung Amtl. Bekanntmachungen VBerſteiget ung. In unſerem Verſteigerungsſaal — Eingang Platz des 30. Januar Nr. 1— findet an ſolgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallenen Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: St! a] für Gold⸗ und Silberwaren, Uhren, Brillanten, Beſtecke u. dergleichen am Donnerstag, dem 13. Oktober 1988; b) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate, Anzüne. Mäntel, Weißzeug, Schuhe u. dergl. am Donnerstag, dem 20. Okt. 1938; e) für Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Schuhe u. dgl. am Donnerstag, dem 27. Oktober 1938. Beginn jeweils 14 Uhr(Saal⸗ öffnung 18 Uhr! Die Auslöſung der Pfaudſcheine vom Monat Februar 1938 kann nur noch bis Dienstag den 11. Oktober 1988 erfolgen. Städt. Leihamt. Am 21. Januar 1939 findet eine Verteilung des Erträgniſſes der Eduard⸗ ünd Roſalie⸗Traumanu⸗ Stiftung ſtatt. Beihilfen werden gewährt: a) an Rekonvaleſzenten, die die nötigen Mittel zur Durchfüh⸗ rung von Badekuren oder ſon⸗ ſtigen zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit erforderlichen Heilkuren nicht beſitzen; b) an Familien, die durch Krank⸗ heit oder Tod des Ernährers bedürftig geworden ſind. Bedürftigkeit wegen Tod des Er⸗ nährers wird nur in ſolchen Fällen angenommen, in denen der Todes⸗ fall nicht ſehr weit zurückliegt und die Bedürftigkeit eine unmittelbare Folge des Todesfalles iſt. Vorausſetzung für die Gewährung einer Beihilfe aus der Stiftung (a und bp) iſt, daß der Bewerber die deutſche Reichsangehörigkeit be⸗ ſitzt und ſeit mindeſtens 3 Jahren in Mannheim wohnt. Perſonen, die Fürſorge⸗Unter⸗ ſtüttzung beziehen, können nach den Stiftungsbeſtimmungen keine Bei⸗ hilfe erhalten. Gehobene Fürſorge (Kleinrentner⸗, Sozialrentner⸗, Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegs⸗ warteten: die„Mitternachtsſpiele aus galanter Zeit“ entrückten die Zuſchauer in die verliebte Sphäre des Rokoko. Die Tanzpantomime„Im Opiumrauſch“ bringt die Mitwirkung einer großen Schlange. Gerd Horn, der Kapellmeiſter, gab zwei Talentproben als Meiſter ſeines Inſtruments. Mit lächelndem Mund vollführte eine der„Drei Ri⸗ chys“ ungeheuer anſpruchsvolle Kürübungen am Reck. Dem Fallgeſetz zu ſpotten ſcheint Graſſe mit ſeinem Jonglieren auf völlig freiſtehender Leiter. Lebensgefährlich iſt auch die Arbeit der„Zwei Morellys“ in ihrem Balanceakt. Haare auf den Zähnen hat„Philippine“, die oder der den Gäſten maßloſes Vergnügen bereitet mit ſeinem Turmbau und Abſturz. Dr. Fritz Hanbol d. And wieder ein Todesopfer * Bad Dürkheim, 7. Okt. Wegener, die die Bremſe eines bediente, lief hinter dem Fuhrwerk her. Im Ab⸗ ſtand folgte hinter dem FJuhrwerk ein Laſtzug. Gleichzeitig kam ein Omnibus dem Furwerk ent⸗ gegen. Der Laſtwagenführer, der micht mehr über⸗ holen konnte, verſuchte zu bremſen, dabei brach ihm der Bremshebel ab, ſo daß der Wagen nicht zum Stehen gebracht werden konnte. Die Frau wurde durch den Laſtwagen erdrückt. Nach Einlieferung ins Krankenhaus iſt ſie geſtorben. Die 68jährige Frau Kuhfuhrwerkes bringt dle neuen formen, dle neuen Farben— alles kleldsam und 0 preiswert: Flotte Dücische Mänte 280 99“ Spo k Mane 20“ 3050 Hamed.-Mäntg! 33˙ů U0*³⁰ gabz auf Maroc. dugendl. Mantel 23˙⁰ 20˙ in allen Farben ee, e blen e ande 10. 93. Me ere d. 5. Das schönste Kleidungsstdck Können Sie sich jetzt kaufen— denn unsere rlelohterte Zahlungsweise kommt hren Wanschen entgegen. 9 Hen: oder /Mofisfstsfen hinterbliebenenunterſtüttzung) und Familienunterſtützung(Unterſtüt⸗ 9245 f kara d eee Ssen gen un rbe enſtpf gen) Zlemer gelten nicht als Fürſorge⸗Unter⸗ e 10 3 ſtützung in dieſem Sinne. Geſuche um Berückſichtigung bei Ragout..63 der Verteilung des Erträgniſſes der Stiftung ſind in der Zeit vom 10. Oktober bis 10. November 1938 Es War ein guter Einfall von m. auch einmal regelmäßig dite Hleinenseigen der M. ta. 3 zu lesen. Er bet damit manches erreicht: rür dite mm überflüssig geworgenen Gegenstände erhielt er bares Geld, womit er nötige Anschaßungen mochen konnte. Auseige mancher Wunsch erfüllt werden Anzeige iu de NRERKUR NMaRNHREIUMER ZRIT un di Oft Ran auch durch elne Tausch- Also e ne kleine schriftlich an den Stiftungsrat der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗ Stiftung, Mannheim, Rathaus N t, 8 zu richten. Geſuche, die nach dem 85 10. November eingehen, können 8 700 10 0 we eee dises ragen 2 önnen Geſuche, die den erwähnten Rücken u. Keule.40 Bedingungen nicht entſprechen, 5 7 1 7 1 8. 1 85 dab.00 den Geſuchen um Bewilligung einer Kur(ſiehe oben a) iſt ein 2 i 5 ärztliches Zeugnis nach Vordruck, Sauerkrau beizufügen. Vordrucke können im Sönse, Enten 1 N 1, Zimmer 9, abgeholt Poularden, Tauben werden. f Kranfenkanenmttglteder und ſon⸗ Heinrich Brunn Hannheim ſtige Verſicherte haben ſich wegen der Einleitung eines Heilver⸗ Seekendemer Str. 85 — 9 5 85 2 5 5 oder ie und Bahn⸗ onſtige Verſicherung zu menden. N Bei Geſuchen von Witwen iſt 1 llransporte ſtets der Todestag des Mannes Prommersberger 18. Feruſpr 288 12. S822 anzugeben.. Stils Mannheim, den 5. Oktober 198g. Stiftungsrat der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗Stiftung. kilsch eingettoten Süd-West Bekaunt machung Zur Verhütung der Gefährdung 6 f von Flugzeugen verbiete ich auf Grund des§ 30 bad. Pol. Str. G. B. wählte Qualtät nut Schwänze 20000 · Hillig das zuſtändige Luftamt das Steigen⸗ laſſen non Drachen im Raum zwi⸗ ſchen Adolf⸗ Hitler ⸗Brücke, Woßlk⸗ gelegen, Nordrand Fendenheim, 8 Reichsautobahn Verſchkebepahn hof e n.05 ferner in geringerer Entfernung a als 3 km von den Grenzen des Bel 10 bosen 10.25 Flughafens Mannheim⸗Sandhofen. Aenne Zuwjiderfandlungen werden nach Nbelnlandbaug 8 108 bad. Po. Str. G. B. beſtraft. neee eee Mannheim, 29. September 199g. 80 Der Polizeipräſidenk. N sd 6 7 14 22 5 92 distale tes KAFFEE HA die Weſtmatke, des Päckchen 73 pfg. SANEA KAFFEE das billige Hag Ftzeugnis) 50 Pfg. CPL ß) ̃ 12. Seite/ Nummer 464 Freitag, 7. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Ein neues Lust- spiel der Tobis mit nel Finkenzeller Fritz Hampers%% Hans Holt In den Hauptrollen! Von besonderer Anziehungskraft dürfte die Mitwirkung des berühmten chers der Wiener Sängerknaben sein Musik: Willi Schmidt-Gentner Ein relzender Unterhaltungsfum, voll von ausgelas- senen Jungensstreichen, mit einem großen Konzert der Wiener Sängerknaben, die hier die Schuljugend eines Tiroler Bergdorfes spielen, einigen ernsten Er- eigulssen und mancherlei humorist. Zwischenfällen. Neueste Deuligton woche und Kulturfilm: „Alt Regensburg“ Erstaufführung heute Freitag! Anfangszeiten:.00.30.25.30 Für Jugendliche zugelassen! 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Der ehrwürdige alte Dom klagt, jubelt und erbebt von den schwebenden Klängen der ewigen Maftfäus- Passion des Meisters Johann Sebasfian Bach und aus dem Chior ergiebt sicli dunkle, geheimnisvoll beschtuòõrende Stimme von Zarah Leander verstrõmend in Leid, Gluct und Verkldrung Ufa-Kulturfilm: Natur und Technik Fox- Wochenschau: Das Schicksal der Sudetendeutschen Jugend ab 14 Jahren zugelassen! Anfang:.00.00.20 Unt Ab heute in beiden Theatern! Pflisf die So..00 Uhr oni Palattsecke ch., IAN Einz Schule Knapp Kursbeginn: 7. u. 11. Okt. elstunden jederzeit. Qu 7, 2 Ruf 28401 Step- Unterricht. möfineblaàu. Trainingsanzüge im pf niet renden d.70 N für Erwachsene. b.55 in größter Auswahl Sporthaus Rusch u CO. N 7, 10 Elektr. Tachbobimaschhpe Konzer tzitter verſch. 4 zu verkaufen. Adr. in d. Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſ. Blattes. 4980 Augusta-Anla mit Noten ſowie Reni 5 een Rentenhäuser r zu kaufen gesucht E. 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