Einzelpreis 10 Y — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: 2 4 2 Anzeigenpreise: 22 mum breite Millimeterzetle 9 Pfennig. 79 wm Frei Haus monatlich 2 Mek und 62 Ufa Trägerlohn. in unſeren 2 breite Tertmillimeterzetle 50 Pfſennta Für FWamtlien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poß 2%½0 Mk einſchl Kleinanzeigen ermäßtate Grundopreiſe Allgemein aültig 50 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pla Beſtellaeld Abbolſtellen Wald⸗ iſt die Anzeigen Pretstiſte Nr 9 Bel Zwanasveraleichen oder hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44 Meerſeldſtr 18. a 1 2 5 2 2 Konkurſen wird keinerlen Nachlaß gewahrt Keine Gewahr für Ne Fiſcherſtre! Fe Hauptſir 63 W Oppauer Sti Se Lutfenſtr 1 Verlag, Schriftiettung u. Hauptgeſchaftsſteue: K 1-0. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 2495, Anzeigen in bestimmten Ausgaben an besonderen Platzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd folgend Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. — 8— a 1 er 44 5 Mittag⸗Ausqabe Samstag, 8. Oktober 1938 149. Jahrgang— Nr. 466 . 5— 2 en Endtermin Neue Hetze gegen Deutſchland! N G der besetzten Gebiete ab 10. Oktob renze der besetzten Gebiete ab 10. Oktober — c 5 1 OECVLT Sch% e, C 8 0„Chen f 8 eg: 2 g i .** ape 8 * 8 5 188 1 v 9 7 5 esu 5 3 1. Srcg 70 2 Grasit omosoe, 2 33 5 55 r* 5 essbdbe,— 2„ 3 0 5** org. 15 8 e—*—* 5 5 2 0¹ 1 1 4 05 5 N 5: onen e 7 Nei 5* 225 ue, 8 2.„ ferme Huf. 5 1 1 8 pol. 1 Sache. 1 7 gemi 9* 58 32* 8 5 Silit S er 5*.. CECT Sch gs —— 5 5. Zonen Die Karte zeigt das geſamte,: en,: 2 12935 3 2 von deutſchen Truppen bis— g/ ch 5 zum 10. Oktober zu beſetzende 7 4 Son— 72 5 Gebiet. N 5 bee Rei 5 — 2—— Reichsgrenze 5. 5 77 55 22 7— 225„— Grenze des bis zum 10. Oktober zu beſetzenden Gebiets j. MGH . wickelt hat. Tag und Nacht rollen mit den Laſtzügen Der letzte Reſt wird beſett Heute mittag 12 Ahr beginnt die Beſetzung der Zone aub Berlin 8. Oktober. Mil der Präziſion eines Ahrwerkes Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: anb Karlsbad, 8 Oktober. 1 deutſchen„ heute G. Okto⸗ Fünf Tage ſind wir mit den deutſchen Truppen r) mit dem Einmarſch in die reſtlichen bis zum ins Sudetenland marſchiert. Dieſer Einmarſch hat a 10. Oktober zu beſetzenden ſudetendeutſchen Gebiete. ſich mit der Präziſion eines Uhrwerkes vollzogen. Hierzu gehen ab 12 Uhr vor: Planmäßig und in glänzender Zuſammenarbeit 1 8 5 418 de aller Wehrmachts⸗ und Truppenteile, aller Stäbe, CCC 4 die ehemalige dentſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze zwi⸗ rollte alles wie ſelbſtverſtändlich ab. Wenn ſich auf 5 5 den Straßen endloſe Kolonnen zu Fuß, beſpannt ſchen Lundenburg und Laa an der Taya ſowie zwi⸗ und motoriſtert, Infanterie, Artillerie, Pioniere, ſchen Droſendorf und Neubiſtritz. Panzerformationen, Nachrichtentrupps, Verpfle⸗ b) Truppen unter Führung des Generoloberſt gungs⸗ und Sanitätskolonnen uſw. bewegten und 5: kreuzten, wenn ſich dieſes ſcheinbare Durcheinander in, 3 11 0 55 1155 e jo wie genau zur feſtgeſetzten Minute entwirrt hatte, die zwiſ 55 V Straßen wie leer gefegt ſchienen, dann mutete das I ſtein und Furth. i gibt den rechten Begriff von der überragenden ſtra⸗ l a tegiſchen und organiſatoriſchen Leiſtung, die hier von Bock aus dem Oſtteil des Gebietsabſchnittes II f zwiſchen Machendorf und Hoffnungstal, ferner über Gleich eindrucksſtark waren Haltung und Geiſt die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗flowakjſche Grenze zwi⸗ der Truppen, die ſofort die Herzen des ſudetendeut⸗ ſchen Hoffnungstal und Schatzlar ſowie zwiſchen ſchen Volkes im Sturm eroberten. Ihr vorbildliches TBriedland und Münſchelburg Auftreten in und außer Dienſt, ihre Ritterlichkeit, 3 8 5 5 i Kameradſchaft und Hilfsbereitſchaft entſprechen in d) Truppen unter Führung des Generaloberſt jeder Beziehung dem hohen Ruf der deutſchen von Rundſtädt aus dem Gebietsabſchnitt IV zwiſchen Armee, die beſte und diſziplinierteſte der Welt zu Mähriſch⸗Schönberg und Braunsdorf, ferner über ſein. ö die ehemalige deutſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Grenze zwi⸗ Es iſt erſtaunlich, wie ſich das Wirtſchaftsleben 5 ſchen Braunsdorf und weſtlich Oderberg. in den beſetzten Zonen in den wenigen Tagen ent⸗ der NS, die in die Notſtandsgebiete Lebensmittel, Kleidungsſtücke und alles das bringen, woran es am meiſten fehlt, die Wagenkolonnen heran, die wieder Waren in die ausgeplünderten Bezirke brin⸗ gen. In Karlsbad und Marienbad wird Geſchäft um Geſchäft wiedereröffnet, ſind auch die Bäder wie⸗ der in Betrieb genommen. Alle Hotels und Gaſt⸗ ſtätten ſind überfüllt. Alle Welt beſeelt neuer Lebensmut und neue Hoffnung. Soldaten erzählen vom Vormarſch dnb Im Böhmer Wald, 7. Okt. Bevor wir die vorderſte Sicherungslinie bei Wettern verlaſſen, ſuchen wir mit dem Glaſe noch einmal das heute noch vom tſchechiſchen Militär be⸗ ſetzte Gebiet ab. Hinter Krumau ſind Schützengräben angelegt. Wir glauben auch tſchechiſche Artillerie⸗ ſtellungen zu erkennen. Dann ſchaukelt uns unſer Geländewagen hinauf auf 700 Meter. Die Wege ſind grundlos und tief. Nur wenige Siedlungen begegnen uns. Die Men⸗ ſchen, die hier wohnen, ſind arm. Das Wenige, das der Boden hergibt, muß ihm zäh und mühſam ab⸗ gerungen werden. Aber glücklich und dankbar ſind die Bauern, ſeit ſie frei ſind vom fremden Joch. Roſenthal, Oppach und Kaltenbirken, alles Bauerndörfer mit wenig Häuſer, aber viel Kindern. Auf den Feldern iſt Kartoffelernte. Die Feldgrauen helfen mit ſammeln, ſie pflügen, ackern, und wo es an Zugtieren fehlt, ſtellt die Wehrmacht die Pferde. In Kaltenbirken beſuchen wir ein Quartier der Feldgrauen. Ein geräumiges, altes Bauernhaus. Der Bauer wohnt mit Weib und Kindern in der Küche. Er ſchränkt ſich gern ein, die Stuben über⸗ läßt er den Soldaten. Niedrig, aber ſauber ſind die Räume. Kniehoch liegt das Stroh, darauf ein — Einigung Budapeſt-Prag? paar Decken. 20 Mann ſind hier untergebracht. Alle erzählen von dem herzlichen und warmen Empfang durch die Bevölkerung. Niemals werden wir ihn vergeſſen. Ein jeder kam ſich vor wie ein Blumen⸗ laden. Ueberall, am Helm, am Brotbeutel, am Ge⸗ wehr ſteckten Blumen. Keiner hat damit gerechnet, daß es ſo friedlich abgehen würde, ſie alle waren zum Letzten entſchloſſen. Wie ſie ſich ihre Freizeit vertreiben? Augen⸗ blicklich mit Geſang, Spiel und Humor. Wenn die Sonne lacht, dann liegen ſie alle draußen vor dem Haus und ſcherzen mit den Mädeln. Der Kompaniechef erzählt von den Strapazen beim Vormarſch. Unerhörte Anforderungen wurden in dieſem Gelände an die Truppen geſtellt. Nacht war es, als der letzte Teil des Marſches bewältigt werden mußte, gegoſſen hat es wie aus Kübeln, und dazu kamen noch die grundloſen Wald⸗ und Ge⸗ birgswege. Die Truppe war natürlich feldmarſch⸗ mäßig ausgerüſtet und kam gut weiter. Von den mo⸗ toriſterten Kolonnen aber ſaß immer wieder ein Fahrzeug feſt im Schlamm und Moraſt. Es mußte dann in die Speichen gegriffen werden! Bohlen mußten untergelegt und Winden angeſetzt werden. Pferde wurden ausgeſpannt, wieder angeſpannt, bergauf, bergab, durch Hohlwege, über Stock und Stein, Kilometer um Kilometer, ſtundenlang. Die Truppe fluchte, keuchte und tropfte vor Schweiß und Näſſe. Abenteuerlich war der Marſch. wurde erreicht. Wiederaufbau in der Zone IV adnb Würbenthal, 8. Oktober. Am Abend des Freitag war die Beſetzung der Zone IV durch die deutſchen Truppen abgeſchloſſen. Dieſer Tag ſtand ganz im Zeichen des Führers. Auf ſeiner Fahrt über Jägerndorf, Freudenthal, Wür⸗ benthal und Zuckmantel war er Gegenſtand un⸗ ermüdlicher Dankeskundgebungen, die er ebenſo un⸗ ermüdlich grüßend erwiderte. Ueberall folgte dem Einmarſch bald die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit. Deutſche Eiſenbahner treffen die erſten Vorbereitungen für die Wiederingang⸗ ſetzung der Bahnlinien. Poſtbeamte aus dem Reich nehmen die Entwirrung des völlig defekten Tele⸗ phonnetzes in Angriff. An den von den Tſchechen zerſtörten Straßen und Brücken werden die Trüm⸗ mer beiſeitegeſchafft und bei den Sudetendeutſchen ſelbſt regt ſich nach all den Tagen tiefſter Verzweif⸗ Aber das Ziel lung und tiefſtem Elend neuer Mut und neue Schaffenskraft. Sie kehren wieder an ihre Arbeits⸗ ſtätten zurück. NS lindert Not im Böhmerwald dnb. Oberplan, 7. Oktober. Kaum haben die deutſchen Truppen die deutſchen Gebiete Südböhmens befreit, da ſetzen die Hilfs⸗ maßnahmen für die von den Tſchechen in größte wirtſchaftliche Not gebrachte deutſche Bevölkerung Eine Aufnahme, die unſer Biloberichterſtatter on der Spitze des deutſchen Vormarſches im Moldau⸗ Tal, in der Nähe von Schönau in der Zone 1 machte. Mon ſieht eine tſchechiſche Offiziers⸗ patrouille, die den deutſchen Offizieren den Weg zum nächſten Vormarſchziel erklärt. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 2. Seite/ Nummer 466 Samstag, 8. Oktober 1989 — ein. g Wie ſchlecht es dieſen gequälten Menſchen ging, die ſich jetzt auf dem Rathausplatz in Oberplan um die Küche der NSW aus Rohrbach ſcharen, das ſol⸗ len einige Angaben der notleidenden Deutſchen be⸗ weiſen. Eine Frau erzählt uns, ſie habe mit ihren ſechs Kindern eine Invalidenrente von 55 Kronen monatlich erhalten, alſo etwa ganze 5,50 Mark. Ar⸗ beitsloſe bekamen wöchentlich 10 Kronen Unter⸗ ſtützung. Die durch Entbehrungen ausgemergelten Men⸗ ſchen, die jetzt durch die NSW ernährt werden, hat⸗ ten in den letzten Tagen noch einen neuen Schick⸗ ſalsſchlag erhalten. Die tſchechiſchen Vorſtände der Behörden ſind beim Abzug des Militärs mitgezo⸗ gen und haben das Geld, das ſie an die Hilfsbedürf⸗ tigen auszahlen ſollten, mitgenommen, ſo daß die Leute meiſt für einen Monat überhaupt ohne alle Mittel waren. Man kann ſich die Freude dieſer Armen kaum vorſtellen, wie ſie jetzt herbeieilen und an der Feldküche warten, bis ſie einen großen Topf voll ſchmackhaften Rindfleiſches oder Erbſen mit Speck erhalten. Die Gulaſchkanonen fahren mit dnb. Neiße, 7. Oktober. Das Wort, das Reichsminiſter Dr. Goebbels am Mittwochabend gelegentlich der Eröffnung des Winterhilfswerks 1938/39 ſprach, wonach hinter den Kanonen unſerer Wehrmacht die Gulaſchkanonen in das Sudetenland einziehen, hat ſich auch in dem Schleſien benachbarten, am Donnerstag zur Hälfte be⸗ ſetzten Abſchnitt IV bewahrheitet. Wie in allen anderen Zonen, die von den deutſchen Truppen be⸗ ſetzt werden, hat auch im Gau Schleſien ſofort die NS⸗Volkswohlfahrt die Betreuung der ſudeten⸗ beutſchen Brüder und Schweſtern aufgenommen. Noch am Donnerstagabend fuhren aus den vielen, von der NSW vorſorglich eingerichteten Proviantlagern längs der früheren Grenze die erſten Verpflegungstransporte ab, mächtige Laſtwagen⸗ züge, die alles geladen hatten, was zur Verpflegung der Bevölkerung notwendig iſt. Ebenfalls noch am Donnerstag fuhren für die Verpflegung der Be⸗ völkerung vier Feldküchen mit einem Faſ⸗ ſungsvermögen von je 3000 Liter über die ehemalige Grenze. Im Zug dieſer Maßnahmen haben am Donnerstag die erſten hundert ſchleſiſchen NS⸗ Schweſtern die ehemalige Grenze überſchritten und ihre Fürſorge⸗ und Betreuungstätigkeit aufgenom⸗ men. Die Rückführung der Flüchtlinge dnb. Berlin, 7. Oktober. Die Ne eiſt mit der Rückführung aller ſudeten⸗ deutſchen Flüchtlinge beauftragt. Soweit die Flücht⸗ linge in Heimen, Einrichtungen und Lagern weilen, werden ſie von dort aus ordnungsgemäß im Ein⸗ vernehmen mit der Deutſchen Reichsbahn bis in die Heimat abtransportiert. Diejenigen Flüchtlinge, die bislang nicht von der NS erfaßt ſind, melden ſich umgehend bei den nächſtgelegenen Dienſtſtellen der NSV für den Rücktransport. Sie werden dann den ordnungsmäßigen Sammeltransporten auge⸗ ſchloſſen. 5 Flüchtlingen, die ſelbſtändig heimkehren wollen, ohne daß ſie im Beſitz eines beſonderen Durchlaß⸗ ſcheines der Dienſtſtellen der Geheimen Staats⸗ polizei ſind, wird der Uebertritt in die ſudeten⸗ deutſchen Gebiete verwehrt. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Hetze beginnt bereits wieder: Deluſch dnb. Berlin, 7. Oktober. Das Abkommen von München, durch das dank dem Friedenswillen und dem Verantwortungsbe⸗ wußtſein der leitenden Staatsmänner der euro⸗ päiſchen Großmächte ein Schlußſtrich unter einez der ſchmachvollſten Kapitel der Nachkriegszeit gezogen wurde, liegt gerade eine Woche zurück, und ſchon hat wieder eine jener übeln Preſſekampagnen ein⸗ geſetzt, mit der die bekannten internationalen Draht⸗ zieher die von den Völkern der ganzen Welt mit freudiger Genugtuung begrüßte Entſpannung hin⸗ tertreiben wollen. Mit aufgelegten Lügen und plumpen Verdrehun⸗ gen wird verſucht, Deutſchland bei der friedlichen Durchſetzung ſeiner durch ein internationales Ab⸗ kommen garantierten Rechte zu verdächtigen und Mißtrauen unter den Partnern des Münchener Friedenswerkes zu ſäen. Daß daneben wieder kraſſe Greuelmeldungen nach dem Muſter der berühmten abgehackten Kinderhände auftauchen, nimmt nicht wunder. So veröffentlichen ſchweizeriſche Zeitungen„Pro⸗ teſtkundgebungen“ des Preſſebüros der tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſchen Delegation in Genf gegen die von der Berliner Kommiſſion getroffene Feſtſetzung der letz⸗ ten Beſetzungszone. Dieſe Eutſcheidung, ſo wagen die Tſchechen zu behaupten, ſtehe in Widerſpruch zu dem Buch⸗ ſtaben und dem Geiſt des Münchener Abkom⸗ mens. Es würden völlig tſchechiſche Gebiete von den Deutſchen annektiert werden, ohne Abſtim⸗ mung und ohne daß die Bevölkerung irgend⸗ eine Möglichkeit habe, ſich gegen den Mißbrauch von Gewalt zu ſchützen. Dieſe Annexion erfolge gegen jedes Recht und gegen das Prinzip der freien Selbſtbeſtimmung, auf das ſich Deuſſch⸗ land berufen habe, um das von den Sudeten⸗ deutſchen bewohnte Gebiet für ſich in Anſpruch zu nehmen. Mit der Beſetzung von Troppau, Hohenſtadt, Lundenburg und gewiſſer Gebiete von Nordmähren ſowie der Sprachinſel von Zwittau würden rein ſtrategiſche Ziele verfolgt und verſchiedene Hauptlinien zwiſchen Böhmen und Mähren unterbrochen, ſo daß das Wirt⸗ ſchaftsleben und die künftige Entwicklung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Wirtſchaft in Gefahr ſtehe. In einer anderen Verlautbarung wird erklärt, was über die Arbeiten der Berliner Kommiſſion durchgeſickert ſei, verdiene die Aufmerkſamkeit Weſteuropas. Die Delegierten und die Sachverſtäudigen des Reiches hätten neuerdings territoriale For⸗ derungen gegen die Tchſecho⸗Slowakei erhoben, die über den rein ethniſchen Rahmen hinausgin⸗ Agen und lediglich dem deutſchen Wunſch eut⸗ ſprängen, ein möglichſt großes Gebiet mit reichen „Städten, mit Induſtriezentren und mit wich⸗ tigen Verkehrswegen dem Reich anzuglie⸗ dern(J. Dieſe Städte und Zentren ſeien nach ihrem Volkstum rein tſchechiſch oder hätten eine ſtarke tſchechiſche Mehrheit. Das Reich verlange eine Volksabſtimmung in Bezirken, wo die Deulſche- in ſſchechiſcher Uniform Heimgekehrte ſudetendeulſche Soldaten erzählen dub Karlsbad, 8. Oktober. Der Zuſtrom der ſudetendeutſchen Soldaten, die aus dem tſchechiſchen Heer entlaſſen wurden und nun in die lang vermißte Heimat zurückkehren, wird immer größer. Vor allem bei Komotau und Mies kommen täglich an der Demarkationslinje große Trupps an. Sie werden von den deutſchen Militär⸗ behörden ſofort in ihre Heimatorte abtransportiert, wo ſie von ihren Angehörigen mit hellem Jubel empfangen werden. Viele unter ihnen haben mehr als zwei Jahre ununterbrochen Militär⸗ dienſt hinter ſich und haben in dieſen zwei Jahren ihre Familie kaum einmal geſehen. In herzlicher Kameradſchaft werden die Heim⸗ kehrer beſonders von den deutſchen Soldaten aufge⸗ nommen. In den Straßen der Orte und Städte ſieht man immer wieder das zunächſt eigenartig an⸗ mutende Bild, daß deutſche Soldaten mit Männern in tſchechiſcher Militärunfform Arm in Arm in leb⸗ hafter Unterhaltung ſpazieren gehen. g Unter den über die Demarkationslinie kommen⸗ den Soldaten befinden ſich auch viele, die ohne Ent⸗ laſſung auf deutſches Gebiet übergingen. Zum Teil it ihnen bei ihren Truppenteilen, vor allem bei den an der Grenze eingeſetzten Regimentern, geſagt worden, daß ihre Entlaſſung noch vier Wochen und länger dauern könnte. Aus Preßburg kommen ſude⸗ tendeutſche Soldaten hier an, die berichten, daß fämtliche Sudetendeutſchen der Preßburger Maſchi⸗ nengewehrabteilung wegen offenſichtlich beabſichtig⸗ ter Verzögerung der Entlaſſung von ſich aus die Ka⸗ fernen verlaſſen und den Rückweg in die Heimat angetreten haben. Die bisherige Zahl der Heim⸗ kehrer ſteht noch nicht feſt. 0 Was ſie erzählen: f and. Neugebäu, 8. Okt. Dicht hinter dem kleinen Dorf Neugebäu läuft in 1000 Meter Höhe die Demarkationslinie zwiſchen der deutſchen und der tſchechiſchen Front. Sie iſt gekenn⸗ zeichnet durch einen weißen Anſchlag an einem Stra⸗ ßenbaum und durch ein Drahthindernis, das den Weg von Schindlau nach Neugebäu versperrt. Eine In⸗ fanterle⸗Feldwache iſt auf Grenzpoſten aufgeſtellt. Während wir an der Straßenſperre ſtehen, kommt ein Ziviliſt mit dem Fahrrad aus dem noch in tſche⸗ chiſchem Beſitz befindlichen deutſchen Gebiet angefah⸗ ren. Von weitem ſchon ruft er dem Poſten zu, daß er ein Deutſcher iſt, und bald darauf ſitzt er neben uns in der Wachtſtube und erzählt: Vor zwei Jah⸗ ren iſt er aus Neugebäu zum Dienſt ins tſchechiſche Heer eingezogen. Bis zum Sommer hat er in Gab⸗ 2 lonz geſtanden. Dann iſt ſein Truppenteil in die böhmiſche Kreisſtadt Budweis verlegt worden. Der Angekommene wurde auf Grund des Münchener Ab⸗ kommens aus der tſchechiſchen Armee am 5. Oktober entlaſſen und kehrte nun in die Heimat zurück. Er berichtet, daß den Deutſchen im tſchechiſchen Heer in Budweis bereits vor drei Wochen, alſo noch vor der tſchechiſchen Mobilmachung, die Waffen abge⸗ nommen ſeien. Sie wurden— 500 Deutſche an der Zahl— interniert und nur für Befeſtigungs⸗, Schanz⸗ und ſonſtige Arbeiten verwendet. Vom 1. Oktober ab waren ſie ohne jede Beſchäftigung. Ehe ſie entlaſſen würden, ſteckte man ſie in die ſchlechte⸗ ſten tſchechiſchen Uniformen, die aufzutreiben waren, mit der Beſtimmung, daß die Uniformen nach Rück⸗ kehr in die Heimat zurückgeſchickt werden müßten. Auch habe ſich der Terror der Tſchechen nach dem Münchener Abkommen weiter geſteigert. So hat er geſehen, daß am 4. Oktober zwei Laſtautos mit ſude⸗ tendeutſchen Ordnern zu je ſechs Mann mit Ketten zuſammengebunden in das Kreisgericht eingeliefert wurden. Sie hatten nur eine Bitte an die ſudeten⸗ deutſchen Soldaten, die aus dem tſchechiſchen Heer ausgegliedert wurden: Sagt den deutſchen Kamera⸗ den, daß ſie recht bald kommen! ands Friedenswillen erneut verdüchlig Greuelmeldungen ſollen die politiſche Hetze unterſtützen Die„Weltpreſſe“ macht ſich zum Wortführer der Prager„Proteſte' deutſche Bevölkerung nur 0,2 bis 6,5 v. H. be⸗ trage. Es ſtütze ſich dabei auf die öſterreichiſchen Vorkriegsſtatiſtiken, die nicht von der Mutter⸗ ſprache, ſondern der im Verkehr mit den Be⸗ hörden üblichen Umgangsſprache ausgingen. Auch im Leitartikel des Kopenhagener„Ber⸗ lingſke Artenavis“ beſchäftigt ſich der durch ſeine deutſchfeindliche Einſtellung ſattſam bekannte Herr Blädel mit der Beſetzung der 5. Zone Sudeten⸗ deutſchlands durch deutſche Truppen. Blädel behaup⸗ tet, nach Prager Meldungen bedeute die Eingliede⸗ rung der 5. Zone in Deutſchland, daß eine große Zahl von Tſchechen ans Reich käme. Ihre Lage werde nicht leicht ſein. Weiter behauptet dieſer üble Hetzer, nach einem Bericht der„Times“ habe in der Mittwochſitzung des Unterhauſes der liberale Poli⸗ tiker Aoland, der gerade im Flugzeug aus Prag gekommen ſei, mitgeteilt, er hätte eine junge tſche⸗ chiſche Frau geſehen, der das Hakenkreuz mit glühendem Eiſen auf der Bruſt einge⸗ brannt ſei, und ein tſchechiſcher Arzt hätte ihm erzählt, daß er ein acht Monate altes Kind behan⸗ delt hätte, auf deſſen Stirn ebenfalls ein Haken⸗ kreuz eingebrannt geweſen ſei.(1) Natürlich kann in dieſem mißtönenden Chor auch die durch ihre bösartige Deutſchenhetze berüchtigte „Neuwork Herald Tribune“ nicht fehlen. Dieſes Neuyorker Judenblatt veröffentlicht auf der erſten Seite in großer Aufmachung einen durch und durch verlogenen Bericht ihres Londoner Korreſpondenten, in dem u. a. behauptet wird, Deutſchland habe durch neue Kriegsdrohungen die Münchener Abmachungen zerriſſen und be⸗ ſetze jetzt viel mehr Land, als urſprünglich vor⸗ geſehen und zugebilligt worden ſei Der Reichs⸗ außenminiſter habe am Dienstagabend dem bri⸗ Rlickgliederung der ungarischen Gebiete Morgen beginnt Angarn die Verhandlungen mit der neuen ſlowakiſchen Regierung EP. Buda peſt, 7. Oktober. Wie am Freitagabend amtlich bekauntgegeben wurde, iſt eine Verſtändigung mit der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung über die Aufnahme der ungariſch⸗tſchecho⸗flowakiſchen Verhandlungen zur Regelung der Lage der ungariſchen Volksgruppe in der Slowakei erzielt worden. Die Verhand⸗ lungen beginnen am Sonntag in den Abend⸗ ſtunden in Komorn. In ungariſchen politiſchen Kreiſen ſieht man den Komorner Verhandlungen mit größter Zuverſicht ent⸗ gegen, zumal dieſe Verhandlungen auf der Gegen⸗ ſeite von dem neuen Miniſterpräſidenten der Slo⸗ wakei und Führer der Slowakiſchen Volkspartei, Tiſo, geführt werden. Am Freitagabend wurde gemeldet, daß in Preß⸗ burg bereits ein ungariſcher Nationalrat gebildet wurde, der aus den Abgeordneten und Senatoren der ungariſchen Volksgruppe ſowie aus den ungariſchen Mitgliedern der bisherigen ſlowakiſchen Landesverſammlung beſteht. Der ungariſche Natio⸗ nalrat wird für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit in den von Ungarn bewohnten Ge⸗ bieten der Slowakei bis zur Rückgliederung an Ungarn Sorge tragen. a Die Bildung des ungariſchen Nationalrates wurde am Freitagabend von den beiden Führern der Ver⸗ einigten ungariſchen Parteien in der Slowakei, Graf Eſterhazy und Abgeordnten Jaroß, im Preßburger Sender bekanntgegeben, der ihnen für dieſen Zweck von der Slowakiſchen Regierung zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurde. Die beiden Führer der ungariſchen Volksgruppe dankten zunächſt den vier Regierungs⸗ chefs, die in München das Selbſtbeſtimmungsrecht aller Volksgruppen in der Slowakei verkündet hät⸗ ten, und ſtellten ſodann feſt, daß die ungariſche Volksgruppe dieſes Selbſtbeſtimmungsrecht in der Richtung anwenden wolle, daß ſie unverzüglich zu ihrem Mutterland Ungarn zurückwolle. Beide Red⸗ ner gaben ihrer feſten Ueberzeugung Ausdruck daß das durch die zurückkehrenden Ungarn vergrößerte ungariſche Reich in freundſchaftlichem Verhältnis mit der Slowakei leben werde. Narpaten-Akraine will ihr Recht! dnb. Warſchau, 8. Oktober. Die ukrainiſche Zeitung„Naſch Prapor“, die in Lemberg erſcheint, berichtet, daß in der Kar⸗ paten⸗kraine über 60 v. H. der ukrainiſchen Wehrpflichtigen der tſchechiſchen Mobilmachung Görings Appell an die Sudelendeulſchen Aufruf zur Mitarbeit am Vierfahresplan u. zur Kampfbereilſchaft für Deukſchland dnb. Freudenthal, 8 Oktober. Generalfeldmarſchall Göring, der am Freitag mit dem Führer durch die befreiten Gebiete Nordmährens fuhr, begab ſich am Nachmittag nach der an den ſüd⸗ öſtlichen Ausläufern des Altvaters liegenden alten deutſchen Stadt Freudenthal, um dort perſönlich den Einzug der Luftwaffe abzunehmen, der die Be⸗ ſetzung dieſes Raumes oblag. Die Freudenthaler, die Adolf Hitler bei ſeinem kurzen Aufenthalt ſtürmiſche Kundgebungen des Dankes und der Verehrung bereiteten, empfingen den Feldmarſchall bei ſeinem Eintreffen auf das herzlichſte. Auf dem weiten Ringplatz, an deſſen Häuſerwänden man— wie überall in dieſer Stadt— Spuren tſchechiſcher Schießereien ſehen kann, richtete Her⸗ mann Göring an die Bevölkerung eine kurze An⸗ ſprache. 5 Er erinnerte daran, daß die deutſche Nation be⸗ reit war, für die ſudetendeutſchen Volksgenoſſen zu kämpfen und brachte die Freude darüber zum Aus⸗ druck, daß die Heimkehr ins Reich dank dem Führer nun endgültig und auch friedlich erfolgt iſt. Nun ſeien die Sudetendeutſchen berechtigt, ſich als freie Glieder der Volksgemeinſchaft zu fühlen. Sie ſeien aber auch verpflichtet, mit für Deutſchland zu arbeiten— auch im Rahmen des Vierjahresplaunes— und ebenſo, wenn es ein⸗ mal ſein müßte, gemeinſam mit dem ganzen Volk zu kämpfen. Mit Heilrufen ohne Ende wurden dann die For⸗ mationen der an ihrem Feldmarſchall vorbeimar⸗ ſchierenden Luftwaffe überſchüttet. Als das packende militäriſche Schauſptel vorüber war, ſetzten bei der Abfahrt des Feldmarſchalls die Kundgebungen wieder ſtärker ein.„Hermann Göring — Sieg Heil!“—„Hermann, du mußt wiederkom⸗ men!“—„Grüße unſeren Führer!“— lauteten die Sprechchöre, unter denen der Feldmarſchall nun mit anbrechender Dämmerung die Stadt verließ. gegen den Weltfrieden gerichteten Spieles ſahen, ſich tiſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter in Ber⸗ lin ein„Semi⸗Ultimatum“ geſtellt und Frank⸗ reich und England zu einer neuen Kapitulation gezwungen. Die neue Grenze werde jetzt von der deutſchen Armee und nicht von der Junter⸗ nationalen Kommiſſion gezogen. 245 Es war zu erwarten, daß die Elemente, die in der Münchner Einigung eine Durchkreuzung ihres nach dieſer Einigung nicht beſcheiden würden— man muß ſich höchſtens darüber wundern, daß die Genug⸗ tuung, die alle Welt außer ihnen über dieſe Münchner Einigung ergriffen hatte, ihnen ſolange die Sprache verſchlagen hat! Inſofern überraſcht uns alſo weder ihr neuer Vorſtoß, noch berührt er uns, ſchon gar nicht in dieſen Tagen der Freude, in denen das deutſche Gemüt und die deutſche Stimmung gegen alle hämiſchen Störungsverſuche immun ſind. Im übrigen iſt ohne weiteres anzunehmen, daß er auch auf die übrige Welt ohne Eindruck, jedenfalls ohne den erhofften Eindruck bleiben wird. Denn die Welt weiß ja zu genau wie ſich die in ihrer Arbeit ſo ſehr verdächtigte Internationale Kommiſſion— über die Niederkrächtigkeit der Greuelmeldungen verlieren wir ſchon gar kein Wort!— in Wirklich⸗ keit zuſammengeſetzt: nämlich aus einem Engländer, einem Franzoſen, einem Tſchechen, einem Italiener und einem Deutſchen. Es iſt wohl nicht gut anzu⸗ nehmen, daß dieſe Kommiſſion Beſchlüſſe faſſen wird, die nicht im Rahmen der Münchner Vereinbarungen ſelbſtverſtändlich erſcheinen! Und was die angeb⸗ lichen deutſchen Drohungen mit efnem neuen„Semi⸗ Ultimatum“ anlangt, ſo ſind die Demobilmachungs⸗ maßnahmen in Frankreich und England Beweis ge⸗ nug für die Lügenßaftigkeit dieſer Behauptung, wie die allgemeine Friedensſehnſucht und Friedensbereit⸗ ſchaft der Nationen Beweis genug für ihre Gemein⸗ gefährlichkeit! nicht Folge geleiſtet haben. Sie haben ſich in die Karpatenwälder zurückgezogen und bilden dort bewaffnete Abteilungen. An verſchiedenen Orten iſt es zu Zuſammenſtößen dieſer ukrainiſchen freiwilligen Truppen mit der tſchechiſchen Gendarmerie gekommen, wobei beider⸗ ſeits große Verluſte zu verzeichnen waren. Die gleiche Zeitung berichtet weiter, daß der Vorſitzende der ukrainiſchen Tralrada in Uzherod(Ungvar), Prälat Auguſtin Woloſchyn, von tſchechiſchen Behör⸗ den mit mehreren anderen Mitgliedern des ukrai⸗ niſchen Zentralrates verhaftet worden iſt. Der Ukrainiſche Preſſedienſt meldet aus Jaſſina, daß die tſchechiſchen Behörden in der letzten Zeit auch ver⸗ ſucht haben, ie Führung der urkrainiſchen nationa⸗ len Wehr(Uno) zu verhaften. Es iſt aber dem Großteil der politiſchen und militäriſchen Führer ge⸗ lungen, ſich in die Karpaten zurückzuziehen. Die Anteilnahme des geſamten Ukrajnertums aus aller Welt an dem Geſchick der Karpatenukraine hat dork die Stimmung außerordentlich gefeſtigt, und die Be⸗ völkerung iſt entſchloſſen, ihr Selbſtbeſtimmungsrecht zur Geltung zu bringen und jedem Verſuch einer neuen gewaltſamen Unterdrückung durch Prag Widerſtand zu bieten. Beneſch nach der Schweiz abgereiſt dnb Prag, 8. Oktober. Der ehemalige tſchecho⸗ſlowakiſche Staatspräſidenl Dr. Beneſch iſt Freitag nachmittag nach der Schweiz abgereiſt. 5 Die Präſidentenwahl wird bis zur Feſtlegung der neuen Grenze verſchoben. In einer amtlichen Mitteilung wird dazu unter anderem erklärt, es ſei Sache der Regierung, zu beſchließen, wann es nach Beſtimmung der neuen Grenzen möglich ſein werde, die Nationalverſammlung zur Wahl des Präſidenten und das Abgeordnetenhaus und den Senat zur Herbſtſeſſion einzuberufen.. Nerhandlung zur Freilaſſung der Geiſeln anb Eger, 8. Oktober, Nach der Freilaſſung aus dem Gefängnis Bory bei Pilſen haben ſich der ſudetendeutſche Rechts⸗ anwalt Dr. Wolf und Staatsanwalt Dr. Willonitzer bei den maßgeblichen deutſchen Militärbehörden um Vollmachten bemüht, um wegen der beſchleunig⸗ ten Rückführung der nach Pilſen verſchleppten Gei⸗ ſeln verhandeln zu können. Dr. Wolf iſt mit Voll⸗ machten der Militärbehörden am Freitag als Unter⸗ händler nach Pilſen gefahren, um die Rückführung der Geiſeln in die Wege zu leiten. e 0 9 4 N Botſchafter von Bülow⸗Schwante beim Führer. Der Führer empfing Freitag in ſeinem Sonderzug den Botſchafter von Bülow⸗Schwante zur Meldung vor ſeinem Amtsantritt in Brüſſel. DD. r——-—.. Kb ß Haupeſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Haupeſchriftleiters und o twortli 1 Wiſſenſchaft und een Car l 5 85 8 delsteil! Or. Fri Bode.— Lokaler Teil: Or. Fritz Hamme, — Sport! Wiuv Müller.— Südzweſtdeulſche Umſchan, Geric und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, fämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Or, E. F. Schaffer, Berlin Friedenau, dweſtkorſo 60. 8. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Räckſendung nut 5 bei Rückporto. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeil Dr. Fritz Bode& Co., Mannhelm, R 1, 6.. 95 Verantwortlich für Anzelgen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannbeim. 5 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 8 Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſcheinen zeitig in der Ausgabe B 5 Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend äber 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗ DA. Monat September über 21; — 98 le ere nk⸗ ion bon ter⸗ in res ſich nan ug⸗ mer ache der gar das alle daß alls die beit gen lich⸗ der, ner 1zu⸗ ird, gen geb⸗ mi⸗ igs⸗ ge⸗ wie vbeit⸗ ein⸗ ing in den ßen der der⸗ Die ende har), hör⸗ rai⸗ Der „die ver⸗ ona⸗ dem ge⸗ Die aller dort Be⸗ recht iner Prag iſt er. denk weig zung ichen 3 ſei nach erde, nten zur Samstag, 8. Oktober 1938 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 466 Seite/ e Mannheim, 8. Oktober. 2. 0 Hinter dem Schloß Im Gegenſatz zur herkömmlichen Meinung war einſt ie hintere Schloßſeite die bevorzugte. gehen denn auch die Fenſter der Wohn⸗ und Reprä⸗ ſentationsräume nach der Gartenſeite, dem Rhein zu. Damals als ſich der zierliche Schmuckgarten in franzöſiſchem Stil, umhegt von den Wällen und Ba⸗ ſtionen der Feſtung, hinter dem Schloß bis faſt an den Rhein erſtreckte, da war es noch ſtill in dieſer Auf dem Rhein verkehrten nur wenige und auch ſonſtige Beförderungsmittel, von denen es außer dem Pferdefuhrwerk andere nicht gab, brachten keinen Lärm in dieſe Gegend, in der ſich die Kavaliere mit ihren Damen an mehr oder weniger ergötzlichem, zuweilen nicht immer ganz harmloſen Spiel wie dem ſogenannten Fuchsprellen, die Zeit vertrieben. Als die Feſtungswerke beſeitigt wurden, ent⸗ fernte man auch den Ziergarten, der bereits in Verfall geraten war, da ihm ſeit der Verlegung der Reſidenz nach München nicht mehr die nötige Pflege zuteil ward. Dann wurde aus dem Ziergarten ein Teil unſeres Schloßgartens, der in weitem Bogen den gewaltigen Bau umſpann, der imponierend auf⸗ ragte aus dem friſchen Wieſenplan, der in leichtem Gefäll dem Ufer des Rhein zuſtrebte. Der be⸗ kannte Stahlſtich von Schnell liefert davon ein an⸗ ſchauliches Bild. Dann kam zunächſt langſam, ſchließlich immer ſchneller die Zeit, wo es hier mit der Ruhe end⸗ gültig vorbei war. Die Brücke wurde erbaut, Jahrzehnte ſpäter eine zweite, man legte die Eiſen⸗ bahn, der Fuhrwerksverkehr ſetzte ein und, ſpäter immer ſtärker wachſend, folgten die modernen Beför⸗ derungsmittel, die jetzt faſt ununterbrochen in bei⸗ den Richtungen von morgens bis abends in raſchem Tempo dahingleiten. Tempo, Tempo iſt das neu⸗ zeitliche Spiel geworden, das auf demſelben Boden vor ſich geht, auf dem einſt die Welt des Rokoko ſich SD auslebte. Wer gedenkt nicht gelegentlich dieſer Gegenſätze zwiſchen einſt und heute, wenn ihn ſein Weg hinter dem Schloß vorbeiführt?. Am Sonntag in der„Harmonie“ Eröffnung des WHW 1938/39 in Mannheim Am Sonntag, dem 9. Oktober, vormittags 11 Uhr, findet im großen Saal der„Harmonie“ die feierliche Eröffnung des diesjährigen Winterhilfswerkes des Kreiſes Mannheim ſtatt. Nach einem Rechenſchaftsbericht, den der Kreis⸗ beauftragte für das Winterhilfswerk, Kreisamts⸗ leiter Pg. Eckert, über das abgelaufene Winter⸗ hilfswerk 1937⸗38 gibt, wird der Kreisleiter Pg. Schueider mit einer Auſprache au die Kreis⸗ amtsleiter und Ortsgruppenleiter der Partei, die Vertreter der Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt das Winterhilfswerk 1938-39 eröffnen. Für die Betreuten wird eine größere Anzahl von Hilfsbedürftigen au der Feier teilnehmen. un Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten dieſer Tage Herr Kilian Neſen⸗ ſohn und Frau Thereſe geb. Schropp, Kleinfeld⸗ ſtraße 1. Wechſel in der Führung des Antergaues 171 Annemarie Nahm und Eliſabeth Wolfram nehmen von Mannheim Abſchied In der Leitung der Untergaue 171 des BDM und der IM iſt ein Wechſel eingetreten. Unter⸗ gauführerin Annemarie Nahm verläßt aus perſönlichen und IM⸗Untergauführerin Eliſa⸗ beth Wolfram aus beruflichen Gründen Mannheim. Am Freitag abend nahmen ſie offi⸗ ziell Abſchied. Zu dieſer Abſchiedsfeier fanden ſich die BDM⸗ und IM⸗Führerinnen im Kaſinoſaal zuſammen. Auch einige Gäſte nahmen teil, u. a. der Führer der SA⸗Standarte 171, Oberſturm⸗ bannführer Noack, und der Adjutant der SA⸗Gruppe Kurpfalz, Oberſturmbaunführer Barth. Der Saal war feſtlich geſchmückt; neben den vielen Wimpeln der kleineren BDM⸗ und IM«⸗Einheiten ſah man auch die beiden Untergauwimpel, die— zu beiden Seiten eines kleinen, von der HJ⸗ Fahne überragten Podiums— von zwei Mädel ge⸗ halten wurden. Auf dem Podium hatte das Unter⸗ gau⸗Orcheſter Platz genommen; es verſchönte die Feierſtunde mit Beethovenſcher Muſik. Vom Wollen der Jugend kündeten drei Einzelſprecherin⸗ nen: von der kämpferiſchen Haltung, von der Ver⸗ bundenheit mit der Erde und von der Treue. Von den verſammelten Führerinnen wurden gemeinſam drei Lieder geſungen—„Wir Jungen tragen die Fahne zum Sturme der Jugend vor“,„Alle ſtehen wir verbunden“ und„Wo wir ſtehn, da ſteht die Treue“. Die ſcheidende Annemarie Nahm wandte ſich in einer kurzen Anſprache— und zu⸗ gleich im Namen der IM⸗Unterführerin Eliſabeth Wolfram— an die BDM. und IM⸗Füßrerinnen. Sie wies zunächſt darauf hin, daß ſie Mannheim nicht verlaſſen wolle, ohne zuvor den Vertretern von Partei, Staat und Stadt für die vertrauensvolle Unterſtützung zu danken und ſte zu bitten, in glei⸗ cher Weiſe mit den neuen Untergauführerinnen zu⸗ ſammen arbeiten zu wollen. Beſonderen Dank ſagte Annemarie Nahm aber den Mitarbeiterinnen und Kameradinnen für ihre Hilfe während der ver⸗ gangenen Jahre der Pflichterfüllung und Kamerad⸗ ſchaft. Die ſcheidende Untergauführerin erinnerte daran, daß die Verabſchiedung gerade auf den ach⸗ ten Jahrestag der Gründung des BD M in Mannheim falle. Aus jener nur ſechzehn Mädel ſtarken Gruppe, die ſich im Bekenntnis zum Führer zuſammenfand, iſt inzwiſchen die umfaſſende mationalſozialiſtiſche Mädel⸗Organiſation geworden. Annemarie Nahm richtete an die BDM⸗ und JM⸗ Führerinnen die Bitte, auch unter der neuen Füh⸗ rung des Untergaus mit der gleichen Hingabe wie bisher weiterzuarbeiten im ſtolzen Bewußtſein der Größe der ihnen übertragenen Aufgabe, die Jugend Führers zu führen. Die ſtellvertretende des Obergauführerin Urſel Meyer zum Gottes⸗ berge würdigte die von Annemarie Nahm und Eliſabeth Wolfram geleiſtete Arbeit. Der Name der Unter⸗ i zum Inbeariff der gauführerin ſei in Mannheim ſcheidende JM⸗Unter⸗ BDM ⸗Führerin geworden; die gaufüthrerin habe vor ihrer Mannheimer Tätigkeit ſchon lange Jahr an anderer Stelle des Obergaues gearbeitet. Beide können.— ſo betonte die Abgeſandte des Obergaues im ſtolsen Bewußtſein deſſen, was ſie ſchufen, aus ihrer Mannheimer Arbeit hin⸗ ausgehen, um an anderer Stelle— teils in der Fa⸗ teils im Beruf— der Gemeinſchaft unſeres Volkes weiter zu dienen. Die ſtellvertretende Ober⸗ milie, gauführerin verband mit herzlichen Worten des Dankes die beſten Wünſche für die Zukunft. Sodann verpflichtete ſie durch Handſchlag die beiden Nachſolgerinnen, und zwar als Untergau⸗ führerin des BDM Hildegard Baron und als IM ⸗Untergauführerin Trude Weber. Sie erin⸗ nerte dabei daran, daß der Untergau Mannheim der größte in Baden iſt und deshalb eine beſonders verantwortungsvolle Aufgabe darſtellt, damit aber auch die ſchönſte Aufgabe im ganzen Obergau. Für die Scheidenden gab es Blumen. Dann verließen ſie— durch ein IM ⸗Spalier ſchreitend— den Kreis ihrer Kameradinnen, in dem ſie jahrelang erfolgreich gewirkt haben. dr. W. th. eee Vor 150 Fahren: Karl Theodors letzter Aufenthalt in Mannheim Enttäuſchungen in München— Enttäuſchungen in Mannheim Als Kurfürſt Max Joſef geſtorben war und Karl Theodor die bayeriſche Erbſchaft antrat und nach München überſtedelte, da lagen die ſchönen Tage, die er in Mannheim verlebte, hinter ihm. Zwar hatte auch Max Joſef ſeinen Münchener manchen Anlaß zur Klage über ihn gegeben, aber man verzieh ihm nachträglich vieles, was bei dem ins Land gekom⸗ menen Pfälzer unverzeihlich ſchien. Bald ſchon mach⸗ ten ſich Gegenſätze geltend, die nicht allein in den Regierungsmaßnahmen des neuen Herrſchers be⸗ gründet waren, ihm entſtanden auch viele Gegner aus dem Illuminatenörden, einer geheimen Geſell⸗ ſchaft nach Art öͤer Freimaurerei, die in ihrer Wirk⸗ ſamkeit ſich durch den Kurfürſten beeinträchtigt fühlte. Die Dinge ſpitzten ſich ſchließlich nach Verlauf von etwa zehn Jahren derart zu, daß die Baye⸗ riſche Landſchafts verordnung zu Mün⸗ FF Der Lohn für Blumen am Fenſter und Balkon 761 Preiſe konnten geſtern an die Mannheimer verteilt werden Haum vermochte der geräumige Friedrichspark⸗ ſaal die Blumenfreunde und freundinnen— dieſe in großer Mehrzahl— alle zu faſſen, deren Idealis⸗ mus es zu danken iſt, wenn die von maßgebender Stelle ausgegebene Parole:„Mannheim muß ſchö⸗ ner werden!“ von Jahr zu Jahr zu ſichtbarer Tat⸗ ſache wird. Sie waren gekommen, um die An⸗ erkennung ihres Strebens teils in Worten des Dankes, teils in Geſtalt ausgeſuchter Pflanzen von den Trägern der alljährlichen„Balkonprämi⸗ ierung“ entgegenzunehmen und bei dieſer Ge⸗ legenheit über den tieferen Sinn der allgemeinen Blumenpflege, des weiteren über deren praktiſche 5 von berufenem Mund ſich belehren zu ſen. Direktor Böttcher vom Verkehrsverein begrüßte die Verſammlung und übermittelte ihr die aufrichtige Anerkennung der von ihm vertretenen Organiſation ſowie der Kreisbauernſchaft. Die Prämiierung ſei mehr als eine ſchöne Geſte: ſie verkörpere auch die Freude aller Beteiligten über den Erfolg der Blumenpflege und ihrem Streben, mitzuhelfen an der Verſchönerung der Stadt. Es ſtehe außer Frage, daß Blumenſchmuck nicht nur den Innenräumen eines Hauſes, ſondern auch deſſen Front zum Vorteil gereiche, gleichgültig, ob ſte archi⸗ tektoniſch dürftig oder ſchön geſtaltet ſei. Die Fort⸗ ſchritte im Mannheimer Balkon⸗ und Fenſterſchmuck laſſen hoffen, daß in abſehbarer Zeit ganze Straßen⸗ züge in Blumenſchmuck prangen werden. Der Red⸗ ner dankte den Spendern der Preiſe, ganz beſonders noch den Herren Städt. Gartendirektor Buß⸗ jäger und Gärtnermeiſter Illhardt, Vereins⸗ führer der„Flora“, Verein der Blumenfreunde Mannheim, die mit ihrem fachmänniſchen Rat dem Verkehrs⸗Verein ſtets zur Seite ſtünden. Ueber die unlösbare Verbundenheit der deutſchen Volksſeele mit der heimatlichen Scholle ſprach im Auftrag der Landesbauernſchaft und der Kreis⸗ bauernſchaft Gärtnermeiſter Illhardt einprägſame Worte. In ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen behandelte der Redner das Heimat⸗ und Verantwortungsgefühl, deſſen jeder Deutſche ſich be⸗ wußt ſein müſſe, dem das Wort„Volksgemeinſchaft“ keine leere Phraſe ſei. Hand in Hand mit dieſem Begriff gehe die Naturverbundenheit. Sie verkör⸗ pere ſich im Bauernſtand, deſſen unſäglich ſchwerer Kampf ums Daſein nur geführt werden könne, weil er getragen ſei vom Verantwortungsbewußtſein. Am Bauernſtand möge der Großſtädter ſich ein Bet⸗ ſpiel nehmen. Städt. Gartendirektor Bußjäger, dem das Zeugnis vieler Fremden: daß Mannheim eine ſchöne Stadt ſei, zu einem Großteil mitzuver⸗ danken iſt, würdigte in herzlicher Weiſe die Ver⸗ dienſte aller an der Prämtierung Beteiligten, dabei tröſtende und aufmunternde Worte an die Leer⸗ ausgegangenenen richtend. In ſeiner überzeugenden Art warb er für die weitere Ausbreitung des pflanzlichen Balkon⸗ und Fenſterſchmuckes unſerer Stadt, auf die er angeſichts der bisherigen Erfolge mit Beſtimmtheit hofft. Blumen ſind als Lebens⸗ kameraden nicht mehr zu miſſen. Blumen pflegen, gibt dem Haus den rechten Segen! Nachdem Direk⸗ tor Bußjäger noch bekannt gegeben, daß 761 Preiſe verteilt werden könnten, erteilte er noch allerlei fachmänniſche Ratſchläge über Blumenpflege in den Grundbegriffen: Luft, Licht, Wärme, Waſſer und Nährſtoffe. Als Vertreter der Partei ſprach Rektor Rip⸗ pert anerkennende Worte über die Fortſchritte im Balkon⸗ und Fenſterſchmuck als eines erfreulichen Zeichens, die Forderung des Führers:„Deutſchland muß ein Land der Schönheit werden!“ der Wirklich⸗ keit nahe zu bringen. Auf die in jüngſter Zeit er⸗ neut bewieſene Tatkraft des Führers verweiſend, mahnte der Redner zu dankbarer und verſtärkter Unterſtützung des Winterhilfswerks, in erſter Linie zugunſten der ſudetendeutſchen Volksgenoſſen.„Sieg Heil!“ dem Führer und die nationalen Lieder be⸗ endeten die Feier, bei der auch die Orcheſterſtücke der Kreismuſikkapelle verdienten Beifall fanden. 5. 5 8 chen ſich unter dem 14. September 1786 mit einem Bericht an den Kurfürſten wandte, worin ſie über s wölf Punkte Beſchwerde erhob. Hier mag nur der zwölfte Punkt erwähnt ſein, der lautet: „Die Lieblingsſprache jetziger Zeiten ſei, daß Theuerung in einem Lande keinen Schaden bringe, ſie ſei nur ein Deckmantel, um die unbeſchränkte Ausführ der inländiſchen Erzeugniſſe ohne Rück⸗ ſicht auf eigenes Bedürfnis zu begünſtigen. Falſch ſei die Behauptung der Afterpolitiker, daß, wo Theuerung iſt, Geld ſei. Bayern hatte öfters ſchon große Theuerung und dabei doch Mangel an Geld. Wenn die Preiſe der notwendigſten Lebensmittel zu teuer waren, ſo habe dies den ſchädlichſten Ein⸗ fluß auf das Ganze und ſei nur für Wucherer Ge⸗ winn.“ Der Kurfürſt ließ die Beſchwerdepunkte beantworten und erwiderte zu Punkt 12:„Der auf⸗ geſtellte Satz, wo Theuerung iſt, da iſt Geld, ſei ſchief aufgeſtellt und ſoll heißen: Wo Geld iſt, da iſt Theuerung, weil das Geld bei großer Menge als Ware an ſeinem Wert verliere. Uebrigens würde der Feloͤbau darniederliegen und aller Handel ſich aufheben, wenn die Getreidefrüchte und andere Er⸗ zeugniſſe nicht einen verhältnismäßig hohen Preis erreichen und die Ueberflußprodukte nicht in das Ausland verbracht werden dürften. Vieh⸗ und Ge⸗ treideſperren waren nie oder nur höchſt ſelten von gedeihlicher Wirkung und lediglich meiſtens dem Wucherer willkommen.“ Eine weitere Urſache der Unzufriedenheit gewiſ⸗ ſer Münchener Kreiſe lag darin, daß der Kurfürſt einer Anzahl Orte der Umgebung von München geſtattete, in der Stadt Bier, Brot und Fleiſch zu verkaufen, um den Bewohnern dieſer Orte Arbeit und Verdienſt zu ſchaffen, dann aber auch, um die Münchner mit gutem Bier, Fleiſch und Brot zu verſehen. Die Kreiſe, die mit dieſer Maßnahme nicht zufrieden waren, ver⸗ anlaßten den Stadtmagiſtrat, Beſchwerde zu führen, die am 26. September 1788 dem Kurfürſten vorgetragen wurde, wobei der Stadtkämmerer ſeine Anſprache mit den Worten beendete:„Man kann von ſeiten des Stadtrats mit Leib und Leben bür⸗ gen, daß eurer kurfürſtlichen Durchlaucht höchſten Perſon nicht das mindeſte Unliebe jemals begegnen werde, aber in der Folge nicht gutſtehen, daß denen, welche die Bürgſchaft ſo außerordentlich kränken und beeinträchtigen, bei Gelegenheit keine Unannehmlich⸗ keiten widerfahren.“ Der Kurfürſt erblickte in dieſen Worten eine Drohung und hielt es nicht für ratſam, länger in München zu bleiben. Insgeheim wurden Anſtal⸗ ten zur Abreiſe getroffen, die am Morgen des 11. Oktober 1788, alſo vor 150 Jahren, nach Man n⸗ heim erfolgte. Die Münchener waren hiervon nicht wenig betroffen und nahmen an, daß der Kur⸗ fürſt nie wieder nach München zurückkehren werde. In Mannheim dagegen war man über das Eintreffen des Kurfürſten ſehr erfreut. Die Garden und der ganze Hofſtaat war mitgekommen, woraus man ſchloß, daß der Kurfürſt nun tatſächlich wieder dauernd hierbleiben werde. Da aber nach Wochen und Monaten nichts Beſtimmtes hierüber verlautete, ſah man ſich veranlaßt, ſeine Erwartun⸗ gen herabzuſetzen. Das Leben in Mannheim machte dem Kurfürſten auch keine rechte Freude mehr, denn in den zehn Jahren, die ſeit ſeinem Wegzug verſtrichen waren, war Mannheim nicht mehr die frühere Reſtdenzſtadt geblieben, ſon⸗ Am 13. Oktober beginnt Der Ambau der Friedrichsbrücke Für den Fahrzeugverkehr geſperrt Nachdem in den letzten Monaten vorbereitende Arbeiten an den Brückenköpfen und Widerlagern der Friedrichsbrücke vorgenommen worden ſind, ſoll nun mit den eigentlichen Umbauarbeiten an der Eiſenkonſtruktion begonnen werden. Es iſt deshalb erforderlich, daß der geſamte Fahrzeug ver⸗ kehr über die Brücke ab 13. Oktober geſperrt wird. Die Umleitung erfolgt über die 2 f⸗Hitler⸗ Brücke und die Hindenburgbrücke Zu gleicher Zeit wird auch der Fußgängerverkehr auf dem öſtlichen Gehweg der Friedrichsbrücke geſperrt, ſo daß vorerſt Fußgänger nur noch den unterſtrom gelegenen Geh⸗ weg benützen können. Wegen der erforderlichen Aenderung des Fahr⸗ plaus der Straßenbahn und der Olech während der Umleitung wird auf die beſonderen Veröfſentlichun⸗ gen verwieſen. Die Sperrung der Brücke ein Jahr dauern. 2 wird vorausſichtlich dern recht provinzmäßig geworden. Die großen Feſte von ehemals, die man wieder erwartet hatte, blieben aus, und auf dem Schloßplatz merkte man kaum, daß der Kurfürſt wieder hier war. Die Münchener aber beratſchlagten ſchen, wie ſie ihren ſchwer beleidigten herrn wieder beſänftigen könnten. So ſchickten ſie inzwi⸗ Landes⸗ Jood menten machen das Heim wohnlich carl Baur-N 2, 9 Chintz- Spitzendecken eine Magiſtrats⸗Deputation nach heim, um Verzeihung und Rückkehr nach München zu erwirken. Am 3. November erſchien die Depu⸗ tation in Mannheim und der Kurfürſt willfahrte ſchließlich der Bitte, jedoch ohne eine beſtimmte Zeit anzugeben. Endlich, am 15. Juni 1789, verließ der Kurfürſt Mannheim, um nie wieder nach hier zurückzukehren. Die Münchener aber waren froh, daß ſie ihren Kurfürſten wieder beſaßen und ließen es an Jubel nicht fehlen. Kn. Wichtig für alle Autobeſitzer! Das zweite Schlußlicht bis 1. Januar 1940 Nach Anordnung des Reichsverkehrsminiſters iſt für Kraftfahrzeuge und Anhänger, die vor dem 1. Oktober 1938 zugelaſſen ſind, die Friſt für die Be⸗ folgung der neuen Vorſchriften über Schluß⸗ zeichen und Bremslichter bis zum 1. Januar 1940 verlängert worden. Bei Perſonenkraft⸗ wagen, die in ſerienmäßiger Ausführung bereits zwei ſymmetriſch angebrachte Schlußlichter mit einem Mindeſtabſtand der leuchtenden Flächen von 60 Zentimeter haben, kann auch über den 1 Jänuar 1940 hinaus von einer Anpaſſung der Schlußlichter an die Vorſchriften der neuen Straßenverkehrsord⸗ nung abgeſehen werden. Somit kann ſich nunmehr die Abänderung an Autos, deren Schluß⸗ und Bremslicht noch nicht nach den Vorſchriften der Straßenverkehrsordnung ein⸗ gerichtet ſind, auf einen längeren Zeitraum ver⸗ teilen. Eine Friſtverlängerung für die Anbringung einer blauen Lampe am Armaturenbrett, die die Einſchaltung des Fern lichtes anzeigt, iſt da⸗ gegen bis jetzt noch nicht ausgeſprochen. Die blaue Lampe ſoll nach den bisherigen Vorſchriften bis 1. April 1939 angebracht ſein. Die ſchnelle An⸗ bringung eines Rückſtrahlers(eines ſogenannten Katzenauges) an der Rückwand des Wagens iſt durchaus erwünſcht, da ſich hier kein nennens⸗ wertes Rohſtoffproblem bietet. Dementſprechend bleibt es auch bei der Vorſchrift, daß jedes Auto zu Beginn des nüchſten Jahres ein Katzen auge haben muß. Mann⸗ . Der Eintopf⸗Sonntag iſt ein Feiertag der Volksgemeinſchaft. Jeder gibt eine reich⸗ liche Eintopf⸗Spende. * Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiert heute Heinrich Ißler, Kirchenſtr. 18, bei der JG⸗Far⸗ beninduſtrie Ludwigshafen a. Rh. * Mit den Veräuderungsarbeiten an der öffent⸗ lichen Anlage bei der Friedrichsbrücke vor dem 1⸗Qugdrat iſt dieſer Tage nun auch begonnen worden, eine Maßnahme, die ſich zwangsläufig aus der vorgeſehenen Brückenerweiterung ergibt. Die beiden Anlagen vor K 1 und U 1 werden nicht, wie vielfach angenommen wird, ganz beſeitigt, ſondern nur zum Teil. Entfernt wird beiderſeits nur ſo⸗ viel, als erforderlich iſt, um am Ende der Breiten Straße einen halb kreisförmigen Platz ent⸗ ſtehen zu laſſen, der eine Ausweitung des Verkehrs ermöglicht. Dem neuen Zuſtand werden ſomit von den alten Platanen im U 1⸗Gärtchen, denen es unter der Mannheimer Bevölkerung nicht an guten Freunden fehlt, nur einige zum Opfer fallen, wäh⸗ rend die reſtlichen als Schmuck der in der Form veränderten Anlage verbleiben. Auf der K 1⸗Seite wird ſich die Aenderung in der gleichen Weiſe voll⸗ ziehen. u Semeſterbeginn erſt am 2. November. Das Oberkommando des Heeres gibt bekinnt, daß An⸗ träge von Soldaten, aus Gründen ihres Stu⸗ diums oder ihrer ſonſtigen Berufsausbildung vor⸗ zeitig aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen zu wer⸗ den, nicht berückſichtigt werden können. Es wird an die vom Reichserziehungsminiſter getroffene Regelung erinnert, die eine Verlängerung der Friſten für die Einreichung von Prüfungsarbeiten und eine ausnahmsweiſe Verkürzung der Vorpraxis bringt. Der Reichserziehungsminiſter ſei gebeten worden, zu veranlaſſen, daß der Semeſterbeginn an den Höheren Techniſchen Lehranſtalten, an den Uni⸗ verſttäten, Hochſchulen, Akademien und Hochſchulen für Lehrerbildung erſt auf den 2. November feſt⸗ geſetzt werde. 8 i N 7 A. Seite/ Nummer 466 W eee Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 8. Oktober 1938 Kampf dem Schwindel! Erſt leſen— dann unterſchreiben Was ſind Schwindelfirmen? Handels⸗ oder Ge⸗ werbeunternehmungen, die Geſchäftsabſchlüſſe da⸗ durch erzielen, daß ſie die Unerfahrenheit, Notlage oder Vertrauensſeligkeit unſerer Volksgenoſſen aus⸗ beuten. Schwindler und Betrüger ſchädigen das Anſehen des deutſchen Kaufmanns und Gewerbeſtan⸗ des. Vor allem vergeuden ſie deutſches Volksver⸗ mögen. Das aber können wir uns keinesfalls in einer Zeit leiſten, die auf vernunftgemäße Aus⸗ nutzung jeglichen Gutes und Wertes bedacht iſt. Dem Kampf gegen Schwindelfirmen dient ſeit nunmehr 27 Jahren eine Sondereinrichtung, die Deutſche Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen, die ihren Sitz in Ham⸗ burg(Hamburg 11, Troſtbrücke 4 JI) hat, während in Berlin eine Zweigſtelle beſteht. Die Deutſche Zen⸗ tralſtelle wird vom Reich und von amtlichen Stel⸗ len der Wirtſchaft unterhalten. Sie ſtellt ſich allen deutſchen Volksgenoſſen für die Abwehr der von Schwindelfirmen drohenden Gefahren zur Verfü⸗ gung. Jedem von Schwindelunternehmungen bedroh⸗ ten oder geſchädigten Volksgenoſſen wird von der Deutſchen Zentralſtelle Auskunft und Rat und ſoweit möglich— auch Hilfe zuteil. Dieſe Zental⸗ ſtelle iſt durch ihre jahrelange Erfahrung nud ihr viele tauſend Bände umfaſſendes Aktenmaterial hierzu ganz beſonders in der Lage. Sie erfreut ſich ferner weitgehender Unterſtützung und Förderung durch die in Frage kommenden Behörden, Polizei⸗ dienſtſtellen und Wirtſchaftsorganiſationen. Die In⸗ anſpruchnahme der Deutſchen Zentralſtelle iſt mit keinen Koſten verbunden, erwünſcht iſt ledig⸗ lich, daß bei brieflichen Anfragen Rückporto für die Ueberſendung der erbetenen Auskunft beigefügt wird. Vorausgeſetzt wird ſelbſtverſtändlich weiter, daß die Tätigkeit der Deutſchen Zentralſtelle nicht zu Hilfeleiſtungen mißbraucht wird, die in Wirklich⸗ keit eine Befreiung von ordnungsmäßig entſtande⸗ nen rechtlichen Verpflichtungen bezwecken ſollen. Eines möge aber jeder Volksgenoſſe beherzigen: Er kann ſich Verdruß und Schädigung erſparen, wenn er weniger ſorglos im Unterſchreiben von Schriftſtücken wäre. Deshalb ſei erneut die Mahnung ausgeſprochen: Erſt leſen— dann unter⸗ ſchreiben! Eine Unterſchrift unter geſchäftliche Schiftſtücke jeder Art linsbeſondere Auftragſcheine oder Vertragsurkunden) ſollte nur gegeben werden, nachdem der Unterſchreibende den Inhalt der Schrift⸗ ſtückes genau Wort für Wort geleſen und ver⸗ ſtanden hat. Iſt ihm etwas unverſtänzlich. ſo hole er ſich vor Unterſchriftsleiſtung Rat bei ſach⸗ verſtändigen und rechtskundigen Stellen(3. B. auch bei der Deutſchen Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen). Das Reichsfürſorde. und ⸗Verſorgungs⸗ gericht der Wehrmacht eingeſetzt Mit dem Inkrafttreten des neuen Fürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetzes für die ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht und ihre Hinterbliebenen iſt am 1. Oktober auch das Reichsfürſorge⸗ und Verſorgungs⸗ gericht der Wehrmacht in Tätigkeit geſetzt worden. Es hat ſeinen Sitz in Berlin und wird endgültig als Spruchbehörde über Berufungen gegen Beſchwerde⸗ entſcheidungen der Wehrkreiskommandos nach dem neuen Geſetz entſcheiden. Als Gericht für die geſamte Wehrmacht iſt es mit Angehörigen aller ͤͤrei Wehr⸗ machtsteile beſetzt. An der Spitze ſteht als Präſident Admiral Baſtian, ſein Stellvertreter iſt General- major Dregand. Zunächſt werden zwei Senate gebildet werden. In ihnen ſind außer dem Vorſitzenden ein Stabsoffi⸗ zjier oder Wehrmachtsbeamter mit der Befähigung zum Richteramt und ein Sanitätsoffizier als weitere ſtändige Mitglieder beſtimmt. Als nichtſtändige Mit⸗ glieder werden zu den Sitzungen der Senate kom⸗ mandiert ein Offizier des Wehrmachtsteils, dem der Antragſteller zuletzt angehört hat und ein Mitglied des Nes Reichskriegerbundes oder des Reichstreubun⸗ des ehemaliger Berufsſoldaten. Die Senate beſtehen im Regelfall aus fünf Mitgliedern. Der Präſident kann aber bei Berufungen, deren Entſcheidung fitr die geſamte Wehrmacht von grundſätzlicher Bedeu⸗ 15 iſt, den Senat auf 7 oder 9 Mitglieder erwei⸗ ern. Nach dem neuen Geſetz iſt vorgeſehen, daß in erſter Linie ehemalige Soldaten als Bevollmächtigte und als Beiſtände mitwirken und ſo die Belange der Fürſorge⸗ und Verſorgungsberechtigten wahr⸗ nehmen. Daher ſind hierzu Mitglieder des NS Reichskriegerbundes und des Reichstreuebundes vor⸗ geſehen. Auch Angehörige der NS O können zu⸗ gelaſſen werden. i„Euer Hochwohlgeboren“ nicht mehr zeitgemäß. In Fortſetzung der Beſeitigung überlebter Formeln hat der Reichsinnenminiſter einen Erlaß on die nach⸗ geordneten Behörden gerichtet, in dem er Veranlaſ⸗ ſung nimmt, darauf hinzuweiſen, daß die Anreden „Euer Hochwohlgeboren“ und ſo weiter im Dienſt⸗ verkehr nicht mehr zeitgemäße Höflichkeitsformeln darſtellen. Sie ſind deshalb im dienſtlichen Schriftverkehr zu vermeiden. Statt deſſen iſt das Wort„Sie“, bei perſönlichen Schreiben die dienſtliche Anrede zu gebrauchen. Auch im Schrift⸗ verkehr der Behörden untereinander iſt das einfache „Sie“ beziehungsweiſe„Ihr Schreiben“ und ſo weiter zu verwenden. NSDAP-Miffeilungen Hartetamtlichen Sehaountmochungden enmomme- Anordunng der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Stadtgebietes Die Ortsgruppen haben ab 11 Uhr Karten auf dem Kreispropagandaamt, Zimmer 3, abzuholen. Kreispropagaudamt. Ortsgruppen der NSDAP Humboldt. 8. 10., 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Marſch⸗ teilnehmer vom Reichsparteitag 1938 in Uniform vor der Geſchäftsſtelle, 5 a Neueichwald. Sämtliche Nürnberg⸗Teilnehmer nehmen am Kameradſchaftsabend am Samstagabend arten teil. Antreten 19.45 Uhr vor der Tullaſchule, Ecke Tullaſtraße und Ring. f NS⸗Frauenſchaft Achtung, Kaſſenverwalterinnen! Die Arbeitsbeſchaf⸗ fungsloſe müſſen ſofort bei der Kreiskaſſenverwaltung L. 9, 7 abgeholt werden. im Roſen⸗ Erfreuliche Bilanz in Baden: Standesämter haben Hochbetrieb Mehr Heiraten- mehr Geburten bild Karlsruhe, 7. Okt. Die Zunahme der Eheſchließungen, die im 1. Vierteljahr 1938 zu verzeichnen war, hat nach vor⸗ läufigen Feſtſtellungen des Badiſchen Stati⸗ ſtiſchen Landesamts auch im 2. Viertel des Jahres angehalten. In den Monaten April, Mai, Juni wurden in Baden 6512 Ehe geſchloſſen gegen⸗ über 6254 im gleichen Viertel des Vorjahres. Das iſt eine Zunahme von 258 Heiraten oder von.1 v. H. In den Jahren 1930— 1932, alſo vor der Machtübernahme Hurch die nationalſoziali⸗ ſtiſche Regierung, heirateten im 2. Viertel des Jah⸗ res durchſchnittlich jeweils 5259 Paare. Das ſind 1253 weniger als im 2. Viertel 1938. Auch die Geborenenzahl iſt im 2. Vierteljahr 1938 weiter geſtiegen, wenn auch nicht ſo erheblich, wie im 1. Jahrespfertel. 12 528 Kinder wurden in der Berichtszeit in Baden lebend geboren gegenüber 12357 in dem entſprechen⸗ den Viertel des Vorfahres. Es ergibt ſich demnach eine Zunahme von 171 Lebendgeborenen voͤer 14 v. H. In den Jahren 193032 belief ſich die Lebend⸗ geborenenzahl im 2. Jahresviertel jeweils durch⸗ ſchnittlich auf 10 603, das ſind 1925 weniger als im gleichen Viertel 1938. Die Zahl der Totgeborenen iſt im Berichtsvierteljahr auf 275 geſtiegen gegen⸗ über 250 im 2. Vierteljahr 1937. Die Zahl der Geſtorbenen (ohne Totgeborene) hat im 2. Vierteljahr Gegenſatz zum 1. Viertelfahr zugenommen. Vierteljahr ſtarben 8025 1938 im Im 2. Perſonen gegenüber 7915 im gleichen Viertel des Vorjahres. Es ſind alſo in der Berichtszeit 710 Sterbefälle mehr zu verzeichnen, das iſt eine Zunahme von 9,7 v. H. Die Säuglingsſterblichkeit hat ſich in l Juni gegenüber dem den Monaten April, Mai, Vorjahre kaum geändert; vor Vollendung des 1. Lebensjahres ſtarben 688 Kinder gegenüber 689 in Die auf 100 Le⸗ der gleichen Zeit des Vorjahres. bendgeborene berechnete Ziffer der Säuglingsſterb⸗ lichkeit für das 2. Vierteljahr 1938 ergibt 5,4, für das gleiche Viertel des Vorjahres lautete ſie 5,5. Infolge der Zunahme der Sterbefälle hat ſich der Geburten⸗ überſchuß etwas verringert; er beträgt 4503 gegen⸗ über 5042 im.Viertel des Jahres 1937. WoHW⸗Kommißbrot * Landau, 7. Okt. Am Donnerstag oͤrängten ſich an der Verladerampe des Güterbahnhofes zahlreiche Bedürftige mit Körben, denn eine gute Nachricht hatte ſie herbeigerufen. Die Militärverwaltung ſtellte aus einem Waggon größere Mengen Kom⸗ mißbrot gratis zur Verfügung. Eine Todeskurve verſchwindet Bergzabern(Pfalz), 8. Okt. Die ſogenannte Todeskurve der Landauer Straße, nahe Niederhor⸗ bach, wird dieſer Tage beſeitigt. Das neue Stra⸗ ßenſtück, das kurz vor der Sandgrube in die Lan⸗ dauer Straße mündet, wird in gerade Richtung weitergeführt werden. Der größte Gefahrenpunkt, der bisher ſo viele Todesopfer forderte, wird damit fallen. Innerhalb zehn Tagen rechnet man mit der Fertigſtellung. Und wieder ein Todesopfer * Bergzabern, 5. Okt. Nahe Niederhorbach raſte ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen in eine Kurve, ſo öͤaß der Wagen ins Schleudern kam. Nachdem er erſt in den Straßengraben und dann gegen einen Baum rannte, kam er quer auf die Straße zu ſtehen. Einer der vier Inſaſſen war ſofort tot. Die anderen wurden ſchwerverletzt dem Krankenhaus zugeführt. Das Fahrzeug mußte abgeſchleppt werden. * Offenbach(Queich), 2. Okt. Landwirt Friedrich Lind feierte am Samstag geſund und vergnügt ſei⸗ nen 91. Geburtstag. * Albersweiler, 6. Okt. An Stelle der hieſigen Synagoge, die unſere Gemeinde erworben hat, wird in nächſter Zeit ein HJ⸗Heim treten. Almenhof. 10. swerk“. Es ſi Liederbücher mitbringen! Neckarau⸗Nord. 16., zwiſchen 15 und 16 Uhr, rechnen die Frauen in der B den Beitrag ab.— 10. 10., 14 Uhr, Nähnachmittag bei Mayſarth. Sandhofen. 10. 10., pünktlich 20 Uhr, müſſen in der Geſchäftsſtelle Hintergaſſe die Wertmarken abgeholt werden. 3 Achtung, Motorgefolgſchaft 1. Für die Kameraden, die die Bedingungen für das HJ⸗Leiſtungsabzeichen erfüllen wollen, geben wir folgende Termine bekannt: Abnahme der Sportbedingungen am Samstag, 8. 10., ab 15 Uhr auf dem Planetariumsſportplatz. Abnahme des Geländeſpor⸗ tes am Sonntad, 9. 10. Treffpunkt: 8 Uhr mit Fahr⸗ rädern Gef.⸗Büro N 2, 11. Verpflegung mitbringen. Motorſtamm 171. Von den Gefolgſchaften 1, 2, 3, 5, 6, 7 treten am 9. 10. ſämtliche Auto⸗ und Motorradfahrer pünktlich.45 Uhr auf dem Marktplatz in Uniform zur Ausfahrt in den Odenwald an. Tagesverpflegung ſowie Sturzhelm ſind mitzubringen. Die Geſolgſchaft 4 Wein⸗ heim tritt ebenfalls am 9. 10. auf dem Marktplatz Wein⸗ heim um.45 Ur an. Alles andere wie oben. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Der dienſt am 10. 10. fällt aus. BDM Gruppenſozialreferentinnen und Mädel, die Intereſſe daran haben, Sonntag, 9. 10., Fahrt ins Landdienſtlager Lützelſachſen. Treffpunkt 8 Uhr an der Uhr Adolf⸗Hitler⸗ Brücke, Stadtſeite, mit Rad und Brotbeutelverpflegung. Gruppenführeriunen! Sofort Fächer leeren. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Pflichtheimabend im„Alten rauenſchaftsleiterin Frau Drös. Führerzug⸗ Berufserziehungswerk der DA An die Ortsberufswalter! Alle Ortsberufswalter, die bisher noch keine Sonderdrucke des Winterarbeits⸗ planes angefordert haben, müſſen dieſelben ſofort in O1, 10 abholen. An die Betriebsobmäuner und die Betriebsberufswal⸗ ter! Der Anmeldetermin für die Lehrgänge des Berufs⸗ erziehungswerkes iſt bis 15. Oktober verlängert. Die Werbung iſt in verſtärktem Maße fortzuſetzen. Die Teil⸗ nehmer werden von dem Beginn der Lehrgemeinſchaften verſtändigt. Wir empfehlen den Arbeitskameraden, vor der end⸗ gültigen Anmeldung ſich von unſeren pädagogiſchen Leitern beraten zu laſſen. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle kaufmänniſchen Fragen nach beſonderer Verein⸗ barung. Sprechſtunden des pädagogiſchen Leiters für alle handwerklichen Berufe: montags, mittwochs und freitags ob 18 Uhr. Sprechſtunden des Kreisberufsreferenten für Chemie: dienstogs von 18 bis 19 Uhr, O 1, 10, Zimmer 10. Frauenabteilung Hausgehilfen Die Hausgehilfinnen, die am Kochlehrgang teilgenom⸗ men haben, treffen ſich am Sonntag, 9. 10., um 15 Uhr an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke(Krankenhausſeite). Kraft durch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Sonntag, 9. Oktober, Radwanderung nach Weißenheim am Berg. Von dort aus Fuß wanderung zum Un⸗ geheuerſee. Abfahrt.30 Uhr am Waſſerturm. Fahrräder inſtondſetzen! Lampen nicht vergeſſen! Achtung! Urlauber treffen ſich! Die Urlauber der U vom 18. 9 bis 25. 9 in den Schworzwald mit Unterbrin⸗ gungsort Wolfach treffen ſich am Samstag, 8. 10., etwa 1 Uhr, im Lokol„Deutſches Haus“, C 1„10. Fotos mit⸗ ringen. 5 Die Teilnehmer an der Urlaubsfahrt Sc 96 nach Nor⸗ wegen mit„Wilhelm Guſtloff“ vom 13. bis 21. Auguſt treffen ſich om 12. Oktober gegen 20 Uhr im Lokal„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 4/5. Nach dem Bilderaustauſch zeigt Kamerad Mehlhorn farbige Aufnahmen von der Ur⸗ laubsfahrt. Abteilung Feierabend Ortsgruppe Neckarau. Am Mittwoch, 12. Oktober, findet im Gemeindehaus in Neckarau die 2. Vorſtellung der Badiſchen Bühne„Der alte Feinſchmecker“ von Hans Thoma, ſtatt. Karten zu.75 und.05/ leinſchließlich Kulturgroſchen) für Mitglieder und zu.45 und.15 4 für Nichtmitglieder ſind erhältlich in der Geſchäftsſtelle Luiſen⸗ ſtraße 46 und in der Buchhandlung Göppinger. Fiſcher⸗ ſtraße 1. Ferner ſind dort für Militär und HJ Karten zu 45 Pf. erhältlich. Amt Kulturgemeinde Am Freitag, 14. Oktober, findet im Nibelungenſaal des Roſengortens um 20.15 Uhr die 1. Muſikaliſche Feierſtunde ſtatt. Mitwirkende ſind: Das Nationaltheater⸗Orcheſter unter Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Tutein ün⸗ chen) und Soliſtin, die bekannte Geigerin Alma Moodie — (Violine). Dauerkarten zu 8/(numerterte Plätze) und .50/ lunnumerierte Plätze) Einzelkarten zu 2 J(nume⸗ rierte Plätze) und 1/ lunnumerierte Plätze) ſind bei den Köy⸗Betriebswarten, Köy⸗Geſchäftsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtraße 39a, Völkiſche Buchhandlung und in den Muſikhäuſern Heckel, Pfeiffer und Kretzſchmann erhältlich. Abt. Volksbildungswerk Sonntag, 18. Oktober: Lehrwanderung in den Käfer⸗ taler Wald. Leitung: Fritz Sachs. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr an der Halteſtelle der Autobusſtotion Wald⸗ hof⸗Gartenſtadt. Teilnehmerkarten zu 10 Pf. bei den Ge⸗ ſchäftsſtellen und zu Beginn der Wanderung. Körbchen und Meſſer mitbringen. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben feweils 20 Uhr in der Liedertaſel, K 2: Montag, 10. 10., für Männer. Mittwoch, 12. 10., für Frauen. Dageokaleicles Samstag, 8. Oktober Nationaltheater:„Die ſchalkhafte Witwe“. Oper von Er⸗ mano Wolf⸗Ferrari, 19.30 Uhr. Nibelungenſaal: 20.15 Uhr Bunter Abend der NSDAP, Kreisleitung Mannheim. Ufa⸗Palaſt: 23 Uhr einmaliges Konzert: Peter Kreuder mit ſeinen Soliſten. Meßplatz: Schaumeſſe. Adolf⸗Hitler⸗Ufer: Verkaufs⸗ und Geſchirrmeſſe. Marktplatz: Neuheiten⸗Meſſe. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Tanz: Paloſthotel, Parkhotel Libelle. Waldporkreſtaurant. Fluahafen⸗Gaſtſtätte. Friedrichspark. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Gaſtſpiel im Paradies“.— Alhambra:„Liebes⸗ brieſe aus dem Engodin“.— Schauburg:„Konzert in Ti⸗ rol“.— Palaſt und Gloria:„Heimat“.— Capitol und 0 Scala:„Spiegel des Lebens“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtuts⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bie 18 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupfer⸗ ſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Haſenrundfahrten: 10. 11. 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke Flughafen: Rundellge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 Uhr: Leſeſäle geöffnet von 9 bis 14 Uhr. Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt: von 11 bis 13 Uhr. Städtiſche Jugenbücherei, R 7, 46: Kinderleſehalle geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Ale Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein. Telefon 348 21 Leſeſaal geöffnet vom 9. bis 17. Oktober 1938 im Nationaltheater Sonntag, 9. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, freier Ver⸗ kauf,„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau, Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete E 5 und 1. Sondermiete E 3,„Aida“, Oper von G. Verdi, Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben, Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Zum 125. Geburtstag des Komponiſten. Montag, 10. Oktober: Für die NS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 130— 1832, 151 bis 153, 321—335, 342—347, 360, 574577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E 1— 300,„Das Käthchen von Heil⸗ bronn“, Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Dienstag, 11. Oktober: Miete G 4 und 2. Sondermiete G2 und für die NS„Kö“ Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abteilung 544—5½7,„Thomas Paine“, Schauſpiel von Hanns Johſt, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Mittwoch, 12. Oktober: Miete M 5 und 1. Sondermiete M 3 und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abteilung 236—238,„Die Gänſemagd“, Märchen⸗ 0 5 7 Lill Erik Hafgren, Anfang 20 Uhr, Ende gegen . 12 Donnerstag, 13. Oktober: Miete Du 5 und 1. Sondermiete 3,„Madame ſans gsne“, Luſtſpiel von V. Sardou, Anfſong 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 14. Oktober: Miete B 5 und 1. Sondermiete Be und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Monn⸗ 27,„Die Stiftung“, Luſtſpiel von 0 8 heim, Abteilung 524 .) Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Heinz Lorenz, Samstag, 15. Oktober: M und für die NSG„Kos neind Abteilung 289—241,„Carmen“, Of von zet, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. 2 Sonntag, 16. Oktober: Morgenfeier„Befreiungskriege, zum 125. Gedenktag, Anfang 11.30 Uhr, Ende gegen 18 Uhr. Abends: Miete A 5 und 1. Sondermiete A 8, neu einſtudiert,„Tannhäuſer“, von Richard Wagner, Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anſong 19 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. 5 Montag, 17. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, miete A 4,„Thomas Paine“, Schau von Hanns Joßſt, Anfang 16 Uhr, Ende gegen 18.15 Uhr.— Abends: Miete C 5 und 1. Sendermiete C 3,„Die Stiftung“, Luſt von Heinz Lorenz, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Im Neuen Theater im Roſengarten Sonntag, 9. Oktober: Freier Verkauf,„Bob macht ſich ge⸗ ſund“, Luſtſpiel von Axel Jvers, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Schüler⸗ Donnerstag, 13. Oktober: Für die N„Koc“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abteilung„ 181—184, 261 bis 268, 361369, 504—510, 529, 539—540, 549550, 594 bis 599, 605606, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E frei⸗ willig, Nr.-900,„Tiefland“, Oper von Eugen d' Albert, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 16. Oktober:„Bob macht ſich geſund“, Luſtſpiel von Axel Ivers, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Was hören wir? Sonntag. 9. Oktober Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Aus Mannheim: Katholiſche Morgenfeier.—.00: e ohne Sorgen. 10.9 10.00: Morgenſeier der HJ.— Heitere Klaſſik (Schallpl.). 11.00: Frohe Weiſen(Schallpl.).— 12.00: Blasmuſik— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſik zur Kafſeeſtunde(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Sonntag⸗ nachmittag.— 18.00: Das deutſche Lied: Franz Dannehl.— 18.30: Die Mühle im Schwarzwald— einſt und jetzt.— 19.00: Sport am Sonntag. Dazwiſchen Barnabas von Geezy mit ſeinem Orcheſter.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Schöne Abend muſik.— 22.00: Nachrichten 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkenzert. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Kleine Melodie.—.205 Der Nebel ſteigt..—.40: Landtechnik hilft mit.— .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier. — 10.45: Kammermuſik.— 11.30: Orgelfantaſien.— 12.00 Muſik zum Mittag.— 14.00: Die Ernte iſt geborgen die Erde geht zur Ruh. Spiel,— 14.30: Barnabas von Geczy ſpielt(Schallpl.).— 14.40: Muſik für Chor und Orcheſter(Aufnahme). 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Die geheimnisvolle Tür.— 18.30: Muſikaliſche Kurzweil.— 19.15: Das deutſche Lied.— 19.45: Sportecho. — 20.10: Doktor Fauſt. Szenen.— 20.30: Muſik um Fauſt. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Großes Unterhal⸗ tungskonzert. Montag, 10. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 19.00: WHW. Rundſunkſpiel.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Bunte Stunde(Schallpl.).— 16.00: Melodie und Rhythmus(Schallpl.).— 18.00: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Aus Mannheim: Fröhlich Pfolz — Gott erhalt's! Heitere Sendung.— 20.00: Nachrichten. — 20.15: Stuttgort ſpielt auf.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Nachtmuſik und Tanz.— 24.00: Nachtkonzert: Brahms. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie—.30: Frühkonzert.— 11.0: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Werke von Walter Jäger.— 15.40: Bücherplouderei.— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag.— 16.50: Deutſche Volkslieder.— 18.00: Der rote Peer. Erzählung.— 18.20: Kleine Melodie.— 18.30? Kla⸗ viermuſik.— 19.15: Von Poſt und Poſtillonen.— 20.10: Kammermuſik.. 20. f Die Macht des Schick von Verdi. Zum 125. Geburtstag. 5 Dienstag. 11. Oktober Reichsſender Stuttgart 8. .30: Frühkonzert.— 30: Morgenmuſik.— 10.00; Erntekranz. Hörfolge.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mik⸗ tagskonzert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 19.00: Aus der Welt der Oper (Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Herz auf der Waage.— 21.00: Tanzmuſik.— 22.00: Nachrichten. 22.30: Mozart: Streichquartett O⸗Dur.— 23.00: Unterhal⸗ tungskonzert.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: 500 Jahre auf dem gleichen Hof. Hörbericht.— 10.30: Fröh⸗ licher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittog.— 14.00: Allerlei von zwei⸗ bis drei. — 15.15: Fr. Hippmann ſpielt(Schallpl.).— 15.40: Wes⸗ halb weibliche Polizei? Geſpräch.— 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag.— 18.00: Herbſtgedichte und Lieder.— 18.30: Rach⸗ maninoff: 2. Suite.— 18.55: Ahnentafel.— 19.00: Launig und luſtig.— 20.10: Raoul Koszalſki ſpielt.— 2100: Politiſche Zeitungſchau.— 21.15: Wiener Sängerknaben ſingen.— 21.50: Berühmte Inſtrumentalſoliſten(Schallpl.). 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Bunt ſind ſchon die Wälder(Konzert). Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a.., vom 8. Oktober: Der Durchzug einer kräftig entwickelten Störungsfront brachte in der vergangenen Nacht unter böig auffriſchenden Weſtwinden auch unſerem Gebiet verbreitete Regen⸗ fälle. Unter kräftigem Druckanſtieg hat ſich anſchlie⸗ ßend wechſelnd wolkiges Wetter mit Schauerneigung eingeſtellt. Zunächſt kann mit fortſchreitender Be⸗ ruhigung, aber noch nicht mit ſtörungsfreiem Wet⸗ ter gerechnet werden. 5 Vorausſage für Sonntag, 9. Oktober Veränderlich mit häuffgen Aufheiterungen und nur vereinzelten Niederſchlägen, bei leb⸗ haften weſtlichen Winden. Temperaturen wenig geändert. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Oktober I 16,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Oktober 1 10,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 12,2 Grad. 5. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 6,3 Millimetern = 6,3 Liter je Geviertmeter. 38 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober MRbein- Pegel 4 5. 9 78, Nhbein⸗Begel 5. 6. 74 Rheinfelden.39.81 2,812 5 5 Breiſach 129 1405753 145 10 e e, ee, u„4, 5 0 g 48—— Mannheim e 3,27 Mannheim.993,07 IS Oper 1 25 5 123 Alex nschiduß 42681, Atte dcktiexen Ci“ Auch wenn Sie abwesend sind, meldet sich Ihr Telefon! Ohne Quaſſelſtrippe geht's nicht mehr! Haben Sie Fernſprechanſchluß? Wenn ja, wird Sie das ſehr intereſſieren, wenn nein, werden Sie darüber ſehr ſtaunen! Wie oft möchte man gern wiſ⸗ ſen, wenn man abweſend war, ob und wer inzwi⸗ ſchen angerufen hat. Oder man hört vom lieben Nachbar:„Das Telephon hat mehrmals geklingelt, als Sie fort waren!“ Wer mag angerufen haben? Worum hat es ſich gehandelt? War die Sache ſehr wichtig? 5 Man rät um den und jenen, ruft vielleicht auch den oder jenen an, von allen aber hört man:„Nein, ich habe nicht angerufen!“ Die Spannung wird dadurch nur noch größer. So ſind wir nun einmal, wir moderne Menſchen. Hand aufs Herz: Haben Sie nicht ſchon manchmal die Quaſſelſtrippe zu allen Teufeln gewünſcht, um im gleichen Atemzuge zu geſtehen, daß es ohne Fernſprecher heute nicht mehr eht? ber da hat ein ſchlauer Kopf einen Apparat er⸗ funden, der den Fernſprecher auch dann bedient, wenn wir einmal abweſend ſind. Der Apparat iſt ein richtiger„Robot“, ein Maſchinenmenſch, er gibt Antwort, wenn jemand anruft und ſchreibt alles auf, was ihm dann geſagt wird, um es uns zu er⸗ zählen, wenn wir heimgekommen ſind und ihn danach befragen. Ja, der uns ſelbſt dann alles be⸗ richtet und mitteilt, wenn wir von unterwegs unſern eigenen Apparat und Anſchluß anrufen. Dazu iſt allerdings eine beſondere Signalpfeife notwendig, die auf zwei beſtimmte Töne genau abgeſtimmt iſt. Der Schallfilm im Fernſprecher 5 Dieſer ſchlaue Kopf in Köln am Rhein hat in die Tat umgeſetzt, was er in langer Zeit ergrübelt hat. Er hat einen Zuſatzapparat zum gewöhnlichen Feru⸗ ſprecher gebaut, der mit Hilfe des Schallfilms jedes ankommende Geſpräch aufnimmt, um zuvor bei einem Anruf, auf dem gleichen Prinzip beruhend, dem Anrufer mitzuteilen, daß niemand anweſend iſt, aber gebeten wird, zu ſagen, worum es ſich han⸗ delt und was man mitteilen will. Feine Sache was? Grundlage dafür war die Erfindung des Schallfilms, in gewiſſem Sinne die Weiterentwicklung des Tonfilmes, allerdings auch mit einem großen Unterſchiede. Den Tonfilm ken⸗ nen wir vom Kino her, er ſetzt Sprache, Muſik und Geräuſche in Licht um und umgekehrt. Der Schall⸗ film ritzt ſte jedoch mechaniſch in den Film ein wie bei der bekannten Wachs⸗ oder Schallplatte. Ein ſolches Stück Schallfilm, das vorher etwa ſolgender⸗ maßen beſprochen worden iſt:„Hier iſt Anſchluß 42861, bitte diktieren Sie!“ wird in den Zuſatzapparat des Fernſprechers eingeſchaltet, um es dann herzuſagen, wenn jemand anruft und der Apparat auf„Emp⸗ fang“ eingeſtellt iſt. Der Anrufende erkennt dar⸗ aus, daß niemand anweſend iſt. Wie der„Tefigraph“ arbeitet Wenn Sie alſo einen ſolchen Apparat haben, der ſich„Tefigraph“ nennt, dann abweſend ſind oder ſich verleugnen wollen, dann ſchalten Sie ihn auf „Empfang“ an Ihren Fernſprecher. Ruft jetzt je⸗ mand an, meldet ſich der Apparat wie ausgeführt. Beginnt der Anrufer ſich zu melden, und folgt er der Aufforderung, zu„diktieren“, dann ſchreibt der Tefi⸗ graph, der ſich inzwiſchen automatiſch auf„Empfang“ eingeſtellt hat, alles genau auf wie auf einer Schall⸗ platte, was der anrufende Sprecher ſagt. Hängt dieſer den Hörer an, ſtellt auch der Tefigraph ſeine Arbeit ein. Kommt man dann nach Hauſe, ſchaltet man den Apparat auf„Wiedergabe“ und verbindet ihn mit einem gewöhnlichen Plattenſpielapparat, um nun zu hören, was ſich inzwiſchen zugetragen hat. War die Sache wichtig, kann man den Filmſtreifen wie einen Brief aufheben, war ſie unwichtig, wirft man ihn in den Papierkorb. Was aber, wenn man einmal von unterwegs ſeinen eigenen Fernſpreechanſchluß anruft und man wiſſen will, wer angerufen hat und was aufnotiert wurde? Der Beſitzer eines ſolchen Wunderappa rates wirſt in den nächſten öffentlichen Fernſprecher ſeinen Gro⸗ ſchen ein, hebt den Hörer ab, wählt ſeine eigene Ruf⸗ nummer und vernimmt dann:„Hier iſt Anſchluß 42 861, bitte diktieren Sie!“ Statt aber zu„diktieren“ pfeift man auf ſeiner kleinen Signalpfeife den be⸗ ſtimmten Ton auf„Wiedergabe“, und der Apparat ſtellt ſich darauf ſo um, als gebe er das Aufgezeich⸗ nete in einem Schallplattenſpieler wieder. Der zweite beſonders abgeſtimmte kleine Pfiff beendet die Wie⸗ dergabe und veranlaßt den Apparat, ſich wieder auf „Empfang“ umzuſtellen, bevor man den Hörer wieder anhängt. Iſt das nicht wunderbar? Ungeahnte Ausſichten und.. nette Ueberraſchungen Für das private und Geſchäfts⸗ wie das Rechts⸗ leben eröffnen ſich durch dieſe Erfindung ungeahnte Ausſichten, wir können ſie heute im vollen Umfange noch nicht ermeſſen.„Nachts ging das Telephon..“ und ſchrieb alles auf! Ein hilfreicher und wichtiger Apparat, aber auch ein unbeſtechlicher Zeuge, wenn beiſpielsweiſe die verreiſte, um den daheimgeblie⸗ benen Mann ſehr beſorgte Gattin zu nachtſchlafener Zeit anruft und am„Hier Anſchluß 42 861, bitte dik⸗ tieren Sie!“, erkennt, daß der Strohwitwer nicht zu Hauſe iſt. pdsk. Zu Fuß ſchneller als mit 30 PS Wettrennen quer durch die City von London Wer ſiegt im Verkehrsgewühl einer modernen Millionenſtadt in einem Wettlauf zwiſchen einem Rennwagen, einer Autotaxe, einem Radfahrer und einem Läufer? Der Verſuch, der dieſer Tage in der City von London unternommen wurde, hatte ein geradezu erſtaunliches Ergebnis. Zu einem Wettlauf quer durch die City von Lon⸗ oͤon, von der Liverpoolſtreet⸗Station bis zur Fleet⸗ ſtreet, dem Zeitungsviertel, traten an: Ein Reun⸗ wagen mit einem Journaliſten als Begleiter, dem es freiſtand, die größtmögliche im Straßenverkehr erlaubte Geſchwindigkeit(50 Kilometer) zu ent⸗ wickeln, eine Autotaxe, deren Motor gedroſſelt war, ſo daß ſte eine Stundengeſchwindigkeit vnn 25 Kilometer nicht überſchreiten konnte, ein Radfah⸗ rer in einem normalen Straßenanzug und ein Läufer, deſſen Rolle Sergeant Cottrell, Sportleh⸗ rer der Territorialarmee, übernahm. Die Wege zur Durchkreuzung der Innenſtadt waren jedem ein⸗ zelnen der Konkurrenten freigeſtellt. Verkehrs⸗ regeln durften in keinem Fall verletzt werden, außerdem war jeder Teilnehmer mit einer Stopp⸗ uhr ausgerüſtet. Punkt 16.20 Uhr ſtarteten die vier Konkurrenten. Als erſter traf am Ziel in der Fleetſtreet nach 6 Minuten 35 Sekunden der— Radfahrer ein. ER VOGEL TAGE Robert Taylor am Start Auch Filmſtars müſſen Sportkönner ſein: Taylor vor einem 400⸗Meter⸗Louf im Metro⸗Film„Der Lausbub aus Amerika“. (Photo: Metro⸗Goldwyn.) Verlobung im Hauſe Muſſolini Einer der Söhne des Duce, Bruno Muſſolin i, verlobte ſich mit Fräulein Gina Ruberti. 77 D!!!!!!bb!õõõã³ð—“ y e Ihm folgte der Läufer, der für die Durchquerung der Eity 7 Minuten 40 Sekunden benötigte. Volle zwei Minuten ſpäter erreichte die Autotaxe ihr Ziel, die, obgleich ſie eine Stundengeſchwindigkeit von 25 Kilometer nicht überſchreiten durfte, immer noch einen Vorſprung von 30 Sekunden gegenüber dem Rennwagen hatte, der volle 10 Minuten brauchte, ſich alſo im Verkehrsgedränge der Großſtadtſtraßen als der langſamſte erwies. Der Motor wurde auf der ganzen Linie geſchlagen. Der ſiegreiche Radfahrer ſchilderte ſeine Fahrt und erklärte, daß er den Läufer erſt kurz vor dem Ziel, an der St.⸗ Pauls⸗Kirche, überholen konnte, weil er durch die ſtockenden Kraftfahrzeuge, zwiſchen denen er ſich hindurchwand, immer wieder aufgehalten wurde. Der Läufer verſicherte, er hätte noch eine beſſere Verliner Brief Berliner friedliche Kämpfe.— 8 Tage Skat⸗Turnier. — Die Zahnärzte tagen.— Wenn ein Ballett über die Grenze muß. Berlin, im Oktober. kun geht der Alltag wieder ſeinen Gang. An zen Stammtiſchen macht die Weltgeſchichte wieder dem Skat Platz, der überhaupt in dieſer Woche ein großes Thema in Berlin iſt. Denn ſeit 38 Jahren zum erſten Male wird die deutſche Skatmeiſterſchaft in Berlin ausgetragen. Das Tur⸗ nier dauert eine ganze Woche und hält die intereſſier⸗ ten Kreiſe ziemlich in Atem. Selbſt Frauen nehmen daran teil! Nicht nur, daß die Zahl der Anmel⸗ dungen zu den eigentlichen Titelkämpfen ſtändig wächſt, ſondern auch die Beteiligung an den allge⸗ meinen Wettſpielen, die bis zum Sonntagabend katkfinden, wird immer größer. Es iſt keine Selten⸗ heit, wenn jetzt in den einzelnen Runden über 100 Skat⸗Quartette beim„Dreſchen“ ſind. Die Aus⸗ ſichten auf die täglich zur Ausſpielung gelangenden Geldpreiſe und die Tatſache, daß man einmal ganz ruhig und ſtreng nach Reglement ſpielen kann, ſind ja auch für jeden Freund der 32 Blatt irgendwie verlockend. Die Deutſchen Skatmeiſterſchaften ſind übrigens nün auch„international“ geworden, denn für den „Endlauf“ hat jetzt ein Deutſchamerikaner aus Chi⸗ kago ſeine Meldung abgegeben. Zu den Frauenmei⸗ ſderſchaften haben ſich inzwiſchen auch zahlreiche neue Konkurrentinnen angemeldet. Die älteſte von ihnen, eine Frau Auguſte Wolf aus Treptow, befindet ſich derweilen ſchon kräftig im Training mit Männern, und die 75jährige, die ſich auch beim Skat mit dem karken Geſchlecht nicht die Butter vom Brot nehmen läßt, ſieht mit hoffnungsvoller Erwartung dem„Fi⸗ niſh“ entgegen. Zwei Mitſpielern an ihrem Trai⸗ ningskampf paſſierte das Unglück, ein Spiel knapp gegen Frau Wolf zu verlieren. Sie hatten ihre Kar⸗ ten aber noch nicht nachgezählt und zweifelten daran, daß ihre Mitſpielerin ihr Blatt richtig gezählt habe. Frau Wolf legte darauf nur die Karten hin und ſagte:„Wenn ich ſage, et ſind 61, denn ſtimmt'!“— Die beiden Männer zählten mit rotem Kopf nach. rau Wolf hatte recht. Auch unter der Berliner Schauſpielerſchaft iſt das Intereſſe für die Skatmeiſterſchaften ſehr rege. Es iſt durchaus denkbar, daß man am Sonntag Tiſche ſieht, die man nennen könnte„Die vier vom Staats⸗ theater“ oder das„Opernquartett“. Als erſter Ver⸗ treter des Bühnenvölkchens erſchien jedenfalls ſchon an Ort und Stelle Paul Heidemann, um einen „Tiſch“ im Rahmen der Meiſterſchaften zu beſtellen. Wir werden alſo wirklich„Skat⸗Schauſpieler“ zu ſehen bekommen. „Und darauf dann noch contra und re supra!“ ſagte man an einem Tiſch zwiſchen den„amtlichen“ Run⸗ den, wo man hier zum Zeitvertreib den ungebän⸗ digten Skat ſpielt, wo es„mit Stoß“ geht, mit „Spritze“, mit„mit“, mit„Begleitung“ oder„mit Gänſebratenduft und Berieſelung“. Hierbei wer⸗ den dann nachträglich die„Leichenreden“ gehalten über irgendwelche Spiele mit vertracktem Ausgang. Differenzen, die außerhalb der Skatmeiſterſchaft⸗ Wettbewerbe und der dazugehörigen regelrechten freien Skatkämpfe entſtehen, müſſen die Beteilig⸗ ten unter ſich ausmachen. In der Konkurrenz ent⸗ ſcheidet als alleiniger Richter der Verbandsbeauf⸗ tragte Otto Seeger. Sein Schiedsſpruch gilt zu⸗ nächſt. Wenn ſich die Betreffenden aber nicht damit abfinden wollen, können ſie ſich an die ſieben„Skat⸗ weiſen“, an den„Hohen Skat⸗Rat“ wenden, der ſei⸗ nen ſtändigen Sitz in Altenburg hat und deſſen Mit⸗ glieder am Sonntag ebenfalls bei den Titelkämpfen anweſend ſein werden. Daß aber Streitfälle vorkommen können, krotz der ausführlichen Beſtimmungen, zeigt folgendes Vor⸗ kommnis: Ein Spieler hat bis 48 gereizt und ſpielt Kreuz aus der Hand. Nach dem zweiten Stich fragte einer der Gegner„Raus und gewonnen?“, ſein Part⸗ ner nickt und wirft ebenfalls die Karten auf den Tiſch. Nun nimmt man den Skat auf und entdecke, daß der zweite Bube lag. Der Spieler hatte ſich da⸗ durch automatiſch überreizt. Der Turnierleiter wurde angerufen. Er entſchied, daß der Spieler gewonnen habe, denn ſeine Gegner hätten ſich durch Verzicht ſelbſt der weiteren Chance(und die war der Skat) beraubt. Wie man ſieht, gibt es auch am Rande der Skat⸗ meiſterſchaften Fragen, die beantwortet ſein wol⸗ len. Es ſind das alles Etappen zum„Deutſchen Einheitsſkat“, wie er als oberſtes Ziel der deutſchen Skatbewegung angeſtrebt wird Nun, auch für ernſtere Dinge haben wir Inter⸗ eſſe. So tagt in dieſer Woche auch der deutſche Zahnärztekongreß in Berlin. Grund genug, den Berlinern einmal auf die Zähne zu gucken, auf denen nicht nur Haare, ſondern auch der Zahnſtein wächſt. Auch ſeinen Umfang hat die Statiſtik er⸗ faßt— ſie rechnet nach, daß von hundert Berlinern neunzig und darüber mit Zahnfäule behaftet ſind. Die Berliner Krankenkaſſen haben aber gleichzeitig errechnet, daß im Jahre 1937 jeder dritte Berliner, Frau und Kinder eingerechnet, einmal beim Zahn⸗ arzt war. Wir haben in Berlin ungefähr ebenſoviel Zahnärzte wie Rechtsanwälte und während die Rechtsanwälte immer weniger zu tun kriegen, nimmt die Arbeit der Zahnärzte immer mehr zu. Das hat ſicherlich damit zu tun, daß die wohlgepfleg⸗ ten Zähne unſerer Bühnen⸗ und Filmſchauſpieler, die von Berufs wegen auf gute Zähne halten müf⸗ ſen, vorbildlich auf die Bevölkerung wirkt. Es hat ſich auch ſchon in weiteſten Kreiſen herumgeſprochen, daß es heute beim Zahnarzt eigentlich gar nicht mehr„weh tut“. Auch auf dem Zahnärztekongreß iſt wieder feſtgeſtellt worden, daß die Kunſt der ſchmerz⸗ loſen Zahnbehandlung gewaltige Fortſchritte ge⸗ macht hat. 1 Der Oktoberbeginn war ein kritiſcher Tag für das Varieté. Viele der in Berlin arbeitenden Artiſten kommen aus dem Ausland— da hatten ſie es in den Tagen fieberhafter politiſcher Hochſpan⸗ nung ſchwer, über die Grenzen zu kommen. Im „Wintergarten“ ſollte der berühmte Kleinzirkus Rambeau, der nur aus Ponys beſteht, gaſtieren. Er traf nicht ein, er war vorher in Paris. Das Pariſer Militär hatte ein Ausfuhrverbot für alle Pferde erlaſſen. Und da es bei den Pariſer Behör⸗ den auch nach dem Buchſtaben geht und Pferd eben Pferd iſt, fielen die kleinen 75 Zentimeter hohen Po⸗ nys trotz aller Bitten und Vorſtellungen unter das Ausfuhrverbot. Aus Ungarn ſollte das Hungaria⸗Ballett kommen, doch von Budapeſt nach Berlin zu fahren, war auf dem normalen Wege nicht möglich. Weder über Oderberg noch über Prag Dresden war der Weg offen. Es blieb nur übrig, die 24ſtündige Fahrt von Budapeſt über Wien— Paſſau nach Berlin anzutreten. So ging die Fahrt dann mit beginnendem Abend weſt⸗ lich von Budapeſt nach Prag zu. Die Strecke geht Zeit erzielen können, wenn die Menſchen auf der Gehbahn ſich grundſätzlich rechts halten würden. Der Lenker der langſamen Autotaxe berichtete, er habe nur zweimal Gelegenheit gehabt, an die Ge⸗ ſchwindigkeitsgrenze von 25 Kilometer überhaupt heranzukommen, im übrigen habe er durchweg noch langſamer fahren müſſen. Und der Rennwagen? Er hatte ſich eine Strecke ohne Verkehrsſignal Fer⸗ ausgeſucht, aber geraoͤe auf dieſer mußte er fort⸗ geſetzt ſtoppen, weil ſie noch mehr befahren wurde. als die Hauptſtraßen, ſo daß es kaum möglich war, langſameren Wegebenützern vorzufahren. Und die Moral von der Geſchicht'? Unſere Großväter, die das Wort„Tempo“ noch nicht kannten, ſind im Stra⸗ ßenverkehr der Großſtadt mindeſtens ebenſo ſchnell vorwärtsgekommen wie wir. 2 b. einen Teil des Weges unmittelbar an der Donau entlang. Plötzlich leuchteten vom jenſeitigen Ufer von der Tſchecho⸗Slowakei aus rieſige Scheinwerfer auf und beleuchteten die Wagen und ſuchten den ganzen Zug ab. Man glaubte ſchon Schüſſe gehört zu haben. Schließlich verſchwand das Licht, um nach ganz kunzer Zeit an anderer Stelle wieder aufzuleuchten. Man wußte noch nichts davon, daß in München vier Staatsmänner den ſudetendeutſchen Frieden ent⸗ ſchieden. Der ungariſche Chef der Ballett⸗Truppe, Nenedek Baja, und deſſen Gattin, die künſtleriſche Leiterin, gaben ſich alle Mühe und ſtanden ihren Mädchen bei. Schließlich kamen ſie an die deutſch⸗ zungariſche Grenze und fanden dort eine ſtrenge, aber wohlwollende Kontrolle und eine gute Auf⸗ nahme in der Oſtmark. Auch dort war noch nichts von der Münchener Löſung bekannt. Nun wurde die Fahrt nach Wien fortgeſetzt, und dort erlebte man das Wunder. Die erſten Morgenblätter, den Händ⸗ lern aus den Händen geriſſen, brachten die Nach⸗ richt: Freiheit und Frieden! Frohen Herzens ging es weiter nach der Reichs⸗ hauptſtadt, und als hier die Reiſe beendet war und man am Bahnhof die Hunderte von Arbeitern er⸗ blickte, die bereits Fahnen und Girlanden zur Be⸗ grüßung des Führers anbrachten, da kannte auch die Freude der Mädel keine Grenzen mehr. Eljen, es iſt wieder alles in Ordnung. Der Berliner Bär. Die Hochwaſſermarke In einem bayeriſchen Gebirgsdorf ſah ein Frem⸗ der an einem Hauſe eine mit Datum und Höhen⸗ Giebel verſehene Hochwaſſermarke faſt unter dem iebel. f Er konnte ſich kaum vorſtellen, daß der kleine Gebirgsbach jemals eine derartige Wucht und Höhe gehabt haben konnte.. Er fragte den vor der Tür ſitzenden Bauern. „Ja, wiſſen's, eigentlich war's Waſſer ja net ſooo hoch. Aber de Malefigbuam ham's dös Zeichen immer ab kratzt. Da hab ichs halt ſo hoch machen müaſſen, daß ſe nimma dran komma konnt'.“ i E 5. Seite/ Nummer 466 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag ⸗Ausgabe Samstag, 8. Oktober 1938 iſe iſt gerade rechtzeitig alieniſche Volk ſeine Auf⸗ gelöſt Die 7 worden, damit das it merkſamkeit einem Ereignis zuwenden konnte, das alljährlich mit Spannung erwartet wird: dem Mile europätſche K ltonen⸗Rennen von Meran. Nicht als ob die breite Oeffentlichkeit ſich beſonders für den Rennſport in⸗ tereſſierte, wenn es auch in dieſem Jahre mit Stolz vermerkt wurde, daß der Sieger„Hayez“ aus einem italieniſchen Stalle hervorgegangen iſt, aber mit dieſem Rennen iſt eine Lotterie verbunden, und der Sieg des einen oder anderen Pferdes entſcheidet, welcher der vielen Losinhaber ſich in Zukunft zu der glücklichen Klaſſe der Millionäre rechnen darf. Am letzten Sonntag hat die launiſche Glücksgöttin einmal ein gutes Werk getan: ſie hat den Haupt⸗ preis von 2,6 Millionen Lire vier noch nicht zwanzig⸗ jährigen Arbeitern in dem norditalieniſchen Indu⸗ ſtrieſtädtchen Saronno in den Schoß geworfen, die ihre Sparpfennige zuſammengelegt hatten, um ſich gemeinſchaftlich ein Los zu kaufen. Die vier Ge⸗ winner erhielten die Nachricht von ihrem Glück, als ſie von einem Fußballſpiel aus Mailand zurückkehr⸗ ten. Sie machten begreiflicherweiſe einige Freuden⸗ ſprünge, ließen ſich aber im übrigen nicht aus der Faſſung bringen, ſondern erklärten, daß ſie ihren Familien Häuſer bauen und ſich kleine Autos kaufen wollten, um die Mütter ſonntags auszufahren, daß ſie im übrigen aber weiter ihrer Arbeit nachgehen würden. Der einzige, der bei der Nachricht einen Ohnmachtsanfall erlitt, war ein fünfter junger Mann, dem die vier Gewinner ſeinerzeit erfolglos eine Beteiligung an dem Glückslos angeboten hatten. Der Gewinner des zweiten Preiſes von einer Mil⸗ lion muß in Mailand wohnen, konnte aber bisher won den auf die Fährte geſetzten Berichterſtattern noch nicht ausfindig gemacht werden. Man ſtellte lediglich die Losverkäuferin feſt. die die nicht zu ver⸗ achtende Prämie von 30 000 Lire einſtreichen kann. Der dritte Preis von 400 000 Lire iſt nach La Spezia gefallen, und zwar an einen jungen Arbeiter des dortigen Marine⸗Arſenals, deſſen Vater, ein kleiner Gaſtwirt, bei Bekanntwerden der frohen Botſchaft die ganze Nachbarſchaft zu einem Freitrunk einlud. Auch der Gewinner des vierten Preiſes von 200 000 Lire konnte noch nicht ermittelt werden; das Glücks⸗ los iſt in Venedig gekauft worden und trägt einem dortigem Tabaklaöͤeninhaber eine Prämie von 10 000 Lire ein. Schließlich wurde ein herumziehender Straßenhändler in Livorno vom Glück mit dem fünften Preis von 100 000 Lire beſchenkt. Fügt man hinzu, daß die Verkäuferin des Großen Loſes, eine Arbeiterin in Saronno, eine Prämie von 50 000 Lire bekommt, dann kann man ſagen, daß das Schick⸗ ſal diesmal ſeine Gaben anſcheinend nicht mit ver⸗ bundenen Augen verteilt hat. 31 — 5000 bis 20 000 Doſlar Miete zahlt man in den vornehmen Apartmenthäuſern, wie ſie in Neuyork rund um den Zentral⸗Park und an Riverſide⸗Drive, der Prachtſtraße über dem Hudſon, liegen. Sie ſind keine Wolkenkratzer, nur 12 bis 18 Stockwerke hoch, Elirhterken Wohnungen von vier bis zwükzig Zim⸗ mern. Unſere Freundin, ſo ſchreibt Hans Caſpar v. Zobeltitz im Oktoberheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften in einer Plauderei über ſeine Reiſe⸗ eindrücke in Amerika, iſt eine wohlhabende Frau. Sie wohnt im 12. Stock, das heißt: in der geſuchten Höhe, wo der Lärm ſchon Ton wird, Himmelslicht in die Fenſter fällt und friſchere Luft geht. Sie holte uns an einem Regenabend vom Hotel ab. Als wir vor ihr Haus rollten, war vom Portal bis zum Straßen⸗ bord ein rundgewölbtes Regendach aus geſtreiftem Leinen gezogen, wie wir es bei unſeren großen Hotels kennen. Der Türhüter, Doorman genannt, eilte an den Schlag; ein Mann in einem farbigen reichbetreßten Schoßrock, mit einer Schirmmütze auf dem leichtergrauten Haupt, ein Mann voll Würde. Er geleitete uns bis zur Tür. Wir traten in eine namigen Film, Erſtaufführung bevorſteht. Frau Sixta Mann als deſſen Halle, t großen 1 in einer Ecke ſchönen Möbeln beſtellt; auf Zeitungen und Zeitſchriften, ſich de Haustelephon. Zur Rechten und zur Linken en ſich je zwei Fahr⸗ ſtühle und vor jedem Fa uhlpaar wartete ein junger Mann, gleichfalls in ſchmucker Uniform. Das ſind die Boys vom Liftſerviee. Die Wohnung unſe⸗ rer Freundin— ſie iſt Witwe— iſt nicht groß: ein Schlaf⸗, zwei Wohn⸗, ein Eßzimmer, ein geräumiges Perſonalzimmer, eine nette Küche mit allen Schikanen amerikaniſcher Praxis und— drei Badezimmer. Dazu eine Fülle von Wandſchränken: für Kleider, für Geſchirr, für Wäſche, für Silber, für Koffer; Wandſchränke von Ausmaßen kleiner Kammern, innen elektriſch erleuchtet, mit Sondergeſtellen für Hüte, für Schuhe, mit Aufhängevorrichtungen für Schals, Pelzkragen und alle Kleinigkeiten des täg⸗ lichen Gebrauchs verſehen. * — Im Schaufenſter eines großen Juweliergeſchäf⸗ tes in London iſt gegenwärtig eine mit Diamanten gezierte goldene Krone ausgeſtellt, die in den nächſten Wochen zur Verſteigerung gelangen wird. Es iſt zwar nicht erwähnt, welcher Herkunft dieſe Krone iſt, aber die Eingeweihten wiſſen, daß ſie einſt das Haupt Haile Selaſſies ſchmückte. Der ehemalige Negus ſcheint den Thron Abeſſiniens endgültig aufgegeben zu haben, nachdem er das koſtbar Inſignum ſeiner ver⸗ blaßten Herrſcherwürde verſteigern läßt. Man er⸗ fährt, daß die Kröne, in deren Goldkranz ſich 718 kleine Diamanten befinden, für 12000 Franken käuflich iſt. Man hofft jedoch, bei der Verſteigerung ſchon aus„hiſtoriſchen“ Gründen eine weit höhere Summe zu erzielen. t, mit zen * — Die amerikaniſche Filmſchauſpielerin Margot Grahame hat in aller Stille den kanadiſchen Mil⸗ lionär Allen Mac⸗Martin geheiratet. Die Eheſchlie⸗ ßung erfolgte unmittelbar nach dem Ausſpruch der Scheidung der Filmſchauſpielerin von ihrem erſten Gatten, einem engliſchen Schauſpieler. Der Mil⸗ lionär, deſſen Reichtum aus Goldminen ſtammt, hat ſeiner Braut ein Hochzeitsgeſchenk im Werte von 170 000 Dollar gemacht. ue dnn. Die Grubenkataſtrophe in Japan Werden 150 Tote zu beklagen ſein? dnb. Tokio, 7. Oktober. Nach dem Polizeibericht, der das Innenmini⸗ ſterium heute morgen erreichte, forderte die Explo⸗ ſion von Grobeugas in der Nubari⸗ Grube auf Hokkaido zahlreiche Opfer 47 Tote ſind bereits geborgen worden. 149 Bergleute konn⸗ ten ſich in Sicherheit bringen, während 104 noch vermißt werden. Das Rettungswerk geſtaltete ſich wegen der außer⸗ ordentlichen Tiefe ſehr ſchwierig. 16 Rettungsmann⸗ ſchaften von je 20 Mann bemühen ſich unter den größten Auſtrengungen, die Verſchütteten zu bergen. Die Hoffnung, ſie noch am Leben zu fin⸗ — Die Handſchrift iſt ein kompliziertes Erzeug⸗ nis der menſchlichen Seele und des menſchlichen Verſtandes. Sie entſpringt im Gehirn und wird auf dem Umweg über Schultergelenk, Ellbogen, Un⸗ terarm, Hand und Finger— alſo mit Hilfe eines recht komplizierten Bewegungsapparates— erzeugt. Kein Zweifel, daß Beziehungen zwiſchen Handſchrift und Charakter beſtehen. Eine Reihe hervorragender Handſchriftenforſcher, wie in erſter Linie Klages, haben auch erfolgreich unternommen, aus der Schrift gewiſſe Charaktertypen zu folgern. Leider haben aber alle dieſe Handſchriftenanalyſen den Nachteil, daß ſie doch allzuſehr von perſönlichen Auffaſſungen, von der Phantaſie und der Kombinationsfähigkeit des Deuters abhängen. So gewinnt der Verſuch einer exakten wiſſenſchaftlichen Grundlegung der Graphologie, über den auf dem Naturforſcher⸗ und Aerztetag in einem Vortrag Prof, Enke⸗Bernburg berichtete, beſonderes Intereſſe. Experimentell kann man nämlich den Schriftdruck genan meſſen. Man benutzt dazu die ſogenannte Kraepelinſche Schrift⸗ waage. Der Schriftdruck gibt aber Ausſchluß über allerlei ſeeliſche Vorgänge. Es zeigt ſich z.., daß manche Menſchen während des Schreibens den Schreiboͤruck bald abſinken laſſen, während andere ſich bemſthen, mit möglichſt gleichbleibendem Druck zu ſchreiben. Der erſte Typ entſpricht einer leichten, gelöſten, entſpannungs⸗ und anpaſſungsfähigen We⸗ ſensart, während der zweite eine gewiſſe Krampf⸗ haftigkeit und Beharrungsneigung ſowie mangeln⸗ des Vermögen zu völliger innerer Entſpannung er⸗ kennen läßt. So gibt dieſe Form der Handſchriften⸗ deutung eine„erſte wiſſenſchaftlich völlig einwand⸗ freie Möglichkeit“, Beziehung zwiſchen Handſchrift und Charakter klarzuellen. * — Kaſchubiſche Fiſcher machten in einem Binnen⸗ ſee in Nordpommerellen einen ſeltſamen Fang. In ihrem Netz war ein Hecht hängen geblieben, aus deſſen Rücken zwei hörnerartige Gebilde von etwa zehn Zeneimeter Länge hervorragten. Erſt bei ge⸗ nauer Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß es ſich dabei nicht um Hörner, ſondern um die Ueg'rreſte der Fänge eines Fiſchadlers handelte. Dieſer war bei dem Verſuch, den Hecht zu erbeuten, in dem ſich entſpinnenden Kampf unterlegen und von dem Fiſch unter die Waſſcroberfläche gezogen worden. Er hate aber ſeine Krallen ſo tief in den Rücken des Hech⸗ les geſchlagen, daß dieſer ſich auch dann nicht davon zu befreien vermochte, als der übrige Körper des Fiſchadlers bereits verweſt und im Waſſer zerfallen war. * — Eine ſeit Daladiers hiſtoriſchem Fluge nach München viel erörterte Perſönlichkeit iſt der Chef⸗ pilot der franzöſiſchen Luftfahrtgeſellſchaft Air⸗ France, Gaſton Durmon. Durmon, der als Kriegs⸗ e Scicſas 43 Lux bat, und ihre Stimme war bewegt und leiſe: „Sorgt für Vater. Er trägt ſchwer genug an Char⸗ lottes Schickſal. Laßt ihn nicht zuviel allein. Geht abends zu ihm. Trinkt eine gute Flaſche mit ihm. Ihr trinkt ſie ja auch gerne.“ Worte— Worte. Dann lief der Zug ein, der ſie zur erſten Etappe dieſer Fahrt führte: nach Stuttgart. Dort hatte ſie telegraphiſch eine Zuſammenkunft mit dem Gra⸗ fen Heimberg vereinbart, um möglichſt den Kauf der Einrichtung ron Marksburg feſt zu machen. Meinardus hob ihr die Reiſetaſche ins Abteil; der größere Koffer war unmittelbar nach Friedrichs⸗ hafen gegangen.„Sie ſind ſchon ein verfluchter Kerl, Lux! Da fliegt ſo'n kleines Mädel einfach über den Ozean, als ob das nichts wäre. Wir alten Eſel brauchten mindeſtens ein Jahr, um überhaupt den Entſchluß zu ſowas unter Dach zu bringen.“ Riedel ſtand noch immer ſtumm mit hängenden Armen da: der große ſchlanke Mann mit der Solda⸗ tenfigur. Erſt als der Zug anfuhr und Lux noch einmal die Hände ausſtreckte, kam Bewegung in ihn; er drängte Meinardus zur Seite, haſchte Lux Rechte und küßte ſie. Dann riß der rollende Zug ſie aus⸗ einander. 5 „Heut' abend beſauf es verbiſſen. 5 i Riedel nickte:„Es dürfte das Vernünftigſte ſein.“ „Vom menſchlichen Standpunkt aus ſicher. Vom ärztlichen iſt es abſolut verwerflich. Aber es iſt immerhin gut, daß wir es zu zweit tun können.“ Graf Heimberg erwartete Lux in der Halle des Hotels. Sie waren beide erſtaunt, als ſie ſich gegenüber⸗ ſtanden: Heimberg hatte ſich auf eine Geſchäftsfrau gefaßt gemacht, entweder rundlich oder ſchlank und mit einer Brille vor den Augen, auf jeden Fall alt; und nun trat eine Dame auf ihn zu, die nicht nur jung, ſondern auch äußerſt anziehend war. Lux hatte * ich mich!“ Meinardus ſagte gewußt, daß ihr Geſchäftspartner ein jüngerer Mann mar, doch hatte ſte immerhin die gelaſſene Würde eines Großgrundbeſitzers erwartet, irgend etwas Achtunggebietendes, eben den Mann, mit dem ſie einen ſehr ernſten Vertrag abſchließen wollte, und nun ſah ſie in das frohe Geſicht eines Herrn, der kaum älter ſein mochte als ſie ſelbſt, in ein ſehr hübſches klares Geſicht überdies. Sie mußte ihre Aktentaſche, in der ſich die Liſten über Marksburg befanden, vom rechten Arm unter den linken nehmen, um die Hand ergreifen zu kön⸗ nen, die ſich ihr entgegenſtreckte.„Ich danke Ihnen, Herr Graf, daß Sie mich empfangen.“ Sie zeigte auf ihre Mappe.„Ich habe alle Unterlagen bei mir. Könnten wir gleich beginnen? Vielleicht im Schreib⸗ zimmer?“ Sie ſah ſich um.„Ich fürchte, die Muſik hier dürfte ſtören.“ Er blickte ſie an, lächelnd, erfreut; er hatte ſich vor der älteren Dame mit der Brille etwas gefürchtet; die Erbſchaft hatte ihn gezwungen, mit vielen Men⸗ ſchen zu verhandeln, und alle waren ſie irgendwie unangenehm geweſen, teils aufdringlich devot, teils verſtimmt und nörgelnd, teils geſchäftstüchtig lau⸗ ernd; Widerwillen gegen Verhandlungen jeder Art hatte ihn befallen. Die junge Dame hier unterſchied ſich von all jenen Geſtalten, ſie ſchien ihm für kauf⸗ männiſche Dinge ſogar nicht geſchaffen; alſo be⸗ ſchloß er, die ſachlichen Fragen erſt einmal zurückzu⸗ ſtellen.„Haben Sie ſchon zu Abend gegeſſen?“ fragte er.„Ich nämlich noch nicht. Und habe einen ſcheuß⸗ lichen Hunger. Iſt es Ihnen recht, wenn wir“ „Ich muß morgen früh ſehr zeitig nach Fried⸗ richshafen.“ „Aber ich bitt' Sie, bis morgen früh iſt doch noch viel Zeit.“ Er nahm ihr die Aktentaſche aus dem Arm.„Bringen wir dies Untter in die Garderobe.“ Seine Stimme war jugendfriſch und zwingend. Fünf Minuten ſpäter ſtand Lux im Waſchraum des Hotels vor einem ſehr hell beleuchteten Spiegel; ſie betrachtete aufmerkſam ihre Hände, fuhr mit der kleinen Lederrolle, die ihr die freundliche Frau reichte, polierend über ihre blanken und wohlge⸗ pflegten Fingernägel und ordnete ſehr ſorgfältig das dunkle Haar. Bei dieſen Tätigkeiten war ſie recht verwundert über ſich ſelbſt: ſo hatte ſie eine geſchäftliche Verhandlung noch nie begonnen. Eigent⸗ lich war ſie müde, ſehr müde ſogar: die letzten Tage waren anſtrengend geweſen, und die Reiſe heute hatte Kräfte genug gekoſtet. Und morgen: Süd⸗ — amerika! Es ſtand doch wie ein ſehr hoher und ſehr ſteiler Berg vor ihr. Sie blickte in den Spiegel, fürchtete, Schatten unter den Augen oder gar Falten um die Mundwinkel zu finden, freute ſich denn aber doch, daß weder Schatten noch Falten zu entdecken waren. Sie nahm den Stift aus ihrem Täſchchen, ließ ihn über Ober⸗ und Unterlippe gleiten, nicht damit der Mund eine harte Zeichnung und eine fremde Farbe gab, ſondern nur damit er ihn ein wenig weicher und ein wenig leuchtender machte. Ueber einen Hauch von Rouge kam ein Hauch von Puder auf die Wangen. Sehr langſam nahm Lux die Pflege ihres Ant⸗ litzes vor, ſehr bedächtig; ſie wußte ſelbſt nicht, daß ſie mit jeder dieſer kleinen Handhabungen ein Stück Geſchäftsfrau abſtreifte und ein Stück holder Weib⸗ lichkeit zurückgewann. Auch innerlich. 5 So betrat ſie als ein anderer Menſch die Halle: ſie dachte an ihren Gang, ſie bedauerte nur ein ſchlichtes Reiſekleid zu tragen, und ſie vermißte ihre Aktentaſche nicht. Sicher und ſelbſtverſtändlich ſchritt ſie an Henning Heimbergs Seite zum Speiſe⸗ ſaal, ſicher und ſelbſtverſtändlich ließ ſie ſich neben ihm an einem der runden Tiſche nieder und wartete ſicher und ſelbſtverſtändlich auf den Augenblick, in dem ihr der Oberkellner die Speiſekarte vorlegte. Jedoch Heimberg nahm ihr die Karte mit einer leichten Verbeugung der Entſchuldigung aus der Hand.„Darf ich für Sie mitwählen?“ Sie nickte: ſie war dankbar, daß ſie der Mühe des Leſens der langen Reihe angeprieſener Gerichte überhoben war, dieſer Folge von Namen um Sup⸗ pen, Gemüſe und Fleiſchſpeiſen, deren Geheimnis allein der Küchenchef drunten im Souterrain ent⸗ hüllen konnte. Sie fühlte ſich noch recht matt. Heimberg beratſchlagte lange und ſehr ſachver⸗ ſtändig mit dem Kellner, nicht ohne vor dem Abſchluß einer Beſtellung Lux' endgültige Genehmigung ein⸗ zuholen; er prüfte die Weinkarte und wählte ebenſo ſorgfältig.„Der Wein iſt leicht, würzig, friſch und ohne Säure, ich hoffe, er wird auch Ihnen ſchmecken“, ſagte er zu Lux. Ein kleines Diner wurde aufgetragen: eine Taſſe klare Fleiſchbrühe, auf der ein wenig Mark ſchwamm und auf deren Grund ein Stückchen Trüffel ruhte; eine Forelle folgte, Backen löſte.„Wenn ich ein römiſcher Kaiſer ge⸗ weſen wäre, hätte ich mir ein Gericht aus Forellen⸗ aus der Heimberg zuerſt die deu, iſt jedoch gering, da bereits längere Zet ſeit dem Ausbruch der Kataſtrophe verfloſſen iſt. Der Grubeneingang wird von den Familienange⸗ hörigen umlagert, die in höchſter Sorge! würtsſchreiten der Rettungsverſuche abwarten. Kühl gelagertes Gold! dnb. Paris Der Marſeiller Polizei iſt es gelungen, glieder der Bande, die kürzlich mehrere Uel ag N Vas Vor⸗ 7 hatte die Bande bekanntlich zwanzig ſole 5 ren geraubt. Ueber den Verbleib der anderen drei⸗ zehn Barren iſt noch nichts bekannt. flieger die Militärmedaille und das Kriegskreuz er⸗ warb und 1923 wegen ſeiner Verdienſte als ö flieger mit dem Kreuz der Ehrenlegion aus wurde, hat im Dienſte der Air⸗Franee bi geſamt 1804000 Kilometer in 10 950 Fl uzrückgelegt. Durmon, der den franzöſi ſterpräſidenten bereits zum fünften Ma gaſt hatte, erklärte, daß Miniſterpräſident De ſeit ſeinen beiden Londoner Flügen und ſe Münchner Flug ein begeiſterter Anhänger des Flug⸗ zeuges als Verkehrsmittel ſei, in dem es ſich ühri⸗ gens auch ausgezeichnet ſchlafen laſſe. * ins- nden — Im Dorfe Lubikowice in Wolhynien brach aus noch nicht geklärter Urſache ein großes Schaden⸗ feuer aus, das 170 Anweſen in Schutt und Aſche legte. Die ganze diesjährige Ernte wurde ein Raub der Flammen. Stunden lokaliſiert werden. lien ſind obdachlos geworden. einige hunderttauſend Zlotg. Das Woiwodſchafts amt hat ſofort eine Hilfsaktion in die Wege ge⸗ leitet. Ueber hundert Fam Der Schaden be Magda Schneider und Karin Hardt ſpielen die Hauptrollen in dem Film„Die Frau am Scheidewege“, der zu Anfang der kommenden Woche in Mannheim geſpielt wird. backen kochen laſſen“, meinte er. Das Feuer konnte erſt nach zehn Ein Kalbsmedail⸗ N lon erſchien, von zarten Erbſen umlegt und begleitet von einem Blatt grünen Salats, das auf Heimbergs Geheiß nur mit füßer Sahne und wenige Tropfen Zitronenſaft angemacht war; zum Schluß brachte der Kellner für Lux ein Sahneneis, das mit Nußſtückchen durchſetzt war und nach Orangen duftete, während ſich Heimberg von einer rieſigen Platte, auf der dies unterſchiedlichſten Käſeſorten lagen, ein wenig Brie und ein wenig Gorgonzola vorlegen ließ.. Während ſie aßen, plauderten ſie von Marksburg aber ganz ungeſchäftlich. Heimberg bedauerte, Schloß und Gut noch nicht beſucht zu haben, er ſei nicht dan gekommen, die Uebernahme der anderen Liegen⸗ ſchaften habe ihn viel Zeit gekoſtet? um ſo mehr ſei er erfreut, auf ſo angenehme Weiſe etwas von dieſem Beſitz zu hören. Und Lux erzählte von ihten Tagen auf der Burg, jedoch nichts von ihrer Arheſl dort, ſondern nur von der Ruhe und Behaglich⸗ keit, von den alten Heuſingers, vom eckigen Bukg⸗ turm, von der Bank in der Sonne, vom Blick in die Täler und von der Schönheit der Räume und ihtet Möbel. Vorhaben, Schwärmen. denn mehr Sie erzählte ſehr unzweckmäßig für ihr als einmal geriet ſie ins Hätte ein Unbeteiligter ihren Worten gelauſcht, ſo hätte er geſagt: wie köricht, ſie verdi ſich die Preiſe. Aber Lux dachte nicht Saal, die geräuſchloſen Kellner, den Klang der Mü⸗ ſik, der leiſe von der Halle hineinwehte, ſie genoß aber auch die Zweiſamkeit mit dieſem jungen Manne deſſen Weſen dem ihren verwandt ſchten; ſie fühlle einen Rhythmus, der ihren Schwingungen entgegen⸗ kam. Henning Heimberg. Sie nickte. Der erſte Schluck Kaffee führte ſie einen Schrill i in die Wirklichkeit zurück. Sie ſtraffte ſich, richtele ſich in ihrem tiefen Seſſel ein wenig auf.„War wollen Sie Marksburg eigentlich verkaufen?“ (Fortſetzung folgt) 17 KF a l mehr an Preiſe; ſie genoß den Wein, die Speiſen, den lichten „Trinken wir den Kaffee in der Halle?“ frage Jr opfen e det chen vrend r die Brig burg chloß dazu egen⸗ mehr von ihren beit glich jurg⸗ n die ihret ihr ind orten dirht g at chten Mi enoß mne, ühlte gen⸗ ragte ritt“ hee rum Samstag, 8. Oktober 1938 een Aus Baden Brief aus Weinheim Weinheim, 7. Okt. Die Obermeiſterin, Frau L. Pfläſterer, nahm im„Eintracht“⸗Saal die Ehrung von folgenden fünf Jungmeiſterin⸗ nen vor: Frl. Lieſel Rau, Clara Backes, beide aus Weinheim, Frau Anna Schuhmann, Frl. Hilde Dal⸗ linger und Frieda Leitwein, alle aus Großſachſen. Namens des Innungsbeirates wurde jeder Jung⸗ meiſterin ein Führerbild im Rahmen überreicht. An⸗ schließend erfolgte durch die Obermeiſterin die feier⸗ liche Lehrlingslosſprechung durch Handſchlag, der die Ueberreichung des Lehr⸗ und Prüfungszeugniſſes folgte. 5 Eine in Weinheim und der weiteren Umgebung ſehr bekannte Perſönlichkeit, Prokuriſt a. D. Herr Paul Gelbert, wohnhaft in der Bismarckſtraße, iſt im Alter von 82 Jahren geſtorben. Der Verſtor⸗ bene erfreute ſich auch als Weinheimer Lokaldichter großer Wertſchätzung. Am 7. Oktober feierte Rentner Johann Schnetz, Wilhelmſtraße 28, ſeinen 72. Geburtstag. Am gleichen Tage beging der in der Viernheimer Str. 15 wohnhafte Rentner Guſtav Klemme ſeinen 70. Geburtstag. „„und aus Eberbach * Eberbach, 6. Oktober. Altbürgermeiſter Jakob Ihrig in Strümpfel⸗ brunn, in Eberbach nicht unbekannt, der 40 Jahre lang die Geſchicke der Gemeinde leitete, feierte dieſer Tage in beſter Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburts⸗ tag. Unter den vielen Gratulanten waren auch Orts⸗ gruppenleiter Götz und Bürgermeiſter Kaulbach. Der Männergeſangverein ehrte ſeinen Gönner mit einem Ständchen.— Ebenfalls dieſer Tage feierte Frau Roſa Böcken haupt, Ww., ihren 86. Ge⸗ burtstag. Kaklusſtachel brachte ihr den Tod Tragiſches Ende einer jungen Frau * Wertheim, 8. Okt. In dem nahen bayeriſchen Städtchen Marktheiden hatte ſich die funge Frau des Elektromonteurs Schürger durch einen Kaktusſtachel eine unbedeutende Verletzung zugezo⸗ gen. Es trat Blutvergiftung ein, an deren Folgen die Bedauernswerte ſtarb. Leiter der Maggiwerke Ehrenbürger von Singen * Singen(Hohentwiel), 4. Okt. Generaldirektor Dr. h. c. Ernſt Schmid in Berlin, der Schöpfer und Leiter der Maggigeſellſchaft, vollendete am 1. d. M. in bewundernswerter Geſundheit ſein 80. Le⸗ bens jahr. Die Stadt Singen ernannte den Jubilar in Anerkennung ſeiner großen Verdienſte um das Werden und die Entwicklung ihres Gemeinweſens zum Ehrenbürger. Auch in Leimen beginnt die Traubenleſe Leimen, 8. Okt. Nach Durchführung der Früh⸗ leſe beginnt nun am 20. Oktober die Traubenhaupt⸗ leſe. Die in hieſiger Gemarkung liegenden Wein⸗ berge bleiben daher bis zum 20. Oktober geſperrt. I Weinheim, 6. Okt. Auf ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Bezirksſparkaſſe Weinheim konnte Kaſſierer Karl Lehmann, Freudenbergſtraße 46, zurückblicken. Aus dieſem Anlaß ſand in der Bezirksſparkaſſe eine ſchlichte Feier ſtatt.— Für das Winterhilfswerk werden in dieſen Tagen die Anträge ſeitens der Hilfsbedürftigen entgegengenommen. Neue Mannheime Abſchied von den Opfern des Autobusunglücks: r Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 3 r N * — 7. Seite/ Nummer 466 An den 13 Särgen von Rot-Malſch Eine eindrucksvolle Trauerfeier in Wiesloch (Eigener Bericht der NM.) (D Wiesloch, 8. Okt. Am Freitagnachmittag fand im Garten der Wies⸗ löcher Heil⸗ und Pflegeanſtalt die Traue rfeier für die Opfer der ſchweren Autobuskataſtrophe bei Rot ſtatt. Die dreizehn Särge waren in lan⸗ ger Reihe hinter dem Verwaltungsgebäude aufge⸗ ſtellt. Ueber jeden Sarg war die Hakenkreuzfahne ge⸗ breitet, bunte Blumen des Herbſtes ſchmückten die Zwiſchenräume und im Hintergrund ragte ein Hain von hohen Fächerpalmen und Lorbeer. Werkſcharmänner und Arbeitskameraden der Toten hielten mit ihren Fahnen au den Sär⸗ gen die Ehrenwache. So bot ſich im Glanz der milden Herbſtſonne ein er⸗ greifendes Bild. In mehreren langen Stuhlreihen vor den Särgen hatten die Angehörigen, darunter viele Kin⸗ der, die den Vater verloren hatten, Platz genommen. Immer wieder klang erſchütterndes Schluchzen auf. Etwa dreißig Kinder wurden durch das Unglück des Vaters beraubt. Alle Parteiorganiſationen waren mit ſtarken Aboroͤnungen und Fahnen vertreten, viele Ar⸗ beitskameraden waren mit Omnibuſſen gekommen. Kreisleiter Seiler mit den Herren der Heidelber⸗ ger Kreisleitung, Vertreter der ſtaatlichen und kom⸗ munalen Behörden, der Reichsbahn, der Poſt, der beteiligten Arbeitsfirmen, Wieslocher Bergleute in Knappentracht, füllten den Raum zu einer außer⸗ ordentlich ſtattlichen Trauerverſammlung. Um zwei Uhr begann die Feier mit dumpfem Trommelwirbel, einem Lied der Hitlerjugend und dichteriſchem Vörſpruch. Die Gedächtnisrede hielt der Heidelberger Kreisleiter Seiler, der in fein empfundenen Worten der Trauer Aus⸗ oͤruck gab und die Namen der Toten einzeln aufrief, die alle den Opfertod der Arbeit geſtorben ſeien. Er erinnerte dabei in einer Parallele an die O großen Opfer der Sudetendeutſchen, und an das Wort des Führers: Was groß ſein will, was groß werden ſoll, muß hart und muß ſchwer erkämpft werden. In der Einſatzbereitſchaft für die Sicherung der Heimat haben die Arbeitskameraden, die der Tod von uns nahm, ihre beſte Kraft eingeſetzt. Den Angehörigen müſſe Hilfe zuteil werden, denn ihre Toten ſeien auch unſere Toten. Er ſchloß mit den Worten, daß Reichsſtakthalter Robert Wag⸗ ner durch ihn ſeine herzliche Teilnahme ausſprechen laſſe. Indem die Fahnen ſich ſenkten, erfolgte als erſte Kranzniederlegung ein herrliches Gebinde des Reichsſtatthalters. Im Anſchluß daran legten die Ortsgruppen der NSDAP an jedem Sarg einen Kranz nieder. f Im Auftrage des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley ſprach deſſen Vertreter in der Ar⸗ beitsfront, Mende⸗Berlin. Eine beſondere Tragik liege darin, ſo führte er u. a. aus, daß es ſich bei dieſen Männern, die ihre Aufgabe dem Volk gegenüber in vorbildlicher Weiſe erfüllt haben, zum großen Teil um Männer mit vielen Kindern handle. Dieſen Kindern Hilfe zu bringen, ſei unſere beſondere Aufgabe. Es müſſe ein Troſt ſein, daß in dieſen Kindern die toten Kameraden weiterleben. Sodann legte ein Beauftragter des Gaues Baden der Deutſchen Arbeitsfront den Sol⸗ daten der Arbeit zum ehrenvollen Gedenken und als letzten Gruß Kränze an den Bahren nieder. Weiter erfolgten Kranzſpenden im Auftrag des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt als letzten Gruß und Zeichen der Aner⸗ kennung und des Dankes. Landrat Naumann ſprach als Vertreter des badiſchen Staates und im eee Geſtern abend in der Karlsruher Feſthalle: WHW in Baden feierlich eröffnet 2 22 Gauleiter Robert Wagner ſprach zur Eröffnung des diesjährigen Kampfes gegen Hunger und Kälte * Karlsruhe, 8. Okt. Nach dem flammenden Appell des Führer im Berliner Sportpalaſt zugunſten des Winter⸗ hilfswerks 1938⸗39 wurde dies auch für den Gau Baden jetzt feierlich eröffnet. Am Freitag abend vereinigte ſich das auf ſeine bisherigen WHW⸗Leiſtungen mit recht ſtolze badiſche Volk im Geiſte mit den Tauſenden, die ſich im gro⸗ ßen Feſthallenſaal eingefunden hatten, um aus dem Munde des Gauleiters und Reichsſtatthalters die Loſung für den kommenden Winter entgegenzuneh⸗ men. Der weite Raum war mit Bannern und Grün, das Podium mit der Führerbüſte geſchmückt; dar⸗ über die Worte:„Ein Volk hilft ſich ſelbſt.“ Mit dem Führerkorps der Partei und ihrer Gliederungen — Kundgebung des WSW Zur Eröffnung des Winterhifswerks in Heidelberg Am kommenden Sonntagvormittag um 10.30 Uhr findet im Feſtſaal der Neuen Univerſität die feierliche Eröffnung des Winterhilfswerks 1938039 im Kreis Heidelberg ſtatt. Die Feier wird eröffnet und umrahmt werden durch Muſtk. NSV⸗ Amtsleiter Beierbach berichtet über das Ergeb⸗ nis des letzten Winterhilfswerkes in unſerem Kreis⸗ gebiet, und anſchließend hält dann Kreisleiter Seiler eine Anſprache. Aus dem Monatsbericht der Preisüberwachungsſtelle Im September wurden in 71 Milchbetrieben 100 ülchproben, ferner in 24 Geſchäften 57 Proben ſonſtiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände erhoben und zur Unterſuchung an die öffentliche Un⸗ terſuchungsanſtalt hier abgeliefert.— In 434 Fällen würden bei Gewerbetreibenden Kontrollen in Bezug auf verſchiedene Geſetze, Verordnungen, Beſtim⸗ mungen uſw. vorgenommen. Zur Anzeige gelangten je eine Perſon wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz, gegen die Anordnung über die Gartenbauwirtſchaft, gegen das Achiſpielgeſetz und gegen die Eierverorbnung, wegen Diebſtahls, wegen Betrugs, zwei Perſonen wegen Vergehens gegen die Arbeitszeitordnung, brei Per⸗ ſonen wegen Vergehens gegen die Verordnung über die Höchſtpreiſe für Obſt, Gemüſe und andere Waren, vier Perſonen wegen Uebertretung der RG, acht Perſonen wegen Vergehens gegen die Verordnung über die geſetzliche Arbeitszeit und elf Perſonen wegen Vergehens gegen die Verordnung über die Beſchilderung der Waren. Obſtſchau in Ziegelhauſen Vor der Eröffnung der am 8. und 9. Oktober vom Gartenbauverein veranſtalteten Obſt⸗ und Ge⸗ müſeſchau wird am Samstagabend ein Lichtbilder⸗ vortrag einen intereſſanten Einblick in dieſen wich⸗ tigen Zweig unſerer Landwirtſchaft geben. Gleich⸗ zeitig iſt mit dieſer Ausſtellung eine Induſtrieaus⸗ ſtellung verbunden, die wichtige Werkzeuge der Landwirtſchaft zeigt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater: Tanzabend„Puppenfee“(Preisgr.), 20 bis 23 Uhr. l Morgen Sonntag: Menſa: 12 bis 14 Uhr öffentliches Eintopfeſſen. 5 Städtiſches Theater:„Der Graf von Luxemburg“(geſchloſ⸗ ſene Vorſtellung für„Köy“) 15 bis 17.45 Uhr.—„Der Graf von Luxemburg“(Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. An beiden Tagen: Haus der Kunſt: Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegen⸗ wort“. Aus den Kinos: Capitol:„Fahrendes Volk“.— Gloria:„Der Himmel auf Erden“.— Kammer:„Café Metropol“.— Schloß⸗Film⸗ theater:„Der Spieler“(Samstag und Sonntag Spätvor⸗ ſtellungen„Brillanten“).— Odeon:„Heimat“(Samstag und Sonntog Spätvorſtellungen„Die Welt ohne Maske“). waren auch Vertreter des Staats, der Wehrmacht und der Kommunalverwaltung erſchienen. Nach Verleſung des Recheuſchafts⸗ berichtes durch den Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk, der Beamtenſchaft und freie Be⸗ rufe in ſeinen Dank für die opferfreudige Mithilfe einſchloß, nahm der herzlich begrüßte Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort zu einer Anſprache, die vor allem für die erfolgreiche Tätigkeit des Gauamtsleiters und deſ⸗ ſen Mitarbeitern wie auch den Tauſenden von frei⸗ willigen Helfern und Helferinnen dankte.„Wir ha⸗ ben keinen Zweifel“ ſagte der Gauleiter,„daß unſer Volk ſich ſeines großen Führers und der Größe dieſer Zeit durch die Beteiligung am Winterhilfs⸗ werk würdig erweiſen wird.“ Den Männern und Frauen Badens gebühre für ihre tapfere und edle Geſinnung in den ſchweren Septembertagen Dank und Au⸗ erkeunung. Wie klein und töricht muteten da die wenigen an, die in dieſer ſchweren Zeit verſagt hätten. Sie hätten jetzt Gelegenheit, ihr lächerliches Verhalten wieder⸗ gutzumachen.„Uns alle aber beſeelt das freudige Vertrauen zu dem, dem Deutſchland wahrhaftig alles verdankt.“(Stürmiſcher Beifall). Es iſt unſere kameradͤſchaftliche Pflicht, die Oſtmark und ebenſo Sudetendeutſchland wieder aufzurichten, und hierzu dient auch das Winterhilfswerk. Doch auch im alten Reich gibt es noch Nöte genug zu lindern, vornehm⸗ lich jene der Sozial⸗ und der Kleinrentner. Wer wirtſchaftlich irgend in der Lage ſei, möge ein gutes Beiſpiel geben. Mit einem erneuten Appell zu eifriger Arbeit am Winterhilfswerk erklärte der Gauleiter das WHW 193839 für eröffnet. * Den erwähnten Rechenſchaftsbericht, den Gau⸗ amtsleiter Dinkel verlas, veröffentlichen wir in unſerer Sonntags⸗ Ausgabe. s. Edingen, 8. Okt. Das 1 Jahre alte Kind des Schloſſers Johann Wilhelm Müller iſt vor⸗ mittags in einem unbewachten Augenblick im elter⸗ lichen Garten in das mit Waſſer angefüllte Baſ⸗ ſin geſtürzt und dabei ertrunken. Die als⸗ bald augeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. e. Eberbach, 7. Okt. Mit Wirkung vom 1. Oktober wurde Revieroberwachtmeiſter Barth von Schries⸗ heim in gleicher Eigenſchaft hierher verſetzt und hat ſeinen Dienſt bei der hieſigen Polizei bereits ange⸗ treten.— Wie alljährlich findet am 10. Oktober die allgemeine Perſonenſtands⸗ und Betriebs⸗ aufnahme ſtatt. Auftrag des Miniſters des Innern den An⸗ gehörigen das herzlichſte Beileid aus. Er gedachte dabei auch der Verletzten mit Wünſchen der Beſ⸗ ſerung des Befindens. Dem Ausdruck der Trauer des Miniſters ſchloß er ſich als Vertreker des Be⸗ zirksamts Heidelberg aufs wärmſte an. Der Beauftragte der Reichsbahndirek⸗ tion Karlsruhe ſprach den Angehörigen das tiefe Mitgefühl dieſer Behörde aus. Er verſicherte, daß die Reichsbahn, wenn ſie mit der Verantwortung für das Unglück belaſtet werde, alles tun werde, was in ihren Kräften ſteht, daß wenigſtens nach der materiellen Seite hin den Hinterbliebenen geholfen werde. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten unter herzlichen Worten des Beileids ſeitens der Reichs⸗ po ſt direktion Karlsruhe. Sodann ſprach der Betriebsführer der Bau⸗ firma, bei der die Verunglückten gearbeitet hatten. Standartenführer Ritter von Eberlein legte im Namen der SA⸗Standarte 250, von ber einige Männer noch im letzten Augenblick an der Unglücks⸗ ſtelle verſuchten, die Todwunden aus den Trümmern herauszuholen, einen Eichenkranz aus jenem Wald, durch den ſie die letzte Fahrt gemacht haben, nieder. Der Bürgermeiſter von Wiesloch ſchloß den langen Reigen der Nachrufe. Auch er wies darauf hin, daß wirtſchaftliche Hilfe für die Hinter⸗ bliebenen ſelbſtverſtändliche Verpflichtung ſei. In dieſem Sinn lege er für die Stadt Wiesloch die Kranzſpende nieder. Dann ſang die Hitlerjugend das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“. Die Hörner ßpielten in getragenem Tempo das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Die Vertreter der Partei und der Behörden begaben ſich zu den ſchluchzenden Angehörigen, um ihnen noch einmal perſönlich das Beileid auszuſprechen. Damit war die allgemeine Trauerfeier zu Ende. Im Anſchluß daran wurden die Toten in die ver⸗ ſchiedenen Heimatorte übergeführt, wo auf den Friedhöfen die einzelnen Beſtattungsfeiern erfolgten. e Kennſt du f oͤie Zeitungen in aller Welt, die in deutſcher Sprache unſeren Stammesgenoſſen das politiſche und heimat⸗ liche Geſchehen täglich übermitteln? Sie liegen im Original aus in der Saarpfälziſchen Grenzland⸗Preſſeſchau im Ludwigshafener Hindenburgpark. PPPPPPPPCPCPCPCCCCCGCPCPCPPGTGTPTGTGTPTPTbTPTPTPTPTbTbTbTbebeTe Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 8. Okt. Die durch die SA durch⸗ geführte Altmaterialſammlung hatte ein ausgezeichnetes Ergebnis. Die Ortsbewohner hat⸗ ten mehrere Bauernfuhrwerke zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Der Spielmannszug der SA machte die Be⸗ völkerung auf die Sammelaktion aufmerkſam. 1. Grumpenverwiegung in Plankſtadt * Plankſtadt, 8. Okt. Die in vergangener Woche verkauften Grumpen wurden bereits zur Waage ge⸗ bracht und verwogen. Insgeſamt wurden hier 4400 Kilogramm Grumpen loſe und gebündelt verwogen. Die Grumpen ſind dieſes Jahr von einer ganz be⸗ ſonders ausgezeichneten Qualität. * Plankſtadt, 7. Okt. Die Eintragungen des Standesamtes betragen im Monat September acht Geburten, zwei Eheſchließungen und zwei Sterbefälle. * Oftersheim, 6. Okt. Die ſommerliche Schießzeit wird bei den alten Soldaten mit dem Abſchießen abgeſchloſſen, das am kommenden Sonntag ſein Ende nimmt. Das Schießen auf den Schießſtänden im Gemeindewald wird als Weidmannsſchießen durch⸗ geführt. * Hockenheim, 8. Okt. In dieſer Woche kamen wieder einige Erholungskinder der NSV aus der Freiburger Gegend nach Hockenheim. lich adi Edclculgolaaſten * Ludwigshafen, 7. Okt. Einer der älteſten Bürger der Stadt, Altveteran Peter Klein, feierte ſeinen 95. Geburtstag. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute und morgen Hindenburgpark:„Schwarz auf Weiß“, Grenzlond⸗Preſſe⸗ ſchau Saarpfalz. Geöffnet von 9 bis 20[ihr. Von 20 Uhr an im eden neue Stimmungskapelle mit Ein⸗ 9 85 der„4 Meloros“ bei freiem Eintritt. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Baneriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz: Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten, Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Liebesbriefe aus dem Engadin“. — Palaſt⸗Lichtſpiele:„Spiegel des Lebens“.— Ufa⸗Licht⸗ ſpiele:„Frau 1— Union⸗Theater:„Die Eisköni⸗ gin“.— Atlantik:„Der Scheidungsgrund“, * Der kommende Handballſonntag Vier Vereine ſind in der Gauklaſſe noch ungeſchlagen; der SW Waldhof, die T Ketbſch, der Vfk Mannheim und der Fé Freiburg. Von dieſen hat der VfR ſchon drei Spiele hinter ſich, iſt alfo Tabellenführer. Der kommende Sonntag wird hier wohl eine Aenderung bringen, da zwei dieſer vier Klubs gegeneinander ſpielen. Vorgeſe⸗ hen ſind: fg Mannheim— TG Ketſch TV 62 Weinheim— SV Waldhof TW Leutershauſen— Turnerſchaft Durlach E Freiburg— Turnerſchaft Freiburg TW Seckenheim— TS Oftersheim Das unſtreitig wichtigſte Spiel des Sonntags findet ſchon am Vormittag auf dem Platz bei den Brauereien ſtatt. Im Vorjahr waren dieſe beiden Klubs VfR und To Ketſch gleich beim erſten Spiel aufeinander geſtoßen. wobei die Raſenſpieler einen überraſchenden Sieg errin⸗ gen konnten. Dieſesmal wird den Rotweißen der Ge⸗ winn beider Punkte nicht ſo leicht fallen, die T Ketſch hat ebenſo wie die Raſenſpieler einen guten Start er⸗ wiſcht; es fällt daher ſchwer, eine Vorausſage zu geben, vielleicht entſcheidet der Platzvorteil für die Raſenſpieler, dann müßte allerdings der Torwartpoſten beſſer als gegen Weinheim verſehen werden. An der Bergſtraße wird der badiſche Meiſter erwartet. Die ber haben ſich zu Hause ſchon immer gut gegen die Waldhöfer gehalten. Sie wer⸗ den auch an dieſem Oktoberſonntag energiſchen Widerſtand leiſten, der ihnen aber nichts nützen wird, wenn die Gäſte voll auf dem Damm ſind. Zwei Neulinge ſtoßen in Leutershauſen aufeinander. Die Turnerſchaft Durlach gaſtiert in Leutershauſen. Die Durlacher haben nach ihrem guten Spiel gegen die Raſenſpieler in Freiburg ſtark enttäuſcht, ſo daß wir ihnen in Leutershauſen wenig Chancen einräumen können. Ein Lokalderby ſteigt in Freiburg: Turnerſchaft contra Fußballklub. Dieſes Spiel wird in Freiburg ſeinen Reiz nicht verfehlen. Favorit iſt dabei der FC, der bisher wirklich nur nach der angeneh⸗ men Seite überraſchte. Einen ſicheren Sieg ſollten die Seckenheimer gegen Oftersheim erringen können. Für Seckenheim wäre demnach am Sonntag der erſte Sieg fäl⸗ lig. Mit Ausnahme des Spieles in Weinheim ſollte es am Sonntag nur Platzſiege geben. 5 Die Fußballregel beim Handballſpiel Wir wollen zu Beginn der Pflichtſpiele unſeren Leſern einige Regeln erklären, um ihnen das Verſtändnis für das Spiel zu erleichtern. In jeder Vorſchau wird kurz ein Kapitel behandelt werden. Ein Freiwurf wegen„Fuß“ wird verhängt, wenn ein⸗ mal ein Spieler den Ball mit dem Unterſchenkel lunter⸗ halb des Knies) berührt oder geſtoßen hat. Vorausſetzung iſt dabei, daß dies einmal abſichtlich geſchehen iſt und zum andern ihm auch ein Vorteil erwachſen iſt. Ein Fuß, bei dem der Gegner in den Beſitz des Balles gelangt iſt, darf nicht gepfiffen werden. Die Spiele der Handball-Vezirksklaſſe Staffel 1 Im großen ganzen ſind die bisherigen Spiele in dieſer Klaſſe normal verlaufen. Noch hat ſich kein Favorit herausgeſchölt und noch kaun man ſich kein Bild über Lie wirkliche Spielſtärke der Mannſ haften machen. Für den kommenden Sonntag dürfen wieder einige intereſſante Spiele erwartet werden. Angeſetzt ſind folgende Begeg⸗ nungen: Poſt Mannheim— Kurpfalz Neckarau Turnerſchaft Käfertal— Reichsbahn Mannheim SA⸗ Standarte 171— TV 46 Mannheim Luftwaffenſportverein— Jahn Weinheim Am meiſten wird man auf das Abſchneiden der Flieger geſpannt ſein, die in Weinheim gleich einen ſtarken Geg⸗ ner erwiſcht haben. Der Neuling muß ſich alſo ordentlich ſtrecken, wenn er beide Punkte erhalten will. Poſt Mann⸗ heim ſollte Kurpfalz ſicher niederhalten können. Wie ſich die SA⸗Männer gegen den Mannheimer Turnverein hal⸗ ten, muß abgewartet werden. Wir halten die Turner für ſo ſtark, um ſie als Favorit für dieſes Spiel zu bezeichnen. Die Reichsbahn muß nach Käfertal. Die Turner haben in dieſem Jahr noch nicht allzu viel zeigen können, ſo daß wir ihnen auch heute wenig Chancen einräumen können. Staffel 2 In der Staffel iſt die Lage die gleiche wie oben. Noch iſt erſt begonnen worden und noch kann jede Mannſchaft ſich den erſten Platz erobern Die beiden abgeſtiegenen Gau⸗Ligiſten ſind mit von der Partie, wobei die Roter allerdings ihre Mannſchaft ganz neu aufgeſtellt haben, alſo ſich zunächſt erſt finden müſſen, ehe Siege errungen wer⸗ den können. Der TV Hockenheim hat übrigens ſein erſtes Pflichtſptel gegen Ziegelhauſen ſicher gewinnen können, alſo einen guten Start gehabt. Doch zu den Spielen des Sonntags, die, wie folgt, lauten: Fc Doſſenheim— TG Ziegelhauſen T Handſchuhsheim— Tbd. Neulußheim Sp Schwetzingen— TW Friedrichsfeld TV Hockenheim— TV Not Die Hockenheimer treffen diesmal mit einem alten Be⸗ kannten aus der höheren Klaſſe zuſammen. Sie werden wohl beide Punkte behalten. In Schwetzingen wird Fried⸗ richsfeld erwartet; hoffentlich nicht vergebens. Die Fried⸗ vichsfelder proteſtierten bekanntlich vergeblich gegen die Ein⸗ teilung in dieſe Klaſſe und ließen auch ihr letztes Ver⸗ bandsſpiel abſetzen. Wenn ſie in Schwetzingen antreten, darf man ſie als Favorit betrachten. Schwetzingen iſt nicht ſo gut beiſammen, wie im Vorjahr. In Doſſenheim end⸗ lich ſtellt ſich die T Ziegelhauſen vor, die unbedingt Punkte braucht und ſich dementſprechend ins Zeug legen wird. Wir glauben auch, daß ein Sieg über den Neuling gelingen wird, offen iſt alſo das Spiel in Handſchuhsheim, bei dem der Gaſtgeber nur in beſter Form gewinnen kann. Frauen-Handball Während man aus der Kreisklaſſe noch keine Termine erhalten konnte, beginnen die Frauen ſchon am Sonntag. Die Spiele derſelben in der Bezirksklaſſe ſind von erhöh⸗ ter Bedeutung, da in dieſem Jahr die beiden Erſtplacier⸗ ten in den Kampf um den badiſchen Meiſtertitel einzugrei⸗ ſen berechtigt ſind. Dies bedeutet für die Mannſchaft, die im Schatten des VfR ſtehen, doch immerhin etwas. Die MT wird leider nicht dabei ſein. Ein Teil der Spie⸗ lerinnen iſt zum Hockey hinübergewechſelt, ſo daß die MTG erſtmals ſeit einer Reihe von Jahren nicht bei den Frauen vertreten ſein wird. Vorausgeſetzt, daß die Wein⸗ heimer zuſagen, die im Vorjahr überlegener Kreisſie wurden, beſteht die Staffel dennoch aus ſechs Mannſchaf⸗ ten, da der VfR mit zwei Mannſchaften antreten wird. Für den Sonntag ſind nachfolgende Spiele in der Bezirks⸗ und Kreisklaſſe angeſetzt: TW 46— Bfe Neckarau Fortuna Edingen— TV Brühl Tbd Germania— Kurpfalz Neckarau TV Friedrichsfeld— VfR z Die Turnerinnen werden ſich wehren müſſen, wenn ſie gegen die Vfs⸗Mädels, die am Vorſonntag gegen die Raſen⸗ ſptelerinnen achtbares Können gezeigt haben, beſtehen wollen. Fortuna Edingen, Germania Mannheim und rielleicht Friedrichsfeld werden die anderen Sieger ſein. Wer in Friedrichsfeld ſiegt, iſt übrigens für die Geſtaltung der Tabelle unweſentlich, da die 3. Mannſchaft der Raſen⸗ ſpieler außer Konkurrenz mitſpielt. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 8. Oktober 1938 — Samstag, Heuſer verletzt aus dem Ring getragen Mißklang in der Deutſchlandhalle— Shutto diigua fiziert Das vielverſprechende Programm der erſten inter⸗ nationalen Berufsboxveranſtaltung der neuen Saiſen in der Deutſchlandhalle Berlins am Freitagabend hatte eine ſtattliche Beſucherzahl angelockt, die beſonders auf den groß angekündigten Kampf zwiſchen unſerm Europameiſter Adolf Heuſer(Bonn) und dem amerikaniſchen Halbſchwer⸗ gewichtler Tony Shucco geſpannt waren. Leider endete dieſes Treffen mit einem kraſſen Mißklang. Als Heuſer ſeinen Gegner in der fünften Runde in einen ſchweren Schlagaustauſch verwickelt hatte, trieb der Amerikaner mit ſeinem ganzen Körpergewicht Heuſer an die Seile, drückte den Oberkörper des Bonners über die Umſpannung hin⸗ aus und löſte ſeinen Körper erſt von ſeinem Gegner, als dieſer laut ſtöhnend unter ihm zuſammenſackte. Immer wieder mit beiden Armen auf ſeinen Rücken weiſend, wälzte ſich der Bonner unter großen Schmerzen auf dem Boden, bis er von Sanitätern auf der Bahre aus dem Ring getragen wurde. Unter lauten Proteſtruſen der Zu⸗ ſchauer, die den Amerikaner für ſeine unſportliche Haltung auspfiffen, wurde ſchließlich folgendes Urteil verkündet: Shucco wird auf Grund eines Beſchluſſes der Sportauf⸗ ſicht wegen unfairer Kampfweiſe disqualifiziert. Sieger durch Disqualifikation in der ſechſten Runde Adolf Heuſer! Weiß kam erſt ſpät Die einleitenden Kämpfe ſtellten die Zuſchauer ſehr zu⸗ frieden. Im Mittelgewicht ſchlug unſer Meiſter Jupp Beſſelmann den jungen Franzoſen Jean Beslay bereits in der zweiten Runde für die Zeit auf die Bretter. Schon die erſte Runde verlief bei ſcharfem Tempo, und bereits hier war der Franzoſe angeſchlagen. Immerhin kam das Ende in der zweiten Runde unerwartet ſchnell. Der Deutſche trieb Beslay mit beidhändigen Haken in eine Ecke und er⸗ wiſchte ihn mit einer ſchweren Rechten. Der Franzoſe fiel ſteif zu Boden und erhob ſich erſt wieder, als der Ringrichter ſchon„Aus“ geſagt hatte. Einen techniſch ausgezeichneten Kampf lieferten ſich der Deutſche Bantamgewichtsmeiſter Ernſt Weiß(Wien) und der franzöſiſche Armeemeiſter Auguſte Carrie. Der Wiener ging bis zur fünften Runde kaum aus ſich her⸗ aus, ſo daß der Franzoſe die Punktführung übernehmen konnte. Als aber Weiß, der ſeine Deckung ſträflich ver⸗ nachläſſigte, kurz zu Boden mußte da wurde er doch ener⸗ giſcher. Und fetzt war es ſchnell um den Franzoſen ge⸗ ſchehen. Zunächſt wurde noch Fuß bei Fuß um die Vor⸗ teile gekämpft, dann fiel der Franzoſe immer mehr ab und zeigte ſtarke Kampfſpuren im Geſicht. Er wehrte ſich zwar tapfer und ſuchte immer wieder doch noch eine Wen⸗ dung herbeizuführen. Gegen Schluß der zehnten Runde ſah er ſich aber doch gezwungen, den völlig ausſichtslos ge⸗ wordenen Kampf aufzugeben. Weiß kam damit zu einem .⸗o⸗⸗Sieg. i Im einleitenden Halbſchwergewichtstreffen ſchlug der Berliner Seidler den Zwickauer Bohriſch bald k. o. Im Schwergewicht trennten ſich Sen del(Berlin) und Joſt(Frankfurt) unentſchieden. Das Urteil wird aber der Leiſtung des Frankfurters, der ſeinen Gegner in Kleine Sport-Nachrichten Frankreichs Hockey⸗Elf wird nun doch am Länder⸗Hockey⸗ turnier in Amſterdam am 15. und 16. Oktober teilnehmen. Die bereits ausgedrückte Abſage wurde von den Fran⸗ zoſen zurückgenommen. Beim Großen Preis von Donington⸗Park am 22. Oktober werden neben den deutſchen Wagen von Mer⸗ cedes⸗Benz und Auto⸗Union auch zwei Delabaye der fran⸗ zöſtiſchen Ceurie Bleue ſtarten, die von René Drey⸗ fus und Raph geſteuert werden. Der Große Preis von Monaco, der bereits in dieſem Jahre ausfiel, ſteht auch im Automobil⸗Rennjahr 1939 nicht auf dem Kalender. Wenn nicht ſtaatliche oder ſtädtiſche Unterſtützung geleiſtet wird, dürfte auf die wei⸗ tere Durchführung des Rennens verzichtet werden. Frauen- Weltrekord über 4ĩ100 Meter Kraul Dänemarks Schwimmerinnen ſiegen über Holland mit 40:31 Punkten Der zweitägige Frauen⸗Schwimmländerkampf Däne⸗ mark— Holland wurde am Freitag in Kopenhagen been⸗ det. Dänemarks Frauen ſiegten nach Abſchluß der ſechs Wettbewerbe mit 40:31 Punkten und feierten dabei noch einen beſſeren Triumph. Sie konnten ihren eigenen Das Bild eines kurneriſchen Werdeganges Der kleine Turnwart Henlein— In der früheren„Deutſchen Turnſchule“ Als ein Mann der ſudetendeutſchen Heimat, als ein Mann des ganzen deutſchen Volkes iſt Konrad Henlein für Millionen Symbol und Begriff geworden. Der poli⸗ tiſche Werdegang dieſes Mannes iſt heute bekaunt. Der Turner und der Sportsmann aber dürften ſich ſicherlich in dieſen Tagen für das Bild ſeines turneriſchen Werde⸗ ganges beſonders intereſſieren. Schon Henleins Vater war Turner und dieſer mußte ihm auch die erſten Turngeräte zimmern und ihm den exſten Turnunterricht erteilen. Bald war der Schüler Kon⸗ rad ſeinen Kameraden bei der Kippe am Reck und beim Hanoſtand om Barren weit voraus. So ſtellte ſchon in der Knabenzeit der kleine Turnwart Konrad eine Freund⸗ ſchaftsriege zuſammen, die nicht nur turnte, ſondern auch in dieſer jungen Gemeinſchaft alle Freuden und Sorgen miteinander teilte. Vielleicht war ſchon in dieſer Turner⸗ riege der Anfang eines ſpäteren politiſchen Lebens ge⸗ geben, denn wenn Jungen ſich ſo frühzeitig darin üben, in Kameradſchaft zuſammenzuhalten, dann werden ſie es wahrſcheinlich auch in den Männerjahren tun. Von der Schulbank weg zog Henlein in den Krieg, wurde Offizier und kam in italieniſche Gefangenſchaft. Das Fronterlebnis hatte auch auf ihn beſtimmenden Einfluß: Er brachte aus dem Kriege das Wiſſen um die innere Kraft der Maunſchaft mit. Als Henlein in die Heimat zurückkehren durfte, Turnerſchaft, und mit ſeiner ganzen Kraft baute er ſeinen Turnverein, deſſen Turnwart er wurde, in ſeinem Himat⸗ ort Gablonz auf. Immer blieb er Wettkämpfer, brachte niele Kränze von Verbandsturnfeſten mit nach Hauſe, und dann wurde er Bezirks⸗ und Gau⸗Dietwaxrt des Jeſchken⸗ 8. . Jahre 1925 hatte Henlein ſeinen Beruf als Bonkbeamter ausgeübt: wie Tauſende Männer und Frauen, die ſich der Turnkunſt und dem Sport verſchrieben hat⸗ len, hatte er bisher ohne einen Pfennig Lohn allein aus dem Idealismus für ſeine Turnſache gearbeitet. Als aber in dieſem Johr eine Vereins⸗Turnlehrerſtelle beim Turn⸗ verein Aſch 1849 frei wurde, und der älteſte und ange⸗ ſehenſte Turnverein der ehemaligen Habsburger Monarchie ihn wählte, gab er ſeinen Beruf auf und widmete ſich trieb es ihn ſofort wieder zu ſeiner ganz der turneriſchen Arbeit. In ſeinem Turnverein ge⸗ ſtaltete er das turneriſche Leben von Grund aus um. Hier im weſtlichen Zipfel des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates ſchlug Konrad Henlein in dieſem Verein zuerſt jene unbedingte Gefolgſchaft entgegen, der er zur Neuformung des ſudeten⸗ deutſchen Turnweſens bedurfte. Er wurde bald darauf Gauturnwort des Egerland⸗Jahnmal⸗Turngaues, und wie im Turnverein ſtellte er die Idee der mannſchaftlichen Er⸗ ziehung als verbindliche Forderung für den Gau auf. „Nicht Leibesübungen allein, ſondern Deutſcherziehung an Körper, Geiſt und Seele“. Das war Konrad Henleins Parole. Bei dem Männerturnfeſt in Kaaden 1930 hatte er be⸗ reits ſeine Mannſchaften ſo weit ausgerichtet, daß ſeine neue Forderung dahin ging, daß der geſamte Deutſche Turnverband der Tſchecho⸗Slowakei die einzige mannſchafk⸗ liche Erziehungsſtelle des ſudentendeutſchen Stammes zu ſein habe. In dieſen Jahren beſuchte Henlein oft die frühere Deutſche Turnſchule in Berlin. Dreimal nahm er an Lehrgängen in Berlin teil, und wie herzlich ſeine Be⸗ ziehungen zum Direkter der Deutſchen Turnſchule, Her⸗ mann Ohneſorge, waren, beweiſen folgende Zeilen, die Henlein an Ohneſorge geſchrieben:„Zurückgekehrt in meine 8 drängt es mich, Dir für all das Schöne aus vollem erzen zu danken. Möge Dein freudiges und frohes Wirken auch meinem Heimatlande viel Kraft und Glauben bringen.“ Aus dem Jahre 1927 veröffentlicht die Deutſche Turn⸗ zeitung in dieſen Tagen ein Bild, wie Konrad Henlein im Gauheim zu Oberwieſenthal an einem Lehrgang der Kreismännerturnwarte, der unter der Leitung des jetzigen Reichsmännerturnwartes M. Schneider ſtand, teilnahm. Im Jahre 1933 konnte Henlein bereits auf ein ſtolzes Werk zurückblicken. Auf dem 3. Verbandsturnfeſt in Saa⸗ konnte er erklären:„Wir ſind der Erziehungsverband des Sudetendeutſchtums geworden, morgen ſoll man uns mi; doppelter Kraft an der Arbeit ſehen und die Tage, die wir i ſind ein Prüfſtein unſerer Arbeit, aber nich! mehr!“ So trat Konrad Henlein in das politiſche Leben hinaus geſtühlt in einer Turnerſchaft, die ihm Kraft gab für ſein ſpäteres Wirken und die ihm auch für die Zukunft ſtets die Quellen zuführen wird, deren er heute als Reichskommiſd ſar bedarf. Weltrekord in der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Kraulſtaffel auf 427,6 Min, verbeſſern. Ragnhild Hweger, die 13fache Welt⸗ rekordlerin, erfüllte dagegen nicht die in ſie geſetzten Hoff⸗ nungen. Ueber 100 Meter Kraul hielt die Holländerin van Veen den Angriffen der Dänin ſtand und verwies ſie mit:06,1 auf den zweiten Platz mit:06,4, womit das Ergebnis bei den Ceuropameiſterſchaften in Wimbley umgedreht war. Ueber 400 Meter Bruſt übernahm die Dänin Inge Sörenſen vom Start weg die Führung, die ſie bis ins Ziel nicht mehr abgab. Mit:27, gewann Sörenſen vor ihrer erſt 18jährigen Landsmännin Larſen, die in:28,6 dichtauf folgte. Die däniſche Weltrekordſtaf⸗ fel trat in der Beſetzung Arndt, Kraft, Ove⸗Peterſen und Hpeger an. Sie erreichte bereits auf der erſten Bahn einen Vorſprung, der ſich immer mehr vergrößerte. Die Holländerinnen fielen von Bahn zu Bahn weiter zurück. Dänemarks Frauen ſchlugen in der neuen Weltrekordzeit von:27, Min. an, womit ihre eigene Beſtleiſtung von 428,7 erheblich unterboten war. ten waren: Arndt:06,5 Min., Kraft:07,2, Ove⸗Peterſen :07, und Hveger:06,5. In einem Einlagewettbewerb ſchwamm Paul Peterſen über 300 Meter Kraul mit 329,7 neuen däniſchen Rekord. Die Ergebniſſe: 100 Meter Kraul: 1. van Veen(Holland):06,1; 2. Ragnhild Hveger(Dänemark):06,4; 3. Ove⸗Peterſen (Dänemark):08,5; 4. Maleorps(Holland) 1709.8. 400 Meter Bruſt: 1. Inge Sörenſen(Dänemark) :27,22; 2. Larſen(Dänemark) 628,6; 3. Waalberg(Hol⸗ land) 633,3; 4. Heeſelaars(Holland):34, A⸗-mal⸗100⸗Meter⸗Kraul: 1. Dänemark 427,6(neuer Weltrekord); 2. Holland 437,6. „Training zum Dreifaltigkeits-Bergrennen Am Freitag begann bei Spaichingen das Training zum Dreifaltigkeits⸗Bergrennen, das am kommenden Sonntag zum fünften Mole ausgetragen wird. Die Zeiten waren ausgezeichnet. Zum erſten Male gingen auch die 125 ⸗cem⸗ Maſchinen über die Strecke. Hier ſchnitt der Hitlerjunge Hugo Hammer(Reutlingen) mit 42,7 Km.⸗Sld. am beſten ab. Der faarländiſche Rennfahrer Martin kam auf ſeinem BMW Wagen mit:37,3 Min. dem ven Walter Bäumer gehaltenen Rekord von 333,7 Min. recht nahe. Am Nach⸗ mittag wurde der Rekord Bäumers auch unterboten. Der Pirmaſenſer Joa erreichte auf Bugatti:26,0 Min. 73,3 Km.⸗Std. Die einzelnen Zei⸗ der zweiten Runde am Boden hatte, nicht ganz gerechl. Shucco boxte mit allen Mitteln Im Hauptkampf brachten Adolf Heuſer und Tong Shucco beide das Gewicht von 81,2 Kilo. Schon in den erſten Runden zeigte ſich, daß Shucco, der u. a. die Exweltmeiſter Braddock, Sharkey und Roſenbloom geſchla⸗ gen hat, ein in der harten amerikaniſchen Schule groß ge⸗ wordener Boxer und mit allen Waſſern gewaſchener Geg⸗ ner war. Er verſtand es gut, ſeine körperliche Ueber⸗ legenheit in Größe und Reichweite wirkungsvoll einzu⸗ ſetzen. Die wilden Schlaghagel Heuſers erſtickte er durch blitzſchnelles An⸗den⸗Mann⸗Gehen oder aber durch Klam⸗ mern und Halten. In der vierten Runde verſuchte Shucco endlich, einmal ſauber zu boxen, mit dem Erfolg, datz Heuſer verſchieſene linke Geraden nehmen und die Runde knapp abgeben mußte. Die fünfte Runde brachte dann das bedauerliche Ende. Heuſer wurde ſofort in der Deutſchlandhalle ärztlich unterſucht. Dabei ergab ſich, daß Heuſer ſich eine Zerrung und Ueberdehnung des Rückgrats zugezogen hatte. Der Bonner wurde zur weiteren Behandlung ins Kranken⸗ haus gebracht. Kreitz k..⸗Sieger Den Beſchluß des Abends machten im Halbſchwer⸗ gewicht Jean Kreitz(Aachen) und Eli Azar(Aegyp⸗ ten). Kreitz ſtellte erneut ſeine große Form unter Beweitz und ſchlug den jungen und ſtarken Aegypter in der fünf⸗ ten Runde durch einen wunderſchönen rechten Auſwärts⸗ haken ans Kinn für die Zeit auf die Bretter. Sein Sieg wurde ſtark gefeiert. Weſtfalia Herne gegen Waldhof Die Ligamannſchaft des SV Waldhof empfängt am kommenden Sonntag, 9. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf ihrem Platz in Waloͤhof die Elf von Weſtfakia Herne zum Spiel um den Tſchammer⸗Pokal. Hierzu iſt noch ergänzend zu berichten, daß Herne mit der derzeit ſtärkſten Mannſchaft antreten wird. Folgende Spieler werden die Belange des letzten„Ueberlebenden“ aus dem Gau Weſtfalen vertreten: Sabota Krüger van Haaren Klein 2 Niklas Kroll Klein Bonner Genderſki Idkowiak Joswiak Von dieſen Spielern haben Krüger, van Haaren und der Torwart Sabota zweimal Weſtdeutſchland gegen Oſt⸗Hol⸗ land mit beſtem Erfolg vertreten. Bonner, Idkowiak, Klein 1 und Niklas ſtanden öfters in der weſtdeutſchen Auswahlmannſchaft. Für die Elf des Sportverein Waldhof wird es alles koſten, dieſe kampfſtarken Weſtdeutſchen zu bezwingen. Der badiſche Altmeiſter fährt daher mit ſeinem ſtärkſten Ge⸗ ſchütz auf. Schiedsrichter For ſt⸗Köln⸗Mülheim wird dieſen 22 Spielern vorſtehen, der dieſes ſchwere Spiel ſicher zu einer Werbeveranſtaltung für dieſe große Konkurrenz um den Tſchammer⸗Pokal werden laſſen wird. Die Spiele der Vezirksklaſſe In Unterbaden⸗Weſt Spiele ſtatt: Seckenheim— Käfertal Brühl— Heddesheim Feudenheim— Hockenheim 7 Maunheim— Weinheim Friedrichsfeld— Neulußheim Viernheim— Phönix Maunheim Seckenhe im, das ſich bis jetzt ſehr gut hielt, ſollte am Sonntag auch gegen Käfertal ſiegen. Käfertal bot wohl gegen Brühl eine ſehr gute Leiſtung, es konnte ſich aber nicht durchſetzen. Brühl, das gegen Köfertal ſeinen erſten Sieg errang, wird wohl auch gegen Heddesheim ſiegen. Feudenheim hat aus drei Spielen nur einen Punkt finden folgende geholt. Die Mannſchaft iſt noch nicht recht in Schwung ge⸗ kommen. Wenn ſie am Sonnfag gegen Hockenheim gewinnen will, muß ſie ihre alte Form zeigen. 07 Mannheim muß ſich vor Weinheim, das Viernheim klar abfertigte, in acht nehmen. Ein Sieg von 07 iſt nicht unmöglich. Friedrichsfeld ſollte zu Hauſe gegen Neulußheim ſtegen können. Viernheim empfängt den Tabellenführer Phönix Mannheim. Der Ausgang dieſes Spieles iſt voll⸗ kommen offen. In Unter baden ⸗Weſt ſpielen: 95 Heidelberg— Eberbach Rohrbach— Limbach Neckarhauſen— Schwetzingen Plaukſtadt— Wiesloch Walldürn— Union Heidelberg 05 Heidelberg wird auf eigenem Platz gegen Eberbach wohl knapp gewinnen. Rohrbach wird durch einen Sieg über Limbach weiterhin ungeſchlagen an der Spitze bleiben Neckarhauſen iſt zu Hauſe geſährlich. Schwek⸗ zingen wird kaum um eine Niederlage herumkommen. Plankſtadt wird gegen Wies loch das beſſere Ende für ſich haben. Walldürn erhält Beſuch von Un lon Heidel⸗ berg, die noch kein Spiel gewinnen konnte. Sie wird vorausſichtlich auch in Walldürn ohne Punkte bleiben. — Der Fußballkampf Eugland— Kontinent am 26. Oktoder in London iſt endgültig geſichert In England werden die letzten Vorbereitungen betrieben. Die engliſche Mann⸗ ſchaft wird am 17. Oktober aufgeſtellt, das Länderſpiel gegen Wales am 22. Oktober gilt für ſie als letzte Probe, Piola, Italiens großer Fußball⸗Mittelſtürmer, wird für die Kontinent⸗Elf wahrſcheinlich nicht zur Verfügung ſtehen, da ihn ſeine im letzten Punkteſpiel erlittene Ver⸗ letzung zu einer Pauſe zwingt. Reichsſiegerweltbewerb im Rollſchnellaufen am 8. u. 9. X. in Nürnberg Am Samstag, den 8. und Sonntag, den 9. Oktober wird der Reichsſiegerwettbewerb im Rollſchuhſchnellaufen 1938 vom 1. Fußball⸗Club Nürnberg auf der Schnellaufbahn im Zabo ausgetragen. Der Rollſchuhſchnellaufſport krankt in Deutſchland an den Bahnverhältniſſen. Die Bahn im Zabo iſt die einzige Bahn, die bei einer Rundenlänge von 125 Meter überhöhte Kurven, wie ſie für den Rollſchuh⸗ ſchnellauf nötig ſind, aufweiſt. Größere Rundenſtrecken ſind auf den meiſten deutſchen Rollſchuhbahnen nicht zu erreichen, ſo daß man auch in dieſem Jahre wieder auf Nürnberg zurückgreifen mußte. Die Wettbewerbe für Männer ſehen vier Strecken vor, die den Strecken des Eisſchnellaufens gugeglichen ſind nämlich 500 Meter, 1500 Meter, 3000 Meter, 5000 Meter der Reichsſiegerwettbewerb für Frauen 500 Meter, 1500 Meter, 3000 Meter, außerdem wird ein Mannſchaftsrennen reichen intereſſanten Kämpfen kommen. 88 für Männer über 50 Runden und eins für Frauen über 30 Runden zum Austrag gelangen. Die Leiſtungen der deuiſchen Rollſchuh⸗Schnelläufer ſind in den letzten Jahren erheblich geſtiegen. Die Europameiſterin Lydia Wahl war bekanntlich bis vor kurzem noch Inhaberin dreier Welt⸗ rekorde und der bekannte Eisläufer Benno Faltermeir hatte im Rollſchuß⸗Schnellaufen ſekt feher ſeinen Lieblings ſport erblickt und wird auch in dieſem Jahr wieder dabei ſein, Benno Faltermeir hat bereits im vorigen Jahr die Würde eines Reichsſiegers im Rollſchuh⸗Schnellaufen erreichen können. Wenn nicht alles trügt, dürfte er auch in dieſen Johr wieder den Sieg davontragen. Aber auch der nuchs wird auf der Nürnberger Bahn zu Wort komm In allen deutſchen Gauen wird der Rollſchuh⸗Schnellauf ufgenommen; ſo dürfte es auch in Nürnberg zu zahl⸗ 3133 wü! mei nen sig! gen An von Bu geſd Jah vor mit getr erhe 8 Pre rin Lon Ton einz der! brit als Ent braf neh ſcher gegl ruh auf: hier Der Hoc Um dan per Mat liche noch Es nun oͤe Pfle 2 nen! inoi oͤruc wer! gabe S9 7,74 erho Beſſ Schi Aeg im vert 38 iele gen a ch et⸗ ten. nde el⸗ bird der die un⸗ piel obe. ird ung zer⸗ Samstag der Neuen Man — Welfrohsiofflmärkte freundlicher Vor einer wirischafilichen Beiriedung?— Allge- meine Enispannung Leichte Geschäftsbelebung internationalen Rohſtoffmärkte haben im September „der Dauer Her politiſchen Kriſe eine ſehr be⸗ werte Widerſtandsfähigkeit an den Tag gelegt. Zu ten Preisabſchlägen iſt es in kaum einem ein⸗ Belthandelsartikel gekommen, und die Schwankun⸗ in den kritiſchſten Tagen, erreichten, wie z. B. l en⸗ und an den Kautſchukmärkten, kein i Der Grund für dieſe Haltung em Fehlen ſchwacher Engagements wie überhaupt Umfang ſpekulativer Verpflichtungen zu ationale Verbraucherſchaft deckte ſchon nur ihren unmittelbaren Bedarf. Die Märkte lanciert, zumal die Erzeuger, vielfach geſtützt nale Produktions⸗ und Abſatzregelungen, ig erkennen ließen, zu den geltenden Preiſen mung Die bis auf Schilling geſtiegene Londoner Geldͤnotierung hat in⸗ hen bei nachlaſſenden Umſätzen einen Rückgang auf chilling erfahren. Die Welt⸗Weizenmärkte ſtanden im Zeichen fortgeſetzter Schwankungen. Die politiſche Entſpannung fand ihren lüsdruck in einem Nachlaſſen des zuvor belebten Export⸗ und in allgemeineren Abgaben. Beſonders die hen Märkte waren ſtärker abgeſchwächt. Die Auf⸗ amkeit wendet ſich fetzt vermehrt der Welt⸗Vorrats⸗ id den Saatenſtandsmeldungen aus der füsdlichen 0 zu. In Argentinien und Auſtralien deuten die gegen das Vorjahr vergrößerten Anbauflächen und die gün⸗ Wetterberichte auf einen großen Ertrag hin, was in ſchwächeren argentiniſchen Weizen⸗Notlerungen n Niederſchlag findet. Die Welt⸗Weizen⸗Erzeugung, ohne die Erträge in China und in der Sowjet⸗Union, wird amertkaniſchen Landwirtſchafts⸗Miniſterium auf 4340 der um rund 12 Prozent höher als im Vorfahre Da die europäiſchen Einfuhrländer in dieſem ber über gute Ernte⸗Erträge verfügen, bzw. ſich ich mit Ware eingedeckt haben, iſt vorläufig kaum zeren Neuanſchaffungen zu rechnen. Von Fulter⸗ eine Kleinigkeit mit gr getreide konnten ſich Roggen und Hafer erholen. Von Kolonialwaren lag nur Ceylon⸗Tee befeſtigt. Die Preis veränderungen der anderen Artikel waren ſehr ge⸗ ting. Unter Bevorzugnug beſſerer Vualitäten waren die Londoner Tee⸗Auktionen auf einen recht zuverſichtlichen Ton geſtimmt. Die Preisſteigerung erſtreckte ſich allerdings einzig auf Ceylon⸗Sorten, n erreicht haben, die ihren Vorjahresſtand wie⸗ während niederländiſch⸗indiſche und indiſche Qualitäten noch 7 bis 10 Prozent niedriger 9 im entſprechenden Vorfahreszeitraum notieren. Die Entſpannung der internationalen Lage bewirkte an den brafiltaniſchen Kaffee⸗Märkten, daß bei regerer Unter⸗ nehmungsluſt des amerikaniſchen Handels und braſiltani⸗ ſcher Firmen die anfänglichen Rückgänge ſchnell wieder aus⸗ geglichen werden konnten. Im Verlauf wurde das Geſchäft Wenn die hohen Ausfuhrziffern der letzten Zeit cht erhalten werden ſollen, ſo iſt die Vorbedingung hierfür die Beibehaltung des gegenwärtigen Preisſtandes. Der Londoner Zucker⸗Markt zog während der politiſchen Hochſpannung von Bedarſs⸗ und Meinungskäufen Nutzen. Um die September/ Oktober⸗Wende gaben die Terminpreiſe dann leicht nach. Immerhin liegen die entfernten Sichten der Saldo kaum verändert. Der internationale Kakao⸗ Markt war zeitweiſe etwas williger veranlagt. Die reich⸗ liche Marktperſorgung iſt der Hauptgrund für die bislang noch zu beobachtende Zurückhaltung von Verbraucherſeite. Es iſt zu hoffen, daß der Kakabhandel an der Goldküſte nun wieder in normale Bahnen gelenkt wird, damit ſich die Verhältniſſe, die zu dem Streik der Eingeborenen⸗ Pflanzer geführt haben, nicht wiederholen. ie Faſerſtoff⸗Märkte lagen freundlicher, jedoch ohne enswerte Preisbeſſerungen. Nur amerikaniſche und che Baumwollen ſtanden noch unter leichtem Abgabe⸗ druck. Der durch das Münchener Friedens⸗ und Aufbau⸗ werk geſchaffene wirtſchaftsfriedliche Ausblick hat die Ab⸗ beneigung in amerikaniſcher Faſer kleiner werden laſſen. Sh keunte ſich Us A⸗Termin⸗Baumwolle von ihrem mik Cents erreichten Tiefſtande inzwiſchen auf 797 Cents etholen. Die ſehr angeſpannte ſtatiſtiſche Lage dürfte eine Veſſerung erfahren, ſobald die dem Welthandel auferlegten Schrantlen einen ſtufenweiſen Abbau erfahren werden. Aegyptiſche Baumwollſorten lagen etwas feſter, und zwar im Hinblick auf den durch das Eindringen des Nilwaſſers hekurſachten größeren Schaden. Das in den letzten Wochen lebhaftere Bedarfsgeſchäft auf den auſtraliſchen Woll⸗ Auktionen hatte auch eine Erholung der Preiſe von ihrem Mitte September zu verzeihnenden Tiefſtand zur Folge. Von der neu geſchaffenen Lage dürften künftig am eheſten Mering⸗Wollen Nutzen ziehen, die verhältnismäßig billig ind. In Süd⸗Afrika hat die neue Woll⸗Saiſon gleichfalls voll eingeſetzt. Unter den kaufenden Ländern bemerkte nan England, Frankreich, Deutſchland ſowie Italien. Die ell drel Monaten erreichte Stabilitöt der Rohſeitenpreiſe gletet unter den jetzigen wirſchaftlichen Verhältniſſen die gewähr für eine mindeſtens ebenſo befriedigende Entwick⸗ zung. Abzuwarten bleibt, ob und wann die amerikaniſche Jabrik mit größeren Neuanſchaffungen von japaniſcher Nalurſeide hervortreten wird. Das kaufintereſſe an Jen Rohjute⸗Märkten iſt von neuem im Steigen begriffen. Die Preiſe neigen zum Anziehen. Die Arbeitszeit⸗Einſchrͤn⸗ kung in der indiſchen Jute⸗Induſtrie, le gleichbedeutend mt einer Erzeugungsbeſchränkung iſt, iſt Ende September ür alle Werke verbindlich in Kraft getreten. Gleichzeitig nd die Preiſe für Kalkutta⸗Fabrikate kräftig heraufgeſetzt worden. Man erwartet hiervon günſtige Auswirkungen guch auf die europälſche verarbeitende Induſtrie. Die reſt⸗ lichen Beſtände an Ruſſen⸗Flachs, über die der Handel noch berfügt, werden mit 53 Goldpfund Bafis 4. Gruppe eif Gent angeboten. Die allgemeine Stimmung iſt feſt. Dies geägt ſich namentlich bei weſteuropäiſchen Flächſen aus. Die Aulieſerungen in dieſen Herkünften werden erſt im Laufe der nüchſten Wochen weſentlich zunehmen. Die in der zweiten September⸗Hälfte auflebende Nachfrage nach oſt⸗ Airikaniſchem Stſal führte zu einer Erholung der Lon⸗ duner Nolſerung von 1594 auf knapp 18 Pfund, dem dann wieder eine Reaktion auf 17 pfund folgte. Manila⸗Hanf ag, demgegenüber ruhiger, aber ſchließlich von 19“ auf % Ffund erholt. Hierbei ſpielt die Hoffnung auf ein Wiedererwachen der lange Zeit zurückgedämmten Nach⸗ frage aus den Vereinigten Stgaten eine wichtige Rolle. Die Lage am Kautſchuk⸗Markt war durch ſtärkere Schwankungen gekennzei hnet. So gab die Londoner Notiz übe September auf 775 Pence nach, um ſich zuletzt erneuf aufs 4 Pence zu befeſtigen. Durch die Glattſtellung ſchwa⸗ her Positionen hat der Markt an innerer Feſtigkeit ge⸗ meinten. In den letzten Tagen kamen amerkkaniſche, feſt⸗ uiſche und engliſche Verbraucher mit neuen Käufen an en Markt. Mit der politiſchen Befriedigung iſt ein wich⸗ iges Moment, das einer Ausweltung des Welt⸗Kautſchuk⸗ erhrauchs bisher entgegenſtand, ortgefallen. Der neue Aſſchwung, der ſich in der is A⸗Automobil⸗eenduſtrie cen jetzt für das nächſte Jahr ankfündigt, und ole g ſtei⸗ heren neuen Verwendungsmiglichkeiten des Kautſchuks Akten ben die zu erwartende günſtige Entwicklung des ikels. 5 Am Metallmarkt ſtanden Blei und Zink mit Kurs⸗ elerungen bis zu 8 v. H. an der Spitze. Trotz der poli⸗ hen Entſpannung konnte von einem eigentlichen Rück⸗ aß keine Rede ſein, da das aus Gewinnmitnahmen dammende Material auf leicht ermäßigter Baſis beim Ver⸗ käuch glatt Unterkunft ſand. Nach einer gewiſſen Ueber⸗ gangszeit wird man mit neuen Käufen ſeitens der inter⸗ untionglen Verbraucherſchaft zu rechnen haben die dies⸗ mal ſſcherlich auf längere Sicht eingegangen werden dürf⸗ ien. Kupfer, das in hohem Grade auch ein friedenswich⸗ liges Metall iſt, müßte bauptſälich aus dem für Lie Ver⸗ elllaten Staaten mit Zeſtimmtheit erwarteten Wirtſchafts⸗ aufſchwung Nutzen ziehen. Die Ausſichten für einen wei⸗ 8 — 466 heimer Zeitung teren Abbau der amerikaniſchen Kupferbeſtände, die ſich ſeit Mai von 370000 Tonnen auf 315 000 Tonnen ver⸗ ringert haben, ſind günſtige. Der Zinn⸗Markt konnte ſich Ende September der vom Internationalen Zinn⸗Komitee erſtrebten Preisgrenze in Höhe von 200 Pfund ſtark nähern. Hierzu trugen die weſentlich gebeſſerten Hoff⸗ nungen auf ein zunehmendes Neugeſchäft ſeitens der amerikaniſchen Verarbeiter, ſowie der günſtigere Ausfall der Zinn⸗Statiſtik für den September bei. Die Blei⸗ Preiſe bewegten ſich in London zuletzt unterhalb der 16⸗Pfund⸗Grenze. Nähere Einzelheiten über die geplante Einſchränkung der Blei⸗Produktion ſind bisher nicht be⸗ kannt geworden. Der Verſuch, auch Mexiko in die Front der Blei⸗Reſtriktionsländer einzubeziehen, Fürfte bei der bekannten Einſtellung der mexikaniſchen Regierung auf erhebliche Schwierigkeiten ſtoßen. Der Zink⸗Mark 0 gut wie völlig im Schlepptau des Blei⸗Marktes. Dauer der Zeit wird aber der Fortfall der politiſchen Spannungen gerade dem Zink⸗Markt durch eine Hebung des Verbrauchs zugute kommen, abgeſehen davon, daß ouch der jetzige Preisſtand verbrauchsanregend wirken ſollte. lag ſo Auf die Deuischer Warenkredif von 150 Millionen Mark an die Türkei Ueber die Verhandlungen, die Reichswirtſchaftsminiſter Funk in Ankora mit dem türkiſchen Wirtſchaftsminiſter Keſebir geführt hat, wurde folgender Bericht ausgegeben: Bei den Beſprechungen, die in den letzten Tagen zwi⸗ ſchen dem Reichswirtſchoftsminiſter und dem türkiſchen Wirtſchaftsminiſter geführt wurden, ſind die Grundlagen für einen von Deutſchland an die Türkei einzuräumenden Kredit in Höhe von 150 Millionen J feſtgelegt worden. Dieſer Kredit ſoll zur Bezahlung von Aufträgen indu⸗ ſtrieller und militäriſcher Natur ſowie von Beſtellungen auf den Gebieten der öffentlichen Arbeiten und onderes mehr Verwendung finden. Die für die Durchführung eines ſolchen Abkommens erforderlichen Einzelbeſtimmun⸗ gen werden im Einvernehmen zwiſchen den beiden Regie⸗ rungen feſtgeſetzt werden. „Etehama“ Rauchtabak⸗Fabrik Ach, Mannheim. Der Abſchluß für 1937 weiſt einen Neuverluſt von 378/ aus, wodurch ſich der Geſamtverluſt des Unternehmens auf 1360 J ſtellt. * Hüttenwerke Siegerland A.— Stillegung des Wei⸗ denauer Werkes. Die zum Konzern Ver. Stahlwerke ge⸗ hörende Hüttenwerke Siegerland Ach hat ihr Werk Wei⸗ denau ſtillgelegt. Es handelt ſich um ein veraltetes Werk, das ſowohl in bezug auf Einrichtung als auch auf Bau⸗ lichkeiten den Anforderungen nicht mehr entſprach. Es ſoll abgeriſſen werden, das dadurch gewonnene Gebiet wird für Wohnungsbauten verwandt werden. Die zuletzt noch be⸗ ſchäftigten ca. 200 Facharbeiter ſind anderweitig unter⸗ gebracht worden. * Allianz⸗ und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im September wurden bei der Allianz⸗ und Stuttgarter Lebens verſicherungsbank Ac in der Großlebensverſiche⸗ rung 31 Mill./ Verſicherungsſumme beantrogt, in der Kleinlebensverſicherung und Gruppenverſicherung 13 Mill. Verſicherungsſumme, ſo doß der Antragszugang des Monats insgeſamt 44 Mill. J Verſicherungsſumme beträgt. * Die Krefelder Seiden⸗ und Samtinduſtrie im Sep⸗ tember. In der Seideninduſtrie war das Geſchäft keines⸗ wegs der ſonſt üblichen Salſon entſprechend. Die Export⸗ aufträge wurden vereinbarungsgemäß abgewickelt, neue ließen ſich ſchwer tätigen. Mit Entſpannung der politiſchen Lage dürfte ein beſſeres Geſchäft zu erwarten ſein. In der Damenkleiderinduſtrie war der Auftragseingang eini⸗ germaßen befriedigend. Die in der zweiten Hälfte Auguſt einſetzende Belebung des Geſchäftes in der Krawatten⸗ ſtoffinduſtrie hielt weiterhin an, ſo daß der Auftragsaus⸗ fall der Vormonate zum großen Tetl aufgeholt werden konnte. In der Schirmſtoffin duſtrie hat ſich das Geſchäft infolge des regneriſchen Wetters weiter belebt. Der Auf⸗ tragseingang kann als befriedigend bezeichnet werden. Da ſich in den vorhergehenden Monaten ein größeres Lager angeſammelt hatte, konnten die Aufträge ſofort ausgefühet werden. Die Samt⸗ und Plüſchwebereien hatten eine wei⸗ tere ſaiſonmäßig bedingte Belebung des Geſchäfts aufzu⸗ weiſen. Die Plüſchinduſtrie konnte teilweiſe eine anhal⸗ tende Steigerung des Exports aufweiſen, während der Auftragseingang in Plüſchen für den weſtafrikaniſchen Markt ſehr zu wünſchen übrig ließ. Der Auftragsein⸗ gang in der Krawatteninduſtrie überſtieg weſentlich den, der in der gleichen Berichtszeit des Vorjahres getätigt worden iſt. Teilweiſe mußte mit Ueberſtunden gearbeitet werden. Es wird über einen Mangel an tüchtigem Nach⸗ wuchs geklagt. » Reichstagung der 885 Winzer. Vom 11. bis 13. Oktober findet in Frankfurt a. M. die Reichstagung der Fachſchaft Winzer im Reichsnährſtand ſtatt, die ſämt⸗ liche im Weinbau tätigen Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder umfaßt. Es iſt für Frankfurt, als der Gauhauptſtadt des rhein⸗mainiſchen Weinbaugebietes, von beſonderer Bedeutung, daß ſie zum erſten Male dieſe Ta⸗ gung der deutſchen Winzerſchaft in ihren Mauern beher⸗ bergen kann. Ein beſonderes Intereſſe gewinnt die Reichs⸗ tagung der Fachſchaft Winzer dadurch, duß an ihr auch zum erſten Male die Vertreter des Weinbauerntums der Oſt⸗ mark teilnehmen. Die Reichstagung wird am 11. Oktober in dem hiſtoriſchen Weinhaus„Zum Luthereck“ einen ſtim⸗ mungsvollen Rahmen finden. Am Vormittag des 2. Okto⸗ ber werden die Teilnehmer von Oberbürgermeiſter Staats⸗ rat Dr. Krebs im Römer empfangen. Der Donnerstag, 13. Oktober, führt die Tagungstellnehmer dann in einer Lehrfahrt durch den Rheingau und Rheinheſſen. * Engliſche 3 rfragen.— Konferenz der engliſchen Handelskammern einberufen. Eine Konferenz der eng⸗ liſchen Handelskammern iſt für den 19. Oktober nach Lon⸗ don einberufen worden. Es ſollen Maßnahmen zur Ver⸗ ringerung der engliſchen Einfuhr aus den Ländern be⸗ raten werden, die im Verhältnis zu ihrer Ausfuhr nah England nur wenig an der engliſchen Ausfuhr beteiligt ſind. Wie der Präſident der engliſchen Handelskammern, Sir Charles Granville⸗Gibſon, am Donnerstag in einer Rede in Glasgow ausführte, beſteht ein Miß verhältnis zwiſchen der Einfuhr und Ausfuhr beſonders in den eng⸗ liſch⸗ſowjetruſſiſchen Handels beziehungen. Während Eug⸗ lands Einfuhr aus der Sowjetunion an Rohſtoffen den Betrag von 20 Millionen Pfund(rund 250 Millionen) im Jahr erreiche, nehme Sowjetrußland engliſche Fertlg⸗ waren nur in einer Höhe von 3% Millionen Pfund ab, In Zukunft müſſe für die geſamte britiſche Außenhandelspolitik der Grundſatz gelten, daß diejenigen Länder, von denen England Rohſtoffe kaufe, auch einen entſprechenden Anteil an engliſchen 11 85 waren abnehmen müßten. Sir Charles Granville⸗Gibſon berührte dann die engliſch⸗ auſtraliſchen Handelsbeziehungen, derentwegen drei auſtra⸗ liſche Miniſter im Laufe des Sommers lange Verhand⸗ lungen in London geführt hätten, ohne daß bisher ein be⸗ friedigendes Ergebnis zuſtandegekommen ſei. Er trat für eine Reviſion des Vertrages von Ottawa ein, der vou Auſtralien nicht in der vorgeſehenen Art und Weiſe durch⸗ eführt worden ſei. Im übrigen bezeichnete Sir Charles ranville⸗Gibſon die Verträge mit den Kolonien und den Dominien als die natürlichen Bahnen, in denen der eng⸗ liſche Handel ſeine Entwicklung ſuchen müſſe. Dieſen Weg müſſe man gehen, auch wenn er dem Grundſatz des Frei⸗ handels entgegengeſetzt ſei. Denn dies ſei die einzige Möglichkeit, wenn die Welt ihre Fertigwaren ſelbſt her⸗ ſtellen wolle und die Waren nicht kaufe wolle, die England auszuführen wünſcht.“ * Java⸗Tabakeinſchreibung in Rotterdam.— Feſt. Am Freitag fand in Rotterdam die 8. Java⸗Tabakeinſchreibung bei lebhaftem Handel ſtatt. Es kamen 16 810 Ballen Be⸗ ſoekt und 589 Ballen Kedoe auf den Markt. Obgleich die Qualität durchweg weniger gut war, war die Stimmung ziemlich feſt. Beſſere Sorten wurden ſehr gut bezahlt, teil⸗ weiſe bis zu 50 v. H. über der Schätzung. Als Käufer trat in erſter Linſe der niederländiſche Handel auf. Auch Deutſchland kaufte verſchledene kleinere Partien. * Italieniſche Konkurrenz für deutſche Muſikinſtrumente. Den meiſten Zweigen der deutſchen Muſikinduſtrde hat auch das 3. Quartal ein nur wenig befriedigendes Geſchäft ge⸗ bracht. Nach Ausführung der alten Beſtellungen fehlte es. den Hand⸗ und Mundharmonika⸗Fabriken an Beſchäftigung. Die Folge davon war, daß ſich, wie die Sächſiſche Staats⸗ bank feſtſtellt, in faſt allen Betrieben die Kurzarbeit nicht nehr vermei ließ. auf die Leipziger Herbſtmeſſe geſetzten Erwartungen haben ſich nicht erfüllt. Erſt neuer⸗ din ſcheint ſich im Zuſammenhang mit dem Weihnachts⸗ geſchäft eine leichte Belebung anzubahnen, doch müſſen die Betriebe zunächſt ihre erheblichen Beſtände verkaufen. Sehr ruhig war das Auslandsgeſchäft. Aufträge aus England liefen nur ſehr ſpärlich ein. Die italieniſche Konkurrenz ſcheint dort mit ihren Piono⸗Akkordeons ſtark Fuß gefaßt zu haben. Auch in USA iſt der Wettbewerb der Italiener en Die zu ſpüren. In der Zupfinſtrumenten⸗Induſtrie ſcheint ſich ein weiterer Rückgang nicht aufhalten zu laſſen, dagegen hatten Blasinſtrumente einen verhältnismäßig lebhaften tsgang. * Belgien legt eine Losanleihe auf. Die belgiſche Regie⸗ rung legt ab 17. Oktober eine Losanleihe in Höhe von i killtarde Franken zur Zeichnung auf. Der Ertrag he iſt zur Deckung des Fehlbetrages im außer⸗ im weſentlichen digung zurückgeht. den erſten zehn ordentlichen Stagtshaushalt beſtimmt, der di isgaben für die Landesvertei Die Verzinſung der Losanteile beträ hren 3% v.., von da an 4½ v. H. Waren und Märkte Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Midgl.(Schluß) Oktober(38) Nov. 473; Dez. 475, Jan.(39) 477; Febr. 478; März F April 481; Mat, Juni je 4 Juli, Auguſt, Sept., „je 483; Dez. 485; Jan) 486; März 489; Mai 491; Juli 493; Tendenz ſtetig. L Leinölnotierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ j (40 9 d o Leinſgat Pl. per Okt. 11/6; Leinſaat Klk. per Okt. 12,0 Bombay per Okt. 12,25; Leinſaatöl loko 23,0; Okt. 7 F Nov.⸗Dez. 2,9; Baumwollöl ägypt. 19,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Okt.— Neuyork: Terp. 86.0 Savannah: Terp. 21,0. Berliner Metallnotierungen vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 60,50; Standardkupfer 54,75 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 19,25 nom.; Origtnalhütteurohzink ab norddeutſche Statlonen und Standardzink ſe 18,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. tn Blöcken 133; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137“— Fein⸗Silber ſe Kilo 36,70 39,70 l. * Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche. Reichsanzeiger veröffentlichten Berichten der beamteten Tierärzte waren am 1. Oktober im Reichsgebiet ohne Oeſterreich von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen: 693(am 15. September 1938: 708) Kreiſe mit 10 496(12 773) Gemeinden und 72 882(100 997) Gehöften. Für die Ge⸗ meinden ergibt ſich in der Berichtszeit ein Neuzugang von 1873(1873) und für die Gehöfte ein ſolcher von 31 084 (35 350). In Preußen waren am Stichtag befallen 369 Kreiſe mit 5753 Gemeinden und 31 468 Gehöften, davon neu 1197 Gemeinden mit 14 762 Gehöften. Für Bayern ſind die Zahlen: 165 Kreiſe, 1988 Gemeinden, 17 510 Gehöfte, davon neu 282 Gemeinden mit 8370 Gehöften.— Für das Land Oeſterreich werden über den Stand am 15. Septem⸗ ber d. J. folgende Zahlen mitgeteilt: Befallen insgeſamt 45(am 1. September: 46) Kreiſe mit 454(399) Gemein⸗ den und 8569(7792) Gehöften, davon neu 131(132) Gemein⸗ den mit 2814(369) Gehöften. * Neue Preisregelung für Bananen. In Ergänzung eines Runderlaſſes des Reichskommiſſars für die Preis⸗ bildung über Preisregelung für Bananen vom 16. Februar 1938 wird nunmehr beſtimmt, daß der Einzelhändler, der Bananen büſchelweiſe(mit Stamm) einkauft und dieſe vom Stamm an den Verbraucher abgibt, berechtigt iſt, zur Ab⸗ geltung der durch den Stamm entſtehenden Verluſte an Stelle der bisher zugebilligten Bruttehöchſtverdienſtſpanne von 40 v. H. eine ſolche von insgeſamt 50 v. H. zu be⸗ rechnen. Nach den im *Die Metallkurspreiſe wurden wie folat geändert: NW* RM 626 625 RM 626 625 e 100 K in Kraft ab in Kraft ab f eee e Alum. n. leg.] 133137 133137[ Bronzeleg. 84% 87 83-86 do, Legier 5 5861 Meuſtlberleg.54½ 57 54—50½ Blei nicht leg.]! 17 10% Nickel n. leg.] 236—246 236246 Hartblei 19%- 21½ Bint fein. 20¼—227¼ 20. 22 Kupfer n. leg 50 61˙ do roh 16¼ 18% 16/18 Meſſingleg 42 44 Zinn n. leg. 244 254 238 248 Rotguß leg. 58½— 61[Banka ⸗Zir en 256 265250260 *Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Oktober für eine Unze Feingold 145 ſh 0 d= 86,8188 /, für ein Gramm Feingold demnach 55,9423 Pence 2,7919 ,. Am 7. Oktober wurde in London Gold im Werte von 1441000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 145 ſh pro Unze fein verkauft. Hamburger Kaffee- Termin-Nofſſerungen Amtliche Notierung für 1 Kg. netto n Reichspfennig, unverzoll! i Baſſs Prſme Santos(Kontrakt 1) Rhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 7. Oktober. Die Abenoͤbörſe brachte eine leichte G Die Kursentwicklung ergab einen freun Geſchäft non Bedeutung entwickelte ſich aber nur Hauptwerten. Am Montanmarkt Stahlverein .), Buderus 111,50, Hoeſch 112,50(je plus mann 110,25. Von Chemiewerten JG Farben aber Metallgeſellſchaft 129,5(plus 1,5), Ver, 171(plus). Banken unverändert; D Dresdner Bank 10956, Commerzbank 110,75. papieren Geffürel 141(plus 1,5), RWe 140(je plus), Felten 136(plus 4 ſind zu erwähnen: Lindes Eismaſchinen mit 172 um 4 v. erhöht. Rheinmetall 129,50, Eßlinger 105,50(je plus! 15 „Licht u. Demag 145(plus), aber Moenus 125(—), xt⸗ mann u. Braun unv. 128. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft ruhif bonds wurden zu 123 gefragt, und im Freiver 0 0 neben Kommunal⸗Umſchuldung zu unverändert 94, 5 allem Wiederaufbauzuſchläge zu 81,25 vermehrtes Intereſſe Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Okt. Weizen(in Hfl. per 100 Kilt) Nov. März 3,87; Mai 3,97.— Mais lin 2000 Kilo) Nov. 88,50; Jan. 86; März 86,25; Mai Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ho Stand. 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. 7 10— 10 Uhr 30 6 10.— 2 Uhr 15 Termine f 1 Brie Geld] bez. Brief] Geld bez. r, i 8 Nov..85.75**.85.75 21 Dez..75.70 9.75.70 755 Januar.85.75*.85.75* Februar.95.85 1.95.85 510 März.00.90..00.90 4 April.10.00**.10.00 482 Mat 4,20 4,10 425 4,1 Junt.25.15. 430 42090 Juli.35.25* 4% H. Auguſt.40.30 1.40 430 8 Sept. 4,45.35* 4,45 4,35 0 Berliner amfliche Nofierungen Weixen märk. Wintergerste klafer märk. 0 Berlin 75½7 205 zeil. fr. Berl. Berl. 4649 Futterwz Bl 80 5 märk. Stat. Erzen pr. 5 4 Roggen märt. 187 Azeil. fr Berl... Weizenmehl 10 Braugerste märk. Stat„ Erzeugerpr. 12 neu frei Berl. 405 14 mär k. Stat. 1 ind'gerat fr. Bl.. Roggenmehl! gute, frei Berl märk. Stat. 755 Erzeugerpr 12 mürk. Stat Futterg. 59/0 163 13 Biktoria⸗Erbſen 34. /38,.— Sera dellg 3„„ Kleine Erbſen. 33,—/½35 Leinkuchen ab Hambg 16.33 incl. 4,0 Futter⸗Erbſen 24,26. Erdnußkuchen ab og 15.83.30 Peluſchken 26,28, Erdnußkuchenmeh! 17.33 Ackerbohnen. 23.24.50[ Trockenſchnitzel.58 Wicken deutſch.„. 20, 28.— Soyabobnſchrot aßbgſ 15.53.60 Futter. ab Stetiin 15,93 6 Lupinen blau Kartoffelflocken Stolpe 2 1617 gelb. 21. /½22.50 ab Berlin Geid- und Devisenmarkt Paris, 7. Oktober.(Schluß amtlich London 178.92 Belgien 639.75 Oslo 000,50 Neuyork 3734,— Schweiz 850,75 Stockholm 924.— Berlin 1494.— Kopenhagen 800,50 Svanſen 5 Italien 190,40 Holland 2130,75 Warſchau 701.— London, 7. Oktober.(Schluß amtlich). 28 15 Neuyork 478,93 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 482,50 Helſingfors 226,84 Sch angha 0 862 Amſterdam 880,87 Budapeſt 2425, Nokobhama 2 5 Paxis 178,91 Belgrad 214,— Auſtralien 15, Vrlüſſel 2835,50 Sofla 405, Mexiko* Italien 9106,.—] Moskau 2535, Montevideo 1987, Berlin 1196,—] Rumänten 600, Valnaraiſo 120,0 Schweiz 2107,50] Konſtantin 600.— Buenos Spanien 2 Athen 348.— auf London 1905,— Kopenbagen 2142,22 Warſck an 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1941,25 Auenosdlires 1895, Oslo 1990,— Rid de Jan. 293.— Melalle Hamburger metallnotſerungen vom 7. Oktober Bauca- u. ief Ge 1 etralts zin Arief Geld Artefſ cendſBrteffGeld Hünenrohzunt p. 100 9) 18.25 18 58 Januar 54, 75/54.75/200,0 260,0] Feinſilber(R per kg). 39,70 30 7) Februan 517554. 250,0 260,0[ Feingold(us per g)..84 2,70 März 54,7554, 75200,0260,0[ Ait⸗Platin(Abfälle) April EV Etreapr. Hull per g. 2,70 2,90 Mai 9. Techn reines Platin Jun 7 Detailpr.(RM per g 3,850 Juli n Auguſt e Loco Abl. Septembeiſ„.. Antimon Regules chineſ. Oktober 54, 7554, 75/260, 0 260,0 per io)„ 46, 45, Novembe 54.7554, 75260,0 260,0 Queckſilber(Eper Flaſche/.. 70,50 Dezember 54,7554, 75 200,0 260,0 Wolframerz chinef. in, 64.— Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Auch an der heutigen Börſe war das Berggeſchäft für Verladen ab Kanalaſtationen ziemlich rege. Ebenſo waren die Auforderungen für zu Tal ſehr lebhaft. Die Frachten 155 Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unver⸗ ändert. 7 10 10 Uhr.10 12.80 Uhr Brie Geld bezahlt Br tef Geld bezahlt Dezember 31 20— 3¹ 20— März. 31 29— 31 20— Ma! 31 20— 31 20— Ni 20— 31 20— September„31 29— 3¹ 29— Direktor i.., Herr im Alter von 69 jahren. zu genieben. Abteilung in Schwetzingen. Nach kurzem Leiden verschied am 7. Oktober 1938 unser langjähriger Friedrid Winter Nur wenige Monate war es ihm vergönnt, den wohlverdienten Ruhestand Der Entschlafene war lange jabre Vorstand der mit uns vereinigten Brauéerei zum Zähringer Löwen in Schwetzingen und zuletzt Leiter unserer Durch seine Talkraft und seine umfassenden Berufskenntnisse wurde ihm allseitiges Vertrauen entgegengebracht; ebenso Verstand er es, sich die Freundschaft aller seiner Mitarbeiter zu erwerben. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Mannheim, den 8. Oktober 1938. Betriebslübrer und Gelolgschalt der Eichbaum- Merger- Brauereien.-G. in Brief- und Karten form fertigen wir gut und billig in wenigen Stunden an DRUCKERFT DR. HAAS Seite Oktober 1938 Nummer 468 nser heutiges Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Uta- palast Q ö. 3 Sonder- Vorstellungen Samstag, 8. Des großen Hog berprengekröntebfafüim 9e gen Dedetholen ergreifend- begeisternd . Dr In 1 15 U 1 Dienstag, II. Oktober] nur nachi- 1 Fil m Plog 72 m m 0* a 2 0 1 2* Mittuochi, Ig. Oktobes mittags 8 Bonnerstag, Id. Oętober].00 Ur ine entzü Erstaufführung des neuen mit Spann 2 Spa 12 ellungen 5 Märchen tonfilms g. b 7, 1 blen 55 5 5 der. 11 2 L jeher Film! Heute Samitag u. 0 nerstock⸗ G. Alen be im Tlerteich A L Akers neuer. gem Engadin morgen Sonnig abend: 17 Uhr nude Krenl. albert Na Kulturliim e 8 Ui evesbriete dee ba e e 8 i E. cant gust 2 5 Sonntag 200 10 René Clalit's HMleislerberx 81 .20.25.25 1 sugelassen! gamsteg:— 151 Tag!; Fur jugend 0 eee letz 5 1 60 2 4 U 80 ac er, cate- Restaurant Zeughaus 0 5 + A Nenzeller Fritz aner: D 4, 13 em Zeughauspletz. Rut 220 23 D 4. 15— Heli Fin 1t 6 11 7 J 7 8 318 I cemütiiches Famlllen-Cate 8 eee samstag und Sonntas Verlängerung 5 30— Sonntag:.⁰⁰ Bayerischer Nef assen! . Heinrich deorge S das ee 8 wege z 4 capfrol“ e 5 1 Neckatstodt. Aus schen des bekannten 755 s E17 Georg Alexander paul Henkels meister Zwirn guten.— 1 ef 1 ks ſadet ein 8 i e= W. 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