Erſcheluungs we lſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreise: Frel Haus monatlich.0 Mk usd 62 Pia Trägerlohn. in unteren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voß.70 Mk einſchl 30 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pia Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr 12. Kronvrinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtt 18, Le feiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I..0. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗conto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich ertellte Aufträge Seit Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimetergetle 50 Pfenntg Für Familien und Nletnanzeſaen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlen Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſttmmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 11. Oktober 1938 49. Jahrgang— Nr. 47 2 1 Das Ende des Einmarſches- Anſachliche Kritik an der Führerrede der Dank für das Vefreiungswerk Mir waren entſchloſſen, eher zu ſterben, als unſer Deutſchtum zu verlieren!“ adnb. Berlin, 11. Oktober. Konrad Henlein hat aus Reichenberg im Sudeten⸗ gan an den Führer und Reichskanzler das nach⸗ ſtehende Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Mit dem heutigen Tage haben die deutſchen Truppen die Beſetzung des ſudetendeutſchen Gebietes beendet. Von den Bergen des Sudetenlandes bren⸗ nen die Freudenfeuer. Das Land, das Schwert und Pflug unſerer Väter zu unſerer Heimat gemacht haben, ſteht nun unter dem Schutze der Waffen der 80 Millionen des großen Deutſchen Reiches. So wie wir immer deutſch waren, ſo waren wir immer ent⸗ ſchloſen, eher zu ſterben, als unſer Deutſchtum zu verlieren. Ihrem herrlichen Werke, mein Führer, danken wir heute die Gewiß⸗ heit, daß wir nicht untergehen werden, ſondern weiter berufen ſind, als deutſche Macht im Oſten ge⸗ meinſam mit dem ganzen deutſchen Volke den Sie⸗ gesweg in die Zukunft anzutreten. Für das ge⸗ ſamte Sudetendeutſchtum ſprechen in dieſen Stunden die Tauſende, die an der heutigen Kundgebung in Gäblonz teilnehmen. In tiefſter Dankbarkeit grüßen ſie ihren Führer. ö Heil mein Führer! Konrad Heulein.“ War ſie nicht klar genug? 1 Zſchechenkrone 12 Reichsyfennig dnb. Berlin, 11. Oktober. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring, hat über die Einführung der Reichsmarkwährung in den ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten am 10. Oktober folgende Verordnung erlaſſen: 8 1. Geſetzliches Zahlungsmittel in den ſudetendeut⸗ ſchen Gebieten iſt neben der tſchecho⸗ſlowakiſchen Krone die Reichsmark. Eine tſchecho⸗flowakiſche Krone iſt gleich 12 Reichspfennig. 2. Der Reichswirtſchaftsminiſter erläßt die zur Er⸗ gänzung und Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen Vorſchriften. 8 3. Dieſe Verordnung tritt am 11. Oktober 1938 in Kraft. Der Umrechnungskurs iſt abweichend vom Deviſenkurs, der rund 8,7 Pfg. für die Krone beträgt, auf 12 Pfg. für die Krone ſeſtgeſetzt worden, in der Abſicht, die ſudetendeutſche Wirtſchaft auf einer ge⸗ funden Grundlage in das Reich einzugliedern. Durch das gewählte Umtauſchverhältuts ſollen Preisſteige⸗ rungen in den ſudetendeutſchen Gebieten vermieden werden. mmer noch Diskuſſion um die Führerrede Paris und Neuyork zeichnen ſich nach wie vor durch mangelndes Verſtänonis aus adnb Waſhington, 11. Oktober. Die Rede des Führers in Saarbrücken wird von allen Blättern in vollem Wortlaut abgedruckt. Da⸗ bei fehlt es nicht an Verſuchen, insbeſondere auch auf Seiten von Nachrichtenagenturen und Rundfunk⸗ ſprechern, die klaren Worte des Führers in ihr Gegenteil zu verdrehen und üble Hetze zu treiben. Korrekt iſt lediglich die„New York Times“, in der Toliſchus die ſtaatsmänniſchen Erklärungen Adolf 5 05 über ſeinen Friedenswillen gebührend her⸗ orhebt. Naive Fragen der Pariſer Preſſe anb. Paris, 11. Oktober. Die Saarbrücker Rede des Führers wird auch von den Montagabendblättern weiterhin eingehend kommentiert. Man weiſt beſonders auf die ironiſche Schärfe hin, mit der Adolf Hitler von gewiſſen eng⸗ lichen Politikern geſprochen habe. 0 In dieſem Zſammenhang veröffentlichen die Pa⸗ riſer Zeitungen engliſche Preſſeſtimmen. Der Leit⸗ arkikler des„Intranſigeant“ fragt naiv, wann hätte England jemals Deutſchland wie ein Baby behan⸗ delt, das eine engliſche Amme nötig hätte? und wann hätte ſich England je in innerdeutſche Angelegen⸗ heiten gemiſcht? Die Blätter zeigen ſich im übrigen pikiert, daß in Saarbrücken deutſch geſprochen wurde und man ſich auf Grund 20jähriger ſchlechter Erfay⸗ rungen mit außenpolitiſchem Entgegenkommen zu⸗ rückhielt. „Eine ausgeſprochen friedliche Haltung dnb Warſchau, 11. Oktober. Mit der Rede des Führers befaßt ſich der rechts eingeſtellte oppoſitionelle„Dziennik Narodovy“ am Dienstag ausführlich. Er ſchreibt, die Rede Adolf Hitlers in Saarbrücken werde, ungeachtet deſſen, was verſchiedene franzöſiſche und engliſche Blätter ſchreiben, von einer aus geſprochen fried⸗ lichen Haltung gekennzeichnet. Scharfe Wen⸗ dungen ſeien weniger an die Adreſſen der Staaten und ihre amtliche Politik gefallen, als an die Adreſſe des internationalen Lagers, das eine kriegeriſche Ideologie vertrete und die europäiſche Politik den eigenen Zielen gewaltſam anpaſſen möchte. 5 Der Führer bei ſeiner Rede auf dem Saarbrückener Befreiungsſeld. F 8. 4 (Preſſe⸗Boffmann, Zonder⸗Multtolex⸗.) jungen Sudetendeutſchen, die aus dem tſchechiſchen armt dieſe Mutter ihren Sohn, über deſſen Schickſol dae reren pee 1 Eine der ſchwierigſten Aufgaben hei der Beſetzung von Sudetendeutſchland hatten die Truppen im Rieſen⸗ gebirge mit der Ueberſchreitung des über 1000 Meter hohen Spindlerpoſſes zu bewälltgen.— Hier find die. erſten Soldaten auf der Höhe angekommen. Tief unter dem brodelnden Nebelmeer liegt dos ſudelen⸗ deutſche Land. 8:(Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Führer begrüßt in der ſchleſiſchen Stadt Patſchkau ſudetendeutſche Volksgenoſſen und deutſche Grenzbeamte, die im Kampf gegen die tſchechiſchen Banden verletzt wurden. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Wehrmacht und NS reichten om Sonntag der Bevölkerung in den befreiten ſudetendeutſchen Gebieten zum erſtenmal den deulſchen Eintopf, Hier ein Bild von der Ausgabe aus den Feld küchen auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz in Reichenberg. 285 (bScherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Mulkiplex⸗K.) VF 8 Ein ergreiſendes Bild von ber Heimkehr der . Militärdienſt entlaſſen wurden. Unter Tränen um⸗ ſie viele Wochen im ungewiſſen wor. Die Aufnahme ſtommt aus Setzdorf in Zone 4. e SScherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multtekeg⸗ Re.) 2. Seite/ Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 11. Oktober 1998 — Auth Leitmeritz iſt wieder deutſch Stimmungsbilder vom letzten Einmarſchtag— Jubel über Jubel empfängt die Soldaten Adolf Hitlers dub. Leitmeritz, 11. Oktober. Am Montag fahren wir bei Rumburg erneut über die Grenze. Ueber Böhmiſch⸗Leipa kommen wir in das Gebiet, das am letzten Befreiungstage beſetzt wird. In Graber, einem kleinen Ort hinter Böhmiſch⸗Leipa, treffen wir die Spitze eines Infan⸗ terie⸗Regiments, das hier ſoeben einmarſchieren will. Die Dorfkapelle iſt in ihrer dunkelblauen Uniform angetreten, um die Spitze der Truppe in den Ort zu geleiten. Die Bewohner ſtehen in den Straßen und jubeln den Soldaten dankerfüllt zu. Bis Leitmeritz paſſieren wir zahlreiche Dörfer, in denen die Bewohner noch letzte Hand an die Aus⸗ ſchmückung legen. Die Tſchechen ſind ja erſt wenige Stunden fort und erlaubten nicht, eine Girlande auf⸗ zuhängen, geſchweige denn, Bilder des Führers und Konrad Henleins anzubringen. Wir kommen nach Leitmeritz, tief unten im Elb⸗ tal gelegen. Ueber 700 Jahre hat das deutſche Bür⸗ gertum in dieſer alten Kulturſtätte des Deutſchtums, die ſchon im Mittelalter als Oberhof alle anderen mit dem Magdeburger Recht bedachten Städte dieſes Landes überragte, gegen einen Anſturm der Feinde des deutſchen Volkes und Reiches ausgehalten. Stundenlang haben die Bewohner der Stadt auf dem Marktplatz geſtanden und auf die deutſchen Sol⸗ daten gewartet. Dicht gefüllt ſind die Blumenkörbe und die Handtaſchen mit Liebesgaben. Als die erſten deutſchen Soldaten, ein Vorkommando, einrückten, richt mit einem Schlage der Jubel los. Wir fahren ganz langſam an den dichten Spa⸗ lieren der freudig erregten Bevölkerung entlang. Es regnet Blumen und Liebesgaben. Alle wollen uns die Hände drücken. Alle rufen uns zu:„Wir ſind glücklich, daß ihr endlich da ſeid!“„Nun hat alle Not ein Ende.“ Und wie in allen anderen befreiten Orten erleben die Leitmeritzer nun auch Hermann Görings ſtolze Luftwaffe. Ein ſchnittiges Jagdflug⸗ zeug dreht einige Runden über dem Marktplatz. Deutlich iſt die Beſatzung des Flugzeuges zu er⸗ kennen. Ein neuer Eindruck: Reſerviſten der tſche⸗ chiſchen Armee aus Leitmeritz treffen ein. Die meiſten tragen noch die Uniformen des tſchechiſchen Heeres. Es gibt ergreifende Wiederſehensaugen⸗ blicke. Die ſudetendeutſchen Reſerviſten, die in ein ihnen feindliches Heer gepreßt wurden, berichten übereinſtimmend von den mangelhaften Zuſtänden in der Armee Prags. Schlechte Uniformen, unglaub⸗ liches Schuhzeug, dafür aber Munition in Hülle und Fülle. Das einzige, was wirklich vorhanden war, war Kriegsmaterial. Um 8 Uhr am Montagmorgen haben die Trup⸗ pen Prags Leitmeritz verlaſſen. Sie haben alles mitgenommen, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Die Kaſerne bietet ein Bild troſtloſer Verkommen⸗ heit. Die tſchechiſchen Behörden ſind geräumt. Seit einigen Tagen macht ſich eine Maſſenflucht tſchechi⸗ ſcher und jüdiſcher Familien bemerkbar. Sie haben merken müſſen, daß ſie in dieſer rein deutſchen Stadt nichts mehr zu ſuchen haben. Auf dem Leitmeritzer Domfriedhof war bis vor wenigen Tagen der am 5. November 1836 geſtorbene tſchechiſche Dichter K. H. Macha beigeſetzt. In den letzten Jahren war die Grabſtätte von den Tſchechen pomphaft ausgebaut und oſtentativ zu einem tſche⸗ chiſch⸗nationalen Wallfahrtsort gemacht worden. Jetzt mußten auch die Gebeine Machas umziehen. Sie wurden in aller Stille exhumiert und in dem wert⸗ vollſten Metallſarg, der in Leitmeritz aufzutreiben war, nach Prag geſchafft. Ein 1936 errichtetes Denk⸗ mal im Stadtinnern iſt ebenfalls ſtill abtranspor⸗ tiert worden. Männer der Sudetendeutſchen Partei haben den großen weiten Marktplatz abgeſperrt. Hinter ihrer Sperrlinie ſtauen ſich Zehntauſende. Mehr als vier Stunden warten ſie nun ſchon auf den Einmarſch der deutſchen Truppen. Jeder Wehrmachtswagen, der zum Vorkommando gehört, wird ſtürmiſch begrüßt. Kurz vor 16 Uhr kommt Bewegung in die Maſſen. Die Glocken der Kirchen beginnen zu läuten, und Schlag 16 Uhr biegen, aus der Pokratitzer Straße kommend, die erſten deutſchen Soldaten auf dem Marktplatz ein. Eine Welle unbeſchreiblichen Ju⸗ bels begrüßt ſie, die ſich raſch um den Marktplatz fortſetzt. Das Muſikkorps eines Infanterie⸗Regi⸗ ments ſchwenkt vor dem den ſchneidigen Vorbeimarſch abnehmenden General ein. Unter immer ſtürmiſcher werdenden Heil⸗Rufen und Sprechchören marſchiert ein Jäger⸗Bataillon vorbei und nimmt ſchließlich gegenüber der raſch errichteten Tribüne mit dem rieſigen Hakenkreuz als Hintergrund Aufſtellung. Bürgermeiſter Breuer und Kreisleiter Striebl entbieten dem Kommandierenden General und der Truppe die herzlichſten Willkommensgrüße des nun⸗ mehr befreiten Leitmeritz. Dann ſpricht der Gene⸗ ral, kurz und markig. Unter den Klängen des Eger⸗ länder Marſches rücken die Truppen vom Marktplatz ab, um in Leitmeritz Quartier zu beziehen, und mit den Soldaten marſchieren auch die Jungen der SDp⸗ Jugend, die ſchon jetzt die Armbinden der HJ tra⸗ gen. Entgleitet Paläſtina den Engländern? Arabische Natlonalregierung gebildet? Dreiviertel von Paläſtina werden von arabiſchen Freiſchärlern beherrſcht dub Kairo, 11. Oktober. Trotz der ſtrengen Zenſur, der alle Nachrichten aus Paläſtina unterliegen, wird hier behauptet, daß in der vorigen Woche in Paläſtina eine arabiſche Nationalregierung ausgerufen worden ſei. Die arabiſchen Freiſchärler ſollen bereits drei Viertel des Landes beherrſchen, ſo daß ſich nur ein Viertel des Landes unter engliſcher Kon⸗ trolle befindet. Die arabiſche Nationalregierung verfüge über ein eigenes, militäriſch organiſiertes und wohl bewaff⸗ netes Freikorps von etwa 15000 Mann, während dazu alle nichtorganiſierten Araber je nach der Lage freiwillige Hilfsdienſte leiſten, ſo daß eine genaue Kopfzahl der arabiſchen Freiheitskämpfer nicht be⸗ kannt ſei. An verſchiedenen Stellen des Landes ſeien regel⸗ rechte arabiſche Militärübungslager eingerichtet worden. Kennzeichnend dafür, daß es bei dem Frei⸗ heitskampf ſich nicht um religiös mohammedaniſche, ſondern um eine nationale arabiſche Kampfidee han⸗ delt, ſei die Tatſache, daß die arabiſchen Chriſten den Sonntag als Feiertag aufgegeben hätten, ſo daß nunmehr im ganzen arabiſchen Paläſtina nur noch der Freitag als Feiertag gelte. Die Befehle der Nationalregierung würden überall ſtrengſtens be⸗ folgt. Sämtliche arabiſchen Aerzte hätten ſich frei⸗ willig verpflichtet, die arabiſchen Verwundeten koſtenfrei zu behandeln. Arabiſche Forderun e! anb. Kairo, 11. Oktober. Ein Sonderausſchuß der in Kairo tagenden pan⸗ iſlamitiſchen Paläſtinakonferenz hat eine Reihe von Franto und feine Freiwilligen Auf dem Flugplatz in Logrono weihte General italieniſchen Legionäre. Franto will den Sieg — aber keine internationale Vermittlung! dnb. Bilbao, 11. Oktober. Das Eintreffen der internationalen Nichtein⸗ miſchungskommiſſion in Bilbao gibt der national⸗ ſpaniſchen Preſſe Veranlaſſung, energiſch Stellung zu nehmen gegen jede Abſicht, zwiſchen den kämpfen⸗ den Parteien zu vermitteln. Die von glühendem Patriotismus getragenen Aufſätze bekennen ſich zu folgenden Parolen, die in ſtarken Schlagzeilen wie⸗ dergegeben werden:„Vermittlung iſt ein Verbrechen und ein Verrat an der gefallenen Jugend!“—„Wir wollen Frieden, aber nicht durch Vermittlung, ſon⸗ dern entſcheidenden Sieg!“—„Vermittlung heißt, ſich den Freimaurern ausliefern!“—„Falangiſt ver⸗ giß nicht, daß diejenigen, die heute von Barcelona aus die Verſtändigung ſuchen, im November 1936 deinen Führer Jose Antonio Primo de Rivera er⸗ mordeten!“ Alle Zeitungen veröffentlichen weiter eine Erklä⸗ rung halbamtlichen Charakters, die der Chef der Franco die Fohnen der für Spanien kämpfenden (Preſſephoto, Zander⸗M.) nationalſpaniſchen Luftwaffe, General Kinde⸗ Tan, abgegeben hat. Davin heißt es: „Sollte uns ein Ausländer aus Humanität Ver⸗ handlungen vorſchlagen, ſo würde er eine höf⸗ liche, aber deutliche Abſage erhalten. Ein Frie⸗ den ohne Vergeltung ließe die Wunden unge⸗ heilt. Verhandlungen mit den roten Rädelsfüh⸗ rern ſind unmöglich, da uns ihre Verbrechen und die Ströme vergoſſenen Blutes auf immer trennen.“ Außenminiſter Jordana nennt den bloßen Ge⸗ danken einer Vermittlung verwerflich und ſtellt das rote Chaos der Ordnung und Gerechtigkeit National⸗ ſpaniens gegenüber. Die Hoffnungen der Bolſche⸗ wiſten auf Vermittlung ſtießen auf den eiſernen Widerſtand geſamt Nationalſpaniens. Ein Zuſammen⸗ leben iſt nur nach dem totalen Siege Francos möglich. General Queipo de Llano erklärt, daß die Ein⸗ heit Spaniens niemals durch Verhandlungen oder auf ähnlichen Wegen herbeigeführt werden könne. u Entſchließungen vorbereitet, die am Dienstag in der Schlußſitzung zur Annahme vorgelegt werden ſollen. Es werden folgende Forderungen erhoben: Sofor⸗ tige Einſtellung der jüdiſchen Einwanderung, Bil⸗ dung einer arabiſchen Regierung in Jeruſalem, Abſchluß eines Bündnisvertrages mit England nach dem Vorbild des Irak, Rückkehr aller verbannten Araberführer, allgemeine politiſche Amneſtie und Zugeſtehung voller Staatsbürgerrechte an die gegenwärtig in Paläſtina anſäſſigen Juden. Wie verlautet, will eine Abordnung der Kon⸗ ferenzteilnehmer nach London reiſen, um Verhand⸗ lungen mit England anzubahnen. Die Angarn rücken ein Große Begeiſterung in JIpolyſag und Satoraljanjhelg (Funkmeldung der N MZ.) + Budapeſt, 11. Oktober. Die ungariſche Morgenpreſſe ſchildert in aus⸗ führlichen Berichten die grenzenloſe Begeiſterung, die in Ipolyſag und Satoraljaujhely über das Einrücken des ungariſchen Militärs herrſcht. Die beiden Stadtgemeinden wurden durch die Be⸗ ſchlüſſe von Komorn an Ungarn abgetreten. Ipolyſag iſt ein kleines Städtchen von rund 6000 Einwohnern. Als Eiſenbahnknotenpunkt beſitzt es einige Bedeutung. Bei dem am Dienstag von Ungarn beſetzten Gebiet von Satoralfaufhely handelt es ſich um eine alte große Eiſenb ehnſtation. Sie wurde beim Friedensvertrag von Trianon des⸗ halb abgetrennt, weil ſie jenſeits des Flüßchens Ronyva gelegen iſt, das ebenſo wie der Ipoly⸗Fluß in Trianon für„ſchiffbar“ erklärt worden war. Die Blätter ſchildern ergreifende Einzelheiten von der Begeiſterung der ungariſchen Bevölkerung beider⸗ ſeits der Grenzen. Als am Montag die Beſchlüſſe von Komorn bekannt wurden, ſetzte in beiden Gegen⸗ den eine wahre Völkerwanderung zur alten Grenze ein. Selbſt auf den tſchechiſchen Amtsgebäuden wurde ſchon die ungariſche Nationalflagge gehißt. Pariſer Lob für Beliſha Genugtuung über die Reorganiſation der engliſchen Territorialarmee EP. Paris, 11. Oktober. Die Pariſer Morgenblätter geben an hervor⸗ ragender Stelle die Rede des engliſchen Kriegsmini⸗ ſters Hore⸗Beliſha wieder, in der dieſer eine Ver⸗ ſtärkung der engliſchen Militärmacht ankündigte. Aus den Kommentaren der Rede ſpricht eine gewiſſe Genugtuung über die Haltung Englands. Die Blätter beſchäftigen ſich auch weiterhin mit dem Aufenthalt der engliſchen Luftfahrtaboroͤnung in Frankreich. Obwohl über die gelegentlich des Beſuches geführten Beſprechungen keine amtlichen Mitteilungen vorliegen, glauben die Blätter anneh⸗ men zu dürfen, daß ſich aus dieſem Beſuch eine engere Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frankreich ergeben werde. Ein Appell des Präfidenten der Reichsrundfunkkammer: Feder muß Rundfunk hören! „Deutſchland muß das ſtärkſte Rundfunkland der Welt werden!“ (Funkmeldung der NM.) + Düſſeldorf, 11. Oktober. Auf einer feſtlichen Kundgebung der Reichs rund⸗ funkkammer aus Anlaß der Gaukulturwoche 1938 des Gaues Düſſeldorf ſprach der Amtsleiter Rund⸗ funk der Reichspröpagandaleitung der NSDAP, Präſident der Reichsrundfunkkammer Hans Krieg⸗ ler über aktuelle Fragen der Rundfunkpropaganda. Nach dem Willen von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels müſſe Deutſchland aus dem führenden Rund⸗ funkland Europas das ſtärkſte Rundfunkland der Welt werden. Wenn nun, ſo führte Präſident Krieg⸗ ler weiter aus, ein ſo bedeutſames politiſches Er⸗ eignis wie die Heimkehr des Sudetenlandes ins Reich die wichtigen politiſchen Funktionen des Rundfunks jedem deutſchen Volksgenoſſen dargetan habe, daun ſollte auch jeder Deutſche daraus ſeine politiſche Verpflichtung zum regelmäßigen Rund⸗ funkhören gezogen habe. „Ich wende mich“, ſo erklärt Kriegler wörtlich,„da⸗ her an alle die Volksgenoſſen in Stadt und Land, die noch nicht Rundfunkteilnehmer ſind, und die in den ſchickſalsreichen Stunden der Heimkehr Sudeten⸗ deutſchlands den Rundfunk als aktuellſten Mittler unſeres nationalen Geſchehens erkannt haben, ſich in die Millionenarmee der beſtehenden Rundfunk⸗ teilnehmer einzugliedern.“ Gleichzeitig wandte ſich Präſtdent Kriegler an diejenigen Volksgenoſſen, die bereits Rundfunkteil⸗ nehmer ſind. Auch ſie ſollten in ihrem Familien-, Bekannten⸗ und Freundeskreis für den Rundfunk werben. Bei den zur Gewinnung neuer Hörermaſſen er⸗ forderlichen rundfunkpropagandiſtiſchen Maßnahmen kam Präſident Kriegler auch auf die neuen Volksgeräte zu ſprechen. Der„Deutſche Klein empfänger 1938“, der bereits ſeine Bewährungsprobe in breiten Käuferſchichten beſtanden habe, werde für diejenigen Volksgenoſſen, die nicht einem Stromnetz ange⸗ ſchloſſen ſeien, künftig auch als Batterieempfänger hergeſtellt werden. Es ſei an eine vorläufige Quote von 30 000 Stück gedacht, deren Auslieferung am 1. Dezember beginnen und am 15. Januar 1939 beendet ſein ſollte. Auch der neue Volksempfänger„BE 301/ Byn“ würde ab 15. Oktober ausgeliefert und nach dieſem Start ſeinen Siegeszug zu weiteren Millionenmaſſen von Käufern antreten können. Wenn jeder Deutſche ſich ſeiner Verpflichtung zum regelmäßigen Rundfunkhören bewußt ſei, dann würde, getragen von den volkstümlichen Wirtſchafts⸗ maßnahmen der Rundfunkpropaganda, das Ziel er⸗ reicht werden, daß durch eine totale Hörergemein⸗ ſchaft aller Deutſchen Dentſchland das ſtärkſte Rund⸗ funkland der Welt werde. eee Warſchau glaubt Hitler Das Verhältnis Poleus zu Frankreich und Deutſchlaud dub. Warſchan, 11. Oktober. Die Stellungnahme eines Teiles der franzöſiſchen Preſſe gegen die polniſche Politik in der tſchechiſchen Frage veranlaßt„Gazeta Polska“, ſich mit den pol⸗ niſch⸗franzöſiſchen Beziehungen und dem polniſch⸗ deutſchen Verhältnis auseinanderzuſetzen. Die War⸗ nung der franzöſiſchen Preſſe vor„der deutſchen Ge⸗ fahr“ beantwortet„Gazeta Polska“ mit dem Hinweis darauf, daß die Beziehungen zwiſchen Polen und Deutſchland gut ſeien. ö Die nachbarliche deutſch⸗polniſche Zuſammen⸗ arbeit, die nun ſchon fünf Jahre währe, werde auch am 26. Jaunar 1944 nicht aufhören, denn es gebe keine territorialen Streitfragen mit Deutſch⸗ land. Das ſei nicht nur die polniſche Auffaſſung, ſondern auch die des Reichskanzlers, Man habe keine Veranlaſſung, den privat und öffentlich ge⸗ machten Verſicherungen Adolf Hitlers, daß die Sudeten die letzte territoriale Reviſion in Curopa ſeien, nicht zu glauben. Hinſichtlich des polniſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes müſſe man feſtſtellen, daß ein Bündnis nur dann einen realen Wert habe, wenn zwiſchen den Partnern gemeinſame Intereſſen und über dieſe gemeinſamen Intereſſen gleiche Anſchau⸗ ungen beſtünden. Außerdem müſſe nicht nur der Wille zur Hilfeleiſtung für den Augenblick der Ge⸗ fahr, ſondern auch der Wille zu einer ſtändigen Zu⸗ ſammenarbeit vorhanden ſein. Im Lichte dieſer idealen Form habe das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis immer viel zu wünſchen übrig gelaſſen. Aber wenn man in Paris meine, das polniſch⸗franzöſiſche Bünd⸗ nis ſei nur noch durch einige Nieten zu halten, ſo werde Polen dieſe Nieten nicht entfernen. 20 Tote? (Funkmeldung der NM.) s + Berlin, 11. Oktober. Bei dem geſtrigen Abſturz des belgiſchen Ver⸗ kehrsflugzeuges in der Nähe von Sveſt(Weſtfalen) ſind folgende Fluggäſte ums Leben gekommen: Piepenſtock, Bergh, Dr. Paul Ullmann, Familie Kappes, ſämtlich aus Berlin; Mengen aus Neuß a. Rh.; Dr. Witt, Dipl.⸗Handelslehrer aus Marien⸗ burg(Weſtpreußen), Rechtsanwalt Diemer und Fran ans Hamburg; Generaldirektor Luther, Direktor Fiſcher, Prokuriſt Maurach, fämtlich aus Düſſeldorf, ſowie Hermann Roesner, Baumeiſter aus Beuthen (Oberſchleſien). Dazu kommt noch die vierköpfige Beſatzung. 8 800 Kinderballone explodiert dnb. Kopenhagen, 11. Oktober. Bei der Propaganda für eine politiſche Verſamm⸗ lung in Odeuſe ereignete ſich am Montagabend ein nicht alltäglicher Unfall. Ein Bündel von 800 Luft⸗ ballonen, die auf offener Straße zur Werbung für dieſe Veranſtaltung verteilt wurden, explodierte aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache. Von den Umſtehenden erlitten acht Kinder ſchwere Verbrennungen. Au ein Polizeibeamter wurde verletzt. Hauptſchelftlelter 5 5 für Politik: Dr. Alois Win bauer. treter des tſchriftleiters und U 7 ter, 8 und N Carl N a 5 f. 1 25 Wine 1 4 1 8—. Dr. 6110 1 12 5 e r.— ſtdeut„ Ger und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Feu n 21 5 b I. Mienen, Schriftleltung in Berlin: Dr. E. F. Scha 11 5 Berlin⸗Friedenau⸗ Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Mückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Ver Neue Mannheimer Zeltung Dr. Frig Bode& Co., e 5 W Zur a N über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 S e eo es g Ha H a ie u 0 . Pienstag, 11. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 471 Die Stadiseiſfe Mannheim, 11. Oktober. Spendet für das ſudetendeutſche Hufswerk! Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk zes deutſchen Volkes, Hauptamtsleiter Hilgen⸗ ſeldt, gibt bekannt: Die Durchführung des ſudetendentſchen Hilfs⸗ werkes in den beſetzten Gebieten iſt vom Führer dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes übertragen worden. Spenden für das ſudetendentſche Hilfswerk in den beſetzten Gebieten nehmen alle Dienſtſtel⸗ len des Winterhilfswerkes ſowie alle Baukanſtalten, Sparkaſſen und Poſt⸗ anſtalten entgegen. Außerdem können Ueber⸗ weiſungen auf das Poſtſcheckkonto des Reichsbeauf⸗ tragten, Berlin, Nummer 77 100, vorgenommen wer⸗ den. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß beſondere Haus⸗ und Straßen⸗ ſammlungen für das ſudetendeutſche Hilfswerk neben den Haus⸗ und Straßeuſammlungen des Winterhilfswerkes nicht durchgeführt werden. Sammlungen dieſer Art ſind nach dem Sammlungs⸗ geſetz vom 5. November 1934 verboten. Eine Be⸗ teiligung hieran iſt abzulehnen. Die Sammler machen ſich ſtrafbar. Jeder Deutſche opfert für die Sudetendeutſchen durch ſeine Beteiligung an den Sammlungen für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Schlechte Verkehrsdiſziplin Polizeibericht vom 11. Oktober Sechs Verkehrsunfälle: Geſtern nachmittag ſtieß ein Kleikraftrad an der Kreuzung Windeck⸗ und Lindenhofſtraße mit einer Zugmaſchine zu⸗ ſammen, wobei der Kraftradfahrer am Hinterkopf eine größere Wunde davontrug. Der Verletzte wurde von dem Führer der Zugmaſchine in ein Krankenhaus gebracht, wo er blieb. Ueber dre Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange. Bei einem weiteren Verkehrsunfall geſtern vormittag auf der Induſtrieſtraße wurde eine 18 Jahre alte Radfahrerin von einem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Die Radfahrerin, die über Schmerzen im Leibe klagte, wurde von dem Führer des Perſonenkraftwagens in ein Krankenhaus ge⸗ bracht. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden drei Perſonen verletzt und fünf Kraftfahrzeuge be⸗ schädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der beſtehenden Verkehrs vorſchriften gurückzteführen: 5. ei Peter Kühnle 30 Fahrt Am Mittwoch, dem 12. Oktober, feiert oͤer Führer des Mannheimer Schiffervereins, Peter Kühnle, Parkring 1, im engſten Familienkreiſe ſeinen 50. Ge⸗ burtstag. Vor 30 Jahren kam Peter Kühnle, der aus Haß⸗ mersheim ſtammt, nach Mannheim, das ſeine zweite Heimat wurde. Zunächſt als Angeſtellter eines Schiſſtztüros tätig, wurde er bald darauf Geſchäfts⸗ führer des Schleppbüros„Jus et Juſtitia“, das von ihm beinahe 20 Jahre bis zur Umorganiſation in der Rheinſchiffahrt geleitet worden iſt. Gleich⸗ zeitig gründete er ein eigenes Schiffahrtsunter⸗ nehmen und baute ſeinen Schiffspark aus, der heute vier eigene Schlepphoote und ſieben Frachtſchiffe umfaßt. Größte Verdienſte erwarb er ſich um den Mannheimer Schifferverein, dem er ſeit bald einem Jahrzehnt als Führer vorſteht. Seiner nimmermüden Tatkraft und Arbeitsfreude iſt es zu danken, daß ſich deſſen Mitgliederzahl in kurzer Zeit faſt verdoppelte und der.S. V. den ſtärkſten Ver⸗ ein in der ſüddeutſchen Binnenſchiffahrt bildet. Auf Peter Kühnle iſt es zurückzuführen, daß verſchiedene Mannheimer Wünſche in die Einheitsſatzung für die Schiffervereine aufgenommen und die Neuorganiſa⸗ tion im Verbandsweſen raſch durchgeführt werden konnte. Die Wertſchätzung, deren er ſich bei den Mitgliedern des M. S. VB. erfreut, kam bei der in den letzten Hauptverſammlungen erfolgten einſtimmigen Wiederwahl zum Vereinsführer deutlich zum Aus⸗ druck, Herr Kühnle gehört auch einer Reihe ſozia⸗ ler und wirtſchaftlicher Verbände ſeines Berufs⸗ zwefges an, ſo dem Schifferkinderheim Mannheim, und dem Schiffsverſicherungsverein Haßmersheim. Mit den Wünſchen der Schifferkreiſe zu ſeinem 50. Geburtstag vereinigen ſich die unſrigen. Auch ꝛas Pionier⸗Bakaillon u zurückgekehrt Heute minag zog es unter dem Jubel der Bevölkerung ein Heute kehrten nun auch die beiden nicht motori⸗ ſierten Kompanien des Mannheimer Pronier⸗ Bataillons wieder zurück. Der Sonderzug traf im Laufe des Vormittags im Verſchiebebahnhof bei der Friedrichsfelder Straße ein, und bald darauf be⸗ gann bereits die Entladung. Es koſtete ſchon ein gutes Stück Arbeit, bis alle Gefechtswagen und ſonſtigen Fahrzeuge von den Reichsbahnwagen heruntergeſchafft waren. Aber die Pioniere verſtehen ja kräftig zuzugreifen. Schon kurz nach 12 Uhr ſtan⸗ den ſämtliche Fahrzeuge in der Friedrichs felder Straße zum Abmarſch bereit. Während der Verladungsarbeit waren die Tor⸗ niſter natürlich abgelegt und die Gewehre zu Pyra⸗ miden zuſammengeſetzt. Die Teile der Kompanien, die mit den beſpannten Fahrzeugen unmittelbar nichts zu tun hatten, ſtanden in Gruppen auf dem Bahn⸗ gelände, und dabei ging auch manche Zigarette in Rauch auf. Die Jugend vor allem konnte ſich an dem militäriſchen Bild nicht ſatt ſehen, aber auch ſehr viele Erwachſenen verfolgten aufmerkſam die Vorgänge. In allen Geſichtern— bei den Soldaten wie bei den Zuſchauern— ſpiegelte ſich die freudige Genug⸗ tuung, daß es dem Führer gelungen iſt, deutſchem Recht Geltung zu verſchaffen, ohne von ſeinem Volke das Schwerſte verlangen zu müſſen. Gegen 12.30 Uhr bereitete ſich das Pionier⸗ Bataillon auf den Abmarſch vor. Die Schiffchen verſchwanden, die Stahlhelme wurden aufgeſetzt. Die Torniſter wurden aufgenommen. die Kompanien traten in Marſchordnung an. Die Offiziere ſaßen auf. Oberſtleutnant Bazing, der während der Verladung ſchon zugegen geweſen war, erſchien fetzt hoch zu Roß und begrüßte ſein Bataillon, das er nun unter ſo glücklichen Umſtänden wieder in die Garniſon zurückführen konnte. Kommandos wur⸗ den laut:„Bataillon ſtillgeſtanden! Das Gewehr über! Im Gleichſchritt marſch!“ Die Spielleute und das Muſikkorps ſetzten ein. Der Marſch durch die Stadt begann. Unter Vorantritt der Spielleute und des vor Muſikmeiſter Becker geführten Muſikkorps des Pionier⸗Batagillons zogen die beiden Kompanien über die Ringſtraße und die Adolf⸗Hitler⸗Brücke nach der Kaſerne in Feuden heim. An der Spitze ritt Oberſtleutnant Bazing mit ſeinem Stab. Es folgten die beiden Kompanien zu Fuß, von Haupt⸗ leuten zu Pferd geführt. Den Schluß bildete dann die lange Reihe der Gefechtswagen und übrigen Fahrzeuge, alle von ſtämmigen Pferden gezogen. Alle Straßen, durch die das Bataillon marſchierte, waren von der Bevölkerung in dichten Reihen be⸗ ſetzt. Die Mannheimer hoben die Hände zum Gruß und jubelten ihren Pionieren zu, und auch manche Blume wurde den„Schwarzkragen“ zugeworfen. Beſonders ſtark war der Andrang beim Waſſerturm. Das hatte wohl ſeinen Grund darin, daß viele ange⸗ nommen hatten, dort finde wieder ein Vorbeimarſch vor dem Diwiſionskommandeur ſtatt. Der General hatte ja aber das Pionier⸗Bataillon bereits am Tage vorher, als deſſen motoriſierte Kompanie zuſammen mit der Beobachtungs⸗Abteilung ein⸗ getroffen war, offiziell begrüßt. Daß im Laufe des Mittwoch weitere Mannheimer uppenteiſe zur etahven. haben wir breits mitage⸗ teilt. Ergänzend ſei darauf hingewieſen, daß ſowohl beim Einmarſch des II. J. R. 110 wie auch der.“ A. R. 69 der General wieder den Vorbeimarſch am Waſſerturm abnehmen wird, und zwar den der 110er morgens um 5 Uhr und den der Artillerie nachmittags um 15 Uhr. dr. th. eee, Am den Lehrlingsmangel Nachwuchserziehung und betriebliche Verufserziehung Gauberufswalter Welſch ſyrach in der OA- Vortragsreihe, Nach einigen allgemeineren Worten über den Sinn der Arbeit, die heute, nach den bitteren Lehren der Arbeitsloſigkeit, einen erfüllten Inhalt erhalten hat, kam Pg. Welſch in temperamentvoll⸗anſchau⸗ lichen Ausführungen in der Harmonie geſtern auf die dringenden Nachwuchsfragen zu sprechen, die durch die Ueberalterung des Volkes und der Be⸗ triebe gegeben iſt. Geburtenrückgang in den Jahren 1914—33 und Verluſte im Krieg führen zu einem großen Ausfall an jungen Menſchen, der ſich immer mehr fühlbar machen wird. Vor zwei Jahren ſagte Pg. Welſch ſchon: man wird ſich um die Lehrlinge reißen! Aber noch vor einem Jahr wollte man es nicht glauben. Heute ſind wir ſoweit: wo früher drei Lehrlinge waren, ſtehen heute zwei; bis 1942 werden es vielleicht nur anderthalb ſein, und das wird längere Zeit ſo anhalten. Man hat ſchon Kontingentierung erwogen, aber Höherſchrau⸗ ben der Anforderungen wird wohl die rechte Löſung ſein. Dabei drängt auch noch alles einſeitig in die metall verarbeitenden und kaufmänniſchen Berufe; zu Holz und Bau fehlt jede Neigung. Wir brauchen zunächſt eine umfaſſende Be⸗ rufslenkung, und es verdient Anerkennung, wie vorbildlich hier das Arbeitsamt Mannheim ſchon wirkt. Es iſt nun einmal ſo, daß die Berufsbeſtimmung in der Familie meiſt von nichts als Zufälligkeiten und einigen Beziehungen und Verwandtſchaften abhängig iſt. Wir brauchen alſo Eignungsprüfungen, wobei für die pfychotech⸗ niſchen größte Zurückhaltung und Vorſicht geboten iſt; jeder Laie kann hier ſchwer daneben hauen. Die beſte Eignungsprüfung iſt die Beobachtung bei der Arbeit ſelbſt, und die Einfachſtſchulung(mit Werksunterricht nicht zu verwechſeln!) hat ſich da ſehr bewährt! Gerade das Arbeiten mit dem primi⸗ tipſten Werkzeug läßt Veranlagung und Geſchick hervortreten, und man merkt bald, wer ein Rund⸗ holz oder ein Vierkantholz um die Welt nicht zu⸗ ſtande bringt. Gute Lehrer und gut angelegte Be⸗ wertungsbogen helfen dann bald die Ganzheit des jungen Menſchen, auf die es immer ankommt, er⸗ faſſen und beurteilen. Die frühere Art, den jungen Lehrling, der zum erſtenmal in der Werkſtatt erſcheint, herumſtehen und ihn ſeine ganze Ueberflüſſigkeit fühlen zu laſ⸗ ſen, und ihn dann mit irgendeiner belangloſen Hand⸗ Mit dem Odenwaloͤklub im Pfälzerwald Daß der Pfälzerwald ein wundervolles Wander⸗ gebiet iſt, das erfuhren aufs neue die 350 Oden⸗ waldklübler, die am 9. Oktober mit Sonder⸗ zügen der Rhein⸗Haardtbahn nach Bad Dürkheim fuhren. Zunächſt wurde zum Brunholdisſtuhl gewandert, wo Hauptlehrer Wolff eine Erläute⸗ rung des bedeutendſten römiſchen Steinbruchs auf deutſchem Boden gab und auf die vielen Zeichen ger⸗ maniſchen Brauch⸗ und Volkstums hinwies, die an den Wänden durch die Freilegung des Steinbruchs in den letzten Jahren wieder zum Vorſchein gekom⸗ men waren. Am großen Ringwall, der ſogen. Hei⸗ denmauer und am Teufelsſtein, einem wei⸗ teren Zeugen aus germaniſcher Frühzeit, vorbei wurde auf ausſichtsreichen Wegen um den Peters⸗ kopf herum nach dem reizend gelegenen Hönin⸗ gen gewandert, das ſeine Entſtehung einem im 12. rhundert gegründeten Kloſter verdankt, von dem noch bedeutende Reſte, z. B. das Kloſtertor und die Jakobskirche, vorhanden ſind. Nach längerer Mittagsraſt wurde auf ſchönen Waldpfaden bei allmählicher Steigung der 515 Meter Rahnfels erreicht, der eine wundervolle Fernſicht bot. Ringsum lag das unermeßliche Wald⸗ gebiet des Pfälzer Landes. Wenn auch der Himmel teilweiſe mit ſchweren Wolken bedeckt war, ſo ge⸗ lang es doch einigen Sonnenſtrahlen, hinabzu leuch⸗ ten in das reizende Iſenachtal, wo die Hardenburg, die Limburg und Bad Dürkheim in ſeltener Klar⸗ heit aufleuchteten. Ueber einen Bergrücken hinüber ſah man einen Teil der Rheinebene, während im Hintergrunde die Höhe des Odenwaldes und des nördlichen Schwarzwaldes als dunkle Mauer ſich auftürmten. Beim Abſtieg wurde die Ruine Schloßeck, eine ſchon im 12. Jahrhundert erbaute und wohl bald wieder zerſtörte kleinere Burg, erreicht. Dieſe ein⸗ ſame Stätte iſt zum Raſten und Träumen wie ge⸗ ſchaffen. Deshalb ruhten hier viele Wanderer aus, um ſich neue Kräfte für den Schlußmarſch zu ſam⸗ meln. Da der Autoverkehr auf der idealen Reichs⸗ ſtraße durch das Iſenachtal ſehr ſtark war, wurde der Umweg über die gewaltige Ruine der Harden⸗ burg gewählt. Wenn dann die Wanderer auch recht müde in Dürkheim ankamen, ſo glühte in ihnen doch noch die Freude an den ſchönen Landſchaftsbil⸗ dern, die ſie erſchauen durſten, und ſie dankten im ſtillen den Führern Eckſtein, Plag und Ro⸗ then bach, die ihnen ein ſo herrliches Gebiet des Pfälzer Waldes erſchloſſen hatten. langerei zu beſchäftigen, hat natürlich verheerend ge⸗ wirkt. Der erſte Tag muß ein Sonntag ſein! Man zeigt den Betrieb, man ſpricht von Unfallſchutz und dem Werdegang des Werkes, man muß dieſen Tag unvergeßlich machen! In der Lehr⸗ werkſtatt muß es einen ſteten Wechſel zwiſchen Lehrarbeitern und produktiven Arbeitern geben, und man wirft die geleiſteten Probeſtücke nicht demonſtra⸗ tiv weg. Der junge Menſch muß das Ge⸗ fühl haben, ein Rad, wenn auch ein klei⸗ nes, ein Mitarbeiter im Betrieb zu ſein. Zwei Appelle in der Woche ſind das richtige, nicht mehr, man muß ſich mit den Familienverhält⸗ niſſen vertraut machen, um Stimmung und Arbeits⸗ luſt bei den einzelnen beurteilen zu können. Zuſätz⸗ liche theoretiſche Schulung, etwa an Werkſtoffkunde, hat ſich ſehr bewährt. Die Verbindung mit der Ge⸗ werbeſchule muß gepflegt werden, daß der Lehrling nicht in den erſten Stunden ſchon den Aufbau eines Hochofens vorgeſetzt bekommt. Ein warmes Eſſen tut ſehr gut, Sport ſtärkt die Gemein⸗ ſchaft, Kameradſchaft zwiſchen Lehrling und Ausbil⸗ dungsmeiſter braucht noch lange keine Vertraulichkeit zu bedeuten. Für die kaufmänniſchen Berufe gilt ähn⸗ liches, auch hier muß das Ausnutzen der Lehrlinge für beliebige Arbeit(Kartoffelausmachen!) auf⸗ hören, die allgemeinen Kenntniſſe müſſen erweitert werden, der junge Kaufmann muß was von Waren⸗ kunde und Wirtſchaftsgeographie wiſſen! Freudig vernimmt man, daß die Zahl der Lehr⸗ werkſtätten ſich in Baden auf etwa 70 verfünffacht Hat und daß auch die Mannheimer Gemein⸗ ſchaftslehrwerkſtätte mit 30 Lehrlingen ſeit Juli gut angelaufen iſt. Eine dreijährige Lehrzeit genügt; denn damit iſt der funge Mann noch vor der Arbeitsdienſtpflicht einſatzfähig, und geſchulte Jungarbeiter, die man heute überall an den neueſten Maſchinen ſieht, können was. Na⸗ türlich, es hat auch bei den alten Erziehungsmetho⸗ den tüchtige Facharbeiter gegeben, aber der Mangel iſt groß, die Ausleſe muß noch feiner werden, und ſie ſollen leicht. d. h. ihrer Veranlagung gemäß, arbeiten! Dr. Hr. Blick auf Sandhofen Der Brieftaubenzuchtverein„Rhein“ Sandhofen hatte nun nach Beendigung der Reiſezeit eine Züch⸗ terverſammlung in der„Sonne“, die einen eingehen⸗ den Rückblick über das Flugjahr 1938 brachte. Der Bericht des Vereinsführers pg. Krüpper zeigte u. a. auf, daß nicht alle Flugtouren wetterlich be⸗ günſtigt waren. Hinzu kommt noch in beſonderem Maße für 1938 der Feind der Tauben, der Raub⸗ vogel. Es gab über Durchſchnitt Ausfall, darunter beſonders zuverläſſige und in vielen Flügen er⸗ probte Reiſetauben. Es beginnt nun die Winter⸗ arbeit. Der Beſtand mancher Schläge wird wieder aufgerüſtet werden. Fachliches aus dem ABe' der Reiſetaubenzucht wurde noch behandelt. Den Er⸗ folgreichen des Flugjahres 1938 wurde Anerkennung ausgeſprochen. Die Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Ver⸗ kaufsgenoſſenſchaft Sandhofen hatte im„Ad⸗ ler“ eine außerordentliche Generalverſammlung. Hauptpunkt der Tagesordnung war die Beſchlußfaf⸗ ſung über die Erſtellung eines Tabaktrocken⸗ ſchuppens. Es wird Sandhofens größtes Bau⸗ objekt dieſer Art werden. Weiterhin wurden noch Satzungsänderungen angenommen. Sandhofens Kleingärtnerſchaft hatte in der Turnhalle des Turnvereins 1887 ein kleines Erntefeſtchen, das gut beſucht war und einen fröh⸗ lichen Verlauf nahm. 5 5 f Ergebnis der 1. Eintopfſammlung im Kreis Mannheim Die erſte Eintopfſammlung des Winterhilfswerkes 1938/39 im Kreis Mannheim erbrachte Liſtenſammlung 45(11.72 Mk. Gaſtſtättenſammlung 420.60 Mk. Insgeſamt 46 032.32 Mk. Dies bedeutet einen Mehrertrag von 23,42 v. H. gegenüber dem Vorjahr und von 16,73 Pfg. je Kopf der Bevölkerung! Die entſprechenden Ergebniſſe der früheren Win⸗ terhilfswerke ſind folgende: 8 WSH W ͤ 1933/4 30 564.16 Me 1934/35 30 756.68„ 1935/36 31 566.41„ 1936/37 36 297.07„ 1937/38 37 297.7„ Pfundſpende iſt notwendig In dieſen Tagen vom 10. bis 14. Oktober führt der Gaubeauftragte für das WoHW' im Gau Baden die erſte Pfundſammlung durch. Dieſe vier Wochentage verpflichten unſere Haus⸗ frauen, an die Not derjenigen zu denken, deuen das neue Deukſchland nun wieder Hilfe und Aufbau ſein will. In der Pfundſpende findet die deutſche Mutter und Frau Gelegenheit, ihre Opferbereitſchaft zu ver⸗ wirklichen. Sie hilft mit ihren Pfunden wieder anderen deutſchen Müttern, Familienleben zu er⸗ halten und feſtigen. Neue große Aufgaben ſind in dieſem Jahr an das WHW e herangetreten. Es gilt nicht nur den hilfsbedürftigen Volksgenoſſen des eigenen Gaues zu helfen, es gilt vor allen Dingen auch den deut⸗ Pſuudſpebitle ſchen Brüdern und Schweſtern der Oſtmark und des Sudetenlandes Hilfe und Kraftquelle zu ſein. Noch ſtehen wir alle unter dem Eindruck der vergange⸗ nen Tage und Wochen. Jeder deutſche Mann, jede deutſche Frau und Mutter wird es dem Führer danken, daß er Deutſchland und der Welt den Frieden erhalten hat, daß er des deutſchen Reiches Oſt mark heimholte und daß er nun auch unſere hart⸗ bedrängten Sudetendeutſchen ins Reich zurückholte. Das WHW gibt mit ſeinen Sammlungen und insbeſondere nun mit der Pfundſammlung allen Deutſchen Gelegenheit, der Dankespflicht an den Führer zu genügen. Wir haben immer ſchon gern geopfert, aber wir wollen gerade in dieſem neuen WW umſo freudiger und umſo aufrichkiger unſere Pflicht erfüllen. Erſolgreicher Werkſanitätskurſus Vor einigen Tagen nahm ein latägiger Werk⸗ ſanitätskurſus der Firma Neugebauer ſein Ende⸗ Im großen Uebungsſaale des Dan in 27 fand die Abſchlußprüfung ſtatt. Die Prüfungskommiſſion beſtand aus DRei⸗Oberfeldführer Dr. med. Beck, DRK ⸗Hauptführer Sandhaas und der ſtellvertreten⸗ den Bereitſchaftsführerin Frau Haas. Etwa 10 v. H. der Betriebsmitglieder hatten an dem Kurſus teil⸗ genomemn. Daß die Kurſusteilnehmerinnen neben ihrem gewiß anſtrengenden Dienſt die Unterrichts⸗ und Uebungsſtunden in ihren Freiſtunden ſo regel⸗ mäßig beſuchten wurde auch vom Kurſusleiter DRek⸗ Oberwachführer Val. Meyer lobend hervorgehoben. Die Prüfung erſtreckte ſich in ihrem theoretiſchen Teil auf das geſamte Gebiet der Anatomie und die Fragen des Luftſchutzes, im praktiſchen auf die erſte Hilfe in den verſchiedenſten Fällen ſowie das An⸗ legen von Verbänden. In ſeiner Schlußanſprache anerkannte der Prüfende, Dr. med. Beck, die guten theoretiſchen und praktiſchen Kenntniſſe. Auch der Vertreter der Kreisführung, DRK ⸗Hauptführer Sandhaas, dankte in anerkennenden Worten der Firma Neugebauer und den Kurſusteilnehmern für ihr Verſtändnis für die Rotekreuzarbeit. Der Be⸗ triebsführer der Firma Neugebauer dankte dem Kurſusführer und den Gefolgſchaftsmitgliedern. Ein Kameradſchaftsabend ſchloß ſich an. un Neueinſtellungen bei der motoriſierten Gen⸗ darmerie. Zur Deckung des Perſonalbedarfs an Wachtmeiſtern werden bei der motoriſierten Gendar⸗ merie Bewerber eingeſtellt. Angehörige der NSDAP oder ihrer Gliederungen werden bevor⸗ zugt. Bewerbungen ſind zu richten an die Mot. Gendarmeriebereitſchaft Mannheim, Mannheim⸗ Sandhofen, Luftſchifferſtraße 301, wo auch die Einſtellungsbedingungen zu erfragen ſind. ** Hans⸗Bentzinger⸗Gedächtnisſchießen in Feu⸗ deuheim. Die Schießleitung der Soldatenkamerad⸗ ſchaft hielt zu Ehren des im Weltkrieg gefallenen Hans Bentzinger ihr Gedächtnisſchießen ab. Den Preis hierzu ſtiftete Profeſſor Bentzinger. Den Hans⸗Bentzinger⸗Preis erſchoß ſich Eduard Ger⸗ berich mit 58 Ringen, den 2. Preis erhielt Adolf Roth(58 Ringe], den 3. Jakob Boxheimer(57.). und den 4. Hermann Hagner(57.). Eduard Ger⸗ berich wurde Schützenkönig für 1938 mit 877 Ringen. 4. Seite/ Nummer 471 Aus Baden Ein großartiger Auftakt 100 000 Mark für das WSW geſtiftet NSG. Weinheim, 10. Okt. Die Geſellſchafter der Firma Karl Freudenberg G. m. b. H. in Wein⸗ heim a. d. B. ſtellen dem Gaubeauftragten des Win⸗ terhilfswerks 100000 Mark und der Deutſchen Sudetenhilfe 25000 Mark zur Verfügung, eine Spende, wie ſie der Gaubeauftragte bisher noch nicht verzeichnen konnte. Beiwagenmaſchine raſt gegen Poſtomnibus Ein Todesopfer und zwei Schwerverletzte * Forbach, 10. Okt. Unweit Schönmünzach er⸗ eignete ſich am Sonntag ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem einer der Beteiligten den Tod fand, wäh⸗ rend zwei andere mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Auf der regennaſſen Straße kam ein mit drei Perſonen be⸗ fetztes Motorrad mit Beiwagen ins Schleu⸗ dern und fuhr mit voller Wucht gegen einen aus der entgegengeſetzten Richtung kommenden Poſt⸗ kraftwagen. Die Wirkung des Zuſammenſtoßes war furchtbar. Der Lenker des Motorrads war auf der Stelle tot. Die beiden Mitfahrenden wurden mit ſehr ſchweren Verletzungen unter der Maſchine hervorgezogen und ins Kranken⸗ haus Schönmünzach verbracht. Wie man hört, waren die Verunglückten auf der Fahrt zu einem Hoch⸗ zeitsfeſt begriffen. Ein Kutſcher ſot- ein anderer verſchwunden Verhäugnisvolle Folgen eines ſchweren Unfalls * Wertheim, 10. Okt. Die beiden im Dienſt der fürſtlich Freudenbergiſchen Standes⸗ herrſchaft ſtehenden Kutſcher Emmerich und Dinkel befanden ſich mit Holzfuhren unterwegs. Auf der ſtark abſchüſſigen Röttenbacher Steige in Kreuz⸗ wertheim löſten ſich am Wagen des Dinkel die Brem⸗ ſen und er fuhr auf den vorderen Wagen auf. Em⸗ merich ſtürzte von ſeinem Wagen und wurde über⸗ fahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Von dieſem Zeitpunkt an iſt Dinkel unter Zurücklaſ⸗ ſung ſeines Geſpannes verſchwunden. Emme⸗ rich war 34 Jahre im Dienſt der fürſtlichen Standes⸗ Herrſchaft geſtanden. * Wertheim, 7. Okt. Einer der letzten Mitglieder der Wertheimer Kupferſchmiedezunft iſt im 78. Lebensjahre von uns gegangen. * Durlach, 8. Okt. Unſere älteſte Mitbürgerin Frau Magdalena Befecker feierte ihren 96. Geburts⸗ tag. — 41 III Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe D 5 9 Dienstag, 11. Oktober 1938 Neues Vand zwiſchen Baden und der Schweiz Feierliche Einweihung der Konſtanzer Rhein-Doppelbrücke durch Miniſterpräſident Köhler Eigener Bericht der NM Z. * Konſtanz, 10. Okt. Der Sonntag war hier bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein ein großer Tag. Nach zweijähriger Bauzeit vollendet, wurde diegroße Brücke über den Rhein, die die Altſtadt mit dem aufſtrebenden Stadtteil Petershauſen verbindet und etwa 3 Millionen Reichsmark Baukoſten bedang, in feier⸗ licher Weiſe in Betrieb genommen. Die Brücke, eine Großtat deutſcher Technik, hat zwei breite Gehwege für Fußgänger, eine 13 Meter breite Fahrbahn und zwei Reichsbahngleiſe. Umfaſſende Aenderungen au beiden Brückenköpfen geben dem ganzen Straßenbild ein neues Geſicht. Zu Füßen der vollkommen wetterklaren deutſchen und ſchweizeriſchen Alpenberge rings um den Boden⸗ ſee wurde das Werk, das mit Recht ein ſtolzes ge⸗ nannt wird, ſeiner Beſtimmung in Anweſenheit des badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler über⸗ geben. Im Herbſtglanz bot ſich die Feierſtätte in feſt⸗ lichem Gewande, ein Meer von Hakenkreuzfahnen, von Girlanden, eine Fülle von geſchmückten Schiffen mit Sirenengeheul und Böllerſchüſſen verband die beiden Flußufer, die hier zum erſtenmal unterhalb des Bodenſees in ihrer Brückenverbindung rein deutſch ſind und unterhalb erſt wieder in Karlsruhe die gleiche Lage bieten. Um die Mittagsſtunde kraf der Miniſterpräſident ein und ſchritt die Front der Ehrenformation ab. Tauſende und Tauſende ſäum⸗ ten die Brücke und das anliegende Gelände, um einem Akt beizuwohnen, der ein neues, modernes, verkehrsausreichendes Bauwerk ſeiner Beſtimmung übergab. Reichsbahn und Stadtverwaltung ſind in dieſer Doppelbrücke in gemeinſamer Arbeit, wie immer betont wurde, zum Gelingen des Ganzen zuſammengeſtanden, das heute der Träger eines völkerverbindenden Gedankens iſt. Oberbürgermeiſter Hermann⸗Konſtanz konnte den badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler, den Reichsbahndirektionspräſidenten Dr. Roſer⸗ Karlsruhe, den Landeskommiſſar Schwörer⸗ Konſtanz, den Kreisleiter Sandritter, die Ver⸗ treter der Wehrmacht und der Partei, der Verkehrs⸗ behörden, der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe und nicht zuletzt beſonders herzlich die Herren aus der Schweiz, Regierungsrat Freyenmuth vom Kanton Thurgau, Frauenfeld, zu⸗ gleich Verkehrsreferent des ſchweizeriſchen Bundes⸗ rates, weiter dͤen Direktor der Schiffahrt Unterſee⸗ Rhein in Schaffhauſen Oettli, Gemeindeamtmann Lymann von Kreuzlingen und Gemeinderat Dr. Heitz von Kreuzlingen. Der Konſtanzer Oberbürgermeiſter wies in ſeiner An ſprache auf die gewaltige Entwicklung in den letz⸗ Im-Zug Frankfurt-Hamburg: Anter Mordverdacht verhaftet Dor in ganz Deutſchland geſuchte Ernſt Auch gefaßt— Auch in Mannheim und Karlsruhe hatte er in dieſen Tagen ſich aufgehalten X. Frankfurt, 11. Oktober. Wie ber„Frankf. Generalanzeiger“ berichtet, wurde der wegen Frauenmords geſuchte Ernſt Auch in Hamburg ermittelt und feſtgenommen. Der Mörder wurde bereits erkannt, als er den Frankfurter D⸗Zug verließ und daun im ſelben Augenblick feſtgenommen, als er bei Bekannten Unterſchlupf ſuchen wollte. Nach tagelanger Jagd von Polizei, Rundfunk und Preſſe konnte der Langgeſuchte jetzt endlich zur Strecke gebracht werden. Auch hatte er ſich von Hamburg nach Frankfurt begeben, wo er, wie jetzt feſtgeſtellt iſt, bei Bekannten Unterſchlupf zu finden hoffte. Die energiſchen Fahndungsmaßnahmen der Frankfurter Kriminalpolizei veranlaßten ihn aber, ſich nach Mannheim zu begeben, wo er ſich bei einer alleinſtehenden Frau einmietete. Als er bemerkte, daß die Polizei ihm auf der Spur war, fuhr er nach Karlsruhe und von dort wieder zurück nach Frankfurt. Zweifellos hat er ſich in der Nacht zum Freitag noch einmal in Frauk⸗ furt aufgehalten und noch einmal verſucht, Unter⸗ ſchlupf zu finden. Als ihm dies mißlang, beſtieg er den Hamburger D⸗Zug und fuhr nach Hamburg zurück. Kurz vor Hamburg wurde er bereits im Zug erkannt. Es gelang ihm jedoch noch einmal, im Ham⸗ burger Hauptbahnhof zu entkommen. Kurz darauf konnte er aber ermittelt werden als er ſich bei Komplicen verbergen wollte. wurde er dann verhaftet. Bekanntlich wurde die 50jährige Witwe Caroline Hoffmann, geb. Meyer, am 19. September in ihrer Wohnung in Hamburg, Herrengraben 11, ermordet aufgefunden. Sie war am 14. Septem⸗ ber zuletzt abends geſehen worden. Geraubt wur⸗ den eine Anzahl wertvoller Schmuckſachen, ein Sil⸗ berfuchs und möglicherweiſe noch andere Wertgegen⸗ ände. N Als der Tat dringend verdächtig wurde der nun⸗ mehr gefaßte, angebliche Händler Ernſt Auch, ge⸗ boren am 28. Dezember 1887 in Brettental(Be⸗ Dabei zirksamt Emmendingen), von der Kriminalpolizei in Hamburg geſucht. eee wee Er hätte eine neue Scheune brauchen koͤnnen Eine weitere Brandſtiftung eingeſtanden * Urnau bei Ueberlingen, 10. Okt. Eine wei⸗ tere Brandſtiftung hat der eine von den bei⸗ den wegen Brandoſtiftung verhafteten Brübern paul und Franz Hans ler eingeſtanden. Paul Hansler gibt zu, auch den Brand an der Scheune des Mühle⸗ und Sägewerksbeſitzers Karl Steiner gelegt zu haben. Er begründet ſeine verbrecheriſche Hand⸗ lungsweiſe damit, daß Steiner„eine neue Scheune hätte brauchen können.“ Hansler hatte eine bren⸗ nende Zigarette in das in der Scheune lagernde Stroh geworfen. Steiner iſt nicht ver⸗ ſichert, ſeine Verſicherungen waren abgelaufen und er ſtand erſt wieder in Verhandlungen über einen neuen Verſicherungsabſchluß. Ungeklärt iſt noch die Brandurſache bei den Geſchwiſtern Kutter. Hier richtet ſich der Verdacht vornehmlich gegen Franz Hansler. Zu einem Geſtändnis konnte er bisher nicht gebracht werden. Ein Opfer ſeiner Sinnenluſt 63jähriger erhält 4 Jahre Zuchthaus * Frankenthal, 10. Okt. Die Jugenoſchutzkammer verurteilte den 63jährigen verheirateten B. aus Hardenburg zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt unter Anrechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft. B. war Inhaber eines Verkaufsſtandes auf der Hardenburg und hat in den Jahren 1932 bis 1938 eine ganze Serie teils verſuch⸗ ter, teils vollendeter Unzuchtverbrechen an Kindern zwiſchen ſechs und zwölf Jahren, die auf der Hardenburg ſpielten, verübt. Als„Entſchul⸗ digung“ gab er an, ſeiner Sinnenluſt zum Opfer gefallen zu ſein. Der Staatsanwalt hakte fünf Jahre Zuchthaus beantragt. B. nahm die Strafe an. ten fünf Jahren hin und den Rahmen des großen Geſchehens. Die Brückenbauten bilden eine Ge⸗ meinſchaftsarbeit zwiſchen Reichsbahn und Stadtver⸗ waltung. Er ſprach als Bauherr für die Stadt Kon⸗ ſtanz allen Beteiligten und Helfern am Gelingen 7 Maleriſches altes Konſtauz Blick auf das Münſter der alten Stadt (Archiv NMz3) des Baues herzlichen Dank aus. Vom Land Baden, vom Inſpekteur des deutſchen Straßenweſens, vom Kreis ſeien vor allem die Belange der Stadt Kon⸗ ſtanz auch finanziell namhaft geſtützt worden. Er⸗ freulich ſei, daß die Brücke trotz aller ſonſtigen Anſpannungen terminmäßig fertig geworden ſei, und der Bau ohne einen einzigen ernſten Unfall ſich vollzogen habe. Die Brücke aus deutſchem Granit, deutſchem Stahl möge für die freundlichen nachbar⸗ lichen Beziehungen zur Schweiz wie für die Momente des neuen Aufſchwunges der Stadt Konſtanz eine gute Unterlage ſein. Nach einem Vorſpruch eines Arbeiters Reichsbahndirektionspräſident Dr. Roſer, Karls⸗ ruhe, der vor allem die Rheinbrückengeſchichte in den Mittelpunkt ſtellte und den gewaltigen Fort⸗ ſchritt hervorhob, den das neue Werk darſtellt. Miniſterpräſident Walter Köhler überbrachte die Grüße des Reichsſtatthalters Robert Wagner, der an dem Brückenwerk immer großes Intereſſe genommen hat, und betonte, daß Konſtanz die dritte Rheinbrücke ſei, die binnen eines Jahres eröffnet werden konnte. Hinter den Brücken von Speyer und Karlsruhe ſei nun Konſtanz als wich⸗ tiges Werk gefolgt. Alle drei ſeien eine Notwendig⸗ keit geweſen, beſonders dringlich wäre aber die Lage bei Konſtanz geweſen. Nunmehr könnten die Wünſche aller Verkehrsteilnehmer erfüllt ſein, und ein Glückwunſch in jeder Hinſicht ſei am Platz. Die Möglichkeit einer Höherlegung berückſichtige die ſpäter kommende Schiffbarmachung des Oberrheins. Die Reichsbahn und der Reichsverkehrsminiſter ver⸗ dienten den größten Dank. Er beglückwünſchte die Stadt zu dieſem Werk, das ſowohl techniſch wie verkehrsmäßig allen Anforde⸗ rungen entſpreche und ſchon ſo geſchaffen ſei, daß es auch dann noch genüge, wenn der Oberrhein für die Schiffahrt dienſtbar gemacht ſein werde. Ein beſon⸗ deres Dankeswort galt dem Reichsverkehrsminiſter und dem Generalinſpekteur für das deutſche Stra⸗ ßenweſen, die die finanziellen Grundlagen für das Werk geſchaffen hätten. Für Baden und das Reich habe dieſe Brücke ent⸗ ſcheidende Bedeutung, weil hier das Tor zur Schweiz ſei und weil Deutſchland den Wunſch habe, daß derjenige, der durch dieſes Tor her⸗ einkomme, einen anſtändigen und guten Ein⸗ druck von unſerem Vaterland bekomme. Nach einem Hinweis auf die großen Tage der letz⸗ ten Wochen, und nach der Verſicherung, daß Deutſch⸗ lands nichts ſehnlicher wünſche als den Frieden, ſchloß der Miniſterpräſident mit dem Bekenntnis zum Führer. Nach den Nationalliedern wurde eine Begehung der Brücke vorgenommen, bei der Miniſterpräſtdent Köhler das blaue Band zerſchnitt, ſprach während zugleich nebenan ein mit Hitler⸗ jugend beſetzter Sonderzug der Reichsbahn dort das Band trennte. Es folgte auf der Brücke der Vorbeimarſch einer Ehrenkompanie der Wehrmacht ſowie der Formationen. Im Zeichen des Winter⸗ hilfswerkes und des erſten Eintopfſonntages fuhr eine Kolonne Gulaſchkanonen mit über die Brücke. Das anſchließende Frühſtück ſtand ebeufalls im Zeichen des Eintopftages. Hierbei wurde noch auf kommende Weiterarbeit abgehoben, bei der auch die Formung der Nachbarbeziehungen berührt wurde. Mit einer kleinen Rundfahrt mit dem Sonder⸗ ſchiff„Baden“ auf dem in wunderbarer Klarheit lie⸗ genden Bodenſee, der jeden Gipfel freigab, wurde der denkwürdige Tag am Hochrhein und See abge⸗ Aus der Pfalz Weil er in Scheidung lebte 26jähriger verſuchte Selbſtmord zu begehen h. Ludwigshafen, 11. Okt. Ein 26jähriger ver⸗ heirateter Arbeiter aus Lu.⸗Oppau verſuchte ſich im der Küche ſeiner Wohnung mit einer Selbſtlade⸗ Piſtole zu erſchießen. Er ſchoß ſich in die rechte Schläfe und wurde ſchwerverletzt in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Urſache: Der Verletzte lebte in Scheidung. Todesfahrt auf dem Laſtauto Baum geſtreift— ein Arbeiter getötet * Schopp(Weſtpfalz), 11. Okt. Nahe Waldfiſch⸗ bach, auf der ſtarken Wölbung der Straßendecke, ge⸗ riet ein Laſtzug etwas zu weit nach links. Ein über den Kaſtenaufbau herausragendes Brett, auf dem zwei Arbeiter ſaßen, ſtreifte einen Straßen⸗ baum. Der Arbeiter Lacher aus Kaiſerslautern kam dadurch zu Fall und blieb auf der Stirn liegen. ., der äußerlich nicht verletzt und ſelbſt keine Notiz von dem Unfall nahm, war, als der Wagen anhielt, to k. * Kaiſerslautern, 11. Okt. Auf dem Heim⸗ weg zur Vogelwehe wurde der junge Hermann Stammer, der aus dem Rheinland ſtammt, durch einen Perſonenkraftwagen angefahren und tödlich verletzt. St. wurde morgens im Straßengraben liegend tot aufgefunden. Der ſchuldige Kraftfahrer hat ſich der Polizei geſtellt. * Frankenthal, 8. Oktt. Die auf kommenden Sonntag feſtgelegte Geflügelſchau bringt den Hühnerhaltern und darüber hinaus allen Freunden der Geflügelzucht neben ausgeſuchtem Tiermaterial 5 Hühnern und Tauben auch eine offizielle Werbe⸗ au. Auch Schriesheim vor der Weinleſe 2: Schriesheim, 11. Okt. Durch das warme Wet⸗ ter und die Sonnenbeſtrahlung der letzten Wochen haben ſich die Reben noch gut entwickelt. Soweit die Trauben geſund geblieben ſind, kann ein mittlerer Herbſt erwartet werden. Ueber Peronoſpora iſt weniger zu klagen, dagegen hat der Meltau Schäden angerichtet, die um ſo mehr ins Gewicht fallen, als der Anſatz im Frühjahr gelitten hatte. Der Herbſt⸗ beginn wird in Kürze feſtgeſetzt, da die Trauben vor der Vollreife ſtehen. 1 Allerlei aus Lampertheim Lampertheim, 10. Okt. Hier wurde der im Alter von 72 Jahren verſtor⸗ bene Maurermeiſter Jakob Illius 1 zu Grabe getragen.— Die Witwe des Metzgermeiſters und Gaſtwirtes Adam Wacker vollendete ihr 70. Lebens⸗ jahr.— Der Rentner Sebaſtian Seelinger 1, Pfarrgaſſe, beging ſeinen 80. Geburtstag in heſter Geſundheil, In dieſen Tagen hat die Zuckerrübenernte hier ihren Anfang genommen. Bereits am Sams⸗ tag wurden die erſten Waggons am hieſigen Bahnhof verladen. Es iſt mit einem beſonders guten Ergeb⸗ nis zu rechnen. Einen guten Erfolg hatte die hieſige„Volks⸗ bühne“ am Samstag und Sonntag mit der Auf⸗ führung Neſtroys Poſſe„Der Zerriſſene“, die zwei⸗ mal vor gutbeſetztem Hauſe im„Reichsadler“ auf⸗ geführt wurde. Für den hieſigen Faſſelſtall erwarb die Gemeinde einen neuen Bullen und zwar einen Dunkel⸗Leder⸗ gelbſcheck aus der Leonidaslinie. Außerdem wurde ein Lanoͤſchweineber der Landklaſſe 3 erworben, der aus Gernsheim ſtammt, während der Zuchtbulle aus Goddelau komm 5 32000 Mark in Gold gehamſtert „und erſt dieſer Tage in Worms abgeliefert . Worms, 11. Okt. Der unglaubliche Fall, daß ein Betrag von 32000 Mark in lauter Zehr⸗ und Zwanzigmarkſtücken bei einem Geld⸗ inſtitut abgeliefert wird, ereignete ſich dieſer Tage in Worms. Ablieferin war eine Frau, welche dieſen Betrag die Jahre daheim aufgeſpeichert hatte und nun durch die angekündigte Außerkursſetzung der Goldmünzen zur Ablieferung bewogen wurde. 0 8, Ha Tſcha jo kal der balles oft w ſaſt z. lige E kann Scho tan ſtellu! 5 W. leit? gleich berech zudrt zeug kämpf Und jener „bon einer Fußbe dann beſte der L als 8 ziger kämpf Schlu eee stag, 11. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 471 Dien Querſchnitt durch einen Fußballſonntag Der volkstümliche Tſchammer⸗Pokal Wenn trotz Sturm und Regen zu den acht Spielen der 3 Hauptrunde um den Pokal des Reichsſportführers von Tſchammer und Often noch rund 4 0⁰⁰ Zuſchauer bam d, o konn man daran ermeſſen, welch großer Beliebtheit ſich der Wettbewerb bei den Anhängern des runden Leder⸗ balles erfreut. Denn es iſt nicht jedermanns Sache, trotz oft wollenbruchartigen Regens und trotz pſeiſendem Wind aft zwei Stunden auf einen Platz, der noch dazu oftmals Ulgeſchützt ist, auszu harren. 855 bet brei Jahre beſteht dieſer Wettbewerb, aber man kann ſchon heute ſagen, daß der Reichsſportführer mit der Schaffung dieſer Konkurrenz„einen ſehr guten Grifſ“ ge⸗ dan hal. Der bisherige Verlauf unterſtreicht dieſe Feſt⸗ fer arr.„ dee. Pokin liegt nun das Geheimnis dieſer Volkstümlich⸗ keit) Für die Vereine ſelbſt wohl darin: Jeder Verein, gleichgültig, welcher Spieltlaſſe er angehört, iſt teilnahme⸗ berechtigt, jeder hat die Chance, bis ins Endſpiel vor⸗ zubringen, ſoſern er eben uber das nötige teguiſche Rüſt⸗ zeug verfligt. Noch wichtiger aber, ſo Seucht uns, iſt der kämpferiſche Einſatz, iſt der Wille, das Letzte herzugeben. Und daß das der Fall geweſen iſt, davon zeugt die Liſte jener vor den Kämpfen„hochfawvortiſierten“ Vereine, die bon vornherein“ gewonnen hatten und dann doch an einer Mannſchaft ſcheiterten, deren Namen der großen Fußball⸗Oeffentlichkeit zwar nicht geläufig waren, die dann aber mit einem Peale von ſich reden machten. Das heſte Beiſpiel dafür iſt in dieſem Jahre Rot⸗Weiß Eſſen, der Liga⸗Neuling des Gaues Niederrbein— im Weſten als Favoritenſchreck bekonntgeworden—, dem es als ein⸗ ziger Neuling gelang, bis in die dierte Hauptrunde vor⸗ zuöringen. Und es iſt gar nicht ſicher, ob damit der Weg bereits beendet iſt. 5 Da iſt weiter Phönix Dübeck, der einzige Angehörige der Bezirkskloſſe, dem es gelungen war, bis in die dritte Hauptrunde zu kommen, der aber jetzt an Blau⸗Weiß Berlin ſcheiterte. 5 5 Gewiß, dieſe Fälle ſind Ausnahmen, aber ſie zeigen, daß der Tſchammerpokal⸗Wettbewerb jedem Verein die Möglichkeit gibt, zu Lorbeeren zu kommen, die er in den Punktſpielen vielleicht nicht erreichen würde. Auch in dieſem Jahr war es nicht anders als in den vergangenen Wettbewerben. Der Deutſche Meiſter Han⸗ nover 96 ſtrauchelte, der Zweite der Deutſchen Meiſter⸗ schaft, der ruhmreiche FC Schalke 04, ſchied aus, und am letzten Sonntag blieben wieder einige Gaumeiſter auf der Strecke, von denen man angenommen hatte, daß ſie wei⸗ ter im Rennen bleiben würden. Aber das iſt es gerade, was dieſe Kämpfe ſo intereſſant macht. Und dafür hat der Zuſchauer eine„feine Naſe“. Er wittert die Ueberraſchung, und darum kann ihn auch das ſchlechteſte Wetter nicht abhaltan. Das erſcheint uns als das weſentlichſte Moment für die Beliebtheit dieſer Kämpfe. Acht Vereine ſind nun übriggeblieben: Fußballſport⸗ verein Frankfurt, Sportverein Waldhof, VfB Mühlburg TS 1860 München, 1. FC Nürnberg, Roꝛz⸗Weiß Eſſen, Vorw⸗Raſenſp. Gleiwitz und Blau⸗Weiß Berlin. Dozu kommen dann noch die vier Wiener Vereine, die ſnäter eingreifen und auf deren Abſchneiden die deutſche Fuß⸗ ballgemeinde gewiß ſehr gespannt iſt. Acht Vereine— darunter ſind nur zwei Gaumeiſter, 110 6 E Nürnberg, Bayerns Meiſter, und. Raf 0 witz, Schleſiens Titelhalter. Die übrigen Selene laben ſich alſo mehr oder minder überroſchend durchgeſetzt. Jutereſſont iſt auch die regionale Struktur dieſer wei⸗ teren Beteiligung: Süddeutſchland ſtellt allein fünf Teil⸗ nehmer, während auf Weſtdeutſchland. Oſcdeutſchland unnd Brandenburg je ein Verein kommt. Das fldeutſche Uebergewicht iſt olſo ganz offenſichtlich. Wie wird es am 6. November? Vier Wochen haben die Teilnehmer nun Pauſe, d. h. ther keine Ruhe, denn dazwiſchen haben ſie in den Pankte⸗ kämpfen zu ſpielen. Am 6. November getangt die rierte Schlußrunde zum Austrag, und bier werden jene rier Vereine ermittelt, die zuſammen mit den vier Marl⸗ ſchaften der Oſtmork um den Eintritt in die Vorſchluß⸗ runde zu kämpfen haben. Da mon gerode mit Vorausſagen für Pokalſpiele nicht vorſichtig genug ſein kann, ſoll heute noch nicht viel über die Ausſicht geſagt werden, da ſich in vier Wochtet noch manche Aenderung der Leiſtungsſtärke ergeben konn. Nur o viel ſei geſagt, daß die„Außenſeiter“— auf dieſen Titel können ſie ſtolz ſein— Mühlburg und Rot⸗Weiß Eſſen nicht die wenigſten Chancen haben. Fußball⸗Gauliga ausgeglichen Obwoßl die Tſchammerpokalſpiele eine Reihe von Mannſchaften in Anſpruch nahm, aingen die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele foſt unberührt weiter. Es gab Jdabei eine Reihe ſehr intereſſanter Ergebniſſe, die ſich auf das Ta⸗ bellenbild erheblich auswirkten. Mon kann wohl ſchon beute agen, Jaß die deutſche Fußball⸗Spitzenklaſſe in die⸗ er Safſon ausgeglichener denn je iſt. Es gibt tatſächlich keine Monnſchaft, die von Hornherein als Favorit für den Gaumeiſtertitel in den Kampf geht, die ſich vrm Anfang der Spielzeit unbedrängt an die Spitze ſetzen konnte und dieſe auch hielt. . kann dem deulſchen Fußballſport nur nützlich ſein, 100 nichts iſt unfruchtborer als jene Gewißheit, den je⸗ ligen Gaumeiſter ſchon vor Bealnn der Spiele be⸗ mwen zu kömten. Wir erinnern in dieſem Zuſammen⸗ ung nur on die vor einigen Monaten abgeſchloſſene Deutſche gang ſich überraſchender Aus⸗ Fußballſpitzen⸗ Fußballmeiſterſchaft, deren zweifellos ſehr günſtig auf die klaſſe ausgewirkt hat. Jeder Verein erkennt heute, daß er nicht ausſichtslos ins Rennen geht, daß jeder die Chance hat, den höchſten Titel, den der deutſche Fußball⸗ ſport zu vergeben hat, zu erringen. Das beſte Beiſpiel dafür iſt der Deutſche Fußballmeiſter 1938, Hannover 96! Die Liſte der Unbeſiegten ſchmolz auch meiterhin zuſammen. Im Gau Oſtpreußen iſt lediglich Hindenburg⸗Allenſtein noch ungeſchlagen und ohne Punktverluſt. Im Gau Pommern waren es bis⸗ her noch vier Vereine, die noch nicht beſiegt worden waren. Jetzt ſind es nur noch zwei, und zwar der Gaumeiſter Stetter SCE und Vittoria Stolp. Im Gau Schle⸗ ſien veränderte ſich die Liſte der Ungeſchlagenen nicht. Es ſind nach wie vor Preußen Hinden Breslau 02 und der Gaumeiſter Vorwärts⸗Rafenſport Gleiwitz. Da⸗ bei muß allerdings bemerkt werden, daß die beiden letzt⸗ genanten Vereine kein Spiel austrugen. 85 N e 5 Im Gau B randenburg kamen wegen des 47. Städtekampſes Berlin— Hamburg, der den Ham⸗ burgern den 20. Sieg brachte(18 Spiele gewann Berlin, g endeten unentſchieden), komen keine Meiſterſchaftskämpfe zur Durchführung. Im Gau Sachſen bleibt der SC Planitz, der die Ta⸗ belle anführt, weiterhin ohne Niederlage. Im Gau Mitte ſchied Kricket⸗Viktoria Magdeburg aus der Liſte der Unbeſiegten, ſo daß jetzt nur noch der Gaumeiſter Deſſau 05 und Thüringen Weida übriableiban. Im Gau Nordmark veränderte ſich dieſe Liſte nicht, da die drei bisher Unbeſtegten keine Spiele austrugen. Vier un⸗ geſchlagene Mannſchaften weiſt der Gau Nieder⸗ ſachſen nach wie vor auf: Werder Bremen, Eintracht Braunſchweig, Hannover 96 und Vis Osnabrück. Das gleiche gilt für den Gau Weſtfalen, wo Weſtſalia Herne, Schalke O04 und Bf 48 Bochum weiterhin das „weiße Ehrenkleid“ der Unbeſiegten tragen. Im Gau Niederrhein ſind es noch drei Vereine, nämlich Rot⸗ Weiß Eſſen, Fortung Düſſeldorf und Duisburg 48/99— die alle oͤͤrei in Meiſterſchaftsſpielen nicht zu Worte kamen, während Bis Beurath⸗ aus dem erlauchten Kreiſe aus⸗ ſchied. Im Gau Mittelrhein blieb nur noch Rhe⸗ nanig Würſelen übrig, da der SSW Troisdorf, Liga⸗ neuling und Spitzenreiter, ſete erſte Niederlage bezog. Vier ungeſchlagene Vereine weiſt der Gau Nordheſſen auf: Hanau 98, Heſſen Bad Hersfeld, Dunlop Hanau und Kewa Wachenbuchen. Im Gau Süd weſt blieb. nachdem Wormatia Worms zum erſten Male geſchlagen wurde, nur der Fußballſport⸗ verein Frankfurt übrig. Vier Vereine im Gau Baden, nämlich der 1. FC Pforzheim, Mannheim⸗Waldhof, VfR Mannheim ſowie der V Mühlburg ſind noch unbeſiegt. Da der SSW Ulm verlor, bleiben in Württemberg nur noch VfB Stuttgart und Union Böctingen übrig. Sechs Vereine waren bislang im Gau Bayern un⸗ beſiegt, doch jetzt ſchieden der BC Augsburg und die Spiel⸗ vereinigung Fürth aus. Drei Clubs haben im Gau O ſt⸗ mark noch keine Niederlage erlitten: Auſtro fiat Wien, Wacker Wien und der Wiener Sportelub. 17 mal gewannen Gaſtmannſchaften 54 Meiſterſchaltsſpiele wurden zt den 7 deutſchen Fuß⸗ ballgauen in der erſten Klaſſe durchgeführt. Dazu komen noch 8 Tſchammerpokalſpiele, 6 Feunsſchaftsſpiele ſowie der Städtekampf Berlin— Hamburg. Das ſchlechte Wetter hinderte olſo die Fußballſpieler keineswegs, ihre Kämpfe gbrollen zu loſſen. In den 54 Meiſteyſchaftsſpielen blieben die Gäſtmannſchaften 17mal ſiegreich die Heim⸗ mannſchaften Wmal, während 12 Kämpfe unentſchieden verliefen. Die Gaſtmannſchaften haben ſich alſo ſehr gut geſchlagen. Die Heimkehr der ſudetendeutſchen Sportler Konrad Henlein an den Reichsſportſührer Der Führer der Sudetendeutſchen, Reichskommiſſor Konrad Henlein, ſandte an den Reichsſportführer foͤlgen⸗ des Telegramm: „Ich muß Ihnen heute tief erfreut über Ihre freund⸗ lichen Glückwünſche zur Befreiung unſerer Heimat für die tatkräftige Mithilfe, die Sie uns Sudetendeutſchen in unſe⸗ rem Kampf immer bewieſen haben, danken. In ſteter kameradſchaftlicher Verbundenheit werden das Sudeten⸗ deutſchtum und ich ſelbſt dies nie vergeſſen. Heil Hitler! Stets Ihr Konrad Henlein. Dank der ſudetendeutſchen Turner und Sportler Der Obmann des Deutſchen Turnverbandes im Sude⸗ tenland, Richard Bernhard, übermittelte am letzten Tage des hiſtoriſchen Befreiungsmarſches der Deutſchen Wehr⸗ macht dem Reichsſportführer folgendes Dank⸗ und Treue⸗ gelöbnis: „Die Völkiſche Turnerſchaft des Sudetenlandes ſieht durch die Tat Adolf Hitlers, unſeres Führers und des größten Konzlers aller Zeiten, ihre höchſte Aufgabe erfüllt. Die ſudetendeutſche Heimat iſt frei und kehrt heim ins große deutſche Vaterland. Unter der Führung Konrad Henleins, des Wiedererweckers und Erneuerers jahnſchen Turnertums durften auch wir Auteil haben an dieſer gro⸗ ßen geſchichtlichen Entwicklung. Ich gedenke in dieſer denk⸗ würdigen Stunde, da die Deutſche Wehrmacht dieſes deutſche Grenzland in Schutz und Schirm nimmt, in Treue und Dankbarkeit auch Ihrer, Herr Reichsſportführer, und Ihres Werkes und freue mich der Stunde, da ich Line Viertelmillion ſudetendeutſche Turner und Sportler Ihrer Obhut im DR übergeben darf.“ Klingeberg in Helſinki Der deutſche Berater Werner Klingeberg traf am Dienstag als Beauftragter des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees in Helſinki ein. Klingeberg wird für einige Zeit als Gaſt des Finniſchen Olympiſchen Komitees in Helſinki weilen und dort ſeine bereits für Tokio auf⸗ geſtellten organiſatoriſchen Pläne zur Verfügung ſtellen. Deutſcher Sieg in Italien Bei dem internationalen Tennisturnier in Bergamo kam der Berliner Beuthner zu einem großartigen Erfolg und zu ſeinem zweiten Turnierſieg in Italien. Der Ber⸗ liner ſchlug den jungen Italiener Kucel im Endſpiel 116, :3, 611,:6,:1. Zu ſeinem zweiten Erfolg kam er zu⸗ ſammen mit Frl. Tonolli im gemiſchten Doppel, wo ſie San Donino⸗Taroni:5,:1 beſiegten. Das Männerdoppel gewannen Taroni⸗Boſſi:2,:5,:3 über Mitie⸗Rado, während ſich Frl. Tonolli mit:5,:0,:1 über Florian das Frauen⸗Einzel holten. Für Sauberkeit im deutſchen Berufsboxſport Die verſchiedenen unliebſomen Vorkommniſſe, die leider in der letzten Zeit im deutſchen Betufsboxſport zu ver⸗ zeichnen waren, haben den Reichsfachamtsleiter Miniſte⸗ rialrot Dr. Metzner, der gleichzeitig Führer des Berufs⸗ verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer iſt, veranlaßt, energiſch alle Mißſtände zu beſeitigen und zu verhüten, daß ähn⸗ liche Vorkommniſſe ſich wieder ereignen. Insbeſondere hot der Düheldorſer Kampftag durch ſeine Organſſation und Abwicklung eine Schädigung des deutſchen Berufs⸗ boxſportes und ſeines Anſehens gebracht. Deshalb wurde jetzt der verantwortliche Veranſtalter und ſportliche Leiter Hans Grimm, da er nachgewieſenermaßen die in der Sportordnung niedergelegten verpflichtenden Geſetze des Verbandes wiederholt verletzt hat, bis auf meiteres von jeder Tätigkeit im deutſchen Berufsboxſport ſuspendiert. Der vom Delegierten des Kampftages einbehaltene Betrag von 5000, erbleibt vorläufig im Depot des Verbandes. Der Beſchluß der Sportaufſicht des BD, den Kampf Heuſer— Shucco als„ohne Entſcheidung“ zu werten, iſt bereits mitgeteilt worden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Amerikaner ein für allemal aus deutſchen Ringen verſchwindet. Seine Kampfesweiſe iſt derart unmöglich, daß ſie nicht für den Kontinent, aber ſchon gar nicht für Deutſchland paßt, denn für unſere Begriffe iſt Boxen mit dem Begriff der Farrneß verbunden. Es liegt weiter Veranlaſſung vor, darauf hinzuwel⸗ ſen, daß vom Berufsverband Deutſcher Fauſtkämpfer ſus⸗ pendierte Mitglieder ſich jeder gleichwie gearteten Tätig⸗ keit im Rahmen des Verbandes ſtrengſtens zu enthalten haben, ſö' lange die Suspendierung dauert! zuwiderhandelt, muß mit dem Ausſchluß aus dem Verband rechnen. Auch gewiſſen Geſchäftemochern wird rechtzeitig eine Warnung erteilt. So gerſuchen Kreiſe, die dem Ver⸗ band nicht angehören, augenblicklich mit einem Kampf⸗ vertrag zu operieren, der ſeinerzeit zwiſchen Mox Schme⸗ Die Spielzeit eingeſetzt Teilnahme der Oſtmark Die Meiſterſchaftsmannſchaftsſpiele der deutſchen Tiſch⸗ Tennisvereine haben in dieſem Monat in faſt allen Gauen begonnen und damit hat die Spielzeit 1938⸗39 offiziell ein⸗ geſetzt. Das Endziel dieſer Spiele iſt die deutſche Vereins⸗ meiſterſchaft, die bei den Männern vom Hamburger Sport⸗ Club und bei den Frauen von der Betriebsſportgemein⸗ ſchaft Osram⸗Berlin zu verteidigen iſt. Zum erſten Male nehmen auch die Vereine der Hſtmark an dieſen Spielen teil, die durch ihre Weltklaſſenſpieler berechtigte Ausſicht auf den Endſtieg haben. In jedem Kreis wird zunächſt im Hin⸗ und Rückſpiel der Vereine der Kreismeiſter feſtgeſetzt, der Kreismeiſter ſpielt dann um die Gaumeiſterſchaft und die Gaumeiſter im Frühjahr 1939 in Hamburg bzw. Berlin um die deutſche Vereinsmannſchaftsmeiſterſchaft. Die Mannſchaft beſteht bei den Männern aus ſechs Spielern, bei den Frauen iſt aus beſonderen Gründen die Mann⸗ ſchaft auf vier Spielerinnen verringert worden. Turnierveranſtaltungen geſtiegen Die Tiſchtennisſpielzeit 1938/39 hat begonnen. Neben den Mannſchaftsmeiſterſchaftsſpielen um die deutſche Ver⸗ einsmeiſterſchaft hat auch der allgemeine Turnierbetrieb eingeſetzt. Die Zahl der Turnierveranſtaltungen iſt von Jahr zu Jahr ſtets geſtiegen. Während noch der Okto⸗ ber des Vorjahres neun allgemeine Turniere aufwies, liegen in dieſem Jahre bereits 11 Anmeldungen, vor und ſo dürfte ſich die Zahl der Turniere von Monat zu Monat ſteigern. Im Mittelpunkt aller Gaue ſtehen die Turniere Langſtreckenflieger verſorgen ſich mit Mundvorrat Bei ihrem Verſuch, den Langſtrecken rekord für e zu brechen, ameritaniſchen Flieger Murill Phönix und Harold wurden die beiden en auf dieſe Weiſe mit neuem Mundvorrat verſehen. Im Hundertkilometertempo wurde aus dem Auto mittels eines Taues das Notwendige„emporgehißt“. (Preſſephoto, Zander⸗M.) um die Gau⸗Einzelmeiſterſchaften, die ihre Krönung in der Entſendung ihrer Meiſter zu den nativnalen deutſchen Meiſterſchaften finden. Dieſe werden im Januar in Frankfurt am Main zur Eutſcheidung gebrocht. Die inter⸗ national ausgeſchriebenen deutſchen Einzelmeiſterſchaften werden vorausſichtlich Mitte Februar in Wien nach den Weltmeiſterſchaften in Kairo ſtattfinden. Die deutſchen Tiſchtennisſpieler haben durch die Rück⸗ kehr der Oſtmork ins Reich eine weſentliche Verſtärkung erhalten, ſo daß ſie, international gemeſſen, heute zu den führenden Nationen aufgerückt ſind. Unſere Spitzenſpieler Mauritz, Benthin, Deisler, Hoffmann, Welter und Mün⸗ chow werden durch die Wiener Sedſiwy, Koſpax und Schuech etwas in den Hintergrund gedrängt, ſind aber zuſammen eine ſtarke Waffe im Kampf gegen das Ausland. Noch ſtäörker tritt dies bei den Frauen zutage, da wir in der Wienerin Trude Pritzi die Weltmeiſterin des Vorjahres ſehen. Weiter kommt hinzu, daß die vielfache deutſche Meiſterin Frau Hobohm in dieſem Winter wieder zum Schläger gegriffen hat. Mit Frl. Bußmann und der Wie⸗ nerin Ratſchker iſt die deutſche Mannſchaft ein ſchwer zu ſchlagender Gegner für alle ausländiſchen Mannſchaften. Wer! dem ling und Walter Neuſel abgeſchloſſen worden war. Der Berufsverband Deutſcher Fauſtkämpfer ſtellt dazu feſt, daß dieſer Kampfvertrag keine Gültigkeit mehr hat und warnt infolgedeſſen ſeine Mitglieder davor, ſich mit den genann⸗ ten Kreiſen einzuloſſen. Es liegt auch im Intereſſe der Sauberkeit, ganz abgeſehen von den geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen, daß Veranſtalter, die nicht Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts oder nicht handelsgerichtlich eingetragen ſind, bei Gebrauch einer Allgemeinbezeichnung ihres Unterneh⸗ mens, z. B.„Schleſierring“ oder„Boxring Weſtmark“, jede Veröffentlichung und jeden Schriftwechſel mit vollem Vor⸗ und Zunahmen zeichnen. Wieder ein„Fall“ Der Berufsverband deutſcher Fauſtkämpfer hat in den letzten Wochen gegen verſchiedene Mißſtände energiſch durchgreifen müſſen. Jetzt tritt ein neuer„Fall“ hinzu. In Düſſeldorf wurde kürzlich im Rheinſtadion eine Be⸗ rufsboxveronſtaltung aufgezogen, die mit amerlikaniſch an⸗ mutender Reklame als„Kampftag der 75 000“ angekündigt wurde, dann aber eine Pleite brachte, wie ſie im deutſchen. Bopſport kaum ein zweites Mal zu finden iſt. Bei dieſer Vexranſtaltung hat, wie jetzt feſtgeſtellt wurde, der Veran⸗ ſtolter und Sportliche Leiter Hans Grimm mehrere Vor⸗ ſchriften der Sportordnung nicht beachtet. Der Berufs⸗ verband deutſcher Fauſtkämpfer hat daraufhie Grimm ſus⸗ pendiert und angeordnet, daß er bis ouf weiteres beine Veränſtöͤltungen mehr aufziehen darf. 8 Die polniſche Vorſtaffel für den Länderkampf gegen Deutſchland Für den Boxländerkampf zwiſchen Deutſchland und Polen am 13. November in der Breslauer Jahrhundert⸗ halle treffen beide Nationen ſorgfältige Vorbereitungen. Polen nimmt nach ſeinem letzten Sieg gegen unſere Staf⸗ fel ſeine Aufgabe ſehr ernſt. Bereits jetzt wurde die pol⸗ niſche Staffel aufgeſtellt. Es ergaben ſich hierbei einige Schwierigkeiten, da unſer öſtlicher Nachbar am gleichen Tag auch gegen Lettland antreten muß. Mit Ausnahme vom Bantam⸗ und Schwergewicht, wo zwiſchen Janowezyk— Sobkowiak und Pilat— Lesniak noch Ausſcheidungskämpfe ausgetragen werden, ſteht die Staffel feſt. Vom Fliegen⸗ gewicht aufwärts werden für Polen boxen: Rotholt(Warſchau), Janowezyk(Poſen) oder Sobkowiak (Warſchau), Czortek(Warſchau), Kowalſki(Warſchau), Kolczynſki(Warſchau), Piſarſki(Lodz), Szymura(Poſen), Pilat(Poſen) oder Lesniak(Warſchau). Italieniſche Frauenrekorde Bei einem Frauenſportfeſt im Muſſolini⸗Stadion zu Turin wurden erneut örei Landesrekorde verbeſſert. Groſſi (Bologna) ſetzte im Kugelſtoßen mit 14,69 Meter eine neue Höchſtleiſtung, Balbo(Turin) lief über 800 Meter mit:25 Minuten eine Beſtzeit heraus und ſchließlich ſtellte Filot⸗ ſchnien(Mailand) den Rekord über 4 mal 75 Meter auf 98/3 Sekunden. Kleine Sport-Nachrichten Guſtav Eder und Kampfrichter im Treffen zwiſchen 0 Hamburger Janazzo am kommenden Samstag in der Hanſeatenhalle iſt der Belgier Faloney. Das Punkt⸗ gericht beſetzen Pippow, Sahm und Flint. Beide Boxer beendeten in dieſen Tagen ihr öſſentliches Training. Der Große Autopreis von Monaco ſoll nun doch, wie wenigſtens gewiſſe Verhandlungen vermuten laſſen, durch⸗ eführt werden. Man ſpricht ſogar ſchon von einem feſten ermin, dem 16. April 1939. Bekanntlich wurde dieſes be⸗ rühmte Rennen durch die Straßen von Monte Carlo in den Terminkalender 1939 nicht aufgenommen. Schwedens Gewichtheber für die Weltmeiſterſchaften in Wien ſtehen jetzt feſt. Es ſind Gunnar Höberg im Feder⸗ gewicht und Sture Carlſſon im Leichtgewicht. Beide ſind Meiſter ihres Landes. Italiens Geher⸗Meiſterſchaft über 50 Km. wurde anf der Straße von Matland nach Como durchgeführt. Unter 35 Bewerbern ſiegte der junge Puttilli in der neuen ftalie⸗ niſchen Rekordzeit von:39:57 Stunden gegen Rivolta in :42:15, Mazza in:42:80 und Kreſſevie in:48:02 Stunden. Bei der Jährlingsauktion in Hoppegarten wurden am Montag vorzügliche Preiſe erzielt. 57 Pferde wurden ver⸗ kauft und erzielten einen Geſomtumſatz von 175 000 J. Der höchſte Preis von 11000/ wurde von den Gebrüdern Rösler für den Römerhofer Markomanne bezahlt. Beim Eder⸗Kampftag in Hamburg am 15. Oktober mußte das Rahmenprogramm geändert werden. An Stelle des Italieners Savo, der wegen einer Handverletzung nicht antreten kann, wird deſſen Landsmann Giovanni Torto⸗ lini gegen den deutſchen Meiſter im Bantamgewicht Ernſt Weiß(Wien) antreten. Der deutſche Hürdeumeiſter Glaw(Berlin) ſtartete bei einem leichtathletiſchen Sportfeſt in Kiel über 200 Meter Hürden und ſiegte in der neuen Jahresbeſtzeit von 24,5 Sekunden. Der Karlsruher TV 1846 führt am 30. Oktober im Städtiſchen Vierordtbad gauoffene Schwimmwettkämpfe durch, zu denen zahlreiche Meldungen bereits eingegangen nd. Münchens Amateurboxer ſtarten am 31. Oktober in Kaſſel 4 9 die Mannſchaft von Heſſen⸗Preußen Kaſſel. Beim Leichtathletikfeſt in Köln ſchlug der ſunge Bonner Virneburg im 100⸗Meter⸗Lauf in 10,5 Sek. den Vogelſang um zwei Zehntelſekunden. Der Kölner Berg wurde Doppelſieger über 1500 und 5000 Meter. Weinkötz gewann den 1 mit 1,87 Meter vor Gehmert mit 4,82 Meter. Bei den Frouen war Frl. Winkels öreimal aumetſter ſiegreich, im 100⸗Meter⸗Lauſ in 12,7 Sek., über 200 Meter in 26,6 und im Hochſprung mit 1,50 Meter. Hollands Schwimmerinnen ſtarteten nach dem Länder⸗ kompf gegen Dänemark noch einmal in Odenſe. Riet van Veen ſiegte wieder über 100 Meter Kraul in:07/%½ vor Ragnhild Hveger in:07, und Gunver Kraft. Die Hol⸗ länderin mußte ſich aber über 400 Meter Kraul wieder hinter der in 511 Min. ſiegenden Hveger mit dem zweiten Platz begnügen. Ueber 100 Meter Rücken blieb van Feg⸗ gelen in:15 Min. ſiegreich, über 200 Meter Bruſt Jopie Waalberg in:01. Die 4⸗mal⸗50⸗Meter⸗Kraulſtaffel gewann Dänemork in 201,7 vor den Holländerinnen in 220,8 Minuten. Die Hockey⸗Elf von Wacker München trug in Wien einen Freundſchaftskampf gegen den He Währing aus. Die Münchner, die ſchon nach wenigen Minuten ihren Stürmer Seuftinger durch Verletzung verloren, wurden mit 710 (:0) geſchlagen. Daß Straßenkriterium in Bielefeld über 94 Km. ge⸗ wann der bekannte Dortmunder Beruſsradfahrer Bautz in :52:00 Std. vor dem Stuttgarter Plappert und ſeinem Landsmann Diederichs. Aſchenbahn⸗Rennen wurden in Augsburg durchgeführt. Die beſten ſüddeutſchen Amateure erſchienen am Start. Im 200⸗Runden⸗Mannſchaftsfahren ſiegten Hörmann⸗ Müller(München) mit 45 Punkten vor Singer⸗Pölleth (München) und Kurz⸗Kaiſer(Stuttgart). Hamburg und Berlin ſtonden ſich in der Reichshauptſtadt im 47. Fußball⸗Städtekampf gegenüber. Die Hamburger ſiegten mit 572(:2) dank der geſchloſſeneren Mannſchafts⸗ leiſtung Straßenweltmeiſter Marcel Kint(Belgien) ſtartete in Eſperaza in Südfrankreich und gewann ein über 144 Km. A Kriterium in:20:00 Std. vor dem Franzoſen rnoldi. TV Nymphenburg München, der ſüddeutſche Fauſtball⸗ meiſter der Frauen, trug in Fürth zwei Spiele aus. Die Münchenerinnen ſiegten gegen eine Fürther Kombination mit 45:21 und 44:26. Das Handball⸗Frauenturnier in Hedelfingen(Württem⸗ berg) wurde etwas überraſchend von dem Bs Metzingen gewonnen, der in der Vorſchlußrunde den württembergi⸗ ſchen Meiſter D Cannſtatt mit:2 und im Endſpiel 50 Tas Stuttgart mit:1 Toren ſchlug. Wacker München trug mit seiner Hockeymannſchaft in Wien ein zweites Freundſchaftsſpiel aus. Dies mol gab es gegen die Wiener Arminen ein.(:)-Unentſchteden. 6. Seite/ Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe . ,. KABALENV UV WELT GESCHICHTE UM ETLVENVN KLEINEN THR ON D Die Hochberg kramte in einer Schublade. Hier— da war die Abſchrift jenes Briefes! Ach Gott, was hatte ſie da alles an den mächtigen, ſchlauen Miniſter Frankreichs geſchrieben: ſie hatte ihn den erſter echte Gold wollte nicht herauskommen! Auch das dulden. Er laſſe, hieß es, die Untertanen der von taatsmann Euroyas genannt, was vielleicht auch ein Fehlſchlag! ihm, Napoleon, zugewieſenen Landesteile nicht zu traf, ſchrieb, daß er die vornehmſte und edelſte Und nun, 1809, hofft ſie aufs neue. Denn ER, mißliebigen Subjekten und zu Heloten der Karls⸗ ele beſitze, was beſtimmt nicht zutraf. 0 der Mächtigſte Europas, weilt im Raſtatter Schloß. ruher Proteſtantenminiſter machen. Die Hälfte weiter, ſie erwarte vom franzöſiſchen Edelmut und Da meldet der Kammerdiener, daß ſeine Majeſtät, aller leitenden Stellen ſeien ſofort mit Katholiken von der Seelengröße des Erſten Konſuls die Belei⸗ Kaiſer Napoleon, bereit ſei, Ihre Durchlaucht, Frau zu beſetzen. Rom hatte offenbar in Paris gut ge⸗ hung ihrer Söhne mit ſäkulariſieten deutſchen Gü⸗ Reichsgräfin, zu empfangen. arbeitet 8 tern. Sie ſchrieb dieſen hochpolitiſchen Brief hinter Die Unterredung mit Napoleon war kurz. Aber Wenige Wochen ſpäter kommt eine zweite Note. dem Rücken ihres Gatten, des Fürſten, ſchickte ihn heimlich an Talleyrand— aber dann war's aus mit der Heimlichkeit. Die Sache wurde eine diploma⸗ der Kaiſer behandelte ſie hoffen darauf drüben in Rotenfels ein Laboratorium ein⸗ gerichtet. Er hatte viel Vitriol und noch mehr Sil⸗ ber bei ſeinen Experimenten verbraucht. Aber das freundlicher, als ſie zu gewagt hatte. Doch zu einem beſtimmten men und hatte eine ſehr ſcharfe Note Napoleons überreicht. Man ſetze in Karlsruhe die Katholiken zurück, das könne der Kaiſer von Frankreich nicht Sie war noch ſchärfer. Es handelte ſich um die badiſchen Truppen. Es gab unter den Offizieren Dienstag, 11. Oktober 1998 Verſprechen konnte ſich der Kaiſr nicht entſchließen. eine deutſche und eine franzöſiſche Partei, und man tiſche Angelegenheit. Aber man nahm ſie in Karls⸗ Aber die Hochberg gibt das Spiel nicht auf. hinterbrachte Napoleon, daß Markgraf Ludwig, Karl eüuhe nicht 7 755 M* ese NTaurvas 1 2 3 2 5 a 8 5 . wichtig Matt lachte„ Fauxpas Einige Tage ſpäter kommt ſie zu ihrem Mann, Friedrichs dritter Sohn aus erſter Ehe, die Offi⸗ 355 111 ame Sansſouct auf dem Parkett der hohen dem alten Großherzog. Wieder mit einem Brief. ziere, die unter den Fahnen Napoleons gekämpft Wel eit 168 55 g a 8 2 g 2 8 ö zwif 15 Diesmal an Napoleon ſelbſt. Sie bittet darin den hätten gegen Oeſterreich, gegen Preußen, gegen Markgraf Ludwig von Baden, fü 5. ſchiff 1 7 1 975 2 5 Die Hochberg kramt weiter in der Schublade. D Kaiſer, er möge für i Kind 8 ihrer Ehe ein S ie zurückſetzte. N ſchäumt auf 5 1 55 . Er. 10. der b chublade. 75 8 8 ge für ihre Kinder aus ihrer Ehe eine Spanien, zurückſetzte. Napoleon ſchäumt auf. Er der dritte Sohn Karl Friedrichs aus erſter Ehe, Onkel 10 fällt ihr ein Schreiben ihres Leibarztes in die Hände. Rangerhöhung bewilligen, lehnte aber— ſo klug iſt teilt mit, er werde ſofoxt den Markgrafen in eine des Großherzogs Karl und ſein Thronerbe 1818. Als Ver, ö 15 Der war nebenher Alchimiſt und hatte der ſchulden⸗ ſie ſchon—— das Recht zur Erbfolge ab. Denn Na⸗ franzöſiſche Feſtung einſperren laſſen, wenn das trauter der Gräfin Hochberg erſcheint Markgraf Ludwig ö häng belaſteten Frau verſprochen, er könne ihr mittels poleon iſt doch der Onkel Stephanies, und nichts nicht aufhöre. den Napoleon den Duc d' Orleans des Hauſes Zähringen A Vitriol Gold aus Silber herſtellen. Sie hatte ihm wünſcht der Kaiſer mehr, als daß endlich aus der Da eilt Reitzenſtein zu Karl, dem Schwieger⸗ nannte, in eigenartigem Licht in der Geſchichte dieſer Fa⸗ dez Ehe Karls und ſeiner Nichte ein badiſcher Thron⸗ ſohn Napoleons. Der muß beim Kaiſer wieder balen und Intrigen um den badiſchen Fürſtenthron, 55 folger hervorgehe. gut Wetter machen. Muß nach Paris. Ein Vor⸗ Bilder: Badiſche Kunſthalle, Bad. Landes muſeum. min Der alte Fürſt lieſt das Schreiben, nickt zuſtim⸗ wand iſt leicht zu finden— er ſolle feine Beglei⸗ Weſt mend und ſchreibt dann mit zitternder Hand darun⸗ tung der Erzherzogin Marie Louiſe anbieten, die paares wird der badiſche Staat gerettet! Als Napo⸗ 1 2 2. — 4 5 er:„Sire! D 0 5 jefes i j f ihrer Reiſe zur Ver maß j 1 fäh in 8 ſei Namili 85„Sire! Der Inhalt des Briefes iſt mein auf ihrer Reiſe zur Vermählung mit Napoleon in lon erfährt, daß ein Kind aus ſeiner Familie der⸗ men 5 e Ich bitte Eure Majeſtät, ihn günſtig K arlsruhe durchkam. Das war eine Höflichkeit dem einſt den badiſchen Thron beſteigen werde, iſt wie⸗ und au 5 5 5„ 5 Kaiſer gegenüber. i. 5 der alles gut. Aber nun war es kein Sohn, ſondern 10 1 0 ieſer 3 1 80 eibt ohne Wirkung. 5 Karl und Stephanie reiſen alſo nach Paris. Und„nur“ ein Töchterlein. 110 bie ihr dieſer Reiſe kri 8 1 8 Wenige 7 ſpä i 8 i 515 5 1 1 em 1 i und 1 dieſer Reiſe tritt das Wunder ein, das am ehe⸗ Wenige Tage ſpäter tritt auch das Ereignis ein, enge 1 1 5 5 55 och iſ h 8 Ehe kinder⸗ 15 geeignet war, den Unwillen Napoleons zu mit dem man längſt gerechnet hatte. Karl Friedrich 10 115 Noch 95 eide 6 N getrennt, er in Karls⸗ dämpfen Karl und Stephanie finden ſich endlich. ſchließt die müden Augen. Ein großer, eoͤler Fürſt 400 15 9 5 in annheim. Vielleicht bleibt es ſo— Und wenn es auch zyniſch klingen mag, in der ſo war er geweſen. Sein Enkel iſt in ſo vielem das Den und dann ſpäten Brautnacht des erbgroßherzoglichen Ehe⸗ gerade Gegenteil von ihm— was wird werden? 9 6 Nork Ein Kindlein wird geboren Di 1 5 4 i i ie Frau Reichsgräfin iſt 1 — ein Greis ſtirbt 2E 7 8 9 unzufrieden 100 In den erſten Junitagen des ahres 1811 Die 5 1 0 1 61; 110 klangen plötzlich Kanonenſchüſſe 1 1 5 Hochberg war ſehr ſchlechter Laune. Das Intimus Ludwig zu,„was für ein Geſicht heute bew 992„ 1 freudige Ereignis im Hauſe Zähringen ſtimmte ſie morgen Amalie in der Schloßkirche machte, als Karl reed 81855 0 5 55 10 a e f gar nicht freudig. Denn was wurde aus ihren Söh⸗ ſtets einen Schritt vor ihr zum Taufbecken ging?“ 110 „8 5 175 55 nſ 5 wieder. f üſter e er nen, wenn nun Karl und Stephanie nach dem Töch⸗ Ludwig zuckte die Achſeln.„Mon dien,“ er⸗ ſchiff 1 5 1 er Hoch berg, zu. Aber ſie hörte ihn terchen einen K naben, einen Erbprinz, bekommen ſoll⸗ widerte er,„das iſt doch das vorgeſchriebene Zere⸗ der nicht, ihr Geſicht iſt plötzlich bleich geworden, ſie ten? Noch war es nicht ſo weit. Aber es konnte moniell. Der Herr Papa war eben Vertreter Seiner 110 W die Zahl der Kanonenſchläge, die über leicht dahin kommen. Das waren die Gedanken, die Majeſtät des Herrn Paten in Paris, das iſt doch über 3 1 e 1 ſie 3 marterten. genau das gleiche, wie ſeit Jahren Amalies Tiſch⸗ Feng 17 51. S8 951 hon 882 5 ert un 1 7 Nun aber ſaß ſie bei Ludwig, dem Onkel des rang hinter der kleinen Stephanie, der ſogenannten 5 ſter nend 15 Lächeln wendet ſie ſich nun dem alten, neuen Großherzogs, bei jenem Ludwig, den Napo⸗ Prinzeſſin von Frankreich— ha, da müſſen doch die 105 f Nei 09e i 17555 1 leon nur den Due d Orleans des Hauſes Zährin⸗ Hühner droben in Salem lachen! Dieſer Empor. Ot 8 8 85 5 ede e 1 ſind, ie er 155 gen nannte. Sie ſaßen im Hintergrund der Hof⸗ kömmling Napoleon ſetzt doch alles durchl“ zischte allen 7 5 955 geworden. Karl hat ein Töchterlein be⸗ loge, man gab heute abend im Hoftheater ein Stück Ludwig, war aber boshaft genug, üm gleich därauß 17 en!. 5. g a von Raeine, dem großen franzöſiſchen Dramatiker. weiterzufahren:„Pardon, Frau Reichsgräfin von 5 Aber der 83jährige hört ſie ſchon wieder nicht Aber das intereſſierte die Hochberg nicht ſo ſehr. Sie Hochberg!“ Rent 1117 Er dämmert weiter. 5 Hochberg iſt be⸗ war nur gekommen, um zu ſehen, wie ſich die Karls⸗ 8 den Kaſpar Hauſer glückt— alſo kein Thronerbe! Wie aber, wenn das ruher verhalten, wenn die Markgräfin Amalie er⸗(Fortſetzung folgt) Betr Ein namenloſer Findling, Ende des Jahres 1833 in Nürn⸗ gute Einvernehmen zwiſchen Karl und Stephanie ſcheinen wird. Denn Großherzog Karl hatte eine—- 1 berg aufgetaucht, erregt das Intereſſe von ganz Europa. weiter anhält, wenn es ſo bleibt, wie es ſeit knapp Feſtvorſtellung anbefohlen, zu Ehren der Taufe ſei⸗ und Viele ſehen in ihm den eigentlichen Thronerben des badi⸗ n Jahr iſt? nes Töchterleins und des Paten Napoleon. Selbſt⸗ dein ſmitglieds beitrag für die m8 v. 1 ſchen Hauſes, den die Hochberg beiſeiteſchaffen ließ, um Was war geſchehen? Da war, Anfang 1810, der verſtändlich mußte es ein franzöſiſches Drama ſein.* kin opfer für die Jukunſt unſeres a 1525 ihren eigenen Söhnen die Erbfolge zu ſichern. franzöſiſche Geſandte Bignon ins Schloß gekom⸗„Haſt du beobachtet,“ tuſchelte die Hochberg ihrem— volhkes führ ———— plan 11 10 11 10[Goldhyp.- Pfandbriefe 11. 10 777 0 ee 1117 a 5 5 i 5 115 10 11. 10, grup Anleihen d. Kom,-vVerb.% Pr. Ld.-Pfbrf. 0% Rh. Hup.⸗Bk. adiſche Maſch. 100,0 100,0 Großkrafk. 22 Frankfurt oderdeſſ. rund. 134.0 h 1 100% 0% VVVöoͤßsß 5 e 3 8h 1990 1000 habe geben 1 S eee e„„ 618 8 0 8*„ 0 5 1 do.„38,„0 100,0] Bayr. Motorenw..0 145,5 f 0 8 25. 50 157 Deutsche t do k 22. 100,0 100,0 4% Bapr Bodener. 5% bo, Jig. fbr. 101.5 101.5 Bemberg, J. B. 137,5 138,5 art⸗n. Bürgerbe. le Walddef. 140,0... ſchiff. und Fee⸗ ligſte iestver zinsl. Werte, do. cd. Romi! 100, 100%] Würzb. 5- 100.6 100,2 4% 90 080 Gk. 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Enge Zusammenarbeiſ zwischen Rhein und Elbe En wichliges Abkommen der Schiflahriskonzerne Stromgebiets mäßige Arbeitsteilung zwiſchen der Neuen Norddeutſchen und Vereinigten Elbeſchiff⸗ ſahrt, der Neuen Deutſch⸗Böhmiſchen Elbeſchiffahrt und dem Rhenania⸗Konzern in Mannheim Mit der Mitte Oktober zu erwortenden Eröffnung des Mittellandkanals und der dann vorhandenen engen Ver⸗ bindung zwiſchen weſtdeutſcher Schiſſahrt und Elbeſchiffahrt gewinnt die Frage immer ſtärkeres Intereſſe, in welcher Weiſe denn nun die Schiffohrtsgeſellſcha ten des Weſtens and der Elbe in dem künftig gemeinſam befahrenen Waſſer⸗ ſtraßennetz zuſommenarbeiten werden. Die Elbeſchiffahrt it bisher mit gewiſſen Ausnahmen in der Mittellandkanal⸗ fahrt nicht vertreten, während andererſeits die weſtdeutſche Schiffahrt auf den kartellterten Schiffahrtsgebieten der Elbe, der Mark und der Oder bisher nicht fahren durfte. Mit der Erbifnung des Mittellandkonals wird nun ſelbſt⸗ berſtändlich ein allmählich immer lebhafter werdender Wech⸗ ſelverkehr zwiſchen Oſt und Weſt eintreten: Die Elbereede⸗ keen werden nach dem Mittellandkanal und nach dem Rhein ſowie den weſtdeutſchen Waſſerſtroßen hinüberfoh⸗ zen, während die weſtdeutſche Schiffahrt nach der Elbe und nach der Soale ſowie nach der Reichshauptſtadt hin⸗ lberführen wird. Soweit dieſer Verkehr bloßer Mittee⸗ landkanalverkehr bleibt, ſtellt er für die weſtdeutſche Schiff⸗ fahrt lediglich eine Art Fortſetzung ihrer ſchon bisher be⸗ ltiebenen Konalfahrt dar. Anders aber iſt es mit dem Bechſelverkehr, bei dem zwangsläufig die Zuſammenarbeit zwiſchen Elbeſchiffahrt und weſtdeutſcher Schiffahrt Nutzen für beide Teile bedeuten würde, beſonders, weil die Elbe⸗ ſchiffahrt ſonſt ein eigenes großes Netz von Niederlaſſun⸗ gen im Weſten aufbauen müßte und umgekehrt der Weſten ein ſolches im Gebiet der Elbe und der mit ihr zuſammen⸗ hängenden Waſſerſtraßen. Als vor mehreren Jahren zum erſten Mole die Frogen dez Mittellandkanals und ſeiner Rückwirkungen auf die Elbeſchiffahrt lebhaft erörtert wurden, wurde wiederholt darauf hingewieſen, daß es zur Vermeldung einer uner⸗ wünſchten Ueberexpanſion zweckmäßig wäre, wenn ſich der Veſten und die Elbeſchiffahrt bei der Betreuung der ſich für beide Partner neu eröffnenden Woſſerſtraßen zu ge⸗ meinſamer Zuſommenarbeit oder Arbeitsteilung zuſam⸗ menfinden würden. Inzwiſchen haben manche Elbefirmen und manche weſtdeutſche Firmen ſelbſtändig Schritte unter⸗ nommen, um in eigener Regie die Erſchließung der neuen Aufgaben durchzuführen. Zum erſten Male hat ſich nun eine Trousaktion vollzogen, in der Elbe und Rhein in enger Zuſammenarbeit die kommenden Aufgaben anzu⸗ packen ſuchen. Das Abkommen umſchließt drei führende beutſche Schiffahrtsfirmen, nämlich die Neue Norddeutſche und Vereinigte Elbeſchiffahrts⸗Ach in Hamburg, die Neue Dentſch⸗Böhmiſche Elbeſchiffahrt Ach in Dresden und den Rhenauia⸗Schiffahrts⸗Konzern in Mannheim. Die Neue Norddeutſche und die Neue Deutſch⸗Böhmiſche haben ſchon ſeit längerer Zeit eine Betriebsmittel⸗Gemeinſchaft her⸗ beigeführt, bei der die Sebbſtändigkeit beider vollkommen gewohrt worden iſt und lediglich die Betriebsmittel zwecks rolloneller Ausnutzung gemeinſam ausgewertet werden. Dieſe Betriebsmittel⸗Gemeinſchaft hat ſich ausgezeichnet bewährt. Die Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Elbe⸗ keedexelen hat eine gewiſſe, wenn auch nicht ga. z ſo weit⸗ gehende ſtromgebietsmäßige Ergänzung durch die Einfluß⸗ nohme der Neuen Nordoeutſchen und Vereinigten Elbe⸗ ſchiſſoahrt auf den Oderverkehr erfohren, wobei man mit her bekannten Motorſchiffsreederei Oder zuſammenarbeitet. Nunmehr erfährt dieſe ſtromgebietsmäßige Ausweitung eine Ergänzung nach einer beſonders wichtigen Seite hin⸗ Über, und zwar durch das Abkommen, das die beiden genannten Elbereedereien mit der Rhenania⸗Schiffohrts⸗ gruppe in Mannheim getroffen haben. Die genannten Elbe⸗Reedereien und Rhenoanta werden nach der Eröffnung des Mittellandkanals den Dienſt vom „Otten nach dem Weſten und umgekehrt und von und nach allen in Frage kommenden Plätzen gemeinſam betreiben. Mheinſchiffahrt und Elbeſchiffohrk werden ſich alſo in ge⸗ meinſamer Auheit zuſommenfinden, um jeweils ihre auf den eigenen Verkehrsgebieten vorhandenen Erfahrungen, ſtenntniſſe und Einrichtungen in den Dienſt der verladen⸗ den Wirtſchaft zu ſtellen. Auch auf die Bewirtſchaftung der Betriebsmittel der genannten Partner wird das Abkommen im Sinne rationeller Ausnutzung des Schiffsroums günſti⸗ gen Einfluß ausüben. Der Wechſelverkehr zwiſchen Oſt und Weſt wird damit von mancherlei Leerlauf entlaſtet werden können. Die Partner können darauf verzichten, in Verkehrsgebieten, in denen ſie bisher nicht vertrelen geweſen ſind, nur Inveſtitionen und Niederlaſſungen aufzu⸗ führen. Die Tronsaktion bedeutet inſofern alſo auch eine hlanvolle Lenkung von Kapital und Arbeitskraft und eine sinnvolle Steuerung des Wettbewerbs. Die Rhenania⸗ Kuppe iſt auf dem Mittellandkanal durch die Allgemeine Speditions⸗Geſellſchaft repräſentotiv vertreten. Im übri⸗ gen iſt bekannt, daß die auch ſonſt im Reiche on den wich⸗ tigſten Plätzen vertretene Rhenanfagruppe ſeit kurzer Zeit mit der Schiffahrtsgruppe Haniel u. Gle. eng verbunden it nachdem die Haniek⸗Reederei die Majorität der Rhe⸗ nonſagruppe übernommen hat. Man könnte ſich alſo den⸗ ken, daß die Zufammenarbeit zwiſchen den beiden Elbe⸗ Reedereſen und der Rhenania⸗Gruppe auch Rückwirkungen auf die Zuſammenarbeit mit dem Hontel⸗Konzern haben hird, wobeſ erwähnt ſei, daß Haniel nicht nur die Rhein⸗ ſchiffahrt, ſondern auch die Rheinſeeſchiffahrt und die See⸗ ſchiffahrt betreibt und zugleich einen umfangreichen Kohlen⸗ und Düngemittelhandel unterhält. Bei ſolchen weiteren Möglichkeiten einer noch umfoſſeunderen Zuſommenarbeit bleibt ſelbſtverſtändlich immer zu unterſtreichen, daß die genannten einzelnen Geſellſchaften unternehmungsmäßig ihre vollkommene Selbſtändigkeit behalten, es ſſch alſo diglich um eine regionale arbeitsteilige Zuſammen⸗ Arbeft handelt, um eine Zuzammenorbett ollerdings, die von heträchtlicher Bedeutung iſt und die in der Fachwelt ſcherlich ſtork beachtet werden wird. * Noch eine Transporigemeinschaff Eilgüterſchiffsdienſt Berlin— Köln Mit der Eröffnung des Mittellandkanals werden, wie lueben kekannt wird, auch die Schleſiſche Dampfer⸗Com⸗ daguie Berliner Lloyd Ach, Hamburg und die Weſtfäliſche Transport Ach ſowie deren Tochtergeſellſchaft, die Münſte⸗ 10 Schiffahrts⸗ und Lagerhaus Ac, Dortmund, zwiſchen erlin und Köln einen Gemeinſchafts⸗Eilgüterdienſt mit Motorſchiſſen einrichten. 11 Abfahrten finden dreimal wöchentlich in beiden ichtungen ſtott. Alle Mittellandkanal⸗ und Rheinhäfen werden angelaufen, wobei die Schleſiſche Dampfer⸗Compog⸗ 50 den Verkehr bis zum Hannoverſchen Gebiet und die eſkfäliſche Transport Ach den Verkehr mit den weiter wweßwärts gelegenen Kanalſtatlonen durchführt. Dieſes Abkommen gilt auch für Kahn⸗Transporte, wo. 10 die Bearbeitung der Ladungen, der Werbung uſw. urch die Weſtfäliſche Transport AG erfolgen wird. * Werkzeugmaſchinen⸗Fabrik Gildemeiſter u. Comp. Ach, Bielefeld. Dieſe Werkzeugmaſchinen⸗Fabrik berichtet von einer devart großen Nachfrage in dem am 30. Juni 1938 beendeten Geſchäfts jahr, daß ſie für das Inland Liefer⸗ zeiten von zwei Jahren und mehr verlangen mußte. Das Auslandsgeſchäft wurde wie früher bevorzugt behandelt. Der Büronenbau den daran anſchließenden Fabrikräumen angegliedert. Eine neue Montagehalle befindet ſich in Arbeit, um der großen Nachfrage entſprechen zu können. Die Beteiligung Berg u. Co. Gmb, Spezialſabrik für Drehbank⸗Spannſutter mit Hand- und Preßluft⸗ und elektriſchem Antrieb, arbeitete wiederum zufriedenſtellend. In der Erfolgsrechnung er⸗ ſcheinen der Rohertrag mit 2,83(2,78) und weitere Erträge . 9,015(0,025), dagegen Löhne und Gehälter mit 1,2 41 0 Sozialabgaben mit 0,00(0, Os), Anlageabſchreibungen 1(0,8), ausweispflichtige Steuern mit 0,37(Beſitz⸗ euern 0,38), ſonſtige Steuern mit 0,07(0,07), ſonſtige Auf⸗ wendungen mit 0,57(0,57) und Berufsbeiträge mit 0,01 1 wurde im Berichtsjahr bezogen. Das alte Bitrogebäude wurde abgebrochen und als Fabrikneuban Akflien freundlich Ruhige Markilage— Renſen wenig geiragi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Wenig Geſchäft Frankfurt, 11. Oktober Da die Kundſchaft in der Auftragserteilung weiter ſehr zurückhaltend war, und auch ſonſtige Anregungen nicht vor⸗ lagen, war die Börſe wieder ſehr ſtill und luſtlos. Wenn auch ein freundlicher Grundton verblieb, ſo bröckelten die Kurſe am Aktienmarkt infolge der Geſchäftsſtille über⸗ wiegend um Bruchteile eines Prozentes ab. Eine Tus⸗ nahme bildeten Reichsbankanteile, die 2 v. H. anzogen auf 187%. Auf den übrigen Gebieten vollzog ſich die Kurs⸗ feſtſtellung ſehr ſchleppend. So kamen am Montanmarkt zunächſt nur Mannesmann mit 110(111) zum Kurs. Ma⸗ ſchinenaktien ließen zumetſt 1 v. H. nach. Von Chemie⸗ werten gingen J Farben mit 152, Scheideanſtalt mit 2157â und Golöſchmidt mit 134% um je ½ v. H. zurück. Am Elektromarkt ſetzten Geſfürel mit 139/½(140), Felten mit 136%(136), AEch mit 119(120), aber RWE 86 v. H. höher mit 122% ein. Von ſonſtigen Werten ſtellten ſich Weſtdeutſche Kaufhof 7 v. H. niedriger mit 1003. Auch in Renten war das Geſchäft minimal, die An⸗ leihebezeichnung ſteht weiterhin im Vordergrund. Reichs⸗ altbeſitz und Reichsbahn⸗VA gaben je 6 v. H. her auf 130% bzw. 125,75, ferner gingen die im Freiverkehr gehandelten Werte, wie 4proz. Rentenbank⸗Ab öſung auf 91,75(9175), ſpäte Schuldbuchſorderungen auf 9876(98,25) und Städte⸗ Altbeſitzanleihen auf 135,50(136) zurück. Ebenſo Kommu⸗ nal⸗Umſchuldung auf 94%(94,15). Der Pfandbrieſmarkt ag ſtill und gut behauptet. Stadtanleihen 4 v. H. höher. Induſtrie⸗Obligationen wichen nach beiden Seiten um etwa 1 v. H. ab. Staatspapiere lagen ruhig. Im Verlaufe herrſchte weiterhin Geſchäftsſtille und 1 Abſchlüſſe erfolgten nur ganz vereinzelt, wobei die Kurſe ſich weiter leicht nach unten bewegten. Bei den erſt ſpäter notierten Werten hielten ſich die Rückgänge eben⸗ falls in engen Grenzen, während Erhöhungen kaum vor⸗ lagen. Der Einheitsmarkt lag ſtill und uneinheitlich. Im Freiverkehr nannte man meiſt die letzten Bewer⸗ 1 1 Noch Pauſe lagen höher Elſaß. Wolle mit 85—87 81-88). Berliner Börſe: Aktien nachgebend Berlin, 11. Oktober. Die Aktienmärkte boten zum Börſenbeginn allgemein ein recht ruhiges Bild. Die Unternehmungsluſt war ſo⸗ wohl bei der Bankenkundſchaft als auch dem berufsmäßigen Börſenhandel gering. Das Intereſſe richtet ſich in erſter Linie auf die neue Reichsanleihe, auf die die Zeichnungen in dur haus erfreulichem Maße angehen. Die Kursver⸗ änderungen an den Aktienmärkten blieben wiederum ver⸗ hältnismäßig gering. Nur vereinzelt waren größere Wert⸗ ſchwankungen zu beobachten. Im allgemeinen neigten die Kurſe aber leicht zur Schwäche. Von Montanen war ledig⸗ lich der Rückgang von Mannesmann um„ ſowie von Klöckner um 1,25 v. H. bemerkenswert. Am Braunkohlen⸗ aktienmarkt ſtiegen Rheiniſche Braun um 1986 v.., während von Kaliwerten Kali Chemie gegen den letzten Kaſſa⸗Kurs um 1 v. H. nachgaben. In der chemiſchen Gruppe büßten Farben 7 v. H. auf 157756 ein. Sttärker geörückt lagen Kokswerke, die 7 und Goloſchmidt, die 1,25 v. H. verloren. Elektro- und Verſorgungswerte lagen nicht einheitlich. Während Deutſche Atlanten, Liht und Kraft, EW Schleſien und Schleſ. Elektr⸗Gas 105 um 4 v. H. heraufgeſetzt wurden, ſchwächten ſich Ach um ½, Berliner Kraft und Licht um 4, Lieferungen um 1 und Siemens um 1,50 v. H. ab. Von Maſchinenbauagktien ſetzten Demag 1 v. H. niedriger ein und gaben alsbald erneut um 4 v. H. nach. Am Markt der Metallwerte war Deutſcher Eiſenhandel um 2,50 v. H. gedrückt, ferner büß⸗ ten von Textilanteilen Stöhr 1,50, von Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffaktien Aſchaffenburger 1 und Feldmühle 1,25 v. H. ein. Auch Brauerei⸗Werte lagen niedriger, ſo Dortmunder Union um 1 und Engelhardt um 1,75 v. H. Zu erwähnen ſind ferner von Bauaktien Berger mit plus 1 und am Bankenmarkt Reihsbank mit plus 1,25 v. H.— Im variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe auf 1807 gegen 131. Die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe war um 5 Pfg. auf 94,15 rückgängig. Im Börſenverlauf erfuhr das Geſchäft an den Aktien⸗ märkten keine Belebung. Verſchiedentlich konnte ſich eine leichte Erholung durchſetzen, ſo in Siemens, Stöhr und Dortmunder Union, die je ½ v. H. gewannen, ferner in Demag und RWE, die um 7 bzw. 138 v. H. anzogen. Bemberg ſetzten ihre Abwärtsbewegung hingegen um v. H. fort. Gebr. Junghans verloren 174 v. H. Farben ſtellten ſich auf 15174. Am Kaſſarentenmarkt kam in Pfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen verſchiedentlich mehr Matertal an den Markt, was kursmäßig jedoch nicht zum Ausdruck kam. Liquidationspfandbrieſe vermochten ſich aber nicht voll zu behaupten. Von Stadtanleihen büßten 28er und 28er Ko⸗ blenz ſowie 28er Königsberg je 7 v. H. ein, hingegen ſtellten ſich 29er Aachen 6 v. H. höher. Bemerkenswert iſt, daß erſte und II. Dekoſama nach erfolgter Ziehung nur 1% bzw. 1% v. H. niedriger lagen. Von Reichs⸗ und Länderanleihen kamen Alte Hamburger um 0,35 v. H. höher an, während der Mecklenburg⸗Schwerin, 28er Lübeck, 28er Braunſchweig und 27er Sächſiſche Staats je 36 v. H. ver⸗ loren. Bei den Induſtrieobligationen zogen Krupp Treib⸗ ſtoff und Chemiſche Werke Eſſen Steinkohle je um 7 v. H. an. Klöckner und Feldmühle gewannen je g v.., wäh⸗ rend Gebr. Stumm um 7 v. H. nachgaben. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtiegen Deutſche Ueberſee um 1 v.., während Halle Bank- verein ½ v. H. verloren. Bei den Hypothekenbanken wur⸗ den Deutſche Hypotheken und Meininger Hypotheken je um 7 v. H. heraufgeſetzt. Am Markt der Kolonialwerte waren die Umſätze wiederum recht lebhaft. Schantung ge⸗ wannen 2, Otavi 7 v. H. Bei den Induſtriepapieren lagen Pittler Werkzeug nach Unterbrechung um 9 v. H. höher, Chriſtoph u. Unmack gewannen gleichfalls nach Pauſe 4 v. H. Wandererwerke kamen 3 v. H. höher an. Anderer⸗ ſeits ſtellten ſich Harburger Eiſen um 5, Hindrichs u. Auf⸗ fermann um 378 ſowie Miag Mühlen um 24 v. H. niedri⸗ ger. Stenergutſcheine blieben geſtrichen bzm unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 19gger 99,62 G 100,37 B; 1940er 99,37 G 100,12 B; 1942er 98,12 G 98,87 B; 194 ger 98 G 98,75 B; Ig44er 97,75 G 98,5 B; 1945er bis 1948er 97,62 G 98,37 B.— Ausgabe 2: 1939er 99,62 G 100,37 B. 55 1944/4pßer und 1946/8er je 81,25 8 7 proz. Umſchuld. Verband 93,775 G 94,525 B. Am Börſenſchluß ſetzten ſich bei geringer Deckungsnei⸗ gung zumeiſt leichte Kursbeſſerungen durch. Hoeſch und Mannesmann gewannen je, Schultheiß, Licht u. Kraft und Bemberg je 4 v. H. Farben ſchloſſen zu 15176. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarkif * Berlin, 11. Oktober. Am Geldmarkt wurden heute un⸗ veränderte Blankotagesgeldſätze von 27 bis 24 v. H. geſordert, Das Anlagegeſchäft wurde durch kleinſte Umſätze gekennzeichnet. Offenbar wird ein Teil der flüfſigen Mit⸗ tel bereits zur Finanzierung des bevorſtehenden Medio zurückgeſtellt. Der Privatdiskontſatz war mit 275 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr befeſtigte ſich der Dollor in London weiter auf 4,7548 gegen 4,7625. In Zü⸗ rich wurde der Dollar mit 4,407(4,397) und in Paris mit 37,65(37,53) bewertet. In Amſterdam blieb der Dol⸗ lar mit 1,84% unv. Der bolländiſche Gulden ſtieg in London auf 8,7576(8,774) und in Zürich au 239(238,60). Der franzöſiſche Frane veränderte ſich in London mit 178,93 (478,96) nur unbedeutend, in Amſterdam ſtellte ſich der Franc auf 4,984 gegen 4,90, während er in Zürich mit 1½0 unv. blieb. Der Schweizer Franken wies nur un⸗ bedeutende Veränderungen auf. Später zeigte der Gulden weiter leicht anziehende Tendenz. Der Dollar lag eher etwas ſchwächer. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 3 v. 8. 1 Dis⸗] II. Oktober 10 Oktober 1 5 kont] Geld] Brie wWeld 5 Brief Aegypten lögypt. Pfd. 12,165 12, 105 12,100 12,220 Argentinien IB.⸗Neſo 0,67.631 0,628 0,632 Belgien 100 elga 2 42,18 42,26 42,19 42,28 Braſtlien 1 Milreiss 0,146 0,148 0,146 0,148 Bulgarien, 100 Leva] 6 3,047 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 52,99 53,09 53.10 33,20 Danzig 100 Gulden 4 47.— 4710 47,.— 4770 England.. 1Pfö5b 2 11,865 11,805 11,890 11,920 Eſtland 0 eſtn Kr. 4½ 68,19 68,27 68,13 68,27 innlandt0 finn. Mk, 4 5,23 5245 5,245 5,255 Harte 100 Fr. 3% 6,033 6,047 6,648 6,02 riechenland 100 Dr. 6.353 2,357.353 2,357 ollund 100Galden] 2 135,46 135,74 135,20 135,48 ran( Teheran) ſpahlan 14,75 14,77 14.79 14.81 sland. 100 181 Kr. 5% 53,09 53,19 53,20 53,30 Italten. 100 Sire] 4 13,00 13,11 14,70 14,81 apan 1 en]»29] 0,092 0,504 0,603 0,695 dagegen 5 5,604 5,706 5,604 5,706 onada 1 kan. Dollar] z 2477 25,481 2,478.482 Lettland„160 Latts 5 48,75 48,85 48,75'.48,85 Sitauen. 1008 tag 5% 41.4 42,02 41,04 42.02 Norwegen 100 Rronen 4 59.63 39,75 59,7659, 88 Polen 100 8loty 47.— 47,10 47,.— 17,10 Portugal 100 Eskudo 45 10,770 10,790] 10, 790 10,810 Sni 0 2*— 2——*— Semen 1006:% oi if 6138 Schweiz 100 Franken 355 56,56 56,78 56,78 56,90 Spanſen 100 Peſeten 9 75— 7 ˙5 Türkei. 40 k pft. 57 1,978 1982 1,978 1,982 Ungarn„ lbo peng] 4 5 10 2 25 Uruguay. 1Goldpeſo(. 0,9990 1,001 0,999 1,982 Ber. Staaten 1 Dollar 1/ 2,496.500 2,496.500 * Frankfurt, 11. Oktober. Tagesgeld unv. 21 v. H. Mill. 4. Einſchließlich 17852(24 320)/ Vortrag verbleibt ein Reingewinn von 160 615(187 430) 1, aus dem der HV am 13. Oktober wieder 8 v. H. Stammaktien⸗ und unv. 6 v. H. Vorzugsaktten⸗Dividende vorgeſchlagen werden, ſo daß 18 815% zum Vortrag verbleiben. Mit der Dividende wird der bisherige Anleiheſtock ausgeſchüttet; eine Au⸗ rechnung gibt der Bericht noch nicht. Mitteilungen über das laufende Jahr ſind nicht gemacht. * Vor der Klöckner⸗Bilanzſitzung. Wie der DH hört, wird die Aufſichtsratsſitzung der Klöckner⸗Werke AG, Duis⸗ burg, in der der Abſchluß für das am 30. Juni 1988 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt werden wird, am 15. Ok⸗ tober ſtattfinden. Am gleichen Tage wird auch die Bilanz⸗ ſitzung der zum Klöckner⸗Konzern gehörenden Humboldt⸗ Deutz⸗Motoren AG, Köln⸗Deutz. abgehalten werden. Oktobertagung der Verſuchs⸗ und Lehrauſtalt für Brauerei in Berlin. Am 10. Oktober begann die dies⸗ jährige Tagung des Vereins„Verſuchs⸗ und Lehranſtalt für Brauerei in Berlin“, die verbunden iſt mit einer Gerſten⸗ und, Hopfenausſtellung. Ausgeſtellt ſind über 300 Brau⸗ gerſten und einige Brauweizen, ferner über 300 Proben Hopfen, von denen jeweils ein Teil aus der ins Reich zu⸗ rückgekehrten Oſtmark ſtammt. Die Bewertung und Zu⸗ teilung der Preiſe erfoſgt durch mehrere Preisrichter⸗ gruppen. Die diesjährige Ausſtellungsgerſte zeigt allgemein genommen eine gegen das Vorfahr verbeſſerte Qualität. Sowohl ihr Eiweißgehalt als auch ihr Waſſergehalt liegt niedriger als im Vorjahr. Hingegen iſt die Beſchaffenheit der Hopfen recht unterſchiedlich, was auf die in manchen Gebieten ungünſtige Frühjahrs⸗ und Herbſtwitterung zu⸗ rückzuführen iſt. * Umbau der Wiener Filminduſtrie.— Das Ende der Tobis⸗Saſcha Ac. Die Tobis⸗Saſcha Filminduſtrie AG. Wien, die über ein Aktienkapital von 500 000 4 verfügt, beſchloß in einer HW die bisherige AG in eine Gmbch., die den Namen„Wien⸗Film⸗Geſellſchaft“ führen wird, umzu⸗ wandeln. Das Geſellſchaftskapital ſoll zunächſt auf 3 Mill. erhöht werden. Eine für den 27. Oktober einberufene HW wird über die Zuſammenſetzung des Leitungsapparates beſchließen. Als kaufmänniſcher Geſamtletter iſt Ingenieur Fritz Hirt, als künſtleriſcher Leiter Regiſſeur Karl Hartl, als finanzieller Leiter Direktor Paul Hach in Ausſicht ge⸗ nommen. In den Aufſichtsrat ſollen als Vorſitzender Di⸗ rektor Friedrich Merten⸗Berlin, ferner Miniſterialdirigent Dr. Karl Ott vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, Miniſterialrat Hermann Burmeiſter vom Reichsfinanzminiſterium, Direktor Heinrich Poſt von der Reichskreditgeſellſchaft Berlin und Regiſſeur Willy Forſt eintreten. Die Geſellchaft wird ein großzügiges Aufban⸗ programm verwirklichen, wobei auf dem Roſenhügelgelände eine Filmſtadt im Entſtehen iſt, die allen Anfopderungen der gegenwärtigen Technik entſpricht und die Vergrößerung des Betriebes auf 15 bis 25 Filme jährlich erlaubt. Das abgelaufene Geſchäftsjahr der Tobis⸗Saſcha ſchloß mit einem Gewinn von 78 465 Schilling, von denen 53 145 Schilling zur Verluſtdeckung des Vorjahres verwendet werden, * Zweite deutſche Walfangflotte geht in See. Nachdem vor 14 Tagen mit dem Walfangmutterſchiff„Jan Wellem“ und ſeinen Fangbooten die erſte deutſche Walfangflotte in der neuen Fangzeit Hamburg verließ, ging nun als zweite Flotte dos der Firma Walter Rau Neußer Oel⸗ werke Ac, Neuß⸗Rhein, gehörende und von ihr bereederte Walfongmutterſchiff„Walter Rau“ am Montag in See. Die Walfangboote„Rau 1 bis 8“ verließen bereits am Samstag Hamburg zur neuen Fahrt in das ſüdliche Eis⸗ meer, die etwa ſieben Monate dauern wird. Sechs japaniſche Walfangexpeditionen in der kommen⸗ den Saiſou. Seit einiger Zeit beſitzt Japan eine neue Walfiſchkocherei. Dieſe hat am 28. September die erſten Verſuchsfahrten beſtanden. Das Fahrzeug iſt 22 000 To. roß und mit allen modernen Einrichtungen ausgeſtattet. 25 werließ am 10. Oktober Japan um ſich in die antarkti⸗ Wöhrend der nächſten Wal⸗ chen Gewäſſer zu begeben. ſechs Expeditionen fang⸗Saiſon wird Japan Meere entſenden. Waren und Märkte Mannheimer Groß viehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 145 Kühe 6500 Kälber 815 Schweine junge vollfl. 41 43 A Sondeiklaſſe 59.0 onſtige„ 34 30 beſte Maſt 5 0 5 eiſchige„28 33 Andere Kälber 177 Färsen beſte Maſt 63 65 160 200 lunge vollft42 43 ausgemaſtet 42 44 mittlere.. 57 59 ac„ 34 39 voufletſchig 36 40 geriuge 45 50 fleiſchſg.. 29 33 fleiſchia.. 29 35 geringſte 38 40 Am heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren auf⸗ getrieben: 181 Oßhſen, 69 Bullen, 145 Kühe, 177 Rinder, zuſammen 572 Stück, gegenüber der Vorwoche ein Mehr von 32 Tieren. Die Zuteilung erfolgte kontingentgemäß bei folgenden Höchſtnokizen: Ochſen 43,5—46,5, Bullen 41,5 bis 44,5, Kühe 41,5—44,5, Rinder 42,5475. Am Kälber⸗ markt ſtanden 600 Tiere zum Verkauf. In der Vorwoche 592. Auch hier erfolgte bis 65 Pfg. Der Schweinemarkt war mit 815 Tieren be⸗ fahren, in der Vorwoche 407. Die Höchſtnotiz beträgt gegenüber der Vorwoche 2 Pig. mehr= 59 Pfg Im Rah⸗ men der Kontingente erfolgte die Zuteilung. f * Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. Oktober. Die Umſätze im Berliner Getreideverkehr haben keine Bele⸗ bung erfahren. Die Anlieferungen ſind, wie ſtets in die⸗ ſer Jahreszeit, wenig umfangreich, genügen feboch im all⸗ in dieſe 181 Ochsen ausgemäſtel43 45 vollfleiſchig 40 41 ſtonſtige 30 69 Bullen uteilung bei Höchſtnotigen von 64 9 Schneiders ischechische Inferessen Das Schicksal der„Rüsfungsfillalen“ Die„Unton Européenne Induſtrielle et Financisre“ in Paris iſt die franzöſiſche Holdinggeſellſchaft, die als Haupt⸗ trägerin franzöſiſcher Kapitalintereſſen in der Tſchechei zu gelten hat. Ihr Verwaltungspräſtdent iſt Eugene Schneider. Eine ihrer wichtigſten Beteiligungen ſtellen die Skoda⸗ Werke dar. Damit war eine enge Verbindung zwiſchen⸗ der franzöſiſchen und der tſchechiſchen Rüſtungsinduſtrie ge⸗ geben. Neben Skoda ⸗ Aktien liegen im Portefeuille der Union Européenne, die im Jahre 1920 gegründet wurde, noch Beteiltgungen an der Berg⸗ und Hüttenwerksgeſell⸗ ſchaft(Mines et Forges“), der Société des Forges et Aeiéries de Huta⸗Bantowa, an der Arbed und an der Banque Générale des Crédit Hongrois in Budapeſt. Mit Ausnahme der Beteiligung an dem luxemburgiſchen Hüttenwerk„Arbed“ liegen alſo die Hauptintereſſen der Holdinggeſellſchaft in der Tſchechei, in Polen und in Ungarn. Das Schwergewicht liegt auf den tſchechiſchen Beteiligungen, d. h. auf Skoda und auf den Mines et Forges, zumal beide Geſellſchaften eine Reihe von weiteren Unternehmen kontrollieren. Skoda hat maßgeblichen Einfluß auf die Automobil⸗ und Flugzeugfabrifen„Aſap“ und„Avia“ auf die Geſellſchaft für öffentliche Bauten„Konſtruktiva“ und die tſchechiſche Geſellſchaft für Flugfahrt. Die Mines et Forges, die Kohle, Koks und Stahl erzeugen, haben ihrer⸗ ſeits Einfluß auf verſchledene andere Unternehmungen, die u. a. Bleche, Teerderivate und ſynthetiſchen Stickſtoff herſtellen. In Kreiſen der franzöſiſchen Union Europeenne wird zur Zeit der Anſchluß der ſudetendeutſchen Gebiete an Deutſchland, die Eingliederung des Teſchener Bezirks in Polen und die zu erwartende Regelung mit Ungarn lebhaft erörtert. Es unterliegt keinem Zweifel, daß für die Holding⸗ geſellſchaft einſchneidende Veränderungen bevorſtehen. Die Geſellſchaft hat zwar in ihrem letzten Geſchäftsbericht noch erklärt, daß ſie volles Vertrauen in die Lage der Tſchecho⸗ Slowakei habe, hatte aber trotzdem bereits beträchtliche Ab⸗ ſchreibungen vorgenommen. „Berg und Hütten“ zu 90 v. H. an Polen. Die Wand⸗ lungen, die die territorialen Veränderungen in der Tſchecho⸗ Slowakei bedingen, ſind noch nicht abzuſchätzen. Es iſt zwar richtig, daß der größte Teil der Betriebe der Skoda⸗Werke in der Tſchecho⸗Slowakei verbleibt. Dabei iſt aber nicht von der Hand zu weiſen, daß die Verkleinerung des Ge⸗ bietsumfanges auf die Produktion der Skoda⸗Werke, die in der Vergangenheit zum größten Teil von Beſtellungen der tſchechiſchen Regierung gelebt haben, Umſtellungen mit ſich bringen wird. Die Skoda ⸗Braunkohlen⸗ und Kalkgruben liegen im Sudetengebiet. Grundſätzlich anders liegen die Verhältniſſe bei der Nines et Forges, die zu 90 v. H. mit ihren Betrieben zu Polen gekommen ſind. Alſo iſt die tſchechiſche und die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie an deren Zuſammenfaſſung ſeit 1920 mit allen Kräften gearbeitet worden iſt, durch die Neugeſtaltung der Tſchecho⸗Slowakei vor neue Probleme geſtellt worden. FPFPPccc000bßb0bTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbb gemeinen, um den geringen Bedarf zu befriedigen. Brot⸗ getreide liegt, abgeſehen von einigen Umfätzen in Weizen ſtill, zumal die Mühlen, die noch immer über betröchtliche Vorräte verfügen, lauſend Material aus alten Abſchluſſen erhalten. Futterhafer bleibt begehrt, allerdings ſtehen u⸗ ſagende Qualitäten nur in geringem Umſange zur Ver⸗ fügung. Das gleiche gilt für Futtergerſte. In Induſtrie⸗ getreide kommt es, ſoweit noch Bezugsſcheine vorhanden ſind, laufend zu Abſchlüffen. Das Mehlgeſchäft hat einen ſtetigen Charakter. Bremer Baumwolle vom 11. Oktober. Loko 10,25. Magdeburger Zuckernotierungen vom 11. Okt.(Eig. Okt., Nov., Dez. je 3,75 B 3,65 G Jan.(89) 3,85 B 8,75 G; Febr. 3,95 B 8,80 G; März 3,95 B 3,85 G; April 4,00 B 290 G; Mai 4,15 B 4,05 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. elis per Okt. 31,45—31,50 Tendenz ruhig; Wetter krübe. Hamburger Schmalznotierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.] Unverändert; Marktlage ruhig.. Berliner Metalluotierungen vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 62,00 Stondardkupfer 56,25 nom.; Originalhüttenweichblet und Standardblei je 20,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink je 18,75 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminzum 98—ghproz. in Blögen 133; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 90proz. 137 4— Fein⸗Silber ſe Kilo 36.709,70&. * Neue Inlandszucker⸗ Freigabe. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchaft hat mit Wirkung vom 6. Oktober d. J. die 20. Inlandszucker⸗Frei⸗ gabe in Höhe von 5 v. H. der Jahresfreigaben 1037/8 ver⸗ fügt. Die Freigabe gilt zur Liefesung in den Monaten Oktober/ Dezember 1988. Die Geſamtfreigabe beträgt nun⸗ mehr 100 v. H. zuzüglich der un verkauften Reſte aus den Jahresfreigaben 1936/37. * Ungünſtige Ausſichten der ungariſchen Zwiebel⸗Aus⸗ fuhr. Nach dem letzten amtlichen ungariſchen Sasten⸗ ſtandsbericht ſind die Zwiebeln groß und geſund. Die Ernte kann im allgemeinen als gut betrochtet werden. Weniger günſtig ſind dagegen in dieſem Jahre für Ungarn die Ausfuhrausſichten für Zwiebel, da bisher nur kleinere oſten exportiert wurden. Das engliſche Abſatzgebiet dürfte dieſes Jahr foſt vollſtändig ausfallen, da der dortige Markt durch die Unterbringung des größten Teils der ägyptiſchen Zwiebelernte faſt voll geſättigt iſt. Im Ernte⸗ jahr 1937/8 belief ſich die ungariſche Zwiebelerzeugung auf etwo 4500 bis 4800 Waggons, wovon 3500 ins Aus⸗ land, namentlich nach England, exportiert wurden. Vom Weinmarkt Weinleſe im Gange Ausfall auch beim Weißmoſt— Befriedigende Qualität Mit dem Ende der letzten Woche iſt im geſamten vor⸗ derpfälziſchen Weinbaugebiet die Portugieſerernte 1988 zum Abſchluß gelangt. An der Ober⸗ und Mittelhaardt waren die roten Trauben bald heimgeholt. Lediglich an der Unterhaardt, wo die Herbſtausfälle weſentlich geringer waren, wurde in der vorangegangenen Woche noch ge⸗ leſen. Die Qualität der neuen Rotweine kann heute ſchon als recht befriedigend bezeichnet werden. Die Haupternte E noch in den Produzentenkellern, hauptſächlich bei den Winzervereinen und Genoſſenſchaften. Die jetzt ſchon greifkaren Mengen wurden vom Handel und den Wein⸗ verteilern reſtlos und ſchnell aufgenommen. Seit vergangenem Montag hat in den meiſten Orten der Oberhaardt die allgemeine Weinleſe ihren Anfang ge⸗ nommen und iſt in vollem Gange. An der Mittelhaardt begann der Herbſt meiſt am Donnerstag, verſchiedentlich auch an der Unterhaardt, wo wiederum Dirmſtein den An⸗ fang machte. Im Zellertal und in der Nordpfalz wird in der kommenden Woche mit dem Beginn der allgemeinen Weinleſe zu rechnen ſein. In der Bergzaberer und Lan⸗ dauer Gegend haben verſchiedene Traubenſorten, die etwas ſpöter in der Entwicklung waren und daher nicht über⸗ mäßig vom Froſt befallen werden konnten, eine recht gute Ernte zu verzeichnen gehabt. Im allgemeinen läßt jedoch die mengen mäßige Ernte an der Oberhaardt und beſonders in der Südpfalz ſehr zu wünſchen übrig. Der Kälteeinbruch im April hat ſich auch bei den weißen Traubenſorten an der Mittelhaardl, vor allem im Kern⸗ 1 5 des Qualitätsweinbaues, ungünſtig ausgewirkt. n der Mittelhaardt iſt die Weinernte in vollem Gange umd 3. T. ſchon in wenigen Tagen beendet. In Dürkheim, Freinsheim, Grünſtadt und Umgebung iſt das mengen⸗ mäßige Ergebnis ſehr unterſchiedlich, doch weſentlich beſſer als im 3 der Mittelhaardt. Auch in dieſen Ge⸗ markungen wird überall geherbſtet. Die bisherigen Moſtgewichte ſind in allen Gegenden des Anbaugebietes befriedigend. Sie betrugen an der Oberhaardt 50 bis 60 Grad, an der Mittelhaaröt zur Zeit 7085 Grad je nach Lage, an der Unterhaardt 60 bis 75 Grad nach Oechsle. Dabei ſind die Säuregrade nicht allzu hoch, ſo daß bei ſorgfältigem Ausbau der 1088er noch eine recht 5 Qualität ſein wird. Die Nachfrage nach Moſt und neuem Wein iſt allent⸗ halben ſehr ſtark. Die Hauntmengen werden fedoch ein⸗ gelagert, nur die kleineren Winzer liefern ihre Ware den Ortskommiſſären ab. Die Moſtpreiſe bewegen ſich im Rah⸗ men der Richtpreiſe und erreichen oft die höchſtmöglichen Gebote der einzelnen Preisgebiete 8 8. Seite ———— Nummer 471 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe a„Alſo, auf Wiederſehen, Marianne“, ſagte Fabri⸗ eius zu ſeiner Frau,„und für den Fall, daß du ſchon ſchläfſt, wenn ich zurückkomme: Gute Nacht!“ „Gute Nacht, Faber“, ſagte ſie kühl und hielt ihm die Wange zum Kuß hin. Er wollte noch etwas ſagen, aber ſie hatte ſich ſchon wieder abgewandt und beſchäftigte ſich mit ihrer Stickerei. Während er die Treppe hinabging, überlegte Fa⸗ bricius, ob er nicht doch vielleicht zu Hauſe bleiben ſollte. Man mußte einmal dieſer törichten Verſtim⸗ mung auf den Grund gehen, die in den letzten zwei Wochen zwiſchen Marianne und ihm entſtanden war. Aber er hätte ſehr ungern ſeinen Schachabend auf⸗ gegeben. Und höchſtwahrſcheinlich hatte es auch gar keinen Sinn, daheim zu bleiben. Da ſaß man dann nebeneinander und die Stimmung ſank langſam immer weiter unter den Gefrierpunkt. Man kam einfach nicht an Marianne heran.— Sie waren ſeit brei Jahren verheiratet und es war ihre erſte ernſt⸗ hafte Verſtimmung. Fabricius trat auf die Straße und winkte einem vorüberfahrenden Taxi. Na ſchön, dann eben nicht, dachte er mit plötzlich erwachtem Trotz. Er war ſich jedenfalls nicht bewußt, daß er ihr einen Anlaß ge⸗ geben hätte, ihm böſe zu ſein. Für gewöhnlich bedeutete der wöchentliche Schach⸗ abend für Fabricius Entſpannung und Erholung. Er liebte das Spiel liedenſchaftlich. Er vergaß da⸗ bet den Tag mit ſeinen kleinen Aergerlichkeiten und Sorgen und wurde völlig gefangengenommen von der Magie der zierlichen Figuren auf den hellen und dunklen Feldern des Brettes, das für den Schachſpieler die Welt bedeutet. Aber heute ſpielte er zerſtreut. „Was haſt du bloß, Fabricius?“ fragte ſein Part⸗ ner Wolters.„Man ſoll ja nicht dreinreden, aber ſo kannſt du doch nicht ziehen, Menſchenskind!“ „Ja, du haſt recht“, ſagte Fabricius und tippte mit dem Finger gegen ſeinen König, daß er um⸗ ſtüpzte,„nicht viel los mit mir heut, ich gebe die Partie verloren, Wolters.“ „Reyanchepartie?“ „Das nächſtemal“, antwortete Fabricius, glaube, ich ſpiele heute lieber nicht mehr.“ Er zündete ſich eine Zigarre an und ſah eine Zeitlang einer andern Partie zu. Aber er merkte bald, daß ſeine Gedanken ihre eigenen Wege gingen. Da waren geſchäftliche Sorgen, die Baiſſe auf dem Zinnmarkt hielt weiter an, er hätte ſich auf die Sache mit Harada, Gomez und Co. nicht einlaſſen ſollen.. Und dann war da Mariannes eigentüm⸗ liche Kühle. Zum Teufel, die Sache ging einem all⸗ mählich an die Nerven! Fabricius zerdrückte die halbgerauchte Zigarre im Aſchenbecher und verabſchiedete ſich raſch mit ein paar flüchtigen Entſchuldigungen. Er hatte ſich ent⸗ ſchloſſen, heimzugehen und eine Ausſprache mit Ma⸗ rianne herbeizuführen. Auf dem Heimweg, er ging zu Fuß, verſuchte er veypgeblich, einen Grund für das veränderte Ver⸗ halten Mariannes zu finden. Es fiel ihm nicht mehr ein, wann es begonnen hatte. Es war wohl zuerſt auch nur eine Kleinigkeit geweſen, aber dann gab vich Telegramm aus London/ von Veier Steftan ein Wort das andere und ſchon hatte ſich eine Mauer aufgerichtet, als ob wunder was los wäre Fabricius blieb plötzlich ſtehen! Er war nur noch eine kurze Strecke von ſeinem Haus entfepnt und er hatte eben jemanden aus der Haustür kommen ſehens Er erkannte ſofort, daß es Marianne war. Ohne zu überlegen, trat er ſchnell in einen Haus⸗ eingang und wartete. Wohin mochte Marianne um dieſe Zeit gehen? Schritte kamen näher, Fabricius drückte ſich im Schatten näher an die Hauswand. Kaum zwei Meter von ihm entfernt ging Marianne vorbei. Sie ſchaute geradeaus und bemerkte ihn nicht. Er wartete kurze Zeit, dann verließ er ſeinen Platz und folgte Marianne vorſichtig. Sie ſah ſich nicht um und ging ſehr raſch. Nachdem er ihr durch ein paar Straßen gefolgt war, wußte Fabricius auf einmal, was ihr Ziel war. Jetzt bog ſie in die Allee ein, näherte ſich dem Haus, und pfiff eine kurze, raſche Tonfolge. Im erſten Stock war Licht, ein Kopf erſchien am Fenſter. Dann öffnete ſich die Tür und Marianne verſchwand im Haus. Fabricius ging langſam weiter, blieb dann vor dem Haus ſtehen und blickte zu den erleuchteten Fen⸗ ſtern empor, wo Werner wohnte. Ein paar Minuten lang war er nicht fähig, zu denken. Werner war ſeit vielen Jahren ſein beſter Freund. Dann fiel ihm wieder ein, daß Werner ſeit einigen Wochen dem Schachabend ferngeblieben war, an⸗ geblich, weil er zu arbeiten hatte. Das alſo, dachte Fabricius bitter, iſt der wirkliche Grund! Sogar dasſelbe Signal hatte Marianne vorhin gepfiffem, das Werner und er ſeit ihrer Studentenzeit mitein⸗ ander hatten. Und er wunderte ſich abends, wenn er vom Büro heimkam, über Mariannes Kühle. Es wäre lächerlich, dachte er müde, wenn es nicht ſo traurig wäre. Mein Gott, Marianne und Werner, er hätte jedem ins Geſicht geſchlagen, der etwas gegen ſie geſagt hätte. Was blieb denn da noch? Er ſchlug den Mantelkragen hoch, wie in einer Geſte der Abwehr, des Sichabſchließens, und wandte ſich zum Gehen. Aber ſchon nach ein paar Schritten kehrte er um und läutete am Haus. Es war beſſer, man brachte das gleich ins reine. Werner ſah oben zum Fenſter heraus.„Biſt du's, Faber?“ ſagte er. Fabricius gab keine Antwort. Die Tür ſprang auf und er ging die Treppe hinauf. Werner ſtand an der Wohnungstür.„Vor ein paar Minuten iſt deine Frau gekommen“, ſagte er,„ſie wartet auf dich.“ „So, ſie wartet?“ ſagte Fabricius kurz, überſah Werners ausgeſtreckte Hand und ging raſch ins Wohnzimmer voraus. Marianne ſtand bei ſeinem Eintreten auf. war noch im Mantel, nur den Hut hatte ſie abgenom⸗ men.„Ich dachte mir gleich, ich würde dich bei Wer⸗ ner treffen“, ſagte ſie.„Du warſt ſchon weggegan⸗ gen, als ich im Kaffee anrief, und ſo früh kommſt du doch nie nach Haufe. Deshalb ging ich gleich hierher.“ Fabricius ſah faſſungslos erſt Marianne, dann das Telegramm an, das ſie ihm hinhielt. „Warum lieſt du denn nicht?“ ſagte Marianne. „Es eilt ſehr, Blitztelegramm aus London.“ Sie Dienstag, 11. Oktober 1939 Fabricius riß das Telegramm auf und überflog den Text:„Weiterer Kursſturz erwartet. Erbitten Verkaufsorder. Williams.“ „Schlechte Nachricht, Faber?“ fragte Werner, der hereingekommen war, teilnehmend. „Schlecht?“ ſagte Fabricius und beſann ſich einen Augenblick,„nein, mein Lieber, gute Nachricht, könnte gar nicht beſſer ſein!“ Er legte Marianne die Hand auf die Schulter:„Du haſt doch da von einem Mantel geſprochen, im Schaufenſter bet Friedrichs, den haſt du dir doch gewünſcht, nicht wahr? Morgen kaufen wir ihn!“ „Haſt du ſo ein gutes Geſchäft gemacht?“ fragte ſie. „Ja“, gab er nachdenklich zur Antwort,„ich ver⸗ liere bei dieſer Sache zwar rund zwölſhundert Mark, aber s iſt trotzdem ein gutes Geſchäft.“ „Wenn du Verluſte haſt, darfſt du mir doch nicht den teuren Mantel kaufen, Faber. Das verſtehe ich nicht „Die Hauptſache iſt ja auch,“ ſagte er,„daß ich es verſtehe. Es können nicht alle Unternehmungen ein Erfolg ſein. Es bleibt dabei, morgen gehen wir zu Friedrichs.“ Er ſah hinüber zu Werner und der nickte lächelnd und ließ ſie allein. Fabricius nahm Mariannes Geſicht in beide Hände und ſchaute ſie ein paar Sekunden aufmerkſam an. Dann küßte er ſie behutſam auf die Augen.„Nun mußt du mir noch ſagen, was in letzter Zeit mit dir los war, Kind,“ ſagte er leiſe. „Mit mir doch nicht, mit dir,“ rief Marianne raſch, hielt aber dann inne und ſagte langſam:„Ach, Faber, ich glaube jetzt verſtehe ich alles. Du warſt ſo ſeltſam die ganzen Wochen. Sonſt erzählteſt du mir doch immer aus dem Geſchäft. Jetzt, wenn ich dich fragte, gingſt du gar nicht darauf ein, oder gabſt mir kurze, ausweichende Antworten.“ „Ich wollte dich nicht auch noch mit meinen Sor⸗ gen belaſten,“ ſagte Fabricius entſchuldigend. 17 „Aber dazu bin ich doch da!“ rief Marianne eifrig, „Hätteſt du mir doch von deinen Schwierigkeiten er⸗ zählt! So wußte ich von nichts und bezog dein ver⸗ ändertes Benehmen, deine Niedergeſchlagenheit, deine Intereſſenloſigkeit— nur auf mich ſelbſt. Ich glauhte, du liebteſt mich nicht mehr— liebteſt vielleicht ſogar eine andere. Auf was für dumme Gedanken kommt man nicht, wenn man ſich gekränkt und einſam fühltl Und weil du mir weg getan hätteſt, wurde nun ich ſelber ablehnend und kühl. So baut man Berge des Mißverſtehens auf, die einen Menſchen vom anderen trennen. Du darfſt nicht ſo heimlich tun mit deinen Sorgen in Zukunft, Faber. Du ſollſt mehr Vertrauen zu mir haben!“ „Ich will mir Mühe geben,“ ſagte er leiſe und nickte ihr zu. Dabei dachte er an den Verdacht, den er eben noch gehabt hatte, aber davon ſprach er nicht, Mange Dinge behält man beſſer für ſich. eee e Das 2. Zykluskonzert des Sinfonie⸗ und Kur⸗ orcheſters Baden⸗Baden brachte als Erſtaufführung eine Orcheſterkompoſition„In einem Sommer⸗ garten“ des engliſch⸗deutſchen Komponiſten Frede⸗ rick Delius, das ſich auf der Linie zwiſchen nor⸗ diſcher Muſik und franzöſiſchem Impreſſionismus be⸗ wegt, ein feines paſtellfarbenes Tongemälde von in⸗ timem Stimmungszauber; keine große Muſik, keine tiefen Gedanken ausſprechend, aber dem Hörer eine angenehme behagliche Stimmung vermittelnd. Der Dirigent G. E. Leſſing gab dieſem geſchmackvollen liebenswürdigen Werkchen eine äußerſt feinſinnige Ausdeutung. Als Soliſt ſpielte Ludwig Hölſcher⸗ Berlin das große Konzert für Violoncello und Or⸗ cheſter Werk 129 von Robert Schumann auf einem herrlichen Inſtrument, mit überlegener Tech⸗ nik und reicher Geſtaltungskraft. Den Abſchluß des Abends bildeten die Hiller⸗Variationen von Re⸗ ger. Die thematiſche Linie wurde vom Dirigenten durch alle elf Variationen hindurch geiſtvoll und klar geführt. Meiſterhaft war der Aufbau der Fuge, die das Werk zu hinreißendem Schluß führte. Das Pu⸗ blikum brachte ſeinen Dank in ſpontaner Begeiſte⸗ rung zum Ausdruck. Inge Karſten „Symphonie des Nordens“ in Bremen urauf⸗ geführt. In Bremen fand die reichsdeulſche Urauf⸗ führung des Filmwerkes„Symphonie des Nordens“ ſtatt. Ellinor Hamſun, die Tochter des großen nordiſchen Dichters, ſprach Worte der Einführung über Land und Leute Norwegens. Der Film zeigte die norwegiſche Flotte und die Werften. Er gab ein Bild vor der Landeshauptſtadt Oslo und deren Entwicklung, führte die Zuſchauer nach Bergen, Drontheim und Hammerfeſt, bis hinauf zum Nordkap. Auf die nahen Beziehungen Deutſchlands zu Norwegen wies in kurzer Anſprache der Ver⸗ treter der Nordiſchen Geſellſchaft hin, deren Auf⸗ gaben es iſt, die Beziehungen zum Norden auf⸗ zuzeigen. Die alten Wandmalereien in der Hambacher Kirche. Wie ſchon vor einigen Monaten berichtet, war man bei den Erneuerungsarbeiten in der ba⸗ rocken Pfarrkirche zu Hambach a. d. Weinſtraße, im alten Chor beim Entfernen des Verputzes auf gotiſche Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geſtoßen. Sie ſtellen die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen, ferner die„Kirche“ und die„Synagoge“, die Krö⸗ nung der Jungfrau Maria und das Bild eines Bi⸗ ſchofs dar. Kunſtmaler Kohle⸗ München ergänzt und konſerviert die Kunſtwerke gegenwärtig. Dieſer Tage legte man im Zuge der Erneuerungsarbeiten auch eine über dem Nordeingang der Kirche befind⸗ liche Niſche frei, die vermauert war. In ihr fand man einen Zyklus gotiſcher Wandmalereien aus dem Mittelalter: auf der Rückwand in einem Kreis Maria mit dem Kindlein auf dem Arm, nebenan eine kniende Männergeſtalt, unter dem Bild in La⸗ tein die Inſchrift„Betet für mich“ und die Jahres⸗ zahl 1350, darüber das Bild des leidenden Jeſus und nebenſtehend die Inſchrift„Erbarme dich mei⸗ ner, Gott!“ An der Seitenwand der Niſche iſt der Heiland mit dem ungläubigen Thomas, auf der anderen Seite die Heilige Agnes mit zwei Lämm⸗ lein in den Armen zu ſehen. Das ſchon bei der erſten Entdeckung vorgefundene Bild rechts der Niſche iſt als das des Papſtes Sixtus feſtgeſtellt. Links davon legte man eine weitere Malerei, das Bild des Heiligen Laurentius, Diakons des Pap⸗ ſtes Sixtus, frei. Bekanntlich ſtarben beide 256 den Märtyrertod. —— Einspaſtige Kleinanzeigen bis zu inet Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche ſe mm Pig. Kleine Anzeigen Annshmesechfus für die Mittag. 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Bekanntmachungen Meldeſtellen: a) Stadt Mannheim: für Beamte, die früher im Dienſt des Reichs oder der Länder geſtanden haben: Polizeipräſidium, L 6. 1, Zim⸗ mer Nr. 41; für frühere Be⸗ amte der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände: Rathaus N I, Zimmer 104; Landbezirk Mannheim: Bezirks⸗ amt L 6. 1, Zimmer 55. Mannheim, den 8. Oktober 1938. Der Landrat. Bekauntmachung. Zu ſtatiſtiſchen Zwecken iſt eine Feſtſtellung der in dem Land Baden vorhandenen Ruheſtandsbeamten erforderlich, die mit Ablauf dieſes Jahres das 70. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und der Be⸗ amten, die nach§ 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufs⸗ b In Feſtauftrag noch einige Ein- U. Mehrfam.-Häuser Kätertal-Süd: Neues Haus mit 2 X 3 31. beamtentums vom 7. April 1933 behandelt worden ſind. Dieſe Feſt⸗ ſtellung beſchränkt ſich auf Ruhe⸗ ſtandsbeamte, die früher als a) Beamte des einfachen mittleren, Pate mittleren u. höheren ienſtes der allgemeinen und inneren Verwaltung, der Poli⸗ ſowie S858 7 8 155 1 1. einge richt. Rentenhäuser Bäder Balten, u. 1 Zim., Kü. in guter Wohnlage u. Büroraum, zu kaufen gesucht Heiz, Warmw., Garage, Vor⸗ Karl Satn, 8 8, 8 e mmob.- Büro. uf 5 aus m. 3* 2 Zim. Speiſe⸗Beſen⸗ kam., Terraſſe, Anzahlg. nur 6000„. 5286 Faudenheim: Neues Maus m. 3& 8 Zim. Familien- Drucksachen Druckerei Dr. Haas, R l,-6 Rentenhäuter mn., 3, 4 Zimmer- Wonnungen Spee 1 für vorgemerkte Käufer raſſe, Vor⸗ 155 sucht zu erwerben 3508 Rückgart., ſof. beziehbar, für nur 27 000 4 zu verkaufen. B. Weber Immobilien, 2— Immobilien MAMMA 8 7, 23 feleton 244 72 zei und der Gendarmerie; Beamte von Gemeinden(Ge⸗ meindeverbänden] einſchließlich techniſche Beamte und Lehrer mit Ausnahme der Beamten, die denen des unteren Dienſtes gleichzuſtellen ſind, tätig waren. Ich fordere dieſe Ruheſtands⸗ 5 — Kü., Bodezim.ßeamten auf, ſich bei den für ihren Wohnort zuſtehenden Behörden ſpäteſtens bis zum 20. Oktober 1938 zu melden, und zwar in den Landkreiſen: bei den Land⸗ räten: in den Stadtkreiſen: bei den ſtaat⸗ lichen Polizeiverwaltungen, ſo⸗ weit es ſich um Beamte handelt, die früher im Dienſte des Reichs od. der Länder geſtanden haben; bei den Oberbürgermeiſtern, ſo⸗ weit es ſich um frühere Beamte von Gemeinden und Gemeinde⸗ verbänden handelt, oder ſtaat⸗ liche Polizeiverwaltungen nicht beſtehen. Von der Meldepflicht Beamten entbunden, die nach 8 3 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. Nicht die an sich im Preis niedrigste Drucksache ist die billigste, sondern die den besten Eindruck und Erfolg erzielende Vir liefern Ihnen solche Arbeiten vom Entwurf bis zum fertigen Druck Druckerei Dr. Ha as ote Geſchäftsſtelle d. Bl. 5220 R 1,-6/ Fernsprecher 24951 April 1933 behandelt worden ſind. Die Meldung ſoll perſönlich und lediglich im Kraukheitsfalle durch Dritte erfolgen. Dabei iſt folgende ſchriftliche Angabe erforderlich: Name. Vorname, Amtsbezeich⸗ nung, Geburtsfahr, Familienſtand, Wohnort und Straße, Zeitpunkt und Grund der Verſetzung in den Ruheſtand, letzte Beſchäftigungs⸗ behörde, Art der letzten dienſtlichen Verwendung, Angabe etwaiger der⸗ zeitiger Berufstätigkeit, Wünſche etwaiger Wiederverwendung. Es iſt nicht beabſichtigt, mit dieſer Meldung in beſtehende Beſchäfti⸗ gungsverhältniſſe einzugreifen. Karlsruhe, den 1. Oktober 1938. Der Reichsſtatthalter in Baden: Robert Wagner. 80 ſind die — 3 ee ee Schlsfzimmer Reichsſtatthalters in Baden bringe ich zur öffentlichen Kenntnis. szpeisezimmer Küchen 5 Einzelmöbel größte Auswahl zu den niedfigstenpPrelsen. Die Tatsache Wird Se überzeugen. Hunderte Kunden werden es gerne bestötigen, t bringen gute Quslitàt, wirklich billig. Sesſch⸗ tigen Sie unverbindlich unser trelchheltiges begef Mabehaas an hal Friess& Sturm. 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