gar umt hlt! ich des ren nen Uen und den icht, Erſcheinuugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezuaspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 82 Pia Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt.25 Mk. durch die Voß.70 Mk. einſchl 60 Pla. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerkeldſtr 18, Fe Hauptſtr 68. W Oppauer Sties Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f d folgend Monat erfolgen. Ne Fiſcherſtr. 1 eue Mannheimer Zeit Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Eimelpreis 10 E. Anzeigenpreise: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmilltmeterzetle 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundotretiſe tſt dte Anzeigen ⸗Pretsltſte Nr 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben fernmündlich Für Familten⸗ und Allgemein gültig Bei Zwangsveraleichen oder wird keinetlet Nachlaß aewahrt Keine Gewahr für an beſonderen Platzen und Gerichtsſtond Mannheim. erteilte Aufträge Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 12. Oktober 1938 Dr. Goebbels dankt der Natior 140. Jahrgang— Nr. 472 Nie Japaner greifen Kanton an Die flowakiſch-ungariſchen Verhandlungen „Wir ſind wieder ein anſtündiges Volk geworden!“ Dr. Goebbels Dank für die Diſziplin und Entſchloſſenheit des deutſchen Volkes während der Kriſe anb. Berlin, 11. Oktober. Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete am Dienstagnachmittag einem national ſozialiſtiſchen Muſterbetrieb in Berlin⸗Marienfelde, Stock 8 Co., einen Beſuch ab, um auf einem großen Betriebs⸗ äppell zu den Arbeitern der Stirn und der Fauſt zu ſprechen. Bei ſeiner Ankunft wurde Gauleiter Dr. Goeb⸗ hels vom Betriebsführer und Betriebsobmann empfangen und unter brauſenden Heilrufen von 3000 Milgliedern der Belegſchaft in die Halle geleitet, während die Werkſcharkapelle einen ſchneidigen Marſch ſpielte. Dann nahm, mit erneuten Beifallsſtürmen emp⸗ fangen, Gauleiter Dr. Goebbels das Wort, um in ſeiner mitreißenden Art ein plaſtiſches Bild von der dramatiſchen politiſchen Entwicklung der ſchickſals⸗ entſcheidenden vergangenen Wochen zu geben. Dr. Goebbels führte unter anderem aus: „Das deutſche Volk und das Deutſche Reich haben ſchwere Wochen hinter ſich. Es wird vielen im Volke nicht immer ganz klar geworden ſein, welche Bürde an Sorge und Verantwortung der Führer in den vergangenen Monaten getragen hat. Wenn ſich einmal Gewitterwolken am Horizont zeigten und ich die wunderbare Haltung des deutſchen Volkes dieſer ſo außerordent⸗ lichen Lage gegenüber in Betracht zog, dann nahm ich mir immer feſt vor: Sind wir durch dieſe Wochen hindurch, dann werde ich jede Gelegenheit benutzen, um dem Volk für ſeine in dieſer Span⸗ nungszeit bewahrte Haltung den Dank des Füh⸗ rers zum Ausdruck zu bringen. N In den letzten Wochen wurde allmählich dem Volke klar, daß ſich irgendetwas vorbereitete. Was, das wußte man noch nicht, darüber war man ſich noch nicht im reinen. Daß aber im Laufe der nächſten Zeit etwas geſchehen würde und geſchehen müßte, das ſpürte allmählich jedermann. Es wäre nun allzu natürlich geweſen, wenn ſich des deutſchen Volkes darüber eine gewiſſe Unruhe bemächtigt hätte. Denn die Entſcheidungen, die der Führer treffen mußte, griffen auf das tiefſte in das verſönliche und in das Familienleben des einzelnen ein. Es wäre auch nicht einmal ſehr verwunderlich geweſen, wenn hier und da geklagt worden wäre, das Volk ſei nicht genügend orientiert, obwohl es um eine Zukunft gehe. Das Volk tat das nicht. Es ſtand in eiſerner Ruhe und feſtem Vertrauen auch in den kritiſchen Wochen hinter dem Führer. Und das, meine deutſchen Arbeiter und Arbei⸗ terinnen, iſt das ausſchlaggende: Wenn eine Staats⸗ und Volksführung einmal einen Entſchluß geſaßt hat, dann genügt nicht die Ueberzeugung, daß ſie ſelböſt in der entſcheidenden Stunde die Nerven be⸗ halten werde, dann muß ſie auch wiſſen, daß das hinter ihr marſchierende Volk bei guten Nerven bleibt. Die Haltung des Volkes und die ganze Ein⸗ ſtellung der Nation zu den großen nationalen Schickſalsproblemen muß es ſein, daß niemals, wenn es nun hart auf hart geht, das Ausland die Mög⸗ lichkeit beſitzt, ſich in der entſcheidenden Stunde auf irgend einen oppoſitionellen Tei dieſes Volkes zu beziehen und ihn gegen die eigene Regierung aus zuſpielen.“ Unter dem ſtürmiſchen Jubel der Arbeiterſchaft stellte Dr. Goebbels dann feſt: i „Wir konnten uns bei allen Entſcheidungen darauf verlaſſen, daß das deutſche Volk ſeinen Führer in ſchweren Stunden niemals im Stiche laſſen würde.“ N „Das deutſche Volk von heute weiß, daß der Führer und ſeine Mitarbeiter, wenn ſie einmal eine auch ge⸗ 5 Politik betreiben, das nicht als Spieler tun, 8 Politik eine. Paſſion 128 105 3 n zum Wohle und für die Zukunft der deutſchen Nation. 0 N a 5 Wir gingen bei unſerer Politik von der Erkennt⸗ nis aus, daß das deutſche Volk eine ſo große mora⸗ lische Kraft beſitzt, f a daß es z 8 in jeder Lage ſelbſt zu helfen wenn nur dieſe Kraft in Anſpruch genommen, ein⸗ Bust und gelenkt wird. Wenn wirklich in dieſen chen jemand ſchlechte Nerven gehabt haben ſollte, dann ſind das gewiſſe Intellektuelle gewe⸗ ſen, die zu viel zu wiſſen glaubten und dieſem Wiſ⸗ ſen nicht gewachſen waren. Aber das Volk ſtand hinter dem Führer in eiſer⸗ ner Entſchloſſenheit bereit, ſich mit Klauen und Zähnen zu verteidi⸗ gen, wenn jemand in der Welt es angreifen ſollte. Wenn es ſich um die Ehre und um den Beſtand unſerer Nation handelt, dann iſt das Volk da, wenn es da⸗ zu aufgerufen wird.(Immer wieder unterbrechen jubelnde Zuſtimmungskundgebungen die Rede des Miniſters.) Wir kennen das Volk und wiſſen, daß es viel tap⸗ ferer und männlicher iſt als eine gewiſſe intellek⸗ tuelle Schicht, die von ihrer eigenen Entſchlußloſig⸗ keit auf das ganze Volk ſchließt. Und wenn ſich irgendwo in Stimmen erhoben, die erklärten, wir gingen zu ſcharf und zu aggreſſiv vor, ſo ſei ihnen geantwortet:„Wenn man einmal nach⸗ gegeben hat, dann merkt man erſt, wieviel leichter, aber auch gefährlicher es iſt, feige zu ſein und wie⸗ viel ſchwerer, aber auch erfolgreicher, tapfer zu blei⸗ ben. Es iſt allzu natürlich, daß jedes Wagnis, be⸗ vor man es wagt, ſchwerer ausſieht, als wenn man das Wagnis ſchon gewagt hat. Die großen Wagniſſe der letzten fünf Jahre beiſpielsweiſe erſcheinen heute als nichtige Kleinig⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) gewiſſen Kreiſen „Duff Cooper antwortet dem Führer“ England ſoll eine. Demarkalionslinie für die deulſche Erpanſionspolitik' feſtlegen! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 12. Oktober. Der bisherige Lord der Admiralität Duff Coo⸗ per antwortet dem Führer im„Evening Standard“ auf deſſen Vorwurf, daß er und einige andere eng⸗ liſche Politiker den Krieg wollten. Der Artikel, der von der Zeitung in ungeheuerer Senſation aufge⸗ macht und angekündigt iſt, enthält zum größten Teil nichts weiter als allgemeine Ausführungen und Verſicherungen darüber, ob ein Staat in einer ziviliſierten Welt bewaffnet ſein müſſe oder nicht, ob der Krieg ausgeſchloſſen ſei oder nicht und kommt zu dem Schluß, daß jeder Staat auf den Ernſt⸗ fall vorbereitet ſein müſſe. Dieſe Ausführungen ſind entweder unintereſſant oder ſo, daß ſie jeder Menſch unterſchreiben kann. Zum Schluß kommt dann aber Duff Cooper auf den Kernpunkt ſeiner Anſchauungen. Er fragt, ob man dem Nationalſozialismus trauen könne. Der Nationalſozialismus in Deutſchland habe„ver⸗ dammten Ehrgeiz“ und ſuche ihn mit Gewalt zu ver⸗ wirklichen. Von dieſem Standpunkt aus kommt er zu dem Vorſchlag, man ſolle Deutſchland genau wiſſen laſſen, bis zu welcher„Grenze der Geduld“ die Demokratien zu gehen bereit wären. Bevor Eng⸗ land neue Forderungen Deutſchlands abwartet, ſolle es von ſich aus dieſe Feſtſtellungen treffen. Wenn England bereit ſei, Deutſchland weitere Konzeſſionen zu machen, dann ſolle es üffentlich erklären, welcher Art dieſe Konzeſſionen ſeien und dieſe Juformationen mit der Verſicherung begleiten, daß, wenn dieſe Zugeſtändniſſe erfüllt ſeien, die Grenze der britiſchen Verhaudlungs⸗ bereitſchaft endgültig erreicht ſei, und daß es über dieſe Grenze hinaus nicht gehen könne. England und das geſamte britiſche Empire würde jeder Ueberſchreitung dieſer Grenze mit Gewalt ent⸗ gegentreten. Wenn man Deutſchland dies wiſſen laſſe, dann werde man dem Frieden den beſten Dienſt erweiſen. Dieſe naive Art der Außenpolitik, die Duff Cooper vorſchlägt, hat weder etwas mit internatio⸗ naler Zuſammenarbeit noch mit internationaler Friedenspolitik zu tun. Da der bisherige Marine⸗ miniſter wohl ſelbſt kaum annimmt, daß irgendein Staat in der Welt, der auf Würde etwas hält, ſich auf derartig anmaßende Methoden einlaſſen wird, muß man zu dem Schluß kommen, daß es dann Duff Cooper nicht an einer Bereinigung der Atmoſphäre zwiſchen Deutſchland und England gelegen iſt, ſon⸗ dern daß ihm tatſächlich, wie der Führer ihm in ſeiner Saarbrücker Rede vorgeworfen hat, an einem gewaltſamen Zuſammenſtoß zwiſchen England und dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gelegen iſt. Prag ſieht ſeine neue Aufgabe In erſter Linie will es ſich der wirtſchaftlichen Erneuerung des Staates wioͤmen! dnb. Prag, 11. Oktober. In einer amtlichen Mitteilung heißt es u..: Der Vorſitzende der Regierung General Sirovy hat ſowohl in der Regierungserklärung als auch bei anderen Gelegenheiten die wirtſchaftliche Er⸗ neuerung des Staates als Hauptauf⸗ gabe ſeiner Regierung bezeichnet. Dieſe Aufgabe muß noch durch den Umbau des Staates in einen Staat der Tſchechen, Slowaken und Karpato⸗Ukrainer ergänzt werden, der auf der voll⸗ kommenen Gleichheit aller drei nationalen Beſtand⸗ teile beruhen ſoll. Alle Beſtrebungen der Regie⸗ rung ſind jetzt nach der Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Tſchechen und Slowaken auf die Bereinigung der Fragen der Karpatoukraine und auf die be⸗ ſchleunigte Stabiliſterung der Verhältniſſe in dem neuen Staatsgebiet konzentriert. Einführung eines Arbeitsdienſtes anb Prag, 12. Oktober. Das amtliche Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro ver⸗ öffentlicht am Dienstag folgende Meldung: In dem Beſtreben, die Privatwirtſchaft als Grundlage des Arbeitsmarktes ſo raſch als möglich zu erneuern, hat der Ausſchuß der Wirtſchaftsmini⸗ Dienſtvertrag gebunden. ſter einen Geſetzentwurf über Arbeitsformationen (Arbeitslager) ausgearbeitet, der von der Regierung genehmigt und bereits in nächſter Zeit verwirklicht werden ſoll. Zunächſt werden beſondere Arbeits⸗ kolonnen aufgeſtellt werden, in die die Arbeits⸗ loſen eingereiht werden ſollen. Beſonders ſollen auch diejenigen erfaßt werden, die aus dem aktiven Militärdienſt zurückkehren und keine Arbeit finden. Die Arbeitsformationen werden nach den Grund⸗ ſätzen der Wehrmacht organiſiert. In die Arbeits⸗ kolonnen ſoll jeder Arbeitsloſe eingereiht werden, der das 18. Lebensjahr erreicht hat. Die Mitglieder der Arbeitsformationen erhalten Koſt, Quartier, Ausrüſtung, darunter auch Uniform. Perſonen, die in die Arbeitsformationen eingereiht ſind, ſind durch Während der Dauer der Einreihung in die Arbeitsformationen entfällt der Anſpruch der Arbeitsloſenunterſtützung. Polniſche Beſetzung vollzogen anb Warſchau, 11. Oktober. Die polniſchen Truppen beſetzten heute die letzte Zone im Olſa⸗Gebiet, die auf Grund der zwiſchen der Warſchauer und Prager Regierung getroffenen Vereinbarung ohne Abſtimmung an Polen abgetre⸗ treten wird. i f zuſtand, es entſpringt Sechs Monate oder eine Generation? * Mannheim, 12. Oktober. Chamberlain hat in ſeiner großen Rede vor dem Unterhaus, in der er das Münchener Abkommen gegen die Angriffe ſeiner Kritiker verteidigte, ſeiner Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß nunmehr der Friede„für unſere Generation geret⸗ tet ſei“. Chamberlain iſt ein Idealiſt und noch dazu ein nicht mehr ganz junger Idealiſt. Er trägt immerhin 69 Jahre auf ſein Schultern und rech⸗ net ſich ſelbſt zu der Generation, die nicht am An⸗ fang, ſondern am Abſchied des Lebens ſteht. Immerhin, auch wenn er ſein Wort nur auf ſeine eigene Generation bezogen hätte, ſo würde es doch Troſt genug enthalten. Die Menſchen ſind ja ge⸗ nügſam und dankbar geworden. Sie haben es ver⸗ lernt, ihr Schickſal noch nach Jahrhunderten abzu⸗ ſtecken. Ein Jahrzehnt oder auch nur ein Jahr⸗ fünft erſcheint ihnen ſchon als letzte Grenze zeit⸗ lichen Raumes, den ſie zu überſehen und zu beſtim⸗ men vermögen Es gibt aber Peſſimiſten, und was noch viel ſchlimmer iſt: mißtrauiſche und intrigante Peſſimi⸗ ſten, die auch auf dieſes Jahrzehnt ſich nicht einlaſ⸗ ſen wollen. Als Chamberlain ſein gutes und ſchö⸗ nes Wort von der Dauerhaftigkeit des neugewonne⸗ nen Friedens ſprach, da reagierte die Oppoſition ihre mißgünſtigen Zweifel in einem höhniſchen Gelächter ab. Und einer ihrer Vertreter, der nach dem Premierminiſter die Tribüne beſtieg, erklärte rundheraus, Chamberlain hätte ſich geirrt, der Friede werde nicht für eine Generation ſondern höchſtens für ſechs Monate hal⸗ ten Sechs Monate oder eine Generation lang? Das iſt in der Tat oͤie Frage, auf die es ankommt. Oder richtiger geſagt; iſt vielmehr der Glaube, auf den es ankommt. Denn vorher beſtimmen laſſen ſich auch die Schickſale der Völker nicht. Ließen ſie ſich das, wie einfach wäre die Weltpolitik! Gewiß läßt ſich die Zukunft auch nicht von unſe⸗ rem Glauben zwingen: aber ganz ſicher iſt, oͤaß das Schickſal auf dieſen Glauben hört, ja daß es ihm ein großes Maß der Mitbeſtimmung einräumt, ihm einen großen Teil ſeines„Verfügungsrechtes“ über⸗ läßt. Denn auch die Zukunft richtet ſich oͤanach, ob die Völker an einen nahen Krieg oder an einen dau⸗ ernden Frieden glauben. Tun ſie das erſtere, wird der Krieg ganz gewiß weniger lange auf ſich warten laſſen als im zweiten Fall. Beweisführungen dafür böten ſich aus der Geſchichte genug an: die Feſtſtel⸗ lung erſcheint aber zu ſelbſtverſtändlich, als daß ſie ſolcher Beweisführungen noch bedürfte. Es wird alſo der Friede Europas in der Tat in hohem Maße davon abhängen, ob die Völker Euro⸗ pas an dieſen Frieden glauben. Tun ſie es nicht, dann ſammeln ſich um dieſen Unglauben alle Ele⸗ mente des Unfriedens und ballen ſich zu einer neuen Kriſe zuſammen; tun ſie es, dann werden umgekehrt alle Elemente geſtärkt, die zuſammengefſaßt einmal wirklich eine tragfähige Baſis eines dauernden euro⸗ päiſchen Friedens abgeben könnten. Von dieſem Geſichtspunkt aus geſehen, iſt das Wort des Oppoſitionsabgeoroͤneten im Unterhaus geradezu ein Verbrechen am Frieden. In ihm ſpricht nicht nur Mißtrauen gegen das Gute, in ihm ſpricht geradezu Wille zum Schlimmen. Es entſpringt nicht einem Unglauben an dem gegenwärtigen Friedens⸗ einer Unzufriedenheit mit dieſem Frieden. Es iſt ein Wort nicht des ſchlechten Glaubens, ſondern der bö⸗ ſen Abſicht. Gegen dieſes Wort hätte eigentlich die ganze Welt, die ſich in Münche um den Frieden geſam⸗ melt hatte, und hätten die Völker, die dieſem Frie⸗ denswerk, von einer lähmenden Augſt befreit, zuge⸗ jubelt haben, aufſtehen müſſen. Es iſt niemand da⸗ gegen aufgeſtanden. Glaubt die Welt wirklich nicht an den Frieden? Hält ſie München wirklich nur für eine kurze Epiſode, ein Zufallsergebnis, ohne Be⸗ deutung für die große kommende Wirklichkeit? Iſt wirklich alles vergeſſen, was man in der erſten 2 Seite/ Nummer 472 Freundſchaft zu Deutſchland begleitet! Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktvper 1938 — Aufwallung des Gefühls München alles an Attri⸗ buten einer glückhaften Prognoſe für ganz Europa angehängt hat? Faſt möchte man es meinen. Dabei ſind es weniger die Tatſachen, die zu ſol⸗ chem Zweifel Anlaß geben. Gewiß, ſie ſind alamie⸗ rend genug. Es iſt gewiß kein ſinngemäßer Kom⸗ mentgar, daß England z. B. ſeiner Nie wieder Kriegserklärung gegenüber Deutſchland eine Ver⸗ doppelung ſeiner ohnehin ſchon rieſigen Auf⸗ rüſtüngsauſtrengungen folgen läßt. Es verträgt ſich ſchlecht mit der europäiſchen Gemeinſchaft von Mün⸗ chen, daß Herr Bonnet dieſer glücklichen Gemein⸗ ſchaftsarbeit der vier ihren Zukunftswert mit der Verſicherung an Sowjetrußland nimmt, daß Frank⸗ reich— und wie er verſichert auch England—, „ſelbſtverſtändlich“ Sowjetrußland aus der künftigen eurgpätſchen Diskuſſion nicht ausſchalten laſſen werde. Aber wichtiger noch als dieſe„friedens⸗ feindlichen“ Tgtfachen iſt der Geiſt, in dem auch die Zeichen und Zeugen der neuen Friedensgeſinnung begleitet werden. s iſt kein geringeres Attentat gegen den Frie⸗ den als es die Worte des engliſchen Oppoſitions⸗ abgenrdueten waren, wenn z. B. die fpänzöſiſche Preſſe die engliſch⸗italieniſche Annähe⸗ Tung mit den hämiſchſten Kommentaren gegen Italien, ſeinen Führer und deſſen Politik der Wenn ſie ſo itt, als ſei es Muſſolini nun vor dem Tätigkeits⸗ drang ſeines deutſchen Verbündeten„unheimlich“ ge⸗ worden und ſuche er nun ſchleunigſt nach einer Be⸗ kreinfgung ſeines Verhältniſſes gegenüber England auch um den Preis von Konzeſſionen, die er vor⸗ her nicht zu bewilligen bereit geweſen wäre: ſiehe die Zurückziehung der italieniſchen Freiwilligen aus Spanien. 8 Dabei war es doch gerade das zukunfts⸗ trächtigſte Symptom der Münchner Ausſprache der wier Staatsmänner, daß ſich dort über die Löſung des iner europäiſchen Geſamtregelung ergaben und die aktuellen Problems hinaus auch Anſätze zu beteiligten Staatsmänner den großartigen Mut fan⸗ 5 den, da ſie ſich einmal von Angeſicht zu Angeſicht gegenüberſaßen, auch ſich an die Löſung aller zwi⸗ ſchen ihnen liegenden Probleme hranzuwagen. Es rührt weder an den Mut noch an das Verdienſt die⸗ 12 ſer Staatsmänner, wenn an ihrem Willen jetzt ſo Hherumgemäkelt wird, aber es rührt unmittelbar an die Exiſtenz des Friedens, dem man ſeine größte Chance wegnimmt, wenn man die Friedensgeſin⸗ nung derer, die ihm dienen wollten, ſo verdächtigt! Beiſpiele ähnlicher Art ließen ſich beliebig an⸗ führen. Die Art, wie die wahrhaft tkriumphale und als friedliche Demonſtration geſchichtlich einzigartige Inbeſitznahme des ſudetendeutſchen Gebtetes mit Hilſe von gemeingefährlichen Greuelmeldungen und von politiſchen Verdächtigungen umgefälſcht wird, gehört ebenſo hieher wie die ſonderbare Kommen⸗ tierung, die etwa die Reiſe des deutſchen Wirtſchafts⸗ miniſters in die Türkei durch die engliſche Preſſe in dem Sinne eines gugeblichen Beweiſes für den deutſchen Expalllönsdrang nach Südoſten erfährt, J. Von hier aus, von dieſer Geſinnung in de tille; von dieſer langigmen und geduldigen Apheitz e ischen die den augenblicklichen Frieden miesmachen Und damit die Luſt am Frieden überhaupt verderben wollen, droht Europa und ſeinem Frieden in der Tat die größte Gefahr. Und wenn die Völker nicht gleich am Anfang der neuen Friedensperiode acht⸗ geben, dann kann in der Tat dieſe Zerſetzungsarbeit für die Beantwortung der Frage entſcheidend wer⸗ den, ob der Friede, den in dieſen Wochen Europa als ein neues Geſchenk des Schickſals entgegen⸗ nahm, ein Friede für eine Generation oder ein Friede für ſechs Monate ſein wird! 5 5 Dr. A. W. (Fortſetzung von Seite 1) keiten. Schließlich kann niemand in der Lotterie gewinnen, wenn er nicht ein Los kauft. Mehr Sorgen und ſchlafloſe Nächte hat in der letzten Zeit niemand im Volke gehabt als ſeine Führung. Es war eine Nervenprobe für das deutſche Volk und ſeine Führung; beide haben ſie beſtanden. Und weil beide ſie beſtanden, blieb in dieſem Kampf um die Zukunft der Sudetendeutſchen das Recht ſiegreich.“ a Reichminiſter Dr. Goebbels wandte ſich dann ſoptalen Fragen: zu. Er hob insbeſondere hervor, daß das ſoziali⸗ ſtiſche Prinzip für die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung nie eine blaſſe Theorie geweſen ſei. Der Mintiſter fuhr dann fort:„Es iſt immer unſer Prinzip geweſen, höchſte Kameradſchaftlichkeit, aber auch höchſte Leiſtung zu fordern. Sozialismus heißt nicht, die Menſchen zur Bequemlichkeit und Faulheit zu erziehen, Sozialismus iſt vielmehr die richtige Verteilung von Rechten und Pflichten. Wenn ich von meinen Mitarbeitern höchſte Leiſtung verlange, ſo muß ich ſelbſt mit gutem Bei⸗ ſpiel vorangehen. Dieſer ſozialiſtiſchen Einſtellung iſt es zu danken, wenn in dieſen Wochen, Monaten und Jahren, in denen aus dem ſo erniedrigten und am Boden liegen⸗ den Volke wieder eine Weltmacht wurde, hinter eine ſtarke Führung auch eine gläubige und entſchloſſene Gefolgſchaft trat. i Ich weiß nicht, vor welche Aufgaben nus die nächſten Monate oder Jahre ſtellen werden. Das kaun niemand vorausſagen. Eins aber weiß ich, daß das aus dieſer Spannung geſtärkt und ge⸗ ſtählt hervorgegangene Volk in jeder Sitnation mit demſelben blinden Vertrauen hinter dem Führer ſtehen wird, wie in dieſen Wochen.(In jubelnden Zurufen und Sprechchören beſtätigen die Arbeiter dieſe Feſtſtellung.) 8 Ich möchte meine Ausführungen ſchließen mit einer tiefen Verbeugung der Achtung vor dem deutſchen Volk, das ſich in dieſen vergangenen Wochen und Monaten ſo tapfer und männlich benommen hat. Jeder, der unſer Volk in den kritiſchen Stunden beobachtete, kann nur ſagen: Wir ſind wieder eine anſtändige Natlongewordenl Hut ab vor dem deutſchen Volk!.(Die letzten Worte des Miniſters gehen in einem unvorſtellbaren Jubelſturm unter. Ernſte Gegenſätze in den Komorner Verhandlungen: EP. Komorn, 11. Oktober. Am Dienstagvormittag haben die iſchecho⸗flowa⸗ kiſchen nud die ungariſchen Sachverſtändigen ihre endgültigen Pläne für die Feſtſetzung der ungariſch⸗ ſlowakiſchen Sprachgrenze vorgelegt. Dabei waren noch immer große Abweichungen zwiſchen den beiden Plänen feſtzuſtellen. Um 15 Uhr trat der ungariſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Verhandlungsaus⸗ ſchuß zu einer Vollſitzung zuſammen, die über eine Stunde dauerte. Mit Rückſicht auf die beſtehenden Meinungsvperſchiedenheiten wurde vereinbart, daß ſich die beiden Abordnungen zunächſt einmal mit ihren Regierungen in Verbindung ſetzen, um neue Weiſungen bezüglich der Möglichkeit einer Ueber⸗ brückung der Gegenſätze einzuholen. Außenminiſter von Kanya und Kultus miniſter Teleky trafen am Dienstag kurz nach 19 Uhr im Kraftwagen in Budapeſt ein, wo ſie in einer ſofort angeſetzten Beſprechung den Miniſterpräſidenten Imredy über den Stand der Verhandlungen in Komorn unterrichteten. Ueber die aufgetauchten Gegenſätze meldet der Budapeſter„Uj Nemzedek“, von tſchechiſcher Seite ſei ein Aufſchub von einer Woche verlangt worden, un die Volkstumsgrenzen tſchechiſcherſeits keſtlegen zu können. Von ungariſcher Seite ſei aber ſchnellſte Fortführung und Beendigung der Komorner Ver⸗ handlungen verlangt worden. Von tſchechiſcher Seite ſei daraufhin der bekannte engliſche Geograph und Volkstums⸗Sachverſtändige Prof. Vanſittart ein⸗ geladen werden, der tſchechiſchen Abordnung bei der Ausarbeitung ihrer Gegenvorſchläge behilflich zu ſein. Von Kreiſen, die der ungariſchen Delegation naheſtehen, wird am Dienstagabend erklärt, die un⸗ gariſche Aboronung habe in Komorn die gleichen Zugeſtändniſſe gefordert, wie dieſe für Deutſchland und Polen bereits Wirklichkeit geworden ſind. Mit anderen Worten, Ungarn verlangt die ſofortige und bedingungslose Rück⸗ gliederung aller tſchecho⸗flowakiſchen Gebiete, in denen eine ungariſche Mehrheit lebt, und zwar ohne irgendeine Verminderung der darauf vor⸗ handenen wirtſchaftlichen Werte, bei den Eiſen⸗ bahnen auch das rollende Material. Der Einmarſch der ungariſchen Truppen EP Budapeſt, 11. Oktober. Schon in den frühen Morgenſtunden des Diens⸗ tags war eine freudig erregte Menſchenmenge im ungariſchen Teile der Stadt Satuxalja⸗Ujkely zu⸗ een zum der⸗ Uebernahme der Staoͤt in Algäkiſche Hände beicohnen zu können. um 10 Uhr defnittags überſchritk der Kommandant der unga⸗ Truppen die Brücke und unterzeichnete zu⸗ ſammeff fiiik dein äuf ihu ſhartendeſt tſchechiſchen Kommandanten das amtliche Protokoll über die militüriſche Uebergabe. Dann marſchierten die er⸗ ſten ungariſchen Truppen, ein Zug Pfoniere, unter dem Jubel der Bevölkerung ein und hißten auf dem bisher tſchechiſchen Zollgebäude und auf der Ka⸗ ſerne die ungariſchen Fahnen. In Ipolyſag war das tſchechiſche Zollamt bereits um 6 Uhr morgens der ungariſchen Zollbehörde übergeben worden. Um 8 Uhr erfolgte dann die Uebergabe der Vollzugsgewalt an den Präſidenten des von der vereinigten ungariſchen Partei gebik⸗ land. rag will nicht geben, was Budapeſt fordert Angarn verlangt die gleiche Behandlung ſeiner Volkstums-Anſprüche, wie ſie Deuſchland zugeſtanden wurden deten ungariſchen Nationalrates, den bisherigen ungariſchen Abgeoroͤneten im Prager Parlament, Dr. Salkowſky. Unmittelbar darauf verließen die tſchechiſchen Truppen Ipolyſag. Der Einmarſch der ungaxiſchen Truppen erfolgte hier ebenfalls unter dem unbeſchreiblichen Jubel der Bevölkerung. Fouhaur„Friedenspolitik“ Er hetzt gegen Deutſchland„mit dem Ziel der Verſtändigung“ Drahtbericht unſ. Pariſer V ertreters — Paris, 12. Oktober. In der Vorſtandsſitzung des Gewerkſchaftsringes der Ec T hielt der Gewerkſchaftspapſt Jouhaux wie⸗ der eine ſeiner üblichen Hetzreden gegen Deutſch⸗ Er behauptete, Deutſchland ſuche die Hegemonie in Europa mit dem Ziel, dann Der Griff nach Kanton: Fapaniſche Offensive in Südchina Im Kampf um Hankau gibt der Fall von Sinyang den Japanern neue Möglichkeiten (Funkmeldung der N M.) +Tokid, 12. Oktober. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die japaniſche Armee und Marine militäriſche Operationen gegen Südchinga entlang der Küſte der Provinz Kwautung begonnen haben. In politiſchen Kreiſen Tokios nimmt mau an, Hbäß damit der ſeit langer Zeit geplante Augriff auf Kanton begonnen habe. Die Japaner in der Bias⸗Bucht gelandet (Funkmeldung der NM.) Hongkong, 12. Oktober. Mittwoch früh um.30 Uhr wurden, wie hier be⸗ kannt wird, die erſten japaniſchen Abteilungen in der Bias⸗Bucht gelandet. Dort liegen etwa 60 japa⸗ niſche Transportſchiffe mit Truppen. Das nächſte Ziel iſt anſcheinend die Unterbrechung der Hongkong⸗Kanton⸗Bahn Die Behörden in Hong⸗ kong rechnen mit einem ſtarken Zuſtrom chineſiſcher Flüchtlinge. Sie verſtärkten daher den militäriſchen Schutz aun der Nordgrenze des britiſchen Territo⸗ riums. Der Weg nach Hankau frei (Funkmeldung der NM.) + Tokio, 12. Oktober. In größter Aufmachung berichtet die japaniſche Preſſe heute ausführlich über den Fall Sinyangs an der außerordentlich wichtigen Hankau⸗Peking⸗Bahn. Die Blätter feiern die Einnahme der Stadt, die 130 Kilometer nördlich von Hankau liegt, als den wi ch⸗ tägſten fapaniſchen Sieg, der in den letzten Wochen gegen ſtarke chineſiſche Streitkräfte erkämpft werden konnte. Der Fall Sinyangs iſt von erheb⸗ Frankreichs Frontkämpfer fordern Generalvollmacht für Daladier Das Parlament ſoll bis 1940 in die Ferien geſchickt werden! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Oktober Der Präſident des Verbandes der franzöſiſchen Frontkämpfer Henry Pichot, der zu den politiſchen Freuden des Miniſterpräſidenten Daladier gehört und den Miniſterpräſidenten auch auf ſeiner Reiſe nach München begleitet hatte, hat der franzöſiſchen Oeffentlichkeit im Namen der ſechs Millionen ehe⸗ maligen Kriegsteilnehmer einen umfaſſenden nativ⸗ nalen Sanierungsplan vorgetragen. 8 Pichot beginnt mit der unbeſtreitbaren Feſt⸗ ſtellung, daß die Parteienpolitik Frankreich in Uneinigkeit geſtürzt und innerlich zerriſſen habe, und zwar gerade in dem Augenblick,„wo alle anderen Völker Europas ſich in nationaler Sammlung zu⸗ finden“, Die Produktion Frankreichs ſei ſei unter den Stand von 1913 geſunken. Die immer raſcher aufeinanderfolgenden Währungsabwertungen, die kaum getarnte Inflation, die erdrückenden Steuern hätten den Mittelſtand völlig verarmt und die Arbeiter und Beamtenſchaft zu einem hoffnungs⸗ loſen Wettlauf zwiſchen Löhnen und Preiſen ge⸗ zwungen. Die Dutzende von Ermächtigungsgeſetzen mit ihren Hunderten von Notverordnungen hätten nicht das Geringſte gebeſſert. Es ſei alſo nicht zu erwarten, daß die Regierung Daladier mit ihrem jüngſten Ermächtigungsgeſetz in ſechs Wochen Wun⸗ der wirken werde, wo alle andere Regierungen ge⸗ ſcheitert ſeien. Sie könne lediglich die nötige Atem⸗ pauſe ſchaffen, während deren etwas grundſätzliches Neues zum nationalen Wiederaufbau Frankreichs getan werden müſſe. 5 Vor allem ſei eines notwendig, f des öffentlichen Wohls, die bis zu den Neuwah⸗ und Intrigen iſt vorbei. Wir brauchen eine Re⸗ gierung von Männern, von ehrlichen, unbeſtechlichen Männern, die Charakter haben und ſich bisher die Hände von jeder Kombination ſauber gehalten haben. Ganz gleichgültig welcher Partei ſie auch angehö⸗ ren.“ Dieſe Regierung könne ſehr wohl unter eine Regierung len von 1940 im Amt bleiben müſſe. Bis dahin müſſe das Parlament in Ferien geſchickt werden. „Die Stunde der Parteien, Parteikombinationen der Führung Daladiers ſtehen, meint Pi⸗ chot,„denn dadurch, daß Daladier den Frieden ge⸗ rettet hat in einer Situation, die er ſelbſt nicht ge⸗ ſchaffen hatte, hat er das Vertrauen der franzöſiſchen Bürger verdient“. Wenn das Parlament ſich weigern ſollte, die⸗ ſen Vorſchlag anzunehmen, dann würden die ehemaligen Frontkämpfer die ſofortige Auf⸗ löſung der Kammer fordern und ſich mit aller Kraft in den Wahlkampf ſtürzen, um möglichſt viele ihrer Anhänger an die Stelle der bisherigen Abgeordneten zu bringen. Es müſſe jetzt etwas entſcheidend Neues geſchehen, ſchloß Pichot, ſonſt verliere Frankreich endgültig die Partte, 5* Der Aufruf Pichots wird von der geſamten Mor⸗ genpreſſe ſympathiſch begrüßt. Nur der mar⸗ xiſtiſche„Populaire“ proteſtiert. Zunächſt einmal „erinnert“ das Blatt daran, daß Leon Blum ſelbſt eine Regierung des nationalen Woehles in Frank⸗ reich habe bilden wollen, dann aber warnt es den Miniſterpräſidenten Daladier, daß er ſich nicht durch derartige„faſchiſtiſche Träumereien“ kom⸗ promittieren laſſe. Er ſolle doch einmal an den 6. Februar 1934 denken, wo er ebenfalls Miniſter⸗ präſident geweſen ſei. Von Kommunſten hnterliſtig 5 ermorde! Paris, 11. Oktober. In der Nähe von Lyon wurde am Montagabend ein Arbeiter, der bei einbrechender Dunkelheit von der Arbeitsſtätte auf dem Fahrrad nach Hauſe fuhr, mitten auf der Landſtraße von mehreren Ko m⸗ muniſten überfallen und hinterrücks durch zwei Revolverſchüſſe lebensgefährlich verletzt. Die Verbrecher ergriffen ſofort die Flucht und entkamen. Ihr Opfer ſtarb wenige Minuten darauf. Mit letz⸗ tem Kraftaufwand konnte er noch ſchreien:„Oh, dieſe Schweine von der Gewerkſchaft, ſie haben mich er⸗ mordet!“ Die Polizei hat feſtgeſtellt daß der Er⸗ mordete ſchon verſchiedentlich von kommuniſtiſchen Gewerkſchaftlern bedroht worden war. Zweck und Ziel der Konferenz ſei die endgültige Sicherung des Friedens in Europa. Wenn Herr Jouhaux das— erfreuliche— Be⸗ den Krieg mit den weſtlichen Demokratien zu ent⸗ feſſeln. Trotzdem will jedoch Jouhaux mit Deutſch⸗ land verhandeln. Zu dieſem Zweck ſoll eine inter⸗ nationale Konferenz einberufen werden, an der na⸗ türlich auch Sowjetrußlan d teilnehmen könnte. dürfnis ſpürt, etwas für den europäiſchen Frieden zu tun, dann empfehlen wir ihm eines: ſtille, ganz ſtille zu ſein. Denn nichts gefährdet den europäſchen Frieden mehr als die Hetze, die von der weithin ſichtbaren, aber auch unverantwortlichen und vor allem ungefährlichen Stellung franzöſiſcher und ſon⸗ ſtiger Gewerkſchaftsführer aus betrieben wird. Die Völker ſelbſt werden ſich verſtehen: es kommt nur darauf an, daß die, die dieſes Verſtehen nicht wol⸗ len, endlich den Mund halten oder, da ſie das nicht freiwillig tun werden, endlich gezwungen werden, den Mund zu halten! licher Bedeutung für alle weiteren Operationen, die ſich auf den Fall Hankaus konzentrieren. Auch die Vertreter der Armee meſſen der Er⸗ oberung dieſer Stadt große Bedeutung bei, da nun⸗ mehr die Bahnverbindung der Verteidiger Hankaus mit den chineſiſchen Truppen am Gelben Fluß zwi⸗ ſchen Tungwan und Tſchentſchau unterbrochen iſt. Ebenſo wird die weſtlich der Bahnlinie verlaufende große Verkehrsſtraße von Hankau über Sian nach Sowjetrußland bedroht. Von entſcheidender Bedeutung iſt ſchließlich die Tatſache, daß nunmehr ein direkter Angriff auf Hankau unternommen wer⸗ den kann, da auf Grund der geographiſchen Verhält⸗ niſſe die Staoͤl nur von Norden und Nordoſten her bezwungen werden kann. ö In militäriſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß von Sinyang aus ein weiterer Vorſtoß nach Weſten unternommen werden wird, um die Handels⸗ ſtraße nach der Sowjetunion zu unterbrechen. Gleich⸗ zeitig werden neue verſtärkte Kampfhandlungen bet Sintien öſtlich von Sinyang erwartet. Die chine⸗ ſiſche Stellung im Macheng⸗Sektor wird infolge bes Vormarſches von Armee und Marine am Hangtſe⸗ Fluß bereits als gefährdet angeſehen. Ebenſo er⸗ ſcheint bei weiteren fapaniſchen Erfolgen ſüdlich des Hangtſe die Verteidigung von Hankau gefährdet, da die letzte Bahnverbindung und Rückzugs möglichkeit nach Süden durch die ſüdlich von Hankau vorgehende japaniſche Armee in Frage geſtellt wird. Allgemein iſt man jedoch in verantwortlichen militäriſchen Kreiſen der Anſicht, daß die Einnahme von Hankau erſt durch langwierige Kämpfe erzwungen werden kann. 5 „Kein Staatsbeſuch“ Der Aufenthalt König Leopolds in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Oktober. In Paris findet heute die feierliche Einweihung eines Denkmals für König Albert l. von Belgien ſtatt. Zu dieſer Feier treffen der König Leopold und die Königinmutter Eliſabeth ſowie die Prin⸗ zeſſin von Piemont in Paris ein. Auch ein Ba⸗ taillon des 1. Grenadierregiments von Brüſſel mil Muſik und Fahnen wird an der Einweihungsfeier teilnehmen. i Die Zeremonie hat zu einem heiklen Ettket⸗ tenſtreit zwiſchen der franzöſiſchen und der bel⸗ giſchen Regierung geführt. Das Denkmal trägt nämlich die Inſchrift:„Dem König Albert L. Das dankbare Frankreich.“ Eine Einweihung eines vom franzöſiſchen Staat geſtifteten Denkmals aber hätte eigentlich zu einem Staatsbeſuch des Königs Leopolh in Frankreich Anlaß geben müſſen. König Leopold legte aber Wert darauf, zu betonen, daß er in Frank⸗ reich keinen Staatsbeſuch machen wolle, denn angeſichts der Neutralitätspolitik Belgiens ſei er ba⸗ zu nicht in der Lage. So übernahm daher die Stadt Paris das Denk⸗ mal und die Einweihungsfeier. Die Stadt Paris hat daher auch die Einladungen erlaſſen. Der Be⸗ ſuch König Leopolds in Paris iſt nunmehr nicht mehr ein Staatsbeſuch, ſondern lediglich ein Privatauf⸗ enthalt. Er iſt auch ſo kurz bemeſſen, wie es nur irgend möglich war. König Leopold trifft heute um 10 Uhr in Paris ein und reiſt bereits nachmittags um 6 Uhr wieder nach Brüſſel zurück. Tagesbefehl Daladiers an das Heer. Miniſtet⸗ präſident und Landesverteidigungsminiſter Dala⸗ dier hat an das franzöſiſche Heer einen Tagesbefehl herausgegeben, in dem der Dank Frankreichs für die bewieſene Einſatzbereitſchaft ausgedrückt wird. ö HSauptſchrefeielter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertretet des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, „Wiſſenſchaft und Unterbaltung; Carl une kk iſenbart.— Han. delsteil: Dr. Futz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes, — Sport: Wiuvy Müller. Südweſtdeutſche Umſchau, und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, fämtliche in Mannhelm⸗ Schrlftleitung in Berlin: Dr. C. F. Schaffer, Berlin- Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Mückſendung nun bei Rückporto. 5 g Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung 5 Fritz Bode& Co., Mannbeim, R I,—6. 0 Verantwortlich 5 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen akob Fau de, Mlanabelm Zut Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig.. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſchelnen gleich. zeitig in der Ausgabe B g 5 Ausgabe& Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe 3 über 10 500 Gelenke l. Wongt eeztenbet fbet 500 ent⸗ ſch⸗ ter⸗ na⸗ ute. tige 62 5 den Janz chen in Er⸗ run⸗ kaus swi⸗ iſt. ende tach nder nehr wer⸗ hält⸗ her ſicht, nach hels⸗ eich⸗ bet jine⸗ des gtſe⸗ er⸗ des „da keit ende nein ſchen kau rden eich Mittwoch, 12. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 472 — Mannheim, 12. Oktober. Oktober wie ein April Der Oktober, dieſer geradezu feierlich klingende Monat, hat im landläufigen Bewußtſein von uns Menſchen einen ehrenvollen Platz. Er iſt der Monat des Erntefeſtes, gilt als Monat des goldenen Herb⸗ ſtes, der Aepfel und Trauben und des ſüßen Weines. Dabei gibt es ſeit über einem Vierteljahr Früchte genug, angefangen von den Erdbeeren und Kirſchen bis zu den Zwetſchgen. Es gab Korn und Weizen, gegen welche Erzeugniſſe der Natur die zwar wich⸗ lige, oktoberliche Kartoffel nur eine äſthetiſch be⸗ langloſe, in der Erde verſteckte, knollige Frucht iſt. Noch weit größer ſcheint die Illuſion zu ſein, die wir uns um den Oktober gezimmert haben, ſo weit es ſich ums Wetter handelt. In der Wirklichkeit der meiſten Jahre iſt da der Oktober wie jener April, den wir ſo ſtiefmütterlich zu behandeln pflegen. Schon die Redensart, jemand in den April zu ſchicken, zeigt mit aller Deutlichkeit, daß wir die⸗ ſen Monat für einen hinterliſtigen Geſellen halten. Mit viel mehr Recht könnte man femand in den Oktober ſchicken: in dieſen wetterwendiſchen Monat, ber am gleichen Tag den Balkon auf der Süoſeite mit ſtrahlendſtem Sonnenſchein heizt, während man auf der Nordſeite das Zimmer mit Kohlen heizen muß! Und dann erſt die Herbſtſtürme, die ſchon im Ok⸗ kober die Bäume ſchütteln, daß die Blätter ſeekrank werden und über Bord fallen! Nein, der Oktober verdient ſeinen guten Ruf nicht, er iſt ein höchſt wetterwendiſcher Geſelle, ein Pendant je je⸗ nem ſprichwörtlichen April, weshalb er ja auch genau ein halbes Jahr ſpäter ſtartet. Nun ſoll man bekanntlich nicht meckern! Weder im allgemeinen, noch im beſonderen. Weder über den April, noch über den Oktober. Sonſt kann es geſchehen, daß die Wiſſenſchaft kommt, die immer al⸗ Schaffende ſammeln Schaffende geben Erſie Reichsſtraßenſammlung am 15. und 16. Oktober— Fünf Buthabzeichen zeigen den Führer und ſein Voll Als bei der erſten Reichsſtraßenſammlung des abgelaufenen Winterhilfswerkes die Sammler der Deutſchen Arbeitsfront kleine Bücher mit Bil⸗ dern des Führers anboten, bewies die ſtür⸗ miſche Nachfrage nach dieſen Abzeichen, daß das deut⸗ ſche Volk geradezu begeiſtert von dieſer neuen Idee war. Auch die erſte Reichsſtraßenſammlung des Win⸗ terhilfnswerkes 1938⸗39 wird daher im Zeichen der Buchabzeichen ſtehen, die dieſes Mal in einer Auf⸗ lage von 25.1 Millionen gegenüber 20 Millionen des Vorjahres in Auftrag gegeben ſind. An der Her⸗ ſtellung ſind Buchdruckereien und Buchbindereien in Berlin, Wien, München und Leipzig beteiligt. Die fünf Abzeichen wurden in Buchdruckverfah⸗ ren hergeſtellt. Die Aufnahmen ſtammen von Pro⸗ feſſor Heinrich Hoffmann, einige Bilder aus dem Büchlein„Der Führer und das Winterhilfswerk“ kamen vom Reichsarchiv der NSV. Jede der modernen Maſchinen ſchickte in der Stunde 1000 bedruckte Bogen hinaus, die in der Buchbinderei blitzſchnell gefalzt und mit einem feſten Umſchlag verſehen wurden. Noch eine Drahtklammer daran, die zweifarbige Titel- und Schlußſeite aufge⸗ klebt, eine farbige Kordel oben durchgezogen und das hübſche Büchlein war fertig. Jedes dieſer fünf Abzeichen zeigt den Führer in ſeinen Beziehungen zum Volk. So läßt das Ab⸗ zeichen„Der Führer und das Winterhilfs⸗ werk“ in klaren, gutgeſchnittenen Bildern die ſtarke Anteilnahme des Führers an dieſem größten Sozigl⸗ werk aller Zeiten erkennen. Wir erleben noch ein⸗ mal die Proklamation des Winterhilfswerkes am 30. September 1933, wir ſehen die verſchiedenen feier⸗ lichen Eröffnungen in dem Rieſenrund der Berliner Deutſchlandhalle, ſehen aber auch den Führer, wie er glückſtrahlend Hitlerjungen einen Betrag in die Sammelbüchſe wirft, oder aber, wie auch er im Kreis ſeiner Mitarbeiter den Eintopfſonntag erlebt. Daneben die Bilder, daß in Deutſchland durch das Winterhilfswerk jeder Volksgenoſſe einen warmen Ofen und einen gedeckten Tiſch hat. Es waren Stunden von weltgeſchichtlicher Be⸗ deutung, als die beiden führenden Staatsmänner der in Europa autoritär regierten Staaten, Adolf Hitler und Benito Muſſolini, ſich in gegenſeitigen Beſuchen trafen. Daß die Achſe Rom⸗Berlin die Sicherung nicht nur des friedlichen Aufbaues beider Länder, ſondern auch die der europäiſchen Kultur vor dem Bolſchewismus iſt, hat ſich ſchon hundertfach bewie⸗ ſen. Das Abzeichen„Der Führer und Muſ⸗ ſolini“ führt noch einmal bildlich in jene ſtolzen Septembertage in Deutſchland, und jene ebenſo denk⸗ würdigen Maitage in Italien zurück, da beide Staatsmänner die Freundſchaft der beiden großen Völker diesſeits und jenſeits der Alpen dokumen⸗ tierten. Von gleich großer weltgeſchichtlicher Bedeutung waren aber auch die Tage, da ſich der alte Traum des Großdeutſchen Reiches durch die Eingliederung der Oſtmark erfüllte. Die Abzeichen„Der Füh⸗ les beſſer weiß, und den Nörgler belehrt. in dieſem Fall! Da leſe ich nämlich in einem ſtreng wiſſenſchaft⸗ lichen Aufſatz folgendes:„Unbeſtändiges doer zyklo⸗ nal geſtörtes Weſtwetter ſtellt ſich ſomit als ein Teil der Großwetterlage dar, die gleichſam den nor ma⸗ len Zuſtand der Erdatmoſphäre bildet!“ Nun lachen der April und der Oktober übers ganze Ge⸗ ſicht! Ihr wetterwendiſcher Zuſtand iſt der normale Wie auch Zuſtand auf unſerem Planeten, Abteilung Europa. Sie ſind ſozuſagen die normalen Monate, beſtän⸗ diges Schönwetter entpuppt ſich geradezu als pſychopathiſch! Boshafte Pſychologen der Meteorologie könnten nun behaupten, daß endlich feſtgeſtellt ſei, warum die Erde weiblichen Geſchlechts iſt. Selbſtverſtändlich nur ganz boshafte ae. — Fünf Heftchen mit Führerbildern (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) rer und ſein Volk“ und„Der Führer un! ſeine Heimat“ zeigen uns Adolf Hitler, wie er als Befreier des deutſchen Volkes in der Oſtmark einen triumphalen Einzug in ſeine Heimat hält. Alle Herzen ſchlagen ihm entgegen, alle Hände win⸗ ken ihm zu, die Liebe und der Dank eines endlich aus Schmach und Schande, Unterdrückung und wirt⸗ ſchaftlicher Not befreiten Volkes zeigen die vielen Bilder dieſer beiden Abzeichen. Sie ſind wahrhaft Bilddokumente einer großen Zeit. In ſeinem Buch„Mein Kampf“ ſchrieb der Führer im Jahre 1924„Die Baukunſt erſchien mir neben der Muſik als die Königin aller Künſte: Meine Beſchöf⸗ tigung mit ihr war auch keine Arbeit, ſondern höch⸗ ſtes Glück“. Das Abzeichen„Der Führer un d ſeine Bauten“ zeigt, wie der große Baumeiſter des Großdeutſchen Reiches auch der Baumeiſter ge⸗ waltiger Zeugen der Stärke und Kraft dieſes Reiches iſt: ob uns die Bilder des Olympiaſtadions an jene Und dabei bleibt's! Schon im Orient lassen wir die Ernte und die Vorbehandlung des kostbaren Tabakgutes überwachen. Genau so fachgerecht ist die Verarbeitung in der Fabrik. Davon kann sich jeder überzeugen. 97 * 4. Seite/ Nummer 472 —— Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Oktober 1938 Herbſttage des Jahres 1936 erinnern, da Gäſte aus aller Welt in Berlin weilten, oder das Modell der Kongreßhalle und der Tribünenbau der Zeppelin⸗ wieſe in Nürnberg die geballte Kraft der Reichs⸗ parteitage demonſtrieren, ſie und die vielen anderen Bilder dieſes Büchleins zeigen in den Bauten des Führers den unvergleichlichen Wiederaufſtieg unſeres Reiches. Die fünf kleinen Kunſtwerke, mit denen die Reichsführung des Winterhilfswerkes die Reihe der großen Reichsſtraßenſammlungen einleitet, werden feden Volksgenoſſen zu einem Opfer veranlaſſen. Und viele werden ſich zu der ganzen Serie des Vor⸗ fahres auch eine Serie des erſten Sammeltages des WSW 1938⸗39 erwerben: Bilddokumente einer gro⸗ ßen Zeit, Zeichen aber auch des praktiſchen Einſatzes für die Volksgemeinſchaft. Dennn das Motto dieſes Tages der Buchabzeichen heißt: Schaffende opſern! Schaffende ſammeln! Die Iloer ſind zurück Vorbeimarſch am Waſſerturm Die Rückkehr unſeres Mannheimer Infan⸗ terte⸗ Bataillons verzögerte ſich um einige Stunden. Der Sonderzug traf nicht— wie vor⸗ geſehen— um 2 Uhr früh, ſondern erſt um 5 Uhr ein. Bis das Bataillon ausgeladen war, vergingen gut 1, Stunden. So konnte der Vorbeimarſch vor dem Diviſions⸗Kommandeur erſt um 7 Uhr ſtatt⸗ finden. Dieſe Verzögerung hatte zur Folge, daß die Frühaufſteher, die den 110ern noch zu dunkler Mor⸗ genſtunde ihren Willkommensgruß entbieten woll⸗ ten, ſich um 5 Uhr vergebens am Waſſerturm ein⸗ fanden? Das ging übrigens nicht nur der Bevöl⸗ kerung ſo, auch die Ehrengäſte, die beim Vorbetmarſch zugegen ſein wollten, mußten ſich zwei Stunden ge⸗ dulden. Sie nützten(nebenbei ſei es geſagt)»die Zeit zur gemeinſamen Einnahme eines Morgen⸗ kaffees aus, bei dem man u. a. Kreisleiter Schnei⸗ der, Gruppenführer Fuſt, Oberſturmbannführer Noack und von der Diviſion die Majore Schmeidler und Zierl verſammelt ſah. * Unterdeſſen wurde das 11./JR.110 im Zentral⸗ güterbahnhof ausgelgden. Die Morgendämmerung zög erſt ſachte herauf, als die Hauptarbeit von den Soldaten ſchon geſchafft war. Inzwiſchen hatten die Feldküchen zu dampfen begonnen und ſo konnte den Grenadieren noch ein warmer Morgentrunk verabreicht werden. Das alles mußte aber in Eile vor ſich gehen, denn um.30 Uhr mußte das Ba⸗ taillon marſchbereit ſtehen. Zur feſtgeſetzten Stunde — das heißt knapp 1 Stunden, nachdem der Zug eingelaufen war— begann das Bataillon ſeinen Marſch nach dem Waſſerturm. Sein Weg führte durch Jungbuſchſtraße, Luiſenring, Bismarckſtraße und Kaiſerring. Kurz vor 7 Uhr traf der Kommandeur der 83. Diviſion, Generalmajor Ritter von Speck, Waſſerturm ein. Vertreter von Partei, Staat und Stadt ein. Außer⸗ dem war auch eine größere Abordnung des NS ö ‚ kleckte das 3 Kriegerbündes zur Stelle. Punkt 7 uhr Bataillon heran. Voran die Spielleute und das Mufikkorps, die ſchneidig einſchwenkten. Dann führte Oberſtleutnant Porſchet ſein Bakäillon heran und erſtattete dem General Meldung. Und nun zogen die Grenadiere im Stechſchritt an dem General vorüber. Es folgten die vielen Gefechtswagen und ſonſtigen Fahrzeuge, die zu einem Inſanterie⸗ Bataillon heute gehören. Alle Fahrzeuge trugen reichen Grünſchmuck, beſonders damit ausgezeichnet waren aber die Feldküchen. Obgleich die Bevölkerung den genauen Zeit⸗ punkt des Vorbeimarſches nicht kannte, fand ſie ſich doch in großer Zahl am Waſſerturm ein. Auf den Straßen aber, durch die das Bataillon marſchierte, hielten die werktätigen Volksgenoſſen auf ihrem Wege zu ihren Arbeitsſtätten an und grüßten die Soldaten. Das Bataillon marſchlerte vom Waſſer⸗ turm aus nach Seckenheim in ſeine Kaſerne. an. Die H ſammelt wieder Allmaterial Der Bann 171 der Hg ſchreibt uns: Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! a Mit aller Eindringlichkeit hat Hermann Göring auf dem vergangenen Reichsparteitag aufgerufen zur Sammlung gebrauchter Materialien wie Metalle, Kork, Papier uſw. Die Zeit politiſcher Hochſpan⸗ nung der letzten Tage hat wohl jedem Volksgenoſſen zum Bewußtſein gebracht, daß nur mit einer wirt⸗ ſchaftlich ſtarken Nation eine erfolg⸗ reiche Außenpolitik zu betreiben iſt. Es geht heute nicht um Einzelſchickſale, ſondern um das Schickſal der geſamten Nation. Sammelt daher und erhaltet der Volksgemeinſchaft dieſenigen Güter, die wir aus Gründen der Erhaltung des Volksvermy⸗ gens und der nationalen Sicherheit dringend be⸗ nötigen. Wir gewinnen aus dieſen gebrauchten Materialien, die für den einzelnen wertlos ſind, für die Geſamtheit aber Millionenwerte erreichen, neue Rohſtoffe und werden durch Deviſenerſparnis weiterhin vom Auslande unabhängig und dadurch wirtſchaftlich ſtärker. i An der Sammlung der verſchiedenen Altmate⸗ rialien beteiligen ſich insbeſondere die Gliederungen der Partei. Am Samstag, dem 15. Oktober, werden Hitlerjungen jeden Haushalt auſſuchen und Metallfolien, Tuben und Flaſchenkap⸗ ſeln ſammeln. Es iſt nationale Pflicht, dieſe Ma⸗ terialien zu ſammeln, aufzubewahren und der mit der Sammlung beauftragten Organiſation zur Wei⸗ terverwertung zur Verfügung zu ſtellen. Der Führer hat einen neuen Hilf du ihn verteidigen! * 65 Jahre alt. In voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit vollendet heute Herr Melchior Kleeb, Sandhofen, Riedgärtenſtr. 6, ſein 65. Le⸗ bensjahr. Bezieh. NM, iſt ſeit 30 Jahren in der Zellſtofffabrik tätig und erfreut ſich durch ſein ſtets zuvorkommendes und hilfsbereites Weſen bei ſeinen Arbeitskameraden grönter Beliebſſeit. Wir gratul leren! Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗Straße 95a, ihre Silbe Donnerstag, dem 13. Oktober, geſchloſſen. 1 5 am Dort fanden ſich auch wieder die. m fü vielfach noch die Fahrbahn überſchritten wurde. Das Sieg errungen. Der Jubilar, ein treuer Bezieher der e Silberhochzeit. 8 e die 1 Ludwig Müller und rau Anna, geb. Bach, 1 0 rhochzeit. en Das Finanzamt Maunheim⸗Stadt bleibt am Morgen beginnt der Ambau der Friedrichsbrücke! Die Umleitung des Fahrverkehrs Die Adolf-Hitler-⸗Brücke wird beſonders ſtark beanſprucht werden— Was ändert ſich bei der Straßenbahn?— Von allen Verkehrsteilnehmern muß erhöhte Diſziplin gefordert werden Am 25. und 26. April wurde— wie man ſich an unſerer Friedrichsbrücke wohl noch erinnert „Maß genommen“. Während jener Vermeſſungs⸗ arbeiten war ſie eineinhalb Tage lang für den Fahr⸗ verkehr geſperrt. Anſang Auguſt begann dann die Beſeitignug der figurengeſchmückten Sandſtein⸗ pylone. Das alles waren Vorarbeiten. Nun aber wird es ernſt. Am morgigen Donnerstag wird der Brückenumbau in Angriff genommen. Damit be⸗ ginnt eine Arbeit, die auf die Dauer eines Jahres erhebliche Verkehrsumleitungen notwendig macht. Zwölf Monate lang kann kein Fahrzeug die Brücke paſſteren. Nur die Fußgänger dürfen auch während „des Umbaues hinüber und herüber, allerdings ſteht ihnen nur Verfügung. Der Fahrverkehr, der ſich bisher über die Fried⸗ richsbrücke ergoß, wird ſich auf die beiden anderen Neckarübergänge verteilen. Man geht kaum fehl in der Annahme, daß die Adolf⸗Hitler⸗Brücke ungleich mehr Verkehrszuwachs erhalten wird als die Hin⸗ denburg⸗Brücke. Das hängt ſchon damit zuſammen, daß die bisher über die Friedrichsbrücke führenden Straßenbahnlinien ausſchließlich über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke geleitet werden. In Erwartung einer für die kommenden Monate ungewöhnlich ſtarken Adolf⸗Hitler⸗Brücke iſt man ja auch ſchöon Mitte Auguſt dazu übergegangen, den Radfahrerverkehr von der Fahrbahn wegzunehmen und ihm je einen Streifen auf den früher ausſchließlich den Fuß⸗ gängern vorbehaltenen Gehwegen zuzuweiſen. Schon zwei Monate lang find die Gehwege der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke durch rotweiße Ständer und Stangen zweigeteilt. Neuerdings(wir haben darauf bereits aufmerkſam gemacht) hat man nun bet der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke noch weitere Maßnahmen zur ſach⸗ gemäßen Leitung des Verkehrs getroffen. Die Geh⸗ jeweils einer der beiden Gehwege zur zwölf Beanſpru hung der wege der beiderſeitigen Brückenauffahrten wurden mit Holzgeländern ausgeſtattet, durch die ein wahlloſes Ueberſchreiten der Fahrbahnen durch Fuß⸗ gänger unterbunden werden ſoll. Am ubrolichen Brückenkopf weiſen in Pfeilform gehaltene Schilder darauf hin, daß von den Fußgängern, die ſich auf dem rechten Neckarufer bewegen, die neue Fuß⸗ wegunterführung benützt werden muß. Offen⸗ bar ſind ſich manche Mitbürger aber noch nicht darüber klar geworden, daß für den linken Neckardamm die entſprechende Einrichtung zu be⸗ nützen iſt. Geſtern jedenfalls mußte man die Beobachtung machen, daß am ſüdlichen Brückenkopf Im Afa⸗Palaſt: Frau Sirta“ Dieſer Film heißt— von der Darſtellung her geſehen— Franziska Kin z— und nur Franziska Kinz. Von ihr erhält er allen Glanz und alle Schwermut, von ihr das Leuchten der Verinner⸗ lichung, alle Wärme eines ſtarken Frauenherzens und die Offenbarung eines Schickſals ſtiller Alltags⸗ tragik. Es geſchieht nichts Großes in dieſem Film, nichts Außergewöhnliches, und nichts wird mit Ge⸗ walt zur Bedeutung geſteigert: aber die reife Kunſt dieſer Frau, ihre ſchauſpieleriſche Kraft, ſeeliſche Be⸗ wegung der Freude, die ſie jung und ſchön macht, des Leides, das ſie plötzlich gealtert erſcheinen läßt, der Entſagung, die ſie ganz ſtark macht, im Wort und in der Gebärde zu ſpiegeln und auszudrücken, iſt ſo ſtark, daß wir am Schickſal der Frau Sixta Anteil nehmen, als ginge es uns ſelbſt an. Worum handelt es ſich? Die Poſthalterin Sixta Rotmund, durch den Tod des Gatten aus einer freudloſen Ehe entlaſſen, entzündet ihr Herz an der kavaliermäßigen Liebenswürdigkeit des ehemaligen k. ki Majors Markus, nimmt ihn als Verwalter auf den Hof, verſcherzt ſich dadurch die Sympathien ihres Geſindes und ihrer Nachbarn.. und muß es erleben, daß dieſer ſelbe Verwalter ſein Herz ihrer ſtebzehnfährigen Tochter zuwendet, die eben aus der Kloſterſchule kommt. Sie verzichtet und wird weiter ihre Poſthalterei verſorgen, eine gewiſſenhafte Schafferin wie bisher, der ſtillen Alltagsarbeit und der Heimat ihrer Oetztaler Berge unlösbar ver⸗ haftet. Das vollzieht ſich ohne Wehleidigkeit nach der inneren Geſetzmäßigkeit aus dem klaren und geord⸗ neten Charakter dieſer Frau. Ihr Gegenſpieler iſt Guſtav Fröhlich, in das neue Rollenfach eines reifen Mannes hinüberge⸗ wechſelt, das ihm wohl anſteht. Aber er wirkt in dieſer Umgebung zu norddeutſch und in dem Zeitalter der Poſtkutſche von 1861 zu modern. Die Tochter Otti formt Ilſe Werner aus einer ungelenken Kloſter⸗ ſchülerin zur erwachten Liebenden. Von den klei⸗ nen, durchweg gut beſetzten Rollen hebt ſich der mit größter Delikateſſe geſptelte Baron Kramer von Guſtl Waldau beſonders ab. Sehr gut ſind auch Eduard Köck als alter Knecht, Joſeph Eichheim und Beppo Brem. Heidemarie Hatheyers feſche Kellnerin iſt mehr als eine Talentprobe. Die Bil⸗ der ſind von großer Schönheit und die Hochgebirgs⸗ landſchaft iſt mehr als Hintergrund: ſie ſpielt ſozu⸗ ſagen mit. Guſtav Ueickys Spielleitung verrät eine ſichere und zugleich behutſame Hand und ſeeli⸗ ſches Feingefühl. Der Dialog, für den Max Mell verantwortlich zeichnet, hat dichteriſchen Klang und wahrt die Verhaltenheit des Zahnſchen Romans, nach dem der ſchöne Film geſchaffen iſt. 25 Im Vorprogramm ſehen wir einen eindringlichen Külturfilm von der Heiligkeit des Brotes und herz⸗ lich beklatſchte Bilder von der Viererkonferenz in München, der Heimkehr der Staatsmänner und dem befreiten Sudetenland. N 5 a 8 Fritz Hammes. * Für Ady— Friedrichsfeld ſpielt die Badiſche Bühne. Mit Ludwig Thomas Luſtſpfiel„Der alte Feinſchmecker“ ſetzt die Badiſche Bühne die Reihe ihrer Vorſtellungen in Friedrichsfeld in der„Roſe“ am Donnerstag, dem 13. Oktober, fort. muß ab morgen anders werden. Die Gehwege ſind ja nicht umſonſt mit Holzgeländern verſehen wor⸗ den! Wer von der Ortskrankenkaſſen⸗Seite nach der Thereſienkrankenhaus⸗Seite oder in entgegengeſetzter Richtung überwechſeln muß, benütze die Fußweg⸗ unterführung, die ſchon ſeit Jahren am links⸗ ſeitigen Widerlager beſteht, ſonſt würde er ſich und andere in große Gefahr bringen. Zur Umleitung der Straßen bahn iſt zu ſagen, daß dieſe in der Weiſe vorgenommen wird, daß die bisher über die Friedrichsbrücke geführten Linien 3, 5, 10, 15 und 25 ſowie die Linie& der Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft einen Umweg über Adolf⸗Hitler⸗ufer, Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Colliniſtraße und Friedrichszring machen und daß auch die Linien 7 und 16 über Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Colliniſtraße und Friedrichsring fahren. Soweit es ſich um Verbindungen mit Käfertal und Feudenheim handelt, ändert ſich am Fahrplan überhaupt nichts, da die Umleitung in dieſem Falle längenmäßig dem bisherigen Weg entſpricht. Bei den Linien nach dem Induſtriehafen, Waldhof und Sandhofen bleibt der Fahrplan links des Neckars ebenfalls derſelbe wie bisher— Veränderungen er⸗ geben ſich da nur rechts des Neckars, und zwar der⸗ art, daß gegenüber den bisherigen Abfahrszeiten eine Verſchiebung um fünf Minuten eintritt. Die Wagen ſtarten alſo an der Kammerſchleuſe ſowie in Waldhof und Sandhofen fünf Minuten früher, das heißt, um ſoptiel eher, als der Umweg in Anſpruch nimmt. Damit wird erreicht, daß ſämtliche über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke kommenden Straßenbahnwagen an der Halteſtelle Fried richsbrücke zur gleichen Mi⸗ nute wie bisher eintreffen. Andererſeits entſteht natürlich durch den Umweg für die nach Waldhof, Sandhofen und Kammerſchleuſe fahrenden Wagen eine Verſpätung von fünf Minuten. Für das Straßenbahnperſonal ergab ſich daraus die Notwendigkeit einer neuen Dienſteinteilung, aber das iſt eine interne Angelegenheit der Straßen⸗ bahn, die die breite Oeffentlichkeit nichts angeht. Die Benützer der Linien 3, 5, 10, 15 und 25 brau⸗ chen ſich nichts anderes zu merken als das eine: Wenn ſie auf der Fahrt in die Stadt oder nach Lud⸗ wigshafen zur ſelben Zeit am Fahrtziel ankommen wollen wie bisher, dann müſſen ſie an allen rechts des Neckars liegenden Halteſtellen fünf Minuten früher, als ſie es bis jetzt gewohnt waren, einſteigen. Die in umgekehrter Richtung— alſo nach der Nek⸗ karſtadt, dem Elektrizitätswerk, nach Luzenberg, Waldhof und Sandhofen— Fahrenden müſſen in Rechnung ſtellen, daß der Umweg eine Verſpätung in genanntem Maße mit ſich bringt. Selbſtverſtänd⸗ u Vom Kraftrad angefahren. In Käfertal, Ecke Mannheimer und Umgehungsſtraße, wollte ein 14 Jahre alter Junge vor einem Motorradeahrer die Straße überueren, wurde jedoch von dieſem erfaßt und zog ſich einen Unterſchenkelbruch zu. Der Ver⸗ letzte wurde in das Städt. Krankenhaus übergeführt. an Zwiſchen die Puffer geraten. Beim Rangie⸗ ren im Rangierbahnhof Mannheim wurde heute nacht einem Arbeiter, der mit der Hand zwiſchen zwei Eiſenbahnpuffer geriet, die Hand ſo gequetſcht, daß er in ſchwerverletztem Zuſtand in das Städt. Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. a Es gibt weiter Weihnachtszenſuren. Der Reichserziehungsminiſter hat angeordnet, daß trotz der anderweitigen Einteilung des Schuljahres es bis auf weiteres bei ſeiner früheren Beſtimmung bleibt, wonach die Schulzeugniſſe zum Beginn der Herbſtferien, oͤer Weihnachtsferien und der Oſter⸗ ferien erteilt werden. Für die Zeugniſſe wird ein beſtimmtes Muſter vorgeſchrieben werden. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 12. Oktober: Der von Südweſten auf das Feſtland vorgeſtoßene Hochdruck⸗ ausläufer hat ſich weiter verſtärkt. Demgemäß hat ſich bei uns ein freundlicherer Witterungscharakter durchgeſetzt, zumal die Ausläufer der nöroͤlich vorüberziehenden Tiefdruckwirbel nur noch geringen Einfluß auf unſer Wetter nehmen. Eine leichte Unbeſtändigkeit bleibt jedoch vorerſt noch erhalten. 8 85 Vorausſage für Donnerstag, 13. Oktober Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt meiſt heiter und trocken, nachts ſehr friſch, tagsüber mild, ſchwache Luftbewegung. n Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Oktober + 16,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 12. Oktober T 6,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr +.5 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,1 Millimeter 0,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerftandsbeobachtungen im Monat Oktober bein- Weg 8. 9 10 11 12 uber-nege 9 10 11. 12 Rpeinſelde 2 482.52.30 2,37 2 35 Maub.1402.20.192 Hreiſoch.40 135.33.21.32 Köln 1010227207 208 fehl 2672,64 2000 9 255 Neckar⸗Begel Maxau.184,17 414.074.011 Wannbein.23.25 328.4 308 Wanne 3 20h. 24600 301 Hinweis Eine kirchenmuſikaliſche Andacht wird am Sonntag, dem 16. Oktober, 18 Uhr, in der Bonifatius⸗Kirche unter Leitung von Ad. Berchthol d und unter Mitwirkung mehrerer Soliſten ſowie des Cäcilien⸗Chores abgehalten. Neben Mozort⸗Werken wird eine A⸗cappella⸗Meſſe von J. G. Vogler(17491814) aufgeführt. 5 Sportfunk.— 18.10: Bolloden.— 18.30: Cellomu lich erwachſen aus der Umleitung keine preiserhöhungen. Die Tarife der Straßenbahn werden ſo ge⸗ handhabt, als führen die Wagen über die Friedrichsbrücke und nicht über die Adolf⸗ Hitler⸗Brücke. Abſchließend ſei nochmals darauf hingewieſen, daß die Monate des großen Brückenumbaues alle Ver⸗ kehrsteilnehmer zu beſonderer Verkehrsdifziplin verpflichten. Nur wenn alle— ganz gleich ob Fuß⸗ gänger, Radfahrer, Pferdeführer oder Kraftwagen⸗ führer— ſich reſtlos in die Ordnung fügen, können die aus der zu erwartenden Verkehrszuſammenbal⸗ lung erwachſenden Gefahren überwunden werden. Dr. W. Th. Fahr⸗ — rer spEZTALNAUs I Nraft durch Teude, Freitag, 14. Oktober Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Stadion. 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A (Defaka). 20 bis 21.30 Uhr U⸗2⸗Schule(Neue Mannheimer Zeitung). 16 bis 18 Uhr Stadion, Feld 2(Boyr. Hypotheken⸗ und Wechſelbank). 17.30 bis 19 Uhr Peſtalozziſchule B (Badiſche Communale Landesbank) 17 30 bis 19 Uhr Peſta⸗ lozziſchule A(Oeffentliche Lebensverſicherung). 18 bis 10.80 Uhr Peſtalozziſchule A(Dresdner Bank). 18 bis 19.80 Uhr Wohlgelegenſchule(Herbſt⸗Felina). 20 bis: 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Werner u. Nieola). 18 bis 19.30 Uhr Gymnaſtikhalle, Stodion(Siemens). 5 Fröhliche Gym naſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.80 Uhr Seckenheimſchule(Turnhalle). 20 bis 21.30 Uhr Fried⸗ richsfeld(Rathausſgal). Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Stadion, Haupt⸗ feld(Rheiniſche Hypotheken⸗ u. Wechſelbank). 17.30—19 Uhr Uhlandſchule(Herbſt⸗Felina). 2021.30 Uhr Uhlandſchule (Kaufhaus Honſa AGG). 17 bis 18.30 Uhr Eliſabethſchule (Berg). 20 bis 21.30 Uhr Mäöchenberufsſchule, Weberſtr, (Defaka). 5 Deutſche Gym naſtif Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße 8. Nindergumnaſtik 14 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städtle ſches Hollenbad, Halle 1.. Betriebsſportkurſe: Jeweils Städtiſches Hallenbad 18.30 bis 20 Uhr Kohlenkontor Weyhenmeyer, Halle 3, 20 bis 21.30 Uhr Bopp u. Reuther, Halle 3. Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.80 bis 28 Uhr Städtiſches Hallenbad. Halle 3. Tennis 8 Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr Frtledrichspork⸗ Tennisanlage(Och Lanz AG! Rollſchuhlauf 1 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis.00 Uhr Karl⸗Frieörich⸗Gymnaſſium Moltkeſtraße Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr 21 bis 22 Uhr 22 bis 20 Uhr Reſtballe Städtiſcher Schlacht- und Viehbof. J Was hören wir? Donnerstag, 13. Oktober Reichsſender Stuttgart 19 bis 20 .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen ſeder omg 10.00: Volksliedfingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Zur Unterholtung(Schaldgh 16.00: Unterhaltungskonzert aus Stockholm.— 1700; Zum beuhr⸗Tee(Schallpl.).— 18.00: Aus Zeit und Leben. — 19.00: Allerhand aus in Schwobolaud. Bunte Stunde 2 20.00: Nachrichten.— 20.15: Singendes, klingende Frankfurt.— 22.00: Nachrichten.— Unterhaltungsmuſik. 55 24.00: Nachtkonzert. 0 eutſchlandſender 5 7 .00: Kleine Melzole—.30: Frühkonzert.— 10 ht Volksliebſingen.— 11.30: 80 bunte Minuten.— 55 Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei, — 15.15: Housmuſik einſt und jetzt.— 15.40: Bräute g der Schulbank.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 19.00: Von Woche zu Woche.— 20.10: Bege einem Dichter.— 5 Bruckner: 5. Sinone Kleine Nachtmusik.— 28.00: Otto Dohrindt ſpiel 22.30: Volks⸗ und r E 7CCCCCCFCFFFC0 n 185 r rk⸗ Ihr, alle n einem Roman wäre das„unmöglich“: Namens eic des Eupalds Verlobung mit dem eigenen Vater— Ein Notenblatt spielt Schicksal Es gibt Zufälle im menſchlichen Daſein, die man keinem Romanautor verzeihen würde, wenn er ſie ſeinen Leſern auftiſchte. Die Wirklichkeit fragt nicht, ob etwas„kitſchig“ oder„unmöglich“ iſt. Im nachfolgenden ſchildern wir drei ſolcher Spiele des Zufalls, die ſich an verſchiedenen Schauplätzen in der vergangenen Woche eveignet haben. Das Wiederſehen im Hafen Es geſchah auf einem der großen italieniſchen Dampfer, die zwiſchen Neapel und Neuyork ver⸗ kehren. An Bord befand ſich unter anderem ein Herr in den vierziger Jahren mit den ſo beliebten grauen Schläfen, wie ihn die Verfaſſer ge⸗ wiſſer Romane beſonders gern zu ihrem Helden ma⸗ chen. Es gab eine ganze Menge von weiblichen Her⸗ zen, die hörbar zu klopfen anfingen, wenn beſagter Herr über das Promenadendeck ſchritt. Schließlich war es eine kleine bildſchöne und blutjunge Signo⸗ rina, die„den Vogel abſchoß“. Angelina C. wohnte an der Seite des Herrn dem Bordkonzert bei, ſie tanzte mit ihm und promenierte an ſeinem Arm über das Deck. Zwei Herzen hatten ſich auf hoher See gefunden Langſam lief der Dampfer in den Hafen von Neuyork ein. Angelinas Mama wartete am Pier. Und die kleine Signorina ſandte ein Stoßgebot zum Himmel, daß ihr Bräutigam die Billigung der Mut⸗ ter finden werde— trotz des nicht unbeträchtlichen Altersunterſchiedes. Aufgeregt zog ſie den Herrn mit den grauen Schläfen hinter ſich her, um ihn vorzuſtellen. Sie kam nicht dazu. Denn beide, die Mutter und Angelinas Bräutigam, ſtarrten ſich bleich und ſaſſungslos an. Und nun weint ſich die kleine Angelina die Aeuglein wund, weil ihr der Zufall einen ſo böſen Streich ſpielte. Machen wir es kurz— die Mutter der hübſchen Signorina war als blutjunges Mädchen vor 25 Jahren in Capri geweſen. Dort verlor ſie ihr Herz an einen ſchönen jungen Mann, der ſie leider eines Tages treulos verließ, ohne zu ahnen, daß er einige Monate ſpä⸗ ter der Vater eines Kindes wurde. Man ſoll ſich nie mit einem Mäschen verloben, deſſen Vater man ſein könnte Der Vater auf dem Notenblatt Die Krankenſchweſter am Hoſpital von Bearſted in der engliſchen Grafſchaft Kent, Miß Marion Bee⸗ ton Pull, widmete ihre ganze Freizeit der Muſik. Miß Marion war, als ihre Mutter bei ihrer Ge⸗ burt ſtarb, von einem Ehepaar Beeton adoptiert worden, das indeſſen auch ſchon lange tot iſt. Ihre richtigen Eltern hat ſie nie gekannt, über ſie wurde von den Adoptiveltern auch nie geſprochen. So fand ſich die 37jährige damit ab, über ihre Herkunft im ungewiſſen zu bleiben. Vor kurzem hatte Miß Marion eine neue Noten⸗ ſendung erhalten, bei der ſich auch das Bild eines kanadiſchen Komponiſten namens Ceeil James Pull befand. Nun iſt Pull nicht eben ein gewöhnlicher Name, und es war zunächſt nur eine Laune, daß die Krankenſchweſter mit dem fer⸗ nen Komponiſten, der denſelben Namen trug wie ſie, über den Muſikverlag in briefliche Verbindung trat. Mr. Ceeil James Pull lebt in Toronto in Kanada und war nicht wenig erſtaunt, einen liebenswür⸗ digen Brief von einer muſikbegeiſterten Engländerin zu erhalten. Es entwickelte ſich eine lebhafte Korre⸗ ſpondenz, in deren Verlauf Miß Marion dem kana⸗ diſchen Komponiſten auch ihre eigenen kleinen Kom⸗ poſitionen ſchickte und ihm ihre Lebensgeſchichte erzählte. Und dann traf urplötzlich ein Telegramm in Bearſted ein:„Eintreffe in 14 Tagen— dein Vater.“ Mr. Cecil Pull hatte über ſeine Brief⸗ partnerin und Namensvetterin Erkundigungen ein⸗ gezogen, oͤeren Ergebnis keinen Zweifel darüber lie⸗ ßen, daß er ihr leiblicher Vater war. Pull war vor 37 Jahren nach Kanada ausgewandert; wenig ſpäter kam ſeine Tochter zur Welt, die Mutter ſtarb auf dem Kindsbett. Pull hatte trotz ſtändiger Nachfor⸗ ſchungen niemals etwas über das Schickſal der Sei⸗ nen erfahren können. Bis er durch den ſeltſamen Zufall mit Marion nach mehr als einem Menſchen⸗ alter in Verbindung kam. Dieſer Tage hat das rührende Wiederſehen zwiſchen Vater und Tochter ſtattgefunden. Tragödie zweier Brüder Vor wenigen Tagen ereignete ſich unweit der amerikaniſchen Stadt Harriſonburg auf einer ein⸗ gleiſigen Strecke ein ſchwerer Eiſenbahn⸗ zuſammenſtoß. Durch falſche Signalſtellung rannte ein Schnellzug gegen einen Güterzug, der verſehentlich in Harriſonburg abgelaſſen wurde, ehe der Schnellzug die Station paſſiert hatte. Meilen⸗ weit hörte man den Krach der beiden ineinanderfah⸗ renden Züge. Zwar hatte Harry Melvin, der Lokomotivführer des Schnellzuges, mit aller Macht die Bremſen gezogen, aber es war ſchon zu ſpät. Schreckensſchreie erfüllten die Luft, die Maſchine des Güterzuges und vier Wagen waren umgeſtürzt. Während der Heizer des Schnellzuges ſchwere Verletzungen erlitten hatte, war Harry Melvin wie durch ein Wunder völlig unverletzt davongekommen. Er lief den Bahndamm entlang, um die Folgen des Zuſammenſtoßes zu betrachten. Neben der umge⸗ ſtürzten Lokomotive des Güterzuges lag ein Toter. Es war, wie Harry Melvin mit einem entſetzten Aufſchrei feſtſtellte, ſein jüngerer Bruder Leon, der bei derſelben Eiſenbahngeſellſchaft gleichfalls als Lokomotivführer beſchäftigt war und unglückſeligerweiſe gerade die Leitung des Güter⸗ zuges erhalten hatte. Zwei Brüder waren, ohne es zu ahnen, durch eine falſche Signalſtellung mit vol⸗ ler Kraft aufeinander losgefahren und hatten völlig unſchuldig eine Kataſtrophe herbeigeführt, in der der eine von ihnen ſein Leben laſſen mußte. Uebrigens hatten ſich Harry und Leon Melvin, die in verſchie⸗ denen Städten lebten, ſchon ſeit mehreren Jahren nicht mehr geſehen. Hätte Homer eine Frau gehabt In der monatlich erſcheinenden Katalogfolge des Hauſes J. A. Stargardt, Berlin,„Der Autographen⸗ Sammler“, die koſtbare Manuſkripte von Klopſtock, Leſſing, Jean Paul, Herder, Wieland, Stifter, Uhland, Mörike uſw. enthält, befindet ſich auch ein Brief von Gleim vom 15. Juli 1752. Er ſchreibt dar⸗ in an ſeinen Freund Joh. Andr. Cramer über Klopſtock, der ſich in Hamburg mit Meta Möller ver⸗ lobt hatte:„Es iſt nun zwar recht fürtrefflich, daß unſer Klopſtock durch die Liebe ebenſo glücklich iſt, als er ſonſt durch dieſelbe unglücklich zu ſeyn glaubte Hundert Tanzlehrer berieten: Was kanzt man in dieſem Winter? „Sonderburger“ und„Tambet“ erobern den Ballſaal Berlin, im Oktober. Die Fachſchaft Tanz in der Reichstheater⸗ kammer hielt dieſer Tage in Berlin ihre Ja h⸗ restagung ab, an der über hundert Tanzlehrer und Tanzlehrerinnen teilnahmen. Es wurden bei dieſer Gelegenheit die neueſten Geſell⸗ ſchaftstänze vorgeführt, die in der kommen⸗ den Winterſafſon das Tanzparkett beherrſchen werden. Seit Jahren wird nun ſchon der moderne Paar⸗ tanz in Deutſchland totgeſagt und hat trotzdem immer wieder das Feld behauptet. In den kleinſten Kaffees wie auf den großen, repräſentativen Bällen von Film, Preſſe und Theater, auf Faſchingsver⸗ auſtaltungen wie Vereinsfeſten wiegt man ſich nach wie vor im Tango, gleitet man nach wie vor im Fortrottſchritt übers ſpiegelnde Parkett. Jene Aus⸗ wüchſe, die ſich einſt im Tanzſaal breitmachten, ſind längſt beſeitigt und übrig blieb die Freude an der beherrſchten Körperhaltung und rhythmiſch⸗be⸗ ſchwingten Form. Der temperamentvolle Foxtrott, der einprägſame langſame Fox, der melodische Tango und der langſame Walzer werden auch in die⸗ ſer Saiſon vorwiegend gepflegt werden. Hierzu kom⸗ men die altbekannten deutſchen oder ſchnellen Walzer und der Rheinländer, der bereits im vergangenen 1 eine fröhliche Wiederauferſtehung feiern unte. Die Quadrille in neuer Form Obwohl ſomit eigentlich alles beim alten bleibt, ſind doch für geſchloſſene Feſtlichkeiten verſchiedene neue Tänze für dieſen Winter vorgeſehen. Es han⸗ delt ſich hier um die repräſentative Ballfeſte er⸗ öffnende große Polonäſe, einen Rheinländer mit Partnerwechſel und den Walzer in Gruppenform. Man hat hiermit den erſten Schritt zu einer„Auf⸗ lockerung“ des Geſellſchaftstanzes getan, durch die die bisherige paarweiſe„Zweiſam keit“ all⸗ mählich in ein allgemeines fröhliches Miteinander verwandelt werden ſoll. Es werden hierdurch die einzelnen Paare einander nähergebracht und nicht zuletzt familickre und geſell⸗ ſchaftlche Schranken niedergelegt, die in per Heutigen Zeit keine Daſeinsberechtigung mehr haben. Man braucht in dieſem Zuſammenhang nur auf die Koc. Feſte zu verweiſen, bei denen gleichfalls der Paar⸗ tanz meiſt bald in Gruppen⸗ und Reihentänze über⸗ zugehen pflegt. Außerdem ſollen der„Sonderburger“, der „Tambet“, der„Siebenſchritt“ und die„Ke⸗ gelquadrille“, neue Tanzformen in der Art des Volkstanzes, die bisher nur HJ und BDM gepflegt haben, in den Ballſaal übernommen werden und großen Gemeinſchaftsfeſten ein neues Gepräge ge⸗ ben. In ihrem Geſamteindruck erinnern dieſe Tänze an die alte Quadrille, einen Viererreigen, der damit nach vielen Jahrzehnten in veränderter Geſtalt wie⸗ der auf dem Tanzparkett erſcheint. Turniertanz— eine wahre Augenweide Ein Vorrecht verhältnismäßig weniger, beſonders begabter Jünger Terpſichorens wird ſtets der Tur⸗ niertanz bleiben. Er ſoll auch in der kommenden Saiſon durch eifriges Training und die Veranſtal⸗ tung internatonaler Wettkämpfe gepflegt werden. Während früher jedes Hotel und jedes Tanzlokal ein Turnier ausſchreiben konnte, wobei das Publi⸗ kum die Rolle des Preisgerichts übernahm und den betreffenden Sieger dann einfach zum Orts⸗ oder gar Landesmeiſter erklärte, hat heute nur mehr der „Reichsverband zur Pflege des Geſellſchaftstanzes“ — kurz RPG genannt— die Berechtigung, offizielle Tanzturniere zu veranſtalten. Die hieraus hervor⸗ gegangenen Sieger dürfen ſich dann wieder mit den beſten Paaren anderer Nationen meſſen. Die Be⸗ wertung der an einem Turnier teilnehmenden Tanz⸗ paare erfolgt nach Punkten, wobei außer der Tech⸗ nik und dem muſikaliſchen Empfinden vor allem die Haltung und der perſönliche Stil berückſichtigt wer⸗ den. Die größten Siegesausſichten hat auf allen Tanzturnieren England deſſen langjähriger Weltmeiſter John Wells, Lon don, einfach nicht zu ſchlagen iſt. Doch auch die deut⸗ ſchen Paare Teypel, Wiesbaden, und Saure⸗Rauch⸗ Berlin, reprüſentieren beſte internationale 4 Fliegender Bote aus USA kommt nach Deutſchland Im Jahre 1918 hatte ſich eine deutſche Heeresbrieftaube an der Weſtfront verflogen und war im Aermelkanal auf einem amerikoniſchen Kriegsſchiff niedergegangen. Die Amerikoner nahmen das Tier mit und begründeten mit ihm nach deutſchem Muſter eine Brieftoubenſtation. Die Taube erhielt drüben den Namen„Koiſer“ und lebt noch heute im Alter von 21 Jahren. Durch die Kennzeichen Züchter auf dem Fußring konnte der in Koblenz ausfindig gemacht werden, der nun⸗ mehr vom amerikoniſchen Heer ein Tier aus der Nachzucht als Geſchenk erhält. Die Taube iſt mit einem Hapagdampfer über den Ozean gekommen.— Deutſchen Generalkonſulat in Neuyork Japans neuer Botſchafter in Berlin In einer amtlichen Mitteilung der japanischen Regierung wird die Ernennung des Generalleut⸗ nants Hiroſho Oſhima, bisheriger Militärattaché in Berlin, zum japaniſchen Botſchafter in Berlin bekanntgegeben.— Der neuernannte Botſchafter in Berlin mit ſeiner Gattin. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rechts: Zwiſchen Bordwand und Meer ſchwebt dieſer engliſche Matroſe beim Ankerketten⸗ putzen des Schlachtſchiffs„Revenge“. Die Manöver ſind aus, und die tägliche Routinearbeit beginnt. (Aſſociated Preß, Zander.) „Prinz“ an Bord mit Konſul Müller vom (Mitte) und dem Kapitän des Schiffes. Scherl⸗Bilderoͤienſt, Zander⸗M.) PPP dddddwdwddwdccCccwcwcwwwGw(((w GC ĩ TVVVVPVPCPpPPGPVVPVCGFPPGPGPGPGPGPGPTGPGPTGGGTGTGTGGGGGTGTGTGTGThTPTPTGTGPTGThTPTPThThTPTPTPTPTPTPThTPTPTPTPTPToPPTPTPTPTPTP'PbPGböTPTGTGTPGTGTGTPTGTGTGTPTGTPTPTGTbTbTbTbTbTbTbTb'böbb .. aber dencken Sie einmahl, in den paar Worten ſagt er mir auch den Entſchuß, daß er nun den Meſ⸗ ſias nicht ſortſetzen wolle.— Habe ich Ihnen nicht oft geſagt, daß die Liebe ein ſchädlich Ding iſt.— Hätte Homer eine Frau gehabt, ſo hätten wir gewiß die Ilias nicht—“. Warum ſind nun eigentlich die Engländer den anderen Nationen im Geſellſchaftstanz ſo weit vor⸗ aus? Während der Deutſche und ganz beſonders der Franzoſe im allgemeinen ziemlich„kurze Beine“ macht, fegt der Engländer mit weitausſchreitenden, langen Schritten und in vorbildlicher Haltung voll ruhiger Sicherheit und Eleganz über das Parkett. Er verſteht dabei den Eindruck zu erwecken, als ſei das Geſetz der Schwerkraft für ihn überhaupt auf⸗ gehoben und vermeidet jede irgendwie eckige oder ſonſtwie auffallende Bewegung. Die deutſche Tanz⸗ lehrerſchaft wird es ſich angelegen ſein laſſen, auch ihr Publikum allmählich zu einem derartigen Ideal⸗ ſtil zu erziehen, der ſelbſt den größten Gegner des Geſellſchaftstanzes von der Schönheit und Harmonie dieſer Sportgattung überzeugt. b. Die Kaſſeler Muſiktage 1938 O Kaſſel, im Oktober. Die Kaſſeler Muſiktage ſind neben der Muſikarbeit der HJ eine der wichtigſten Spiegelun⸗ gen jener muſikaliſchen Erneuerungsbeſtrebungen, die eine neue Verwurzelung der Muſik im Leben des Menſchen zum Ziele haben. Geſtützt auf den Arbeitskreis für Haus muſik zu Kaſſel, wird dabei der Verſuch gemacht, dieſes weitgedehnte Arbeitsgebiet in jedem Jahre von einem anderen Standpunkt aus zu beleuchten. In dieſem Jahre waren es vor allem erzieheriſche Aufgaben, die ſich in den beiden Vortragsthemen„Erbe und Auf⸗ trag“ von Prof. Dr. Friedrich Blume ⸗Kiel und„Von der Ganzheit muſiſcher Er⸗ ziehung“ von Georg Götſch⸗ Frankfurt a. d Oder zuſammenfaſſen laſſen. Prof. Blume ging von der verpflichtenden Art eines feden Erbes aus und ſchilderte einige der Gründe für die Kriſts der Muſik in den letzten 30 Jahren. In erſter Linie ſei hier die Vorſtellung der Romantik von der Muſit als einer wirklichkettsfremden, verſchleierten Macht, ferner die Ueberfütterung mit Muſik durch den Rundfunk und die verringerte Baſis der Muſik⸗ Ausübung zu nennen. Wir treiben noch viel zu venig neue Muſik und brauchen ein neues Nuſikantentum. Die Arbeit des zweiten Redners Georg Götſch, zer als Direktor des Muſikheims in Frankfurt a. O. wirkt, ſtand diesmal in Verbindung mit dem von ihm geleiteten, aus den beſten Muſikheimſchülern ganz Deutſchlands beſtehenden„Deutſchen Singkreis“ richtungweiſend im Mittelpunkt des Kaſſeler Programms. In ſeinem Vortrag verdeut⸗ lichte er zunächſt den Ganzheitbegriff an der Ideen⸗ welt Goethes und erläuterte dann die Grundſätze organiſcher Bewegungsſchulung als Grundlage je⸗ des Muſtzierens. Nach einer Schilderung der Ent⸗ wicklung der jungen deutſchen Muſikbewegung for⸗ derte er die Einbettung des Muſizierens in große Oroͤnungen an Stelle einer konzertmäßigen Iſolie⸗ rung und die muſiſche Erziehung als Kern der Volksſchule. Schließlich ſind noch die humorgewürz⸗ ten Ausführungen zu erwähnen, die Prof. Dr. Peter Raabe in einer kurzen Anſprache zum Problem der Feinde und Gefahren der Hausmuſik machte. Das Geſamtprogramm brachte zu dieſen theore⸗ tiſchen Grundfragen wertvolle Beiſpiele. So kamen die inneren Bewegungsvorgänge in der Muſik ſehr glücklich in den Vorführungen der Gymnaſtikſchule von Hilda Senff⸗Düſſeldorf zum Ausdruck, wäh⸗ rend die Einbettung des Muſizierens in große Orö⸗ nungen beſonders an den bäuerlich gebundenen Tänzen und Spielen der engliſchen Gruppe Rolf Gardiners ſowie an dem feſtlichen Spiel des Deutſchen Singkreiſes„Der Jahreskreis“ zu be⸗ obachten war, das das Brauchtum der Jahreszeiten zur Grundlage hat. Hinſichtlich der traditionellen Pflege der alten Haus muſik it diesmal beſonders das Gebiet des Klavichords und die Lautenmuſik berückſichtigt worden, für die Joſeph Bacher eine ſtrenge Trennung von Laute und Gitarre auf Grund der alten Ueberlieferungen und Spieltechni⸗ ken erſtrebt. Dazu hörte man unter beſonderem Einſatz der Gamben und Blockflöten alte Tanz⸗, Spiel⸗ und Chormuſik vom Mittelalter bis zu den Anfängen des deutſchen Liedes bei Heinrich Al⸗ bert. Die kirchliche Muſik ſtellte den deutſchen Singemeiſter Heinrich Schütz obenan und vergaß auch nicht, einige Beiſpiele zeitgenöſſiſcher Kirchen⸗ muſik von Diſtler, Pepping u. a einzuflechten. Die zeitgenöſſiſche Haus⸗ und Kammermuſtk hinter⸗ ließ dagegen bis auf Bresgens friſche„Lumpen⸗ geſindel⸗Kantate“ wenig nachhaltige Eindrücke; die Bindung an die Hiſtorie ſteht hier einem neuen Mu⸗ ſizierſtil oft noch etwas ſtarr und trocken im Wege. Auf der Seite der Ausführung iſt außer den Ge⸗ nannten noch Konrad Lechner hervorzuheben. Die Tagung verlief bei ſtarkem Beſuch in echtem Ge⸗ meinſchaftsgeiſt. f N Dr Hens Wers Anne. 6. Seite/ Nummer 472 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 2 — Amerika ſteht Seuſationsprozeß großen Stils. noch des dreifachen Mordes, den der Robert Irvin voriges Jahr an der fungen Veronica Gedeon, ihrer Mutter und dem Barmann Byrnes be⸗ einmal vor einem Man erinnert ſich Bildhauer wieder ging. Der Mord erregte ſeinerzeit das größte Aufſehen durch die kalte Brutalität, mit der er ver⸗ übt wurde, durch das geheimnisvolle Dunkel, das mehrere Monate lang über der Tat laſtete, und endlich auch durch die Perſönlichkeiten der Ermor⸗ deten und des Mörders. Die Ermordeten waren: ein 20jähriges junges Mädchen, das durch ſeine Schönheit in Künſtlerkreiſen berühmte Modell Veronica Gedeon, ihre Mutter, Frau Mary Gedeon, und der im gleichen Hauſe mit den beiden Frauen mohnende Barmann Frank Byrnes. Der Mörder: ein junger, ſchöner und allem Anſchein nach zu⸗ kunftsreicher Bildhauer, Robert Irvin, der erſt drei Monate nach begangener Tat verhaftet werden konnte. Am Oſtertage 1937 wurde das grauenhafte Verbrechen begangen, alſo über ein Jahr lang hat ſich die Unterſuchung hingezogen. Es handelt ſich dabei nicht um die Frage, ob Irvin des dreifachen Mordes ſchuldig iſt oder nicht, dieſe Tatſache iſt längſt eindeutig geklärt, ſondern die Frage, über die das Geſchworenengericht endgültig zu entſcheiden haben wird, iſt die ſeiner Zurechnungsfähigkeit. Die Verteidigung bemüht ſich, den Beweis ſeiner Unzu⸗ rechnungsfähigkeit zu erbringen, und zahlreiche mediziniſche Gutachten und Gegengutachten über den Fall liegen vor. Tatſache iſt, daß Irvin drei Jahre ſeines Lebens in einer Nervenheilanſtalt zugebracht hat, daß er ſchwer erblich belaſtet iſt und von vielen Aerzten als maniſch⸗depreſſiv erklärt wird. Während ſeiner Unterſuchungshaft war ſein Verhalten ſo exzentriſch, daß es nach Anſicht der Verteidigung und der Aerzte, die ſie unterſtützen, keinen Zweffel über ſeine geiſtige Verfaſſung geben kann. Die Anklage dagegen, die von dem Generalſtaatsanwalt ſelbſt vertreten wird, hält daran feſt, daß der Mör⸗ der nur ein außerordentlich geſchickter Simulant iſt. Sie bemüht ſich, zu beweiſen, daß Irvin am Tage der Tat voll zurechnungsfähig war und daß er ſein Verbrechen mit kaltblütiger Entſchloſſenheit aus⸗ führte. Nachdem er Frau Gedeon erwürgt und den Barmann getötet hatte, wartete er über drei Stun⸗ den lang im Dunkeln auf die Heimkehr von Vero⸗ nica Gedeon, um ſein Werk an ihr zu vollenden. Der Mord ſoll ein vorſätzlicher Racheakt an Frau Gedeon ſein, weil dieſe das Verhältnis des Mör⸗ ders zu Veronicas älterer Schweſter auseinander⸗ gebracht hatte. Die Mehrheit der Pſychfater unter⸗ ſtützt die Theſe der Anklage. Ein Mitglied der Sachverſtändigen⸗Kommiſſion, das den Fall über ſechs Monate lang ſtudiert hat, erklärt, Irvin ſet der„König der Simulanten“, er habe ſich ſogar ſeiner Geſchicklichkeit auf dieſem Gebiet gerühmt: „Die einzige Möglichkeit, ſich in Neuyork in einem Mordfall aus der Schlinge zu ziehen,“ ſo ſoll er zu einem Freunde ausgeſprochen haben,„iſt es, in einer Irrenanſtalt Zuflucht zu ſuchen.“ E u In Marſeille herrſcht ſeit einigen Tagen große Aufregung. In den Gaſtſtätten der Canebisre, der cbliebten Bummel⸗ und Hauptſtraße von Marſeille, verbreitete ſich plötzlich wie ein Lauffeuer die Neuig⸗ keit von Mund zu Mund, daß der auf der Flucht von Polizeibeamten durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzte Bandit Michelis auf rätſelhafte Weiſe aus dem Kraukenhauſe entkommen ſei. Michelis iſt das Mitglied einer gefährlichen Gangſterbande, die ſeit Monaten in der Gegend von Marſeille ihr Unweſen treibt. Es handelt ſich um die gleiche Bande, die Ende September bei einem verwegenen Raubüberfall auf einen Poſtzug Goldbarren im Werte von über ſteben Millionen Franken erbeutete. Das Ver⸗ ſchwinden des angeſchoſſenen Banditen aus dem Kran⸗ Karin Hardt ſpielt in dem Film„Die Frau om Scheide⸗ wege“ neben Mogda Schneider, Hans Söhnker und Ewald Balſer eine der Hauptrollen. Der Film wird g l Mannheim gezeigt. kenhaus ging auf rätſelhafte Weiſe vor ſich. Michelis ſollte gerade zu einer Blutübertragung in den Ope⸗ rationsſaal gebracht werden, als plötzlich das ganze Krankenhaus durch einen Kurzſchluß in völliges Dun⸗ kel gehüllt wurde. Nach der Behebung des Schadens war der Gangſter über alle Berge. In Marſeille herrſcht kein Zweifel darüber, daß der durch ſtarken Blutverluſt geſchwächte Bandit nicht ohne Helfers⸗ helfer flüchten konnte. In dem gleichen Krankenhaus hat ſich auffallenderweiſe vor einiger Zeit ein an⸗ derer Zwiſchenfall ereignet. Ein bisher unbekannt gebliebenes Individuum drang in einen der Kran⸗ kenſäle ein und zwang die dienſttuende Schweſter mit vorgehaltenem Revolver, ſeiner dort in Pflege befindlichen Freundin eine bei dem Zuſtand der Kranken lebensgefährliche Spritze zu geben. In⸗ zwiſchen wird bekannt, daß bei der Verhaftung eines anderen Mitgliedes der oben erwähnten Gangſter⸗ bande in einem Verſteck ein Teil der aus dem Poſt⸗ zuge geraubten Goldbarren wiedergefunden wurde. * — Ein beluſtigender Zwiſchenfall trug ſich im Mailänder Stadtgarten zu. Ein Parkwächter wurde von einem fragwürdigen Individuum angehalten, das ihm durch lebhafte Geſten, aber ohne ein Wirt zu ſagen, ſehr aufgeregt irgend etwas mitteilen wollte. Der Parkwächter ſah, daß er es offenſichtlich mit einem Taubſtummen zu tun hatte, konnte aber aus den Geſten des Mannes nicht klug werden, obwohl er ſich ſeinerſeits bemühte, durch Geſten und lautes Re⸗ den dem anderen ſein Geheimnis zu entlocken. Im Nu hatte ſich um die lebhaft diskutierende Gruppe eine Anſammlung von Vorübergehenden gebildet, die mit guten Ratſchlägen nicht kargte. Beſonders eine Frau tat ſich hervor und beſchimpfte ſchließlich den Wichter, der ihr offenbar nicht zartfühlend genug mit dem Taubſtummen verhandelte, gröblicherweiſe. Ihre Beredſamkeit brachte ihr zu guter Letzt eine Feſtnahme wegen Beamtenbeleidigung ein. Nach längerer Verhandlung konnte man ſchließlich doch die Gebärdenſprache des Taubſtummen enträtſeln und er⸗ fuhr, daß er einen Jungen beauftragt hatte, für ihn Brot, Wurſt und Bier einzukaufen, daß ihm aber der Bengel mit den zum Einkauf erhaltenen drei Lire durchgegangen war. So brachte die Unmöglichkeit des betrogenen Taubſtummen, ſich in Worten auszu⸗ drücken, und die allzu große Geläufigkeit ihrer eige⸗ nen Zunge eine Mailänder Bürgerin in Polizei⸗ gewahrſam. Mittwoch, 12. Oktober 1935 —— Franzöſiſche Kautſchukfabrik abgebrannt +. Paris, 11. Oktober. In der Nähe der Stadt Dreux letwa 70 Kilo⸗ meter weſtlich von Paris) wurde am Montag eine Kautſchukfabrik ein Opfer der Flammen. Gewaltige Mengen von Kautſchuk und verſchiedene chemiſche Erzeugniſſe verbrannten. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr griffen die Flammen auf die umlie⸗ genden Wohnhäuſer über, die ebenſo wie die Fabrik völlig vernichtet wurden. Der Schaden beläuft ſich auf nahezu zehn Millionen Franken. Schwefelſäureflaſche geplatzt dub. Mailand, 11. Oktober. In einem III.⸗Klaſſe⸗ Wagen des Schnellzuges Rom. Turin platzte bei Viareggio eine Flaſche mit Schwefelſäure, die ein Reiſender mit ſich führte. Die ätzenden Dämpfe verurſachten eine Panik unter den Fahrgäſten. Mehrere Perſonen erlitten Erſtickungs⸗ anfälle, zwei Frauen wurden ohnmächtig. Der Zug wurde durch Ziehen der Notbremſe zum Stehen ge⸗ bracht und konnte erſt nach 20 Minuten die Fahrt fortſetzen. Der Beſitzeer der Schwefelſäure⸗Flaſche wurde noch nicht ermittelt. FFFFCbCTCbCbTbT0T0TCTCTGTGT0T0TGT0TPTGTGTCTGTGTGTbéT'Tb(TbTGTPT(ÿb=obob. ß ßꝙß0ßéßéßPbPTꝙTꝙ—ÿtͥ pp ñꝗ́ꝗqß. ñjꝗ ͤ... — Ein merkwürdiges Abenteuer erlebten zwei dreizehnjährige Roſtocker Schulkuaben in Berlin, wohin ſie ihren Eltern ausgeriſſen waren. Beide hatten eine größere Geldſumme zur Bezahlung von Rechnungen erhalten, behielten das Geld aber für ſich und beſchloſſen, ſich die Welt anzuſehen. In Ber⸗ lin angekommen, ſtellten ſie feſt, daß die Jungen ihrer Altersklaſſe meiſtens lange Hoſen trugen und ſie in ihren kurzen Kniehoſen in der Weltſtadt un⸗ möglich herumlaufen konnten, da ſie, die Taſche voll Geld, als„Gentlemen“ gelten wollten. Sie kauften ſich Männerhoſen und kleideten ſich irgendwo um. Die Hoſen waren aber um eine halbe Elle zu lang. Trotzdem gingen die beiden Abenteurer in den weit⸗ ſchlotternden Harmonikahoſen durch die Straßen. Der eine fiel, als er auf ſeine Hoſen trat, in die Tür eines Speiſehauſes hinein. Der„Ober“ machte Stiel⸗ augen, ſagte aber nichts. Aber einige Berliner ver⸗ muteten einen Ulk in„Sachen des Vaters“ und zogen johlend hinter den verängſtigten„Gentleman“ mit entſprechenden Witzen her. An einer Straßenecke ſtieß die ganze Geſellſchaft auf Polizeibeamte. Die beiden Langhoſigen wurden als Spitzengänger feſtgenom⸗ men, die Begleitung verflüchtete ſich ſchleunigſt. Auf der Polizeiwache legten die beiden Roſtocker Jungen ein„Geſtändnis“ ab. Eine andere Straftat, als einen Menſchenauflauf verurſacht zu haben, war ihnen nicht nachzuweiſen. Die Polizei drückte daher ein Auge zu, die Hoſen wurden, wie es ſich gehört, zurecht⸗ geſchnitten und die Burſchen zu ihren beſorgten El⸗ tern nach Roſtock zurückbefördert. Hier wurden ihnen die gekürzten Hoſen noch gehörig ſtrammgezogen. * — Bei den fjüngſten Manövern der ſchweizeri⸗ ſchen Armee war ein großer Wald als„fingierter See“ bezeichnet worden und durfte darum nicht be⸗ treten werden. Ein ehrgeiziger eidgenöſſiſcher Unteroffizier jedoch wollte die ihm geſtellte Auf⸗ gabe, eine feindliche Stellung zu umgehen, unter allen Umſtänden löſen. Darum ſchlich er ſich in Mißachtung des Verbotes mit ſeiner Patrouille durch das Waldgelände, hatte aber das Mißgeſchick, bei dieſer Gelegenheit von einem Stabsoffizier ertappt zu werden, der ihn wütend anſchnauzte: „Wie kommen Sie Teufelskerl denn hierher? Wiſ⸗ ſen Sie denn nicht, daß das ein fingierter See iſt?“ —„Zu Befehl, Herr Major,“ erwiderte der Unter⸗ einem fingierten Kahn!“ * — Vor einiger Zeit fuhr bei einer Tankſtelle bei Raab(Ungarn) ein Kraftwagen mit holländiſchem Erkennungszeichen vor. Ihm entſtieg ein elegant gekleideter Herr und bat den Tankwärter, Waſſer in ſeinen Benzintank zu füllen. Der gute Mann war zwar ſehr erſtaunt, tat aber dem ſelbſthewußt auftre⸗ tenden Herrn den Willen. Der Ausländer ſetzte ſich wieder ans Steuer und machte Anſtalten, weiter zu fahren. Der Tankwärter konnte ſeine Neugierde nicht mehr bezähmen und fragte, wie es käme, daß er mit Waſſer fahren könne. Der Ausländer lächelte ſehr verſchmitzt, zog eine Pille hervor, warf ſie in den Benzintank und erzählte dem Tankwärter fol⸗ gendes: Er ſei Chemiker und habe eine Erfindung gemacht, wie man Benzin in Pillenform konzen⸗ trieren könne, und dadurch verbillige ſich das Auto⸗ fahren außerordentlich. Allerdings ſeien dieſe Ben⸗ zinpillen im Handel noch nicht zu haben. Selbſtver⸗ ſtändlich wollte er dem Tankwärter für 10 Pengz gern 20 Pillen verkaufen. Dann brauſte der Auto⸗ fahrer mit ſeinem Benzinwaſſer von dannen und ließ den Tankwart baß erſtaunt zurück. Kaum war der freundliche Ausländer verſchwunden, füllte dey Mann von der Tankſtelle Waſſer in einen Benzin⸗ tank und warf eine Pille hinterher. Aber der Motoy wollte nicht anſpringen, auch dann nicht, als der Reihe nach alle Pillen in den Tank gewandert und kräftig umgerührt worden waren. Schließlich merkte der Tankwärter, daß er einem Schwindler ins Garn gegangen war. Um nicht zum Schaden auch noch den Spott zu haben, erſtattete er nicht ein⸗ mal eine Anzeige. Der gutgläubige Tankwärter war nicht das einzige Opfer. Der geriebene Schwind⸗ ler, der offenbar einen doppelten Benzintank an ſeinem Wagen beſaß, ſuchte und fand, wie die nach und nach bei der Polizei einlaufenden Anzeigen be⸗ wieſen, in ganz Transdanubien Dumme, die auf ſeinen Trick hereinfielen. Bis jetzt ſind über 30 An⸗ zeigen eingelaufen. Als der Gauner merkte, daß man ihm auf den Spuren war, verließ er den hei⸗ ßen Boden Ungarns und fuhr nach Südſlawien, wo er jetzt wahrſcheinlich ſeinen Beutezug fortſetzen wird. * — Der Schnelldampfer„Bremen“ des Norddeutk⸗ ſchen Lloyd, der dieſer Tage Bremerhaven zur Reiſe nach Neuyork verließ, befördert auf dieſer Fahrt eine ungewöhnlich große Zahl von Kindern und Jugendlichen. Denn der Zufall hat es gefügt, daß ſowohl die 20 Sängerknaben aus Wien, als auch der Dresdner Kreuzchor mit 60 Sängerknaben gemein⸗ ſam auf der„Bremen“ nach den Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika reiſen. In USA werden die bei⸗ den Chöre ſich trennen, um in verſchiedenen großen Städten des Oſtens Konzerte zu geben. Die Wiener Sängerknaben werden von Viktor Gomboz, der Dresdener Kreuzchor von Profeſſor Mauersberger geleitet. ee%%% det Keulen, l, Wege/ Schidlſals TFemen von, Hans-Kaspar von Zobeſtitz webe 4 Wieder half ihr der Portier. O ja, man kannte Senhor Allmers, das heißt man hatte ihn gekannt, es ſei lange her, daß er zum letztenmal hier im Hotel geweſen. Wenn er noch in Sao Paulo lebe, wie die Senhora meine, ſo ſei ſeine Adreſſe leicht feſtzuſtellen; er würde mit dem Deutſchen Klub tele⸗ phonieren oder mit dem Konſulat. Die Senhora möge ſich gedulden. Er wies auf die vielen Seſſel, die in der Halle für Wartende bereitſtanden. Charlotte nahm Platz. Was würde werden? Was ſollte ſie tun, wenn Tom nicht mehr in Sao Paulo war? Angſt befiel ſie. Sie überſchlug die Summe des Geldes, die ſie bei ſich trug: Wie weit konnte ſie ihm durch das fremde Land nachreiſen? Wie lange konnte ſie hier ohne ihn leben? Ihr wurde ſchreckhaft bewußt, daß ſie ſich auf ſein Geld ver⸗ laſſen hatte, daß ſie damit gerechnet hatte, er würde ſie bei ſich behalten in jenem weißen Hauſe, er würde für ſie ſorgen, ſie ernähren, ſie kleiden Ein Page, ein Knabe mit ſchwarzbraunem Geſicht, mit blitzendweißen Zähnen und dunklen Augen, kam zu ihr gelaufen, riß das rote Käppt vom pechſchwarz⸗ belockten Kopf und reichte ihr einen Zettel:„Sen⸗ hor Thomas Allmers, 82 Rue Velasques, Caſa Luiſa Haendel.“ i Luiſa Haendel. Charlotte las dieſen Namen wieder und wieder. Alles andere, was auf dem Zettel ſtand, verſchwan vor ihm. Nur er blieb. ö Es war natürlich ein närriſcher Zufall, es war ein Spiel des Gleichklangs, ein blödes, verrücktes Spiel, es gab viele Frauen, die Luiſa, und viele deutſche Menſchen, die Händel hießen. Und doch zitterte Charlottes Hand, die den Zettel hielt Alſo Tom wohnte bei einer Frau Lufſa Händel. Ste verſuchte, dies ſachlich feſtzuſtellen. 8 Luiſe Händel. Wann hatte ſie den Namen zum letzenmal aus⸗ geſprochen? Auf dem Standesamt, als ſie ſich Guſtav Hündel. Rufuß antrauen ließ. Luiſe, geborene Charlotte wollte ſich erheben, aber ſie fühlte, auch ihre Knie zitterten, zitterten wie ihre Hand. Sie blickte verwirrt um ſich: Wo war ſie? Und war hier niemand, der ihr helfen konnte? Nein, es war niemand da. Sie war allein, ganz allein. Sie ſtand auf. Es gelang ihr mit Mühe; ſchwan⸗ kend machte ſie ein paar Schritte, ſie ſuchte einen Halt, einen Gegenſtand, auf den ſie ſich ſtützen konnte, ſte taſtete ſich bis zu einer Säule am Rand der Halle, lehnte ſich gegen ſie, der Zettel entglitt ihren Händen. Sie dachte noch: Es iſt ja nur dieſe Hitze, dieſe unerträgliche Hitze. Dann ſank ſie in ſich zu⸗ ſammen. Kein Denken war mehr in ihr, kein Füh⸗ len. Menſchen ſprangen auf. Bediente eilten hinzu. Man trug Charlotte auf ihr Zimmer. Man rief die Beſchließerin herbei; das Mädchen, das deutſch ſprach, kam. Sie entkleideten die Ohnmächtige, ſchlugen die Moskitonetze zurück und betteten ſie auf ihr Lager. Inzwiſchen telephonierte der Portier mit der Caſa Händel. Frau Händel nahm das Geſpräch ſelbſt entgegen. Eine Dame ſei im Imperial heute eingetroffen, hieß es, eine deutſche Dame. Sie ſei plötzlich erkrankt; vorher habe ſie nach Herrn All⸗ mers gefragt. „Herr Allmers iſt verreiſt“, antwortete Frau Händel. Der Portier fragte weiter, ob die Senhora viel⸗ leicht etwas wüßte? Die Dame ſei zuerſt nach dem Jardin Europa gefahren, von dort ſehr erregt zu⸗ rückgekommen. Es ſei eine Senhora Carlotta Ru⸗ fuß aus Berlin. 5 Eine Weile war es ſtill im Telephon. Dann hörte der Portier nur das Wort:„Benho— ich komme!“- Luiſe Händel Bett. Die unruhige Ohnmacht war in einen ruhigen Schlaf übergegangen, als Luiſe Händel ihre Hand auf Charlottes Stirn gelegt und leiſe geflüſtert hatte:„Ich bin da.“ Die anderen, die Beſchließexin und das Zimmer⸗ mädchen, waren gegangen; ſie wußten, ſie hatten hier nichts mehr zu ſchaffen. Luiſe Händel ſah in das Geſicht der Schlafenden, wie ſie immer wieder auf jene Bilder in Thomas Allmers“ Zimmer geſehen hatte, ſeit ſie vor ihnen ſaß an Charlotte Frommanns den Brief in ſeiner Hand gefunden mit der Auf⸗ ſchrift: Fräulein Lux Frommann, Weimar, Sophienſtraße. Und wie ſie auf den Bildern jeden Zug durchforſcht hatte, ſo forſchte ſie auch jetzt. Blaß war dieſes Geſicht und ſchön. Sie ſuchte Li⸗ nien in ihm, die ihr vertraut waren, und fand ſie: den Schwung der Lippen, der herb und kühl und doch auch kühn war, die ſchmale Zeichnun des Na⸗ ſenrückens, die ſtolzen Bogen der Brauen und die langen Wimpern der Augenlider. Gern hätte ſie die blonden Haare aus der Stirn zurückgeſtrichen, wie ſie es früher oft getan, als dieſe Stirn noch die eines Kindes geweſen, aber ſie wagte es nicht. Sie wollte dieſen tiefen Schlaf nicht ſtören. Drei Kinder haſt du! dachte ſie, und ſie konnte es nicht faſſen; denn das Geſicht erſchien ihr ſo jung, ſchien ihr faſt unverändert ſeit den nun zwanzig Jahren. Ja— zwanzig Jahre. Vielleicht waren es auch nur neunzehn oder achtzehn. Luiſe mochte nicht rech⸗ nen in dieſer Stunde. Was waren tote Zahlen? Sie ſah in dieſes Geſicht. Die Vergangenheit kam aus der Ferne, längſt Begrabenes ſtieg wieder auf und begann zu atmen, zu leben. Was vergeſſen ſein ſollte für immer, meldete ſich mit Macht: Trennen⸗ des ſtürzte in ſich zuſammen, und das Einſt ſchob ſich an das heute ſo dicht und eng, als ob zwiſchen ihnen nie Zeit und nie Raum gelegen. Wie führt die Vorſehung die Menſchen? Sie reißt ſie auseinander, ſie trennt ſtie durch Meere und Welten, ſie ſagt: Schweigt voneinander; ſie ſagt: Ver⸗ urteilt euch, haßt euch!; ſie ſchreit: Verachtet euch, fürchtet euch! Und dann greift ſie mit ihren Händen wieder über Meere und Welten und gibt den Men⸗ ſchen zum Menſchen zurück und ſpricht: Liebt euch! „Und die Menſchen ſtehen da und ſchweigen und häſſen und fürchten, um dann doch wieder zu lieben. Denn ſie fühlen die Macht und beugen ſich, ſie knien nieder und danken ihr. „Charlotte!“ ſagte Luiſe Händel leiſe. Sie wußte, die Schlafende hörte ihren Namen nicht; aber es tat ihr wohl, ihn auszuſprechen. Ströme gingen von ihr zu der Ruhenden, Wellen kamen zurück; ſie ſtießen ſich nicht hart und weh, ſie ſchwangen ineinander im gleichen Rhythmus des Blutes. Luiſe Händel fühlte es, und ſie flehte, daß ſich ſchon jetzt im Unbewußten, im Träumenden eine Brücke baue, die alle Jahre der Fremdheit über⸗ ſpannte und die Ufer wieder verband, die der Strom des Lebens ſo weit voneinander getrennt hatte. Luiſe Händel ſah in das Geſicht und forſchte. Es war ruhig, aber ſie las doch eine Not aus ihm, ſie ſpürte: Da war Angſt, Sorge, Qual, Haſt. Und ſie glaubte, daß ihr die Aufgabe geſchenkt würde, dieſe Not, Angſt, Sorge, Qual und Haſt in Ruhe, Sicherheit und Vertrauen aufzulöſen. Sie glaubte und glaubte, je mehr Stunden verfloſſen, immer feſter, daß ſo ihr Lehen wieder einen Sinn erhalten würde, daß dies ihr elendes Leben für dieſen Sinn allein aufgeſpart worden war. i Noch wußte ſie nicht, warum Charlotte den Weg hierher geſucht hatte. Aber ſie ahnte Zuſammen⸗ hänge. Sie ſpürte ihnen ſchon lange nach. Nicht aus Neugierde, nein, ein Zwang war es geweſen, ein innerer Befehl; als ob die Ahnung dieſer Stunde ſchon in ihr geweckt wäre. Sie hatte jedes Wort, das Thomas Allmers von jenen Bildern geſprochen, in ſich zurückgerufen, ſeit⸗ dem ſie wußte, daß dieſe Bilder Charlotte und Ul⸗ rike darſtellten; ſie hatte Briefe geöffnet und ge⸗ leſen, die an Ulrike gerichtet waren, ſie hatte nach Briefen geſucht und ſie gefunden, Briefe, die von Charlotte und Ulrike gekommen waren und die Tho⸗ mas Allmers nach Männerart, kaum verſchloſſen, aufbewahrt hatte. Sie hatte ſich mühevoll zwei Le⸗ bensbilder aufgebaut: eines, in dem viel von Ent⸗ täuſchungen ſtand und das ihr wehe getan hatte, und eines, in dem viel von Hoffnungen und Plänen ſich aufbaute und das ſie ſelbſt mit frohem Hoffen erfüllt hatte. 5 Nach Menſchenurteil war es ſträflich, fremde Briefe zu leſen. Aber was war Menſchenurteil? Hielt es ſtand, wenn ein Schickſal zu ſprechen be⸗ gann? vor dieſem Geſicht, pries ſie die Vorſehung, die den Mann in ihr Haus geführt und ihr jene Briefe zu⸗ geworfen. Zufall? Wie klein iſt dies Wort, wo es das ſtarke gibt: Fügung. i 5 Ganz feſt wurde in Luiſe Händel der Glaube: Es geſchieht nichts ohne Sinn. Wäre ſie ſonſt an dieſeg Lager gerufen worden? 5 (Fortſetzung folgt) 2 Und was hieß hier für ſie: Fremd? Jetzt, 9 Pw...... f ð». // 4 2 2 0 r — D e gz uto⸗ und war der zin⸗ otoy der und lich dler den ein⸗ rter ind⸗ an tach r 2 4 8 7 N 1 5 9 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 472 — Der Tod lauert auf den Straßen: Verkehrsunheil am laufenden Band Todesſturz mit dem Mob orrad Ein Viernheimer tödlich verunglückt Viernheim, 12. Okt. Einem Verkehrs⸗ unfall fiel der 41 Jahre alte Feuerwehrmann Auguſt Sander zum Opfer, als er abends zwiſchen 5 und Uhr mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt von Mannheim nach Viernheim war. Kurz vor der Ueberführung der Autobahn auf der Umgehungs⸗ kraße Küfertal— Viernheim überholte er ein Pferde⸗ juhrwerk, ſtreifte gleich dahinter einen Radfahrer aus Wallſtadt, ſo daß dieſer zu Boden geſchleudert wurde. Als der Motorradfahrer noch einige Meter gefahren war, kam er ins Stürzen, überſchlug ſſch mehrmals und mußte mit ſchweren Kopfver⸗ letzungen dem Mannheimer Krankenhaus zugeführt werden, wo er bald darauf verſchieden iſt. Der Verunglückte, der aus Viernbeim ſtammt, iſt Inha⸗ ber der OEG⸗Bahnhofswirtſchaft. Gräßlicher Tod eines Kraftfahrers Zwiſchen zwei Wagen geraten und totgedrückt Lahr, 11. Okt. Im nahen Meißenheim ereig⸗ nete ſich ein furchtbares Unglück. Der aus Ims⸗ hauſen bei Nordheim ſtammende 26jährige Laſtkraft⸗ wagenführer Otto Albert Schlemmer geriet, als er zwei mit Kies beladene Laſtkraftwagen zuſammen⸗ koppeln wollte, zwiſchen den Anhänger und den Motorwagen, und zwar ſo unglücklich, daß dem Ge⸗ nannten die Schädeldecke eingedrückt wurde, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. „„und noch zwei tödliche Verkehrsunfälle * Bühl, 12. Okt. Auf der Straße zwiſchen Sinz⸗ heim und Steinbach wurde ein Motorradler durch einen Laſtzug angefahren und auf die Seite ge⸗ worfen. Dabei erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Bühler Krankenhaus ſtarb. Der 38jährige verheiratete Koch Schemel aus Kappelwindeck ſtieß nachts auf der Fahrt nach Kap⸗ pelwindeck in Achern mit einem Kraftwagen zuſam⸗ men und wurde auf der Stelle getötet. Noch glimpflich davongekommen Laſtzug ſtürzt in den Straßengraben WMörms, 12. Oktober. Auf der Nibelungen⸗ ſtraße zwiſchen Bürſtadt und Lorſch geriet ein ſchwer beladener Laſt zug mit zwei An häu⸗ gern nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr in den Graben neben der Straße. Dabei drückte der Motorwagen einen Eichbaum um und ſtürzte auf die Seite, da ſich die beiden rieſeuluftbereiſten Vorderräder infolge Achſenbruchs gelöſt hatten und neben dem Wagen tief in den Waldboden gepreßt wurden. Die Ladung aus Bandſtahl zerriß das Verdeck des Wagens. Die Anhänger blieben aufrecht über dem Straßengraben ſtehen. Die Fahrer des Laſtzuges kamen trotz des ſchweren Unfalls unver⸗ letzt davon. Die linke Hand wurde ihm abgeriſſen Unfall im Oftersheimer Bohnhof * Oftersheim, 12. Okt. Auf noch ungeklärte Weiſe geriet beim Aufſteigen auf den Zug der verheiratete Maurer Schmelzinger im Bahnhof Oftersheim auf das Gleis, wobei ihm die linke Hand abgefahren wurde. Im Schwetzinger Krankenhaus mußte der Arm amputiert werden. Ein feiner Kavalier..! Die ſchwerverletzte Mitfahrerin liegen gelaſſen und daponugefahren * Pforzheim, 12. Okt. Zwiſchen Hohenwart und Huchenfeld kam auf bisher ungeklärte Weiſe ein mit zwei Perſonen beſetztes Kraftrad zum Sturz. Während der Lenker des Fahrzeuges, ein etwa 20⸗ jähriger Burſche aus Heimsheim, mit geringen Ver⸗ letzungen davonkam, erlitt die 17jährige Beifah⸗ rexrin Erna Kranich aus Heimsheim ſchwere Kopfverletzungen, an deren Folgen ſie im Kranken⸗ haus ſtarb. Der Burſche war davongefahren, ohne ſich um die Schwerverletzte zu kümmern. Aus Paden Die Weinleſe an der Bergſtraße I Schriesheim, 12. Okt. Bei der am Montag er⸗ folgten Weinleſe wurden Moſtgewichte von 75 bis 76 Grad gemeſſen. 3 D Lützelſachſen, 12. Okt. Die Moſtgewichte bei dem weißen Gewächs betrugen bei der geſtrigen Leſe 71— 75 Grad nach Oechsle. Brief aus All-Ladenburg Tr. Ladenburg, 11. Oktober. Am Sonntag feierte der getreue Leſer unſerer Zeitung, Herr Emil Schwarz, Schmied, der ſchon viele Jahre in der Firma Lanz AG. in Mannheim tätig iſt, mit ſeiner Ehefrau Erneſtine, geb. Walter, im Kreiſe ihrer Kinder und Anverwandten das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren dem geſchätzten Jubelpaar! Dieſer Tage wird ſich Verwalter Auguſt Herr, der ſchon viele Jahre die Leitung der Verbands⸗ abdeckerei Ladenburg inne hatte, wegen Er⸗ Blick auf die Spargelſtadt Bauunfall in Schwetzingen * Schwetzingen, 12. Oktober. An einem Neubau ſtürzte vormittags ein Tün⸗ chergeſelle aus dem erſten Stock auf das Pflaſter und erlitt dabei ſchwere Verletzungen im Geſicht und am Arm. Der Verunglückte war längere Zeit ohne Bewußtſein und mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Im Alter von 68 Jahren iſt hier Buchdrucker Philipp Frank, Mannheimer Straße 9, verſchie⸗ den. Der Verſtorbene gehörte lange Jahre der hie⸗ ſigen Freiwilligen Feuerwehr an. Das Standesamt Schwetzingen verzeichnet an Eintragungen in letzter Woche acht Geburten, ſechs Eheſchließungen und einen Sterbefall. In ſeiner Wohnung hat ſich hier ein 85 Jahre alter Mann durch Erſchießen das Leben genommen. 6 wetzingen, 12. Okt. Das Treudienſt⸗ hrenzeichen in Silber kann hier folgenden eamten am Finanzamt zuerkannt werden: Oskar Schreyek, Joachim Löffler, Peter Asmuſſen, Oskar 1 Brommer, Friedrich Reichert und Paul Gute Haufernte in Ketſch * keetſch, 11. Okt. Dieſer Tage wurde der im gemeindeeigenen Neubruchgelände angepflanzte Hanf geerntet. Die Pflanzen, die eine Höhe bis zu Meter erreichten, haben im Verhältnis zum letzten Jahr einen außerordentlichen Ertrag ge⸗ Itefert. * Plankſtadt 11. Okt. Dieſer Tage fand hier eine Verſammlung der Allmend⸗ Nutznießer ſtatt, in der Bürgermeiſter Treiber über die Bedeu⸗ tung der Zuſammenlegung der Grundſtücke ſprach. Darauf fand die Verloſung ſtatt. Der Antritt kann jedoch erſt auf Martini 1939 erfolgen, da den ſeit⸗ herigen Nutznießern moch Gelegenheit gegeben wird, die teilweiſe ſchon bepflanzten Grundſtücke noch ab⸗ zuernten.— Am geſtrigen Dienstagnachmittag wurde unter zahlreicher Teilnahme der Bevölkerung der im Alter von 60 Jahren nach kunzer Krankheit verſtorbene Valentin Schuhmacher, Moltkeſtraße, zur letzten Ruhe getragen.— Weiter iſt hier Inva⸗ lide Staſſen geſtorben, der an einem Schlaganfall verſchieden iſt. * Oftersheim, 12. Okt. Am heutigen Mittwoch kann hier Frau Eliſabeth Hauſer, geb. Röſch, Sophienſtraße, ihren 90. Geburtstag begehen. Die Jubilarin iſt die zweitälteſte Ein⸗ wohnerin unſerer Gemeinde und erfreut ſich einer großen Beliebtheit. Herzliche Glückwünſche! * Reilingen, 12. Okt. Bei den Reichsſchießwett⸗ kümpfen in Berlin konnte der hieſige Jungſchütze Karl Hambſch ſich den ſechſten Platz ſichern.— Bei dem Wiloͤbretſchießen in Altlußheim konnte Otto Dorn ſich mit 57 Ringen einen Feldhaſen, Ernſt Eichhorn mit 56 Ringen ebenfalls einen Feloͤhaſen, und Fritz Hocker mit 55 Ringen einen Faſan er⸗ kämpfen. lick auf Lu: igshafen Strandbadddieb erhält gerechte Strafe Ein Jahr Gefängnis die Quittung * Lndwigshafen, 11. Okt. Der 331ährige verhei⸗ ratete Wilhelm Karl von hier iſt ein berüchtigter, übelbeleumundeter Strandbadöieb. Er hat ſchon 4 Vorſtrafen wegen Eigentlumsvergehen erhalten und wurde erſt im Mai dieſes Jahres aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen. Schon im Auguſt ſtahl er einen Kofferſprechapparat und ein Dolchmeſ⸗ ſer aus einem am Rheinufer aufgeſtellten Zelt. Er konnte bald ermittelt werden und in Unter⸗ ſuchungshaft genommen werden. Nach anfänglichem Leugnen gab er ſeine Schuld zu. Er erhielt eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr udiktiert. 500 werden„freigeſpro ben! am Sonntagvormittag im Pfalzbau Am Sonntag gegen mittag werden im Pfalz⸗ bau etwa 500 Lehrlinge, die ſich im Herbſt dieſes Jahres mit Erfolg der Gehilfenprüfung, Facharbeiterprüfung oder Kaufmannsgehilfenprü⸗ fung der Induſtrie⸗ und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen unterzogen haben, freigeſpro⸗ chen weroͤen. Die Deutſche Arbeitsfront, die H und die erwähnte Kammer haben ſich vereinigt, um der Feier eine würdige Ausgeſtaltung zu geben. * Ludwigshafen, 11. Okt. Eine der älteſten Ein⸗ wohnerinnen Ludwigshafens, Frau Katharina Sturm, Witwe, geb. Mattern, feierter dieſer Tage ihren 95. Geburtstag. Von einem(Leicht⸗)Kraftrad verletzt wurde eine 74jährige Frau, als ſie die Fahrbahn der Heinig⸗ ſtraße in Höhe der Berufsfeuerwehr überquerte. Sachſchaden gab es nicht. Schuld war die Frau. reichung der Altersgrenze von ſeinem Amt zurück⸗ ziehen. Die Familie zieht nach Maikammer zur Tochter. Allgemein wird das Scheiden des beliebten Ehepaares bedauert. An Stelle des bisherigen Ver⸗ walters wird Sturmbannführer und Beigeordneter der Stadt, Karl Reffert, die Verwaltung über⸗ nehmen. Beim Königſchießen der 1. Schützen⸗ geſellſchaft wurde abermals der bisherige beſte Schütze, Herr Bezirkskaminfegermeiſter Abel, mit 90 Ringen Schützenkönig. Als Zweitbeſter wurde Kamerad Blum„Vize⸗ König“. Von den Jungſchützen erreichte Heinz Rufer mit 95 Ringen(liegend, ſitzend und ſtehend) die beſte Lei⸗ ſtung. Zweiter wurde hier Heinz Schleininger. Neben dem ausgezeichneten Schützennachwuchs er⸗ reichte der älteſte Schütze Ernſt Abel ⸗Großſachſen die beſte Leiſtung. Wir gratulieren! Dem kleinen Artur Bitſch, der aus Untergrom⸗ bach in Neckarhauſen zu Beſuch war und mit ſeinem Fahrrad mit einem Auto der Leimfabrik Fetzer zu⸗ ſammenſtieß, mußte in Mannheim ein Bein ab⸗ genommen werden. eee Geheimrat Dr. Gruber 85 Jahre alt * Landau i.., 10. Okt. Geheimrat Prof. Dr. Auguſt Grube r⸗Bad Schachen ſeierte am Samstag ſeinen 85. Geburtstag. Er war drei Jahrzehnte hin⸗ durch Profeſſor für Zoologie an der Univerſität Freiburg. eg. Schriesheim, 12. Okt. Das Gaſt haus „Zum Hirſch“ iſt aus den Händen von Peter Rufer käuflich an Heinrich Wenzel übergegangen. UI Weinheim, 10. Okt. Unter ſtarker Teilnahme erfolgte auf dem hieſigen Friedhof die Beſtattung des Prokuriſten i. R. Herrn Paul Gelbert. Nach der Einſegnung durch Stadtpfarrer Brecht ſang der Evangeliſche Volksverein ſeinem früheren Dirigenten unter Leitung von Hauptlehrer Metzler einen Abſchiedsgruß, während am Grabe durch den Singverein Weinheim 1842, deſſen älteſtes Mitglied und Ehrenmitglied der Verſtorbene war, das„Sank⸗ tus“ von Schubert unter Leitung von Muſikdirektor Kuhn(Heidelberg), weihevoll erklang. Kranznieder⸗ legungen und Gedenkworte erfolgten für den Sing⸗ verein Weinheim durch Prof. Emil Maenner und für den Evangeliſchen Volksverein durch Pfarrer Farr. * Mingolsheim, 8. Okt. Der älteſte Einwohner, Landwirt Wendelin Schanzenbach, iſt 95 Jahre alt geworden. 200 Jahre auf dem gleichen Hof * Erbach, 11. Okt. Der Bauer Ludwig Michel in Hetzbach kann auf eine Generationsfolge von 200 Jahren auf ſeinem Hofe zurückblicken. Durch die Landesbauernſchaft wurde ihm eine Gedenk⸗ tafel in einer würdigen Feier, an der die ganze Gemeinde teilnahm, überreicht. * Lampertheim, 12. Okt. Ein 20jähriger Ein⸗ wohner ſchoß mit ſeinem Flobert auf Spatzen und traf dabei nebenhinaus, nämlich in den rechten Oberarm des 30jährigen Einwohners Diehlmann, der im Nachbaranweſen auf eine Leiter ſtieg. kommen l Tungsram Geigentöne durchschwirren den Raum. Reifröcke rau- schen beim Tanz. Was damals tausend Kerzen unvoll; ten— spielend schaffen's heute einige Lampen Tungsramlicht— ein Weltbe griff Auf gleicher Stufe stehen Tungsram- Radioröhren bewährte Spender schöner Klänge. G SRAM Herzſchlag im Reſtaurant. Ein verheirateter Oberſekretär a. D. erlitt in der Gaſtſtätte, die er beſuchte, einen Herzſchlag und war ſofort tot. In den Ruheſtand verſetzt wurde wegen Er⸗ reichung der Altersgrenze der Polizeiobermeiſter Johann Hening mit Wirkung dom l. d. M. an. Gleichzeitig wurde ihm für die dem deutſchen Volke geleiſteten treuen Dienſte der Dank des Führers und Reichskanzlers ausgeſprochen. Zu Polizeimeiſtern ernaunt wurden bei der Po⸗ lizeidirektion Ludwigshafen die Polizeihauptwacht⸗ meiſter Eduard Bleh und Rudolf Hoffmann. Gleich⸗ zeitig wurden zu Polizeihauptwachtmeiſtern unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebens⸗ zeit die Polizei⸗Revieroberwachtmeiſter Hermann Bach, Joſef Bernhat, Walter Fiſcher und Franz Sammereier ernannt. Aus dem Poſtſcheckverkehr. Die Zahl der Poſt⸗ ſcheckkonten beim Poſtſcheckamt Ludwigshafen betrug. Ende September 20377. Auf den Konten wurden bei 1,117 Millionen Buchungen 260,6 Millionen RM. umgeſetzt, das ſind 52 v. H. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Von dem Geſamtumſatz ſind 86 v. H. bargeldlos beglichen worden. Das Durchſchnittsguthaben der Pyſtſcheckteilnehmer belief ſich auf 14,3 Millionen RM., am Monatsende auf 14,1 Millionen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des Geſellſchaftshauſes: 20 Uhr Fachſchafts⸗ verſammlung des Reichsbundes der Beamten. Heimatmuſeum: Gebffnet von 10 bis 12 Uhr Leſeſaal des Gewerkſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzban⸗Kaffee: Nachmittags und abends Herbſtmoden⸗ ſchau. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindamofſchiffahrt: Täglich Abfahrten, Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Liebesbriefe aus dem Engadin“. Palaſt⸗Lichtſpiele: Ufa⸗Lichtſpiele: Eiskönigin“. „Die kleine und die große Liebe“.— „Frau Sixta“. Union⸗Theater:„Die — Atlantik:„Grenzpolizei Texas“. Blick in die Gerichtsſäle Achtzehn Diebſtähle innerhalb zwei Jahren verübte ein 17 jähriger, der es haußtfächlich auf Fahrräder, Armbanduhren und Geldbeutel mit In⸗ halt ſabgeſehen hatte. Die Gegenſtände machte er zu Geld, das er für Kino, Zigaretten und Schleckereien verwendete. Das Jugendgericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten— unter Anrech⸗ nung von 2 Monaten Unterſuchungshaft ſowie Aus⸗ ſetzung der Reſtſtrafe bis 1. Oktober 1943— und Ueberweiſung in Fürſorgeerziehung aus. Freiſpruch von der Anklage fahrläſſiger Tötung Beim Loslöſen eines Drahtſeiles vom Pfeiler des Stauwehres bei Neckarſteinach wurde ein auf einem dort tätigen Schwimmkran beſchäftigter Arbei⸗ ter am 13. Juni mit dem Nachen über das Wehr geſpült, wo er im Unterwaſſer ertrank. Der Kra⸗ nenführer ſtand nun unter Anklage der fahrläſſigen Tötung, weil er dem Verunglückten damals den Auftrag zu der Arbeit gegeben habe, obwohl er wußte, daß das Heranfahren mit dem Nachen im Oberwaſſer unter den vorliegenden Umſtänden ver⸗ boten war. Die Große Strafkammer konnte ſich von der Schuld des Angeklagten nicht überzeugen und ſprach ihn frei. Im Städtiſchen Theater gelangt in dleſer Woche auch eine Neueinſtudierung, Walter Kollos muſika⸗ liſches Luſtſpiel„Die Frau ohne Kuß“, am kom⸗ menden Samstag zur Aufführung. Frau Scholtz⸗Klink ſpricht in Heidelberg. Bei der 10⸗Jahresfeier der Ne⸗Frauenſchaft Heidelberg ſpricht die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink am nächſten Sonntag in der Stadthalle. In den Meiſterſtand erhoben werden am Don⸗ nerstag gegen 300 Geſellen aus den Bezirken Heidel⸗ berg und Wiesloch in feierlicher Veranſtaltung(17 Uhr) in der Stadthalle. Heidelberger Verauſtaltungen Heute Stäbtiſches Theater:„Fiesko“(Stammplatzmiete D 4, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. Haus der Kunſt: Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegen⸗ wort“. Aus den Kinos: Capitol:„Fahrendes Volk“.— Gloria:„Der Himmel auf Erden“.— Schloß⸗ Filmtheater:„Der Spieler“.— Kammer; „Das letzte Sklavenſchiff“.— Odeon:„Heimat“. Waldmichelbach, 12. Okt. Am 10. Oktober feierte der bekannte Schmiedemeiſter Georg Krä⸗ mer ſeinen 8 2. Geburtstag. Mittwoch, 12. Oktober 1938 HANDELS- WIRTSCI der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS-ZETTUNG Aittag-Ausgabe Nr. 472 Die neue Neichsanleihe (Von unſerer Berliner Schriftleitung) Nach Wochen und Monaten der politiſchen Hochſpannung iſt die neunte Milliarde Reichsemiſſion— die achte Frie⸗ dens⸗Anleihe— aufgelegt. Das Reich appelliert zur Fort⸗ führung ſeiner lebenswichtigen Aufgoben an die Oef lichkeit, nachdem nach dem hiſtoriſchen 30. September München die formal techniſchen Vorausſetzungen geſchaffen ſind. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Anleihepolitik des Reiches iſt mit vollſtem Recht unbeſchränkt. In all den Zeiten der Währungsſchwankungen, die das reiche Aus⸗ lond durchmachte, blieb im deutſchen Reich der Grundſatz einer unerſchöpflichen Stabilität eine Selbſtverſtändlichkeit. Die wirtſchaftspolitiſchen Erfolge der Reichsregierung ſind in den bald ſechs Jahren nationolſozialiſtiſcher Herrſchaft ſo unbeſtreitbar, daß es ſich faſt erübrigt, auf ihre ſicht⸗ baren Auswirkungen und auf das wachſende Blühen und Gedeihen des deutſchen Wirtſchaftsorganismus hinzuweiſen. Der ſtarke Zuwachs der Sparkaſſeneinlagen, die immer von neuem notwendigen Betriebserweiterungen in der deut⸗ ſchen Induſtrie, der Mangel an Arbeitskräften— das ſind nur einige der vielen Momente unſeres wirtſchaftlichen Aufſchwungs, der ſeit ſechs Jahren keinen Rückſchlog kennt und ihn auch weiterhin nie erfahren kann. Unſere wirt⸗ ſchaftliche Kapazität in ihrer Vollausnutzung iſt der große Garant für Währung und unbedingte Sicherheit der An⸗ lagewerte des deutſchen Sparers. Bei der Aufſtellung des Haushalts für 1938/30 war ein Steueraufkommen von 16 Milliarden gegenüber rund 14 Milliarden im Vorjahr zugrunde gelegt worden. Das erſte Halbjahr des laufenden Fiskaljahres hat aber ſchon ein Plus von 1,5 Milliarden gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ergeben. Es iſt ſomit mit einem Mehrbetrag von faſt 3 Milliarden über dem Voranſchlag zu rechnen. In dieſen Ziffern iſt Oeſterreich nicht enthalten, aber auch nicht der Ertrag beiſpielsweiſe aus der Neuregelung der Bierſteuer oder anderen bereits verkündeten Umſtellungen. Die Fachleute rechnen, daß die Steuererträge weiter ſteigen werden, ſchätzungsweiſe an die 20 Prozent bis zum Jahre 1940/1. Für die induſtrielle und handelswirtſchaftliche Entwick⸗ lung eines arbeitsfreudigen Volkes gibt es keine Grenze der Produktion, und für die Zukunft des 78 Millionen⸗ Volkes iſt jede optimiſtiſche Vorausſage wohlberechtigt und wohlbegründet. Mit den letzten Anleihen hat das Reich Konſolidierungs⸗ erfolge erzielt, wie ſie wohl kaum ein anderer Staat auf⸗ zuweiſen hat. Die feſte Fundierung des Haushalts des Reiches hat ſich beſonders kräftig im Jahre 1938 entwickelt. Seit Juni 1936 ſind insgeſamt 9,33 Milliarden& konſoli⸗ diert worden. Während in Frankreich das Volk das tra⸗ ditionelle Hamſtern von Bargeld während der Volksfront⸗ regierung ins Hemmungsloſe geſteigert hat und wöhrend England Feſtſetzung von Zwangskurſen für die Staats⸗ Papiere anordnen mußte, konnten bei uns die Kurſe der Staatsrenten ſtabil gehalten werden und waren bei uns Vertrauen und Sſcherheit unerſchüttert. Darin aber aber kommt zum Ausdruck das Bewußtſein des anzen Volkes von der außerordentli hen Sicherheit und geſunden Entwicklung unſerer Finanz- und Währungspolitik. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß auch die jetzt zur Zeichnung aufgelegte Anleihe ein voller Erfolg werden wird, und daß insbeſondere der Anteil der kleinen und kleinſten Zeichnungsbeträge eine weitere Erhöhung erfahren wird. SudeſendeuischeBrauwirischafi t⸗ in dafür Mit der Eingliederung der ſudetendeutſchen Ge an das Reich erhält auch die deutſche Brauwirkſchaft einen wertvollen Zuwachs. Die böhmiſchen Biere ſind von jeher geſchätzt und beliebt, und wenn auch die beſonders be⸗ rühmten und größten böhmiſchen Brauereien im bſchechiſchen Sprachgebiet liegen, ſo ſtehen ihnen hinſichtlich Qualität ihrer Erzeugniſſe die Brauereien beiſpielsweiſe von Eger and Brür nichts nach. Da ein erheblicher Teil des Saazer Hopfengebietes, u. a. Sagz ſelbſt, nunmehr deutſch ge⸗ worden iſt, wird ſich für dieſe Brauereien auch in der Be⸗ ſchaffung ihrer Rohſtoffe wenig ändern. Das urſprüngliche Anbaugebiet der berühmten Hanna⸗Gerſte ſowie weſentliche Teile des mähriſchen Braugerſten⸗Anbaugebietes ſind zwar der Tſchecho⸗Slowakei verblieben, aber wir haben in Deutſchland ſebbſt den Anbau von Hanna⸗Gerſte gepflegt und damit ſehr gute Erfolge erzielt; auch die übrigen deut⸗ ſchen und ſudetendeutſchen Gerſten dürften eine Abkehr von der tſchechiſchen Hanna⸗Gerſte ohne Qualitätsbeeinfluſſung möglich machen. Nach einer Aufſtellung aus dem Jahr 1996 gibt es in den ſudetendeutſchen Gebieten insgeſamt 119 Brauereien mit einem Geſamtjahresausſtoß von etwa 2,3 Mill. Hekto⸗ liter. Hinſichtlich der Beſitzverhältniſſe ſtehen an erſter Stelle mit 31 die Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften. Eine wichtige Rolle in der ſudetendeutſchen Brau wirtbſchaft ſpie⸗ len ſodonn die 30„Brauberechtigten Bürgerſchaften“, Ein⸗ richtungen, wie ſie früher auch in Deutſchband weit ver⸗ breitet waren(Brau⸗ Kommune); Beſitzer ſind die Inhaber won Brauprivilegien, die ſich zur gemeinſamen Ausnützung dieſer Rechte in einem Betrieb zuſammengeſchloſſen haben. Mit 25 Brauereien folgen die ſog. Herrſchafts betriebe, das ſind Brauereien, die ſich hauptſächlich in den Händen des Adels befinden; im ſudetendeutſchen Gebiet ſind insbeſon⸗ dere die Fürſten Schwarzenberg, die Fürſten Lobkowicz, die Grafen Clam⸗Gallas und die Grafen Glary⸗Aldringen zu erwähnen. Die gleichen Adelsfamilien beſitzen übrigens auch in den bei der Tſchechei verbliebenen Gebieten Braue⸗ reien. Erſt an vierter Stelle mit 17 Brauereien ſolgen die Aktienunternehmungen. Weiter ſind 6 Brauereien im Beſi( von kirchlichen Körperſchaften, 5 ſtädtiſche Brauereien, in Form eier Gmbch betriebenen und 2 Genoſſenſchafts⸗ Hrauereien vorhanden. Hinſichtlich des Ausſtoßes ſtehen die Aktienbrauereien an der Spitze; auf ſie entfallen 815 000 Heltoltter oder 34,8 v. H. des Geſamtausſtoßes(je Brauerei alſo 48 000 Hekto⸗ Atter). Die brauberechtigten Bürgerſchaften erzeugen 719 000 Hektoliter oder 30,7 v. H.(je Brauerei 24000 Hektoliter), die Herrſchafts⸗Brauereien 362 000 Hektoliter oder 15,5 v. H. (14000 Hektoliter), die Perſongl⸗Unternehmen 269 000 Hektoliter oder 11,5 v. H.(8700 Hektoliter), die Gmbc⸗ Brauereien 76 100 Hektoliter ader 3,2 v. H.(25 000 Hekto⸗ Jiter), die Stifts⸗Brauereien 56 000 Hektoliter oder 2,4 v. H. 9100 Hektoliter), die ſtädtiſchen Brauereien 28 000 Hekto⸗ iter oder 1,2 v. H.(5600 Hektoliter) und die Genoſſenſchafts⸗ brauereten 16 000 Hektoliter oder 0,7 v. H.(7900 Hektoliter). Deuischlands Wirischafis- beziehungen zu Südosfeuropa Relchsminisier Funk in Isfanbul vo 4 Presse verireſern. Reichswirtſchaftsminiſter Funk empfing am Dienstag Vertreter der Iſtanbuler Zeitungen und der ausländiſchen Preſſe, denen er einen Ueberblick über die natürlichen Vorausſetzungen der Handelsbeziehungen zwiſchen Groß⸗ deutſchland und dem Südoſten Europas und beſonders der Türkei gab. Er betonte die glückliche Ergänzung, die zwi⸗ ſchen dem Bedarf an Induſtriewaren dieſer Länder und dem Rohſtoffbedarf Deutſchlands aus dieſen Ländern be⸗ ſtehe, und äußerte die Ueberzeugung, daß ſich dieſer Aus⸗ tauſch in der Zukunft noch weiter verſtärken werde, da er bisher ſtets von allen Schwankungen der Weltwirtſchaft un⸗ berührt geblieben ſei. Die von Deutſchland im Handels⸗ verkehr angewandte Methode der zweiſeitigen Warenaus⸗ tauſchabkommen werde ſich noch lange erhalten und auch von anderen Ländern übernommen. 5 Die Wiederherſtellung des Weltkreditmarktes, ſo wie er rüher üblich war, ſei an eine Reihe noch nicht erfüllter prausſetzungen gebunden: 1. eine ſtärkere allgemeine 125 a dernationale und politiſche Beruhigung, 2. Feſtigung „Gebiete Währungen, 3. Reorganiſation der nationalen Wirtſchaften einzelner Länder. 4. Wiederherſtellung der Kaufkraft ge⸗ wiſſer großer Regionen. Die deutſchen Methoden fänden immer ſtärrere Anerkennung in der übrigen Welt, beſon⸗ ders auch in England und Amerika. Mit beſonderem Nachdruck verwies Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk dann auf die gegenwärtige Eingliederung Sudetendeutſchlands in das Reich und auf die Bedeutung, die das nunmehrige Großdeutſchland für die Länder des nahen Oſtens als Abſatzmarkt haben werde, zuſammen mit dem natürlich gewachſenen und ſich weiter ſteigernden Warenaustauſch zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Süden Oſteuropas. Dr. h. c. Auguſt Horch, der bekannte Automobilkon⸗ ſtrukteur, vollendet am 12. Ottober ſein 70. Lebensjahr. Tonwerke Kandern AG, Kanderu.— Sanierungs⸗ vorſchläge. Eine auf den 27. Oktober 1938 einberufene ab. HV der Tonwerke Kandern AG, Kandern, hat über die Herabſetzung des Grundtapitals in vereinfachter Form von 0,32 auf 0,16 Mill.„ unter gleichzeitiger Wieder⸗ erhöhung auf 0,32 Mill./ Beſchluß zu faſſen. Der Buch⸗ gewinn ſoll zum Ausgleich von Wertminderungen zur Deckung von Verluſten und Einſtellung von Beträgen in die geſetzliche Rücklage verwendet werden. „„Frankfurter Bronzefarben⸗ und Blattmetall⸗Fabrik Julis Schopflocher Ach, Franrfurt a. M.— Verluſtmin⸗ derung. Dieſe Geſellſchaft für die Emeugung von Bronze⸗ farben und Aluminiumpulver konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1937 ſowohl den Auslands⸗ als auch den In⸗ landsumſatz erhöhen. Der Jahresgewinn ſei aber durch eine Reihe ao. Aufwendungen beeinträchtigt worden, die zum Teil auch in den kommenden Jahren noch anhalten dürften. Der reine Betriebserfolg habe ſich gegenüber dem Vorjahr nennenswert gebeſſert. Der Rohertrag iſt mit 642 200(i. V. 668 600/ bei 171900“/ ſonſtigen Aufwen⸗ dungen) ausgewieſen. Nach Vornahme von 70700 d 70 000% Abſchreibungen verbleibt ein Jahresgewinn von 12 454 l, um den ſich der Verluſtvortrag auf 39 688, vermindert. Die HW hat dieſen Abſchluß genehmigt. Die Anteile einer franzöſiſchen Beteiligungsgeſellſchaft konnten veräußert werden. Auch bei der Goſellſchaft ſelbſt ſind Um⸗ ſtellungen erfolgt, weitere ſtehen noch in Ausſicht. Das 700 000„ betragende Ag wurde im Frühjahr 1937 aus dem Beſitz der nichtariſchen Gründerfamilie von der Deutſchen Metallpulver Gmbc, Berlin, übernommen. Neuerdings ſoll ſich die Aktienmehrheit in Händen von Kammerpräſident Dr. Clemens Kentrup, Dir. der Alu⸗ miniumwerk Tſcheulin Gmbcb in Teningen in Baden be⸗ finden. Den neuen Verhältniſſen ſoll durch eine Namens⸗ änderung Rechnung getragen werden. * Helvetia Konſervenfabrik Groß⸗Gerau Ach, Groß⸗ Gerau.— 3%(0) v. H. Dividende. Dieſe der Süsddeutſchen Zucker AG ſowie zweier Schweizer Gruppen naheſtehende Konſearvenfabrik kann auf das ſeit 1931 neugeordnete Kapi⸗ tal erſtmals für das zum 30. April abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 1937/8 wieder eine Verzinſung vornehmen. Wie wir erfahren, ſoll der auf den 28. Oktober einberufenen HB die Aufnahme der Dividendenzahlung in Höhe von 3% v. H. auf 1,5 Mill. AK vorgeſchlagen werden.— Die ſeit 1931 nicht mehr arbeitende Tochtergeſellſchaft, die Badiſche Obſt⸗ und Gemüſewerke AG, Grießen, beantragt bei der am gleichen Tage ſtattfindenden HV die Auflöſung. Dem Vernehmen nach ſind die Anlagen der Geſellſchaft inzwi⸗ ſchen veräußert worden. Der Abſchluß zum 30. April 1937 wies einen Neuverluſt von 6651/ aus, um den ſich die Unterbilanz auf insgeſamt 241945„ erhöhte bei 325 000% AK. Ankauf der am 15. Oktober 1938 fällig werdenden Zinsſcheine der Dawes⸗Anleihe in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die am 15. Oktober fälligen Zinsſcheine der amerikaniſchen Abſchnitte der Dawes⸗Anleihe, die den Stempel„USA domicile betober firſt 1935“ tragen, werden in der glei hen Weiſe wie diejenigen Zinsſcheine derſelben Abſchnitte, öͤie am 15. April 1938 fällig waren, angekauft werden. Den Inhabern ſolcher Stücke und Zinsſcheine wird mithin die Möglichkeit gegeben, die am 15. Oktober fälligen Zinsſcheine bei der Firma J. P. Morgan u. Co., Neuyork City, oder bei einer der amerikaniſchen Vertre⸗ tungen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie vom Fälligkeitstage ab mit 25 Dollar für 35 Dollar Nennbetrag gegen Dollar zu verkaufen. Dawes⸗Mark können auf Grund der gel⸗ tenden Beſtimmungen zum üblichen Kurſe erworben werden. Holzwirtſchaftliche Tagung in Freiburg. bis 29. Oktober findet in Freiburg⸗Br. die 2. holzwirt⸗ ſchaftliche Tagung der Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie, Bezirksgruppe Baden, ſtatt. Die Bedeutung dieſer Ver⸗ anſtaltung eines der wichtigſten Wirtſchaftszweige des Waldlandes Baden gerade in unſerer Zeit wird durch die Teilnahme des Miniſterpräſidenten Köhler unterſtrichen, der in der Städtiſchen Feſthalle in Freiburg zur badiſchen Holzwirtſchaft ſpriht. Ferner werden leitende Männer der Holzwirtſchaft im Reich und in Baden, u. a. der Hauptgeſchäftsführer der Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie, Dr. Hegel aus Berlin, der Geſchäftsführer der Bezirks⸗ gruppe Baden, Dr. Maier, der Leiter des Fachamtes Wald und Holz der DA Berlin, Tietböhl, und der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie, Baldeweg aus Görlitz halten. Die Tagung wird allen an der Holzwirtſchaft be⸗ teiligten Kreiſen, der Holzwirtſchaft, Forſtverwaltung und der Wiſſenſchaft Gelegenheit zu enger Fühlung geben. * Die rhein⸗mainiſche Wirtſchaft in den Monaten Juni bis September. Die induſtrielle Produktion hat ſich nach dem Bericht der Wirtſchaftskammer Heſſen weiter auf dem hohen Stand gehalten. Einer größeren Ausnutzung der Leiſtungsfähigkeit iſt in vielen Zweigen nur durch Knapp⸗ heit an Arbeitskräften eine Grenze geſetzt, nicht zuletzt eine Folge des jahrelangen Nachhinkens des rhein⸗maini⸗ ſchen Bezirkes gegenüber anderen Gebieten, was eine nicht unbeträchtliche Abwanderung auslöſte. Ein ſehr günſtiges Bild zeigte die Beſchäftigungslage im Handwerk. Die Lage des Handels iſt, von einigen Ausnahmen abgeſehen, befrie⸗ digend. Durchweg ſind die Umſätze auch in dieſem Berichts⸗ abſchnitt geſtiegen. Die Möglichkeiten der Lagerhaltung haben ſich weiter gebeſſert. Die günſtige Entwicklung ſpie⸗ gelt ſich gleichfalls in den Berichten der Bankinſtitute. Be⸗ ſonders hervorgehoben werden die Geloflüſſigkeit der Fir⸗ men und das ſtetige Anwachſen des Sparkapitals. Das Verkehrsgewerbe iſt in den meiſten Sparten voll bean⸗ ſprucht. Das gilt beſonders von den am Gütertransport beteiligten Unternehmen. In der Außenwirtſchaft dagegen haben ſich die Schwierigkeiten weiter vermehrt. Der Auf⸗ tragseingang iſt merklich zurückgegangen. Abſinkende Kon⸗ junktur in faſt allen fremden Staaten und demzufolge verſtärkte Exportoffenſiven der fremden Konkurrenz, dazu ſchlechte Ernten in einigen Agrar⸗ und Rohſtoffländern, kriegeriſche Konflikte und politiſche Sponnungen wie auch die Aenderung des Einfuhrſyſtems bei einzelnen Ländern haben dieſen Rückgang verurſocht. * Schweizer Nationalbank.— Kräftiger Notenrückfluß. Nach dem Ausweis vom 7. Oktober hat der mit 2850,8 Mill. ſfr. verzeichnete Goldbeſtand keine Veränderung er⸗ fahren; Deviſen ſind um 4,6 Millionen auf 311 Mill. ge⸗ ſtiegen. Der nach der politiſchen Entſpannung zu erwar⸗ tende Notenrückfluß hat bereits kräftig eingeſetzt, obwohl feſtzuſtellen iſt, daß die in der Berichtswoche eingetretene Verminderung des Notenumlaufs um 129,6 Mill. auf 1803, 4 Mill. ſfr. bei weitem nicht der Erhöhung in der letzten Septemberwoche entſpricht. Der Rückfluß erſcheint nach geringer, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß ſchon in der zweiten und dritten Septemberwoche erhebliche Notenaus⸗ gänge ſtottgefunden haben; andererſeits darf nicht ver⸗ geſſen werden, daß die Ausweitung des Notenumlaufes auf Ende September teilweiſe durch die Bedürfniſſe des Quartalultimos bedingt geweſen iſt. Täglich 5 Ver⸗ bindlichkeiten ſind um 100, Mill. ffr. auf 1565, Mill. ffr. geſtiegen. Am 7. Oktober waren der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten zu 84,62 v. H. durch Gold gedeckt. * Verſtärkter Aubau von Baumwolle in Italieniſch⸗ Oſtafrika. Der Präſident der Geſellſchaft für äthiopiſche Baumwolle ſtattete dem Duce einen Bericht über die Vor⸗ arbeiten zur Anlegung von Baumwollfulturen in Oſt⸗ afrika ab. Bisher ſind von der Geſellſchaft bereits 4,7 Mill. Hektar in Bearbeitung genommen worden, die ſich auf 4 verſchiedene Gebiete verteilen. Weitere 1,2 Mill. Hektar werden in Konzeſſion gegeben. Die Kulturen ſtehen unter Auſſicht von Italienern. Vom 22. Das fachmänniſche Per⸗ gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis ſonal ſtammt im weſentlichen aus den Baumwollgebieten von Belgiſch⸗Kongo. Auch für die Verarbeitung der Baumwolle ſind bereits Vorkehrungen getroffen worden, u. a. will man aus den Baumwollſamen Oele, Oelkuchen, Margarine und Seifen herſtellen. * Union Chimique.— Erhöhte Dividende. Der Ver⸗ waltungsrat des großen Chemietruſtes„Union Chimique“ in Brüſſel beſchloß, der HV am 3. November die Ver⸗ teilung einer Dividende von 25 bfr. brutto auf alle Kate⸗ gorien von Aktien vorzuſchlagen. Die Dividende kommt mit 22 bfr. netto gegenüber 19.50 netto im vorigen Jahr zur Auszahlung. * Brufina.— Vorjahrsdividende auf das erhöhte Kapi⸗ tal. Der Abſchluß der Sociéts de Bruxelles pour la Fi⸗ nance et'Induſtrie(Brufina), eine der bedeutendſten bel⸗ giſchen Holdinggeſellſchaften, weiſt zum 30. Juni 19388 trotz der rückläufigen Konjunktur in den verſchiedenſten Indu⸗ ſtriegruppen, an denen die Brufina beteiligt iſt, ein gün⸗ ſtiges Ergebnis aus. Die Einnahmen an Dividenden, Kommiſſionen und Zinſen ſowie andere Gewinne betrugen 48,2(i. V. 36) Mill. Fres. Der übernommene Gewinn⸗ vortrag ſtellt ſich auf 4,8(15,6) Mill. Fres,(er iſt im Ge⸗ genſatz zum Vorjahr. in der vorgenannten Einnahmenziffer offenbar bereits enthalten). Nach ſatzungsgemäßen Ab⸗ führungen von 0,49(0,43) Finantzlaſten von 0,6(7,0), Zin⸗ ſenaufwand und Koſten für Kaſſenbonds von 0,5(4,5), all⸗ gemeinen Unkoſten von 5,8(5,1) ſowie Zuführung zur Penſionskaſſe von 0,8(—) verbleibt ein Reingewinn von 41,2 Mill Fres., von dem zunächſt 15 Mill. Fres. einer beſonderen Rücklage zugeführt und 2 Mill. Fres. für So⸗ ziallaſten abgeſchrieben werden(i. V. nach 10 Mill. Fres. Wertpapier⸗Abſchreibungen 24,1 Mill. Fres. Reingewinn). Der HV ͤ am 27. Oktober wird vorgeſchlagen, wieder je 35 Fres. brutto bzw. 31,50 Fres. netto Dividende, aller⸗ dings diesmal auf 600 000(i. V. 375 000) Stück Aktien, zu verteilen. und 3,2 Mill. Fres. vorzutragen. * Bedeutende Erweiterung der poluiſchen Schwerindm⸗ ſtrie durch die bisher tſchechiſchen Gebiete. Die Gewin⸗ nung der Kreiſe Freiſtadt und Teſchen, des bisher zu ner Tſche c ho⸗Slowarei gehörenden Teiles des ehemaligen Oeſterreich⸗Schleſien, bringt für Polen einen bedeutenden Zuwachs an Schwerinduſtrie mit ſich. Nimmt man die induſtrielle Produktion des bisherigen polniſchen Staats⸗ gebiets und die der jetzt neu zu Polen kommenden Ge⸗ biete in den letzten Jahren als Grundmaßſtab, ſo gewinnt Polen an Steinkohlenförderung rund 20 v. H. ſeiner bis⸗ herigen Produktion, an Roheiſenerzeugung 50 bis 70 v. H. und an Rohſtahlerzeugung rund 50 v. H. Die geographiſche Beſonderheit, daß der induſtrielle Schwerpunkt Polens in ſeiner Südweſtecke liegt, wird durch die neue Gebietserwer⸗ bung noch beſtärkt. Denn die Kohlenlager des Oſtrau⸗ Karwiner⸗Reviers, das zum Teil an Polen kommt, bilden den weſtlichen Beſtandteil des großen Kohlenbeckens, das ſich von Kongreßpolen über Oberſchleſien bis an die Oder erſtreckt, und der Neuerwerb iſt deshalb von beſonderem Wert für Polen, weil hier die ſogenannten Oſtrauer Shich⸗ ten der Randgruppe des Kohlenbeckens abgebaut werden, die eine erſtklaſſige Kokskohle enthalten, wie ſie in gleicher Beſchaffenheit bisher in Polen nicht gewonnen wurde. Die Kohlenförderung der 15 an Polen kommenden Gruben des Kreiſes Freiſtadt hat im letzten Jahre rund 7,5 Mill. To. betragen. Die fünf Koksauſtalten lieferten 900 000 To. Koks neben einer ſehr wertvollen Nebenproduktengewin⸗ nung. In dem bisherigen polniſchen Staatsgebiet gibt es Koksanſtalten nur in Oſtoberſchleſien, dagegen nicht in den Revieren von Dombrowa und Krakau, deren Kohle ſich für die Verkokung nicht eignet. Der aus der oſtoberſchleſiſchen Kohle gewonnene Koks iſt aber bei weitem nicht ſo hart wie der Oſtrau⸗Karwiner⸗Koks. Das wirkt ſich bei der Verwendung für Hochofenzwecke dahin aus, daß die Maße der Hochöfen ſich in gewiſſen Grenzen halten müſſen. So bleibt bei den meiſten Hochöſen der polniſchen Eiſenreviere das tägliche Ausbringen unter 200 To., nur wenige, in neueſter Zeit gebaute Oefen erreichen eine Tagesleiſtung von 300 bis 450 To., während der größte Hochofen in dem jetzt an Polen kommenden Eiſenhüttenwerk Trzyniec eine Tagesleiſtung von 600 To. hat. Bisher wurden alljährlich einige hunderttauſend Tonnen Koks aus der Tſchecho⸗ Slowakei nach Polen eingeführt. Dieſe Einfuhr hatte im letzten Jahre einen Wert von 3 Mill. Zloty. Das größte Induſtrieunternehmen in dem jetzt polniſch werdenden Ge⸗ biet iſt die„Berg⸗ und Hüttenwerksgeſellſchaft“, deren Aktienmehrheit ſich in den Händen der franzöſtſchen Gruppe Schneider⸗Creuſot befindet. Die Geſellſchaft hatte mit ihren vier Hochöfen im letzten Jahre eine Roheiſenerzeu⸗ gung von 485 000 To. aufzuweiſen. Die Rohſtahlerzeugung betrug 700 000 To., die Herſtellung von Halbfabrikaten 400 000 To., von ſonſtigen Hüttenerzeugniſſen 250 000 To. „ Argentiniens Außenhandel in den erſten 8 Monaten paſſiv. Der Wert des argentiniſchen Außenhandels in den erſten 8 Monaten des laufenden Jahres— ausſchließlich Edelmetalle— erreichte den Betrag von 191 Milliarden Peſos gegenüber 2,68 Milliarden in der gleichen Vorjah⸗ reszeit. Es iſt ſomit ein Rückgang um 764 Mill. Peſos oder um 28,6 v. H. zu verzeichnen. Die Einfuhr belief ſich auf 981,77(962,73) Mill. Peſos; d. i. eine Steigerung u 2 v. H. Die Ausfuhr erreichte eine Höhe von 929,22 (1712,94) Mill. Peſos. Der Ausfuhrrückgang ſtellt ſich da⸗ mit auf 45,8 v. H. In den erſten 8 Monaten des laufenden Jahres weiſt Argentinien einen Einfuhrüberſchuß von 52 Mill. Peſos aus, während in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres ein Ausfuhrüberſchuß von 750 Mill. Peſos vorlag. * Banken⸗ und Sparkaſſen⸗Sturm in Lettland.— Die Wirkungen der internationalen Kriſe. Die halbamtlichen Blätter in Riga nehmen ſcharf gegen die Haltung der Ein⸗ leger Stellung, die im Zuſammenhang mit Fer inter⸗ nationalen Kriſe der vergangenen vierzehn Tagen ihre Einlagen von den Banken und Sparkaſſen abhoben. Nach dem Ausweis der Lettlandbank haben ſich die Bankgut⸗ haben um 3 Mill. Lat verringert, dagegen iſt der Valuta⸗ beſtand geſtiegen. Hier handelt es ſich überwiegend um Verkäufe von engliſchen Pfunden, die in der kritiſchen Zeit im Zuſammenhang mit dem Pfundſturz vorgenommen und von der Lettlandbank aufgenommen wurden. Beſon⸗ ders ſtark war der Anſturm auf die Poſtſparkaſſe Lett⸗ lands, wo die Einleger in langen Reihen ſtanden. Wie die Blätter melden, hat jetzt ein Rückſtrom der Einlagen eingeſetzt. Genaue Angaben über den Umfang der in der Kriſenzeit erfolgten Abhebungen liegen nicht vor, doch handelt es ſich jedenfalls um Millionenbeträge. * Daß oberſte mexikaniſche Gericht verwarf den Ein⸗ ſpruch der enteigneten Oelgeſellſchaften. Es verwarf den am 18. März erfolgten Einſpruch der Oelgeſell⸗ ſchaften gegen die Durchführung der Enteignungsverord⸗ nung, weil die Geſellſchaften noch andere Verfahren, in denen das Enteignungsgeſetz für ungeſetzlich erklärt werden ſolle, laufen hätten. Waren und Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 11. Okt. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen. württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 14 20,10; We 16 20,30; W 17 20,40, W' 18 20,50 W' 19 20,70; Roggen, Furchſchnitt! Beſchaffenheit, 70/72 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 19 18,90 R 19 19,10; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 16,60; G 8 16,90; Futterhafer, burchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis H 11 16,80; H 14 17,30; Induſtriegerſte, Mindeſtgewicht 68 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 18,60; G 8 18,90; Braugerſte 2 20,50; dto. 3 21.—; dito. 4 21,50. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 1. 7. 1938, Abſchnitt 6, feſt⸗ gelegten Beſtimmungen. Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert: Wieſenheu: a) Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ ſund, trocken mit Beſatz(bis etwa 6) an minderwertigen Gräſern—5% b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa 10) an minderwertigen Gräſern.60—5 60; e) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), ongeſätes Futterheu gut, geſund, trocken, ohne nennens⸗ werten Beſatz an minderwertigen Gräſern—6, Luzerne, Eſporſette: a) geſund, trocken, handelsübli bis etwa vollwertigem Gräſerdurchwuchs—7 etwa 4 voll⸗ 421 NRhein-Mainische Abendbörse Freundlich Frankfurt, 11. Oktober Auch die Abendbörſe ſtand ganz im Zeichen der Anleihe⸗ vorbereitungen Das Geſchäft kam nicht zu ſonderlicher Entfaltung. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich, aber namentlich am Montanmarkt vorwiegend freundlicher. Mannesmann 110,5(plus), Buderus 111%, Rheinſtahl 189,5(je plus), Laura 1696(plus 76), Stahlverein 10496(plus), Dt. Erdöl 130%(—). Am Chemiemarkt 36 Farben 151986(—), Metallgeſellſchaft 127(—), Bemberg unv. 138. Von Elektropapieren notierten nur Geſfürel 140(plus). Banken unverändert und zwar Reichsbank 187,50, Deutſche Bank 117,25, Dresdner Bauk 110, Commerzbank 111,50. Im übrigen Daimler 136(—), BMW 145,5(plus 24), Adlerwerke 110%(— 74). Gebr. Junghans 105%(plus), unv. Rheinmetall 129, Demag 148%, Man 134, Menus 126, Lindes Eis 173. Am Rentenmarkt war das Geſchäſt ebenfalls belanglos. Zu unveränderten Kurſen gefragt wurden Farben⸗Bonds mit 12276 und Reichsbahn⸗VA zu 125%, ferner im Frei⸗ verkehr Kommunal⸗Umſchuldung 27 Pfg. leichter mit 94,10. wertigem Gräſerdurchwuchs 6,40— 7,40 4.— Kleeheu: a) geſund, trocken. handelsüblich mit bis etwa 7s voll⸗ wertigem Gräſerdürchwuchs—6 4: b) aut, geſund, trocken, ichöne Forbe mit bis etwa ½0j vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs 5,60—6,60; Spelzſpreu, Erzeugerpreis.20—.50. Die Preiſe gelten je 100 Kilo waggonfrei loſe verladen Erzeugerſtation. Mit Bekanntmachung der HVGuß vom 17. 8. 38 wurden für das Gebiet des GWV Württemberg die nachſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe je 100 Kilo Stroh waggonfrei Erzeu⸗ gerſtation feſtgeſetzt: Roggenſtroh 3,30„, Weizen⸗ und Dinkelſtroh 3,10. Haſer⸗ und Gerſtenſtroh.— J. Dieſe Preiſe gelten für geſunde, handelsübliche, bindfaden⸗ gepreßte oder gebündelte Ware. Für drahtgepreßtes Stroh darf ein Aufſchlag bis zu 0,20% je 100 Kilo berechnet werden. Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchafts⸗Verband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Stationſ.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberwetzen.25„ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandswetzen.50% Aufſchlag per 100 Kito für Type 812. Reines Kernenmehl.50 4 ver 100 Kilo Aufſchlag auf die feweiliae Tyre Weizenmehl, Baſis⸗Type 812 mit 4 v. H. Kartoffel⸗ ſtärkemehl W 14 29,25;'ö 16 29,25; W' 17 29,25; W 18 29,257'H19 29,25.— Bei Zuſatz von 7 v. H. Mais⸗ backmehl an Stelle von Kartoffelſtärkemehl, ermäßigt ſich der Preis um 30 Pf. je 100 Kg. Roggenmehl, Baſis type 997, R 18 23,30, R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle ein⸗ ſchließlich Sack. Weizenkleie W 14 10,30; W' 16 10,40'ᷣ 17 10,45: Wͤ' 18 10,59:'ö 19 10,60: Roggenkleie R 18 10,40; R 19 10,50. Weizenfuttermehl ſeweils bis zu.50/ per 100 Kilo teurer als Kleie. Für alle Geſchäfte ſind die Bedin⸗ gungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend.— Markt⸗ verlauf: Die Mühlen ſind für die nächſte Zeit mit Weizen gut verſorgt, ſo daß das Geſchäft kein größeres Ausmoß annimmt. Bezugsſcheine für Brau⸗ und Indluſtriegerſte ſtehen zur Zeit nur in beſchränktem Umfange zur Ver⸗ fügung. Futtergerſte und Futterhafer ſind in ausreichenden Mengen angeboten. Der Anfall in Mehl wird laufend albgenommen, während Mühlennachprodukte etwas weniger gefragt ſind. * Mannheimer Pferdemarkt vom 11. Oktober. Zufuhr: 0. Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Okt.(Eig. Dr.] Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,52½; Jan. 3,65; März 3,80; Mai 3,85.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Nov. 88,25; Jan. 84,25; März, Mai je 84,50. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſoal Stand. Midol.(Schluß) Oktober 138) 474; Nop. 475; Dez. 476; Jan.(39) 478; Febr. 479; März 480; April 484; Mai, Juni, Juli je 481; Auguſt 480; Sept. 479; Okt. 478; Dez. 479; Jon.(40) 481; März 483 Mai 485; Juli 487; Tendenz ſtetig. Der Stickſtoffmarkt. Der Abſatz der Stickſtoffdünge⸗ mittel zeigte im September einen beträchtlichen Anſtieg gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Demenk⸗ ſprechend hat ſich auch der Vorſprung der Monate Juli⸗ September des laufenden Düngefahres gegenüber der gleichen Zeitſpanne des vergangenen Düngejahres erhöht, Marktverlauf ruhig. Geld- und Devisenmarki Paris, 11. Oktober.„Schluß amtlich London 178.98 Belgien 63587 Oslo 904,25 Neuyork 3759, Schweiz 853,.— Stockholm 924. Berlin 1508.— Kopenhagen 800,50„Spanien 0 Italien 197.90 Holland 2142,— J Warſchau 701, London, 11. Oktober.(Schluß amtlich). Neuyork 475,93 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 479,87 Helſingfors 226,84 Sch anghai 0862 Amſterdam 876,50 Budapeſt 2425, Yokohama—— Paris 178,93 Belgrad 214.— Auſtralien 125, Vrüſſel 2812,50 Sofia 405,— Mexiko 5 Italien 9056,.—] Moskau 2535, Montevideo 1987 Berlin 1188,50 Rumänien 660, Valparaiſo 120,0 Schwetz 2096,—] Konſtantin 600,— Buenos Spanien 8 Athen 548.— auf London 1905, Kopenbagen 2142,12 Warſckhav 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1041.— Buenos Aires 1895,— Oslo 1990,— 1 Rio de Jan. 293, Melalle ö Hamburger Mekallnetierungen vom 11. Oktober f Banuca⸗- u. Bri Rupfer Straitszinn a Brieff Geld BriefſGeld a(p. 100 Kg) 18,7518, 75 anuar 56,25 56.25206,0 266,0 Feinfilber 17 per kg). 30,70 30, 0 ebruar 50, 2556,25266,0 266,0[Feingold(RM per 9).84 2,79 ärz 50,2556, 25266, 026,0 Alt⸗Platin(Abfälle) April„ Circapr. RM per g).50 2,70 Mai„bee Techn, reines Platin al V Detailpr.(RM per g) 3,70% Juli„e 1„ 1 6669. Abl pitember.......... Antimon Regules chineſ. Oktober 56, 2556,25 266..260,0( per th. 8 5 5 44.— 4%- November 50,2556, 25266,.206,0] Queckſilber(Eper Flaſche). 70,0 Dezember 56,25 56.250266, 0 266,0] Wolframerzchineſ. in v) 4 57.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 11. Oktober für eine Unze Feingold 146 ſh 1 d= 8,7988„, für ein Gramm Feingold demnach 56,3763 d= 2,7906 l. Am Dienstag wurde Gold im Werte von 1 163 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 146/17 ſh pro Unze fein N verkauft. Erhöhte Frachtentätigkeit 1 der Donau. Aus Braila wird gemeldet: Infolge der Entſpannung der inter⸗ nationalen Lage hat allgemein eine erhöhte Frachtentätlg⸗ keit auf der Donau eingeſetzt. Zu dem Anſteigen des Schiffsverkehrs haben auch die zahlreichen am Getreide⸗ markt abgeſchloſſenen Käufe beigetragen. Ueber 20 große Dampfer haben ihre bevorſtehende Ankunft in den Donau⸗ häfen angemeldet. 15 Arbeitspferde(300650%); 10 Schlachtpferde(70250 1987 u Verkehr vom 1. Januar bis 30. Septemb d. h. ca. 150 000 To. weniger als in 5 Vorfohres. Der Rückgang geht allein 26. osten des verkehrs, der mit 2 028 580 To. ausgewieſen iſt. 38s 2 2& 8 Mittwoch, 12. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 472 —— Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Der erſte Spielausfall im Weſten Auch der zweite Oktoberſonntag ſtand im Zeichen ealſten Fußballwetters, weshalb man es um ſo bedauer⸗ r empfindet, daß nicht des geſamte Programm g ſtarzet den konnte. In der Abteilung Weſt verzeichnete man ersten Spielausfall, da in Neckarau der Verbands⸗ Achter ausgeblieben war. Kurpfalz und Poſt waren blig zur Stelle, man ſchlug auch einen Exſatzſpiel⸗ bot, der jedoch, dem Vernehmen nuch, ſeitens des teins abgelehnt wurde. So zog man eben unver⸗ r Dinge von dannen, ſehr zum Leidweſen des ſtatt⸗ Zuſchaueraufgebots. Wie die Wertung lauten wird vom Schledsſpruch der Behörde ab, er müßte für Spielverluſt ſprechen für den Poſtſportverein Maun⸗ heim, vorausgeſetzt, daß der von Neckarau vorgeſchlagene Spielleiter ein geprüfter und beſtätigter Schiedsrichter war. Die übrigen Spiele der Gruppe Weſſt: TV 1846— Oftersheim 120 Reilingen— 08 Mannheim 212 Rheinau— Ketſch:0 90 Altlußheim— Rohrhof 111 llefen planmäßig, wobei ganz allgemein betont ſei, daß man da und dort eine etwas harte Gangart eingeſchaltet hatte. So war es im oberen Lulſenpark, wo erſthäl tig alles in normalen Bahnen lief, um ſpäter in einigen tuppigkeiten auszuklingen. Oftersheim hatte ein ge S die mit etwas allzu agreſſiver Kampfesweiſe den zwei len Teil des Spieles a sfüllten, was für die Mannſcha ts⸗ leitung nicht von Vorteil ſein konnte Das einzige Tor des Spieles fiel nach torloſem Seitenwechſel im Anſchluß an eine Ecke. TV 46 hatte kurz vor Spielende das Pech, auf einen rechten Verteloiger verzichten zu müſſen, der ſich bei einer Abwehrparade einen bedauerlichen Unglücksfall Donnersber g⸗Wallſtadt als Spielleiter hätte 1 ſchörfer durchgreiſen müſſen gegen manchen Aus⸗ wuchs, wobei jedoch bemerkt ſei, daß der Gegner an der Verletzung des verunglückten Spielers keine Schuld trefft. Hart lautete auch die Parole für das Treffen in Rei⸗ lingen, wo 08 Mannheim auf ernſteſten Widerſtand ſtieß. Die Reilinger ſind auf dem beſten Wege wieder ihr Selbſt⸗ vertrauen zu. und dies mußte 0s ganz eindeulig ren. Bei der Pauſe hatten die Mannheimer noch ein r Vorſprung, aber bis zum Schluß hatten ie Re linger gleiche Rechnung gemacht. Die Tore für 08 markierten Eggerter und Engſter. Torlos konnte der Tabellenführer Ketſch einen Punkt von Rheinau mitnehmen, wobei man ſi h im Können etwa die Waage hielt. Dieſes an ſich auſtändig durchgeführte Treſſen ſtand im Zeichen guter Abwehrarbeit und wenig überzeugender Stürmerleiſtungen. ler Für das dritte Unentſchieden der Gruppe ſorgte die TuSpchde Rohrhof, die auch in Altlußheim gute Figur machte und den füngſten Vollerfolg über den TW 46 Mann⸗ heim beſtätigte. Vereine Spiele gew. unent, verl,. Tore Punkte Ketſch 4 3 1 0 471 251 (s Mannheim 4 2 2 0 1155 6˙2 Poſt Mannheim 2 2 0 0 71 40 Altlußheim 2 1 4 9 3˙1 3˙1 Oftersheim 3 1 1 1 555 3˙8 Rheinau 4 0 3 1 678.5 Rohrhof 4 1 4 2 519 325 Reilißgen 4 0 2 2 914 2¹6 7 1846 4 1 0 3 22 26 Kurpfalz Neckarau 3 0 1 2 37 1¹⁵ Die drei Spiele der Abteilung O ſt: Ebingen— Wallſtadt:2 Hemsbach— TV Viernheim:5 Ladenburg— Schriesheim 31 fanden im Zeichen recht intereſſanter Treffen. Edingen hölle ſich hierbei nach ſchärfſtem Kampf über den alten Ri⸗ valen Wallſtadt, einen knappen Sieg der nicht unverdient war, weil die Edinger Mannſhaft in der entſtheidenden Phaſe des Spiels den größten Eifer zeigte. Badens Meiſterturner — Edingen führt in Abteilung Oſt Alte Bekannte trafen ſich in Ladenburg, die erſthälftig mit:1 noch alle Chancen offen hatten. Die letzte 1 Std. ed dann den Kampf für die Ladenburger, die em Ende das größere Stehvermögen aufbrachten. Rieth und Grambitter ſteuerten den En olg des Tages ſicher nach Hauſe, trotz heftigſter Wehr des Gegners, der ſeinen beſten Mann in dem Torwart Schmitt hatte. Leiter bes harten aber ſtets im Rahmen des Erlaubten durchgeführten Kampfes war Pen nig⸗Waldhof, der in ganz ausgezeich⸗ neter Weiſe amtierte. Der Neuling, TW Viernheim, ließ in Hemsbach mit einem ganz klaren Sieg recht deutlich aufhorchen, wenn auch geſagt werden muß, daß die Hemsbacher mit vielen Spielaktionen reichlich vom Pech verfolgt waren. Gruppe Oſt Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Edingen 3 3 0 0 16˙5 60 Wallſtadt 3 2 0 1:4-2 Ladenburg 2 1 0 1 3˙5 22 V Viernheim 2 1 0 1 64 22 Schriesheim 8 1 0 2.9 2˙⁴ Hemsbach 8 1 0 2 314.4 Leutershauſen 2 0 0 2 27 0˙4 Der kommende Sonntag bringt für die Gruppe We ſt: Oftersheim— 08 Mannheim Rohrhof— Reilingen Poſt Mannheim— Rheinau Kurpfalz Neckarau— TW 1846 Ketſch— Altlußheim während bei den öſtlichen Nachbarn die Spiele: Wallſtabt— Leutershauſen Tu Viernheim— Edingen Ladenburg— Hemsbach fällig ſind. Ludwigshafen und Neuſtadt haben einen Amateur⸗Box⸗ Städtekampf vereinbart, der am 22. Oktober in Neuſtadt (Weinſtraße) ſtattfindet. Unſere Gewichtheber für die Weltmeiſterſchaften in Wien vom 21. bis 23. Oktober ſind: Ferdergewicht: Liebſch (Düſſelborf), Richter(Wien); Leichtgewicht: Janſen(Eſſen), Schwitalle(Breslau); Mittelgewicht: Ismayr(Freiſing), Wagner(Eſſen); Halbſchwergewicht: Haller(Wien), Clau⸗ ſen(Lübeck); Schwergewicht: Manger(Freiſing), Wahl (Möhringen). Dr. Auguſt Horch 70 Jahre alt Vom Schmiedelehrling zum genialen Autokonſtrukteur Am 12. Oktober vollendet Dr. Auguſt Horch, einer der Großen aus der Urzeit des Automobils, ſein 70. Lebensjahr iſt die ſtolzeſte Aufgabe großer Männer, als Trieb⸗ Rad d zeltgeſchehens vorwärts zu drehen und Kampf gegen die Engſtirnigkeit klein⸗ ſen gufzunehmen und ſiegreich durch⸗ che Männer ſind berufen, Geſchichte zu ier von ihnen iſt Auguſt Horch. Als Deutſcher vorau geiſtig Dr. h. c. Auguſt Horch (Auto⸗Union⸗Mater) Am den Tſchammer-Pokal JS Frankfurt-⸗ By Müh burg— S Waldhof-Rotw. Eſſen Ueberraſchend ſchnell hat das Reichsfachamt jetzt ſchon die Paarungen für die 4. Schluß⸗Runde um den Tſcham⸗ mer⸗Fußballpokal bekanntgegeben. Nachdem immer größer ewordenen Anklang, den die Pokalſpiele im deutſchen Fußballſport gefunden haben, werden die vier Spiele der „Letzten Acht“ des Altreichs mit beſonderer Erwartung be⸗ grüßt werden. Von den bisherigen Pokalſiegern iſt ledig⸗ lich der 1. FE Nürnberg noch im Wettbewerb, Schalke(4 und VB Leipzig, die beiden letzten Gewinner dieſer Trophäe, ſind bereits vorzeitig auf der Strecke geblieben. Bis auf wenige Ausnahmen haben ſich überhaupt Mann⸗ ſchaften in den voraufgegangenen Runden des laufenden Wettbewerbs durchſetzen können, von denen man dieſe Er⸗ folge eigentlich nicht erwartet hätte. Von den Gaumei⸗ ſtern ſind nur noch zwei„im Rennen“ und dieſe treſſen nun am 6. November in Gleiwitz aufeinander. SW Walcd⸗ hof, eine der erfolgreichſten Pokalmannſchaften überhaupt — die Waldhöfer gelangten dreimal in die Vorſchluß⸗ vor großen Aufgaben Bedeulungsvoller Lehrgang übers Wochenende in Karlsruhe— Glänzende Leiſtungen beim Turnen in Durlach In ber badiſchen Gauhauptſtadt Karlsruhe weilten Üder bas vergangene Wochenende 25 der beſten badiſchen Turner, die aus allen Teilen des badiſchen Landes zu einem hoch⸗ wichtigen Lehrgang zuſammen gekommen waren. Die kom⸗ menden Wochen und Monate verlangen die ernſteſte und härteſte Apbeit der Turnerelite des Gaues Baden, der in diefer Zeit eine Reihe großer und ſchwerſter Vergleichs⸗ kämpfe zu beſtreiten hat. Es iſt bekannt, daß Baden in der herrlichen Kunſt deut⸗ ſcen Geräteturnens im Reich, an führender Stelle ſteht un ſo iſt es um ſo mehr verſtändlich, daß hier alles ge⸗ tan wird und getan werden muß. dieſe maßgebende Stel⸗ lung zu halten und weiter auszubauen. Erfreulicherweiſe der Gau Baden um eine Auswahl zu dieſen kommenden Kämpfen nicht verlegen, denn die planmäßige Schulungs⸗ arbeit zunächſt einmal in zen Vereinen, dann in den Krei⸗ en und im Gau ſelbſt hat ein auf breiteſter Grundlage aufgebautes Fundament geſchaffen. Wenn der Karlsruher Wochenendlehrgang die letzte Vor⸗ bereitung und zugleich die letzte Ausleſe und Siebung zum Hanvergleichskampf gegen Westfalen am 23 Oktober in Dortmund geweſen iſt, dann muß man nach dem Geſehenen nürklich ſagen, daß einem hier die Suche nach den wirklich Been ſehr ſchwer fällt. Foſt ohne Aus nahme könnte man ole übers Wochenende in Karlsruhe weilenden badiſchen Kunſtturner zu Gauaufgaben heranziehen. Der Lehrgang 5 ledenfalls klar bewieſen, daß der Gau Baden bei wei⸗ 15 5 Forkſetzung dteſer intenſiven und exſolgreſchen Schu⸗ ungsarbeft über größte erſtklaſſige Auswahl verſſigen wird. Ein Erfolg, der nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Begeiſterung in Durlach Das am Samstogabend in der Festhalle in Karlsruhe⸗ duda durcarführle Kunſtiurnen der badiſchen Elite war Balchener Erfolg. Troß der kurzbefriſteten Anſetzung der 91 anstaltung war der Beſuch ein guter. Gauobmann für unſtturnen, Eugen Kopp(Villingen, der Leiter des weſtenges, ſtellte den Beſuchern die badiſchen Turner vor, 1 15 denen man Mar Walter(Weinheim), Roſer 11 8 Hofele und Dilg(Villingen) Laſer und 1 ahr(Heidelberg), Gang(Mannheim) Kalſer(Te⸗ ue u o ſah Am Barren, Seitpferd, in der Frei⸗ Behn und zum Schluß am Reck wurden hervorragende 5 ungen gezeigt, die den Beifall des Publikums fanden. angetretenen Turner waren ſich in ihren Leiſtungen ate wee. In ſauberer Haltung wurden die ſchwie⸗ 1 8 Uebungen gezeigt. Am Schluß des Turnens konnte de der Tſchft. Durlach, Henning, den kittern„eine kleine Erinnerung überreichen Neben Ver⸗ en von Parte und Sadt wohnten der Veranſtaltung 8 1 Gauamtmann Groth und Kreis⸗ Wit Will and Karl Stadel und Franzl Beckert 1 aber ohne Haus Pludra i here badiſchen Olympiaſteger, Willi Stadel und den Gau Baden würdig zu vertreten. Grundlage Franzl Beckert, ſowie unſer Meiſterturner Hans Plu⸗ dra weilten ebenfalls über das Wochenende in Karlsruhe, Man nahm das Zuſammentreffen mit dem Konſtanzer Stadel zum Anlaß, ihm zum glänzend beſtandenen Turn⸗ und Sportleherer⸗Examen zu gratulieren und ſeiner Freude Ausdruck zu geben, ihn nun wieder im Gau zur Verfügung zu haben. Unſer Franzl Beckert aus Neuſtadt im Schwarzwald iſt nach langer Krankheit nun wieder ſoweit hergeſtellt, daß er das Training wieder aufnehmen kann. Für den erſten Gau kampf wird er allerdings kaum zur Verfügung ſtehen. Auch der Bruder von Willi Stadel, Karl Stadel, ſteht für die kommenden ſchweren Kämpfe zur Verfügung, ſo daß der Gau Baden über eine fehr ſtarke Mannſchaft verfügen wird. Ein Wermutstropfen fällt allerötngs in den Freuden⸗ becher, denn der Villinger Hans Pludra hat ſich ver⸗ gangene Woche beim harmloſen Spiel eine unglückliche Verletzung zugezogen, die eine Operation notwendig macht. Wir hoffen, daß dieſer ſympathiſche und hervorragende Könner am Gerät bald wieder in den Reihen unſerer badi⸗ ſchen Meiſterriege ſtehen wird. Nach den Evfahrungen des Lehrganges zu ſchließen, dürften folgende Turner für den Kampf gegen Weſtfalen in Frage kommen: Willi und Karl Stadel(Konſtanz), Roſer (Lörrach), Walter(Weinheim), Kippert und Hofele(Villin⸗ gen), Mohr und Laier(Heidelberg, Anna(Mann⸗ heim), allerdings ſind noch einige Turner des vergangenen Lehrganges in die engere Wahl genommen. Aus der Reihe der Gauvergleichskämpfe ſeien noch genannt, die mit Spannung erwartete Begegnung der oͤrei Gaue Baden, Württemberg, Boyern im November in Stuttgart, der große Vergleichskampf„Vom Niederrhein zum Oberrhein“, der die Gaue Niederrhein, Mittelrhein, Sücweſt und Baden im Kampf ſehen wird ferner der Rück⸗ kampf gegen Mittelrhein; den Vorkampf konnte Baden be⸗ kanntlich in Koblenz gewinnen. Nicht zu vergeſſen iſt in dieſem Zuſammenhang auch der große Turnländerkampf gegen Finnland und Helſinki am 18. November, der mit höchſter Spannung erwartet wird. Der Gau Baden wird, das kann heute ſchon geſagt werden, einige Turner in die Nationalmannſchaft abgeben, die hier vor einer neuen ſchweren Aufgabe ſtehen wird. So werden unſere Turner in den kommenden Wochen und Monaten mit letztem Einſatz n. 1 ten Aufgaben herangehen un mit ihr Beſtes geben, 985. Und neben dieſen Aufgaben des Gaues ſtehen mit Beginn des Winters wieder die Manuſchaftskämpfe der Vereine vor der Tür, die einen weiteren großen Auftrieb erfahren werden und mit die zum Erfolg unſeres Gaues in den Turn⸗ kämpfen ſind. 5 runde ſpielt erneut auf eigenem Platz. Allerdings iſt der Gegner der letzte Favorit Weſtbeutſchlauds, Rotweiß Eſſen. Eine vielverſpre hende Paarung iſt das Frank⸗ furter Spiel zwiſchen dem J S Franrſfurt und dem B. Mühlburg. Die Frankfurter konnten bekanntlich am letz⸗ ten Sonntag den Nlederrhein⸗Meiſter Fortuna Düffeldorf beſiegen, während Mühlburg über Württembergs Meiſtet Veh Stuttgart triumphierte. Die Paarungen der 4. Schluß runde vember lauten: Blauweiß Berlin— 1860 München, Schiedsrichter Büt⸗ ner(Beuthen). am 6. No⸗ Vorwärts⸗Raſ. Gleiwitz— 1. Fc Nürnberg, Schulz (Dresden). FS Frankfurt— VfB Mühlburg, Raſpel (Dütſſeldorf. S V Waldhof— Rotweiß Eſſen, Rühle(Merſeburg). MSW Darmſtadt ausgeſchaltet Wie aus einer amtlichen Bekanntmachung hervorgeht, wurde der MSV Darmſtadt von den weiteren Meiſter⸗ ſchaftsſpielen der Fußball⸗Bezirksklaſſe Gruppe Sücheſſen ausgeſchloſſen. Dem MSV Darmſtadt wurden bekanntlich die am 11 und 18. September ausgetragenen und ge⸗ wonnenen Meiſterſchaftsſpiele gegen BSc 99 und B Offenbach als verloren gewertet, weil er zu den Spielen angetreten iſt, ohne im Beſitz der gültigen Reichsbund⸗ Beitragsmarken zu ſein, Darüber hingus iſt der MS am 2. Oktober nicht zu dem angefetzten Punkteſpiel an⸗ getreten, ohne den Klaſſenleiter von dem Nichtantreten zu verſtändigen. Nach den Beſtimmungen des Fachamtes Fußball erfolgte daraufhin der Ausſchluß. Alle vom MS bisher ausgetragenen Meiſterſchaftsſptele wurden fütr un⸗ gültig erklärt. Die Handballelf des MS ſteht in der Gauklaſſe Süd⸗ weſt vorläufig mit:10 Punkten am Tabellenende, da die Punkte der an den beiden letzten Spieltagen ausgefallenen Kämpfe den Gegnern, d. ſ. Griesheim und Herrnsheim, gutgeſchrieben wurden Im übrigen iſt zu erwarten, daß der„Fall MSW Darmſtadt“ in den nüchſten Tagen und Wochen einige Inſtanzen beſchäftigen und erſt dann ſeine endgültige Erledigung finden wird. arbeitet er im Geburtsland des Automobils um die Jahr⸗ hundertwende daran mit, fen Zeitalter zi als das Zeitalter der Technik die folgenden Generationen auf allen Gebieten in ſeinen Bann zieht. * Eſſe und Amboß Vätererbe In Winningen an der Mofel war die Huf⸗ und Wagen⸗ ſchmiede, in der die Horch ſeit Urväterzeiten wertten. Neben des fungen Auguſt Wiege ſteunden Eſſe und Amboß und wieſen ihm den Leben 3. Er ſteckte noch in Kinder⸗ ſchuhen, als ihn der Hauch der neuen Zeit zum erſten Mal ſtreiſte. Es war ein Erlebnis, die kleine Moſelbahn auf ihrer erſten Fahrt durch die ſtillen Winzertäler ehen zu ſehen. Wie ſeine Väter erlernte Horch das Schmiede⸗ handwert; wie ſie ging er nach altem Brauch auf Wander⸗ ſchaft. Cini ſanatiſcher Wille zu lernen beſeelte ihn, voll Energie überwand er alle Schwierigteiten. Bis zum Bal⸗ kon hinunter trabte er auf Schuſters Rappen. Aus dem Schmied wurde ein Maſchinenbauer, aus dem Maſchinen⸗ bauer der Student und Ingenieur und aus dem In⸗ genieur der geniale Konſtrukteur. 1900: der erſte Horch Der 20lährige lernte den erſten Exploſionsmotor kennen, ſah das erſte Motorrad— in Leipzig— und hörte von dem erſten Automobil, das Carl enz baut. Be⸗ geiſtert verſchrieb er ſich ihm. Bei Benz entpupple er ſich als einer der fähigſten Köpfe, als Konſtrukteur und Er⸗ finder. Horch ſtrebte nach Selbſtändigteit; 9 war es ſo weit; in Köln erſtand die firma Auguſt Horch& Cie. und Ende 1900 lief der erſte Horch über die deutſchen Land⸗ ſtroßen. Der Sport kommt auf. Von Zwickau ent s, wohin das Werk überſiedelte und heute noch ſeinen Sitz hat, be⸗ ſchickte Horch die berühmten Herkomer⸗ und Alpenfahrten. Siegreich kehrten er und ſeine Fahrer zurück. Horch auf lateiniſch Interne Zwiſtigkeiten veranlaßten Firma auszutreten. Da verbot ihnt N Horch, aus der das höchſte deutſche Gericht, unter ſeinem eigenen Namen ein Konkurrenz⸗ unternehmen zu errichten. Schwere Zeiten galt es zu Uüberwütden bis zur neuen Werkgründung. Horchs be⸗ jahende Lebensaufſaffung ſetzte ſich durch, er ſchlug den Neunmalweiſen ein Schnippchen, Überſetzte ſeinen Namen ins Lateiniſche und ſchickte 1910 den erſten„Audi“ in die Welt, in der ſich dieſer Ruhm und Anſehen erwarb. Fut raſſorf— Jul Nelaunr, ROTBHRART-SONDERKLASSE die Klinge zu 18. Pf. Wirklich„eine Klasse für sich“ h aun Ant Krieg— Niedergang— Aufſchwung Völker im Weltenbrand. Horch diente ſeinem Vater⸗ land an verantwortlichſter Stelle. Auf die Scheinblüte der Nochkriegszeit folgte der Niedergang. Unermüdlich ar⸗ beitete Horch am Wiederaufbau der deutſchen Auto⸗ induſtrie. Das Jahr 1932 brachte die Gründung der Auto⸗ Union; ſie vereinte Horch, Audi, Da und Wanderer. Es war für Auguſt Horch einer der ergreifendſten Augen⸗ blicke ſeines reichen Lebens, als er nach 23 Jahren zum erſten Mal wieder das Werk betrat, das ſeinen Namen trug. Adolf Hitler führte Deutſchland und feine In⸗ duſtrie zu weuer, höchſter Blüte. In vorderſter Front kämpfte die Auto⸗Union. Im Werk Horch entſtand der Auto⸗Union⸗Rennwagen. Siegreich trug er die ſymbol⸗ haft verſchlungenen zer Ringe durch Europa, Afrika und Amerika und krönte das Lebenswerk jenes großen Man⸗ nes Dr. Auguſt Horch. Jarr trifft auf Lou Nova Die Ausſcheidungskämpfe zur Schwergewichts⸗Welt⸗ meiſterſchaft werden am 16. Dezember im Neuyorker Madiſon Square Garden fortgeſetzt. Lou Nova, der junge kaliforniſche Star, erhält nach ſeinem k..⸗Sieg über den robuſten Finnen Gunnar Bärlund den in amerikaniſchen Boxſportkreiſen beliebten Waliſer Tommy Farr zum Gegner. Der Brite hat von ſeinen bisher in Us A aus⸗ getragenen drei Kämpfen gegen Louis, Baer und Braddock zwar noch keinen gewinnen können, verlor aber gegen den ſchwarzen Weltmeiſter über fünfzehn Runden nur knapp nach Punkten und ſteht deshalb hoch im Kurs. Gewinnt Nova auch dieſen Kampf, ſollte er der nächſte Gehner von Louis ſein, zumal er einer der wenigen Schwergewichtler iſt, die etwas können und noch nicht von dem Weltmelſter geboxt worden ſind. Kleine Sport-Nachrichten Len Harvey und Eddie Phillips beſtreiten am 17. November in der Londoner Harringay⸗Areng den Tltel⸗ kampf um die britiſche Schwergewichtsmelſterſchaft im Boxen. f Der Handball⸗Gauvergleichskampf Nordmark— Mitte der Männer und Frauen findet erſt am 23. Oktober in Roſtock ſtatt, nicht wie urſprünglich angegeben wurde, am 16. Oktober. Paul Wallner, der Berliner Schwergewichtsboxer, trifft am 17. Oktober in Cardiff auf den ſtarken Waliſer George James. Einen Olympia⸗Fonds hat Lettland gegründet. Die lettiſchen Sportverbände werden regelmäßige Einzahlungen letſten und dadurch 1940 die Finanzierung einer ſtarken Expedition ſicherſtellen. Der Große Preis der Meſſeſtadt Köln, ein internatio⸗ nales Kriterkum für Berufsfahrer und Amateure, wird iu dieſem Jahre nicht mehr ſtattſinden, nachdem er urſprünglich für den 16. Oktober vorgeſehen war. Werner Mellmann 7 An den Folgen eines im Vorfahre erlittenen Trainings⸗ unfalls iſt der junge Motorrad⸗Riennfſahrer Werner Mellmann fetzt geſtorben. Mit ihm hat der deutſche Motorraoſport einen ſeiner fähigſten und mutigſten Fahrer verloren. a Der erſt 27jährige Weſtfale gehörte dem NSat⸗Reunſtall an und errang zuſommen mit Oskar Steinboch 1984 und 1035 ſeine erſten größeren Erfolge. 1035 ſtürzte er auf dem Schauinsland und hatte, kaum wieder geneſen, zu⸗ ſammen mit ſeinem Bruder einen Motortad⸗Verkehrs⸗ unfall, der ihn 1936 zum Ausſetzen zwang. Das Inter⸗ nationgle Eifelrennen und den Großen Bergpreis von Deutſchland gewann Mellmann 1997 in Rekordzeit. Daun hatte ex einen Trainingsunfall, deſſen Folgen ſeinem lungen Leben ein frühes Ziel ſetzten. Jeierliche Aebergabe der DRe-Jahne im 2 46 Eberbach 5* Eberbach, 12. Oktober. Der dieſer Toge bier ſtattgefundene gut beſuchte Abend ſämtlicher Abteilungen des hieſigen altbekannten Turn⸗ vereins ſtand ganz im Zeichen der Erinnerung an das vergangene Breslauer Turnfeſt, das auch von einigen Mikgliedern des Eberbacher Turnvereins beſucht wurde. Aus dieſem Grunde gab Vereinsführer Dietz im Lauſe Abends einen Bericht über die dort erlebten Tage. es e Er ſchilderte die Fahrt durch einen ſchkiten Teil unſerer deutſchen Heimat und kam dann auf die einzelnen ſport⸗ lichen Ereigniſſe ſener Tage in Breslau zu sprechen, N Abſchluß und Höhepunkt er im Vorbeimorſch vor dem Tuhrer ab Nach der Anſprache übergab Bereinsführer Dietz die neue in Breslau geweihte Dab⸗Foahne an Ober⸗ tuurwart Brenneis. Es war ein feierlicher Augenblick, als dies geſchah. Der Fohnenträger gelobte treue Ge⸗ ſolgſchaft unter dem neuen Banner. Der weit über Badens Grenzen hinaus bekannte und geehrte Eberbacher Turnvater Eiermann ſprach anſchließend von den völ⸗ biſchen Zielen der deutſchen Turner. Lieder und Muſtk⸗ ſtlicke umrahmten don eindrucksvollen Abend, der in feſer⸗ licher Weiſe aus klang, 5 tler un * Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Jun zwei monate Alierer Bruder/ on doschim Lange Als Liſelotte am zweiten Tag nach den Ferien in die Schule kam und ihre Mappe auspackte, merkte ſie zu ihrem Schrecken, daß ſie das franzöſtſche Buch vergeſſen hatte. „Was mache ich oͤenn nur, was mache ich denn nur?“ ſtammelte ſie ratlos. „Und gerad heute, wo die Neue zum erſten Male bei uns iſt!“ ſagte Marga. „Ja, und ſie ſieht ſo ſtreng aus, das Fräulein Klatt!“ ſagte Renate.„Habt ihr's nicht geſtern auch geſehen in der Aula?“ Und Liſelotte ſchluchzte:„Was mache mur, was mache ich denn nur?“ Die ganze Sexta umſtand ſie in innigem Mit⸗ gefühl. ich denn lung gefreit hat heut erst recht nlemand ge- freut, denn auch für dle Sehäſter junger Nenschen sind deutsche Quslitötsteppiche und Gardinen erschwinglich Kunststrabe „Du darfſt nicht ſagen, daß du es vergeſſen haſt“, meinte Elſe.„Sonſt kriegſt ou eine Rüge.“ „Nein, einen Tadel!“ ſagte Renate.„Sie ſieht ſehr ſtreng aus!“ „Ja, du mußt dich ausreden!“ rief Urſel. „Aber was ſoll ich denn nur ſagen, was ſoll ich denn nur ſagen?“ Giſela wußte Rat:„Du haſt doch einen Bruder, nicht wahr?“ a. „Dann ſagſt du einfach: dein Bruder braucht das Buch heute.“ „Ja, die Jungens haben genau dasſelbe Buch“, beſtätigte Elſe. 1* mein Bruder iſt doch ſchon zwei e Duet da haben ſie ein anderes als in Sexta.“ „Daft ſagſt du einfach: zweimal ſitzengeblieben.“ Aber das gefiel Liſelotte nicht.„Was ſoll denn da das Fräulein von uns denken!“ ſagte ſie. „Dann ſagſt du einfach: dein Bruder iſt ein halbes Jahr älter als du.“ uch dein Bruder iſt ſchon ahxe äl⸗ „Ja“, riefen die anderen,„das ſag: dein Bruder iſt ein halbes Jahr älter als du!“ „Und er hat ſonſt immer an einem anderen Tag Franzöſiſch“, fuhr Giſela erfinderiſch fort,„aber heute hat er ausnahmsweiſe auch Franzöſiſch.“ „Ja“, meinte auch Urſel,„das iſt gar nichts Be⸗ ſonderes jetzt gleich nach den Ferien.“ Und Liſelotte fand die Ausrede wollte ſie gebrauchen. „Weißt du“, gab Marga zu bedenken,„wenn dein Bruder ein halbes Jahr älter iſt, dann kann er auch ſchon in Quinta ſitzen. Sag lieber: er iſt nur ein Vierteljahr älter!“ „Oder noch beſſer“, übertrumpfte Giſela ſie,„du ſagſt: dein Bruder iſt zwei Monate und eine Woche älter als du. Ein Vierteljahr hört ſich zu ſehr nach Ausrede an.“ „Ja“, rief die ganze Klaſſe,„zwei Monate und eine Woche älter als du, das iſt am beſten!“ Und Liſelotte war ſehr froh über die feine Aus⸗ rede und wollte alles tun, wie man ihr geſagt hatte. Dann klingelte es, und Fräulein Klatt trat ein. Da Fräulein Klatt noch neu war, rief ſie erſt einmal jedes Mädchen aus dem Klaſſenbuch auf und prägte ſich die Namen ein. Nachdem dies ge⸗ ſchehen, hob Liſelotte die Hand. „Ja?“ ſagte das Fräulein. Liſelotte ſtand auf.„Sie möchten bitte entſchuldi⸗ gen, Fräulein Klatt...“ begann ſie. „Wie heißt du noch?“ „Liſelotte Rickmers.“. „Liſelotte Rickmers“, wiederholte das Fräulein und ſah noch einmal im Verzeichnis nach.„Nun, Liſelotte?“ „Sie möchten bitte entſchuldigen“, ſetzte Liſelotte von neuem an,„daß ich heute mein franzöſiſches Buch nicht mithabe, weil es mein Bruder heute hat, und deshalb habe ich es heute nicht mitbringen kön⸗ nen.“ „Du lernſt alſo zuſammen mit deinem Bruder aus demſelben Buch?“ „Ja, aber ſonſt hat mein Bruder immer an einem anderen Tag Franzöſiſch, aber heute hat er auch Franzöſiſch. Weil jetzt ein anderer Stundenplan iſt bei den Jungens heute nach den Ferien“, ſetzte ſie hinzu. „Iſt dein Bruder auch in der Sexta?“ „Ja,“ entgegnete Liſelotte,„in der Sexta auf der Jungenſchule. Da haben ſie genau dasſelbe Buch.“ „Dann ſeid ihr wohl Zwillinge?“ fragte das Fräulein weiter. Liſelotte ſandte einen kurzen hilfeflehenden Blick umher. Zwillinge? Aber da hörte ſie ſchon Giſela hinter ſich flüſtern:„Nein, nein!“ „Nein“, antwortete ſie,„Zwillinge ſind wir nicht. ſehr gut und Aber mein Bruder iſt nur zwei Monate und eine Woche älter als ich.“ „Wieviel?“ „Zwei Monate und eine Woche.“ „Du meinſt zwei Jahre und eine Woche!“ „Nein“, wiederholte Liſelotte,„mein Bruder iſt zwei Monate und eine Woche älter als ich. Sonſt wäre er ja nicht in Sexta“, fügte ſie hinzu. Nun geſchah etwas Unvorhergeſehenes. Das Fräulein kam vom Pult herunter und ſtellte ſich vor Liſelotte hin. Kein Mädchen wagte zu atmen. „Sieh mich einmal ganz gerade an, Liſelotte!“ Liſelotte tat es, wenn auch nicht ſehr ſicher. „Weißt du auch, daß dir die Lüge auf der Stirn geſchrieben ſteht, Liſelotte?“ fragte das Fräulein. „Ich habe nicht gelogen“, ſagte Liſelotte und ver⸗ ſuchte, ihrer Stimme Feſtigkeit zu geben.„Mein Bruder iſt wirklich zwei..“ „Schweig! Iſt das ſchön von dir, mich gleich am erſten Tag ſo zu hintergehen?“ Da ſenkte Liſelotte den Kopf. „Wo iſt alſo das Buch?“ „Ich habe es zu Hauſe liegen laſſen“, ſchluchzte Liſelotte. Und ſie heulte ſo herzbrechend, daß das Fräulein viele Mühe hatte, ſie wieder zu beruhigen. Uebrigens bekam ſie keinen Tadel, ja, nicht einmal eine Rüge, aber die Schande war auch ſo furchtbar genug, die Schande So kam es, daß Fräulein Klatt gleich von ihrem erſten Tag an in hohem Anſehen unter den Mäd⸗ chen ſtand: jede Lüge ſo hieß es, durchſchaue ſie ſofort, und nichts Unredliches bleibe verborgen vor dem ſcharfen Blick ihrer Augen. Mehrere Jahre noch ſtand Fräulein Klatt in dieſem hohen Anſehen. Das ſollte auf keinem Tiſche fehlen: Pellkarioffelgabel mit Abſtreifer Die Gabel iſt mit vier Zinken verſehen, eine Außerdem Durch einen längere Zinke befindet ſich in der Mitte. iſt ein Abſtreifer vorhanden. vom Daumen vorzuſchiebenden kleinen Knopf wird der Abſtreifer auf der längeren Zinke vorgeſchoben, ſo daß die aufgeſpießte Kartoffel von der Gobel herunterfällt. Die Kartoffel wird ſicher gefaßt und läßt ſich auch leicht wieder abſtreifen. Die Gabel kann aus roſtfreiem Material hergeſtellt werden, die Griffe beſtehen aus Galalith oder Kunſtharz. Und dies iſt der kleinere Bruder, der lacht die Liſelotte aus.(Photo: Hehmke⸗Winterer) (Deike⸗M.) Zähne in Regenbogenfarben! Man denke nur! Bei einem 5⸗Uhr⸗Tee ſah in Paris man ſogenannte Damen, die, wie man feſtgeſtellt, aus USA. mit einer völlig neuen Mode kamen: Sie trugen ihrer Lippen leuchtend Rot nach Vorſchrift ſinnig lächelnd hochgezogen, und ihre Zähne, kreuzſchockſchwerenot, erglänzten farbig wie ein Regenbogen! Ein edler Schönheits⸗Scheich hat ſchlau und fein jetzt dies Geſetz der Färbung dort erlaſſen. Der Zahnlack ſoll durchaus unſchädlich ſein und ſoll beim Kauen keineswegs erblaſſen. Die Sache iſt verlockend und hat Schmiß, die Damen werden ſich nicht lange weigern; vor allem wird ein künſtliches Gebiß durch Farben ſeinen Reiz erheblich ſteigern. Was ſoll man tun! Wir müſſen darauf ſchaun, daß wir als Hüter der Vernunft ſtets wach ſind, denn, leider Gottes, weiß man, daß die Fraun vor Modelaunen urteilslos und ſchwach ſind. Käm' hier drum ſolch' ein Dämchen irgendwo mit bunten Zähnen neckiſch hergezogen, verſchlägt man ihm am beſten den Popo, bis daß er leuchtet wie ein Regenbogen! Puck. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. G G. eee e 3 8 45281 So trägt man's in Wien Anſer monatlicher Modebrief aus der Oſtmarkhaupiſtabt Wien, im Oktober. In der neuartigen Zuſammenſtellung von ein⸗ Die Mode von heute iſt nicht nur auf Vielſeitig⸗ keit, ſondern auch auf Eigenart eingeſtellt. Ihre Beſonderheit liegt in der Verſchiedenheit ihrer Ent⸗ wüpfe, ihr Zauber in den Gegenſätzen. Die Herbheit des Straßenanzuges findet in der anmutigen Weichheit des geſellſchaftlichen Kleides ihren Aus⸗ gleich. Und ſo gibt ſo viele Abarten aller Kleid⸗ typen, oͤaß jede Dame ein Modell finden wird, das genau zu ihr paßt. Schon die Mäntel ſind recht abweichend von einander. Man ſieht loſe Formen, die im Rücken weit und faltig ausfallen, eng anliegende Redingotes im klaſſiſchen Geſchmack und geradlinige, kurze Pa⸗ letots. Dieſe Entwürfe zeigen häufig einen Schul⸗ terſattel in neuartiger Form, aparte Taſchen, bauſchige Aermel, oder überraſchenden Pelzbeſatz,— jedes Stück verkündet eine neue Idee. ander abweichenden Stoffen und Farben ſucht die Mode ihren beſonderen Reiz. Sie bringt gemuſterte Koſtümfacken zu einfarbigen Röcken, zeigt Laufkleidchen in einfacher Machart, die durch die Verbindung von zwei verſchiedenen Geweben und zwei gegenſätzlichen Farben gefallen. Schwarze Nachmittagskleider belebt ſie gerne mit Pla⸗ ſtrons, Aermeln, Weſtchen oder Schärpen aus Lamsé, Spitze, bedruckter Seide. Bemerkenswert iſt auch die große Vorliebe für Streifen, die in Effekten verar⸗ beitet werden und aus denen die Modeſchöpfer im⸗ mer wieder neue Wirkungen herausholen. Beſonders ſchön, von leicht gedämpfter Leucht⸗ kraft ſind diesmal die Farben. Als ausgeſprochene Modefarben gelten Violett, Dunkelblau mit violet⸗ tem Einſchlag, Weinrot und ſatte, grüne Töne, da⸗ neben behaupten ſich Braun und Beige in ihrer rei⸗ chen Farbenſkala. Anſere Modellbeſchreibungen 45 206. Anliegender, einreihig geknöpfter Mantel mit Kragen aus amerikaniſchem Beil wan.(Stofſpe brauch: Wollſtoff 2,75 Meter bei 130 Zentimeter Breite. Record⸗ ſchnitt in Gr. 42 und 46. Stoffbedarf für Größe 46.) 45 233. Für dieſes Nachmittagskleid wurde ſchwarzer Clogué gewählt. Krogen, Manſchetten und Schärpe aus weißer Mattſeide.(Stoffverbrauch: Cloqus 3,25 Meter bei 95 Zentimeter Breite, weiße Mattſeide 1 Meter bei 95 em Breite. Recordſchnitt in Gr. 40 und 44. Stoff⸗ bedarf für Größe 44.) 46 251. Dieſes Vormittagskleid aus Jerſey iſt reich mit Schienennähten geſchmückt. genecken und die Ausſchnittsſchleiſe.(Stoffverbrauch: 2,69 Meter bei 130 Zentimeter breit; Stoffangabe für Größe 44. Recoröſchnitt in Gr. 40 und 44.) 45 275. Winterliches Koſtüm Kragen und Täſchchen der einreihig geſchloſſenen Jacke ſind mit Pelz verbrämt.(Stoffverbrauch: 3 Meter bei 130 Zentimeter breit; Stoffangabe für Größe 46. Recorsoſchnitt in Gr. 42 und 46.) aus geſtreiſten Wollſtoff. Weißer Pikee ergibt die Kra⸗ HF AEB STS AISON empfehle ſch: ECO RD-SALISON-ALBEN NFECORD-NHODELL-HAPPEN 7 Oilginel Wiener Modelle Für die ILUiener Mecord- qinitie Emma Schäfer. Schnittmuster-Zentrale FENAN SPRECHEN 266 05 — Die Sanmittimuster fndcister Vollendung neu erschlenen und vorrstig! M.24 Uefetune Sömtlichet Zeitscariften suf jede ge- wuonschte Zeitdeuet dutch Boten ftei ins aus. dgecofd-Ssison-Alben Necotrd- Nodell- Happen 5 Ver Auswafl ließt und dudlitäfen scfäfst- Raufi Stole 5 Wer Bei Sucis Rauft— Rauft aut* 0 i tessen le zleh unsere Herbst- und W Inter- Auswahl ohne Verpfllehtuns zeil sen!“ ANNE AN EN ALAN KEN- ebene, N für HERBST und WINTEE Z 111 1 ein ick. — * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— NDAP-Miffeilungen partetamiichen BSehanntmacmungen annmamme- An ſämtliche Ortsgruppenleiter des Kreiſes Maunheim he Filmſtellenleiter der Ortsgruppen treten am Sountag, 16. Oktober, pünktlich 10 Uhr, vor den„Alham⸗ pen Lichtſpielen an. Dienſtanzug. 5 i Kreispropagandaamt. En alle Preſſeamtsleiter der Ortsgruppen und Preſſebeauftragten der Gliederungen! Diensta Uhr, f der„Har nächſte grelspre iheres im Rundſchreiben. findet im kleinen Sagal Arbeitstagung des geſtern verſandten Kreispreſſeamt. Ortsgruppen der NS DA 19.45 Uhr, Körperſchule(Gymnaſtik) lle der Humboldtſchule für die Pol. blockobmönner, und 10., Erleuhof. 13. Walter Erlen hof, 14. 10., 20.15 Uhr, Dienſtappell in der„Flora“, e 17, für die Pol. Leiter, Straßenzellen⸗ und er, Walter und Warte ſowie Stab der Frauenſcha 5. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 12. 10., 20 Uhr, ſind ſämtliche Pol. Obm er der DA und Walter der NSW mit Leiter man! Spott en der Turnhalle der Mollſchule(Werner⸗Siemens⸗ Gewerbeſchule), Eingang von der Rlchard⸗Wagner⸗Str. her) Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 14. 10., 20.15 Uhr, Dienſtappell im Boblshaus der Amie Zu erſcheinen haben ſämtliche Pol, Lefter, Obmä DA, Walter der Nes ſowie die Zellen⸗ und B 1 uſchaftsleiterinnen. 5 5) Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Lindenhof. 14. An, tlic Leiter, Dacß⸗ und Ns alter ſowie der Mitglieder der o DA, 10. e Frauenſchaft zum Dienſtappell im Gaſthaus„Zum Rheinpark“ a 8 Ilvesheim. 14. 10., 20.15 Uhr, Dienſtappell ſämtlicher Pol, Leiter, Walter und Warte der Gliederungen im Gaſt⸗ haus Zum Pflug“. Plankenhof. 14. 10., 29.15 Uhr. Dienſtappell der Pol. Kelter, Walter und Warte der Daß und NS im Gefolg⸗ ſchaftsraum 97„ 12, Uniform. g Schlachthof. 14. 10., 20.15 Uhr, im Lokal„Zum Schlacht⸗ pole, Dienſtappell für sämtliche Pol. Letter, Walter und Warte der 6 eru j ab der NS⸗Frauenſchaft, Zellen⸗ und Blockfrauen der Ortsgruppe 8 Almenhof. 14. 10, 20.15 Uhr, findet in der Schiller⸗ ſchule ein Dienſtappell ſtatt, an dem alle Pol. Leiter, Walter und 2 der DA und der NSW teilzunehmen haben. die NS⸗Frauenſchaft Waldpark. 18 10., 16.30 Uhr, Singen in der Dieſterweg⸗ ſchule. Humboldt. 12. 10., 20 Uhr, Heimabend in der Alphorn⸗ ſtraße 17. Anſchließend Zellenfrauenſchaftsleiterinnen⸗ beſprechung. Waldhof. 13. 10., 20 Uhr, Heimabend im Gaſthaus„Zum Mohrenkopf“. Friedrichspark. 18. 10., 20 Uhr, Nähabend und Chor⸗ probe in B 4. Glei itig Beſprechung ſämtlicher Stab⸗ und Zellenfrauen iterinnen. Plankenhof, 13. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend für alle ſanl und Frauenwerksmitglieder im Kaſin ttage finden jetzt wieder regelme twochs von 15 bis 18 Uhr *, ſtatt, erſtmols am 12. 10. Käfertal⸗Süd. 13. 10., 20 Uhr, Heimabend im„Heidel⸗ berger Hof“ Erlenhof. 13. 10., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer, Wald⸗ hofſtraße.— 13. 10., zwiſchen 15 und 18 Uhr, Nähnachmittag im Heim. Jugendgruppen. 13. 10., 20.15 Uhr, gemeinſamer Sing⸗ abend in L 9, 7, für alle Jugendgruppen mitglieder. Wallſtadt. 13. 10., 20.30 Uhr, Heimabend im Heim, ſtoͤdter Straße. Jugendgruppe Neckarau⸗Süd. 12. abend im Vereinshaus. H Gef. Techn. Bereitſchaft 171. 12. 10., 19.55 Uhr, tritt die Techn. Bereitſchaft in M 6(Lauergarten] an. Gef. Techn. Bereitſchaft 171. 13. 10., zwiſchen 18 und 20 Uhr beim Geldverwalter Abrechnungstermin für ſämt⸗ liche ausſtehenden Beträge. BDM Gruppenführerinnen. Die Karten für die muſikaliſche Feierſtunde am 14. 10. ſind umgehend auf dem Untergau abzuholen.— Meldungen zum Kurſus in Bühl(80. 10. bis 13. 11.).— 12. 10., 20.30 Uhr, Probe in N 2, 4. Frauenſchaft . 51g in der Ge⸗ Wall⸗ 10., 20 Uhr, Heim⸗ 11/171 Humboldt 1. 12. 10. Heimabend der Schaften Volk, Schmelz, Thomin im Heim.— Sämtliche Kaſſiere⸗ rinnen kommen am 12. 10,, 20 Uhr, zur Abrechnung ins Heim. Ferner kommen alle Mädel von 17 bis 21 Jahren zu einer wichtigen Beſprechung um 20 Uhr ins Heim. 11. Seite Nummer 472 Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Organiſation Betr. Dienſtappell der Werkſcharen Ich weiſe hiermit nochmals auf den am Donnerstag, 13. Ottober, 20 Uhr, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtattfinden⸗ den Dienſtappell ſämtlicher Werkſcharen des Kreiſes Mannheim hin. Da der Kreisobmann Pg. Schnerr nach der Beſich⸗ g die wei⸗ tere Arbeit der Werkſcharen machen wird, haben außer den Werkſcharmännern daran teilzunehmen: 1. Die Abtei⸗ lungsleiter und Fachabteilungswalter der Kreiswaltung; 2. die Ortsobmänner des Kreiſes Mannheim, 3. Betriebs⸗ obmänner in Betrieben mit über 100 mönnlichen Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern. tigung noch grundlegende Ausführungen über 0 Der Kreisorganiſationswalter. Berufserziehungswerk der Daß Der Anmeldeterin zu den Lehrgemeinſchaften und Auf⸗ baukameradſcharten iſt bis zum 15. Oktober verlängert worden. Die Anmeldungen ſind bis zu dieſem Zeitpunkt in C 1, 10 abzugeben. Die Teilnehmer werden von dem Beginn der Lehrgemeinſchaften verſtändigt. In den nächſten Tagen beginnt ein neuer Lehrgang für den Führerſchein Klaſſe 4. Anmeldungen hierzu mütſſen bis ſpäteſtens Samstag, 16. Oktober, in O 1, 10, Zimmer 8, abgegeben werden. Die Gebühr für den Lehrgang be⸗ trägt 3 Mark. Vor der Anmeldung ſollen alle Arbeitskameraden, die wegen eines Lehrganges einen Zweifef hegen, die Bera⸗ tung des pädagogiſchen Leiters in Anſpruch nehmen. Ortswaltungen Bismarckplatz. 13. 10., 20 Uhr, findet auf der Geſchäfts⸗ ſtelle, Schwetzinger Straße 67, eine wichtige Beſprechung für Betriebsobmänner ſowie Straßenzellenobmänner ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Kraft durch Freude Abteilung Feierabend Am Sonntag, 16. Oktober, 11 Uhr, findet im Ufa⸗Polaſt die Vorführung des Films„Sinſonie des Nordens“ ſtatt. Karten zu dieſem intereſſanten Film ſind bei den Köcß⸗ Geſchäftsſtellen Plankenhof, P 6 und Longſtraße 8da erhält⸗ lich. Maunheimer Volkschor Nächſte Proben ſeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 21 Mittwoch, 12. Oktober, be für Frauen. Sonntag, 16. Oktober, Geſamtprobe. Montag, 17. Oktober, Geſamtproba, Mittwoch, 19. Oktober, Geſamtprobe. Achtung, Briefmarkenſammler! Heute, 20 Uhr, Tauſchabend der Sammlergemeinſchaßß im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5. Bericht über bie Goutagung in Karlsruhe und Vortrag über das Thema „Olympiſche Briefmarken“. ages kaleaicleꝛ Mittwoch, 12. Oktober „Die Gänſemagd“, Märchenoper von Lill 20 Uhr. Libelle: 20.80 Uhr Kabarett und Tanz. des Damenſchneiderhandwerks, Nationaltheater: Erit Hafgren, leinkunſtbühne Park⸗Hotel: Modenſchau nachmittags und abends. Planetarium 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel Parkhotel Libelle „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Frau Sixta“.— Alhambra und Schauburg: „Die Frau am Scheidewege“— Palaſt und Gloria:„Hei⸗ mat“.— Capitol und Scala:„Spiegel des Lebens“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Theatermuſenm B 7. 20: Gebſſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Geöffnet Städtiſche Kunſthalle: 15 bie 17 Uhr Mannheimet Kunſtverein, I. 1, 1: Gebefnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gebeenet den 10 bis 19 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Palmenhaus: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald: Bis Einbruch der Dunkel⸗ heit geöffnet. Haſenrundfahrten: 10, 11, 15, 16 und 17 Ubr ab Fried⸗ richsbrücke lnghafen: Rundiluige über Mannheim Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe oon 11 bie 18 und von 17 bis 19 Uhr. vLeſeſäle gebeſnet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisausſtellung. Alle Ausküuſte durch den Verkehrs⸗Berein. Teleſon 848 21. von 10 bis 13 und von Il —— Einspaltige Kleinanzeigen bla zu einet Höhe von oOo mm je mm SPig. Stellengesucheſemm fig. e Annahmeschluß für dle Mlttag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abeng-Ausga 25 N be nachm. 2 Uhr Von Großfirma wird perfekle Büglerin tür Vorführungen u. Hauspropagauda gesucht. Redegewandte Damen mit guter Garderobe, dle Erfahrung im Maschinenbügeln haben. Wollen Eilangebote richten unter MH 4726 an Ala Anzeigen A. G. Mannheim. 1816 . 85 Hur Iolierer 4 gesucht Ens Bohle& co. 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