aut Timmer gericht Ae 1 10. z Allele aupaulen chöne] tts · 0 ö verle 1er tel. tut Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlobhn, in unseren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pa. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pia Beſtellageld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetztuger Str 44. Meerſeldſtr. 18, Fe Hauptſtr 68. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen. Ne Fiſcherſtr. 1 annheimer Sei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l, 46. Feruſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Eimelpreis 10 Y Unzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 1wm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzetgen⸗Preisliſte Ni 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben fernmündlich erteilte Für Famiiten⸗ und A llaemein aültig Bey Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird Aufträge Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 14. Oktober 1938 149. Jahrgang— Nr. 476 Berlinan Prag einigen ſich über die Grenze Keine Volksabſtimmung mehr!-Abbruch der Prager Verhandlungen mit Budapeſt Die Grenze iſt endgültig! Bis auf kleine Korrekturen- Ein einſtimmiger Veſchluß der internationalen Kommiſfion adnb Berlin, 13. Oktober. Der Internationale Ausſchuß für die Regelung der ſudetendeutſchen Frage trat am 13. Oktober, nach⸗ mittags, zuſammen. Er ſtellte feſt, daß die endgültige Abgrenzung des an Deutſchland fallenden ſudetendeutſchen Ge⸗ bietes auf der Grundlage der am 5. Oktober vom Ausſchuß feſtgeſtellten Linie erfolgen kann, und zwar mit den etwaigen Abänderungen, die der Ausſchuß nach dem Wortlaut des Artikels 6 des Münchener Abkommens vorſchlagen könnte. Unter dieſen Umſtänden hat der Internatio⸗ nale Ausſchuß einſtimmig beſchloſſen, daß von Volksabſtimmungen abzuſehen ſei. Er nahm Keuntnis von dem zwiſchen der deut⸗ ſchen und der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung erziel⸗ ten Einvernehmen darüber, die Arbeiten zur Berich⸗ tigung und endgültigen Feſtſetzung der Grenze auf der Grundlage der vorerwähnten Linie ſofort aufzu⸗ nehmen. Außerdem hat er von der Bildung des im Ar⸗ tikel? des Münchener Abkommens vorgeſehenen deutſch⸗tſchecho⸗ſlowokiſchen Ausſchuſſes Kenntnis ge⸗ nommen, der die Ausübung des Optionsrechtes regeln ſoll. Schließlich hat der Internationale Ausſchuß den Bericht des wirtſchaftlichen Unterausſchuſſes ent⸗ gegengenommen und mit Befriedigung die beachtens⸗ werten Fortſchritte vermerkt, die bei der Löſung der ſchwebenden Fragen bis jetzt erzielt worden ſind, Londoner Meinungen (Funkmeldung der N M.) ö London, 14. Oktober. Die endgültige Abgrenzung des an Deutſchland fallenden ſudetendeutſchen Gebiets durch die inter⸗ nationale Kommiſſion und das Abſehen von Abſtim⸗ mungen finden in der Londoner Morgenpreſſe gün⸗ ſtige Aufnahme. „Times“ ſchreibt in einem Leitartikel, der im weſentlichen die Darſtellung des Berliner Korre⸗ ſpondenten wiedergibt, u..: Die neue Grenze der Tſchecho⸗Slowakei an Deutſchland ſei, ſpweit ver⸗ nünftigerweiſe möglich, mit der völkiſchen Grenze in Einklang gebracht worden. Zwar bringe die neue Linie ſchwere Nachteile für das Wirtſchafts⸗ gebäude der Tſchecho⸗Slowakei mit ſich, aber ſolche Nachteile ſeien ſolange von der o raſtiſchen Operation einer Grenzänderung untrennbar, als eine Tren⸗ nung von Völkern gleichzeitig eine Spannung in⸗ nerhalb des wirtſchaftlichen Syſtems bedeutet, was unglücklicherweiſe in Europa größtenteils der Fall ſei. Das Ergebnis der Beratungen der Internatio⸗ nalen Kommiſſion zeige, daß eine in Godesberg von Hitler gezogene Linie im großen und ganzen ſich ziemlich an die Volksgrenze anlehne, Eine Milchmädchenrechnung ([Von unſ. Londoner Korreſpon denten) 8 a— London, 14. Oktober. Die Einigung zwiſchen Deutſchland und der Tſchecho⸗Slowakei darüber, in der Tſchecho⸗Slowakei keine Volksabſtimmung zu veranſtalten, macht die Entſendung der zivilen Hilfspolizei unnötig, zu der die Britiſh Legion ſich bereit erklärt hatte. 1200 ehe⸗ malige Frontkämpfer haben ſich gemeldet und wa⸗ ren auf Staatskoſten eingekleidet, verpflegt und untergebracht worden. Zur Zeit befinden ſie ſich auf einem Dampfer auf der Themſe. Da ſie nunmehr in der Tſchecho⸗Slowakei nicht eingeſetzt zu werden brauchen, rechnet die Preſſe dem engliſchen Steuerzahler vor, wie hoch die Koſten ſind, die ihm bisher entſtanden ſind. Sie werden auf 230000 Mark betziffert. Für die gegenwärtige Stimmung in England iſt eine Rechnung des„Daily Expreß“ bezeichnend, der ſtets verſucht, die Politik des Mannes auf der Straße wiederzugeben oder zu machen. Er ſchreibt lakoniſch: 5 ür dieſes Geld hätte man zwei Bombenflug⸗ zeuge, vier Kampfflugzeuge, einen ſchweren 3 oder 200 Maſchinengewehre herſtellen önnen.“ 5 Prag und die Deutſchlandreiſe Chvalkovoſtys dnb. Prag, 13. Oktober. Die Prager Blätter ſchenken dem Beſuch des Prager Außenminiſters Chvalkopfſkty in Berlin größte Aufmerkſamkeit. Der Beſuch Chvalkovſkys in Berlin ſei— ſo erklärt der„Telegraf“— der erſte offizielle Beſuch eines tſchecho⸗flowakiſchen Miniſters in der Reichshauptſtadt ſeit Beſtehen der Republik. Wie das Blatt weiter mitteilt, ſoll eine perſönliche Fühlungnahme in Warſchau und Budapeſt folgen. Der Beſuch des tſchecho⸗flowakiſchen Außen⸗ miniſters kann als Grenzſtein in der Außenpolitik des tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates bezeichnet werden. Die geplanten Reiſen nach Warſchau und Budapeſt bezeichnet das Blatt als Ausdruck des Wunſches der Tſchecho⸗Slowakei, die Linie der bisherigen tſchechi⸗ ſchen Außenpolitik einer Korrektur zu un⸗ ter ziehen. Der Abbruch in Komorn Angarn ruft die vier Groſmächte als Schiedsrichter in der Grenzfrage an anb Budapeſt, 13. Okt. MTI meldet aus Komorn: Außeminiſter Kanya gab in der heute abend ab⸗ gehaltenen Konferenz der tſchecho⸗ſlowakiſchen Dele⸗ gation auf Weiſung der Regierung folgende Er⸗ klärung ab: „Wie bereits wiederholt erklärt, ſind wir mit den beſten und aufrichtigſten Abſichten und mit der ſiche⸗ ren Zuverſicht hierhergekommen, daß es binnen kur⸗ zer Zeit gelingen wird, eine Abmachung zu treffen, die das Verhältnis zwiſchen unſeren beiden Ländern auf eine ſichere Grundlage baſiert. Leider iſt dieſe unſere Hoffnung nicht in Erfüllung gegangen. Ich muß nachdrücklich hervorheben, daß der auf die neuen Grenzen bezügliche uns heute früh überreichte Gegenvorſchlag von unſerer Auf⸗ faſſung dergeſtalt abweicht, und hinſichtlich des Grundſatzes der Neuregelung ein ſolcher Ab⸗ grund zwiſchen den von den beiden Delegatio⸗ nen vertretenen Standpunkten vorhanden iſt, daß deren Ueberbrückung unſerer Ueberzengung nach von dieſen Verhandlungen nicht erwartet werden kann. Aus dieſem Grund hat die Königlich Ungariſche Re⸗ gierung beſchloſſen, dieſe Verhandlungen ihrerſeits als abgeſchloſſen zu betrachten und die ehebaldige Regelung der der Tſchecho⸗Slowakei gegenüber er⸗ hobenen Gebietsforderungen Ungarns von den vier Signatarmächten des Münchener Protokolls zu ver⸗ langen.“ Die in ungariſcher Sprache verleſene Note wurde dem Führer der tſchecho⸗flowakiſchen Abordnung, Miniſterpräſidenten Dr. Tiſo über⸗ reicht, der die Note zur Kenntnis nahm. Die heutige Abendbeſprechung zwiſchen den beiden Abordnun⸗ gen dauerte nur wenige Minuten und war um 19.10 Uhr abgeſchloſſen. Die Stimmung iſt hier außerordentlich unruhig. Die ungariſche Delegation wurde von den Ungarn in Komorn ſehr gefeiert. Standrecht in der Karpato-Arkaine dnb Prag, 13. Oktober. Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüvo teilt mit, daß der Gouverneur von Karpato⸗Ukraine über die Be⸗ 12 5 Berehovo und Seplus das Standrecht verhängt hat. Das Landesamt in Preßburg hat mit der Ein⸗ ſtellung der Tätigkeit der kommuniſtiſchen Partei die Verbreitung ſämtlicher periodiſcher Zeitſchriften und anderer von der kommuniſtiſchen Partei heraus⸗ gegebenen Druckſchriften für das geſamte flowakiſche Gebiet verboten, Das Verbot gilt bis auf Widerruf. Sucht Bartelonn Anſchluß an Franto? „Auf keinen Fall Teilung Spaniens“- darin ſind ſich beide Parteien einig Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 14. Oktober. Der Präſident der katalaniſchen Generalidad, Companys, iſt geſtern abend in Perpignan ein⸗ getroffen und hat mit dem Nachtſchnellzug ſeine Reiſe Reiſe nach Paris fortgeſetzt. Wie die„Action Francaiſe“ melden zu können glaubt, wolle Com⸗ panys erneut durch Vermittlung der franzöſiſchen Regierung verſuchen, mit General Franco in Unterhandlung zu treten. Der frühere Finanzminiſter Vincent Auriol hat dieſer Tage den ſpaniſchen Bolſchewiſten in Barce⸗ lona einen Beſuch abgeſtattet. Ueber eine Unter⸗ redung mit dem ſogenannten Miniſterpräſidenten Negrin erklärte Vincent Auriol, daß die ſpaniſchen„Republikaner“ ſich keinerlei internationaler Regelung unterwerſen wollten. Sie ſeien entſchloſſen, ſich bis zum letzten zu verteidigen.„Spanien wird einig und ungeteilt bleiben, und ſelbſt wenn General Franco den Sieg davontragen ſollte, ſo kann man es nicht zulaſſen, daß Spanien zerſtückelt wird“. Vincent Auriol gab damit wenigſtens indirekt zu, daß man im bolſchewiſtiſchen Lager in Spanien immer mehr mit dem Sieg Francos rechnet. Wie der„Jour“ berichtet, ſei in Barcelona wieder eine Miniſterkriſe ausgebrochen. Der bis⸗ herige ſogenannte Miniſterprüſident Negrin habe ſeine Demiſſion geben müſſen. Er werde voraus⸗ ſichtlich öburch Martinez Barrio erſetzt werden, der geeigneter erſcheine, um mit General Franco in Verhandlungen einzutreten. Die Rückkehr der Freiwilligen Die Verluſte der italieniſchen Spanienkämpfer. EP, Rom, 13. Oktober. In den ſpäten Abendſtunden des Mittwochs wurde eine amtliche Mitteilung ausgegeben, die beſagt, daß eine Diviſion der italieniſchen Kriegsmarine den aus Spanien zurückkehrenden italieniſchen Legio⸗ nären von Cadiz bis Neapel das Ehrengeleit geben wird. Ein weiterer amtlicher Bericht gibt die Verluſte der italieniſchen Legionäre vom Beginn des ſpani⸗ ſchen Krieges bis zum 10. Oktober 1938 bekannt. Danach ſind gefallen 227 Offiziere und 2430 Legionäre. Verwundet wurden 697 Offi⸗ ziere und 8161 Legionäre, während drei Offiziere und 351 Legionäre in Gefangenſchaft gerieten. Fer⸗ ner ſind 275 Legionäre im Dienſt geſtorben. In Cadiz treffen ſtändig weitere Transporte der italieniſchen Freiwilligen ein, die von den verſchie⸗ denen Standorten Nationalſpaniens zurückkehren, um am 18. Oktober zur Heimreiſe nach Italien ein⸗ geſchifft zu werden. Die Bevölkerung bereitete den Scheidenden überall ſpontane, herzliche Kundgebun⸗ gen. Beſonders eindrucksvoll war die Abſchiedsfeier in Sevilla, wo General Millan Aſtray die ita⸗ lieniſchen Legionäre im Namen des Generaliſſimus begrüßte und ihnen den Dank des nationalen Spa⸗ niens übermittelte. 2 8 5 In Zuſammenhang mit der Abreiſe der ita⸗ lieniſchen Legionäre erwartet man, daß die Zuer⸗ kennung der Rechte einer kriegführenden Nation für Nationalſpanien nun endlich erfolgt. * 5 * Endgültig * Mannheim, 14. Oktober. Der Beſchluß der internationalen Kommiſſion in Berlin, auf eine Volksabſtimmung in den ſtrittigen Gebieten der Tſchecho⸗Slowakei zu verzichten, iſt ein Beſchluß der Vernunft und Loyalität. Er wäre nicht möglich geweſen, wenn nicht im Verhältnis zwiſchen Berlin und Prag das gleiche Bemühen nach Einſicht und Loyalität offenbar geweſen wäre. Das iſt eine Feſtſtellung, die nicht ohne Anerkennung gegenüber der tſchechiſchen Regierung, die in ihrer neuen Zuſammenſetzung ſeit den Tagen von Mün⸗ chen einen bemerkenswerten realpolitiſchen Sinn bewieſen hat, hier getroffen werden ſoll. Mit der Entſcheidung der internationalen Kom⸗ miſſion iſt die Grenze zwiſchen Deutſchland und der neuen Tſchecho⸗Slowakei nunmehr endgültig gezogen: ſie verläuft entlang der Linie, die un⸗ ſere Truppen bisher bereits beſetzt halten. Die von Prag und Berlin einzuſetzenden Grenzkommiſſivo⸗ nen werden dabei die Möglichkeit haben, kleine Korrekturen ſoweit vorzunehmen, als beſonders ge⸗ lagerte ethnograpiſche oder wirtſchaftliche Verhält⸗ niſſe es verlangen ſollten. Die neue Grenzziehung iſt gewiß nicht ideal— aber eine ideale Grenze iſt in dem verſchachtelten mitteleuropäiſchen Raum wohl überhaupt nicht mög⸗ lich: niemand anders als der Führer ſelbſt hat das in ſeiner letzten Reichstagsrede klargeſtellt. Die neue deutſche Reichsgrenze entſpricht aber im weſent⸗ lichen der Grenze des geſchloſſenen deutſchen Sied⸗ lungsgebietes in der Tſchecho⸗Slowakei. Wenn ſie einige hunderttauſend Deutſche außerhalb der Reichs⸗ grenzen läßt, ſo iſt das unvermeidlich und wäre auf jeden Fall auch bei einer Volksabſtimmung unver⸗ meidlich geweſen. Denn dieſe deutſchen Siedlungen liegen ſo verſtreut inmitten des tſchechiſchen Volks⸗ raumes, daß ein Anſchluß praktiſch nicht möglich ge⸗ weſen wäre. Im übrigen iſt es ſelbſtverſtändlich, daß Deutſch⸗ land dem Schickſal dieſer deutſchen Volksgenoſſen nach wie vor mit größter Anteilnahme gegenüber⸗ ſteht. Möglichkeiten, dieſe Anteilnahme praktiſch zu betätigen, geben ja die Vereinbarungen von Mün⸗ chen— wobei Deutſchland keinen Zweifel hegt, daß die neue Prager Regierung bei dem Verſtändigungs⸗ willen, der in ihr aufzubrechen ſcheint, gegenüber dieſen deutſchen Gruppen die gleiche Loyalität bewei⸗ ſen wiroͤ, die umgekehrt Deutſchland den in ſeinem Staatsraum verbleibenden tſchechiſchen Splitter⸗ gruppen zeigen wird. Mit dem Beſchluß der internationalen Kommiſ⸗ ſion iſt eine Sorge mehr aus der europäiſchen Dis⸗ kuſſion verſchwunden: eine Volksabſtimmung hätte die Leidenſchaften von neuem entfacht und vielleicht neuen Zündſtoff da angeſammelt, wo es galt, den alten möglichſt ſchleunigſt wegzuſchaffen. Mit der neuen endgültigen Einigung in der Berliner Bot⸗ ſchafterkonferenz werden nunmehr auch die Vorbe⸗ reitungen hinfällig, die in England im Zuſammen⸗ hang mit der geplanten Volksabſtimmung getroffen worden ſind. Die 1200 engliſchen Angehörigen der britiſchen Legion, die auf einem Dampfer in South⸗ ampton auf ihren Abtransport warten, um im Ab⸗ ſtimmungsgebiet als Polizei verwandt zu werden, können wieder zu ihren Familien zurückkehren. Sie nehmen den Dank des deutſchen Volkes für ihre und ihrer Regierung Bereitwilligkeit mit, in einer ſchwierigen internationalen Situation die Rolle eines ehrlichen Maklers zu ſpielen. Deutſchland iſt überzeugt, daß ſich ihre perſönliche Geſinnung nicht mit der einer gewiſſen engliſchen Preſſe deckt, die jetzt, ſtatt über die Berliner Einigung und den da⸗ bei gelieferten Beweis einer Verſtändigungsmög⸗ lichkeit auch in ſchwierigen Fragen ſich zu freuen, eine Milchmädchenrechnung aufmacht, was England für die Aufſtellung dieſer Polizeit ruppe alles„um⸗ ſonſt“ ausgegeben habe. Als ob es jetzt um 200 000 Mark mehr oder weniger im engliſchen Budget und nicht um den Frieden Europas ginge! i Die Kriſe in Komorn Bedauerlicherweiſe hat eine gleiche Einigung, wie ſie ſich in den deutſch⸗tſchechiſchen Grenzfragen dank 2. Seite/ Nummer 476 Freitag, 14. Oktober 1900 22 Loyalität und des Entgegenkommens auf allen Seiten verhältnismäßig leicht finden ließ, ſich in den Verhandlugen zwiſchen Prag und Budapeſt nicht er⸗ zielen laſſen. Die Verhandlungen in Komorn ſind geſtern ergebnislos abgebrochen worden. Die Forderungen der Ungarn ließen ſich mit dem, was die Prager und die neue flowakiſche Regierung zu geben entſchloſſen waren, nicht vereinigen. Prag willigte nur in die Abtretung der drei unmittel⸗ baren Grenzbezirke ein, die von Budapeſt verlangte Abtretung von acht weiteren Bezirken verwei⸗ gerte es. Es iſt bedauerlich, daß hier die Bereinigung des tſchecho⸗flowakiſchen Problems eine Stockung erfährt, nachdem ſowohl auf der tſchechiſch⸗deutſchen wie auf der tſchechiſch⸗polniſchen Seite ſich erfreulicherweiſe ohne weitere Komplikationen eine ſolche Löſung hat finden laſſen. Aber da in München für ſolchen Fall Vorſorge getroffen worden iſt, beſteht keinerlei An⸗ laß, zu befürchten, daß ſich dieſe Komplikationen zu einem neuen für den europäiſchen Frieden gefähr⸗ lichen Konflikt verſchärfen werde. Nach der Münchner Vereinbarung wird nunmehr eine Konferenz der vier Großmächte Deutſchland, Italien, Frankreich und England ſich um die Regelung der ungariſch⸗ flowakiſchen Grenzfrage bemühen und innerhalb drei Monate ihre e treffen. Es iſt an⸗ zunehmen, daß dabei das Verfahren, das mit der Berliner Botſchafterkonferenz im Falle der deutſch⸗ tſchechiſchen Streitfrage ſo glücklich erprobt worden iſt, mit gleichem Erfolg wiederholt werden wird. Deutſchland hat oft genug betont, um das nicht erneut betonen zu müſſen, daß es den Wün⸗ ſchen des bisher im tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatsver⸗ band lebenden ungariſchen Volkstums mit der gleichen Sympathie gegenüberſteht, mit der es den Schickſalskampf ſeiner eigenen Volksgenoſſen um ihre völkiſche und nationale Freiheit verfolgt hat. Auch in Prag dürfte man zu der Erkenntnis ge⸗ kommen ſein, daß es beſſer ſei, auf etwas, das einem nicht gehören will, zu verzichten, als mit Gewalt einen Zuſtand aufrechtzuerhalten, der eine ewige Gefährdung des inneren und äußeren Friedens dar⸗ ſtellt. In gleicher Weiſe dürfte allerdings auch 12575 ſich überzeugt haben, daß Deutſchland die Recht des tſchechiſchen Volkstums nicht 1 gerreſpektieren will als die Rechte des eigenen. 0 Die europäiſche Welt und Prag ſelbſt müßten nicht die leidvollen Erfahrungen der letzten Wochen hin⸗ ter ſich haben, wenn man nicht als ſicher annehmen wollte, daß bei Beachtung der beiden Grundſätze: des Rechtes der Ungarn wie des Rechtes der Tſchechen auf ihr Volkstum und ihren Staat, ſich die Kriſe, die geſtern in Komorn ausgebrochen iſt, friedlich und zum Nutzen aller und im Sinn einer Stärkung des internationalen Rechtsgedankes löſen laſſen wird! Dr. A. W. Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe England wertet die Kriſenerfahrungen aus: Verſteckte nationale Dienſtpflicht „Stärkere Heranziehung der britiſchen Macht zur Anterſtützung der Diplomatie“ Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 14. Oktober. Die innerpolitiſchen Veränderungen in England, von denen in letzter Zeit ſo viel die Rede war, gehen einer baldigen Entſcheidung entgegen. Die Einheitsfront, nationaler Hilfsdienſt und Kabinetts⸗ erweiterung ſind die Themen. Schatzkanzler Sir John Simon äußerte ſich in einer Rede geſtern abend über die Organiſierung der Menſchenkraft. Er und andere Miniſter ſeien beeindruckt durch die Bereitſchaft der Nation, die u. a. in zahl⸗ reichen Briefen an das Kabinett Ausdruck ge⸗ funden habe. Ob der Hilfsdienſt in Form der Dienſtpflicht oder freiwilligen Dienſtes vor ſich gehen ſoll, ließ Sir John Simon dahingeſtellt. Er ſagte, er wolle ſich da⸗ zu nicht äußern. Ex wolle nur andeuten, daß zwi⸗ ſchen Dienſtpflicht und Organiſierung eines ſolchen Dienſtes ein großer Unterſchied beſtehe. Damit hat Stmon anſcheinend die Notwendigkeit betonen ollen, ſchon in normalen Zeiten einen ſolchen Dienſt zu erproben und zu üben, damit nicht im Ernſtfall improviſtiert werden müſſe. Das Im⸗ proviſieren hat ſich beſonders beim Luftſchutz wäh⸗ rend der Kriſe als ein großer Mangel erwieſen. Ferner wollte Simon offenbar auf das ſogenannte nationale Regiſter anſpielen, das ebenfalls haupt⸗ ſächlich prganiſatoriſchen Zwecken dienen und die Mobiliſierung der Hilfskräfte erleichtern ſoll. Je⸗ der, der ſeine Dienſte zur Verfügung ſtellt, wird danach mit ſeinen beſonderen Fähigkeiten in eine Liſte eingetragen, ſo daß wohl die Regierung wie er ſelbſt im Ernſtfalle weiß, wo und wie er einge⸗ ſetzt wird und in normalen Zeiten bereits zu Uebungszwecken herangezogen werden kann. Die amtlich von neuem angedeuteten Maßnahmen gehören zu dem neuen Rüſtungsprogra m m der Regierung, von dem Simon ſagt, es ſei notwen⸗ dig, der Diplomatie der Regierung durch entſpre⸗ chende Machtmittel den notwendigen Hintergrund zu verſchaffen. Die Rede Simons beweiſt, daß die in der Preſſe und überhaupt in der Oeffentlichkeit betriebene und von oppoſittonellen Kreiſen beeinflußte Propaganda für eine größere Betonung britiſcher Machtmittel, die ſich namentlich ſeit der tſchechiſchen Kriſe als nötig erwieſen habe, ſich immer mehr auch zum amt⸗ lichen engliſchen Standpunkt innen⸗ und außenpoli⸗ tiſch entwickelt. Zu den von Simon angeſchnittenen Fragen glaubt„Daily Mail“ mitteilen zu können, daß die Neuſchaffung eines Miniſteriums für nationalen Hilfsdienſt geplant ſei. Ferner ſei die Einrichtung eines Beſchaffungs⸗ Die deulſche Wehr im Sudetenland Stimmungsbilder von der Beſichtigungsfahrt des Oberbefehlshabers des Heeres dnb. Karlsbad, 13. Oktober. Auf ſeiner Beſichtigungsreiſe durch das Sudeten⸗ land ſtattete der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch, am Donnerstag Karls⸗ bad und im Anſchluß daran Marienbad und Saaz einen Beſuch ab. Auf dem oberen Bahnhof in Karlsbad wurde Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch von General der Artil⸗ lerie von Reichenau empfangen, der ſich zur. Meldung in den Wagen des Oberbefehlshabers begab. Vom Adolf⸗Hitler⸗Platz, dem früheren Beneſch⸗ Platz, vor dem Theater, die ganze Sprudel⸗Straße, die Hermann⸗Göring⸗ und die Adolf⸗Hitler⸗Straße entlang ſtanden muſtergültig ausgerüſtet die am Vorbeimarſch beteiligten Truppenteile: Flak-⸗Artil⸗ lerie, Infanterie, Artillerie und Panzerwagenforma⸗ tionen, hinter ihnen eine nach Zehntauſenden zäh⸗ lende Menſchenmenge. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt Generaloberſt von Brauchitſch die Front der Infanterie und Flak⸗Artillerie ab, begleitet von General von Reichenau. Hierauf folgte die Parade, die von einem Oberſt befehligt wurde. Unter zündenden Marſchrhythmen donnerten als erſte leichte und mittlere Panzer⸗ wagen in ſchneller Fahrt mit auf den Zentimeter genauen Abſtänden und in ſchnurgerader Linie, ge⸗ führt von ihrem Kommandeur, mit ihrer Standarte im Wagen, vorüber. Ihnen folgte motoriſierte ſchwere Artillerie. Sodann kamen in langen Kolon⸗ nen die Infanteriſten im Paradeſchritt vorüber. Den Beſchluß machte die Flak⸗Artillerie. Als Flugzeuge der Luftwaffe mit brauſenden Motoren über dem Platz kreuzten, war das Glück der Karls⸗ bader vollkommen. Nach dem Beſuch in Karlsbad begab ſich General⸗ oberſt von Brauchitſch im Kraftwagen über Petſchau nach Marienbad, das ihm ebenfalls einen herzlichen Empfang bereitete. Hier geleitete der Kommandie⸗ rende General des XIII. Armeekorps den Ober⸗ befehlshaber des Heeres zur Paradeaufſtellung der Truppen um Kurgarten. Ueber Michelsberg führte dann die Fahrt nach Plan und weiter über Mies. Ueberall an den Stra⸗ ßen hatten die Truppen Aufſtellung genommen, und die Bevölkerung war von weit und breit herbei⸗ gekommen. Oſtwärts Mies wurden tſchechiſche Beſeſtigungsanlagen beſichtigt. Dann ging es weiter in die Gegend von Tuſchkau bis zum vor⸗ derſten Poſten der Grenzlinie an der Straße Tuſch⸗ kau⸗Pilſen. Nach einem kurzen Feldkſichenfrühſtſick inmitten der Truppen und der Beypölkerung ſetzte ſich die Vi genkolonne wieder in Bewegung über Lubenz⸗ Kriegern vorüber an den kſchechiſchen Beſeſtigungs⸗ anlagen in Richtung Saaz. Geleitet von dem Kom⸗ mandierenden General des XVI. Armeekorps ſchritt der Generaloberſt die lange Front der hier aufge⸗ ſtellten Truppenteile ab. Auch in Saaz waren Straßen und Marktplatz reich geſchmückt und dicht umſäumt von einer froßßeweaten Menge. Langſam ſenkten ſich die Schatten der Dämme⸗ rung hernieder, als ſich die Wagenkolonne über Klöſterle ſetzte. Und immer noch ſtanden im Scheinwerferlicht links und rechts der Straßen die Soldaten im Stahl⸗ helm, die langen Kolonnen der Fahrzeuge und Pan⸗ zerwagen. Gegen 18,30 Uhr verließ der Sonderzug des Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch Karlsbad in Richtung Paſſau zu einem Beſuch der Heeresgruppe General⸗ oberſt von Leeb. Rückkehr in die befreite Heimat anb. Reichenberg(Sudetengau), 14. Okt. Am Donnerstagmittag trafen in Reichenberg die erſten in die Heimat zurückgekehrten Flüchtlinge ein. Es handelt ſich um 1600 Männer aus dem Bereich der SA⸗Gruppe Mitte(Magdeburg), die während ihres Aufenthaltes unter dem Schutze des Altreiches von der Gruppe SA⸗gemäß ausgebildet, vollkommen eingekleidet und jetzt in ihre Heimat zurückgeleitet wurden. Der Empfang dieſer Männer war ein be⸗ ſonderer Freudentag für die Reichenberger. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung verſammelte ſich auf dem Markt⸗ platz, wo gegen Mittag kompanieweiſe die Männer mit gepacktem Torniſter, voran die Fahne jeder 5 auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz aufmarſchier⸗ en. zur Rücklehr nach Karlsbad in Bewegung miniſteriums geplant, dem die Materialbeſtellung für alle drei Wehrmachtsteile obliegen würde im Sinne der induſtriellen Mobiliſierung, die Baldwin im Oberhaus gefordert hat. Wie wir bereits früher berichtet haben, iſt das Beſchaffungsminiſterium ein altes Steckenpferd Churchills und der Oppoſition. Im Zuſammenhang mit den ohnehin freiwerdenden Kabinettspoſten würde die Neueinrichtung von Miniſterien, falls ſie geplant ſind, weitere Gelegenheit bieten, das Ka⸗ Ganz ſo war es nicht binett durch Hereinnahme von Außenſeitern Aung Oppoſitionsangehörigen zu erweitern. Man unterhält ſich wieder in Rom dnb Rom, 13. Oktober. Nach mehrtägiger Unterbrechung ſind die engliſch⸗ italieniſchen Beſprechungen am Donnerstagabend zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter und dem engliſchen Botſchafter wieder aufgenommen worden, Wie man in engliſchen Kreiſen wiſſen will, ſoll bei dieſer Gelegenheit der engliſche Botſchafter dem Grafen Ciando die Antwort der engliſchen Regierung zu einigen Anregungen übermittelt haben, die Ita⸗ lien vor acht Tagen im Hinblick auf die Ermöglichung eines Inkrafttretens des engliſch⸗italieniſchen Ab⸗ kommens vom April d. J. gemacht hat. In engliſchen Kreiſen herrſcht der Eindruck, daß bei den heutigen Beſprechungen ſich Verſtändnis für die beiderſeitt gen Stellungnahmen gezeigt habe. 7 Herr Jouhaux macht ſich wichlig 1 Daladier beſcheinigt ihm, daß er maßlos geflunkert hat Pariſer Vertreters — Paris, 13. Oktober. Der Gewerkſchaftsſekretär Jouhaux hat ſich ein höchſt energiſches Dementi des Miniſterpräſidenten Daladier zugezogen. Auf der letzten Vorſtands⸗ ſitzung der CGT hatte Jouhaux eine für ihn etwas allzu vorteilhafte Schilderung der internationalen Kriſe um die Tſchecho⸗Slowakei geliefert. Er hatte dabei u. a. erzählt,. daß er es geweſen ſei, der den Präſidenten der Vereinigten Staaten Rooſevelt dazu bewo⸗ gen habe, ſeinen Friedensappell an Europa zu erlaſſen, und daß der Miniſterpräſident Dala⸗ dier ihm einen geheimen militäriſchen Bericht des Generals Gamelin über den Stand der Laudes verteidigung vorgelegt habe. Abgeſehen von der Tatſache, das es an ſich ſchon unglaublich erſcheint, daß Daladier mit dem roten Gewerkſchaftspapſt über militäriſche Geheimberichte verhandelt haben könnte, erſcheint dieſe Behauptung Jouhauz' noch unglaublicher, weil Jouhaur Anfang Auguſt, alſo vor Beginn der internationalen Kriſe um die Tſchecho⸗Slowakei ahnungslos nach Mexiko abgereiſt und erſt nach der Viererbeſprechung von München wieder zurückgekehrt war! Jouhaux will aus dem Geheimbericht des Generals Gamelin herausgeleſen haben, welch große ſtrategiſchen Schwierigkeiten die franzöſiſche Armee nach der Wiederbeſetzung des Rheinlandes zu überwinden habe. Aber General Gamelin habe zum Schluß ſeines Berichtes doch erklärt,„wir müſſen für die Tſchecho⸗Slowakei intervenieren“. Es kann nicht wundernehmen, daß der Miniſter⸗ präſident Daladier dem politiſchen Märchenerzähler Jouhauz ein ſchneidendes erklärte, ſeine Mitteilungen unrichtig. Die gesprengte Golenem e Drahtbericht unſ. Pariſer — 1 5 12 Oktober Der Vorſtand der Radikalen Partei hat geſtern Drahtbericht unſ. . i einſtimmig bei drei Stimmenthaltungen eine Ent⸗ ſchließung angenommen, worin er zunächſt darauf hinweiſt, daß die Kommuniſtiſche Partei durch ihre Oppoſition gegen die Münchener Viererbeſprechung und gegen Daladier ſich ſelbſt freiwillig don der Volksfront losgeſagt, und daß ſie darüber hinaus we⸗ gen ihrer täglichen Beſchimpfungen und Verleum⸗ dungen gegen die Regierung Daladier jede wei⸗ tere Zuſammenarbeit unmöglich ge⸗ macht habe. Die Radikale Partei verlangt daher gleichzeitig die Bildung einer ſtarken Regierung der natio⸗ nalen Union, die vor allem dem Friedenswillen Frankreichs entſchiedenen Ausdruck geben müſſe. Von dieſer Regierung aber ſchließt die Radikale Partei ausdrücklich den Abgeordneten Flan din aus, weil er in den kritiſchen Tagen der tſchechi⸗ ſchen Kriſe durch ſeine Propaganda die Maßnahmen der nationalen Verteidigung in Frankreich behindert hat.“ Leopold III. in Paris — Paris, 13. Oktober. Nach dem vorher genau feſtgeſetzten Zeremoniell fand geſtern in Paris die Einweihung des Reiter⸗ 3000 Verhaftungen in Sofia Die Polizei fahndet nach den Mördern des bulgariſchen Generalſtabschefs 5 dnb. Sofia, 14. Oktober. Auf Beſchluß des Miniſterrates wurden geſtern in Sofia durch die Polizeibehörden und mit Unter⸗ ſtützung einer Abteilung der Garniſon der Haupt⸗ ſtadt in ungewöhnlich großem Ausmaß Haus⸗ ſuchungen durchgeführt mit dem Ziel, Individuen ausfindig zu machen, die keine Aufenthaltsgeneh⸗ migung beſitzen. Sofia war während der ganzen Zeit blockiert. Polizeimannſchaften und hinzugezogene Militärs riegelten die Ausfallsſtraßen nach der Provinz hermetiſch ab und ließen niemanden aus Sofia heraus. In der Stadt herrſchte vollkommene Verkehrsſtille. Nur Perſonen mit beſon⸗ deren Erlaubnisſcheinen, die in den allerſeltenſten Fällen bewilligt wurden, durften ſich frei auf den Straßen bewegen. An den Straßenecken ſtanden Polizei und Militär, letzteres mit aufgepflanztem Bajonett und Stahlhelm. Zur ſelben Zeit wurden alle Telephongeſpräche innerhalb Sofia unterbun⸗ den, auch nach außerhalb und nach dem Ausland waren Ferngeſpräche geſperrt.. Während des ganzen Tages nahm die Polizei ſyſtematiſch Hausdurchſuchungen vor. Sämtliche in Sofia anweſenden Perſonen muß⸗ ten ſich ausweiſen. Politiſch und kriminell b weſſelbafe e desgleichen alle 5 ſonen, deren Ausweiſe verdächtig waren, wurden in Haft genommen. Im ganzen ſind über 3000 Perſonen verhaftet worden, von denen 2000 freigelaſſen worden ſind, über 1000 Perſonen ſind in der Provinz interniert worden. Unter den Internierten ſind u. a. auch ſechs Links⸗ abgeordnete des Parlaments. Des weiteren befin⸗ den ſich unter den Internierten führende Perſön⸗ lichkeiten ehemaliger radikalmazedoniſcher Geheim⸗ organiſationen, führende Perfſönlichkeiten des Sweno⸗Kreiſes und linksgerichtete Journaliſten. Man dürfte wohl nicht fehlgehen, die Aktion mit dem Mord an dem Generalſtabschef Peeff in Verbindung zu bringen, da bis jetzt noch kein Licht in das Verbrechen gebracht worden iſt. Der Mörder, der nach dem Attentat an General Peeff und deſſen Begleiter, Major Stofanoff, die Waffe gegen ſich ſelbſt richtete, iſt ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen, ohne ein hinreichendes Geſtändnis ge⸗ macht zu haben. Bereits unmittelbar nach dem Attentat hatte die Polizei umfangreiche Erhebungen zwecks Ermittlung der Auftraggeber des, Täters an⸗ geſtellt, jedoch ohne jeden Erfolg. Sollte es ſich bei dem Mord an General Peeff, wie vielſach behauptet wird, wirklich um ein ein politiſches Attentat han⸗ deln, ſo hofft man, durch die Razzia wertvolles Ma⸗ terial in die Hände bekommen zu. N 5 Dementi entgegenſetzt und ertreters⸗ Geſellſchaft, ſtandbildes des Königs Albert J. der Belgier ſtalf, Dieſes Denkmal ſoll die franzöſiſche Dankbarkeit gegenüber dem Frankreich ergebenen Verhalten des letzten belgiſchen Königs bezeugen. Auf Einladung der Stadt Paris traf der König der Belgier, Leos pold III., zufammen mit der Königinmutter Eliſa⸗ beth, der Prinzeſſin Piemont und des Grafen von Flandern in Paris ein. Der König begab ſich un; mittelbar ins Elyſée, wo ihm der Präſident der Re⸗ publik ein intimes Frühſtück gab. Bei der Einwei⸗ hungsfeier bekundeten die ausgetauſchten Reden dig gegenſeitige Achtung und Freundſchaft des franzöſi⸗ ſchen und des belgiſchen Volkes und waren im übri⸗ gen der Perſon des ſo tragiſch ums Leben gekom⸗ menen Königs Albert J. gewidmet. König Leo⸗ pold III. berührte in ſeiner Rede auch die große Po⸗ litik, indem er erneut verſicherte, daß jedermann ſeine Pflichten und jedes Volk ſeine Miſſion zu er⸗ füllen habe. Die Belgiens, das an der Dreiländer⸗ ſcheide des weſtlichen Europas liege, ſei die des Friedens und der Vermittlung. Dieſe Aufgabe ſei ebenſo ſchwer wie ſchwierig, aber ſie lohne ſich. Damit Belgien ſeine wahre Miſſion ganz erfüllen könne, müſſe es immer wieder betonen, daß ſein Volk die Unabhängigkeit bewahren und achten müffe, denn darin liege das Zeichen ſeiney Unparteilichkeit und das Unterpfand des Vertrau⸗ ens, das es ſeinen Nachbarn einflöße. Ein Tag in Paläſtina Morde, Todesurteile, Brandſtiftungen Fun: meld ung der NM.) g + Jeruſalem, 14. Oktober. Zu, dem geſtern gemeldeten ſchweren Gefecht an der Straße Jeruüſälem⸗Hebron zwiſchen engliſchem Militär und Arabern wurde ergänzend bekannt, daß ch das zibeite beitiſche Flugzeug, das den bedräng⸗ en, Solz 1 zu Hilfe kam, a aber bekbrtteftte Der Flugzeugführer und der Beobachter ſprängen im Fallſchirm ab; der Beobach⸗ ter wird jedoch noch vermißt. Der britiſche Oberbefehlshaber beſtätigte drei Todesurteile die vom Militärgericht in Haifa in den letzten Tagen gegen s gefällt worden waren. Bewaffnete Frapgen in eine große Zigaretten⸗ fabrik an der Straße Jeruſalem Jaffa ein. Sie hielten die Belegſchaft mit ihren Waffen in Schach und goſſen Petroleum über das große Tabaklager, das ſie daün anſteckten. gingen in Flammen auf. Sämtliche Tabakvorräte Der Geſamtſchaden beträgt 20000 Pfund. Die Zigarettenfabrik gehört einer die der britiſch⸗amerikaniſchen Tabak⸗ kompanie angeſchloſſen iſt. In einer Araberplantage bei Jebua wurden 2000 Orangenbäume und in einer jüdiſchen Plantage bei Isdud 8000 Orangenbäume vernichtet. An der Bahnſtation Lydda wurde ein arabiſcher Hilfspoliziſt und im Safed⸗Bezirk ein Araber kol duſgefunden 5 Beim Dorfe Kubbe kam es zu einem Kampf zwiſchen⸗ Angehörigen der arabiſchen Freiſchar und Politziſten. Dabei wurden zwei jüdiſche Politiſten getötet und zwei verwundet. Ueber ein größeres Gebiet in Haifa wurde daz Ausgehverbot verhängt. Auf der Straße Akko⸗Safed wurden zahlreiche Stehen, aufgeriſſen, bezw. geſprengt. London noch immer ratlos Dreblees unf. e Korreſpondenten — London, 13. Oktober. Geſtern wurden die Paläſtina⸗Beſprechungen zwiſchen Kolonialminiſter Macdonald und dem Oberkommiſſar Mac Michael abgeſchloſſen. Maechi⸗ chael begibt ſich nach Porthmouth und wird von dort aus heute im Flugzeug nach Paläſtina zurückreiſen. Weitere Entſchlüſſe der Regierung ſind nicht vor Veröffentlichung des Berichts der Woodhead⸗Kom⸗ miſſion zu erwarten, die für Ende dieſes Monats angekündigt iſt, doch werden nach hieſiger Anſicht die Ereigniſſe in Paläſtina die Entſchlüſſe der bri⸗ tiſchen Regierung beeinfluſſen. Die Annäherung zwiſchen den arabiſchen und jüdiſchen Unterhändlern, die man hier erhofft hatte, iſt nicht eingetreten, im Gegenteil, die Fronten verſteifen ſich im⸗ mer mehr, und je mehr England mit einer Stel⸗ lungnahme zögert, ſcheinen ſich beide umſo ener⸗ giſcher auf die ihnen im Weltkrieg gemachten Ver⸗ 1 zu berufen. * Agreements für den neuen franzöſiſchen Botſchafter in Rom eine Demarche beim italieniſchen Außen⸗ minister, Graf Ciando, unternommen. f gemäß den ſeinerzeit erlaſſenen Beſtimmunge Awo achſchakrkeſpren⸗ ihrer Aemter en 0 worden. 5 e 1 in Rom. Der ee. Geſchäftsträger Blondel hat am Mittwoch wegen des Die Nuß ntergung der jüdiſchen Lehrer in iN Einer amtlichen römiſchen Mitteilung zufolge ſin 5 „ ²˙ A„„²³ðhy x K 1 eit 8 ng 04 ſa⸗ on in; tes ei⸗ dig ſi⸗ ri⸗ m 0a 504 un er⸗ er⸗ e 8 eſe ſie ing aß ind ten = Freitag, 14. Oktober 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 476 e S Stadtseite Mannheim, 14. Oktober. Zur erſten Oktoberſammlung für das WH W Ein Aufruf des Gauobmanns ber Da Am kommenden Sonntag hat die Duc die erſte Oktoberſammlung für das Wi durchzuführen. An alle ſchaffenden Volksgenoſſen im Betrieb, im Handel und im Gewerbe des Gaues Baden richte ich die Bitte, das Winterhilfswerk burch eine Spende ſo zu fördern, wie es der Führer anläßlich der Eröffnung des WHW in Berlin aus⸗ geſprochen hat. Die Betreuung der Volksgenoſſen aus der Oſt⸗ mark ſowie der in das Reich heimgekehrten Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen aus dem Sudeten⸗ and zeigt, daß das WHW e weit über den bisherigen Rahmen hinaus geltende Verpflichtungen überneh⸗ men muß, die es jedoch nur erfüllen kann, wenn uuſer Volk in allen ſeinen Teilen der Parole des Führers Folge leiſtet. 5 Am 15. und 16. Oktober werden Betriebsführer und walter der DA unter dem Motto„Schaffende ſammeln— Schaffende geben“ euch für Spenden auffordern. Gebet ihnen und bemeſſet eure Gabe nach der Größe unſerer Zeit. gez. Dr. Roth, Gauobmann der DA. Pilzwanderungen Am Samstag nachmittag findet wieder eine Pilzwanderung unter Führung von Dr. Bickerich, Heidelberg, im Schifferſtadter Wald ſtatt. Treffpunkt iſt diesmal um 14.30 Uhr beim Reſtaurant„Zum Waldonkel“(30 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof Speyer). Ludwigshafen Haupt⸗ bahnhof ab 13.53 Uhr. 5 8 Am Sonntagvormittag iſt eine Wande⸗ rung in Maxdorf bei Lubwigshafen. Treffpunkt am Bahnhof Mardorf um.45 Uhr. Lu ſwigshafen Ludwigsplatz ab.20 Uhr, Mannheim Friedrichs⸗ brücke ab.05 Uhr. Am Sonntagnachmittag iſt eine Wanderung in Wein heim(Bergſtraße). Treff⸗ punkt an der Poſt in Weinheim um 15 Uhr. Mann⸗ heim ab Hauptbahnhof 14.15 Uhr mit der Staatsbahn. Friedrichsbrücke ab 14.14 Uhr mit der OGG. Sonn⸗ tagsfahrkarten! e Eutlaſſen auf Anſuchen wurden die Gendar⸗ mertewachtmeiſter Eugen Klotzbücher und Alfred Ufinger bei der motoriſierten Gendarmeriebereit⸗ ſchaft Mannheim. Nun gehören ſie zur SA: Die Mannheimer Freikorpskümpfer kehrten heim Herzlicher Empfang am Bahnhof— Der Willkomm am Waſſerturm Feierliche Verpflichtung als SA⸗Männer Um 19.06 Uhr geſtern abend ſollten ſie da ſein, und alles ſtand angetreten am Bahnhof und am Waſſerturm, Spruchbänder auf dem Weg leuchteten. Frauen mit Blumen warteten, Kinder... Aber dann mußte bekannt gegeben werden, daß in Stutt⸗ gart der Anſchluß nicht mehr erreicht wurde; um halbzehn ſtehen ſämtliche Formationen wieder! Rich⸗ tig um 21.30 Uhr trafen ſie dann ein, Jubel auf dem Bahnſteig, Blumen in Mengen, die Kompanie formiert ſich mit den beiden ſchwarzroten ſude⸗ tendeutſchen Fahnen des Heimatbundes und der Hakenkreuzfahne in der Mitte, zwei Mann in Stahl⸗ helm und Gewehr neben den Fahnenträgern. Sonſt tragen alle Männer alte SA⸗Uniformen, meiſt mit gelben Spiegeln, die Mützen richtig zerknittert wie aus der Kampfzeit. Es wird noch ein wenig photo⸗ graphiert, dann geht es geſchloſſen durch die Sperre. Draußen ſtand SA auf der einen, HJ auf Her ande⸗ ren Seite,„Kurztreten, Halt!“—„Freikorpskom⸗ panie 6, Mannheim, vom Freiheitskampf um die Heimat zurück!“ meldet ſtellvertretender Kompanie⸗ führer Weirich dem Kompanieführer Polſz, der meldet weiter an den SA⸗Sturmbannführer Blu m von der Gruppe Kurpfalz, und dann geht es mit viel Heil⸗ und Willkomm⸗Rufen hinauf zum Waſſerturm, Muſik⸗ und Spielmannszug mit Sturmführer Ho⸗ man⸗Webau voraus, Egerländer Marſch. Der Kai⸗ ſerring war trotz der ſpäten Stunde noch gut beſetzt. Am Waſſerturm Meldung an den Führer der SA⸗Brigade 153, Bri⸗ gadeführer Kock. Dann ſpricht Kreisleiter Schnei⸗ der.„Mit Stolz und Freude begrüße ich und die geſamte Bevölkerung Mannheims die Männer, die mit dem feſten Willen, ihr Letztes hinzugeben, zu den Fahnen eilten; Familie und Beruf ver⸗ ließen für die Heimat und für die tauſend⸗ jährige Sehnſucht der Heimkehr ins Reich. Heute haben wir nur eine Heimat, die heißt Deutſchland, nur ein Zeichen, das Hakenkreuz, nur einen Glau⸗ ben, Adolf Hitler. Wir reichen euch die Hand, ſeid uns willkommen!“ Auſnahme in die Se Brigadeführer Kock ſprach ebenfalls herzlichen Willkomm aus.„Ihr ſeid zu Not der Heimat ein⸗ berufen und ihr ſeid dem Ruf gefolgt, weil ihr Kerle ſeid. Die Heimat iſt frei für ewige Zeiten, die Auf⸗ gabe iſt erfüllt. Aber wie der Führer es ſagte: die Erſten ſind die Treueſten! ſo ſollt ihr heute in die S A aufgenommen und dem Führer ver⸗ pflichtet werden.“ Der Führer der Standarte 171, Sturmbannfüh⸗ rer Noack, ſprach dann die Eidesformel vor.„Ich gelobe dem Führer Treue...“, kräftig ſchallten die Worte zurück, die Traditionsfahne wurde zu den Klängen„Die Fahne hoch...“ durch die Reihen geführt, mit den nationalen Liedern und Anruf des Führers wurde das Ganze beſchloſſen. Jetzt wurde aber noch mal beſonders gute Hal⸗ tung eingenommen, feſt die Fahne gefaßt; denn jetzt gings um den Waſſerturm herum am Eingang des Roſengartens vorüber zum Vorbeimarſch. Brigadeführer Kock nahm den Vorbeimarſch ab, und es klappte erſtaunlich Richtung und Haltung. Es folgte ein Ehrenſturm SA unter Oberſturmfüh⸗ rer Gögel, ferner die Ehrenbereitſchaft der P unter Ortsgruppenführer Heinz, dann HJ und IV und ſchließlich noch ein SA⸗Sturm unter Sturm⸗ führer Gerſtel. Neben dem Brigadeführer be⸗ merkte man Oberführer Fritſch von der Gruppe Kurpfalz und Major Zierl von der Wehrmacht. Dann endlich konnten die Männer des Freikorps, die ſicher reichlich müd' waren, von ihren Familien und Freunden wieder richtig in Empfang genom⸗ men werden. * Wie wir im übrigen erfahren, rückten die Frei⸗ korpskämpfer am 26. September nach Wien ab, rund 250 aus dem ganzen Gebiet der Gruppe Kur⸗ pfalz, darunter aber 176 Mannheimer, in allen Altersklaſſen von 18 bis 52 Jahren. Familienväter mit 5 bis 8 Kindern daheim, der ſtellvertretende Kompanieführer Weirich hat ſeinen Vater im Glied ſtehen, fünf Gebrüder Kleiner, fünf Ge⸗ brüder Lux(Neckarau) ſind dabei. Zwei Brüdern aus Sandhofen ſtarb die Mutter in der Aufregung an einem Herzſchlag, die Männer blieben nach kurzem Ueberlegen bei der Fahne. Die wenigſten hatten jemals eine richtige militä⸗ riſche Ausbildung genoſſen; etliche waren früher ein⸗ mal tſchechiſche Soldaten geweſen. Es war alſo eine gewaltige Aufgabe für den Kompanieführer, den Leuten in den wenigen Tagen das Nötige bei⸗ zubringen, und ſie haben Dienſt gemacht mit einem Geiſt, einem Eifer, einer Ein ſatz⸗ hereitſchaft, die alle Welt erſtaunt hat. Die Arbeit blieb im weſentlichen an dem ſtellver⸗ tretenden Kompanieführer hängen, Truppführer Weirich von der Gruppe Kurpfalz. So was hat niemand für möglich gehalten, aber die Begeiſterung verrichtet eben Wunder. Das alles hat natürlich auch auf die inſpizieren⸗ den höheren Offiziere Eindruck gemacht; denn es klappte alsbald auch ſchon das Feinere, Meldungen durchgeben, Ziele anſprechen, Entfernungſchätzen und darum erhielt dieſe 6. Freikorpskompanie als einzige auch den Ehrentitel Mannheim ver⸗ liehen und war urſpünglich für 6 Wochen Polizei⸗ dienſt verpflichtet. Bei all den Strapazen hat aber einer noch Zeit gefunden, ein Lied zu dichten, es iſt vom Kameraden Lehnert und lautet: Hört auf der Straße den wuchtigen Schritt Wir ſind die Freikorps⸗ Bataillone Wer wollen nicht betteln, wir wollen unſer Recht Die Freiheit für 3½ Millionen. Refrain: Die Fahnen entrollt, laßt ſie wehen im Sturm Wir wollen kämpfen, wir wollen nicht ruhen Seid kampfbereit, ſeit kampfbereit. Und iſt dann die letzte Schlacht vorbei, Der Feind iſt geſchlagen im Lande, Und iſt dann unſere Heimat frei, Errettet aus Schmach und aus Schande, Dann: Die Fahne entrollt, laßt ſie wehen im Sturm uſw. 5 — Hr. 3 Vorteile beim Einkauf von Schuhereme. Wenn Sie als Schuhereme Erdal wählen, dann erhalten Sie 1. eine altbewährte Qualität. 2. eine Schuhereme von größter Ausgiebigkeit, 3. einen Preisvorteil, denn Erdal iſt jetzt billiger geworden. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. 919 Ehrenanzeigen für Kinderreiche Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat durch eine neuerliche Stellungnahme die hohe Bedeutung und Förderung unterſtrichen, die den kinderreichen erb⸗ geſunden Familien im Dritten Reich zuteil wird. Es handelt ſich dabei um die Familien, denen das Ehrenbuch für Kinderreiche vom Reichsbund der Kinderreichen ausgehändigt wird. Der Reichsbund hatte angeregt, daß die Gemeinden die mit dem Ehrenbuch ausgezeichneten Familien durch Veröf⸗ fentlichung ihrer Namen in der Preſſe in Form von Ehren anzeigen herausſtellen möchten. Der Reichsinnenminiſter erklärt nunmehr, wie der Deut⸗ ſche Gemeindetag bekanntgibt, daß nichts dagegen einzuwenden ſei, wenn Gemeinden die Namen der⸗ jenigen Familien bekanntgeben. denen das Ehren⸗ buch für die deutſche kinderreiche Familie verliehen worden iſt. *(Ernannt wurde Polizeihauptwachtmeiſter und Oberjunker der Schutzpolizei Haus Gaiſer in Mannheim zum Oberleutnant. * Zur Ruhe geſetzt infolge Erreichung der Alters⸗ grenze wurde Kanzleiſekretär Georg Heiden⸗ reich beim Bezirksamt Mannheim. N 8 N W 2 N 8 WIe N V N N W * 8 N N s Y Y N N N N 8 Y N II Ine IN N N W W e Wen e N W WI N I N N 1 II N N 0 N 8 8 2 0 ö N 1. N e „8 W N 6 % e „„ adde 2%, 5 Möltis e 8 25 . 5 51, „„„ 6 7555 7 „411 ö 5 2 1. 2 W N N 8 W N * e e, e NN W WS NN e I WI II n e ast alle Kultur-Wölker der Erde wetteifern miteinander in deR O Wertschätzung der Tabak-Ernten Mazedoniens. In Deutschland war e es vor allem OVERSTOLZ, die hier U dem Mazedonen-IJabak Anerkennung N e n ee * N 8 NN Ai Ve. N I eas N ee e W I J N 1 N I N NI N OVERSTOLZ 50 Hen Sah masedlonisc verschafft hat. Wenn sich nun heute immer mehr Raucher gerade dieser a isarette zuwenden, so liegt es nicht 0 zuletzt daran, dass ihre Mischungs: grundlage nach wie vor aus echt ma- ze donischen Bergtabaken besteht. 12 Freitag, 14. Oktober 1938 Mas iſt Steuerunehrlichkeit? Mit dem Begriff der kürzlich das Reichsgericht einen Offenbarungseid Steuerunehrlichkeit hat ſich in der Entſcheidung über auseinandergeſetzt, bei dem der Angeklagte wiſſentlich Rechte verſchwiegen hatte, die ihm hinſichtlich eines Kraftwagens zuſtanden, Er war und dies iſt auch für die Beitreibungsver⸗ fahren der Gemeinden wegen rückſtändiger Steuern von Bedeutung nicht allein wegen Meineides, ſondern auch in Tateinheit damit wegen verſuchter Steuerhinterziehung verurteilt worden. Denn die für eine Steuerhinterziehung erforderliche Steuer- unehrlichkeit kann gegeben ſein, wenn der Täter durch Täuſchungs handlungen und Herbei⸗ führung eines Irrtums den Willen betätigt, Ver⸗ mögenswerte dem Zugriff der Steuerbehörde zu ent⸗ ziehen und dadurch uſtter Eingriff in den regel⸗ mäßigen Verlauf der Dinge eine Beitreibung prak⸗ tiſch vereiteln will. u Kinderbeihilſen zählen nicht als Einkommen. Der Reichsarbeitsminiſter hat angeordnet, daß bei der Berechnung des Einkommens, das für die Ge⸗ währung der Fettverbilligungs⸗ u nd Margarine die laufenden Bezugsſcheine maßgebend iſt, Kinderbeihilfen, die an kinderreiche Familien gewährt werden, außer Anſatz zu laſſen ſind. Das gleiche gilt für Kinderzulagen und Kin⸗ ezuſchläge, die Beamte, Soldaten und Gefolg⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Auswirkungen des Brückenumbaues: Amgeſtaltung der Brückenköpfe Grundlegende Neuordnung der Verkehersverhältniſſe— Ein Verkehestondell auf der Stadiſenſe— Großzügige Pläne auch für das rechte Neckarufer Die Verbreiterung der Friedrichs⸗ brücke, die geſtern aus dem Stadium der erſten Vorarbeiten heraustrat und zur Sperrung für den Fahrzeugverkehr geführt hat, wäre unvollſtändig, würden in Zuſammenhang damit nicht auch die Verkehrsverhältniſſe auf den beiden Brückenköpſen nach neuen Geſichtspunkten und entſprechend der Be⸗ deutung dieſer prinzipalen Verkehrsknotenpunkte grundſätzlich umgeſtaltet. Schon in ſeiner diesjäh⸗ rigen Haushaltsrede hat Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger darauf hingewieſen, daß die Brückenver⸗ breiterung Anlaß gibt, den Platz auf der Stadtſeite mit einem Verkehrsrondell zu verſehen. Dieſes linksſeitig der Brücke vorgelagerte Rondell wird nun im Zuſammenhang mit den Arbeiten an der Brücke greifbare Geſtalt annehmen. Einige Vorarbeiten zur Umgeſtaltung des ſtadt⸗ ſeitigen Brückenkopfes wurden ja ſchon im Laufe der letzten Wochen ausgeführt. Wir erinnern daran, daß vor K 1 eine unterirdiſche Bedürfnis⸗ anſtalt in Angriff genommen wurde; dieſe ſteht jetzt vor der Vollendung. Mit ihr iſt die Voraus⸗ ſetzung zur Niederlegung der alten Bedürfnisanſtalt geſchaffen; mit dieſer wird auch der mit ihr in bau⸗ lichem Zuſammenhang ſtehende Kiosk verſchwinden. Eine weitere vorbereitende Maßnahme wurde in den jüngſten Tagen vor U begonnen. Wie bei K 1, ſo werden auch bei Ui viele der alten Bäume, die in den Grünanlagen ſtehen, niedergelegt werden, weil das Gelände beiderſeits der Breiten Straße teils für das große Verkehrsrondell benötigt wird, teils auch als freier Platz für den Fußgänger⸗ verkehr lähnlich wie am Waſſerturm bei O07 und P7) dienen ſoll. Ganz verſchwinden werden übrigens die beiden Grünflächen nicht, ſondern bei K 2 und U 2 wird je ein baumbewachſener Grünſtreifen erhalten bleiben. Wenn man das kopf geplante ſchreiben will, auf dem ſtadtſeitigen Brücken⸗ Verkehrsrondell in großen Zügen be⸗ ſo muß man zunächſt darauf hinwei⸗ ſen, daß ſein Mittelſtück von einer kreisförmigen Fläche gebildet wird, die von jedem Kraftfahrzeug⸗ verkehr freigehalten werden wird. Alle Kraftfahr⸗ zeuge— ganz gleich, ob ſie ſich dem Brückenkopf durch die Breite Straße, von der Brücke her, oder über Luiſen⸗ und Friedrichs⸗Ring nähern— müſſen dieſen Rondellkern umfahren. Ueberſchneidungen von dem Kraftfahrzeugverkehr vorbehaltenen Fahr⸗ bahnen gibt es dabei nicht mehr. Kreuzungsſtellen werden nur noch zwiſchen Kraft⸗ fahrzeug⸗ und Straßenbahnverkehr vorhanden ſein. Das iſt eine Folge davon, daß die Straßenbahnglei⸗ chaftsmitglieder der öffentlichen Verwaltung oder ſer über den Rondellkern hinweggeführt weroͤen. Ja, Betriebe erhalten. es werden ſich ſogar ſämtliche Halteſtellen eee, Kreisappell der Werkſcharen 73 Werkſcharen mit 1750 Mann angelreten In der Rhein⸗Neckar⸗Halle nerstagabend, 20.30 Uhr, in Reih richtet, mit der BBCE-Werkskapelle und dem Spiel⸗ mannszug der Lanzſchen Werkſchar in der Front⸗ mitte, die Werkſcharen des Kreiſes Mannheim mit ihren Obmännern zum Appell verſammelt, 73 Werk⸗ ſcharen mit 1750 Mann konnte Hauptſtoßtruppfüh⸗ rer Schenkel dem ſtanden am Don⸗ und Glied ausge⸗ Kreisobmann Pg. Schnerr melden, der dann das Wort ergriff zu einem Rück⸗ blick über, das, was geweſen und zu einem Ueber⸗ blick über die Aufgaben der nächſten Zeit. An die Vergangenheit erinnernd, in der die mei⸗ ſten induſtriellen Betriebe Bollwerke des Marxis⸗ mus waren, ſtellte der Redner die Frage: wie es möglich ſei, daß heute die geſamte Ar⸗ beiterſchaft im nationalſozialiſtiſchen Geiſt geſchloſſen hinter dem Führer ſtehe? Die Antwort gab er in ſeinen weiteren Aus⸗ führungen, indem er auf die Anfänge des Marxis⸗ mus um 1900 verwies, um welche Zeit ein ſelbſtzu⸗ friedenes und ſelbſtherrliches Bürgertum ſich abſeits hielt vom Arbeiterſtand und dieſen dadurch zur proletariſchen Klaſſe ſtempelte. Dieſe hinwiederum wuchs zahlenmäßig und kaſſenkempferlich durch die Hunderttauſende, die vom Land herein in die Städle und deren Fabriken ſtrömten und von den Unter⸗ nehmern gleich Maſchinen an die Maſchinen geſtellt in ihrer Haltung betriebsfeindlich beeinflußt und eine leichte Beute des jüdiſchen Marxismus wur⸗ den unter der Parole:„Hie Bürgertum! Hie Pro⸗ letariat!“ Der Weltkrieg kam: Millionen Arbeiter gaben ihr Leben dahin für den nationalen Gedanken, ein Beweis von der Macht einheitlichen Zuſammen⸗ ſtehens. Trotz unſäglicher Opfer brachte er den Niedergang und im November 1918 verſagten die führenden Schichten Deutſchlands anſtatt die Lage zu meiſtern, die Revolution zu verhindern. Die Meinung der heimkehrenden Soldaten: die Revolution werde ihnen Rettung bringen, erwies ſich als falſch. Streiks und Ausſperrungen, Parteienhader waren die Folge und das Judentum konnte ſich dabei bereichern. Als die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei ſich gründete, verſprach der Arbeiter ſich wenig von ihr, noch weniger das Bürgertum und beide Schichten SescuhlasskE N bekämpften die neue Partei aufs heftigſte: der einen verſprach ſie zu wenig und der anderen war ſie von vornherein ein Gegner. Daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich trotz⸗ dem durchgeſetzt hat, iſt ein Beweis von der Macht der Einigkeit der Maſſen und ihres Vertrauens in den Führer, das viele Blutopfer und ſelbſt Rückſchläge nicht zu erſchüttern vermochten. Adolf Hitler gewann die Arbeiter durch die Macht ſeiner Perſönlichkeit: die Hohlheit der marxiſtiſchen Phraſen zerbrach! Die Deutſche Arbeitsfront, eine Organiſation des ganzen ſchaffenden Volkes, entſtand und begann mit der Beſeitigung der gröbſten ſozialen Mißſtände. In der Folge ſchuf Arbeitsminiſter Dr. Ley eine neue Gruppe inner⸗ halb der Organiſation: die aus jungen Menſchen ge⸗ bildete Werkſchar mit der Aufgabe, ſie zu diſziplinierten, anſtändigen Menſchen mit ſoldatiſcher Grundhaltung zu erziehen. Dieſen in Betriebsſport, Berufsausbildung uſw. ſich auswirkenden Aufgaben ſchließen ſich neuerdings noch größere an: die Werkſchar als weltanſchaulicher Stoßtrupp der nationalſozialiſtiſchen Partei in den Betrieben ſoll mit Einſatz aller Kräfte den Gedanken der Bewe⸗ gung in die weiteſten Kreiſe der arbeitenden Bevöl⸗ kerung hineintragen; ſie ſoll jeden einzelnen, in erſter Linie den charakterſchwachen, ſchwankenden Kamerad erfaſſen, ſie ſoll Repräſentant des Willens der größten Organiſation aller Schaffenden ſein; ſie ſoll eine Kerntruppe ſein, auf die der Führer ſich unbedingt verlaſſen kann. Auf die jüngſten entſcheidungsvollen politiſchen Ereigniſſe verweiſend, würdigte der Redner die vor⸗ bilöliche Ruhe in den Betrieben als einen Beweis unerſchütterlichen Vertrauens zum Führer und zu ſeinem Ziel: dem deutſchen Volk und den nachkom⸗ menden Generationen Raum und Exiſtenzmöglich⸗ keit zu geben. Er ſprach weiter die Hoffnung aus, daß die Werkſcharen auch die Forderung„Schönheit der Arbeit“ mit Nachdruck vertreten und verband mit dem Dank an die Kameraden Obmänner die Bitte, ihre Kraft weiterhin den Werkſcharen als der Garde der Deutſchen Arbeitsfront zur Verfügung zu ſtellen. Mit ͤreifachem„Sieg Heil!“ auf den Füh⸗ rer und dem Geſang der nationalen Lieder war der Appell beendet. find, wenn aus den Verſorgungsakten hervorgeh. 1 auf dieſem Mittelſtück befinden. In Zukunft wird es damit aber ſo ſein, daß man beim Umſteigen nicht mehr— wie noch zur Zeit über Fahrbahnen laufen muß. Die Straßenbahnfahrgäſte haben alſo allen Grund, ſich auf die Fertigſtellung des Ron⸗ dells zu freuen! e ig iſt, daß die ausſteigenden Fahrgäſte ſich bei der Fortſetzung ihres Weges zu Fuß nicht mehr über mehrere Fahrbahnen„hin⸗ wegretten“ müſſen. Vom Rondell⸗Mittelſtück aus werden ſie die Möglichkeit haben, unter Ueberſchrei⸗ tung nur einer Fahrbahn ſich nach jeder Seite zu wenden, die ſie zu erreichen wünſche n. Beſonders bedeutſam wird dabei ſein, daß dieſe einzige zu über⸗ ſchreitende Fahrbahn nur in einer Richtung ogn Kraftfahrzeugen befahren wird. Das kommende Verkehrs rondell bringt alſo in jeder Beziehung eine überſichtliche Löſung. Das trifft auch auf die Stellen zu, an denen die das be⸗ ſagte Mittelſtück umkreiſende Kraftfahrzeugfahrbahn von den Straßenbahngleiſen geſchnitten wird; die Gleiſe kreuzen die Fahrbahn rechtwinklig. Es iſt klar, daß man auch rechts des Neckars eine Verbeſſerung der Straßenverhältniſſe anſtrebt. Auf dem Rathaus hat man ſich natürlich auch damit be⸗ ſchäftigt, und auf dem Tiefbauamt wurden ſehr intereſſante Pläne ausgearbeitet. Dieſe ſehen bei⸗ ſpielsweiſe den Bau eines Verkehrsrondells an jener Stelle vor, an der Max⸗Joſef⸗Straße und Käfertaler Straße auf die Brückenſtraße treffen. Das 1 wird recht weiträumig werden; man wird dazu den Meßplatz an der betreſfenden Ecke um ein Stück verkleinern. Brückenſtraße aber auch ſonſt ſich ändern wird, geht allein ſchon daraus hervor, daß die Straßen⸗ bahngleiſe im Zuſammenhang mit dem Brfckenum⸗ Daß das Angeſicht der bau von den Seiten in die Mitte verlegt werden müſſen. a Auch ſonſt— und vor allem im Zuſammenhang mit der Neuordnung des Geländes zwiſchen Adolf⸗ Hitler-Ufer und Käfertaler Straße wird ſich vieles ändern. Wir zitieren nochmals den Ober⸗ bürgermeiſter, der darüber in der ſchon einmal ge⸗ nannten Ratsberrenſitzung geſagt ßat:„Die Gleis⸗ anlagen des Weinheimer Bahnhofes(der OEG) waren urſprünglich für einen größeren Ver⸗ kehr vorgeſehen und werden bei der Neuordnung entſprechend den Verkehrserforderniſſen angeordnet werden. Auch die Führung der Straßenbahn wird an dieſer Stelle eine Aenderung erfahren. Das Bahnhofsgebäude der OõEch wird des⸗ halb von dem jetzigen Standort entfernt und ein neues Gebäude in einigem Abſtand davon er⸗ richtet werden“. Vorerſt ſtehen wir noch am Anfang der lichung all dieſer großen Pläne. Die zwölf Monate aber merden uns Verwirk⸗ kamen den ſtädtebaulich wiederum ein entſcheidendes Stück vorwärts brin⸗ gen! dr. W. th. Anterhaltungsabend des MG Lindenhoſ“ Zu Ehren des Dirigenten, Chorleiter Dr. Karl Riehl, wurde im Rheinpark ein Unkechaltun e abend veranſtaltet. In ſeiner Begrüßungsanſprache unterſtrich Vereinsleiter Leo Haſſel die gute Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Chorleiter und Chor und gab der Freude darüber Ausdruck, daß auch die Gat⸗ tin des Dirigenten, die ein hohes Maß muſikaliſcher Fähigkeiten beſitzt, ſich den Intereſſen der Chorbe⸗ wegung zuwende. Ehrenpräſident Philipp Falter rundete, die Anſprachen mit dem Gelöbnis zur ernſthaften Pflege des Liedgutes ab, ſo wie es der Wille des Führers ſei. Dr. Riehl dankte den Sängern für ihre Treue, dankte für die Ehrungen zu ſeiner Hochzeit und verſprach, in jeder Beziehung ein unſerem Zeitgeiſt entſprechender muſikaliſcher Führer des Chores zu ſein, um ihm weitere Erfolge zu ermöglichen. Was die Darbietungen anging, ſo ſtanden die Leiſtungen des Chores mit an der Spitze. Leichte Unterhaltungschöre, die aber ebenſo eine klare und gute Stimmenführung beanſpruchen, er⸗ freuten die zahlreichen Freunde des Vereins. Wie immer dirigierte ſtraff und ſicher Dr. Riehl ſeinen Chor. gerrunde“ bereicherte den Abend mit einigen Liedchen. Selbſtverſtändlich fehlte auch der Humor nicht. Die Kapelle, beſtehend aus Mitgliedern ſtunden zum Tanz auf. N 8 digte. Der Reichsarbeitsminiſter haf die Verſo gungsämter ermächtigt, eine Erleichterung zugunſte der Schwerveſchädigten einzuführen. Bisher ö ten verwitwete und ihnen gleichgeſtellte S ſchädigte die Frauenzulage nach dem Reichsverft gungsgeſetz und die verlängerte Kinderzulag zum 21. Lebensjahr, ſoweit die Berufsau ild vorher nicht beendet iſt, nur auf beſonderen Antrag. ins Der Miniſter beſtimmt nun, daß dieſe Zu la ohne Antrag von Amts wegen, zu gewähre daß die Vorausſetzungen vorliegen. 5A KHHMHet Oil Home Das gutausgeglichene Quartett der„Sän⸗ 90 5 Philh. Orcheſters, die den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt, ſpielte auch bis in die Morgen⸗ Schwerhörige, lernt Mundableſen! Der Reichsbund richtet einen Ableſek urſus ein Die empfindlichſte Folge der Schwerhörigkeit ſind die großen Schwierigkeiten des Gehörgeſchädigten, die Lautſprache ſeiner Mitmenſchen zu verſtehen. Bei den leichteren Graden der Gehörſchädigung hilft ſich die Umwelt durch lauteres Spre chen und durch Her⸗ anbringen der Schallquelle möglichſt nahe an das funktionsuntüchtige Ohr. Hat aber die Schwer⸗ 9 eit einen ſtärkeren Grad erreicht, ſo reichen vielfach auch dieſe Mittel zur Verſtändigung nicht 1 aus, und dieſe muß häufig auf dem umſtänd⸗ lichen schriftlichen Weg erfolgen. Nun ſtehen dem Schwerhörigen zwei Mittel zur Verfügung, mit deren Hilfe er die Verſtändigungs⸗ möglichkeit wieder ſehr beträchtlich erhöhen kann. Das eine Mittel iſt ein Hörapparat, das andere das Mundableſen. Eine Reihe von Firmen ſtellt heute recht leiſtungsfähige Hörapparate her, und ſo mancher Schwerhörige wird durch einen ſolchen Ap⸗ parat wieder in die glückliche Lage verſetzt, die Um⸗ gangsſprache der Mitmenſchen und auch Muſik faſt in normaler Weiſe zu vernehmen. Der Reichs⸗ bund der deutſchen Schwerhörigen, der den Schwerhörigen in jeder Weiſe zu helfen verſucht hat daher auch in Mannheim eine Hörmit⸗ telberatungsſtelle(J 6, 2p) errichtet, wo die Schwerhörigen vor dem Erwerb eines Hörmittels fachmänniſch beraten werden. Das zweite Mittel, 1525 Folgen der Schwerhörig⸗ keit möglichſt zu beſeitigen, iſt das Mundable⸗ ſen. Es gibt Schwerhörige, die darin eine ganz erſtaunliche Fertigkeit beſitzen und mit Hilfe dieſer Kunſt ihren Geſprächspartner wieder recht gut ver⸗ ſtehen können. Mit dem Mundableſen verhält es ſich allerdings ebenſo wie mit jeder anderen Fertig⸗ keit auch: der eine hat dazu mehr Geſchick als der andere! Aber im Hinblick auf die ſo günſtige Wirk⸗ ſamkeit des Ableſens ſollte jeder Schwerhörige einen Verſuch machen, ſchon mit Rückſicht auf ſeine Ange⸗ hörigen, deren Geduld durch das häufige Nicht⸗ oder Falſchverſtehen oft auf eine harte Probe geſtellt wird. Der Reichsbund der deutſchen Schwerhörigen ſteht im Mundableſen das idealſte Hilfs mittel für die Gehörgeſchädigten und richtet daher überall für die Schwerhörigen Ableſe⸗ kurſe ein die finanziell in erſter Linſe von der NS unterſtützt werden. Aber auch das Reichsarbeits⸗ miniſtertum gibt Zuſchüſſe, da es überzeugt iſt, daß die Arbeitstüchtig keit eines gehörgeſchädigten Arbeiters durch die Ableſefertigkeit ganz erheblich geſteigert wird. Auch hier in Mannheim beginnt demnächſt wieder ein Ableſekurſus. Intereſſenten wollen ſich ſchriftlich oder mündlich auf der Geſchäftsſtelle 5 Reichsbundes der deutſchen Schwerhörigen, Ortsgruppe Mannheim, J 6. 2., melden, wo alles Nähere zu erfahren iſt. Sprechſtunden jeden Diens⸗ tag, Mittwoch und Donnerstag von 18 bis 19 Uhr. Arteile der Fusendſchutzkammer Jugendperderber wandern ins Gefängnis Die Mannheimer Jugendſchutzkammer tagte unter dem Vorſitz des neuen Landgerichtsdivektorseg Einwaechter und beſchäftigte ſich mit vier Fäl⸗ len von Sittlichkeitsdelikten. Eine getrübte Vergangenheit hat der 68 Jahren alte Philipp Hoffmann aus Klein⸗Gemünd hinter ſich. Außer den Eigentumsdelikten iſt er ſchon drei⸗ mal einſchlägig vorbeſtraft. Die jüngſten Verfeh⸗ lungen betrafen ein 13jähriges Mädchen. Er gab die Taten zu, redete ſich aber damit heraus, er wiſſe oft nicht, was er mache. Der ärztliche Sachverſtän⸗ dige hielt den Beſchuldigten wohl für erheblich ver⸗ mindert, aber noch zurechnungsfähig. Die Jugend⸗ ſchutzkammer hielt eine Strafe von 17) Jahren Ge⸗ fängnis für angemeſſen und erkannte außerdem auf Ehrverluſt auf 3 Jahre. Die Unterſuchungshaft wurde zum Teil angerechnet. Der 1917 in Mosbach geborene Oskar Welk hatte mit einem kleinen Mädchen auf ſeinem Zim⸗ mer unerlaubte Handlungen vorgenommen, die er nur zum Teil zugab. Gegen den Vater des Kindes erſtattete er Anzeige, weil ihm dieſer nach Kenntnis⸗ nahme des Vorfalles Prügel verabfolgte. Das Ge⸗ richt hielt eine Gefängnisſtrafe von 7 Mo⸗ naten für angebracht. Auch hier wurde die Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Der 32 Jahre alte Friedrich Maier aus Maun⸗ heim verführte einen 16jährigen Lehrling zu häß⸗ lichen Dingen. Die Jugendſchutzkammer kam hier auf eine Strafe von 7 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft. 4 Luflſchutzdienſipflicht Verletzung iſt ſtrafbar 5* der das polizeiliche Ein⸗ un Frauen⸗ und Kinderzulage für elle den Gebieten des Werkluftſchutzes Beim nter Leiing der Reichsgruppe hren. Die ee herangezogen. Sie haben die etriebe zur Luftſchutzdienſtpflicht Heranziehung verpflichtet zur . llung aller Dienſtobliegenheiten, ondere zur Teilnahme an Ausbildungsver⸗ en. Die Erfüllung dieſer un durch die Polizeibehörden ver⸗ chterfüllung dieſes Verlangens 8 S e de E 5 lung Wo deut Lank Teil Hoch dure den gen Vor deru Frei bote! lung ſani gte Ar sleg äl⸗ hreia ter ei⸗ eh⸗ jab iſſe in⸗ er⸗ nd⸗ e em aft k m⸗ er des is Be⸗ to⸗ er⸗ n Frettag, 14. Oktober 1938 2100.— n Aus Baden Süddeutſche forſtliche Hochſchulwoche Vom 17. bis 22. Oktober in Freiburg * Freiburg i. Br., 12. Okt. Die forſtliche Abtei⸗ lung an der Univerſität Freiburg veranſtaltet in der Woche vom 17. bis 22. Oktober die erſte ſüd⸗ deutſche Forſtliche Hochſchulwoche, zu der ſämtliche Landesforſtverwaltungen einſchließlich der Oſt mark Teilnehmer entſenden werden. Die Eröffnung der Hochſchule erfolgt am Montag, dem 17. Oktober, zurch den Leiter der Forſtlichen Abteilung und durch den Rektor der Univerſität. An den übrigen Ta⸗ gen werden dann vormittags fachwiſſenſchaftliche Vorträge gehalten, während nachmittags Lehrwan⸗ derungen in die nähere und weitere Umgebung Freiburgs ſtattfinden. Daneben iſt Gelegenheit ge⸗ boten, die Lehrſammlungen der Forſtlichen Abtei⸗ lung, das Inſtitut für Bodenkunde ſowie das Bo⸗ laniſche und Forſtzoologiſche Inſtitut zu beſichtigen. Bildhauer Martin Helkweger Altarbouten im Bodenſeegebiet werden an ſein Schaffen erinnern * Ueberlingen, 8. Okt. Im 86. Lebensjahr ſtarb Bildhauer Martin Hellweger. Mit ihm ſcheidet ein Veteran der Arbeit aus der Stadt, der über fünf Jahrzehnte in Dienſten der Firma Gebr. Mezger in Ueberlingen geſtanden war und der über ein meiſterliches Können in ſeinem Berufe verfügte. Zahllos ſind die Statuen und Schnitzwerke, die aus ſeinem regen Geiſt und ſeinen kunſtfertigen Händen entſtanden. Altarbauten im hieſigen Münſter, in der Kirche in Seefelden, in Radolfzell und am Schlenerberg werden neben all den anderen Arbei⸗ len immer vom Können des Heimgegangenen Zeug⸗ nis geben. Von Kraftrad tödlich angefahren St. Georgen, 13. Okt. Als ſich der 34 Jahre alte Hermann Götz aus Peterszell nachts auf dem Heim⸗ wege befand, wurde er von einem mit zwei Perſonen besetzten Kraftrad angefahren. Er erlitt Beinbrüche und einen komplizierten Schädelbruch, der ſchon nach wenigen Minuten ſeinen Tod herbeiführte. Auch der Kraftfahrer ſtürzte und erlitt eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung, während die Mitfahrerin nur Schürfungen davontrug. Tödlicher Sturz auf dem Friedhof * Sigmaringen, 13. Okt. Während eine Frau das Grab ihres verſtorbenen Mannes richtete, ſtieg ihr elf Jahre alter Sohn auf einen im Friedhof ſtehenden Kastanienbaum, um die Früchte zu ſchütteln. Dabei brach ein Aſt des Baumes, und der Junge ſtürzte mehrere Meter tief ab. Er ſchlug dabei mit dem Kopf auf die Einfaſſung eines Grabes und erlitt einen Halswirbelbruch, ſo daß der Tod ſogleich eintrat. Ein Stück Wertheimer Geſchichte geſtorben * Wertheim, 13. Okt. Kurz vor ihrem 97. Le⸗ bensjahr ſtarb Frau Henriette Wießler, geb Lambinus, die Letzte einer uralten Wertheimer Familie. Sie iſt die Letzte von drei Schweſtern, die gleich ihr das 90. Lebensjahr weit überſchritten hat⸗ tem“ Die Verſtorbene iſt lange Jahre Gaſtwirtin in Saarbrücken geweſen und dort von jener Zeit her gut bekannt. Engliſche Verkehrsfachleute beſuchen Freiburg * Freiburg, 12. Okt. Fünfundzwanzig Direk⸗ toren engliſcher Reiſebüros, die hier ein⸗ trafen, wollen etwa eine Woche im üblichen Schwarzwaldgebiet verweilen und einen weiteren Ausbau des Reiſeverkehrs zwiſchen den Schwarz⸗ waldorten und dem engliſchen Reiſepublikum anſtre⸗ ben. Am Montag wurden die Engländer im alt⸗ hiſtoriſchen Rathausſaal durch den Oberbürgermei⸗ ſter empfangen und begrüßt. Villinger Krankenhaus wird erweitert * Villingen, 7. Okt. Durch den Ankauf einer großen, ſchon längere Zeit leerſtehenden Villa in der Süßdſtadt für Zwecke des Krankenhauſes hat die Stadtverwaltung die Erſtellung eines Erweite⸗ rungsbaues des Krankenhauſes erſpart, der auf rund 400 000 Mark zu ſtehen gekommen wäre. Die Villa, die inmitten eines großen Gartengeländes ſehr ſchön gelegen iſt und vor 13 Jahren erſtellt 1 05 wurde jetzt der Stadt für 70 000 Mark über⸗ en. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ick auf Lu 5. Seite Nummer 476 5 725 Frauen erzählen aus ihrer Arbeit h. Ludwigshafen, 13. Okt. Die hieſige Ortsgruppe des Verbandes Deut⸗ ſche Frauenkultur im Deutſchen Frauen⸗ werk hat auch für den kommenden Winter einen vielſeitigen Arbeitsplan entworfen. Selbſt eine Dich⸗ terin vom Range der Agnes Miegel hat ihr per⸗ ſönliches Erſcheinen zu einer Leſung aus eigenen Werken feſt zugeſagt. Ein ganz beſonders packendes und lebensnahes Thema hatte man gleich der erſten Veranſtaltung dieſes Winterhalbjahres zugrundege⸗ legt:„Frauen erzählen aus ihrer Ar⸗ beit“. Als Berichterſtatterinnen zu dieſer Berufs⸗ und eigentlich auch Lebensbeichte hatte man fürs erſte zwei Frauen aus dem akademiſchen Beruf ge⸗ beten. Zuerſt führte Rechtsanwalt Irma Leuthner lebendig in ihren eigenartigen Wirkungskreis ein. Ihr Umgang mit den Klientinnen(vereinzelt gibt es darunter auch Klienten), verlangt die Gabe des Einfühlungsvermögens und das Fingerſpitzengefühl des Seelen⸗ und Nervenarztes. Sind doch 90 v. H. der Menſchen, die von ihr Rat und Hilfe erheiſchen, Mitſchweſtern, die in ihrer Ehe lund damit meiſt auch in ihrer ganzen ſeeliſchen und materiellen Exi⸗ ſtenz) Schiffbruch erlitten. Rechtsanwalt Irma Leuthner ſprach nicht von den Fällen, in denen es ihr gelungen ſein mag, geſtrandete Ehen wieder flott zu machen. Wahrſcheinlich iſt dieſe an ſich ideale Aufgabe praktiſch nur höchſt ſelten noch zu verwirk⸗ lichen, ſobald der Sühnetermin erfolglos verlaufen iſt. Sie ſprach nur von wertvollen guten Ratſchlägen, die ſte allen Betroffenen aus reicher Erfahrung geben will, aus guter Zuſammenarbeit mit Vor⸗ mundſchaftsrichtern, von den rechtlichen Grundlagen nach altem und reformiertem Eheſcheidungs recht uſw. Eine kurze Fragenbeantwortung hinterher bewies die ſtarke innere Anteilnahme der Hörerinnen. Dr. med. Eliſabeth Jacki, die Kinderärztin Lud⸗ wigshafens, kennt jeder, der Kinder hat. 25000 Säug⸗ linge und Kleinkinder hat ſie unter die Lupe genom⸗ men in den 17 Jahren, die ſie hier öffentlich prak⸗ tiziert. Erſchütternd und auch wieder aufrichtend begeiſternd berichtete ſie aus der täglichen um⸗ ·˖ it für„Mutter und Kind“, die bevöl⸗ h und zur Erreichung der gewaltigen ttſchen Volkes ſo außerordentlich wich⸗ der El kerungspo Ziele des tig iſt. Frau Kranich dankte den Reoͤnerinnen im Na men der z. Zt. in Italien weilenden Vereinsvor⸗ ſitzenden Frau Berge, und die große Hörerinnenge⸗ meinde ſtimmte dem Dank von ganzen Herzen zu. Beim Diebſtahl geschnappt Zwei noch jugendliche, auswärts wohnende Lehr⸗ linge wurden in einem Kaufhaus beim Diebſtahl überraſcht. Neben verſchiedenen kleinen Gebrauchs⸗ gegenſtänden, die ſie in den Taſchen hatten, konnten noch weitere geſtohlene Artikel im Geſamtwerte von etwa 10 Mark in der elterlichen Wohnung vor⸗ gefunden werden. Aus einem Fahrradſchuppen der J..⸗Farben⸗ induſtrie wurde ein Fahrrad, Marke„Preſto“, von bis jetzt noch unbekanntem Täter geſtohlen. Wegen Diebſtahls und Unterſchlagung kaſſierter Gelder wurde eine 26jährige ledige Aus läuferin feſtgenommen. Feſtgenommen wurde ferner wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an noch ſchulpflichtigen Kindern(Mädchen) ein verheirateter, 70jähriger hie⸗ ſiger Penſionär. eierte Penſionär Jakob Haun, 77. Geburtstag fe l. Herzlichen Glück⸗ Rottſtraße 89, in vo wunſch! e ler Rüſtigkeit. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täalich Abfahrten. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Ein Mädchen geht an Land“. Palaſt⸗Lichtſpiele: Union⸗Theater: „Die kleine und die große Liebe“.— „Die weiße Schwadron“. Sonnlag iſt Kirchweih in Plankftadt * Plaukſtadt, 14. Okt. Mit der allgemeinen Kirch⸗ weihe am kommenden Sonntag begeht auch die hie⸗ ſige Gemeinde das Kirchweihfeſt. Allenthalben wer⸗ den ſchon die Vorbereitungen für dieſes Heimat⸗ feſt getroffen. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz ſind be⸗ reits verſchiedene Wagen eingetroffen, die vor der Jugend noch ihr Geheimnis hüten. Viel beſchäftigt iſt die Hausfrau mit Vorbereitungen für die zwei Kerwetage. Beſonders die Gaſtwirte haben ſich auf den Fremdenbeſuch eingeſtellt. —— Schriesheim, 13. Okt. Bei dem bekannten „Kuhberger“, der durch die Frühjahrsfröſte ſtark gelitten hat und nur geringe Erträge bringt, wur⸗ den Moſtgewichte von 76—80 Grad nach Oechsle gemeſſen. Bei reger Nachfrage konnten die Käufer nicht befriedigt werden. Heddesheim, 14. Okt. Nachdem die Haupt⸗ arbeiten der Land wirtſchaft nahezu beendet ſind, rüſtet Heddesheim zur Kirchweih, die am kom⸗ menden Sonntag und Montag ſtattfindet.— Als letzte Mahnung wird nochmals auf die Entfer⸗ nung der Tabakſtengel hingewieſen, widrigenfalls Anzeige erſtattet wird. Weinheim, 13. Okt. Bei der in den Lagen Bennweg und Fiſcher am Nächſtenbacher Weg er⸗ folgten Wein leſe betrugen die Moſtgewichte mach Oechsle 65—70 Grad.— Die Eheleute Georg Bär, Am Marktplatz, feierten ihre goldene Hochzeit. * Emmendingen 8. Okt. Reichs bahninſpektor Oskar Köbele, bisher Bahnhofsvorſteher in Achern, wurde zum Vorſtand des Reichsbahnhofes Emmen⸗ dingen berufen. Sinsheimer Allerlei L. Sinsheim, 12. Okt. Das WHWᷣ 93/9 wurde im Rahmen einer ſtimungsvollen Feier am Sonn⸗ tagvormittag für den Kreis Sinsheim im Stadtpark⸗ faal eröffnet. Kreispropagandaleiter Dr. Krauth eröffnete die Feier unter Hinweis auf die im WHW bisher gezeigte Opferbereitſchaft unſeres Volkes. Dann erſtattete der Kreisamtsleiter der NSV, Pg. Hasler, den Rechenſchaftsbericht für das W HW 1937/38. Auch im Kreis Sinsheim hat die Bevölkerung zahlreich und gerne geſpendet. Kreisleiter Geiger dankte dem Kreisamtsleiter ſowie deſſen Helſern für ihre hingebungsvolle Tätigkeit.— Für 25jährige Dienſtzeit konnten folgenden Beamten am Finanz⸗ amt das ſilberne Treudienſt⸗Ehrenzei⸗ chen übergeben werden: Steueramtmann Dobler, den Oberinſpektoren Sickinger und Bletſcher, In⸗ ſpektor Schmidt, den Steuerſekretären Holder(Düh⸗ ren), Weber(Grombach), Degen(Rohrbach), Ebert (Sinsheim), Mähr(Sinsheim) und Schröder(Sins⸗ heim). Großſachſen, 14. Okt. Auf hieſiger Gemarkung wurden 34496 Obſtbäume, 39 Mandelbäume, 520 Nußbäume und 138 894 Sträucher gezählt. L Neckarbiſchofsheim, 13. Okt. In einer ſchlich⸗ ten Feier wurde Juſtizinſpektor Albert Umhau für 40jährige treue Pflichterfüllung das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen des Führers überreicht. L Bad Rappenau, 13. Okt. In dem benachbarten Kirſchhauſen wollte der 26jährige Richard Glück an der Dreſchmaſchine den Riemen auf⸗ legen, während das Schwungrad im Betrieb war. Dabei wurde der Ellbogen des Mannes erfaßt und ihm der Arm in dieſer Höhe glatt abgeriſſen. bie Mähr Badens Volksbildungswerk beginnt ſeine Winterarbeit Die Volksbildungsſtätten des Gaues Baden er⸗ öffnen den kommenden Arbeitsabſchnitt am 14. Okto⸗ ber. Eine Reihe von hervorragenden Rednern wur⸗ den für dieſen Tag verpflichtet. In Karlsruhe ſpricht am Nachmittag der weltbekannte Chemiker Geheimrat Profeſſor Dr. Bergius, der das Ver⸗ fahren zur Kohleverflüſſigung und Holzverzuckerung entdeckte. Am Abend ge gt die Grenzlandkantate von Gerhard Schumann in der von Franz Philipp geſchaffenen Vertonung zur Uraufführung. Am 17. Oktober ſpricht in Villingen und am 18. Okto⸗ ber in Mannheim Generalleutnant a. D. Horſt von Metz ſch, Berlin, der Leiter der Wehrpoliti⸗ ſchen Abteilung an der t Hochſchule für Politik. Heidelberg eröffnet das Winterhalb⸗ jahr am 14. Oktober mit einem Vortrag von Dr. Alfred Klemmt, Berlin, Abteilungsleiter an der Deutſchen Hochſchule für Politik. Zur Eröffnung der Volksbildungsſtätte Lörrach wurde Profeſſor Suchen wirth, der bekannte Verfaſſer der „Deutſchen Geſchichte“, verpflichtet. Ebenfalls am 14. Oktober ſpricht Suchenwirth in Bade n⸗ Baden. Der Dichter Gerhard Schumann wird in Mosbach leſen. Walter Brandt, Berlin, unternimmt eine Vortragsreiſe durch den Gau Baden über das Thema„Oſtaſien im Umbruch“. Kapitänleutnant a. D. Ernſt Noebel ſpricht über Oer Lodie täglich bei cler Hand, 5 lat See auß und began] 5 ee eee E GQUALITXKTIS-ERZZEUE NIS OERSIDOTL-WERK E das Handelsſchiff„U⸗Deutſchland“. Oberſt a. D. von Klüfer hält in Mannheim, Karlsruhe und Konſtanz einen Lichtbildervortrag„Seelenkräfte im Kampf um Douaumont“. An ſonſtigen Reönern ſeien noch genannt: Stadthagen, Prof. Dr. Schultze, Jena, Oberſt Dr. h. c. von Abereron, Staatsminiſter Prof. Schmitthenner und Geheimrat Panzer, Hei⸗ delberg. Gleichzeitig mit den Vorträgen beginnen die Arbeitsgemeinſchaften, Arbeitskreiſe und Kurſe wie⸗ der. Sobald die Ernte eingebracht iſt und für die Landbevölkerung die ruhigere Zeit gekommen iſt, ſetzen auch die Dorfabende wieder ein. Hand in Hand damit gehen die Arbeiten am Dorfbuch, das ja immer mehr zum Mittelpunkt unſerer Dorf⸗ abende werden ſoll. NSG. Mord verſuch eines abgewieſenen Freiers Mädchen lebensgefährlich verletzt— Der Täter beging Selbſtmord * Rimſchweiler, 13. Okt. Der ledige 1909 gebo⸗ rene Kernmacher Hermann Lahm von hier kam geſtern früh in die Wirtſchaft Baſtian, wo er ſich Zigaretten kaufte und zwei Kognaks trank. Darauf begah er ſich in die Küche der Wirtſchaft, in welcher 5 ge Tochter Agnes Luiſe Bäſtian allein weilte. Er ließ ſich zwei weitere Kognaks ge⸗ ben und machte dem Mädchen dabei Vorwürfe, daß er ſie am Samstag vor acht Tagen mit einem vor⸗ übergehend in Rimſchweiler anweſenden und dort beſchäftigten Angeſtellten einer Baufirma allein im Nebenzimmer der Wirtſchaft geſehen habe. Als das Mädchen dies beſtritt, gab er aus nächſter Nähe mit einer Selbſtladepiſtole auf das Mädchen z wei Schüſſe ab. Die erſte Kugel durchſchlug den Un⸗ terktefer des Mädchens und drang zum Munde wie⸗ der heraus, die zweite blieb hinter dem rechten Ohr im Kopfe ſtecken. Lahm richtete darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch einen Schuß in den Kopf. Lahm hatte ſchon längere Zeit ver⸗ ſucht, mit dem Mädchen ein Verhältnis einzugehen, hatte aber wenig Gegenliebe bei ihr und ihren El⸗ tern gefunden. Wiederholt hatte er ihr ſchon mit Erſchießen gedroht. Das Mädchen wurde lebens⸗ gefährlich verletzt in das St. Eliſabethen⸗ krankenhaus eingeliefert. Erbach i. O. 12. Okt. Am 11. Oktober beging Elfenbeinſchnitzermeiſter Jakob Hörr in beſter Rü⸗ ſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Oktober 1938 Der Sport am Sonntag Mögen auch auf dem Programm des kommenden Wochen⸗ end⸗Sports einige wichtige Ereigniſſe ſtehen, ſo das Hockey⸗ Länderturnier in Amſterdam, der Handball⸗Länderkampf Deutſchland— Ungarn in Budapeſt oder das Kurpfalz⸗ rennen auf dem Hockenheimring für Motorräder und Sport⸗ wagen, das Hauptaugenmerk gilt in diefen Monaten nun einmal dem Kampf um die Punkte. Und do iſt es faſt gleichgültig, ob im Fußball, Handball, Rugby oder Hockey um die Meiſterſchaft gekämpft wird. Auch am kommenden Sonntag ſtehen wieder zahlreiche Spiele von großer Wich⸗ tigkeit zur Entſcheidung. Sie werden weiter zur Klärung noch den führenden Mannſchaften beitragen. Fußball Die Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele ziehen uns natürlich ganz beſonders in ihren Bann. Im Gau Südweſt wird ſich der in dieſem Jahr beſonders tüchtige FSW Frank⸗ furt durch einen Sieg gegen den SW Wiesbaden an die Tabellenſpitze ſetzen. Rot⸗Weiß Frankfurt reiſt zum Fist Pirmaſens und dürfte auch hier erfolgreich abſchneiden. Ein volles Programm gibt es im Gan Baden. Der S Waldhof tritt gegen den Freiburger F an, während der Bf Mannheim zum 8 V Offen ⸗ burg reiſt. Weiter ſpielen: Vid Neckarau— Phönix Karlsruhe, Vſch Mühlburg— 1. e Pforzheim, Karls⸗ ruher n— SpVg Sandhofen. Drei Begegnungen finden wir im Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— SSW Ulm, Im Zuffenhauſen Stuttgarter Kickers, Union Böckingen— Vs Stuttgart. In Bayern gibt es einen Großkampf, der einen ganz beſonderen Reiz entfal⸗ tet: 1. dc Nürnberg— Neumeyer Nürnberg. Weitere Kämpfe: De 1860 München— F 05 Schweinfurt, Bayern München— Jahn Regensburg, Bü Coburg— Spyg Fürth. Handball Auch im Handball klärt ſich die Lage immer mehr. In Südweſt baut die TS 61 Ludwigshafen durch einen Sieg beim Dm Herrnsheim ihre führende Stellung weiter auß. Sonſt ſtehen ſich gegenüber; Polizei Frankfurt— S 98 Darmſtadt, MSW Darmſtadt— Vd Haßloch, Vik⸗ toria Griesheim— Germania Pfungſtadt, Dis Darm⸗ ſtadt— Turo Ludwigshafen. Im Gau Baden treſſen auf⸗ einander: Tſchft Freiburg— Vſ Mannheim, Tſchft Dur⸗ loch— Freiburger F, De Oftersheim— S Woldhof. Im übrigen ſind die Augen der Handballfreunde nach Budapeſt gerichtet, wo die deutſche Nationalmannſchaft gegen Ungarn antritt. Ungarn iſt ein beachtlicher Geguer, der im Kampf um die Weltmeiſterſchaft den dritten Platz belegte. Immerhin ſcheint ein Sieg unſerer Elf, in der wir die Namen einiger vielperſprechender Nachwuchszräſte finden, ſo gut wie ſicher. Hockey Im Hockey ſtehen diesmal die Spiele um den Eichen⸗ schild der Frauen im Vordergrund. In Mannheim haben die badiſchen Hockeyſpielerinnen eine gute Möglichkeit, durch einen Sieg gegen Südweſt eine Runde weiterzukom⸗ men. In Hamburg gilt der Gau Nordmark als Favorit gegen die Gäſte vom Niederrhein. Schließlich muß man⸗ in Berlin mit einem ſichern Erfolg Brondenburgs gegen den Gau Mitte rechnen. Sehr umfangreich iſt diesmal das Meiſterſchafts⸗Programm. In Südweſt ſpielen; Mainzer Se— TV 57 Sachſenhaufen, Tech 61 Kaiſerslautern— les badener Tec, Eintrocht Fronkſurt— Mainzer RC. Nuf dem Spielplan des Gaues Baden finden wir: VfR Mannheim— Mich Mannheim, T 46 Mannheim— HC „Heidelberg, Mid Karlsruhe— Tgde 78 Heidelberg. Um die Punkte im Gau Württemberg kämpfen: Stuttgarter S Ulmer F 94, Vic Stuttgart— Allianz Stuttgart. Die Gegner im Gau Bayern ſind: 1. Fc Nürnberg— H Nürnberg, Wacker München— Weiß⸗Blau Aſchaffen⸗ burg und Nürnberger Fire— Münchener SC. Unſere Hockey⸗Nationalmannſchaft reiſt nach Amſterdam zum Vier⸗ Jänder⸗Turnier, an dem auch die Mannſchaften von Hol⸗ lond, Frankreich und Belgien teilnehmen. Unſere Elf, die bis auf zwei Ausnahmen von den Spielern gebildet wird, die gegen Dänemark ſo erfolgreich abſchnitten, haben die beſten Ausſichten auf den Turnierſieg, auch wenn die Gegnerſchaft eine beachtliche Kampfkraft entfalten wird. Rugby Im Rugby geht der Kampf um die Punkte weiter, wönn ouch hier der Spielbetrieb aus naheliegenden Grün⸗ den ſtets begrenzten Umfang behält. Im Gau Südweſt trifft die Sing Frankfurt auf den Frantſurter TV 1860, und in Boden ſind Heidelberger Ra— Sc Neuenheim und Stuttgarter R— Roch Heidelberg die Gegner. Boxen Unſer Weltergewichtsmeiſter im Berufsbexen Guſtav Eder will am Samstag in der Hamburger Hanſeotenhalle Revanche an dem ſtarken Amerikaner Jzzy Jannazzo neh⸗ men, der ihm vor zwei Jahren in Neuyork den Weg zur Weltmeiſterſchaft verlegte. Unſer Meiſter muß ſchon eine Uberragende Form zeigen, wenn er gegen die Jugend und den Ehrgeiz des Amerikaners erfolgreich beſtehen will. Auch das Rahmenprogramm, bei dem u. a. Jean Kreitz und Ernſt Weiß beteiligt ſind, iſt ſehr vielverſprechend. In Ulm gibt es eine Berufsbopperanſtaltung mit dem Haupt⸗ treſſen Mater(Singen gegen Thieß[Ludwigshafen]. In Aachen kämpfen die Amateur⸗Boxmannſchaften der Gaue Mittelrhein und Niederrhein gegeneinander. Motorsport Eine ausgezeichnete Beſetzung weiſt das Kurpfolzrennen auf dem Hockenheim⸗Ring auf, das gleichzeitig den letzten Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft der Motorradreunſahrer hildet. Wir ſinden bei den Motorrädern ſaſt alle nam⸗ haften Fahrer am Start. Allerdings iſt für Kluge in der kleinen und für Meier in ber Halbliterklaſſe der Titel ſo gut wie ſicher. Auch die Sportwagenrennen ſehen be⸗ kannte Fahrer am Start, ſo daß Hockenheim wieder einen großen Tag erlebt. — Nadſport Im Rodſport werden die Deutſchen Saallport⸗Meiſter⸗ ſchaften in Stuttgart entſchieden. Trotz der Herbſtzeit, oͤte ſchon langſom den Uebergang zur Halle bringt, ſinden wir noch einige Rennen im Freien, o Bahnrennen in München, Bochum, Berlin und Antwerpen mit deutſchen Fehrern. Ringen In Stuttgart tritt die deutſche Ringe tafel gegen die Maunſchoft der Vereinigten Staaten an, die beim Vier⸗ Lander⸗Turnier in Stockholm mit ganz vorzüglichen Lei⸗ ſtungen hinter Schweden den zweiten Platz belegte. Unſere Staffel lonnte dagegen derlich befriedigen und kam über den letzten Platz nicht hinaus. Deshalb wurde unſer Aufgebot für Stuttgart tärkt. Es treten jetzt an: Fiſcher(Zweibrücken), Pulheim(Köln], Weikart(Hörde), Ehrk(München), Schäſer(Ludwigshaſen), Ehret udwigs⸗ hafen) und Böhmer(Reichenholl]. Wir dürfen alſo damit rechnen, daß wir diesmal gegen die Amerikaner beſſer be⸗ ſtehen. In Süddeutſchland werden inzwiſchen die Kämofe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft ſortgeſetzt. Pferdeſport Die Startglocke läutet zu Galopprennen in Hoppegor⸗ ten(St. Leger), Neuß, Dresden und Magdeburg. Verſchiedenes Hier nennen wir das Degenfechtturnier in Torgau, den Dies⸗Großſporttag in Nürnberg, den Marathonlauf in Leipzig, das gauoffene Schwimmfeſt in Karlsruhe und das Turnen der Deutſchlandriege in Oberlaugwitz und Zwickau. AS A⸗-Gewichtheberſtaffel verſtärkt Die amerikaniſchen Gewichtheber haben dieſer Tage in Stärke von ſechs Mann die Ueberfahrt nach Deutſchland angetreten. Als ſechſter Mann iſt John Davis hinzu⸗ gekommen, der bei den Weltmeiſterſchaften in Wien zu⸗ ſammen mit John Grimek die Landesfarben im Halbſchwer⸗ gewicht vertreten wird. Dadurch hat ſich die Geſamtzahl der Meldungen für die Titelkämpfe vow 21/3. Oktober auf 46 Athleten erhöht. Nach den Weltmeiſterſchaften tragen die Amerikaner am 26. Oktober in München gegen Deutſchland den dritten Länderkampf innerhalb eines Jahres aus. Die beiden vorangegangenen Treſſen in Baltimore und in Neuyork wurden in dieſem Sommer jedesmal von der deutſchen Staffel gewonnen. Ein letztes Auftreten der Amerikaner erfolgt am 1. November in Eſſen. Bei dieſem urſprünglich für den 31. Oktober vorgeſehenen Freundſchaftskampf wer⸗ den Liebſch, Janſen, Wagner, Haller und Manger aller Wahrſcheinlihkeit nach die deutſche Staffel bilden. Alte Weltmeiſter in Wien Im Rahmen der Weltmeiſterſchaften der Gewichtheber findet in Wien ein Reichstreſſen aller„Alten⸗Athleten“⸗ Vereinigungen ſtatt. Bis jetzt haben ous dem Altreich mehr als 80 Teilnehmer ihr Erſcheinen zugeſagt, darunter die Weltmeiſter Mörke⸗Köln und Reikmeier⸗ Nürnberg. Zu den Gäſten dieſer Veranſtaltung zählen ferner der Deutſch⸗ ruſſe Georg Hackenſchmidt und der Franzose Pierre Bonneſ. Hackenſchmidt war bei den erſten Weltmeiſter⸗ ſchaften 1898 in Wien Dritter hinter den bereits verſtor⸗ benen Wienern Weltmeiſter Türk und Binder. Von den damaligen elf Teilnehmern ſind nur noch Bonnef und die Wiener Folly und Niedermann am Leben. j Die Deutſche Fußballmeiſterſchaft neuen Deutſchen Meiſter bringen, zugleich aber eine hartz und ſchwere Spielzeit beenden wird. Termine und Gruppen feſtgelegt Der deutſche Fußballſport hat zwei Wettbewerbe, in denen ſeine Vereine ihre Kräfte meſſen und den Beſten ermitteln: die Deutſche Meiſterſchaft mit dem Entſcheidungs⸗ kampf im Juni und die Kümpfe um den Tſchammer⸗Poral, die gerade in dieſen Wochen der Entſcheidung näher ſommen. Die Deutſche Meiſterſchaft iſt ein Kräfteringen, das faſt die ganze Spielzeit ausfüllt. 18 Kämpfe in der Gauliga, ſechs in der Gaugruppe und zwei in der Eutſcheidung ſind für die Mannſchaft notwendig, die ſich am Schluß mit dem ſtolzen Titel eines Deutſchen Meiſters ſchmücken will. Gaumeiſter am letzten Märzſonntag ermittelt Die Kämpfe um die Meiſterſchaft erfordern eine Planung auf Sicht. Für die Ermittlung der Gaumeiſter dauern die Kämpfe erſt wenige Spieltage an, aber ſchon hat das Reichsfachamt fußball die Termine und Gruppenpaarungen für die entſcheidenden Kämpfe nach der Beendigung der Spiele in den Gauen fertiggeſtellt. Es iſt nolwendig, den Ablauf der Kämpfe bis aufs Letzte vorzubereiten und mög⸗ liche Hemmniſſe und Schwierigkeiten, wie ſie Spielausfall oder ⸗verzögerungen mit ſich bringen, ins Auge zu faſſen. Darum müſſen die Kämpfe in den Gauen ſo durchgeführt werden, daß der Gaumeiſter bis zum letzten Märzſonntag ermittelt iſt, weil die Kämpfe der 17 Gaumeiſter um den Titel eines Deutſchen Meiſters bereits am erſten April⸗ ſonntag beginnen. Bei der Zuſammenſetzung der pier Gau⸗ gruppen, deren Sieger in die Vorſchlußrunde um den Titel gelangen, herrſcht das Beſtreben, die Paarung der Gaue und damit die Kämpfe möglichſt abwechſelnd zu geſtalten. Fünf Gaumeiſter in Gruppe 2 In dieſem Jahr, nach der Eingliederung Oeſterreichs, treten zum erſten Male 57 Gaumeiſter in die Schlußkämpſe ein. Eine der Gruppen muß alſo fünf Gaumeiſter um⸗ faſſen, was andererſeits zur Folge hat, daß dieſe Gruppe zwet Spteltage mehr benötigt, mit den Gaukämpfen alſo rechtzeitig fertig ſein muß. Im einzelnen ſind die vier Gaugruppen wie folgt zuſammengeſetzt: Gruppe 1: Oſtpreußen, Brandenburg, Nordmaxk, Nieder⸗ ſachſen. a Gruppe 2: Pommern, Sachſen, Niederrhein, Mittelrhein. Bayern. Gruppe 3: Mitte, Baden, Württemberg, Deutſch⸗Oeſter⸗ re ich. Gruppe 4: Schleſien, Weſtfalen, Nordheſſen, Südweſt. Wie in den Vorjahren, wird es zweiſellos auch in die⸗ ſem Jahr harte und ſpannende Kämpfe um den Gruppen⸗ ſieg geben. Die Gruppen ſcheinen gleich ſtark zu ſein, der erſtmals teilnehmende Meiſter des Gaues 17 Deutſch⸗ Oeſterreich hat ſtarke Partner gefunden. Eudſpiel am 18. Juni Am 2. April beginnen die Kämpfe in allen Gaugruppen. Bis zum erſten Juniſonntag, an dem die vier Gruppen⸗ ſteger zur Vorſchlußrunde anzutreten haben, ſtehen neun Spieltage zur Verfügung, die ausreichen. um die Kämpfe in den Gruppen zu Ende zu bringen. Zwar fallen mit Oſtern und Pfingſten zwei Feiertage in dieſen Spielplan, aber ſie ſtören die Durchführung der Rundenkämpfe nicht. Sind am 4. Juni in der Vorſchlußrunde dann die beiden Endfpielteilnehmer ermittelt, dann iſt alles klar für die Entſcheidung, die am 18. Juni im Olympia⸗Stadion den „Sport oder Zirkus“ Unter dieſer Ueberſchrift forderten wir unter der Folge 46 unſeres Hauptdtenſtes des Jahrganges 1937 eine Generalbereinigung aller mit dem Eisſport im Zuſammen⸗ hang ſtehenden Fragen. Wir richteten damals an unſere Kameraden die Bitte, doch mitzuhelfen, daß fremde Ein⸗ flüſſe— Einfluß der Eisbahnunternehmer— zurückgewie⸗ ſen werden, und daß eine geſunde Auffaſſung vom ſport⸗ lichen Eislauf ſich durchſetze. Die neueſten N des Reichsſachamtsleiters Hoenike, daß erſtens mehr Wert⸗ kämpfe und weniger Schaulaufen durchgeführt werden und zweitens nur noch der Da und ſeine Gliederungen und nicht Kunſteisbahnen bei Veranſtaltungen verantwortlich zeichnen, liegen auf dieſer Linie. Jedenfalls haben wir die Stellungnahme der Preſſe in den uns bisher erreichten Zeitungsausſchnitten hocherfreut zur Kenntnis genommen. So ſchreibt das 12 Uhr⸗ Blatt unter der Ueber⸗ ſchrift„Sport— nicht Artiſtik“, daß der umgewandelte Ar⸗ beitsplan ein Einſchnitt in der Entwicklung dieſer Sport⸗ art iſt, der für die Zukunft von ungeheurer Bedeutung ſein kann“. Es läßt ſich nicht verheimlichen, daß der Eisſport in den letzten Jahren einen geſährlichen Entwicklungsweg gegangen iſt. Der geſunde Kampf, der eigentlich das Rück⸗ grat einer ſenen Sportart bedeutet, trat immer mehr in den Hintergrund, und eines drängte ſich dauernd nah vorn: das Beſtreben, der Schauluſt weiter Kreiſe Befrie⸗ digung zu bieten.“ Die B33 am Mittag ſchreibt unter„Eiskunſtlauf wieder ſportlich“!:„Wenn man die Entwicklung des Eiß⸗ ſports im letzten Jahrzehnt rückſchauend überblickt, ſtellt man feſt, daß das Kunſtlauſen einen Weg eingeſchlagen hat, der es vom ſportlichen Weg in Richtung Schau, Varieté, Artiſtik abzudrängen drohte. Bisweilen erhoben ſich Stim⸗ men, die vor der Gefahr warnten, die in all dem Flitter, Brokat, Pelzbeſatz, in der Akrobatik auf dem Eiſe uſw. lag. Nun iſt der Reichsſportführer gekommen und hat ein Machtwort geſprochen. Er hat den verirrten Pflegling feſt an die Hand genommen, um ihn dorthin zurſickzuführen, woher er gekommen iſt und wo die Wurzeln ſeiner Kraft liegen— zum Sport“. Auch der Völkiſche Beobachter nimmt ausführ⸗ lich zu der neuen Lage Stellung, wobei er unter der Ueber⸗ ſchrift„Deutſcher Eisſport im neuen Gewande“ die Be⸗ tonung des Kampfgedankens im Kunſtlauf begrüßt und der Forderung, dem Nachwuchs zu dienen, ein beſonderes Ge⸗ wicht beimißt. Berufstätige Jugend im Wettkampf Die Beteiligung an ſportlichen Kämpfen Die Frage der Leibesübungen der berufstätigen Jugend innerhalb der Arbeitszeit iſt bekanntlich durch eine Ver⸗ einbarung zwiſchen dem Jugendführer des Reiches, Baldur „ Deutſchland-Nadrundfahrt noch größer 5000 km in 22 Etappen durch Großdeulſchland Die Deutſchland⸗Radrundfahrt hot in den beiden letzten Jahren wieder dos Intereſſe breiteſter Sportkreiſe gewon⸗ nen. Sie iſt auf dem beſten Wege, ein ganz beſonders beliebter Höhepunkt des Radſportſahres zu werden. Ge⸗ wiß, es haben ſich auch diesmal wieder einige Schwierig⸗ keiten ergeben und nicht zuletzt auch Werheſſerungsmög⸗ lichkeiten gezeigt. Desholb hat man für das kommende Jahr neue Pläne gefaßt, Pläne, die die Deutſchlandrund⸗ fahrt noch weiter ausgeſtalten ſollen. Man will ſogar die Tour de France on Dauer und Länge übertreffen. faßt. 5 en Tor. i ahrt nach der Heim⸗ kehr Deutſchöſterreichs durch die Oſt 15 bieſem Jahr iſt das Sudetenland heimgekehrt, und iſt geradezu eine Selbſtverſtändlichkeit, daß unſere Deutſchlondſahrer dies⸗ mal auch die Heimat unſerer ſudetendeutſchen ſuchen. Damit führt die deutſchen Gaue, mit Ausnahme von Oſtpreußen, das nur über große Strecken nichtdeutſchen Gebiets zu erreichen iſt. Die Geſamtſtrecke der Deutſchlandfahrt ſoll 5000 Km. betragen, die in 22 Etappen bewältigt werden. Start und Ziel ſind wieder in Berlin. Bon der Reichs hauptſtadt rüder be⸗ roße Fahrt wieder durch olle führt die Morſchlinie nach Pommern und in die Grenz⸗ mark. Dann fahren unſere Deutſchland fahrer durch le. ſien ins Sudetenland. Ueber Sachſen und die Baneriſche Oſtmark wird Wien erreicht, und donn beginnt einer der ſchwerſten Abſchnitte der Fahrt, die Bewältigung der Alven in der Oſtmark. Man will ſogar als beſonders 1 985 Prüfung die Großglocknerſtraße einbeziehen. Ueber ayern führt die Reiſe in den Schwarzwald und ins Soargebiet. Von hier aus wird dos rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet erreicht, und dann bringt die Route einen Abſtecher zur Nordſeeküſte. Die Bergfahrer können noch einmal im Horz ihr Können beweiſen, ehe über Mittel⸗ e das 8 Berlin W wird. as iſt in groben Zügen die Linienführung der Deut e Ein Termin für das große Hennen f noch ni eſt. mit den Rundfahrten anderer Länder vermeiden, um eine wertvolle internationale Beteiligung zu ſichern. Die Ita⸗ liener wollen 1939 ihre Rundſahrt in vergrößertem Aus⸗ maß vom 2. April bis 14. Moi durchführen und die Tour de France beginnt wahrſcheinlich am 6. Juli. 5 müßte man als günſtigſten Zeitpunkt für die Großdeutſch⸗ land⸗Rundfahrt die Tage vom 2. Mai bis 18. Juni oder 28. Mai bis 88. ni anſehen. Demnach Man will vor allem ein Zuſommenfallen * von Schirach, und dem Reichsorganiſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, grundſätzlich geklärt wor⸗ den. Es beſteht beſondere Veranlaſſung, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß zwiſchen der Reichsjugendführung, Amt für Lei⸗ bes übungen, und dem Sportamt der NS⸗Gemeinſchaſt „Kraft durch Freude“ bezüglich der Jugendgruppen in den Wettkampfgemeinſchaften der Betriebe bis zur endgültigen Klärung der Frage unter dem 1. April 1938 vereinbart wurde, daß zwar in den Wettkampfgemeinſchaften, die bisher keine Jugendgruppen hatten, von der Gründung von Jugendgruppen abzuſehen iſt, bereits beſtehende Ju⸗ gendgruppen aber weiter beſtehen bleiben, ſich demzufolge alſo auch vorläufig weiterhin an Wettkämpfen uſw. hetei⸗ ligen können. Eine Dienſtſtelle des Nen wurde im Sudetenland am vorläufigen Sitz des Reichskommiſſors Konrad Henlein eingerichtet. Sie hat die Aufgabe, die ſudetendeutſchen Sportflieger in das NS⸗Fliegerlorps zu überführen und den fliegeriſchen Nachwuchs zu erſaſſen. Die Vorxer im Dienſt des WSW Berufsboxer in der Deutſchlandhalle Der Führer hat es dem geſamten deutſchen Volk zur Pflicht demacht, in dieſem Winter mit beſonderer Groß⸗ zügigkeit derer zu gedenken, die nach langem, mit endloſer Geduld ertragenem Leid in dieſem Jahr Obhut und den Schutz des Großdeutſchen Reiches gekommen ſind. Da fehlen natürlich die Sportler nicht. Und ſo hat Miniſterialrat Dr. Metzner als Führer des Berufsver⸗ bandes deutſcher Fauſtkämpfer einen gonz großen Plon. In der Berliner Deutſchlandhalle will er eine Großveran⸗ ſtaltung aufziehen, bei der alle deutſchen Meiſter vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht mitwirken und deren Erlös reſtlos in die Kaſſen des Winterhilfswerkes fließt. Gegner unſerer Meiſter würden in Sechs⸗Runden⸗Kämpfen jeweilz die talentierteſten Nachwuchsboxer ſein. Kommt es zu einer Verwirklichung dieſes Planes, könn⸗ ten die Berufsboxer von ſich mit Recht behaupten, daß ſie zu einer Steigerung ihres Einſatzes bereit waren. „ die Amateure in der Hauſeatenhalle? Die Amateure tragen ſich mit einem ähnlichen Gedanken, Sie wollen ebenfalls alles daranſetzen, daß ihre bisheri⸗ gen WiW⸗Erfolge aus den letzten Jahren noch übertroſſen werden! Hamburg verfügt in der Hanſeatenhalle über eine für dieſen Zweck gerade großartige Kampfſtätte, und ſo iſt es recht wahrſcheinlich, daß unſere. Amoteure ihr Lager in der boxfreudigen Hanſeſtadt aufſchlagen und hier mit einer zugkräftigen Großveranſtaltung aufworten. Die kom⸗ plette Länderſtaffel ſtellt ſich ſelbſtverſtändlich zur Ver⸗ fügung. Karlshorſt(13. Oktober) Herbſt⸗Jagdreunen. 2600 Mark, 4000 Meter: 1. G. g. Oehmes Ypſilanti(Oehme); 2. Osram; 3. Galanterie. Fer⸗ ner: Comödiant, Kokette, Ilſenburg. Toto: 29, 15, 20710, Og.: 5— 7 W. EW: 14810. W. Holli⸗Hürdenrennen. 2500 Mark, 2800 Meter: 1. W. Bod enſieks Sahara(H. Müſchen); 2. Lachendes Glüch g. Ordinarius. Ferner: Octavlana, Zakuska, Einſchlag, Ex⸗ preſſioniſt, Michel, Brachvogel. Toto: 35, 17, 14, 17210. Lg. ——6. EW: 14810. Doru⸗ꝛ2⸗Hürdenrennen. 5000 Mark, 3000 Meter: 1. Heinz Junks Armenienne(J. Unterbolzuer); 2. Tempo; 3. Rhein⸗ wacht. Ferner: Linda, Limperich, Arabba, Archimedes. Toto: 20, 11, 17, 18:10. Lg.:—K— 74. CW: 216710. Haſe⸗Jagbreunen. 2000 Mark, 3000 Meter: 1. Art⸗ Reg. 22 Livius(It. J. Paſtor); 2. Longinus; 3. Golfz g. Vega. Ferner; Malve, Kokette, Toxquato, Shynbrkel⸗ barſch, e Frigga. Toto: 32, 11, 14, 18, 12110. Lg.: 21. CW: 90810 Otichen⸗Flachrennen. 2400 Mark, 1200 Meter 1, Art⸗ Reg. 28 Gaſtrolle(Oblt. Zierpogel); Import; 4. Ronneburg. Ferner: Atlas, Eel, Wolgalieb, Carratſch, Santini, Telde. Toto: 62, 14, 11, 14, 13710, Lg.: 2-—-K. EW: 160:10. Leo⸗Printen⸗Jagdrennen. 3400 Mark, 3400 Meter: 1 Rittm. v. Reibnitz Milliardär(Hauler); 2. Mafroſe 3. Hanfakind. Ferner: Lorbaß, Gitta. Toto: 28, 17, 25110. .:-8., EW: 10010. 1 F. Preß⸗Flachrennen. 2400 Mark, 900 Meter: 1. Heinz Junks Waltala(Hiller); 2. Flampi; g. Lenard. Ferner: Marilla, Tamaran, Daria, Arwed, Ilſe. Toto: 95, 16, 1, 11:10. Jg.:——1, Ew: 54910. 0% Ache FJ. Lippolb⸗Ausgleich, 2400 Mark, 1800 Meter: 1. Frau H. Fellers Cobra(H. Hiller) und R. Dietrichs Hagelſchlag (F. Müllers)(totes Rennen); 3. Sonntagsmädel; 4. Graf Flambo. Ferner: Graf Niei, ag are e en Gueß, N Again, Lachtaube, Wirrnis, Gnädiges Fräulein, alküre, Ob. Toto: 77, 25, 74, 81, 30, 18:10. Og.: 11. EB: 1548:10. Ben Foorb, der nach ſeinen letzten Niederlagen dem Boxſport Valet ſagte, hat ſich nach ſeiner Heimat Südafrika begeben. Foord, ehemals Strandwächter in Johannesburg, trägt ſich mit der Abſicht, eine Schuhfabrik zu gründen. Einen Olympia⸗Fouds hat Lettland gegründet. Die leill⸗ ſchen Spuriuerzände werden regelmäßige Einzahlungen leiſten und dadurch 1940 die Finanzierung einer ſtarken Expedition ſicherſtellen. Die Sübweſt⸗Turumeiſterſchaften werden am 27, No⸗ vember durchgeführt. Der Austragungsort wird noch be⸗ konntgegeben. Deutſche Saalſport-Meiſterſchaſten N Württembergs ſportfreudige Hauptſtadt Stuttgart erlebt am Wochenende wieder zwei bedeutende ſportliche Ver⸗ anstaltungen. Am Samstagabend geben ſich in der„Stadt⸗ halle“ die beſten Radballſpieler und Kunſtfahrer Deutſch⸗ lands ein Stelldichein, um hier die deutſchen Meiſter zu ermitteln, und kaum 24 Stunden ſpäter ſteigt der Ringer⸗ Länderkampf zwiſchen Deutſchland und US A. Stuttgart iſt für den Radſpoxt ja kein Neuland und ſo wird man bei den Titelkämpfen der Saalſportler zweifel⸗ los ein ſehr ſachverſtändiges Publikum finden. Im Mittel⸗ punkt der Ereigniſſe ſteht die Meiſterſchaft im Zweier⸗ Radball, für die Schreiber Blerſch vom RV Wande rluſt Frankfurt a. M. als Favorften gelten. Die Franbfuxter gewannen ſchon zehnmal die deutſche Meiſterſchaft und dazu ſechsmal die Weltmeiſterſchaft. Weitere ausſichts reiche Paare ſind Köping /Schäfter(Hamburg) und Schulz/ Rusolf (Chemnitz), die zuſammen mit dem Frankfurter Weltmeiſter⸗ paar in der Endrunde, wo feder gegen jeden ſpielt, er⸗ wartet werden. Die insgeſamt 12 Mannſchaften treten be⸗ reits am Nachmittag in drei Gruppen zu den Ausſcheidungs⸗ kämpfen an. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es hier zu der einen oder anderen Ueberraſchung kommt, denn der Nachwuchs iſt ſehr ſtark, Geſpannt darf man vor allem auf das Konſtanzer Pagr Kaiſer/ Stöckle ſein! 5 Viel Intereſſe finden natürlich auch die Meiſterſchaften der Kunſtfahrer. Im Einer⸗Kunſtfahren ſind 11 Teil⸗ nehmer gemeldet. Da Meiſter Compes(M. Gladbach), der augenblicklich beim Militär iſt, fehlt, wird es Europa⸗ meiſter Frey(Chemnitz! nicht allzu ſchwer haben, ſich den Titel zu ſichern. Poſchgan(Wien) und Alb. Beeſchoten (Schiefbahn) ſollten ſich dicht bei Frey halten. Als Favo⸗ riten im Zweier⸗Kunſtfahren gelten die Brüder Beeſchoten (Schiefbahn), die ſich bereits zweimal hintereinander den Titel holten. Im Sechſer⸗Kunſtreigen hofft doch iſt auch ſehr ſtark mit Göricke Hannover zu rechnen. Der RB Flottweg Kaſſel mußte in letzter Stunde ſeine Meldung zurückziehen. Im Schulreigen hat S 5 Suhl den Titel eines Reichsſiegers zu verteidigen, Der Große Preis der Meſſeſtadt Köln, ein internstio⸗ nales Kriterium für Berufsfahrer und Amateure, wird in dieſem Jahre nicht mehr ſtattſinden, nachdem er ur⸗ ſprünglich für den 16. Oktober vorgeſehen war. Die Waldlaufmeiſterſchaften des Gaues Südwe am 28. Oktober in Neuſtadt(Weinſtraße) 0 Verbindung mit der Meiſterſchaft find erbſt⸗Woldläufe des S⸗Gebiets 25(Sa alz Die Kanadier tragen vor den Eishockey⸗W ſchaften Ende Dezember und Anfang Januak n in Deutſchland aus, u. a. auch während der Internatio⸗ nalen Winterſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen. 5 t Wanderluſt Heilbronn den vorfährigen Sieg wiederholen zu können, Der Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Berlin und Han burg, den om vergongenen Sonntag die Hanſeaten mit 519 je der Reichs hauptſtadt gewonnen, findet am 20. No⸗ vember in Hamburg eine neue Auflage. Von den biß⸗ herigen 47 Spielen haben die Hamburger 20, die Berz liner 18 gewonnen.„ Ungarns Fußballmannſchaft, die am kommenden Sonn tag in Bukareſt gegen Rumänien ſpielt, wurde wie folgt aufgeſtellt: Szabo; Plogar— Biro: Lazar— Trai Duda; Kinieſes— Eſeh— Soroſi— Zſengeller— Titkos, Die Deutſche Eishocken⸗Meiſterſchaft wird in dieſem Winter erſtmals auf brefteſter Grundlage ausgetragen. Das Spielſyſten iſt angefähr das gleiche wie im Fußball und erfaßt alle Vereine. Aus sich! Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ bort Frankfurt a.., vom 14. Oktober: Vom Atlan⸗ tik ſetzt ſich friſch erhebliche Wirbeltätigkeit fort, die über Skandinavien hinwegführt. Dabei werden vor allem die norddeutſchen Gebiete betroffen, wo es zu wiederholten und verbreiteten Regenfällen kommt. In Süddeutſchland wird ſich zwar auch der Tiefdruck machen, aber weit weniger als einfluß bemerkbar im Norden Vorausſage für Samstag, 18. Oktober BVeränderlich eit zeitweiſer Aufheiterung und höchſtens vereinzelten Niederſchlägen, Tem⸗ peraturen wenig geändert, lebhafte weſtliche i in Monat Oktober 11. 12. 13. 16, .192.002 00 2707 208.5 3709.010302 wieder in die 2. Toxerotochter; 8, art einz hein des. Axt. 17 4. rel 2110, der Neuen Mannheimer Zeitung UND WIRTSCHAFTS. ZETTTLNG Aittag-Ausgube Vr. 476 Eniwicklung der infernaſionalen Eisenwirfschaff Stark verlangsamſe Eisengewinnung— Verlangsamte Zunahme der Indusirleprodukiion gegenüber der Vorkriegszell Das Inſtitut für Konjunkturforſchung unterſucht in feinen N neueſten BVierteljahrsheft zur Wirtſchaf tsforſchung, .39, Heft 2(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Verfaſſer Karl Georg Mahnke) die K udenzen der internationalen Ei ſenwirtſchaft im letz ten Jahrzehnt. den wichtigſten Ergebniſſen der Unterſuchung gehört, aß die Wachstumsgeſchwindigkeit der Eiſengewinnung ſich in den vergangenen Jahren ſtark verlangſamt hat. So iſt 929 bis 1937 z. B. die Rohſtahlherſtellung in der Welt nur um rund 11 v. H. geſtiegen, während im Durſhſchnitt der fünf Konjunkturperioden von 1878 bis 1913 die Zu⸗ wachsquote von einem Hochkonjunkturjahr zum nächſten 57 v. H. betragen hatte. In dieſer Verlangſamung der Eiſengewinnung ſpiegeln h zum Teil Wandlungen im Eiſen verbrauch wider. Ein⸗ t auch beim Eiſen die allgemeine Grundtendenz der t zu ſp arſfamerem Materialeinſatz. Die Fortſchritte der Eiſenhüttentechnik, die zahlreichen Legierungsmethoden und die in wachſenden Umfang auf Zweckmäßigkeit aus⸗ erichteten Konſtruktionspläne haben es ermöglicht, daß ein beſtimmtes Inveſtitionsvolumen mit einer ge⸗ eren Menge Eiſen bewältigt werden kann als früher. cher Richtung wirken die Verſchiebungen, die ſich en den einzelnen Walzwerkerzeugniſſen vollzogen haben. Die Geſchichte der Walzwerkproduktign iſt durch ein Vordringen der feineren Erzeugniſſe gegenüber den grö⸗ beren(z. B. Eiſenbahnoberbauſtoffe) gekennzeichnet. Entſcheidende Bedeutung kommt den allgemein veränder⸗ ten A tumabedingungen zu, die heute die Geſamtent⸗ wicklung der Weltwirtſchaft maßgebend beeinfluſſen. In der Juduſtrieprodukfion der Welt im ganzen läßt ſich deut⸗ lich beobachten, daß das raſche Wachstum, wie es in der Vorkriegszeit festen fielen war, einer ſehr viel langſameren Produktion zu nahme Platz gemacht hat. Dieſe Verlang⸗ ngt zum Teil mit dem geringeren Bevölkerungs⸗ m in der Welt zuſommen. Ferner ſpielt einer tige Rolle, daß die früheren Träger der induſtriellen Ent⸗ wicklung in der Welt, öͤie alten Induſtrieſtgaten, die eigene Volkswirtſchaft ſoweit ausgebaut haben, daß eine gewiſſe Sättigung ihrer Märkte eingetreten iſt. Ihr Eiſenbedarf wächſt daher nicht mehr in dem Maße an wie derjenige der jungen, im weſentlichen halb⸗ und neukapitaliſtiſchen Länder. Charakteriſtiſch für das vergangene Jahrzehnt iſt ferner die Tatſache, daß der Welthandel in Eiſen unter ſtarken Hemmungen leidet. Die Eiſengusfuhr, die ſich vor dem Weltkrieg in ihrer Grundrichtung ungefähr im Gleich⸗ takt mit der Produktion entwickelt hatte, iſt in den Nach⸗ kriegsjahren verh hältnismäßig hinter der Produktion zu⸗ ückgeblieben. Die über die Landesgrenzen verſandten Mengen umfaſſen gegenwärtig rund ein Zehntel der Pro⸗ duktion gegenüber einem Sechſtel 1929. Bos Zurückbleiben des Welthandels in Eiſen iſt vor allem auf die Beſtrebun⸗ gen weltgehender Eigenverſorgung mit Eiſen in jungen Ind uſtrieſtgaten zurückzuführen. Der Giſen⸗ und Stahlverbrauch der Welt h Jahr 1937 zum erſten Male wieder über den im Hochkonſunkturfahr 1929 erreichten Stand erhoben. Nach vorſichtigen Berechnungen dürfte er etwa 9 v. H. höher geweſen ſein als damals. Während aber der Verbrauch in den fünf großen Elſenproduktion standen(Vereinigte Staaten von Amerika, Deutſches Reich, Großbritannien, Frankreich, Belgien⸗ Luxemburg zuſammengenommen 1937 noch etwas geringer war als 1929, iſt er in den übrigen Teilen der Welt bedeutend raſcher geſtiegen. Auch heute noch reicht das Niveau des Verbrauchs in den jungen Ländern in keiner Weiſe an den Stand in den alten Produktionszentren heran. Hier werden minde⸗ ſten zehnmal ſovjel Mengen Eiſen ſe Kopf der Bevölke⸗ rung verbraucht als dort, Daß dabet noch ſtarke Unter⸗ ſchiede innerhalb der alten Länder beſtehen, iſt ſelbſtver⸗ ſtä nd lich. Dieſe hängen zum Teil mit der beſonderen Struktur der metallverarbeitenden Induſtrie zuſammen. Außerdem find die verſchieden hohen Verbrauchsziffern auch durch den unterſchiedlichen Stand der allgemeinen Wirtſchaftstätigkeit bedingt. Der hohen Beſchäſtigung in Deutſchland entſpricht ein ſeit 1932 ſtark geſtiegener Eiſen⸗ verbrauch. In Belgien, Frankreich und den Vereinigten Staaten dagegen konnte der Verbrauchsſtand des Jahres 1929 noch nicht wieder erreicht werden. hat ſich im letzten * Bierabſatz des Wirtſchaftsbezirks Heſſen.— Stärker als im Reichsdurchſchnitt erhöht. Erfreulicherweiſe haben nunmehr auch die Brauereien des rhein⸗mainiſchen Wirt⸗ ſchaftsgebietes im verfloſſenen Rechnungsfſahr 1997/8 in erhöhtem Maße an dem allgemeinen Wirtſchaftsoufſchwung teilnehmen können. Noch im Jahre 1937 vertrat man in Fachkreiſen die Anſicht, daß der Bierabſatz kaum noch über die damals erreichte Höhe hinaus kommen werde. Dieſe Anſicht wurde ſedoch durch die fetzt zu verzeichnenden Tatſachen in ihr Gegenteil umgekehrt. Der hier eingetre⸗ tene allgemeine Wirtſchaftsguſſchwung im Verein mit der günſtigen Witterung des Sommers verfehlte nicht ſeine Einwirkung auf den Bierabſatz. Bei den Brauereien des Wirtſchaftsgebietes Heſſen übertrifft die i den Reichsdurchſchnitt— der bei 43,90(i. VB. 40,88 M Hektoliter Abſatz 7,39 v. H. betrug— ganz erheblich. Im Londesfinanzamtsbezirt Haſſel ſtieg 88 Ausſtoß im Rech⸗ nungsjahr 1937/8 mit 961 086(i. 875 943) Hektoliter um 9,72 p.., im ond e Darmſtadt mit 600107(583 987) Hektoliter ſogar um 13,03 v. H. Eine derart über den Reichsdurchſchnitt hinausgehende Erhöhung iſt faſt ausſchließlich im Weſten des Reiches zu verzeichnen. Herade in den Berichtsgebieten wirkte ſich für die Brau⸗ induſtrie erſt fetzt der wirtſchaftliche Auſſchwung in weit⸗ gehendem Maße aus. Nicht unerheblich war auch die Tat⸗ ſache, daß die ſchlechte Weinernte 1986 gerade in den Wein⸗ baugebieten Heſſens für den Bierabſotz eine Entlaſtung brachte. Gegenüber 1929/0 bleibt der Bierausſtoß aller⸗ dings noch immer erheblich zurück, und zwar im Landes⸗ finanzamtsbezirk Kaſſel um 31,2 v. H. und im Darmſtädter Bezirk um 41,5 v.., während im Reichsdurchſchnitt der Rückſtond nur 26,4 v. H. beträgt. In Anbetracht der letzt⸗ hin ſtetigen Auſwärtsentwicklung dürfte in abſehbarer Zeit eine Angleichung an die Steigerung im Reich erzielt wer⸗ den können. Dies laſſe auch ein Vergleich des Ausſtoßes im Juli 1938 mit dem des gleichen Monats 1987 erkennen. Die Erreichung des Abſatzes des Rechnungsjahres 1929/80 dürfte als unwahrſcheinlich onzuſehen ſein, do gerade in Heſſen ein Teil des Bierabſatzes an den Wein und Obſt⸗ wein verloren gegangen iſt und weiterhin ſtarke indu⸗ ſtrielle Verlagerungen nach anderen Teilen des Reiches ſtotigefunden haben. * Aus dem Wiesbadener Hotelgewerbe. Die 5 der Auguſte Vietoria⸗Bad und Hotel Kaiſerhof Ach in Wies⸗ baden genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftszahr 1937, Danach wird ein Neuverluſt von 61007 4 ausgewieſen, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahr auf 481 913 erhöht. Dem Jahresertrag von 84 300(i. V. 78 300) J. zu dem noch 7100(95 100)„ ao Erträge hinzutreten, ſtehen u, a, 57 000„(wie i..) Perſonalkoſten, unverändert 18 000 Anlageabſchreibungen, wieder 44 000% Abſchreibungen auf Aufwertungsausgleichskonto, unv. 17000% Schuld⸗ zinſen, 16 000(17 000)% Steuern gegenüber. Die Höhe der vorjährigen ao Erträge ergab ſich aus einem Zinſen⸗ und Steuernachlaß zur Sanierung. In der Bilanz werden Grundſtücke und Gebäude mit 854 000(861 000)/ ausge⸗ wieſen. Das in einem großen Park gelegene Hotel Kaiſer⸗ hof iſt inzwiſchen, wie wir ſchon berichteten, von einer Be⸗ hörde für Verwaltungszwecke übernommen worden. Das mit 95 000(t. V. 102 000)„ bewertete Inventar konnte in⸗ zwiſchen verſteigert werden. Ueber das Schwimmbad des Hotels Kaiſerhof iſt offenbar noch keine Entſcheidung ge⸗ troffen, ebenſo nicht über den Fortbeſtand der AG, welche neben einem AK von 1 Mill.„ unter den Verpflichtungen u, a, unv. 200 000% Hypotheken, 125 000(128 000)„/ Wa⸗ renſchulden, unn. 49 000/ Bankſchulden, 117 000(wie i..) übrige Verbindlichkeiten ausweiſt. m Beſchriftung des Korkbrandes bei Wein. Der Beirat des Verbandes Deutſcher Naturweinverſteigerer(Sitz: Wiesbaden) hat gelegentlich der letzter Tage in Rüdesheim abgehaltenen diesfährigen Ausſchußſitzung folgenden Be⸗ ſchluß gefaßt:„Bei Weinen, die nicht im Keller des Er⸗ zeugers gefüllt ſind, darf der Name des Produzenten auf dem Korkbrand nicht erſcheinen; die ſchriftliche Zuſtimmung hierzu wird nicht gegeben.“ Dieſe Anordnung iſt von den Verbandsvereinen und ihren Mitgliedern auch an ent⸗ ſprechender Stelle in die Verſteigerungsbedingungen auf⸗ zunehmen. * Die Zinn⸗Bergwerksproduktion.— Leicht rückgängig. Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft Ach Frank⸗ furt a. M. betrug die Zinn⸗Bergwerksproduktion der Welt im Anguſt insgeſamt 11292 To. gegen 18 222 To. im Juli dieſes Jahres. Davon entfielen auf Aſien 70286 (8920), auf Afrika 1783(1812). auf Amerika 1893(1910), auf Auſtralien 300(300) und auf Europa 280(280) To. Es errechnet ſich ein Tagesdurchſchnitt von 362(427) To. — Für den Zeitraum von Januar bis Auguſt 1938 er⸗ won 0 erika 1 5 1617081 240(2220) To. en beruhen zum Teil auf Schätzungen. Betriebseinſchränkungen beim Grängesberg⸗Erzkon⸗ zern. Wie das Stockholmer„Aftonbladet“ erfahren haben will, hat die erzfördernde Tochtergeſe haft des ſchwediſchen Erzbaukonzerns Grängesberg, Kirunavaara⸗Luoſſavgaro, der Ei lenbaen verwaltu di en laſſen, daß die Geſell⸗ ſchaft von Oktober an cheinlich Ende dieſes Jah⸗ res die Erz örderung hſetzen werde, daß dieſe 10 Zugladungen nach Narvik und drei bis vier Zugladun⸗ gen nach Lulea täglich entſprechen werde. Während der vorjährigen Rekordverſchiffungen ſtellte ſich die Anzahl 55 Narvikzü auf 22 bis 26, während dem September 1938 auf 15 bis 16 Züge. Die von der erwähnten Zeitung be⸗ hauptete Einſchränkung würde bedeuten, daß die Erztrans⸗ porte über die nordländiſchen Häfen nur etwa 506 000 bes 550 000 To. monotlich umfaßen würden. Daß mit einer Einſchränkung der Förderung zu rechnen geweſen wäre, die auch über das ſaiſonmäßige Maß hinausgegangen wäre, ſei, ſo ſchreibt das Blatt, ſicher geweſen, allerdings ſei die Einſchränkung doch überraſchend groß. Weiter berichtet dos Blott, daß etwa 150 Mann bei den Kirunabergwerken nunmehr endgültig gekündigt worden wären. Es ſei die Frage, ſo meint„Aftonblaset“ ſchließlich, ob dieſe Ein⸗ ſchränkungsmaßnahmen nur vorübergehender Natur oder dauernde Maßnahmen wären und man erörtert dabei die Beſtrebungen in vielen Ländern, die eigene Erzbaſis ſoweit wie möglich auszubauen. Waren uncl Märkte (Eig. Dr.) Jan. 3,62% der . Ryotterdamer Getreidekurſe vom 13. Okt. Weizen(in fl. per 100 Kilo) Nov. 3,527; März 3,77%; Mai 3,85.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) Nov. 87,50; Jan. 83,50; März, Mai je 84. Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) Oktober(38) 487; Nov. 490; Dez., Jan.(89), Febr., März je 485; April 484; Mai 483; Juni 481; Juli 480; Auguſt 477; Sept. 475; (40) 473; März 474; Mai 476; Juli (Eig. Dr.) Lon ⸗ Okt., Dez. 472; Jan. 477. Leinölnotierungen vom 14 Okt. don: Leinſaat Pl. per Okt. 11,0; Leinſaat Klk. per Okt. 12 10 7 per Okt, 1295 Leinſaatöl loko 29,3; Okt. 22,0; Nov. 22,0; Baumwollöl ägypt. 19,6; Baumwoll⸗ St. ägypt. 1 705 Okt. 674. Neuyork: Terp. 26,75. Sa⸗ vannah: Terp. 21,75. Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche ene für ½ Kg. netto in Reich vftunig, unverzolli ſaſis Prime Santos(Kontraft 1) 13 10 10 Uhr 12 10 12.30 Uhr Brie Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Dezember 31 29— 31 20— März 31 209— 31 29— Mae.„ 31 20 5 31 20— b 20— 31 20— September 31 20— 31 20 * Der Londoner Goldpreis betrug am 13. Oktober für eine Unze Feingold 146 ſh 9½ d= 86,7906, für ein Gramm Feingold demnach 56,6885 Pence= 2,70088 J. Am Donnerstag wurde Gold im Werte von 1615 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 146/90% ſh pro Unze ſein verkauft. * Die Roheiſen⸗ Gewinnung im Deniſchen Reich betrug im September(30 Arbeitstage) 1540 537 Tonnen gegen 1584798 Tonnen im Auguſt(31 Arbeitstage). Arbeits⸗ täglick wi zben im Se nember oyrchſchnittlich 51351 Tonnen erblaſen gegen 51123 Tonnen im Auguſt. Ende Sep⸗ tember waren von 176 vorhandenen Hochöfen 139 in Be⸗ trieb und 5 gedämpft. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 13. Oktober, Das Angebot bewegt ſich zur Zeit in nor⸗ malen Grenzen. Geſucht wird neben den laufend gefragten Objekten wieder ein Gut ſowie Kauf oder Beteiligung an einer Spezialfabrikation der Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ branche. Reichliche Kartofſel⸗Zuſuhren. Die Spätkartoffelernte iſt augenblicklich in vollem Gange, und wenn der inzwiſchen eingetretene Witterungsumſchwung auch die Rodetätigkeit hier und da etwas behinderte, ſo waren die Zufuhren zu den Märkten noch allgemein recht reichlich. Dies um ſo mehr, als die Lieferungen für das WW ein verſchiedenen Gegenden bereits ihren Abſchluß gefunden haben.— Der Tagesbedarf in den Hauptverbrauchsplätzen war nicht un⸗ befriedigend. Die Einkellerung hat dagegen zunächſt nur für Teilgebiete weſentliche Bedeutung erlangt.— Die Beſchaffenheit der den Märkten zugeführten Speiſekartoffeln iſt durchaus zufriedenſtellend. Angeſichts der guten Aus⸗ wahl wurden hinſichtlich Qualität und Sortierung ent⸗ ſprechende Anforderungn geſtellt. Vorwiegend wurde der Bedarf aus der näheren Umgebung gedeckt.— Der Futter⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Still Frankfurt, 13. Oktober. Auch die Abendbörſe zeigte keine Neigung zu nennens⸗ wertem Geſchäft und beſchröänkte dementſprechend ihre Erſt⸗ notierungen auf ganz wenige Werte. Soweit bei den bruch⸗ teiligen Kursperänderungen von einer Tendenz die Riede ſein konnte, war ſie uneinheitlich. Am Montanmarkt Stahl verein unv. 104,25, Buderus 110,75(plus), Rheinſtahl 13896(plus 7 Mannesmann 108%(—, Laura un. 16, Dt. Erdöl 130,75(plus 76). Von Chemiewerten JG Farben 151, Metallgef ellſchaft 125,50(je—). Scheide⸗ anſtalt un v. 210, Bemberg 136,25(plus). Auch Banken blieben ohne Veränderungen, und zwar Deutſche Bank 117,25, Dresdner 110,25, Commerzban; 111,75. Bon Elettro⸗ papieren Licht u. Kraft unv. 141,75, Geffürel 106(plus). Im übrigen ſind noch anzuführen BDW 142%(plus), je ½ v. H. höher ſtellten ſich Deutſche e mit 157,50, Demag 147,50, Mam 143, unverändert notierten Allgem. Lokal⸗ und Kraftwerke 144,50, Moenus 125, Ge⸗ brüder Junghans 104,25, Adlerwerke Kleyer bei 110,50. Der Rentenmarkt war gleichfalls faſt ohne Geſchäft. Farben⸗Bonds waren. w. H. höher gefragt mit 122,75 und im Freiverkehr ſtellten ſich Kommunal⸗Umſchuldung wie mittags auf 93,90. kartoffelabſatz beginnt ſich erſt langſam lebhafter zu ent⸗ wickeln. Der Bedarf der nordweſt⸗ und mitteldeutſchen Zuſchußgebiete iſt wohl ſtellenweiſe etwas größer geworden, doch kann die Geſamtlage noch immer als ruhig bezeichnet werden, wozu die Verſorgung mit anderen Futtermitteln naturgemäß beiträgt.— Die Verſendung von Fabrik⸗ kartoffeln iſt ſtärker in Gang gekommen, zumal auch die Reichsbahn nicht mehr ganz ſo ſtark wie in den vorher⸗ gehenden Wochen beanſprucht war.— Am Pflanzkartofſel⸗ markt nahmen die Umſätze in frühen Qualitäten und ſon⸗ ſtigen Spezialſorten ihren Fortgang. Im ganzen hat ſich der Abſatz jedoch noch nicht weſentlich belebt,— In der Saarpfalz hat die Spätkartoffelernte nunmehr ſtärker ein⸗ geſetzt, ſo daß die Märkte rzichlich beſchickt ſind. Die Ein⸗ kellerungen von Winterkartoffeln haben begonnen. Nen⸗ nenswerte Umſätze in Futter⸗ und Fabrikkartoffeln kamen nicht zuſtande. Geld- und Devisenmarkt Paris, 13. Oktober.„Schluß amtlich London 178.62 Belgien 64187 Oslo 903.— Neuyork] 3781,— Schweiz 860.— Stockholm 926. 8 Berlin 1520.— Kopenhagen 300.50 znanien. Italien 109,85 Holland 2159,50 Warſchau 701. London, 13. Oktober.(Schluß amtlich), Neuyork 473,37 Liſſabon 110,18 Hongkong.300 Montreal 479,06 Helfingfors 226,84 Schanghai 0,862 Amſterdam 869,62 Budapeſt 2423, Yokohama 3 5 Paris 178,84 Belgrad 214.— Auſtralien 123. Vrüſſel 2800,50 Sofia 405, Mexiko 0 Atalten 9025,.— Moskau 2535, Montevideo 1987, Berlin 1182, Rumänien 660,— Nalparaiſo 120,6 Schweiz 2091.— Konſtantin 600,— Buenos Spanten 9855 Athen 548.— auf London 1905, Kopenhagen 2142,12 Warſchan 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1941,.— Auenos Aires] 1893.— Cslo 1990,.— Rio de Jan. 293, Melalle Hamburger Metallnoſſerungen vom 13. Oktober Banca⸗- u. Brief Geld K 999 traits zinn— ArieffGeldſBrieiſcheld[ Hüttenrohzmt p. 100 kg) 19,19, Januar 5775057. 75209.0269,0] Feinſilber(Am per ſeg) 39,80 50580 Februaz.75200, 026,0[ Feingold(Ra perig)% 28 200 Rärz 57,7557, 75209, 0269, 0 Ult⸗Platin Gee 1 April„„ Eircapr. RM per g) 2,50 2,70 Mai„4 Techn, reines Platin Juni e Detailpr.(RM per g„3,70 Juli„„ Auguſt eee Loco Abl. September 55„Antimon Regutes chinef. Oktober 57,7587, 750260, 0260, 0( per io). 444. 43.— Nopembei 57,7557, 750209, 0260, 0 Queckſilber(Eper Flaſche).. 70,50 Dezember 57,7557, 75J269,00209,0 Wolframerzchineſ. in shy e, 55, Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war, von Reiſen ab Kanalſtationen nach Rotterdam abgeſehen, ſtill. Für bergwärts wurde nur vereinzelt Raum für Verladungen ob Kanal angenommen. Die Bergfrachten wurden infolge der geringen Abladungen um 10 Pfg. je Tonne erhöht und mit 1,20„ ab Ruhrhäſen und 1,40„ ab Kanal Baſis Mannheim bezahlt. Die Talfracht ſowie die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Dieser erfahrene Praktiker, der Inhaber des abgebildeten Führerscheines, ver- 1 5 eine einzi e werden mußte. Ich verdanke diesen fügt über ausgedehnte eigene Erfahrungen, die sich auf eine 15, Jährige Fahrpraxis begründen. Sein Urteil (vom 7. 9. 38) ist deshalb besonders beschtenswert ß 8 Zurüc nne 1 be nahezu 100 000 km mit meinem 1, Lir. Mercedes zuru gelegt, o 3. ge Maschinenreparatur im Betrage von auch nur RM.— hervorragenden Erfolg LUB- es bietet tatsächlich Vollschutz. Ssolu Km bim Alu AullE. U cee Felix Graf Luckner berichtet: q aeteugel Eapext ol ust allen Freudentänze der Samoaner— Der Fremde, der in Adelaide eine Verkehrsstockung verursacht — Adelaide(Südauſtralien), im Okt. Längere Zeit ſind keine Berichte mehr von der Weltreiſe des kleinen Seglers„Seeteufel“ zu uns gelangt. Jetzt erſt lief wieder ein Brief des Grafen Felix von Luckner aus Ade⸗ laide ein, in dem uns der kühne Seefahrer einige Erlebniſſe in der Südſee und in Süd⸗ auſtralien ſchildert. Die Schnur der Freundſchaft Dreifünftel der Strecke, die er auf unſerer Welt⸗ reiſe hinter ſich zu bringen hat, hat unſer kleiner, tapferer und immer zuverläſſiger Segler„Seeteu⸗ fel“ jetzt ſchon bewältigt. Wenn Gott Neptun nicht zu launenhaft iſt und mir ein paar freie Stunden von der Navigation gönnt, dann liege ich an Deck und verfolge mit den Blicken das Kielwaſſer meiner Nußſchale. Und dann iſt es mir, als ob wir gleich⸗ ſam eine Schnur um den Erdball ge⸗ ſpannt hätten, die wir hinter uns herziehen und an der wir, koſtbaren Perlen gleich, zahlloſe Freund⸗ ſchaftsbezeugungen aufgefädelt haben. Denn wo immer wir unſeren lütten Anker warfen, ſind wir auf offene Herzen getroffen. Kein Breite⸗ grad macht da eine Ausnahme, überall hat man die deutſchen Weltumſeglex und ihr ſchmuckes Boot, das aller Bewunderung wert iſt, begeiſtert willkommen geheißen. Von Stettin aus haben wir unſere Naſen in den Wind geſteckt, der auf den ſieben Weltmeeren weht. Ueber die Azoren ſchwammen wir nach Puertorico, durchguerten den Panamakanal und liefen die Ko⸗ kosinſeln an. Der legendäre Inkaſchatz, der dort vergraben ſein ſoll, hatte es auch mir und meiner Beſatzung angetan. Wie die Seefahrer aller Zun⸗ gen, die die Kokosinſeln betreten, haben auch wir uns mit Pickel und Spaten als Schatzgräber ver⸗ ſucht, aber das undankbare Handwerk bald wieder aufgegeben, als uns ein Erfolg verſagt blieb. Aber darüber iſt ſchon berichtet worden. Kurze Wochen ſpäter ſchon ſahen uns die Galapagos⸗Eilande, die uns aber auch nicht zu längerem Verweilen ver- locken konnten. Die 40000 Meilen, die die Gala⸗ pagos⸗Inſeln von Tahiti trennen, durchfuhr ich in einem Zuſtand geſteigerter Erregung, näherten wir uns doch dem Gebiet meiner früheren Kaperfahrten, wo auch mein alter„Seeadler“ geſtrandet iſt. Wiederſehen mit Erinnerungsſtücken Ich war gerührt, wie es nur ein alter Bürger der Meere ſein kann, als ich nach zwanzig Jahren wieder meiner alten Kanone vom„See⸗ adler“ gegenüberſtand, die als Sehenswür⸗ digkeit auf dem ſchönſten Platz Tahitis Aufſtellung gefunden hat. Mit lebhaften Geſten gaben mir die Eingeborenen zu verſtehen, wie ſie ſich darüber freu⸗ ten, den Mann lebendig vor ſich zu haben, der einſt⸗ mals dieſe Kanone befehligte. Ich feierte noch manchmal Wiederſehen mit lieben alten Erin⸗ nerungsſtücken meines„Seeadler“. Ein Kapitän, der für den Reſt ſeines Lebens von der Kommando⸗ brücke eruntergeſtiegen iſt, hat ſich aus meiner früheren Kajüte eine regelrechte Wohnung bereitet. Ich kann nicht beſchreiben, was in mir vorging, als ich der Einladung der alten Kameraden Folge lei⸗ ſtete und meine Kajüte, nunmehr zur Landbehau⸗ ſung geworden, genau ſo vorfand, wie damals, als als ſie mir in den großen Tagen des Weltkrieges zur engen Behauſung diente. Die Eingeborenen hatten vor zwei Jahrzehnten viele kleine unbedeutende Dinge und Gegenſtände, die von dem geſtrandeten„Seeadler“ ſtammten, ent⸗ weder gefunden oder eingetauſcht. Um mir eine Freude zu bereiten, brachten ſie jetzt dieſes oder jenes Stück an Bord des„Seeteufel“ und boten es mir in rührender Selbſtloſigkeit zum Geſchenk an. Was ich da nicht alles hätte mitnehmen ſollen: Tür⸗ klinken, Küchengegenſtände, Stiefelzieher, alte ein⸗ geroſtete Kriegstaſchenlampen, Oelſüdweſter, Gür⸗ telſchließen. Obwohl alle dieſe unbedeutenden Dinge Zeugen wichtiger Schickſalsſtunden von mir waren, habe ich ſie den Eingeborenen doch belaſſen, als An⸗ denken an die deutſchen Seeleute, die, als ſie nach zwanzig Jahren wiederkamen, eine ſo freudige Auf⸗ nahme gefunden haben. Beim Gouverneur von Sama Nach Tahiti, das meiner Frau, meiner Beſatzung und mir ſo viele ſchöne Erlebniſſe vermittelte, daß es uns wie ein wahrhaftiges Paradies erſchien, war Samoa unſer nächſtes Ziel. Hier wurden wir ungeduldig von vielen Freunden und alten Be⸗ kannten erwartet, die mit mir auf Neuſeeland in Gefangenſchaft weilten. Gewiß waren meine Er⸗ wartungen hochgeſchraubt, die Gaſtfreundſchaft, die man uns allen entgegenbrachte, übertraf jedoch noch alle hochgeſteckten Meinungen. Im Haus des eng⸗ liſchen Gouverneurs wurden wir mit offenen Ar⸗ men aufgenommen. Das Abendfeſt, das der hohe Verwaltungsbeamte zu unſeren Ehren gab, war dazu angetan, daß die weiße Kolonie und die Ein⸗ geborenen es noch lange im Gedächtnis tragen wer⸗ den. Beſonderen Eindruck hinterließen bei meinen Leuten die Freudentänze, die von den Samoa⸗ nern uns zu Ehren veranſtaltet wurden. Wir wur⸗ den damit Zeuge eines völkerkundlich überaus in⸗ tereſſanten Kults, der immer ſeltener ausgeführt wird, je mehr die Ziviliſation ihre Finger nach Samoa ausſtreckt. Doch auch hier war unſeres Bleibens nicht lange. Unſer nächſtes Ziel war Neuſeeland, und von hier aus ging es nach Südauſtralien, nach Melbourne, wo ſich der kleine Anker des„Seeteu⸗ fel“ einmal für längere Zeit feſtfreſſen ſollte. Auf Einladung des Bürgermeiſters Frank Smith bin ich nun für eine Woche nach Adelaide in Südauſtra⸗ lien gekommen, das gleich eine Verkehrsſtockung er⸗ leiden mußte, als der Bürgermeiſter in ſeiner Be⸗ grüßungsrede beim offiziellen Empfang ausführte, der„Seeteufel“ ſei gekommen und habe Auſtra⸗ lien gekapert, die Herzen der Bevölkerung ge⸗ kapert, die nichts ſo ſehr begeiſtern könne, als die kühnen Taten tapferer Seehelden. Da leuchten die Augen aller meiner wenigen Mannen, wenn ſie ſich als Repräſentanten des Ruhmes fühlen können, der der großen deutſchen Heimat gebührt. Schottiſche Hochzeit Ein reizvolles Bild von einer fehlten nicht, wie man ſieht. ſchottiſchen Hochzeit in einer Londoner Kirche. Auch die Dudelſäcke (Preſſephoto, Zander⸗M.) Papageien lernen von Gigli Benjamino Gigli iſt ein großer Tierliebhaber. Ein Hauptvergnügen für ihn iſt es, zu Hauſe einem Papagei„richtiges“ Singen beizubringen. Berühmtheit ihres Richard Wagner im Böhmerwald Von Dr. Alexander v. Andreeyſky Es iſt verhältnismäßig wenig bekannt, daß das Sudetenland die Geburtsſtätte von vier bedeuten⸗ den Werken Richard Wagners iſt— darunter „Lohengrin“ und„Meiſterſinger“. In der Teplitzer Kurliſte findet man unter dem 17. Juni 1834 und unter der Nummer 777 folgende Eintragung: Wilhelm Richard Wagner, Tonkünſtler aus Leipzig. Der 21jährige Mufiker, der bereits eine Chordirigentenſtelle in Würzburg bekleidet hatte, ruhte ſich hier von der anſtrengenden Arbeit aus. In Würzburg hatte Wagner nicht nur als Kapellmeiſter und Chordiri⸗ gent außerordentlich viel geleiſtet, ſondern auch ſeine erſte Oper„Die Feen“ komponiert. In Teplitz fühlte ſich Wagner ſehr wohl. In ſeinen Tagebuchblättern ſchreibt er:„Dieſer Auf⸗ enthalt hat mich entzückt und ich werde wohl zeit meines Lebens ſeiner gedenken“. Wagner genießt die ſchöne Umgebung, beſucht auch die Ruinen der Schlackenburg, von wo er das Städtchen Teplitz, das üüppige Tal im hellen Sonnenſchein, die friedlichen Dörfer in den Tälern und auf den Höhen bewun⸗ dert. Oft ſaß Wagner einſam auf einer Höhe und gab ſich der Romantik ſeiner Stimmung hin. Die herrliche Umgebung regte ſeine Schaffenskraft an. In einem Notizbuch ſkizzierte er den Entwurf zu einer neuen Oper. Es war der Text zu dem„Liebes⸗ verbot“, das, ſpäter in„Die Novize von Pa⸗ lermo“ umgenannt, bei der zweiten Aufführung in Magdeburg wegen einer im Perſonal entſtande⸗ nen Schlägerei abgeſetzt werden mußte und erſt lange nach dem Tode des Meiſters das Licht der Rampe wieder erblicken ſollte. Wagner befand ſich während des erſten Teplitzer Aufenthaltes in dich⸗ teriſch beſchwingter Stimmung, und ſo iſt es kein Wunder, daß das neue Werk— nach Shakeſpeares Komödie„Maß für Maß“ geſchrieben— von Le⸗ bensfreude buchſtäblich überſchäumt. Aus Teplitz begab ſich Wagner über Leipzig nach Lauchſtädt in Thüringen, wo er ſeine zweite Kapellmeiſterſtelle antrat. Acht Jahre ſpäter ſehen wir Wagner in Teplitz wieder. Was hat er aber inzwiſchen nicht alles er⸗ lebt! Die Kapellmeiſterjahre in Riga, wo er ver⸗ geblich gegen den Schlendrian alltäglicher Opernauf⸗ führungen kämpfte, die abenteuerliche Flucht aus dem Oſten nach der Weltſtadt Paris, wo in den Haßhren bitterſter Not Wagner zum dentſchen Künſt⸗ ler gereift war, dann das große Wunder, die Be⸗ rufung des Namenloſen als Kapellmeiſter nach Dresden und die Annahme ſeiner dritten Oper „Rienzi“ durch die Intendanz des Dresdner Opern⸗ hauſes. Diesmal kommt Wagner als königlich ſäch⸗ ſiſcher Kapellmeiſter in die liebliche Stadt. Wieder macht er Ausflüge in die ſchöne Umgebung, und wieder wird er von der romantiſchen Natur des Böhmerwaldes zu neuem Schaffen angeregt. Dies⸗ mal entſteht in Teplitz ein Werk, das den Namen Wagner durch die ganze Welt tragen ſollte. In einem Skizzenblatt aus der Zeit des zweiten Auf⸗ enthaltes in Teplitz finden wir die erſte Niederſchrift von muſikaliſchen Themen zu einer Oper, der Wagner zunächſt den Titel„Der Ve⸗ nusberg“ gibt. Es ſind Themen des Pilgerchores, des Schluſſes des zweiten Aktes, des Vorſpieles zum dritten ſowie das Schalmeienſolo des Hirten. Zugleich ſchreibt Wagner den vollſtändigen Bühnen⸗ entwurf zu dem Werk, das ſpäter als„Tan n⸗ häuſer“ die Opernbühnen der ganzen Welt er⸗ obern ſollte. Wenn die Handlung des„Tannhäuſer“ ſich, geſchichtlich bedingt, im Thüringer Wald ab⸗ ſpielt, ſo lebt in ihr doch die Poeſie des Böhmer⸗ waldes. Während des ganzen Aufenthaltes in Teplitz iſt Wagner in der allerbeſten Stimmung, zumal er ſich auf die bevorſtehende Aufführung des„Rienzi“, der in Dresden aus der Taufe gehoben werden ſoll, freut. Wagner ſchreibt in einem Brief an einen Dresdner Freund:„Teplitz war für uns— Wag⸗ ner denkt dabei auch an ſeine Frau Minna— von großer wohltuender Wichtigkeit.“ Im Hochſommer, 18. Juli 1842, verläßt Wagner das gaſtliche Teplitz, um in Dresden ſeine Kapellmeiſtertätigkeit wieder zu beginnen. Noch einmal beſucht der junge Meiſter den Böh⸗ merwald, den er ſo liebgewonnen hat. Diesmal iſt es Marienbad, das im Sommer 1845 Wagner zu ſeinen Gäſten zählt. Nach einer anſtrengenden Sai⸗ ſon an der Dresdner Oper begiebt ſich der Meiſter in Begleitung ſeiner Frau und ſeiner treuen Haus⸗ tiere, eines Papageis und eines Hundes, zu länge⸗ rem Erholungsurlaub nach Marienbad. Im zweiten Stock des Fremdenheims„Zum Kleeblatt“ bezieht das Ehepaar Wagner ein Zimmer. Viele Tage ver⸗ bringt der Dichterkomponiſt mit Wanderungen durch den böhmiſchen Wald. Wie nach den romantiſchen„Feen“ das heitere „Liebesverbot“ entſtanden iſt, fühlt der Meiſter nach der ungeheuren Tragik des„Tannhäuſer“ den Drang in ſich, ein heiteres Werk zu ſchreiben. Wag⸗ ner ſelbſt gibt über ſeine Stimme mit folgenden Worten Bericht:„Wie bei den Athenern ein heiteres Satyrſpiel auf die Tragödie folgte, erſchien mir auf jener Vergnügungsreiſe plötzlich das, Bild eines komiſchen Spiels, das in Wahrheit als beziehungs⸗ volles Satyrſpiel meinem Sängerkriege auf der Wartburg ſich anſchließen konnte. Es war dies„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ mit Hans Sachs an der Spitze. Ich faßte Hans Sachs als ge⸗ 1 Hier ſcheint es Lehrmeſſters gar nicht richtig zu ſchätzen wiffen. jedoch ſo, als ob die Papageien die (Atlantie, Zander⸗M.) ſetzte Erſcheinung des Volksgeiſtes auf.“ Der Marienbader Entwurf behandelt in aus⸗ führlicher Form den ganzen Inhalt der„Meiſter⸗ ſinger“ und iſt bereits in drei Akte gegliedert. Kaum war aber Wagner mit dem Meiſterſingerentwurf fertig, als ſein raſtloſer Genius ihn zu weiterem künſtleriſchem Schaffen anſpornte. So iſt in Ma⸗ rienbad der ausführliche Plan des„Lohengrin“ entſtanden. Es war wiederum ein Stimmungsum⸗ ſchwung. Nach den heiteren„Meiſterſingern“ ver⸗ fiel der Meiſter der romantiſch ſehnſüchtigen Stim⸗ mung der Lohengrinſage. künſtleriſch produktiven eee, Ein Flieger erzählt Von Franz Schauwecker. Unter dem Titel„Du oder ich“ meldet ſich zum erſtenmal ſeit dem Kriege ein hervorragender Kampfflieger des Weltkrieges, der ehemalige Leut⸗ nant Theo Oſterkamp, heute ſeit langem wieder eingereiht in die aktive Fliegertruppe als Führer eines Fliegerhorſtes. Er erzählt von ſeinem Leben als Knabe bis zur Neubegründung der Luftwaffe im Dritten Reich. In dieſen Rahmen eingeſpannt ſind Berichte über fliegeriſch⸗ſoldatiſche Ausbildung, Luftkämpfe und einzigartige kleine, aber momentſcharfe Erlebniſſe eingefügt, die in einem abrupten Tempo, Tele⸗ grammſtichworte ratternder Hetze erzählt werden, welche dem Surren der Propeller gleicht. Die ſeeliſche Einſtellung des Fliegers mit ihrem kalten Humor, ihrem plötzlich wie MöG⸗Feuer auf⸗ knatternden Zynismus, ihrer unerbittlichen Sachlich⸗ keit oͤer Maſchine und des Kampfes Mann gegen Mann, hoch über dem Eroͤboden, gewinnt hier eine flüchtig an uns vorüberſauſende Geſtalt, ſchon vor⸗ bei, faſt ehe wir ſie wahrgenommen haben. Um ſo ſtärker der blitzſchnelle aber raſiermeſſerſcharfe Ein⸗ druck, dem wir nachſtarren, während um uns herum alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, vom Pro⸗ pellerwind emporgeriſſen umherwirbelt. Beneidenswert dieſe Menſchen, die offenſichtlich keine Zeit hatten, die Tragik, welche in ihrem Er⸗ lebnis verborgen lag und liegt, ganz zu empfinden, denn ſie ſind meiſtens jung, unbeſchwert, leicht wie der Vogel in der Luft, und alles geht blitzſchnell: das ſtarre Feuer ihrer Maſchinengewehre, Flug in der Kurve, Reaktion auf die leiſeſte Bewegung des Gegners.. alles ſauſt im Nu aneinander vorbei, ſenkvecht hoch wie ein Lift, ſteil aß im Sturzflug. iſt jetzt unſichtbar weit voneinander entfernt, zwan⸗ zig Sekunden ſpäter überraſchend faſt aufeinander⸗ geprallt, dreht ſich wie ein Karuſſell umeinander, ſetzt ſich hinter den Gegner in ſeinen Nacken, ſtürzt abwärts, klettert wieder hoch, ſchmettert Schüſſe, läßt von einander ab.. und einer ſtürzt mit bren⸗ nenden Tragflächen wie ein Meteor in die Tiefe. Es bleibt wenig Zeit, dieſes Erlebnis im Mo⸗ ment des Erlebens ganz zu erfaſſen. Es ſtreicht wie eine Säge über die Nerven, es raſpelt wie eine Feile grell auf der empfindlichen Haut einer Seele, die jene Reizbarkeit beſitzen muß, welche den Bruchteil einer Sekunde zu erfaſſen imſtande iſt und geiſtes⸗ gegenwärtig in einem Hui zwiſchen heulenden Spanndrähten— damals gab es das noch— das einzig Richtige tut oder es verſäumt und unterliegt. Hier iſt alles auf die Sekunde geſtellt; Zeit, um zu überlegen, bleibt kaum. Der Kampfinſtinkt, eine leopardenhafte Männlichkeit erfaßt triebhaft, ohne zu zögern, den Schnappſchuß des Augenblicks, der über Leben oder Tod entſcheidet. Der tolle Luftwirbel des Todes über der Erde, die Salto mortalis des Luftkampfes werden hier auch dem, welcher nie geflogen iſt, mit einer äußerſt erregten Eindringlichkeit wie mit Stecknadeln ins Bewußtſein geſtochen. Dazwiſchen luſtige, humorvolle, zyniſche, witzige Einzelheiten, die ſcheinwerferhafte Schlaglichter auf die Geiſtesverfaſſung dieſer Menſchen werfen, wäh⸗ rend gleich darauf der Kampf wieder auftaucht und vorüberblitzt. Das Buch iſt eine wertvolle Berei⸗ cherung der Fliegerliteratur, ganz im Geiſte Boelckes, welcher der große Lehrer der deutſchen Luftwaffe im Weltkrieg geweſen iſt, Immelmanns und des einſamen Größten von allen, Richthofens, deſſen Nachfolger, Hermann Göring, die große Tra⸗ dition der jungen Waffe bewahrt, ausgebaut hat und heute der Zukunft entgegenführt. 3 du hier biſt, Charlotte? Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 476 Freitag, 14. Oktober 1938 „ — In franzöſiſchen Militärkreiſen entſtand eine Debatte über die Frage, ob in einem zukünftigen Kriege die Brieftaube von Bedeutung ſein könne. Man vertrat vielfach den Standpunkt, daß die Brieftaube in ihrem Orientierungsſinn durch die Radiowellen vollſtändig geſtört werden müßte. Den⸗ noch entſchloß man ſich, die Brieftaube im franzö⸗ ſiſchen Heeresdienſt beizubehalten, da man auf ihre Mithilfe bei der Nachrichtenübermittlung nicht ver⸗ zichten wollte. Bei dieſer Gelegenheit wird feſtge⸗ ſtellt, daß, ſoweit ſich das verfolgen läßt, bereits vor 900 Jahren die Brieftauben Kriegsdienſte leiſte⸗ ten. Und zwar ſind es die Türken geweſen, die zum erſtenmal Brieftauben im Nachrichtendienſt ver⸗ wendeten. Beſonders während der Kreuzzüge fanden die Brieftauben als geflügelte Eilboten An⸗ wendung, und wenn König Richard auf ſeinem Kreuzzug 8000 Falken mitnahm, ſo geſchah dies des⸗ halb, um eine wirkſame Waffe gegen die fliegenden Meldegänger der Feinde zu haben. Die Falken waren nämlich auf den Fang von Tauben dreſſiert. Im Weltkrieg wurden die Brieftauben ſogar mit Miniaturkameras verſehen, die ſelbſtändig Auf⸗ nahmen machten, wenn ihre Trägerin die feindlichen Stellungen überflog. * — Ein unglaubliches Hochſtaplerſtück lieferten zwei Betrüger, Vater und Sohn in Amſterdam, in⸗ dem ſie einer begüterten alten, ſehr mildtätigen Dame innerhalb elf Monaten eine Summe von rund 250 000 Mark in bar abzuſchwindeln vermochten. Der Unterhändler war der Sohn, ein junger, ſehr gebil⸗ det auftretender Mann, der der alten Frau, nachdem er erſt mal ihr Mitleid erregt hatte, vorlog, ſeinen Eltern helfen zu können, wenn ſein Vater eine ihm gehörende Eiſenkonzeſſion in Auſtralien ausbeuten könnte. Sie ſelbſt könne dabei noch einen guten Ge⸗ winn machen und ihre, ihr ſehr am Herzen liegenden ſozialen Unterſtützungen an uneheliche Mütter we⸗ ſentlich vergrößern. Die alte Dame glaubte die Ge⸗ ſchichte, finanzierte eine angebliche Reiſe des Vaters dieſes jungen Menſchen mit Beträgen in der Höhe von Zehntauſenden von Mark nach Auſtralien, be⸗ zahlte die für die Erſchließung der Konzeſſion au⸗ geblich notwendigen Maſchinen, und, als die Konzeſ⸗ ſion gut verkauft werden ſollte, ſelbſt noch einmal die Anſchaffung von neuen Maſchinen. All das Geld gah ſte dem jungen Mann in bar. Einer Hausgnge⸗ ſtellten kam zuerſt der Verdacht, daß die alte Dame in ihrer Gutmütigkeit auf die gemeinſte Art ge⸗ ſchröpft wurde. Sie benachrichtigte heimlich die Ver⸗ wandtſchaft, die ſofort dahintergriff und auch unver⸗ züglich die Polizei verſtändigte. Als ſich die Polizei der ſauberen Familie annahm, entdeckte ſie, daß das Familienoberhaupt, der angebliche Konzeſſions⸗ beſitzer in Auſtralien, ihr kein Unbekannter war. Vor langen Jahren hatte er ſchon einmal mit einem Kreis Gleichgeſinnter einen großen Schwindel mit Bildern ausgeheckt, wobei es gleichfalls um Beträge ging, die in die Hunderttauſende liefen. 15 8 5 — Dieſer Tage iſt Samad Abdel Magid, ein Ein⸗ geborener der Stadt Hazzara in Nordindien, in ſeine Heimat zurückgekehrt, die er vor 15 Jahren ver⸗ ließ, um einen Pilgerzug nach Mekka zu unterneh⸗ men. Magid, der vollſtändig mittellos war, brach im Jahre 1923 auf, um zu Fuß das Grab des Pro⸗ pheten zu erreichen. Immer wieder mußte er da und dort Gelegenheitsarbeiten annehmen oder gar Monate verweilen, um das Geld zur Fort⸗ ſetzung ſeiner Wanderung zu verdienen. So kam es, daß er gerade zu den großen Feierlichkeiten des Jah⸗ res 1938 in der heiligen Stadt eintraf und damit das Ziel ſeiner Wallfahrt erreichte. Wohlhabende Mo⸗ hammedaner, denen Magid ſeine Geſchichte erzählte, waren über ſoviel Frömmigkeit und Opfermut ſo gerührt, daß ſie dem Pilger die Mittel für eine be⸗ gueme Rückreiſe zur Verfügung ſtellten. So hat Ma⸗ gid für dieſelbe Fahrt, die vorher 15 Jahre in An⸗ ſpruch nahm, nun, da er in Port Said das Schiff beſteigen konnte, nur ſieben Wochen gebraucht. * — In den Straßen von Athen ſpielte ſich dieſer Tage eine entſetzliche Geſchwiſter⸗Tragödie ab. Die 25jährige Maria Mouſhountis wurde von ihrem Bruder mit vier Revolverſchüſſen getötet. Zahl⸗ reiche Spaziergänger waren Zeuge dieſes Dramas und brachten den jungen Mann, der keinen Wider⸗ ſtand leiſtete, auf die Polizei. Georg Mouſhountis hatte ſeine Schweſter, ein Bauernmädchen aus einem attiſchen Dorf, das eine Stellung in der Hauptſtadt angenommen hatte, beſucht und zu ſeinem Entſet⸗ zen feſtgeſtellt, daß ſich Maria in wenigen Wochen in eine moderne Großſtädterin verwandelt hatte. Sie war geſchminkt und hatte Lippenrot aufgelegt, und der lange Trachtenrock, den ſie in der Heimat zu tragen pflegte, war einem engen kurzen Rock ge⸗ wichen, wie ihn die heutige Mode vorſchreibt. Em⸗ pört forderte Georg ſeine Schweſter auf, dieſe Groß⸗ ſtadtſttten wieder aufzugeben, Als er ſie am nächſten Morgen abermals traf, ohne daß Maria ſeiner An⸗ weiſung Folge geleiſtet hätte, erſchoß er ſie nach einem kurzen Wortwechſel. * Im Manhattan⸗Hoſpital in Neuyork wurde vor kurzer Zeit ein Schönheitssalon eingerichtet. Die Aerzte erklärten ſich ausdrücklich mit dieſer Maß⸗ nahme einverſtanden und beobachteten, inwieweit die neue Einrichtung zur Geneſung der Kranken beitrug. Es zeigte ſich, daß Frauen, die, zermürbt durch ein langwieriges Leiden, am Leben verzagen wollten, wieder neuen Mut bekamen und von dem eſten Willen beſeelt wurden, zu geneſen, weil ſie die Mög⸗ lichkeit hatten, mit den Mitteln der modernen Kos⸗ metik ihr Aeußeres günſtig zu beeinfluſſen und die Spuren, die das Siechtum auf ihren Geſichtern hinter⸗ laſſen hatte, zu beſeitigen oder wenigſtens zu über⸗ decken. Beſonders bei weiblichen Nervenkranken er⸗ wies ſich der Schönheitsſalon als eine wahre Wunder⸗ medizin, die hartnäckigſten Pſychopathinnen wurden geſund und hatten wieder Freude am Daſein. Man hat auf Grund dieſer verblüffenden Erfahrungen den Plan gefaßt, nun alle größeren Heilſtätten und Kran⸗ kenhäuſer mit Schönheitsſalons auszuſtatten, die ſo eingerichtet werden, daß ſie auch von Patienten, die nicht gehen können, benützt werden können. Man denkt ferner an Schönheitsſalons für Männer, von denen man ſich gleichfalls eine günſtige pſychologiſche Wirkung auf den Zuſtand der Kranken erhofft. * — Die Marſeiller Polizei, der es kürzlich ge⸗ lungen iſt, mehrere Mitglieder der Gangſterbande feſtzunehmen, die Ende September einen Poſtzug überfiel und dabei Goldbarren im Wert von, rund ſteben Millionen Franken raubte, ſetzte ihre Nach⸗ forſchungen nach den übrigen, noch in Freiheit be⸗ findlichen Mitgliedern der Bande ununterbrochen fort. In Marſeille ſelbſt wurden bei einer nächt⸗ lichen Razzia in den Spelunken und Gaſſen des Hafenviertels zahlreiche Ausländer feſtgenommen, gegen die längſt Ausweiſungsbefehle erlaſſen wur⸗ den. In Perthus im Departement Vaueluſe wurde bei einer nächtlichen Streife von der Polizei ein Wirtshaus umſtellt, deſſen Beſitzer im Verdacht ſteht, mit der Gangſterbande zuſammengearbeitet zu haben. Bei der Vernehmung des Wirtes konnten zwar keine direkten Beweiſe dafür erbracht werden, dafür fürderte aber eine Hausdurchſuchung ein ganzes Waffenlager mit ſchwerkalibrigen Revolvern und Parabellums zutage. Es ſtellte ſich heraus, daß der Wirt ſchon ſeit Jahren einen bis ins einzelne organiſterten Waffenſchmuggel ins Ausland betreibt. 05 — Einen tragi⸗komiſchen Unfall erlitt dieſer wagenfahrer, der unweit der Ortſchaft Walchen bei Salzburg von einer ſchen gewordenen Kuh angegrif⸗ fen wurde. Das Tier, das ſich von einem Tier⸗ transport getrennt hatte, ſtürzte ſich mit geſenkten Hörnern auf das Auto, zertrümmerte die Fenſter⸗ ſcheiben und die Tür und ließ von ſeinem Zerſtö⸗ rungswerk erſt ab, als es ſich ein Horn abgeſtoßen hatte. Durch die Glasſplitter wurde eine Dame, die ſich im Wagen befand, verletzt. — Auf ſeiner Fahrt im Paddelboot, die um die ganze Erde führen ſollte, erkrankte der 3jährige deutſche Sportsmann Heinz Peppeuberger, nachdem er ſieben Jahre lang mancherlei Gefahren und Aben⸗ teuer überſtanden hatte, bei ſeiner Ankunft in der ſüdchineſiſchen Hafenſtadt Hongkong an Tropenruhr. Er wurde in das dortige franzöſiſche Krankenhaus eingeliefert, wo er nach einigen Wochen der tückiſchen Krankheit erlag. Peppenberger hatte gemeinſam mit einigen Freunden im Jahre 1931 Hamburg im Pad⸗ delbobt verlaſſen. Drei Mann ertranken im Sturm auf der Höhe von Aden, ein vierter kam ſpäter in Indien ums Leben. Trotz aller böſen Erfahrungen paddelte Peppenberger allein auf den Indiſchen Ozean hinaus und gelangte nach Zurücklegung einer Strecke von 23000 Seemeilen ſchließlich nach Hong⸗ kong, wo auch ihn der Tod ereilte. Die deutſche Ko⸗ lonie in Hongkong bereitete dem tapferen Sports⸗ mann eine würdige Ruheſtätte. * Eine grauenhafte Bluttat wurde, wie aus Ker⸗ belah gemeldet wiroͤ, auf oͤer Straße Kerbelah Najaf, weſtlich des Euphrat, entdeckt. Man fand einen Kraftwagen auf, deſſen Fahrer und ein In⸗ ſaſſe erſtochen worden war. Wenige Meter von dem Kraftwagen entfernt entdeckte man, in den Wüſten⸗ ſand eingeſcharrt, die Leichen von einer Frau und vier Kindern. Auch dieſe Unglücklichen waren er⸗ ſchoſſen ooͤer erſtochen worden. Der Polizei iſt das furchtbare Verbrechen noch ein völliges Rätſel. — Eine Bluttat unter Freundinnen ſpielte ſich in Lodz ab. Drei Frauen kamen aus der Provinz nach Lodz, um ein Geſchäftslokal zu mieten. Nach⸗ dem ſie den Vertrag abgeſchloſſen hatten, fanden ſie ſich zu einer Feier zuſammen, bei der ſie auch dem Alkohol reichlich zuſprachen. Im Verlaufe des Ge⸗ lages gerieten ſie in Streit. Plötzlich zog eine der Frauen einen Revolver aus der Handtaſche u. ſtreckte ihre Freundinnen nieder. Die erſchrockenen Nach⸗ barn fanden die beiden Leſchen und die ohnmächtig auf dem Boden liegende Mörderin mit dem noch rauchenden Revolver in der Hand vor. — Am 15. Oktober 1848 ſegelte das Vollſchiff „Deutſchland“ gus dem Hamburger Hafen elhahmärts zur Jungfernfahrt nach Neuyork. Mit dieſer Aus⸗ reiſe ihres erſten Schiffes eröffnete die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie ihren regelmäßigen Seglerdienſt zwi⸗ ſchen Hamburg und Neuyork und zeigte zum erſten Male ihre Flagge auf dem Nordatlantik. Das auf der Werft von V. Somm gebaute und vier Tage vor ſeiner Ausfahrt zu Waſſer gelaſſene Schiff war ein hölzernes Dreimaſt⸗Vollſchiff von 750 Regiſter⸗ tonnen, das in der Kafüte zwanzig und im Zwiſchen⸗ deck etwa 200 Fahrgäſte befördern konnte. Es iſt eine lange Kette von Schiffen von jenem erſten Seg⸗ ler„Deutſchland“, der volle ſechs Wochen zur Reiſe nach Neuyork brauchte, bis zum heutigen Turbinen⸗ Schnelldampfer„Deutſchland“, der mit Einrichtungen für etwa tauſend Paſſagiere den Ozean in ſieben Tagen überquert. Stolze Schiffe ſind darunter, Spitzen leiſtungen des Schiffsbaues ihrer Zeit: „Auguſte Victoria“,„Penſylvanja“ und ihre Schwe⸗ ſterſchiffe, die gewaltigen Frachtträger, der Ozean⸗ renner„Deutſchland“. Träger des„Blauen Bandes“, die Rieſenſchiffe der Imperatorklaſſe. Heute iſt es die„Hamburg“⸗Klaſſe mit den vier Schiffen„Neu⸗ nork“,„Hamburg“,„Deutſchland“ und„Hanſa“, die pünktlich und ſicher den regelmäßigen wöchentlichen Verkehr zwiſchen Hamburg und Neuyork aufrecht⸗ erhält. In den neunzig Jahren wurden insgeſamt 5,8 Mill. Fahrgäſte über den Nordatlantik befördert. Als der Neuyork⸗Dienſt der Hamburg⸗Amerika⸗Linie 25 Jahre beſtand, waren 380 000 Paſſagiere mit ihm über den Ozean gereiſt. Beim 50 jährigen Jubiläum war die Zahl auf 1,8 Mill. angewachſen, und nach 75 Jahren war die fünfte Million gerade überſchritten. Der kommenden Zeit wird der große Neubau von 36 000 BRT im Hamburg⸗Neuyork⸗Dienſt den Stem⸗ pel aufdrücken. * — Die überraſchende Kunde ſpricht ſich wie ein Lauffeuer in Paris herum: Annabella und Jean Murat, die im Film wie im Leben gute Partner waren, laſſen ſich ſcheiden. Die beiden Darſteller hatten 1934 eine Liebesheirat geſchloſſen, nachdem Pege/ Schicksals Roman ven Hans-Kaspaf von Zobeſtitz 1—— 48 Der Alltag iſt ja ſo gütig, ſo ausgleichend; er duldet nicht, daß die Seelen ſich verſtrömen, die Kräfte ſich verzehren; er iſt der Rückführer zum Leben, zu ſeinen Aufgaben und Pflichten. Ganz ruhig, faſt nüchtern konnten ſie ſchon am Abend miteinander ſprechen. „Müſſen wir deinem Mann nicht kabeln, daß Er wird ſich ängſtigen.“ Und als Charlotte abwehrend die Hände hob, fuhr Lulſe gelaſſen fort:„Du wollteſt mich doch holen. It das nicht die Aufgabe, von der du ihm geſchrie⸗ ben haſt?“ Eharlotte fühlte: die Mutter baute ihr Brücken, über die ſie zurückfinden ſollte und zurückfinden kounte. Da ſträubte ſie ſich nicht mehr, ſie betrat die Brücke. Ein Kabel ging ab und ein Kabel kam zurück. Es lautete:„Dank für Nachricht. Sehr froh. Lux mit Zeppelin nach dort unterwegs.“ *. Der„Graf Zeppelin“ trug Lux über das Meer, ie ſchwebte über die blauen, ſonnenbeſchienen eiten wie im Traum, und ſie war unendlich froh. Das Wunder dieſes Fluges war ſo groß, daß alle Laſten, alle Sorgen von ihr abglitten. Es gab für ſie keine dunkle Zukunft mehr, es gab nur eine Ergenwart, die losgelöſt war von aller Erden⸗ ſchwere wie dies Schiff. Sie atmete leicht und frei, und in ihr war ein 1 5 daß dieſer Traum nie zu Ende gehen Charlotte, nein, an ſie dachte ſie nicht. Sie hatte den Zweck dieſer Reiſe über der Wucht des Erle⸗ bens vom Flug, Schweben, Gleiten faſt völlig ver⸗ geſſen— und kam ein Erinnern, ſo drängte ſie es zurück. Der Kreis an Bord war klein. Jeder kannte leden nach wenigen Stunden der Fahrt; jeder wußte auch bald das Reiſeziel des andern. Man ſtand an den großen Fenſtern und ſah hinab auf die Erde: Land war zuerſt da und wirkte wie eine große flache Schale, in die in merkwürdigſten Jormen eine farbige Karte hineingebettet war: Berge, Täler, Flüſſe, Straßen, Orte und dann Küſten. Eine Nacht war vexrfloſſen voll unruhigen, erwartungsvollen Schlafes, der abgeriſſen wurde beim erſten Morgen⸗ grauen, weil man begierig war, Neues zu ſchauen. Mit Erinnerungsſchleiern an einen ſehr ſchönen Traum erwachte Lux; aber es gelang ihr nicht, ſeine Zipfel zu faſſen; nur daß er ſie lächeln machte und beſchwingt, das ſpürte ſie. Man begrüßte ſich, wie man grüßt, man fühlte ſich verbunden, das Wort„Ge⸗ fährte“ bekam einen tieferen Sinn. Gefährte, das kam von„Fahren“, vom gemeinſamen Fahren. Die Stewards brachten belebenden Kaffee, brachten Bröt⸗ chen, Butter, Marmeladen, Ei. Man ſaß an kleinen Tiſchen und verzehrte ſein Mahl, um dann ſchnell wieder an die Fenſter zu treten und zu ſchauen. Das Meer war da. Die Schale war erfüllt mit Wogen und Wiegen unendlichen Grünblaus, auf dem hier und da weiße Schaumkronen tanzten; im⸗ mer war es das gleiche und doch immer wieder an⸗ ders, neu. Zahlloſe Spielarten hatte dieſer Zuſam⸗ menklang von Waſſer und Licht, von Meer und Sonne; Wolken tupften Schatten auf die Fläche, Winde kräuſelten die Dünung, leuchtende Strahlen ſchoſſen blitzend und blendend empor und verlöſchten wieder. Wer konnte ſich da ſatt ſehen? In der Ferne ein Schiff. Gläſer wurden an die Augen gehoben: Wie es ſchwankte, wie es kämpfte mit den Wellen, eine Nußſchale im unermeßlichen Meer. Hob und ſenkte ſich nicht eine Flagge, grüßte es nicht herüber, von der Tiefe dort zur mafeſtäti⸗ ſchen Höhe hier? Jeder wollte es geſehen haben, und jeder fühlte ſich durch dieſen Gruß geehrt, denn jedem war dies Schiff ſein Schiff, ſein ganz perſönliches Eigentum, das ihn trug. Noch nie war Lux ſo ſtolz geweſen, eine Deutſche zu ſein: Hatte ſie nicht mehr Anſpruch auf dieſes Schiff als alle Fremden? Der Tag verſank. Die Sonne färbte, ehe ſie ins Meer tauchte, den Himmel mit ſeinen Wolkenſtreifen in die Pracht unwahrſcheinlichſter, nie geſehener Far⸗ ben. Da flammte es erſt rot in hundert Abſtufun⸗ gen, von der brennenden Glut der Flammen bis zum Purpur, goldene Bänder ſtrahlten hinein, alte Freunde be⸗ Querschnilt durch den Alltag Das verunglückte Verkehrsflugzeug noch nicht gefunden dnb. Berlin, 14. Oktober. Die in einem Teil der Preſſe veröffentlichte Nach⸗ richt, daß das am 1. Oktober in den Alpen verun⸗ glückte Verkehrsflugzeug aufgefun⸗ den worden ſei, hat ſich leider nicht beſt a tigt. — Die mit allen Mitteln von deutſcher, ſchwei⸗ zeriſcher und italieniſcher Seite betriebene Suche wird daher fortgeſetzt. ſich Annabella kurz zuvor von ihrem erſten Manne getrennt hatte. Annabella und Jean Murat, ſo heißt es in hieſigen Filmkreiſen, ſeien den Weg aller Filmſterne gegangen, die jemals Hollywooder Luft geatmet hätten. Im Falle Annabellas aber wird darüber hinaus die lange berufliche Trennung und ſchließliche Entfremdung als hauptſächlicher Schei⸗ dungsgrund bezeichnet. Annabella, die eine neue Verpflichtung mit einer amerikaniſchen Filmgeſell⸗ ſchaft eingegangen iſt, wird ſich Ende Oktober für längere Zeit nach Hollywood begeben. * — Ein peinliches Mißgeſchick iſt dem amerikani⸗ ſchen Filmſchauſpieler Gary Cooper widerfahren, das Hollywood wieder auf einige Tage hinaus mit Geſprächsſtoff verſorgt. Gary Cooper hatte, gleich anderen amerikaniſchen Filmgrößen, ſeinen Namen in den Dienſt einer amerikaniſchen Zigarettenmarke geſtellt und ſchriftlich erklärt:„Die Zigarette X iſt die beſte...“ Für dieſe Mühewaltung erhielt er 50 000 Dollar bezahlt. Dummerweiſe geſtand der vergeßliche Filmſchauſpieler einige Zeit nachher in einem Interview für den Rundfunk ſeine Schwäche für ſelbſtgewickelte Zigaretten. Für dieſe Vergeß⸗ lichkeit hat ihn jetzt die betreffende Zigarettenfabrik auf Entrichtung eines Schadenerſatzes von 250 000 Dollar verklagt. * — Im Hoſpital von Hagerſtown im Staate Mary⸗ land in USA kiſt wieder eine bemerkenswerte Horn⸗ hautübertragung mit Erfolg durchgeführt worden. Frank Hoffmann, ein junger Arbeiter, wurde durch einen Betriebsunfall ſeines Augenlichtes beraubt. Das Unglück geſchah im letzten Frühjahr. Als die Kunſt der Aerzte keinen anderen Ausweg mehr wußte, wurde der Verſuch unternommen, die Horn⸗ haut eines Kaninchens in die Augen des Erblindeten zu verpflanzen. Drei Wochen lag Frank Hoffmann. unter dem Verband. Eine lange Zeit der Span⸗ nung und Erwartung. Jetzt hat man die Binden weggenommen; zu ſeiner Freude konnte Mr. Hoff⸗ mann feſtſtellen, daß er wieder zu ſehen vermag. * — Der in Norwegen ſchon ſeit langer Zeit tobende Streit um die Zulaſſung weiblicher Pfarrer hat nun zum erſtenmal in der Praxis eine Ent ſcheidung gebracht. An der Osloer Univerſttät hatte, cand. theol. Agnes Vold— witzigerweiſe die Nichte eines der eifrigſten Kämpfer gegen das weibliche Prieſtertum— den Antrag auf Zulaſſung zum theo⸗ logiſchen Amtsexamen geſtellt. Die züſtändige theo⸗ logiſche Körperſchaft hat aber jetzt einſtimmig den Antrag abgelehnt mit der Begründung, daß die Zu⸗ laſſung weiblicher Pfarrer den Traditionen der Kirche und der Heiligen Schrift widerſpreche. * — Die amerikaniſche Filmſchauſpielerin Galenda Farrell hat ſich als Kandidatin für die nächſten Bürgermeiſterwahlen von Nord⸗Hollywood auf⸗ ſtellen laſſen. Die geſamte Hollywooder Filmwelt ſetzt ſich mit Nachdruck für die Wahl des weiblichen Burgermeiſters ein. Es iſt allerdings abzuwarten, wie ſich die übrigen Einwohner von Hollywood zu der Kandidatur des Filmſtar⸗Bürgermeiſters ver⸗ halten werden. glitzerndes Silber flackerte auf, um ſchnell zu Gold zu werden. Lux ſtand ſtumm; ſie ergab ſich dieſem Spiel des Lichts und konnte kaum faſſen, daß es menſchlichen Augen möglich war, ſolche Schönheit ungeſtraft in ſich zu trinken. Langſam erloſch das Rot, wandelte ſich zu tiefem Violett, das mit einem wunderbaren Grün um die Herrſchaft des Himmels kämpfte, bis es ihm erlag. Und das Grün wurde zur Nacht. Hinter Lux flackerten Lichter und Lampen auf. Nun zog das Schiff, ein glitzernder Stern, durch die Luft, ein funkelndes Wunder. Und ein anderes Wun⸗ der, ein noch größeres, erſchloß ſich um ihn und über ihm: die Welt der Sterne. Das Tuch des Himmels wurde mit ihnen beſtickt, dichter und dichter, bis es ganz erfüllt war von blinkenden, gleißenden Punk⸗ ten, die reglos und doch ſo ſinnvoll ſich ausſtreuten in das Dunkel. Jedes Pünktchen hatte ſeinen Platz, ihm zugewieſen vom Schöpfer. Vermeſſen ſchien es, ſein Leuchten auch nur um den Bruchteil eines irdi⸗ ſchen Maßes verſchoben zu denken. Wer wollte wa⸗ gen, das Gleichmaß der Allmacht zu ſtören? Dann kamen wieder die kurzen Stunden des Schlafes, und wieder kam der Traum zu Lux. Das Surren und Raunen der Propeller wurde in ihm zu Muſik: Sie tanzte mit Henning Heimberg, ſie ſpürte ſein Geſicht auf ihrem Haar, ſie fühlte ſeinen Mund auf ihren Lippen. Aber es war ja gar nicht Henning Heimberg, es war— Tom. Daß es Tom geweſen, der in dieſer Nacht zu ihr gekommen, ganz nahe zu ihr, näher als je im Wach⸗ ſein ſie einen Menſchen zu ſich geſehnt hatte, das wußte ſie erſt am nächſten Morgen. Wieder ſah ſie in ein Glühen und Brennen am Horizont, wieder ſah ſie verſilberte und vergoldete Wolkenſchleier; doch ſie ſah kein Meer. Nebel lagen über dem Waf⸗ ſer, ſie waren roſa verfärbt von den Strahlen der ſich hebenden Sonne, die nun erſt ihre Tagesarbeit beginnen wollte: den Dunſt aufſaugen und Klarheit ſchaffen. Und weil das Auge nun keinen Halt an der unendlichen, wogenden Waſſerfläche fand, ſondern nur in dieſe fein abgetönte Ungewißheit der Nebel⸗ maäſſen hineinblickte, wurden das Schiff und ſein ſchwebender Flug noch unwahrſcheinlicher, noch mär⸗ chenhafter; eben auch: ein Traum. Lux ſtand allein an dem großen ſchrägen Fenſter. Die anderen Gäſte waren noch in ihren Kabinen; ſie hatten ſchon einen Sonnenaufgang erlebt, und der Menſch, der den Tod fürchtet, liebt ſeinen Schlaf ja ſo ſehr, daß er ihn nur ſchwer opfert, ſelbſt dem Erleben eines Wunders. Ein Wunder aber geſchah wieder: die Sonne brach durch. Feuerſchwerter zerſchnitten den Dunſt, daß er aufriß. Die Wunden, die ſie in das Unge⸗ wiſſe ſchlugen, legten die Erde frei, die hier nicht Land hieß, ſondern immer noch Welle, Woge, Waſſer. Lux war über dies Wiederfinden der Wirklichkeit, der Erdgebundenheit faſt erſchrocken. Ihr war, als ende ihr nächtlicher Traum erſt jetzt. Furcht ſprang ſie an, ſie möchte auch heute wieder die Zipfel des Erinnerns an ihn nicht halten können. Doch die Furcht machte ſie ſtark, ſie zwang das Traumgebilde zurück, nur Heimberg entglitt ihr, und Tom blieb. Wurde es Lux in dieſen Augenblicken klar, daß der junge, faſt kindliche Heimberg, als er ſie küßte, nur ein Abbild des anderen geweſen, ein Abbild, wie der Schatten des Schiffes, das dort unten über die ewigen Wellen lief? Wurde es ihr klar, daß Toms Bild auch ſo neben ihr hergewandert war durch all die Jahre? Nicht greifbar und doch da. Wurde es ihr klar, daß ſie nicht gen Weſten fuhr, um die Schweſter zu retten, ſondern nur ihrer eige⸗ nen Sehnſucht nach? Und daß dieſe Sehnſucht einzig und allein Tom war? Liebe grübelt nicht. Liebe weiß nur. Und Lux wußte plötzlich, daß ſie liebte. Und ſie wußte ebenſo deutlich, daß ſie geliebt wurde. Es war kein Zweifel mehr in ihr über das Ziel ihrer Reiſe: Es hieß Tom! Sie ging in ihre Kabine zurück; ſie ſtreckte ſich auf ihr ſchmales Bett, müde war ſie; ſo müde und ſo ausgeglichen froh, ſo innerlich ſicher. Sie ſchloß die Augen. Nur für eine Sekunde, dachte ſie, es tut ſo gut, zu wiſſen, daß man ruhen darf. Da nahm ſie der Schlaf zu ſich, feſt, traumlos. (Fortſetzung folgt) FfRönpfr ve vorfeihaft bei Anka 10. Seite/ Nummer 476 Zufriedenſtellende Weinernte an der Bergſiraße * Bensheim, 12. Okt. Im Bergſträßer Wein⸗ baubezirk hat die Weinleſe mit Beginn der Woche eingeſetzt. Das Ergebnis iſt recht unterſchiedlich, doch läßt ſich ſchon jetzt ſagen, daß trotz des ungün⸗ ſtigen Sommers mit einem beſſeren Ergebnis ge⸗ rechnet werden kann, als man zunächſt annehmen konnte. Die Moſtgewichte ſtellen ſich im allgemeinen zwiſchen 70 und 75 Grad und bei Riesling ſogar bis auf 85 Grad. 20 000 RM gewonnen! Rote⸗Kreuz⸗Loſe brachten jungem Mädchen Glück * Bad Kreuznach, 13. Okt. Wirklich uverhofftes Glück hatte ein junges Mädchen von hier, das den ehrenamtlichen Vertrieb einer größeren Anzahl Loſe der Rote⸗Kreuz⸗Lotterie übernommen hatte. Als der Abſatz in den hochpolitiſchen Wochen ins Stocken geriet, behielt das Mädchen zehn Loſe Jetzt zurück und bezahlte ſie ſelbſt. mußte das großen Freude erfahren, daß einige der Loſe mit Gewinnen herausgekommen ſind. Im ganzen konnten der glücklichen Gewin⸗ nerin 20000 Mark ausgezahlt werden. Mädchen zu ſeiner ——— Heppenheim, 14. Okt. Bei auf dem Friedhof und am Ehrenmal abgehaltenen Gedenkfeiern, die von den Fünfzigjährigen für ihre toten Alters⸗ kameraden veranſtaltet wurde, ſprach unter Kranz⸗ niederlegung Karl Vettel. Birkenau, 13. Okt. Die Ob ſt baumzäh⸗ lung ergab insgeſamt 8263 ertragfähige Obſtbäume in der Gemarkung Birkenau. 1684 Obſtbäume ſind noch nicht ertragfähig. Von den ertragfähigen Obſt⸗ bäumen ſind 4500 Apfel⸗, 1600 Pflaumen⸗ und Zwetſchen⸗, 880 Birn⸗, 370 Kirſch⸗ und 570 Pfirſich⸗ bäume, während der Reſt ſich auf die ſonſtigen Obſt⸗ ſorten verteilt. Abgängig ſind vund 200 Bäume. Beerfelden i.., 14. Okt. Seinen 80. Geburts⸗ tag beging in beſter Geſundheit der langjährige Lei⸗ ter der Volksſchule und der früheren höheren Bür⸗ gerſchule, Rektor i. R. Schwartz. — Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Oktober 1938 Am Wochenende: Mieder Winzerfeſt in Bockenheim * Bockenheim(Pfalz), 12. Okt. Die Gemeinde⸗ verwaltungen Groß⸗ und Kleinbockenheim laden zum diesjährigen Bockenheimer Winzerfeſt für die Tage vom 15. bis 17. Oktober ein. Der Sonntag bringt nach dem Empfang der auswärtigen Güſte am frühen Nachmittag einen Umzug durch die Ortsſtra⸗ ßen, danach ein allgemeines Volksfeſt in der Feſt⸗ halle mit Muſik und Tanz. Der Montag wird mit Muſik und Tanz gefeiert werden. * Oftersheim, 14. Okt. Straßenwart Adam Dietz erhielt das goldene Treudienſtabzeichen nebſt Ehrenurkunde für 40jährige Dienſte beim Staat. Die Ueberreichung der Urkunde und des Ehren⸗ zeichens erfolgte durch Oberbaurat Honikel im Rat⸗ haus. * Reilingen, 14. Okt. Seinen 80. Geburtstag konnte hier Kirchendiener Jakob Zahs, Kirchenſtr., feiern. Der Jubilar ſtand über 3 Jahrzehnte im Dienſte der evangeliſchen Gemeinde und war aktiver Sänger im Kirchenchor. L. Eſchelbach, 13. Okt. Der bei der Heimfahn vom Felde tödlich verunglückte 28jährige Baumwar Fritz Bender wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Die Gemeinde, der Schützenverein und die Freiw. Feuerwehr legten unter ehrenden Nachrufen Kränze nieder. Bender war erſt ſeit einigen Monaten verheiratet. L. Wiesloch, 13. Okt. In einer Kundgebung der VDA ⸗ Fachgruppe der Heil⸗ und Pflegeanſtalt ſprach Dr. Gutt aus Siebenbürgen in eindringlicher Weiſe über das Grenzland⸗ und Auslandsdeutſch⸗ tum. Mit der Mahnung, wie bisher die Ziele dez VDA zu unterſtützen und dem Führer die Treue zu halten, ſchloß Prof. Grimmig Nußloch) die Kundgebung. * Freiburg i. Br., 8. Okt. Bürgermeiſter Dr. Hofner, der am 1. September, wie gemeldet, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum feierte, erhielt vom Deut⸗ ſchen Gemeindetag Berlin eine von deſſen Vorſitzen⸗ dem, Reichsleiter Fiehler, und vom Geſchäftsführen⸗ den Präsidenten Dr. Jeſerich unterzeichnete Ehren⸗ urkunde für 25jährige treue Arbeit für Gemeinde und Vaterland. 800 Der Verlag Ber lin dische Lini Meider, die typis Nachmittags- Hohe Provisionen tüchlige Bezieherwerber für die vom Oberkommando der Wehrmacht herausge- gebene Zeitschritt„Die Wehrmacht“. Verdieps möglichkeiten. 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Oktober, 17 Uhr, bei der Kreiskaſſenverwaltung zu erledigen. Der Kreiskaſſenleiter. An alle Leiter der Hauptſtelle Rundfunk ie Meldung bezüglich der Teilnehmer an der Fahrt m muß ſofort abgegeben werden. Kreispropagandaamt, Hauptſtelle Rundfunk. Ortsgruppen der NS DA p Plankenhof. Der Dienſtappell am 14. 10. fällt aus. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. Der Dienſtappell der NSDAP findet nicht am 14. 10., ſondern erſt am 21. 10., 20 Uhr, ſtatt. Käfertal⸗Nord. 14. 10., 20.30 Uhr, Pflichtheimabend für lämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Gasthaus„Zum ſchwarzen Adler“. Liederbücher mitbringen. 13, März. 14. 10., 20.30 Uhr, nehmen ſämtliche Stad⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen am Dienſtappell der NS DA im„Rheinpark“ teil. Chor der gru. Plankenhof, Rheintor, Jungbuſch, deckarſtadt⸗Oſt, Waldpark, Friedrichspark und die Ogru., gchor vorhanden iſt: 14. 10., 20 Uhr, Chor⸗ „Prinz Max“, II 3, 3. Erſcheinen iſt Pflicht. sfrauenſchaſtsleiterinnen. Die Einlaßkarten für die lung mit Frau Scholtz⸗Klink am Sonntag, 16. 10, müſſen bis ſpäteſtens Freitag, 14. 10., ab⸗ 09 53 Motorgefolgſchaft 1. Der für 14. 10. angeſetzte Gef.⸗ Dienſt fällt aus. Dagegen tritt die Gefolgſchaſt am 15. 10., 15 Uhr, zur Altmaterialſammlung auf dem Gockelsmarkt an. Kameraden, die zu dieſem Zeitpunkt verhindert ſind, anzutreten, haben um 17 Uhr in N 2, 11, Geſolgſchafts⸗ Dienſtſtelle, anzutreten. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die beſtimmten Unte r treten am 16. 10., 10.30 Uhr, vor den„Capitol⸗ Licht u in Winteruniform an. Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. 14, 10., 20 Uhr, tritt die Gefolgſchaft vor der Luzenbergſchule an.— Schar 1 und 2 motortechniſcher Dienſt, Schar 3 und 4 Heimabend und Sport. 2 Streiſendienſt⸗Gefolgſchaft. Heute, 18.40 Uhr, Antreten in Winteruniform im Schlageterhaus. BD 6/171 Lindenhof. 14. 10., 19.30 Uhr, treten ſämtliche Mädel im Untergau, N 2, 4, an. 271 Neuoſtheim. 14. 10. Gruppenheimabend im Heim, mit Ausnahme der Schaft 3. Sämtliche BDM⸗ und JM⸗Gruppenführerinnen kommen am 14. 10., 19.30 Uhr, auf den Untergau zur Singprobe. Wer nicht kommen kann, ſchickt zwei Vertreterinnen. Deutſche Arbeitsfront KHreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der Daß Die Vortragsreihe„Arbeitsunterweiſung im Betrieb“ wird am kommenden Montag, 17. Oktober, 20 Uhr, in der „Hormonie“, großer Saal, mit dem Vortrag von Pg. Klein⸗ ſchmitt, Abteilungsleiter im Amt für Berufserziehung und Betriebsführung, mit dem Vortrag:„Gerechter Lohn duch gerechte Arbeitszeitermittlung“ fortgeſetzt. Wir bitten die Teilnehmer, pünktlich zu erſcheinen. Fer Anmaldetermin zu den Lehrgemeinſchaften des Be⸗ rufserziehungswerkes iſt bis zum 15. Oktober verlängert worden. Die Anmeldungen ſind baldmöglichſt in O 1, 10 Lehkgemeinſchäften verſtändigt. Vor der Anmeldung ſollen alle Arbeitskameraden, die wegen eines Lehrganges einen Zweifel hegen, die Bera⸗ tung der pädagogiſchen Leiter in Anſpruch nehmen. Sprech⸗ ſtunden für alle Fragen der Chemie: Dienstags von 18 bis 19 Uhr in G 1, 10, Zimmer 8.— Für Fragen, die handwerklichen Berufe betreffend: Montags, mittwochs und freitogs von 18 bis 19 Uhr.— Für alle Fragen der kauf⸗ männiſchen Berufserziehung: Nach beſonderer Verein⸗ barung. In den nächſten Tagen beginnt ein neuer Lehrgang für den Führerſchein Klaſſe 4. Anmeldungen hierzu müſſen bis ſpäteſtens Samstag, 15. Oktober, in O 1, 10 abgegeben werden. Ortswaltungen Wohlgelegen. 15. 10., 14 Uhr, haben alle Betriebswalter und warte ſowie Straßenzellen⸗ und»blockobmänner vor der Geſchäftsſtelle onzutreten. Uniform, Ziviliſten mit Armbinde. 8 Kraft durch Freude Alle KöF⸗Ortswarte haben ſich umgehend auf der Dienſt⸗ ſtell des Kreiswortes wegen Rückſprache in verſchiedenen Angelegenheiten zu melden. „ Akaaft durch Teude⸗ N Samstag, 15. Oktober Leichtathlettk: Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.90 bis 17 Abr Stodſon Feld 2 . Reichsſportabzeichen 8 Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.30 bis 17 Uhr Stadion. Feld 2. 2 Tennis „Offene Kurſe für Frauen und Männer: 15.00 bis 18.00 Ar Friedrichspark⸗Teunsplatz, A 5; 16.30 bis 17.30 Ude eunisgnlage, Stadion. Betriebsſporkkurſus: 10 bis 18 uhr Tenntsanlage im Ariedrichspark(Och. Lanz AG! 3 Schwimmen 0 „Oſſener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 1. n Pelrtebsſportkurſus: 20 bis 2130 Uhr Hallenbod. Hale 2 (Heinrich Lanz A a Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer!]: umeldungen nimmt das Sportamt entoegen. Sonntag, 16. Oktober Reichsſportabzeichen 1 Offener Kurſus für Frauen und Männer:.30 bis 11 ihr Stadion, Feld 2. a 5. Leichtathletik n 5 Offener Kurſus für frraven und Männer: Stadion eld 2..30 bis 41 Uhr 1 Belriebsf 1 5 5 Feld 2 portkurſus: 9 bis 11 r Stadion, e (Aheinſchiffahr Fende Ah). oi Tennis 5 d. ſene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 uh: ünſsanlage im Stadion 10 bis 11 Uhr Tennisonlage Friedrichspark. Betrlebsfportkurſe: 9 bie 12 Uhr Tennisanlage im Aledrichsvork(Heinrich Lonz Ach. 05 Freitag, 14. Oktober Nalloneltheater: Die Stiftung“, 928. 8“, Luſtſpiel von Heinz i 1 Mankunſtbühne Libelle: 2 90 Ui Kaborett und Tanz. Rrlengarten: Erſte Muſikaliſche Feierſtunde ber NS. Kulturgemeinde.„„ 1 gelkiber, Die. Teilnehmer werden von dem Beginn der Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“ Planetarium 16 Ihr Vortührunu dee Steinenproletto Omnibusfahrt ab Paradeplatz: 14 Uhr nach Ruppertsberg — Weinſtraße— Deidesheim— Forſt Wachenheim— Bad Dürkheim und zurück. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Frau Sixta“ „Die Frau am Scheidewege“ mat“.— Capitol:„S ey auf Welle 303“. „Pippin der Kurze“. Ständige Darbietungen Stäßtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Theatermuſeum B 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sternwarte: Gro nei ven 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Palmenhaus: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald: Bis Einbruch der Dunkel- heit geöffnet. Hafenrundfabhrten: 10. 11, 15. 18 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke kelugbafen: Run dellige über Mannheim 9 Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Auslethe gon 11 bie 18 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt: Leſeſgal geöffnet 16 bis 19 Uhr. Zweigſtelle Möhlblock: Geöffnet von 16 bis 19 Uhr Städtiſche Jugendbücherei, R 7, 46: Kinderleſehalle geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Ausleihe von 10 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Ale Auskünfte durch den Verkehrs⸗Vetein, Telefon 348 21 Scala: Was hoͤren wir? Samstag, 15. Oktober Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenkonzert.— 10.00: Frundsberg. Hörſpiel.— 11.30: Volksmuſik. 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Bunte Volksmuſik.— 15.00: Auf geht's. Bunte Stunde(Schallpl.).— 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Tanzmuſik(Schallpl.).— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Unterhaltungskonzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert: Klingende Welt des Films. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühmuſik.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten. 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei,.— 15.15: Buntes Wochenende(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittog.— 17.50:„Daphne“, Oper von R. Strauß. Uraufführung aus Dresden.— 19.45: Inſtrumentolſoliſten(Schallpl.).— 20.10: Müſik am Abend. — 21.00: Muſik am Abend.— 2 Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Singendes, klingendes Frankfurt. Sechs neue Tonfilmwagen Sie werden von der Gaufilmſtelle auf dem Londe eingeſetzt NSG Karlsruhe, 11. Okt. Vor einiger Zeit konnte die Gaufilmſtelle fünf neue Tonfilmwagen im Gau Baden zum Einſatz bringen, um den zahlrei⸗ chen Wünſchen der Ortſchaften nach mehr Filmvor⸗ führungen nachzukommen. Wie die Gaufilmſtelle mitteilt, ſind in dieſen Tagen nunmehr wiederum ſechs neue Vorführwagen mit Lautſprecher und Tonfilmapparatur zu erwarten, ſo daß ſich der Beſtand der Vorführwagen der Gaufilmſtelle Baden auf 28 erhöht. Die Gaufilmſtelle wird demnach monatlich etwa 840 Filmvorführungen in kinoloſen Orten durchführen können. Gerade über die Win⸗ terszeit wipd die Landbevölkerung dieſ eTatſache freudig begrüßen. Badiſche Obermeiſter lagten in Hornberg Obermeiſtertagung des Badiſchen Inſtallateur⸗ und Blechner⸗Handwerkgz * Hornberg im Schwarzwald, 12. Okt. Am 8. Ok⸗ tober fand öͤie Herbſttagung der Obermei⸗ ſter der Bezirksſtelle Baden des Reichsinnungsver⸗ bandes im Inſtallateur⸗ und Klempner⸗Handwerk in Hornberg ſtatt. Als Gäſte konnte Bezirksinnungs⸗ meiſter Otto Schmidt⸗Karlsruhe den Vertreter des Landeshandwerksmeiſters und der Badiſchen Hand⸗ werkskammer, Syndikus Spall, Kreishandwerks⸗ meiſter Belli von Wolfach und insbeſondere den Präſidenten Seither als den Vertreter der unter⸗ elſäſſiſchen Berufskameraden begrüßen. Die Tagung ſtand vorwiegend im Zeichen der für das Inſtalla⸗ teur⸗ und Blechner⸗Handwerk ſo bedeutſamen Frage der Verwendung neuer Werkſtoffe und neuer Ar⸗ beitstechniken. Sie vermittelte allen Beteiligten ein klares Bild über die ſeitens der Innungen in den Mitgliederkreiſen durchgeführten umfaſſenden Schu⸗ lungsmaßnahmen und darüber hinaus über den be⸗ trächtlichen Umfang der bereits mit beſtem Erfolg eingeführten neuen Werkſtoffe. Daneben wurden weitere Aufgaben der Obermeiſter auf dem Gebiete der Arbeitsvergebung, der Berufslenkung, der Nach⸗ wuchsfrage uſw. eingehend beſprochen. Brief aus Eberbach Ausſtellung der Entwürfe zum Gemeinſchaftshaus Feſt⸗ und Parteigebäude Zum feſtgeſetzten Termin waren 47 Ent⸗ würfe eingegangen, die den Preisrichtern zur Bewertung vorgelegt wurden. Der Wettbewerb bezweckt, in großzügiger Weiſe für die NSDaAp und ihre Gliederungen Räume zu ſchaffen und in Verbindung damit ein Gemein⸗ ſchaftshaus zu errichten, das für alle öffentlichen Veranſtaltungen größeren Ausmaßes Verwendung finden ſoll. Das Prüfungsergebnis lautete: 1. Preis: Architekt W. Gerſtung Pforzheim; 2. Preis: Dr. Ing. H. Möhrle, Regierungsbaurat, Mannheim; ebenfalls 2. Preis: Reg.⸗Baumeiſter H. Hampe und R. Steinbach⸗Heidelberg. Ein wei⸗ terer Entwurf von Architekt, Stadtbaumeiſter Th. Fritz⸗Raſtatt wurde zum Ankauf empfohlen. Die Entwürfe ſind öffentlich ausgeſtellt und jedermann zugänglich. * Groß⸗ Zimmern, 12. Okt. Nachts brach in der Obermühle ein Brand aus. In kurzer Zeit ſtan⸗ den die Mühle und ein Teil des Wohnhauſes in hel⸗ len Flammen. Die mit ungefähr 400 Zentner Ge⸗ treide angefüllte Mühle iſt völlig ausgebrannt. Der Dachſtuhl und das oberſte Stockwerk des Wohnhau⸗ ſes wurden zerſtört. Das Vieh konnte gerettet werden. “.— Alhambra und Schauburg: Palaſt und Gloria:„Hei⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. 0 eite(Nummer 476 JL Aus dem Kraichgau, 13. Okt. Nach dem ver⸗ nichtenden Froſt im April erkannten die Wein⸗ bauern ſofort, daß das diesjährige Ergebnis auf keinen Fall günſtig lauten konnte. Man ſetzte aber die Hoffnung auf den Nachtrieb, der bei einem hei⸗ ßen Sommer immer noch einen gewiſſen Ausgleich verſprechen konnte. Dieſe Erwartungen gingen lei⸗ der nicht in Erfüllung, denn der Sommer war ziem⸗ lich kalt und naß, ſo daß verſchiedene Krankheiten den ohnehin ſchwachen Behang lichteten. Die paar ſchönen Septembertage genügten nicht mehr zu einer vollkommenen Ausreife. Angeſichts des tyyiſchen Herbſtwetters mit ſich ſtändig folgenden Regen⸗ ſchauern hat man in faſt allen Weinbaugemeinden den Vorherbſt eröffnet. Das Ergebnis hat faſt überall„zurückgeſchlagen“, d. h. es wurde nicht ſoviel geerntet, wie man angenommen hatte. Gegenüber den Vorjahren iſt der Ausfall oft ganz erheblich. Meiſtens rechnet man nur mit einem Drittel⸗, Vier⸗ tel⸗ oder Fünftelherbſt. Einzelne Traubenſorten wie Lemberger ſind faſt vollſtändige Verſager, andere, wie Riesling bringen ſchöne Ergebniſſe. Doch ſpielt dabei die Lage der einzelnen Weinberge, ob mehr oder weniger froſtfrei, eine große Rolle. Alles in Die amtlich vor geschriebenen Bau- Formulare nämlich: Form O: Entwässerungs⸗ gesuod 1: Saugesuoh 2: Baubeglnn 3 Baufluohtangade 4 Baufluchtrevislon 5 : Revisſon auf Sookeſhöhe 6: fohbau- fevislon 7: Kamin- Untersuok 8: Bezugserlaubnle ferner: Unfall- Anzeigen sind v. unserem Verlage zu beziehen. Uuucrerei Dr. haar R 1.-6 C Schiedmayet- Piano modein, wenig gespielt billig zu verkaufen auch aut Raten Arnold N 2, 12 drögtes Lager 3. Platz Küche mit 1 Tiſch 8509 Günſtig für Brautleute Schlafzimmer Ztüricer Schrank, 1. Friſier⸗ 735 2 mode* 2 Schränken 2 Stühl 1 e Geſamt⸗ 7 0 Hb. lch. daumann& Co. Verkaufshäuſer r r Mr. 78 Feruruf 278 85 8546 Nähmaschinen neu, mit Garantie 95.— 15. 135. 155. gebrauchte 20.— 25. Kinderwagen ne§dgs 17.95 29. 49. Zahlungserleicht. ENODORES Neckarau Schulstr. 53 Schuh- Maf ell tui zutb Audull eis 2 allem wird der diesjährige Herbſt nur eine ſchwache Ernte bringen. Da auch die Obſternte nahezu vollſtändig verſagt hat, iſt die Frage des Haustrunkes für die Landbewohner ein Problem geworden, mit dem jeder nach ſeiner Art und Weiſe fertig werden muß. —— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elſen bart.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Maunbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäßtliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A4 Mittag erſcheinen gleich zeitig in der Ausgabe B Ausgabe 4 Mittag über 11 000 Ausgabe à Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 — — 1 —————— aus dunklen Woll. ; dlich g it— schränke Der eine Borten legsgen undd cee ua pukzeug- toften ge der giberenle beselzi 6 1 155 8 1 groben Form u. guter dame Qualität preis⸗ ere is! wert im Der and h aus Lammkragen n Möbelhaus Binzenhöfer Hälfte gestepP Schwetz. Str. 48 Ecke Kepplerſtr. Auf Wuns 70 ber kleine Tlagel Das kleine Ai lür das moderne Hei m voträtig im Pflanohaus Heckel .10 kunststi. „ nhafter mit einem em Futter gear ch die bekannte n, auf zur Wollstoffen, au Deitet(Abbildung rechts 33 n beutsches Familien-Kaufnaus G. m. b. l. MANNHEIM P35,-4 an den Planken Anruf: 233 54-55 55— —— 12. Seite/ Nummer 476 bas romantische Sichfinden Ein zweler Menschen, denen das gemeinsame Erlebnis in erha- bener Natur zum Schicksal wird: Irren ist menschlich! ſeder kann mal einen falschen Eni. schluss fassen— wichtig ist nur: den Mut zu liaben, sich von der lastenden Erlenninis durth die erlösende Jai xi heſreien Ob gerade eine Frau dlesen Mut ... ͤ K das bedeutet mer wleder derillches Lachen ane Teronügte stimmung! Eine Neuaufführung, die unbedingt Spaß macht! pipin der Kurze Ein Großstadt- Abenteuer von Plebe. Bifersucht und Hullssengeheimnissen mit Hide Hildebrandt, charlotte Sordla, Paul Heidemann, H ans Junkermann As Kelite .00.10.20 aufbringt?— Diese Frage beant- wartet innen der neue Grohflim rnit Magda Schneider Ichannls NACHT Ein Tonfilm von ganz besonderer Augenweide mit: Lil dagever Mans Stüve Lockender Ruhm— Theate probe mit Hindernissen, Geheimnisse um elnen Dichter- Selbstmord im Taumel der Johannisnacht, Beginn: SCALA NMeerfeldstreße 56 kan ühmann. 3 * Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. * National⸗ Theater uaanem 1 Freitag, den 14. Oktober 1938 Forstellung Nr. 45 Miete B Nr. 5 J. Sondermiete B Nr. 3 Ende 22 15 Uhr n zugelassen 14 Jauren zugelas ugend ab 14 Jahre palast 0 GO Prelte Strobe Seckenheimer Suebe iczjer Maikammerer Rirchenstück Ltr..00 1937er Niederösterreich. Ltr:.00 1987er TZellertal. Rotwein E tr..00 beutscher Wermutweln It..85 Schwetsinger Straße 42. G 3, 10. mer Straße 110. Bichendorſistr. 19. Eisenstr. 8. 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