Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Pe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigen: Nennig, 79 mm breite, Familien ⸗ und Klein ei ſe. Allgemein gültig iſt die Sei Zwangsvergleichen oder Konkurſt aß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Haben, an beſonderen Plätzen und für ferum i Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgenn⸗Ausgabe Au. B Montag, 17. Oktober 1938 149. Jahrgang Nr. 480 Jlalien unterstützt ungarn Inzwiſchen iſt im ſirittigen Grenzgebiet eine neue Verſchärſung eingetreten EP. Rom, 16. Oktober. Der Kabinettschef des ungariſchen Außenmini⸗ ſters von Kanya, Graf Cſaky, der am Freitag nach Rom gekommen war, um mit der italieniſchen Re⸗ gierung über die durch den Abbruch der Komorner Verhandlungen entſtandene Lage zu beraten, iſt am Samstagmittag im Flugzeug nach Budapeſt zu rück⸗ gekehrt. Vor der Abreiſe hatte Cſaky, der am Frei⸗ ſagabend noch von Muſſolini zu einer zweiſtündigen Beſpre⸗ chung empfangen worden war, eine neue Unterredung mit dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Ciano, bei der auch der ungariſche Geſandte in Rom, Baron Villanyi, zugegen war. In politiſchen Kreiſen verlautet, es ſei zunächſt ein diplometiſcher Schritt in Prag erwogen worden, um die tſchecho⸗flowakiſche Regie⸗ rung zu veraulaſſen, die Verhandlungen mit Un⸗ garn auf der Grundlage und im Geiſte der Mün⸗ chener Vereinbarungen wieder aufzunehmen und den ungariſchen Forderungen größeres Entgegen⸗ kommen zu erweiſen als bisher. Aus ungariſchen Kreiſen verlautet, Graf Eſaky ſei ſehr befriedigt über den Verlauf ſeiner römiſchen Beſprechungen nach Budapeſt zurückgekehrt. Die italieniſche Preſſe unterſtützt jedenfalls den ungariſchen Standpunkt gegenüber der Tſchecho⸗ Slowakei. Die„Stampa“ ſchreibt, die Ungarn der Tſchecho⸗ Slowakei hätten ebenſo wie die Sudetendeutſchen und Polen ein Recht auf die Befriedigung ihrer be⸗ rechtigten Anſprüche. Dieſe Tatſache ſei von den „großen Vier“ in München feſtgeſtellt worden und Prag müſſe dem Rechnung tragen. Der Abbruch der Verhandlungen von Komorn ſtehe im Wider⸗ ſpruch zu dem Geiſte der Gerechtigkeit und der Ver⸗ ſtändigung. Die Tſchecho⸗Slowakei ſcheine gegen Ungarn Methoden auwenden zu wollen, die durchaus nicht dem Geiſte und den Ergebniſſen der Be⸗ ſprechung von München entſprächen. Budapeſt bleibt feſt EP Budapeſt, 16. Oktober Die Blätter glauben auf Grund von Sonder⸗ berichten von der ungariſch⸗ſlowakiſchen Grenze eine neue Verſchärfung feſtſtellen zu können. Aus dem ſtrittigen Gebiet wird berichtet, daß dort die tſchecho⸗ſlowakiſche Polizei verſchärft gegen das Zei⸗ gen ungariſcher Flaggen und das Tragen ungariſcher Abzeichen vorgehe, wobei auch Frauen nicht verſchont werden ſollen. Die Blätter berichten ferner, daß ſich * drei ſelbſtändige Länder ſollen nach S 8 dub. Prag, 15. Oktober. Mit der Frage der neuen Verfaſſung befaßt ſich der Slowenſki Hlas, der eine ausführliche Darſtel⸗ lung der Grundſätze gibt, nach denen ſich— den Sherigen Vereinbarungen innerhalb der Regie⸗ rungsparteien zufolge— das künftige Verfaſſungs⸗ ben mutmaßlich abſpielen wird. Danach wird ſich e neue Verfaſſung teils an den öſterreichiſch⸗unga⸗ Aſchen Ausgleich von 1867 und teils an die Verfaſ⸗ ung der ſchweizeriſchen Bundes repu⸗ blik anlehnen.. Der neue Bundesſtaat wird aus drei neuen Ländern beſtehen. Der der Tſchecho⸗Slowakei verbleibende Teil Böhmens, Mährens und Mähriſch⸗Schleſiens wird zu einem Böhmiſch⸗ Mähriſchen Land vereinigt werden. Die drei den Staat bildenden Länder, das Böhmiſch⸗Mäh⸗ riſche Land, die Slowakei nud die Karpatho⸗ Ukraine, werden eigene Landtage und eigene Regierungen haben. a N Der geſamtſtaatliche Miniſterrat wird aus allen rei Regierungen zuſammen beſtehen, zu denen noch die brei gemeinſamen Miniſter— der Außenmini⸗ 5 in der letzten Zeit ein verſtärkter Zuſtrom von Flüchtlingen ungariſcher Nationalität bemerkbar mache. Die militäriſchen Maßnahmen zur Sicherung des Landes, die der ungariſche Miniſterrat beſchloſſen hat, ſowie die unternommenen diplomatiſchen Schritte werden in der ungariſchen Preſſe lebhaft erörtert. Der„Peſter Lloyd“ meint, die ungariſche Nation, die, wenn auch mit Ungeduld, ſo doch in voller Di⸗ ſöiplin die diplomatiſche Austragung des Konfliktes abwarte, werde mit einmütiger Billigung die mili⸗ täriſchen Sicherungsmaßnahmen begrüßen. Dr. Chvalkovſiy erſtanet Bericht dnb. Prag, 17. Oktober. Außenminiſter Dr. Chvalkopſky erſtattete, wie amtlich mitgeteilt wird, am Sonnabend dem Mini⸗ ſterrat Bericht über ſeine Beſprechung en in Berlin und München. In der nächſten Woche ſollen die Beratungen fortgeſetzt werden. Der Miniſtervat beſchloß, als Delegierte für die Verhandlungen Finanziniſter Dr. Kalfuß, Miniſter für Induſtrie, Handel und Gewerbe, Karvas, Land⸗ wirtſchaftsminiſter Feierabend und Miniſter ohne Portefeuille, Wawrecka, zu beſtellen. Ueberall im befreiten Sudetenland hat jetzt die SA eine rege Werbetätigkeit'entfaltet, und überall ſchließen ſich auch hier die Getreuen des Führers nach dem Vorbild ihrer Kameraden zuſammen: Ein Werbewagen der SA im Hultſchiner Ländchen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Immer noch zu wenig aufgerüſtet? 4000 neue Flugzeuge für Frankreich? Phantaſtiſche Aufrüſtungs forderungen der franzöſiſchen Preſſe— Ein Milliarden-Rüſtungsprogramm in ASA EP. Paris, 16. Oktober. Die großen Pariſer Blätter ſetzen ihren Feldzug für eine Verſtärkung der franzöſiſchen Luftflotte fort. Der„Intranſigeant“, der bereits am Freitag eine Artikelreihe über dieſe Frage begonnen hat, fordert in ſeinem zweiten Aufſatz den ſofortigen Bau von 1750 Militärflugzeugen, denen als⸗ bald eine weitere Serie von 2600 Apparaten folgen müßte. Die franzöſiſche Flugzeugindu⸗ ſtrie müſſe ſich ſofort auf den Ban dieſer mehr als 4000 Flugzeuge einſtellen. Der Pariſer„Soir“, der ebenfalls eine Artikel⸗ reihe über den Stand der franzöſiſchen Luftflotte begonnen hat, erklärt, an der Spitze der franzöſiſchen Luftflotte ſtehe heute in der Perſon des ehemaligen Kriegsfliegers General Vuillemin, ein von dem Vertrauen aller franzöſiſchen Flieger getragener Dit neue Tſchecho⸗Slowakei chweizer Muſter den Geſamtiſtaat bilden ſter, der Heeresminiſter und der Finanzminiſter— hinzukommen. Der gemeinſame Miniſterrat ſoll immer dann tagen, wenn geſamtſtaatliche Fragen zu beſprechen ſind. Das geſamtſtaatliche Parlament wird aus Delegationen der drei Landtage gebildet wer⸗ den. Es wird ein⸗ oder zweimal im Jahre zuſam⸗ mentreten, um geſamtſtaatliche Geſetze zu beſchließen. Es wird erwogen, das Amt des Präſidenten der Re⸗ publik mit dem des Miniſterpräſidenten der Zentral⸗ regierung zuſammenzulegen, wie dies z. B. in den Vereinigten Staaten der Fall iſt. Londons Fürſorge für Prag 5 dnb. London, 15. Oktober. Wie der Oberbürgermeiſter von London heute mitteilte, ſind für den tſchechiſchen Flüchtlingsfonds ſchon über 200 000 Pfund geſtiftet worden. Wie weiter amtlich bekannt gegeben wird, hat die bri⸗ tiſche Regierung die Bank von England erſucht, der Tſchecho⸗Slowakei als Vorſchußzahlung der füngſt vereinbarten Anleihe ſofort zehn Millionen Pfund zur Verfügung zu stellen. Chef. General Vuillemin habe zuerſt darauf ge⸗ drängt, daß vor allem Jagdflugzeuge gebaut wer⸗ den müßten, da die zur Zeit verwandten Typen veraltet ſeien. Er habe ferner den Ankauf von 100 modernen amerikaniſchen Jagoͤflugzeugen ermöglicht, die allerdings erſt Anfang 1939 geliefert werden könnten. Weiter erinnert das Blatt daran, daß der Luftfahrtminiſter den Neubau von veralteten Flug⸗ zeugtypen unterſagt und die Einräumung eines Kredites von einer Milliarde Franken für den Bau moderner Typen veranlaßt habe. Die Maßnah⸗ men könnten ſich jedoch erſt Anfang nächſten Jah⸗ res auswirken. Vuillemins Appell an England EP. Paris, 16. Oktober. Die engliſche Luftfahrt⸗Abordnung, die unter Führung von Luftmarſchall Sir Cyrill Newal wäh⸗ rend einer Woche in Frankreich weilte, iſt am Sams⸗ tag wieder nach London zurückgeflogen. Bei einem Abſchiedseſſen zu Ehren der engliſchen Gäſte, wies der Generalſtabschef der franzöſiſchen Luftwaffe, Ge⸗ neral Vuillemin, darauf hin, daß von franzöſiſcher Seite bedeutende Anſtrengungen zur Verbeſſerung der franzöſiſchen Luftwaffe gemacht worden ſeien. Auch England habe ähnliche Maßnahmen in die Wege geleitet. Man wiſſe, daß die engliſche Luft⸗ flotte ſich von Tag zu Tag entwickele. Frankreich und Eugland müßten einig und ſtark bleiben, wenn ſie in wirkſamer und ſicherer Weiſe zur Aufrechterhaltung und Befeſtigung des Friedens beitragen wollten. England dürfe ſicher ſein, in Frankreich größtes Verſtändnis und weiteſtgehende Zuſammenarbeit dafür zu finden. Vallonſperrübungen in Oſtengland a EP. London, 16. Oktober. Die erſte Ballonſperrübung in weiten Gebieten Oſtenglands wird nach einer Ankündigung des Luft⸗ fahrtminiſteriums während der nächſten Woche durch⸗ geführt werden. Die Uebung wird entlang eines ausgedehnten Küſtenſtrichs bei Ipswich abgehalten werden. Die Ballons ſollen im Durchſchnitt eine Höhe von 1000 Meter erreichen. Luftrüſtungsabkommen Kanada-England a dnb London, 15. Oktober. Auf Einladung der britiſchen Regierung kam am Samstag der Präſident der kanadiſchen Northern Electrie Geſellſchaft von Montreal, Ferdinand Siſe, in England an, um hier Pläne für den Bau von Bombern für die britiſche Luftwaffe zu beſprechen. Die bereits zu dieſem Zweck in Kanada eröffnete Flugzeugfabrik wird den Namen Canadian Aſſoctiation Aircraft Limited führen. Wie Stſe Preſſevertretern gegenüber erklärte, hat die neue Geſellſchaft noch keine Aufträge von der britiſchen Regierung erhalten, während ſeines einmonatigen Aufenthaltes in England werde jedoch ein dies⸗ bezügliches Abkommen getroffen werden. Amerika will nochmals 22 Milliarden Mark ausgeben! i EP, Paris, 16. Oktober. Wie die Pariſer Blätter aus Waſhington melden, werden die von Präſident Rooſevelt angekündigten neuen Aufrüſtungsmaßnahmen die Summe von über eine Milliarde Dollar verſchlingen. Schon jetzt ſeien alle amerikaniſchen Rüſtungskredite um 25 v. H. der veranſchlagten Summe erhöht wor⸗ den. Die neuen Kredite würden in erſter Linie zum Bau von Flugzeugen verwandt wer⸗ den. Die Kredite für den Ausbau der Flotte würden den Bau von zwei Schlachtſchiffen und etwa 20 leich⸗ ten Einheiten ermöglichen. Bei der Landarmee ſei vor allem eine Erhöhung der Munitionsbeſtände vorgeſehen. 5 Glückwünſche des Führers an den König von Rumänien. Der Führer und Reichskanzler hat ſei⸗ ner Majeſtät, dem König von Rumänien, zu ſeinem Geburtstage ſeine beſten Glückwünſche ausgeſprochen. Korpsführer Hühnlein in Parts. Korpsführer Hühnlein traf am Samstagmittag auf dem Flug⸗ hafen Le Bourget zum Beſuch des Pariſer Auto⸗ mobilſalons und zur Tagung der AJ AER(Inter⸗ nationale Vereinigung der anerkannten Automobtil⸗ klubs) ein. 1 „Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 17. Oktober 1999 8 1 Ausgehverbot in Jeruſalem Neue Zwiſchenfälle im„Hexenkeſſel Paläſtinas“ dnb. Jeruſalem, 16. Oktober. Jeruſalem und darüber hinaus ganz Paläſtina erlebte wieder einen unruhigen Sonnabend. Als in der arabiſchen Altſtadt Jeruſalems eine Bombe auf eine engliſche Militärpatrouille geworfen und eng⸗ liſche Poliziſten von arabiſchen Aufſtändiſchen unter Gewehrfeuer genommen wurden, griffen die eng⸗ ieee. Ein Bild aus Haifa, wo die Gepäck⸗ und Kleidungs⸗ ſtücke der Araber von engliſchen Matroſen nach Waffen durchſucht werden. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) liſchen Behörden mit aller Schärfe durch. Starke Polizei⸗ und Truppenabteilungen kamen zum Ein⸗ ſatz, die die geſamte Altſtadt umſtellten und ſyſte⸗ matiſch oͤurchſuchten. Bei dem Erſcheinen engliſchen Militärs ſchloſſen ſofort ſämtliche arabiſche Läden. Bei der Durchſuchung des Gebietes ebenſo wie bei den Leibesvfſitationen, der ſich alle Paſſanten auf der Straße unterziehen mußten, wurden zahl⸗ reiche Verdächtige in Haft genommen. Der geſamte Stadtteil iſt nach der Durchſuchung völlig tot, da das Ausgehperbot weiter aufrecht erhalten bleibt. Auch ſonſt wurden zahlreiche Zwiſchen⸗ fälle gemeldet. So wurde unweit der Polizei⸗ ſtation von Jaffa ein ärabiſcher Polizei⸗Inſpektor erſchoſſen. Die Grenzſtraße von Akko nach Safed iſt nach wie vor an zahlreichen Stellen aufgeriſſen und unpaſſierbar gemacht worden. Ausſchluß der jüdiſchen Makler von den italieni⸗ ſchen Börſen. Nach einer Meldung der„Agenzia Stefani“ ſind die jüdiſchen Börſenmaller von allen italieniſchen Börſen ausgeſchloſſen worden. Den Kommiſſionären und Vertretern jüdiſcher Raſſe, denen der Zutritt zu den italieniſchen, Börſen ge⸗ ſtattet war, ſind die Zutrittsausweiſe entzogen worden. Der Kampf gegen den Verkehrsunfall: Immer noch jührlich 8000 Verkehrstote Rigoroſe neue Verkehrsvorſchriſten ſollen dieſe Zahl herabdrücken helfen! dub Berlin, 15. Oktober Der Chef der Ordnungspolizei, General Da⸗ luege, hielt vor Vertretern der Preſſe am Sams⸗ tag einen Vortrag über den Stand der Verkehrs⸗ unfallbekämpfung. Er führte auf Grund genauer Statiſtiken aus, daß die Unfallziſfer noch lange nicht in einem Maße abgenommen habe, die zufrieden⸗ ſtellend ſei. Im Jahre 1936 habe es bei rund 2425 930 Kraftfahrzeugen rund 267000 Unfälle gegeben. Im nächſten Jahre habe ſich der Beſtand der Fahrzeuge um ungefähr 375 000 erhöht, ohne daß die Unfall⸗ ziffer dieſe Erhöhung mitgemacht hätte; ſie ſei im Gegenteil um rund 1000 gefallen. Im Jahre 1938 ſei neuerlich eine Erhöhung der Kraftfahrzeuge um etwa 390 000 auf insgeſamt 3 242 000 zu verzeichnen geweſen. Die Unfallziffer aber habe trotzdem die Grenze des Jahres 1936 nicht überſchritten, was immerhin bemerkenswert ſei, weil gegenüber dieſem Jahre faſt 800 000 Fahrzeuge mehr im Verkehr ge⸗ ſtanden hätten. Wenn dieſe Entwicklung auch nicht ungünſtig ſei, ſo könne ſie doch keineswegs befriedigen. Denn es bleibe die Tatſache beſtehen, daß es alle Jahre wieder 8000 Tote und rund 175 000 Verletzte infolge von Verkehrsunfällen gebe. Die Herabdrückung der Totenziffer um etwa 800 im Jahre mache im Verhältnis zu den erſchütternd wirkenden großen Zahlen wenig aus. Wenn man im Kampf gegen dieſe Ziffern Erfolg haben wolle, ſo müſſe man nüchtern eine neue Sta⸗ tiſtik betrachten: nämlich die Aufſtellung über die Urſachen der Unfälle. Dabei zeige es ſich, daß die Haupt⸗ ſchuld den Lenkern der Kraftfahrzeuge zufalle. Sie ſeien in 75 v. H. aller Unglücksfälle der ſchuld⸗ tragende Teil geweſen, während die Radfahrer nur in 9 v. H. und die Fußgänger, gleichgültig, ob Mann, Frau oder Kind, nur in 8 v. H. die Schuld am Unfall tragen. Der Reſt des prozentualen Schuldanteils ſei auf andere Umſtände zurückzuführen. Es liege daher auf der Hand, daß vor allen Dingen eine ent⸗ ſprechende Erziehung der Kraftfahrer durch polizei⸗ liche Maßnahmen zu erfolgen habe, um die Unfall⸗ urſachen möglichſt zu beſeitigen. Die überwiegenden Unfallurſachen aus Verſchul⸗ den der Kraftwagenlenker ſetzten ſich wieder in erſter Linie aus dem Nichtbeachten der Vorfahrt(25 v..), dann aus deem falſchen Ueberholen(15 v..), ferner aus übermäßiger Geſchwindigkeit(13 v..), und ſchließlich aus falſchem Einbiegen(12 v..) uſw. zu⸗ ſammen. Um nur den erſten Fall— Nichtbeachten der Vor⸗ fahrt— herauszugreifen, ſei angeordnet worden, daß an vereinzelten, beſonders gekennzeichneten Kreu⸗ zungen nicht nur„mäßige Geſchwindigkeit“ einzu⸗ halten, ſondern bis zum Stillſtand an zu⸗ halten iſt. Erſt wenn ſich der Fahrzeugführer da⸗ von überzeugt hat, daß ſich ihm ein vorfahrtsberech⸗ England und Japans Südthing⸗Offenſive: Hongkong von Japans Flott eingeſchloſſen Japan macht England für die Verſchärfung der Beziehungen verantwortlich EP. London,“. Oktober. Mit Zurückhaltung kommentieren die eng⸗ liſchen Flotteuſachverſtändigen am Sonnabend⸗ morgen aus Honkong eingetroffene Meldungen, wonach dieſe engliſche Kronkolonie im Fernen Oſten nunmehr faſt vollſtändig von einer Flotte japaniſcher Zerſtörer und Hilfseinheiten„einge⸗ ſchloſſen“ worden iſt. Die Zahl der eingeſetzten japaniſchen U⸗Boote ſoll zur Zeit ſechs betra⸗ gen. Außerdem ſpricht man davon, daß Truppentrans⸗ portſchiffe bereitliegen, um bei Nantae weitere Trup⸗ pen zu landen, nachdem in den Morgenſtunden des Sonnabends an verſchiedenen Punkten der Bias⸗ bucht neue Streitkräfte an Land geſetzt worden ſind. Es heißt, daß der japaniſche Vormarſch in weſt⸗ licher Richtung anhält. Den japaniſchen Truppen foll es dabei gelungen ſein, die chineſiſche Luftflot⸗ tenbaſis Hatſchung in Brand zu ſtecken. „England wird hoffenili n nicht zu nervös. dnb. Tokio, 15. Okt.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der Frage der japaniſch⸗britiſchen Beziehungen widmet die japaniſche Preſſe unter Berückſichtigung der durch die japaniſche Aktion in Süsdchina geſchaf⸗ fenen neuen Lage umfangreiche Leitartikel. „Tokio Nichi Nichi“ betont unter Hinweis auf den engliſchen Wunſch, die von Ugaki, dem früheren japaniſchen Außenminiſter, zur Bereinigung der aus dem China⸗Konflikt entſtandenen Streitfragen be⸗ gonnenen Verhandlungen fortzuführen, die Bereit⸗ willigkeit des Miniſterpräſidenten Fürſt Konde in der gleichen Richtung, dieſe Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Vorausſetzung für den glatten Verlauf ſolcher Verhandlungen ſei jedoch eine ge⸗ rechte Einſtellung der dritten Mächte zum China⸗ konflikt. „Japans verbrieftes Recht“, ſo ſagt das Blatt wörtlich,„und ſeine Intereſſen werden durch die antijapaniſchen Machenſchaften in China ſchwerſtens verletzt. Für dieſe ſchwierige Lage zeigt Großbri⸗ tannien nicht das geringſte Verſtändnis. Dies kommt deutlich in der Einſtellung der eungliſchen egierung und engliſcher Privatkreiſe ſeit Beginn der Auseinanderſetzung zum Ausdruck“. Solange Großbritannien dieſe japaniſchen Wünſche nicht ver⸗ ſtände, müßten die engliſch⸗japantſchen Verhandlun⸗ gen hinter der Entwicklung des jetzigen japaniſch⸗ chineſiſchen Konfliktes zurückbleiben. „Miyako Shimbun“ ſtellt ſeſt daß England wegen der neuen japaniſchen Fortſchritte in Südchina Be⸗ ſorgnis zeige. Demgegenüber weiſt das Blatt auf den Lebenskampf Japans in China hin, der die ja⸗ paniſche Armee zwinge, ohne Rückſicht auf ausländiſche Mächte notwen⸗ dige militär iſche Operationen durchzuführen. Die Zeitung ſchreibt dann weiter:„Obgleich Japans Vormarſch in Südchina ſelbſtverſtändlich nicht gegen Großbritannien gerichtet iſt, ſo iſt die Möglich⸗ keit dennoch vorhanden, daß England dadurch in eine ungünſtige Stellung gerät. Wir bedauern dies, jedoch muß Eugland geduldig ſein. Wir hoffen, daß England nicht zu nervös wird und ſich in dieſe japaniſch⸗chineſiſche Auseinanderſetzung einmiſcht. Labour-Sieg in Neuſeeland Ein Wahlerſolg der neuſeeländiſchen Arbeiterpartei EP. London, 15. Oktober. Die am Samstag durchgeführten allgemeinen Wahlen im Neuſeeland haben einen vollen Erfolg der Regierung gebracht. Die Arbeiterpartei ge⸗ wann mit 55 Sitzen gegenüber den Nationaliſten eine Mehrheit von 30 Sitzen. Im alten Parlament hatten die Arbeiterpartei 55, die nationale Partei 19 und die Unabhängigen 6 Sitze. Der neuſeeländiſche Miniſterpräſident Michael Savage äußerte ſich nach Bekanntwerden des Er⸗ gebniſſes, daß es einen noch hervorragenderen Sieg darſtelle als den des Jahres 1935, der die Arbeiter⸗ partei zur Macht brachte. Gegen die Preſſehetze Schweizer Bundesrat notfalls zum Eingriff entſchloſſen Genf, 15. Oktober. Zu dem Beſchluß des Schweizer Bundesrats, eine Ausſprache mit den maßgebenden Vertretern der Schweizer Preſſe zu halten, um eine Aenderung der außenpolitiſchen Haltung verſchiedener Blätter herbeizuführen, wird noch bekannt, der Bundesrat habe in ſeiner geſtrigen Sitzung feſtgeſtellt, daß ge⸗ wiſſe Zeitungen namentlich in der deutſchſprechen⸗ den Schweiz nach wie vor eine Hetze betrei⸗ ben, die mit der Neutralität der Schweiz nicht zu vereinbaren ſei. Das politiſche Departement werde dieſe Angelegenheit genau verfolgen. Man ſcheint entſchloſſen zu ſein, alle Möglichkeiten einer Verſtän⸗ digung mit der Schweizer Preſſe zu erſchöpfen. Sollten dieſe Verhandlungen ſcheitern, ſo würde ſich der Bundesrat gezwungen ſehen, eine Reihe von Maßnahmen anzuordnen. tigtes Fahrzeug nicht nähert, darf er ſeine Fahrt fortſetzen. Die Kenntlichmachung dieſer„Stopp⸗Straßen“ er⸗ folgt durch ein neues Verkehrszeichen:„Halt, Vor⸗ fahrt auf der Hauptſtraße achten!“ Dieſes Zeichen wird noch zuſätzlich u. a. durch einen roten Querſtrich auf der Fahrbahn angezeigt. Um aber den bisherigen polizeilichen Vorſchrif⸗ ten einen größeren Nachdruck zu verleihen, die Be⸗ achtung der Vorſchriften unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen und damit die Unfallziffer herabzu⸗ drücken, wurden neue Anordnungen erlaſſen. Da die Strafe für den Verkehrsſünder fühlbar ſein muß, wurden die Polizeibeamten angewieſen, in geeigneten Fällen auf der Straße die Luft 7——— aus der Bereifung der Kraftfahrzeuge abzu⸗ laſſen. Dies ſei auch für den Reichen eine fühlbare Strafe, bei der er Gelegenheit habe, bei der Montage der Er⸗ ſatzreifen oder beim Aufpumpen der leeren Reifen über ſein vorſchriftswidriges Verhalten nachzu⸗ denken. Eine weitere wirkſame Maßnahme beſtehe im Verbot der Ausübung der Fahrerlaubnis für die Dauer einer Woche bis zu drei Monaten, ohne daß die Vorausſetzungen zu einer Entziehung der Fahrerlaubnis auf unbeſtimmte Zeit gegeben ſeien. In dieſen Fällen werde der Führerſchein vor⸗ läufig abgenommen. Schließlich werde an der Ein⸗ tragung von Strafen in den Führer ſchein feſtgehalten.. Um die Polizeiorgane zur Beaufſichtigung dez Verkehrs in breiteſter Front einzuſetzen, ſei ange⸗ ordnet worden, daß alle Polizeivollzugsbeamten und Sachbearbeiter auf Fahrten, die ſie im Dienſt oder außer Dienſt, in Uniform oder Zivil, in Dienſt vdet privaten Kraftfahrzeugen ausführen, ſtändig den Straßenverkehr zu beobachten haben. Bei Ver⸗ letzungen haben die Beamten ſofort einzuſchreiten. ddr —— In Hendaye kamen 14 Amerikaner an, die auf der Seite der Roten in Sponien gekämpft hatten und von den Franco⸗Truppen gefangen genommen worden waren. Die Franev⸗Regierung tauſcht dieſe Amerikaner gegen 14 italieniſche Flieger Spanien dankt den Legionären (Funkmeldung der NM.) + Bilbao, 16. Oktober. Aus Anlaß der Rückkehr der italieniſchen Frei⸗ willigen in die Heimat ſandte General Franco ein Telegramm an den italieniſchen Regierungschef, in dem er den Dank des nationalen Spaniens für die Waffenhilfe vermittelte. Das heroiſche Opfer der Legionäre habe dazu beigetragen, den Endſieg des nationalen Spaniens in greifbare Nähe zu rücken. Das Ausſcheiden der jüdiſchen Anwälte Der Tätigkeitsbereich der zugelaſſenen jüdiſchen Konſulenten 5 nb. Berlin, 15. Oktober. Die Verordnung über die Beendigung der Tä⸗ tigkeit der jüdiſchen Anwälte entſpricht der Rege⸗ lung, wie ſie kürzlich ſchon für die Aerzteſchaft er⸗ gangen iſt. Juden iſt nach der Verordnung der Be⸗ ruf des Rechtsanwalts jetzt grundſätzlich verſchloſ⸗ ſen. Soweit Juden noch Rechtsanwälte ſind, wird im alten Reichsgebiet ihre Zulaſſung zum 30. No⸗ vember 1938 zurückgenommen. Im Lande Oeſter⸗ reich ſind die jüdiſchen Anwälte ſpäteſtens bis zum 31. Dezember 1938 auf Verfügung des Reichsjuſtiz⸗ miniſters zu löſchen. Die Verordnung enthält weiter ein außer⸗ ordentliches Kündigungsrecht für Dienſtverträge und Mietverhältniſſe aus Anlaß des Ausſcheidens der Juden aus der Rechtsanwaltſchaft. Die zur Sicherſtellung der rechtlichen Beratung und Vertretung von Juden zugelaſſenen jüdiſchen Konſulenten dürfen nur Rechtsangelegenheiten von Juden, jüdiſchen Gewerbebetrieben, jüdiſchen Ver⸗ einen uſw. geſchäftsmäßig beſorgen. Die den aus der Anwaltſchaft ausgeſchiedenen Juden, ſoweit ſie Frontkämpfer oder ſeit dem 1. Auguſt 1914 in die Rechtsanwaltsliſte eingetragen ſind, bei Bedürftig⸗ keit und Würdigkeit zugeſtandenen Unterhalts⸗ zuſchüſſe werden aus den Einnahmen der jüdiſchen Konſulenten beſtritten. Die jüdiſchen Konſulenten erheben von ihren Auftraggebern in gleicher Weiſe Gebühren und Aus⸗ lagen wie Rechtsanwälte, als Vergütung bleibt ihnen aber nur ein Anteil dieſer Gebühren, während der Reſt einer Angleichsſtelle zufließt und zur Zahlung der Unterhaltszuſchüſſe verwendet wird. 5 Nicht mehr erlaubt Verbot der Mitgliedſchaft von Beamten in berufs⸗ ſtändiſchen konfeſſionellen Vereinigungen Nd Berlin, 1 Oktober. In einem Erlaßs des Reichsinnenminiſters, zu⸗ gleich im Namen ſämtlicher Reichsminiſter, des preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten und des preußiſchen Finanzminiſters wird. der Erwerb der Mitgliedſchaft und irgendwelche Betätigung in berufsſtändiſchen konfeſſionellen Vereinigungen durch Beamte und Lehrperſonen verboten. N N Kommiſſion überwieſen. aus, welche Gefangene der Roten waren. (Aſſocioted Preß, Zander⸗M.) Eine etwa beſtehende Mitgliedſchaft oder Betätigung in einem derartigen Verband iſt ſofort zu löſenz dies iſt zu den Perſonalakten anzuzeigen. Dieſe ganze Anordnung gilt nicht für Geistliche, die Be⸗ amte ſind, hinſichtlich ihrer Mitgliedſchaft und Be⸗ tätigung in berufsſtändiſchen Vereinigungen von Geiſtlichen. a Der Erlaß des Miniſters nennt als Organiſatio⸗ nen, deren Mitgliedſchaft für Beamte und Lehrper⸗ ſonen verboten wird, beiſpielsweiſe die Vereinigung Evangeliſcher Akademiker, den Katholiſchen Akade⸗ miker⸗Verband, den Hildegard⸗Bund, Verein Katho⸗ liſcher Deutſcher Sozialbeamtinnen, den Reichsver⸗ band Katholiſcher Kaufmänniſcher Gehilfinnen und Beamtinnen, die Reichsgemeinſchaft Katholiſcher Jugendleiterinnen, Kindergärtnerinnen und Hort⸗ nerinnen Deutſchlands, Katholiſche Arbeiter⸗ und Geſellenverein(Kolping⸗Familie) uſw. Momeler Proteſt in Kowno Neue litauiſche Staatsſchutzgeſetze ſollen den Ausnahmezuſtand verewigen dnb. Kownd, 15. Oktober. Am Samstag trat der Sejm zu einer Sitzung zuſammen, um die beiden Geſetzentwürfe über die Neuregelung des Staatsſchutzes zu beraten. Der litauiſche Innen miniſter Leonas ver⸗ focht vor dem Sejm die Anſicht, die beiden Ent⸗ würfe ſtützten ſich auf die Verfaſſung und ſtänden mit dem Memelſtatut in keinerlei Widerſpruch. Sit ſtellten eine Löſung eines Verſprechens der litau⸗ iſchen Regierung auf eine Anfrage der memellän⸗ diſchen Abgeordneten im Mai, betreffend die Auf⸗ hebung des Kriegszuſtandes, dar. Die Durchführung der Geſetze obliege in Litauen dem Innenminiſter, im Memelgebiet dem Gouverneur. Als oberſte Ent⸗ ſcheidungsinſtanz gelte das Oberſte Tribunal, an das ſich alle Beſchwerdeführer wenden können. Gegenüber dieſer Darſtellung des Innenminſ ſters ſtellte der memelländiſche Abgeordnete Pakal“ 4 niſchkies feſt: Auf die Anfrage vom 31. März d. J. betreffend Aufhebung des Kriegszuſtandes, habe oͤie Regierung die Verſicherung gegeben, daß er in Kürze aufgehoben würde. Heute nach ſechs Monaten liege dem Sejm ein Geſetzentwurf vor, der eins formale, aber keine tatſächliche Auf hebung des Kriegszuſtandes im Memel; gebiet beoͤeute und der in Wirklichkeit den 1 mezuſtand verewige, indem er die Machtbefugniſſe des alten Staatsſchutzgeſetzes vom Kriegskommam. danten auf den Gouverneur, für den das Memel⸗ ſtatut keinerlei exekutive Befuaniſſe vorſehe, übe. trage. Die Vertreter des Memelgebietes pr“ teſtieren auf das ſchärfſte gegen den Geſetzt entwurf und verlangten genaue Durchführung del Memelkonvention. 5 Nach einigen zum Teil ſehr erregten Auseinal⸗ derſetzungen wurden beide Geſetzentwürfe gegen Stimmen der memelländiſchen Abgeordneten für be⸗ handlungsfähig erklärt und einer fünfgliedrigel Glückwunſchtelegramm des Führers au del König von Afghaniſtan. Der Führer und Reichs kanzler hat dem König von Afghaniſtan zum burtstag drahtlich ſeine Glückwünſche überſandt. zung ſen; ieſe Be⸗ Be⸗ von atio⸗ per⸗ zung ade⸗ itho⸗ ver⸗ und ſcher ort⸗ ung ex. zung die vers Ent⸗ nden Sit itau⸗ llän⸗ Auf⸗ rung iſter, Ent⸗ „ an nini akal⸗ . J. habe Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 480 Maunheim, 17. Oktober. Es war viel los! Ein ereignisreiches Wochenende— Kerwe in den Vororten Das hinter uns liegende Wochenende ſtand vor⸗ nehmlich im Zeichen der erſten Reichsſtraßen⸗ ſammlung, die traditionsgemäß wieder in Händen der Deutſchen Arbeitsfront lag. Alle gaben freudig ihre Spende in die Sammelbüchſen des WH W und trugen dann eines der ſchönen kleinen bebil⸗ derten Büchlein zur Schau. Aber abgeſehen von dieſer Sammlung und den vielfachen mit ihr in Ver⸗ bindung ſtehenden Standkonzerten und ſonſtigen öffentlichen Darbietungen war auch ſonſt mancher⸗ lei los. In Feudenheim, Seckenheim, Friedrichsfeld und Rheinau wurden am Samstag die Kerwekränze aufgehängt und dann begann in dieſen Vororten ein zünftiger Kirchweihbetrieb, der wie üblich erſt Montag ſein Ende finden wird. Groß war auch die Anzie⸗ hungskraft, die das Kurpfalzrennen auf dem„Hocken heimer Dreieck“ ausübte. Zu vielen Tauſenden zogen die Motorſportbegeiſterten ſchon am frühen Vormittag nach der Rennſtrecke, die den Namen der Tabakbaugemeinde in ganz Deutſch⸗ land bekanntgemacht hat. In Mannheim ſelbſt ſpielte der Sport aber auch wieder eine gewichtige Rolle, den in Waldhof und Neckarau ſtanden be⸗ deutſame Kämpfe der Fußballgaulig a auf dem Programm. 0. duc ele Nel ganhelle⸗i werden lein AIS in eigener Werksfäffe- sdmell u. preiswert ausgelühit im groſten pelzhaus ZEUNMNER. a. H 1. 6— Seit 1888 H 1, 7 Die Witterung iſt zwar recht herbſtlich geworden und morgens zeigen ſich ſchon Herbſtnebel, aber den⸗ noch war ſie an dieſem Wochenende nicht ungünſtig. Sie ließ eine reibungsloſe Sammeltätigkeit zu, zeigte ſich auch den Kdöc⸗Vorführungen in ſtärkerem Maße als bei der letztjährigen erſten Straßenſammlung hold, beeinträchtigte keineswegs die Kirchweihſtim⸗ mung, war den Sportlern gewogen, und auch die Fabrikfeuerwehr der Zellſtoff, die am Samstag zeigte, was ſie im vergangenen Jahr hinzu⸗ gelernt hat, war mit dem Wetter zufrieden. An⸗ dererſeits war ſie auch dazu angetan, die Mannheimer zl Spaziergängen zu verlocken. Mancher nahm das zum Anlaß, einmal in aller Ruhe zu betrachten, was ſich an unſerer geſperrten Friedrichsbrücke tut. Es war ein Wochenende, mit dem wir zufrieden ſein konnten. Dr. W. Th. Vom Hauptbahnhof wird berichtet: Viele Mannheimer fuhren nach Hockenheim Aber ſonſt Ausflugsverkehr in mäßigen Grenzen Am Samstag waren die Fernzüge gut beſetzt, und auch Nah⸗ und Stadtbeſuchs verkehr waren ſehr lebhaft. Am Sonntag herrſchte ein ſtarker Fernverkehr. Bei den Frühzügen machte ſich ein lebhafter Zugang von Beſuchern des Hocken⸗ heimer Motorradrennens bemerkbar. Der übrige Ausflugsverkehr bewegte ſich in mäßigen Grenzen. Der Stadtbeſuch war auch geſtern ſehr gut. Sonder⸗ züge verkehrten während des Wochenendes nicht. Kein Tag ohne Verkehrsunfall „ und immer wieder Leichtſinn die Urſache Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 16. Okto⸗ ber mitteilt, im Laufe des Samstags und in der Nacht zum Sonntag drei Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und zwei Fahrzeuge beſchädigt wurden. Eine Perſon fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus, ein Fahr⸗ zeug mußte abgeſchleppt werden. ** Betrunkener ſtört den Verkehr Ein Fußgänger wurde in den Abendſtunden des Samstags feſtgenommen, weil er in betrunkenem Zuſtand Radfahrer und Lenker von Kraftfahrzeugen andere und gegen dieſe Perſonen, wie auch gegen ſonſtige Paſſanten, tätlich vorging. Arbeitsunterweiſung im Betrieb Wie uns die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswal⸗ tung Mannheim, Abt. für Berufserziehung und Be⸗ triebsführung, mitteilt, wird die Arbeitsgemein- ſchaft am kommenden Montag, dem 17. Oktober, um 20 Uhr, im großen Saal der Harmonie fortgeſetzt. Als Redner wurde der Abteilungsleiter des Am⸗ tes für Berufserziehung und Betriebsführung, Pg. Kleinſchmidt„Berlin gewonnen. Er wird über das Thema„Gerechter Lohn durch ge⸗ rechte Arbeitszeitermittlung“ ſprechen, ein Gebiet, dem in unſerer hochentwickelten Wirt⸗ ſchaft die größte Beachtung geſchenkt wird. Eine un⸗ gerechte Leiſtungsbewertung wird die ganze Be⸗ triebsgemeinſchaft vernichten. Ein gerecht feſtgeſetz⸗ ter Lohn feſtigt die Gemeinſchaft. 5 Lebensmüde öffnet den Gashahn. In den Abendſtunden des Samstags öffnete eine in den EK-Quadraten wohnende Perſon den Gashahn in ihrer Wohnung in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde murde in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Als Grund der Tat wird Schwermut angenommen. 8 Die DA machte den Anfang: if der Sammelbüchſen Samslag und Sonntag im Zeichen der Opferfreudigkeit— Kapellen, Rollſchuhkünſtler und Trachtenverein wirkten im Mannheimer„Anterhallungsprogramm' mit (DA, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die erſte Straßenſammlung des Win⸗ terhalbjahres war wie üblich der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront vorbehalten. Viele tauſend DAF ⸗Walter, Koͤcß⸗Warte, Betriebsführer und Werk⸗ ſcharmänner nahmen die Sammelbüchſe des WH W ein die Hand. In den Betrieben wurde bereits am Sams⸗ tagvormittag geſammelt; Betriebsführer und Betriebsobmann wandten ſich ſo gemeinſam an ihre Arbeitskameraden, die freudig auch mehr als das„Uebliche“ opferten, zum Dank für die jüngſte Mehrung des Reichs und zun Beweis ihrer Bereitſchaft, ihr Scherflein zur Löſung der neuen großen Aufgaben beizuſteuern. Die Straßenſammlung ſetzte dann am Samstag⸗ nachmittag ein. Kreisobmann Schnerr ſelbſt bezog beim Paradeplatz„Standquartier“ und chwang— wie alle übrigen Sammler— zwei Stunden lang die Sammelbüchſe. Bald trug jedermaun am Knopfloch eines der hübſchen Büchlein, die es zur Erinnerung an erfüllte nationalpolitiſche Verpflichtung gab— gar mancher aber hatte ſich die ganze Serie zuge⸗ legt; er konnte ſich natürlich nicht alle fünf Exemplare anheften, ſondern ließ deren vier hübſch zu Hauſe, um ſie dort ſeiner WiHW⸗Abzeichen⸗Sammlung ein⸗ zuverleiben. Selbſtverſtändlich wurde auch am Sonntag eifrig geſammelt, und viele gaben dabei zuſätzlich noch eine Spende. Nach allem, was man bei dieſer erſten Reichsſtraßen⸗ ſammlung zu ſehen bekam, muß man annehmen, daß der DA diesmal ein noch größerer Erfolg als in früheren Jahren beſchieden war. Die Arbeitsfront tat aber auch alles, die Spendefreudigkeit der Mannheimer Bevölkerung anzuregen. An den verſchiedenſten Stellen des Stadtgebiets gab es unterhaltſame Dar⸗ bietungen. Die Muſikkorps unſerer Wehrmacht ſtellten ſich— teils am Samstagnachmittag, teils am Sonntagmittag— in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung und ſie alle— Flieger und Flak wie Infanterie und Pioniere— fanden das erwartete große Intereſſe. Auch zahlreiche Verkskapellen dienten ſelbſtlos der guten Sache, ſo jene der Mo⸗ torenwerke, der Daimler⸗Benz⸗AG., der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof, des Stahlwerks Rheinau und der Firma Bopp& Reuther. Dazu kamen dann noch Handharmonika⸗ Spielgruppen. Mehr⸗ fach ſetzten ſich auch Wer kfrauengruppen ein, ſangen und tanzten und fanden damit ebenfalls viel Beifall. Auch der bayeriſche Trachtenverein trug mit Tänzen zum guten Gelingen der Samm⸗ lung bei. Selbſtverſtändlich fehlte auch nicht das Sportamt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Es entſandte ſeine Kreis meiſter⸗ gruppe unter der Kreisreferentin für Frauen⸗ ſport, pan. Hoffmann. Die Gruppe trat an bei⸗ den Tagen nacheinander am Waſſerturm, auf dem Paradeplatz und auf dem Marktplatz auf und erntete für eine Mazurka, einen Walzer und einen gymna⸗ ſtiſchen Tanz jeweils ſtarken Applaus. Außerdem konnte man an beiden Nachmittagen Rollſchuhläufer und ⸗läuferinnen bewundern. Schließlich iſt auch noch des öffentlichen Lie⸗ derſingens am Sonntagmittag am Waſſertarm zu gedenken. Die Pioniere gaben dabei den Ton an, und unzählige Volksgenoſſen und Volksgenoſſin⸗ Uberkinger Adelheid-Quelle Das grole deutsche Nierenwasser Sind Sie nieren⸗ leidend? Dann: 2 2 prospekte Kostenlos von der Mineralbrunnen A8 gad Oderkingen 5 Peter Rixius, Großhandlung. Mannheim Verbindungskanal. link. Ufer 6 Telefon 26796097 Wilhelm Müller, Mineralwassergroßhandlung Mannheim. Hafenstraße II Telefon 21636 nen ſangen unter ihrer Tonführung vom„Jagen im grünen Wald“ und von manch anderem. So begann alſo an dieſem Wochenende die Reihe der winterlichen Straßenſammlungen. Es war ein verheißungsvoller Auftakt. ar eee Wo Frau Muſika regierte Frohe Klünge zum Wochenende Aeberfüllte Säle im Friedrichspark und im Kolpinghaus Die Veranſtaltungen dieſes Samstagabends er⸗ zielten überfüllte Häuſer, zumal die fröhliche Unter⸗ haltung auf der tragfeſten Grundlage ernſten künſt⸗ leriſchen Leiſtungswillens fußte. Das Hand harmonika⸗ Konzert des Or⸗ cheſters Diehl im Friedrichspark war nachträglich vom Sonntag auf den Samstag vorverlegt worden, und das tat dem Beſuch, wie geſagt, durchaus keinen Abbruch. Je näher der Beginn des allgemeinen Tanzes rückte, um ſo größer wurde der Andrang, namentlich des Militärs, ſo daß ſchließlich zum gro⸗ ßen Saal beide Nebenſäle einbezogen werden mußten. Leider geſchah es mitten im Konzert, mit argen Stö⸗ rungen. Joſef Diehl jr., als einer unſerer tüchtig⸗ ſten Diplom⸗Handharmonika⸗Lehrer längſt wohlbe⸗ kannt, hatte eine Vortragsfolge ausgearbeitet, worin Soli, und ein Duett mit Leiſtungsproben verſchie⸗ denſter Orcheſter⸗Gruppen abwechſelten. Im„Or⸗ cheſter“, d. h. der Beſetzung, die heute noch überwiegt, alſo der„homophonen“, iſt auch hier die Jugend im Uebergewicht. Nicht viel mehr als einem Dutzend eee Filmſtreifen wurde zum erhebenden Dokument: Deulſch⸗falieniſche Feierstunde im Alhambra“ Der italieniſche Film vom Beſuch des Führers in Italien wurde gezeigt Dank intenſiver Bemühungen des Vizekom⸗ mandanten des hieſigen Faſcio, Sigiore Sacco, gelang es in dieſen Tagen, den italieniſchen Film über den Beſuch des Führers in Italien uach Mannheim zu bekommen, und im Verein mit der hieſigen Kreisleitung eine Filmfeier⸗ ſtunde im Alhambra zu veranſtalten. Der Saal war geſtern vormittag bis zum letzten Platz beſetzt, man bemerkte unter den Anweſenden Polizeipräſtdent Ramſperger, Bürgermeiſter Walli, Oberſturmführer Heidenreich in Ver⸗ tretung des SA⸗Standartenführers Noack und viele Führer des Faſeiv und der faſchiſtiſchen Ju⸗ gend. Kreispropagandaleiter Fiſcher begrüßte und freute ſich mit den italieinſchen Kame⸗ raden über das Zuſtandekommen dieſer Filmfeier⸗ ſtunde, die beſonders auch geeignet ſei, die guten Beziehungen zwiſchen NSDAP und Faſcio, die in Mannheim den Charakter herzlicher Freundſchaft angenommen hätten, noch weiter zu vertiefen. Der Film ſei wohl das beſte Dokument einer welthiſtori⸗ ſchen Freundſchaft, die der Erhaltung des Friedens dient. Es ſind Männer, die die Geſchichte machen; und wir Deutſchen haben es beſonders dankbar empfunden, daß in der Stunde der Gefahr ein gro⸗ ßes Volk mit einem ſolchen Mann an der Spitze uns zur Seite ſtand. Unſere demokratiſchen Feinde, ſo führte der Redner weiter aus, behaupten immer wieder, wir lebten unter einer Diktatur, unter einer Knechtſchaft. Aber wir ſtellen dem den Beweis ent⸗ gegen, daß ein ganzes Volk ſeinem Führer in Liebe awhängt. Wir gedenken der beiden Führer! Und kräftig ſchallte das„Sieg Heil!“ aus dem Saal zurück. Signor Sacev, der Vizekommandant des Mannheimer Faſeio, über⸗ brachte dann den Gruß von Konſul Spinielli, der z. Z. in Italien weilt. Er erinnerte daran, daß die beiden Völker ſich vor nicht allzulanger Zeit auf dem Schlachtfeld gegenüberſtanden, daß ſte ſich aber auch gerade dort und von dorther kennen und ſchät⸗ zen gelernt hätten. Jetzt ſei die Freundſchaft zweier großer ariſcher Völker feſt und unerſchütter⸗ lich. Möge dieſer Tag allen in ewiger Erinnerung bleiben! Dann rollte der Film ab, die geſchichtliche Begegnung am Brenner, die Alpini im Hintergrund, dann zur Poebene hinunter, Bol⸗ zano, Trient, Verona, Bologna.. immer wieder gewaltige Maſſen auf den Bahnhöfen, die winken und rufen. Endlich dann in Rom Empfang durch den König. Wunderbare Bauten und Illuminationen, Lanzenreiter, vielerlei prächtige Uniformen, Feder⸗ hüte, die Via Triumphalis entlang, am Coloſſeum vorbei, durch das Tor Konſtantins, Eintragung in das goldene Buch der Stadt Rom, Kranznieder⸗ legung... Vorführung von Marſchblocks, die in ungeheurer Tiefe geſtaffelt, doch geſchloſſen und aus⸗ gerichtet vorrücken, diſziplinierte Huldigungen, die man kaum für möglich halten ſollte, Monſtre⸗ konzerte. Dann gings hinunter nach Neapel zur großen Flottenſchau, prächtige Kreuzer, gewaltige Schlacht⸗ ſchiffe, ſchlanke, wendige Torpedoboote. Ganz beſon⸗ ders imponierend die ungeheure Zahl der-Boote, die auch maſſiert auftraten, halbgetaucht manövrier⸗ ten und Schnellfeuer aus ihren Kanonen abgaben, ſchließlich auch die gefährliche neue Waffe der Mo⸗ tortorpedoboote, die ungeheure Geſchwindigkeiten entwickeln und in offener See nur ſchwer geſichtet werden können. Größere Manöver aller Formatio⸗ nen, Beſchießungen von ferngelenkten Zielſchiffen Durchbruch der Torpedoboote durch die Schlacht⸗ ſchifflinien... Anſchließend wieder Feſte, Volks⸗ trachten, Vorbeimarſch all der vielen verſchiedenen Waffengattungen, die Italien beſitzt, z. T. übrigens in einem langſamen Stechſchritt und manches mehr. Es war ein erhebendes Dokument einer diſziplinierten Nation und ihrer geballten und gepanzerten Macht. Der italieniſche Begleiter gab Informationen über Waffengattungen, Wirkungsweiſe, Namen von Or⸗ ten und Perſönlichkeiten. Es waren ausgezeichnete Nahaufnahmen vom Führer und Muſſolini, Heß, Ribbentrop, vom König und vom Prinzen von Savoyen darunter. Eine ähnliche Veranſtaltung lief im Capitol. Dr. Hr. Erwachſener ſteht das Vielfache an Jungen und Mädel gegenüber. Aber gerade ſie erlernen das Schifferklavier am leichteſten. So zeigt ein ſechsjäh⸗ riger Wicht, H. Bol z, mit einem oberbayeriſchen Schuhplattler und einem Marſch, daß er bereits „ſpielen“, wenn auch natürlich noch nicht„nachgeſtal⸗ ten“ kann. Die Rundfunk⸗Künſtler Ziegler und L. Nag⸗ ler taten ſich zu der Konzert⸗Mazurka„Manya“ von A. Oehrli zuſammen. Als Gaſt trat das Werks⸗ orcheſter der Zellſtofffabrik Waldhof auf, 7 Werkskame raden und 2 ⸗kameradinnen. Sie brach⸗ ten M. Thönis fünſſätzige Fantaſte„Ein Sofiitag im Dorſ“ zu Gehör. Drollig machte ſich die Ginlage mit dem kleinen Spieler vor dem überhöhten Noten⸗ pult und dem Goliatſpieler vor dent Lilfputſtänder. Die intereſſanteſte Bekanntſchaft war das„Poly⸗ phone Orcheſter“, dem wir weitere erſprießliche Arbeit auf dem beſchrittenen, wenn auch dornigen Wege wünſchen. E. Offeneys„Paſtorale“ nament⸗ lich machte ſich in der choriſchen Verteilung der ein⸗ zelnen Orchſterſtimmen ganz ausgezeichnet. Der Große Bunte Abend des„Arion“ Mannheim, Iſenmannſchen Männerchors, im Kol⸗ pinghausſaal, ſah ebenfalls ein vollbeſetztes, höchſt vergnügtes Haus. Joſef Offenbach vom Natfonaltheater, gab hier den fröhlichen Ton an und verſtand ſich mit ſeiner urwüchſigen Art ganz auf die Sinnesart ſeiner lachluſtigen Gemeinde einzuſtellen. In 20 Einzelnummern rollte eine zwangloſe Vor⸗ tragsfolge ab, die in allen Einzelheiten gar nicht ge⸗ bührend gewürdigt werden kann, weil der verfüg⸗ bare Raum dazu beſtimmt nicht ausreichen würde, Erwähnt werden muß in erſter Linie der Männer⸗ chor des Arion ſelbſt, der ſich anſpruchs volle und lobenswerte Aufgaben geſtellt hatte(darunter das ganz polyphon gehaltene Liederwerk„Wanderſchaft“ von Otto Siegl), und ſie mit ſchönſtem Erfolg löſte. Auch ſein Quartett, das insbeſondere die ſonſt ſu heikle Tenorfrage vorzüglich geregelt ſieht, trat ſtim⸗ mungsſördernd ſehr hervor. Etwas beſonderes be⸗ deutete die Verpflichtung der Fanfarenbläſen der Olympiade 1937, Berlin, in ihrer ſchmuk⸗ ken Aufmachung. Lotte Kron betätigte ſich in erſter Linie als Solo⸗ tänzerin von Rang, ließ ſich daneben aber auch ge⸗ ſangsſoliſtiſch hören. Kammermuſiker Guſtav Kreuz erwies ſich hier genau wie beim Jubiläum des Na⸗ tionaltheaterorcheſters als Zauberkünſtler ganz ver⸗ blüffender magiſcher Befähigung. Dux und Dax, die luſtigen Akrobaten, haben ſich ſeit ihrem erſtenm Auftreten in Ludwigshafen erheblich verbeſſert. Friedl Belzer begleitete die von Muſikdirektor Viktor Dinand ſicher und tadellos geſteuerten muſi⸗ kaliſchen Darbietungen anſchmiegſam und geſchmack⸗ voll. Das Hausorcheſter des„Arion“ umrahmte die Vortragsfolge hervorragend. Der bekannte Sketch „Aus der Schulzeit“(Lehrer: Konrad Klemm, Schü⸗ ler: Joſeph Offenbach) leitete luſtig hinüber in den überlieferungsgetreuen Herbſtball des unterneh⸗ mungsfreudigen„Arion“. Dr. Fritz Hau bold en Wegen groben Uufugs und Ruheſtörung wur⸗ den ſechs Perſonen zur Anzeige gebracht, * Wenn der Vater ſtirbt, während der Sohn Soldat iſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat durch einen Beſcheid die Möglichkeit einer beſſeren Unterſtützung der Mutter in den Fällen geſchaffen, in denen der Vater ſtirbt, während der Sohn Soldat iſt. Die Regelung iſt im Einverſtänd⸗ nis mit dem Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht erfolgt. Nach den bisherigen Vorſchriften konnte ein Familienzuſchlag für Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung bei Angehörigen der Arbeitsloſen, die dieſer bis zum Eintritt der Arbeitsloſigkeit nicht unter⸗ halten hatte, nicht gewährt werden. Dieſe Beſtim⸗ mung wird nunmehr zugunſten der erwähnten Fälle beſeitigt. i 4. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗ Ausgabe Montag, 17. Oktober 1939 Werk rauen opfern! Frauen helfen ihren ſudetendeutſchen Schweſtern Eine der größten Aufgaben der Frau iſt es, Not zu lindern. Das haben auch die Werkfrauen⸗ gruppen der Mannheimer Betriebe rich⸗ tig erkannt, und haben, dem Aufruf der Deutſchen Arbeitsfront folgend, in ihrem Kameradenkreis für unſere ſudetendeutſchen Brüder und Schweſtern ge⸗ ſammelt. Es war den Frauen und Mädeln eine Herzens⸗ ſache, hier mitzuhelfen, man ſieht es dem Inhalt und der Anzahl der eingegangenen Pakete an. Bis an die Decke hinauf ſind in dem Sammelraum der DA die Bündel geſtapelt. Der zuletzt angekommene Laſt⸗ wagen mußte mitſamt ſeinem reichen Inhalt wieder umkehren, und die Pakete direkt der NSW überbrin⸗ gen— hier war kein Plätzchen mehr frei. Die Geſchäftsführerin der Frauenabteilung zeigt Uns voll Stolz die reiche Beute. Da gibt es ganze Kiſten voll reizender Kinderſchuhe für jedes Alter. Da gibt es hübſche, warme Säuglingswäſche friſch aus dem Laden oder ſelbſt geſtrickt; denn wenn die Frauen kein gutes Stück zum Verſchenken vorrätig hatten, dann kauften ſie lieber etwas, als„nein“ zu ſagen. In der Ecke ſteht gar ein moderner Kinder⸗ wagen, faſt nicht gebraucht. Auch das lederne„Zaun⸗ zeug“ für das Kleinkind fehlt nicht dabei. Es iſt, als habe mütterliche Liebe all dieſe kleinen Schätze zuſammengetragen: Dankbarkeit ſpricht aus ihnen und ein Verbundenſein von Frau zu Frau. Es iſt nicht aufzuzählen, was noch alles hier vor⸗ handen iſt. Warme Wintermäntel für die ganze Fa⸗ milie liegen bereit. Kleider in jeder Größe und Farbe, Hausſchuhe, Anzüge, Schürzen, Wäſche— tau⸗ ſend nützliche Dinge wollen bewundert ſein. Sie alle ſind— ſoweit ſie nicht ohnehin neu oder kaum ge⸗ braucht ſind— friſch gewaſchen und ordentlich herge⸗ richtet. Man ſieht und erfährt— und das erfüllt mit Freude— daß niemand gab, was ihm ſelber vielleicht nicht mehr gut genug war. Jedes der Stücke bedeutet für die meiſt ſelbſt wenig begü⸗ terten Spenderinnen ein kleines oder großes Op⸗ fer, das iſt der höchſte Wert der Gaben. Am Sams⸗ tag hat die NS ſie abgeholt, um ſie weiterzuleiten an die bedürftigen Deutſchen im Sudetenland. Mit großen Wagen iſt die wertvolle Laſt weggefahren worden. Es gab herzliche Dankesworte für all die getreuen Sammler und Spender, die in knapp einer Woche den ganzen Reichtum an nützlichen Kleidungs⸗ ſtücken herbeigezaubert hatten. E E, Bloher wurden 4111 krntehinderpärten, 3117 Schweſternſtatſonen, 22 280 filiſs⸗ und bexatungeſtellen neben vielen anderen flozlaien kinrichtungen durch die 80. geſchoffen. Durch deine Miigliedſchaf zur nv. miiſſt u dieſes Werk erweitern. i Wer bringt„Erſte Hilfe?“ Davon, ob einem Verletzten möglichſt raſch in wirkungsvoller Weiſe gehen enden kann, hängt meiſt die Entſcherden lüber⸗Jeben und Tod ab. Deshalb iſt es ſo ungemein wichtig, daß möglichſt viele Volksgenoſſen über das Wee„Erſten Hilfe“ Beſcheid wiſſeſts Pas Deulſche Rote Kreuz als die berufene Or⸗ ganiſation hat es ſich zur beſonderen Aufgabe ge⸗ macht, die Kenntnis von den zur„Erſten Hilfe“ zäh⸗ lenden Handgriffen und Vorkehrungen möglichſt weiten Schichten der Bevölkerung zu vermitteln. Im Zuge dieſer ſelbſtloſen Beſtrebungen führt es auch im kommenden Winter wieder Kurſe zur Erler⸗ mung der„Erſten Hilfe“ durch. Die männliche Be⸗ reitſchaft Mannheim 3 hat damit im Laufe der Woche bereits begonnen. Am nächſten Donnerstag beginnt nun ein weiterer derartiger, von der männlichen Bereitſchaft Mannheim 1 veranſtalteter Kurſus. Dieſer findet im Bereit⸗ ſchaftshaus in Q 7, ſtatt, Männer teilnehmen. es können an ihm nur * e e Großangelegte Feuerwehrübung in Waldhof: „Der Holzplatz brennt!“ Die Freiwillige Feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof zeigte ihr Können und fand reſtloſe Anerkennung Als erſte der Mannheimer Fabrikwehren hielt die Freiwillige Feuerwehr der Zellſtofſ⸗ fabrik Waldhof am Samstag ihre diesjährige Schlußübung ab. In Gegenwart zahl⸗ reicher Vertreter von Partei, Wehrmacht, Staat und Stadt wurde ſie von Polizeiprä⸗ ſident Dr. Ramſperger abgenommen. Unter den Ehrengäſten ſah man u. a. Kreisleiter Schneider, Oberſturmbannführer Noack, Oberſt⸗ leutnant Wünnenberg, Beigeordneten Dr. Chlebowſky und die Ortsgruppenleiter Weik⸗ kum ⸗Sandhofen und Kö ihle r⸗Waldhof. Die Be⸗ rufsfeuerwehr war durch Baurat Kargl vertreten. Von der Betriebsführung der Zellſtoff⸗Fabrik waren die Direktoren Claus und Bickelhaupt und Oberingenieur Hartenſtein zugegen. Die Schlußübung begann in herkömmlicher mit Fußdienſt. Wehrführer Huth demonſtrierte auf dem Sport⸗ platz des Werkes, daß ſeine Wehr mit militäri⸗ ſcher Exaktheit zu exerzieren verſteht. Es ſchloſſen ſich Freiübungen an, und dann gab es auch noch einen Gasmaskenlauf. All dieſe Vorführun⸗ gen wurden innerhalb einer guten halben Stunde gezeigt und bildeten nur die Einleitung zum we⸗ ſentlichſten Teil der Schlußübung, der ungewöhnlich großzügig angelegten Hauptübung. Dieſer lag die Annahme zugrunde, bei einem Fliegerangriff ſei an einer zentral gelegenen Stelle des weiträumi⸗ gen Holzlagers ein Feuer entſtanden, das es raſche⸗ ſtens zu löſchen gelte, weil ſonſt ein Uebergreifen der Flammen auf die übrigen Holzbeſtände und auf die Werksanlagen oder auf die benachbarte Sied⸗ lung Schönau eintreten könnte. Der Löſchangriff wurde luftſchutzmäßig vorgetragen. Die Größe des angenommenen Brandes und der Gefahr veranlaß⸗ ten den Wehrführer, Weiſe Löſchhilfe von auswärts zu erbitten. Es kamen zu Hilfe die Freiwilligen Feuerwehren von Boehringer und Weil und zudem noch Berufsfeuerwehr. So konnte der Ring um die Brandſtelle nach und nach vollſtändig ge⸗ ſchloſſen werden Der Löſchangriff wurde unter Ein⸗ ſatz von ſechs Spritzen nerſchiedener Art vorge⸗ tragen. Für die Größe der Aufaabe, die zur Löſung ſtand, iſt bezeichnend, daß bei dieſer Uebung insge⸗ ſamt rund 6000 Meter Schlauch verlegt werden mußten! Im Anſchluß an die Uebung marſchierte die Wehr im Werkshof an Polizeipräſident Dr. Ramſper⸗ ger vorbei. Sodann fand man ſich im Gemein⸗ ſchaftsraum zu einem kamera d 1 05 a 5 tlichen men dein zuſammen Direktor Claus dankte den Wa von Partei Wehrmacht, Staat, Stadt, Feuerlöſchpolizei und der befreundeten Wehren für das Intereſſe, das ſie durch ihre Teilnahme an der Uebung bekundet hatten. Der Betriebsführer kam dann auf die im vergangenen Arbeitsjahr von der Zellſtoffwehr geleiſtete Arbeit zu ſprechen. Er wies darauf hin, daß der hohe Ausbildungsſtand nur hätte erreicht werden können, weil alle Wehrmänner in freiwilliger Verpflichtung große Opfer an Freizeit und Annehmlichkeit gebracht haben. An nicht weni⸗ ger als 31 Tagen hat die ganze Wehr geübt, dazu kamen noch Teilübungen im Luftſchutz. Fünf Wehr⸗ männer haben ihre Ausbildung als Unterführer durch den Beſuch der Feuerwehrfachſchule in Schwet⸗ zingen vervollkommnet. Der Spielmanns⸗ und Mu⸗ ſikzug unter Muſikzugführer Emonet hat fünfzig eee Erbbeſtandsaufnahme beginnt Auf einheitlicher Grundlage— Erbkartei, Sippentafel und Sippenakte Auf Grund der bisherigen Erfahrungen hat der Reichsiunenminiſter die für die Tätigkeit der Be⸗ ratungsſtellen für Erb⸗ und Raſſenpflege bei den Ge⸗ ſundheitsämtern erlaſſenen Grundſätze neu gefaßt und Anweiſungen gegeben, daß insbeſondere die Erbbeſtands aufnahme noch in dieſem Jahre auf der neuen einheitlichen Grundlage in die Wege geleitet wird. Die Erbbeſtandsaufnahme des deutſchen Volkes iſt eine der wichtigſten Auf⸗ gaben der Beratungsſtellen, der die umfangreichen Richtlinien des Miniſters faſt ausſchließlich gewid⸗ met ſind. Daneben obliegt den Beratungsſtellen die Mitwirkung bei den verſchiedenen geſetzlichen Auf⸗ gaben, beim Ehegeſundheitsgeſetz, beim Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes, bei der Ein⸗ bürgerung, bei der Siedlerausleſe und bei auderen Maßnahmen. Die Erbbeſtands aufnahme umfaßt grundſätzlich die Geſamtbevölkerung, wenn es ſich auch zunächſt vordringlich um die Erfaſſung der Perſonenkreiſe handelt, bei denen Maßnahmen der Erb⸗ und Raſſenpflege auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen durchgeführt wurden oder werden ſollen. Die Erbbeſtandsaufnahme iſt die Sammlung und überſichtliche Ordnung aller Unterſuchungs⸗ ergebniſſe, die für die Beurteilung der erblichen und raſſiſchen Beſchaffenheit der Sippen und ihrer Mit⸗ glieder von Wert ſein können. Die Geſundheits⸗ ämter ſammeln die Ergebniſſe nach Einzelperſonen in der Erbkartei und nach Sippen in der Sippen⸗ regiſtratur. Die Erbkarten als Zentralkartei des Geſundheitsamtes ſoll die Nachweiſung aller Perſonen ſein, über die dem Geſundheitsamt durch eigene Ermittlungstätigkeit oder auf Grund von Vorgängen anderer Dienſtſtellen Tatſachen bekannt geworden ſind, die zur geſundheitlichen, erbbiologi⸗ ſchen oder raſſiſchen Beurteilung dienen können. Das Geſundheitsamt führt zur Erfüllung dieſer Aufgabe zwei Karteien, die Wohnortskartei und die Geburtskartei. Die Wöbnortskarles e a alle Perſonen, die im Bezirk des Geſundheitsamtes wohnen oder gewohnt haben und von ihm erfaßt worden ſind. Die Geburtsortskartei enthält alle Perſonen, die im Bezirk des Amtes geboren und von ihm oder anderen Geſundheitsämtern erfaßt worden ſind. Während mit wechſelndem Wohnort auch nachein⸗ ander mehrere Geſundheitsämter für die Führung der Wohnungskarte zuſtändig werden, bleibt für die Führung der Geburtsortskarte immer dasſelbe Amt zuſtändig. Damit wird für jede Einzelperſon ein feſter Punkt im Reiche geſchaffen, das Geſundheits⸗ amt, das für den Geburtsort zuſtändig iſt. Die Ge⸗ burtsortskartei iſt ſomit der wichtigſte Faktor für den Zuſammenhalt des ganzen Werkes. Für ſpätere Zeiten iſt geplant, bei der Mittel⸗ inſtanz eine beſondere Stelle zu ſchaffen, welche den Geſundheitsämtern gewiſſe Aufgaben der Erbbe⸗ ſtandsaufnahme abnimmt und auch die Geburtsorts⸗ kartei führt, wie überhaupt in Zukunft eine gewiſſe Zuſammenfaſſung der Ergebniſſe der Erbbeſtandsauf⸗ nahme in einer Mittelinſtanz geplant iſt. In Ver⸗ bindung mit der Sippenregiſtatur ſoll die Erbkartei die Beurteilung der Einzelperſon im Rahmen der Sippe ermöglichen. Zu dieſem Zweck wird die Si p⸗ pentafe!l geſchaffen, die den Grundſtock zum Sip⸗ penakt bildet, in der alle zur Beurteilung einer Sippe wichtigen Einzelunterlagen geſammelt werden. Die Sippentafel wird für eine Familie aufgeſtellt. Alle Sippenakten bilden die Sippenregiſtra⸗ tur. Während eine Karteikarte für jede im Geſund⸗ heitsamt beratene Perſon angelegt wird, wird die Sippentafel zunächſt nur dann angelegt, wenn eine erbbiologiſche Beurteilung erforderlich wird. Eine Sippentafel muß ſtets vorhanden ſein zum Zwecke der Eheberatung, bei einem Antrag auf Unfruchtbarma⸗ chung und bei der Begutachtung der Bauernſiedler. Darüber hinaus ſollen jedoch von möglichſt vielen Familien Sippentafeln angelegt werden, um die Erb⸗ 5355 der Geſamtbevölkerung zu för⸗ ern * 9 Stunden geprobt und iſt achtmal außerhalb des Werkes in Erſcheinung getreten. An Weihnachten hat die Wehr wiederum eine Beſcherung für rund hundert bedürftige Kinder durchgeführt, wofür die Mittel ausſchließlich von den Wehrmännern und ihren Frauen aufgebracht wurden. Mit beſonderer Freude konnte Direktor Claus darauf hinweiſen, daß das Werk in Waldhof von keinem größeren Jeuer heimgeſucht wurde. Im Laufe des Jahres kam es nur zu elf Entſtehungsfeuern, die aber durch tatkräftiges Zugreifen ſofort gelöſcht wurden. Die Zellſtoffwehr lag zweimal in Alarmbereitſchaft und zweimal wurde ſie auch bei Großfeuern eingeſetzt (Schlachthofbrand und Brand der Schreinerei Lanz). Der Betriebsführer dankte den Männern der Frei⸗ willigen Feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik, insbeſon⸗ dere Wehrführer Huth und ſeinem Stab. Zugleich gab er bekannt, daß am Samstag 23 neue Wehrleute in die Fabrikwehr aufgenommen wurden. Direktor Claus widmete drei Wehrmitgliedern, die im Laufe des Jahres ſtarben, einen ehrenden Nachruf, während der Muſikzug das Lied vom guten Kameraden intonierte; es handelt ſich um Löſchmei⸗ ſher Illius und die Wehrmänner Friedrich Daunke und Auguſt Lacombe. Auch im ver⸗ gangenen Jahr wurde— ſo betonte der Betriebs⸗ führer— die Ausrüſtung der Wehr vervollkommnet. So wurde eine neue Lafettenſpritze mit ſechsſitzigem Zugwagen angeſchafft, außerdem 500 Meter Schlauch und je 50 Paar Hoſen, Stiefel und 50 Stahlhelme. Nachdem Direktor Claus noch mit⸗ geteilt hatte, daß der Vorſtand der Korpskaſſe wiederum 500 Mark zur Verfügung geſtellt habe, ſchloß er mit dem Ausdruck der Hoff⸗ nung, daß die Wehr auch im kommenden Arbeits⸗ jahr in. Gefolgſchaft zum Führer ſich einſetze unter dem Leitgedanken„Einer für alle, alle für einen!“. Polizeipräſident Dr. Ramſperger erkannte an, daß die diesjährige Schlußübung der Zellſtoff⸗Wehr außerordentlich großzügig angelegt war. Sie habe wiederum erkennen laſſen, welch vorbildlicher Geiſt die Wehr beſeele, mit welch fabel⸗ hafter Energie gearbeitet werde und von welch hohem Pflichtgefühl jeder einzelne Mann erfüllt ſei. Dieſe Eigenſchaften geben die Gewähr dafür, daß dieſe Fabrikfeuerwehr wirklich der Faktor iſt, der im Frieden wie im Krieg garantiert, daß das Werk weitergehen kann. Der Polizeipräſident unterſtrich, daß die Leiſtungen der Zellſtoffwehr von Jahr zu Jahr ſich ſichtlich ſteigenn. Das ſei zwei Männern vor allem zu danken: Branddirektor Knäbel, der in der Wehr die Gedanken der Kameradſchaft und Pflichterfüllung ſo glücklich gepaart habe, und Wehr⸗ führer Huth, der dieſen Geiſt vorbildlich weiter⸗ pflegte. Dr. Ramſperger dankte der Zellſtoff⸗Wehr, aber ſein Dänk galt auch den übrigen bei der vor⸗ geſtrigen Uebung eingeſetzten Wehren. Ortsgruppenleiter Weickum betonte, daß auch die diesjährige Uebung den Beweis erbracht habe, daß man ſich auf die Zellſtoffwehr verlaſſen kann. Er erinnerte dann noch daran, welch bedeutſamen politiſchen Ereigniſſe hinter uns liegen und brachte auf den Führer das„Sieg⸗Heil“ aus, dem ſich die Lieder der Nation anſchloſſen. Selbſtverſtändlich ergriff im Laufe des Abends auch Branddirektor Knäbel das Wort. Er ſteht nun ſchon 49 Jahre im Dienſte des Feuerwehrge⸗ dankens. So konnte er wiederum Vergleiche zwi⸗ ſchen den früheren und den heutigen Verhältniſſen auſtellen. In launigen Worten zeigte er an einem Beiſpiel, mit welchen Schwierigkeiten die Mannhei⸗ mer Feuerwehr noch kurz vor der Jahrhundert⸗ wende zu rechnen hatte. Ganz beſonders freue es ihn, daß es ihm vergönnt ſei, noch die Tage miter⸗ leben zu dürfen, daß Wehrmacht, Polizei und Feuer⸗ wehr als zuſammengehörige Faktoren zum Schutze der Allgemeinheit angeſehen werden. Nach den Anſprachen blieb man noch lange im frohen Kreiſe beiſammen. dr. w. th. Neue Dienſtgrade in der Wehrmacht i Stabsfeldwebel und Stabs wachtmeiſter Durch Verfügung des Oberſten Befehlshabers öder Wehrmacht wird als neue Dienſtgraödbezeichnung und damit weitere Verbeſſerung der Beförderungsmög⸗ lichkeiten der Unteroffiziere des Heeres der„Stabs⸗ N und„Stabswachtmeiſter“ uſw. einge⸗ ührt Wie das Oberkommando des Heeres bekannt gibt, können zu dieſem Dienſtgrad Portepee⸗ Unteroffiziere, die über die zwölfjährige Dienſtverpflichtung hinaus weiter verpflichtet werden, vom Beginn des 13. Dienſtjahres ab befördert werden. Portepee⸗Unter⸗ offiziere, die bereits über 12 Jahre dienen, können ebenfalls zum Stabsfeldwebel uſw. befördert wer⸗ den. Die Stabsfeldwebel erhalten die Dienſtbezüge, die bisher für Oberfeldwebel nach zwölfjähriger Dienſtzeit vorgeſehen ſind. Sie tragen einen örit⸗ ten Stern auf der Schulterklappe. Die Porte⸗ pee⸗Unteroffiziere der Sonderlaufbahnen, die über zwölf Jahre dienen, führen bei der entſprechenden Beförderung die Dienſtgradͤbezeichnung„Stabsfeuer⸗ werker“ uſw. Der Stabsfeldwebel gehört zur Rang⸗ klaſſe der Unteroffiziere mit Portepee. Er iſt der Rangälteſte Portepee⸗Unteroffizier. Für den bishe⸗ rigen Oberfeldwebel wird die Dienſtſtellenbezeich⸗ nung und Anrede„Hauptfeldwebel“ und „Hauptwachtmeiſter“ eingeführt. Der Hauptfeldwebel iſt Vorgeſetzter der Stabsfeldwebel ſeiner Kompanie. Die zuſtändigen Stellen haben dafür zu ſorgen, daß die Stabsfeldwebel uſw. nach Beendigung ihres ak⸗ tiven Wehrdienſtes in das Wehrmachtsbeam⸗ ten verhältnis bevorzugt übergeführt werden, ſoweit ſie dazu bereit und geeignet ſind. Von Beginn des 13. Dienſtfahres ab können auch Hauptfeldwebel und Hauptwachtmeiſter zum Stabsfeldwebel uſw. be⸗ fördert werden. Der Erlaß des Oberkommandos des 8 trat mit dem 1. Oktober in. — — Aufnahme von RA D⸗Freiwilligen noch bis 20. Oktober Einſtellungsgeſuche als„Freiwilliger“ in den RA können noch bis 20. Oktober an den Führer des Arbeitsgaues 27, Karlsruhe, Herrenſtraße 48a, gerichtet werden. Jeder deutſche Volksgenoſſe zwiſchen dem voll⸗ endeten 17. und vollendeten 25. Lebensjahr kann ſich bewerben. Er muß ſich bei ſeiner Bewerbung auf eine Mindeſtdienſtzeit von einem Jahr verpflichten. Nach dreimonatiger Dienſtzeit wird der Freiwillige, wenn er die Eignung zum Vormann bewieſen hat, durch die Verleihung der Freiwilligen⸗ ſchnüre„Anwärter für Längerdienende“. Nach einer Dienſtzeit von einem halben Jahr, die als Ablei⸗ ſtung der geſetzlichen Dienst gilt, kann der Frei⸗ willige bei Eignung„Längerdienender“ mit dem Dienſtgrad als Vormann werden. Er kann dann weiter zum Obervormann und apl. Truppführer be⸗ fördert werden. Bei beſonderen Leiſtungen kann die Beförderung zum Vormann bereits nach 5 Monaten erfolgen. Bewerber, die bereits der Arbeitsdienſtpflicht ge⸗ nügt haben, können, wenn ſie mit Eignung zum Vormann entlaſſen wurden und das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, als„Längerdienende“ mit einer Verpflichtungszeit auf ein halbes Jahr und dem Dienſtgrad als Vormann erneut eingeſtellt werden. Bei Eignung beſteht die Möglichkeit, daß der Längerdienende in die untere oder mittlere Füh⸗ rerlaufbahn aufgenommen wird. 0 Längerdienenden wird in jedem Jahr ihrer Dienſtzeit ein fünftägiger Heimaturlaub bei freier Hin⸗ und Rückreiſe und Auszahlung des zuſtändigen Verpflegungsgeldes gewährt. Werden Längerdienende wegen Ablauf der Dienſt⸗ verpflichtung oder wegen Dienſtunfähigkeit entlaſ⸗ ſen, ſo erhalten ſie neben der ſonſtigen Fürſorge eine Dienſtbelohnung. Dieſe beträgt bei einer Dienſtzeit von weniger als 1 Jahr 100 Mark, minde⸗ ſtens 1 Jahr 150 Mark, mindeſtens 17 Jahr 200 M. — Wünſche um Einſtellung in eine beſtimmte Ab⸗ teilung werden nach Möglichkeit berückſichtigt. „Marſchlritt Deurſchland Im Frühjahr Uraufführung des Films vom Adolf⸗Hitler⸗Marſch Auf Anregung des Reichsjugendführers wuroe vom diesjährigen Adolf-Hitler⸗Marſch, der aus allen deutſchen Gauen nach dem Sammellager Fürth führte, ein Film hrgeſtellt. Sein vorläufiger Titel heißt„Marſchtritt Deutſchland“. Mitarbeiter.Reichs⸗ jugendführung haben das Drehbuch verſaßt und arbeiten auch als Kameraleute, Regiſſeure und Schnittmeiſter, ſo daß der Film die erſte Gemein⸗ ſchaftsarbeit der Hitlerjugend auf dieſem Gebiet dar⸗ ſtellen wird. Der Film ſtellt eine Zuſammenfaſſung der Erlebniſſe aller Marſcheinheiten dar, denen ſich die Einheit des Gebietes Baden befindet, die bei Neckargemünd ge⸗ filmt worden iſt. Aus 40 000 Meter Film den Film herausgeſchnitten. Er ſoll etwa im Früh⸗ jahr nächſten Jahres öffentlich uraufgeführt werdey. Ein intereſſantes Urteil: Zwei Todecop'er und trotzdem Freiſpruch Verkehrsſtraßen ſind keine Unterhaltungsſtätten Vor dem Bezirksſchöffengericht Offenbach hatten ſich ein Motorradfahrer aus Fechenheim und ein 65 Jahre alter Mann aus Offenbach wegen fahrläſſiger Körperverletzung und Tötung und wegen Uebertre⸗ tung der Richsſtraßenverkehrsordnung zu verantwor⸗ ten. Am 7. Auguſt ſtanden der 65jährige Angeklagte, ein Invalide in einem Selbſtfahrer und noch ein drit⸗ ter älterer Mann mitten auf der Straßen⸗ kreuzung Bettina⸗ und Taunusſtraße in Offenbach und unterhielten ſich. Als der aus der Bettinaſtraße kommende Motorradfahrer der Gruppe ausweichen wollte, kam er in Gefahr, mit einem Motorrad mit Beiwagen zuſammenzuſtoßen. Um einen Zuſammen⸗ ſtoß zu vermeiden, bremſte er ſeine Maſchine ſo ſtark ab, daß er und ſeine auf dem Sozius ſitzende Braut ſtürzten und ſich ſchwer verletzten. Auch zwei der auf der Straße ſtehenden Männer, unter ihnen der In⸗ valide im Selbſtfahrer, wurden verletzt und ſtarben an den Folgen des Unfalls. Das Gericht kam zu der Anſicht, daß an dem Unfall einzig und allein bit drei älteren Männer ſchuld geweſen ſeien, die ſich nicht nur in unvorſchriftsmäßiger, ſondern auch in un verantwortlicher Weiſe auf einer Verkehrsſtraße aufgehalten hätten. Der Ueber⸗ lebende konnte nur wegen Uebertretung der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung verurteilt werden, und er⸗ hielt eine Geldſtrafe in Höhe von 30 Mark. Die fahr⸗ ſäſſige Körperverletzung und Tötung ſei zwar durch den Motoradſfahrer verurſacht, keinesfalls aber ver⸗ ſchuldet worden. Er wurde freigeſprochen. Die Kartoffelausgabe N für die vom ee Betreuten erfolgt wie vac 5 ſtehend: Am Dienstag, dem 18. und Mittwoch dem 19. Oktober für die Ortsgruppen Erle und Humbalost. Am Donnerstag, dem 20. und Freitag, dem 21. Oktober für die Ortsgruppen Neckar⸗ ſtadt⸗Oſt und Wohlgelegen. Ausgabezeit—16 Uhr. Die Ausgabe erfolgt in den Hallen der chem Fabrik Albert, gegenüber dem Verein Deutſcher Oelfabriken(Induſt riehafen). Die Ausgabetage und Zeiten ſind unbedingt ein zuhalten. Außerhalb der für die einzelnen Orts, gruppen beſtimmten Tagen können Bedürftige aus dieſen Ortsgruppen. mehr berückſichtigt werden. Unter werden 2000 bis 3000 Meter zu einem abendfüllen⸗ ee N 2 e nann igen⸗ einer blei⸗ Frei⸗ dem dann * be⸗ u die taten t ge⸗ zum jahr mit und ſtellt der ü h⸗ ihrer reier higen ienſt⸗ ttlaſ⸗ eine einer inde⸗ 0 M. Ab⸗ zuroͤe allen Fürth Titel eichs⸗ und und nein⸗ dar⸗ ſſung unter den ge⸗ Film llen⸗ Früh⸗ rdey. uch ten atten in 65 ſſiger rtre⸗ wor⸗ agte, drit⸗ de n⸗ n bach traße ichen mit men⸗ ſtark Fraut r auf In⸗ erben u der n bie eien, dern auf eber⸗ ichs⸗ er⸗ fahr⸗ urch ver⸗ nach⸗ Montgg, 17. Oktober 1938 — NSDAP-Miffeilungen Partstamilichen GSehauntmachungen autammes Ortsgruppen der NSDAP Jungbuſch. 18. 10., 21 Uhr, im unteren S dertafel“, K 2, 31, Zellenabend für die Zellen 9 und 10. krſcheinen der Politiſchen Leiter, Blockhelfer, Parteigenof⸗ ſen und Anwärter, Walter und Warte der Gliederungen ſowie die Leiterinnen der Ne⸗Frauenſchaft der beiden Zellen iſt Pflicht. aal der„Lie⸗ NS⸗Frauenſchaft Neckarau⸗Süd. 17. 10., 20 Uhr, Probe der Sing⸗ und Tanzgruppe im Volkschor. Strohmarkt. 18. 10., 20.15 haus. Erlenhof. 17. 10., 20 Uhr, Singen bei Frau Dietz, Zep⸗ pelinſtraße 36. Zahlreiches Erſcheinen erwünſcht. Plankenhof. Die Nähnachmittage finden jetzt wieder regelmäßig dienstags und mittwochs von 15—18 Uhr in der Geſchäftsſtelle P 7, 7a, ſtatt. Uhr, Heimabend im Ball⸗ Waldhof. Der Fiſchkurſus findet am 17. 10., 15 Uhr, in L 12, 6 ſtatt. a lgelegen. 18. 10., 20 Uhr, Pflichtheimabend für alle 1 afts⸗ und Frauenwerksm Hos“, Käfertaler Straße 168. itglieder im„Durlacher Stimmungsberichte mitbrin⸗ 555. hel eintor. 18. 10., 20 Uhr, Chorprobe im Gaſthaus„Zum König von Würt 4, 10. Abteilungsleiterinnen für Volks⸗ und Hauswirtſchaft. Die nächſte Schulung findet am 18. 10., 15 Uhr, in L 9, 7 ſtatt. Neckarſpitze. 18. 10., 20.15 Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 7a. Pflicht. Uhr, Pflichtheimabend im Erſcheinen aller Frauen iſt Jungvolk Inugſtamm II/171. Das Jungſtammbüro befindet ſich ab 17, 10, in der Thoräckerſtraße 10. Dienſtſtunden montags und mittwochs von 19 bis 21 Uhr. Arat durch Teude⸗ e Montag, 17. Oktober Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Betriebsſportkurſe: 15 bis 16.30 Uhr Stadion(Sport⸗ gem. Palaſthotel). 18 bis 19 Uhr Stadion, Gymnaſtikholle [Arbeitsamt und Gehrüder Wolf). 19 bis 20 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle(Süddeutſche Fettſchmelze). 17.30 bis 19 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchul Uhr Abbrecht⸗Dürer⸗Schule( Eliſabethſchule(Rhenania⸗Rheinf Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeiffer]. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe füt Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 9115 Carin⸗Göring⸗Schule. 20 bis 21.30 Uhr Dieſterweg⸗ ſchule. Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule(Jof. Vögele Ac). 20 bis 21.80 Uhr Friedriſchule U 2(Kauf⸗ haus Anker). 18 bis 19.30 20.30 Uhr 2¹.30 e(Olex). ſon). 19 bis ahrt). 20 bis Schwimmen Betriebsſportkurſe: Jewells Städtiſches Hallenbad von 20 bis 21.30 Uhr Daimler⸗Benz Ac in Halle 1. Kauf⸗ haus Hanſa AG in Halle 1 und Johann Schreiber in Halle 3. Deutſche Gym naſtik Offene Kurſe füt Frauen und Mädchen: 20.80 bis 21.30 Uhr Schulhofſtraße 4(am Roſengarten). 20 bis 21 und 21 bis 22 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße 8. Boxen Offener Kurſus für Männer: 20 bis 21 Uhr Stadion, Gymnaſtikholle. Volkstanz Offener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Rollſchuhlauf Offener Kurſus für Frauen und für Männer 20 bis 21.30 Uhr Kerl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Moltkeſtraße. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15, 15 bis 16, 21 bis 22 und 22 bis 29 Uhr Reithalle des Städti⸗ ſchen Schlacht⸗ und Viehhofs Dienstag, 18. Oktober Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Peſtolozziſchule B (Engelhorn u. Sturm). 14.30 bis 17 Uhr Halle im Betrieb Schütte⸗Lanz⸗Holzwerke). 16.30 bis 18 Uhr Sportplatz am 110er⸗Weg(Draiswerke). 17.45—19.15 Uhr Peſtalozziſchule A (Gerling⸗Konzern). 18 bis 19.30 uhr ⸗2⸗Schule(Tele⸗ funken). 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule am Neckarauer Uebergang(Enzinger Unionwerke). 18.30 Uhr bis 20 Uhr Peſtalozziſchule B(Schenker u. Co.) Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. 19.30 bis 21 Uhr Waldhofſchule. Betriebsſportkurſus: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule, 2(Warenhaus Vollmer). Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städ⸗ tiſches Hallenbad. Halle 2. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hollen⸗ bad, Halle 1(Hildebrond⸗Rheinmühlenwerke). Ee rrrerrerreeereerereeeerereerreeee Herbstauktionskatalog. Teinal Speersort 6. 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Oktober Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bits 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2 und Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſium. Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uhr Tullaoberrealſchule (Andreae Noris Zahn]. 16.15 bis 20 Uhr TV⸗Platz Waldhof (Bopp uu Reutherſ. 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2(Alham⸗ bra). 19 bis 20.30 Uhr Humboldſchule(Huth u. Co.). 18.30 bis 20 Uhr Eliſabethſchule(Ed. Kaufmann⸗Söhne u. Lackfabrik Forrer). 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. C9.) 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Rheiniſches Braun⸗ kohlenſyndikat). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Vgt. Armaturen⸗Geſ.) 18.30 bis 20 Uhr Peſtalozziſchule N (ASG). 17.30 bis 19.00 Uhr Eliſabethſchule(J. Reiß). 18.00 bis 19.00 Uhr Stadion(Nahm KG.). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.80 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Schule Käfertal. 21 bis 22 Uhr Uhlanoöſchule Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Wohlgelegen⸗ ſchule(Herbſt⸗Felina). 20 bis 21 Uhr Uhlanoſchule. Kindergymnaftik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 15.45—16.30 Uhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 17.30—18.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal. 18.30—19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 23 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 1 Betreibsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(Strebelwerk und Jos. Vögele AG). 18.90 bis 20.00 Uhr, Halle 3(Hommelwerke). 21380 bis 23.00 Uhr, Halle 2 (F. A. Neidig⸗Söhne). Schwerathletik Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV- Halle Waldhof (Bopp u. Reuther). 21.30 bis Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle. Städtiſcher Schlacht. und Viehhof. e, e,., 8 75, e 5 2 8 7 Gini xi tt Vana 2 5 ranlieri , Sage kal eic Montag, 17. Oktober Nationaltheater:„Die Luſtſpiel Lorenz, 20 Uhr Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors, „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Frau Sixta“.— Alhambra und Schauburg: „Die Frau am Scheidewege“.— Palaſt und Gloria:„Hei⸗ mat“.— Capitol:„Shirley auf Welle 303“.— Scala „Pipin der Kurze“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum E 7. 20: Gesffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. 5 Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 16 bis 20 Uhr. Palmenhaus: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald: Bis Einbruch der Dunkel⸗ heit geöffnet. Hafeurundfahrten ab Rheinbrücke, Friedrichbrücke, Adolf⸗ Hitler⸗Brücke. ſFrlughafen: Rur delüge über Mannheim. Städtiſche Schloßbücherei: Ausle the von 11 bis 18 uns Stiftung“, von Heing von 17 bis 19 Uhr.— Leſeſaal geöffnet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr. 5 27 Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt: Leſeſaal geöffnet 16 bis 19 Uhr. Geöffnet von 16 bis 19 Uhr. 1——.——'.,, 8888.8—— Ä Haupt ſchrifelelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Zweigſtelle Möhlblock: Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Han⸗ delsteil; Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Maunhelmer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Ntannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleiche zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 Sarontie- Punkt 4:„Naturfrisch verpackt!“ Die mit Recht gelobte Frische der Eckstein Nr. 5 hat folgende Grunde: Sie kommt naturfrisch zur Verpackung, ist durch Vollaluminiomeinschlag geschötzt, gelangt auf dem schnellsten Wege zum Verkauf und wird öberoll sofort gerqucht. 5 52 Offenburg⸗ Bf Mannheim:3 n Malohof⸗ BB Mühlburg-1. 56 Pforzheim:2 Gau XIII Südweſt FS Frankfurt— SV Wiesbaden 121 FK 03 Pirmaſens— Reichsbahn Fraukfurt:2 Verein Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wormatia Worms 5 4— 1 9·˙3 8˙2 FSW Frankfurt 4 8 11— 916 721 Rot⸗Weiß Frankfurt 5 9 1 1.7:3 Eintracht Fronkturt 5 3— 2 9¹6.4 Kickers Offenbach 5 3— 2 77 6˙4 Boruſſio Neunkircher 5 2 1 2 94.5 TSG Ludwi 5 2— 8.8 4⸗6 FW Saarbr 4 1— 8 79 26 FK Pirmaſens 5 1— 4 6˙12 2˙8 SW Wiesbaden 5— 1 4 3˙11 1˙9 Gau XIV Vaden SV Waldhof— Freiburger FC:2 F Offenburg— Bf Mannheim 019 VfB Mühlburg— 1. Fe Pforzheim:2 fes Neckarau— Phönix Karlsruhe 210 Karlsruher FV— SpVg Saudhofen:0 Vereine Spiele gew unentich. verl. Tore Punkt. Pforzheim 5 4 1— 15 3 921 im 3 3—— 10•4 60 1 4 3— 1 8˙7 62 ö„%ͤö;;ẽ⁵²»xſ 42 her NV 4 2— 2 25 44 V Offenburg 5 2— 3 1114 4 6 VfB Mühlburg 2 1— 1.3 222 FC Freiburg 1 1— 3.14.6 Phönix Korlsruhe 4— 1 3 6˙12 1·7 Spa Sandhoſen 4—— 4.15.8 NMontas 17. Oktober 1938 Gau XV Mürttemberg Sportfreunde Stuttgart— SSV Ulm:0 FV Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 211 Union Böckingen— BB Stuttgart 223 Werein Spiele gew. uneniſch. verl Tore Punkte FW Zuffenhauſen 5 2 2 1.9 6˙4 VfB Stuttgart 3 2 1 9 0 8¹4 5˙1 Ulmer FB 9a 4 2 1 1 5˙4 5 8 Stuttgarter Kickers 4 2— 2 10˙7 4˙4 1. SSW Ulm 4 1 2 1 7·8 44 Sportfr Stuttgart 5 1 2 2 5˙6 46 Union Böckingen 3 1 1 1 7 6 813 Se Stuttgar 4 1 1 2 6˙6 3 5 SpVg Cannſtatt 4— 3 1 3˙6 315 SV Feuerbach 4 1 1 2:10.5 Gau XVI Bayern 1. F Nürnberg— Neumeyer Nürnberg 223 TSV 1860 München— FC 05 Schweinfurt:1 Bayern München— Jahn Regensburg 010 VfB Coburg— SpVg Fürth:2 Verenn Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Neumeyer Nürnberg 4 3 1— 8¹4 72 FC 05 Schweinfurt 4 2 2— 6¹3 6˙2 SpVg Fürth 5 2 2 1.5 6˙4 BC Augsbura 5 1 3 1.8 5˙5 1860 München 4— 4—.4.4 Schwaben Augsburg 5 2— 8 12:13 4˙6 Jahn Regensburg 6 1 2 3 710:8 1 F Nürnberg 3 1 1 1 6¹6 33 Bayern München 4 1 1 2 4·6:5 VfB Coburg 4 1— 3 5˙9 276 BfR ſiegt in Offenburg überlegen 5V Offenburg— VfR Mannheim 028(:1) v. Offeuburg, 16. Oktober(Eig. Drahtber.) Die Ankündigung des badiſchen Meiſters hatte 3000 Zu⸗ ſchauer angezogen, die ein wirrlich hochſlehendes Spiel zu jehen betlamen. Wohl mußte Mannheim auf Langenbein, Rohr und Kamenzien verzichten, doch fügten ſich die Er⸗ ſatzleute gut in den Rahmen ein. Die Mannſchaft verfügte über eine erſttlaſſige Ballbehandlung und war in tech⸗ Uiſcher Hinſicht ſichtlich überlegen. Im Sturm war Luß die treibende Kraft, der allerdings von Merz aufmerkſam bewacht wurde und ſelten ſeinen gefürchteten Schuß an⸗ bringen konnte. Eine überragende Partie lieferte die Iintermannſchaft Konrad⸗Rößling, die im Verein mit dem Stopper Feth nahezu unüberwindlich war. Offenburg mußte immer noch auf ſeinen Torwart Reinfarth verzichten. Der Sturm, der ſich teilweiſe in der Deckung betätigen mußte, konnte nicht die nötige Durchſchlagskraft aufbringen, um den Abwehrblock der Gäſte überwinden zu können. Der beſte Mannſchaftsteil war auch hier die Hinter⸗ mannſchaft, in welcher Merz eine gez überragende Partie Iieferte. Im großen und ganzen kann feſtgeſtellt werden, daß gegenüber dem Vorſonntag eine weſentliche Leiſtungs⸗ ſteigerung eingetreten iſt. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Bg Mannheim: Vetter; Kenrad Rößling; Henninger, Feth, Hubſchneider; Spindler, Fuchs, Lutz, Adam, Strie⸗ bringer. i 5 Offenburg: Bayer; Bauer Fries; Wagner, Mor⸗ gentholer, Bruder; Merz, Glattacker. Gresbach, Kronen⸗ bitter, Hauck. Vom Anſpiel an kommt Offenburg ſchön durch, doch geht der Schuß von Fries knapp daneben. Ganz über⸗ raſchend geht Mannheim in der dritten Minute in Füh⸗ rung. Lutz hat ſich gegen die Verteidigung ſchön durch⸗ geſetzt und ſein flacher Schuß landet in der rechten Tor⸗ ecke. Im Anſchluß an einen Einwurf ſchießt Morgentholer knapp über das Tor. Die Gäſte erzielen ihre erſte Ecke, die von Bauer durch Kopfſtoß geklärt wird. Nachdem Morgenthaler eine ſichere Sache ausgelaſſen hat, ſchießt Lutz im Gegenangriff knapp daneben. Offen⸗ burg kommt nun etwas beſſer auf. Ein Schuß von Wagner verfehlt ſein Ziel und eine von Fries erzwungene Ecke wird eine ſichere Beute von Vetter. Mannheim drückt nun ſtark auf das Tempo, allein Lutz, die treibende Kraft im Gäſteſturm, hat mit ſeinen Schüſſen wenig Glück und wird von Merz ſorgfältig abgedeckt. Ein weiterer Eckball wird von Spindler hinter das Tor getreten. Kurz vor der Pauſe kann Vetter einen Schuß von Wagner zur Ecke len⸗ ken, die jedoch abgewehrt wird. Nach Wiederbeginn kommt Offenburg zunächſt recht gut auf. Ein Bomben⸗ ſchuß von Fries wird zur Ecke gelenkt, doch köpft Morgen⸗ thaler daneben. Gefährliche Augenblicke vor dem Mann⸗ heimer Tor werden mit Mühe geklärt in Gegenangriff ſetzt ſich der linke Gäſteflügel gut durch. Lutz bekommt den Ball, und an dem herausgelaufenen Torwart vorbei landet das Leder in der 52. Minute zum zweiten Male im Netz. Ein Mißverſtöndnis zwiſchen der Offenburger Vertei⸗ digung und dem Torwart führt zu einer Ecke für die Gäſte, die jedoch nichts einbringt. Ein ſchöner Durchbruch von Mannheim wird von Lutz mit einem Schuß über die Latte abgeſchloſſen. Wieder erzwingen die Gäſte einen Eckball, der ergeb⸗ nislos verläuft. Einen Freiſtoß von Spindler lenkt Hauck zur Ecke, die aber nichts einbringt. Ein Ge⸗ dränge vor dem Offenburger Tor führt zu einem Torſchuß der Gäſte. Der Ball wird von einem Offenburger Läufer auf der Torlinie herausgeſchla⸗ gen, aber der Schiedsrichter entſchetdet in der 68. Minute trotz des Einſpruchs des neutralen Linien⸗ Die Gäſte erzielen nun hinter⸗ richters auf Tor. aufraffen. noch zu einem Eckball, aber der Nach 8 wird von Vetter gehalten. Die immer mehr ſich ſteigernde Ueberlegenheit der Gäſte kommt gegen Schluß durch eine Eckballſerie zum Ausdruck, allein an dem Endergebnis wird nichts mehr geändert. Schiedsrichter Hoferer⸗Karlsruhe leitete anfänglich recht gut, ließ aber nach der falſchen Torentſcheidung in der zweiten Spielhälfte zu wünſchen übrig. Glücklicher Sieg VB Mühlburg— 1. JC Pforzheim 02(:0) Der Tabellenführer 1. Fc Pforzheim kam auch in Karlsruhe gegen den VfB Mühlburg zum Siege, der aber mit:0(:0) recht glücklich ausfiel. Die Mühlburger hatten wieder zwei ihrer beſten Spie⸗ ler erſetzen müſſen, lieferten aber trotzdem ein ſchö⸗ nes und kraftvolles Spiel, in dem wieder Raſtetter die treibende Kraft war. Bei Pforzheim glänzte vor allem die Läuferreihe, während der Angriff zwar ein feines Feldſpiel vorführte, vor dem Tore aber kaum zur Geltung kam. Das Fehlen des Verteidi⸗ gers Rau machte ſich doch bemerkbar. Das erſte Tor war ein Eigentor der Karlsruher. Der Mühlburger Erſatzverteidiger Bohner gab den Ball ſo ſcharf zu⸗ rück, daß Torhüter Speck machtlos war. Kurz vor Spielſchluß nutzte Fiſcher 2 einen Fehler der Ver⸗ teidigung zum zweiten Treffer aus. In dem ſchö⸗ nen Spiel verliefen beide Spielhälften ziemlich aus⸗ geglichen. 7000 Zuſchauer. Schiedsrichter Knoblauch (Singen). Die Boxſtaffel der Spögg Fürth traf in Erfurt vor gu⸗ tem Beſuch auf die dortigen„Boxfreunde“ und ſiegte knapp mit:7 Punkten. S Waldhof- JC Freiburg:2 erer Ki- Sandhofen:0 Be Neckarau-Phöniz Karlsruhe:0 Neckarau beſiegt Phönix Karlsruhe:0 Das verunglückte Hei den Vfè Neckarau eine ſpiel gegen Mühlburg war für ſar hre geweſen, zu Hauſe die Spiele mit durchzuführen. Gegen den Kar her Phönix, der erſtmals mit ſeinem neuen, international erprobten Torwart Havlicek antrat, wollte man es daher diesmal„genau wiſſen“, und um jeder Ueberraſchung von vorn u zu begegnen, ging man mit lobenswertem Eifer an die f ere Aufgabe heran, dem ſtarken Gegner unter allen Umſtänden den Sieg abzuringen. Phönix mußte ſoſort ſtark verteidigen, ſo energievoll und zwingend waren die erſten Angriffe der Neckarauer. Schon in der 8. Minute fiel d ch das Führungstor. Etwo 20 Meter vor dem Ka e der Phönix einen Strafball verſiebt, den Hack ausführte und Klamm, der bereits vorher einmal ganz knapp darübergeſchoſſen hatte, mit dem Kopf ſo exakt ins 5 erte, daß der Rieſe en nichts Havlicek mit dem beſten W auszurichten ver⸗ mochte. Neckarau kämpfte weiter in unwiderſtehlichem Elan. Ganz toll ging es im Anſchluß an die erſte Ecke vor dem Phönixtor zu. ſo nachgeſchoſſenen Ball Lutz ſchob im Ueber⸗ gerade noch weggebracht Lorenzer und eines bekam Havlicek nicht zu eifer den Ball an die Latte, wo er werden konnte. e Die gute Arbeit e Heiſer begann ſich donn endlich e f umirten. Die Angriffe der Karlsruher wurden hwungvoller und namentlich von der rechten Flanke Gaßmar Herberger, die zeitig umgeſtellt hatte, drohte eini Gefahr. Aber juſt in dem Moment, als die Sache klappen wollte, da ſchieden Herberger und Butſcher vorübergehend aus, ſo daß der Phönix in den letzten 10 Miauten vor der Pauſe mit nur 9 bzw. 10 Mann kämpfte. Auch noch Wiederanſpiel war der Phönix nicht kom⸗ plett. Eine Knöchelprellung von Butſcher erwies ſich doch als ſchwerer, ſo daß es für den tüchtigen Läufer kein Weiterſpielenn mehr gab. Für ihn ging Heiſer zurück ſo daß dem Sturm leider ſeine ſchärfſte fe genommen wor. Der Phönix batte glei ieder bange Momente zu überſtehen, als Klamm t den Beinen von Haplicek hindurch knapp doneb und dann Lorenzer einen ſchweren Angriff kurz vor d Tore ſtoppte. In der 57. Minute brachte Größle den Ball nach vort; Benner nahm auf und ſervierte ihn ſo geſchickt in den Strafraum. daß der ſchußgewaltige Klamm den 2. Trefſer herausholen konnte. Leider brachte das nun härter wer⸗ dende Spiel einige unſchöne Momente, die das Ganze für Minuten in einen Hexenkeſſel verwandelten. So unterbäntd Roth ein Dribbling von Heiſer durch allzu im⸗ pulſives Rangehen und Haplieek ſchlug bei einer Abwehr Sandhofen verliert Kö n- Sp Sandhofen:0 r. Karlsruhe, 16. Oktober(Eig. Drahtber.) Es wird wohl kaum jemanden gegeben haben, der in dieſem Spiel bei normalem Ablauf den KF nicht als ſicheren Sieger erwartete. Aber wie ſo oft im Fußball, wurde man auch bei dieſem Spiel wieder einmal ſehr ent⸗ täuſcht, da der KB bei weitem nicht dos Spiel lieferte, das man ſchlechthin von ihm erwarten konnte. Es kamen wieder einmal wie ſo oft die alten Fehler und Mängel beim Ki zutage, die in einem ſchlechten Zuſpiel und Waldhof von J Freiburg geſchlagen SW Maunheim⸗Waldhof— Freiburger FC:2(:0) Freiburg zöhlt zu jenen Vereinen, deren Leiſtungs⸗ kurve mit den notgedrungenen Neuauf⸗ und Umſtellungen prompt Schritt hält. Brachten die Pokalkämpfe eine Spitzenleiſtung in der Ausſchaltung des Deutſchen Mei⸗ ſters Hannover 96, ſo konnte dieſer Hochſtand in den Punktetreffen nicht gehalten werden, was mit den ſpan⸗ nungsgeladenen letzten Monaten wohl zuſammenhängen mag. Zum geſtrigen Spiel gegen Waldhof vermochten die Breisgauer zum erſtenmal wieder verſtärkt anzutreten. Freiburg: Ringlet; Keller, Zeltner, Heck, Lehmann, Reich; Bauer, Beha, Scherer, Möller, Koßmann. Walbhof in der bekannten Formation Trotz des außerordentlich zugkräftigen Rennens in Hockenheim umſäumten etwa 5000 Zuſchauer das Feld. Das Spiel, dos inſolge Verſpätung des Schiedsrichters nicht pünktlich beginnen kann, ſetzt etwas taſtend ein, doch kommt Waldhof raſcher in Kontakt und drängt Freiburg zurück. In den Anfangsaktionen bereits verrät der Gäſte⸗ torwart eine große Sicherheit und gutes Stellen, was ihm auch ermöglicht, einen Bombenſchuß des Waldhofhalbrechten abzuſchlagen. Allerdings muß abgewartet werden, ob er dieſe Form auch weiter zu halten vermag. Einen ſcharfen, aber allerdings auf den Mann geſetzten Flachſchuß ſtoppt Ringlet am Boden. Der Platzſturm ſpielt wohl eine Reihe von allererſten Gelegenheiten heraus, aber die Stürmer kleben zu ſehr am Leder, ſchießen nicht rechtzeitig und geben nicht flüſſig ab. Eine geſchenkte Sache findet dann der Rechtsaußen Bauer, der vollkom⸗ men freiſtehend weit daneben knallt. Ein prächtiger Flügel⸗ wechſel Günderoth, der aber über die Latte geht. Auf groben Schnitzer von Maier hat der anlaufende Koßmann leichfalls eine große Chance, jagt aber in der Uebereile 115 eder übers Netz. Der Waldhofangriff verfällt neben den obengenannten Schwächen nun noch in Fehler des Zauderns und Paſſens, ſo daß auch weitere Gelegenheiten verfanden. Ein endlich gewagter Schuß des Halbrechten geht fußbreit über die Lotte. Freiburgs Hintermannſchaft, im gegebenen Moment durch die Läufer verſtärkt, iſt dem Platzoangriff auch weiterhin gewachſen, was eine Stag⸗ ation des Spieles bringt, die man doch nicht erwartete. 91 auch Günderoth freiſtehend den Ball aus der Luft 1 ö 1 verſchießt, muß man ſich auf eine hinztehende bwicklung der Sache gefaßt machen. Ein Fehlſchuß Frei⸗ burgs läßt eine weitere Gefohr für Waldhof vorübergehen, der ſich nun ein verteiltes Spiel gefallen laſſen muß. Wie⸗ der geht ein Ball Freiburgs haarſcharf am Pfoſten ins Aus. Nun kommt Siſfling 1 wohl ſomos um den an⸗ greifenden Torwart herum, aber auch er, den Momcit ſchnellſtens nützen wollend, ſchickt aus kurzer Entfernung knapp darüber. erbold folgt kurz darauf ſeinem Beiſpiel, ebenſo Günderoth, und ſo ſchließt die mit Gelegenheiten nur ſo geſpickte erſte Hälfte torlos ab. Um noch zum Siege zu kommen, hat die Platzmann⸗ ſchaft für die Fortſetzung einen entſchieden herzhafteren Stil in der Fünſerreihe nötig, denn das bisherige Ver⸗ ſogen vor dem Tor machte die Freiburger merkbar ſelöſt⸗ ſicherer. Dennoch rechnet man auf Grund der größeren Routine und Erfahrung mit Hereinholung beider Punkte für Mannheim. Der Wiederbeginn bringt allerdings eine vermeidbare Ueberraſchung, indem eine falſche Berechnung Molendas dem Freiburger Sturm eine billige Gelegen⸗ heit gibt, die Beha zum Führungstor ausnützt,:1. Waldhof ſetzt nun Druck, verſchießt auch weiter, doch be⸗ geht auf hohen Flankenball von Herbold Torhüter Ring⸗ let den Fehler, den heruntergeholten Ball hinter die Tor⸗ linie zu drehen, zweifellos ein Eigentor, doch ſteht der Spielleiter zu weit ab, um eine Entſcheidung treffen zu können. Spieleriſch iſt die Platzelf entſchieden überlegen, aber was der Sturm vereinzelt durchbringt, tindet beim ausgezeichneten Torhüter Ringlet ein Ende. Als noch Scherer— unter Vorgehen des Waldhof⸗ mittelläufers in den Sturm— eine begreißliche Lücke findet und:2 ſtellt, ſieht es zum erſtenmal ſeit Monaten nach einer Niederlage Waldhofs aus. Das Aushelfen des Mittelläufers im Sturm wirkt ſich wohl im Druck, aber nicht in einer Beſſerung des Schießvermögens aus. Die raſch ſchwindende Zeit trägt auch nicht zur Beruhigung der außer Zweifel mit allem Einſatz kämpfenden Mannſchaft bei, und Baden hat die Senſation der überhaupt erſten Niederlage der Waldhöfer ſeit langen Monaten. Kurz vor Schluß ſtellt Siffling 3 mit Kopfball:2. Die Freiburger haben mit dieſem Spiel klar heraus⸗ geſtellt, daß die Vereine froh ſein können, die die Fahrt in den Breisgau ſchon hinter ſich gebracht haben. Jeden⸗ falls hat ſich die erſtmalige Verſtärkung der Elf durch Scherer und Möller auf die Geſamtmannſchaft aus⸗ gewirkt, wenn auch die beiden genannten Spieler das nötige Training noch nicht abſolviert haben. Die Hintermannſchaſt hielt ſich im Ineinandergreifen mit der Läuferreihe ſehr gut, und der Angriff wußte wenig⸗ ſtens einzelne Momente geſchickt zu nützen. Allerdings führte die gänzlich unzulängliche Leiſtung des Gegners in der Fünferreihe zu einer ſchrittweiſen Sammlung der Mannſchaft, die unter Glück die Sache lange offen halten und ſchließlich zu ihren Gunſten geſtalten konnte. Auch techniſch war die Elf recht gut, und nur Bauer bildete einen ſchwachen Punkt. Beſtimmt iſt Freiburg wieder mehr im Kommen. Die Fairneß der Gäſte iſt noch hervor⸗ zuheben, die in Ring let(Tor) in dieſem Treffen— neben Keller— einen gonz überragenden Stützpunkt hatten. ö Waldhof enttäuſchte dieſesmal weniger im Feld, als in ganz ſeltenem Maße vor dem Kaſten. Dieſes ſich gegen⸗ ſeitige Zuſchleben der Verantwortung im Schuß mußte den Durchſchlag untergraben. Es war alles auch behext. Die Angrifffsreihe machte ſich durch dieſes Verhalten ſelbſt noch unſicherer und nervös, was vielfach zu ungenauem, übereiltem Schießen in der ſpäteren Spielperiode führte. Ob Freiburg auf Grund ſeiner bisherigen Ergebniſſe nicht unterſchätzt murde? Allerdings zeigte Maier in der Ver⸗ teidigung wert nicht ſeine ſonſtige Leiſtung, und ſo wirkten die wächen hinten wie vorne zuſammen, die ſeitherige ſo erfolgreiche Linie aufrecht erhalten zu können. Ein Fehler wäre es, das Ergebnis im Hinblick auf die nächſten ſchweren Spiele ollzu tragiſch zu nehmen, denn einen ſol⸗ chen Tag wie dieſer Sonntag hat die Elf beſtimmt nur ſelten. Keine Mannſchaft des Gaues dürfte um Nieder⸗ lagen herumkommen. Solche Treffen können nur zur Lehre dienen. Noll⸗Durmersheim leitete, von dem Ueberſehen des unzweifelhaften Tores abgeſehen, ein⸗ wandſrei. A. M. ein mächti Loch in die Luft— eine Bewegung, die ihm beſt folſch ausgelegt wurde, da gerade der an⸗ greifende Lutz die„Geſahrenſtelle“ paſſiert hatte. Der VfL ließ nun in ſeinem Drängen etwas nach, ſo daß der Phönix wieder mehr Luft bekam. Statt ober nun zu ſtürmen, was das Zeug hielt. gefielen ſich per⸗ ſchiedene Spieler in unnötigen Tändeleien, die koſtbure Zeit verſchlanſgen und Neckarau immer wieder Gelegen⸗ heit gaben, jeden Angriff des Viermännerſturmes ab⸗ zuſtoppen. Ein drittes Tor der Neckarauer ſchien noch fällig zu ſein, als Klamm mächtig ſchoß, doch Haplieek wor jetzt im Bilde und hielt einfach phantaſtiſch ſchön. Die Mannſchaften ſtanden in folgender Aufſtellung: VfL Neckarau: Dieringer; Größle, Gönner; Benner, Wenzelburger, Schmitt; Lutz, Hack, Veithengruber, Roth und Klomm. Phönix Karlsruhe: Hapliceck; Mohr, Wenzel; Butſcher, Lorenzer, Joram; Herberger, Garsmann, Heiſer, Cuntz und Biehle. Der Bf Neckarau hat für ſeine eindrucksvolle Geſamk⸗ arbeit ein uneingeſchränktes Lob verdfent. So wie einſt, als noch der„Jackl“ Zeilfelder den Sturm führte, kämpfte man in einem unbeugſamen Siegeswillen, den der kleine Hack in des Wortes wahrſter Bedeutung förmlich demon⸗ ſtrierte. Der Halbrechte war einfach überall und ſchuftete unermüdlich. Der junge Veithengruber konnte ſich gegen die großen gegneriſchen Geſtalten körperlich noch nicht durch⸗ ſetzen, ſtellte aber ſeine guten Anlagen doch unter Beweis. Die Läuferreihe arbeitete ſehr zielſtrebig und in der Tor⸗ deckung, in der Dieringer ſehr gut hielt, gab es keine Schwächen. Der Karlsruher Phönix, der das Pech hatte, auf ein gutes Neckarau zu ſtoßen, hat trotz der Niederlage vor der Pauſe ſehr gefallen. Da iſt Lorenzer im Mittellauf immer noch der alte Klaſſenſpieler, an dem es kaum ein Vorbeikommen gibt. Mohr und Wenzel verteidigen ſehr geſchickt, doch Haplicek blieb fürs erſte Mal bei flachen „Geſchoſſen“ einiges ſchuldig. Im Sturm hielt Biehle keinen Platz, ſo daß mancher ſchöne Ball verloren ging. Herberger, der früher einmal bei ſeinen diesmaligen Geg⸗ nern ſpielte, kam nur ſtrichweiſe zur Geltung. Schiedsrichter Bräutigam, Freiburg, ein alter Kämpe der badiſchen Pfeifergilde, erfüllte ſein Amt ſehr annehmbar. gt= in Karlsruhe knapp einem ebenſo ſchwachen Stellungsſpiel ſich offenbarten, Ki V hätte bei einer normal guten Spielweiſe trotz der anerkannt ausgezeichneten Abwehr der Sandhofener zwei⸗ fellos zu einem deutlicheren Sieg kommen Hürſen und müſſen. Ueber die Hintermannſchaft iſt im größen und gonzen nichts Nachteiliges zu ſagen, obwohl auch hier ab und zu Schwächen aufkamen, die vor allem in einem wenig glücklichen und folgerichtigen Aufbauſpiel ſich gus⸗ drückten. Der Sturm hatte viel ſchwache Momente und auch ſchwache Spieler. Man kann keinem der fünf Stür⸗ mer das Prädikat„gut“ geben. Alle ſpielten unter ihrer Form, einzelne ſogar weit unter ihrer Normalform. Sandhofen auf der Gegenſeite beſaß ſeine Haupt⸗ kraft und Hauptſtärke in der geſamten Abwehr. Man muß ſchon ſagen, daß es bewundernswert war, wie Sandhofen ſein Heiligtum verteidigte, nachdem der KFW zwei Drittel des Spieles klar für ſich hatte und foſt ſtets ſich Maſſen⸗ demonſtrationen vor Sandhofens Tor abſpielten. So war es vor allem der hervorragende Torwart Rohrmann, der! auch die beſtgemeinteſten Abſichten und manchmal auch noch ſo aut plocierte Schüſſe des gegneriſchen Sturmes zunichte machte. Er iſt in erſter Linie für öͤas knappe:0 veral⸗ wortlich. Aber neben ihm hatten auch die geſamte Ver⸗ teidigung und Läuferreihe keine ſchwache Stelle. Mit einer Aufopferung ſondergleichen ſpielten die Abwehrleute Sand, hofens. Sie opferten ſich förmlich auf und verriegelten dem ſehr zögernd ſpielenden Sturm des Key V faſt jeden Zugang zum Tor. Mitbeſtimmend bei der erfolgreichen Abwehr war ihre außergewöhnliche Schnelligkeit, die ge⸗ rode gegenüber dem etwas langſomen Spiel des KF Sturmes ſtark abſtach. Dieſe geſamte Abwehr verdient für ihre wirklich aufopfernde Leiſtung ein Sonderloß, Im Sturm Sanohofens war allerdings äuch recht weng los. Abgeſehen davon, daß dieſe Reihe nur periodenweiſe vor des Gegners Tor kam, war ſie in ihren Aktionen ebes doch zu wenig durchſchlagskräftig, um Erfolge herausholeg zu können. Schiedsrichter Duchardt⸗ Heidelberg war nicht über zeugend in ſeiner Spielleitung. Vor allem haperte es- das haben wir ſchon wiederholt feſtſtellen müſſen— bel ſeinen Abſeitsentſcheidungen, „Sandhofen beginnt mit überraſchend ſchnellen und 5 fährlichen Angriffen, die bei der etwas unſicheren linken „ des KF beinahe zu einem Tor führten. In der 7. Minute ſcheidet Brecht wegen Verletzung bei eſther ſcharfen Abwehr des linken Sandhofener Verteiöigers vorübergehend aus, nachdem urſprünglich die Sache bel gefährlicher ausgeſehen hatte. Den Freiſtoß verwandelt Immig mit ſcharfſem Schuß aus beträchtlicher Entfernung zum einzigen Tor des Tanes 1 Kew iſt in der Folgezeit ſtark überlegen, aber ſein Spfel iſt noch nicht zwingend und überzeugend genug, um die ſtarke und maſſterkte Abwehr Sandhofens, in welcher Torwart Rohrmann beſonders überzeugte, zur Kaßrx tulation zu zwingen. Von wenigen Gegenſtößen Sanz hofens abgeſehen, in denen aber wenig 75 8 und Druck liegt, bleibt der KF weiter überlegen, we bei aber ſein Spiel zuſehends ſchwächer wird. Man eh. wieder die alten Fehler freien Abſpiels und ſchlechten Stellens. Schiedsrichter Duchardt, der in ſeinen ſeitsentſcheidungen ſehr ſchwach iſt, verweigert dem Af einen klaren Elfmeter, als der durchgebrochene Deu minger einwandfrei von hinten gelegt wird. In der zweiten Hälfte bietet ſich das gleiche Bild, Die Ueberlegenheit des KV hält nach wie vor att, ober eben nach wie gor bleibt ſein Spiel ungenau und ſchwwa Damit iſt der ausgezeichneten Abwehr Sondhoſens nich beizukommen. Mit einem zweiten Lattenſchuß Dau mingers hat der KV erneut Pech. Sandhofen hat we terhin Glück bei Maſſengedränge vor ſeinem Tor. In übrigen iſt Rohrmann einfach nicht zu ſchlogen. drängt und drängt, ab und zu unterbrochen von pl, lichen aber harmlofen Vorſtößen des Sanshofener Stur mes. Aber nichts gelingt der KFV⸗Stürmerreihe dae nach wie vor eine ſehr ſchlechte Geſomtleiſtung bietet, du anhaltendem Drängen des KFV wird das Spiel o weitere Erfolge beendet. Schiedsrichter: Duchardt⸗ Heidelberg, 1200 30 ſchauer. 5 2 „Jſ/„„%„„d ͤÄ-!. 11 — S 1 — — ere e . ee g 8d — 1 2 g, öie r an⸗ ich, ſo ober 5 enner, Roth itſcher, tz und eſamt⸗ einſt, impfte kleine emon⸗ huſtete gegen durch⸗ eweis. Tor⸗ keine if ein ge vor tellauf m ein 5 ſehr garten, tz der zwei⸗ und t und ier ab einem aus⸗ e und Stür⸗ ihrer n. Houpt⸗ n muß dhofen Drittel taſſen⸗ o war n, der h noch tnichte erant⸗ Ver⸗ einer Sand⸗ gelten jeden reichen ier ge⸗ KF⸗ roten derlob, weng nweiſe n eben holen Über⸗ es — bei Ae 17 Fin ga add Montgg, 17. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite“ Nummer 480 —— Auf Europas ſchnellſter Straßenſtrecke: Rekorde beim„Kurpfalz-Rennen“ in Hotkenheim Meier(BM) fährt mit 176,2 Stokm. neue Veſtzeit Kluge(Dam), Winkler(OK), Meier(BMW) Deuiſche Meiſter 1938 Kampfreiche Sporiwagenrennen r. Hockenheim, 16. Oktober(Eig. Drahtber.) Viel ſpäter als in früheren Jahren, veranſtaltete geſtern die Oberſte Nationale Sportbehörde für die Deutſche Kraftfahrt(ORS) auf dem Hockenheimer Kurs Rennen, die allerdings erſtmals nach vielen Jahren unter keinem beſonders günſtigen Stern ſtanden. Die wiederholten Verſchiebungen der Ver⸗ anſtaltungen im Laufe des Sommers und damit knüpft die Hinauszögerung bis zu einem Zeit⸗ der für Motorrad⸗Rennen bereits reichlich ſpät erſcheinen mußte, ließen manche Befürchtungen aufkommen. Demgegenüber ſtanden allerdings auch zahlreiche erfolgverheißende Tatſachen, die ſich auf den Zuſchauerbeſuch günſtig auswirken konnten. Die Rennen fanden diesmal auf einer um über vier Klm. verkürzten Strecke ſtatt. Betrug der Dreiecks⸗ kurs der Hockenheimer Strecke in früheren Jahren über 12 Klm., ſo hatte man im Laufe des Jahres eine entſcheidende Kürzung der Rennſtrecke vorgenom⸗ men, die jetzt in ſeiner Geſtalt mit nur zwei Kurven zudem eine noch bedeutend erhöhte Geſchwindigkeit zuließ, womit der Name des Hockenheimer Ringes als ſchnellſte Straßenrundſtrecke weiter gefeſtigt war. In monatelanger Arbeit hatte die Stadt Hocken⸗ heim mit Unterſtützung Badens die Rennſtrecke bis zu 9 Meter verbreitern laſſen, ſo daß jetzt auch die Möglichkeit beſtand, Wagenrennen zu ver⸗ anſtalten. Der Renntag, erſtmas unter dem Namen„Ku r⸗ pfalz⸗ Rennen“ ſtartend, begann mit einſtün⸗ diger Verſpätung, oͤa der ſtarke Morgennebel einen rechtzeitigen Beginn nicht zuließ. Nachdem der Ehrenſturm 1/M 153 angetreten war, gad der Füh⸗ rer der NScetK⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar, Grup⸗ penführer Rees⸗Karlsruhe das Kommando der Flaggenhiſſung und dann begannen die Rennen, welche zu einem großen ſportlichen Erfolg wurden und wirklich die Veranſtaltung als Rekord⸗Rennen kennzeichneten. Unter den Ehrengäſten bemerkte man Reichsſtatthalter Robert Wagner, Miniſter⸗ präſident Walter Köhler, Oberſt Leuze, Kreis⸗ leiter Schneider. Gendarmeriemafor Klipfel und SͤA⸗ Gruppenführer Fu ſt. War der Beſuch in den frühen Morgenſtunden noch ſehr ſchwach, ſo wurde er ſpäter erfreulich beſſer, ſo daß ſchließlich 70 000 Beſucher die Strecke umſäumten. 250 cem: Wie erwartet Da W: Petruſchke in Rekord⸗ fahrt vor Kluge. Kluge Deutſcher Meiſter— Lottes beſter Privatfahrer Das erſte Rennen über 259 cem ſieht neben 18 Da W⸗Maſchinen als einzigen„Fremdkörper“ die Puch des Wiener NSͤ⸗Mannes Nowotny am Start. 10½0 Uhr iſt es inzwiſchen geworden, als der erſte Kanonenſchlag den Beginn des Renntages und des erſten Rennens über die ganze Strecke verkündet. Das Rennen ſieht vom Start weg zwei getrennte Gruppen im Kampf. Voran die beiden Da W⸗Fa⸗ brilfahrer Kluge und Petruſchke, von denen Kluge, der in dieſem Jahre von 13 Rennen 12 zum Siege geſtalten konnte, bereits die deutſche Meiſterſchaft ſicher hat, dahinter die Gruppe der Privatfahrer, angeführt von dem Breslauer Berger vor Kofink (Bietigheim), Daiker(Stuttgart), Gablenz(Karls⸗ ruhe und Lottes(Marburg). In 130,5 fährt Kluge die Startrunde. Nach der vierten Runde beträgt der Geſamtdurchſchnitt 137,6 Std.⸗Km., womit die beſte Rundenzeit des vergangenen Jahres(137,4 Slb⸗Km.) bereits überboten wurde. Mit 140,10 Std.⸗Km. fährt Petruſchke die fünfte Runde und ſichert ſich damit 30 Meter Vorſprung vor Kluge, einen Vorſprung, den er bis zur ſiebten Runde überraſchend auf 200 Meter vergrößern kann. Da⸗ bei wird Petruſchke immer ſchneller, fährt in der achten Runde 146,5 Std.⸗Km. und ſchraubt damit den Geſamtdurchechnitt auf 149,2 Std.⸗Km. hinauf. Neunte Runde(146,9), zehnte(147,4) bringen jeweils neue Rundenrekorde von Petruſchke, während in dem Duell der Privatfahrer nach der zehnten Runde Gablenz als Erſter aus der Spitzengruppe ver⸗ ſchwindet. Nach der 15. Runde hat Petruſchkan das geſamte Feld der Privatfahrer— zum Teil zum 2. Male— überrundet. Nur noch Kluge liegt hier mit ihm in einer Runde. Bei den Privatfahrern fällt eine Vorentſcheidung. Daiker und Berger müſſen Ko⸗ fink und Lottes ziehen laſſen. Die letzten Runden bringen keine Veränderungen mehr. Petruſchke läßt ſich den überlegenen Sieg nicht mehr nehmen und paſſtert 75 Sekunden vor Kluge das Ziel mit dem hervorragenden Geſamtdurchſchnitt von 143,0 Std.⸗ Km. Bis ins Ziel ging der Kampf um den 1. Platz der Privatfahrer. Lottes und Kofink, welche die letzten 5 Runden ſtets nur um—2 Meter vonein⸗ ander getrennt zurückgelegt hatten, waren auch im Ziel nur 5 Meter voneinandr getrennt. Lottes war hier vor ſeinem Konkurrenten, während mit Abſtand Berger und Daiker folgten. Ergebnis Lizenzfahrer bis 250 cem(20 Runden 515450 Km.): 1. Petruſchke(Da W) 1504.35 140 Std.⸗Km.; 2. Kluge(DKW) 105.503— 140,3 Sld.⸗Km.; 1 Runde zurück, folgen: 3. Lottes(Da W) 1706,18,2 4. Kofink(Da); 5. Berger(DW); 6. Deiker(Da W; alle anderen Fahrer mehr als 2 Runden zurück. M Deutſche Meiſterſchaft 250er Klaſſe: 1.(Deutſcher 0 9 11 550(Dass) 18 Punkte, 2. Petruſchke 2 2 27 3.* 3* ac) 1 P. ottes(Da W) 3.; 4. Gablenz 0 cem: Fleiſchmaun(NSu) in großer Form— Winkler(Da) Dentſcher Meiſter— Kohlus(Bay⸗ 5 reuth) beſter Privatfahrer. 1 War das erſte Rennen eine reine De W⸗Ange⸗ genheit, ſo ſollte das Rennen der 350er⸗Klaſſe einen Kampf der beiden Fabrikmannſchaften von DW nuit Winkler, Wünſche und Bungerz und NSu mit Fleiſchmann und Bodmer. Mit größtem Intereſſe ſah man dem 1. Start der NSU⸗Neukonſtruktion ent⸗ gegen, zumal die Rennſtrecke für das neue Kom⸗ preſſor⸗Modell der Neckarſulmer Werke wie ge⸗ bpaben erſcheinen mußte. Da zudem der Kampf um e Deutſche Meiſterſchaft mit Winkler 8., Bodmer 5., Fleiſchmann 2 P. ging. Mit dem Startſchuß geht Wünſche als Erſter los, aber die 1. Runde beendet Fleiſchmann bereits mit knappem Vorſprung(:2,3 St.⸗Km.) vor Wäank⸗ ler. Bungerz und Wünſche liegen vor dem 1. Privat⸗ fahrer Richnow(Rudge), dann erſt folgt mit Bodmer der 2. NSU⸗Fabrikfahrer auf dem 5. Platz. Fleiſch⸗ mann fährt ein tolles Rennen und vergrößert ſeine Führung vor den Da W⸗Leuten in den nächſten Run⸗ den beträchtlich. Er iſt weſentlich ſchneller wie im Training und fährt die 3. Runde bereits mit 153,8 Sto. ⸗Km. und Bungerz 3 P und Wünſche Während vorne Fleiſchmann die 7. Runde mit einem Durchſchnitt von 155,8 Stoͤkm. fährt, ſchiebt ſich Bodmer langſam an das Da W⸗ Trio heran und kann in der 8. Runde als Erſter Bungerz überholen. Nach der 10. Runde hat Fleiſchmann von den 28 geſtarte⸗ ten Maſchinen bereits 18 überrundet, und damit nach einer neuen Rekordrunde von 156,1 Stoͤkm., den Ge⸗ ſamtdurchſchnitt auf 153,3 Stokm. geſchraubt. Rich⸗ now, als 1. Privatfahrer, muß nach der 11. Runde an das Erſatzteillager, ſo daß in dieſer Gruppe Ahlswede(Velocette) vor Kohlus(Norton) führen. Nur noch die erſten 5 Fahrer liegen hier in einer Runde. Fleiſchmann legt die letzten Runden in un⸗ vermindertem Tempo zurück und ſiegt in neuer Re⸗ kordzeit mit 154,3 Stoͤkm., vor Wünſche und Winkler, der mit ſeinem 3. Platz Deutſcher Meiſter wurde. Einen Kampf bis ins Ziel um den 4. Platz lieferten ſich Bodmer und Bungerz, den der DaW⸗Fahrer erſt auf die letzten 200 Meter mit Radlänge für ſich entſcheiden kann. Auch die beiden erſten Privatfah⸗ rer trennt nur 1 Meter im Ziel. Kohlus(Bayreuth) auf Norton kann hier den Hamburger Ahlswede ge⸗ rade noch abfangen. Der Erfolg Fleiſchmanns wird mit großem Beifall begrüßt, war es doch der erſte Sieg des ſympathiſchen NSU⸗Fahrers, der zu Beginn des Jahres durch eine Fußverletzung für den ganzen Sommer außer Kampf geſetzt worden war. Ergebnis Rennen 2 bis 350 cem(20 Runden = 154,50 Km.]: 1. Fleiſchmamn(NS),:00:05 = 154,3 Stoͤkm.; 2. Wünſche(Da),:01:23,4 151,0 Stoͤkm.; 3. Winkler(De),:02:15,1= 149 Stoͤkm.; eine Runde zurück folgen: 4. Bungerz(DW); 5. Bod⸗ mer(NS); 6.(1. Privatfahrer) Kohlus(Norton); 7. Ahlswede(Veloeette). Deutſche Meiſterſchaft 350er⸗Klaſſe: 1.(Deutſcher Meiſter) Winkler(DW), 9.; 2. Fletſchmann (NSu), 8.; 3. Wünſche(DW); 4. Bodmer(NSu), 5.; 5. Bungerz(DKW), 2 P. BMW⸗Triumph: Meier Sieger und Deutſcher Meiſter. (Rekordrunde von 176,2 Stökm.— Lommel (Da W) ſiegt bei den Privatfahrern) 21 Maſchinen ſind in der großen Klaſſe bis 500 cem am Start, darunter Eu ropa⸗ und Deutſcher Meiſter Meier und ſein Stallgefährte Kraus auf BMW, an deren überlegenen Rolle in dieſem Ren⸗ nen natfürlich niemand zweifelte. Mit 154,3 Stoͤkm. bewältigten die BMW⸗ Fahrer die erſte Runde, da⸗ hinter folgen bereits mit Abſtand Lommel und der Lampertheimer Herz, beide auf DW. Kraus hält ſicher die Spitze, fährt die zweite Runde mit 165,1 Die Spiele in F 03 Pirmaſens— Reichsbahn Frankfurt:2(:2) 4000 Zuſchauer ſahen ein Spiel, das in der erſten Halbzeit ausgeglichen war. Die Gäſte kamen nach einem kraſſen Fehler des Pirmaſenſer Tormanns Heinz, der einen Ball aus den Händen gleiten ließ, zum erſten Treffer. Eine Viertelſtunde ſpäter er⸗ höhte Frankfurt durch Mittelſtürmer Lautz, der auch das erſte Tor erzielt hatte, auf:2. Kurz vor der Pauſe wurde der Frankfurter Halbrechte Debus wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz geſtellt. Im zweiten Spielabſchnitt waren die Pirmaſenſer tonangebend, aber Frankfurt wehrte heldenhaft. Remmert bewies dabei im Frankfurter ſeine inter⸗ nationale Klaſſe. Erſt 5 Minuten vor Schluß kam Pirmaſens zu ſeinem Ehrentreffer ͤͤurch Mittelſtür⸗ mer Brückler, der plaeiert einſchoß. Schiedsrichter war Mohn(Kaiſerslautern). FS Frankfurt— SW Wiesbaden 11(:1) Der FS Frankfurt mußte am Sonntag am Born⸗ heimer Hang in einem von Anfang bis Ende erbittert ge⸗ führten Kampf mit dem SW Wiesbaden die Punkte mit :1(:1) teilen. Die Frankfurter hatten anſcheinend den Gegner etwas zu leicht genommen, aber Wiesbaden ſpielte aufopfernd und einſatzbereit. In beiden Hälften ſpielte der FS mehr oder weniger auf ein Tor, und nur gele⸗ gentlich kam der Dreimännerſturm der Wiesbadener zum Zug. 4000 Zuſchauer. Schiedsrichter Ullrich⸗Ludwigshafen. Sportfr Stuttgart— SSW ulm 90:0 1500 Zuſchauer ſahen einen ſehr fairen Kampf, der von Stadelmajer(Stuttgart) gut geleitet wurde. Es wurde ſehr raſch, aber zu hoch geſpielt. Beiderſeits ſah man ſchwache Stürmer, die ſich gegen die guten Läufer und Verteidigungen nicht durchzusetzen vermochten. Die Punkke⸗ teilung und das unentſchiedene Spielergebnis entſprachen vollauf dem Spielverlauf. FV Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers:1(:0) Die Stuttgorter Kickers wurden beim FV Zuffenhauſen, obwohl ſie bis auf Schuſter mit der ſtärkſten Mannſchaft antraten, überraſchend und verdient mit:1(:0) ge⸗ ſchlagen. Dabei hatte Zufſenhauſen mehrere Spieler er⸗ ſetzen müſſen. Aber die ganze Elf zeigte einen unermüd⸗ lichen Kampfeseifer. 1000 Zuſchauer, Schiedsrichter Rein⸗ hardt(Stuttgart). Union Böckingen— VfB Stuttgart:3(:1) Der Kamyf der beiden noch ungeſchlagenen Mannſchaf⸗ ten Union Böckingen und VfB Stuttgart. ſand in Böckin⸗ gen großes Intereſſe und lockte rund 5000 Zuſchauer an. Der Meiſter ſiegte verdient mit:2(:2) Toren. Die Stuttgarter, die ſchon vor der Pauſe leicht überlegen waren, erkämpften 15 5 dem Wechſel den verdienten Sieg. Schon nach fünf Minuten wurde durch Haaga der Stokm. und hat nach der dritten Runde überraſchend Meier, der vor einem Jahr in Hockenheim ſein erſtes Rennen beſtritt und ſeit jener Zeit einen glanzvollen Aufſtieg zu verzeichnen hatte, über 200 Meter abgehängt. Dann dreht Meier allerdings auf, holt in der 3. Runde den ganzen Rückſtand mit einer Rekordrunde von 176,2 Stoͤkm.(111) auf und über⸗ nimmt dann die Führung, um ſie nicht mehr abzu⸗ geben. Von Runde zu Runde vergrößert er ſeinen Vorſprung vor Kraus, ſchraubt den Geſamtdurch⸗ ſchnitt bis zur 10. Runde auf 165,2 Stoͤkm. hinauf. Lommel und Herz ſind dahinter immer noch die beſten Privatfahrer, die ſich einen ſcharfen Kampf um den dritten Platz liefern. In der 18. Runde gelingt es Meier und in der 14. Runde auch Kraus, an die beiden De W⸗Fahrer heranzukommen, ſo daß das geſamte Feld überrundet iſt. Bis zum Schluß ändert ſich in der Spitzengruppe nichts mehr. Meiers Sieg in neuer Rekordzeit iſt unangefochten, ebenſo der 2. Platz von Kraus. Beſter Privatfahrer iſt Lommel auf Da W, aus deſſen Duell mit Herz nichts wurde, da der Lampertheimer nach 18 Runden währendem Kampf kurz vor Schluß noch Maſchinenſchaden hatte und zurückſiel. Ergebnis Rennen 3, bis 500 cem(20 Runden 154.50 Km.): 1. Meier(BMW) 535:50,3— 166,1 Stdkm.; 2. Kraus(BMW) 56:02,2= 165,5 Stoͤkm. 1 Runde zurück folgt: 3. Lommel(Da). 2 Runden zurück: 4. Herz(DW; 5. Schindel(NSu); 6. Burk⸗ hardt(BMW). Deutſche Meiſterſchaft, 50her⸗Klaſſe: 1.(Deutſcher Meiſter) Meier(B Mes) 18.; 2. Gall(BMW) 8.; 3. Kraus(BMW) 3., 4. Herz, Lommel (Da), Hildebrandt 1 P. Drei Volkswagen gehen anſchließend über die Bahn und dann fuhr ein Mercedesrennwagen mit Hartmann am Steuer ein Rennen für ſich. 185,2 Stunden⸗ Kilometer, 190,6 Std.⸗Km., 194,5 Std.⸗Km., 196,8 Stö.⸗Km. und 196,2 Sto.⸗Km. ſind die Runden⸗ durchſchnitte der 5 Runden, die für ſich ſelbſt ſprechen, Zweifacher BMW⸗Erfolg bei den Sportwagen⸗ Rennen. Eine Neuheit für Hockenheim ſind die erſtmals ausgeſchriebenen Rennen für Sportwagen. In drei Klaſſen, zuerſt bis 2000 cem, bis 1500 cem und dann bis 1100 cem iſt die Reihenfolge am Start. Bereits die erſten Runden bringen heftige Kämpfe um die Spitze. Unzner⸗BMW und von Hanſtein⸗BMW e füh⸗ ren in der großen Klaſſe klar das Feld an. Meier 1⸗ Eſſen überſchlägt ſich in der„Radbuckelkurve“, glück⸗ licherweiſe ohne ſchlimme Verletzung. Nach fünf Runden beträgt der Durchſchnitt bei den 2⸗Liter⸗ Wagen 149,3 Std.⸗Km., wobei v. Hanſtein mit 153,8 St.⸗Km. die ſchnellſte Runde gefahren iſt. Der Durch⸗ ſchnitt der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe iſt mit 136,3 Std.⸗Km. gleichfalls ſehr gut. Der Düſſeldorfer Roeſe auf BMW führt hier das Feld an, während bei den klei⸗ nen Wagen Neumaier und Reichenwallner⸗Buſen⸗ bach die ſchnellſten ſind. Während in den beiden kleineren Klaſſen die Spitzenreiter ſicher führen, wird der Kampf in der großen Klaſſe, in der übrigens nur BMW⸗Wagen ſtarteten, immer dramatiſcher, Unzner(Erfurt), Graf v. d. Mühle⸗Eckart(Leonberg), v. Hanſtein (Hausneindorf) und Heinemann(Geilenkirchen), in dieſem Jahre der erfolgreichſte Fahrer, liegen hier nach der 10. Runde innerhalb von 50 Meter. Als Erſter fällt Heinemann in der 11. Runde aus der Spitzengruppe und hält am Erſatzteillager. Aus der 13. Runde kommt auch Unzner allein mit weitem Vorſprung zurück, womit auch der Kampf in dieſer Klaſſe entſchieden iſt, da in den reſtlichen Runden die Führenden ihre Poſition verteidigen können. Le⸗ diglich Neumaier in der kleinen Klaſſe, muß aus⸗ ſcheiden, ſo daß der Münchner Reichenwallner auf Fiat Klaſſenſieger wird. Sportwagen: 20 Runden 154,50 Km., bis 1100 cem: 1. Reichen wallner⸗ München(Fiat) 11:19:48,111 116.2 Km.⸗St.; 2. Zinn⸗Meiningen(NSU Fiat): 3. Schmidt⸗ Potsdam(Fiat). Bis 1500 cem: 1. Roeſe⸗Düſſeldorf(BMW) 1206:57:,1 St.= 138,5 Km.⸗St.; 2. Aſſenheimer⸗ Heilbronn(M6) .07:34.2 St.= 134 Km.⸗St.; 3. Roſenhammer⸗Deſſau (BMW):07:36; 4. Odendahl⸗Köln(BMW); 5. Vorſter⸗ Rheydt(BMW). Bis 2000 cem: 1. Otto Unzner⸗Erfurt[(BMW) :00:54, 3 152,3 Km.⸗St.; 2. Richter⸗Lochhauſen(BMW) :08:01= 147% Km.⸗St.; 3. Graf v. d. Mühle⸗Eckart⸗Leon⸗ berg 105 20,3= 141.9 Km.⸗St.; 4. Heinmann⸗Gelſenkirchen ((BMW); 5. von Hanſtein⸗Hausneindorf(BW). Eoͤer Jannazzo unentſchieden Nur 6000 Zuſchauer in der Hanſeatenhalle Von der Eröffnung ihrer boxſportlichen Winter⸗ ſaiſon hatte ſich die Leitung der Hamburger Han⸗ ſeatenhalle ſicherlich einen finanziell größeren Er⸗ folg verſprochen. Es zeigte ſich am Samstag aber wieder einmal, daß ein Programm, in dem die Schwergewichtler fehlen, nicht die nötige Zugkraft ausübt. Da die Hamburger Hanſeatenhalle aber für die kommenden Monate noch„große Sachen“ vor hat und ihre nächſten Programme auf ſo anerkannte Boxer wie Max Schmeling, Steve Dudas und Euro⸗ meiſter Pazek aufbauen kann, werden ſicherlich wie⸗ der volle Häuſer zu erwarten ſein. Vor Beginn des Hauptkampfes wurden der Deutſche Meiſter aller Klaſſen Max Schmeling und der junge Amerikaner Steve Dudas, ſowie Europa⸗ meiſter Lazek im Ring vorgeſtellt und erhielten überaus herzlichen und ſtarken Beifall. Vor allem feierten die Hanſeaten„ihren Maxe“, der aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach Anfang des nächſten Jahres an der Elbe nach langer Pauſe wieder ſeinen erſten Kampf beſtreiten wird. anderen Gauen Ausgleich geholt, und Lehmann ſchoß in der 80. Minute nen Siegestreffer. Schiedsrichter Hir ſch⸗Cannſtatt. VfB Coburg— Spvg Fürth:2(:2) Die SpVg Fürth hatte beim Neuling VfB Coburg einen recht ſchweren Stand und mußte ſchließlich froh ſein, mit:1(:0) die Punkte mit nach Hauſe nehmen zu dürfen. Dabei fanden ſich die Gaſtgeber zunächſt ſchlecht ins Spiel, und in dieſen Minuten waren die Fürther auch klar überlegen und gingen vor der Pauſe durch Tore von Popp und Frank in Führung. Nach dem Wechſel kämpften die Coburger mit verbiſſenem Eifer und kamen auch in der 54. Minute zum Gegentreffer. Alle ihre Bemühungen um den Ausgleich ſcheiterten aber an der glücklich arbeitenden Abwehr der Fürther. Fußball im Reich Pommern: PSV Stettin— Stettiner SC:2; MTW Pommerensdorf— Germania Stolp 271; Pfeil Lauenburg 1 5 Püttnitz:2; Viktoria Stolp— Greifswalder SC 510. 5 Brandenburg: Union Oberſchöneweide— Berliner S 2:2; Wacker 04— Hertha⸗ BSC 11:1; Tennis⸗Boru'ſia— Blau⸗Weiß:0; Brandenburger Sc 05— Bewag 02; Frieſen Cottbus— Minerva 98 312. Sachſen: Sportfreunde 01 Dresden— Guts Muts Dres⸗ den 110; Fortuna Leipzig— Pf Leipzig:8; BC Hartha — Dresdener SC:0; SC Plonitz— Konkordia Plauen :1; Polizei Chemnitz— Tura Leipzig 510. Mitte: Vis Halle 96— Fortung Magdeburg:1: 1. S Jena— Merſeburg 99 20; Spog Erfurt— Thüringen Weida:1; F Lauſcha— Cricket Viktoria Magdeburg 44; Deſſau 05— Schalke 04(Geſ.⸗Sp.):1. Nordmark: FC St. Pauli— Eimsbüttel 114; Schweriner SV— Hamburger SV 07; Victoria Homburg— Holſtein Kiel:3; Altona 93— Komet Hamburg:2; Raſenſport Harburg— Polizei Lübeck 212. Niederſachſen: Hannover 96— VB Peine 211; Jäger Bückeburg— Eintracht Brqunſchweig:1; Werder Bremen — ASW Blumenthal 21; Vfès Osnabrück— MSV Lüne⸗ burg 310; Algermiſſen 1911— Arminia Hannover 011. Weſtfalen: Weſtfalio Herne— Arminia Marten 110; Preußen Münſter— SpVg Herten 314; SpVg Röhling⸗ hauſen— Arminig Bielefeld:0. Niederrhein: Weſtende Hamborn— Vfe Benrath 410; Union Hamborn— Turu Düſſeldorf:2; Rot⸗Weiß Eſſen — Schwarz⸗Weiß Eſſen:5; Fortuna Düſſeldorf— Duis⸗ 9 48/9:1. Mittelrhein: Mülheimer SV— Alemannia Aachen 311; SW Beuel— SS Troisdorf 22; Ve Köln 990— Köln⸗ Sülz 07:0; Rhenania Würſelen— Turo Bonn:2; Tus Neuendorf— BfR Köln 11. Heſſen: 00 en Bad Hersfeld— Dunlop⸗S Hanau 272; FC. 93 Honau— Spielverein Kaſſel 021; Sc 03 Kaſſeſ— BC Sport Kaſſel 213; Kewa Wachenbuchen— BiB Friedberg 910. 5 Oſtmark: Vieuna Wien— Amateure Steyr:1; Admira Wien— Wacker Wien:2; Auſtro Fiat— Grazer SC 814; Rapid Wien— Auſtria Wien:1; Wacker Wiener Neuſtadt— Wiener Sportclub 028. Im Einleitungskampf traf der Deutſche Ban⸗ tamgewichtsmeiſter Ernſt Weiß(Wien) auf den Ita⸗ liener Giovanni Tortolino, den er über acht Run⸗ den ſicher auspunktete. Der Südländer war über⸗ aus tapfer, mußte allerdings in der ſechſten Runde verwarnt werden, nachdem er durch Kopfſtoßen Weiß eine Augenbrauenverletzung beigebracht hatte. Nach langer Pauſe ſtellte ſich der Berliner Wel⸗ tergewichtler Alfred Katter zum erſten Male wie⸗ der im Ring vor. Den Eſtländer Skepu kb ſchlug er über acht Runden knapp nach Punkten. Der Kampf erhielt erſt in den letzten Runden ek⸗ was Farbe. 0 Jannazzo ein großer Techniker Unter Leitung des belgiſchen Ringrichters Falo⸗ ney traten dann der amerikaniſche Weltergewichtler Jzsa Jannazzo und der deutſche Meiſter Guſtav Eder⸗Köln zum Hauptkampf an. Nach 15 Runden gab das Punktgericht, indem auch Faloney punktete, ein⸗ ſtimmig unentſchieden.— In den erſten 7 Runden verſchaffte ſich Jannazzo durch ſaubere Linksarbeit klare Vorteile. Mit ſeiner unerhört ſchnell kommen⸗ den Linken, die er als Gerade, Aufwärtshaken oder Schwinger landete, hielt er Eder meiſtens auf Diſtanz. Erſt von der 8. Runde ab fand der Kölner die richtige Einſtellung zu ſeinem ſchnellen Gegner, Mit wuchtigen Rechten an den Kopf und auf den Körper holte er ſich die Neunte klar, die zehnte bis dreizehnte Runde knapper, während er in der 14. Runde einen Körperhaken nehmen mußte. In gutem Diſtanzkampf klang dann ſchließlich der Kampf aus. Jannazzo hatte als jüngerer, techniſch gewandter, ſchneller Boxer den größeren Eindruck hinterlaſſen, ſo daß das Urteil von den Zuſchauern mit einem Pfeifkonzert beantwortet wurde! Großer Sieg von Kreitz Den beſten Kampf des Abends lieferte unſer Nach⸗ wuchsboxer Jean Kreitz(Aachen), der den Schwei⸗ zer Halbſchwergewichtsmeiſter von Büren über acht Runden haushoch nach Punkten ſchlug. Bereits in der erſten Runde war von Büren angeſchlagen, in der zweiten mußte er gar kurz zu Boden, erholte ſich jedoch wieder und lieferte einen überaus tapferen Kampf. In der Schlußrunde war er aber doch voll⸗ kommen„groggy“, ſchwer gezeichnet im Geſicht er⸗ reichte er nur unter Aufbietung aller Kräfte ſtehend den Schlußgong. Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3 Birkenfeld— Germania Brötzingen:0 Blankenloch— VfR Pforzheim 470 Bec Pforzheim— Dillweißenſtein:2 Frankonia Karlsruhe— Eutingen 211 FV Niefern— Söllingen 121 Würm— Bf Grötzingen 112 Abteilung 4 Durmersheim— Durlach⸗Aue 11 Rüppurr— Ettlingen:2 Beiertheim— VfB Badeu⸗Baden:0 5 A 1 272 Weingarten— Bankers•4 Abteilung 5 i Emmendingen— Jahn Offeuburg:0 Haldkirch— Elgeröweier l V Lahr— Achern 310 FV Kehl— Gutach:2 Abteilung 6 en rnan— pfheim 4: Sportfreunde Freiburg— Wehr:0 Abteilung 7 IV Villingen— Fe Kouſtauz:1 9 Konſtanz— St.. Singen— Gottmabingen:1 Donaneſchingen— Stockach:6 8. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die Spiele der Bezirksklaſſe Seckenheim Abteilung 1 Seckenheim— JV Brühl:1 VfTug Feubenheim— F 09 Weinheim 14 Phönix Mannheim— 07 Mannheim 113 abgebr. Olympia Neulußheim— Amicilia Viernheim:1 Alemannia Ilvesheim— Sc Käfertal 212 Vereine 98 Seckenheim FV Weinheim Amicitia Viernheim 7 Mannheim Phönix Mannheim Alemann. Ilvesheim SC Käſertal Olympia Neulußhetn 08 Hockenheim FW Brühl Germ. fyrtedrichsfeld VfTugR Feudenheim Fortuna Heddesheim Seckenheim— Brühl:1(:0) Der Spielbeginn ſah die Gaſtgeber gleich im Vor⸗ teil, und nach einer Steilvorlage hieß es bereits in den erſten Minuten durch Gropp:0. Seckenheim hatte in der Folge größtenteils eine klare Feld⸗ ſtberlegenheit zu verzeichnen, doch kam es über einige Ecken nicht hinaus, die nichts einbrachten. In der 17. Minute gab es nach einem ſchönen Flankenball von Gropp an Walz ein herrliches Kopftor, doch wurde dies nicht gegeben. Die Brühler Gäſte, bei denen der wieſelflinke Körber immer wieder auffiel, brachen mehrfach gefährlich durch, doch verſtand der Sturm die Siegesgelegenheiten nicht zu wahren, wie auch hier verſchiedene Ecken unausgenützt blieben. Etwa in der 35. Minute gab es einen Foulelfmeter für Seckenheim, den Walz zum unhaltbaren 210 einſchoß. Nach Seitenwechſel drückte Seckenheim immer mehr auf das Tempo und vergab durch Walz, Gropp und Gruber wiederholt klare Tore. Nicht viel an⸗ ders erging es den Gäſten, die wiederholt die Sieges⸗ möglichkeiten verſchoſſen. Ein prächtiger Durchgang der Brühler wurde im Strafraum durch Foul ge⸗ ſtoppt, und der verhängte Elfmeter führte durch Schweitzer zum:1. Dabei ſollte es auch bleiben, denn Kahrmann zeigte ſich mit ſeinen Vordermän⸗ nern immer wieder als hieb⸗ und ſtichfeſt, im Gegen⸗ ſatz zur Gegenſeite, die nicht ganz an dieſe Leiſtungen herankam. Sonſt ſind keine beſonderen Offen⸗ ba rungen zu melden. Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte * N rade 1 rr 1— 1 D ener * 8 s — 8 E SSS O nne Ilsvesheim— Käfertal:2 Die Ilvesheimer vergaben am Sonntag auf eigenem Gelände einen wertvollen Punkt an Käfer⸗ tal, das durch ſeiner Energie zu dieſem Erfolge kam. Zu Beginn hat der Platzbeſitzer mehr vom Spiel und kommt auch durch Hartmann nach 25 Minuten zur Führung. Der Ilvesheimer Mittelſtürmer fetzt einer Steilporlage nach und ſchießt ſcharf ein. Ueher⸗ raſchend kommt der Ausgleich der Gäſte. Ihr ge⸗ fährlichſter Stürmer Müller iſt einen Augenblick unbewacht und kann das erſte Gegentor erzielen. Nochmals haben die Gäſte eine Gelegenheit zum Er⸗ folg, aber Claus, der frei durchgekommen iſt, ſchießt dem Torhüter in die Arme. Nach der Pauſe iſt Käfertal überraſchend gut ge⸗ worden, und bald iſt die erſte Chance da. Werner iſt es, der einen Prachtſchuß losläßt, der jedoch in Schmidt ſeinen Meiſter findet. Dann wird es wie⸗ der vor dem Gäſtetor gefährlich, Hartmann verfehlt zwar den Ball, aber Katzenmaier iſt zur Stelle und hebt das Leder ins Tor. Die Ilvesheimer drängen ſtark, jedoch wird mit etwas Glück mehrmals gerade noch abgewehrt. Ein Foul, das der Gäſtehüter an H. Schwarz begeht, bringt einen Elfmeter, der den Il⸗ vesheimern die Chance gibt, den Sieg endgültig feſt⸗ zuſtellen. Aber es kommt anders, denn A. Weber ſchiebt den Ball an die Latte. Nun ſind die Gäſte wieder im Angriff und beherrſchen bis zum Ende das Spielgeſchehen. Der Erfolg bleibt dann auch nicht aus. Werner iſt es, der mit einer ſchönen Lei⸗ ſtung das Unentſchieden erreicht. Die Ilvesheimer haben noch alle Hände voll zu tun, um wenigſtens einen Punkt noch zu retten. Beide Mannſchaften machten den Fehler, lange Zeiten auf Halten zu ſpielen. Feudenheim— Weinheim 14 In den erſten Pflichtſpielen der neuen Runde hat die Mannſchaft Feudenheims ihren Anhängern nur wenig Freude bereitet. Um ſo mehr begrüßte man daher am Sonntag vor 8 Tagen den eindrucksvollen Sieg gegen Hockenheim. Diesmal galt es für Feudenheim, zu beweiſen, daß dieſer Erfolg kein Glücksfall war, ſondern daß man nun endlich ſeine alte Spielſtärke wiesergefunden hat, aber leider war der Gaſtgeber durch das Fehlen einiger 1 9 ſtart gehandicapt, ſo daß ein Sieg nicht gelingen onute. Das Spiel begann für Feudenheim recht unglücklich. Nach 6 Minnten ausgeglichenen Felbſpiels erhielt Wein⸗ heims Linksaußen Kohl in ſehr zweifelhafter Stellung den Ball, und ſchon ſaß der erſte Treffer im Kaſten. In der Folge boten ſich wohl auch Feudenheim einige Schuß⸗ gelegenheiten, aber man wußte im Sturm lange nicht ſo viel mit dem Ball anzufangen wie der Gegner, der in der 25. Minute durch den allein durchgelaufenen Knapp das zweite Tor erzielen konnte. 5 Die zweite Hälfte brachte zu Beginn eine längere Drangperiode Feudenheims, aber die Energien verpufften nutzlos, und bald war auch Weinheim wieder da, und ob⸗ wohl der Leiſtungsſtand der erſten Hälfte nicht mehr er⸗ reicht wurde, kamen die Gäſte nach 21 Minuten zu einem dritten Treffer durch Vollmer. Gegen Ende ſtand das Spiel wieder ganz im Zeichen Weinheims, das durch Voll⸗ mer die Torausbeule noch auf 014 hinaufſchrauben konnte, während faſt mit dem Schlußpfiff Feudenheim unter Mit⸗ 1 des Weinheimer Torwarts noch zum Ehrentreffer kam. Mlatzverweiſe am laufenden Vand Phönix Mannheim— 07 Maunheim 123(abgebr.) 55 Tat man an dieſem Sonntag einen beſonderen Blick in die Runde der etwa 1000 Zuſchauer, die den Weg nach dem Phönixplatz gemacht hatten, ſo ge⸗ wahrte man darunter eine zahlenmäßig nicht ge⸗ ringe Vertretung des Gauliga⸗Stammpublikums das anſonſten den Nachbarplatz bei den Brauereien be⸗ ging, bei dem es für Phönix galt, die erreichte Ta⸗ bellenführung weiter auszubauen. Zwei Moment völkert. Sie, wie übrigens alle die gekommen waren, hatten dieſen Spaziergang in die Bezirksklaſſe gerne unternommen, zumal es hier um ein Lokaltreffen in Führung alſo, die dem Spiele dieſer alten Bekannten einen beſonderen Rahmen geben ſollten. Dementſprechend war dieſe Partie hinter der Uhlandſchule von Anfang bis Ende heiß umſtritten, im letzten Drittel ſogax entſchieden zu heiß, ſo daß es der Spielleiter Münzer⸗ Rohrbach vorzog, das Spiel wenige Minuten vor Schluß abzubrechen, als die Kampfhärte gewiſſermaßen unerträgliche For⸗ men anzunehmen begann. Hatte man noch Verſtänd⸗ nis für die erſthälftig aufgetretene Härte— die ja mehr oder weniger jeden Lokalkampf zeichnet— ſo mußte einem doch jedes Verſtändnis abgehen für die im zweiten Teil aufkommenden Ruppigkeiten, die den ſonſt noch annehmbar geweſenen Geſamteindruck im Nu verwiſchten. Die Phönixleute hatte gegen Ende nicht nur das Spiel verloren, ſondern was weit wichtiger war, in dieſem harten Strauß waren auch oͤie Nerven vor⸗ zeitig auf der Strecke geblieben. So konnten die Platzverweiſe nicht ausbleiben, die Rasmus wegen Beleidigung des Schiedsrichters einleitete. Es folg⸗ ten ſpäter Behr und Schüßler 1 und als gar mit Wilhelm noch der vierte Mann fällig geweſen wäre, da zog es der Schiedsrichter vor, das Spiel kurzer⸗ hand abzubrechen. Tätlichkeiten gegen den Schieds⸗ richter ſetzten dann leider einen Schlußpunkt hinter das harte Gefecht, das 07 Mannheim auf Grund ſei⸗ ner einheitlichen Mannſchaftsleiſtung durchaus ver⸗ dient gewonnen hatte. Recht vorteilhaft wirkte ſich bei 07 natürlich die Einreihung der Soldaten aus, die erfreulicherweiſe reſtlos zur Verfügung ſtanden. Während Phönix entſprechend der Dezimierung zum Schluß nur mit 8 Mann auf dem Feld war, ſtand 07 mit 10 Leuten, da hier Ruppert an den Folgen eines harten Zweikampfes vorzeitig Inva⸗ lide wurde, und vom Platze getragen werden mußte. Eine Kritik der beiderſeitigen Mannſchaftsleiſtun⸗ gen ſei uns erſpart, es ſei lediglich noch erwähnt, daß Grönert(2) und Rühr die Tore für 07 markier⸗ ten, während Schüßler 1 für Phönix erfolgreich war. Neulußheim— Viernheim:1(:0) Für das Kirchweihfeſt hatte Neulußheim die ſpiel⸗ ſtarke Elf von Viernheim als Gäſte zum weiteren Punktekampf. Vor knapp 300 Zuſchauern und unter der Leitung von Schiedsrichter Schlemmer⸗Karls⸗ ruhe ſtanden ſich beide Mannſchaften mit der komplet⸗ ten Elf gegenüber. Ohne Zweifel ſtellten die Viern⸗ heimer die beſſere Mannſchaft ins Feld, die ſich nur ein Unentſchieden herausholen konnte. Neulußheim hatte das Anſpiel, und ſchon hatte Schick eine klare Torchance herausgeſpielt, die aber jedoch glatt ver⸗ geben wurde. Viernheim iſt etwas nervös und über⸗ läßt den Neulußheimern das Kommando. Packende Momente gab es mehrmals vor dem Tor von O. Langklotz, der nur im Herauslaufen abwehren konnte. Aber es dauerte nicht lange und wieder war es Schick, der eine ſchöne Vorlage von E. Langklotz nur an die Querlatte jagen konnte. Jetzt erſt wachte Viernheim auf. Den Gegenangriff kann der Neu⸗ lußheimer Torwart Klapp mit viel Beifall der be⸗ geiſterten Anhänger halten; aber immer wieder ſind die Neulußheimer Stürmer vorne und Rieth im Viernheimer Tor muß ſchwere Arbeit leiſten, um dem gefährlichen Drängen der Neulußheimer An⸗ halt zu bieten. Hintereinander erzwingt ſich Viern⸗ heim zwei Ecken; aber beide bleiben ungenutzt. Das nun einſetzende offene Spiel zwingt beide Mann⸗ ſchaften zum reſtloſen Einſatz. Da war bei einem Bombenſchuß des Neulußheimer Mittelſtürmers Schicks die Querlatte die letzte Rettung vor Rieths Heiligtum. Auch O. Langklotz hatte Glück, als kurz darauf Kob das Tor nicht fand. Mit:0 ging es in die Pauſe. Beim Wiederanſpiel merkte man es beiden Mannſchaften an, daß ſie ſich in der erſten Halbzeit ſtark verausgabt hatten. Trotzdem kann Kiß in aus⸗ ſichtsreichſter Lage den Neulußheimer Tormann O. Langklotz nicht überwinden. Der Kampf wird von beiden Parteien mit großer Begeiſterung durch⸗ geführt. Im Sturm wäre zunächſt Kiß und Kob zu erwähnen, die beide ihre Flügel in hervorragender Weiſe bedienten. Das Spiel wurde lebendiger und Schick läßt eine feine Sache aus. Doch wenig ſpä⸗ ter nützt Kiß ein Mißverſtändnis von Hagmann in der Neulußheimer Verteidigung aus und ſendet über den herausgelaufenen Tormann O. Langklotz ein. Ein herrliches Tor war geſchoſſen und die ganze Mannſchaft umarmte den jungen Spieler, die große Hoffnung im Viernheimer Sturm. Das Spiel bot eine Menge unſchöner Momente, denn man ver⸗ ſuchte mit allen unerlaubten Mitteln etwas Zähl⸗ bares zu erreichen. Die letzten Minuten gehörten klar Neulußheim, aber man hatte großes Pech. Dreimal hintereinander ſchießt Neulußheim an die Querlatte und ſchon glaubte man an den Sieg von Viernheim. Doch in den letzten Minuten kann Ball⸗ reich einen Strafſtoß aus 20 Meter Entfernung mit unhaltbarem Bombenſchuß zum Ausgleich einſenden. Das war ein ſchönes Tor. Schiedsrichter Schlemmer⸗Karlsruhe war der Sache nicht gewachſen, denn er verpfiff das Spiel in feder Hinſicht. Rohrbach ungefährdet Abteilung 2 Union Heidelberg— 05 Heidelberg 911 Viktoria Neckarhauſen— Bf Wiesloch:2 Ten Plankſtadt— Sp Schwetzingen 111 SpVg Eberbach— Kickers Walldürn:0 Freya Limbach— 56 Kirchheim:7 Wereine Spiele gew. unenrſch. vert. Tore Punkte TS Rohrbach 5 5—— 18˙4 10˙⁰ Vikt. Neckarhauſen 6 8 2 1 17·12 8˙4 Kirchheim 4 4 3 1— 18.7 7·1 TS Plankſtadt 5 3 1 1 8·8 7·3 Eberbach 5 2 1 2.8 5˙⁵ Walldürn. 2 1 3 11.15 5˙7 SC 05 Heidelberg 4 2— 2 12˙8.4 Schwetzingen 5 1 2 75 8 12•6 Wiesloch 8 1 1 3 11:10 3˙7 Union Heidelberg„ 5 1— 4.16 2·8 Freya Limbach 6— 1 5 8˙15 111 Plankſtadt— Schwetzingen:1 Zum obligatoriſchen Kirchweihſpiel weilte die Nachbar⸗ mannſchaft des Sportvereins Schwetzingen in Plankſtadt. Es kam dabei wieder zu dem erwarteten harten, auf bei⸗ den Seiten mit größter Kraftanſtrengung geführten Rin⸗ gen um das runde Leder. Daß bei dieſem Spiel wieder ein Rekordbeſuch zu verzeichnen iſt, iſt nicht beſonders verwunderlich, ſondern beſtimmt nur die Tradition die⸗ ſes Spieles. Nach einem ſchönen Vorſtoß der Gäſte kann Plankſtast, das gegen Wind ſpielt, ſich in der anderen Spielhälfte ſeſtſetzen. Engelhardt bringt auch den erſten, gutplacierten Schuß an, der knapp an der Latte vorbeigeht. Immer wie⸗ der drängt der Platzherr nach Toren. Durch eine allzu harte Entſcheidung des Schiedsrichters mußte der mit⸗ reißende Mehrer das Spielfeld verlaſſen, und Plankſtadt war gezwungen, das Spiel währen der ganzen Dauer mit nur zehn Spielern zu beſtreiten. Trotzdem war der Kampfgeiſt nicht gebrochen, obwohl die Mannſchaft dadurch ſehr deprimiert und geſchwächt war und die Hinaus⸗ ſtellung ſehr überraſchend ausgeſprochen wurde. Dadurch iſt Schwetzingen erheblich in Vorteil gekommen, und ihr Kampfeseifer hat ein großes Plus erfahren. In dieſer Zeit leiſtete Benkler im Plankſtadter Tor eine vorzügliche Abwehrtätigkeit. Auch die Verteidigung war auf ihrem Poſten. Aber Benkler fühlte ſich ſcheinbax zu ſicher und lief zu weit von ſeinem Tor weg. Der Halblinke Röſch erfaßte das Leder und ſchoß über den Kopf des Tor⸗ manns zum Führungstor ein. 0 Jedoch währte die Freude über den Erfolg nicht lange. Im Gegenſtoß wurde Müller im Strafraum unfair gelegt, und Müller kann den Elfmeter in ſeiner gewohnten Exakt⸗ heit zum Ausgleich einſchießen. Jetzt erſt entſpinnt ſich ein chaotiſcher Kampf um den Ball. Die Mannſchaften örängen mit aller Wucht um die Führung.. Der Beginn der zweiten Hälfte läßt die Spielweiſe der erſten nicht wiedererkennen. Obwohl Schwetzingen um⸗ geſtellt hat, kloppt das Zuſammenſpiel nicht ſo recht, und wiederholt mußte Philipp im Schwetzinger Tor die Situa⸗ tion klären. Aber die Angriffe der Plankſtodter Platz⸗ herren laſſen merklich nach. Schwetzingen kann ſogar eine halbe Stunde lang überlegen ſein und Plankſtadt in ſein Feld zurückdrängen. Ebenſo überraſchend mußte nun auch 1 von Schwetzingen wegen unfairem Spiel aus⸗ ſcheiden. Beide Mannſchaften kämpften in den letzten 10 Minuten mit 10 Spielern. Aber weder Plankſtadt noch Schwetzingen gelingt es, den Siegestreffer zu erzielen, ſo daß der harte Kampf:1 unentſchieden endete. Der Schiedsrichter Bürkle(Pforzheim) hatte durch ſeine Entſcheidungen einen harten Stand. Union Heidelberg— 05 Heidelberg 311(:0) Bei prächtigem Herbſtwetter ging dieſes Lokal⸗ ſpiel obiger Mannſchaften vonſtatten. Da beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung dieſes Treffen beſtritten, war man auf den Ausgang ſehr geſpannt. Union hatte einige alte Spieler in ihren Reihen aufgeſtellt. So vor allem Torhüter Rätz und Mit⸗ telſtürmer Peter. Das Treffen, welches von Anfang an ſehr lebhaft durchgeführt wurde, brachte beiden Mannſchaften gute Torgelegenheiten, welche aber im Uebereifer vergeben wurden. Die Unioniſten, welche in ihren Aktionen glücklicher waren als die Gäſte, konnten bis zur Pauſe durch Kichle und Faus nach ſchönem Kombinationsſpie Obwohl die Gäſte in den letzten Minuten bis zur Pauſe einen ſehr ſtarken Drang nach dem gegneri⸗ ſchen Tor zeigten, war es ihnen nicht gegönnt, die Tordifferenz zu verringern, obwohl der eine oder andere Treffer in der Luft lag. Nach dem Wiederanſpiel verſteht der Heidelber⸗ ger Club das Spiel offenſiver zu geſtalten und ar⸗ beitet auch vorübergehend eine leichte Feldüberle⸗ genheit heraus. Aber außer einem kurz nach Wie⸗ deranſpiel wegen Hände zudiktierten Elfmeter, wel⸗ chen der Halbrechte Rottmann verwandelt, blieb ihnen trotz zahlreicher Torchancen bis zum Schluß⸗ pfiff ein weiterer Erfolg verſagt. Dagegen konnten die Platzherren kurz vor Schluß durch Faus ein drittes Mal erfolgreich ſein. Schiedsrichter Dietz⸗Durlach war dem Spiel je derzeit gewachſen. Sp Eberbach— Kickers Walldürn:0 Bei dieſem heutigen Treffen empfingen die Eberbacheg die Walldürner Kickers. Die Platzherren, welche ſich in dieſer Spiel⸗Saiſon recht gut anließen und auch auswärtz recht beachtliche Leiſtungen zeigten, ſetzten alles daran, ihr Punkte⸗Konto durch einen weiteren Sieg zu erhöhen. In dieſem Treffen, welches von Anfang an ziemli wechſelvoll verlief, konnte bis zur Pauſe keine Mannſchaff einen Erfolg erringen, trotzdem die Gäſte in der 1. Halb⸗ zeit einen größeren Eiſer an den Tag legten und mehr vom Spiel hatten. Es wurden zwar beiderſeits gute Tor, gelegenheiten herausgearbeitet, aber der Unſicherheit bei⸗ der Stürme war es zu danken, daß keine Erfolge erzielt wurden. Erſt als in der 2. Halbzeit die Platzherren mehr aus ſich herausgingen und das Spiel offener geſtalteten, gelang es ihnen, auf eine hohe Vorlage des linken Läu⸗ fers Friedrich durch Mittelſtürmer Schäler, welcher an dem herauslaufenden Tormann vorbeiſchoß, den 1. Treffer, der aber auch der einzige des Tages bleiben ſollte, zu erzielen, Gegen Schluß des Spieles wachten nun die Gäſte wies der mehr auf, doch iſt an dem Ergebnis nichts mehr zu ändern. Der beſte Mann Eberbachs war unſtreitig der Torhüter Schick, der oft ſcheinbare Erfolge des Gegnerz durch ſein ſicheres Abwehr⸗Spiel zunichts machte. Victoria Neckarhauſen— VfB Wiesloch:2 Die Bewegungsſpieler mußten in Neckarhauſen ein unverdiente Niederlage hinnehmen. Ganz abgeſehen das von, daß die Platzherren nach der Pauſe zu großer Form aufliefen und auf Grund deſſen der Sieg gerechtfertigt er⸗ ſcheint, muß man ſagen, daß Wiesloch vom Glück ganz nerlaſſen war und außerdem in weit höherem Maße vom Spielleiter benachteiligt wurde. Ein Beiſpiel für das Ver ſagen des Schiedsrichter war das dritte Tor der Ein⸗ heimiſchen, dem eine grobe Regelwidrigkeit gegen den Wieslocher Verteidiger Hohmann voranging, welcher ver⸗ letzt am Boden liegen blieb. Anſtatt den Kampf zu unter⸗ brechen, und einen direkten Freiſtoß gegen Neckarhaufen zu diktieren, ließ der Schiedsrichter weiter ſpielen und Neckarhauſen kam auf dieſe Weiſe zum entſcheidenden dritten Erfolg. Im erſten Spielabſchnitt dominierte Wiesloch durch gu⸗ tes Zuſammenſpiel und kam nach etwa 15 Minuten oͤurch Kopfball von Keßler zum Führungstreffer. Neckarhauſen kann ſich zunächſt noch nicht zuſammen⸗ finden, und es dauert eine geraume Zeit, bis man einen Erfolg verzeichnen kann. Schließlich gelingt es Gund, die Partie remis zu ſtellen und damit wenigſtens bis zur Pauſe aufzuholen. Nach dem Seitenwechſel finden ſich die Einheimiſchen beſſer zurecht und leiten unaufhörlich mehrere zügige An⸗ griffe ein, ſo daß es nicht lange dauert und Wieslochs Hüter muß ſich zum zweitenmal geſchlagen bekennen. Gegenangriffe der Gäſte ſcheitern ſtets an der gegneriſchen Hintermannſchaft. An einem Enderfolg des Gaſtgebers war alsdann nicht mehr zu zweifeln, um ſo mehr, als es auf die vorerwähnte Weiſe zum dritten Treffer der Ein⸗ heimiſchen kam. Fünf Minuten vor Spielende war Wiese loch wiederum durch ſeinen Linksaußen Keßler ein zwei⸗ tes mal erfolgreich und konnte ſomit das Ergebnis auf 373 Wer richtet Ihre verringern. 3 Ski Klepper-Rarte fachmännisch 0.24- Tel. 51992 Freya Limbach— Ic Kirchheim:7 Die Gäſte mußten bereits das 2. Spiel im Bauland beſtreiten. Kirchheim war in alter Aufſtellung erſchienen Die Limbacher mußten einen Erſatzmann aufbieten. Schon frühzeitig beginnt der Torreigen. In der 6. Minute kommen die Gäſte durch den Linksaußen Fein zum 1. Tor, Kurze Zeit ſpäter kommen die Gäſte im Anſchluß an einen Eckball durch direkten Bombenſchuß von Karl zum:2. Einige Zeit ſpäter verringern die Limbacher auf Flanke von Rechts durch Kehl auf 1% Kurz vor Halbzeit kommen die Häſte durch Mittelſtürmer Windich zum 3. Tor. Bei dieſem Stand bleibt es bis zur Pauſe. Schon zwei Minuten nach Halbzeit erhöhen die Güte N durch K. Gottfried auf 1˙4 und fünf Minuten ſpäter ſtellte Karl auf ſchönes Zuspiel von Vogel das Reſultat auf 115, Alsbald heißt es nach einem Gegenangriff vgn Limbach durch den Linksaußen Wetterauer 275. Karl⸗Kirchheim ſtellt durch Freiſtoß das Reſultat auf 26. Durch Hand⸗ elfmeter, den H. Gottfried verwandelt, kommt Kirchheim auf den:7⸗Stand. Die Gäſte waren techniſch in guter Verfaſſung und konnten in Limbach ſehr gut gefallen. Schiedsrichter Sche⸗ rer⸗Neckarau, amtierte vor etwa 300 Zuſchauer gut. Die badͤiſche Hanoball⸗Gauliga Tſchft Freiburg— Vfn Maunheim 6112 Tſchft Durlach— Freiburger FC 716 TS Oftersheim— S Waldhof ausgef. Freiburger Turnerſch.— VfR Mannheim 612(:7) In Freiburger Handballkreiſen, beſonders aber bei der Freiburger Turnerſchaft, rechnete man mit ziemlicher Sicherheit damit, das Spiel gegen die Mannheimer Raſen⸗ ſpieler gewinnen zu können. Man ließ ſich dabei von der Erwägung leiten, den Ausgang des vorſonntäglichen Kampfes der Mannheimer Raſenſpieler gegen die Ketſcher Turngemeinde als allgemeinen Maßſtab für das Können der Raſenſpieler ſchlechthin onzuſehen. Dieſe Annahme war falſch, wie der Verlauf des raſſigen Kampfes zeigte. Nur etwa 10 Minuten konnten die Freiburger Turner dem VfR Mannheim die Waage halten, und in dieſen 10 Minuten lagen ſie allerdings auch ſchon mit:0 im Vor⸗ teil. Bis dahin waren aber die Mannheimer noch gar nicht voll aus ſich herausgegangen. Man mußte in Freiburg, daß die Leute von den Mannheimer Brauereien beſtimmt mehr können, als ſie bis dahin gezeigt hatten. Einen kurzen Zwiſchenſpurt legten ſie nun ein und dieſer verhalf CCCCCCcCCCCCCcTCbbTbTTbGTGTGTGTGTbTGTGTGTGTCTCTGTCT(TCTbTbTbTb Neuer deutſcher Handballſieg In Budapeſt konnte die deutſche Handballmannſchaft Ungarn überlegen 1415(:2) beſiegen. Deutſchland bot eine ausgezeichnete Leiſtung. Die Mannſchaft fand für ihr Spiel viel Beifall. ihnen zu 6 Toren. Somit ſtand das Treffen:2 für die Gäſte, die nun auf volle Touren kamen. Die Freiburger Mannſchaft konnte ſich im Sturm, weil man eben da zu viel Einzelſpiele betrieb, nicht erfolgreich durchſetzen. Es reichte wohl noch zu drei Treffern, aber dieſe genügten nicht, um den Vorſprung der Gäſte aufholen zu können. Mit 715 wurden die Seiten gewechſelt. Bis dahin konnten die zahlreich erſchienenen Zuſchauer einen raſſigen Kampf, der alles in ſich hatte, was man vom Handbollſport erwarten konnte, erleben. In der zwei⸗ ten Halbzeit war alſo dos Spiel für Freiburg noch nicht zu ihren Ungunſten entſchteden. Aber der Sturm der Freiburger Mannſchaft zerfiel immer mehr, und da war es für die Gäſte notürlich nicht ſchwierig, die gegneriſchen Angriffe abſtoppen zu können. Der Vſhi Mannheim, der im Sturm wundervolle Angriffe zeigte, wobei alle Stür⸗ mer in Bewegung waren, kom nun zu den weiteren Tref⸗ fern, die der glänzend abwehrende Freiburger Torhüter Müller nicht verhindern konnte. Ueberhaupt waren die beiden Torhüter die Helden des Tages; ſie zeigten glän⸗ zende Leiſtungen und bekamen immer reichen Beifall. Gegen Ende des Spiels, als die Gäſte ſchon ziemlich eindeutig in Front lagen, flaute natürlich der Kampf etwas ob. Die Freiburger Mawaſchaft hatte ſich in ihr Schickſal ergeben. Sie mußte erkennen, daß ſie eben 5 eine ſolche Mannſchaft, wie ſie heute der Vfn Mann⸗ eim wieder zeigte, noch nicht oufkommen konn. Schieds⸗ richter des Treffens war Kiefer aus Triberg i. Schw., der mit ſeinen Entſcheidungen durchaus zufriedenſtellen konnte. Der Kampf war für die Handhallſache in Frei⸗ burg, wo man ſo ohnehin einen merklichen Aufschwung Verpflichtungen für Hallemspiele zu erf verzeichnen kann, eine glänzende Werbeveranſtaltung, und wir hoffen, daß in Zukunft noch mehr Zuſchauer zu den Verbandsſpielen kommen. Turnerſchaft Durlach— Fc Freiburg 726 Schon frühzeitig ſcheint ſich auch in dieſem Jahr die Lage in der badiſchen Gauklaſſe zu klären, Nach⸗ dem am Vorſonntag die Raſenſpieler aus der Liſte der ungeſchlagenen Vereine geſtrichen werden muß⸗ ten, kommt heute aus Durlach die überraſchende Nachricht, daß die bisher ſo ſtolzen FCler aus Frei⸗ burg bei dem Neuling beide Punkte laſſen mußten, Der Benjamin der Gauliga hat ſchon vor Wochen gegen den Mannheimer VfR eine große Partie ge⸗ liefert und nur mit einem Tor Unterſchied 1011 ver⸗ loren; diesmal lohnte ſich aber der volle Einſatz und Kampfgeiſt der Platzherren, die den Dreiſamſtädter, wenn auch nur mit einem Tor Unterſchied Sieg und Punkte entriſſen. Mit dieſer Niederlage des 86 ſcheidet dieſer zunächſt aus der Spitzengruppe aus, die nun allein vom Sp Waldhof und der TG Ketſch gebildet wird. Unter der Leitung von Blank⸗Karls ruhe zeigten beide Mannſchaften bei gutem Beſuch einen raſſigen Kampf, deſſen Ausgang bis zum Schlußpfiff des gut leitenden Unparteiiſchen offen war. Die Platzherren überraſchten dabei nach der angenehmen Seite und konnte erſtmals wieder an ihre frühere Form an⸗ knüpfen. Das Spiel hat edenfalls gezeigt, daß mit den Durlachern in Zukunft gerechnet werden muß Der FC Freiburg konnte ſich diesmal nicht recht fin⸗ den und war nicht in der Lage, den energiſchen Wider, ſtand ſeines Gaſtgebers zu brechen. i Sp Waldhof— TS Oftersheim ausge. Obige Begegnung ſollte urſprünglich in Ofters⸗ heim ausgetragen werden. Da aber das Hockenhei⸗ mer Motorradrennen dort alles in ſeinen Bann zog, hatte man im Laufe dieſer Woche das Spie nach Mannheim verlegt, wo es ſchon am Vormittag ſtattfinden ſollte. Nun kam das Spiel aber auch in Mannheim nicht zum Austrag, da alle SA⸗Männer Oftersheims zum Abſperrdienſt herangezogen wor⸗ den waren, ſo daß das Spiel nicht zum Austrag ge⸗ langen konnte. Wir erkennen dabei noch dankbar an, daß das Gauamt die Preſſe noch im Laufe des Son tagvormittag verſtändigte, ſo daß man wenigſten keinen Metzgergang machen mußte. Das Spiel an einem ſpäteren Termin nachgeholt werden. W dasſelbe auch nicht von beſonderer Bedeutun wird den Waldhöfern dieſer verlorene Teri tun, da dieſelben im Laufe des Winters ein Montag, 17. Oktober 1938 12 5 der E De gemei ben v. r 5 S A ne 7 n Nn Montgg, 17. Oktober 1938 1—— Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 480 Am den Hockey-Eichenſchild Baden beſiegt Südweſt in Mannheim:0 Baden-Südweſt:0 Einen eindeutigen Sieg eirongen am Sonntag die badi⸗ Hockeyſpielerinnen gegen die Vertreterinnen des Südweſt, die auf der Platzanlage des VfR zu Gaſte n. Beide Mannſchaften trat in der angekündigten tellung an, nur Baden hatte Nuß durch Stürmer er⸗ etzt. 1 f Baden: Stahl(Germ Seubert(VfR): 1 5 46 Mann⸗ 9 dt(fg), W. Bäuerle(TW 46 arje, Haff(Salem). R. Bäurle(TV 46 )? Bo Südweſt: Stickel(Frankfurt 80); Jaſſey(80 Frankfurt), Hoffmann(Sgar 05); Kuhnis, Reithe(60 Frankfurt), Beſ⸗ ſnger(J Frankfurt)? Manger(80 Frankfurt), Horn, Keutzer, Niedermeyer, Wochenhauſen(Wiesbadener ToC. In den erſten Minuten haben die Gäſte durch Horn eine klare Chance, die aber leicht vergeben wird. Dann haben die Einheimiſchen Frouen das Heft in der Hand und geben dem Gegner nur noch wenige Chancen, beſonders im Sturm findet man ſich und hält die Verteidigung unter Druck, ſo daß auch die Erfolge nicht ausbleiben. Eine Vor⸗ lage von rechts kommt zur Mitte. wo zie Mittelſtürmerin Schmarje überlegen einſchiebt. Auch ihre Klubkameradin Haff zeigt ſich von ihrer beſten Seite und ſchlägt mit einem Schlenzball Frl. Stickel zum zweitenmal. Noch vor der Pauſe erhöht Frl. Schmarje mit ſchorfem Schuß auf 310, läßt bann aber eine Chance aus. Dosſelbe Bild nach der Pauſe. Frl. Klein muß wegen Verletzung Frl. R Bäurle ihren Poſten überlaſſen und auf der Gegenſeite kam Frl. Horn nicht mehr recht mit. Eitze ſehr ſchöne Einzelleiſtung von Frl. W. Bäurle ſchafft das vierte Tor. Sie ſpielt ſich allein durch und mit vor⸗ bildlichem Schuß muß ſich die Gäſtehüterin als geſchlagen bekennen. Die einzige klare Chance der Gäſte vergib: Frl. Wachenhauf en durch zu große Haſt. Ein ſcharfer Schuß der Mittelſtürmerin wird ſehr ſchön gehalten, aber Frl. Haff kann die zurückkommende Kugel überlegt zum fünſten Treſſer einlenten. Noch einmal muß Frl. Stickel ingreifen und meiſtert einen Schuß von Frl. Boldt ganz ausgezeichnet. Die badiſchen Frauen haben ſich auch diesmal, wie t in den vergangenen Jahren ſehr qut geſchlagen. die otſtärke lag im Angriff, der energiſch und zielbewußt eitet. In der erſten Hälfte waren es Frl. Schmorfe ihre Schußkraft und Frl. Haff durch ihr techniſches Können, die beſonders hervorragten. Nach der Pauſe traten die Mannheimerinnen mehr in Erſcheinung. Frl. W. Bäurle war hier am gefährlichſten. Die Läuferreihe hatte zwei ausgezeichnete Außenläuferinnen, ebenſo konnte Frl. R. Bäurle gut geſollen. In der Verteidigung 1 8 Geſamtleiſtung der Mannſchaft war ebenfalls ſehr gut. N Von den Gäſten hatte man ſtärkeren Widerſtand er⸗ wartet. Gut die Torhüterin Stickel, dagegen zeigte die Verteidigung Schwächen, Frl. Hoffmann gefiel noch am beſtert. Ein Prachtſtück war die Läuferreihe, die aus⸗ gezeichnet beſetzt wor, leider mußte ſie ſich meiſt auf Ab⸗ w beſchränken, da der Angriff nicht in Schwung kam. Von Frl. Horn ſah man vor der Pauſe ſchöne techniſche Leiſtungen, die aber erfolglos blieben. Am beſten hier die Außenſtürmerinnen, beſonders Frl. Wachenhauſen, die aber, ganz unverſtändlich, nur wenig eingeſetzt wurde. Als Unporteiiſche amtierten Seibert ⸗Offenbach und Baumann ⸗TV 46 Mannheim ſehr aut. Hotkey-Verbandsſpiele in Baden BER Maunheim— Mannheimer Turngeſellſchaft 210 T 1816 Mannheim— Hockeyelub Heidelberg 013 MTW Karlsruhe— Turngemeinde 78 Heidelberg:0 U Mannheim— Mannh. Turngeſellſchaft 20 Ein wenig ſchönes Treffen ging dem Eichenſchiloſpiel voraus. Der Vigt hatte die MNß zu Gaſte, die nach hartem Kampf mit:0 den Kürzeren zog. Die erſte Halb⸗ zeit ſtand im Zeichen des Bft, der durch eine Strafecke, don Heiler wuchtig eingeſchoſſen, in Führung ging. Eine klare Sache vergab Henſolt nur um Zentimeter. Nach der Pauſe ſind die Gäſte im Angriff, ohne jedoch die ſichere fR⸗Verteidigung bezwingen zu können, die alles ab⸗ wehren kann. Am aktivſten der kleine Außenſtürmer Zayie, der zweimal nur knapp verfehlt. Ueberraſchend kommt der VfR zum zweiten Erfolg, wieder durch eine Strafecke, allerdings nicht einwandfrei Der Ball wird nicht richtig geſtoppt. Heiler ſchießt ſcharf, Boß, der vor dein Tor ſteht, ſchlägt den Ball, um ſein Geſicht zu ſchützen, ins eigene Tor. Die Gäſte haben nun das Spiel in der Hand, denn der VR begnügt ſich damit den Vorſprung zu halten. Das Spiel wird immer härter und die Spieler nervöſer. Bei einem Angriff wird Seubert vom Platz verwieſen. Eine Entſcheidung, die unbedingt zu hart war. Erſtaunlich bleibt, daß die Gäſte trotz der Minderung ſtark oͤrängen, ohne jedoch Gegentreffer erzielen zu können. Bick Mannheim:: Zayie; Meier, Dr. Kulzinger; Härle, Schwab, Binger; Heiler, Geyer, Henſolt, Trautmann, Baunach. Der VfR verdankt dieſen Erfolg zwei Strafecken, die oͤurch Heiler verwandelt wurden, der damit ſeine Schuß⸗ kraft wieder einmal unter Beweis ſtellte. Die Stürmer⸗ reihe litt unter dem Ausfall der Halbſtürmer, die nicht im Bilde waren. Gut beide Außenläufer und die geſamte Hintermannſchaft. Der VfR hatte mit dieſer Mannſchaft, die das Beſte darſtellt was zur Verfügung ſteht, einen wertvollen Sieg errungen, wenn auch die Geſamtleiſtung nicht betzeuczte. Mic: Schillinger; O. Laukötter, Wagner; Bechtold, 39 E. Junge; Seubert, Eder, Günthner, Boos, Zaple, 0 Die Gäſte waren vor der Pauſe nicht im Schwung, was beſonders von der Verteidigung gilt. Wagner war ner⸗ vüs und unſicher und erſt gegen Schluß ſtand er ſicher: gut die geſamte Läuferreihe. Im Sturm waren es die Außenſtürmer, die mit ihren raſchen Vorſtößen gefallen konnten, Auch hier war der Geſamteindruck nicht geſchloſſen genug, um gegen eine ſtarke Verteidigung erfolgreich ſein zu küönnen, die ſich entſchloſſen einſetzte. Dazu kommt noch aß die beiden Unparteiiſchen Glaunzinger(TG 78) und Glyckher HC) nicht ihren beſten Tag hatten und ſich von der Spannung, die über dem Kampf lag, nicht freimachen konnten. Das zweite Tor und der Platzverweis wären unter normalen Umſtänden beſtimmt vermieden worden. TV 1846 Mannheim— Ho Heidelberg 913 Ein weiteres Hockeyverbandsſpiel gab es am Sonntag auf dem MTV Platz im Luiſenpark, wo der Heidelberger Hockeyelub zu Gaſte war. Die Heidelberger hatten die aus⸗ geglichenere Mannſchaft zur Stelle, die auch einen ſicheren 0⸗Sieg herausholte, der dem Spielverlauf gerecht wird. TB 46 Mannheim: Wietbrock; Greulich. Slenvoigt; 0 1. Schenk, Schlicker; Lutz 2, Seidel, Mintrop, Kiefer, eppin. Ech: Benkert; Weihrauch, Kerzinger; Benz, Gentes, Schollmeier; Frank, Spanier, Peter 2, Peter 1, Düring. „Die Gäſte ſind ſofort im Bilde und drängen ſtark. Mann⸗ geims Verteidigung muß ihr Können unter Beweis ſtellen. Das erſte Tor fällt durch Peter 1, der eine Vorlage von zechts aufnimmt und einſchießt. Eine wunderbare Kom⸗ bination des Innenſturms wird ebenfalls durch den Erfolg gekrönt, den wieder Peter 1 erzielt. Eine Strafecke, die von Kerzinger ſcharf geſchoſſen wird, hält Wietbrock ſehr hn. Nach der Pauſe haben die Mannheimer eine ſehr gute Chance. Seidel bekommt eine ſchöne Vorlage von Reppin, die er aber knapp daneben ſchießt. Zwei Straf⸗ ecken der Heidelberger werden gut abgewehrt. Peter 1 be⸗ kütt daun einen Fehlſchlag von Greulich geſchickt zum kiten Tor aus. Die Mannheimer haben dann etwas mehr bom Spiel, ohne daß es gelingt, die ſtarke Gäſte⸗ berteidigung zu ſchloben. Mintrop vergibt eine ausſichts⸗ Reiche Sache, dann hält Benkert einen kurzen Schuß von Nedpin ſehr aut. Meßrere Strakecken bringen nichts mehr ein, ſo daß es bei dem 910 bleibt. Meg Karlsruhe— Tg Heidelberg 910 Den erſten Punkt ſicherte ſich die Heidelberger Turn⸗ gemeinde am Sonntag überraſchend in Karlsruhe, wo man torlos den Platz verließ. Der Platzbeſitzer hat in en vergangenen Spielen bewieſen, daß ſeine Mannſchaft ſhwer zu ſchlagen iſt und das beſonders auf eigenem Haß. Um ſo höher iſt die Leiſtung der Heidelberger zu werten die bisher in den Punkteſpielen eine wenig gute Rolle spielten. a N Karlsruhe: Glockengießer; Müller— Herten⸗ ein, Glendenberg; Fiſcher, Ruland, Schulz; Abel, Kilb, ammelmaſer, Voth, Wagner. 1 Th 78 Heidelberg: Rehebeger; Heim. Schneider; Ochs, 1 Maier; Vogt, Schreiber, Jakobſki, Herd, Berke⸗ 5 leber den Spielverlauf iſt wenig zu ſagen Der Kampf 1 angeglichen und litt ſtark unter den ſchlechten Bo⸗ nverhältniſſen. Auf beiden Seiten waren die Hinter⸗ Gannſchaften ſtark genug, um die Angriffe der ſchwachen türmerrelhen abwehren zu können.. Frauen-Handball Ie tteckaran— Pf Manuheim 177(022 S8 Waldhof— Bfſqt Mannheim:4(:2 Die beiden Spiele der Frauenbezirkskloſſe brachten den teiden BiR⸗Mannſchaften jeweils den Sieg ouf fremden Plagen. Die erſte Mannſchaft ſpfielte in Neckorau auf dem A am Waldweg und gewann daſelbſt mit 7271. Aller⸗ zuls ſpielten die Raſenſpfelerinnen nicht ganz ſo über⸗ deze als das Reſultat zu befagen ſcheint. Die Mädels 70 Bis ſetzten ſich mächtig zur Wehr und gaben ſich erſt 1 der Pauſe geschlagen. Die Reſerven des Meiſters, i in der Bezirksklaſſe außer Konkurrenz mitſpielen, go⸗ erten auf dem Waldhof. Wider Erwarten mußten da⸗ bei die Platzherrinnen eine 224(Halbzeit:2) Niederlage hürnehmen. Von vier 13⸗Meter bonnte Waldhof keinen verwerfen: zwei wurden gehalten und zwei gingen da⸗ neben, während die Raſenſpielerinnen, die mit Schleicher in der Läuferreihe ſpielten, dieſe Strafhälle geſchickter aus⸗ zunutzen verſſanden. Bedemerlich iſt, daß bei beiden Spielen kein Unporteiiſcher zur Stelle war. In Neckarau leitete Katermann vom Platzvere ln. während auf dem Waldhof Petry die Pfeife führte wobei es beide ver⸗ ſtanden, unporteiiſch die Spiele zu Ende zu führen, ſo doß deren Anerkennung als Punkteſpiel kaum etwas im Wege ſtehen ſollte. Die Waldhofmädels enttäuſchten übrigens in dieſem Trefſen, befonders im Angriff ließ man die ſonſt gewohnte Friſche vermiſſen, vielleicht wrahm man auch den Gegner zu leicht oder machte man ſich nichts ous der Partie, da da doch keine Punkte zu gewinnen waren. In einem Privatſpiel ſtonden die Mädels des TW 46 und Ic Ludwigshafen gegenüber und errangen ein ver⸗ dientes Ümientſchieden 22. eee eee Gau Südweſt: TS Herrnsheim— TS 61 Ludwigshafen:8 Polizei⸗Se Frankfurt— S 98 Darmſtadt:8 Gies Griesheim— Germania Pfungſtadt 1714 Das Darmſtadt— Tura Ludwigshafen 16:4 Me Darmſtadt— Vße Haßloch kampf. f. H. Gan Württemberg: Tade Schwenningen— TS. 775 TSV Eßlingen— TW Koruweſtheim 718 Ta Stuttgart— KS Zuffenhauſen 12:9 TS Süßen— S Urach 11:10 Stuttgarter Kickers— TW Alteuſtadt 912 Rheinpfalz: Tura Ludwigshafen— Vfe Frieſenheim:2 Bf Frankenthal— Spvg Mundenheim 41 Mutterſtadt 08— Oppau 89:2 Ve Speyer— VfR Bürſtadt:6 Olympia Lorſch— SpVg Oggersheim 50 Normannia Worms— Olympia Lampertheim 621 Blauweiß Worms— Reichsbahn Ludwigshafen:0 Mittelpfalz: By Zweibrücken— Reichsbahn Kaiſerslautern:2 St Neuſtadt— Homburg⸗Nord 712 VfR Kaiſerslautern— Pirmaſens 05:1 Bfs Homburg— S Niederauerbach:2 FC Rodalben— TS Kaiſerslautern:1 Kammgarn Kaiſerslautern— 1. FC'lautern 915 Pforzheim-Waloͤhof abgeſetzt Das urſprünglich für den 23 Oktober vorgeſehene Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaftsſpiel der badiſchen Gauliga zwiſchen dem 1. FC. Pforzheim und SV. Waldhof wurde abgeſetzt. Am gleichen Tage findet nunmehr das neu anberaumte Treffen FV. Offenburg gegen SV. Waldhof ſtatt. Gauligakämpfe im Af 86 Mannheim verlor gegen Eiche Sandhofen:6 Die Begegnung zwiſchen Vfͤ 86 und„Eiche“ Sand⸗ hofen brachte bei weikem nicht die große Spannung, wie in den Meiſterſchaftstämpfen der früheren Jahre Heute iſt der traditionsreiche Vſek 86 nicht mehr kampfſtark genug, um in den diesjährigen Meiſterſchaftsrunden ein ernſtes Wort mitſprechen zu können. Nach der hohen Niederlage des Vorſonntages, folgte nun eine in der gleichen Höhe gegen den Süddeutſchen Gruppenſieger. Mit dem Beſuch war der Bf 86 zufrieden und ebenſo die Zuſchauer mit dem gebotenen Sport. Kampfrichter Uhrig⸗Feudenheim war ein aufmerkſamer Leiter. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Adott i⸗Vſc 86 gegen Allraum⸗ Sandhofen. Allraum, der ſeinem Gegner klar überlegen war, ſiegt nach 1 Minute durch Hüftzug. 5 Federgewicht: Trutze l⸗VfK 86 gegen Halle r⸗Sand⸗ hofen. Hier ſah man zwei junge Nachwuchs ringer, die ſchon über ganz beachtliches Können verfügen. Der Bfkler errang ſich in der erſten Halbzeit durch Kopſzug eine Wer⸗ tung, die ihm den verdienten Punktſieg brate. Leichtgewich: Hagner⸗Vf 86 gegen Sommer ⸗ Sanoͤhofen. Sommer lag dauernd im Angriff, er fand aber in Hagner einen energiſchen Verteidiger, der ſogar durch ſeitlichen Aufreißer die einzige Wertung buchen konnte. Durch ſeine dauernde. überholte Sommer dieſe Wertung und wurde noch zum Arbeitsſieger erklärt. Weltergewicht: Meurer⸗Vit 86 gegen Den u⸗Sand⸗ hofen. Beide Ringer lieferten ſt ein hartes Gefecht. Die größere Erfahrung von Denn ſchälte ſich doch dur h, der ſich durch Hüftſchwung und Schulterſchwung klare Vorteile verſchaſſen konnte. Punktſieger Denu. Mittelgewicht: Eigen man n⸗Vfk 86 gegen Ignor⸗ Sandhofen. Anfänglich war der VfKler etwas überlegen. Durch ſeitlichen Aufreißer mußte Ignor eine Wertung ab⸗ geben. Nach der erſten Halbzeit drängt der Sandhöfer auf eine vorzeitige Entſcheidung. Eigenmann wurde klar in Defenſive geörängt und mußte nach Ablauf des Kampfes ſeinem Gegner einen Arbeitsſieg überlaſſen Halbſchwergewicht: Wal z⸗Vff 86 Aigen Ha a 8⸗Sand⸗ hofen. Im Standringen waren ſich beide Gegner gleich. Erſt in den Bodenrunden kam der nun ſtark angreifende Walz durch ſeitliche Aufreißer zu mehreren Wertungen. Nach einer etwas unſportlichen Auseinanderſetzung würde Haas zum Sieger erklärt. Schwergewicht: H. Ru pp⸗Sandhofen ohne Gegner. Gaul ganeu ling KSV Sulzbach ſiegt weiter Sportog 84 Maunßbeim unterlag auf eigener Matte:4 Der Gauliganeuling Kraftſportverein Sulzbach konnte Vierländerturnier in Amſterdam Deutſchlands Hockeyelf beſiegt Belgien:1(:1) Das Internationale Hockey⸗Vierländerturnier in Amſterdam, das der Königlich⸗Niederländiſche Hok⸗ keybund aus Anlaß ſeines 40 jährigen Beſtehens im Neuen Amſterdamer Stadion veranſtaltet, wurde am Samstag mit der ſiebenten Begegnung zwiſchen den Ländermannſchaften von Deutſchland und Bel⸗ gien eröffnet. Nach einem prächtigen Spiel, das im Zeichen des hohen Könnens und einer taktiſchen und techniſchen Ueberlegenheit der deutſchen Mannſchaft ſtand, wurde Belgien mit:1(:1) Toren geſchlagen. Wie ſchon im letzten Länderſpiel in Düſſeldorf, wo ſich Deutſchland überraſchender Weiſe mit einem :1⸗Unentſchieden begnügen mußte, zeigten ſich die Belgier auch diesmal ſtark verbeſſert. Beſonders ihr Abwehrſpiel war ſehr ſicher. So dauerte es einige Zeit, bis der deutſche Sturm ſeine erſten gefähr⸗ lichen Angriffe vortragen konnte, allerdings zunächſt mit wenig Glück. Sehr große Schwierigkeiten hatte zunächſt unſere Abwehr, die ſich durch die ſchnellen und energiſchen Vorſtöße der belgiſchen Stürmer einige Male verblüffen ließ. Beſonders Preuß war ſehr unſicher; er verſchuldete auch in der 19. Minute den belgiſchen Führungstreffer, als er den Ball ver⸗ fehlte und der energiſch nachſetzende Portielje un⸗ haltbar einſchoß. Erſt die vierte deutſche Strafecke brachte in der 25. Minute durch Meßner den Aus⸗ gleich. Deutſchland war nun ſtark überlegen, doch glückte durch viel Schußpech der Führungstreffer nicht. In der zweiten Minute nach Wiederbeginn über⸗ nahmen die Deutſchen die endgültige Führung. Mit⸗ telläufer Gerdes war nach vorn geſtoßen und hatte einen von der belgiſchen Verteidigung vervaßten Ball zum:1 eingelenkt. In der zehnten Minute ſchoß unſer Halblinker Lange mit einem blitzſchnel⸗ len und wuchtigen Schrägſchuß das dritte Tor und bereits eine Minute ſpäter wertete der Hamburger einen feinen Flankenball von Huffmann zum 411 aus. Die Belgier waren nun dem ſchnellen Tempo nicht mehr gewachſen, aber der deutſche Sturm hielt den Ball zu lange und vergab ſo manche Chance. Erſt kurz vor Schluß fiel aus der ſiebten . Strafecke durch Raack noch ein fünftes Or. Badens Turner Wenn nach Breslau im turneriſchen Leben des Gaues eine Atempauſe eingetreten iſt, war dieſe nach den An⸗ forderungen, die in beſonderem Maße an die Turner und Turnerinnen, wie auch an die verantwortlichen Männer und Frauen im Gau und in den Kreiſen geſtellt wurden, nur zu verſtändlich. Die Ruhe iſt jedoch nuür eine ſchein⸗ bare. Mit neuem Auftrieb pulſiert das Leben in den Vereinen; in den Kreiſen und im Gau rüſtet man zu neuen Taten. 7 Es ſteht außer Frage, daß unſere badiſchen Turner ihre führende Stellung im Reich nicht nur halten, ſondern noch weiter ausbauen wollen. Daß wir auf dieſem W̃ ge vor- wärtsſchreiten, hat Breslau wieder bewieſen. Unter zwangs⸗ weiſem Verzicht auf Willi Stadel und Franz Beckert ſind im Gerät⸗Zwölfkampf auf dem 2. Platz Karl Stadel, an 4. Stelle Plud ra, Villingen, und an 7. Stelle Kip⸗ pert, Villingen, zu finden. Im gemiſchten Zehnkampf belegte den 4. Platz Glathar, Rh den, ebenſo im gemiſchten Neunkampf 3. Buri, Freiburger Tſchft. 1844. Dazu geſellen ſich noch, ohne die Jugend, 244 badiſche Tur⸗ ner 102 badiſche Turnerinnen aus den verſchiedenen Wett⸗ kämpfen, die, mit dem Siegerkranz geſchmückt, ſtolz in die Heimat zurückgekehrt ſind. 1 Badiſche Gaumauunſchaft iſt ſtark gefragt So nimmt es auch kein Wunder, daß man unſere badi⸗ ſche Gaumannſchaft als eine der ſtärkſten anſieht. Es iſt im Augenblick beinahe ein Ding der Uamöglichkeit allen Angeboten gerecht zu werden. Zunüchſt ſteht für den 23. Oktober der Mannſchaftskampf Weſtfalen— Baden in der Dortmunder Weſtfalenhalle bevor. Dieſes Treſſen iſt nachträglich zu einem Dreikampf geworden, nachdem auch der Gau Heſſen eingeladen wurde. Der Rückkampf iſt bereits für Mitte Januar im Mannheimer Nibelungen⸗ ſaal in Ausſicht genommen. Im kommenden Frühjahr Mannſchaftsringen ſeinem überraſchend hohen Sieg über den Vic 86 Mann⸗ heim in ſeinem zweiten Meiſterſchaftskampf gegen Mann⸗ heims älteſten Schwerathletikverein Sportvg 84 einen wei⸗ teren Erfolg an ſeine Fahne heften. Während Sulzbach in ſtärkſter Aufſtellung on den Start gehen krunte, mußte der Gaſtgeber auf den Leichtgewichtler Juhl vetzichten. Walter⸗84, der ſich infolge einer Verletzung vom Ring⸗ kompfſport längere Zeit zurückhalten mußte, kämpfte weit unter ſeiner früheren Form. Der Mannheimer Huſer zeigte gegen den ſtarken und techniſch ausgezeichneten Deckert⸗Sulzbach ganz beachtliche Leiſtungong. Die Kämpfe brachten überhaupt durchweg ſehr intereſſanten und ſairen Sport.— Stahl Ladenburg leitete die Kämpfe mit großer Sicherheit. g Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Kamb⸗s4 Mannheim gegen R. Eberle ⸗Sulzbach. Der Nachwuchsringer Kamb ſtellte ſich gegen den ausgezeichneten Eberle garnicht ſchlecht an. Nach 6,20 Minuten war jedoch Kambs tapfere Gegenwehr gebrochen. Mit Schulterſchwung und Eindrücken der Brücke ſiegte Eberle entſcheidend. Federgewicht: Glaſer⸗84 Mannheim gegen E. Eberle ⸗Sulzbach. Beide Ringer gehen ſehr vorſichtig zu Werke. In der 10. Minute dreht Glaſer mächtig auf und drängt ſeinen Gegner immer mehr und mehr auf die Verltererſtraße, ſchließlich ſiegte er in der 11. Minute durch Ueberwurf am Boden entſcheidend. Leichtgewicht: Klein 84 Mannheim gegen Hahl ⸗ Sulzbach, Der Anfänger Klein konnte dem routi ierten Hahl nicht gefährlich werden. Noch in der erſten Minute kam der Gaſt durch ſeitlichen Unterariff zu dem erwar⸗ teten Schulterſteg. Weltergewicht: Hu ſer⸗84 Mannheim gegen Decker t⸗ Sulzbach. Deckert wurde bold zur größten Vorſicht ge⸗ mahnt. Er ſchafft ſich aber dann durch Armzug und ver⸗ ſchränkten Ausheber klar in Front und bekam einen ver⸗ dienten Punktſieg zugeſprochen Mittelgewicht: Walter ⸗84 Mannheim gegen Moos⸗ Sulzbach. Anfänglich war Wolter durch ſeinen beſſeren Angriff im Vorteil, er konnte auch durch Schulterſchwung eine Wertung erzielen. Im zweiten Drittel des Kampfes kam der Goſt etwas mehr auf, karu aber den 84er nicht ernſtlich gefährden. Der Punktſieg fiel ſehr knapp, aber durchaus berdient an Walter. Halbſchwergewicht: Hammer 4 Mannheim gegen Milbert⸗Sulzbach. Der Gaſt ſtand gegen den ſtarken Hammer auf gerlorenem Poſten. Nur dank ſeiner ener⸗ giſchen Verteidigung konnte er bis zur 9. Minute ſtand⸗ halten, dann kam er aber durch Hammerlock und Ein⸗ drücken der Brücke auf beide Schultern. Schwergewicht: Hertlein 4 Mannheim gegen Kel⸗ ler⸗Sulzbach. In dieſem Treffen mußte die Entſchei⸗ dung fallen und es hätte nicht viel gefehll, dann hätte der Alterskläſfler Hertlein für eine Ueberraſchung geſorgt. Der viel jüngere und an Körperkraft weit überlegene Keller bekam langſam Oberhand und ſiegte in der 11. Minute durch ſeitlichen Untergiff entſcheidond. Keller brachte damit ſeiner Mannſchaft den Geſamtſieg. Der deutſchen Elf gelang es auch diesmal, einen ehrgeizigen und ſtarken Gegner durch temporeiches Spiel zu zermürben und in der zweiten Hälfte die Früchte dieſer Zermürbungstaktik zu ernten. An⸗ gelpunkt unſerer Mannſchaft war Mittelläufer Gerdes, während ſich im Sturm Huffmann und Meßner durch gute Flanken, Baum durch ein tech⸗ niſch famoſes Spiel und Lange durch ſeine Schußf⸗ kraft auszeichneten.— Die belgiſche Mannſchaft ge⸗ fiel beſonders durch ihre Einſatzbereitſchaft und Kampfgeiſt; beſter Mannſchaftsteil war bei ihnen die außerordentlich ſichere Abwehr. Deutſchland und Holland im Endſpiel. Wie erwartet qualifizierte ſich als Gegner der deutſchen Mannſchaft im Endſpiel des Amſterdamer Hockeyturniers die holländiſche Nationalelf, die über Frankreich nach ſchwerem Kampf mit:1(121) ſiegreich blieb. Der Held des zweiten Vorrundenſpiels war der franzöſiſche Torwart Tixier, der in dem bewegten Treffen die holländiſche Uebermacht mit kaum ge⸗ ſehenen Glanzleiſtungen ſtoppte und zum Schluß von den begeiſterten holländiſchen Zuſchauern auf den Schultern vom Platz getragen wurde Nach dem Führungstor durch Hollands Mittelſtürmer de Roos und dem Ausgleich durch den franzöſiſchen Halblinken Vandame, kämpften die Holländer in der zweiten Halbzeit verbiſſen um den Sieg. Lange Zeit hielt Frankreichs Abwehr dem Bombardement ſtand, dann gelang dem Halbrechten Schnitger doch noch der erlöſende Treffer. Deutſchland-Holland:2 Dem Haupttag des vom Königlich Niederländi⸗ ſchen Hockeybundes veranſtalteten Vierländerturnter hätte beſſeres Wetter beſchieden ſein können. Bei einem feinen, aber durchdringenden Regen wur⸗ den die Schlußkämpfe des Tages ausgetragen. Der Kampf der ſiegreichen Mannſchaften des Vortages von Deutſchland und Holland endete 22(:1) un⸗ entſchieden. Das Spiel der Unterlegenen des Sams⸗ 955 gewann Belgien gegen Frankreich mit 311 221). vor neuen Taten wird Baden dann noch einmal Gaſtgeber ſein, und den Gau Mittelrhein, aller Wahrſcheinlichkeit nach in Pforzheim empfangen, nachdem unſere Gaumannſchaft im vorigen Jahre ſiegreicher Gaſt in Koblenz war. Der Verwirklichung ſieht noch die Abmachung der vie n Rheingaue entgegen, die eine regelmäßige Begegnung von Niederrhein Mittelrhein— Südweſt— Baden unter dem Begriff vom„Oberrhein bis zum Nie derrhein“ bringen ſoll. Daneben ſchweben noch Ver⸗ handlungen wegen zwei weiteren Begegnungen, nämlich zwiſchen Mitte— Bayern— Baden einerſeits und Württemberg— Bayern— Baden andexerſeits. Ob es möglich iſt auch dieſe, ſicher allgemein, intereſſterepden, Kämpfe zektlich unterzubringen, ſtehk im Ausenblüt noch 0 dahtn! Das vielſeitige Programm läßt erkennen, daß unſere Turner g nicht gewillt ſind, auf ihrem 1Lonbeer em auszürühen. Ohne Beckert und Pludra in Dortmund Vor Wochenfriſt waren unſere Anwärter auf die Gau⸗ mannſchaft noch einmal zu einem Lehrgang, mit welchem ein Ausſcheidungs kampf in Durlach verbunden war, in Karlsruhe unter Eugen Kopps Leitung, dem Jul. Ratzel, Karlsruhe, aſſiſtierte, zuſammengezogen. Da Franz Beckert noch nicht zur Verfügung ſteht, Pludra, Villingen, in der letzten Woche operiert wurde, war bei der Gleichwertigkeit des Nachwuchſes die Auswahl nicht leicht. Trotzdem wird unſere badiſche Gaumannſchaft mit Willi Stadel, dem unſer Glückwunſch für ſein hervorragend beſtandenes Examen an der Reichsakademie als Turn⸗ und Sportlehrer gilt, ſeinem Bruder, Unteroffizier Karl Stadel, dem un⸗ verwüſtlichen Ktppert, Villingen, Walter, Weinheim, als Gerät⸗Zwölfkampfmeiſter des Gaues, Emil An n a, TV 46 Mannheim, als Gaumeiſter im gemiſchten Zwölf⸗ kampf, ferner Roſer, Lörrach⸗Stetten, Laer, Tad. Hei⸗ delberg, und Hofele, Villingen, ihren Maun ſtellen. In der Dortmunder Weſtfalenhalle werden am kommenden Sonntag Steffen, Stuke uſw. und auch die Herren⸗ mannſchaft ſchon in guter Form ſein, um zum Siege zu kommen. Als Erſatzmann für Baden iſt noch Mobs, Tode. Heidelberg, in Ausſicht genommen. Die Weſtfalenmannſchaft: Steffens, Stutbe und Fritſch „ Wurm, Stracke, Gründelbach, Hüttemann und Meiſer. Gau Heſſen, der Weſtfalenbezwinger entſendet: Domke, Fink, edekind, Bujer, Schmaißing, Gergs, Bieger, Günther, Metz, ſämtliche Kaſſel. Baden ſtellt 25 v. H. der Reichskernmannſchaft für den Lehrgang in Leipzig. Vom 24. bis 28. Oktober ſind 20 der beſten deutſchen Turner zu einem Lehrgang unter Martin Schneider 5 dem Reichsmännerturnwart, nach Leipzig aufgerufen. Die 5 Badener, das ſind 25 v.., müſſen alſo von Dortmund direkt nach Leipzig fahren, mit Eugen Kap y, der als. Lehrer ſeine beſonderen Aufgaben hat. Schade, daß Beckert und Pludra nicht mitmachen können, aus den bereits erwähnten Gründen. Immerhin dürken wir Ba⸗ dener ſtolz ſein, wenn das Reichsfachamt Turnen, aus dem Gau Baden für die bereits einſetzende Olympiaſchulung und den bevorſtehenden Länderkambf gegen Finnland, der am 18. November in Helſinki ſtattfindet, in Ausſicht ge⸗ nommen hatte. Ueber die jetzt zur Ausſchreihung gekommenen Vereins⸗ mannſchaftskämpfe, ſowie über die Ha⸗Meiſterſchafts⸗ kämpfe wird noch manches im Anſchluß an die heutige Ar⸗ beitstagung des Gaufachwartes und ſeinen Mitarbeitern zu ſagen ſein. Neuer Speerwurf Weltrekord Arjö Nikkanen erreichte 78,70 Meter Die Kampfzeit auf Aſchenbahn und Raſen klingt mit einem neuen, vor wenigen Jahren noch kaum für möglich gehaltenen Weltrekord aus. Nr Nikkanen, der kraftvolle finniſche Speerwerfer, erreichte am Sonntag in Helſinki mit einem wun⸗ dervollen Wurf die großartige Weite von 78.70 Me⸗ ter. Nikkanen hat damit ſeinen erſt am 25. Auguſt in Karhula mit 7787 Meter erzielten Rekordwurf um faſt einen Meter verbeſſert. Der in der amtli⸗ chen Rekordliſte noch geführte Weltrekord des Fin⸗ nen Matti Järvinnen mit 77,23 Meter nimmt ſich gegenüber der neuen Weltbeſtleiſtung ſeines Lands⸗ mannes geradezu beſcheiden aus. Hollands Fußballelf für den am 29. Oktober in Kopen⸗ hagen ſtattfindenden Länderkampf gegen Dänemark hat folgendes Ausſehen: Male; Weber Caldenhove; Paauwe— Andrießen van Heel van Leur van der Veen⸗ Dumortier—de Vroet—de Harder. 5 5 8 — ——— f 5 — — Ja Ealbite pcdtzecck de etc:. BILDER VG EHI TAGE Robinsonleben unter Trappern und Pelztierjägern Münſter i.., im Oktober. iſt das Forſcherpaar W. Dege⸗ im Norden Spitzbergens cherſtudien betrieben hat, wieder tſchlawd zurückgekehrt. bergen oder Spalbard, wie die Normannen gruppe im nördlichen Eismeer, 700 Kilo⸗ meter von Hammerfeſt entfernt, nannten, iſt zu vier Fünftel vom ewigen Eis bedeckt. Dieſe Gletſcher fließen noch wie in Urzeiten breit und mächtig ins Meer. Dieſe gewaltigen grünſchillernden Gletſcher, die die für die Schiffahrt ſo verhängnisvollen Eis⸗ berge gebären, ſind es, die immer wieder die For⸗ ſcher in den hohen Norden rufen, um dort unter ungeheuren Strapazen ihren morphologiſchen Stu⸗ die nachzugehen. Von einer ſolchen Expedition im nordweſtlichen Teil Spitzbergens iſt dieſer Tage das deutſche Forſcherpaar W. Dege nach Münſter i. W. zurückgekehrt. Der Sommer iſt nur kurz im Eis⸗ meer und will deshalb ausgenützt ſein, und ſo war Expedition gezwungen, ſelbſt bei ſchlechteſtem Wetter ihrer Arbeit nachzugehen, um das geſteckte Ziel in den zwei Monaten, die ihr zur Verfügung ſtanden, zu erreichen. die Fangſthütte mit allem Komfort Im Innern des Eisfjords, im Saſſental, wurde das erſte Lager aufgeſchlagen. Das war Ende Juli und das Wetter ließ nichts zu wünſchen übrig. Dege brauchte ſein Zelt nicht aufzuſchnüren, die Fangſt⸗ hütte des Pelztierjägers Dois, der Spitzbergen zu ſeiner zweiten Heimat erwählt hat und nun ſchon ſeit 29 Jahren fern der Welt in dieſer weißen Ein⸗ ſamkeit lebt, bot ihm ein gaſtliches Dach. Wie ſtaunte das Forſcherpaar, in dieſer Hütte alle Be⸗ quemlichkeiten der Ziviliſation vorzufinden, die man auf Spitzbergen überhaupt erwarten kann! Da gab es Wohnzimmer, Schlafzimmer, Fremdenzimmer, in einer blitzblanken Küche dampfte die heiße Suppe in Schüſſeln aus koſtbarem Porzellan, man aß mit Silberbeſteck und es hätte gerade noch gefehlt, daß auch noch elektriſches Licht die Räume erhellt und eine Zentralheizung ſie erwärmt hätte. Zu gemächlichem Verweilen war freilich nicht viel Zeit. Es galt gefährliche Klettereien auszufüh⸗ ren, um das Abbruchsgebiet des gewaltigen.⸗Poſt⸗ Gletſchers zu unterſuchen, wobei die in den letzten Jahren eingetretenen großen Schwankungen der Eismaſſe zahlenmäßig feſtgeſtellt wurden. Zwiſchen⸗ durch wurde auf Seehunde gejagt und an traulichen Abenden gab Nois ſeine Erlebniſſe zum beſten, die ſich wie ein Abenteurerroman anhörten. Der Pelztierjäger rettete 1912 zwei Mitglieder der „deutſchen Schröder⸗Stranz⸗Expedition und beteiligte ſich als genauer Kenner des Landes auch an der Suche nach der verunglückten Mannſchaft Nobiles. Vom Eisfjord zog das Forſcherpaar in die weite Unendlichkeit des Nordens von Spitzbergen. Aber auch hier trafen ſie noch auf menſchliche Behauſun⸗ gen, wenn die Hütten der Pelztierjäger auch un⸗ vorſtellbar primitiv waren. Großartig war im La⸗ ger 2 das Schauſpiel der kalbenden Gletſcher, die die Luft mit donnerndem Getßöſe erfüllten. Bei den Expeditionen konnte nur mit größter Vorſicht zu Werke gegangen werden, trotzdem wäre Dege bei der Erkundung eines Aufſtieges über den Säll⸗ ſtrömgletſcher beinahe ums Leben gekommen. Eine abbrechende Eismaſſe ſchlug dicht vor dem Faltboot in das Waſſer, deſſen zwei Meter hohe Kalbungs⸗ wellen das Boot ſamt Inſaſſen in hohem Bogen auf eine Seitenmoräne ſchleu⸗ derte. Die Forſcher kamen wie durch ein Wunder heil davon. Ein ſcheußlicher Sturm machte eine Rückkehr zum Lager unmöglich und ſo war man gezwungen, zwei Tage bei ſtrengſter Kälte und hef⸗ tigſtem Schneefall auszuharren, wobei das Faltboot als Zelt dienen mußte. Trotz dieſes ewigen Kamp⸗ ſes gegen die Naturgewalten, gelangen Dege 744 Einzelmeſſungen, die ein wichtigs Material zur Die Hölle ift los/ Mit Spannung erwarteten weite Kreiſe das Expeditionswerk Wilhelm Filchners, das er nach Beendigung ſeiner Forſcherfahrt vorzulegen ver⸗ ſprochen hatte. Es erſcheint nun unter dem Titel „Bis millah“(Vom Huang⸗ho zum Indus) im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig. Das Buch ſchil⸗ dert die manchmal faſt über Menſchenkraft hinaus⸗ gehenden Strapazen und Schwierigkeiten, mit denen der Forſcher zu kämpfen hatte. Die ſtän⸗ digen Reibereien mit Militär, Behörden und Ein⸗ geborenen, die grauenvolle Zeit als Gefangener des Padiſchahs von Sinkiang, die Beſpitzelung durch die GPu., die Fortſetzung der wiſſenſchaft⸗ lichen Beobachtungen unter den größten Gefahren, all das erzählt der Forſcher in ſeinem erſchüttern⸗ den Bericht. Wir entnehmen dem Buch ſolgendes Kapitel: Der 20. Oktober war ein Sonntag. Warm leuch⸗ tete die Sonne aus einem wolkenloſen, blaſſen Him⸗ mel. Um die zweite Stunde nach Mittag lagen die Höfe der Miſſion wie ausgeſtorben. Nur die Hunde trieben ſich herum, kläfften nicht, zeigten aber eine ſeltſame Unruhe. Die Mitglieder der Ge⸗ meinde waren in der Kirche verſammelt. Ich ſaß in meinem Häuschen, ſchrieb Briefe und überlegte, wie ich den Ratten beikommen konnte, die nachts über der Decke munter wurden und ſo niederträchtig über das Holz ſchleiften und trippelten. Da ſtörte mich unvermittelt Rattern von Wagen auf. Bremſen kreiſchten. Rufe. Gelächter. Der Hund heulte wie verrückt. Ich eilte hinaus. Da ſteuerte ein Mili⸗ tärkraftwagen ſchwankend, rumpelnd vor das Miſ⸗ ſionstor.„Hallo!“ ſchrie ich und winkte. Mein gro⸗ ßes Gepäck kam! Wie ein quälender Alp rutſchte mir's vom Herzen. He! Wo ſteckte mein Diener? Herbei, du Tagedieb und Faulpelz! Angepackt! Der Türhüter kam herzu. Die Fahrer ſprangen von den Sitzen und grinſten über das ganze Geſicht. Ja, ſie hatten es geſchafft. Ein Offizier meldete, und ich Morphologie des ganzen Nordweſtens von Spitzber⸗ gen liefern. Die Stimme des Führers in der Eiswildnis Ende Auguſt erfolgte ſchließlich der Aufbruch aus dem Lager II. Die Rückfahrt zum Eisfjord, die mit dem Eisbrecher„Lyngen“ unternommen wurde, er⸗ folgte bei Windſtärke 10. Eine tolle Sache auf die⸗ ſen Breiten! Aber tapfer kämpfte ſich das Schiff durch das aufgewühlte Meer und die Telegraphiſten vom Isfjord⸗Radio, der nördlichſten Telegraphen⸗ ſtation der Erde, wagten ſich trotz des Sturmes mit ihrem Motorboot auf die tobende See, um die For⸗ ſcher an Land zu bringen. Dabei verſagte der Mo⸗ tor, Brecher um Brecher ſchlug ins Boot und man mußte tüchtig pumpen und ſchöpfen, um das Fahr⸗ zeug vor dem Abſaufen zu bewahren. In Ruſſe⸗Heila wurde, als ſich das Wetter einigermaßen beruhigt hatte, das dritte Lager auf⸗ geſchlagen. Man machte Bekanntſchaft mit einem deutſchen Trapper namens Ewald Schnitzler, der aus dem Thüringer Wald ſtammend, bereits im Jahre 1921 ſeine grüne Heimat mit dieſer weißen Wilönis vertauſchte. Er lebt ſeitdem als Einſiedler in einer primitiven Hütte, betreibt Fiſchfang, ſchießt Eisbären und erzählt, daß er einmal an einem Tage 660 Seehunde erlegt habe. In der Nähe ihres Bi⸗ wakplatzes machten die Forscher eine grauſige Ent⸗ deckung. Ein ganzer Haufen von Men⸗ ſchenknochen berichtete von einer Tragödie unter Pelztierjägern und Matroſen, die hier oben ein Opfer des Skorbuts geworden ſind und in dem feſt⸗ gefrorenen Boden nicht begraben werden konnten. Am Tag der Eröffnung des Reichsparteitages be⸗ reiteten die Telegraphiſten der Isfford⸗Radio⸗Sta⸗ tion den Deutſchen eine beſondere Ueberraſchung. Sie luden die Forſcher zu ſich, die dann bei Grog und Konſerven die Uebertragung der Eröffnungs⸗ feierlichkeiten in Nürnberg mitanhören konnten. Dege erzählt, daß man es gar nicht faſſen konnte, in dieſer verlaſſenen Wiloͤnis hoch im Norden die Stimme des Führers ſo deutlich zu verneh⸗ men, als ſäße man zu Hauſe in Münſter vor dem Empfangsapparat. Am 6. September holte der Eis⸗ brecher„Lungen“ die Expedition wieder zur Heim⸗ fahrt ab. An Bord befand ſich der Maler Eduard Binder, der ſich einige Wochen lang den Streif⸗ zügen Deges angeſchloſſen hatte und deſſen 50 Aquarelle demnächſt in einer Osloer Polaraus⸗ ſtellung gezeigt werden ſollen. Das größte Buch der Welt Irgendwo in einer ſtillen Nebengaſſe Wiens liegt ein Kloſter, das keine großen kirchlichen Schätze birgt und doch eine Koſtbarkeit ſein eigen nennt, für die, reiche Amerikaner, die davon erfuhren, ſchon hohe Geldſummen geboten haben. Es iſt nur ein Buch, das das Intereſſe der Sammler ſo ſehr er⸗ regt, ein Buch, auf deſſen Seiten aber keine wiſſen⸗ ſchaftlichen Probleme auseinandergeſetzt worden oder geſchichtliche Ereigniſſe niedergeſchrieben ſind, ſon⸗ dern das nur Namen enthält, Namen und Jah⸗ reszahlen, in ſchwarzer und roter Farbe aufgemalt. Drei ſtarke Männer gehören dazu, um dieſes Buch von ſeinem Platz zu heben, denn es wiegt mehr als drei Zentner, und es iſt faſt ebenſo hoch wie ein gut ausgewachſener Menſch. Der Beſucher des Kloſters glaubt vor einem be⸗ ſonders ſchön gearbeiteten Treſor zu ſtehen, aber da dreht ſich ein ſtarker Schlüſſel im Schloß, eine Tür geht auf und ſchon kann man in den Seiten des größten Buches der Welt blättern, als das dieſes Werk von der Wiſſenſchaft anerkannt worden iſt. Die Tür, die nur mit Mühe zu öffnen iſt, iſt eigentlich der vordere Einbanddͤeckel, öder aus einer mächtigen Kupferplatte, mit herrlichen Ver⸗ zierungen ausgeſtattet, beſteht. Die Seiten ſelbſt ſtellen Holztafeln dar, die mit Pergament überzogen und mittels Scharnieren zu bewegen ſind. Das Denkmal für König Albert I. in Paris König Leopold ſpricht In Paris wurde von dem König der Belgier ein vom franzöſiſchen Volk errichtetes Denkmal für den vor mehreren Jahren tödlich verunglückten König Albert von Belgien eingeweiht, Großfürſt Kyrill ſtarb In Neuilly bei Paris ſtarb an einem ſchweren Krebsleiden Großfürſt Kyrill von Rußland. Er war der Chef des Hauſes Roman ow und von den ruſſiſchen Emi⸗ granten als Thronanwärter anerkannt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) ee „Es iſt das Denkmal unſerr Toten“, ſagt der Mönch neben uns und läßt uns den Blick auf die erſte Seite dieſes ſeltſamen Buches werfen. Man ſteht in zarten Farben eine Darſtellung des Jüng⸗ ſten Gerichts. Irgend ein frommer Bruder hat vor Jahrhunderten einmal den Pinſel geführt. Dann erſcheint die erſte Schrift:„Anno 1410.“ Und dar⸗ unter einige Namen. Verſtorbene des Wiener Pre⸗ diger⸗Konvents. So geht es Seite für Seite. Ein Totenheer marſchiert auf, man ſchreitet gleichſam durch einen Friedhof, deſſen Deukſteine Jahrhun⸗ Sin Erlebnisbericht von Wilhelm Filchner ſparte nicht mit Anerkennung. Klingende Münze als Lohn für die Mannſchaft wurde zurückgewieſen. Es ſei ihr Auſtrag geweſen und fertig! Kiſte auf Kiſte zerrten die Burſchen aus den Decken und ſtapelten ſie im Hof. Mit Meißel und Spaten gin⸗ gen die Chineſen daran, die Güter zu öffnen. Zwei Stunden Arbeit, die Schweiß koſtete. Zuletzt wur⸗ den die Blechkiſten aufgebrochen, die tauſend Schuß Gewehrmunition enthielten. Da geſchah etwas Unfaßliches. Ohne Vorberei⸗ tung, ohne Anzeichen. Urplötzlich—.15 Uhr nach⸗ mittags— erſchütterte ein furchtbarer Donnerſchlag die Luft. Der Boden unter den Füßen wankte und drohte zu berſten. Die Soldaten ließen Hammer und Meißel fallen, ſtanden ſtarr mit entſetzten Ge⸗ ſichtern. Einige haben die Arme ſchützend über den Kopf und erwarteten den Weltuntergang. Hatten feindliche Flieger über Lan⸗tſchöu Rieſenbomben ab⸗ geworfen? Hatten unterirdiſche Gewalten mit Ti⸗ tanenkraft die Erde aufgeriſſen? Erdbeben ſind in Kan⸗ſu nicht ſelten. Es kam oft vor, daß ſie die Lampen ſchaukeln ließen, Gemäuer aufriſſen oder an Dächern rüttelten, daß ein paar Ziegel herunterpolterten. Indes ich noch überlegte, ward es wie auf Zauberwort dunkel, und heulend und knatternd fuhr es aus den Lüften, als ſei ein Heer von Teufeln und Kobolden daran, Lan⸗tſchöu auszulöſchen. Balken ſauſten herunter, Splitter und Steine pfiffen aufs Pflaſter. Die Hölle war los. Das war kein Spuk, kein wüſter Traum. Schreiend liefen die Leute durcheinander. Faſt alle bluteten an Kopf und Händen. Wie durch ein Wun⸗ der blieb ich ſelbſt unverletzt. Staub und gelber Rauch wälzten ſich heran und hüllten den Ort in ein wogendes Meer. Es roch nach Pulvergaſen. Wir ſtanden und wußten nicht, ob es Sinn hatte, unter ein Dach zu flüchten. Noch lagen die Munitions⸗ kiſten unverſehrt. Wenn es dahineinſchlug, waren wir alle erledigt. Nach bangen Minuten lichtete ſich der Staub und gab den Blick frei auf ein trauriges Bild der Zer⸗ ſtörung. Die große Kirche war teilweiſe eingeſtürzt. In den dicken Mauern klafften breite durchlaufende Riſſe. Der Verputz war in zentnerſchweren Platten abgefallen. Tür und Fenſterſtöcke meines Häus⸗ chens lagen im Hof, hingeweht wie Papierfetzen. Der Luftdruck hatte ſie aus ihrem Gefüge geworfen. Gleich nach dem Schlag hatte der vor dem Haupttor ſtationierte Schutzmann geſchrien:„Die Tore ſchlie⸗ ßen!“ Er hatte geglaubt, die Kirche ſei explodiert. Auch hier war nämlich, wie in ganz China, das ver⸗ leumderiſche Gerücht verbreitet, die Miſſionen beher⸗ bergten große Stapel von Waffen und Munition. Viele Menſchen lebten auf dem großen Miſſions⸗ grundſtück. Jäh begriff ich das, buddelte in fliegen⸗ der Haſt meine Apotheke aus dem Schutt heraus und lief davon. Jemand brüllte:„Der Biſchof iſt erſchla⸗ gen.“ Ich fand ihn blutüberſtrömt vor den Stufen ſeines Gelaſſes. Ich ſchleppte ihn nach meinem Hof, wo er einen Notverband erhielt. Dann meldete ein Mann, daß das Lazarett der Miſſion völlig zerſtört ſei. Kranke und Verbandszeug ſeien unter den Trümmern begraben. Ich wollte denen zuerſt Hilfe bringen, die ſie am nötigſten hätten, den Kindern und Frauen in den Höfen jenſeits der Straße. Dort waren 18 Schweſtern und an die hundert Waiſenkin⸗ der untergebracht. Kaum eines war unverletzt. Sie hatten ſich wie verängſtigte Rehe inmitten des Hofes zuſammengedrängt. i Da Nachexploſionen drohten— es ſollten am Exploſionsort noch große Stapel Fliegerbomben lagern— zogen wir alle hinaus aufs Feld. Auch dort mußte ich Dutzende von verletzten Frauen und Männern verbinden. Ringsum ſchauriges Stöhnen eingepreßter und ſchwerverletzter Chineſen. Bald traſen Nachrichten aus der Stadt ein. Sie hatte ſchrecklich gelitten. Der Südoſtteil von Lan⸗ Parade der Panzerwagen Sie wurde vor dem königlichen Gaſt und dem franzöſiſcheg Staatspräſidenten Lebrun anläßlich der feierlichen Denk malseinweihung veranſtaltet. (Aſſociated Preß, Zander⸗N. Die reichſte Frau der Welt In Plymouth kam Mrs. James H. R. Cromwell aß die in Amerika als Erbin der Tabakmillionen der Famile Duke als die reichſte Frau der Welt gilt. Aus den ßa⸗ briken der Familie wird der größere Teil des amerikanſ ſchen Zigarettenmarktes beliefert. Die Amerikanerin wil ſich in der Welt Möbel für ihren Zwei⸗Millionen⸗Mart Neubau einer Villa in Honolulu zuſammenkaufen. Mes, James H. R. Cromwell lerſte von links) beim Verlaſſeg der„Queen Mary“. (Aſſociated Preß, Zander⸗NI. re c derte nicht verwittern konnten. Immer wieder wech ſelt die Schrift, bald nach vielen Jahrzehnten, manchmal ſchon nach wenigen Jahren. Der Bruder der das Amt des Totenſchreibers führte, wurde selbt vom Knochenmann geholt und mußte Pinſel un Feder einem anderen überlaſſen, bis auch deſſen Name auf der Seite des Buches erſchien. iſchöu war völlig zerſtört. Die großen Tempel, di Verſammlungsräume und Warenlager der leute waren niedergebrochen wie Kartenhäuſer un hatten unter zerfetzten Balken, Schutt und Steig brocken ſchätzungsweiſe 2000 Menſchen begraben Hundertfünfzig Ortsälteſte aus Siedlungen im lt kreis der Stadt, die in einem einzigen Tempel einem Lehrgang über Ortsbefeſtigung und den teidigung zuſammengekommen waren, waren en ſchlagen worden. Allerorts hob ein fieberhaftes Arbeiten al Schuttberge wurden abgeräumt und baufällig Wände niedergeriſſen. Ich ſaß faſt den ganzen Ta meſſend an der Feldwaage. Kein behaglicher Plat denn binter mir drohte eine Mauer einzuſtürzen In einer Mittagspauſe krachten einige ſiebzig Kilh g Verputz herunter und überſchütteten den Beobah, tungsplatz. Gerade diesmal hatte ich die Insten mente nicht ſtehen laſſen. f 55 Abends wartete ich vergeblich auf die Zeitzeichen Abgekämpft, zerſchlagen und übelgelaunt kroch aufs Lager. Das Haus ächzte und ſtöhnte in alleg Fugen. Böſe Sprünge klafften in den Wänden aber ſie hielten. Schlaf fand ich nicht. Aber ich beſuh zwei harmloſe Mittel, mißliche Laune abzuſchütteln Ich dachte an den Diener, der ſelbſt bei gri Kälte unentwegt einen zerfetzten Strohhut trug und ich ſah die billigen Uhren an, die als Ges für die Tibeter und Mongolen beſtimmt waren. brachten das Kunſtſtück fertig, rückwärts zu gehen Ein luſtiger Anblick! Am nächſten Morgen packte ich kurz enkſchloſel den Kurzwellenempfänger zuſammen, da die mellen verbogen waren und in ſeinen Tieſen wol i Uebleres ſaß. Das konnte nur in Zi⸗ka⸗wei be 5 hoben werden.— Schou erzählte mir, daß man den für die Lan, rung der Munition verantwortlichen Beamten i Gefängnis geworfen habe. Er ſei zur Unglücz 5 ſtunde betrunken geweſen. f 8 Miche Deu er⸗ N. n Fea⸗ ika in wil Mark, Mrs, erlaſſen er⸗MI el, di Kauf er un Steim vraben n Um. pel n elt n el Montgg, 17. Oktober 1938 — Finnland beſitzt neben ſeinem regulären Heer als einziger europäniſcher Staat auch eine weibliche Armee, die„Lottasvard“; dieſe Amanzonentruppe blickt als Kämpferin gegen den Bolſchewismus auf eine glorreiche Geſchichte zurück. Wer einmal in Finnland einer Abteilung von„Lottasvard“, von weiblichem Militär begegnet iſt, hat ſich gewiß ge⸗ wundert über die Diſziplin, das tadelloſee Ausſehen und das meiſterhafte Schießen dieſer Truppe. 50 000 Finnländerinnen ſind in dieſer Amazonenarmee gliedert, ſte dienen freiwillig ihrem Vaterlande und ſind ſtolz darauf, unter der glorreichen Fahne der„Lottasvard“ marſchieren zu dürfen. Die fin⸗ niſche Verfaſſung räumt der Frau vollſtändige Gleichbetkechtigung gegenüber dem Mann ein. Man weiß, daß einer der erſten weiblichen Miniſter eine Finn rin, Frau Sillnapar, war. Jede Karriere ſteht der Frau offen, und wenn es einen Unterſchied gibt, dann beſteht er hinſichtlich des Militärs. Die finniſche Frauenarmee dient nämlich heute nicht mehr dem aktiven Kampfeinſatz im Falle eines Krie⸗ ges, ſie beſchränkt ſich vielmehr auf militäriſche Hilfsdienſte und iſt beſonders für Sanitätsdienſte, Luftſchutz ſowie für paſſive Verteidigung auser⸗ ſehen. Und dennoch iſt das Amazonenheer der „Lottasvard“ in der kleidſamen erdfarbenen Uniform inſofern mit keiner anderen gleichartigen Frauen⸗ brganiſation in Europa zu vergleichen, als ſie be⸗ reits eine ruhmreiche Vergangenheit hat, die es mit jedem männlichen Regiment aufnehmen kann. Als 1018 Finnland als ſelbſtändiger Staat, nicht zuletzt durch die Hilfe der deutſchen Baltikumkämpfer, neu erſtand und der Bürgerkrieg allenthalben aufzuflam⸗ men begann, mußten alle lebenskräftigen Elemente zuſammengefaßt werden, um den drohenden Bolſche⸗ wismus abzuwehren. Damals geſchah es, daß auch die Frauen zu den Waffen griffen, um dem roten Terror zuleibe zu rücken. Manchen Sieg, den die Nationalen in jenen Tagen gegen die rote Solda⸗ teska errangen, veroͤankten ſie dem Einſatz der da⸗ damals ins Leben gerufenen Frauenregimenter, deren opfermutige junge Angehörige im ſchlimmſten Kugelregen für die nationale Selbſtſtändigkeit des Heimatlandes ſtritten. General Mannerheim, der Führer des deutſchen Hilfskorps gegen die Bolſche⸗ wiſten, wußte die„Armee in Unterröcken“, wie man die Frauen in Uniform ſcherzhaft und bewundernd zugleich nannte, nicht genug zu rühmen und ver⸗ ſicherte, er habe gar manchen Erfolg gerade mit ihrer Hilfe errungen. So hat die„Lottasvard“ eine lange Ruhmesliſte zu verzeichnen, und es war eine verdiente Anerkennung, wenn man die Frauen⸗ armee nach Beendigung des Krieges nicht auflöſte, ſondern weiter beſtehen ließ, wenn ſie auch heute keine kämpfende Einheit mehr darſtellt, ſondern für verſchiedene Belange der Nation tätig iſt. Gleich⸗ wohl erhalten die Frauen in Uniform heute noch ein vollkommene Ausbildung im Schießen und Wer⸗ fen von Handgranaten und ſind bekannt als Meiſterſchützinnen. Und wenn der Bolſchewismus je noch einmal Finnland bedrohen ſollte, dann wer⸗ den auch die„Lottasvard“ in Grinnerung an ihre ruhmreiche Vergangenheit zur Stelle ſein, um ihr Vaterland zu ſchützen. — Im Laboratorium des Britiſchen Muſeums in London hat der ungariſche Chemiker Georg Aezel ein neuartiges hochintereſſantes Verfahren ausge⸗ arbeitet, nach dem man klaſſiſche Meiſtergemälde von Fälſchungen mit Sicherheit unterſcheiden kann. Die Entdeckung des Chemikers hat nicht nur in Fach⸗ kreiſen außerordentliches Aufſehen erregt. Stellt ſie doch eine völlig neue Methode zur Identifizie⸗ rung klaſſiſcher Meiſtergemälde und einen ſicheren Schutz vor Fälſchungen dar. In der Kunſtwelt wird das Verfahren geradezu als ein Ei des Kolumbus Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 15 G eite Nummer 480 . bezeichnet; es dürfte in künftigen Gutachten über die Echtheit berühmter Meiſterwerke der Malerei eine gewichtige Rolle ſpielen. Dreierlei Prüfungsarten umfaßt oͤie Analyſe Georg Aczels. erſte iſt deine Analyſe der Farbe. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts haben ſich die berühmten Maler durch⸗ wegs ihre Farben ſelbſt gemiſcht, nach eigenen Ge⸗ heimrezepten, die ſie nicht preisgaben. Die Unter⸗ ſuchung eines ſolchen Farbmuſters ergibt ganz be⸗ ſtimmte Zuſammenſetzungen. Hat man bei einem Gemälde genau dieſelbe Farbenanalyſe feſtge⸗ ſtellt, wie etwa bei einem verbürgt echtem Tizian, ſo kann man mit Sicherheit annehmen, einen zian oder das Werk eines Schülers dieſes Meiſters vor ſich zu haben. Der zweite Punkt des Verfahrens iſt, eine mikroſkopiſch⸗graphologiſche Unterſuchung des umſtrittenen Gemäldes. Der Pinſelſtrich des Meiſters wird mit ſeiner Handſchrift verglichen, und hier zeigt es ſich, daß Schrift und Pinſelſtrich in überraſchendem Ausmaß dieſelben Charakteriſtiken aufweiſen. Die Graphologie zeigt ſich hier als ein gutes Unterſcheidungsmittel und trägt dazu bei, Fälſchungen von alten Meiſtern zu entlarven. Das Intereſſanteſte und völlig Neue an dem Verfahren aber iſt der dritte Punkt der Analyſe, der auf dem— Fingerabdruckverfahren beruht. Es iſt Aeczel bei ſeinen eingehenden mikroſkopiſchen Unterſuchungen von alten Meiſtergemälden gelungen, die Finger⸗ abdrücke der berühmteſten Maler der Vergangenheit feſtzuſtellen. Es iſt natürlich, daß ein Gemälde von Tizian zahlreiche Fingerabdrücke dieſes Meiſters enthält, die nach dem modernſten Verfahren heute noch erkannt werden können. Zum Beiſpiel alückte es dem Chemiker, auf einem Gemälde von Giotto di Bondone, dem großen florentiniſchen Meiſter des 14. Jahrhunderts, mit Sicherheit die Fingerabdrücke des Schöpfers zu ermitteln. Auf Gyuus dieſer Feſtſtel⸗ lung gelang es nun, eine ganze Reihe von umſtrit⸗ tenen Gemälden gleichfalls als unzweifelhafte Werke Giottos identifizieren zu können, denn ſie wieſen in großen Mengen die nämlichen, 600 Jahre alten Fingerabdrücke auf! Dieſes Verfahren bedeutet zweifellos eine Senſation für die Kunſtwelt. Eine Erkennungszwecken dienende Errungenſchaft der modernen Kriminaliſtik erweiſt ſich ganz plötzlich als geeignet, die Schöpfer von Jahrhunderte alten Ge⸗ mälden feſtzuſtellen. Fingerabdrücke aus dem Mittel⸗ alter erwachen zu neuem Leben, der Chemiker des 20. Jahrhunderts vermag alten Kunſtwerken die Fingerabdrücke von Tizian, Rubens und Dürer zu entnehmen und einem Spezialregiſter einzureihen, das für künftige Gutachten unentbehrlich ſein wird. Die erſten Verſuche Aczels haben einen ſo über⸗ raſchenden Erfolg gehabt, daß man mit Spannung die Ergebniſſe ſeiner weiteren Tätigkeit erwartet. 8 Die Ti⸗ — In einer höheren Lehranſtalt in Erfurt⸗Mel⸗ chendorf haben drei Schüler mit Kalium⸗Chlorat und rotem Phosphor Erperimente vorgenommen. Hier⸗ bei iſt eine Flaſche explodiert. Durch die ſtarke Sprengwirkung wurde einem der Schüler die rechte Hand abgeriſſen, außerdem zog er ſich noch weitere Verletzungen zu. In ſeinem ſchwerverletzten Zu⸗ ſtand wurde er einem Krankenhaus zugeführt. Ein zweiter Schüler wurde am linken Unterarm erheb⸗ lich verletzt. Bei der polizeilichen Unterſuchung des Zimmers des ſchwerverletzten Schülers wurden ver⸗ ſchiedene Chemikalien, ein Artilleriegeſchoß mit Sprengkapſel, eine Handgranate ſowie ein geladenes franzböſiſches Infanteriegewehr gefunden und be⸗ ſchlagnahmt. 1 — Ein ganz ſeltener Faug wurde in der ſchleſi⸗ ſchen Stadtförſterei Grottkau gemacht. Als eine Henne auf dem Hofe von einem Raubvogel geſchla⸗ gen wurde, ſprangen einige Perſonen beherzt hinzu und fingen den Rieſenvogel. Dabei mußten ſie ſeſt⸗ ſtellen, daß es ſich um einen Steinadler mit einer Flügelſpannweite von mehr als zwei Meter han⸗ delte. Daß ſich in dieſe Gegend ein Adler verirrt, kommt ganz ſelten vor. due dun 0 Schwerer Sturm in der Nordſee E Emden, 15. Oktober. Am Freitag herrſchte über der weſtlichen Nordſee außerordentlich ſchweres Wetter. Es wurde Wind⸗ ſtärke 8 bis 9 und zum Teil noch darüber gemeſſen. Die See war ungewöhnlich grob. Am Südweſtrand der Inſel Borkum wurden 15 ſchwarze Schwimmweſten angetrieben, auf denen der Name„Arcona“ verzeichnet iſt. An dieſen Schwimmweſten iſt weiter ein Meſſingſchild mit dem Datum 11. 11. 37. befeſtigt. Ob ein Schiffsunfall vorliegt, ſteht noch nicht feſt. Der lettiſche Dampfer„Miervaldis“ der Reederei Tomſen—Riga erlitt etwa 80 bis 90 Seemeilen nordweſtlich von Borkum in dem ſchweren Wetter einen Ruderbruch und treibt hilflos auf der See. Der deutſche Dampfer„Ida Blumenfeld“ befindet ſich in der Nähe des lettiſchen Schiffes. Auch der deutſche Bergungsdampfer„Simſon“, der von ſeiner Station bei Borkum am Freitagabend ausgelaufen iſt, dürfte ſich ebenfalls bei dem havarierten Schiff befinden. Glimpflicher Ausgang eines Zugzuſammenſtoßes EP. London, 16. Oktober. Auf der Strecke London—Dover der Southern Railway ereignete ſich am Samstagnachmittag in der Nähe des Londoner Vororts Herne Hill ein Zugs⸗ zuſammenſtoß, bei dem mehrere Reiſende verletzt wurden. Die Strecke iſt bis auf wei⸗ teres ſtillgelegt. Der Verkehr zwiſchen London und Dover hat jedoch keine Unterbrechung erlitten. Der Unfall ereignete ſich dadurch, daß der Expreß⸗ zug London—Ramsgate bei der Station Herne Hill auf einen elektriſchen Vorortzug von hinten auffuhr. Das Unglück hätte ſehr viel größere Ausmaße an⸗ genommen, wenn nicht ein Streckenwärter mit einer roten Signalflagge im letzten Augenblick den Loko⸗ motivführer des Epreßzuges gewarnt hätte, ſo daß dieſer den Zug abbremſen konnte. Der Expreßzug fuhr trotzdem noch mit ſtarker Geſchwindigkeit und einem exploſtonsartigen Knall auf den elektriſchen Zug auf. Der letzte Wagen wurde zertrümmert, die Lokomotive blieb in den Trümmern ſtecken. Meh⸗ rere Reiſende erlitten einen Nervenſchock. Die Ver⸗ letzungen der anderen Fahrgäſte rührten zum größten Teil von Splittern zerſprungener Fenſter⸗ ſcheiben her. Die Schuldfrage konnte noch nicht ge⸗ klärt werden. Zwei Flugzeude ſtießen zufammen EP. London, 15. Oktober. In der Nähe von Luton Chatham(Grafſchaft Kent) ſtießen am Sonnabendnachmittag zwei Flug⸗ zeuge der engliſchen Luftſchutzreſerve zuſammen, wo⸗ bei drei Mann den Tod fanden. — In Mornshauſen(Kr. Biedenkopf) kam es zu einem ſchweren Verkehrsunfall. Man hatte eine Zugmaſchine mit zwei Anhängern an einer etwas abſchüſſigen Straße aufgeſtellt. Als der Fahrer das Gefährt für kurze Zeit verlaſſen hatte, ſetzte ſich die Maſchine mit den Anhängern in Bewegung und rannte die Straße hinunter in ein Gehöft. Die anhängenden Wagen drückten die Zugmaſchine durch eine Hauswand in das Erdgeſchoß eines Wohn⸗ hauſes, in dem ein krankes Kind lag. Zum Glück kam dieſes mit dem Schrecken davon. Die Großmutter konnte ſich im letzten Moment auch noch in Sicher⸗ heit bringen. Der angerichtete Sachſchaden iſt ſehr erheblich. Zu bemerken iſt, daß au dem gleichen Tage vor fünf Jahren der Vater des Kindes in einem Steinbruch zu Tode gekommen war. * — Eine ſeltſame Groteske hat ſich in Paris er⸗ geben. Vor den Pfandhäuſern ſtanden die Menſchen in langen Schlangen an, um ihre Gasmasken zu ver⸗ ſetzen. In den vergangenen Kriſentagen hatte ſich der Pariſer Bevölkerung eine ſolche Unruhe be⸗ mächtigt, daß Gasmasken zu hohen und höchſten Preiſen gehandelt wurden. Nachdem man nun keinen Gebrauch von dieſen Gegenſtänden machen kann, ſollen ſie bis zur nächſten Kriſe auf das Pfandhaus wandern. Hier mußte man Gegenmaßnahmen tref⸗ fen, um nicht oͤas Leihhaus in ein Kriegsarſenal zu verwandeln. Gasmasken werden jetzt nicht mehr angenommen. * — Bei einem ſchweren Gewitter, das ſich jetzt im Oktober über Coswig und Umgebung entlud, wurde ein 18 Jahre altes Mädchen in der Nähe von Gro⸗ chewitz auf dem Felde vom Blitz erſchlagen. Das Mädchen half dem Mühlenbeſitzer Müller, bei dem es in Stellung war, bei der Kartoffelernte. Der Mühlenbeſitzer ſtand neben ſeinem Geſpann, und einige Meter davon war ſeine Gehilfin mit dem Zubinden eines Kartoffelſackes beſchäftigt, als ſie der Blitz kraf und ſie zu Boden geſchlagen wurde. Die Kleider des Mädchens ſtanden ſofort in Flam⸗ men. Jede Hilfe war vergebens, denn der Blitz⸗ ſtrahl hatte das Mädchen ſofort getötet. Wie durch ein Wunder ſind der Müller und ſein Pferdegeſpann unverletzt geblieben. * — Nach einer aſtronomiſchen Berechnung und Bekanntgabe in der Zeitſchrift„Weltall“ treffen täglich etwa 24 Millionen mit dem freien Auge ſicht⸗ bare Meteore die Erde. Zu der Summe kommen noch die teleſkopiſchen Sternſchnuppen, deren Anzahl in die Milliarden geht. Die Geſamtmaſſe der Klein⸗ meteore und Sternſchnuppen errechnet ſich auf rund zwei Millionen Kilogramm im Jahr. Dieſe Zahl mag erſchreckend wirken, doch reicht ſie erſt in fünf Milliarden Jahren aus, um den Erddurchmeſſer auch nur um einen Zentimeter zu vergrößern. * — Seltenes Glück hatte in Bad Kreuzuach ein junges Mädchen, das den ehrenamtlichen Vertrieb einer größeren Anzahl Loſe von Rotkreuz⸗Lotte⸗ rien übernommen hatte. Es kaufte zehn Loſe ſelbſt. Jetzt mußte das Mädchen zu ſeiner großen Freude erfahren, daß einige der Loſe mit Gewinnen heraus⸗ gekommen ſind. Im ganzen konnten det glücklichen Gewinnerin 20 000 Mark ausbezahlt werden. * — Kürzlich nahm Warſchau wieder einen Teil ſeiner alten bis auf das 13. Jahrhundert zurück⸗ gehenden Stadtmauern, die im Laufe der Zeiten durch verſchiedene Anbauten verſchandelt wurden, feierlich in Beſitz. Seit drei Jahren wurden von der Stadtverwaltung mühevolle Nachforſchungen angeſtellt, ganze Straßenzüge niedergelegt, bis end⸗ lich Polens Marſchall Rydz⸗Smigly die Eröffnung der wiederhergeſtellten mittelalterlichen Befeſtigungs⸗ anlagen vornehmen konnte. Warſchau iſt dadurch um eine hiſtoriſche Sehenswürdigkeit reicher ge⸗ worden. Römpfe mit in der nv. Durch unſer Vorbild lehren wir dis Jugend ſich die Jununf ſichern. Bege/ Schicksals Roman von?, Han-Nas bar von Zobeſiſiz * 30 Lux ſtand leiſe auf und verließ das Zimmer. Draußen vor der Tür blieb ſie leiſe ſtehen und horchte: die beiden örinnen im Raum ſprachen ruhig weiter von den Plänen ihrer Zukunft, ſie ſchienen gar nicht zu ſpüren, daß Lux von ihnen gegangen. Lux hatte eigentlich nur eine Probe machen wollen, und nun war dieſe Probe ſo ausgefallen, wie ſie vermutet: man brauchte ſie nicht, man vermißte ſie nicht. Mechaniſch ging ſie den Flur entlang, ſtieg die Treppe empor, legte die Hand an den kugligen Por⸗ zellangriff eines Türöffners und ſtand in Toms Zimmer: vor dem Bild der Schweſter und ihrem eigenen Bild unten im Rahmen, jener Liebhaberauf⸗ nahme, die ſte zwiſchen Riedel und Meinardus zeigte. Sie wußte, daß die Bilder hier aufgebaut waren; die Mutter hatte es erzählt. Im erſten Augenblick wollte ſich auch jetzt der Widerſtand in ihr aufrichten; wie ſooft im Leben war es auch hier: Charlotte in großem Format und ſie klein, in eine Ecke gedrückt, unter das gleiche Glas gepreßt— an zweiter Stelle. Dann aber kam ein anderes Fühlen über ſie: was hatte Charlotte, deren Bild hier ſo anmaßend groß daſtand, eigentlich noch mit Tom Allmers zu ſchaf⸗ len? Er war für ſie: vergeſſen. Sie hatte den Kampf um ihn aufgegeben, ehe ſie ihn recht begon⸗ nen, ſie hatte ſich in eine Einheitsfront mit der Mut⸗ ter geſtellt, ſich in ſie eingliedern laſſen, und die Mut⸗ ter hatte ſie ſo in ihren eigentlichen Pflichtenkreis zurückgeſchoben. Das war nur gut und war wohl auch richtig. Schließlich hatte ſie, Lux, ja nichts an⸗ deres mit Charlotte tun wollen, wenn ſte auch dabei, und das vielleicht ſtärker, an Tom gedacht hatte und an das, was ihm drohte. Die Front aber, in der Charlotte jetzt ſtand, war Tom abgewandt. Char⸗ lotte würde in dieſer neuen Stellung nun glücklich werden, vereint mit der Mutter, der ſie ſo ſehr glich und die ihr den Halt geben würde, der ihr fehlte: den Hinweis auf die Forderungen des Ta⸗ dees, die Erfahrungen des Elends, die Furcht vor den Gefahren, die jedes Außergewöhnliche in ſich barg. Und ſo etwas Außergewöhnliches war: Tom. 5 Charlottes Weg ging zurück zu Mann und Kindern, und ihr Weg war frei. Sie nahm der Schweſter nichts mehr, wenn ſie ihn beſchritt, wie ſie ihn zu beſchreiten entſchloſſen geweſen war an jenem Morgen auf dem Wunderſchiff, als der Dunſt ſich teilte und das Meer unter ihr lag: die Klarheit. Lux wanderte durch Toms Zimmer, vorüber an den Sachen, die ihn ſolange umgeben hatten, und ſie ſpürte den Mann, den ſie liebte ſeit jener Traumnacht, nein, wohl ſchon längſt, ſchon immer. Wieder glaubte ſie einen Kuß zu fühlen, und nun wußte ſie, wo ſie dieſen Kuß empfangen: nicht in der Bar in Stuttgart, nein, ſondern damals vor Weimar, als Tom ſie aufhob und ſie zu ſeinem Wagen trug; zwiſchen zwei tiefen Ohnmachten war an jenem Abend doch wohl ein kurzes Erwachen geweſen, um dieſes Kuſſes Länge. Sie ging zu den Bildern zurück, ihr Bild löſte ſte aus dem Rahmen und nahm es an ſich. Als ſie wieder, zwei Stockwerke tiefer, vor die Tür trat, die zum Zimmer der Mutter führte, klangen von innen noch immer die beiden Stimmen im gleichen Tonfall; ſie berieten eine andere Zu⸗ kunft als die, die Lux ſich erträumte. So holte Lux Kappe und Handtaſche und verließ das Haus. Die Straßen Sao Paulos waren ihr nicht mehr völlig fremd; die Mutter hatte ihr einen Teil der Stadt gezeigt, ſo daß ſie wenigſtens eine Ahnung ihres Taktſchlages hatte, genug, um ein ein paar Straßenecken weiter ſich in ein Droſchken⸗ auto zu ſetzen und dem Chauffeur die Adreſſe des Hauſes Almanzore aufzugeben, die ſie ſich ſchon am erſten Tage ihres Hierſeins von einem Bedienten der Caſa Händel hatte ausfindig machen laſſen. Es wurde eine merkwürdige Unterhaltung zwi⸗ ſchen den beiden Frauen Ulrike und Iſabella. Sie wurde unter allerlei Schwierigkeiten geführt, denn Lux' Schulfranzöſiſch erwies ſich hier für ſo ſeelen⸗ heikle Dinge, wie es Liebe, Verſtändigung über das Thema Mann und Eiferſucht einmal ſind, als doch zu lückenhaft. Ja, auch Eiferſucht, wenigſtens im Anfang der Unterredung. Iſabella empfing Lux, die ihren Namen auf eine Karte geſchrieben hatte, nicht in der küßlen Sala de Viſita, ſondern in ihrem Boudoir, das ihr Tom mit viel Sorgfalt im deutſchen Sinne eingerichter hatte. Sie trug ein ſehr weites, ſehr fließendes. Hauskleid von mattgelber Seite, die ihrem dunklen Haar und ihrer dunklen Haut vorzüglich ſtand; ſte hatte viel Rot auf den Lippen und viel Blauſchwarz auf den Augenlidern, obgleich ſie ihr Haus kaum noch verließ, des Zuſtandes wegen, den ſie unter dem Fluß der mattgelben Seide gewandt verbarg; es ging ihr wie jeder Braſilianerin: ſie hätte ſich ohne Schminke nicht wohlgefühlt, ſie wäre ſich wie unangekleidet vorgekommen. Lux hatte, als ſie bei Iſabella eintrat, den Ein⸗ druck, einer wunderſchönen Frau, und in der Tat war Iſabella wohl noch nie ſo ſchön geweſen wie jetzt. Für Lux wurde dieſer Eindruck noch dadurch geſteigert, daß ihr ſüdlich⸗exotiſche Erſcheinungen fremd waren; ſie glaubte daher, daß ſolche Schönheit auf einen Mann unwiderſtehlich wirken müſſe; ſie verſtand, daß Tom an dieſer Frau nicht achtlos hatte vorbeigehen können; wie peinlich alſo, fetzt mit dieſer Frau über ihn ſprechen zu müſſen. Das Gefühl ihres eigenen Liebreizes, deſſen ſie ſich— zum Beiſpiel in Stuttgart— wohl bewußt geweſen war, geriet ins Schwanken, und dieſe Unſicherheit löſte Eiferſucht aus. Iſabella, die, als ſie den Namen Frommann las, zuerſt nur an die geweſene Braut ihres Freundes gedacht und daher eine blonde Frau erwartet hatte, brauchte eine ganze Weile, um ſich zurechtzufinden und zu ergründen, wer nun eigentlich dieſes dunkel⸗ haarige Mädchen wäre, das ſo verdächtig lebhaft nach Thomas Allmers fragte. ſchnell eine Röte geſtiegen, weil ſie bei ihren mangelhaften Sprachkenntniſſen im Dauerkampf mit dem Wort lag; Iſabella ſah in dieſer Röte, die fern aller Schminke war, eine für ſüdamerikaniſche Begriffe überraſchende Friſche, ſie erkannte den Reiz dieſes unſchuldvollen Mädchens und fand nun ihrerſeits die Frau ihr gegenüber betörend und be⸗ zaubernd. Da es aber nie für eine Frau angenehm iſt, zu wiſſen, daß ſie einen Mann verlieren ſoll, der ſie einmal geliebt, ſelbſt wenn ſie nichts mehr von ihm will, ſo meldete ſich auch in ihr die Eiferſucht. Alſo gingen Lux und Iſabella erſt einmal lauernd umeinander herum, taſteten mit Worten, Blicken, Beobachtungen das Kampfgelände ab, bis Lux die Nerven riſſen, die in den letzten Tagen auf genug Folter geſpannt worden waren. Sie fing einfach an zu weinen. Nicht etwa, daß ſie nun faſſungslos ſchluchzend den Kopf in die Hände geſtützt hätte, ſondern ſie ſah Iſabella groß an mit Augen, aus denen die Tränen ungehemmt auf die Wangen floſſen. In Iſabella regte ſich ein mütterliches Empfin⸗ In Lux Wangen war den. Sie erkannte die Kindhaftigkeit in Lux und war von nun an bereit, dieſem Kinde zu helfen. „So ſehr lieben Sie ihn?“ fragte ſie. Lux ſchreckte zuſammen es war zum erſtenmal, daß ein anderer Menſch zu ihr von ihrer Liebe ſprach, die ſie ſich ja ſelbſt kaum eingeſtanden hatte, fa, vor der ſie ſich im Grunde noch ſcheute, obgleich ſie mit allem Willen ihre Erfüllung herbeiſehnte. Sie empfand, daß ſie jetzt klar antworten mußte, ſchon für und vor ſich ſelbſt. Sie hob die Hände, wiſchte mit beiden Zeigefingern gleichzeitig die Trä⸗ nen aus den Augenwinkeln. Dieſe Bewegung hatte etwas ſo Rührendes, daß Iſabella lächeln mußte. Sie legte ihren Arm um Lux, zog ſie an ſich und küßte ſie. Und zwiſchen den Küſſen wiederholte ſie: „So ſehr lieben Sie ihn alſo?“ „Ja!“ ſagte Lux; ſie ſagte es deutſch, und Iſa⸗ bella verſtand dieſe eine ſchwerwiegende Silbe. „Und er? Liebt er Sie auch?“ Von neuem ſchreckte Lux zuſammen, denn dieſe Frage hatte ſie ſich noch nicht einmal ſelbſt geſtellt. Ihr war das Wiſſen um Toms Gegenliebe eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen ſeit jener Traum⸗ nacht. Jetzt wagte ſie nicht zu antworten. Iſabella ſah ihr Zögern und verſtand es. Und nun brach die Frau in ihr durch, die Frau, in der die Luſt geweckt war, ein wenig zu kuppeln und Vorſehung zu ſpielen. Eine Redeflut ergoß ſich über Lux, ein Gemiſch von franzöſiſchen und portu⸗ gieſiſchen Worten: Oh, das würden ſie ſchon machen; ein Mann in der Wildnis ſei leicht zu bezwingen; Lux müſſe ihm einfach um den Hals fallen, er würde ſich nicht wehren. Sie entwickelte einen Plan: Lux ſollte nach Eriguarem fahren, ſie würde Thomas dorthin beſtellen, ihm telegraphieren, daß ſie ſelbſt ihn dort zu ſprechen wünſche. Sie ſtellte Lux ihr Auto bis zu ihrer Facienda im Tal des Rio Tiete zur Verfügung, von dort würde Senhor Ju rua ſie begleiten, er ſpräche ein wenig deutſch. Oh, Lux könne ſich auf ſie verlaſſen, ſie würde alles vorbereiten. Nur ſchade ſei es, daß ſie nicht ſelbſt mitfahren könne. (Fortſetzung folgt) i 11 EN e 15 ae 12. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 17. Oktober 10 Magda Schneider Haus Söhnker Letzte Tage! .45.20.25.35 Magda Schneider Haus Söhnker letzte 12 ge 8.45.20.25.33 ee NEINz nun Mans mit Rlilde Hilde brand tation. 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