12 „ 111 Erſcheinungswetſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poßt 270 Mk. einſchl 30 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pia Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Ne Feiſcherſtr. 1 helmet de Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I..0. Feruſprecher! Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 0 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 um breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta Kleinanzeigen ermäßtate Grundprelſe iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſttimmten Ausgaben fernmündlich Für Familien und Allgemein aültig Bet Zwangsveragleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Getichtsſtand Mannheim, wird ertellte Aufträge. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 10. Oktober 1038 149. Jahrgang— Nr. 485 — Niff an geruſalems Albit d. Die Beneſch-Freunde rühren ſich wieder-Polizeiſkandal in AS A Ernſter Tag für Ferufalem Anter Einſatz ſtärkſter militäriſcher Mittel ſoll die Altſtadt zurückerobert werden 5 EP. Jeruſalem, 19. Oktober. Unter Einſatz aller in Jeruſalem zur Verfügung ſtehenden Truppen und unter Heranziehung ſtarker Flugzengeinheiten wird die engliſche Mandatsver⸗ waltung im Laufe des Mittwochs einen Schritt un⸗ ternehmen, vor dem ſie bisher immer zurückgeſchreckt hat. Sie wird den Befehl zur Stürmung des alten Stadtteils von Jeruſalem geben, um damit einen Mittelpunkt des Widerſtandes gegen die engliſche Oberhoheit zu vernichten. In der Nacht zum Mittwoch lag über der Stadt eine drückende Ruhe. Die Offiziere der Bodentrup⸗ pen und der Luftwaffe nahmen ihr Abendeſſen nicht — wie bisher— in dunkler Zivilkleidung ein, ſon⸗ dern in Uniſorm. Man rechnete damit, daß es noch in der Nacht zum Mittwoch zu Unruhen größeren Stiles kommen würde; bis in die Morgenſtunden des Mittwochs iſt jedoch alles ruhig geblieben. Da der Belagerungszuſtand weiter anhält, waren die einzigen menſchlichen Weſen auf den Straßen und Plätzen die ſchwer bewaffneten Patrouillen, die — ſeit Wochen verdoppelt— ihren nächtlichen Dienſt verſehen. Scheinwerfer ſtanden in allen gefährlichen Punkten. Die Stadttore wurden und werden auf⸗ merkſamer bewacht denn zuvor. Das Oberkommando des Militärs iſt für den Einmarſch in den alten Stadtteil gerüſtet. Für die Zivilbevölkerung iſt die in den ſpäten Nachtſtunden bekanntgewordene Mitteilung über den zu erwartenden militäriſchen Schritt wie eine Sen⸗ ſation gekommen. Jedermann iſt ſich im klaren darüber, daß der Einmarſch in den alten Staßtteil nicht ohne Blutvergießen vor ſich gehen wird. Man erwartet vielmehr heftige Kämpfe und befürchtet bisher in Jeruſalem und ganz Paläſtina noch nie erlebte Verluſte. In den Morgenſtunden des Mittwochs konnte man eine Verſtärkung des um den alten Stadtteil gelegten Truypengürtels beobachten, ſoweit Beobach⸗ tungsmöglichkeiten überhaupt vorhanden waren. Der Einmarſch ſoll, wie man erfährt, ſtufenweiſe vor ſich gehen. Da das„Gelände“ überaus ſchwierig iſt. will man jede„neu eroberte Stellung“ erſt befeſtigen, bevor man weiter vorrückt. Polizei ſoll die meiſt ortsunkundigen Truppen anführen. Der Sicherheits⸗ dienſt dürfte größtenteils vun der bereits einſatz⸗ bereiten Luftwaffe durchgefſthrt werden. Die nor⸗ rückenden Truppen werden zum her wiegenden Teil mit Maſchinengewehren und Schnellfenergeſchützen ansgerüſtet ſein. 5 Hilferufe des grabiichen Frauenkongreſſes anb Kairo, 19. Oktober. N Der arabiſche Frauenkongreß in Kairo beſchloß am Mittwoch die Abſendung von Telegrammen an die Regierungen der europäiſchen Großmächte, in denen die Bitte ausgeſprochen wird, alles zu tun, um die beſtmögliche Löſung in Paläſtina zu finden. Der Kongreß beſchloß ferner eine großangelegte Aufklärungsarbeit über die Araberbelange in Pa⸗ läſtina und wandte ſich ſcharf gegen die engliſche Politik, durch die aufs grauſamſte Unſchuldige ge⸗ tötet, Dörfer zerſtört und Araber mißhandelt und eingeſperrt würden. Die Paläſtinaaraber handelten in Notwehr und kämpften für die Zukunft der ara⸗ biſchen Nation, was nach allen Geſetzen erlaubt ſei. Der Kongreß wandte ſich auch gegen die unter jüdiſchem Einfluß ſtehende Auslandspreſſe, die die Araber als Räuber hinſtelle und warnte vor allem den Präſidenten Rooſevelt, die Vereinig⸗ ten Staaten ſollten nicht dem jüdiſchen Einfluß unterliegen und durch ihre Haltung das Elend der Bewohner des Heiligen Landes verlängern. Die Frauen beſchloſſen ſchließlich die Werbung für arabiſche Waren und die Einſchränkung des Verbrauchs fremder Erzeugniſſe. Sie forderten den König von Aegypten auf, ſich der Witwen und Wai⸗ ſen der gefallenen Araber Paläſtinas anzunehmen und beantragten die Hilfe des Roten Kreuzes für Paläſtina. Sie verlangten die Entwaffnung der Juden und unterſchrieben im übrigen alle Forde⸗ rungen, die der voraufgegangene Männerkongreß angendbmmen hatte, d. h. die Nichtigkeit des Balfour⸗ verſprechens, die Abſchaffung des Mandates ſowie das Abſtoppen der Judeneinwanderung. Kampf um die Um Bethlehem, die„Heilige. Stadt“, kämpfen Kriegsglück. Hier „eilige Skadt Aruber und engliſche Truppen mit wechſelndem ſieht man die Engländer in Bethlehem bei Sandſackbefeſtigungsarbeiten. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Wann wird Kanton fallen? In engliſchen Kreiſen rechnet man mit dem Fall Kantons in 14 Tagen EP. Hongkong, 19. Oktober. In engliſchen Militärkreiſen Hongkongs rech⸗ net man mit einem Erfolg der japaniſchen Offenſive in Südchina. Man glaubt, daß den Japanern die Einnahme Kantons in etwa 14 Tagen gelingen wird. Am Dienstag fanden, wie man hier erfährt, in den Straßen Kantons große Kundgebungen ſtatt. Etwa 100 000 Mann chineſiſches Militär zogen mit Fackeln durch die Straßen der Stadt, wobei ſie Rufe gegen Japan ausſtießen und die in Kanton verbliebene Zivilbevölkerung aufforderten, ihr Letztes herzugeben, um Kanton vor einem japaniſchen Angriff zu retten. Unter großen Schwierigkeiten nähern ſich die Japaner von Poklo aus, das am Sonntag beſetzt wurde, den chineſiſchen Verteidigungslinien. Ein Teil der japaniſchen Truppen ſtieß bereits auf die Bahn, die Hongkong mit Kanton verbindet, und zwar ſüd⸗ Die„Minderwertigkeit“ von Frankreichs Luftwaffe: Co ſchlimm iſt es alſo nicht. Frankreichs Fliegerei kann ſich ganz gut ſehen laſſen EP. Paris, 19. Oktober. Die in einem Teil der franzöſiſchen Preſſe ver⸗ breiteten Darſtellungen über die angebliche Unter⸗ legenheit der franzöſiſchen Luftwaffe und des Flug⸗ zeugbaues in Frankreich gegenüber den anderen küropäfſchen Großmächten ſind von dem Vorſitzen⸗ den des Luftfahrt⸗Ausſchuſſes der franzöſiſchen Kammer, dem radikalſozialiſtiſchen Abgeordneten Boſſoutro, der aktiver Flieger iſt, in einer Erklä⸗ kung an die Preſſe richtiggeſtellt worden. Boſſout ro erklärt, daß die jährliche Flugzeugpro⸗ duktion Frankreichs gegenwärtig 1500 Maſchinen betrage und in Kürze auf 2000 Flugzeuge hinauf⸗ geſchraubt werden würde. Ab April nächſten Jah⸗ res werde die franzöſiſche Flugzeuginduſtrie monat⸗ lich 200 Flugzeuge herausbringen können. i Das ſei das Höchſtmaß der Produktionsfähigkeit der franzöſiſchen Flugzeuginduſtrie. Es ſei weiter nicht richtig, daß die franzöſiſchen Flugzeuge quali⸗ tativ den anderen unterlegen ſeien. Alle franzöſi⸗ ſchen Jagoͤflugzeuge hätten eine mittlere Geſchwin⸗ digkeit von 500 Stundenkilometern, und die Bom⸗ benflugzeuge kämen nahe an dieſe Geſchwindigkeit heran. Daß die franzöſiſche Flugzeuginduſtrie der ausländiſchen nicht ſo ſehr unterlegen ſei, wie man dies hinſtellen wolle, gehe, ſo erklärte Boſſoutro weiter, auch daraus hervor, daß die amerikaniſchen Flugzeugfabriken nicht weniger als ein Jahr brau⸗ chen würden, um die von der franzöſiſchen Regie⸗ rung beſtellten hundert Militärflugzeuge zu liefern. Rooſevell bremſt ab + Waſhington, 19. Oktober. Präſident Rooſevelt hat am Dienstag vom Hyde⸗ park aus in Bezug auf die geplanten rieſigen Rüſtungen der Vereinigten Staaten erklärt. alle bisherigen Meldungen der amerikaniſchen Preſſe über den Umfang der Aufrüſtung ſeien reine Mut⸗ maßungen. 5 öſtlich der Ortſchaft Sheklung. Bei dem bisherigen Vormarſch trafen die Japaner noch nicht auf Truppen der Zentralregierung, ſondern ſtießen lediglich auf den Widerſtand von Kwantung⸗Provinzialregierung. „Ausſchaltung Englands“ + Tokio, 19. Oktober. Die japaniſche Preſſe würdigt in ausführlichen Leitartikeln die hohe Bedeutung, die der Beſetzung von Teilen der Eiſenbahn Kaulun Kanton nördlich des Territoriums der britiſchen Kolonie Hongkong beizumeſſen ſei. Einmal werde hiermit die Haupt⸗ verſorgungsader der Armeen Tſchankaiſcheks unter⸗ brochen, wodurch die letzte Widerſtandskraft Chinas in kurzer Zeit vernichtet ſein werde. Ebenſo bedeutend ſei, daß damit die vorherr⸗ ſchende Rolle Hongkongs in der Politik der Weſtmächte gegenüber China und beſonders wäh⸗ rend des jetzigen Chinakonfliktes erledigt ſei. Die bevorſtehende Einnahme Kantons, des politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Zentrums Sübdchinas, würde dieſen Prozeß der Ausſchaltung des Ein⸗ fluſſes der fremden Mächte vollenden. „Kokumin Schimbun“ warnt England und Frank⸗ reich, ſich jedes Verſuches einer Einflußnahme auf die Aktion der japaniſchen Südchingexpedition zu enthalten, da ſonſt ſtarke antibritiſche und antifran⸗ zöſiſche Gefühle im japaniſchen Volk erweckt würden. Reiche Beute am Fangtſe dnb Tokio, 19. Oktober. Die Japaner haben bei ihrem Vorſtoß ſtromauf⸗ wärts des Jangtſe den Hafen Shihweiyao, von dem aus bisher die Erzverladungen nach Japan ſtatt⸗ fanden, eingenommen. Bei der Einnahme von Shihweiyao machten die japaniſchen Marinetruppen große Beute. Neben Feldgeſchützen und Maſchinen⸗ gewehren oſteuropäiſcher Herkunft fielen ihnen eine halbe Million Tonnen Eiſenerz, 5000 Säcke Weizen⸗ mehl, 9000 Tonnen Briketts, 10000 Bletbarren, 2 Lokomotiven, 500 Säcke Soyabohnen, 35 Güter⸗ wagen, 50 Pferde und große Mengen Munition in die Hände. militäriſchen Verbänden der Die Weſibefeſtigungen Von Generalleutnant a. D. v Metzſch Die Befeſtigungsbauten in der deutſchen Weſt⸗ mark, mit denen Hunderttauſende beſchäftigt ſind, ſtellen einen Umbruch der deutſchen Auffaſſungen dar: Unſere Nachbarn haben bisher auf die forti⸗ fikatoriſche Verſtärkung ihrer Grenzen mehr Wert gelegt als wir Deutſche. Es war deutſche Ueberlie⸗ ferung, lieber Straßen und Bahnen, als Feſtungen zu bauen, und die Entſcheidung durch den Angriff einer qualitativ überlegenen und überlegen geführ⸗ ten Truppe zu ſuchen. Der Weltkrieg hat dieſe Auf⸗ faſſung im allgemeinen als richtig beſtätigt. Uns haben die Feſtungen nicht gefehlt. Auf ſeiten unſerer Gegner haben ſie im Oſten völlig, im Weſten teil⸗ weiſe enttäuſcht. Trotzdem hielt nach dem Kriege der Franzoſe an. der hohen Wertung von Befeſtigungsanlagen feſt. Es entſtand die Maginotlinie. Belgien verfuhr ähnlich. Deutſchland zögerte. Zunächſt unfreiwillig unter dem Druck des Verſailler Schanddiktates. Später, weil die Erweiterung des kleinen Berufsheeres zum gro⸗ zen Volksheere dringlicher war. Schließlich, weil ja auch die fortifikatoriſche Wiederaufrüſtung aus dem Nichts geboren werden mußte. Alle Befeſtigungen waren geſchleift oder geſprengt. Dennoch iſt der deutſchen Landes verteidigung, als ſtie an die Grenzverſtärkungen herangehen konnte, nie in den Sinn gekommen, die befeſtigte Oſtzone Frankreich⸗Belgiens oder gar die groteske Abriege⸗ lung der Tſchecho⸗Slowakei nachzuahmen. Denn in⸗ zwiſchen offenbarte die phantaſtiſche Unterwelt aus Beton und Eiſen jenſeits unſerer Grenzen mancher⸗ lei Mängel. Nichts veraltet bekanntlich ſo ſchnell, wie permanente Befeſtigungsanlagen. Auf der an⸗ deren Seite haben aber unterdeſſen der ſpaniſche und der oſtaſiatiſche Krieg die ungeheuer gewachſene Stärke der Abwehr ſo eindringlich gelehrt, daß An⸗ laß vorliegt, ſie beſonders zu pflegen und baulich zu unterſtützen. Beſonders, wenn es dicht an der Grenze ſo koſtbare Wehrwerte zu ſchützen gilt wie im deut⸗ ſchen Weſten. Schließlich ſchreibt die reißend ſchnelle Fortentwicklung der Panzerwaffen und Luftſtreit⸗ kräfte ſowie des Gaskampfes dem Befeſtigungsbau Bedingungen vor, die noch vor wenigen Jahren kaum erkannt geweſen ſind. Inſofern kann es daher als ein glücklicher Um⸗ ſtand angeſehen werden, daß wir erſt jetzt an den Ausbau der Weſtbefeſtigung im Großen herangegan⸗ gen ſind. Inſofern braucht uns aber auch die an⸗ gebliche Bemerkung des Generals Gamelin, die er gelegentlich der engliſch⸗franzöſiſchen Generalſtabs⸗ beſprechungen gemacht haben ſoll, in keiner Weiſe „ 2. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 19. Oktober 1938 zu beunruhigen, nämlich, daß er ſich anheiſchig mache, die deutſchen Weſtbefeſtigungen zu durchſtoßen. Ein erfahrener Soldat ſoll nicht den Propheten ſpielen, und wir möchten infolgedeſſen überhaupt be⸗ zweifeln, daß dieſe Aeußerung überhaupt gefallen iſt. Jedenfalls ſehen wir ſelbſt dem Ausbau der be⸗ feſtigten Weſtmark mit dem Vertrauen entgegen, das immer am Platze iſt, wenn Befeſtigungen von einer tüchtigen Truppe geſchickt und gut geführt vertei⸗ digt werden! Denn daran wird weder der Feſtungsbau, noch der Tank oder die Luftwaffe und noch weniger das Gas jemals irgend etwas ändern, daß die Abwehr⸗ ſtärke nie allein in„Wall und Graben“, ſondern vor allem in den„Kerlen“ liegt, die dahinter ſtehen. Auch der weitere Geſichtspunkt iſt unbeſtreitbar, daß Befeſtigungsanlagen nicht Truppenmaſſen„anziehen, auffreſſen, aufſaugen oder verbrauchen“ dürfen, ſon⸗ dern Truppen ſparen, das heißt: für andere Zwecke frei machen müſſen. In Frankreich, zum Beiſpiel, iſt die Frage, wie man die angemeſſene Beſatzungsſtärke für die rieſen⸗ haften Anlagen aufbringen ſoll, ein Gegenſtand gro⸗ ßer Sorgen der Landes verteidigung. Schon wurde vorübergehend die Bildung einer Sondertruppe für dieſen Spezialzweck erwogen, was auf ſyſtematiſche Fehler ſchließen läßt, weil die Behauptung von Be⸗ feſtigungsaulagen niemals Selbſtzweck ſein darf, ſon⸗ dern nur eines von vielen Führungsmitteln des Krieges bleiben muß.. Der Einwand liegt nahe, daß die Luftwaſſe al⸗ ler Erdbefeſtigungen ſpottet, und daß der Kampf⸗ wagen nur gewiſſe Hinderniſſe reſpektiert. Allein die Flieger werden recht zufrieden ſein, ihre Boden⸗ organiſationen, von denen ſie unlösbar abhängig ſind, durch Befeſtigungen geſchützt zu wiſſen. Für die Kampfwagen gilt, daß noch wichtiger als das Hindernis das feindliche Feuer iſt, das ſie empfängt, falls ſie auf Hinderniſſe ſtoßen. Des Führers Saarbrückener Bemerkungen über die Erweiterung unſerer Weſtbefeſtigungen ſind von einem Teile, allerdings leider nur von einem Teile, der engliſch⸗franzöſiſchen Preſſe ſo verſtanden wor⸗ den, wie ſie gemeint waren: nämlich als eine Beſtä⸗ tigung dafür, daß Deutſchland keinerlei offen⸗ ſive Abſichten hat, Wir begrüßen das und möchten unterſtreichen, daß die fortifikatoriſche Planung, an der jetzt in Weſtdeutſchland gearbeitet wird, lediglich der deut⸗ ſchen Sicherheit dient, während von der befeſtigten Oſtzone Frankreichs geſagt werden muß, daß ihre Ausmaße ſowohl auf Abwehr als auch darauf hin⸗ weiſen, daß das Ganze als ein Bereitſtellungsraum für Offenſivunternehmen großen Stils gedacht iſt. Neuer Voltizeiſkandal in Neuyork Protokolle von 7200 Gefangenen verſchwunden. dnb Neuyork, 19. Okt. Ein neuer Polizeiſkandal, der diesmal die Po⸗ lizeiverwaltung von Brooklyn ſchwer belaſtet, be⸗ ſchäftigt am Mittwoch ganz Neuyork. Bereits ſeit einiger Zeit waren von einem eigens hierfür eingeſetzten Kommiſſax zahlreiche bekannt⸗ gewordene Fälle von Unregelmäßigkeiten und Kor⸗ ruptionen in Brooklyner Polizeirevieren unterſucht worden. Als nun am Dienstag der Neuyorker Poltzeipräſtdent Valentine und andere hohe Polizei⸗ beamte überraſchend dem Revier in der Bergenſträße einen Beſuch abſtatteten, ſtellte ſich heraus, daß ein großer Teil der Polizeiakten, darunter Protokoll⸗ aufnahmen von 7200 Gefangenen, verſchwunden waren. Der Gouverneur des Staates Neuyork oroͤnete ſofort eine eingehende gerichtliche Unterſuchung an und ſetzte zu dieſem Zweck einen neuen Staats⸗ anwalt ein, da die Brooklyner Staatsanwaltſchaft ebenfalls durch und durch korrupt ſein ſoll. eee ene Haſenarbeiterſtreik in Neuyork. Im Neuyorker Hafen ſind 3000 Hafenarbeiter in den Streik getre⸗ ten, da ihnen die geforderte Erhöhung ihrer Löhne nicht bewilligt worden iſt. Drei große Ueberſee⸗ Dampfer konnten nicht auslaufen, Warſthau und die Löjung der flowakiſchen Frage: Polen verlangt„totale Löſung“ „Alte Fehler dürfen nicht durch Schaffung künſtlicher Gebilde wiederholt werden' dub. Warſchau, 19. Okt. Der polniſche Außenminiſter hat heute morgen 6 Uhr die rumäniſche Grenze in Maraſeſti über⸗ ſchritten, wo er von dem rumäniſchen Außen miniſter Comnen und dem polniſchen Botſchafter in Bukareſt, Graf Raczynſki, empfangen wurde. Von Mara⸗ ſeſti aus begibt ſich der polniſche Außenminiſter nach Galatz, wo er um 15 Uhr eintrifft. In Galatz weilt der rumäniſche König anläßlich der Manöver der rumäniſchen Armee; zweifellos wird der polniſche Außenminiſter dort unverzüglich empfangen wer⸗ den. Gleichzeitig mit den Beſprechungen in Galatz er⸗ folgt eine erneute polniſch⸗ungariſche Fühlungnahme in Budapeſt, wohin ſich heute von Warſchau aus einer der engſten Mitarbeiter des polniſchen Außenminiſters, ſein Kabinettschef, Graf Lubienſki, mit dem Flugzeug begibt. Beſonders die der Regierung naheſtehenden Blätter befaſſen ſich ausführlich mit der Bedeutung der Reiſen.„Expreß Poranny“ ſchreibt, Polen trete aktiv zugunſten einer grundſätzlichen und gerechten Erledigung der noch nicht entſchiedenen Fragen her⸗ vor. Der Standpunkt Polens ſei vom erſten Augen⸗ blick an klar und entſchieden geweſen. Polen ſtrebe danach, daß alte Fehler nicht durch die Schaffung künſtlicher Staatengebilde wiederholt werden, und daß eine totale Löſung erfolge, die in dieſem Teil Europas die Ordnung und das Gleichgewicht ſicherſtellen. Gibt ſich Beneſch noch nicht geſch'agen? anb Warſchau, 19. Oktober. Die politiſchen Freunde des ehemaligen tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staatspräſidenten Beneſch entfalten nach einer Meldung des„Dobry Wieczor“ eine emſige unterirdiſche Tätigkeit, die ſich vor allem gegen den jetzigen Außenminiſter Chval⸗ koyſki richtet. Himmler in Rom Die Polizei„Freund und Helfer des Volkes“ (Funkmeldung der NM.) E Rom, 19. Oktober Zu Ehren der ausländiſchen Abordnungen, die an den eindrucksvollen Kundgebungen zur Feier des 13. Jahrestages der Gründung des italieniſchen Polizeikorps teilgenommen haben, gab der Chef der italieniſchen Polizei am Dienstag eine Abend⸗ tafel. In einer Anſprache begrüßte der Chef der italieniſchen Polizei, Boechini, die ausländiſchen Ehrengäſte und hieß dabei beſonders Reichsführer SS Himmler als alten bewährten Freund Italiens“ willkommen. Im Namen aller ausländiſchen Abördnütgen dankte Reichsführer SS Himmler dem Chef der italieniſchen Polizei und hob hervor, wieviel Ge⸗ meinſames die Polizeiorganiſationen aller Länder verbinde und in wie ſtarkem Maße der Wandel der Zeiten auch auf dieſem Gebiet in Erſcheinung trete. Der Typ des dickbäuchigen Poliziſten, der kein Ver⸗ ſtändnis für Volkswohl und für Politik gehabt habe und vom Volke auch nicht geliebt worden ſei, ſei verſchwunden. Die Polizei ſei heute etwas ganz anderes als früher. Sie ſei mit ganzem Herzen bei ihrer Aufgabe und ſtehe mitten im Volke, dem ſie Freund und Helfer ſei. Am Schluß ſeiner mit größtem Beifall aufgenom⸗ menen Worte brachte Reichsführer Ss Himmler ein Hoch auf die italieniſche Polizei, den König und In Prag verbreitet ſich die Auffaſſung immer mehr, daß die Auflöſung der Partei des Herrn Beneſch, alſo der Volksſozialen Partei, unerläßlich notwendig iſt. Die maßgebenden Vertreter dieſer Partei näm⸗ lich hätten ſich nur nach außen hin aus dem politi⸗ ſchen Leben zurückgezogen. In Wirklichkeit bemüh⸗ ten ſie ſich, mit Hilfe der Auslandspreſſe, insbeſon⸗ dere der franzöſiſchen, und des Moskauer Rund⸗ funks die innen⸗ und außenpolitiſche Lage der Regie⸗ rung zu erſchweren. Schlechte Zeit für Hetzblätter (Funkweldung der NM.) + Prag, 19. Oktober. Das Emigrantenblatt„Prager Mittag“ hat mit dem heutigen Tage ſein Erſcheinen ein⸗ geſtellt. Mit dem Blatt verſchwindet eines der übelſten Hetzblätter, das die internationalen Brun⸗ nenvergifter fünf Jahre hindurch während der Re⸗ gierungszeit eines Beneſch in Prag herausbringen konnten. Die Einſtellung iſt ein weiterer Beweis dafür, daß tiefe Veränderungen im geſamten tſchecho⸗ ſlowakiſchen Preſſeweſen vor ſich gehen, deren End⸗ entwicklung noch nicht annähernd umriſſen werden kann. Dem Beiſpiel des„Prager Mittag“ dürfte wahr⸗ ſcheinlich noch eine ganze Reihe anderer Blätter fol⸗ gen. Bezeichnend für die Lage in Prag ſind die Worte, mit denen ſich der„Prager Mittag“ von der Oeffentlichkeit verabſchiedet; es heißt da wörtlich: „Die Welt, die der„Prager Mittag“ geliebt hat, in der er geiſtig atmete und wirkte, iſt nicht mehr. Ereigniſſe, auf die wir hier nicht näher zurückkom⸗ men wollen und über die uns zur Zeit noch die letz⸗ ten Erkenntniſſe fehlen, haben ſie hinweggefegt. Das Blatt, das fünf Jahre hindurch dem deutſchen Zei⸗ tungsweſen der Hauptſtadt Prag wie der geſamten Republik ſeine charakteriſtiſche Note beiſteuerte, wird nun nicht mehr ſein.“ Duce als Schöpfer des Imperiums aus, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Politiſche Gangſter Gründung einer antifaſchiſtiſchen Liga amerikauiſcher Juden dnb. Mailand, 19. Oktober. Die italieniſche Preſſe zeigt ſich von der kürzlich erfolgten Gründung einer„amerikaniſch⸗jüdiſchen Liga zur Bekämpfung des Faſchismus und National⸗ ſozialismus“ keineswegs überraſcht oder gar beun⸗ ruhigt. Der„Corriere della Sera“ erklärt, es ſei nichts weſentlich Neues darin zu erblicken, weil der Antifaſchismus der jüdiſchen Kreiſe, und beſonders der amerikaniſchen, wohlbekannt geweſen ſei. Die autoritären Staaten hätten von dieſer Neugründung nichts zu fürchten, wohl aber würden die Juden in Italien ihre Auswirkungen zu fühlen bekommen, denn die italieniſche Regierung werde ſich bei deren Behandlung logiſcherweiſe auch von der Haltung der ausländiſchen Raſſegenoſſen beſtimmen laſſen. Der„Popolo'Italia“ ſchreibt, man habe immer gewußt und die jüngſten Tatſachen hätten dafür eine feierliche Beſtätigung gegeben, daß an der Spitze aller Kräfte des Antifaſchismus Juden ſtün⸗ den. Neu ſei nur die Ankündigung einer Liga. Die Juden, die nach tauſendjähriger Methode gewohnt ſeien, immer im Dunkeln zu wirken, zeigten ſich ausnahmsweiſe ohne Maske, was die Aktion zum Gegenangriff erleichtern werde. Weder die Zahl, 7 r noch die Macht, deren ſich das Judentum rühme rufe Beſorgnis hervor. Die„Stampa“ weiſt darauf hin, daß in dem frei⸗ maureriſchen Klimg Waſhingtons die Juden offi⸗ ziell eine Liga gegründet hätten. Dieſer Bande von politiſchen Gangſtern ſei entgegenzu⸗ halten, daß die italieniſche Langmut eine Grenze haben könne, und daß die verrückten Pläne der ame⸗ rikaniſchen Juden nur unangenehmſte Rückwirkun⸗ gen auf das Schickſal ihrer in Italien lebenden Stammesbrüder haben könnten. Nur bei Würdigkeit Die Verwendung des ſtaatlichen Pfarr⸗ beſoldungsfonds dnb. Berlin, 19. Oktober, Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegen⸗ heiten hat in einem Erlaß die Verwendung der ſtagt⸗ lichen Pfarrbeſoldungsfonds klargeſtellt. Danach dürfen die Mittel der im preußiſchen Haushalt und im Haushalt für das Saarland für Pfarrbeſoldung und zur Verſorgung der Ruheſtandspfarrer und Pfarrhinterbliebenen bereitgeſtellten Fonds nur für ſolche Perſonen Verwendung finden, die ſich der Fürſorge des Staates würdig erweiſen. „Ich habe die Herren Oberpräſidenten, den Herrn Stadtpräſidenten der Reichshauptſtadt Berlin, die Herren Regierungspräſidenten, den Herrn Polizei⸗ präſidenten von Berlin und den Herrn Reichskom⸗ miſſar für das Saarland demgemäß angewieſen, in Zukunft nach eingehender Prüfung des Einzelfalles die Sperre der ſtaatlichen Pfarrbeſoldungsbei⸗ hilfen bei denjenigen Perſonen herbeizuführen, die ſich gegen Geſetze und Anordnungen des Staates vergehen. Die Staatsbehörden werden gegebenenfalls die zu⸗ ſtändige kirchliche Behörde erſuchen, die Bewilli⸗ gung von Beſoldungsbeihilfen aus dem ſtaatlichen Pfarrbeſoldungsfonds für die genannten Perſonen einzuſtellen. Dieſem Erſuchen iſt ſofort zu ent⸗ ſprechen. Den zuſtändigen Staatsbehörden iſt Mit teilung über das Veranlaßte zu machen.“ — Zwei britiſche Bomber gegeneinander geraſt (Funkmeldung der NM.) + London, 19. Oktober. Die britiſche Luftwaffe wurde am Dienstagabend von einem ſchweren Flugzeugunglück heimgeſucht. Zwei der mobernſten Bomber ſtießen über dem Flugplatz von Dunmow in der Grafſſchaft Eſſex zu⸗ ſammen und ſtürzten breunend ab. Fünf In ſaſſen verbrannten, während ein ſechſter in⸗ folge Verſagens ſeines Fallſchirms zerſchmettert in der Nähe der Unglücksſtätte aufgefunden wurde, Großes Rätſelraten hat ein Zettel hervorgerufen, den man neben einem der beiden abgeſtürzten Flug⸗ zeuge gefunden hat. Auf ihm ſtand geſchrieben: „Wie wird das Flugzeug in ein paar Minunten ausſehen?“ Man nimmt an, daß es ſich um die Notiz eines Bordfunkers handelt, 8 und berantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bug te ag Stellvertreter des Hauptſchriftleſters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Car! Onno Eiſen bart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes — Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannbelm. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— RMückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzelgen der Ausgabe A Abend und 4 Mittag erſchelnen gleiche zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 F————— 5˖——(1—— r r⁰ůãm eee er: re n: 8e ee eee; a Dichtung und Sprache Der Internationale Kongreß für Singen und Sprechen. Frankfurt im Oktober. Zu allen Zeiten hat die Sprache der Dichtung gedient, hat das lebendige Wort dem Vers oder der Proſa den Weg zur Maſſe geebnet. Lange Zeiten hindurch iſt ſogar der Sprecher und Sänger— den⸗ ken wir nur an die Minneſänger— Träger der Dich⸗ tung geweſen. Jede Zeit hat in der Sprechweiſe, dem Vortrag oder der ſprachlichen Geſtaltung ihren eigenen Stil. Nach langen Debatten war es eine er⸗ ſriſchende und erlöſende Forderung an alle Sprech⸗ künſtler, die Dr. Gerathewohl(München) auf dem Kongreß für Singen und Sprechen ſtellte, als er alle aufſorderte, den Stil unſerer Zeit zu begreifen, und dieſen Stil in der Sprechgeſtal⸗ tung zur Anwendung zu bringen. Künſtler wie Wüll⸗ ner u. a. waren unerhörte Künſtler, die Außerge⸗ wöhnliches konnten, aber wir haben ein Recht zu fſeagen, daß wir heute anders ſprechen. Wir haben nicht mehr das große, alles überdeckende Pathos der acht⸗ ziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wir ha⸗ ben ein anderes, ſchlichteres, keuſcheres Pathos. Denn jede Erſchütterung birgt Pathos und führt dazu. Und unſere Zeit iſt fürwahr reich an großen und erheben⸗ den Erſchütterungen. Unſer Pathos hat nichts mehr mit Theater zu tun, es iſt ethiſch echter und unbe⸗ dingter, es iſt irgendwie männlicher. Zeitgemäße Sprechkunſt— das war die von dem Kongreß mit großem Beifall aufgenommene Forderung. Deuter der Dichtung Ein Gedicht iſt ein Kunſtwerk— von dieſem Ge⸗ danken ging Profeſſor Dr. Wittſack, Halle, aus— und kann nur vom Künſtler nachgeſtaltet werden. Es hat Männer gegeben, die aus und um das Lied vom „Heideröslein“ eine ganze Bibliothek zuſammenge⸗ ſchrieben haben, und dennoch bleibt die wirkliche Deu⸗ tung dem nachgeſtaltenden Sprecher vorbehalten, der freilich die nötige Bildung, die intuitive Kraft des Erlebens, die ſtimmlichen Mittel und die motoriſchen Impulſe haben muß, um dem geſchriebenen Wort neue Lebenskraft zu geben, damit es ſich akuſtiſch aus⸗ wirken kann. Vom Buchstaben zum Klang Der Sprecher iſt gewiſſermaßen der„Ueberſetzer“ des toten Buchſtabens in den lebendigen Klang. Es iſt ein weiter und komplizierter Weg von der Buch⸗ ſtabenreihe des Wortes bis zum Klang, der von den Lippen kommt. Dieſen komplizierten Vorgang des „Ueberſetzens“, der ſich im Sprecher abſpielt, erläu⸗ terte ſehr eingehend Dr. Arnholtz aus Dänemark. Der Sprecher hat für die Ueberſetzung des Gedichtes keinerlei Vorbild oder Erfahrung. Er muß ange⸗ ſichts des Textes a priori die Art der Prägung wäh⸗ len. Somit iſt die Prägung zwar empiriſch, darf aber deshalb nicht willkürlich ſein. Denn die ſubjek⸗ tive Entſcheidung des Sprechers muß in jedem Fall von dem Stil und Inhalt des Dichtwerks beſtimmt ſein. Dr. Arnholtz unternimmt den Vexſuch, für den Sprecher Prägungsmuſter aufzuſtellen. Er verlangt dabei, daß jeder Vers techniſch unbeſchwert ſtiliſtiſch korrekt, äſthetiſch echt und klanglich ſowie motoriſch einheitlich vorgetragen werden müſſe. Der Sprech⸗ künſtler Fambach, Düſſeldorf, verſuchte die Auf⸗ gaben des Sprechkünſtlers und des Sprecherziehers zu formulieren und abzugrenzen, Dr. Blaß, der Obmann der deutſchen Sprecher in der Reichstheater⸗ klammer, forderte eine einheitliche Sprach⸗ u. Sprech⸗ pflege und eine Ordnung des Berufsſtandes der Sprechkünſtler. Soll der Dichter seine Werke lesen? Der zweite und größere Teil der Arbeitsgruppe „Sprecher und Redner“ brachte eine heftige aber un⸗ gemein auſfſchlußreiche Auseinanderſetzung zwiſchen Dichter und Sprechkünſtler. Der Dichter am Vortragspult iſt in unſerer Zeit zu einer nicht mehr wegzudenkenden und immer häufiger in Erſcheinung tretenden Uebung geworden. Demgegen⸗ über iſt der„Rezitationsabend“ ſtark ins Hintertref⸗ fen gerückt. Die Sprechkünſtler ſehen— wie Pro⸗ feſſor Weller, Köln, ausführte— ſich von den leſenden Dichtern in ihren Lebens möglichkeiten be⸗ einträchtigt. Der Rezitator ſei kein Konkurrent des Dichters, ſondern ein Weggenoſſe. Die Parole heiße nicht Autorenabend oder Rezitationsabend, ſondern Autorenabend und Rezitationsabend. ſchlug er in der Weiſe vor, daß der Dichter über ſich und ſein Werk ſpreche, der Sprechkünſtler aus dem Werk leſe. Börries von Münchhausen spricht Für die Dichter ſprach in dieſem Kreis Börries Freiherr von Münchhauſen. Er verwahrte ſich im Namen der deutſchen Dichter gegen den Vor⸗ wurf, daß die Dichter im Rezitator eine Konkurrenz erblicken. Niemals ſei das der Fall geweſen. Selbſt⸗ verſtändlich erwarte man von dem leſenden Dichter etwas anderes als von dem nachſchaffenden Sprecher. Der Dichter erlebt gewiſſermaßen den Schöpfungs⸗ akt des Gedichtes noch einmal und trägt die Worte, die ihm aus übervoller Seele ſich aufgedrängt haben, ſo ſchlicht vor, daß ſie auch ohne beſondere Sprech⸗ kunſt wirken. Der Dichter vertrat hier die gegen⸗ teilige Anſicht, daß der Dichter allein mit ſeiner ſprechtechniſch völlig ungelernten Vortragsart ſein Werk weit richtiger und wirkungsvoller vorleſen kann, als der Sprecher. Wenn zum Beiſpiel Agnes Miegel— ſo ſagte er— ihre Gedichte vorlieſt, ſo liegt darin ihre ganze Seele, die Seele ihrer Vor⸗ fahren, ihrer Umwelt, ja ſchließlich ganz Oſtpreußen. Dazu gehört aber ihre leiſe Frauenſtimme, ihre oſt⸗ preußiſch gefärbte Sprache. Es wäre unerträglich, wenn ſie Sprechunterricht genommen hätte, und an⸗ ſtelle des natürlichen Quellwaſſers ihrer Heimat uns das deſtillierte Produkt einer keimfreien Bühnen⸗ ſprache vorſetzte. A. M. *———————— Sudetendentſche Dichterwoche in Berlin. Die 10. Berliner Dichterwoche, die in der Zeit vom 17. bis 22. Oktober abgehalten wird, ſteht im Dienſte der ſudetendeutſchen Dichtung. Im Rah⸗ men der Woche leſen aus eigenen Werken Robert Wohlbaum, Wilhelm Pleyer, Joſef Schneider, Haus Watzlik, Franz Leppa und Herbert Cyſarz. Die muſikaliſche Umrahmung der einzelnen Veranſtal⸗ tungen beſorgt das unter der Leitung von Robert Manzer(Karlsbad) ſtehende Sudetendeutſche⸗ Quartett. Die Schirmherrſchaft über die 10. Ber⸗ liner Dichterwoche hat Konrad Henlein über⸗ nommen a Die Löſung Neue Bücher Offe: Das Doppelgeſicht Südafrikas. Deutſche Verlags onſtalt Stuttgart. 184., geb..80 l. Dos ſüdafrikaniſche Problem geht nicht nur das engliſchs Imperium, ſondern geht die ganze weiße Welt an. Denn dort iſt der Zuſammenprall zwiſchen dieſer weißen und der ſchwarzen Welt am ſtärkſten, dort iſt die Emanzipa⸗ tion der Schwarzen am meiſten vorgeſchritten, dort zeichnen ſich auch die düſteren Vorzeichen kommender Entſcheidungen am unheildrohendſten ab. Von Südofrika aus ſtrömt ber Gedanke eines großen ſchwarzen Rieſenreiches durch un⸗ zählige Kanäle in die unendlichen Weiten der afrikaniſchen Steppen und in die Hirne und Herzen ihrer aus Stumpf⸗ heit und Lethargie allmählich erwachenden Millionen. Wit ſtehen die Chancen in dieſem Kompfe? Auf welcher Platt⸗ form ſpielt er ſich ab? Was iſt ſchon verloren worden und was kaun noch gerettet werden? Wieweit iſt das Juden⸗ problem für Südafrika ein raſſiſches Problem? Wieweit werden von den verantwortlichen Männern Gefahren er⸗ kannt und bekämpft oder auch erkannt— und verſchwiegen Auf alle dieſe und noch mehr Fragen gibt das vorliegende Buch, das ſich bemüht, möglichſt wenig akademiſch und möglichſt volkstümlich zu ſein und daher auch dem nicht unmittelbar fachlich intereſſierten Leſer ſich leicht erſchließ eine erſchöpfende Antwort. Al. Win bauer. Gerhard Ühde: Veronika und Angela. Eine Mutter raubt ihr Kind. Novelle.(Adolf Bonz, Stuttgart, geb. 260 1, kart..80.) 5 Ein olter und dennoch ewig neuer Vorwurf wird in Uhdes feinſinniger Novelle geſtaltel: die Liebe der Mutter zu ihrem Kinde. In Veronika lebt die tiefe kampfbereite Leidenſchaft mütterlichen Gefühls; unerſchrocken und uner⸗ ſchütterlich iit ſie in ihrem Ringen um das Kind, das ihr ein unſinniger Gerichtsbeſchluß wegnimmt und den Quäle⸗ reien einer böswilligen und grauſamen Alten aus liefert, die voll Hoß und Rachſucht noch in dem Kinde die frühere Schwiegertochter treffen will. Weil ihr vor den Gerichtn kein Recht wird, greift Veronika zur Selbſthilfe; gewalſſom Schon hat ſie den verzweifelten Entſchluß gefaßt, da bäumt ſich ſtark und unbezwinglich in ihr der mächtige Lebens- wille auf und das Bewußtſein der Veranlworkung für das Leben des Kindes: ſie überwindet Kleinmut und Schwäche und iſt bereit zu neuem Kampfe. Er bleibt ihr erſport:„Es ſchien, als ob ſich das Geſetz vor 1 Siege der Mutter hatte beugen müſſen“. Ergreifend, ſtarker innerer und äußerer Spannung hat Gerhard dieſes Geſchehen erzählt. Die ruhige Gelaſſenheit, die Za heit und natſirliche Schlichtheit, die ſeine Novelle auszeſch nen, offenbaren reifes epiſches Können, das in gefunde Kraft ſeiner Mittel gewiß iſt; ſie zeugen ebenſo auch den Dichter, der um die Abgründe menſchlichen Schickſol weiß und ſie im dichteriſchen Gleichnis zu geſtolt holt ſie das Kind zu ſſich. Verſtrigt in die Maſchen bez Geſetze, droht ſie unter der Laſt ſeeliſcher Not zu zerbrechen 12 St e r nns Mittwoch, 19. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend Ausgabe 3. Seite/ Nummer 485 — Mannheim, 19. Oktober. Der alte Mann Heute morgen bin ich wieder dem alten Herrn von gegenüber begegnet. Er kam aus ſeiner Garten⸗ tür, ſchaute nach links und rechts die ſtille Straße entlang, ſein Hund beſchnüffelte die nächſten Steine und Bäume— und dann bogen die beiden nach links. Es iſt der Weg, den ſie täglich gehen, und es mußte jetzt 9 Uhr ſein. Man iſt von dem alten Herrn ſtrenge Pünktlichkeit gewöhnt. Ich habe zufällig dieſes und jenes aus ſeinem Leben gehört. Er war früher Beamter, ſein Daſein war ſo unauffällig wie das von kauſend anderen, er tat ſeine Pflicht, lebte glücklich mit ſeiner Fa⸗ milie, die Kinder wuchſen heran— kurz ein ſehr unauffälliges Daſein. Dann ſtarb ſeine Frau. Die Kinder verließen das Elternhaus, es wurde immer ſtiller in den Räumen, gleichmäßig füllte der alte Herr ſeine Tage mit der täglichen Arbeit aus. Bis dann der Tag kam, wo er in den Ruheſtand trat. Es war gewiß kein auffälliges Ereignis. Er zog aus ſeiner alten Wohnung weg, kam in das Haus gegenüber und hat ſich in den letzten Jahren hineingewohnt. Jetzt iſt es ſoweit, daß ſie beide zuſammengehören, der alte Mann und das Haus, und manchmal kommt es mir vor, als hätte ſogar ſein Geſicht mit den vielen Runzeln eine kleine Aehnlichkeit mit dem ſchmiedeeiſernen Gartentor. rgendwie gehört der alte Herr zu ſeinem eigenen . genau wie der Hund und das Haus und der Garten. Seine Wohnungseinrichtung habe ich nicht geſehen, aber ſie wird keinen anderen Eindruck machen. Man kann ſich nicht vorſtellen, daß er einmal nicht mehr da iſt, ſo ſehr hat er ſich in das Straßen⸗ bild eingelebt. Geſtern war ſein Geburtstag, ich habe es zufällig erfahren; eine Feier hat er nicht abgehalten, auch von doͤen Kindern ſchien keins ge⸗ kommen zu ſein. Als ich ihn heute morgen ſah, mußte ich ihn genau betrachten. Ich dachte, man könne ihm vielleicht das eine Jahr mehr nun an⸗ ſehen, es hätte ſich vielleicht ein neuer Zug in ſeinem Geſicht eingeſtellt, vielleicht trüge er einen neuen Schlips oder ein neues Band am Hut— nichts von alledem. Faſt möchte ich glauben, er iſt gar nicht älter geworden, es hat ſich nur eine Jahreszahl bei ihm geändert, er ſelbſt aber wird weiter ſein Da⸗ ſein leben, im Grunde am Leben vorbei. Wenn er einmal ſtirbt, wird man ihn zwar vermiſſen, aber nur, wie man Gewohnheiten entbehrt. Und das iſt doch eigentlich für ein Menſchenleben zu wenig. W. z Der Geltungsbereich der Verordnung über Reiſepäſſe von Juden. Zur Behebung von Zweifeln wird von zuſtändiger amtlicher Stelle darauf hin⸗ gewieſen, daß die Verordnung des Reichs miniſters des Innern über Reiſepäſſe von Juden, die am 7. Oktober 1938 im Reichsgeſetzblatt, Teil I, ver⸗ öffentlicht worden iſt, ſich auch auf ſolche Päſſe er⸗ ſtreckt, die Juden deutſcher Staatsangehörigkeit nach den früheren öſterreichiſchen Paßvorſchrif⸗ ten ausgeſtellt worden ſind und die an ſich noch bis zum 31. Dezember 1938 als deutſche Reiſepäſſe an⸗ geſehen werden. Von den Bergen im Schloßgarten und dem Prinzeſſengärichen Großherzogin Stephanie bekommt ein Schlößchen geſchenkt Das Auf und Ab der Wege unſres Schloßgartens ergibt ſich aus der Beſchaffenheit des einſtigen Feſtungsgeländes, auf dem der Garten angelegt wurde. Zwei„Berge“ ragen in dieſem Garten auf, die von den Mannheimer„Hochtouriſten“ mit Vor⸗ liebe beſtiegen werden. Dieſe beiden Erhebungen „Berge“ nennen zu wollen, iſt zweifellos eine kleine Aufſchneiderei. Wenn wir bei der einen davon in lo⸗ kaler Ueberſteigerung trotzdem von einem„Berg“ gartens erworben, dem man anfänglich wohl auch den Namen„Stephanienluſt“ zu geben beabſichtigte. Von dieſem großen Garten wurde ein kleiner Teil für Stephanie und ihre Tochter abgezweigt, um ſich hier ungeſtört vom großen Publikum, dem der andre Teil des Gartens überlaſſen blieb, bewegen zu können. Für dieſen abgegrenzten Gartenteil kam im Volksmund die Bezeichnung„Prinzeſſengärtchen“ auf, die ſich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, Das Stephanienſchlößchen Ein verborgenes Mannheimer Baudenkmol. reden, ſo iſt das doch nur eine vielleicht etwas zu volltönende Umſchreibung für einen beſſeren Buckel, der ſchließlich in einer ganz ebenen Gegend auch et⸗ was berghaftes an ſich hat. So alſo iſt das mit unſren zwei Bergen im Schloß⸗ garten gemeint! Der größere, öſtlich gelegene, iſt der „Gockelsberg“ und der kleinere im Weſten wird das „Prinzeſſengärtchen“ genannt, doch führt dieſe Er⸗ hebung dieſen Namen nur bei den Eingeweihten, denn bei der großen Maſſe der Schloßgartenbeſucher iſt dieſer Teil des Gartens namenlos. Wie der„Gockelsberg“ zu ſeinem Namen ge⸗ kommen iſt, kann man ſich leicht erklären. Wahr⸗ ſcheinlich waren hier einſt Kiefern gepflanzt, von deren Fruchtzapfen, den ſogenannten„Gockeln“, die in Alt⸗Mannheim als Anfeuermaterial ſehr beliebt waren, der Name ſich herleiten dürfte. Schon ſeit langer Zeit wird man aber eine Kiefer auf dem Gockelsberg vergeblich ſuchen. Weniger naheliegend iſt, wie das„Prinzeſſen⸗ gärtchen“ zu ſeinem Namen gekommen iſt. Be⸗ kanntlich hat ſich die ehemalige Großherzogin Ste⸗ phanie, die Adoptivtochter Napoleons., große Ver⸗ dienſte um die beſchleunigte Anlegung des Schloß⸗ ein Kapitel Straßenbabnfahryreis Was beſagt die Mineilung: Vom 20. Oktober ab müſſen die latſächlich gefahrenen Teilſtrecken bezahlt werden“? Eine Mitteilung des Straßen bahnamtes lautet wie folgt: „Bisher wurden Fahrten in direkten Wagen über die weitere Strecke zum Fahrtpreis der kür⸗ zeren Strecke berechnet. Die Regelung führte zu Fauernden Mißverſtändniſſen und Beſchwerden. Vom 20. Oktober ab müſſen daher jeweils die tat⸗ ſächlich gefahrenen Teilſtrecken bezahlt werden“. Dieſe Notiz würde falſch verſtanden, wenn man glauben wollte, ſie beziehe ſich auf die durch die Sperrung der Friedrichsbrücke bedingte Umleitung des Straßenbahnverkehrs über die Adolf⸗Hitler⸗ Brücke und die Fahrgäſte müßten den unfreiwilli⸗ gen Umweg bezahlen, alſo für eine Fahrt beiſpiels⸗ weiſe von Waldhof nach dem Paradeplatz nicht mehr wie hisher zwanzig Pfennig, ſondern— infolge der zwangsläufigen Verlängerung der Fahrtſtrecke um eine Teilſtrecke— 25 Pfennig. Wir haben zwar kürzlich ſchon ausdrücklich darauf hingewieſen, daß beim Umweg über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke die Fahrtpreiſe der Straßenbahn genau ſo berechnet werden wie bisher, daß der Umweg alſo koſten⸗ los zugegeben wird. Daran hat ſich nichts geändert, und daran wird ſich auch nichts ändern, denn es wäre ein unbilliges Verlangen, ſollten die FJahrgäſte an ihrem Geldbeutel die Auswirkungen einen Maßnahme, wie ſie der Brückenumbau dar⸗ ſtellt, zu ſpüren bekommen. Die eingangs zitierte Mitteilung bezieht ſich auf einen ganz anderen Tatbeſtand, von dem viele— wahrſcheinlich ſogar die meiſten— Mitbürger über⸗ haupt keine Kenntnis hatten. Es gibt in unſerer Stadt Straßenbahnverbindungen, die von der glei⸗ chen Endhalteſtelle aus ſtarten und auch eine be⸗ ſtimmte Halteſtelle der Innenſtadt berühren, aber bei verſchieden lange Wege zurücklegen. Wir erinnern daran, daß die Verbindung mit Feu⸗ denheim beiſpielsweiſe durch die Linien 4 und 16 aufrecht erhalten wird, daß aber die Wagen der Li⸗ nie 4 über Adolf⸗Hitler⸗Brücke direkt nach Waſſer⸗ turm und Paradeplatz fahren, während die Wagen der Linie 16 den Weg über die Halteſtellen Fried⸗ zichsbrücke, Paradeplatz und Bismarckſtraße nehmen und damit vom Bahnhof her nach dem Tatterſall ge⸗ langen, Aehnliches gilt für die Käfertaler Linien 6 und 7. Aber auch bei den Neuoſtheim⸗Linien 15 und 25 gibt es unterſchiedliche Wege zur Erreichung bei⸗ elsweiſe der Halteſtelle Paradeplatz. Bisher war die Uebung die, daß für den Fall, daß ein Fahrtziel von ein und demſelben Anfangspunkt aus auf zwei verſchiedenen Wegen erreicht werden konnte, Städtiſchen immer der kürzere Weg berechnet wurde, auch wenn tatſächlich der längere Weg gefahren wurde. 5 Ein Beiſpiel möge das erläutern: Ein Fahrgaſt, der in Feudenheim in einen Wagen der Linie 4 ein⸗ ſtieg und nach der Wallſtattſtraße fahren wollte, hatte dafür 20 Pfennig(nämlich den Preis für 5 Teil⸗ ſtrecken) zu bezahlen. Er erhielt einen Umſteigſchein, mit dem er vom Tatterſall aus den Reſt der Fahrt zurücklegen konnte. Stieg derſelbe Fahrgaſt in Feu⸗ denheim in einen Wagen der Linie 16 und verlangte er ebenfalls„Wallſtattſtraße“, ſo brauchte er dafür auch nur 20 Pfennig zu bezahlen, obgleich er nicht fünf, ſondern ſieben Teilſtrecken fuhr— er durfte eben in dem Wagen der Linie 16 bis Wallſtattſtraße ſitzen bleiben. Auf dieſe Weiſe wurde erreicht, daß der Fahrgaſt der Notwendigkeit enthoben wurde, an Adolf⸗Hitler⸗Brücke und Tatterſall umzuſteigen. Dieſe an ſich recht einleuchtende Ma ß⸗ nahme hatte aber groteske Auswirkun⸗ gen. Unſer Fahrgaſt der Linie 16 mußte für die Fahrt nach Wallſtattſtraße wie geſagt 20 Pfennig berappen, ein anderer Fahrgaſt aber, der an der gleichen Halteſtelle in Feudenheim einſtieg und nur bis Schloß fahren wollte, mußte einen Schein zu 25 Pfennig löſen, weil für ihn ja der beſagte„Um⸗ wegnachlaß“ nicht wirkſam wurde, ſondern ſein Fahrtpreis nach den normalen Berechnungsgrund⸗ ſätzen ermittelt wurde, Durch dieſe Unterſchiede— kleinerer Fahrpreis für eine größere Strecke und höherer Fahrpreis für eine kleinere Strecke— kam es ſehr oft zu unliebſamen Zwiſchenfällen. Die Schaffner hatten es nicht leicht, den reklamierenden „Normal⸗Fahrgäſten“ klar zu machen, warum ſte mehr zahlen mußten als die„Normalen“. Die Schlauen unter oͤen„Normalen“ machten es nun ſo, daß ſie zwar Wallſtattſtraße verlangten, aber nur bis Schloß fuhren! Damit ſparten ſie einen runden Fünfer— was aber auch wieder nicht gerecht war. Aehnliche Vorgänge gab es bei anderen Linien, bei denen ebenfalls kürzere Strecken anſtelle weiterer berechnet wurden. Die Zahl der Reklamationen wollte nicht abreißen. Das gab der Straßenbahnverwaltung jetzt Veranlaſ⸗ ſung, die genannten Aus nahmetarife fallen zu laſſen. Dieſer Entſchluß— und nichts anderes — will das Straßenbahnamt mit der eingangs ge⸗ nannten, begreiflicherweiſe nicht jedermann verſtänd⸗ liche! Mitteilung bekannt geben. dr. W. kh. (Archiv NM3) während die andere wohl auch üblich geweſene Be⸗ zeichnung„Gloriette“ vollſtändig in Vergeſſenheit ge⸗ kommen iſt. Das„Prinzeſſengärtchen“ ſtand mit dem linken Schloßflügel, der von Stephanie bewohnt wurde, in unmittelbarer Verbindung. Das nahe da⸗ bei liegende, ruinenhafte„Ballhaus“, an deſſen Längsſeite die„Seufzerallee“ vorbeiführte, muß außerhalb des„Prinzeſſengärtchens“ gelegen ſein. Dieſe Allee beſtand aus einer Doppelreihe von Ka⸗ ſtanienbäumen, die zum Teil jetzt noch erhalten ſind und mit ihrem blattreichen Geäſt den Ballhausgar⸗ ten im Sommer ſo ſchattig machen. Hier fand ſich damals an Sommerabenden die Mannheimer Geſell⸗ ſchaft ein, um den Klängen der Regimentsmuſik zu lauſchen. Beinahe wäre in dieſem Prinzeſſengärtchen ein Tempel der Iſis aufgeſtellt worden. Je⸗ denfalls wurde von einem Mannheimer Gelehrten im Jahre 1811 der Vorſchlag gemacht, und er ſollte nach dem Bild des Tempels von Sais ausgeführt werden. Der Tempel ſollte eine„neue Zierde der Stadt Mannheim fein und ein Reiz für die Frem⸗ den, unſre Stadt zu beſuchen“. Die Stadtverwaltung iſt auf den Vorſchlag ds Gelehrten nicht eingegangen und ſo kam es, daß wir auf den Iſistempel ver⸗ zichten mußten. Der ſonderbare Vorſchlag dürfte wohl aus der Freude über die Geburt des erſten Kindes der Großherzogin Stephanie, der Prinzeſſin Duiſe, entſtanden ſein, die am 5. Juni 1811 im nahen Schwetzingen geboren wurde. Die Freude darüber war in Mannheim ſehr groß. Man erblickte in der Großherzogin die neue Sonne, die über Mannheim von nun ab ſcheinen ſollte. Daher wohl auch der Iſistempel, denn Iſis war bei den alten Aegyptern die Tochter der Sonne, die als Lieblings⸗ göttin verehrt wurde. Statt des Iſistempels ſchenkte die Stadt der Groß⸗ herzogin damals das heute noch beſtehende Ste⸗ phanienſchlößchen in der Schwetzingerſtadt. Tod durch ausſtrömendes Gas Vorſicht mit dem Gashahn! Am 18. Oktober vormittags wurde in der Innen⸗ ſtadt in ihrer Wohnung eine 74 Jahre alte Witwe tot aufgefunden. Der Tod iſt offenbar durch Leuchtgasvergiftung eingetreten, da der Haupthahn des Gasherdes nicht ganz verſchloſſen war und Gas ausſtrömte. Nach Sachlage iſt anzunehmen, daß die Tote vergeſſen hatte, den Gashahn vollſtändig zu ſchließen oder, daß ſie durch ein Verſehen den ſehr leicht drehbaren Gashahn teilweiſe geöffnet hat. Am 18. Oktober ſtarb im Städtiſchen Kranken⸗ haus ein 54jähriger Mann, der auf ſeiner Ar⸗ beitsſtelle plötzlich von Unwohlſein befallen wurde und ſodann ins Krankenhaus gebracht worden war. Es liegt Schlaganfall vor. Familienabend beim Männerchor 1913 Zum Abſchluß der Feiern zu ſeinem 25jährigen Beſtehen veranſtaltete der Männerchor 1913 Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt am Sonntag im Kaiſergarten einen Familienabend, zu dem er ſeine Mitglieder und eren Angehörige eingeladen hatte. Im vollbeſetzten Hauſe konnte Vereinsführer Anton Amend die Erſchienenen begrüßen. Kapelle Schumm ſpielte zum Tanze auf. Die Pauſen füllte Joſef Offen bach vom Nationaltheater mit humoriſtiſchen Vorträgen aus, die reichen Beifall fanden. Die Heiterkeit er⸗ reichte ihren Höhepunkt, als Herr Offenbach, aſſiſtiert von Herrn Leuthner, ſeinen Sketſch„Aus der Jugendzeit“ zum Vortrag brachte. Zur Verſchöne⸗ rung des Abends trug das zu Gaſt weilende„Rhein⸗ gold⸗Quartett“(Abt. Dramatiſcher Klub Mannheim⸗ Waldhof) mit einigen ſchönen Liedern bei. Auch der Chor des Vereins brachte unter der Leitung ſeines Dirigenten Willi Bilz erfriſchende Lieder zum Vor⸗ trag. a 185 5 i — 5 22 g— 4 9 8 ö g Auch Polizeibeamte in Zivilkeidung müſſen jetzt auf Verkehrsſünder aufpaſſen nun an auch der ſich nicht im Dienſt befindliche, Zivilkleidung trogende Polizeibeamte verpflichtet iſt, den Straßenverkehr zu überwachen. Zum halten der Verkehrsteilnehmer erhält er dieſen Stab. Gegebenenfalls hat er ſich noch durch ſeinen Polizeiausweis zu legimitieren. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 55 An⸗ 7 Kraftradfahrer verſchuldet Verkehrsunfall Polizeibericht vom 19. Oktober. Fünf Verkehrsunfälle: Geſtern der Sandhofer Straße ein mit einer Radfahrerin zuſammen, wobei beide Fahrer zu Fall kamen. Der Kraftradfahrer blieb unverletzt, die Radfahrerin trug eine Gehirn⸗ erſchütterung und Prellungen am Körper davon und mußte mit dem Krankenwagen der Feuerlöſchpolitei dos giohe Fach- Zeume geschäft für Uniform-Mützen gan“ H 1. 6 nacht ſtieß auf Kraftradfahrer Seit 50 Jahren H 1, 7 in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Die Schuld an dem Unfall trifft nach den bisheri⸗ gen Feſtſtellungen den Kraftrad fahrer, weil er nicht die rechte Seite der Fahrbahn einhielt und die nötige Vorſicht außeracht ließ. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon pyexletzt und drei Kraftfahrzeuge ſowie ein Fahrrad beſchä⸗ digt.. 35 Verkehrsſünder: Bei der geſtrigen Verkehrs⸗ überwachung wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung 29 Per⸗ ſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 6 Kraftfahrzeughalter mußten rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt werden, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Entwendet wurde: am 15. Oktober aus einem Büro in den Planken hier eine Kleinfilm⸗Auf⸗ nahme⸗ Kamera, Marke Movex 30 B Nr. 47788 B mit Agfa⸗Symmetar⸗Objeltiv F:10, mm. Begrenzung der Handelsſvannen bei der Verteilung von Milch Gemäß einer Anordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung, die ſofort in Kraft tritt, dür⸗ fen bei der Abgabe von Milch im Kleinhandel bei Lieferung je Liter folgende Höchſtzuſchläge berechnet werden: a) bei Lieferung ab Laden 4 Pfg., b) bet Lieferung frei Haus 6 Pfg. Bei der Abgabe von Flaſchenmilch einſchl. Marken⸗ und Vorzugs⸗ milch betragen die Höchſtzuſchläge: a) bei Lieferung ab Laden%½ Pfg., b) bei Lieferung frei Haus 6% Pfg. Die Einſtandspreiſe der Kleinverteiler erhühen ſich um die eingetretene Kürzung der Kleinverteiler⸗ zuſchläge. Wurden von dem Milchverteiler bisher niedrigere als die oben genannten Zuſchläge er⸗ hoben, ſo dürfen die niedrigeren Zuſchläge nicht erhöht werden. ze Das neue U⸗Boot⸗Ehreumal an der Kieler Förde bei Heikendorf⸗Möltenort iſt im Juni feier⸗ lich geweiht worden. Es iſt erbaut vom„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“, der nun im Okto⸗ berheft ſeiner Monatsſchrift einen ſehr ſchön bebil⸗ derten Bericht über die Weihefeier und eine Darſtel⸗ lung des Werdens und der Geſtaltung des Ehren⸗ mals veröffentlicht. Geplant wurde es 1934 in Zu⸗ ſammenarbeit mit den U⸗Boot⸗Kameradſchaften. Es iſt erbaut aus rotem Weſerſandſtein und erhebt ſich auf der Adolf⸗Hitler⸗Schanze, wo ſchon ein Ehren⸗ mal ſtand, das etwas baufällig geworden war. Es wurde in die Neugeſtaltung mit einbezo⸗ gen. Die Aufgabe war„da unſere U⸗Boote mit ihren Beſatzungen auf dem Grunde der Meere ruhen, eine Vergeiſtigung des Kriegergrabes durch⸗ zuführen. Der ragende Pfeiler mit Adler iſt das Denkmal ihres Mutes und ihrer Tat; ihr Opfer und ihre Treue für Volk und Vaterland aber mußten noch ihren Ausdruck finden. Daher ordnete der Ge⸗ ſtalter zu beiden Seiten des Steinpfeilers zwei ver⸗ tieft liegende Gedenkhallen an, die beide in ihrem Innern dieſem Opfer gewidmet ſind. Sie halten ſich in ihrer äußeren Form an kriegsähnliche Bauten; vollkommen geſchloſſen zur See hin, mit Erde und Graswuchs bedeckt, rufen ſie die Erinnerung an die Betonbunker der Kriegszeit wach.“ Im Umgang vermelden 12 Flottillenſteine in blei⸗intarſierter Schrift die Verluſte und das Opfer unſerer U⸗Boyt⸗ Flottillen im Weltkriege. 200 Boote mit über 5000 Mann ruhen auf dem Grunde der Meere, einſchließ⸗ lich des verſchollenen Handels⸗U⸗Bootes„Bremen“, dem der letzte Gedenkſtein gewidmet iſt. 1048. 400 L 1 N. 4. Seite/ Nummer 485 Aus Baden 40 000 ſudetendeutſche Kinder kommen! Auch im Gau Baden werden viele von ihnen unter⸗ gebracht werden NSG Karlsruhe, 19. Oktober. Wie die Gauamtsleitung der NS⸗Volkswohlfahrt mitteilt, hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt an⸗ geſichts der ungeheuren Notſtände im neu gewonne⸗ nen Sudetenland entſchieden, daß mit der Entſen⸗ Hung von ſudetendeutſchen Erholungskindern in freiwillig geſpendete Familienpflegeſtellen des Alt⸗ reiches möglichſt ſchnell begonnen wird. Die Zahl der noch vor Weihnachten zu entſendenden Kinder wird über 40 000 betragen. +. 1 Wie immer, wird auch der Gau Baden an⸗ geſichts dieſer großdeutſchen Aufgabe gern und freu⸗ dig ſeine Pflicht erfüllen. Wir zweifeln nicht, daß ungezählte Familien gern bereit ſein werden, ein erholungsbedürftiges Kind bei ſich aufzunehmen. Die Kinder werden insbeſondere auch bei unſeren Bauernfamilien auf den Höfen des Schwarzwaldes, im Kraichgau und im Frau⸗ kenland willkommen ſein. Stadt und Land werden wetteifern, um auch im Gau Baden eine anſehnliche Anzahl von Freiſtellen melden zu können. Badener nach Liſſabon und Italien * Karlsruhe, 19. Okt. Am Dienstagabend, 20.35 Uhr, verließ ein Sonderzug(D⸗Zug⸗Wagen) mit 450 babiſchen Arbeitskameraden und ⸗kameradinnen den Hauptbahnhof in Karlsruhe, um die erſte der im Winterhalbjahr zur Durchführung kommenden Italienfahrten anzutreten. Die Urlauber werden in Bremerhaven in das Kößß⸗Schiff„Der Deutſche“ ein⸗ geſchifft. Während der igtägigen Reiſe, die um halb Europa führt, wird„Der Deutſche“ die Städte Liſſa⸗ bon, Palermo(Sizilien), Bari und Venedig anlau⸗ ſen, die von den Koößß⸗Urlaubern beſichtigt werden. Die Bahn bringt die Teilnehmer über Innsbruck wieder nach Hauſe. Dieſe Fahrt iſt mit einer der längſten von Kocß durchgeführten und verſpricht für alle Teilnehmer ein einzigartiges Erlebnis zu werden. Wie das Gauamt Kö. mitteilt, wird die nächſte Jtalienreiſe vom 18. bis 30. November d. J. durchgeführt. Eberbacher Notizen E. Eberbach, 18. Oktober. Nachdem die Verhandlungen zwiſchen der Bad. Heimſtättenſidelungs⸗Geſ. und der Stadt Eberbach ſowie den Siedlern abgeſchloſſen ſind, ſollen im Ge⸗ wann Steige nunmehr zehn Siedlungsbauten ent⸗ ſtehen. Die neue Randſiedlung wird in Verlänge⸗ rung der Straße Odin⸗Siedlung Karlstal erſtellt. Die einzelnen Häuſer ſind bereits abgeſteckt. Zu⸗ nächſt werden zehn Siedlungshäuſer errichtet, die einige Ar Garten⸗ und Ackergelände für Kleintier⸗ haltung umſchließen. Raſch tritt der Tod den Meuſchen an In Eberbach ſtarb nach kurzer Krankheit Mine⸗ ralwaſſerhändler Karl Wüſtenhube, der in wei⸗ tem Umkreis bekannt war. Der Verſtorbene war beſonders in unſerer Stadt ein geachteter und be⸗ liebter Mann, deſſen früher Heimgang allgemein bedauert wird. Aus Friedrichsdorf, nahe Eberbach, kommt die Trauerkunde, daß dort Hauptlehrer Albert Schleith infolge eines Schlaganfalles geſtorben iſt. N 8 1 5 weitdeut Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Flottille von Neuburgweier verſtärkt: Neuer Jollkreuzer beherrscht den Rhein Neben dem Jollkreuzer„Oberrhein“ 05 die Baden das ſchnellſte Schiff auf dem Strom nsg. Karlsruhe, 19. Oktober. Die Flottille des Zollamtes Neuburgweier iſt um ein ſchönes modernes Schiff verſtärkt worden, den Zollkreuzer„Baden“. Er wurde auf einer Werft in Mainz⸗Caſtell gebaut und nun nach Neuburgweier übergeführt. Die„Baden“ wird mit den anderen Schiffen des Zollamtes im Dienſtbereich von Ger⸗ mersheim bis zur Zollgrenze oberhalb Neuburg⸗ weier eingeſetzt; im Streifendienſt werden die Fahrten bis Speyer und Kehl ausgedehnt. Einige Preſſevertreter, die den letzten Teil der Ueberführungsfahrt von Mannheim bis Neuburg⸗ weier mitmachten, waren beſonders von der Wendig⸗ keit des Schiffes beeindruckt. Es iſt in der Lage, vorwärts und rückwärts zu fahren und auf der Stelle zu drehen. Als der Kreuzer das Hafengebiet hinter ſich gelaſſen hatte, ging er auf volle Fahrt, eine meterhohe Bugwelle aufpflügend. Erſtaunlich, wie ruhig das Schiff im Waſſer liegt. An Bord war kaum eine Erſchütterung zu ſpüren. Die zwei 150⸗ PS⸗Motore ermöglichen eine Geſchwindigkeit von 23 Stundenkilometer auf der Berg⸗ und von 50 Stun⸗ denkilometer auf der Talfahrt, eine Geſchwindigkeit, die außer dem vor zwei Jahren in Dienſt geſtellten Zollkreuzer „Oberrhein“ kein anderes Schiff auf dem Strom erreicht. Sieht man das ſchnittige Boot an der Landungs⸗ brücke liegen, ſo vermag man ſich kaum vorzuſtellen, wieviel Raum es beherbergt. Die mit hellen Höl⸗ Kajüte bietet mehreren Mann wohnlichen Aufenthalt. Neben dem Maſchinenraum blicken wir in einen Schlafraum. Das Steuerhaus gewährt nach vorn und nach den Seiten Ausblick auf den Strom. Es fehlt nicht ein kleiner Kochraum und ein WE. Dampfheizung iſt eingebaut. Um den Raum bis auf den letzten Winkel auszunützen, enthalten die Sitzbänke Schubladen, in denen Schiffsausrüſtung und Werkzeuge verwahrt werden. Ein Schlepperzug nach dem anderen wurde auf der Fahrt nach Neuburgweier überholt. Mehrmals begegneten wir anderen Schiffen des Jollamtes. Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, ſind die Beamten unterwegs. Nach der Landung hatten wir noch Gelegenheit, die vorzüglichen Einrichtungen des Zollamtes in Au⸗ genſchein zu nehmen. Ein ganzer Komplex von Ge⸗ bäuden iſt hier in den letzten Jahren entſtanden und zwar an der Stelle, wo der Schmuggel früher am meiſten blühte. Weithin ſtromauf und ſtrom⸗ ab beherrſcht das hohe Zollhaus den Blick über den Rhein. Im Hafen wurde ein Bootshaus errichtet, in dem die jederzeit ausfahrtbereiten Boote liegen. Eine eigene Werkſtätte mit Drehbänken, Amboſſen und allem anderen Zubehör ermöglicht, auch ſchwie⸗ rigere Reparaturen ſelbſt auszuführen und Erſfatz⸗ teile herzuſtellen. In einem Gärtchen daneben blühen Herbſtblumen. Es war ein ſchönes Stück Arbeit, das die Beamten in ihrer Freizeit leiſteten, aus dem mageren Rheinkies ſolche kleine Herrlich⸗ keiten hervorzuzaubern. In der Nähe des Dorfes wurden mehrere Siedlungshäuſer errichtet. zern verkleidete eee e eee Auf der Flucht erſchoſſen: Das Ende eines geführlichen Autodiebes Gas gegeben und das Weue geſucht— Polizeibeamter vereitelte die Flucht OL. Baden⸗Baden, 19. Oktober. Im Stadtteil Oos wurde in verfloſſener Nacht kurz vor 12 Uhr ein auswärtiger Kraft⸗ wagenführer, der ſich der behördlichen Kontrolle zu entziehen verſuchte und trotz dreimaligen Aurufes nicht anhielt, durch den dienſttuenden Beamten erſchoſſen. Zu dieſem Vorfall erfahren wir: Bei der Kontrolle der in der Ooſer Hauptſtraße parkenden Kraftwagen ſtellte ſich heraus, daß der Kraftfahrzeugſchein mit dem Kennzeichen eines Wa⸗ gens nicht übereinſtimmte. Der fragliche Fahrer gab ſofort Gas, worauf der Beamte auf die Kühlerhaube ſprang und den Fahrer dreimal vergeblich zum Halten aufforderte. Zunächſt gab der Beamte noch einen Schreckſchuß ab. Als das aber nichts fruch⸗ tete, ſchoß er ſcharf und tötete den Flüchtenden. Der Beamte konnte noch rechtzeitig aus dem herren⸗ los weiterfahrenden Fahrzeug herausſpringen, das mit dem Toten im Mühlbach landete. Die bisherigen Ermittelungen laſſen darauf ſchließen, e eee eee eee Auf einer Straße bei Homburg: Laſtwagen raſt in Arbeitsdienſtgruppe Zwei Tote und ſieben Schwerverletzte bei Verkehrsunglück * Homburg, 19. Okt. Geſtern vormittag gegen halb 10 Uhr fuhr zwiſchen Lautzkirchen und Bierbach ein Laſtwagen in eine Gruppe von Männern, die auf dem Weg zu ihrer Arbeitsſtelle waren. Dabei wurden zwei Männer, Walter Gentler und Joh. Semiſch aus Leipzig, getötet und ſieben wei⸗ tere ſchwer verletzt. Die Verletzten wurden in das Landeskrankenhaus übergeführt. Die Schuld an dem Unfall trifft den Fahrer. * Zu dem ſchweren Unglück berichtet die„Saar⸗ brücker Zeitung“ folgendes: Am Dienstagmorgen marſchierte eine Abtei⸗ ung des Reichsarbeitsdienſtes von Bierbach nach Blieskaſtel⸗Lautzkirchen. Die Kolonne marſchierte vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßen⸗ ſeite, als von rückwärts ein ſchwerer Laſtkraft⸗ wagen in die Marſchabteilung fuhr. Die zwei Ar⸗ beitsdienſtmänner Walter Gensler und Johann Semiſch wurden hierbei getötet. Sieben Ar⸗ beitsdienſtmänner wurden verletzt, einer von ihnen, Hartmann Erhardt, ſo ſchwer, daß er in Lebens⸗ gefahr ſchwebt. Der Fahrer wurde in Haft genom⸗ men. 5 Auloinſaſſe von Telegraphenſtange erſchlagen Ein anderer ſchwer verletzt * Grünſtadt, 19. Okt. Der hochbetagte Winzer Helbig aus Leiſtadt mußte eine Autofahrt mit 8 dem Leben bezahlen. Ein hierher fahrendes Liefer⸗ auto hatte ihn und einige Waldarbeiter mitfahren laſſen. Auf der Fahrt kam das Auto aus der Fahr⸗ bahn und geriet gegen eine Telegraphenſtange. Dieſe ſtürzte und erſchlug den im hinteren Teil des Wagens ſitzenden Helbig. Ein Waldarbeiter wurde ſchwer verletzt. * * Schaidt(Südpfalz), 19. Okt. Im benachbarten Steinsfeld wurde eine aus Mörzheim ſtam⸗ mende und hier auf Beſuch mit ihrem Töchterchen weilende Frau durch ein Perſonenauto erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die Mutter erlitt leichter⸗ Verletzungen. Die Tochter ſtarb auf dem Wege ins Krankenhaus. 1 Darmſtädter Maler tödlich verunglückt * Darmſtadt, 19. Okt. Der Darmſtädter Maler und Graphiker Georg Breitwieſer verunglückte auf einer Motorradfahrt durch den Schwarz⸗ wald ſo ſchwer, daß er nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſeiner Heimatſtadt Darmſtadt ſei⸗ nen Verletzungen erlag. — Zwei Skelette aufgedeckt * Groß⸗Zimmern(Heſſen), 19. Okt. In einem Anweſen in der Biergaſſe fand man einen Fuß unter der Erde zwei menſchliche Skelette unbekannter Herkunft. Man hatte dort eine Waſ⸗ ſerleitung legen wollen. daß es ſich bei dem Erſchoſſenen um einen ſchwer vopbeſtraften gefährlichen Autodteb handelt. ** Zu der dramatiſchen Unſchädlichmachung des Ver⸗ brechers erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Nachdem der Polizeibeamte den Verbrecher im Wagen durch zwei Schüſſe getötet hatte, fuhr das führerloſe Auto noch durch einen Garten, riß einen Baum um und landete ſchließlich in einem Kanal. Der Beamte erlitt nur geringe Hautabſchürfungen. Seinem Schneid und ſeinem Mut iſt es zu verdan⸗ ken, daß ein ganz ſchwerer Junge unſchäd⸗ lich gemacht werden konnte, denn bei dem Feſt⸗ genommenen handelt es ſich um einen Aus bre⸗ cher, der aus dem Zuchthaus in Münſter in Weſtfalen entſprungen war, wo er noch vierzehn Jahre hinter ſchwediſchen Gardinen zutzubringen hatte. Jamiliendrama in elſäſſiſchem Dorf Sohn ſticht ſeinen Vater nieder * Mülhauſen i.., 19. Okt. In Kingersheim ſpielte ſich am Sonntagabend ein Familien⸗ drama ab. Nach wüſten Auftritten, die ſich ſeit Samstagabend im Hauſe eines Fabrikarbeiters zu⸗ trugen und die durch denſelben ſelbſt hervorgerufen worden waren, ſtach der älteſte Sohn auf offener Straße ſeinen Vater mit einem Dolche nieder. Der Fabrikarbeiter wurde auf der Stelle getötet. Die erſten Erhebungen der Polizei ergaben, daß der Vater manchmal tagelang dem Trunke ergeben war und dann nach Hauſe kam, um ſeine Angehörigen zu bedrohen und zu ſchlagen. Das war auch am Samstag und Sonntag wieder der Fall, weshalb der Sohn beſchloß, ſeinen Vater zu töten. Flammen in einem Inſtitut Großfeuer bei Straßburg * Straßburg, 19. Okt. Im Kolleg von Mat⸗ zenheim entſtand ein heftiger Brand, der ſei⸗ nen Ausgang im Noroflügel des Gebäudes nahm, das gegenwärtig 320 Penſionäre beherbergt. Das Feuer vernichtete das ganze Dach des linken Flügels und die Manſarden, wo ſich große Schlaf⸗ räume befanden. Verſchiedene Feuerwehren aus der Umgebung und die Straßburger Feuerwehr be⸗ kämpften den Brand. Nach mehrſtündigen Anſtren⸗ gungen gelang es, des Feuers Herr zu werden. Der Schaden wird auf über eine Million Francs ge⸗ ſchätzt. Das Feuer ſoll durch den Schornſtein der Küche, der erſt kürzlich gereinigt worden war, auf das Gebäude übergegriffen haben. Neues Naturſchutzgebiet bei Klingenmünſter * Klingenmünſter, 17. Okt. Der bei Silz gelegene Abtskopf, eine der höchſten Erhebungen im ſtiöpfäl⸗ ziſchen Randgebirge, wurde unter Naturſchutz ge⸗ ſtellt, womit ein ſchöner Ausſichtspunkt für alle Zeit unberührt bleibt. Salzſäure enthalten war. Salzſäure im Moſikrug Gräßlicher Tod eines Landwirts * Pforzheim, 19. Okt. Im hieſigen Krankenhauſe ſtarb ein 50jähriger Mann aus Stein, den man in ſeiner Scheune in Krämpfen aufgefunden hatte. Neben ihm war der Moſtkrug geſtanden, und der Sohn hatte mit Schrecken feſtgeſtellt, daß darin Ob Unfall oder Frei⸗ tod vorliegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Mit 25 Fahren in Sicherungsverwahrung Schon 5 Jahre hinter ſchwediſchen Gardinen verbracht. * Freiburg i. Br., 15. Oktober. Mit einem voll⸗ endeten Tunichtgut hatte es die Erſte Große Straf⸗ kammer Freiburg in der Perſon des 25 Jahre alten Joſef Schuh aus Freiburg i. Br. zu tun. Trotz ſeiner Jugend weiſt der Angeklagte ſchon eine an⸗ ſehnliche Serie von Vorſtrafen auf, darunter ſieben wegen Diebſtahls, zum Teil in erſchwerter Form. Mit 17 Jahren bereits ſtraffällig, hat der Angeklagte ſchon mehr als fünf Jahre hinter Gefängnis⸗ und Zuchthausmauern geſeſſen. Zwei neue Diebſtähle, in einem Fall durch Einſteigen unter erſchwerten Umſtänden, brachten den Angeklagten wieder vor den Richter. Das Urteil lautete dieſes Mal auf zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, auf fünf Jahre Ehr⸗ verluſt und außerdem wurde gegen Schuh die Si⸗ cherungsverwahrung angeordnet. Die Grimmelshauſen-Runde tagte Diesmal fand in Renchen die Zuſammenkunft ſtatt * Renchen, 18. Okt. In drei Städten Mittel⸗ badens, Offenburg, Oberkirch und Renchen, war der „Simplieiſſimus“⸗Verfaſſer Johann Jakob Grim⸗ melshauſen ſeßhaft. Dieſem Umſtand entſpre⸗ chend verfügte Prof. Eris Buſſe bei Gründung der Grimmelshauſen⸗Runde, daß dieſe ſich Jahr um Jahr wechſelnd an dieſen hiſtoriſchen Stätten treffe. Die dritte Zuſammenkunft war deshalb in dieſem Jahre in Renchen, das im Zuſammenklang mit dem Kirchweihfeſt aufs beſte geſchmückt war. Wieder kam ein großer Freundeskreis um Grimmelshauſen zu⸗ ſammen, von Landeskommiſſär Schwörer herzlich willkommen geheißen. Der Landesleiter der Reichs⸗ ſchrifttumskammer ſagte, in wenigen Jahren werde die in beſter Entwicklung ſtehende Runde zu einem Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes geſtaltet werden können. Die beiden Grundhaltungen Grim⸗ melshauſens: Völkiſches Schickſal und Landſchaft ſeien auch wieder die unſrigen geworden. Unfver⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Hans Heinrich Borchardt⸗Mün⸗ chen nannte Grimmelshauſen den Exponenten in einer entſcheidenden Wende des Barocks, der den Schritt vom Einzelmenſchen in die Gemeinſchaft bat und das Nationalgefühl vorlebte. ID Sinsheim, 19. Okt. Steueramtmann Rein⸗ bolz beim hieſigen Finanzamt konnte für 40 jährige treue Dienſtzeit mit dem goldenen Treuedienſt⸗ Ehrenzeichen geehrt werden. Nachbargebiete Brief aus Viernheim Viernheim, 19. Ok Das zweite Heft der Viernheimer Sippen und Heimatgeſchichte wurde dieſe Woch fertiggeſtellt. In den Polizeigewahrſam eingeliefert wurde ein 21 Jahre alter Mann von auswärts, der ſich im Walde an den Doßen, einer vorübergehenden Frau in unſittlicher Weiſe näherte. Er wurde dem Amts gericht in Lampertheim zugeführt.— Der auf ſeine Heimfahrt mit dem Motorrad verunglückt SA⸗Rottenführer Sander wurde unter großes Teilnahme der Bevölkerung beſtattet. Kranznieder⸗ legungen erfolgten durch SA ⸗Obertruppführer Schmitt, Ortsgruppenleiter Braun und SS⸗Schar⸗ führer Bechtel, die den Dank für die vorbildlich Kameradſchaft und ſteten Einſatzbereitſchaft des toten Kameraden zum Ausdruck brachten. Am 23 vom Hundert geſtiegen die Dürkheimer Uebernachtungsziffer „ Bad Dürkheim, 17. Okt. Auch in dieſem Jahr ſtand unſer pfälziſches Heilbad hinſichtlich der Uebernachtungszahl mit weitem Abſtand an der Spitze aller ſaarpfälziſchen Städte. Der groß⸗ zügige Ausbau, begonnen im Jahre 1934, hat in dieſem Sommer ſeinen erſten Abſchnitt erreicht, die Frequenzſteigerung von Jahr zu Jahr zugenom⸗ men. Der Beſuch an Privatkurgäſten lag Ende Auguſt wieder um etwa 25 v. H. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Stark vertreten waren Berlin und die Waſſerkante. Der Beſuch von ſeiten des Auslandes war recht beachtlich. Eine beträcht⸗ liche Steigerung erfuhr der Ausflüglerverkehr. Hochbetr eb im Weinberg Die Traubenleſe am Mittelrhein begann Bacharach, 15. Okt. Die allgemeine Trauben⸗ leſe hat im Mittelrheingebiet ihren Anfang genom⸗ men. Diesmal machte die Gemeinde Niederheimbach, die am Mittwoch die Leſe aufnahm, den Anfang. Am Donnerstag hat die Traubenleſe in den übrigen Gemeinden des Viertälergebietes begonnen. Der frühe Leſebeginn— ſonſt ſetzte die allgemeine Leſe erſt nach dem 20. Oktober ein— iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß die Trauben, die überreif ſind, durch die feuchte Witterung der letzten Tage zum Teil aufplatzen und faulen. f 333589 8 r Rr 2 . F er Mittwoch, 19. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 485 . Deutſche Aulos in Paris Franzöſiſche Sorgen und deulſches Vorbild. Von unſerem nach Paris entſandten Mitarbeiter K. G. von Stackelberg. Seit Sonntag bietet der Pariſer Automobil⸗Salon, der am Donnerstag voriger Woche eröffnet wurde, ein ſehr merkwürdiges Bild. Auf ſämtlichen Loſttraſtwagen⸗ uns Omnibus⸗Ständen ſind die Erzeugniſſe mit Segeltuchplanen zugedeckt und Schilder künden, daß dies als Proteſtartion gegen neuerliche Steuerbelaſtungen gedacht ſei. um 13. Ok⸗ ſober nämlich, alſo gerade zum Eröffnungstermin der Aus⸗ ſtellung, hat die franzöſiſche Regierung mit Rückwirkung auf den 12. Ortober in einem Geſetz neue dirette und in⸗ direkte Beſteuerungen dem privaten Güterkraftverkehr und damit der Laſttraftwagen⸗Induſtrie auferlegt. Man ſieht in dieſer Maßnahme einen weiteren Verſuch der ſtaatlichen Eiſenbahnen, die Konkurrenz des privaten, gewerblichen Güterkraftverkehrs abzuſchnüren, und die Automobil⸗In⸗ duſtrie ſteht auf dem Standpunkt, daß ſie weitere ſteuer⸗ liche Laſten nicht mehr tragen könne, da ſie ohnehin bereits am Rande des Ruins ſtehe. In einer Proteſtverſammlung beſchloß man darum dieſe ſeltſame Kundgebung auf der Ausſtellung, die man ur⸗ sprünglich ſogar verlaſſen wollte, da man behauptet, daß durch das letzte Regierungsdekret der weitere Abſatz ohne⸗ hin ſo gut wie unterbunden ſei. Den Kampf zwiſchen Eiſen⸗ bahn und Kraftwagen haben wir bei uns in Deutſchland auch gekannt. Nach der Machtübernahme war es jedoch eine der Maßnahmen der Kraftverkehrspolitik des Führers, daß er im Reichskraftwagen⸗Betriebsverband eine zuſammen⸗ faſſende Organiſation des gewerblichen Gütereraftverkehrs ſchuf, und jetzt arbeiten nach klaren geſetzlichen Maßnahmen Eiſenbahn und Kraftwagen bei uns reibungslos neben⸗ einander.— Es iſt kein Wunder, daß man hier von ſeiten der Automobil⸗Induſtrie wieder einmal den Stoßſeufzer hört:„Ach hätten wir doch eine Regierung, die nach deut⸗ ſchem Vorbild den Kraftverkehr in die ihm gebührenden Rechte einſetzt!“ Ueberhaupt— die Vorſtellung vom deut⸗ ſchen Vorbild trifft man immer wieder, wenn man auf dem Pariſer Salon im hohen Kuppelbau des„Grand Palais“ zwiſchen den blitzenden Modellen, zwiſchen Perſonenwagen, Laſtern und zahlloſem Zubehör herumſpaziert. Rund 800 Ausſteller ſind hier vereint, und allein die Perſonenwagen⸗ und Laſtwagen⸗Induſtrie iſt durch 34 Marken aus Frank⸗ reich, 11 aus Amerika, ſechs aus England, je vier aus Deulſchland und Italien und je einer aus Belgien und der Tſchecho⸗Slowakei vertreten. Der Pariſer Salon iſt alſo, weiß der Himmel, einmal wieder international vielſeitig und bietet einen faſt lücken⸗ loſen Ueberblick über die Weltproduktion. Und doch— London zum Beiſpiel, die derzeitige dor⸗ tige Aukoſchau hat Paris bereits den Rang abgelaufen, wie überhaupt der alte franzöſiſche Salon längſt nicht mehr wie einſt die Vormachtſtellung auf dem Kontinent hat. Das liegt einmal daxan, daß der Kraftverkehr in Frankreich zur Zeit die Rolle eines recht kranken Patienten ſpielt, für den man ſehnlichſt den Doktor erwartet, der aber nicht kommt, daß durch Zölle und Kontigentierungen der fran⸗ zöſiſche Markt für das Ausland ſo gut wie geſperrt iſt und daß oͤrtttens die wirtſchaftlichen Bindungen zu Paris lange nicht mehr ſo zahlreich und ſeſt wie früher ſind, ſo daß der Strom der Einkäufer, der hier einſt zuſammen⸗ kam, mehr oder weniger zerflattert iſt umd heute an an⸗ deren Plätzen ſeine Geſchäfte tätigt. Immerhin, Paris iſt intereſſant als großer Ueberblick über den techniſchen Stand des Kkaftfahrzeugbaues und darum zur Zeit der Treffpunkt der führenden Konſtrukteure Europas Jeder ſieht hier der „Konkurrenz“ unter die Haube ſo viel es geht Unſere deutſche Induſtrie Unſere Induſtrie iſt hier nicht ſo zahlreich wie ſonſt aufmarſchiert aber wirkungsvoll vertreten Daimler⸗Benz, Hanomag, Opel zeigen Perſonenkraftwagen, Büſſing⸗N Ach vertritt unſere Laſtkraftwagen⸗Induſtrie und unſer Zu⸗ hehör wird durch Weltmarken wie Boſch, Continental, Willy Vogel, Tecalemit, Teves und andere vertreten. 5 Trotz Zollſchranken und Kontingentierungen gelingt es einer Weltmarke wie Mercedes hier immer noch manchen Wagen, vor allem repräſentative Luxufahrzeuge, abzuſetzen und man kann— ſelbſt ohne eingenommen zu ſein— ſeſt⸗ ſtellen, daß die hier gezeigten Modelle der Untertürkheimer, der prachtvolle große Mercedes oder der ſportlich karoſſierte 1ů7 Liter vor allem, im internationalen Pariſer Gremium kaum ein Gegenſtück finden. Viel beſtaunt aber wird zu⸗ dem auf dem Mercedes⸗Stand das ausgeſtellte Modell eines der Rennwagen, die in den letzten Jahren ſo erfolgreiche Schrittmacher des deutſchen Exports geweſen ſind. Hanomag iſt durch ſeine ſportlichen Erſolge in den letz⸗ ten Jahren hier in Frankreich ſehr beliebt und von der Konkurrenz gefürchtet. Die Hannoveraner, die einen ſehr günſtigen Platz, direkt am Eingang haben, können ſich mit ren formschönen und äußerſt gebrauchstüchtigen Wagen, zem Sturm und dem Rekord auch wirklich ſehen laſſen. Opel ſtellt auf ſeinem Stand als Glanzſtück vor allem den „Abmiral“ heraus und ſammelt viele Intereſſenten um ein durchſichtiges Modell des„Olympia“ Büfſing hat ſeine eigantiſchen Laſtkraftwagen⸗Fahrgeſtelle, die unſere„Gi⸗ kanten“⸗Induſtrie würdig vertreten, ſeit Sonntag, ſoli⸗ dariſch mit den anderen Laſtkraftwagen⸗Herſtellern, gleich⸗ folls unter Segeltuchplanen verborgen. 6 Weltſirmen wie Boſch, die Zahnradfabrik oder Con⸗ tinental aber ſind auch auf dem franzöſiſchen Markt wie überhaupt auf dem Weltmarkt nicht wegzudenken! Sie mayſchieren mit den Erzeugniſſen von Vogel, Tecalemit und Teves was Fortſchritt anbelangt an der Spitze und 53 nicht nur komfortſteigernd, ſondern zu einem großen 18 auch Träger der gegenwärtigen Weiterentwicklung des Kraftfahrzeugs. Dieſe Weiterentwicklung ſpielt ſich 15 7 785 Jahren ſozufagen„unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ab. Das heißt, man kann die Entwicklung nicht mehr gleich auf den erſten Blick von außen erkennen, ſon⸗ ein muß ſchon etwas tiefer hinein, unter die Hauben und in die Getriebe ſchauen. Es hat in den letzten Jah⸗ 5 bereits ein internationaler Kleinkrieg um immer 19 55 Komſortſteigerungen eingeſetzt. In dieſen Klein⸗ 1 haben wir uns, vor allem was Fahrgeſtellbau und elriebekonſtruktionen anbelangt, einen verdienſtvollen 12 5 erobert. In Europa iſt im übrigen„Sparſamkeit“ in Schlagwort des Kraftverkehrs und da ſind wir weiter⸗ bin kaum zu ſchlagen, da unſere Industrie auf der Not von einſt die Tugend machte, daß wir heute Kraftfahr⸗ zeuge haben, die nicht nur in ihrem Gebrauch, ſondern auch in ihrem Verbrauch ſparſam ſind.— Schließlich ſind wir noch Träger eines weiteren, ſehr bemerkenswerten Moments: Mitten im Wuſt einer in der letzten Zeit oft ehr ſehlgehenden äußeren Formgeſtaltung des Aufos— not allem Amerika ſchoß da unter dem Motto Strom⸗ Unie“ einige ganz ſeltſame Früchte vom Apfelbaum— haben wir eine ruhige aber folgerichtig auf echte Stromlinie hin⸗ gelende Line vertreten und ſtellen wir feſt, daß ſich dieſe Entwicklung anſcheinend auch internatſonal durchſetzt. Weg von Uebertreibungen, das ſcheint ſich jetzt anzubah⸗ nen. Dabei aber geht unſere Induſtrie ſachte, aber konſe⸗ guent den Weg zur zweckmäßigen Stromform weiter. 6 Mit neuen Modellen warten wir immer erſt bei der aer Autoſchou auf, drum ſieht man hier in Paris en unſeren Firmen nur das bei uns ſchon bekannte. ber aus dem Ausland gibt's ein paar Neuerungen. rankreichs Induſtrie kommt mit drei Neukvn⸗ ſtruktionen. Citroen hat nun auch einen großen Front⸗ antriebler, einen 3⸗Liter⸗Wagen, herausgebracht. Delau⸗ mey⸗ Belleville zeigt einen ſehr ſchönen und in mancher Einzelheit ſehr intereſſanten Vollſchwingachſer und La Licorn e, ein kleines franzöſiſches Werk, bietet ein kleines, ſehr preiswertes und hübſches neues Modell, das mit einem 1,1⸗Liter⸗ und einem 1,5⸗Liter⸗Motor lieferbar iſt. Sehr modern und hübſch der Kaſtenrahmen und die Vorderräder ſind einzeln abgeſedert. It aljiens Induſtrie zeigt im übrigen mit einem 2,8⸗Liter⸗Sechszylinder⸗Fiat ein neues, ſehr gut wir⸗ kendes Modell, das in ſeiner Bauart den bisher bekannten Fiat⸗Typen ſehr'hnert. Unter den Loſtkraftwagen kann man einige recht intereſſante Neukonſtruktionen geländegängiger Fahrzeuge und ſolcher für Generoorantrieb bzw. für wechſelnden Be⸗ trieb auf Straße und Schiene ſehen. Unter den Ausſtellungsbeſuchern trafen wir auch Dr. Porſche, den Konſtrurteur des Volkswagens, und am Montag beſichtigte Korpsführer Hühnlein, der bisher zur Sitzung der AJ ACR gekommen war und weiter nach England zum Großen Preis vom Donington⸗Park fährt, um ſich dies letzte Rennen des Jahres anzuſehen, den Salon. Als am Freitag der franzöſiſche Stagtspräſident die Ausſtellung beſichrigte, ſchenkte er auch den Ständen von Mercedes und Hanomag größtes Intereſſe und ließ ſich bei Hanomag den dort gezeigten Perſonenwagen⸗Dieſel eingehend erklären. Gefährlicher Zwiſchenfall in Doningion Nuvolari auf unfreiwilliger Großjagd Unſere Rennfahrer jagen gerne, nicht nur im Renn⸗ wagen über die Runden, ſondern auch auf Wild. Während Hans Stuck in den Wäldern Rumäniens auf Einladung von König Carol einem Bären nachſpürte, begnügte ſich ſein großer Stallgefährte Tazio Nuvolari in England mit einem Damhirſch. Die Begleiterſcheinungen dieſer Hirſch⸗ jagd waren allerdings derart, daß der Nimrod um ein Haar einem ſchweren Unfall zum Opfer gefallen wäre. Nuvo⸗ lari befand ſich auf der Rundſtrecke im Donington⸗Park, wo am Samstag der letzte Große Preis des Jahres ent⸗ ſchieden wird, mit ſeinem Auto⸗Union auf ſchneller Probefahrt. Von dem Lärm des Motors des mit 160 Std.⸗Klm. dahinfahrenden Rennwagens aufgeſchreckt, ſprang plötzlich ein ſtattlicher Damhirſch auf die Bahn. Zu ungleich waren die Kräfte der beiden Renner, der Hirſch wurde vom Wagen erfaßt und getötet. Nuvolari hatte alle Mühe, ſein wild hin und her ſchleuderndes Fahr⸗ zeug abzufangen und kam gerade noch an einer Umfaſ⸗ ſungs mauer vorbei. Der unfreiwillig zum Jäger Gewor⸗ dene hat ſich das prächtige Geweih als Beute ausbedun⸗ gen. Er will dieſer Trophäe einen Ehrenplatz in ſeinem Heim in Mantua einräumen. Die Größen des Straßenrennſports, wie Weltmeiſter Kint, A. Maane, Kaers, Schulte, Egli, Roſſi, Verwoecke, A. Merſch, Bautz, Schild, Wengler, Umbenhauer, Wecker⸗ ling, ſtarten am kommenden Samstag, 22. Oktober, in der Berliner Deutſchlandhalle, Die badiſchen Waldlaufmeiſterſchaften werden am kom⸗ menden Sonntag, M. Oktober, in Karlsruhe ausgetragen. Start und Ziel der Läufe befinden ſich im Wildpark. Die Hauptläufe der Männer führen über 5 und 10 Km. Die Austragungsorte der vier Zwiſchenrundenſpiele um den Hockey⸗Eichenſchild ſtehen jetzt feſt. Mittelrhein— Baden ſpielen in Köln, Nordmark— Brandenburg in Hamburg, Sachſen— Niederſachſen in Leipzig und Würt⸗ temberg— Bayern in Stuttgart. Gute Ausſichten der Leiten i beim Berliner Vaskelball-Turnier Basketball iſt lettiſcher Nationalfport „Die Letten ſind die geborenen Basketball⸗Spieler!“ So lautet das Urteil des Präſidenten des Internatie nalen Bastetball⸗Verbandes L. Bouffard über den lettiſchen Bastetballſport. In der Tat, der Basketball⸗Sport ſteht in L ie in den baltiſchen Staaten überhaupt, auf höchſter Stufe. s iſt kein Zufall; denn die vorwiegend ſchlechten Witterungsverhältniſſe in Lettland zwingen dem Volk eine Sportart auf, d Und was wäre dann Bas erball: ſtarke nationale Spielbetrieb war die Grundlage für hohe Spielkultur, die Lettlands Basketball heute auszeich⸗ net. Die Spielweiſe iſt typiſch emericoniſch, trick⸗ und phantaſiereich, wozu noch ein gewaltiger körperlicher Ein⸗ ſatz lommt, der jedoch immer im Rahmen des Erlaubten bleibt. Lettland war 1. Europameiſter. Ihren größten internationalen Erfolg feierten lands Bas betballſpieler 1935 in Genf, als es ihnen gelang, ſich den heißumſtrittenen Titel eines Eu ropameiſters zu holen. Bei den 2. Europameiſterſchaften, die im Mai 1937 in Riga, alſo auf eigenem Boden, ausgetragen wurden, konnte Lettland ſeinen Titel nicht mit Erfolg verteidigen. Litauen ſetzte ſich vor Frankreich an die Spitze des europäiſchen Basketball. Beim Olympiſchen Turnier in Berlin konnten ſich die Letten mit dem ihnen ungewohn⸗ ten Spiel im Freien nur ſchlecht abfinden. Nach einem erſten Erfolg über Uruguay mußten ſie ſich gegen Kanada geſchlagen geben. In der Tröſtrunde kam es dann zu einer Begegnung Lettland— Polen, die mit einem knappen Sieg der Polen, dem Vierten des Olympiſchen Tu niers, endete. Die folgende Länder⸗Bilanz beweiſt die Spitzen⸗ ſtellung; denn von ſleben Begegnungen ging nur eine, und zwar mit nur einem einzigen Punkt, für Lettland ver⸗ loren. Preis der Nationen, Paris 1937 Lettland— Lu⸗ xemburg 50:11; Lettland— England 21:10, Lettland— Schweiz 47:23; Lettland— Frankreich 245, dann Lett⸗ land— Eſtland 35:33, Februar 19388 in Reval; Lettland— Deutſchland 50:16, März 1938 in Riga, Lettland— Frank⸗ reich 52:14, April 1998 in Riga. Mit Bombenbeſetzung nach Berlin. Nun rüſten Lettlands Basketballer für Berlin. Die Mannſchaft, die Lettland nach Berlin entſendet, ſtellt das Beſte dar, was Lettlands Basketballſport aufzubieten ver⸗ mag. Es ſind mit drei Ausnahmen lauter altbewährte, kampferprobte und routinierte Basketballer. So hat Grundmanis 24⸗, Melderis 18⸗, Martinſons 14⸗, Krauklis und Vanags 13mal die lettiſchen Farben in Länderkämpfen vertreten. Bei acht Angehörigen der Mannſchaft bewegt ſich die Körpergröße zwiſchen 1,80 und 1,85 Meter. Der kleinſte und jüngſte iſt Vanags. Aber gerade dieſer erſt 19jährige junge Lette iſt ein außergewöhnlich talentierter Spieler, der in ſeinen letzten Spielen geradezu verblüf⸗ fende Leiſtungen gezeigt hat. „Quer durch's Maudacher Bruch“ Bei herrlichem Herbſtwetter fanden in dem Maudacher idealen Gelände des Bruchs die 2. Geländeläufe quer durchs Maudacher Bruch ſtatt. Die Leitung des Vereins ſcheute keine Mühe und Koſten, dieſe Veranſtaltung ſo auszubauen, daß ſie in Zukunft zu den größten in Süddeutſchland zählen wird. Die diesjährigen Meldungen aus dem ganzen Gau⸗ gebiet von Südweſt und Baden zeigen, welche Beliebtheit dieſe Veranſtaltung genießt. 5 Für den Hauptlauf, Klaſſe A, Mannſchaftswertung, hat der Oberbürgermeiſter von Ludwigshafen eine wertvolle Plakette geſtiftet. Im Hauptlauf über 8900 Meter waren 15 Läufer am Start. Vom Start weg führte der inter⸗ nationale Läufer Eberhard⸗Neuſtadt, dicht gefolgt von den Läufern Fehr und Zimmermann. Eberhard vergrößerte ſeinen Vorſprung zuſehends. Die Ergebniſſe: Klaſſe A: 1. Eberhard(1846 Neuſtadt); 2. Fehr Lett⸗ Kleine Sport-Nachrichten In Heilbronn wird acht Tage nach der Weltmeiſter⸗ ſchaft im Zweier⸗Radball ein a ee Radball⸗ turnier durchge hrt, zu dem die deutſchen Meiſter Köping⸗ Schäfter(Stellingen) und die ſiebenfachen Weltmeiſter Schpeiber⸗Blerſch ihre Teilnahme bereits zugeſichert haben. Aus der Schweig kommen Oſterwalder⸗Gabler am 12. November nach Heilbronn. Die„letzten Vier“ im Tſchammer⸗Pokal werden am 6. November ermittelt. Am gleichen Tage findet in der Oſt⸗ mark eine Ausſcheidungs⸗Runde ſtatt. um die 4 Mann⸗ ſchaften zu ermitteln, die zu denen des Altreichs treten. Die Oſtmarkſpiele ſind: Rapid— Auſtro⸗Fiat; Admira— 8 Wacker— Sportklub und Grazer Se— Auſtria ien. Der Hamburger Erwin Sietas folgte am Sonntag einer Einladung nach Stockholm und ſtartete dort in einem 200 Meter Bruſt⸗Schwimmen. Er gewann nicht nur dieſen Wettbewerb, ſondern ſtellte mit:48,9 Minuten auch noch einen neuen Bahnrekord auf. Stabsführer von Bayer⸗Ehrenberg wurde auf der Pori⸗ ſer Tagung des Internationalen Automobil⸗Sportverban⸗ des(A AE) zum Vizepräſidenten ernannt, nachdem de Pohan(Frankreich) als Präſident wiedergewählt worden war. In Neuyork ſtonden ſich im Kampf um die Feder⸗ gewichts⸗Weltmeiſterſchaft Joe Archibald(US A) und Mike Belloiſe(US) gegenüber. Archibald ſiegte über 15 Runden nach Punkten und wurde damit neuer Boxwelt⸗ meiſter. Polens Fußballmeiſterſchaft iſt bereits entſchieden. Ruch Bismarckhütte wurde zum fünften Male Meiſter und holte ſich damit den im Vorjahr an Krakovia Krakau verlorenen Titel zurück. Kurt Haymann, der bekannte Münchener Schwer⸗ gewichtler, trifft im Rahmen des Beſſelmonn⸗Kampfabends am 21. Oktober im Berliner Sportpalaſt auf den Meiſter von Eſtland Harry Weber. Im Eichenſchild⸗Spiel Württemberg— Bayern in Stutt⸗ gart am Sonntag ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegen⸗ über: Württemberg: Wißmann(Eintracht Stuttgart]; Rauſch(Kickers), Grimm(fk Heilbronn); Kauderer (Stuttgarter Sportelub), Stamm(Kickers), Dußling (Sportklub); Bühler(Ulm 94), Gutgeſell(Kickers), Hep⸗ peler(Ofß Gaisburg), Elſenhaus(Sportelub), Dittrich (Kickers).— Bayern: Lechner(Reichsb. SV München); Thaler(HTé Nürnberg), Richter(Jahn München); Pop⸗ vell(Münchener SC), Fürtner(Würzburger Kickers), Mar⸗ bach(HT Nürnberg]; Schütz(Jahn München), Beiküfer (1. FC Nürnberg), Mittelberger(Wacker München), Vogel (Würzburger Kickers), Reichel(1860 München). Heſſens Mannſchaft zum Handball⸗Gaukampf in Dettin⸗ gen am kommenden Sonntag iſt: Merget(Fulda); Siebje (Hersfeld), Diez(Kaſſel): Deiſt(Kaſſel), Clobes(Betten⸗ houſen), Lange(Hanau; H. Menkel(Bettenhauſen), Hol⸗ zinger(Fulda), Middermann(Kaſſel), Braſch(Hanau), Eiffert(Genſungen). Olympfaſieger Lt. Schwarzmann, Deutſchlands erfoſg⸗ reichſter Turner der letzten Jahre, wird demnächſt nach Braunſchweig verſetzt und ſich wahrſcheinlich dem Braun⸗ ſchweiger MTW anſchließen. In das olympiſche Programm hat das Finniſche Or⸗ ganiſations⸗Komitee bei den Spielen 1940 in Helſinki erſt⸗ mals den Segelflug übernommen. Die Grenzlaudſtaffel Breslau Leipzig hat am Dienstog⸗ abend um 18,15 Uhr ihr Ziel erreicht. Vor dem Völker⸗ ſchlacht⸗Denkmal hielten Gauleiter Reichsſtatthalter Mutſch⸗ mann und Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten aus dieſem Anlaß Anſprachen. Sudetenland-Gau 18 in DRe Durch die Heimkehr der Sudetendeutſchen iſt der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen um einige tauſend Sportler ſtärker geworden. Der Reichsſportführer hat das Sudetenland nunmehr zum Gau 18 des Do gemacht und den Leiter des Cheſomtes und der Auslandsabteilung, Graf von der Schulen burg zum Sri derbeauf⸗ tragten für die Einbeziehung der ſudetendeutſchen Sport⸗ ler in den DR ernennt. In einem beſonderen Aus⸗ ſchuß, der unter der Leitung des Grafen von der Schulen⸗ burg ſteht, werden in engſter Zuſammenarbeit mit der Zentrale des Da alle organifatoriſchen und ſporttech⸗ niſchen Fragen, die durch die Neuordnung der ſudeten⸗ deutſchen Leibesübungen akut werden, erledigt. Dr. Lippert bei den Amateuren Spannende Radrennen in der Deutſchlaudhalle Bei der Dienstagveranſtaltung in der Deutſchlandhalle, die den Amateuren des Radſports ausſchließlich vor⸗ beholten war, gob es wiederum vor Tauſenden von Zu⸗ ſchauern ſpannende Kämpfe. Als Ehrengaſt wohnte auch der Berliner Stadtpräſident und Oberbürgermeiſter Dr. Lippert der Veranſtaltung bei. Im Mannſchaftsmehrkampf ſpielte der deutſche Meiſter Schorn zuſammen mit dem Berliner Purann eine überlegene Rolle. Mit 22 Punkten ſiegten die Deutſchen vor den Holländern Ooms⸗Krop⸗ mann. Den dritten Platz belegten Schulz⸗Digullo(beide Berlin) mit 107 P. vot den belgiſchen Fahrern van Boe⸗ veren⸗von der Acker mit 4 Punkten. Nach der Pauſe wurde dann dos 50⸗Km.⸗Mannſchaftsrennen geſtartet, bei dem es wiederum einen überlegenen deutſchen Sieg gab. Schorn und diesmal der Tilſiter Meurer überrundeten das ganze Feld und ſiegten mach:07:02,2 Std. mit einem Punkt. Erſt zwei Runden zurück folgten die Gebrüder Schmidt(Berlin! mit 9 Punkten vor Meier⸗Dubaſchny (Berlin) mit 8 Punkten und Bolte⸗Digullo(Berlin) mit 5 Punkten. Mit drei Runden Rückſtand kamen Klein⸗ Kneller(Dulken⸗Bonn) mit 18 Pusikten auf den vierten Platz. Jewell leitet Kontiuent- England Mit der Leitung des großen e zwiſchen der FI A⸗Mannſchaft und Englonds Länderelf wurde der engliſche Schiedsrichter G. A. Jewell betraut. Jewell erhielt in dieſem Jahre als höchſte Auszeichnung für engliſche Schiedsrichter die Leitung des Pokal⸗Endſpiels ibbertragen. Im Vorfahr lernten wir ihn bereits in Deutſchland kennen, wo er als umſichtiger Waparteiiſcher dem Länderspiel gegen Belgien in Hannover vorſtand. (TS Ludwigshafen); 3. Zimmermann(1846 Neuſtadt). Mannſchaftsſieger: 1846 Neuſtadt. a Männer. Klaſſe B: 1. Hager(1. FC Kaiſerslautern);: 2. Wagner(T Niederkirchen]; 3. Klein(TV Maudach). Mannſchaſten: 1. Panzer⸗Abwehr 33; 2. TW 1896 Maudach. 25 Jugend A: 1. Hocken berger(TV 46 Mannheim): 2. Sann(SS 46 Frankenthal); 3. Schütt(Sch 46 Neuſtadt)⸗ Mannſchaften: 1. JG Ludwigs hafen; 2. SG 46 Neuſtadt. Jugend B: 1. Engel(Sc 46 Neuſtadt); 2. Stemmlen (SG 46 Neuſtadt): 3. Heid(SG 46 Neuſtadt). Mannſchaften: 1. SG 46 Neuſtadt. a Frauen: 1. E. Möller(SG 46 Frankenthal); 2. M, Möller(SG 46 Frankenthal). Gewichtheber krainierten n und ägyptiſchen n einem Gemein⸗ Tagen beginnenden In Wien nahmen die amerikaniſche Gewichtheber die Gelegenheit wahr, ſich ſchaftstraining für die in wenigen Weltmeiſterſchaftskämpfe vorzubereiten Einen ausgezeich⸗ neten Eindruck hinterließen wieder die Aegypter, von denen der ſtarke Mittelgewichtler Touny mit einer hervorragenden Leiſtung aufwartete. Im beidarmigen Drücken überbot er mit 120 Kilo ſeinen eigenen Weltrekord um 2,5 Kilo. Im Reißen kam er ebenfalls auf 120 Kilo, während er im Stoßen mit ſeinen Leiſtungen auch in Weltrekordnähe blieb. Sein junger Landsmann Shams war diesmal nicht ganz in Form, aber Salleh und Attia warteten mit aus⸗ gezeichneten Leiſtungen auf. Die Amerikaner dagegen ver ichteten auf Rekordleiſtun⸗ gen, ſie zogen ein leichtes Training vor. Weltmeiſter Ter⸗ vak und die beiden Halbſchwergewichtler Grimef und der 17jqährige Neger John Davies betätigten ſich noch am mei⸗ ſten. Davies verriet mit 112,5 Kilo im Drücken gute Tech⸗ nik und Körperbeherrſchung. Von Bayer wieder Ad ACER. Vizepräſident Zur Abſchlußtagung des Weltverbandes der Automobil- klubs in Paris waren die Vertreter von 30 Nationen er⸗ ſchtenen. Nach der Genehmigung des umfangreichen Ter⸗ minkalenders wurden die Wahlen vorgenommen. Der bis⸗ herige Präſident de Rohan(Frankreich) wurde wieder⸗ gewählt, von Bayer⸗Ehrenberg(Deutſchland) wurde aber⸗ mals zum Vizepräſidenten ernannt und wurde auch in die Internationale Sportkommiſſion berufen. In die Tech⸗ niſche Kommiſſion wurde M. Kraus(Deutſchland) und als deſſen Stellvertreter R Porſche gewählt. Die Frühjahrs⸗ tagung der AJ ACR findet 1939 in Waſhington ſtatt, die ordentliche Generalverſammlung im Oktober 1939 in Paris. Neben ſeinem ſportlichen Programm führt der Welt⸗ verband auch ein ſehr umfangreiches touriſtiſches durch, ſo gab er z. B. 77 000 Grenzpaſſierſcheine für Kraftfahrzeuge aus. Sehr begrüßt wird die Einführung der ſogenannten „carte de preſentation“, Wenn ein Kraftſahrer im Aus⸗ land einen Unfall hatte, wurde ſein Wagen beſchlagnahmt und er ſelbſt feſtgehalten. Dieſem Mißſtand hilft der neue Ausweis ab. Iſt der Fahrer im Beſitz eines ſolchen Aus⸗ weiſes, kann er unbehindert ſeine Reiſe ſortſetzen. Der Klub ſeines Landes übernimmt die Garantie für die Be⸗ zahlung der entſtandenen Schäden. Korpsführer Hühnlein verläßt Paris am Mittwoch, um ſich mit dem Flugzeug nach London zu begeben. Von dort aus wird die Reiſe zum Großen Preis vom Donington⸗ Park fortgeſetzt. Liſieraſur * Der Schelm von Bruckan. Ein heiterer Kleinſtadt⸗ roman von Guſtav Schröer. Mit 74 Zeichnungen von Hans Fiſcher. C. Bertelsmann, Verlag, Gütersloh. Preis 2,85 l. Der ganze Klatſch und die vielen Bosheiten der„lieben“ Mitmenſchen ſind von Schrber in liebenswürdiger und äußerſt humorvoller Weiſe feſtgehalten. Daß ausgerech⸗ net ein Trottel die Hauptperſon ſpielt, iſt beſonders er⸗ heiternd. Dumm iſt Chriſtian, der Trottel, nicht. Pfiffig und ſchlou, richtet er viel Unheil an, das ſich aber ohne ſein Zutun immer günſtig auswirkt. Chriſtian hat ſeine eigene Philoſophie, die auch vor dem Bürgermeiſter der Kleinſtadt nicht Halt macht. Er iſt der Anlaß, daß Bruckau allgemein bekannt wird. Dos Kleinſtadtmilien, das faſt mittelalterlich ruhig wirkt, iſt glänzend ſeſtgeholten, die Menſchen mit ihren vielen Eigenarten ſind ſehr gut ge⸗ zeichnet. Der Roman hat Leben und ſtrahlt viel gefunden Humor aus. Schmunzelnd wird man dieſes Buch aus der Hand legen und noch lange Freude an den Streichen von Chriſtian haben. 4 * Vater Gottfried und die Seinen: Roman von Floren⸗ tine Gebhardt. Verlag Otto Janke, Leipzig. Preis Kart. 3,25 Mark, Leinen 4,50 Mark. Der Begründer eines Ge⸗ ſchlechts, Vater Gottfried Gebhardt, konnte ſich durch nie ermüdenden Fleiß Beſitz und Anſehen erringen. Zwei Ge⸗ nerationen ziehen vorüber. Die Nachkommen halten nicht das, was man vermutel hatte. Vater Gottfried, der bis zum Schluß die Fäden der Familie in der Hand behält, iſt gegen ſich und ſeine Kinder unerbittlich. Obwohl er ſtolz auf ſeinen großen Beſttz iſt, geht ihm doch die Arbeit für ſeine Familie und die Pflichterfüllung über alles. Nur der eine Sohn Ferdinand tritt in die Fußſtapfen des Vaters, alle anderen Kinder machten ihm wenig Freude. Bis ins hohe Alter arbeitet Vater Gottfried, als ihn ein Unglücksfall mitten aus dem Leben reißt. Gerade zur rechten Zeit, damit er den Verfall ſeines Geſchlechts nicht mehr erleben muß. Dieſer märliſche Sinpenſomon ſchil⸗ dert das Schickſal eines Geſchlechts und ſtellt die Familie als heilige Gemeinſchaft heraus. Der Zerfall dieſes Ge⸗ ſchlechts zeigt deutlich, wie ſtark der einzeine Menſch mit der Familiengemeinſchaft verbunden ſein muß und iſt. * n Die Straße im Waldland. Roman von Hermann Gertner, Zentralverlag der NS /A p, Frz. Eher Nachf., München, Preis.80 /. Abgeſchloſſen vom allgemeinen Verkehr liegt ein ſtilles Waldland in Franken. Der Boden iſt nicht in der Lage, ſeine Bewohner vollkommen zu er⸗ nähren. Die Männer müſſen außerhalb Arbeit ſuchen. Not und Elend herrſchen, die Hauptlaſt der Arbeit tragen die tapferen Frauen und Kinder. Dieſe abgeſchloſſene Stille und die harte und mühevolle Arbeit der Waldlandbewohner hat Hermann Gertner in den Mittelpunkt ſeiner Roman⸗ handlung geſtellt. Das weiße Band der Straße des Führers erreicht auch dieſes Waldtal. Ein Sohn der Gemeinde, der ſich zum Ingenieur hochgearbeitet hat, iſt Bauführer. Ein Blick auf ſeine Heimatgemeinde gibt ihm die Gewißheit, daß er hier helfen muß. Zäh und verbiſſen geht der funge Ingenieur an ſeine Arbeit, Schritt für Schritt, wie die Autobahn ins Land hineinwächſt, geht er an die Arbeits⸗ beſchaffung für ſeine Gemeinde heran. Schwere Widerſtände ſind zu überwinden. Prächtige Menſchen helfen dem Tech⸗ niker bei der Verwirklichung ſeiner Ideen. Viel Elend, aber auch aufrechte Kampfnaturen werden geſchildert. Das Ringen der kleinen Gemeinde iſt trefflich feſtgehalten. Die Autoſtraße brinat dieſem bis fetzt vom Nerkehr abgelegenen Dorf neuen Auftrieb und beglückende Arbeit Der Verſuch, die Straße des Führers in ein Romangeſchehen zu ſieſſe iſt hervorragend geglückt. Ein Buch, das vackt und führt, W. Müller. Nummer 485 Mittwoch, 19. Oktober 1999 — Ritter von Epp Ehrenbürger von Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe wir in dieſem Jahr 150 000 Hektoliter Wein bekom⸗ * 7 7 5 men, dann dürfen wir froh ſein. Unter dieſem Ausfall leiden auch die Maßnahmen zur Verbeſſe⸗ Eberbach II * er rung unſerer Weinberge, namentlich die Verjüng⸗ 8. 5 5„— f ungsaktionen durch Pfropfrebenverwendung. Denn r 19555 e fernen Ge. 2 17 die Winz 1 8 3 Da⸗ urtstag. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Stad Anterredung mit Landesbauernführer Engler-Jüß lin die Winzer haben in dieſem Jahr ein Geld. De.' Eberbach, in deren Mauern die nächſten Vorfahren ran können auch die vorſorglichen Maßnahmen der 4. 5. des Generals gelebt haben, unter den Gratulanten Am Ende des Sommers, da die Feldfrüchte faſt Winzergenoſſenſchaften nur wenig helfen, wenn noch ſtärker erfolgt. Wir haben begonnen, die Ge⸗ 2 ent en ü 7 5„ 8 alle unter Dach und Fach gebracht find, dürfte es te 2510 1 5 Lbſung dieſer dieſe auch ſehr dankbar begrüßt werden müſſen. nicht„„ Der Name 1 5 Epp itt allgemein intereſſieren, aus berufenem Munde Aufgabe heranzuziehen N N— durch die Werkſiedlung der Firma Chem. Werke über den Ausfall der diesjährigen Ernte unter⸗. 8 Stoeß& Co., die ſeinen Namen trägt, für alle Zei⸗ richtet zu werden. Der NS⸗Gandienſt wandte ſic h Kartoffelſegen bleibt erhalten Blick ins Walldorfer Rathaus ten mit ſeiner Vaterſtadt verbunden. Die Stadt ſich daher dieſer Tage an Laudesbauernführer„In dieſem Herbſt werden wir übrigens 100 5 Eberbach hat nun den bayeriſchen Reichsſtatthalter Engler⸗Füßlin, der im Verlaufe einer läugeren neue Kartoffeldämpfkolonnen zum Ein⸗ Aus dem Gemeinderat zum Ehrenbürger ernannt. Die Urkunde wird der Unterredung die Entwicklung der vadiſchen Land⸗ wirtſchaft und ihre nächſten Aufgaben ſchilberte. ſatz bringen, um den Kartoffelſegen wirtſchaftlich L. Walldorf, 18. Okt. Der Erlaſſung der Haupt⸗ Geehrte von Bürgermeiſter Dr. Schmeißer und Ortsgruppenleiter Graßmann in München in Emp⸗ verwerten zu können. Zwar werden wir in dieſem ſatzung für die Stadt Walldorf wurde zugeſtimmt. „Um klar zu ermeſſen, was in dieſem Jahre von Jahr nicht die Erträgniſſe der Rekordernte 1937 Ebenſo dem Erwerb eines Hausgrundſtückes von fang nehmen. Der General weilte in der K ampf⸗ lands unſeren Bauern mehr geleiſtet wurde“, ſo begann an Kartoffeln haben; aber die Haltbarmachung der den Bernhard Kramer Erben. In dem Anweſen zeit der Bewegung und auch ſpäter des öfteren Glänb gerne in ſeiner Vaterſtadt. der Landesbauernführer ſeine Darlegungen,„muß Kartoffeln durch Einſäuerung hat einen großartigen, werden zwei Wohnungen eingerichtet und die an⸗ man ſich alles deſſen erinnern, was in den letzten fortſchreitenden Sſegeslauf durch unſere Landwirt⸗ liegenden gewerblichen Gebäude für eine Gemeinde⸗. 8 5. eineinhalb Jahren über die badiſche Landwirtſchaft ſchaft angetreten, weil ſie Arbeitserleichterung für hopfendarre verwendet.— Die gemeindlichen Bau⸗„Die Stadt Eberbach bat zur Gewinnung zweck hereingebrochen iſt. Als Grenzgau ſind wir gewiſ⸗ die Landfrau, verluſtloſe Aufbewahrung der Fut⸗ darlehen ſind ab 1. April 1938 durch die Darlehens⸗ mäßiger Bauplätze Antrag auf Neueinteilung der ſermaßen Auffanggebiet für all das geweſen, was terkartoffeln und damit beſſere Ausnutzung der nehmer prozentual zu tilgen.— Den Pächtern von Grunoſtücke im Gewann Große Au auf der Gemar⸗ ung von draußen an Mißlichkeiten beſchert wird. Ernte für die Schweinemaſt ſichert. gemeindeeigenen Grunsſtücken wird ein Nachlaß von kung Eberbach geſtellt. Der 15 81 N Zuerſt ging das Mordgeſpenſt der Maul⸗ und Im Kartoffelbau haben wir eine neue große 10 Prozent gewährt, wenn Zahlung bis zur reſtloſen nebſt eee e vom 17. bis 31. n dieſes beende Klauenſeuche durch unſere Dörfer und fügte 1 9 Das iſt der Kampf gegen den Kar⸗ Auszahlung des diesjährigen Tabakgeldes erfolgt Jahres zur Einſicht der Beteiligten auf dem Ral⸗ n, unſerer Landwirtſchaft einen Schaden zu, der eigent⸗ toffelkäfer, der im nächſten Jahre ſicher noch iſt.— Für die ſtädtiſchen Waldungen wird zu gün⸗ haus in Eberbach auf. 1 lich in Zahlen gar nicht ausgedrückt werden kann. ener als dieſes Jahr werden wird. ſtigen Bedingungen eine Waldbrandverſicherung ab⸗ 1 Zuchttiere leiden heute überſtandenen Krankheit. Die befallenen wertvollen noch an den Folgen der Es würde zu weit führen, zialkulturen noch zu ſprechen, die in unſerem Lande von den vielen Spe⸗ geſchloſſen. — Die Leopold⸗ und Hirſchſtraße, deren Bezeichnung auf Juden hinweiſen, werden in Wacht⸗ Ein Schi-Lager des RAD Auf dem Happ bei Bärental Als die Seuche ihren Höhepunkt erreicht hatte, kam a 8 55 25 8 Mhausgaſſe und Hermann⸗Göring⸗Straße umbenannt. zu ein auch noch der Kartoffelkäfer über den Rhein e 195 n e es auf— Der Zuzug fremder Perſonen wird aus fürſorge⸗* Freiburg, 19. Okt. Als praktiſches Ergebnis langen geflogen. Gottlob hat die vom Reichsnährſtand ein⸗ f en rechtlichen Gründen nur nach vorheriger Genehmi⸗ aus den Erfahrungen der Schi⸗-Wettkämpfe des RAD Er gerichtete Bekämpfungsaktion Schlimmes verhüten Wein und Obſt. gung der Stadtverwaltung geſtattet werden.— Die im Februar 1937 konnte nach ſorgfältigen Vorbe⸗ eſante können.„Aber vergeſſen wir bei dieſer Betrachtung un⸗ vorſtädtiſche Kleinſtedlung ſoll im kommenden Früh⸗ reitungen und nach Ueberwindung der mit ſolchen rau 2 5; 4 ſere Wein⸗ und Obſtbauern nicht, die in die⸗ jahr weiter ausgebaut werden. Dabei ſollen beſon⸗ Unternehmungen verbundenen Schwierigkeiten in 20 v. H. mehr Brotgetreide— trotz ungünſtigen ſem Jahr zu großen Teilen vor einer ausge⸗ ders die kinderreichen Familien berückſichtigt wer⸗ Juni dieſes Jahres mit dem Bau eines zweckmüßl⸗ Erntewetters ſprochenen Mißernte ſtehen. Die badiſche Land⸗ den. In abſehbarer Zeit dürfte damit der Woh⸗ gen und in die Landſchaft paſſenden Schi⸗Lagerz „Wenn Sie orgen Der Landesbauernführer fuhr fort: das, was ich ihnen über Schwierigkeiten und S wirtſchaft hat in dieſem Jahr einen Einnahmeaus⸗ fall bei Wein und Obſt von nicht weniger als rund 55 Millionen Reichsmark. Im Weinbau rechnen wir nungsnot endgültig ein Riegel vorgeſchoben ſein. des Reichsarbeitsdienſtes tal begonnen werden, das jetzt f daß am vergangenen bei Bären ſoweit gediehen ſſt, Samstag in Anweſenheit von geſagt habe, überlegen, dann können Sie vielleicht f ione ichs: Neue WMohnſiedlung im Odenwald 15 9 0 g 255 am beſten die zähe Schaffenskraft und die Leiſtungen bei vorſichtiger Schätzung mit etwa 20 Millionen. Erba d Michelſtadt rund 150 Arbeitsmännern und ihren Führern ſowze keine unſeres badischen Landvolkes in der Erzeugungs⸗ und im Obſtbau mit 35 Millionen Reichsmark Ver⸗ Zwiſchen Erbach un ichelſta einigen Gäſten das Richtfeſt gefeiert werden ausfuß ſchlacht würdigen. Der Einſatz von Handelsdünge⸗ luſt. Wir ſpüren bereits die erſten Wein⸗* Erbach, 18. Okt. Zwiſchen Erbach und Michel⸗ konnte. 51100 mitteln zur Steigerung der Ernteerträge iſt vom verknappungen. Einzelne Winzergenoſſen⸗ ſtadt ſoll im Laufe der Jahre eine Wohnſiedlung ent⸗ Inmtten einer dichten Tannenwaldgruppe hat 7 8 5 3— 1 2 28 2783 2 37 3 5 0 0 ihre 75(oeh 11 5 f 3 7— 2 er 2 5 2 2 3 Erntejahr 1937 bis 1938 beiſpielsweiſe um nicht weni⸗ ſchaften haben ihre Kellereien überhaupt ſtehen, die insgeſamt 100 Siedlerſtellen umfaſſen ſoll. das Lager, das aus mehreren Mannſchafts⸗ un gültig ger als 22 v. H. geſtiegen. Da bekanntlich die Be⸗ Ke öffnen brauchen. Ja, ſie ſuchen außerhalb Der Geſamtplan iſt von den zuſtändigen Stellen Einzelbaracken ſowie aus Küchen und ſehr gut ein⸗ den m nutzung neuen Saatgutes bemerkenswert zur Er⸗ des Landes nach Haustrunk für ihre Mitglieder, ſchon ſoweit ausgearbeitet, daß mit den Arbeiten in gerichteten hygieniſchen Bauten ſich zu einer kleinen aus ir tragsſteigerung beiträgt, ſtieg auch der Saatgut⸗ damit dieſe bei ihrer harten Arbeit wenigſtens ein Bälde begonnen werden kann. Beſonders verdient Siedlung zuſammenſchließt, eine ſo vortreffliche Lage, zwar wechſel 1937 bis 1938 in unſerem Lande um 12 v. H. wenig Apfelwein, das geradezu unentberliche Ge⸗ um das Zuſtandekommen des Siedlungsplanes hat daß es erſt zu ſehen iſt, wenn man dicht davor ſteßt. Vorau Die fortgeſetzten Anſtrengungen zur Exrtragsſteige⸗ tränk für unſere Bauersleute, koſten können. Wenn ſich Bürgermeiſter Lenz von Erbach gemacht. Im Januar 1939 ſoll das Lager, das den Gruppen 1 rung haben 50 dann auch beim i 1 8 Gaue zugänglich ſein wird, eingeweiht Nu erfreulicher Weiſe ausgewirkt. on Jahr zu Jahr 5 werden. 48 75 1 8 5 1 2„ ſteigt ſtiegen die zur Ablieferung gelangten Getreide⸗ g 15 5 5 E N at opi f d* 5 0 en, 2 ie a a aus er 5 50 Schwarzwald verein Trans Ernte 1938 werden vorausſichtlich 20 v. H. über den⸗ 5 OLn. ö e 5 5 H ſchnitt jenigen des Vorjahres liegen, wobei wir allerdings 4 ehrt ſeine tolen& elden des nicht vergeſſen wollen, daß uns in dieſem Jahr eine 2 5 Gedenkſtunde am Ehrenmal im Lierbachtal Schude etwa 15 v. H. höhere Getreideernte als im Vorjahr ö NN. Alillun bn ib ou 4 All ili— 5 5 3 ber an beſchert wurde, trotzdem infolge der ungünſtigen a am i 5 727 7 112 1 5 15 ein 1 Erntewitterung weite Gebiete des Landes nicht in ö tal 9 ſich uu 1 wee 1110 demſelben Maße an dem großen Getreideſegen teil⸗ W. e e eee Ausf 5„ SZanderfreunde aus den Gauen Württemberg 1 55 nehmen können, wie dies in anderen Gebieten des 5; 1 2 5 aus rei 8 25 7 und Baden eingefunden. Unter Vorantritt der 5 Reiches der Fall iſt. Denn der Mangel an ge⸗ Stad 8. vermu g 5 e Stadtkapelle Oppenau begab man ſich in geſchloſſenem z 0 eigneten Getreideſpeichern, auf denen Zuge zum Denkmal, wo der J 101 Gläub die feucht eingebrachte Frucht getrocknet werden Sch er ugen wart des 5 1 15 ö 255 5 hwarzwaldvereins, Oberlehrer Stark aus Sindos⸗ kann, hat uns nicht unbeachtlichen Schaden zugefügt. fingen, die Ged. 8 5 0 n e 1 5 gen, die Gedächtnisanſprache hielt. Während der* 2 Wir werden deshalb auch der Lagerraumbeſchaffung 87 5 1 5 1 5 5 ſtillen Gedenkminute erklang leiſe die ergreifende Apolde für Getreide unſer Augenmerk ſchenken müſſen. M f 5. 5 5 8 1 8 9 elodie vom„Guten Kameraden“. Mit dem Treue⸗ Strom Ganz abgeſehen davon gilt es, die Anbautech⸗ gelöbnis zum Führer und dem Geſang der National⸗ 5815 nik durch beſſere Bodenbearbeitungs maßnahmen, lieder fand die erhebende Feier ihren würdigen ehalt namentlich durch die Untergrundlockerung, dann Abſchluß. 0 auch durch zweckmäßigere und kräftigere Dünger⸗ 110 1 gaben und durch weitere Ausdehnung des Saatgut⸗* Neckarbiſchofsheim, 19. Okt. Für die ſcheidende 1 oA* 7* e 2 2 2 2 2 95— 5 25 7 1 wechſels zu verbeſſern. Das kann alles nur Frauenſchaftsleiterin Frau Con rath veranſtaltele eine b beſſer möglich ſein, wenn auch die Anwendung ar⸗ die NS⸗Frauenſchaft einen Abſchiedsabend, bei dem e 175 e. l 5. N3 1 ein beitſparender ischen Aörtg ens eines der 4(Photo: NM3) die jetzige Frauenſchaftsleiterin Fräulein Neu⸗ 4155 brennendſten Probleme in der Landwirtſchaft— wirth die Verdienſte der Scheidenden würdigte ebras 5 inna 6— 178 009 . 19 18 5 19 is Goldhyp. Pfandbriefe 19. 18 19 18 19 18 19. 18 10 18 19. 18. gegen Fr ank furt Anleihen d. Kom.-Verb. e v. Hypothekenbanken N 7 in 1000 logo geber e pw, bartbes ettemb. Elektr. 101,5 101,5 Verkents- Aktien uuf: N.— 5 5 Br. 333 rün** 5— 5 Deutsche Oberheſſ. Pr.⸗Anl- 134,5 N 19. 100,0 100,0 19. 18 4½ bo. k 38,36,30 100,0 100,0] Bayr. Motorenw.. 145.0 1 dat waer 55.. oss ac. Rhe 1. do R 22.. 100,0 100,0 4% BayrBodener. 5½½ do. Lig. Pfbr. 201,1 101.1 Bemberg, J. P. 138,0 137.5 arl-u. Bürgerb... 3 schiff. und Fee⸗ abgeſch Stadtanlelbes 1 testverzinsl. Werte, do, G. ⸗Romg i) 100,0 100.0 Würzb. 5 M. In 100,3 100.3 4½½ Rh.-Oyp-B. Julius Berger 151,7 151,5/flafenmugte.. 167,0 167.0 Mühlen 133.0 133,0 transport mhm 278 19 ½% Augsburg 2 99,— 99, 4 Won 4% Bahr. gandw⸗ G. om. N-Ii 100,0 100,0] Brauer. Kleinlein.. 120,5 Hale u. Ren 105,0 105,00 Pf. Breßh.⸗Sprit 104.0 164,0 Sank-Aktien Bi. Reichsb Nor, 125,0 fe weiter 5 4½8.⸗Baben 18 98.12 98.1„ 00,1 100,1] bank K 32. 101,0 101,00 8% Südd Bodcer. 27 Bronce Schlent... 93,— Hanauer Hofbhr tätswe Otsch. Staatsanleihen 11 9920 102 4½ Berl. Hp. ⸗ Br. 510 1005 95 154 5 1 0 Brown. Bovert 121,0 5 Faienenenn rege. 1172 2155.7 8 11850 1125] Versioherüngeg um 4% ess 0. 16. 4% Dresden 28 00. Tendes- und Provinz„ee e 00% Württ Gpvß en e r. 0 0 ed tee Er 1100 11.005* 0 1177 gen 5 8 9„Württ i ement Heidelbg. 151,5 151.5 Hartmann 4 Br. 200 do. Borz. 110.0 11„0 Heut che Fan! 118,0 117.7 l 8 bt. N. ⸗Unl. 17 101,3 101,6 4%() Frankf. 20 08,75 00, banken, kom. Giroverb e Br. 1000 100,0. Spfr. 8 100.3 100,5 Lem. 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Oktober 1938 WIRTSCHAFT-ZETT TUNG Abend- Ausgabe vr. 485 — 8 Holland das größe Gläubigerland des Reiches Zum neuen deutſch⸗niederländiſchen Transfer⸗Abkommen Im„Bank⸗Archiv“ macht Oberregierungsrat Dr. C. H. Rüller vom Reichswirtſchaftsminiſterium ſpeben inter⸗ ante Ausführungen zu dem Mitte September abge⸗ niederländiſchen Transfer⸗Abkommen. zunächſt feſt, daß Holland gegenwärtig, 1 ein Teil der in USA emtttierten deutſchen Aus⸗ lands hen nach Holland abgeſtrömt iſt, das größte Gläubigerland Deutſchlands darſtellt. Mit dem nötigen Forbehalt werden die finanziellen Forderungen Hollands an Deutſchland auf über 2 Mrd.„ veranſchlagt. Die Er⸗ kenntnis, daß der Zinstransfer für dieſe hohe Schuld zu r holländiſchen Ausfuhr nach Deutſchland, und aſten des Beſchäftigtenſtandes der holländiſchen ing, brach ſich in Holland ſehr viel langſamer U B. in der Schweiz. Das neue Abkommen beendet zunächſt den ungeſunden Zuſtand, daß Holland ganz al noch einen für die deutſche Deviſenlage außer⸗ ordenklich hohen Transferſatz erhält. Der entſcheidende Vert des neuen Abkommens liegt in ſeiner Befriſtung bis zum 30. Juni 1941, alſo auf 3 Jahre. Dr. Müller meint, daß in dem erreichten niedrigen Transferſatz von 3 v. H. eigentlich eine Vorausſetzung dafür liegt, eines Tages zu einer endgültigen Löſung der Schuldenfrage zu ge⸗ langen. Er ſetzt ſich in dieſem Zuſammenhang mit den inter⸗ ehanten Ausführungen eines holländiſchen Privatbankiers, van Maasdijk, auseinander. Van Maasdijk glaubte feſt⸗ ſtellen zu können, daß die niedrigen Kurſe der deutſchen Anleihen eine unnormal hohe Rendite bedingen, daß dieſer Feſichtspunkt von deutſcher Seite in den Verhandlungen zu einer weiteren Senkung der Transferſätze ausgenutzt werde, und daß dann infolge des niedrigen Transfers die Kurſe erneut ſinken. Dieſem„Cirkulus vitioſus“ entſpräche der andere: Keine Wiederherſtellung des Vertrauens— keine Belebung der für Holland ſo bedeutſamen Kapital⸗ gusfuhr— weiterer Geldüberfluß— alſo niedriger Zins⸗ ſuß im Inland und bei den nächſten Verhandlungen mit Deutſchland wieder ermäßigte Zinſen. Maasdijk kommt zu der Folgerung, daß dieſer böſe Kreis end⸗ güllig im Sinne eines Kapitalſchnittes durchbrochen wer⸗ den müßte und fordert, daß Holland dieſe Frage von ſich aus in die Hand nehme. Dr. Müller ſtellt dazu feſt, daß zwar eine endgültige Ordnung der Schuldenfrage eine Voxrausſetzung für geſunde Wirtſchafts beziehungen iſt. Ob man aber hier durch eine ſtaatsvertragliche Regelung eine Löſung der Schuldenfrage wird finden können, unterliegt mannigfachem Zweifel. Die deutſche Verſchuldung über⸗ ſteigt mit einem Betrag von annähernd 10 Mrd./ nach wie vor in einem ſolchen Ausmaß die normale deutſche Transferfähigkeit, daß nur ein ganz radikaler Kapital⸗ ſchnitt eine Grundlage für eine ſtaats vertragliche Regelung des Problems abgeben könnte, Eine Bereinigung des Schudenproblems ließe ſich nur dann finden, wenn auf der anderen Seite die Erkenntnis vorhanden iſt, daß das Experiment der deutſchen Auslandskredite ſeiner Zeit von der irrigen Erwartung ausging, daß der Welthandel einen ſo ungeheuren Aufſchwung nehmen wütrde, daß der deutſche Ausfußrüberſchuß einmal zur Rückzahlung dieſer Schulden ausreichen werde. Die Ausführungen Maasdifks laſſen vermuten, daß dieſe Erkenntnis eines Irrtums auf der Gläubigerſeite vorhanden iſt. 9 * Thüringiſche Elektrizitäts⸗ und Gaß⸗Werke Ach in Apolda.— Erhöhter Abſatz. Die Auſwärtsentwicklung der Elrom⸗ und Gasabgabe hat bei der Thüringiſche Elektri⸗ dläts⸗ und Gas⸗Werke Ach, Apolda, auch im Geſchüftsjahr dogs(80. Jun) in dem geſamten Verſorgungsgebiet an⸗ 8 Die Einnahmen haben ſich aber infolge des mmer weiter abgeſunkenen Durchſchnittserlöſes bei wei⸗ dem nicht in gleichem Verhältnis erhöht. Die Auſwendun⸗ gen haben durch die neuen Steuerbelaſtungen und den weiter fortgeführten Ausbau der ſozialen Einrichtungen eine beträchtliche Steigerung erfahren. Wenn trotzdem Einſchließlich 1677(6705)„/ Vortrag etwa der gleiche Reingewinn wie i.., nämlich 310 783(309 839)/ aus⸗ gewieſen und eine wieder 7,5proz. Dividende in Vorſchlag ebracht werden könne, ſo ſei das einmal auf die höheren innahmen aus den Beteiligungen(189 t% gegen 178 000, i..) und aus den ſonſtigen Erträgen 89 298% 19155 36 084„ i..), zum anderen auf Erſparniſſe zurück⸗ zuführen, die ſich bei den Abſchreibungen ergeben haben. Eo wurden auf Beteiligungen nur 11896(i. V. 67 046)/ abgeſchrieben und dem Wertberichtigungskonto 258 619% 278 196% zugewieſen. Wie aus dem Verwaltungsbericht welter hervorgeht, iſt die nutzbare Abgabe beim Elektrizi⸗ tätswerk Apolda bei einer Erhöhung des Anſchlußwertes um az u. H. um 9,5 v. H. auf rund 6,50 Mill. kWh geſtie⸗ gen. Auch beim Gaswerk Apolda iſt eine Zunahme ber nutzbaren Abgabe um 18,3 v. H. auf 1,44 Mill. Km zu verzeichnen. Ebenſo haben ſich bei den Beteiligungsgeſell⸗ haſten der Strom⸗ und Gasabſatz zum Teil nicht un⸗ beträchtlich erhöht.(5B 8. Oktober). „ Deutſche Epdöl⸗Ach, Berlin.— Zufriedenſtellendes Ergebnis im erſten Halbjahr. Auf Grund eines Proſpek⸗ ies ſind 25 Mill./ 4, proz. hypothekariſch eingetragene Fellſchulsverſchreibungen von 1038 der Deutſchen Erdöl⸗ Ae, Berlin, zum Handel und zur Notierung an der Ber⸗ zer Börſe zugelaſſen worden. Die erwähnte Anleihe wurde im Mörz 1938 zur Durchführung der vom Den Konzern im Rahmen des Vierfahresplanes zu erfüllenden Aufgaben, insbeſondere auch zur Erweiterung der hierzu erſorderlichen Rohſtoffgrundlagen, ausgegeben. Im Pro⸗ ſbekt, der die letzte Bilanz vom 31. Dezember 1037 f wie die übliche Besitz und Betriebsbeſchreibung enthält, wird Mligeteilt, daß die Geſamtumſätze des Konzerns einſchließ⸗ lich der Tochtergeſellſchaften, bei denen die Den mit mehr ale 50 p. H. beteiligt iſt, 1995. 106,20 Mill., 1986: 130,70 Mill.„ und 1037: 155,0 Mill./ betrugen. Die Umſätze junerhalb des Konzerns ſind hierbel zum größten Teil ausgeſchalket. Das geſchäftliche Ergebnis bel den Stein⸗ und Braunkohlenbetrieben ſowie bei den Tochtergefell⸗ ſchaften in der erſten Hälfte dieſes Jahres waren zufrie⸗ Lenſtellend. Für 1037 verteilte die DE wieder 6 v. H. Dividende auf 100 Mill./ Grunskapital. e J Jecoßſen elch, Kiel.— 47( v. S. Dividende. 5575 An beſchloß, der S am 12. November für 1937/88 die Verteilung einer Dividende von 4% v. H.(i. V. 3 1.) vorzuſchlagen. Das Unternehmen, ein Warenhaus⸗ kirteb, knn am 1. November 1938 auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. 9* Eine Hamburger Hochſeefiſcherei⸗Neugrün dung. 117 Rahmen des Vierfahresplans. In Hamburg wurde e„Hochſeefiſcheret Hamburg Anderſen u Co. ch“ ge⸗ 1 Die Gründung erfolgte in Zuſammenarbeit mit er Geſchäftsgruppe Ernährung des Beauftragten des Nierfahresplans, Miniſterpräſtdent Generalfeldmarſchall fte; der Hauptvereinigung der Deutſchen Fiſchwirt⸗ elt und dem Sonderbeauftragten für läiſchaftsför⸗ kung und Vlerjahresplan der Hanſeſtadt Hamburg. Das e verfügbare Kapital beträgt 7 Mill. J. Die per⸗ Abet haftenden Geſellſchafter ſind der Reeder Otto kerderſen und der Fiſchgroßhändler Eduard Biedermann, enen in den Herren Phe lipp Reemtsma(Hamburg), Se⸗ Wdnekton Eſſen(Hamburg) und Direktor Robert Ahlf 1 eſermünde⸗Euxhavenſ ein Arbeitsausſchuß zur Seite 9 25 Die neue Geſellſchaft wird in Hamburg neben 1 197 0 modernen Landanlagen eine Efsfabrik und ein ühlhaus für ihre eigenen Zwecke errichten. Neben den al zneinen Aufgaben eines heutigen Fiſchereibetriebes 15 das neue linternehmen insbeſondere auch die Tieſ⸗ a Hung von Fiſchen und kiſchfilet, wie auch die Verwer⸗ ung des Beifanges zu Fiſchmehl. Fiſchöl und Lebertran 1 Bord eines Faßrikſchiffez auf See vornehmen. während Erweiterung der Flotte für Fieſe gleichen ſpeziellen 115 neuartigen Aufgaben durch den Bau beſonders hier⸗ eingerichteter Fiſchdampfer vorgeſehen iſt. 1 der Neuen Mannheimer Zeitung Aklien guf gehalfen Lebhaffere Umsäße in Spezialwerien— Renſen ruhig Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Montanwerte bevorzugt Frankfurt, 19. Oktober. r im allgemeinen weiter weniger pezial⸗ auf hoffnung kdannesmann Die Unten: gering, da ö werten vorlagen. 5 Diwidendenerwartungen bei Verein. Stahl erneut Monianwe gewinn wieder beachtliche Um erfolgtent, während ſpäter das Geſchäft ſtärter nac Im Mittelpunkt ſtanden Verein. ahl mit 109%(10775), Hoeſch gewannen I v. H. auf 118/, Manneswann lagen ruhiger und nur mäßig erhöht auf 113(1124), die geſtern der Bewegung nicht gefolgten Buderus Eiſen gewannen 2 v. H. auf Auch für Maſchinenaktien beſtannd weiter etwas Nachfrage bei bis 1 v. H. erhöhten Kurſen. Am Elektro⸗ markt war das Geſchäft bei behaupteten Kurſen ſehr ſtill. Vernachläſſigt wurden Chemieaktien, Farbeninduſtrie 152 (152%), Scheideanſtalt 205½%) und Metallgeſell⸗ ſchaft 1261267(127). Im übrigen kamen noch Reichs⸗ bank mit unv. 187½, Aſchaffenburger Zellſtoff mit unv. 120% und Weſtdeutſcher Kaufhof wit unv. 101% zur Erſt⸗ notiz. Am Rentenmarkt hielt ſich das Geſchäft bei wenig ver⸗ änderten Kurſen in überaus engen Grenzen. Reichs⸗ anleihe⸗Altbeſitz leicht erholt auf 130%(129,75), Kom⸗ munall⸗-Umſchuldung mit 93,95 faſt unverändert. Pfand⸗ briefe lagen ruhig und unverändert, die beiden Frankfur⸗ ter Liquidationswerte zogen um 78 v. H. an auf 101,25. Im übrigen zeigte der feſtverzinsliche Markt kaum Ab⸗ weichungen. In der zweiten Börſenſtunde blieb es auf allen Märk⸗ ten ſehr ſtill und weitere Notierungen waren nur ſelten. Verein. Stahl ſtiegen noch auf 110 nach 109,25 und ſchwank⸗ ten ſpäter zwiſchen 109.109,50, Farbeninduſtrie bewegten ſich bei un. 152, AEG bei etwa 120,50, Rheinſtahl ſchwan⸗ kend mit 140—140,757(140) und Klöckner 76 v. H. niedriger mit 122,50. Größeres Intereſſe bei lebhaften Umſätzen hatten weiterhin Großbankaktien. Commerzbank 113 (112,50), Deutſche Bank 118(117,75), Dresdner Bank 112 und bei Börſen⸗ in den (111,75). Sonſt lag der Einzelmarkt ſehr ruhig und un⸗ regelmäßig. 2 i 5 18 Im Freiverkehr war die Kursentwicklung uneinheitlich. Niedriger lagen Raſtatter Waggon mit 49—51(51,50 bis 53,50), Growag mit 73—75(7470), andererſeits Katz und Klumpp 100—102(98—100), Elſäß.⸗Bad. Walle 87—89(86 bis 88). Berliner Börſe: Aktien freundlich, Stahlverein im Vordergrund Berlin, 19. Oktober Das Jntereſſe der Börſe konzentriert ſich heute, wie be⸗ reits vorbörslich angenommen, beſonders ſtark auf den Markt der Montanwerte, nachdem auf dieſem Gebiet be⸗ reits geſtern umfangreichere Käufe ſtattgefunden hatten. Die Grundlage dieſer Bewegung bildet, wie ſchon tags zu⸗ vor erwähnt, das Klöckner⸗Ergebnis für 1937/38 und die daron geknüpften Erwartungen hinſichtlich der übrigen Großunternehmen dieſes Induſtriegebietes. Kursmäßig ſtärkſten Vorteil zogen hieraus Verein. Stahlwerke, die bei einem Anfangsumſatz von etwa 4 Mill um 2 v. H. her⸗ aufgeſetzt wurden und ſodann gleich weiter um 76 auf 10976 anſtiegen. Harpener waren bei kleinem Bedarf um 3, Mannesmann um 76 und Hoeſch um 7 v. H. gebeſſert. Klöckner gaben ſogar um g v. H. nach, da das Jahres⸗ ergebnis kursmäßig bereits vorweg eskomptiert worden iſt, und die Rendite⸗Berechnung auf der Grundlage gegebener Tatſachen vorgenommen werden kann. An den übrigen Märkten herrſchte zwar ebenfalls ein freundlicher Grund⸗ ton; die Umſätze blieben aber verhältnismäßig gering. Braunkohlenwerte waren, ſoweit notiert, bis n v. H. feſter. Von chemiſchen Papieren erzielten Lediglich Gobd⸗ ſchmidt eine Steigerung um 138, während Farben um 74 v. H. auf 151% zurückgingen. Um etwa ½ v. H. höher eröffneten Elektro⸗ und Verſorgungswerte; eine Ausnahme bildeten Akkumulatoren mit plus 2, v. H. Sonſt ſind noch Deutſcher Eiſenhandel, Holzmann, Bemberg und Aschaffenburger Zellſtoff mit je plus 1, Allg. Lokal und Kraft mit plus 1½, dagegen AG für Verkehr mit minus 1 und Kali Chemie mit minus 1 v. H als dem Vortag gegenüber nennenswert verändert, zu erwähnen.— Jin variablen Renteuverkehr ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe um 10 Pig. auf 130,10, die Gemeindeumſchuldungsanleihe wurde mit 98,95(plus 5 Pfg.) notiert. Obwohl im Börſenverlauf im großen und ganzen ein Nachlaſſen der Geſchäftstätigleit zu verzeichnen war, ſetz⸗ ten ſich erneut überwiegend Kursbeſſerungen durch. So ſttegen Buderus um ½, Ilſe Genuß⸗Scheine um, Bem⸗ berg um 1, Daimler um 1½ und BMW um 1,25 v. H. Deutſche Waffen kamen 2 n H. höher an. Farben wurden mit 15174 notiert. Andererſeits vermochten Vereinigte Stahlwerke den höchſten Kursſtand nicht voll zu behaupten und ſtellten ſich auf 109,25. Auch Ach gaben um 7, fer⸗ ner Waſſer Gelſenkirchen um 3 v H. nach. Die Umſätze am Kaſſarentenmarkt nahmen kein grö⸗ ßeres Ausmaß an. Pfandbriefe lagen freundlich, von Stadtanleihen ſtellten ſich 26er Dresden Gold J v. H. höher, während 28er Breslau 3% v. H. verloren. Auch Provinzanleihen veränderten ſich kaum. Reichs⸗ und Lan⸗ leihen lagen zumeiſt freundlich 29er Braunſchweig⸗ Stadt gewannen. während 33er Bayern⸗Serien um 0,17% rückgängig waren. Alte Hamburger verloren 0,15 v Zu erwähnen ſind noch 2. Dekoſama, die ſich um befeſtigten. Bei den Induſtrieobligationen war die twicklung uneinheitlich. Aſchinger gaben um, AEch und Markthagen J je um ½ v. H. nach. Daimler⸗ z wurden 0,40 v.., Krupp Treibſtoff 75 und Har⸗ pener 4 v. H. höher notiert. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtellten ſich Commerzbank, Dresdner Bank, Haller Bank⸗ verein und Lübecker Commerzbank je 4 v. H. höher. Ver⸗ einsbank Hamburg gaben um 1, Badiſche Bank gegen die Notiz vom 4. Oktober um 3 v. H. nach. Bei den Hypotheken⸗ banken wurden Bayeriſche Vereinsbank, Hamburger Hyvo⸗ theken, Rheiniſche Hypotheken und Weſtdeutſche Boden je um ½ v.., Deutſche Zentralboden und Deutſche Hypo⸗ theken je um 7 v. H. im Kurſe heraufgeſetzt. Am Markt der Kolonialwerte gaben Schantung um 1 v. H. nach. Von Induſtriepapieren zeichneten ſich Weſtfäliſche Draht durch einen gegen die Notiz vom 18. Oktober erzielten Gewinn von 9 p. H. aus, wobei Zuteilung vorgenommen wurde. Gebhardt u. König gewannen 5, Ponarth⸗Bräu und Hugo Schneider ſe 4 v. H. Andererſeits ſtellten ſich Mülheimer Bergwerk nach Unterbrechung um 4,5 v. O niedriger. Steuerautſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchſorderungen, Ausgobe 1: 1939er 99,75 G 100,5 B; 1934ger 99,5 G 100,25 B; 194ter 98,87 G 99,62 B: 194 ger 97,87 G 98,62 B; 1944er und 1945er je 97,75 G 98,62 B; 1946er 8 1948er 97,62 G 98,37 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er 81,62 G 82,5 B; 1946/48er 81,75 G 82,5 B. Ayroz. Umſchuld.⸗Verb. 93,575 G 94,325 B. Am Börſenſchluß war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich. Der freundliche Grundton blieb jedoch erhalten. Vereinigte Stahlwerke, in denen der Tagesumſatz etwa 600 000, erreicht haben dürfte, bröckelten um% v. H. ab. Deutſche Erdöl und Demag waren ſe um 7, Buderus hin⸗ gegen um 1 v. H. rückgängig. Andererſeits ſtiegen Klöckner um 26 und Deutſche Linoleum um 7 v. H. Deutſche Waffen ſchloſſen zu 154 gegen 149 der geſtrigen Kaſſanotiz, Farben kamen mit 151.75 zur Notiz. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 19. Oktober. Der Geldmarkt war heute wieder recht flüſſig, was zum Teil darauf zurückzuführen iſt, daß die Steuerüberwefſungen des Reiches an die Länder den Markt durchfließen. Gleichwohl wurden ſür Blankotages⸗ geld unveränderte Sätze von 2 bis 2 v. H. genannt. Im Anlagegeſchäft zeigte ſich Intereſſe für Solawechſel und Reichsſchatzanweiſungen. Der Privatdiskontſatz war mit 2% v. H. unverändert. An den internationalen Deviſen märkten fiel heute eine weitere kräftige Befeſtigung des engliſchen Pfundes auf. An die Stelle der noch kürzlich beobachteten Dollar⸗Nach⸗ ſrage iſt plötzlich ein Dollar⸗Angebot getreten, während Pfunde geſucht werden. Pfunde⸗Kabe! ſtellten ſich auf 4,7696(4,75½), in Amſterdam notierte das Pfund 8,754 (8,74), in Zürich 29875(20,906). Der Dollar gab in Zürich auf 4,40(4,406) nach, war aber in Amſterdam zu⸗ nächſt noch unverändert. Feſtere Haltung zeigten auß der franzöſiſche Franken und der Schweizer Franken, während der Gulden nur gehalten blieb. 5 Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8. Privat 9 v. B. f Dis⸗ 19 Oktober 18. Oktober A 5 konte geld Brief Geld] Brief Aegypten lägypit. Pd. 12,105 12,225 12,160 12, 109 Argentinien 1B.⸗Peſo 0,624 0,6 0,63.627 Belgien 100 eiga 2 42,15 42,23 42.10, 42,27 Braſilien 1 Mitreisß 0,146 0,148 0,146 9,148 Dulgarien, 100 Leva] 5.047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 52 12 52,22 52,96 53,06 Danzta 100 Gulden] 4 47, 47,10 47.— 47,10 England 1 fd 2 11.895 11,025 11,860 11,890 Estland igleſtn Kr. 4% 68,13 68,27 69,13 68,27 Finnland 100finn Mk, 2 5,245 5,255 5,250 3,240 Fankreich 100 fr 3/ 6,558 6,072.638 6,582 Griechenland 100 Dr 5.353 2,357 2,353 2,357 oll end 1006 den? 135,50 135, 135,74 130,02 Fran(Teheran) pana] 14.78 14.80 14,74 14,76 sland„ 100 ts Kr 5% 53,22 33,32 53,06 33,6 Italien. 10 Lire] 413,09 13,11 13,00 13,11 Japan ien 329 0,584 0,590 0,001 0,0093 Tena c ana 5 5,694 5,705 5,604 3,700 onada 1 kan, Dollar.471.475 2,463 2,407 Lettland 100 Latts] 5. 48,7 48785 48,75 ¼8458,85 Litauen„ 100 8tas% 4194 42.92 41.94 42.02 Norwegen loKronen 50,78 59,0 59.61 59.73 Polen 100 8loty 5 47 410 47.— 17,19 Forſugal 100 Eskude 4½ 10.755 lis J 10.760 10.780 Rumänien 100 ve 2 6175 127 47 475 2161,28 61,40 61,10 61,22 ee löbdranlen 1% 56,68 5,7 50,62 806,4 Spanſen 100 Peſeten 5— 2 ˙2 2 Türkei.. tür t. Pfd.. 3 1,978 1,982 1,978.982 Ungarn„ 100 Rengö] 4 2 2 5 2 20 Uruguay, 1Goldpeſo 0,999 1,082 0,9990 1, 001 Ber. Staaten 1 Dollar 1 ¼ 2,494.498.4951.499 * Frankfurt, 10. Oktober. Tagesgeld unverändert 274 v. H Mechaniſche Weberei AG, Zittau.— Verluſtminde⸗ rung In der AR⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjohr 1937/8 vorgelegt, der einen Gewinn von 137 470% ergibt. Der HV am 24. November ſoll vor⸗ geſchlagen werden, dieſen Gewinn zur Verminderung des beſtehenden Verluſtvortrages von 1,31 Mill./ zu ver⸗ wenden. Von dem vorjährigen Ueberſchuß von 53 418, dienten 30000/ für Sonderabſchreibungen, während der Reſt vom Verluſtvortrag abgebucht wurde. * Aufhebung der Kupferreſtriktion. Starke Preisſteige⸗ rungen in London. Obgleich die Aufhebung der Kupfer⸗ reſtriktion zu einer Verſtärkung der Einkoufsmöglichkeiten am Markte führen wird, beantwortete die Londoner Me⸗ tallbörſe die diesbezüglichen Nachrichten mit ziemlich ſtarken Preisſteigerungen. Die Erklärung für dieſe Haltung dürfte im weſentlichen darin zu ſehen ſein, daß der Kupfer⸗ handel nicht ſo ſtark wie die übrigen Rohſtoffhändler mit Ware verſehen iſt. Der bedeutſome Schritt der dem Reſtrik⸗ tionsabkommen angeſchloſſenen Erzeuger weiſt darauf hin, daß dieſe im Beſitz von Informationen ſind, die die Auſ⸗ hebung der Reſtriktion völlig rechtfertigen. 8 Fehlbetrag der polniſchen Handelsbilanz.— Maß⸗ nahmen zur Ausfuhrſteigerung. In der polniſchen Oeſſen:⸗ lichkeit erweckt die Paſſivität des Außenhandels ſteigende Beunruhigung. Seit etwa zwei Jahren iſt der Außenhan⸗ del paſſiv. Im letzten Jahre belief ſich der Einfuhrüber⸗ ſchuß auf 59 Mill. Zloty. In den erſten acht Monaten 1938 war er auf 130 Mill. Zloty geſtiegen. Man erklärt die Paſſivität mit der Einfuhrerhöhung im Zuſammenhang mit den großen polniſchen Inveſtierungsarbeiten. Die polniſchen Wirtſchaftskreiſe ſtehen einer Kürzung der Ein⸗ fuhr ablehnend gegenüber, weil dies den normalen Gang der Inveſtierungsarbeiten ſtören und eine Erhöhung der Arbeitsloſigkeit mit ſich bringen würde. Es wird deshalb vorgeſchlagen, Maßnahmen zur Steigerung der Ausfuhr u ergreifen. Für gewiſſe polniſche Erzeugniſſe würden lich Abſatzmöglichkeiten im Auslande bieten, aber das Ausland habe keine Kenntniſſe von dieſen Erzeugniſſen. Ferner wird angeregt, den pol niſchen Export nach den Ländern zu ſteigern, deren Verkäufe nach Polen höher als die Bezüge aus Polen ſind. * Londoner Handelskammer entſendet Berater nach Zagreb. Die Londoner Handelskammer hat, wie verlautet, in Verbindung mit der Gründung einer britiſchen Han⸗ delskammer in Jugoflawien beſchloſſen, eines ihrer it⸗ glieder, W. V. Stevens, Anfang November für drei Mo⸗ nate als Berater nach Zagreb zu entfenden. * Neue Schwierigkeiten bei den engliſch⸗amerikaniſchen Handelsvertragsverhandlungen. Die Möglichkeit des ſrucht⸗ loſen Abbruchs der engliſch⸗amerikaniſchen Wirtſchoftsver⸗ handlungen infolge der unerfüllbaren amerikaniſchen For⸗ derungen wird vom Ziplomatiſchen Korreſpondenten der „Sunday Times“ gemeldet. Als Hauptſchwierigkeit wird das amerikaniſche Verlangen nach einer zehnyrgzentigen Zollermäßigung für die Einſuhr amerikaniſcher Autos nach England genannt, durch welche die engliſche Auto⸗Induſtrie ſtark in Mitleidenſchoft gezogen würde. Die gegenwärtigen Zollſätze hetragen 38% v. H. Um die amerikaniſchen For⸗ derungen zu erfüllen, müßten ſie entweder auf 23½ v. H. herabgeſetzt oder die Zölle für Auslandsgutos auf 48 v. H. erhöht werden. Außer dieſer Frage beſtehen noch eine Reihe weiterer Schwierigkeiten, über die noch keine Einigung erzielt werden konnte. Dieſe ſind beſonders durch Eng⸗ lands Rückſichtnahme auf die Bedürfniſſe der Dominien entſtanden, die im Vertrag von Ottawa ihren Nieder⸗ ſchlag geſunden haben. Die Verhandlungen, die nunmehr bereits drei Jahre andauern, wurden bisher als ausſichts⸗ reich angeſehen, zumal bekannt war, daß ſchon eine Eini⸗ gung über Verzugszölle bei mehr als 400 verſchiedenen Kategorien erreicht wurde. Die Verhandlungen, deren Ab⸗ ſchluß mon bereits für Ende Auguſt erwartet hatte, waren infolge der europäiſchen Kriſe unterbrochen worden. * Fentener van Vliſſingen gegen unbedachte Induſtria⸗ liſierung der Niederlande. Gelegentlich einer Zuſammen⸗ kunft der Niederländiſchen Geſellſchaft für Induſtrie und Hondel warnte der ehemalige Präſident der Internatio⸗ nalen Handelskammer, Dr. Fentener van Vliſſingen, ernſt⸗ lich vor einer unbedachten Induſtrioliſierung der Nieder⸗ lande. Bei der derzeitigen internationalen Wirtſchafts⸗ lage müßte der Schwerpunkt des Abſatzes neuer einheimſ⸗ ſcher Induſtrien zwangsläufig auf dem Inlondsmarkt ruhen, deſſen Aufnahmeſähigkeit aber ſo beſchränkt ſei, daß von vornherein die Konkurrenz mit ausländiſchen Markterzeugniſſen kaum aufgenommen werden könne. Sollte der Staat hier ſchützende Maßnahmen ergreifen, ſo ſei infolge verminderter Einfuhr bei der heutigen Ten⸗ denz der internationolen Außenhandelspolttik mit einer Verringerung der niederländiſchen Ausfuhr möglichkeiten auf anderen Gebieten zu rechnen. Eine Induſtrialiſierung, die tatfächlich eine Entloſtung des Arbeitsmarktes bringen ſoll, müſſe zuſätzlicher Art ſein, andernfalls würde nur eine Verſchiebung am Arbeitsmarkt dergeſtalt eintreten, daß die erhöhte Arbeitsgelegenheit in neuen Induſtrien eine Schrumpfung der Arbeitsgelegenheit in der beſtehenden Exportwirtſchaft verurfocht. Die Niederlande ſeien ein Land mit exportintenſiver Wirtſchaft; dieſe Induſtrialiſie⸗ rungs möglichkeiten ſeien daher ſehr beſchränkt. * Erhebliche r beim Branntwein⸗ monopol im Betriebsjahr 1937/38. Das am 30. Septem⸗ ber abgeſchloſſene Monopolbetriebsjahr 103738 iſt durch eine erhebliche Steigerung bei der Branntweinerzengung gekennzeichnet. Die Geſamterzeugung ſtieg(alles in 1000 bl) von 3634 i. V. auf 4158, der Geſamtumſatz dogegen nur von 4025 auf 4057. Dieſe Entwicklung iſt jedoch für die Reichsmonopol⸗Verkehrsſtelle keineswegs bedenk⸗ lich, da wegen der wieder erhöhten Beimiſchungs quote für Treibſtoſſſpiritus auf dieſem Abſotzgebiet im kommenden Jahr weſentlich größere Spritmengen als im vergangenen Jahr benötigt werden. * Gebrüder Stollwerck AG, Köln.— 7(6) v. H. Divi⸗ dende. Dieſe Schotoladenfabrik erzielte in dem am 30. Juni 1938 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von rund 0,65(i. V. 0,55) Mill., der ſich um 0,048(0,048) Mill.„J Vortrag erhöht. Das Geſchäftsjahr iſt wiederum befriedigend verlaufen, es konnte eine weitere Umſatz⸗ ſteigerung erzielt werden. Der auf den 28. November ein⸗ zuberufenden H wird die Ausſchüttung einer Dividende von 7 v. H.— hiervon 1 v. H. an den Anleiheſtock— vor⸗ geſchlagen(i. V. wurden 6 v. H. verteilt). Auch im neuen Jahre ſind die Betriebe von Stollwerck gut beſchäftigt. * Delog. Eingiehung von 1 Mill.„ Stammaktien. Eine auf den 15. November einberufene aoß der Deutſche Libbey⸗Owens⸗Geſ aft für maſchinell A(Delog), Gel rchen⸗Rotthauſen, hat über den Er⸗ werb von rom. 1 ill. JI Stammaktien der Geſellſchaft zwecks Einziehung nach den Vorſchriften über die Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals, ferner über die Kapitalherab⸗ ſetzung um der genannten Betrag(AK 11,5 Mill.) zu beſchließen. Die Kapitalherabſetzung erfolgt, um das Grund⸗ kapital an dos tatſächlich umlaufende Kapital anzupaſſen. Erfaſſung von Koksofengrafit und Retorenkohle. Im Reichsanzeiger Nr. 244 iſt die Anordnung Nr. 1 der Ueberwachunssſtelle für Kohle und Salz veröffentlicht, worin die Beſtimmungen über die Erſaſſung von Koksoſen⸗ grafit und Retorenkohle enthalten ſind. Durch dieſe An⸗ ordnung iſt es den Kokereien und den Gaswerken zur Pflicht gemacht worden die bei den Kokereien und Sen gasanfallenden Nebenerzeugniſſe, Koksofengrafit und Re⸗ torenkohle, zu ſammeln. Die Anordnung ſtellt ſicher, daß dieſe Nebenerzeugniſſe in vollem Umfange der Herſtellung Glasherſtellung künſtlicher Kohlenfabrikate zugeführt werden. Frankreichs Laſtautofirmen wehren ſich.— Demonſtra⸗ tion gegen Einſchränkung des Ueberlaudverkehrs. Der Kampf zwiſchen Auto und Eiſenbahn nimmt in Fronkreich immer heftigere Formen an. Nach der Veröffentlichung der Verordönung über die Zuſammenarbeit von Bahn⸗ und Laſtwagenverkehr, die eine gewiſſe Droſſelung des Laſtautos anſtrebt, hatten die Laſtoutoſirmen bereits pro⸗ teſtiert. Am vergangenen Sonntag haben ſie dieſen Streit einem breiten Publikum durch eine Demonſtration im Pariſer Auto-Salon zur Kenntnis gebracht. In der Laſt⸗ wagenabteilung des Salons wurden zahlreiche Wagen zu⸗ gedeckt und mit Schildern verſehen:„Material, das auf Grund der Veroroͤnungen vom 12. Oktober 1938 abbeſtellt worden iſt“. Das Publikum erfuhr, daß die Laſtkroftwagen⸗ produzenten ſich zu dieſem Schritt entſchloſſen hatten, um dadurch unter Beweis zu ſtellen, wie ſtark die Automobil⸗ branche durch die neuen Verordnungen betroffen wird. Zahlreiche Ueberlandwperkehrsgeſellſchaften mußten bereits erteilte Beſtellungen rückgängig machen. Waren undd Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 19. Oktober. Da einerſeits eine regere Kauftätigkeit in Anbetracht der La⸗ germöglichkeiten nicht eintreten konnte, andererfeits ver⸗ ſchiedentlich die Zufuhren nicht immer den Anforderungen entſprachen, blieben die Umſätze im Berliner Getreidever⸗ kehr weiterhin gering. Weizen und Roggen werden vom Landhandel über Bedarf zur Verfügung geſtellt, während in Futtergerſte und auch Futterhaſer die Kau luſt die An⸗ lieſerungen überſtieg. Im allgemeinen iſt die Marktlage aber durch eine außerordentlich gunſtige Verſorgung ge⸗ kennzeichnet. Gute Braugerſten ſind nach wie vor ab⸗ zuſetzen. In Induſtriegerſte ſind die Güteklaſſen für die Abſchlüſſe ausſchlaggebend. In Mehlen ging das Geſchäft ibber den Umfang der letzten Tage nicht hinaus. Futter⸗ mittel finden nur zögernd Aufnahme. Im Vordergrunde der Erörterungen ſtanden die Maßnahmen für Bevor⸗ ſchuſſung von Brotgetreide. . Bremer Baumwolle vom 19. Oktober. Loke 10,22. Magdeburger Zuckernotierungen vom 19. Okt.[Eig. Dr.] Okt., Nov., Dez. je 3,65 B 3,55 B; Jan.(39) 3,80 9,70 G, Febr., März 3,85 B 3,75 G; April 3,90 B 3,89 G. Mai 4,05. B 3,95 G, Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Okt. 31,42%,„50: Tendenz ruhig; Wetter trübe. Leinölnotierungen vom 18. Okt.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don; Leinſaat Pl. per Okt. 101/86; Leinſaat Klt. per Okt. 12/6: Bombay per Okt. 19,25; Leinſaatöl loko 22,9; Okt. 21,9; Nov.⸗Dez. 21,7 Baumwollöl ägypt. 19,6; Baumwoll⸗ St. ägypt. per kt. 61½¼½6. Neuyork: Terp. 27,0. Sa⸗ van nah: Terp. 22,0. * Schweinemärkte. Tauberbiſchofsheim: Zufuhr 72 Stück. Die Preiſe bewegten ſich für das Paar zwiſchen 60—100 4. — Buchen: Zufuhr: 584 Ferkel und 2 Läufer. Preiſe: Fer⸗ kel bis ſechs Wochen 25—40, über ſechs Wochen 41—70 4 das Paar. Berliner Metallnotierungen vom 19. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars] 65,75; Standardkupfer 60,00 nom.; Originolhüttenweichblei und Standardblei je 21,00 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink je 19,75 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 183: desgl in Walz⸗ oder Drahtbarren g9g9proz. 137 4 Fein⸗Silber ſe Kilo 36.70 39,70&. * Der Diamantenmarkt im September.— Anlagekäufe. Der Diamantenmarkt ſtand im September z. T. unter den Auswirkungen der internationalen Spannung In der letzten Monatshälfte ſchrumpfte der Handel wohl ein, doch war die Nachfrage noch immer befriedigend Teilweise wurden Diamanken abgegeben, um Bargeld zu ſchaffen. Demgegenüber ſtand aber eine noch größere Gruppe von Intereſſenten, die ihr Kapital noch lieber in Diamanten aulegten als in barem Geld. Letztere beſtimmten den Markt und bezahlten für ihre Ankäufe aus Anlagegrün⸗ den ſehr gute Preiſe, in denen auch die Abſchwächung der Valuten dem Gold gegenüber zum Ausdruck kam. Für die nächſte Zeit erwartet man wieder eine ſtärkere Belebung der Geſchäfte. Von der internationalen Kriſe unbeein⸗ flußt blieb die Nachfrage nach Induſtriediamanten. Sie wird durch die erhöhte Betriebſamkeit in der Rüſtungs⸗ induſtrie beſtimmend angereat. Die Nachfrage gilt beſyn⸗ ders den allerbeſten Güteklaſſen, in denen wieder beſyn⸗ ders die Braſildiamanten geſucht waren. Bei ſteigendem Verbrauch blieb der Preis für boart ſeſt. Die Metallkurspreiſe wurden wie kolat geändert: 7 N RW. 628 911 M 62 629 100 K in Kraft ab in Kraft ab r Alu n. leg.] 133 137 133137 Branzeleg. 88„ 01, 88 91 do, Legjer] 38 61 58 61 Neuſilberleg. 57% 6) 5750 Blei nichtleg. 1921 1921 Nickel n. leg.] 236—246 236240 Hartblei 21½— 23% 217% 23, Zint fein, 21½—23½ 223% Kupfer n. ler 04„ 0% 63 ½ bl. do roh 17½ 10, 7% 1% Meſſingleg 45/48, 45 47] Zinn n. leg.] 248 258 248 258 Roiguß leg. 6366 63 65% Banka Zirl 60 270 260 270 * Der Londoner Goldpreis betrug am 18 Oktober für eine Unze Feingold 146 fh. 2 d= 86,7865, für ein Gramm Feingold demnach 56,3924 Pence 2,79025 l. Am 18. Oktober wurde in London Gold im Werte von 927000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 146% ſh. pro Unze fein verkauft. * Börſenkeunziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsomt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche 12 5 10. bis 15. Oktober im Vergleich zur Norwoche wie olgt: 5 5 10 e S ptember⸗ 3 10 8 10. Tut n Aktienkurſe(Inder 1924/1926. 100 e Berabau und Schwerinduſtrie. 112,12 111 85 107.79 Verarbeitende Induſt ie. 101.38 101.10 97.67 Handel und Verkehr. 112.68 112.56 108,35 Geſ 30 107,10 100. 15 1 N 55.56 105,18 Pfandbriefe der Hy. ⸗Akt⸗Banten 1001 100 14 100.00 Pföbr, öff. Krebltanſtalten 99.72 90,74 99 71 Kommunglohligationen. 90.83 90.83 90.97 Anleihen der Länder u. Gemeinden 3888 298.88 98.97 Durchſchnittt 558 90.85 N . a e Induſtrieobligationen„ 101,60 101.52 100,80 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,05 94.16 94,12 B. Seite Nummer 485 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 19. Oktober 1998 e. KABALENV DIV Der Hofrat verbeugte ſich zuſtimmend.„Der Reit⸗ zenſtein“, dachte er ſtill bei ſich,„iſt halt doch ein 1 7 f. Kerl, immer noch! Mai tzenſtein ging mit einigen Schritten durch das Zimmer. Was tun? Dann wandte er ſich raſch um und ſagte in ſeinem alten Ton, gegen den es keinen Widerſpruch gab, ſo höflich er auch klang:„Eh bien, fertigen Sie ſchleunigſt eine Depeſche nach Wien aus — an Marſchall, und wenn es möglich iſt, ſchicken Sie das Schriftſtück ab, bevor Herr von Hacke geruht, einen Entſchluß zu diktieren! Aber, ſelbſtverſtändlich, lieber Hofrat, das alles iſt nur meine ganz private und unmaßgebliche Anſicht, nicht wahr?“ Reitzenſtein fuhr ſogleich wieder nach Heidelberg zutrück. Und während die Kaleſche geruhſam durch die tiefen Wälder der alten Markgrafſchaft und nachher über die Sanddünen der ach ſo umſtrittenen Pfalz fuhr, las er in ſeinem Ovid und überlegte die ihm nicht minder wichtige Frage, wem man wohl die er⸗ ledigte Profeſſur für römiſches Recht an der Heidel⸗ berger Univerſität übertragen ſolle. Erſt am 12. Mai erklärte Baden ſeinen Anſchluß an das Bündnis der Mächte gegen Napoleon. Im 5. Artikel dieſes Vertrages verbürgten ſich Oeſter⸗ reich, Rußland, England und Preußen für die Exi⸗ ſtenz des Großherzogtums Baden. Im Artikel 11 der Deutſchen Bundesakte vom 8. Juni 1815 verpflichte⸗ ten ſich alle Bundesgenoſſen gegenſeitig, ihre ſämt⸗ lichen Beſitzungen zu garantieren. Aber man kennt die Diplomatie jener Zeit, die in Metternich und Talleyrand ihre unheiligen Heiligen verehrte, ſchlecht, wenn man glaubt, damit ſei dieſe Frage erledigt ge⸗ weſen. Denn ſchon während man in Wien auf dem Kongreß feierlich unterſchrieb, hatte bereits drüben in Frankreich im diplomatiſchen Hauptquartier der Ver⸗ bündeten Montgelas erneut die abgeriſſenen Fäden wieder zuſammenzuknüpfen verſucht. Montlgelas hinter den Kuliſſen Montgelas, der nahezu unumſchränkte Herr der hayeriſchen Politik, dachte nicht daran, den Anſpruch auf die Pfalz aufzugeben wegen eines Fetzens Pa⸗ pier, wie es die Bundesakte von Anfang an war. Mochten ſie in Wien tanzen oder unterſchreiben, die wirkliche Politik ſpielte ſich anderswo ab. Es war Ende Mai 1815. Die Truppen ſtanden in Frankreich und kämpften mit wechſelndem Glück ge⸗ gen den heimgekehrten Napoleon. Hinter den Fron⸗ ten ſaßen die Diplomaten. Metternich ſtand in heim⸗ lichen Unterhandlungen mit Napoleon, hielt hin, bremſte das kämpferiſche Ungeſtüm der preußiſchen Generäle ab, miſchte zwiſchenhinein die Karten für das Spiel der neuen Länderverteilung. Eines Nach⸗ mittags hatte er auch den bayriſchen Miniſter, Frei⸗ herrn von Montgelas, zu ſich gebeten. Sie ſaßen auf der kleinen Veranda des Schloſſes in Frankreich, in welchem das diplomatiſche Hauptquartier der Alliier⸗ ten untergebracht war. Aus dem Park klang fried⸗ lich das Zwitſchern der Vögel. Es war ein ſchöner Tag, ein ſommerlicher Himmel ſtand über den hohen Kaſtanien. „Bitte, bedienen Sie ſich, Exzellenz!“ ſagte Met⸗ ternich, nachdem der Diener gegangen war.„Was bringen Sie Neues?“ „O bitte, mein verehrter Fürſt,“ entgegnete der hayeriſche Miniſter,„es würde an Lächerlichkeit gren⸗ zen, wollte ich mir einbilden, ich könne dem Leiter der Kaiſerlichen Staatskanzlei etwas Neues erzählen!“ Metternich lächelte. Es war ſein berühmtes Lä⸗ cheln, bei dem man nie ſicher war, fühlte ſich der Staatskanzler geſchmeichelt oder ſteckte eine Bos⸗ heit dahinter. „Uebrigens“. fuhr Montgelas fort,„ſind es bei mir immer nur alte Sorgen, die mich drücken. Sie wiſſen, Fürſt...“ „Ja, ich weiß. Aber vielleicht dürfte Sie noch mehr intereſſieren, daß auch Caſtlereagh, Neſſelrode und Hardenberg davon unterrichtet ſind.“ „Nur unterrichtet?“ warf Montgelas ein. „Und im Grundſätzlichen einverſtanden. Dieſe leidige Frage muß einmal endgültig gelöſt werden, ich bin überzeugt, liebe Exellenz, daß wir uns einigen werden— Salzburg und das Innviertel ſind für Oeſterreich der gegebene Zuwachs.“ „Quel malheur, Fürſt,“ rief Montgelas,„Sie ſpre⸗ chen von Salzburg? Ich dachte an die badiſche Pfalz und, ſelbſtverſtändlich, auch an den Breisgau!“ „Aber ich bitte Sie, der badiſche Großherzog lebt, hat ſein gutes Recht auf dieſe Gebiete, und ebenſo ſeine Erben— außerdem iſt er jetzt unſer Ver⸗ bündeter!“ 8 „Seine Königliche Hoheit Karl von Baden iſt ein kranker Mann, und es ſcheint zweifelhaft, daß das Haus Zähringen noch legitime Erben erhält. Bay⸗ ern hat keineswegs die Abſicht, irgend ein Recht, das EIV BERICHT VOIVV ROLF GEHA 12 die Kabinette ſanktioniert haben, anzugreifen. Aber ebenſo fordern wir, daß die Regierungen uns das Recht zubilligen, das uns auf Grund alter Verträge gebührt. Und, wenn Sie geſtatten, Fürſt, ſo gilt das gleiche in der badiſchen Frage auch für Ihren Kaiſer — der Breisgau..“ „Schon recht, Exellenz. Darüber ſoll kein Streit entſtehen. Aber was zunächſt zu erledigen iſt, ſcheint mir Salzburg zu ſein.“ „Ich freue mich, ſagen zu können, daß man in München ganz Ihrer Anſicht iſt. Ich bin jederzeit bereit, den Befehl zu erteilen, daß meine Beamten dies Gebiet verlaſſen, um den Ihrigen Platz zu ma⸗ chen, ſofern Sie mir als gerechte Kompenſation für dieſen Verluſt die badiſche Pfalz und das übrige Ge⸗ biet des Hauſes Zähringen bis Würzburg geben.“ „Geben! Ich bitte Sie! Ich kann doch nicht das Land eines verbündeten Souveräns hergeben!“ „Nur auf dem Papier, Fürſt, und nur für den Fall, daß Karl von Baden ohne direkte legitime Ab⸗ kommen ſtirbt— und das in einem Vertrag, in wel⸗ chem die Großmächte die Abmachungen garantieren. Sie können ja bei dieſer Gelegenheit auch die Frage der Rückgabe des Breisgau an Oeſterreich regeln— das geht in einem Aufwaſchen. Denn Sie haben ja ſelbſt geſagt, die leidige Frage müſſe gelöſt werden.“ „Das habe ich geſagt, Exzellenz, aber Salzburg gemeint.“ „Aber erlauben Sie, Hand!“ „Nun, wir wollen nicht um Worte ſtreiten. Läu⸗ der ſind wichtiger.“ „O bitte, Herr Staatskanzler, ich will überhaupt nicht ſtreiten— die Regierung Seiner Majeſtät des Königs von Bayern wird im Gegenteil alles tun, um Sie zu unterſtützen. Es gibt keinen Gegenſatz zwiſchen Oeſterreich und Bayern, wenn wir in der pfälziſchen und breisgauiſchen Frage einig ſind.“ „Schön,“ ſagte Metternich,„ich verſpreche Ihnen, in dem neuen Protokoll über die... zukünftige Ge⸗ ſtaltung Deutſchlands für Ihre Wünſche einzutre⸗ ten.“ „Fürſt, Sie können überzeugt ſein, daß Bayern“ „Bitte, lieber Herr Miniſter, ich bin durchaus überzeugt davon, daß Ihr Vorteil auch der meine iſt!“ warf Metternich dazwiſchen und lächelte. Ein neues Protokoll Am 13. Juni 1815 ſetzten die Diplomaten der fünf Großen ein neues Protokoll auf, worin wiederum, das geht doch Hand in Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 00 mm je mm Pig. Stellengesuche je mm pig. Kleine Anzeigen —— als ſei gar nichts inzwiſchen geſchehen, Pfalz un Breisgau als Kompenſationsobjekt erklärt werden, Damit iſt zunächſt alles wieder zerſchlagen, was man in Karlsruhe mühſam zuſammengeleimt hatte, Montgelas arbeitete weiter. Es gelang ihm, in einer geheimen Uebereinkunft zwiſchen Oeſterreich, Ruß⸗ land, England und Preußen vom 3. November ge⸗ nauere Ausführungsbeſtimmungen jenes Protokollz durchzuſetzen. Moraliſch war die Abmachung ein ſtarkes Stück diplomatiſcher Intrige und höfiſcher Kabale: man hatte nicht einmal das Karlsruher Kabinett benach⸗ richtigt! Daß da in Karlsruhe die liebe Verwandl⸗ ſchaft nur von den„wittelsbacher Erbſchleichern“ ſprach, iſt verſtändlich. Die Spekulation auf den baldigen Tod des Großherzogs war die peinlichſte Seite jener Abmachung. Faſt ſo unangenehm emp⸗ fand man die Rechnung auf die mangelnde Erbfolge im Mannesſtamm. Doch war beides durchaus nicht ſicher. Zwar war Karl ſeit Wien ſehr kränklich; zwar war der Erbprinz ſehr früh geſtorben— falls er ge⸗ ſtorben war! Aber es waren doch zwei geſunde Töch⸗ ter da, warum ſollte nicht ein geſunder Sohn noch folgen, und daß die Großherzogin ſich ſeit einiger Zeit in geſegneten Umſtänden befand, konnte kaum Geheimnis geblieben ſein. Außerdem war ja Lud⸗ wig immer noch unverheiratet. Freilich hatte ey keine Luſt, ſein amüſanteres Junggeſellenleben auf⸗ zugeben. Vorerſt ſollte es freilich noch zu einer Senſation kommen. Nur allzuraſch wurden jene Geheimniſſe des Geheimvertrages öffentlich bekannt. Am 26. November 1815 ſah man nämlich den um⸗ fangreichen Herrn Außenminiſter von Hacke in einem ungewohnt eiligen Schritt über den Karls⸗ ruher Schloßplatz wanken. Unterm Arm trug er die neueſte Nummer des„Hamburgiſchen Unparteiiſchen Korreſpondent“, ein Blatt, das über ſehr gute Be⸗ ziehungen verfügte. Wenn irgend ein Diplomat eine Sache in die Oeffentlichkeit lancieren wollte, von der er wußte, daß ſeine Gegner ſie geheim zu halten wünſchten, ſo ſchickte er ſie an oͤie Hamburger Zei⸗ tung. Er konnte ſicher darauf rechnen, daß nach we⸗ nigen Tagen ganz Europa darum wußte. Als Herr von Hacke ins Schloß kam, ließ er ſich gleich beim Großherzog melden. tikel.„Solch eine ordinäre Bande!“ rief er.„Hacke, ihr Diplomaten ſeid lauter Lumpen!“ Karl liebte, wenn er ausnahmsweiſe wegen politiſcher Dinge ißt Wut kam, kräftige Ausdrücke. „Königliche Hoheit“, ſtammelte Hacke,„es iſt furchtbar!“ Und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn. Denn Hacke hatte zur Ueberraſchung noch Angſt. Sein Gewiſſen war durchaus nicht ſo ſauber, wie das ſeidene Taſchentuch, mit dem er ſich die Tropfen von der Stirn wiſchte. Was war geſchehen? Man erfuhr es bald. Lord Caſtlereagh, der engliſche Miniſter, hatte verſehent⸗ lich das geheime Aktenſtück in die Kanzlei gegeben und bei dem wohlorganiſierten und gut dotierten Syſtem gegenſeitiger Aktenunterſchleife konnte es nur kurze Zeit dauern, bis ſolche Leckerbiſſen öiplo⸗ matiſcher Ranküne publik wurden! (Fortſetzung folgt) Annahmeschluf fur dle Mlitag. Ausgabe vorm. 8 Uht, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr TETTIT 2 2 des Spesen J Groß Nachfolger Marktplatz F.6 Dane d. Heneableicles· Stoſſe Künstliche Zähne Ofme Bürste N Schnell Sauber! N geschdſt to Man löſt etwas Kukident⸗ Karl las den Ar⸗ Offene Stellen Fahrlkunſernehmen vergibt cdlurch planmäßige lohnende Dauerexistenz HNundenbe arbeitung für weltbekannten Markenartikel. Privat-Vertreter Herr oder Dame wird eingestbeſtet und längend unterstütst durch Abschlußvertre- ter. Auto, Propaganda und Reklame jeder Art. Neulinge werden angelernt. Zuschriſten unt. IN 82 an die Geschaſtsstelle d. 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Der perſönlich haftende meinſamer Vertretungs- Befugnis haben Hermann Kühn und Staat, beide in Ladenburg. 1985. Mannheimer Malzfabrik Gebrüder Nuſſelt in Mannheim bornſtraße 41), i Kommanditgeſellſchaft der Firma ist auf Erne. (Käfertal), ſeit 15. Oktober 1938 mit Dr. Kurt Nuſſelt, Kaufmann, gen. Heinz Nuſſelt, Aſſeſſor, beide in Mannheim⸗Käfertal, als perſön⸗ lich haftenden Geſellſchaftern und 2 Kommanditiſten. Heinrich Ernſt, Mannheim⸗ Käfertal, hat Einzel⸗ prokura. Veränderungen: Fabrikant, Kirrlach, als Cie., Berlin. Kommanditiſten. Die Mannheim Kommanditgeſellſchaft hat den Ge⸗ Stamitzſtraße 18). toſtenlos. Kutirol⸗Fabrik, Berlin⸗Lichteiſehe, —äͤ— Weiſe umgewandelt worden, daß ſchluß der Abwicklung übertrage wurde auf die zwiſchen den Gesel, ſchaftern neu errichtete Kommandi eſellſchaft unter der Firma Man, heimer Malzfabrik Gebr. Nuſſl licht: Gläubigern der Ges welche ſich binnen ſechs Monte ſeit dieſer Bekanntmachung zu dit ſem Zweck melden, iſt Sichethe zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Re K 910. Münchener Asphalte Hauptſitz: Berli Cie., ünchener Aſphaltwerk Kopp 1384. Heinrich Wenz& biet 1 Nele und Hochhal, Sberingenieur in Mannheim, 0 als perſönlich haftender 6 ſchafter eingetreten. Heinrich eh iſt als perſönlich haftender 2 lich haftende Geſellſchafter Hein vertreten Firma gemeinſam. Anton Wirth, Manuheim 1 ihr geſamtes Vermögen unter Aus, S 5 ieſhaln, Straßen⸗ und Aci a Karl Englette 1 g f d Baumeſſtet Geſellſchafter Emil Simon iſt von Bauer iſt Architekt un„ Baue der Vertretung der Geſellſchaft aus⸗ 2 Euer u nen er e eee Eie. Die beiden perſönlich hafen arl den Geſellſchaſter Flaſchenbierhändler in M und Heinrich übergegangen. Erloſchen: eſellſchaft in Mannheim. irma iſt erloſchen. warenfabrik in Maunheim. Firma wurde von amts wegen B 189. Mannheimer Malzfabrik löſcht. Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung in Mannheim(Käfertal). Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 30. September 1938 iſt die Geſell⸗ ſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der lung, Mannheim. Die Firma erloſchen. A 1629. Emil Eſſinger, Man Die Firma iſt erloſchen. 5 äft Das Gef 1 Tehabau Tief⸗ u. Hochban⸗ Alle A 769. C.& F. Lenhardt, Meg. 4 564. Moritz Maas, Niethen A 1068. Louis Benſinger 1 beim Die Firma iſt erloschen, Seſchel Frei K Geſchä 60 Pfa hofſtr Ne fis Abbeſte Mit —— —— Min König einhal gange. in erf ſetz u poſte läßt d Pläne lichun Wie iſt anz Dre De zahlre Inſtit kratiſt rer de Mar gen dr gen J ſeines