— 8 Den. U Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frel Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Voſt.70 Mk einſchl 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pia Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 68. W Oppauer Stres Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗conto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 7 0 Y Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzetaen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Pretslkiſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſttemmten Ausgaben fernmündlich Für Famtlien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß aewahrt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. Abend⸗Ausgabe A Donnerstag, 20. Oktober 1938 140. Jahrgang— Nr. 487 Abeljahrt des Fi Dit Japaner nühern ſich Kanton- Aufriſtungsplüne auch in der Schweiz Ital jens Legionäre verlaſſen Spanien „Anſer Dank iſt ohne Ende“ Stürmische Begeiſterung der befreiten Sudetendeutſchen begrüßt den Führer dnb. Linz, 20. Oktober. Der Führer trat heute vormittag gegen 9 Uhr von Linz aus die Fahrt in das nördlich des Gaues Oberdonau gelegene befreite ſudetendentſche Gebiet des oberen Moldautales an. Au der Fahrt des Führers nahmen teil General⸗ oberſt Ritter von Leeb, ferner Reichskommiſſar Kon⸗ rad Henlein und Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart. Bei ſeiner Abfahrt bereiteten ihm die Linzer, die den Führer bereits am Vorabend bei ſeiner Ankunft in der Stadt begeiſtert begrüßt hatten, ſtürmiſche Kundgebungen. Ganz Linz war ſchon vom frühen Morgen an auf den Beinen, um den Führer zu grüßen. Alle Straßen der Stadt, durch die die Fahrt des Führers ging, waren dicht beſetzt von den Volks⸗ genoſſen aus dem Heimatgau des Führers. Auf der Fahrt [Funkweldung der NM.) Kalſching im Böhmerwald, 20. Okt. Durch ein Spalier jubelnder Menſchenmaſſen hat der Führer heute Vormittag Linz verlaſſen, um das ſudetendeutſche Gebiet der oberen Moldau und des Böhmerwaldes zu beſuchen. Die Fahrt führte zu⸗ nächſt durch den Haſelgraben, jene uralte Straße, die früher einmal für die Salzlieferungen von Linz nach Prag benützt wurde. Die Berge des Mühlvier⸗ tels erheben ſich. Nach etwa 30 Kilometer Fahrt iſt die Grenze bei Weigetſchlag erreicht. Nur ein paar Häuſer ſtehen dort mitten in dem waldreichen hüge⸗ ligen Gelände, durch das die Straße ſich dahinzieht. Das tſchechiſche Zollamt ſteht jetzt leer, ſeine blin⸗ kenden Fenſter ſchauen auf die Straße und auf das einzige Wirtshaus, das dort von einem Tſchechen betrieben wurde, der der einzige Tſcheche in der gan⸗ zen Gegend war. Er iſt jetzt geflüchtet und ſchon ſind an dem Gaſthaus auch die tſchechiſchen Bezeichnungen überſtrichen und unkenntlich gemacht. Die Gegend des füdöſtlichen Böhmerwaldes iſt arm an Boden⸗ ſchätzen, ſie iſt auch ſehr hoch, ſo daß kaum ein Getreideanbau möglich iſt. So iſt die Bevölke⸗ rung arm und die wenigen Häuſer, die verſtreut an den Hügeln liegen, ſie ſind klein und ſtrohbedeckt. Aber die Bevölkerung, ſie iſt urdeutſch und ſie iſt bis ins letzte zäh und treu geweſen. Schon 1918 hatte dieſes Land ſich an Oberöſterreich angeſchloſſen und Gruppen öſterreichiſcher Volkswehr hatten es beſetzt. Dann aber kamen die Tſchechen und rückten wieder in das urdeutſche Land und trieben die ſchwa⸗ chen Kräfte der Volkswehrtruppen zurück. Nun end⸗ lich nach 20 Jahren ſchwerſter Not und Unterdrük⸗ kung iſt es in das Reich zurückgekehrt. Und die Bevölkerung jubelt dem Führer zu, gerade ſo wie ſie vor kurzem in den anderen ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten ihm entgegengejubelt hat. Kein Haus iſt ohne Schmuck, auch das ärmſte trägt noch eine Hakenkreuzfahne, ein Bild des Füh⸗ zers oder einen Spruch. Ueberall iſt auch die NS ſchon am Werke, um zu helfen. Und in den klein⸗ ſten Dörfern und Städtchen kleben an der Stelle, an der noch vor einem Monat die tſchechiſchen Re⸗ krutierungsbefehle klebten, jetzt die Aufrufe der Formationen des natfonalſozialiſtiſchen Deutſchland. Ueberall grüßt den Führer Glockengeläut, grüßen ihn Triumphpforten und Spruchbänder. Bei der Einfahrt in die kleine Stadt Hohenfurth ſchwingt ſich ein Spruchband über die Straße: Grüß Gott im deutſchen Böhmerwald.“ Dort wo das Hauptquartier der tſchechiſchen Staatspolizei war, iſt jetzt ein Schild angebracht:„Braunes Haus“. Es iſt das Gebäude der Ortswaltung der S Dp ge⸗ worden. Die wenigen deutſchen Truppen, die wir gehen, ſind aus Linz, aus dem ruhmreichen Linzer Haus regiment. Manie paſſteren Roſenberg, das lieblich an der Moldau liegt und von ſeiner alten Burg überragt wird und das mit einer ſtürmiſchen Huldigung den durchfahrenden Führer umfängt. 6 Wenig ſpäter mußte der Führer in der kleinen de Ottau halten und ſich in das Buch der Jemeinde eintragen. Wenn dieſe Gemeinde auch nur ein paar Häuſer umfaßt, ſo will ſie doch in dem e in dem ihr ganzes Schickſal aufgezeichnet iſt, den Namen des Führers nicht miſſen. Lächelnd er⸗ füllt der Führer dieſen Wunſch.. Dann tauchen plötzlich an der neben der Straße hinfließenden Moldau rieſige Stapel von Holz auf. Kilometerlang ziehen ſich dieſe Holzſtapel nun dahin, es ſind die Vorräte der größten Papier⸗ fabrik, die die Tſchecho⸗Sowakei einmal beſaß, die Papierfabrik Pötſchmühle. Die geſamte Arbeiter⸗ ſchaft, die in einer Stärke von 1700 Mann angetre⸗ ten iſt und die rein deutſch iſt, jubelt dem Führer begeiſtert zu, als er nun an den großen Fabrikanla⸗ gen vorüberfährt. Kurz nach 11 Uhr trifft der Führer in Krumau ein. Ein Spruchband empfängt ihn:„Unſer Dank iſt ohne Ende“. Und ſo wie dieſes Spruchband es ausſpricht, ſo bekräftigt die jubelnde Bevölkerung, die beſonders ſchwer unter dem Ter⸗ ror der tſchechiſchen Beſetzung gelitten hat, ihre un⸗ endliche Freude dem Führer. Ein ohrenbetäuben⸗ der Jubel durchbrauſt die engen Gaſſen. Auf dem Marktplatz ſind die deutſchen Truppen angetreten, unter der Führung von General Ritter von Schobert. Der Führer ſchreitet unter den Klän⸗ gen des Deutſchlandliedes und des Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des die Front ab. Er begrüßt die alten Kämpfer der NSDAp aus Krumau. (Fortſetzung auf Seite 2) 5 Bevor die Formationen der italieniſchen Freiwilligen, die von Cadiz aus auf Anordnung des Duee Sponien verließen, an Bord der Truppenſchiſſe gingen, paradierten ſie vor ihren und den national⸗ ſpaniſchen Generälen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Sie wünſchen Frieden: 17 von 20 Engländern Warum ſoll es zwiſchen Deutſchland und England nicht dauernden Frieden geben? Drahtberichtunſ. Londoner Vertreters — London, 20. Oktober. Die Anglo⸗German Fellowship gab geſtern zu Ehren des Generalarbeitsführers Tholen ein Bankett, auf dem einige bemerkenswerte Anſprachen gehalten wurden. Der Vorſitzende, Lord Mount Temple, führte aus, daß dies die erſte Zuſammen⸗ kunft der Anglo⸗German Fellowſhip nach der Kriſe ſei und gab der Hoffnung Ausdruck, daß künftig alle zwiſchen England und Deutſchland auftauchenden Fragen in friedlicher Regelung gelöſt würden. 17 von 20 Engländern wünſchten eine Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland. Der frühere engliſche Botſchafter in Rom, Lord Rennell, ſagte in ſeiner Anſprache, daß ein Krieg zwiſchen Deutſchland und England die weſtliche Kultur ebenſo zerſtören würde wie eine Verſtän⸗ digung zwiſchen den beiden Ländern der beſte Weg zur Rettung der weſtlichen Kultur ſei. Der deutſche Botſchaften von Dirkſen gab ſeiner Anſicht Ausdruck, daß die vergangene Kriſe auch ihr Gutes im Verhältnis zwiſchen Deutſchland und England gehabt habe. Sie habe ein beſſeres Für ſie iſt der Krieg vorbei: Verſtehen der beiden Völker zur Folge gehabt, Beide Völker wären jetzt von dem beiderſeitigen Frie⸗ denswillen überzeugt. In Deutſchland und in der ganzen Welt ſei jetzt bekannt, daß an der Spitze der britiſchen Regierung ein großer und mutiger Staats⸗ mann ſtehe. Das Münchener Abkommen ſei der Ausgangspunkt für eine neue Politik. Anſchließend ſprach Lord Brockett, der während der Kriſe in Deutſchland war und vor allem am Reichsparteitag teilgenommen hat. Lord Brockett führte aus, daß noch zwei Hinderniſſe für eine Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland beſtünden. Das eine Hindernis ſeien gewiſſe engliſche Politiker und das andere ein Teil der engliſchen Preſſe. Insbeſondere wandte ſich Lord Brockett dagegen, daß in einem engliſchen Blatt gegenwärtig Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“ veröffentlicht werden, die ſo un⸗ vollſtändig ſind, daß ſie mißverſtanden werden müßten. Anſchließend hielt Generalarbeitsführer Tholen einen längeren Vortrag über Weſen und Ziele des deutſchen Arbeitsdienſtes, der durch Lichtbilder an⸗ ſchaulich gemacht wurde. Generalarbeitsführer Tho⸗ len fand großes Intereſſe und großen Beifall bei der zahlreichen Zuhörerſchaft. Italiens Frtiwillige wieder zu aufe 10 000 italieniſche Spanienkämpfer in Neapel gelandet 5 EP. Neapel, 20. Oktober. Die vier italieniſchen Truppentrausport⸗ dampfer mit den 10 000 aus Spanien heimkeh⸗ renden italieniſchen Legionären ſind am Don⸗ nerstagmorgen in Neapel eingetroffen, wo die Legionäre um die Mittagszeit ausgeſchifft und nach einer feierlichen Parade vor dem König und Regierungsvertretern entlaſſen werden. Der die Legionäre begleitende Oberbefehlshaber der ita⸗ lieniſchen Truppen in Spanien, General Berti, hat ſich bereits in einem Tagesbefehl von den Legionären verabſchiedet. 5. Der Sonderberichterſtatter einer franzöſiſchen Nachrichten⸗Agentur, der an Bord des italieniſchen Truppentransportdampfers„Sardegna“ den Traus⸗ port der 10000 italieniſchen Legionäre von Cadiz nach Neapel mitmacht, berichtet intereſſante Einzel⸗ heiten über den Verlauf der Fahrt, Am Mittwoch⸗ nachmittag empfingen die Legionäre den erſten Gruß ihrer italieniſchen Heimat. Zwei aus Sardinien kommende italieniſche Flugboote waren den Traus⸗ portſchiffen entgegengeflogen. EDs wurden Begrü⸗ ßungsworte zwiſchen den Flugzeugen und den Schif⸗ fen ausgetauſcht. 5 g Am Mittwochvormittag führten die Begleitſchiffe der italieniſchen Kriegsmarine ein Manöver aus. Vier Torpedobootszerſtörer, die hinter einer künſt⸗ lichen Nebelwand verborgen waren, brachen plötzlich eingeführte Numerus clauſus. mehr zum Studium zugelaſſen. hervor und führten einen Angriff auf den Kreuzer „Trieſte“ aus. a Italien hat, bevor der Transport der Legionäre den Hafen von Cadiz verließ, die Mitglieder des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, und zwar den ſchwedi⸗ ſchen Kapitän Damlim und drei unter ſeinem Be⸗ fehl ſtehende Beobachter, eingeladen, ſich an Bord der vier Transportſchiffe zu begeben, um die Rück⸗ beförderung der Legionäre feſtzuſtellen. Die Ver⸗ treter des Nicheinmiſchungsausſchuſſes, unter denen ſich ein Franzoſe befand, kamen dieſer Einladung nach und bekundeten ihr lebhaftes Intereſſe an der Durchführung des Transportes. Auch Sowjet-Freiwillige kehren heim EP. Paris, 20. Oktober. In dem franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenzort Cerbere ſind am Mittwoch 300 Freiwillige, die bisher bei den Sowjetſpaniern geſtanden hatten, eingetroffen. Un⸗ ter den Heimkehrern befanden ſich zehn Schwerver⸗ letzte. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt und reiſten nach Marſeille, Paris und Bordeaux. Das weitere Schickſal der meiſten von ihnen ſcheint noch ungewiß zu ſein. ————ů— Nur diplomatiſche Annäherung Scharfe italieniſche Abwehr der franzöſiſchen Preſſe⸗ polemik EP. Mailand, 20. Oktober. In der jtalieniſchen Preſſe wird die Polemik gegen die franzöſiſchen Preſſeangriffe fortgeſetzt. Der frühere Parteiſekretär. Staatsminiſter Faringeet ſchreibt im„Regime Faſeiſta“, ſolange in Frank⸗ reich einer einzigen Zeitung geſtattet werde, den Faſchismus und ſeinen Führer zu beſchimpfen, könne nicht von einer Wiederannäherung zwiſchen Italien und Frankreich geſprochen werden. Morgen werde man vielleicht ſchon Abkommen und Vereinbarungen treffen, aber nur auf diplomatiſchem Ge⸗ biet. Der Geiſt des italieniſchen Volkes werde franzoſen feindlich bleiben. Numerus clausus in Italien Verſchärfte Beſtimmungen für deutſche jüdiſche i ö Studenten a ü 5 EP. Rom, 20. Oktober. Eine weitere Auswirkung der italieniſchen Juden⸗ geſetzgebung iſt der nunmehr für das Univerſitäts⸗ jahr 1938⸗39 in Italten für die jüdiſchen Studenten ö Juden werden in dieſem Jahre an den italieniſchen Hochſchulen nicht Diejenigen in⸗ und ausländiſchen Juden, die bereits immatrikuliert ſino, können vorläufig ihr Studium bis zum Ab⸗ ſchluß desſelben fortſetzen. Sie dürfen auch bis zu . 2. Seite Nummer 487 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 1938 dieſem Zeitpunkt in Italien bleiben, ſoweit ſie von dem Ausweiſungsgeſetz betroffen find. Von dieſer VergünſtigQung ſind jüdiſche Studenten deutſcher Staatsangehörigkeit aus⸗ geſchloſſen. Die Regierung hat die Präfekten der Provinzen Italiens telegraphiſch in Kenntnis geſetzt, daß mit ſofortiger Wirkung das Schlachten von Tieren nach jüdiſchem Ritus(Schächten) verboten wird. Königsbeſuch und Oelintereſſen Verdächtigung der deutſchen Abſichten gegenüber Rumänien Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 20. Oktober. König Carol von Rumänien wird ſeinen ſeit län⸗ gerem geplanten Staatsbeſuch in London nach einer Meldung des„Daily Expreß“ wahrſcheinlich Ende November abſtatten. Der Beſuch König Carols war bereits im März dieſes Jahres geplant, wurde aber damals wegen der ungeklärten politiſchen Lage ver⸗ schoben. „Daily Expreß“ benützt die Ankündigung dieſes Beſuches zu einer irreführenden Darſtellung der deutſchen Politik. Das Blatt tut ſo, als ob England etwas dage⸗ gen unternehmen müſſe, daß Deutſchland die Kontrolle über das rumäniſche Oel bekommt. Die„Times“ nimmt heute in einem Leitartikel viel vernünftiger zu den deutſchen Intereſſen in Südoſteuropa Stellung. Anknüpfend an die Reiſe des Reichswirtſchaftsminiſters Funk nach Bulgarien, Jugoflawien und der Türkei ſchreibt die„Times“, Funk habe einen ungeheuren Vorteil vor entſprechen⸗ den Verhandlungsführern der demokratiſchen Staa⸗ ten voraus. Er ſei Bankier, Produzent, Käufer und Verkäufer in einer Perſon. Er ſei auf dieſe Weiſe imſtande, ſolche Handelsvertragsverhandlun⸗ gen ſehr viel raſcher durchzuführen, als es den Ver⸗ tretern demokratiſcher Staaten möglich ſei, wo alle 8 0 Funktionen in der Hand von Privatfirmen ägen. Zum Ergebnis der Reiſe ſchreibt das Blatt, wenn es ſo ſei, wie Dr. Funk es betreibe, dann habe die übrige Welt keinen Grund, daran herum⸗ zukritteln. Nicht nur Deutſchland, und die be⸗ treffenden ſüdoſteuropäiſchen Länder, ſondern auch das übrige Europa könne nur Nutzen davon haben, wenn der Handel zwiſchen Deutſchland und den ſüd⸗ oſteuropäiſchen Ländern anwachſe. Kriſenerfahrungen der„Neutralen' Auch die Schweiz hat Rliſtungsſorgen Sie hat während der Seplemberkriſe bedeutende Rüſtungsmängel entdeckt EP. Zürich, 20. Oktober. Unter der Ueberſchrift:„Die unerbittliche Prü⸗ fung“ übt die„Neue Züricher Zeitung“ in einem aufſehenerregenden Leitartikel ſcharfe Kritik an der ihrer Anſicht nach unzulänglichen militä⸗ riſchen Bereitſchaft der Schweiz. Die Ereig⸗ niſſe der jüngſten Vergangenheit hätten, ſo führt das Blatt aus, die Schweiz aus ihrer verhältnis⸗ mäßig beſchaulichen Ruhe aufgeſchreckt. Wohl habe die Schweiz ſeit einigen Jahren ihre Rüſtungen be⸗ deutend verſtärkt und über 400 Millionen Franken an außerordentlichen Krediten zur Verbeſſerung ihrer Ausrüſtung und Bewaffnung angewendet. Die denkwürdigen Septembertage hätten aber den Ernuſtfall plötzlich in greifbare Nähe gerückt. Daraus müſſe die unerbittliche Konuſequenz ge⸗ zogen werden, daß jetzt unverzüglich nachgeholt werde, was zur vollen Kriegsbereitſchaft noch fehle. Schon im kommenden Jahr müßten die Rekruten⸗ ſchulen auf vier Monate verlängert werden. Beſon⸗ ders den Anforderungen des Felodienſtes ſeien die Truppen zu wenig gewachſen. Die als notwendig erachteten Befeſtigungen ſeien nicht in dem ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Ausmaß durchgeführt wor⸗ den. Zwiſchen den einzelnen Befeſtigungswerken müßten die Grenzſchutztruppen heute im offenen Gelände Stellung beziehen. Die größte Gefahr liege aber in der fehlenden Tiefſtaffelung. Hier klafften noch Lücken, die unverzüglich geſchloſſen werden müßten. Auch die Frage des ſtändigen Grenzſchutzes müſſe einer neuen und raſchen Prüfung unterzogen werden. Für die volle Kriegsbereitſchaft ſei aber nicht nur eine genügende Ausbildung und Bewaff⸗ nung der eigentlichen Feldarmee unerläßlich, ſon⸗ dern ebenſo wichtig ſei das einwandfreie Funktionie⸗ ren der Dienſtzweige und der Hilfsdienſte, deren Organiſation mit größter Exaktheit vorbereitet ſein müßte. Als ein beſonders eruſtes Kapitel bezeichnet das Blatt die Schutzloſigkeit der ſchweizeriſchen Nur mehr 36 um vor Kanton Raſches Vordringen der japaniſchen Angreifer in Süsdching (Funkmeldung der NM.) + Tokio, 20. Oktober. Das Hauptquartier meldet das Vordringen japa⸗ niſcher Truppen über Tſcheugſhing in Richtung auf Hongkong, nach Beſeitigung des Widerſtandes chine⸗ ſiſcher Artillerie und einer Kerntruppe. Die japa⸗ niſchen Truppen erreichten Tſchaugkangtung, etwa 36 Kilometer öſtlich von Kauton. Japaniſche Lebensmittel für Hono kong? dnb. Tokio, 20. Oktober. Wie Domei meldet, haben die beiden größten ja⸗ paniſchen Geſchäftsorganiſationen, Mitſui und Mit⸗ ſubiſhi, alle Vorkehrungen getroffen, um Hongkong mit Lebensmitteln uſw. zu verſorgen, falls die Stadt infolge des Feldzuges in Südchina in Schwierigkei⸗ ten geraten ſollte. Bisher habe Japan auf ein An⸗ gebot des japaniſchen Generalkonſuls Nakamura, Lebensmittel ohne Gewinn nach Hongkong zu lie⸗ fern, noch keine Antwort erhalten. Mitſut und Mitſubiſhi ſetzten aber ihre Vorbereitungen fort in der Erwartung, daß das Angebot von der Hongkon⸗ ger Verwaltung angenommen werde. Japaniſch-mongoliſche Zuſammenarbeit dnb. Tokio, 20. Oktober. Unter Führung des mongoliſchen Prinzen Teh trafen in Tokiv am Mittwoch 22 Vertreter autono⸗ mer Regierungen der föderativen Inneren Mon⸗ golei ſowie von Süd⸗Tſchachar und Nord ⸗Schanſi ein um ihren Dank für die Unterſtützung der mon⸗ goliſchen Unabhängigkeitsbewegung und ihrer engen Verbundenheit mit Japan im Kampf gegen das Tſchangkaiſchek⸗Regime Ausdruck zu verleihen. Die Mongolenführer, die von Vertretern der Wehrmacht und des japaniſchen Außenamts empfangen wurden, beſuchten ſofort den Kaiſerpalaſt, Fürſt Konve, beide Wehrmachtsminiſter und den Finanzminiſter. Vertretern der Preſſe gegenüber wies Prinz Teh auf die langjährige Zuſammenarbeit mit Japan und Mandſchukuo hin und erklärte, daß die unab⸗ hängigen Staaten der Mongolei weiterhin auf die Unterſtützung Japans, Mandſchukuos und Nord⸗ chinas rechneten. Sieben Millionen vereinigter Mongolen erblickten in der Zuſammenarbeit oſt⸗ aſtatiſcher Völker die Gewähr für die Herſtellung des Friedens im Fernen Oſten. Städte und ihrer Bevölkerung gegen Luftan⸗ griffe. Mit Gasmasken ſei nur die aktive Armee ausge⸗ rüſtet. Für die Zivilbevölkerung ſei kaum Vorſorge getroffen. Die Unzulänglichkeit der aktiven Luft⸗ rüſtungen ſei allzu bekannt. Immer noch ungelöſt ſei endlich ͤdie Frage der Wahl eines Generals im Ernſtfall und diejenige der Organiſation der oberſten Armeeleitung in Friedenszeiten.„Unſere Behörden mögen erkennen“, ſo ſchließt das Blatt, „daß das Schweizer Volk das Gebot der Stunde verſtanden hat und bereit iſt, ein neues Wehr ⸗ opfer auf den Altar des Vaterlandes zu legen.“ 130 000 Koͤß-Wagen beſtellt Produktiousbeginn Ende 1939.— Die erſten 100 000 Wagen ſchon 1940 dnb. Berlin, 19. Oktober. In Braunſchweig fand unter Leitung von Reichs⸗ amtsleiter Dr. Lafferentz eine Tagung ſämtlicher Gauwarte der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtatt, auf der über die bisherigen Ergebniſſe der Köcß⸗Wagenarbeit Bericht erſtattet wurde. Bis Anfang Oktober ſind ins geſamt 130000 Kd F⸗ Wagen beſtellt worden, wobei es erfreulich iſt, feſtzuſtellen, daß ſich gerade in den Induſtriegauen ſehr viele Arbeiter unter den Beſtellern befinden. Es ergibt ſich das Geſamtbild, daß über die Hälfte aller Anträge auf Lieferung eines Koͤß⸗Wagens bis zu einer Gehaltsſtufe von 300 Mk. gehen. Wie Dr. Lafferentz bekanntgab, werden die bei der Grundſteinlegung mitgeteilten Produktionstermine eingehalten. Das Köcß⸗Wagen⸗Vorwerk bei Braun⸗ ſchweig iſt nahezu fertiggeſtellt und die Arbeiten an dem großen Proòuktionswerk bei Fallersleben wer⸗ den mit allen Kräften fortgeführt. Im Spätſommer 1939 werden dort die erſten Köcß⸗Wagen gebaut und mit ihnen wird die eigentliche Produktion anlaufen. Späteſtens mit Beginn des Jahres 1940 kann dann die Auslie⸗ ferung einſetzen. Polniſcher Proteſt in Kowno Wegen der Maßnahmen gegen polniſche Volks⸗ g angehörige dnb. Warſchau, 19. Oktober. Die letzten Zwangsmaßnahmen gegen die polni⸗ ſchen Minderheiten in Litauen, über die in der pol⸗ niſchen Preſſe ausführlich berichtet wird und die auch gu Proteſtkundgebungen in Wilna führten, haben die polniſche Regierung veranlaßt, durch ihren Ge⸗ ſandten in Kowno bei der litauiſchen Regierung offiziellen Proteſt einzulegen. 18 3 Kabinettsumbildung in Sofia Sechs Miniſter werden ihre Pyſten verlaſſen dnb Sofia, 20. Oktober Die ſchon ſeit längerer Zeit erwartete Umbildung der Regierung ſoll— wie aus gut unterrichteten Kreiſen verſichert wird— unmittelbar bevorſtehen. Wie es heißt dürften nicht weniger als ſechs Mit⸗ glieder des Kabinetts von ihrem Poſten ſcheiden, dar⸗ unter der Innenminiſter, der Finanzminiſter, der Kriegsminiſter und der Miniſter für die Landwirt⸗ ſchaft. Kriegsminiſter ſoll der bisherige Garniſons⸗ kommandant von Philippopel General Markoff wer⸗ den, während der jetzige Kriegsminiſter die Stelle des kürzlich ermordeten Generalſtabscheſs Peef über⸗ nehmen ſoll. ö (Fortſetzung von Seite 1) Konrad Henlein dankt dem Führer in be⸗ wegten Worten dafür, daß er den Weg nicht ge- ſcheut habe, um in dieſes ſchöne, aber auch ſo arm Land des Böhmer Waldes zu kommen. In packen⸗ den Worten gibt Konrad Henlein dem überſtrömen⸗ den Glücksgefühl der befreiten Sudetendeutſchen Ausdruck:„Wir alle können es ja immer noch nicht faſſen, was es heißt, frei gu ſein, endlich frei zu ſein.“ Im Namen des ſudetendeutſchen Volkes ge⸗ lobte Konrad Henlein, daß die befreiten Volksgenos⸗ ſen nicht durch Worte, ſondern durch Taten ihren unauslöſchlichen Dank an den Führer zum Aus⸗ druck bringen und mit allen ihren Kräften ſich ſtetz hinter das ganze Deutſche Reich ſtellen wollen. Der Führer dankt den Böhmerlän⸗ dern für die Treue, die ſie dem deutſchen Volks⸗ tum im jahrzehntelangen Kampf bewahrt haben. Als der Führer erklärte, daß ganz Deutſchland bereit und entſchloſſen war, die Sudetendentſchen, wenn nötig, mit dem ganzen Einſatz der deutſchen Stärke zu befreien, da äußert ſich der unermeß⸗ liche Dank der befreiten überglücklichen Böhmer⸗ länder erneut in minutenlangen begeiſterten Heilrufen. Der Führer ſpricht nun zu ihnen von der Größe des neuen Deutſchen Reiches, das nun auch die Su⸗ detendeutſchen in ſeiner Mitte für immer umſchließe. So wie dieſes Reich bereit ſei, für jeden einzelnen einzutreten, ſo habe aber auch jeder einzelne Deutſche die Pflicht, ſich für dieſes Reich einzuſetzen. ö Der Führer gedachte der Deutſchen, die nicht das Glück beſitzen, zu unſerer Gemeiunſchaft zu ge⸗ hören und die glücklich ſein würden, alles für dieſe Gemeinſchaft hingeben zu dürfen. Umſo dankbarer müßten nun jene ſein, die dieſes Glücks teilhaftig ſein dürften. Unter dem begeiſterten Jubel der Böhmerländer weiſt der Führer darauf hin, daß in dieſem Jahr rund 10 Millionen Volksgenoſſen und über 100000 Quadratkilometer Land ohne einen Schwertſtreich dem Reich zurückerobert wur⸗ den. Als der Führer beſtätigt, daß dieſer Erfolg nur möglich geweſen ſei, weil wir gerüſtet waren für den letzten Einſatz und entſchloſſen, wenn notwendig dieſen letzten Ein⸗ ſatz auch vorzunehmen, da kommt erneut in den unbeſchreiblich begeiſterten Kundgebungen die überſtrömende Dankbarkeit der Sudetendeutſchen zum Ausdruck. Sie alle ſtimmen dem Führer zu, als er ſie aufruft, nun noch mehr als bisher ihre Pflicht zu erfüllen, alles zu tun, was unſerem Volk nützt und alles zu unterlaſſen, was ihm Schaden zufügen würde. Das„Sieg⸗Heil“ des Führers auf das deutſche Volk und das Großdeutſche Reich nehmen die Böh⸗ merländer mit nichtendenwollender Begeiſterung auf und bereiten dem Führer noch bei ſeiner Abfahrt ſtürmiſche und nichtendenwollende Kundgebungen. 7 Klemm-Leichiflugzeug erreichte 8350 Meter 9 dnb. Stuttgart, 20. Okt. Die Klemm⸗Flugzeugbau⸗Werke in Böblingen konnten ihren Mitte September aufgeſtellten fünf Weltrekorden einen weiteren internationalen Hö⸗ heurekord hinzufügen. Chefpilot Kalkſtein ſtar⸗ tete am Dienstag mit dem Leichtflugzeug Klemm KI 35 B zu einem Fluge, bei dem die erſtaunliche Rekordhöhe von 8350 Metern erreichte. Der Hirth⸗ Motor HM 506 mit 160 PS hat ſich hierbei glänzend bewährt. Der Erfolg wurde bei der FA als inter⸗ nationaler Rekord der Leichtflugzeugklaſſe bis zu 6,5 Liter Zylinderinhalt angemeldet. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß der internationale Rekord in dieſer Klaſſe, den bisher Frankreich innehatte, um annähernd 1000 Meter überboten wurde, ſo erſcheint die von dem Flugzeug erzielte Leiſtung um ſo be⸗ achtenswerter. Ein weiterer internationaler Re kord iſt ſomit in den Beſitz der deutſchen Luftfahrt gelangt. —... ̃⁵——ͤ r0Fi—yé'!:᷑⁊ĩ—' m) dpd Die Begegnung 7 Von Werner Lürmann Brigitte ſah wieder vergangene Bilder ihres Schickſals. Sie zogen vorüber im alten Glanz und doch ſeltſam verblaßt. Dies alſo war ihre Jugend, die lautlos in den Abgrund verſchollener Jahre hinabgetaucht war. Sie lehnte müde geworden den Kopf an das Pol⸗ ſter. Lohnt es ſich zu leben, wenn an keinen kommen⸗ den Tag ſich Hoffnungen knüpfen, die neues, reiszvol⸗ les Erlebnis verheißen? Vor dem Abteilfenſter eilte die Landſchaft hinweg unter der blaſſen Klarheit des Herbſthimmels. Warme Dämmerung fiel wie goldener Rauch. Der Zug dröhnte über Weichen, Gärten ver⸗ ſchwammen beiderſeits im dunkelnden Abenddunſt. Schwärzlich ſtieg wie ein Scherenſchnitt vor hellerem Untergrund das Bild der alten Stadt mit Giebeln und Türmen aus der verfließenden Ebene auf. Brigitte warf einen prüfenden Blick in den Wand⸗ ſpiegel, nahm Koffer und Mantel. Dann hielt der Zug. Sie war am Beſtimmungsort. Der Geheimrat ſtand auf der Haustreppe, um Brigitte zu empfangen. Das Licht einer altertüm⸗ lichen Laterne fiel über ſein weißes Haar. Die Ar⸗ tigkeit ihres unbekannten Gaſtgebers, ſein ehrfurcht⸗ gebietender Altmännerkopf, die geſchwungene Treppe und die weißlackierten Türen im Hausinnern, die Oelbilder und blanken Kerzenhalter an den dunklen Wänden, dies alles drang wie aus einem Gemälde von Anno dazumal auf Brigitte ein. Schwermütige Süße und ſeltſamen Glanz wob das fremde Haus um ihr Herz. Ihr war, als müſſe ihre Jugend auf⸗ ſtehen und auf leichten Kinderfüßen über Flure und durch Zimmer ſchreiten, mit lächelndem Mund und unberührter Stirn. Beim Nachtmahl ſprach der Geheimrat über das Konzert, das Brigitte am nächſten Abend geben würde. Hernach gingen ſie hinüber in den Muſikraum, der elfenbeinfarben und gologlänzend im Deckenlicht er⸗ ſtrahlte. Brigittes Stimme ſcholl weich und verhalten durch die Stille; der alte Herr aber im Armſtuhl ſaß regungslos, bis die letzten Töne verhallt waren. Er ſprach nicht viel, aber die Sängerin fühlte im Händedruck beim Gutenachtſagen, daß ihre Kunſt noch machtvoll wie ehemals war. Dieſes Gefühl umgab ſie noch wie ein Mantel des Glücks, als ſie ſich in ihrem Zimmer entkleidete. Melodiſcher Klang der Domturmuhr fiel feier⸗ lich durch die Nacht abſeits der großen Stadt. Aus dem Dunkel rauſchte unendlicher Laut des Markt⸗ brunnens, ruhevoll und tröſtend wie ein ferntönen⸗ der Pſalter * Als Brigitte neben den Flügel trat und über die erwartungsvoll erhobenen Geſichter hinſah, erblickte ſie in der zweiten Reihe einen Männerkopf. Sie fühlte wie eine Welle von leidenſchaftlicher Ergrif⸗ fenheit über ihr Herz hinwegzog, tiefe Trauer und zugleich vollkommene Freude. Sie ſang, und Beifall klang hinauf zu ihr. Sie ſang abermals, ſich eines fühlend mit den Frauen⸗ geſtalten der Liebeslieder. Ihre Seele jubelte und ſchluchzte, und der Mann vor ihr lauſchte mit ge⸗ ſchloſſenen Augen. Jahre verſanken. Stirn. liche Wirklichkeit des Wiederſehens. Er war wieder jung, und Brigitte ſchritt neben ihm unter dem Schnee der Baumblüte, ihr Antlitz bog ſich ihm ent⸗ gegen, unvergeßlich und ſchön vor dem Hintergrund ſilberblauer Wälder. Dies war das unvergängliche Bild, Jugend und zugleich Heimat, dem er ſchran⸗ kenlos hingegeben war in den Jahren der Einſam⸗ keit auf den Meeren der Fremde Ein lange Stille trat ein. Dann aber ſcholl Bei⸗ fall auf, Rufe und von neuem nicht endenwollender Beifall. Brigitte preßte mit beiden Händen die leuchtenden Herbſtblumen an ihr Herz; der Glanz ihrer Augen ſtand ſchön über den Zuhörern. Und durch die weite Halle des Saales floß wiederum ihre Stimme wie ein goldener Strom; ſie ſang die unſterblichen Verſe Goethes vom König in Thule. Adrian aber wußte, daß ſie jetzt nur für ihn ſang. Sie beide begriffen es, aus dem großen Ge⸗ fühl ihrer fernen Jugend heraus, die allgegen⸗ wärtig geworden war.— 5 Der Geheimrat hatte gebeten, mit Brigitte bis zur Abfahrt des Nachtſchnellzuges, den ſte zur Er deckte die Hand über die Sein ganzes Weſen erfüllte die unbegreif⸗ Weiterreiſe benutzen mußte, zuſammenſein zu dür⸗ fen. Brigitte hatte gern eingewilligt. Adrian, der ſie nach dem Konzert im Künſtlerzimmer be⸗ grüßt hatte, ſchloß ſich an. So ſaßen zu dritt im Königshof an einem kleinen Tiſch, über deſſen weißes Tuch gedämpfter Schein der Stehlampe fiel. Die Sängerin war befangen, denn der Abſchied nahte von Minute zu Minute. Adrian erzählte aus ſeinem Leben, und ſeine Stimme ſchwang wie Cello⸗ laut, jene Stimme, die ſie einſt ſo geliebt hatte und noch liebte! f Und immer ſuchten Adrians offene Augen ver⸗ heißend in den ihren, deren Tiefen vom Glück ver⸗ dunkelt waren. Der Geheimrat ſprach Dank und Huldigung, die Gläſer klangen aneinander, dann war es Zeit zum Aufbruch. Als Brigitte die Treppe hinab zum Wagen ſchritt, deſſen Scheinwerfer zwei weiße Kegel aus der ſchwarzen Nacht ſchnitten, war in ihr der Brunnen der Jugend aufgebrochen.. hier war das Wunder—.. die große Wende zu neuem Leben „Ich werde kommen,“ leiſe ſprach es Adrian, als der Wagen ins Dunkle verſchwand. Er begriff mit Inbrunſt die Macht, welche vergangene Jahre aus⸗ löſchte und ihrer beider Jugend heraufhob in eine Gegenwart, die ſchön und glanzvoll auf ihr Kom⸗ men wartete. f —— Die Feſtſchrift zum Brucknerfeſt Zu dem gemeinſam von der Stadt Mannheim! und dem Badiſchen Brucknerbund vom 29. Oktober bis 3. November veranſtalteten Deut⸗ ſchen Brucknerfeſt iſt jetzt eine würdig aus⸗ geſtattete Feſtſchrift mit Geleitworten von Ober⸗ bürgermeiſter Renninger, Staatskapellmeiſter Elmendorff, Siegmund von Hauſegger und Profeſſor Fritz Grüninger erſchienen. Die Schrift enthält ferner das geſamte Feſtprogramm mit den Chortexten, ſowie einen erläuternden Bei⸗ trag aus Grüningers Feder über die aufzuführen⸗ den Werke. Ueber Fragen der muſikaliſchen Form ſchreibt Dr. Karl Grunsky, zur Geſamtausgabe der Werke Bruckners gibt Profeſſor Robert Haas⸗ Wien kurze Hinweiſe und über den Wert und Nutzen der Klavierausgaben Brucknerſcher Sinfonie und ſinfoniſcher Werke überhaupt findet Dr. Artur noch etwas allzu ſummariſch bewertet werden. Gott kommt ebenſo zu ſeinem Recht wie die Anmut man Neuberg kluge Worte.„Das Finale der Neun⸗ ten Sinfonie Bruckners“ iſt das Thema einer kurzen analythiſchen Arbeit Eliſabeth Ernſt s, Heidelberg, und Joſ. St. Winter wirft einen Blick auf die Entwicklung des Mannheimer Muſiklebens ſeit Kath Theodor. Mehrere Brucknerbilder und Porträts der Leiter i und Mitwirkenden am Feſt geben dem intereſſanten Heft ſeinen iluſtrativen Schmuck. 69 Franzöſiſche Malerei.(Ausgewählte Meiſterwerke aus fünf Jahrhunderten.) Text von Gotthard Jedlicks, (Atlantis⸗Verlag, Berlin.) Die große Schau„Meiſterwerke franzöſiſcher Kunſt“, dle anläßlich der Weltausſtellung 1937 in Paris in dem neuen Muſeumsbau am Quai de Tokio gezeigt wurde, war we von noch nicht abſehbarer Bedeutung. Nicht nur die Welt, ſondern auch Frankreich ſelbſt ſtaunte darüber, daß es eine ſolche Fülle künſtleriſcher Werte aus rund tauſend Jahren aufzuweiſen hatte, die über den ganzen Erdball verſtrel ſind und den Beſitz des Louvre on Qualität nicht nur, 5 reichen, ſondern teilweiſe weit übertreffen. Aber beſondeß die einheitliche künſtleriſche Linie, die ſich durch das tauſend⸗ jährige franzöſiſche Werk zleht, wurde ſo recht erſt durch dieſe auſſehenerregende Ausſtellung deutlich. Es iſt er⸗ freulich, daß der Atlankis⸗Verlag die Gelegenheit der Well, ausſtellung benutzte, um an Hand neuer Aufnahmen eine Malers Ueberſicht über fünf Jahrhunderte franzöſiſcher alerei zuſammenzuſtellen. Das nun vorgelegte Werk eine muſtergültige Leiſtung. Die 128 Photoſeiten und dle ſechs mehrfarbigen Wiedergaben wurden mit lobenswertem Verſtändnis aus rund zweitauſend Bildwerken ausgewi und vortrefflich gedruckt. Auch dort, wo ſtatt des Gesa bildes nur der Ausſchnitt eines Gemäldes photographier wurde. trägt es zum leichteren und beſſeren Erfaſſen 1 8 maleriſchen Qualitäten des jeweiligen Künſtlers bei. Das mag ganz beſonders für Pouſſin, David, Ingres und Del eroix gelten, die in einer breiteren Oeffentlichkeit mei Jedlicka begleitet das Werk mit einem kurz gefaßten, an ſchaulichen Text. D Hauns⸗ Erich Haack. Sagen und Schwänke vom Bodenſee, geſammelt von Dr. B. a Möking, See⸗Verlog, Friedrichshafen,.80%, Dos uralte Kulturkand rings um den Bogenſee iſt reich an Sagen und Schwänken. Aus ihrer Fülle ſchöpft 9. Möking das Wertvollſte und vereinigt es zu einem abwech⸗* lungsreichen Volksbuch. Eigenart des Landes und Eigenart der Bewohner ſpiegeln ſich darin, und der derbe Humer volksliedhaften Sage. Ein gonz beſonderes Verdient hat ſich Fer Sammler und Bearbeiter dadurch erworben daß er ſich um die entſprechende Form mit viel Eifer und Geſchick bemüht hat: hier hat alles natürliches, unde bogenes Wachstum und die Unmittelbarkeit der Volksnäh Es iſt etwas vom Geiſt der Brüder Grimm dorin. Beſſer kann man von dielem Buch nicht ſagen. 3 85 3„ Fritz Hammel. Donnerstag, 20. Oktober 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 487 —— Mannheim, 20. Oktober. Witzerzähler Es gibt da Leute.., herzensgute Seelen, So nett' ſo freundlich in und außerm Haus. Sie laſſen es an keiner Tugend fehlen—— Doch wenn ſie dann mal einen Witz erzählen, Iſt alles aus Sie ſind von ihrem Witze ganz geſchwollen. Sie lachen ſich ſchon vorher ſchief und krumm. Es iſt, als ob ſie ſchier zerberſten wollen! Die andern, die den Witz erſt hören ſollen, Stehn ſteif und ſtumm. Geduld— er kommt! Wenn auch mit Hinderniſſen. Breit kommentiert. Und ſchal wie warmes Bier. Wie herzlich oͤoch die Leute lachen müſſen! Die andern, die den Grund davon nicht wiſſen, Stehn ſtumm und ſtier. Und die Pointe explodiert im Leeren Ja, lacht denn niemand? Gibt es kein Gebrüll? Da müſſen ſie doch erſt den Witz erklären! Die andern, die den Witz erklären hören, Stehn ſtier und ſtill. Und nur der Witzbold ſelbſt hält ſich die Seiten. Nur er lacht übers ganze Faungeſicht.— Ach ja, es iſt ein Witz mit dieſen Leuten! Und bloß ſie ſelbſt, die ſonſt ſo leicht erfreuten, Verſtehn ihn nicht Joachim Lange „eine sparsame und vlelselfige Möbel- Politur zur Relnigung und Pflege, die Sie mal versuchen sollten Gefahren der naſſen Fahrbahn Polizeibericht vom 20. Oktober Vier Verkehrsunfälle: Geſtern vormittag kam auf der Heidelberger Straße vor O 7 ein in Rich⸗ tung Paradeplatz fahrender Perſonenkraft⸗ wagen infolge der naſſen Fahrbahn ins Schleu⸗ dern, wobei dieſer vor einen in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Straßenbahnwagen zu ſtehen kam. Der Straßenbahnwagen fuhr auf den Per⸗ ſonenkraftwagen auf und beſchädigte dieſen ſtark. Der Führer des Kraftwagens und zwei mitfahrende Mechanikerlehrlinge wurden verletzt und mußten mit dem Sanitätskraftwagen in das Krankenhaus verbracht werden. Der beſchädigte Kraftwagen mußte abgeſchleppt werden. Frauenſchug in Entscheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Fortſetzung des Arbeitsverhältniſſes nach der Kündigung Der Angeſtellte wurde am 19. April eingeſtellt und am 31. Mai wurde ihm zum 30. Juni gekündigt. Er war mit dieſer Kündigung nicht einverſtanden, weil er mit einer Dauerſtellung gerechnet hatte und mit Familie von auswärts zugezogen war. Der Ge⸗ ſchäftsinhaber ſah ſeine Erwartungen hinſichtlich des Angeſtellten nicht erfüllt, aber er beſchäftigte ihn nach dem 30. Juni noch eine Zeitlang weiter. Nach ſeiner Auffaſſung beſtand ein verlängertes Probe⸗ verhältnis. Vor dem Arbeitsgericht wurde ihm aber erklärt, daß dies nicht zutreffe. Der Kläger verlangte die Bezahlung der Kündigungszeit bis 30. September; er war bis 31. Auguſt beſchäftigt wor⸗ den und wollte nun das Septembergehalt noch er⸗ halten. In der Verhandlung vor dem Arbeits⸗ gericht kam zum Ausdruck, daß, wenn das Arbeits⸗ verhältnis ſtillſchweigend fortgeſetzt wird, der Ar⸗ beitsvertrag als auf unbeſtimmte Zeit verlängert gilt und ſomit die geſetzliche Kündigungsfriſt anzu⸗ wenden iſt. Auf Grund dieſer durch die Rechtſpre⸗ chung geſchaffenen Tatſachen verſuchte der Vor⸗ ſitzende oͤes Arbeitsgerichts dem Beklagten die ge⸗ richtliche Entſcheidung zu erſparen und ihm eine gütliche Beilegung des Streites nahezulegen. Dies gelang auch und dem Kläger wurden 145 Mark als Vergleichsſumme ausbezahlt, etwas weniger, als er gefordert hatte. Die weibliche Augeſtellte Von der Rechtsvorgängerin der Firma wurde die weibliche Angeſtellte durch die neue Firma über⸗ nommen. Das heißt, der Angeſtellten war zu Ende September gekündigt, und zwar von der alten Firma; der neue Geſchäftsinhaber beſchäftigte ſie einige Tage im Oktober weiter, enließ ſie aber dann. Die Angeſtellte wandte ſich an das Arbeitsgericht und verlangte die Bezahlung des Monats Oktober. Der Beklagte war zuerſt wenig geneigt das„labile Arbeitsverhältnis“, wie er es bezeichnete, mit einer Kündigungsfriſt zu beenden; er wurde aber— es iſt ein ähnlicher Fall wie oben— belehrt, daß bei Fortſetzung eines Arbeitsverhältniſſes auf unbe⸗ Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon verletzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeach⸗ ten der Verkehrsvorſchriften zurückzu⸗ führen. ** Sonderurlaub für die Feiern des 9. November in München. Behördenangehörigen, die an den Feier⸗ lichkeiten des 8. und 9. November am Mahnmal und an der Ewigen Wache in der Hauptſtadt der Bewe⸗ gung auf Veranlaſſung oder mit Billigung der NSDAP teilnehmen, kann auch in dieſem Jahre der erforderliche Urlaub erteilt werden. den Betrieben Neue Richtlinien des Reichsarbeitsminiſters Der Reichsarbeitsminiſter hat einheitliche Richtlinien für Aufenthalts⸗, Speiſe⸗ und Waſchräume, Kleiderablagen und ſanitäre Anlagen in den Betrieben erlaſſen, die ganz beſonders der Notwendigkeit eines ſtärkeren Frauen⸗ ſchutzes Rechnung tragen ſollen. In einem Begleiterlaß erklärt der Miniſter, daß die vermehrte Einſtellung weiblicher Gefolgſchafts⸗ mitglieder in gewerblichen Betrieben Veranlaſſung gibt, nachdrücklichſt auf die Pflichten hinzuweiſen, die für die Betriebsführer aus der beſonderen Schutzbedürftigkeit der weiblichen Ar⸗ beitskräfte erwachſen. Die Maßnahmen, die zur Förderung der Geſundheit und zur Aufrecht⸗ erhaltung der guten Sitten allgemein durchgeführt werden müßten, ſeien in ihren Grundzügen in der Reichsgewerbe⸗Ordnung enthalten. Um jedoch die Einheitlichkeit der Maßnahmen ſicherzuſtellen, die mit Rückſicht auf die ſtärkere weibliche Beſchäftigung als Ausfluß der Fürſorgepflicht vielfach noch durch⸗ zuführen ſeien, erſcheine es zweckmäßig, die Richt⸗ linien feſtzulegen. Ihre Durchführung und Ueber⸗ wachung ſoll in Zuſammenarbeit mit der DA er⸗ folgen. Die Gewerbe⸗Aufſichtsämter werden ange⸗ wieſen, bei Betriebsbeſichtigungen der Beſchäftigung von Arbeiterinnen beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen. Nach den Richtlinien iſt in allen Betrieben den Gefolgſchaftsmitgliedern, getrennt nach Männern und Frauen, Gelegenheit zum Umkleiden und zu gründlicher körperlicher Reinigung zu geben. Fütr e höchſtens fünf Gefolgſchaftsmitglieder muß ein Waſchplatz mit fließendem Waſſer vor⸗ handen ſein. Zum Aufbewahren der Straßenklei⸗ der, des Frühſtücks uſw. ſind den Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern ſtaubgeſchützte verſchließbare Kleiderſchränke zur Verfügung zu ſtellen. Das offene Aufhängen von Kleidungsſtücken in den Arbeitsräumen iſt nicht zuläſſig. Für größere Betriebe gelten beſondere Richt⸗ nien. Danach iſt für die Gefolgſchaftsmitglieder ein heizbarer Raum mit Tiſchen und Sitzgelegen⸗ heiten und mit Einrichtungen zum Anwärmen mit⸗ gebrachter Speiſen zur Verfügung zu halten. Den Gefolgſchaftsmitgliedern ſoll nach Möglichkeit durch die Werksküche Gelegenheit zur Einnahme einer warmen Maßhlzeit zu angemeſſenen Preiſen gegeben werden. Außerdem muß in den Betrieben für je höchſtens 20 Gefolgſchaftsmitglieder eine Duſche mit kaltem und warmem Waſſer vorhanden ſein. In Betrieben, die in größerem Umfange Frauen beſchäftigen, iſt ein Raum mit Ruhege⸗ legenheit für Arbeiterinnen bereitzu⸗ ſtellen, die während der Arbeitszeit aus geſundheit⸗ lichen Gründen einer kürzeren Erholung bedürfen. ſtimmte Zeit ebenfalls die geſetzliche Kündigungs⸗ friſt anzuwenden iſt. Es ſtand dem Beklagten alſo, wenn er ein gerichtliches Urteil verlangte, in Aus⸗ ſicht, zur Zahlung des Monatsgehalts verurteilt zu werden. Angeſichts dieſer Sachlage kam dem Be⸗ klagten ein rettender Gedanke: er wollte die Kläge⸗ rin noch den Monat beſchäftigen und auch bezahlen. Damit war die letztere einverſtanden und die Par⸗ teien verließen befriedigt von dieſer gütlichen Re⸗ gelung ihres Streitfalles das Gericht. Nach 25 Jahren ausgeſchieden 25 Jahre übte der Kläger ſeine Reiſetätig⸗ keit für die Firma aus, es gab Differenzen und man ging auseinander. Ueber die Art und die Höhe der Abfindung konnte man ſich nicht eini⸗ gen, der Kläger wollte„bis auf weiteres“ eine Summe vom Gericht zugeſprochen erhalten, aber er mußte in der Verhandlung ſeine Forderung in einer runden Zahl formulieren. Dies dauerte ſehr lange, denn der Kläger wollte die Beklagte dahinbringen, ihm ein zahlenmäßiges Angebot zu machen, womit er ſich eine neue Exiſtenz gründen könnte. Die Parteien redeten ſehr höflich miteinander, aber bis es zur Fixierung von Zahlen zwecks einer Verhand⸗ lungsbaſis kam, verging eine geraume Zeit. Die Firma hatte einen Voranſchlag von 6 500 Mark ge⸗ macht, der Vorſitzende des Gerichts rechnete dazu noch eine laufende rückſtändige Forderung, ſo daß etwas über 8000 Mark herauskamen. Dem Kläger, der in gewundenen Worten immer wieder ſeine Vergleichsbereitſchaft dargetan hatte, war dieſe Zahl zu wenig, und er verlangte 12000 Mark. Dies wurde von der Beklagten rundweg abgelehnt, und der Richter empfahl dem Kläger, ſich auf eine aus⸗ ſichtsreichere Summe zu einigen und die Sache nicht zum Urteil zu treiben. Nach langen Erklärungen hüben und drüben, kam eine Einigung zuſtande. Dem Kläger werden 8000 ausbezahlt, und in das Vergleichsprotokoll wurde ein Satz aufgenommen, auf den die Firma Wert legte, daß der Kläger ſich jeder Anfeindung enthält. Traubenleſe in der Mannheimer Oderſtadt Der Ruhm des Mannheimer Weines um 1575 Weinleſe— frohe Zeit wie jede andere Erntezeit, und der Winzer darf den Kopf nicht hängen laſſen, wenn auch einmal, wie in dieſem Jahre die Wein⸗ leſe nicht ſo ausfällt wie im Jahre 1937, wo für 14000 Hektoliter das ſchöne Sümmchen von 740 000 Mark gelöſt wurden. Die Umfrage der Weinbau⸗ kommiſſion ergab das ſchöne Ergebnis: 95 v. H. des Bergſträſſer Weins wurde mit der Note„2“ begutachtet. Ob die Mannheimer Weingärtner im Ge⸗ biet des Schloſſes vor dem Jahre 1605 auch einen ſolch feinen Tropfen in ihren Fäſſern hatten? Ich glaube faſt. In gemütlicher Arbeit warteten ſie dem Weinſtock ab mit viel Liebe und Sorgfalt, weil ſie Zeit genug hatten. Im Jahre 1575 erſchienen bei der Hochzeitsfeier des Herzogs Ludwig von Württemberg auch Man n⸗ heimer Weine auf der Tafel, und Nikodemus Friſchlin, der die große Reihe der den Gäſten vor⸗ geſetzten Weine beſang, ſpendete dem Mannheimer Wein das Lob: Der Mannheimer, gar lieblich fein zu trinken, Doch ſtark von Geſchmack, Der ein bald würffet auf den Sack. Kein Wunder, daß nun die Bauern ſchimpften, weil der Kurfürſt in der heutigen Oberſtadt eine Veſte, die Friedrichsburg, erſtellen wollte. Doch ſie Die neuen Verkehrsregeln kreten in Kraft Unſer Schaubild gibt eine Ueberſicht über die Zahlen der Todesfälle und Verletzungen bei Straßen⸗ verkehrsunfällen des Jahres 1987 im Vergleich zum für das letzte Jahr zeigen eine kaum nennenswerte neue Verkehrsordnungen waren. ahre 1936. Die bisher bekanntgegebenen Ziffern eränderung. Sie beweiſen aber, wie notwendig 5 2(Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) fanden gewiß ein anderes Plätzchen, denn in des ganzen Umgegend wurzelte die Rebe und kochte im Herbſt der Wein in den Fäſſern. In Käfertal erinnert die Aeußere und die Innere Wingertſtraße an den hier ausgedehn⸗ ten Weinbau, heute noch gibt es eine Rebenſtraße und einen Winzerplatz. Desgleichen beſitzt Sand ⸗ hofen ſeinen Wingertsweg, Feudenheim ſeine Weinbergſtraße, Neckarau ſeine Wingert⸗ und Traubenſtraße. Zwiſchen Käfertal und Feudenheim liegt der Wingertsbuckel. Im Jahr 1888 wanderten wir noch durch die wohlgepflegten Neckargärten und die Heidelberger Gärten zwiſchen der Seckenheimer Straße und der Friedrichsfelder Straße. Hier fand die Traube ihre Pflege in den Beſitzungen reicher Großkaufleute und wohlhabender Bürger, und nicht umſonſt legten ſich die Eigentümer der ſchönen Neckargärten vor 100 Jahren für die Erſtellung einer feſten Neckarbrücke ins Zeug, weil ſie aus ihren Gärten reichen Gewinn für Küche und Keller zogen. Wenn heute die Mannheimer Schulkinder einen mit Trauben behängten Weinberg ſehen wollen, fahren ſie nach„Schrieſe“, deſſen Weinwirtſchaften den Mannheimer Weintrinkern nicht unbebhannt ſein ſollen. Vielleicht hilft auch die Haardtbahn dem Mißſtand ab. Von dem Pfälzer Wein links des Rheins ſingt Hans Glückſtein: Halt Freund! Den Wein darfſcht nit nunnergieße; De edle Troppe ſoll mer recht genieße. Schön langſam loßt'r do deß Gotteswunner Ganz andachts voll die roſchtig Gorgel nunner. In tiefe Schlück trinkt'r bloß Waſſer, doch keen Wein. Die Friedhöfe zu Allerheiligen Hier iſt Ordunug doppelt am Platz In den ſtädtiſchen Friedhöfen werden das ganze Jahr über Säuberungsarbeiten vorgenommen. Im Hinblick auf das bevorſtehende Allerheiligenfeſt wer⸗ den die Friedhofbeſucher dringend gebeten, bei der Herrichtung der Gräber gleichfalls auf Oröoͤnung und Sauberkeit der Friedhofanlagen be⸗ dacht zu ſein. Der Abraum der Gräber darf nicht erſt in letzter Minute, wie in den letzten Jahren vielfach geſchehen, innerhalb der Grabfelder an beliebiger, benachbarter Stelle abgelagert, überflüſſige Papier⸗ umhüllungen dürfen nicht am Feſttage gleichgültig auf den Boden geworfen werden. Eine größere An⸗ zahl Papierkörbe iſt zur Benützung über den günzen Friedhof verteilt aufgeſtellt. Der Unrat' iſt an den dafür eingerichteten Sammelſtellen neben den Hauptwegen zuſammenzutragen. Kurszettel der Hausfrau Das feuchte und ungewöhnlich milde Wetter der letzten Tage hat dem heutigen Hauptwochenmarkt in verſchtedenſter Hinſicht ſeine Spuren aufgeprägt. Vor allem bei den Pilzen war— ſozuſagen kurz vor Toresſchluß— noch einmal reicher Segen zu ver⸗ zeichnen, der ſich in einer beſonders ſtattlichen An⸗ weſenheitsliſte aller möglichen„Männlein aus dem Wilde“ kundtat. Semmelpilze, Rehpilze, Grün⸗ reizker, Rotköpfchen, Maronenpilze, Pfifferlinge, Butterpilze, Steinpilze,— ja, ſogar die ſeltſame und als ſehr wohlſchmeckend empfohlene Krauſegluck' oder Hahnenkamm waren zu ſehen. Dabei ſteht zu ver⸗ muten, daß dieſe große Auswahl auch noch übers Wochenende anhalten wird, während das letzte Ok⸗ tobepdrittel erfahrungsgemäß dann das Ende der eigentlichen„Pilzſaiſon“ bringen dürfte. Wer alſo dem guten„Fleiſch des Waldes“ noch einmal zu⸗ ſprechen möchte, möge ſich damit ein wenig ſputen, damit er nicht zu ſpät kommt. Ein Verdienſt des Wetters iſt auch das außer⸗ gewöhnlich große Angebot in prachtvollem deutſchen Blumenkohl, von dem es heute beinahe mehr gab, als den Marktleuten lieb iſt, weil er infolge ſeines ſehr niedrigen Preiſes— ſchon für 15—20 Pfennige bekam man eine ſtattliche, ſchneeweiße und fleckenloſe Roſe— das Intereſſe für die anderen Gemüſe vom Spinat bis zur zarten Weißrübe einigermaßen in den Hintergrund ſchob. Aber auch dieſe Freude wird ja nicht ewig dauern, und dann werden junger Wirſing, Bohnen, Erbſen und die guten, auch ihrer Haltbarkeit wegen beliebten blauen Kohlräbchen, Kraut und Salat wieder wie ſtets das Jeld behaupten. Als erfreuliche Tatſache nach Tagen einer leichten Verknappung iſt die heute wieder ausreichende An⸗ fuhr in Hühnereiern zu verzeichnen, die mit deutſcher und holländiſcher Kühlware, aber auch mit deutſchen Friſcheiern der Sonderklaſſe vertreten waren, während die zum Kochen ſo vorteilhaften Enteneier dafür diesmal fehlten. Kürbiſſe gab es in weiß und grün und gelb— ganz wie die Haus⸗ frau ſte will, und unter den Meerrettichen ſah man beſte Bamberger Originale vom beſcheidenen Zehnpfennigſtengel bis zur großmächtigen Pfund⸗ ſtange. Die Geflügelhändler ſind nun neben Reh und Has' auch durchweg mit Faſanen und Reh⸗ hühnern reichlich eingedeckt, und bei den Fiſchen tritt jetzt in ſteigendem Maße der nahrhafte Stockfiſch wieder in ſeime Rechte. * Zum Kochen von Gemüsen, Hülsenfrüchten usw. MASS FIEISCHBRUHE — es schmeckt viel kraffiqer pute 9 pf 18tonge(0 Würfel) 18 pf Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 1938 Nun ſteht auch Englands Mannſchaft Weiche Kontinentelf wird gegenüberſtehen?— Die Entſcheidung fällt am Sonntag in Amſterdam Die holländiſchen Fußballfreunde haben Glück Vor 16 Monaten ſahen ſie in Amſterdam das Treffen Mitteleuropa— Weſteuropa, am kommenden Sonntag, 23. Ortob„werden ſie Zeuge eines Kampfes ſe u, in dem ſich die beſten Spieler d Kontinents und eine holländiſche -Monnſchalt gegenüberſtehen. Am Sonntag fällt die Entſcheidung, wer den Kon⸗ tinent gegen die ſoeben aufgepkellte engliſche National⸗ mannſchaſt vertreten wird. Zehntauſende vun Beſuchern werden einen Kampf erleben, in dem vor allen Dingen dte Spieler der Kontinentauswahl ihr Beſtes geben wer⸗ den, denn von der Leiſtung jedes einzelnen hängt es ab, ob er om 26. Oktober auf dem Arfenalplatz Highbury die Kleidung des Kontinents— ein himmelblaues Trikot mit dem Fat u⸗Wappen auf der Bruſt ben beiden ineinander ver lungenen Hemisphären), weiße Hoſen und dunkel⸗ blaue Strümpfe— tragen darf. Die Manuuſchaften: iſt anzunehmen, daß die F A⸗Auswahl in der Spielhälfte in folgender Beſetzung antreten wird: Olivier; Fei, Rava lalle Italien!“ Kupfer(Deutſch land), Andreolo(Italien), Kitzinger(Deutſchland); Aſton (Fran reich), Szengeller(2)(Ungarn), Piola(Italien), Braine(Belgien) und Bruſtad(Norwegen). Auch die übrigen für den Londoner Kampf in Frage kommenden Spieler, darunter auch der dritte Vertreter Großdeutſch⸗ landes, der Wiener Torwart Raftl, werden durch Aus⸗ wechſelung in dieſem Kampf erprobt ligen tritt die holländiſche-Mannſchaft in folgender Beſetzung gegenüber: Dijkſtra(Zwolle); Blomvpliet(Ajax), van Jerlond illem); Stam dem Haag), Wallaart (Eindhoven), Bool(Herzogenbuſch); Wels(Unitas), Vente (Feijendort), de Boer(Koog), van Spaandonck(Nep⸗ tunus), Ooms(DWS). Nach dieſem Kampf wird man ſchon klarer ſehen können, denn noch am glei⸗ chen Abend erfolgt die Aufſtellung und Abreiſe der end⸗ Es erſten gültigen Klutinentelf nach London. Hier wird ſie am Mittwoch, 26. Oktober, der ſtärkſten Fußballnation der Welt, Enclard, anläßlich der Feſer des Wäößhrigen Be⸗ ſtehens, der Fobtball⸗Aſſociation gegenübertreten. England nimmt den Kampf ſehr ernſt Die Auſſtellung der engliſchen Mannſchaft zeigt, daß der engliſche Verband auf keinen Fall ein Riſiko ein⸗ gehen möchte, nend daß er die Spielſtärke des Kontinents keineswegs unterſchätzt. Davon zeugt die nachſtehende Auswahl: 5 Woodley(Chelſea); Sproſton(Tottenham Hotſpurs), Hapgood(Arſenal); Willingham, Young(beide Hudders⸗ field Town), Copping(Arſenal); Matthews(Stoke Cituf, Robin ſon(Shelf. Wo.]. Lawton(Everton), Goulden(Weſt⸗ ham⸗U.), Boyes(Everton). Die Aufſtellung dieſer Elf bedeutet. wie man aus der engliſchen Preſſe erſehen konn, keine Ueberraſchung. Sie wird im allgemeinen als die ſpielſtärkſte engliſche Mann⸗ ſchaft gekennzeichnet, wenn es nakürlich hie und da auch einige abweichende Stellungnahmen gibt. Im Grundeön⸗ lichen iſt man ſich jedoch ziemlich einig und man erwartet ein gutes Abſchneiden der Elf. Elf„Steckbriefe“ Die meiſten Spieler der engliſchen Fußballelf ſind der deutſchen Fußballgemeinde gut bekannt, da acht in der Elf ſtiaſden, die die deutſche Nationalmannſchaft am 14. Ne dieſes Jahres im Berliner Olympiſchen Stadion mit:3 beſiegte. Nachfolgend einige Einzelheiten über die eng⸗ liſchen Berufsſpieler: Der Torwächter Victor Wood ley iſt derzeit Ena⸗ lands beſber Torſteher, deſſen 100 ige Sicherheit bekannt iſt. Alle ſeine Handlungen ſind ſehr„fachlich“, nie bril⸗ liert er. Aber das höchſte Lob, das einem engliſchen Tor- wächter gegeben werden kann, iſt ſeine Sicherheit und Zu⸗ verläſſigkeit. Seit 1 Jahren ſteht Woodley. der der Londoner Chelſea angehört, regelmäßia im Tor der eng⸗ liſchen Nattonglmannſchaft. Er iſt 28 Jahre alt. Auch das Verteidigerpaar Sproſton— Hapgood ſahen wir in Berlin. Der noch ſehr junge Sproſton ge⸗ hört den Tottenham Hotſpurs an. Er iſt noch ſehr fung und weiſt alle Vorzüge auf, die einen guten Verteidiger ausmachen: er iſt ſchnell, energiſch, fleißig und fachlich. Er läßt dat Stürmern wenig Zeit. Untreunnbar mit dem Ruhme Arſenals iſt der Name Edris Hoapgood verbunden. Fünf Mal gewann er mit ſeinem Elub die Ligameiſterſchaft, dreimal kämpfte er für Arſenal im Endſpiel um den Cup. 15mal trug er das Ehrenkleid der engliſchen Natirnalmannſchaft. Man kann ihn als einen der beſten Verteidiger bezeichnen, die Eng⸗ land je beſeſſen hat. Im ganzen betrachtet, iſt das Ver⸗ teidigerpaar glänzend eingeſpielt. In Berlin zerſtörte es durch ſein blitzſchnelles Dazwiſchenfahren viele gefahr⸗ drohende Angriffe der deutſchen Stürmerreihe. Von der Läuferreihe Willmngham, Young, Copping ſahtern wir Willinghom und Noung in Berlin. Welſh iſt jetzt durch Copping vom FC Arſenal erſetzt worden. Kennelh Willingham wurde ſchon mit 17 Jahren Berufsſpieler und machte ſehr ſchnell Karriere. Er iſt ein wahrer Akrobat. Beſonders hervorſtechend iſt auch ſeine Schnelligkeit. Er war eine Zeitlang einer der beſten 800⸗Meter⸗Läufer Englands. Mittelläufer Joung gehört ebenſo wie Willingham Hudcersfield Town an. Er ſteht ſchon ſeit längerer Zeit in Englands Nationalmonnſchaft und wan ſchätzt ſeine Er⸗ fahrung und ſeine Zuverläſſigkeit hoch. Youna ſpielt ſchmucklos, ſachlich und zweckvoll. Dritter Mann der Läuferreihe iſt Copping. Er wird ſich ſicher mit ſeinem Vereinskameraden Hapgood auf dem linken Verteidigerpoſten ſehr gut verſtehen. Er iſt ein Spieler, der im Aufbau und in der Abwehr gleich gut iſt. Schon immer war Englands Angriff das Schmuckſtück jeder Elf. Die hohen Torziſſern im Kampf gegen die meiſten ausländiſchen Gegner bezeugen das. Stanley Matthew auf dem Rechtsaußenpoſten ge⸗ hört Stoke City an. Er iſt heute der anerkannt beſte Rechtsaußen Englands. Er verſügt über ein unerſchöpf⸗ liches Reſervoir an Tricks, ‚ribbelt allerdings auch recht gerne und viel. 37 ſchoß er als Halblinker drei Tore gegen S Im Herbſt 193 lowakei. Auch gegen Deutſchland erzielte er einen die Tſchecho Treffer Halbrechts wird der Sheffielder Robin on ſpielen, der man in Berlin auf halblinks ſah. Er entpuppte ſich als große Entdeckung, ſeine Ballführung im ſchuellſten Lauf macht ihm ſo leicht niemand nach. Er ſpielt für Sheffield Wednesday. Erſt 19 Jahre alt iſt der Mittelſtürmer der engliſchen Mannſchaft, Lawton, der den Angriff des FC Everton führt und den Hauptanteil an den Torerfolgen ſeiner Mannſchaft hat. Im Kampf gegen Irled, das England mit:2 gewann, empfing er ſeine Feuertaufe. Er über⸗ zeugte alle Kritiker reſtlos. Nicht nur mit den vier Toren. die er allein auf ſein Konto brachte, ſondern mit der ganzen Art ſeines Spieles. Goulden auf halblinks iſt den deutſchen Fußball⸗ freunden kein Unbekannter. Er ſpielt für Weſtham Uni⸗ ted und kämpfte ſchon mehrſach in der eatgliſchen Natio⸗ nalmannſchaft. Unbekannter iſt der Linksaußen Boyes dom F Everton. Auf ſein Abſchneiden iſt man allgemein ge⸗ ſponnt. Zuſammenfaſſend: England ſtellt eine wunderbare Mannſchaft, reich an fußballeriſchen Talenten, erfahren aber nicht ſberaltert, ſehr ſchnell im Sturm ebenſo wie in der Abwehr außer⸗ ordentlich zähe. Wir ſind. überzeugt, daß ſie England im Kampf gegen den Kontinent auf das beſte vertreten wird. Jührertagung des DRe Der Reichsſportführer hat die ürſprünglich auf die Zeit vom 1. bis 18. November angeſetzte Führertagung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen endgültig für die Tage vom 6. bis 8. Januar 1939 nach Berlin einberufen. Auf Grund der großen geſchichtlichen Ereigniſſe der letzten Wochen und Monate hat ſich der Reichsſportführer ent⸗ ſchloſſen, die DRs⸗Führertogung zu einer großen deutſchen Kundgebung auszugeſtalten. Im Mittelpunkt der Tagung wird die feierliche Aufnahme der zum Altreich geſtoßenen Sportgaue Oſtmark und Sudetenland ſtehen. Ein Brief aus Finnland: . Jahresziel 1938 erreicht Sportwart Troßbach zum Leichtath etik⸗Jahr 1938 D dem Bahnſtaffeltag am 8. Mai wettkämpfe ſind am erſten Oktober⸗ ie diesjäh offiziell eröffne ſonntag abe rden. Hinter uns liegen 22 er⸗ eignisreiche thletitwochen, in denen ganz beſonders die Männer Kampfmannſchaften Prüfungen auf Herz und eſtehen hatten. Sie gönnen ſich jetzt eine wohlve ſpannung von all den nerven⸗ z kämpfen de ſie die ˖ e Ein Rückblick, die Rangl Rekordliſten, Länd npfbilonzen uſw. werden das Jahr 1938 als ein auf leichtathletiſchem Gebiet ganz beſonders erfolgreiches Jahr in die Geſchichte des Das und des deutſchen Sports eingehen laſſen. und kraftzehrenden in Muße feſtſtellen, 1938 gut beſtand Die beiden Hauptziele Anläßlich ſeines 50. Geburtstages gab der Reichsſport⸗ führer im Vorjohre für alle Fach er die Parole aus, die Leiſtungsfähigkeit der Kampfmannſchaften zur Wah⸗ rung des Leutſchen Anſehens im internationalen Sport zu heben. Um dieſe Aufgabe zu erfüllen, gab es für die Leitung der Leichtathletik im Jahresabſchnitt 1938 nur zwei Hauptziele, die auch zu Jahresonfang klar heraus⸗ geſtellt wurden: Schweden auf eigenem Bogen zu ſchlagen und bei den Eur ſterſ ſelbſt bei einer Teil⸗ nahme Englands Leichtathletikſport recht eindrucksvoll zu vertreten. Di en Aufgaben ſind trotz einer ſehr kurzen Anlaufzeit gelöſt worden und verdienen bei allen w wollenden Ueberlegungen, die ſich auf Län⸗ derkompfbilanzen, Rekordverbeſſerungen, Leiſtungsverglei⸗ chen aus Beſtenliſten beziehen, ins Blickfeld gerückt zu werden. Selbſtverſtändlich wollen wir mit voller Zufriedenheit feſtſtellen, daß bei dem Schwung, den wir unſerer Athle⸗ tik in dieſem Jahre gaben, etliche deutſche Höchſtleiſtungen, ja ſogar Europa- und ein Weltrekord verbeſſert wurden. Hierbei wollen wir auch nicht überſehen, daß in zwei Fäl⸗ len Höchſtleiſtungen von je zwei unſerer Männer über⸗ boten wurden und vor allem, daß der größere Teil unſerer erſten Kampfmannſchaft an den Tagen des Länderkampfes gegen Schweden— trotz der ungünſtigen Witterung— und der Europameiſterſchaften ihre diesjährigen Beſtleiſtun⸗ gen erzielten. Dieſe Tatſache iſt nicht unweſentlich und verdient hervorgehoben zu werden, denn es ſoll nicht darauf ankommen, bei irgendeiner Gelegenheit Beſtleiſtungen zu erzielen, ſondern dann, wenn ſie der Kampf, auf den man ſich von Beginn des Jahres an vorzubereiten und einzu⸗ ſtellen hatte, erfordert. Deutſchland— Amerika Prüfungen waren nur als Etappen zu dem geſteckten Ziel zu werten, ſo auch der ſeines End⸗ ergebniſſes wegen kritiſierte Länderkampf gegen die Ver⸗ einigten Staaten. Ein Blick in den vor Abſchluß des Länderkampfes gegen Ameriko beſchloſſenen Arbeitsplan genügt, um feſtzuſtellen, daß am 6. und 7. Auguſt, alſo eine gute Woche nach den Deutſchen Meiſterſchaften, inter⸗ nationale Prüfungskämpſe vorgeſehen waren, nach denen erſt die Mannſchaft gegen Schweden beſtimmt werden ſollte. Die Länderkämpfe gegen USA und Belgien am 13. und 14. Auguſt boten für die vorgeſehene Prüfung eine will⸗ Alle ſonſtigen Die Vorbereitungen der finniſchen Turner Zum Länderkampf Deutſchland-Finnland am 18. November 1938 Das Kunſtturnen macht in Finnland ſtetig neue Fort⸗ ſchritte und doch iſt man geneigt zu ſagen, daß in den letz⸗ ten Jahren der Fortſchritt der Spitzentönner nicht beſon⸗ ders groß war. Seit den Olympiſchen Spielen zu Berlin iſt die finniſche Mannſchaft faſt die gleiche geblieben. Dies wird verſtändlich, wenn man weiß, daß die finniſche Na⸗ tionalmannſchaft der Turner vor einigen Jahren als ein⸗ zig daſtehende Spitzengruppe ohne ſtarke Nachfolgerſchaft daſtand. Die Spitze war ſchneller vorwärts gegangen als die Geſamtentwicklung, und ſo war eine Kluft entſtanden. Es gab die Spitzenkönner, dann kam nichts und dann erſt kam der Nachwuchs. Dies war auch den Leitern des finniſchen Turnens klar geworden und ſo 105 man in den letzten zwei Jahren für die Vorbereitung des Nachwuchſes mehr Sorge ge⸗ tragen als für die Spitzenkönner. Jetzt kann man auch ſchon die Erfolge oieſer Arbeit erblicken. Denn heute be⸗ ſteht keine Kluft zwiſchen den Beſten und ihren Nachfol⸗ gern mehr, ſondern die Zahl der dicht an die Spitzen⸗ gruppe aufgerückten Turner iſt immer größer geworden. Bei einer erſten Sichtung in Viipuri fehlten nur zwei von den Beſten, Mauri Noroma und Heikki Savolainen, beide von den früheren internationalen Kämpfen gut be⸗ kannt. Noroma iſt ſchon ſeit einem Jahre etwa zurück⸗ getreten, Savolain en hat als Arzt Schwierigkeiten mit der gründlichen e Die beſte Form zeigten Martti Uoſikkinen und Einari Teräsvirta. Eſa Seeſte hat ſich während des Sommers verletzt und war noch nicht ganz auf der Höhe. Dann ſind Pakarinen, Saarvala und Tukiainen zu erwähnen. Folgende Turner ſind dann am nächſten daran, in die Nattonal⸗ mannſchaft gewählt zu werden: Kuitto, der ſchon im Jahre Neue Rangfolge der europäiſchen Basketball-Nationen? Sechs Länder beim Europaturnier der Basketballer in Berlin Am kommenden Wochenende ſteht der Berliner Sport⸗ palaſt im Zeichen eines Spieles, das auch in Deutſchland e mehr an Beliebtheit zunimmt, des Basketball- piels. Die ſtärkſten Basketball⸗Nationen Europas, nämlich rant reich, Lethland, die Schweiz, Deutſchland, England und talien tragen am Samstag in zwei Gruppen insgeſamt ſechs Vorrundenkämpfe aus, wührend am Sonntag die . um den erſten bis ſechſten Platz ſtatt⸗ inden. In den Vorrundenſpieln ſtehen ſich folgende Gegner egenüber: England— Lettland(Gruppe); Italien— Jeutſchland(); England— Frankreich(A: Italien Pen Schweiz(); Frankreich— Vrttlaud(), Schweig eutſchland(). 6 Beim Internationalen Basketballturnjier in Paris an⸗ läßlich der Weltausſtellung wurde das ſpielſtarke Frank⸗ reich Sieger vor dem nicht weniger ſpielſtarken Lettland, vor der Schweiz, vor Deutſchkan d, Belgien, England und Luxemburg. Dieſes Ergebnis kann nur bedingt als Maßſtab für die Ausſichten der teilnehmenden Nationen in Berlin gewertet werden, da inzweſchen vor allem in Deutſchland und in England die Spielſtärxke nicht unerheb⸗ lich zugenommen hat. Es iſt alſo durchaus nicht aus⸗ geſchloſſen, daß das erſte internatſonale Basketballturnier in Berlin eine neue Rangfolge der europäiſchen Basket⸗ ball⸗Nationen bringt. Uns intereſſieren natürlich in erſter Linie die beiden Vorrundenſpiele, die Deutſchland gegen Italien bzw. 9090 die Schweiz zu beſtehen hat. Die Ikaliener verfügen über eine fehr gute Spielſtärke, vor allem dank ihrem Kampf⸗ eiſt. Gegen die Schweiz m Kampf um den lage gefallen laſſen. wir annehmen, in Paris mußte ſich Deutſchland dritten Platz eine 27:40(13:20) Nieder⸗ Es iſt nicht zu viel behauptet, wenn daß unſere Chancen in Berlin auf einen Nach dem ſchönen Verlauf des Olym⸗ Stieg beſſer ſind. nach dem Pariſer piſchen Basketballturniers 1936 und Weltausſtellungs⸗Turnier iſt zu erwarten, daß auch das erſte Berliner Turnier ſeinen Zweck erfüllt. Es ſoll eine Werbung für ein Spiel werden, das nicht nur Kraft und Ausdauer, ſondern auch einen geſchmeidigen und wendigen Körper verlangt. Die Aufgabe der deutſchen Basketballſpteler iſt es, eine Spielſtärke zu erreichen, wie ſie die Deutſchland umgeben⸗ den Länder aufweiſen. Dazu iſt notwendig, die Grundlage weiter zu verbreitern, um aus einer großen Maſſe von Spielern eine ſtarke Spitzenmannſchaft zu bilden. Dazu gehört weiter, den Ausbau der Wettſpielreihen mit aller Kraft zu fördern. Die dritte Notwendigkeit, den Verkehr mit ſpielſtarken ausländiſchen Mannſchaften aufzunehmen, wird bereits erfüllt, wie ja auch das erſte internationale Basketballturnier im Sportpalaſt zeigt, das eigentlich erſt für das nächſte Frühjahr geplant war. Während unſere Mannſchaft im Vorfahr in Paris ſich in erſter Linie aus Angehörigen der Wehrmacht zuſammen⸗ ſetzte, ſind ſetzt ſchon allerlei neue Geſichter zu finden. Diesmal wird Deutſchland eine Mannſchaft ſtellen, die aus Spielern der Heeresſportſchule Wünsdorf, der Luftwaffen⸗ ortſchule Spandau, aus Spielern von Dec Berlin, TW Schwabing⸗Mün hen, der SS⸗Berlin, Polizei Dres⸗ den, Jahn⸗München, Poſt⸗Sport Kreuznach und Marathon⸗ Hannover gebildet wird. 8 5 Wir glauben, daß die im ether recht ungeklärte Lage im internationalen Basketball etwas entwirrt wer⸗ den wird. In Berlin wird. ob England beſſer als Frankreich iſt, ob Italien dieſe beiden Länder überragt oder ob der Vertreter der Oſtſtaaten, Lettland, itber allen ſtehen wird, und zuletzt ſchließlich, wie ſtark Deutſchlands Spielkraft gewachſen iſt. 1935 in Helſinki am erſten Länderkampf gegen Deutſchland teilnahm, Martikainen, ein ganz junger Mann mit einem hervorragenden Stil an allen Geräten, Linnanlahti, Aarnio und Huhtanen. Huhtanen hätte gute Möglich⸗ keiten gewählt zu werden, da er aber im Sommer beim Fußballſpiel ſich einen Beinbruch zuzog, kann er noch nicht die Sprünge und Freiübungen richtig beherrſchen. Als Geſamteindruck von Viipuri kann man ſagen, daß die finniſchen Turner zu ſpät ihre Vorbereitungen be⸗ gonnen haben, wenn man an die deutſche Mannſchatt denkt, die ſchon im Auguſt in der beſten Form ſein mußte. Jedoch iſt die Form der finniſchen Turner vielverſprechend. das Ergebnis, das überdies Welt gegen dieſe Vertretung des Sternenbanners für ſich hätte geſtalten kön⸗ nen, ſtand im Vordergrund, ſondern das Zuſtandebringen und die Organiſation des Kampfes war die Tat, die eine größere Beachturg verdient hätte. Dieſe Leiſtung wor allerͤings nicht mit Stoppuhr oder Bandmaß feſtzuſtellen. Wir hofſen, daß durch dieſen Kampf der Grundſtein zu weiteren Treffen zw Deutſchland und Amerika, in denen wir dann noch kommene Gelegenheit kaum ein andere tügend Gelegenheit haben werden, das Endergebnis des erſten Kampfes zu verbehern, gelegt wurde. Unſer Erfolg bei den Europameiſterſchoften drückt ſich in erſter Linie i Talſache aus, daß von den als Vertreter Deutſ auserſehenen 30 Männern allein 20, alſo zwei Drittel, einen.—3. Platz errangen. Die übrigen belegten ochtbare.—6. Plätze und nur zwei gingen leer aus. Gewiß, es hätten noch weitere 15 Männer ge⸗ meldet werden können, von denen der eine oder andere noch erfolgreich geweſen wäre, jedoch ſollen— und das iſt ein Grundſatz der Reichsſührung des DR, der z. B. auch bei den Europameiſterſchaften der Schwimmer beſolgt wurde— an Großlämpfen, wie Eu ropameiſterſchaften und Olympiſchen Spielen, nur ſolche Männer teilnehmen, die leiſtungsmäßig und auch charakterlich die Ge zähr für eine würdige Vertretung des deutſchen Anſehens geben. Bei Eu ropameiſterſchaften und Olympiſchen Spielen werden keine Kampferfahrungen geſammelt; hier gilt es zu zeigen, was man kann. Und dieſe Demonſtration ihres Könnens iſt der 30köpfigen deutſchen Mannſchaft in Paris vollauf geglückt. Arbeitsplan 1938 bewährte ſich Abſchließend darf feſtgeſtellt werden, daß der Arbeitsplan 1938 und der Leiſtungsaufbau ſich bewährt hat. Die Erſoh⸗ rungen, die 1938 gemacht wurden, werden ſelbſtverſtänd⸗ lich für das kommende Jahr ausgewertet werden. Die Härteprüfung, die unſere Aktiven in den letzten Wochen zu beſtehen hatten, wird ihnen 1939 nicht erſport bleiben, ja ſie werden wahrſcheinlich im kommenden Jahr vor noch größere Aufgaben geſtellt werden, über die jetzt ſchon zu ſchreiben verfrüht wäre. Nahe an Roſemeyers Rekord Training zum Doningtonpark⸗Rennen Bei recht gutem Wetter wurde am Mittwoch im Doning⸗ tonpark das erſte offizielle Training füx das Rennen. om Samstag in Angriff genommen, zu dem die Delahaye und Maſerati noch nicht erſchienen waren. Obwohl ſich die Fahrer der deutſchen Rennwagen erſt mit der Strecke ver⸗ traut mochen mußten, ſtond der Rundenrekord in Gefahr, den Bernd Roſemeyer bei ſeinem letzten Sieg vor einem Jahr aufgeſtellt hatte. Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz war mit:13,2 Min. und 135 Km.⸗Std. dieſem Rekord auf zwei Sekunden nahegekommen. Die zweite Beſtzeit er⸗ zielte Hermann Müller auf Auto⸗Union mit:14 Min.; nur jeweils eine Zehntelſekunde langſamer waren von Brauchitſch(Mercedes⸗Benz) und Seamon(Meree⸗ des⸗Benz). Es folgten Haſſe(Auto⸗Union] mit 283 Min., Nu volari(Auto⸗Union) und Bäumer(Mer⸗ cedes⸗Benz! mit 220,4 Min. Mercedes⸗Benz, muß im Kampf auf Europameiſter Caraceiola verzichten, deſſen Ver⸗ letzungen noch nicht genügend ausgeheilt ſind. Da auch die beiden Alia Romeo von Dr. Farina und Bien det nichk zur Stelle ſein werden, fahren für Mereedes⸗Benz von Brauchitſch, Lang, Seaman und Bäumer, für Aute⸗ Union Nuvolari, Müller, Haſſe und Kautz, ſowie die bei⸗ den Delahaye mit Dreyſus und Raph und ein 3000 cem Maſerati mit Villoreſt, außerdem ſtarten ſechs engliſche 1,5⸗Liter⸗Kiley und Era, deren Fahrer allerdings mit Ausnahme von Dobſon nicht Englands beſte Klaſſe dar⸗ ſtellen. — Der Gebietsſchwimmkampf Württemberg— Baden— Franken— Hochland, der am Wochenende in Stuttgart ſtattfinden ſollte, wurde abgeſagt. Er wird vorausſichtlich am 13. November nachgeholt. 5 Die Weltrekordſchwimmerin Jopie Waalberg trifft bei den Schwimmfeſten in Düſſeldorf am 26. Oktober und in Krefeld am 27. Oktober auf die junge däniſche Europamei⸗ ſterin Inge Sörenſen. Kleine Sport-Nachrichten Die deutſchen Geher, die vergangenen Sonntag neue Rekorde aufſtellten, treffen am Sonntag in Leipzig, wo Wettbewerbe über 5 Km. und zwei Stunden ausgeſchrieben ſind, nochmals aufeinander. U. a. werden am Start ſein: Schmidt, Prehn, Schnitt und Schwab jr. Die Box⸗Manuſchaftsmeiſterſchaft von Württemberg wird am Wochenende mit den Begegnungen Spͤg Prag Stutt⸗ gart— Spöbg 07 Ludwigsburg und Vfͤ Germania Stutt⸗ gart— Reipo Stuttgart fortgeſetzt. Das Fuß ball⸗Punkteſpiel 1. Fc 05 Schweinfurt Weich Neumeyer, Nürnberg, das am Sonntag in Schwein⸗ furt ausgetragen werden ſollte, wurde abgeſagt, da Schwein⸗ furt ſeine Nationalſpieler Kupfer und Kitzinger in die Kontinent⸗Mannſchaft abſtellt. Das Spiel BC Augsburg— Bayern München fällt ébenfalls aus. Vier deutſche Fünfkämpfer, Oblt. Lemp, Et. Schmitt⸗ mann, Lt. Frhr. von Schlotheim und Feldwebel Garvs, nehmen am Internationalen Modernen Fünfkampf des Schwediſchen Militär⸗Sportverbandes vom 29. Oktober bis 1. November in Stockholm teil. Toni Merkens' Verſuche bei den Dauerfahrern hatten nicht den gewünſchten Erfolg. Aus dieſem Grunde will er wieder in das Lager der, Flieger zurückkehren. Bereits am 29. Oktober ſtartet er wieder auf einer Fliegermaſchine in einem Omnium in der Deutſchlandhalle. Erich Hoffmann, der junge Berliner Straßenfahrer, ſiedelt in das Lager der Dauerfahrer über. Am 29. Ok⸗ tober wird er in der Deutſchlondhalle im„Kleinen Preis“ debütieren und trifft u. g. hinter ſeinem Schrittmacher Carman auf den Leipziger Hille. Die Langſtreckenfahrt Berlin— Rom wurde mit Rück⸗ ſicht auf das nordafrikaniſche Sportwagenrennen Bengaſt —Tripols guf den 14/15. September 1939 verlegt. Der italieniſche Olympiadritte Oberweger iſt in dieſem Jahre der beſtändigſte Diskuswerfer. In Neapel kam er jetzt auf 50,14 Meter, ſelten blieb Meiſter Oberweger in dieſem Jahre unter 50 Meter. Amerikas Schiläufer⸗Verband hat ſchon fetzt die Teil⸗ nahme an den FiS⸗Weltmeiſterſchaften 1940 beſchloſſen. Im kommenden Winter werden in USA die Ausſcher⸗ dunagskäwpfe e Der Freiſtil⸗Ringländerkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ſoll im Februar 1939 durchgeführt wer⸗ dong. Als Austragungsort kommt wiederum Stuttgart in Frage, wo dem Länderkampf Deutſchland— USA am Sonntag 6000 Zuſchauex beiwahnten. Eine Rollhockey⸗Großveranſtaltung wird am 11. und 12. November in Stuttgart durchgeführt. Dieſes„Turnier des Friedens“ ſieht die Mannſchaften von England, Ita⸗ lien, Frankreich und Deutſchland im Kampf. 85 Erfolg, der mit:3 u ach klaren Siegen der Amerikaner im Bantam⸗ und er Anfang September Federgewicht überzeugte der Münchener Ehrl im Leichl⸗ gewicht durch einen Blitzſieg über den Amerikaner Seripeſ, Bereits nach:10 Minuten hatte der Münchener durch einen Genickfallſchwung mit folgender Beinſchere den Am rikaner geſchlagen. Europameiſter Schäfer(Ludwigs⸗ hafen) holte dann durch einen ſchwer errungenen 274 Punktſieg über den Amerikaner Jacob den Gleichſtaud heraus, der aber mit den beiden folgenden Treffen ver⸗ loren ging. Ausgezeichnet war wieder der amerikanif Halbſchwergewichtler Harrell, der den diesmal im Halh⸗ ſchwergewicht ſtartenden Reichenhaller Böhmer in 4 Minuten entſcheidend beſiegte. Im Schlußkampf eroberte Ehret(Ludwigshafen) durch einen entſcheidenden Seeg über Guſtafſon den dritten Punkt für Bayern. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht; Me Daniel(USA) beſ. Mathold(Nürn⸗ berg):0 n. P.— Federgewicht: Millard(uA) beſiegt Böe⸗ (Neuaubing):0 n. P.— Feichtgewicht: Ehr! Unchen) beſiegt Seriven(USA) in:10 Min.— Weltergewicht! Schäfer(Ludwigshafen) beſiegt Jacob(USA):1 n. P. Mittelgewicht: Crawford(Sal) beſiegt Andner(Hoff 90 n. P.— Halbſchwergewicht: Harrell(USA) beſiegt Böhmer (Reichenhall) in:25 Min.— Schwergewicht: Ehret(ubd⸗ wigshafen) beſiegt Guſtaſſon(USA) in:20 Min. Geſamtſtand: USA ſchlägt Bayern 413. Studenten-Weltſpiele 1939 in Wien Auf der Studentenführer⸗Tagung in Graz gab der Leiter des Amtes für körperliche Ertüchti ung der Reichs ſtudentenführung bekannt, daß die an Deutſchland zur Durchführung übertragenen Studenten⸗Weltſpiele 1999 in Wien ſtattfinden werden. Man rechnet mit einer Bete ligung der Studentenmannſchaften von 28 Nationen. Schon 1987 war Zell am See der Treffpunkt der Sl⸗ dentenſportler aus aller Welt. Die damals durchgefüht⸗ ten Akademiſchen Welt⸗Winterſpiele waren in jeder Hin ſicht ein großartiger Erfolg. 5 Hans Havlitek boxte in Buenos Aires Der zur Zeit in Südamerika weilende Wiener Schwe ewichtsboxer Hans Haplicek hatte in ſeinem zweiten ampf auf argentiniſchem Boden See Pech. achden em„Ueberſchwergewichtler“ Balen tino Campolo trotz deſſen 102,5 Kilo ein mehr als verdien⸗ 3 11 Unentſchieden abtrotzen konnte, traf er bei ſeinem zwel⸗ ten en im„Luna⸗Park“ von Buenos Aires auf den ſüdamerikaniſchen Meiſter Alberto Lovell, einem S. ewichtler der Neuyorker Weltrangliſte. Haplicek lag zu eginn der vierten Runde zwar nach Punkten zurl⸗ hatke dann aber das Pech, daß er bei einem Zuſammenpral mit den Köpfen eine 21 blutende Wunde an der Stirn erlitt, die den Ringrichter zum Kampfabbruch zwang, Lovell kam ſo zu einem billigen k..⸗Sieg. 8 gene . 1 Stenner U eee eee 3 Donnerstag, 20. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 487 3 Der Großherzog rief ſofort den Markgrafen Wil⸗ helm v. Hochberg zu ſich. Erklärte, nun hätten ſie ge⸗ meinſame Intereſſen. Er möge ſofort mit Klüber, dem berühmten Staatsrechtslehrer, nach Petersburg reiſen. Berckheim ſende er nach Mailand zum öſter⸗ reichiſchen Kaiſer. Anfang Februar 1916 trifft der badiſche Geſandte in Mailand ein. Er ſagt dort ſehr deutlich die Mei⸗ nung. Metternich erklärt ihm, er könne nichts ent⸗ Der Erbprinz bekommt Am 1. Mai 1816 kam der kleine Erbgroßherzog auf die Welt— große Freude in Karlsruhe! Nun schien ja auch alles gut zu werden! Er bekam den Namen Alexander— zu Ehren ſeines hohen Ver⸗ wandten, des Kaiſers Alexander von Rußland. In den erſten Tagen des Mai 1817 durcheilte eine böſe Botſchaft die Straßen der Stadt Karlsruhe. Ueberall ſtanden die Leute in Gruppen zuſammen und tuſchelten. „Haſch ſchu'hört,“ ſagte Seilermeiſter Kamme⸗ rer zum Hofeguipagenmacher Bräuchle,„im Schloß iſch wieder ebbes los! Der klei' Erbprinz ſoll Krämpf hawe!“ Der Herr Hofequipagenmacher nickte bedeutungs⸗ poll.„Nadierlich weiß ich des— bei meine gute Be⸗ ziehunge zum Hof! Aber i weiß noch meh'!“ „So— do bini awer neugierig.“ „Ja, des iſch awer e Staatsgeheimnis, mein Lie⸗ wer. No, dir kann ich's jo ſage, oͤu kannſch ſchweige!“ „E Grab iſch e Kaffeeklatſch dergege,“ verſicherte der Seilermeiſter. „Alſo, des ſolle gar keine richtige Zahnkrämpf ſei, ſe ſolle der Prinz vergiftet hawe!“ ſagte er ihm leiſe. „Des tät mich gar nit wundere. Des iſch mer doch bald gewöhnt. Weiſch noch, der erſchte Bu iſch doch auch glei'ſtorbe!“ „Und die Töchter lebe alle und ſind'ſund und munter!“ „Des hängt ſicher mit der Erbfolg' zuſamme, do kaunſch Gift öͤruff nemme!“ „Schwätz nit ſo laut von Gift“, ſagte Bräuchle, „dy drübe kommt wahrhaftig die Exzellenz von Reitzenſtein, der wird fuchsteufelswild, wenn er ſo war hört!“ „Ha, der wird no mehr wiſſe wie mir zwei! Und daß er fetzert in Karlsruh' iſch, des hat doch auch ſeine Gründ!!“ „Do kannſch recht hawe,“ meinte der Hofequi⸗ pagenmacher, verbeugte ſich tief vor dem vorbei⸗ gehenden Freiherrn und ſagte laut:„Untertänigſter Diener, Euer Exzellenz!“ Reitzenſtein grüßte kurz zurück und ging weiter, auf das Schloß zu. Seine Stirn war umwölkt. Wie⸗ der hatte man ihn gerufen. Die Dinge ſpitzten ſich erneut zu. Schon im Februar hatte Bayern erklärt, ſeine Geduld ſei zu Ende. Es bedurfte des energi⸗ ſchen Einſpruchs Hardenbergs: Preußen werde 5 285 HRO ſcheiden, und mit einigem diplomatiſchen Augen⸗ zwinkern gibt der ſchlaueſte Mann der Hofburg dem badiſchen Geſandten zu verſtehen, daß es Oeſterreich mit dem Breisgau und erſt recht mit der Pfalz gar nicht ſo wichtig ſei. Außerdem ſtehe doch vorerſt alles nur auf dem Papier— und wie er höre, mit Freuden höre, erwarte demnächſt Ihre Königliche Hoheit, Großherzogin Stephanie, ein Kind. Wenn es ein Sohn ſei, wie er ſehr wünſchen möchte, nun, dann ſei doch alles gut. Krämpfe 5 keine Gewaltmaßregeln gegen Baden dulden! Mehr und mehr ſchien in den Tagen des von einer ſchwe⸗ ren Hungersnot gepeinigten Landes das Verhäng⸗ nis hereinbrechen zu wollen: ein unfähiger, kranker Fürſt, ein feiler Miniſter, ein innerlich angefreſſe⸗ ner, gegenſeitig intrigierender Hof, eine haltloſe, tyranniſche Bürokratie, innere politiſche Unzufrie⸗ denheit von Konſtanz bis an den Main, und draußen oer bayeriſche Löwe auf dem Sprung! Es war klar, daß nur durch einen raſchen, klaren Entſchluß die Sicherung, durch einen Staatsakt die Erhaltung Badens möglich war. Man mußte die anderen Staaten vor eine vollendete Tatſache ſtellen. Als Reitzenſtein ins Schloß kam, teilte man ihm mit, daß der kleine Thronfolger vor einer Stunde geſtorben war. Reitzenſtein nickte nur. Dann ſagte er:„Die arme Großherzogin!“ Und ging hinaus, in den Schloßgarten. Verlor ſich langſam in den an⸗ grenzenden Wildpark. Als er nach etwa zwei Stun⸗ den zurückkom, traf er im Schloßgarten den Groß⸗ berzog Karl in Begleftung Tettenhorns, ſeines Freundes, des einzigen Menſchen, dem der mißtratt⸗ iſche Karl traute. Reitzenſtein blieb ſtehen und verbeuate ſich, als die beiden Herren vorbeigingen. Karl ſchritt einige Schritte auf den fähigſten und ſelßſtroſeten Diener des Hauſes Zähringen zu.„Grüß Gott, lieber Reitzenſtein, nun, Sie werden wiſſen...“ Tränen ſtanden in den Augen des kranken und im Grunde unglücklichen Fürſten. „Königliche Hoheit dürfen verſichert ſein, daß kaum femand mehr wie ich das neue Unglück, das Ihr Haus betroffen hat, bedauern kann.“ „Ja, es hat ja nicht nur mich und Stephanie ge⸗ troffen, auch das Land. Nun geht alſo wieder all das ſcheußliche Zeug von neuem los. Die Erbſchlei⸗ cher in München... Und ich wäre ſo froh, wenn ich endlich, endlich einmal Ruhe hätte!“ „Königliche Hoheit verzeihen, wenn ick in dieſer Stunde mir erlaube, an Ihre Worte anzuknüpfen.“ Reitzenſtein hielt kurz inne. „Bitte, lieber Freund, ſprechen Sie ruhig— bleib' hier, Tettenborn, vor dir habe ich keine Ge⸗ heimniſſe! Sie, Exzellenz, werden doch auch nichts dagegen haben?“ fragte Karl. „Im Gegenteil. Es iſt mir ſehr lieb, auch die Meinung eines berühmten Reitergenerals zu hören, dachte, ſollte es nicht werden. 5 EIV BERICHT VOIV ROLF GEHA 13 denn was ich vorſchlage, iſt eine Attacke! Eine diplo⸗ matiſche Attacke! Hoheit, wir müſſen die Mächte vor eine vollendete Tatſache ſtellen. Es iſt genug hin und her paktiert worden. Was uns noch retten kann, iſt eine klare Tat! Ein Staatsakt, gegen den es keinen Widerſpruch geben darf.“ Karl blickte den Freiherrn mißtrauiſch an. Was hatte Reitzenſtein da wieder vor. Steckt da noch je⸗ mand dahinter? Woll er die Geſchäfte der Hochberg beſorgen, jetzt, in dieſem günſtigen Moment, da der Thron ohne Erben iſt? Aber da miſchte ſich Tetten⸗ born ein. „Wunderbar! Ausgezeichnet! der mal, wie jung Seine Exzellenz noch iſt! Glän⸗ zende Idee— einfach ohne lang zu fragen. Wir machen, was wir wollen. Punktum und drauf und dran! Karl, erlaube mir, das zu ſagen: Reitzenſtein hat recht, das iſt der einzige Weg, der dir, der uns allen noch bleibt.“ Karl zögerte, wie ſtets.„Man müßte vielleicht doch“, meinte er,„wenigſtens in Petersburg.. mei⸗ nen Sie nicht. Exzellenz?“ „Hoheit haben zu beſtimmen. Ich habe zudem keine amtliche Meinung. Ich kann nur raten. Ich habe ja ſchon oft geraten, Ihrem ſeligen Herrn Groß⸗ vater, Sie wiſſen es ja—“ „Und Reitzenſtein hat immer gut geraten, Karl,“ rief Tettenborn.„Auch diesmal iſt ſein Rat gut. Es iſt vielleicht ſogar ſein beſter!“ „Nun gut, ich danke Ihnen ſehr, lieber Reitzen⸗ ſtein, wir ſind Ihnen ja alle zu ſo großem Dank verpflichtet, ich weiß nicht, wie ich das je Ihnen ver⸗ gelten könnte— alſo gut, arbeiten Sie das, wie ſag⸗ ten Sie,—o den Staatsakt aus, ich werde ihn mit Ihnen dann beſprechen.. einſtweilen auf Wieder⸗ ſehen!“ Das Hausgeſetz wurde ſehr raſch ausgearbeitet und am 1. Oktober 1817 veröffentlicht. Die Ueber⸗ raſchung, namentlich an den intereſſierten Höfen in Wien, München und Stuttgart, war ungeheuer, denn man hatte dieſe Angelegenheit tatſächlich nach dem Vorſchlag Reitzenſteins ohne fede vorherige di⸗ plomatiſche Anfrage aus eigener Machtvollkommen⸗ heit erledigt. Die Bedeutung des Geſetzes lag vor allem darin, daß das Großherzogtum für alle Zei⸗ ten als unteilbar und unveräußerlich erklärt wurde. Die Nachkommen aus der zweiten Ehe Karl Fried⸗ richs, die Hochberger, erhielten die Berechtigung zur Erb⸗ und Nachfolge. Freilich eines war noch zu erreichen: die offizielle Zuſtimmung der großen Mächte zu dem neuen Hausgeſetz. Man hoffte, ſie bald zu erreichen. Aber ſo einfach, wie Karlsruhe Da ſieht man wie⸗ 328 Karl ſchreibt einen Brief Es war im Vorfrühling des Jahres 1818. Die ſchönen Mänztage hatten Karl gelockt, die Reſidenz zu verlaſſen und nach Baden⸗Baden hinüber zu fah⸗ ren, in das milde Klima des Kurorts, wo ſchon die Magmolien zu blühen begannen. Auch Tettenborn fuhr mit. In Baden-Baden aber nahm der Groß⸗ herzog in Tettenborns Villa einſtige Reitergeneral das Schloß bezog; fälle hatte Karl. Es machte ihm Spaß, ſeinen Freund im Schloß der Zähringer zu beſuchen, und ſo gewiſſermaßen bei ſich ſelbſt zu Gaſt zu ſein. Sie ſaßen auf der ſonnigen Schloßterraſſe. Die warmen Strahlen taten dem kranken Fürſt gut, Stephanie, die eine zärtliche, unendlich geduldige Pflegerin war, hüllte ihn in dicke Decken ein. Seit Karl krank war, hatte er Stephanie die einſtige kleine, leicht⸗ ſinnige Nichte des längſt vergeſſenen Napoleons, immer mehr ſchätzen und lieben gelernt. Tettenborn erzählte, der Polizeidirektor von Baden habe geſtern wieder einige Leute ausgewie⸗ ſen, die ſich an die Hoſbedienſteten herangemacht hätten, um ſie über den Geſundheitszuſtand Karls auszufragen. Karl zuckte verächtlich die Schultern:„Bayeriſche Spitzel, Tettenborn, die Münchner Erbſchleicher können nicht warten, bis ich tot bin!“. „Aber wer ſpricht denn vom Sterben!“ beruhigte Stephanie. Karl lächelte ihr zu.„Wir wollen uns nichts vormachen, liebe Stephanie, wenn es gut geht, viel⸗ leicht noch ein Jahr. Und—“, fuhr er plötzlich faſt wütend fort,„in dieſem Jahr muß endlich nach in⸗ nen und außen Ordnung gemacht werden, die Mächte müſſen das Hausgeſetz beſtätigen und dem badiſchen Volk werde ich eine Kammer geben, dann wird ſogar mein lieber Tettenborn und ſein journaliſtiſcher Freund, der Herr von Varnhagen, zufrieden ſein— vielleicht habe ich dann doch zu etwas getaugt!“ Tettenborn meinte, er ſolle doch einmal einen Privatbrief an den König von Bayern ſchreiben, einen ſehr deutlichen Brief, ſchließlich ſei er doch ſein Schwager! „Du haſt immer ſo nette Einfälle, Tettenborn,“ ſagte Karl.„Vielleicht haſt du ſogar recht. Viel⸗ leicht iſt dieſer Weg beſſer als jeder andere, der über die diplomatiſchen Kanzleien führt! Stephanke, laſſe mir Papier und Feder bringen, ich will entwerfen— oder nein, ich überlege es mir doch lieber noch ein⸗ mal. Man ſoll nichts übereilen!“ * „Was gibt es da zu überlegen!“ rief Tettenborn, der wußte, daß Karl niemals den Brief ſchreiben werde, wenn er erſt einmal anfing zu„überlegen“ — das hieß, Karl fragte fünf hohe Herren, Miniſter oder Hofräte oder Generäle um ihre Anſicht; dann fragte er fünf Lakaien oder wer ihm gerade in den Weg lief Das Ergebnis war ſelbſtverſtändlich, daß jeder eine andere Meinung hatte. Worauf Karl die Akten vergnügt auf Nimmerwiederſehen in einen Schrank verſchloß— was fand man nicht alles nach ſeinem Tod in ſeinen Zimmern! Es war ein kunterbunter Trödelladen von Briefen, Spiel⸗ zeug aus den Kinderjahren, koſtbaren Geſchenken, Kaufangeboten, oft mit wertvollen Proben, Akten, Schubladen voll einſtiger Offiziersgagen, noch un⸗ eröffnet, Bittſchriften, Maskenanzüge, Staats⸗ depeſchen, Urkunden, Hofkleider, angeblich verloren gegangene Sendungen, die man teuer hatte vergſt⸗ ten müſſen: alles überdeckt vom Staub vieler Jahre. War ein Zimmer vollgepfropft, ſo ſiedͤelte Karl in ein anderes über, ſchloß ab und ſtellte einen Poſten mit geladenem Gewehr vor die Tür. (Schluß folgt.) Wohnung, während des f ſolche Ein⸗ Die Nettung „„ und wie entrann er öleſer ſchrecklichen Befahr?“ „Banz einfach, er hatte„fampf ber Gefahr“ geleſen- und wußte, was er ju tun hatte!“ Haras 20 19 2⁰ 19 Soldhyp. Pfandbrſefe 20. 19 20 19 20. 19 20. 19 20 10 20 19. 0 4% Pr. Ad. ⸗fbrf.% Rh. Hyp.⸗Bk. adiſche Masch. 100,0 100, Proßkraft. M hm. 1 e ettemb. Elektr. 101, 101,5 Verkehrs-Aktien F rank furt Anleihen d. Com. Verb. e Anf..- for.„ Kypothekenbanker]“ Ranng Ng 4 100,9 100 flat. Be Pferd... Bean a Bine.. Dbenw. artſtend Hulle, Stauerei. 70, Gb. uch. Ndel De Oberheſſ. Br.⸗ Anl. 134,5 R 19.. 100,0 100,0 20. 19 ½ bo. N 35,6,30 100,0 100,0 Bayr. Motoren m. 140 ellſt Waldbo. é ichiſſ und Cee ische do k 22. 100,0 100,0% Bahr Vodener. 5% bo. Lig. fbr. 201,1 101.1 Sun B. 139.2 138,5 arten Burgerbde n ans porta iestverzinsl. Werte Stedtealelhes dae 1600 1000 Gre. ln 100.3 100% 08 ulin Perger 153,2 15,7 flame: 107.0 17 11 Müblen. 133,0 138.0. Pl. Meichsb Nor, 135.7 287 % Augsburg 2d 99,— 90,4 ½ Württ. Wohn ½% Bahr. Landw⸗ G. Kom. R- 100,0 100.0 Grauer. Kleinlein 120, 85 e mor 107,0 105,0 Pf. Breßh.⸗ Sprit 164,0 104% Sank-Aktien 12 1„ 4½ Baden 26 98.12 98.12 R U.. 100,1 100,1] bank R 31„ 101,0 101,0 8% Süd wodcr. 2) ene een e denen, en. ee. 21000 Badiſche Pank, 1135. Otsch. Staatsanleihen 4½ Berlincholdz4 102.7 102,7 4½ Berl. yr. Ul Lig. Gpfbr. 8 Brown. Boveri 12170 121,00 Hantwerke Fuͤſſen 129.5. dein. Sraunkedt 117.7 Com. U. Privat 113,2 13, Versfehsrungen 4½ Darmſtadt 26 98,80 gs, 50%(andes; und Provinz. S van 18. 100.0 100,0„nd e. A.. 10, 107,0 Harbnann 2 Dr. 1370 157 0fU be. cc. 11.0 14010 lenkt an“? 118g 180. 1988 20. 19.4% Dresden 0. 4% Freftrö vp. ht. 4% Württ 69. 1 7 70 Heidelbg, 154.5 151,5 Partmann& Be. 132.0 132.0 do. Vorz. 11. n Bab. Aſſekuxang⸗ 57.- und. 27 101.5 101,2 4/0) Frankf. 20 98, 7s 98,5 banken, kom. Giroverb Ni 100,0 100.0 de dit 11 F ehen. fat Gas 8700 157 W 1 8 1250 2 5 Frankfurter Bank 06,25 90, e de 25 1 8 5 1 7 2 8 5 3„Do. ide.* 87 88. 2„1*„ 1 7 7 5 5 5 1 5*— s 60er 50e 1 He 10 Ne 2 Sent. 2. 8 10 30 loo, 4. K. U., W. 10. 101,2 Wes tes ſhaamuer- den. r 5 5 de 5. e 1.„„ 4½% Fudwigsg. 28 98,— 98,.— 4 do. Gold) A1 1000 100,0 4% de. Wold Kom. Schuldverschreibung. Ptold. a. Stibet 206.3 200,5 Jungbans... 104, 1 104, 3JKalzwt, Hellbrunn... Keichsbanf. 190.7 189.4—— 4% de o 8.8. 8,78 98.75 4½ Mainz 20.,, 4 Hase;, 1000 100.00 Krupprreibfoß 103.0 e 1 8 ee 6% Faden 27.. 00,3) 9,25 4½ Mannheim 26 97,75 97.7 RIA 2 100.2 100. 24% be. Pfr. Bl. S 0 103,0 Diers 1 4. plein, Schaut 1260 Schritg, Stem,: 97,75 9775 Wlettoe. Bank. 113.0(13.0 494 5 251 8 0 7 d pues 2 58 8. e ech 9% b dial f e ben ce.. durlacber ot. 108,0 108,0 Mart, fferena 20 fe Sad 4 8 1000 5 n—— 0 rmaſen— 99.— 8 5½ do. Li 5 f. 5 a 5 5 4e. 0 4% Wiehran e 99 90 5 Ulm 26 AC 90.50 90.50 f 1 99,48 90,7504% 26. Kom. l 100,0 100,0. ing Elen 1019 101.9 Fee 1120 11%„ 2 12.5 N 0 7 f „Thüringen 20 09,75 00.75 annber 45 5% Goth. Grder. nger-U nen 1 5„„ r eee n een ee ee 61 10 e, daa Neg. in o fit„ 67.— 87% Siunte Bruns.. Amtlich nieht notierte Werte 4½ de, R„2 09,87%½ Mein. Bp. 2 iger Na„ 0 ektezttat 104.5 104,5 5 115,0 113,5 46 Be. bodn 35 100,0 100,0 Pfandbriefe u. Schul · 4% nafandbg dg 100.2 6087 4% fbr el f. 0 1000 100. 121 122 5/Cüllager Spikz. 105.0 1050 Lic dr. N uch 193.0 193,0 Sabd Fugen 2 Umtausch Obligationen .„ 99.— verschreibungen Gpfbr. 25, K 1 100,2 100,2% Pfälg. Hop. Bk. ohne Zins vertechunng Erportmallz 572 30. Ak. Or. 108,3 108,5 nus Berg ban— 05.: 700 1 90 Kredltanstalten der Linder 448 Korr 2681 109,2 100, 4 2 8 100.7 100, sar tuttg. Bl 100.0 100,5 paber u. Schleich. 19750 87.— alzmühle 135.0 135.0* a ee, Verlinet Stäbitiche elekt.-Werte 418 20. Okitbr. a, geſſ debt. 26 dr. Kom. S. Ul. 11 136,0 186,0] N..20 e erben 151-8 151,7 Mainkrefegertz. 87.— 88. eren es, Oels, 1870 1870 Ant von 192 1051 1000 2. leg 103 103, 4a. 28. K.4 TTT Ja gabe e 151.8 151. 7,ffainzer Ak- Be. 90.— 80. de. Glanzſte.,% Großkraft Maunbeim u. Pfatzwerke] 1941 00, 8 1935, 1075 107.5] 7, 8 und.. 100,2 100,2 e ges Hedräder. 98.— 657, Feinmac Here 13.. mer u..... 101 do. Potgania.. 44%, Nb.-Weſtf Elektr. Anl. oen 1827 152 98,75 S. 1038„ 11.5 111,50% do. Golb⸗ Landschafte 1. 2, 100.0 100. G.. 20.0 120.6 1 ee 525. Roter Dacnt 1280 10,0] de, Strobſtef 120 122% 5„ 1623, 1953— e e e e be e b ,,, 1 06. 118.7 119,58½ Heſſ. B.% Oſtpt. Band ö aff. Bunte„ 91 g elbſchmidt iederrb- Bebe 5* rwohtuingsban 1 a5 da neld 130,4 130.2] tr rb 4l 101.0 101. ol K T. d 9e K 10l.2 101.21, be. Neben.. 120,5 Keiser- Kaste 4,30 47, Urs Bebe Belem Se gög- of, 44% ft elner eee,„ 1040 5 B Ii 20 19. 20 19. 2⁰ 19. 20. 19. 2 49. 20 19. 20. 109. 0. 10. 20 19. ET D 4½ Raſſel Oz. Berl% geln Hupok. achm Kdadewig 119,5 118,00 Dresdner⸗Leipz. öoeſch. Nöln Bg 110,2 118,0 Hatrongen op,.. Stemend a Galste 200,5 202,00 Heri. andelsgel. 123,5 183.5 Deutsche Seren. Aubeſ. 134.5 134,5 Landschaften R 35. 00 39. 100,0 100,0 llalge Raſchine 116,7 110,00 Schnellpreſfen. 97,25 Zefa Giürte 7, 139,5 lleckarwerke„ 109.5. Stader vederfabr 130,00 Com. u. Privatd 113,2 113,0 Pommern Altb. 1 148,0.(4% Schl. Landlch. 2 00.629, do. Wiquld. 101.2 ion 2 Saſalt Ach. 67. 1a 66,800 Oüren. Wietallw. 150,0 Belt. Holzmans 152,8 3 115 Kohle 1* 102,0 Steatti⸗Magnefſa. Deutſche ank. 118,2 18,0 destverzinsi. werte Rheinprov.Altbef 134.7 135,30 Opt km.(fr. 8% 90.52 90.92 4½ do. Kom. N.1 100,0 100,0, Sayr-El.Bief Ge... Hüſſeld. 9 9955„„„ Hotelbetrieb. 80. 83,75 Nordd Rabelwb... Stettin Portl.⸗3. 117. St Centrelb.-Ar. 115.0 115,2 Anleihen:.-Holſt, Altbe in... 1½ Weſtf. L. Gdpf 1018 99.75 4% h⸗Weſtfe de. do. Elekte.⸗Wi 123,5.. Danam. A. Nobel 83,— 83,25 Hutſchenreuter, 4 93,52 93,.— bo. Steingutfb.. 132.2 Stock& Cle. Dt Eff.⸗ u..⸗Bl. 87.25 80,25 Reich 28 n: Weſtfalen Altbel. 134.0 133,7% de. Abfind 1016 101,6 3 8, 12,10, 4 100.0 100,0 Bergmann Fleit. 128.0 120,0 pintracht Braun n Jeane Kappe libro 110,0 Stbbeamegarn., kbit Dr Golddisc dt. 002 e eee e%% 2 ĩ⅛ͤ0⅜0' 105. 10 4, Vegan 8 4 Stadtachaften% che tes. 000 da. Keef v. 2. 1020 lee gie ue 10 40 0 dende Mang 405 8e le werten., Ses. en e 10. Breed Sant 112 0 E* 1—.***** 410,** 5 8 19105 1 e 2% Bert. Pförumt Goldpf. Eu. 22 100,0 100,0 Beton- u Moenier 153,5 153,5 Aae 5895 82,35 nduſtrießlauen 140,5 149.5 Pomm.Elſengieß. 122,0. 1 ofer Feld 82,50 80,— Meining. Hop Bk 116,0 116,½2 7 A. 4 80 90,87 99537 4½ Breslau 28 1 98.50. Goldpf.. 100,0 100,0 4% Südd. Bdkred. Boswauszunauer 145,0 144, Enzinger ⸗Unton 55„ Jacobſen.... 94,75 94,7 onarth Brau... 230,0 Tour Elektr. u. 8.. Reichs tank“ 191,0 187,5 4% do,* N 6 9 17 4275 Dulsburg 28. 0 2 3% Pr. e 1000 100.0 15 9, 10 100.7 100,7 e 181„ Erdmannsd. Spi 119,0 118,5 ohn. J... 85,— 84,75 3 055„„ e ee 1050 25 Mo- Hu ot Mam. 137.2 120 6 echsen n 99.37 90,37 4% Düſſeldorf 26 98,7 Stadts 8 0 3 n dach 8 5 9%... Erlang ⸗ Baums. 5 Kan Porzellan 145.9 144.0 11555 25 8 15 1770 355 Fach fahr. 1955 1 Ecos e Bat 10403 1042 T 5 imek.-Sank Werte 4 Weft eden, deen Be s ind eie kadtderg ai 129 lo0.s aal Acereledes. uin Fardwz. 4%„ menen Gro.., Add Bebenerbd. 1 0 4% do. 1586 2 109,2 4% Lelue 53555 Hypo kredit kn. 6 100,0 100,0 Buderus, Eiſenw. 113,5 113,0 N 152,0 18 ½8ſgeramag..„ 143.3 li e es 1% 160,0 Vereinsbt Hamb. 125.7 120,5 4 Ladens 690,30 00,37 4% Mannbeimzs 97,75 2% Ban: otng⸗ 100,7% Württ. bk. 310 100,. 7 1 5 3 Feige an 125% 121.5 Ander 6 g 123.2 122.5 Jen 176% L. Fee Fe ibo.: S Seba! i meer 5„„ n 9 305 f e, i 15. 125 f 1 e 5 858 e 50 98.- Fant 338.113 101,1 101. l. Waffe. 11,0 115.0 Jette e. 1370 i806 roten, u. Shen. 1502 150.8 geln, Sreune. zig 1 fe. de Mach, 1810 93 Verkehrs-Aktlen „..., % Lesen 108. 100.3% Wiesda den s..% Braunſchwg o St l. Orauind v. Heyben 148,0„ eßbetizer eder 140 145,05 Spiegelglas, 10,8ſbe Trik. Vollu. 90, chf Berke brew% 18. 4 achſen 1927 99.12 Hann. Hyp. 5 6 G e do. v. Heyden, ee ſgedhardt a 6. Kraffwert Thün. 73, 0, Stahlwerke 140. 130,1 fte. Allg. goto u Erw. 144,7 14,0 ——. bel 100,0 100,0 ür Mm.. do. Ind. Gelft. Krefft, W.— 91,75 Rö Weſtf, Elekte 122, 2,2 teameren 1050 Dt. Elſenb. Ber. 7,— 73,15 e cep 54 160.7 100.3 n 6 Hoeſch v» ddes, die, Koillingworth 5 bf. Meral! Niedeaomas 100, 1078 Ulterts⸗ Werte 103,„ Dr Reich 7% 25% 125.6 5 155. 100,1 100 2 5 8 1 8 100,0 100 0g 4 mee 104,3 101, Cantor wn 1500 e 622,0 755 140 60 13 5 1130 eee 35 1815. 1 55 35 135 Ir Odartbk. 4% D. cohnſtät. 1„ kö. 1 161.3 Toncordia Berg oſenthal Porz 90,25 99,0 1 re. 463,„ Hambdg. Hochbahn 9725 9750 Ad. Rentbr.n, 2 100,0 100.0„k. 1 7⸗9 100,0 190, 0s fh--⸗Don.„„Conti. Gummi„ lagmeger 4 C0, 125% 125, Robdergrube. arbein, Eiſen 105,1 109,5 Hambg. ⸗Sidam 129,2 144,2 S2 do. ig. Gbrt51 103,4 10,0 Pfandbr. und Schuld 9925 Hop. 1 16 100,0 100.0 fs Aucker Kr.⸗t. 10.6„ enen, 8 1 5 baer 5. 17,30 15,87 Roſiger Zucker, 85, 88,50 1 Gelſt 155,5 15758 Norbd lob„ 267 7,50 Disch. Ant Ausl. 130,5 130.5 öffentl. Kredit-Anstalt. ½ Gotha Urdtr. ohne Zinsberechnung emag. 123, bete. Gr. Riebeck. 5 been ee e, Wend aut u.. 101 11 Andalt Ales.., 4% Brſchwet. 150 Goldpfbr. 48,9 100.0 100,0 aſeinger 28 101,0 101.5 Deich. Atlan. Tel e 1185„%% amdurg Altves, 12 1271 4½% edanbesbk% Pamb Hp. Bt. ½ Harb Bergb. 110,2 118,3 de Labeock: 75 ald 14 ld ace wer„ ö Vest Dear::. uch 4., Neue, 9000. Neing ultbeyp. 2 eee eee e, ee eee 4 Sin 4 Palgte 150.5 180,0] de. Saum Ges Sanger. te 4 14 N ee, e 0 2550 501. 5 3 5 0 ner⸗ We W 22 3 5 21 0 29 D Schugged⸗ 6% bo. R. Ibu. f 2 ee 5 100,0 100.0 2 5 S 175 detem. Krauß 126,5 136,0 S8 e 150 0 1 all.. 123,0 123.0 e 2220 20170 9 8 1 0* 0 1 N 8 151% 125,07 4% oe K. 1 75 1096 6% Mitteld. Obr. Alten. 118·6 annesmann 114.0 113,2 2 25515 7075 110.5 1100 1 etall. 11 75 28, Berlin Feuerverer n„.„ Ri. 100.0 100.0 industrie Ani do. Spiegeigl. 113, Hansfeld, Bergs 144% 5 tles, 144,0 143,0 I nc. Fr. 41%„Colo fnid⸗ Feuer. 9%. Bodenkr. do. Steinzeug 151,2 Markt, u. 135,0 135,0 Schl, gw. Beuth, 104,0 102,0 ö 1 8 2 7 107 ermes⸗ Kreditov.. Anleihen: 4% ann. Udkr. 2) 100,3 100,3 Slo 100,0 1000 gecumulat-Fabt. 218.0f de Tel f. 0h 1 in au 127,0 128,0 b Elektr. u. Ga.„ 13% Magdebg, eue Hropinz, Bezirks,, gweckder⸗ 4 aſſ. Ltr 1 4 99.87 100.2 1 5 00 1 122 7. 1 6 3 n 10,5 lie de enen. 5 75 134% U. e, eee bd 7 1 5 pf.„0.„ 4 ben ercur Wollm. 22 224 erhef Br.* ui ee 0 aadbes 10 3 10.2 fies ben ee d de 5 ce Nee 80 8 Sa Vesahe 30,7 1380 Banl Aktien Kolonlal- Werte Uadandenvg 00.15 99,37 4½ Rgeinpr. K 1 101,5 101,5% Pr. Pup.-B Ummendorf. Bap 114, 114,0 Lidler⸗Werke f„ Nlag lachen 133,0 158.5 0Schuckert e Es. 0, 175, Ang. Pt. Gr.⸗Anſt, 05,02 05,87 Otſchs Oſtafrita, 112,3 112.2 amn over 10 99, ½ Weſtf. Go kz7z! 89,75 09,75 G. 5. Bf. 20 5 14 100,0 100,0 Umperwerke 124,5 125,0 Dierig. Coriſtlan 183,0 182,5 25% 72 Mimoſa.„ 140,0 140,5 Schultheiß„ 105, 105, Bab iſche Bank% 113,0 Kamerun Eiſenb 90,25 77. emmern g%. Pf. A. 26 f 100,0 100,0% Ur. Pfandbr. 5 11% 1172 Dortm. Akt Br. 177,0 157.0 155,7 i„ Sch pabelld ran Ban„ Braufnd. 127,0 126,0 Meu⸗Gulnen 44 en K. 18 90,80 5 N* 2 100,0 100,0 uſchaffbg. Zellſt... 122,5 do. Unlonb r 14%„, Mühle Rüningen 139,5 140,0 Se aunaun 145,„„ Bahr Hop. u. Wb. 101,0 100,0 Stapi⸗Minen. 25.12 25,50 If. KIs.„ F LNem 257 90,12 50,12 ½ do, Rom. 20 100,0 100.0 aſch. 142,2.[Prrsbner Gardis 120,0 120,7 1510 150,0„„ 139,5 Stemens Giasid 115% 114,2 do, 105% 105,01 Schantung⸗H. A 114,5 116, 6. Seite Nummer 487 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Oktober 193g 2 „ — 5 Serie des Anheils: mſchau Gutsherrin aus Verſehen erſchoſſen Tragiſcher Anglücksfall bei einer Entenjagd in Dietramszell * München, 20. Okt. Von einem tragiſchen Un⸗ glück wurde heute die Familie von Schilcher in Dietramszell betroffen, bei der der Reichs⸗ präſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg alljährlich ſeinen Sommerurlaub zu verbringen pflegte. Gutsbeſitzer von Schilcher begab ſich mit ſeiner Gattin im Kraftwagen zur Jagd. In der Nähe eines Weihers ließ er den Wagen ſtehen und ging dann in den Wald, während ſeine Frau beim Kraftwagen zurückblieb. Zu gleicher Zeit befand ſich ein Jäger des Gutsherrn in dieſem Gebiet auf der Entenjagd. Als er in der Nähe des Weihers eine Be⸗ wegung bemerkte, ſchoß er, in der Meinung, Enten vor ſich zu haben. Er wußte nicht, daß ſich die Gutsherrin bei dem Kraftwagen aufhielt. Die Frau wurde von der vollen Schrotladung getroffen und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ſie auf dem Transport ins Schloß ſtarb. Frau von Schilcher, die dem ſchwediſchen Adel ent⸗ ſtammt, ſtand im 25. Lebensjahr und war erſt ſeit kurzem verheiratet. Sie iſt eine geborene Gräfin Ula Wachtmeiſter af Johannishus. Molorrad prallt auf unbeleuchtetes Fuhr werk NSagg⸗Mann töblich verunglückt i Lampertheim, 20. Okt. Geſtern abend gegen 8 Uhr befand ſich der Tüncher und NS Mann Johann Kühn aus Bürſtadt mit ſeinem Mo⸗ torrad auf der Fahrt von Worms nach Bürrſtadt. Etwa in der Mitte der Straße fuhr er auf das Fuhrwerk des Landwirtes M. aus Bürſtadt auf, das vollkommen un beleuchtet war. Da die Straße in tiefem Dunkel lag, konnte der Motor⸗ radfahrer das Fuhrwerk nicht ſehen und iſt auf das Fuhrwerk aufgefahren. Er ſtürzte hierbei auf das Straßenpflaſter und zog ſich ſchwere Schädelver⸗ letzungen zu, an denen er kurz darauf geſtorben iſt. Der Verunglückte ſtand im 41. Lebensjahr und war verheiratet. wage Laſtwagen raſt gegen Baum Ein Toter, ein Schwerverletzter * Ueberlingen, 20. Okt. Ein folgeuſchwerer Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich in den frühen Morgen⸗ ſtunden in der Nähe von Markdorf. Ein Laſtwagen mit Anhänger des Transportunternehmers Huther in Markdorf befand ſich auf der Fahrt von Mark⸗ dorf nach Bludenz. Kurz hinter Markdorf kam der Fahrer des Laſtzuges ſchlecht in eine Kurve, geriet auf die Straßenſeite und prallte über die Straßen⸗ böſchung hinweg gegen einen Baum. Beide Wagen wurden ſtark beſchädigt. Der 29 Jahre alte Auto⸗ fahrer Johann Knattich, dem der Bruſtkorb ein⸗ gedrückt und mehrere Male die Beine gebrochen wurden, war auf der Stelle tot. Der neben ihm ſitzende Wagenbeſitzer Huther konnte erſt nach dreiviertelſtündiger Arbeit aus der Einklemmung befreit werden. Er wurde mit ſchweren Verletzun⸗ gen ins Krankenhaus gebracht. Zwei jugendliche Diebe gefaßt Sie hatten 7500 Mark geſtohlen * Karlsruhe, 20. Okt. Auf Veranlaſſung der Kri⸗ minalpolizei wurden in Bremen zwei Burſchen aus Karlsruhe im Alter von fünfzehn und ſechszehn Jahren feſtgenommen, weil ſie am 11. Oktober 1938 in Karlsruhe 7500 Mark geſtohlen hatten und nach der Tat geflohen waren. Der größte Teil des geſtohlenen Geldes konnte ſichergeſtellt werden. Der verprügelte Lehrling * Pforzheim, 20. Okt. Ein hieſiger Geſchäfts⸗ mann war durch das pflichtwiörige Vephalten ſeines Lehrlings derart in Wut geraten, daß er den Bur⸗ ſchen grün und blau verprügelte. Er war des⸗ halb wegen Mißhandlung Jugendlicher angeklagt. Die Große Strafkammer würdigte die Tatumſtände günſtig für den Beſchuldigten und erkannte nur wegen gefährlicher Körperverletzung auf eine Gel d⸗ ſtrafe von 50 Mark. — Anſere Unterredung mit dem Landesbauernführer: Badens Landwirtschaft am Schluß des Ernkejahres 1938 Die Unterredung mit dem Landesbauern⸗ führer, deren erſten Teil wir bereits veröffent⸗ lichten, wandte ſich dann der Viehwirtſchaft zu. Der Landesbauernführer führte dabei u. a. fol⸗ gendes aus: „Der Viehſtall und ſein Extrag iſt in den meiſten Fällen entſcheidend für das Vorhandenſein von Bargeld, ja für die Exiſtenz der Bauernfamilie. Ohne genügend Futter kann man aber keinen ordentlichen Viehſtand aufziehen. Das ſehen wir alle Jahre in den erſten Monaten auf unſeren Schlachtviehmärkten, auf denen ſchlecht durch den Winter gekommene Tiere auftreten und unbe⸗ friedigende Erlöſe bringen. Wo die Futterwirtſchaft durch Anbau von ausreichendem Zwiſchenfutter, durch Benutzung eines Gärfutterbehälters für Grünfutter und durch eine planvolle Einteilung des vorhandenen Futterbeſtandes nicht geregelt wird, kann es heutzutage auf die Dauer nicht gut gehen. Auf dieſem Gebiet hat unſere Wirtſchaftsberatung in den Dörfern noch große, aber nicht leichte Auf⸗ gaben. Nicht nur die zahlreichen Hofberater ſelber, eee In ihrer Mitte Präſident Fritz Gabler: m in dlm ix Cclinluugli. Die Hoteliers aller Länder tagen in der ſchottiſchen Hauptſtadt Die Vertreter dreier Länder Arm in Arm. Links der Engländer, rechts der Franzoſe, in der Mitte der Deutſche, der Präſident der Hoteliervereinigung, Fritz Gabler⸗ Heidelberg. Aus Baden Das alles wegen 80 Mark Ein Ehepaar wegen Meineids vor dem Schwurgericht * Karlsruhe, 20. Okt. Im letzten Fall der Schwurgerichtstagung hatte ſich die 44jährige Ehefrau Käthe Kircks geb. Landſchulz aus Schwedt a. O. wegen Meineids zu verantworten. Die Eheleute Kircks hatten früher jahrelang mit dem Ehepaar H. in Berlin freundſchaftlich verkehrt. Nachdem die Freundſchaft in die Brüche gegangen war, verlangte H. von dem Ehemann Willi Kircks einen dieſem ge⸗ liehenen Betrag von 80 Mark zurück. Als auch der Zahlungsbefehl keinen Erfolg hatte, erhob H. eine Klage beim Amtsgericht Berlin. eee e derbe. Eine feuchtfröhliche Sache Wieder Weinweltſtreit der Anterhaardt! Grünſtadt lädt zum letzten Weinſeſt dieſes Herbſtes an der Deulſchen Weinſtrabe * Grünſtadt, 20. Okt. Zu den originellſten Weinfeſten an der Deutſchen Weinſtraße gehört der Weinwettſtreit der Un⸗ terhaardt in Grünſtadt. Es konnte erſt zweimal durchgeführt werden, da es im vergangenen Jahre unter das allgemeine Verbot zur Abhaltung von Feſten fiel. Aber dieſe zwei Mal haben gezeigt, daß der Unterhaardter Weinwettſtreit mehr iſt, als eine schnell aufgezogene Veranſtaltung, die bald wieder in der Verſenkung verſchwindet. Der Grund, wes⸗ walb das Grünſtadter Weinfeſt eine Veranſtaltung von Dauer ſein wird, iſt leicht zu erklären: Der Weinwettſtreit der Unterhaardt iſt aus der volkstümlichen Eigenart herausgewachſen. Damit iſt ihm ein Boden gegeben, in dem er Wurzel faſ⸗ ſen kann. Es war für Grünſtadt ſelbſtverſtändlich, daß es ſich nicht auf ſich allein beſchränkte, ſondern als Mittelpunkt des Unterhaardter Weinbaues, die ganze Unterhaardt in den Kreis ſeines Feſtes mit einbezog.. So eutſtand ein echtes Unterhaardter Volksfeſt, das in dieſem Jahre in der Zeit vom 29. bis 31. Ok⸗ tober gefeiert wird. Das vielköpfige Weinſchieds⸗ gericht, das die ſchwere Aufgabe hat, die beiden ſich gegenüberſtehenden Jahrgänge ſachgemäß und ge⸗ recht zu beurteilen, hat bereits eine reichliche Kollek⸗ tion auserleſener Unterhaardter Weine zuſammen⸗ geſtellt, die in dem Rieſenzelt auf dem Luitpoldplatz ausgeſchenkt werden. Es fehlt nicht an Spätleſen, ſelbſt nicht an Ausleſen. Grün⸗ ſtadt iſt gerüſtet zum fröhlichen Weinwettſtreit der Unterhaardt. Vochum lädt die Weinkönigin ein Ein Hambach⸗Neuſtädter Verbrüderungsfeſt Mpt. Neuſtadt a. d.., 18. Oktober. Die auf dem hieſigen Pfälziſchen Weinleſefeſt zur Weinkönigin gekürte Winzerstochter Maria Poh aus Hambach an der Weinſtraße, erhielt von der Stadt Bochum ein Einladungsſchreiben auf den 5. November. Daß die diesjährige Weinkönigin ge⸗ rade aus Hambach ſtammt, eine Gemeinde, die Neu⸗ ſtadt unmittelbar benachbart iſt und nach langjähri⸗ gen Bemühungen nun endlich nach Neuſtadt eingemeindet werden ſoll, gab Veranlaſſung, dieſer Tage im Saal der alten Hambacher Winzergenoſſenſchaft ein„Verbrüderungsfeſt“ der beiden Gemeinden zu feiern. Die Weinkönigin mit der Krone auf dem Haupt war dabei gewiffer⸗ maßen die„Friedensvermittlerin“. Die Bürger⸗ meiſter der beiden Gemeinden, Fillibeck⸗Hambach und Schlee⸗Neuſtadt, hielten humoriſtiſche Anſpra⸗ chen. Der Verſöhnungsabend, der auch durch Muſtl und die Anweſenheit der Trachtengruppen verſchönt wurde, verlief in echter pfälziſcher Weinlaune. (Preſſephoto, Zander⸗M.) 7 ãé³ͥ GdGGGdddbdbGGTGTGTGTbTbGTbTbTGTbTbTGTGTGTGTGTGT(Tòÿͤwͤwöobbb! In dieſem Rechtsſtreit beſtritten die Eheleute Kircks unter Eid die Forderung des Klägers. Das Karlsruher Schwurgericht verurteilte am 10. November 1937 den Angeklagten Willi Kircks wegen Meineids zu einem Jahr zwei Monaten und ſeine Ehefrau zu einem Jahr Zuchthaus ſowie je drei Jahren Ehrverluſt. Das von Willi Kircks angerufene Reichsgericht hat ſeine Reviſion als unbegründet verworfen, womit dieſer rechtskräftig wegen Meineids verurteilt worden iſt. Dagegen hat die Reviſionsinſtanz das gegen die Ehefrau Kircks ergangene Urteil wegen eines pro⸗ zeſſualen Verſtoßes aufgehoben und gegen ſie nochmalige Verhandlung und Entſcheidung angeord⸗ net. Im weſentlichen ergab die zweite Schwur⸗ gerichtsverhandlung das gleiche Bild wie in der er⸗ ſten Hauptverhandlung, ſo daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft wieder ein Jahr Zuchthaus beantragte. Die Verteidigung beantragte Freiſprechung der Ange⸗ klagten. Das Schwurgericht verurteilte die Ange⸗ klagte Käthe Kircks wegen Meineids unter Anwen⸗ dung des Strafmilderungsgrundes nach§ 157 Ziffer 2 zu einer Gefängnisſtrafſe von neun Mo⸗ naten. Es beſtanden für das Gericht Zweifel dar⸗ über, ob die Angeklagte vor ihrer Vereidigung auf das Zeugnisverweigerungsrecht aufmerkſam gemacht worden war. 1939: Heimatfeſt in Adelsheim Adelsheim, 19. Okt. Der Gedanke, im Jahre 1939 in unſerer Stadt ein Heimatfeſt zu veranſtal⸗ ten, hat die freudige Zuſtimmung aller Adelsheimer, beſonders auch jener, die außerhalb der Heimat⸗ ſtadt wohnen, gefunden. Nach Mitteilung des Bür⸗ germeiſters Herold wird das Heimatfeſt in den Ta⸗ gen vom 24. bis 27. Juni ſtattfinden. Die Vor⸗ bereitungen dazu ſind bereits in Angriff genommen worden. Im Juni wird der Adelsheimer Geſang⸗ verein ſein 100jähriges Beſtehen feiern, während der Turnverein Adelsheim um die gleiche Zeit auf ein 75jähriges Beſtehen zurückblicken kant 5 Meiſterſchule für Küfer * Müllheim, 20. Okt. Die erſte für das Böttcher⸗ und Küferhandwerk in Deutſchland errichtete Mei⸗ W wird hier am 14. November eröffnet wer⸗ en. I. Edingen, 20. Okt. Der 63jährige Fuhrmann Anton Krämer vom Edinger Hof kam auf dem Heimweg, als die Pferde ſcheuten und der Wagen umkippte, unter dieſen zu liegen und trug dabei ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er ſofort „ Krankenhaus gebracht werden mußte. ſondern auch die Gehilfen bei der Milchleiſtungs⸗ prüfung werden für dieſe Arbeit eingeſpannt, und man kann ſagen, daß ſchon in der kurzen Zeit der Tätigkeit des weitverzweigten, allmählich immer beſſer funktionierenden Beratungsapparates aller⸗ hand erreicht wurde. Die da und dort noch miß⸗ verſtandene Milchleiſtungsprüfung hat feſtſtellen können, daß die Leiſtungen der Milcherzeugung in Baden in den letzten Jahren von 1873 Kg. Milch ze Kuh mit einem Fettgehalt von 3,7 v. H. auf 2389 Kg. mit einem Fettgehalt von 3,85 v. H. je Kuh und Jahr geſtiegen ſind. Das bedeutet alſo eine Lei, ſtungsſteigerung um 500 Kg. Milch und eine Feſt⸗ ſtellung, welche für die künftige Milch⸗ und Fettver⸗ ſorgung unſeres Landes wichtig iſt, zumal es ung gelungen iſt, die molkereimäßige Erfaſſung der bei uns erzeugten Milch ſtark zu verbeſſern, ganz he⸗ ſonders in Oberbaden. Es iſt zu hoffen, daß die nunmehr erfolgende Milchpreiserhöhung, die in einer gerechten Weiſe bei uns zur Durchführung kommen wird, auch weiteren Anreiz zur Steigerung der Produktion auf dieſem Gebiet gibt. Vorwärts in der Pferde⸗, Schweine⸗ und Schafzucht! „Mit der Entwicklung unſerer Pferdezucht können wir zufrieden ſein. Das Intereſſe unſerer Züchter nimmt zu, und das Verſtändnis für eine ſachgemäße Behandlung, Anſpannung und Fahren hat dank der Beſtrebungen des Badiſchen Pferde⸗ ſtammbuches eine erfreuliche Ausdehnung genom⸗ men. Eine ſehr pflegſame Behandlung finden die Aufgaben der Nachzuchtſiche rung, alſo die Errichtung von Weiden und Tummelplätzen und vieles andere Spitzenleiſtungen zeigen uns die organiſter⸗ ten Schweinezüchter des Landes, deren Tiere im ganzen Reich einen gu⸗ ten Namen haben. Die ganzen Beſtrebungen richlen ſich auf die Nutzbarmachung dieſer Erfolge für die breite Landesſchweinezucht, da die Ferkelerzeugung im eigenen Lande nicht genügt, und die Einfuhr von Jungtieren nicht immer die beſten Ergebniſſe hal, S Dadurch ſind auch die Maſterfolge nicht immer gut, Auf dieſem Gebiet iſt noch eine große Arbeit zu reparlert, reinigt, eulanlslert Tepp i ehe Nottenschutz Bausback M 1. 10 nu 26407 leiſten. Die Landesbauernſchaft hat deshalb die Pa⸗ role ausgegeben, daß auf jedem größeren bäuerlichen Betriebe, mindeſtens auf jedem Erbhof, eine Zucht⸗ ſau gehalten werden ſoll. Dieſe Beſtrebungen werden durch die nunmehr erhöhten preiſe unterſtützt, weil dadurch auch mäſtung älterer Zuchtſauen wieder löcßſnend wild. Ueber die Schafzucht kann ich ihnen nur Gutes berichten. N Seit dem vorigen Jahre haben wir die gehaltenen Fettſchweine⸗ die Aus⸗ Schafe von 65 000 auf 76000 erhöhen können und im nächſten Jahre werden es 80 000 werden. Der für uns tragbare Stand wird dann ziemlich erreicht ſein, weil wir ja nur ſoviel Tiere halten können, als wir überhaupt Schafweiden zur Verfügung haben. Schließlich nach ſeiner Auffaſſung über die beſondere Aukgabenſtellung des Landvolks innerhalb der Volksgemeinſchaft und das Verhältnis zwiſchen Stadt und Land be⸗ fragt bemerkte Landesbauernführer Engler⸗Füßlin; „Wer die Handlungen und Maßnahmen des Reichsnährſtandes beurteilen will, darf nicht verge ſen, daß ſie nicht einſeitig auf die privatwirtſchaftliche Förderung des Landvolkes ausgerichtet ſind. Denn wir ſind kein Bauernſtand, ſondern ein Nährſtanh, der für das ganze Volk zu arbeiten hat. Die Ver⸗ ſorauna mit genügend Lebensmitteln aus eigener Kraft iſt die große wirtſchaftliche Aufgabe, die un geſtellt iſt. Zu ihrer Bewältigung iſt notwendig oͤaß die Exiſtenzbedingungen für das Land volk ſtabil bleiben und ihm ein gerechtet Preis geſichert wird. Leiſtungen im Dienſt bet Volksgemeinſchaft können nur auf geſunder Grun, lage erfolgen. Für die künftige Entwicklung auf dem Lande f die Behebung der Leutenot a von entſcheidender Bedeutung. Was ſie ftr de Land wirtſchaft bedeutet, können wahrſcheinlich an beſten jene ſtädtiſchen Hausfrauen ermeſſen, die eine kinderreiche Familie zu betreuen haben und heult trotz aller Bemühungen keine weibliche Hilfskrat bekommen. Um wieviel meßr trifft die Ueberlaſtung die Landfrau. die neben ihrem Haushalt noch gie ganze Viehpflege beſorgen und zudem bei der Felb⸗ arbeit infolge des Leutemangels noch mehr als fel her aushelfen muß. Vielfach wird ſchon unter nor, malen Verhältniſſen auf dem Lande ein Raubbal am Haushalt des Körvers getrieben. Die außel⸗ ordentliche Arbeifsüberlaſtung nimmt den Landnofk die Möglichkeit, ſich in dem wünſchenswer⸗ ten Maße an den politiſchen und kulturellen Alf gaben unſerer Zeit zu beteilfgen. Das iſt ein Zu ſtand, der uns ernſte Sorgen macht und zu deſſen Behebung keine Anſtrengung zu viel ſein darf. Ein weiteres Problem iſt das der Landfluthl Wenn auch manchmal über den konſervativen unſeres Bauernvolkes mißfällig geſprochen wird, e wollen wir uns über ihn andererſeits doch freuen, weil die Liebe zur Heimat und Scholle be vielen ſtärker iſt, als alle Verlockungen einer ſcheil⸗ baren Beſſerſtellung in anderen Berufen.“ * Landan, 19. Okt. Die für Donnerstag vor⸗ geſehene Operette muß um etwa vierzehn Tage verſchoben werden, da die Heizungsanlage des Feſthalle umgebaut wird.. * Speyer, 19. Okt. Geſtern feierte hier Fan Karolina Niedermann, geb. Bauer, ihren 90. 0 burtstag. * Münchweiler(Südpf.), 20. Okt. Nahe der alten Kloſtermühle zwiſchen Silz und Münchweiler gel ſich ein ſeltener Vertreter unſerer einheimischen Vogelwelt, ein Eisvogel, eingeniſtet. 8 22 HANDELS Donnerstag, 20. Oktober 1938 England suchi neue Wege für seine Handelspolitik In einer bedeutungsvollen Rede wies der Prä⸗ ſibent der Vereinigung ſämtlicher britiſchen Han⸗ delskammern, der Unterhausabgeordnete Sir Gran⸗ ville Gibſon, bei der Eröffnung einer am Mittwoch in London begonnenen zweitägigen Konferenz auf den dauernden engliſchen Exportrückgang in der Welt hin. Man könne die Tatſache nicht ableugnen, betonte Gibſon, daß es an vielen Stellen der Welt für engliſche Waren infolge ihres hohen Preiſes autsſichts los ſei, mit dem Export anderer Länder zu konkurrieren. Man müſſe daher Mittel und Wege ſuchen, die Preiſe durch Herabſetzung der Erzeugungs⸗ koſten herabzudrücken, ohne jedoch die Intereſſen des arbeitenden Volkes dadurch anzutaſten. Aber man müſſe die unbequeme Wahrheit erkennen, daß, wenn man den fortſchreitenden Ausfuhrrückgang nicht abbremſen könne, auf der anderen Seite die Arbeitsloſigkeit anwachſen müſſe. Wo kein Verkauf ſtattfinde, gebe es auch keine Löhne, Gehälter und keinen Verdienſt. Das Mitglied des Vollzugs⸗Ausſchuſſes, Sir Cecil M. Weir, erklärte in ſeiner anſchließenden Rede, das Syſtem der gegenwärtigen Ausfuhr⸗ beſchränkungen zwiſchen den Staaten mit Hilfe von Quoten und Vergünſtigungen ſei eine„Peſt“ und müſſe ſo bald wie möglich beſeitigt werden. Die Gründe für die Währungs⸗ und Rohſtoffſchwierig⸗ keiten auf den internationalen Märkten heute ſeien größtenteils politiſcher Natur. Die engliſche Regie⸗ tung müſſe erſucht werden, mit den anderen Staa⸗ ten eine Art Konferenz zuſtandezubringen, um ein beſſeres Syſtem zu finden. Der Redner wandte ſich dann in längeren Ausführungen gegen das Syſtem der Ausfuhrvergütungen. 5 Auf dem Programm der Konferenz ſtehen u. a. Berichte über die Nachteile, die dem engliſchen Ex⸗ port durch Tarife und Meiſtbegünſtigungsklauſeln anderer Länder erwachſen ſowie die gegenwärtigen internationalen Schwierigkeiten und die Frage der Ausfuhrunterſtützungen, mit denen in anderen Län⸗ bern die Ausfuhr gefördert wird; außerdem die Möglichkeit einer veränderten Anleihe⸗ und Kredit⸗ gewährungs politik. Der Vertreter der Handelskammer von Brad⸗ ſord, Hamilton, ſprach ſich für die Abſchaffung der Politik der im Ottawa⸗Abkommen vorgeſehenen Präferenzen aus, was zu einer Beſſerung der inter⸗ nationalen Beziehungen beitragen könnte.. eue. Eduard Lingel, Schuhfabrik A.., Erfurt.— Wie⸗ ber 8 v. H. Dividende. Wie die Verwaltung mitteilt, ge⸗ nehmigte die am 17. Oktober abgehaltene Bilanzſitzung den Geſchäftsabſchluß für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäfts jahr 1987/8 und folgenden Gewinnverteilungs⸗ vopſchlag: nach Abſchreibungen von 411 219(408 275)% verbleibt ein Reingewinn von 374 545(394 307) J, aus dem unnerän ert 8 v. H. Dividende verteilt werden ſol⸗ len, Ferner follen 100 000/ dem ſozialen Fonds und eln gleicher Betrag der freien Rückläge zugeführt werden. (5⸗Termin 14. November.) Die Entwicklung des Un⸗ ternehmens im erſten Vierteljahr des neuen Geſchäfts jah⸗ res war nach dem Bericht des Vorſtandes zufriedenſtel⸗ lend. Die Umſätze konnten geſteigert werden, und es heſteht die Hoffnung, daß dieſe günſtige Entwicklung wei⸗ ter anhalten wird. c Tilgung von Gemeindeumſchuldungs⸗Schuldverſchrei⸗ bungen. Außer den zum 1. Oktober ausgeloſten 89 818 300 Mark aproz. Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsver⸗ bandes deutſcher Gemeinden wurden rund 5) Mill./ zum gleichen Zeitpunkt durch Hergabe von Schuloverſchreibun⸗ gen ſeitens der Mitgliedsgemeinden außerplanmäßig ge⸗ tilgt. Bisher ſind damit insgeſamt 16,8 v. H. der aus⸗ gegebenen Schuldverſchreibungen getilgt. In Umlauf be⸗ ſinden ſich noch rund 2,647 Mill.. Die Lage der rhein⸗mainiſchen Textil⸗Induſtrie. Die derzeitige Lage in der rhein⸗mainiſchen Textilinduſtrie ii gekennzeichnet durch eine weitere Verſchärfung in der Heſchaffung von Arbeitskräften. Einzelne Betriebe arbeiten zur Zeit mit Genehmigung des Gewerbeaufſichtsamtes in Schichten zu zehn Stunden. Zu Beginn der Berichtszeit war nur eine Knappheit an Fachkräften bemerkbar. In⸗ zwiſchen iſt jedoch ganz allgemein eine erhebliche Verſchär⸗ zung eingetreten, ſo doß für alle Erzeugungszweige die Arbeitskräfte, insbeſondere weibliche Arbeitskräfte und Jugenoliche fehlen. Die Rohſtoffverſorgung war ausrei⸗ chend. Es ließen ſich weitere Erleichterungen durch Be⸗ willigung von Sonderkontingenten erzielen. Die Zutei⸗ lungen für Auslandsaufträge erfolgten prompt und voll. Die Materialpreiſe, namentlich für Baumwolle, ſind wei⸗ ler gefunken, ſo doß für eine größere Anzahl Artikel Preis⸗ nachläſſe vorgenommen werden konnten. Lediglich die Lei⸗ nen⸗Induſtrie berichtet nach wie vor von ſtabilen Preifen. Die neuen Werkſtoffe Zellwolle und Kunſtſeide wurden färker als bisher in die Erzeugung einbezogen, da die Nachfrage von feiten der Kunſtleder⸗ und Kautſchukinduſtrie ſich ſteigerte. Verſuche zur Verwendung von Kunſtſeide in der Autocordfabrikotion haben gute Ergebniſſe gezeitigt, e daß demnächſt mit einer Großherſtellung gerechnet wer⸗ den kank. Der Export iſt foſt durchweg abgeſunken, doch konnten auch einzelne Betriebe ihren Ausfuhranteik ſtei⸗ gern. Infolge der Weltwirtſchaftskriſe hat ſich der Kampf um den Auslandskunden ſo verſchärft, daß die Angebole der deutſchen Firmen mit der ausländiſchen Konkurrenz nicht mehr Schritt halten können. zer die Ariſterung der Bekleibungsinduſtrie. Auch in er Betleidungsinduſtrie iſt die Ariſterung jetzt ſchon be⸗ deutend vorgeſchritten. Vor noch nicht langer Zeit waren bie nichtariſchen Firmen noch in der Ueberzahl gegenüber den axiſchen. Anfangs des Jahres 1938 waren von 6500 Mitgliederfirmen der Wirtſchaftsgruppe bereits 4500, alſo mehr als. Drittel, ariſch. Ongwwiſchen ſind, wie ſich zus Mitteilungen des Inſtituts zum Studium der Juden⸗ lage ergibt, von den 2900 nichtariſchen Firmen weitere 900 zutludet worden, ſo daß augenblicklich etwa 450) ariſchen Betrieben ewas über 1100 nichtariſche gegenüberſtehen. Bon dieſen 1100 Firmen dürfte aber nur ein ganz geringer Prozentſaß zur Hebernahme durch Arier kommen. Gerade die Bekleidungsinduſtrie war in den letzten Jahrzehnten 15 überſetzt. Die Umſchichtung gibt jetzt Gelegenheit, ungeſunden Verhältniſſe zu e Es iſt ö natürlich daß dazu vor allem die Kreiſe den größten Bei⸗ tig liefern, die die ungeſunden Verhältniſſe verurſacht 1 en. Es handelt ſich um Firmen, die nicht mehr recht ebensföhig waren. an ſchätzt dieſe nichtariſchen Be⸗ triebe, die der Auflöſung überlaſſen werden ſollen, auf 92 bis 900, ſo daß dann nur noch 200 bis 500 nichtariſche etriebe zur Ariſierung übrigblieben. Hinſichtlich der Be⸗ Fee iſt feſtzuſtellen, daß die Mehrzahl der großen tr u nichtariſchen Händen war. Der Umſatz der nichtariſchen Betriebe, obwohl ſie nur ein Drittel der arlſchen Betriebe umfaßten, lag auch Ende 1997 noch um 20 5. höher als der ber ariſchen Betriebe. Auch dieſe Ver⸗ hälkniſfe ſind fetzt beſeitigt. 1 e Was iſt eine Vierſahresplauſiedlung? In der Oeffent⸗ lichkeit, vor allem auch in den Kreiſen der Bauwirtschaft, berrſchen vielfach ganz unklare und falſche Vorſtellungen grüber, welche Arbeiterwohnſtättenbauten im Zuge des riahresplanes bevorzugt gefördert werden. Dazu wird uns von der zuſtändigen Stelle mitgeteilt: Im Vierjahres⸗ blan ſteht die Schaffung von Arbeiterwohnſtätten in un⸗ Rur U WIRTSCHAFT-ZET TUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe vr. 487 Aklien meisf fesfer Spezialwerfe im Vordergrund— Nenien sfill Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Ueberwiegend feſter Frankfurt, 20. Oktober Die Börſe war bei ruhigem Geſchäft am Aktienmarkt weiter etwas freundlicher beſeſtigt. Das Intereſſe der Kundoſchaft bleibt jedoch im weſentlichen auf einzelne Spe⸗ zialwerte abgeſtellt, von denen hauptſächlich Bankaktien gefragt wurden. Für Montanwerte hat die Nachfrage nach⸗ gelaſſen, wenn auch weiterhin mäßige Erhöhungen ein⸗ traten. Verein. Stahl befeſtigten ſich nach 109%(1094) auf 110, Mannesmann gut behauptet mit 11336(1137), ebenſo Rheinſtahl 140% und Buderus mit 113%. Von den variablen Bankaktien ſtiegen Reichsbank und Bank für Brauinduſtrie um 1j 1% v. H. auf 189 bzw. 127%. Von Zellſtoffaktien zogen Aſchaffenburger um 3 v. H. an auf 123%, während Waldhof nach 3 v. H. ſchwächerem Beginn um 2 v. H. erholt waren auf 137½. Ueber das durchſchnitt⸗ liche Maß von 7 v. H. hinaus verändert waren noch Bekula mit 162162(161), Cement Heidelberg mit 153â (151%) und deutſcher Eiſenhandel mit 144(143 54). J Farben waren bei ruhigem Geſchäft„ v. H. höher mit 152%, etwas belebter waren Weſtdeutſche Kaufhof mit 10177 bis 102(101). Maſchinenwerte lagen zumeiſt„ bis „ v H. feſter. Der Rentenmarkt lag weiterhin ſehr ſtill. Je, v. H. höher lagen Reichsaltbeſitz mit 130,50 und Reichsbahn⸗VBA mit 125,75. Von Freiverkehrsrenten gingen Kommunal⸗ Umſchuldung mit unverändert 94 um. Am Pfandbrief⸗ markt bröckelten Liquidationswerte z. T. g v. H. ab. Stadt⸗ anlihen und Induſtrieobligationen wieſen nur wenig Veränderungen auf. Im Verlauf blieb das Geſchäft ſehr ſtill und auf nur wenige Papiere beſchränkt. Im Vordergrund ſtanden Weſt⸗ deutſche Kaufhof bei Käufen der Kuliſſe mit 103—103,50 nach 101,75. Weiter feſt lagen Reichsbank mit 190,75 nach 189 und von Montanwerten erhöhten ſich Verein. Stahl auf 110,25 nach 109,50, Höſch von unverändert 118,50 auf 119,50 und Mannesmann auf 114% nach 1136. Von Bank⸗ aktien befeſtigten ſich Deutſche Bank auf 118,25(118), Dresdner Bank auf 112,25(112), Effektenbank auf 87,25 (86,50), wöhrend Kommerzbank mit 113,25 unverändert blieben. Im Freiverkehr wurden u. a. genannt: Dingler Ma⸗ ſchinen 95,75 96,75(9496), Katz und Klumpp weiter feſt mit 101-103(100102), ebenſo Elſ. Bad. Wolle mit 90 bis 92(8789). Berliner Börſe: Aktien nicht ganz einheitlich Berlin, 20. Oktober. Wie bereits in den letzten Tagen, richtete ſich das Haupt⸗ augenmerk der Börſe wiederum auf Montanwerte, die durch weitere Kursſteigerungen gekennzeichnet wurden. Auf den übrigen Marrtgebieten war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, jedoch blieb ein freundlicher Unter⸗ ton unverkennbar. Das Geſchäft nahm im großen und ganzen keine lebhafteren Formen an teilweiſe dürften die Umſätze ſogar wieder etwas nachgelaſſen haben, wobei, wie ſtets, einige Spezialwerte eine Ausnahme bildeten. Die Kursveränderungen gingen hierbei nur vereinzelt über 1 v. H. hinaus. Während von Montanen bisher haupt⸗ ſächlich Verein. Stahlwerke und Klöckner im Vordergrunde geſtanden hatten, zeigte ſich heute ſtärkeres Intereſſe für Hoeſch, was gleichfalls auf Abſchlußerwartungen zurück⸗ zuführen iſt. Der Kurs ſtellte ſich bei der Erſtnotiz bereits um 4 v. H. höher auf 118.75 und ſtieg alsbald weiter auf 119% an. Verein. Stahlwerke weiteten einen Anfangs⸗ gewinn von 7 v. H. unverzüglich auf 7 v. H. aus. Auch Klöckner befeſtigten ſich um s v.., während Rheinſtahl um, v. H. rückgängig waren. Bräunkohlenwerke lägen ruhig und wenig verändert. Am Kaliaktienmarkt ſtellten ſich Kali⸗Chemie 1 v. H. niedriger, Salzdetfurth anderer⸗ ſeits gegen die letzte Kaſſa⸗Notiz% v. H. höher. In der chemiſchen Gruppe waren die Umſätze in Farben etwas leb⸗ hafter, die Anfangsnotiz blieb fedoch mit 151.75 unver⸗ ändert. Goldſchmidt ſtellten ſich um 74 v. H. höher. Ver⸗ nachläſſigt wurden Elektrowerte, von denen Lahmeyer 78 und Siemens auf kleines Angebot ſogar 294 v. H. ver⸗ loren. AE eröffneten um 76 v. H. gedrückt, ſtellten ſich kurz danach fedoch bereits 6 v. H. über Vortagsbaſis. Von Verſorgungswerten kamen Schleſ. Gas um 1 v. H. höher an. Am Markt der Maſchinenbauaktien beſſerten Deutſche Waffen und Rheinmetall Borſig ihren Stand um 37 bzw. „ v. H. Aus den übrigen Marktagebieten erfuhren Conti⸗ Gummi mit plus 14, Deutſcher Eiſenhandel mit plus 17ů, Aſchaffenburger Zellſtoff mit plus 2 und Bank für Brau⸗ induſtrie mit pluß 1 v. H. größere Veränderungen. An⸗ dererſeits gaben Metallgeſellſchaft um 1½, Holzmann und Zellſtoff Waldhof je um 2 v. H. nach.— Im variablen Rentenverkehr ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe auf 130.75 gegen 130.50. während die Gemeindeumſchuldungsanleihe mit 93.95 unverändert blieb. Obwohl auch im Börſen verlauf öie Kursbewegung eine einheitliche Linie vermiſſen ließ, war die Grundſtimmung freundlich. Licht und Kraft ſowie HEW ſtiegen je um 75 v.., Rheinmetall Borſig gewannen 7 v. H. Ferner ſtiegen Vereinigte Stahlwerke und Deutſcher Eiſenhandel je um 96, Holzmann um /, Waldhof und Goloſchmitt je um 1, ſowie Weſtdeutſche Kaufhof um 17, Reichsbank um 2 v. H. Hoeſch wurden mit 11975, Klöckner mit 123½ und Farben mit 152 bewertet. Niedriger lagen Kokswerke und Schuckert ſowie Bemberg je um 57 und Ilſe Genuß⸗ Scheine um 1 v. H. Am Kaſſarentenmarkt waren ſowohl hinſichtlich des Ge⸗ ſchäftsumfanges als auch der Kursgeſtaltung keine größeren Veränderungen zu verzeichnen. An Pfanoöbriefen neigten Liquidations⸗Pfandbriefe teilweiſe zur Schwäche. Bei den 82,75 B. Stadtanleihen ſtiegen 26er Dresden Gold um 7, während 28er dto. um 7 v. H. nachgaben. Am Markt der land⸗ ſchaftlichen Goldpfandbriefe wurden die Anteilſcheine der Weſtpreußen Ju neue Lanoſchaftliche um ½ v. H. herauſ⸗ geſetzt. Pommern⸗Abfindung gewannen 1 v. H. Von Zweckverbandsanleihen ſtellten ſich 35er Ruhrverband 7 v. H. höher. ſteiniſche Provinz⸗ Von Reichs⸗ und Auch Zoer Schleswig⸗ verbandsanleihen ſtiegen um ½ v. H. Länderanleihen ſtellten ſich 29er Mecklenburg⸗Schwerin um und alt Hamburger um 9,20 v. H. höher. Bei den In⸗ duſtrieobligationen büßten Farben, v.., Chemiſche Werke Eſſen Steinkohle 0,45 und Engelharöbt⸗Bräu 17 v. H. ein. Demgegenüber kamen Aſchinger, 36er A und Harpener 7 v. H. höher an. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtiegen Adea um 4 v. H. Bei den Hypothekenbanken kamen Rheiniſche Hypotheken, Deutſche Hypotheken und Bayeriſche Vereinsbank je 72, Bayeriſche Hypotheken 1 v, H. höher zur Notiz. Weſtdeutſche Bodenkredit gaben um 2 v. H. nach. Am Markt der Kolonialwerte büßten Kame⸗ run nach Pauſe 14 und Schantung 173 v. H. ein. Doag befeſtigten ſich hingegen um 4 v. H. Von Induſtriepapie⸗ ren wurden Brüning u. Sohn gegen die Notiz vom 12. April 1938, alſo noch über 5½jähriger Pauſe um 245 v. H. höher notiert. Mechaniſche Weberei Zittau kamen 376 v. H. höher an, wobei Zuteikung vorgenommen wurde. Gebr. Krüger ſtiegen um 3 und Sachſenwerk abgeſtempelte um 37 v. H. Andererſeits verloren Müller Gummi und Phönix Braunkohle, beide nach Pauſe, je 4 v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er 99,62 G 100,5 B; 1940er 99,5 G 100,25 B; 194ler 99,12 G 99,87 B; 194er 98,37 G 99,12 B; 1948er 97,87 G 98,75 B; 1944er 97,75 G 98,5 B; loser 97,75 G 98,5 B; 194ger bis 1948er 97,62 G 98,37 B.— Ausgabe 2: 1948er 97,62 G 98,37 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/8er 82 G 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 93,475 G 94,325 B. Am Börſenſchluß machte ſich etwas regeres Kaufintereſſe geltend, ſo, daß die Notierungen vielfach weiter anzogen. Chemiſche von Heyden und Deutſcher Eifenhandel befeſtig⸗ ten ſich je um, Schuckert und Deutſche Erdöl je um v.., ferner ſtiegen Farben auf 152,75, Vereinigte Stahl⸗ werke ſchloſſen zu 11076 und Hoeſch zu 120. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 20. Oktober. Am Geldmarkt war die Lage wei⸗ ter flüſſig, da bekanntlich Steuerüberweiſungen des Rei⸗ ches an die Länder erfolgten und auch Lieferſchätze fällig waren. Die Sätze für Blankotagesgeld konnten Saher um 8 v. H. auf 2,50 bis 2,75 v. H. erhöht werden. Im An⸗ lagegeſchäft erhielt ſich das Intereſſe für Solawechſel und Reichsſchatzanweiſungen. Der Privatdiskont blieb mit 276 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr zog der Dollar in London auf 4,77(4,7740) an, während er in Zürich auf .397%(4,40%) und in Paris auf 37,42(37,49 zurück. In Amſterdam blieb der Dollar mit 1,83% unverändert. Der holländiſche Gulden notierte in London 8,76% gegen 8,77 und in Zürich 239,40 gegen 239,62. Der franzöſiſche Fran⸗ ken ſchwächte ſich in London auf 178,71(178,65) ab. In Amſterdam zog der Franken auf 4,91(4,91) und in Zürich auf 11,76(11,74%) an. Der Schweizer Franken veränderte ſich in London mit 20,99 209% Hir tnhedeutend. In Amſterdam ſtellte ſich der Schweizer Franken auf 41,77 gegen 41½4.. 75 Spätek fetzte der Dollär feine Befeſtigung in London auf 4,7681 fort. Auch in Zürich und Paris beſſerte der Dollar ſeinen Stand. Sonſt waren keine größeren Be⸗ wegungen zu verzeichnen. Diskont: Reichs bank 4. Lombard 8, Privat 8 v. 5. Amtlich in Rm.] Dis⸗] 20 Oktober 10. Oflober für kont] cgeld] Brief eld Brief Aegvyten lögypt. Bf... 12,190 12,220 12,195 12,225 Argentinien 1P.⸗Peſoſ 0,654.628 0,624 0,628 Belgien 100Welgaf 2 42,18 42,25 42,15 42,23 Braſilien. 1 Milreis 0,1460 0,148 0,146 0, 148 Bulgarien 100 Leva 5.047 3,053.047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 53,0 53,20 52 1252,22 Danzia 100 Gulden] 4 47.— 47,10 47,— 47,10 England. 1Pfd 2 11,890 11,920 11,805 11,025 Eſtland 10 eſtn Kr. 4/ 68,13 68,27 68,13 68,27 Finnland100 finn. Mk. 4 5,245 5,255 57.245 5,255 Frankreich 100 fr 3% 6,053 6,567 6,658 6,672 riechenland 00 Dr 6 2,353 2,357 2,353 27357 oll ind 100 Gulden 2 135,76 136,04 135,60 135,04 ran(Teteran) ſpanlan]: 14,78 14,80 14.78 14.80 sland„ 100 isl Kr. ¼ 53,20 53,30 53,22 53,32 Italſen. 100 Lire 4] 13,09 13,11 13,00 13,11 apan ien 329] 0,094] 0,605 0,504 0,696 neee ape 5 57694 8,706 5,604 5,706 onada kan, Dollar 2,4710 2,475 2,471 2,475 Lettland. 100 Latts] 6 48,75 48,85 48,75 48,85 gitauen. 100 Litas% 41.94 42.02 41,04 42,02 Norwegen 100 Kronen 4 59.76 59.88 59,78 509,00 holen 100 gloty 3 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Portugal 100 Estudo 4 10,795 10,815 10,795 10,815 1 72 92 50 24 702 de 2 1055 2% 51,0 ois bis 6t½40 Sehe 100 Franken 1598 50,64. 36,76 56,55 36,77 Spanten 100 Peſeten 2 208 3 5 8——5 Türkei.. itüu f. fd. 5½ 1,978 1,982 1,978 1,982 Ungarn loopengö] 4. 2 25 2 Uruguay, 1Goldpeſo. 0,9990 1,001 0,999] 1,982 Ger. Staaten I Dollar 1½ 2,495.490 2,494.408 5 Frankfurt, 20. Oktober. Tagesgeld unverändert 2“ 5. 5 EEE———ꝙ½⁵7—mm mittelbarem Zuſammenhang mit der Neuerrichtung oder Erweiterung von Werksanlagen des Bergbaus oder der Induſtrie. In allen den Fällen, wo die Bereitſtellung zu⸗ ſätzlichen Wohnraumes für die Gefolgſchaftsmitglieder ſolcher Betriebe notwendig wird, hat die Reichsſtelle für Wirtſchaftsausbau über Umfang und Fertigſtellungstermin dieſer Vorhaben zum Bau von Arbeiterwohnſtätten zu ent⸗ ſcheiden und erklärt damit dieſe Vorhaben als„Maßnahme des Vierjahresplanes“. Eine Sonderſtellung nehmen die Wohnungsbaumaßnahmen für die Reichswerke„Hermann Göring“ ein. ferner der Landarbeiterwohnungsbau, ſoweit ex auf Grund der Verordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan vom 10. März 1987 gefördert wird, ſowie einzelne Bauvorhaben der Geſchäftsgruppe Arbeitseinſatz. Die Bezeichnung„Maßnahme des Vierjahresplanes“ wir alſo nur ganz beſtimmten Vorhaben zum Bau von Arbeiter⸗ wohnſtätten zuerkannt. Dieſes Prädikat beſagt, daß den betreffenden Vorhaben beſondere Dringlichkeit zukommt und daß alle Anträge und Schreiben, die mit dem Bau der Arbeiterwohnſtätten für den Vierjahresplan zufammen⸗ hängen, bevorzugt und mit größter Beſchleunigung er⸗ lebigt werden ſollen. f * 4, 5proz. rumäniſche vereinheitlichte Rente von 1913.— Einlöſung der Oktober Zinsſcheine. Die Mittel für die Einlöſung der Zinsſcheine per 1. Oktober 1988 ſind nun⸗ mehr von Rumänien über die Deutſche Verrechnungskaſſe zur Verfügung geſtellt worden. Wie bereits in der Mit⸗ teilung der Ständiſchen Kommiſſion zur Wahrung der Intereſſen deutſcher Beſitzer ausländiſcher Wertpapiere van Juli d. J. geſagt, hat die Einlöſung dieſer Zinsſcheine mit 47 v. H. + 2 v. H. Nachzahlung für die Zinsſcheine per 1. April 1998, alſo mit 40 v.., der vertraglichen Sätze zu erfolgen. Demgemäß werden die Zinsſcheine am 19. Okto⸗ ber 1988 nach Abzug von 1/1000 Clearinggebühren bei den alten Zahlſtellen mit 1,9468 eingelöſt. egen der aus deviſenrechtlich ausländiſchem Beſitz ſtammenden Kupons wird auf Rundſchreiben 105/37 vom 12. Juli 1937 verwie⸗ ſen. Bei der Einlieferung der Zinsſcheine iſt zu er lären, ob dieſelben aus deviſenrechtlich inländiſchem oder aus⸗ ländiſchem Beſitz ſtammen.. * Rekordgoldbeſtand des amerikaniſchen Schatzamtes. Der Golödbeſtand des amerikaniſchen Schatzamtes wies Mitte Oktober mit Gold im Gegenwert von rund 13,97 Milliarden Dollar eine neue nerordhöhe auf. In den Wochen der eu ropälſchen Kriſe iſt aus den europäiſchen Ländern Gold im Wert von vielen Millionen Dollar nach den Vereinigten Staaten gefloſſen. Der Goldzufluß hat allerdings ſeit Mitte Oktober wieder ſtark nachgelaſſen und jetzt faſt ganz aufgehört. Schweizer Nationalbank.— Erhöhung des Gold⸗ beſtandes. Zum 15. Oktober verzeichnet der Ausweis eine Erhöhung des Golodbeſtandes um 22,6 Mill. auf 2873 Mill. rs; dieſer Andane dürfte hauptſächlich mit der Schwäche des engl. Pfundes und einer erhöhten Nachfrage nach ſchweizer Franken zu erklären ſein. Deviſen ſtiegen um 3 auf 308,1 Mill. ſfrs. Inlandswechſel erſcheinen mit unv. 55, Mill. Dagegen haben ſich, die Reſkrlptionen wieder vermindert, und zwar um 18 auf 36,5 Mill. ſfrs. Lom⸗ baròdvorſchüſſe wurden um 3,9 auf 22,0 Mill. ſfr. abgetra⸗ gen, während die Wechſel der Darlehenskaſſe um 0,3 auf 6, Mill. ſfrs abnahm. In der zweiten Oktoberwoche ging der Notenumlauf um 69,6 auf 1733,83 Mill. ſfrs zurück. Die Rückbildung des im September ſtark geſtiegenen Umlaufs hat ſomit weitere Fortſchritte gemacht, ohne daß der Ge⸗ ſamtrückfluß ſeit Monatsbeginn von rund 200 Mill. ffrs auch nur den Notenausgang der letzten Seytemberwoche von 233 Mill. ſfrs erreicht hätte. Täglich füllige Verbind⸗ lichkeiten ſtiegen im Zuſammenhang mit dem Notenrück⸗ fluß um 70,6 auf 1635,9 Mill. ſfrs. Die Goloͤdeckung be⸗ trug 85,27 v. H. * Die britiſche Handelsflotte ſchmilzt zuſammen.— Ad⸗ miral Backhouſe iſt beſorgt. Auf einer Veronſtaltung des engliſchen Maorineverbandes ſprach am Mittwochabend Ad⸗ miral Backhouſe, der u. a. ausführte, man müſſe über den Stand der britiſchen Handelsflotte ſehr beſorgt ſein, do dieſe ſich zuſehends verringere. Es ſei von größter Wichtigkeit, daß die Handelsflotte ausgebaut werde, denn England könne ohne Lebensmittelzufuhren im Kriegsſfalle nicht lange durchhalten. * Ein vorläufiges polniſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſches Handels⸗ abkommen. Zwiſchen Polen und der Tſchecho⸗Slowakei iſt ein vorläufiges Handelsabkommen geſchloſſen worden, das die Lieferung von Steinkohle und Eiſen aus dem an gefallenen Gebiet an die Tſchecho⸗Slowakei betrifft. Polen * Der ſchweizeriſche Außenhandel.— Verminderte Ein⸗ fuhr, geſteigerte Ausfuhr. Die ſchweizeriſchen Außenhan⸗ delszifſern für die erſten neun Monate 1938 zeigen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres einen Rückgang der Einfuhr um 170, Mill. ffr. auf 1178,8 Mill. ., während die Ausfuhr mit einem Wertbetrag von 932,3 Mill. ſfr. eine Steigerung um 15,1 Mill. ſfr. aufweiſt. Bei der Einfuhr iſt die Menge um 6,9 v. H. zurückgegan⸗ gen, der wertmäßige Umfotz hat ſich um 12,6 v. H. ver⸗ ringert. In der Ausfuhr ſteht einer mengenmäßigen Min⸗ derung von 5,7 v. H. eine wertmäßige Erhöhung von 1,6 v. H. gegenüber. Da der Wert auf der Paſſipfeite des ſchweizer en Außenhondels gegen den gleichen. Vo zeitraum ſich verringerte, auf der Aktivfeite aber ein gerung eintrat, ſo iſt dementſprechend auch die Unter bilanz geringer geworden. Im Berichtszeitraum betrug die Ein⸗ fuhr an Lebens⸗ und Futtermitteln 333,9(359,1) Mill. ffr., an Rohſtoffen 421,3(503,6) Mill. fir. und an Fertigwaren 423,6(486,2) Mill. ffr. Die Ausfuhrziffern zeigen folgende Vernderungen: Lebens⸗ und Futtermittel 56,1(49,9) Mill. sfr., Rohſtoffe 61,2(78,9) Mill. sfr., Fabrikate 815,0(788,4) Mill. sfr. Die geſteigerte Fobrikatausfuhr betrifft gaus⸗ ſchließlich Produktionsgüter, dagegen hat der Konſum⸗ güterexport eine leichte Abnahme zu verzeichnen. Unter den Bezugs⸗ und Abſatzländern nimmt Deutſchland wieder den erſten Platz ein. Die Einfuhr aus Deulſchland betrug in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres 274,0 Mill. ffr. 23,2 v. H. der Geſamteinfuhr, die Ausfuhr nach Deutſchlond ſtellte ſich auf 147,8 Mill. ffr. 15,9 v. H. Verglichen mit den Vorfahrsziffern ergibt ſich dabei bei der Einfuhr ein Rückgang um 25,2 Mill.„ während die Ausfuhr eine kleine Erhöhung von 4,3 Mill. ffir. erfahren hat. Im Verkehr mit dem Lande Oeſterreich, der noch beſonders ausgewieſen wird, betrug die Einfuhr 27,6 Mill. ſfr. die Ausfuhr 22,3 Mill. ſfr., d. ſ. 5,1 und 5,6 Mill. fr. weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Waren undd Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Oktober. An der Geſamtlage des Berliner Getreideverkehrs hat ſich keine Aenderung ergeben. Die Umſätze bewegen ſich nach wie vor in ruhigen Bahnen, do einerſeits die Aufnahmefähigkeit infolge der bereits völlig ausgenutzten Logermöglichkeiten nur gering iſt, andererſeits Material in den gewünſchten Güteklaſſen nur in einem Umfange zur Verfügung ſteht, der die Deckung des laufenden Bedarfes ſichert. Weizen und Roggen ſind daher am Platz koum unterzubringen, da die Mühlen für längere Zeit eingedeckt ſind. Futtergetreide wird jeweils in kleinen Poſten aufgenommen, auch gute Braugerſten finden nach wie vor Unterkunft. Am Mehl⸗ markt erfolgen Abrufe verhältnismäßig zögernd. Der Fut⸗ termittelmarkt wird durch eine ausgeglichene Verſorgu! 3 lage gekennzeichnet. Magdeburger Zuckernotierungen vom 20. Okt.(Eig. Dr.] Okt., Nov., Dez. 3,60 B 3,50 G; Jan.(39) 3,70 B 3,60 G; Febr. 3,75 B 3,65 G; März 3,80 B 3,70 G; April 3,85 B 3,75 G; Mai 4,00 B 3,90 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 31,35; Okt. 31,45 bis 31,50; Tendenz ſtetig; Wetter kühler. Hamburger Schmalznotierungen vom 20. Okt.(Eig. Dr.] Unverändert: Marktlage ruhig. Berliner Metallnotierungen vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebars; 64,00; Standardkupfer 58,25 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 21,00 nom.; Originalhüttenrohzink ab norodeutſche Stationen und Standardzink je 19,75 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium—99proz. in Blöcken 138; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 4— Feinſilber je Kilo 37-40. * Der Saatenmarkt in Süddeutſchland. Die Loge am ſüddeutſchen Sgatenmarkt hat ſich in der Berichtswoche wenig verändert. Ein⸗ und Verkaufsmöglichkeiten mit Land⸗ wirten beſchränkten ſich auf ein Mindeſtmaß, da die günſti⸗ gen Witterungsverhältniſſe noch überall, zur Erledigung dringender Feldarbeiten genutzt wurden. Verſtärktes In⸗ tereſſe hat ſich, wohl in der Erkenntnis, daß insbeſondere aus den ſüddeutſchen Anbaugebieten der Ernteausfall in Rotklee nicht ſehr umfangreich ſein wird, für dieſe Art durchgeſetzt. Huzerne ſowie auch die übrigen Klee⸗ und Grasarten fonden zunächſt beim Provinzhandel noch wenig Beachtung, während der Einfuhr⸗ und Großhandel ſich für ünſtige Partien in verſtärktem Maße intereſieren. Die reiſe für ausländiſche Herkünfte haben ſich noch nicht in entſprechendem Maße entwickelt, ſo daß es zunächſt nur ver⸗ einzelt zu Abſchlüſſen kommen konnte. Errichtung einer Frachtausgleichsſtelle für deutſche Butter. Gemäß Anordnung der HW der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft wird bei der Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft zum Ausgleich der unterſchiedlichen Frachtbelaſtung der deutſchen Butter eine Frachtausgleichsſtelle errichtet. Großverteiler und zu au⸗ fende Molkereien ſind verpflichtet, für deutſche Bulter, die ſie direkt von Molkereien beziehen, 3/ je 50 Kilo an die Frachtausgleichsſtelle der HB zu zalllen. Die Bezahlung dieſer Beträge hat monatlich bis ſpäteſtens 5. jeden Mo⸗ nats für den vergangenen Monat zu erſolgen. Als Groß⸗ verteiler gelten auch Filialbetriebe und gewerbsmäßige Zuſammenſchlüſſe von Verteilern mit einem Mindeſtuſuſatz von 25 Dz. je Woche im Jahresdurchſchnitt, die die Ware vom Herſteller über ein eigenes zentrales Lager geſchloſſen beziehen und ſie von dieſem aus an ihre Filialen oder Mitglieder zum Weiterverkauf verteilen. Die Beſtim⸗ mungen finden für die von der Reichsſtelle für Milch⸗ erzeugniſſe, Oele und Fette und die vom Ausland auf Uebernahmeſcheine bezogene Butter, wie auch für Butter⸗ lieferungen von Molkereien direkt an Kleinverteiler, keine Anwendung. Vom Weinmarkt Die 1938er Weinleſe in der Nordpfalz Zufriedeuſtellend in Menge und Qualität Während bis auf einige Großgüter der Mittelhaardt die allgemeine diesjährige Weinleſe vor einigen Tagen be⸗ endet werden konnte, hat am Montag der Herbſt in der Nordpfalz ſeinen Anfang genommen. In dieſem Jahr iſt das Alſenztal bis hinauf nach Ebernburg und Duchroth wie auch das geſamte Nahegebiet das einzige pfälziſche Weinland, wo die Ernte einigermaßen befriedigen kann, wenn auch nur etwa 60 v. H. einer Normalernte heimge⸗ holt werden können. In einer am Samstag zu Odernheim am Glan durch⸗ geführten Verſammlung der noroͤpfälziſchen Weinverteiler wurden die für 1938 maßgebenden Richtprelſe bekannt⸗ gegeben. In dieſer Gegend wird das Preisgebiet II alle Weinbaugemeinden der Nordpfalz umfaſſen mit Auswahme einiger Lagen, die als Preisgebiet III bezeichnet werden und Qualitätslagen von Altenbamberg, Duchroth, Ebern⸗ burg, Feilbingert und Odernheim betreffen. Die Richt⸗ preiſe für das Preisgebtet II betragen je Logel= 40 Li⸗ ter Maiſche von 15,60 bis 17,85, je Viertel= 8 Liter Maiſche von 3,12 bis 3,57/ und gekeltert je 1000 Liter von 520 bis 600 4. Im Preisgebiet III wurden die Richt⸗ preiſe auf 17,00 bis 20,00. je Logel, 3,40 bis 4,00 4 je Viertel und 565 bis 665/ je 1000 Liter gekelterten Moſt ſeſtgeſetzt. Dieſe Preiſe gelten für Sylvanergut und haben Preisaufſtufungen für Weißburgunder, Muskateller, Tra⸗ miner, Tokaier und Riesling— für reines Leſegut— im Preisgebiet II bis zu 8,00/ und im Preisgebiet III bis zu 10,00% je Logel. 5.. Die Qualität der Moſte iſt fehr ſchön ausgefallen. Die mit wenig Ausnahmen guten Tage der letzten Wochen ha⸗ ben den Reifegrad der Beeren ſehr gefördert. Die Moſte ſind geſund und wiegen von 70 bis 85 Grad nach Oechfle. Es wachſen in dieſem Jahr auch hier Weine die als natur⸗ rein gut zu verwerten ſind und dank ihrer beſonderen Eigenart der Raſſe und ſchönen Art bei guter Entwicklung ſehr geſucht ſind. Dementſprechend iſt die Nachfrage nach Moſt ſehr groß; es reicht das Quantum nicht dazu aus, die Wünſche des Handels voll zu befrfedigen. Es werden meiſt die höchſtmöglichen Richtpreiſe bezahlt. In ungefähr acht Tagen wird auch die Leſe in der Nord⸗ Donner stag, 20. Oktober 1088 a 7 B. Seite Nummer 487 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe öffentlichen Lebens im anderen Kameraben, kaum ausgebild Er 1 1 1 5 S. Baß df 72 jopaniſchen Armee, Men⸗ tiſchem Eifer für die gute Sache er ſeinen Ahnen Nachk men 5 5 Das Pr Neue Bücher yſtem in„Mans. chukuo, a ein Kind noch, ein Junge mit Abente e 1 e N mu r berühmten Tſu Chi 9 F aus England. 4 5 2 rtungsgefühl gleichermaßen im 8 ö „Er ebies Mandichukuo f 5 5 175111 5 5 Krieg, geſehen mit ganz jungen Augen, er geſchildert 1 f.; l 128 ie 5 ird; ab irt f e, und der Begriff a ei ubilteren. Der Männerchor S ö Die Jugend eines altneuen Kaiſerreiches kleine menſchliche Geſch ſe ſchmücken dle Rach, dos wird; aber er wird zu einer Leben 5 Vegri Zwei. ne 1 f 585 i 5 5 Sand. 5 5 außerdem mit einer Menge guter Pho der Pflicht gegen die Nation wird dieſem Knaben ſo tief hosen begeht das Feſt ſeines 6 jährigen, der Graphſſc. 1 Ein bekannter Jpurnaliſt, der ſeit vielen Jahren als Es iſt ein Schlüſſel iſe ich Maeroſchukus und eingebrannt, daß ſie, dem Grauen entronnen, den Weg Geſangverein Gutenburg das ſeines 45 ä hrigen Be. ee er deutſcher⸗ Zeitungen im Fernen Oſten alig in gleich zu vie Vor die uns im fernen Mitt zum Mannestum unbeirrt gehen werden, au ſtehen s. Die Vereine veranſtalten am Samstag g 1 8. e n 55 9 Ländern europa einigermaßen unbekannt geblleen 8 K einmal durch die Schule führt; und die meinſam ein Feſtkonzert im Friedrichspark unter Mit der aufgehenden Sopue ſich ein profundes Wiſſen um Feu ne 7755 1 5.. 8 8 1 8; Waldhof dertafel Se 1 Menſchen und Dinge erwarb, hat dieſes Buch verfaßt. 4 heißt: aufbauen, was der Jüngling geſchützt hat. wirkung 1 ener an Bal bet cer ane e N 7— 0 7 5* 1 N 1 Man E 55 Oter⸗* N 2 1 1 (Wolfgang Sorge:„Erlebtes Mandſchukuo“. Fritz Hammes. nd dem Mannhefner. 1 0 tleitr 8 lie 1 den Kommodore⸗Verlag, Berlin.) Als glänzender Erzähler Unſere Baltikum⸗Kämpfer. Von Oberſtleutnant a. D. 0 muth Schlemmer). Die Geſamtleitung lieg en Hä hat ex Ausgezeichnetes, Belehrendes wie Unterhaltſames von Rohrſcheidt, Verlag A. Limbach, e den von Karl Rinn. gelchahlen⸗ das einem dieſe Fahrt durch das jüngſte Kaiſer⸗ Leider iſt über die ſoldatiſche und politiſche Rettungstat 5 3 des Raſſepokiti reich der Welt, die wir vom bequemen Seſſel aus unter⸗ der Baltikum⸗Kömpfer von 1018 und 1919 noch viel zu Neunes Volk 7 88 e 0— x— n können, zu einem Vergnügen werden läßt. Dieſes wenig ins Bewuf 1 Volkes gedrungen. Die den. der e l 0 Abreiß⸗Kalenders.. eltſame Land unter ſapaniſcher Kontrolle t Men⸗ militäriſch⸗politiſche T war das Zurückwerfen des Bol⸗ e München, 1 1 1 das ſich in vielen W Win b 1 1 ous faſt allen Himmelsrichtungen Oſta hier ſchewismus in das eige Rußland. Seitdem haben ite mit einen ſchönen Bild geſchmückt, e und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. 3 mmengekommen ſind, Jopaner, die militäriſch und poli⸗ wir keine geographiſche mehr zum Sowfetreich, Fällen als Poſtkarte„ Ie 19 des Stellvertreter des Haupeſchriftleiters und e, für Theater, tiſch die Herren ſind, Chineſen, die die, mittleren Beamten ſeitdem hatten die deutſchen Bolſchewiken keine direkte Leitſatz, und auf der Rückſeite künden l. N 5 Wiſſenſchaft und. 5 5 On e 3 0 7— 9 5 7 1 72 3 Red 1 rifter 1—— 2 un* leute des Staates ſtellen, Weißruſſen, die der militäriſche Hilfe von Rußland zu erwarten. Das deutſche Uu ſſ 5 e 11 ee 1 e Wil 15 Le r. 8 8. esche i Ea 1 5 5 73„ N 9 4 18 3 ine er ewegung K 1— rt: W̃— 7 r chen Hölle entronnen, und Mongoken, die in 12 5 Volk konnte die bolſchewiſtiſche Frage als eine innen⸗ von d en, und ännern, 5 0 Naos 50 Bie dle, een en 8 e ene Man 5 Mandſchukuos zu Hauſe ſind. Die Weiß⸗ politiſche erledigen, und das hat Adolf Hitler getan. raſſepolitiſchen Aufaoben und Zielen des Nate naoh Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin, Felchen, ben ſich wit Unterſtützung der neuen Machthe 215 Außerdem ging von dieſen letzten Kriegsſoldaten mit dem mus. 2575 Südweſtkorſo 60. ſtwerwaltung geſchafſen, die viele Züge der Auto⸗ alten Preußengeiſt ein erſter Hoffnungsſtrahl einer Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nur nomie aufweiſt. Das„Büro der ruſſiſchen Emigranten“ iſt beſſeren Zukunft aus. So etwa umreißt in ſeinem Be⸗ bei Rückporto. eine halbamtliche Stelle, die ſich beſonders auf die japan gleitwort General v. d. Goltz die Bedeutung der Kämpfe, 2 80 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Milttärmiſſion ſtützen kann Es iſt ſehr reizvoll, zu erfah⸗ die Rohrſcheidt klar, übe rſichtlich und knapp in ihrem zeit⸗ Hinweiſe Or. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46. ſich das Leben dieſer Emigranten im Fernen lichen Ablauf darſtellt. Es iſt ein kleines Volksbuch, dem Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen ſpielt. Der alte Schlag der Flüchtlinge aus den man viele Leſer wünſcht. 5 Jakob Faude, Mannheim. er nee rp ten, die mit etwas Geld und Juwe⸗ 5 e Orgelkonzerte Arno Landmann. Die Reihe der alle Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Land kamen, das Geld ſchnell verbrauchten und drei Wochen gegebenen Orgelvorträge auf Mannheims Die Anzeigen der Ausgabe. Abend und A Miittag erſcheinen gleich vor dem Nichts ſtanden, hat, wie der Verfaſſer er⸗ Reinhold von Renteln: Sturm im Oſten. Buch der jun⸗ größtem Orgelwerk in der Chriſtuski rche wird am zeitig in der Ausgabe B enn enen Menschen kla gene e, gen Nation Bd. II. Franz Eher Verlag, München. kommenden Sonntag, dem 28. Oktober, abends 6 Uhr Ausgabe. SRittag äber 11 oo VVV 5 8 iſt die Geſchichte des kleinen Sekundaners Gyl⸗ fortgeſetzt. Arno Landmann beginnt zunächſt mit einem Ausgabe A Abend über 1 lex ſich ſchlecht und recht durchſchlägt. as iſt di Jeſchichte des ke 2 5 85 9 8 5 l„ liſcher, deutſcher, italieni⸗ Ausgabe B über 10 50 0 5 hal 8 Freiwilli die Kämpfe der baltiſchen Wehr vier⸗abendlichen Cyklus mit engliſcher, deutſcher, italien! 1 Auch vom alten Korea iſt in dem Buch die R. e palm, der als Freiwilliger die Kämpfe der e e ſch d franzöſiſcher Orgelmuſik, dem anſchließend ein Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 r rad 1. ſch gegen die Bolſchewiſten mitmacht und im Januar 1919 mit ſcher und franzöſiſcher gel ſik, der nieß und von der geradezu in amerikaniſchem Tempo erſo gege 1 1 9 Beichtigung unzeter großen 6 Doppelstockwetrke umfes- dle wit zel Inn en einen gen; sie gibt Begriff von im Möbelhaus Anzeigen in der NM Z heben zenden Verkauff,- Austellung dem, Wes Wir leisten. G. t unverbindlich; ge nt Es gibt nur ein Urteil: Hen Lüngen aBatzderf, 8 N. gute Virkung Interessent durch die bsuft gut und prelsweft Mannheim Offene Stellen abel. Hamann für Büro und Lager zu Eintritt in Großbhandlu Bewerbungen unter CO Z 150 schäftsstelle dieses Blattes. phese. Kaum ausge Hat neuen sofortigem ng gesucht. an die Ge- 7338 Stenotypistin eull. Anfängerin Her sofort gesuch“. Angebote unter D M 162 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. S110 Wir ſuchen eine tüchtige Stenotypistin und bitten um ausführl. Angebote unter D N 163 ſtelle dieſes Blattes. dübdogfabror mit Fführerſchein gesucht Angeb. mit Lohn 7948 Jüng. gewandte ebbpnunden zunächſt für 2 große Kamerad⸗ ſchaftsabende ſpeſenfrei nach auswärts 7465 geſucht. u. O8 148 u. der bisherigen Tätigkeit K H 8 an Geſchäftsſtelle unter die d. Ang. an die Geſchäfts⸗ f Suche für ſofort nettes tüchtiges, ehrliches Servierfräulein für mittl. Café⸗ Reſtaurant. Vorzuſtell. Frei⸗ tag, 21. Oktober, nachm. zwiſchen 2 und 3 Uhr „Heſſiſcher Hof“, am Bahnhof. 7507 Mädehen den Haushalt . ongen. Dauer⸗ ſtellung geſucht. Gaſthaug Roter Ochſen, 5787 2 Sof, od. 1. Nos, tüchtig., ehrliches Alleinmädeken i. beſſ.Haush. ges. Adr. i. d. Geſch. Saubereg II Anädchen bei gut. Bezahlg. 5 1 fütr Sofort gesuchf. bar 1. Novbr. leißiges Müdehen den Haus⸗ tgeſucht. l Konditorei Adr. in der Ge⸗ Vorbach⸗Neuer, ſchäftsſt. 750317477 N 4, 15. 35 Jahre, könute geſtellt wer Angebote erb. den: Kaufm. Angestellter ſucht Stellung. Kautiyn bis RI. 2000. evtl. teiligung an gutem Unternehmen. unter D FE 155 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5716 Be⸗ Immobilien 10 Zim. u. Zubeh. gu verkaufen durch: J. Zilles. Hypotheken⸗Geſchäft L 4. 1. Feruſprecher 208 75. Ludwigshafen- Süd hübsche Einf.-Villa an freiem Platz gear gelegen, zum Preiſe von 48 000 l S54 Immobilien⸗ und 1877. 5 Zimm. u. großem Garten, 1500 qm. J. Zi! 5732 a. d. Geſchäftsſt. Blattes. 75¹— Hypotheken⸗Geſchäft— gegr. L 4. 1. Fernſprecher 208 76. S54 Neuosfheim! Einfamilien-Haus Zubehör, Garage, Geſamtfläche etwa zu etwa 38 000 Mk. zu verkaufen. Es können evtl. 2 Bau⸗ plätze i werden. Näh. dch. les, Immobilien⸗ und mit 1877, und Schwager, Herr von uns abgerufen. In tiefer Trauer: Mannheim(Beethovenstr. 10), den 19. Oktober 1938. Anne Staudacher und Mind Familie Johann Staudacher Familie lakob Kegel Mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Sohn, Bruder Hans Staudacher Reklamefachmann wurde aus einem arbeitsreichen Leben im Alter von 33 Jahren Die Beerdigung findet am Freitag, dem 21. Oktober 1938, mittags 1 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. DE abgerufen. Unser treuer Freund und Mitarbeiter Hans Staudacher Reklamefachmann wurde im Alter von 33 Jahren aus einem arbeitsreichen Leben Wir verlieren einen aufrichtigen und einsatzbe- reiten Freund und Berater, der nicht ersetzt werden kann. Mannheim, den 19. Oktober 193g Fübrung und Celolgscdhalt der Firma F. u. V. Baro Mannheim-Neckerau— Neckarstadt S812 3 u tan fen geſucht: mit Garten mit Küche uſw. Anza Geſchäft Einfamllien-Haus 5 Zimmern und hg. um 8000 L. Angebote unter D A 151 an die Sſtelle d. Bl. 7940 ſtentenhaus in freier Lage, Nähe Ring m. 1⸗ u. 4⸗Zimm.⸗ Wohng., Diele, Badez Speiſek. pro Stock, ſehr aut inſtand u. gut rentter., b. 10— 15 000 Mk. Anzahlung: Feudenheim Neuss Haus m. 3„ 3 Zim., Kü., Badezim., Speiſek., Ter⸗ raſſe, Vor⸗ u. Rückgart., ſof. beziehbar, für nur 27 000 Mk. Läfertal-Süd Neues Haus m. 3„ 2 Zim., Kü. Badezim., 115 Aal — m. 7 Räumen, eingericht. Bod, Garage, für RMk. 28 500.— zu verkf. Anz. nach Vereinbg. 1amitenaus gute Ausſtattg. Speiſe⸗Beſenk., Terraſſe. Anz. nur 6000 Mk., zu verkaufen. B. Weber Immobilien, 5752] II 5. 1 0 e 8755 Dekan fache Aab Lula Leuommele Schlatummer kiche m. Augbaum fast neuwertig prsiswart zu verk. Möbel. Temmel D 3, 7(Planken) E Lebensmittel- geschäft gute Lage, in Ludwigshafen Eckhaus, pr. Exi⸗ ſteztz, preiswert abzugeben. Näh. B. Weiß, Zermittl.⸗Büro, 5, 2. Großer 95750 Dabelbrangolen auch für einf. Wirtſch. geeign. elektr. Weih⸗ nachtskerzen 120 ., all, bill. z. vk. Wupperſtr. 14. pt. u. Rendite, b. aaa RMk. 12 000.— Anzahlg. günſt. din lade il Rudolf Kaiser Immobilien, Feudenheim, au 2, 42 Nadlerſtr. 18, Ruf 24007 Fernruf 529 14. 1 e ö bbertattenvagen n berate anzeigen f. 15/ zu verk. 9 haben in der e NM3 Laurentiusſtr. 30 auten Erfolg! 5744 (Langeröttergeb.) Stets gern u. unverbindlich zeigen Wir ihnen unsere formschönen Mob D In sllen Holzertten und prelslegen Möbelhaus am Markt Frless und Sturm Mannheim 20740 Aufomarkt Luar Alle Winter artikel im großen Spezialhaus Auto- Haefele nur N 7, 2 rel. 27074/ 75 804 L Lein- Autos neue Wagen Wasserturmgarage Kinzinger- Hof 10 7 8 auf 202 93 Tag- u. Kachlbetrieb] Hulda an Selbstfahrer neuversich. Wagen Brückengarage Ludwigsha en a. Rh. Teiefop 624 52 Tag- und Nachtdienst S664 Sie suchen finden J. Heim, Standort.! Was Sohlafzimmer gehr. zu kaufen geſucht. Ang. m. Beſchr. u. Preis u. J 8 83 ch d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. 5891 en. Tullehrach gesucht Tel. 247 49 999 ielgesucſe Alleinſt., ältere Penſionärin ſucht b. alleinſt. Dame ſof. od. 1. Novbr. leeres Zimmer Angeb. u. K J 9 a. d. Geſchäftsſt. 8383 g pub möbl. Zim. (Zentrum] evtl. Zentralhzg., von berufst. Dame 3. Nov. d. Geſchäftsſt. 5730 2 Laden 2“ 2 Zimmer und Küch mieten. Laugſtraße 77/79 kinf. möbl. 2, ſofort zu ver⸗ mieten. D 2, 14, 2 Tr. r. Kleines, ſauber. möbl. Zimmer m. el. L. u. Of., MO OELLO Serauschgedampft FOUR DAS BORO Zu besichtigen im OLVYVMPIA- LADEN Nannhelm P 4, 13— Anruf 287 23 COUHE ATA SlLENTA Vertangen Sie verbindliche Vorführung nicht aut den Planken Ruf 276 45 dunkl. Kinder- Sehr gut erhalt. kastenwagen bill. zu verkauf. K 2, 21, Heiß. 48 Aualitäts- und preiswerte Nabe ferner Polster- Wären (auch nach Angaben) finden Sie Schlafzimmer 3 türig, 295. 180 em Küche e ack., 1 Büfett, 180, 1 Tiſch a 1 done 195. G 3 19 8 490. ch. Jaumaunzla VBerkaufshäuſer T 1, Nr. 78 278 85 e Verkaofe F od dd Alt ußb.-Elnlage deu, verk. billle Flanken) danlungeredteng. J Hs. Meisel Thestandstanleden Nsbellager E 3, 0.„ Nähmaschine u verk. 8 ark n (Dürrkopp) und Terkantzanzelgen drädr. Pritſchen⸗ finden in dieſer . große eachtung und dadurch 51 guten. aufgegeben ist nämlich kleiner am kleinslen — und wenn Sie genau hinsehen, dann merken Sie, daß selbst die kleinste Kleinanzeige für wenige Groschen in der Neuen Mannheimer Zeitung schon Erfolg hat. Bei Kleinanzeigenliegt es also nicht an der Größe, son- dern nur daran, daß sie auch zu jeder Gelegenheit che. Sie dürfen bei keiner Gelegenheit wie wertvoll die Kleinan- zeige unserer Zeitung ist. werden. Das die Hauptsa- vergessen, ſccchpeghhe Leitung Fifi Fürſtenbergiſche Brauerei a.-G. Donaueſchingg Ausloſung der 6%(früher 7¾ Anleihe v. N Bei der am 28. September 1938 unter notarfſelg ſtattgehabten achten Ausloſung von Re ſchuldverſchreibungen unſerer Anleihe von 1927 a) b — — Zi „in in folgende Nummern gezogen worden: 25 Teilſchuldverſchreibungen Reihe A im Nen wert von RM. 2000.—: Nr. 24, 47, 55, 76. 100. 102, 186, 209, 257,. 307, 314, 334, 336, 354, 369, 376, 398, 400, 4% 435, 445, 458, 481, 498. 35 Tal rerſſhebungen Reihe B im Neun wert von RM. 590, 638, 662, fe Nr. 502, 504, 215 678, 687, 710, 732, 743, 744, 760, 836, 850, 88 919, 935, 957, 1015, 1031, 1032. 1054, 1068, 10070 1087, 1088, 1155, 1161, 1184, 1187, 1198. 10 Teilſchuldverſchreibungen Reihe C im Nen wert von RM. 500.— Nr. 1203, 1204, 1214. 1226, 1249, 1252, 1258, 10 1359, 1398. Die Verzinſung der ausgeloſten Teilſchulbyen 540, 571, ſchreibungen endigt am 31. Dezember 1988. Die ausgeloſten Stücke werden ab 1. Januar 10 mit einem Aufgeld von 275, alſo mit RM. 2 040. bezw. 1/790 Kg Feingold, vergl. 8 6 der Anleihebed.] ein gelöſt werden. ſind die ſpäter fällig zuliefern, andernfalls wird der Betrag der fehlende RM. 1 020.— bezw. RM. 510.— 1 RR. Mit den Teilſchuldverſchreibunge werdenden Zinsſcheine ei nsſcheine am Kapitalertrag gekürzt. Von den bisher ausgeloſten Teilſchuldverſcheg bungen, die vom jeweiligen Fälligkeitstage ab nic mehr verzinſt werden, ſind folgende Nummern ie nicht zur Einlöſung gelangt: Nr. 1141= 1/1000.— Nr. 9, 487 2/2000. Einlöſungsſtellen ſind: Mannheim: Deutſche Bank Filiale Mannheit, Frankfurt a..: Deutſche Bank Filiale Fran furt a. M. Donaueſchingen. im Oktober 1938. Fürſtlich Fürſtenbergiſche Brauerei Kommanditgeſellſchaft Sewinnauszug 1. Klaſſe 52. Preußiſch⸗Süddeutſche (278. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck beiden Auf 5 gezogene Nummer ſind zwel glei 58 Gewinne 1 und zwar ſe eint die Loſe gleicher Nummer in den bebe 1. Ziehungstag Abteilungen I und II 19. Oktober In der heutigen Vormittagsziehung wurden geit 2 Gewinne zu 10000 RM. 8 2 Gewinne zu 3000 RM 269 8 Gewinne zu 2000 RM. 87881 56050 290 18 Gewinne zu ſo00 RM. 5254 57485 50 2280770 27067 355925 35854 18 J 18 Gewinne zu 800 RM. 18310 5 290% 318078 87 2732 8497 80657 700 176323 180737 100% 285713 27448 280 375267 242324 253917 277808 u 500 RM. 11148 140835 205323 2085665 244102 325367 338763 344359 144 Gewinne zu 200 RM. 2244 7021 15840 30 35319 468 49681 52889 55843 58244 1 0 147 82466 85568 86934 51205 103789 110568 121780 127 1 366171 Außerdem wurden 294 Gewinne 4478 Gewinne zu je 60 AM. gezogen. In der heutigen Nachmfttagszlehung wurden gel 2 Gewinne zu 10000 RM. 325 2 Gewinne zu 5000 RM. 23807 8 Gewinne zu 2000 RM. 209240 257280 10 Gewinne zu 1000 RM. 156537 198700 8. Feng 89g 10816 1421 Winne 9 180038 182202 209289 232448 250820 1 3103815 342028 379835 58 Gewinne zu 500 RM. 3 15 10482 1271 53715 848 22 104524 122131 122848. 44505 187845 212214 223293 223789 28480 1 260415 263280 283225 158 Gewinne zu 200 RM. 18888 21416 22849 8 32734 76921. 3„ 19 0858 11 972 1249 181487 291232 0 228925 2485 48736 372784 Außerdem wurden 332 genie zu 2 105. n 4408 Gewinne zu je 60 RM. 2 9900 Im Gewinnrade verblieben: 100 000 RM,. 2 zu je 50 000, 5 1 1 a0 50 4 zu je 5000, 8 zu je 3000, S uke je 1000, 38 zu je 800, 102 zu je 200, 774 zu ie 100, 8638 zu 1