P Err S. H. 8 iar unter die des kiſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: ßrel Haus monatlich.08 Pek und 62 Pfa Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pig Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprtnzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, de ßiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennta Kleinanzeigen ermäßlate Grundpreise iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Für Familien und Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewahrt Keine Gewahr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird ertetlte Aufträge. Abend⸗Ausgabe A 2 ————— Freitag, 21. Oktober 1038 149. Jahrgang— Nr. 489 daladier will nichts mehr vom Parlament wiſſen Immer noch Kämyfe in Jerusalem Ind eventuell die doppelte Zahl! Die kürkiſche Frau wühlte zum erſten Male Frankreichs Luftfahrtminiſter über den Ausbau der franzöſiſchen Luftwaffe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Oktober. Der Luftfahrtminiſter Guy la Chambre hat dem „Petit Pariſten“ ein ebenſo ausführliches wie ſenſa⸗ konelles Interview über den augenblicklichen Stand der franzöſiſchen Luftarmee gegeben. Der Miniſter ging von der Erklärung aus, daß hie Lage der franzöſiſchen Luftarmee ſowohl weniger gut als auch weniger ſchlecht ſei, als man immer glaube. Es ſei richtig, daß der Iſt⸗Beſtand augen⸗ blicklich nicht mehr erfreulich ſei. Aber es ſeien ſchon ſeit Monaten die nötigen Maßnahmen getroffen worden, damit der Soll⸗Beſtand wieder allen Anfor⸗ derungen gerecht werde. Im Februar dieſes Jahres ſei das neue Bau⸗ programm aufgeſtellt worden, das 5000 Flug⸗ zeuge(genau 4800) wud 12 000 Motoren umſaſſe. Die nötigen Bauarbeiten ſeien bereits im Gange, abet es ſei natürlich eine längere Friſt notwendig, um die Lieſerung wirklich in Fluß zu bringen. Bei ſeinem Amtsantritt am 18. Januar 1938 habe er, der Miniſter, noch 35 Millionen flüſſige Kredite für ſein Miniſterium gefunden. Die Produktion Frank⸗ keichs an Flugzeugen betrug damals durchſchnittlich 8 Apparate im Monat. Der Stand der franzöſiſchen Luftflotte ſei damals gleichzeitig ungenügend ge⸗ weſen, weil die zur Verfügung ſtehenden Apparate den modernen Anforderungen nicht mehr entſprochen hätten. Die franzöſiſche Induſtrie ihrerſeits ſei auf tein handwerklicher Baſis organiſtert geweſen. Da⸗ zu ſeien die verwaltungsmäßigen Schwierigkeiten allzu groß geweſen. Infolgedeſſen habe eine völlige Reform eingeführt werden müſſen. Den Induſtriel⸗ len habe zunächſt einmal die Kontinuierlichkeit der Aufträge garantiert werden müſſen, den Arbeitern hahe die Zuſicherung einer ſtändigen Arbeitsmög⸗ lichkeit gegeben werden müſſen. Dann ſeien die uhtigen Kredite aufzubringen geweſen. Endlich habe Man auch die nötigen Apparate feſtſtellen müſſen. Die Induſtrie habe entſprechend mit Werkzeug⸗ haſchinen ausgeſtattet werden müſſen, und ſchließ⸗ lich hahe man auch die adminiſtrativen Schwierig⸗ keiten aller Art beheben müſſen. So ſei der neue Bauplan vom 28. Februar 1938 zuſtande gekommen, 5 3 auf eine Bauperiode von zwei Jahren eziehe. Wenn es notwendig ſei, würde dieſer Bauplan noch in dieſem, ſpäteſtens aber im Frühjahr des nächſten Jahres erweitert werden. Dieſer Bauplan von 5000 Flugzeugen und 12000 otoren erfordere eine Ausgabe von 16 Milliarden. Davon ſeien in dieſem Jahre ſchon 77 Milliarden kur Verfügung geſtellt worden. Die Produktion ſei bereits auf 100 bis 150 Apparate im Monat geſtei⸗ gert worden, und ſie werde nun, namentlich bis zum hächſten Frühjahr, immer größere Ausmaße anneh⸗ men, wenn ſie auf der vollen Höhe angekommen ſei. Als Serienmodelle ſeien gewählt worden der Appa⸗ kat Amiot 340 und der Apparat Bloch 151. Es ſei ge⸗ lungen, dieſe Prototypen innerhalb von zehn Mo⸗ aalen endgültig fertigzuſtellen, während man bisher * die Fertigſtellung eines derartigen Muſtermo⸗ dels mindeſtens 18 Monate gebraucht habe. Der Induſtrie ſei ein Kredit von 450 Millionen zur Ver⸗ ügung geſtellt worden, um die nötigen Werkzeug⸗ maſchinen anzuſchaffen. Gleichzeitig ſeien auch ande⸗ ten Industriezweigen, die Rohſtoffe ſowie Zuſatz⸗ kile lieferten, Vorſchüſſe in Höhe von rund einer Milliarde gegeben worden. 5 Endlich ſei die ganze Organiſation des Flugzeug⸗ aues unter einheitliche Leitung geſtellt worden und f Ingenieurs Caquot. Caquot 0 einen außerordentlich guten Ruf in techniſchen . Er ſei ſozuſagen der Enzyklopädiſt der nan zliſchen Flugzeuginduſtrie. Er habe nament⸗ ich die Koordination der Lieferung von Rohſtoffen, Blechen, Motorteilen, Einzelteilen, Pneumatiks, Ap⸗ e und dergleichen zu organiſieren. Gleichzei⸗ 15 habe er die Garantie dafür zu übernehmen, daß 15 Produktion der franzöſiſchen Flugzeugfabriken ſturegelmäßtger Kadenz anſteige. Die Erhöhung der ine lden Flugzeugproduktion ſei heute nur noch e materielle Frage. Die franzöſiſchen Fabriken kommen. ſeien nun in genügendem Maße mit Werkzeug⸗ maſchinen ausgeſtattet, ſo daß vom nächſten Früh⸗ jahr an die Serienproduktion für eine Luftflotte von 5000 Apparaten aufgenommen werden könnte. Es wäre ſogar möglich, dieſe Produktion in kürze⸗ ſter Friſt zu verdoppeln. Warum nur? Eugland behält„aus Sicherheitsgründen“ die Luftſchutzgräben bei EP. London, 20. Oktober. Die Luftſchutzgräben, die im September in den Parkanlagen Groß⸗Londons ausgehoben wurden, werden, wie nunmehr feſtſteht,„aus Sicherheits⸗ gründen“ beibehalten werden. Die Gräben ſollen nun in den nächſten Wochen verdeckt und mit Gras beſät werden, ſo daß nur noch der Eingang der Unterſtände ſichtbar ſein wird. Das Innenminiſterium gab weiter bekannt, daß die zuſtändigen Stellen zur Zeit mit dem Entwerfen einer Gasmaske für Kinder unter zwei Jahren beſchäftigt ſind. Bisher iſt noch kein zweck⸗ dienliches Modell geſchaffen worden. Für England werden nicht weniger als zwei Millionen ſolcher Gasmasken benötigt. Zum erſten Male in der Geſchichte der Türkei konnten die Frauen bei den kürzlich abgehaltenen Ge⸗ meindewahlen ihre Stimme abgeben. (Aſſoeiated Preß. Zander⸗M.) Die Mächte und der Südchina-Krieg: Menn nicht Hongkong dann Singapur England iſt entſchloſſen, Tſchangkaiſchek weiter mit Waffen zu unterſtützen + Tokio, 21. Oktober. Der Sprecher des japaniſchen Außenamtes teilte am Donnerstag mit, daß der Leiter des zentral⸗ chineſiſchen Waffen⸗ und Munitionseinkaufsamtes in Hongkong, Soong, ein Bruder des bekannten früheren chineſiſchen Finanzminiſters, die britiſche Kolonie verlaſſen habe, um dieſe Einkaufsorganiſa⸗ tion nach Singapore zu verlegen. Politiſche Kreiſe halten die Mitteilung des Sprechers inſofern als beſonders wichtig, als England dennoch trotz des völligen Abſchneidens Hongkongs von Südchina auch weiterhin als wichtigſter Verſorger des Tſchangkaiſchek⸗Regi⸗ mes mit Kriegsmaterial angeſehen werden müſſe. Der Sprecher hielt es auch ferner für möglich, daß die bisher in Hongkong angehäuften Waffen⸗ und Munitionsvorräte nunmehr ihren Weg zur chineſiſchen Armee über Haiphong, einem Hafen im Norden von Indochina, finden könnten. Erſt Kanton, dann Hankau dnb. Tokio, 21. Oktober. Kriegsminiſter Itagaki unterrichtete am Freitag in einer Sitzung des Kabinetts die Miniſter über die Lage an den Fronten vor Hankau und Kanton. Wie Domei meldet, erklärte er u.., daß die japaniſchen Truppen Kanton noch vor der Einnahme Hankaus beſetzen würden. Stiliſtand vor Kanton? EP. Hongkong, 21. Oktober. Nach den hier vorliegenden Meldungen ſind die Operationen der Japaner in der Provinz Kwantung während der letzten 24 Stunden zum Stillſtand ge⸗ Weitere Eroberungen ſind nicht erfolgt. Der erwartete Vorſtoß japaniſcher Streitkräfte von Waitſchau aus in Richtung Kanton hat noch nicht begonnen. 5 Chineſiſchen Meldungen zufolge ſoll inzwiſchen hinter der japaniſchen Front der Guerillakrieg chine⸗ ſiſcher Freiſchärler eingeſetzt haben. Nach Meldun⸗ gen aus der Provinz ſollen Sabotageakte die Zer⸗ ſtörung wichtiger Verbindungen zur Folge haben. Weiter ſollen chineſiſche, Bomber die japani⸗ ſchen Streitkräfte vor Kanton erfolgreich bombar⸗ diert haben, wobei es zu ſchweren Verluſten auf ja⸗ paniſcher Seite gekommen ſein ſoll. An der Bahnlinie Naulun—Konton ſind chineſi⸗ ſche Streitkräfte in Stärke von 100 000 Mann zu⸗ ſammengezogen worden, um die Bahnlinie gegen die japaniſchen Angriffe zu ſchützen. Räumung Hankaus in vollem Gange anb. Haukau, 20. Oktober. Die Räumung Hankaus befindet ſich in vollem Gange. Insbeſondere werden die Verwundeten und Kriegswaiſen aus der Stadt abtransportiert. Die chineſiſche Nachrichtenggentur ſtellte ebenſo wie ſämt⸗ liche Zeitungen ihren Betrieb ein. Ueberall iſt man gehabt emſig dabei, ſo ſchnell wie möglich die Habſeligkeiten der Zivilbevölkerung wie die Einrichtungen der chineſiſchen Aemter wegzuſchaffen. Der chineſiſche Frontbericht gibt zu, daß der japa⸗ niſche Vorſtoß auf dem Nordufer des Yangtſe weiter öſtlich nach Hankau vorgekommen iſt. Chinas größte Eiſenerzaruben erobert adnb. Tokio, 21. Oktober. Nach dem amtlichen Heeresbericht beſetzten die japaniſchen Truppen an der Jangtſefront am Don⸗ nerstag um 17.50 Uhr die Tay e⸗Eiſengruben. Das Geſamtvorkommen der Taye⸗Gruben an Eiſen wird auf 100 Millionen Tonnen geſchätzt. Bis jetzt wurden jährlich 500 000 Tonnen Eiſenerz aus dieſen Gruben nach Japan verſchickt, als Entgelt für etwa 80 Millionen Yen, die von Japan in den Eiſen⸗ gruben von Taye inveſtiert worden ſind. Nach dem Bericht wird der halboffizielle Konzern der japani⸗ ſchen Eiſenwerke in Zukunft die Ausbeutung der Eiſengruben übernehmen. Am Nordufer des Jangtſes wurde Kiſhuti, etwa 17 Kilometer ſtromaufwärts von Hſangſhihkang, am Freitag um 10.30 Uhr durch japaniſche Truppen ge⸗ nommen. Kiſhui liegt am Fluß Siſhui. dare erna Das Auto-Reiſen immer bequemer und ſchneller: In 3/ Stunden den Miinchen un Klagenfurt Prof. Dr. Todt über die Aulobahn-Planungen in der Oſmark adnb. Hamburg, 21. Oktober. Die vom Gauamt für Technik der NS Da p Ham⸗ burg in den Tagen vom 20. bis 22. Oktober veran⸗ ſtaltete Tagung der Technik wurde am Donnerstag⸗ abend mit einer Großkundgebung eröffnet, i Dabei ſprach Reichsamtsleiter Prof. Dr. Todt. Er ging beſonders auf ſein Sondergebiet, den Stra⸗ ßenbau, ein und behandelte weiterhin die Reichs⸗ autobahnen und ihre Bedeutung. 2300 Kilometer Reichsautobahnen ſeien bis heute für den Verkehr fertiggeſtellt. Weitere 300 Kilometer ſeien Anfang November fertig.. Um die Jahreswende würde der 3000. Kilometer fertiggeſtellt ſein. 5 ö Der Reoͤner skizzierte dann die Reichsautobahn⸗ ſtrecke im einzelnen, deren läng ſte mit 900 Km. von der Oſtſee bis zu den Alpen reicht. Ste geht von Stettin über Berlin, Leipzig und Nürnberg nach Salzburg und wird zum Jahres⸗ ende für den Verkehr frei. In der Oſtmark ſeien alle Verkehrslinien nach Wien ausgerichtet geweſen, Bis jetzt habe man von der Steiermark und Kärnten nach München eine 700 Km. lange Strecke fahren müſſen, während die Luftlinie jeweils nur etwa 250 Kilometer betrage. Ein beabſichtigter Durchſtoß durch das Alpenmaſſiv mittels zweier ſieben bzw. acht Kilometer langer Tunnel werde eine Fahrzeit von 3 Stunden von Klagenfurth nach München ermöglichen. Auch im Sudetenland, wo es an Querver⸗ bindungen fehle und alle Straßen von Prag aus radikal zu den Grenzen liefen, werde ſofort ein⸗ gegriffen, um das Reich mit ſeinem neuen Gau zu verbinden a Die Bedeutung der Reichsautobahnen gehe ſchon aus der Verkehrsſtaſtitik einwandfrei hervor. Die vorhandenen Benützerzahlen ſeien durchweg höher, als urſprünglich angenommen worden ſei. 5 2. Seite Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 21. Oktober— Daladier ſieht es ein: Mil Draht Das Ziel Daladtees: bericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Okt. Der Miniſterpräſident Daladier hat geſtern eine Reihe wichtiger Beſprechungen geführt, um die innerpolitiſche Kriſe in Frankreich einer Löſung näherzubringen. Zunächſt empfing er einige„Tech⸗ ntker“, darunter den früheren Kriegsminiſter Ge⸗ neral Maurin, den Vater der Motortruppen in Frankreich, dann den Direktor der Indochina⸗Bank Baudouin und den Generaldirektor der Eiſenbahn⸗ geſellſchaft Dautry, die beide zu dem Gehirntruſt des früheren Miniſterpräſidenten Laval gehörten. Auch empfing er den früheren Miniſterialdirektor im Handelsminiſterium Serruys, der einſt in der wirtſchaftlichen Blütezeit Frankreichs alle inter⸗ nationalen Handelsverträge abgeſchloſſen hatte, heute aber als Wirtſchaftsberater bei der Bank Lazare Freéres und der Automobilfabrik Citroen tätig iſt. Dann ſetzte Daladier ſeine Verhandlungen auf politiſchem Boden weiter fort. Er empfing den ſo⸗ zialdemokratiſchen Parteiführer Léon Blum und den nationalrepublikaniſchen Parteiführer Marin. Es ſind weitere Verhandlungen mit Froſſard, Flan⸗ din und natürlich auch mit Jouhaux vorgeſehen. Alle dieſe Beratungen drehen ſich um die innerpolitiſche Frage: Umbau der Regierung, künftiges Regie⸗ rungsprogramm und etwaige Auflöſung der Kam⸗ mer. Noch geſtern iſt es in der Kammer wieder zu einem bezeichnenden Zwiſchenfall gekommen, der, wie ſich der„Temps“ ausdrückt, den Zerfall der Volksfront weiter beſchleunigt hat. Es ſollte näm⸗ lich die 5 Monatsſitzung der Volksfrontparteien ſtattfinden. Die Radikale Partei und die Neuſpzia⸗ Iiſtiſche Partei hatten aber die Vertagung beantragt, da jede Beratung unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden unnütz und gegenſtandslos ſein müßte. Vor jeder Stellungnahme der Volksfrontparteien müß⸗ ten die Senatswaßlen vom nächſten Sonntag und der Radikale Parteitag in Marſeille vom nächſten Don⸗ nerstag abgewartet werden. Dagegen proteſtierten in erſter Linie die Kommuniſten, aber auch die Ge⸗ werkſchaften der CT, doch blieb nichts anderes übrig, als die Sitzung doch auf den 2. November zu vertagen. Der Zwiſchenfall zeigt jedenfalls, daß die Volksfront, wenn ſte ſchließlich auch noch als Wahl⸗ braaniſation beſtoßen bleſßen dürfte, doch nicht moßr als eine tragfähige Mehrheitsgrundlage für eine aktionsfähige Regierung dienen kann. Daladier ſelbſt ſcheint die Löſung in der Rich⸗ tung einer autoritären Regierung zu ſuchen, inſofern nämlich, daß er einen einſchneidenden Perſonenwechſel in ſeinem Kabinett vornehmen und eine Reihe von Technikern unter ſeine Miniſter aufnehmen würde, und daß er daun zun Jaber für dieſes neue Direktorium Frankreichs ein umfaſſendes Vollmachtengeſetz für recht lange Zeit beanſpruchen würde. 5 Der marxiſtiſche Parteiführer Léon Blum würde es lieber mit ſeiner alten Formel verſuchen: nationale Einigung um die Volksfront herum. Die nationa⸗ len Republikaner Marins dagegen fordern, Dala⸗ dier ſolle einfach mit der bürgerlichen Mehrheit wei⸗ ter regieren, die ihm das letzte Ermächtiaungsgeſetz gegen die Oppoſition der Kowmuniſten und die Stimmenthaltung der Soziedemokroten gegeben hät⸗ ten. Vor Auflöſung der Kammer haßen die Politiker und Parlamentarier eine unglaubliche Scheu, nicht etwa nur, weil ein Wahlkampf ihrer Meinung Nach neue ſofortige Erſchütterungen bringen müßte und weil eine derartige Politik noch immer allzu ſehr nach Staatsſtreich riecht, ſondern auch— und das iſt ein ſehr gewichtiger Grund— weil die Par⸗ teikaſſen überall leey ſind und die Koſten für eine Wahlpropaganda nicht aufzubringen vermögen. 1 3 40537 Der neue Diplomatenſchub Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Parts, 21. Oktober. Der Miniſterpräſident Daladter hatte geſtern eine eingehende Unterredung mit dem Autzenminiſter Bonnet und dem Generalſekretär des Quai d Orſay, Leger. Welche Beſchlüſſe dabei gefaßt wurden, iſt noch nicht bekannt. Die Beratungen drehten ſich dabei aber auch, ſo wird weiter mitgeteilt, um einen neuen Diplomatenſchub in den franzöſiſchen Aus⸗ lands zdioͤnſtſtellen. Nachdem der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Moskau, Coulondre, nach Berlin verſetzt leren Bildung eines Fache niſterkabinelts und Michl für unbegrenzte Zeit worden iſt, iſt der Moskauer Poſten augenblicklich unbeſetzt. Gelegentlich der Wiederbeſetzung ſoll dann auch eine Reihe anderer franzöſiſcher Poſten, nament⸗ lich in Südamerika, neue Inhaber erhalten. Auch ſollen einige weitere höhere Dienſtſtellen des Quai 'Orſay neu beſetzt werden. Es geht ſogar ſchon das Gerücht, daß vielleicht der Generalſekretär des Quai 'Orſay, Leger, ſelbſtnach Moskaugeſchickt werden könnte oder daß er, wie die„Action Francaiſe“ behauptet, zum Auſfſichtsratsmitglied der Suezkanal⸗Geſellſchaft ernannt werden vürde. Der Diplomatenſchub dürfte bis ſpäteſtens Dienstag der nächſten Woche bekanntgegeben werden. dae ee eee een Eine indiſche Stimme: Auch die Kolonial anb. London, 21. Oktober. Der Vorſitzende des indiſchen Nationalkongreſſes, Subhas Chendra Boſe, gab am Donnerstag dem Reutervertreter in Kalkutta gegenüber eine Erklä⸗ rung über die Anſicht in der Kolonialfrage ab. Der Kongreßvorſitzende erklärte, für Tan⸗ ganjia könne es kein anderes Recht wie für das Sudetenland geben. Den Einwohnern von Tanganjika müſſe hinſicht⸗ lich der Frage der Rückgabe an Deutſchland das Selbſtbeſtimmungsrecht gewährt werden. Sie Ihm wäre Krieg lieber geweſen Profeſſor Barth⸗Baſel während der Kriſe dnb, Berlin, 20. Oktober. Der bekannte Vertreter der ſogenannten Dialek⸗ tiſchen Theologie, Profeſſor Karl Barth, früher Theologie⸗Profeſſor in Bonn, jetzt Profeſſor in ſeiner Heimat, in Baſel, hat es für nötig befun⸗ den, von Zeit zu Zeit zu innerdeutf chen Ereigniſſen und Vorgängen Stellung zu nehmen. Karl Barth hat natürlich auch in dieſen Tagen nicht ſchweigen können. Das holländiſche Blatt„De Nederlande“, hat ſeine Aeußerung zitiert. Nachdem Barth erklärt hatte, daß leider auch in England, Frankreich, Amerikg und der Schweiz nicht mehr an der unbedingten Freiheit der durch den Verſailler Friedensvertrag entſtandenen Tſchecho⸗Slowakei feſt⸗ gehalten würde, hat er mit der ihm eigenen Schärfe und dem Anſpruch, ex cathedra Verbannungsurteile über weltgeſchichtliche Ereigniſſe fällen zu können, folgende Ausführungen gemacht: „Iſt denn die gauze Welt dem böſen Auge der Rieſenſchlange verfallen? Und iſt der Paziſis⸗ mus der Nachkriegszeit tatſäch ich ſo furchtbar gelähmt, daß ihm jede Wait i aft, fehlt? Ich wage zu hoffen, daß im Sinne der alten Huſſit⸗ ten dem allzu ſchwach gewordenen Europa dann gezeigt wird, daß es auch heute noch Männer gibt. Jeder tſchechiſche Soldat, der dann kämpft und leidet, wird dies auch für uns und ich ſage es jetzt ohne Rückhalt— er wird es auch für die Kirche Jeſu tun. Eines aber iſt ſicher: Je⸗ der nur menſchenmögliche Widerſtand muß jetzt an den Grenzen der Tſchecho⸗Slowakei geleiſtet werden.“ Die volksbewußte evangeliſche Preſſe Deutſchlands hat Barths Vorgehen einhellig verurteilt, Es heißt in ihren Blättern u..: eee eee. 5 Was geht ſie Prags Innenpolitik an? Moskau protestiert in Prag Verwahrung gegen die Aufköſung der lommuniſtiſchen Partei anb Warſcha u, 21. Okt. Einer Meldung der Polniſchen Telegraphen⸗ Agentur zufolge, hat es der Sowjetgefandte in Prag für richtig befunden, wegen der Auflöſung der Kommuniſtiſchen Partei in den tſche⸗ chiſch⸗mähriſchen Gebieten bei den maßgeblichen tſchechiſchen Stellen vorſtellig zu werden. Das Er⸗ gebnis dieſes Schrittes ſei vorläufig noch nicht be⸗ kannt geworden. Prags neuer Vorſchlag an Budapeſt 15 5(Dunkmeldung der NM.) + Budapeſt, 21. Oktober. Die Morgeublätter melden, daß der neueſte Vor⸗ ſchlag Prags bezüglich einer Regelung der ungariſch⸗ iſchecho⸗ſlowakiſchen Frage ſertiggeſtellt ſei und die ungariſche Regterung nunmehr die offizielle Be⸗ kauntgabe dieſes Vorſchlages von ſeiten Prags er⸗ warte. Einmütig bemerken dazu ſämtliche Morgen⸗ blätter, ſoweit man ungariſcherſetts unterrichtet ſei, ginge dieſer Vorſchlag weiter als die vorhergehenden. Maſſenkundgebung in Budapeft EP. Budapeſt, 21. Oktober. Auf dem Palfſfy⸗Platz am Donaukai in Budapeſt fand am Donnerstagabend eine Maſſenkundgebung der ungariſchen Bevölkerug ſtatt, an der mehr als huderttauſend Perſonen teilnahmen. Die Menſchen⸗ maſſen ſtanden zwei Kilometer weit am Donaukai entlang und brachten Hochrufe auf Hitler, Mufſolini und Polen aus. Eröffnet wurde die Kundgebung mit dem Abſingen der ungariſchen Nationalhymne. Der Hauptredner der Kundgebung war der Prä⸗ 1 des ungariſch⸗polniſchen Verbandes, Graf Szecheny. Der Redner würdigte in ſeiner Anſprache 525 gemeinſamen Kampf Ungarns und Polens in der tſchecho⸗flowakiſchen Frage und geißelte in ſchar⸗ fen Worten die tſchecho⸗ſlowakiſche Haltung, die er als Verſchleppungstaktik bezeichnete. l Nach der Kundgebung zogen die Teilnehmer durch die Straßen der ungariſchen Hauptſtadt. Das Geheimnis von Galatz anb Warſchau, 21. Oktober. Die Beſprechungen des polniſchen Außen miniſters, der geſtern abend aus Rumänien zurückgekehrt iſt, mit dem ſeit zwei Tagen in Warſchau weilenden Sonderbeauftragten der flowakiſchen Regierung, Si⸗ dor, werden für heute vormittag erwartet. Ueber den Inhalt und das Ergebnis der Unterhaltung des polniſchen Außenminiſters mit dem rumäniſchen König liegen noch immer keine Verlautbarungen vor. „Expreß Poranny“ ſchreibt lediglich, obwohl noch nichts über das Ergebnis der Beſprechungen be⸗ kanntgeworden ſei, habe ſich geſtern doch in den ſpä⸗ ten Abendſtunden in den politiſchen Kreiſen der pol⸗ miſchen Hauptſtadt die Meinung verbreitet, daß der Verlauf der Beſprechungen völlig befriedigend ge⸗ weſen ſei. Demgegenüber meint„Dziennik Naro⸗ dowy“, der lakoniſche Ton der amtlichen Verlaut⸗ barung über die Beſprechungen in Galatz lege die Vermutung nahe, daß die von dem polniſchen Außenminiſter berührten Fragen gewiſſen Vor⸗ behalten bei den rumäniſchen politiſchen Kreiſen be⸗ gegnet ſind. Das würde weitere diplomatiſche Ak⸗ tionen von polniſcher Seite nötig machen. * 4 frage muß geloſt werden! Für Deutſch-Oſtafrika keine andere Behandlung als fürs Sudetenland ſeien kein Vieh, das die Großmächte willkürlich kaufen und verkaufen könnten. Heutzutage wäre es für England vielleicht möglich, die Bevölkerung von Tanganjika zu ignorieren. Aber das indiſche Volk werde niemals ſeine Lands⸗ leute jenſeits des indiſchen Ozeans vergeſſen oder den imperialiſtiſchen Mächten verzeihen, die mit dem Leben und Eigentum von Indern ihr Spiel trieben. Wenn das indiſche Volk einmal Herr in ſeinem Lande ſei, werde der Tag der Abrech⸗ nung kommen. „Wir können das nur als infame Kriegs⸗ hetze und Läſterung des Namens Gottes und Chriſtus bezeichnen. Barth hat damit alle Brücken zu Deutſchland, auch zum deutſchen Proteſtantismus abgebrochen. Gerade, wenn man dieſen Schweizer Theologen in ſeinen früheren Schriften ernſt ge⸗ nommen hat, erſchrickt man vor der menſchlichen und theologiſchen Verblendung... Es iſt wohl unnötig, hinzuzufügen, daß alle Theologen und Chriſten in Deutſchland, welcher kirchlichen und kirchenpolitiſchen Richtung ſie auch angehören mögen, derartige Auslaſſungen des politiſierenden Theolo⸗ gen Barth radikal ablehnen. Nur mit tiefer Scham kann man feſtſtellen, daß dieſer Mann, der den heili⸗ gen Namen Chriſti in einer derartigen Weiſe miß⸗ braucht, Profeſſor der Theologie iſt.“„Wir ſcheuen uns nicht, auszuſprechen, daß diejenigen, die ſich weiter mit Karl Barth ſolidariſch erklären, nach ſolcher Stellungnahme, Verrat an der chriſtlichen Wahrheit, an der reformatoriſchen Glaubenshaltung und am deutſchen Volkstum begehen!“ Wieder 13000 Kinder mehr! Günſtige Bevölkerungsentwicklung hält au dnb. Berlin, 21. Oktober. Die günſtige Entwicklung der Geburtenziffer in den deutſchen Großſtädten hat ſich auch im dritten Vierteljahr 1938 fortgeſetzt. Nach der fortlaufenden Berichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsgmtes aus den 56 Großſtädten des Altreiches mit 100 000 und mehr Einwohnern ergeben ſich für die Großſtädte in den drei erſten Vierteljahren insgeſamt 258 000 Geburten. In der gleichen Zeit des Vorjahres be⸗ trug die Geburtenziffer nur 243 000. Es ſind alſo in dieſem Jahre bereits 15 000 Kin⸗ der mehr geboren worden. Die Geburtenziffer auf 1000 Einwohner beträgt 16,2 gegenüber 15,6 im Vorjahre. Von der als notwendig feſtgeſtellten Geburtenziffer von 22 auf 1000 iſt dieſer Stand allerdings noch weit entfernt. Die Zahl der Eheſchließungen iſt im dͤrit⸗ ten Vierteljahr 1938 in den Großſtädten ſogar noch weiter angeſtiegen als im erſten Halbjahr. Mit bis⸗ her faſt 163000 neuen Eheſchließungen liegt die Zahl der Heiraten bereits um rund 10000 höher als in den drei erſten Vierteljahren 1937. Neue Kriegshafenpläne in AS Hawai, Alaska und Portorico ſollen ausgebaut werden dub. Washington, 21. Oktober. „Neuyork Times“ will aus zuverläſſiger Quelle wiſſen, daß das von Marineminiſter Swanſon kürz⸗ lich ernannte Marineamt unter Vorſitz von Konter⸗ admiral Hepborb den weiteren Ausbau von Hawai, Alaska und Portorieb beſchloſſen habe. Der Hafen von Pearl⸗Harbor bei Honolulu ſoll, obwohl er einer der größten befeſtigten Kriegshäfen der Welt iſt, noch ſtärker ausgebaut werden. Außerdem ſei der Bau eines Militärflugplatzes in San Juan de Portorieo und eines Luft⸗ und Seehafens auf der Kodiak⸗Inſel bei Alaska geplant. Immer noch Kämpfe in Jeruſalem Die Militäraktion in der Altſtadt noch nicht N = Jeruſalem, 21. Oktober. Die militäriſchen Maßnahmen in der Altſtadt Jeruſalems wurden auch am Donnerstag noch nicht abgeſchloſſen. Immer neue Verhaftete wurden abtransportiert. Das Beſetzungsuetz weiſt an einzelnen Stellen noch Lücken auf So verteidigen ſich im Bezirk der Omar⸗Moſchee noch eine Anzahl von FFreiheitskümpfern. Die Zahl der durch das Militär getöteten Araber iſt auf 19 geſtiegen, die Zahl der e be⸗ trägt 25. Die Engländer befürchteten, Haß die Araber— die unterirdiſchen Gänge, die ſich unter Jeruſalem hinziehen, zu neuen Angriffen ie könnten. Polili ou Rosh Zwei Generäle ſtreiten ſich um die Wähler⸗ ſtimmen — Warſchau, 20. Oktober, Eine ſehr bezeichnende Lage ergibt ſich im Wahl, bezirk Wilna, wo bei der Wahl zum Sejm dwel Generäle als Gegenſpieler auf den Plan treten, Für das„Lager der Nationalen Einigung“ kandidiert der Vorſitzende der Regierungsgruppe, Genergl Skwarczynſki, für die Opposition Genergf Zeligowſki. Skwarczynſki war ſeinerzeit glz erklärte Liebling her Oberſter Chef General Garniſonskonmmandant der Bevölkerung. Diesmal tritt er als des Regterungslagers vor die Wähler. Andererſeits kennen die Wilnaer Genergl Zeligowſki als den Mann, der im Jahre 1920 Wilna zu Polen zurückführte. Zeligowſki war ez auch, der in einer dramatiſchen Szene im Oktohet 1920 kurz nach dem Einrücken der polniſchen Trußp⸗ pen die Vertreter der Entente aus dem Lande wies, Auf den Proteſt erwiderte Zeligowſki:„Ich habe die größte Hochachtung für die Ententemächte, brauche aber den Schacher nicht, dem ſie das inter; nationale Recht nennen. Wir verßaſſen uns auß unſere Karabiner.“— Zeligowſki geriet in der Folgezeit in Oppoſition zum Regierungslager. Ein Königspaar bei den kanadiſchen Fünflingen — London, 14 Oktober. Das engliſche Königspaar ſoll, wie engliſche Ze tungen wiſſen wallen, auf ſeinem beverſtehenden Beſuch in Kanada auch den inzwiſchen zur Berühmz⸗ heit gelangten kanadiſchen Fünflingen einen Beſut abſtatten. Jedenfalls hat der Generalgouverneur von Ka⸗ nada, Tweedsmuir, eine dementſprechende Einladung von den Eltern der Fünflinge in Dionnne an den Buckingham⸗Palaſt weitergeleitet. Wieviel Schüler gibt es in USA? EP. Neuyork, 19. Oktober Dreiunddreißig Millionen Amerikaner, ein Vier, tel der Geſamtbevölkerung, beſuchen nach einer halh⸗ amtlichen Meldung aus Waſhington die Schule. Nach der veröffentlichten Statiſtik werden dit Volksſchulen von etwa 22 400 000 Jungen und Mädchen beſucht, während die höheren Lehranſtalten einen Beſuch von 6 750 000 Schülern aufweiſen. Ab⸗ geſehen von mehreren Millionen Werktätigen, die ihre Bildung in Abendſchulen erwerben, beſuchen 1350 000 Studenten die Univerſttäten der Ver einigten Staaten. Dieſe Gänge ſind den Engländern zum Teil unbe⸗ kannt und es wurde feſtgeſtellt, daß die! Mehrzahl der geflüchteten Freiheitskämpfer durch öſeſe unter⸗ ipdiſchen Zugänge entkommen ſind. Die engliſchen Truppen drangen am Donnerstag vom Dorfe Si⸗ luan bei Jeruſalem aus durch einen dieſer Geheim⸗ gänge vor und gelangten ſchließlich an ſeiner Mün⸗ dung im Gebiet des Tempelplatzes in der Altſtabt Jeruſalems ans Tageslicht. Nachdem nunmehr alle Gewalt auf das Mililit übergegangen iſt, wird das Ausgehverbot mit aller Strenge durchgeführt. Paſſierſcheine, die bisher noch häufiger ausgegeben wurden, werden kaum noch aus⸗ geſtellt. Der Oberſtkommandierende beſtätigte am Don⸗ nerstag zwei Todesurteile, die das Militärgericht gegen Araber gefällt hatte. Bei dem Dorfe Hattin, nordweſtlich von Tiberias, kam es am Donnerstag zwiſchen einer Milltär⸗ patrouille und Freiheitskämpfern zu einem Feuer, gefecht, bei dem fünf Araber getötet wurden. Der Bürgermeiſter des Dorfes Beit Rima in Bezirk Jeruſalem wurde von arabiſchen Freiſchär lern entführt und erſchoſſen. Unweit des Dorfes Ramleh wurde die Straße von Aufſtändiſchen blockiert. Eine Abteilung engliſcher Truppen wurde unter Feuer genommen. In Nordpaläſtina wurde wieder die Oellinſe zer⸗ ſtört. In dieſem Zuſammenhang wurden zahlreiche Araber feſtgenommen. Im Bezirk Gaza wurden drei Araber durch de Exploſton einer Flattermine getötet. 20-Zentner-VBomben! Neue Rüſtungsaufträge Waſhingtons Ep Wafſhington, 20. Okt, Das Kriegsminiſterium der Vereinigten Stage hat neuerdings einen großen Auftrag zur Lieferung von Waffen und Munition in Höhe von rund neus Millionen Dollar an 40 Privatfirmen vergeben, Für die Lieferung von Maſchinengewehren werden davon allein zwei Millionen Dollar verwandt. Unler den Beſtellungen ſind Bomben im Gewicht von 50 Kilogramm bis zu einer Tonne öl. erwähnen. Mit dieſem Auftrag ſind in einem Zeitraum vun ſechs Wochen für mehr als 19 Millionen Dollar Heeresaufträge an die Privatfirmen Dollar für Waffen⸗ und Munitionslieferungen ge⸗ nehmigt, wovon 24 Millionen für die Privatftrms 4 beſtimmt waren. Sa u p N und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baut. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thegte; ö W Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Curl Onno delskell: Dr. F. 5 1 10 8 1 5* Südweſtdeutſche Umſchau, dien urk Im Fe. 8 mtl Schriftleitung in Berlin: 1215 5 2 dweſtkerſo Für unverlangt 1 8 5 Gewähr.— Nückſendang nuß Herausgeber. Drucker u 5 Verleger; 1 M imer 84s D. Fels Bede 8., kitbunbenm, B 1. 2. 5 bund 1 5 und ee Mitteilungen a u de, . 5 Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig.. Die Anzeigen der Ausgabe. Abend und 4 Mittag dene er zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Abend 10 0⁰⁰ Auge 8 fer 10 00 e- Monat Scpieubet iber alen vergeben worden. Der Kongreß hatte insgeſamt 60 Millionen Elſen bart.— Im h Bene. e Lelche Tel, H. Frie Hamm in Manheim. N fer, BerlinFrledenun eee Freitag, 21. Oktober 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe — Mannheim, 21. Oktober. Der Brezelmann Ueberall taucht er auf und doch: gerade wenn man nach der knuſperigen, mit künſtleriſchem Schwung ausgeführten Ware(die immer„friſch“ iſt) Verlangen hat, ſtieht man ihn nicht. Wenn dieſer„Betrieb“ auch ein ambulanter iſt, ſo iſt er doch in gewiſſem Sinne an Zeit und Ort gebunden: Vormittags Fa⸗ briken, Schulen, Büros, nachmittags Warenhäuſer, öffentliche Gebäude, Werkſtätten, Promenade uſw. Nur hier und da geraten die Verkäufer im Konkur⸗ zkampf aneinander, wenn z. B. das Geſchäft ein⸗ nal ſchlecht geht. Einige Verkäufer haben ihren ſeſten Stand an verkehrsreichen Stellen und zahlen dafür eine kleine Abgabe. Will bei einem Berufs⸗ kameraden von der„freien Fakultät“ die Ware nicht recht abgehen, dann pürſcht, er ſich vorſichtig in die Nähe des feſten Brezelſtandes, um ſie hier los zu werden. Im großen und ganzen haben ſie aber Korpsgeiſt und ſind zufrieden mit ihrem Geſchäft, das ſo ungefähr einen Umſatz von 150—200 Brezeln Asbel-gouigia es 5 2. 8 Mitelstr. 18 —— am Tag hat. Die Bäckermeiſter zahlen anſtändige Prozente— nur flinke Beine müſſen dieſe Straßen⸗ händler haben, dann haben ſte ihr Auskommen. Sie haben keine Speſen als die Steuer, brauchen kein Betriebskapital, und zudem iſt es ein ſauberes Ge⸗ ſchäft: den Korb ſtellt der Bäckermeiſter, ſelbſt muß man nur eine wirklich weiße Schürze und reine Hände haben. Und keine Borſten wie ein Draht- hgarfoxterrier im Geſicht! Denn die weiblichen Ab⸗ nehmer mit ihren Kindern— das ſind die Hauptver⸗ braucher auf der Promenade— ſehen auf gefälliges Ausſehen. Von den„Stammgäſten“ am Rhein gibt es welche, die ſich das Mittageſſen verkneifen und ſich mit„Vier zu zwanzig“ begnügen, die ſie unter diplomatiſchen Geſprächen als Erſatz verdrücken. Da⸗ für legt man ſich bei der Heimkehr etwas mehr zu und geht dann, wie man ſo ſagt, mit den Hühnern schlafen. Lebenskünſtler in ihrer Art Da ſehe ich ſchon im Schatten der Unterführung eine weiße Schürze blinken: Ich unterhalte mich einige Augenblicke mit dem Manne—„ſchlechtes Ge⸗ ſchäft hier“, meint er,„die Bänke werden jetzt ſchon leer“— dann aber wird er ungeduldig:„Jetzt muß ich aber zu meinen Näherinnen drüben in., die haben gewiß Hunger“, ſagt er. Und verſchwindet im Schloßgarten. Dienſt am Kunden.„Brrrättttzelll, Brrrätttzelll“ trompetet es noch von ferne.. Pr. * 70 Jahre alt. Frau Roſa Jauch, eine lang⸗ jährige treue Bezieherin der NM, feiert am 22. Oktober ihren 70. Geburtstag. Frau Jauch, die in 646 ein Blumengeſchäft betreibt, iſt durch ihre Güte Vom 26. November bis 3. Dezember ite/ Nummer 489 in Mannheim: Erstmalig Fernsehen in Baden Große Rundfunkausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Rundfunk iſt Freude“ NG. Auf der ſüdweſtdeutſchen Rundfunkaus⸗ ſtellung„Rundfunk iſt Freude“, die unter der Schirmherrſchaft des Gauleiters und Reichsſtatt⸗ halters Robert Wagner in der Zeit vom 26. No⸗ vember bis 3. Dezember in den Rhein⸗Neckarhal⸗ len in Mannheim gezeigt wird, iſt es erſtmalig in Baden möglich, Fernſehſendungen der Deutſchen RNeichspoſt zu übertragen. Neben dieſem Haupt⸗ anziehungspunkt bietet die Rundfunkausſtellung eine umfaſſende Schau auf allen Gebieten der politiſchen Rundfunkführung, der Rundfunkindu⸗ ſtrie und ⸗wirtſchaft. Fernſehbühne und Fernſehſprechzellen Wenn am 26. November, am„Tag des Rund⸗ funks“ im Rahmen der Gaukulturwoche, die Rhein⸗ Neckar⸗Hallen in Mannheim ihre Pforten zu der erſten ſüdweſtdeutſchen Rundfunkaus⸗ ſtellung öffnen, dann wird die Oeffentlichkeit nicht nur einen tiefen Einblick in Arbeit und Lei⸗ ſtung der zahlreichen Faktoren des deutſchen Rund⸗ funks erhalten, ſondern manches Vorurteil gegen die ſich ſtets entwickelnde Rundfunktechnik verſchwinden — vor allem auf dem jüngſten Gebiete: dem Fern⸗ ſehen. Vielleicht iſt es wenig bekannt, daß ſeit langen Monaten täglich regelmäßige Fernſehſendungen über den Fernſehſender Nipkow gehen, daß nicht nur in Berlin, ſondern auch im weiten Umkreis mit lei⸗ ſtungsfähigen Geräten ein guter und klarer Empfang möglich iſt. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mannheim wird eine Fernſehbühne errichtet ſein, ſo daß der Beſucher der Ausſtellung den ganzen Vorgang des Fernſehens von der Sendung bis zum Empfang verfolgen kann. Gleichzeitig beſteht die Möglichkeit, mittels Fernſehzellen Telephon⸗ geſpräche zu führen und dabei den anderen Teilneh⸗ mer gleichzeitig zu ſehen. Es wird alſo künftig un⸗ möglich ſein, etwa unraſiert, fern der Heimat mit Frau ooͤer Braut zu telephonieren; es gilt, ſich eben der Technik anzupaſſen! Die Dreiheit des Rundfunks Wie eng die Faktoren: Politiſche Runoͤfunkfüh⸗ rung, Sender und Rundfunkwirtſchaft in einer har⸗ moniſchen Dreiheit zuſammenarbeiten, iſt bekannt. Auch auf der Ausſtellung wird die enge Bindung dieſer drei Elemente der Rundfunkgeſtaltung deut⸗ lich zum Ausdruck gebracht werden. Die Reichsſender werden mit Darbietungen aufwarten; dem Beſucher wird es möglich ſein, nam⸗ hafte Künſtler und Rundfunkſprecher, die er nur vom Hören kennt, perſönlich kennen zu lernen, und in Wort und Bild wird dem Beſucher an großen Wand⸗ tafeln das Abwickeln eines Tagesprogramms aufge⸗ zeigt. Die Ausſtellung gibt dem Beſucher ein Bild über die vielſeitige Tätigkeit des Rundfunkſtellen⸗ leiters. Der Rundfunkſtellenleiter iſt heute Mittler zwiſchen Heimat und Sender: er bringt Wünſche und Anregungen an den Sender heran und ebenſd bekannt wie als große Tierliebhaberin. Wir unterſtützt ſomit oͤen Sender in ſeiner kulturpoliti⸗ wünſchen ihr alles Gute! ſchen Arbeit, iſt doch andererſeits der Rundfunk eee eee Seit geſtern auf der Leinwand: „Ehrenlegion“ Ein preisgekrönter franzöſiſcher Kolonial film im Alhambratheater Was wir hier erleben, iſt ein hervorragend ge⸗ lungener Verſuch, einen„Bengali“⸗Film franzöſi⸗ ſcher Prägung zu ſchaffen. Allerdings nicht die wild⸗ zerklüftete Landſchaft des Haiber⸗Paſſes, dieſes Nie⸗ mandslandes zwiſchen Indien und Afghaniſtan, iſt es, die dieſem Film den Hintergrund gibt, ſondern vr allem die glühende, unendlich weite algeriſche Wüſte mit ihren Forts und Waſſerſtellen. Doch auch das heitere, ſonnige Land der Provenee iſt als bunte Folie mit in die Handlung einbezogen worden. Im Süden Frankreichs und in Algier und der nördlichen Sahara ſpielt dieſer ungemein ſpannende, mit groß⸗ artigen Menſchentypen ausgefüllte Film, der unter der Regie eines Könners, M. Gleize, und mit Unterſtützung des franzöſiſchen Luftfahrt⸗ und Kriegsminiſteriums hergeſtellt worden iſt. In drei Teile hat ihn der Regiſſeur gegliedert, die markant gegeneinander abgegrenzt ſind. Im erſten Abſchnitt wird der Entwicklung in gewiſſem Sinne vorgegriffen, indem man vor dem Militär⸗ gericht in Algier einen jungen Leutnant unter der Anklage der Selbſtverſtümmelung erblickt, deſſen ſeltſame Geſchichte erſt im weiteren Verlauf der Handlung erklärt wird. 5 Dieſer Leutnant Vallin iſt nämlich ein beſonders tüchtiger Offizier, der im ſtändigen Kampf gegen unruhige Wüſtenſtämme das Kreuz der Ehrenlegion erwarb. Und der Film gleitet aus dem Gerichts⸗ ſaal hinüber in die Sahara und ſchildert in wunder⸗ vollen und ſpannungsgeladenen Bildern dieſen un⸗ unterbrochenen Kleinkrieg der Militärſtationen mit arabiſchen Rebellen. Hier wird er förmlich zu dein großartigen Epos„Bengali“, wenn er den zarſch einer Spahiabteilung durch die Wüſte wider⸗ ſpiegelt und dann ein ſchweres Gefecht beſchreibt, das ſich an einer der koſtbaren Waſſerſtellen mit raſanter Wucht entwickelt und in dem ein Kapitän und ſein beſter Kamerad, der erwähnte Leutnant, ſchwer verwundet werden. Dann verläßt die Ka⸗ mera Afrika, um uns zum Kontinent zu führen, wohin die beiden Freunde gemeinſam gereiſt ſind. Der Aeltere, der verheiratet iſt, hat den Leutnant eingeladen, auf ſeinem Gutshof im Rhonetal zu⸗ ſammen mit ihm den Urlaub zu verbringen. Nun beginnt der eigentliche und in ſeiner Grund⸗ geſtaltung typiſch franzöſiſche Teil des Filmes, denn er zeigt die erſte Begegnung Vallins mit der jungen, aber von ihrem robuſten, rauhbeinigen Manne in ihrer Senſibilität unverſtandenen Frau. Aus dieſer Begegnung entwickelt ſich eine geiſtige Freundſchaft, von der hinüber zum diskret angedeuteten Liebesver⸗ hältnis nur ein Schritt iſt. Ein plötzliches Erſcheinen des Gatten und Kameraden aber ſchafft eine völlig neue Situation. Ein Schuß wird hinter dem in dunkler Nacht Flüchtenden abgegeben, ohne daß der eiferſüchtige Ehemann eigentlich weiß, auf wen er ge⸗ ſchoſſen hat. Die Kugel hat aber getroffen und damit erklärt ſich auch die ſeltſame Verwundung des Leut⸗ nants, deſſen Bruſt der höchſte franzöſiſche Orden ſchmückt. Das weitere Schickſal der beiden Offiziere, die die Wüſte zu Freunden machte, die aber eine Frau trennte, rollt dann in wenigen Bildern ab. Neben der Regie und dem Kameramann, der wundervoll photographiert hat, haben ſich beſonders die Darſteller um den Erfolg des Filmes verdient gemacht: Marie Bell als die herbſchöne reife Guts⸗ herrin, Charles Vanel als der Draufgänger Dabrau und Abel Jaquin in der Rolle ſeines Kameraden Leutnant Vallin. Im Beiprogramm: Intereſſanter Kamerunfilm und Wochenſchau. Curt Wilh. Fennel Spiegel des Brauchtums und kulturellen Schaffens. In Stadt und Land iſt der Rundfunkſtellenleiter für einen einwandfreien Gemeinſchaftsempfang bei der Uebertragung der Führer⸗Reden uſw. verantwort⸗ lich. Zuſammen mit der Reichspoſt ſorgt er für einen ſtörungsfreien Empfang; er berät ſachlich und objek⸗ tiv den Hörer beim Kauf einer neuen Anlage, kurz — er iſt Berater und Betreuer. Der Rundfunkhändler hat die Zeit über⸗ wunden, da er im Rundfunk nichts anderes ſah als ein Geſchäft. Der Rundfunkhändler hat heute neben der Wahrnehmung ſeiner geſchäftlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen mit eine Aufgabe. In jeder Beziehung ſteht er dem Hörer beratend zur Seite und betrachtet ſeinen Beruf vom ethiſchen Stand⸗ punkt aus.— Auch das Elektro⸗Handwerk wird auf der Schau vertreten ſein, um dem Beſucher die Auf⸗ gaben dieſes Gewerbes vor Augen zu führen. Die Leiſtungen der Rundfunkinduſtrie Die Rundfunkinduſtrie kennt in ihrer Entwicklung keinen Status quo. So wird in der Haupthalle der Ausſtellung ein umfaſſendes Bild über die Entwick⸗ lung der Geräte vom einfachſten Empfänger bis zum modernen-Röhrenſuperhet, vom kleinſten und ein⸗ fachſten bis zum größten Lautſprecher uſw. gegeben. Wir wiſſen heute, in welch ungeheurem Maße ſich dank des Einſatzes der Reichsrundfunkkammer der Volksempfänger durchgeſetzt hat; kein größerer Be⸗ trieb iſt heute mehr ohne den DA.⸗Empfänger für die Gemeinſchaftsempfänge, und als jüngſtes Ge⸗ ſchenk der Rundfunkinduſtrie kam nunmehr der Deutſche Kleinempfänger auf den Markt. Deutſch⸗ land iſt auf dem Wege, das größte Rundfunkland der Welt zu werden. Der Kleinempfänger wird ſeinen Siegeszug durch Deutſchland antreten, um auch dem letzten Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, Hö⸗ rer zu werden. 19 2 * „Rundfunk ſiſt Freude!“ Unter dieſem Leit⸗ gedanken ſteht die Südweſtdeutſche Rundfunk⸗Ausſtel⸗ lung, eine repräſentative Schau des deutſchen Rund⸗ funks in der Südweſtecke des Reiches. Welcher Volks⸗ genoſſe iſt heute nicht— in irgendeiner Form— per⸗ ſönlich mit dem Rundfunk verbunden? Der Rund⸗ funk iſt jcoͤem zum unentbehrlichen Freund gewor⸗ den; keiner wird ihn mehr miſſen wollen. Die Aus⸗ ſtellung, deren ideeller Träger die Landesleitung Baden der Reichsrundfunkkammer und die Gau⸗ hauptſtelle Rundfunk der Gaupropagandaleitung Baden und deren wirtſchaftlicher Träger das In⸗ ſtitut für deutſche Kultur- und Wirtſchaftspropaganda iſt, wird jedem Hörer und denen, die es werden wol⸗ len, einen Einblick in die Vielſeitigkeit des Rund⸗ funks auf wirtſchaftlichem, induſtriellem und kul⸗ turellem Gebiet geben. Die Schau wird nicht nur zeigen, was bis heute bereits geleiſtet wurde, ſon⸗ dern darüber hinaus, welche gewaltigen techniſchen Aufgaben der Induſtrie noch bevorſtehen. Denn die Technik kennt keine Vollendung, ſondern nur eine ſtete Entwicklung. H. W. ——— Schlechte Verkehrsdiſziplin Polizeibericht vom 21. Oktober Vier Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich vier Verkehrsunfälle, wobei vier Kraftfahrzeuge und ein Straßenbahnwagen beſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle waren auf Nichtbeach⸗ tung der Verkehrs vorſchriften zurückzu⸗ führen. Verkehrsüberwachung. Bei der geſtrigen Ver⸗ kehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsoroͤnung 41 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 7 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Einheitliche Leiſtungsſtufen zur Beurteilung der Schulleiſtungen Anfangs November werden an den Volksſchulen in Mannheim die Herbſtzeugniſſe an die Schüler ausgegeben. Zum erſten Male kommen dabei die durch den Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung mit Erlaß vom 6. Auguſt für alle Schulen ſeines Amtsbereichs feſtgeſetzten neuen einheitlichen Leiſtungsſtufen für Fleiß, Aufmerkſamkeit und Leiſtungen in den Herbſtzeug⸗ niſſen zur Anwendung. Die ſeitherigen und künftigen Abſtufungen der Noten für Fleiß, Aufmerkſamkeit und Leiſtungen werden nachſtehend einander gegenübergeſtellt: ſeither: künftig: 1 S ſehr gut, 1- ſehr gut, gut a 2 gut, 3= ziemlich gut, 3 befriedigend, 4= hinlänglich, 4= ausreichend, 5 ungenügend, 5 mangelhaft, 6 D ungenügend. Für Betragen wird dagegen die ſeitherige Abſtufung der Noten(gut[], nicht ganz befriedi⸗ gend[2] und tadelnswert(]) beibehalten. Spricht man ſo? Ein Wort an junge Kaufmannsgehilfen Sie haben den Auftrag, einen Abnehmer Ihrer Firma anzurufen, um ihm zu ſagen, daß Sie pünkt⸗ lich liefern werden. Sprechen Sie dann zu ihm etwa folgende herrliche Sätze? „Ich beehre mich, Ihnen anzurufen, um Ihnen zu ſagen, daß ich beſtens dankend in den Beſitz Ihres Geehrten vom 10. dieſes gelangt bin. In poſtwendender Erledigung desſelben beeile ich mich Sie davon in Kenntnis zu ſetzen, daß ich Ihre Order mit größtmöglichſter Be⸗ ſchleunigung zur Ausführung bringen werde und werde ich bemüht ſein, Ihnen die Waren in der bisher gehabten Qualität zu Mark 2 pro Kilo zukommen zu laſſen. Indem ich Ihnen wiederholt präziſe Liefe⸗ rung verſichere, verbleibe ich mich Ihnen beſtens empfohlen haltend, mit Heil Hitler.“ Was ſoll man von einem Kaufmann denken, der in unſerer heutigen Zeit ſo ſprechen würde. Man wird ſofort darauf antworten:„So ſpricht niemand!“ Die Gegenfrage lautet nun:„Warum ſchreibt man aber ſo?“(und macht noch zudem Fehler in Recht⸗ Eefite Delourfite schöner denn je! NUfr-WEBER Das moderne Huthaus in der Zreiten Straße 41, 6 ſchreibung und Satzzeichen?). aß heute noch ſo ge⸗ ſchrieben wird, zeigen die vielen Klagen über ſchlechte Kenntniſſe in der Rechtſchreibung und in der Zeichenſetzung, über das völlige Fehlen eines wenn auch nur bis zu einem gewiſſen Grade ſelbſtändigen Briefſtiles. Gewiß, die obigen Sätze ſtellen eine „Ausleſe“ kaufmänniſcher Fachausdrücke dar und ſind etwas übertrieben, ſie zeigen aber ſofort wo es fehlt. Hier will nun die DAcß helfend eingreifen. Im Rahmen ihres Berufserziehungswerkes führt die Deutſche Arbeitsfront, Abteilung für Berufserzie⸗ hung und Betriebsführung, auch in dieſem Winter⸗ halbjahr Lehrgänge für Deutſche Recht⸗ ſchreibung und für Briefwechſel durch. Wie die verſchiedenſten Prüfungen beweiſen, iſt ein bedauerlicher Mangel in den Kenntniſſen der Mut⸗ terſprache feſtzuſtellen. Um dieſem recht fühlbaren Mangel abzuhelfen, beginnen Ende dieſes Mo⸗ nats in dem neuen Berufserziehungswerk in O 4, —9, die genannten Lehrgemeinſchaften. Die Anmel⸗ dungen hierzu haben ſofort in C 1, 10, Zimmer 8/9, zu erfolgen. Zum 15. Mal auf der Anklagebank Jüdiſcher Betrüger wandert ins Zuchthaus Ein ganz übler Patron iſt der 52 Jahre alte Jude Ludwig Willſtädter aus Graben. Er iſt ſchon Amal vorbeſtraft. Nun ſtand er vor den Schranken des Schöffengerichts und mußte ſich erneut wegen verſchiedener Betrügereien verantworten. Der Angeklagte betätigte ſich noch als Vertreter, ſuchte Kunden auf, nahm Beſtellungen entgegen„ver⸗ gaß“ dabei die Lieferung der Ware, nahm aber un⸗ befugterweiſe das Geld dafür in Empfang. In einem Fall ſetzte er eigenmächtig auf eine Poſtkorte, die an ihn von einer Firma adreſſiert war, den Vermerk hinzu, daß er beauftragt ſei, den Betrag von 20 Mk. zu kaſſieren. Eine Mitteilung, die nicht den Tatſachen D * PPPPPPPPPPPPCCPPPPCCGGGGbCTVTbTbTTTTTTTTTTT 55 Damenwäsche Strumpf- Hornung. O 7. 5 entſprach. In einem anderen Fall beging er Zech⸗ betrug, log ſich damit heraus, daß er den Geldbeutel verloren habe, wie er überhaupt immer„augenblick⸗ liche Gelöverlegenheit“ vorſchützte, um von den Leuten Geld oder Sachwerte zu erhalten, die er dann wieder baldigſt zurückerſtatten wollte. Trotz mehr⸗ fachen Mahnens hielt er die gemachten Ver⸗ ſprechungen nicht ein. Bemerkenswert iſt, daß er ſich eine Wohnung in Frankenthal und eine in Mann⸗ heim hielt, um ſo ſeine Betrügereien beſſer aus⸗ zuführen. Er kam vor Gericht mit der faulen Aus⸗ rede, daß die Mahnungsſchreiben wahrſcheinlich bet der Poſt„verloren“ gegangen ſeien, ſonſt hätte er be⸗ ſtimmt die geforderten Zahlungen geleiſtet. Das Schöffengericht diktierte dem Angeklagten eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus zu und erkannte auf Verlaſt der hbür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf ͤie Dauer von drei Jahren. Die Unterſuchungshaft wurde wegen ſeines frechen Leugnens nicht angerechnet. ie Sprechtag der Bezirksausgleichſtelle. Der nächſte Sprechtag der Bezirksausgleichſtelle für öffentliche Aufträge bei der Wirtſchaftskammer Baden findet am Mittwoch, dem 26. Oktober, im Gebäude der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, I. 1, 2, ſtatt. Vorſprachen nur nach vorheriger Ver⸗ einbarung. * Neuer Poſtfreiſtempler. Der bisher in den Poſtfreiſtemplern für Briefſendungen verwendete achteckige Gebührenſtempel wird künftig durch einen neuen rechteckigen erſetzt. Das Stempelbild zeigt links einen großen ſtiliſierten Hßheitsadler⸗ kopf, auf deſſen Flügel rechts ein Hakenkreuz ruht. Darüber erſcheint die Aufſchrift„Deutſches Reich“, in der Mitte die Gebührenzahl. — Noch ea. 1 4 Ta Während der Umbauzeit Verkauf N 2, 60/7 mit dem gesetzlich höchst zulässigen Rabatt! 8 e und dann kaufen Sie wieder in unserem modernisjerten Haus! Breite Straße 4. Seite/ Nummer 489 Aus Baden Eierkuchen auf der Straße 500 Eier * Singen a.., 21. Okt. An der Unterführung beim Güterbahnhof fielen von einem Laſtauto drei vermutlich nicht geſicherte Kiſten mit Giern auf die Straße. Unter den Splittern der Bretter lief der Inhalt von etwa 500 Eiern in kleinen Bächen in die Straßenrinne. 16 jährige als Faſſadenkleterin X. Bretten, 21. Okt. Ein 16jähriges Mäd⸗ chen wurde dabei überraſcht, als es zur nächtlichen Stunde in einem Hauſe der Wilhelmſtraße ſtehlen wollte. Um zu entkommen, ſtieg die Diebin aus dem Fenſter des zweiten Stockwerkes und verſuchte, die Faſſade hinunterzuklettern. Die Ausreißerin wurde aber gefaßt und der Polizei übergeben. Badiſches Trachtenfeſt in Verlin Am 5. November in den Krollſälen * Karlsruhe, 21. Okt. Wieder wird die in Ber⸗ lin weilenden Badener ein heimatliches Feſt zu fro⸗ hen Stunden vereinigen. Wieder werden aber auch zahlreiche Gäſte mit den Badenern feiern. Am 5. November findet in den Feſtſälen von Kroll das 34. Badiſche Trachtenfeſt der Landsmannſchaft der Badener in der Reichs hauptſtadt ſtatt. Trachtenauf⸗ marſch aller deutſchen Stämme, Tänze und verſchie⸗ dene Kapellen füllen eine reichhaltige Feierfolge. U Heddesheim, 21. Okt. Seinen 70. Geburtstag feierte in guter Geſundheit Landwirt und Altbürger⸗ meiſter Adam Fath 4. eg. Lützelſachſen, 21. Okt. Am kommenden Sonn⸗ tag findet hier das diesjährige Wein feſt ſtatt. Laſtauto verlor I. Wiesloch, 20. Okt. Dem Bahnſteigſchaffner Michael Berger am Bahnhof Wiesloch⸗Walldorf wurde dieſer Tage für 40jährige Dienſtzeit bei der Reichsbahn das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen überveicht. Den Jubilaren wurde gleichzeitig ein anſehnliches Geldgeſchenk überreicht. Der langjäh⸗ rige Führer der hieſigen Kriegerkameradſchaft, Gaſt⸗ wirt Adam Bender vom„Grünen Baum“, der nach längerem Leiden im Heidelberger Krankenhaus ſtarb, wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung hier zur letzten Ruhe beſtattet. * Baden⸗Baden, 21. Okt. Im 65. Lebensjahr iſt nach kurzer ſchwerer Krankheit der Er zb. Geiſtl. Rat Franz aver Huber geſtorben. Von ſeinen 42 Prieſterjahren hat er 37 als Kloſterpfar⸗ rer des Ziſterzienſerinnenkloſters Lichtental gewirkt. Seckach, 21. Okt. Ein im 66. Lebensjahr ſtehen⸗ der hieſiger Einwohner wurde im Speicher erhängt aufgefunden. Man vermutet, daß ein fortſchreiten⸗ des Altersleiden den allgemein beliebten Mann zu dieſem Schritt veranlaßt hat. Der Tote hinterläßt Frau und fünf Kinder. N e Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe e 2 Vom Neunkirchener Eiſenwerk errichtet: Das erſte Feierabendhaus; mmm n ̃7 ²Ü EX Nach der Rückkehr ins Reich hat im Saarland ein raſcher Auſſtieg der Induſtrie und Wirtſchaft ein⸗ geſetzt. Rſtckſtändigkeit ein, die durch die fünſzehnjäh Ueberall zeigt ſich ein neuer Geſtaltungswille, und mit Rieſenſchritten holt man die ſoziale ige Fremdoherrſchaft entſtanden war. So hat jetzt das Neunkirchener Eiſenwerk in Neunkirchen das erſte Feierabendhaus im Gau Saarpfalz für ſeine Be⸗ legſchaft errichtet. Das Gebäude, das in ſeiner ganzen Anlage und baulichen Geſtaltung vorbild⸗ lich iſt(Baumeiſter: Dipl.⸗Ing. Stockhaus Neunkirchen), wurde mit einem Koſtenaufwand von 250 000 Mark gebaut und am Sonntag der Koͤß⸗Organiſation des Werkes e übergeben. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) e. FJührertagung in Karlsruhe: Arbeiten und Opfern! Der Gauleiter gibt die Parole für den Winter Karlsruhe, 21. Oktober. Gauleiter Robert Waguer hatte auf Donners⸗ tagnachmittag das Führerkorps der Partei und der Gliederungen ſowie die badiſchen Miniſter zu einer Tagung in die Reichsſtatthalterei berufen, um ihnen die Parole für die Winterarbeit zu geben. Es war die erſte Führertagung des Gaues Baden nach den hiſtoriſchen Septembertagen. Sie war von demſelben kämpferiſchen Geiſt beherrſcht, der die Partei und Deutſchland großgemacht hat und der auch für die Zukunft für die Geſtaltung des deutſchen Schickſals beſtimmend ſein wird. Jen intexessante Fall G ERIC HTS BERICHTE AUS NAH UND FEERN „Es gibt zwei Möglichkeiten „„ meinte der Mann, der für einen Pfennig oͤreimal Abendbrot aß — Berlin, 21. Oktober. Mit einem Fall von Zechprellerei, der aus dem üblichen Rahmen fiel, hatte ſich das Berliner Schöffengericht zu befaſſen.— Nach ſeiner Schilderung war der Angeklagte, der 25jährige Leopold O,, ein kräftiger, urgeſund ausſehender jun⸗ ger Mann, eines Abends von einem Bauernfänger um ſeine geſamte Barſchaft im Betrage von 15 Mark begaunert worden. O. verbrachte die Nacht im Tiergarten auf einer Bank, — er war gerade nach Berlin gekommen und hatte noch keine„Bleibe“,— und am anderen Morgen pilgerte er nach dem— Moabiter Kriminalgericht, um ausgerechnet dort ſeine Zeit totzuſchlagen. Er wohnte zwar bis in die Nachmittagsſtunden hinein mehreren Verhandlungen als Zuhörer bei, aber er ſcheint mehr geſchlafen als aufgepaßt zu haben, denn ſonſt wäre er wohl ſicher davor zurückgeſchreckt, unmittelbar im Anſchluß an ſeinen Moabiter Beſuch eine ſtrafhare Handlung zu begehen. Allerdings muß auch geſagt werden, daß der Angeklagte nur noch einen einzigen Pfennig ſein eigen nannte und ſeit dem Abend vorher nichts mehr gegeſſen hatte; er hätte aber ſicher einen anderen Ausweg als den von ihm gewählten aus ſeiner verzweifelten Lage finden können. Nach dem Verlaſſen des Moabiter Kriminal⸗ gerichts kam O. in der Turmſtraße an einem Lokal vorüber, aus deſſen geöffneter Tür 8. lieblicher Bratenduft herausſtrömte. Wenn der Angeklagte Hemmungen überhaupt beſeſſen hatte,— in dieſem Augenblick waren ſie verſchwunden. Kurzentſchloſſen betrat er die gaſtliche Stätte, nahm Platz und beſtellte ſich ein extra großes Schnitzel mit einer doppelten Kartoffel⸗ portion. Der halbe Liter durfte nicht fehlen und— es war ſa doch jetzt alles egal— auch noch die Ziga⸗ retten nach dem lukulliſchen Mahl. Wenn nur die Uhr an der Wand nicht geweſen wäre, die den Ange⸗ klagte dauernd daran erinnerte, daß einmal— und zwar bald— die Zeit kommen würde, wo ſich her⸗ N mußte, daß er nur einen einzigen Pfennig eſaß. Bis 12 Uhr bleibe ich hier ſitzen, bewilligte O. ſich ſelber eine Galgenfriſt, dann laſſe ich die Bombe platzen, falls bis dahin noch keine Entdeckung erfolgt iſt. Nach dieſem Entſchluß beſtellte er erleichtert Rührei mit Bratkartoffeln, und weil es ſo gut ge⸗ ſchmeckt hatte, dasſelbe danach gleich noch einmal, Der Zeiger der Uhr rückte erbarmungslos vor, er zeigte ſchon auf halb 12 Uhr und der wohlig geſät⸗ tigte O. bereitete ſich innerlich darauf vor, zu han⸗ deln.— Mitternacht— der Angeklagte leerte ſein Bierglas und rief die Wirtin an ſeinen Tiſch, die 195 die Rechnung in Höhe von etwa 6 Mark präſen⸗ ierte. „Bitte, bringen Sie mir ein Telephonbuch“, meinte., und als er es vor ſich liegen hatte, ſuchte er umſtändlich die Nummer des Berliner Polizei⸗ präſidium heraus, dann tippte er mit dem Finger darauf und ſagte zu der immer erſtaunter Frein⸗ blickenden Gaſtwirtin:„Frau Wirtin, es gibt zwei Möglichkeiten: entweder Sie behalten meinen Man⸗ tel für die Zeche hier und laſſen mich laufen, oder Sie rufen hier dieſe Nummer an und laſſen mich feſtnehmen Denn ich habe nur noch einen einzigen Pfennig.“ Die Wirtin entſchied ſich für die letzte Möglichkeit und ſo kam es, daß O. wegen Zechprellerei vor das Berliner Schöffengericht kam. Er muß vor ähnlichen Streichen energiſch gewarnt werden, das war die Ueberzeugung des Gerichts, zumal er ſchon eine Be⸗ trugsſtrafe von eineinhalb Jahren Gefängnis hinter ſich hat. Der Angeklagte hätte ſich, ſo meinte der Vorſitzende, an das Arbeitsamt wenden ſollen, das ihm beſtimmt eine Stelle vermittelt und ihm weiter⸗ geholfen hätte. Das Urteil gegen O. lautete auf drei Monate Gefängnis. Der Gauleiter verzeichnete zunächſt mit lebhafter Genugtuung die charaktervolle Haltung, die der Grenzgau Baden während der entſcheidungsvollen Tage bewieſen habe.„Ich bin glücklich“, ſagte er, „daß unſer Gau ſeine Pflicht und Schuldigkeit getan hat. Partei und Volk haben ſich der großen ſeeliſchen Belaſtungsprobe gewachſen gezeigt, An dieſer Feſt⸗ ſtellung ändert auch nichts das Verſagen einzelner, die die Nerven verloren und plumpen Lügen und Gerüchten, die von außen her ausgeſtreut wurden, ihr Ohr geliehen haben. Wir ſind uns keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß wir um die Durchſetzung der nationalſozialiſtiſchen Idee weiter zu kämp⸗ fen haben. Die Parole, die der Führer zum Jahreswechſel ge⸗ geben hat: die Stärkung der Nation— iſt und bleibt für die Partei die wichtigſte Forderung. Unſer Volk muß jederzeit ſtark genug ſein, um Träger und Herr ſeines Schickſals zu bleiben. Die Kampfziele der Partei ſind heute dieſelben wie von Anfang an. Das Judentum iſt und bleibt für uns der Weltfeind Nr. 1, der Urheber allen Un⸗ heils für die Völker. Wir ſehen mit Genugtuung, daß ſeineGefahr in der Welt immer mehr erkanntwird; ſelbſt die Demokratien beginnen, ſich gegen das jüdi⸗ ſche Emigrantentum zu wehren. Die Welt hat auch in den letzten Wochen das eindringlichſte Anſchau⸗ ungsmaterial über die Verderblichkeit der jüdiſchen Welthetze erhalten. Auch die anderen Gegner müſſen wir ſtets im Auge behalten. Die Parole für den kommenden Winter heißt: Arbeiten und opfern für das natio⸗ nalſozialiſtiſche Großdeutſche Reich! Arbeiten, um den inneren Aufbau fortzuſetzen und zu vollenden; opfern, um das Großdeutſche Reich für alle Zeiten außen und innen zu ſichern. Beſondere Verpflichtungen legt uns die Not der befreiten Gaue Freitag, 21. Oktober 1938 auf. Das Winterhilfswberk zeigt uns die Mittel auß, um die größten Notſtände zu lindern. Die Betreuung unſeres Volkes müſſen wir uns ſtets beſonders angelegen ſein laſſen. Wir müſſen mit dem Volk ſtändig Fühlung halten; wir müſſen aufs Land hinausgehen zu unſeren Bauern, in dle Betriebe zu den Arbeitern, um ihre Sorgen und Nöte aus unmittelbarer Anſchauung kennenzuler⸗ nen. Wir müſſen zu ihnen ſprechen in unſeren Ver⸗ ſammlungen und ihnen die großen Zuſammenhänge aufzeigen.“ Als weitere Aufgaben der Partei, die ihre blei⸗ bende Bedeutung haben, bezeichnete der Gauleiter die Sorge um den Führernachwuchs und die Schu⸗ lung der Partei, die in erſter Linie eine praktiſche Vorbereitung für die Tagesarbeit darſtellen muß. Stellvertretender Gauleiter Röhn ergänzte dieſe Ausführungen nach der praktiſchen Seite hin und gab zahlreiche Einzelanweiſungen für die ver⸗ ſchiedenſten Arbeitsgebiete der Partei im öffenklichen Leben. Den Abend verbrachte das badiſche Führerkorps zuſammen mit dem Gauleiter im kameradſchaftlichen Kreis. Elegant, modisch. 25 N preiswert sind unsere Herrenhüte selt 1861 und Mützen 5 Gebrüder Kunkel F 1, 2 Das bekannte Fachgeschäft in der Breiten Straße Reichs arbeitsführer beſichligt den Arbensgau Baden NSG. Karlsruhe, 21. Oktober. Die Führer und Maunſchaften verſchiedener Abteilungen und Gruppenſtäbe des Arbeits gaues XXVII wurden dieſer Tage durch den Reichsarbeitsführer auf ihren Bauſtellen und in ihren Abteilungen beſucht. Der Reichsarbeitsführer kam aus dem Bereich des Arbeitsgaues XXXII in Begleitung von Obeyſt⸗ arbeitsführer Helff vormittags zum Aufmarſch⸗ platz der Abteilungen aus dem Bereich der Gruppen Durlach und Bruchſal, um dann im Laufe des Tages weitere Abteilungen und Bauſtellen aus den Gruppenbereichen Bruchſal und auch Raſtatt zu he⸗ ſichtigen. Der Reichsarbeitsführer ſchritt die Front der aufmarſchierten Abteilungen ab und richtete des öfteren an Führer und Männer Fragen. In ſeinen Anſprachen betonte der Reichsarbeitsführer, daß das ganze den Männern für ihre Einſatzbereitſchaft. Volkes und Führers.“ Bei herrlichem Sonnenſchein ging die Fahrt durch die Rheinebene des Badener Landes. Die Führer und Arbeitsmänner des Gaues XXVII ſind ſtolz und dankbar, daß der Reichs⸗ arbeitsführer zu ihnen gekommen war, um ſie bei ihrer Arbeit zu ſehen. Beſonders den jetzt ausſchei⸗ denden Mannſchaften des Halbjahrganges 1938 wird oͤteſer Tag im weiteren Leben eine ſchöne Exin⸗ nerung bleiben. Das neue WHM. Zeichen Es ſtammt aus Idar⸗Oberſtein * Idar⸗Oberſtein, 21. Okt. Die Achatſchleifer unſerer Gegend haben gegenwärtig alle Hände voll zu tun, denn ſtie fertigen die Plaketten für den kom⸗ menden Winter an. In dieſem Winter wird die Plakette Motive aus der Tierwelt zeigen. Die Edelſteinplakette wird im Februar 1939 ver⸗ kauft, und zwar 20 Millionen Stück. Die Steine hierfür werden ſämtlich in Idar⸗Oberſtein geſchlif⸗ fen. Metallteile nur zu ¼8 hier hergeſtellt, der Reſt in Hanau, in Schwübiſch⸗Gmünd und in Pforzheim, einſatzbereite Gefolgsmänner des .. Baiertal, 21. Okt. Anläßlich der Kirchweih kam es zwiſchen zwei Jungen wegen einer ſogenann⸗ ten Wundertüte zum Streit, wobei der eine ein Taſchenmeſſer zog und dem anderen einen Stich in die Schlagader verſetzte. Der Verletzte mußte ſofork in das Krankenhaus und operiert werden.— In der Schule wurde für Hilfslehrer Klein Hauptlehrer Perino aus Walldorf hierher verſetzt. eee, Die geſchmuggelten Schillinge Erbſchaften im Ausland müſſen bei den Deviſenbehörden angemeldet werden * Freiburg i. Br., 21. Okt. Die Zweite Große Strafkammer Freiburg hatte ſich mit einer Depiſen⸗ angelegenheit zu befaſſen, die ſchon über drei Jahre zurückliegt und in eine Zeit hineinreicht, in der die Oſtmark deviſen rechtlich Deutſchland gegenüber noch Ausland war. Eine in Freiburg wohnende Ehefrau atte in Wien eine Erbſchaft in Höhe von 40 000 Schilling ge⸗ macht, dieſen Betrag aber der Devyiſenſtelle nicht angemeldet. Sie hat ſogar 20 000 Schilling auf eine Schweizer Bank überwieſen und einen Teil der Erbſchaft über die Grenze nach Deutſchland geſchmuggelt. das Urteil gegen die Angeklagte lautete auf ein Jahr Gefängnis und 2000 Reichsmark Geldſtrafe. Sechs Monate der Unterſuchungshaft werden ange⸗ rechnet. Der Ehemann, der der Beihilfe angeklagt war, wurde zu neun Monaten Gefängnis und 2000 Reichsmark Geldſtrafe verurteilt; bei ihm gehen drei Monate Unterſuchungshaft ab. Die Gelsſts, ſen gelten im Verhältnis von einem Monat er tener Unterſuchungshaft als verbüßt. Die beſchlaß 1 2700 Schilling werden für eingezogen er ärt. 5 Geſtändnis einer Kindes mörderis Uneheliches Kind nach der Geburt erſtieh * Karlsruhe, 21. Okt. Wegen Abtreibung harten ich vor dem Karlsruher Schöffengericht die ledige Thereſia H. aus Baden⸗Baden und der Mitange⸗ klagte Johannes M. aus Muggenſturm zu verank⸗ worten. Im Laufe der Verhandlung geſtand die Angeklagte ein, ihr uneheliches Kind, das gelebt hatte, alsbald nach der Geburt durch Erſticken getötet zu haben. Das Gericht beſchloß, die Sache an das Schwurgericht zu verweiſen, vor dem ſich die Angeklagte H. wegen Kindestötung zu verantworten haben wird. i Leben ein Arbeitsdienſt ſei und dankte Er ſchloß mit den Worten:„Bleibt immer treue Söhne eutes 9 hatt. Der übri Schl woll eine feine einſt um es g wen! zahl. Blut geht ſei e nächf ſtänd 8 ein. ſchles Da horn D. S — ſich rückt Allia kinge war daß! prin; B ſeine Das Ober Fürſt laſſer In e zu d tat. urlal Freitag, 21.“ Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 5. Seite Nummer 489 ABALENNV UVV WELIT GESCHICHTE UN EINEN KLEINEN THRO VW Brief, angeregt März 1818. wünſchen Nun, jener hatte, wuroͤe doch geſcl Der Brief ließ 5 übrig. Der badi og ſeinem Schwager: Seit bedrohe man ihn, wolle ihm einen Staates entreißen, ſeine einſtigen Ve isponierten gar zu leinen Lebzeiten Succeſſion. Man habe deshalb zu ergreifen, um die Herrſe 0 r zu zerſtören— aber es gehe nicht nach den Grundſätzen der Moral, wenn nun andere ihre Schulden mit Provinzen be⸗ zahlen wollten, die ihm gehörten und die durch das Blut ſeiner Untertanen erkauft ſeien! Und dann geht es direkt gegen den bayriſchen Schwager: es ſei ein beſonders ſchmerzliches Gefühl, wenn ſeine hächſten Verwandten an der Spitze ſeiner Feinde ſtänden, die ihn zu berauben ſuchten! In München ſchlug der Brief wie eine Bombe ein. Max Joſeph antwortete ausweichend— wieder schien eine wichtige Sache ohne Wirkung zu bleiben. Da griff Varnhagen von Enſe ein. Durch Tetten⸗ horn erhält er Abſchriften. einſt erklärt, die „ N . Er ſendet ſie an den „Hamburgiſchen Korreſpondenten“— und wenige Tage ſpäter gehen beide Briefe als große Senſation durch alle Zeitungen Europas! Bayern iſt der Stö⸗ renfried des endlich ruhig gewordenen Europa, das arme Baden, der arme kranke Karl werden be⸗ dauert, kurz, auf dieſe Weiſe hatte Baden die Stim⸗ mung für die Verhandlungen auf dem Aachener Kongreß trefflich vorbereitet. Bald darauf gibt es eine zweite Senſation. Max Joſeph kommt nämlich aus München zum gewohnten Kuraufhalt nach Ba⸗ den⸗Baden merkwürdig, man weiß nicht, was man da denken ſoll! Der badiſche Hof, die höheren Be⸗ amten, die in Baden weilenden Geſandten anderer Höfe verlaſſen oſtentativ den Kurort, als der König von Bayern eintrifft. Nur Varnhagen bleibt. Ver⸗ mutlich als Spitzel Tettenborns. Der ihm ſogar nahelegt, er möge in eine Zeitung einen Artikel ſchreiben, etwa des Inhalts, Max Joſeph ſei nach Baden⸗Baden gekommen, um ſich dort die Krankheit ſeines Schwagers perſönlich zu beſehen. Das war mehr als eine Bosheit; das war eine deutliche An⸗ ſpielung auf das Gerücht, daß Großherzog Karl durch bayeriſche Agenten vergiftet worden ſeil der Miniſter weint und Baden iſt gerettet — So ging es in den Sommer 1818. Die Lage ſpitzte ſch immer mehr zu, je näher der Termin heran⸗ kückte, an dem in Aachen die Großen der Heiligen Allianz ihr Machtwort über den Thron der Zäh⸗ tingen ſprechen ſollten. Ein Erbe der legitimen Linie war nicht vorhanden— und es war ausgeſchloſſen, daß der todkranke Karl noch dem Land einen Kron⸗ prinzen ſchenken würde! Bayern rüſtete ſich diplomatiſch. Es ließ alle ſeine Minen ſpringen, um die Pfalz einzuheimſen. Das wäre aber der Zerfall des neuen Staates am Oberrhein geweſen. Der bayriſche Generaliſſimus, Fürſt Wrede, wollte ſoſort ſeine Truppen einrücken laſſen, ſobald die Nöchricht vom Tode Karls eintreffe. In Speyer und Würzburg fanden angeblich bereits zu dieſem Zweck heimliche Truppenverſchiebungen ſtatt, Nun hieß es auch in Baden handeln. Die Be⸗ urlaubten wurden einberufen. Innerhalb drei Wo⸗ chen follten 30 000 Mann bereit ſein. Auch der König hon Württemberg machte ſich bereit: er ließ in Mün⸗ chen erklären, ein Einmarſch in Baden ſei für ihn ein Grund zum Marſchieren! Nach Aachen aber ſchickte Karl den Freiherrn von Berſtett, den neuen Miniſter des Aeußeren. Er ſand eine überraſchend kühle Aufnahme. Sein ge⸗ ſchäftstüchtiger Vertrauensmann Gentz, die rechte r Acne Hand Metternichs— Baden bezahlte ihm ſpäter 6000 Gulden für ſeine Dienſte!— konnte Berſtett nur trübe Ausſichten verraten. Der preußiſche Mi⸗ niſter Bernſtorff erklärte ihm, die Mächte ſeien ge⸗ willt, oͤieſe gehäſſige wie ärgerliche Sache ſchnell zu endigen! Und das Merkwürdigſte war: hinter den bayriſchen Wünſchen ſtand Kaiſer Alexander von Rußland! Nur langſam löſte ſich das Rätſel: Man hatte dem Zaren beigebracht, daß die Heiligkeit der Verträge unter allen Umſtänden aufrecht zu erhal⸗ ten ſei! Daß hier ein Vertrag zu Grunde lag, den man ungefragt über einen Dritten, gar einen Ver⸗ bündeten abgeſchloſſen hatte, ſpielte für Alexander offenbar keine Rolle. Das Tragikomiſche aber war, daß Metternich gar nicht darauf erpicht war, dieſen Vertrag zu halten— aber ausgerechnet er konnte das Alexander nicht gut ſagen! Am Karlsruher Hof ſchlug dieſe Nachricht wie eine Bombe ein. Des ſterbenden Großherzogs ge⸗ ringe Energie flammte noch einmal auf Er gab Befehl, in keinem Punkt nachzugeben, komme, was wolle. Die Stimmung ſtand auf Krieg! Da griff Berſtett zu einem letzten Mittel. Er verlangte eine perſönliche Audienz bei Kaiſer Alexander. Unter vier Augen. Sie wurde gewährt. Er trug dem Kaiſer die Angelegenheit zunächſt fein ſaadaoaanaaanaanamamnmmnnennmmmnmmmmmm nm Annen Der dramatische Kampf um den Sudan e EIV BERICHT VYOIVV ROLF GEHA 14 ſachlich vor. Aber der Zar blieb bei ſeiner Mei⸗ nung von der Heiligkeit der Verträge. Da ſteigerte Berſtett ſich in eine gewaltige Erregung hinein. „Majeſtät“, vief der badiſche Miniſter,„ich bitte Sie kniefällig, bedenken Sie: der Bruder Ihrer Hohen Frau Gemahlin liegt auf dem Sterbebett! Dem Sterbenden will man f a ein Land rauben! letzter Wunſch richtet ſich an Eure Majeſtät— er⸗ halten Sie ſein Land!“ Der Kaiſer ſchwieg. Da fiel Berſtett vor dem Herrſcher auf die Knie! Und weinte! Unter lautem Schluchzen rief er:„Dann wünſche ich lieber mit meinem hohen Herrn zu ſter⸗ ben, als daß ich aus dieſem Zimmer gehe, ohne die Ich kann Hilfe Eurer Majeſtät erreicht zu haben! Markgräflichen Hoheit, der ttin, Majeſtät, nicht mehr unter die ich bi ein vernichteter Menſch— furchtbar! iſt verloren, es güb Sie Krieg, Majeſtät, einen Krieg zw ern Baden, Bayern und Württemberg, die alle drei nit Ihnen verwandt ſind!? O, ich flehe Eure Maje⸗ 1 furchtbar, Baden Den ſtät an“, rief Berſtett und die Tränen rannen über ein Geſicht—„Ihre Verantwortung vor Gott und der Geſchichte iſt rießengroß!“ Der Kaiſer tröſtete ihn. Berſtett weinte nur um ſo mehr. Der Kaiſer, allmählich verle lf los und gerührt, bittet ihn, er möge die Din ſo düſter anſehen. Aber Berſtett ſchluchzt und ohne aufzuhören! Bis der Kaiſer, dem ſolches noch nie begegnet war, ausrief:„Nun gut, Ihr ſollt alles behalten, ich er⸗ kenne alles an! Aber nur beruhigt Euch und gönnt auch mir Ruhe!“ Berſtett hatte geſiegt. Er depeſchierte Erfolg nach Hauſe, war aber in ſeiner vorſichtig genug, Gentz den ganzen Auf klein zu ſchildern. Der gab es an Metteri und der Staatskanzler verfehlte nicht, mit boshaf Lächeln die neueſte diplomatiſche Methode Tränendrüſen weiter zu empfehlen Am 20. November 1818 ergeht der Beſchluß: die badiſchen Vorſchläge ſind anzunehmen; alle früheren Abmachungen gelten als aufgehoben; die Erbfolge der Hochbergiſchen Kinder wird anerkannt. Baden iſt gerettet.(Ende). weint weiter der rb Der erſte Kunſthal en-⸗Vortrag Dr. Paſſarge ſpricht über Bruegel In der Kunſthalle ſtaute ſich Donnerstag die Menge, es gab eine regelrechte Ueberfüllung mit Umkehr und Vertröſtung der Vernünftigen auf Freitag, und Dr. Paſſarge begrüßte erfreut, faſt ge⸗ rührt, ſolchen wiedererwachenden Kunſt⸗ und Bil⸗ dungseifer der Mannheimer. Zum Thema übergehend, wurden dann die Nieder⸗ länder als die erſten erkannt, die dem neuen Ver⸗ hältnis von Natur und Entrückung, von Religion und Realiſtik auch eine neue künſtleriſche Geſtalt verliehen. Das konnte zu„romaniſtiſcher“ Verſpielt⸗ heit führen voͤer zur prächtig echten Anbetung des Jan van Eyck; oder auch zu jenem ſpuk⸗ und lehr⸗ haften Heuwagen des Hienonymus Boſch. Damit waren wir bei Pieter Bruegel d. Ae. ſelber, von dem wir leider nicht allzuviel wiſſen: zwölf Jahre nach dem Tode Boſchs um 1530 geboren, hat er im Verla⸗ des Hieronymus Coeck in Antwerpen gearbeitet, iſt in Südfrankreich, Italten und Neapel geweſen und mit einigen 40 Jahren in Brüſſel geſtorben. Die erſten Bilder von Bruegel ſind Sprichwort⸗ tafeln; denn dieſe Form der gedrängt⸗gerundeten Lebensweisheit beherrſchte damals die Welt, wie wir etwa auch bei Rabelais feſtſtellen. Dieſe Tafeln er⸗ weitern ſich alsbald zum komponierten Bild mit dem Wirtshaus„Zur verkehrten Welt“, und dem Mann, der mit dem Kopf durch die Wand will. Auch in dem Kampf zwiſchen Faſching und Faſten ſteckt noch ge⸗ formte Sinnloſigkeit mit didaktiſchem Einſchlag. Doch im Turm zu Babel iſt die Realiſtik ſchon wieder der⸗ art ins Monſtrös⸗Ueberwirkliche geſteigert, oͤaß hier⸗ von eine ganz deutliche religiöſe Wirkung ausgeht. Man ſpürt ſofort trotz König und Architekt im Vor⸗ N dergrund: das hält nicht vor! Dann die Kreuztra⸗ gung,— ein ganz beſonders wunderbares Beiſpiel für die diskrete, faſt modern verhaltene Art, mit der der Künſtler wirkt und gleichzeitig ſeiner privaten Verzweiflung über„dieſe Welt“ Ausdruck verleiht. Das Kreuz und Chriſtus, kaum erkennbar in der Menge verſteckt, aber doch genau in der Mitte. Das⸗ ſelbe Pathos der geiſtig⸗ariſtokratiſchen Reſerve in einem ſpäteren Johannesbild mit dem unerkannten Chriſtus; ſchließlich auch im gewaltigen„Alpenühber⸗ gang“ mit der Bekehrung Pauli. Man ſah dann noch die bekannten Bilder der Monate und Jahreszeiten, Winter, März, früher und hoher Sommer, Bauerntanz und Bauernhoch⸗ zeit, die drei Stände im Schlaraffenland, zwei der ſpäten, einſamen Figuren, das große Sturmbild mit dem Walfiſch, die ins Verderben ſtürzenden Blinden, einige Zeichnungen und ſchließlich„Der Künſtler und der Kritiker“, wozu allgemeines Schmunzeln im Saal. Alles dies, von„romaniſtiſchen“ Vergleichen zwei⸗ mal noch unterbrochen mit Erklärungen der Schön⸗ heit, die darin, der Moral, die dazwiſchen, und der Ironie, die dahinter ſteckt, verſehen. Bruegel muß interpretiert und im Detail gezeigt werden; denn er erzählt und moraliſiert viel, und jede Einzelheit iſt ein geniales Bild für ſich. Wie an ſelten ſonſt einem Maler erweiſt ſich die Notwendigkeit der pädagogi⸗ ſchen Arbeit der Kunſthalle,— ſo klar und einfach der Künſtler rein techniſch iſt. Und ſo war auch der Beifall zum Schluß ganz beſonders herzlich. In der Leſehalle iſt im übrigen eine Reihe von farbigen Reproduktionen Bruegels ausgeſtellt, auf die Dr. Paſſarge zur vertiefenden Ergänzung mehr⸗ fach hinweiſen konnte. Dr. Hr. A Ein Tatsachen-Bericht von General A. Noskoff 1 N 3. 20 21. 20 7 0 3 21 20 Goldhyp.- Pfandbriefe ä 3. N* temb. Elektr. 102,5 101,5 Verkehrs- Aktlen 2 3¼½ Pr. Od. ⸗Bfbrf.„ enbanken% Rh. Hyp.⸗ Bk. adiſche Mal 100.0 100,00 raßkraft. 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Ach 114.0 114,5 105,6 105,5 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Freitag, 21. Oktober 1938 —— Auftakt zum Reichsbund pokal Faſt unbemerkt ſtartet am kommenden Sonntag der erſte Kampf um den Reichsbundpokal, der Wettbewerb der Fußball⸗Gaumannſchaften. Da einſchließlich des Gaues Oſtmarkt 17 Mannſchaften teilnehmen. und da in der Vorrwide, die am 18. Dezember beginnt, nur 16 Mann⸗ ſchaften antreten werden, iſt der Kampf Brandenburg— Sachſen in Plonitz notwendig geworden: das Los entſchied für die beiden Gaue Sachſen und Brandenburg. Beide Gaue haben ihre Mannſchaften bereits genannt. Brondenburg wird es nicht leicht haben, um gegen die ſpielſtarken Mitteldeutſchen gewinnen zu können; der Vorteil des eigenen Platzes ſpricht zudem ſehr für die Sachſen. Seit 1933 ſtanden ſich die Fußball⸗Gaumannſchaften von Sachſen und Brandenburg dreimal gegenüber. Alle drei Kämpfe konnte Sachſen für ſich eutſcheiden. Im Januar 1996 ſiegte es in Chemnitz in der Vorſchlußrunde des Reichsbundpokol⸗Wettbewerbs 210, im Auguſt 1937 in Berlin in einem Freundſchaftstreffen mit:2 und im Juli 1938 in Breslou im Troſtturnier des beim Deutſchen Turn⸗ und Sportſeſt ausgetragenen Gauwettbewerbes mit:1... „Nur die Technik hilft“ Feroͤl Svatoſch, heute Gauſportlehrer im branden⸗ Furgiſchen Fußball, früher ein vielfacher internationaler Fußballspieler, der ſchon 1912 gegen engliſche Mannſchaf⸗ ten als Halblinter ſeine glänzende Klaſſe zeigte, äußerte ſich einem Vertreter des„Völkiſchen Beobachter“ gegenüber in recht einleuchtender Weiſe über die Ausſichten der Kon⸗ tinentelf gegen England. Der engliſche Fußball ſei nicht ſo kultiviert und hoch entwickelt wie der der mitteleuro⸗ päiſchen Lönder. Das ſei ſchon in Vortriegszeiten ſo ge⸗ weſen, und auch vor 1914 hätten die Engländer ihr Spiel mehr mit der Kraft en d weniger mit der Kunſt gemacht. Deshalb ſei bei eng hen Begegnungen von jeher die beſſere Verfaſſung ene ſcheidend geweſen. Gehe man von dieſer Einſtellung aus, dann hießen die engliſchen Wafſen Kraft und Schnelligkeit. Es müſſe bedacht werden, daß Jer D Kontinent ſeinen Gegner in deſſen beſter Zeit antrifft. Wenn zu ſolchen Waſfen noch der Nebel dazu kommen ſollte, werde die Feſtlandsmannſchaft nichts zu beſtellen haben. 8 Auf der anderen Seite ſtänden Spielkunſt und Technik der elf Männer vom Feſtland. Man käme, ſo erklärte Svatoſch, den Engländern am beſten mit der Technik bei. Die Stunde des Feſtlandes hätte in dem Augenblick ge⸗ schlagen, wenn ſich die Mannſchaft nicht das Spiel der Eng⸗ länder aufzwingen ließe, ſondern imſtande ſei, ihr eigenes techniſches Können auszuſpielen. Für dieſen Fall rechne er mit einem knappen Sieg der Kontinentelſ. Man kann dieſen Anſichten des erfahrenen Fachmannes im großen und ganzen beipflichten. Er ſchoß das erſte Tor im erſten Pokalendſpiel. Kürzlich ſtarb in London der Mann, der das erſte und einzige Tor im erſten Endſpiel um den engliſchen Cup ſchoß. Es war Thomas Charles Hooman, der 88 Jahre alt geworden iſt und bis in ſeine letzten Tage regel⸗ mäßiger Beſucher der Londoner Fußballſpiele war. Er ſchoß das erſte Tor im Jahre 1872, als er in London für die Old Wanderers gegen die Royal Engineers ſpielte und unit dieſer Mannſchaft den erſten Pokalſieg errang. Damals wurde übrigens noch ohne Schiedsrichter ge⸗ kämpft und es gab nur Zeitnehmer, während die beiden Spielführer den Kampf überwachten und in Streitfällen eingriffen. Die Mannſchaften wechſelten während des Spiels mehrere Male die Torhüter aus und nach jedem Tore die Seiten. Damals ſpielte man auch noch mit ſechs Stürmern und zwei Läufern. Der Verſtorbene war übrigens ein ſehr vielſeitiger Sportsmann. Er vertrat England nicht nur im Fußball, ſondern betätigte ſich auch nicht ohne Erfolg als Kricket⸗ und Golfſpieler, als Ruderer, Kurzſtreckenläuſer und als Boxer. Das Wembley⸗Stadion faßt auch weiterhin„nur“ 93 000 Zuſchauer Schon ſeit langem beſtehen die Pläne, das Wembley⸗ Stadion, die klaſſiſche Kampfſtätte der Cupenoſpiele, die im Augenblick 93 000 Zuſchauer aufnehmen kann, auf ein Faſſungsvermögen von 120 000 Beſuchern zu erhöhen. Der Andrang iſt bekanntlich in jedem Jahr derart groß, daß ſich dieſe Maßnahme erforderlich gemacht hat. Bis zum Augen⸗ blick iſt jedoch der Vertrag zwiſchen der Direktion und den Bauunternehmern noch nicht unterzeichnet worden. Kurſiſten— Stadtelf Frankfurt/ M :2(:0) Ein ſpannendes und ſchnelles Spiel gab es am Don⸗ nerstagnachmittog am Bornheimer Hang in Frankfurt a. Main zwiſchen einer Kurſiſten⸗Elf und einer. Frankfurter Stadtmannſchaft, das die Kurſiſten donk größerer Ent⸗ ſchlußkraft und Schnelligkeit verdient gewannen. Hervor⸗ ragend waren bei den Kurſiſten der Mittelſtürmer Kraus (Biebrich), der Linksaußen Jung(Frankenthal) und Mit⸗ terlläufer Erfurth(Unterliederbach). Bei der Stodt⸗ mannſchaft konnten lediglich Groß(Eintracht) in der Ver⸗ teidigun« und Pflug(Unirtt) ſowie auch in der erſten Halbzeit der Halblinke Adolf Schmitt(Eintracht) gefallen. In der 35. Minute erzielte Jung für die Kurſiſten den Führungstreffer, wobei es bis zur Halbzeſft blieb. Nach Wiederbeginn glich Pflug für die Stadtmannſchaft aus, jedoch der ſchußkräftige Mittelſtürmer Kraus brachte die Kurſiſten erneut in Führung. Die Stadt⸗Elf konnte noch⸗ mols durch A. Schmitt(Eintracht) ausgleichen. Kraus gelang dann noch ein öritter Treſſer, der den verdienten Sieg der Kurſiſten ſicherſtellte.— Der Unparteiiſche Fink (Frankfurt) leitete dos Spiel gut. Ringen der Gauliga fc 1886 Mannheim— Spogg 1884 Mannheim Ein intereſſantes und hortes Treffen werden ſich die beiden alten traditionsreichen Mannheimer Schwerathletik⸗ Vereine om Samstagabend im„Zähringer Löwen“, Schwet⸗ zinger Straße 103, liefern. Da die VfKler und 84er noch ohne Punkte ſind, werden beide Mannſchaften alles doran⸗ ſetzen, um den Sieg an ihre Fahne heften zu können. Beide Mannſchaften haben trotz Erſatz ein ausgeglichenes Kämp⸗ fermaterial. Wir rechnen mit einem knappen Ausgong der glücklicher kämpfenden Mannſchaft. Bei richtigem Einſatz der Kräfte und unbedingtem Siegeswillen werden präch⸗ tige Kämpfe die Anziehungskraft auf die Liebhober des älteſten Kampfſportes nicht verfehlen. Der Kampf ſteht unter Leitung von Kampfrichter Benzinger⸗Feudenheim. Die Südweſt-Tennis-Rangliſte Karl Dohnal und Marieluiſe Horn! Die Südweſt⸗Tennisrangliſte wird bei den Männern von dem jungen Frankfurt Karl Dohnal(TC 1914) vor Dr. Tüſcher(Mainz) und Pfaff(Frankfurt) angeführt, während bei den. Frauen die Wiesbadenerin Marieluiſe Horn vor Frl. Debusmann(Wiesbaden) an der Spitze ſteht. Der neue Gaufachwart hat ſich dorguf beſchränkt, nur je 20 Spieler und Spielerinnen rangliſtenmäßig zu er⸗ faſſen. Im einzelnen hat die Rangliſte folgendes Ausſehen: Männer: 1. Dohnal(Frankfurt!; 2. Dr. Tüſcher (Mainz); 3. Pfaff(Fronkfurt); 4. Koiſer(Ludwigshafen); 5. und 6. Bäumer(Frankfurt), Dr. Henke(Frankfurt); 7. Kleinlogel(Darmſtadt); 8. und 9. Feßner(Frankfurt), Günther(Wiesbaden); 10.—12. Endriß(Darmſtadt), Sieg⸗ wart(Darmſtadt), Weber(Höchſt); 13.—20. Gieren(Fronk⸗ furt), Jörger(Ludwigshafen), Kunkel(Saarbrücken), Schmidt(Höchſt), Schmidt(Saarbrücken), Weigel(Saar⸗ brücken), Werner(Darmſtadt), Wildberger(Saarbrücken). Nicht eingereiht mangels Vergleichsmöglichkeiten: Goſewich (Frankfurt), Halberſtadt(Frankfurt), Dr. Landmann (Darmſtadt). Frauen: 1. Horn(Wiesboden); 2. Debusmann(Wies⸗ baden);.—9. Graetz(Darmſtadt), Herbſt(Frankfurt), Le⸗ feldt(Frankfurt), Meier(Frankfurt), Menges(Frankfurt), Müller(Frankfurt), Warkalla(Fronkfurt); 10.—13. Kaiſer (Ludwigshafen), Kleinlogel(Darmſtadt), Seelmann(Frank⸗ furt), Wettlauſer(Darmſtadt); 14.—20. Goebels(Frank⸗ furt), Höſch(Frankfurt), Höppe(Wiesbaden), de Jong (Wiesbaden), Lefeldt(Frankfurt), Mayer(Saarbrücken), Wenzel(Fronkſurt). Die Tennisrangliſte des Gaues Württemberg wird bei den Männern von Dr. Wille(Stuttgart) und bei den Frauen von Frau Beutter⸗ Hammer(Stuttgart) angeführt. —— Der Fußballgau Baden trägt am 6. November ein Freundſchaftsſpiel gegen eine Auswahlelf des Gaues Süd⸗ weſt aus. Die Begegnung wird vorausſichtlich in Karls⸗ ruhe ſtattfinden. Großkampftag im Hotkey Für die Hockeyſpieler gibt es in dieſem Herbſt, kaum daß die Spielzeit erſt richtig angefangen hat, wenig Ruhe. Schon ſind drei Länderſpiele— gegen Dänemark, Belgien und Holland— ausgetragen worden, ſchon ſind die Spiele um Silberſchild und Eichenſchild erheblich gefördert, und überall wird Sonntag um Sonntag um die Punkte im Kampf um die Meiſterſchaft gekämpft. Auch der kommende Sonntag macht keine Ausnahme, auch er bietet wieder ein reichhaltiges Programm. Im Kampf um den Silberſchild wird der vierte Teil⸗ nehmer der Vorſchlußrunde geſucht. Beim Breslauer Turn⸗ und Sportfeſt hatte ſich der Gau Sachſen durch ſeinen Gruppenſieg bereits als erſter Teilnehmer der letzten vier qualifiziert, am letzten Sonntag kamen der Titelverteidiger Gau Brandenburg und etwas überraſchend der Gau Würt⸗ temberg dazu. Nun müſſen am nächſten Sonntag die Mannſchaften von Niederſachſen und Niederrhein in Han⸗ nover unter ſich ausmachen, wer gleichfalls an der Vor⸗ ſchlußrunde teilnehmen kann. Beide haben ſich ſorgfältig vorbereitet. Den Sieger vorauszuſagen, iſt recht ſchwer, denn in der Kampfſtärke dürften ſich Niederſachſen und Niederrhein gleichwertig ſein. Vielleicht gibt der heimiſche Platz den Ausſchlag für die Niederſachſen.. Um den Eichenſchild, um den die Frauen ſpielen, wird zu gleicher Zeit in der zweiten Runde gekämpft, und zwar gibt es vier Spiele: in Hamburg Nordmork— Branden⸗ burg, in Leipzig Sachſen— Niederſachſen, in Köln Mittel⸗ rhein— Baden und in Stuttgart Württemberg— Bayern. Das zweifellos intereſſanteſte Spiel iſt das in Hamburg, wo der erſtmalige Gewinner des Eichenſchilds, Nordmark, verſuchen wird, an alte Tradition anzuknüpfen und den ewigen Rivalen Brandenburg aus dem Feld zu ſchlagen. Der Sieger iſt ſchwer vorauszuſagen, keine Mannſchaft kann von vornherein als überlegen gelten. Anders im Spiel in Leipzig, wo man dem Vorfahrsſieger, Nieder⸗ ſachſen, klare Siegeschancen über Sachſen geben kann. Die ſächſiſche Mannſchaft beſteht durchweg aus Leipziger Spie⸗ lerinnen, die ſich natürlich auf eigenem Platz aufs äußerſte anſtrengen werden, aber gegen die Routine der Spiele⸗ rinnen aus Hannover und Bremen wohl kaum ankommen dürften. Offen ſind die Begegnungen in Köln und Stutt⸗ gart, vielleicht daß man Baden und Württemberg ein kleines Plus zubilligen kann. Schiedsrichter, habt Mut! In der vergangenen Woche hatte der Reichsfochamts⸗ leiter für andball und Basketball im De, SsS⸗Brigade⸗ führer Herrmann, an die Spieler appelliert, ſich einer Rund um den runden Lederball 30 000 km Fahrt— eine Fußball-Meiſterſchaft Das Fochamt Fußball hat ſchon jetzt die Gruppenein⸗ teilung für die Kämpfe der 17 Gaumeiſter um den Titel eines deutſchen Fußballmeiſters bekanntgegeben. Vier Grup⸗ pen ſind gebildet; durch die Heimkehr Oeſterreichs iſt es notwendig geworden, in einer Gruppe fünf Meiſter ſpielen zu laſſen. Das bedingt nicht nur die Bereitſtellung von zwei weiteren Spieltögen, ſöndern wirkt ſich auch auf die bei den Kämpfen zurüzulegenden Entfernungen aus. Wann die Eingliederung des ſudetendeutſchen Sportes in den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen als ſelbſtändiger Gau erfolgt, ſteht noch dahin, in dieſem Falle käme ein 18. Gaumeiſter hinzu, ein Umſtond, der aber für die lau⸗ fende Meiſterſchaft nur noch ſchwerlich in Frage kommt. Gut gewählte Gruppenpaarung Es iſt das Beſtreben des Fachamtes Fußball, in jedem Jahr die Zuſammenſetzung der Gruppen, in denen die Teilnehmer für die Schlußkämpfe ermittelt werden, abzu⸗ wechſeln. Es ſoll vermieden werden, daß immer die glei⸗ chen Goue gegeneinander antreten, um nicht nur eine Ab⸗ wechſlung in den ſportlichen Kämpfen zu haben, ſondern auch, um den Kräftevergleich zwiſchen den einzelnen Gauen vollwertig zu machen. Für dieſes Jahr ſind die Gaue in ſolgende vier Grup⸗ pen eingeteilt: Gruppe 1: Oſtpreußen, Brandenburg, Nordmark, Nieder⸗ ſachſen. Gruppe 2: Pommern, Sachſen, Mittelrhein, Niederrhein, Bayern. Gruppe 3: Mitte, Baden, Württemberg, Oſt mark. Gruppe 4: Schleſien, Weſtſolen, Nordheſſen, Süd weſt. Eine Ueberprüfung dieſer Zuſammenſtellung läßt er⸗ kennen, daß die Gruppen nach feder Richtung hin gut ge⸗ wählt ſind. Sowohl was die Spielſtärke anlangt, wie auch die von den Gaumeiſtern zurückzulegenden Reiſen zur Durchführung der Kämpfe. Es gibt kaum in einer Gruppe einen ſicheren Favoriten für die Kämpfe; ſelbſt die Oſtmark wird harten Widerſtand finden. 450 000 Km. und 35 000 Mark Nehmen wir in der Gruppe 1 etwa Königsberg, Berlin, Hannover und Hamburg als Gaumitte, ſo haben die vier Meiſter der Gaue etwas über 6000 Km. an Eiſenbahnfahr⸗ ten zurückzulegen, da bekonntlich die Kämpſe im Hin⸗ und Rückſpiel ausgetragen werden. Für die Gruppe 1 macht es, bei Stettin, Leipzig, Düſſeldorf, Köln und Nürnberg als Zentrum genommen, faſt 10 000 Eiſenbahnkilometer aus. Das erklärt ſich daraus, doß in dieſer Gruppe fünf Gau⸗ meiſter ſpielen. Die beiden reſtlichen Gruppen ähneln der erſten: hier ſind bei Jeng⸗Deſſau, Karlsruhe, Stuttgart und Wien bzw. Breslau⸗Beuthen, Kaſſel, Frankfurt und Gelſenkirchen als Gaumitte angenommen, je 6400 Fahrt⸗ kilometer zurückzulegen. Insgeſamt kommen für alle vier Gruppen alſo rund 30 000 zurückzulegende Eiſenbahnkilo⸗ meter in Betracht, bevor die Gruppenſpiele beendet und Kleine Sport-Nachrichten 6 Der große Mannheimer Ortskampf zwiſchen SV Wald⸗ hof und Vi Mannheim ist in der Terminliſte der badi⸗ ſchen Fußballgauliga den 13. November anberaumt worden. Am 11. Dezember har Waldhof den 1. FC Pſorz⸗ heim zu Gaſt. für Maxie Herber Eruſt Baier, die deutſchen Weltmeiſter und Olympiasieger, ſtehen im Mittelpunkt des Eröff⸗ nungsprogramms der Berliner Eisſportveranſtaltungen, die am 3. November auf der Freiluftbahn im Friedrichs⸗ Hhain eingeleitet werden. 5 5 v. d. Vijver, der zweimalige holländiſche Weltmeiſter der Amateurflieger, wird ſich nach ſeinen Startverpflich⸗ tungen in Amſterdam, Paris, Kopenhagen und Stuttgart nach Paris begeben, um ſich auf ſeinen Start als Be⸗ rufsfahrer zu Beginn des neuen Jahres vorzubereiten. 550 Teilnehmer haben für die Südweſt⸗Orientierungs⸗ fohrt ihre Meldungen abgegeben. Mit Start in Stuttgart und Ziel in Tübingen wird dieſe Prüfung am 30. Ok⸗ tober von der NSgk⸗Motorgruppe Südweſt veranſtaltet. Einen neuen Geher⸗Weltrekord ſtellte am Donnerstag in Paris der Franzoſe Florimont Cornet über 30 Kilo⸗ meter in:34:16 Stunden auf. Er war damit um 3 Sek. ſchneller als ſein Landsmann Laisne, der erſt vor 3 Tagen die amtliche Leiſtung des Letten Dalinſch unterboten hatte Neue deutſche Jugendmeiſterſchaften Der Aufbau der Leibesübungen in der HJ und im BDM iſt nahezu vollendet. Mit dem Beginn des neuen Sportjahres wird die deutſche Jugend außer den ſchon be⸗ ſtehenden Meiſterſchaftenn im Fußball, Handball, Leicht⸗ athletich, Schwimmen, Rudern, Kanufahren und Gerät⸗ turnen noch weitere Titelkämpfe im Ringen, Gewicht heben, Judo. Boxen und Fechten austragen. Weiterhin ſind die Gerätmeiſterſchaften durch Einzelkämpfe erweitert worden. Die Durchführung der Bonn⸗Meiſterſchaften ie den neu hinzugekommenen Sportarten muß mit dem 31. Januar beendet ſein. Schlußtag der Gebietsmeiſterſchaſten iſt der 1. März. Die dann feſtſtehenden Endteilnehmer treſſen bei den Meiſterſchaftskämpfen in den Tagen vom 22. bis 26 März in Stuttgart zuſammen. In der Stadt der Auslaridsdeutſchen wird auch der BDM vertreten ſein, um hier erſtmals die BDM ⸗Meiſterſchaft im Florett⸗ Fechten durchzuführen. die Teilnehmer an den Schlußkämpfen ermittelt ſind. Da jede Mannſchaft mit Erſatzſpielern, Begleitern und dem Schiedsrichter mindeſtens 15 Mann ſtark iſt, kommen 450 000 Kilometer Entfernung heraus, die es zu überwinden gilt. Die längſten Strecken liegen mit rund 900 Kilo⸗ metern in der Gruppe 4 mit Breslau⸗Frankſurt und in der Gruppe 1 mit Königsberg⸗Hamburg, die kürzeſte liegt in der Gruppe 2 mit Köln⸗Düſſeldorf. Rechnen wir eine mittlere Geſchwindigkeit von 75 Km., ſo dauert die reine Bahnfahrt bei allen Reiſen insgeſomt 400 Stunden oder faſt 17 Tage. So lange Zeit würde eine Mannſchaft„auf der Achſe“ liegen, wollte ſie die Geſamtſtrecke der bei den 1 zu überwiedenden Entfernungen ab⸗ fahren. Zum Schluß noch kurz einen Hinweis auf die finoan⸗ ziellen Koſten dieſer Kämpfe, ſoweit das einfache Eiſen⸗ bahnfahrgeld in Froge kommt. Es ſind 35 000 Mark an Fahrtkoſten zu zahlen; die weiteren Speſen für Verpfle⸗ gung, Uebernachtung uſw. ſollen unbeachtet bleiben, obwohl ohne weiteres zu erkennen iſt, welche erheblichen wirtſchaft⸗ lichen Werte ſie verkörpern. grundanſtändigen, ritterlichen und kameradſchaftlichen weiſe zu befleißigen. Jetzt richtet er an die Schie die Aufforderung, ihr Amt mit Mut auszuüben. Der gute Schiedsrichter muß, ſo heißt es in dem Aufruf, ebenſo wie der Spieler ein Athlet ſein, der des Spiel beherrſcht, weil er es ſebbſt ausgeübt hat. Er muß darüber hingus etwas mehr über die Regeln und die ſportlichen Beg wiſſen als der Durchſchnittsſpieler, er muß vor allem aber. ei Führerperſönlichkeit ſein, die perſönlicher Mut, Entſchluß⸗ kraft und Ehrlichkeit auszeichnet Dieſe Eigen ten kön⸗ nen durch keine Art von Ausbildung erreicht werden, ſon⸗ dern ſie müſſen in dem Menſchen, der Schie⸗ chter wer⸗ den ſoll, bereits vorhanden ſein. Das Schiedsrichterproblem iſt alſo ein Problem der Auswohl. Wir haben ein Heer tüchtiger Schiedsrichter⸗Kameraden, die das Regelwerk be⸗ herrſchen und den beſten Willen für eine ehrliche Spiel⸗ führung mitbringen, aber der Mut fehlt unſeren Schieds⸗ richtern häufig, bei jedem Spieler, gegenüber jedem Verein und bei jeder Art von Spielen den Regeln und Geſetzen von der erſten bis zur letzten Minute, vor und nach dem Spiel Achtung zu verſchaffen. Greift ein Schiedsrichter erſt ein, wenn das Spiel ſeiner Führung entgleitet, wenn feine Nachläſſigkeit mißverſtanden wird und Zügelloſigkeit hervorrief, dann iſt es zu ſpät. Deshalb rufe ich den Schiedsrichtern zu, mutige Führer des Spieles zu ſein und von Spielbeginn an Achtung vor den Spielregeln zu ver⸗ langen und ihre konſequente Einhaltung durchzuſetzen. 8 Der Name schuf durch Zzeumer 3 Qualitöt sich seinen Ruf, Das große Hut- u. Pelzhaus H 1, 67 in der Breſten Strebe Deutſch-franzöſiſche Rugby ⸗Kameradſchaft Seit Jahren beſteht zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen Rugbyſpielern auf Grund eines regen Spiel, verkehrs beſte Sportkameradſchaft. Am Sonntag wird ſie erneut unter Beweis geſtellt und zwar, nachdem vorher die Franzoſen in Hannover und Heidelberg geweſen waren, durch einen Gegenbeſuch in Lyon. Daz Comité Lyonnaiz iſt der Gegner. Seit 1695 wor die deutſße Mannſchaft nicht mehr in der franzöſiſchen Seidenſtadt, ſo daß man ihr jetziges Kommen dort mit beſonderem Intereſſe erwartet. Dies iſt um ſo mehr der Fall, als Deutſchlands Rugby in den letzten Jahren immer größere Fortſchritte gemacht hat, wie ſich aus den Ergebniſſen der Länderſpiele eindeutig er⸗ weiſt. Unſere Mannſchaft iſt faſt die gleiche, in der die beiden letzten Länderſpiele gegen Frankreich ausgetragen wurden, ſo daß man dem Spiele in Lyon mit Vertrauen entgegenſehen darf. Unſere Nationalfünfzehn könnte dabel gleich etwas den Eindruck verwiſchen, den die Niederlage der brandenburgiſchen Gaumannſchaft, die in Vertretung unſerer Länderfünfzehn im vergangenen Jahr in Lyon 34:6 verlor, gemacht hat. Die deutſche Mannſchaft ſammelt ſich in Heidelberg und tritt am Samstagvormittag die Reiſe nach Lyon an. Die Rückreiſe erfolgt am Dienst ſo, daß die Spieler am ſelben Tag wieder in ihrer Heimat ſtadt ſind. Deutſchland— Holland erſt im März 1989. Das Länder⸗ ſpiel unſerer-Mannſchaft, das am 6. November 1038 in Wiesbaden ſtattfinden ſollte, aber auf Wunſch des Nieder⸗ ländiſchen Rugby⸗Verbandes auf das Frühjahr verſchoben wurde, wird nunmehr am 12. März 1939 ausgetrageg, Austragungsort bleibt Wiesbaden. In Deutſchland wird wahrſcheinlich die nächſte Inter⸗ nationale Sechstagefahrt ausgetragen. Als Startorte lot, men Salzburg und Berchtesgaden in Frage. Neue Sportbücher * Deutſche Luftfahrt, Jahrgang 1938, herausgegeben von Oberregierungsrat Dr. Heinz Orlovius, Preſſe⸗ referent im Reichsluftfahrtminiſterium, und Ing. Richard Schulz. Mit 28 Kunſtdruck⸗Beilagen, zahlreichen Text⸗ abbildungen und Falttafeln. In Ganzleinen gebunden 5,80„. In der Sammlung„Naturkunde und Technik“, Verlag Fritz Knapp, Frankfurt a. M. Von dieſem weit⸗ verbreiteten Jahrbuch erſcheint ſoeben der 3. Jahrgang, die Ausgabe 1938. Sie trägt aus allen Zweigen der zivilen und militäriſchen Luftfahrt die wichtigſten Ereigniſſe des Berichtsjahres zuſammen. Die ſtraffe Gliederung und überſichtliche Stoffanordnung ermöglichen ein raſches Zu⸗ rechtfinden in dem vielſeitigen Material. Als Nachſchlage⸗ werk und als Archipmaterial iſt das Jahrbuch für jeden notwendig, der zur Luftfahrt in irgendeiner Beziehung ſteht. Die ſeither bewährte Einteilung des Jahrbuchs wurde beibehalten. Durch die Einfügung von Leitkartons zwiſchen den Hauptabſchnitten und eine Erweiterung des Sachregiſters iſt ſeine Ueberſichtlichkeit weiter erhöht. Aus dem Inhalt der neuen Ausgabe ſind beſonders hervor⸗ zuheben: Der Einſatz der Luftwaffe bei der Wiedervereini⸗ gung Oeſterreichs mit dem Reich; die bekanntgegebenen Be⸗ förderungen und Perſonalveränderungen in der Luftfahrt; die ſportlichen Veranſtaltungen des NS und ihre Er⸗ gebniſſe; die Tätigkeit des Aero⸗Clubs zur Pflege der aus⸗ ländiſchen Beziehungen. Beſonders ſtark wurde der Ab⸗ ſchnitt Luftfahrttechnik ausgebaut. Die Motorflugzeug⸗ Rekorde, die die deutſche Luftfahrt⸗Induſtrie wieder an ſich bringen konnte, ſind in zeitlicher Reihenfolge nach auf⸗ gezählt, darunter auch diejenigen, die in der Zwiſchenzeit wieder gebrochen wurden. In einem ſtattlichen Bildanhang werden u. a. die neueſten deutſchen Flugzeuge und Flug⸗ motorenmuſter gezeigt. * Das Bodenturnen im Rahmen der Erziehung der männlichen Schulfjugend. Von Alfred Geißler. 43 Seiten mit 12 Photographien und 42 gezeichneten Bewegungs⸗ abläufen. Kart..20. Weidmannſche Verlagsbuchhand⸗ lung, Berlin SW 68. Der Inhalt dieſes Büchleins bleibt im Rohmen des Erzieheriſch⸗Erreichbaren in der Schule. Bewußt iſt um der erziehlichen Leiſtung willen eine ſtarke Uebungsausleſe vorgenommen worden. Der Verfaſſer, der im Reichserziehungsminiſterium Gelegenheit hatte, ſich am praktiſchen Ausbau der neuen„Richtlinſen für die Leibeserziehung in Jungenſchulen“ zu beteiligen, ſtellt das Bodenturnen klar umriſſen in die Leibeserziehungs⸗ arbeit hinein. Die Ausführungen gehen über techniſche Anweiſungen hinaus und möchten den Nicht⸗Turnlehrern methodiſche Anregungen bieten. 5 * „Schlank werden— Schlank bleiben“ auf natürlichem Wege ohne Entbehrungen. Ein praktiſche Anleitung nach neueſten Erfahrungen ſür jedes Mädchen, jede Frau und jeden Mann. Von A. Glucker. Mit 70 Bildern. Kar⸗ toniert 1,80, Leinenbond 3 1. Südddeutſches Verlags⸗ haus..b.., Stuttgart⸗N. Der Bauch muß weg! Das läſtige Dickwerden an den Hüften, an den an der Bruſt, am Nacken und am Kinn muß aufhörch, denn es iſt ungeſund und unſchön. Die Zahl derer it groß, denen die unerwünſchte Körperfülle nur Loſt ud Plage iſt. Sie alle greifen mit Nutzen zu dieſem Buche Hier wird für jedermann leichtverſtändlich gezeigt, wit, man ohne Entbehrungen, ohne Schädigung der Gefu, heit, rein auf natürlichem Wege, Abhilfe ſchafft. Dieſe neuartigen und auf ihre Wirkſamkeit erprobten Natſchläg überzeugen, daß ein ſicherer Erſolg dann eintritt, wenn die Einwirkung eine doppelte iſt: einmal von außen her durch Bewegung und dann borzt innen heraus Hur Atmung und richtige Ernährung. Durch dieſe Maßnahmen wird man ſich von der vorhandenen Korpulenz befreien, ebenſo wird man durch ſie eine aute Körperform behalten, * Die Turnkunſt. Das Gerätturnen deutſcher Meiſtet, Von Chr. Strauch, Heeresſportlehrer an der Heeresſpor ſchule Wünsdorf. 115 Bilder. Broſch. 4, Leinen 9 Wilhelm Limpert, Verlag, Berlin SW 68. Das Buß behandelt das deutſche Gerätturnen erſchöpfend. Es enk hält eine Sammlung wirkungsvoller Kitrübungsanfänge, ſchöner und zweckmäßiger Uebungsverbindungen und eit große Auswahl kühner Abgänge. Der Verfaſſer erzählt 5 ſeinen Erfahrungen als Lehrer der Olympia mant ft. bewies der deutſche Olympfaerfolg. Die Uebungsſpiele werden durch die Bilder der beſten deutſchen Gerätturttek in vollkommener Weiſe ergänzt. Dem Nachwuchs, den Hebungsleiter und Kampfrichter bietet das Buch außer, ordentlich»iel. Strauch hat hier muſtergültige Arbeit geleiſtet. Was er über Kürturnen an Barren, an Rech an Pferd, an dar Ringen und über die Kürfreiübung fat beweiſt ausgereiftes, auf großer Erfahrung Können, turnen geſchrieben. * * Der Medizinball in der Leibeserziehn Jugend. Von Dr. Hans Groh. Mit 16. Wilhelm Limpert⸗Verlag, Berlin SW 68. Preis 2 M Die Verwendungsmöglichkeit des Medizinballs im Turn unterricht iſt ſehr vielſeitig. Bei den Uebungen hat mit eine Einteilung in ſolche des Grundſchulalters, des Volke, ſchulalters und des Wahlſchulalters vorgenommen. 1 der Zuſammenſtellung des Buches hat man das 00 augenmerk auf eine ausreichende Uebungswahl gelegt. 4 Hans Groh hat dieſe Auswahl praktiſch ſelbſt erprobt kann daher wertvolle erzieheriſche Fingerzeige geben, 15 200 Uebungen der neuzeitlichen Medizinkelſchule 175 äußerſt intereſſant und abwechflungsreich. Die Bebile derung iſt ſehr gut. 5 * „ Hallenkampfſniele. Von Willi Hennig. Mit 35 Je nungen. Wilhelm Limpert⸗Verlag, Berlin SW 68.* 1,50 Mark. Das Büchlein bringk eine Zufammenfaſſ aller Hallenkampfſpiele. Alle Spiele ſind aus den di tiſchen Betrieb entſtanden und entſprechen durchaus Daß der Weg, den Strauch beſchritt, richtig w, beruhende Hier wurde das Buch über das deutſche Ger- ug der deutſchet Seiten Bilden heutigen Erforderniſſen. Die Darſtellung der Spiele ſehr überſichtlich, die Zeichnungen. 1 1 ag, 21. Oktober 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung — Die Banken im Sepiember 5 Belaſtung zum Ultimo— Rückgang der Banken⸗Einlagen— Noſtroverpflichtungen um Starke 7 fl 53 Mi ark erhöht— Große Zunahme der 9 en an die Wirtſchaft Der Ultimo ſtellte an die Kreditinſtitute Anſprüche, weil diesmal die übliche onderen Anſprüchen zu⸗ auß Quart ſamme nicht überraſchen, daß im Sep⸗ tember rom, der im Auguſt noch die Spitzen 740 Mill.„ erreicht hatte, vor⸗ überge Die Kundſchaftseinlagen nahmen nsgeſamt er um 152 Mill./ ab, wobei der 5 ang die Spezialbanken 84 Mill. %, die(— 38 Mill.), und die Girozen⸗ tralen er nd ſowohl Groß⸗ als auch Regional⸗ banken behaupten konnten. Auch die Spareinlage onſt regelmäßig um 15 bis 25 Mill.% zunahmen diesmal ähnlich wie bei den Sparkaſſen einen lei ng um 7,7 Mill. 4. Im übrigen spiegelte mo⸗Spaunung vor allem in der Ent⸗ agen wider. Auch hier iſt bei banken der Rückgang mit rund edeutend— die Deutſche Bank zeigt ſo⸗ 18 Mill. 1, und nur die Dresdner en Rückgang um 26 Mill./—, dagegen verminderten ſich die Bankeneinlagen bei den Staats⸗ banken um 51 Mill.„/ und bei den regionalen Giro⸗ zentralen um 271 Mill. /; hier hat ſich der September⸗ Rückge der Spar⸗ und Girveinlagen im Sparkaſſen⸗ u geltend gemacht. Da die regionalen Girozentralen wicklung 20 Mill. gar einen 3 Bank einen grö ſich ihrerſeits auf die Deutſche Girozentrale zurückgriffen, nahmen hier die ken ⸗ Einlagen ebenfalls(um 274 Mill.%) ab, ſich auch bereits Buchungen, die im Zuſammenhang mit der Uebernahme der neuen Reichs⸗ anleihen ſtehen, auswirkten. In den Fälligkeitsterminen ſetzte ſich in Auswirkung der Ultimo⸗Spannung eine Ver⸗ schiebung zu den kurzfriſtigeren durch, die allerdings faſt ganz auf die Großbanken beſchränkt blieb. Hier nahmen die jederzeit und innerhalb 7 Tagen fälligen Einlagen um 189 Mill.„ zu, während andererſeits die über 12 Monate fälligen Einlagen um 24 Mill./— das iſt mehr als ein Drittel des Auguſt⸗Beſtandes— und die über drei bis zu 12 Monaten fälligen Einlagen um 22 Mill./ zurück⸗ Bingen. Wie zu jedem Ultimo waren die Banken bemüht, die ihnen zur Verfügung ſtehenden Mittel nach Möglichkeit zu ſtrecken indem ſie einmal bei anderen Kreditinſtituten Gelder aufnahmen— die Noſtroverpflichtungen ſtiegen ins⸗ geſamt um 53 Mill./— und den Akzeptkredit ausdehnten. So nahmen die Akzeptverpflichtungen insgeſamt um 42 Mill., wovon auf die Großbanken allein 32 Mill. entfallen. Den rückgängigen Einlagen ſtanden nun gleich⸗ zeitig weſentlich verſtärkte Anſprüche an den Kreditapparat gegenüber. Insbeſondere zeigen die Ausleihungen an die Wirtſchaft eine Zunahme, wie ſie bisher in keinem Monat erreicht worden iſt. Die Warenvorſchüſſe ſtiegen im September um 37 Mill. Mark— eine Auswirkung wohl auch der Erntefinan⸗ zierung—, die ſonſtigen Debitoren um 161 Mill. /. Zu⸗ ſammen nahmen alſo die Wirtſchaftskredite um reichlich 200 Mill.„ zu gegenüber rund 125 Mill.„beim Juni⸗ und März⸗ Ultimo. Dazu traten Anſprüche der naheſtehenden Bankinſtitute, ſo daß ſich die Ausleihungen au. Kredit⸗ zu, institute bei den Großbanken um 22 Mill. /, bei den Spe⸗ zial⸗ und Staatsbanken um 39 Mill.„ erhöhten. Vor allem aher waren auch im September wiederum in be⸗ trächtlichem, wenn auch gegenüber dem Vormonat vermin⸗ derten Umfang Lieferſchätze aufzunehmen. Dementſpre⸗ chend erhöhte ſich der Schaßanweiſungsbeſtand der Banken um 253 Mill.„(gegenüber 425 Mill.„ im Vormonat), wobei diesmal der Hauptbetrag mit 189 Mill./(i. V. nur 66 Mill. /) auf die Großbanken entfiel. Die Giro⸗ zentralen, die im Auguſt noch für 275 Mill.„ Schatz⸗ anweiſungen aufgenommen hatten, fielen diesmal als Käufer ganz aus; einer Erhöhung des Schatzanweiſungs⸗ beſtandes der regionalen Girozentralen um 45 Mill., ſteht ein ebenſogroßer Rückgang bei der Deutſchen Giro⸗ zentrale gegenüber. Weiterhin waren durch den Oktober⸗ Ziustermin auſehnliche Mittel in fälligen Zinsſcheinen anzulegen. Dieſes Konto erhöhte ſich insgeſamt um 125 Mill., wovon allein 38 Mill./ auf die Deutſche Giro⸗ zentrale entfallen. Schließlich nötigte der Ultimo zu einer verstärkten Kaſſenhaltung; Kaſſe und Notenbankguthaben ſtiegen um zuſammen 62 Mill. /, wovon etwa die Hälfte auf die regionalen Girozentralen entfällt. Dieſe Fülle von Anſprüchen bei rückgängigem Einlagen⸗ volumen nötigte die Banken zu einer einſchneidenden Ver⸗ minderung ihres Wechſelportefeuilles. Der Wechſelbeſtand der Kreditinſtitute, der bis zum Frühfahr d. J. im Zu⸗ lammenhang mit der Ausgabe von Sonderwechſeln faſt uününterhrochen geſtiegen war, hatte ſich nach der Aen⸗ derung in der Finanzierungsbolitik von 6,6 Milliarden 4 5 März auf 6 Mrd./ Ende Juni zurückgebildet und dieſen Stand daun bis Ende Auguſt behauptet. Nunmehr krachte die September⸗Anſpannung einen Rückgang um 1015 Mill.(gegenüber 221 Mill./ i..) auf rund 5 Mrd. J. Es iſt intereſſant, daß ſich trotz dieſer Vermin⸗ derung des Wechſelbeſtandes die Indoſſamentsverpflichtun⸗ gen der Kreditinſtitute insgeſamt nur um 78 Mill. erhöhten; die Banken hatten alſo durch entſprechende Be⸗ meſſung der Fälligkeitstermine rechtzeitig vorgeſorgt. Am beträchtlichſten iſt der Zuwachs der Indeed ve rpflic⸗ tungen bei der Deutſchen Girozentrale mit 139 Mill., während andererfeits die Regional- und Spezialbanken ſogar eine Verminderung um 82 Mill.& zeigen. Daneben 7 5 die Juſtitute auf ihre Guthaben bei anderen Ban⸗ 775 zurück; ſo verminderten ſich die kurzfriſtigen For⸗ 1 gegen Kreditinſtitute bei den Spezialbanken um 1 Mill.(, bei den Staatsbanken um 20 Mill., während ei den Großbanken dieſes Konto ſogar noch einen Zu⸗ gang um 18,4 Mill.„ erfuhr. Zum Teil wurde auch der Wertpapierbeſtand zur Deckung der Kredit⸗ und Zahlungs⸗ A che herangezogen; auch das gilt nicht für die Groß⸗ anken, die ihren Reichsanleihebeſitz ſogar um 4 Mill. „von bſchechiſchen Geldſorten Aklien vereinzelf weifer sſeigend Markiverkehr eiwas ruhiger— Renien wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe ruhig, aber freundlich Frankfurt, 21. Oktober. Der Auftragseine zeigte zwar kei Erhöhung, da das Hauptintereſſe ſich weiterhin der zum 24. d. M. laufenden Zeichnung der Re he zuwendet. Indeſ⸗ ſen beſtand wieder vorwier die freundliche Grundtend ten allerdings auf keinem doch gingen ein ze ne Werte ie Nachfrage, ſo da g Die Umſätze erre t beſondere weiſe en dem Verkehr. Am Aktien t entwickelten ſich die Kar e bei nach wie vor kleinen änderungen nicht ganz ein⸗ heitlich, es überwogen jed Beſſerungen um Bruchteile eines Prozentes. Montanwerte und meiſt nur knapp gehalten, Höſch mann 114%(114,50), Rheinſtahl 140, ſtahl etwas lebhafter mit 110,30—110⸗ aktien notierten zumeiſt ½ v. H. wannen 1,50 v. H. auf 112. ebenfalls meiſt Erhöhungen bis zu 1 v. H. Vor ſchen Papieren wurden J..⸗Farben mit und Metallgeſellſchaft mit 12 lebhafter ſetzt. Nicht ganz beha h ruhiger lagen Weſtdeutſche Kaufhof mit 10). Recht feſt tendierten A. G. für Verkehr mit 12 Reichsbank gut hauptet mit 191(190,75). Am Rentenmarkt fanden Rein Intereſſe bei 1307(130,50), Reic yn⸗BA ii v. H. an auſ 125,75. Am Pfandbriefmarkt murden ſämtliche Serien der Landeskommunalbank Girozentrale für Heſſen um 74 v. H. zurückgeſetzt, im übrigen lagen die Kurſe unver⸗ lagen weſentlich ſtiller 2005, chemi⸗ 1152,75) he größeres val! ändert, auch für Liquidationspfandbriete Stadt⸗ und Staatsanleihen. Induſtrie⸗Obligatit bröckelten viel⸗ fach 1 bis ½% v. H. ab. Im Freir hr waren Kom⸗ munal⸗Umſchuldung mit 93,95(94) ni ganz behauptet. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das Geſchäf ſtark ein, und das Schlußgeſchäft kam frühzeitig zum Er⸗ liegen. Kurs veränderungen lagen kaum vor, man nannte einzelne Papiere etwa„ v. H. unter dem Anfangsſtand. Höſch gingen auf 119,50 nach 11974 zurück. Für Bankaktien verblieb Kundſchaftsnachfrage bei weiter leicht ſteigenden Kurſen. Im Freiverkehr lagen Elſäß.⸗bad. Wolle weiter feſt mit 9490(9092), auch Schuh⸗ Berneis 2 v. H. höher mit 77 bis 79. Sonſt nannte man die letzten Kurſe. Berliner Börſe: Aktien ruhig aber freundlich Berlin, 21. Oktober. Obwohl auch heute wieder einzelne Marktgebiet' bevor⸗ zugt waren, und das Geſchäft vorerſt keine nennenswerte Belebung aufwies, war an den Aktienmärkten allgemein eine etwas ausgeglichenere Kauftätigkeit zu verzeichnen. Die Umſätze hielten ſich jedoch zumeiſt in engen Grenzen, ſo daß bereits kleine Abgaben genügten, um auch Kurs⸗ rückgänge auszulöſen. Bemerkenswert iſt jedoch, daß viel⸗ fach nach Feſtſetzung der erſten Kurſe, Kaufaufträge an den Markt gelegt wurden, die auch in den anfangs ſchwöcher veranlagten Werten Kursbeſſerungen zur Folge hatten. Dieſe Entwicklung war namentlich auh am Montanmarkt zu verzeichnen, an dem Hoeſch und Rheinſtahl je, Klöck⸗ ner und Verein. Stahlwerke je 7 v. H. niedriger einſetz⸗ ten. Laurahütte kamen hingegen c und Stolberger Zink 4 v. H. höher zur Notiz. Braunkohlenwerte lagen ruhig verändert. Am Kaliaktienmarkt verloren Win⸗ tershall 72 v. H. Intereſſe zeigte ſich für die Anteile der chemiſchen Gruppe, von denen Farben um 7 v. H. auf 153,25 anzogen und Goldſchmidt ſowie Rütgers fe um 1 v. H. heraufgeſetzt wurden. Deckungsneigung führte in den in den letzten Tagen ſchwächer veranlagten Elektro⸗ werten zu einer leichten Erhylung. AEch kamen 38, Akkumulatoren und Schuckert je, v. H. höher an. Un⸗ einheitlich lagen die Aktien von Maſchknenbauſabriken. Im variablen Rentenverkehr ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe auf 130 gegen 130,75. Die Kommunalumſchuldung notier⸗ ten dagegen mit 93,90 um 5 Pfg. niedriger. Im weiteren Verlauſe ergaben ſich bei nach wie vor recht ruhigem Geſchäft zumeiſt nur geringe Kursſchwankun⸗ gen, die in keinem Falle über 1 v. H. hinausgingen. Die Entwicklung war etwas uneinheitlich, da einerſeits zum Teil Gewinnſicherungen, andererſeits aber auch geringe Anſchaffungen erfolgten, Am Kaſſarentenmarkte war die Umſatztätigkeit ſehr ſtill. Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligationen ließen kaum Veränderungen erkennen. Liquidations⸗Pfandbriefe verkehrten bei kleinen Abweichungen in uneinheitlicher Haltung. Stadtanleihen waren vielſach geſtrichen. Für Induſtrieobligationen ließ die Kursentwicklung eine ein⸗ und weni Umfang, was lebhafter aus 20), Mannes⸗ Verein⸗ (110,75), Maſchinen⸗ Adlerwerke ge⸗ Am Elektromarkt ergaben ſich umge⸗ be⸗ heitliche Linie vermiſſen. Am Einheitsmarkt waren lagten Banken Adea um 1 und 290 v. H. gebeſſert, Hypothekenbanken blieben vielfach un⸗ verändert. Weſtdeutſche Boden gewannen 44. Hamburger Hypotheken verloren% v. H. Am Markt der Kolonial⸗ papiere ergaben ſich vielfoch kleine Einbußen, Otavi kamen allerdings höher an. Soweit für per Kaſſe gehandelten Induſtrieaktien Veränderungen feſtzuſtellen waren, traten meiſt Steigerur von 27 bis 3 v. H. ein. Vereinigte Gumbinner nen ſowie Lauſitzer Eiſenbahn ſtiegen letzte 9 um 6 v.., erſtere bei Repartie⸗ von den meiſt ſeſter veron⸗ Deutſche Ueberſeebank um tiz ſogar energutſcheine blieben geſtrichen bzw. unverändert. eichsſchuldbuchfſorderungen, Ausgabe 1: 1939er 99,62 G 19 er 99,5 G 100,25 B; 1941er 99 G 99,75 B; 1942er B; 1944er 97,75 G 98,5 B; 1946er bis 1948e e 2 G 98,5 B. 2 tfbauanleihe, 1944/4 5er 82 G 82,75 B; 1946/48er 81,87 5 Aproz. Umſchuld.1Verb. 93,525 G 94,275 B. Gegen Schluß des Verkehrs ſchritt man hier und da zu Deckungen, was vor allem für einzelne Montane galt. So zogen Buderus ſchließlich auf 115, Vereinigte Stahl auf 111,25 an. Kokswerke ſchloſſen gleichfalls befeſtigt mit 7s und Deutſcher Eiſenhandel den letzten Verlaufskurs 151,75, ebenſo Farben mit 15 Klöckner mit 147. waren gegen mit 123 behauptet. Reichsaltbeſitz, die im Ver⸗ lauf inen von 134,0 erreicht hatten, erhielten kei⸗ nen Schlußkurs. Die Schlußtendenz war gut behauptet. Nachbörslich war die Stimmung freundlich. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 21. Oktober. Am Freitag ging es am Geld⸗ markt recht ruhig zu. Die Lage war aber an ſich nach wie vor flüſſig. Die Sätze für Blankotagesgeld ſtellten ſich daher wiederum auf 2,50 bis 2,75 v. H. Das Anlagegeſchäft geſtaltete ſich merklich ruhiger als am Vortage. Das Inker⸗ eſſe für Solawechſel und Reichsſchatzanweiſungen hielt zwar in beſchränktem Umfange an, jedoch war die Kauf⸗ tätigkeit verhältnismäßig ſchwach. Der Privatdiskontſatz blieb mit 27 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr ſchwächte engliſche Pfund weiter ab. Der Dollar ſtieg daher in Lon⸗ don auf 4,7548 gegen 4,7681. In Zürich wurde er mit 4,404 gegen 4,40 bewertet, während er in Amſterdam mit .83% unverändert blieb. Der holländiſche Gulden befeſtigte ſich in London auf 8,734 gegen 8,76½% und in Zürlh auf 239,90 gegen 239,40. Der franzöſiſche Franken blieb in London mit 178,76(178,75) faſt unverändert In Amſterdam notierte der franzöſiſche Franken 4,88 ½(4,90% und in Zürich 11,72(11,750. Der ſchweizer Franken ſtieg in Lon⸗ don auf 20,97(20,98), wähvend er in Amſterdam auf 41,70(44,77) nachgab. 5 Später waren gegenüber den Frühkurſen zumeiſt keine nennenswerten Schwankungen feſtzuſtellen. Der Schweizer Fronken ging ollerdinas in London auf 20.95%(20,93% zurück, während das Pfund z. T. etwas gebeſſert war. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 3. Privat 3 v. H. ſich das Amtlich in Rm Dis⸗ 21 Oktober 20 Oktober fur kont 6 Brief Geld] Brie Aegppten lögypt Bd.. 12,155 12,185 12,1900 12,220 Argentinien IB.⸗Peſo ß 0,622 0,626 0,64.628 Belgſen 100 Belga] 2 42,16 42,24 42,18 42,25 Braſiſien 1 Milrets 0,146 0,148 0,146 0,148 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047].053.047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 3 52 94 33,04 53,10 53,20 Danzig 100 Gulden] 4 47, 47,10 47.— 47,10 England. 1fb 2 11,855 11,885 17,8900 11,920 Eſtland Id eſtn Kr.% 68,13 68,27 68,13 68,27 Finnland finn Mk.] 4 5,30 5,250 5245 5,255 Fankreich 100 Fr 3% 6,033] 6,647 6,653 6,66 7 Griechenland 100 Dr 5.353 2,357 2,353 2,357 Holland 100 eden] 2 135,½721 135,99 135,76 136,04 Fran Teheran) para 14.74 14.76 14,78 14,80 sland. 100 isl Kr. 5% 53,04 33,4 53,20 33,30 Italſen„. 100 Lire] 4] 13,00 13,11 13,00 13,11 Japan 1 en 329] 0,602 0,094 0,004] 0,696 Jugoflapſen oh Dima 5.504 5,700.694] 5,700 Ronada tan, Dollar].468.472 2,410 2475 Lettland 100 Latts] 6 48,75 48,85 48,75 48,85 Sitauen„ 100 8itas% 41,04 42.02 41.442,02 Norwegen 100 Kronen 59,57 59,60 59.76 39.88 Polen 00 gloty 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Porſugat 100 Etude 4, 10.760 10,780 10,705 ſ0.81s N 02 72—— 5—— Scherben ld 1 eig id eise eise Schweiz 100 franken 175 50,57 56,69 50,54 36,76 Spanien. 100 Peſeten 2 2 2 2 025 Türkei.„ it ü Pfd. 5% 1,978 1,982.978 1,982 Ungarn„ leopengö] 4 2——— 75 Uruguay. 1Goldpeſo 9,909 1,982 0,9990 1,001 Ver. Staaten Dollar/ 2,495.499.495.499 * Frankfurt, 21. Oktober. Tagesgeld unv. 27 v. H. Anzeichen der Wirischafisbelebung in England Ein Anzeichen für die fortſchreitende Normaliſierung des engliſchen Wirtſchafts⸗ und Finanzlebens iſt der am Donnerstagabend veröffentlichte Wochenausweis der Bank von England, wonach in der am 20. Oktober abgeſchloſ⸗ ſenen Berichtsſponne die Summe von rund zehn Mil⸗ lionen engliſche Pfund(rund 125 Millionen Reichsmark) von Privatleuten bei den ſtaatlichen und Privatbanken eingezahlt worden iſt. Im Vergleich zum letzten Bericht bedeutet das eine Zunahme von rutd 600 000 Pfund. In City⸗Kreiſen wird aus dieſer Notenbewegung der Rückſchluß abgeleitet, daß die ſelt der Regelung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage zu verzeichnende Hoffnung auf eine Beſſerung des engliſchen Wirtſchaftsbebens und dar⸗ über hinaus der Weltwirtſchaftsbeziehungen weiter an⸗ hält und ſich ſogar ſichtlich verſtärkt. Der Rückgang des Notenumlaufs in Höße von zehn Milliretſen Pfund ſtellt einen ſeit langem nicht mehr erreichten Höchſtſtand dar. tſchechiſcher Kronen nach den ſubetendentſchen Gebieten. Durch die zweite Verordnung über die Einführung der Reichsmark⸗Währung in deu ſudetendeutſchen Gebieten vom 15. Oktober iſt die Einfuhr in die ſudetendeutſchen Ge⸗ biete grunbſätzlich verboten worden. Zur Vermeidung von Störungen des Reiſeverkehrs hat der Reichswirtſchafts⸗ Verbot der Einfuhr erhöhten. Bei den übri rebikinſti ö 18 dae e miniſter durch Runderlaß 1248 St. /e. St. gewiſſe Aus⸗ 60 Mill.. nahmen von dieſem Verbot zugelaſſen. Danach dürfen Perſonen, die aus dem bisherigen Reichsgebiet durch die illi De Dresdn. Comm Reichskr. Berl. 5 62 Spez.. 62 17 20 Jus 165 in Millionen. Bank Bank Privatb.] Geſ. d..] Großbk.] Banken ſonſtige 1 Giroz Wage Fate Fase(Itſch. ausl., Zahlungsm. Gold) 34.6 25,9 15.8 0 5 3,4 86,2 10, 325,8 8,7 14,4 152,3 wih. a Reichsbanfgiro u. Poſtſcheckk. 58,1 40,1 170 10, 92 120.2 10,1 3070 11.0 127,4] 315,6 Fuge Zins- u. Dividendenſcheine 18,8 23,2 4,0 4,8.2 54,0 3˙ 1251 147 1% 1095.5 FVV 1,2] 20,5 283,2.3 92 60, 272 14,3 130.7 8175 e 1 5 898.4 645,1 358,3 130.1 55,7 2107, 808,5 302.0 77600 912,8 4096, 9 Silenen. unverzinsl Schatzanweiſ. 518,2 355,3 142,1 155,6 44,5 1215.8 190,5 206,2 624,4 253,1 3499, gene Wertpap eke 356,2 264,9 1330 43,3 56,5 824,0 5ʃʃ,9] 348] 491, 122,7 33,5 Jonſortlalhetelligangen 36,7 4656 16,8 3,7 5,5 100.3 150 24.2.3 5 138,1 urzfr Forderungen geg. Kreditinſtit. 74,5 37,6 17.2 13,4 14,7 157.3 644,0 150.0 200,8] 1033.2 2186.3 orb ids geg. börſen⸗ 5 Virſchue Wertpapfere 3,1.2 1,9 0,3 0,7.3 6,8 3,0 4,7 0,4 22.2 Alſchülfſe a. verfracht. od. eingelagerte VVV 137,0 5073 46.9 32,1 15.1 287,5 97573 50, 4˙0 10 4458.4 dan de JJ 72, 332,8 1065,2 10070 47776403 6858058 8 ugfr. Ausleiß. geg. Kommunaldeckg.— 5———— 64,3 225,4 229,3 215,7 2407/0 . e Beteiligungen 31,8 43,0 8,1 4,3 45,5 91,86] 119,7 57,1 31.8 31¹⁹ 331.08 Alaubiger 222772806, 0 19840 1069,35 496,0] 220,0 6575.6 2069,3 1750,8 2177 2 5032,44 16205, gepte und Solawechſe 2408 20.3 1515 317,6 10,8503, 70,7 403,5 5 6 92 843 5 Geardenlagen r— 5 703,0 180,5 380,5 221,8 30,0 1584, Rande und Geſchäftskapftal. ige 1800 80,0 40,0 28,0] 428.0 511/2406 161, 22,1554, Aon aßen im Sinne von 8 11 N 31,0 215 10,0 20,0 10,0 92,5[608,7 87.0 40.8 76.9 3059 pal. Bürgſch, u. Gar. ⸗Nerpflichtg⸗ 265.2 213,2 83, 5753 15,2 637 3 72¹⁵7 105.3 35˙7 17.4 860, dena Indoff ⸗Vervindlichkeiten. 149,2]% 8s Si 138 413,13 1515 45½5 164.7 225,3 3619,3[ 26914] 535,5„0 J 286,8 J 8739,1 J] 306,7 J 3832,56[ 3571,] 8034,0 J 29483.3 umme auf beiden Seiten ſudetendeutſchen Gebiete nach der Tſchecho⸗Slowakei aus⸗ reiſen, tſchechiſche Geldſorten bei der Einreiſe in die ſudetendeutſchen Gebiete zur Durchfuhr nach der Tſchecho⸗ Slowakei mitnehmen, wenn und ſoweit ſie auf Grund der deutſchen Deviſenbeſtimmungen zur Ausfuhr dieſer Geld⸗ ſorten nach der Tſchecho⸗Slowakei berechtigt ſind. Die Mit⸗ nahme tſchechiſcher Geldſorten iſt jedoch auf tſchechiſche Scheidemünzen und auf 10 und 20 tſchechiſche Kronennoten bis zu einem Geſamtbetrag von 300 Tſchechen⸗Kronen be⸗ ſchränkt. Bei der Einreiſe aus der Tſchecho⸗Slowakei in die ſudetendeutſchen Gebiete dürfen tſchechiſche Scheide⸗ münzen und 10 und 20 tſchechiſche Kronennoten bis zu einem Geſamtbetrag von 300 tſchechiſche Kronen mitgenom⸗ men werden. Dies gilt nur für den Reiſeverkehr, nich! dagegen für den kleinen Grenzverkehr. Klärung grundſätzlicher ſozialer Fragen für den ge⸗ ſamten deutſchen Bergbau.— Staatsrat Börger zum Sondertreuhänder ernannt. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Miniſterialdirekor im Reichsorbeitsminiſterium Staatsrat Börger zum Sondertreuhänder der Arbeit beſtellt und ihn beauftragt, grundſätzliche ſoziale Fragen, die den ganzen deutſchen Bergbau betreffen, zuſammenfaſſend zu klären. Seine Aufgabe wird es ſein, die in dieſem Ge⸗ werbezweig auftretenden ſoziglen Probleme von umfaſſen⸗ der Bedeutung mit den Beteiligten zu erörtern und ge⸗ eignete Maßnahmen für ihre Löſung vorzuſchlagen. Aufhebung des Ausfuhrverbotes für Hochofenſchlak⸗ ken. Durch Verordnung vom g. November 1935 iſt zu⸗ ſammen mit den übrigen Woren ſtat. Ausſuhrnummer 287 r. auch die Ausfuhr von Hochofenſchlacken, Schlacken⸗ wolle und Schlackenſilzen, verboten worden. Da ſich in der letzten Zeit Schwierigkeiten bei der Verwertung dieſer Stofſe ergeben haben, wird durch eine Verordnung des Reichs wirtſchoftsminiſters vom 14. Oktober dos Ausfuhr⸗ verbot für Hochofenſchlacken, Schlackenwolle und Schlacken⸗ filzen vom 3. Oktober ab aufgehoben. * Große Preisſtützungskäufe des rumäniſchen Staates in Weizen. Nach amtlichen Angaben hat der rumäniſche Stadt in dieſem Jahre zur Stützung des Weizenpreiſes insgeſamt über 360 000 Tonnen durch die Genoſſenſchaften zum geſetzlichen Mindeſtpreis aufkaufen laſſen. Dieſer Weizen wurde aufgeſpeichert; er iſt zu einem Teil ſchon ausgeführt. * Geminderte Tabakerzeugung in der Türkei. Mitte die⸗ ſes ahres befanden ſich aus der türkiſchen Tabakernte des . 1937 noch etwa 10000 To. unverkauft in Händen er befriedigender Preis erzielt worden, weshal Jahre zu einer Einſchränkung der Erzeugung um 20 bis 30 v. H. übergegangen wurde. Außerdem hat dos Gedeihen der Trockenheit gelitten. duktionsergebnis bedeutend geringer als genen Jahre ausfallen. Tabaks iſt dagegen befriedigender als im Vorfahr. Für die vorher verkaufte Menge war kein Erzeuger. 1 in dieſein Pflanzen in dieſem Jahre in ſtarkem Maße unter Aus dieſem Grunde dürfte das Pro⸗ im vorangegan⸗ Die Qualität des diesjährigen Vor der wirischafflichen Bewegungsireiheil Wenn die Schranken fallen, muß eingerichtet ſein Staatsſekretär Brinkmann auf der Düſſeldorfer Tagung des Fachamts Banken und Verſicherungen alles dazu begann am Fachamts 2 In Düſſeldorf arbeitstagung in der Daß. Etwa 4000 obmänner aus allen deutſchen Gauen ſind Zahlreiche Vorträge werden ſich mit der Erziehungs Betreuungsarbeit am ſchaffenden Menſch be auch in ganz beſonderem Maße biet dem Unternehmer erwachſenden ſtellen. Am Freitag ſprach Staatsſekretär Brinkmann, der zum Thema„Staat und Wirtſchaft“ etwa folgen Der nationalſozialiſtiſche Staat hat ſich zwei große ſche Ziele geſetzt. Er will einen ſtarken und freien beides ſowohl im Verhältnis nach innen als außen, und er will ferner ei reick ſchen und reich an Sachgüter ind Arbeits auch reich an Lebensgenuß. g Ziele auszurichten, hat er ihr eine Organiſation gegeben und das Primat d Wirz Die Wirtſchaftsverfaſ wepblichen Wirtſchaft gegeben wurde, geht prix daß die Wirtſchaft in ihren Entſchließungen und Handlungsfähigkeit frei iſt, und ſolange ſie der ihr gleichz g auferlegten V cht wird, von dieſer Freiheit leiſtend Gebrauch zu machen und ſich weder den politiſchen Forderungen noch auch de 1d Ordnungsprinzip des echten Leiſtungswe werbs zi ſagen. Der Staat ſchuf als Kuppelune le richtung von ſtaatlichem Führungswillen und wir licher Betätigung die Organiſation der gewerbli ſchaft, die insbeſondere anerkennenswerte Leiſtung als Trägerin genoſſenſchaf gaben f Der Zuſtand, in dem ſich die gewerbliche Wi Zeit befindet, ſtimmt mit dem Ideal wirtf wegungs freiheit nicht überein. Ohne erhebliche Fre beſchränkungen war es aber nicht mögli außenpolitiſch frei zu machen. Jetzt iſt dieſes oller Ziele erreicht. Es gilt, ſich auf den Zeitpunkt ein⸗ zurichten, zu dem die Schranken ſallen, die der wirtſchaft⸗ lichen Bewegungsfreiheit geſetzt ſind. Es iſt viel zu tun, bis die Wirtſchaft reif für dieſe neue Freiheit iſt. Prüf ſtein für das, was zu geſchehen hat, iſt die Antwort auf die Frage, ob alle Einrichtungen und Handlungen folgenden Erforderniſſen voll gerecht werden: 1. Iſt alles geſchehen, um die organiſche Subſtanz der Wirtſchaft aufzufüllen, d h. den Jungborn zu erhalten, zu dem der Nachwuchs echter Unternehmernaturen und wage mutiger, ſelbſtbewußter, anſtändiger Charaktere kom nämlich die breite Schicht kleinerer und mittlerer S ſtändigkeiten?. 2. Geſchieht, was geſchehen könnte, um die Sachſubſtau⸗ zen in ihrem echten volkswirtſchaftlichen Wert auf die höchſte Stufe zu bringen, ſie auf dieſer zu erhalten und ihrem natürlichen Wachstumsbedürfnis zu entſprechen? 3. Hat ſich echter Leiſtungswetübewerb überall und vor⸗ behaltslos ſo durchgeſetzt, wie es notwendig iſt, um über natürliche Preisſenkung zur Stärkung unſerer Wekt⸗ bewerbsfähigkeit nach außen zu gelangen und um die breite Schicht der Schaffenden die Früchte des wirtſchaftlichen Fortſchritts mitgenießen zu laſſen? Der Staat ſelbſt wird zu überlegen haben, oh ſein Steuerſyſtem auf die Sicherung des organiſchen und mate⸗ des Betrie großer Auf Staat, wenn flichtung g eine riellen Wirtſchaftsſubſtanz ſchon ausreſchend Rückſicht nimmt. Er ſteht ferner vor der Frage, ob er die Bildung wirtſchaftlicher Machtſtellungen unter Ausnutzung des privaten Rechts, die Entſtehung eines privaten, der Flucht aus der Verantwortung dienenden Wirtſchaftsrechts und eine eigenſtändige Gerichtsbarkeit unter dem Schutze zivil⸗ prozeſſualer Vorſchriften dulden will. Zweifellos tragen auch die Technik und Ueberſpezialiſierung der Rechtſetzung ſowie das Uebermaß an Verwaltungsapparatur der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Zielſetzung nicht ausreichend Rechnung. Die Wirtſchaft ihrerſeits ſieht ſich vor die grundſätzliche Frage geſtellt, ob ſie, wo immer es ſachlich möglich iſt, Jas Konkurrenzprinzip zur Richtſchnur ihres Handels macht; denn nur unter dieſer Bedingung hat der Staat ihr Hand⸗ lungs⸗ und Gewinnfreiheit gem Echter Leiſtungswett⸗ bewerb hat nichts mit Behinberungswettbewerb zu tun, wie er von Machtkörpern in der Wirtſchaft vielfach noch geübt wird. Die Wirtſchaft muß ſich darüber klar werden, daß es zwiſchen dem Raum, in dem ſie ſich frei bewegen kann, und dem Raum unmittelbarer ſtagtlicher Einwir⸗ kung keine„Zone des Schweigens“ geben kann, in der der Staat weder mittelbar über Leiſtungs⸗ und Wetthewerbs⸗ freiheit, noch unmittelbar durch eigenen Eingriff den Ton für das Wirtſchaftsgeſchehen angäbe, ſondern es privgten Mächten überließe, dies zu tun. Sie hat es in der Hand, ihre volkswirtſchaftlichen Aufgaben in Freiheit zu epfül⸗ len. Verſagt ſich aber die Wirtſchaft echtem Wetthewerb und echter Leiſtung, ſo wird ſie ſich nicht beklagen dürfen, wenn der Staat von dem Führungsprinzip gegenſtber der Wirtſchaft zum Befehlsprinzip und zum eigenen Wirtſchaf⸗ ten übergeht und Freiheitsrechte nicht mehr anerkennt. Möge die Wirtſchaft die darin liegenden Gefahren recht⸗ zeitig erkennen, und möge eine große Zeit ein ſtarkes Ge⸗ ſchlecht auch in der Wirtſchaft finden, ein Geſchlecht, beſeelt von einem unbändigen Willen zur wirtſchaftlichen Bewe⸗ gunosfreiheit, aber auch bereit,„gefährlich zu leben“ und ſchaffend zu leiſten. Waren une Märkte “ Berliner Getreidegroßmarkt vom 21. Oktober. Die Geſchäftstätigteit ging auch im letzten Berliner Getreide⸗ verkehr dieſer Woche nicht über den Umfang der Vortage hinaus. Maßgebend für die ruhige Haltung des Marktes iſt die außerordentlich gute Verſorgungslage, die auch in den Erhebungen über die Getreidebeſtände in erſter und zweiter Hand per Ende September zum Ausdruck kommt. Daraus iſt zu erſehen, daß die Vorräte des Handels und der Mühlen weſentlich höher ſind als zur gleichen Zeit des Vorjahres und ſämtliche Lagermöglichkeiten in An⸗ ſpruch nehmen. Im Gegeufatz zu Brotgetreide, ſind die Abſatzverhältniſſe für Futtergerſte und Futterhaſer wel⸗ terhin günſtig. Die Zufuhren halten ſich jedoch in verhält⸗ nismößig engen Grenzen, zumal teilweiſe die angeliefer⸗ ten Partien nicht von der gewünſchten Beſchaffenheit ſind. Induſtriehafer und Induſtriegerſte haben rähiges Geſchäft, von Braugerſten werden nur hochwertige Sorten auf⸗ genommen. Am Mehlmarkt iſt der Abzug von Roggen⸗ mehl am Platze nicht immer befriedigend. Weizenmehl hat normales Bedarfsgeſchäft. Magdeburger Zuckernotierungen vom 21. Okt.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig- Gemahl. Melis per Okt. 31,45— 31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter, kühl. Bremer Baumwolle vom 21. Oktober. Loko 10,37. Hamburger Schmalznotierungen vom 21. Okt.(Eig. Dr.] American Steamlard tranſito ab Kai 21% Dollar. Americon Purelard rofſ., per vier Kiſten ſe 25 Kilo netto, verſchiedene Standardmarken, kranſtto ob Kar(Preiſe je 100 Kilo) 21321 Dollar. Markibage ruhig. Berliner Metallnotierungen vom 21. Okt.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebors) 63,75; Standardkupfer 59,00 nom; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 21,00 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink ſe 19,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 ghyroz in Blöcken 138, desal. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137„ Fein⸗Silber je Kilo 36,80 39.80 5 8. Seite/ Nummer 489 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 21. Oktober 1988 7 Damen-NMantel ganz billig! 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Badewanne und Gut erhaltener v 97884 388528 388982 von der Friedhofkapelle aus statt. bekannter Meiſter we al bei 8676 Kohlenbadeoſen 5 erlage Außerdem wurden 414 Gewinne zu je 100 RM. und 5 krankheitsbalber 1 f I f zu verk. S729 zu bexiehen. 4306 Gewinne zu je 80 RM. gezogen. 5 zu verkf. 25800 Hallo-Holimann Irall. Kemkes, preisw. zu ver⸗ Drucherei Ur Had Die Haoburg der 2. Klaſſe der 52. Preußſſh, 0 2 23 Luhde G 2, 8 Ma] Qu 7. 15, part., taufen. 750⁵ N Süddeutſchen(278. Preußiſchen) Klaffen-Loltert. 5 Friedrichsring. B 7. 5, parterre! R 1.-6 findet am 18. und 19. November 1938 ftatt.