ber 10; e i ek ow ehe lasset. — beline, g Tkschateg i040 „ 150 abe, 9, 12 1 Sdog⸗ elltellung erbung aus der ngen und aur Um. und Tier Std stel dle Novenbe, d 18. Hin, — er u. Hl 0 fl. ebrspetek Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezuaspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pa Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voßt.70 Mk einſchl 0 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abbolſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerieldſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 68. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erfolgen. eue Mannheimer Seitunn Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle! R l..0. Fernſprecher! Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Eimelpreis 10 P Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, d mm breite Tertmillimeterzeile do Pfennta Für Famil ten und Kleinanzeigen ermäßtate Grundoreiſe Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſttimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtond Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, l. November 1038 140. Jahrgang— Nr. 507 Freudenfeiern im Memelland N. Len über die Bedeutung und die neuen Ziele des Reichsberufswellkampfes um erſtenmal der Deutſche Gruß„Jahresſchau des deulſchen Sthrifttums“ Das Memelland begrüßt die Aufhebung des Kriegszuſtandes (Funkmeldung der N MZ.) + Heydekrug, 1. November. Anläßlich der Aufhebung des Kriegszuſtan⸗ des, der ſeit zwölf Jahren auf den Memellän⸗ dern laſtete, fand um Mitternacht in Heydekrug im Scheine von tauſend Fackeln und unter dem Läuten der Glocken die erſte Kundgebung der Memelländer ſtatt. Die Kundgebung nahm dank der einmütigen Geſchloſſenheit und Diſziplin der Memelländer einen erhebenden Verlauf, ohne daß ſich auch nur der geringſte Zwiſchen⸗ fall ereignete. Wie ein Lauffeuer ging es am Vormittag des . Oktober durch den ganzen Landkreis Heydekrug, daß um Mitternacht in der Kreisſtadt eine Groß⸗ verauſtaltung aus Anlaß der Aufhebung des Kriegs⸗ züſtandes ſtattfand. Zu Tauſenden ſtrömten die Volksgenoſſen aus allen Teilen des Kreiſes nach Heydekrug, um Zeugen dieſer hiſtoriſchen Feier⸗ stunde zu werden. Ueberall begrüßten ſich freudig hetimmte Menſchen mit dem Gruß der Deut⸗ ſchen, der bis dahin im Memelland ſchwer beſtraft wurd e. Unter nächtlich nebli⸗ gem Herbſthimmel formierten ſich kurz vor Mitter⸗ nacht ungefähr 50007000 Memeldeutſche, Arbeiter, Bauern, Fiſcher, zu einem Fackelzug durch die Stadt, der ſich zu einer für Heydekrug noch nie dageweſenen Kundgebung geſtaltete. Flotte deutſche Marſchmuſik begleitete den muſtergültigen Zug durch die Stra⸗ den, oft von Sieg⸗Heil⸗Rufen unterbrochen. Den Höhepunkt der Großkundgebung bot die abschließende Feierſtunde auf dem großen Markt⸗ kat. Im Scheine eines Feuers ſtimmten die Memeldeutſchen entblößten Hauptes das Niederlän⸗ diſche Dankgebet an, das zu einer Anſprache des Kreisleiters des Memeldeutſchen Kulturverbandes, Grau, überleitete, der unter anderem ausführte: Es habe unermeßliche Opfer gekoſtet, dieſe Stunde, die das Memelvolk ſoeben erleben dürfe, zu erreichen. Der Dank gebühre dem ganzen deutſchen Volk und dem Lenker des Schickſals aller Deutſchen. Abſchließend erklangen die Heimatlieder des Memelvolkes. Völlig diſzipliniert und ohne Miß⸗ klang ging die Feier mit dem Verlöſchen des Freude⸗ feuers zu Ende. Die Bauern vom Moor und die Fiſcher von Haff und See fuhren in ihre Dörker zurück. Ein Zwiſchenfall anb. Memel, 31. Oktober. In dem memelländiſchen Dorf Petrajahnen bei Crottingen kam es am Samstag auläßlich einer Verauſtaltung des litauiſchen Arbeiter⸗ und Hand⸗ werkervereins zu bedauerlichen deutſchfeindlichen Ausſchreitungen. Im Verlauf der Verſammlungen begannen etwa 30 bis 40 bewaffnete Angehörige des litauiſchen Schützenverbandes deutſchfeindliche Schmäh⸗ und Hetzrufe gegen das Memeldeutſchtum aus⸗ zuſtoßen. Sie beachteten die Ermahnungen der bei⸗ den anweſenden Beamten der memelländiſchen Lan⸗ despolizei nicht und nahmen alsbald gegen dieſe ſelbſt und den deutſchen Wirt des Verſammlungs⸗ lokals eine drohende Haltung ein, wobei ſchließlich die beiden Beamten, der Wirt und deſſen Familien⸗ angehörige überfallen und die Geſchäftsräume und —.— Im Rahmen der Woche des Deutſchen Buches eröffnete Reichsminiſter Dr. Goebbels die„Jahres⸗ ſchau des deutſchen Schrifttums“ in der Falkengalerie des Weimarer Schloſſes. die Wohnung des Wirtes zerſtört wurden. Es fie⸗ len auch mehrere Schüſſe. Kurz vor dem Ein⸗ treffen des Ueberfallkommandos der Landespolizei verſchwand der größte Teil der Litauer. Es gelang jedoch der Polizei, eine Anzahl von Rädelsführern in Haft zu nehmen. Die polizeilichen Ermittlungen ſind noch im Gang. Vor der Wiener Entſcheidung: die Achſen-Müchte entſcheiden über Mitteleuropa Aufbau eines neuen Mitteleuropas unter der Schirmheerſchaft Deutſchlands und Italiens EP. Mailand, 1. November. In Italien blickt man erwartungsvoll auf die be⸗ dorſtehenden Schiedsgerichts Verhandlungen von len zur endgültigen Beilegung des Konflikts zwi⸗ ſchen der Tſchecho⸗Slowakei und Ungarn. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt u. a. folgen⸗ es„In Wien wird die endgültige Formel auf⸗ geletzt werden, weil die beiden beteiligten Regierun⸗ 925 ſich in aller Form verpflichtet haben, ſie vor⸗ ehaltlos anzunehmen und ohne Diskuſſion anzu⸗ wenden. 85 iſt ein Zeichen ihres vollkommenen Ver⸗ trauens in die Achſenmächte und des außer⸗ gewöhnlichen Anſehens, das Berlin und Rom in 5 Mitteleuropa mit ihrer Politik gewonnen haben. 9 85 Ciano hat gewiß die Angelegenheit in Rom 5 auf Grund der Richtlinien Muſſolinis mit 1 Wied außenminiſter von Ribbentrop geprüft. e 5 werden die gemeinſamen Beſchlüſſe zu Enzelh bkommen ausgearbeitet und noch die letzten 71 eiten feſtgelegt. Es handelt ſich um eine 5 0 Angelegenheit, in der natürlich Zurückhaltung diese en iſt. Das deutſch⸗italieniſche Eingreifen in Gerech ng ſichert zugleich den Frieden und die went igkeit und. wird Europa von einer neuen Be⸗ zich gung befreien. Sobald einmal die Grenzen die 9210 den beiden Staaten feſtgelegt ſind, können 1 en Völker ſich beſſer verſtehen und dann zu 1 5 aren Beziehungen nicht nur auf politiſchem, 195 125 auch auf wirtſchoftlichem und geiſtigem Ge⸗ e der Schirmherrſchaft der beiden n reundeten Achſenmüchte gelangen. Angarns Auffaſſungen EP. Budapeſt, 1. November. 12 85 Sprachrohr des ungarischen Außenminiſte⸗ zus der„Peſter Lloyd“, ſchreibt am Vortage des 1 annmentritts des Wiener Schiedsgerichts in nem Leitaufſatz u. a. folgendes? 5 „Die ungariſche Nation blickt Tagen von ge⸗ ſchichtlicher Bedeutung entgegen. Nur noch Stunden trennen uns von dem Zuſamentritt des Schiedsge⸗ richts, das über die ſtrittigen Fragen zwiſchen Un⸗ garn und der Tſchecho⸗Slowakei zu entſcheiden ha⸗ ben wird. Das Vertrauen, das wir den mit uns ſeit Jahr und Tag befreundeten beiden Großmäch⸗ ten, die wir ſelbſt zur Entſcheidung der uns be⸗ ſchäftigenden Streitfragen angerufen haben, ent⸗ gegenbringen müſſen, verpflichtet uns, ihren Schiedsſpruch in würdiger Ruhe abzuwarten. Reichsminiſter von Ribbentrop und Grof Ciando werden in Wien zur Fällung des Schiedsſpruches über das Problem der ungariſchen Minderheiten in der Tſchecho⸗Slowokei zuſammentreffen. 8(Weltbild, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Auch wiſſen wir, daß der in Wien zu fällende Spruch Deutſchlands und Italiens ſich klar und beſtimmt auf eine einzige Frage beziehen wird: auf die Berichtigung der volkskundlichen Grenz⸗ ziehung zwiſchen dem ungariſchen und dem tſche⸗ cho⸗flowakiſchen Staatsgebiet. Was wir zu erwarten haben, iſt alſo eine volks⸗ kundlich nationale Wiedergutmachung und nicht etwa eine Wiederherſtellung hiſtoriſcher Rechte und Organiſationsformen. Scharfer Kurs in der Karpatho⸗Akraine (Funkmeldung der NM.) 5. Uzhorod, 1. November. Um die innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen der nationalen ukrainiſchen Bevölkerung und ruſſophilen Elementen, die 20 Jahre hindurch von Beneſch ſyſtematiſch gefördert worden waren, zu beſeitigen, hat ſich Innenminiſter Bazinſky entſchloſ⸗ ſen, die beiden Tageszeitungen„Ruſka Prawda“ und„Nas Pud“ ſowie das der gleichen Richtung an⸗ gehörende Wochenblatt„Ruſky Weſtnik“ einzuſtellen. Gleichzeitig hat der Innenminiſter verfügt, daß fämtliche Freimaurerlogen einſchließlich der tſchechi⸗ ſchen und ungariſchen aufgelöſt und deren Vermögen und Räumlichkeiten ſichergeſtellt und dem karpatho⸗ ukrainiſchen Nationaleigentum zugeführt werden. Wie bereits gemeldet, wird künftig die geſamte Jugenderziehung der Karpatho⸗Ukraine im Rahmen eines einheitlichen Verbandes, der ſogenannten Le⸗ gion, erfolgen. Es wurden daher ſämtliche Vereine, wie der Turnverein Orel und die ſogenannte Natio⸗ nalgarde Schwarzhemden, welch letztere Organiſa⸗ tion dem verhafteten ehemaligen Miniſterpräſiden⸗ ten Brody naheſtand, aufgelöſt. Da die ukrainiſche Regierung in dem Karpatho⸗Ukrainiſchen National⸗ rat nach Auflöſung aller Parteien den einzigen Ver⸗ tretungskörper des Volkes ſieht, hat das Innen⸗ miniſterium die Tätigkeit des ruſſiſchen National⸗ rates eingeſtellt. f ö a 5. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die heimlichen Ehen Eine ſoziale Frage, die typiſch engliſch iſt D London, 30. Oktober Im Londoner Oſten hat dieſer Tage der Wfäh⸗ rige Bankangeſtellte J. G. Brooke Selbſtmord be⸗ gangen. Er nahm ſeine funge Frau und ſeine beiden Kinder, von denen das jüngſtgeborene kaum ein halbes Jahr alt geweſen iſt, mit in den Tod. „Eine Großſtadͤt⸗Tragödie, wie ſie ſich überall ereignen kann“, werden die einen ſagen. „Nein“, werden andere, die engliſche Verhältniſſe beſſer und gründlicher kennen, behaupten,„Hieſer Fall iſt für England und ſpeziell für London typiſch!“ Und ſo iſt es in der Tat. Um dies zu begreifen, muß man den„Fall Brooke“— der übrigens längſt nicht etwa vereinzelt daſteht— allerdings nicht allein in bezug auf den tragiſchen Ausgang, ſondern in erſter Linie hinſichtlich der Motive, die zu der Tat geführt haben, betrachten. Er umreißt dann eines der bedenklichſten und vordringlichſten ſozialen Pro⸗ bleme Englands: das Problem des kleinen Ange⸗ ſtellten! Dies iſt nicht zuletzt auch den Engländern ſelbſt bekannt. Nicht umſonſt hat daher jene Tragödie, die ſich im Londoner Oſten abgeſpielt, gerade in England ſo viel Staub aufgewirbelt... Exiſtenzminimum einer engliſchen Familie In England iſt es von jeher Sitte und Brauch, daß junge Angeſtellte in den großen Bankhäuſern, aber auch in anderen großen Firmen nicht heiraten dürfen, ſolange ſie nicht eine beſtimmte Gehaltsſtufe erreicht haben. Dieſes Verbot iſt zwar nicht geſetz⸗ lich feſtgelegt, iſt jedoch Tradition und wird daher von dem Durchſchnittsengländer im allgemeinen auch unbedingt als verbindlich erachtet. Als Min⸗ deſteinkommen zur Gründung eines eigenen Haus⸗ ſtandes gilt dabei allgemein ein Gehalt von 275 bis 300 Mark im Monat, je nachdem der Angeſtellte, der ſich zu verehelichen wünſcht, in der Provinz oder in London lebt. Ein Gehalt von 275 bis 300 Mark im Monat ſtellt in der Tat für eine engliſche Familie eine Axt Exiſtenzminimum dar, wenn man berückſichtigt, daß durchſchnittlich ein Drittel— manchmal aber auch faſt die Hälfte— dieſer Summe ſchon auf die Miete draufgeht, daß die Verkehrsmittel, die den Angeſtell⸗ ten von ſeiner Wohnung ins Büro und zurück be⸗ fördern, außerordentlich teuer ſind und auch ſonſt 555 Leben gerade in der Hauptſtadt ſehr koſtſpielig It. Dazu kommt, daß die großen Firmen ſpeziell in London von ihren Angeſtellten— gleichgültig ob ſie in ganz kleiner oder in ſchon gehobener Stellung ſich befinden— verlangen, daß dieſe ſowohl im Büro als auch außerhalb ſtets tipp⸗topp gekleidet ſind. Auch das koſtet natürlich Geld. Das Verbot für die 2. Seite/ Nummer 507 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 1. bember 1939 Der Reichsberufswellkampf „Die Leistung der Nation muß gesteigert die Schule der Nation: herden!“ Dr. Leys Parole- Amſchulung von anderthalb Millionen Menſchen Neuordnung der Arbeitszeit!? dnb. Berlin, 1. November. Der Reichsausſchuß für den Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen trat heute vormittag in Anweſenheit des Reichsorganiſationsleiters der NSDaAp und des Reichsjugendführers im Reichs⸗ tagsſitzungsſaal der Krolloper zu ſeiner erſten Sit⸗ zung zuſammen. Nachdem die Klänge des Mozartchors der Ber⸗ liner Hitler⸗Jugend„Lobet der Berge leuchtende verklungen waren, eröffnete Obergebiets⸗ führer Axmann mit einem Ueberblick über die ge⸗ leiſtete Arbeit und einef Ausblick auf kommende Aufgaben die Kundgebung. Er zeichnete in kurzen Umriſſen die Ergebniſſe der berufspraktiſchen, berufs⸗ theoretiſchen und weltanſchaulichen Arbeiten, um dann die Bedeutung der Auswertung dieſer Ergeb⸗ niſſe für die geſamte Wirtſchaft und für die Maß⸗ nahmen in der Arbeits⸗ und Wirtſchaftspolitik zu umreißen. Intereſſant iſt, daß 43 v. H. aller Reichsſieger an der Berufserziehung der DA teilnahmen, und daß auch viele Erwachſene, die zeitweiſe ihren Beruf aufgeben mußten, dennoch ſehr gut abgeſchnitten haben, ein Beweis, welche Kräfte im deutſchen Volke lange Zeit brachliegen mußten. 18 v. H. waren über ein Jahr arbeitslos, 48 v. H. beſaßen zu ihrer beruflichen Fortbildung keine eigenen Mittel und 38 p. H. der Reichsſieger bei den Erwachſenen ſind Führer nationalſozialiſtiſcher Formationen. Unter allgemeinem Beifall teilte Obergebiets⸗ führer Axmann mit, daß gerade aus den wirt⸗ ſchaftlich am ſchlechteſten geſtellten Kreiſen die leiſtungsfähigſten Männer und Frauen kommen. 24 1a Firne Zum erſtenmal ſoll in dieſem Jahre die Reichs⸗ ſiegerehrung in Köln ſtattfinden, zum erſtenmal werden ſich in dieſem Jahre auch oſtmärkiſche Män⸗ ner und Frauen an dem Berufswettkampf beteiligen. Dann ſprach der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur v. Schirach. Unter großem Bei⸗ fall erklärte der Reichsugendführer, daß die Durch⸗ führung des Reichsberufswettkampfes zu den grö ß⸗ ten Werken menſchlicher Organiſa⸗ tionskunſt gehöre. Namens der Bewegung und der deutſchen Jugend zollte er in dieſem Zuſammen⸗ hang zwei mehrfachen Reichsſiegern, Ludwig Rothen⸗ bücher und Walter Paſeka, öffentliche Anerkennung dafür, daß ſie in vorbildlicher Weiſe ihre Arbeit in kleinen engliſchen Angeſtellten, ſich durch eine vor⸗ zeitige Heirat finanziell nicht zu übernehmen, hat alſo nach Anſicht der Firmen ſchon ſeine„Gründe“. Früher: friſtlos entlaſſen! Die einzige Beſſerung, die der„Verband der eng⸗ liſchen Bankangeſtellten“ nach langen und ſchwieri⸗ gen Kämpfen bisher zu erzielen vermochte, war die, daß nunmehr eine friſtloſe Entlaſſung eines Ange⸗ ſtellten, nur weil er gegen das Verbot einer vorzei⸗ tigen Eheſchließung gehandelt hat, nicht mehr möglich iſt. Früher konnte ein ſolcher Angeſtellter dagegen jederzeit entlaſſen werden. So wie die Dinge augenblicklich liegen, wird dem Angeſtellten, der ſich zu verheiraten gedenkt, nahe⸗ gelegt, ſeine diesbezüglichen Pläne ſeinem Chef mit⸗ zuteilen und ſich mit dieſem darüber zu beraten. In 90 von 100 Fällen wird letzterer dem Angeſtellten abraten. Beharrt der Angeſtellte trotzdem auf ſei⸗ nem Vorhaben, dann kann der Leiter der Firma die⸗ ſen heute zwar nicht mehr auf Knall und Fall ent⸗ laſſen, aber er wird in den meiſten Fällen nicht zö⸗ gern, dem Angeſtellten in einem beſonderen Schrift⸗ ſtück noch einmal zu beſtätigen, daß die Firma für kei⸗ nerlei Folgen eines ſolchen„übereilten Schrittes“ aufkommen kann, und daß der Betreffende weder hinſichtlich ſeines Gehalts noch bezüglich des Ur⸗ laubs irgendwelches Entgegenkommen von ſeiten der Firma zu erwarten hat, nur weil er jetzt eben verheiratet iſt. Sehr ehefreudig kann man dieſes Syſtem ſicher⸗ lich nicht nennen. Ein Leben in Angſt und Baugen Was tun nun unter den gegebenen Umſtänden jene unglücklichen kleinen Angeſtellten in England, die entweder unbedingt heiraten wollen oder mög⸗ licherweiſe auch müſſen? Sie heiraten eben doch! Aber auf ihre eigene Verantwortung hin, und int übrigen verſuchen ſie den Tatbeſtand ihrer Verehelichung ſo lange wie möglich geheim zu halten. Unterſuchungen, die ſchon vor der„Affäre Brooke“ von den zuſtändigen Stel⸗ len in dieſer Hinſicht durchgeführt worden ſind, haben zu der erſtaunlichen Feſtſtellung geführt, daß es allein in London Tauſende und aber Tauſende von ſolchen heimlichen Ehen kleiner Angeſtellter gibt, die ſich mit Rückſicht auf ihre Stellung und ihr Vorwärtskommen nicht trauen, die Wahrheit zu ſagen. Dieſe vielen tauſend jungen Eheleute aber war⸗ ten nun Jahr für Jahr in Angſt und Bangen, ob ſie es doch noch ſchaffen. Ob er doch noch einmal ſo viel verdient, daß ſie nun nicht mehr ängſtlich im Verborgenen leben müſſen, ſondern offen hervor⸗ treten können. Ein Teil von ihnen ſchafft es und kommt in die Lage, nachträglich einen bereits beſtehenden Zuſtand zu„legaliſieren“, Aber mancher bringt es nicht ſo weil. Und dann wächſt die Not weiter von Jahr zu Jahr, nicht nur materiell, ſondern vor allem auch in ſeeliſcher Beziehung, und eines Tages iſt die Ver⸗ zweiflung eben ſo groß, daß dieſe armen gehetzten Menſchen nur noch einen Ausweg ſehen, den, den auch der Bankangeſtellte J. G. Brooke ſchließlich ge⸗ wählt hat: den Tod durch Selbſtmord.. a Es handelt ſich hier tatſächlich um eines der dun⸗ kelſten Kapitel des ſozialen Lebens in England,— und eines der unfaßbarſten für uns Deutſche, da bei uns die Eheſchließung junger Leute in jeder Hinſicht gefördert wird. der Partei und der Hitlerjugend mit der beruflichen Fortbildung vereinigt haben. Der Reichsberufswettkampf ſei das lebendige Denkmal der ſchöpferiſchen Kraft, der Treue zum Führer, der Pflichterfüllung und der Tüchtigkeit unſeres deutſchen Volkes. Dann nahm Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Er betonte, daß im Jutereſſe der Geſamtheit unſeres Volkes die Leiſtung auch über das heute ſchon vorhandene Maß hinaus noch erheblich geſteigert werden müſſe, und nannte in dieſem Zuſammenhang eine Reihe von Maßnahmen, die er zur Erreichung dieſes Zie⸗ les für zweckmäßig hält. Es müſſe unſer Ziel ſein, zu verſuchen, daß jeder Menſch zu einem Meiſter in ſeinem Beruf gemacht wird und daß die 80 Millionen Deutſchen in ihrer Geſamtheit eine Höchſtleiſtung in der Welt vollbringen. Zum Lernen ſei niemand zut alt. Im einzelnen beſchäftigte ſich Dr. Ley zunächſt mit der Frage der Erziehung. die Anſchauung, daß die althergebrachte Lehrzeit von vier Jahren unter den heutigen Umſtänden als zu laug nicht mehr vertretbar ſei. Es könne ſchon das achte Schuljahr benutzt werden, um dieſe Lehrzeit anlaufen zu laſſen, und es müſſe gelingen, im Verein mit dem Handwerk in Anglie⸗ derung an die Volksſchulen Anlernſtätten für Lehr⸗ linge aufzubauen. Es ſei anzunehmen, daß man auch mit einer dem Schulbeſuch ſich anſchließenden zwei⸗ jährigen Lehrzeit zu dem gleichen Ergebnis komme. Weiter ſtellte Dr. Ley die grundſätzliche Forderung auf, daß die Lehrzeit für den Lehrling Er vertrat hierbet koſtenfrej iſt, und daß die Ausgaben dafür von der Allgemeinheit und vom Staat getragen werden. Außerdem müſſe die Hitler⸗Jugend in die Lage ver⸗ ſetzt werden, Lehrheime zur Betreuung der Jugend zu ſchaffen. Es müſſe weiter verlangt werden, daß alle deut⸗ ſchen Menſchen irgendwie eine zuſätzliche Berufs⸗ erziehung im Intereſſe einer Steigerung der Lei⸗ ſtung der Geſamtkeit bekämen. Wenn dann auch die Berufsſchulen dieſen Marſchtritt aufnähmen/ würden Ergebniſſe erzielt werden, die von keinem anderen Lande der Welt überboten werden könnten. Auch mit der Frage der Umſchulung be⸗ ſchäftigte ſich Dr. Ley. Er gab dabei der Meinung Ausdruck, daß es zunächſt möglich ſein werde, anderthalb Millionen Menſchen an den Arbeitsplatz zu ſtellen, der ihnen mehr Freude an der Arbeit gibt und damit auch ihre Leiſtung ſteigert. Dr. Ley vertrat weiter die Anſicht, daß die durchgehende achtſtündige Arbeitszeit, die ſeinerzeit die Vereinigten Staaten durch⸗ geſetzt hatten, kein Segen für die Menſchen ſei. Eine Mittagspauſe ſei im Intereſſe der Geſundheit unumgänglich erforderlich, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dann für die Freizeit an Wochentagen weniger Stunden übrigen blieben. Dafür ſolle ein freier Samstagnachmittag ein erholſames Wochenende garantieren. Vernünftige Rationaliſterungsmethoden nach die⸗ ſen angedeuteten Richtlinien werden, obwohl heute ſchon die Wirtſchaft auf vollen Touren laufe, eine gewaltige Produktionsſteigerung ermöglichen. Die Kundgebung fand ihren Abſchluß mit den Liedern der Nation. eee Eine traurige Paläſtina-VBilanz: 2500 Tote und Verwundete in! Monaten! Davon haben die Araber allein 1600 Opfer zu bellagen Jaffa, 1. November. Nach einer amtlichen Verlautbarung betrugen die Verluſte des Paläſtinakrieges im Oktober ins⸗ geſamt 762; darunter befänden ſich 522 Tote und 240 Verwundete. Es wurden getötet: 449 Araber, 58 Juden, 14 Engländer. Verwundet: 90 Araber, 81 Juden und 66 Engländer. Die Höhe der Vexluſte in den letzten vier Mo⸗ naten belief ſich auf ungefähr 2500; hiervon wur⸗ den getötet: 1089 Araber, 219 Juden, 42 Eng⸗ länder, 9 Neutrale; verwundet: 504 Araber, 454 Inden, 138 Engländer, 6 Neutrale. Von engliſchen Offizieren wurden im Oktober 14 getötet, und 66 verwundet, in den letzten vier Mo⸗ naten wurden 42 engliſche Offiziere getötet und 138 verwundet. Während der Unruhen im Oktober kamen ferner 44 Sabotagefälle vor, 29 Anſchläge auf die Eiſenbahn, 25 Zerſtörungen von Fernſprechleitungen, 12 An⸗ ſchläge auf die Oelleitung. 30000 Bäume wurden umgehackt und 75 Häuſer ſowie 40 Beduinenzelte zerſtört. Aus dieſer Verluſtliſte geht deutlich hervor, daß die Araber mit faſt 1600 Toten und Verwundeten in vier Monaten die weitaus ſchwerſten Blutopfer bei ihrem Kampfe gegen die füdiſche Ueberfremdung zu tragen hatten. Arabiſcher Generalſtre k [Fun meldung der N MZ.) + Jeruſalem, 1. November. Der angekündigte arabiſche Geuneralſtreik ſetzte heute in Jeruſalem mit einmütiger Betei⸗ ligung ein. Der Geſchäftsſtreik wird bis Frei⸗ tag dauern, die Dauer des Verkehrsſtreiks iſt ungewiß. Die Ladenbeſitzer der Jeruſalemer Altſtadt haben ihre Geſchäfte teilweiſe geräumt. Schon am frühen Morgen begann eine außer⸗ ordentlich ſcharfe militäriſche Kontrolle der Privat⸗ autos nach Identitätskarten und Autopäſſen. Das Oberkommando hat den Tankſtellen die Anordnung erteilt, Benzin nur gegen Vorweiſung der vom Militär ausgeſtellten Autopäſſe zu verabfolgen. Ueber den Verkauf des Benzins unter Eintragung der Paßnummer des Käufers iſt ein Regiſter zu führen. Die Kontrolle iſt ſo ſtreng, daß ſelbſt die Vertreter fremder Staaten, ſobald ſie für das Auto keinen Paß vorweiſen können, zurückgehalten wer⸗ den. Scharfe Militärmaßnahmen in Jaffa (Funkmeldung der NMz3Z.) „ Jaffa, 1. November. Am Monkagend ſetzten in Jaffa militäriſche Maß⸗ nahmen ein. Am Montagabend begann um 8 Uhr eine Durch⸗ ſuchung des Ortes, die bis zum Morgen dauerte und von der die Stadtteile in der Nähe der deutſchen Kolonie erfaßt wurden. Bei der Durchſuchung wur⸗ den zahlreiche Araber verhaftet und nach der Haupt⸗ Polizeiſtation in Jaffa gebracht, wo ſie ſich noch befinden. Die Stimme Italiens Muſſolini weiht neuen Großſender ein — Rom, 1. November. Das neue Radiozentrum für das faſchiſtiſche Im⸗ perium, daß ſich einige Kilometer von Rom entſernt im Frato Omeraldo befindet, wurde am Montag⸗ nachmittag durch den italieniſchen Regierungschef eingeweiht. Mit acht Sendern iſt das Radiozentrum des faſchiſtiſchen Imperiums eine der ſtärkſten und modernſten Stationen der Welt. Insgeſamt 14 Türme zu je 80 bis 100 Meter Höhe laſſen die Stimme Roms bis nach Amerika, Afrika, dem Fernen Oſten und Auſtralien er⸗ tönen. Das Mittelmeergebiet und Nordeuropa werden durch Spezialſender bedient. Die italieniſche Preſſe verweiſt darauf, daß nach Einweihung dieſes neuen Funkzentrums die italieniſchen Sender nun nicht mehr Störungsverſuchen vom Ausland unterliegen. „Giornale'Italia“ urkeilt dazu, daß die Stimme Roms,„die zuweilen den Leitern verſchiedener Län⸗ der nicht angenehm war, da ſie ihren Völkern die Gedanken des ſaſchiſtiſchen Italiens mitteilen wollte, jetzt von grßter Intenſität iſt.“ Ein Verſuch dieſer Länder, die römiſchen Sendungen noch einmal zu ſtören, werden auf alle Fälle ſcheitern Für die Sen⸗ der des neuen Funkzentrums beſteht die Möglichkeit, innerhalb kürzeſter Friſt, die auf eine Minute an⸗ gegeben wird, auf eine der ſechs anderen möglichen Wellen umzuſchalten, ſo daß die Station, die die Störung verurſacht, lahmgelegt würde. Außerdem werden mit beſonderer Sorgfalt die Funkverbin⸗ dungen Italien—Abeſſinien und Italien Libyen hergeſtellt, ſo daß Rom in ſtändiger Funkverbindung mit ſeinem Imperium bleibt. Die erſten WHWMW'-Sammelergebniſſe: Eintopfſonntag 29.90, Straßenſammlung 45 v. H. mehr! dnb. Berlin, 31. Oktober. Der erſte Eintopfſonntag dieſes WHW eer⸗ brachte eine Geſamtſumme von 8 289 019,53 Mk., wo von auf das Altreich 7 310 057,41 Mk., auf die Oſtmark 978 962,12 Mk. entfallen. Gegenüber dem erſten Ein⸗ topf des verfloſſenen Winterhilfswerkes ergibt ſich für das Altreich eine Steigerung von 1638 851,44 Mk. = 28,9 v. H. Auf die Haushaltungen umgerechnet opferte jede Haushaltung Großdeutſchlands durch⸗ ſchnittlich 0,42 Mark zum erſten Eintopfſonntag. Eine moch größere Opferfreudigkeit zeigte ſich bei der erſten Reichs ſtraßenſammlung des Wh W Poliliꝶ n Non Schweizer Gasmasken werden billiger — Bern, 30. Oktober, Nachdem im Frühjahr 1937 von 322 Laden 22 LN geſchäften der Verkauf der Gasmaske ſchweize⸗ riſcher Fabrikation übernommen worden war wird nunmehr bekannt, daß neben die bisherigen Wiederverkäufer noch Verkaufsſtellen der luft⸗ 5 ſchutzpflichtigen Gemeinden treten. Ferner konnte eine Verbilligung der Gasmaske eintreten, welche vom 1. November an an Stelle von bisher 9 Franken zum Preiſe von 16 Franken abgegeben wird. Für Luftſchutzwarte beträgt der Preis 10 Franken, 6 Franken für minderbemittelle Perſonen. Ein heimliches Kloſter entdeckt — Helſingfors, 30. Oktober, Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Gpu in den Urwäldern des Vologdagebietes ein heimliches Kloſter mit 26 Mönchen entdeckt. Die Mönche kamen aus einem Kloſter aus Mosk— und ſind nach deſſen Auflöſung in die Urw Nordrußlands geflüchtet, wo ſie ſich eine Kir einen Berg bauten, in der ſie für die Bauern der Umgebung Gottesdienſte hielten. Die Bauern lieferten dem Kloſter Lebensmittel. Nun ſind die Mönche in ein Konzentrationslager abgeführt worden. Unter den Bauern fanden zahlreiche Verhaftungen durch die GP ſtatt. 5 Luftſchutzübung im königlichen Schloß — London, 30. Oktober, Anläßlich einer Luftſchutzübung wurde das Schloß Windſor⸗Caſtle bei London, der Landſitz des engliſchen Königs, mit markierten Bomben belegt. Das Königspaar und der Hof waren zwar nicht in Windſor anweſend, aber etwa 500 Angeſtellte und Einwohner des Ortes ſowje das Militär nahmen an der Uebung teil. Es erfolgte eine vollſtändige Verdunklung. Ferner wurden ein Gasangriff, Bombenabwürfe und eine Feuersbrunſt markiert, wobei Rettungsmanp⸗ ſchaften und Schweſtern eingeſetzt wurden. Die Rettungsaktion wurde mit alten Möbeln und wertloſen Bildern geübt, die das wertvolle In⸗ ventar des Schloſſes darſtellen ſollten. Die Uebung dauerte mehrere Stunden. 1938/39. Die hübſchen Buchabzeichen erbrachten im Altreich eine Summe von 8 940 444,66 Mk., in der Oſtmark 1337 439,90 Mk. Auf den Kopf der Bevölke⸗ rung Großdeutſchlands entfällt mit dem Geſamt⸗ betrag von 10 277 844,56 Mk. ſomit ein Opfer von 14,04 Pfg. Für das Altreich errechnet ſich eine Stei⸗ gerung gegenüber dem Buchabzeichen⸗Sonntag dez WSH W ͤ 1937/38 von 2810 608,11 Mk.= 45,85 v. H. unt ut 8 Der Führer an Generaloborſt eile * 11 Dank für allzeitige wertvolle Mitarbeit + Berlin, 1. November. Der Führer ſandte an den Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht Generaloberſt Keitel an⸗ läßlich ſeiner Beförderung folgendes Glückwuncch⸗ ſchreiben: „Mit dem 1. November befördere ich Sie zum Generaloberſt und verbinde damit meine beſten Glückwünſche und meinen Dank für Ihre allzeitige wertvolle Mitarbeit. Adolf Hitler“ Göring in Wien Staatsjagd zu Ehren des Generalfeldmarſchalls anb Wien, 1. Nov. Miniſterpräſident Generalfeld⸗ marſchall Göring traf am Montag, vom Oberſalz⸗ berg kommend, in Wien ein, wo er ſich einige Tage privat aufhalten wird. 5 Zu Ehren des Generalfeldmarſchalls veranſtal⸗ tete der Bürgermeiſter der Stadt Wien in der Lo⸗ bau eine große Staatsjagd, an der neben den Jagdleitern, Gaujägermeiſter Bürgermeiſter D Ing. Neubacher und Jägermeister Hofrat Di Claſz, zahlreiche Gäſte des Reichsjägermeiſten Generalfeldmarſchall Göring teilnahmen. 5 Abends beſuchte der Generalfeldmarſchall mit ſe⸗ ner Gattin, die am Vormittag von Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart auf dem Wiener Weſtbahnhof empfangen worden war, die Vorſtellung„Wiene⸗ rinnen“ im Theater in der Joſefſtadt. 5 Wieder einmal: Engliſch-japaniſcher Zwischenfall Die Japaner verwehren den Engländern, ihre Konzeſſion zu verlaſſen EP. London, 1. November. Ein ſcharfer engliſcher Proteſt bei den japaniſchen Behörden in Hankan dürfte im Laufe des Diens⸗ tags erfolgen. Der Einſpruch, der vorerſt nicht in Form einer diplomatiſchen Note eingelegt werden ſoll, geht auf die Meldung aus Hankau zurück, wo⸗ nach die dortigen japaniſchen Behörden den angeb⸗ lich etwa zweihundert britiſchen Staatsangehörigen das Betreten bezw. das Verlaſſen der früheren eng⸗ liſchen Konzeſſion außerhalb Haukaus verboten haben. Es haudelt ſich ausſchließlich um Eugläuder, die ſeit längerer Zeit in der Beſitzung leben und ſich die letzten Wochen außerhalb der von den An⸗ griffen bedrohten Stadt aufgehalten hatten. Das nächſte Ziel der Japaner EP, Tokio, 1. November. Vom japauiſchen Außenamt wurde am Diens⸗ tag bekanntgegeben, es ſei das nächſte Ziel der Japauer in China, Sian, die Hauptſtadt der Provinz Schenei, abzuſchneiden, um damit die Waffen⸗ und Mitnitionstnausporte, die Mar ſchall Tſchangkaiſchek noch aus der Sowjet⸗ Union erhält, vollſtändig zu unterbinden. Der Widerſtand, den die Chineſen in den letzlen Tagen den Japanern auf den Höhenzügen der Lu⸗ ſchang⸗Berge entgegengeſetzt haben, iſt, wie au dieſem Kampfabſchnitt gemeldet wird, endgültig ge brochen. Die Japaner, die in drei Heeresſäulen au Nantſchang, der früheren Hauptſtadt der Klang Provinz, vorrücken, ſollen mit ihren Stoßtrupp bereits bis auf 30 Kilometer an ihr Ziel heran gerückt ſein. 5 Zu der Einnahme von Tehan, die den Japanern bereits in der letzten Woche gelang, wird nun 5 kannt, daß die Verluſte der Angreifer doch erh licher geweſen ſeien, als man urſprünglich angenom⸗ men hatte. Schließlich wird aus dem Kampfabſchnitt am oberen Jangtſe gemeldet, daß die Japaner 11 der Hankau⸗Kanton⸗Eiſenbahnlinie in ſübwefklähe Richtung vordringen und vorläufig noch e tſcha bedrohen, wo die Räumung durch die Zi bevölkerung in vollem Gange iſt. 3 rn EF Dienstag, 1. November 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 507 ee November. Mannheim, 1. November Wir ſind dem November nicht beſonders grün. Er kann uns das nicht übelnehmen. Denn er iſt ja meiſt ſo vernebelt, daß er ſich vor Grauheit ſelbſt kaum ſtieht. Der Herbſt hat vor ihm ſchon ſo gut wie abgerüſtet. Die paar Blätter, die der Oktober ihm noch überläßt, ſind bald abgeſchüttelt. Der Winter weiß meiſt auch nicht recht, ob er beim November ſchon einkehren ſoll. Und ſo ſchleichen denn ſeine Tage hin, meiſt trüb, grau, verhangen, und er ſelbſt kommt ſich im Ablauf des Jahrgeſchehens ziemlich überflüſſig vor. Die Menſchen ſind ernſter und nachdenklicher in diefen Wochen. Die Melancholie des ſterbenden Jah⸗ res teilt ſich ihnen mit. Sie gehen mit Kränzen und letzten Herbſtblumen auf die Friedhöfe und geden⸗ len der Toten. Denn die Stimmung des Ver⸗ gänglichen und des Vergehens liegt über den Stun⸗ den, die kaum noch einen Ausblick auf die Sonne haben. Und doch iſt auch alles dies ebenſo vergänglich, wie alle Freude und alles Leid des Lebens vergäng⸗ lich iſt. In Wirklichkeit ſtehen auch die Tage des November nicht ſtill. Und wenn es auch manchmal ſo ſcheinen will, als wollten ſie in Nebel und Regen ertrinken, ſie bringen die Zeit doch weiter und näher an den Winter heran. Kommt gar in den November⸗ tagen ſchon Schnee und Froſt, dann iſt auch plötzlich alle Melancholie verflogen und die heitere Hellig⸗ keit ſchöner Wintertage entſchädigt uns für die kar⸗ gen Stunden der Nebelwochen. Neigt ſich der November aber erſt aufs Ende zu, wird er ſogar fröhlich, ſelbſt wenn er im dickſten Nebel ſteckt. Sein letzter Sonntag iſt der erſte Sonn⸗ lag im Advent, und er kommt mit brennenden Kerzen und buntgeſchmückten Kränzen. Kerzen und Kränze aber weiſen hinein in den Monat des Lichts, der nichts mehr von der Schwere der Novembertage an ſich hat. Ach, und mit dem Advent kommen die Nüſſe und Pfeffernüſſe, das ſüße Weihnachtsgebäck und die ſparſam zurückgehaltenen Aepfel. 8 iſt zwar der Kummer des November, daß all dieſe ſüß⸗ buftenden Zurüſtungen in ſeinen Abſchied fallen, aber wir ſelbſt haben die Genugtuung, daß er doch nicht ganz ohne Miſſion iſt. Seine Zeit iſt auch eine Zeit der Erfüllung, wo⸗ von nicht zuletzt die Haſen ein Lied zu ſingen wiſ⸗ jen. Sie hoppeln jetzt ängſtlich über das kahle Feld, denn ſo ſehr ſie den Grünkohl und auch ſeinen fei⸗ ſten Vetter, den Rotkohl ſchätzen, ſie gehen ungern nähere Verbindung in der Schüſſel mit ihm ein. Die Martinsgans ſorgt ſich öarum nicht. Sie wird die Vergänglichkeit alles Irdiſchen erſt begreifen, wenn es zu ſpät iſt. Aber dafür iſt ſie eine Gans. Doch haß auch ſie ein Geſchenk des November iſt, wollen wir ihm hoch anrechnen. Geſchmackvolle Meihnachtswerbung und frühzeitiger Einkauf Einzelhandel hat auch in dieſem Jahre Richtlinien für die Weihnachtswerbund herausgegeben. Hauptgrund⸗ ſatz iſt, daß die Weihnachtswerbung geſchmackvoll durchgeführt wird. Die Verwendung völkiſcher oder ſakraler Symbole ſind zwar nicht unterſagt, es ſoll aber auf die Vermeidung von Geſchmackloſigkeiten geachtet werden. Da es im Hinnblick auf den Erfolg der Weihnachtswerbung unerwünſcht iſt, daß die aus⸗ geſprochenen weihnachtlichen Dekorationsmit⸗ tel vorzeitig verwendet werden, ſollen ſie nicht vor dem 26. November in den Schaufenſtern er⸗ ſcheinen. Im übrigen ſind alle Werbemaßnahmen zu fördern, die auf die Vorteile des frühzeitigen Weihnachtseinkaufes hinweiſen. Die Wirtſchaftsgruppe Vortrag im Altertumsverein: Sippenforſchung und Namenkunde Prof. Dr. Chriſtmann(Saarbrücken) über die Herkunft von Familtennamen Die Sippenforſchung hat ein neues Gemern⸗ ſchaftsgefühl in das deutſche Volk getragen: kommt man in das Heimatdorf der Sippe und ſpürt die Gemeinſchaft des Blutes, ſo iſt das Dorf mehr als eine politiſch⸗ökonomiſche Einheit, es iſt eine große Familie, und ſo auch das ganze deutſche Volk. Nun ſind Namen vor allem Spur und Faden, an denen man ſich zurück ins Dunkel der Vergangen⸗ heit taſtet. Wann entſtanden die JFami⸗ liennamen? Im großen ganzen im Zeitraum 1200-1350. An einigen Wormſer und Speyerer Urkunden läßt es ſich leicht erweiſen; denn dies wa⸗ ren ja damals führende Städte des Reiches, Kai⸗ ferslautern und Saarbrücken hinken etwas nach, wei ſie erſt um 1300 Stadtrecht erhielten. In der Stadt hatte man die Zunamen eben nötig; denn hier wurde Handel getrieben, Verträge wurden abge⸗ ſchloſſen uſw. Es gibt nun verſchiedene Möglichkeiten der Ab⸗ leitung: Spitznamen, ſo wie ſie heute noch auf der Schule entſtehen, Berufs namen, Orts⸗ und Herkunftsbezeichnungen, Namen des Vaters oder der Mutter, und nicht zuletzt umgebil⸗ dete Vornamen. Hieß 1276 in Kaiſerslautern einer Nürnberger, ſo war er kein Jude, ſondern einer, der lange Zeit in jener Stadt geweſen und dadurch be⸗ kannt war; trug einer abwechſelnd den Namen Keß⸗ ler oder Rotfuchs, ſo geht beides auf das rote Kupfermetall zurück, aus dem er Keſſel anfertigte. An einer langen Reihe von Familiennamen aus den Kreiſen des Altertums vereins, die ja meiſt auch altbekannte Mannheimer Namen ſind, erprobte nun Prof. EChriſt mann ſeine Theorien der Deu⸗ tung. Beiſpiele für Umformung von altgerma⸗ niſchen Vornamen etwa Renz, von Rainer kommend, Lanz von Landfried, Wilke von Wilhelm, Carſten von Chriſtian, Bergdolt von Berthold, Wol⸗ bert von Wolfbero, d. h. eigentlich Wolf⸗Bär, Goebel von Goddewald. Von lateiniſchen Namen abzuleiten ſind die Namen Clemm(Clemens) und Pohly(Pau⸗ lus und Pauli). Von Berufsbezeichnungen kommen fol⸗ gende Namen her: Bender⸗Binder, Faßbinder⸗Küfer. Würth, Wirth, Würthele uſw. kommen alleſamt von Wirt. Aber auch die Namen Krüger und Kretzſch⸗ mer bedeuten fachlich dasſelbe, nur ſtammt die Sippe aus einer anderen Gegend Deutſchlands. Beck iſt das alte deutſche Wort für Bäcker, und Veſenbeckh iſt ein Bäcker, der eine beſtimmte Spelzenart verbuk. Karcher iſt Kärrner, Wegerle Wagemeiſter, Heisler jener Häusler, der eben nur ein Haus hatte. Der Urahn der Renner iſt ein reitender Bote geweſen, und der Waibel ein Gerichtsdiener. Uebertragung von Ortsnamen iſt leicht ſicht⸗ bar in Bilfinger und Boehringer und Irſchlinger (Irslingen bei Rottweil). Honegger geht freilich auf Hohenecker zurück, und Gemper auf Gampen in der Schweiz. Nemnich muß aus Nemmenichen im Kreis Euskirchen ſtammen und Winterwerb aus dem Kreis St. Goarshauſen. Böhme und Heſſe liegen anſchet⸗ nend klar, aber nicht ganz; denn es gibt auch einen altdeutſchen Vornamen Heſſo.— Bach und Brunner ſind auch nicht weiter problematiſch, Bungert aber kommt von Baumgarten und Lechner bedeutet der an der Lehne, an der Bergwand, wohnende. Eine Uebertragung, an die man ſo leicht nicht denkt, iſt die von Hausnamen. Die Häuſer der Städte waren doch bis ins 18. Jahrhundert hinein nicht numeriert, ſondern durch Schilder und Abzei⸗ chen kenntlich gemacht. So konnte 1404 ein Nürnber⸗ ger Bürger Ulrich Strohmeier v. d. Roſen zeichnen, ſpäter hieß er Roſe und Ros. Sein Haus trug eben das Zeichen der Roſe. Ebenfalls können die Hahns und die Haſen von ſolchen Hauszeichen herkommen. Allerdings auch von Hagen, und die Haſen können auch Scherznamen ſein. Bei den vielen Uebernamen iſt man ganz auf Vermutungen angewieſen. Fuchs kann ein Dutzend Urſprünge haben: rote Haare, lange Ohren, Jäger⸗ geſchichten, Pferde, Füchſe, die einer lieb hatte Grundſätzliche Erkenntniſſe zuſammenfaſſend, ſtellte Prof. Dr. Chriſtmann feſt: Sippenforſcher müſſen die vielen mundartlichen und hiſtoriſchen Umformungen von Namen kennen, ſonſt kommen ſie in den Kirchenbüchern nicht weiter, oder ſetzen zwei Perſonen ein, wo nur eine gelebt hat. Die ſprachliche Form kann wertvolle Hinweiſe auf die Landſchaft geben, wo die Sippe herkommt. Umgekehrt kann der Sippenfor⸗ ſcher der Namensforſchung die ſichere Bedeutung be⸗ ſtimmter Namen aufdecken. Eingangs hatte der Vorſitzende Winterwerb, des Ablebens von Herrn Bing, des verdienten Neckarauer Mitgliedes, gedacht, und man erhob ſich zu Ehren von den Plätzen. Bei ſeinen Dankesworten gab er bekannt, daß Prof. Dr. Baumgart die Familiengeſchichtliche Vereinigung im Altertumsver⸗ ein leiten wird, und daß Beratungsſtunden ſowie regelmäßige Zuſammenkünfte angeſetzt werden ſol⸗ len. Dr. Hr. CCCCCCCCCCCTCbCTCTCTCTCbCDPTPTPTPTPTPTPTPTGTGTPTGTGTGTbTbCTGTCTGTGöéFTCTbTbTbTbTbTbTbTPTPTGTbéTbPTbVTPTVTPT—TPTPTPTPT——————————TꝓBwTVTVTPVTVTPTVTVTVTVTVwVVTVTVTVTVTVTk'!'!'!'!'!:!:!:::.. pp p ů ꝛ—— Nächtliche Löſcharbeiten auf der Autobahn Ein mit Papier beladener Laſtzug⸗An hänger ſtand in Flammen In der Nacht auf Dienstag geriet auf der Reichs⸗ autobahn in der Nähe von Friedrichsfeld ein La ſt⸗ z u g⸗Anhänger in Brand. Der Laſtzug beſand ſich auf der Fahrt in Richtung Mannheim und war von der Ueberführung bei Friedrichsfeld ſchon rund einen Kilometer entfernt, als der Anhänger plötz⸗ lich Feuer fing. Die Flammen waren vermutlich durch Selbſtentzündung eines Reifens infolge Walkarbeit entſtanden. Es gelang dem Wagenführer noch rechtzeitig, den Motorwagen abzukoppeln. Der Anhänger aber war nicht mehr zu retten. Er war mit Papier beladen, und daran fanden die Flammen natürlich reiche Nahrung. Die Berufsfeuerwehr wurde um 2 Uhr alarmiert. Sie nahm den Löſchangriff zunächſt mit Kohlenſäuregerät und geſtützt auf den Inhalt des Waſſertanks der Kraftſpritze in Angriff Hydrante⸗ ſtanden ja nicht zur Verfügung. So mußte noch Waſſer in Fahrzeugen herangeſchafft werden. Das geſchah durch Sprengwagen der Städtiſchen Fuhrverwaltung. Die Ablöſcharbeiten dauerten bis eee ere Bindende Richtlinien Nie Privatverſicherung wührend des Wehrdienstes Weitgehendes Entgegenkommen auch bei militäriſchen Aebungen Um den Soldaten, die vor ihrer Einberufung zum WBehrdienſt bei privaten Verſicherungsunternehmun⸗ gen verſichert waren, entgegenzukommen und den Dienſtpflichtigen die bereits vor der Einberufung erworbenen Rechte zu ſichern, hat das Reichs auf⸗ ſichtsamt für Privatverſicherungen allen größeren Lebensverſicherungen und anderen Verſicherungsunternehmungen beſondere Richt⸗ inken zukommen laſſen, die das Oberkommando des Heeres bekanntgibt. Die Weiterzahlung der Lebens verſicherungs⸗ prämien während der Wehrdienſtleiſtung durch die Heeresverwaltung oder auf Grund des Fa⸗ Fuage Anerfzätaags geſebes kommt nicht in Frage. Die Aufrechterhaltung der Verträge kann durch die Dienſtpflichtigen auf verſchiedene Weiſe erreicht werden, durch Stundung der Beiträge, Be⸗ leihung der Verſicherung oder eine Verein⸗ barung, daß während der Dienſtpflicht nur ein ge⸗ wnger Riſitobetrag gezablt wird, uſw. Der jenktpflichtge kann zwiſchen den verſchiedenen Möglichkeiten wählen. Die Sterbekaſſen ſind angehalten, daß ſie wäh⸗ tend der Dauer der geſetzlichen Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht Verſicherungen, deren Sterbe⸗ geld nicht mehr als 500 Mark beträgt, ohne Koſten beſtehen laſſen. 5 höherem Sterbegeld kann der Verſicherungsſchutz u voller Höhe auf Riſikobaſis aufrechterhalten blei⸗ ben. Eine Erhöhung des Verſicherungsſchutzes wäh⸗ rend der Ableiſtung der vaterländiſchen Dienſte iſt nicht angängig. Bei militäriſchen Uebungen kann Stun⸗ dung der Beiträge vereinbart werden. Bei den Penſionskaſſen kommt die Tragung des Riſikos wäh⸗ rend der Dienſtpflicht nicht in Frage. Sind für die Wahrnehmung von Rechten beim Ausſcheiden aus den Dienſten einer Firma beſonders Friſten vorge⸗ ſehen, ſo laufen dieſe erſt vom Ausſcheiden aus dem Heeresdienſt. Bei militäriſchen Uebungen wird auf Antrag Stundung der Beiträge gewährt. Feuer⸗ verſicherung und andere Sachverſicherungen ſind vor allem bei zu Uebungen Einberufenen zu regeln, die einen eigenen Hausſtand beſitzen. Die Geſellſchaf⸗ ten werden in dieſen Fällen weiteſtgehende Zah⸗ lungserleichterungen gewähren, ſofern Ver⸗ ſicherungsnehmer infolge des Volksdienſtes zur ſo⸗ fortigen Prämienzahlung nicht in der Lage ſein ſollten. Bei der Unfallverſicherung haben ſich die Verſicherungsunternehmungen bereit erklärt, Unfälle bei militäriſchen Reſerveübungen zuſchlags⸗ frei in die Verſicherung einzuſchlleßen. Dar⸗ über hinaus ſind ſie bereit, Verſicherungen zu unter⸗ brechen ooͤer zu beſchränken. Beantragt ein Pflich⸗ tiger wegen Eintritt in Arbeitsdienſt oder Wehr⸗ macht die Löſung ſeiner privaten Krankenverſiche⸗ rung, ſo wird dieſe ſpäteſtens zum Ablauf des Mo⸗ nats freigegeben, in dem der Dienſtantritt nachge⸗ wieſen wird. Auch Anträgen auf Ruhen der Rechte und Pflichten für die Zeit der Dienſtleiſtung wird weitgehend ſtattgegeben. 3 7 gegen 5 Uhr. Sie geſtalteten ſich nicht zuletzt des⸗ halb ſo ſchwierig, weil das brennende Papier buch⸗ ſtäblich Stück um Stück auseinandergetrennt und einzeln abgelöſcht werden mußte. Während des Brandes mußte die Autobahn ge⸗ ſperrt werden. m. Dämon Alkohol im Straßenverkehr Am 29. Oktober fuhr der 30 Jahre alte Lager⸗ arbeiter Joſef Kretzler, wohnhaft Mannheim⸗ Waldhof, Tannenſtr. 10, betrunken auf einem Fahr⸗ rad durch die Untere Riedſtraße und ſtieß dabei mit einem anderen Radfahrer zuſammen, deſſen Fahr⸗ rad beſchädigt wurde. Schuld an dem Unfall trifft den Kretzler, weil er unter erheblicher Einwirkung vn geiſtigen Getränken ſtand. Kretzler wurde in polizeilichen Gewahrſam genommen, aus der er am Sonntagabend wieder entlaſſen wurde. Für ſein Verhalten erwartet ihn außerdem eine empfind⸗ liche Strafe. a Anvorſichtige Kraftradfahrer Polizeibericht vom 1. November Sieben Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag ſtie⸗ ßen, wie wir bereits berichteten, auf der Morchfeld⸗ ſtraße zwei Krafträder zuſammen, wobei der eine Kraftfahrer einen Unterkieferbruch und der andere eine Gehirnerſchütterung und Ver⸗ letzungen an den Händen davontrug. Beide Ver⸗ letzten mußten mit dem Krankenwagen der Feuer⸗ Löſchpolizei in das Krankenhaus gebracht werden. Die beiden Krafträder wurden ſtark beſchädigt. Die Schuld an dem Unfall dürfte beide Fahrer treffen, da der Unfall auf der Mitte der Straße er⸗ folgte und die Fahrbahn dort überſichtlich iſt. Bei ſechs weileren Verkehrsunfällen wurden eine Per⸗ ſon verletzt, vier Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Bei der geſtrigen Ver⸗ kehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 18 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an ſieben Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. Beſtaltung von Friedrich Bing Am letzten Oktobertag ſpendete die Sonne noch einmal ihr warmes Licht den herſtlichen Fluren Neckaraus, der Wahlheimat des getreuen Eckarts der Neckarauer Heimatgeſchichte, den man in den frühen Nachmittagsſtunden zu Grabe trug, Fabri⸗ kant Friedrich Bing. Eine unüberſehbare Trauergemeinde hatte ſich zum letzten Geleite auf dem Neckarauer Fried⸗ hof eingefunden. In der Kapelle fand die Einſeg⸗ nung des Verſtorbenen durch Stadtpfarrer Gänger ſtatt, der in ſeiner Trauerrede der beſonderen Ver⸗ dienſte Bings auch um die evangeliſche Kirchenge⸗ meinde dankbar gedachte. Nach der Feier, die von Harmonium⸗ und Violinklängen umrahmt war, ſang die„Sängerhalle Germania“ zum Abſchied Schuberts„Heilig iſt der Herr“. Nach den Gebeten am offenen Grab und dem Chor„Ueber den Ster⸗ nen“ gaben Kranzniederlegungen noch einmal Zeug⸗ nis von der Beliebtheit des Friedrich Bing, der mit dem öffentlichen Leben Neckaraus eng verbunden war. Die Gefolgſchaft ſeines aus kleinſten Anfän⸗ gen heraus bis zur Blüte emporgebrachten Betrie⸗ bes bekundete öͤurch Sprecher, daß ſie in ihrem Senior⸗ Nie llovemberplakente des W510. 1938/39 WINTERHTLFSWERK nv, nse G 9 1950 PES DEUTSCHEN VOLKES chef einen immer hilfsbereiten und gerechten Be⸗ triebsführer verloren hat. Was aber Bing in ſeinem eigenwillig geſtalteten Leben an ungemein wert⸗ voller Arbeit für ſein Wahlheimat geleiſtet hat, das brachten zum Ausdruck die Vertreter der„Arbeits⸗ gemeinſchaft für Heimatkunde Neckarau“, deren Gründer und ausgezeichneter Leiter er war, die „Badiſche Heimat Mannheim“ und der„Alterrums⸗ verein Mannheim“, in deren Reihen er ein hoch⸗ geachteter und ſehr willkommener Mitarbeiter ge⸗ weſen. Die heimatkundliche Lebensarbeit des Ver⸗ ſtorbenen ſoll auch in Zukunft durch die Neckarauer Arbeitsgemeinſchaft in Zuſammenarbeit mit den Mannheimer Vereinen fortgeführt werden. G. M. Die Dalbergiſche Ruheſtätle Bei einem Gang durch unſeren Friedhof, der in dieſen Tagen von ſo vielen Tauſenden Mannhei⸗ mern beſucht wird, fällt der Blick häufig auf Grab⸗ ſtätten, die ſich einſt auf einem der kirchlichen Fried⸗ höfe unſerer Stadt befanden. So begegnet man in der Nähe des Denkmals für die ſtandrechtlich erſchoſ⸗ ſenen 49er der Grabſtätte der Familie Dal⸗ berg, die im Jahre 1873, alſo vor 65 Jahren, von dem ehemaligen katholiſchen Friedhof im jetzigen K 2⸗Quadrat hierher überführt wurde. Dieſer Friedhof wurde bereits im Jahre 1842 aufgehoben, beſtand aber noch bis anfangs der 70er Jahre. Da⸗ mals wußte kaum noch jemand, daß ſich auf dieſem alten Friedhof eine Dalbergſche Familiengruft be⸗ fand. Das Nationaltheater⸗Komitee in Verbindung mit dem Bürgermeiſteramt ließ die Gebeine des erſten Intendanten der Mannheimer Bühne aus⸗ graben und an die jetzige Stelle auf dem Hauptfried⸗ hof verbringen. Hier wurde auch der alte Grabſtein aus grauem Sandſtein wieder aufgeſtellt. Er zeigt antike Form und auf der Vorder⸗ und Rückſeite das Dalbergiſche und Ulnerſche Wappen mit entſprechen⸗ den Inſchriften. Dalberg war am 27. September 1806 in Mannheim geſtorben und nur 56 Jahre alt ge⸗ worden, während ſeine Gemahlin, die aus der Ulnerſchen Familie ſtammte, die das Haus beſaß, in welchem ſich noch fetzt das katholiſche Altersheim in 26 befindet, ein Alter von 67 Jahren erreichte. Am Fuße des Grabſteins iſt eingemeißelt, daß Lie Stadtgemeinde Mannheim die ſterblichen Ueberreſte oer Dalbergiſchen Familie im Jahre 1873 nach dieſer ewigen Ruheſtätte verbringen ließ. Zuchthaus und Poltzefaufſicht für einen Anverbeſſerlichen Sitzung der 2. Großen Strafkammer Die Mannheimer 2. Große Strafkammer ver⸗ urteilte den 44 Jahre alten Ebnard Fütterer, bekaunt unter dem Spitzuamen„Wattel“, zu 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus, zu 5 Jahren Ehrverluſt und verhängte über dieſen unverbeſ⸗ ſerlichen Sünder die Polizeiaufſicht. Der Angeklagte hatte ſich wegen ſchwerer Kuppelei zu verantworten. Er beſtritt dies mit der Be⸗ gründung, daß er nicht gewußt habe, was ſeine Fran mit den Männern habe. Das Gericht ent⸗ ſprach den Anträgen der Staatsanwaltſchaft und bejahte die Schuldfrage. Fütterer wurde ſchon 23 Mal rechtskräftig beſtrafk. Die 1921 geſchloſſene Ehe wurde nach 10 Jahren ge⸗ ſchieden. 1933 verehelichte ſich der Angeklagte zum zweiten Mal. Auch dieſe Ehe ging in die Brüche. Der Angeklagte war von Oktober 1937 bis April 1938 in der Trinkerheilanſtalt Wiesloch. Nach ſei⸗ ner Rückkehr hatte es den Anſchein, als ſei eine Beſ⸗ ſerung eingetreten. Doch bald war Fütterer wieder im alten Fahrwaſſer. Er verzechte ſeinen Verdienſt. Die drei Kinder müſſen ein troſtloſes Daſein führen. Völlig abgeſtumpft gibt er ſich dem Alkohol hin und hat ſeine„Freude“ daran, wenn ſeine Frau ſich mit anderen Männern abgibt. Zeugen bekundeten, es ſei bekannt, daß es in der Wohnung des Angeklagten nicht ſauber zugehe. Ein Zeuge, der ſich auch mit der Ehefrau des Angeklagten eingelaſſen hatte, wollte dies nicht mehr wahrhaben, er wurde zu 6 Wochen Haft wegen Begünſtigung be⸗ ſtraft. Das Gericht machte ſich aus dem Gehörten ein Bild über den Angeklagten, der nur in Kreiſen ver⸗ kehrte, die eine ſehr zweifelhafte Exiſtenz haben. Die Strafkammer konnte mildernde Umſtände bei dieſem Tatbeſtand nicht zubilligen. n. Jahrestag des letzten Heeresberichts. Zur Feier des 20. Jahrestages des letzten Heeresberichtes, in dem das Reſ.⸗Inf.⸗ Regt. 207, in dem viele Ba⸗ dener dienten, lobend erwähnt wurde, treffen ſich alle Mitkämpfer des Regiments mit ihren Angehörigen vom 11. bis 13. November in Berlin. Die Haupt⸗ feier findet am 12. im Landwehrkaſino, Kaiſer⸗Saal, ſtatt. Alles Nähere iſt durch Hauptmann a. D. von dem Hagen, Berlin⸗Halenſee, Seeſener Straße 146, oder Wilh. Reetz, Berlin⸗Lankwitz, Dillgesſtraße 34, zu erfahren.„ 5 i Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe November 1936 Reges Leben bei den Amateurboxern Von Meiſterſchaften und Oympla⸗Kernmannſchaften n Tagen iſt die Entſcheidung gefallen. daß die ateur⸗Box⸗Meiſterſchafetn 1939 in Eſſen durch⸗ werben ſollen. Miniſterialrat Dr. Metzner als en Boxſportes und ſein Sportwart Hans in] ſtellen die Titelkämpfe diesmal be⸗ heraus. Von Eſſen aus, wo in der Zeit März die rieſige Heerſchau unſerer beſten en wird, geht der Weg in die Zukunft. ier gezeigten Leiſtungen wird die Läns wo in der Oſterwoche die Europa zuſammengeſtellt, werden die 0 er„rangiert“. Vor allem aber wird erſten Muſterung für die Olympia⸗Kernmann⸗ damit für die 12. Olympiſchen Spiele in Nach⸗ Das Programm für Eſſen Nach den Erfahrungen der letzten Jahre nächten Meiſterſchaften Stadt veranſtaltet. große Vorteile. werden die wieder ausſchließlich in einer Das hat vor allem für die Aktiven Im Vergleich zum Vorfahr wird dies⸗ mal an fünf Tagen gekämpft, da die Beanſpruchung durch das Hinzukommen der Oſtmark⸗ und Sudetenland⸗Boxer zu groß geworden iſt. Das Programm der Meiſterſchafts⸗ woche iſt wie folgt geplant: März: 19.: Eröffnungsfeier mit Vertretern der Stadt. ag und Beſprechung der Gau⸗Fachwarte.— ſcheidungskämpſe.— 22.: 64 Vorrundentämpfe.— Zwiſchenrundenkämpſe. 24.: 16 Vorſchlußrunden⸗ ſe.— 25.: Schlußrundenkämpfe. Nicht nur die Gaumeiſter Um Härten zu vermeiden und die Auswahl für die National⸗, Erſatz⸗ und Nachwuchsſtaffeln ſo breit wie eben möglich vorzunehmem, kommen außer den Meiſtern auch dite nach ihnen kampfſtärkſten Boxer der einzelnen Gaue zur Mbeiſterſchaft. So könnte Weſtfalen z. B. neben Mu rach auch deſſen tüchtigen Vereinskameraden Radomfki melden, der zufällig das Pech hat, den Deutſchen und Europameiſter ſeiner Gewichtsklaſſe in ſeinem Gau als gefährlichſten Gegner zu haben. Aehnlich iſt es in der Nordmark, wo der junge Hamburger Schmidt nicht nach Eſſen kommen könnte, weil er mit Vogt und Baum⸗ garten zwei ſtändige Mitglieder unſerer Nationalſtaſfel vor der„Naſe“ hat. Um hier keinem Talent den Weg zu verſperren, können die ſtärkeren Gaue auch ſolche aus⸗ ſichtsreichen Boxer melden, die in ihren Klaſſen als gbeichſtark mit den Gaumeiſtern anzuſehen ſind oder aber einwandfreie Siege über Meiſter anderer Gaue errungen haben. Das Fachamt rechnet damit, in feder Gewichts⸗ klaſſe zwei bis drei Vorkämpſe durchzuführen, deren Sieger ui die 16er⸗Serie der Vorrunde eingeſchaltet würden. Wohl das größte Uebel im internationalen Amateur⸗ boxſport iſt die verſchiedene Auslegung der Punktwertung und Beurteilung eines Kampfes. Deutſchland iſt ſchon mehrfach an die FBA, den Internationalen Amateur⸗ Dxverband, herangetreten mit der Bitte, nur die aller⸗ heſten Punkt⸗ und Ringrichter zu den großen internatio⸗ nalen Turnieren zuzulaſſen. So muß das Reichsfachamt gerade in dieſer Frage als Vorbild vorangehen und für Dublin und Helſinki wirklich die beſten Kampfrichter ſtellen. In Eſſen unſere Punkt⸗ und Ringrichter Gelegenheit, ihr ten zu zeigen. In dieſer Meiſter⸗ ſchaftswoche kann theoretiſch und praktiſch„geprüft“ wer⸗ den. Auch ſie treten zu ihrer„Meiſterſchaft“ an, und die Sieger ſichern ſich eine Fahrkarte nach Dublin zu don Europameiſterſchaften. Auslandsreiſen des Nachwuchſeg Die Kampfſtärte der deutſchen Amateurboxer iſt über⸗ all in der Welt bekannt. Zahlreich ſind die Einladungen, die vor allem an unſere Länderſtaffel gerichtet werden. Aber auch unſer- Nachwuchs muß Gelegenheit betommen, in unoffiziellen Kämpfen die Erfahrung und Reiſe ur ſpätere Ländertreffen zu ſammeln. So ſtellen ſich Prieß (Hamburg), Kraft(Hagen), Schmidt(Hamburg) und Drägeſtein(Berlin) am 4. und 6. November in Stockholm vor. Vier weitere Nachwuchsboxer wurden für Ende November nach Nafſkow in Dänemark eingeladen. Das Fachomt will hier Bebert(Hamburg), Gummersbach (Köln), Klahre(Leipzig) und evtl. Weſtphal(Berlin] ent⸗ ſenden. Eine vollſtändige Auswahl⸗Mannſchaft wird ſich auf eine Belgienreiſe begeben, die für den 22., 24. und 27. November Starts in Brüſſel. Lüttich und Charleroi vor⸗ ſieht. Wieder ſind es Nachwuchskräfte, die hier eingeſetzt werden, und zwar vom Fliegengewicht aufwärts: Becker (Wuppertal), Prieß(Hamburg), Petri(Kaſſel), Kraft (Hagen), Räſchko(Hamburg), Garmeiſter(Königsberg), Scholl(Wuppertal) und Kloſe(Berlin)]. Als Erſatz ſtehen im Falle von Urlaubsſchwierigkeiten Matijas(Bremen), Zeilhoſer(München] und Kauer(Hamburg! bereit. Neues von Deutſchland— Polen Auf den Länderkampf Deutſchland Polen am 18. November in der Breslauer Jahrhunderthalle konzen⸗ trüert ſich zunächſt das ganze Intereſſe unſerer Amateur⸗ boxer. Dieſer Kampf um die Vorherrſchaft im euro⸗ päiſchen Boxſport erhält ein internationales Ringgericht, das ſich aus dem punktenden ſchweizer Ringrichter König (Zütrich) und den Punktrichtern Bielewicz(Warſchau] und Egon Müller(Berlin) zuſammenſetzen wird. Außer den acht Begegnungen, die zum Länderkampf zäh⸗ len, gibt es zwei Einladungskämpfe Im Leichtgewicht ſoll ſich Weſtphal(Polizei Berlin) gegen Büttner(Bres⸗ lau) und im Schwergewicht Kloſe(Breslau] gegen Ort⸗ mann(Köln] für internationale Aufgaben qualifizieren. Die DRe- Bücherei Geſpräch mit ihrem VBelreuer Im Rahmen der Preſſe⸗ und Propaganda⸗Abteilung des Dc betreut Karl Villinger die DRs⸗Bücheret. In der vorbildlichen ſauber und ruhig gelegenen Bücherei im Hauſe des Deutſchen Sports reihen ſich, auf Metallgeſtellen peinlichſt katalogiſiert, die dicken und dünnen, alten und neuen faſt 22 000 Bände aneinander. Und da im gleichen Raum auch die Bücherei der Reichsakademie mit 20.000 Bänden und die Dietbücherei mit über 1200 Bänden unter⸗ gebracht ſind, darf man ſchon von einer Zentralſtelle des Sportſchrifttums ſprechen. Wir erhielten nun einen Ein⸗ blick. Indem wir durch die Reihen gingen, hier und dort einen Band ſeltener und toſtbarer alter Werle bewundern konnten, erfuhren wir, was über die DRe⸗Bücheret wichtig iſt. Dieſe Daigv⸗Bücherei hat die Aufgabe, das geſamte weſentliche Schrifttum über Leibesübungen und Sport und der ihnen verwandten Wiſſensgebiete zu ſammeln und den Mitgliedern des Dais zugänglich zu machen. Es iſt daher ein Sammelbecken des geiſtigen Rüſtzeuges für alle im praltiſchen Leben der Leibesübungen ſtehenden Kameraden. Voller Stolz lonnte der Betreuer der Dais⸗Bücherei darauf hinweiſen, daß im Jahre 1938 alle bisher herausgekomme⸗ nen Neuerſcheinungen der geſamten Sportliteratur an⸗ geſchafft wurden. Die Bücherei hatte 1038 einen Zugang von 2000 Bänden. Es gelang auch, verſchiedene Werke der Sportliteratur, die faſt ausſchließlich hiſtoriſchen Wert haben, ebenfalls neu einzuſtellen. Wichtig iſt, daß alle Sportzettſchriften in deutſcher Sprache lückenlos erfaßt ſind. Die geſamte Olympia⸗Literatur über Berlin 1996 in deut⸗ ſcher Sprache iſt mit rund 100 Bänden vollſtändig vor⸗ handen, ſogar die kleinſten Broſchüren wurden nicht ver⸗ geſſen. Selbſtverſtändlich iſt auch alles was mit dem Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau 1988 zuſammenhängt, alles was an Druckſachen, Broſchüren, Heften, Werbe⸗ material, Erinnerungswerken uſw. erſchienen iſt, in der Bücherei erfaßt. Zur Zeit iſt die DRs⸗Bücherei mit der Vorarbeit für einen Katalog beſchäftigt, der gedruckt heraus⸗ gegeben werden ſoll. Dieſer Katalog dürfte dann eine Bibliographie des wichtigſten Sportſchrifttums werden. Im Piſtolenſchießen gleichwertig Schweden führt noch immer im Modernen Fünfkampf Das am Montag in Stockholm durchgeführte Piſtolen⸗ ſchießen zur Meiſterſchaft im Modernen Fünfkampf hat die Führung der ſchwediſchen Offiziere im Ländertampf gegen Deutſchland weiter gefeſtigt. Zwar erreichten die Deutſchen genau wie die Schweden 18 Punkte, aber dadurch haben die Gaſtgeber im Geſamt nach dret Uebungen mit 42:59 P. ihren Vorſprung behaupten können. Die beſten Schützen des Länderkampfes beim Schnellfeuerſchießen in 4 Serien zu je 5 Schuß auf die Mannſcheibe waren Lt. William Grut (Schweden] und Oblt. Lemp(Deutſchland). Beide erzielten mit 20 Treffern je 194 Punlte, die beſte letzte Serie brachte dem Schweden aber vor Oblt. Lemp den erſten Platz ein. Die Ergebulſſe: Piſtolenſchteßen: 1. Lt. Grut(Schweden) 20 Treffer, 194 Punkte; 2. Oblt. Lemp(.) 20/194; 3. Oblt. Cramer (.) 20/193; 4. Oblt. Egnell(.) 20/191; 5. Ot. Frhr. v. Gyllenſtierna(.) 20/186; 6. Oblt. Frhr. v. Schlotheim(.) 20/185; 7. Et. Schmittmann(.) 19/181; 8. Lt. Bollden (.) 19/170. Einzelwertung nach brei Uebungen: 1. Lt. Grut(.) 4 Punkte; 2. Oblt. Lemp(.) 8.; 3. Lt. Frhr. v. Gyllen⸗ ſtierna(.] 9.; 4. Lt. Egnell(.) 12.; 5. Oblt. Frhr. u. Schlotheim(.) 15.; 6. Oblt. Cramer(.) 17.; 7. Lt. Bollden(.) 18.; 8, Lt. Schmittmann(.) 19 P. Schweden vergrößert die Führung Die Modernen Fünfkämpfer hatten am Montag nach dem Piſtolenſchießen noch die vierte Uebung, das 300⸗Meter⸗ Schwimmen, zu erledigen. Wie ſchon in Dresden, ſo mußte Oblt, Lemp auch diesmal dem ſchwediſchen Lt. Bollden, einem Mitglied der ſchwediſchen Schwimmer⸗Nationalmann⸗ ſchaft, in ſeiner Spezialübung den Sieg überlaſſen. Et. Bollden wurde Erſter in:54.83 Minuten vor dem Spitzen⸗ reiter Lt. Grut(Schweden), der ebenfalls als Schwimmer einen Namen hat. Oblt, Lemp kam mit 433.2 Minuten erſt auf den dritten Platz. So vergrößerten die Schweden mit 16:20 Punkten im Schmimmen ihren Vorſyrung in der Weſamtwertung auf 58:79 Punkte und dürfte, ſelbſt wenn die Deutſchen im Geländelaufen ihre Leiſſungen nan Dresden wiederholen ſolften, kaum mehr zu ſchlagen ſein. In der Einzelwertung führt Lt. Grut(Schweden) mit 6 P. weiterhin vor Oblt. Lemp, dem drei weitere Schweden hart auf den Ferſen folgen. Das Ergebnis: 300 ⸗Meter⸗Schwimmen: 1. Lt. Bollden(Schweden) 314,8 Min.; 2. Lt. Grut(.) 400.8; 3. Oblt. Lemp(.) :83,2; 4. St. Schmittmann(.):43; 5. Oblt. Cramer(.) :47,2; 6. Et. Gyllenſtierna(.):49,2; 7. Lt. Egnell((.) 4: 8. Oblt. Frhr. v. Schlotherm(.):13, 4. Einzelwertung(nach vier Uebungen): 1. Lt. Grut(.) 6 Punkte; 2. Oblt. Lemp(.) 11.; 3. Lt. Gyllenſtierna .) 15.; 4. Lt. Bollden⸗(.) 18.; 5. Lt. Egnell(.) 19.; 6. Oblt. Cramer(.) 22.;: 7. Lt. Schmittmann und Oblt. Frhr. v. Schlotheim(beide.) je 23 Punkte. Länderwertung: Deutſchland 58.; Schweden 79 P. Reichsoffene Schwimmwettkämpfe bei Mikar-Heideiberg Der kommende Sportſonntag bringt als weiteren Auf⸗ takt der badiſchen Hallenſaiſon die traditionellen reichs⸗ offenen November⸗Schwimmwettkämpfe des beſtens be⸗ kannten SV Nikar Heidelberg. Das Meldeergeb⸗ nis brachte Zuſagen aus allen Gauen Großdeutſchlands, von denen an dieſer Stelle nur die Vertreterinnen] aus Berlin, Spandau, Darmſtadt, Frankfurt, Freiburg, Glad⸗ beck, Göppingen, Innsbruck, Stuttgart uſw. genannt ſeien. Daß ſich der ganze Gau Baden von Konſtanz bis hinauf nach Mannheim nach dem gauofſenen Probegalapp in Karlsruhe ein erneutes ſpannendes Stelldichein gibt, ſei nur der Vollſtändigkeit halber vermerkt. Die ausgeſchrie⸗ benen Rennen der Meiſterklaſſe ſowie der Klaſſe 1 für Männer und insbeſondere die der Frauen, weiſen durchweg eine Bombenbeſetzung auf, wie auch die Rahmenkämpfe nicht minder ſpannende Kämpfe erwarten laſſen. Die an Hartnäckigkeit wohl kaum zu überbietende große Männer⸗ Kraulſtaffel, 10 mal 2 Bahnen, bringt einen Zweikampf Schwaben Stuttgart und Nikar, während ein Waſſerball⸗ ſpiel der Gaumeiſter von Heſſen(DRe Darmſtadt) gegen den Gaumeiſter 1987 von Baden(Nikar Heidelberg) den Reigen der Kämpfe beſchließt. Alle Schwimmſportfreunde erwartet beim gaſtfreund⸗ lichen Sen Nikar ein Großkampftag erſter Ordnung. Joſef Beſſelmann in der Deutſchland halle Für den Kampfabend der Berufsboxer am 11. Nov. in der Berliner Deutſchlandhalle iſt nunmehr auch der Deutſche Mittelgewichtsmeiſter Joſeph Beſſelmann verpflichtet worden, deſſen Gegner der ſtarke Franzoſe Jean Fabre ſein wird. Dieſer hat gleichfalls Siege über die von dem Deutſchen geſchlagenen Boxer Muratti und Beasley zu verzeichnen und gilt als erſter Herausforderer des franzöſiſchen Meiſters Kid Janas. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung in der Deutſchlandhalle ſteht der Meiſter⸗ ſchafts kampf im Schwergewicht zwiſchen Titelvertetdi⸗ ger Arno Kölblin und Walter Neuſel ſowie die Begegnung im Bantamgewicht zwiſchen dem Deutſchen Meiſter Ernſt Weiß und dem Franzoſen Jean Perez. ——— Die neuen Termine der Hand ballſpieler In der Deutſchen Meiſterſchaft wird trotz der Beteiligung von 17 Gauen das alte Spielſyſtem beibehalten! Die Spiele um den Adlerpreis des Reichsſportführers mit einer Vorentſcheidung. Länderkämpfe gegen Schwe⸗ den, Ungarn, die Schweiz und Dänemark. Jedermann, der ſich ſchon mit der Aufſtellung eines Spiel⸗ planes beſchäftigt hat, wid beſtätigen, daß die Zahl von 16 Gauen für die Austragung aller Spielreihen äußerſt vorteilhaft war. Die Einbeziehung des Gaues 17— Oſt⸗ mark— bringt nunmehr für die Spielgeſtaltung erhebliche Schwierigkeiten. Die Dentſche Handballmeiſterſchaft In der Deutſchen Meiſterſchaft waren bisher in der Vorrunde die 16 Gaue in 4 Gaugruppen aufgeteilt, die in einer Doppelrunde den Beſten der Gaugruppe ermittelten. Nunmehr muß eine Gaugruppe auf 5 Gaue erweitert wer⸗ fachamtsleiter beſtimmte für die Deutſche folgende Zuſammenſetzung: Gaugruppe 1: Gau 1— Oſtpreußen, Gau 2— Pom⸗ mern, Gau 3— Brandenburg, Gau 4— Schleſien, Gau 5 — Sachſen. Gaugruppe 2: Gau 6— Mitte, Gau 7— Nord mark, Gau 8— Niederſachſen, Gau 9— Weſtfalen. Gaugruppe 3: Gau 10— Niederrhein, Gau 11— Mittel⸗ rhein, Gau 12— Heſſen, Gau 13— Südweſt. Gaugruppe 4: Gau 14 Baden, Gau 15— Württem⸗ berg, Gau 16— Bayern, Gau 17— Oſtmark. Die Anſetzung der Termine bringt für die Gaugruppen 2, 3 und 4 mit je 6 Spieltagen der Vorrunde keine Schwie⸗ rigkeiten. Für die Gaugruppe 1 ſind jedoch 10 Termine notwendig, ſo daß dieſe 5 Gaue die Spiele um die Gau⸗ meiſterſchaft unter Ausnutzung aller Termine fortführen müſſen, damit ſie frühzeitig, ſpäteſtens am 15. März, ihren Gaumeiſter melden können. Dieſe Gaugruppe muß auch Oſtern und Pfingſten Pflichtſpiele durchführen. Die einzelnen Termine ſind: Vorrunde: Gaugruppe 1: Gaue—5: 26.., 2.., 9. 4.(Oſtern), 16.., 23.., 80.., 7.., 14.., 21. 5. 28. 5.(Pfingſten). Der 4. Juni ſteht als 11. Sonntag zur Verfügung, falls ein Entſcheidungsſpiel erforderlich oder ein anderer Sonn⸗ bag ausfällt. Gaugruppe—4: Je 4 Gaue. 16.., 14. 5% 21. 8. Zwiſchenrunde: 11.., 18. 6. Endſpiele: 2. 7. 1939. Um den Adlerpreis des Reichsſportführers Auch in der Austragung der Spiele um den Adlerpreis des Reichsſportführers mußte ein gerechter Spielplan für 17 Gaue gefunden werden. Unter mehreren Möglichkeiten erſchien die Durchführung eines Aus ſcheidungsſpieles zwi⸗ ſchen zwei Gruppen vor Beginn der eigentlichen Spiel⸗ runden am zweckmäßigſten. Der Steger dieſes Aus ſchei⸗ dungsſpieles kommt als 16. Teilnehmer zur Vorrunde. Im Jahre 1939 haben die Gaue 1 und 2 dieſes Aus ⸗ ſcheidungsſpiel zu beſtreiten, in den darauf folgenden Jahren je die zwei nächſten Gaue. Die Termine für die einzelnen Runden ſind: 5. 2. 1939: Ausſcheidungsſpiel, 19. 2. 1939: Vorrunde, 5. 3. 1939: Zwiſchen runde, 19. 3. 1939: Vorſchluß runde, 2. 4. 1939: Endſpiel. Wie in jedem Jahr, wurden andere Paarungen der Gauauswahlmannſchaften vorgenommen. Für die Vorrunde wurden geſetzt: 23.., 30.., 7.., Schleſien— Sieger des Spiels Oſtpreuß.- Pommern Nordmark— Brandenburg Sachſen— Bayern Weſtfalen— Mitte Niederrhein— Niederſachſen Baden— Mittelrhein Süd weſt— Heſſen Württemberg— Oſtmark Die Spiele finden im Gaugebiet der erſtgenannten Gaue ſtatt und verſprechen in dieſer Zuſammenſtellung und insbeſondere durch das Eingreifen des Gaues 17— Oſtmark eine hochintereſſante Vorrunde. Länderſpiele Neben dieſen Spielen um den Adlerpreis des Reichz⸗ ſportführers und um die Deutſche Meiſterſchaft ſind für das Frühjahr 1939 noch mehrere Länderſpiel 5 wird am 26. März Deutſchland gegen Schweden in deutſchen Stadt ſpielen und in der erſten Hälfte dez g das Länderſpiel Deutſchland Ungarn, ebenfalls in Deutſch⸗ land, durchgeführt werden. Dazu kommen vorausſichtlich eine Begegnung mit der Schweiz in Baſel und ein ſpiel gegen Dänemark. Handballrunde der Kanuten Die Spiele des Sonntags nahmen folgenden Verlauf 5* 7 2 Kauugeſ, Neckarau— Mannh. Kanugeſ.(Gel.⸗Sp.] 1h g Kanu⸗Club Mannheim— Reichsbahn⸗Kaunabtellung 30 Die Punkte des letzteren Spiels dürften dem Kanu⸗Club Mannheim zugeſprochen werden, da bei Reichsbahn ver⸗ ſchiedene Spieler mitwirkten, die für dieſes Spiel nicht teilwahmeberechtigt waren. 5 Fußballkampf Sudetenland-Sachſen Nach der Heimkehr des Sudetenlandes zum Reich r ſich in dem neuen deutſchen Gau 18 mächtig das ſportli Leben und es iſt der ſelbſtverſtändliche Wunſch aller tendeutſchen Turner und Sportler, ſich mit den Kameraden im Altreich im Wettkampf zu meſſen. Das erſte geſchloſſene Auftreten der ſudetendeutſchen Fußballer im Altrei erfolgt am 27. November in Chemnitz in einem Aus wahl⸗ kampf gegen den Nachbargau Sachſen. DS Aſch ſiegte in Leipzig Der Reformationstag gab in Sachſen am Montag Ghe⸗ legenheit, eine Reihe von Fußball⸗Freunoſchaftsſpielen auszutragen. Als erſter Verein aus dem Subeten⸗Gau ſtellte ſich der DS Aſch in Leipzig vor. Die Gäſte zeigten ein gutes Angriffſpiel und beſiegten den SV 99 Leipzig verdient mit 21(:). In weiteren Spielen traten Gau⸗ liga⸗Vereine gegen Bezirksklaſſen⸗Mannſchaſten, wobei ez folgende Ergebniſſe gab: Bautzener SC— Guts Mutz Dresden:4(:): Sturm Baierfeld— Sc Planitz 1 (:): Teutonia Metzſchau— Be Hartha 110(:8) Riſaer SV— 1. SW Reichenbach:1(:). l Neuer Weltrekord! Pferd und Reiter überſprangen.44 Meter Gleich am erſten Tag der titalieniſchen Meſſterſchaſten im Turnierreiten, die in Rom durchgeführt werden, gab es eine hervorragende Leiſtung. Hptm. Gutierrez überſprang mit Oſſopa eine Höhe von 2,44 Meter, was einen neuen Weltrekord bedeutet. Die alte Höchſtleiſtung des Irm⸗ zoſen Lt. de Paſtries aus dem Jahre 1933 mit Vol du Vent betrug 2,38 Meter und iſt nunmehr um 6 Zentimeter über⸗ boten. N iner il änder, egt Hallenfeſte ohne Spitzenkönner Das Reichsfachamt Leichtathletik gibt zur Frage der Teil⸗ nahme unſerer Spitzenkönner an Hallenſportfeſten in dieſem Winter ſolgendes bekannt: „Die Beanſpruchung unſerer Spitzenkönner in der per⸗ floſſenen Wettkampfzeit hat außerordentliche Kräfte er⸗ fordert, um die geſtellten Aufgaben ſo gut zu löſen, wie es geſchah. Es liegt daher im eigenſten Intereſſe der Aktiven, wenn, einer Anordnung des Reichsſportführerz zufolge, Spitzenkönner ſich bis zum 31. Dezember bes Jahres nicht an Hallenſvortfeſten beteiligen. Mit Rü ſicht auf die großen Aufgaben und Pläne für das kommende Jahr und im Intereſſe des richtigen zeitgemäßen Einſatzez unſerer Beſten iſt dieſe Wettkampfpauſe bis Ende des Jahres unerläßlich. Der richtige Aufbau der Saiſon 1000 iſt entſcheidend für den Erfolg bei den Olympiſchen Splelen 1940 in Helſinki“. Kleine Sport- Nachrichten Ein Länder⸗Boxturnier bereitet der Polizei⸗SV Berlin zum 2. Dezember in der Deutſchlandholle vor. In vier Gewichtsklaſſen werden die beſten Amateurboxer Deutſch⸗ lands, Dänemarks und Schwedens kämpfen. Das„Braune Band von Deutſchland“, das 100 000⸗ Mark⸗Rennen, auf der Bahn in München⸗Riem, wird im kommenden Jahr am 30. Juli als Abſchluß der Münchener Rennwoche ausgetragen werden. Die gleichen Gegner wie vor 30 Jahren Acht Wochen nach ſeiner Eröffnung vom 2. bis 5. No⸗ vember 1908 erlebte der Berliner Sportpalaſt ſein erſtes großes Eishockeyturnier, bei dem an Stelle des Balles mit den konadiſchen Regeln auch die Scheibe ingeführt wurde. Jenes Turnier war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Eishockeyſportes in Deutſchland. Damals ſtand der Berliner Schlittſchuhelub im Kampf mit dem Princes Jee Hockey Club London, dem Club des Pati⸗ neurs Paris und einer weiteren Berliner Mannſchakt, Turnierſieger wurden die Engländer. In Erinnerung an jene Tage findet an der gleichen Stätte vom 25. bis 27. November 1938 ein internattongles Eishockey⸗Jubiläumsturnier ſtatt, in dem ſich die gleichen Gegner wie vor dreißig Jahren gegenüberſtehen werden. Mannſchaftskämpfe der Ringer Die Meiſterſchaftskämpfe der Ringer brachten auch am letzten Wochenende wieder harte und ſpannende Kämpfe, in deuen Ueberraſchungen ſelbſtverſtändlich auch nicht aus⸗ blieben. Allerdings trugen ſie ja auch dazu bei, die Span⸗ nung zu erhalten. Der Gau Südweſt meldete aus dem Bezirk Pfalz klare Siege.„Siegfried“ Ludwigshafen gewann den Lokalkempf gegen die gewiß nicht chwache Sch 61 Ludwigshaſen überlegen mit:2, obwohl die Meiſter⸗Stafſel nicht einmal in ihrer ſtärkſten Beſetzung antrat. Das gleiche Ergebnis wurde übrigens auch in den beiden anderen Trefſen er⸗ zielt. Vſck Schifferſtadt war TSch Oppau überlegen und V Frieſenheim hatte es leicht, gegen AsWg Pirmaſens zu eine klaren Erfolge zu kommen. Die verſpätet ein⸗ treſſenden Pirmoſenſer gaben die Punkte im Bantam⸗ und Federgewicht ſogar kampflos ab. Reichsbahn Hanau wird aus dem Bezirk Main⸗Heſſen zusſcheiden müſſen und kämpft demnächſt im Gau Heſſen. Darmſtadt 1910 und Reichsbohn Papau trugen daher nur einen Freunsſchafts⸗ kampf aus, der 38 endete. Im Bantamgewicht hatten beide Gegner Uebergewicht. Mainz 8g gab RuStel Lam⸗ pertheim überhaupt keine Chance. 7ih hatten die Mainzer zum Schluß gewonnen. Dabei erdeten ſechs Begegnungen vor der Zeit. Lediglich Litters ging mit Siebert im Halb⸗ W über die Diſtanz, Litters hatte aber Ueber⸗ gewicht. Im Bezirk Mittelbaden gab es zwei Begegnungen. Ger⸗ mania Weingarten mußte KS Wieſenthal den erwartet klaren:2 Sieg überlaſſen. Germania Brötzingen gab mit dem gleichen Ergebnis die Punkte an ASV Bruchſal. Im Bezirk Oberbaden ſetzte der KS Kuhbach ſeinen Sieges⸗ 88 fort. Gegen den AS Lahr mußten ſich die Kuh⸗ hacher ſchon gewaltig ins Zeug legen, um mit 178 knapp ſiegreich zu bleiben. Ebenſo knapp war das Ende zwiſchen dem AS Waldkirch und Rustél Emmendingen, Wald⸗ kirch kam hier zum Erfolge. ASW Kollnau bezwang SV Freiburg⸗Haslach mit 52 recht eindeutig. Favoritenſiege gab es wieder im Gau Württemberg, wo allein K 95 Stuttgart und TS Münſter in ihren Gruppen noch ungeſchlagen ſind. Dabei konnte der KV 95 den Neuling Tuttlingen nur knapp beſiegen. Die Ergeb⸗ niſſe waren hier: Gruppe 1: KB 95 Stuttgart— AS Vg Tuttlingen:3; TB Bad Cannſtatt— KV Zuffenhauſen :1; KV Untertürkheim— SV Göppingen:8; SV Ebers⸗ bach— ASV Wangen:2. Gruppe 2: TSV Münſter ASV Feuerbach:2; ASV Stuttgort⸗Oſt— Königsbronn :4; Spartonia Schorndorf— Stuttgardio Stuttgart 418; TS Heidenheim— TSV Botnang 324. Der Princes Jchc hat ſeine Zuſage bereits gegeben und auch mit dem Kommen der Franzoſen wird gerechnet. Deutſchlands Farben vertreten der Berliner Se, der Tic Rot⸗Weiß Berlin und vorausſichtlich duch det Deutſche Meiſter SC Rießer See. 2 Die Krönung des Kunſtlaufteils bedeuten die Schau laufen unſerer Weltmeiſter und Olympiaſieger Mat Herber⸗Exnſt Beier und der Deutſchen Meiſterim is Veicht. In den Juniorenwettbewerben werden Teilne mer und Teilnehmerinnen aus London, Oslo, Stockholn, Budapeſt, Wien, München und Berlin am Start erwarbeß Ted Mellors auf DKW? Der einzige nichtdeutſche Europameiſter 1938 im Molor⸗ rad⸗Rennſport, der Engländer Ted Mel lors fſoll in her nächſten engliſchen T eine 250⸗cem⸗Auto⸗Union⸗ De fahren. Tin W hatte bekanntlich in dieſem Jahr den erſten deutſchen Sieg bei dem berühmten Rennen auf der Jule Man in dieſer Klaſſe durch Europameiſter Ewald 1 errungen. Der Engländer iſt in der kommenden Neun. fehr begehrt. Neben der belgiſchen Marke FN, die ihn ür ein neues Modell gewinnen will, bemüht ſich auch n die italieniſche Benelli um Mellors. Dresden(31. Oktober) 11 Heidenauer⸗Flachrennen. 1400 Mark, 1400 Meter: Stall Waldteufels Vorwärts(E. Blockmann) 2. Carraſſh 3. Veracruz. Ferner: Mickey, Lorelet, Aufſtieg. Toloz 81, 10, 10, 12:10. Lg.: 1517. EW: 162710. 9 Preis von Chemnitz. 3000 Mark, 1900 Meter; 1. L. Behrs Dürer(H. Zehmiſch); 2. Lampe; 3. Henry. 1 Pompejus, Schneekönigin, Norddeich. Toto: 45, 16, i, 14:10. Lg.: 2K. Ess: 14610.. Preis von Gottleuba. 2700 Mark, 1200 Meter: 4, Gel Waldfrieds Blumenkrone(W. Held); 2. Gewerke, 3, Cor lotta. Ferner: Glücksmädel. Toto: 18, 11, 12.10. 28 . EW: 92:10. Reicker⸗Ausgleich. 3000 Mark, 3200 Meter: 1. W. Nel, tes Fortunata(H. Berndt); 2. Fulda; 3. Cxivelli. e Athanagild, Beowulf, Trara, Mathilde, Feunos. Told 41, 18, 22, 29:10. Lg.:——2. EW: 226.10. f Dresdener⸗Ausgleich. 4500 Mark, 1400 Meter: 1. 155 Mydlinghovens Barsdorf(M. Schmidt); 2. Saarkange. Orione. Ferner: Heimfahrt, Prinzenweg, Ins halle, Toto: 22, 12, 14, 15:10. Lg.: 1. ECW: 1240 Altenberger⸗Ausgleich. 2000 Mark, 2600 Meter: 1. 1 5 J. Stelſtals Jobſt(R. Schmidt); 2. Glasbläſer; 3. Sil 15 ſtreif. Ferner: Landsknecht, Feengrotte, Vogelſünget, Liebesarie, Skrandkrabbe. Toto: 35, 14, 14, 17710,. 21— 883. EW: 24419. 11 Grimmaer⸗Ausgleich. 2500 Mark, 1400 Meter: 1. 5 F. Pahls Der Prämiierte(A. Ebert); 2. Sereng; 9. 1155 chenfreund. Ferner: Einſchlag, Senitza, Sonntagsmdok, ricbenau, Felſenlicht. Toto: 85, 21, 18, 26:10. ge is AK. EW: 47010. f Kn tene . Keese e 18 erlauf; 1022 ung 51g u⸗Club u ber⸗ nicht beipzig Gau⸗ bei ez Mutz s 14 dienstag, 1. N kovembe 1 1 Ce El Obeid, das Bollwerk oͤes Mahdis, liegt in der Glut der afrikaniſchen Sonne. Die Strohhütten der ärmlichen Bevölkerung drohen jeden Augenblick, von Feuer zu fangen. Nur in den Kellern der ſteinernen Regierungsgebäude, die den brei⸗ ten ale umringen, iſt es erfriſchend kühl. Mit ſchmerzhaft geſchwollenen Füßen und zahl⸗ reichen brennenden Wunden am Körper hockt der Berliner Kloß in einem dieſer Keller am Boden. Er ſoll ſich erholen, ehe er vor die Augen des heili⸗ gen Mannes geführt wird. Waſſer, für das er vor wenigen Tagen einige Jahre ſeines Lebens gegeben hätte, ſteht in einem Run vor ihm. Endlich iſt es ſo weit. Die ſchwarzen Krieger, die Kloß bewachen, treten zu ihm, fordern ihn auf, ſich zu erheben. Sie ſchultern ihre Speere und führen Kloß zu einem Zelt, das in der Mitte des Markt⸗ platzes errichtet iſt. Die Wache ſchiebt ihn hinein. Die eiſerne Hand des Kriegers, der, bewaffnet mit einem großen blanken Schwert, neben ihm geht, zwingt ihn auf die Knie. Im Halbdunkel der Hütte erkennt Kloß allmählich eine Gruppe auf dem Boden hockender Araber. In ihrer Mitte ſitzt auf dem Angareb eine weiße Geſtalt. Es vergehen einige Minuten, ehe Kloß die Züge ihres Geſichts zu enträtſeln vermag. Seltſam er⸗ ſcheint es ihm, daß die erſte unheimliche Angſt, die ihn bisher erfüllt hat, ſofort ſchwindet. So hat er ſich den ſchrecklichen Mann niemals vorgeſtellt. Nicht nur der ſtrenge, aber freundliche Ausdruck dieſes Antlitzes überraſcht Kloß, er entdeckt auch, daß ſeine Hautfarbe viel heller als die ſeiner Untergebenen „Wer biſt du?“ fragt der Mahdi. Kloß verſteht die Frage nicht, errät ſie aber ſofort. „Namſaui!l Deutſcher!“ Der Mahdi lächelt. Eine Weile ſcheint er über etwas nachzudenken, dann wendet er ſich mit einigen Worten an den mit Lanze und Schild am Eingng ſtehenden Araber. Der Krieger verbeugt ſich ehrerbietig und eilt hinaus. Der apoſtoliſche Miſſionar, Pater Ohrwalder, der vor einiger Zeit in El Obend in die Gefangenſchaft des Mahdis geraten iſt, hat ſchon von dem gefange⸗ nen„Engländer“ gehört. Zuſammen mit dem Italiener Bonomi, ſeinen Leidensgenoſſen, beſpricht er zum tauſendſten Male die Ausſichten und Möglichkeiten der Hicks⸗Expedi⸗ kon, von der ihr Schickſal abhängt. Mitten in ihrer Unterhaltung ſtürzt ein Krieger herein. „Syfort ins Zelt dͤes Mahdis!“ Der Mahdi begrüßt die beiden Geiſtlichen freund⸗ lich, Pater Ohrwalder ladet er ſogar ein, neben ihm Platz zu nehmen. „Das iſt kein Engländer!“ ſagt er, indem er auf den Gefangenen zeigt.„Er iſt dein Bruder— ein Namſaui!“ Pater Ohrwalder iſt Oeſterreicher und ſoll jetzt als Dolmetſcher fungieren. Mit bebendem Herzen Der dramatische Mahdi-Aufstand gegen die Engländer Tschütt Neue Mannheimer Zeitung/ Abend Ausgabe Sopypright by Dorhut-Derlag(Otto Schlegel), Berlin SW 68 Afrika AIfnannaunnnttentnnnnm teten neigten nuadmmmümimnnnnm nennen nnemumenumunmamnnmunmuenemnnnennmnmnmmnmunmnſmlnſeumnnmnamnen nimm ngen nnen tastuiennnustnn tuen Ein Bericht von General A. A. Nos koff ert 2 8 Als der Berliner deutſch reden hört, zuckt er zu⸗ ſchwarzen Krieger machen dies Heer zu einer bunten ſammen. Sprechen können und gehört zu werden Truppe. Jünglinge, faſt Knaben noch, ſtehen in Reih — das iſt eine Erlöſung für ihn. In fieberhafter und Glied mit Greiſen und in ihrer Bewaffnung Eile und mit leidenſchaftlichen Geſten beginnt er die geſellen ſich die einfachen Speere und 11 zu den Strapazen und Leiden der Hicks⸗Armee zu ſchildern. verſchiedenſten Gewehren unter denen ſich in gerin Ohrwalder verſucht, ihn zur Ruhe zu bringen. ger Zahl auch neuere Fabrikate Heinen Die mo⸗ Ein ſeltſamer Ausdruck in den klugen Augen des Mahdis und die ironiſche Falte um ſeinen Mund⸗ winkel! zeigen aber deutlich, daß er Ohrwalders Spiel wohl verſteht, daß die ſchlimme Wahrheit ihm wohl bekannt iſt. Als das Verhör zu Ende iſt, überreicht der Mabrt dem Pater ein kleines Heftchen: es enthält nur wenige Blätter; ſie ſind dicht und deutlich beſchrie⸗ ben: Es iſt das Tagebuch von Kloß. Triumphierend betrachtet der Mahdi den Pater. Die ſchon verklungenen Worte der Ueberſetzung laſ⸗ ſen ſich nicht mehr nachprüfen, aber das Tagebuch dernen Waffen ſind Ergebniſſe geglückter Ueberfälle auf kühne Kaufleute, die ſich zu weit in das Land der Schwarzen gewagt haben. Die veroͤurſtende Armee Am Nachmittags des 4. November durchquert die Hicks⸗Armee eine Waldgegend hundert Kilometer ſüdlich von El Obeid. Ihre Verluſte ſind ſehr groß. Beſtern haben die Mahdiſten die Armee umzingelt und von allen Seiten angegriffen. kann er einem andere Kenner der deutſchen i 155 1 5 2 55 5* 128 2 f 85 Hicks hat den Angriff zwar zurückgeſchlagen, aber Sprache zum Ueberſetzen geben. Ein Vergleich iſt 5„ Menſe 0 8 g 5 882 i mit welchen Opfern! Wie viele tote Menſchen und möglich. Wehe den beiden Gefangenen, wenn die; f 2 85 d 1. 1 a e f Tiere blieben auf dem Schlachtfeld! Wie viele Ster⸗ Ueberſetzungen nicht übereinſtimmen! bende mußte Hicks in der Wüſte verderben laſſen! So iſt Paͤter Ohrwalder gezwungen, den Inhalt 8 VVV wortgetreu wiederzugeben. Freudig hören der Mahdi und ſeine Kalifen die Schilderung der Leiden der Hicks⸗Armee, der er⸗ ſchreckenden Verluſte an Leuten und Kamelen, der Zwiſtigkeiten zwiſchen Europäern und Aegyptern, der gedrückten Stimmung der Soldaten, die den eigentlichen Kampf noch nicht einmal erlebt haben Als der Mahdi das Tagebuch zurückerhält, wendet er ſich an Ohrwalder: Während die verdurſtenden Soldaten unter den Kugeln des unſichtbaren Gegners in waſſerloſer Glutſteppe unter Aufwendung der letzten Kräfte die Zelte aufſchlagen, liegt nur wenig abſeits eine rie⸗ ſige Fulla, ein natürliches Becken voll Regenwaſſer. Noch eine Viertelſtunde Marſch, und jeder hätte ſei⸗ nen Durſt ſtillen können. Aber Hicks weglundige Eingeborene handeln ſo, wie es der Mahdi ihnen befohlen hat. el an modernen 8 vern Begeiſterung der Krieger. Hat nicht der„Heilige von Abba“ ſchon oftmals ſeine Wunderkr bewieſen? War er es nicht, der in vielen Kämpfen mit den Regierungstruppen und Garniſonen die Kugeln der Feinde unſchädlich ge⸗ macht hat? Stehen ihm doch die Himmelskrieger des Propheten zur Seite, die unſichtbar an den Kämp⸗ fen teilnehmen! Ueberall, wo der Mahdi Maſſen der Krieger zu Boden, erlaubt, ſein Antlitz zu ſchauen. Pater an dieſem Tauſende ſich wie eine beſchreiblicher Gottes nach. erſcheint, werfen ſich die bis der heilige Mann Ohrwalder und der Berliner Kloß erſchüttert ſie im Tiefſten. nde der Krieger erhebe dwolke und eilen in un⸗ Ruf des Was Tage erleben, und aber ſchwarze Begeiſterung dem N and — — Geſandten Hoffnung und des Ver⸗ Maſchinengewehre des Wo iſt die Spuren der und Die letzten trauens auf die Kanonen Englände rs ſchwinden bei dieſem Anblick. ie Kraft, die die unzähligen Scharen vernichtet, die nrit fanatiſchen Rufen ins Fe 10 ziehen, mit der Loſung: Tod iſt unſer 2 1 2 hn „Der Lohn! Der Journaliſt hebt die Augen gen Himme l. „Vielleicht in einer beſſeren Welt!“ Aber bald bricht die Unterhaltung ab. Es gibt keine ruhige Minute mehr. Die ara⸗ werden immer aufdringlicher. Schon ſteht das Entſetzen in den Augen der Soldaten, die den Kugeln des Gegners ausgeſetzt ſind, ohne ſelbſt das Feuer beantworten zu können. Dazu ſtöhnen überall die verwundeten und ſterbenden Menſchen und Tiere. Hunderte von Aasgeiern kreiſen über dem Heer der Unglücklichen Ein Bild des Grauens, das nur wenige zu ertragen vermögen. Der öſterreichiſche Mafor Hertl zerbricht ſich den biſchen Schützer „Frage den Namſaui, wer von uns beiden ſtärker iſt: Hicks⸗Paſcha oder ich! 14 Kloß zuckt unſchlüſſig mit den Schultern. „Wird der Engländer ſich ergeben?“ „Nein!“ antwortet Kloß mutig. Feuerwaff en. Viele Schlacht fallen.“ Aber dieſe Worte ſchüchtern die Anhänger des Mahdis ni „Der Tod iſt unſer cht ein. Der ganze Sudan ſieht auf Die Nachrichten „Er hat ſehr gute Mahdi⸗Krieger werden in der Lohn!“ ſagt einer der Kalifen. über die verzweifelte Lage und den troſtloſen Zuſtand der Hicks⸗Armee verbreiten ſich mit Windeseile im ganzen Sudan. Gewaltig iſt die moraliſche Wirkung. Täglich ſto⸗ ßen größere Scharen ſchwarzer Krieger zu den un⸗ zähligen Legionen des Mahdis. Umgebung werden zu einem rieſigen Heerlager, in dem der ganze Sudan miſchungen vertreten iſt. Reinraſſige pechſchwarze Neger, ſchwarzen Stämme des äquatorialen des Araber⸗ verſchieden Afrikas, Zuſammen Vieltönig und verſchiedenartig Baſtarde en kunft. El Obeid und ſeine Miſchlinge mit ſeinen bunten Raſſe⸗ der und Negerblutes, prachtvolle Geſtalten der reinraſſigen Araberſtämme — alle treffen ſich hier in einer noch nie erlebten ſind die Geſichts⸗ farben und die Geſichtszüge derer die ſich hier ver⸗ Die Europäer bei Hicks Armee ſind noch vollzäh⸗ lig. nicht allen. Jeder bemüht ſich, ſeine Sorgen niſſe nicht dem andern zu zeigen. und Kümmer⸗ Doch gelingt es Die Mahlzeit wird ſchweigend eingenommen. Zu Feindliche Kugeln ſchlagen ſo⸗ troſtlos iſt die Lage. gar in der Mitte des Karees ein. Hicks verſucht, die Geſellſchaft aufzumuntern: „Farquhar, es iſt doch Sonntag! wir die Kap „Ja! elle ſpielen ließen?!“ Wein zu geben?!“ Der We in i iſt eigentlich nur für m Wie wär's, wenn Wenn Sie geſtatten, den Muſikanten etwas ediziniſche Zwecke da, und Hicks iſt damit äußerſt ſparſam. „Meinetwegen! Aber auch mit Wein will die Allmählich Sorge ſer werden. mente. Muſiker. Zu vi el verſtummen erfüllt die Jeder hängt trüben Gedanken nach. Laſſen Sie die Kiſte holen!“ Stimmung nicht beſ⸗ die Herzen Inſtru⸗ der Farquhar will ſeinen Freund und Landsmann zum Meinungsaustauſch auffordern. Er liebt es, mit dieſem klugen Journaliſten zu plaudern. 77 Na, fleißig weiter? 5 lieber'Donowan, Sie O' Donowan antwortet unwillig: „Unnütze Arbeit! richte leſen.“ Farquhar verſucht, d ſchreiben immer Niemand wird je meine Be⸗ as Thema zu wechſeln. „Intereſſant zu wiſſen— wo wir in einer Woche Kopf darüber, was man in dieſer Lage unternehmen könnte, um der ſicheren Kataſtrophe zu entgehen. „Herr Oberſt Was werden wir jetzt weiter tun?“ Farquhar, der ſoeben mit Hicks geſprochen hat, antwortet mit einem Befehl an die verſammelten Unterführer: „Meine Herren! Wir müſſen hier übernachten. General Hicks ordnet an, ſofort ein Zeriba zu bauen!“ Murrend verlaſſen die Offiziere Hicks Stab. Wer⸗ den ſie imſtande ſein die verdurſtenden und verhun⸗ gernden Soldaten zum Aufbau einer Paliſade und zum Ausheben eines Karree zu bewegen? ägyptiſcher iſt es ſo weit, ausgeführt werden. Major Hertl iſt ii tiefe Die t ſei n G n 3 trägt wie während des ganzen ſorgfältig alle Geſch Eine Kugel ſchreibt weiter: „Die Kugeln fallen Das Tagebuch des ſem„und“, ehniſſe durchſchlägt das Diſziplin Truppen nie auf der Höhe. daß die Befehle oft gar nicht mehr elt in rund um das war bei den Jetzt aber rabens zurückgekehrt und Marſches auch heute ſein Tagebuch ein. Zelttuch. Er aber immer dichter und Majors Hertl ſchließt mit die [Fortſetzung folgt) Im Winterhilfswerk ſchaffen wir 1 mit Deinen Opfern die Voraus⸗ ſetzung, überall dort zu helfen, wo wir nach nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen dazu verpflichtet ſind. beginnt er Kloß auszufragen. ſammeln. Auch das Alter und die Bewaffnung der ſein werden.“ 151. 1 31[Goldhyp. Pfandbriefe 5 1 31 J 8 1 558 1. 91 leihen d. 85% Pr. Bb. ⸗Pfbrj. 4% Rh. Hyv.⸗ Bk. adiſche Maſch. 100,0 100, Sraßkraft. Mm. gdenw. tſte n ürttemb. Elektr. 100 0 100,0 Verkehrs- Aktlen Frankfurt anielhen d. Com. Verb Unſi. G⸗Bfbrf 5. 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Maſch, 14½7 140,0 122,0 121,2.„„„% e Slenens Glasmb 113,2 90. 05.5 105, Schantung⸗ H. uh 128,2 124,0 1 Nummer 507 Aus Baden Wegen Pferdeverluſts erhängt Sinsheim, 1. Nov. Der Landwirt Heinrich Betz pflügte im Gewann„Heide“ über den Stein⸗ brüchen. Durch plötzliches Scheuwerden durchſtieß das Pferd die Umzäunung und ſtürzte in die Tiefe. 2 Durch dieſen Unfall aufs ſchwerſte erſchüttert ging der Z2jährige Landwirt nach Hauſe und erhängte ſich. Wenn man brennendes Benzin mit Waſſer löſcht! * Linkenheim, 1. Nov. Vor dem Gaſthaus„Zum Strauß“ geriet ein Gaſtauto in Brand. Als man törichterweiſe das brennende Benzin mit Waſ⸗ ſer löſchen wollte() breitete das Feuer ſich auf die naheliegende Scheune aus, deren Heu und Strohinhalt in wenigen Augenblicken lichterloh brannte. Die Scheune brannte nieder. Der Fahrer des Laſtautos erlitt ſchwere Brandwunden, als er den Wagen aus der Gefahrenzone fahren wollte. Eine Schwindlerin ſammelt Nußloch, 1. Nov. Einer jugendlichen, etwa 19⸗ jährigen Schwindlerin gelang es in der vorigen Woche, bei einer ganzen Reihe von Familien„ein⸗ malige Spenden für die Sudetendeut⸗ ſchen“ zu erhalten. Die ſicher auftretende Perſon hatte eine Liſte der Spender bei ſich, wonach ſie auch im benachbarten Wiesloch viele Opfer gefunden hatte. Nach ihrem Ausweis befragt, erklärte ſie, daß ihre Freundin, die vom anderen Ortseingang her die Sammlung begonnen habe, die Papiere bei ſich habe. Zu alledem kaufte ſie noch in einem hieſigen Schuhgeſchäft für rund 20 Mark Schuhwaren, indem ſie vorgab, bei einer Nußlocher Familie ihr Haus⸗ haltsjahr abzuleiſten, von wo aus die Schuhrechnung beglichen werde. Gleich darauf war ſie ſpurlos verſchwunden. Hoffentlich gelingt es der Po⸗ 14 0 ihr recht bald das unſaubere Handwerk zu egen. Beim Aufſpringen auf den fahrenden Zug tödlich verunglückt Säckingen, I. Nov. Tödlich verunglückt iſt der Kaufmann Adolf Schmidt von hier, der am Sams⸗ tag bei dem Verſuch, auf einen fahrenden Zug aufzuſpringen, zu Fall und unter die Räder zu 6. Seite ** liegen kam. Dem Verunglückten wurden beide Beine abgefahren. Im Säckinger Krankenhaus iſt der im 47. Lebensjahre ſtehende Mann ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. * Limpach, 1. Nov. Der 42jährige Schweinehänd⸗ ler Senft von hier, geriet mit ſeinem Wagen zwi⸗ ſchen Ringgenweiler und Haſenweiler in der Kurve gegen eine Böſchung, flog aus dem Wagen und war auf der Stelle tot. Mutter wirft ihr Kind vors Auto Pirmaſens, 31. Okt. Einen wiederholten Tot⸗ ſchlagsverſuch beging eine hieſige Einwohnerin an ihrem eigenen Kinde, weil ſie mit ihrem Manne ſchweren Streit gehabt hatte. Zunächſt verſuchte ſie das Kind ums Leben zu bringen, in dem ſie es vor ein daherkommendes Motorrad warf, deſſen Lenker aber geiſtesgegenwärtig bremſte und auswich und ſo den Tod des Kindes abwendete. Die Frau hatte zuvor ihren Mann in mehreren Wirtshäuſern ge⸗ ſucht. Später unternahm ſie einen zweiten Mord⸗ verſuch, in dem ſie das fünfjährige Mädchen und ſich ſelber vor den Augen ihres Ehemannes vor einen daherkommenden Perſonenkraftwagen warf. Auch in dieſem Falle blieb das Unglück vermieden, weil der Fahrer geiſtesgegenwärtig bremſte. Ein Sa⸗Mann führte die Frau, die einen völlig verzweifelten Ein⸗ druck machte, auf die Polizeiwache. Wie die Dinge liegen, wird ſie ſich vor dem Richter wegen verſuch⸗ ten Totſchlages zu verantworten haben. 2 7 E — 5 eut Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe R Dienstag, 1. November 1938 Der Ausbau des Schluchſeewerkes Ein Millionenprojekt Wir berichteten bereits über den Baubeginn des zweiten Abſchnitts des Schluchſeewerkes. In gro⸗ ßen Zügen wurde angedeutet, welche Funktionen den Neubauten zukommen. Es handelt ſich in der Tat um ein ganz überragendes Werk der In⸗ genieurkunſt. Im Folgenden ſollen deſſen An⸗ fänge und weitere Entwicklung ſowie das Zuſam⸗ menwirken der einzelnen Teile in einer dem Laien verſtändlichen Weiſe dargeſtellt werden. Geſchichte eines Schwarzwaldſees Vor dem Krieg noch ein weltentlegenes Gewäſſer des Hochſchwarzwaldes, iſt der Schluchſee erſt dem Verkehr erſchloſſen worden, ſeit die Dreiſeenbahn Oben: An einer Bauſtelle: Miniſterpräſident Köhler und Inneuminiſter Pflaumer laſſen ſich die Pläne erläutern. Nebenſtehend: Miniſter und Arbeiter beim Schoppen (Aufnahme: Dietmeier) von Titiſee heraufführt. Er hat die urſprüngliche Form des„Schlauchſees“ beibehalten, aber ungeführ die fünffache Flächenausdehnung erhalten. Der Waſ⸗ ſerſpiegel liegt 27 Meter höher. Es iſt ein richtiger See geworden, der einen landſchaftlich überaus reiz⸗ vollen Anblick bietet, ſchaut man nun von den umlie⸗ genden Bergen herab— der Schwarzwaldwanderer kennt verſchiedene ſolcher prächtigen„Seenblicke“— oder geht man an ſeinen waldigen Ufern entlang, an denen ſich ein reger Waſſerſportbetrieb entfaltet hat. Der Schluchſee iſt zu einem Hauptanziehungs⸗ punkt für den Fremdenverkehr gewor⸗ den. Der Eingriff des Menſchen iſt in einer Weiſe erfolgt, daß keine natürlichen Schönheiten zerſtört wurden, im Gegenteil, ein großartigeres Stück Natur wurde geſchaffen. Der Gedanke, den Gebirgsſee zur Energie⸗ gewinnung auszubauen, iſt ſchon einige Jahr⸗ zehnte alt. Als im Jahr 1921 das Badenwerk ge⸗ gründet wurde, vermochte es allerdings damals noch nicht, die zu erwartenden Energiemengen unter⸗ zubringen. Erſt als ſich die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk A. G.(RW) für die Ausnutzung der badiſchen Waſſerkräfte intereſſierte, war die Jen Intex ess ante Fall G ERICHTS BERICHTE AUS NAH UND FERN Mädchen aus dem Elternhaus entführt Von Biberach nach Wien Fünf Monate ſchweren Kerker für den Täter Vor einem Schöffenſenat in Wien hatte ſich der 30 jährige Kaufmann Erwin Kemmler aus Reut⸗ lingen wegen der Entführung einer Minderjährigen zu verantworten. Er war angeklagt, Anfang Sep⸗ tember die l7jährige Grete N. ihren Eltern aus Biberach entführt zu haben. Das Mädchen, das etwas romantiſch veranlagt, aber auch etwas leicht⸗ ſinnig und naiv iſt, hatte den Kaufmann in Wien kennen und lieben gelernt. Er verſprach ihr die Ehe und reiſte ihr ſpäter zu ihren Eltern nach Biberach nach, um dort um ihre Hand ünzuhalten. Der Va⸗ ter war zuerſt einverſtanden; als er jedoch erfuhr, daß der zukünftige Schwiegerſohn ein ſchwer vor⸗ beſtrafter Zuchthäusler iſt, der zuletzt 2½ Jahre ins Gefängnis wandern mußte, zog er ſeine Einwilligung zurück und verbot Kemmler jeden weiteren Verkehr mit ſeiner Tochter. Um den Vater zum Jawort zu zwingen, ließ Kemmler kurzerhand im„Biberacher Tagblatt“ die Verlobungsanzeige erſcheinen. Als der Va⸗ ter unerbittlich blieb, überredete K. das Mädchen zur Flucht aus dem Elternhaus und kam mit ihr bis nach Wien. Dem Vater ſchrieb er, er möge die Einwilligung zur Ehe hauptpoſtlagernd nach Wien ſchicken. Dieſer erſtattete jedoch Anzeige, und als Kemmler beim Hauptpoſtamt erſchien, um die Ant⸗ wort abzuholen, wurde er feſtgenommen. In der Verhandlung kam zutage, daß der An⸗ geklagte bereits einmal verheiratet geweſen iſt, doch geſchieden wurde. Außerdem hat er mit einer Kell⸗ nerin ein ſechs Monate alte Kind. Der Angeklagte wurde zu fünf Monaten ſchweren Kerkers verurteilt. Als beſonders erſchwerend hob der Vor⸗ ſitzende in der Urteilsbegründung hervor, daß der Angeklagte durch ſein Verhalten dem jungen und unerfahrenen Mädchen ſchweren Schaden zugefügt habe, da es ſeinen Poſten als Kontoriſtin verloren hat und ſchwer kompromitiert wurde. Gewallige Leiſtungsſteigerung Grundlage geſchaffen für ein derart großes Unter⸗ nehmen. Der erſte Schritt zur Verwirklichung wurde im Jahr 1928 getan, als die Schluchſeewerk A. G. in Freiburg gegründet wurde. Bei der Ausführung des Projektes viele Widerſtände in den Weg. Zunächſt war es der Kampf mit der Natur. Da wo die Stau⸗ mauer, das Kernſtück der ganzen Anlage, zu errich⸗ ten war, zeigten ſich die Felswände von nur gerin⸗ ger Feſtigkeit. Die Mauer, die beträchtlich kürzer iſt als z. B. die der Schwarzenbachtalſperre, wurde daher keilförmig gegen den Waſſerſpiegel vorſprin⸗ gend aufgeführt, eine Form, die nicht durch hydrau⸗ ſtellten ſich 5 liche Berechnungen bedingt iſt, ſondern ſich lediglich auf die beſten geologiſchen Verhältniſſe ſtützt. Zu dieſen techniſchen Schwierigkeiten, die völlig gelöſt werden konnten, kamen die politiſchen Wirrniſſe. Als die Arbeiten in vollem Gang waren, brach in den wichtigen Sommermonaten ein Streik aus, der vier Monate andauerte. Die Ur⸗ heber waren die Kommuniſten, denen es am Schluchſeebau auf eine große politiſche Machtprobe ankam. Prügeleien waren an der Tagesordnung. Verzögernd wirkten weiter die finanziellen Sor⸗ gen der damaligen Regierung, der es darum zu tun war, den Arbeitsvorrat möglichſt lang zu ſtrecken. So wurde die Staumauer erſt 1932 fertig. Neue Waſſerkräfte Ein ſo rieſiger Waſſerbehälter wie das Schluch⸗ ſeeſtaubecken muß, um wirtſchaftlich zu ſein, ein genügend großes Gefälle ausnutzen können. Der Höhenunterſchied zwiſchen Schluchſee und Hochrhein beträgt zwar über 600 Meter. Davon wurde aber nur die Hälfte nutzbar gemacht. Um dieſem Mangel abzuhelfen, werden jetzt neue Kraftwerke ein⸗ geſchaltet. Das eine wird im Schwarzatal gebaut, zu deſſen Errichtung, wie mitgeteilt, Miniſterpräſident Köhler kürzlich den erſten Sprengſchuß löſte und damit das ganze Unternehmen einleitete; das andere am Hochrhein. Das Kraftwerk Häuſern bleibt in Betrieb, während das kleine, unterhalb gelegene Kraftwerk Eichholz überflüſſig wird. Der Stollen zwiſchen den beiden Kraftwerken wird nach dem neuen Kraftwerk an der Schwarza weitergeführt. Ein weiterer großer Stollen wird, wie erwähnt, zwiſchen dem Kraftwerk an der Schwarza und dem Hochrhein gebaut. Die unterirdiſchen Stollen wer⸗ den ausbetoniert, um die Reibung möglichſt zu ver⸗ mindern. Darüber hinaus werden neue Waſſerkräfte mit herangezogen, um ſo eine Anreicherung der Nutz⸗ waſſermenge zu erzielen. Es ſind die Waſſer der Alb, die in einem Speicherbecken unterhalb St. Blaſien gefaßt und in Stollen zugeleitet werden, und die der Mettma, eines Flüßchens öſtlich der Schwarza, das gleichfalls in einem Becken aufge⸗ ſtaut wird. Die Energien dieſer beiden Waſſerläufe können unmittelbar in dem neuen Kraftwerk an der Schwarza verarbeitet werden. Es beſteht aber noch die Möglichkeit, die geſammelten Waſſermaſſen mittels Pumpen— die Maſchinenſätze können durch entſprechende Vorrichtungen auf Pumpbetrieb um⸗ geſtellt werden— in den Schluchſee hinaufzu⸗ befördern. Phyſikaliſche Geſetze in der Praxis Es mag auf den erſten Blick paradox erſcheinen, daß man Energien aufwendet, um Waſſer irgend⸗ wo hochzupumpen, das dann beim Abfluß wieder zur Gewinnung von Energie verwendet werden ſoll. Dieſer ſcheinbare Widerſpruch wird aber Bauzeit etwa ͤͤrei Fahre aufgeklärt, wenn man ſich von den Fachleuten er⸗ läutern läßt, daß zum Heraufpumpen des Waſſers „Abfallſtrom“ der ſogenannten Laufkraftwerke per⸗ wendet wird, wie ſie ſich am Oberrhein, Neckar und Main finden. Dieſen fließt ja Tag und Nacht Waſſer zu, das in den Zeiten geringen Stromverbrauchs, alſo hauptſächlich nachts, nutzlos über die Wehre fallen würde, könnte man es nicht dazu benutzen, die Pumpwerke für den Schluchſee mit Strom zu verſorgen. Ein ſorgfältig berechnetes Syſtem ſorgt im übri⸗ gen dafür, daß der Waſſerſpiegel zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Staubecken reguliert wird. Regierungs⸗ baurat Henninger machte dies im Kraftwerk Häuſern während der Beſichtigungsfahrt in feſſeln⸗ der Weiſe anhand von Verſuchen mit einem Glas⸗ röhrenſyſtem deutlich. Im Kleinen ſah man— nach dem Geſetz der kommunizierenden Röhren, das uns in den Schuljahren im Phyſikſaal demonſtriert wurde — dieſelben Faktoren wirkſam, wie ſie nachher in ganz großem Maßſtab in den Bauwerken in Er⸗ ſcheinung treten. Durch Waſſerhahne ließ der Bau⸗ meiſter beſtimmte Waſſermengen auf beſtimmten Strecken mit beſtimmtem Geſälle zu Waſſerbehältern von beſtimmtem Faſſungsvermögen zu⸗ oder ablau⸗ fen; oͤurch Anfärben des Waſſers wurden die Strö⸗ mungsverhältniſſe ſichtbar gemacht. Mit wunder⸗ barer Präziſion wurde der Ausgleich zwiſchen den verſchiedenen Becken erzielt. Es beſteht oͤurchaus die Möglichkeit, noch weitere Flußläufe um das Feldberg maſſiry in die⸗ ſes gewaltige waſſerwirtſchaftliche Syſtem einzube⸗ ziehen. Die Verwirklichung ſolcher weitergehender Projekte bleibt aber der Zukunft vorbehalten. Jetzt wird der begonnene zweite Abſchnitt mit aller Sorg⸗ falt aufgrund der Erfahrungen des erſten Abſchnitts und gründlicher Unterſuchungen und Berechnungen durchgeführt. Baurat Henninger zerſtreute übrigens auch den Einwand, als ob die Sperren die alten Waſſerläufe trockenlegten. In Wirklichkeit zeige ſich, daß kurz unterhalb der Staubecken ſchon Waſſer her⸗ vortrete. Die Ausführung des zweiten Teilabſchnittes ver⸗ ſpricht eine ganz beträchtliche Steigerung, der Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Schluchſeewerkes. Man rechnet mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren, Daß es ſich angeſichts des gewaltigen Umfangs der neuen Bauwerke um ein Projekt handelt, das Millionen er⸗ fordert, beoͤarf keiner beſonderen Erwähnung. E. Dietmeier, Nachbargebiete „Tag des Verufes“ in Frankenthal Kreisamtsleiter Profeſſor Dr. Aruhold ſprach * Frankenthal,“ Okt. Die Abteilung für Be⸗ rufserziehung und Betriebsführung der Gauwal⸗ tung Saarpfalz der Deutſchen Arbeitsfront veran⸗ ſtaltet für die Betriebsausbilder und Betriebs⸗ jugendwalter aus allen Teilen des ſaarpfälziſchen Bereiches eine Arbeitstagung, die in Fran- kenthal als„Tag des Berufes“ richtunggebend für die Arbeit der kommenden Berufserziehung wurde. Eine beſondere Bedeutung erhielt der Tag des Beruſes durch die Anweſenheit des Kreisamtsleiters Prof. Dr. Arnhold⸗Berlin, deſſen Aufgabe es beſonders war, die Betufserziehung als nationale ſozialiſtiſche Aufgabe klar zu umreißen. Der Ge⸗ meinſchaftstagung der Betriebsausbilder und Be⸗ triebsjugendwalter am Nachmittag in der Jahn⸗ Turnhalle, auf der auch Fragen der geſundheitlichen Betreuung der Jugendlichen in den Betrieben be⸗ handelt wurden, und in der Prof. Dr. Arnhold das Wort nahm, waren am Freitag in acht verſchiede⸗ nen Sälen der Stadt Einzelberatungen der Fach arbeitergemeinſchaften vorausgegangen. Am Abend fand in der Frankenthaler Feſthalle eine machtvolle Kundgebung der Kr'eis leitung der NSDAP und der Kreiswaltung der DAß ſtatt. An hier ſprach Prof Dr. Arnhold. Vefeſtigungen aus der Keltenzeit Unter Naturſchutz geſtellt * Klingenmünſter, 23. Okt. Nahe der hieſigel Heil⸗ und Pflegeanſtalt auf dem Heidenſchuh wur⸗ den die hiſtoriſch wertvollen keltiſchen Befeſtigungen unter Heimatſchutz geſtellt. Weitere Grabungen dür Vervollſtändigung des Denkmalwerkes werden im kommenden Jahre ausgeführt werden. Jude wegen Steuerhinterziehung gefaßt * Sinsheim, 1. Nov. Der Geſellſchaſter der Firma Heinsheimer in Eppingen, Nathan Marz, wurde wegen Hinterziehung der Einkommenſteuer für die Jahre 1935 bis 1937 zu einer Geldſtrafe von 3200 Reichsmark verurteilt. Ein weißes Reh geſchoſſen 5 OL. Stuttgart, Okt. In dem württembetg⸗ ſchen Ort Flein hatte ein Jagdpächter das Glüc ein weißes Reh zu erlegen. Die ſeltene Beute wurde im Schaufenſter einer Metzgerei ausgeſtell und lockte viele Neugierige an. * Landau, Okt. Im Stadtteil Queichheim fiel die Fuhrwerkslenkerin Margarete Blank nahe der Horſt⸗Siedlung von ihrem Wagen, wobei ſie ſchwer verletzte. Im Landauer Städtiſchen Krankenhaus iſt ſie ihren inneren Verletzunges erlegen. f 8 ö 1 N 193 er. ſſers ver⸗ und aſſer uchs, ehre gen, zu übri⸗ ver⸗ ings⸗ werk ſſeln⸗ Blas⸗ nach uns urde r in Er⸗ Bau⸗ mien tern blau- Strö⸗ ider⸗ den itere die⸗ zube⸗ nder Jetzt zorg⸗ nitts ngen gens alten ſich her⸗ ver⸗ Lei⸗ chnet Daß euen n er⸗ k. rx. euer von ergi⸗ lück⸗ eute telt in nahe ſich chen iges HA Dienstag. 1. November 1938 ILS- up WIRTSCH der Neuen Mannheimer Zeitung FTS-ZETITTUNG Abend-Ausgabe Nr. 507 Der Ausbau des deuiscnen Wassersiraßenneßes Abschluß des deuischen Binnenschiffehrisfags 1938 November. DH D. Magdeburg, 1. Der Deutſche Binnenſch ormittag ſeinen Abſchlu a folge. Zuerſt ſprach Miniſteric tor Dr.⸗Ing. 5 Gährs⸗Berlin über„Die Pläne für den weiteren Aus bau des deutſchen Waſſerſtraßennetzes“. Ausgehend von der Bedeutung des Mittellandkanals für die deutſche Bin⸗ rt und Volkswirtſchaft wies er darauf hin, daß nach Eröffnung des W̃ ſt⸗V zahlreiche Nach⸗ en und weitere Ausbaupläne am Geſamtnetz durch⸗ ren ſind. Das bereits im Gange befindliche Ausbau⸗ 400 Vorxrags sufi 4 5 8 programm erfordert etwa 2 Milliarden Mark von denen 10 4 2 3 5 er* mehre ve hundert Millionen bereits verausgabt ſind. Dieſes meh! 8 7—* 7 4* f. Programm umfaßt in der Hauptſache gende Arbeiten: Am Mittellandkanal: Uebergang über die Elbe, Doppel⸗ ebewerk Hohenwarte, auf der Strecke zwiſchen Berges⸗ bpede und Hannover Erhöhung des Waſſevſpiegels und Erweltevung des Dortmund Ems⸗Kanals ſüdlich Berges⸗ böpede als öreiſchiffige Strecke. Der Südflügel des Mit⸗ wind vorausſichtlich gleichzeitig mit der völ⸗ n Fertigſtellung des S Hauptkanals in Betrieb genommen den können. Neben dem bereits erfolgten Ausbau des hle⸗ und Plauerkanals erfordert die Befahrung mit 1000⸗ Tonnen⸗Schiffen eine Reihe von Ausbauten im Bereich der Reichshauptſtadt. Umfangreiche Maßnahmen ſollen der Verbeſſerung der ſübnördlich gerichteten Waſſerſtraßen dienen im Intereſſe ber an ihren Mündungen gelegenen deutſchen Seehäfen. Der Dortmund⸗Ems⸗Kanal wird auch auf der Noroſtrecke für 1500⸗Tonnen⸗Schiffe ausgebaut. Die Weſer wird zwi⸗ ſchen Minden und Bremen kanaliſiert, um dem 1000 ⸗To.⸗ Schiff des Mittellandkanals den Zugang zum Hafen Bre⸗ men zu ermöglichen. Auf dieſer Strecke werden fünf neue Stauſtuſen errichtet. Nach dem Süden zu wird die Meſerſtraße verlängert durch Kanaliſierung der Werra zu⸗ nächſt auf der rund 100 Kilometer langen Strecke bis Wartha bei Eiſenach. Elbe: Niedrigwaſſer regulierung, verbunden mit der Er⸗ Uchtung von Speicherbecken zur Abgabe von Zuſchußwaſſer in Niedrigwaſſerzeiten. Die durch Abtretung des ſudeten⸗ deuſchen Gebietes deutſch gewordene neue Elbeſtrecke wird in den Geſamtausbauplan hineingenommen. Im Staodt⸗ geber von Magdeburg, wo drei Felsrippen eine Verbeſſe⸗ tung der Regulierung nicht zulaſſen, muß eine örtliche Kanaliſterung vorgenommen werden. Mit der Vollendung der zweiten Saaletalſperre bei Hohenwarthe iſt 1940 zu technen; für das Speicherbecken bei Pirna ſind Verſuchs⸗ bauten in Angriff genommen. Bei den Elbregulierungs⸗ arbeiten ſind auf der rund 530 Kilometer langen Strecke von der alten Reichsgrenze bis Hamburg 250 Kilometer im Grobausbau fertiggeſtellt. Oder; Niedrigwaſſerregulierung der mittleren Oder von Ranſorn bis Lebus und durch Bau von Speicherbecken. Die Regulierungsarbeiten nähern ſich allmählich ihrem Ab⸗ ſchluß. Die Verlängerung der Oderwaſſerſtraße bis in das oberſchlsſiſche Induſtriegebiet durch den Adolſ⸗Hitler⸗Kanal zwischen Coſel und Gleiwitz einſchließlich des Hafens Glei⸗ witz iſt ſoweit gefördert, daß mit ihrer Inbetriebnahme Anfang 1940 gerechnet werden kann. Maſuriſcher Kanal in Oſtpreußen: Die Erd⸗ und Brücken⸗ bauten für den Ausbau ſind vollendet, während die letzten Schleuwſen 1940 in Betrieb genommen werden. Dieſer Aus⸗ bau ſowie die Durchführung der inzwüſchen ſo gut wie vol⸗ lendeten Oberrheinregulierung Kehl—Baſel, ferner die 1935 ſertiggeſtellte Neckarkanal'ſierung bis Heilbronn, die Main⸗ kangliſterung aufwärts bis Würzburg, die jetzt vor dem Abschluß ſteht, außerdem die Niedrigwaſſerregulierung der Donau zwiſchen Regensburg und Paſſau waren in dem Programm von 1934 enthalten, das mit einer Milliarde abſchloß. Die Erforderniſſe des zweiten Vierjahresplanes zu⸗ ſammen mit Eingliederung Oeſterreichs und des Sudelen⸗ landes erforderten weitere ſofortige Maßnahmen, ſo daß das Ausbauprogramm inzwiſchen roſtenmäßig verdoppelt würbe. Hinzugetreten ſind die Verlängerung der Neckar⸗ kangliſterung zunächſt bis Stuttgart und welter bis Plo⸗ chingen, die Ausweitung der Maßnahmen zur Vergröße⸗ zung der Leiſtungsfähigreit des Dortmund⸗Ems⸗Kanals, die Werra⸗Kanaliſierung von Münden bis Wartha, der Bau eines Stichkanals zu den Hermann⸗Göring⸗ werken let Salzgitter und vor allem die Vollendung der Rgein⸗ Main⸗Vonau⸗Waſſerſtraße einſchließlich des Ausbaues der rüber öſtepreichiſchen Donau, die allein 750 Millionen ekfordert und durch Geſetz vom 11. Mai 1928 feſtgelegt iſt. Unter der Einwirkung des Vierfahresplanes und des Auſchluſſes der Oſtmark tritt ein Bedürfnis nach weiteren verbindenden Kanälen immer ſtärker hervor; im Vorder⸗ und ſteht hier der Oder⸗Donau⸗Kaual, der vom Adolf⸗ Hler⸗kanal bel Neudorf unweit Coſel abzweigen, im Obertal als Seitenkaual bis zur neuen deutſch⸗tſche ho⸗ lo wakiſchen Grenze führen, dann die Tſchechei Furch⸗ ieren und zum Marchtal abſteigen ſoll. Der Kanal wird eiue Fänge von etwa 330 Km. erhalten, von denen 140 Km. auf iſchechveſlowakiſchem Gebiet liegen. Die Baukoſten ein⸗ ſchließlich Nebenanlagen können auf etwa 500 Mill./ ge⸗ ſchätzt werden. Ein weiterer Verbindungsweg mit der Donau wird namentlich von bremiſcher Seite vertreten, und zwar mit dem Hinweis, daß, weun erſt die Werra bis Merkers kana⸗ liſterk iſt, es nur eines kurzen Verbindungsſtückes von 135 mebls Bamberg bedarf, um eine vollſtäudig auf deutſchem Gebiet verlaufende Verbindung mit der Donan zu ſchaſſen, die den mitteldeutſchen Raum mit der Oſtmark vethinden würde. Auf dieſen Plan iſt bereits inſoweit Nückſicht genommen, als die Bauwerke der Werrakanali⸗ ſerung für 1000⸗To.⸗Shiffe ausgeführt und bel Bamberg urſorge getroffen wird, daß der Werra⸗Main⸗Kanal zweckmäßig an die Main⸗Donau⸗Waſſerſtraße angeſchloſſen werden kann. Auch dieſe Verbindung wird in nicht zu ferner Zeit geſchaffen werden, wobei allerdings auch die 55 Oberweſer zwiſchen Münden und Minden kauali⸗ ert werden muß, um eine durchgehende Verbindung für 000 To. Schiffe zu erhalten. 0 Nat vergeſſen werden ſoll auch die zweite Verbindung zes Aheins mit der Donau über den Neckar, wofür dem 77 892005 5 bereits 1921 beſondere Zuſagen vom geich gegeben worden ſind. Im Süd weſten Deutſchlauds i noch ein Plan zu erwähnen, der mit verhältnismäßig en den Mitteln Großes ſchaffen wird, nämlich der Aus⸗ Int des Hochrheins zwiſchen Baſel und dem Bodenſee im ie des Verkehrs und der Kraftgewinnung. Es wird on den Verhandlungen mit der Schweiz abhängen, wann mit dieſem Werk e f 8 führ werden kann. begonnen und wie ſchnell es durchgeführt gast lich ſteht im Noroweſten Deutſchlands der Hanſa⸗ 155 zur Erhrterung, der unter dem Einfluß des Vier⸗ resplanes wieder ſehr in den Vordergrund gelreten iſt. 50 dem Sommer des Jahres wird der Entwurf für den 1 nſa⸗Kanal auf das 1500⸗To.⸗Schiff umgearbeitet mit dem leichzeitigen Ziele, eine Möglichkeit für den Anſchluß Lü⸗ 11 n finden. Schließlich wird für den Saarpfalz⸗Kanal ei ausführlicher Entwurf au'geſtellt und ebenſo werden die verſchiedenen Mi i ö ⸗Rhein⸗ unterfucht Möglichkeiten für einen Aachen⸗Rhein⸗Kanal 55 Zuſammenſaſſend gab der Redner die Verſicherung ab, 978 as in Ausführung begriffene Programm uns in 5 Jahren ein durchaus leiſtüngsfähiges Waſſer⸗ 15 unetz bringen wird. Die neueſten Leiſtungen der 1 Binnenſchiffahrt und der Waſſerbauverwaltung 815 auf der großen Juternationalen Verkehrsausſtel⸗ züng in Köln im Jahre 1940 zur Darſtellung gelangen. 1 997 gemeinſame Sitzung der Gruppenleiter und Ge⸗ führer der Reichsverkehrsgruppe Binnenſciffahrt Akfien im Verlauf ewas fesfer Kleine Umsäße— Renfen freundlich Rhin⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Uneinheitlich Frankfurt, 1. November. Das Kundenintereſſe richtete ſich auch heute im weſent⸗ lichen auf einzelne Spezialpapiere des Aktlenmarktes, an dem die freundliche und zuverſichtliche Tendenz fortbeſtand, ſo daß im allgemeinen bei nicht einheitlicher Entwicklung leichte Kursſteigerungen von meiſt unter 1 v. H. über⸗ wogen. Die Umſätze erreichten aber keinen größeren Um⸗ Der katholiſche Feiertag in weiten Kreiſen des s wirkte ſich in geringeren Aufträgen aus, ebenſo zum heutigen Monatsbeginn Limiteerneuerungen. bevorzugten Papieren wie Acc mit 124—124,50 Weſtdeutſche Kaufhauf mit 10576 106,50(10556), (124) Hoeſch mit 120(119,75) und Verein. Stahl mit 11274(11238) war das Geſchäft zeitwebſe belebter, wobei Abſchlußerwar⸗ tungen mitſpielen. Die geſtern im Mittelpunkt ſtehenden Motorenwerte lagen ſchwächer, wobei Daimler 1,50 v. H. nachgaben auf 140 und Adlerwerke 7 v. H. auf 114. Die übrigen Maſchinenwerte blieben gut gehalten, Eß⸗ linger 1 v. H. feſter mit 11275. J. G. Farben waren nach 26 v. H. höherem Beginn ſpäter wieder auf den Vortags⸗ bbendſtand von 154 ermäßigt, ferner bröckelten Mannes⸗ mann nach 114,50 auf 114,25(114) ab. Vorwiegend 0,50—1 vv. H. höher notierten noch Elektrizitätspapiere, jedoch RW 7 v. H. niedriger mit 12436. Am Rentenmarkt war es weiterhin ſtill und die Markt⸗ lage ziemlich ausgeglichen. Reichsaltbeſitz 6 v. H. feſter mit 130,05, Reichsbahn⸗FA. v. H. höher mit 12576. In Goldpfandbriefen herrſchte zu unveränderten Kurſen eher etwas Nachfrage und in Kommunal⸗ Obligationen lag im Gegenſatz zum Berliner Platz ſo gut wie kein Angebot vor, ſo daß die vor wenigen Tagen herabgeſetzten Kurſe auf⸗ recht erhalten blieben. Im Verlauf waren Liquidattons⸗ pfandbrieſe meiſt unverändert, Frankfurter Hyp. 4 v. H. auf 101,25. Von Stadtanleihen 1928er Darmſtadt 98(97,50), 1929er Mainz 97,75(97,50). Induſtrieanleihen bröckelten teibweiſe 4 v. H. ab. Kommunalumſchuldung halbamtlich unv. 95,80, Reichsaltbeſitz im Verlaufe bei lebhaften Um⸗ ſätzen 131 nach 130,75 und ſo weiter gefragt. In der zweiten Börſenſtunde war die Kursentwicklung weiter etwas ſchwankend, Spezialwerte waren weiter feſt. Im Vordergrund blieben Verein. Stahl mit 113,75 nach 11276 und vorübergehend 11296 ſowie Weſtdeutſche Kaufhof mit 107 und ſo Geld nach 103,50. Auch auf den anderen Märkten war überwiegend eine leichte Befeſtigung zu ver⸗ zeichnen, ohne daß ſonderliche Umſätze vorlagen. Bei den ſpäter notierten Werten betrugen die Abweichungen 7 bis 1 v.., Schiffahrtsaktien weiter rückläufig, und zwar bis zu 1,50 v. H. Am Einheitsmarkt war die Haltung eben⸗ falls vorwiegend feſter, insbeſondere Bank⸗ und Hypothe⸗ kenbankaktien blieben geſucht. Der Freiverkehr hatte ruhiges Geſchäft, weiter ſeſt Ufa⸗ Aktien mit 85,50(84,50). Sonſt nannte man Dinaler 101,50 bis 103,50, Katz und Klumpp 101—104, Elſäſſ. Bad. Wolle 93,50 95,50, Verein. Fränk. Schuh 78,50 80,50. Berliner Börſe: Aktien zunächſt uneinheitlich, dann eſter f Berlin, 1. November. Zu Beginn der Börſe überwogen am Aktienmarkt eher kleine Rückgänge, die anſcheinend mit Glattſtellungen des berufsmäßigen Handels zuſammenhingen. Offenbar hatte dieſer angeſichts des hohen katholiſchen Feiertags mit einem kleineren Ordereingang gerechnet. Bald zeigte ſich aber, daß nach wie vor ziemlich lebhafte Kaufneigung vorhanden iſt- und infolgedeſſen das urſprünglich vorhandene Angebot ſehr ſchnell untergebracht war. ganzen Linie eine zum Teil kräftige Befeſtigung ein. Ah⸗ geſehen von allgemein günſtigen wirtſchaftlichen Erwüägun⸗ gen, wird die Börſe von zuverſichtlichen Erwartungen für den Hoeſch⸗Abſchluß angeregt, ſo daß namentlich der Mon⸗ tanmarkt die ſchon ſeit Tagen lebhaftere Beachtung fand. Hoeſch konnten einen Anfangsgewinn von 0,25 pv. H. ſo⸗ gleich auf 4 v. H. erhöhen. Klöckner ſtiegen zunächſt um , dann ſogleich weiter um denſelben Prozentbruchteil. Mannesmann verwandelten eine erlittene Einbuße von v. H. ſogleich in einen Gewinn von 0,25 v.., die 0,25 v. H. niedriger einſetzenden Rheinſtahl glichen den Verluſt ſofort wieder aus. Ferner ſtiegen Buderus um 1, Stolberger Zink um 0,50 und Verein. Stahlwerke um 96 v. H. Vernachläſſigt blieben demgegenüber Braunkohlen⸗ werte, bei denen nur zwei wenig veränderte Notierungen zuſtandekamen. In der chemiſchen Gruppe glichen Farben eine anfängliche Einbuße von 0,25 v. H. aus, Schering zogen um 7 v. H. an. Wenig verändert waren Elektro⸗ und Verſorgungsakttlen. Bei den Autowerten gewannen BMW 0,50, während Daimler um 1 v. H. zurückgingen; allerdings konnten ͤieſe ſoſort wieder 0,75 v. H. aufholen. Im übrigen ſind mit größeren Veränderungen nur noch Feldmühle und Hotelbetrieb(je minus 1) und Hanſa Dampf(minus 1,50) hervorzuheben.— Im variablen Rentenverkehr ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe um 20 Pf. auf 130,70, während die Gemeindeumſchuldungsanleihe mit unverändert 93,70 gehandelt wurde. Im Börſenverlauf ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der Kurſe überwiegend fort. Lediglich vereinzelt waren Rück⸗ ſchläge zu verzeichnen, ſo in Schuckert und Reichsbank, die Daraufhin ſetzte auf der je ½ v. H. verloren. Andererſeits befeſtigten ſich Verein. Stahlwerke um 7 v. H. auf 11396 und Klöckner im gleichen Ausmaß auf 75. Orenſtein ſowie Rheinmetall Borſig kamen gleichfalls ſe 7 v. H. höher an. Salzdetfurth ſtiegen um&, von Heyden und Feldmühle je um 1 v. H. Weſt⸗ deutſche Kaufhof wu mum 14, Elettriſche Licht u. Kraft ſogar um 2½ v. H. heraufgeſetzt. Farben notierten 153.50. Am Kaſſarentenmarkt verlief das Geſchäft ruhig. In Kommunalobligationen und verſchiedentlich auch Pfand⸗ briefen beſtand etwas Verkaufsnéigung. Preußiſche Hypo⸗ thehenbank und Preußiſche Bodenkreditbank Gold⸗Kommu⸗ nale ſtellten ſich je 7 v. H. niedriger. Liquidations⸗Pfand⸗ briefe lagen teilweiſe etwas feſter. Stadtanleihen 0 Von ſtiegen 26er Breslau um* und 27er Königsberg Gold um 15 8 v. H. Reichs⸗ und Länderanleihen wurden zumeiſt auf ſis gehandelt. Bei den Induſtrieobligationen kamen Aſchinger, die ex Coupon gehandelt wurden, 195 v. H. niedriger zur No Feldmühle büßten 4 v. H. ein, wäh⸗ rend Harpener ſich um 2 v. H. befeſtigen konnten. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Baukaktien büßten Deutſche Ueberſee 1 v. H. und Deutſch⸗Aſiatiſche 25/ ein. Bei den Hypothekenbanken ſtellten ſich Baye⸗ riſche Hypotheken 7 v. H. niedriger, während Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Bodenkredit 1/4 v. H. gewannen. Am Markt der Kolontalwerte w die Veränderungen gegenüber den Vortagen nur unbedeutend. Kamerun befeſtigten ſich um/ v.., hingegen gaben Doag im gleichen Ausmaß nach. Schontung ſchwächten ſich um 4 v. H. ab. Am Markt der Induſtriepapiere ſtiegen Reinecker um 57 und Krom⸗ ſchröder, letztere noch Pauſe, um 5 v. H. Steattt befeſtigten ſich um 274 v. H. Andererſeits gaben G. Lindner um 3 und Sachtleben ſowfſe Wenderoth je um 27 v. H. nach. Steuergutſcheine blieben bis auf die ſogenannten An⸗ leiheſtock⸗Steuergutſcheine, die um 0,20 v. H. heraufgeſetzt wurden, im Kurſe unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1940er 99,02 G 100,37 B; i94ter 99,25 G 100 B; 1942er 98,87 G 99,12 B; 1943er 98 G 98,87 B; 1944er 97,87 G 98,62 B; 198er bis 1948er 97,75 G 98.5 B.— Ausgabe 2: 1939er 99,62 G 100,37 B; 194ger 98,12 G 98,87 B; 1945er 97,75 G 98,5 B. 5 Wiederaufbauanleihe, 1944/45er 82,37 G 83,12 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 93,325 G 94,075 B. Bei ruhigem Geſchäft war auch zum Börſenſchluß der Grundton freundlich. Zahlreiche Werte ſtiegen um v.., Asch gewannen 7 und Salzdetfurth/ v. H. Nies⸗ riger lagen Gebr. Junghans mit minus 4 v. H. Die Altbeſitzanleihe wurde im Verlauf mit 13075 bewertet. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 1. November. Am Geldmarkt wären heute be⸗ reits Rückflüſſe zu beobachten, ſo daß die Blankotagesgeld⸗ ſätze wieder um 6 auf 276 bis 3% v. H. ermäßigt werden konnten. Dementſprechend ſtieg im Wechſelgeſchäft die Nach⸗ frage, wobet Solawechſel der Golddiskontbank bevorzugt wurden. Der Privatdiskontſatz blieb mit 274 v. H. un⸗ verändert. An den internationalen Deviſenmärkten zeigte das heute früh noch ſchwächere engliſche Pfund eine kräftige Be⸗ feſtigung. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf.7615(4,7518), in Amſterdam zog das Pfund auf.7576(8,736), in Zürich auf 20,98%(20,94) an. Die Pariſer Börſe blieb des katho⸗ liſchen Feiertags wegen geſchloſſen. Der Dollar wurde in Amſterdam unverändert, in Zürich mit 4,40(4,404) ge⸗ handelt. Von den kontinentalen Valuten war der hol⸗ ländiſche Gulden ſchwächer, aber auch der Schweizer Franken zeigte leicht rückläufige Tendenz. Daher ſtellte ſich der franzöſiſche Frane in Zürich mit 11,73½(11,71%) etwas höher, obwohl er ſelbſt international auch eher etwas niedriger lag. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5. Privat 3 v. B. Amtlich in Rm Dis- 1. November 31 Oktober 19 kont] celd] Brie veld 1 Rriet degnoten lägopt fdp. 12,155 12, 185 12,175 12,205 Argentinien[.⸗Peſof 0,6 20.626 0,625 0,628 Belgien 100 Belgaf½] 42,20 42,28 420 42,28 Braſiiſen IMilreis.146 0,148 0,146 0,148 Bulgarien 100 Leva 6.047] 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen 4 52,94 53.04 53 03 53,13 Danzig 100 Gulden] 4 47 47,10 47, 47.10 England 1Pfd5 2 11,8550 11,885 11.875 11,5 Eſtland loeſtn Kr. 4/ 68,13 68,27 68,13 68,27 Finnland 100 finn Mk. 4 5,2300 5,240 5,40] 5,250 Fankreich 100 Fr 3.6380 6,552 6,643 6,057 Griechenland 00 Dr 8.35(D2ð557.353 29357 Holl end 100G lden] 2 135,74 136,02 135,74 136,0 Jran( Teheran! ſpaan 2 14,74 14.70 14.76 14.78 Natter„100 isl Kr./ 33,04 53,14 53,13 53,23 Fialien 101 Lire 4% 13,00 13,11 13.00 13,11 Japan Den] 3,29 0,092 0,094 0,003 0,595 Jugoſlavien 100 Dina! 5.694 5,700.694 5,705 Ronada! tan. Dollar 2,480 2,484.480.484 Lettland 100 Latts 5 48,75 48,85 48,75 48,85 Eitauen„ 100 8ltag, 5%[ 41,4 42,02 4194 42.02 Norwegen 00 Rronen 50.58 59.70 50,68 50,80 Polen 100floty 47. 47,0 47.— 47,10 Portugal 100 Eskudo 1 10.760 10,789 10,780 10,8 0 Rumänien 100 Ee 212* 4 75 15 Schweden ioogr 143 51.06 5178 551 51,28 Schweiz 100 Franken 155 50.60 56,72 56,63 56,75 Span zen 100 Peſeten.—— 1—— Türkei. tu t Pfd. 3¼½ 1,978 1,982.978.982 Ungarn 1opPengö] 4— 5. 22 Uruguay 1Goldpeſoſ 0,999 1,001 0,999 1,982 Ger. Staaten Dollar 1/.405.499 2,495 2,30 * Frankfurt, 1. mit 277(29%) v. November. Tagesgeld wieder leichter t im Fachamt„Energie, Verkehr, Verwaltung“ der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ſowie Sitzungen der Beiräte der Fach⸗ gruppen und Fachuntergruppen der Reichsverkehrsgruppe Binnenſchiffahrt beſchloſſen die Tagung. Die Arisierung in der würffem- bergischen Texfilwirischaff Die Württembergiſche Induſtrie⸗ und Handelsbera⸗ tungs⸗ und Vermittlungszentrale Stuttgart Gmbcß, die zuſtändige Stelle für Entjudung in Württemberg, die vom Gauwirtſchaftsberater eingeſetzt wurde, übergibt der Oeffentlichkeit eingehendes Material über die Ent⸗ judung der württembergiſchen Textil⸗ und Bekleidungs⸗ induſtrie ſowie des württembergiſchen Textil⸗ und Be⸗ Fleidunggroß⸗ und Einzelhandels. Bis zum 1. Oktober 1938 wurden demnach folgende Be⸗ triebe entjudet. Der größte Teil der Fälle iſt bereits vom Württembergiſchen Wirtſchaftsminiſterium genehmigt, die anderen ſind zur Genehmigung vorgeſchlagen: In der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie: 6 Trikot⸗ webereien, 2 Strickwarenfabiken, eine Damenmäntel⸗ fabrik in Ulm, 2 Webereien, 4 mechaniſche Buntwebexeien, eine mechaniſche Leinenweberei in Laichingen, 8 Wäſche⸗ fabriken, eine mechaniſche Gurten⸗ und Bandweberei in Neußen, eine Schürzenfabrik in Stuttgart, eine Jute⸗ weberet mit Großhandel in Stuttgart, eine Filztuchfabrik in Göppingen, 4 Bettfedernfabriken in Stuttgart(Ha⸗ nauer Konzern), eine Korſettfabrük in Stuttgart, 6 Be⸗ triebe der Bekleidungsinduſtrie. Im Textilgroßhandel: 8 Tuchgroßhandlungen, 3 Baum⸗ wollwarengroßhandlungen in Stuttgart, eine Großhand⸗ lung in Seide und Kunſtſeide in Stuttgart, 2 Manufaktur⸗ waren⸗Großhandlungen in Stuttgart, 2 Kurzwaren⸗Groß⸗ handlungen in Stuttgart, eine Baumwoll⸗ und Leinen⸗ waren⸗Großhandlung in Stuttgart, eine Großhandlung in Teppichen und Möbeln in Stuttgart, eine Jute⸗Großhand⸗ lung in Stuttgart, 4 Großhandlungen in Lumpen und Textilabfällen. Im Textileinzelhandel: 2 Damenbekleidungsgeſchafte, 8 Herrenbekleidungsgeſchäfte, 5 Textilwaren⸗ und Aus⸗ ſteuergeſchäfte, ein Strumpfhaus in Stuttgart, 3 Geſchäfte für Damenmoden, 9 Kaufhäuſer mit Textilabtetlungen. Außer dieſen bereits erledigten Fällen läuft gegenwär⸗ tig noch eine Reihe weiterer Ariſierungsfälle aus der württembergiſchen Textilinduſtrie und dem württember⸗ giſchen Textilhandel. Nach Abſchluß der Verkaufs⸗ und Uebertragungsverhandlungen dieſer gegenwärtig noch bei der Württembergiſchen Induſtrie⸗ und Handelsberatungs⸗ und Vermittlungs⸗Zentrale Stuttgart Gmb anhängigen Fälle kann die Entjudung in der württembergiſchen Tex⸗ tilwirtſchaft als abgeſchloſſen angeſehen werden. Neue deuisch- esinische Wirischafis vereinbarungen Vom 17. bis 31. Oktober haben in Berlin deutſch⸗eſtni⸗ ſche Wirtſchaftsverhandlungen ſtattgefunden, die die Ver⸗ längerung der deutſch⸗eſtniſchen Wirtſchafts vereinbarungen und die Eingliederung Oeſterreichs und der ſudetendent⸗ ſchen Gebiete in die deutſch⸗eſtniſchen Wirtchatsheztehun⸗ gen zum Gegenſtand hatten. Die Verhandlungen wurden geſtern durch Unterzeichnung einer Zuſatzvereinbarung zum deutſch⸗eſtniſchen Abkommen über den gegenſeitigen Warenverkehr abgeſchloſſen, durch die die deutſch⸗eſtuiſchen Wirtſchafts vereinbarungen um weitere zwei Jahre verlän⸗ gert und auf die ſudetendeutſchen Gebiete und auf das Gebiet des früheren Bundesſtaates Oeſterreich ausgedehnt werden. Insbeſondere findet das deutſch⸗eſtniſche Verrechnungs⸗ abkommen vom 1. November d. J. an auf die beiden ge⸗ nannten Gebiete Anwendung. Auf der Ein⸗ und Ausfuhrſeite konnte eine erßebliche Ausdehnung des gegenſeitigen Warenverkehrs in Aus ſicht genommen werden. In Anbetracht der günſtigen Ergän⸗ zungs möglichkeiten zwiſchen Deutſchland und Eſtland iſt zu erwarten, daß das neue Vertragswerk zu einer wei⸗ teren Ausgeſtaltung des deutſch⸗eſtniſchen Handels füh⸗ ven wird. Auch bei dieſen deutſch⸗eſtniſchen Verhandlungen gelang es, eine beide Vertragspartner befriedigende Regelung dank dem freundſchaftlichen Geiſt zu erzielen, von dem dir Verhandlungen getragen waren. General von Hanneken übernimmt die Leilung der Abieilung 1 des Neichswirischafis ministeriums Reichswirtſchaftsminiſter Funk empfing den in das Reichsluftfahrtminiſterlum zurückverſetzten Generalmajor Löb zur Verabſchiedung. Bei dieſer Gelegenheit ſprach der Reichswirtſchaftsminiſter dem Generalmajor Löb ſeinen Dank und ſeine Anerkennung über die wertvolle Mit⸗ arbeit aus, die er als Leiter der Hauptabteilung I des Reichswirtſchaftsminiſteriums geleiſtet hat. Mit der Leitung der Hauptabteilung J des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſ⸗biums hat Reichswirtſchaftsminiſter Funk den Leiter der Hauptabteilung II, Generalmajor von Hanne⸗ ken, beauftragt, der von jetzt ab die beiden Hauptabteilun⸗ gen IJ und II gemeinſchaftlich führen wird. *. Bereinigung der Hauptabteilungen J und II zur Haupt⸗ abteilung II des Reichswirtſchaftsminiſteriums. Nach Vereinigung der Hauptabteilungen J und II zur Hauptabteilung II des Reichswirtſchaftsminiſteriums un⸗ ter der Leitung des Generalmajors von Hanneken glie⸗ dert ſich bieſe in die Abteilungen: Bg(Bergbau), Ef.(Eiſen⸗ und Metallinduſtrie), EN. Energiewirtſchaft), Min.⸗Oel(Mineralölbewirt⸗ ſchaftung!), S. In.(ſonſtige Induſtrie). Sonderreferat Text.(Textilien, Zellſtoff und Papier). Damit iſt die Betreuung der Induſtrie in einer Haupt⸗ abteilung des Reichswirtſchaftsminiſteriums zuſammen⸗ gefaßt. Erleichſerung der Sparabhebungen bei Noisländen dem Reichswirtſchoftsminiſter für das Kreditweſen folgende Im Einvernehmen mit hat dex Reichskommiſſar Regelung getroffen: „Bis auf weiteres können bei außergewöhnlichen, durch Naturereigniſſe hervorgerufenen Notſtänden(Ueber⸗ ſchwemmungen, Mißernten, Viehſterben, Brandſchäden) Spareinlagen mit geſetzlicher Kündigungsfriſt bis zu 8000 Mark var Fälligkeit zurückgezahlt werden, ohne daß eine Seen für die Berechnung von Vorſchußzinſen eſteht.“ Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 188 Kühe 403 Kälber 1383 Schweine zunge vollfl 41 43& Sonderklaſſe üb 300 Pd 59,0 ſonſtige„ 34 39 beſte Maſt 240300„ 38,0 fleiſchige. 28 33 f Andere Kälber 200 240, 57.0 179 Fürsen beſte Maſt 63 65 160 200 55.0 ausgemaſtet 42 44 mittlere.. 57 59 120-160, 520 jonſtige„ 34 39 vollfleiſchig 36 40 gertiuge. 45 50 unter 120„ fleiſchig.. 29 33 fleiſchig.. 29 35[ geringſte 38 401 Sauen Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt ſtanden ſol⸗ gende Tiere zum Verkauf: 258 Ochſen, 76 Bullen, 188 Kühe, 179 Rinder, zuſammen 701 Stück. Der Mehrouftrieb gegen⸗ über der Vorwoche beträgt 89 Tiere. Im Rahmen der Kon⸗ tingente erfolgte bei unveränderten Höchſtnotizen Zutei⸗ lung. Ochſen 38,5— 46,5, Bullen 41,5—44,5, Kühe 41,5 bis 44,5, Rinder 42,5—45,5. 43 Kälber ſtanden am Markt die⸗ ſer Gattung zur Verfügung in der Vorwoche 492. Auch hier erfolgte Zuteilung gemäß Kontingent bei einer un⸗ veränderten Höchſtnotiz von 65 Pf. Der Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 1383 Tieren zu verzeichnen, in der Vorwoche 1228. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 59 Pf. erfolgte kontingentgemäße Zuteilung. Hamburger Schmalznotierungen vom 1. Nov.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 21,75 Dollar. American Purelard raff. per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiedene Standaromarken tranſito ab Kar(Preiſe ſe 100 Kilo] 22—22,25 Dollar. Marktlage ruhig. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. November. Die Abſatzmöglichkeiten am Berliner Getreidegroßmorkt haben ſich auch zu Beginn des neuen Monats, mit dem die bor⸗ geſehenen höheren Feſtpreiſe für Brot⸗ und Futtergetreide in Kraft traten, nicht geändert. Weizen iſt verſchiedentlich für Lieferung zweiter Hälfte Dezember in kleinen Men⸗ gen unterzubringen, während Roggen am Platze kaun Aufnahme findet. Futtergetreide bleibt hingegen beachtet, obwohl ſich die Anlieferungen in letzter Zeit eher ver⸗ ſtärkt haben. Futterhafer oſtpreußiſcher Herkunft wird in⸗ folge der ungünſtigen Frachtlage nur zögernd erworben, auch in Futtergerſte intereſſieren in erſter Linie Liefe⸗ rungen mit niedrigen Frachtkoſten. Saweit Induſtrie⸗ getreide und Braugerſten in hochwertigen Sorten am Markte ſind, finden die Zuſuhren Aufnahme. In Futter⸗ mitteln iſt der Bedorf zur Zeit recht gering. Am Mehl⸗ markt hat ſich die Lage nicht geändert. Bremer Baumwolle vom 1. November. Loko 10,38. Magdeburger Zuckernotierungen vom 1. Nov.(Gig. Dr.] Nov.(98) 3,55 B 3,45 G; Dez. 3,60 B 3,50 G; Jau. (39) 3,65 B 3,55 G; Febr. 3,75 B 3,65 G; März 3,85 B 3,75 G; April 3,90 B 3,80 G; Mat 4,00 B 3,90 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 31,37, Nov. 31,45— 1,50; Tendenz ruhig; Wetter neblig Berliner Metallnotierungen vom 1. Nov.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 65,25; Standordkupfer 59.50 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 275 nom.; Originalhüttenrohzink ob norddeutſche Stationen und Standardzink je 19,50 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 188; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 4— Fein⸗Silber je Kilo 98,60— 39,60 4. 258 Ochsen ausgemäſtel 43 45 vollfleiſchig 40 41 ſtonſtige 306 76 Bullen junge vollſ42 43 50,0 * Tabakſteuer.— Erhöhter Ertrag. Der Steuerwert der im September gegen Entgelt verausgaßten Taboz⸗ ſteuerzeichen und die aus dem Steuerwert berechnete Menge der Erzeugniſſe ſtellen ſich nach den Erhebungen des Stoti⸗ ſtiſchen Reichsamts wie folgt: Steuerwert Berechnete Menge der Er⸗ in Mill RM zeuoniſſe in Kg. öder 1000 81. tgarren 10684 779 467 1000 Stück iga retten 4015 4319 342 1000 Stück Feingeſchnittener Rauchtabak, 0,09 8 378 Kg. Steulerbegünſtigter Ffeinſchnitt und Schwarzer ftrauſer. 632 1 610 307 Kg. Pfeifentab aa„.50 1187 552 Kg Kantab ae 9 14 353 1000 Stück Schnupfta ban„008 140 702 9. Zigarettenhüſlen.40 464 64⁴ 1000 Stück An Zigarettentobak ſind im September 46 056 Dz. in die Herſtellungsbetriebe verbracht worden gegen 44069 Dz. im Auguſt 1938. Der Steuerwert beträgt für den Berichts⸗ monat insgeſamt 71,68(Vormonat 69,68) Mill. J. —Ü— I———BBBBBBBBBBBZZ———b Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart.— Han⸗ delskeil: Dr. Fri Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, fämtliche in Ntannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schal fer, Berlin, Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto.. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer gel Dr. Frig Bode& Co., Mannbeim, R 1, 46. 9 Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellu Hetes aud e, Mannbeim.—.— Zur Zelt Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ ieitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe 4 Abend über 10 000 Ausgabe 8 über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat September über 21 500 8. Seite/ Nummer 307 Der vierte Tag der Brucknerwoche: Bruckners Fünfte in Originalfaſſung Siegmund v. Hauseggerals Gaſtdirigent des Nationaltheater ⸗Orcheſters Es iſt nicht allgemein bekannt, daß wir Bruck⸗ ners ſinfoniſche Werke zu einem guten Teil bis in die jüngſte Zeit hinein nicht im Original, ſondern in mehr oder weniger ſtark„überarbeiteter“ Form vorgeſetzt bekommen haben. Erſt in den letzten Jah⸗ ren iſt hierin nach lebhaftem Meinungsſtreit unter den Wiſſenſchaftlern eine Wendung eingetreten, die die bei vielen Aufführungspraktikern eingewurzelte Neigung, jene Bearbeitungen wegen ihrer meiſt glatteren und deshalb vermeintlich leichter eingängi⸗ gen Form dem Original vorzuziehen, ſtark zurück⸗ gedrängt hat, ganz abgeſehen davon, daß die Origi⸗ nalpartituren für öffentliche Aufführungen gewöhn⸗ lich nicht zur Verfügung ſtanden. Heute iſt das anders geworden. Immer mehr ſetzt ſich das Be⸗ ſtreben durch, den Originalfaſſungen der Werke, wie das Genie Bruckners ſie in ſeinem durch keinerlei formal⸗äſthetiſche Hemmungen eingeengten Schaffens⸗ rauſch aus den Urgründen ſeines muſiſchen und myſtiſchen Innern heraufgeholt hat, die ſchuldige Achtung zu erweiſen. Man wird zwar den Bearbeitern, insbeſondere dem vor eini⸗ gen Jahren geſtorbenen angeſchenen Muſiker und Dirigenten Franz Schalk, der ſelbſt aus der Schule Bruckners kam, die Anerkennung nicht ver⸗ ſagen können, daß ſie ihre Eingriffe mit großer Ge⸗ wiſſenhaftigkeit, nicht ohne Ehrfurcht und in der edlen Abſicht vorgenommen haben, den Werken Bruckners ſchneller als ſie es in ihrer Originalfaſ⸗ ſung vermocht hätten, den Weg in die breitere Oeffentlichkeit zu bahnen. Solange Bruckner, wie es damals der Fall war, auf erſchütterndes Unver⸗ ſtändnis ſtieß, ſolange war es immerhin ein Ver⸗ dienſt ſeiner Schüler Schalk oder Löwe, wenn ſie, ohne dem Brucknerſchen Geiſt Gewalt anzutun, dem verehrten Meiſter eine Gaſſe zu bahnen ſuchten, in⸗ dem ſie die gewaltigen, alles Herkömmliche in den Schatten ſtellenden Kompoſitionen durch gewiſſe tech⸗ niſche Retuſchen, klangliche Aufhellungen, Striche und andere Abänderungen dem Moloch Publikum „mundgerechter“ machten. Zudem hat Schalk, deſſen Bearbeitung oer nunmehr im Original aufgeführten Fünften lange Zeit den Konzzertſaal beherrſchte, nichts ohne vorherige Verſtändigung mit Bruckner unternommen, ſo daß man alſo ſagen darf, daß zu⸗ mindeſt die Schalkſche Bearbeitung der fünften Sin⸗ fonie durchaus die Autoriſation des Meiſters hatte. Aus Gründen der Gerechtigkeit Schalk gegenüber ſollte man dies jedenfälls nicht vergeſſen. Heute, wo Bruckner ſich in einer Weiſe durchge⸗ ſetzt hat, wie man es noch vor zehn oder fünfzehn Jahren nicht für möglich gehalten hätte, dürfte es kaum einen Brucknerverehrer mehr geben, der nicht der erneuerten und vertieften Brucknererkenntnis, ſo uns zu den Originalen geführt hat, aus vollem Herzen ſeine Zuſtimmung gibt. Und wer es am Dienstagabend erlebt hat, wie die Monumentalität Brucknerſchen Tondenkens die Hörer erſchütterte, wie der hartkantige Urwuchs des wiederhergeſtellten Originals der Fünften nicht nur keinerlei Schrecken erzeugte, ſondern auf geradezu enthuſiaſtiſche Auf⸗ nahmebereitſchaft ſtieß, der hat es deutlich geſpürt, daß die Zeit reif geworden iſt für dieſen einſt unver⸗ ſtandenen Gewaltigen unter den Großen. So trat denn diesmal der wahrhaft majeſtätiſche Charakter des Rieſenwerkes in ſeiner urſprünglichen Reinheit zutage. Siegmund v. Hauſegger, der Gaſtdirigent, einer der eifrigſten Vorkämpfer für die Wiederherſtellung der Originale, vermittelte uns das Werk in der ganzen Großartigkeit ſeiner in⸗ neren Kraft und ſeines äußeren Aufriſſes. Das über de Maßen herrlich ſpielende Nationaltheater⸗ Orcheſter wurde in ſeiner Hand zu einem Inſtru⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 1. November * 15 ment von hoher künſtleriſcher Qualität. Hauſegger ſelbſt, der beim Brucknerfeſt des Jahres 1934 die achte Sinfonie dirigierte, zeigt als Brucknerinterpret ein außerordentlich feines, intuitives Spürvermögen ſowohl für das immer wieder überwältigende barocke Pathos Bruckners, deſſen lapidarer und himmelſtür⸗ mender Wucht ſich niemand zu entziehen vermag, wie für die ſtilleren Schönheiten, die ſelbſt hier in dieſem dichten Flechtwerk kühn ausgreifender kontrapunkti⸗ ſcher Stimmverwebungen verborgen ſind, denkt man etwa an das in ſeiner aparten Modulation be⸗ rückende Seitenthema des Allegro⸗Satzes, an den ungemein beſeelten Vortrag der ſchönen Des⸗Dur⸗ Melodie desſelben Satzes oder an das inbrünſtig⸗ ſüße Oboen⸗Thema, das im zweiten Adagio aus den geheimnisvollen, zweifelfreien Bezirken tiefer Re⸗ ligioſität heraufzuſteigen ſcheint. Wundervoll an⸗ gelegt und in ſeiner ſeltſamen Zwielichtſtimmung feſtgehalten erſchien das Scherzo, das ſich gedanklich und ſtimmungsmäßig von dem der dritten Sin⸗ fonie, die wir am Samstagabend hörten, ſo grund⸗ legend unterſcheidet und deſſen faſzinierender Cha⸗ rakter verhaltener Dämonie unter Hauſeggers Hän⸗ den ungewöhnlich ſtark wirkſam wurde. Die ſtärkſten Eingriffe durch den Bearbeiter hat wohl der in ſeinem Bau alle überkommene Form ſprengende überdimenſionale Schlußſatz ſich gefal⸗ len laſſen müſſen. Striche, die zwar die Auffüh⸗ rungsdauer des Rieſenwerkes verkürzten, aber, wie man jetzt ſieht, die Struktur dieſes Finalſatzes er⸗ heblich beeinträchtigt haben, ſind beſeitigt worden. Auch die früher üblich geweſene Aufſtellung eines zweiten Bläſerchores bei dem zu gewaltiger Fuge ſich hochreckenden Schlußchoral— eine zwar effekt⸗ volle, aber doch eben nicht dem Original entſprechende Maßnahme— iſt jetzt der urſprünglichen Anordnung gewichen, ohne daß damit etwa der hinreißenden myſtiſchen Wucht dieſes die Sinfonie abſchließenden Donnerwortes an Eindruckſtärke irgendetwas ge⸗ raubt worden wäre. Im Gegenteil, v. Hausegger riß das Orcheſter mit meiſterlicher Hand zu einem wah⸗ ren Sturm auf Himmel und Hölle empor, ſo daß die von der magiſchen Gewalt des Brucknerſchen Genies überwältigten Hörer durch ſpontane Ausbrüche ju⸗ belnden Dankes Befreiuung ſuchten aus dem Zu⸗ ſtand erlebnishafter ſeeliſcher Erſchütterung. Der zyklopiſchen Sinfonie gegenüber mußten ng. turgemäß die den Abend eröffnenden vier klet nen Orcheſterſtücke aus Bruckners früher Zeit verblaſſen. Sie offenbaren ſaubere ſatztechniſch Arbeit, orientieren ſich formal an klaſſiſche Vorhilhe und ſind von erfriſchend rein empfundener melod 2 20 5 5 2 2 0 Ol ſcher Schönheit. In einem der Stücke, einem far⸗ benkräftigen marſchartigen Satz, meint man beſon⸗ ders in der Behandlung des Blechs ſchon keinmhy⸗ tes Suchen nach„bruckneriſchem“ Ausdruck zu ſpüre In allem: es war ein Abend von ſtärkſter Elch niskraft. 5 Carl Oun o Eiſen bart Aus dem Nationaltheater. Im bereitet das Nationaltheater die zweite Urauffüh rung der Spielzeit vor. Intendant Brandenburz hat die Spielleitung des Schauſpiels„Die Mut⸗ ter“ von Walther Stanietz, das am 12. Novem ber im Nationaltheater gegeben wird.— Intendant Friedrich Brandenburg hat Wolfgang Eberhard Müllers neueſtes Werk„Der u ntergang Karthagos“ zur Aufführung im Nationaltheater Mannheim angenommen. Die Aufführung des s iſt für den 30. Januar vorgeſehen. Schauſpiel Schauſpiels Glanzvoller Abſchluß der Reichstheatertage it Hamburg. Die Reichstheatertage der Hitler⸗Jugend Hamburg fanden mit einer Feſtvorſt el lung in der hamburgiſchen Staatsoper ihren Abſchluß Mit den Vertretern der Partei und ihrer Gliebe⸗ rungen, der Reichsjugendführung und des Staates, des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens hallen ſich noch einmal die Führer und Führerinnen deb Jugend des Großdeutſchen Reiches zuſammengefun⸗ den, um das Bekenntnis zum deutſchen Thegter ab zulegen. Aber nicht nur im äußeren Eindruck, auch künſtleriſch geſehen, war es ein glänzender und wür diger Abſchluß, den die Reichstheatertage der H m der Feſtaufführung des„Fliegenden Hollän⸗ 6 der“ von Richard Wagner in der packenden In⸗ ſzentierung von Heinrich K. Strohm mit den ei drucksvollen Bühnenbildern Wilhelm Reinkings fan den. Offene Stellen Kompletteg Jaldtamge erh., ſ. b. zu pk. ene e Vertiko, Werk⸗ 2 5 1 ſtattofen, Bild*. Wir ſuchen für Mannheim u. Umgebung einen fehr bill. zu ver⸗ Neckartal Hessen t müll. 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