Il, en erſchelnnugs welſe: Täglich 2 mal außer Sonntag Bezugspreise: Haus monatlich.0% Mk und 62 Pa Trägerlohn in unſeren Heſchäktsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voß 2 7½ Mt einſchl 0 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Wald⸗ hoſſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetztnaer Str 44. Meerkeldſtr it. Fe Hauptſtr 68 W Oppauer Sti 8 Se Vuiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd kolgend Monat erfolgen. Frei e Fſcherſtr. 1 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: R l..0. Fernſprecher: Sammei⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 E Unzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, o mm breite Tertmillimeterzetle 50 Pfennta Kletnanzeigen ermäßlate Grundpretiſe iſt die Anzeigen ⸗ Pretsliſte Nr 9 Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben Für Famlien⸗ und Allgemein gültig Bei Zwangsveraleichen oder keinerleſ Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und erteilte Gerichtsſtand Mannheim. fernmündlich Aufträge Abend⸗Ausaabe A Donnerstag, 3. November 1038 1490. Jahrgang— Nr. 51 Regierungskrije in Frankreich in Sicht Die Aufrüſtungswelle in der Welt Ungarn kann zufrieden ſein Der Großteil ſeiner Forderungen iſt erfüllt worden EP. Bubapeſt, 3. November. Das vom Wiener Schiedsgericht Ungarn zu⸗ geſprochene Gebiet des Oberlandes im Ausmaße von 12 400 Quadratkilometern ſtellt nur um 510 Ouadratkilometer weniger dar, als Ungarn von der Tſchecho⸗Slowakei gefordert und 3400 Quadratkilometer mehr, als die Tſchechen aun⸗ geboten hatten. Vom Schiedsgericht abgelehnt wurde die ungariſche Forderung nach folgenden vier Zonen: Die Stadt Preßburg mit der ſttdöſtlich an⸗ schließenden oberen Ecke der großen Schüttinſel. 2. Die Stadt Neutra und ihre unmittelbare Um⸗ gebung. „Der zwiſchen Roſenau und Kaſchau liegende ſüdöſtliche Teil der von Deutſchen bewohnten Zips. Der Rumänien benachbarte Grenzbezirk Sevl⸗ jus, der von der rumäniſchen Greuzbahnlinie Großwardein.Marmoros durchquert wird. Nach der letzten tſchechiſchen Volkszählung vom Jahre 1930 betrug die Einwohnerzahl des cückzuglie⸗ dernden Oberlandgebietes 1064000 Einwohner. Ungarns Gebiet erhöht ſich durch die Rückgliederung von 93 100 auf 105 500 Quadratkilometer, die Be⸗ wohnerzahl auf Grund der letzten Volkszählung vom Jahre 1930 von 8 690 000 auf 9 750 000, und dürfte, nach dem heutigen Stand zu ſchätzen, die 10⸗ Millionen⸗Grenze überſchritten haben. Von Städten mit über 25000 Einwohnern kehren Kaſchau mit 70 000, und Ungvar mit 27000 Einwoh⸗ nern nach Ungarn zurück, wobei Kaſchau die fünft⸗ größte Stadt des neuen Ungarns ſein wird. Das neugewonnene ungariſche Gebiet ſtellt im Weſten(Große Schütt⸗Inſel und Gebiet zwiſchen den Flüſſen Donau und Waag) eine Tiefebene mit ent⸗ wickelter Getreide⸗ und Zuckerrübenerzeugung dar. Der mittlere Teil des neuen Gebietes enthält große Waldungen ſowie wertvolle Erz- und Kohlengruben. Die ſüdliche Ebene der Karpatho⸗Ukraine iſt eine der berühmteſten Weingegenden des alten ungariſchen Reiches. An wichtigen Eiſenbahn verbindungen kehren zu Ungarn zurück: der größte Teil der 130 Kilometer langen Schütt⸗Inſel⸗Linie Komorn— Preßburg, fer⸗ ner die älteſte Eiſenbahnſtrecke des alten ungariſchen Reiches, die von Budapeſt über Neuhäuſel und Preßburg nach Wien verläuft, auf einer Strecke von über 150 Kilometer und ſchließlich die großen Nord⸗ oſtſtrecken von Kaſchau nach Ungvar, Munkacs und Sächſiſch⸗Bereg in einer Geſamtlänge von faſt 200 Kilometer. Prag iſt enktäuſcht, aber es flägt ſich Gemeinſame Rundfunkerklärung der iſchecho-ſlowakiſchen Miniſterpräſidenten EP. Prag, 3. November. Die Tſchecho⸗Slowakei hat gezögert, ihrer Be⸗ völkerung das Ergebnis des Wiener Schiedsſpruchs mitzuteilen. Die erſten Ausgaben der Donnerstags⸗ Hlätter enthielten noch keine Mitteilung über den Umfang der territorialen Abtretungen, während das amtliche Kommuniqué des Tſchecho⸗Slowaki⸗ ſchen Preßbüros lediglich die Bemerkung enthielt, daß den Vertretern der ungariſchen und der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Abordnungen eine Karte mit der neuen Grenzziehung übergeben worden ſei. Erſt gegen Mitternacht wurden Angaben über die Einzelheiten des Konferenzergebniſſes an die Blätter ausgegeben. Faſt gleichzeitig erfolgte eine Rundfunkdurchſage, in der es u. a. hieß, in ihren Gegenvorſchlägen habe ſich die tſchecho⸗flowakiſche Regierung für eine klare ethnographiſche Löſung alksgeſprochen, da der Staat das ethnographiſche Prinzip als Grundlage ſeiner künftigen Politik an⸗ genommen habe. Das, was die Tſchecho⸗Slowakei gewillt war, an Ungarn abzutreten, wären Gebiete geweſen, in denen die ungariſche Bevölkerung in der Mehrheit ſei. 5 Der in Wien gefällte Schiedsſpruch ſei aber darüber hinausgegangen. Nach Verkündung des Schiedsſpruchs gaben der flowakiſche Miniſterpräſident Dr. Tiſo und der Mi⸗ nikerpräſtdent der Karpatho⸗Ukraine, Monſign. Vo⸗ loſin, ihrem feſten Willen und ihrer Entſchloſſenheit Ausdruck, in gemeinſamer Arbeit und im Kampfe um eine würdige Zukunft der Nation fortzufahren. In den Schlagzeilen der Blätter kommt jedoch Enttäuschung zum Ausdruck. Die„Prager Preſſe“ ſchreibt allerdings u.., die letzten Entſcheidungen über die Grenzen mit Polen und Polen würden mit eimer allgemeinen Erleichterung aufgenommen wer⸗ den. Denn ſte bedeuteten das Ende der bisherigen Unsicherheit auch in dieſen Gebieten und gäben der b⸗Slowakei endlich die feſte Grundlage für en Neugufbau des Staates auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet. Angarn in Freude . EP. Budapeſt, 3. November. 1 75 Freudenkundgebungen der Budapeſter Be⸗ erung anläßlich des Schiedsſpruches von Wien, berten die ganze Nacht an. 1 7 5 allen Theatern und Kinos wurden die Vor⸗ 80 zungen unterbrochen und die Meldungen über den chiedsſpruch von den Direktoren der Theater oder ührenden Schauspielern bekanntgegeben. Ueberall ung bie Menge begeiſtert, oft laut ſchluchzend, die ügariſche Nationalhymne. In einem Theater mußte die Vorſtellung auf eine halbe Stunde unter⸗ brochen werden, weil eine Schauſpielerin vor freu⸗ diger Erregung in Ohnmacht gefallen war. Nicht nur in Budapeſt, ſondern auch in der ge⸗ ſamten ungariſchen Provinz fanden begeiſterte Freudenkundgebungen ſtatt. Die Teilnehmer an der Budapeſter Kundgebung, die zunächſt vor die italie⸗ niſche Geſandtſchaft zogen, gelangten nach 11 Uhr nachts vor dem Miniſterpräſidium im Ofener Burg⸗ viertel an. Auf dem ganzen Wege dorthin wurden ununterbrochene Hochrufe auf den Führer und Reichskanzler, den Duce, Reichsverweſer Horthy, Miniſterpräſident Imredy und Außenminiſter Ka⸗ nya ausgebracht. Die Straßen, durch die ſich der Zug bewegte, hatten inzwiſchen ſchon geflaggt und die öffentlichen Gebäude waren beleuchtet. Vor dem Miniſterpräſidium angelangt, brach die Menge, die inzwiſchen auf mehr als 20000 Perſonen angewachſen war, in neue Hochrufe auf Imredy aus, der bald darauf auf dem Balkon des Miniſterpräſi⸗ diums erſchien. Ein Redner der Studentenſchaft hielt eine kurze Anſprache, in der er erklärte, Un⸗ garn freue ſich über dieſen Tag und danke dafür den beiden Großmächten und deren Führern, doch wolle das ungariſche Volk dieſen Tag nur als An fang betrachten, der Kraft und Hoffnung geben ſolle zu der großen geſchichtlichen Aufgabe der Un⸗ garn in der Zukunft. Dann ergriff Imredy das Wort und wies darauf hin, daß es ſich bei dem wochenlang geführ⸗ ten Kampf nicht um die Geltendmachung der ge⸗ ſchichtlichen Gerechtigkeit Ungarns, ſondern nur dar⸗ um gehandelt habe, dem Grundſatz der völkiſchen Selbſtbeſtimmung Geltung zu verſchaffen. Ungarn habe ſeinen Kampf auf dem Münchener Prinzip auf⸗ gebaut, wobei die Vernunft dem Kampfesgeiſt vor⸗ angehen mußte. Die geſamte Preſſe trägt am Donnerstag feſt⸗ liche Kleidung und veröffentlicht in großen Lettern den Wortlaut des Wiener Schiedsſpruchs. In den Leitartikeln wird zum größten Teil der Dank der ungariſchen Nation an den Führer und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler unterſtrichen, der, wie der„Peſter Lloyd“ ſich ausdrückt, allein dem von ihm verkünde⸗ ten Volkstumsgrundſatz zum Siege verhalf. Die geſchichtliche Tatſache, daß ohne die Macht und den von Adolf Hitler zuſammengefaßten Willen des Deutſchen Reiches ſelbſt ein Anfang nie hätte gemacht werden können, darf nie vergeſſen werden und bleibt für Ungarn auch die Grundlage der Poli⸗ tik der kommenden Zeit“, ſchreibt der Hauptſchrift⸗ leiter des halbamtlichen Blattes des Außenmini⸗ ſteriums, Georg Ottltk. 1 Die Schiedsrichter Unſer Bildtelegramm aus Wien zeigt die Abgeordneten im Schloß Belvedere, italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der Chef des Protokolls, Freiherr von Ribbentrop, der von Dörnberg. links Außenminiſter (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Der italieniſche Außenminiſter Graf Ci awo außen miniſter von Ribbentrop empfangen. Der ungariſche Außenminiſter von Kana mit dem Ebef des Protokolls Freiherrn von Dörnberg. (Weltbild, Zonder⸗Multiplex⸗ asg wird auf dem Wiener Weſtbahnhof von Reichs⸗ (Bildtelegramm, Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der iſchechiſche Außenminiſter Chvalkowſkt mit Legationsrat von Etzdorf im Grand⸗Hotel. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗R.) 2 Seite/ Nummer 511 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. November 1998 Die engliſchen Gemeindewahlen Eindeutiger konſervativer Sieg über die Arbeiter⸗ partei Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 3. November. Es liegt jetzt das amtliche Ergebnis der Kom⸗ munalwahlen in England und Wales vor. Danach haben die Konſervativen 57 Gewinne und 37 Ver⸗ luſte, die Liberalen 15 Gewinne und 16 Vexluſte, die Sozialdemokraten 62 Gewinne und 79 Verluſte, die Unabhängigen 40 Gewinne und 41 Verluſte zu ver⸗ zeichnen. Dieſes Ergebnis ſtellt einen ſchweren Schlag für die Arbeiterpartei dar und wird ſo aus⸗ gelegt, daß im Lande die Oeffentlichkeit durch Cham⸗ Herlains Friedenspolitik in größerem Maße über⸗ zeugt worden iſt als es eine laute Propaganda, vor allem der hauptſtädtiſchen Preſſe, wahrhaben wollte. Die Volkstümlichkeit Chamberlains iſt unvermindert groß und das Ergebnis der Kommunalwahlen be⸗ ſtätigt die Anſicht konſervativer Parteikreiſe, daß, wenn es zu Generalwahlen gekommen wäre, von der Oppoſition nicht viel übrig geblieben wäre. Großzügige Hilfsaktion 130 Millionen Reichsmark für Sudetendeutſchland dub. Berlin, 2. November. In einem ſoeben im Reichsgeſetzblatt verkündeten Geſetz zur Kreditverſorgung der ſudetendeutſchen Gebiete vom 31. Oktober 1938 werden auf Veranlaſ⸗ ſung des Reichswirtſchaftsminiſters zur allgemei⸗ nen Kreditverſorgung und zur Förderung der ge⸗ werblichen Wirtſchaft in den ſudetendeutſchen Gebie⸗ ten Garantien bis zum Höchſtbetrage von 150 Mil⸗ lionen Reichsmark bereitgeſtellt. Damit wird eine großzügige Hilfsaktion des Reiches eingeleitet, die dem ſudetendentſchen Ein⸗ zelhandel, dem Handwerk und der Induſtrie ſofort ausreichende reichsgarantierte Kreditmöglichkeiten eröffnen wird. 17 000 Kinder fahren ins Altreich! Berlin, 3. November. Im Rahmen der großen Kinderverſchickungsaktion, die die NSW im Gau Sudetenland durchführt, wer⸗ den jetzt im erſten Drittel des Monats November 17000 Kinder aus dem ſußdetendeutſchen Gebiet zur Erholung ins Altreich geſchickt, die dort gaſtliche Aufnahme finden. In den Gau Großberlin kommen ſechs Sonderzüge, nach Thüringen werden neun, in den Gau Sachſen vier und nach Pommern ein Son⸗ derzug eingeſetzt. Die 17000 Kinder werden ſechs Wochen im Alt⸗ reich bleiben, um dann erholt und gekräftigt wieder zu ihren Eltern zurückzukehren. Ste werden abge⸗ löſt durch neue Transporte, die dann bis zum Weih⸗ nachtsfeſt wieder zurückfahren. Insgeſamt werden im Rahmen dieſer Aktion 45000 Kinder aus dem Gau Sudetenland zur Verſchickung gelangen und auf die Heime der NS eim Altreich verteilt werden. Die Wiener Entſcheidung und die Weſtmächte: Paris und London ſtellen den Erfolg der Achſe feſt „Ein neuer Sieg der deutſchen Diplomatie“ Befriedigung über die Ausſchaltung des Streitpunktes EP. Paris, 3. November. Die raſche ſchieds richterliche Löſung des tſchecho⸗ ſlowakiſch⸗ungariſchen Streitfalles durch Deutſchland und Italien iſt in den franzöſiſchen politiſchen Krei⸗ ſen mit Ausnahme der linksextremiſtiſchen und der nationaliſtiſchen Kreiſe mit Befriedigung aufgenom⸗ men worden. Man betont in Paris, das in Wien durchgeführte Verfahren ſtelle eine neue Beſtätigung für die Erfolgsmöglichkeiten direkter Verhandlun⸗ gen unter den intereſſierten Mächten dar. Durch den Schiedsſpruch werde der Friede in Mitteleuropa und damit auch in ganz Europa um einen Grad weiter befeſtigt. Das„Petit Journal“ ſchreibt, die Entſcheidung von Wien ſei ein neuer Sieg der deutſchen Diplomatie. Die Karpatho⸗Ukraine ſei die Provinz einer Tſchecho⸗Slowakei, die ein Freund⸗ ſchaftsſtaat Deutſchlands werde und die Plattform Mitteleuropas darſtelle. Die nationale„Epoque“ ſchreibt, die Wiener Ta⸗ gung ſei ein Erfolg für die beiden Partner der Achſenmächte, die ihr Urteil, das man von ihnen verlangt habe, in einer Rekordzeit abgegeben hätten. Londoner Feſtſtellungen EP. London, 3. November. Dem Schiedsſpruch von Wien wird, da Englands Hauptintereſſe zur Zeit dem Inkrafttreten des eng⸗ liſch⸗ftalteniſchen Abkommens ſowie der Sorge um die Landesverteidigung gilt, in London nicht die Aufmerkſamkeit gewidmet, die ihm wegen ſeiner großen Bedeutung zukommt. „Daily Mail“ nimmt als einzige Londoner Mor⸗ genzeitung zu dem Wiener Schiedsurteil Stellung und ſchreibt, dieſes Urteil ſei ſeit langer Zeit fällig geweſen. Das engliſche Volk könne Ungarn nur zu ſeinem Erfolg beglückwünſchen, zumal es von den Feſſeln des Vertrages von Trianon befreit worden ſei. Andere engliſche Blätter ſtellen zu der Wiener Entſcheidung feſt, die Achſe Berlin Rom habe ſich wieder in ihrem beſten Lichte gezeigt. Zwiſchen von Ribbentrop und Graf Ciano hätte über alle zur Er⸗ örterung ſtehenden Fragen volle Uebereinſtimmung geherxſcht. „Daily Expreß“ ſetzt über ſeinen Bericht den von Miniſterpräſident Imredy gebrauchten Satz:„Die Sonne ſcheint wieder“ und verweiſt im übrigen auf die Freundſchaftskundgebungen vor ber italieniſchen und deutſchen Geſandtſchaft in Budapeſt. Rom und die Wiener Entſcheidung Drahtberichtunſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 3. November. Der Schiedsſpruch von Wien wird in Italien als der Beginn der neuen Epoche des Zuſammenlebens der Völker im Donauraum beurteilt, Rom ſteht in Wien nicht nur die zweite Reviſion des Vertrags von Trianon, nachdem die erſte Ungarn die Gleichberech⸗ tigung auf dem Gebiet der Rüſtungen wiedergab, ſondern auch zugleich einen hiſtoriſchen Einſchnitt, durch den in der Geſchichte der Donauraumnationen allen ſogenannten Donauraumplänen, die immer von einer Deutſchland und Italien feindlichen Kon⸗ zeption ausgingen, das unvermeidliche Ende berei⸗ tet wird. Das gilt nach italieniſchem Urteil ebenſo für die Verträge von Verfailles und Trianon, wie für die Ideen der Herren Clemenceau, Tardieu und Hodza. Italien begrüßt den Fortſchritt, daß die Regelung der Fragen im Donauraum denienigen Mächten übergeben wird, die dank ihrer wirtſchaft⸗ lichen wie politiſchen Intereſſen, dank ihrer Macht⸗ ausſtrahlung und ihrer politiſchen Prinzipien eine unparteiiſche Löſung finden. In dieſem Sinne iſt nach italieniſchem Empfinden das Schiedsgericht der Achſenmächte zum erſten Male in der Zeit nach dem Weltkrieg ein wirklich unparteiiſcher internationaler — Schiebsgerichtshof. Italien betont mit Stolz die wiederum durch die Tat bewieſene Funktion des Friedens der Achſe für Europa, indem der Schiedg, ſpruch im Schloß Belvedere die durch die ſogenann⸗ ten Friedensverträge künſtlich errichteten Grenzen des Haſſes zwiſchen den Völkern niederreißt und der Zuſammenarbeit und Entwicklung der Staaten ein Fundament ſchafft. Das realpolitiſche Denken in Rom berechnet nüchern, daß vereinzelt und vorſber⸗ gehend der Schiedsspruch nicht jedem einzelnen der Betroffenen in dem zur Frage ſtehenden Gebiete he⸗ friedigen mag, daß für die Geſamtheit der auf engem Raum in Zentraleuropa zuſammenlebenden Völker die Löſung von Wien jedoch die raſche ge⸗ rechte und zukunftverheißende Tat war. In der fla, lieniſchen Preſſe wird die glückliche Zuſammenarhbeſt zwiſchen den Achſenmächten und den einander be⸗ freundeten Außenminiſtern unterſtrichen. Die Ze⸗ friedung des Donauraumes und damit der Aufbau im Herzen Europas ſind nach italieniſcher Anſicht ein gutes Stück weitergekommen. Das in der ſta⸗ lieniſchen Preſſe immer wiederholte Wort von dem Frieden von Wien, der keine Sieger und keine Be⸗ ſiegten kennt, iſt das Zeichen dafür, daß die Schiebs⸗ richter trotz ihrer Freundſchaft zu Ungarn und ihrer Sympathien für eine neue Tſchecho⸗Slowalei nur nach Recht und Gerechtigkeit urteilten. Auch die Niederlande rüüſten auf Hollands Kolonialreich von Deutſchlands Kolonialanſprüchen„unberührt dnb, Den Haag, 2. November. Die niederländiſche Regierung hat im Zuſam⸗ menhang mit den Ausſprachen über den Staats⸗ haatshalt in einer an die Zweite Kammer des Par⸗ laments gerichteten Denkſchrift die Ziele ihrer Po⸗ litik dargelegt. Der Rüſtungsſtand zu Waſſer und zu Lande ſoll weiter im beſchleunigten Tempo erhöht werden. Doch beabſichtigt die Regierung nicht den Bau neuer ſtaatlicher Rüſtungsinduſtrien, vielleicht ſoll die Pri⸗ vatinduſtrie für Rüſtungsaufgaben vorbereitet wer⸗ den. Zu dieſem Zweck ſetien eine Million Gulden in den Staatshaushalt aufgenommen worden. Dieſe Maßnahmen würden auch in den kommenden Jah⸗ ren fortgeſetzt werden. Hinſichtlich der Kolonialfrage widerlegt die Regierung Gerüchte, der deutſche Kolonialanſpruch ſolle auf dem Wege über eine internationale Konferenz befriedigt werden, in Daladier ſpielt ein gefährliches Spiel: Sleuert Frankreich wieder einer Negierungskriſe zu? Die zweideulige Rolle des neuen Finanzminiſters— Reynaud- ein Freund des Ruſſenpaktes Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters i— Paris, 3. November. Miniſterpräſident Daladier hat geſtern dem Bräſidenten der Republik Lebrun offiziell vom Per⸗ ſonenwechſel im franzöſiſchen Finanzminiſterium Mitteilung gemacht, darauf ſtellte ſich auch der neue Finanzminiſter Reynaud und der neue Juſtiz⸗ miniſter Marchandeau offiziell beim Präſidenten der Rupublik vor. Natürlich hat die franzöſtſche Oeffentlichkeit eben⸗ ſo wie erſt recht die politiſchen und dſplomatiſchen Kreiſe ſich ſehr über die innerpolitiſchen Ereigniſſe der letzten 24 Stunden gewundert. Für Uneinge⸗ weihte war es überaus abſonderlich, daß der Mi⸗ niſterpräſident Daladier, der auf dem Parteitag in Marſeille nach außen hin ein ſo ſtarkes Vertrauens⸗ votum erhalten hatte und auch als Präſtident der einflußreichſten bürgerlichen Partei wiedergewählt worden war, ſchon wenige Tage ſpäter in allergrößte Schwierigkeiten ſogar im Schoße ſeines eigenen Ka⸗ binetts geriet. Dabei ſoll es ihm, wie glaubhaft be⸗ richtet wird, nur mit allergrößter Mühe gelungen ſein, eine Regierungskriſe zu vermeiden. Daß die Regierung ſo unvorbereitet und plötzlich vor diefe Kriſe geſtellt wurde, wird nicht als günſtig be⸗ urleilt für ihre innere Stärke, denn nun zeigt ſich ganz offen, was man ſchon in der letzten Woche ver⸗ mutete, daß nämlich der Miniſterpräſident, als er in Marſeille ſeine„ſtarke“ Rede hielt, noch keinen ge⸗ nauen Plan vor ſich ſah. Andernfalls hätte er die geplanten Maßnahmen ſeines bisherigen Finanz⸗ miniſters Marchandeau nicht derartig überſchätzen können. Marchandeau, der ein ausgezeichneter Kom⸗ munalpolitiker iſt und der den Etat der Stadt Reims, deren Bürgermeiſter er iſt, in voller Oro⸗ nung hat, glaubt, zur Geſundung der franzöſiſchen Staatsfinanzen zu autoritären Maßnahmen greifen zu müſſen, die der liberaliſtiſchen Hochfinanz nicht ge⸗ legen kamen. Daraufhin ſah ſich nun der Miniſter⸗ präſident veranlaßt, ſeiner Regierung, die man hier gern noch als eine Linksregierung bezeichnet, einen Finanzminiſter in der Perſon Reynonds zu geben, den man als den Vertreter der Wirtſchaftstheorlen der Rechten anſehen muß. Damit ergibt ſich eine weitere Belaſtung des Kabinetts Da⸗ ladier, eine Belaſtung, die 85 e Zeit on weitere Rückwirkungen haben könnte. 5 15 Es eig li im übrigen aber auch die Zwieſpäl⸗ tigkeit des franzöſiſchen Denkens, das zwar das Verſagen der bisherigen Partei- und Finanzmetho⸗ den anerkennt, zu gleicher Zeit aber ſtark dagegen angeht, die bisherigen Methoden und die darin für einzelne liegenden Möglichkeiten, große Gewinne zu erzielen, zu verlaſſen. Im übrigen verdtent es auch Erwähnung, daß der autorttäre Kurs des Miniſters Marchandeau zwar von der Rechten abgelehnt, von der Linken, insbeſondere von den Soztaldemokraten, dagegen unterſtützt wurde. Letzteres beſonders im Hinblick auf die zu erwartende Deviſenkontrolle, die von Léon Blum ſchon ſeit Jahren immer ge⸗ fordert worden war. Der neue Finanzminiſter Reynaud, der aus einem der ärmſten Alpendörfer in Südſavoien ſtammt, iſt, was. für einen Franzoſen merkwürdig erſcheint, Beſitzer eines großen Warenhauskonzerns in Mexiko und in Südarmerika. Er zeigte ſich als einer der tätigſten und phantaſievollſten Politiker der franzöſiſchen Mitte und Rechten. In den letzten Monaten ſchrieb man ihm den Ehrgeiz zu, daß er ebenſo gut Außenminiſter wie Kriegsminiſter hätte werden wollen. Bekannt iſt er im übrigen auch dadurch, s daß er den Ruſſeupakt Frankreichs mit allen Kräften unterſtützt. Finanziell gilt er inſofern als Fachmann, als er bereits ſieben Monate lang das Finanzminiſterium unter der erſten Regierung Tardieu verwaltete. Er war übrigens auch einer der erſteg, der eine Deval⸗ vation der franzöſiſchen Währung in Frankreich vor⸗ zuſchlagen den Mut hatte. eee. Gemütsmenſchen im Marſeiller Stadtrat: Vergung der Marſeiller Opfer eingeſtellt -weil Stadtrat und Warenhausverwaltung in der Schulofrage nicht einig wurden Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 3. Nov. Um die Brandkataſtrophe in Marſeille iſt nun ein offener politiſcher Konflikt ausgebrochen. Die ſozialdemokratiſche Partei, die die Mehrheit im Stadtrat inne hat und die auch den Bürgermei⸗ ſter Taſſo zu ihren Mitgliedern zählt, verſucht mit allen Mitteln, die Verantwortung von ſich ab⸗ zuwälzen. Der Bürgermeiſter hat zahlreiche Maueranſchläge anbringen laſſen, worin er behaup⸗ tet, daß die Schuld für die Kataſtrophe ausſchlteßlich der Verwaltung des Warenhauſes, der Galerie Nou⸗ velles zufalle, Sicherheitsmaßnahmen im Waren⸗ haus ſeien ungenügend geweſen. Die Türen hätten ſich nach innen geöffnet und ſchließlich ſei an die Feuerwehr viel zu ſpät alarmiert worden. Die Direktion des Warenhauſes hat dieſe Behauptungen ſofort aufs eniſchiedenſte beſtritten. Gleichzeitig macht der„Matin“ darauf aufmerkſam, daß es wirk⸗ lich nicht die Schuld des Warenhauſes ſein könne, wenn die Marſeiller Feuerwehr nur eine einzige Leiter beſitze, wenn in der Waſſerleitung kein Druck vorhanden ſei und wenn aus Mangel an allen ele⸗ mentaren Vorkehrungen der Brand auf das Hotel Noailles und das Grand⸗Hotel übergegriffen habe. Aber deshalb laſſen ſich die Marſeiller Sozial⸗ demokraten nicht zum Schweigen bringen. Geſtern ſand eine Verſammlung der zur Arbeitsloſigkeit verurteilten Angeſtellten des Warenhauſes ſtatt. Zu dieſer Verſammlung fand ſich auch ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Gewerkſchaftsſekretär ein, der trotz des Proteſtes der Mehrheit der Verſammlung eine wü⸗ 82 tende Hetzrede hielt und wiederum alle Schuld auf die Direktion des Warenhauſes abwälzte. Noch ſchlimmer aber iſt es, daß die Marſeiller Stadtverwaltung die Ber⸗ gungsarbeiten in den Trümmern des Waren⸗ hauſes eingeſtellt hat. Die Koſten der bisherigen Arbeiten fallen nämlich der Stadtkaſſe zur Laſt. Der Staat war daran nur zu einem Teil beteiligt inſofern, als er ein Batail⸗ lon des Pionier⸗Regiments von Avignon zur Ver⸗ fügung ſtellte. Jetzt will die Stadtverwaltung die Direktion des Warenhauſes auffordern, die Bergungs⸗ arbeiten auf eigene Koſten durch ein Privat⸗ unternehmen fortzuſetzen. Dieſe unmenſchliche Maßnahme, die zum mindeſten eine Unterbrechung der Bergungsarbeiten um 24 oder 48 Stunden nach ſich ziehen muß, hat natürlich in der Bevölkerung größte Erregung hervor⸗ gerufen, zumal bisher nur 44 Tote geborgen wer⸗ oͤen konnten. Weiter hat der Stadtrat beſchloſſen, daß er ſich, natürlich unter dem Vortritt des ſozialdemokrati⸗ ſchen Bürgermeiſters Taſſo, an der Beiſetzung der Opfer, die am nächſten Montag ſtattfinden ſoll, be⸗ teiligen werde. Weil man aber Kundgebungen der erregten Bevölkerung befürchtet hat man nicht weniger als 3000 Gendarmen mobil gemacht, um die ſoztaldemokratiſchen Stadtratsmitglieder vor der Einwohnerſchaft zu ſchützen. Der Innenminiſter Sarraut wird übrigens als Vertreter der franzöſi⸗ ſchen Regierung an der Beiſetzung teilnehmen. deren Verlauf der Kolonialbeſitz der europäiſchen Völker auf Koſten der kleineren Kolonialmächte neu aufgeteilt werden ſolle. Die niederländiſche Regie⸗ rung habe keinerlei Grund, dieſen Gerüchten Glau⸗ ben zu ſchenken. Auſtralien kauft Bomber in AS dnb. Sidney, 2. November Nach einer Mitteilung des auſtraliſchen Premier⸗ miniſter Lyons hat die auſtraliſche Regierung fünf⸗ zig Lockheed⸗Hudſon⸗Bomber in den Vexeinigten Staaten beſtellt. Der Premierminiſter begründet dieſe Beſtellung mit der möglichen Nichtlieferung von britiſchen Maſchinen, die vor einiger Zeit in Auftrag gegeben worden waren. Weiter kündigt der Premiermintſter an, daß die Stärke der Freiwilli⸗ genmiliz verdoppelt und auf 70 000 Mitglieder ge⸗ bracht werden ſolle. * —— Es war umgekehrt Ein nationalſpaniſcher Hilfskreuzer beſchoß rotſpaniſches Schiff. Ep London, 3. Noy, Der Zwiſchenfall an der engliſchen Oſtküſte vom Mittwoch wird immer geheimnisvoller. Nach den letzten hier eingetroffenen Meldungen ſoll es ſic bei dem beſchoſſenen Dampfer nicht um den natio⸗ nalſpaniſchen Dampfer„Cartagena“ handeln, ſon⸗ dern um ein ſowjetſpaniſches Schiff mit dem Namen „Cantabria“. Dieſer Dampfer ſei in Santander he⸗ heimatet und habe am Dienstag einen engliſchen Hafen mit Ballaſt in Richtung Leningrad verlaſſen. Bei dem angreifenden nationalſpaniſchen Schiff ſol es ſich um das Motorſchiff„Nadir“ gehandelt haben, Die„Cantabria“ geſunken — London, 3. November Der vom nationalſpaniſchen Hilfskreuzer„Nadir beſchoſſene rotſpaniſche Dampfer„Cantabria“ iſt ge; ſunken. Der 500⸗Tonnen⸗Dampfer„Cantabria“ war — mit Ballaſt auf dem Weg von Gravpeſend nach Im⸗ mingham. Von dort ſollte er nach Leningrad fahren. Um zwei Uhr nachmitags ſichtete er zehn Meilen nördlich des Leuchtfeuers von Cromer den 9 500⸗ Tonnen ⸗ Dampfer„Nadir“, der als Hilfskreuzee ausgerüstet iſt. Letzterer funkte zur„Cantabric'! „Beidrehen oder wir ſchießen!“ Der Dampfer„Cal⸗ tabria“ kam der Aufforderung nicht nach, ſo daß bie „Nadir“ nach einiger Zeit das Feuer eröffnete, daß über zwei Stunden dauerte. Der Dampfer wude ſchwer beſchädigt und hatte Schlagſeite nach Stele, bord. Die Beſatzung beſtand aus 36 Mann, teils Spaniern teils Engländern. Ein Teil ber Beſatzung wurde verletzt. Ein engliſcher Damſel nahm einen Teil der Beſatzung an Bord, Ein wei; terer Teil der Beſatzung wurde von einem Mating boot der„Nadir“ übernommen. Der Kapitän m ſeiner Familie blieb an Bord. Er weigerte ſich ſch von dem nationalſpaniſchen Hilfskreuzer übernehgn zu laſſen. Am Abend ſank die„Cantabria“, 55 Schiff gehörte den rotſpaniſchen Behörden und un von einer engliſchen Firma gechartert worden, 1 führte bereits ſeit mehreren Wochen Fahrten in Nordſee aus. N 5 Hauptſchelfels iter und verantwortlich für Politſk: Dr. Alois Win baue. Stenvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für 5 Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eſlſenba et.. delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokalet Teil: Dr. Fritz Hate — Sport: Willy Müller.— Siüdweſſdeutſche Umſchau⸗ bein, und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſömtliche in. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer Berlin⸗ Frieden Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr. äckſendung nu bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R l, * tlich für Anzeigen und eee Mittellungen akob 15 a nude, Mannbeim, . Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 3 Die Anzelgen der Ausgabe u Abend und& Mittag erscheinen 5 5 zeltig in der Ausgabe B Ausgabe Mittag über 11 000 Ausgabe A en über 10 000 Ausgabe über 10 800 Geſamt⸗ DA. Monat Seytember über“ b. zom den ſich tio⸗ on⸗ nen he⸗ hen ſen. ſoll hen, 9 2 Donners. tag, Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Nummer 511 —— Mannheim, 3. November. Guck muß ſein! Das Gucken an der Friedrichsbrücke iſt einem letzt ziemlich ſchwer gemacht. Die Bretterverſchläge ſind ſo ſchön kunſtgerecht gefügt, daß man kaum auf Schlüſſellochbreite Geſichtsfeld gewinnt, und wenn man noch ſo ſucht, die Naſe platt drückt und hinter⸗ er Spreißel rausziehen muß. ö Es gibt natürlich einige füngere Jahrgänge, die könnens nicht laſſen, die ſpringen hoch und halten ſich auch oben mit Technik von Reck und Eskaladier⸗ wand, aber es ermüdet doch— und was kriegt man ſhon zu ſehen: roſtiges Eiſen, alte Rohre, rieſige Dreiböcke mit Leiter und immer noch Haufen von Heton. Das iſt nichts Senſationelles, das lohnt der krneriſchen Kraftkunſtſtücke nicht; man will ſich doch etholen bei gemütlichem Zuſchauen. Und dann kommt es auch vor, daß ein mehr oder wenig uter Bekannter einem einen tüchtigen Klaps auf zen Allerwerteſten gibt 5 Nein, das Gucken wird einem ſchwer gemacht, und bietet zu wenig. Erfahrene Gucker wiſſen gußerdem zu melden und vorauszuſagen:„Wart norr, * Teppiche energie, dt eulentgien Bausback M1. 10 Ruf 284 67 wanws uff die Breoͤder zwee⸗dreimol geregnet hot un s is widder trocke worre, her, dann vazieht ſich des Maderial, vaſtehſt, öͤbann hawwe mr größere Licke un s gibt ſchun en Iwwerblick. Die groß Säg, wo die Brick ausenannerſchneidt, is ja aa noch nit do, gell!“ Aber Guck muß ſein! Werden einem die erſt⸗ Haſſigen Attraktionen vorenthalten, ſo gibt es auch andere. Einträchtig verſammelt ſtand geſtern jung And alt, Lausbübiſches und Ehrwürdiges, Bärtiges und Langhaariges, Arbeitskitteliges mit und ohne Nfeife, Regenſchirm, Kinderwagen, Fahrrad... und bewunderte die Kunſtfertigkeit der Dekorations- maler die die gewaltigen Buchſtaben, die eindring⸗ ſchbeſchwörenden Texte der Reklame anfertigen: das gute Bier, das gemütliche Lokal, das Kauf⸗ haus der unerreichten vielen Möglichkeiten. Wie so ein Maler von Blick und Farbenſinn, einmal den Piel in den grünen Farbtopf tunkt, einmal in den toten, prüfend zurückgeht, Gebäude, Figuren, Buch⸗ ſaben freihändig hinwirft, und alles genau abpaßt, damit das„A“ gerade ſo anfängt wie das„r“ drü⸗ hen aufhört— das entlockte tiefe Töne der Bewun⸗ berung. Ich glaube, für das Malerhandwerk wur⸗ den geſtern einige Mannheimer Buben gewonnen. Klor, Mann!“ ſprach erſter Bub zu zweitem Bub, o mitteme Haufe Farwe do rumzumache, und nach her kann mers leſe un's werd aa gut un glei'zahlt. Ha, des möcht ich aa mache, her! Ich möcht blos wiſſe, is s werklich ſo eefach, wie der Meeſter do gebah hot, odder muß mer do ſiwwe Johr drainiere, bis mer en grader Strich haus hot?“ Und das iſt gewiß eine erwägenswerte Frage in ber Dämmerung, wenn die Farben grau werden, und der Meiſter ſeine Töpfe für diesmal ein⸗ ſammelt. Dr. Hr Im überfüllten Harmonieſaal: Der Reichsgedanke in der deutſchen Ges 4 Ein großartiger Rückblick von Profeſſor Dr. Suchenwörth Hiſtoriſche Beſinnung iſt nötig, nicht nur, um die Vergangenheit(etwa die kurze Dauer des zweiten Reiches) zu verſtehen, ſondern auch um die Gegen⸗ wart deuten zu können; denn nur wer die Tradi⸗ tion des Deutſchen„Reiches im Südoſten Europas kennt, weiß, was der Schiedsſpruch im Belvedere in Wien in dieſen Tagen bedeutet. Das Reich war heilig, jawohl, die Prägung ſtammt vom Barbaroſſakanzler Rainold von Daſſel, und mußte es ſein; denn es trat mit dem Anſpruch auf, ebenſo geheiligt zu ſein wie die Kirche, die sancta Romana ecclesia. Und daß das Reich römiſch war, was könnte es anders bedeuten als Prof. Dr. Suchenwirth die höchſte Ehre, die damals zu vergeben war: deut⸗ ſche Kraft war würdig und allein fähig, das Erbe der Antike zu übernehmen; das mußte auch Inno⸗ cenz III., der größte aller Päpſte, anerkennen. Man überträgt heutige Raumbedürfniſſe auf ferne Zei⸗ ten, wenn man die Romzüge verurteilt, um die Oſt⸗ koloniſation herauszuſtreichen. Nur mit dem mora⸗ liſchen Anſehen, dem heiligen Anſpruch der Kaiſer⸗ krone im Rücken, konnte man überhaupt über die Elbe, über die Weichſel gehen, konnten die Erz⸗ bistümer Magdeburg und Salzburg Horte deutſcher Koloniſation werden. Und als längſt das Reich ſchwach geworden war,— ein ſpäter Glanz ruhte doch auf der Krone des Kaiſers, unter ihr und dem Prinzen Eugen fochten die zuſammengewürfelten Truppen der zehn fremden Nationen Oeſterreichs, von ihr ließen ſie ſich beherrſchen. Das repräſentable Außere iſt ebenſo wichtig wie das gute Auftreten überhaupt, denn wie man kommt gegangen, ſo wird man auch empfangen. Das Porte⸗ monnaie hat dabei natürlich ein Wörtchen mitzu⸗ reden, deshalb ſollte man ſeine Kleidung da kaufen, wo nicht nur etwas Gutes geboten wird, ſondern wo man zugleich auch die volle Gewißheit hat, daß bei der Feſtlegung der Preiſe die Kirche im Dorfe bleibt— wie bei Meiſter Zwirn! RM 50. 68. 88. 98. Die deutſchen Kaiſer waren Herren der Welt, Heinrich VI. konnte an die Eroberung Kleinaſiens, Konſtantinopels, Nordafrikas denken, aber er ſtarb nach ſieben Jahren Regierung, und ſo ging es Jahr⸗ hunderte hindurch, das Schwert räumte auf, Kaiſer großer Ziele wie Philipp der Hohenſtaufe und Albrecht, der zweite Habsburger, wurden ermordet, und wohl war der Luxemburger Karl IV. ein Genie der Verwaltung und der Diplomatie lerbaute Prag, begründete den Reichtum Böhmens), doch fehlte ihm der Nachfolger von For. Wie nun die Landesfürſten ſich mit Gottesgna⸗ dentum ſtabiliſierten, ſo taten die Habsbr ſelbe, einer von ihnen, Friedrich III., in ei hindämmernden Träumen von ſchaft ſeines Hauſes,— und wahrlich Recht! darl., der Kaiſer über Kontinente, der die Gefährlichkeit der Glaubensſpaltung gerade bei einem ſo kämpferiſchen Volke wie dem deutſchen, klar voraus ſah, verſtand doch die Bedeutung Luthers nicht, und mußte ſich überdies der katho⸗ liſchen Partei reſignierend fügen. künftiger behielt er Aber Unter Wallenſtein und ganz beſonders unter dem Prinzen Eugen konnte der olte Miſſionsge⸗ danke nochmals aufleuchten, man focht doch gegen die Heiden. Aber mit den Türken waren die Franzoſen verbündet, und mit ihnen wieder die Brandenbur⸗ ger und Preußen. Eine preußiſche Königs⸗ krone, die dem Reiche nicht untertan war, das be⸗ deutete einen weiteren Riß im Reichsgefüge, im ſiebenjährigen Kriege zur Kluft exweitert. Der letzte Türkenkrieg unter Kaiſer Joſeph II. wurde von einem preußiſchen Ultimatum geſtoypt! Und mit dieſem Dualismus im Reich iſt das Schieds⸗ richtertum Rußlands in Europa gegeben. Seitdem drängt ſich der ſlawiſche wie der ungariſche Nationa⸗ lismus vor. Der Freiherr vom Stein ſo wenig wie die Männer der Paulskirche, die doch meiſt gute Patrioten waren, konnten hier eine Löſung finden, denn die klein⸗ und großdeutſchen Realitäten waren viel zu ſtark. Und ſchließlich war das klein⸗ deutſche zweite Reich eben nur der end⸗ gültige Dualismus: das Reich mit der hohenzollern⸗ ſchen evangeliſch-preußiſchen Geſchichtslegende, dem eine öſterreichiſch⸗katholiſche Habsburgerlegende gegenüberſtand. Auf die Frage: was iſt deutſch? fand man vor dem Kriege ſchwer eine Antwort; denn das Deutſchtum befand ſich ja diesſeits und jenſeits der Grenze, unter Herrſchern, die zunächſt einmal Preu⸗ zen und Oeſterreicher ſein wollten. eine sporseome 1 N und vielseitige Möbel- Politur zur Reinigung und Pflege, die Sie mol versuchen solltes Die beiden Häuſer, die den Gegenſatz verewigen wollten, ſind von einem Erdbeben weggefegt worden, 1918 war Platz da für den Neubau. Es iſt kein Zu⸗ fall, daß die Idee des volks⸗ und blutsver⸗ ankerten deutſchen Reiches in Oeſter⸗ reich(von Schönerer) geboren wurde, und daß von dort auch der Mann und Führer kam, der ſie ver⸗ wirklichte. In Oeſterreich war die Tradition des eren Reichs noch lebendig und im Kampfe der 12 Millionen Deutſchen gegeyr 40 Millionen. Fremde (auf 10 Nationen verteilt) geſtählt worden. Suchen wirth ſprach wie immer hin⸗ reißend, und der Beifall mar ungewöhnlich herzlich. Pg. Keitel begrüßte und dankte. Unter den An⸗ weſenden Miniſterialrat Dr. Fehrle, der Landes⸗ leiter der Verwaltungsakademie, der auch einige Worte über die Zuſammenarbeit von Volksbildungs⸗ ſtätte und Verwoltungsakademie ſprach. Die Har⸗ monie war überfüllt. II. d Prof. eee Von Sauerkrautfaft und flüßfigem Meerſalz Die intereſſanten Friſchkoſtkurſe im Palaſthotel Man ſoll ſich über ſolche Sachen doch nicht einfach hei ſeinem Rindsbraten mit Nudeln beruhigen und Ernährungsreform Ernährungs reform ſein laſſen Denn in dem Raum, der uns zur Faſchingszeit ſo ausnehmend venezianiſch kam, drängen ſich ſeit ein paar Tagen ſchon nicht nur Mannheimer Haus⸗ frauen, ſondern auch beachtlich viele echte„Töpfles⸗ gucker“ männlichen Geſchlechts, um die Friſch⸗ koſt⸗ und Dünſtkoſtkurſe des auch in unſe⸗ rer Stadt längſt nicht mehr unbekannten Fach⸗ Schriftſtellers Walter Thiele zu beſuchen. Da gab es alſo am Montag zunächſt zwei ein⸗ leitende Vorträge, in denen der nicht nur ſachlich ſehr unterrichtete, ſondern auch wirklich amüſante und ſchlagfertige Reoͤner auseinanderſetzte, daß er keineswegs zu den eingeſchworenen Blatteſſern und Mohrrübenapoſteln gehöre, die ſich vor jedem Stück Fleiſch und jeder warmen Speiſe grundſätzlich ſchüt⸗ teln. Walter Thiele will, iſt vielmehr eine durchaus allmähliche Hinwendung zu ſinn voller Rohkoſternährung, wobei das bisher Ge⸗ wohnte keineswegs von Grund auf umgekrempelt und verachtet zu werden braucht. Nun iſt ja die Einſicht, daß wir faſt zuviel und zu vielerlei in un⸗ zuträglicher Form in uns hineineſſen, auch keine ſolche Neuigkeit mehr, als daß daraufhin nicht man⸗ cher recht gern einmal dem guten Zureden von der andern Seite lauſchen oder ſich gar durch allerhand, leckere Koſtproben überzeugen laſſen möchte, wie prächtig es ſich bei dieſen urgeſunden Dingen leben läßt. Und alſo ſind nicht nur die Vorträge, ſondern erſt recht die eigentlichen, über drei Tage ſich er⸗ ſtreckenden Kurſe wahrhaft geſteckt voll. Allein ſchon die Zutaten wirken dabei überzeugend be⸗ 252 Was Nummer 511 4. Seite Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Man denke nur: Sauerkrautſaft, Soya⸗ getrocknete Küchenkräuter und gar das Meerſalz, von deſſen Schmackhaftigkeit man wahre Wunderdinge hört Die Krönung des ganzen aber wird erſt der Frei⸗ tag bringen, wenn Herr Thiele die neu gewonnenen Jünger und Jüngerinnen der vitaminreichen Roh⸗ und Dünſtkoſt als Gäſte eines umfänglichen Feſt⸗ kömmlich. kraftmehl, flüſſige eſſens mit über 250 Perſonen im Sil⸗ berſaal des Palaſthotels empfängt. Wir haben uns den Speiſezettel verraten laſſen und müſ⸗ ſen geſtehen, daß es wirklich gar wunderbare Dinge ſind, die da im Schatten des Baumes rohköſtleriſcher Erkenntnis gedeihen. Kein Feſtgedeck zum Hoch⸗ zeitsſchmaus kann abwechſlungs reicher ſein als dieſe Heerſchau des gänzlich Ungekochten oder doch nur leicht Gedünſteten, zu dem man ſich die lockende Friſche eines Apfel⸗ oder Traubenſaftes als Ge⸗ tränk genehmigt. Vorſpeiſe? Ein Teller mit Sa⸗ laten, dazu eine der berühmten, noch im Vorjahr auf der Frankfurter Internationalen Kochkunſtausſtellung ausgezeichneten Thiele⸗ ſchen Tunken, die es an Feinheit des Geſchmackes mit jeder franzöſiſchen Soße aufnehmen. Der Hauptgerichte gibt es gleich eine ganze Reihe, wobei außer den Gemüſen und Salaten und erſtaunlichen Kartoffelſpeiſen auch ſo aparte Dinge wie Nuß⸗ mayonnaiſe, Nußſchlagrahm und Honigmuß⸗ getränk eine Rolle ſpielen. An Nach⸗ und Süßſpei⸗ ſen iſt natürlich bei der reichen Auswahl an ver⸗ ſchiedenſten Früchten, Säften und Dickmilchgerich⸗ ten erſt recht kein Mangel. So bietet ſich den Be⸗ ſuchern in fröhlicher Runde ein rechtes Schlaraffen⸗ land der ſchmackhaften und körperzuträglichen Nah⸗ rung, die kennen zu lernen gewiß niemand ſchaden kann. M. S. Bertrenartikel ieee eee Krawatten Oberhemden Schlafanzüge Damensporthüte Herrenhüte Handschuhe O 5, 8 Kölle o 5, 8 NMervgeuaus state Verantwortungsloſer Kraftfahrer Betrunkener gefährdet andere Am 28. Oktober, ſo meldet die Polizei, gegen 20.30 Uhr, fuhr der Eiſendreher Hermann Wunſch, Untermühlauſtraße 33, mit einem Per⸗ ſonentraftwagen in angetrunkenem Zuſtand über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke in Richtung Reuzſtraße, wobei er gegen einen auf dem Gehweg ſtehenden Baum fuhr und daun bei der Weiterfahrt mit einem Kraftradfahrer zuſammenſtieß. Eine bei Wunſch mitfahrende Frau und der Führer des Kraftrades wurden hierbei verletzt. Wunſch wurde in polizeilichen Gewahrſam genommen. Die Luft aus dem Schlauch abgelaſſen 10 Rabfahrveutile entferut— 24 Verwarnungen Sieben Verkehrsunfälle. Geſtern abend, ſo meldet der Polizeibericht fuhr in der Güterhallenſtraße ein Perſonenkraftwagen gegen einen un⸗ beleuchtet auf der Mitte der Jahrbahn aufgeſtellten Anhänger eines Laſtkraftwagens, wobei der Perſonenkraftwagen ſtark beſchädigt wurde. Der Führer des Wagens trug an der rechten Stirnſeite Hautabſchürfungen davon.— Ferner erlitt geſtern abend ein 57 Jahre alter Mann dadurch einen Unfall, daß er beim Ueberſchreiten der Stra⸗ ßenbahnſchienen an der Halteſtelle Altrheinſtraße gegen einen Straßenbahnzug der Linie 10 lief, wobei der Mann zu Boden geworfen wurde, ſich den linken Unterarm brach und im Geſicht Hautabſchürfungen zuzog. Der Mann wurde mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei in das Städt. Krankenhaus eingeliefert.— Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen wurden drei Per ſonen verletzt; fünf Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Dringend notwendige Verkehrsüberwachung. Bei der geſtrigen Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs ordnung 24 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 8 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurde 4 Radfahrern der Fahrradſattel und 10 fugend⸗ Lichen Radfahrern die Ventile von ihren Fahrrädern entfernt. Dem Führer eines Kraftfahrzeuges, der gegen die Verkehrs⸗ vorſchriften verſtoßen hatte, wurde die Luft aus dem Schlauch abgelaſſen. Schwäbiſche Kleinmeiſter der Gegenwart Novemberſchau im Mannheimer Kunſtverein Am Sonntag, dem 6. November, vormittags 11.15 Uhr, eröffnet der Kunſtverein ſeine November⸗ ſchau von Werken ſchwäbiſcher Maler. Die reiche Beſchickung der Ausſtellung durch 14 Künſtler er⸗ gibt eine hervorragende Ueberſicht über das ſchwä⸗ biſche Malerſchaffen der Gegenwart. Wir nennen nur einige Namen: Bäuerle, Bräckle, Neubrand, Purmann, Stirner, Tiebert. Die Ausſtellung iſt insbeſondere auch geeignet, jetzt ſchon in der Vor⸗ weihnachtszeit weiteſten Kreiſen Gelegenheit zum Einkauf preiswerter Kunſtwerke zu geben, gerade deshalh, weil es ſich zwar um kleine Formate, aber um ſehr gute Kunſtwerke handelt. Ehrung für treue Arbeit Der Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachſtehend aufgeführten Gefolgſchaftsmitglieder für 40⸗ oder 30jährige ununterbrochene Tätigkeit mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausge⸗ zeichnet: Für 40 jährige Tätigkeit: Bei der Firma Jutteſpinnereien und Webereien: Franz Ditt⸗ mann Kaufmann; bei der Firma Brown, Boveri & Co.: Daniel Hohm, Direktor, Dipl.⸗Ing., Albert Gabel. Kaufmann, und Joſef Bittner. Ing.; bei der Firma Grün& Bilfinger: Johann Eiſen⸗ Löffel. Ingenieur; für 30 jährige Tätigkeit: Bei der Deutſchen Bank, Filiale Mannheim: Arnold Janſon und Stephan Hauß, Bankangeſtellte. 3 2 Vom Rheintal zum Vodenſee: 65 Jahre Schwarzwaldbahn In oreli Stunden über die Höhen des Schwarzwaldes an die Geſtade des Bodenſees Unter den Gebirgsbahnen Großdeutſchlands nimmt die das Rheintal mit dem Bodenſee verbin⸗ dende und in Offenburg die Verbindung mit der großen internattonalen Fernverbindung Nord⸗Süd herſtellende Schwarzwaldbahn nicht nur hin⸗ ſichtlich ihrer Verkehrsbedeutung, ſondern vor allem auch wegen ihrr Bauart eine beſondere Stellung ein. Auf ihrem 180 Kilometer langen Schienen⸗ weg überwindet ſie 671 Meter Steigung, ſowie ſteile Felshalden und hemmende Berge in 39 Tun⸗ nels mit einer Geſamtlänge von über 10 Kilometer. Wir verſtehen daher, daß die Inbetriebnahme der Schwarzwaloͤbahn am 10. November 1873 einen Markſtein in der Geſchichte nicht nur des badiſchen und deutſchen, ſondern des geſamteuropäiſchen Eiſen⸗ bahnbaues und»verkehrs darſtellt. Ein Meiſterwerk deutſcher Eiſenbahntechnik Die Straße vom Bodenſee über den Schwarz⸗ wald durch das Kinzigtal an den Rhein und rhein⸗ abwärts war ſchon, wie wir in dem vom Reichs⸗ verkehrsminiſterium herausgegebenen amtlichen „Archiv für Eiſenbahnweſen“ leſen, vor der Ent⸗ ſtehung der Eiſenbahnen unſtreitig eine Haupt⸗ handelsſtraße Süddeutſchlands. So iſt es auch be⸗ greiflich., daß die Beſtrebungen, den Schwarzwald mit einem Schienenweg zu überqueren, ſo alt, wie die Eiſenbahnen überhaupt ſind. Der badiſche Staat, ja ſelbſt das erſte deutſche Parlament, die Frankfur⸗ ter Nationalverſammlung, wurden von intereſſierten Gemeinden mit Bitteingaben beſtürmt. So unterm 26. Auguſt 1843 von der Gemeinde Villingen, die dieſe„nötigſte aller deutſchen Bahnen zu erſtreben trachtete“, und mit der Bitte ſchloß,„die hohe deut⸗ ſche Nationalverſammlung wolle die Bahnlinie von Offenburg zum Bodenſee in Berückſichtigung der hohen, unermeßlichen Gründe, die deren Bau zur Seite ſtehen, unter denjenigen Bahnen obenan ſtel⸗ len, die ſogleich ausgeführt und nötigenfalls in Verwaltung genommen werden ſollen“. Das Wagnis, das der badiſche Staat mit dieſem Bau nach der finanziellen wie bautechniſchen Seite unternahm, gelang. Denn ein genialer Bau⸗ meiſter der badiſchen Eiſenbahnverwaltung jener Dage führte das Werk aus: es war der 1820 in Karlsruhe geborene Großherzogl. Baudirektor Ro⸗ Aus Baden Am Schluchſeewerk Natur und Technik in ſchönſter Harmonie (Photo: Dr. Wolff) Die Seuche * Buchen, 3. Nov. In der nahegelegenen Ge⸗ meinde Kleps au iſt in einem Anweſen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgekommen. Die Gemeinden Lalbach, Dörzbach, Horrenbach und der Ortsteil Krautheim⸗Tal, gehören dem Beobachtungsgebiet en. Die Gemeinde Klepsau bildet einen Sperrbezirk. ** * Sinsheim, 3. Nov. Wegen erneuten Ausbruchs der Maul⸗ und Klauenſeuche ſind die Gemeinden Richen und Rohrbach b. E. zum Sperrbezirk erklärt. Der gefährliche Treibriemen * Tauberbiſchofsheim, 3. Nov. In der Bahnhof⸗ ſtraße wurde beim Auflegen des Treibriemens auf die Welle einer Betonmiſchmaſchine der jährige Arbeiter Ludwig Stang aus Königsheim von dem abſpringenden Riemen zu Boden geſchleudert und ſchwer am Kopfe verletzt. Die Arbeiter Ei⸗ ſenhauer und Mühling, gleichfalls aus Königsheim, kamen mit leichteren Verletzungen davon. 90 Jahre alt * Kaiſerslautern, 2. Nov. Seinen 90. Geburtstag feierte einer unſerer älteſten Einwohner, Invalide Karl Grub. ö bert Gerwig. Der Bau ſelbſt zerfiel aus geo⸗ graphiſchen und bautechniſchen Gründen in drei Teilſtücke: Offenburg— Hauſach leröffnet am 2. Juli 1866), Villingen— Singen a. H. leröffnet am 16. Auguſt 1869) und das ſchwierigſte Stück Hauſach— Triberg— Villingen(Geſamtfertigſtel⸗ lung und Inbetriebnahme der ganzen Linie am 10. November 1873). Das Stück Singen a. H.— Konſtanz war bereits 1863 durch die Fertigſtellung der Oberrheintalbahn an das badiſche Eiſenbahn⸗ netz angeſchloſſen worden. Nachdem beim Bau ſelbſt nur ein Gleis und zwar der größeren Sicherheit halber an der Bergſeite gelegt worden war, fand der Ausbau auf Doppelſpur erſt ſpäter ſtatt. So⸗ wohl der achtjährige Bau, als das 65jährige Be⸗ ſtehen brachten keinerlei nennenswerte Unfälle. Mitten durch die Schwarzwaldheimat Millionen und aber Millionen ſind ſeither auf der Schwarzwaldbahn gefahren und konnten dieſes Meiſterwerk deutſcher Eiſenbahntechnik ſowie die dadurch erſchloſſenen Schönheiten der badiſchen Landſchaft bewundern. Tritt der Reiſende in Offenburg die Fahrt an, ſo gelangt er in drei Stunden Fahrzeit über die Höhen des Schwarzwaldes hinweg an die Geſtade des größten deutſchen Binnenſees. In Biberach zweigt eine Bahn nach Zell a. H. und in Hauſach die Linie nach Freudenſtadt ab. Der längſte Tunnel der Linie iſt der bei Sommerau(1689 Meter). Bei Immendingen zweigen wiederum zwei Bahnlinien ab, die eine nach Waldshut zum Hochrhein und die andere nach Tuttlingen ins Donautal. Von Radolf⸗ zell ab führt die Bahn faſt ununterbrochen dicht am Bodenſee entlang und der Reiſende genießt hier einen wundervollen Blick über die bläulichen Flu⸗ ten nach dem Schweizer Geſtade, in deſſen Hinter⸗ grund— bei klarer Sicht!— die majeſtätiſche Kette der ſchneebedeckten Alpenberge hervortritt. So erlebt der Reiſende in drei Stunden vom Schnellzugfenſter aus ein Stück Heimatkunde des herrlichen Schwarzwaldes, begegnet Landͤſchaften, die als Hauptfremdenverkehrspunkte der deutſchen Südweſtmark alljährlich Hunderttauſenden in⸗ und ausländiſcher Gäſte zur Erholung dienen, die aber auch kulturgeſchichtlich viel Intereſſantes und Lehr⸗ reiches zu bieten vermögen. ( ã ã wTVdVdVVdVddVVVVVVVVVTGTVTVTVbVTVTGTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTbTbTbTb Senatspräſident Ir. Engelhardt tritt in den Ruheſtand * Karlsruhe, 2. Nov. Senatspräſident Dr. Ri⸗ chard Engelhardt beim Oberlandesgericht Karlsruhe, der im Oktober die Altersgrenze erreicht hat, trat mit dem 1. November in den Ruheſtand. Mit ihm ſcheidet ein bewährter und kenntnisreicher Richter aus dem Juſtizdienſt, der ſich nicht nur in Karlsruhe, ſondern auch weit über die Gauhaupt⸗ ſtadt hinaus großen Anſehens erfreute. Der Führer und Reichskanzler hat ihm daher auch für die lang⸗ fährigen treuen Dienſte ſeinen Dank ausgeſprochen. Donnerstag, 3. November 193 Nachbargebiete Mannheimer Laſtzug rennt in ein Haut Schlafende Familie kommt mit Schrecken havon * Bad Kreuzuach, 3. Nov. Im benachbarten Schweppenhauſen fuhr in der Nacht ein Möbel; transportauto aus Mannheim mit zwei Anhängern durch die regenglatte Dorfſtraße. Dabei kam plötzlich der Anhänger ins Schleudern nnz prallte mit voller Wucht gegen ein Haus. Das ſchwere Fahrzeug drückte im unteren Stockwerk die Wände des Wohn⸗ und Schlafzimmers ein. Die Mö⸗ bel wurden ſchwer beſchädigt; die ſchlafende Famſlſe die jäh geweckt wurde, kam mit dem Schrecken dayon Am ganzen Haus entſtanden breite Riße, ſo daß es geräumt werden mußte. Meſſerſtecherei mit tödlichem Ausgang * Dahn(Pfalz), 2. Nov. In einer Wirtſchaft in der Weißenburger Straße kam es in der Nacht auf Montag zu groben Ausſchreitungen. Der g hrige Kraftfahrer Georg Hohlweg aus Mü be⸗ läſtigte die anweſenden Gäſte. Es blieben 905 deres übrig, als Hohlweg an die friſche zu ſetzen. Als nun nach wenigen Minuten der 59 Jahre alte Jakob Reinig aus Dahn, an dem Wirtsſtreit völlig unbeteiligt, das Lokal verließ, wurde er an der Ausgangstür durch einen Bur⸗ ſchen erfaßt und mit einem Meſſer bearbeitet, Reinig erhielt einen Stich in den Hinterkopf und einen gefährlichen Stich in den Unterleib. Als Täter kommt unzweifelhaft Hohlweg in Fpage, der ſich ſo⸗ fort aus dem Staube machte. Reinig iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Er war Vater von fünf Kindern und ſtammte vom Reinigshof bei Bruchweiler, war aber in Dahn anſäſſig. Ab 5. November: Im Nebel ums Leben gekommen Die Zugmaſchine zerquetſchte ihm den Kopf OL Albersweiler, 1. Nov. Nahe dem hieſigen Bahnhof ereignete ſich vergangene Nacht ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall. Eine Gendarmerieſtreife fand auf der Landſtraße den Körper ein es Mannes, dem der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Sofort angeſtellte Unterſuchungen ergaben, daß der Tote der Tüncher und Gaſtwirt Karl Sieg aus Rinntal bei Annweiler iſt. S. hatte die Kirch⸗ weih in Frankweiler beſucht und befand ſich mit dem Fahrrad auf dem Heimwege. Dabei wurde er an der beſagten Stelle durch eine Zugmaſchine über⸗ fahren. Es wurde ihm der Kopf zerquetſcht. Der Fahrer konnte ermittelt werden und gibt an, in⸗ folge oͤes ſtarken Nebels nichts bemerkt zu haben. Neue Verhandlung angeoronet Im Prozeß gegen den Herxheimer Wiegemeiſter * Landau, 3. Nov. Bekanntlich waren die Herr⸗ heimer Metzgermeiſter und der dortige Wiegemeiſter unter Bejahung von deſſen Be⸗ amteneigenſchaft ſeinerzeit zu Zuchthaus— und Geldſtrafen verurteilt worden. Im Reviſionsverſah⸗ ren wurde die Sache an die Landauer Große Straf⸗ kammer verwieſen, weil das Schöffengericht für den vorliegenden Fall nicht zuſtändig geweſen war Die Strafkammer kam jedoch im Februar d. J. zum gleichen Urteil wie ſeinerzeit das Schöffengericht, in dem es gleichfalls die Beamteneigenſchaft des Wiege⸗ meiſters bejahte. Eine neuerliche Reviſion hatte nun den Erfolg, daß auch dieſes Urteil aufge⸗ hoben und die Sache zu neuerlicher Verhandlung an die Strafkammer zurückverwieſen wurde, damit dleſe die Beamteneigenſchaft des Wiegemeiſters nochmals eingehend überprüfe. 2 Diene den Ruſgaben der n8.-Dolkswehl⸗ fahrt. Das ſchaffende Deutſchland krönt leinen Fleiß durch ſeinen Oplergelſt. eee eee Prozeß vor der Mannheimer Strafkammer: Hinter ſchwediſche Gardinen gewander“ Juchthausſtrafe wegen Raſſenſchande und Betrugs Nachdem der 26 Jahre alte Volljude Walter kracko aus Köln⸗Mülheim u. a. ſein Debut in Reutlingen, Villingen und Weinheim gegeben hatte, wurde nun von der Mannheimer Strafkammer ſei⸗ nem geſetzwidrigen Treiben ein Riegel vorgeſchoben, indem man ihm, dem Strafantrag des Staatsan⸗ walts entſprechend, eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren und ſechs Monaten wegen Raſſenſchande und Betrügereien zudiktierte. Eröffnungsbeſchluß und Zeugenvernehmung wäßh⸗ rend der fünfſtündigen Verhandlung ergaben ſolgen⸗ des Bild: Auf Grund ſeiner beruflichen Tätigkeit mußte der Angeklagte oft an verſchiedenen Plätzen übernachten. Dabei verſuchte er— einmal gelang es ihm in Reutlingen und zweimal in Weinheim ſich mit deutſchblütigen Mädchen einzulaſ⸗ ſen, die er entweder beim Tanz kennen lernte, oder die durch ihre geſchäftliche Tätigkeit als Bedienung in ſeiner Nähe weilten. Obwohl dem Angeklagten die Beſtimmungen der Nürnberger Geſetze bewußt waren, verſuchte er mit allen Mitteln, ſich darüber hinwegzuſetzen. Zweifellos iſt er dabei forſcher vor⸗ gegangen, als wie er ſich im Schwurgerichtsſaal während der Verhandlung benahm. In Weinheim logierte er in einem Hotel, beſuchte die Tanzabende und lernte bei dieſer Ge⸗ legenheit eine Kellnerin kennen. Mit ihr ſtand er bald auf ſehr vertraulichem Fuß. Der Jude verſprach dieſem Mädel die Heirat, obwohl er genau wußte, daß er nie imſtande war, eine Ehe einzugehen. Den mißbrauchten Frauen wollte er als Abfindung Schmuck ſchenken. Es handelte ſich hier um ganz minderwertige Ware. Schließlich hatte Kracko noch ein anderes Mädchen herumbekommen. Auch hier wollte er Schmuck ſchenken, aber es blieb nur beim Verſprechen. Wozu der Angeklagte fähig iſt, um zu ſeinem Ziel zu gelangen, bewies die Frechheit, mit er er ſich unter Sͤä⸗ und Ss⸗Männer ſetzte, ohne Hemmungen ſich am Führertiſch bei einer Luftſchutzveranſtaltung niederließ, und da und dort von ſeiner Kampfzeit() und von ſei⸗ nen Manövererlebniſſen erzählte und unterhielt. Dabei achtete er natürlich darauf gut ſichtbar mit dem deutſchen Gruß zu grit ßen. Nur mit ſeinem jüdiſchen Ausſehen bekan der Angeklagte bei verſchiedenen Leuten Schwierig keiten, und damit er ſich als Arier ausweiſen konnte, hat er kurzum aus dem„iſr.“ auf der Sparte des Religionsbekenntniſſes auf ſeiner Steuerkarte elt „engl.“ gemalt und ſchon war er ein Arier vor verſchiedenen Leuten, die nun ſeine Opfer wurden, die ſich ſpät nachts von ihm in ſeinem Zimmer feine Schmuckwarenkollektion zeigen ließen ober erſt, nachdem ſie Wohnung und Eſſen dem Ange klagten gaben, bemerkten, daß ſie einen„aulen Gaſt beherbergten. So bezeugte ein biederer Wirt aus Villingen daß noch 65 Mark offenſtänden. Ein Hotelier au Weinheim hat noch von dem„Gaſt“, der ihn während der Verhandlung mit tränenſchweren 15 gen anſah, 118 Mark zu beanſpruchen 8910 Hühneraugenmittel⸗Firma hätte der Angeklagte da Abzua ſeiner Proviſion und ſeines Verdienſtes fer zig Mark für die ihm erſtatteten Mittel abliefern ſollen Der Staatsanwalt griff in ſeinem Plädoyer die unerhörte Unver frorenheit des Juden an, mit allen Mitteln 1 Rafffneſſen ſich als Arier auszugeben. Das 121 1 ſei ſich darüber klar, ſo fuhr der Staatsanwalt on daß der Angeklagte ſich noch mehr mit 85 taten an deutſchblütigen Mädchen ſtrafbar machte was ſich aus der Vernehmung verſchiedener 3 nen ergab— als tatſächlich zur Verhandlung 1 den. Fürs erſte nun wird der Ueberführte, fe 1 bisher Ohrringe. Fingerringe, Broschen, a Geſichts⸗ und Fußpflegemittel anzudrehen, im Zu haus über ſeine„Taten“ nachdenken können. X— 1 Stemer- 2. 2828 1 Sntſcheln⸗ ö. Donnerstag, 3. November 1938 — br! aus der Stube hinausgetrieben. umringt ſie eine tobende ſchretende Menge und führt Mit Weißen ſie zum M und Wirrwarr vernehmen Pater Ohrwalder Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 511 A I ütalen Stößen werden arktplatz. die ſeine Leidensgenoſſen begeiſterte Ruſe: „El Mahdi illah! Der große Sieger kommt!“ überraſchten Draußen In dem allgemeinen Tumult und Mahdi des Gottes! Er kommt! Nie hat die verloren in der Wüſte liegende Stadt ein ſo grandioſes Schauſpiel erlebt wie an dieſem 7 Tage. In der glühenden Sonne leuchten grell die bun⸗ ten Fahnen der Mahdiſten. Hunderte von weißen, grünen und roten Tüchern wehen über den Köpfen des ſchwarzen Reitertrupps, der die Spitze der her⸗ anrückenden Kriegerſcharen Fahnen. Menſchenflut bildet. auf ertönt das rhythmiſche„La illah!“ In den Augen der Krieger flammt heiliger Fana⸗ iismus, auf ihren Geſichtern malt ſich ſtürmiſche Be⸗ Bei den wildeſten Rufen recken die Ko⸗ lonnen ihre blutbeſleckten Lanzen über die Häupter geiſterung. empor! dann über die Menge. Stundenlang ſtrömt das ſchwarze Fußvolk vor⸗ über. Als die Staubwolke, in der dieſe rieſige Armee marſchiert iſt, ſich legt, fubelt alles den Reitern zu, die nun dem Fußvolk folgen. Drei ſtattliche Araber auf prachtvollen Pferden eröffnen den Vorbeimarſch der Reiterei. Es ſind die drei Kalifen des Mahdis. In der Mitte die ſtolze Geſtalt Abdullahis, des erſten Kalifen des heiligen Mannes. Plötzlich erhebt ſich ein unbeſchreibliches Jubel ⸗ geheul, die Menge erkennt die Soldaten der Hicks⸗Armee! Es ſind kaum hundert Mann— und wie jammer⸗ voll iſt ihr Zuſtand! Halbnackt, mit ſchrecklichen Wun⸗ den bedeckt, ſo ſchleppen ſie ſich mühſam unter der un⸗ barmherzig brennenden Sonne dahin, den Droh⸗ und Schmährufen des Kriegerſcharen Wie die brauſenden Wogen des Meeres Ein einziger Schrei des Triumphes gefan ſiegestr folgen den hallt genen preisgegeben unkenen Volkes. Hinter ihnen ziehen die Kamele und Maul⸗ tiere die erheuteten Kanonen und Mitrailleuſen. Dann bricht der unendlich ſcheinende Strom der Kolonnen auf einmal ab. Die ungeheure Staubwolke legt ſich allmählich. Das leidenſch aftliche Jauchzen und Jubeln der Menge ebbt nach und nach ab. Er⸗ wartungsvolles Flüſtern Augenblicks an. zeigt die Spannung des Und ſchon rückt eine neue Reiterſchar mit dumpf tollendem Gebrüll an. „La fllah⸗h⸗h! La illah⸗h⸗h!“ Voran ein unbewaffneter Mann auf einem pracht⸗ vollen Kamel. Die an die Menge heranſprengenden Reiter rufen in heller Begeiſterung:„El Mahdil El Ma hdi!“ Wie auf ein Zeichen werfen ſich die Zuſchauer bei bieſem Wort zur Erde und dem Rauſchen des Sturm⸗ winds gleich brauſen über El Obeid die Stimmen der gläubig en Verzückung: ee . lin Mann erschüttert U eeeeeeeeeeemmmmddmzmd dd e T d ll a U r dramatische Mahdi- Aufstand gegen die Engländer 2 „La illah!l El Mahdi illahl“ Weit und breit im Sudan ertönt dieſer Ruf der heiß erkämpften Freiheit und Selbſtändigkeit der „Jer Sopyriqht by Vorhut-Derlag(Otto Schlegeh, Berlin SW 88 Frika aUuannaummmdummmmmmdd Ein Bericht von General A. A. Noskoff 10 Schwarzen. Sein Echo hallt über das zitternde Khar⸗ tum, erreicht das Palais des Kheoͤiven in Kairo, die Downing Street in London. Gordons Name taucht auf Ein Schrei des Entſetzens geht oͤurch England. Hicks“ Name iſt auf allen Lippen. Die Gerüchte über das furchtbare Schickſal des mutigen Mannes, ſeiner Offiziere und Soldaten ſind das Tagesgeſpräch der Bürger des britiſchen Weltreichs. So bringt das neue Jahr 1884 dem friedenslie⸗ benden Glaodſtone faſt ein Zuviel an neuen ſchweren Aufgaben. Miniſterrat folgt auf Miniſterrat. Im⸗ mer wieder wird die gleiche Frage aufgerollt, und jedesmal kommen die Miniſter wieder zu demſelben Ergebnis: Die Oeffentlichkeit iſt noch nicht reif für eine mili⸗ täriſche Aktion im Sudan. Zum wievielten Male wird das heikle Problem wohl ſchon beſprochen? Aber die Gefahr iſt zu offen⸗ bar— führt ſie doch zu verhängnisvollen Verwick⸗ lungen im Gebiet der großen Straße Suez Aden des britiſchen Weltreichs. Aber die ägyptiſchen Garniſonen, die Engländer, die Europäer, die im Aufſtandsgebiet bleiben? Die Miniſter ſind ſich einig— ſie müſſen unver⸗ züglich gerettet werden. England wird die notwen⸗ digen Maßnahmen treffen. Unerwartet findet ſich ein Mann, der dieſe Aktion durchzuführen bereit iſt. Seit Ende 1883 taucht in England von neuem ein Name auf, der ſich ſchon vor 20 Jahren Weltberühmt⸗ heit erworben hat. „The Chineſe Gordon“ iſt ſein Ehrentitel. Er iſt eine eigenartige Erſcheinung, dieſer Gor⸗ don: ein äußerlich und innerlich beſcheidener Mann, und ein überzeugter Chriſt. Als zwanzigjähriger Leutnant der britiſchen Ge⸗ nietruppe kämpft er im mörderiſchen Krimkrieg un⸗ ter den Mauern von Sebaſtopol, bereiſt die berüchtig⸗ ſten Gegenden Kurdiſtans und landet als Sieben⸗ und zwanzigjähriger an den Ufern des Gelben Fluſ⸗ ſes, um dem Kaiſer des Himmelreiches ſeine Dienſte bei der Bekämpfung des Taiping⸗Aufſtandes anzu⸗ bieten. Taiping bedeutet großer Friede— aber die Heere, die dieſen Frieden in China ſchaffen wollten, ſtürzten das Land in einen der furchtbarſten Bür⸗ gerkriege. Was alles hat der junge Engländer Gor⸗ don da geſehen und erlebt! Aber dennoch iſt er zu⸗ letzt Sieger geblieben. 31 Jahre alt iſt er, als er ein Ti⸗ku, der höchſte Mändarin der chkneſiſchen Armee, wird. Reichen Lohn, 10 000 Pfund, bietet ihm die chineſiſche Regierung an, er aber lehnt ihn ab. Der Ruhm, Ruhe und Ordnung im Lande hergeſtellt zu haben, iſt ihm Lohn genug. Als ein berühmter Mann kehrt er 1864 in ſein Vaterland zurück. Auch im Sudan kennt man den Namen Gor⸗ dons. Bis zu den entlegenſten Orten iſt die Le⸗ tatbereiten, blitzſchnell der im Auftrage des Kheoͤiven eine Lans und ſeine Vermo tung inſpizierte und das Gebiet des äquatorialen Afrika eine Zeitlang ſogar ſelber verwaltete. Als Gladſtone und ſeine Miniſter ſich über den Sudan die Köpfe zerbrechen, verhandelt Gordon ge⸗ rade mit dem belgiſchen König Leopold. Der unter⸗ nehmungsluſtige Herrſcher möchte Gordon gern als ſeinen Bevollmächtigten in die neuerworbene Kongo⸗ Kolonie ſchicken. Die Londoner Preſſe iſt unzufrieden:„Warum ſoll dieſer Mann einem fremden Lande dienen? Iſt er nicht gerade jetzt für unſere eigenen Zwecke in Afrika zu verwenden?“ General Wolſeley, ein Kolonialſoldat von Ruf, erfaßt den glücklichen Gedanken. Er eilt in die Dow⸗ ning Street. gende von dem furchtloſen, B woländer geörun den Truppen nach Sie wenigſtens ffen. überraſcht. „Ei e daten? Wen meinen Sie denn?“ „Gordon! Chineſe Gordon!“ Wolſel i lag wirkt wie das„Ei des Ko⸗ rſcheint allen unerwartet gut. Wenn dieſe Löſung auch t ſo vielverſprechend ſein kann wie ein paar gute britiſche Diviſionen, ſo bedeutet ſie doch eine Hoffnung und vor allem— ſie wird von d O der lumbus“. effentlichkeit gebilligt. Wolſeley drahtet nach Brüſſel und bittet Gordon, ſofort nach London zurückzukehren. Einige Stunden ſpäter trifft die Antwort ein:„Beſteige ſoeben den Dampfer. Morgen früh London.— Gordon.“ Ich gehe nach Khartum!“ Direkt vom Bahnhof kommt Gordon in die Dow⸗ ning Street. Wolſeley empfängt ihn. Der kluge, erfahrene Soldat ſchildert mit wenigen Worten die Lage und die Abſichten der Regierung. Der Khedive ſoll aufgefordert werden, den Sudan zu räumen. Die ägyptiſche Zivil⸗ und Militärverwaltung ſoll nach Aegypten zurückbefördert werden. „Man möchte Ihnen die Aufgabe Nehmen Sie den Vorſchlag an?“ 11 „Dann folgen Sie mir.“ Wolſeley und Gordon treten in das Miniſterzim⸗ mer ein. Eine kurze Beſprechung und Gordon be⸗ jaht die Entſcheidung des Kabinetts Die Miniſter fühlen ſich einer großen Sorge und Verantwortung enthoben. Und als handelt es ſich um eine Wochenendreiſe, ſo fährt Gordon am Abend desſelben Tages von Lon⸗ don ab— in ſein letztes großes Abenteuer Er hat keine Zeit, ſich zu verabſchieden. An ſei⸗ nen beſten Freund richtet er folgendes Telegramm: „Ich gehe nach Khartum. Wenn Eg mit mir iſt, geht alles wohl.“ übertragen. Aeberraſchende Begegnung in der Müſte Der deutſche Naturſorſcher Bohndorff iſt ein alter Bekannter von Gordon. Sie haben ſich oft in den Tropen getroffen, vor allem im Quellgebiet des Wei⸗ ßen Nils. Der deutſche Gelehrte weilt jetzt tief im Innern des Schwarzen Kontinents, das Niamniamland und ſeine eigenartigen Bewohner ſind ſein beſonderes Forſchungsgebiet geworden. Da erreicht ihn die Nachricht vom Mahdi⸗Aufſtand. Als Kenner des Sudans beurteilt er die Ausmaße der Gefahr ſofort richtig. Er bricht ſeine Forſchungen ab, erreicht in Gewaltmärſchen den Weißen Nil und eilt ſtrom⸗ abwärts nach Khartum. Seine Entſchloſſenheit wird von Erfolg gekrönt. Es gelingt ihm, das Reich des Mahdis zu durchqueren. In Khartum erfährt er von Hicks' Schickſal. Einige Tage bleibt er in der von Sorge erfüllten Stadt, dann bricht er auf, um nach Kairo weiterzu⸗ reiſen.. Die Gegend um Khartum wird ſchon von Mahdiſten durchſtreift. Bohndorff gleitet aber glück⸗ lich bis Abu Hamed den Nil abwärts. Hier macht der Fluß einen rieſigen Bogen nach Weſten. Um die Reiſe abzukürzen, benutzt man von hier aus für ge⸗ wöhnlich einen Karawanenweg, der die Nubiſche Wüſte quert und bei Korosko wiederum an den Nil führt. Auch der deutſche Forſcher beſteigt ein Kamel und reitet in die Wüſte. Die Straße iſt wenig belebt, der Gelehrte zunächſt vorwärts. kleinen Karawanen, die gemeſſenen ziehen,— bis eines Tages weit große Staubwolke auftaucht. unbehelligt kommt Er begegnet nur Schrittes vorüber⸗ am Horizont eine „Unangenehm, verdammt unangenehm!“ denkt Bohndorff. Es ſind galoppierende Reiter, die raſch näher kom⸗ men. Der Deutſche ſieht keine Möglichkeit, die Be⸗ gegnung zu vermeiden. Die Wüſte iſt flach und kahl. . iſt die Reit e genauer zu erkennen. Ein Dutzend prochtyolle Schnellkamele ſprengen auf Bohndorff zu. Und nun ſchwindet auch die Beſorg⸗ nis des Deutſchen: der Führer iſt ein Europäer. Als der Weiße dicht vor ihm hält, meint Bohndorff, ſaſt ſeinen Augen nicht trauen zu können „Gordon!“ ruft er“ Die Freunde ſitzen ab. Gierig befragt Gordon den Deutſchen über die Vorgänge in Kordofan und Khartum. Gordon reiſte, ohne zu wiſſen, was ihn auf ſeinem Wege erwartete. Der überzeugte Fataliſt bleibt ſich ſelber treu: Wenn ER mit mir iſt— was habe ich zu fürchten. Wenn nicht was kann mir dann helfen— das iſt ſeine Ueberzeugung. „Lieber Bohndorff! Wie ſieht es in Khardum aus?“ „Wenig erfreulich. Die Stadt iſt von Flüchtlingen aus dem ganzen Lande überfüllt. Noch wird Ord⸗ nung gehalten, aber die Agenten des Mahdi arbeiten nicht ohne Erfolg. Die Stadt wartet auf die engliſchen Truppen kommen ſie nicht, ſo iſt das Schlimmſte zu befürchten.“ „Erſt komme ich allein“, unterbricht Gordon. „Allein? Ohne Truppen?“ a [Fortſetzung folgt) 3 2 1 2 8 5 8 3 2 3 2 Goldhyp.- Pfandbrlefe 3 5 8 W 5 f.*. 4 diſche M 100, 100,[ 5*. 147.0 urttemb. left. 100.0 100, Verkehrs- Akt! Frankfurt Anieihen d. Kom. Verb. Ang. G Pfbrf 5 Nypotnekenbanker a 100,0 100.0 gase d 8 5 Grän e Hüflnatt 5 8 1. u lle, Brauerei 80.— 78.— 1 Mbein⸗. 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November 1938 — SV Waldhof gegen Rot⸗Meiß Eſſen um den Tſchammer-Pokal Mit dem kommenden Sonntag den Tſchammer⸗Pokal darumgeht, ſich für die Wiener treten Spiele um in das entſcheidende ium, wo es vier Vorſchlußkämpfe gegen die Mannſchaften zu qualifizieren Unter den letzten Acht, die von den reich sdeutſchen Mannſchaften noch übrig geblieben ſind, befindet ſich auch der Sportverein Waldhof, der nun ſeit der Ausſpielung des Pokals jeweils mit dabei war, wenn es galt die Endkämpſe zu beſtreiten Zw konnte die Elf des SV Waldhof bis zum Vopſchlußſpiel kommen, einmal in Nürnberg gegen den zum anderen das beſſere „Club“, wo mit 011 verloren wurde, und Mal gegen Schalke 04 in Erfurt, das mit 211 Ende für ſich hatte. Nun ſchickt ſich die Waldhofmannſchaft an, endlich ein⸗ mal weiter zu kommen, als nur in die Vorſchlußrunde. Hierzu iſt natürlich nötig, den Gegner des kommenden Sonntag, Rot⸗Weiß Eſſen zu diſtanzieren. Leicht wird die⸗ ſes Beginnen nicht ſein, denn die Rot⸗Weißen aus Eſſen haben ſich in der kurzen Zeit ihrer Zugehörigkeit zur Nie⸗ derrhein⸗Gauliga hervorragend geſchlagen. Nach der überraſchenden Niederlage gegen Schwarz⸗ Weiß Eſſen hat ſich dieſe Mannſchaft am letzten Sonntag wieder in ſehr guter Form gezeigt und ihren Pflichtſpiel⸗ gegner Turn Düſſeldorf mit:1 aus dem Felde geſchlagen, und es wird auch der Waldhofmannſchaft am Sonntag im Mannheimer Stedion nicht leicht ſein, dieſe außerordent⸗ lich ſtarke Kampfmannſchaft zu bezwingen. Die„vom Niederrhein“ haben den feſten Willen, eine Runde welter zu kommen, und da dieſer Wille ſicher auch die Waldhöfer beſeelen wird, iſt mit einem Kampf auf Biegen und Brechen zu rechnen. Rot⸗Weiß Eſſen nimmt z. Zt. den dritten Tabellenplatz der Nieder da ein, hinter Fortuna Düſſeldorf und Schwarz⸗Weiß Eſſen. Mit der Mannſchaft jein⸗Gau Moritz Baske Bungarten Derks Hein Giebels Alrath Hulliſch Karger Lücke Gorzelanzek wird man den Waldhöfern gegenübertreten. Moritz iſt einer der zuverläſſigſten Torhüter des Weſtens, während man die Verteidigung als guten Durch⸗ ſchnitt bezeichnen kann. Das Prunkſtück der Elf iſt die Läuferreihe, hier wieder ganz überragend der Mittelläu⸗ fer n, der der Dreh⸗ und Angelpunkt der Rot⸗Weiß⸗ Mannſchaft iſt. Er wird auch den Waldho'ſtürmern g⸗ reich Widerſtand entgegenſatzen, zumal die Verfpieltheit derſelben auch in Mühlburg in graſſer Weiſe zutage ge⸗ treten iſt. Die rotweißen Stürmer pflegen 91 Spiel in langen Angriffen vor das Tor des Hegners zu tragen, Hei und hier wird dann mit dem Schießen nicht allzulange gefackelt. Die Waldhöfer werden es gegen dieſe Mannſchaft, mie gefagt, nicht leicht haben und es bedarf eines großen kämpferiſchen Einſatzes, um dieſe 4. Vorſchlußrunde zu Überſtehen. Auf Grund der in Mühlburg gezeigten Form, muß ſich die Angriffsreihe der Waldhof⸗Manncchaft in ihrem wohl techniſch hervorragenden Spiel unbedingt auf dieſen Gegner ſo einſtellen, daß in ausgiebiger Weiſe die Flügelſtürmer bedient werden, denn nur dann kann der Stopper⸗Mittelläufer Hein ausgeſchaltet werden. Beton⸗ tes Innenſpiel wird hier zu keinem Erfolg führen. Auf jeden Fall wird auch dieſer Großkampf, der nach⸗ mittags.30 Uhr im Mannheimer Stadion ſeinen Anfang nehmen wird, alle Zuſchauer in ſeinen Bann ziehen. Als Vorſpiel werden ſich die Reſervemannſchaften vom Pf Neckarau und SB Waldhof in einem Freundſchaftsſpiel gegenüberſtehen. Wie wir ſveben erfahren, wird der für das Pokalſpiel beſtimmte Schiedsrichter Rühle⸗Merſeburg, nicht leiten. Wer an ſeine Stelle tritt, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. 5 Handball eröffnet die Winterhilfsſpiele dieſem Jahre die Ehre Winterhilfsſpiele des deutſchen Sports Dem Fachamt Handball iſt in zuteil geworden, die im Kampf gegen Hunger und Kälte zu eröffnen. Am nächſten Sonntag, 6. November, werden deshalb überall in Großdeutſchland die Hondball⸗ und Basketballſpieler und ⸗ſpielerinnen im Dienſt dieſes ſozialen Bekenntntſſes ſtehen. Der Fachamtsführer hat ſie aufgerufen, in dieſem Jahr nicht nur wieder ein gleiches zu tun wie im vergangenen ſondern im Hinblick auf die Größe des Zeitgeſchehens eine beſondere Leiſtung zu vollbringen. Aus Tauſenden von kleinen Beträgen muß ein ſtattliches Ergebnis zuſammen⸗ kommen, damit entſprechend der Größe und Bedemtung des Handballſpiels in unſerem Sport auch ein gleich großes Erträgnis für das WHW herauskommt.— Auf die Hand⸗ ball⸗ und Basketballſpieler folgen dann am Bußtag, 16. November, die Fußballer mit ihrem Einſatz. Finnlands Ringermeiſter In Ilmola wurden Finnlands Meiſterſchaften im Frei⸗ ſtilringen entſchieden. Die Titel erkämpften vom Bantam⸗ bis zum Schwergewicht: O. Niemi, Kaſtaa Pihtajamäkt, U. Hirvilammi, J. Pietilä, M. Lahti, K. Luaklo und V. Peräkorpi. Eine kleine Senſation war in der Leicht⸗ gewichtsklaſſe der einſtimmige Punktſieg von Hir ilammi über Lauri Koskela, den Olympiaſieger im griechiſch⸗ römiſchen Ringen. Anläßlich der Meiſterſchaften hielt der Finniſche Ringer⸗ verband ſeine Jahrestagung ab. Es wurde beſchloſſen, die Eu ropameiſterſchaften im freien Stil vom 18.—20. Oktober in Helſinki durchzuführen. Die Europameiſterſchaften in der klaſſiſchen Kampfart werden bekanntlich in der Zeit vom 25.—28. April in Os ho veranſtaltet. Im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele gab der finniſche Verbands⸗ führer Dr. Lehmuſto die Richtlinien für die Vorbereitung der finniſchen Ringer bekannt und verpflichtete die in Ilmola verſammelte Meiſterflaſſe zu einer ſportgerechten Lebensweiſe, um Finnlands Anſehen als Ringernatſon beim Olympia 1940 in Helſinki würdig verteidigen zu können. Frankreichs Olympia⸗Komitee hat bei der Regierung um eine Subvention von 900 000 Franken für die Olym⸗ pia⸗Vorbereitungen nachgeſucht. Finnlands Eishockey⸗Verband hat ſeine Teilnahme am Weltmeiſterſchafts⸗ Turnier im Februar in der Schweiz in Ausſicht geſtellt. An den bisherigen Weltmeiſterſcha'ten war Finnland nie beteiligt. Ein 9. Weltmeiſtertitel für Deutſchland? Die Weltmeiſterſchaft in Radball und Europameiſterſchaft im Einerkunſtfahren Am kommenden Sonntag, dem 6. November, findet in Straßburg die Weltmeiſterſchaft im Zweier ⸗Nadball und die Europameiſterſchaft im Einer⸗Kunſtfahren ſtatt, mit deren Durchführung in dieſem Jahre Frankreich beauf⸗ tragt wurde. Ein 9. deutſcher Sieg im Radball? Acht Weltmeiſterſchaften wurden im Rabball bisher durch⸗ geführt, achtmal gab es einen deutſchen Sieg, achtmal wurde die Schweiz Zweiter, Die deutſche Vormachtſtellung im in⸗ ternationalen Saalſport iſt unbeſtritten, doch haben wir in den Eidgenoſſen einen ſehr hartnäckigen Gegner. Im Jahre 1960 waren es die Deutſchen Bernd⸗Scheibe, die in Leipzig den erſten Weltmeiſterſchaftstitel erkämpften. Dann kam die große Zeit der Frankfurter Schreiber⸗Blerſch, die fünf⸗ mal hintereinander, von 1931 bis 1935, Weltmeiſter wurden und nach einer Unterbrechung im Jahre 1996, wo ſich das Paar Koping⸗Blerſch die Weltmeiſterſchaft holte, auch im Jahre 1937 den Titel eroberten, Mit beſten Ausſichten geht Deutſchland in den Kampf, an dem ſich außerdem noch drei Nationen, nämlich die Schweiz, Frankreich und Belgien, beteiligen. Die deutſchen Meiſter Koping⸗Schäfer⸗ Hamburg werden den härteſten Kampf gegen die Schweizer Oſterwalder-Gabler zu beſtehen haben, die ſchon ſiebenmal auf dem zweiten Platz endeten. Frankreich ſtartet mit ſeinen Landesmeiſtern Ferrand⸗Doll, Belgien mit Devos⸗Rogghe. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß ſowohl Belgien als auch Frankreich ernſthaft für den Titel in Frage kommen. Er war ſtecken geblieben Der Kurs für das erſte Motorrad⸗Querfeldein⸗ Rennen der britiſchen Armeemeiſterſchaften wor nicht gerade einfach. Mit Gasmaske und vollſtän⸗ diger Ausrüſtung mußten die Teilnehmer über die ſchwierige, aufgeweichte Strecke in Alderſhot gehen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Im vorigen Jahr belegten Schreiber⸗Blerſch(Deutſch⸗ land) den erſten Platz, Oſterwalder⸗Gabler(Schweiz) den zweiten. Weichert⸗Weichert(Frankreich) den dritten, Belgien mit Devos⸗Rogghe den vierten Platz. An fünfter Stelle landeten die Oeſterreicher Kalla⸗Bluma. Wir rechnen auch in Straßburg mit einem deutſchen Sieg, wobei wir allerdings bemerken möchten, daß ein Ueberraſchungsſieg des Schweizer Paares durchaus nicht ausgeſchloſſen iſt. Wiederholt Max Frey ſeinen Sieg? In Straßburg hat der deutſche und Europameiſter Mar Frey(Chemnitz) ſeinen Titel zu verteidigen. Hier dürfte ſein ſchärfſter Gegner der Grazer Poſchgan ſein. Ausſichts⸗ reiche Rivalen haben die beiden Deutſchen vor allem in dem Belgier Thönniſſen und dem Franzoſen Schitter. Das augenblickliche Kräfteverhältnis im internationalen Sagalſport ſpricht dafür, daß wir aus Straßburg mit zwei Titeln zurückkehren. Streiflichter Torwartſpiel— Sache der Raſſe Zeitungen und Zeit⸗ dem Lon⸗ an uſchaft man in dieſen Tagen die ſchriften auſſchlug und dabei Bilder ſah von doner Treſſen zwiſchen der engliſchen National und der Auswahl⸗Elf des Kontinents war ellen, daß man verhältnismäßi ig Bilder vom Feldſpiel oder Szenen vom Engländer abgebildet ſah. zt nur in der kontinentalen Preſſe, ſondern auch li der engliſchen Preſſe zu machen. Im Mittelpunkt der Bilder ſtand immer der katzen⸗ gewandte Akrobat Olivieri, Italiens Standard⸗National⸗ torhüter. Was man von ihm auf dieſen Bildern ſah, war in der Tat erſtaunlich. Meterhohe Sprünge, Robinſonaden in die Ecken, blitzſchnelles Dazwiſchenfahren uſw. Die Engländer waren davon begeiſtert, nachdem ſie, wie berichtet wird, zun“est leicht beluſtigt über die Art dieſes Torwartſpiels waren, durchweg verſtändlich in An⸗ betracht der Tatſache, daß engliſche Torwächter ſachlich und ſchmucklos ſpielen. Frank M. Carruthers der bekannte Wenn Tor ter Diſe Beobachtung war nicht Kritiker der„Daily Mail“ ſchrieb noch dem Kampf über Olivieri:„Es war kein es Spiel. Nur Oli⸗ vieri gab den Zuſchauern Beſonderes. Er iſt ein Torwart, aber er macht ſich ſeine Rettungs⸗ taten nie einfoch. Wenn ein engliſcher Torwart ſich ſo geben würde, bekäme er den Vorwurf gemacht, er ſpiele um das Publikum zu unterhalten, nicht aber um ſeinen Beruf auszuüben.“ So oder älulich konnte man in vie⸗ len bekannten engliſchen Zeitungen leſen, wobei aber feſt⸗ geſtellt werden kann, daß Olipieri durchweg als beſter Monn der Konti bezeichnet wird. Ein Sonderberichterſtatter des„Kicker“, der die An⸗ ſichten der engliſchen Kollegen ſicher oft genug gehört ha ſtellt den Gegenſatz Olivieri— Woodley ſehr klar heraus, hochklaſſiger wenn er ſchreibt:„Olivieri— Wood Y. Hier der ſachkiche, nur auf Zweck und Klarheit eingeſtellte typiſche iſche Torwart— dort der temperamentvolle, leiden⸗ katzengewondte, vom Drang bu eſſektön er ebenſo typiſche kontinentale Künſteer. ſcheitliche, Schönheit getriebene. Wenn die Briten ſagen, man liebe dieſen ſchauſpieleriſch anmutenden Eleganzſtil nicht,„in this country“, dann überſieht man doch vielleicht, daß gerade Torwaortſpiel Sache der Raſſe iſt. Italiener werden nie engliſch⸗ſach⸗ lich ſein, wir verlangt von Engländern ebenſo wenig, daß ſie plötzlich wie die Akrobaten nach Olivieris Meiſter⸗ muſter durch die Lüfte ſegeln. Nur meinen wir: ſolange ein Eleganz⸗Torwart ſich durch ſeine Eigenart nicht zu Leichtſinn hinreißen läßt, ſo lange die Schnittigkeit im Döenſt des Zwecks bleiben warum nicht? Woodley machte keinen Fehler diesmal— worum nicht? Olivieri auch nicht. Er hielt vielmehr etliche„Unhaltbare“, oder logiſcher: wenn der eine oder andere mehr geſeſſen hätte, niemand dürfte ſagen: der war zu halten. Daß er Robinſonaden ſelbſt zwiſchen Tor und Eckfahme machte, war vielleicht Uebereifer.“ Dieſer Meinung kann man ſich voll und ganz an⸗ ſchließen, wobei wir den Satz„. ſolange ein Eleganz⸗ Torwart ſich durch ſeine Eigenart nicht zum Leichtſinn hin⸗ reißen läßt, ſolange die Schnittigkeit ſeiner Aktionen im Dienſt des Zwecks bleiben....“, beſcucers unterſtreichen möchten, weil das gerade auch für Olivieri gilt, der in London keins von den drei Toren verhüten konnte, der im Gegenteil ſeine Elf vor einer höheren Niederlage be⸗ wahrte. Wir kennen allerdings auch Torwächter, bei denen das Wort„Galerieſpiel“ ſehr groß geſchrieben wurde. Wir denken dabei in erſter Linie an den jetzt in Frankreich ſpielenden Wiener Hidden, der eine Zeitlang einer der beſten Torwächter der Welt war, der aber die„Eleganz“ ollzuſehr übertrieb. In dieſem Zuſammenhong ſei nur daran erinnert, daß er ſogar einmal in einem— Zirkus zu ſehen war, wo man ihm Bälle auf ein Tor knallte, was ihm wiederum Gelegenheit gab, ſeine Gewandtheit zu beweiſen. Ungarns Fußball—„Generalſtab“ Berufsſport und Geld ſind nun einmal nicht von⸗ einonder zu trennen. An ſich iſt gegen einen geſunden Berufsſport wenig zu ſagen, ſolange ſich eben alles in ſauberen und anſtändigen Bahnen bewegt. In den Fällen, wo es zu Auswüchſen kommt, ſind zumeiſt weniger die Berufsſportler ſchuldig, ſondern mehr die„Manager“, die Geſchäfte mit dem ſportlichen Können ihrer„Betreuten“ machen wollen. Kein Wunder, daß das Judentum überall da im Sport, wo es Geſchäfte zu machen gibt, einen ſehr ſtarken Einfluß bat. Das beſte Beiſpiel iſt wohl Amerika, und dort beſonders der Berufsboxſport, in dem die Ueber⸗ zahl der Manager dem„auserwählten Volk“ angehört. Und ſo überraſcht es nicht weiter, daß auch der un⸗ gariſche Fußbollverbond unter dem Kommando einer Clique füdiſcher Geſchäftsleute ſteht, die matürlich aus dem international anerkannten hervorragenden Können der ungariſchen Fußballer ein gutes Geſchäft machen. Kürzlich wurde nun eine„außerordentliche Verſamm⸗ lung“ abgehalten, bei der allerlei intereſſante Beobach⸗ tungen zu machen waren. Vom Landespräſidium wurden 28 Stimmen, darunter 9 vrm Juden abgegeben; von 31 vertretenen Vereinen wurden 16 durch Juden„repräſen⸗ tiert“. Eine ähnliche Zuſammenſetzung findet man in Steuererleichterungen für den Sport Die Frage der Sportſteuern hat in den letzten Monaten einen guten Fortgang zu Gunſten des Sportes genommen. Es ſind durch miniſterielle Verfügungen und Erlaſſe den Vereinen für Leibesübungen in einzelnen Sportarten erhebliche ſteuerliche Vergünſtigungen zuteil geworden. Auch der Reichsfinanzhof als entſcheidende Behörde hat in einem Fall— die Körperſchaftsſteuer betreffend— einen Standpunkt eingenommen, der weitgehend den Intereſſen der Vereine dient. Eine ſolche Entwicklung in der Steuerfrage iſt gewollt und bedingt durch die Gründſätze, die in ſteuerlicher Be⸗ ziehung im Staate gültig ſind. Schon das Parteiprogramm der NS Da betont die Notwendigkeit einer weiteſtgehen⸗ den Förderung der Leibesübungen und ihrer Vereine, ſo daß eine Erleichterung der finanziellen Lage und damit die beſſere Möglichkeit der Schaffung einer geſunden Wir⸗ kungsgrundlage den Erwartungen entſpricht. Gewiſſe Zweifel in ſteuerlicher Beziehung räumt, was die Leibes⸗ übungen anlangt, das Steueranpaſſungsgeſetz vom 16. Oktober 1934 aus, das beim Abſchnitt„Ermeſſen“ zum Ausdruck bringt, daß die Fragen der Billigkeit und der Zweckmäßigkeit nach der natiofalſozialtſtiſchen Welt⸗ anſchauung zu beurteilen ſind. Wenn das Parteiprogramm alſo eine Förderung der Leibesübungen fordert, kann die Steuergeſetzgebung und Anwendung der betreffenden Be⸗ ſtimmungen nur in dieſem Sinne erfolgen. Klarheit nach vielen Richtungen Lediglich in der Frage der Umſatzſteuer iſt den Vereinen eine feststehende Belaſtung zugedacht worden, da nach dem Umſatzſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934 der Ein⸗ wand der Gemeinnützigkeit nicht mohr ſteuerbefreiend wirkt. Mithin müſſen auch alle Leibesübungsvereine Um⸗ ſatzſteuer zahlen, ſofern die Einnahmen eben aus Umſätzen erzielt werden. Umſatzſteuerfrei bleiben, um es in dieſem ab zu ſagen, Mitgliederbeiträge, Einſchreibe⸗ gebühren, Schenkungen und Pachterträgniſſe. Dagegen ſind Spieleinnahmen aus Eintrittsgeldern umſatzſteuer⸗ pflichtig. Ein weſentlicher Fortſchritt gegenüber früher iſt bei der Steuer vom Grundvermögen feſtzuſtellen. Nach dem alten Geſetz konnten Steuerbeträge dieſer Art nur geſtundet werden, wobei allerdings dann ſpäter die Nieder⸗ ſchlagung ausgeſprochen werden konnte, ſo daß auf dieſem Umwege die Grundſteuer wegfiel. Aber es gab verſchie⸗ dene Vorausſetzungen für die Erreichung dieſes Zieles wopon eine die war, daß die Gemeinde gleichfalls auf ihren Steueranteil verzichten mußte. Nach dem neuen Grunöſteuergeſetz vom 1. Dezember 1936 tritt die Befrei⸗ . ung für den Grundbeſitz eines anerkannten Sportvereins ein, der von ihm für ſportliche Zwecke benutzt wird, und zwar unter den Bedingungen, die der Reichsfinanzminiſter und der Reichsminiſter des Innern beſtimmen. Hier wird feſtgelegt, daß das Grundſtück dem Verein allein gehören muß; für gepachtete Grundſtücke gibt es alſo keine Steuer⸗ befreiung Hier kann auch der Beſitzer die Grunsdſteuer vertraglich dem Verein auferlegen Kein Vergnügen— keine Gewinnabſicht Ein weſentlicher und von vielen Vereinen als fühlbar empfundener Fortſchritt iſt bezüglich der Vergnü⸗ gungsſteuer feſtſtellbar. Die Einnahmen aus Be⸗ ſteuerung von Vergnügen und Feſtlichkeiten gehören den Gemeinden, die beſtimmte geſetzliche Vorſchriften zu erfüllen haben. Manche Gemeinde hat nun aus dem Um⸗ ſtand, daß Sportveranſtaltungen, auch wenn ſie vollen Ama⸗ teurcharakter hatten, größere Zuſchauermengen anzogen, gefolgert, daß hier Vergnügungen vorliegen, und mithin die in Form einer Kartenſteuer ſeſtgelegte Vergnügungs⸗ ſteuer erhoben. Hier hat jetzt eine Verfügung des zuſtän⸗ digen Innenminiſteriums feſtgelegt, daß eine ſolche be⸗ griffliche Auslegung nicht erwünſcht iſt und Sportveran⸗ ſtaltungen vergnügungsſteuerfrei zu ſtellen ſind. Aller⸗ dings nicht alle, ſondern nur ſolche, an denen keine Be⸗ rufsſportler teilnehmen und die wirklich den Charakter der Leibeserziehung haben. Auch in der Körperſchaftsſteuer iſt durch eine Entſcheidung des Reichsfinanzhofes ein weſentlicher Fort⸗ ſchritt erreicht. Manches Steueramt hat die Gewinne der Sportvereine aus Veranſtaltungen, die nicht ſportlicher Axt waren, alſo z. B. Weihnachtsfeiern, Stiftungseſte uſw., zur Körperſchaftsſteuer herangezogen. Nach dem Körperſchaſtsſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934 ſind gemein⸗ nützige Sportvereine zwar körperſchaftsſteuerfrei, aber für denfenigen Teil ſteuerpflichtig, der einen wirtſchaftlichen Geſchäftsbetrieb darſtellt(Vereinsheim, Pachteinnahmen uſw.] und über den Rahmen einer Vermögens verwaltung hinausgeht. Der Reichsfinanzhof hat feſtgeſtellt, daß die Durchführung von Vereinsfeſten, Kameradſchaftsabenden üſw. zu den Aufgaben eines Sportvereins gehört, ja oft lebenswichtig iſt. Mithin iſt dieſer Teil der Vereinsarbeit mit ſeinem finanziellen Ueberſchuß nicht körperſchafts⸗ ſteuerpflichtig. Damit iſt der weſentliche Teil der Steuern, ſoweit ſie den Sport treffen, behandelt. Es muß abſchließend feſt⸗ geſtellt werden, daß die rechtlichen Klarſtellungen den Vereinen neben der finanziellen Entlaſtung auch eine beſſere Möglichkeit gegeben haben, im Rahmen des Haus⸗ halts planmäßige Arbeit zu leiſten. ö C. K. allen Ausſchüſſen des Fu verbandes. In dieſem Zus ſammenhang ſei nur no wähnt, daß der auch in Deutſchland nicht unbekannte Dr. Heinrich Fodor, der den ſtärkſuen Einfluß hat, Jude iſt. Soweit die reine Feſtſtellung, wobei bemerkt werden ſoll, daß ſich die Zahlen in dem einen oder anderen Falle verſchieben, daß ſie aber an der Grundtendenz wenig än⸗ dern können, Es bleibt abzuwarten, wie ſich der Fuß⸗ ballverband gegonü en Beſtrebungen der ungariſchen Regierung, den Einfluß des Judentums auf das notwen⸗ dige Maß zu beſchränken, verhält. Tazio Nuvolari wird auch weiterhin fahren Italiens Meiſter⸗Rennfahrer Tozio Nunolori hat nach ſeinem ſchweren Unfall in Pau. wo er knapp dem Tod entging, ein alänzendes„Come back“ feiern können. Seis „„„CC„ẽ‚h Ohnehaltflug um die Welt Oberſt P. T. Etherton, den unſer Bild zeigt, will einen Ohnehaltflug um die Welt unternehmen. Oberſt Etherton will die Eroͤe längs des Aequators umrunden. Zwiſchenlandungen ſind nicht vorgeſe⸗ hen. Die Betriebsſtoffergänzung erfolgt durch Tank⸗ flugzeuge in der Luft. Etherton hofft den Flug in ſechs Tugen und Nächten zu bewältigen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) ſchöner Nun Exſolg beim iſt er, nach nem Siege in Monza folgte ein Großen Preis von Donington⸗Park. Mantura zurückgekehrt, um ſich auszuruhen. Ein Ver- treter der Por Zeitung„'Auto“ hat ihn nun Über ſeine Pläne befragt und dabei angedeutet er habe doch nun Siege und Ehren und außerdem Geld genug, ſo daß er das Leben eines„grand ſeigneur“ führe: könne. Dar⸗ auf hat Nuvotari geontwortet, doß ihm ſolch ein„Beruf“ garnicht gefalle, zumindeſtens nicht im Augenblick. Dar⸗ über könne man vielleicht ſprechen. wenn er das 60, Lebensjahr überſchritten habe. Daraus ſchließt nun der Korreſpondent etwas voreilig, daß der heute 50jährige noch weitere 10 Jahre fahren werde. Das ſcheint uns nun etwas übertrieben zu ſein, aher wir wollen gent glauben, daß der tapfere Italiener, der ſchon ſo ot Gelegenheit hatte, ſeinen ungloublichen Mut und ſeine phantaſtiſche Geiſtesgegenwart zu beweiſen, nicht eher als nötig einen Beruf aufgeben wird, dem ſein gan⸗ zes Leben gewidmet iſt. Im übrigen wäre es für den internationalen Automobilrennſport nur zu bedauern, wenn dieſer Meiſter des Volants eher als notwendig dem Steuer Volet ſagen würde. 0 „Prächtig von Ragnhild“, ſagte Willie den Duden f Es iſt für einen Sportsmann oder für eine Sportlerin leicht, im Falle des Sieges Haltung zu bewohren, der wahre Sportsmann und die echte ſportliche Auffaſſung aber zeigt ſich immer erſt im Falle einer Niederlage. Als nun dieſer Tage das däniſche Schwimmwunder Regnhild Hveger wieder einen neuen Rekord aufſtellte, den ſie der Holländerin Willie den Ouden abnahm, ſagte dieſe:„Prächtig von der Ragnhild, ſchade iſt es nur, daß ſie keine Holländerin iſt, damit der Rekord in holländi⸗ ſchen Händen geblieben wäre. Aber das ſei ja ſchließlich nicht ſo ſchlimm, denn die holländiſchen„Meisjes“ könnten das in Zukunft ja wieder aufholen.“ 8 Das iſt eine wirkliche ehrliche Anerkennung, einer ech⸗ ten Sportlerin würdig. Holt Balke Etes Weltrekord zurück? 2 Bis auf ſechs Zehntelſekunden iſt der Bremer Joachim Balke an dem 200⸗Meter⸗Weltrekord im Bruſtſchwimmen, den der Amerikoner Jact Kasley mit:37 ſeit Ende März 1986 hält, beim letzten internationalen Schwimmfeſt in Hannover herangekommen. Seine Zeit von 273788 ſtellt einen neuen Europarekord dar. Wer Bolke im Kampf ſoh, weiß, daß er noch nicht auf der Höhe ſeines Könnens. Getrieben wurde der Bremer von dem jungen Magde; burger Rudi Ohrdorf, der- auf dieſe Weiſe Anteil am Rekord hatte. Wird es nun einem der deutſchen Bruſ⸗ ſchwimmer gelingen, den 200⸗Meter⸗Bruſtrekord wieder nach Deutſchland zu holen? Lang iſt die Liſte dieſes Re⸗ kordes, den erſtmals Erich Rodemacher in Amſterdam ne Deutſchland brachte. Das war im November 1922. 1 zweites und drittes Mal verbeſſerte er ihn 1924 und 102 auf:48, bis er in dem Japaner Tſuruta einen Bezwinger fand. Aber auch deſſen:45 wurden unterboten, und zwor durch den Amerikaner W. Spence, den Fronzoſen Carton net und den Japaner Koika. Noch einmal gelang es 100 Hamburger Stietas im März 1935, dieſen begehrten Re 75 die 200 Meter ſind ja die Olympia ⸗Skrecke— 165 Deutſchlond zurückzuhelen, aber wenige Wochen 10 ſchwamm Cartonnet eine beſſere Zeit, und ſchließlich de 1 der bis dahin faſt unbekannte Amerikaner Jack Kas len 1 aner zannten, noch heute aul New Haven mit:57, Jen 1, n deu tigen Weltrekord auf. Wir fragten, ob es einem der a ſchen Bruſtſchwimmer gelingen werde, neuer Weltreke, inhaber zu werden. Wir ſind nämlich in der erfreuliche Lage, gleich über mehrere erſtklaſſige Bruſtſchwimmen en verfügen, den Hamburger Sietas, den Bremer Balke, 105 Gladbecker Heina und den Magdeburger Ohrdorf. len Zufoll will es, daß jeder dieſer Schwimmer feinen eie Bruſtſtil hat, ſo daß der Kampf um den Weltrekord dee zeitig zu einem Kampf der Stilarten wird. Sietae e Vertreter des klaſſiſchen Bruſtſtils, wie es ſeiner Zeit 1 Rademacher war, Jvachim Balke ſchwimmt den aus lch rika gekommenen Schmetterlingsſtil, mit dem auch 11500 ſeinen Weltrekord aufſtellte, Heina zudert in de Tempo nach Art des Japaners Tſuruta, der mit dalle Schwimmart Rademacher in Amſterdam die Goldme 75 wegſchnappte, und Ohrdorf ſchließlich hält den 1 Schmetterlingsſtil nur 100 Meter durch und muß deze meiſtens zum kräfteſparenden klaſſiſchen Bruſtſtil für 5 reſtliche Strecke ſeine Zuflucht nehmen. Wer wird 1 8 ſen? Wir glauben, daß Bakke das Rennen machen 105 und zweifeln nicht daran, daß noch in dieſer 75 ſchwimmzeit der Weltrekord im Bruſtſchwimmen über Meter noch Deutſchlond zurückkommt. Donnerstag, 3. November 1938 Die Baufäfigkeif in den ersien 9 Monaten 1938 576 v. H. waren Kleinwohnungen— Nur 54,4 v. H. 600 5..) private Bauherren— 10,9 v. H. mehr N Nichtwohngebäude als im Vorjahr Im September wu Reichsamts in e. und Mittelſtädten insgeſamt 10 75 urch Neubau und Umbau fertiggeſtellt, 14,7 v. im Auguſt. Die Zahl der Bal beginne war Bau genommenen Wohnungen um 40,8 p. im Vormonat; Bauerlaukniſſe wurden w u ſü Wohnungen erteilt, das ſind 14, v H. mehr als im Vor⸗ monat, Gegenüber September 1937 ſind die g 1 e um 37,6 v.., die Baubeginne um 17 liegen. Bei den Bauvollendu ngen wurden die Irgebniſſe 16 074 fertiggeſtellte Wohnungen) nicht erreich Der umbaute Raum der im September erri eten Nicht⸗ wohnge bäude war mit 1,19 Mill. ebm etwas größer als im September 1937. In den erſten 9 Monaten des Jahres 1938 wurden zurch Neubau und Umbau in den Groß⸗ und Mittelſtädten iusgeſamt 82 796 Wohnungen erſtellt gegen 104 744 Woh⸗ Dohnungen in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Zahl der Banerlaubniſſe(110382 Wohnungen] war um 16,1 0 H. und die der Baubeginne(103 625 Wohnungen) um 136 p. H. größer als im Vorjahr. Im Zuſamm mit der vermehrten Fö derung des Baues or wohnſtätten iſt die Errichtung von Mittel⸗ ö nungen zu Gunſten des Kleinwohnungsbaus zurückgetre⸗ ten, 570 v. H. aller fertiggeſtellten Wohnunget waren Kleinwohnungen mit 1 bis 3 Räumen(Küche als Wohn⸗ raum gerechnet) gegen 49,6 v. H. im Vorjahr. Der Anteil der privaten Bauherren am Wohnungsneubau in Wohn⸗ gebäuden iſt von 59,3 v. H. auf 54524 v. H. zurückgegangen; au der Anteil der öffentlichen Körperſchaſten, die an ſich als Bauberren für den Wohnungsbau wenig in Betracht kommen, bat ſich vermindert(3,7 v..). Dagegen hat ſich der Anteil der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen am Wohnungsneubau von 33,6 v.. auf 4 v. H. erhöht. Dies hängt mit der verſtärkten Förderung des Kleinwoh⸗ nungsbaus aus öffentlichen Mitteln zuſammen; 68.8 v. H. . B. 64 v..) aller von den gemeinnützigen Wohnungs⸗ unternehmen errichteten Neubauwohnungen waren Klein⸗ wohnungen mit 1 bis 3 Wohnräumen; bei Hen privaten Bauherren war der entſprechende Anteil 48,7 v. H. Von 100 Neubau⸗Kleinwohnungen in Wohngebäuden entfielen 10 auf die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen. Der Anteil der Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer iſt gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen; es wurden alſo verhä tnismäßig mehr Geſchoßwohnungen gebaut. Von 100 Neubauwohnun⸗ gen waren 72,4 Geſchoßwohnungen gegen 64.1 im Vorjahr. Der umbaute Raum der von Januar bis September 5, J. errichteten Nichtwohngebäude(19,5 Mill. cbm bei ins⸗ geſamt 4907 Gebäuden) war um 10,9 v. H. größer als im Vorfahr. Die Leisfungssſeigerung der deuischen Land wirischafi Der Grad der Selbſtverſorgung mit Lebensmitteln gegen die Vorkriegszeit ſehr gut gehalten 1 hnuungen In feinem neuen Wochenbericht gibt das Inſtitut für Konjunkturforſchung eine Ueberſicht über die Leiſtungs⸗ ſteigerung in der deutſchen Landwirtſchaft, wobei die Ent⸗ wicklung bis 1880 zurückverfolgt wird. Dauach hat ſich in der Vorkriegszeit oder— genauer geſagt— vom Burch⸗ schnitt der Jahre 1880—89 bis zum Ausbruch des Welt⸗ krlegeß die deutſche Agrarproduktion ungefähr verdoppelt, wohel die wertmäßige Steigerung etwas größer war als bie meugenmäßige, da die Agrarpreiſe in dem unterſuchten Hülmum ebenfalls, wenn auch unter Schwankungen, ge⸗ ſticgen find.— In der Nachkriegszeit wies die Erzeugung ber Landwirtſchaft mengenmäßig eine— im allgemeinen nur in den ſchlimmſten Kriegsjahren 1931⸗32 unterbrochene — Aufwärtsbewegung auf, während der Wert der Produk⸗ tion durch die ſtarken Preiseinbrüche ſeit 1990 außerordent⸗ lich verringert worden iſt. Er ſtieg ſeitdem ſtetig, konnte aber ölsher den Stand des Jahres 1928⸗29 noch nicht wie⸗ der erpeichen. Das volkswirtſchaftliche Ergebnis der Unterſuchung be⸗ ſteht darin, daß es der Landwirtſchaft in den letzten 50 bis 60 Jahren trotz Verminderung der landwiriſchaftlichen Nutzfläche, trotz Abnahme der landwirtſchaftlichen Berufs⸗ zügehürigen und trotz Verdoppelung der Zahl der ſtädti⸗ ſchen Berbraucher gelungen iſt, die Erzeugung ſo zu ſtei⸗ gern, daß der Grad der Selbſtverſorgung mit Lebensmitteln das geſamtwirtſchaftlich letzten Endes entſcheidende Kri⸗ terium für den„Wirkungsgrad“ der Landwirtſchaft— nur wenig geſunken iſt. Zwar konnten 1890 noch etwa 95 v. H. der Bevölkerung aus eigener landwirtſchaftlicher Erzeu⸗ gung ernährt werden, gegen 82—83 v. H. in der Gegenwart. Jeboch iſt dieſen Rückgang gering im Vergleich zu den ungeheuren Veränderungen auf der Nachfrageſeite. Als ein beſonderer Erfolg der Landwirtſchaft kann dabei noch die Talſache gebucht werden, daß zur Zeit der Grad der Selhſtwerſorgung mit Lebensmitteln ſogar wieder höher iſt als 1913, obwohl ſich die. Selbſtverſorgungs möglichkeiten vom lanöwirtſchaftlichen Geſichtspunkt aus ſeitdem ent⸗ ſcheſdend verſchlechtert haben. Denn in der Zwiſchenzeit hat Deutſchland auf Grund des Versailler Diktats 14 v. H. der landwirtſchaftlichen Nutzfläche mit überwiegend ſehr guten Böden verloren(von der Kartoffelanbaufläche muß⸗ ten ſogar 17 v. H. und von der Roggenanbaufliche etwa 15 b. H. abgetreten werden). Darüber hinaus hat ſich die landwirdschaftliche Nutzfläche in jüngſter Zeit erheblich ver⸗ kleinert. Dagegen iſt die Bevölkerung von 1909.—1913 bis 1957 um über 2 Millionen Menſchen geſtiegen, wobei lehoch infolge der bekannten Verſchiebungen im Alters- auſtau(weniger Kinder mehr Erwachſene) die Zunahme ber Vollverbroucher“ ſogar rund 4,50 Millionen Menſchen betrug. De Volſperbraucher ſtand danach 1937 eine um rund v. H. geringere Ackerfläche zur Verfügung als 1913. Ueberdies war die Landwirtſchaft öurch den„Raub⸗ bau“ im Weltkrieg um mindeſtens 1213 Jahre zurück⸗ beworfen worden, ja einer der Hauptſchäden, die Vernich⸗ tung des landwirtſchaftlichen Sparkapitals, iſt noch immer nicht überwunden und beſchränkt in gewiſſem Umfange die zur Erzeugungsſchlacht notwendigen Neuinvpeſtitionen. End⸗ lch hat auch die„Verfeinerung“ der Ernährungsweiſe, 5 b. die Verſchiebung von den auf dem deutſchen Boden kelativ leicht zu erzeugenden Kartoffeln und Getreidearten zu den ſchwer zu erzeugenden Veredelungsprodukten wie Butter, Eier u. dgl., die Selbſtverſorgung erſchwert. Wenn u der deutſchen Landwirtschaft alſo ſeit 1013 gelungen iſt, dot al diefer Hinderniſſe, zu denen bis 1039 noch andere 1 linkonſeguente Agrarpolitik, zu hohe Kredit⸗ züuſen ſalſch ausgewogene Preisverhältniſſe u. a..), 1 Grad der Selbſtverſorgung noch zu ſteigern, ſo wirs wan lagen müſſen, daß die deutſche Landwirtſchaft ihrer Aufgahe, Nahrungsque olk ei ö t geworden i. ngsquell des Volkes zu ſein, voll gerech 915 Aus dem Konzern Teleſonbau und Normalzeit Ach. 57 5 der Elektra Verſicherungs Ach, Frankfurt a.., Schwe Unternehmen, das ſich mit der Verſicherung von 5 8 und techniſchen Anlagen bei einem voll ein⸗ Meinen Ar von 200 000„ beſchäftiat, genehmigte den gauctlh kär 1087. Den 450(i. B. 0,5) Will. Prämien⸗ dus aten ſteben dee(.00 mill.„ Schaden gegenüber. 787 8 970(66 277)„ Reingeminn werden 8 v. H. Diyi⸗ Rücg(nie i..) ausgeſchüttet, nachdem der gefetzlichen 5 Fun 100 000„ zugewieſen worden ſind.— Die H 1 Ach, Frauffart a. M.(Ag 120 000 4 ge⸗ der g eden wiederum dividendenloſen Abſchluß für 1937. Vorſahr kane ug, hat ſich mit 85 000/ gegenüber dem r kaum verändert, ebenſo die übrigen Einnahmen Aklien nur wenig veränderi Kleine Umsaße— Nenien freundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Uneinheitlich Frankfurt, 3. November. Bei weiterhin freundlicher Grundtendenz lag die Börſe am Aktienmarkt erneut uneinheitlich. Die Umfſätze blieben dabei wieder recht blein, auch die Kurs veränderungen hat⸗ ben nur klein Ausmaß, zunächſt überwogen jedoch Glatt⸗ ſtellungen der Ki Rückgänge, während im Ver⸗ lauf auf Teilgel leichter Zunahme des Geſchäftes mäßige Erhöhungen eintraten. Im ganzen war die Hal tung ſchwankend und vom Zufall der Aufträge abhängig, die übrigens wieder nur ſpärlich floſſen. Am Montan⸗ markt erwartet man mit großem Intereſſe das Ergebnis der Bilanzſitzung bei Hoeſch, aus der man 6 v. H. erhofft Die Montankurſe bröckelten aber anfangs ab, Hoeſch 119,50(119,75), Verein. Stahl 1127(112,75). Matt lagen zuderus mit 114,50(116,75). Kleines Angebot hervſchte auch in JG. Farben, die auf 153(153,50) zurückfielen, ferner Scheideanſtalt auf 208(208,50) und Metallgeſellſchaft nach erhöhtem Beginn auf 122 nach 125,50(125) Ma⸗ ſchinenaktien blieben gehalten, weiter feſt Rheinmetall mit 140(18.75), ferner Feinmech. Jetter mit 96,50(95). Für deutſche Kaufhof beſtand wieder mehr Intereſſe der bei 10838— 108,75(108,25), Elektropapiere gaben ſtberwiegend etwas nach. Sonſt n noch Nerger Tiefbau 10,50 v. H. ſchwächer mit 153,25, Reichsbank mit 194 (193,75), Allg. Lokal und Kraft mit 144,25(144,75) und Süd. Zucker mit und. 212 ein. Am Rentenmarkt hatten Reichsaltbeſitz bei 130 76(130,90) mehr Umſatz, im übrigen war das Geſchäft ſtill. Pfand⸗ briefe ſtill und behauptet, Liquidationswerte etwas ſchwan⸗ kend. Auch Stadtanleihen unregelmäßig, 4,50 Darmſtadt von 26 98,50(98,25), do. von 28 977%(98), 450 v. H. Heidelberg 9738(97). Induſtrieanleihen wichen bei teilweiſe vegerem Umſatz etwa 0,25—96 v. H. ab. Im Verlaufe hatten Reichsaltbeſitz weiter lebhaftes Geſchäft mit 131.25 nach 130 76. Auch Reichsbahn VA. mehr beachtet mit 120 (125), dagegen Kommunalumſchuldung 10 Pf. ſchwächer mit 93,85. In der zweiten Börſenſtunde überwogen bleine Beſſe⸗ rungen um etwa 0,25— 90,50 v.., wobei Montanwerte be⸗ vorzugt wurden und etwas lebhafter lagen. Verein. Stahl 113,25 nach 1126, Mannesmann 114,25 nach 114, Hoeſch 120.120,50 nach 119,50. Weſtdeutſche Kaufhof bewegten ſich zwiſchen 108,50 und 108,75, JG. Farben wieder auf dem Vor⸗ abendſtand von 153,50 nach 153. Bankaktien lagen ruhiger. Im Freiverkehr war die Entwicklung ebenfalls unein⸗ heitlich. Dingler Maſchinen 100,50 102,50(101-103), Katz u. Klumpp 101—404(103105), Ufa 84(85), Elſäſſ.⸗ Bad. Wolle 93,50—94,50(9495,50), höher Growag mit 80—82 (79-80). Berliner Börſe: Sehr ruhig, aber nicht unfreundlich Berlin, 3. November Die im Schwankungsverkehr gehandelten Aktien wieſen bei Börſenbeginn meiſt wieder nur unbedeutende Kurs⸗ veränderungen auf; eine beſtimmte Seite trat dabei nicht hervor. Meiſt waren es Mindeſtabſchlüffe, die überhaupt die Ermittlung der Anſangskurſe ermöglichten. An ſich ſcheint nach wie vor Anlaugeintereſſe der Bankenkunsſchaft zu beſtehen, ſo daß die Grundtendenz nicht unfreundlich iſt. Beachtung finden einige Spezialbewegungen, ſo in Rheinmetall Borſig und Reichsbahn⸗Vorzugsaktien, bei denen, am Durchſchnittsumſatz ſe Papier gemeſſen, größere Beträge den Beſitzer wechſekten. Am Montanmarkt herkſcht angeſichts der noch nicht bekanntgewordenen Hoeſch⸗Divi⸗ denden⸗Entſcheidung ſtorke Zurückhaltung. Hoeſch felbſt gaben um 9 v. H. noch. Rheinſtahl und Mannesmann kamen um s bzw. 4 v. H. höher on. Von Braunkohlen⸗ werten gewannen Eintracht gegen den letzten Kaſſakurs 1 v.., Niederlauſitzer 2, während Deutſche Erdl und Rheinbraun bei kleinſtem Angebot 7 bzw. 4 v. H. ver⸗ loren. Schwächer woren Kaliaktien, insbefondere Salz⸗ detfurth mit minus 17 v.., obwohl das Ergebnis des Zwiſchengeſchäſtsfahres allgemein mit Befriedigung auf⸗ genommen wurde. Von chemiſchen Werten zogen v. Hey⸗ den um 172, Rütgers um 7 v. H. an. Farben ermäßig⸗ ten ſich dagegen um 7 v. H. auf 1534. In der Gruppe der Elektro⸗ und Verſorgungsaktien die durchaus unein⸗ heitlich lagen, fielen mit über Prozentbruchteile hinaus⸗ gehenden Veränderungen nur Siemens und Licht und Kraft lje minus 1 v..) auf. AEch ermäßigten ſich um 7% v. H. Von Maſchinenbouwerten wurden die ſchon er⸗ wähnten Rheinwetoll Borſig erneut um ca. 1 v. H. her⸗ aufgeſetzt. Im übrigen ſind noch Berger, Bemberg und Aſchaffenburger mit je minus 14 ſowie Allg. Lokal und Kraft mit minus 1 v. H. als dem Vortagsſchluß gegen⸗ über ſtärker abweichend zu nennen.— Im varfablen Rentenverkehr eröffnete die Reichsaltbeſitzanleihe mit unv. 130%. Reichsbohn⸗VA ſtiegen bei lebhaftem Bedarf um 6 v. H. auf 12578. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unv. 93,80. Im Börſenverlaufe war die Kursentwicklung gleichfalls nicht ganz einheitlich, jedoch blieb der freundliche Unterton erhalten. Felten und Siemens ſtiegen je um g v.., Buderus gewannen, Hoeſch„ und Mansfelder gegen die letzte Kaſſanotiz 1 v. H. Andererſeſts gaben Lieferungen, von Heyden und Salzdetfurth je um 1 und Harpener um 11 v. H. nach. Am Kaſſarentenmarkt war eine Geſchäftsbelebung nicht zu verzeichnen. Pfandbriefe lagen freundlich. Im Kom⸗ munalobligationen blieb das Geſchäft gleichfalls klein, Sächſtſche Bodentreditanſtalt Gold⸗Kommunale wurden um . H. herabgeſetz Bei den Stadtanleihen ſtellten ſich König rg 8 v. H. niedriger. Von landſchaftlichen ldpfandbriefen ſchwächten ſich Pommern Abfindung im chen Ausmaß ab. Von Zweckverbandsanleihen waren Kaſſeler Bezirk erneut höher veranlagt und ſtiegen um 2 v. H. Reichs⸗ und Länderanleihen konnten ſich gut be⸗ haupten. der Mecklenburg⸗Schwerin ſtiegen um 0,27 v. H. Am Markt der Induſtrie Obligationen befeſtigten ſich Harpener um 6, Aſchinger um un und Mont Cenis um 20 v. H. Demgegenüber verloren Gebr. Stumm. und Bank für Brauinduſtrie 1 v. H. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien be⸗ feſtigten ſich Deutſche Ueberſee um 1,25 v. H. und Deutſch⸗ Aſtatiſche um 14 J. Vereinsbank Hamburg gaben hin⸗ gegen um ½ v. H. nach. Bei den Hypothekenvanken fielen Meininger Hypotheken und Bayeriſche Hypotheken durch einen Verluſt um 2 bzw. 1 v. H. auf. Am Markt der Kolonialwerte ſtiegen Otavi um ½, Schantung um 7 v.., Doag um N und Kamerun um 1 v. H. Von Indu⸗ ſtriepapieren, die überwiegend höher notiert wurden, ge⸗ wannen Deutſche Ton⸗ und Steinzeug, Gebr. Krüger, Ro⸗ ſitzer Zucker ſowie Zeitzer Maſchinen je 3 v. H. Frau⸗ ſtädter Zucker wurden nach Unterbrechung um 3,25 v. H. heraufgeſetzt, andererſeits waren Osnabrücker Kupfer nach Pauſe um 4,5 v. H. rückgängig. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchulöbuchforderungen, Ausgabe 1: 1 49er je 1939er und G 100,37 B; 1941er 99,37 G 100,12 B; 1942er 98,5 G 99 B, 1948er 98,25 G 99 B; 1944er 98,12 6 98,87 B: 1945er 98 G 98,87 B; 1948er 98 G 98,75 B; 1047er und 1948er je 97,87 G 98,62 B. Ausgabe 2: 1047er 97,87 G 98,52 B. Wiederaufbauanleihe, 1946/48er 82,25 G 83 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,425 G 94,175 B. Am Börſenſchluß waren die Kurs veränderungen bei ruhigem Geſchäft nur gering. Rheinmetall Borſig kamen , Siemens„ und Schering 7 v. H. höher an. Deutſche Erdöl verloren ebenſo wie Norddeutſcher Lloyd 5e v.., ferner gaben Klöckner um( v. H. nach. Hoeſch ſchloſſen zu 1206 und Farben zu 15376. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 3. November. Am Geldmarkt wurden die Blanko⸗ tagesgeldſätze weiter um s auf 298 bis 27 v. H. herunter⸗ geſetzt. Dieſer Verflüſſigung entſprechend machte ſich leb⸗ gafter Anlagebedarf bemerkbar. Da Privatdiskonte nur in äußerſt beſchränktem Umfange zur Verfügung ſtehen, wur⸗ den unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen, vor allem aber Solawechſel der Golddiskontbank, zur Verfügung geſtellt. Der Privatdtskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten waren auch heute, wie ſchon ſeit Tagen, nennenswerte Schwankungen nicht zu verzeichnen. Pfunde⸗Kobel notierten zuletzt 4,7593 (4,7606, die darin zum Ausdruck kommende geringe Abſchwächung des Pfundes zelate ſich auch an der Amſter⸗ damer Notiz mit 8,7496(8,7476), ſowie an der Züricher Notiz von 2(20, 97%]. Dementſprechend war der Dollar etwas ſeſter, an den letztgenannten beiden Plätzen ſtellte er ſich auf 1,8394(1,83% bzw. 4,4068(4,40½). Bei den kontinentalen Valuten fielen der fronzöſiſche Frone mit einem leichten Rückgang der Gulden dagegen mit einer geringen Befeſtigung auf. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 6. Peivaf 6 b.. Amtlich in Rm. Dis⸗ 1 3. November 2. November nn kont] held] Brie eld Brief Aegypten lögypt. Pfd. 12,165 12, 1955 12,170 12,200 Argentinten IB.⸗Peſoo 0,652.626 0,622 0,626 Belgien 100 Belga] 2½ 42,20 42,28 42,20 42,28 Braſiſten 1 Milreis 5 0,1460 0, 148 0,146 0, 148 Bulgarien, 100 Leva 6.047 3,053 3,047.053 Dänemark 100 Kronen] 4 52,99 53,09 3301 33,11 Danzig 100 Gulden 4 47.— 47,10 475 47, 10 England. 1fd5B 2 11,865 11,893 11,870 11,0 Eſtland lobeſtn Kr. 4/ 68,13 68,27 68,13 68,27 Finnland 100 finn Mk. 4.235 5,245 5,235 5,245 Frankreich 100 Fr 3 6,043 6,657 6,643 6,657 riechenland 100 Dr. 5 273530 25357.353 2,357 Holl und 100 Gulden] 2 135,73 136,01 135,71 135,00 Jran( Teheran) spa 14,75 14,77 14.75 14.77 Island 100 181 Kr. 5¼ 53,00 53, 19 33,11 53.21 Italien„ 100 Lire 4 13,00 13,11 13,09 13,11 Japan 19en] 3,29] 0,092 0,004 0,592 0,694 age eseo d e. 5 5,694 5,705.604 57 onada 1 kan Dollar 2,481] 2,485 2,482.486 Lettland 100 Latts] 6 48,75 458,85 48,75 48,85 Litauen„ 100 Litas 5% 41,94 42.02 41,94 42,02 Norwegen 100 Kronen 4 59.03 59.75 50,65% 59,77 Polen l00izloty 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Porſugal 100 Eskudo 5 10,775 10,795 10,775 10,793 8 Une 72 2 8 2 7 Sameben lau. die o, eie e Schweiz 160fFranken 1 56,59 56,71 56,53 56, 75 Spanien 100 Peſeten 5—2 2——— N Türkei.. til t. Pfd. 5% 1,978] 1,982 1,978.982 Ungarn„ 100 Peng] 4 9355 3 722* Uruguay, 1Goldpeſoſ 0,999 1,001 0,999 1,982 Ger. Staaten 1 Dollar 1½.4951 2,499 2,405 2,49 * Fraukfurt, 3. November. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. ..... ũũõp ff fßbßbbTbTbTbTPTPTPTPTGTGTGTbuGTöTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbT'TbTbT''''''''''b mit 12 000(11 000) J, während Perſonalkoſten 65 000(73 000) und die übrigen Aufwendungen 9300(9700) 4 erforderten. Der geſetzlichen Rücklage werden diesmal 10 000% zu⸗ geführt. Einſchlleßlich 6243 ½ Vorjahrsvortrag verbleiben 15 785(6242) Reingewinn. * Das Filmangebot.— Steigerung. Während ſich das Angebot an Filmen in den erſten beiden Vierteln des lau⸗ fenden Jahres ſowohl der Stückzahl als auch der Länge nach unter den Vorfahresergebniſſen hielt, iſt im dritten Viertel 1938 zum erſten Male wieder eine beträchtliche Steigerung gegenüber 1957 eingetreten. Die Geſamtzahl der von Juli bis September 1938 angebotenen Filme lohne Schmalftilme) ſtellte ſich nach einer Zuſammenſtellung im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung auf 461 Stück mit einer Länge von 243 501 Metern, gegenüber 374 Filmen mit 224 775 Metern im dritten Vier⸗ teljahr 1937. An dieſer Steigerung haben in erſter Linie die deutſchen Filme teilgenommen; die ausländiſchen haben nur dex Meterzahl auch einen Zuwachs zu verzeichnen. Die ſtarke Zunahme im dritten Vierteljahr hat ſich dahingehend ausgewirkt, daß in den Monaten Januar bis September 1938 insgeſamt bereits ein höheres Ergebnis als im Vor⸗ jahr erzielt wurde. Das Geſamtangebot im Dreiviertel⸗ jahr 1938(Januar— September) betrug nämlich 1103 Filme aller Art(ohne Schmalfilme), d. h. noch 6 Filme mehr als in der entſprechenden Zeitſpanne 1987. * Reichsgruppe Induſtrie ohne Hauptgruppen. Auf Grund des§ 2 des Geſetzes zur Vorbereitung des organi⸗ ſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27 2. 1934 wird verordnet: Die Hauptgruppen der Reichsgruppe In⸗ duſtrie fallen weg. Die Aufgaben und Befugniſſe der Leiter der Hauptgruppen gehen auf den Leiter der Reichs⸗ gruppe Induſtrie über. Den Beirat der Reichsgruppe In⸗ duſtrie beruft der Leiter der Reichsgruppe Induſtrie mit Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſteriums.— Die Reichsgruppe Induſtrie beſaß als einzige Reichsgruppe noch ſieben Hauptgruppen als Zuſammenfaſſung mehrerer Wirt⸗ ſchaftsgruppen. Dieſe Hauptgruppen ſind nun fortgeſallen. * Stapellauf eines Motorankers. Am Mittwoch lief auf der Deutſchen Werft, Betrieb Finkenwärder, ein für norwegiſche Rechnung erbautes 10900 Bac großes und über eine Tragfähigkeit von rund 16000 Tonnen ver⸗ fügendes Tankmotorſchiff von Stapel, das auf den Namen „Le Hapre“ getauft wurde, * Kontrolle an der Amſterdamer Börſe. Der betrüge⸗ riſche Zuſammenbruch der Amſterdamer Bankfirma Wiege⸗ vinck, Muſchter u. Co. bei dem viele kleinere Geloöbeſitzer ihr geſamtes Vermögen verloren, war Veranlaſſung, daß aus Finanz⸗ und Publikumskreiſen eine ſtrengere Ueber⸗ wachung der Mitglieder der Amſterdamer Börſe gefordert wurde. Die Vereinigung für den Effektenhandel in Am⸗ ſterdam gibt nun bekannt, daß ſie dieſe Forderungen als berechtigt betrachte und daß beſchloſſen wurde, ſchärfere Kontrollmaßregeln für die Mitglieder der Effektenbörſe zu erlaſſen. Es ſei ein Ausſchuß eingeſetzt worden, mit dem Auftrag, dieſe Maßregeln auszuarbeiten. * Pariſer Börſe: Feſt auf den Miniſterwechſel. Paris, 3. November. Die Ernennung des neuen Finanzminiſters Reynaud iſt von der Pariſer Börſe mit Erleichterung aufgenommen worden, nachdem nun die Befürchtung hin⸗ ſichtlich neuer Steuerlaſten, die von Marchandeau geplant waren, gegenſtandslos geworden iſt. Die franzöſiſchen Werte verzeichneten zum Deil beträchtliche Kursverbeſſe⸗ rungen. Die 3/4prozentige Rente ſtieg auf 80,45 gegenüber 79,55 ffs. am vergangenen Freitag und überſchritt zum erſtenmal ſeit den Maiwahlen 1930 den Kurs von 80 ffs. * Vor Abſchluß des ägyptiſch⸗engliſchen Baumwoll⸗ abkommens. Die ägyptiſch⸗engliſchen Baum wollverhand⸗ lungen ſtehen vor dem Abſchluß. Die Herſteller von Baumwollwaren in Lancaſhire ſollen künftig 88,8 v. S. der Baum wollwaren liefern, die Aegypten überhaupt ein⸗ führt. Die reſtlichen Lieferungen verteilen ſich auf Frankreich mit 12,8 v.., auf Italien mit 10,7 v. H. auf Deutſchland mit 9,0 v.., auf Japan mit 8 v. H. und auf Indien mit 5,4 v. H. Der Umfang der ägyptiſchan Baum⸗ wollieſerungen nach England ſowie die freie Verfügung über die Mengen zu den obengenannten Prozenkfätzen werden alljährlich auf Grund der Ziffern der letzten drei Jahre feſtgeſetzt. Vom Schweizer Stickereierport.— Leichter Rückgang. Für die erſten neun Monate des laufenden Jahres ſtellt ſich der Export der ſchweizeriſchen Stickereiinduſtrie auf 8539 Dz. im Werte von etwa 19 Mill. fir Gegenüber der gleichen Zeit des Vorfahres bedeutet dos einen Ausfall von 1438 Dz. im Werte von 17 Mill. ſſr. Die Schiffli⸗ ſtickerei iſt, wie verlautet, zur Zeit gut beſchäftigt, von über 800 Maſchinen ſollen etwa 70 v. H. im Betriebe ſein. Vor dem Anſchluß der oſtmärkiſchen Zementinduſtrie an den ſüddeutſchen Zementverband. Wie wir erfahren, ſtehen die ſchon ſeit längerer Zeit geführ Verhandlungen zwiſchen der öſterxeich Zementi rie und dem ſüddeutſchen Zementverba die den der öſter⸗ reichiſchen Zementinduſtrie an den ſüsg verband zum Ziel haben, k vor unterrichteten Kreiſen rechne 1 reiche Beend ng der Verh Tagen erfolgen wird. Waren undd Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. November. Die Abſchlüſſe im Berliner Getreideverkehr beſchränkten ſich allgemein auf kleine Mengen, da einerſeits der Bedarf außerordentlich gering iſt, ausererſeits die Zufuhren nicht immer den gewünſchten 1 g aunehmen. fügen noch über auſehnliche Beſtände und z eſerungen kaum Inter zelt beachtet. Für ſelbſt für ſpätere Li ö i wird ver Futte nd sbeſondere Futtergerſte hat ſich hingegen die Kaufluſt erhalten, jedoch wird das Geſchäft ch durch hohe Frachtkoſten erſchwert. In Induſtriegetreide und Brau⸗ gerſte iſt der Qualitätsausfall für den Geſchäftsumfang ausſchlaggebend. Die begehrten hochwertigen Sorten ſtehen verhältnismäßig ſelten; Verkauf. Am Mehlmarkt be⸗ wegt ſich die Umſatztätigkeit etwa im Rahmen der Vortage. Auch das Futtermittelgeſchäft weiſt keine Belebung auf. Bremer Baumwolle vom 3. November. Loko 10,87. Magdeburger Zuckernotierungen vom 3. Noy.(Eig. Dr.) Nov. 3,55 B 3,45 G; Dez. 3,60 B 3,50 G; Jan.(39) 3,70 B 3,60 G; Febr. 5 0 April 3,90 B 3,85 G Gemahl. Melis p 31,50; Weißzucker⸗ f Melaſſe 3,00; Tendenz ruhig; Wetter Regen. * Stand der Gemüſekulturen Ende Oktober.— Nicht zufriedenſtellend. Unter dem Einfluß der ſommerlich war⸗ men Witterung in der zweiten Septemberhälfte und den zwar unbeſtändigen, aber noch verhältnismäßig warmen Tagen zu Anfang Oktober geſtalteten ſich die Wachstums nerhältniſſe namentlich für die Kohlarten meiſt zufrieben⸗ ſtellend. Auf Grund der Meldungen der amtlichen Ge⸗ miſtfeberichterſtatter wurden, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, folgende Begutachtungsziffern errechnet: Weiß⸗ kohl 2,4(Vormonat 2,4); Rotkohl 2,7(2,7); Wirſingkohl 2,3 (2,5); Blumenkohl 2,8(3,2); Roſenkohl(2,6); Grün⸗ kohl 2,8(2,6); Kohlrabi 2,5(2,6); Spinat, Mangold 2,1 (2,4); Solat 2,5(2,7]; Zwiebeln 2,6(2,6); Möhren, Ka⸗ rotten 2,4(2,4); Sellerie 2,6(2,6); Meerrettich 2,6(2,6). Die gleichzeitig durchgeführte endgültige Ernteermittlung für Tomaten und grüne Pflückbohnen ergab in den Haupt⸗ gemüſeanbaugebieten des Reichs ohne Oeſterreich bei To⸗ maten einen Durchſchutttsertrag von 219,1 dz je ha(Vor⸗ jahr 239,1 dz je ha), bei Stangenbohnen 97,7 dz je ha (110,7 dz je has und bei Buſchbohnen 66,9 dz je ha 88,1 dz je hal. Die Erträge des Vorjahrs konnten bei den To⸗ maten und grünen Pflückbohnen zwar nicht ganz erreicht werden, dafür befriedigte aber die Güte der Erträge mit Ausnahme der Buſchbohnen ebenſo wie im Vorjahr, So konnten im Reichsdurchſchnitt von der Tomatenernte 58,8 v. H.(Vorjahr 58,4 v..) und von der Stangenbohnen⸗ ernte 62,4 v. H 2,9 v..) mit gut bezeichnet werden, während die Buſchbohnenernte nur zu 58,3 v. H.(65.7 v..] gut aasſiel. * Vorſchätzung der Heuernte in Baden. Auf Grund der Anfang September vorgenommenen Vorſchätzung der ernte ſtellt ſich nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes der Heuertrag im Lande Baden im Jahre 1938 auf insgeſamt! 040 To. Der Ertrag je Hektor ſtellt ſich auf 57,9 Dz. bei einem Reichsdurchſchnitt von 48,6 Dz. Im einzelnen betragen die Erträge an Wieſenheu 1510 645 To. (55 Dz. je Hektar), an Kleehen 309 916 To.(68,8 Dz.) und an Luzerne 235 479 To.(70,6 Dz.)]. * Der deutſche Rauchwarenmarkt im Oktober. Das Oktobergeſchäft bot dem Leipziger Rauchwarenhandel poölle Befriedigung. Der Binnenmarkt, der den größten Teil des Umſatzes beſtritt, zeigte gute Kaufluſt, ſo daß die Vor⸗ räte am Brühl in einer Reihe von Artikeln ziemlich weit⸗ gehend geräumt werden konnten. Aber auch das Auslands⸗ geſchäft blieb nicht hinter den Erwartungen zurück. Es Tonnten gute Aufträge für eine große Zahl europäiſcher Länder ausgeführt werden, unter denen die ſübdoſteuro⸗ päiſchen und die Randſtaaten überwogen. Etwas Geſchäftt kam auch mit Südamerika zuſtande. Der Stand der deut⸗ ſchen Ausfuhr in dieſem Jahre entſpricht mengenmäßig un⸗ gefähr der Höhe der gleichen Zeit des Vorjahres, lediglich durch das Nachgeben der Welthandelspreiſe haben ſich wertmäßig Verſchbebungen für einen Vergleich ergeben. Daß der Leipziger Rauchwarenhandel die ihm aus du rch⸗ ſichtigen Gründen oft abgeſprochene Bedentung für das Sitbweſtperſtanergeſchäft immer noch beſitzt, läßt die ſtarke Beteilfgung des deutſchen Rauchwarenhandels an den gro⸗ ßen Londoner Pelzauktionen, die im Oktober ihren An⸗ fang genömmen haben, erkennen. Die Eindeckungen für den Brühl übertrafen bei weitem die Aufnahmefähigkeit von Fronkreich und Polen, von Amerika ganz zu ſchweigen, das faſt vollſtändig als Käufer in London auszkiel, Ueber⸗ haupt war das Geſchäft in Neuyork in den letzten beiden Wochen des Berichtsmonats recht ſtill. Das gleiche gilt auch von London, das lediglich durch bie Auktionen eine Anregung erfuhr. Für den deutſchen Markt war von be⸗ ſomderem Intereſſe, daß im Oktober das Kaningeſchäft eine Belebung erfahren konnte. Die intenſive Werbung, die von den einſchlägigen Pellz⸗ und Kürſchnergeſchäften im Reiche bei der Verbraucherſchaft für den Artikel Kanin durchgeführt wird, hat bereits gute Früchte gezeitigt. Der Artikel hat freundliche Aufnahme gefunden, ſo daß die Beſtände in Rohkanin geräumt werden konnten. Auch Schneidekanin wurde für Hutzwecke befriedigend gekauft. Gute Exportaufträge kamen in Seal⸗ und Nutriagkanin zuſtamde. Unter den ſogenannten Edelpelzen waren im Ok⸗ tober Silber⸗ und Blaufüchſe ſtark begehrt, Einiges Ge⸗ ſchäft entwickelte ſich auch in Rotfüchſen. Weiler waren favorfſiert alle gelockten Artikel, insbeſondere Perſtaner, Andiſch Lamm und Buenos. Die Umfätze in Whitecvats waren entſprechend dem bleinen Angebot das wegen der geringen Ernte nur zur Verfügung ſtand, nicht erhehlich. Vernachläſſigt waren Hermelin und amerfkaniſche Opyſſum; begehrt dagegen auſtraliſche Opoſſum. Das Intereſſe für amerikanſſche Skunkſe, Biber und Biſam fonnte ſich den ganzen Monat durch gut erhalten. Die gleiche Beobachtung wurde auch bei Nerzen und Schuppen ſowie bei Foßlen und Kalbfellen gemacht, in denen nur noch geringe Vor⸗ räte vorhanden ſind. Auch Murmel haben faſt reſtlos dke Läger verlaſſen können. Ein reger Begehr war aus modi⸗ ſchen Gründen für Ozelot und Katzen feſtzurſtellen. Die Zahlungsweiſe der Kundſchaft war befriedigend. 28 8 2 2 5 venz ſtetig. 31,45 bis Llleratur 5 Fritz Scheffel;„Gläſerne Wunder“. Drei Männer schaffen ein Werk: Zeiß— Abbe— Schott. Mit 3 Bildern. Preis gebunden 6,50.“, broſchiert 40 9 Im Ver⸗ lag Broun& Schneider, Mlurchen 2.— Wie ſchon der Untertitel ſagt:„Drei Männer ſchaſſen ein Werk“, will das Buch nicht Einzelbiographien geben, ſondern das Werden und Wachſen des Werkes der Carl⸗Zeiß⸗Werke in Jens ſchildern. Zeiß, Abbe und Schott ſtellten ſa von ſich aus ihre Arbeit ganz in den Dienſt des Werkes Sie unterwarfen ſich geradezu ihrer Schöpfung und wurden Diener am Werke, das ſelbſt feinen Weg in die Zukunft gehen wird. Recht anſchaulich wird dem Lefef das Ent⸗ ſtehen des Jenger Unternehmens geſchildert. Aus der kleinen Werkſtatt des Mechanikus Karl Zeiß zu Jena, die 1846 genehmigt wurde, entſteht das Weltunternehmen, deſſen„gläſerne Wunder“, genannt ei hier z. B. nur dos Proſektions⸗ Planetarium, zu dem Vollendetſten ge⸗ hören, was bis ſetzt ouf dieſem Gebiet je geſchafſen wurde Faſt hurtdert Johre dauerte die Entwicklung bis zum heutigen Stand. Mit dem Werk entſtand auch die Carl⸗ Zeiß⸗Stiftung, jenes einzigartige Sozialwerk. Fritz Scheffel iſt es gelungen, den nicht leicht zu vekorbeitenden Stoff in ſeinem ſich gut leſenden Buch klar und au⸗ züehend zu behandeln. Dr. Fritz Bode 8. Seite — Nummer 511 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Das Chorkonzert des Brucknerfestes: Bruckners Große Meſſe in 1⸗Moll Rasberger ſteuerte die ſchwierigſte aller Meſſen ſicher durch alle Klippen Die großen kirchlichen Werke ſtammen aus der Organiſtenzeit des Meiſters Anton Bruckners jeden Chor äußerſt klippenreichen Fuge, einer auch am wieder ganz bruckneriſchen kontrapunktiſchen Stift St. Florian und am Dom in Linz und ſind Glanzleiſtung. 9 bedeutſame Vorſpiele zu den gewaltigen, himmelſtür⸗ Der muſikaliſche Hauptgedanke des Credo iſt mit menden Symphonien. Von den kirchlichen Meiſter⸗ dem Hauptthema des Gloria engſtens verwandt. Im werken Bruckners war die d⸗Moll⸗Meſſe nur für kraftvoll leuchtenden As-Dur⸗Dreiklang ertönt der den liturgiſchen Gebrauch, im Rahmen des Hoch⸗ Chorgeſang des„Deum de Deo“, und das Solo⸗ amtes, beſtimmt, während die Große Meſſe in Quartett trägt es wie ein himmliſ Echo leiſe t- moll ihrer Anlage und ihrem beſonderen Um⸗ weiter. Das. im Moderato misteroso fange nach(mit 80 Minuten Aufführungsdauer!)(„Et incarnatus est“) umſpielt bezaubernd ſchön von vornherein auch für den K ronzertſgal beſtimmt die Soſo⸗s Violine. Liebevoll ausgeſponnen wird der war. Die e⸗Moll⸗Meſſe geht eigene Wege, aber ale muſtkaliſche Gedanke an die Gottesmutter Maria. bier in Frage ſtehende k⸗Moll⸗ und d⸗Moll⸗Meſſe An paleſtrina erinnert die Schilderung der leid⸗ ſind noch deutlich von der Gaybn⸗Nozart⸗Schubert⸗ vollen Paſſionsgeſchichte. Aufatmend und jubelnd ſchen Kirchenmuſik beeinflußt. ſtellt der Chor die Auferſtehung(Allegro!) feſt. Ton⸗ Der faſt verzweifelnde und gemütskranke maleriſch intereſſant geſchildert wird der Aufſtieg in Bruckner des letzten Linzer Jahres hat mit der der„Wiederauſerſtehung“, und der anſchließende Schaffung ſeiner k⸗Moll⸗Meſſe ſich 1867/68 ſozuſagen Abſtieg ins Reich der Toten. Gewaltig erklingt die geſund gearbeitet. Erſtaufgeführ 1872 in der des Komponiſten. Auguſtinerkirche in Wien, Dieſe„ſchwierigſte aller Meſſen“, t wurde ſie aber erſt unter Leitung die von Bruckner eingefügte, bensbekräftigung des„Credo“. Sopraniſtin das Credo Zart und mit mehrfachem immer. Glau⸗ ſchön ſchließt Amen. wie ſie Bruckner ſelbſt nannte, galt für unaufführ⸗ Der Chor betet es mit aller Inbrunſt und Stimm⸗ bar. Hanslick, der Bruckner ſpäter ſo unendlichen gewalt nach. Kummer machte, war gleich Liſzt und Brahms be⸗ 2 geiſtert und empfahl die Aufführung der Meſſe im Das kurze Sanctus nimmt die Motive der Sing⸗ Konzert. Dieſe Anregung wurde indeſſen erſt 1833 ſtimmen aus dem Kyrie. Im Benedictu entzückt verwirklicht im Rahmen eines Konzertes des Aka⸗ erneut das zarte, kindlich⸗gläubige Sopran⸗Solo und demiſchen Richard⸗Wagner⸗Vereins. das Spiel der Solo⸗Klarinette. Dem Chor gibt die Die geſtrige Aufführung im Nibelungenſaal Sopraniſtin den Jubelton an für das„Hosanna in ging in feſtlichem Rahmen vor vollbeſetztem excelsis“. Das Agnus leitet ein ernſtes Thema Hauſe vor ſich. Zwölf Takte lang, bevor ein, das nur einen Takt umfaßt. Dann bittet der der Chor einſetzt, verarbeiten die Streicher bereits Solo⸗Sopran in herrlicher Klarheit über allen an⸗ den ſchlichten ergreifenden muſikaliſchen Gedanken deren irdiſchen Stimmen um Frieden, und in ſieben des Kyrie, zur Schilderung der Sehnſucht nach Erlöſung. Aus die Parallel⸗Tonart, As⸗Dur übergewechſelt, um die ſeeliſche Brücke zwiſchen Verzweiflung und gläubi⸗ ger Hoffnung zu bauen. Dicht bevor auch das Baß⸗ Solo den Anruf aufnimmt, beginnt auch die Solo⸗ Violine die Bitten des Chors zum Himmel tragen. Weitſchauend und geſchickt angelegt, echt ö bruckneriſch, iſt die Steigerung zum Schluß. arbeitern. In ſtürmiſch daherbrauſendem und jubelndem Allegro hebt das Gloria an, bald abgelöſt von cho⸗ ralartigem Uniſono des ganzen niſch mit den Streicherbäſſen Adagio bekennt der Chor„Qui tollis peccata mundi“, Solo⸗Sopran nimmt das„Miſerere“ und der Das Gloria ſchließt mit der großen menſchlichen k⸗Moll wird bald in hoch zu Takten ohne O Herrlichkeiten pacem“ perheißungsvoll wiederholt. Eine Minute achtungsvollen Schweigens folgte Dann überwand anhaltender Bei⸗ fall die begreifliche Scheu, einer Meſſe laute Zuſtim⸗ mungs⸗Aeußerungen Chlodwig Ras berger dankte bewegt ſeinen Mit⸗ Suſanne Stoll⸗Darmſtadt, die Sopraniſtin, und unſer Na⸗ der Auff ibhrung. Unter folgen zu ihnen wird das ſind laſſen. rcheſter⸗Begleitung, die an Mozartſche erinnern, „Dona nobis Direktor Horn⸗ tionaltheater⸗Baſſiſt Heinrich Hölzlin an erſter Chores, das kan o⸗ Stelle zu nennen. Beide übernahmen mit ihren korreſpondiert. Im großen, kultivierten, wohlklanggeſättigten Stim⸗ men vielfach die Führung. Auch Johanna Egli⸗ auf. Berlin(Alt) und Walter Sturm⸗ Berlin(Tenor), gewaltigen und für wurden ihren knapper gehaltenen ſoliſtiſchen Auf⸗ Donnerstag, November 1998 — gaben durchaus gerecht. Was den gemiſchten Chor betrifft, ſo war ſich Direktor Rasberger als erfahrener Muſikfachmann ſicherlich von Anfang darüber im klaren, welches Wagnis darin liegt, einen eben erſt„ad hoc“ zuſammengeſtellten vokalen Klangkörper wie den neuen Städtiſchen Chor mit einer ungeheuerlich ſchweren Aufgabe zu betrauen wie der Brucknerſchen Großen Meſſe in k⸗Moll. Darum mögen gerade die Chormitglieder mit muſi⸗ kaliſcher Erfahrung und Praxis aufgeatmet haben, als bald nach Beginn der zahlreichen Proben die freundliche Mitwirkung des alterprobten Lehrer⸗ geſangvereins Mann'heim Ludwigs⸗ hafen feſtſtand. Ihm gebührt wohl das Hauptver⸗ dienſt daran, daß alle Klippen glücklich umgangen werden konnten.(Wie namentlich die maßlos ſchwie⸗ rige Schlußfuge des Gloria!) Einzelne, über die Ma⸗ ßen anſpruchsvolle Chorſtellen ſtützten nach gutem praktiſchen Brauch die Bläſer geſchickt, andere die Orgel, die von Muſikdirektor Arno Landmann mit bekannter Meiſterſchaft bedient und künſtleriſch mit eingeſetzt wurde. Beſonderes Lob verdient der Sopran und weiter der Baß, während man dem Alt mitunter etwas mehr Durchſchlagskraft hätte wün⸗ ſchen mögen. Recht anerkennenswert hielt ſich auch das verſtärkte Philharmoniſche rcheſt er. Die ſeeliſche Vertiefung der Wiedergabe im ganzen wäre wahrſcheinlich noch ſchlackenloſer im Muſenſaal ermöglicht worden als im Rieſenraum des Nibe⸗ lungenſaals, in dem ſich manche Feinheiten in der Weite verlieren. Unter Berückſichtigung der unge⸗ heuren Anforderungen des gewaltigen Werkes faßte der Dirigent das Orcheſter und den gro⸗ ßen Chor zu einer überaus reſpektablen künſtleri⸗ ſchen Großleiſtung zuſammen. Die Kühnheit des Vorſtoßes in das für einen ganz neuen Chor faſt unerſchließbare Gebiet, verdient höchſte Anerkennung, und fan ihren wohlverdienten Lohn allein ſchon im reibungsloſen Gelingen des gewaltigen Wagniſſes. Dr. Fritz Haubold Das Pariſer Beethoven⸗Denkmal wegge⸗ ſchmolzen. Der„Matin“ bringt die erſtaunliche Nachricht, daß das Beethoven⸗ Denkmal der Stadt Paris, das im Jahre 1927 durch den damali⸗ gen Kultusminiſter Herriot unter großem Pomp ein⸗ geweiht worden war, ſpurlos verſchwunden iſt. Das Denkmal iſt aber nicht etwa geſtohlen worden, wie man vielleicht annehmen könnte, ſon⸗ dern es iſt weggeſchmolzen. Es beſtand näm⸗ lich aus Gips und hielt daher vor Wind und Wetter nicht ſtand. Von der„un vergänglichen 0 ſich rung für den ewigen Ruhm Beethovens“, wie einſt Herriot in der Feſtrede ausdrückte, bleibt jetzt nur noch der leere Sockel übrig mit der In⸗ ſchrift„Für Beethoven“. Kurszettel der Hausfrau Der Augenſchein lehrt, daß wir den guten Pil z en unlängſt ein gar zu frühes Ende vorausgeſ agt haben. Denn heute fanden ſich auf dem Hauptwochen⸗ markt wieder che voll der guten Spätherhſt⸗ ware. Grünlinge, Semi ene graue Ritterlinge, auch Maronenpilze warei ſehen. Sehr rar ſind in dieser n Herbſt die Quftlen geblieben, ſo daß ein kleiner Stapel der aromatiſch duftenden gelben Früchte heute geradezu Aufſehen erregte. Aber auch dieſe, für das Gelee ſo beſ onderz geeigneten Apfel quitten waren nicht auf deutf chem Boden gewachſen und koſteten dazu 45 Pfennige gas halbe Kilo. Unter den Gemüſen ſtand— ebenfalls nach einer gebissen Minderzeit von nur kurzer Dauer— der Blumenkohl wieder obenan. Es gab lange Bänke, auf denen die weißſchimmernde en Köpfe, wie die Rekruten in Reih und Glied ausge⸗ richtet, ſich präſentierten, und mit dem ſchwarzen Täfelchen„Stück 10 Pfennige“ e einen hoch⸗ erfreulichen Anblick boten. Auch T Tomaten, ſeſt und gut, konnte man in Hülle und Fülle finden, während bei den Krauthoblern inmitten wahrer Berge ſpitzköpfigen Filderkrautes Hochbetrieb herrſcht. Im übrigen nimmt der Markt mehr die gleichbleibenden Züge ratswirtſchaft an. Walnüſſe, Haſelnüſſe, Kaſtanjen, Pfälzer Zwiebeln und Kartoffeln von der großen, vollfleiſchigen Gel ben bis zum zierlichen„Mäusle“, Rotkohl und Wirſing, Steckrüben, Möhren und Win⸗ terkohlrabi, verdrängen 0 ich die„Saiſonware“ obwohl vorerſt auch an Trauben noch immer kein Mangel herrſcht. ganze Ti zu nun mehr und winterlicher Vor⸗ An den Geflügelſtänden konnte man wieder ein beachtliches Angebot an recht preiswerten Faſanen feſtſtellen— die Hausfrauen ſollten es übrigens ein⸗ mal mit einer ſchmackhaften Junghenne verſuchen und nicht immer bloß nach den keineswegs ergtebi⸗ geren Hahnen fragen— und bei den Eiern ſtand heute reichliche Einfuhr aus Ungarn obenan. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher, preiſe für 4 Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 45; Salatkartoffeln 8; Wirſing—8; Weißkraut 6 Rotkraut —10; Blumenkohl Stück 2050; Roſenkohl 25—30; Ka⸗ rotten, Bſchl.—15; Gelbe Rüben—10, 1575 Rüben 3 bis 10; Spinat 10—15, Mangold—10 Zwiebeln 12; Grüne Bohnen 30—45; Kopfſalat Stück—15; Endivienſalaf, Stück—15; Feldſalat 48605 Oberkohlraben, Stück 48, Tomaten 10—20; Rettich, Stück—15: Meerrettich, Stück 1050 Suppengrünes, Bſchl.—7; Peterſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl.—5; Champignon 120; Grünreizker 45; Aepſel 30— 455 Birnen 20—45; Zitronen, Stück 510; Orangen 50; Bananen, Stück—15, Markenbutter 160; Landbutter 142; Weißer Köſe 25—30, Eier, Stück 5 Hechte 120; Karpfen 90 07 Schleien 120, Backfiſche 40; Kabeljau 35—50; Schellfiſche 5060; Golobarſch 40 Heims heit s staltun wesent Das nervorstechende Merkmal des gepflegten llegt vornehm ich in der Beschaffen einer Möbel.— Material, Formge g und Verarbeitung splelen hier eine liche Rolle. Diese 3 Voraussetzungen sine der Lungen& Batzdorf Gesellschaft m. b.., Mannheim, Qu 7, 29 geben, lichkeit bürgerlichen wöhnt is. bei unseren Qualitäts- die damit den Grad der Gemüt⸗ vetbürgen, Häusern den Wer hierauf achtet, Möbeln ge- in gut anzutreffen man Le- kauft Drucksòchen für industrie, Handel und Gewerbe von der Druckerei Dr. Haas, f J,.8 Ofens Stellen Kontoristin (eventl. Anfängerin) bewandert in Maſchinenſchreiben, für ſofort in Dauerſtellung eines Einzelhandelsbetriebs ge⸗ ſucht. Schriftl. Angebote erb. unter K X 112 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. S107 Aelter., alleinſt. Herr, n. in ſich. Stellg., m. 33. Wohnung ſucht eine ehrliche u. abb. Dame zur Führg. des Haush. Zuſchr. Servierfräulein f. Weinhaus aus⸗ hilfsweiſe ſofort geſucht. 6478 Buche nau G3, 7 Thestandler! — u. T F 49 an d. Geſchſt d. Blot. 9 5 Suche ſof. ehrl., ſolid., ſchulentl. Mädehen Stud. rerſchein Mont unt fn Porsonen- Waren 15 5 135 nur Samstag und Sonntag. Zuſchriften erb. unt. 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