1 erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal autzer Sonntag. Bezugspreise: Frel Haus monatlich.08 Mt und 62 Pfa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pia Poſſbef⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerkeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr 1 Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str. 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Emelpres 10 Y Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzelle 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Für Familien und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangs vergleichen oder Konkurſen wird keinerleſ Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſttimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerſchtsſtond Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 15. November 1038 149. Jahrgang— Nr. 520 der engli dr. Gocbbels über Löjung der Judenfrage-Panikſzenen bei Totenfeier in Marfeille cht Häufer in die Luft gesprengt Aber alle Militärmaßnahmen machen die Araber nicht nachgiebiger dnb. Jeruſale m, 14. November. In Gaza wurden von britiſchem Militär acht Häuſer in die Luft geſpreugt als Strafmaßnahme für die Beſchteßung von zwei Soldaten. Ueber die Stadt wurde außerdem das Ausgehverbot verhängt. Das Dorf Quaſtel unweit von Nazareth wurde von britiſchem Militär durchſucht. Als die Truppen gbzogen, fielen einige Schüſſe, die die Soldaten er⸗ widerten. Angeblich gab es dabei mehrere Ver⸗ letzte. 25 Im Bezirk von Samaria wurden Durchſuchungen in den Dörfern Attara und Jammaia von britiſchen Truppen vorgenommen. Dabei wurde ein Araber ſprechleitungen auf der Flucht verletzt. Sechs Araber wurden feſt⸗ genommen. Im Bezirk von Galiläa wurden arabiſche Frei⸗ ſchärler von engliſchen Truppen beſchoſſen. Drei Araber fielen den Kugeln zum Opfer. Bei dem Dorf Siffourieh wurde bei einem weiteren Zuſammenſtoß zwiſchen Freiheitskämpfern und Truppen ein Araber getötet, ein anderer Araber verletzt. In Gaza wurde ein Araber ermordet aufgefunden. Die Araber ſetzen ihre Aktionen ſtändig fort. In Haifa beſchoſſen ſie Juden und verletzten dieſelben ſchwer. Auch die abermalige Zerſtörung der Fern⸗ zwiſchen Lyoͤda und Jaffa weiſt darauf hin, daß die um ihre Freiheit kämpfenden Araber ſich auch durch ſchärfſte Maßnahmen nicht ab⸗ ſchrecken laſſen. eee, Der letzte Akt der Tragödie: Marſeiller Trauerfeier mit Zwischenfällen Ein Senegalſoldat der Abſperrung bekommt einen Wahnſinnsanfall ö Drahtbericht unſ, Pariſer Vertreters — Paris, 15. Nov. In Marſeille fand geſtern die feierliche Beiſetzung ber Todesopfer der Brandkataſtrophe von der Cane⸗ biere ſtatt. Von den 73 Opfern hat man allerdings nur noch 48 wiederfinden können. Die übrigen Lei⸗ chen ſind unter den Trümmern des Warenhauſes derart völlig verbrannt und vernichtet worden, daß man auch nicht die geringſte Spur von ihnen mehr finden konnte. So wurde denn als ſymboliſches Zei⸗ chen ein Sarg voll Aſche mit in der gemeinſamen Gruft beigeſetzt. Der Innenminiſter Sarraut nahm als Vertreter der franzöſiſchen Regierung an ber Trauerfeier teil. In ſeiner Rede erklärte er, daß die Unterſuchung über die Brandurſache und über die Verantwortlichkeit bis zum letzten Ende rückſichtslos durchgeführt werden würde. Ein rieſiges Aufgebot von Poliziſten und Gen⸗ darmen und Militär war mobil gemacht worden, um jeden Zwiſchenfall zu vermeiden. In der Tat kam es auch zu keinem Zwiſchenfall politiſcher Natur, wie man gefürchtet hatte. Immerhin aber war eine andere peinliche Störung der Feier zu bekla⸗ gen. Als ſich der Trauerzug nach dem Friedhof zu bewegte, ſuchte in einer Straßenecke ein unbekannter Mann ſich durch die ſpalierbildende Kette der Sene⸗ galſchützen zu weit vorzudrängen. Bei dem Stoßen und Drängen wurde einer der Senegalneger plötz⸗ lich vom Jähzorn ergriffen und erlitt einen Wahn⸗ ſiunsanfall. Er zog ſein Seitengewehr, pflanzte es auf und ſtürzte ſich damit auf die Menge. Es ent⸗ fand eine wilde Panik. Männer und Frauen rann⸗ ken ſchreiend durcheinander. einige Frauen zu Boden getrampelt. n Um die Verwirrung voll zu machen, ereignete ich noch ein zweiter Zwiſchenfall. Ein Photograph wollte das Bild der Verwirrung feſthalten. Als er aber ſeine Vakuumlampe aufblitzen ließ, ſcheute das bferd eines herbeieilenden Unteroffiziers. Das wild um ſich ſchlagende Tier drang in die Menge ein und warf mehrere Perſonen zu Boden. Von er Panikſzene war aber auch der Trauerzug ſelbſt nicht ganz verſchont geblieben. Die begleitenden züppen und die Soldaten des Spaliers ſammelten ſich ſo ſchnell als möglich um die offizfellen Perſön⸗ lichkeiten, um dieſe vor etwaiger Gefahr zu ſchützen, zümal man ſich über die Urſache der Panik noch nicht klar geworden war. Als die Verletzten ſchließlich verbunden und ins Hoſpital geſchafft worden waren, 10 5 ſich der Trauerzug wieder in Bewegung n. 5 und wurden nieder⸗ 5 a 12 Perſonen verletzt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 15. November. Bei den Zwiſchenfällen in Marſeille während der 11 etzung der Todesopfer der Brandkataſtrophe ſind 2 Perſonen ernſtlich verletzt worden. Die meiſten Auf der Flucht ſtürzten von ihnen hatten ſchwere Quetſchungen und Knochen⸗ brüche zu beklagen. Ein Biſchof, deſſen Name nicht näher genannt wird, ſei ebenfalls, meldet der„Petit Pariſien“, leicht verletzt worden, denn der wildge⸗ wordene Senegalſchütze ſei direkt auf ihn losgegan⸗ gen, aber im letzten Augenblick von einem Gendar⸗ men feſtgehalten und zu Boden geworfen worden. Politiſch iſt an den Beiſetzungsfeierlichkeiten be⸗ merkenswert, daß der ſozialdemokratiſche Bürger⸗ meiſter von Marſeille, Taſſo, auf Anordnung der franzöſiſchen Regierung ſich völlig im Hintergrund halten mußte und das Wort nicht ergreifen durfte. Pioniere an die Front Vom Kriegsſchauplatz im Fernen Oſten: Japaniſche Pioniere ſchlagen eine Behelfsbrücke. Wie die Preſſe ankündigt, beabſichtigt die Regierung nicht nur die Polizei, ſondern auch die Feuerwehr von Marſeille zu verſtaatlichen und unter direkte Kontrolle des Innenminiſteriums zu ſtellen. Die bürgerliche nationale Minderheit im Stadt⸗ rat von Marſeille hat geſtern abend zum Proteſt gegen die leichtfertige Amtsführung des Bürger⸗ meiſters Taſſo ihre Demiſſion zu geben beſchloſſen. eee, Kein leichtes Zuſammenleben Slowakische Forderungen an Prag 20 Milliarden Entſchädigung für die Verweigerung der Autonomie anb Prag, 14. November. Die Beratungen des Miniſterrats werden eifrig fortgeſetzt. Neuerdings geſtaltet ſich das flowakiſche Problem ſchwierig. Die Slowaken haben gewiſſe Forderungen finanzieller und etats rechtlicher Natur geſtellt. So verlangen ſie eine Entſchädigung von 20 Mil⸗ liarden Tſchechenkronen für die Nachteile, die der Slowakei durch die 20 Jahre lauge Verweige⸗ rung der Autonomie erwachſen ſind. Für die Löſung dieſer Frage iſt vorläufig ein Aus⸗ ſchuß eingeſetzt worden. Wie verlautet, ſollen auch die Tschechen gewiſſe finanzielle Forderungen ſtellen. Was die ſtaatsrechtliche Seite der flowakiſchen Frage betrifft, ſo hat man den Autonomieantrag Hlinkas im Prager Parlament und die Sileiner Beſchlüſſe zur Grundlage der Verhandlungen ge⸗ macht.. Die Slowaken fordern, daß die Staatsſprache nur ſlowakiſch ſei. Weiter ſollen in den Aemtern der Slowakei nur Slowaken verwendet werden. Eine weitere For⸗ derung iſt die, daß die Wehrpflichtigen, die in der Slowakei ausgehoben werden, ebenfalls nur in der Slowakei dienen ſollen. Verlangt wird ferner von ſeiten der Slowaken, daß nur diejenigen im Prager Zentralparlament beſchloſſenen Geſetze für die Slo⸗ wakei Gültigkeit haben, für die die Mehrheit der owakiſchen Nation geſtimmt hat. Die flowakiſche Regierung ſoll künftig auf Antrag des flowakiſchen Landtags ernannt werden. Man hofft, daß bis Dienstag die letzten Differenzen beſeitigt werden können. Tauſend Funden abgeſchoben nb. Preßburg, 14. November. „In einer Anſprache bei einem Aufmarſch der Hlinka⸗Garde in Malacky teilte Abgeordneter Sidor am Sonntag mit, daß die ſlowakiſche Regierung von der Preßburger Univerſttät 465 jüdiſche Hochſchüler ausgeſchloſſen habe. Einige tauſend Juden ſeien nach dem Ausland abgeſchoben worden. Ohrfeigen-Aeberfall auf Flandin Ein Zwiſchenfall am Grabe des unbekannten Soldaten Drahtber. un ſ. Pariſ. Korreſpondenten — Paris, 14. November. Nach der Beendigung des Parteitages der demo⸗ kratiſchen Partei wollte der ehemalige Miniſterpräſi⸗ dent Flandin, der bekanntlich einſtimmig bei nur wenigen Stimmenthaltungen wieder zum Parteipräſi⸗ denten gewählt worden war, heute einen Kranz am Grabe des unbekannten Soldaten im Namen ſeiner Partei niederlegen. Als er in der Rue de Tilſit auf ſein Auto wartete, trat ein Pariſer Rechtsanwalt namens Jaques Renouvin auf ihn zu und be⸗ gann, ihn aufs ſchwerſte zu heſchimpfen. Er warf ihm ſeine Politik des„Telegramms an Hitler“ vor und proteſtierte auch dagegen, daß Flandin in zahlreichen Maueranſchlägen die Teilmobilmachung in Frankreich bekämpft habe. Schließlich erklärte der Proteſtler:„Sie werden das Grab des unbekannten Soldaten nicht ent⸗ ehren.“ Nach dieſer Schimpfrede verſetzte der Rechtsanwalt dem ehemaligen Miniſterpräſiden⸗ ten zwei wohlgezielte Ohrfeigen. Der ehemalige Miniſterpräſident Flandin zog ſich darauf in das Hotel zurück. Eine rieſige Menſchen⸗ menge hatte ſich während des Zwiſchenfalls eingefun⸗ den, die zum größten Teil für den Angreifer Partei ergrifſ. Unter ſeinen Parteigängern be⸗ fand ſich auch der General Magne, Offizier der Ehrenlegion. (Preſſephoto, Zander⸗M.) „Varbariſche Methoden!“ dnb. Berlin, 15. November. Der Deutſche Dienſt beſchäftigt ſich in einem bemerkenswerten Aufſatz mit der eng⸗ liſchen Paläſtina⸗Politik und ſchreibt u..: „Seit Jahr und Tag währt nunmehr die grau⸗ ſame Menſchenjagd in Paläſtina, zu der ſich die Eng⸗ länder als ultima ratio ihrer Kolonialpolitik ent⸗ ſchloſſen haben. Die Weltgeſchichte kennt viele Er⸗ oberungszüge und Kolonialkämpfe. Aber noch nie wurde in neuerer Zeit von der herrſchenden Schicht mit einer ſolchen Syſtematik getötet und vernichtet, noch nie mit ſolch einer brutalen Herzloſigkeit der Lebenswille eines bodenſtändigen Volkes bekämpft, wie jetzt in Paläſtina. Die Vernichtungsmethoden der britiſchen Behörden gegen die arabiſche Frei⸗ heitsbewegung ſind ſo barbariſch, daß man ſich ernſt⸗ lich— ob man will oder nicht— mit ihnen befaſſen muß. Weite Kreiſe in Europa hielten bis jetzt mit jeder kritiſchen Stellungnahme zurück, weil ſie ſich nicht in fremde Angelegenheiten einmiſchen wollten. Ange⸗ ſichts des ſich immer tragiſcher geſtaltenden Schau⸗ ſpiels muß das kultivierte Europa aber ſeine Stimme erheben und das Augenmerk der ziviliſierten Welt auf einen Vernichtungskampf lenken, den der britiſche Imperialismus und die in⸗ ternationale Bodenſpekulation gegen die freiheits⸗ liebenden Araber führen, um ſo mehr, als Groß⸗ britannien und ſeine Propaganda mit einem leichten Achſelzucken großzügig über dieſes herzzerreißende Volksdrama hinweggehen, andererſeits aber bei je⸗ dem Vorgang völkiſcher Wiedergeburt in den Län⸗ dern Mitteleuropas in anmaßender Weiſe den Fin⸗ ger heben. Wenn die erneuerten und erwachten Na⸗ tionen Europas ihre innerſtaatlichen Verhältniſſe regeln und ein paar jüdiſche Schmarotzer an die Luft ſetzen, ſchreit die engliſche Preſſe⸗ propaganda und die ihr hörige weſtliche Hetzjour⸗ naille Zeder und Mordio. Wenn aber in Paläſtina ganze Dörfer in die Luft geſprengt, Frauen und Kinder dabei getötet und Menſchen über den Hau⸗ fen geknallt werden, nur weil ſie gute Patrioten ſind, dann findet dieſe ſelbe Preſſe abſolut nichts dabei! Eines ſteht feſt: eine Judenfrage gibt es ſchon ſeit Jahrtauſenden, eine Araberfrage aber erſt ſeitd em der engliſche Bodenkapitalismus Paläſtina in ſeinen Beſitz gebracht hat. Seit Jahren kämpft die boden⸗ ſtändige arabiſche Bevölkerung einen verzweifelten Kampf gegen die von den Engländern unterſtützte, ge. wollte und mit einem Wortbruch verſprochene Ein⸗ wanderung landfremder Juden. Da ſich die freiheits⸗ liebenden Araber dem Willen der Manoͤatsherren nicht beugen wollen, weil dadurch ihre Exiſtenz als Volk beoͤroht wird, ſchickt man„zur Herſtellung von — 529 Ph 1 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Ruhe * und wohl ausgebildete Armee ſie mit Gewalt zu zwingen. chtsloſeſten Weiſe wird von den Eng⸗ Paläſtina von ihrer waffen mäßigen it Gebrauch gemacht. Man ſetzt Zehn⸗ Soldaten, zahlrejche Kanonen, Panzer zeuge ein, umſtellt ganze Dörfer und rt dann die arabiſche Bevölkerung kan ſteht nicht davon ab, die den Ara⸗ Juden bei dieſen Aktionen Mit Flugzeugen werden Kolonnen der arabiſchen Verſtecken aufgeſtöbert reif gemacht. Die Liſte der zerwundeten in Paläſtina, in weitaus Zahl Araber, iſt von Monat zu Mo⸗ n: am 1. November d. J. wurden ihnen eine mit den modernſten ind 1 1 nach einer am tlichen Verlautbarung in nur vier Mo⸗ naten 1089 getötete Araber gezählt, im Oktober davon allein 4491 Ara ber in v An Toten und Verwundeten zählten die ier Monaten faſt 1600! näßig nicht erfaßt werden kann das uner⸗ enloſe Elend, das durch ſogenannte„Ver⸗ lahmen“ hervorgerufen iſt und wird. ringfügiger Aufſäſſigkeiten legt man durch s einzelne Häuſer, ja ganze Stadtviertel J chutt und Aſche. Es wird keine Rück⸗ ſicht darauf genommen, ob ſich darin noch Menſchen . en, man legt ſie nieder, um ſeine machtmäßige egenheit eindringlich zu demonſtrieren! einer dieſer„Strafaktionen“ wurden in dem Dorf Rantija im Oktober wahllos vier Häuſer in die Luft geſprengt. Zwei Araber, die zu fliehen verſuchten, wurden erſchoſſen. Ebenſo wurde mit dem Dorf Maſmiya verfahren. Die Kette der zum Himmel ſchreienden Grauſamkeiten kann ver⸗ längert werden. Ungenannt iſt die Zahl der Araber, die man in den Internierungs⸗ und Konzentrationslagern feſt⸗ etzt hat, über die kein Sterbenswörtchen an die ffentlichkeit dringt. Falls den Umzäunungen in dieſen Lagern„in verdächtiger Weiſe“ Araber zu nahe kommen, werden ſie einfach über den Haufen geknallt. Eine ſchärfſte Preſſezenſur verhütet dazu, daß allzuviel und Unerwünſchtes bekannt wird. Das aber nennen ſie Koloniſation! Was aus Paläſtinga an„Vergeltungsmaßnahmen“, „Strafaktionen“, Todesurteilen, Häuſerſprengungen und offenen kriegsmäßigen Handlungen beſtausgerü⸗ ſteter Truppen an die Weltöffentlichkeit gelangt, iſt weiaus genügend, um dieſes aller Menſchlichkeit Hohn ſprechende brutale Vorgehen gegen friedliche und zum Teil gänzlich unbeteiligte Ziviliſten ausreichend zu charakteriſteren. Zur ſelben Zeit, in der die Araber verbluten, da entblöden ſich die Blätter der ſogenannten Weltpreſſe, allen voran die in England und Amerika, nicht, ſchland wegen einer zur Abwehr feigen Meuchel⸗ getroffenen, durchaus gerechtfertigten und in anen Grenzen gehaltene Aktion gegen die iden innerhalb ſeines eigenen Gebietes mit einer iſteſten Greuelhetze zu überſchütten. Sie ſcheuen ſich nicht, von ihren eigenen Brutali⸗ fäten in Paläſtina durch bendenziöſeſte Lügenmel⸗ dungen über angebliche Deutſchland abzulenken und überſchlagen ſich ſörm⸗ lich in Haßausbrüchen gegen das Reich. Es iſt mach⸗ gerade der Gipfelpunkt der Heuchelei, die En eigene Kulturſchande und das Verbrechen an der Me heit, die der ganzen Welt dort unten in Klein⸗ aſtien demonſtriert werden, durch eine in nichts zu überſchätzende Greuelaktion gegen Deutſchland ver⸗ tuſch zu wollen. Es iſt typiſch, daß gerade auch engliſche und amerikaniſche ſogenannte„Friedens⸗ organiſationen“, kirchliche Verbände und andere ſogenannte unpolitiſche Ver⸗ einigungen in dieſen Haßgeſang ein⸗ ſtimmen. Ja, die Ablenkungsmanöver gehen ſo⸗ weit, daß man ſich nicht ſcheut, zu verſuchen, die von Deutſchland in der Abwehr getroffenen Maßnahmen gegen die Juden zum Gegenſtand einer Debatte im engliſchen Parlament zu machen. verbitten uns energiſch eine ſolche Ein⸗ miſchung und Bevormundung in unſeren Angelegen⸗ heiten. Wir ſind der Ueberzeugung, daß gerade die⸗ jenigen, die ſich heute über Deutſchland aufhalten, ſich ihre eigenen tatſächlichen unerhörten Grauſam⸗ keiten hinter den Spiegel ſtecken ſollten! Die engliſche Geſchichte der Koloniſation iſt durch ein Meer vergoſſenen Blutes gezeichnet. Wir er⸗ innern an Indien, wo die Waziris zu Paaren ge⸗ rien wurden, an den Burenkrieg, in dem unſchul⸗ dige Mütter und Kinder im Konzentrationslager eingeſchloſſen und in einer menſchlichen Geſetzen hohnſyrechenden Weiſe behandelt wurden. Und jetzt Paläſtina! Heute heuchelt die Preſſe dieſes Volkes Empörung, nun empfindet ſie Schmach und Schande über Deutſchland, daß dort den Juden einmal auf die Datze geklopft wird, nur weil ſie von den eigenen Brutalitäten, Greueln und Grauſamkeiten, die un⸗ menſchliche Opfer an Blut und Gut von dem un⸗ ſchuldigen, friedfertigen Arabervolk fordern, ablenken wollen. Die eigene Schande, die ſie dadurch verdecken wollen, wird zum Zeugnis wider ſte ſelbſt!“ Wir ——— Der Dank des Führers Ehrung des Pariſer Arztes, der vom Rath betreute Drahtbericht unſ. Parlſer Vertreters — Paris, 15. Nov. Der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, von Weizſäcker, der zur Trauerfeier für den ermor⸗ deten Geſandtſchaftsrat vom Rath nach Paris ge⸗ kommen war, begab ſich geſtern in Begleitung des deutſchen Botſchafters, Graf von Welezeck, zum Quai d' Orſay, wo er von Außenminiſter Bonnet empfangen wurde. Die Unterhaltung dauerte nur einige Minuten lang und hatte keinerlei politiſchen Charakter. Der Staatsſekretär von Weizſäcker ſprach lediglich im Auftrag der Reichsregierung der fran⸗ zöſiſchen Regierung den Dank für die Ehrungen aus, die dem ermordeten deutſchen Diplomaten von fran⸗ zöſiſcher Seite erwieſen worden waren. Der Führer und Reichskanzler hat dem franzöſi⸗ ſchen Profeſſor Baumgarten, der den ſchwerver⸗ letzten Geſandtſchaftsrat vom Rath noch einer Ope⸗ ration unterzogen hatte ſowie dem franzöſiſchen Ge⸗ richtsarzt Prof. Paul das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes erſter Klaſſe zum Dank für ihre Bemühun⸗ gen verliehen, Judenverfolgungen in Ein Interview des Reichsminiſters Dr. Goebbels: „Nur die Reaktion auf eine Infektion“ dnb. Berlin, 14. Nov. Dr. Goebbels gewährte dem Sonderkorreſpon⸗ denten des engliſchen Reuterbüros, Gordon MNoung, eine Unterredung, in der er ausführlich die deutſche Auffaſſung über die Judenfrage dar⸗ legt. Dr. Goebbels erklärte u..:„Das was ſich in den letzten Tagen hier in Berlin abgeſpielt hat, ſind nur Reaktionen auf eine Infektion, die ſich in den deutſchen Volkskörper einſchleichen wollte, meiner Anſicht nach nicht nur in den deut⸗ ſchen, ſondern in den aller Völker in Europa und weit über Europa hinaus; Reaktionen auf eine In⸗ fektion, mit der wir Deutſchen uns auseinander⸗ geſetzt haben und weiterhin auseinanderſetzen müſ⸗ ſen. Ob andere das tun, was insbeſondere England in der Judenfrage tut oder läßt, iſt für uns nicht von Belang und von keinerlei Einfluß auf unſere Haltung. Ebenſo iſt es nicht Englands Sache, wie wir in Deutſchland die Judenfrage löſen werden.“ Auf die Frage, wie die Abgabe von einer Mil⸗ liarde Reichsmark praktiſch durchgeführt werde, antwortete der Miniſter:„Sie wird in Form einer Abgabe eingezogen. Das jüdiſche Vermögen in Deutſchland beträgt, wenn ich recht orientiert bin, etwa acht Milliarden Reichsmark. Eine Reihe von weiteren Maßnahmen ſind für die nächſte Zeit zu erwarten. Im weſentlichen bewegen ſie ſich in wirtſchaftlicher Hinſicht, und zwar dahin⸗ gehend, daß wir die Juden aus dem offenen wirt⸗ ſchaftlichen Leben entfernen wollen, damit es nicht wieder Zuſammenſtöße gibt, wie ſie in dieſer Woche vorgekommen ſind. Jedesmal, wenn in der Judenfrage eine akute Situation entſteht, hält ſich das deutſche Volk an den, den es faſſen kann. Zum Teil erſtrecken ſich die Geſetze auch auf das kulturelle Gebiet. Wir wollen die Juden nicht kulturell vernichten; ſie ſollen ihre eigne Kul⸗ tur pflegen.“ Miſter Poung ſtellte dann die Frage, ob dieſe Ge⸗ ſetze das jüdiſche Problem in Deutſchland endgültig löſen würden. Die Antwort lautete:„Das hängt vom Judentum ſelbſt ab; davon, ob die Juden die Stellung im öffentlichen Leben einzunehmen gewillt ſind, die wir ihnen zubilligen, nämlich die Stellung einer fremden Raſſe, von der wir wiſſen, daß ſie dem deutſchen Volk ablehnend gegenüberſteht. Verſuchen ſie wieder, durch die Maſchen des neuen Geſetzes hindurchzu⸗ ſchlüpfen, ſo wird es neue Geſetze geben, damit neue Demonſtrationen vermieden werden. Eine andere Möglichkeit beſteht nicht.“ Zur Frage, ob ſich die neuen Geſetze auch auf britiſche, amerikaniſche und andere fremden Ju⸗ den beziehen, gab der Miniſter folgende Erklärung ab:„Britiſche, amerikaniſche und Juden anderer Nationalität ſind für uns Angehörige der britiſchen, amerikaniſchen oder anderen Nationalität. Darüber, ob ſie Briten ſind, haben wir nicht zu entſcheiden, ſondern das bri⸗ tiſche Volk ſelbſt. Alſo können ſich auch dieſe Geſetze nicht auf Juden anderer Nationalität beziehen. Sie gelten für uns als Ausländer.“ Dr. Goebbels machte dann Ausführungen über die Zukunft der Juden in Deutſchland. Er betonte u.., daß keine Abſicht beſtehe, die Juden in beſtimmte Stadtviertel zuſammenzuzwängen. Aber es ſeien natürlich Maßnahmen zu erwarten, um dem unmöglichen Zuſtand ein Ende zu machen, daß Jndenfamilien mit zwei bis drei Köpfen Villen mit zwanzig und dreißig Zimmern bewohnen, während augemeſſener Wohnraum für deutſche Volksgenoſſen noch fehle. Die Juden könnten ihre Geſchäfte verkaufen, von ihren Renten leben oder ſich nutzbringender Arbeit zuwenden. Es werde aber im Augenblick, in dem die Juden weiterhin provozieren und die Lage ver⸗ ſchärfen, auch dieſe Tätigkeit eingeſchränkt werden mitſſen. „Ich kann nur dringendſt betonen“, ſo erklärte der Miniſter,„daß die ausländiſchen Juden, die jetzt gegen Deutſchland eine Rieſenkampagne entfeſſeln, and die Juden. ihren Raſſegenoſſen im Reich einen denkbar ſchlechten Dienſt erweiſen. Ich betone, daß wir unſere Maß⸗ nahmen nicht aus einem Rachege fühl tref⸗ fen, ſondern daß das eine Frage der Zweckmäßigkeit iſt.“ Auf eine Frage, ob denn die Juden Deutſchlaud verlaſſen könnten, da man ihnen doch die Päſſe abgenommen habe, ſtellte der Miniſter feſt, daß dies den Tatſachen nicht entſpreche. Soweit das geſchehen ſei, würden die Päſſe wieder ausgehändigt. Deutſchland habe nur ein Intereſſe daran, daß die Juden aus dem Lande gehen. Sie dürften einen gewiſſen Hundertſatz ihres Vermögens mitnehmen, natürlich im Rahmen des deutſchen Deviſenvorrates. Auf ausländiſches Kapital und ausländiſche Unternehmen in Deutſch⸗ land würden die Maßnahmen gegen die Juden ſelbſt⸗ verſtändlich nicht angewandt werden. Miſter Young wies dann auf Veröffentlichungen der deutſchen Preſſe hin, daß Kritiken an den antijüdiſchen Demonſtrationen durch einzelne Perſonen in Eugland in Deutſchland beſonderen Widerſpruch finden, weil die Art und Weiſe, in der England die Lage in Paläſting behandele, ebenfalls Kritik herausfordere.„Sind Sie der Anſicht, Herr Reichsminiſter, daß dieſe beiden Fälle parallel laufen?“ Dr. Goebbels bejahte dieſe Frage und fügte hinzu, er würde es begrüßen, wenn die engliſche Publiziſtik innerdeutſchen Vorgängen gegenüber genau ſo fair und zurückhaltend wäre, wie die deutſche Publitiſtik es innerengliſchen Vorgängen gegenüber ſei und bei kritiſchen Anläſſen öfters unter Beweis geſtellt habe. Was insbeſondere die Behauptung der Auslands⸗ preſſe von einem„Bürgerkrieg“ in Deutſchland be⸗ Wenn es Krieg gäbe Pirow über Südafrikas bedingte Neutralitätspolitik [(Von unſ. Londoner Korreſpondenten) — London, 15. November. Der ſüdafrikaniſche Verteidigungsminiſter Pirow äußerte ſich geſtern abend im ſüdafrikaniſchen Klub über die Haltung Südafrikas im Falle eines Krie⸗ ges. Zunächſt ſagte Pirow, daß ganz Südafrika Chamberlain für ſeine Friedenspolitik aus tiefſtem Herzen Dank ſage. Was die Frage der ſüdafrikani⸗ ſchen Neutralität anlange, ſo ſagte er, daß Südafrika ſich weder unbedingt darauf ſeſt⸗ legen könne, in jedem Falle an einem Kriege teilzunehmen, noch auf das Gegenteil, unter allen Umſtänden neutral zu bleiben. Es gäbe Fälle, in denen eine Neutralität für Süd⸗ afrika Selbſtmord wäre. Er könne ſich aber auch vorſtellen, daß die Teilnahme an einem Krieg gegen die Wünſche der Bevölkerung zu großen Unruhen, möglicherweiſe zu einem Bürgerkrieg, in Südafrika führen könne. Man müſſe bedenken, daß 60 v. H. der ſüdafrikaniſchen Bevölkerung kein britiſches Blut in den Adern hätten. Südafrika werde über dieſe Frage von Fall zu Fall entſcheiden. Ueber ſeinen Beſuch in England und ſeine poli⸗ tiſche Seite äußerte ſich Pirow äußerſt zurückhal⸗ tend. Er beſtätigte jedoch, daß die wirtſchaftlichen und militäriſchen Bindungen zwiſchen beiden Län⸗ dern verſtärkt werden ſollen. Einer der Zwecke ſeines Beſuches ſei der, ſoviel Flugzeuge wie möglich zu kaufen. Er müſſe jedoch betonen, daß in Südafrika die briti⸗ ſchen Landflugzeuge für den zivilen Luftverkehr nicht ſo beliebt ſeien wie die aus anderen Ländern. Pirow kommt nach Verlin anb Berlin, 15. November. Der ſüdafrikaniſche Wehr⸗ und Wirtſchaftsminiſter Oswald Pirow wird am 17. November um 14.09 Uhr am Bahnhof Charlottenburg zu einem mehrtägigen Beſuch in der Reichshauptſtadt eintreffen. Der Führer wird den ſüdafrikaniſchen Staats⸗ eee eee Erklärungen General Dalueges: Schürferer Kampf dem Verkehrsunfall! Eventuell noch ſchärfere Maßnahmen, wenn die jetzigen nicht genügen anb Berlin, 15. November. Der Chef der Ordnungspolizei, SS⸗Obergruppen⸗ führer General der Polizei Daluege, ſprach vor Vertretern des deutſchen Zeitſchriftenweſens über die ſchwebenden Fragen der Verkehrsunfallbekämp⸗ fung. Der Chef der Ordnungspolizei erklärte unter Hinweis auf die jährliche Todeszifſer des Verkehrs, die rund ein Drittel der Toten des deutſchen⸗fran⸗ zöſtſchen Krieges 1870/71 ausmacht, daß die Polizei zur Erhaltung wertvollen deutſchen Volkslebens nicht davor zurückſchrecken werde, noch ſchärfere Maßnahmen zu ergreifen, falls die Verkehrsunfallkurve nicht auf ein gewiſſes unvermeidliches Mindeſtmaß herunterginge. Es wäre ihm bekannt, daß einige der von der Polizei in letzter Zeit ergriffenen Abwehrmaßnahmen gegen den Verkehrsunfall hier und da wenig Verſtändnis gefunden hätten. Demgegenüber betonte General Daluege, daß Zuſchriften von Tauſenden von Volks⸗ genoſſen bewieſen, wie ſtark dieſe Maßnahmen von der Oeffentlichkeit erwartet worden, und vor allem auch, wie ſie von allen verantwortungsbewußten Verkehrsteilnehmern verſtanden worden ſind. Zu der Maßnahme der Entlüftung an Kraftfahrzeugen, die den Verkehr gefährden, wies General Daluege auf die Dienſtvorſchrift der Polizei hin und erklärte, daß dieſe Maßnahme, die im übrigen nicht als Strafe, ſondern als Erzie⸗ hungsmittel zu bewerten ſei, nur in ganz beſtimmten Fällen getroffen wird, die ſich als überwiegende Un⸗ fallurſache erwieſen haben, und zwar auch nur dann, wenn der Verſtoß gegen die Verkehrsvorſchriften einwandfrei feſtgeſtellt wird. Nach den vorliegenden Berichten hätte gerade dieſe Maßnahme in jedem Einzelfall einen Schuldigen getroffen. Bemerkenswert waren weiter die Ausführungen des Chefs der Ordnungspolizei über die praktiſche Auswertung der polizeilichen Reichsſtatiſtik über die Verkehrsunfälle. Es gibt eine Anzahl von Unfall⸗ urſachen, die außerhalb des menſchlichen Ermeſſens und Könnens liegen, wie die Einwirkungen durch ge⸗ ſundheitliche Schäden und ſeeliſche Belaſtungen, durch Schickſalsſchläge, die den Verkehrsteilnehmer in ſeinem Verhalten beeinfluſſen, techniſche Schäden, die trotz aller Vorſorge nicht zu vermeiden ſind und ver⸗ ſchiedene andere Faktoren. Alle dieſe ünvermeid⸗ baren Unfallurſachen machen jedoch nur einen Pro⸗ zentſatz von insgeſamt etwa 20 bis 25 v. H. aus. Für 75 bis 80 v. H. der nachweisbaren Unfallurſachen iſt menſchliches Fehlverhalten eindeutig der Anlaß zu einem Unfall mit Perſonen⸗ und Materialſchäden. ge zu löſen beabſit — Weitere Maßnahmen zu erwarten Keine Anwendung auf ausländiſche Juden! ligt trifft, ſo muß ich feſtſtellen: Von Bürgerkrieg könne gar keine Rede ſein. Ein 80⸗Millionen⸗Volk erhehe⸗ ſich gegen die Provokationen von 600 000 Juden, Das ſei kein Bürgerkrieg, ſondern die Auseinanderſetzung eines Volkes mit ſeinen Paraſiten. 5 Die letzte Frage des Reuterkorreſpondenten lau⸗ tete:„Glauben Sie perſönlich an die Möglichkeit beſ⸗ ſerer Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Groß, britannien?“ 5 D Reichsminiſter Dr. Goebbels verſicherte:„Jg 2 72 5 2 0 921 1* das glaube ich und wünſche ich. Dafür müſſen gber beſtimmte Vorausſetzungen geſchaffen werden. Wich⸗ tiger noch als die politiſchen ſind die Vorausſetzun⸗ gen pſychologiſcher Art. England muß ſich ein für alle Mal darüber klar ſein, daß wir ein gleichherech⸗ tigter Partner ſind, nicht mehr die Nation vom No⸗ vember 1918.“ Entfernung der Juden aus deulſchen Schulen dnb Berlin, 14. November, Vorbehaltlich weiterer geſetzlicher Regelung hal Reichserziehungsminiſter Ruſt mit ſofortiger Wir⸗ kung folgende Anordnung erlaſſen: 1. Juden iſt der Beſuch deutſcher Schulen nicht geſtattet. Sie dürfen nur jüdiſche Schulen beſuchen. Soweit es noch nicht geſchehen ſein ſollte, ſind alle zur Zeit eine deutſche Schule beſuchenden jüdischen Schüler und Schülerinnen ſofort zu entlaſſen. 2. Wer jüdiſch iſt, beſtimmt Paragraph ö der Er⸗ ſten Verordnung vom 14. 11. 1935 zum Reichsbürger⸗ geſetz(Reichsgeſetzblatt 1 S. 1338). 3. Dieſe Regelung erſtreckt ſich auf alle mir unterſtellten Schulen einſchließlich der Hilfsſchulen, mann empfangen. Ferner ſind Empfänge vorgeſehen bei Generalfeldmarſchall Göring, beim Reichsminj⸗ ſter des Auswärtigen von Ribbentrop, bei Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Funk ſowie beim Chef des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, Der Vatikan und die Raſſengeſetze Anpaſſung des Konkordats an die neuen italienischen Verordnungen Drahtberichtunſ. röm. Korreſpondenten i Rom, 15. November. Der„Oſſervatore Romano“, das Organ des Va⸗ tikans, teilt in einer Stellungnahme zu dem italieni⸗ ſchen Geſetz, das Ehen zwiſchen Italienern und Ju⸗ den verbietet, mit, daß Papſt Pius XI. zwei Hand⸗ ſchreiben an den König und Kaiſer und an den Duce gerichtet habe, um die kirchlichen Vorbehalt gegen die italieniſche Raſſenpolitik zum Ausdruck zu bringen. Trotz dieſer Vorbehalte ſeien die vom Miniſterrat am 10. November erlaſſenen Geſetze ohne Einverſtändnis mit der Kirche beſchloſſen wor⸗ den. Das Vatikanblatt betont die„ſchmerzliche Ueber, raſchung über die Verletzung einer Konkordatsver⸗ pflichtung“, zeigt aber trotz dieſes prinzipiellen Pro⸗ teſtes eine gewiſſe Verſtändigungsbereitſchaft. In Rom erwartet man daher für die nächſte Zeit eine Reviſion des Konkordats zwiſchen Italien und der katholiſchen Kirche von 1929 im Sinne der faſchiſti⸗ ſchen raſſenpolitiſchen Grundſätze. Das Konkordat beſtimmt in Artikel 34, daß die kirchliche Trauung in Italien auch zivilrechtliche Gültigkeit hat. Das Raſſengeſetz vom 10. November erklärt aber Ehe⸗ ſchließungen zwiſchen Italienern und Juden als zivilrechtlich ungültig. Hier alſo liegt der Punkt des Konkordats, der der italieniſchen Raſſenpoliiik angepaßt werden muß. Der„Oſſervatore Romand“ weiſt ausführlich darauf hin, daß bei den 300 000 jährlich nach katholiſchem Ritus in Italien geſchlo⸗ ſenen Ehen die Zahl der nunmehr verbotenen raſſt⸗ ſchen Miſchehen nur 1 zu 100 beträgt, um anzu den ten, daß die Streitfrage nur eine beſchränkte pral⸗ tiſche Bedeutung hat. Es iſt ſoweit! Morgen offizielle Anerkennung des Imperiums durch England Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenteln — Rom, 15. November. Wie aus unterrichteten italieniſchen Kreisen be⸗ ſtätigt wird, iſt für die Inkraftſetzung des engliſh⸗ italieniſchen Oſtervertrages nunmehr endgültig das Datum des 16. November feſtgelegt worden. Die Inkraftſetzung wird in Form eines Notenaustauſches zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter Graf Cio⸗ no und dem britiſchen Bolſchafter Lord Perth vor⸗ genommen werden. In den beiden Noten werden dis Regierungen erklären, daß ſie ſich entſchloſſen haben, den Vertrag in Kraft ſetzen zu laſſen. Vor dieſem Notenaustauſch wird Lord Perth ſein Beglaubi⸗ gungsſchreiben beim König von Italien und Kaiſer von Aethiopien überreichen, womit England das italieniſche Imperium anerkennt. Da⸗ mit iſt die von Ilalien geſtellte Bedingung für dis Inkraftſetzung des engliſch⸗italieniſchen Oſtervertra⸗ ages erfüllt. Der Vertrag wird genau ſieben Monate nach ſeiner Unterzeichnung in Kraft geſetzt. . ̃]» Haupeſcheifeleltet und berantwortiſch far Politik: Dr. Alois Win bauen Stellvertreter des Hauptichriftlelters and verantwortlich für 2 Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Gar! Onno Ele aba en delsteil: Or. Frig Bode.— Lokaler Teil: Or. Fricz Ham — Sport: Willy Malle r.— Sädweftdeulſche Umſchau, beim und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in i Schriftleitung in Berlin: 5 E. F. Schaffer, Berlin⸗Frle dweſtkorſo 60. aut Für unverlangte Beiträge kelne Gewähr.— Nückſendung bel Näckporto. gelkung Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R l.„ Verantwortlich lür Anzeigen und geſchäftliche Mitteltungen 9 4 55 u d 0 4. 1 ut Zeit Preisliſte Nr gültig. Ole Anzeigen der Ausgabe A Abend und& Ikittag erſchelnen ala teltig in der Ausgabe 5 Ausgabe A Mittag äber 11 000 Ausgade Abend äber 10 000 Ausgabe B über 10 500 n Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 500 7 * A 2 Maunheim, 15. November. Der Schritt durchs Kaſernentor Aus Ziviliſten werden Soldaten— Die neuen Rekruten rücken ein In dieſen Tagen rücken die neuen Rekruten ein. Geſtern begann dieſe Auffüllung der Truppenteile durch den neuen Jahrgang, aber heute erſt iſt der Einrücke⸗Haupttag. Im Bahnverkehr wirkt ſich dieſes Ereignis natürlich auch wieder aus, wenn auch— mit einer einzigen Ausnahme— Sonderzüge geſtern nicht gefahren wurden. Diejenigen, die für geſtern Geſtellungsbefehl hatten, kamen einzeln oder in kleinen Trupps nach Mannheim. Manch einer fuhr auch von Mannheim weg in einen anderen Standort. Viele kamen hier durch und wurden in einem Falle in Mannheim gar zu einem Sonderzug zuſammen⸗ gefaßt. In der großen Bahnhofshalle konnte man geſtern dann und wann ein„Abholkommando“ ſehen. Es rückt jetzt alſo wieder ein neuer Jahrgang zu den Waffen ein, und die jungen Deutſchen ſchreiten als Ziviliſten durch das Kaſernentor, hinter dem ſich dann für ſie eine neue Welt auftut. Es weht da eine ganz andere Luft. Jetzt heißt es zu allererſt Haltung anzunehmen! Die Uniform macht die Menſchen nicht nur äußerlich gleich, ſie färbt auch auf den inneren Menſchen ab. Manchem geht jetzt erſt auf, was ein Unteroffizier eigentlich iſt und welche Bedeutung für ihn beiſpielsweiſe ein Kor⸗ poral hat. Der Ton im Solsatenleben iſt vielfach rauh, aber hinter der Härte des Ausdrucks verbirgt ſich herzliche Kameradſchaft. Einem„Mutterſöhnchen“ wird es ſchwer fallen, das zu erkennen, aber im Laufe der Zeit wird auch der letzte Rekrut begreifen, daß dieſer Ton ein altbewährtes Rezept darſtellt, unter dem man zum Manne reift. Des Buß- und Boltages wegen erſcheint die„Neue Mannheimer Zei⸗ tung“ am Mittwoch nicht. Die Donnerstag⸗Ausgaben erſcheinen wie gewöhnlich. N Die erſten Tage in der Kaſerne ſind mit dem „Faſſen von Klamotten“ und mit dem Einrichten der Spinde ausgefüllt. Man lernt da auch, die „Falle“ formgerecht zu bauen. Man wird darüber belehrt, wie man ſich als Soldat zu bewegen hat. Man lernt grüßen— bevor man das nicht kann, darf man ja überhaupt nicht aus der Kaſerne her⸗ aus. Man faßt die Waffen, bekommt einen erſten Begriff, wie pfleglich vor allem die„Braut des Sol⸗ daten“ behandelt ſein will. Man muß lernen, daß das Gewehr in ſieben Hauptteile„zerfällt“ und wie die vielen Einzelteile heißen. Das alles nimmt den Rekruten voll in Anſpruch. Er iſt ſo beſchäftigt, daß ſeine Zeit ganz ausgefüllt iſt und er den Uebergang ins Soldatenleben leicht überwindet. Mit jedem Tag kommt Neues dazu, werden die Anforderungen an Wiſſen und Leiſtung geſteigert. So geht das zwei Jahre lang. Und eines Tages geht man als Reſerviſt ab, und meiſt begreift man dann erſt, eine wie wichtige und wertvolle Mannesſchule man durch⸗ gemacht hat. Aber vorerſt ſtehen ja die Rekruten erſt am Be⸗ ginn ihrer Dienſtzeit und haben das alles noch vor ſich. dr. W. th. ** Der Volksbund Deutſcher Kriegsgräberfür⸗ ſorge hält am kommenden Sonntag im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens eine Weiheſtunde ab. Es ſprechen dabei der Gauführer Oberrhein des Volks⸗ bundes Diviſionspfarrer a. D. Dr. Schaack, Kon⸗ ſtanz und Kreisleiter Schneider. Die Anſpra⸗ chen ſind umrahmt von Orgelſpiel und Weihe⸗ ſprüchen und feierlicher Muſik, die das Muſikkorps unſeres Pionierbataillons ausführt. ———— Am 15. November 1888 erſtmals: Pferdebahn vom Pfülzer Lof zur Schwetzingerſtraße Damit hatte die Stadt Mannheim drei Pferdebahnlinten Nachdem am 3. Juni 1878 die Pferdebahn durch die Planken und durch die Breite Straße eingerichtet worden war, bekam am 19. Februar 1880 die Neckar⸗ vorſtadt in Verlängerung der Breiten Straße dieſes Verkehrsmittel. Die Anwohner der langgezogenen Schwetzingerſtraße mußten aber noch acht „Johre warten, bis auch ſie ſich, dieſer Einrichtung erfreuen durften. Noch war an der Ecke von D 1, Breite Straße und Plänken, der Pfälzer Hoff der erſte Gaſthof Mannheims unter Leitung von Fried⸗ rich Berndhäuſel und Georg Leonhard Reiffel. Der Hoteleingang befand ſich auf der Seite der Breiten Straße als großes Tor. Im unterſten Stock waren die Speiſeſäle, Schreibzimmer uſw. untergebracht; ein Laden befand ſich nicht im Haus. In dieſer Lage kamen den Fremden des Hotels die drei Pferdebahnlinien zugute. Die Linie der Schwetzingerſtraße begann am Paradeplatz, wo gegen⸗ über dem Pfälzer Hof das Geleiſe ein Stück in den Platz einſchnitt, um den Pferdebahnwagen von der Breiten Straße wegzuſtellen. Die Wagen war klein; im Innern konnten auf jeder Seite etwa ſechs bis acht Perſonen ge⸗ drängt Platz nehmen. Sämtliche Plattformen waren offen. Auf der vorderſten ſtand der Fuhrmann, die beiden Zügel in der einen Hand nebſt der Peitſche, die ſenkrecht ſtehende Bremſe trug oben eine Glocke mit einem Klöppel an einem Lederriemen, mittels deſſen der Fuhrmann Warnungsſignal geben konnte. Meiſtens aber bediente er ſich der ſcharfen Triller⸗ pfeife als Warungsſignal; ſie hing an einer Kordel am Rock. Fahrzeuge mit ſolch ſchnellem Tempo wie heute gab es damals noch nicht. Den wenigen Rad⸗ fahrern mit ihren Gummireifen, ſo dünn wie ein Wiener Würſtchen, gebot das holperige Pflaſter allein ſchon eine langſame Fahrweiſe, und ein flottes Chaiſengeſpann im Trab machte ſich ſchon durch den kräftigen Huſſchlag auf den Steinen bemerkbar. Durch die Breite Straße gegen das Schloß zu ging es nicht ſehr ſchwer; droben aber an der Ecke, gegenüber dem Wachtpoſten vor dem Eckhaus des Oberſten des 110. Regiments, führte das Geleiſe zwiſchen M 1 und L 1 in die„Bahnhofſtraße“ hin⸗ ein. Das war eine ſcharfe Kurve; aber die bferde waren durch jahrelange Arbeit mit der Zeit gewohnt, an dieſer Stelle nicht zwiſchen den Schienen zu laufen, ſondern in ſcharfer Geraden in der Rich⸗ kung einer Sehne, um den Wagen in der Kurven⸗ fahrt herumzureißen, bis die Geleiſe wieder in ge⸗ rader Richtung verliefen, immer zwiſchen L und M durch, über den Kaiſerring hinüber, an der Wirt⸗ ſchaft„Zum alten Bahnhof“ und dem Tatterſall vor⸗ bei, den kleinen Abhang hinunter in die Schwetzinger⸗ ſtraße. Halteſtellen wie heute kannte man damals nicht. Wer mitfahren wollte, winkte dem Kutſcher, und er hielt, ſo oft ihm dieſes Zeichen gegeben wurde. Das jeweilige Anziehen des vollbeſetzten Wagens verlangte von dem Tier äußerſte Kraft⸗ anſtrengung. 0 Die langſame Fahrt durch die Straßen beſaß einen gewiſſen Reiz für den, der den Platz beim Kutſcher hatte; hier ſah man auf der Fahrt alles, was in der Straße vor ſich ging, man ſah die Tante beim Kürſchner einen Pelz ausſuchen, die Frau Hof⸗ gerichtsratswitwe beim Juwelier eintreten und er⸗ hr, daß die Frau Straube am Kaiſerring aus⸗ ſteigen wolle, um die zwei Quadrate in raſcher Eile nach dem Bahnhof zu laufen. Die Schwetzingerſtraße war damals nur bis zur Traitteurſtraße bebaut; die Pferdebahn hatte an der Kleinfeldſtraße ihr Ende. en der Thoräcker⸗ und Keplerſtraße bis 1 5 zur Friedrichsfelderſtraße dehnte ſich damals ie Maſchinenfabrik Lanz aus. Die Schwetzinger⸗ raße weiter hinaus folgten weitere Werke, z. B. die Gummi⸗, Guttapercha- und Aſbeſtfabrik, die Pallenbergſche Maſchinenfabrik, die Metallſchmelze, Malzfabrik uſw. Das ganze Gebiet zwiſchen Schwet⸗ zinger⸗ und Seckenheimerſtraße, das ſogenannte Kleinfeld, lag damals unbebaut, nur bis zur Trait⸗ teurſtraße ſtanden Häuſer; einzelne davon im Ge⸗ biet der Amerikanerſtraße, der Merzel⸗ und Wall⸗ ſtadtſtraße zeigten eine ſehr ſtarke Wohndichte. In der Schwetzingerſtraße, in der Länge nur zur Hälfte mit Wohnhäuſern verſehen, zählte man damals 28 Gaſtwirtſchaften! Die Pferdebahnlinie dorthin diente vornehmlich den Angeſtellten und Ar⸗ beitern der großen Werke. Einen Durch⸗ gangsverkehr nach Neckarau kannte man nicht, und es könnten Jahre vergehen, bis ein Bewohner der Innenſtadt in die Schwetzingerſtraße ſich ver⸗ irrte. Schwieriger als die Abfahrt des Pferdebahn⸗ wagens bei der Haſenhütte geſtaltete ſich die Auffahrt. Wenn nach Geſchäftsſchluß das Wägelchen voller Mitfahrenden ſtand, auf der hinteren Plattform die meiſten, dann hatte der arme Gaul eine ſchwere Laſt den kleinen Buckel herauf zur Apotheke. Wie am Schloß zur Rheinbrücke, beim Neckartal zur Neckar⸗ brücke, ſo ſorgte auch hier ein weiteres Pferd für Entlaſtung, das dann auf ebener Erde wieder abgehängt wurde. Es konnte ja nicht ausbleiben, daß bei ſcharfen Kurven oder leichter Steigung ein einzelnes Pferd den Wagen nicht anziehen konnte, ſobald der Wagen kurz vorher zur Aufnahme von Fahrgäſten gehalten hatte. Dann kam der Kutſcher und bat die Fahr⸗ gäſte auf der hinteren Plattform, vorn bei ihm Platz zu nehmen, weil dadurch die große Laſt mehr vorne hing an der Stelle, wo die Pferdekraft einſetzte. Gar oft ſtiegen wir überhaupt herunter und erleichtertem dem geplagten Tier die Arbeit, gingen zu Fuß nebenher bis zu den ebenen Geleiſen. Man hatte es noch nicht ſo eilig wie heute. Wo es möglich zwar, z. B. durch die Planken nach dem Bahnhof, auch zwiſchen Lund M, war der Weg zwiſchen den Pferdebahnſchienen nicht gepflaſtert, ſondern als Straße behau⸗ delt, oft mit Torfmull beſtreut, um die Pferde zu ſchonen, deren Beine und Füße bei dem andauernden Trab auf den harten Pflaſterſteinen ja arg mitgenommen worden wären. So ſchnell wie die Elektriſche flogen die Wagen der Pferdebahn nicht dahin. Und wer Eile hatte, auf den Zug zu kommen, der ward nervös, wenn die Pferdebahn immer wieder anhielt. An den ſchönen Sommertagen aber fuhren die Sommerwagen durch die alte Bahnhof⸗ und Schwetzingerſtraße, und dieſe Wagen waren vollſtändig offen. Die Sitze waren nicht in der Längsrichtung angebracht, ſondern quer, ſo daß der Blick aller Mitfahrenden ſich nach vorn richtete. Für die Raucher waren die drei hinterſten Sitzreihen vorgeſehen, da konnten ſie qualmen, ſo viel ſie wollten, ohne die anderen Menſchen zu be⸗ läſtigen, der Luftzug nahm den Rauch nach rückwärts. Im Jahre 1899 wird Neckarau eingemeindet, 1900 fallen die Bäume auf den Planken als Vorbereitung zur Gleislegung für die Elektriſche, und am 6. De⸗ zember 1901 flitzen die erſten Wagen der Elektriſchen durch die Plamken. Doch erſt im Mai 1902 verſchwindet der letzte Reſt der alten Pferdebahn, die uns in den 14 Jahren ſo oft nach der Schwetzingerſtraße geführt hat, in den Mit⸗ telpunkt eines geſchäftsreichen Viertels, dem die Stadt mit anderen Unternehmungen den gewaltigen Aufſchwung zu verdanken hat. 2. 10. 1938 1 Junge 5 3 422 ist'ne Cigarette! Wunderbar, wie die„As fra“ schmeckt! Und die soll so 1 sein? 2571 155. Mein Befinden? Blendend! Die„As tro“ bekommt mir ausgezeichnet. Bei der bleibe ich. 1 Auch Ihnen konn geholfen Werden leichtigkeit und Wohlgeschmocke — natörlich gewachsen, nicht chemisch erzielt— dos ist das Geheim- nis der„Astra“. Hier kommt es nicht nur aof die Feinheit der Tabak- blötter on, sondern ebenso quf die Meisterschoff der Taboakduswahl und Mischung. Auf der ganzen Welt lebt diese Kunst nur noch im Hause Kyriczi in der dritten Generation als Fomilienöberlieferung. Sie sorgt doför, doß die„Astro“, unobhängig von Ernten und Johrgöngen, immer die gleiche bleibt, 4 15 MIT UND OHNFHFPMUNOUSTO CK immer die gleiche: Reich an Aroma- besonders leicht! Nummer! 7 0 e 2 Rund ums Stadion Eine Nachbetrachtung zum Sonntagsfußball Zum großen Lokaltermin des Mannheimer Fuß⸗ muß man pünktlich ſein, mehr noch, den halben ſonſt guckt man in den Mond. hinten hat man nicht viel davon, und der d von Spindler und Fuchs, von Siffling 1 ing 3 reduziert ſich auf ein Minimum. Es Entfernung nur noch ſo ein paar tanzende Teufel in rotem oder blauem Dreß, die ſich gegen⸗ ſeitig da ben ſchwer machen, auf Pfiff die Beine en, dann aber umſo heftiger die Hände Arme bewegen, bis nach weiterem Pfiff die e wieder dran dürfen. Mit einem Feloſtecher s ſchon beſſer, aber immer ſchieben ſich in atem⸗ enden Großmomenten Hüte und Schultern da⸗ ſchen, und dann will man doch auch reden und und das geht ſo ſchlecht mit dem Gucker auf ngeben, 80 iſt nicht ſo einfach, und vermutlich werden die men, die für eine Erweiterung und Er⸗ ung des Stadions, der fußballeriſchen Be⸗ der Hauptſtadt entſprechend, in Wort und j eintreten, in nächſter Zeit ſich mächtig mehren. Am meiſten können einem die Fußballbräute ſtehen da irgendwo eingepfercht zwi⸗ Muskulatur von Tabakrauch vernebelt, und fünf Stunden ſtillhalten auf hohen Sehen tun ſie in der Regel nix. Da ſtehen ſie nun und verſuchen aus lauter Langeweile, ein g rückwärts ſchief um die Ecke fremd zu flirten. Aber oh weh, auch hier lauter Fanatiker, die für ſo⸗ was gar keine Zeit haben... Manche ſchöne Frau hat auf dem Fußballplatz entſcheidend an Selbſtbe⸗ müſſen vier bis Ahfätzen. Oer Lodic tãglick lei der Hand, hal Gehaluuerli(lauft uud elegant = 70 e r S ERZEUGCNISOERSIDOT- WERKE —— GUALITKT wußtſein eingebüßt, und wenn das nicht ſo lchlimm ſein mag, ſo tut einem doch der Mann leid, der in zwei bis drei Jahren verheiratet ſein wird; denn ſie wird ihn dran erinnern und es ihn fühlen laſſen. Drum, Männer und Jünglinge, die ihr in lobens⸗ r Weiſe die euch anvertrauten Mädchen und 1 dem Sport nahezubringen verſucht, kauft ihnen gute Plätze, wo ſie was ſehen. Sonſt wird der Fußball ein Streitapfel für's Leben; denn wie kann man einer Frau zumuten, dort begeiſtert zu ſein, wo ſie ſchweigen, und unbeachtet ſtillſtehen muß? Uebrigens konnte man ſich, wenn man garnichts mehr ſah, an die Buben halten. Die hatten ſich meiſt ſchon irgendwie kletterkünſtlich erhöht und ga⸗ hen nun in ihrer unvoreingenommenen Art Berichte, ſoß wie der Edelmann oder Knecht im ritterlichen Schauſpiel von der Schlacht, ſo daß der Zuſchauer auch was weiß über den Fortgang der Geſchichte. „Au, do, do hawwe ſe awwer de Vetter unſauwer gelegt.— Jeſſes, mittem Abſatz hot'rn'numme!— Jetzt dricke ſe awwer ſchwer, die Mannemer, jetzt werd druff'knallt, ſchieß Lutz, ſchieß, nochemol Hurra, drin is'!“ Was eben ſo geredet wird. Die Motorräder kamen hinter die Unterfüh⸗ rung rechts auf die neue Fahrlachſtraße, über 400 Stück, eins neben dem andern.„Un was kricht mr bezahlt dovor, daß mr ſo weit laafe muß?“ Dies kennzeichnet die Einſtellung der Motorradfahrer dazu, und als es am Schluß noch hieß, daß ſie alle Rich⸗ kung Neckaraus Autobahn abfahren mußten, da maulte es ganz ſchwer, und lange ging die Hänſelei noch hin und her zwiſchen denen, die lieber warte⸗ ten, bis die Polizei die Seckenheimer Anlage wieder frei gab. Die Radfahrer ſind's ja gewöhnt, bei ſolch maſſtertem Motoreinſatz ſich etwas zurückzuhalten, Und der Weg von der Trübnerſtraße am Neckardamm vorbei iſt ja altbekannt als günſtige Löſung. Von ihnen ſah man keine 10 Stück auf der Anlage. Aber ich kaun mir denken, daß Fußgänger und Stra⸗ ßenbahn gleichmäßig auf die neue Regelung ſchimpften. Denn nun wurde zwar alles ſchön rechts vom Eingang abgedrängt, aber an Straßenbahnen ſtanden nur ſo zehn Wagen unterhalb der Kreuzung, und wie dann endlich die—500 Autos weg waren, und noch ſo zwei Dutzend Straßenbahnwagen nach⸗ geſchoben kamen, da waren die Fahrgäſte fort. 71 Wagen waren beſonders eingeſetzt, die veroͤienen eh' nicht viel, weil ſie lange warten müſſen, nur eint Fuhre fahren bei zuſätzlichem Sonntagsdienſt der Schaffner,— das alles koſtet der Straßenbahn Geld. Acer das alles war ja auch nur vorläufig. Die Kreuzung im ſpitzen Winkel vorm Stadion iſt nun mal eine böſe Sache, aber ſo ging es jedenfalls mal glatt, ohne Beulen, verbogene Stoßſtangen und blu⸗ tende Motorradfahrer. D nei Ire ſilberne Hochzeit feiern heute Karl Reinecker und Frau Katharina, geb. Kurz, Neckarau, Friedrichſtraße 61a. ze Pabebetrieb am Strandbad. Die Sonnen⸗ und NRheinbadler am Strandbad laſſen nicht locker; auch jetzt nicht, da die Waſſertemperatur ſchon auf—10 Grad geſunken iſt. Bei ſo ſchönem Wetter wie am letzten Sonntag waren die bekannten Asketen⸗Ge⸗ ſtalten alle draußen, etwa ein volles Dutzend und einige Frauen, die alle nachweislich, urkundlich, unter Zeugen ins Waſſer gingen. Außerdem wim⸗ melte es nur ſo von Paddlern, Radfahrern, wilden und anſtändigen, und Spaziergängern mit und ohne Butterbrot und Kaffeedurſt. ze Eine gauz gemeine Tat verübten öts jetzt noch unbekannte Täter in der Nacht vom Freitag zum Samstag, die in der Zuchtanlage des Kaninchen⸗ zuchtvereins in Feudenheim einem Volksgenoſſen ſechs deutſche Rieſenkaninchen, die vor acht Tagen ausgeſtellt und prämitert wurden, geſtohlen haben. Altch vier junge Hühner fielen ihnen zum Opfer, denen ſie die Köpfe abriſſen. Im Villenviertel wurde in einem Keller eingebrochen; hier nahm man Wein Und ſonſtiges mit. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Vier Angeklagte vor dem Mannheimer Sondergericht: „Lerr Mürter der Topf hat ein Loch!“ Die Meuterer aus dem Säckinger Gefängnis auf der Anklagebank Sie hatten den Wärter und ſeine Frau medergeſchlagen Wegen des Verbrechens des Rechtsfriedensbru⸗ ches haben ſich vor dem Sondergericht Mannheim ein jugendlicher und drei minderjährige Ange⸗ klagte zu verantworten. Die Beſchuldigten ver⸗ ſuchten Anfang Auguſt dieſes Jahres, aus dem Bezirksgefängnis Säckingen auszubre⸗ chen, nachdem ſie den Aufſeher und ſeine Frau mit einer Eiſenſtange niedergeſchlagen hatten. Die Verhandlung, die geſtern vormittag begann und ſich bis in die Abendſtunden hinzog, wurde heute vormittag fortgeſetzt und dauert noch an. Die Angeklagten, der 1918 in Küttingen(Schweiz) geborene Ernſt Müller, der 1920 in Rheinfelden geborene Hans Werner Reinboldt, der 1922 in Freiburg i. Br. geborene Paul Werner Völk und der 1918 in Binzen geborene Hermann Weiß, ſaßen wegen verhältnismäßig geringfügiger Ver⸗ gehen im Bezirksgefängnis Säckingen in Haft, bzw. in Unterſuchungshaft. Doch als die Sommerſonne ſo verlockend in ihre Gemeinſchaftszelle, in der ſie tags⸗ über arbeiteten, hereinſchien, da ſtieg auf einmal ein ſo verführeriſcher Drang zur Flucht in ihnen auf, daß man beſchloß, auf irgendeinem Wege aus dem Gefängnis zu entkommen. Zuerſt waren die jungen Verbrecher in Einzel⸗ zellen untergebracht, und dann kamen der Müller und der Reinboldt, der früher ſchon heimlich einen Fluchtverſuch geplant hatte, zuſammen. Die zwei kannten ſich zufällig von Rheinfelden her, und bald war man ſich mit dem Weiß, der auch in der Zelle arbeitete, einig, gemeinſam auszubrechen. Aber wie? Die Debatte darüber ging einige Tage hin und her, bis man auf den verbrecheriſchen Gedanken kam daß man den Wärter in die Zelle locken, nieder⸗ ſchlagen und ſeiner Schlüſſel berauben müſſe. Dann wollte man den jüngſten Kumpanen, den man als„zuverläſſigen“ Helfershelfer kennen gelernt hatte, den 16 Jahre alten Völk, aus ſeiner Zelle her⸗ auslaſſen mit den Schlüſſeln, die man dem Wärter nehmen wollte. Wenn man über den nahe rauſchen⸗ den Rhein ſchwimme, habe man die Freiheit erreicht, dachten die vier jungen Burſchen. Das war der Plan in großen Umriſſen, und ſollte er gelingen, ſo mußten noch allerhand„Kleinigkeiten“ unterdeſſen und nebenbei erledigt werden. Der Mütller war der größte und ſtärkſte von den vieren, und alſo der Anführer. Er beſtimmte, daß der jüngſte, der Völk, ſich auf den Boden der Zelle legen und Bauch⸗ ſchmerzen ſimulieren ſolle. Wenn dann der Wärter hereinkäme und ſich zu dem Kranken herunterbücken wollte, dann würde er, Müller, mit einem Porzellankrug, der in der Zelle ſtand, dem Wärter eine auf den Hinterkopf hauen und ihn betäuben. Draht und Schnüre waren auch bereit gelegt. um den bewußtloſen Aufſeher in der Zelle zu feſſeln. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſich der Müller Ein froher Abend beim Ski⸗Ciub Mannheim „Althergebrachte Sitte und ſchöner Brauch“ iſt das alljährlich ſteigende Oktoberfeſt beim Ski⸗ Club Mannheim. Das verriet uns bereits die freundliche Einladung zu dieſer feucht⸗fröhlichen Veranſtaltung, die Vereinsführer Horr gemeiniſam mit ſeinem verantwortlich zeichnenden Vergnügungs⸗ wart F. Gramlich an ſeine Getreuen ergehen ließ. Da nimmt es wahrhaftig nicht Wunder, wenn die als hinreichend zünftig bekannte, mit unſeren Ber⸗ gen auf das engſte verwachſene große Sportfamilie ein übervolles Ballhaus zu verzeichnen hatte. Gewiſſermaßen als Abſchluß der mit Leichtathle⸗ tik, Gymnaſtik, Schwimmen, Faltbvotfahrten und Wandern ausgefüllten ſchneeloſen Zeit und als Zei⸗ chen zum Start für die vor der Tür ſtehende Haupt⸗ ſaiſon, da die gut geſpannten Bretter wieder zu ihrem Recht kommen, trafen ſich die Kameraden der Berge im ſommerlichen Zunftdreß, wobei erwartungs⸗ gemäß reizende Dirndl ſowie kurzer Wichs das Feld beherrſchten, während beſchauliche Hütten⸗ und Schikarikaturen das ganze Bild intim abrundeten. Schwungvoll beſtritt die Kapelle Schußmüller den muſikaliſchen Teil, während im übrigen— wie könnte es unter Zünftigen auch anders ſein— das unvermeidliche Schifferklavier mit volkstümlichen Weiſen immer wieder die Stimmbänder in Bewe⸗ gung ſetzte. Was hätte bei unſeren Schifreunden weiter zün⸗ dender einſchlagen können, als die Verpflichtung der der Gebirgstrachtenkameradſchaft angeſchloſſenen volkstümlichen Trachtengruppe„Edelweiß“, die in ihrer Originalbeſetzung bei Mannheimer Veran⸗ ſtaltungen größere Beachtung verdient! Ihre ober⸗ bayeriſchen Gruppentänze einſchließlich der von ech⸗ tem Gebirgsbua' mtemperament durchpulſten Schuh⸗ plattler⸗ und Watſchentänze, ſowie die vorzüglichen geſanglichen Darbietungen fanden ſtürmiſchen Bei⸗ fall. Eine Sonderüberraſchung brachte Prof. Hugo Strauß vom Mannheimer Eis⸗ und Rollſchuhſporr⸗ elub mit dem Auftreten ſeiner Spitzenkönner. Trotz der kleinen, allzuglatten Parkettfläche fanden der 13⸗ jährige Kurt Sönning im eleganten Einzelkür⸗, Frl. Aenne Deißler⸗Wilhelm Wernz im Paarlaufen ſowie Kurt Ludwig für ſeine humoriſtiſchen Darbietungen dankbaren Beifall, ſo daß Zugaben nicht ausblieben. Eine ganz prächtig ausgeſtattete Tombola mit 2 Paar Bretteln als Hauptgewinne fand lebhaften Zu⸗ ſpruch. Sonſt wäre auch nur noch von großem Schi⸗ zauber bei entſprechender Tuchfühlung und fröh⸗ lichem Tanz zu berichten. 1 Der Furchtſame erſchrickt vor der Befahr, der Feige in ihr und der Mutige nach int. gean Pant Der filuge lleſt Humpf ber Gefahr“ und der- hütet ſie. Sara dabei nicht überlegt habe, daß bei ſeiner Tat der Wärter tödlich getroffen werden könnte, antwortete der Angeklagte zyniſch, daß es ihm egal geweſen ſei, ob der Wärter tot liegen bliebe, oder nicht. An der„Wirkſamkeit“ des Porzellantopfes zweifelte man jedoch, und ſo ſuchte man nach einer anderen Hiebwaffe, die in einer zwei Pfund ſchweren, 44 Zen⸗ timeter langen Eiſenſtange gefunden wurde. Man montierte ſie an einer Arbeitsmaſchine, die in der Zelle ſtand, ab. Nachdem ſich die vier Burſchen noch gegenſeitig küchtig Feigling geſchimpft hatten, weil noch da und dort etwas Hemmungen vor der Tat beſtanden, ſetzte man den Termin zur Ausfüh⸗ rung nach gemeinſamer Zuſtimmung auf den 8. Auguſt dieſes Jahres abends feſt. Der Rein⸗ boldt nahm einen Leimtopf und ſtellte ſich in der Gemeinſchaftszelle weit weg von der Tür. Als der Wärter beim letzten Gang vorbeiging, rief man ihm zu, daß der Leimtopf ein Loch hätte. Als der Wachtmeiſter hereintrat, ſchlug ihm hinter⸗ rücks Müller mit der erwähnten Eiſenſtange zweimal über den Kopf, daß er auf den Boden ſank. Die jugendlichen Verbrecher vergaßen ihm die Schlüſſel abzunehmen, ſtürmten die Zelle hinaus, ſahen aber noch durchs Schlüſſelloch, daß der Wärter wieder zu ſich kam und aufſtand. Bei ihrer Flucht hinunter kam ihnen unten die Frau des Aufſehers entgegen, die nach ihrem Manne ſchauen wollte. Die Unglück⸗ liche wurde von dem Rohling Müller derart mit dem Eiſen geſchlagen und noch dazu die Kellertreppe hinuntergeſtürzt, daß ſie blut⸗ überſtrömt zuſammenbrach. Die Frau konnte aber wieder aufſtehen, in den Hof eilen und um Hilfe rufen. Unterdeſſen kam die Toch⸗ ter des Auſſehers, hörte ſchon vor dem Gefängnis ihre Mutter um Hilfe rufen und holte dann ſelbſt Gendarmerie herbei. Der Aufſeher, der droben in der Zelle wieder zu ſich gekommen war, eilte ſeiner verletzten Frau zu Hilfe und dann, ſelbſt ſchwer am Kopf verletzt, mit einer Hacke den Ausbrechern nach, die über die Gefängnismauer kletterten. Straßenpaſſanten waren durch die Hilferufe auf⸗ merkſam geworden und nahmen auch ſofort die Ver⸗ folgung der Flüchtenden auf. Es gelang, nach zehn Minuten Müller und Reinboldt wieder ins Gefäng⸗ nis zurückzubringen, während Weiß bei der Ausfüh⸗ rung der Tat Mitleidsgefühle bekam und der Wär⸗ ters Frau zu Hilfe eilte, mit einem Schrubber auf Müller einſchlug und ſich dann ſelbſt in ſeine Zelle begab. Völk war während des ganzen Vorgangs in ſeiner Zelle eingeſchloſſen, da die andern, als ſie den Wärter niedergeſchlagen hatten, in der Auf⸗ regung vergaßen, ſich die Schlüſſel anzueignen, um ihn zu befreien. Die Zeugenvernehmung ergab im weſentlichen dasſelbe Bild wie die Ausſagen der Angeklagten. Karneval-Voerſpiel auf dem Lindenhof Die Eröffnungsſitzung, die die Große Karneval⸗Geſellſchaft„Lindenhof“ im Stammlokal„Zum Aſchaffenburger Hof“ am Sonn⸗ tagabend abhielt, war ſo gut beſucht, daß Später⸗ kommende nur ſchwer Platz fanden. Bei dem Vor⸗ ſpiel, das nach der Begrüßung durch den Präſidenten Joſef Holz die Darbietungen einleitete, erſchienen nacheinander elf Kleinſtadtthpen von Anno Tubak am Elferratstiſch, zuerſt der Lehrer, dann der Bür⸗ germeiſter und der Ratſchreiber, Schneider⸗, Bäcker⸗ und Metzgermeiſter, der Wirt und der Polizeidiener, die ſich darüber unterhielten, wie am vorteilhafteſten der Karneval aufgezogen werden könne, wobei heftig auf den Tiſch geſchlagen und kräftige Worte herum⸗ geſchleudert wurden. Aber ſchließlich wurde doch Einigkeit erzielt. Sogar der Polizeidiener erklärte, er würde während der Faſchingszeit beide Augen zu⸗ machen. 0 vember 1999 Von unſtr der auch das vor allem„Loka hof al ls den einzigen Mannheimer mittelbar am Rhein liegt, ſofern ſtimmt, als die 5 0 dem offenen Rhein am nächſten li Sandhofen werden Auch Präſident Hans Karneval⸗Geſellſchaft einem witzigen Vortrag. m Lindenhof Waldhof und proteſtieren. bon der Großen gefiel ſehr mit Hanne Prinz, die als„Lindenhöfer Krott“ por⸗ geſtellt wurde, beſitzt, wie ſie bei der Wiedergabe eines Glückſteingedichtes bewies, ein vielverſprechendez Vortragstalent. Frau Wolf ſteuerte ebenfalls Ge⸗ dichte in Pfälzer Mundart bei, Paula Seeberger ſang zwei Lieder und Herr Lübben, ein Mitali der Kapelle Schönig, ſpielte flott auf der Handhar⸗ monika. Im weiteren Verlauf der Sitzung, in die mehrere allgemeine Lieder eingeſtreut waren, hatte Elferratsmitglied Körner Erfolge mit zwei wei teren Büttenvorträgen. Kapellmeiſter Schö nig, der am Schlagzeug ſaß, hatte zwei Mann für Kla⸗ vier und Geige mitgebracht, die dafür ſorgten, daß die närriſche Verſammlung ſchnell in Stimmung kam. Sch Filmrundſchau Glorta:„Entführt“ Entführt wird da ein junger Schotte, deſſen Onkel ihm nach dem Tode ſeines Vaters übel mit⸗ ſpielt. Der Alte iſt ein ausgefeimter Erbſchleicher. Das iſt eine ſicherlich ganz die private Sphäre ange⸗ hende Angelegenheit und nur beiläufig wird ſie mit dem Freiheitskampf der Schotten gegen die Englän⸗ der verquickt. Dieſe politiſche Geſchichte ſpielt aber in dem Film der 20 the Century Fox die Hauptrolle. Inſofern trifft der Titel nicht den Inhalt. Man he⸗ kommt einen Einblick in das Ringen der Schotten um Konzeſſionen für ihre Heimat. Als National⸗ held wird der„Rebell“ Allan Breck herausgeſtellt Er ſchlüpft lange durch die Netze der Häſcher, bis er durch eine zuſätzliche Gemeinheit des ſchon genann⸗ ten Alten doch in die Hände der Engländer fällt, Dem Tod durch den Strang entgeht er nur dadurch, daß er nach Amerika auswandert. Mit ihm zieht die A. Hauxmz Markentauschstelle F 2, 11 Ausstellung: über 1000 versch Fluggostmearken 21. Nohember bis 3. Dea. Besichtigen frei! junge Schottin Jean Mac Donald. kommt ſchließlich zu ſeinem Recht, nachdem er den Entführern entweichen konnte. Als Beiſpiel frem⸗ den Filmſchaffens verdient der Film Beachtung, Die Hauptrollen liegen bei Werner Baxter, Freddie Bartholomew und Arlean Whelan in guten Händen. Es wurde auch anſtändig ſynchroniſtert. Dr. Willy Throm. Der Schotte aber fefa Für die Bedürftigen der Ortsgruppen Käfer⸗ tal⸗Kaqird und Käfertal⸗Süd, Feuden⸗ heim⸗Oſt und Feudenheim⸗Weſt ſteht ab morgen, den 15. November, an der Ausladeſtelle Bahnhof Mannheim⸗Käfertal ein Waggon Kartoffel zur Ausgabe bereit. Die Bedürftigen Zbiger Orts⸗ gruppen, die ihre Kartoffeln noch nicht erhalten haben, können ab 15. November ihre Kartoffeln in Empfang nehmen. Für die Bedürftigen der Ortsgruppen Weinheim ⸗ Nord und Weinheim⸗Süd laufen an der Ausladeſtelle Bahnhof Weinheim täglich Wag⸗ gons mit Kartoffeln ein. Die Bedürftigen obiger Ortsgruppen wollen ſich auf ihrer Ortsgruppenamtsleitung erkundigen, wann ſie ſich zur Entgegennahme der Kartoffeln an oben⸗ genannter Ausladeſtelle einfinden müſſen, Sandhofener Sänger ſangen Herbſtkonzert des Geſangvereins„Sängerbund“ In Mannheims nördlichſtem Vorort Sandhofen wird die Pflege des deutſchen Liedes nicht vernach⸗ läſſigt, wie der Männergeſangverein„Sängerbund“ Mannheim⸗Sandhofen mit ſeinem Herbſtkonzert im Saal der„Morgenſtern“⸗Gaſtſtätte dies erneut be⸗ wies. Einer groß angelegten Vortragsfolge über⸗ wiegend vaterländiſchen und volkstümlichen Charak⸗ ters und zum Teil Jahrhunderte zurückliegende Zei⸗ ten entnommen, gab der 65 bis 70 Mann ſtarke Chor unter der beſtimmten Stabführung des Komponiſten und Chorleiters Emil Landhäußer nicht alltäg⸗ lichen geſanglichen Glanz. Mitwirkende waren außer dem Gemiſchten und dem Männerchor des Vereins ein Knabenchor der Volksſchule Mannheim⸗Sand⸗ hofen, das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim, die Konzertſängerin Hilde Ehrlacher und Pianiſt Karl Rinn. „Deutſcher Glaube“ waren zwei das Konzert ein⸗ leitende Chorlieder von Richard Trunk, die in Wort und Ton ſchmerzerfüllte Heimatſehnſucht atmeten und machtvoll in ſieghaftem Vertrauen aufs Vater⸗ land gusklangen. Deutliche Ausſprache, harmoni⸗ ſcher, präziſer Zuſammenklang der Stimmen, be⸗ herrſchte Klangfärbung kennzeichnete beide Geſänge. Unter dem gleichen günſtigen Stern ſtanden auch die folgenden Männerchöre„Arbeitskameraden“ von Ludwig Baumann und„Arbeit“ von Wilhelm Jung, beide als„Preis der deutſchen Arbeit“ ein machtvol⸗ ler Hymnus auf unſere dem Führer zu verdankende ſchaffensfrohe Gegenwart. Tenöre und Bäſſe, ſich in geſanglicher Schulung die Waage haltend. wetteifer⸗ ten in der tadelsfreien Wiedergabe der Chöre. Zwei Volkslieder aus dem 15. Jahrhundert:„Ich fahr' dahin“, bearbeitet von Heinrich Bungart und„Inns⸗ bruck, ich muß dich laſſen“, bearbeitet von Huge Jüngſt, ſchloſſen die Reihe der Männerchöre und he⸗ wegten in der innigen Wiedergabe das Gemüt der Hörer. Zwiſchen den Männerchören ſang Hilde Ehr lacher mit pianiſtiſcher Unterſtützung Karl Rinns oͤrei reizvolle Lieder von Richard Strauß, ferner drei Lieder von Brahms. Der feingeſchulte klare Sopran der Sängerin gab den Geſängen beſte Wirkung. Die auf ſtarken Beifall gewährte Arie aus dem„Barbier von Sevilla“ ließ ſie auch als Koloraturſängerin von Klaſſe erkennen. Dem künſtleriſchen Gepräge des Konzerts gab auch Pianiſt Karl Rinn geſtel⸗ gerten Ausdruck durch den Vortrag am Flüge „Sonate d⸗Dur op. 61 Nr. 1“ von Joſeph Haas Die beherrſchende Technik und hohe Muſikalität Rinns erhielt mit der vollendeten Wiedergabe des Ton werks neue Beweiskraft. 5 Mit einem von Rudolf Eiſenmann komponiek⸗ ten großen Tongemälde„Deutſchland“, Hymne für Schüler⸗, Männer⸗ und gemiſchten Chor, Sopran un Orcheſter(mit obligatem Klavier) unter Benutzung der Melodie„Stimmt an mit hellem hohen Klang, und Anlehnung an das Glockemotiv aus ee, Worte von Mathias Claudius, Hofmann von Fal⸗ lersleben und Heinz Schauwecbker, ſchloß die Ver⸗ anſtaltung. Einſchließlich der begeiſtert, aufmerkſan und ſchön ihren Part ſingenden Knaben und Mäz⸗ chen, löſten der Männerchor, die Soliſten und Muſi⸗ ker ihre Aufgabe in einer alle Anerkennung verdienen den Weiſe. Chormeiſter Landhäußer und ſeine Getreuen dürfen ſtolz auf den Erfolg des Herb konzertes ſein. 5 1278 0 N 1 n Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Wer nimmt Ebeuſo nützliche wie erbauliche Betrachtungen zum Vierhändigſpiel N un Ludwig Kuſchke it, beim Klavierunterricht, herrſcht f keinen Fall nimmſt du es! perlichen Gründen, wenn du näm⸗ en Alter ſchon Unterricht bekommit, 1 jenem hinabreichſt. Andern⸗ teils aus Gr en der Autorität. Du würdeſt es nicht wagen harmoniſchen Gashebel deines Ait 5 5 Lehrer mit dir Lehrer, er nimmts wie ſteht die Sache ( wenn die Unterrichtsjahre vorüber Muſenſohn einen Freund oder eine Vierhändigſpiel gefunden hat? ſo lange dein iſt der Freundin 3 genaue und erſchöpfende Antwort iſt darauf ſo leicht zu geben, denn die Wirkung des tens iſt zwar außerordentlich bemerkbar, der 3 55 des aber bei Vierhändigſpielern unſichtbar. So mancher ſtille aber hart⸗ Fußkampf um die Bedienung der Pedale g der Mitwelt verborgen geblieben ſein, wie der ngkampf zweier Perlentaucher auf dem Meeres⸗ und. So viel kann jedenfalls als ſicher angenom⸗ werden: Muſtker mit Hühneraugen ſind nie⸗ begeiſterte Anhänger des Vierhändig⸗ worden. Man tut auf alle Fälle gut daran, igen, wer das Pedal bedienen ſoll. Man als Gottesgericht durch Ziehen von Streich⸗ en austragen, man kann den grimmigen Uſur⸗ kor oder den großmütigen Verzichter ſpielen, je Veranlagung, aber man muß ſich unbedingt g werden, wer von den beiden Spielern das Pedal bedienen ſoll, bevor die Sache losgeht. Man könnte natürlich ſagen: der muſikaliſchere von beiden Spielern ſoll das Pedal nehmen! Aber wer möchte da Schiedsrichter ſein? Jedenfalls hat man noch nie gehört, ſo lange die Welt ſteht, daß beiſpielsweiſe Primo zu Secondo geſagt hätte: Lieber Freund, Umm du das Pedal, du haſt mehr Klangſinn als ich!“ Bei Rivalitätsſtreitigkeiten ſei folgende Er⸗ wägung maßgebend: nur der ſoll das Peoͤal bedienen, Tretens das Pedal! der nicht nur ſeinen Part, ſondern auch den des Mitſpielers genaueſtens kennt! Wer nur ſeinen Pa muſtkaliſch beherrſcht, der laſſe die Pfoten vom Pe dal, denn er wird ſicher bei einem Baßtremolo auf As das Pedal einſchalten in dem guten 6 „oben“ und„unten“ ſpielten 16 Takte lang im unge trübteſten As-Dur. Daß der Partner während des Orgelpunktes einen Blütenregen von Vorhalts⸗ und Durchgangsnoten zum beſten gibt, die bei nieder⸗ getretenem Pedal lediglich eine kakophoniſche Klang⸗ orgie ergeben, kommt dem Pedaltreter immer erſt dann zum Bewußtſein, wenn vor den Ohren ſchon alles hoffnungslos durcheinanderſchwimmt. Die beſte Kontrolle für ein richtiges Pedaltreten bleibt alſo immer, wie in allen muſikaliſchen Angelegenheiten, das Ohr. Die Behandlung der Pedale zwiſchen Vierhän ſpielern verſchiedenerlei Geſchlechts gehört eigentlich in das Kapitel: Liebe am Klavier. Das ſogenannte Fußerln, im Kaffee und in der Eiſenbahn nur mit Mühe coram publieco durchzuführen, iſt beim Vier⸗ händigſpielen ſozuſagen ſpielend zu erreichen, umſo mehr, da ſich dieſe Art von Kunſtausübung meiſtens unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vollzieht. nicht alle Ehen im Himmel geſchloſſen werden, iſt allgemein bekannt, daß aber viele Ehen beim Vier⸗ händigſpielen und Pedaltreten geſchloſſen werden, iſt als wahrſcheinlich anzunehmen. Im allgemeinen überlaſſe man das Pedaltreten dem„unteren“ Spie⸗ ler, und zwar aus folgendem Grunde: Der Secondo tritt das rechte Pedal mit dem rechten Fuß, wie jeder Pianiſt, auch wenn er Solo ſpielt. In dem Treten und Regieren der beiden Pedale bildet ſich bei jedem Klavierſpieler ein eigenes Gefühl in den Füßen her⸗ aus für die Wirkungen der beiden Pedale, und es wird keinem Pianiſten einfallen, wenn er allein ſpielt, aus Gründen der Abwechſlung oder der Er⸗ müdung auch mal das rechte Pedal mit dem linken Fuß zu treten. Tut er es dennoch einmal aus Ver⸗ ſehen, ſo merkt er ſofort, daß ſein linker Fuß nicht in derſelben ſelbſtverſtändlichen Weiſe über das rechte Pedal gebieten kann. wie der dieſes Pedal ſtets ge⸗ wöhnte rechte Fuß. Da der obere Spieler nun aber das rechte Pedal mit dem linken Fuß treten müßte, ſo ſind Zufälligkeiten im Aufheben und Niedertreten — 5 im Klang an der Tagesoröͤnung. Und darum möge i neinen aus Gründen der Logik der untere r die Bedienung der Pedale übernehmen. ſonders wenn er ſich reichlichen Pedalgebrauch ltreter, allzu „Wer Musik treibt, ist ein ganzer Men Je geringer die Pflege der Kunſt in einem Volke iſt, umſo tiefer iſt zumeiſt auch ſein allgemeiner Le bensſtandard und umſo größer damit auch die Not ſeiner Bürger. Adolf Hitler. Die nationalſozialiſtiſche Kulturpolitik hat den Sinn für die Hausmuſik wieder geweckt. Gerade in dex Pflege der usmuſik kann ſich die nationalſozia⸗ liſtiſche Forderung, daß das Volk zur Kunſt und die Kunſt wieder zum Volke kommen muß, erfüllen. Der. Goebbels. ** Die Belebung der Hausmuſik iſt eine Aufgabe von weit höherer Bedeutung, als die ihr gleichgültig Ge⸗ genüberſtehenden meinen. Es handelt ſich bei ihr durchaus nicht nur um eine Geſelligkeitsfrage, es handelt ſich darum, in Hunderttauſenden von deut⸗ ſchen Familien eine Atmoſphäre zu ſchaffen, in der die Seele des herauwachſenden Geſchlechts Geſundheit atmet, ſein Geiſt gebildet, ſein Geſchmack geläutert wird, kurz in der deutſche Menſchen gedeihen, die Wert und Bedeutung aller Kulturarbeit erfaſſen kön⸗ nen, weil ſich ihr Segen an ihnen ſelbſt offenbart hat. In ſeiner Schrift über deutſches Muſikweſen ſpricht Richard Wagner davon, daß ſich„in den ſtil⸗ len, anſpruchsloſen Familien die deutſche Muſtk ſo recht Zuhauſe fühlt.“ Das hat der Meiſter des Muſik⸗ oͤramas und der großen Formen ausgeſprochen! Wir wollen uns am„Tag der deutſchen Hausmuſik“ die⸗ ſes Wortes erinnern und uns bewußt fein, daß ſich uns die deutſche Muſik im Kern ihres Weſens offen⸗ bart, wenn wir ernſt und planmäßig die Hausmuſik der großen deutſchen Meiſter pflegen. Profeſſor Hermann Abendroth. Hüte dich, den vom Kunſtleben unzertrennlichen Dilettantismus(im beſſeren Sinne) zu gering anzu⸗ ſchlagen! Denn der Ausſpruch:„Kein Künſtler, kein auszeichnet, iſt das harter, aber geſunder allem einmal ſeine Paſſagen ſauber Partner aus Bosheit oder Kunf zeit in der Lage iſt die techni Primo, oder der Prima, ſcho Für die Muſik eines Diabelli, Haydn, Mozart und 2 0 gens der Grundſatz: faſt k reichhaltige Literatur Sch kluger Pedalgebrauch! 1 betrifft, insbeſondere die viel zu Werke eines Max Reger, ſo be mit dem Pedalgebrauch, wenn Werk in⸗ und auswendig kennt. d was die mo wen ginne man Kenner“ muß ſolange als Halbl den, als man nicht eine Periode Kunſt ohne jene Wechſelwirkung e Rol Wer Muſik nicht liebt, verd genannt zu werden; wer ſie Menſch, wer ſie aber treibt, der iſt ei Der Muſikunterricht ſoll nicht vereinz ſondern der Geſamterziehung angehören; bender Gedanke, deſſen praktiſche A der Kunſt als der Erziehung weſentli nützen wird. Franz Hausmusik bei Beeihovens Mutter Ein Jugendfreund des Meiſters erzählt Einer Erzählung Gottfried Fiſchers, des freundes Beethovens, kann man entnehmen jährlich der Namens⸗ und Geburtstag von Beetl vens Mutter mit einer hausmuſikaliſchen Veranſtal⸗ tung feſtlich begangen wurde:„Am A d vorher wurde Madam a van Beethoven b ten gebeten, ſchlafen zu gehen, bis 10 Uhr war alles in der größ⸗ ten Stille herbeigekommen und fertig. Nun fing das Stimmen an, dann wurde van Beethoven aufgeweckt, mußte ſich anziehen nun wurde ſie unter dem Baldachin auf einen verzierten Seſſel geſetzt. Nun fing e Muſik an, die erſcholl in der ganzen Nac les, was ſich zum Schlafengehen eingerichtet wurde munter und heiter. Nachdem die Muſil g endigt, wurde aufgetiſcht, gegeſſen und getrunken, und wenn nun die Köpfe etwas voll wurden und Lu hatten zu tanzen, dann wurden, um im Haufe keinen Tumult zu machen, die Schuhe ausgezogen und auf bloßen Strümpfen getanzt, und das Ganze ſo ge⸗ endigt und beſchloſſen.“ Ha Bausmufik mit Andacht und Begeiſterung. Drum war er auf der rechten Spur als er ſich ſagte:„Grammophon und Rundfunk haben wir ja ſchon, jedoch der Ton macht die Muſik. Nur zuzuhören hab ich dick, nach unſerm eignen Kammerton.“ Iſt das nicht lobenswert und nett: Familie Schlau ſpielt hier Quartett mit viel Gefühl, mit großem Schwung, Herr Schlau hat Bildung und Kultur. wir ſpielen, Tochter, Frau und Sohn, Was Schlau geſagt hat, wird getan, gar bald verwirklicht iſt ſein Plan. Frau Lottchen ſpielte ſchon Klavier, eh Fridolin verlobt mit ihr; er ſelber ſtreicht die Violine mit guter Technik und Routine. Die Lehrer waren ſchnell gefunden für Kaſpars und für Malchens Stunden Jetzt ſpielt man fleißig und ſpielt gern, ſpielt klaſſiſch, aber auch modern, und an dem Tag der Hausmuſik bewundert jeder Schlau's Geſchick. Musik- ina Schmitt staatſſch anerk. Lehrecin für Klavier Schwab das fachgeschöft für Ecke Waldhofstraße 38/85 Fernsprecher 52801 87 gie Fusſeinstrumente na Schaus Musikergiehung Weidenstr. 2 02, 7 P L A N K E N 8508 Tel. 145 37 Fl Sloli⸗ ee für Anfänger 5 Grüher Nationaltheater) 8510 Inh.; Rerbert Schall Lortzingstraße 52 KONZ ERTSANGERIN UND GF SANG SPADPAGO GIN Mitarbeiterin der Professoren Martienssen und Lohmann, Berlin Anmeldungen: Hannheim-Feudenheim, Scheffelstraße 2 Fernsprech- Nummer 325 27 5 Geigenklasze Fritz Früh Erfolgteſcher Unterficht vom Anfänger bis zur Oberstufe. 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Wenn die⸗ em Spiel auch keinerlei Bedeutung zukommt, ſo beſagt Joch 0 knappe 70(515) für Reichsbahn allerhand. Der Platzverein konnte erſtmals mit verſtärkter Jus Mannſchaft antreten und zeigte dementſprechend auch weſentlich beſſere Leiſtungen. Der Tag, an dem die MTG auch im Hand⸗ Hall wies ſt den machen wird, ſcheint nicht mehr der von ſich allzuſern zu ſein Dies hofft die MTG und wir wün⸗ ſcheui es. SA 171— Luftwaffenſportverein:7(:3) 5 Die beiden Tabellenletzten, die Sa und der Luftwaf⸗ ſtanden ſich am vergangenen Sonntag zum tſpiel gegenüber. Wir hatten für dieſes Treſſen ein Unentſchieden erwartet, das auch faſt ein⸗ getroffen iſt. Mit:6 blieben aber die Flieger ſiegreich, Hachdem das Spiel moch beim Wechſel:3 geſtanden hatte. Beide Mannſchaften zeigten dabei ganz gutes. Können, wobei allerdings die Stürmerreihen noch viel lernen müſſen, in erſter Linie uneigennütziger ſpielen. Nur im Zuſammenſpiel können Erfolge errungen werden ud dieſe auch dann wieder nur, wenn die Angriffe auf breiter Front vorgetragen werden. Wenn auch diesmal die SA nochmals leer ausging, ſo wird doch auch ſie nicht mehr allzulange guf den erſten Punktgewinn warten müſſ tan. Turnerſchaft Käfertal— Poſtſportverein:12(:5) Der Poſtſportverein hat die Käfertaler Turnerſchaft in keiner beſonders guten Form angetroffen. Einmal muß⸗ ten die erren Erſatz ſtellen, aber auch ſonſt war die ächer als ſonſt. Sehr matt ſpielte der daß auch die hinteren Reihen ſtark überlaſtet wu re Die Poſtler hatten es ſchon bald heraus, daß ſie mit den Platzherern leichtes Spiel haben werden. Vor der Pauſe war mi in erſter Linie auf Tordeckung ein⸗ geſtellt, um daun ſpäter etwas mehr aus der Reſerge herouszugehen. Mit:12(:5) blieben die Gäſte unter der Leitung von Klug ⸗Oftersheim verdienter Sieger. Sehr gut erwies ſich diesmal wieder der Poſtangriff. Die Poſtler ſe werden trotz dem Verluſt der beiden letzten 1 j einem Tor Unterſchied in der etzten Spiele mit jeweils Entſcheidung dieſer Stafſel noch ein Wörtchen mitreden. ſenſportverein fälligen Pflich Kurpfalz Neckarau— T Viernheim 10:10(:7 Eine ſenüberroſchung wird aus Neckarau gemeldet, wo die)ronden Vieunheimer, nachdem ſie beim Wechſel mit:7 Toren hoch in Führung gelegen waren, mit 1010 einen wichtigen Punkt abgeben mußten. ſind ſtärler geworden und haben beſonders im 0 gute Arbeit geleiſtet. Die Heſſen wurden nach der Pauſe in der Deckung zuſehends ſchwächer und muß⸗ to ſo dieſe unerwartete Punkteteilung in Kauf nehmen. Die Kur⸗ Staffel 2: Sp Schwetzingen ſchlägt den V Hockenheim Sp Schwetzingen— T Hockenheim 11:10(:5) Eine mehr als angenehme Ueberraſchung lieferten die er ihren Anhäugern. Die zu den führenden Monn⸗ ſchaften zählende Hockenheimer Turnerelf mußte ſich in der Spargel und Fliederſtadt knapp aber verdient ge⸗ ſchlagen belannen. In der erſten Hälſte waren die Ein⸗ heimiſchen nicht nur im ſondern im A N werden. In dem Mit 11:10 bleiben die Spargelſtädter Zigarrenſtädtchen hat man diesmal den Für die Platzmannſchaft wird dieſer Sieger. Gegner 1tterſchätzt. Erfolg neuen Auftrieb geben. Sc Doſſenheim— TW Friedrichsfeld:10 Auch in Doſſenheim wartete man vergebens auf den Unparteiiſchen. Da ſonſt niemand zur Stelle war, über⸗ nahm der Friedrich lder Heil die Spielleitung und konnte auch das Spiel bi etwa eine Viertelſtunde vor Schluß durchbringen, dann die Doſſenheimer das Spiel abbrachen. Nach Doſſatheimer Lesart benach⸗ beiligte Heil die gegneriſche Mannſchaft, während man im Friedrichsfelder Lager dies nicht ſo empfinden konnte. Wie dem auch ſei iſt einerlei. Bedauerlich iſt, daß die⸗ ſes Nichtantreten von Schiedsrichtern allmählich ſich ſo auswächſt, daß es höchſte Zeit wird, daß dagegen Front gemacht wird. Die Vereine, die das Hansballſpiel in ihne Reihen aufgenommen haben. müſſen ſo ſehr um ihre Exiſtenz kämpfon und haben ſo viele Mühen und Ar⸗ beit, daß man ihnen nicht weitere vermeidbare aufbürden darf. Zum ordnungsgemäßen S trieb gehört auch der Schiedsrichter. Ob nun der lellte nicht kam oder die Behörde keinen benachrichtigte, iſt nebenſächlich, be⸗ dauerlich iſt die Tatſache ſo oder ſo. Vielleicht ſetzt man 1 ſich hier doch etwas energiſcher für die nötige Ordnung ein. Die Spiele der Kreisklaſſe TB Germania— Pf Neckarau 10:12 FW Bruhl— Polizeiſportverein 1112 Jahn Neckarau— Hahn Seckenheim 618 V Großſachſen— T Neckarhauſen 16:3 T Edingen— Vie Schriesheim. vi nicht angetr, TW Hohenſachſen— TW Overflocken bach 17:0 In der monnheimer Kreistlaſſe konnte der Vs Nek⸗ karau nach Kampf dank beſſerer Geſamtleiſtung über die Germania einen knappen 12:10⸗Sieg landen. Das Spiel war nicht nur ſpannend, federn auch fair durchgeführt worden. Die Mannheimer Polizei zeigte ſich in Brühl von ihrer beſten Seite und kam zu einem hohen 1112⸗Sieg. Juhn Seckenheim konnte in Neaarau beice Punkte ernin⸗ gen, der Sieg ſtand ſchon bei der Pauſe ſeſt. Die Mann⸗ heimer Staffel brachte alſo diesmal nur Heimſiege. Das Spiel in Schwetzingen wurde nicht gemeldet, ob Hocken⸗ heim zur Stelle war, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. An der Bergſtraße gab es zwei Spielausſälle. Hems⸗ bach ſagte im Laufe des Samstag wegen Mangel an Leu⸗ ten ſein Spiel gegen Laudenbach ab. In Edingen mußten Zuſchauer und Spieler unverrichteter Dinge wieder ab⸗ ziehen, da die Schriesheimer den Weg nach Horten nicht ge⸗ funden hatten. Die beiden Vereine aus Großſachſen und Hohenſachſen landeten die erwarteten hohen Siege. Ein Privatſpiel: TW 46— BfR 219(:5) Am Sonntagvormittag ſtanden ſich auf dem Platz im Luiſenpark der TV 46 und der fc gegenüber. Da beide Klubs ſpielfrei waren, hatte man ſich zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel getroffen. Nach beiderſeits nicht gerade über⸗ mäßigen Leiſtungen konnten die Leute aus der erſten Flaſſe mit 20 einen klaren Sieg erringen. Derſelbe ent⸗ ſprach zwar nicht ganz dem Stärkeverhältnis der beiden Gegner, dafür kommt aber der Unterſchied der Gefährlich⸗ keit der beiden Angriffsreihen klar zum Ausdruck. Buff⸗ Weinheim hatte bei dem anſtändigen Spiel beider Mann⸗ ſchaften wenig Mühe. VfR Herbſtmeiſter der Frauen VfR 1— VfR 2 14:0 Sp Waldhof— Bf Neckarau 114 VfR 3— FV Brühl 14 TV Friedrichsfeld— Poſtſportverein 2 318 Tod Germania— TW Brühl 611 Bei den Frauen konnte der Vit die Vorrunde beenden. Im Spiel gegen die Reſerven behielt öͤer Meiſter mit 140 die Oberhand, wobei aber auch die zweite Garnitur gute Leiſtungen zeigte. Waldhof mußte ſich dem Ve Neckarau mit:4 Toren beugen und wird nun für den zweiten Ta⸗ bellenplatz nicht mehr in Frage kommen In der Kreis⸗ klaſſe ſiegte Germania diesmal gegen den V Brühl mit :6 Toren überzeugend. Friedrichsfeld holte gegen die Poſtreſerven ein:3 heraus. Hier hätte man eigentlich mit einem Sieg des Gaſtgebers gerechnet. Die 3. BfR⸗ Mannſchaft verlor gegen den Brühler Fußballverein mit 14, nachdem man bei der Pauſe mit einem Treffer in Füh⸗ rung gelegen war. Pferderennen im Reich Strausberg(13. November) Abſchieds⸗Halbblut⸗Jagdreunen. 2630 Mark, 3500 Meter: 1. W. Shütz Granit(K. Schlitzkus); 2 Abendrot; 3. Eber⸗ Ferner: Pelzjäger, Wildfang, Donau. Toto: 15, Lg.: 6K. EW 400 10. 2200 Mark, 1250 Meter: 1. Graf Campo Santo(W. Höllein); 2. Juiſt; 3. Veracruz. Ferner: Rollwenzel, Malve, Carla, Donna, Diama. Toto: 42, 12, 12:10. Lg.: FK 11. EW: 68:10. Tenever⸗Jagdreunen. 2200 Mark, 3000 Meter: 1. Stall Weismanns Brunhilde(W. Wolff); 2. Storta; 3. Ariadne. Ferner; Lachendes Glück, Domherr, Expreſſioniſt. Toto: 0 20:10. Lg.:——5. EW. 1160:10. Strausberger⸗Zweijährigen⸗Ausgleich. 2200 Mark, 1250 i Krietes Gucki(H. Zehmiſch); 2. Anhalt; g. Quickſilver. Ferner: Muſa, Etelka, Flampi, Melizza, Daria. Toto: 57, 17, 33, 17:10. Lg.: 51-H. EW: 974710. 5 2400 Mark, 3800 Meter: 1. v. Bachmayr u. C. v. Schwerins Gralsbotin(R. Prigge); 2. Galanterie; 3. Ypſilanti. Ferner: Lorbas, Lieber Kerl, Forfar, Altopold, Kleiner Mann, Sauhatz. Toto: 42, 18, , 1610. Lg.: 622. EW: 40:10. Prauſter⸗Ausgleich. 2200 Mark, 1800 Meter: 1. Hptm. Heſſes Sonntagsmädek(J. Vinzenz); 2. Sagenheld; g. Irma. Ferner: Nautikus, Conwallaria, Neandertal, Gra⸗ dmikos, Portepee, Ob. Toto: 46, 19, 18, 19:10. Lg.:-14 bis K. Ew: 208.10. Steinorter⸗Jagdrennen. 2200 Mark, 3200 Meter: 1. (A. Oſtermann); 2. Perlſtab; g. Erich Schmidts Norman i Hugo Droop, Augenlicht, Marquis Preis von Woe dern. Emich Solms Isländer. Ferner: pPoſa, Ly, Mailänder, Jonny Tosd. Toto: 22, 10, 10, 11:10. g. 426. EW: 36.10. 5 Weſterberger Ausgleich. 2400 Mark, 1250 Meter: 1. Frau G. Schultzes Leguang(O. Sechmidty; 2. Einſchlag; 3. Mädchenfreund; 4. Sybartt. Ferner: Weltruf, Landes⸗ Adaro, Landols, Metternich, Prinzeß Chimay. Toto: 70, 16, 42, 16, 26:10. Lg.:—-K— 1. EW: 344010. Düſſeldorf(13. November) Immelmann⸗Rennen(2500 l, 2000 Meter): 1. H. Buch⸗ manns Pont Levis(K. Werner]; 2. Mario; 3. Elodie. Ferner: Palapaia. Toto: 47, 22, 28:10. Lg. 372 W. EW: 176110. Freiherr⸗von⸗Richthofen⸗Jagdrennen(2600 /, 38700 Me⸗ ter): J. Hptm. B. Ocker's Mangold(B. Ocker); 2. Jung⸗ ritter; 3. Ore edel Ferner: Bengali, Champagner, Miran⸗ dola, Caramba, Geige. Toto: 56, 18, 12, 15:10. Lg. 20——5 EW: 8810. 0 Boelke⸗Rennen(2000 J, 1600 Meter): 1. Jean Thiſſen's Preisträger(. Wenzel); 2. Fauſt; 3. Max. Ferner: Smike, Volker, Augrof, Oberhaupt, Zentaur, Heiograf. Toto: 43, 17, 35, 43:10. Eg.-2 1. EW: 500:10. Siegerpreis der Amateure(6000 4, 4500 Meter): 1. W. Mafſay's Waldteufel(W. Maſſay); 2. Seni; 3. Kurzer Kopf. Ferner: Jombus, Capo, Volmor, Quintilian, Rüdi⸗ ger. Toto: 74, 23, 31, 61:10. Lg. 18-4. 46:10. Horſt⸗Weſſel⸗Ausgleich(2800 /, 2400 Meter): 1. F. Buchmann's Cote Basque 2(K. Werner); 2. Garant; 3. Männeken. Ferner: Wiſo Zenodore, Virgilius, 2 . Toto: 46, 16, 17, 21:10. Lg. 132. EW: 10810. Jan⸗Wellem⸗Jagdreunen(2900 I/, 3700 Meter): 1. Geſt. Franziſſenhof's Bandorg(Hptm. Baumgärtner); 2. Ra⸗ millies; 3. Ideol. Ferner; Leid, Pallodio, Bärbel. Toto: 21, 11, 12, 1110. Eg. 56. EW: 18610. Graf⸗Holck⸗Rennen(2800, 1400 Meter]: 1. J. Röh⸗ len's Mauriza(Hammer), 2. Siono und Orotava(TR). Ferner: Commodore, Elfmeter, Thammo, Vaterlandsliebe, Null. Toto: 101, 31, 30, 26210. Lg. 5— TR EW: 412:10. 5 5 5 * legten den zehnten Platz. Abſchieds⸗Rennen(2300 /, 1400 Meter): 1. Willi Schmidt's Ahnherr(H. Schmidt) u. Stall Nika's Sand⸗ mann(J. v. d. Vlugt); 3. Romantik; 4. Giebel. Ferner: Urfauſt, Lauf fix, Hausmarke, Condor, Hellſeher, Berga⸗ 19 905 Toto: 17, 21, 18, 18, 16:10. Lg. T4. CW: 54:10. Leipzig(13. November) Berna⸗Rennen(1300 J, 1400 Meter): 1. Pietezek's Fra Diavolo(H. Falke); 2. luſt; 4. Frühgotit. Kumpel und Vorwärts; 3. Bade⸗ Ferner: Opus, Lordmajor, Vido, Phoe⸗ bus, Micky, Marſchall. Toto: 33, 12, 13, 34, 12:10. Lg. 221. EW: 29610. Lampos'⸗Sohn⸗Rennen(2200 /, 1600 Meter): 1. Stall Mach no's Quick brick(H. Bollow); 2. Königsparade; g. Azolin; 4. Mofandacht. Ferner: Norddeich, Gilt, Senitza, Onkel Korl, Aicha, Schitterin, Toto: 50, 17, 21, 23, 13:10. g. 22%. EW: 41210. Frigga⸗Ausgleich(2400 /, 1200 Meter): 1. Stall Uh⸗ land's Goldperle(A. Murphy); 2. Sonnenvogel; 3. ttakt. Ferner: Borea gyor, Nobleſſe. 16410. Auf⸗ 8, Ceuta, Zakuſka, Hagelſchlag, Ma⸗ Toto: 33, 15, 21, 21:10. Eg. 525. GW: Ammerland⸗Pokal 1938(3000 /, 2150 Meter): 1. H. Nenz' Gräfin Iſabella(Ch. Cooter jr.); 2. Fulda; 3. Feunos; 4. Stobno. Ferner: Varus, Alboin, Feuerwarte, Purpurſtern, Pons, Korporal. Toto: 83, 21, 15, 40, 36:10. Ig.-3. EW: 22810. Stobno⸗Jagdrennen(2600 /, 3600 Meter): 1. Frau A. u. Lt. S. v. Mitzlaff's Höllenfürſt(R. Flieth); 2. Rodrige; 3. Menne. Ferner: Heldenfauſt, Adelbert, Liebesarie. Toto: 10, 11, 13, 13:10. Lg. 68 ½, EW: 12410. 2 Botſchafter⸗Ausgleich(2400 /, 2400 Meter): 1. Stall Hagen's Eyck(W. Held); 2. Günſtling; 3. Graf Flambo. Ferner: Darius, Baoul, Jobſt, Letzter Laudon. Toto: 24, 18, 18, 16:10. Lg.-93. EW: 104:10. Blaſon⸗Ausgleich(2900 /, 1600 Meter): 1. W. Jentſch's Montebello(W. Printen); 2. Natango; 3. Schneekönigin. Ferner: Zibebe, Morgenruf, Trara, Iller, Paxheim, Kanz⸗ liſt. Toto: 39, 20, 45, 31:10. Lg.-51. EW: 1048:10. Drei Neulinge gegen Frankreich Die deutſche Hockey⸗Elf für Paris Die deutſche Hockey⸗Nationalmaunſchaft beſtreitet am Samstag, 26. November, in Paris einen Länderkampf gegen Frankreich, zu dem mit Gilbert, Mack und Baudemn⸗ diſtel drei neue Spieler aufgegeben wurden, die das Na⸗ tionaltrikot zum erſtenmal tragen. Die deutſche Mann⸗ ſchaft tritt in folgender Aufſtellung an: Tor: Gilbert(Eintracht Dortmund); Verteidigung: Dr. Bleßmann(Rotweiß Köln)— Preuß(Berliner HC); Läuferreihe: Gerdes(Berliner HC)— Mack[SS Ulm — Schmalix(Berliner HC); Sturm: Huffmann 1(Etuf Eſſenſ— Baum(Jahn München)— Baudendiſtel(Club zur Vahr Bremen)— Lange(Harveſtehuder ToC)— Meßner(Berliner SW 92), Erſatz: Raack(Berliner SC). Neue Weltrekorde gab es auf der Mailänder Vigorelli⸗ Bahn. Der Italiener Piu bello ſchuf drei neue Beſt⸗ leiſtungen, und zwar über 70 Km. mit:40:22,2, über 80 11 5 mit:55:01,2 und in zwei Stunden mit 83,017 Km. zurück. 0 Das Pariſer Dreiſtundenrennen endete mit einem Sieg der Belgier Buyſſe⸗Billiet, die bei einem Kilometerergebnis von 138,135 mit 24 Punkten knapp vor Maferus⸗Clemens (Luxemburg) gewannen. Die Deutſchen Bautz⸗Wengler be⸗ 5 8 N — Jußball im Dienſte des WH W Nationalelf probt gegen Württemberg Der deutſche Sport ſtellt ſich alljährlich in ſeiner Geſamt⸗ heit auch einmal in den Dienſt des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes, um mitzuhelfen im Kampfe gegen Hunger und Kälte. Von der Reichsſportführung wurden für die einzelnen Sportarten beſtimmte Veranſtaltungstage ſeſtgeſetzt und der Buß⸗ und Bettag, 16. November, gehört ſchon ſeit Jahr und Tag den Fußballſpielern, die an dieſem Tage zugkräftige Spiele veranſtalten, damit es überall volle Sam⸗ melbüchſen gibt. Wie immer in den letzten Jahren wird auch diesmal wieder die deutſche Nationalelf in Erſcheinung treten. In der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn findet diesmal der „Kampf des Tages“ ſtatt. Eine Nationalmannſchaft trifft auf Württembergs Auswahl. Die beiden Mannſchaften wurden wie folgt aufgeſtellt: Nationalelſ: Jakob (Jahn Regensburg! Müſch Kubus (Troisdorf 03)(Gleiwitz) Gelleſch Tibulſki Männer (beide Scholke 04)(Hannover 96) Biallas Rirſch Schön Fiederer Arlt (Duisburg)(Auſtria Wien)(Dresden)(Fürth)(Rieſa) Geiſer Sing Mohn 2 Tröger Aubele (Vſch Stuttgart)(Kickers)(alle drei SSV Ulm) Schädler Piccard Ribke (Ulmer FV 94)(SSW Ulm)(Stuttgarter Kickers) Cozza Seibold (Stuttgarter Kickers)(VB Stuttgart) Müller (Spogg Schramberg) Württemberg: Zuerſt einmal die württembergiſche Elf. Sie iſt ſehr ſchlagſtark, denn es wurden bekannte Spieler herangezogen, die ſchon mehr als einmal zufriedenſtellende Leiſtungen zeigten, auch in Auswahlſpieben. Von dieſer Seite alſo darf die Nationalmannſchaft ſchon mit einem Gegner rech⸗ nen, der für ſie gerade der richtige Prüfſtein ſein wird. Die Nationalmannſchaft ſelbſt hatte in ihrer urſprünglichen Beſetzung ein etwas anderes Ausſehen. Aber Verletzungen und nicht befriedigende körperliche Verfaſſung zwangen einige Spieler zu Abſagen, ſo daß endgültig obenſtehende Mannſchaft zuſtande kam. Neue Namen tauchen in dieſer Elf eigentlich nicht auf, wenn man von dem Wiener Rirſch abſteht, der ſich in der letzten Zeit ſtark hervortat und ſich beſonderer Wertſchätzung durch den Reichstrainer erfreut. Für Kupfer und Kitzinger, die verletzt ſind, wurden Gelleſch und Männer beſtimmt. Ebenſo trat an Stelle des verletzten Stroh Fiederer(Fürth). Schön ſtbernimmt die Sturmführung. Dieſe Mannſchaft wird ſich in Stuttgart einer ſicherlich genauen Beobachtung unterwerfen mitſſen, einer Beobachtung nicht allein durch die ſicherlich zahlreichen Zuſchauer. Denn in wenigen Wochen, am 11. 12., ſteigt in Rotterdam der Länderkampf mit Holland und dann muß eine ſtarke deutſche Elf ſtehen. Es iſt klar, daß die Stuttgarter Elf nicht in Rotterdam ſpielt, wenn aber zu den Länderyſpielen nicht ſtets die gleichen Spieler heran⸗ gezogen werden ſollen, dann muß der Nachwuchs Gelegenheit erhalten, Erfahrungen zu ſammeln und dieſe Gelegenheit bietet ſich ihm in Stuttgart. Es kommt ſelbſtverſtändl darauf an, wie ſich die Spieler untereinander verstehen denn davon hängt ſehr viel ab, ob die jungen Kräfte ein, ſchlagen oder nicht. Es bliebe nur noch zu wünſchen 00 auch der Wettergott vecht nachſichtig wäre, damit neben dem ſportlichen Erfolg des Spieles auch der fänanzielle ſcher. geſtellt wird. Die Bußtagsſpiele in den Gauen Natürlich haben die Gaue ſelbſt noch ein umfangreiche Spielprogramm zuſammengeſtellt, damit ein möglichſt großer Kreis von Fußballanhängern erfaßt wird. Im Gau Südwest ſteigt das Hauptſpiele in Frankfurt, wo eine Suübdeß⸗ auswahlelf gegen den ſpielſtarken FSV Frankfurt antritt Auch hier wurde der Nachwuchs aufgeboten. Ein Städte ſpiel findet in Ludwigshafen ſtatt, wo man Saarbrücken als Gaſt empfängt. Die Stadtelf von Kaſſerslautern mißt ihre Kräfte mit dem VfR Frankenthal, wobei die Lautringer aber auf ihren ſchußgewaltigen Mittelſtürmer Walter ver zichten müſſen, da dieſer in Frankfurt ſpielt. Eine Wormſer Stadtelf verſucht ſich an Wormatia Worms. Boruſſia Neun kirchen hat in den Stuttgarter Kickers einen ſtarken Gegnez gefunden. Eine Nachwuchsprüfung veranſtaltet auch der Gau Baßen, der in Mannheim Auswahlmannſchaften von Nordbaden und Südbaden ſpielen läßt. Da hier zahlreiche bekannt Spieler aufgeboten wurden, iſt ein ſchöner Kampf ſicher Badens Meiſter Vit Mannheim fährt nach Hanau zum FC 93. Der SW Waldhof ſpielt in Schwetzingen gegen eine Kombination. Wiesloch⸗Nußloch ſetzen ſich mit 0 Neckarau auseinander. Knielingen⸗Neureut geben einen ſtat⸗ ken Gegner für den FV ab, und FV Raſtatt wird Phönig Karlsruhe zeigen, wie ſtark die Bezirksklaſſe iſt. BIN Mühlburg ſtellt ſich Weingarten⸗Blankewloch. Das Zuſam. mentreſſen des 1. FC Pforzheim mit dem Süd weſtmeiſter Eintracht Frankfurt überſteigt ebenfalls den Rahmen des Alltäglichen. Im Gau Württemberg wurde die nüchſte Umgebung Stuttgarts von Spielen freigelaſſen. Sport, Stuttgart ſpielen in Reutlingen beim SS und der Slut garter VC hat ſich mit der Göppinger Stadtelf auseinander, zuſetzen. Sſht Aalen wagt ſich an den Meiſter Viſch Stute gart, SSW Ulan ſtellt ſich in Friedrichshafen einer Stadtelf. Hall⸗Steinbach gegen Union Böckingen und Olympia Laue heim— Ulmer FC. g4 ſind weitere bedeutende Spiele dieſez Tages. 5 Im gleichen Rahmen bewegt ſich auch das Programm des Gaues Bayern. München und Wien treffen in einem Städteſpiel zuſammen. das ſicherlich in der Hauptſtadt dey Bewegung großen Anklang finden wird. Der 1 8c Nürn⸗ berg hat den Oſtmarkmeiſter Rapid Wien zu Gaſt. Da dig Wiener am 27. November im Pokalkampf in Mannheim gegen den SV Waldhof antreten und der 1. FC Nürnberg am gleichen Tage gegen Vienna Wien ſein Pokalspiel ere ledigt, iſt dieſe Bußtagbegegnung gewiſſermaßen eine Vor⸗ probe für die kommenden Pokalkämpfe. Jedenfalls ſieht man gerade dieſer Begegnung mit Spannung entgegen. 1860 München ſtellt ſich in Wien beim Sportklub por, Im Reich finden gleichfalls einige wichtige Treſſen ſtalt, Wir erwähnen nur: Düſſeldorf— Hannover, SC 03 Kaſſel — Schwarzweiß Eſſen, Brandenburg— Schleſien, BC Harſhg — Deſſau 05 und Vs Osnabrück— T Eimsbüttel, 2 Nur Schäfer und Schmitz gewannen Deulſchlands Ringer unterlagen gegen Eſtland:2 Unter großer Anteilnahme fand am Montagabend in Reval der erſte offizielle Länderkampf im griechiſch⸗römi⸗ ſchen Ringen zwiſchen Deutſchland und Eſtland ſtatt. Vor über 1000 Zuſchauern ſiegten die Eſten mit 5½ überraſchend hoch in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Deutſchen Theater. Nur die einſtimmigen Punktſiege durch Ferdinand Schmitz(Köln) im FFedergewicht über Kukt und im Wel⸗ tergewicht von Europameiſter Fritz Schöfer(Ludwigs⸗ hafen) über Puuſepp ergaben die Punkte für Deutſchland, während alle übrigen Kämpfe mit Erfolgen der ſtarken Eſten endeten, wobei Europameiſter Kotkas im Schwer⸗ gewicht gegen den Reichenhaller Paul Böhmer in:30 Min. den einzigen entſcheidenden Sieg errang. Schon beim Einmarſch der beiden Staffeln, wurde den Deutſchen ein herzliches Willkommen entboten Der Bei⸗ fall ſteigerte ſich noch, als der Vorſitzende des eſtländiſchen Schwerathletik⸗Verbandes die deutſche Mannſchaft be⸗ grüßte. Sämtliche Kämpfe brachten ſchönen Sport. Die Eſten zeigten dabei, daß ſie über einen hervorragenden Nachwuchs verfügen. Im Bantamgewicht kam der Eſte Matſte zu einem knappen aber verdienten:1 Punktſieg lber den Pfälzer Hermann Fiſcher(Zweibrücken). Im Federgewicht kam Deutſchland durch Ferdinand Schmitz(Köln) zum Aus⸗ gleich. Der Eſtländer Kukk wurde ſicher mit:0 Punkten bezwungen, nachdem Schmitz den Eſten in der Bodenlage wiederholt nahe an den Rand einer entſcheidenden Nieder⸗ lage gebracht hatte. Aeußerſt knapp war das Ergebnis im Leichtgewicht. Der Eſtländer Adolf Toots beſiegte Fritz Weikart(Hörde) nach ausgeglichenem Kampf mit:1 Punkten, wobei das Ergebnis allerdings ebenſo umgekehrt hätte lauten können. Im Weltergewicht ſtellte dann aber unſer Europametſter Fritz Schäfe r⸗Judwigshafen nach einem großen Kampf gegen den Eſten Puuſepp den Punktausgleich wieder her. Im Stand als auch in der Bodenlage hatte Schäfer ſtets leichte Vorteile, die er bis zum Schluß nicht nur be⸗ hauptete, ſondern ſogar noch ausdehnte. Sein Sieg ſtand nie in Frage.— Die drei reſtlichen Kämpfe ergaben dann Siege der Eſtländer. Im Mittelgewicht ſchlug Roola an den Berliner Ludwig Schweickert mit 211 Richterſtim⸗ men, das Ergebnis hätte allerdings auch hier ebenſogut für den Deutſchen lauten können. Auch die Niederlage des Lud⸗ wigshafeners Karl Ehret im Halbſchwergewicht gegen den Eſten Neo war ſehr knapp:; mit 211 gaben die Richter ſchließlich Neo den Sieg. Auf verlorenem Poſten ſtand im Schwergewicht der Reichenhaller Paul Böhmer gegen Eu ropameiſter Kotkas. Böhmer wehrte ſich äußerſt tapfer, evlag aber nach:30 Minuten einem Genickheber mit Halb⸗ Nelſon. So hatten die Eſtländer den erſten offiziellen Län⸗ derkampf im griechtſch⸗römiſchen Ringen gegen Deutſchland mit:2 Punkten gewonnen. Sageebaleucles Dienstag, 15. November Notionaltheater:„Die Gänſemagd“, Märchenoper von Lill Erik Hafgren, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium 16 Uhr Vorführung des Sternenprofekfors. i Parkhotel, Libelle, Palaſtkaſſee„Rhein⸗ gold“. Lichtſpiele: Univerſum:„Kautſchuk““— Alhambra und Schauburg: „Rote Orchideen“.— Palaft:„Mädchen in Schanghai“,— Capitol und Gloria: e— Scala:„Anno Kare⸗ ning“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum, B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13. 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L I. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr.— Leſeſaal geöffnet von 9 bis 18 und von 15 bis 19 Uhr Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe 10.30 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 und 16.30 bis 2 Uhr. Städtiſche Jugendbücherei, R 7, 46: Ausleihe 16 bis 20 Uhr, Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 91 Ausleihe von 10 bis 1 und von 16 bis 19 Uhr Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Palmenhaus: Gebffner von.80 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald: Bis Einbruch der Dunkel⸗ heit geöffnet. Flughafen: Täglich von 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuchhuſtenflüge Hafenrundfahrten ab Rheinbrücke, Friedrichsbrücke, Adolf Hitler-Brücke bei genügender Beteiligung. Was hören wir? Mittwoch, 16. November Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Kleine Morgenmuſik. .00: Muſik zur Unterhaltung.— 10.00: Fronz Schubert (Schallpl.).— 11.30: Profeſſor Wolter Niemann ſpielt ſelng neueſten Klavierwerke.— 12.00: Mittagskonzert.— 1400 Zauber der Stimme(Schallpl.).— 15.00: Chorgeſang.— 15.30: Virtuoſe Muſik.— 16.00: Nachmittags konzert 18.00: Kleine Abend muſik(Schallpl.).— 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Barnabas von Geezy ſpielt(Schall platten).— 19.15: Unſere Wehrmacht. Vorgeſetzter und ko merad. Sendung um den deutſchen Unteroffizier.— Ah Nachrichten.— 20.10: Reichsſendung: Stunde der junges Nation. Die Schillſchen Offiziere. Hörſpiel von H. Rehberg — 21.15: Neue Märſche(Schallpl.).— 21.30: Hugo Wolf und ſeine ſüddeutſchen Freunde.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Ludwig van Beethoven Streichquartett Es⸗Dur. 23.00: Muſik aus Wien.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender 3 .00: Frühkonzert.—.00: Kommermuſik.—.45: Blas muſik.— 10.25: Tſchaikowſky: Klaviertrio A⸗Moll.— 1100 Bach: Orgelkonzert.— 12.00: Muſik zum Mittag.— la Allerlei von zwei bis drei.— 1500: Werke von Veri (Schallpl.).— 15.30: Kammerchor des Deutſchlandſenderg, — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Sport im Laut der 1000 Seen.— 18.15: Verklungene Stimmen.— Hh Sportecho.— 19.20: Carl Böhm dirigiert die Berliner Philharmoniker.— 21.15: Soldatenlieder aus fünf Joh hunderten.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.—.00 Nach 2 Sr Donnerstag, 17. November Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: 0 ble 110 Uhr Schillerſchule. Gymnaſtikhallee Schillerſchule(Mohr u. Federhaff). platz der NS DA Rheinau(Th. Goloſchmidt AG]. bis 20 Uhr TB⸗Platz Waldhof(Bopp u. 21 Uhr Pfalzplatz(Sch Lanz AG). Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Bad. Aſſekuranz). 10 f 5730 Uhr Peſtalczziſchule B(Handwerkerſchor h. 1 20.30 Uhr Schillerſchule A(Mohr und Federhoffh. 10 21 Uhr.„ e Fröhliche Gum naſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: dere bis 21.30 Humboldtſchule, Feudenheimſchule und We gelegenſchule. 0 Veirebsſportkurſe: 16 bis 10 un ue (Herbit⸗ Felina, 20 bie 21.00 Uh Uhlondſchure ene, Hanſa Ach). 18 bis 19.30 Uhr Mädchenberufsſchule Ei mens). 5— Schi⸗Gymnaſtik 3 Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21 Uhr Peſtalozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Kindergymnaſtik 17 bis 1% nor und 17.45 bie 1880 ug ene. der Humbolotſchule. 14 bis 15 Uhr Seudenheimſchulk Reit en 5 1 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 1 5 dite 1 0 bis 25 195 22 bis 23 Ubr ädtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. g Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beraten 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der 50 5 N Ortskrankenkaſſe, Haupteingang, Zimmer l. 1 — — 4 ienstag, 15. November 1938 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe * * üdwe 22 Der politiſche Auftrag des Gaſtſtüttengewerbes Pg. Jeit beſuchte die Heidelberger Holelfachſchule und die Küchen der Baulager im Weſten Am Samstagvormittag ſtattete der Leiter des Deutſchen Handels in der Del, Pg. Haus Feit, der Fachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtätten⸗ gewerbe in Heibelberg einen Beſuch ab. Dabei nahm er F vox den Schülern der Auſtalt. die ihre heutige Form dem Zuſammenwirken der Schulträger mit der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Berufserziehung im Deutſchen Gaſtſtättengewerbe zu verdanken hat, über den politiſchen Auftrag des Gaſtſtättengewerbes zu ſprechen. Fachamtsleiter Pg. Feit wies einleitend auf den Zwieſpalt hin, der— ein Kennzeichen der überwun⸗ denen Zeit der Gewerbefreiheit— in der Tatſache liegt, daß wir auf der einen Seite eine ſtarke Ueber⸗ ſetzung von Betrieben und Arbeitskräften, auf der anderen ſpürbaren Mangel an Fachkräften aufzu⸗ weiſen haben. Die gründliche Umkehr auf dieſem Wege habe Dr. Ley mit der Verpflichtung der deutſchen Wirtſchaft vorbereitet, den Men⸗ ſchen in den Betrieben und dem Nachwuchs größte Aufmerkſamkeit zu widmen mit dem Ziel, daß in Zukunft nur noch gelernte Arbeitskräfte im deut⸗ ſchen Arbeitsleben Verwendung finden ſollen. Faſſen wir nicht nur die wirtſchaftliche Bedeu⸗ kung des Gaſtſtättengewerbes, ſondern auch die pol i⸗ tiſchen Wirkungen, die von ihm ausgehen, ins Auge, dann wird klar erkennbar, daß es nicht gleichgültig ſein kann, wer eine Arbeit im Gaſtſtät⸗ tengewerbe hat. Erſte Vorausſetzung für eine deutſche Gaſt⸗ ſtätte, die Anſpruch auf Anerkennung ihrer Leiſtungen erheben darf, iſt die Geſinnungs⸗ treue von Betriebsführer und Gefolgſchaft zum Führer und zu ſeinem Werk. Wieviel Aufklärungsarbeit kann an Volksgenoſſen und beſonders an Ausländern geleiſtet wrden, wenn ſich alle Mitarbeiter einer Gaſtſtätte in Arbeit und Haltung als Nationalſozialiſten verpflichtet fühlen. Es genügt nicht— führte Pg. Feit weiter aus— Berufsfremden den Zugang zum Gaſtſtättengewerbe zu ſperren. Man müßte vielmehr darüber hinaus einmal den Verſuch machen, alle nicht lebensberechtigten Betriebe, die für eine andere Tätigkeit einſatzfähige Arbeits⸗ kräfte binden, zu ſchließen, zum andern einen fachlich und charakterlich wert⸗ vollen Nachwuchs heranzuziehen. Die DA hat des⸗ halhsaußedie Heranbildung der Jugend beſondere Sorgfalt verwendet. Sie hat eine Lehrordnung für das Gaſtſtättengewerbe aufgeſtellt und den Aus⸗ bildungsweg bis zum Meiſter feſtgelegt. Dieſer Weg iſt noch freiwillig, muß dereinſt aber für alle im Gaſtſtättengewerbe Tätigen, ob Kellner, Koch oder Gaſtſtättenkaufmann, zur Pflicht erhoben wer⸗ den. Die gleiche berufserzieheriſche Fürſorge, die dem männlichen Nachwuchs entgegengebracht wird, muß auch dem weiblichen zugewendet werden. Wir / Nummer 52 haben heute in Deutſchland zwei Schulen, die dieſer Aufgabe verantwortungsbewußt obliegen: die Reichskoch⸗ und Reichsſprachenſchule in Frankfurt a. M. und die Hotelfachſchule in Heidelberg. Der Beſuch dieſer Schulen bedeutet Verpflichtung zu beſonderen Leiſtungen. Auftreten und berufliches Können entſcheiden über das Anſehen der Schule und ſind Rechtfertigungen ihres Beſtandes. Nach einem Appell an die Schüler der Hotelfach⸗ ſchule, im Reichsberufswettkampf das Vertrauen in ihre Leiſtungskraft zu rechtfertigen, und einem Hin⸗ weis auf den deutſch⸗italieniſchen Austauſch von Jungkaufleuten, der die Ergänzung des Schulwiſ⸗ ſens durch Auslandspraxis ermöglicht, gab der Leiter des Deutſchen Handels in der DAß abſchließend der Hoffnung Ausdruck, daß der Nachwuchs beſtrebt ſein werde, die Gaſtſtätten Deutſchlands zu Pflegeſtätten deutſcher Kultur und nationalſozialiſtiſcher Geſin⸗ nung zu machen. Im Anſchluß an den Heidelberger Beſuch beſich⸗ tigte Fachamtsleiter Pg. Feit in ſeiner Eigenſchaft als Leiter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Gemein⸗ ſchaftsverpflegung, eine Anzahl von Großküchen in den Lagern der Bauvorhaben an der deutſchen Weſtgrenze, um ſich über den Einſatz der techniſchen Einrichtungen, die Verpflegung der Arbeiter und die Bewährung der Köche zu unterrichten, die in der Reichskoch⸗ und Reichsſprachenſchule in Frankfurt a. M. für ihre ſchwierige Aufgabe beſonders geſchult worden waren. Aus Baden Brief aus der Zweiburgenſtaoͤt (Eigenbericht der NM) k. Weinheim, 15. Nov. Der zweite Herbſtſonntag brachte wundervolles Herbſtwetter und einen für dieſe Jahreszeit ungewohnten ſtarken Ausflugs⸗ verkehr, insbeſondere auf den beiden Burgen. Seine Wanderehrungsfeier hielt der Oden⸗ waldklub in der Müllemer Feſthalle ab unter Mitwirkung von Kammerſänger i. R. Hugo Voiſin, Frau Lene Kamuf und eines Handharmonika⸗Or⸗ cheſters von Rheingold⸗Mannheim. Trotz bisweilen ungünſtigen Wetters fanden die 15 Klubwanderun⸗ gen eine gute Beteiligung. Für 25jährige Mit⸗ gliedſchaft wurden ausgezeichnet J. Konſtanzer, A. Böhler Ww., A. Hilkert, K. Hilkert, A. Iſrael, H. Ebert und H. Nikolai und für Teilnahme an den Wanderungen zahlreiche Mitglieder. Die Grüße des Hauptausſchuſſes überbrachte Herr Hüge, die des Zweigvereins Mannheim Herr Vollrath.— Im Gaſthaus„Zur Burg Windeck“ hatte der Obſt⸗ und Gartenbauverein ſein Winterfeſt. Die 4. Kreis⸗Schau der Kreisfachgruppe Weinheim, die der Kaninchenzuchtverein 1897 durchführte, gab Zeug⸗ nis von dem guten Stand der Kleintierzucht in Weinheim und Umgebung.— Bei der Mechaniſchen Bürſtenfabrik brach durch Selbſtentzündung ein Kleinbrand aus, der rechtzeitig bemerkt und gelöſcht werden konnte. In der letzten Zeit werden von Kindern in der Weſchnitz oder in der Grundelbach unberechtigter⸗ weiſe Fiſche gefangen. Wahrnehmungen ſollen den Fiſchereiberechtigten boͤer der Polizei mitgeteilt werden. und aus Eberbach e. Eberbach, 15. Nov. Die Land wirtſchaftsſchule Eberbach, die ſeit 1. Oktober unter der Leitung von Land⸗Aſſeſſor Dr. Wieland ſteht, hat nun mit dem Unterricht im Winterkurs in der Ober- und Unterklaſſe begonnen. Der beliebte Komiker Fritz Fegbeutel aus Mannheim gibt hier am kommenden Sonntag in der Turnhalle ein Gaſtſpiel, bei dem ſeine Frau, ſowie die kleine Tänzerin Inge Ihrig vom Ballett des Heidelberger Stadttheaters mitwirken werden. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Ortsgr. Eberbach, hielt ihre Hauptverſammlung ab, die von Eberbachern und auswärtigen Geſchäftsleuten gut be⸗ ſucht war. Bezirksſtellenleiter Bauer ſprach hier⸗ bei über„Aufbau und Aufgaben der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel innerhalb der gewerblichen Wirtſchaft“. Die Wahl des Vertrauensmannes für den Eberbacher Einzelhandel ergab die einſtimmige Wiederwahl des bisherigen Ortsgruppenleiters Fritz Bürklen. Ebenſo wurden die Fachgruppenleiter F. Koch und A. Vach wieder einſtimmig beſtätigt. * Lahr, 15. Nov. Die eingehenden Erhebungen der Kriminalpolizei zu den Vorgängen in der Wohnung des Zimmermeiſters Weiß haben ergeben, daß ein Verſchulden dritter Perſonen nicht vorliegt. Die To⸗ desurſache oer Frau Weiß iſt auf einen Nahſchuß zu⸗ rückzuführen, ſo daß nur Freitod in Frage kommt. Der vorübergehend feſtgenommene Ehemann Drucksachen Londerwerbung 1. 11 inter. dass, f l 46 N 3 „210. 12. 402 10 wer 1 Macht die Haut zart und mat J AlLENICER HERSTELLER: 2 XX. Bel 1 far industrie. Hendel und aur Anzugeln0 4 25 3 Gewerbe von der„Fe nnigen einschl. bügeln* Sr Srel 41427 Segr. 1851. Kram Mannheim wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Gegr. 1851. .11.10. 12. Sondlerwerbung fur Anzug chem. reinigen einschl. bügeln n 402 10 Werk 414 27 .10 Rut Hauptlade Einzel Mannheim A Falkbänder wMolett koplert. Wonnbutett 115, 125, 145% Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe 0 waren fällig ſpäteſtens am: 14. November 1938: das Schulgeld Goktesdienſt⸗Orönung bezw. werden iet en Danlsagung Für all die überaus vielen Beweise innigster Teilnahme an dem Heimgange unserer unver- gehlichen Mutter danken wir herzlichst. Mannheim(Gartenfeldstraße 40), Nov. 1938 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Tamilze Eduard Ehurbrecht Nengdelm 5 6. 8 ünchen Wiemgelsuebe 10 C hte Vermählung geben bekennt Fritz Corque Emmy Catquè geb. lucas Hannheim D 4, 17 15. November 1958 2 und Bilder- Tausen Ständig Neuheiten! Album nloht vergessen! Rich. Zwick, F 4, 21 . Mank. Bilder- Zentrale ö 8251 — Damenbari ent.-900 Haate pro Std.] schmerrlos, ÜUberfesc end schgetfe Stfolge, gafan- tiert dauetod u. narbenftel tra-Kurzwellen) 86 zawester H. Ohl au franrtun/ u. taetsexam. Sprschst. in Mannhelm: S, din. k. 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Viertel der Vorauszahlungen die Gebäude⸗ ſonderſtener und Grundſteuer, bew. die Viertel⸗ und Halbjahrsbeträge in der in den Steuerbeſcheiden feſt⸗ geſetzten Höhe; 21. November 1938: die Gemeinde⸗ bierſtener für Oktober 1938; 21. November 1938: die Gemeinde⸗ getränkeſtener für Oktober 1988; 21. Nov. 1938: die bis dahin fällig werdende Vergnügunagsſtener. Nov. 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällta werden⸗ den Steuerzahlungen u Säum⸗ niszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäum⸗ nisgeſezes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlaa(Säumniszuſchlag!; in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner dat außerdem dle mit boben Koſten derbundene Zwangsvoll ſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mabnung ſedes einzelnen Sgumſgen er ſolat nicht. Sti3 Stadtkaſſe. ar alle Shretbm. Ach. Baumannalbö. a 1 N das 4. Sechſtel 1988/0; Stück 60 big. e sowett Vorrat Fernruf 27885 tio Lickendrahtt 51g 18, Nes, 008. . e 3. 10 e führ 1 — 8 1 5. November 1938: Geg. bor zu vk.:] Geſpieltes 1 2 ſchöne ſehr gur[Diano die Monats⸗ 2 feform- Küchen Elfenbein Natur-Rüchen Ztür mod Form, 1 Schrank, 180 em, 1 Friſ. Komm., 2 Bett. 2 Nacht⸗ tiſche, 295 2 Mark Ich. Baumapnabo verkaufshäuser T 1, Nr. 78 Jernruf 278 85 Frei Haus 8618 llerten-Dam, Knabenrad gut erh. 12, 24 l n bk D 2, 8, Hauſer, Reparat. erur. 52168, Gerber ab RMk. 110. ſehr billig Möbelhaus Binzenlö fer Schwetzingerſtr. Nr. 48 Ecke Kepplerſtr. Eheſtandsdarl. 5 S570 Gut erh. 6966 Komgl. 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November 1938 Buß⸗ und Bettag. allen Gottesdlenſten Kollekte kirchliche Bedürfniſſe armer evangeliſcher Gemeinden. Trinitatiskirche:.30 Vik. Jaeger; 10 Pfr. Grimm; 18 Vik. Müller. Neckarſpitze: 10.00 Vikar Jaeger. Konkordienkirche; 10 Pfarrer Dr. Schütz; 18.00 Pfarrer Bürck. Chriſtuskirche: 10 Pfr. Dr. Weber; 18.00 Pfarrer Mayer. Nenoſtheim: 10 Pfarrptkar Betzel Friedenskirche: 10 Pfarrer Bach; 18.00 Vikar Preuß. Johanniskirche: 10 Pfr. Emlein; 18.00 Vikar von Feilitzſch. Markuskirche: 10 Pfarrer Speck; 18.00 Miſſionar Wenz. Neckarau:.15 Pfarrer Gänger; .45 Pfarrer Gänger; 19.15 Vikar Kirſchbaum. Lutherkirche: 10 Pfarrer Walter; 18.00 Pfarrer Simon. Eggenſtraße:.00 Pfarrer Jundt. Melanchthonkirche: 10 Pfr. Hahn; 18.00, Vikar Adelmann. Zellerſtraße:.30 Pfarrer Heſſig. Auferſtehungskirche: 10.00 Pfarrer Bodemer. St. Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Pfr. Scheel; 20 hl. Abendmahl, Pfr. Scheel. Lanz⸗Krankenhaus: 10.90 Pfarrer Kühn. Feuden heim: 10 Pfr. Kammerer; 20.00 Vikar Rau. Friehrichsfeld: 9 0 Nr 20 hl. Abendmahl, Pfr. Käfertal: 10.00 Pfarrer 20.00 Vikar Ben. In für Schönthal Schönthal. Schäfer; Bßeinan: 10.00 Pfarrer Vath. Pfinaſtbera: 900 Pfr. Vath: 20.00 Vikar Werner. Sandhofen:.80 Pfr. Barthoſomä: 1500 Vikar Schmars: 16.00 im Scharbhof. Vikar Schwarz. Siedl. Sönan;.ga Pik. Ludwfa Secken heim: 9 0 Vikar Walter; 1 ag Gottesdienſt. Waldhof. geg Pfarrer Flormann; 18 00 Nfarrer Oßngemach. Wallſtadt?.15 Wearrer Münzel; 2000 Rfarrer Münzel. Im Anſchluß an die Hauvt⸗ und Abendgottesdſenſte finden die Abendmahlsfeiern ſtakt. Evang.⸗luth Gemeinde (Diakoniſſenhauskavelle f 7 29) Mittwoch(Buß⸗ und Bettag! 17.00 Predigt und heil. Abendmahl, Pfarrer Fritze. Beichte 16.80. „„ 2 Im neuesten Heft beginnt ein spannender Roman:, Sieger im zweiten Leben“. Es ist die abenteuerliche Ge- schichte zweier Menschen, die nicht für einander bestimmt waren. Außerdem bringt die„Koralle“: Warum hängt das Tier an uns?& Viele Menschen in einer Frau?* Auf den Spuren von Colum- bus* Auch Du kannst morgen Richter sein!* Zwei ganze Seiten Humor und vieles.. 20 Pf „Koralle“— überall für 5 Ser Jantalus cle Mildtunde Marshall Field mußte 25 Jahre lang auf eine Millionenerbschaft warten Chikago, im November. te Figur des Tantalus jemals r Wirklichkeit geworden iſt, in Chikago lebenden Amerika⸗ Marſhall Field, der 25 Jahre Erbſchaft von 500 Millio⸗ warten mußte! Dieſer Tage, Geburtstag feiern konnte, ge⸗ ſitz der erſten Hälfte jenes uner⸗ gens, das im Jahre 1913 ſein rikas damaliger„Handelskönig“, rſhall Field hieß, vermacht hat. fte muß er noch weitere 5 Jahre, em 50. Geburtstag, warten. der eigenartigſten Teſtamente, erlaſſen hat. Er, der hochbe⸗ ten Männer der Neuen Welt nzigen Enkel und nächſten Ver⸗ 20jährigen Marſhall, zum Aber das ausſchweifende Leben hatte dem Großvater, der von Grabe nur Arbeit und Opfer n hohem Maße mißfallen. Marſhall Field junior war nicht nur ein Faulenzer und Nichtstuer, der bere Schulbank im Hinblick auf den rieſenhaf der ſeiner harrte, auf jegliche Arbeit verzichtete, er war auch in ſeinen jungen Jah⸗ 0 ereits dem Alkohol ergeben und huldigte aller⸗ rn, die ſeine Geſundheit untergruben. So if den Gedanken, ſeinen Enkel eſtament zu einem vernünftigen, n Leben zu zwingen und ihn von unigen und bedenklichen Gewohnheiten nes da Field langte er Es iſt da S Der tagt als Um der Reichtum, durch e regeln Field ſetzte einen Verwalter über ſein Vermögen ein und verfügte, daß Marſhall Field junior erſt nach einer Wartefriſt von 25 Jahren der Millionen teilhaftig werden ſollte. Bis zu dem Zeitpunkt ſeien ihm monatlich lediglich 1000 Dollar au bezahlen, die ſeine Exiſtenz bei einer einiger⸗ maßen vernünftigen Lebensweiſe ſicherſtellen wür⸗ den. Erſt nach Erreichung des 45. Lebensjahres, wenn man den Univerſalerben als genügend„ge⸗ reift“ betrachten könne, ſolle ihm die erſte Hälfte der Erbſchaft zufallen, während die zweite Hälfte mit dem 50. Geburtstag fällig werde. Sollte Marſhall Field das 45. L Sjahr infolge ſeines ungeſunden Lebenswandels nicht erreichen, ſei die geſamte Hin⸗ terlaſſenſchaft wohltätigen Zwecken zuzufüh⸗ ren. Als der greiſe Multimillionär ſeine Augen ſchloß, erregte ſein eigenartiges Teſtament in ganz Amerika Aufſehen. Sein Enkel Marſhall Field aber war außer ſich über die Zumutung, 25 Jahre warten zu müffen, ehe er ein reicher Mann wurde. Er nahm ſich die berühmteſten Anwälte, um das Te⸗ Der alte N Im Winterhilfswerk ſchaffen wir mit Deinen Gpfern die Voraus⸗ ſetzung, überall dort zu helfen, wo wir nach nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen dazu verpflichtet ſind. ſtament anzufechten und die Aufhebung der Warte⸗ beſtimmung zu erreichen. Vergebens— der alte Field hatte ſein Vermächtnis juriſtiſch genügend gut fundiert. Es konnte nicht umgangen werden. So mußte der junge Marſhall ſein Leben von Grund auf ändern, wenn er überhaupt 45 Jahre alt werden und dann noch in einer körperlichen Verfaſ⸗ ſung ſein wollte, die ein Millionär braucht, um ſeinen Reichtum zu genießen. Zwar ſind 1000 Dol⸗ lar ein nicht eben ſpärliches Monatseinkommen, aber ſie ſtellen doch geradezu einen Bettelpfennig ange⸗ ſichts eines ſolchen Vermögens dar. Nicht weniger als dreimal hat Field bis heute geheiratet und wurde Vater von fünf Kindern. Aber keine Frau hielt es — trotz des zu erwartenden Vermögens— bei ihm aus. Marſhall ſelbſt verbrachte ſeine Wartezeit mit der Regelmäßigkeit einer Uhr, umgeben von Aerz⸗ ten und Pflegerinnen. Nun endlich ſind die Tanta⸗ lusqualen vorbei, die erſten 250 Millionen gelangten zur Auszahlung. Der größte Stern, ein dunkler Stern Als größter Stern der erforſchten Himmelswelt galt bis jetzt Antares, ein roter Stern erſter Größe im Sternbild des Skorpion. In neuerer Zeit wurde — wie„Wiſſen und Fortſchritt“, Frankfurt a.., im Novemberheft berichtet— von dem Aſtronomen Otto Struve ein Stern entdeckt, der den Antares an Größe bei weitem über⸗ trifft. Der neuentdeckte Rieſenſtern iſt der Be⸗ gleiter des Epſilon Aurigae. Er leuchtet in infra⸗ rotem Licht und iſt deshalb für das Auge unſichtbar. Bemerkbar macht er ſich nur dadurch, daß er in ge⸗ wiſſen Zeitabſtänden das Licht des Sternes, den er umkreiſt, verdunkelt. Wenn der dunkle Stern zwi⸗ ſchen uns und ſeinem hellen Mitſtern ſteht, ſo de⸗ raubt er ihn etwa der Hälfte ſeines Lichtes, ſo daß die Lichtſtärke des Epſilon Aurigae zeitweiſe ganz beträchtlich herabſinkt. Sonſt ein Stern dritter Größe, ſteigt dann Epſilon Aurigae auf die Leuchtſtufe der Größe 4 herab. Der dunkle Begleiter des Epſilon Aurigae zeich⸗ nete ſich durch einen enormen Durchmeſſer aus. Würde man dieſen Himmelskörper in die Mitte unſeres Sonnenſyſtems verpflanzen, dann würde ſein Rand weit über die Bahn des Jupiter und auch des Saturn herausragen, da ſein Durch⸗ meſſer den der Saturnbahn um Hunderte Millionen Kilometer übertrifft. Trotz dieſer Größe hat dieſer dunkle Stern nur eine geringe Maſſe. Seine Dichte iſt ſo gering, daß er durchſcheinend iſt. Ex beſteht aus einem dünnen, hoch ioniſierten Gas, das ähnlich ſtrahlt. Auf dieſe Weiſe wirft auch der gasförmige Begleiter des Epſilon Aurigae die Strahlen ſeiner hellen Sonne zurück und leuchtet düſter in dieſem reflektierten Licht. Nur durch die ſtärkſten Inſtru⸗ mente konnte er wahrgenommen und entdeckt werden. Gegenwärtig werden Verſuche gemacht, dieſen abſon⸗ derlichen Himmelskörper auf infrarotempfindliche Platten aufzunehmen. — BILDER VGM TAG eee eee Das ſind Englands neueſte Rieſenverkehrsflugzeuge * Die ſchnellſte Verbindung von London nach Paris wird demnächſt in Betrieb genommen. In London ſind nunmehr dofür die neuen De⸗Havilland⸗Rieſenflugzeuge fe 0 Tonnen⸗Flugzeuge, die 22 Paſſagiere tragen werden. rtiggeſtellt. Es handelt ſich um 15⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Die jüdiſche Preſſejournaille, deren verderbliches Wirken auf der jetzt auch in Berlin eröffneten Ausſtellung„Der ewige Jude“ in eindrucksvollen Bildern und Dokumen ten veranſchaulicht wird. (Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗Multiplex⸗K.) Herbſtſahrt in die Normandie/ Von Hanns-Erich Haack Paris, im November. Ueber die Pariſer Prachtſtraßen Champs Elyſées und Avenue de la grande Armse rollt der Wagen in nyrdweſtlicher Richtung, zunächſt dem Seine⸗Lauf folgend, in die Landſchaft. Die Terraſſe von St. Germain mit dem Pavillon Henri IV., wo Lud⸗ wig XIV. Wiege ſtand, grüßt im prächtigſten Herbſt⸗ kleid herüber. Bald iſt Mantes erreicht, das ge⸗ räumige Städtchen an der dort ruhig und breit fließenden Seine, die von mehreren ebenſo ſtilvollen wie eleganten Brücken überſprungen wird. Die Häu⸗ ſer ſind freundlich, die Ufer und der Fluß in viele Farben getaucht, und unwillkürlich denkt man an die gehaltvollen Landſchaftsbilder eines Cezanne. Eyreux, unweit von Mantes gelegen, trägt ſchon alle normanniſchen Weſenszüge. Es iſt eine ur⸗ ſprüngliche galliſche Stadt, in der die Römer ein Freilichttheater mit 20000 Plätzen bauten, die 892 durch Piraten verwüſtet, 1119 durch Heinrich J. von England angezündet und 1193 durch Johann ohne Furcht verraten wurde, der Eyreux in Abweſenheit teines Bruders Richard Löwenherz dem König von Frankreich verkaufte. Später wurde die Stadt noch einmal vorübergehend engliſch, dann ſpielte ſie in der großen Revolution eine Rolle und ſchließlich er⸗ hielt die geſchiedene Frau Napoleon., Joſephine, hier ihren Majoratsbeſitz„als Abfindung“. Es iſt gut, ſich dieſe Buntheit geſchichtlichen Schickſals von Eyreux gleich klarzumachen, wenn man weiter in die Normandie reiſt— denn faſt überall, wohin unſer Wagen uns jetzt noch bringen wird, treffen wir auf eine gleichgeartete Vergangenheit. Franzöſiſche Kinder lernen in der Schule, daß die Normandie im 10. Jahrhundert nach ſkandinavi⸗ ſchen Piraten ihren Namen erhalten hat und daß ſie über ein Jahrhundert der Streitapfel zwiſchen Frankreich und England war, das ſeine Herrſchaft über dieſen Teil des heutigen Frankreich gewiſſer⸗ maßen mit der Verbrennung der Jungfrau von Orleans auf dem Marktplatz in Rouen krönte. Doch ſchon ſehr viel früher war die Normandie ein begehrter Landſtrich. Galliſche, gallo⸗römiſche und chriſtliche Denkmäler zeugen noch heute davon, wo⸗ bei oft Bibliſches in Verbindung mit heidniſchen Vorſtellungen erſcheint. Schöne eigenartige Kir⸗ chen und Kathedralen ſind überreichlich in die ſaf⸗ tig⸗grüne Landſchaft geſtreut. Sie führen alle eine eigenwillige Sprache und verkünden heute noch, daß ſich hier aus dem romaniſchen Stil der gotiſche entwickelte, der ſpäter in Chartres, Paris, Straß⸗ burg und Naumburg Triumphe feierte. Rouen, die eigentliche Hauptſtadt der Nor⸗ mandie berühren wir diesmal nicht. Wir erfreuen uns an den mittelalterlichen Bauten von Liſieux und finden, daß man Caen nicht das„normanniſche Athen“ nennen ſollte, ſo großartig ſeine vielen Kirchen auch ſind. Dabei iſt Caen aber noch immer ein geiſtiger Mittelpunkt, ja nach der Ausſage der grundgeſcheiten Madame de Sévigné war es ſogar „die Quelle der ſchönſten Geiſter Frankreichs.“ Ueber allen anderen Vorzügen einer normanniſchen Stadt beſitzt Bayeux noch ein Kulturdenkmal ſeltenſter Art: die Tapiſſerie der Königin Mathilde. Eine Tapiſſerie iſt es eigentlich nicht, ſondern mehr eine Stickerei. In 58 Bildern, über eine Länge von 70 Metern und einen halben Meter hoch, wurde die ganze Geſchichte der Eroberung Englands durch die Normannen mit bunten Fäden auf einen grauen Untergrund gezeichnet. Dieſe Erzählung, beſſer würde man ſagen: Berichterſtattung, beginnt mit der Uebertragung der engliſchen Krone durch Eduard den Bekenner an Wilhelm den Eroberer und en⸗ det mit der Schlacht bei Haſtings. Die Befeſtigun⸗ gen, Schiffe, Waffen, Rüſtungen, Pferde und Falken, kurzum das ganze kriegeriſche Brauchtum jener Zeit wird in packender Zeichnung, die in ihrer künſtleriſchen Art und Qualität an perſiſche Minia⸗ turmalereien erinnert, wiedergegeben. Die Normandie konnte die glanzvollen Städte nur entfalten, weil ihr Boden reich war und noch iſt. Jetzt im Herbſt bekommt man keinen ſchlechten Be⸗ griff davon. Die Körnerernte iſt zwar ſchon ein⸗ gefahren, aber die Wieſen ſtehen noch in kräftigem Grün, und ein Apfelduft zieht oͤurchs Land, durch die Häuſer, die Höfe, die Straßen und Felder. So iſt die Normandie im Herbſt ein Rauſch in Aepfeln. Die Ernte türmt ſich zu mannshohen gelb⸗roten Pyra⸗ miden, die oft tagelang auf den Wieſen ſtehen, bis ſie mit Gabeln auf ſchwere Laſtwagen geladen wer⸗ den. Denn hier werden die Aepfel zur Kelter ge⸗ fahren, um in den berühmten normanniſchen Cidre⸗ Apfelwein verwandelt oder zu einem köſtlich duf⸗ tenden und ſchmeckenden Schnaps, dem Calvados, deſtilliert zu werden. Gerade in dieſem Jahr gibt es Aepfel in Ueberfülle, die Bäume berſten oft ob der goldenen Laſt, und die ſchönen warmen Herbſttage ſegnen die Ernte. Ein putziger Eſel weidet geduldig zwiſchen Aepfelpyramiden. Sieht er die Früchte nicht? Oder hat der Eſel noch nicht begriffen, daß Aepfel beſſer als Diſteln, ja ſogar beſſer als Gras ſind? Das eingeſpannte Pferd nebenan dagegen weiß, was gut iſt und ſtiehlt frech, während ſein Wagen beladen wird, die Früchte vom Baum. Die Obſtbäume vertragen ſich hier gut mit der Weide, und die Pferde- und Rinderzucht der Nor⸗ mandie ſind gleichermaßen berühmt. Allen wird die Luft und der Duft vom Meer, die tief in das Land hineinreichen, gut bekommen. Wohl ebenſo wie den Menſchen, die ſtämmig gebaut ſind, eine luft⸗ und ſalzgegerbte Haut haben und mit ihrer blonden Kinderſchar die ſchönſten Höfe und Häuſer bewohnen, die Frankreich hat. An der Küſte ſteht die Fiſcherei, neben Landwirtſchaft und Viehzucht, natürlich in großer Blüte. Seezunge, Steinbutt und Hummer gehen von hier aus in das Land, begleitet von vie⸗ len Körben ſchönſter Auſtern, deren Zucht ein ein⸗ trägliches Geſchäft iſt. Man muß übrigens feſtſtellen, daß der Nordfran⸗ zoſe mit dem Südfranzoſen die Liebe zur guten Küche gemeinſam hat. Nun, wo ſchönes Getreide und Zuchtvieh, Fiſche, Auſtern und Hummern, Obſt, Butter und Käſe zu Hauſe ſind, da kann man ſchon leicht die Küche pflegen. In Barfleur bekamen wir einen Begriff davon. Im kleinen Gaſthaus ſtand leoͤiglich zu leſen: Menü: 22. fres. Auf Befragen wurde uns eröffnet, daß die Speiſefolge des Menüs traditionsgemäß nicht bekanntgegeben würde. Alſo fingen wir an: Verſchiedene Vorſpeiſen, wie Oel⸗ ſardinen, Sellerieſalat, harte Eier und Mayonnaiſe, verſchiedene geräucherte Würste; dann einen großen Teller voll friſch abgekochter Krabben; eine leicht gebräunte Seezunge; darauf Ochſenzunge mit pikan⸗ ter Sauce; weiter Kalbsnieren in brennendem Kognak ſerviert; ein kleines Tournedos; Kartoffel⸗ püree; Salat; verſchiedene Käſe; eine Spezialität des Hauſes: Negerin im Hemd genannt, wobei die Negerin aus einer Schokoladenpaſte und das Hemd aus einer Vanilleſauee beſtand, und zum Abſchluß noch Obſt. Das ganze mit herbem Apfelwein, wie es des Landes der Brauch, ſerviert. Was uns am meiſten bei all dem wunderte? Daß Barfleur von dem Doyen des franzöſiſchen Senats, dem würdigen Monſieur Damecour, der heute ſeine 92 Jahre zählt, betreut wird. Nun, nehmen wir an, daß der Herr Senator ſo wie wir an den einzelnen Gerichten nur nippt, gerade genügend um den Gaumen zu kitzeln und zu erfreuen. Dann kann man nämlich elf Ge⸗ richte überſtehen, ohne der Völlerei zu verfallen und wenn man Glück hat, 92 Jahre und älter werden! Und was uns leid tat? Daß man dieſe Preiſe im übrigen Frankreich, um von Paris ganz zu ſchwei⸗ gen, nicht mehr antrifft.. Auf engen, gut geteerten, zwiſchen Weißdornhecken tiefliegenden Straßen führt der Weg von Barfleur nach Cherbourg, der Hafenſtadt mit einem der größ⸗ ten Häfen Europas. Hier legen auch die deutſchen Amerikadampfer regelmäßig an, und gerade als wir ankamen, ſchob der ſtolze Lloyddampfer„Europa“ ſeine eleganten Silhouette an den im Abenddämmer liegenden Kai. Am 30. 11. 1840 wurde in Cherbourg die Aſche Napoleons., von St. Helena kommend, auf franzö⸗ ſchen Boden gehoben. Wie oft mögen die kriegeri⸗ Heute Gewandhaus-Quartett Heute Dienstag findet um 20.15 Uhr in der„Har, monie“ der 2. Kammermusikabend der Mannheimer Kulturgemeinde mit dem Gewandhaus-Quartett statt, Die Künstler spielen Werke von Haydn, Beethoven und Brahms. ſchen Sehnfüchte Napoleons zu ſeinen Lebzeiten übes Cherbourg nach England gewandert ſein? Ueber Cherbourg und die reiche Provinz Normandie kehrle er für immer in ſeine Heimat zurück, um ſeinem Wunſche gemäß„inmitten des franzöſiſchen Volkes, das ich ſo ſehr geliebt“ ruhen zu können. Aber auch für Lebende iſt es gut, über Cherbourg nach Frank⸗ reich, dieſem ſo vielgeſtaltigen und doch ſo einheit⸗ lichen Lande zu kommen. Denn nur allzuoft wird über Paris und dem Süden vergeſſen, daß auch dieſe nordiſche Ecke einen weſentlichen und nicht mehr fort, zudenkenden Beitrag zu dem heutigen Begriff Frank⸗ reich liefert. Kleine Theater- und Muſikchronik Generalmuſikdirektor Herbert Albert von den Blr tembergiſchen Staatstheatern in Stuttgart hatte als Gaſtdirigent des Belgrader Phil har m oniſchen Orcheſters in der vollbeſetzten Aula der Volkshochſchule⸗ dem größten Muſikſoal Belgrads, einen durchſchlagenden Erfolg. Die Preſſe hatte bereits ausführlich über fein Probenarbeit berichtet. Rudolf G. Binding:„Vom Wunder der Sprache“. In des Reihe der handgeſchriebenen Sonderdrucke„Das Ver⸗ mächtnis“. 16 Seiten auf Bütten. 1., Verlag Wilhelm Langewieſche⸗Brandt, Ebenhauſen. 5 „Aller Sprochen wunderborſte und verwunderlichſte if unſere: die deutſche Sprache!“— ſo beginnt Binding seinen Lobgeſang von der Schönheit und Tiefe, der Workge mn tigkeit und Heiligkeit unſerer Sprache. In wenſgen inner lich erfüllten dichteriſchen Worten enthüllt er die We die ihr zu eigen ſind: ihre Seelenhaftigkeit, ihre 1 bare Sehnſucht ſich auszudrücken, ihre Bildſamkeit be Lautes, ihre Kraft im Herrſchen und Dienen. Dieſen ſch⸗ nen Text, der Offenbarung und Vermächtnis zugleich i in einem ſchönen Sonderdruck zu beſitzenn, wird a Freunde deutſcher Sprache und Kunſt und beſonders au alle Verehrer des Dichters Binding beſonders erfreuen. Hitler befreit Sudetenland. Von Heinrich Hoffman Zeitgeſchichte Verlag, Berlin,.50.„ folk Dem Bilobericht„Hitler baut Großdeutſchlond“ deln hier der Bilöbericht von der Befreiung der Sudetenden ſchen. Konrad Henlein gibt dieſem zweiten großen geſch lichen Ereignis des Jahres 1938 das Geleitwort, münden in unauslöſchlichen Dank an Adolf Hitler. Dann ro in dramatiſcher Steigerung das Geſchehen jener sonnen, reichen Wochen ab, die mit des Führers Rede auf 115 Parteitag begannen und mit feinem friedlichen 0 in den neuen deutſchen Gau abſchloſſen. Die einzelne Höhepunkte hat Prof. Hoffmann wie ſtets in charoktteſe ſchen Bildern feſtgehalten, die oft mehr ausſagen und, 11 jer erſchüttern als viel Worte tun könnten. So iſt die Bildband eine bleibende Erinnerung an durchleble 1 schichte und ein Dokument von unbeſtreitbarer Bewelskral Fritz Hammes, N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 1 70 heißt es i gungen“, 9 5 di Zustände, die „Wie die Alt 1 Die einer höheren Knabeuſchule in der amerikar Stadt Philadelphia aufgedeckt e ee; e fene 711 den, beſtätigen dieſe Spruchweisheit in erſtaun⸗ Gruppe der älteſten und größ⸗ hat ier ein wahres Schreckensregime errichtet, em ihre ſchwächeren und jüngeren gameraden ſyſte ch ausbeuteten und terrori⸗ Wer itz dieſer jugendlichen Gang⸗ mußte dafür— ganz nach der amerikaniſchen Unterwelt— ſein bͤfern. Wer aber auf dieſen„Schutz“ können glaubte, durfte oer Rache dieſer ſicher ſein. Das mindeſte, was ihm r, daß man ihn auf dem Heimweg ver⸗ in einem Walde ſo lange verprügelte, htete, zu dem auch die hrotes gehörte. So er⸗ ſſerten. We b e genießen wollte, 5 einen Be rung jugen Gangſter dank ihrer ge⸗ tigen Methoden eine recht anſehnliche Ein⸗ und erſt als 300 jüngere Schüler in den traten und den weiteren Schulbeſuch ver⸗ n, griffen die Behörden durch und machten Treiben der„Terroriſten“ ein Ende. 5* Die dramatiſche Lebensgeſchichte des franzö⸗ Politikers Georges Clemenceau. der ſich den damen„Der Tiger“ erworben hatte, intereſſiert jetzt, nach ſeinem Tode, zahlloſe Franzoſen. Das nf Clemenceau⸗Muſeum in dem Land⸗ wo der„Tiger“ ſeine letzten Lebensjahre ver⸗ chte, iſt im vergangenen Jahre von über 25 000 Besuchern beſichtigt worden. Im Innern 8 8 Land⸗ bauſes werden Hunderte von Büchern, Manufkripten, Orden, Dokumenten uſw. aufbewahrt, die mit Clemenceaus Leben verbunden waren. Das Mu⸗ ſeum wird betreut von einem Mann, der ſelbſt ein Stück lebendige Erinnerung an Clemenceau darſtellt, S nämlich von dem ehemaligen Chauffeur des Premier⸗ miniſters, Albert Brabant. 6 — Unter den Eingeborenen der Inſel Vanconver an der Weſtküſte Nordamerikas, die zu der kana⸗ düchen Provinz Britiſch⸗Kolumbien gehört, ist die Eheſcheidung nicht unbekannt. Sie vollzieht ſich zu⸗ nächſt einfach ſo, daß die Frau ihren alternden Mann verläßt und an der Seite eines anderen sweikerlebt. Gleichwohl iſt es recht gefährlich, wenn eine Frau auf Vancouver allzu flatterhaft iſt. Läuft die nämlich mehr als einmal von einem Mann fort, dann wird gegen ſie ein Scheidungsprozeß beſon⸗ derer Art durchgeführt, der ſehr leicht ſchlimme Folgen hat. Man bindet die treuloſe Ehefrau an einen Baum, und nun hat der verlaſſene Ehemann das Recht, aus einem Abſtand von 25 Metern zwölf Speere nach ihr zu werfen. Ueberlebt ſie dieſe Prozedur, ſo iſt ſie jeglicher Ghefeſſeln ledig, und es ſteht ihr frei, ſich an der Seite eines anderen Gatten neues Glück zu ſuchen. Wenn der Mann, den ſie perlaſſen hat, ſich ſchon im Greiſenalter befindet und zittrige Hände hat, ſo ſind die Ghaneen der Frau freflich groß, daß ſie den„Scheidungsprozeß“ ohne Schaden überſteht, im anderen Falle aber iſt es rät⸗ ſam, ſich nicht mit Ehebruchsgedanken zu tragen. * — Kürzlich wurde in Tokio der hunderte Hund mit einer Kriegsauszeichnung dekoriert, die ſich das treue Tier durch beſondere Tapferkeit und Leiſtun⸗ gen im chineſiſchen Konflikt erworben hat. Schon während des Weltkrieges haben die militäriſchen kommandoſtellen aller Fronten die Mithilfe von Tieren, insbeſondere der Pferde, der Hunde und der Brieftauben, bei den Kampfhandlungen ſchätzen und würdigen gelernt. Im abeſſiniſchen Krieg war es heſonders der Mauleſel, der ſich in den unwegſamen Gegenden des vom Kriege bedeckten Landes große Und in China ſpielt jetzt Verdienſte erworben hat. E der Hund, vor allem der deutſche Schäferhund, eine bedeutſame Rolle. Wo es den japaniſchen Truppen infolge der von den Chineſen hervorgerufenen rieſi⸗ gen Ueberſchwemmungen nicht mehr möglich iſt, vor⸗ wärts zu kommen, kann ſich der flinke, gewandte „vierbeinige Soldat“ immer noch ſeinen Weg bahnen. Die japaniſchen Militärbehörden haben ſo⸗ gar Befehle an die Abteilungskommandeure erlaſſen, die beſagen, daß zur Nachrichtenübermittlung in überſchwemmten Gebieten nach Möglichkeit vorwie⸗ gend Hunde einzuſetzen ſeien. Wenn nun ſchon 100 Vierbeiner mit einer Ordensauszeichnung bedacht wurden, ſo ſpricht das für die großen Verdienſte, die ſich dieſe immerhin ſonderbaren Krieger erworben haben. * — Auf dem Corſo del Littorio, der eleganteſten neuen Geſchäftsſtraße im Zentrum von Mailand, wurde Fürſt Trivulzio, das Haupt des aus dem 12. Jahrhundert ſtammenden Mailänder Adelsgeſchlechts, von ſeiner langjährigen Freundin durch 5 Revolver⸗ ſchüſſe ermordet. Wähvend der 70jährige Fürſt zuſam⸗ menbrach, verſuchte die Mörderin zu fliehen, wurde aber auf der belebten Straße ſofort von Paſſanten geſtellt, bis die Polizei kam. Es handelt ſich um eine 40 Jahre alte ehemalige Lehrerin in Mailand. Sie hatte den Fürſt vor 14 Jahren kennengelernt, der jedoch das Verhältnis vor einiger Zeti abbrach und von den Behörden eine Verſetzung der Lehrerin er⸗ wirkte. Da ſie mittellos war und auf ihre Briefe keine Antwort erhielt und ihr das Betreten des fürſtlichen Palaſtes verweigert wurde, lauerte die Lehrerin dem Fürſten auf der Straße auf und erſchoß ihn nach kurzem Wortwechſel. Das Drama erregt in der italieniſchen Geſellſchaft erhebliches Auſſehen. ** — Wie der wiſſenſchaftliche Leiter der Städtiſchen Sternwarte in Treptow mitteilt, befindet ſich gegen⸗ wärtig in der Mitte der Sonnenſcheibe eine Flecken⸗ gruppe von außergewöhnlicher Größe. Es ſind FCCCCCCccCc(((0ß0ß0ß0G0ß0G0GßGßGTGTGTGTGTGTPTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTPTGTCTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTbTT ungefähr der Umge⸗ ie Erſcheinungen ſind ſo groß, daß man ſie zwei große ſchwarze Sonnenflecken mit zwölf bis vierzehn kleineren Herden in bung. 2 Auge wahrnehmen 3 mit bloßem bann. Berliner Schulklaſſen, die zufällig der Sternwarte einen Be⸗ ſuch abſtatteten, haben dieſer Tage mit ſchwarzen Gläſern die Naturerſcheinungen in aller Deutlich⸗ keit ſehen können. Sehr früh am Morgen oder abends, wenn die Sonne ſehr tief ſteht und man mit ungeſchütztem Auge in ſie hineinſehen kann, werden die Flecken, die ungefähr 70⸗ bis 80mal ſo groß find wie unſere Erde, ſich jedem aufmerkſamen Himmels⸗ betrachter zeigen. Da Sonnenflecken als magnetiſch⸗ aktiwe Wirbelſtürme als Folgeerſcheinungen auf der Erde Polarlichterſcheinungen ungeheuren Ausmaßes hervorrufen können, beſonders wenn ſie ſich in der Scheibenmitte der Sonne zeigen, dürfte man an den nächſten Abenden vielleicht mit Erfolg nach Noröd⸗ lichtern Ausſchau halten können. — Was wäre wohl aus der lächelnden Mona Liſa, dem Vorbild zu Leonardo da Vineis unſterblichem Gemälde, geworden, wenn ſie ſtatt im 16. im 20. Jahrhundert gelebt hätte? In ihrem Jahrhundert galt Mona Liſa, die Gattin des florentiniſchen Edel⸗ mannes Francesco del Giocondo, als die Frau mit den ſchönſten Augen der Welt. Im 16. Jahrhundert iſt Frauenſchönheit noch kein Kapital geweſen. Die betörende Mona Liſa hat mit ihren Augen weder Ruhm noch Reichtümer geerntet. Erſt ſpätere Gene⸗ rationen begeiſterten ſich an ihrer Schönheit, und verſtanden Leonardos Kunſtwerk richtig zu würdi⸗ gen. Als der Maler die Mona Liſa auf die Lein⸗ wand bannte, war er ein mittel⸗ und heimatloſer Flüchtling, der in bitterſter Not lebte. Er hatte Mailand, das 1499 von den Franzoſen erobert wurde, verlaſſen müſſen und fand in Florenz bei Freunden ein Heim. Madonna Liſa Giveonda aber war eine ſittſame Ehefrau, die ſo zurückgezogen lebte, wie es die damalige Zeit verlangte, und dem Künſt⸗ ler nur mit der beſonderen Erlaubnis ihres Gatten, ſtets begleitet von ihrer Mutter, Modell ſtehen durfte. Sie hat nie eine Entſchädigung dafür erhal⸗ ten, und als man ihre Schönheit auf dem Porträt zu bewundern begann, war das Original bereits geſtorben. Machen wir einen Sprung zu einer „Mona Liſa“ des 20. Jahrhunderts, der jungen 255 9 2 Lei aun Ulltlou Britiſches Militärflugzeug abgeſtürzt Drei Inſaſſen tot dnb London, 15. November. Ein Flugzeug der britiſchen Luftwaffe ſtürzte am Montag in Stradishall(Suffolk) ab. Die dreiköpfige Beſatzung wurde dabei getötet. Verkehrsflugzeug bei Amſterdam verunglückt Fünf Tote, elf Verletzte dn Amſter dam, 14. November. Das Flugzeug„JIijs vogel“ der holländiſchen Luftfahrtgeſellſchaft K. L. M. iſt— von Berlin kom⸗ mend— kurz vor dem Amſterdamer Flug⸗ hafen Schiphol durch unfreiwillige Boden berührung verunglückt. Das Unglück ereignete ſich in un⸗ mittelbarer Nähe der Autoſtraße nach dem Haag und wird auf plötzlich aufkommenden Bodeunebel zurück⸗ geführt. Das Flugzeug wurde ſchwer beſchädigt. Wie verlautet, wurden bisher fünf Tote gebor⸗ gen. Elf Verwundete wurden in ein Krankenhaus geſchafft. Das Flugzeug hatte außer der Beſatzung 14 Fahrgäſte an Bord. Wie eine ſpätere Meldung beſagt, befindet unter den fünf Toten des Unglücks auch der zweite Flugzeugführer, der Funker und der Me⸗ chaniker. Der Flugzeugführer wurde ſchwer ver⸗ letzt. Von den beiden ums Leben gekommenen Fahrgäſten wird noch einer vermißt. Von den vier⸗ zehn Fahrgäſten hatten nur vier als Reiſeziel Amſterdam angegeben, die übrigen wollten mit An⸗ ſchlußmaſchinen weiterfliegen. Laut Angaben der Flugseuggeſellſchaft.L. M. befinden ſich unter den Fahrgäſten acht Perſonen deutſcher, vier engliſcher und zwei tſchechiſcher Staatsangehörigkeit. Durch den ungeheuren Anprall wurde das Flug⸗ 8 eug, eine amerikaniſche Douglas⸗Maſchine, völ⸗ lig vernichtet. Chauffeurmord in Wannſee aufgeklärt 19 jähriger Burſche als Täter dnb. Berlin, 14. November. Das ſchwere Kapitalverbrechen, das in den ſpäten Abendſtunden des 12. Oktober d. J. auf der Straße zwiſchen dem Bahnhof Berlin⸗Wannſee und der Inſel Schwanenwerder verübt worden iſt und deſſen Opfer der 37 Jahre alte Kraftdroſchkenfahrer Her⸗ bert Taubel in Lichtenberg wurde, hat jetzt ſeine Aufklärung gefunden. Als Täter wurde der erſt 19 jährige Hans Hahn aus Erfurt ent⸗ larpt und feſtgenommen. Bei ſeinem erſten Verhör hat der Mörder die Tat zugegeben, jedoch über den Hergang und wichtige Begleitumſtände Angaben gemacht, die offenſichtlich nicht der Wahrheit ent⸗ ſprechen. Alice Faye und Tyrone Power in dem Großfilm„Chicago“, der ab Mittwoch in Mannheim läuft Engländerin Mikki Hood. unterſucht ſchen Vorbild erfolgre Es ſoll dabei nicht weiter werden, inwieweit ſie mit ihrem klaſſi⸗ ich konkurrieren könnte. Tat⸗ ſache iſt, daß man Mikkt Hood als die meiſtphoto⸗ graphierte Frau Englands bezeichnen kann. Das verdankt Miß Hood ihren ungewöhnlich ſchönen Augen und ihrem ſeltſam⸗rätſelvollen Lächeln, das ihr wohl in erſter Linie den Beinamen„Mona Liſa“ eingetragen hat. Und nun kommt der große Unterſchied zwiſchen der klaſſiſ und der modernen Mona Liſa: Miß Mikki Augen und ihr Lächeln ſind viele tauſend Mark wert. Ihre Augen allein wurden von den Verſicherungsgeſellſchaften auf 100 000 Pfund veranſchlagt. Englands meiſt⸗ photographierte Frau verdient kaum weniger als die berühmteſten Filmſtars. Sie iſt das begehrteſte Reklamemodell ihrer Heimat, aus allen Zeitungen, von allen Plakatfſäulen und Kinoreklamen lächelt ſie ihr Publikum an.„Miß Mikki Hood ſagt..“— „Miß Mikki Hood trägt...“—„Miß Mikki Hood bevorzugt...“— ſo beginnen die Reklameſprüchlein um das ſchöne Bildmodell, das ſeine Vormachtſtel⸗ lung auf dem Reklamemarkt einer ungewiſſen Film⸗ laufbahn vorzog. Miß Hvods Einkünfte ſind ſo hoch, daß ſie es ſich bisher leiſten konnte, die verlockend⸗ ſten Heiratsanträge auszuſchlagen. — Wie erinnerlich, war im Vorjahre eine Gruppe Leprakranker aus dem Lepralager von Ti⸗ chilesei(Dep. Braila) entflohen. Die erbarmungs⸗ würdigen Kranken begaben ſich in die nächſte Stadt, wo ſie die von paniſchem Schrecken ergriffene Bevöl⸗ kerung angefleht hatten, dafür zu ſorgen, daß ihrer fürchterlichen Einſamkeit und ihrem unſagbaren Elend abgeholfen werde. Der Geſundͤheitsminiſter gab Runmehr bekannt, daß auf Grund einer Unter⸗ ſuchung den unhaltbaren Zuſtänden im Lager von Tichilesei ein Ende bereitet worden ſei. Die unglück⸗ lichen Kranken haben jetzt moderne Wohnräume, eine Kirche, eine Bibliothek, einen Verſammlungs⸗ ſaal und Badeanlagen erhalten. Rezept bei Erkäſtung, Grippegefahr: Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengetſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt. Kindern gebe man die Hälfte. Darauf ſchläft man gut und fühlt ſich am anberen Mor⸗ gen meiſt merklich wohler. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die lbe Menge. Sie erhalten Kloſterfrou⸗Meliſſengeiſt in der» blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu..80,.65 und— 90. Dieſes Rezept bitte ausſchneiden! V2 4¹ Die Fall Marius wird gexlart Nachl vox einem Jahr enen enn irg ROMAN VoN WIE ELEM ScHSEIDER 20 Vor dem Portal ſetzte Bernd ſich in ein Taxi und befahl dem Chauffeur, einen Augenblick zu warten. Plötzlich tauchte ein junger Mann neben dem Wagen auf. Er trug eine Hornbrille, lächelte und beugte ſch zu Bernd vor vor:„Fräulein Mörk bittet Sie, über die Franz⸗Joſefs⸗Brücke zu fahren und auf der andern Seite halten zu laſſen.“ Er ſprach deutſch mit ungariſchem Akzent. Bernd ſtarrte ihn an:„Wer läßt mich bitten?“ „Fräulein Mörk.“ Der Name wirkte wie ein Schlag. Bernd blin⸗ ſelte über den jungen Mann hin und war faſſungs⸗ us. Dann fragte er noch einmal:„Wie heißt die Dame?“ Es iſt kerſtin Mörk, Herr Uhley. Sie beauftragte mich, es Ihnen zu ſagen. „Gut“, ſagte Bernd,„beſtellen Sie Fräulein Mik, daß ich jenſeit des Stromes auf ſie warte. Sie ſtöie Tochter von Einar Mörk, nicht wahr?“ Allerdings.“ „Der Mann mit der Brille lüftete den Hut und bing ins Hotel zurück. Bernd fuhr über die Brücke. Er war ſehr er⸗ tegt und begriff dieſe Zuſammenhänge nicht. Seine Lebanken verwirrten ſich. Hatte ſie nicht geſagt, öh es ſich um die Lansdorf handelte? Was wünſchte e bon ihm? Woher kannte ſie ihn? Plötzlich kam ihm eine Idee: Marius! Seine lichkeit mit Marius! Vielleicht hatte ſie den fender gekannt. Aber nein, es mußte noch anders dan, Seltſam, wie aut ſie deutsch ſprach, nur der zanſall klang etwas fremdartig. Und wer war ar er lunge Mann, den ſte beauftragt hatte? Nun, u Fuerte ſich über nichts mehr. Dieſe Tage hier 1 waren wie ein Traum, eis abenteuer⸗ er Traum dauernd wurden Vorhänge fortge⸗ logen, und immer neue Ausſichten eröffneten ſich. gefiel ihm immer mehr. Das Taxi hielt am jenſeitigen Ufer. In dieſem Augenblick bemerkte er, wie ein Wagen hinter ihm hielt. Er ſah Kerſtin Mörk und den Mann mit der Brille. Doch nur Kerſtin ſitzen. Bernd ſprang auf die Straße, ſchon vor ihm. „Entſchuldigen Sie, verfüge.“ „Bitte ſehr.“ Sie fuhr fort:„Es geht nicht anders, Herr Uhley. Ich muß unbedingt mit Ihnen ſprechen.“ „Und Ihr Herr Vater?“ fragte Bernd. „Weiß nichts. Darf nichts wiſſen“, erklärte ihm Kerſtin.„Aber es iſt noch eine Schwierigkeit: dort drüben ſitzt Doktor Hegy... ich muß mit ihm in Verbindung bleiben. Er muß mich jederzeit telefo⸗ niſch erreichen können, auch dann, wenn ich mit Ihnen zuſammen bin. Verſtehen Sie?“ „Nicht ganz.“ „Mein Gott, wie ſoll ich es Ihnen ſo raſch er⸗ klären! Ich habe Ihnen mancherlei zu erzählen. Ich brauche Zeit, wir müſſen ungeſtört ſein. Trotz⸗ dem muß Hegy mich anrufen können. Sie halten mich für auforinglich, ich bin es auch, verzeihen Sie mir! Bitte, faſſen Sie doch einen ſchnellen Entſchluß! Hegy muß zurück, ſonſt verliert er die Verbindung, und alles war umſonſt.“ Ihre Erregung ſteigerte ſich. Langſam begriff er etwas von den Zuſammenhän⸗ gen. Er dachte nach. Geza Horvath fiel ihm ein. Und ſchon nannte er Namen und Adreſſe des Vetters. Sie eilte zu Hegy. Gleich darauf ſah Bernd, wie das Taxi mit Hegy einen Bogen fuhr und über die Franz⸗Joſefs⸗Brücke zurückſchoß. Nun ſaß Kerſtin an ſeiner Seite. Sie fuhren in die Stadt hinein, durch helebte Straßen. Kerſtin ſaß zuſammengeſunken und blickte vor ſich hin. Bernd muſterte ihr zartes, noch faſt kindliches Geſicht. Es Ihre Haltung rührte ihn. Eine Weile ſaßen ſie ſchweigend nebeneinander. Dann hob Kerſtin den Kopf. Er ſah ihre dunkeln er⸗ regten Augen auf ſich gerichtet. „Sie ſind alſo zurückgekehrt“, ſagte ſie mit beben⸗ der Stimme,„aus China, nicht hr? Marius ſprach ſtieg aus, der Mann blieb da ſtand ſie daß ich derartig über Sde oft von Ihnen.„Mein kleiner Bruder“, nannte er Sie. Aber Sie ſind nicht klein. Nur etwas jünger. Wiſſen Sie, daß Sie ihm ſehr ia, Sie ſind ihm 9 Es war mir, als gehe Marius durch die alle.“ Den letzten Satz flüſterte ſie nur noch. Dann war es aus mit ihrer Beherrſchung Es zuckte um ihren Mund ſie ſchlug die Hände vor die Augen. Bernd war aufs äußerſte beſtürzt. Dieſe verhüllte Beichte— es war unzweifelhaft eine Beichte— er⸗ ſchütterte ihn tief. Anſcheinend hatte ſie Marius, als dieſer noch in Johannesburg anſäßſg war, geliebt. „Bitte, Fräulein Mörk“, ſagte er leiſe,„beruhigen Sie ſich doch! Sie müſſen mir viel von Marius er⸗ zählen.“ Ihre Hände ſanken in den Schoß, eine Träne rollte ihr über die Wange. Sie wagte es nicht, zu Bernd aufzublicken. Sie preßte die Lippen aufein⸗ ander. In einem wahnwitzigen Tempo fuhren ſie über den Ring, dann bogen ſie in die Andraſſyſtraße ein. Bernd ſah, wie ſie ſich aufrichtete. Etwas Hartes kam in ihre Züge. Vielleicht bereute ſie ſchon ihre Beichte. „Marius ſchrieb mir ſeinerzeit“, ſagte Bernd, „daß er im Hauſe Ihres Vaters verkehrte. Aber von einer Tochter wußte ich nichts.“ Sie ſchwieg. Der Wagen hielt vor dem Hauſe Geza Horvaths. Langſam ſtiegen ſie die Treppe empor. Plötzlich blieb Kerſtin ſtehen. „Herr Uhley.. wer iſt dieſer Baron Horvath?“ „Ein Vetter von mir. Ich wohne augenblicklich bei ihm.“ „Seit wann ſind Sie aus China zurück?“ „Seit einer Woche.“ „Sie waren ſchon in Wien?“ 1 Sie ſchloß einige Sekunden lang die Augen. Er fragte:„Iſt Ihnen nicht gut?“ Sie riß ſich zuſammen:„O doch!“ „Sie ſind ſehr blaß.“ „Es geht vorüber.“ „Wollen Sie meinen Arm?“ „Nein.“ Sie ſtiegen weiter die Treppe hinauf. Als ſie Gezas Wohnungstür erreicht hatten, ſagte ſie haſtig: „Mir iſt ſo bang, ſchrecklich bang. Ich wollte Ihnen ſchon nach China ſchreiben, daß Sie mir helfen ſoll⸗ ten. Aber ich wußte weder Ihren Vornamen nach Ihre Anſchrift.“ Bernd ſtarrte ſie an, ſie verwirrte ihn mmer mehr. Er läutete. Janczi öffnete. Er zog die Augenbrauen ein wenig in die Höhe, aber ſeine Haltung war wie immer korrekt. „Baron Horvath zu Hauſe?“ fragte Bernd. „Jawohl, gnä Herr.“ „Melden Sie mich bitte!“ Janczi verſchwand. Gleich darauf wurde Gezas Kopf in der Tür ſeines Arbeitszimmers ſichtbar. Dann kam er raſch auf ſie zu. Er war im dunkeln Anzug. Seine Eulenaugen lauerten von Bernd zu Kerſtin. Bernd machte die beiden miteinander bekannt. „Das iſt Fräulein Kerstin Mörk, die Tochter von Einar Mörk aus Johannesburg.“ Geza verbarg ſeine Verwunderung hinter einer äußerlich tadellbſen Haltung. Er küßte Kerſtin die Hand, die ſie ihm freimütig und voller Vertrauen gereicht hatte. 13. Mörk ließ die Zeitung ſinken. Sein Blick ſchweift durch die Halle. Jane war immer noch nicht da. Sie brauchte viel Zeit für ihre Toilette, er kannte es von der Isle de France. Oder hatte ſie noch eine wichtige Beſprechung mit dem Mann, der zu ihr gekommen war, um die zu über⸗ raſchen? Für den es keine Hinderniſſe gab, um zu einem Ziel zu gelangen? Er ſtarrte wieder in die Zeitung. Unbegrefflich, wie er in dem Zuſtand, in dem er ſich befand, den Handelsteil der Zeitung hatte leſen können! Noch niemals in ſeinem Leben hatte er ſich in einer ſol⸗ chen Lage befunden. Er fühlte ſich völlig im Bann dieſer Frau. Er würde ihr ſein Leben hinwerfen, wenn ſie es wünſchte. Und was für einen merkwürdigen Brief ſie ihm Ob ser heute abend mit ihr ſpei⸗ Sie habe ihre Entſcheidung getroffen, ihm ihre Antwort geben. (Fortſetzung folgt) ARunpk et won, geſchrieben hatte! ſen wolle? ſie wolle reiſßeft befß Re 10. Seite N ummer 529 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Au e Zgabe Dienstag, 15. November 00 Eine ſlolze Tradition Langemarck⸗Feier der Studenten Die Die Lang Studenten iſt zu einer Tradition geworden, die eben⸗ ſo nicht fortzudenken iſt wie das Gedenken an die Die dentenſchaft kam ihr auch in dieſem Jahre nach, mit Held elben von ihr das Grüne Korps. Die ſchöne weiträumige Aula riet. Der Brand wurde die des neuen Univerſitätsgebäudes war bis auf den gelöſcht. Brandſchaden etwa 300 Mark. 7 La des * Heidelberg, 14. November. emarck⸗Feie ngemarck. r der Heidelberger Kellerb Heidelberger Stu⸗ letzten Platz durch Ehrengäſte aus Partei und Wehr⸗ D dei 1 75; Zei Roch rechtzeiti 1 e 0— Der Weihnachtsmarkt findet in der Zeit vom.. 5 777 0 0 8 und Wirtſchaft und durch die Ju⸗ Sommertemperaluren lockten 10. bis 24. Dezember ſtatt Er 19170 ſeinen aus der Gefahrenzone hinausgeſchafft, und wird unn gen 84*— 5 8 7 21 8—⁰ 5 250*. 5 4 8 4. 1 1 55 5. 2 5 8 e utaiftet“ 1 gend 10 e da rue dee hat, gefüllt. Dr. nach Heidelberg Standort wieder auf dem Marktplatz an der Heilio⸗ im Krankenhaus„entgiftet“. 0 ger gedachte als Studentenführer der Toten 1 8 8 5 geiſtkirche haben. Der Lenker des Perſonenkraftwagens, der in der von e a 5 le er 2 Grad wurden in der Sonne gemeſſen Heidelberger Veranſtaltungen Nacht auf Freitag in der Bleichstraße einen jungen Anknüpfend an den verleſenen kurzen Heeres Ein Novembertag mit Sommertemperaturen war 5 e Mann anfuhr, ſtark verletzte und eiligch flüch⸗ e von Langemarck gedachte dann der neue der vergangene Sonntag. Bei über 20 Grad lag. 88 tete, iſt als der Schuhmachermeiſter Re. t 2 8 der Univerſttät Heidelberg, Staatsminiſter prächtiger Sonnenf chein über dem Neckartal Se 2 0„Des 1 1 1 Beißwenger aus Frankenthal⸗Pf. ermittel Prof. Dr. Schmitthenner, derer, die dort ihr und dem Odenwald, der ſich jetzt in ſeiner ſchönſten Shahthallee Tac 8 decent Jie ee ee eee Leben e a 5 herbſtlichen Färbung zeigt. Er war auch das Ziel berg muſiziert(Ballſaal). e Dann ließ der Redner Stimmen der toten H z reicher Wanderer, währ ie S ſelbß 0. a 5 . 1 er toten S 1845 zahlreicher Wanderer, während die Stadt ſelbſt eben⸗ Aus den Kinos: Ludwigshafener Veranſtaltungen aus wren Kagebüchern prechen, ein ergreifendes falls eine anſehnliche Schar Gäſte von auswärts an⸗ Capitol:„Frou Sixta“.— Schloß⸗Filmtheater:„Der Tog Heute Bekenntnis der Vaterlandsliebe. Das Bekenntnis lockte. Auch in Richtung Neitargend herrſchte nach 9275 Scheidung!.— Kammer und Odeon:„Rote Neuer Marktplatz: Gaſtſpiel des Zirkus Ba zum Führer beendete die eindrucksvolle Rede. großer Verkehr. Lud doch die Stadt, die am Sams⸗ Orchideen“. Gloria: Neues Programm. 18 2015 1 7 Gaſtſpiel des Zirkus Barlay um 1500 Mi Deutſcht 11525 Ne r. 7 2 1 i 10 20.19 Uhr. 5 5 Mit„Deutſchland, heiliges Wort“, vom Chor tag ihre neue Neckarbrücke eingeweiht hatte, zum Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20.15 Uhr„Tropen und Orcheſter vorgetragen, aus. Es brannte In einer Garage entſtand durch den Vergaſer an einem Perſonenkraftwagen ein Brand. Der Beſitzer am Kraftwagen klang die Feierſtunde Autos Feuerlöſchpolizei löſchen. 2000 Mark. Jubilare in ſtädtiſchen D Michael Quaty J in Gaiberg Joſef Quaty konnten auf eine 25jährige Dienſtzeit bei der Stadtverwaltung Heidelberg zurückblicken. Den beiden Jubilaren wurde durch ihre vorgeſetz⸗ denſelben Der konnte .. und im Keller Im Hauſe Hauptſtraße 96 entſtand dadurch ein Feuerung des Heitzkeſſels einer Dampfheizung glühende Aſche herausfiel und in der Nähe befindlichs Heizmaterial in Brand ge⸗ durch die Feuerlöſchpolizei rand, daß aus der Katharinenmarkt ein. teuſten. und muſtzieren Heidelberger Familien. und Kreismuſikerſchaft haben gemeinſam dies anſtaltungen vorbereitet. ſaal der Stadtl Das ſem Winter. lich adi Edclcuigokaſen Was Ludwigshafens Polizei noliert Ebenfalls noch unbekannte Hilfswaldhüter Stadtarbeiter den Lagerrau Achtung! Jezucht wird Achtung! untenstehend abgebildeter Artist. wegen Erfüllung be- stehender Engagements verpflichtung. Der Artist gehört zu der weltbekannten Artistentruppe„Tarantella“ und arbeitet in derselben als unersetzlicher Komiker am g. fachen Reck. Die Truppe ist z. Zt. im Circus„Barlay“, welcher ab 18. November ein mehrtägiges Gastspiel in Mannheim gibt. Name: Alois Zelesny Genannt: Der schöne Jack Alter: 38 Jahre Größe: 170 Meter(wird auch kleiner) Augen: braun(verliebt) Haar: dunkelblond(bis- weilen Glatze) Besondere Kenn- zeichen: Die Nase 5 im Gesicht(rötl.) Er entfernte sich zu mitter nächtlicher Angaben: Stunde vom Circus„Barlay“ in Heidelberg(wo ihn der Nachtwächter noch sah) mit unbekanntem Ziel. Sollte man seiner habhaft werden, bitte dies unverzüglich zu melden, eine Belohnung ist zugesichert. Cireus Barlay Ab 18. Nov. Mannhelm Meßplatz Festliche Premiere: Freitag abends 8 15 Uhr Ab Samstag 19. 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November und die fröhlichen Zecher„einzubuchten“. 5 e Sie finden jeweils im (20 Uhr) ſtatt, die Veranſte halle am 22. November im Romantikerſaal des Kurpfälzi⸗ ſchen Muſeums. Heidelberger Kammerorcheſter veranſtaltet am kommenden Freitag ſein erſtes Konzert in die⸗ m eines Verkaufs⸗Häuschens Stadtverwaltung Täter brachen in 1 Beim Sammeln von Pferdemiſt— ſo meldet e 2 7 8 5 7— 9 Ball⸗ der Polizeibericht— wurde im Stadtteil Eöͤighej 1 8 5 ein 71jähriger Einwohner durch einen Motorra rer angefahren und erheblich verletzt. Mit ein Schädelbruch, einem Armbruch und Rippengquetf gen wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Nach vorausgegangenem Famili ienſtreit w 46jährige Einwohnerin ihrem Leben mit gas ein Ende machen. Sie wurde Leucht Expreß⸗Revue“ der NSG„Koß“. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Die Frau am Scheidewege“ Palaſt⸗Lichtſpiele:„Du und ich“. 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Die Kapitalentwicklung und der Reſerven zeigt in der Zeitſpanne 1929/1937 etwa die gleiche Tendenz, Das Kapital verminderte ſich um 194 Millionen holländiſche Gulden, während die Reſer⸗ ven um rund 180 Millionen holländiſche Gulden zu⸗ rückgingen. Ueber die Nettoergebniſſe der vorſtehenden Geſell⸗ ſchaften geben nachfolgende Zahlen Aufſchluß: alles in Millionen hfl. Aßſchreibungen zu Laſten Ausgewieſener der Erfolgswäh ung Reinggwinn 193,87 Hieraus iſt zu entnehmen, daß die Abſchreibungen in den Verluſtjahren beſonders hoch waren. Inwie⸗ weit in den einzelnen Jahren Verluſte aus den Ka⸗ pitalſen oder den Reſerven gedͤeckt wurden, iſt nicht ſeſtzuſtellen. Die Entwicklung der Dividendenverteilung und bie Rentabilität hei den der Unterſuchung unterwor⸗ ſenen Geſellſchaften ergibt folgendes Bild: Zahl der Divi⸗ Verzinſung Verzinſung des denden v erteilenden des A. K. und der Akt Geſ. K. in% Reſerven in 9% 1020 15,7 11,5 1991— 1,6— 1,2 1992 0,8 0,6 1995— 1,8—.4 1094„2 1,7 1935 3,4 2,6 1986 8,3 6,2 1087 10,1 7,6 Außer dieſer allgemeinen Ueberſicht enthält die Unlexſuchung noch eine beſondere Betrachtung von 2% Riederländiſchen Handels⸗ und Induſtrie⸗Unter⸗ fehmen während der Jahre 1920/1937. Hiervon ſind allerdings im Laufe der letzten Jahre eine Anzahl in Konkurs gegangen, liquidiert worden oder ſonſt berſchwunden. Auf die große Entwicklung der Ge⸗ famtergebniſſe hatte dieſe Erſcheinung jedoch keine weſentliche Bedeutung. In der Entwicklung des A. K. iſt ſeit 1930 ein Rückgang um rund 15 v. H. wahrzunehmen, wäh⸗ tend die Reſerven ſich um 23 v. H. verminderten. Dieſe Entwicklung hängt mit der Liquidation und der Reorganiſation einer ganzen Reihe von Geſell⸗ schaften zuſammen. Die Rentabilität der betreffen⸗ den von der Statiſtik erfaßten Geſellſchaften ſtellte ſich 1987, wenn man das A. K. allein betrachtet, auf 8 p. H. und wenn man das A. K. und die Reſerven berückſichtigt, auf 6,8 v. H. „ Ammendorfer Papierfabrik zu Ammendorf bei Halle Saale). In der HV wurde der bekannte Abſchluß mit 6 6) 9. H, Dividende genehmigt. Ueber den Geſchäftsgang zu neuen Jahre teilte der Vorſtand mit, daß in den erſten oͤtei Monaken gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor⸗ 11 der Umſatz ſtark zurückgegangen ſei. Man dürfe offen, daß die Beruhigung der politiſchen Verhältniſſe da⸗ zu beitragen werde, daß die Papierinduſtrie im In⸗ und Auslande wieder zu normalen Verhältniſſen komme. Unter dieſen Umſtänden laſſe ſich zur Zeit noch keine irgendwie bindende Vorausſage für den weiteren Verlauf des Ge⸗ ſchäftsſahres machen. g FPerſonalien. Direktor Albert Döhmaun bisher Lei⸗ er der Jweigniederlaffung Köln der zum Rhenanta⸗Kau⸗ en gehörenden Allgemeinen Spedittonsgeſellſchaft Ah Gornond, iſt als ſtellvertretender Geſchäftsführer in den kſtand der Rhenanſa, Schiffahrts⸗ und Speditſonsgeſell⸗ ſchaft mcd, Mannheim, eingetreten. LS. UN * Die deutſche Ausfuhr von Verbrennungsmoto⸗ ren im dritten Vierteljahr 1938. Der Wert aller in den Monaten Juli bis September 1938 aus dem deutſchen Zollgebiet ausgeführten Verbrennungs- motoren einſchließlich Erſatz e, jede ohne Fahr⸗ zeug⸗ und Flugzeugmotoren, ief ſich auf 17,5 Mill. Mark. Er hat nicht ganz den des zweiten Viertel⸗ jahres 1938 erreicht, liegt aber höher als im erſten Viertel und auch 7,2 v. H. über dem der Monate Januar bis September 1937. Zuſammen geſehen liegt die Ausfuhr von Verbrennungsmotoren in den 9 Monaten des Jahres 1938 über 8 v. H. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Aus der Idar⸗Obe N rſteiner Edelſteininduſtrie. In der imd uſtrie, 0 iſe Edelſteininduſtrie, im eiſergewerbe hat ſich tüber dem Vor⸗ Edelſt ert. D Beſche Achatbohrergewe end in der D umſätze nich t der Oberſteiner Metall⸗ und Schmuckware Hinblick auf die bevorſtehenden We * Ueberſchuß in den jugoflawiſchen Staatsfinanzen. In oͤen erſten ſechs Monaten des Finanzjahres(1. April bis 30. Sept.) betrugen die ſtaatlichen Ausgaben 5323 Mill., die Einnahmen 5958 Mill. Dinar. Gegenüber dem Vorjahr blieben 766 Mill. Dinar Kredite unausgenützt. 97,7 v. H. der vorgeſehenen Einnahmen konnten hereingebracht werden. Es ergibt ſich daher in den erſten ſechs Monaten ein Ueber⸗ tanzen von 624 Mill. Dinar. ſchuß in den Staatsf Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkf Mannheim, 14. November. 5 Die Weltweizenmärkte ſind, wie dies bei der großen Weizenernte und der Struktur dieſer Börſen nicht verwun⸗ derlich iſt, weiter in größter Unruhe. Die kanadiſche Wei⸗ zenernte iſt etwa doppelt ſo groß wie die des Vorfahres. Wenn auch bis jetzt die kanadiſchen Weizenverkäufe gleich⸗ falls doppelt ſo hoch wie im Vorjahre ſind, ſo bleibt doch immer noch bedeutend mehr zu verkaufen, als die ganze vorjährige Ernte betragen hat. Wie man das zuſtande bringen wird, wenn in den nächſten Togen die Schiffahrt auf dem St. Lorenzſtrom eingeſtellt wird, bleibt ein Rätſel. Noch ſchlimmer ſcheinen die Vereinigten Staaten daran zu ſein; man iſt der Ueberzeugung, daß die amerikaniſche Ge⸗ treidepolitik geſcheitert iſt, d verſucht es nun mit direk⸗ ten Verhandlungen mit einigen Abnehmerländern. So iſt 3. Z. eine Kommiſſion nach Skandinavien unterwegs, die aber bei der verhöltnismäßig geringen Einwohnerzahl dieſer Länder und bei ihren reichlichen Vorräten nicht viel ausrichten dürfte. Verhandlungen mit Braſilien auf der Grundlage eines Tauſches Weizen gegen Kaffee haben den ſchärſſten Widerſtand Argentiniens auf den Plan gerufen, für das bisher Braſilien der beſte Abnehmer war. Uebri⸗ gens ſcheint Braſilien grundſätzlich nichcs gegen Weizen⸗ käufe in USA einzuwenden, doch will man von irgend⸗ welchen Tauſchgeſchäften nichts wiſſen. Argentinien iſt mit ſeinen Verkäufen etwas ins Hintertreffen geraten, da es anſcheinend zu lange gewartet hat. Jetzt plant man auch dort eine Stützungsaktion etwa nach kanadiſ hem Muſter. Der Mannheimer Getreidegroßmarkt war zwar in dieſer Woche recht ſtark beſucht, doch überſtieg die Umſatztätigkeit im großen ganzen keineswegs öde der Vorwochen. Die Weizenmühlen Südweſtdeutſchlands erhielten weiter feuchter oder vorgetrockneten Weizen; da noch nicht feſtſteht, wieviel von dieſem Weizen noch vorhanden iſt und da die Mühlen noch über beträchtliche Vorräte verfügen, blieben ſie weiter in ihren Dispoſitionen zurückhaltend. Nur hie und da wurde etwas Weizen aufgenommen. Etwas umfangreicher ſind die Käufe für Lieferung zweite Hälfte Dezember. Soweit es ſich dabei um nord⸗ und mitteldeutſche Herkünfte handelt, ſteht allerdings meiſt noch die Genehmigung der zuſtändigen Getreidewirtſchaftsverbände aus. Außerdem oͤttrften diejenigen Mühlen, die ſolchen Wetzen kaufen, zum gleichzeitigen Bezug von vorgetrockneten Weizen veranlaßt werden. Die günſtige Witterung hat in den meiſten Fällen die Einbringung dr Hackfruchternte beſchleunigt, ſo daß die Dreſcharbeiten vielfach wieder aufgenommen worden ſind oder aber demnächſt aufgenommen werden. Es iſt alſo durchaus möglich, daß auch in dieſem Jahre wie in den früheren, der November der Monat der größten Ablieſe⸗ rungen der Landwirtſchaft wird; dabei iſt freilich die Be⸗ ſchaffung von Lagerraum, die zur Zeit eifrig betrieben wird, noch dringlicher geworden. Die Roggenumſätze waren auch in der Berichtswoche be⸗ deutungslos. Auch in anderen Bezirken Deutſchlands ſind die Roggenkäufe der Mühlen nicht bedeutend, zumal die Reichsgetreideſtelle ſchon vielfach erhebliche Beſtönde an⸗ geſammelt hat und aus dieſen auch an die Mühlen Zuwei⸗ ſungen vornimmt. In Siidweſtdeutſchland ſind ſolche Aktionen noch nicht bekannt geworden, aber es iſt natürlich, daß ſich eine ſolche vorſorgende Marktpolitif auch auf die hieſigen Märkte auswirken muß. N Die Käufe der Brauereien und Mälzereien in Brau⸗ gerſte haben in den letzten Tagen merklich zugenommen. Dies dürfte damit zuſammenhängen, daß man für vie nächſte Zeit die Zuteilung zuſätzlicher Bezugsſcheine, die in einer Geſamthöhe von 200 000 To Gerſte in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden iſt, erwartet. Natürlich haben unter dieſen Umſtänden die Brauereien und Mälzereien großes Inter⸗ eſſe, möglichſt gute Gerſten hereinzunehmen, und ſo nutzen ſie jetzt auch noch die letzten der vorhandenen Bezugsſcheine aus, um ſich Gerſte, die ihren Anforderungen entſpricht, zu verſchaffen. Aus Sücdweſtdeutſchland wurden vor allem -ZETITTLNG Aittag-Ausgabe Nr. 529 heſſiſche und Nahe⸗Gerſten, ſoweit ſie in beſter tl erhältlich waren, gekauft. Die weitere ſtrlich von dem Zeitpunkt cheine ab Das Malz⸗ he des Vorjahres, d. h. für 1„ und für thüringiſches lz ungefähr 42 Für Induſtrieger lichkeit, da die verar zur Jahreswende j gsſcheine vorl Futtergerſte ſüddeu and nur vereinzelt Verkaufsmög⸗ Werke in den meiſten Fällen t find und auch kaum mehr ſein dürften. cher Herkunft war reichlich zu haben; teilweiſe konnte man etwas nach den nordweſtdeutſchen äſtergebieten verkaufen. Norddeutſche Futtergerſte beſter enheit war weniger vorhanden, obwohl für ſie hier ſte beſt weit beſſere Verkaufsmö keiten beſtehen als für die viel⸗ fach verregneten ſüddeutſchen Herkünfte. Soweit von den Brauereien Abfall⸗ und Ausputzgerſte für Futterzwecke an⸗ geboten war, fand ſie bald Kä Inkdeſtriehafer war nur in geringen Mengen und auch nicht immer in zuſagender Qualität vorhanden. Der Bedarf der Werke iſt zwar für den Augenblick auch nicht ſehr groß, doch könnte man guten Induſtriehafer für ſpätere Lieferung ſicherlich glatt verkaufen.— Futterhafer iſt reichlich vor⸗ handen, doch fehlen auch hier die beſonders begehrten noro⸗ deutſchen Herkünfte. In Weizenmehl haben die Mühlen meiſt ſchon über ihre geſamte November⸗Quote disponiert und auch vielfach Verkäufe für Dezember vorgenommen. Die Käufe bzw. Abri der Bäcker holten ſich im Rahmen eines ruhigen Bedarfsgeſchäftes, ſine iedentlich aber auch geringer, da die Verbraucher b ihren Bedarf vorhandenen Beſtänden entnehmen Es iſt anzunehmen, daß ſich zum Monatsende das Weizenmehlgeſchäft mit Rückſicht auf die le Weihnachtstage beleben wird. Eine Steigerung der Naoch⸗ frage für Mehl in Kleinpackungen iſt ſchon jetzt feſtzu⸗ ſtellen.— Der Roggenmehlmarkt war im großen ganzen ſtill Futtermittel ſind reichlich vorhanden, auch Kleie und Futtermehl. Zuckerſchnitzel, Biertreber, Malzkeime und Miſchfutter waren mehr als genug vorhanden. Von Fut⸗ terhülſenfrüchten woren Futterbſen zu 21 bis 22 J,, frei Mannheim und Wicken plombiert, anerkanntes Handels⸗ Saatgut, zu 29,50/ frei Mannheim zu haben. Stroh kam in großen Mengen an den Markt, und auch die Anliefe⸗ rungen in Heu haben ſich gebeſſert. Bei beiden blieben die Forderungen unter dem Höchſtpreis. Paul Riedel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov., Jan. je 3,377 März 3,57% Mai 77½.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 84; März 83,75; Mai 81,50. b 57 7 89,25 G; Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß! November(38) 484; Dez. 483; Jan.(39) 484; Febr. 485; März, April, Mai je 487; Juni, Juli 486; A ſt 482; Sept. 478; Okt. 475 Nov. 476; Dez. 477; Jan.(40) 478; März 480; Mai 482; Juli 483; Tendenz ſtetig. Der Londoner Goldpreis betrug am 14. November für eine Unze Feingold 146 ff 8 d gleich 86,8267 /, für ein Gramm Feingold demnach 56,5853 Pence gleich 2,79154. Am freien Markt wurde am 14. November 1938 Gold im erte von 1216000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 6/8 ſh pro Unze fein verkauft. * Erzeugerfeſtpreis für Inlaunds⸗Futtermais. Nach einer Bekanntmachung der Reichsſtelle für Ge⸗ treide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, Geſchäftsabteilung, vom 11. November 3, W̃ 14 beträgt der Erzeugerfeſtpreis für im Inland erzeug⸗ N ten Futtermais im Wifrtſchaftsfahr 1998/39 mit ſofortiger Wirkung 20/ je 100 Kilogramm, aus⸗ ſchließlich Sack, ab Station des Erzeugers. * Gemeinſchaftstrockenſchnppen helfen dem Tabakbau. Die in dieſem Jahre in Dudenhofen, Rülzheim und Ku⸗ hardt neu errichteten Gemeinſchaftstrockenſchuppen des Lan⸗ desverbandes der ſogrpfälziſchen Tabakbauvereine wurden vor kurzem ihrer Beſtimmung übergeben. Der Verband hat ſich ſeit 2 Jahren im Bau ſolcher Gemeinſchaftsſchuppen betätigt, in den letzten Jahren dank der Förderung durch den Reichsnährſtond beſonders erfolgreich. Insgeſamt wur⸗ den vom Landesverband der ſaorpfälziſchen Tabakbau⸗ vereine ſeit 1916 rund 19 ſolcher Schuppen mit einer Ge⸗ ſomtlänge von 720 Meter erſtellt. Damit ſteht das ſaar⸗ pfälziſche Anbaugebiet weitaus an erſter Stelle im Reich. Im nächſten Jahr ſollen weitere fünf Schuppen mit einer Geſamtlänge von 180 Meter errichtet werden, und zwor vorausſichtlich in Freisbach, Hanhofen, Neupotz, Leimers⸗ heim ünd Hördt. Wenn auch der Bau von Gemeinſchafts⸗ trockenſchuuppen in ſtärkſtem Maße vorangetrieben wurde, ſo iſt der damit zur Verfügung ſtehende Trockenraum noch nicht ausreichend, um das ſämtliche in der Saarpfalz an⸗ fallende Material aufzunehmen. Es iſt nach wie vor der Bau privater Trockeneinrichtungen nachhaltigſt zu betrei⸗ ben. Nachdem die Zuſchüſſe des Reichsnährſtandes auch für private Vorhaben zur Verfügung ſtehen, hat jeder Tabak⸗ pflonzer die Möglichkeit, auch muſtergültige Einrichtungen zu ſchaffen oder die vorhandenen Einrichtungen ſo zu ver⸗ befſern, daß ſie dem in den Gemeinſchaftsſchuppen gege⸗ benen Vorbild einigermaßen entſprechen. Neue ägyptiſche Baumwollernteſchätzung bringt ge⸗ ringere Ziffern. Das Internationale Landwirtſchafts⸗ Inſtitut veröffentlicht eine Ergänzungsſchätzung der ägyp⸗ tiſchen Regierung über die Baumwollproduktion, nach wel⸗ cher die Angaben vom 3. Oktober beträchtliche Herabſetzun⸗ gen erfahren. Nach dieſer letzten Schätzung iſt mit einer Geſamternte von 3 302 000 Dz. zu rechnen lentkörnte Baumwolle), was gegenüber der Schätzung des vergangenen Monats eine Abnahme um 225 000 Dz. oder 6,4 v. H. be⸗ deutet. Gegenüber der Erzeugung des vergangenen Jah⸗ res ergibt ſich eine Verringerung um 33,2 v. H. und im Vergleich zum Durchſchnitt der Jahre 1932⸗36 um 5,1 v. H. Rhein-Mainische Abendbörse Behaupfei Frankfurt, 14. November. Wenn auch keine nennenswerte Kaufneigung vorhanden war, andererſeits aber Abgaben ebenfalls kaum noch vor⸗ lagen, ſo ſchien die Haltung an der Abendbörſe nach den Rückgängen im Mittagsverkehr weiter etwas beruhigt. Bei kleinen Umſätzen war die Kursentwicklung, insbeſondere gegenüber dem Frankfurter Schluß etwas uneinheitlich, im allgemeinen hi n ſich aber die Veränderungen in engen Grenzen, 4 v. H. erholt waren Deutſche Erdöl auf 124,75. Sonſt notierten u. o. Jh Farben 146, Vereinigte Stahl 105,75, Buderus 110, Scheideanſtalt 200, MAN 14 Junghans 98,25, während Schuckert 1 v. H. nachgaben au 176,25 J. Der Rentenmarkt lag vollkommen geſchäftslos. Bombay per Nov. 12¼6; Leinſaat Jon.⸗April 22,0: Baumwollöl ägypt. ägypt. per Nov.%. Neuyork: T nah: Terp. 22,75. Geid- und Devisenmarkt Paris, 14. November (Schluß amtlich London 178.77 Nelaien 630 75 807.— Neuyor! 3780, Schwetz 854,50 921.23 Berlin 1515.25 Kopenhagen 790,25 1 Italien 199.15 Holland 2045,.— 5* Vondon, 14 November.(Schluß amtlich). Neuyork 471,31 Liſſabon 110,18 Hongkong 17300 Montreal 477,36 Helſingfors 226,84 Sch anghai 0,7862 Amſterdam 873,62 Budapeſt 2425, Dokohama 1 Paris 180,71 Belgrad 214,— Auſtralien 125. Vrüſſel 2788,50 Sofia 405,— Mexiko 855 Italien 8945,— Moskau 2535, Montevideo 1987,— Berlin 1177.—] Rumänien 660,.— Valparaiſo 120,0 Schweiz 2088.— Konſtantin 600,— Buenos Spanien 8 Athen 548.— auf London 1905,— Kopenhagen 2142,12 Waͤrſckau 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1941,25] Auenos Aires] 1895,— Cslo 1990,12 J Rio d Jan. 293,.— Melalle Hamburger Metallnotierungen vom 14 Nonember Janca- u. elef Kupfei e Brief Geld Brieſſ Held Brieſſcheld[Hüttenrohzink p. 100 kg) 18, 5018,50 Januar 50,59. 277,0277,0 J Feinſiber(RM per kg). 30, 5030,50 Februar 59, 59, 277.0277,[[feingold(Ran per g)..84 2,79 März 59,— 50.277. 0277.0] Uit⸗Platin(Abfälle) April 59, 59,— 277, 00277, Circapr. RM per g. 2,40 2,50 Mat 8 5„ Techn. reines Platin Jun: e— Detailyr(RM per g. 3,60 Juli—*— Auguſt„„ Loco Abl. September 885.. Antimon Regules chineſ. ö Oktober. 3( per). 48,— 48,.— Novembei 9, 50, 277,00 277,0] Queckſiiber(Tper Flaſche). 70,50 Dezember 59, 59.[277,0 277,0 Wolframerz chineſ in) e 65. Frachlenmarki Duisburg-Ruhrort An der heutigen Börſe war die Nachfroge nach Kahn⸗ raum äußerſt rege. Durch die geringere Abladung berg wie talwärts wurden die Frachten um 10 Pf. pro Ton erhöht. Die Bergfracht notiert mit 1,90% ab Ruhrhäf und 2,10/ ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim, die Tal⸗ fracht mit 1,40/ ab Ruhrhäſen und 1,60/ ab Kanal inkl. Schleppen noch Rotterdam und 1,80„ ab Ruhrh und 2/ ab Kanal noch Antwerpen⸗Gent. Der Ber lohn notiert mit 80 bz. 90 Pf. nach Mainz und 90 Pf. bzw. 1 nach Mannheim, der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 10 Pf. pro Tonne für größere beladene Kähne ab Ruhr⸗ ort“ nach Rotterdam. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt⸗Main, vom 15. November: Deutſch⸗ land liegt am Nordrand eines ſtarken Hochdruck⸗ gebietes, aber gleichzeitig noch im Zufuhrbereich feuchter Meeresluft. Demgemäß hat ſich zur Zeit vielfach Nebel oder ſtärkere Bewölkungszunahme eingeſtellt; auch kommt es ſtrichweiſe zu ge⸗ ringfügigem Regen, Eine nachhaltige Ver⸗ ſchlechterung iſt jedoch unwahrſcheinlich. Norauszase u Mittwoch. 16. November Beſonders morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und im allgemeinen trocken, Temperaturen wenig geändert, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 14. November + 14,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15. November 10,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 11,0 Grad, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November — e 11 12 13 14 is bein eg 12 13 Rheinfelden Kaub 1 16114 Breiſach. ö Röln.94 fo 88 0 1 Neckar⸗Regel rau— Manneim Mannheim. 90.8.90 183 1 J Nachbargebiete Gasexyloſion in Offenbach Wohnhaus faſt völlig zerſtört.— Ein Toter, vier Vermißte 1 1 Offenbach Main. 14. Nov. In dem Wohn⸗ aus Bahnhofſtraße 20 ereignete ſich eine Gas⸗ krploſton, die das Haus zum größten Teil zertrüm⸗ er Bisher gelang es, einen Toten zu bergen. der Perſonen werden noch vermißt. Die beiden lügrenzenden Häuſer wurden aus Sicherheitsgründen don ihren Bewohnern geräumt. Flammen in Stockacher Fabri Schmelzaulagen der Metallwarenfabrik vernichtet. Stockach, 14. Nov. Am Samstagabend gegen.30 Uhr wurde die Bevölkerung der Stadt durch die larmglocke der Motorſpritze aufgeſchreckt. Im glei⸗ gen Augenblick ertönte auch das allgemeine Feuer⸗ 1 2 Es brannte in der Metallwaren⸗ 1 Rißtorf. In der Schmelzhalle des Haupt⸗ 1955 Gebäude, das innen zu einem großen Teil in Holz ausgebaut war, ſehr ra ausbreitete. Der 98 0 wurde mit 12 Schlauchleitungen bekämpft. in ſte achſtuhl war nicht mehr zu retten und ſtürzte ſich zuſammen. Ein großer Gefahrenherd beſtand -in der Feueranlage udes war Feuer ausgebrochen, das ſich in dem der drei Sch enelzöfen, Rohöl geheizt werden. Der Schmelzraum bildete ein einziges Flam⸗ menmeer und braunte völlig aus. In ſeiner nächſten Umgebung lagerten etwa 45 000 Kilo Oel, auf deſſen Schutz ſich die Wehr dann auch vornehmlich verlegte. Die Stockacher Wehr ging gegen das ölige Feuer in den Schmelzhallen mit Schaumlöſcher an und konnte die Gefahr des Uebergreifens auf die Oelbehälter be⸗ ſeitigen. Der Schaden dürfte ſchätzungsweiſe 70 000 Mark betragen. 60 000 RM ins Ausland verſchoben Jüdiſche Deviſeuſchieber in Abweſenheit verurteilt * Frankenthal, 15. Nov. Vor der erſten großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal hatten ſich der frühere Arzt Dr. med. Joſef Wolf und ſeine Mutter Anna Wolf, geb. Merzbach, aus Lud⸗ wigshafen, wegen Vergehens gegen die Depiſen⸗ beſtimmungen zu verantworten. Die beiden Ange⸗ klagten hatten es vorgezogen, ins Ausland zu flüch⸗ ten, um ſich einer Beſtrafung zu entziehen. Die Haupt⸗ verhandlung wurde daher im Abweſenheitsverfahren durchgeführt. Es handelt ſich um einen Betrag von 60 000 Mark, der von Wolf und ſeiner Mutter verſchoben wurde. Das Urteil lautete gegen Dr. Joſef Wolf auf eine Zuchthausſtrafe in Höhe von 2 Jahren die mit 6 Monaten und eine Geldſtrafe von 165 000 Mk., die Anna Wolf wurde zu 1 Jahr 3 Monaten Gefäng⸗ nis und 75000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Zur Sicherung dieſer ausgeſprochenen Strafen wurde das Vermögen der beiden Angeklagten eingezogen. Blick ins Viernheimer Rathaus Nochmals Beratung des Etats für 1938 Viernheim, 14. Nov. In einer unter Vorſitz von Bürgermeiſter Bechtel im Sitzungsſaal des Rathauſes abgehaltenen Ge⸗ meinderatsſitzung wurde nochmals der Haus⸗ haltsplan für 1938 beraten. Das Projekt einer Schwimmſportanlage bei der Lorſcherſtraße erfordert noch reifliche Erwägung. Der vorgelegte Plan, der das Gelände von der Lorſcher Straße bis zur In⸗ duſtrieſtraße umfaßt, ſieht Parkplätze, Allee, Auf⸗ marſchgelände, Turn⸗ und Feſthalle, Schwimmbad, Hauptkampfbahn, Schießſtand, Freilichtbühne H⸗ Heim und Uebungsplätze für die verſchiedenen Sport⸗ arten vor. Die Verbindungsſtraße der Weihgarten⸗ und Wieſenſtraße, zwiſchen Hofmann⸗ und Wald⸗ ſtraße, erhält den Namen„Gartenfeld“. Es ſtehen noch etwa 200 Obſtbäumchen zur Verfügung, die an der alten Mannheimerſtraße und links des Sandhö⸗ ferweges angepflanzt werden. Um der Landwirtſchaft den Verbrauch von elektriſchem Strom beſſer zu ermöglichen, iſt für dieſe ab 1. Januar ein neuer Tarif vorgeſehen. Die vom Kreisamt angeordnete Anſtellung eines gemeindlichen Vollziehungsbeamten wird in abſehbarer Zeit erfolgen. Erinnerung an Neckargemünds Brückenbau Album mit wertvollen Aufnahmen erhielten die Förderer und Mitarbeiter des großen Werkes. Neckargemünd, 15. Nop. Der große Feſttag der Brückenweihe klingt in Neckargemünd als ſchöne Erinnerung noch lange nach. Nach Rückkehr der Gäſte von der fröhlichen Neckarfahrt im Motorboot ließ gegen 17 Uhr als zwangloſen Ausklang der Einweihungs⸗Feierlichkei⸗ ten der Bürgermeiſter der Stadt Neckargemünd, Müßig, im Verandabau des„Kaffee Kurgarten“ einen kleinen Imbiß reichen. Dem badiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Köhler. der zuletzt bei der Ein⸗ weihung der Neckargemünder Sparkaſſe hier geſpro⸗ chen hatte, überreichte das Stadtoberhaupt namens der Ratsherren eine kleine ſinnige Erinnerungs⸗ gabe in Geſtalt der„Oelkrüge“, die für die längs der Elſenz ſtehenden Delmühlen von altersher hier hergeſtellt werden. Ein Album mit Aufnahmen des Brückenbaues erhielten auch Miniſterialrat Spieß, Oberbaurat Hauck, Oberbaurat Honickel, Heidelberg, Baurat Schönle als erſter Bauleiter der Brücke, Bau⸗ rat Laemmle, Kreisleiter Seiler, Landrat Naumann, Bauführer Lederer der Firma Eſeinwerk Wyhlen AGG. und Bauinſpektor Geilsdörfer(als örtlicher Bauleiter). 12. Seite Nummer 329 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 2* 5 2 5—— EIn Fllmwerk- nech gewaluger, einbtande 1 1 noch packender als„San Franzisko“! lust uni. Der neue große Ufa- Fim „Eines der überwältigendsten Werke, Iwetschgenwasser ee 5— 55 vier die jemals auf der leinwand erscnie- Him ccc 1 175 imbeer- als 80O0O Mannheimer! 0 — icht Bild- Bühne ist N 25 5 2 3 e geist Ein ungewöhnlich interessantes Tiiema, 5— dessen Grundmoliv ein tatsdchlien Steinhäger Ereignis der Peltgeschiclite 4 112 Ein Fm voller Spannung mit: Ule gené Deltgen, Vera v. Langen. Gustay Diessl. H. Hubner, W. Franck, Nielsen, kauft men in Bahn, Arnheim, Alcantra, Jürgensen us bester Qualität Nusſe: W. Bochmenn- Spielleltung F. V. Botsody Selt 30 Jahren elle i Weinkellerei mheinaustr. 6 Ruf 235 43 pfingstberg Strahlenburgstr.! — .— Ute- Wochenschau— Kufturfilm A 7 desinn:.00.48.30 Uhr Augeige Hotsen bußteg:.00.00.00.30 Uhr m Jugendliche uber 14 Johren zugelassen det NN2Z 0 gule Wa dug ae Mam Heute 20.50 Uhr 80. 5 war der Abechaieclo- Aden welneleg! 2 5 2 5 5 Ei kender Kriegs- Tonfl 8 Dieser, mit dem amerikanischen Film- des brogtemms pte Nieren e 85 2 preis 1937 ausgezeichnete Spitzenfilm gehört 85 5 2 eee zu den größten Filmwerken der Spielzeit! Herrliches Varieté 8 Der Film schildert in einem packenden Drama—— el der Liebe und Leidenschalt die größte 10 Brandkatastrophe aller Zeiten! Horgen 20.00 Unt 815 8 22 0 Aber 3000 Mitwir fende + BNemiee 3 Der Film, dem die Begeisterung der Welt gehört! des neuen 1 5 2 Ein Fllmthema aus dem Leben! Im denfsefier Fprafie! Klasse-Pro ramms 1 Ein Film mit Herz und Gemüt: 5 i Etwas zum Lachen und zum Weinen 50 5 Deutschlends Nelstef-Anseget 0 1 Erstaufführung morgen Mittwoch karl Malter Funn g 5 den 16. November! der Destſt!tf Ein packendes, beglückendes Erlebnis!“ 5 ane tali e neue dtektonen ver. 1 I 0 U 1 1 5 5 3 a Ein leuchtendes 5 15 e Neueste Deuligtonwoche und Kulturfilm: 2 Wikir 8 7 Sisters Band Ehrenmal des 0 i Ein schönes, junges Mädchen geht den Weg von der 5b T lare vor der Kamera“ Marifah's Kakadus- Viola deutschen soldaten 9 Liebelei zur wahren, großen Liebe, Und wir erleben, f 5 und lren Pop p„Der rumoren von Menschen 0 Wie es das Glück findet. Anfangszeiten am Bußtag:.00.05.20.35 Uhr Reimer“ 2 Singsangs kämptten genen 00 Darsteller: 3 Houes- Die Shiteys Millionen von HNenschen S werden diesen Fm sehen Wol- 5 Hö. 91 i 1 Uiel Es läuft das volle progiemm ohne bel an sa nene au 0 ger 52 A eln jede Einschränkung 92 85 Wes roi 91 5 carl Raddalz Vorverkauf 11.30 bis 15.00 und ab 16 Unt ee . Asenhinen Gewehre (ensmalſges Mitglled des Natlonaltheaters) die tHeusfteuen-Votstellung Tanks, Geschütze Splelleitung: Arthur Maria Rabenailt findet Donnetsteg 16.00 Uhr stett aller Kaliber * 5 bri Tod und Verdelben und Musik: Franz R. Friedl 8 U 2* ich aeg ie des e 3 H 5 Stabe den Tages entspinnen sſeh Erstaufführung: Mittwoch, 16. November! 3 vg elermgerga ende e ee a C om Nit och eb 15.50 Unt geõftnet, sb 10 Ut rufthämpfe —.— billigſt g ö a Brennende Flugzeuge Schüritz. M 6. 16 Konzert und Wiener Stimmung bei Pepi Stoß 1 5 2882 ons Neueste Tobis- Wochenschau und Kultur film: aaa werden abgeschossen „Tler und Mensch im Z00“, Bomben- Geschwader f legen Sie 1 in * unc antennen Ig A886 8 neute Dienstag 55. Ag: 8 ist t. ne se- . 1 N letzter agl 1 eee er e 5 U 5 Front, die vorderste Linie. 1 Ein deutichsptschſgei potemount- Fim, J. G. Feierabendhaus ur Pee Mittwoch Cubic), 90 . der in ſheme und Besetzung etws Ludwigshafen, Ostmarkstr. 1 Ur rotensonntag 20. Novemb. 1 ganz Besondetes detstellt! abends.15 Uhr 5 111.30 Unr orm! 9 f Samstag. 19. N vember d 8 Erstaufführung 80 E 8 018 9 ung Totensonntag, 20. Novemb 0 0 boorlay-Revue 00 Uhr abends be Letzte Spleltage! 155 5 de Ein packender Fim Märthen⸗Nachmittage„NopkN-. vom Freiheitskampf der— oem Formel! 66 zugendd iche haben Zufitt! le Englä or denutzen Sie den Vor- Schotten gegen die Engländer Ein Film von— ENPRE 55 Bitts benu 1 e mee. AL HMaHBRa! hideen 1 Rote 100 battwirk aus 18 Staaten Sondefpfogramm 1 Donnerstag Freitag Samstag d- Awrechus rhea Letzte Aufführung Wee 4 f den 17. Ney den 18. No, den 19. Nos, lang Bern erdert 1 in Deutschland nschm. 2 Unr nachm. 2 Unr nachm. 2 Uhr cam 2 Harten ab RA.- bei H. Ferd. Heckel und Vrk.-Verein, Abeng- Rasse. Peterabdhs Fein Sts dt. Planetarium Donnerstag, 17. November, 20.15 Uhr: 2. Lientbiidervortras der gene E föhtung Kaufm. Angeſtell⸗ allgemeine Biologie“: Clenung arch; Stoff- U. Energieaufnahme der Zelt f 300 k. Vortragender: Dr. K. Feurstein u leihen gegen Freitag, 18. November, 20.15 Unt: 8 5 5585 Beginn d. Astrophysikalischen Arbeitsgemelnschaft Einzelkette IA. O. 50; Scndlel und Ptst Erl. 3 6 Neſnenketten zu efmsbigtem Pless, . der letzte Tln Garbo-Woche! unserer großen Nana Korenin Donnersie Anfangszeiten Dlenstaf .10 .00 Loretta Joung 10. Ein ergreifender Film Jol Leidenschaften, Konflikten und menschlichen Gefühlen! in der geheimnisvollen, eiregen- den Atmosphdte Schengheꝶ treffen sich zwei junge Nenschen, ver- ieben sich ineinander und Weiden nech kurꝰ em Gluck durch ein tie- gisches Schicksdl wieder getrennt. qugend hat Zutritt! Entführt (in deutscher Spracue) nach dem Roman„Kidnapped“ von Robert Louis 8 evenson Warner Baxter . det kleine Freddie Bartholomew und Arleen WMhelan sowie 5000 andere Mitwirkende g Morgen Mittwoch. Buftag. 16. Mor. 1938 Bs fulrken mit: Querilla- Kiſeg— Zweikampf— 5 1 2 55 Generkeste aue dieren ein nense stoprawa- brls Genscher Umzüge Ngtional Theater anmem f== Eroges Vorprogramm. i 5 ben e e e a en Lu Hlisabeth Botz Ernst Legal fernumzüge 3 1 Täglich ab 400, 600, 820 Uhr Tiermarkt 2 Umnibus-Fa 7 41 1 f e ee e Bußtag ab 2 Uhr f 5 ö Jugendhat Zutritt 5 eee eee übernimmt KdF. e 1 3.: Deutſch Uhr paradeplats 1 5 5 Aufangt.00.00 8 30 une a 1 5 0 3 5 90 28 1 Gm⸗Auto⸗ pi Ga 0 8. nt: Abfahrt: jeweils 13 1 5 Kittwock[(Bußtag] ab à Un- 5 rwWwachsene:-— 8 5 Köbelwagen.(Rud 1. peterstal- Waldhilsbach- Kohihof 5 0 Oleicizeitie in beiden Theatern Harten im Vorverkauf an der Tageskasse nen 9 b ansemag 5 5 5 15 1 5 1 55 2. Kalmit- Totenkopf- Breitenstein nl 50 1. Kunz J g. 8. Oper in 4 Aufzügen nach dem gleich Ff 0D K chen erf. od. 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