5 122. 119 giſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezuaspreiſe: rel Haus monatlich.08 Mk und 62 Pia Trägerlohn in unſeren Hechäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt 270 Mk einſchl U Pia Poſtbef„Geb Sterzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ bor 12. Kronprinzenſtt 42 Schwetzinger Str 44 Meerfkeldſtr 18, de Fiſcherſtt 1. Abbeſtellunaen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen Mannheimer General Anzeiger Fe Hauptſir 68. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: Rl,.6. Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 2495 Poſtſcheck⸗tonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim für Einzelpreis 10 EI Anzeigenpteiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta Für Fomitſen⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig iſt die Anzeigen Preteltſte Nr 9. Bel Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinetlen Nachlaf gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und fernmündlick erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Ne. 53 Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 18. November 1038 149. Jahrgang— franzöſiſche Sturheit in der Kolonialfrage-Ein Ehamberlain-Sieg im Ankerhaus Geht Lerriot in Oppoſition? Ferzweifelter Kampf Daladiers um die Nolverordnungen Zunahme der Oppoſition Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 18. November. Geſtern abend noch hat die Regierung Daladier eine dreifache Gegenoffenſive gegen die Oppoſition unternommen. Auf einem Bankett des nationalen Verbandes der franzöſiſchen Preſſe ergriff zunächſt ber Finanzminiſter Reynaud das Wort, um vom lechniſchen Standpunkt aus die Notverordnungen zu kechtfertigen. 5 In einer ebenſo pathetiſchen wie energiſchen Rede erklärte dann der Miniſterpräſident Daladier ſelbſt, daß die Regierung entſchloſſen ſei, den Kampf um die Notverordnungen bis zum letzten Ende durch⸗ zuführen. Vor den Notverordnungen habe man der Regierung alle möglichen Ratſchläge gegeben, ſie Röge nur jedes Opfer verlangen. Nach den Not⸗ Morbnungen aber ſchreie alle Welt über jedes und auch das leichteſte Opfer.„Die Regierung wird ſich aber nicht durch Kritiken ablenken und durch Manöver hemmen laſſen. Ich verachte alle klein⸗ lichen Intrigen. Ich werde bis zum Ende kämpfen, henn ich will nicht der Mann des Bank rotts ſein, ebenſowenig wie wollte.“ Hr von der Vergangenheit zehre und vom Erbe der Bäter lebe. Sonſt würde es bald nur noch ein Mufeum ſein.„Wir ſind auf dem rechten Wege und lichts und niemand darf uns aufhalten.“ Der Präſtdent der Republik, Lebrun, endlich erklärt ſeine volle Zuſtimmung zu den Notverord⸗ nungen und ſprach den Wunſch aus, daß auch das ganze Volk das Gleiche tun möchte.„Es gibt nur ein Mittel zur Rettung: Jeder muß auf dem Altar hes Vaterlandes ſein Opfer bringen. Niemand darf ſich oͤrücken.“ f Vom innerpolitiſchen Standpunkt aus werden dieſe drei Reden dahin ausgelegt, daß Daladier entſchloſſen ſei, den Kampf mit dem Parlament aufzunehmen. Der Präſtdent der Republik ſeinerſeits habe war⸗ nend zu erkennen geben wollen, daß er in die ſo⸗ ſortige Auflöſung der Kammer einwillige. Aller⸗ kings ſteht Daladier heute noch eine entſcheidende Nachtprobe bevor. Nachdem er ſich beim Vorſtand der kahikalſozialen Partei ein einſtimmiges Vertrauens⸗ dotum geholt hat, ſoll er heute vor der radikalſozia⸗ en Parlamentsfraktion erſcheinen. Hier wird ſeine Aufgabe ſchwieriger, weil ja beinahe die Hälite der radikalſozialen Abgeord⸗ neten nur mit der Stimmhilfe der Marxiſten gewählt worden iſt und daher durchaus geneigt lein mag, die Oppoſition der Marxiſten gegen die Notverordnungen mitzumachen. Man glaubt ſogar ankündigen zu können, daß Herriot genau wie einſt im Jahre 1925 gegen die Regierung Briand⸗Caillaux, ſo auch jetzt gegen die Regie⸗ tung Daladier⸗Reynaud einen romantiſchen po⸗ litiſchen Feldzug im Namen der Freiheit, der 709 5 und der Demokratie unternehmen olle. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat Weiner Fraktionssitzung erneut ihre unbedingte boſition gegen die Notverordnungen betont und darüber hinaus ſchon eine Reihe von Geſetzes⸗ torſchlägen ausgearbeitet, die die ſofortige Annul⸗ lierung der Notverordnungen nach dem Wieder⸗ kram entrit des Parlaments am 6. Dezember for⸗ „Die Kommuniſtiſche Partei ihrerſeits hat ute ebenfalls gegen die„Politik des ſozialen kſchritts“ des Miniſterpräſidenten Daladier pro⸗ tiert und hat den Sozialdemokraten eine Aktions⸗ gemeinſchaft gegen die Regierung vorgeſchlagen. 9 Darüber hinaus aber ſind auch die Verbände der iche er Führer der Frontkämpferorganiſation, er als erſter die Einrichtung einer auto⸗ 5 a ſir als Kandidaten ſogar ſchon Daladier ſelbſt ge⸗ Aunnt hatte, erklärte geſtern in einer ausführlichen Aus werk„ohne Gnade verurteilten“. die Regierung Daladier ſei heute nicht mehr zu nachnen, denn ſie ſchwanke ſchon, und das franzöſiſche⸗ Volk habe das deutliche Gefühl, daß von dieſer Re⸗ ich der Mann des Krieges ſein Es gehe einfach nicht an, daß Frankreich gierung das Heil nicht mehr zu erwarten ſei. Die Nötverordnungen würden nur eine allgemeine Preis⸗ ſteigerung zur Folge haben und würden alſo minde⸗ ſtens die Hälfte des franzöſiſchen Volkes zwingen, mit den Löhnen und dem Einkommen rettungslos hinter dieſer Hauſſe herzulaufen. Das ſei nicht die Gerechtigkeit, die die ehemaligen Frontkämpfer er⸗ wartet hätten. Der Gewerkſchaftsring der CGT hat geſtern abend einſtimmig beſchloſſen, am 26. Novem⸗ ber einen 24ſtündigen Generalſtreik zum Proteſt gegen die Notverordnungen zu organiſieren. Geſtern abend kam es in Paris auch ſchon zu den erſten Straßendemonſtrationen. Die Kom⸗ muniſten hatten ihre Anhänger in dem Arbeitervier⸗ teil um die Place d' Italie auf die Straße gerufen. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot widerſetzte ſich dieſer Demonſtration. Der kommuniſtiſche Abgeorönete Monjauvis und vierzehn andere kommuniſtiſche Schreier wurden verhaftet. 17 Poliziſten und zahl⸗ reiche Demonſtranten wurden verletzt. Ein deutſches Generalkonſulat in Preßburg. Die deutſche Regierung beabſichtigt, das bisherige Kon⸗ ſulat in Preßburg in ein Generalkonſulat umzuwan⸗ deln. Außerdem werden in Mähriſch⸗Oſtrau ein Konſulat und in Iglau eine Zweigſtelle des Kon⸗ ſulates in Brünn eröffnet. Die Beiſeung vom Raths Ganz rechts(zwiſchen den Eltern des Toten ſitzend] der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler während der Trauerfeier in der Düſſeldorfer Rheinhalle. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Die Rüſtungs debatte im Anterhaus: Chamberlain ſiegt über Churchill Kein Munitionsminiſterium, ſondern lediglich ein beratender Ausſchuß Eden und Duff Cooper ſtellen ſich hinter Chamberlain Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 18. November. Mit 326 gegen 130 Stimmen lehnte das Un⸗ terhaus geſtern das heißumſtrittene Rüſtungs⸗ miniſterium ab. Nach den liberalen Antragsſtellern erklärte der Verteidigungsminiſter Sir Thomas Inſkip, um etwaige Ueberraſchungen bei der Abſtimmung von vornherein in ihrer Bedeutung herabzumindern, es handle ſich um keinen politiſchen Streit, ſondern um Meinungsverſchiedenheiten über eine verwaltungs⸗ techniſche Zweckmäßigkeitsfrage. Dieſe Linie wurde durch die ganze Debatte durchgehalten. Inſkip be⸗ tonte, daß, was auch immer an Mängeln und Irr⸗ tümern zutage getreten ſei, England im oͤritten Jahr des großen Fünfjahres⸗Rüſtungsplanes einem et⸗ waigen Angreifer eine Antwort erteilen könne, die dieſer nicht erwarte. Attlee, der Leiter der Oppoſition, verlangte die Umſtellung des engliſchen Rüſtungsplans auf Kriegsbaſis. Churchill rief zur offenen Revolte auf. Er bot alle Leidenſchaft und allen Witz auf, die ihm zur Verfügung ſtanden, um die konſervativen Kri⸗ tiker des Rüſtungsplanes mitzureißen. Er rief aus: Wenn nur 50 konſervative Abgeordnete mit der Oppoſition ſtimmen würden, dann würde das zwar die Regierung nicht ſtürzen, aber ſie zu größeren Anſtrengungen in der Aufrüſtung antreiben. Seinen Hauptangriff konzentrierte Churchill wie üblich auf den Kriegsminiſter Hore Beliſha. Zur allgemeinen Ueberraſchung ließ Duff Coo⸗ per, der im Anſchluß an Churchill ſprach, die Oppo⸗ ſition im Stich. Er verteidigte die Rüſtungspolitik der Regierung und fand Worte großen Lobes vor allem für Verteidigungsminiſter Inſkip, Luftfahrt⸗ miniſter Kingsley⸗Wood und Kriegsminiſter Hore Beliſha. d Um zehn Uhr abends erhob ſich Chamber⸗ lain zu einer einſtündigen Rede. Das Haus füllte ſich jetzt bis zum letzten Platz. Viele Abgeordnete erſchienen im Frack, um ſpäter irgendwelche geſell⸗ ſchaftliche Veranſtaltungen wahrzunehmen. Man ſah Miniſter in goldbetreßten Uniformen, die vom Diner zu Ehren König Carols vom Auswärtigen Amt kamen. Die Galerien waren überfüllt. Chamberlain hielt eine außerordentlich über⸗ zeugende Rede. Er erklärte im einzelnen, er ſei über die Zuſammenarbeit mit Induſtrie und Gewerkſchaf⸗ ten zufrieden und begrüße, daß keine Notwendigkeit vorliege, eine Kriegsmaßnahme, wie ſie die Einrich⸗ tung eines Rüſtungsminiſteriums ſei, im Frieden bereits durchzuführen. Er kündigte an, daß ein beratender Ausſchuß dem Reichsverteidi⸗ gungsminiſter zur Seite geſtellt würde, der etwaigen Beſchwerden der Rüſtungsinduſtrie abhelfen ſolle. Dieſer Ausſchuß ſoll aus Wirtſchaftlern beſtehen. Bet der Abſtimmung ſtellte ſich heraus, daß nur Churchill und drei weniger bekannte konſervative Abgeordnete gegen die Regierung ſtimmten. Ein großer Teil der Konſervativen hat ſich allerdings der Stimme ent⸗ halten. Soweit bekannt geworden iſt, haben Eden und Duff Cooper für die Regierung ge⸗ ſti m mt. Für eine der nächſten Sitzungen liegt ein ſpon⸗ taner Vertrauensantrag konſervativer Abgeordneter für Chamberlain vor, der bereits von 255 Abgeord⸗ neten unterzeichnet iſt. eee erer. Von ihm hälle man anderes erwartet: Ein, Nein Daladiers in der Kolonialjrage Frankreich denke nicht an Aebertragung kolonialen Beſitzes an Deutſchland Drahtbericht unf, Pariſer Vertreters — Paris, 17. November. Geſtern abend hat Daladier eine offizielle Verlautbarung erlaſſen, in der er wiederholt, daß Frankreich in der Kolonialfrage an keiner⸗ lei Abtretungen ſeines gegenwärtigen Kolonial⸗ beſitzes denke, daß keinerlei Verhandlungen zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland über die Rück⸗ gabe des ehemaligen deutſchen Kolonialbeſitzes im Gang oder auch nur beabſichtigt ſeien und daß auch bei dem bevorſtehenden engliſchen Miniſter⸗ beſuch in Paris über dieſe Frage nicht verhan⸗ delt würde. n i f Am Freitag tritt die Kolonialkommiſſion der Kam⸗ mer zuſammen. Sie hat zu dieſer Sitzung auch den Miniſterpräſidenten Daladier zum Vortrag ein⸗ geladen. Am nächſten Dienstag will auch die außen⸗ politiſche Kommiſſtion der Kammer im Beiſein des Außenminiſters Bonnet über die Kolonialfrage diskutieren. ö i 5 a Unter dem Vorſitz des Präſidenten des auswär⸗ tigen Senatsausſchuſſes, Senator Berenger, ver⸗ anſtalteten die verſchiedenen franzöſiſchen Kolonjal⸗ geſellſchaften am Mittwochabend im Pariſer Wagram⸗ ſaal eine Proteſtkundgebung gegen Abtre⸗ tungen von Gebieten des franzöſiſchen Kolonialrei⸗ ches. Insbeſondere wandte man ſich gegen Hergabe ſolcher Gebiete, welche Frankreich nicht als eigen beſitzt, ſondern nur verwaltet. Von den von Unbildung, Anmaßung und Rück⸗ ſtändigkeit nur ſo ſtrotzenden Anſprachen ſeien die gangſterartigen Ausführungen des ehemaligen Gpu⸗ verneurs von Indo⸗China und Mitglied des Ober⸗ ſten Kolonialrates Varemme herausgegriffen. Dieſer Menſch behauptete mit dem ſturen Ernſt unglaublicher Dummheit, ein„raſſengläubiges“ Volk wie das deutſche ſei gleichbedeutend mit Sklaven⸗ händ lern. Die Indo⸗Chineſen und Tonkchineſen 3. B. ſeien nicht bereit, die liebenswürdige Schutz⸗ herrſchaft Frankreichs mit der Gefahr des Prügel⸗ ſtockes und der Peitſche zu vertauſchen. Varemme offenbarte damit und mit weiterem verrücktenGeſchwätz nicht nur völlige Unwiſſenheit über die deutſchen For⸗ derungen an territorialem Gebiet, ſondern ließ ſich eine peinliche Verwechflung der erfolgreichen und Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe it gewiſſen berüchtigten Prak⸗ denlegion und der Welt ebenheiten in Hanoi, Dahome oder am Niger zUſchülden 117 N 117 )en Fren kommen kommen. Verſtiegenheiten franzöſiſcher Agnallon dub Paris, 17. November. Verſchiedene Pariſer Blätter befaſſen ſich auch am onnerstag mit der Rückkehr der ehemaligen deut⸗ ſchen Kolonien. Die betreffenden Zeitungen geben u. a. der Meinung Ausdruck, daß gewiſſe, gegenwär⸗ 1 anzöſiſchen Mandat unterſtellte überſee⸗ Eigentum Frankreichs ſeien, mit der Waffe in der Hand Dieſe Behauptung offenbart ie ſogar noch über diejenige der erſammlung hinausgeht. Trotz aller chen Hemmungsloſigkeit wagte man damals te deutſck Kolonſen als Eigentum den ver⸗ ten Intereſſenten zu übergeben. den franzöſiſchen Blättern fehlt ferner die nung der Talſache, daß die kriegeriſchen An⸗ Schutzgebiete und ihre glorreiche rch hundertfache() Uebermacht als im iderſf mit dem damaligen Völkerrecht ſtehend niemals eine offizielle Handhabe zur Ueberführung in ſtändigen Beſitz bieten kann. Hetzrede Jouhaux Korreſpondenten m Weltkriege 5 1 f deutſche Pari — Paris, 17. November. Drahtber. unſ. Auf der Tagung des Gewerkſchaftsringes der CGT in Nantes hielt geſtern der Gewerkſchaftspapſt Jou⸗ haux eine wilde Hetzrede. Er beſchäftigte ſich dabei auch mit der Außenpolitik und bekümpfte natürlich 8 ſchärſſte die Friedenspoßlik von München. In 1 Zuſammenhang wagte es dieſer Hetzer, unter Beſchimpfungen des Führers, ſogar zu er⸗ t:„Die Fortſetzung der Politik von München neue Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich iſt nicht ohne Gefahr. Frankreich würde hereingelegt werden, wenn es allzu gläubig in der⸗ artige Verhandlungen einträte.“ Man darf annehmen, daß Jouhaux mit ſeinen Beleidigungen an die Adreſſe des Führers eine Her⸗ ausforderung an die Adreſſe der Regierung Daladier richten wollte. In einer der Notverordnungen Dala⸗ diers werden nämlich alle Beleidigungen ausländi⸗ ſcher Regierungen unter Strafe geſtellt. Man wird erwarten müſſen, welche Stellungnahme die franzöſiſche Regierung zu dieſer neuen Hetze des roten Gewerkſchaftspapſtes einnimmt. Hinter den Kuliſſen Wer iſt die im Zuſammenhaug mit der Ermordung des GPu⸗Agenten Reiß verhaftete Frau Trailles? Drahtbericht un. Parlſer Vertreters Paris, 18. November. Die neuen Enthüllungen über die Mordaffäre Reiß haben gleichzeitig auch neues Licht in die Um⸗ triebe der bolſchewiſtiſchen Propaganda in Frankreich geworfen. Wie gemeldet, iſt die Engländerin Frau Wi wahle verhaftet worden, weil ſie der ſowjet⸗ ruſſiſchen Geheimpolizei als Geldhriefträgerin für „Frankreich diente. Frau Trailles iſt, wie nun feſtge⸗ ſtellt wurde, die Tochter von Alexander Gutſchkoff, dem letzten Präſidenten der Duma, der im Jahre 1917 den Zaren Nikolaus II. zur Unterzeichnung des Thronverzichtes zwang. Nach der Auswanderung Gutſchkoffs nach Frankreich ver⸗ heiratete ſich ſeine Tochter mit dem Engländer Sir Trailles, der ein überzeugter Kommuniſt geweſen ſein ſoll. Er ſoll auch als Agent der Somjetruſſen in England tätig geweſen ſein. Beim Ausbruch des Bürgerkrieges gegen Spanien ſtellte er ſich ſofoxt freiwillig den internationalen Brigaden zur Verftt⸗ gung und fiel nach wenigen Wochen an der Bürger⸗ kriegsfront. D 9 ndfreien Koloniſierungsmetho⸗ * Freitag, 18. November 1998 Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels über olksführung i X N 2 5 ——— riſenzeit Beobachtungen und Erfahrungen während der Septemberkriſe- Preſſe und Rundfunk als Mittel der Volksfüheung adnb Berlin, 17. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Haupt⸗ ſchriftleiter des„12⸗Uhr⸗Blattes“ in Berlin eine Unterredung gewährt, in der er ſich zu aktuellen Zeitfragen äußerte. U. a. beſchäftigte ſich der Miniſter mit den Klagen, die hier und da wegen nicht genügender Unterrichtung der Oeffeutlich⸗ keit während und nach der Spannungszeit im September erhoben worden waren: Die deutſche Publiziſtik hat nicht die Auf⸗ gabe, dem Leſer unbedingt und um jeden Preis das Neueſte auf den Frühſtückstiſch zu legen. Es iſt dies der Ehrgeiz der privat⸗kapitaliſtiſchen Zeitungskon⸗ zerne in den ſogenannten demokratiſchen Staaten. Bei uns übt die Preſſe eine wichtige Funktion des ſtaatlichen Lebens aus. Sie iſt zu einem Träger öffentlicher Pflichten geworden. Die deutſche Preſſe hat poſitiv in dem Zuſammenſpiel der ſtaatlichen Kräfte mitzuwirken. Mit der Nachrichtendurchgabe im Rund ⸗ funk verhält es ſich ähnlich wie bei der Preſſe. Da ſitzt das Publikum während der Viermächtekon⸗ ferenz in München am Rundfunkapparat und wartet geſpannt auf die neueſten Mitteilungen vom Ver⸗ lauf der Beſprechungen. Ich kann das erhöhte Inter⸗ eſſe verſtehen. Es iſt mir auch nicht etwa unbekannt, daß für unſer Volk ſehr viel von dem Ausgang der Münchener Beſprechungen abhing. Und doch konnte ich in dieſen kritiſchen Stunden auf innere Bedürf⸗ miſſe nur wenig Rückſicht nehmen, al es ſich bei der großen Eutſcheidung, um die in nchen gerun⸗ gen wurde, um eine Exiſtenzfrage der Nation handelte. Für die deutſche Staatsführung war es weſent⸗ lich während der ganzen Kriſenzeit, zu verhindern, daß der Spekulation ausländiſcher Kreiſe, aus ſogen. Situationsberichten des deutſchen Rundfunks die Taktik des deutſchen Verhandlungspartners zu durch⸗ ſchauen und ſo eventuell durchkreuzen zu können, nicht die geringſte Nahrung gegeben wurde. So iſt in München unſer Ziel erreicht worden.“ Der Miniſter ging dann auf die Tatſache ein, daß das Telegramm an den amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt in den deutſchen Zeitungen um 24 Stunden ſpäter als in den aus⸗ ländiſchen verbreitet wurde: „Auch an dieſem Beiſpiel zeigt ſich die Verſchie⸗ denartigkeit der Auffaſſungen über die publiziſtiſche Arbeit bei uns und in den demokratiſchen Staaten. * Am Tage der großen Kundgebung im Berliner Sportpalaſt, wo der Führer noch einmal die Be⸗ dingungsloſigkeit der deutſchen Forderungen unter⸗ ſtrich, richtete der Präſident der Vereinigten Staa⸗ ten eine Botſchaft an den Führer. Dieſe Botſchaft wurde im gleichen Augenblick, in dem ſie abgeſandt wurde, an die großen amerikaniſchen Blätter zur Veröffentlichung gegeben und natürlich auch von den Rundfunkſendern überall hin verbreitet. Dieſer und jener Volksgenoſſe erfuhr alſo dieſe Neuigkeit nicht zuerſt durch ſeine Zeitung, ſondern durch aus⸗ ländiſche Sender, die ihm die Sache brühwarm auf⸗ tiſchten. Die deutſche Preſſe und der deutſche Rund⸗ funk unterrichteten ihre Leſer und Hörer erſt einen Tag ſpäter— und das wiederum aus gutem Grund. Im Vordergrund der deutſchen Politik ſtand da⸗ mals die Rede des Führers im Sportpalaſt und nichts anderes. Der Verſuch der ausländiſchen Preſſe, uns das Geſetz des Handelns zu nehmen, indem man die Botſchaft Rooſevelts dazwiſchen⸗ ſchob, mußte von uns zurückgewieſen werden. Nichts iſt gefährlicher, als die Offenſive in Kriſenzeiten dem Gegner zu überlaſſen. Das Antworttelegramm des Führers an Rooſe⸗ velt war in der Nacht darauf fertig, am Dienstag⸗ vormittag wurde es abgeſandt und der Preſſe zur Veröffentlichung übergeben. Der deutſche Leſer fand in ſeiner Zeitung das Telegramm des ameri⸗ kaniſchen Präſtdenten ſomit zuſammen mit der Ant⸗ wort des Führers. Auf Haltung und Leiſtung der deuk⸗ ſchen Preſſe in den Septemberwochen eingehend führte Dr. Goebbels dann aus: 5 „Kein Menſch kann beſtreiten, daß während des tſchechiſchen Konflikts oͤie deutſche Pub liziſtik in der Offenſive ſtand. 5 Im Weltkrieg begnügten wir uns damit, die Meldungen der Gegner zu dementieren und richtig zu ſtellen. Diesmal aber haben wir die Offenſſve ergriffen. Die deutſche Preſſe hat während der ver⸗ gangenen Wochen Hervorragendes gel eiſtel Es war eine Freude für die deutſche Staatsführung, mit ihr zu arbeiten. Ich wünſche und hoffe, daß 195 deutſche Preſſe dieſen Geiſt auch in Zukunft beibehal⸗ ten und weiterentwickeln möge. Auch der deuſſche Rundfunk hat ſich als ausgezeichnetes Inſtrument der deutſchen Staatsführung erwieſen.“ Als erſte Vorausſetzung für die geſamte Arbeit ſeines Miniſteriums bezeichnete Dr. Goebbels die ſtändigen engſten Kontakte mit dem Volke.„Der Propagandaminiſter muß das Volk genaueſtens len⸗ nen, er muß von allem Anfang an mit ihm verwach⸗ ſen und groß geworden ſein unter der Maſſe. So gehe ich z. B. täglich zum Volk, um das Volk zu ſtudieren. Ich achte genau darauf, wie reagiert das Volk, was gefällt ihm und was lehnt es ab. Wenn mir hin und wieder einer vorwirft, wir ſchließen uns vom Volke ab, dann kann ich nur lachen. Ich ſehe tagsüber Ortsgruppenleiter, Haupt⸗ ſchriftleiter kommen zu mir, Bauarbeiter erzühlen mir ihre Sorgen, Künſtler beſprechen mit mir ihre Pläne— und aus all dieſen Berufsſchichten ſetzt ſich zuſammen das Volk!“ 5 — 2 Die Judenfrage als Weltproblem Schwere Anruhen im Burgenland Wieviel Emigranten nimmt England dnb Bukareſt, 17. Nov. Die ſeit längerer Zeit in der Bevölkerung gärende Erregung über die jüdiſche Ausbeutung im Burgen⸗ land hat Mittwoch und Donnerstag zu plötzlichen ſchweren Ausbrüchen geführt. In zahlreichen kleineren Städten und Ortſchaften rottete ſich die Bevölkerung zuſammen, drang in jüdiſche Geſchäfte und Fabriken ein und legte Feuer an. e bee een Die Weltmächte und der chineſiſche Markt: Tit ſind nicht zufrieden Die Mächte ſind von Japans Antwort auf ihre Proteſle enttäuſcht EP. London, 17. November. Der„Times“ zufolge ſoll die japaniſche Antwort⸗ note auf die von England, Frankreich und den Ver⸗ einigten Staaten gemachten Vorſtellungen bezüglich der Handelsſchiffahrt auf dem Jangtſe nicht zu⸗ friedenſtellend ausgefallen ſein. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die drei Mächte erneut in einen Gedankenaustauſch eingetreten ſeien, um über einen nunmehr dritten offiziellen Schritt in Tokio zu beraten. Selbſt ihm iſt unbehaglich zumute: Englands Kolonfalmethoden in Paläſtina Eine peinliche Anfrage im Anterhaus- Matdonald ſucht ſich herauszuwinden dnb London. 17. Nov. Eine höchſt aufſchlußreiche Szene ſpielte ſich am Donnerstag im engliſchen Unterhaus ab. Kolv⸗ nlalminiſter Mac Donald wurde von dem Labvur⸗Abgeordneten Farker die recht peinliche Frage geſtellt, ob die Zerſtörung von Häuſern, Städten und Dörfern in Paläſtina auf Anordnung und mit Zu⸗ ſtimmung des Kolonialminiſters erfolgte. Weiter vagte der Abgeordnete, ob man bei Zerſtörung von Häuſern über Beweismaterial verfüge, daß in ihnen Terroriſten wohnten und ob man auch ſicherſtelle, daß derartige Zerſtörungen nicht eine genau enk⸗ gegengeſetzte Wirkung auslöſten, indem ſie die Män⸗ ner heimatlos machten, die ſomit den Terroriſten ins Garn liefen. i Kolonialminiſter MacDonald konnte auf dieſe Frage keine konkrete Antwort geben. Seine Er⸗ widerung war vielmehr ſehr ausweichend und höchſt allgemein gehalten. Er erklärte, daß die Zerſtörung von Häuſern auf Grund von gewiſſen„Voll mäch⸗ ten“ erſolge. Er, Mac Donald, ſei deſſen ſicher, daß die Behörden bei der Anordnung der Zerſtörung eines Hauſes nicht die Erwägungen außer acht lie⸗ ſeiner ßen, die der Abgeordnete im letzten Teil Frage angeſchnitten habe. Int übrigen übernehme er„lede Verantwortung“. Flugzeuge gegen Araber eingeſetzt anb. Jeruſalem, 18. November. In der Nähe des Ortes Latrun an der Straße Jaffa Jeruſalem kam es zu einem heftigen Gefecht awiſchen arabiſchen Freihettskümpfern und engliſchen Truppen, wobei auch Flugzeuge eingeſetzt wurden. Ein engliſcher Soldat wurde getötet. Die Verluſte der Araber ſind nicht bekannt, jedoch wurden fünf von ihnen verhaftet. 5 Im Bezirk Haifa kam es ebenfalls zu einem Zu⸗ ſammenſtoß in dem Dorf Kauka. Obwohl auf bei⸗ den Seiten keine Verluſte zu verzeichnen waren, wurden 42 Araber verhoflel. Eine engliſche Mel⸗ dung, wonach der Verk hysſtrekk der Araber abge⸗ brochen ſein oll, kylſſt nicht zu, denn bis Donners⸗ taggbend verkehrten noch keine arabiſchen Fahrzeuge. Hunger ſoll die Araber kirre machen dnb. Kairo, 18. Nov. Nachrichten aus Paläſtina beſagen, daß ſeit der Veröffentlichung des Woodhead⸗Berichtes die ſchärfſte Telegrammzenſur verhängt wurde, um alle Zwiſchen⸗ fälle im Land, ſelbſt wenn ſie nur verhältuismäßig harmloſe Vorgänge betreffen, nicht mehr durchzulaſ⸗ ſen. Damit wird der Verſuch gemacht, den Eindruck zu erwecken, als ob in Paläſtina ſo etwas wie ein Friede eingekehrt ſei. Das Gegenteil iſt jedoch richtig. So wurden neuerlich wieder ſpontane Sympathiekundgebungen der Araber für die Freiheitskämpfer und den Mufti von Jeruſalem unterdrückt, und oe Veröffentlichung zahlreicher Telegramme an den engliſchen Kommiſf⸗ ſar zugunſten des verbannten Mufti verboten. An⸗ dererſeits bringt die Judenpreſſe in großer Auf⸗ machung einen angeblich zuſtimmenden Brief von gänzlich unbekannten Leuten und ſtellt ihn als Bil⸗ ligung der politiſchen Verhältniſſe hin. Die Armut der arabiſchen Bevölkerung hat in geradezu ungeheurem Ausmaß zugenommen. Ein Antrag der Araber, während des Verkehrsſtreiks wenigſtens Lebensmittel in Laſtwagen heranſchaffen zu können, wurde von der Regierung abgelehnt. Die Regierung weigerte ſich, die geforderten Fahraus⸗ weiſe zu erteilen. Die Lebensmittelknappheit unter den Arabern iſt ſo groß, daß nicht einmal die kleinen Kinder mehr Milch haben. Die Regierung glaubt, die Araber auf dieſe Weiſe zwingen zu können, den Berkehrsſtreik einzuſtellen. Die Konzentrationslager und Gefängniſſe ſind überfüllt. Daneben werden Hunderte von Arabern zwangsweiſe zur Strafarbeit ohne jedes Entgelt ein⸗ geſetzt, ſo daß ſie wie Sklaven dienen müſſen. Be⸗ ſonders die Fellachen ſind kaum noch in der Lage, Lebensmittel zu kaufen. Sie haben hohe„Kollektiv⸗ strafen“ zu zahlen, die für ſie ein geradezu unvor⸗ ſtellbares Ausmaß erreicht haben. Die allein in dieſem Jahr auferlegten„Strafen“ für jeden Akt des Freiheitskampfes— und möchte er noch ſo ge⸗ ringfügig ſein— werden auf mehrere hunderktauſend Mark geſchätzt. 8 Fapaniſche Jortſchritte im Jangtſetal EP. Schanghai, 17. Nov. Die fapaniſchen Streitkräfte im Jangtſetal nahmen weitere Fortſchritte. Die Chineſen ziehen ſich in dieſem Kampfabſchnitt gegenwärtig auf die Linie Wuning—Siuſhui zurück, um nicht in der Flanke gefaßt zu werden. Chineſiſche Militärbericht⸗ erſtatter erklären, daß eine Linie Siangtan—Tſchu⸗ tſchau—Liling—Pingſhiang bezogen werde. Von dem Oſtufer des Gelben Fluſſes aus beſchießen die Ja⸗ paner Tungkwan, wodurch an der Junghai⸗Eiſen⸗ bahn große Beſchädigungen angerichtet wurden. Auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz wird in der Umgebung von Kanton, das die Chineſen wieder ein⸗ zunehmen trachten, heftig gekämpft. Nach chineſiſchen Darſtellungen ſollen japaniſche Abteilungen bereits uf die Stadt zurückgedrängt worden ſein. Doch eine ASA. Atlantik-Flotte? 400 000 Tonnen Kriegsſchiffneubauten in Amerika dnb. Waſhington, 17. Nov. Laut Mitteilung des Marineminiſteriums waren im November Krtiegsſchiffe in einer Geſamttonnage von 400 000 Tonnen entweder im Bau oder es waren dafür die Baukontrakte vergeben. Dieſe gewaltige Bautätigkeit erſtreckt ſich auf ſechs Schlacht ⸗ ſchiffe, ein Flugzeugmutterſchiff, drei ſchwere Kreuzer, zwei leichte Kreuzer, 40 Zerſthrer, ſechs Unterſeeboote, zahlreiche Flugzeug⸗ und Uuterſee⸗ boottender und andere Hilfskriegsſchiffe. Noch vor Jahresende ſollen ein weiteres Flugzeug mutterſchiff und drei Kreuzer auf Kiel gelegt werden. Die„Neuyork Times“ will wiſſen, öͤaß der Ge⸗ danke einer Atlantikflotte in beiden Häu⸗ ſern des Kongreſſes immer mehr Anhänger gewinut. Der Bau einer ſolchen Flotte würde außer dem bereits beſchloſſenen bzw. begonnenen Flottenauf⸗ rüſtungsprogramm einen vom Kongreß beſonders zu gewährenden Mehraufwand von mindeſtens zwei Milliarden Dollar erfordern. Meuterei auf Schiff Zwiſchenfall auf britiſchem Dreimaſter (Funkmeldung der NM 3) London, 18. November. Wie aus Halifax(Neuſchottland) gemeldet wird, brach auf dem britiſchen Dreimaſter„E. P. Theriault“ beim Ausladen auf einer zur Bahamas⸗Gruppe ge⸗ hörenden Inſel eine Meuterei aus. Die Beſatzung verſuchte, mit Gewalt das Schiff in ihre Hände zu bringen. Als das mißlang und der Kapitän Notſignale abgab, ſprangen die Meuterer ins Meer und ſchwammen an die Küſte. Der Kapitän war gezwungen, mit Hilfe eines Maats und eines Schiffsjungen die 15 Tage lange Reiſe nach Neu⸗ ſchottland allein fortzuſetzen. Da die Gendarmerie und die Sicherheitsbehörden mit ſolchen Ausbrüchen anſcheinend rechneten und zum raſchen Eingreifen bereitſtanden, konnten die Brände in den meiſten Fällen raſch gelöſcht und die Volksmaſſen zum Auseinandergehen veranlaßt wer⸗ den. In der Stadt Putna drang die Bevölkerung int eine jüdiſche Glasfabrik ein und legte Feuer an, das aber gelöſcht werden konnte, ehe größerer Sach⸗ ſchaden entſtand. Bet Pojorata wurde das Bau⸗ holzlager einer großen jüdiſchen Firma in Brand ge⸗ ſteckt. In Radautz öͤrang die Menge in zahlreiche im Zentrum der Stadt gelegene jüdiſche Geſchäfte ein und legte Feuer an. Bei Kampolung wurden Keine Stroh⸗ und Heuſchober jüdiſcher Getreide⸗ händler angezündet. In die Bukowina wurden ſtarke Gendarmötlegd⸗ teilungen abkommandiert. Mehrere Ortſchaften wurden von der Gendarmerie umzingelt und zahl⸗ reiche Verhaftungen vorgenommen. Die Erkditte⸗ rung und Erregung in der Bevölkerung hält an. London berät Emigrantenfrage Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 17. November. Das engliſche Kabinett hat in ſeiner geſtrigen Sitzung erſte praktiſche Schritte zur Unterbringung von Juden aus Deutſchland beraten. Die Regierung iſt beveit, 20 Millionen Pfund(250 Millionen Mark) für die Anſiedlung von 20 000 Judenfamtlien aus Deutſchland, alſo 60 000 bis 70 000 Meuſchen, in Britiſch⸗Guayana zur Verfügung zu ſtellen, alls die jüdiſchen Orgauiſationen weitere 20 Mil⸗ lionen Pfund aufbringen. Weitere Teile von jüdiſchen Auswanderern, rund 10 000, ſollen in Auſtralien angeſtedelt werden, Schließlich ſchweben Erwägungen, Emigranten aus Deutſchland in Kenya unterzubringen.. In Kreiſen, die mit den Dingen vertraut ſind, wird bezweifelt, ob die verſtädterten Juden aus Deutſchland in dieſen Gegenden überhaupt auſteb⸗ lungsfähig ſind. England iſt zu weiteren Maßnaß⸗ men, zur Aufnahme von Juden im Empire nur be⸗ reit, wenn die Veveinigten Staaten ähnliche Schritte unternehmen. Außenminiſter Lord Haltfax hatte mehrere Unterredungen mit dem amerikanischen Bobſchafter Kennedy darüber. 4,57 mal mehr Vermögen als ein Deutſcher! dnb. Berlin, 17. November. Die Ungeheuerlichkeit der bisherigen Beſitzver⸗ teilung an Deutſche und Juden kommt in ihrer Kraßheit erſt vollſtändig zum Ausdruck, wenn man den durchſchutttlichen Anteil am Geſamtvermögen auf den Kopf der deütſchen und der füdiſchen Bevbl⸗ kerung ausrechnet. Das deutſche Volksvermögen he⸗ läuft ſich auf etwa 200 Milliarden Reichsmark, in das ſich 80 Millionen Volksgenoſſen teilen. Im Reich gibt es 700 000 Juden, in deren Händen ſich nach ge⸗ nauen Feſtſtellungen nicht wenkger als acht liarden befinden. Auf den einzelnen Deutſchen ent⸗ fallen alſo im Durchſchnitt 2500 Reichsmark, auf den Juden aber im Durchſchnitt 11428 Mark. Jeder ein⸗ zelne Jude— die ſich jetzt vor aller Welt als arm, hilfsbedürftig und rechtloß hinſtellen möchten- be⸗ itzt demnach 4,57 oder mehr als 4% mal oe viel als der deukſche Volksgenoſſel Weiter iſt daran zu erinnern, daß allein in der Inflationszeit über die Hälfte des Berliner Gr beſitzes in jüdiſche Hand übergegangen ist, ſo d heute mehr als die Hälfte von Berlin den Juden ge⸗ hört, obwohl ſie nur 3,8 v. H. der Bevölzerung aus⸗ machen. a f Dieſes, dem deutſchen Volk durch Betrug genom⸗ mene Vermögen wird jetzt durch die auferlente oe ſtrafe zu einem kleinen Teil wieder in den Beſit d deutſchen Volkes zurückgeführt. = ee r—..„„„ r 8„ — —+ - r re. 205 —. —B. 22 — Freitag, 18. November 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 533 e Mannheim, 18. November. Die Kunſt, alt zu werden Eusebius iſt Beſuchen ſo ſtark abgeneigt wie Greta Garbo. Nur durch liſtige Täuſchung eines weib⸗ lichen Cerberus— er iſt ſchon lange Jahre Witwer gelingt es, zu ihm zu gelangen.„Mei' Ruh will ich hawe, was ſoll dös viele'ſchwätz“ kann man zu hören bekommen. Aber er beſänftigt ſich bald wie⸗ der und wird zugänglicher.„Sie haben das Rezept alt zu werden“, ſagt ihm der unerwünſchte Beſucher. „Wiſſen Sie, jedermann möchte ſo lange leben als möglich, und Sie als Achtziger ſehen heute aus wie ein Sechziger und haben das Zeug, hundert und mehr Jahre alt zu werden.“ Da ſetzt der Alte ein jroniſches Lächeln auf:„Braucht'r dazu e Rezept, des is ſo eefach wie nur ebbes. Wann die Leit heit nit wiſſe, was ſe ihrem verwöhnte Gaume für Schleckereie anbiete ſolle, nachts nit heemgeh' unn immer noch e Vertele trinke, dann is es kee Wunner, daß ſe früh ins Gras beiße müſſe. Des heeſt, wenn ſe ſchon e gut Fundament uff die Welt mitgebracht hawe, ſunſcht is es noch ſchlimmer.“ Nun iſt Euſebius jo weit: er wird geſprächig. Eben iſt er gerade dabei, Raſtierklingen zu ſchleifen und meint,„im Kleene muß mir anfange zu ſpare“, damit die kleine Penſion langt. Er braucht die Klingen ſechs mal ſtatt dreimal, wenn der Bart nit gar zu ſtruppig is“. Sein Mobiliar iſt ſo einfach wie nur möglich. In feiner Untermieter⸗Stube ſtehen zwei Stühle, ein Tisch, ein Bett und ein eingedrücktes Sofa aus der Hiedermeierzeit. An der Wand hängt eine Uhr mit Perpendikel.„S' iſch e Familieſtick noch vom Urgroß⸗ padoͤer her, ich hör ihr Graunze ſo gern, grad, als wenn ſe mit'r reoͤde wollt.“ Man merkt am Tone, die Uhr iſt ihm ans Herz gewachſen in ſeiner Ein⸗ ſamkeit. Doch da ſteht noch ein kleines Möbel, offen⸗ har ſein Schreibtiſch. Darauf liegt ein Würfel ſo groß wie ein eckiger Pflaſterſtein kleineren Formats, wahrſcheinlich ein Briefbeſchwerer in ſeiner früheren Zweckbeſtimmung. Jetzt braucht der Alte ihn alz Wochenkalender. Am Sonntag hat der Würfel Ruhe⸗ ing, Montags wird er mit dem Auge 1 nach oben gelegt, am Dienstag mit den zwei Augen und ſo fort bis Samstag mit 6 Augen oben auf. Dumm, Oaß der Kubus keine ſieben Seiten hat, aber es geht ja auch ſo. Es deutet gewiſſermaßen ſymboliſch an, daß her Würfel Sonntags keine Arbeit durch Umoͤrehen leitet. Wandkalender braucht der alte Herr nicht: Tag und Nacht kommen ja von ſelbſt, er iſt auch in ſeinem ſteten„Feierabend“ nicht abhängig von Stun⸗ den. Und doch iſt alles bei ihm ſtreng geregelt: früh gufſtehen, 25 Kniebeugen, 10 Rumufbeugen, dabei den linken Arm ſenkrecht hoch, die rechte Hand auf dem ünken Fuß und umgekehrt, Waſchungen andächtig ſie beim Moslem. Sparſam iſt er mit der Heizung, täglich braucht er acht Briketts. Vorige Woche iſt ihm zum erſten Male paſſtiert, daß er an der Zahl der Briketts merkte, daß er den Würfel nicht geoͤreht hatte, den Sonntag für den Samstag hielt und die Wanderung in den Odenwald verſäumte, die ihm, wie auch die läglichen zeitlich aufs genaueſte bemeſſenen Spazier⸗ gänge heiliges Geſetz ſind. In der NMz lieſt er die lokalen Neuigkeiten, das Vermiſchte und die Sountagsbeilage, auf der erſten Seite meiſt nur die Balkenſchriften.„Sie werrns ſchon richtig mache“, meint er,„do brauche mir uns heit kee Sorge mehr zl mache“. Er kam auf die Erzählung„Traumliebe“ in der Sonntagsbeilage zu ſprechen und meinte.„der kann lang waarte, bis die Helge wiederkummt, wenn er en ahler Knopp is. Glawe Se iwerhaupt an die verrickte Trääm? Ich nit. Awwer jetzt hawe mir genug gebabbelt. Noch raſiere, dann gehts zu meiner Geſellſchaft, mit der ich rumlaaf. Immer'rheem ſitze, nee...“ Ich ſehe den Alten noch mit neunzig im Oden⸗ wald herumſtiefeln. W. P. 70 Jahre alt. Chriſtian Michelfelder, Schwetzinger Straße 166, feiert am heutigen Freitag in geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Er iſt ſeit nielen Jahren ein treuer Leſer der NM. Unſere herzlichen Glückwünſche! Hochbetrieb in der Rhein-Neckar-Halle: Die„Fernſehſtraße kommt! Zur Südweſtdeutſchen Rundfunkausſtellung in Mannheim— Eine große Leiſtungsſchau der deuiſchen Rundfunkinduſtrie— Auch eine Ehrenhalle wird aufgerichtet Am Samstag, dem 26. November, wird in der Rhein⸗Neckar⸗Halle die große Süd⸗ weſtdeutſche Rundfunkausſtellung „Rundfunk iſt Freude“ eröffnet. Schirm⸗ herr der Schaun iſt Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner. Bei der Eröffnung wird ein Mitglied der badiſchen Regierung ſprechen. Die Südweſtdeutſche Rundfunkausſtellung wird zweifellos über Mannheim hinaus eine ſtarke An⸗ ziehungskraft ausüben, zumal es ſich um eine die drei Gaue Baden, Saarpfalz und Heſſen⸗ Naſſau umſchließende Schau handelt, der auf Jahre hinaus eine das gleiche Thema behandelnde Ausſtellung nicht mehr folgen wird. Die Bedeutung der Veranſtaltung kommt ſchon im Kreis der Be⸗ teiligten zum Ausdruck. Die ideellen Träger ſind die Gauhauptſtelle Rundfunk der NS D A P, Gau Baden, und die Landesleitung Ba⸗ den der Reichsrundfunkkammer. Außer⸗ dem aber wirken überhaupt ſämtliche funkſchaffenden Gliederungen der NS DA p und Verbände ſowie die Reichsſender Stuttgart, Frankfurt a. M. und Saarbrücken und auch die Reichs poſt mit. Unter den Ausſtellern ſind die meiſten Firmen der deut⸗ ſchen Rundfunkinduſtrie und der Rundfunkeinzel⸗ handel vertreten. Das alles wird in ſeinen Aeuße⸗ rungen ausſtellungsgerecht zuſammengefaßt vom Inſtitut für deutſche Kultur⸗ und Wirt⸗ ſchafts propaganda, das als Veranſtalter ver⸗ antwortlich zeichnet. Wie bei der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtel⸗ lung wird auch diesmal in den Hof der Rhein⸗ Neckar⸗Halle eine Ehrenhalle eingebaut. Dieſe iſt bereits nahezu fertiggeſtellt. Es handelt ſich um ein Zelt mit tauſend Geviertmeter Bodenfläche, das aber durch die Einziehung von Zwiſchendecken und eine entſprechende Wandverkleidung als Zelt kaum mehr zu erkennen ſein wird, zumal es an ſeiner Vor⸗ derfront eine in Kunſtſtein gehaltene wirkungsvolle Faſſade erhält. In die Ehrenhalle kommen eine politiſche und kulturelle Rundfunkſchau der Bewegung und der Reichsrundfunkkammer ſowle Sou⸗ derſchauen der Reichsſender Stuttgart, Frankfurt und Saarbrücken. An hervorragender Stelle wird ein Führerbild zu ſehen ſein, darüber ein die Bedeutung des Rund⸗ funks kennzeichnendes Führerwort. Die angren⸗ zende große Ausſtellungshalle bietet der ausſtellenden Induſtrie und dem Einzelhandel Platz. Die Ausſtellungsſtände ſind zum größten Teile ſchon fertiggeſtellt und warten alſo nur noch auf das Ausſtellungsmaterial. Um Ueberſchneidungen zu vermeiden und ermüdenden Typenwiederholungen zu begegnen, hat man ſich beim Rundfunkhandel auf eine Gemeinſchaftsſchau beſchränkt. Die Rund⸗ funkinduſtrie dagegen tritt nach Firmen gegliedert in Erſcheinung. Jedes produzierende Unternehmen ſtellt ſeine Fabrikate aus. Das wird eine große Parade der Rundfunkgeräte werden, eine eindrucksvolle und aufſſchlußreiche Leiſtungsſchau, angefangen vom Deutſchen Kleinempfänger Dec 1938 bis zum neu⸗ zeitlichſten Sechs⸗Röhren⸗Superhet. Man wird da übrigens nicht nur Empfangsgeräte antreffen, ſon⸗ dern auch für Sendeanlagen beſtimmte Er zeug⸗ niſſe der Großrundfunkin duſtrie. In der großen Halle wird ſchließlich auch das Run d⸗ funkſchriſttum vertreten ſein. Ueber all das bisher Genannte hinaus wird aber die„Fernſehſtraße“ zweifellos die größte Anziehungskraft ausüben. Die Beſucher der Ausſtellung werden nämlich die Mög⸗ lichkeit haben, das Fernſehen, die letzte Er⸗ rungenſchaft der Rundfunktechnik, praktiſch kennen zu lernen, und zwar ſowohl den Aufnahme⸗ wie auch den Empfangsvorgang. Die„Fernſehſtraße“ füllt die ganze kleine Halle aus. Sie iſt in die Fernſehbühne und den Empfangs raum gegliedert. Auf der Bühne werden den ganzen Tag über im bunten Wechſel künſtleriſche Darbietungen und Filme gezeigt, und das alles iſt gleichzeitig in Fernſehübertragung im Empfangsraum auf einem Großbildempfänger und zwei Kleinbildempfängern zu ſehen. In allen Städten, in denen bisher dieſe „Fernſehſtraße“ gezeigt wurde, hat ſie außerordent⸗ lich ſtarke Beachtung gefunden. Zu der„Fernſeh⸗ ſtraße“ gehören Nebenräume, ſo jene für die tech⸗ niſchen Apparaturen und andere für die Mitwir⸗ kenden des Bühnenprogramms. Die techniſche Seite liegt in Händen der Reichspoſt, das Programm wird von der Reichsrundfunkgeſellſchaft geſtaltet. a Die Südweſtdeutſche Rundfunkausſtellung be⸗ ginnt am 26. November und endet am 4. Deze m⸗ ber. Eine Verlängerung kommt— wie uns mit⸗ geteilt wird— ſchon deshalb nicht in Frage, weil die„Fernſehſtraße“ anſchließend ſchon wieder für eine andere Ausſtellung beſtimmt iſt. Die Ausſtellung wird täglich von—21 Uhr ge⸗ öffnet ſein. Eintrittskarten zu ermäßigtem Preis ſind in den Betrieben und bei den Koc Dienſtſtellen zu haben. Es wird auch wieder eine kombinierte Straßenbahn⸗Eintrittskarte(auch im Vorverkauf) ausgegeben, mit der die Berechtigung verbunden iſt, von jeder gewünſchten Halteſtelle in Mannheim und Ludwigshafen aus zur Rhein⸗Neckar⸗Halle zu fahren. Auch die Reichsbahn unterſtützt die Mannheimer Rundfunkſchau, indem ſie vom 26. November bis 4. Dezember auf allen Bahnhöfen im Umkreis von zweihundert Kilometern Sonntagsrückfahr⸗ karten ausgibt. 5 dr. W. th. ccc———————[15 Sportappell der Betriebe beendet Drei der Betriebsklaſſenſieger im Gau aus Mannheim NSG. Der erſte Sportappell der Betriebe im Gau Baden liegt hinter uns. Er brachte einen ungeahnten Erfolg durch die Teilnahme vieler Tau⸗ ſender von Arbeitskameraden, die bisher mehr oder weniger dem Sport fernſtanden und dadurch erſt einmal in eine Beziehung zum Sport gebracht wurden. Die Erkenntnis, daß die Pflege der Leibesübun⸗ gen den Ausgleich ſchafft für die in Berufsarbeit verbrauchten körperlichen und geiſtigen Energien und am beſten zu einer echten Betriebsgemeinſchaft führt, hat viele Gefolgſchaftsmitglieder veranlaßt, regelmäßig am Betriebsſport teilzunehmen. Es war nicht leicht, in allen Betrieben eine hun⸗ dertprozentige Beteiligung zu erreichen. Einmal waren es die alten Sportler, die mit ageringſchätzi⸗ gem Lächeln die Bedingungen des„Wettbewerbs des guten Willens“ laſen; aber ſchon beim Teil 2, dem „Wettbewerb der Mannſchaften“ wurde an ihr ſport⸗ liches Ehrgefühl appelliert und ſchon waren ſie für die Idee gewonnen. Zum anderen genierten ſich wieder die älteren Semeſter und diejenigen, die bisher vom aktiven Sport nichts wiſſen. wollten. Aber auch ſie erkannten bald, daß es nicht auf perſön⸗ liche Höchſtleiſtungen des einzelnen, ſondern nur auf den guten Willen und ihren Einſatz für die ge⸗ ſamte Betriebsgemeinſchaft aukommt und machten mit. . Nach den hartnäckigen Kämpfen in den Kreiſen folgte die Ausleſe für den Gau, die nachſtehende Klaſſenſieger brachte: Betriebsklaſſe 1: Modehaus Neugebauer G. m. b.., Mannheim. Betriebsklaſſe 2: Acc, Mann⸗ heim. Betriebsklaſſe 3: Flugzeugführerſchule Karls⸗ ruhe. Betriebsklaſſe 4: Hommel⸗Werke, Maunheim⸗ Käfertal. Betriebsklaſſe 5: Rhodiaſeta, Freiburg i. Brsg. i e Wa W⸗Poſtwertzeichen als Heftchen. Wie be⸗ reits bekannt gegeben wurde, werden vom 18. No⸗ vember ab Freimarkenheftchen mit WH W. Briefmarken herausgegeben. Die für dieſe Heftchen geoͤruckten beiden Markenbogen werden durch die NS⸗Volkswohlfahrt vertrieben und können außerdem ſchriftlich bei der Verſandtſtelle für Sammlermarken in Berlin W; 30 beſtellt werden. Die Bogen enthalten nicht 10, ſondern nur 6 Heft⸗ chenblätter. Der Preis der Bogen ermäßigt ſich da⸗ her auf 5,0 Mark für den einen, auf 6,60 Mark für den anderen und auf 12 Mark für beide Bogen zu⸗ ſammen. Jahrgänge 1916 und 1917 unter den Maſſen Nicht gleich der erſte Stahlhelm paßt! (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) PPUPCCCCCCCCCC————————————————————— Das Vermächines der Gefallenen Das für die Erhaltung und Wiedererſtar⸗ kung Deutſchlands vergoſſene Blut unſerer % Millionen Gefallenen, der Ewigkeitswert ihrer Hingabe für Volk und Vaterland muß als Urkraft deutſchen Lebenswillens zum höchſten Wert der Nation erhoben werden. Das Vermächtnis dieſer Toten verpflichtet jeden, der deutſch denkt und fühlt, die vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge am Sonntag, dem 20. November, 20.15 Uhr im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens in Mannheim veranſtaltete Weihe⸗ ſt unde zu beſuchen, um ſich zu einem Werke zu be⸗ kennen, das der Volksbund im Auftrag des Führers, unſeren Gefallenen zum Dank, den Lebenden zur Erinnerung und der Nachwelt zur Mahnung erfüllt. Die Einwohnerſchaft iſt herzlich eingeladen. Der Reinertrag aus der Eintrittsgebühr von 40 Pfen⸗ nig findet zum Aus bau deutſcher Kriegs⸗ gräberſtätten Verwendung. „Nibelungen“ und„Goten“ auf dem Kriegepfad Der Jungbann 171 ſchreibt uns: Es gehört zu den Aufgaben eines einſatzbereiten Jungvolkes, daß es nicht nur in Weltanſchauung und Sport geſchült wird, ſondern auch ſeine Sinnesſchärfung und „Schlag“⸗Kraft in vielen Schlachten erprobt. Die Jungſtämme VII(Nibelungen) und VIII (Goten), die an der Spitze des Jungbannes 171 ſtehen, haben ſeit langem ſchon die Kriegsbeile aus⸗ gegraben. Kommenden Samstag wird in der Nacht zum Sonntag der Rheinauer Wald den 400 ſchlachtenfreudigen Pimpfen als Kampfgelände die⸗ nen. Die„Roten“, das iſt der Jungſtamm VII, an deſſen Spitze Günther Cammann, der als Schlachten⸗ lenker ſeine Fähigkeit im letzten Jungbanngelände⸗ ſpiel bewies, werden einen ſchweren Stand haben gegen die kampferprobte Mannſchaft der„Blauen“ unter Führung des„Hünen Hanſi Stephan“. Schon am Samstagnachmittag werden die Heeresfäulen ſich über Seckenheim in ihre Stellungen wälzen. Jede Partet weiß, um was es geht. Mit viel Geſchick und wenig Keilerei: Feindliche Stellungen zu ſprengen, die Fahnen zu entführen und möglichſt viele Ge⸗ fangene zu machen. Der Jungbannführer Roger Wackenheim wird als Schiedsrichter amtieren und dem Sieger die Palme überreichen. Um ein Blutbad zu vermeiden, haben die beiden Heerführer beſchloſſen, von Balken, Eiſenſtangen und abmontierten Autoteilen als Waffe abzuſehen und nur das Fauſtrecht geltend zu machen. Hoffen wir nür, daß auch auß dieſe friedliche Art eine Entſcheidung fallen wird und am Sonntag früh die Ueberlebenden mit dem Sieger an der Spitze, in Mannheim Einzug halten können. II W. , e 5 e, 8 7 1 Mise 74 Es ist feststehend, daft SHELL AUTO OEL X alle Oualitätsmerk- male des richtigen Winteröles in höchster Voll- kommenheit in sich vereint: Groſe Kälte- und Hitzefestigkeit, gutes Fliefvermögen und unge- wöhnliche chemische Widerstandsfähigkeit. Der Vorteil daraus für Ihr Fahrzeug: Absoluter Winterschutz u. schneller, spielend leichter Start! 8 Siehist Dil, schion Springt er an naiſuirlich mit dem Schnell Start- Oel hergestellt nach selektivem Lösungsverfahren in deutschen Fabriken Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Wiloſpende für das Winterhilfswerk An die Jäger des Jagdkreiſes Mannheim Erlaß des Reichsjägermeiſters iſt Ihnen annt. Ich kenne Ihren Opferſinn aus dem der Vorjahre und brauche Se daher nicht be zu ermuntern. Was ich Ihnen noch zu ſagen habe, iſt lediglich organiſatoriſcher Art. Wie 1 Vorjahr ſo hat auch in dieſem Jahr Herr Hill allen bek Ergebnis der Spenden für das WoW wleder rnommen. Die Ablieferung der Wiloſpen⸗ kann täglich bis 20. Dezember im Städtiſchen Schlachthof vorgenommen werden Um jeden hin, daß das Zweifel zu beſeitigen, weiſe ich darauf Wild dem Kreisbeauftragten des Win⸗ ilfe desjenigen Jagdͤkreiſes abzuliefern iſt, in welchem es erlegt wurde. Die Spende kann auch in bar geleiſtet werden, und zwar durch Einzahlung auf das Poſtſcheckkonto 1070 Karlsruhe(Hill u. Müller) oder durch Bareinzah⸗ lung bei der Firma Hill u. Müller, N 3, 1112. Von den Gaſtſchützen wird erwartet, daß ſie, wie die Re⸗ vier inhaber, entſprechende Opfer bringen. Herr Hill wird wieder wie im Vorjahr die Jagoſcheininhaber durch Rundſchreiben beſonders benachrichtigen. Der Kreisjägermeiſter für den Jagdkreis Mannheim . Hofmann. ———— * Ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall ereignete ſich am Donnerstagnachmittag in der Breiten Straße. Hier wollte ein parkender Kraftwagen in Richtung Paradeplatz wegfahren. Der Lenker des Wagens überſah jedoch hierbei, daß unmittelbar hinter ihm eine taßenbahn in gleicher Richtung herankam. Der Wagen wurde von dem bremſenden Straßen⸗ bahnwagen erfaßt und gegen einen anderen parkenden Kraftwagen zur Seite gedrückt. Dieſer Kraftwagen wurde nur leicht beſchädigt, der andere dagegen wurde an den linksſeitigen Rädern und Kot⸗ flügeln erheblich beſchädigt. Der Zuſammenſtoß fand ſtarke Beachtung. e Die Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde ver⸗ anſtaltet am heutigen Freitag, dem 19. November, im Aulagebäude einen Lichtbildervortrag(mit Vor führung eines Schmalfilms), den Herr Dr. H. E. Kauffmann⸗Zürich, ein geborener Mannheimer, über„Kopfjäger und Bergbauern. Meine Forſchungs⸗ reiſe zu den Naga in Aſſam(Brit. Indien)“ halten wird. Der Eintritt iſt frei. Gaukulturwoche in Baden Welche Veranſlallungen gibt es in Mannheim? Wie wir bereits vor eini⸗ ger Zeit mitteilen konnten, wird die Badiſche Gaukul⸗ turwoche dieſes Jahres, die von itt woch, 23 Sonn⸗ tag, 27. November läuft, ganz onders groß aufgezogen 120 bis 6 f 9 we Die Partei hat alle ihre Gliederungen und ange⸗ ſchloſſener Verbände, die Kulturinſtitutionen des Stga⸗ und der Gemeinde zur aufgerufen, und e von ſchöpferiſchen hkeiten unſeres ten ſich zur Ver⸗ Gaues D fitgung. Der Gauleiter 0 die Gaukulturwoche mit einer kultur⸗ politiſchen Rede in Karlsruhe er⸗ öffnen, u. gleich⸗ zeitig den Kul⸗ tur⸗ Preisträger für das Jahr 1988 verkünden. In Freiburg ſpricht der Gau⸗ leiter zur feier⸗ lichen Eröffnung der 150 Volks⸗ büche reien u. der Roichsamtsleiter H agemeyer von der Schrifttumsſtelle für die ge⸗ amte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NS DA P. wird SAU BADEN 2Z N. NOVO MGE SR 1938 In Karlsruhe gibt es Uraufführungen von Franz Philipps volksdeutſcher Kantate„Volk ohne Grenzen“, und von Ludwig Wittmers Kan⸗ tate, betitelt„Deutſche Erde.“ Des Badeners Franz Büchler„Auguſt der Starke“ kommt in Karls⸗ ruhe erſtmals heraus. Der Karlsruher Künſtler⸗ verein in Verbindung mit dem Staatstheater ladet zu einem Künſtlerfeſt in der Kunſthochſchule ein und ſchließlich wird die Gaukulturſchau am Tag der bildenden Kunſt in der Karlsruher Ausſtel⸗ lungshalle eröffnet, in der die geſamtkulturelle Be⸗ treuung des Menſchen unter Führung der Partei im Gau Baden veranſchaulicht wird. dee er Der ſchnellſte Weg zum Ko-Wagen Vorleile der Schnellſparer ohne Nachteile für Mindeſiſparer— Ab 1. Dezember Das Sparſyſtem für den Köß⸗Wagen er⸗ zwveiſt ſich ſchon heute als geglückt. Trotz ſtärkſter weltpolitiſcher Spannungen, trotz Einſatzes Hunderttauſender bei den Weſt⸗ befeſtigungen und beim Militär hat die Sparaktion für den Kd ⸗Wagen ſchon in den erſten Wochen einen durchſchlagenden Erfolg erzielt. Binnen zwei Monaten wur⸗ den über 150000 Kaufanträge ab⸗ gegeben. Das ſind viermal ſoviel Wagen, wie in derſelben Zeit im ganzen Groß⸗ deutſchen Reich Perſonenwagen zugelaſſen wurden! Die Abnehmer der Koc ⸗Wagen ſetzen ſich über⸗ wiegend aus Sparern zuſammen, die den mittleren und niederen Einkommensſchichten angehören. Man kann ſchon jetzt vorausſehen, daß der Kößß⸗Wagen entſprechend dem Willen des Führers in die breiten Maſſen unſeres Volkes gelangen wird. Grundſätzlich wurde im Produktionsprogramm des Volkswagenwerkes Vorſorge getroffen, dieſen kleinen Sparern ihren Wagen in jeder Weiſe zu ſichern. Sie erhalten ihre„Beſtellnummer“, ſobald ſte die dritte Sparkarte vollgeklebt und bei ihrer zuſtändigen Köcß⸗Dienſtſtelle eingereicht haben. Dieſer Zeitpunkt wird für die Mindeſtſparer, die ihre erſte Marke im Auguſt 1938 geklebt haben, im Juli 1941 erreicht ſein. Da die Auslieferung der Koß⸗Wagen aber ſchon im Jahre 1940 beginnt, haben die Schnell⸗ ſparer, d. h. die Volksgenoſſen, die mehr als 5 Mark je Woche oder den ganzen Betrag auf ein⸗ Mal entrichten, einen gewiſſen Vorteil. Sie können ſich fetzt noch die Lieferung ihres Wagens ſchon aus der Produktion des Jahres 1940 ſichern, indem ſie durch ihre höheren Einzahlungen rechtzeitig die Beſtelnummer erwerben. Dadurch wird der Mindeſtſparer bei der Zuteilung ſeiner Beſtell⸗ nummer nicht benachteiligt. In den wir'ſſchaftlich ſtärkeren Kreiſen herrſcht vielfach die Auffaſſung, daß der Köß⸗Wagen ſpäter auf anderem Wege mit ſofortiger Wirkung zu haben ſein wünde. Dieſe Auffaſſung beruht auf einem grundlegenden Irrtum. Der Kö ⸗Wagen iſt im Inlande nur über das Sparſyſtem zu erwer⸗ ben, wobei der geſamte Betrag auch auf einmal mit Marken geͤ'lebt werden kann. 19 5 Die Reihenfolge der Belieferung in den ein⸗ zelnen Gauen regelt ſich auf jeden Fall nach den Beſtellnummern. Das Zuteilungsverfahren dieſer in Ausnahmefällen guch Monatsraten von 5 Reichsmark geſtellnummern ſei an folgenden läutert: 1. Sind in einem Gau zum Beiſpiel 100 Sparer vorhanden, die ihre dritte vollgeklebte Sparkarte bereits eingereicht haben, und der nächſte Sparer klebt den gleichen Betrag auf einmal, ſo erhält die⸗ ſer den 101. Wagen aus dem Gaukontingent. 2. Nehmen wir weiter folgenden Fall an: In einem Gau haben bis zum 1. November 100 Sparer mindeſtens die dritte vollgeklebte Sparkarte einge⸗ reicht. Jetzt kommt ein Schnellſparer, der am 1. Oktober, am 1. November und am 1. Dezember je 250 Mark geklebt hat. Im November jedoch haben 30 andere Volksgenoſſen vor ihm die Grenze zur Erteilung der Beſtellnummer erreicht, dann erhält unſer 250⸗Mark⸗Sparer den 131. Volkswagen aus dem Gaukontingent. 3. Ein Normalſparer hat am 1. Auguſt 1938 zu ſparen begonnen und klebt regelmäßig 5 RM die Woche. Er hat alſo Mitte Juli 1941 den Betrag erreicht, der ihm ſeine Beſtellnummer verſchafft. Ent⸗ Beiſpielen er⸗ ſprechend dieſer Nummer erhält er den Koß⸗Wagen aus dem Kontingent ſeines Gaues, ohne durch Schnellſparer in der Belieferung benachteiligt zu werden. Natürlich kann ein Normalſparer die Zuteilung ſeiner Beſtellnummer beſchleunigen, ſei es, daß er zuſätzlich Sparmarken erwirbt oder Sparmarken zum Geſchenk erhält(an Feſttagen oder für beſon⸗ dere Leiſtungen im Betrieb uſw.). Er erreicht dann die Zuteilung ſeiner Beſtellnummer um ſo viele Wochen früher als er zuſätzlich Marken geklebt hat. Aus Kreiſen der Jugend iſt beim Volks⸗ wagenwerk angeregt worden, junge Leute, die noch wenig verdienen, deren Einkommen aber im Laufe ihres beruflichen Fortſchrittes wachſen wird, ſchon jetzt an der Sparaktion teilnehmen zu laſſen. Um derartigen wertvollen Anregungen entgegen⸗ zukommen, hat das Volkswagenwerk beſchloſſen, das Sparſyſtem entſprechend auszubauen. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1938 kann in begründeten Aus⸗ nahmefällen von der regelmäßigen Entrichtung der Wochenraten abgeſehen werden. Die niedrigſte Rate iſt dann monatlich 5 RM. Die Zu⸗ teilung der Beſtellnummer erfolgt dann ſo viele Woche ſpäter, wie ausgelaſſen worden ſind. Durch dieſe Maßnahmen wird weiteren großen Kreiſen, insbeſondere aus der Arbeiterſchaft, der Erwerb eines Kö ⸗ Wagens ermöglicht. Das war eine Ausleſe der Veranſtaltungen im Gau. Inzwiſchen iſt aber auch das Program m für Mannheim bekannt geworden, und es iſt wahrhaftig nicht wenig, was hier geboten wird. Der „Tag des Theaters“ am 23. November, bringt eine Feſtaufführung von„König Ottokars Glück und Ende“. Am folgenden Tage, dem„Tag der bilden⸗ den Kunſt und Muſik“, wird vormittags 11 Uhr die Ausſtellung der Mannheimer Künſt⸗ lex in der Kunſthalle eröffnet. Abends gibt es ein Feſtkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik mit Direktor Rasberger als Dirigenten und Richard Laugs als Soliſten. Es wird geſpielt Beethovens Weihe und das Es⸗Dur⸗Konzert, Regers Variationen über ein Thema von Mozart und das Meiſterſinger⸗ vorſpiel. Ebenfalls wird an dieſem Tage Dr. Paſ⸗ ſarge einen Vortrag über„Deutſche Werk⸗ kunſt der Gegenwart“ halten, und in der Harmonie findet offenes Liederſingen unter Leitung von Max Adam ſtatt. Der 25. November, der„Tag der Volksbildung“, bringt einen Be⸗ ſuch von Wilhelm Pleyer, der in der Harmonie aus eigenen Werken vorlieſt. Ganz beſonders beachtenswert iſt der„Tag des Rundfunks“ am 26. November. Es wird hierzu der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Pg. Kriegler, Mannheim beſuchen, und vormittags 11 Uhr die ſüdweſtdeutſche Rundfunkausſtellung „Rundfunk der Freude“, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle eröffnen; das Nationaltheater⸗Orcheſter ſpielt dazu. Nachmittags 3 Uhr folgt eine kulturpolitiſche Ar⸗ beitstagung der Reichsrundfunkkammer beim Lan⸗ deskulturwalter Gau Baden in der Harmonie. Es ſpricht pg. Glas meier, der Reichsintendant des deutſchen Rundfunks, während die Leitung Pg. Adelmann als Landesleiter Baden hat. Ab 16.30 Uhr gibt es außerdem Einzeltagungen der Haupt⸗ ſtellenleiter für Rundfunk der NSDAP, der Rund⸗ funkſtellenleiter der HJ, und der Rundfunkwirt⸗ ſchaft. Den Abſchluß bildet ein großes Feſtkon⸗ zert des Reichsſenders Stuttgart in Verbindung mit Köoß im Nibelungenſaal. Das ganze Orcheſter des Reichsſenders wird zu dieſem Zwecke herbemüht, und unter der muſikaliſchen Lei⸗ tung von Guſtav Görlich, der Spielleitung von Fritz Gauß, werden mit dem Motto„Parade der Virtuo⸗ ſen“ auftreten die Künſtler und Künſtlerinnen Adele Kern, Karl Schmitt⸗Walter, Hubert Gie⸗ ßen(Klavier), und Renate Noll(Cembalo). Der Sonntag als„Tag des Bekenntniſ⸗ ſes“ bringt ſchließlich, vormittags 10 Uhr, eine Morgenfeier der HJ, geſtaltet von Einzelſprechern und vom HJ⸗Orcheſter mit Orgel. Friedhelm Kemper wird eine Anſprache halten. Um 12 Uhr folgt die Eröffnung der Ausſtellung„Oeſterrei⸗ chiſche Werkkunſt der Gegenwart“ durch Hofrat Direktor Dr. Richard in der Kunſthalle, und nachmittags um 17 Uhr beginnt die Feſtvorſtellung der„Götterdämmerung“ unter Elmendorffs muſikaliſcher Leitung und Brandenburgs Regie. * Das iſt alſo auch für Mannheim in vier Tagen nicht wenig an Tagungen, Ausſtellungen und künſt⸗ leriſchen Veranſtaltungen. Aber es iſt alles ſo ein⸗ geſtellt und abgewogen, daß Steigerung und großer Einſatz auf das Wochenende fallen. wo allerdings der geiſtig vielſeitig Intereſſierte ſeinen ganzen Taz beſetzt befinden wird. Aber es ſind ja ſchließlich die höchſten Dinge um die es geht: Kultur des Volkes, Kultur des Reiches, Kultur des Gaues,— jene Dinge, Ideen, Schriften, Gegenſtände und Ge⸗ danken die einmal, wenn wir nicht mehr ſind, von uns künden ſollen. Von uns allen, den ſchöpferiſchen und fördernden Spitzen, die man nie vergeſſen wird bis zu all uns andern, von denen man nur ſagen kann, ſie ſind dabei geweſen, vereinigt unter dem Namen Mannheim, der ja nicht nur ein wirtſchafts⸗ und verkehrsgeographiſcher ſondern mit den Namen Schiller und Wagner an der Spitze auch ein kultu⸗ reller Begriff von Rang iſt. 3 7 55 Eine dankbare Aufgabe für das junge chen! Geſtern traf ich Schweſter Hilde, die ſchon jahre⸗ lang in einem großen Krankenhaus arbeitet. Sie war in Begleitung eines friſchen, jungen Mädchens, das ſie mir als ihre Hilfe vorſtellte und das ihr, wie ſie freundlich meinte, bald unentbehrlich ſein würde. Ich erfuhr im Laufe des Geſprächs, daß Gretel M. ſich dem Hilfsdienſt zur Verfügung geſtellt hat, der vom Frauenwerk als Entlaſtung der Kräfte ins Leben gerufen wurde, die ſich in der Wohl⸗ fahrts⸗ und Krankenpflege betätigen. Schweſter Hilde ſagte daß die Krankenhaus verwaltung noch weitere Hilfsdienſtmädel aufnehmen wolle, weil man ſich dadurch eine weſentliche Entlaſtung für die Schweſtern erhoffe.„Unſere Oberin ſteht auf dem Standpunkt“, erzählte ſie,„daß die Beſtrebungen des Frauenwerks auch von den Krankenhäuſern unterſtützt werden müſſen.“ Es gibt ſo viele junge Mädchen, die gerne helfen wollen. Hier iſt ihnen nun ein wohl ſchweres und opferreiches, aber dankbares Aufgabengebiet zuge⸗ wieſen. Kinderfüeſorge Ein Vortrag der Berufskraukenkaſſen Im gutbeſuchten Saal des„Deutſche hörten ſich viele Mädchen und Frauen, waren in der Minderzahl, den Vortrag an, den Dre Hechler im Auftrage der Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen für Kaufmannsgehilfen un weibliche Angeſtellte über„Die Entwicklung und Aufbau des menſchlichen Körpe hielt. Li der unterſtützten die knappen und klaren Darlegungen des Arztes, der ſich eingehend mit dem 5 Kindes im Mutterleib be, und d gaben des Körpers und ſeiner Organe! den ließ. Im zweiten Teil des Abends unterrichtete ein Film über die Arbeit der Berufskrankenkaſſen unter beſonderer Berückſichtigung der Fürſorge für das Kind. Der Kind gspflege dienen die Heime, die ſowohl an Mittel⸗ und gung und Ge⸗ en bieten. Der Film gab hübſche Einblicke in das Leben in den men, von der Fürſorge und Betreuung dure Oberinnen und Kindergärtnerinnen, von den zur Verfügung ſtehenden Heilmitteln, die außer Baden natürlich auch Licht, Luft und Sonne umfaſſen. Fröh⸗ liche Stimmung der Kinder bei Spiel und Unter⸗ haltung zeigte den Müttern, daß ſich ihre Kleinen hier wohl fühlen. die Männer 1 Sſeuerbefreſung für We hnachtsgeſchenke Einmalige Zuwendungen von Arbeitgebern an ihre Gefolgſchaftsmitglieder zu Weihnachten— gleich⸗ gültig ob ſie vertraglich vereinbart ſind, oder frei⸗ willig gegeben werden— ſind im Kalenderjahr 1998 von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer), Wehrſteuer, Gewerbeſteuer(Lohnſummenſteuer) und Schenkungs⸗ ſteuer befreit, wenn die einmalige Zuwendung in der Zeit vom 25. November bis zum 24. Dezember erfolgt. Sie kann in Geldleiſtungen oder in Sach⸗ werten beſtehen. Die einmalige Zuwendung darf bei Arbeitnehmern, die nach den Vorſchriften über die Lohnſteuer zu behandeln ſind als ledig: 130 Mark; verhekratet: 180 Mark; Arbeitnehmer mit einem Kind 210 Mark nicht überſteigen. Der Betrag von 210 Mark erhöht ſich um je 30 Mark für das zweite und jedes folgende Kind. Die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn 260 Mark mo⸗ natlich(60 Mark wöchentlich) nicht überſteigt, Als Arbeitslohn gelten alle Bezüge, die dem Steuer⸗ abzug unterliegen. Verbraucherhöchſtpreiſe für Hühner⸗ und Enteneier Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat im Reichsgeſetzblatt in einer Verordnung Verbraucher⸗ höchſtpreiſe für Hühner⸗ und Enten eier ſeſt⸗ gelegt. Während die Preiſe nach der nunmehr außer Kraft tretenden Verordnung ſeit dem 1. 8. 1937 unverändert beibehalten wurden, werden nunmehr jahreszeitlich uünterſchiedliche Preiſe, nämlich ein Frühjahrs⸗ und ein Söommerpreis, ein Winter und zwei Uebergangspreiſ feste geſetzt. Die Uebergangspreiſe entſprechen den bis⸗ herigen Preiſen. Der Frühſahrs⸗ und Sommerpreis liegt um 2 Pfennig je Ei niedriger als bisher. Der bisherige Preis für deutſche Handelsklaſſeneier wird in den Wintermonaten um 2 Pfennig je Ei erhöht. Durch dieſe Maßnahme ſoll den Erzeu⸗ gern die Möglichkeit gegeben werden, die mit erhöh⸗ ten Unkoſten verbundene Eiererzeugung im Winter zu ſteigern und damit die allgemeine Verſorgungs⸗ lage zu verbeſſern. Bei Kühlhauseiern tritt eine Preiserhöhung für die Wintermonate micht ein. Die Verordnung tritt am 16. November in Kraft. ** Bei der Schutzpolizei des Reiches können vorübergehend bis 31. Mai 1939 Angehörige der Wehrmacht(Heer, Marine, Luftwaffe), die nach min⸗ deſtens 12 Dienſtjahren ausſcheiden oder bereits aus⸗ geſchieden ſind— vorzugsweiſe ſolche, die der Landes⸗ polizei angehört haben—, eingeſtellt werden. Vor⸗ bedingungen für die Einſtellung dieſer Bewerber ſind u..: Körpergröße mindeſtens.68 Meter vorwurfs⸗ frei abgeleiſtete Dienſtpflicht von mindeſtens 1 Jahren in der Wehrmacht(Landespolizei) und ge⸗ oroͤnete wirtſchaftliche Verhältniſſe, Lebensalter nicht über 35 Jahre, Nachweis der beſtandenen Abſchluß⸗ prüfung J einer Wehrmachtfachſchule, einer ent⸗ ſprechenden Prüfung einer Landespolizeifachſchule uſw. Bewerbungsgeſuche, die vom Bewerber, verfaßt und eigenhändig geſchrieben ſein müſſen, ſind ſofort, und zwar von Bewerbern, die noch im Dienſt der Wehrmacht ſtehen, über die Kompanie, Batterie uſw., von Bewerbern, die bereits aus dem Dienſt ausgeſchieden ſind, unmittelbar an das Kom⸗ mando der Schutzpolizei des Reichs zu richten, bei dem der Bewerber eingeſtellt zu werden wünſcht. — Hinweis Der Mannheimer Volkschor ſingt. Die Deutſche Are beitsfront NS„Kraft durch Freude“ veranſtaltet heute Seeed um 20.15 Uhr im Nibelungenſaal ein großes Shorkonzert. Zur Aufführung gelangt Max Bruchs „Lied von der Glocke“. Als Soliſten wirken mitt Erika Müller(Sopran), Gertrud Kranz(Alt], Anton Knoll(Tenor) und Haus Kohl(Boriton). An der Orgel Lore Störner. Ferner ſpielt das Saar⸗Pfalz⸗Orcheſter, Die Geſamtleitung hat Muſikdirektor Max Adam. 250 f Weizenmehl, 1 geſtr. Teel. De. Oetker's„Backin“, i 125 f Zucker, 1 Päckchen Pr. Oetker's 7. e 1 Danillinzucker, 3 Eßl. Milch, 150 f Butter, 200 g Haſelnußkerne, 5. Eigelb oder kond. Milch z. Beſtteichen, SececgflUsd 21 30 40 f fjaſelnuſtzerne 3. Derzieren. feine Hlußplätzchen Vertiefung eingedcückt, Zucker, Uanillinzucher und fflilch werden hineingegeben und mit etwas von dem ſllehl zu einem Brei verrührt. Die in Stücke geſchnittene halte Butter und die geriebenen lußkerne legt man darauf, bedeckt ſie mit 15 5 der lite aus alle Zutaten mit dem ſjandballen caſch zu einem glatten Teig. Man rollt ihn Imm dick aus und ſticht mit einem Weinglas Plähchen aus; ſie werden mit verguirltem kigelb oder kondenſtertet Milch beſtrichen, mit einem halben Nuſſtzern verziert und guf ein Backblech gelegt. Backzeit: 1015 Minuten bei guter ſilittel Mehl und„Backin“ werden gemischt und auf ein Backbrett(Liſchplatte) geſiebt, in die Mitte woitd eine ehl und verknetet nun von hitze. Bitte ausſchnelden! a — 2 5 —— Jie„d Haße dle Au de Euelbanꝰ das Schicksal einer französischen Familie— Eine Mutter gab acht Söhne für das Vaterland Paris, im November. In dem franzöſiſchen Seebad Paramé gibt es leit dem Jahre 1919 eine Straße, die den Namen rügt„Straße der ſechs Brüder Ruellan“. Dieſer Tage geſchah es, daß man hier eine kleine Verände⸗ zung vornahm, indem man die„Sechs“ in eine„Acht“ gerwandelte.„Straße der acht Brüder Ruel⸗ lan“ heißt es künftig, und hinter dieſem Straßen⸗ ſcild verbirgt ſich die Tragödie einer franzöſiſchen Familie, die ſveben dem Weltkrieg ihr achtes und ſofſentlich letztes Opfer gebracht hat. Herr und Frau Ruellan, die einſt eine kleine Rootswerft in Paramé beſaßen— die greiſe Mut⸗ ler lebt heute noch in ihrer Heimatſtadt— gehörten zu den kinderreichſten Ehepaaren Frankreichs. Zu⸗ gleich aber haben ſie dem Weltkrieg die ſchwerſten Hpfer gebracht, die jemals Eltern auferlegt wurden. Unter den 18 Kindern, die der Ehe entſproſſen, befanden ſich 12 Söhne. Als 1914 der Weltkrieg aus⸗ brach, zogen 10 Söhne— der jüngſte war damals 17 Jahre alt— die Uniform an, um an die Front zu ziehen. Als 1918 die Friedensglocken läuteten, waren ſechs Brüder draußen geb eben. Das war gewiß ſchon ein ſchwerer Schlag. Nun, im Verlauf von wei⸗ leren 20 Jahren, ſind noch zwei Todesopfer dazuge⸗ kommen. Dieſer Tage erſt ſtarb Auguſte Ruellan, Leutnant der Reſerve, an den Folgen einer im Kriege erlitenen Gasvergiftung. Im Februar 1915 begann der Tod ſeine furcht⸗ are Ernte in Frankreichs heimgeſuchteſter Familie zu halten. Da fiel der erſte der Brüder Ruellan, Leutnant bei den Zuaven, bei Arras. Der zweite Bruder war Sergeant bei der Kolonialinfanterie. Ihn ereilte die tödliche Kugel 1915 in der Cham⸗ pagne. Das nächſte Opfer, Jerome Ruellan, der jüngſte der zehn Soldaten, fiel als Artilleriſt 1916 bei Veroͤun. Im November 1916 kam Gerard Ruel⸗ lan, der vierte Bruder, an die Reihe. Er erlitt als Hauptmann des 20. Infanterieregiments an der Somme eine ſchwere Verwundung, der er bald darauf erlag. Der fünfte Bruder Ruellan, der für ſein Va⸗ terland ſtarb, war Leutnant bei den Jägern zu Fuß. Er fiel 1918 am Kemmelberg. Und im Oktober 1918, kurz bevor das große Völkerringen zu Ende ging, wurde der ſechſte Bruder dahingerafft. Dieſer Jean Ruellan war Abbé in der Gemeinde Argenteuil ge⸗ weſen. Er diente zunächſt als Sergeant bei den Jä⸗ gern, brachte es dann durch ſeine beſondere Tapfer⸗ keit bis zum Hauptmann, und wurde ſchließlich, nach⸗ dem ſein Name viermal im Tagesbefehl der Armee erwähnt worden war, zum Ritter der Ehrenlegion geſchlagen. Bei Somme⸗Py traf ihn die töoöliche Kugel a Vier Brüder Ruellan kehrten zurück, zwei von ihnen als Krüppel. Leutnant kapier und Leutnant Auguſte Ruellan waren an der Front Gasvergiftun⸗ gen zum Opfer gefallen, von deren Folgen ſie ſich nie mehr erholten. Zwar vermochten ſie gemeinſam mit den beiden geſund heimgekehrten Brüdern, Stanislas und Charles, dem Feſtakt, in deſſen Verlauf eine Straße ihrer Heimatgemeinde„Straße der ſechs Brüder Ruellan“ genannt wurde, noch beizuwohnen. Aber auch ſie hatte der Tod ſchon gezeichnet. kapier ſtarb 1931, und Auguſte, der ſeit ſeiner Rückkehr von oer Front völlig g nt war, wurde vor weni⸗ gen Tagen durch den Tod erlöſt. Die greiſe Mutter Ruellan, die den Heldentod von acht Söhnen erleben mußte, war nicht zu bewegen, der Zeremonie beizu⸗ wohnen. Von den zwei überlebenden Kriegsteilneh⸗ mern Ruellan befindet ſich Stanislas gegenwärtig in Amerika, während Charles Deputierter der Kammer für den Kreis Ille⸗et⸗Villaine iſt. Komödie einer enttäuſchten Liebe Paris, im November. Liebe geht oft ſeltſame Wege, aber noch verſchlun⸗ gener ſind die Pfade, die ein abgewieſener Liebhaber wandelt, wenn er auf Rache ſinnt. Dieſe Feſtſtellung mußte ſoeben das hübſche Fräulein Jeanne Sar⸗ tazin machen, die Sekretärin des Inhabers einer Metallverwertungsfirma in Paris. Seit mehreren Jahren war Jeanne bei Monſieur Eberlein, dem Leiter und Inhaber der erwähnten Firma, tätig ge⸗ weſen und hatte ihre Arbeiten zur vollſten Zufrie⸗ keuheit verrichtet. Um ſo überraſchter war Monſieur Cheklein, als er vor kurzem von der Polizeipräfek⸗ kur angerufen wurde und ein Polizeiinſpektor nattens Collay ihm die Mitteilung machte, die Poli⸗ zel habe Grund zu der Annahme, daß Fräulein Jeanne Sarrazin eine höchſt gefährliche Diebin ſei, der man das Handwerk legen muß. Beſtürzt nahm Herr Eberlein von dieſer War⸗ gung Kenntnis. Er ſicherte dem Polizeiinſpektor die gewünſchte Diskretion zu, ließ ſeinerſeits unauffäl⸗ lig die Bücher prüfen und den ganzen Betrieb kon⸗ krollieren. Aber trotz aller Forſchungen gelang es ihm nicht, irgend etwas Belaſtendes zu entdecken. Es ſchien im Gegenteil alles in beſter Ordnung zu ſein. Eine Woche ſpäter ließ ſich Inſpektor Collay, mit dem er bei dem erwähnten Anruf geſprochen hatte, perfönlich bei Herrn Eberlein melden.„Wir haben ſoeben in Abweſenheit von Fräulein Sarrazin eine Durchſuchung der Wohnung vorgenommen, erklärte oer Kriminaliſt dem erſchrockenen Chef. „Kommen Sie ſogleich mit, damit Sie ſehen, wie Sie von dieſer Perſon beſtohlen wurden.“ Herr Eber⸗ lein fuhr zuſammen mit dem Polizeibeamten in die Wohnung ſeiner ahnungsloſen Sekretärin.„Hier ha⸗ ben Sie das Beweismaterial!“ rief Inſpektor Col⸗ lay. Und was fand man? Unter dem Bett von Fräulein Jeanne wurde eine leere Pappſchachtel hervorgezogen, die in großen Buchſtaben den Auf⸗ druck„Eberlein und Cie.“ trug. Die Firma pflegte derartige Schachteln zum Verſand von Warenproben und Muſtern zu verwenden. Erſtaunt blickte dert Chef den Polizeibeamten an. „Iſt das alles?“ fragte er.„Genügt denn das noch nicht? Haben Sie die Pappſchachtel etwa Fräulein Sarrazin geſchenkt?“ Eberlein mußte zugeben, daß er das nicht getan hatte, fügte aber hinzu, daß er ſich durch den Verluſt einer ſo geringfügigen Sache wie es eine Pappſchachtel ſei, unmöglich geſchädigt fühlen könne.„Gleichwohl muß ich Anzeige erſtat⸗ ten“, erklärte der Inſpektor.„Ich empfehle Ihnen, die unredliche Angeſtellte ſofort zu entlaſſen. Wer weiß, was ſie außer doͤer Schachtel noch alles mitge⸗ nommen hat. Sie werden, wenn die Unterſuchung abgeſchloſſen iſt, wieder von mir hören.“ Als Eber⸗ lein ſich zu Hauſe die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen ließ, kam es ihm doch ſonderbar vor, daß die Polizei wegen einer Pappſchachtel ſo viel Aufhebens mache. Er erkundigte ſich am nächſten Morgen bei der Präfektur nach dem Polizeiinſpektor Collay, um zu erfahren, daß es einen ſolchen Beam⸗ Gefangene arabiſche Freiheitskämpfer Gefangene Araber werden aus der Jeruſolemer Altſtodt unter Bewachung in dos Gefongenen⸗ (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) lager geführt. 5 Mit der geretteten Habe im Michigan⸗See Eindrucksvolles Szenenbild aus dem 20th Century⸗ Fox⸗Film„Chicago“. ten überhaupt wicht gebe. Daraufhin brachte er den Fall zur Anzeige. Und nun ſteht ein junger Mann namens Charles Quentin vor Gericht. Er wird beſchuldigt: der Amts⸗ anmaßung, der Urkundenfälſchung, der Betruges und der Verleumdung einer unbeſcholtenen Perſon. Mit blitzenden Augen macht Fräulein Jeanne ihre Zeu⸗ genausſage.„Ich war eine kurze Zeit mit dieſem Herrn befreundet. Dann aber bemerkte ich, daß wir nicht zuſammenpaßten und machte Schluß.“ Mit kläglicher Mine mußte Quetin zugeben, daß er aus Rache über ſeine verſchmähte Liebe dieſe Ko⸗ mödie geſpielt habe, um Jeanne ihres guten Na⸗ mens und ihrer Stellung zu berauben. Ergebnis: Vier Monate Gefängnis für den falſchen Polizei⸗ inſpektor. Die letzten Siegestrophäen von Hohenfriedeberg entdeckt Dem Direktor des Berliner Zeughauſes iſt es gelungen, mehrere Feldzeichen, die wegen ihrer unſicheren Herkunft im Magazin des Zeughauſes untergebracht waren, ols Reſtſtücke der Siegesbeute des Regiments Bayreuth in der Schlacht bei Hohenfriedeberg im Jahre 1745 zu identiſizie⸗ ren. Das Regiment Bayreuth hatte damals 67 beſterrei⸗ chiſche Fahnen erbeutet, die aber im Laufe der Zeit völlig in Vergeſſenheit gerieten. Erſt jetzt entdeckte Admiral Lorey in der Preußiſchen Staatsbibliothek eine Zeichnung, die gengu einem der im Zeughaus aufbewahrten Banner entſprach. Der Text beſtätigte die Vermutung, daß dieſe Felözeichen tatſächlich die letzten jener 67 Trophäen von Hohenfriedeberg ſind.(Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) Gnade des Alters 5, Von Rudolf Schneider⸗Schelde Nun komme ich langſam in das Alter, in dem die Menſchen um mich herum zu ſterben beginnen. Heute überraschte mich ein Mann, dem ich noch etwas mit⸗ zutetlen hatte, durch ſeinen Tod, obwohl er ſchon dor Monaten geſtorben iſt. Ich dachte mir die ganze geit: Was wird er machen? Er wird ſeine Partie Billard ſpielen und abends eine Patience legen; er aber liegt ſeit langem unter der Erde. Der Satz, den ich ihm ſagen wollte und den ich jedem meiner Toten ſagen wollte, bleibt bei mir, und dieſer nie geſprochene Satz bedrückt mich ab und zu. Ich wollte ſagen: ich wurde dir nicht gerecht; du warſt beſſer als dein Leben. Er ſtarb, und man erzählt mir, daß er ſehr ſanft hiuübergegangen ſei, von keiner Sorge beſchwert, einen Theaterbeſuch im Auge, für den er ſich durch ein kleines Nickerchen ſtärken wollte. Ich höre, daß eine Tochter zu ihm ins Zimmer getreten ſei mit ber Frage:„Was tuſt du, Papa?“ und daß er geant⸗ wortet habe:„Ich will ein bißchen ſchlafen.“ Dann war er tot. Die Tochter ſah ich vor einigen Tagen. Sie ging in einem Pelz über die Straße und blickte zu einem Mann hin, der ihr folgte. Ich wußte noch nichts von ihres Vaters Tod, und ich fühlte nichts, als ich ſie hy denn ſie war munter, und ſo munter, wie ſie war oder ſcheinen wollte, war ſie auch gekleidet. Aber am Abend, als ich gelangweilt durch die Straßen bummelte und mich nach etwas Leben ſchnte ſchob ſich plötzlich ein Arm in den meinen, 1 ein alter Freund tauchte neben mir auf, den ich 1 nicht geſehen hatte. Er fragte mich, wie es mir „Na, alter Junge“, ſagte er,„du biſt fett gewor⸗ 18 dir wird es gehen wie Truisdorf, bald wirſt u nur noch im Sitzen ſchlafen dürfen und eines ages wird es zu Ende ſein.“ „Wie Truisdorf?“ fragte ich und erfuhr ſo deſſen 1 Dann ſprachen wir von anderen Bekannten, ben es kam heraus: Färber war in Italien geſtor⸗ gels umann in Köln, Clara Vanotti hatte das 15 iche geſegnet, und ſelbſt van Dorn, der Rieſe, 5 8 ſtandhalten können und war dahinge⸗ „Was bedeutet das?“ fragte ich. „Wir ſterben“, ſagte mein alter Freund,„wir räumen das Feld.“ i „Oh,“ wandte ich ärgerlich ein,„ich nicht „Schau deinen Mantel an,“ ſagte er. Ich ſah meinen Mantel an, der an den Kanten ſchon ſchäbig iſt, und begriff ſeinen Gedankengang. „Ich bin nicht mehr ſo eitel“, ſagte ich,„er iſt mir ſo bequem.“ „Nein,“ widerſprach er lachend,„es lohnt nicht mehr.“ Wir aßen zuſammen in einem Lokal, in dem ich lange nicht geweſen war, aber vor Jahren mit vielen anderen manche Nacht durchzecht hatts. Ein unbekannter Kellner bediente uns.„Wo iſt Fritz?“ fragte ich. „Ich weiß nicht,“ ſagte er,„er iſt ſchon lange fort; er war alt geworden a es gab immer An⸗ ſtände. Er wollte nur noch die Gäſte bedienen, die er von früher kannte— aber da kamen keine mehr.“ Mein Freund lachte, ich ſchwieg. Er deutete auf einen Tiſch in unſerer Nachbarſchaft, an dem ein paar elegante Frauen ſaßen, und wollte wiſſen, wie ſie mir gefielen. „Ich wußte es nicht.“ „Sie ſagen dir nichts?“ „Nicht viel,“ gab ich zu. „Siehſt du“, ſagte er,„oͤu lebſt nicht mehr.“ „Ich lebe,“ ſagte ich.„Ich lebe vielleicht nicht mehr ſo haſtig und im Drang wie früher, doch das iſt ein Gewinn. Ich gehe durch die Straßen, ſchau mir die Häuſer an und laß meine Gedanken wandern. Ich denke an meinen Sohn, der ſich ein neues Auto kaufen will, an meine Tochter, die geheiratet hat und fortgezogen iſt, und überlege, ob alles auch ſo gekommen iſt, wie es hätte kommen ſollen. Meine Kindheit beſchäftigt mich, meine Jugend und mein ganzes Leben. Ueber all das denke ich nach.“ „Und wenn du dieſe Fragen gelöſt haben wirſt?“ bohrte er an mir. „Und du?“ wollte ich wiſſen. 14 „Ich?“ meinte er.„Mein Tagwerk iſt getan. Ich halte die Hände im Schoß und habe Feierabend ge⸗ macht. Hoffentlich war alles gut vom Anfang bis zum Ende, aber das kümmert mich jetzt eigentlich nicht mehr, ich weiß gar nicht mehr, wie es war, ich weiß nur: es war.“ „Und du haſt keine Furcht?“ fragte ich. „Vor dem Tod?“ ſagte er.„Warum ſollte ich mich fürchten? Haſt du dich nie nach einem anſtrengenden Tag nach dem Schlaf geſehnt, ohne das Morgen zu bedenken, ohne auch nur zu wiſſen, daß es ein Mor⸗ gen gibt; warſt du nie ſo ermüdet, daß alle Freuden und Sorgen dich kalt ließen und du nur noch ruhen wollteſt, nichts als ruhen, ſo daß keine Verlockung oder Furcht mehr an dich heranzukommen ver⸗ mochte? Als wir jung waren, liefen wir fünf Stun⸗ den weit wegen eines hübſchen Mädels, ſpäter laſen wir Bücher oder wollten etwas Großes werden, und ſchließlich aßen und tranken wir gern und liebten eine nette Unterhaltung. Ich würde nicht mehr vom Bett aufſtehen, wenn es hieße: der Mond iſt fünfmal größer als ſonſt, wenn vor meiner Tür die Schön⸗ heitskönigin von Amerika ſtünde, wenn einer einen Beutel mit Gold auf meiner Treppe verloren hätte, und ich wüßte davon.“ „Das iſt traurig,“ ſagte ich. „Nein,“ widerſprach er,„gnädig iſt es. Wie könnte ſonſt ein Menſch das Altern ertragen, wenn er nicht beizeiten fühlte, daß der Tod keine Schrek⸗ ken hat. Die Jungen, die noch große Kräfte in ſich ſpüren und noch weit vom Ende ſind, glauben, man müſſe verzweifeln bei dem Gedanken, einmal alles hinter ſich zu laſſen, woran man hängt. Dann aber kommen die Jahre oder das Schwinden der Kraft, und alles, was uns in Atem hielt, fällt von uns ab. Es kommt der Tag, da erſcheint dir dein Leben ge⸗ lebt in dem ganzen Umkreis, den du ausſchreiten konnteſt, und eines Morgens verlockt es dich nicht mehr, aufzuſtehen. Du verſtehſt nicht mehr, warum es dir früher ſchwer ſchien zu verzichten, nun tuſt du es gern, um eine größere Freiheit zu erlangen. Du gehſt. Leichten Herzens trittſt du die Wande⸗ rung an.“ Er ſchwieg und nippte an ſeinem Glas. Es fiel mir auf, wie wenig und wie gleichgültig er trank. 1. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik und Theater. Die Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet im Rahmen der Gaukulturwoche am 24. November im Muſenſaal ein Orcheſterkonzert mit Werken von L. v. Beethoven und Max Reger. Soliſt des Abends iſt Friedrich Schery(Klavier). Kleine Theater- und Muſikchronik Die noch nicht zu Ende geführten Umbauarbeiten im Frankfurter Opernhaus ermöglichen eine zweite Gaſtſpielreiſe der Frankfurter Oper nach Südoſt⸗ Europa. Beſucht werden im November die Städte Athen, Bu⸗ kareſt, Sofia und Belgrad. Zur Aufführung kommen Wagners„Nibelungen⸗ Ring“ und Mozarts „Figaros Hochzeit“. Bekanntlich hat die Frankfurter Oper ſchon im Frühjahr eine erfolgreiche Gaſtſpielreiſe nach Südoſt⸗Eu ropa durchgeführt. * Das Reichenberger Stodtthecgter wird nach dem Willen des Gauleiters Henlein in Zukunft eine füh⸗ rende Stellung im ſudetendeutſchen Kulturleben ein⸗ nehmen. Zum Juttendanten wurde Dr. A. Modes, der Leiter des Deutſchen Theaters in Brünn und der Sudeten⸗ deutſchen Schillerfeſtſpiele in Eger, ernannt. Das Reichen⸗ berger Theater eröffnet die neue Spielzeit am 23. Noubr. wit dem Kleiſt⸗Drama„Prinz Friedrich von Homburg“, Joſef Maria Frank:„Mexiko iſt anders“. Eine Reiſe ins Land der Azteken. Univerſitas, Deutſche Verlags⸗ AG, Berlin. Mit 135 Originalaufnahmen des Ver⸗ faſſers und einer Karte. Nachdem Joſef Maria Frank, der junge deutſche Welt⸗ bummler, uns fein farbenreiches, feſſelndes Weſtindienbuch geſchenkt hat, das der Verfaſſer treffend„Paradies mit Vorbehalt“ betitelt, bringt er diesmal eine nicht minder flott und ſpannend geſchriebene Reportage heraus, die in der Heimat der Azteken entſtanden iſt. Mexiko, Land jahr⸗ tauſendealter Rätfel und Geheimniſſe, hat immer wieder Schriftſteller und Journaliſten aus aller Herren Länder gereizt gewichtige Reiſebücher oder knallige Zeitungsſerien zu verfaſſen. Frank verſucht hier neue Wege zu gehen ſich von keiner maleriſchen Kuliſſe täuſchen zu laſſen, ſondern dahinter zu ſehen. Er räumt mit vielen alten romantiſchen Vorſtellungen und faſt traditionell gewordenen Irrtümern auf, um uns ein Mexiko ohne Schminke zu zeigen Mexiko organiſiert ſeine Zukunft, erklärt er, was an vorhandener Romantik zerſchlagen werden konnte, zerſchlägt es. Ford⸗ Laſtwagen verdrängen die Poeſie der indianiſchen Laſt⸗ träger und die Ochſenkarrenkarawanen, Traktoren und Mähmaſchinen die uralten Astekenpflüge. Radio Grammo⸗ phon, Hollywood⸗Filme, Streikpoſten, Gewerkſchaften— das alles hat mit dem alten„verzauberten“ Mexiko und ſeiner Romantik verdammt wenig zu tun. Von der Polittk dieſes Landes, ſeiner Stellung zum mächtigen Nachbarn USA, vom Salonmarxiſten und Indio⸗Freskenmaler Diego Rivera, von den Indtanern, antiken Tempeln altaztekiſchem Liebeszauber und dem ſeltſamen Rauſchaift Mescalin— von all dieſen Dingen wird uns in Franks Buch, das mit zahlreichen aktuellen Photos verſehen iſt, auf intereſſante Weiſe ein Bericht gegeben, der erkennen läßt, daß dieſes Mexiko von 1938 tatſächlich anders iſt als wir es uns in unſeren Reiſeproſpektträumen vorgeſtellt hatten, Curt Wilh. Feu nel. W 6. Seite/ Nummer 533 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. November 1988 — Volle 37 Jahre hing die männliche Zierde in Geſtalt eines wallenden Vollbarts an dem zufriede⸗ nen Geſicht eines ehrſamen Gaſtwirts in Zittau. Wir ſagten„hing“, denn ſeit wenigen Tagen ſteht dieſer Mann glattraſiert hinter dem Schanktiſch und ſtarrt immer wieder verwundert in den Spiegel, als wollte er es nicht glauben, daß das Bild, das ihm da entgegenblickt, er ſelbſt in höchſteigener Perſon iſt. Freilich mag der beſagte Zittauer Gaſtwirt lange mit ſich gerungen haben, bis er einer Stamm⸗ tiſchrunde die Abſicht bekannt gab, zukünftig ohne ſeinen ſtadtbekannten Biber durch das Leben zu gehen, wenn dafür ein guter Fünfzig markſchein der WoW⸗Sammelſtelle überreicht werde. Natürlich gab es auf ſolche Worte zunächſt ein ſchallendes Geläch⸗ ter, denn ſo lange man lebte und atmete, kannte man den Meiſter des Schanktiſches nicht anders, als daß er ſich wohlgefällig ſeinen Bart kraulte, wenn es etwas zu überlegen galt, und man kann ſagen, daß es in Zittau keine zweite derartige Manneszierde gab, die ſo prächtig geraten war als gerade jene des beliebten Gaſtwirts. Aber man merkte bald, daß Hie⸗ ſer entſchloſſen war, das Opfer zu bringen und ſo griff man in die Taſchen. Und ſiehe, da flatterten die Scheine und klimperten die Münzen, und ehe man es ſich verſah, lagen die geforderten 50 Mark auf dem Tiſch, von wo ſie ſoſort in die rote WHW⸗ Sammelbüchſe wanderten. Und ſchon begann auch die Schere mit ihrer Arbeit, die ein gewandter Bar⸗ hier führte, und ritſch⸗ratſch fuhren vor einer ehr⸗ furchtsvoll verſtummten Trinkerrunde die Klingen in den ſchier undurchdringlichen Urwald. Es war ein faſt hiſtoriſcher Augenblick, als ſich ſo das wohl⸗ bekannte Geſicht des vollbärtigen Mannes vollkom⸗ men veränderte und eine Z jährige Würde ſozuſagen unter den Tiſch fiel. * — Man ſagt zwar, daß echte Liebe keine Schran⸗ ken kenne, aber die Verlobung, die dieſer Tage die 48jährige verwitwete Mrs. Atkinſon Barrow mit dem 17jährigen kaufmänniſchen Lehrling Joh. A. Kirton feierte, geht den Bewohnern des engliſchen Städtchens Kingsbridge in Devon denn doch gegen den Strich. Die geplante Ehe des ungleichen Paares iſt ſozuſagen zum öffentlichen Aergernis geworden umd hat zu einem Kleinkrieg geführt, der einem Ko⸗ mödiendichter mancherlei Anregungen geben könnte. Die Meldung von der Verlobung genügt, daß die Londoner Zeitungen Sonderberichterſtatter entſen⸗ den. 48jäßrige Witwe heiratet 17jährigen Jüngling — das iſt immerhin eine Schlagzeile. Interview mit Mrs. Barrow:„Ich lernte meinen John kennen, als er noch ein 14 jähriger Schuljunge war. Ich ſah ihn ſtets Sonntags in der Kirche. Wir kamen häufig zuſammen, und vor einem halben Jahr geſchah es, daß wir uns unſere Liebe geſtanden. Mag die Welt am Altersunterſchied Anſtoß nehmen; mich kann das nicht beirren. Mein erſter Mann war 20 Jahre älter als ich, und doch waren wir beide glücklich. Warum ſoll ich nicht mit einem 30 Jahre jüngeren Mann glücklich ſein? Nichts wird unſeren feſten Entſchluß, iu hekraten, aufhalten können. Und wenn Johns Eltern ihre Erlaubnis nicht erteilen, ſo warten wir eben, bis mein Bräutigam volljährig iſt.“ Interview mit John Kirton:„Ich bin kaufmänniſcher Lehrling in einer Handelsfirma. Mrs. Barrow iſt die erſte Frau, die mir gefallen hat. Ich ſelbſt habe ihr einen Heiratsantrag gemacht. Ich glaube, daß es wahre Liebe iſt, die uns beide verbindet. Wahre Liebe aber fragt nicht nach Stand, Alter und anderen äußeren Umſtänden. Am liebſten möchten wir ſofort heiraten. Sollte das nicht möglich ſein, wird die Ehe am Tage meiner Volljährigkeit vollzogen werden.“ Interview mit Johns Eltern:„Wir waren über die Nachricht von der Verlobung wie aus den Wolken gefallen. Wir können es nicht faſſen, daß eine derartige Heirat zuſtande kommen ſoll. Niemals werden wir unſer Einverſtändnis dazu geben, wenn wir es auch nicht verhindern können, daß John, einmal volljährig ge⸗ worden, ſeinen eigenen Entſchlüſſen folgen wird. Es iſt unmöglich, daß Menſchen zweier ſo verſchiedener Altersſtufen ſich ineinander wirklich verlieben kön⸗ nen.“ Soweit die Beteiligten ſelbſt. Was nun die Bewohner von Kingsbridge anbetrifft, ſo geben dieſe ihrer Mißbilligung einer ſolchen Heirat in recht draſtiſcher Weiſe Ausdruck. Man hat die verliebte Dame in Acht und Bann getan, niemand ſpricht in der Oeffentlichkeit mehr ein Wort mit ihr, und der Hausfrauenverein hat ihr den ſofortigen Austritt nahegelegt. Man ſchickt ihr anonyme Briefe, und am Marktplatz iſt auf einer Tafel eine große Zeich⸗ nung angebracht, auf der eine alte Frau einen klei⸗ nen Jungen in kurzen Hoſen hinter ſich herzieht. Unterſchrift:„Glückliches Ehepaar.“ Stolz erträgt Mrs. Barrow all dieſe' Unbill, ſie leidet um ihrer Zuneigung willen. de — Die ſtrengere Auffaſſung von der Verbrecher⸗ bekämpfung hat im Dritten Reich einen erheblichen Rückgang der Gnadenerweiſe zur Folge gehabt. Nach der Machtergreifung erfolgte im Zuge der all⸗ gemeinen Verreichlichung auch die reichsrechtliche Geſtaltung des Gnadenrechts. Der Führer iſt jetzt wirklich zum Träger des geſamten deutſchen Gna⸗ denrechts geworden. Zum erſtenmal ſeit Jahrhun⸗ derten wurde es möglich, ein einheitlich und auch einheitlich gehandhabtes Gnadenrecht zu ſchaffen. Die Tatſache, daß der Führer einen Teil einer Gnadenbefugniſſe weiter übertragen hat, gefährdet nicht die Einheitlichkeit, da ſie durch Verwaltungs⸗ anordnungen hinreichend gewährleiſtet iſt. Die ſtrengere Auffaſſung des neuen Staates über den Verbrecher und ſeine Bekämpfung hat zu einem er⸗ heblichen Rückgang der Gnadenerweiſe geführt. Wie Miniſterialrat Grau in der„Deutſchen Juſtiz“ mit⸗ teilt, ſind im Jahre 1932 allein in Preußen bei 377 000 wegen Verbrechens und Vergehens gegen Reichsgeſetze Verurteilten 67 150 Gnadenerweiſe er⸗ teilt worden. Im Jahre 1937 iſt die Zahl der Be⸗ gnadigungen für das ganze Reich bei 438 000 Ver⸗ urteilten auf nur 37 551 herabgeſunken. * — Armand Spiler wird nicht umſonſt der„Aus⸗ brecherkönig“ von Frankreich genannt. Nicht weni⸗ ger als ſechsmal gelang es dieſem Mann, der wegen eines Mordes zum Tode verurteilt und dann zu lebenslänglicher Freiheitsſtrafe begnadigt wurde, in die Freiheit zu entkommen, wobei er allerdings ebenſo häufig das Pech hatte, nach einiger Zeit wie⸗ der in die Hände der Polizei zu fallen. Keine Kerker⸗ mauer war dick genug für Armand Spiler, der zwei⸗ mal den gefürchteten Teufelsinſeln entfloh und viermal aus franzöſiſchen Strafanſtalten mit bei⸗ ſpielloſer Kühnheit und Geſchicklichkeit ausbrach. Zu⸗ letzt gelang es ihm, aus der bewachten Zelle für Lebenslängliche des Pariſer Gefängniſſes La Santé zu entkommen, indem er einen der Gitterſtäbe am Fenſter beſeitigte und dann nach atemberaubender Faſſadenkletterei und verwegener Flucht über die Dächer die Freiheit gewann. Abermals iſt Spiler nun wieder erwiſcht worden. Man verurteilte ihn, der ohnehin auf Lebenszeit hinter Kerkermauern ſitzen muß, wegen ſeines Ausbruchs und Beſchädi⸗ gung öffentlichen Eigentums in Geſtalt eines eiſer⸗ nen Gitterſtabes zu 10 Monaten Gefängnis, eine Strafe, die der Ausbrecherkönig lächeln annahm. 5 — Ein ungewöhnlicher Autounfall, der noch ver⸗ hältnismäßig glimpflich ablief, ereignete ſich bei Königshorſt im Havelland. Ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen, der aus Berlin kam, geriet auf einer Brücke plötzlich ins Schleudern und ſtürzte in einen drei Meter tiefen Graben, in dem das Waſſer einen Meter hoch ſtand. Das Auto kippte um und kam mit den Rädern nach oben zu liegen. Da der Wagen eingeklemmt war, konnten ſich die Infaſſen weder durch die Türen noch durch die Fenſter be⸗ freien. Glücklicherweiſe kam kurz darauf ein Rad⸗ fahrer vorbei, dem es ſchließlich gelang, einen Ver⸗ unglückten nach dem anderen aus dem faſt völlig zertrümmerten Auto herauszuziehen. Alle fünf wa⸗ ren wie durch ein Wunder mit geringfügigen Ver⸗ letzungen davongekommen. * — Auf der Anklage des Pariſer Seine⸗Schwur⸗ gerichts ſaß dieſer Tage ein ärmlich gekleideter Greis im weißen Vollbart, deſſen Auftreten und Haltung unſchwer verriet, daß er einmal beſſere Tage geſehen hatte. Der Angeklagte, der achtzigjährige ruſſiſche Notar Staritzky, war der früherer Sekretär der Privatkanzlei des Zaren Nikolaus 1. und ſtand wegen einer Urkundenfälſchung vor Gericht. Den Kern der Verhandlung bildete das rund fünf Mil⸗ lionen Mark betragende Erbe des im Jasre 1917 in der Krim geſtorbenen Admirals Alexeijew, der ſeinerzeit als Oberbefehlshaber der ruſſiſchen See⸗ ſtreitkräfte im japaniſch⸗ruſſiſchen Kriege für die Niederlage der Ruſſen durch die Japaner verant⸗ wortlich gemacht wurde. Der in Ungnade gefallene Admiral hatte am kaiſerlichen Hofe von Petersburg Staritzkys Bekanntſchaft gemacht, der ſich bald darauf als Notar in der einſtigen Zarenreſidenz niederließ und ſeit Ausbruch der bolſchewiſtiſchen Revolution Auf dun 0 Gefährliches Radiumpaket in Diebeshand Neuyork, 17. November. Im amerikaniſchen Rundfunk werden ſeit einigen Tagen täglich mehrere Sendungen verbreitet, die vor der Erwerbung eines koſt baren Päckchens warnen, deſſen Inhalt(Radium) in Laienhand todbringend ſein kann. Aus einer Klinik ſind fünf in eine Bleiröhre eingeſchloſſene Radium⸗ Nadeln, die ein Geſamtgewicht von fünfzig Milli⸗ gramm Radium enthalten, geſtohlen worden. Die Oeffnung dieſer Bleiröhre bedeutet für jeden, der mit den hierbei unerläßlichen Vorſichtsmaßnahmen nicht vertraut iſt, ſchwere Gefahren, unter Umſtän⸗ den ſogar einen qualvollen Tod. Für den Fall, daß die Diebe ſich bereits des Radiums entledigt haben ſollten, fordert der amerikaniſche Rundfunk alle Per⸗ ſonen, die verdächtige Verbrennungserſcheinungen an ihrem Körper bemerken, auf, ſich unverzüglich bei den Behörden zu melden. 5 Geloͤſchrankknacker meutern im Gefängnis EP. Budapeſt, 18. November. Im Strafgerichtsgefängnis in Stuhlweißen⸗ burg ſchlugen vier Häftlinge— berüchtigte Buda⸗ peſter Geloͤſchrankknacker— in der Arbeitswerkſtätte des Gefängniſſes einen Wärter mit einem Sanoͤſack nieder und erdroſſelten ihn, als er ſich zu wehren verſuchte. Hierauf dͤurchbrachen die Verbrecher die Mauern der Werkſtätte. Bevor ſie aber ins Freie gelangen konnten, wurden ſie von der Gefängniswache überwältigt und unſchädlich gemacht. in Paris im Exil lebt. Im Jahre 1918 ging ger ie ruſſiſchen Emigrantenkreiſen plötzlich das Gerücht um, Admiral Alexeijew habe nach ſeinem Tode ein Millionenerbe binterlaſſen, das in einer amerikanf⸗ ſchen Bank hinterlegt worden ſei. Eines Tages wurde Staritzky von einem Landsmann namens Khazin und deſſen Sohn aufgeſucht, die mit Hilfe eines Briefes der Schweſter des verſtorbenen Admi⸗ rals und anderen Beweisſtücken Staritzky dazu überredeten, im Intereſſe der Erben das Teſtament durch ſeine Unterſchrift rechtskräftig zu machen. Die in dem Teſtament genannten Erben wurden von der amerikaniſchen Bank anſtandslos ausbezahlt, mußten aber faſt die Hälfte des Millionenvermögens für Koſten, Honorare uſw. an die drei Teſtamentpoll⸗ ſtrecker abliefern. Staritzky erhielt von den beiden Khazin für ſeine„Bemühungen“ eine Million Franken ausbezahlt, die ihm raſch wieder zwiſchen den Händen zerrannen. 1930 fochten die ebenfalls in Frankreich lebenden Neffen des Admiralz das Teſtament an und erhoben Klage. Staritzky wurde wegen Urkundenfälſchung verhaftet, während dig beiden Hauptſchuldigen, Khazin Vater und Sohn, Mit dem bei dem Schwindel errafften Millionen per⸗ ſchwunden waren. Erſt jetzt ſchließt ſich der Vorhang über dem letzten Akt dieſes Erbſchaftsprozeſſes, der ſeinerzeit in ruſſiſchen Emigrantenkreiſen großen Staub aufgewirbelt hat. J *. — Den rumäniſchen Behörden gelang es, nach wochenlangen Nachforſchungen, eine Bande feſtzu⸗ nehmen. die am Bahnhof non Galatz mit Fahrkgrien Mißbrauch getrieben hatte. Die Mitglieder der Bande ſtanden mit einem der Beamten des Bukg⸗ reſter Hauptbahnhofs in Verbindung. Dieſer er⸗ nichtete die ihm abgegebenen Fahrkarten nſcht, ſon; dern ließ ſie ſeinen Spießgeſellen in Galgtz zukom⸗ men, die die Karten dort wiederverkauften, indem ſie vorgaben, in Galatz zu einer Fahrtunterhrechung gezwungen zu ſein. Der Schaden, der der Staatsbahn durch dieſe Machenſchaften zugefügt worden iſt, he⸗ läuft ſich auf mehrere Millionen Lei. Die eiten Mitglieder der Bande ſind bereits verhaftet. Fageskaleucles Freitag, 18. November Nationaltheater:„Der Wildſchütz“, Oper von Lortzing, Kleinkunſtbühne Libelle: 23% Uhr Kabarett une Tanz. Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof, Dr. Bauch über„Frans Hals“. 8 Roſengarten— Nibelungenſaal: 20.15 Uhr„Das Lieb von der Glocke“, Chorwerk von Mar Bruch. Meßplatz: 20.15 Uhr Eröffnungsvporſtellung des Zirkus Barlay. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſeklors; 20.15 Uhr Aſtrophyſikaliſche Arbensgemeinſchafl. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung! Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaſſee„Rhein⸗ gold“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Kautſchuk“.— Alhambra:„Liehelei und Liebe“.— Schauburg:„Chicago“.— Paglaſt und Gloxla; „Frau Sixta“.— Capitol und Segla:„Verpehte Spuren“, Standige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 1280 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet non 10 bis 13 und pon 14 bis 16 Uhr.“ Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 10% 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein. L. 1, 1: Geöſſnet von 10 518. 10 und von 14 bie 16 Uhr. 9 11 Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe von 11 bis 18 uns von 17 bis 19 Uhr.— Leſeſaal geöffnet von 9 bis 10 und von la bis 19 Uhr Städtiſche Voll ücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lorſug⸗ ſtraße 13: Ausleihe 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 16 bis 19 Uhr. Kinderleſehalle: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L 2. 9: Ausleihe von 10 bis 1 und von 16 bis 19 Uhr Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr, Palmenhaus: Gebſſnet von.90 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald: Bis Einbruch der Dunkel- heit geöffnet. Flughafen: Täglich von 10 bis 17 Uhr Rundflüge un Keuchhuſtenflüoe. Fall Marius wird gekldrt Die Nadi vor einem Jahr e dd dc ddl dd idbd dbb ddt dddld ROMAN VON WICHEEM SCHEIDOERN 22 „Sie haben recht. Iſt es Ihnen bekannt, auf welche Art er ſein Vermögen machte?“ „Anfangs beſaß er nichts. Aber er war wohl ſehr geſchickt, ein Spekulant, ein Börſenſpieler. Jedenfalls muß er zum Schluß ſehr vermögend ge⸗ weſen ſein.“ „Er hinterließ nichts“, ſagte Bernd,„aber darüber wollen wir ſpäter ſprechen. Wiſſen Sie ſonſt noch etwas über ihn?“ ö „Im letzten Jahr wurde mir erzählt, daß er in ſchlechter Geſellſchaft lebe und daß er viel herum⸗ bummle. Ich ſah ihn nur ſelten. Einmal ſtellte ich ihn zur Rede. Ich hatte gehört, daß er mit einem Menſchen viel zuſammen ſei, der einen ſchlechten Muf beſaß und von dem es hieß, er ſei Amerikaner.“ „Wiſſen Sie ſeinen Namen?“ „Anderſon. Manche Leute ſagten alleroͤings, es ſtimme nicht mit ſeinem Namen. Alle ſprachen ſchlecht über ihn. Eines Tages verſchwand er unter Zu⸗ rückaſſung vieler Schulden. Man erzählte, er habe auf zahlreiche Männer, Kaufleute und Wirtſchaftler, einen dämoniſchen Zwang ausgeübt und ſie ausge⸗ plündert. Ich ſah ihn einmal in Johannesburg im Theater: ein eleganter Menſch mit einem gelblichen Ge⸗ ſicht und eingefallenen Augen. Er ſah kränklich aus. Er ſaß mir in einer Loge gegenüber, zuſammen mit einer ziemlich auffallenden Dame, die keinen guten Eindruck auf mich machte. Sie gingen bald fort, das Stück ſchien ſie nicht zu intereſſteren. s war eine deutſche Truppe, und ſie verſtanden wohl kein Wort. Für mich war es dagegen eine Offenbarung. Meine verſtorbene Mutter ſtammt ja aus München“/ „Sie wiſſen beſtimmt, daß dieſer Anderſon Marius! Freund war?“ Marius beſtätigte es mir, als ich ihn zur Rede stellte. Er ſagte, daß man den Amrikaner ver⸗ leumde, er ſei ein geſcheiter Menſch und ein ange⸗ nehmer Geſellſchafter“ Bernd ſtellte keine weitern Fragen, und ſie be⸗ gann nun mit ihrer Beichte. Sie berichtete zunächſt von ihrem Studium in Wien und Berlin und wie ſte in Wien plötzlich erfahren habe, daß ihr Vater ſich in Budapeſt aufhalte. Ausführlich ſchilderte ſie dann, wie ſie die Lansdorf kennengelernt und wie ihr Mißtrauen ſie dazu bewogen habe, ſie heimlich in Budapeſt beobachten zu laſſen. Sie verſchwieg auch nicht die Auseinanderſetzungen mit ihrem Vater. Bernd war aufs äußerſte überraſcht:„Ihr Vater behauptet,die Lansdorf erſt während der Ueberfahrt kennengelernt zu haben?“ „Warum fragen Sie? ſtändlich.“ „Bitte, erzählen Sie weiter Sie berichtete nun von der erfolgreichen Arbeit Doktor Hegys. Dadurch kenne ſie das Leben der Lansdorf in knappen Umriſſen. Sicher ſei ihr noch allerlei verborgen, doch hoffe ſie, daß Bernd Uhley die Umriſſe mit weiteren Einzelheiten ausfülle. Er kenne ja die Lansdorf. Und da ſie davon überzeugt ſei, daß auch er dieſer Frau feindlich gegenüber⸗ ſtehe, ſo nehme ſie an, daß er ihr rückhaltlos die volle Wahrheit ſagen würde. „Wie kommen Sie darauf, daß ſie meine Fein⸗ din iſt?“ fragte Bernd. „Oh, ich täuſche mich nicht. Schon die Art, wie Sie zu ihr ins Zimmer eindrangen, war ſo merk⸗ würdig.“ „Ich verſtehe. Sie halten mich für einen frühern Verehrer der Lansdorf. Sie glauben, ich hätte allerlei Böſes mit ihr erlebt und wäre deshalb ihr Feind geworden. Nein, Fräulein Mörk, ſo iſt es nicht, Sie täuſchen ſich gründlich. Aber da ſie ſo freimütig waren und mir ihr ganzes Erlebnis ſchilderten, deshalb will ich auch Ihnen nichts ver⸗ ſchweigen.“ Er ſprach zunächſt von ſeinen Jahren in Ching. Marius habe ihm anfangs von Johannesbrug aus häufig geſchrieben, ſpäter nur ſelten. Schließlich hätte er ihm mitgeteilt, daß es ſeine Abſicht ſei, mit ſeinem Vermögen, das er ſich erworben habe, nach Wien zurückzukehren.„In Wien kam er dann ums Leben“, ſagte Bernd,„Geza Horvath teilte es mir mit. Leider war ich damals nicht in der Lage, nach Wien zu kommen. Und nun nun muß ich Ihren Vater erwähnen, Fräulein Mörk.“ „Ich weiß“ antwortete ſie ruhig,„mein Vater wurde damals in Wien verhaftet. Es war ein un⸗ Das iſt doch ſelbſtver⸗ 1 —. glaublicher Fehlgriff. Er hatte mit Marius über geſchäftliche Dinge verhandelt, weiter nichts. Noch heute zittert er vor Zorn, wenn ihn irgend etwas an dieſe Verhaftung erinnert. Für ihn war es die die größte Schmach und Demütigung ſeines Lebens. Und auch für mich war es ſehr ſchmerzlich. Einer⸗ ſeits die Todesnachricht... und dann dieſe ſchreck⸗ liche Affäre...“ Bernd blickte an ihr vorbei. Es würde ſchwer ſein, ihr das weitere zu berichten. Aber er mußte ja ſein. Er zwang ſich zur Ruhe und begann damit, aus⸗ führlich von ſeinem Erlebnis mit der Lansdorf zu erzählen. Sie unterbrach ihn an keiner Stelle. Mit ihren großen, dunkeln Augen ſtarrte ſie ihn an. Rück⸗ haltlos ſchilderte er ihr alle Einzelheiten. Und ſchließlich ſagte er ihr offen, daß er an einen Mord glaube. Seiner Meinung nach handle es ſich um ein Komplott. Man habe Marius zur Strecke brin⸗ gen wollen und vielleicht ihren Vater vorgeſchoben — ohne daß es dieſem zum Bewußtſein gekommen wäre, für welch dunkle Zwecke er mißbraucht würde. Vielleicht ſei er ſich noch heute nicht darüber klar. Als er endlich ſeinen Bericht beendete. lag tiefes Schweigen zwiſchen ihnen. Er bot ihr eine Zigarette an, ſie griff mit bebender Hand danach. Die Wölkchen ihrer Zigaretten ſtiegen vor ihnen auf. Bernd erſchütterte es, wie ſie ſeine Erzählung aufnahm. Es ſchmerzte ihn, daß er es ihr hatte ſagen müſſen. Endlich ſprach ſie, leiſe und doch beſtimmt:„Mein Vater lügt nicht. Er lernte die Lansdorf auf der Isle de France kennen. In Wien kreuzten ſich damals ihre Wege noch nicht. Trotzdem will ich es nicht bezweifeln, daß die Lansdorf ſchon damals Ausſchau nach ihm hielt. Sie hielt ihn vielleicht für ein gutes Objekt ihrer Ausbeutungsgelüſte. Die Begegnung auf der Isle de France iſt wohl auch kein Zufall. Sie folgte ihm wahrſcheinlich an Bord, weil ſie ſchon einen gewiſſen Plan hatte. Es wird mir immer klarer, in welcher gefährlichen Situation mein Vater iſt. Deshalb möchte ich Ihnen einen Vorſchlag machen, Herr Uhley: verbünden wir uns! Zwei ſchaffen mehr als einer. Was halten Sie davon?“ „Keine ſchlechte Idee, Fräulein Mörk.“ „Sehen Sie: unſre Intereſſen ſind verſchieden. Sie wollen das Andenken Ihres Bruders recht⸗ fertigen, ich muß meinen Vater frei machen. trotz⸗ 1 dem haben wir dasſelbe Ziel. Wenn wir feſtſtellen, daß die Lansdorf ſchuldig iſt am Tod des armen Marius, dann haben wir beide unſer Ziel erreicht. Und wenn wir es geſchickt beginnen, dann kommen wir auch weiter. Uebrigens wiſſen Sie das Wich⸗ tigſte noch nicht.“ Und nun erzählte ſie von den Beobachtungen Hegys, oͤie dieſer von dem Appartement der Lansdorf gemacht hatte. Sie entwarf die Skizze der Zimmer genau ſo, wie ſie es vor ihrem Vater getan hatte, Bernd ſtarrte auf die Skizze. „Iſt Ihnen vielleicht etwas aufgefallen, als See in ihrem Zimmer waren?“ fragte Kerſtin. 5 „Allerdings.“ Er erzählte von dem Kampf um die Tür, der der eigentlichen Ausſprache vorangegangen war.„Die Tür“, ſagte er,„war verſchloſſen. Davon habe ich mich überzeugt.“ In dieſem Augenblick klopfte es. Kerſtin ſtand haſtig auf. Es war Janeczi. Fräulein Mörk wütde dringend am Telephon verlangt. e Sie blieb eine ganze Weile ſort. Als ſie endlich zurückkam, war ſie noch erregter als zuvor. Ihr Kindergeſicht glühte. „Allerlei Neuigkeiten!“ rief ſie aus. Sie ſetzte ſich wieder Bernd gegenüber und be⸗ richtete voller Haſt: „Sie wiſſen doch, Hegy fuhr zum Gellert zurlt. Er kam gerade noch rechtzeitig. Als er die Halle betrat, ſah er die Lansdorf und meinen Vater. die Lansdorf machte meinen Vater mit einem Fremden bekannt.“ „Sie müſſen ſich beruhigen Fräulein Mörk.“ „Es iſt doch ſicher der Menſch, der ſich im Neben⸗ zimmer der Lansdorf einniſtete. Aber hören Sit weiter: Mein Vater ließ alles über ſich ergehen Er nahm dieſe unerhörte Sache in beſter Stimm auf. Alle rei verließen zuſammen das Hotel. Un mit dem Wagen der Lansdorf ſind ſie dann weghe⸗ fahren. Iſt es nicht unglaublich?“ a(Fortſetzung folgt) IIRüönprk KO Uf. MOH vorteilhaft bei RA 18. November 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe tmmer 533 ———5ð.. Freitag, 8 Der Mannheimer Bezirk an der Spitze: ebiel Autos fahren im Badener Land? Der Kraſtfahrzeugbeſtand in den badiſchen Stäbten uns Amtsbezirken bid Karlsruhe, 17. November. Nach einer ſoeben veröffentlichten Sonder⸗ veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamtes über das Ergebnis der am 1. Juli 1938 durch⸗ geführten Kraftfahrzeugzählung ſind für die ba⸗ diſchen Landeskommiſſärbezirke, Städte und Amtsbezirke folgende Beſtandsziffern ermittelt: Landes kommiſſär⸗Bezirk Mannheim: Insgeſamt 39311 Kraftfahrzeuge(1937: 29 272), davon 14043 Krafträder, 13873 Perſonenkraftwagen, 96 Kraftomnibuſſe, 3617 Laſtkraftwagen, 184 Sonder⸗ fahrzeuge und 598 Zugmaſchinen. Im einzelnen waren vorhanden in Heidelberg 3905 Kraftfahr⸗ zeuge, in Mannheim 15 761, in den Amtsbezirken: Buchen 1442, Heidelberg 3171, Mannheim 3867, Mos⸗ bach 1210, Sinsheim 1759 und in Tauberbiſchofs⸗ beim 2196 Kraftfahrzeuge. Landes kommiſſär⸗Bezirk Konſtanz: Insgeſamt 19 980 Kraftfahrzeuge(1937: 17 770), davon 10 976 Krafträder, 6988 Perſonenkraftwagen, 107 Kraft⸗ omnibuſſe, 1373 Laſtkraftwagen, 63 Sonderfahrzeuge und 473 Zugmaſchinen. Im einzelnen waren in den ick auf Ludwigs Amtsbezirken vorhanden: Donaueſchingen 2208 Kraftfahrzeuge, Konſtanz 5676, Säckingen 1933, Stockach 2154, Ueberlingen Villingen 2507, Waldshut 2645. Landeskommiſſär⸗Bezirk Freiburg: 315579 Kraftfahrzeuge(1937: 27 860), davon 16918 Krafträder, 11711 Perſonenkraftwagen, 175 Kraft⸗ omnibuſſe, 2253 Laſtkraftwagen, 152 Sonderfahrzeuge und 388 Zugmaſchinen. Im einzelnen waren in der Stadt Freiburg 7388 Kraftfahrzeuge vorhanden, in den Amtsbezirken Emmendingen 3259, Freiburg 2559, Kehl 1902, Lahr 2599, Lörrach 4452, Müllheim 2253, Neuſtadt 2012, Offenburg 3293, Wolfach 1880 Kraftfahrzeuge. Landeskommiſſär⸗Bezirk Karlsruhe: 31612 Kraftfahrzeuge(1937: 28 142), davon 14 470 Krafträder, 13 196 Perſonenkraftwagen, 101 Kraft⸗ omnibuſſe, 3366 Laſtkraftwagen, 151 Sonderfahrzeuge und 328 Zugmaſchinen. Im einzelnen waren in den Städten vorhanden: Baden⸗Baden 1906 Kraft⸗ fahrzeuge, Karlsruhe 10695, Pforzheim 4176, in den Amtsbezirken Bruchſal 2843, Bühl 2982, Karlsruhe 3567, Pforzheim 1649, Raſtatt 3794 Kraftfahrzeuge. jafen 2839, Insgeſamt Insgeſamt Der Schuß an der Teufelsbrücke Lausbubenſtreich gefährdete Fahrgäſte eines Perſonenzuges h. Endwigshafen, 17. November. Mittwoch mittag gegen 12.30 Uhr wurde bei der „Teufelsbrücke“ auf einen von Ludwigshafen a. Rh. Hauptbahnhof) nach Mundenheim fahrenden Per⸗ ſonenzug ein Schuß abgegeben. Als Täter kommt ein bisher leider noch unbekannter etwa 14jähriger Junge mit ſchwarzem Umhang in Betracht. Sach⸗ dienliche Mitteilungen an die hieſige Kriminal⸗ polizei erbeten. * Aus einem Familienhaus im Stadtteil Frieſenhe im wurden in Abweſenheit der Be⸗ wohner von bisher noch unbekannten Dieben hurche Zertrümmern des Küchenfenſters Herven⸗ ſchuhe, Kleiderſtoffe und mehrere Flaſchen Wein und Sekt geſtohlen. * Ebenfalls unbekannte Täter entwendeten aus einer Werfthalle am Luitpoldhafen zwei Kiſten Fiſchkonſerven, Marke„Frauengünſtling“, und zwei Kiſten Roſinen. Gemüſebau⸗Kurzlehrgang auf dem Limburger Hof Die Landesbauernſchaft Saarpfalz veranſtaltet in der Zeit vom 13. bis 15. Dezember einen drei⸗ tägigen Gemüſebau⸗Kurzlehrgang auf dem Limbur⸗ ger Hof, Zweck dieſes Lehrgangs iſt es, fortſchritt⸗ lichen Gemüſebauern Gelegenheit zum Erfahrungs⸗ austauſch und zur Bereicherung ihres praktiſchen Wiſſens zu geben. Dabei werden die wichtigſten Punkte wie Pflanzenſchutz, Bodenbearbeitung, Dün⸗ gung, Pflanzenanzucht, Bewäſſerung, Sortenwahl und anderes mehr behandelt. Mit dem Lehrgang iſt guch eine Lehrſchau von Maſchinen und Geräten ver⸗ hunden. Die Teilnahme an dem Lehrgang iſt kostenlos. Anmeldungen nehmen die Gartenbau⸗ abteilung der Landesbauernſchaft Saarpfalz, die Ortsbauernführer, die Fachberater Gartenbau, die reisbauernſchaften ſowie die Bezirksabgabeſtellen entgegen. . Auf eine 25jährige Tätigkeit in der JG Farben⸗ e konnte Herr Johannes Werle zurück⸗ blicken. Diamantene Hochzeit in Schifferſtadt Das seltene Feſt der diamantenen Hochzeit feier⸗ 1 1 Eheleute Johann Ohmer und Maria, geb. Lützel. Ludwigshafener Veranſtaltun d Heute Plalzbau- Kaffeehaus: Kleinkunstbühne. aſſee Valerland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Lichtlpiele: Ula Palaſt im Pfalzban:„Kaulſchuk“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: zien und ich“(23 Uhr Spätvorſtellung„Der Grof von onte Chriſto“).— Union⸗Theater:„Mädchen in Schang⸗ hai“(22.45 Uhr Spätvorſtellung„Liebe“). * Weinheim, 17. Nov. In nter⸗Abtſtein ach wurde die Klauenſeuche feſtgeſtellt. L. Neckargemünd, 18. Nov. Bei der Durch⸗ fahrt eines Möbelwagens durch die Pflug⸗ gaſſe, eiß der Anhänger den vorſtehenden Balkon eines Fachwerkhauſes los, ſo daß die Wand ſtark Run t wurde und erheblicher Sachſchaden ent⸗ einem Gehöft in Maul⸗ und „ 1. Wiesloch, 18. Nov. Die Pfleger Joſef Kohr, Oswald Zehe und Otto Weiſenbach bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch konnten dort ihr 25jähriges Dienſtjubiläum begehen. L. Saudhauſen, 18. Nov. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit konnten hier die Eheleute Johannes Nik⸗ ker und Frau begehen. L. Walldorf, 18. Nov. Die Eheleute Heinrich Schell und Frau Anna Margareta, geb. Funk, feierten hier das Feſt der ſilbernen Hochzeit. a* Sinsheim, 18. Nov. Der langjährige und ver⸗ dienſtvolle Oberauſſeher Michel beim ſeitherigen Gerichtsgefängnis wurde unter Anerkennung ſeiner Verdienſte und unter Ueberreichung des Treue⸗ dienſt⸗EGhrenzeichens in Silber in den Ruheſtand verſezt.— In feierlicher Weiſe wurden dieſer Tüge etwa 80 Hitlerjungen aus dem ganzen Kreis⸗ gebiet auf dem Robert⸗Wagner⸗Platz in Sinsheim in die einzelnen Gliederungen der Partei durch Kreisleiter Geiger übergeführt. Badens Gauleiter im ſudelendeutſchen Wahlkampf NSG. Karlsruhe, 18. Nov. Unſer badiſcher Gau⸗ leiter wird vom Sonntag, 20. November ab bis 3. Dezember im Wahlkampf in dem befreiten Sudetenland in einer großen Zahl von Maſſen⸗ kundgebungen ſprechen. Staalsminiſter Schmitthenner eröffnet die Gaukulturwoche NSG. Karlsruhe, 18. Nov. Am Dienstag. dem 22. November, wird die diesjährige Gaukulturwoche mit einer Großkundgebung um 20.30 Uhr in der Karlsruher Feſthalle eröffnet. Es ſpricht Staats⸗ miniſter Profeſſor Dr. Paul Schmitthenner, der neue Rektor der Univerſität Heidelberg. Landes⸗ kulturwalter Adolf Schmid verkündet darauf den Kulturpreisträger des Gaues Baden für das Jahr 1938. Eintrittskarten ſind bei der Karlsruher Kreis⸗ leitung erhältlich. 1 Gefahrbringende Rumenteile Zugang zur Michaelsbaſilika geſperrt Der Zugang zur Michaelsbaſilika auf oͤem Heiligen Berg iſt zurzeit verboten, weil das Betreten der Ruinenteile allme ch gefahrbrin⸗ gend geworden iſt, und zwar mehr noch für das Mauerwerk. Die Beſucher lragen nämlich großenteils ſelbſt daran ſchuld, daß die Ruine nach den vor mehreren Jahren erfolgten Aus⸗ beſſerungsarbeiten ſo ſchnell wieder in d ieſen unhalt⸗ baren Zuſtand gekommen iſt. Wenn man dauernd auf Mauern herumklettert, können ſie nicht unver⸗ ſehrt bleiben! Vor allem iſt auch der Turmreſt in ſchlechtem Zuſtand und gefahrbringend. Es wird nun natürlich verſucht, wie die„Heidelberger N. Nachr.“ ſchreiben, Mittel zur Wiederherſtellung zu beſchaffen. Eigentümerin iſt die Stadt, aber ſie kann wohl die hohen Inſtandſetzungskoſten nicht aus eigenen Mitteln aufbringen. Angeſichts der Bedeu⸗ tung der Ruine für die Geſchichte ſolcher Bauten iſt anzunehmen, daß ſich auch das Reich(Wiſſenſchafts⸗ miniſterium) und die badiſche Regierung beteiligen. Immerhin kann aber die Sperrung des Zugangs doch noch längere Zeit dauern. Am 21. November: Jahrestag der Aniverſität Der Jahrestag der Univerſität am 21. November, wird morgens 10.30 Uhr, mit einem Feſtakt in der Aula der Neuen Univerſität, verbunden mit Im⸗ matrikulation, unter Teilnahme der Ange⸗ hörigen der Univerſität, Studentenſchaft und Gäſte eingeleitet. Anſchließend erfolgt Propaganda marſch des NS⸗Studentenbundes unter Teilnahme des Rektors und gemeinſames Eſſen in der Menſa. Eine Bewirtung von 400 Schulkindern in der Menſa durch Studentinnen und die Frauen der Dozenten iſt um 16.30 Uhr. Abends, 20 Uhr, findet für die geladenen Angehörigen der Univerſität und Gäſte ein Empfang im Königsſaal des Schloſſes ſtatt. Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltet bis 23. November im Kreis Heidelberg und Sinsheim Verſammlungen. Im Bezirk Heidelberg ſprechen der Siebenbürger Dr H. Gutt und der Sudetendeutſche K. Ju van, im Kreis Sins⸗ heim ſpricht der Landesgeſchäftsführer Mampel, Im ſtädtiſchen Hallenbad wurden im vergangenen Monat insgeſamt 150007 Bäder, darunter 11868 Schwimmbäder, abgegeben. In den ſtädtiſchen Volks⸗ bädern Handſchuhsheim, Kirchheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Schlierbach und Wieblingen wurden zur ſelben Zeit 1890 Wannenbäder und 840 Brauſe⸗ bäder, zuſammen 2730 Bäder abgegeben. Die Ge⸗ ſamtbäderabgabe im Oktober mit insgeſamt 17 73 hält ſich auf dem Stand des Vorjahres(Oktober 19372 17 752 Bäder in Hallenbad und bädern). Vol Heidelberger Veranſtaltungen Städtiſches Theater: tzmiete C 9, Preisgruppe: Haus der Kunſt: Ausſtellung, e Gegen⸗ wort“ Harmonie: 20 Uhr Erſtes Kon ger Kam⸗ mer Andrea We In den 5— 8— 3 4 25— e 28 8 2— E 2 1 55 7 Modische Krawalten 8 2 fen binder bieten E und Schleitenbinden big 1 25 2 wir in reicher Auswah 25 .„ mit Blumen- Ornamenten 25 5 N und heraldischen Motiven, N g stern und Strei- 3 kleinen Mustern un E 5 fen, die dem Anzug des 22 3 2: zante und 2— 2 Herrn eine zante 2 de Note verleihen. 2— gediegene Ne 9— i 47% . 50 2 5 a ui 2—— . task NAR fixer 2 55 N 1 e 5 5 4. 2 N— 8 5 p 6, 22 . 2 . Rernruf 26771 8 25 2 — 2 2 2255 1 2825 n e* 5 D e 2 Adam Karrillons ene wird am Sonntag in Weinheim beigeſetzt U Weinheim, 18. Nov. Die Beiſetzung der Urne des verſtorbenen Ehrenbürgers der Sladt Weinheim, Odenwalddichter Dr. Adam Karril⸗ lo n. der ſeinen Lebensabend in Wiesbaden ver⸗ brachte, findet am Sonntag, vormittags 11 Uhr, auf dem alten Frieoͤhof in Weinheim, in einer ſchlichten Feier in Anweſenheit ſeiner Weinheimer ünd aus⸗ wärtigen Freunde, ſtatt. Die Gedenkrede wird Stu⸗ dienrat Wittig⸗Mainz halten. Dann wird die Ueber⸗ nahme der Grabſtätte in die Obhut der Stadt durch Bürgermeiſter Dr. Bezler erfolgen. Zu der Trauer⸗ feier ſind eingeladen: Beigeordnete, Ratsherren, Vertreter von Staat und Partei, die Bürgermeiſter von Mainz, Wiesbaden und Darmſtaoͤt. IMIsdien Ried und Bergstraße In der Dunggrube erftickt Tragiſcher Tod eines alten Viernheimers U Viernheim, 18. Nov. In den Abendſtunden erlitt der 72 Jahre alte, alleinſtehende Philipp Frank 2, wohnhaft in der Molitorſtraße, einen töd⸗ lichen Unglücksfall durch Erſticken. Er fiel beim Nachhauſekommen in die ſtark mit Pfuhl angefüllte Dunggrube, wo er tot aufgefunden wurde. 4 Ein Verkehrsunfall ereignete ſich an der Straßenkreuzung(Rebſtock) durch einen Zuſammen⸗ ſtoß von Kraftfahrzeugen, als ein aus der Luiſen⸗ ſtraße kommender Motorradfahrer einem auf der Bürſtädter Straße in Richtung Rathaus fahrenden Autofahrer in die Flanke fuhr. Glücklicherweiſe ent⸗ ſtand kein Perſonenſchaden. Beide Fahrzeuge wur⸗ den ſchwer beſchädigt. Was gibt es Neues in Eberbach? 3. Eberbach, 18. November. Dem Rottenmeiſter Peter Menges wurde das goldene Treudienſtehrenzeichen für 40jährige Dienſte bei der Reichsbahn verliehen. Ihren 74. Geburtstag feierte Frau Lina Hofmann, Wwe.,„Zur Traube“ in körperlicher Rüſtigkeit. Die Abteilung Berufserziehung der DAßc ver⸗ anſtaltet hier am 4. Dezember ein Reichs lei⸗ ſtungsſchreiben in Kurzſchrift, das für Kurzſchrift aller Syſteme offen iſt. Die Ausloſung der im Ihre 1938 heimzu⸗ zahlenden Rate der Ablöſungsanleihe der Stadt Eberbach findet hier am 7. Dezember in öffentlicher Ratsherrenſitzung im Rathausſaal ſtatt. Ein gut beſuchtes Vorſpiel galt hier dem Tag der deutſchen Haus muſik. Leiterin war Klavierlehrerin Knecht. Das Spiel, das in der Aula der Oberſchule ſtattfand, ſetzte ſich zuſammen aus Darbietungen der Schüler und Schülerinnen ſowie der Damen Wiehrauch, Haag, Geiſt und Ste⸗ phan im Klavier⸗ und Harmoniumſpiel ſowie Fräu⸗ lein Raab als Sängerin. Man hat den Eindruck, daß die Hausmuſik hier bei den zur Ausübung der Muſik zugelaſſenen Lehrerinnen eine gute Pflege⸗ ſtätte findet. Der Unterverband Eberbach des Kreisverbandes Heidelberg vom Reichskriegerbund veran⸗ ſtaltete einen Kameradſchaftsführer⸗Appell, zu dem auch die Warte der Kameradſchaften beſohlen waren. Unterverbandsführer Heizmann konnte dabei auch den neuen Kreisführer Hauptmann a. D. Bronner⸗Wiesloch, willkommen heißen.— Die Turnhalle wies am Wochenende bei der Veranſtal⸗ tung des Handharmonika⸗Orcheſters einen Beſuch auf wie lange nicht mehr. Der Abend ſoll wieder⸗ holt werden. Die Hohenſtaufenſchule in Eberbach, Oberſchule für Jungen,(früher Realſchule), errich⸗ tete vor Jahren eine Ehrentafel für die im Welt⸗ krieg gefallenen Lehrer und Schüler. Um der Nach⸗ welt ein möglichſt anſchauliches Bild der toten Helden zu geben, beabſichtigt die Schule, aus ge⸗ ſtifteten Mitteln ein großes kunſtvolles Ehren⸗ buch der Gefallenen anzulegen. In dieſem Wepk ſoll jedem Namen eine Seite gewidmet ſein, 1% möglichſt ausführliche Perſonalangaben ent⸗ halten ſoll. Das Ehrenbuch wird einen Ehrenplatz in den Räumen der Schule erhalten. Die Eber⸗ bacher Stadtgeſchichtliche Sammlung wird die Familiengeſchichte der einzelnen alten Eberbacher Familien aufbewahren. Aus dieſem Grunde erbittet ſie Angaben über Herkunft, Sippenverbundenheit uſw. Auch nimmt ſie Urkunden, Briefe, Bilder und Gegenſtände in Verwahrung, die ſich auf die betref⸗ fenden Familien beziehen. Was gibt es Neues in Lamperiheim? 2 Lampertheim, 18. Nov. Dem Reichsbahn⸗Wär⸗ ter Phil. Steffan wurde anläßlich der Vollendung ſeiner 40 jährigen Dienſtzeit das Treuedienſt⸗Chren⸗ zeichen in Gold verliehen. Den 71. Geburtstag feierte Frau Marie Schmidt, geh. Thomas, Hoſ⸗ pitalſtraße 13.— Der Arbeitsinvalide Heinrich Mantz 1 und der Zimmermann Karl Friedrich, Peterſtraße, vollendeten ihr 72. Lebensjahr. 70 Jahre alt wird der Küfer Max Weber 1, Wilhelmſtraße. Nau nu Ninoulziu oun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 18. Nopember. Die Neubauten in der Uhland⸗, Joſef⸗Goeb⸗ bels⸗ und Langemarkſtraße ſind in den letzten Ta⸗ gen ein großes Stück ihrer Vollendung entgegen⸗ gegangen. Schon ragen im Stadtteil über der Bahn neue weitere Baugerüſte in die Höhe, und neue Fun⸗ damente für Wohnhäuſer ſind über die Erde gewach⸗ ſen. Bei Anhalten der trockenen Witterung können dieſe Bauten noch vor Eintritt der Kälte unter Dach gebracht werden. Nachdem die Schulſtraße von Grund auf neu her⸗ gerichtet wurde, iſt nun auch die Luiſenſtraße in gleicher Weiſe verbeſſert worden. Die alte Oberdecke wurde herausgeriſſen und hat eine haltbare Aſphalt⸗ decke erhalten. * Ketſch, 17. Nov. Ihre ſilberne Hochzeit konnten hier die Eheleute Anton Lemberger und Frau Katharina, geb. Weick, feiern. * Plankſtadt, 18. Nov. Der neu errichteten Volks⸗ bücherei wird von der Bevölkerung allſeits großes Intereſſe entgegengebracht. Die Ausgabe der Leſe⸗ karten erfolgte im Gemeindeſaal des Rathauſes. Am kommenden Samstagabend hält die Feuer⸗ löſchpolizei ihre große Schlußprobe ab, welche mit Geräteexerzieren am Adolf⸗Hitler⸗Platz eingeleitet wird. Ein Kameradſchaftsabend mit Ehrung langjähriger Feuerwehrmänner wird den Abſchluß bilden. * Hockenheim, 17. Nov. Dienstagnachmittag wurde hier unter zahlreicher Beteiligung der hieſigen Be⸗ völkerung, der im Alter von 75 Jahren verſtorbene Landwirt Michael Blechert zu letzten Ruhe ge⸗ tragen. * Reilingen, 17. Nov. Der Kleintierzuchtverein veranſtaltete im Saale„Zum Hirſch“ eine wohlge⸗ lungene Kleintierausſtellung, die im Bei⸗ ſein von Bürgermeiſter Kauther vom Vereinsführer Steck eröffnet wurde. Als Preisrichter amtierten Nagel⸗Feudenheim für Kaninchen und Zimmermann⸗ Sandhauſen. 5 7 IIIb Zee, Ju NN 2 1 IIIb Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 18. November 1088 der e auf ührer Tagung in der Olympiſchen Se⸗ en Bootsklaſſen. Es sher gebräuch⸗ 5 r⸗R.⸗ „ausgetragen werden. „Achters“ eine 5Meter⸗ abgelehnt. Dagegen wurde in der Frage der Jolleuklaſſe die ſtimmen. chtlich der zur Einmann⸗ iſt ſehr bedauerlich. Die Olympiajolle hat ſich als ein nmann⸗Boot bewährt. Geſtützt 6 entlich tüchtige London fene Entſcheidung wird Finnland erſt e es, inniſches Einmann⸗Boot konſtruieren. Im darauf, daß die Olympiajolle Siegeszug angetreten hat, Ländern wenig Nei⸗ den Olympiſchen Zeit noch mit einem 8 f. vertraut 3 e gerade die von deutſchen Kon⸗ jolle das Ideal eines olym⸗ Linie das Können des ungen bewerten läßt. Es „daß in dieſer einſchneidenden über die ganze Einmann 01 machen. Mit ſtrukteuren piſchen S Mannes Frage Wort noch niht geſprochen iſt. . 5 8 7 In Frankenthal Fußballkampf Südweſt— Württemberg Nach dem großartigen Erfolg der württembergiſchen Fußballelf im mannſchaft ſieht ma dem am kommenden 8 ſtattfindenden Gaukampf zwiſchen Südweſt temberg mit beſonderer Spannung entgegen. beide Mannſchaften in der Hauptſache dem Nach⸗ egenheit geben, ſich einzuſpielen, ſo iſt doch mit einem ſchönen Spiel zu rechnen, denn auf beiden Seiten ſtehen hieler, die ſich ſchon oft auszeichnen konnten. Vor⸗ au sſichtlich ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber: dweſt: Ittel(Vfn Frankenthal); Herchenhan(Rot⸗ weiß Frankfurt), Kern(Wormatia Worms); Kiefer(Wor⸗ matia), Ullrich, Hübinger(beide TSch 61 Ludwigshafen); Reinhard. Müller(beide Pf Frankenthal). Eckert(Wor⸗ matia), Pfirſching, Jung(beide Vißt Frankenthal). Württemberg: Deyhle(Stuttgarter Kickers): Mack(SS Ulm), Cozza(Kickers); Förſchler(Kickers), Piccard oder Bolz(SSW Ulm), Schuſter(Kickers); Aubele, Tröger, Mohn 2(alle SSB Ulm), Wörner(Sontheim), Frey (Kickers). Ein Teil der ſchwäbiſchen Spieler wirkte auch gegen die J tuttgarter B ißtagsſpiel gegen die Nattonal⸗ Sonntag in enn au muchs Ge S Nationalmannſchaft mit und ſchlug ſich ganz ausgezeichnet, ſo f Südweſtelf weiß, welchen Gegner ſie vor ſich hat. Das 9 ück der Südweſtelf iſt der Angriff mit den beiden Fronkenthaler Flügeln und dem Wormſer Eckert ols Mittelſtürmer. Dieſe Fünferreihe ſollte auch gegen eine ſtarke Verteidigung für einige Tore aut ſein. Aber auch die Südweſt⸗Abwehr iſt ſtark und zuverläſſig. Als Mann⸗ ſchaft geſehen, hat ſo der Südweſt⸗ Nachwuchs die etwas beſſeren Erfͤlgsausſichten. die auch zu einem Siege aus⸗ reichen ſollten. 48. Spiel Hamburg-Verlin ädtekampf Hamburg— Ber⸗ lin findet om kommenden Sonntag, 20. November, in der Hanfeſtadt ſeine 47. Wiederholung, nachdem erſt vor weni⸗ gen Wochen die Hanſeaten in der Reichshauptſtadt einen überzeugenden:2⸗Sieg erringen konnten. Von den bis⸗ her 47 Spielen gewannen die Hamburger 20, während Berlin 18mal ſiegreich war und neun Trefſen unentſchie⸗ den ausgingen. Vor einem Jahr hatte Berlin mit 18:18 Spielen den Gleichſtand erzielt, aber jetzt hat Hamburg Ausſichten, den Vorſprung wieder zu vergrößern. Keine Rückſicht für Schädlinge der Gemeinſchaft Von amtlicher Seite iſt zu dem Fall des Wiener Fußballſpielers Jeruſalem, der in der vergan⸗ genen Woche ohne Abmeldung bei ſeinem Verein Auſtria nach Frankreich ausriß, um dort als Be⸗ rufsſpieler beim Fc Sochaux tätig zu ſein, eine grundſätzliche Stellungnahme zu dieſer Angelegen⸗ heit erfolgt. Es heißt darin zum Schluß: „Unſere Stellungnahme dazu iſt klar. Es denkt niemand daran, einen Fußballer, der ſeinen Sport beruflich ausüben will, ein Hindernis in den Weg zu legen. Jeder kann das werden, wozu er ſich be⸗ rufen fühlt, aber eines iſt dabei wichtig, die Ver⸗ pflichtung ſeinen Kameraden, ſeiner Nation gegen⸗ über darf er nicht als Nebenſache auffaſſen und lächerlich machen. Wer dies tut, kann nicht damit rechnen, daß er jemals wieder in unſere Reihen zu⸗ rückkehren kann. Er muß auch damit rechnen, daß alle Beſtimmun⸗ gen, die uns die internationalen Satzungen geben, gegen ihn angewandt werden, denn für Schädlinge der Gemeinſchaft gibt es keine Rüchkſicht.“ In dieſem Zuſammenhang hat der Reichsſport⸗ führer eine zweijährige Wartefriſt für jene Spieler, die nunmehr Profeſſionals werden und ſich ſpäter wieder reamateuriſieren laſſen wollen, ange⸗ ordnet. Wieder neue Rekorde in Mailand Beinahe täglich gibt es auf der Mailänder Vigorelli⸗ Bahn neue Relordleiſtungen, und mit geſpannten Mienen ſieht man ſtets die Rekordhalter im Innenraum der Bahn, wenn wieder ein neuer Konkurrent zum Angriff auf die Beſtleiſtungen geſtartet iſt. Der Franzoſe Ber ty ſchaffte infolge des ſchnellen Witterungsumſchlags zwar die 100 Km. nicht ganz, er fuhr aber dafür fünf Zwiſchenrekorde, die mit einer Ausnahme dem Italiener Pinbello gehörten. Bemerkenswert war die Leiſtung in zwei Stunden mit 83,687 Km. Die weiteren Weltrekorde waren: 70 Km. in 12:39:51,838 Std.; 80 Km. in:54:29 Std.; 90 Km. in:09:34%½ Std; 50 Meilen::55 10 Std. Schwimmwettkämpfe der HF zweiten HJ⸗Schwimmwett⸗ Der traditionelle Fußball Im Pforzheim wurden die kämpfe des Bannes 172 durchgeführt. Dazu hatten ſich die beſten Jugendſchwimmer und Waſſerballer der Südweſt⸗ mark aus Württemberg, Heſſen und Baden eingefunden. Die Veranſtaltung ſand im Stadtbad Pforzheim ſtatt. Es gab hervorragende ſportliche Leiſtungen, die nachſtehende Ergebniſſe brachten: 3 mal 100 Meter Bruſt: l. Baun 115 Darmſtadt 416,9.— 100 Meter Rücken, Klaſſe 2: Gretsler(SW Mann⸗ heim] Bann 171 122,6.— Klaſſe 3: 1. Schönthaler(Rep⸗ tun Karlsruhe] Bann 109 041,9.— 2h00 Meter Bruſt, Kl. 1: 1. Scheideck(S Karlsruhe) Bann 109:52,00.— Klaſſe 2: 1. Eifele(SV Reutlingen) Bann 429:04,9.— 100 Meter Kraul, Klaſſe 1: l. Noller(SV Heilbronn) Bann 121 :05,0.— Klaſſe 2: 1. lbronn) Bann 121 :08,3.— Springen: 1. Stöhrer(Schwaben Stuttgart) Bann 119 62,87 P. (SV Heilbronn) Bann 121 118,0. (1. BSc Pforzheim) Bann 172 122,0. 60 Meter Bruſt: Da: 1. Bogenſchütze(TV 46 Mannheim) Bann 171:55,0. — 3 mal 100 Meter, Klaſſe 2: 1. Bann 115 Darmſtadt 401,0. — Klaſſe 3: 1. Bann 115 Darmſtadt 421,2. 200 Meter Kraul, Klaſſe 1: 1. Hirſch(SV Gmünd) Bann 110 2 100 Meter Bruſt, Klaſſe 3: 1. Kirchbauer(T 34 Pforz⸗ heim) Bann 172 135,0. 3 mal 100 Meter Kraul, Klaſſe 1: SW Heilbronn Bann 121 329,0. Klaſſe 2: Schwaben Stuttgart Bann 119:29,0.— Formationsſtaffeln: 1. HJ⸗ Bann 172:29,0(und damit zweimaliger Gewinner des 100 Meter Bruſt, Klaſſe 1: 1. Noller Klaſſe 2: 1. Mönkert Wanderpreiſ Waſſerball: Sieger: Schwaben Stutt⸗ gart. Die Einzelſpiele: Schwaben Stuttgart— Darmſtadt :2, Mannheim Darmſtadt Heidelberg— Pforzheim :0, Stuttgart— Pforzheim 12:3, Stuttgart— Darm⸗ ſtadt:1. Am die Meiſterſchaft des Vannes 171 der H Die zweite Begegnung der Mannheimer H⸗Mannſchaf⸗ ten am vergangenen Sonntag brachte zwei zahlenmäßig hohe Siege. Die H3⸗Mannſchaft der MTG ebeſiegte die Mannſchaft des TV 46 mit:0, während die Raſenſpieler über die HJ⸗Mannſchaft des TB Germania mit 31 klar gewannen. Die Spiele. welche in vorbildlicher Fairneß durchgeführt wurden, zeigten erheblich beſſere ſpieleriſche Leiſtungen wie bei den erſten Begegnungen. Insbeſon⸗ dere die H⸗Mannſchaft der Mannheimer Turngemeinde bewies eine techniſche und taktiſche Fertigkeit, die die Chancen dieſer Mannſchaft gegenüber dem Vorjahe ſtei⸗ gert. Lediglich der hevorragenden Hintermannſchaft des TV 46 war es möglich, bis in die letzten 15 Minuten jeden Torerfolg der Gäſte zu verhindern. Auf eigenem Platze machte die HJ⸗Mannſchaft BfR die hohe Niederlage gegen TV 46 mit einem ebenſo hohen Sieg gegen TB Germania einigermaßen wett. Allerdings ſcheint die HJ-Mannſchaft des TB Germania im Augen⸗ blick noch einige Lücken in ihrer Mannſchaft aufzuweiſen, welche ſie noch nicht die Spielſtärke der anderen Mann⸗ ſchaften ereichen läßt. g In der Tabelle führt nach dieſen Ergebniſſen die HJ⸗ Mannſchaft der MT vor den Mannſchaften des TV 46 und des VfR Mannheim. Schwerer Schlag für Eder Nur allzu kurz war das Eheglück unſeres Deutſchen Weltergewichtsmeiſters Guſtav Eder. Seine ihm erſt vor zwei Wochen angetraute Gattin Maria Schlimme, eine bekonnte Tänzerin der Kölner Oper, iſt am Donnerstag⸗ mittag den Folgen einer ſchweren Krankheit erlegen. — Der Sport am Sonntag mmende Wochenende bringt uns wieder ein portprogramm, wobei das Meiſterſchafts⸗ programm im Fu Handball und Hockey noch durch eine Reihe von Auswahlſpielen ergänzt wird. Aber auch die anderen Sportarten bringen diesmal wieder Ereig⸗ niſſe, die mehr als lokale Bedeutung haben. So kämpfen in Stuttgart die Kunſtkraftſportler um Meiſterehren, unſere deutſche Turnergarde ſtellt ſich in iberg und Tammersfors(Finnland) vor, die deutſchen Fechter fahren nach Ste zum Länderkampf gegen Schweden und in Ludwig ſtehen ſich Ringerſtaffeln von Ludwigs⸗ hafen und nchen in einem Städtekampf gegenüber. Im Fußball geht die Vorrunde der Meiſterſchaftsſpiele langſam ihrem Ende entgegen, das erkenut man ſchon daran, daß das Programm etwas verkürzt iſt. Im Vordergrund ſteht deshalb auch das Auswahlſpiel Südweſt— Württemberg, in dem ſich der Gau Sügweſt wieder durch eine Nachwuchs⸗ mannſchaft vertreten lößt. Im Gau Süd weſt ſteigt nur ein einziges Meiſterſchaftsſpiel, in dem der Tabellenführer FeS Frankfurt wohl gegen den FV Saarbrücken erfolg⸗ reich ſein dürfte. In Baden ſtehen drei Mannheimer Mannſchaften vor einer ſchweren Aufgabe, denn ſowohl der Gaumeiſter Vin Mannheim in Karlsruhe gegen die Phönix, als auch der SV Waldhof und der Vi Neckarau zu Hauſe gegen den Karlsru her J V bzw. den 1. FC pforzheim werden einen harten Kampf um die Punkte beſtehen müſſen. In Württem⸗ berg muß der Meiſter VfB Stuttgart zum Ulmer FV 94, der Stuttgarter SC ſpielt gegen die Stutgarter Sport⸗ freunde und der SW Feuerbach ſteht der SpVg Cannſtatt gegenüber. In Bayern hat der 1. FC Nürnberg, der 1860 München empfängt, die ſchwerſte Aufgabe zu löſen. Un⸗ gewiß iſt auch der Ausgang des Treſſens BC Augsburg— Bayern München, während man Jahn Regensburg gegen Vi Coburg als Sieger erwarten darf. In München wird man außerdem in einem Freunsdſchaftsſpiel den ſudeten⸗ deutſchen Verein Fc Teplitz gegen Wacker München ſehen. In einem Länderſpiel⸗Zweifrontenkampf ſtehen ſich Ita⸗ lien und die Schweiz gegenüber. In Bologna ſpielen die Nationalmannſchaften und in Lugano meſſen die„Reſer⸗ ven“ ihre Kräfte.— Im Handball geht das Meiſterſchaftsprogramm weiter. Die Paarungen in Südweſt lauten: Polizei Frankfurt— VfL Haßloch, Germania Pfungſtadt— MSW Darmſtadt, Tura Ludwigs⸗ hafen— TS 61 Ludwigshafen, S 98 Darmſtadt— G Griesheim, Gs Darmſtadt— Te Herrnusheim. In Baden ſtehen vier Begegnungen auf dem Programm: TG Ketſch Tſchaft Durlach, Freiburger FE— SV Wald⸗ hof, TS Oftersheim— TV Weinheim und VfR Mann⸗ Im Gau Württemberg gibt es intereſſante Paarungen: TS Süſſen— Tgſ Stuttgart, Tg Schwenningen— KSW Zuffenhouſen, Stuttgarter Kickers— TV Kornweſtheim und TW Altenſtadt— Eß⸗ linger TSV. Im Gau Bayern kommt der Gaumeiſter Poſt München gegen die Nürnberger Poliziſten wohl zu zwei weiteren Punkten. Schwer wird es dagegen der 1. FC Bamberg gegen den TV Milbertshofen haben. Die an⸗ deren Begegnungen ſind hier: Bamberger Reiter— TV heim— TW Leutershauſen. Kleine Sport-Nachrichten Berlins Fußballelf für den 48. Städtekampf gegen Ham⸗ burg wurde wie folgt aufgeſtellt: Schwarz; Bilek, Kranſe; Sobanſki, Appel, Raddatz; Warzecha, Berndt, Hallex, Ber⸗ ner, Wilde. Kilian/ Vopel werden ſchon in den nächſten Tagen wieder nach Europa zurückkehren, da ſie am 4. Dez. auf der Pariſer Winterbahn in einem Mannſchafts rennen an den Start gehen ſollen. Deutſche Berufsſtraßenfahrer nehmen im kommenden Jahre an faſt allen Rundfahrten in Europa teil. Feſt ſteht bereits die Teilnahme an der Tour de France ſowie den Rundfahrten durch Luxemburg und die Schaveiz. Zu einem Turnländerkampf Italien- Finnland wurden die Finnen durch den in Helſinki weilenden techniſchen KHommiſſar des italieniſchen Turnverbandes Corxies ein⸗ geladen. Das Treffen ſoll im Anſchluß an den Länder⸗ kampf Deutſchland- Finnland 1939 in Italien ſtattfinden. Ohne Martikainen muß Finnland am Freitag zu dem Turnländerkampf gegen Deutſchland antreten, da ſich der ausgezeichnete finniſche Gerätturner eine ernſthafte Hand⸗ verletzung zuzog. Deutſchlands Turner ſind in Helſinki wohlbehalten eingetroffen. Deutſchlauds Fechter beſtreiten den ſchweren Länder⸗ kampf gegen Ungarn am 28. und 29. Januar auf dem Semmering. Weiterhin hat das Fachamt Fechten ein internationales Turnier für den 4. und 5. Februar nach Innsbruck angeſetzt. Engelmaun⸗Wien zeigte als Auftakt ſeiner diesjährigen Eislaufzeit ein prächtiges Programm, wobei man die Kunſt der Pauſins, von Emmy Putzinger, Hanne Niern⸗ berger, Hertha Wächtler, Martha Muſilek, Edi Rada, Hel⸗ mut May und des Mün heners Horſt Faber bewundern konnte. Schwedeus Fechter zum Degen⸗Länderkampf am kom⸗ menden Sonntag in Stockholm ſind: Cervell, Forfzell, Liungquiſt, Gronfeld und Thofelt. Wachtmeiſter iſt Erſatz⸗ mann. Die Koblenzer SA⸗Boxer verloren ihren Freundſchafts⸗ kumpf gegen den Wiesbadener Boxklub mit 11:5 Punkten. Die Kölner Judokämpfer bewieſen in dem Kampf gegen den Anglo⸗Japaneſe Judo⸗Club London am Mittwoch eine weſentliche Leiſtungsſteigerung. Ihre:3⸗Niederlage iſt als ein Erfolg zu werten. Das ſchwere Unglück beim Autorennen von Tres Aroyes bei Buenos Aires forderte weitere Opfer, denn auch die beiden Rennfahrer Tripaldi und Ruidz erlagen ihren Verletzungen. Gegen Bayerns Turner tritt der Gau Mitte am 4. Dezember in Weimar mit folgender Vertretung an: A. Müller, K. Krötzſch, A. Kleine, K. Rödel, F. Limburg, W. Baumbach und F. Oettert. Münchens Ringerſtaffel zu dem am Sonntag. 20. Nov., in Ludwigshafen ſtattfindenden Städtekampf hat folgendes Ausſehen: Bayer, Böck, Hirſch, Ehrl, Höchſt. Feilhuher und Huber. Italiens Rollhockey⸗Mannſchaft gewann in Stuttgart „das Turnier des Friedens“. Deutſchland wurde von England im Kampf um den dritten Platz mit 714 Toren be⸗ ſiegt. Frankreich belegte den vierten Platz. Arne Borg, Schwedens Rekopdſchwimmer, ſtellte über 100 Meter Rücken in Norrköping mit:07,8 einen neuen Landesrekord auf. Den Europarekord hält Schlauch⸗Erſurt mit:06,58 Minuten. Einen ſchweizeriſchen Sieg gab es beim Internationalen Radballturnier in Schwäbiſch⸗ Gmünd. Oſterwader⸗Gabler beſiegten im entſcheidenden Spiel die Hamburger Köping⸗ Schnvor mit 514 Toren. Wanderer⸗Weſtend Stuttgart wurde Dritter vor Normannia Gmünd. Ein Rekord⸗Meldeergebnis haben die deutſchen Ama⸗ teur⸗Artiſten⸗Meiſterſchaften, die ſog. Reichswettkämpfe im Kunſtkraftſport, die am Wochenende in Stuttgart ver⸗ anſtaltet werden, erfahren, denn insgeſamt haben 60 Ein⸗ zelgruppen mit 200 Teilnehmern gemeldet. Schweizer Judokämpfer ſtellen ſich im Laufe der Woche in Süddeutſchland vor. Die Züricher Stadtmannſchaft kämpft am Bußtag in Frankfurt, am Donnerstag in Mün⸗ chen und am Freitag in Augsburg gegen eine Stadtver⸗ tretung. Wiens Fußballelſ für den Städtekampf gegen München wurde noch einmal geändert. Safarik ſpielt nun Halblinks, während für ihn Rechtsaußen Ziſchek⸗Wacker ſtürmt. Ein Rugbyländerkampf zwiſchen Deutſchland und Italien findet am 12. Februar auf italieniſchem Boden ſtatt. Außer⸗ dem empfangen die Italiener am 30. April Rumänien. Deutſche Motorraderfolge gab es in Schweden. In der November⸗Kaaſan, einer Zuverläſſigkeitsfahrt über 600 Km., belegte von Krohn in der Seitenwagenklaſſe den 1. Platz und auch die weiteren deutſchen Teilnehmer zeichneten ſich aus. Joſé Zatuſzek, der Bruder des im vorigen Jahre tödlich verunglückten argentiniſchen Mercedes⸗Benz⸗Fahrers, wurde bei einem Rennen bei Buenos ⸗Aires in einen Maſſenguſam⸗ menſtoß verwickelt. Zatuſzek ſowie drei weitere Rennfahrer erlagen bereits ihren Verletzungen. Deutſche Fechter, und zwar Dr. Knies⸗Freiburg und Bramfeld t⸗Berlin, nehmen an einem internationalen Turnier in Paris, das zum Gedenken an im ſportlichen Kampf tödlich verunglückten Fechter Rene Monel ver⸗ anſtaltet wird, teil. Ein Fechtturnier für Stadtmannſchaften und Einheiten der Formationen wird am 19. und 20. Nov. in München durchgeführt. Die Ss Berlin entſendet dazu ihre Mann⸗ ſchaft mit Gruppenführer Heydrich, Liebſcher, Heinke, Loſert, Körner und Plath. Der Stall Mülhens wird im kommenden Jahre mit neuen Kräften in die Ereigniſſe eingreifen. Zuſammen mit dem neuen Tainer Negelein wurden J Raſtenberger als Stalljockei und H. Zehmiſch als Leichtgewichts reiter ver⸗ pflichtet. Italiens Roll⸗Hockeyſpieler waren auch am letzten Abend des Stuttgarter Turniers nicht zu ſchlagen. Gegen eine kombinierte Mannſchaft von Deutſchland und England ge⸗ wannen die Italiener:2(:0,:2,:). In Dublin wurde Polens Fußball⸗Nationalelf in ei⸗ nem Läuderkampf gegen den Freiſtgat Irland knapp mit •3(:2) Toren beſiegt. Im erſten Kampf auf polniſchem Boden gewannen die Polen hoch mit:0. Ein internationales Hallenſportfeſt werden die Berliner Großvereine auch in dieſem Winter veranſtalten. Schau⸗ platz dieſer Veranſtaltung iſt am 12. März die Deutſch⸗ landhalle. Schi⸗Organiſatoren rüſten Arbeitstagung des Reichsfachamts Schilauf Reichsfachamtsleiter Raether berief im Einverneh⸗ men mit der Reichsſportführung die Gau⸗ und Kreisfach⸗ warte zu einer Arbeitstagung auf der Zugſpitze zuſammen, um noch einmal alle praktiſchen und organiſatoriſchen Fra⸗ gen im Hinblick auf den bevorſtehenden Winter durchzu⸗ ſprechen. Ueber 100 Teilnehmere waren am Montagvormit⸗ tag zur feierlichen Flaggenhiſſung angetreten, die den Kurſus einleitete. Unter Leitung erfahrener Lehrkräfte kommt die Woche über ein abwechſlungsreiches Programm zur Erledigung. Neben—fſtündiger proktiſcher Arbeit auf den Schneefeldern füllen theoretiſche Vorträge und die Be⸗ handlung organiſatoriſcher Fragen das Tagesprogramm aus. Nach der Eingliederung der Oſtmark und des Sudeten⸗ landes hat das Arbeitsgebiet des Fachamts Schilauf eine weſentliche Erweiterung erfahren, die durch die Mitarbeit der Vertreter dieſer Gaue einen Ausgleich erfährt. Der Reichsfachamtsleiter gab noch einmal die Richtlinien für den kommenden Winter bekannt und ſtellte die Schi⸗ touriſtik als Werbemittel für die Breitenarbeit in den Vor⸗ dergrund. Beſondere Aufmerkſamkeit wird auch der Aus⸗ bildung der Lehrwarte und der Förderung unſerer Könner zugewandt, Weiteſtgehende Vorbereitungen erfordert die Ausrichtung der großen Meiſterſchaften ſowie der inter⸗ nationglen Wettbewerbe. Eine endgültige Beſchlußfaſſung über die Teilnahme unſerer deutſchen Mannſchaft im Aus⸗ lande iſt noch nicht erfolgt; feſt ſteht bis jetzt lediglich der Start bei den Weltmeiſterſchaften in Zakopane. Ganz auf Gegenſeitigkeit wird die Beſchickung internationgler Veran⸗ ſtaltungen des Auslandes aufgebaut ſein. Nationen, die Läufer zu deutſchen Wettbewerben entſenden, dürfen der Teilnahme einer deutſchen Expedition gewiß ſein. München— TS 1860 München, Spxz V Nürnberg.— Im Hocke 8 Wiederhol ungsſpt chen W̃ ürttemberg i 5 5 liſcher Spies ler in Frantfurt eine weſentliche Bereicherung. Württem⸗ berg fährt auch am kommenden Sounta L. ⸗Gladbacß mit guten Ausſichten, denn die ſch Elf hat ſich im den sherigen Spielen ſo gut geſchlagen, daß man ihr auch einen Erfolg gegen Niederrhein zutrauen kann. Ein weis großes Ereignis findet in Frankfurt ſtatt, wo dit hlmannſchaft der Grafſchaft Suffolk County den Bes ſuch des Südweſt⸗Gaumeiſters T Sachſenhauſen erwidert und am Samstag gegen eine Fran fuürter Stadtmannſchaff und dann am Sonntag gegen den TV Sachſenhauſen ſpielt, Weitere Freundſchaftsſpiele ſind: Sc 80 Frankfurt Daß Wiesbaden, MT Mannheim— 7 hafen. Das Meiſterſchaftsprogramm iſt diesmal ſehr klein, bg in Württemberg mit Rückſicht auf das Si berſchildſpiel dit angeſetzten Punkteſpiele ausfallen d n. In Baden ſteigt nur ein einziges Meiſterſchaftsſpiel, und zwar emp TDS 61 Ludwigs fangen die Mannheimer Germanen die ſtarke Mannſchaßf des MTV Karlsruhe.— Im Rugby 0 ſpielen zwei ſüddeutſche Mannſchaften in Frankreich, ung zwar weilt der ſtark verbeſſerte Stuttgarter Ré in Straß burg beim Ré d Alſac und der Se Neuenheim fährt zuch Ré Beſancon.— Die Schwerathletik weiſt mit den Reichswettkämpfen im Kunſtkraftſpork du Stuttgart eine beſonders wertvolle und intereſſante Ven anſtaltung auf, denn unſere Amateur⸗„Artiſten“ verſtehen immer durch ihre Leiſtungen zu ſeſſeln. In Ludwigshafen ſtehen ſich die Stadtmannſchaften von Ludwigshafen und München in einem Ringer⸗Städtekampf gegenüber und in Frankfurt⸗M. weilen Londoner Judokämpfer. Außerdem werden noch die ſüddeutſchen Ringer⸗Mannſchaftskämpfg fortgeſetzt.— Im Radsport iſt die bedeutendſte Veranſtaltung der Rodball⸗Länderka Deutſchland gegen die Schweiz in ngen, wobei 580 Schweiz durch die ewigen Weltmeiſterſchaftszweiten Oſter⸗ wald⸗Gobler vertreten wird. Bahnrennen finden u. a. i Stuttgart, Berlin und Münſter ſtatt.— Der Pferdeſport 5 weiſt nur noch zwei Rennen auf, und zwar zu Strausberg und Horſt⸗Emſcher; ein deutliches Zeichen, daß hier diz Saiſon endgültig ihrem Ende entgegen geht.— Unter Verſchiedenes 9 gibt es noch eine Reihe wichtiger Veronſtaltungen, von denen beſonders der Fechtländerkampf Deutſchland Schweden in Stockholm, der Schaukampf der deutſchei Turnmannſchaft in Wiberg und Tammersfors(Finnland und das Internationale Schwimmfeſt in Bochum Erwäß nung verdienen. Auch der Eisſport tritt nun mehr it Erſcheinung; am Samstag werden in Stuttgort und i Eſſen Veranſtaltungen durchgeführt, und am Sonntag ſe⸗ Düſſeldorf die Reihe der Feſte fort. Leiſtungspreiſe für Spitzenſporller Stiftung des Reichsſportführers 1 Reichsſportführer v. Dſchammer und Oſten hat für dn Spitzenſportler aus allen Lagern einen Preis geſtiftet, det ſen Art und Geſtaltung noch beſtimmt werden und den zu erringen ein ſehr ſtrenger Maßſtab angelegt werden wird. Entſcheidend für die Vergebung ſind die Leiſtungen, dig unſere Spitzenſportler beiſpielsweiſe in der Leichtathletik in der Zeit zwiſchen den Deutſchen und den Europames⸗ ſterſchaften dieſes Jahres vollbracht haben. Wer in dleſen Zeit die Leiſtungen der Olympiaklaſſe, die das Mittel dez Leiſtungen der je ſechs Endkämpfer in Los Angeles ung Berlin darſtellt, mindeſtens zweimal erreicht oder gar überboten hat, wird mit dem Sonderpreis des Reichsſpork⸗ führers ausgezeichnet. In der Leichtathletik ſind dies unſere beiden Hammerwerfer Erwin Blask und Harz Hein, Rudolf Harbig für ſeine 400⸗Meter⸗Läufe, Gerhard Stöck und Woellke im Kugelſtoßen, ſowie der Hamburgeß Schmidt als Geher. Stöck hat die Olympiaklaſſenleiſtung von 15,80 Meter mit 15,80 erreicht und mit 15,83 Metten überboten. Woellke kam auf 15,88 Meter und 16,2 Meter, und Harbig lief die 400 Meter in 46,8 ſowie des öfteren unter 47,5 Sekunden der Grenzleiſtung. Pech hatte unſer 400⸗Meter⸗Rekordmann der Hürdenſtrecke It. Hölling. Hier liegt die Grenze bei 53,5 Sekunden. Hölling ſchuf nun zwar mit 53,1 einen neuen deutſchen Rekord, aber ſein nächſtbeſte Zeit heißt erſt 53,6, ſo daß er mit dem Sonde preis nicht bedacht werden konnte. 9 Eyſton fuhr zu ſchnell! Einen triumpholen Empfang bereitete England feinen Capt. Georg Eyſton, als er mit dem abſoluten Auto⸗ rekord von 575 Km.⸗Std. aus Ameriko zurückkehrte. unvorſtellbarer Anteilnahme hatte das Land den tea um die Höchſtgeſchwindigkeit verſolgt. Immer schneller Eyſton mit ſeinem„Blitzſtrahl“ geworden und im gleichen Maße wuchs auch die Freude daheim. Inzwiſchen kehr Eyſton nach Haufe zurück. Do flatterte ihm eines Tag ein amtliches Schriftſtück auf den Tiſch, in dem er en zu ſchnellen Fahrens zu einer Strafe von einem 95 F 25 Sterling verurteilt wurde. Er hatte vergeſſen, Themſeufer noch lange nicht erlaubt iſt, was au Salzſee als höchſtes Ziel angeſtrebt wird. Der Mann, 575 Km.⸗Std. erzielte, wurde beſtraft, weil er mehr a 45 Km. ⸗Std. fuhr. 75 Mit ſeinem Weltrekord iſt der Engländer noch nicht! frieden. Wie er ſagt, will er den amerikaniſchen und de ſchen Rekordongriffen zuvorkommen und ſchon im aa 5 Jahr ſeine eigene Beſtleiſtung höher ſchrauben. Zu 5000 PS im Blitzſtrahl ſollen noch einige mehr hinzuge bert werden.„Ich will als Erſter mehr als 400 Mei ſtunden fahren“ Dos Ziel, das ſich Eyſton mit def Worten geſteckt hat, ſind 640 Km.⸗Std. Gens Peter Müller geſtorben Der Mann, der das„Müllern“ erfand, Gens N Müller, iſt am Donnerstog im Alter von 72 Jahren Aarhus geſtorben.. Das Buch, in dem er der Generation um die 1 15 hundertwende ſeine neuen Gedanken von einer 12 Heiloymnaſtik für Erwachſene als Vorgusſetzung für 19 geſunden Körper niederlegte, erweckte bei ſeinem G0 a 1004 weit über Dänemark hinaus beachtliches Au 180 „Mein Syſtem“, eine Beſchreibung der von en 9 50 gearbeiteten Uebungen, für die er ſelbſt auf Reiſen in den len Ländern durch Vorträge und Vorleſungen Reillenen hotte, iſt in 25 Sprachen überſetzt. Eine nach Milton zählende Anhängerſchaft und die Morgengen ae der der däniſche Rundfunk wie alle anderen Sender ſein Programm eröffnet, ſind eine großartige Vern. lichung der Grundideen, für die Müller zu 1 fur viele Widerſtände einen zähen und ſiegreichen Ka führte. 5 Frestag 18 November 938 ETT TL MHittag- Ausgabe r. 5383 — Mannheimer Geireidegroßmarki 9 Mannheim, 17 * Müßlen weite wenig gekauft, da die h bei 6% Spanne keinen erſte war, ſoweit noch gefragt. Die Au m wird für die nächf vorgenommen wor⸗ ißig gut abſetzen. In⸗ Ffuttergerſte und Futter- Die Nachfrage nach nord⸗ en hat nachgelaſſen, da ſich zei Nu 1 ilweiſe ſich verhältn n Pa de N 5 5 die do olge der hohen S ahrtsfrachten dafür zu ho d auch aus Sücde hland befriedigende en werden.— Weizenmehl lag entgegen weiter ruhig, auch bei Roggenmehl ſind nutge worden.— Futtermittel waren aus⸗ und wurden nur vereinzelt gekauft. den E koum Umfätze zu haben * Brown, Boveri AG, Mannheim. Am 6. Dezember fin⸗ im eine HW ſtatt. Die Tagesorönung ſieht über die Erhöhung des AK um 12 auf In der unter dem Vorſitz abgehaltenen 13. oV eim, die bereits auf nberufen, cht auf ſchwebende r wieder ab wurde, teilte der AR⸗ mit, daß ſowohl die deutſche als erung ſich prinzipiell für die Re⸗ Gruppe Meutteſi liegenden Aktien⸗ prochen aber die Transferfrage ch nicht völlig geklärt werden konnte. Es handelt ach unſeren Informationen um etwa ein Drit⸗ „ betragenden Aktienkapitals der Süd⸗ er. ie ſammlung genehmigte ſodann einſtimmig den Abſchluß r das Geſchäftsjahr 1936/37 mit wieder 10 5. D„davon 2 v. H. an den Anleiheſtock, ſowie Vorſtand und AR wurde einſtimmig (Hahn alors) und K Rat Dr. h. c. Th. Frank(Brüſſel) bezog. Der neug te AR ſetzt ſich aus folgenden 15 5 ſam Juſtizrat Dr. Albert Zapf(Hei⸗ Dr. Karl Sippell(Berlin), Franz Adt S. E. Mario Arlotta(Rom), Dr. Fauſt) ena), Karl Büchting(Kleinwanzleben), Fred ronn), Heinrich Klöckers(Mannheim), Dr. er(München), Flario Monteſi(Padua), Dr. e(Kleinwanzleben), Wilhelm Seipio Benedelto Sgaravatti(Padua), Dr. Cav. ep(Mailand) und Hugo Zinßer(Berlin). ſchleden ſind drei Herren, welche bisher die italie⸗ e Gruppe vertreten haben; an deren Stelle ſind nun⸗ r auf Vorſchlag der italieniſchen Gruppe die Herren a, hi und Zephirlo gewählt worden. Die zahlen⸗ e Vertretung der einzelnen Gruppen im AR hat Veränderung erfahren. Ohne Ausſprache wurde eigener Aktien zugeſtimmt. Am Mlonzſtichtag(28. 2. 38) waren 967 000/ eigene Aktien anden, wovon 148 800/ bei Südzucker ſelbſt, der Reſt Am 17, Nov. 1938 waren insgeſamt nur den, davon 3859 000 4 Es iſt lagen. ö 9/ eigene Aktien vorhe N F Hrauhaus Regensburg AG.— Wieder 7 v. H. Divi⸗ bende. Der HV am 9. Dezember wird die Ausſchüttung bon wieder 7 v. H. Dividende auf 2,8 Mill./ AK für (80. September) vorgeſchlagen. * Geſteigerter Auftragseingang in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie.— Keine arbeitsloſen Schuhmucher mehr. Die guße Beſchäftigung in der Pirmaſenſer Schuhinduſtre hat auch im Oktober angehalten, der Auftragseingang hat noch eine Steigerung erfahren. Im Vordergrund ſteht jetzt die Bearbeitung des Winterſchuhwerks. Die gute Beſchäfti⸗ gungslage erſtreckt ſich auch auf die übrige ſaarpfälziuſche Schuhinduſtrie. Insbeſondere gilt dies für die großen In⸗ duſtrieorte wie Hauenſtein, Rodalben, Münchweiler und Thaleiſchweiler, die in der Hauptſache ſchweres Schuhzeug herſtellen Die Fabrikation der einfachen Straßenſchuhe und ber Luxusſchuhe ſteht natürlich nicht nach. In dieſem Zu⸗ ſommenhang iſt auf die gute Beſchäftigung der im ganzen Holzland führenden Waldfüſchbacher Schuhfabrikation hin⸗ züweiſen. Die ſortſchreitende Entwicklung der Schuhinduſtrie hat den Arbeitsanarkt ſtark entlaſtet. Es gibt heute keine arbeitsloſen Schuhmacher mehr. Die Nachfrage nach Ar⸗ beitskräften iſt ſo ſtark, daß nur ein geringer Prozentſatz bes weiteren Bedarfs vermittelt werden kann. Vor allem Macht ſich das Fehlen von Facharbeitern bemerbbar. Das bedingt andererſeits wieder, daß in verſchiedenen Abteilun⸗ gen der Betriebe mit erheblichen Ueberſtunden gearbeitet werden muß, um den übrigen Abteilungen genügend Ma⸗ kekial zuführen zu können. Die zuſtändigen Stellen der Daß haben bereits Schritte unternommen, die eine grund⸗ ſützliche Regelung der Facharbeiterfrage bringen ſollen. In Zukunft wind auf die fachmänniſche Ausbildung aller An⸗ gehörigen eines Betriebes größter Wert gelegt, und nur jene Schuhfabriken ſollen Lehrlinge zugeteilt bekommen, die eine fachgerechte Ausbildung der Betriebsangehövigen und isbeſondere der Jugendlichen garantieren. Dies wird um o leichter möglich ſein, als das am 1. Januar 1999 in kraft tretende Reichsfugendſchutzgeſetz dieſe Ausbildung vrbert In gleichem Maße wie die Schuhindarſtrie ſind auch die Rebenbetriebe beſchäftigt. Auch hier herrſcht Hochbetrieb. . beſonde rem Intereſſe wird auch die Entwicklung der Schirhmaſchinemtabriken verfolgt, die in den zurückliegenden Jahren unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen zu arbei⸗ ten hatten. Auch der Auftragseingang aus dem Ausland hält an und die beiden Pirmaſenſer Großunternehmen ſind voll heſchäftſat, um den Inlands⸗ und Auslandsbedarf zu becken. Erwähnt ſei auch, daß die Kartonagenfabriken bei bier Entwicklung wieder in Schwung gekommen ſind. 10 Krupp⸗Treibſtoffwerk in Betrieb. Die nach dem Aiber⸗dronſch⸗Verrahren in Verbindung mit der Stein⸗ kullenichwelung arbeitende Treibſtoffwerk Gmb, Eſſen, 9 00 Anloden ſoweit fertiggeſtellt, daß Ende des ver⸗ 10 enen Mongts die Erzeugung von Primärprodukten unenſatöl einſchl. Poraffin und Aktiv⸗Kohlebenzin] auf⸗ 1 werden konnte. Die Herſtellung von verkoufs⸗ busen Benzin und damit der Verkauf ſeloſt werden vor⸗ uüſchtlich im Laufe der nächſten Wochen erfolgen. Zum ſelchen Zeitpunkt ſetzen die Erzeugung und der Verkauf uon Treibgos ein. * Maſchinenbau auf vollen Touren. Die Geſchäftstätig⸗ 1 der Maſchinenbauanſtalten iſt entſprechend der anhal⸗ unden allgemeinen Wirtſchaftsbelebung weiter ſehr rege; gab einer eingehenden Unterſuchung des Inſtituts für kanunkturforſchung in dem ſoeben erſchienenen Halbjahrs⸗ ſeucht zur Wirtſchaftslage im Jahre 1998 hat der Beſchäf⸗ deungsg vag ſowohl nach der Zahl der Geſolgſchaften als auch nach den geleiſteten Arbeiterſtunden ohne Unterbrechung ſagenommen. Die Umfätze nach dem In⸗ und Ausland zu⸗ zanmen ſind im erſten Halbjahr 1928 um ſchätzungsweiſe 90. H. größer geweſen als im Vorfahr. Der vorliegende udegsbeſtand ſichert dem Maschinenbau im ganzen eine 10 tigung im gegenwärtigen Umang bis weit in das 8 Früßhfahr, Im Inlandsgeſchäft waren die Um aße der Maſchſnen industrie im erſten Halbfahr 1958 um 19 75 als 24 v 5 arößer als in der gleichen Zeit des Bor a g, Daß de Lieferungen bach der Ofmark felt April „Inlondsabfatz gelten, iſt dabei für den Zuwachs im denen vaßeen unbedeutend. kann ſedoch in kleineren Zwei⸗ gen der Induſtrie eine gewiſſe Rolle ſpielen. Seit dem erſten Der englisch- amerikanische Handelsverfrag unferzeichnei Auch ein amerikanisch-kanadischer verirag Unbedingie Meisibegünsligung— Ueber ein Driſfel des Welthandels erfaßi Am Donnerstagnachmittag wurde im Weißen Haus in Waſhington in Gegenwart Rooſevelts der zweite Handelsvertrag mit Kanada und der erſte mit England unterzeichnet. Der Handelsvertrag mit England umfaßt das britiſche Königreich, Nordirland, Neufundland und alle Kolonien, jedoch nicht die Dominien und In⸗ dien. Der kanadiſche Premierminiſter King, Außen⸗ miniſter Hull ſowie der britiſche Botſchafter Sir Ronald C. Lindſay hielten vor etwa 200 Journaliſten aus faſt allen Ländern der Welt Anſprachen, in denen ſie die Bedeutung der unterzeichneten Ver⸗ träge betonten. Kanadas Premierminiſter King erklärte mit Ge⸗ nugtuung, daß der neue Vektrag für Kanada gegen⸗ über dem vom Jahre 1935 eine weitere Ausdehnung der Handelsbeziehungen ermögliche und betonte, man könne ohne Uebertreibung ſagen, daß die Beziehun⸗ gen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kanada niemals glücklicher geweſen ſeien, als in den letzten oͤrei Jahren. Er begrüßte gleichzeitig den Abſchluß des Vertrages zwiſchen Amerika und dem britiſchen Königreich und erklärte u. a. im Hinblick auf die ſprachliche Verbundenheit zwiſchen den großen eng⸗ liſch⸗ſprechenden Nationen der Alten und der Neuen Welt, daß der neue Vertrag viele Schranken dem Welthandel aus dem Wege räumen und ſich weit über die Grenzen der drei Länder günſtig auswirken würde. Es würde damit nicht nur auf dem Gebiet des materiellen Wohlſtandes Gutes geſchaffen, ſon⸗ dern die Auswirkungen würden auch der Verſtän⸗ digung und Freundſchaft dienen. Amerikas Außenminiſter Hull erklärte, die bei⸗ den Dokumente ſeien von hiſtoriſcher Bedeutung. Sie ſtellten den Ausdruck der Entſchloſſenheit der drei größten Handelsnationen der Welt dar, dem internationalen Handel eine geſunde Baſis zu er⸗ halten. Der Abſchluß der Verträge ſei ein weiterer großer Schritt zur Feſtigung des Welthandels ohne jede Diskriminierung. Auf dieſer Baſig werde ſich ein auf Verſtändigung und Zuſammenarbeit ſowie ein auf Oroͤnung und Geſetz beruhender Friede in der Welt herausbilden. Der britiſche Botſchafter Sir Ronald C. Lindſay brachte in ſeiner Anſprache ſeinen Dank an Indien und die Dominien zum Ausdruck, die durch Verzicht auf manche Vorteile den Abſchluß des Vertrages mit Amerika ermöglicht hätten, und betonte, daß die Konzeſſionen keineswegs exkluſiv ſeien, ſondern daß alle anderen Länder, die einen Meiſtbegünſtigungs⸗ vertrag mit England haben, daran teilnehmen können. i a 5 Unbedingte und unbeſchränkte Meiſtbegünſtigung ie Verträge enthalten wie alle bisher von Außenminiſter Hull abgeſchloſſenen Verträge dieſer Art den Grundſatz unbedingter und unbeſchränkter Meiſtbegünſtigung. Ferner ſind Vereinbarungen über gegenſeitige Zollermäßigungen und Zollbin⸗ dungen darin feſtgelegt worden. Die Verträge ent⸗ halten jedoch keine finanziellen Vereinbarungen außer der üblichen Klauſel, daß Verträge gekündigt oder geändert werden können, wenn weſentliche Ver⸗ ſchiebungen im internationalen Geldwert der einen oder anderen Währung eintreten ſollten. Der Vertrag mit dem britiſchen Königreich ſchließt zwar weder die Dominien noch Irland, Indien, Burma und Süd⸗Rhodeſien ein, aber das vertrag⸗ lich erfaßte Gebiet umfaßt nach einer amtlichen Ver⸗ lautbarung trotzdem über ein Drittel des geſamten Welthandels. Für die Vereinigten Staaten werden ſich die Verträge auf etwa ein Drittel des amerika⸗ niſchen Außenhandels auswirken. Nach der geſtern erfolgten Unterzeichnung der Verträge mit England und Kanada ſind jetzt 20 Ver⸗ träge dieſer Art von den Vereinigten Staaten von Nordamerika abgeſchloſſen worden. Die neuen Zoll⸗ ſätze werden am 1. Januar 1939 in Kraft treten. * Zollerleichterungen für über ein Viertel der bri⸗ tiſchen Ausfuhr nach USA— Dreijährige Dauer des neuen Handelsvertrages 25 — D am Donnerstagabend in London veröffentlicht. Der Vertrag iſt auf drei Jahre abgeſchloſſen und anſchließend mit ſechsmonatiger Friſt kündbar. Man ſchätzt, daß engliſche Einfuhren im Gegenwert von elf Millionen Pfund von den amerikaniſchen Zoll⸗ erleichterungen betroffen werden; das iſt mehr als ein Viertel der derzeitigen engliſchen Ausfuhr nach Amerika. Die engliſchen Zollzugeſtändniſſe erfaſſen etwa zehn Millionen Pfund an amerikaniſchen Ein⸗ fuhren, was etwa einem Neuntel des amerikaniſchen Exports nach England entſpricht. Ein großer Teil der engliſchen Zugeſtändniſſe geht auf Koſten Kana⸗ das. England hat ſich jedoch hier zu Gegenzugeſtänd⸗ niſſen an Kanada bereiterklärt, die von der kanadi⸗ ſchen Regierung als genügend angeſehen worden ſind. England hat ſich in dem neuen Handelsvertrag zum erſten Mal bereit erklärt, den in den Vereinig⸗ ten Staaten beſtehenden Grundſatz gegenüber unfai⸗ rer Anwendung der Meiſtbegünſtigungsklauſel ſich zu eigewezu machen. 5 er engliſch⸗amerikaniſche Handelsvertrag wurde 2 Halbfahr 1935 ſind die Maſchinenumſätze auf dem Inlands⸗ markt um veichlich 75 v. H. geſtiegen. Die deutſche Maſchi⸗ nenausfuhr war in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres noch um rund 7 v. H. größer als im Vorjahr. Ein Rückgang iſt nur in der Ausfuhr von Textilmaſchinen eingetreten; in allen übrigen Maſchinenarten erreichte der Auslandsumſatz die Vorjahrshöhe wieder, in den meiſten überſchritt er ſie ſogar. So verdoppelte ſich z. B. die Ausfuhr an Dampflokomotiven dem Werte nach und an mechaniſchen Fördermitteln und Waagen ſowie an Kraft⸗ maſchinen wurden rund 28 v. H. mehr exportiert als im Vorjahr. Der Wettbewerb im Auslandsgeſchäft hat ſich in der Berichtszeit für die Maſchineninduſtrie weiter verſchärſt. Der Auftragseingang aus dem Auslande war in den Mo⸗ znaten Jomuar bis Juli 1938 um faſt 23 v. H. kleiner als im Vorfahr, wobei allerdings in einzelnen Maſchinenarten, ſo z. B. Dampflokomotiven, noch weitere Zunahmen ein⸗ getreten ſind. Stand des deutſch⸗italieniſchen Verrechnungsverkehrs. Der Ausweis des Iſtituto Nazionale in Rom vom 11. No⸗ vember gibt den Saldo zugunſten Italiens aus dem Ver⸗ rechnungsverkehr mit 43,16 Mill. Lire an gegenüber einem Saldo zugunſten Deutſchlands von 6,02 Mill. Lire in der Vorwoche. Die Nummer der letzten Auszahlung in Ita⸗ lien iſt 73 753 ünd das Datum der letzten Einzahlung in Deutſchland der 31. Oktober 1988. * Andauernde Kriſe der ſchweizeriſchen Textil⸗Indu⸗ ſtrie. Gelegentlich der ſogenonnten„Schweizerwoche“, die in dieſen Tagen als Werbewoche für ſchweizeriſche Waren in Zürich veranſtaltet wird, wurde auf die kritiſche Lage der ſchweizeriſchen Textil⸗Induſtrie hingewieſen. Hierbei wurde betont, daß die Textilinduſtrie in der neuen Ent⸗ wicklung zu einem richtigen Kriſenkomplex innerhalb der ſchweizeriſchen Volkswirtſchaft wurde. Die Zahl der in dieſem Induſtriezweig Beſchäftigten ging von 1929 bis 1937 um üher 30 000 zurück. Während im vergangenen Johr die Einfuhr von Textilwaren noch immer rund 100 Mill. ſfrs, erreichte— wovon etwa die Hälfte auf den Veredelungsverkehr entfällt— ging die Ausfuhr ſchweize⸗ riſcher Textilwaren ſeit 1929 bis Ende 1937 von rd. 700 auf etwas weniger als 300 Mill. ſfrs. zurück. Dieſer außer⸗ ordentlich ſtarke Rückgang kann kaum auf die Weltkriſe zurückgeführt werden, ſondern vielmehr auf die Abſchlie⸗ ßungsmaßnohmen der Bezugsländer. In dieſem Zuſam⸗ menhang wird darauf hingewieſen, daß ſich die ſchweizeriſche 1 nicht den geänderten Umſtänden angepaßt abe. Waren undd Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 15. Nov. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtatton: Weizen, württembergtſchet, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W' 14 20,30; W 16 20,50; W 17 20,607 W 18 20,70, W' 19 20,90; Roggen, durchſchnittl Beſchaſfenheit, 70/72 Kilo, Erzeugerſeſtpreis R 18 19,10) R 19 19,307 Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, b G 716%½0; G 8 17,00; Futterhafer, durchſchnkttl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis H 11 16,90 5 14 17,40, Induſtriegerſte Mindeſtgewicht 68 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 18,70; G 8 19,00; Braugerſte 2 20,50; dto. 3 21,00; to. 4 21,50. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 1. 7. 1938, Abſchnitt 6, feſt⸗ gelegten Beſtimmungen Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert Wieſenheu: a] Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ fund, trocken mit Beſatz(bis etwa is an minderwertigen Gräſern—5; b) Wieſenheu gut, ſeſund, trocken, mit unérheblichem Beſatz(bis etwa 0 on minderwertigen Gräſern 4,605 00, e] Acker⸗ und Feldheu(Süßheu angeſätes Futterhen gut geſund trocken, ohne nennens⸗ werten Beſatz an minderwertigen Gräſern 56—6.— Luzerne Eſporſette: a) geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa is vollwertigem Gräſerdurchwuchs—7; b aut, gefund trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa 0 poll⸗ wertigem Gräſerdurchwuchs 6,407,/— Kleehen a) gefund trocken handelsüblich mit bis etwa i voll⸗ werkigem Gräſerdurchwuchs—0; b gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa o vollwertjgem Gräſeraurch⸗ wuchs 5,60 6,00; Spelzſpreu, Erzeugerpreis.20—.50 l. Die Preiſe gelten ſe 100 Kilo waggonfrei loſe verladen Erzeugerſtation. Mit Bekanntmachung der HVGuß vom 17. 8. 38 wurden für das Gebtet des GWV Württemberg die nachſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe je 100 Kilo Stroh waggonfret Erzeu⸗ gerſtation ſeſtgeſetzt: Roggenſtroh 3,30„, Weizen⸗ und Dinkelſtroh 3,10 1, Haſer⸗ und Gerſtenſtroh.— /. Dieſe Preiſe gelten für geſunde, handelsübliche, bindfaden⸗ gepreßte oder gebündelte Wore. Für drahtgepreßtes Stroh darf ein Aufſchlag bis zu 0,20% je 100 Kilo berechnet werden. Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchafts⸗Verband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei leder Empfangs⸗Stationſ.— Weklzen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberwetzen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen 1,50% Auſſchlag per u Ktlo für Type 812. Reines Kernenmehl.50 4 per 100 Kilo Aufſchlag auf die fewetlige Tyve Weizenmehl, Baſis⸗Type 812 mit 4 v. H. Kartoffel- ſtärkemehl W' 14 29,35'ö 16 29,357 W 17 29,35; Wᷣö 18 29,35; W' 19 29,35 /.— Bei Zuſatz von 7 v. H. Mais⸗ backmehl an Stelle von Kartoffelſtärkemehl, ermäßigt ſich der Preis um 30 Pf. je 100 Kg. Roggenmehl, Baſistype 997, R 18 29,30; R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ob Mühle ein⸗ ſchließlich Sock, Weizenkleie W 14 10,30; W' 16 10,40 W̃ 17 10,45: W' 18 10,50:'ö 19 10,60? Roggenkleie R 18 10,40; R 19 10,50. Weizenfuttermehl feweils bis zu.50/ per 100 Kilo teurer als Kleie. Zuſchlag für Roggenfuttermehl .—„ je 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind oe Bedingun⸗ gen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend.— Markt⸗ verlauf: Die Mühlen nehmen unberegneten Weizen auf, während die Verkaufsmöglichkeiten für getrockneten Weizen ſehr gering ſind. Die Umſatztätigkeit in Brau⸗ und Indu⸗ ſtriegerſte hat ſich noch nicht belebt. Futtergerſte kann lau⸗ fend untergebracht werden, während in Futterhaſer ole Anlieferungen den Bedarf überſteigen. Mit dem Anfall in Mehl⸗ und Mühlennachprodukten kann die Nachfrage vollauf gedeckt werden. Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Nov.(Eig. Dr Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov., Jan. 3,40; März 3,6 Br.; Mai 3,70.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nop, 90; Jan. 84,25; März 84; Mai 80,50. Liverpobler Baumwollkurſe vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Micdl.(Schluß! November(88) 477; Dez. 479; Jan.(39) 481; Febr., 482; März 484; April 483; Mat 483; Juni, Juli je 482; Auguſt 478; Sept. 474; Okt. 470; Nov. 471; Dez. 472; Jan.(40) 473; März 476; Mai 477; Juli 478; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 17. Nov.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per Nov. 10,75; Leinſaat Klk. per Nov. 12,0; Bombay per Nov. 1276; Leinſgatöl loto 23,6; Dez. 22,6, Jan.⸗April 22,3, Baumwollöl ägypt. 17,6; Baumwoll⸗ St. ägypt. per Nov. 67/6. Neuyortf: Terp. 28,0, Sa⸗ van nah: Terp. 29.0. * Weinverſteigerung in Grünſtadt. Am Donnerstagmit⸗ tag ließ der Grünſtadter Weinmarkt von zehn ſeiner Mit⸗ glieder im Saalbau der„Jakobsluſt“ in Grünſtadt 600 Ltr. 1986, 27 060 Liter 1937 und 300 Liter dieſes Jahrganges, ſämtliche weiße naturreine Unterhordter Weine, öfſentlich verſteigern. Die gutgepflegten, ſaftigen, artigen und ge⸗ füllten Weine fanden bei vollſtem Geſchäftsgomg reſtlos Liebhaber; es gingen alle Nummern zu guten Preiſen in andere Hände über. Die 19g7er waren ſchon in den An⸗ fangsnummern ſehr gefragt. Sie erreichten bis weit über die Mitte die höchſtmöglichſten Gebote. Die Kaufluſt hielt bei den beſſeren und Spitzenweinen in gleicher Weiſe an. Die höchſten Tagespreiſe der Faßweine erlöſte ein 1937er Dirmſteiner Schloßgarten Riesling Ausleſe mit 2500% die 1000 Liter. Der einzige Flaſchenwein bei 1937er Klein⸗ Bockenheimer Kloſter⸗Schaffnerei Riesling Spätleſe erzielte 4,10„die Flaſche. Im einzelnen erfolgte der Zuſchlag der 42 Nummern zu nachſtehenden Geboten: 1936er Weißwein: Biſſersheimer Goloͤberg 850 l. 1997er Weißweine: irmſteiner Mandelpſad 900 bis 950%, Mlihlhetmer Angewann 980, Sauſenheimer oberes Krumland 1050, Aſſelheimer Goldberg 1080, Bockenheimer Berg 1080, Sauſenheimer Meer 1050, Dirmſtetner Kieſel⸗ berg 1020, Mühlheimer Angewänn 1100, Sauſenheimer Reis 1070, Biſſershetmer Orlenberg 1060, Grünſtadter Bergl 1060, Grünſtadter Ritz Riesling 1150, Sauſenheimer Meer 1180, Sauſenheimer Koßlſtraße 11501250, Sauſen⸗ heimer Hochgewann 1200, Grünſtadter Röth 1200, Klein⸗ Rhein-Mainische Abendbörse Sli Frankfurt, 17. November. Auch die Abendbörſe wurde von ſtarker Geſchäftsſtills beherrſcht, da infolge des Auftragsmor s jede Unter⸗ mungsluſt fehlte. An den Aktienmärkten kam es teil⸗ weiſe noch zu leichten Rückgängen bis zu etwa 4 v.., denen auch ebenſolche Beſſerungen gegenüberſtanden. Die Me ahl der Kurſe war aber nominell und nahezu unver⸗ ändert, Vereinigte Stahl bröckelten 4 v. H. ab auf 105,50, ebenſoviel niedriger lagen Zellſtoff Wal mit 15. Mö⸗ nus Maſchinen verloren 7 v. H. auf 125,50, während J Farben mit 146 und Mannesmann mit 10776, behaupket lagen. 5 Am Anleihemarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 93,30, proz. Rentenbonkablöſung mit 9076 und Forben⸗ Bonds mit 120 in kleinen Beträgen gehandelt. bockenheimer Schwarzwingert 1300, Kleinbockenheimer Vo⸗ gelſang 1320, Biſſersheimer Schützenhaus Dirmſtei⸗ 90 350, ner ahlberg Riesling 1880, Kleinſarlbacher Grain Spät⸗ leſe 1320, Dirmſteiner Obertorgarten 1400, Mühlheimer Angewann Riesling Spötleſe 1360, Mühlheimer Papſft Riesling Spätleſe 1860, Sauſenheitmer Goldberg Spätleſe 1500, Kleinbockenheimer Haßmannsberg Spätleſe 1600, Grünſtadter Hohl Spätleſe 1400, Kleinkarlbacher Senn Gewürztraminer 1750, Dirmſteiner Scharfberg Gewürz⸗ traminer Spätleſe 1900, Mühlheimer Löwe Gewürz⸗ aminer Spätleſe 1800, Dirmſteiner Mandelpfad Riesling tleſe 1900, Sauſenheimer Hütt Riesling Spätleſe 1850, irmſteiner Schafberg Spätleſe 2000, Kleinbockenheimer halde Riesling Spötleſe 2000, Dirmſteiner Jeſuitenhof⸗ arten Riesling Spätleſe 2400, Dirmſteiner Schloßgarten tiesling Ausleſe 2500 //. Kleinbockenheimer Kloſterſchaffnerei Riesling Spätleſe Flaſche 4,10 l. Hamburger Kaffee- Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für ½ Kg. netto in Reichs pfennig, unverzolli Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 17 11 10 Uhr 15 11 12.30 Uhr Brie Geld bezuhlt] Brief Geld bezahlt Fezember 32 30— 2 30 4— DaßFßFßBFF N 32 30— 32 30— Mai 32 30— 32 30— N 32 30— 32 30—5 September„ 32 30— 32 30 0 Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter dy Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg. für 50 leg einſchl Sack. Termine 17 11— 10 lor 30 15. 11.— 2 Ur 15 Brief] Geld] bez.] Briei Geld bez. Nov.90.75 75.00.75 9 Dez..85.75*.85.75*. Januar.95.50 400.95.90 b Februar.00.95 20.00.95 32 März.05.00 9 9*.05.00 5 April..15.05*.15.05 Mat...20.10 9.20.10*. Juni.25.15. 4,25 4,15 925 Jult.30.20 52.30.20 5 Auguſt.35.25 2 0.35.25 2* Sept..40.30 2.40.30 8 Ok..50 l 433„% l 450 4,3 Geld- und Devisen marki Paris, 17. November.(Schluß amtliche London 178.51 Belgien 1641.25 Oslo 899.— Neuvork 3700,— Schweiz 8350.37 Stockholn 921.— Berlin 1522.50 fopenhagen 796,50 Svanſen e Fralſen 199,83 Holland 2063,25[ Wachau 2 London, 17. November.(Schluß amtlich). Neuyork 474,17 Oiſſabon 110,18 Hongkong.300 Montreal 477,37[ Helſingfors 2265,84 Schaanghaß 0 862 Amſterdam 866,37 Budapeſt 2425, Nokohama 7* Paris 184,53 Belgrad 214,— Auſtralien 125,— Vrilſſel 2790,50 Sofia 405,— Mexiko* Italien 8953,.— Moskau 2535, Montevides 1087, Berlin 1179,50] Rumänien 660,— Malparaiſo 120,0 Schweiz 2089,25 Konſtantin 600,— Buenos Spanien 2 Athen 548.— auf London 19903,— Kopenhage. 2142,12] VMarſckan 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1915,62[ uenosdlires 1895, Oslo 1990,12 Rio d Jan. 203.— Melalle Hamburger metallnoſterungen vom 17 Nonember Banea- u. 5 Rupfer traits inn Zrief Geld Arieff Geld Briefſcheld Hüttenrohzint p. 100 kg) 18,3018, 80 Januar 58,5058. 50279, 027,0] Feinſilber(RM per kg). 39, 7036,70 FJebruan 58, 5058.50 279.0270,[ Feingold(RM per g).84 279 März 58,50058.50 279.0297, Alt⸗ Platin(Abfälle) April 58,5058,50279,0 279,0] Cireapr. RM per g 2,400.80 Mal„ ebe Techn, reines Platin 5 Juli e Detatlpr.(RM per g. 3,500 4 Juli 1 Auguſt„ Loco Abl. Septembei„.. Antimon Regules chineſ. Oktober. Eper 1). 448.—49.— Nopembei 38,50 058,50279,00279,0 Queckſilber(Eper Flaſche) 60, 5079,50 Dezember 158.50 58.50 279,0 279,0[ Wolframerz chinef in en) e 63, Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: * NI RM 648 6⁴ RM 6⁴ 1 1 647 in Kraft ab in Kraft ab 1 100 k 16 11. 410 11. ſe 100 ke 16. ll. 10, 11. Alum. n. leg.] 133137 133-137 Vranzeleg. 87½¼- 90% 88½— 91½ do. Legler. 5861 58—61[Neuſilberleg. 55 585%— 59 Blei nichtleg. 1820 18 ½ 20% Nickel n. leg.] 236246 236246 Hartble. 20% 22½ 21-23 Zint ſein. 2022 20%. 22½ Kupfer n. let. 61¼ 64½ 62 65% do roh. 10 1816 18% Meſſingleg. 43%½— 46% 44½ 47 Zinn n. leg.] 254 264 257257 Rotguß leg. 1% 64 62¾ 05,[ Banka- Zit 260 270] 269279 * Der Londoner Goldpreis betrug am 17. Novewber füür eine Unze Freingold 147 ſh 10% 8= 86.8026 l, ſütr ein Gramm Feingold demnach 57,0515 Pence 2,79077. Am Donner tag wurde Gold im Werte von 364 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 147% ſh pro Unze fein verkauft. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum iſt nach wie vor äußerſt rege. Heute war faſt kein Raum verfügbar, weil dure das neblige Wetter die Talfahrt geſperrt war. Durch die ge⸗ ringe Abladaung tal⸗ wie bergwärts zogen die Frachten an und wurden mit.50% ab Ruhrhäfen und.70% ab anal nach Rotterdam und.85% ab Ruhrhäſen und .10% ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen notiert, Die Bergfracht wurde um 20 Pf. je Tonne herauf⸗ geſetzt und mit.10„ ab Ruhrhäfen und.30/ ab Kanal Baſts Mannheim bezahlt. Der Talſchlepplohn notierte mit 90 Pf. bzw. 1, nach Mainz und 1/ bzw..10/ nach Mannheim, Die Talſchlepplohnfeſtſetzung war uneinheitlich. Es wurden etwa 10—415 Pf. für größere beladene Kühne ab Ruhrort nach Rotterdam bezahlt. Haupeſchelfelelter und verantwortlich far Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich füt Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Elfen bort.— Han⸗ delsteil: Or. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes. — Sport: Wilv Maler.— Südweſtdeutſche Umſchau, und Bilderdienſt! Curt Wiſbeim Fennel, ſämtliche in Mannhelm. Schrlſtlettung in Berlin: Or G& Gchafſer Berlin-Friedenan, Südweſtkorſo 50. Für unverlangt Beitrage keine Gewähr.— Nückſendung gur bel Rückporto. 5 Herausgeber, Drucker und Zerleger: teu Mannbeimer Heiltung Dr Fritz Bode& Co., Mia, R I.-6. Verantwortlich ur Anzeigen und geſchäftiſche Mittellungen . Jakob Faude, Mannbe un. Zur Zeit Preisliſte Ni 9 gültig. 5 die Anzelgen der Ausgabe 4 Abend and Ilttag erſchelnen gleiche teitig in der Ausgabe 5 Ausgabe A Mittag über J 000 Ausgabe A Abend über 10 000 usgabe B 5 A über 10 500 Geſam:⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 500 10. Seite/ Nummer 533 Gelofälſcherbande ging ins Netz Erfolgreiche Zuſammenarbeit der deutſchen und amerikaniſchen Polizei A Krefeld, 15. Nov. Seit Jahren wurden nament⸗ lich die Gebiete an der atlantiſchen Küſte in USA mit einer Flut von falſchen Dollarnoten über⸗ ſchwemmt. Eine außerordentlich gut organiſierte Geldfälſcherbande verſtand es, Millionen falſche Dollarnoten über Tankſtellen, Hotels und Geſchäfte in den Verkehr zu bringen. Alle Bemühungen der amerikaniſchen Polizei, dieſe Bande zu ermitteln, ſchlugen fehl. Eine eingehende Unterſuchung der Noten führte zu der Annahme, daß nur eine einzelne Perſon, die geradezu meiſterhaft die Fälſchungen durchführte, als Herſteller der Noten in Betracht kam. Der Verdacht richtete ſich ſchließlich gegen einen 37jährigen, aus Krefeld ſtammenden Mann, der eine bewegte Verbrecherlauf⸗ bahn hinter ſich hatte, und der auch in Holland, Bel⸗ gien und der Schweiz ſowie in Deutſchland zahlreiche Straftaten verübt hatte. In Halle hatte er zwei Scheinunternehmungen gegründet und ſich zu ihrem Generaldirektor gemacht. Vor der Strafverbüßung gelang es ihm jedoch, aus einer Klinik zu flüchten. Die amerikaniſchen Behörden ſetzten ſich mit der deutſchen Polizeibehörde in Verbindung und baten ſie um die Mithilfe bei der Fahndung nach dieſem Meiſterfälſcher. Früher war einmal bei ihm ein Paß auf den Namen eines inzwiſchen verſtorbenen Krefelder Bürgers gefunden worden. Der Kre⸗ felder Kriminalpolizei gelang es, nach ein⸗ gehenden Ermittlungen herauszubekommen, daß der Verbrecher in ſeiner Krefelder Heimat Beziehungen unterhielt, daß er ſich aber noch in USA befand. Sie gab der amerikaniſchen Polizei wertvolle Hinweiſe, die die amerikaniſche Polizei in die Lage verſetzten, dieſen„König der Geldfälſcher“ und eine Anzahl ſeiner Mittäter zu verhaften. Die weitere Feſt⸗ mahme von vorausſichtlich 25 Perſonen in USA iſt vorgeſehen. Prozeß gegen den koten Verlobten Schadenserſatzklage einer Verlaſſenen * Kopenhagen, 18. Nov. In der däniſchen Haupt⸗ ſtadt wurde jetzt ein Prozeß entſchieden, der allge⸗ meines Auſſehen und Intereſſe erregt hatte. Der Verlobte einer Studentin hatte zwei Tage vor der Trauung Selbſtmord verübt. Die junge Studen⸗ tin war dadurch in eine ſchwierige Lage geraten. Sie hatte aus Erſparniſſen eine Ausſteuer gekauft, ihre Wohnung aufgegeben und den Poſten verlaſſen, durch den ſie die Mittel zum Studium erwarb. Sie erhob alſo Klage wegen Bruchs des Eheverſprechens. Die Erben ſollten eine Entſchädigung von 10000 däniſchen Kronen zahlen. Das Gericht ſtand vor der Frage, ob ein Selbſtmord, zwei Tage vor der Hochzeit, als Bruch des Ehever⸗ ſprechens ausgelegt werden könnte. Nach mehrtägi⸗ gen Verhandlungen wurde die Klägerin abge⸗ wieſen. Das Gericht konnte ſich nicht entſchließen, für einen nie dageweſenen und vom Geſetzgeber nicht vorhergeſehenen Fall neues Recht zu ſchaffen. Die enttäuſchte Studentin muß obendrein noch die nicht unbekrächtlichen Gerichtskoſten bezahlen. u Lampertheim, 17. Nov. Zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wurde der 24jährige A. W. von hier, weil er etwa 50 Mark unterſchlagen hatte, die er für den Luftſchutzbund kaſſierte. W. iſt bereits dreimal wegen Unterſchlagung vorbeſtraft. NSDAPD-Miffeilungen Partelamtlichen Schauntwamungen aunmommes An fämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Maunheim Am Sonntag, 20. d.., findet im oberen Saal des Reſbaurants Ballhaus(am Schloß),.45 Uhr, eine Tagung ſämtlicher Kaſſenleiter ſowie Mitarbeiter der Ver⸗ waltung des Kreiſes Mannheim ſtatt.— Anzug: Zivil. Der Kreiskaſſenleiter. Ortsgruppen der NSDAP Humboldt. 20. 11., 8 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. Dienſtanzug: Dienſtbluſe, Zivil: mit Armbinde. Jungbuſch. 19. 11., 20 Uhr, Antveten ſämtlicher Pol. Leiter, Walter und Warte der Gliederungen vor der Geſchäftsſtelle J 1, 14. Dienſtanzug; Zivil: mit Armbinde. Ilvesheim. 18. 11. Appell der Pol. Leiter, Walter und Warte der Gliederungen. Antreten 20 Uhr im Hof des Parteiheims. Neueichwald. 19. 11., 20.15 Uhr, im Reſtaurant Danhofer am Speckweg(großer Saal) Zellenabend der Zellen—5. Teilzunehmen haben Zellenleiter, Blockleiter, Blockhelfer ſowie Walter und Warte der Dua und NS einſchließlich Frauenſchaftswalterinnen. Parteigenoſſen ſind ebenfalls ein⸗ geladen. Plankenhof. 18. 11., 20.15 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Zellen⸗ und Blockleiter im Geſolgſchaftsraum Qu 7, I2a. Rheinau. 20. 11., 9 Uhr, in Schwetzingen auf dem Schieß⸗ plaß für alle Pol. Leiter, Walter und Warte Schießen. So⸗ weit kein Fahrrad benutzt wird, Abfahrt mit dem Zug ab Rheinauhafen.53, ab Rheinau.56, Ankunft Schwetzingen .02 Uhr. NS⸗Frauenſchaft Almenhof. 18. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämt⸗ liche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im„Alten Gaswerk“. Käfertal⸗Nord. 18. 11., 20 Uhr, wichtige Beſprechung der Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht.— 18. 11., 20.30 Uhr, Singprobe für alle Mitglieder im Heim„Schwarzer Adler“. Rheinau. 18. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Bad. Hof“. Der Heimabend findet nicht mehr donnerstags, ſon⸗ dern freitags ſtatt. Achtung, Abteilungsleiterinnen für Propaganda der Stadtortsgruppen! Am 18. 11., nachmittags, müſſen die Karten für das Winterfeſt abgerechnet werden. Achtung, Jugendgruppe! Waldpark. 18. 11., 20.15 Uhr, Heimabend in der Dieſter⸗ wegſchule. H Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtabl. Der Führerzug tritt am 18. 11., 20 Uhr, in Winteruniform auf dem Clig⸗ netplatz an. Die Kameradſchaftsführer rechnen vor dem ab. Der Termin muß unbedingt eingehalte Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. Die tritt am 18. 11., 20 Uhr, vor der Luzenber teruniform zum tehniſchen Dienſt an. Streifendienſtgefolgſchaft 171. SRꝰD⸗Schar III. Heute, 20.15 Uhr, Heimabend im Schloß. Antreten in Unif SRD⸗ Spielmannszug. Heute, 20 Uhr, Ueben in d ſterwegſchule Lindenh Antreten mit In b Bannorcheſter. Das Bannorcheſter tritt in großer Be⸗ ſetzung am 18. 11., 20 Uhr, vor dem Untergau in N 2, 4 an. Notenſtänder mitbringen. BDM Gruppe 22, Neckarſtadt⸗Oſt. 18. 11., 20 Uhr, Hei der Schar Niederehe in der Uhlandſchule.— 22. Führerinnen⸗Heimobend.— Sprechſtunden für jeden Dienstag von 18—19.30 Uhr in der Uhlondſch Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Ortswaltungen Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 18. 11., 18.30 Uhr, im Gaſthaus „ Kranz“, Seckenheimer Straße, Betriebsobmännerbeſprechung. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt Pflicht. Kraft durch Freude Sonntag, 20. 11.: Herbſtwanderung auf die Tromm: Fußwanderung, Waldmichelbach—Rudi⸗Wünzer⸗Turm— Tromm Rimbach. Wanderzbit:—5 Std. Abfahrt Och Neckarſtadt(Meßplatz) 6,44 Uhr, Weiterfahrt ab Weinheim mit Reichsbahn.51 Uhr, Rückfahrt ab Rimbach 19.09 Uhr, Weinheim umſteigen, OE ab 20.03 Uhr. Fahrkarten zu .60/ ſind bei allen Ko⸗Geſchäftsſtellen und bei der Völ⸗ kiſchen Buchhandlung erhältlich. Achtung, Italienſahrer der S 106 vom 18.—30. 11. 1938. Die Fahrtunterlagen für obige Fahrt ſind ſofort auf der Kreisdienſtſtelle Rheinſtraße 3, Zimmer 50, abzuholen. Hinfahrt in der Nacht 18./19. 11. Karlsruhe Höf. ab 1 Uhr, Zufahrt ab Mannheim bis Karlsruhe Mannheim Hbf. ab 21.24, Karlsruhe Hbf. an 23.14 Uhr. Letzte Zuſahrtsmöglich⸗ keit Mannheim Hbf. ab 21.47 Uhr(Eilzug), Karlsruhe Hbf. an 22.26 Uhr. Eilzug⸗ bzw. Schnellzugszuſchlag iſt durch den Teilnehmer zu zahlen. Abt. Volksbildungswerk Arbeitskreis für Gegenwartsfragen und Dichtung. Er⸗ ſter Abend: Montag, 21. 11., 20.15 Uhr, Friedrichſchule(Ein⸗ gang zwiſchen U 2 und). Der Arbeitskreis findet nicht, wie urſprünglich angegeben, in der Städtiſchen Volks⸗ bücherei ſtott. Preis: Für Inhaber der Hörerkarte 50 Pf. Zum JCCͥͤĩ§—5ẽ ppDpfdDddddFdFFddGddõdßõdõbõõũdy TTT Fünf Tote in Offenbach Die Urſache des Exploſionsunglücks b Fraukfurt, a.., 17. November. Die Urſache des Exploſionsunglücks in Offen⸗ bach iſt jetzt feſtgeſtellt worden. Die Preſſeſtelle der Polizeidirektion teilt dazu folgendes mit: „Am Montag vormittag gegen.50 Uhr ereignete ſich in dem Hauſe Bohnhofſtraße 20 ein ſchweres Exploſionsunglück. Ein im Eroͤgeſchoß wohnendes Ehepaar hatte in der vorausgegangenen Nacht durch Einatmen von Leuchtgas Selbſtmord verübt. Das ausſtrömende Gas hatte ſich in der Wohnung angeſammelt und kam am Vormittag zur Entzün⸗ dung. Durch die Exploſion war das Haus teilweiſe zerſtört, wobei drei weitere Perſonen getötet wur⸗ den. Drei Perſonen aus der Nachbarſchaft wurden verletzt. Nach dem Ergebnis der von der Staats⸗ anwaltſchaft und der Kriminalpolizei angeſtellten Ermittlungen muß mit hoher Wahrſcheinlichkeit an⸗ genommen werden, daß die Entzündung des Gaſes durch einen Funken der elektriſchen Hausklingel verurſacht wurde. REINICGCUNGSCREME Dosen RM. 75 u. J. 38; Toſe RM 2..,.. G ESICHTSWAS SER Flaschen RM. 28 und RA 2. GUTSCHEIN Nizza⸗parfümerie, D 1,-6 am Paradeplatz Parfümerie und Friſeur Becherer, Lamenſtraße 21 arfümerie und Friſeur A. 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Die Stadt der Auslandsdeutſchen hat damit den Ge⸗ fühlen des geſamten Auslandsdeutſchtum Ausdruck verliehen. vember 1938 — beim Ben „ 20 Uhr, Peſtaloz Sprachkur unſere S lten eine gewerbl n dem Am D ag, 2 ſpricht in der Aula, 4 4 6 ulungsleite eb über das Thema„Adolf Schul rgen“. Unſere Hörer erhal⸗ in den Vorverkaufsf föſtelle und an der 1 Schulung egen des a 4, 5 „Grundlehren tati Dienstag, 22. 5 des 1 5 9 0 des „Adolf⸗Hitler⸗Schulen und Ordensburgen“ auf größtes Intereſſe ſtoßen dürfte. Geppolitiſche Arbeitsgemeinſchaft„Rund um Deutſch⸗ land“. Der von Rektor Hans Preuſch geleitete Arbeit. kreis„Rund um Deutſchlond“ nimmt am Montag, 21 11 20 Uhr, in der Friedrichſchule, Knabenabteilung, die Arbeit auf. Zur Teilnahme dieſer Arbeitsgemeinſchaft, die acht Abende umfaßt, berechtigt unſere Hörerkarte zum Preise von 1 J, zu der eine Zuſchlagsmarke in Höhe von 1 1 gelöſt wird. Arbeitskreis„Zeichnen und Malen“. Der Arbeitskrelz „Zeichnen und Malen“ beginnt am Mittwoch, 30. 11. 1008 * Hamm bei Worms, 17. Nov. Die letzte g oöͤenfamilie iſt abgezogen. Sie war übrigens ſeſt langem die einzige geweſen, die uns hier„beehrt hatte, denn die hieſige Judenheit war längſt auf den kümmerlichen Reſt zuſammengeſchmolzen, die Syng⸗ goge anderer Verwendung zugeführt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe ort Frankfurt a.., vom 18. November: Die Groß⸗ wetterlage geſtaltet ſich um, doch iſt trotz des Auf⸗ kommens einer Weſtſtrömung für uns leichte Un⸗ beſtändigkeit zu erwarten. Im übrigen bleibt dig Neigung zur Nebelbildung auch weiterhin en halten. Vorausſage für Samstag, 19. November Vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt meiſt wolkig, aber nur vereinzelt leichter Regen, für die Jahreszeit zu mild, Winde meiſt aus Sud bis Weſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Novembet + 11,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. November + 2,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 2,4 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 1 1 1 1 Leime. 14. 18 16 174018 Ae 15,10 17 15 Npeinfelden.65.69.62 J, 65, 1,67 aud. 11314918 p. Breiſach...25147.45 1,311,364] Köln. 0 800,770.75 0% Kehl„.60 1,50.58 1,591.57 9 Marau“:..02.05.01 3,00 24 A ee Mannheim 295 0 1—.851,94 Mannheim F.80 Befliger Atelier D 3, 8 ſplanken) pag;-, Offert- und Führerschein- Bilder. Postkarten lelnste Ausführung, billigste Preise. 5 lat de U ie meinem Teint tun.“ So urteilt Fräulein Irmgard. N Ohrenleſden Mühleck, Schriftstellerin und e Init den Berbstiagen ung Hamburg 13, Moorweidenstr. 24, deren Bild wir oben 9 omimt auch dle Zeit der Lebeftran-Kur AK US II KA- SFAN DAU KUnststrasse N 4. 17 863 Relner Medlolnaltran offen u. in Flasch. Emulsſon In allen Preislagen Eler-Lebertran- Sanostol ete. Medielnel-Kräuter Urog. Ludwig à achürheim 0 4. 3 u. Filiale Friedrichsplatz 19 — Los 1 8 Los II Amtl. Bekanntmachungen eos III Oeffentliche Erinnerung! Los IV aus dem Monat Oktober 1938 Los V herrührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. November 1938 zur Los VI Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ ebühren, Desinfektionsgebühren, leiſtet, der badiſchen ES hat keinen Zweck, daraui bedecht zu sein, seine Konkurrenz mit allen gebotenen Mitteln auszuschalten, um seinen Umsatz zu heben Um mehr Kunden zu bekommen, ist es lür Dich bedeutend besser, regelmäßig in der Eine Neuen Mannheimer Zeitung zu werben r Schuldigkeit zu entrichten. mit hohen Koſten einzelnen Säumigen erfolgt nicht Stadzkaſſe. Vergebung des Bedarfs an Fleisch- und Wurstwaren Die Beobachtungsabteilung 33, Mannh.⸗Käfertal, iſt gemäß den Vorſchriften der Verdingungsordnung für die Wehrmacht.(BOW) mit der Vergebung des Bedarfs an Fleiſch⸗ und Wurſtwaren für die Truppen⸗ teile des Standorts Mannheim⸗Ludwigshafen in der Zeit vom 1. Januar 1939 bis 30. Juni 1939 beauf⸗ tragt. Es werden hiermit öffentlich ausgeſchrieben: Bedarf der Beobachtungsabteilung 33 (Kaſerne Mannheim⸗Käfertal); Bedarf der I. AR. 69(Kaſerne Kron⸗ prinzenſtraße /Grenadierſtraße): Bedarf der II./ AR. 69(Kaſerne Lud⸗ wigs hafen); Bedarf des II. JR. 110(Kaſerne Mann⸗ heim⸗Seckenheim): Bedarf des Pionierbataillons 33(Kaſerne Mannheim⸗Feudenheim); Bedarf der Fliegerhorſtkommandantur 5(Kaſerne Mannheim⸗Sandhofen); heim fällig: Stig Los VII Bedarf der J. Abteilung Flakregiment 49 N 0(Flak⸗Kaſerne, Mannh.⸗Käfertaler Wald); einigungsamtsgebühren. Tiefbau⸗ Los VIII Bedarf der Flugzeugführerſchule(Flug⸗ platz Mannheim⸗Neuoſtheim). Die Verdingungsunterlagen können ab Danners⸗ angebühren, Ortsgerichtsgebühren tag, den 17. November 1938, bei der Zahlmeiſterei An dieſe Zahlungen wird erinnert. Beobachtungsabteilung 33 Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ tal, Stabsgebäude, Zimmer 71] während der Dienſt⸗ ſtens 22. November 1938 Zahlung ſtunden von—17 Uhr gegen Bezahlung empfangen hat nach den Vorſchriften werden. Die Angebote ſind nur durch die Poſt und Gemeindebetrei⸗ mit der Aufſchrift„Betr.: Vergebung der Fleiſch⸗ bungsordnung eine Verſäumnis⸗ und Wurſtwaren“ verſehen an die Zahlmeiſterei der gebühr in Höhe von 2 v. H. der Beobachtungsabteilung 33 bis ſpäteſtens Mittwoch, den 29. November 1938, 10.00 Uhr vormittags ein⸗ Der Schuldner hat außerdem die zureichen. Zuſchlagserteilung erfolgt bis ſpäteſtens verbundene 30. November 1938. Angebote, die bis zu dieſem Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Zeitpunkt keinen Zuſchlag erhalten haben. ſind un⸗ beſondere Mahnung fedes berückſichtigt gebrieben. 8654 Mannheim⸗Käfertal, den 15. November 1938. Zahlmeiſterei Beobachtungsabteilung 33. (Kaſerne Mannh.⸗Käfer⸗ N Herren-Mantel 34. in sportlicher Form 2 Herren- Ulster solides Fischgrätemuster 65. 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Ein Fm, den das Leben selbst schrieb, Kristina Söderbaum, Fritz van Dongen, Friedrich Kayssler e heute in helden Theatern .00.10.20.18.20.30 Scal A- caPITOI Tndenhof, Meerſeldste. 56 NMegplatz, Waldhofstr. 2 Tewelle Spulen deutsche Kriegsgräberfürsorge Am Sonntag, dem 20. im Ni be nag gn des Rosengartens in Mannheim Vortrag: Gauführer Br. schssek, Konstanz unter Mitwirkung des Musikkorps des Pionier- Bataillon 33 Untet Leitung von Musikmeister Gabriel Becker November 19338, 20,15 Ubr Eintritt 40 pfennig. Der Reinerlös findet zum Ausbau deutscher Kriegsgräberstätten Verwendung Die Uta verfilimie den vielge- esenen Roman von nkenszann Sehr gut erhal⸗ tener ena (32 Federn) 1,96„ 96, billig zu verkf. 8207 Werderſtt. U ab Fabrik Guster fröhlich franziska Kunz Ilse Werner z0tefine bora- Josef Eichheim Beppo Brem Gustav Waldau- Heidemarie Hatheyer 15 gr Silberaufl. B. 72 Teile n 105. beonemedkeilzahl. Gratiskatalog. A. Paſch& Co. Solingen 87. 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Messplatz eireus · Fernruf 521 16 Festliche Premiere heute abend 8. 0 Uhr ab Samstag, den 19 Nov. täglich 2 Vorsiellungen, nachm..30., abends .45 Uhr— Preise ab 60. Pfg., Kinder nachm. halbe Preise!— Ilerschau ab Samstag 10 Uhr vorm. geölfnet Verkehrsverein im Plankenhof sowie an den Circus Kassen Ein Wunder deutscher Technik ist Barlays Neiſsluft- Anlage der circus iat aut das angenehmste geheizt. Sie lachen Mn wel berühmte Musika Cons Sie staunen ber Barlays Lutt und Parterre Akrobaten Sie bewundern e banomenatArtistengruppen Sie lachen und staunen en uncl zinc begeistert d N berdrsssten Also Ein Circus wie er sein soll deus Kartenvorverkauf: bekannt dus dem großen Circusfilm, Fechrendes Volk“ Der Film, den Sie ne vergessen werden/ Paula Wessely Adolf Wehlbrück Olga Ischechowa. Hilde v. Stolz peter Petersen, Hans Moser „Maskerade“ ein Film, der das Menschliche in all senen Stärken und Schwächen Llebe- leichtsinn Elter- sucht Ehre Moral- Klatsch unerhört lebenswahr und er- schütternd schildert. Die Idee dieses Ftms geh! auf eine wahre Begebenheit urück. die sſch vor jahren während elnes Faschings in Wien abgespielt hat. Die Namen der borkommenden Personen durften nicht genannt werden. Nur Samstag u. Sonntag abends 11 unt 2 Sonder-Spät- Vorstellungen Schauburg 1 Spöätver stellungen 1 Wer war der geheimnisvolle raf von Paris! Sonderver. Guſtav⸗Türck⸗ Duſſeldorf Un iuespsgonονεν Warum richtete dieser märchenhaft reiche Un- bekannte seine einfluß reichen Freunde zugrunde? Welche Frau stand im Mittelpunkt dieser entfesselten Leidenschaften? zur Sensation ure die Gerichtsverhandlung — Nicnt för Jugendliche Palast spiele National Theater vammem Freitag, den 18. November 1938 Vorstellung Nr. 88 Miete FNr. 9 I. Sondermiete FNr. 5 In neuer Inszenierung: Der Wildschütz oder: Die Stimme der Natur Komische Oper in drei Akten nach einem Lustspiel von Kotzebue frei — Zweite Weche! Der groge Publikums- Erfolg! Ein sensationelles und gefährlicheg Abenteuer das e machte Ein- Ufe-Gtrobfimemit René Deltgen, Vera v. Langen, G. Diess Herb. Hübner, Walter Franck, H. Nielsen, Roma Bahn, Arnheim, Alcantra, Jürgen- sen, Klüsner, Scharf, Süssenguth Spielleitung: Eduard v. Borsody Pressesflmmen: Ein toller, ein ganz wundervoller u. phantastischer Abenteuret film schidgt uns hier in seinen Bann, V Die Aufnahmen im Urwald sind wahr, sind nicht im Atelier entstanden. Wenn man dies weiß und dann den Fm sieht, wird man stark beeindruckt von dem gewaltigen Geschehen Hg. Ufe- Wochenschau— Kulturfilm Beginn:.00.45.30 Uhr gugendliche über 14 Jahren haben Zutritt 15 UFA-PALA§T UFRpAIAST G Utapalst Tue Spät- Vorstellungen dsr ee te be FlIm-Morgen veranstaltung Semstag 1. Wiederholung Soma 23.00 Uhr Ein interess. lesselnd. Filmdokum, Elne einmalige Frau und Künstlerin schenkt diesem großen Ufa-Flim den Adel ihter Peisönlichkeit und die bezaubernde Elgensrt ihres berühmten Lledvortrags. 85 Gestaltet von Joh. Häussler.. Ernst Müller unt. Mitarbeit det Kaiserl. Japan. Botschaft l. Berlin Dieses interessante Flimwetk eibt einen Einblick in das Le- ben und die Arbeit des ſapant Ferdinand Marian Karl Martell Julla Serda 2 Paul lid u a. Elin schwsrmerisches, begeistertes Frauenherz glaubt ein Pated es ent- deckt zu heben und erlebt die Hölle. schen Volkes. Wohl kaum ha man bisher einen Kolturtilm ge. sehen, der so vlelseitig und mi einer 80 präzisen Erkenpigis Ausschnitte aus allen Gebieten des japan schen Lebens zeigt. — Für Jugendliche zugelassen- ——— ——̃ñ 8351 Viel Liebe, viel Sachlenninis, voraug liche Rofistoſſe: Eies, Mulch und Ns So entslelit die Kasect one. Tore vom Konditotel- Kaffet H. C. Tliraner, die nicſit oline rund bekannt ist. N une Saradenſauis Inhaber: Kurt Schmid E 1. 8 Fernsptecher 21658 und 59 Ffofreligiöse Landesgemeinde Baden Gemeinde Mannheim. L 8, 9 Hörperschaft öfentiichen Rechts Einladung zum freireltgtösen Abe ndbortra! am Sams sg. den 19. November. abends s Uhr im Geweindehaus L 8. 9. B88 spricht bearbeitet Prediger Dr. Karl Wels Musik von A. Lortzing Um guten Besuch bittet der Semeind Anfeng 20 Uhr Ende etwa 22.45 Uhr 5 Anzeiger caf 8 SRest⸗urant Zeughaus et, un be. D 4, 15 Semuuenes Famlenzgale D 4, 15 NM Heute Verlängerung. auten Erfolg Heute schon sollten Ste Inte N 5. zum Uebeiolen zu uns bingen! Sesiehfigen Lie Ele Menelng Ange im allen Iintęrspgrtartifeln Spoftham Ruschu C0. mannheim N 7, 10 25⁰ 1 UP V