u hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 lle M 1 erſcheiunngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreise: Frei Haus monatlich.0% Mt und 62 Pia Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poßt 2 70 Mk einſchl 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pa Beſtellaeld Abbolſtelen: Wald- Schwetzinger Str 44. Meerteldſtr 18, Ne Feſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne ma zeit Mannheim für Eimelpreis 10 E. 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Nletnan zeigen ermaßtate Grundoreiſe iſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Ni 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben fernmündlich Für Famtltenu⸗ und Allgemein aültig Beil Zwangsvergleichen odes keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gertchtsſtand Mannheim, ird erteilte Aufträge. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 29. November 1938 140. Jahrgang— Nr. 551 2— Daladier-ſtärker als die Gewerkſchaften! Chamberlain wird Anfang nüchſten Jahres einen Staatsbeſuch in Rom machen Die Regierung ſetzt ſich durch Generalſtreik ſchon jetzt ein Fehlſchlag Von unſ. Pariſer Korreſpondenten — Paris, 29. November. Miniſterpräſtdent Daladier hat geſtern ein Rund⸗ telegramm an die Präfekturen ſämtlicher Provinzen erlaſſen. Jeder Beamte, der ſich dem Generalſtreik anſchließt, wird ſofort aus dem Dienſt ausgeſtoßen. geber Beamte, der ſich der Streikpropaganda ſchuldig macht, wird vor ein Strafgericht geſtellt. Aber dieſer Drohung hätte es kaum noch bedurft, denn es ſteht jetzt ſchon feſt, daß von den über eine Million Be⸗ amten wohl kaum ein einziger ſtreiken wird. Obwohl die Eiſenbahner, die Angeſtellten der Untergrundbahn und der ſonſtigen öffentlichen Ver⸗ lehrsunternehmungen bereits unter Kriegsrecht ge⸗ ſellt worden ſind, erlaſſen die Gewerkſchaften erneut einen Streikaufruf. Es wird darin vorgeſchrieben, daß die Eiſenbahner nach Möglichkeit auf ihren Po⸗ den bleiben, aber jede nützliche Arbeit ablehnen ſol⸗ len, Ste ſollen lediglich dafür ſorgen daß die beim Ausbruch des Streiks ſchon fahrenden Züge ohne Unfall nach der nächſten Station kommen. Aber auch bieſer Streikbefehl dürfte nur theorethiſch bleiben. Man rechnet lediglich mit einer merklichen Ver⸗ langſamung der Arbeit in den Reparaturwerk⸗ ſtätten nud in den Depots. Die Poſt, Telephon, Telegraph und Rund unk werden funktionieren wie an ſonſtigen Arbeitstagen. Der Streik dürfte alſo alles in allem auf die öffentlichen Betriebe kaum von Einfluß ſein. Der Innenminiſter Sarraut, der von den Bei⸗ ſetzungsfeierlichkeiten für Atatürk aus Ankara wie⸗ der zurückgekehrt iſt, hatte zuſammen mit dem Mi⸗ hiſterpräſidenten Daladier erneut eine Beſpre⸗ chung mit den Militärbehörden und dem Gener alſt ab. Es handelt ſich dabei um die Durchführung der Mobilmachung der Arbeiter bei den öffentlichen Betrieben. Aber auch in der Pri⸗ batwirtſchaft ſind ſchon merkliche„Fahnenfluchtbe⸗ wegungen“ aus dem Generalſtreik heraus zu ver⸗ zeichnen. Trotz der Streikparole bleiben geöffnet die Ban⸗ ken, die Warenhäuſer, ſämtliche Geſchäfte des Einzelhandels, die Kaffees, die Reſtaurants und die Theater. Ueber die Streiklage bei den Kinos iſt noch keine Nachricht vorhanden. Wie weit die Streikparole bei den eigentlichen Fa⸗ brikbetrieben beſolgt werden wird, darüber kann man ſich auch noch kein Bild machen. Die nicht⸗ marxiſtiſchen Gewerkſchaften haben jedenfalls alle die Streikparole abgelehnt. Man könnte alſo annehmen, daß der Generalſtreik am Mittwoch noch nicht einmal die Ausmaße einer gewöhnlichen marxiſtiſchen Maidemonſtration an⸗ nehmen wird. Vermerct ſei zum Schluß noch, daß die Regierung alle ausländiſchen Arber ⸗ er, die an der Streikbewegung teilnehmen, mit der ſofortigen Ausweiſung aus Frankreich bedroht. Der Gewerkſchaftsring der CG hat geſtern nach⸗ mittag in Beantwortung der geſtrigen Rundfunk⸗ tede des Miniſterpräſidenten Daladier einen offe⸗ ken Brief an die Regierung gerichtet. Nein, Herr Miniſterpräſident“— ſo beginnt ſein Schriftſtück—„unſere Bewegung iſt nicht politiſch, ſi iſt nicht gegen die Außenpolitik gerichtet, ſondern gusſchließlich gegen die Notverordnungen. Dieſe iotverordnungen treffen die Arbeiterſchaft doppelt, kinmal als Steuerzahler, und dann als Arbeitneh⸗ 5 Darüber hinaus wird dann verſichert, daß der Generalſtreik kein revolutionäres Unternehmen lei, denn er ſei ja auf nur 24 Stunden beſchränkt. und es ſei auch jede Fabrikbeſetzung, jede Kund⸗ gebung und jede Verſammlung verboten. 5 Hinter den Kuliſſen hat der rote Gewerkſchafts⸗ ing der CGT verfucht, ſich mit dem Miniſterpräſt⸗ erten Daladier zu verſtändigen. Augenſchein⸗ lich legen ſich die Gewerkſchaftsbonzen Rechenſchaft zol ab, daß der nunmehr ſchon ſichere Mißerfolg b Generalſtreiks die Gewerkſchaftsbewegung über re hinaus in ihrer Schlagkraft lahmlegen muß. den verſchiedenſten Umwegen verſuchte man da⸗ r, an den Miniſterpräſidenten Daladier heranzu⸗ en Der Gewerlkſchaftspapſt Jouhaux ſelbſt 55 ephonierte an mehrere einflußreiche Mitglieder er Radikal Sozialen Partei und machte auch ſchließ⸗ ch eine Bittdemarche bei Staatsminiſter Chau⸗ 5 Er mopiliſierte schließlich den früheren Ar⸗ eitsminiſter Froſſard, der ſich bereit zeigte, eine Gewerkſchaften auf Nermittlungsſuche Demarche beim Miniſter für öffentliche Arbeiten, de Monzie, zu unternehmen. Dieſer Vermittlungs⸗ verſuch führte zu einer zweiſtündigen Diskuſſion, aber zu keiner Einigung. Der Miniſterpräſident Daladier erklärte nämlich immer wieder, zuerſt müſſe der Gewerkſchaftsring der CG ſeine Generalſtreikparole zurückziehen. Dann erſt könne ſich die Regierung zu irgendwelchen Verhandlungen bereitfinden Die CGT ihrerſeits hat als Einigungsbaſis be⸗ ſcheiden vorgeſchlagen, daß der Konflikt über die Notverordnungen möglichſt ſchnell vor das Parlament getragen werden ſolle, das zu dieſem Zweck zum 6. Dezember einberufen werden würde. Die Ver⸗ mittlungsverhandlungen ſollen im Laufe des heuti⸗ gen Tages weiter fortgeſetzt werden Der Stadtrat von Paris hat geſtern in einer Nachtſitzung trotz des lebhaften Proteſtes der Kom⸗ muniſten, dem Miniſterpräſidenten Daladier ein Vertrauensvotum ausgeſprochen. Angeſichts der ſicheren Niederlage, fanden es die Kommuniſten und die Sozialdemokraten für beſſer, ſich bei der Schluß⸗ abſtimmung der Stimme zu enthalten. Das Ver⸗ trauensvotum der Stadt Paris für den Miniſter⸗ präſidenten, fiel daher einſtimmig mit 47 Stimmen aus. Angeſichts der vom Miniſterpräſidenten Daladier verfügten Anordnung daß jeder Beamte, der ſich dem Generalſtreik anſchließe, ſofort aus dem Dienſt entlaſſen werden ſoll, haben ſich bereits eine Reihe merkwürdiger„Feigheitsanfälle“ gezeigt. Der charakteriſtiſchſte darunter iſt der des ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Zyromſki, der Beamter in der Geſundheitsverwaltung der Stadt Paris iſt. Zyromſki hat ſich nämlich ſchleunigſt krank gemeldet und ins Bett gelegt, damit er wohl der Arbeit fern⸗ bleiben kann, aber nicht zu ſtreiken braucht. Das gefürchtete„Requirierungsdekret“ (Funkmeldung der NM ö.) ++ Paris, 29. November. Das amtliche Geſetzblatt veröffentlicht am Diens⸗ tag früh ein Dekret über die Regelung der öffent⸗ lichen Verwaltung unter Anwendung des Geſetzes vom 11. Juli 1938 über die Organiſierung der Nation in Kriegszeiten und ein zweites Dekret bezüglich der Requirierung der Angeſtellten und Arbeiter der öffentlichen Dienſte und des Perſonals der ſtaatlichen und kommunalen Betriebe. Die Anruheſtimmung in Frankreich Eine Ueberſicht über eine Verſammlung in Gennvilliers, die Generalſtreiks am 30. November 1938 abhielten. FbCCbC(ãͤãͤã ͤvbbbbbwbGbGbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbéeee Nach Artikel 1 werden ſämtliche Angeſtellte und Arbeiter der öffentlichen Dienſte des Staa⸗ tes, der Departements und der Gemeinden ſo⸗ wie das geſamte Perſonal der„konzeſſionierten Betriebe“(Eiſenbahnen uſw.). requiriert. Die Requirierungsorder wird entweder durch Mauer⸗ anſchläge oder durch individuelle Benachrichtigung den Betreffenden zur Kenntnis gebracht. Nach Artikel 2 iſt der Miniſterpräſident und der Landesverteidigungs⸗ und Kriegsminiſter mit der Durchführung des Dekretes beauftragt, das ſofort in Kraft tritt und auch für Algerien Geltung hat. Ferner veröffentlicht das amtliche Geſetzblatt ein Dekret des Miniſteriums für öffentliche Arbeiten, wonach auf Grund der augenblicklichen Umſtände die Requirierung der Bergwerke und der dazu gehören⸗ den Induſtrien des Departements Oberrhein an⸗ geordnet wird. 1 Antiſemitismus in Rumänien: 5 Vomben in jlidiſche Theatervorſtellung Ein Anſchlag in Temesvar: Zehn Perſonen 10, 32 verletzt EP. Budapeſt, 29. November. Aus Bukareſt wird berichtet, daß am Sonntag im Theater von Temesvar eine Bombe explodiert ſei. Dabei ſeien drei Perſonen getötet und 40 verletzt worden. Nähere Einzelheiten würden nicht bekannt⸗ gegeben. Nach Berichten, die Reiſende aus Temesvar erſtatten, forderte das Attentat in dem Theater von Temesvar, in dem eine jüdiſche Schau⸗ ſpieltruppe gaſtierte, zehn Todesopfer und 32 Verletzte. Es wurden, dieſen Berichten zufolge, zwei Bomben geworfen. Dadurch entſtand eine Panik die durch das Erlöſchen der Beleuchtungsanlage noch vergrö⸗ ßert wurde. Auch die Beleuchtung der angrenzenden Straßen erloſch. Als vermutliche Täter wurden zwei Perſonen verhaftet, von denen eine in Frauen⸗ kleidung erſchienen war. Genauere Einzelheiten über den Bombenanſchlag ſind nicht zu erfahren, da die Telephongeſpräche mit Temesvar, wenn ſie auf dieſe Angelegenheit zu ſprechen kommen, unterbrochen werden. Deshalb erfährt man auch keine Einzelheiten über ein Atten⸗ tat, das auf den Rektor der Univerſität von Klauſen⸗ burg verübt ſein ſoll, der ſchwer verletzt worden ſei. Revolveranſchlag auf Antverſitläts-Reklor anb. Bukareſt, 28. November. Am Montagnachmittag wurde in Klauſenburg der Rektor der dortigen Univerſität Profeſſor Ste⸗ fanescu⸗Goanga, der auch politiſch tätig und Unter⸗ ſtaatsſekretär im Unterrichtsminiſterium geweſen iſt, auf offener Straße von zwei Unbe⸗ kannten ſüiberfallen und durch Revolver⸗ ſchüſſe ſchwer verletzt. Sein Zuſtand iſt hoffnungs⸗ los. Ein Polizeibeamter, der die Täter feſtnehmen wollte, wurde dabei erſchoſſen; die Täter entkamen. Das Stadtviertel, in dem das Attentat geſchah, wurde am Abend von Polizei und Gendarmerie ſtreng abgeſperrt und durchſucht. Es wurden zahl⸗ reiche Verhaftungen von Studenten in Klauſenburg und anderen Univerſitätsſtädten Rumäniens vor⸗ genommen. Ein franzöſiſches Blaubuch über die September⸗ Ereigniſſe. Die Agentur Havas meldet, daß die frau⸗ zöſiſche Regierung ein Blaubuch über die Ereigniſſe des Monats September herausgeben wird, das ſich zur Zeit in Vorbereitung befinde. die Arbeiter wegen des zu erwartenden (Ahſbeieted Preß, Zander⸗M.) Wo fleht die franzöſiſche Jugend?) Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 24. Nov. Es iſt mangels orgauiſatoriſcher Zuſammenfaf⸗ ſung der franzöſiſchen Jugend nicht leicht, feſtzuſtel⸗ len, was die Jugend denkt, womit ſie ſich geiſtig be⸗ ſchäftigt und welche politiſchen und ſozialen Ziele ihr vorſchweben. Deshalb iſt man darauf angewieſen, mit verſchiedenen Vertretern der einzelnen beſte⸗ henden Jugendverbände Rückſprache zu nehmen und darüber hinaus, natürlich mehr oder weniger will⸗ kürlich, einzelne junge Menſchen in Frankreich zu befragen. Was dann dabei herauskommt, verallge⸗ meinert man nur mit Wioderſtreben, doch dürfte es nach Abſt rich dieſer Einſchränkung doch als Sympton gewertet werden können. Es ſteht feſt, daß die franzöſiſche Jugend etwas neidiſch feſtſtellt, daß in anderen Ländern, beſonders in Deutſchland und Italien, die Jugend nicht nur mehr beachtet wird, ſondern daß ſie ſogarx teilweiſe mitbeſtimmend iſt. Der franzöſiſchen Jugend hatte man immer geſagt, Frankreich und ſeine Stellung als europäiſche Großmacht könne nur durch würdige alte Herren, die eine Lebenserfahrung und ſtrate⸗ giſch⸗geiſtige Ausbildung hinter ſich hätten, die ſchon eine Generation umfaſſen, gewahrt werden. So wollte man ihr die oft zu Tage tretende Verkramp⸗ fung und die allzu fein ausgetüftelte juriſtiſche Denk⸗ weiſe mancher Politiker des Landes erklären. Aber die Jugend in Frankreich liebt, wie anderswo auch, zunächſt einmal die Tat, ſie liebt es, daß etwas ge⸗ ſchieht und haßt die vielen Reden darum und erſt recht das Geſchwätz, an dem es in jedem parlamen⸗ tariſchen Syſtem nicht mangelt. Die jungen Franzoſen laſſen ſich nicht gerne etwag „nom Storch“ erzählen“. Sie ſind ſehr realiſtiſch. Sie ſind gegen die Phraſen und gegen den Schwulſt. Wenn vom Krieg geſprochen wird, ſo weiſen ſie zu⸗ nächſt darauf hin, daß ſie es ſind, die zuerſt ſterben müſſen, und daß es vor allem ihre Zukunft iſt, die mit einem Krieg, der heute im europäiſchen Raum von niemand mehr gewonnen werden kann, vernich⸗ tet werden wird. Sie ſind ſehr ſkeptiſch gegenüber Leuten, die über das Dienſtpflichtjahr hinaus ſind und die dank ihrer politiſchen Stellung im Kriegs⸗ falle nicht in der vorderſten Front zu erſcheinen brauchen. e Auf wirtſchaftlichem Gebiet wird von ſämtlichen franzöſiſchen Jugendverbänden, ob ſie rechts oder links ſtehen, ebenſo wie von den einzelnen jungen Menſchen der Hoch kapitalismus rundweg abgelehnt, und man trifft allgemein die Ueber⸗ ) Vergl. Artikel in Nr. 54g. o wird 0 abgelehnt, ja er wird als noch volksſchädlicher m auf adminiſtrativem weit r ihm auf adminiſtrativen Ge⸗ Die materialiſtiſch⸗nüchterne Be t ſo weit, daß uns ein junger erb der Präſi während III. je trotz des Landesver⸗ die Nähe von Paris gekommen k“ durch Vermittlung einiger Erklärung zu i er franzöſiſchen Jugend, ſelbſt ſtehenden, der Parlamen⸗ t nicht radikal abgelehnt, dann aus reformbedürftig bezeichnet. ü bergeben. eine konkreten Vorſtellungen, wie Autorität in Frankreich verwirk⸗ 8 gänge, die man mit den „Gambetta, Boulanger oder ſo⸗ umſchreiben könnte, finden gar kei⸗ Man kann ſich über dieſe Auffaſſung nn Jugend nicht wundern, weil einmal allgemein Autorität liebt und weil zum hemmungsloſe Parlamentarismus heute Leon Blum abgelehnt wird, franzöſiſche Regierung Entſchlußkraft, inte, eine Unab gkeit, nd Neuerungen verfügen. ſt immer leicht und erfreulich, ſich hier mit Menſchen zu unterhalten, da ſie ſehr wenig reingenommenheit haben und meiſt auch große geſchichtliche Belaſtung. So iſt auch de Deutſchland— Frankreich mit ranzoſen immer verhältnismäßig leicht zu In dem oben ſchon erwähnten Realismus ie Jungens ganz nüchtern, daß Frankreich und Deutſchland ein 80⸗Millionen⸗ Völker wollten nicht nur, ſondern auch leben. ſo wird leicht weiter gefolgert, wäre es rſtändlich, daß beiſpielsweiſe Deutſchland brauche, wobei ſich aus einfacher Rechnung es nicht einmal genügen könne, nur die Kolonien an Deutſchland zurückzugeben. man aber der Meinung, daß überhaupt die dolonien im alten Begriff vorbei ſei. Man den Eingeborenen, beiſpielsweiſe den hre völkiſchen Rechte zuerkennen, und ſo lſo der alte Begriffe Kolonie in eine Form von wirtſchaftlicher Einflußnahme andelt werden. Aber leider hat darüber die Franzöſiſche Jugend noch nicht zu verfügen 1 59 Politiſche und wirtſchaftliche Kriſe in jch hat nicht nur den Antiparlamentaris⸗ debt äuch den Antiſemitismus ſehr rt. Beſonders die deutſchen Emigranten vornehmlich in Paris und im Elſaß zu einer den Bedeutung der Judenfrage beigetragen. i in Zeiten, in denen es ihm ſchlecht immer den Antiſemitismus entdeckt. irck 5 ging, eiger Und es paßt di ſchaft der Orléans beſche haus ins Bild, daß die Studenten⸗ bonne ſich kürzlich mit dem Herzog von tigte, der 1899 von England aus den 0 ur tat,„die Judenplage, die Kosmopoliten und Freimaurer“ zu vernichten, um die moraliſche nheit des Vaterlandes wiederherzuſtellen. Dieſer 180 (K* Schwur wurde heute von der Jugend wieder auf⸗ genommen und erneuert. Der großangelegte anti⸗ )man„Bagatelle pour un massacre“ nd Céline, der im letzten Jahr erſchien Ferd von und heute ſchon in 150000 Exemplaren verkauft iſt, hat dieſe Bewegung ſtark unterſtützt. Die geiſtige Einſtellung von Frankreichs Jugend hat ſich auch ſtark geändert. Man glaubt nicht mehr an den Fortſchritt, nicht mehr an die Maſchine(nein, die will man ſogar mit allen Mitteln dem Meuſchen wieder unterordnen) und nicht mehr an die Wiſſenſchaft. Dafür glaubt man an die Macht, an die Politik der Ellenbogen, an den völ⸗ kiſchen Raum und an den Humanismus. Gerade im Humanismus hat ſich der letzte Reſt fransöſiſcher Ueberlieferung, franzöſiſcher Romantik und franzö⸗ ſiſchen Glaubens gerettet. Auffallenderweiſe ſpielt bei der jungen Generation der liebe Gott wieder eine große Rolle, während Rouſſeau, Voltaire und Diderot, ja ſogar Prouſt und Gide ſtark zurück⸗ gedrängt wurden. Beoudelaire wird als Künder des franzöſiſchen Wortes und der franzöſiſchen Selle heute noch ebenſo wie geſtern von der Jugend ver⸗ ehrt, und zu ihm und zu dieſer Verehrung geſellte ſich neuerdings wieder der feinfühlige und nachdenk⸗ liche Fabeldichter La Fontaine. i So ſehr man ſich auch in der geſamten franzö⸗ ſiſchen Jugend gegen das Beſtehende ſträubt, ſo ſehr man auf die„Alten“ ſchimpft, ſo groß auch die Sehn⸗ ſucht nach Autorität iſt— ſo genügt all das doch noch nicht, um eine klare politiſche Forderung zu ſtellen, geschweige denn, um ein revolutionäres Gefühl zu gebären. Man bleibt vielleicht allzu lange im Rahmen der geiſtigen Erwägungen hängen, wodurch die Relati⸗ vität aller Dinge und aller Erſcheinungen immer überdeutlich wird, was hinwiederum den Willen zur Tat lähmt. Denn die Tat um der Tat willen ſteht ſeit der franzöſiſchen Revolution und den unzähligen ſtagtspolitiſchen Epiſoden, die ihr folgten, hier nicht hoch im Kurs. Was nützt es da ſchon, wenn der Unkerſührer einer der vielen Jugendgruppen Frank⸗ reichs über ſeinem Schreibtiſch einen Auszug aus dem Aufruf Napoleons hängen hat, den der Korſo erließ, als er von Elba zur Wiederbefreiung herüberkam? Sie leſen es oft, dieſe jungen Men⸗ ſchen:„Wenn Wankelmut und Schwäche die Ent⸗ scheidungen der Staatsmacht hemmen, wenn ſie in en Tag hinein experimentiert ohne feſten Plan und Weg, dann hat ſie ihre Untauglichkeit bewieſen. Die Macht des Beſtehenden ſchützt das ſchlechte Regime; trotz ſeiner Nichtigkeit kommt niemand dagegen auf. Im Augenblick jedoch, in dem der ungeduldig er⸗ wartete Retter ſich zu erkennen gibt, erwählt ihn der Inſtinkt der Nation, die Hinderniſſe weichen ſeinem 874 Reue Mannheimer ge. Fortſetzung der Politik von München: Im Januar besucht Chamberlain — Das Verhandlungsthema- Die engliſche Ohpoſition wieder unzufrieden Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. November. Die R Chamber über die wir abend vom geteilt. chen A vär Mitteilung des „Bei der Zuſammenkunft in München ſchlug Signor Muſſoltni dem Prei ſter vor, daß er zu irgend einem künftigen Datum einen Be⸗ ſuch abſtatten möge. Da die bevorſtehenden Parlamentsferien eine ſolche Gelegenheit er⸗ geben de angefragt, ob Datum in der erſten ö des Januar ganor Muſſolini paſſen würde. Seine hat mitgeteilt, daß grundſätzlich den des Premier⸗ miniſters und des Außenminiſters Halifax zu dieſem Zeitpunkt willkommen heißen würde.“ iſt vorgeſehen, daß außer Lord Halifax auch Mrs. Chamberlain und Lady Halifax an der Reiſe teilnehmen. Chamberlain will den Beſuch in Rom mit einer kurzen Mittelmeerreiſe verbinden. In Rom mit Muſſolini Audienz a und m Papſt geplant. Der engliſchen Oppoſition kommt der Beſuch offen⸗ ſichtlich ungelegen. Das Blatt Arbeiterpartei, „Daily Herald“, kritiſiert an der Form der Einla⸗ dung herum und meint, daß ſie für England un würdig ſei. Es läge überhaupt keine Ein⸗ ladung im eigentlichen ne vor. In„News Chro⸗ niele“ verſucht Bartl Erge des Beſuches im voraus zu bagate n. Alle übrigen Blätter begrüßen die Reiſe und ſehen in ihr einen neuen Beweis dafür, daß die Politik der Annäherung der vier europäiſchen Großmächte, wenn ſie auch langſam vorwärts komme, doch Fo macht. Die„Times“ ſchreibt, daß Chamberlain wie ſein Bruder, Auſten Chamberlain, die perſönliche Fithlungnahme der Politiker vorziehe. Er habe per⸗ gen der 90 5 lliſier ſchrikte Dir S1 ſönlichen Kontakt mit dem Führer und Muſſolini hergeſtellt, ohne die herzlichen Beziehungen zu Frankreich zu trüben und ohne politiſches Preſtige oder politiſche Intereſſen zu opfern. Großbritannien habe Seite an Seite mit Deutſchland und Italien zu leben und wolle das auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Zuſammenarbeit tun. Spa⸗ nien ſei ſicher eine Angelegenheit, über die die ita⸗ lieniſchen und engliſchen Anſichten auseinandergingen, aber umſomehr ſei es notwendig, über ſie zu ſpre⸗ chen. Wenn die Beſprechungen ein Ergebnis haben würden, würde es ohne Zweifel nicht nur Groß⸗ britannien und Italien allein zugute kommen. Im letzten Satz muß man eine Andeutung ſehen, daß Chamberlain verſuchen wird, nicht nur das Nichteinmiſchungsabkommen und die völlige Zurückziehung der Freiwilligen durch⸗ zuſetzen, ſondern daß er auch Fühler wegen der Herbeiführung eines Friedens in Spauien aus⸗ ſtrecken wird, Roms Meinung zum Beſuch Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten Das große Ereignis de amberlains, dem 2 zuſtatten. In jour Nachricht einen da man in Chan remierminiſters Man ni en Rand⸗ die l ter um⸗ faſſenden europäiſ Neuordnung in Anſpruch nehmen würde. 0 ſcher Anſicht ſind Cham⸗ berlains Reiſeabſichten alſo auch ein Beweis dafür, daß der britiſche Premierminiſter, der im Anſchluß an die deutſchen Verteidigungsmaßnahmen gegen die niſchen Beziehungen im M gebieten verhandeln und Vermittlungsdienſte des D 0 Juden in England neu angefachten anti⸗ deutſchen Hetze nicht nachgibt, ſondern wei⸗ terhin ſeine Bemühungen um gemeine und dauerhafte Entſpannung in Europa fortzuſetzen ge⸗ willt iſt. Schließlich wird hier auch der Vermutung Aus⸗ druck gegeben daß Chamberlain durch die franzöſi⸗ ſchen Ereigniſſe zu ſeiner römiſchen Reiſe veranlaßt worden iſt. Die Tatſache, daß während der engliſch⸗ franzöſiſchen Beſprechungen in Paris die Zuerken⸗ hrenden an General nung der Rechte eines Krieg Franco bei der franzöſiſchen Regierung nicht durch⸗ geſetzt werden konnte, hat bekanntlich in Rom zu einer weiteren ſtimmungsmäßigen Verſchlechte⸗ rung der italieniſch⸗franzüſiſchen Be⸗ ziehungen geführt und ſo liegt der Gedanke in der Tat 5 lieniſch⸗franz Rom ſeine 2 hier in der ar In jedem Fall erb tgekün⸗ digten Reiſe einen Gegenſatz zu den Vorgängen in Fran mmunis⸗ mus mit aller Macht„die poßtiye Ausgeſtaltung der menkunft, im Sinne der europäiſche verhindern. Man beurte N zu büßen habe. Chamberlain über Beſprech mb, ſeine Pariſer ingen e Beſcprechungen en Miniſter etwas fager herzliche Einladung der zunehmen, Paris zu beſi heit den Kontakt mit den fran; 0 der aufzuwehmen. Ich möchte unſere herz ſchätzung über die ſehr erfreuliche B B Ausdruck bringen, mit der wir von Regierung und der Be gen wurden. Mie nach d Uſam erklärt wurde, fand ein? nung hauptſächlichen Fragen ſtatt, an Länder gemeinſame Intereſſen h Angelegenheiten nationaler Verteidiger matiſchen Vorgehens. Wir ſtellten völl Uebereinſtimmung in der gemeinen P tük der beiden Länder feſt, die in den Fällen i Hauptziel in der Beibehaltung und ung d Friedens ſieht. Da aber der Zweck des * trefſens eher ein Meinungsausta ſchlußfaſſung war, iſt es mir 1 weitere detaillierte Erklärung über gen abzugeben.“ ſch als ht möglich, eine die Beſprechun⸗ eee 7 Gleich vier Stunden lang. 9 Roosevelt informiert ſich.. Beſprechung mit den Volſchaflern in Berlin und Rom über die Naſſenſrage dnb. Warmſprings(Georgia), 28. Nov. Präſident Rooſevelt konferierte Sonntagabend etwa vier Stunden mit deu amerikaniſchen Botſchaf⸗ tern in Deutſchland und Italien, Wilſon und Phi⸗ lipps. Beide erklärten jedoch, wie verlautet, daß ſich die Konferenz mit Raſſen⸗ und Religionsverfolgung überall befaßt habe. lehuten Kommentare ab, Verbiſſener Kampf in Paläſtina: 175 Hüuftr in die Luft geſprengt! Erbitterte Gegenwehr der arabiſchen Freiſchärler gegen den engliſchen Terror dnb. Beirut, 29. November. Die ſchweren Auseinanderſetzungen zwiſchen arabiſchen Freiheitskämpfern und britiſchem Militär halten in Paläſtina unvermindert an. Nur ſpärlich dringen allerdings infolge der unerhört rigoroſen engliſchen Zenſur Nachrichten durch. Im Rahmen ihres üblichen Vorgehens ſprengte engliſches Militär in dem Dorf Ras Ahmar nahe Safed 175 Häuſer mitſamt ihren Einrichtungen in die Luft. In der Nähe des⸗ ſelben Dorfes wurden durch Landminen vier britiſche Militärlaſtwagen zerſtört, wobei 15 Eng⸗ länder ſchwer verletzt wurden. Arabiſche Frei⸗ heitskämpfer griffen bei Saſed ein, zum Schutze der Bauten der Bewäſſerungsanlagen angelegtes Militärlager au und zerſtörten dabei durch Sprengungen ſämtliche bisher erſtellten Bauten. Engliſche Truppen führten am Montag gegen die ſüdlich von Haifa gelegenen Dörfer Jizim Eingbazak und Ummazzinat eine ihrer berüchtigten Durch⸗ ſuchungsaktionen durch. Dabei kam es nordweſtlich des Ortes Ummazzinat zu einem ſchweren Ge⸗ fecht. Die Engländer ſetzten Flugzeuge ein, die— wie gewöhnlich die Aufgabe zu erfüllen hatten, die in einzelnen Gruppen verteilt kämpfenden Araber in ihren Schlupfwinkeln aufzuſtöbern und unter Feuer zu nehmen. Der Kampf dauerte den ganzen Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit an. Da die Truppen den Kampfplatz nicht verlaſſen haben, iſt damit zu rechnen, daß der Kampf am Dienstag fort⸗ geſetzt wird. Man ſpricht von großen Verluſten der Araber, von denen 11 Tote feſtgeſtellt wurden. Von den Engländern wurden vier Soldaten verwundet. In Jaffa wurde in der Nähe ber Polizeiſtation eine Bombe gegen ein Polizeifahrzeug geworfen, die jedoch nur Sachſchaden anrichtete. Daraufhin wurde ſofort über die ganze Stadt das Ausgehverbot ver⸗ hängt. Um den arabiſchen Verkehrsſtreik in Paläſtina zu brechen, haben die engliſchen Mandatsbehörden verboten, daß arabiſche Transportmittel Lebensmit⸗ teltransporte in arabiſche Dörfer und Städte vor⸗ nehmen. Gleichzeitig wurden in den arabiſchen Dör⸗ fern alle Häuſer nach Lebensmittel durchſucht, die Lebensmittel auf den Dorfplätzen zuſammengetra⸗ gen, mit Benzin übergoſſen und angeſteckt. 90 Pro⸗ zent der Bevölkerung ſind im wahrſten Sinne des Wortes dem Verhungern ausgeſetzt. Die arabiſche Bevölkerung iſt trotzdem gewillt, unter allen Umſtänden den Verkehrsſtreik als Pro⸗ teſt gegen die unmenſchlichen Methoden der Man⸗ datsbehörden und der engliſchen Truppen weiter aufrecht zu erhalten. Hier eingetroffene arabiſche Flüchtlinge berichten, daß der Zulauf aus arabiſchen Kreiſen zu den Frei⸗ ſcharen trotz des Waffen⸗ und Munitionsmangels weiterhin anhalte und die moraliſche Widerſtands⸗ kraft der Freiſcharen noch höher geſtiegen ſei. Es komme hinzu, daß jeder, der Verbindung mit den Engländern verdächtige Araber in ganz kurzer Zeit erledigt ſei, auch wenn er noch ſo ſtarken Schutz er⸗ halte. Typiſch ſei der Fall Fakri Nſhashibi. Dieſer ſei drei Tage nach Veröffentlichung ſeines von den Engländern bezahlten Briefes gegen den Mufti, der für die engliſche Propaganda gekauft war, in Jeru⸗ ſalem erſchoſſen worden, obwohl er von einem gan⸗ zen Schwarm von Geheimpoltziſten beſchützt wor⸗ den ſei. Schritt, ein ganzes Volk eilt ihm entgegen und ruft: Der iſt es!“ So ſehr alſo die franzöſiſche Jugend wünſcht, daß die Welt ſich ändere, ja daß ſie ſich beſſere, ſo ſehr hat ſie doch einen Wunſch im Unterbewußtſein, daß gleichzeitig doch alles beim alten bleiben möchte. Vielleicht haben gerade die letzten Wochen, in denen ſich die Frage Krieg oder Frieden dem fran⸗ zöſiſchen Menſchen wie wohl nicht mehr ſeit 1914 genähert hat, ja in denen ſich für ihn die Frage Sein oder Nichtſein formulierte, das Gefühl für eine not⸗ wendige Weiterentwicklung, kurz geſagt eine kon⸗ ſtruktive Politik, um den Frieden zu wahren, ver⸗ ſtärkt. Es iſt alſo anzunehmen, daß die nahe Zu⸗ kunft Frankreichs ſich in dieſer Richtung aktiv ent⸗ wickeln wird aber deshalb iſt es noch lange nicht anzunehmen, daß ſich ſo bald auch nur ein Teil der vielen guten, vernünftigen und unvoreingenom⸗ menen Gedanken der franzöſiſchen Jugend in die Tat umſetzen werden. Denn erfahrungsgemäß ver⸗ liert dieſe Jugend, ſobald ſie die vielen Examinas überſtanden hat, ſobald ſie von der Taſche des Vaters loskommen muß, ſobald ſie ſich im Handwerk feſt⸗ ſetzt und ſich im Privatleben ſelbſtändig einrichtet, ſehr viel von ihrem Schwung. Dann werden Hitz⸗ köpfe plötzlich kühl, Mutige plötzlich reſigniert, und bisher politiſch Vorwärtsſtrebende verfallen in eine überaus beſchauliche Gangart. Denn das Privat⸗ leben, dieſes Sich⸗ſelbſt⸗einrichten zwiſchen Bett und Tiſch, zwiſchen Arbeitsſtätte und Bücherſchrank, zwi⸗ ſchen Zwang und individueller Freiheit ſteht bis zur Stunde auch für die franzöſiſche Jugend, ſobald ſtie in das Alter des Bewußtſeins vom Sinn und der Kürze des Lebens tritt, immer noch an erſter Stelle. Pater Coughlin packt weiter aus dnb. Neuyork, 28. November. Pater Coughlin, der ſeit Tagen einer waß⸗ ren Flut von jüdiſchen Verleumdungen und An⸗ griffen ausgeſetzt iſt, machte am letzten Samstag neue hochſenſationelle Enthüllungen zum gleichen Thema. Diesmal ſprach er über den Sender WH in New⸗Ark, da bekanntlich der Neuyorker Sendev W Mac über Coughlin die Manuſfkriptzenſur ver⸗ hängt hat. ö. Coughlin betonte in ſeinen Ausführnügen, es ſei außerordentlich merkwürdig, daß die amerikank⸗ ſchen Juden in der Preſſe, im Rundfunk und in der Finanzwelt, wo ſte ſo zahlreich vertreten ſeien, den Kommunismus längſt nicht ſo heftig bekämpften wie den Nationalſozialismus. Hierdurch ſetzten ſie ſich unweigerlich der Beſchuldigung aus, Anhänger des Kommunismus zu ſein. Auf die Angriſfe gegen ihn ſei er nun gezwungen, ein Dokument bekannt zu geben, das bisher ſehr ſorgfältig gehütet wor⸗ den war. Dieſes Dokument ſtamme vom ame rikaniſchen Geheimoͤtenſt und behandle die finanzielle Seite der ſowjetruſſiſchen Revolution. Es ſei auch der franzöſiſchen Regierung zugänglich gemacht worden. Das Dokument beſtätige, daß im Februar 1917 erſtmalig revolutionäre Umtriebe in Rußland feſtgeſtellt worden ſeien. An dieſer Zer⸗ ſtörungsarbeit ſeien, dem amerikaniſchen Geheim⸗ dienſt zufolge, maßgebende Perſonen beteiligt gewe⸗ ſen: Guggenheim, Max Breitung, das Bankhaus Kuhn, Loeb& Co., und deſſen nachſtehende Direk⸗ toren: Jacob Schiff, Felix Warburg, Otto Kahn und Mortimer Schiff ſowie Hanauer, ſämtlich Juden. Das Dokument führt weiter aus, es beſtehe kein Zweifel, daß die ein Jahr ſpäter ausgebrochene bolſchewiſtiſche Revolution vorwiegend mit jüdischer Hilfe inſzeniert worden ſei. Im April 1917 habe ſich Jacob Schiff ſogar öffenk⸗ lich gebrüſtet, daß das Gelingen der Revolution in Rußland ſeiner Mithilfe zu verdanken ſei. Auch das amtliche britiſche Weißbuch habe, ſo be⸗ tonte Pater Coughlin, ſeinerzeit dieſes amerikaniſche Dokument erwähnt, doch ſei in ſpäteren Ausgaben dieſer Paſſus ausgelaſſen worden. 5 In ſeinen weiteren Ausführungen wies Coughlin darauf hin, daß ſeine Anſprache von vor acht Tagen von jüdiſcher Seite entſtellt wiedergegeben und ihm viele falſche Behauptungen in den Mund gelegt wor⸗ den ſeien. In Amerika gäbe es eine kommuniſtiſche Frage. Daran, ſo ſchloß Coughlin, ſeien nicht zu⸗ letzt die Juden ſchuld, da ſie den Nationalſozialis⸗ 9555 bekämpften und den Kommunismus gewähren ießen. Glückwunſch des Führers au den König der Al⸗ baner. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majeſtät dem König der Albaner zum Unabhängig keitstag drahtlos ſeine Glückwünſche übermittelt. r—— ·rwr——————!—'—pp,,!.. Hauptſchrifelefter und verantwortlich für Politik: Or. Alols Wiab aner, Stellvertreter des Hauptſchelftleſters and verantwortlich füt began Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Oans Ellenb ort delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz 5 — Sport: Willß Malle r.— Südweſtdeutſche Umſchau. 555 und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannb Schriftleitung in Berlin: Or& F Schaffer, Berlin Sriedenanz Südweſtkorſo 0. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. bel Rückvorko. eitun Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmet 8 1* Dr. Fritz Bode& Co.. Mannbeim, R I, Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche ittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und 3 Mittag teitia in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend äber 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Oktober über 21 500 Ruckſendung aut erſchelnen glels 1 1 * c T Dienstag, 29. November 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe —— Werkfrauen ſtrickten und nähten für's WHM Das Alte Rathaus voll Handarbeiten und Spielzeug Montagvormittag wurde eine rieſige Sammlung von Handarbeiten und Spielzeug, Püppchen und Kleidern(Schätzungswert für 10 bis 15000 Mark) im Alten Rathaus der NS übergeben. Es waren Ar⸗ beiten der Werkfrauengruppen und DAF ⸗Frauen⸗ ortswalterinnen, die dieſes Jahr zum erſten Mal von der Kreisfrauenwalterin, Pan. Münch bach, zur Mitarbeit am Wß W aufgerufen worden waren. Das Ergebnis war unwartet groß, ein kleines Tex⸗ tilwarenhaus voll war es, was da im Alten Rat⸗ haus auf zahlloſen Tiſchen aufgebaut, an den Wän⸗ den aufgehangen worden war, die Mützchen, Hös⸗ chen, Jäckchen, Hemdchen ſo klein, die Kleidchen ſchon auch etwas größer, die Kätzchen, Bären und Hunde, die neueingekleideten Püppchen, ganze Pyramiden von glänzenden Spielbällen darunter, winziges Werkzeug und manche kleine Küche... man könnte zum Dichter werden in Gedanken an all dieſen ſtillen warmen, weiblichen Idealismus, der die werktätigen, und alſo beſtimmt nicht wohlhabenden Frauen, ange⸗ trieben haben mag, nach des Tages Müh' und Ar⸗ beit, ſich hinzuſetzen und teures Strick⸗ und Nähgarn, Seide und Stoff zu dieſen ſchönen wärmenden Klei⸗ dergebilden zu verarbeiten. Das wurde nun geſtern vormittag in würdiger Feierſtunde übergeben. Die Kreisfrauenwalterin Pgn. Münchbach ſprach über die Aufgaben der werktätigen Frau, der Gefahr für geſundes Volks⸗ lum und den Nachwuchs, wenn die Mütter in den Fabriken ſtehen, von der Ueberwachung des weib⸗ lichen Arbeitseinſatzes durch die DA, den Schutz, den die werdende Mutter genießt, die Entſtehung der Werkfrauengruppen vor zwei Jahren, und die ge⸗ waltige Arbeit der Betriebsfrauenwalterin bei Frauenbelegſchaften bis zu 1800 Perſonen, der Ar⸗ heit oer ſozialen Betriebsarbeiterinnen und ſchließ⸗ lich auch über den Aufruf, der dieſes Jahr zu ſo einer überaus erfolgreichen Indienſtſtellung der werktätigen Frauen für das WH W e führte. Kreisobmann Schnerr dankte und wies auf den Nationalſozialismus der Tat, das Ehriſtentum der Tat hin, der ſich hier manifeſtiere, und übergab ann die Ausſtellung weiter an Kreisamtsleiter Eckert, der verſprach alles an die würdigſten und bedürftig⸗ ſten Volksgenoſſen weiterzugeben. Die Feierſtunde wurde durch Darbietungen eines Kreiſes von Werkfrauenführerinnen und Ortswalte⸗ tinnen umrahmt. Unter den Anweſenden bemerkte man Kreisleiter Schneider und Kreispropaganda⸗ leiter Fiſcher. ger. Kameradſchaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr Die beiden Altſtadtzüge der Freiwilligen Feuerwehr hatten auf Sonntagabend in den Friedrichspark zu einem Kamerad ſchafts⸗ abend eingeladen. Der Saal war überfüllt. Un⸗ ter den Anweſenden ſah man zahlreiche Vertreter der übrigen Wehren. Den Willkommengruß entbot den Kameraden und ihren Angehörigen und den Gäſten Wehrführer Salzer. Die Grüße des Kreisleiters überbrachte anſchließend Kreisgeſchäftsführer Kil⸗ thau. Das Programm des Abends beſtand aus emer Unterhaltungsfolge mit nachfolgendem Tanz. Für gute Unterhaltung ſorgten abwechſelnd die Städ⸗ liſche Kapelle, die„Fünf Harmoniſten“, die Kinder⸗ danzgruppe Betty Sauter, die Geſangsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, und nicht zuletzt Lola Me⸗ bius und Joſef Offenbach vom Nationaltheater. Im Laufe des Abends, der von dem guten Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt, der in der Freiwilligen Feuerwehr herrſcht, kündete, wurden auch zwei Mitglieder der ehr— Joſef Kühnelt und Ernſt Grau— für zwölfzährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt. er Tanz hielt dann Kameraden und Gäſte bis nach ilternacht zuſammen. an. a Goldene Hochzeit. Tapeziermeiſter Traugott iegand und Frau feierten am 24. November im engſten Familienkreiſe das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit. Nachträglich unſeren herzlichen Glückwunſch! * Feſtgenommen. Hier wurde ein junger Mann aus Karlsruhe feſtgenommen, der einen Wechſel über 650 Mark mit dem Namen ſeiner Eltern unter⸗ ſchrieb und ſich außerdem noch einen Kredit von 500 eichsmark erſchwindelte. Da er ſich durch ſeine eldausgaben verdächtigt machte, konnte er feſt⸗ genommen werden. * 3. Seite Nummer 551 Die Zeugenausſagen im Sondergerichtsprozeß: Wie die Autobahnräuber gefaßt wurden „Die Verletzungen des Aeberfallenen: oͤrei Munden ein Schädelſpeung-ein Knochendefekt— Die Gutachten der Sachverſtändigen— Arteilsverkündung vorausſichtlich heute nachmittag In der geſtrigen Nachmittagsſitzung im Sonder⸗ gerichtsprozeß gegen die Autobahnräuber Reif und Horn wurden insgeſamt zehn Zeugen ver⸗ nommen. Nach Schluß der Sitzung fand noch im Krankenhaus in Heidelberg eine eidliche Verneh⸗ mung des verletzten Bäckermeiſters Müller ſtatt. Damit war die Beweisaufnahme im weſent⸗ lichen abgeſchloſſen. Die Plädoyers werden wohl den ganzen heutigen Vormittag in Anſpruch neh⸗ men. Das Urteil iſt für heute nachmittag zu erwarten. Von den geſtern nachmittag gehörten Zeugen intereſſieren vor allem jene, die bei der Feſtnahme der Verbrecher mitgewirkt haben und denen es zu verdanken iſt, daß die beiden gemeingefährlichen Burſchen nicht doch noch entwiſcht ſind. Es handelte ſich dabei um den Mannheimer Arzt Dr. Sch., den Bäckermeiſter Kr. aus Feudenheim und den Motor⸗ ſchloſſer B. Kr. und., die am 13. November mor⸗ gens 9 Uhr zuſammen in einem Kraftwagen über die Autobahn Mannheim⸗Heidelberg fuhren, ſchil⸗ derten, wie ſie zunächſt vom Wagen, in dem der 51 Jahre alte Offenbacher Bäckermeiſter Müller allein fuhr, überholt wurden, wie ſie dann bald darauf deſſen Wagen überholten, um anſchließend erneut von Müller überholt zu werden. Bei dieſem letzten Ueberholen machten ſie die Feſtſtellung, daß Müller nun nicht mehr allein war, ſondern daß die beiden Angeklagten bei ihm im Wagen ſaßen. Das fiel ihnen auf. Bald darauf ſahen ſie auf der Fahrbahn einen taumelnden und die Hände hochwerfen⸗ den Mann, in dem ſie Müller wieder er⸗ kannten, und außerdem bemerkten ſie, daß deſſen beide Begleiter gerade im Begriffe ſtehen, ſeitwärts ins Feld auszurücken. Einige Augenblicke ſpäter näherte ſich auch der allein im Wagen fahrende Dr. Sch. dem Tatort, machte dieſelben auffallenden Feſtſtellungen wie die beiden anderen Zeugen, verließ ebenfalls ſein Fahrzeug und zog ſeine Piſtole, mit der er einen Schreck⸗ ſichuß abgab. Die beiden Angeklagten, die ſich bereits in etwa hundert Meter Entfernung von der Autobahn be⸗ fanden, blieben auf den Schuß hin zunächſt ſtehen, aber dann begannen ſie plötzlich erneut zu laufen, worauf Dr. Sch. ein zweitesmal ſchoß. Die An⸗ geklagten waren da gerade im Begriff. einen Gar⸗ tenzaun zu überklettern. Die Zeugen Dr. Sch., Ke. und B. liefen hinter den Tätern her und kamen dieſen, die beim Ueberſteigen des Zaunes Zeit verloren, bis auf etwa zwanzig Meter nahe. Nun ergaben ſich die beiden Verbrecher. Die drei Zeugen brachten ſie nach dem Tatort zurück und konnten ſich nunmehr auch um den Verletzten kümmern. Bäckermeiſter Müller war über und über mit Blut bedeckt und taumelte, als wäre er betrunken. Er drückte ein Tuch auf ſeinen Kopf und hatte offenſichtlich große Schmerzen. Der Zeuge Dr. Sch. betrachtete die Kopfverletzungen und ſtellte dabei feſt, daß die Blutung aufgehört hatte. Es war ein glücklicher Zufall, daß in dieſem Augenblick zwei Sanitäter herankamen leiner davon wurde geſtern als Zeuge vernommen), mit deren Hilfe ein Notverband angelegt wurde. Dann wurde die Kriminalpolizei Heidelberg benachrichtigt. Ein Kriminalbeamter kam mit dem Notrufkom⸗ wurde in die Univerſitätsklinik gebracht und dort behandelt. Wie die Zeugen übereinſtimmend bekundeten, machten die beiden Angeklagten, nachdem ſie dingfeſt gemacht waren, am Tatort den Ver⸗ ſuch, den ganzen Vorgang als einen Ver⸗ kehrsunfall hinzuſtellen, was man ihnen aber nicht glaubte. Als der verletzte Müller ihnen zurief:„Ihr Lüm⸗ mel, ihr wolltet mich umbringen!“, wurden ſie aber ſtill. Bei der Vernehmung durch die Kriminal⸗ polizei in Heidelberg gaben die Angeklagten dann ihre Tat zu, wobei damals bereits jeder dem an⸗ deren die Hauptſchuld zuſchieben wollte— eine Tak⸗ tik, die ſie auch vor Gericht beibehalten haben. Der mit der erſten Vernehmung der Täter be⸗ traute Kriminalbeamte trat geſtern als Zeuge auf, ebenſo ein anderer Beamter, der die erſten Ausſagen der Autobahn⸗Zeugen aufgenommen hatte. In der Beweisaufnahme wurden weiterhin der Beſitzer des Mannheimer Gartenhäuschens, in dem die Angeklagten die Nacht zu dem fraglichen Sonntag verbracht hatten, ſowie ein Kraftfahrer, der an dem in Frage ſtehenden Morgen auf der Autobahn die beiden Verbrecher hatte winken ſehen, aber nicht angehalten hatte, ge⸗ hört. Als Zeuge trat auch ein Oberleutnant aus Darmſtadt auf; es handelte ſich bei ihm um den Kraftfahrer, der— wir haben darüber bereits be⸗ richtet— die beiden Angeklagten von Neuſtadt nach Mannheim mitgenommen hatte. Er fuhr damals in Zivil und hatte auf die beiden Mitfahrer ſtets ein ſcharfes Auge. Zudem hatte er einen Hund mit im Wagen. Der Zeuge ſetzte die beiden in der Nähe des Mannheimer Schloſſes ab; ſpäter ſah er ſie wieder an der Autobahneinfahrt winken, aber er reagierte jetzt nicht mehr darauf. Als letzte Zeugin wurde ein 16 Jahre altes Mädchen aus Stuttgart vernommen, das bedeutſame, den Charakter des Angeklagten Horn kennzeich⸗ nende Ausſagen machte. Als ſich die Zeugin einmal zuſammen mit einer Freundin mit dem Rad auf der Fahrt zwiſchen Erfurt und Eiſenach befand, wurden ſie von einem Lieferwagen überholt. Dieſer wurde von Horn geſteuert; in deſſen Begleitung befand ſich noch ein anderer junger Burſche. Horn lud die bei⸗ den Mädchen ein, mit ihnen zu fahren. Man lud die Fahrräder auf den Lieferwagen und kutſchierte dann zu vieren nach Eiſenach. Horn verſprach den Mädchen, er werde ſie zwei Tage ſpäter mit„ſeinem Sportwagen“ nach Stuttgart— wohin ſie fahren wollten bringen, und erreichte, daß die beiden jungen Dinger ſich darauf einließen. Die Fahrräder, für die man ja im„Sportwagen“ keinen Platz haben würde, wurden in Eiſenach zur Bahn gegeben. Die Mädchen blie⸗ ben zwei Tage in Eiſenach und hatten Mühe, ſich der Zudringlichkeiten der beiden Burſchen zu ex⸗ wehren. Als der Tag der verſprochenen Fahrt nach Stuttgart da war, ſtellte ſich heraus, daß Horn nicht genug Geld hatte, um den Mädchen die Fahrkarten zu kaufen, wie er es ihnen verſprochen hatte. Mit dem letzten Geld der Zeugin fuhr man dann in einen Vorort Eiſenachs, wo ſich Horn bei Wirts⸗ leuten dreißig Mark verſchaffte, mit denen dann das Fahrgeld beiſammen war. Horn hatte der Zeugin gegenüber am Tage vorher noch erklärt, er habe ſich einige tauſend Mark erſpart und wolle damit einen zweiten Lieferwagen kaufen; dann wolle er ſich auch einen Chauffeur halten. Verbrecheriſche Erbanlage und aſoziale Triebe Den Reſt des geſtrigen Nachmittags füllten die Sachverſtändigengutachten aus. Als erſter Sachverſtändiger ſprach Aſſiſtenz⸗ arzt Dr. Uſa del, Heidelberg, über die Verletzun⸗ gen des Bäckermeiſters Müller. Müller hat am Mittelkopf drei Platzwunden davongetragen, die bis auf den Schädelknochen reichten und an deren oberſten ſich ein Sprung im Schädeldach zeigte. In einiger Entfernung davon befand ſich eine vierte Wunde im Hinterhaupt, bei der der Schädelknochen im Umfange eines Zehn⸗ pfennigſtückes eingedrückt war. Der heutige Zuſtand des Verletzten iſt be⸗ friedigend. Nach Anſicht des Sachverſtändigen werden ſich für Müller ſchwere Folgen nicht einſtellen, allerdings wird der knöcherne Defekt am Hinterkopf bleiben. Der Sachverſtändige wies darauf hin, daß die Schläge mit dem Hammer mit großer Wucht geführt worden ſein müſſen; aus den Verletzungen laſſe ſich jedoch die Zahl der Schläge nicht mit Beſtimmtheit entnehmen. Insgeſamt müſſe man ſagen, daß die Lebens⸗ gefährdung des Ueberfallenen außerordent⸗ lich groß war. Wäre er nicht ſofort gefunden und in ärztliche Be⸗ handlung genommen worden, ſo wäre mit Infektion mando. Die beiden Verbrecher wurden in den Not⸗ zu rechnen geweſen, was zu Gehirnhautentzündung arreſt in Heidelberg eingeliefert. Der Verletzte und ähnlichen Komplikationen hätte führen können. eee erer. „Luftſchutz auf Abruf?“ Vorbereitung und Durchführung eines wirkſamen Selbſtſchutzes iſt eine Selbſiverſtändlichkeit Wir entnehmen einem Aufſatz des Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, Generalleutnant von Roques, veröffentlicht in der„Sirene“ Nr. 23, folgende grundſätzlich wichtige Darlegungen: Der Luftſchutz iſt keine Angelegenheit auf Abruf! Man kann ihn nicht bei eintretender Kriegsgefahr erwerben wie man einen Regenmantel vom Haken nimmt oder einen Regenſchirm kauft, wenn ſich draußen der Himmel verfinſtert. Man muß den Luftſchutz ebenſo wie alle anderen Einrich⸗ tungen der Landesverteidigung in ſtillen Friedens⸗ zeiten mühſam aufbauen, ſelbſt auf die„Gefahr“ hin, daß er niemals wirkſam zu werden braucht. Im Gegenteill Wehrmacht und Luftſchutz haben dann ihren letzten Sinn gefunden, wenn ſie allein durch ihr Daſein einen Krieg verhindern, wenn ſie alſo ſo ſtark ſind, daß kein Gegner das Riſiko eines Angriffskrieges auf ſich zu nehmen wagen kann.„Wenn du den Frieden willſt, bereite dich auf den Krieg vor!“, wußten ſchon die alten Römer. Der Führer hätte niemals dieſe kraftvolle und mutige Politik betreiben können, die uns die Frei⸗ beit und die Ehre wiederbrachte und die in einem halben Jahr 10 Millionen Deutſche ins Reich heim⸗ führte, wenn er nicht die ſtarke Wehrkraft der von ihm geſchaffenen Volksarmee und die Luftabwehrbe⸗ reitſchaft des ganzen Volkes hätte in die Waagſchale werfen können. Hätten die Träger des Luftſchutzes nicht auch in fünfjähriger mühevoller Arbeit die Luftſchutzbereitſchaft der Nation auf einen hohen Stand gebracht, ſo wäre das ein Schwächepunkt geweſen, der ſich vielleicht ebenſo ver⸗ hängnisvoll ausgewirkt hätte, als wenn im Weſten des Reiches nicht ein unüberwindlicher Wall aus Stahl und Beton geſtanden hätte! Da es der heiße Wunſch aller Deutſchen iſt, dem Führer auch in Zu⸗ kunft die Handhabe zu geben, unſere vielfältigen Rechtsbelange kraftvoll zu vertreten, iſt es jedes „Volksgenoſſen erſte Pflicht, die Vorausſetzungen hier⸗ für zu ſchaffen. Und hierzu gehört unter vielem andern auch die Vorbereitung und Durchführung eines wirkſamen Selbſtſchutzes für ſich und die ſei⸗ nem Schutze Aubefohlenen! Wer die harmlos⸗naive Auffaſſung vertritt, daß ſeit dem denkwürdigen Tag von München der ewige Friede in Europa eingekehrt ſei, begeht aber auch noch einen unverzeihlichen po⸗ litiſchen Irrtum. Gewiß, unſer Führer und wir alle wünſchen mit Leidenſchaft den Frieden und hoffen auf ihn unentwegt und zuverſichtlich. Nichts aber ſoll uns ferner liegen als eine weltfremde verderb⸗ liche Selbſttäuſchung. Der Führer hat ſich ſchon am 9. Oktober gezwungen geſehen, auf dem Befreiungs⸗ feld in Saarbrücken eindringlich und mahnend feſt⸗ zuſtellen, daß mit erhöhter Energie an dem Schutze und der Sicherheit des Reiches weitergear⸗ beitet werden müſſe. Denn, ſo führte er wörtlich aus: „Auch heute noch iſt die Welt erfüllt vom Geiſt von Verſailles. Das verpflichtet uns, wachſam und auf des Reiches Schutz bedacht zu ſein! Jederzeit zum Frieden gewillt, in feder Stunde aber auch zur Abwehr bereit!“ Diejenigen, die den Luftſchutz als eine terminge⸗ bundene Angelegenheit anſehen, haben zu allem Ueberfluß noch in dieſen Tagen die gebührende Antwort aus London erhalten. Dort nämlich werden gerade der zivile Luftſchutz und der Selbſt⸗ ſchutz der Bevölkerung mit ungewöhnlicher Energie vervollkommnet. Ein ſtarkes Luftſchutzkorps wird aufgeſtellt. Tauſende von Luftſchutzräumen werden gebaut. Die kritiſchen Septembertage haben den Engländern die Lehre erteilt, daß in dieſer Be⸗ ziehung ihre Wehrbereitſchaft den größten Schwäche⸗ punkt aufweiſt. Wer Augen hat zu ſehen und Ohren zu hören und wer die Zeichen der Zeit zu deuten weiß, wer über⸗ dies Pflicht und Verantwortung gegen ſich ſelbſt und ſeine Nation kennt, der wird, ſoweit noch erforder⸗ lich, den Luftſchutz ſeiner Familie, ſeines Hauſes und ſeines Betriebes vervollſtändigen. Er wird ohne weiteren Verzug ſich durch den Reichsluftſchutzbund ausbilden laſſen, er wird für ſich und die Seinen die Volksgas maske erwerben, er wird für einen Luftſchutzraum im Hauſe und für Gerär⸗ ſchaften und Werkzeuge zur Branoͤbekämpfung ſorgen. Der zweite Sachverſtändige, der Mannheimer Gefängnisarzt Medizinal⸗Rat Dr. Trappmann, äußerte ſich über die Angeklagten, die er beide als lügneriſch erkannte. Er nannte Reif einen trieb⸗ haften, unerzogenen Menſchen mit ſchlechten An⸗ lagen, aber oe Abartigkeit ſei nicht krankhaft. Horn hält er für den weniger aktiven; auch er ſei arbeits⸗ ſcheu und ſchlecht erzogen. Beide ſeien ſtark kriminell veranlagt und mit minderwertiger Erbmaſſe ausgeſtattet. Der Sachverſtändige iſt der Meinung, daß vom ärzt⸗ lichen Standpunkt aus kaum erwartet werden könne, daß eine empfindliche Strafe eine Beſſerung in der Lebensführung der Angeklagten herbeiführen könne. Der 8 51 komme für beide nicht in Frage. Angeſichts ihrer Geiſtesverfaſſung mußten die Angeklagten annehmen, daß ihr Handeln unter Umſtän⸗ den zu einem Mord werden würde Als letzter Sachverſtändiger wurde der Direktor der Pſychiatriſchen Klinik der Univerſität Heidel⸗ berg, Profeſſor Schneider, gehört. Er hat bei beiden Angeklagten kriminelle Veranlagung feſt⸗ geſtellt. Dieſe Erbanlage ſei aber nicht krankhaft, ſondern ausgeſprochen ver⸗ brecheriſch. Beide Angeklagten ſeien in der Erbanlage ungünſtig gefügt, aber keineswegs krank. Sie zeigten keine andere Abartigkeit als jene, die man bei einem Schwerverbrecher überhaupt findet. Auch Profeſſor Schneider verneinte die Anwendung des§ 51. Ueber die Ausſichten einer möglichen Beſſerung durch eine harte Strafe ſagte der Sachverſtändige: „Die Wiederholung ähnlicher Haudlungen iſt mit faſt an Sicherheit grenzender Wahr⸗ ſcheinlichkeit vorauszuſehen“. Nach den Sachverſtändigengutachten wurde die Sitzung wiederum unterbrochen und auf heute vor⸗ mittag vertagt. dr. W. th. Kolonfaler Anterhaltungsabend des Reichskolonialbundes am 10. Dezember Der Reichskolonialbund, Kreisverband Mann⸗ heim, wird auf vielſeitige aus dem Kreiſe ſeiner Mitglieder geäußerten Wünſche am Samstag, dem 10. Dezember, im Nibelungenſgal des Roſengartens einen kolonialen Unterhaltungsabend veranſtalten, bei dem Ernſtes und Heiteres geboten werden wird. 5 Im ernſten Teil ein koloniales Schauſpiel„Der Kinder Hoffen“, im heiteren Teil treten auf: Guſtl Gſtetten bauer, der bekannte jugendliche Film⸗ ſchauſpieler, Sora von Laczewſka, Sängerin (Koloraturſopran), Franz Laſch, Anſager, vom Reichsſender Leipzig her bekannt, Karin und Kaſpar Larſen, Deutſchlands führendes Tanzpaar, Loc i, der ſingende Narr, Rudolf Funk, der Meiſter am Flügel, Tanzgruppe Hans Hamm. Die künſtleriſche Leitung liegt in den bewährten Händen von Hugo Voiſin, die Muſik ſtellt der Muſikzug der SA ⸗Standaxte 171 unter der Leitung von Muſikzugführer Homann Webau. Der Ueberſchuß aus der Veranſtaltung wird nach Abführung eines entſprechenden Anteiles für das WoW zugunſten der Kolonialdeutſchen und der Sudetendeutſchen verwendet werden. . Ein Alt⸗Mannheimer Haus, Q 2, 11, das aus dem 18. Jahrhundert ſtammt, wird eben abgeriſſen, um einem Neubau Platz zu machen. Damit ver⸗ ſchwindet wieder eines jener alten Häuſer, zu deren Erhaltung kein Grund beſteht, da ſie im Innern nicht mehr den neuzeitlichen Anforderungen entſpre⸗ chen und auch architektoniſch nicht bemerkenswert ſind. Mit dieſem Abbruch iſt übrigens ſeit langer Zeit erſtmals wieder von privater Seite ein Ein⸗ griff in den Beſtand der alten Einzelhäuſer erfolgt, menue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe November 1998 Jußball in der Pfalz Mundenheim ſchiebt ſich vor— SG Neuſtadt verliert koſtbaren Boden Woche der Ausſpannung und Erholung ſaß ie Bezirksklaſſe der Abteilung Rhein⸗ Kräften am Werk. 1 Frankenthal— Olympia Lampertheim 42 t 08— Tura Ludwigshafen 121 Worms— Bid Frieſenheim:3 — Olympia Loyſch:0 Nundenheim Vis Speyer:0 Worms— BfR Bürſtadt:1 a Oggersheim— Reichsb. Ludwigshafen:0 — In Frankenthal ſtand der Meiſterſchaftsfavorit gegen den en, Beim VfR klappte es nicht nach Wunſch, n Leiſtungen des Stürmers ein⸗ noch immer großen Mittelläuferarbeit von Vis Neckarau] blieb der Sieg gewahrt. igen lieferten ſich Mutterſtadt und die Tura, auf Grund der beiderſekts gezeigten Leiſtungen mit Unentſchieden endete. rs große Anſtrengungen beſiegte der Bf die Mannſchaft von Blau⸗Weiß in der ö e ſtgeber hatten einen ſehr ſchwachen Tag an dem nichts gelingen wollte.— Mit Oppau geht er aufwärts, wie der Sieg gegen den letzten Süd⸗ heſſenmeiſter zeigt. Trotz mehrfachem Erfatz ſpielte man überlegen, ſo daß das Ergebnis in Ordnung geht. Die Die G Mit dem Bombenſieg von 40 über Speyer hat ſich die Spog Munden heim zum ärgſten Widerſacher der VfR Bürſtadt war bei der Normannia nahe ſich auch den zweiten Punkt zu ergattern, den die „die übrigens ſehr ſchwach ſpielten, nur mit viel behalten dupſten.— Gegen ihren Aufſtiegsgefährten ggersheim blieben die Reichsbahner knapp, aher ſicher auf der Strecke, da ſich die Verteidigung der Oggersheimer glänzend darauf verſtand, den Angriff der Unterlegewen ſtest einen„Radſchuh“ in die Bahn zu ſchieben. Mittelpfalz hat ſich der Vorſprung des ührers 1. FC Kaiſerslautern, obwohl dieſer peu⸗ ſierte, vergrößert, do deſſen ſchärfſter Rivale Neuſtadt Überraſchend einen Punkt einbüßte. 8 ſerslautern— S Neuſtodt 8 erauerbach— VB Zweibrücken 621 5— TSW Landſtuhl:4 ttern Reichsb.'lautern:0 slautern— Fc Rodalben 11 Vf. Kaiſersle Kammg. Kaiſe Die Neuſtadter hatten bei der aufſtrebenden TS Kaiſerslautern durch Flohr eine 110⸗Fühung ge⸗ ſcha„die ſie nach dem W̃᷑ el eiſern zu verteidigen ſuchten. Ihre„Betonmiſchung“ hielt jedoch nicht ſtand, ſo daß den Lauterern verdient der Ausgleich gelang.— Niederauerbach fertigte den vö außer Form geratenen VB Zweibrücken höher ab, als man er⸗ warten konnte; in allen Belangen war die ſiegreiche Elf überlegen. 05 Pirmaſens meldet den erſten Sieg, der hoch und dennoch knapp ausgefallen iſt, da Landſtuhl ſich mäch⸗ tig wehrte und nicht weniger als vier Gegentore ſchoß.— Im Lokalkampf zwiſchen Vſͤ Kaiſerslautern und der Reichs bohn blieb der Altmeiſter mit:0 im Be⸗ ſitz beider Zähler. Die Kommgarn⸗Elf mußte ſich mit einem überraſchenden Unentſchieden begnügen, da ſich die Rodalbener wider alles Erwarten als ſehr ſtark erwieſen. Nachſtehend die Tabellen beider Abteilungen: Rheinpfalz: Vereine Spiele Tore Punkte BfR Frankenthal 11 48:14 20 2 SpVg Mundenheim 11 28:13 133 08 Mutterſtadt 11 2814 16:55 FV Speyer 11 15 7 Tura Ludwigshafen 11 15˙7 Vis Frieſenheim 11 12 10 Olympia Lorſch 11 12:10 Normannia Worms 11 1012 89 Oppau 11 1012 SpVg Oggersheim 11 9˙13 Blau⸗Weiß Worms 11:14 VfR Bürſtadt 11 418 Reichsbahn Ludwiashafen 11:19 Olympia Lampertheim 11 319 Mittelpfalz: Vereine Spiele Tore Punkte 1. Fc Kaiſerslautern 11 53 8 20 2 SG 46 Neuſtadt 11 4315 15˙7 Reichsbahn Kaiſerslautern 11 3121 148 BSc Kammaarn 10 24.14 18˙7 Homburg⸗Nord 8 15.14 115 SW Nilederauerbach 10 26726 1070 FCE Rodalben 11 21281 10˙12 VfR Kaiſerslautern 9 16˙12 9·9 TSch 61 Kaiſerslautern 10 20:92 8˙12 Vfs Homburg 8 28˙14:9 VB Zweibrücken 8 13·29 511 TSpW Landſtuhl 10 22 60 416 05 Pirmaſens 11 13:43 220 Die SS- Hauptreitſchule in München Ein Großſtützpunkt des deutſchen Turnierſports r Reitſſort iſt in Deutſchland in den letzten Jahren e immer breitere Baſis geſtellt worden, und damit auch das Pferd wieder ſeine Berechtigung erhalten, 8 in pielen Kreiſen ſchon als„überlebt“ umd vom Motor ängt galt. Mit der neuen Entwicklung oder beſſer geſagt Rückentwicklung auf den alten Stand war es aber auch notwendig, tüchtige Reiter auszubilden. Die Wehr⸗ macht ſchulte ihre talentierteſten Reiter in der inzwiſchen vnn tnover nach Potsdam⸗Krampnitz überſiedelten Ka⸗ vallerieſchule, aber auch die Sa und ½ gingen mit ge⸗ wohnter en)nalſozialiſtiſcher Entſchlußkraft an dieſe große Awigabe heran, überall wurden Reiterſtürme gebildet, und mancher lernte plötzlich reiten, der früher, ſchon aus finan⸗ ziellen Rückſichten, nie daran gedacht hätte, ſich einmal ganz privat dieſem Sportzweig zuzuwenden. Die ſich ſtändig ſteigernden Leiſtungen gaben den Anlaß zur Gründung der ⸗Hauptreitſchule, um die beſten Kräfte zur Erreſchung der reitſportlichen Ziele der Schutzſtaſfeln zu konzentrieren. Im November 1936 erfolgte der erſte Spatenſtich, und faſt genau ein Jahr ſpäter war die neue muſtergültige Anlage, als deren Schöpfer 5 Brigadeführer Chriſtian Weber bezeichnet werden muß, im weſentlichen fertiggeſtellt. Im Beiſein des Reichsführers % Himmler wurde die/ Hauptreitſchule am 25. Juli 1987 eingeweiht und damit auch der deutſche Turnierſport um einen Großſtützpunkt bereichert. Ohne Uebertreibung kann geſagt werden, daß die Anlage hinſichtlich ihrer Zweck⸗ mäßigkeit und architektoniſchen Schönheit alle modernen und praktiſchen Anforderungen erfüllt. Die Schule beſteht aus einer rieſigen Reithalle im Ausmaß von 100 Meter Länge und 28 Meter Breite mit einer 90 Meter langen Tribüne, den Stallungen, Unterkunftshaus und einer weiteren Reitbahn für die Dreſſurpferde. Auf dem weiten Gelände Befinden ſich außerdem noch der 180mal 1150 Meter große Durnlerplatz mit ſeinen vielen muſtergültigen natürlichen Hinderniſſen ein Einſpringplatz mit fünf Bahnen ſowie zahlreichen Naturſprüngen, zwei Dreſſurvierecke, eine Gras⸗ und Sandbahn für die Militarypferde ſowie andere aus⸗ glebige Galoppierſtrecken in einer Geſamtlänge von acht Kilometern mit feſten Hinderniſſen. Alle ſeſten Bauten ſind unter Berückſichtigung der neueſten Erfahrungen er⸗ richtet worden, wobei in der Hauptſache der reichliche Zu⸗ tritt von Luft und Licht in allen Räumen mit oberſtes Geſetz war. Der Untergrund der Reithallen verhindert in feiner Zuſammenſetzung jede Staubentwicklung. Weißge⸗ kachelte Wände und braunes Holz bewirken in den Boxen eine gusgeſprochene Freundlichkeit, und auch die Mann⸗ ſchaftsräume ſind praktiſch und bequem ausgeſtattet. Auf dem Turnierplatz ſind neben den natürlichen Hinderniſſen, wie Inſterburger Wall und Gräben in mehrfacher Folge, die Tieſſprünge von beſonderer Eigenart./ Hauptſturm⸗ führer Waldemar Fegelein hatte hier Gelegenheit, ſeine Epfahrungen auf dieſem Gebiet praktiſch auszuwerten, und das iſt ihm vollſtändig gelungen. Aufgaben und Ziele der Hauptreitſchule Die Hauptreitſchule, die dem Kommando des im Spring⸗ faltel ſo erfolgreichen Standartenführers Hermann Fege⸗ lein unterſteht, ſoll Pflegeſtätte und Hochſchule der Reit⸗ kunſt ſein. In ihr wird die Ausleſe an Relter und Pferd verſammelt und welter ausgebildet die erfahrenen und älteren Reiter, die ſich auf öſſentlichen Turnieren bereits bewährt haben, werden korrigiert, um einen einheitlichen Stil zu erzielen. Beſondere Aufmerkſamkeit gill den Spe⸗ zialiſten, die eigens betreut werden, um damit die bereits beſtehenden Spitzenleiſtungen ſicherzuſtellen Die K mman⸗ dierung als Stammreiter zur 6 Hauptreitſchule und die Verleihung des Aermelſtrei eus„// ⸗Hauptſchule München“ find für den Reiter die größte Ehre. Und auf dieſe Rei⸗ ter wird immer wieder zurückgegriffen, wenn die Shule mit ihrer Mannſchaft ſchwere Aufgaben zu löſen hat, denn die Hauptreitſchule ſtbernimmt Fate auf allen nationg⸗ len und internationalen Turnieren die offizielle Vertre⸗ tung der Schutzſtafſeln. Eine wertvolle Unterſtützung bil⸗ det in dieſem Sine für ie((Haupeurenführer Günther Temme, der bekanntlich ſtändig die Pferde des Stalles Georgen reitet. Pferdematerial für vier Sportzweige Das Material, das durch immer wieder neue Ankäufe äußerſt umfangreich geworden iſt, ermöglicht es den= Reitern, ſich un allen Sparten des Turnierſports erfolg⸗ reich zu beätigen. An erſter Stelle verdient dobei der den Hauptſturmführern W. Fegelein und Birkigt ſowie Unter⸗ ſturmführer Schmidt unterſtellte Springſtall genannt zu werden. Noch verhältnismäßig jung iſt der Dreſſur⸗ ſtall, der von Reitmeiſter Richard Wätjen und Oberſtuf. Meiſterknecht geleitet wird, während für den Military⸗ Stall Oberſtuf. Schönſeld und/ Mann Müller als Lehrer und Reiter zur Verfügung ſtehen Der Fahr⸗ ſta ll endlich erfreut ſich der tatkräftigen Mitarbeit von Oberſtlt. a. D. Wörler und Oberſtuf. Syr. Es wird alſo hier Breitenarbeit im wahrſten Sinne des Wortes ge⸗ leiſtet. Und daß dieſe Arbeit in der kurzen Zeit des Be⸗ ſtehens der Schule bereits reiche Früchte trug, das be⸗ weiſen die Erfolge der Münchener Reiter zur Genüge. Viele von ihnen bekamen durch die Schaf⸗ fung der Hauptreitſchule erſt einmal wirklich gutes Pferde⸗ material in die Hände und rückten dam ſofort zur inter⸗ nationalen Spitzenklaſſe auf. Wir denken dabei an die Brüder Fegelein, die jahrelang ſchon auf den kleineren Turnieren Bayerns mit Erſolg ritten, dabei ober niemols Gelegenheit hatten, ſich mit den in⸗ und ausländiſchen Größen zu meſſen, und heute nicht nur die wertvollſten Stützen der Reitſchule ſind, ſondern auch unter unſeren Springreitern überhaupt mit in vorderſter Reihe mar⸗ ſchieren. Nur die größten Erfolge ſeien kurz erwähnt, Gleich drei Ehrenpreiſe des Führers holte ſich Staf. H. Fegelein mit dem Preis der Zuchtverbände, dem Spriig⸗ derby und dem Braunen Band des Springſports, dazu den Campidoglio⸗Preis in Rom, den Oberſtuf. Schönfeld ein Johr ſpäter ebenfalls gewann. W Fegelein ſiegte im Rheingold⸗Preis und Preis der Hauptſtadt der Be⸗ wegung. Hauptuf. Temme iſt als Gewinner vieler be⸗ deutender Wettbewerbe mehrfacher Springreiter⸗Cham⸗ pion, und Oberſtuf. Andreas hat es auf dem Gebiet der Dreſſur bereits dreimal hintereinander zu Meiſterehrent gebracht. Ein halbes Hundert erſte Preiſe in zwei Jah⸗ ren ſind eine ſtolze Bilanz für die Münchener Pflegeſtätte des Reitſports. — Die Spiele der Handball-Vezirksklaſſe Staffel 1: Punktverluſte der Tabellenführer TW 46 Mannheim— Reichsbahnſportverein:5(:3) Zu dieſem wichtigen Spiel auf dem Platz im Luiſen⸗ park war wieder einmal kein Schiedsrichter zur Stelle. Frefſf⸗Vfßg Mannheim ſprang ein, ſo daß die Be⸗ gegnung wenigſtens nicht ausfiel Erwartungsgemäß hat⸗ ten ſich die Schienenleute ſchon bald einen Vorſprung er⸗ ämpf ſelben im weiteren Verlauf des Spieles hnen können. Die Platzherren ſpielten je⸗ druckt weiter und können nacheinander dieſe Tore aufholen und bis der Halbzeitpfiff ertönt, ſteht ein nun nicht erwartetes Unentſchteden feſt. Nach der Pauſe gehen die aber gar mit einem Tor in Führung, die aber Reichsbahn durch ein wunderſchönes Tor von Bonnacker wieder ausgleichen kann. Als nun die Gäſte wieder ein Tor vorlegten, waren es die Gaſtgeber, die den Aus⸗ gleich erzwangen. Poſtſportverein— TV Viernheim:4(:1) Das Spiel, das unter der Leitung don Münkel⸗ Oftersheim, zum Austrag kam, deſſen Leiſtung im all⸗ gemeinen gut war, aber in Bezug auf den 13⸗Meter⸗Ball nicht den Regeln entſprach, brachte guten und ſchnellen Sport. Die Heſſen waren im Sturm beſſer, ihre Aktionen maren durchdachter, aber vor dem Tone zu überhaſtet, da⸗ für war der Poſtſturm wurfgewaltiger. Schon bis zum Wechſel hatte Poſt einen Vorſprung von zwei Treffern, der nach der Pauſe bald ausgedehnt werden konnte. Ausſchlaggebend für den ſicheren Sieg war die Aus⸗ nützung oller gebotenen Chancen, während der Gaſt ſelbſt einen 13⸗Meter⸗Ball nicht verwerten konnte. MTG— SA 171 13:10 Die MTG hatte noch in letzter Minute Erſatz ein⸗ ſtellen müſſen hinzu kam, daß in der Mannſchaft nicht alles ſo klappte, wie man es erwartet hatte. Ein wei⸗ teres überraſchendes Moment war die gute Leiſtung der SA⸗Männer im Angriff, die dieſem Kampf das Gepräge gaben. Bei Halbzeit lagen die Platzherren mit:2 in Führung. Dieſen Vorſprung von 9 Treffern konnten ſie auch dann gerade halten, da der Gaſt noch der Pauſe ſtark aufgekommen war. Das Ergebnis mit 13:10 Toren ent⸗ ſpricht den gezeigten Leiſtungen. Spielleiter ohne Tadel war Gund⸗Ketſch. Turnerſchaft Käfertal— Luftwaffen⸗SV 21:3(12:1) In der Tabelle rangieren dieſe beiden Mannſchaften ſchön neberteinander. Jede hat einen Sieg zu verzeichnen. So durfte man einen ausgeglichenen Kompf erwarten und nach den letzten Ergebniſſen ſogar einen Fliegerſieg. Aber wieder entſchieden die Sportler anders. Die Käfertaler boten diesmal eine Leiſtung, wie man ſie von dieſer Mannſchaft ſchon lange nicht mehr geſehen hatte. Da hat⸗ ten die Flieger wenig zu beſtellai. Zu betonen iſt aber, daß die Soldaten dieſe Niederloge mit Anſtand hinnahmen und bis zum bitteren Ende kämpften. Nach dem Aus gang dieſes Spieles ſind nun nicht die Flieger, ſondern die Käfertaler einige Plätze nach oben gekommen. Spiel⸗ leiter war Müller ⸗Plankſtadt. Staffel 2: TW Friedrichöfeld gewinnt die Vor⸗ entſcheidung Se, Doſſenheim— T Hockenheim 619(378) 5 Unter der guten Leitung von Brecht ⸗Friedrichsfel holte ſich der TV Hockenheim eien weiteren Steg, dies⸗ mal in Doſſenheim. Leicht wurde dieſer Erfolg aber nicht er kungen. Die Doſſenheimer woren ein tapferer Gegner, der ſich lange erfolgreich wehrte, aber in den letzten Minuten doch die Ueberlegenheit des Gaſtes an⸗ erkennen mußte. Spy Schwetzingen— TV Handſchuhsheim 1818(10:1) Auf dem Sportplatz in der Nähe des Schwetzinger Schloßgartens gab es am Vormittag des erſten Aövent⸗ ſonntages ein kleutes Schützenfeſt, bei dem die Hond⸗ ſchuhsheimer allein die Leidtrogenden waren. Die Gäſte gaben ſich wohl redlich Mühe, aber der Gegner war dies⸗ mal zu ſtark und ſo mußte denn die in der Deckung etwas ſchwache Handſchußsheimer Hintermannſchaft dieſe hohe 21:9⸗Niederloage hinnehmen. TV Not— TG Ziegelhauſen:5(:5) abgebr. Einen wenig rühmlichen Ausgang nahm das Spiel in Rot beim ehemaligen Gauligiſten. Der Gaſt war die TG Ziegelhauſen, die in dieſem Jahr ſpieleriſch nicht ganz auf der Höhe iſt. Jedenfalls führten an dieſem Spieltag die Platzherren ſchon in der erſten Hälfte ein Spiel vor, das der jungen Roter Mannſchaft ein gutes Zeugnis aus⸗ ſtellte. Nach der Pauſe, in dieſelbe war es beim Stonde von:5 gegangen, konnte ſich Rot einen kleinen Vorteil verſchafſen, der bald auch in Toren zum Ausdruck gebracht werden konnte. Beim Stande von:5 gab es einen für den Gaſt ungerecht erſcheinenden Entſcheid des Unpartei⸗ iſchen Schneider, Schwetzingen, der ein Tor Ziegel⸗ hauſens nicht anerkannte. Dieſes Nichtanerkennen eines augeblich gültigen Tores veranloßte Ziegebhauſen wenige Minuten vor Schluß zum Abbruch des Spieles. Nach die⸗ ſer Darſtellung, die uns zuging, dürfte die Partie auch trotz des Abbruches oder gerade wegen Hieſes für Ziegel⸗ hauſen verloren bleiben. TW Friedrichsfeld— TG St. Leon:7(:6) Ein herrliches, ſpannendes, kampfbetontes und doch faires Spiel lieferten ſich obige beide Mannſchaften in Friedrichsfeld unter der guten Leitung von Schuh ⸗ mocher, Käfertal. Vor der Pauſe war St. Leon leicht überlegen, hatte auch in der Ausnützung der Torgelegen⸗ hetten mehr Glück und holte ſich eine:6⸗Habbzeitführung. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild etwas zugunſten der Platzherren, die nun nicht nur den Vorſprung auf⸗ holen konnten, ſondern auch durch einen weiteren Treffer den Sieg ſicherſtellen konnten. Pferderennen im Reich Strausberg(27. November) Alchimiſt⸗Rennen. 1400 J. 1500 Meter. 1. W. Jentſchs Antontazzo(E. Wozniea) und Graf C. A. Wuthenaus Siedler(E. Rohloff): 3. Dammbruch; 4. Chriſtine. Ferner: Lenz. Burgzierde, Krautjunter, Seydlitz⸗Küraſſier, Blau⸗ meiſe, Rücklauf, Landzunge, Corſica, Donna Diana. Tot.: 27, 21. 37. 25, 24:10. Lg. TR H. EW: 21610. Favor⸗Jagdrennen. 2400 /. 8600 Meter. 1. Frau E. v. Lewitz' Perlſtab(W. Hauſer); 2. Allaſch: 3. Jungritter. Ferner: Livius, Hugo Droop. Tot.: 17. 12, 16:10. Lg.: ——2. EW: 68:10. Graf⸗Iſolani⸗Rennen. 2200 4, 1250 Meter. 1. A. Dedows Juriſt(5. Zehmiſch); 2, Tuhoma; 3. Sonntags mädel. Ferner: Carratſch. Ceuta, Veracruz, Campo Santo. Tot.: 27, 14, 15, 35:10. Lg.: K 5K. EW: 116:10. Graf⸗Ferry⸗Jagdrennen. 2900, 3200 Meter. 1. tn. v. Sendlitz' Thimble(Rig Jimmy(B. Ahr): 2. Cobra: 3. Marquis Poſa; 4. Tramonto. Ferner: Spirtmaus, Hero, Altopold, Ly, Feengrotte. Murillo, Granit, Impaſſe. Tot: 184, 40, 22, 20, 79:10. Lg.:——4. EW: 1588:10. Wallenſtein⸗Ausgleich. 2000, 2000 Meter. 1. W. Quad⸗ becks Frigga(K. Schiemann); 2. Angreifer; 3. Günſtling; 4. Hagelſchlag. Ferner: Mathilde, Fra Diavolo, Pesne, Sonenvogel, Sagenheld, Vogelfänger, Ob. Tot.: 119, 25, 44. 42, 18:10. Lg.: 6K. EW: 344210. Sifuyphus⸗Jagdrennen. 2200 4. 8400 Meter. 1. H. Bibers Palladio(W. Kreienbring): 2. Granit; 3. Sauhatz. Ferner: Volmar, Mailänder, Fatinelli, Kleiner Mann Abendͤglocke. Tot: 18. 15, 27. 22:10. Ig.: 224. EW: 18410. Herold⸗Ausgleich. 2400. 2500 Meter. 1. R. Dietrichs Trara(F. Müller]: 2. Metternich; 3. Fenſterpaxade; 4. deguang. Ferner: Feuereifer, Duenfa, Guardti, Iller, Pax⸗ heim. Rin⸗tin⸗tin. Sybarit. Einſchlag, Matandacht, Aitps. Tot. 62, 17. A, 18, 19:10. Lg.: 1 KK. EW: 482710. Krefeld(27. November) Preis von St. Tönis. 2500 Mark, 650 Meter: 1. Jean Thiſſens Papinian(H. Richter); 2. Shannon Silver; 3. Gamin. Ferner: Spanga, Muſterknabe, Torpedo, Gemſe, Badeluſt. Toto: 24, 13, 14,:10. Lg.:——2. EW: 52. Preis von Rheydt. 2600 Mark, 2000 Meter: 1. Renn⸗ ſtall Maarhauſens Sorgenwende(L. Haut); 2. Heidgraf; 3. Gnom. Ferner: Gilt, Heidekönig, Onke! Karl, Noſtrus, Aiwan. Toto: 62, 18, 18, 15:10. Og.: 664. EW: 56:10. Süchtelner⸗Jagdrennen. 2800 Mark, 3700 Meter: 1. W. Schultes Voltaire 2(R. Kruſchewitz); 2. De Rex; 3. Ramil⸗ lies. Ferner: Stora, Ambroſius. Toto: 24, 16, 14:10. Lg.:—7— W. EW: 38:10. Preis von Gladbach. 2800 Mark, 1400 Meter: 1. W. Jeniſchs Montebello(E. Michael); 2. Augraf; 3. Thammo. Ferner; Staatspreis, Feſtſpiel, Siona, Adare,. Meiſter. Toto: 87, 88, 53, 57 10..: 3K. Hülſer⸗Jagdrennen. 2700 Mark, 3000 Meter: 1. P. Goſſelkes Ma Clochette(A. Dreiskämper]; 2. Ilmenau: 3. Rappa. Ferner: Menne, Rodrigo, Xenia. Filene, Maaß⸗ liebchen. Toto: 57, 15, 16, 13:10. Lg.:——8. EW: 492:10. Preis von Dülken. 2800 Mark, 2400 Meter: 1. H. Puchmanns Pont Levis(K. Wernerh: 2. Kerxes; 3. Cote Basque 2. Ferner: Elodie, Zelina, Kukuruz, Kantate. Toto: 25, 29, 21, 21:10. Lg.: 2 3. EW: 66010. Preis von Dülken(2. Abteilung): 1. Stall Immel⸗ manns Dickwurz(Richter); 2. Royal Paufalion; 3. Vir⸗ gilius. Ferner: Mario, Adagio, Saraſan, Torgowy. EW: 1414:10. Preis von Vierſen. 2400 Mark, 1400 Meter: 1. W. Jentſchs Kampſfſpiel(E. Michael]: 2. Goldperle; 3. Om⸗ belle; 4. Melle. Ferner: Sandmann Urfauſt, Romanttk, Konzertleiter, Lauf ſix, Lenar, Liebeswalzer, Anſtifter. Totot 67, 24, 20, 48, 48210. Oge: 1514: 44410. In der Kreisklaſſe Immer wieder Bf Neckarau und Polizeiſportverein. Jahn Seckenheim— Bfs Neckarau:5 Jahn Neckarau— Polizeiſportverein 214 TV Brühl— TW Schwetzingen:12 TV Edingen— TV Hemsbach H. u. angetr. TV Oberflockenbach— TG Laudenbach ausgef. TV Hohenſachſen— TV Neckarhauſen ausgef. der Mannheimer Staffel gab es die erwarteter ge der beiden Titelanwärter Vs kommt aber dem Sieg der Neckorauer tung zu, als dem der Poliziſten. auer hotten in Seckenheim noch immer den kürzer ogen. Auch diesmal ſchien es ſo, lagen doch die Gäſte noch kurz por Schluß mit:4 im Nachteil, ſchafften aber dann doch den erſten Sieg bei Jahn. Die Poliz te Neckorau nicht allzu viel zu ſchlagen. Unver ſcheint uns die Brühler Niederlage gegen Schw zen mit 12 Toren. An der Bergſtraße gab es zwei fälle, zu denen mon ſich im Laufe der Woche entſch e dieſe Tatſache Spi dingen kom nicht ach nicht antrat und damit wohl * 1 weiter zu geben. Das dritte Spiel zum Austrag, da Hems wieder ausſcheidet. TV 46 Frauen ſiegen hoch Poſt⸗Spn— TW 46 176 dein Brühl— BfB Kurpfolz:2 Poſt⸗SpV 2.— BfR 3. 713 Jahn Neckarau— TV Brühl B. u. anoetr. In der Bezirksklaſſe landeten die Mädels des TW 46 auch auf dem Poſtplatz einen überlegenen Sieg und haben ſich in der Vorrunde damit auf dem zweiten Tabel⸗ lenplatz behaupten können. In dieſer Klaſſe ſind nun alle Vorrundenſpiele bis auf dos Spiel Poſt— Ves Neckorau erledigt, das wohl am kommenden Sonntag zum Austrag kommt. Aus der Kreisklaſſe iſt grünen Tiſch zu melden, verein Friedrichsfeld als verloren gewertete Spiel gegen Jahn Neckarau nun doch wiederholt d, wodurch ſich der Turnverein Jahn dieſe beiden Punkte nur auf dem Roſen wiedererringen kann. Kurpfalz gewann überraſchend beim FV Brühl. Die Turnerinnen aus Brühl wurden in Nek⸗ karau vom TV Jahn vergebens erwartet. Die Poſtreſer⸗ ven ſchlugen die dritte Garnitur des Yſſſ mit 723, beide unteren Mannſchoften waren mit„Erſatz“ angetreten, der beim Poſtſportverein den Ausſchlag gab, wenn auch nicht gerade zum Sieg, ſo doch zu der Höhe desſelben. Fünfter Viktor⸗Lutze⸗Gepäckmarſch Mit Start und Ziel in der Kampebahn„Rote Erde“ zu Dortmund wurde am Sonntag zum fünften Male der Viktor⸗Lutze⸗Gepäckmarſch durchgeführt. Unter den acht Mannſchaften mit je einem Führer und 120 Mann in vol⸗ ler Ausrüſtung, die auf dem 25 Kilometer langen Weg zahlreiche Aufgaben zuſätzlich zu erfüllen hatten, behaup⸗ tete ſich die SA⸗Brigade 66 Münſter mit 841 Punkten vor der SA⸗Brigade 68 Arnsberg mit 817 Punkten. In der Gruppe 2 nahmen 60 Mannſchaften, beſtehend ous einem Führer und 36 Mann, den Kampf um die 18 Kilometer lange Strecke auf, Zum Werbemarſch ſtartete in eine Entſcheidung vom durch welche das dem Turn⸗ 2 der Grüppe 3 die HJ. Der Weg führte durchdie Stadt, Und zum Schluß gab es noch einige Einſatzübungen. Mit 25 Pfund Gepäck nahmen die Teilnehmer der Hauptklaſſe über 25 Kilometer den Kampf auf, wobei drei ſchwierige Einſatzübungen zu erfüllen weren. In einer Waloſchneiſe waren acht natürliche Hinderniſſe zu nehmen, und auch ein 50⸗Meter⸗Lauf mit anſchließendem Hand⸗ grangtenwerfen ſtellte höchſte Anſorderungen. Der Vor⸗ jahrsſieger und Verteidiger des Wanderpreiſes, die Monn⸗ ſchaft der SA⸗Brigade Dortmund, konnte nur den fünf⸗ ten Platz belegen. Meiſterliches Spiel der Hockey-Frauen des BfR Vfgi Mannheim— BSc 306 Frankfurt⸗Höchſt 1078 Dieſen Sonntag ſtanden die VfR⸗Frauen wieder ein⸗ mal im Vordergrund des Intereſſes. Ste empfingen einen hervorragenden Gegner aus dem ſpielſtarken Gau Süd⸗ weſt, die Betriebsſportgemeinſchaft Z G Frankfurt⸗ Höch ſt. Wie nichts anderes zu erwarten war, waren die VfR⸗Frauen den ſympathiſchen Gäſten ſtark überlegen, ſte zeigten nicht nur die beſſere Zuſammenarbeit, ſondern waren vor allen Dingen auch bedeutend ſchneller und daun entſchloſſener im Schußkreis. Daher iſt der hohe Sieg denn auch durchaus verdient. Namentlich der Angriff gefiel immer wieder mit ſeinen ſchnellen Vorſtößen, ſeinem exakten Zuſammenſpiel und ſtarken Tordrang. Und war es dann ſoweit, ſo wurde auch nicht lange gefackelt. Bei Iich Höchſt war die Verteidigung und Läuferreihe gut, nur der Sturm ſpielte zu ungenau. Mit dem Anpfiff entwickelte ſich zunächſt ein ausgegli⸗ chenes Spiel. Die anfängliche Unſicherheit der Höchſter Verteidigung verſchaffte dem UfR⸗Sturm einige gute Ge⸗ legenheiten, aber ſie wurden alle vergeben. Doch daun ſetzte ſich die Schnelligkeit und auch Stockſicherheit der Einheimiſchen durch. Die zahlreichen und gefährlichen Angriffe blieben auch nicht erfolglos, die Halblinke Adomat erzielt den Führungstreffer und etwas ſpäter fällt durch ſie auch das zweite Tor. Nach ſchöner Vorarbeit ſchleßt die ſchußgewaltige Mittelſtürmerin Frl. Stürmer das dritte und das vierte Tor. Bis zur Halbzeit erzielte Frl. Adomat noch drei Tore, von denen allerdings die Torwächterin bei etwas mehr Aufmerkſamkeit zwei Tore halten müßte. Die 2. Halbzeit ſieht weiterin die Mannheimerinnen im Vorteil und durch die ganz hervorragende Arbeit der Mittelläuferin Frau Wenk⸗Wolff kam der Gäſteſturm nie recht zur Entfaltung. Die mit gutem Verſtändnis bor⸗ getragenen Angriffe des Sturmes, in dem ſich die Halb. rechte Frl. Hütter beſonders auszeichnete, fiel durch ſie nach einer feinen Leiſtung das achte Tor, Kurz darauf iſt nach unglücklicher Abwehr das neunte Tor fällig und rl. Stürmer ſorgt durch Bombenſchuß für Nummer zehn. Dann endlich kommen die Höchſter etwas auf und erzielen 3 ſchöne Tore durch gute Vorarbeit ihrer Mittelſtürmerin. Der Schlußpfiff beendete einen ritterlichen Kampf, des ſchöne Augenblicke bot und wiederum bewies, daß die VfR⸗Frauen die beſte Mannſchaft in Baden ſind. In Stuttgart und Frankfurt Vorſchlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal Wie wir ſoeben erfahren, findet ein Vork hlnkrger ein kampf um den Tſchammer⸗Pokal am 11. Dezem 590 Stuttgart ſtatt. Die Gegner in 19 5 mit großer 15 nung erwarteten Treffen ſind ber 1. J C Nü rnb 1 Rapid Wien, zwei Mannſchaften von beſtem k. natibnalen Ruf. Das zweite Sufel komm in Fran furt a. M. zum Austrag; hier ſind ebenfalls am, 15 1 15 zember der F Frankfurt und der Wie een Sportklub die Gegner. Bei der Spielſtärke 1 großen Kampfgeiſt der Frankfurter iſt auch hier mit 5 Zuſchauerrekord zu rechnen. 5 war⸗ Die Sieger aus den beiden mit großer Spannung pokal teten Vorſchlußrundenſpielen um den Tſchammeeng⸗ ſtehen ſich dann am 8. Jannax im Berliner. Stadion im Endſpiel um den begehrten Wanderpre 8 Reichsſportführers gegenüber. 5 1 . ... „6 8 I Neuyork, im November. In Neuyork iſt dieſer Tage„Däumling“ (James Doyle), der berühmteſte Zwerg Amerikas, im Alter von 70 Jahren geſtor be u.„Däumling“, der Ehrenmitglied zahlreicher Klubs und Ver⸗ einigungen war, hinterläßt ein Vermögen von 2 Millionen Dollar. Man muß kein vorgeſchriebenes Mindeſt⸗Größen⸗ maß beſitzen, um Millionär zu werden. Das bewies James Do y he, der es mit knappen 94 Zenti⸗ metern ſchaffte, ſich in die Liſte der amerikaniſchen Millionäre einzureihen. Nun iſt er, hochgeehrt und giel betrauert, im Alter von 70 Jahren in ſeinem Bett geſtorben, das nicht größer als eine Kinder⸗ wiege war. Es gibt über James Doyle, den man in der Ar⸗ tiſtenwelt„Däumling“ nannte, als er einſt allabend⸗ lich im Zirkus Barnum eine winzige Kutſche durch die Arena lenkte, viele luſtige Geſchichten. Als Sohn völlig normaler Eltern begann er ſeine Karriere als Buchhalter bei einem Neuyorker Pferdeverleiher. Erſt nach Jahren gab er dieſen bürgerlichen Beruf auf, um ſich dem Zirkus zuzuwenden. Man entdeckte ſeine angenehme wohlklingende Singſtimme und machte ihn zu einem vielbeſtaunten Weltſtar, als der er übrigens auch im Jahre 1889 eine erfolgreiche Tournee durch Deutſchland unternahm. „Däumling“ ſang bei ſeinen Vorſtellungen einige ſchwermütige amerikaniſche Volkslieder. und rührte das Publikum zu Tränen. Durch ſeine Tätigkeit ent⸗ ſtand überall eine Konjunktur für Liliputaner; die Königin Viktoria von England und der ſpätere Eduard VII., damals noch Prinz of Wales, ließen ſich den winzigen Künſtler perſönlich vorſtellen, und auf der Weltausſtellung 1900 in Paris feierte Doyle wahre Triumphe. „Idumling“ stand ads i ονον Der Kämpfer für die Rechte der Liliputaner 8 Mit 3⁵ Jahren ſagte„Däumling“ der Bühne Lebwohl. Er legte ſeine Erſparniſſe geſchickt an und beteiligte ſich an mehreren gewinnbringenden Unter⸗ nehmen, ſo daß er bald zum„kleinſten Mil⸗ lionär der Welt“ wurde. Man nahm ihn in die vornehmſten Klubs der Neuyorker Park Avenue auf und zog tief den Hut vor dem kleinen Mann, wenn er mit ſeinem nach Maß gemachten Luxusautomobil vorfuhr. In ſeinem Privatleben widmete ſich„Däum⸗ ling“ mit großer Hingabe organiſatoriſcher Tätigkeit. Er ſchuf eine Vereinigung ſämtlicher Lili⸗ putaner Amerikas, deren Präſident er wurde. Die Vereinigung kämpfte für die Rechte der als Artiſten tätigen Zwerge. Unvergeſſen bleibt die Rede, die„Däumling“ auf dem Artiſtenkongreß in Neuyork 1933 hielt. Er ſtand dabei auf einem Stuhl, an deſſen Armlehne er ſich feſthielt. Er trat für die Einführung eines Mindeſt⸗Tarifes für Liliputaner mit folgenden Worten ein:„Jedermann verlangt von einem Zwerg, daß er klein ſei, allein, wenige denken daran, daß ein Zwerg auch eſſen will. Ein Zwerg kann nur Maßanzüge und Maßſchuhe tragen, er muß auf den Konfektionsanzug verzichten. Sagen Sie mir nicht, meine Herren, daß ein Zwerg einfach Kinderkleidung anlegen könne. Ein Liliputaner in Kinderkleidung iſt lächerlich und unmoraliſch...“ Doyle führte ferner einen hitzigen Kampf gegen die Einwanderung— von Zwergen nach USA.„Lilt⸗ putaner Amerikas, ihr ſeid in Gefahr!“ pflegte er zu ſagen.„Hinaus aus dem Lande mit holländiſchen und türkiſchen Zwergen! Wir haben genügend ame⸗ rikaniſche Zwerge im Lande, um den künſtleriſchen Bedarf zu decken.“—„Däumling“ bewohnte in Spar⸗ tanburg in Südkarolina eine hübſche Villa. die er ſich nach eigenen Entwürfen und ſeinen Bedürfniſſen entſprechend einrichten ließ. Nur ſeine engſten Freunde durften dieſes ſeltſame Haus, vor dem ſich ſtets die Neugierigen ſtauten, betreten. eee, Woher kommt der Snob? Der aus England ſtammende Snob ſoll nach den Verdeutſchungshandbüchern im 20. Jahrhundert ge⸗ boren ſein und urſprünglich die Bedeutung eines Dummkopfes oder Philiſters gehabt haben. Beides iſt falſch. Der Snob ſtammt aus dem 17. Jahrhundert und hat ſogar eine recht intereſſante Entſtehungsgeſchichte. Für uns iſt der Snob ein Vornehmtuer, ein Dabeiſeinmüſſer, ein Fatzke, ein Modenarr, ein Schmock[der übrigens nicht jüdiſchen, ſondern fla⸗ wiſchen Urſprungs isch, oder ein Vornehmſeinwol⸗ lender, Dieher wurden 411 kentekindergärten, 3117 Schweſternſtatlonen, 22 280 filiſe- und Beratungsſtellen neben vielen anderen ſozlalen kinrichtungen durch die nv. geſchaffen. durch Deine Miigliedſchaſt zur 80. niiſſt Eu dieles Werk erweitern. 1670 beſchloß die Univerſität Cambridge, auch Nichtadelige zum Studium zuzulaſſen. So wie die Garderegimenter der wilhelminiſchen Zeit je einen bürgerlichen Offizier in ihre Reihen aufnahmen, damit das Volk nicht ſagen konnte, die Garde habe nur adelige Offiziere, ſo machte auch die Univerſität Cambridge Zugeſtändniſſe. Bei der Garde hießen dieſe Herren„Konzeſſionsſchulze“, in England ſpä⸗ ter Snob. Natürlich mußte in beiden Fällen ſchwe⸗ rer Reichtum den mangelnden Adel erſetzen. Die Cambrioͤger Studenten erhielten in der Matrikel hinter ihrem Namen den lateinſſchen Zu⸗ ſatz:„sioe nobilitas“,(ohne Adel). r Im Laufe der Zeit wurde dieſe Kennzeichnung ſteigernd abgekürzt. Zuerſt ſchrieb man„sine nob.“ und zuletzt„s. nob.“ Dieſe Form wurde beibehalten., und der Snob war geboren. 5 Selbſtredend verſuchten damals die Nichtadeligen, durch beſonderes Vornehmtun es den Garls und Baronets gleichzutun, ſo daß ihre Art allmählich zu einem Begriff wurde, der ſich dann von England aus über alle fünf Erdteile verbreitet hat. Auch Blinde können Karten ſpielen In England hat man Spezialkarten angefertigt, mit denen auch Blinde ſpielen können. Ste ſind ſo beſchaf⸗ fen, daß ſie durch Taſten erkennbar ſind. Beim Ausſpielen muß jeder Spieler ſeine Karten anſagen, ſobal er ſie auf den Tiſch wirft. Aus Zwei mach Vier In dieſem Fall macht das Spieglein, Spieglein an der Wand aus den hübſchen Zwillingen Jane und Jeyn Macnab Vierlinge. Aſſveieted Preß, Zander⸗M..) (Schirner, Zander⸗M.) Der Abſchied von Paris Nach ihrem mehrtägigen Aufenthalt in Paris verließ Neville Chamberlain mit Lord Halifax wieder franzöſiſche Hauptſtadt. Im Vordergrund der brit Botſchafter und Miniſterpräſident Daladier. Pariſer Theater als Zeitſpiegel/ von Dr Sanns Erich Hast Paris, im November. Seit zwei Jahren hat ſich die Bühne in Paris wieder eine Stellung erobert, von der aus ſte wenig⸗ ſtens den Verſuch unternehmen kann, in die geiſtige Entwicklung Frankreichs einzugreifen, ſie zu för⸗ dern oder zumindeſt widerzuſpiegeln. Dieſe Er⸗ oberung ging langſam vor ſich und iſt noch weit entfernt davon, etwas Vollkommenes zu ſein. Aber der erſte Schritt iſt getan. Das Kampfelement des Theaters als moraliſche Anſtalt, das die Coméche Francaise im vorigen Jahrhundert mit Victor Hugos„Hernani“ oder Berlin mit Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“ kannte, fehlt noch ganz. Wird es überhaupt wiederkommen, in einer Zeit, die von den wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen aus die brennendſten Probleme in beängſtigender Ueberſtürzung im Tatſächlichen aufwirft, bevor die geiſtige Auseinanderſetzung darum Zeit findet, ihr Form und Geſtalt zu verleihen? Aber es iſt ſchon ein Gewinn, daß Frankreich ſich wenigſtens wieder über den Inhalt, die Form und die Berechtigung des Theaters ſtreitet, und damit be⸗ greift, daß die billige Zeit, in der die Bühnen nur zum Amüſement oder zu Schulzwecken beſtimmt war, eine Verirrung darſtellte. Und es iſt nicht minder wichtig, daß die große ſtaatliche Bühne, das Théatre rangaise, meiſt die Comédie Frangaise genannt, wieder unbeſtritten führend wurde, ſeit 1933 Edouard wurdet ſie übernahm und mit viel Mut den zicken Staub von ihr abſchüttelte. Die Berufung der begabten Regiſſeure Jouvet, Baty, Cope au und Dul lin, die alle ihr eigenes Theater in Paris haben, zu Gaſtrollen an die Comédie, hat das ganze Haus angeſteckt und den Weg zum beſten Theater wieder freigelegt. Die erſte Frage war, ob man die Klaſſiker, denen zun einmal die Comédie gewidmet iſt, moderniſieren ürfe. Aus falſchverſtandener Tradition hatte man nämlich an den verſtaubten Kuliſſen der letzten Jahr⸗ hunderte feſtgehalten und war ſtolz darauf, den Seſſel, in dem Molisre in der Rolle des Argon im :Tlalade imaginaire“ die erſten Anzeichen ſeines Todes ſpürte, noch immer verwenden zu können. Auch die Art des Sprechens und Auftretens der chauſpieler war noch immer„klaſſiſch“. Kann man friſche Kuliſſen und dem Farbſinn un⸗ aer Tage angenäherte Koſtüme für ein Stück von oliere oder Shakeſpeare nehmen, ohne das eigent⸗ liche Werk umzuformen oder ſogar zu entwerten? Ein ſo bedeutender und moderner Regiſſeur wie Rens Rocher lehnt es ab und verlangt ſogar die Bildung einer ſtaatlichen Kommiſſion für Meiſterwerke der Dichtkunſt, die darüber wachen ſolle, daß an den alten Stücken nichts verändert oder beſchädigt werde, genau ſo wie das bei hiſtoriſchen Bauten verboten ſei. Bourdet und ſeine Mitarbeiter dagegen ſind der keinung, daß beiſpielsweiſe die 1398. Aufführung des „Malade imaginaire“, die Paris in der vergangenen Woche erlebte, nicht unbedingt der erſten Aufführung genau zu entſprechen brauche. Die Comédie friſchte die Darſtellung der Klaſſiker auf, Koſtüme und Kuliſſen wurden gewaſchen und die Schauſpieler beweglicher. Der erſte Erfolg war der, daß das Publikum ſich wieder dem erſten Theater⸗ inſtitut zuwandte, womit deren Einnahmen 1937/38 auch um 75 v. H. gegenüber 1935/6 ſtiegen. Aber das wäre allein noch kein Kriterium für die Berechtigung der Auffriſchung. Es zeigte ſich aber auch, daß bei⸗ ſpielsweiſe„'Illusion“ von Corneille in der Inſze⸗ nierung von Jouvet und mit Koſtümen und Dekors des Malers Chriſtian Berard, deſſen Bühnenentwürfe heute wohl zu den beſten Europas gehören, echt blieb, dabei aber ebenſo anziehend wie unvergeßlich wurde, was man von den alten„ſchulechten“ Aufführungen nicht ſagen konnte. Nicht anders war es mit den Stücken von Alfred de Muſſet„II faut qu'une porte soit ouverte ou fermée“ und„Le Chandelier“, dem Gaſton Baty mit einer maleriſchen Inſzenierung einen beſonderen Reiz verlieh. l Solch mutige Leiſtungen von Außenſeitern waren nötig, damit nun die Comédie mit ihrem eigenen Stabe das letzte Werk von Muſſet„Carmosine“ überzeugend herausbringen konnte, wobei auf die feinſinnige Verteilung der poetiſchen, pfychologtiſchen und moraliſchen Elemente des Stückes alle Rückſicht genommen wurde. So weht ein Hauch von Anmut in dem Stück, in deſſen Titelrolle ſich die neuver⸗ pflichtete, blutjunge Frangoiſe Delille auszeich⸗ net.. Eine weitere viel umſtrittene Frage war, ob die Comédie Frangaise auch heurige Stücke ſpielen ſoll oder nur abgelagerte. Im allgemeinen wird von ihr verlangt, nur ausnahmsweiſe einmal ein Schau⸗ ſpiel uraufzuführen. Kleinere Bühnen ſollen erſt ausprobieren, ob ein Stück taugt. Jahre ſollen dar⸗ über verſtreichen, um zu beweiſen, daß die Sprache, die Form und die Probleme ſo reif waren, daß ſie ſich halten. Aber Edouard Bourdet hält ſich nicht an dieſe Ratſchläge. Er brachte„Asmodée“ von Fran⸗ gois Mauriac heraus und hatte damit einen ſenſa⸗ tionellen Erfolg. Neben der ſchöngefeilten Sprache fand die ſpannende Handlung um eine empfindſame Frau, die unter dem myſtiſchen Zwang des ebenſo klugen wie pathologiſchen Hauslehrers ihres Soh⸗ nes lebt, und deren Eiferſucht auf ihre eigene Toch⸗ ter ein bitteres Ende findet, berechtigte Beachtung. Aber„Cantique des Cantiques“ von Jean Girau⸗ doux enttäuſchte ſchon, da man an den Dichter des „La Guerre de Troie'aura pas lieu“ berechtigter⸗ weiſe andere Anforderungen ſtellte, während„Trico- lore“, womit Pierre Leſtringuez in der Coméclie debütieren durfte, eine unentſchuldbare Entgleiſung war. So ſprechen die Beiſpiele ſowohl für wie gegen die Aufnahme von Uraufführungen in der Comédie. Für den Winter wird übrigens„L Annonce faite a Marie“ von Paul Claudel,„Le Testament du Pere Leleu“ von Roger Martin oͤu Gard,„La Sur prise de Amour“ von Marivaux und„Cyrano de Bergerac“ von Edmond Roſtand angeſagt. Daß Mo⸗ lière, Racine, Corneille, Muſſet und ſogar Sophokles eine Reihe Neuaufführungen in der Comédie Frangaise erleben werden, braucht kaum erwähnt zu werden. Mit der aufgefriſchten Darbietung der großen Klaſſiker verſteht es die Comédie Frangçaise mit den durch andere Bühnen noch ſtärker betonten franzö⸗ ſiſchen Forderungen vom heutigen Theater Schritt zu halten. Man will nicht mehr die Kunſt um der Kunſt willen, man verlangt von der Bühne, nicht Spiegel der Zeit im äußeren Ablauf zu ſein, ſon⸗ dern Spiegel der ſeeliſchen Konflikte und Nöte der Menſchen. Man will keine„Helden“ im Sinne der ſchwarz⸗weiß Zeichnung, ſondern Menſchen, wie ſie ſind und leben. Menſchen, deren Charakter nicht gut oder ſchlecht, ſondern vielfältig iſt, mit einem wahren Regenbogen von Schattierungen der Seele. Es beſteht das Beſtreben, ja die Sucht, ſich ſelber zu erkennen und den Menſchen als den Mittelpunkt der Dinge anzuſehen. Dazu verzichtet man auch auf den Verſuch, den Hintergrund ſo naturgetreu wie möglich nachzubil⸗ den, wobei man doch immer die Pappendeckel⸗Regie ſpürt, und zieht eine gute und ſprechende Andeutung vor, wobei man auf ſtilechte Möbel keineswegs zu verzichten braucht. In dieſer Art mit Moliereſchen Stücken uns den Geiz, den Hochmut und die Heuche⸗ lei geradezu wie eine neue Entdeckung menſchlicher Eigenſchaften zu zeigen— darin beſteht das Verdienſt der wiederbelebten Comédie Frangaise. Und es iſt, ein Bekenntnis, wenn von Corneille nicht der in Paris grotesk wirkende„Cid“ herausgebracht wird, ſondern„LIIlusion“, um die menſchlichen Vorurteile und„Einna“, um den im Leben größten Wert, die Güte zu ſchildern. Bach und feine Söhne Muſikaliſche Feierſtunde der Johanniskirche In einer muſikaliſchen Feierſtunde der Johannis⸗ kirche ſtellte Kirchenmuſikdirektor Heinrich Leuz das Schaffen Johann Sebaſtian Bachs, dem ſeiner Söhne gegenüber, ſoweit ſie entweder aus eigener ſchöpferiſcher Leiſtung ſich ein Plätzchen in der Muſikgeſchichte ſicherten oder nur als Sohn des großen Vaters gerade noch in ihre Annalen auf⸗ genommen wurden. Vom Johann Sebaſtian, dem Vater, gab es Bei⸗ ſpiele des Orgelſchaffens(Paſtoraln), der Chor⸗ kompoſition(darunter nach Martin⸗Luther⸗Text), das Adagio der Erſten Violin⸗Sonate und zwei Choräle des Bläſerchors. 21 Kinder hatte Johann Sebaſtian Bach aus ſeinen beiden Ehen, darunter zwölf Jungen. Der älteſte, Friedemann Bach(17101784) war des Alten Lieblingsſohn, von dem er hoffte, daß er ihn ſelhſt ſchöpferiſch noch weit überflügeln würde. Hochbegabt und enorm angeregt durch Vaters Unterweiſung und ſtändigen Verkehr mit Kunſt und fremden Künſtlern im Vaterhaus, zeigte er doch unglaubliche Weltfremoͤheit und mangelnde Selbſtdiſziplin, Das Organiſtenamt in Dresden wechſelte er mit einer Anſtellung in Halle, doch verſumpfte er nach des Vaters Tod völlig. Auch die Ehe gab ihm keine Rettung. Das Programm brachte ſinngemäß nur eine Orgelfuge, einen Kirchenchor und ein Cho ral⸗ vorſpiel Friedemann Bachs, dem bei allem tech⸗ niſchen Können jede eigene neue Auffaſſung fehlt. Nie erreichte er die großen und prächtig geſtalteten Fugen und Chöre auch nur ſeines Bruders Philipp Emanuel Bach(17141787), des Hamburger Bach, dem der Schlußteil des Abends gewidmet war. Eingelegt war hier noch die erſte Violin ⸗Sonate C 2 des Johann Chriſtian Bach(17351782), des Mai⸗ länder ooͤer Londoner Bach, des Lieblings der Frauen, der nicht lebte, um zu komponieren, ſondern komponierte, um zu leben, wie er ſelbſt zugab. Nur das Licht ſeines großen Vaters, deſſen elfter Sohn er war, bewahrte den Namen des einſt Vielbewun⸗ derten vor der Vergeſſenheit. Dem geiſtigen Vater der Feierſtunde, Lenz, der am Spieltiſch der Orgel wirkte, halfen Käthe Back (Violine); Annelieſe Dohmann(Sopran); der Kirchenchor, geleitet von K. Hoffman gd, und der Bläſerchor unter M. Kralemanns Stabführung den feſſelnden Querſchnitt durch das Schaffen der Familie Bach geben. 5 5 Dr. Fritz Haubold. Seite/ Nummer 551 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 29. November 1988 Kaum hatte es ſich in der Bevölkerung des iſchen Kriegshafens Toulon herumgeſprochen, maus hohen Beamten des Innenminiſteri⸗ ild Unterſuchungskommiſſion eingetroffen t der letzten Zeit auch hier ihr Unweſen den Gangſtern und deren Helfershelfer unter n Polizei ihr Handwerk zu legen, da ver⸗ h eine unglaubhaft ſcheinende Kunde in der in einem Polizeikommiſſariat aufbewahr⸗ ten Akten, die der Unterſuchungskommiſſion bei ihren ach chungen als Grundlage dienen ſollten, waren auf rätſelhafte Weiſe aus dem Stahlſchrank des Po⸗ lizeikommiſſars entwendet worden. Mit einem Auf⸗ atmen der Erleichterung erfuhr man einige Stunden 1 daß die Akten, die den Gangſtern und vor allem 1 n mit ihnen zuſammenarbeitenden Poliziſten ein Dorn im Auge waren, ſich in einem Graben der alten dtwälle wiedergefunden hatten. Ein ande⸗ res Ereignis, das die allgemeine Aufregung noch ſteigerte, bildete die Feſtnahme eines vor einigen Monaten erſt wegen mangelnder Beweiſe in einer Mordaffäre freigeſprochenen Gangſters namens Ollivier. Der Gangſter wurde von der Polizei in ein Luxusauto feſtgenommenen, das der in fran⸗ zöſiſchen Rennſportkreiſen vor Jahren viel genannte Trainer Ramella geſtohlen und„verkleidet“ hatte. Ramella war der Beſitzer des damals zu einer ge⸗ wiſſen Berühmtheit gelangten Trabers„Halencourt“, der unter der„Maske“ eines anderen Gauls auf der Rennbahn von Enghien bei Paris einen leichten Sieg in einer ſchlechteren Pferdeklaſſe davontrug und Ramella und ſeiner Bande, die darauf geſetzt hatten, einen hohen Gewinn einbrachte. Die Touloner Unter⸗ welt findet öieſe polizeilichen„Indiskretionen“ gar nicht nach ihrem Geſchmack und iſt gegen die mini⸗ ſterielle Unterſuchungskommiſſion bereits zum An⸗ griff vorgegangen. In der Touloner Polizeipräfektur häuft ſich ein Hügel anonymer Drohſchreiben, in de⸗ men den Mitgliedern der Kommiſſion ihr baldiges „Ende“ vorausgeſagt wird. * — Ein merkwürdiger Skandal, der an die Ent⸗ heckung angeblich prähiſtoriſcher Funde bei Glozel erinnert, iſt in Frankreich entſtanden. Diesmal han⸗ delt es ſich um eine Marmorvenus, die nach Anſicht der Sachverſtändigen von Phidias, einem ſeiner Schitler oder Kopiſten ſtammen ſollte. Vor zwei Jahren war ein Bauer beim Pflügen in der Gegend von St. Etienne auf eine Statue geſtoßen. Nach ſorgfältiger Bergung des Fundes fällten die Sach⸗ verſtändigen ihr Urteil, daß man es hier mit einem außerordentlich ſchönen und wohlgelungenen Bild⸗ werk der griechiſchen Schule zu tun habe. Das Kunſt⸗ werk wurde durch eine Verordnung des Präſidenten der Republik zum Nationaleigentum erklärt und im Muſeum von St. Etienne untergebracht. Nun er⸗ klärt der italieniſche Bildhauer Francois Cremoneſe, der in einem Vorort von St. Etienne wohnt, daß er ſelbſt vor zwei Jahren dieſes Bildwerk geſchaffen habe. Als Beweis für ſeine Behauptung wolle er den Sachverſtändigen einige Trümmer des Bildwer⸗ kes vorlegen. Bevor er nämlich die Statue im Acker des Bauern vergrub, ſchlug er der Statue einen Arm amd die Naſe ab. Dieſe Trümmer habe er, ſo be⸗ tonte er, ſorgfältig aufbewahrt. Es iſt nun aller⸗ dings nicht erſichtlich, aus welchen Gründen der italteniſche Bildhauer dieſen Streich geſpielt haben will. Bisher hat ihm die Sache nicht das Geringſte eingebracht. — Auf wohl einzig daſtehende Weiſe fiel ein langgeſuchter Warſchauer Einbrecher, der Jude Moſes Rubinlicht, der Polizei in die Hände. Rubin⸗ licht, der ſich in einem Schlupfwinkel in einem Warſchauer Vorort nicht mehr ſicher genug fühlte, wollte ſich in einer Kiſte nach Warſchau einſchmug⸗ geln, um hier im Gewühl der Großſtadt unterzu⸗ tauchen. Die Kiſte wurde auf einem Panjewagen ein alter bärtiger 0 t Praga mit vielen rch das Gedränge auf dem Joſef verladen, und der F Jude, bahnte ſich in de Flüchen einen Weg di Marktplatz. Der alte Wontroba erſah ſofort die Gelege hob die Kiſte mit einem Ruck vom Wagen, lud ſie ſich auf die Schultern und wollte davoneilen. Aber er hatte ſich verrechnet. 2 ſte laſtete wie Blei auf ſeinen Schultern und er mußte ſie ſchon nach einigen Schritten fallen laſſen. e Kiſte zerſprang mit lautem Krach, und zum Erſtaunen aller ſchälte ſich ein Mann aus den vümmern, der durch einen hinzukommenden Poliziſten als Rubinlicht erkannt wurde. Er wurde ſofort verhaftet. Auch der Mann, 1 71 Dieb hauer der ihn ſtehlen wollte, konnte feſtgenommen werden. dle — Am 25. November jeden Jahres entwickelt ſich auf vielen Boulevards und Straßen der Pariſer In⸗ nenſtadt, wo der Sitz der großen Pariſer Modehäuſer iſt, ein lebhaftes, mit Scherz erfülltes Treiben, bei dem die ſogenannten Midinetten— die Putzmacherin⸗ nen der Modehäuſer— die Hauptakteure ſind. Die Midinette, die am 25. November, dem Namenstag der Katharina von Alexandrien, der Schirmherrin aller jungen Mädchen, 25 Jahre alt wird und noch nicht verheiratet iſt, feiert dieſen Tag in der ihr eigenen Fröhlichkeit. Nach einer Zeremonie vor dem Standbild ihrer Schutzherrin an der Kirche Notre Dame de Lorette, am Fuße des Montmartre, ziehen Hunderte und aber Hunderte von„Katharinetten“ mit bunten Papiermützen angetan, ſingend und lachend über die Boulevards und Plätze. Am Abend gibt es Hausbälle, die die Modehäuſer für ihre ganze Ge⸗ folgſchaft veranſtalten, und auf denen mit Cham⸗ pagner nicht geſpart wird. Katha⸗ Hier tragen die rinetten phantaſievoll aufgeputzte Hüte, teilweiſe mit allerlei Anſpiegelungen politiſcher Art. Die ſchönſten dieſer„Altjungfernhauben“ werden prämiert, und außerdem hat manche Katharinette auf einem ſolchen Ball doch noch ihren Mann gefunden. und konnte die Altjungfernhaube, die ſie am Katharinentage ſymbo⸗ liſch aufgeſetzt hatte, wieder abſetzen. Im Gegenſatz zum Faſchingsdienstag und Mittfaſten, die nur noch Jocke-⸗Wulf Condor' nach Tokio geſtartet dnb Berlin, 28. November. Am Montagnachmittag ſtartete das Ganzmetall⸗ flugzeug„Condor“ zu ſeinem Verſuchsflug Berlin— Tokio. Es iſt bie gleiche Maſchine und die gleiche Beſatzung, die im Auguſt einen Rekord⸗ 72 flug Berlin- Neuyork— Berlin durchführte. Diesmal handelt es ſich um einen Verſuchsflug, mit dem ge⸗ zeigt werden ſoll, in welch kurzer Zeit die Strecke Berlin Tokio zu bewältigen iſt. Mit dieſem Flug leiſtet die Ozeaubeſatzung der Folcke⸗Wulf F. W. 200 „Condor“ D- ACON gleichzeitig einer japaniſchen Einladung Folge und erwidert den Beſuch japani⸗ ſcher Flieger. Es iſt ferner geplant, von Tokio aus einen Flug nach Mandſchukuo zu unternehmen. Die Strecke von 13650 Kilometer iſt in vier Ab⸗ ſchnitte eingeteilt: Berlin— Basra 3650 Kilometer; Basra— Karachi 2100 Kilometer; Karachi— Hanot 2420 Kilometer und Hanoi— Tokio 3700 Kilometer. Bei einem planmäßigen Ablauf des Fluges hoffen Flugkapitän Dipl.⸗Ing. Henke und Flugzeugfüh⸗ rer Hauptmann von Moreau mit ihrer Beſatzung über Batavia— Amſterdam am 17. Dezember wie⸗ der in Berlin einzutreffen. Zum Start hatten ſich eingefunden: der japaniſche Botſchafter Oſhima mit Herren der Botſchaft, Vertreter des Luftfahrt⸗ miniſteriums, der Leiter des Luftamtes Berlin, Ge⸗ neral Walz, die Direktoren der Deutſchen Lufthar⸗a, Freiherr von Gablenz und Luz ſowie der Direktor der Flugzeugwerke Focke⸗Wulf, Tank. Wenige Minuten vor 16 Uhr ſtartete die Maſchine und befand ſich um 17.30 Uhr in 3800 Meter Höhe über Olmütz. Um 18.30 Uhr meldete das Flugzeug, daß es bei Budapeſt über den Wolken in 4700 Meter Höhe fliege. Um 19.30 Uhr ſtand die Maſchine 60 Kilometer ſüdöſtlich von Belgrad in 4500 Meter Höhe. Bereits über Syrien dnb Berlin, 29. November. Nach den vom„Condor“ D- ON vorliegenden Standortmeldungen hat das Flugzeug, das ſich um .30 Uhr Mg über Eypern befand, von dort öſtliche Richtung eingeſchlagen. Um.30 Uhr überflog es Damaskus in einer Höhe von etwa 3000 Meter. Engliſches Flugboot vermißt dnb. London, 28. November. Nach in London eingetroffenen Berichten aus Rutbah(Irak) wird das britiſche Flugboot„Cal⸗ purnia“ der Imperial⸗Airways vermißt, das ſeit Samstagabend auf der Strecke Rutbah—Habbaniya [Irak)] überfällig iſt. Das Flugbobot hat am 25. November England verlaſſen. An Bord des Flugbootes befanden ſich fünf Beſatzungsmitglieder, um deren Schickſal man ſich eruſte Sorgen macht. Das überfällige engliſche Flugboot völlig zerſtört dnb. London, 28. Nov. Das im Jrak notgelandete Imperial Airways Flugboot„Calpurnia“ wurde von einer Ret⸗ tungsmannſchaft, einem in London eingegangenen Bericht zufolge, vollkommen zerſtört 15 Meilen vom Habbaniyah⸗See entfernt im Ramadi⸗See aufgefunden. Nach dem Bericht der Rettungs⸗ mannſchaft iſt weiter der Funker des Flugbootes tot, zwei weitere Beſatzungsmitglieder ſind verletzt, die übrigen werden vermißt. Die„Calpurnia“ hatte Southampton am vergangenen Freitag mit Poſt für Indien verlaſſen, und wurde ſeit geſtern vermißt. Flugzeug im Oſchungel abgeſtürzt anb Sydney, 28. November. Ein Flugzeug der auſtraliſchen Luftwaffe iſt am Montag bei der Suche nach einer ſeit Ta⸗ gen vermißten Stenotypiſtin im Maugro⸗ neu⸗Urwald am Albertfluß in Queensland gegen eine Hochſpannungsleitung geflogen und abgeſtürzt. Alle vier Inſaſſen drei Angehörige der Luftwaffe und ein Poliziſt— kamen ums Le⸗ beu. Das Flugzeug verbrannte vollſtändig. Drri Bergſteiger beim Rettungsverſuch abgeſtürzt dnb Paris, 27. November. Am Samstagabend ſtürzte ein Unteroffizier in den franzöſiſchen Seealpen unweit der italieniſchen Grenze in eine Felsſpalte. Ein Leutnant, der dem Verunglückten zu Hilfe eilen wollte, ſtürzte ebenfalls ab. Ein Bergſteiger, der aus einiger Entfernung den Abſturz des Leutnants beobachtet hatte, beeilte ſich, dem Verunglückten zu Hilfe zu kommen; aber auch er ſtürzte in den Abgrund. Alle drei kamen ums Leben. . im franzöſtſchen Süden in fröhlichem Mummenſchan gefeiert werden, hat ſich der Katharinentag in Paris nicht nur in ſeiner urſprünglichen Form erhalten ſondern erfreut ſich in allen Volksſchichten einer 111 mer größeren Beliebtheit, was heuer beſonders durch das Auftreten zahlreicher Größen aus der Theater. und Filmwelt auf den Katharinettenfeſten zum druck kam. 8 * — Bei den letzten polniſchen Wahlen kam es in Königshütte, Oberſchleſien, zu einem ergötzlichen Zwiſchenfall. Die Seimkanditatin Frau Kufawst warb in einer Verſammlung um die Stimme der Wähler. Ihr trat eine politiſche Feindin in der Perſon einer Frau Niepokojezik entgegen 0 perſönlich gehaltene Beſchuldigungen die datatin ſo Ohnmacht fiel. Daraufhin gab es im Saal e derartigen Tumult, daß auch die Gegenredr das Bewußtſein verlor. Beide Frauen wurden nun aus dem Saal getragen, womit die Verſammlung ein vorzeitiges Ende gefunden hatte. 5 * — Der teufliſche Plan einer Stiefmutter wurde in Schwarzenheide in der Kurmark rechtzeitig ver: eitelt. Jämmerliches Schreien eines Kinders lenkte die Aufmerkſamkeit der Anwohner auf eine Woß⸗ nung, aus der das Schreien nur zu hören war, wen der Ehemann auf der Arbeitsſtelle weilte. Deshalb holten ihn die Anwohner eines Tages nach Haufe Er mußte feſtſtellen, daß ſeine zweite Frau dem gus ſeiner erſten Ehe ſtammenden vierjährigen Kinde Blutegel angeſetzt hatte. Der Frau war das Kind läſtig. Durch ſtändigen Blutentzug wollte ſie es gll⸗ mählich entkräften. Ska 17 7 Se! Am berühmten„Eiſernen Tor“ in Rumänien, mitten in der ſchönen blauen Donau, liegt die Inſel Ada Kale, die von 654 Menſchen bewohnt wird. Auf dieſer Inſel kennt man ſeit der Türkenzeit keiner⸗ lei Steuern und auch ſonſt keine Abgaben an die Re⸗ gierung. Infolgedeſſen ſtrömen natürlich dauernd Gäſte aus dem ganzen Balkan nach Ada Kale, um es ſich dort einmal für billiges Geld gut gehen zu laſſen. Aus Bulgarien wird der Tabak, aus Ru⸗ mänien der Zucker und das Benzin eingeführt. Aus Braſiltien kommen häufig ganze Waggonladungen mit Kaffee. Dieſe gewaltige Lieferung von Gegen⸗ ſtämden des täglichen Gebrauchs verrät ſchon, daß die Einwohner dieſe Dinge nicht allein verbrauchen können. Der Fremdenverkehr blüht denn auch prächtig. Die Vorteile der Inſel gehen ſogar ſo weit, daß aus den Verwaltungseinnahmen ſogar noch Dividenden bezahlt werden. 2 — In der Kathedrale von Nizza wurde im Bei ſein eines ſtattlichen Anhangs von Verwandten und Bekannten ein Paar getraut. Gerade in dem Augenblick, als das Paar das Jawort ſprach, hallten die Gewölbe von einer Detonation wider, die unter den Kirchenbeſuchern eine unbeſchreibliche Panik auslöſte. Auf dem Boden aber lag unbeweglich und mit verſchränkten Armen der Körper eines jungen Mädchens, offenbar einer Selbſtmörderin. Ins Krankenhaus verbracht, öffnete die„Tote“ plötzlich die Augen und gab, vom Arzt befragt, höflich über den Sitz der Wunde Auskunft, indem ſie mit dem Finger in die Herzgegend wies. Vergebliche Lie besmüh'! Selbſt mit der Lupe war nichts von ei Schußwunde zu ſehen. Trotzdem beſtand die„Selbst mörderin“ hartnäckig darauf, ſich mit einem Revol⸗ ver einen Herzſchuß beigebracht zu haben. Tatfäch⸗ lich fand ſich in der Handtaſche der„Lebensmüden“ ein Trommelrevolver, der aber nur eine leere, alte Patronenhülſe enthielt. Der vermeintliche Revol⸗ verſchuß war, wie das junge Mädchen ſchließlich geſtand, nur ein geplatzter Knallfroſch geweſen. Chriſtiane, ſo heißt das lebensmüde Kind, hatte ſich das Ganze nur ausgedacht, um ihre Eltern einzu⸗ ſchüchtern, die den Schwarm ihrer Tochter mit einem Matroſen mit ſcheelen Augen anſahen. Warum Chriſtiane aber ausgerechnet eine Kirche zum Schau⸗ platz des Dramas wählte, bleibt aller Rätſel. Welt ein Fall Marius wird gekldrt Die Nacht vor einem Jahr Ad ede dd dd dada dd ROMAN VON WILHELM SCH oER 29 „Allerdings. Allem Anſchein nach war das ganze eine Art Demonſtration, eine Warnung.“ „Hm. I Bei einem neuerlichen Verſuch werden die Kugeln alſo ihr Ziel erreichen. Fabelhafte Aus⸗ ſichten, mein lieber Graf. Wie ſind Sie eigentlich über die Grenze gekommen?“ „Mit der Bahn.“ „Und der Wagen?“ „Wir haben ihn untergeſtellt. Triptiyk für den Wagen.“ „Außerdem fürchteten keiten.“ „Auch das.“ Mörk legte die Zigarette ſort und begann ſeine Pfeife zu ſtopfen. Er glaubte nichts von dem, was Vegh ihm er⸗ zählte, obgleich es eigentlich nicht unwahrſcheinlich klang. Dieſer Menſch ſpielte eine großartige Ko⸗ mödie. Es war ſehr einfach, den Vorgang als das Atten⸗ tat eines Eiferſüchtigen hinzuſtellen. Jane war ſehr ſchön, die Herzen der Männer flogen ihr zu. Trotzdem ſprach alles dagegen. Einen Eiſerſüchtigen, der zur Schußwaffe griff, ließ man feſtnehmen, vor dem flüchtete man nicht. Mörk ſchrak aus ſeiner Grübelei auf:„Sie waren doch im Smoking, als Sie über die Grenze gingen— Jane im Abendkleid..„ das mußte doch auffallen.“ „O nein, ſo hätten wir es niemals gewagt. Im Margengrauen kamen wir durch eine kleine unga⸗ riſche Stadt. Wir holten ganz einfach den Inhaber eines Kaufhauſes aus den Federn. Der Mann war hocherfreut, den Tag ſchon ſo früh mit einem guten Geſchäft beginnen zu können. nötig, ihm eine phantaſtiſche Geſchichte zu erzählen; er hörte gar nicht zu.“ Es fehlte uns ein Sie gewiſſe Schwierig⸗ Wir hielten es für Mörk verſank wieder in ſeine Grübelei. Vegh verwirrte ihn immer mehr. War denn nichts aus dieſem aalglatten Menſchen herauszubekommen? Mörk ſtand immer noch am Fenſter. Er ſah auf Vegh herunter. Der erwiderte lächelnd ſeinen Blick. Nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen, nichts er⸗ ſchütterte ihn. Mörk entſchloß ſich zum äußerſten: „Können Sie mir ſagen, Graf Vegh, aus welchem Grund mich Jane zu ſich rief? Warum will ſie mich fragen? Glaubt ſie, daß ich ihr helfen kann?“ „Davon iſt ſie überzeugt.“ „Sprach ſie mit Ihnen darüber?“ „Ja.“ „Was ſagte ſie Ihnen?“ „Sie will ihre Frau werden, Miſter Mörk. Sie hat genug vom unruhigen Leben. Sie will Schluß machen.“ Vegh ſagte es im leichteſten Plauderton, als ob es ihn nicht im geringſten errege. Mörk erſchütterte dieſe Haltung. Hatte Jane ihm nicht geſagt, daß Vegh ſie liebe? Daß er eiferſüchtig ſei? „Sie ſind außerordentlich vertraut mit ihr, Graf Vegh.“ „Das bin ich. Sie ſagte mir immer alles und verriet mir auch, daß Sie ihr einen Antrag gemacht hätten. Sie hat Sie ſehr gern, Miſter Mörk.“ Mörk wandte ſich wieder um und ſah in den Obſt⸗ garten hinaus. Jane rührte ſich immer noch nicht. Er ſah ihr helles Kleid zwiſchen den Bäumen. Eine neue Welle von Zärtlichkeit überflutete ſein Herz. Er ſtützte die Hände auf die Fenſterbank und blickte hinaus. Heiß brütete die Sonne über den Garten. Doch plötzlich überkam ihn eine ſeltſame, un⸗ heimliche Empfindung. Es war ihm ſo, als hätte ſich Vegh in ſeinem Rücken vorſichtig erhoben, als ſtehe der Mann dicht hinter ihm, eine Waffe in der Hand i Und die Hand hob ſich Mörks Geſicht verzerrte ſich jäh. Mit halberſtickten Schrei wandte er ſich raſch um. Er hatte ſich getäuſcht. Vegh ſaß ruhig im Seſſel, mit übereinanderge⸗ ſchlagenen Beinen. Er rauchte eine Zigarette und lächelte verwundert. einem „Was haben Sie, Miſter Mörk? Iſt Ihnen nicht gut?“ „Verzeihung... ich bin etwas überreizt. Es iſt wohl die Hitze. Seien ſie mir nicht böſe, mein Lieber. Ich habe Sie erſchreckt.“ Vegh erhob ſich:„Warten Sie, ich hole Ihnen ein Glas Waſſer. Sie ſehen nicht gut aus.“ Er verſchwand. Mörk tappte auf den Seſſel zu und ſank hinein. Seine bebenden Hände umklammerten die Lehnen. Sein Herz pochte, er ſchloß die Augen. Dann hörte er das Klappern der Tür. die Augen wieder auf. Jane ſtand im Zimmer. Ihr Lächeln entfachte ein Sturm des Entzückens in Mörk. Alles war vergeſſen. Er hatte ſeine Schwäche völlig überwunden. Er riß Sie ging raſch auf ihn zu. Er erhob ſich. Sie reichte ihm die Hand, die er zärtlich küßte. 19. Bernd ÜUhley, Kerſtin Mörk und Doktor Hegy kamen mit dem Abendſchnellzug in Wien an. Man entſchloß ſich für ein kleines, ruhiges Hotel, das Bernd kannte und das mitten in der Stadt lag, nicht weit ab vom Stephanplatz. Man nahm drei Zim⸗ mer, die nebeneinander lagen. Sie ſpeiſten ganz in der Nähe. in einem Gaſt⸗ hof der Kärntner Straße, und ſetzten hier ihre Be⸗ ratung fort. Hegy hielt es für richtig, zunächſt Kerſtins Vater aufzuſpüren und ſich unmittelbar an ihn zu halten. Wenn man erſt wußte, wo Mürk wohnte, dann würde man wohl auch bald das Verſteck der Lans⸗ dorf entdecken. Er ſprach dauernd von einem„Verſteck“. Er war feſt davon überzeugt, daß die Lansdorf alles daran⸗ ſetzen würde, hier einen Schlupfwinkel zu finden. Uebrigens bezweifelte Hegy, daß Geza Hornath auf ſie geſchoſſen habe. Ein Mann wie Horvath ſchieße niemals aus einem Hinterhalt. Kerſtin konnte es ihm nicht ausreden. „Sie täuſchen ſich lieber Doktor. Und wie Sie ſich die Ausführung Ihres Planes denken müſſen Sie uns noch näher erklären. Es wäre ja ſehr einfach, ſich an meinen Vater zu halten, aber ich weiß be⸗ ſtimmt, daß die Lansdorf ihn veranlaſſen wird, ſich gleichfalls zu verbergen. Außerdem fürchtet er, daß ich ihm auf die Schliche komme.“ „Er wird ſich verraten“, erwiderte lächelnd del Heine Doktor. „Wodurch?“ „Er wird beſtimmt mit Schuyling in Verbindung bleiben. Sie haben mir doch ſelbſt erzählt, Fräulein Mörk, daß ſeine Geſchäfte ihm über alles gehen und daß augenblicklich etwas Beſonderes für ihn i Ausſicht iſt.“ „Stimmt! Ich laſſe fetzt ein Geſpräch mit Schuh⸗ ling anmelden.“ Die Verbindung kam bald zuſtande. Kerſtin her ſchwand in einer Telephonzelle. Als ſie an den Tish zurückkam, ſah man ihr die Enttäuſchung an. „Leider hat er ſich noch nicht bei Schuyling ger meldet. Schuyling iſt außer ſich: er hat Depeſchen aus Johannesburg erhalten und weiß nicht, was er tun ſoll. Möglichſt ſoſort muß eine ganz hes ſtimmte Entſcheidung getroffen werden. Es bandelt ſich um den raſchen Verkauf eines Aktienpaketes. Kerſtins Erregung ſteigerte ſich im weiteren Verlauf des Geſprächs:„Meine Herren. wir können nicht warten, wir müſſen handeln. Sie glauben nicht, wie mir zumute iſt. Pa in der Hand dieſer Leute! Man zieht ihn in ein Komplott. Vielleicht ſchwebt er unmittelbar in Lebensgefahr. Denken Sie an Marius, Bernd! Wiſſen Sie nicht einen Ausweg? Raten Sie mir doch!“ Bernd Uhley ſchrak auf wie aus einem Traum Seit der Fahrt heute nachmittag nannte ſie ihn hin und wieder mit ſeinem Vornamen. 10 „Sie kennen doch meine Meinung“, antwortet, er ihr mürriſch,„es wird höchſte Zeit, daz wir un an die Behörden wenden.“ 5 6 „Unmöglich, ich kann meinen Vater nicht lla ſtellen. Nein, es geht nicht, wir müſſen etwas f finden.“ 8 (Fortſetzung folgt) Münk vorfeflRöff ber! 58 8 1 e 8 0 2 2 2 20 2 ten erin nun mien, Inſel Auf iner⸗ e Re⸗ iernd „ um n zu Ru⸗ Aus ingen egen⸗ daß Uchen auch ar ſo ſogay Bei⸗ und dem Alten unter Janik und ngen Ins ötzlich über dem Pie⸗ einer elbſt⸗ evol⸗ kſäch⸗ iden“ „alte evol⸗ eßlich veſen. e ſich inzu⸗ inem arum chau⸗ ein 350 November 1938 Dienstag, 29. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Ganz Weinheim nahm daran freudig Anteil: das Jubeljeſt Friedrit Carl Freudenbergs Jeierucher Belriebsappell 200 000 RM Schenkung der Lederwerke an die Wachenburgſladt k. Weinheim, 28. Nov. Zur Feier des 90. Geburtstages von Dr. Carl eudenberg und des 90jährigen Beſtehens der werke Carl Freudenberg, fand im neueſten und ten Bau, dem Naturin⸗Maſſe⸗Neubau ein ein⸗ drucksvoller Betriesappell ſtatt. Nach Ein⸗ marſch der Werkſchar mit den Fahnen, ſang dieſe ein Lied. Betriebsführer Richard Freuden⸗ berg begrüßte die Belegſchaft des Geſamtbetriebs, e zum erſten Male zuſammengerufen war, Bür⸗ germeiſter Dr. Bezler, Landrat Veſenbeckh⸗Mann⸗ heim, Ortsgruppenleiter Niceus und Bock, ferner die gehörigen der Familie Freudenberg ſowie die an⸗ weſenden Leiter der in Arbeit und Freundſchaft ver⸗ bundenen Betriebe. Er ſtreifte kurz die Arbeit früherer Generationen und gedachte der 352 im Weltkrieg gefallenen Arbeitskameraden. Fabrikant Walter Freunde aus Berlin, 5 1 76 8 e 3 0 Freudenberg, der Hamburg, Burg und Cleve, aus Frankfurt und Buenos Aires beſonders will⸗ kommen hieß, zeichnete in umfaſſender Weiſe die Entwicklung des Unternehmens aus kleinen An⸗ fängen zur Weltfirma, insbeſondere das Lebensbild des nun 90j D rigen Dr. Friedrich Carl Freudenberg. Eine Gedenkſchrift wird nächſtens allen Gefolgſchafts⸗ liedern übergeben. Nunmehr ſtehen vier Mit⸗ glieder der dritten Generation und drei Angehörkige der vierten Generation an verantwortlicher Stelle. Der Betriebsführer teilte mit, daß die Geſellſchaf⸗ ler der Firma Freudenberg 8 Co. Aus Baden Dr. Seyß-Ing art ſprach in Freiburg Freiburg, 29. Nov. Den Ausklang der Gaukul⸗ lurwoche in Baden bildete eine Großveranſtaltung in der Feſthalle, bei der Reichsſtatthalter Dr. Sey ß⸗ Inguart ſprach. Bei der Kreisleitung und nach⸗ küttags im Rathaus fanden feierliche Empfänge falk. Der Reichsſtatthalter trug ſich in das Goldene Buch der Stadt Freiburg⸗Br. ein. Am Spätnagchmit⸗ lag begann die Kundgebung. Dort ergriff Dr. Seyß⸗ Inguart das Wort. Merkbarer Nückang der Kinzerlähmung Karlsruhe, 29. Nov. Nach einer Mitteilung des Innenminiſters hat die epidemiſche Kinder⸗ lähmung im Laufe des November weiterhin einen merkbaren Rückgang erfahren. In der Woche vom 7. bis 13. November waren im Stadt⸗ bezirk Karlsruhe zehn Erkrankungsfälle. In der dritten Novemberwoche wurden aus dem Stadtbezirk Karlsruhe acht Fälle und aus dem Landbezirk Karlsruhe ein Fall gemeldet. In der vierten No⸗ bemberwoche erkrankten im Stadtbezirk fünf, im Landbezirk zwei Kinder. Wenn auch die Erkrankungsziffern in den letzten WVochen merklich niedriger geworden ſind, ſo iſt es doch noch weiterhin erforderlich, die ſchon mehrfach 5 Verhaltungsmaßregeln zu be⸗ achten. Mas gibt es Neues in Sandhauſen? L. Sandhauſen, 29. Nov. Bei einer Verſammlung ber Hypfenpflanzer machte Hopfenfachſchafts⸗ wart Geberth Mitteilung über das diesjährige Ernteergebnis. Durchſchnittlich wurden pro Zentner Hopfen 208 Mark ohne Exportausgabe und 166 Mark mit Exportausgabe erreicht(für beſte Dualität wurden 240 Mark bezahlt). Die Pflanzer, die über 200 Mark pro Zentner erreichten, führen dem WoW einen Beitrag von 1 Mark, die anderen i Pfg. ab. Da bekanntlich eine Einſchränkung des Dopfenbaues vorgeſehen iſt, wurde für freiwillige Rodung pro Ar eine Vergütung von 10 Mark feſt⸗ heſetzt. Pflanzer, die den Anforderungen nicht ge⸗ nügen, müſſen roden, ohne Entſchädigung zu erhal⸗ ten. Zur weiteren Förderung der Qualität wird im kommenden Jahr die Düngung gemeinſam durch⸗ geführt, wie überhaupt der Hopfenanbau den ganzen Einſatz der Pflanzer erfordert.— Im Alter von h Jahren ſtarb hier Werkmeiſter a. D. Georg Her⸗ zug VII. Der Verſtorbene erfreute ſich allgemeiner Vertſchätzung. s — — Ilvesheim, 29. November. Der vom Verkehrs⸗ berein Ilvesheim im Sommer durchgeführte Blu⸗ menſchmuckwettbewerb hatte das erfreuliche Ergebnis, daß 23 Teilnehmer mit Auszeichnungen be⸗ dacht werden konnten. Die beſten Leiſtungen boten zubwig Vögele, Kathol. Schweſternhaus und Karl Stein mit je 19 Punkten, August Huber mit 18 Punk⸗ len, Eugen Lutz und Georg Stein mit je 17 Punkten. Edingen, 25. Nov. Da in Edingen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgekommen iſt, werden ſulgende Gemeinden zum Sperrbezirk erklärt: Ketſch, Oftersheim, Schwetzingen, Plankſtadt, Brühl, Ilves⸗ heim, Ladenburg, Schriesheim, Heddesheim, Leu⸗ tershauſen, Großſachſen, Rippenweier, Ritſchweier, Bberſtuckenbach, Lützelſachſen und Weinheim. 8 Pforzheim, 25. Nov. Beim Verpacken von Fömucwaren verletzte ſich eine Frau durch eine kahtklammer. Da ſie der Verletzung keine Be⸗ delune ſchenkte, trat Blutvergiftung ein, an deren algen ſie geſtorben iſt. der Stadt Weinheim eine Schenkung von 200 000 Mark machen. as Kapital bleibt 20 Jahre bei. der Firma, wird zu v. H. verzinſt und kann nach Ablauf der erwähnten Friſt, von der Stadt gekündigt werden. Aus dem Zinserträgnis, von dem 8 v. H. an die Gemeinde Schönau und 4 v. H. nach Neckarſteina ch fal⸗ len, werden Sozial⸗ oder Kleinrentner dieſer Ge⸗ meinden unterſtützt. Nach der durch Betriebsführer R. Freudenberg vorgenommenen Vereidigung der neuen Vertrauens⸗ räte, zuvor hatte Bürgermeiſter Dr. Bezler den Dank für die hochherzige Stiftung ausgeſprochen und Betriebsobmann Wolf die Glückwünſche der Gefolg⸗ 9 „ſchaft übermittelt hatte, wurde das„Sieg Heill, auf den Führer ausgebracht. der Nation. Dann folgten die Lieder Ein langer Fackelzug bewegte ſich über die OEG⸗Brücke durch die Bahn⸗ hofsſtraße— wo vor dem Ehrenmal ein Kranz niedergelegt wurde— zum Haus des Jubi⸗ lars. Vom Garten aus ſah man ein eindrucks⸗ volles Bild. Betriebsführer R. Freudenberg und Bürgermeiſter Dr. Bezler faßten die Glückwünſche nochmals zuſammen. Direktor Bär und Betriebs⸗ obmann Wolf überbrachten Ehrengeſchenke. Dann ſprach Dr. Freudenberg von der Vergangenheit und von den heutigen Aufgaben in der Wirtſchaft. Zum Schluß dankte Fabrikant W. Freudenberg für die herzliche Anteilnahme an dieſem Freudentag Am Sonntagmorgen brachte der MGV Eintracht ein Ständchen. Schweres Motorradunglück bei Lahr Ein Toter, ein Schwerverletzter * Vahr, 29. Nov. In der vergangenen Nacht wurde auf der Ludwigsſtraße der 21jährige Wilhelm Fiſcher aus Biberach im Kinzigtal blutüberſtrömt tot aufgefunden, während ſein Begleitfahrer Guſtay Schueider aus Dörlinbach ſchwer verletzt im Straßengraben lag. Mau vermutet daß Fiſcher auf der abſchüſſigen Straße nach Reichenbach zu ſtark nach rechts gekommen iſt, dabei die Herrſchaft über ſein Rad verlor und ſtürzte. * Neunkirchen b. Mosbach, 28. Nov. Der von hier gebürtige 33 Jahre alte Gipſer Johaun Rath⸗ geber iſt im Schloß zu Mergentheim aus 2 Meter Höhe von einem Gerüſt abgeſtürzt. Er erlitt einen Schädel⸗ und Wirbelſäulenbruch, wodurch der ſofortige Tod herbeigeführt wurde. Der Ver⸗ unglückte hinterläßt Frau und drei Kinder. :: Neckarhauſen, 25. November. Die Rundfunk⸗ übertragung aus Freiburg, mit der die 160 neuen Volksbüchereien in Baden ihrer Beſtimmung über⸗ geben wurden, war der Anlaß zu einem Gemein⸗ ſchaftsempfang im Rathausſaal, an dem auch die Ge⸗ meinderäte teilnahmen. Die offizielle örtliche Feier mit anſchließender erſter Bücherausgabe fand abends im Parteiheim ſtatt. e Nummer 551 Auch Heidelberg zieht ſein Beihnachtskleid an Weihnachtsbäume auf verſchiedenen Plätzen Lichterketten am Hauptbahnhof und am Marklplatz Nun hat mit dem erſten Advent auch die Stadt begonnen, ein weihnachtliches Kleid anzulegen. Ein⸗ mal haben ſich die Geſchäfte in ihren Auslagen auf das Feſt ſo vorbereitet, daß es an reichhaltiger Ge⸗ ſchenkauswahl für Groß und Klein wirklich nicht fehlt. Aber auch in der einheitlichen Ausſchmük⸗ kung der Straßen ſelbſt iſt man bemüht, dem Beſucher der Stadt und Paſſanten frohe weihnacht⸗ liche Stimmung zu vermitteln. Dazu gehören vor allem die ſchon verſchiedentlich an den Läden und Geſchäftshäuſern angebrachten neunkerzigen hübſchen Tannenbäume(deren koſtenloſe Be⸗ leuchtung übrigens die Städtiſchen Werke übernom⸗ men haben). Einen beſonders eindrucksvollen An⸗ blick werden wieder die von der Stadtverwaltung aufgeſtellten hohen Weihnachtsbäume an verſchiedenen Plätzen bieten, dieſes Jahr um ſechs auf 20 vermehrt. Vom 1. Dezember ab werden ſie bis 6. Januar allabend⸗ lich bis 23 Uhr im Lichterglanz erſtrahlen— dabei befinden ſich auch zwei Naturbäume. Gerade an den Bahnhofsvorplätzen werden ſie den Gäſten Heidelbergs erſten weihnachtlichen Gruß zuſammen mit den Lichterketten am Haupt⸗ bahnhof beim Eintritt in die Stadt bieten. Des⸗ weiteren hat man die Abſicht, im Gebiet des Schloſ⸗ ſes noch den einen und anderen Weihnachtsbaum aufzuſtellen. Als anziehender Weihnachtsſchmuck— ebenfalls von der Stadtverwaltung ausgehend— ſei vor allem die Einfaſſung des Marktplatzes mit Lichter⸗ ketten und Sternen erwähnt. Gleichzeitig wird allabendlich die Heiliggeiſt⸗ kirche angeſtrahlt. Und ebendort auf dem ſchönen Marktplatz vor dem Rathaus plant man fernerhin die Abhaltung eines Heidelberger Weih⸗ nachts marktes. An weihnachtlichen Veranſtaltungen ſei ſchon heute das am 18. Dezember ſtattfindende große Weihnachtsſingen der Stäsdtiſchen Singſchule genannt. Zuvor aber wird der Belzenickel⸗ Umzug am 5. Dezember wieder ſeinen Weg durch die Straßen Alt⸗Heidel⸗ bergs nehmen. Der einſtündige Umzug geht an die⸗ ſem Tag um 16.30 Uhr vom Univerſitäfsplatz zus durch die Merian⸗ und Ingrimſtraße über Korn⸗ markt, Marktplatz, Fiſchmarkt, Untere Straße, Heu⸗ markt, Hauptſtraße bis zur Märzgaſſe, Plöck⸗ und Grabengaſſe zurück zum Univerſitätsplatz. Kommerzienrat Stoeß 7 In Heidelberg ſtarb nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren Kommerzienrat Heinvich Stoeß, der Gründer der Gelatinefabrik Stoeß & Co. Heinrich Stoeß hatte ſein Werk im Jahre 1888 mit 30 Arbeitern in Ziegelhauſen begonnen und im Laufe der Jahrzehnte zu einem großen und be⸗ kannten Unternehmen entwickelt, das vielen Arbei⸗ tern in unſerem Nachbarort Beſchäftigung gab. Im Jahre 1929 wurde dann dieſer Betrieb ſtillgelegt und durch ein völlig neu erbautes Werk im Gam⸗ melsbachtal bei Eberbach erſetzt, nachdem ſich die Firma ſchon vorher am Bau und Betrieb der Odin⸗ werke in Eberbach beteiligt hatte. Kommerzienrat Stoeß, den die Univerſität Heidelberg 1926 zu ihrem Ehrenſenator er⸗ nannte, hat ſich früher jahrzehntelang in den Or⸗ ganiſationen von Induſtrie und Handel an führender Stelle betätigt. So war er von 1911 bis 1928 Mit⸗ glied und zuletzt Vorſtandsmitglied der Heidelberger slick auf Ludwigshafen Immer Neues für die Werkskameraden h. Ludwigshafen, 26. Nov. Im großen Saale des JG⸗Feierabendhauſes hatte man für Freitag nachmittag Pg. Maurer, den Gauſachbearbeiter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Schadenverhütung, zu einem Vortrag anläßlich der Verkehrserziehungswoche eingeladen mit anſchlie⸗ ßender Vorführung des Tonfilms„. als eine Mi⸗ nute zu früh im Himmel“. Dieſer Film iſt mit dem Prädikat„Staatspolitiſch wertvoll und bildend“ be⸗ dacht worden. Die einſtündige Werbeveranſtaltung ſtand unter dem Leitſatz:„Tauſende von Volks⸗ genoſſen verlieren durch Verkehrs⸗Unfälle Geſund⸗ heit und Leben; willſt auch du zu ihnen gehören?“ Für die Kinder der Werkskameraden bereitet man die Märchen vorführung„Die ſieben Ra⸗ ben“ vor, die am Dienstag, dem 29. November, um 15 Uhr einfliegen werden. Für die Großen wird der Herbſtball der JG⸗Kleingärtner am Samstag, dem 3. Dezember, beſonders anziehend ſein. Zwei Tanzkapellen von Rang ſpielen abwechſelnd, ſo daß auch bei ſtarkem Andrang jeder Tanzluſtige unge⸗ ſchmälert zu ſeinem Recht kommt. Was die Polizei nottert Mittags ſtieß auf der Landſtraße Oggersheim Perſonenkraftwagen mit einem Fahrrad zuſammen. Dabei verletzte ſich der Radfahrer leicht am Kopf. Der Sachſchaden iſt gering. Schuld hat der Radfahrer, weil er die nötige Vorſicht außer acht ließ Feſtgenommen wurde eine in Maunheim zu Beſuch weilende Witwe, weil ſie in einem hieſi⸗ gen Einheitsgeſchäft Haushaltungsgegenſtände im Werte von 3,80 Mark ſtahl. i Feſtgenommen wurde ferner ein hier beſchäftig⸗ ter auswärts wohnender Arbeiter im Auftrage des Erbgeſundheitsgerichts Frankenthal und dem Richter vorgeführt. Frankenthal ein Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Geſellſchaftshaus, Bismarckſtraße: Weihnachtsausſtellung Saarpfälziſcher Künſtler, geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Diletluanten⸗Abend. Kaſſee Vaterland: Konzert und Tanz. Baueriſcher Hieſl: Konzert und Tanz Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Llchtſpliele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Rote Orchideen“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Heimkehr ins Glück“. Ufa⸗Lichtſpiele: „Schatten über St. Pauli“.— Union⸗Theater.„Chicago“. Atlautik:„Die Eis königin“.— Alhambra Mundenheim: „Fahrendes Volk“. Orgelweihe in Jvesheim — Ilvesheim, 29. November. Die Staatliche Blin⸗ denſchule in Ilvesheim hat eine neue Orgel erhal⸗ ten. Das ſeit über 50 Jahren in dem Saale der Anſtalt befindliche Werk wurde umgebaut, verbeſſert und erweitert, ſo daß ein wertvolles Inſtrument ent⸗ ſtanden iſt, das nicht nur zur Verſchönerung feſtlicher Veranſtaltungen des Hauſes, ſondern auch zur Fort⸗ bildung muſikbegabter Schüler dient. Während die alte Orgel nur acht Regiſter auf einem Manual hatte, enthält die neue Orgel 32 klingende Regiſter auf zwei Manualen und Pedal, mit zahlreichen Spielhilfen und einem modernen Spieltiſch. Mit einem kleinen Konzertabend wurde das Werk ſeiner Beſtimmung übergeben. Der Heidelberger Univerſitäts⸗Muſik⸗ direktor Prof. Dr. Hermann Poppen ſpielte Prä⸗ ludien und Fugen von Buxtehude, Leiding und J. S. Bach. Auch ſein Schüler Karl Hufnagel, der aus der Ilvesheimer Blindenanſtalt hervorgegangen iſt, zeigte ſein Können. Profeſſor Poppen erklärte dann noch die verſchiedenen Stimmen und Ausdrucksmög⸗ lichkeiten der Orgel, auf die die Blindenſchule ſtolz ſein kann. * Beusheim, 29. Novy. Die 1838 von dem zu⸗ gezogenen Uhrmacher Ludwig Klein gegründete Firma H. Klein beging— noch im Beſitz der Familie Klein— dieſer Tage ihr hundertfähriges Jubiläum. Handelskammer, war lange Zeit Vorſtandsmitglied und ſpäter Vorſitzender des ehemaligen Verbands Südweſtdeutſcher Induſtrieller, den er auch in den ge⸗ ſamtdeutſchen Spitzenorganiſationen vertreten hat. Er iſt dabei immer ein erfolgreicher Vertreter und Förderer wirtſchaftlicher Belange unſeres Bezirks geweſen. Heidelberg hat mit ihm eine Perſönlichkeit ver⸗ loren, die weithin hohes Anſehen genoſſen hat und die beſonders auch in der Heidelberger und Ziegel⸗ häuſer Bevölkerung, dank ihrer trefflichen Eigen⸗ ſchaften, geſchätzt wurde. —— Lass die Füße nicht verludern, Tu' sie baden, cremen, pudern Mit Efasit- du wirst es sehen, Kannst besser du durchs Leben gehen! Pflegen Sie Ihre Füße mit den belebenden, er- krischenden und kräftigenden Efasit-Fußpflege- präparaten] Efasit- Fußbad regt die Blutzirkula- tion an, Efasit-Fußßereme wirkt vorzüglich bei wunden Füßen, Efasit-Fußpuder beseitigt über- mäßige Schweißabsonderung, Efasit-Tinktur be- freit r zeh u. schmerzlos von Hühneraugen usw. Machen Sie noch heute einen Versuch mit Efasit, Ihre Füße werden es Ihnen danken! Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien und sonstigen Fachgeschäften. Ausreichende Ver- suchsmuster kostenlos und unverbindlich von Efasit- Vertrieb. Togalwerk; München 27 V Id 10 0 Fuss fee Schwerer Unfall. Ein 61 Jahre alter Mann, der in unvorſichtiger Weiſe von der Verkehrsinſel beim OcG⸗Bahnhof die Fahrbahn betrat, wurde von einem Radfahrer angefahren, wobei er zu Fall kam. Er ſchlug mit dem Kopf ſo heftig auf die. Gey⸗ wegkante, daß er außer einer Gehirnerſchütterung und einer Rißwunde am Kopf vermutlich noch einen Schädelbruch davontrug. Der Verletzte fand Auf⸗ nahme im Krankenhaus. Der Richard⸗Wagner⸗Verband deutſcher Frauen D veranſtaltet am kommenden Donnerstag eine Mär⸗ chenleſung. Von muſikaliſchen Darbietungen um⸗ rühmt lieſt Anni Wedekind⸗Köln Märchen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Himmelblaue Träume“(St. Pl.⸗Miete A 11, Pr.⸗Gr. 2, 20 bis gegen 23 Uhr. Aus den Kinos: N Schloß⸗ Filmtheater:„Unſere kleine Frau“— Kammer: „13 Stühle“.— Capitol:„Liebelei und Liebe“.— Gloria: „Jugend“.— Odeon:„Der nackte Spatz“. Nun um Nifnoulziuuyun 40 Jahre Artillertekamerasſchaft Schwetzingen Schwetzingen, 29. Nov. Mit der traditionellen Barbarafeier der Artilleriekameradſchaft Schwetzin⸗ gen wurde gleichzeitig das 40 jährige Beſtehen gefeiert. Nach einleitendem Spiel der Kapelle Brem⸗ der begrüßte Kamerasdſchaftsführer Richard Ma er die Kameraden, die Stadt und Verkreter der Partei, SA, ½, NSsict, NS, Nen Os, der Wehrmacht und die Abordnungen der benachbarten Kamerad⸗ ſchaften, die äußerſt zahlreich gekommen waren. Es folgte das Weiheſpiel nach dem Entwurf von Pro⸗ feſſor Velten, das mit der Huldigung an die Schutz⸗ patronin der Artilleriſten endigte. Der Ehrenvorſitzende Adolf Stoffel vermfttelte einen gedrängten Rückblick über die 40jährige Ge⸗ ſchichte der Kameradſchaft. Mit 30 Artilleriſten er⸗ folgte am 4. Dezember 1898 die Gründung, bis 1908 ſtand der erſte Kameradſchaftsführer Jakob Spilger 2 vor. Unter der neuen Leitung von Adolf Stoffel entwickelte ſich der Artilleriebund noch mehr. Der große Krieg forderte ſechs Kameraden. Im Jahr 1919 ithernahm Kamerad Fritz Römer die Vorſtandſchaft. Seit 1926 führt der jetzige Kameradſchaftsführer Ri⸗ chard Maier den Artilleriebund. In ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kreiskriegerführer des Kyfſhäuſerbundes nahm Richard Maier die Ehrung verſchledener Ka⸗ meraden für verdienſtvolle Tätigkeit vor. Nach Lautenliedern von Dr. Hanns Ebbecke, die begetſterten Beifall fanden, brachte der Vertreter der Wehrmacht, Hauptmann Steffen den Dank für die Einladung zum Ausdruck. * Altlußheim, 29. Nov. Als einer der älteſten Einwohner beging Landwirt Jakob Köhler 4, Rheinſtraße, ſeinen 80. Geburtstag. * Reilingen, 25. Nov. An Oſtern 1939 werden aus der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule 39 Knaben entlaſſen. Davon wollen ſich 5 Knaben dem elter⸗ lichen bäuerlichen Beruf zuwenden. Die übrigen verteilen ſich auf verſchiedene Handwerksberufe: 3 Bäcker und Konditor, 3 Elektrotechniker, 10 Schlof⸗ ſer, 1 Friſeur, 1 Maurer, 1 Schreiner, 4 Schmied, 1 Kaufmann, 1 Eiſendreher, 3 Former, 1 Werkzeug⸗ macher, 1 Maſchinenhautechniker und 3 Sortterer. Die Prüfung wird ergeben, inwieweit die Jungen für die ſelbſtgewählten Berufe tauglich ſind. * Erbach, 29. Nov. 35 Obſtbaumzüchter folgten in einer Verſammlung dem Aufruf des Bürger⸗ meiſters und gründeten im Sinne des Vierjahres⸗ planes einen Obſtein lagerungs verein. * Zweibrücken, 24. Nov. Oberlandesgerichtsrat Dr. Kieſel von hier iſt zum Vorſitzenden des Erb⸗ hofgerichts für den Gau Saarpfalz ernannt worden. Sein Stellvertreter wurde Oberlandesgerichtsrat Merget von hier. 73 4 1 15 1 1 9 f HANDELS- WIRTSCHAFT-ZETITTLNG Dienstag, 29. November 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Aittag-Ausgabe Nr. 551 Die Industrie im Okfober Weilere Zunahme der Beschäfligung Die Beſchäftigung der Induſtrie hat im Oktober weiter wenn auch nicht mehr ganz ſo kräftig wie im September, zugenommen. Nach der Induſtriebericht⸗ erſtattung Statiſtiſchen Reichsamts iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 117,8(1936— 100) auf 118,2 geſtiegen. Auch die Zahl der geleiſteten Arbei⸗ terſtunden hat ſich weiter, von 122,1(1936— 100) auf 122,8 erhöht. Die durchſchnittliche tägliche Arbeitszeit im Oktober liegt mit 7,84 Stunden eben⸗ falls etwas höher als im September(7,82 Stunden). Nach vorläufigen Berechnungen iſt die Zahl der in der Induſtrie beſchäftigten Arbeiter im Oktober um 28 000 auf 7,050 Mill.(ohne Oſtmark und Sude⸗ tengau) geſtiegen und hat damit einen neuen Höchſt⸗ ſtand erreicht. Gegenüber dem Vorjahr(Oktober 1937) beläuft ſich die Zunahme der deutſchen In⸗ duſtriearbeiter auf 341000. Das induſtrielle Arbeits⸗ volumen voͤer die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtun⸗ den hat im Oktober um 9 Mill. auf 1412 Mill. Arbeiterſtunden zugenommen und liegt um 76 Mill. Stunden über dem Vorjahr. Die Zunahme der induſtriellen Arbeit war der Sailon entſprechend, in den Verbrauchsgüterindu⸗ ſtrien auch im Oktober verhältnismäßig am ſtärkſten. des So hat ſich das Arbeitsvolumen in den meiſten Zweigen der Textilinduſtrie leicht erhöht. Beſon⸗ ders kräftig war die Belebung in der Stepp⸗ und Daunendeckeninduſtrie ſowie bei den Hanfröſtanſtal⸗ ten. Auch die Bekleidungsinduſtrie konnte ihre Ar⸗ beit weiter ausdehnen. Im Zuſammenhang mit dem Weihnachtsgeſchäft, nahm die Beſchäftigung in der Spielwareninduſtrie kräftig zu. Das Verwielfältigungsgewerbe konnte ſich im Oktober weiter entfalten. Gut beſchäftigt waren u. a. die Schriftgießereien. Das Gleiche gilt für die papierverarbeitende ſowie für die holzverarbeitende Induſtrie. Die Rundfunkinduſtrie ſetzte ihren Auf⸗ ſtieg fort. Auch in der Nahrungs⸗ und Genußmit⸗ telinduſtrie wurden Arbeitskräfte neu eingeſtellt. Die Zuckerinduſtrie trat im Oktober in die neue Kampagne ein und dehnte ihr Arbeitsvolumen ſomit kräftig aus. Aehnlich lagen die Verhältniſſe bei der Stärkeinduſtrie und bei den Brennereien. Das Arbeitsvolumen der Produktionsgüterindu⸗ ſtrien wurde durch den Arbeitsrückgang der ſaiſon⸗ abhängigen Induſtriezweige leicht beeinflußt. So gab die Bauinduſtrie nach der Anſpannung der letzten Monate Arbeitskräfte ab. Bei den Bauſtoffindu⸗ ſtrien hat ſich im Oktober die Abnahme der Beſchäfti⸗ gung verſtärkt; ausgenommen hiervon ſind die Ze⸗ ment⸗ und Betonwareninduſtrie ſowie die Schiefer⸗ induſtrie. Im Gegenſatz hierzu konnten die Produktions⸗ güterinduſtrien ohne ausgeſprochene Saiſonbewe⸗ gung, in erſter Linie die Inveſtitionsgüterinduſtrien, ihre Tätigkeit weiter entfalten. In der Gruppe Eiſen⸗ und Metallgewinnung hat die Großeiſenindu⸗ ſtrie das Arbeitsvolumen weiter ausgedehnt. Gleiche gilt für die Nichteiſenmetallinduſtrie und die Gießereien. Das * Reichswerke„Hermann Göring“ Donaudampfſchiffahrtsgeſellſchaft, Wien. Wie in der am 28. November in Wien abgehaltenen Verwaltungs rats⸗ ſitzung der Erſten Donaudampfſchiffahrtsgeſellſchaft mitge⸗ teilt wurde, haben die Reichswerke„Hermann Göring“ die bisher im Beſitz des Landes Oeſterreich und der Oeſter⸗ reichiſchen Creditanſtalt befindlichen Aktien dieſer Geſell⸗ ſchaft übernommen. Infolge dieſes Beſitzwechſels ſind per⸗ ſonelle Veränderungen im Verwaltungsrat eingetreten, der ſich nunmehr aus folgenden Herren zuſammenſetzt: Staats⸗ ſekretär Wilhelm Keppler(Präſident), Dr. Franz Brandl, Dr.⸗Ing. Ottavio Viglioni und Generaldirektor Dr. Wilh. übernehmen Erſte Voß(Vizepräſidenten). Die italieniſche Gruppe der DDS iſt im Verwaltungsrat ebenfalls durch mehrere Herren ver⸗ treten. Zum Generaldirektor und Betriebsführer der Geſell⸗ ſchaft wurde Dr. Wilhelm Voß beſtellt. * Gebrüder Bender AG, Mannheim.— Verminderter Verluſtvortrag. Dieſe zum Intereſſenbereich der Geſellſchaft für Markt⸗ und Kühlhallen, Hamburg, gehörende Eisfabrik ſchloß das Geſchäftsjahr 1937 mit einem Betriebsertrag von 318 866(228 173)„]. Davon erforderten Perſonalaufwen⸗ dungen 217 624(166 106) /. Nach 28 453(19 409) 4 An⸗ lageabſchreibungen verbleibt ein Jahresgewinn von 3987% (332), um den ſich der Verluſtvortrag auf 116(3820), vermindert.— In der Bilanz ſtehen neben dem An von 80 000„/ 15 000(0)/ Rückſtellungen. Die Verbindlichkeiten werden in einem Poſten mit 106 941(116 135) 4 ausge⸗ wieſen. Andererſeits hat ſich das Umlaufsvermögen auf 126 125(92 315)/ erhöht, wobei Warenforderungen 48 028 Mark, Forderungen an Geſellſchaften 24963„(im Vorjahr Schuldner 43 377 /) ausmachen. Eigene Aktien werden wie⸗ der zum Nennwert von 30 000 4 ausgewieſen. Anlagen er⸗ ſcheinen mit 100 488(100 000)&. „ W. C. Hergens Gmbcß, Pforzheim, Hauptſitz Hanau.— Filialgründung. Laut Regiſtereintrag iſt der Gegenſtand des Unternehmens der Fortbetrieb des zu Hanau unter der Firma W. C. Heraeus beſtehenden in offener Handels⸗ geſellſchaft betriebenen Fabrikations⸗ und Handelsgeſchäſts mit Ausnahme der Heraeus⸗Einhorn⸗Apotheke, der Betrieb glei hartiger oder ähnlicher Unternehmungen oder die Be⸗ teiligung an ſolchen. Der Betrieb einer Platinſchmelze und chemiſchen Fabrik, die Fabrikation von Quarzglas, elektriſchen und ſonſtigen Apparaten, ſowie anderer Gegen⸗ ſtän de. Das Stammkapital beträgt 6 Mill. 4. Geſchäfts⸗ führer ſind Dr. Werner Canthal in Hanau, Dr. Wilhelm Heinrich Heraeus in Hanau und Dr. Reinhard Heraeus in Hanau. * Naſſau⸗Selterſer Mineralquellen AG, Oberſelters.— Kapitalherabſetzung. Die ao. HV. genehmigte die Zuſam⸗ wenlegung des 222 300/ betragenden AK. im Verhältnis 10:7 ſowie eine weitere Herabſetzung des Stammaktien⸗ kapitals durch Bereitſtellung 17 eigener erworbener Ak⸗ tien, wodurch das Stammaktienkapital abgerundet auf 140 000/ gebracht worden iſt. Außerdem wurde die Be⸗ ſeitigung des Mehrſtimmrechts der 20 000„ Vorzugsaktien beſchloſſen und die Dividende der Vorzugsaktien auf 5 . H. zuzüglich der Hälfte der Stammaktiendividende, ſo⸗ weit dieſe 4 v. H. überſteigt, feſtgeſetzt. Schließlich wurde noch eine Neufaſſung der Satzung unter Berückſichtigung der Beſtimmungen des Aktiengeſetzes angenommen. * Archimedes Schleſiſch⸗Sächſiſche Schraubenfabriken Ac, Breslau.— 8(6) v. H. Dividende. Dieſe Schraubenfabrik veröffentlicht das bereits von der HV. genehmigte Rech⸗ nungswerk zum 30. Juni 1938. Der ausweispflichtige Roh⸗ überſchuß beträgt 4,13(3,69), dazu kommen Erträge aus Beteiligungen von 0,030(0,025) und außerordentliche Erträge von 0,04(0,10) Mill. 4. Löhne und Gehälter er⸗ forderten 2,17(1,91), ſoziale Abgaben 0,15(0,14), Ab⸗ ſchreihungen auf Anlagen einſchl. Sonderabſchreibungen 0,40(0,27), Zinſen 0,05(0,06), Steuern 0,59(0,55), Bei⸗ träge an Berufsvertretungen 0,01, außerordentliche Auf⸗ wendungen 0,016 und alle übrigen Aufwendungen 0,59 (0,52) Mill. J. Nach Zuweiſung von 320 000 4 an Rück⸗ lagen(i. V. 200 000/ an Erneuerungsfonds] ergibt ſich inſchl. 76034((33 494)/ Vortrag ein Reingewinn von 0(182 914) J. Hieraus werden 8(6) v. H. Dividende ausgeſchüttet, wovon 2 v. H. in den Anleiheſtock gehen. 136 959 I kommen zum Vortrag. * Südweſtdeutſche Flugbetriebs A, Frankfurt a. M. Auf der Tagesordnung der am 7. Dezember ſtattfindenden HV dieſer mit 1,2 Mill./ Alk ausgeſtatleten Geſellſchaft ſtehen u. a. Vorlegung der Abſchlüſſe 1936, 1937 ſowie 1937088, Auflöſung der allgemeinen Rücklage des Jahres 1936, Tilgung der Verluſte aus 1936 und des Rumpf⸗ geſchäftsjahres 1937 aus der geſetzlichen Rücklage; des wei⸗ teren ſind Kapitalerhöhungen und Wahlen zum AR vor⸗ geſehen. * Wollwarenverkaufs⸗AG., Wien.— 5(6) v. H. Divi⸗ dende. Die Geſellſchaft, die ſich mit Erzeugung von Herren⸗ u. Damenwollſtoffen ſowie von Kunſtſeidewaren befaßt, er⸗ zielte im Geſchäftsjahr 1937 einen Reingewinn von 35 538 (45 584)., der ſich um 34 925(36 169) S. Vortrag erhöht. Daraus ſoll der am 12. Dez. d. J. ſtattfindenden HV. die Ausſchüttung einer auf 5(6) v. H. ermäßigten Dividende auf das AK. von 500 000 S. vorgeſchlagen werden. Un⸗ verändert 10000 S. ſind als Zuweiſung an die Rücklagen vorgeſehen, ſo daß 35 461 S. zum Vortrag verbleiben. Der jetzige Geſchäftsgang der Geſellſchaft iſt ſehr gut. Auch dite weiteren Ausſichten werden günſtig beurteilt. Die Zahl der Webſtühle konnte ſeit dem Umbruch von 40 auf 88 er⸗ höht werden. Die Inbetriebnahme weiterer Webſtühle iſt in Ausſicht genommen. * Ingoflawiſche Hausbeſitzer verlangen Streichung der Hälfte ihrer Schulden. In den nächſten Tagen wird eine Abordnung aller jugoflawiſchen Hausbeſitzervereine dem Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch eine Denkſchrift mit den Wünſchen der jugoflawiſchen Hausbeſitzer überreichen. Dieſe fordern, daß alle ausgeſchriebenen Verſteigerungen aufgehoben, bereits durchgeführte außer Kraft geſetzt werden. Bis die Schulden der Realitätenbeſitzer auf geſetzlichem Wege geordnet ſind, ſollen alle Sequeſter aufgehoben wer⸗ den. Da der Wert der Liedenſchoften ſtark abgeſunken iſt, ſollen 50 v. H. der Schulden geſtrichen werden. Für die Reſtſchuld ſoll eine Abzahlung in Raten bewilligt werden. Auch die Rechtsanwaltsſpeſen, ſo fordern die Hausbeſitzer weiter, ſollen geſtrichen werden. * Verpflanzung von Eiſenerzbergarbeiter in Kohlen⸗ gruben in Frankreich. Im Ministerium für Oeſſentliche Arbeiten(Bergbau) in Paris fand eine Konferenz der Delegierten des franzöſiſchen Bergarbeiterverbandes, des Comité des Forges und des Comité des Houillsres, ſowie der Regierung ſtatt, auf welcher das Problem der Ver⸗ pflanzung von Etiſenerzbergarbeitern in die Kohlengruben erörtert wurde. Die Arbeitervertreter forderten, daß die Maßnahmen des Beſchäftigungswechſels nicht unterbrochen würden. Es handelt ſich dabei aber nur um einige 10⁰ Mann. Im ganzen werden monatlich rund 200 Bergarbei⸗ ter aus den Erzgruben in die Kohlengrubem verpflanzt und zwar vorerſt während 4 Mongte. Die Kohlengruben ſind bereit, 800 Facharbeiter zu übernehmen. Daneben gibt es aber noch Kohlenarbeiter, die in der Kriſenzeit die Gruben verlaſſen haben und nunmehr wieder Beſchäf⸗ tigung finden könnten. Die Kurzarbeit in den Erzberg⸗ werken überſteigt zurzeit im Durchſchnitt nicht zwei Tage im Monat. * Steigende franzöſiſche Eiſenerzeugung im Oktober. Die franzöſiſche Roheiſenerzeugung betrug nach einem pro⸗ viſoriſchen Ausweis des Comité des Forges im Oktober 490 000 Tonnen gegen 446000 Tonnen im September und 705 000 Tonnen im Oktober 1937. Dieſe Ziffern entſprechen einer durchſchnittlichen Tagesleiſtung von etwa 15 800 To. gegen 14860 Tonnen im September. Die franzöſiſche Roh⸗ ſtahlerzeugung betrug im Oktober 509 000 Tonnen gegen 467 000 Tonnen im September und 703 000 Tonnen im Oktober 1937. Die weitere fühlbare Zunahme der fran⸗ zöſiſchen Eiſenproduktion im Oktober iſt beſonders auf die Erhöhung der Ausfuhr zurückzuführen und hat auch be⸗ wirkt, daß in vielen Walzwerken die 40⸗Stunden⸗Woche effektiv eingeführt werden konnte, nachdem bis dahin viel⸗ ſoch je Woche nur 24— 30 Stunden gearbeitet worden war. Auf die Heeresgufträge entfällt ein nennenswerter Prozent⸗ ſatz der franzöſiſchen Auftragsbuchungen beſonders in Qualitätsſtahl. * Die amerikaniſche Zigarettenerzeugung. Im Okt. d. J. betrug die amerikaniſche Zigarettenerzeugung 13,26 Mrö. gegen 13,89 Mrd. Stück im gleichen Vorjahrsmonat und in den erſten 10 Monaten 1938 rund 137,49(123,22) Mrö. Stück. * Kanadas Wirtſchaftslage.— Baugewerbe nicht befrie⸗ digend. Im Novemberbericht der Königl. Bank von Kanada wird angegeben, daß die wirtſchaftliche Tätigkeit Kanadas in den erſten acht Monaten dieſes Jahres weſentlich ge⸗ ringer war als in dem gleichen Vorjahrszeitraum. Dagegen ergibt ſich noch ein günſtiger Vergleich mit 1936.—. Die Bergwerksinduſtrie war in verſchiedenen Zweigen lebhaft beſchäftigt und zeigte neue Erzeugungsfortſchritte. Dagegen ſind die anderen Induſtrien, namentlich die Bautätigkeit, weniger gut mit Aufträgen verſorgt. * Schweizeriſch⸗litauiſches Handelsabkommen. Für 1939 iſt nunmehr ein neues Handelsabkommen zwiſchen der Schweiz und Litauen unterzeichnet worden. Es wird für das nächſte Jahr eine Steigerung des Handelsumſatzes zwi⸗ ſchen beiden Ländern um 3 Mill. Lit erwartet, nachdem der Geſamtumſatz bereits von 4,47 Mill. im Jahre 1936 auf 6,86 Mill. Lit im Jahre 1937 angewachſen iſt. In den erſten neun Monaten 1938 hat er ſich weiterhin auf 7,38(.62) Mill. Lit erhöht. Gleichzeitig iſt allerdings auch eine ſtarke Zunahme der Paſſivität zu Laſten Litauens auf 2,99(0,14) Mill. Lit eingetreten. Die litauiſchen Bezüge in der Schweiz haben ſich während dieſer Zeitſpanne als Folge der er⸗ höhten Fabrikate⸗Einfuhren auf 5,19(2,38) Mill. Lit mehr als verdoppelt, während die Ausfuhr nach der Schweiz(in der Hauptſache Eier, Getreide und andere Lebensmittel) mit 2,19(2,24) Mill. Lit ziemlich ſtabil blieb. Die Steige⸗ rung des Handelsumſatzes im nächſten Jahre dürfte vor allem in einer Erhöhung der ſchwetzeriſchen Einkäufe in Litauen von Getreide und anderen Lebensmitteln zu ſuchen ſein. NRhein-Mainische Abendbörse Sfill Frankfurt, 28. November. An der Abendbörſe herrſchte völlige Geſchäftsſtille Kund⸗ ſchaftsaufträge lagen nicht vor, ſo daß auch der Berufs. handel in ſeiner Zurückhaltung verblieb. Es kamen nur ſehr wenige Papiere zur amtlichen Notiz, der wber⸗ wiegend kein Umſatz zu Grunde lag, die aber auch kaum eine Abweichung gegen den Mittagsſchlußverkehr aufwieſen Von den Spitzenwerten notierten J Farben mit 117 (147.25), Verein. Stahl 105.25(10576) und Mannesmann 106 (105.75). Großbankaktien kamen bei ruhigem Geſchäft un⸗ verändert zur Notiz. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz⸗ Anleihe zu 180.25 (130.40) gefragt, ebenſo 6proz. IG Farben mit unv. 190 Im Freiverlehr nannte man Kommunal⸗Umſchuldung mit 92.65. 5 r ͤ V * Beſitzwechſel in der Frankfurter Parfumerie⸗Indu⸗ ſtrie. Die ſeit 1892 beſtehende Parſumerte⸗Fabrik Dr.. Albersheim, Fronkfurt a.., iſt durch den Eintritt von Dr. Wilhelm Korthaus(bisheriges Vorſtandsmitgliez der J. D. Riedel⸗E. de Haen A, Berlin) in deutschen Be, ſitz übergegangen, der dos Unternehmen unter der Firma Dr. Korthaus, vorm. Dr. Albersheim, Frankfurt g. M. fortführen wird. 5 Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Nov 3,357 Jan. 340, März 3,55; Mai 3,62 Q.— Mais lin Hfl, per Laſt 2000 gil per Nov. 95; Jan. 88,75; März 88; Mai 84. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Nov.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal Stand. Micdl.(Schluß! Novemb 483; Dez. 483; Jan.(39) 482; Febr. 487, März 48 480; Mai 479; Juni 477; Juli 476; Auguſt 471; Sept. 405, Okt. 460; Nov. 461; Dez. 462; Jan.(40) 463 März 405 Mai 467; Juli 468; Tendenz koum ſtetig.„ L Leinölnotierungen vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Lonz don: Leinſaat Pl. per Nov. 11; Leinſaat Klk. per Noy 12; Bombay per Nov. 12/6; Leinſaatöl loko 986, dio, per Dez. 22,6; per Jan.⸗April 22,4%; Baumwoll⸗Oel ägypt, 18,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Nov 61/5 RNReuyork; Terp. 25,50; Savannah: Terp. 20,50 * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 48 Milth⸗ ſchweine, 113 Läufer. Preiſe: Mi Mlchſchweine 15—2 Läufer 2452, je Stück. Marktverlauf mittel, 5 Geld- und Devisen marki Paris, 28. November 178.50 (Schluß amtlich) London Relagien 650 75 Oslo 895.50 Neuyor! 3846,— Schweiz 871 Stockholm 920.75 Berlin 1543.— Kopenhagen 797.— Snanjen Italien 205,55 Holland 2092,50 Warſchau 2700,— London, 28 November(Schluß amtlich) Neuyork 465,12 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 467,87 Helſingfors 226,84 Schanghal or862 Amſterdam 854,75 Budapeſt 2425, Yokohama— Paris 178,50 Belgrad 214,— Auſtralien 125, Prüſſel 2748,50 Sofia 405,— Mexiko 995 Italien 8854,.—] Moskau 3 Montevideo 1987, Berlin 1160,50] Rumänien 660.— Valparaiſo 120,0 Schweiz 2048,— Konſtantin 600,— Buenos Spanien 8 Athen 548.— auf London 1005, Kopenhagen 1941,—] Warſckan 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1940, 0] Buenoselires] 1895,— Sslo 1990,12 1 Rio de Jan. J 293,— NMelalle Hamburger Metallnolierungen vom 28 Nonember „„ Banca- u. f Kupfer Arülte inn rler och Brief Geld Brieiſcheld[ Hüttenrohzinf p. 100 kg) 17,0170 Januar 50,56. 274,0 274,0 Feinſilber(RM per kg) 39, 6030,60 Februar 456, 56. 274,0274,0][ Feingold(RM per g)..84 29 März 50,— 56.274,00 274,0[ Ult⸗Platin(Abfälle) April 36.— 50, 274,00274,0 Circapr. RM per ge.30, 2050 Mat 4 4 Techn. reines Platin N Jun! e Detailpr.(RM per g 3,50„ Juli 8*. Auguſt 3* Loco Abl Septembei...... I Anttmon Regules chines. ö Oktober„(T per to) 48,0 November 56, 56, 274,00274,0 Queckſilber(Tper Flaſche) 70,50 70580 Dezember 56, 56. 274,0 274,0 Wolframerz chineß n e 57. 1 Der Londoner Goldpreis betrug am 28. November füt eine Unze Feingold 149 fh. 9½ d.= 86,8043, für ein Gramm Feingold demnach 57,7909 d.= 2,79082. Am Montag wurde Gold im Werte von 1 351 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 149/%½ ſh. pro Unze ein verkauft. NSDAP-Miffeilungen Nurtstamtlichen Gehauntma chungen autnammae- Anorbuung der Kreisleitung Wohlgelegen. Am 29. 11., 20.15 Uhr, Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter an der Geſchäftsſtelle. Seckeuheim. Heute, 20 Uhr, Zellenleiterbeſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Friedrichsfeld. 30. 11., 20.15 Uhr. Lichtbildervortrag im „Adler“ ⸗Saal. Waſſerturm. Der Zellenabend der Zelle 01 findet am 29. 11., 20.15 Uhr, im Nebenzimmer der Gaſtſtätte„Kleiner Roſengarten“, U 6. 19, ſtatt. Dienſt für Pol. Leiter, NSV⸗ Walter, DAF⸗ Obmänner, NSſch⸗Leiterinnen und Block⸗ helfer. Parteigenoſſen und Gäſte ſind willkommen. NS⸗Fraueuſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! Am 29. 11., 15 Uhr, Beſprechung in L 9. 7. Die Meldung der Kuchen iſt mit⸗ zubringen, ebenfalls iſt die Anzahl der Mitarbeiterinnen für das WHW⸗Winterfeſt zu melden. Achtung, Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder! Wir machen auf die Veranſtoltung der„Gedok“, Tanzabend Bianca Rogge, am 1. 12., 20.15 Uhr, im Kaſino, R 1, auf⸗ merkſam. Ilvesheim. 29. 11., 20 Uhr. Heimabend im„Pflug“. Käfertal⸗Süd. 29. 11., 20 Uhr, Singſtunde im„Heidel⸗ berger Hof“. Bismarckplatz. 29. 11., 20 Uhr, Stab⸗ und Zellenfrauen⸗ ſchaftsleiterinnenſitzung im Ortsgruppenheim, Thoräckerſtr. Neckarſtadt⸗Oſt. 30. 11., 19.30 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ frauenſchaftsleiterinnenbeſprechung, Abrechnung der Baſar⸗ karten; anſchließend 20.15 Uhr Singprobe bei Bode, Käfer⸗ taler Straße 33. Friedrichspark. Die Zellenfrauenſchaftsleiterinenn holen ſofort die Theaterkarten bei Frau Elbel, B 1, ab. Feudenheim⸗Oſt. 30. 11., 20 Uhr Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Neckarau⸗Nord. 29. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im„Lamm“. Neckarau⸗Süd. 29. 11., 20 Uhr, Probe der Sing⸗ und Jugendgruppe im„Volkschor“. Nenoſtheim. 29. 11., 20.15 Uhr, Heimabend in der Neu⸗ oſtheim⸗Schule. Achtung. Jugendgruppe! Neckarſtadt⸗Oſt. 29. 11., 20 Uhr, Heimabend in der Uhland⸗ ſchule. Erſcheinen iſt Pflicht. Späteſter Ablieferungstermin für Sudetenſpende. Wohlgelegen. Am 29. 11., 20 Uhr, Heimabend bei Schmitt, Weilſtraße 9. Neckarau⸗Nord. 29. 11., 20 Uhr, Pflichtheimabend im „Lamm“ für ſämtliche Mädels. Die noch nicht abgelieferten Gemeinſchaftsarbeiten ſind unverzüglich zuſommen mit den Monatsberichten auf der Kreisfrauenſchuftsleitung(Kartei) abzuliefern. Jede Füh⸗ rerin ſchickt außerdem die Einzelarbeiten für die Sudeten⸗ Hilfe weg. Führerinnenbeſprechung und Adventsfeier am Freitag, 2. 12., 20 Uhr, im NSV⸗Kindergarten, Fröhlichſtraße 15. 8 Kulturgefolgſchaft des Bannes 171. Die ganze Kultur⸗ geſolgſchaft des Bannes 171(Bannorcheſter, Spielſchar, Muſikzug) tritt am 29. 11., pünktlich 20 Uhr, in Uniform im Hofe des Schlageterhauſes an. Erſcheinen iſt Pflicht. Motorſturm Mannheim. Am 29. 11. haben alle Gefolgſchaften des Motorſturms um 20.30 Uhr auf dem Meß⸗ platz in Winteruniform anzutreten. Motorgefolgſchafſt 5/171 Neckarſtadt. Die Ge⸗ folgſchaft tritt am 29. 11. um 20 Uhr in Winteruniform auf dem Clignetplatz an. Der Bannführer wird eine Beſichti⸗ gung der Motor⸗HJ vornehmen. Der Dienſt am 30. 11. fällt für die Gef. aus. Achtung, Motorgeſolgſchaft 1. 29. 10., 20 Uhr, tritt oͤie Ge⸗ folgſchaft in tadelloſer Uniform auf dem Gockelsmarkt zur Beſichtigung durch den Bannführer an. Beurlaubungen ſind aufgehoben. Motorgefolgſchaft 2/171 Oſtſtadt. 29. 11., 19.30 Uhr, An⸗ treten am Karl⸗Benz⸗Denkmal in Uniform. Sämtliche Be⸗ urlaubungen ſind aufgehoben. Der Bannführer wird die Gefolgſchaft beſichtigen. Bannorcheſter. Die große Beſetzung tritt am 29. 11., 20 Uhr, in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſiums mit Inſtru⸗ menten und Notenſtändern an. BDM Gr. 17/18/71 Oſtſtadt. 29. 11. fällt der Sport aus. Statt deſſen 19.15 Uhr Antreten vor dem Roſengarten. Gr. 47/171 Seckenheim. 30. 11., 20 Uhr, Gruppenheim⸗ abend im Horſt⸗Weſſel⸗Saal dees Heims. Abſchlußfeier der kaufmänniſchen Gehilfenprütfung. 29. 11. ſtellt jede Gruppe von—25, je 25 Mädel. Antreten 19.15 Uhr vor dem Roſengarten. Dichterabend Agnes Miegel 30. 11. Sämtliche Mädel die in den Dichterabend gehen, treffen ſich 19.30 Uhr auf dem Untergau in N 2, 4. Karten zu 30 Pf. dem Untergau erhältlich. Gr. 3/171 Strohmarkt. 29. 11. fällt der Sport gus. Da für 19 Uhr Antreten auf dem Gockelsmorkt. 10 Pf. mit⸗ bringen. Gr. 19/171 Schwetzingerſtadt 1. Heute, Dienstag, 19.15 Uhr, auf dem Gabelsberger Platz Antreten. 10 Pf. ſind mitzubringen. Mädelgruppe 12/171 Waldpark. Die Gruppe tritt am 29. 11., 19.30 Uhr, auf dem Gontardplatz an. Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Frauenabteilung Hansgehilfen Deutſches Eck. 29. 11., 20.30 Uhr, im„Schützenhof“, S 8,—4, Fachgruppenabend. ſind noch auf Almenhof. 30. 11., 20 Uhr, Fachgruppenabend. Waſſerturm. 30. 11., 20.15 Uhr, in ſtraße 15, Fachgruppenabend. Waldpark. 30. 11., 20.30 Uhr, in Straße 26, Fachgruppenabend. Ortswaltungen Strohmarkt. Die für 29. 11. vorgeſehene Monatsver⸗ ſammmlung fällt aus. Unſere DAß⸗Walter nehmen dafür an der Freiſprechungsfeier im Nibelungenſaal teil. Kraft durch Freude Fußwanderung in die Pfalz. Ab Bad Dürkheim— Seebach— Mundhardter Hof— Auf dem Röthel(Schanze) Weißer Stein— Ebersberg lalte Gräber]— Ruine Lim⸗ burg— Dürkheim. Wanderzeit 4 Stunden. Abfahrt.85 Uhr ab Colliniſtraße mit Verwaltungsſonderzug der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn. Fahrkarten zu.10 Mark ſind vor Abfahrt des Zuges am Schalter Colliniſtraße 1 zu löſen, Dürkheim an.35 Uhr. Rückfahrt ab Dürkheim 18.30 Uhr. Mann⸗ heim an 19.30 Uhr. An alle Kdß⸗Orts⸗ und Betriebswarte! Betr. Rund⸗ ſchreiben 75/38. Die Bezeichnung der„Rund⸗um⸗Italien⸗ Fahrt“ vom 7. bis 18./19. Dezember 1938 iſt nicht(wie in obigem Rundſchreiben angegeben! Sßỹ7 107, ſondern Sc 11/39. Im übrigen bitten wir die Werbung für dieſe Fahrt raſcheſtens und mit allem Nachdruck durchzuführen. Anmeldungen umgehend bei allen Kö F⸗Geſchäftsſtellen und bei der Kreisdienſtſtelle Rheinſtraße 5, Zimmer 50. Die Anmeldungen werden je nach Eingang berückſichtigt. An Weihnachten ins herrliche Tiroler Land. Vom 25. 12. bis 2. 1. 1939 mit der Uß 1/39 nach Tirol(Brixen⸗ tal). Unterkunftsorte ſind Hopfgarten, Weſtendorf, Brixen im Tal, Kirchberg, Kitzbühl und St. Johann. Teilnehmer⸗ preis 39 Mark einſchließlich Fahrt, Unterkunft und Ver⸗ pflegung. In den Unterkunftsorten haben Schifahrer Ge⸗ legenheit, an den Schikurſen teilzunehmen Winterurlaub im ſonnigen Süden. Rund um Italien⸗ fahrt mit der S§ 11/39 vom.—18. 12. 38 nach dem Süden. Teilnehmerpreis 150„ einſchließl. Bahn und Schiffahrt, Unterwegsverpflegung, volle Verpflegung und Unterkunft an Bord, Sonderveranſtaltungen, Ausflügen und Beſich⸗ tigungen ſowie Taſchengeld in italien. Währung In Ve⸗ nedig Einſchiffung auf Dampfer„Stuttgort“ Weiterfahrt nach Palermo— Neavel— Genua. Anmeldungen mit ärztl. Atteſt bei den Köcß⸗Geſchäftsſtellen und Rheinſtr. 5, Zimmer Nr. 50. in der Streuberſtraße 40, der Beethoven⸗ der Emil⸗Heckel⸗ Volksbildungswerk Betr.: Arbeitskreis Zeichnen und Malen. Da ſich zur Zeit in der Friedrichſchule eine Ausſtellung befindet, die auch den Zeichenſaal belegt hat, beginnt unſer Arbeitskreis für Zeichnen und Malen erſt am Mittwoch, 7. Dezember. Sprachkurſus Italieuiſch für Anfänger. Beginn: Don⸗ nerstag, 1. 12., 20 Uhr, Caſa'Italia, X 2, 5. Anmeldungen zu dieſen Kurſen nimmt die Kreisdienſtſtelle Mannheim, Rheinſtraße 5, noch entgegen. Schulungskurſus„Grundlehren des Nationalſozialismus“. Der 2. Schulungsabend findet heute, Dienstag, 20, 11. 20 Uhr, im Saal der Induſtrie⸗ und Handelskammer, 41 ſtatt. Dichterabende. Am Mittwoch, 30. 14., lteſt Agnes Miegel aus eigenen Werken.— Am Donnerstag, 8. 12. Lichtbilder, vortrag des bekannten Tierſchriftſtellers Paul Eipper „Kamerad Tier“.— 2. Vortragsabend der Reihe K: Dien tag, 13. 12., in der Aula A 4, 1, Kapitänleutnant a. D. Ernſt Noebel hält einen Lichtbildervortrag über U⸗Deuſſch land. Dienstag, 29. November Nationaltheater: 19.30 Uhr„Carmen“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung dee Sternenproſet r Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaſſe„hei Lichtſpiele: gold“. 3 e mbra: Majs Univerſum:„Stärker als die Liebe“— Alha Capitol zwiſchen zwei Ehen“.— Scala:„Heimat“— „Eine Frau geht in die Tropen“.— Palaſt.„Der dach nach der Scheidung“.— Gloria:„Skandal um den Hahne, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 1200 unh von 14.30 bie 16 Uhr. 51 Theatermuſeum, E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 18 und 5 15 bis 17 Uhr a 10 Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet non i bis ig und 10 Geöffnet von 10 bis 18, 15 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: 17 und 19.30 21.30 Uhr. 10 Ausle-he von 11 bis 164 — Leſeſaal geöffnet von 9 bis Städtiſche Schloßbücheret: 1515 17 öts 19 Uhr 1 und von 15 bis 19* 0 Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, ac ſtraße 13: Ausleihe 10.30 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. 90 bt Städtiſche Ingendbücherei, R 7. 46: Ausleihe 16 bis 20 he Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Gebßffnet von 10 bis 1 Uhr Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis I 1 0 Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Bis Ein der Dunkelheit geöffnet. 9 Keuch⸗ Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge un huſtenflüge. 909 f. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon ih . Hinweis 5 f a 5 we Agnes Miegel lieſt. Dos Volksbildung Mannheim weiſt noch einmal auf den morgen 8. 15 78 im 1 8 1 15 1 85 1 Dichterabend hin. g nes egel, en deutſche Dichterin, bekannt geworden durch ihre 1 und Lieder“, ihre„Geſchichten aus Ostpreußen 8 eigene 2 andere tiefgründige Erzählungen, lieſt aus en erken. 2 ektors; Rhein⸗ Dienstag, 29. November 1938 Raſſe und Volk Fine Arbeitsgemeinſchaft des Volksbildungswerks Das Volksbildungswerk Mannheim beginnt am Donnerstag, dem 1. Dezember, 20 Uhr, im Phyſikſaal Eliſabethſchule, D 7, eine Arbeitsgemeinſchaft aſſe und Volk!“. 5 Nationalismus, Marxismus und Li⸗ noch die Gleichheit und die raſſiſche keit der Menſchen lehren konnten, hat i dem Beginn der neuen Epoche, nach der Ent⸗ belung der Vererbungsgeſetze und nach der Macht⸗ bernahme eine Umwertung der Werte eingeſetzt. 9 bildungswerk Mannheim iſt nun beſtrebt, alen Volksgenoſſen für wenig Geld die wichtigſten untniſſe auf dem Gebiet der Raſſenlehre durch einem Redner Ker 3 raſſenpolitiſchen Amtes geleitet wird, näher zu her jeſe Arbeitsgemeinſchaft, die von 2 en. Die Arbeitsgemeinſchaft„Raſſe und Volk“ mird in ſechs Abenden folgende Themen behandeln: 1 Abend: Weltanſchaulich⸗politiſcher Vortrag; 2. und Abend: Grundlage der menſchlichen Vererbungs⸗ lehre 4. Abend: Ausleſe und Gegenausleſe; 5. Abend: Hevölkerungspolitiſche Lage; 6. Abend: Raſſenlehre und Raſſenpolitik. Anmeldung zu dieſer Arbeitsgemeinſchaft werden noch bei der Koͤß⸗Kreisdienſtſtelle Mann⸗ heim, Rheinſtraße 5, entgegengenommen. Flalieniſche Sprachkurſe des Nolksbildungswerkes das Volksbildungswerk Maunheim hat es ſich zur Pflich gemacht, einen Beitrag zur Vertiefung der kulturellen Beziehung der beiden großen Völker zu liefern. Im Sinne des am 28. November unter⸗ zeichneten Paktes hat die Volksbildungsſtätte unter direkter Fühlungnahme mit der Caſa'Italia be⸗ ſcloſſen und durch das bereitwillige Entgegenkom⸗ men des italieniſchen Konſulats erreicht, daß der jlalieniſche Sprachkurſus des Volks⸗ bildungswerkes im italieniſchen Konſulat 2 5 unter Leitung eines italieniſchen Lehrers burchgeführt werden kann. Das Volksbildungswerk Mannheim ſowie das italieniſche Konſulat hoffen, daß die Volksgenoſſen Mannheims eifrig die ge⸗ botene Gelegenheit benützen werden, um ſich die Kenntniſſe der italieniſchen Sprache zu erwerben. Wer von uns möchte nicht einmal nach Italien? Die Nec„Kraft durch Freude“ ermöglicht es, billig nach Italien zu kommen. Das Volksbildungswerk gibt dem Gelegenheit, ſich billig und doch unter ſachkun⸗ ſger Anleitung die Kenntniſſe der italieniſchen Sprache zu erwerben. S Das 83 Mir ſingen und ſind froh Winterfeier beim Sängerkreis Mannheim Der Mannheimer Sängerkreis e.., der fetzt ſeil vierzig Jahren etwa beſteht, beging ſeine dies⸗ jührige Winterfeier. Wie immer, ſo waren auch dieſes Mal dem Ruf der Sängerſchar zu einem unterhaltſamen Familienfeſt der Freunde des Liedes lele gefolgt. Im Mittelpunkt der frohen Zuſam⸗ menkunft ſtand die Ehrung zahlreicher ak⸗ Aber ünd paſſiver Sangeskameraden Ae bon Verein und vom Deutſchen Sängerbund ausgezeichnet wurden. So gelten aus der des Vereinsführers Anton Pott die goldene N „. 773 2 des Deutſchen Sängerbundes für 40jährige zum Lied die Sänger Joſef Schmitteis, Lang und Fr. Berberich. Für 25 Jahre Sängerſchaft wurden Georg Schmitt Fritz Sch bel und Karl Walter mit der ſilbernen Nadel des Badiſchen Sängerbundes ausgezeichnet. Die ſil⸗ berne Vereinsnadel für 25jährige Mitgliedſchaft er⸗ hielten Karl Rexer, Fr. rberich, Georg Schmitt und Fritz Schnabel. Otto Roßnagel und Karl Geier erhielten für 25jährige Paſſivi⸗ tät ein Diplom überreicht. Jakob Berg, der ſchon vierzig Jahre dem Mannheimer Sängerkreis ange⸗ hört, wurde an dieſem Abend zum Ehrenmit⸗ glied ernannt und durfte außerdem noch ein ſchö⸗ nes Bildgeſchenk entgegenehmen. Im Namen aller an dieſem Abend Geehrten ſprach er in bewegten Worten der Vereinsleitung ſeinen Dank aus. Der Hauptteil der Darbietungen wurde von den „Sängerkreislern“ beſtritten. Muſikdirektor Willi Bilz, der bewährte Leiter zahlreicher Männerchöre, hatte für dieſen feſtlichen Abend eine wirkſame Lied⸗ folge zuſammengeſtellt. Beſonders der ſtarke Baß des Vereines kam in dem Männerchor mit Klavier⸗ begleitung„Heimatgebet“ von Hugo Kaun, männlich wuchtig zum Vorſchein. Muſikdirektor Willi Bil z hatte ein weniger bekanntes Programm aufgeſtellt, das durch große Liebe ſeiner Sänger zur Sache und unter ſeiner Leitung eine eindrucksvolle Wirkung nicht verfehlte. Der Mannheimer Bariton Hans freute wieder durch ſeine vollendet Hugo⸗Wolf⸗, Carl⸗Loewe⸗ und Franz⸗Schußert⸗Lie⸗ der ſeine Zuhörer. In Lucie Schuhmacher hat der blinde Sänger eine vorbildliche Begleiterin. 5 Für ihr luſtiges Tanzſpiel erhielt die jugendliche Tanzgruppe Sauter vom Publikum viel Bei⸗ Be Kohl er⸗ dargebotenen fall, und von der Vereinsleitung Schokolade. Die Abteilung der Muſiker des Flak⸗Regiments 49 ſpielte ſchließlich zum Tanz auf. l 0 1 Aire Luifi Geli Ausgabe von Gemüſe Die Ausgabe von Kraut erfolgt am Dienstag, dem 29. November, für die Ortsgruppe Humboldt, am Mittwoch, dem 30. November, und Donnerstag, dem 1. Dezember, für die Ortsgruppe Neue ichwald in den Hallen der chem. Fabrik Albert& Co., Inſel⸗ ſtraße 10(Induſtriehafen, gegenüber dem Verein Deutſcher Oelfabriken), in der Zeit von 8 bis 16 Uhr durchgehend. Näheres erfahren die Bedürftigen auf ihrer Orts⸗ gruppe. . Se a Mittwoch, 30. November Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 618 21.80 Uhr Friedrichſchule U 2 und Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſium. 20.15 bis 21.45 Uhr Kirchgartenſchule Neckarau Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe : 18 bis 19.30 Uhr Tullaoberrealſchule ö Uhr T⸗Platz Waldhof ion, Feld 2(Alham⸗ (Nagel u. Co.]. iſches Braun⸗ chule A(Vgt. zziſchu“e A (J. Reiß). 18 bis 19 Uhr Sta⸗ 18.45 Uhr Luiſenſchule 18 Uhr iſchule B bis 21 Uhr 1 Fltfabethſchule 20.30 Uhr Humboldtſchule 19. Uu yr Peſtalozziſch 17 b chule B(Rhein 18.30 Uhr Peſtalozz Uhr Y yr Eliſabethſchule tle(NM. bis 20 1 bis (Huth bis Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21.30 2 elegenſchule 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ tal 21 bis 22 Uhr Uhlansſchule portkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Wohlgelegen⸗ Felina). 20 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gebr. Kindergymnaftik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. 15.45— 16.30 Uhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 17.30 18.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal. 18.30—19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Kafertal. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 bis 23 Uhr Stästiſches Hallenbad Halle 1 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(Strebelwerke, Draiswerke und Joſ Vögele AG); 18.80 bis 20 Uhr Stödt. Hallenbad, Halle 3(Hommelwerke); 21.30 bis 23 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(F. A. Neidig Söhne und Gebr. Braun KG). Schwerathletik Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldhof (Bopp u. Reuther). Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle,. Städtiſcher Schlacht und Viehhof. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukſurt⸗Main, vom 29. November: Das Her⸗ annahen der neuen Störungsfront aus Weſt hat zwar in Nordweſtdeutſchland verbreiteten Regen, uns aber nicht die erwartete Wetterverſchlechterung gebracht. Vielmehr verſtärkte ſich bei heftigem Druck⸗ fall die abſteigende Luftbewegung, ſo daß in der ver⸗ gangenen Nacht das heitere Wetter fortdauerte und zu neuen Strahlungsfröſten Anlaß gab. In⸗ zwiſchen hat ſich in den Niederungen Nebel und Hoch⸗ nebel eingeſtellt. Eine weſentliche Aenderung des hauptſächlich durch Hochdruck beſtimmten Wetters iſt S GIBT NUR Abl. bei uns nicht wahrſcheinlich. Macht die Haut zart und matt Vorausſage für Mittwoch, 30. November* Vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, nachts ſtellenweiſe leichter Froſt, Winde aus Süd. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. November 8,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 29. November. 1 Grad; heute früh halb 8 Uhr 08 Grgd. AlLEINMICER U Fes EllER: damenbart We slis lästigen Haare entlernt schmerzlos durch 8 Ultra- Kurz weilen Farumert dauernd und narbenkrel Cretl Stohl Srzüllch geprüfte Kosmetikerin Markt- Mannheim- fuliastr. 19- fuf 443 98 platz AU das reich vitaminhaltige Nähr⸗ und Kräftigungsmittel, und ausgewogen. Eler-Lebertran, lehertran-Emulston Norchen- roger in Flaſchen S8 Parfümerie deschenkpackungen in jeder Preislage aus der Nedizinaldrogerle Albert Rast D 1. 13 Huns'straße D 1, 13 Azeurkkfudee KLEIN SCHREIB MASCHINE Das moderne Schreibgerät Sunstige Raten. 10 8862 OTLYMRIA- LADEN Hannhelm F 4, 13— Anruf 287 23 Zu besſchtigen im Stall Karen! sagen wir innigen Dank für die allgemeine Dr. med. Fritz Heck für die ärztl. Hilfte, den den Abordnungen des Kyffhäuser-Bundes Ehre erwiesen. Familie Friedrich Adler jr. Familie Augusi Adler Familie Willi Adler Danksagung Für die überaus herzliche Anteilnahme, anläßlich des Hinscheidens unseres lieben, herzensguten Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und Onkels, Herrn Friedrich Adler Molorboolunfernehmer Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Bürck für die trostreichen Worte, Herrn Hausbewohnern sowie allen denjenigen, die unserem lieben Entschlafenen die letzte Mannheim(IT 5,), den 28. November 1938. Nudoli Götz u. Frau Berſha, geb. Adler Fritz Kolb und Frau Erna, geb. Adler Anteilnahme und die vielen Kranzspenden. Diakonissmnen für ihre aufopternde Pllege, und des Pionier- Vereins, den verehrlichen billige neue Schlaf- Zimmer m. Friſtierkomm. 275,285, 295 Iich daumanu à Lo. Verkaufshäuſer 1 1, 78 Fer ruf 278 85 8619 . Landen 1 8, 12 del. 21222. 21223 Mahmaschte verſenkbar durch Zahlungs⸗ mangel zurück⸗ genommen, bill zu verkaufen. Pfaflenhuber, f f, 14 S818 Elektrische a Eisenbahn Brauileuſe in groß. Ausfſth⸗ rung, neuwertig, kompl., zu verkf. 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Besonderen Dank Herin Pfarrer Grimm für seine tros feichen Worte bei der Bestattung sowie den Schwestern vom Luisenheim für ihre aufopfernde Mannheim(Beilstr. 22). 29. November 1938. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Familie Friedrich Geberi Sehwieger- Schwagers erſtkl. wenig 5 mit Noteuſtänder und ſowie J Hache kee fonbücher 1 Band, ſaſt neu. billig abzugeben. Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt. 84527 Ae f. Küchenkera preisw. zu ver⸗ kaufen. 8495 Franz Neckarauerſtr. 243 Nähe Schillerſch. label. Märklin- Eisenbahn Spur 0, mit all. Zubehör. Anzuſ. 111,.0 Uhr. Otto⸗Beck⸗Str. 38 27586 Aomb. wolg. Heid gut erh., bill. zu verkauf. 7570 Rheinhäuſerſtr. Nr. 34a 1 Tr ,-. re ache neu u. gebraucht, kaufen Sie gut u. preiswert bei olad- Apel G A4. 7 S513 Adil Fabrikat, geſpielt, zu verkaufen. Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt. 57567 [Gut erhaltenes Chaiselonzue 97584 belt mit Matr. billig z. verkauf. t 7, 25, pas t. 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Stock 7509 S894 Wär unſer Apparat modern, du lauſchteſt ihm nochmal ſo gern; Denn alles holte er heran, was überhaupt man wünſchen kann. Doch ſcheint ein Apparat, ein neuer der Gutes leiſtet dir zu teuer. Dann hab zu deinem Sohn! Vertrauen und laß ihn ſelber einen bauen“. Kaſpar hat recht! Mit Kaſpar ſeinem guten Sohn Hat Fridolin gar oftmals ſchon geſchimpft, er fand es unerhört, Daß er durch's Radio wird geſtört. Der Apparat der pfeift und ſingt, nur ſelten es einmal gelingt die Töne klar und rein zu hören: es war ein Jammer mit dem Stören. Auch kannſt du bei den Firmen ſehn viel' neue Apparate ſtehn, 5 die„N. Mz.“ verrät uns jetzt: die Preiſe ſind herabgeſetzt. Drum bitte Vater ſei ſo gut g Nimm deinen Stock und deinen Hut Komm kaufen wir uns einen neuen, Du wirſt beſtimmt es nicht bereuen. Sohn Kaſpar ſagte jedesmal: ö„Wie lange dauert noch die Qual mit unſerm Rundfunkapparat? Veraltet, macht er keinen Staat. Was gilt ihm Welle kurz, was lang? Er hat kaum guten Ortsempfang. erer eren mere . F c ccc 2 —— .. ̃———, 7˙—ß— S