Einzelpreis 10 Pf. Erſcheinn nas weiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreise: 2 2 Anzeige tenntg, 79 mm Fret Haus monatlich.08 Mk und 62 Pia Tragerlohn in unſeren r breit gamtlten- und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt 2 70 Mk einſchl. Klet. eie. Allgemein gültig 80 Pia. Poſtbef.⸗Geb 17 8 Pfa Beſtellgeld e Wald⸗ tſt die zei Zwangsvergletchen oder ſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 1g. 0 d 5 Gewähr für J 10 Fiſcherſtr 1 Pe Hauptſtr 63 W Oppauer Stres 8e Lulſenſtr 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l. 46 Fernſprecher! Sammel⸗RNummer 24951 4 5 5 1065 4 ese Plätzen und bbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn„Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 1 0 1 ö Morgen- be Au. 8 lusga Montag. 58. Dezember 1938 149. Jahrgang Nr. 561 Ein überwältigendes Ergebnis des Tages der Nationalen Solidarität Das ſudetendeutſche Bekenntnis zu Großdeutſchland Das Alkreit 15 060 333.40 Reichsmark Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1937 im alten Reichsgebiet 7 964 102.76 Reichsmark. insgeſamt 1 089 115.53 Mark geſammelt. Beſonders erfreulich iſt das Ergebnis in den oſtmärkiſchen Gauen. Hier wurden Nach Abzug dieſer Summe ergibt ſich im Altreich eine Steigerung um 6 007 117.11 Mark oder um rund 73 v. H. Dr. Goebbels dankt Zu dieſer ſoziglen Abſtimmung größten Aus⸗ maßes veröffentlicht Reichsminiſter Dr. Goebbels folgende Erklärung: Der diesjährige„Tag der nationalen Solidarität“ hat ein Ergebnis erbracht, das alle daran geknüpf⸗ len Erwartungen weit übertrifft. Er ſtand im Zei⸗ den der Heimkehr des Sudetenlandes und der deut⸗ ſchen Oſtmark zum Reich. Während es in den ver⸗ gangenen Jahren gelungen war, durch national⸗ ſozialiſtiſche Energie und Tatkraft die Zahl der Be⸗ dieſen Appell des Führers richtig ver⸗ ſtanden und eine begeiſterte Gefolg⸗ ſchaft geleiſtet. Mit allen Kräften iſt es bemüht, die Not der heimgekehrten Brüder zu lindern und auf die Dauer gänzlich zu beſeitigen. Das zeigte auch wieder in eindrucksvoller Weiſe das beiſpielloſe Sam⸗ melergebnis des diesjährigen Tages der natio⸗ nalen Solidarität. Die dabei aufgebrachten Sum⸗ men ſollen mithelfen, das gewaltige Auf hau werk ſammelt über ſechs Millionen mehr Das ſind 73 v. H. mehr als im Jahr 1937 ſondern den praktiſchen Soztralismus der Tat verwirklicht! Sie haben denn auch dazu bei⸗ getragen, den Gemeinſchaftsgedanken und die innere Solidarität unſeres Volkes zu ſtärken und vor aller Welt wieder einmal unter Be⸗ weis zu ſtellen. Ich nehme dieſe Gelegenheit wahr, um auch den ungezählten namenloſen Sammlern und Spen⸗ dern des WHW und der NS, die nicht nur einen Nachmittag, ſondern ein ganzes Jahr in ſchwerem und opfervollem Dienſt unſeres deutſchen Sozialis⸗ mus geſtanden haben, beſonders zu danken. Wir, die wir am Tag der nationalen Solidarität in ihre Reihen einmarſchiert ſind, halten dabei das Bedürf⸗ nis, vor unſerem Volk zu bekunden, wie tief wir uns mit ihnen verbunden fühlen. dnb. Berlin, 4. Dezember. ſeiner beſten Seite gezeigt hat, herzlich ſt zu Jeder deutſche Volksgenoſſe ſoll angeſichts dieſes Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: danken. Sie alle haben einen Nachmittag im b Ergebniſſes ſtolze Freude darüber Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlung am„Tage der Nationalen Soli⸗ Dienſte des nationalen Sozialismus geſtanden, der emuf tige, eiter fun Volksge meine: 124% 3 a! 72. j„ Theorien und Phraſen erſchönft 0 ee. e E 2 darität“ im ganzen Reich beträgt ſich nicht in ſozialen Theorien und Phraſen erſchtptt zugehören Mögen die Kennzeichen des Nativonal⸗ ſozialismus, Gemeinſchafts⸗ und Opferſinn, Disziplin und Einſatzbereitſchaft unſerem Volke weiter erhalten bleiben! Es wird dann allen Aufgaben, die die Zukunft an uns ſtellt, gewachſen ſein. Heil unſerem Führer! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda: Dr. Goebbels. Gau Baden verdoppelt ſein Sammelergebnis 781 413,53 Mk. gegen 357 993,11 Mk. im Vorjahr OL. Karlsruhe, 4. Dezember. Ein beiſpielloſes Zeuguis der Opferbereitſchaft aller Volksgenoſſen im Gau Baden brachte der Tag der nationalen Solidarität. Nach den vorlie⸗ Eine Nation ſagt ja * Maunheim, 4. Dezember. Man hätte gewünſcht, daß am 3 Dezember ein⸗ dürftigen im alten Deutſchland 5 ini des Nationalſozialismus, vor allem auch in den pſt⸗ 151 65 155„ mal die verhetzten und von den jüdiſchen Jour⸗ ü auf ein Minimun 5„ 0 ö enden Meldungen ergibt ſich als Summe aller ge⸗ 5 0 3 555 zu ſenken, ſind infolge der ele und wirtſchaft⸗ märkiſchen und ſudetendentſchen Gebieten mit natio⸗ 5 0 e n 8 naliſten belogenen Arbeiter der weſtlichen Demo⸗ lichen Notlage der heimgekehrten Gebiete gewal⸗ nalſozialiſtiſcher Schnelligkeit und Gründlichkeit ſammelten Spenden insgeſamt der Betrag von kratien in Berlin hätten durch die Straßen des tige neue Aufgaben erwachſen. Der Führer hat in ſeiner Sportpalaſtrede anläßlich der Eröff⸗ nung des diesjährigen Winterhilfswerkes zum Aus⸗ druck gebracht, er erwarte, daß ſich das deutſche Volt in der ſozialen Hilfsbereitſchaft der Größe dieſer durchzuführen. . Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Allen, die an dieſem ſo ſtolzen Ergebnis mitgewirkt haben den bekannten und unbekannten Sammlern, den 781 413,53 Mk. Jeder Badener ſpendete mithin 32,38 Pfennige für Oſtens und des Wedding gehen können. Es wäre ihnen wie Schuppen von den Augen gefallen, denn ſie hätten geſehen, wie albern das Gerede iſt, daß der große autoritäre Staat Deutſchland nichts ande⸗ res ſei als eine Diktatur, unter der es keine Frei⸗ * 1 N 225 0 7 2 2 2 7 50 2* 3 1 1 Zeit würdig erweiſe. Da s Nest che ee 5 auch dem das WHW. Im Vorjahre betrug das Geſamter⸗ heit gibt und das Volk nichts zu ſagen hat. Nein, 2 0 Volk, das ſich wieder einmal von gebnis des gleichen Sammeltages im Gau Baden hier hat, und nicht nur in Berlin, in ganz Deutſch⸗ 5 5 5 land, im Altreich und in der wiedergewonnenen 2 357 993,11 6 mithin einen Durchſchuttt je Kopf der Oſtmark das Volk geſproche n. Und es hat, 2 oe II 2 ul en die Bevölkerung von 14,83 Pfg. man möchte ſagen, jubelnd ſeiner Führung in die⸗ 5. 5 5 ſer ſozialen Abſtimmung größten Ausmaßes ſein Die Ergebniſſe in d inzel G Deutſchland Ein beueidenswertes Ergebnis meldeten die Ja gegeben, indem es mit einer beiſpielloſen Opfer⸗ „e engebulſſe in den einzelnen Gauen Deutſchlands, verglichen mit denen der Jahre 1935, 1936 reiſe Mos bach mit einem rchſchnitt von 65,74 willigkeit dem Winterhilfswerk ſeine Gabe darge⸗ und 1937 zeigen folgenden Stand: Arelſe 8 5 1 2 Wit 5„bracht hat. Und nicht nur das. Es hat ſich in den 1936 5. Pfg., Wolfach von 63,28 Pfg., Raſtatt von 62,07 ärmſten und volkreichſten Vierteln Berlins um die Baden 140 929,95 204 N 5 55 055 9 2 Pfg. je Kopf der Bevölkerung. führenden Männer des Staates und der Bewegung Bayer. Oſtmark 104 91861 1 75 5 0 781 412,55 in einem ungeheuren Gewimmel gedrängt, um ſie Berlin 324 924.66 7 1 21 80 88 420 752,44 Alles ſteht unter dem Eindruck: der Gan Baden, zu ſehen und um ihnen in grenzenloſem Vertrauen Düſſeldor 119 633.35„ 25 900 705,85 1404 101,33 a 1 8 ſeine ganze Liebe oft in humorvollen Zurufen zum Een 8 90 198 1 71 8 10 112 1 909 902,48 ſeine Sammler und ſeine Spender haben wie im: Ausdruck zu bringen. Hat man das in einer auch 8„ 71811, 112 124,72 177 992,79 1 1 1 7 171 5 i Weiſe f 5 i 5 Franken 88 172,19 149 743,75 218 496,05 425 0 0 mer ihre Pflicht erfüllt! nur annähernd ähnlichen Weiſe jemals irgendwo in Halle⸗Merſeburg 73 387,51 94 398,15 118 827,21 218 029,36. 5 103 401/77 190 565,19 400 729,00 500 000,00 Heſſen⸗Naſſau 188 376,29 230 109,92 325 906,81 623 921,52. 8 3 Koblenz⸗Trier 46 299,44 70 104,69 119 97991 300 372,12 Das iſt der Dank an den Jührer: Köln⸗A achen 1 16 506,06 139 782,18 155 946,17 314 105,37 2 aurheſſen 6695,42 92 379,19 108 381,18 198 182,78 5 70 Kurmark 164 307,66 181 816,19 225 669,47 399 500,00 7 1 II 9 3 „ 162 659,75 195 952,36 222 264.63 381 588,03 9 Main⸗Franken 45 856,12 58 858,30 110 057,40 216. 5. 1 2 mallenbnrg dnbec 121 401.68 1 195 41700 9 0 So ſtimmten die Sudelendeuſchen im Kreis Mannheim ünchen⸗Oberb 5 159 330,04 264 817,36 360 375 351 05 5 5 5 N e. 158 99107 4 970 8 45 15 Die Wahllokale in Mannheim, Sandho⸗ desgruppenleiter kam die Freude und der Dank zum Oſtpreußen 98 878,86 109 066,35 132 796.81. fen und Neckarau trugen feſtlichen Blumen⸗ Ausdruck, dieſen Tag erleben zu dürfen, der als Pommern 116 740.82 120 984.94 205 21784 356 560,47 und Fahnenſchmuck und die Ortsgruppenleiter der einer der größten Ehrentage in die deutſche Ge⸗ Saarpfalz 90 365,40 99 021,63 185 0 0 992 0 Wahlbezirke bekundeten in ihren Anſprachen an die ſchichte eingehen wird. Mit einem fröhlichen Um⸗ Sachſen 293 486,97 388 724.60 554 374.28 934 932.28 Wahlkommiſſionen und Wahlhelfer, daß es eine trunk blieb man noch beiſammen, pflegte Kamerad⸗ Schleſien 191 836,02 248 512.52 928 020.20 474 239.32 Ehre und ein Stolz für ſie alle ſei, für dieſe Wahl ſchaft und war von alledem zutiefſt beeindruckt, was Schleswig⸗Holſtein 202 469,76 305 050,42 368 007,44 590 00000 eingeſest zu ſein. Die Wahl verlief reibungslos dieſer 4. Dezember für die Sudetendeutſchen bedeutet: Schwaben a 73 161,78 121 01,02 228 671,45 387,524.00 und durch die gute Organiſation flott. Landgerichts⸗ ſie ſind Deutſche, haben heimgefunden ins Reich, Südhannover⸗Braunſchw. 110 603,64 10 1058 510 7 rat Dr. Müller als Leiter des Wahlamtes ließ 9 dafür dankten ſie dem Führer durch ein ehrliches a Thüringen 122 973,91 139 404.70 292 946,84 478 909/71 nichts unberückſichtigt, damit jeder wählen konnte, Ja! N Weſer⸗Ems 106 010,30 186 960,35 193 056,90 374 884,96 der 15 e 9. 1 Wie vorauszuſehen war, haben die Sudeten⸗ Weſtfalen⸗Nord 113 464,9 195 422,30 107 305,4 882 572,58 besten Plittac stunden wen, der Große denn nen, deutschen im Bezirt Mannheim ein fast hundertpro⸗ Weſtfalen⸗Süd 102 723,32 117 064,87 114 670,82 218 633,85 1 5 1 r en war der Großteil der Wäh⸗ zentiges Bekenntnis zum Großdeutſchen Reich ab⸗ 5 189 713,3 321 644,66 399 957,53 838 339,57 t 55 Bundeslokalen in Maunheim, in Sand⸗ Belegt. 5 77 8 0 7 2— Nied drag. 1055 1 8 hofen und in Neckarau fanden Gemeinſchafts⸗ Das Ergebnis, nach den drei Wahlbezirken ge⸗ Oberdonau 159 372,37 feiern ſtatt. In den kurzen Anſprachen der Bun⸗ ordnet, lautet: f Salzburg 56 813,91 Es N Ja Wahlberechtigt Ungültig Nein Geſomt Steiermark 156 145,84 Bezirk 1(Sandhofen und Waldhof) 199 199— 25 199 Tirol⸗Vorarlberg 186 113,00 Bezirk 2[Neckarau und Rheinau] 581 584— 3 584 Wien 270 418,29 Bezirk 3(Reſt Stadt⸗ und Landbeztrk) 366 368 1 2 368 * g Geſamtſumme 4084 813,70 5 62 770,19 7 964 10270 13 560 385,%½ 0 Zuſammen 1146 1151— 5 1151 2. Seite Nummer 361 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1098 Frankreich oder in England oder in Amerika ge⸗ ſehen? Stehen dort etwa die Arbeiter und die Schaffenden aller Schichten zu Tauſenden, zu Hun⸗ derttauſenden, zu Millionen auf den Straßen, um ſich um die Männer zu ſcharen, die ihrerſeits Stunde um Stunde auf Straßen und Plätzen ſtehen, die Sammelbüchſe in der Hand? Iſt das Demo⸗ kratie, iſt das Solidarität von Volk und Führung oder nicht? Iſt das vor allem aber nicht auch ein düberwältigender Ausdruck Meinung? Und wer macht denn dieſe öffentliche Meinung? Sind das bei uns auch etwa die Juden in ihren Gazetten? Vergangene Zeiten! Heute ſpricht das Volk und es ſpricht eindeutig. Denn wie die Abſtimmung des gleichen Tages in Sudetendeutſch⸗ land die beſtegelnde Unterſchrift unter die Geburts⸗ Urkunde Großdeutſchlands war, ſo iſt das Ergeb⸗ nis des Tages der nationalen Soli⸗ darität mit ihrem ſäkularen Ergebnis und die Unterſchrift unter den Pakt der Volksgemeinſchaft, den die Regierung vom Januar 1933 mit ihrem Volk ge⸗ ſchloſſen hat. Wo bleiben da die böswilligen Kritiker des Auslandes, die alle Abſtimmungen im Dritten Reich hämiſch anzweifeln? Hier iſt ein Bekenntnis, ſo groß und ſo einmalig und vor allem ſo freiwillig, wie es in der gan⸗ zen übrigen Welt nicht mehr möglich wäre, am wenigſten dort, wo man immer von Demokratie und Volksfreiheit nur redet. Aber es iſt auch nur mög⸗ lich in einem innerlich von allen fremden Mächten und Einflüſſen freigewordenen Volk wie dem deut⸗ ſchen, wo ſich niemand mehr aus Angſt vor dem jüdiſchen Kapitalismus um ſeine Meinungsfreiheit bringen läßt, ſei er Mann der Preſſe, ſei er Mann der Wirtſchaft, und wo der Arbeiter hellhörig ge⸗ worden iſt für das Wahre und für das Verlogene. Darum hat er auch in Berlin den führenden Män⸗ nern auf der Straße zugerufen:„Nur nicht nach⸗ geben in der Judenfrage!“ und damit zum Aus⸗ druck gebracht, daß das Volk hinter der in Angriff genommenen Löſung bejahend ſteht. Ganz Deutſchland iſt heute ſtol z auf das Mil⸗ lionenergebnis der Sammlung am Tag der Natio⸗ nalen Solidarität, das aus ſeinem eigenen Willen und ſeiner eigenen Kraft gewachſen iſt. Und es hat ſich damit den herzlichen und aufrichtigen Dank ſeiner Regierung verdient, zu deren Sprecher ſich Dr. Goebbels gemacht hat. Der lock dieſes Vol⸗ kes, das feine Geſchloſſenheit und ſeine Entſchloſſen⸗ heit in ſolch grandioſer ſozialer Tat kundgegeben hat, iſt von außen her nicht mehr zu erſchüttern und allen kommenden Schickſale gewachſen. Us. geradezu der öffentlichen Chamberlain und Halifar fahren am 11. Januar nach Rom dnb, London, 9. Dezember. Das Foreign Office gab am Samstag abend amt⸗ lich bekannt, daß Miniſterpräſident Chamberlain und Lord Halifax Rom am 11. Jauuar beſuchen werden. Die engliſchen Miniſter werden die ita⸗ lieniſche Hauptſtadt am 14. Jauuax wieder verlaſſen. „Eden konnte nicht nach Amerika fahren Streik auf der„Normandie“ verhinderte die Ausfahr⸗ dnb. Paris, 3. Dezember. Infolge des Streiks unter dem Zivilperſonal der Transatlantik⸗Schiffahrtsgeſellſchaft in Le Havre hat der franzöſiſche Ozeanrieſe„Normandie“ am Sams⸗ tagnachmittag ſeine Ausreiſe nach Amerika nicht an⸗ treten können. Von dem Streik wurden auch zahl⸗ reiche engliſche Reiſende betroffen, die ſich non South⸗ ampton aus mit der„Normandie“ nach den Ver⸗ einigten Staaten begeben wollten. Unter ihnen he⸗ 855 ſich der ehemalige britiſche Außen miniſter Eden. Geburtstagsglückwünſche des Führers für General Franco. Der Führer und Reichskanzler hat dem Chef der ſpaniſchen Nationalregierung General Frauco zum Geburtstag drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. fri ur 9 9 zu 57 T. Ein Volk dankt ſeinem Führer i die 5 f 12 ö fal Aeberall freudige Opferwilligken am Tag der nationalen Solidarität a me m and. Berlin, 3. Dezember. Die beſondere Liebe Hermann Görings galt Die beiden Tͤchterchen des Ministers wollen gern we Der„Tag der nationalen Solidarität“, an dem wieder den Kindern, die nicht vorüberkamen, e e 1 85 die Frage des N 0. die Nation erneut dem Führer in ihrem Opfer für ohne daß er ihnen die Wange ſtreichelte. Viele 1 eee hen 5 5 1 Linken die Hilfsbedürftigen dankte, hat im ganzen Reich Briefe und kleine Geſchenke— Kinderklappern und 10 e 1 i e die deſſen das gehalten, was man von ihm erwartet hatte. Am andere Dinge— wurden mit Grüßen für die kleine e„ eiden natürlich auch a Nachmittag boten die Hauptſtraßen und Plätze der Edda und den beſten Wünſchen abgegeben. 8 5 1 1.. 1 Städte das Bild„ganz großer“ Tage. In manchen Auch einige hohe Vertreter des Auslan⸗ 7. 00 5 1 1 1 1 53 Orten mußte ſogar wegen des Andranges der Gebe⸗ des befanden ſich unter den Abertauſenden, die 1 den l 8 e zu klappern, weil 0 5 5 8 3 5 5 5 8 55. 5„das Klappern zum Handwerk gehört“. Länger als g es freudigen zu den Sammelbüchſen der führenden vorbeizogen; ſo erſchien Frau Attolico, die Gattin u! balbe Stunde haben die keinen g als a 5 Perſönlichkeiten ſtellenweiſe der Verkehr umgeleitet des italieniſchen Botſchafters, und der ungariſche 88 7 7 5 11 1 175 1 Hündchen pet de werden. Geſandte, um ihr Teil zu dieſem Tag beizuſteuern. 111 die große Büchſe umklammert; es hat ſich ge⸗ fh a Auf dem Hermann⸗Platz in Neukölln warteten Hermann Göring N E. Nun ſtebt Dr. Goebbels vor den Phang, zu ſchon vor der angeſetzten Zeit viele Tauſende, Gegen 18 Uhr wurde in der„Paſſage“ der„La⸗ ſälen. Elf Jahre iſt es jetzt her, daß hier ö rl um die Gelegenheit auszunutzen, dem Stellvertreter den“ dicht gemacht, und es ging nach dem Wed⸗ eine turbulente, ſchwerſte Opfer ordern Ka des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, wenig⸗ ding, mitten hinein in das einſtmals rote Berlin. schlacht der e e Gaſſe gebn hit 19855 1 fi ſtens für Sekunden einmal Auge in Auge gegen⸗ Aus ihren Mietskaſernen kamen ſie heraus, und ſchreit keiner mehr Dr. Goebbels nieder S 15 überzuſtehen. Sie bringen ihm ihr kleines Scherf⸗ aun ſetzte hier wieder der Strom der Tauſende ein.. 11 an en ihn 10 0 119 lein als Ausdruck des Dankes, der beſonders ſtark Echtes, urwüchſiges Berlinertum kam dabei zur was ſie par en konnten Mitten im Volt ſt 1 1 aufklingt gerade am Vortage der Sudetenwahl, ver⸗ Geltung.—„Hermann, nun habe ick Dir wenig⸗ Goebbels gerade hier 1 ein einziger 8 105 5 körpert doch Rudolf Heß nächſt dem Führer die Par- ſtens einmal in die Pupille gekiekt“. rief eine Ar⸗ wunſch wird laut. Eine deifpfelkoſe Spi 5 Wi tei ſchlechthin, jene Bewegung, die Deutſchland wie⸗ beiterfrau mit glücklichem Lachen und ſteckte ein end trifft der Minfſter hier N 10 der groß und mächtig gemacht hat. Ueber zwei Markſtück in die große Truhe. Ein Arbeiter in fende Szenen spielen ſich ab. Ein Schloſſe, u 1 Stunden hält Rudolf Heß den Volksgenoſſen die blauer Bluſe mit ſeinem Jüngſten auf dem Arm wunſchlos und grüßend ſeine Sn 8 Fern Ra Sammelbüchſe entgegen, für jeden hat er den glei⸗ ſtellte ſich ſtramm vor Göring auf und rief:„Ich iſt mitgekommen; im Kinderwagen liegen Drillinge 69 chen freundlichen Blick des Dankes. habe ſechs Kinder, aber hier, Hermann, ſind trotzdem Herzlich iſt aud 9 Gruß 25 den„Dokt 5 5 10 zwei Groſchen“.— Ein Leierkaſtenmann mit ſeiner 97 6 5 i enn 8 0 Vor dem Hotel Briſtol Unter den Linden ſam⸗ melte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop mit ſeinem engeren Stab. Jeder Zweite, der an ihm vorüberzog, wünſchte ihm viel Glück in Paris und gute Reiſe. Auch Diplomaten ſtatteten dem Reichs⸗ außenminiſter an ſeiner Sammelſtelle einen Beſuch ab; ſo ſah man u. a. den ungariſchen Geſandten Sztojay, der dem Winterhilfswerk einen namhaften Betrag übergab. In der Nähe ſammelte der Stab des Füh⸗ rers, voran Obergruppenführer Brückner, die Gruppenführer Schaub und Sepp Dietrich. Unter den Linden war auch Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk und an der Staatsoper Alfred Ro⸗ ſen berg. Hier ſammelten auch, unterſtützt von Rundfunkſpielſcharen der HJ, eine große Zahl von HJJ⸗Führern.„Rieſenzirkus“ und„Geräuſchkiſte“ auf dem Kaiſer⸗Franz⸗Joſef⸗Platz. Während die Staatsoper einen„Rieſenzirkus“ mit einem Rieſen⸗ weib und einem Gummimenſchen ankündigte und die Opernſänger und Opernſängerinnen ihre Sammel⸗ büchſen in Bewegung brachten, hatte der Rundfunk eine„Geräuſchkiſte“, einen Autogrammpavillon und Fernſehempfänger aufgebaut und führte mit 600 Rundfunkſchaffenden ein vielfältiges Programm durch. Mil Göeing und Goebbels mitten im Volk Göring und Goehbels ſammelten am„Tage der nationalen Solidarität“ Unter den Linden und im Norden Berlins„Am Wedding“. Schon lange vor 16 Uhr drängte ſich„Unter den Linden“ an der Paſſage, dem Stammplatz Görings, eine nach Tau⸗ ſenden zählende erwartungsfrohe Menge. Witzworte flogen hin und her. Es herrſchte wieder jene frohe Stimmung, die immer um ſich greift, wenn„unſer Hermann“ ſich in der Oeffentlichkeit zeigt. Brauſender Jubel ertönte, als Göring um 16 Uhr erſchien und vor der großen Holztruhe mit den Worten:„Nun kann's losgehen“, Aufſtellung nahm. Hinter ihm war noch eine Batterie von Sammelbüchſen aufgebaut, die der Füllung harrten. „Es war nicht leicht, bis hierher durchzukommen, Hermann“, das war die luſtige Klage vieler, die es bis zur Truhe geſchafft hatten.„Ja, ja, es iſt mit⸗ unter ſchwer, ſein Geld loszuwerden“, war die lau⸗ nige Antwort Hermann Görings. „Immer langſam, Kinder, es kommt jeder dran. Hier iſt die Kaſſe“, rief Hermann Gbring und ſchlug dröhnend auf ſeine bereits bis zum Rande gefüllte Truhe. ——— duden müſſen Führerscheine abliefern Allgemeines Krafifahrverbot für Juden— Weitere Abwehrmaßnahmen des 0 deulſchen Volkes a unh. Berlin, 3. Dezember. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern, Heinrich Himmler erläßt folgende vorläuſige polizeiliche Anorduung über die Eut ziehung der Führer⸗ ſcheine und Zulaſſungspapiere für Kraftfahrzeuge von Juden. Die feige Mordtat des Juden Grünſpan, die ſich gegen das geſamte deutſche Volk richtete, läßt Inden als unzuverläſſig und ungeeignet zum Halten und Führen von Kraftfahrzeugen erſcheinen. Vor⸗ behaltlich einer endgültigen Regelung wird daher solgendes angeordnet: 8 I. Aus allgemeinen ſicherheitspolizetlichen Grün⸗ den un dzum Schutze der Allgemeinheit unter⸗ ſage ich mit ſofortiger Wirkung fämtlichen in Deutſchland wohnenden Juden deutſcher Staats⸗ angehörigkeit das Führen von Kraftfahrzeugen aller Art und entziehe ihnen hiermit die Fahr⸗ erlaubnis. f 0 2. Den in Deutſchland wohnenden Juden deutſcher Staatsangehörigkeit iſt das Halten von Perſonen⸗ kraftwagen und Krafträdern(mit und ohne Bei⸗ wagen] verboten. Für Laſtkraftfahrzeuge bleibt weitere Anordnung vorbehalten. 5 3. Die in Deutſchland wohnenden Juden deutſcher Staatsangehörigkeit haben die Führerſcheine aller Klaſſen ſowie die Kraftfahrzeugſcheine für Per⸗ ſonenkraftwagen und Krafträder unverzüglich, ſpäte⸗ fſtens bis zum 31. Dezember bei den zuſtändigen Polizeirevieren oder behördlichen Zulaſſungsſtellen gabzuliefern; die amtlichen Kennzeichen ſind mit den Zulaſſungsſcheinen zur Entſtempelung vor⸗ . Die zuſtändigen Poltget⸗ un lung en haben das Erforderliche zu veranlaſſen. thet, und Verwaltungs 5. Gegen Zuwiderhandlungen wird nach den be⸗ ſtehenden Strafvorſchriften eingeſchritten. Dieſe polizeiliche Anordnung tritt ſofort mit ihrer Veröffentlichung durch die Tagespreſſe in Kraft. Eine weitere Mitteilung an die zuſtändigen Be⸗ hörden auf amtlichem Wege ergeht nicht. 1 Auch mit dieſer Abwehrmaßnahme gegen jüdiſche Anmaßung hat der nationalſozialiſtiſche Staat dem geſunden Rechtsempfinden des deutſchen Volkes Ausdruck gegeben. Der deutſche Menſch hat es ſchon lange als eine Provokation und als eine Gefähr⸗ dung des öffentlichen Lebens empfunden, wenn Ju⸗ den ſich am Steuer eines Kraftwagens im deutſchen Straßenbild bewegten oder gar Nutznießer der von deutſchen Arbeiterfäuſten geſchaffenen Straßen Adolf Hitlers waren. Auch dieſer vom deutſchen Volk bisher mit unerhörter Langmut ertragene Zuſtand hat jetzt ſein Ende erreicht. Juden haben in Deutſchland am Steuer eines Kraftwagens nichts mehr zu ſuchen! Statt deſſen ſoll der ſchaffende deut⸗ ſche Menſch mehr als bisher Gelegenheit haben, mit dem Kraftwagen, dem Werk deutſchen Geiſtes und deutſcher Hände, die Schönheiten ſeiner Heimat ken⸗ nen zu lernen und neue Kraft für ſeine Arbeit zu ſchöpfen. Der nationalſozialiſtiſche Staat erſtrebt weiter im Straßenverkehr eine Gemeinſchaft aller deutſchen Menſchen, die ſich freiwillig den Notwendigkeiten und den Geſetzen des Ver⸗ kehrs unterordnen. In dieſe nationalſozialiſtiſche Verkehrsgemeinſchaft gehört der Jude nicht hinein! Deshalb mußte der Staat in Anlehnung an die anderen Abwehrmaßnahmen unter dem Eindruck der jüdiſchen Mordtat in Paris ſchon allein aus Gründen der allgemeinen Sicherheit dieſe ſeit lan⸗ n notwendige Trennung vollziehen.. Frau ſchüttete eine ganze Büchſe voller Geldſtücke in die Truhe;„Das haben wir alles zuſammenge⸗ leiert, Hermann, für Dich“, war das rührende Be⸗ kenntnis der Beiden, als ſie vorüberzogen. * Schlag vier Uhr begann auch Dr. Goebbels zu ſammeln, wieder wie in den Jahren vorher im Angeſicht des Brandenburger Männer haben den Weg am Hotel Adlon vorbei freigegeben. Der Miniſter hat kaum die Büchſe zur Hand genommen, da geht los. Wieder kommt alt und jung. wieder kommen Männer und Frauen, Väter und Mütter mit ihren Kindern, Soldaten, BDM Mäschen, deutſche— ein Querſchnitt durch das ganze Volk iſt wieder der nicht mehr abreißende Zug der Spender. Eine Freude zu ſehen, wie gern ſie alle geben. Gibt es ein anderes Land, wo ſo lachend freiwillig geopfert wird? Nun ſind auch Helga und Hilde gekommen. Goebbels übergibt dem in ſeiner Opferwilligkeit vorbildlichen Manne einen größeren Geldbetrag. Der Miniſter hat angeſichts der ihn hier ſo munter umdrängenden Kinderſchar 9000 Freiplätze für Kin⸗ dervorſtellungen in der Plaza geſtiftet. Und ſo iſt es in ganz Berlin im Weſten wie am Alexanderplatz, wo Frau Göring ſammelt, am Pots⸗ dͤamer Platz, am Leipziger Platz. Und ſo iſt es in An Tors. Die SS⸗ M ü n ch e n, in Köln, in Wiesbaden, überall in ganz Deutſchland. Ein Volk dankte ſeinem Führer Ha in dem es für das WH Wopferte! Wo er⸗ 31 der Anſturm ſchon leben wir in der Welt ein gleiches? Ta 8 901 hal Auslands⸗ Spende des Führers Sch Im Anſchluß an die Straßenſammlung fanden ſich eine Reihe namhafter Künſtlerinnen und in Künſtler beim Führer in der Reichskanzlei ein. vo: Der Führer warf jedem der Sammlerinnen und M Sammler einegrößere Spende in ihre Sammel⸗ m büchſe. 0 5 auf eee Wa ren Cudetendeulſchlands Bekenntnisgang Freudentag in der Gauhauptſtadt Reichenberg— Auch bei den Sſchechen große Wahlbeteiligung * Reichenberg, 4. Dezember. Der Morgen des vierten Dezember ſah das ganze Sudetendeutſchtum im Aufbruch zu ſeinem großen Bekenntnisdank an die Wahlurne. Jeden drängte es, ſeine Dankesſchuld dem Führer und der Nation abzuſtatten. Bereits im Morgengrauen riefen in den Städten und Dörfern die Trommeln und Hörner, die Sprechchöre der marſchierenden und fahrenden Formationen zur Wahl auf. Als um neun Uhr die bekränzten und fahnengeſchmückten Wahllokale ihre Tore öffneten, waren ſie ſchon über⸗ all dicht umlagert. In der Gauhauptſtadt Reichenberg herrſchte ein beſonders lebhaftes Treiben. Ueberall ſieht man lange Umzüge mit Fahnen und Muſikkapellen. Laſtwagen mit großen Transparenten, mit SA⸗ Männern, rollen durch die mit Tannengrün und Fahnenſchmuck geſchmückten Straßen. Auch die Jungen ſind wieder mit größter Be⸗ geiſterung dabei. Die Jugend fordert Euer„Ja“, ſo ruft es immer wieder von den Werbeautos. Und vor den Wahlräumen drängen ſich die froh⸗ geſtimmten Menſchen in ihren Feiertagsgewändern, um ihr Ja in das Bekenntnisbuch der ſudetendeut⸗ ſchen Geſchichte einzutragen. Als ſich Gauleiter Henleun und der ſtellver⸗ tretende Gauleiter zu ihren Wahllokalen begaben, wurden ſie von der Bevölkerung mit Heilrufen überſchüttet. Die Kameraden des NS, unter⸗ ſtützt von Männern und Frauen des Roten Kreu⸗ zes, griffen überall hilfreich ein, um Alte und Ge⸗ brechliche behutſam an die Wahlurnen zu bringen. Will doch keiner zu Hauſe bleiben, wenn der Führer gerufen hat. Schon um die Mittagsſtunden glänzen überall auf den Rockaufſchlägen und Kleidern die goldglänzenden runden Wahlabzeichen, die den Kopf des Führers zeigen, mit der Inſchrift „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“. Auch draußen im Lande, in den entlegenſten Dörfern, das gleiche Bild. Die Bauern hatten ſich mit ihren Frauen ſchon in aller Frühe auf den oft Stunden weiten Weg zur Wahlurne gemacht und harrten im nebligen Dezembermorgen in Scharen der Oeffnung der Wahllokale. Auch in den kleinſten Ortſchaften hatten zur Mittagszeit ſchon faſt alle freudig ihr Ja ab⸗ gegeben.. Ueberall in Staoͤt und Land waren die Sudeten⸗ deutſchen angetreten und ſetzten ihre Ehre darein, vollzählig, Mann für Mann und Frau für Frau, dem Rufe Adolf Hitlers zu folgen. Eine Fahrt durch gemiſchtſprachiges Gebiet zeigt, daß auch jene Tschechen, die durch die neue Grenz⸗ ziehung unſere Mitbürger geworden ſind, in gro⸗ ßem Maße ihrer Wahlpflicht als loyale Bürger des Deutſchen Reiches nachko m⸗ men. Sie handeln nach dem Sinne eines Wahl⸗ plakates das irgendwo an einem Wahllokal ange⸗ bracht iſt und lautet:„Wer mit Ja ſtimmt, ſtimmt für den Frieden, Arbeit und Brot und eine beſſere Zukunft!“ Am Vorabend der Wahl war das ganze Sudetenland gerüſtet und bereit für den Tag des Bekenntniſſes. Das äußere Bild, liebe⸗ voll gewundene Girlanden, kunſtvoll eingeteilter Schmuck non Fahnen und Wimpeln, landauf, landab, dem Führer und Deu 8 in den Gaſſen und auf den Straßen, an den Fach⸗ werkgiebeln der ehrwürdigen Bürgerhäuſer ebenſo wie an den grauen Fronten der Fabriken, in dellen We nun wieder neues Leben beginnt. Das Hakenkreuz Wa leuchtet an den Gehöften auch des letzten Bauern im 95 Gebirge, flattert von den vielen Kirchen und den len vielen alten Schlöſſern, die das Land birgt. Die Ste Landſchaft liegt da wie vor einem Feſt. Alles iſt Fü blank und aufgeräumt. Va Die Kapellen der Wehrmacht und der Kampf⸗ in formationen, die von mittag an überall auf den fin Plätzen muſtzieren, finden dankbare Zuhörer. Am gen winterlich klaren Himmel ziehen Flugzeuge ihre n Kreiſe, ſie machen ungewollte Propaganda für die Sp; Stärke des Großdeutſchen Reiches. Wenn Werbe⸗ b alle kolonnen des N Sti vorbeifahren—„Dein Dank wn — Dein Ja“ grüßt es in großer Schrift von den ant Autos herab— wenn Laſtautos mit SA⸗Männern f durch die Straßen rattern, ſetzt ein frohes Winken f 100 und Grüßen an. Das iſt keine Wahlpropaganda Sc mehr, das iſt letzte Beſtätigung eines gegenſeitigen ö Einverſtändniſſes.„Wir gehören alle dem Führer!“ 12 — ſteht irgendwo auf einem Transparent. Es drückt a den Gedanken aus, der heute jeden Sudentendeut⸗ ſchen bewegt, 5 Als der Abend kommt, ziehen Fackelzüge leuchtende Bänder durch Städte und Dörfer, SA, Da SS, Turner, Jugendformationen, Feuerwehr mar⸗ ö i ſchieren ſingend dann wie bei einem Volksfeſt. Zur dle gleichen Zeit ſlammen an den Häuſerfranten ö 11 Millionen von Lichtern auf. Kein Fenſter g 1 im ganzen Land, aus dem nicht der Glanz der Ker⸗ ſchn zen ſtrahlt. Dann ſpäter ein grandioſes Schauspiel 115 Auf allen Höhen des Sudetenlandes, von den Ber⸗ zeh gen des Böhmerwaldes bis zu den Gebirgszügen nic des Altvaters, leuchten Freudenfeuer auf, die 5 der ganzen Welt kundtun, daß nun der Tag der 95 feierlichen Beſtätigung der Freiheilstat des Führers 15 anbricht. 90 Troppau und Mähriſch-Schönberg ſagten begeiſtert„Ja“ 0 dub Troppau, 4. Dezember, bor Mit freudig erhellten Mienen ſchritten am Sonn⸗ ihr. tag die Volksgenoſſen das erſtemal im Großdeutſchen e Reich zur Urne, um wenigſtens ſo ein klein wenig läſt Dank bekunden zu können, dem Manne, der ihnen un die Freiheit wieder gegeben hat. 1 00 In der Ungeduld, mit der man dieſem Tag en eit gegengelebt hatte, war es nicht verwunderlich, da 5 gleich zu Beginn der Wahl die ſieben Wahl⸗ 0 lokale der Stadt Troppau von Wähler: 5 maſſen dicht belagert waren, galt es doch, gel eine Handlung höchſten Inhalts vorzunehmen. 12 ö ſich entwegt und unermüdlich flitzten die Kolonnen de 1 Ng, der Sa und der Ss hin und her und brach dla ten ſteche und altersſchwache Volksgenoſſen zur 8 3 In den Mittagsſtunden war der Wahl⸗ 1 akt faſt überall ſchon beendet. Groß 315 bla in Troppau die Zahl der Sudetendeutſchen, die au. 90 der Tſchecho⸗Slowakei gekommen waren, um hie 0 der Wahlpflicht zu genügen. Aber auch die Nachba gemeinden von Troppau, die zum Teil tſchechiſchen Einſchlag haben, ſtanden nicht abſeits.„ In Mähriſch⸗Schönberg war der 4 ber ein Tag freudigſten Bekenntniſſes. M ſtrömenden Gefühlen bekundete die Beyb Monkag, 5. Dezember 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Seite/ Nummer 561 frühen Morgen waren die Schönberger zur Wahl⸗ urne geeilt. Die Frauen und Mädchen erſchienen zum großen Teil in der ſchmucken Teßtaler⸗ Tracht mit ihren koſtbaren Hauben. NSsick hat⸗ ten Kraftrad und Wagen zur Verfügung geſtellt, um die Alten und Gebrechlichen zu den Wahllokalen zu fahren. Viele Schönberger haben mehr als 100 Kilo⸗ meter lange Fahrten nicht geſcheut, um in der Hei⸗ mat ihre Stimme dem Führer zu geben. So konnte man Volksgenoſſen aus Warſchau, Ungarn und aus oͤer Slowakei begrüßen. Egerländer, halt's enk'ſamm'!“ dnb Karlsbad, 4. Dezember. Die Bevölkerung von Karlsbad, dieſer einſt zur Hälfte roten Stadt, zeigte am Sonntag ein Bild, wie es ſeit Jahrzehnten nicht mehr geſehen wurde. Seit dem früheſten Morgen ſchon ſtehen die Men⸗ ſchen Schlange bei den Wahllokalen, um ihre Pflicht zu tun. Immer war für Wiehlergebniſſe kurort das Intereſſe der Welt groß. Deshalb hatte Karlsbad immer ſchon eine der höchſten Wahlbetei⸗ ligungen. Die Beteiligung aber für dieſe erſte Wahl im Großdeutſchen Reich überbietet alles. In der Mit⸗ lagsſtunde hatten in dreivierteln der Wahllokale 95 v. H. der Wähler ihre Stimme bereits abgegeben. Während Sprechchöre der SA die letzten ſäumigen Wähler an ihre Pflicht mahnten, gaben Oberbürger⸗ meiſter Ruſy und der Heimatdichter und einſtige Landtagsabgeordnete Joſef Hoffmann in einer Radiorede die Parole dieſes geſchichtlichen Tages der Egerländer bekannt:„Egerländer, halt's enk 114 z ſamm! Süoͤmähren bekannte ſich freudig zum Führer Zuaim, 4. Dezember. Im ſüdmähriſchen Land begann der 4. Dezember mit der Heimholung der Regimentsfahne des Infanterieregiments Nr. 99, in deſſen Reihen die Deutſchen Südmährens kämpften, nach Znaim, dem Hauptort dieſes Landſtriches. 1918 war ſie vor dem Zugriff der Tſchechen nach Wien gebracht worden. Tauſende zogen an ihr vorbei, um eine ſtille Andacht vor dem zerſchliſſenen, kugeldurchſiebten Tuch zu halten, ehe ſie hingingen, ihr Stimme dem Schöpfer Großdeutſchlands zu geben. Der größte Teil der Bevölkerung hatte ſich ſchon in den Morgenſtunden zu den Wahllokalen begeben, vor denen ſich wahre Menſchenſchlangen ſtauten. Mittags waren bereits 90 v. H. der Sti m⸗ men abgegeben und dann ſetzte ein wahres Wolksfeſt ein. Muſik der Wehrmacht ſpielte auf und auf dem Hauptplatz der Stadt zeigte ſich ein Koͤßß⸗ Wagen, der zum erſtenmal von Wien nach Südmäh⸗ ren gekommen war. Auch die Angehörigen der klei⸗ nen tſchechiſchen Minderheit Znaims fanden ſich vollzählig an der Urne ein. Komotau war nicht wiederzuerkennen Alle dankten dem Führer (Funkmeldung der NM.) E Komotau, 4. Dezember. Komotau, eine Stadt, die im Alltag mit ihren Werken und Fabriken faſt düſter dreinſchaut, iſt am Wahlſonntag nicht wiederzuerkennen. Die Häuſer verſchwinden hinter den Hakenkreuzfahnen, die leuchtendrot in den nebligen Tag flattern. War die Stadt ſchon beim Einmarſch und beim Beſuch der Führer der Bewegung prächtig geſchmückt— am Wahlſonntag haben die Komotauer ſich ſelbſt noch einmal überboten, und gerade die Arbeiter ſind es, die mit unermüdlicher Liebe ihre Wohnun⸗ gen geſchmückt haben. An jedem Fenſter ſehen wir ein geſchmücktes Bild des Führers und das„Ja“. Spruchbänder ſpannen ſich über alle Straßen, auf allen Fahrzeugen lieſt man das„Ja“. Wie überall wurde der Wahltag am Vorabend mit Fackelzügen und Appellen eingeleitet. Am Sonntag begann der Tag mit neuen Um⸗ zügen. Lange vor Beginn ſtanden die Menſchen Schlange vor dem Wahllokal. Schon in den frühen aus dem Welt⸗ Rumäniſche Polizei-Tſchekamelhoden „und wieder auf der Flucht erſchoſſen. Wieder oͤrei Gefangene der Elſernen Garde erſchoſſen dnb. Bukareſt, 3. Dezember. Die Generaldirektion der rumäniſchen Polizei veröffentlicht folgende Mitteilung: Der Attentäter von Czernowitz, Fagadaru, und die Attentäter von Klauſenburg, Beca Nania und Petro Andreio, wurden bei einem Fluchtverſuch von der Wache erſchoſſen. So verlautet aus Klauſenburg, daß die beiden letzteren, die den Anſchlag auf den Rektor der Klauſenburger Univerſität, Stefanisen Gvanga, am letzten Montag verübten, erſt in der Nacht zum Samstag verhaftet worden waren und Samstag vormittag ihren mißglückten Fluchtver⸗ ſuch unternahmen. Dieſe neue Erſchießung von weiteren drei Mit⸗ gliedern der Eiſernen Gerde, über die ebenſo kurz wie vieldeutig geſagt wird, ſie ſei die Folge eines Fluchtverſuchs, wird in verſtärktem Maße die Auf⸗ merkſamkeit des Auslandes auf die dunklen Vor⸗ gänge in Rumänien lenken. Das ſind, rund heraus⸗ geſagt, Tſcheka⸗ Methoden. Und mit Recht fragt man ſich, wo ſitzen die Urheber dieſer Morde? Das Weltjudentum triumphiert heute über den Tod Codreanus, der in Rumänien das Volk aufklärte— aber es vergißt, daß man mit Gewalt und Blutherr⸗ ſchaft Ideen nur für kurze Zeit unterdrücken kann. Die Auffaſſung, daß hier jene hinterhältigen Mächte am Werke ſind, die auch die Kugel auf vom Rath lenkten, iſt ſchon beim Mord an Codreanu in einem großen Teil der Auslandspreſſe vertreten worden. Was wird man nun ſagen, nachdem ſich ein paar Tage ſpäter der gleiche Vorgang in der gleichen Form an Mitgliedern der gleichen Bewegung wiederholte? Die Hintergründe der Erſchießung Codreanus Erörterungen in der nichtrumäuiſchen Preſſe adnb Amſterdam, 3. Dezember. Die Erſchießung Codreanus und der anderen Führer der Eiſernen Garde, die in holländiſchen Rechtskreiſen großes Aufſehen erregt, wird jetzt von den nationalen Blättern unverhohlen als feige Mordtat bezeichnet. Wie es ſcheint, wird die Erörterung über den Fall Codreanu in der hieſigen Preſſe in der nächſten Zeit nicht zum verſtummen kommen. Das nationale„Dagblad“ würdigt den Freiheits⸗ kampf der Eiſernen Garde und ihr unermüd⸗ liches Ringen gegen Judentum und Korruption. Codreanu und die Seinen hätten nur ein Ziel gehabt, die Erneuerung des Vaterlan⸗ des. Dieſem Ziel hätten ſie alles geopfert. Das Blatt ſchreibt, das internationale Juden⸗ tum und der Marxismus ſeien die Ur⸗ heber aller dieſer finſteren Verbrechen, Vormittagsſtunden hatten weit mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Zehntauſend Sudetendeutſche in Berlin an der Mahlurne Ueberwältigende Wahlbeteiligung (Funkmeldung der N.) + Berlin, 4. Dezember. All den Volksgenoſſen, die fern ihrer Heimat des Sudetenlandes, in der Reichshauptſtadt ihre zweite Heimat gefunden haben, war an 20 Stellen in Berlin, je einer in den einzelnen Stadtbezirken, die Möglichkeit gegeben, ihre Stimme bei der ſude⸗ tendeutſchen Ergänzungswahl zum Großdeutſchen Reichstag abzugeben. Zum erſten Male traten alſo viele Tauſende Sudetendeutſche in der Reichshaupt⸗ ſtadt als vollberechtigte Reichsbürger an die Wahl⸗ urne. mit denen man die Befreiung der Völker zu ver⸗ hindern ſuche. Codreanu habe ſein Volk geweckt, und das habe genügt, um ſeine verzweifelten Geg⸗ ner zu dieſer feigen Untat zu bringen. Die rexiſtiſche Zeitung„Pays Reel“ ſchreibt, man müſſe ſich fragen, ob die Patrioten der Eiſernen Garde, die ſich geſchworen haben, ihr Land von der Tyrannei zu befreien, nicht ganz einfach beim Mor⸗ gengrauen erſchoſſen worden ſeien. Man müſſe ſich auch fragen, ob ihr Tod nicht durch die Juden be⸗ ſchloſſen worden ſei. Das ſogenannte„Weltgewiſſen“ ſchweige vollkommen über die Mordtat. Was würde aber, ſo ſchreibt das Blatt, dieſes gleiche„Welt⸗ gewiſſen“ ſagen, wenn ein Bericht aus Deutſchland käme, daß ein jüdiſcher Gefangener bei einem Fluchtverſuch aus einem Konzentrationslager er⸗ ſchoſſen worden ſei? Ueberall würde man erklären. daß die Nazis ſchreckliche Beſtien ſeien, und daß ſie die ſchlimmſten Blutmethoden anwendeten. Mit einem Schlage würden die Bankiers der Wallſtreet, die Freimaurerlogen, gewiſſe Univerſitätsprofeſſoren und die ſemitiſchen Vereinigungen und engliſchen Kirchen⸗ fürſten ihre Stimme erheben und einen Preſſefeldzug gegen Deutſchland entfeſſeln. Bei der Ermordung Codreanus ſei aber nichts dergleichen eingetreten, weil es ſich eben nicht um Juden handle, die um⸗ gebracht worden ſeien, ſondern um einfache„Gofim“ und Patrioten. In Pariſer Rechtskreiſen wird offen ausgeſpro⸗ chen, daß Codreanu und ſeine 13 Kameraden einfach ermordet worden ſeien. Man habe ſich die⸗ ſer mächtigen Bewgung durch einen organiſierten „Zwiſchenfall“ ohne Urtei, entledigen wollen, indem man ſie einfach kaltblütig abgeſchoſſen habe. Dar⸗ über hinaus wird betont, daß dieſelben demokrati⸗ ſchen Kreiſe, die ſich immer wieder über irgend welche Vorgänge in Deutſchland aufregen müßten, diesmal kein einziges Wort des Erſtaunens für das Ver⸗ ſchwinden des Führers der Eiſernen Garde fänden. Léon Daudet, der Direktor der„Action Frangaiſe“, nennt die Erſchießung eine offenſichtlich beabſichtigte Maſſakrierung, die geeignet ſei, entweder einen Bürgerkrieg oder einen europäiſchen Krieg auszulöſen. Man werde nicht verfehlen, dieſe Die Verwaltungen wetteiferten miteinander, die in ihren Bezirken liegenden Wahlſtätten aus⸗ zuſchmücken, um ihnen ſchon rein äußerlich einen feſtlichen Charakter zu geben. Bereits zu Beginn des Wahlaktes um neun Uhr ſetzte der erſte Anſturm ein, der ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte. Die Beteiligung war über⸗ wältigend, denn kein Sudetendeutſcher wollte fehlen, um ſeinen Dank für die Großtat des Füh⸗ rers abzuſtatten. Alte oder kranke Perſonen wur⸗ den durch Vermittlung des Sudetendeutſchen Hei⸗ matdienſtes vom NS in ihren oft ziemlich weit vom Wahllokal liegenden Wohnungen abgeholt. Weit über 10000— einzelne Wahllokale hatten bis zu 1500 und mehr Wahlberechtigte— waren zum er⸗ ſten Mal als vollberechtigte Reichsbürger an der Wahlurne und gaben durch ihr Ja ihre freudige Zuſtimmung für die friedliche Heimholung ihrer Heimat in das Großdeutſche Reich. Mordtaten einer Verſchwörung Iſraels zu⸗ zuſchreiben. 5 5 125 polniſche Preſſe, die mit als erſte die An⸗ ſicht vertrat, daß es ſich um einen ſelten brut alen Maſſenmord im Zuſammenſpiel mit den Juden gehandelt habe, betont, daß die Eiſerne Garde, die rund eine Million Mitglieder zähle, auch weiterhin eine bedeutende Rolle im politiſchen Leben Rumäniens ſpielen werde; denn ſie erfreue ſich nicht nur in der Bevölkerung, ſondern auch insbeſondere in der Armee größter Sympathien. 5 Auch in Budapeſt iſt man in allen nationalen Kreiſen der Auffaſſung, daß Codreanu und ſeine An⸗ hänger umgebracht worden ſind.„Codreanus Geiſt wie leben“ ſtellt„Magyarſag“ in einem Nachruf für den Mann feſt, der mit ſeinen Gefährten„alles für das Vaterland“ hingegeben habe. Rache für Codreanu! Die Erregung der rumäniſchen Bevölkerung wächſt von Stunde zu Stunde dub. Warſchau, 4. Dezember. Die polniſche Preſſe veröffentlicht in großer Auf⸗ machung die erſten Meldungen über die Erſchie⸗ ßung der drei Codreanu⸗Anhäng er, die den Anſchlag auf den Rektor der Univerſität in Klauſenburg durchgeführt hatten. Die konſerva⸗ tive Zeitung„Czas“ verweiſt darauf, daß dieſe drei Männer genau ſo ermordet worden ſeien wie Cod⸗ reanu und ſeine Kameraden.„Dziennik Narodowy“ nennt dieſe Erſchießung auf der Flucht das„rumä⸗ niſche Syſtem“.„Goniee“ ſchreibt, die Erregung in der rumäniſchen Bevölkerung wachſe von Stunde zu Stunde. Von Hand zu Hand wanderten immer ſchärfer gehaltene Flugblätter, die Rache für den Tod Codreanus und für die Ge⸗ fangenſetzung von 10000 Anhängern der eiſernen Garde ankündigten. Die Mut der beſiegten Markiſtenhäuptlinge Uebler Rummel um den Juden Blum dnb. Paris, 3. Dezember. Der Landesverband Groß⸗Paris der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei hielt am Freitagabend im Sport⸗ palaſt eine Verſammlung ab, in deren Verlauf die bekannten Marxiſtenhäuptlinge Leon Blum, Paul Faure, Vincent Auriol und Dormoy Hetz⸗ reden hielten. Der Jude Léon Blum wurde bei ſeinem Einzug in den Sportpalaſt mit Sprechchören„Blum an die Macht!“—„Rücktritt Daladiers!“ und der Inter⸗ nationalen empfangen. Die Brandreden eröffnete Dormoy, der frühere Innenminiſter der Volks⸗ frontregierungen, der u. a. erklärte, die Unter⸗ drückung des Generalſtreiks ſei eine„Unterdrückung oer Arbeiterbewegung“(). Daladier täuſche ſich, wenn er glaube, mit der Sozialdemokratie Schluß gemacht zu haben. Die Gewerkſchaften könnten wohl beſiegt ſein, nicht aber niedergeſchlagen wer⸗ den. Die Stunde der unvermeidlichen Revanche würde kommen. Als Blum die Tribüne betrat, wurde er erneuk mit dem Ruf„Blum an die Macht!“ und der Inter⸗ nationalen begrüßt. Blum forderte zur Diſziplin und zum Zuſammenhalt aller„demokratiſchen Kräfte“ auf und verherrlichte dann ſalbungsvoll das Werk ſeiner Volksfront⸗Regierungen. Die„Brutalität“ der jetzigen Regierung im Kampf und in der Unter⸗ drückung ſei ein Anſchlag gegen den Volkswillen und eine Diskreditierung der parlamentariſchen Einrichtungen. ß„„„éÿ01⅛ e]:.... ñ ̃᷑ͤ 4, Theaterpublikum/ den Boland Beo Das Papierchen Da gibt es alſo theaterfeindliche Papierfabriken, die ein Kniſterpapier herſtellen, in das Zuk⸗ kerwareninduſtrielle Lutſchbonbons mit Fruchtge⸗ ſchmack einwickeln, die dazu beſtimmt ſind, von kunſt⸗ verſtändigen Damen während der Vorſtellung ver⸗ zehrt zu werden. Gegen das Verzehren habe ich nichts einzuwenden. Aber gegen das Auswickeln. Ich bin dazu verurteilt, in Tempeln der Kunſt neben bonbonlutſchenden Damen zu ſitzen. Ich bin ein Gezeichneter. Kaum ſind die Lampen ausgelöſcht, beginnt es auch ſchon neben mir zu raſcheln, als ob Mäuſe geheimnisvoll in Papierkörben umgingen. Ich bin nun. weiß Gott, kein Mausgegner, über⸗ haupt kein Nagetierfeind. Das hier iſt auch keine aus, ſondern eine Dame, die den erſten Angriff auf den Lutſchbonbon macht. Sie will vielleicht nicht ſtören, die lutſchlüſterne Dame, ſie empfindet in ihrem allertieſſten Unterbewußtſein das geſchwätzige Geräuſch jener ſataniſchen Papierſorte ſelbſt als lästig; ſie wickelt es daher vorſichtig aus, langſam und zögernd; ſie ſchiebt mehrere kurze Pauſen ein; macht wiederholt Attacken auf die verpackte Süßig⸗ keit. Auf dieſe Weiſe gelingt es ihr, den Vorgang des Auswickelns genügend in die Länge zu ziehen. Sie will nicht ſtören. Endlich hat ſie den Lutſch⸗ bonbon. Sie ſchiebt ihn in den Mund, zutzelt ge⸗ heimnisvoll lüſtern an der glasharten Maſſe, gibt lich mollig ſchnullend dem Himbeergeſchmack hin und wird ſchon wieder ein wenig von Langeweile ge⸗ plagt, weil die Ouvertüre noch nicht zu Ende iſt. Da fällt mir ein, es gibt doch zu erſchwinglichem Preis ſolch kleine vorn mit einem runden Gummi⸗ lättchen verſehenen Gegenſtände zu kaufen, ſolche richtig— Schlutzer heißen ſie, Gummiſchlutzer! Ich werde der Theaterleitung vorſchlagen, daß ſie künftig zu jedem Abendprogramm einen mit Him⸗ Wee dec verſehenen Schlutzer unentgeltlich übt. Ich fahre fort und komme zum. Handtäschchen Auch das Handtäſchchen, auf das Theater 8 angewandt, iſt von keinem guten Geiſt erfunden. In der Vorſtellung iſt es kein Handtäſchchen mehr, da wird es zu einem fortwährend auf⸗ und zu⸗ ſchnappenden Maul. Dies Quappenmaul kommt erſt nach Aktſchluß wieder zur Ruhe. Sein Zweck iſt lediglich, während beſonders ſpannenden Stellen auf den Brettern oder bei feinen Modulationen im Or⸗ cheſter aufdringlich klappend ſich zu ſchließen, indem die betreffende Dame nämlich unausgeſetzt Gegen⸗ ſtände benötigt, die nach ſekundenlangem Gebrauch ſofort von knallendem Quappenmaul wieder ver⸗ ſchluckt werden. Gewiß, man muß mal ſeine Naſe putzen— jeder Menſch muß mal ſeine Naſe putzen— man braucht ein neues Lutſchbonbon, man hat da was an den Nägeln ber gar zwiſchen den Zähnen, es fällt einem bei einem Geigenſolo plötzlich kochend heiß ein, ob man denn auch ſeinen Hausſchlüſſel nicht vergeſſen hat. Zugeſtanden, aber ſollte es denn keine Möglichkeit geben, dem Maul zu verbieten, derart radauluſtig zu ſein?! Ich habe mir, um der Sache wiſſenſchaftlich näher zu rücken, von einem eigens interviewten Offenbacher Handtäſchchen⸗ Fabrikanten verſichern laſſen, man könne jedes Quappenmaul vollſtändig ohne Ruheſtörung ſchließen, indem man nämlich das betreffende Schloß zuerſt zurückſchiebt, das Maul ſchließt und dann den Riegel durch ſeine perſönliche Federkraft langſam vorgleiten läßt. So der Fachmann. Oft bleibe ich am Schaufenſter ſtehen, wo die Handtaſchen friedlich gehäuft, in vielen geſchmack⸗ vollen Abarten in der Auslage liegen und harmlos dreinſchauen. Ich denke dann ſtill für mich: da liegen ſie nun und warten darauf, im Theater auf⸗ und zuſchnappen zu können. Alle, die hier ſchlafend liegen, mit leeren Bäuchen, ſind vom Lederwaren⸗ fabrikanten hergeſtellt, um dich im Genuß von Theatervorſtellungen bösartig zu beeinträchtigen. Nein, ſie ſind mir wirklich in der Seele zuwider, die Handtäſchchen. Da iſt mir doch lieber Der Katarrh 8 Du lieber Gott, was iſt über den Katarrh nicht ſchon alles geſchrieben worden. Welch eine deſpo⸗ tiſche Macht übt er aus diefer Wegelagerer hinter allen Hecken, dieſer übelſte Zeitgenoſſe und Schleim⸗ bruder. Der Katarrh, kann man ruhig behaupten, iſt ein organiſcher Beſtandteil jeder Theatervorſtel⸗ lung. Man empfindet ſeine läſtige Gegenwart nur noch halb, iſt abgeſtumpft gegen ihn, nimmt ihn mäßig ärgerlich in Kauf und wird nur dann un⸗ mutig bewegt, wenn er vor oder neben, oder hinter einem ſitzt. Es iſt mir unbegreiflich, wie ein Menſch mit geſchwollenen Tränenſäcken und rebelliſchen Schleimhäuten einen Genuß darin finden mag, etwa in der Götterdämmerung zu ſitzen oder den Fauſt⸗ monolog über ſich ergehen zu laſſen. Wie mag ein Menſch Intereſſe haben, weſſen Name und Art der Gralsritter iſt, wenn ſein Hals einem Reibeiſen gleicht, wenn ihm die Naſe läuft und er fortwährend von imaginären Grashalmen im Hirn gekitzelt wird. Es kann in dieſem Punkte, was kein Heiliger zu er⸗ klären vermag, feſtgeſtellt werden, daß gerade der Schnupfenbehaftete und Huſtenbeſttzer. daß gerade das wandelnde Katarrhgeſpenſt einen unwiderſteh⸗ lichen Drang in ſich fühlt, ſich unter Menſchen⸗ anſammlungen zu begeben, die vor einem Vorhang ſitzen. So iſt denn das Huſten und das Räuſpern, das Nieſen und Schneuzen und Kollern eine koſten⸗ loſe Art disharmoniſcher Begleitmuſik in jeder Vor⸗ ſbellung. Ich ſelbſt beſuche in dieſem aufgedunſenen Zu⸗ ſtand niemals ein Theater, ſondern die Muſeen und Bildergalerien, wo man keine Menſchen antrifft. Wo es einſam iſt wie in alten Totenkammern. Folget meinem Beiſpiel. coe.„Ingeborg“ ⸗Beſprechung ohne Ingeborg. In unſerer in der Sonntags⸗Ausgabe veröffentlichten Beſprechung der Aufführung des Luſtſpiels von Curt Götz„Ingeborg“ im Nationaltheater iſt ver⸗ ſehentlich die Würdigung der Leiſtung von Ria Roſe als Ingeborg weggefallen, deren vortrefflicher Darſtellung der ſtarke Erfolg der Komödie weſent⸗ lich mit zu verdanken war. Reizvoll in ihrer äußeren Erſcheinung und ſehr überlegen und ſchlag⸗ fertig in der Handhabung des in ſeiner kurgphraſi⸗ gen Zerſtücktheit ſchwierig zu bringenden Götzeſchen Dialogs, blieb Ria Roſe immer Mittelpunkt des Ganzen. Auch der charakterliche Umriß ihrer Inge⸗ borg, eine männerverwirrende ſchillernde Legierung aus Naivität und weiblicher Raffineſſe, diente ſpür⸗ bar der Erhöhung funkenſprühender prickelnder Spannungen in dem amüſanten Dreiecks⸗Verhältnis um Ingeborg. Verſteigerung wertvoller Wiegendrucke in München. In München findet demnächſt, veranſtaltet von dem Antiquariat Karl& Faber, eine Verſtei⸗ gerung von 1200 Handſchriften und Drucken, Zeich⸗ nungen und Graphiken ſtatt. Beſonders beachtens⸗ wert iſt darunter eine Reihe von Wiegen⸗ drucken, unter denen ſich mehrere Atlanten, ſo ein ptolemäiſcher Atlas von 1515 befinden. Unter den Manuſripten, die zur Auktion kommen, ſind zildem mehrere wertvolle Stadtchroniken, ſowie als beſonders bemerkenswertes Stück das Kräuterbuch von Konrad von Mengenberg mit 173 farbigen Ab⸗ bildungen von Pflanzen. 300 Jahre Buchdruck in Amerika. Im Jahre 1940 feiert die Welt die 500jährige Wiederkehr der Erfindung der Buchdruckerkunſt durch Gutenberg. Jetzt ſind es genau 300 Jahre her, daß das ameri⸗ kaniſche Druckgewerbe ſeinen Anfang nahm. Stephan Daye begründete die Tradition des Buchdruckes in Amerika. Die Druckerei Dayes war von Anfang an eng mit der jungen Univerſität Neu⸗Englands verbunden, die bekanntlich die Vorläuferin der Ha⸗ vard⸗Univerſität war. Von den zahlreichen typo⸗ graphiſchen Werken Dayes und ſeines Sohnes Matthew iſt das nur noch in elf Exemplaren er⸗ haltene Pfalmbuch aus dem Jahre 1640 beſonders wertvoll. a a Kleine Theater- und Muſikchronik Staatsſchauſpieler Emil Jonnings, Vorſitzender des Ausſchuſſes für künſtleriſche Fragen bet der Tobis⸗Film⸗ kunſt Gem. b.., wurde vom König von Italien und Kater von Aethiopien für ſeine Verdienſte um die kulturelle deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit mit dem Komturkreuz der Italien iſchen Krone, verbunden mit dem Titel Commen⸗ daton, ausgezeichnet.„ Prof. Wilhelm Stroß bringt in ſeiner Quartettſtunde am 5. Dez. im Reichsſender München erſtmalig ein Quartett aus dem muſikaliſchen Nachloß des Pfälzer Komponiſten Friedrich Sander„Andante Cantabile“, . 5 5 55 Montag, 5. Dezember 1938 Mannheim, 5. Dezember. „Lebendige Stadt!“ Das hinter uns liegende Wochenende ſtand vor⸗ nehmlich im Zeichen des Winterhilfswer k e 5. Im Roſengarten wurde das große WH W⸗Win⸗ terfeſt begangen, und erlebte erneut einen Maſſen⸗ andrang, und am Samstag, dem„Tag der na⸗ tionalen Solidarität“, klirrten in den fah⸗ nenüberfluteten Straßen die Sammelbüchſen. Es ſteht außer Zweifel, daß aus beiden Geſchehniſſen dem W̃ swerk wieder bedeutende Beträge zu⸗ fließen werden. Die Straßen trugen übrigens nicht nur reichen Flaggenſchmuck. Das Bild iſt im Laufe der Woche noch weihnachtlicher geworden, als es vor acht Ta⸗ gen beim Einzug des Weihnachtsmannes ſchon war. Die Junghuſchſtraße beiſpielsweiſe hat jetzt auch ihre Taunengirlauden und Lichterkränze und beim Plankenturmhaus wurde gar ein leuch⸗ der Weihnachtsbaum über die Straße geſpannt. Auch ſonſt haben die Geschäfte in den letzten Tagen gur Vervollkommnung der vor allem in den Abend⸗ ſtunden feſtlichen Austattung des Straßenbildes mancherlei getan. Unſere Stadt erſtrahlt dieſes Jahr wirklich erſtmals im Lichterglanz, indem die von der Stadtverwaltung aufgeſtellten Weihnachts⸗ bäume faſt verblaſſen— aber ſie finden doch ge⸗ bührend Beachtung, nicht zuletzt wegen des blauen Ju Helleimuis müssen Sie mir vertraten, Frau Maler. So und ähnlich lauten die Wünsche vieler Frauen vor und nach dem Fest. Und woran liegt das? Das Weihnachtsgebäck war Weder hertlich. Freunde und Bekannte be- wungelten es. Es ist dabei mehr als Dank⸗ barkeit, Wenn auch das gute Hildebrand- Mehl Erwähnung findet. Man weiß, gutes Mehl gehött zum Gebäck. 8300 Lichtes, das ſie alle in Erinnerung an die im Aus⸗ land lebenden Deutſchen krönt. Wir ſchreiben jetzt ſchon Dezember. Da iſt es Zeit sum Kauf der Geſchenke Wie der vergangene Samstag zeigte, ſind die Maunheimer— und noch mehr natürlich die Mann⸗ heimerinnen— ſchon ausgiebig mit dem Kaufen be⸗ ſchäftigt. Die Ladengeſchäfte erlebten den erſten gro⸗ ßen Anſturm, der ſich am nächſten Sonntag, dem er⸗ ten Verkaufsſonntag, wie üblich noch ſteigern wird. Erfreulicherweiſe wurde die Verkaufszeit für den ſilbernen und goldenen Sonntag etwas anders als vor Jahresfriſt gelegt, was nicht nur die Geſchäfte, ſondern auch die Käufer angenehm empfinden werden. Einen gewaltigen Andrang fand auch wieder die Südweſtdeutſche Rundfunk Ausſtel⸗ lung, die geſtern zu Ende gehen ſollte, nun aber doch noch um eine Woche verlängert wurde, ſo daß die Mannheimer alſo noch weitere ſieben Tage Gelegenheit haben werden, das Fernſehen und all das andere, was dieſe Schau bietet, zu betrachten. Auch das große politiſche Geſchehen kam geſtern in unſerer Stadt zum Ausdruck. Unſere ſudeten⸗ deutſchen Mitbürger waren ſelbſtverſtändlich zur Stelle, als es galt, die Stimme bei der Ergänzungswahl des Sudetenlandes zum großdeutſchen Reichstag abzugeben. In der Frühe des Sonntags marſchier⸗ ten ſie im Stadtzentrum, in Neckarau und in Sand⸗ hofen gemeinſam zu den drei Wahllokalen, um dort ihre nationale Pflicht zu erfüllen. Mannheim war am Wochenende wirklich eine „lebendige Stadt“. Die Zahl der Veranſtaltungen geſelliger und kameraöſchaftlicher Art vor allem war ungemein groß. Auch der Sport ſpielte wieder eine bedeutende Rolle, wovon die vollen Plätze in Neckarau und Sandhofen Zeugnis ablegten. Bei acht Verkehrsunfällen vier Perſonen verletzt Polizeibericht vom 4. Dezember Am Samstag und Sonntag ereigneten ſich im Stadtgebiet Mannheim acht Verkehrsunfälle. Hier⸗ bei wurden vier Perſonen verletzt und mehrere Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchäd igt. Die Schuld an den Unfällen iſt im allgemeinen auf Nichlb each⸗ tung des Vorfahrtsrechts und Fahren mit über⸗ mäßiger Geſchwindigkeit zurückzuführen. Wegen groben Unfugs wurden in der Nacht auf Sonntag 16 Perſonen zur Anzeige gebracht. * Ein Altmauuheimer Geſchäftsmann F. Aus der Lederzeitung entnehmen wir, daß ein einſt angeſehe⸗ ner Mannheimer Geſchäftsmann, Herr Karl Kam m, F. 3, 1, im Alter von nahezu 70 Jahren geſtorben iſt. Wer Herrn Kamm gekannt hat, weiß, daß er ein gro⸗ ßer Wohltäter war. Manche kinderreiche Familie be⸗ zog von ihm ſein Beſohlungsmaterlal für wenig Geld Und in vielen Fällen unentgeltlich. Herr Kamm war ein Mitbegründer des Mietervereins und auch ein eifriges Mitglied des Odenwaldklubs. Dem Feuer⸗ beſtattungsverein gehörte er lange Jahre an. Herr Kamm, ein geborener Heidelberger, war 50 Jahre in Mannheim. Mit 15 Jahren kam er nach Mannheim 5 als Waiſenknabe und erlernte hier daz Schuhmacher⸗ handwerk. Später gründete er eine Lederhandlung, die er zu großer Blüte brachte. In allen Kreiſen war er ſehr beliebt durch ſeine angeborenen Humor. Vor ungefähr 6 Jahren ſtarb ihm ſeine Frau. Vor etwa einem Jahr erlitt er kurz aufeinander zwei Schlag anfälle, noch denen er geiſtig nicht mehr ganz auf der Höhe war und durch fremde Perſonen um Hab und Gut gebracht wurde. Sein Haus kam in Zwangs ver⸗ a waltung. Herr Kamm wurde in Darmſtadt in einen Krankenhaus untergebracht. Nach kurzer Zeit ver ſchied er dort und wurde ſang⸗ und klanglos al, armer Unbekannter beerdigt. Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Am Samstagnachmittag: unkenbumme Nummer 50 Mannheim am Tag der Nationalen Solidarität“— Die ganze Sladt war unterwegs Drei Stunden lang ſammelten am Samstag die führenden Männer und Frauen der Partei, des Staates, des Wirtſchaftslebens und des Kulturſchaf⸗ fens zum Nutzen der zu betreuenden Volksgenoſſen. Um 16 Uhr erſchienen ſie auf den Straßen der fahnengeſchmückten Stadt, und bald füllte ſich Büchſe um Büchſe. Wie üblich gab es auch diesmal am „Tag der Nationalen Solidarität“ keine Abzeichen, aber dennoch herrſchte vor allem in den Hauptſtraßen ein ungemein ſtarker Verkehr, der ſich mancherorts zu einem faſt beüngſtigenden Gedränge ſtaute. Die drei Sammelſtunden am Samstagnach⸗ mittag haben wieder einmal mit aller Deutlichkeit bewieſen, daß auch die Einwohnerſchaft unſerer Stadt die große volkspolitiſche Bedeutung des Winterhilfs⸗ werkes reſtlos erkannt hat. Nach allem, was man ſah, wurde diesmal beſonders reichlich das Opfer für die ärmeren Volksgenoſſen gebracht. Der ſtärkſte Betrieb herrſchte natürlich wie⸗ der in unſeren Planken. So machte ſich der Chroniſt— mit Groſchenſtücken ausreichend verſehen auf den Weg dahin. Un⸗ terwegs begegneten uns ſchon Jung volk⸗Grup⸗ pen auf Kraftwagen— die Jungen wollten nicht untätig beiſeite ſtehen und ſetzten ſich aus voller Kehle für das Gelingen des Tages ein. Dann brauſte eine HJ⸗Motorſchar vorüber. Am Marktplatz vernahm man das Spiel der BBC Werk⸗ kapelle, neben der ſich die Mannheimer um einen Stand drängten, an dem allerlei nützliche elektrische Haushaltsgeräte verſteigert wurden. Es ging da„amerikaniſch“ zu, und das brachte offenſichtlich einen reſpektablen Betrag, der ebenfalls dem WHW.̃ zufließt. Am Paradeplatz aber begaun der Sammel⸗ büchſen⸗Großaugriff 13 der bekannteſten Männer unſerer Stadt, zu denen ſich noch einige führende Perſönlichkeiten aus Gau und Reich geſellten. Vor einem Zigarrengeſchäft be⸗ gegnete man dem Mannheimer Polizeiprä⸗ ſidenten in/ Uniform. Da konnte der Preſſe⸗ mann natürlich ſeinen Rauch edarf nicht decken, ehe er ſein Opfer gebracht halte. Gegenüber traf man auf ein aus den Tagen des Umbruchs be⸗ kanntes Geſicht, den früheren Führer der Standarte 171, Pg. Feit. Von der Hauptpoſt her hallte aber bereits das Spiel von Pfeifen, Trommeln und Fanfaren herüber. Ein Spielmannszug der 5 J ſtand auf dem Gehweg und ſorgte dafür, daß der Führer der badiſchen Staatsjugend, Obergebiets⸗ führer Friedhelm Kemper, bei ſeiner Sammel⸗ tätigkeit den nötigen Widerhall fand. Daun wurde es plötzlich ſehr enge. Warum? Drei Dickhäuter ſchufen ſich mit mafeſtätiſcher Selbſt⸗ ſicherheit auf dem Gehweg dahintrotkend Bahn. Es handelte ſich um die Barlay⸗ Elefanten, die ſelbſtverſtändlich gebührend beſtaunt wurden, was Stadtrat Hofmann— ſeines Zeichens ja auch 1300 Stenographen zeigten ihr Können Das Reichsleiſtungsſchreiben in Kurzſchrift in Mannheim Die Deutſche Arbeitsfront führte in Zu⸗ ſammenarbeit mit der Deutſchen Steno⸗ grafenſchaft in der Zeit vom 24. Nowcember bis 4. Dezember das Reichsleiſtungsſchrei⸗ ben in Kurzſchrift durch. Im Gau Baden fand das Schreiben Samstag und Sonntag ſtatt. In der Stadt Mannheim hatten ſich dazu rund 1300 Teilnehmer gemeldet, im Kreis waren es gegen 1800. Die Beteiligung hätte größer ſein dürfen. In Maunheim vermißte man vor allem Meldungen aus manchem induſtriellen Betrieb. Beſondere Erwäh⸗ nung verdient andererſeits die große Zahl Teil⸗ nehmer und Teilnehmerinnen aus der Stadtver⸗ waltung. Die Stadt ſtellte beiſpielsweiſe auch die Teilnehmer der hieſigen höchſten Leiſtungsgruppe. Mit ein Grund für die ſtarke Beteiligung der Stadt mag der geweſen ſein, daß die Stadtverwaltung diejenigen Beamten und Angeſtellten, die am beſten abgeſchnitten haben, mit beſonderen Preiſen bedenkt. Einige behördliche Stellen, eine Anzahl Mann⸗ heimer Großbetriebe und zwek hieſige Privathan⸗ delsſchulen hatten ſich erfreulicherweiſe bereit ge⸗ funden, ſchon am Samstag ein betriebsgebun⸗ denes Schreiben unter Leitung der DA durchzuführen; beſonders groß war dabei die Teil⸗ nahme bei der Dedi⸗Bank. Die übrigen Teilnehmer unterzogen ſich dem Leiſtungsſchreiben am Sonn⸗ tag. Dieſes wurde teils in DA F⸗Haus in O 4, kteils im„Deutſchen Haus“ in C1, und teils in der Be⸗ rufsſchule in N 2 abgenommen. Die Teilnehmer ſtanden meiſt im Alter zwiſchen 17 und 22 Jahren (nur wenige— ſolche höherer Leiſtungsgruppen— waren älter); die Mehrzahl waren Mäöchen. Das Leiſtungsſchreiben beſtand aus einem Richtig⸗ und einem Schnellſchreiben. Für beide waren die Texte reichseinheitlich vorge⸗ ſchrieben. Das Richtigſchreiben beſtand aus einer Fünf⸗Minuten⸗Anſage in einer Geſchwindig⸗ keit von vierzig Silben. Für die Bewertung war entſcheidend, ob die Schrift ſchön, deutlich und ſyſtem⸗ gerecht war. Das Schnellſchreiben beſtand in der Aufnahme und Uebertragung einer Anſage von 5 Minuten, wobei als Mindeſtgeſchwindigkeit für die Aufnahme ſechzig Silben und als die Höchſtgeſchwin⸗ digkeit 360 Silben in der Minute vorgeſchrieben waren. Das Schnellſchreiben war in fünfzehn Ab⸗ teilungen(von Abteilung zu Abteilung um je zwan⸗ zig Silben ſteigend) geſtaffelt. Für die Uebertra⸗ gung der Schnellſchreibaufnahme waren Höchſtzeiten vorgeſchrieben, und zwar für die Geſchwindigkeits⸗ ſtufe ſechzig Silben dreißig Minuten, für achtzig Silben vierzig Minuten uſw. Geprüft und bewer⸗ tet wurde beim Schnellſchreiben nur die Ueber⸗ tragungsarbeit. Bei der Prüfung wurden ſämtliche Abweichungen vom Originaltext(falſche Uebertragung, Auslaſſun⸗ gen, Rechtſchreib⸗ und Satzzeichenfehler uſw.) ge⸗ kennzeichnet. Als Fehler wurden gewertet: beim Richtigſchreiben ernſthafte Verſtöße gegen das Syſtem, beim Schnellſchreiben: grobe Ver⸗ ſtöße gegen die deutſche Rechtſchreibung, ſinnſtörende Auslaſfungen und Uebertragungen. Jede der beiden Aufgaben wurde für ſich gewertet. Die Beno⸗ tung erfolgte nach folgendem Maßſtab: Note 1 (ſehr gut)= 0 Fehler, Note 2(gut)= 1 bis 3 Feh⸗ ler, Note 3(genügend)= 4 bis 6 Fehler. Arbei⸗ ten mit mehr als ſechs Fehlern ſchieden aus. Für die Prüfung und Bewertung waren in Mannheim vierzig Mitarbeiter eingeſetzt. Jeder Teilnehmer erhält eine von den beiden Veranſtaltern ausgeſtellte Leiſtungsbeſcheini⸗ gung, ſoforn er mindeſtens bei einer der beiden Aufgaben eine brauchbare Arbeit abgegeben hat. Das Ergebnis des Leiſtungsſchreibeng in Mannheim liegt zur Stunde noch nicht vor. Sollte ſich darunter einer mit einer Leiſtung von mehr als 300 Silben befun⸗ den haben, ſo würden ſeine Arbeiten nach Karlsruhe gegeben werden, wo der Gaubeſte ermittelt wird. Der Gaubeſte erhält einen Bücherpreis im Werte von dreißig Mark. Aus der Reihe der beſten Leiſtungen aller Gaue werden die Reichs beſten feſtgeſtellt, die ſich in Bayreuth zu einem Schlußwettbewerb treffen. Es werden drei Reichspreiſe verteilt. Der erſte Reichspreis ſtellt eine Kd ⸗Seereiſe nach Italien dar(wahlweiſe dafür ein Bücherſchrank oder eine Schreibmaſchine im Wert von 200 Mark). Der zweite Reichspreis beſteht in einer wirtſchaftskundlichen Studienfahrt der DA loder einer Koöß⸗Erholungs⸗ reiſe oder einem Photoapparat im Werte von 150 Mark), der dritte Reichspreis ebenfalls in einer wirtſchaftskundlichen Studienfahrt der DA loder einer Koͤß⸗Erholungsreiſe oder einem Photbapparat im Werte von 120 Mark). Das Ergebnis des Reichsleiſtungsſchreibens in Mannheim werden wir noch mitteilen. dr. W. th. —:!! W ·²'m. Wie ein Heldentenor entdeckt wurde Alfred Färbach feiert heute ſeinen 60. Geburtstag Geſangsmeiſter Alfred Färbach, der bekannte Opern⸗ und Konzertſänger, feiert heute ſeinen 60. Geburtstag. Am 5. Dezember 1878 kam er im Haufe des Stuttgarter Schirmfabrikanten Färbach zur Welt. Der Vater ſtarb früh. Der Sohn erlernte ein ſehr ſüßes und nahrhaftes Gewerbe: Konditorei, in einem Geſchäft, das in ſeinem Fach ebenſo berühmt war, wie ein Heldentenor in dem ſeinen werden kann. Als 17jähiger Lehrling las er in der Zeitung, daß ſein Stammlobal, das Hoftheater, Chorſänger ſuche. Der Chormeiſter ſtellte ſeine Enkdeckung dem Hof⸗ kapellmeiſter vor. Dabei ſtellte Alfved Färbach noch einmal ſchmerzhaft ſeſt, daß Martha, Martha ent⸗ ſchwand. Bei 70 Mark Monatsgage verſprach man den jungen Mann nebenher auszubilden, aber die lebenskluge Mutter war trotz aller eigenen Theater⸗ begeiſterung doch vorſichtig genug, ihren Sohn im ſicheren Konditoreiberuf zu belaſſen. Er ſah die Welt, arbeitete in Italien und Frank⸗ reich und betrieb Muſik zunächſt nur aus Liebhabe⸗ dei. In Berlin erſt ließ er ſich ſechs Jahre lang ausbilden von Schulz⸗Weida, dem Solo⸗Re⸗ vetttor der Königlichen Oper. Dann ſattelte er doch noch um, mit 25 Jahren, und kam über Nord⸗ Haufen, Elberfeld, Stettin, Halle(Saale) nach Bres⸗ au, wo er bei Kriegsausbruch Glaeſer erſetzte, der zinrücken mußte. Als er heimkehrte, ging Färbach lach Straßburg, bis die Franzoſen auch ihn ver⸗ agten. Von Freiburg i. Br. aus ſang er unter zederer in Mannheim Lohengrin undbJoſs gaſtweiſe, mit dem Erfolg, daß er 1920—1926 feſt an das Theater verpflichtet wurde und ein großes Reper⸗ toire mit bekannt großem Erfolg zu übernehmen hatte. In 361 Aufführungen verkörperte er hier Tannhäuſer, Lohengrin uſw. Für ſeine Erfolge als Geſangspädagoge ſpricht die Tatſache, daß mancher Stern der heutigen Opernbühnen aus ſeiner Schu⸗ lung hervorgegangen iſt. Wir wünſchen dem Künſtler bei dieſer verantwortungsvollen Betreu⸗ ung des künſtleriſchen Nachwuchſes weitere er⸗ ſprießliche Arbeit im Dienſte der Allgemeinheit. dr. f. h. * Das 70. Lebensjahr erreicht am 7. Dezember Herr Ludwig Schmelzinger, Lortzingſtraße 27, ein in Buchdrucker⸗ und Sängerkreiſen, nicht zuletzt auch bei den Angelſportfiſchern, wohlbekannte Per⸗ ſönlichkeit. Als ſangesfroher Schwarzkünſtler zählt er zu den Gründungsmitgliedern des Geſangver⸗ eins„Typographia“, der ihm vor kurzem das goldene Ehrenzeichen verlieh. Herr Schmelzinger beſitzt auch die Ehrenmitgliedſchaft des Männer⸗Ge⸗ ſang⸗Vereins„Concordia“, in deſſen Aktivität er ſich viele Jahre der Pflege des deutſchen Liedes widmete. Wir wünſchen dem Jubilar noch eine gute Reihe von Jahren ſelbſtzufriedenen Anglerdaſeins! * Die Rundfunkausſtellung wirkt ſich im Bahn⸗ verkehr aus. Auch am geſtrigen Sonntag machte ſich die Südweſtdeutſche Rundfunkausſtellung im Bahn⸗ verkehr bemerkbar. Mit drei Sonderzügen kamen aus Richtung Oſterburken, Offenburg und Karlsruhe insgeſamt 3000 Ausſtellungsbeſucher nach Mannheim. Im übrigen war der Stadtbeſuch am Sonntag ſehr lebhaft und am Samstag ſtark. Der Ausflugsver⸗ kehr war am Sonntag mäßig. An beiden Tagen herrſchte lebhafter Fernverkehr. Kreisjägermeiſter, allerdings ohne Treibjagdabſich⸗ ten auf die Exoten— in klingende Münze umzu⸗ ſetzen verſtand. a Der Chroniſt ſetzte ſeinen Weg fort, traf dabei immer wieder auf Bekannte, die die Sammelbüchſe ſchwangen und ſah ſich am Paradeplatz plötzlich i Bannkreis des NSöc⸗Muſikzuges, neben dem ſich die Maſſen um ein * drängten. Es war eine„Klemm“, ein Sportflug⸗ zeug, das wir alle ſchon vor vielen Jahren über unſerer Stadt ſeine Kreiſe ziehen ſahen. Jetzt ſtand es auf dem Platz an der Grünanlage in 07 age und wurde beſtaunt. Ja, man konnte ſogar in ihm Platz nehmen, was vor allem von den Jungens ausgenützt wurde. Ein NSca⸗Mann erklärte jedem„Piloten“, welche Bedeutung die vielen Appa⸗ raturen haben. Man durfte das Höhenſteuer ziehen ZEUNMEI flotte Sportmützen en Spor een jeden Sportplatzes Das gfoße Nützenhaus in der Preſten Straße L 1. 6 Seit 50 Jahten N 1. 7 1985 und ſich vom Erfolg dieſer Maßnahme überzeugen, und man durfte auch ſonſt allerlei, wozu im allge⸗ meinen nur ein Mann mit Flugzeugführerſchein Gelegenheit hat. Aber auch auf dem Platz vor dem Waſſer⸗ turm mußte etwas los ſein, deshalb ſchnell hin⸗ über. Und da ſah man nun die Mannheimer Jugend dem Grundſatz huldigen, daß das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt. Die Pferde waren allerdings in der Minderzahl, die Ponys über⸗ wogen— jedoch das kam den Kindern gerade recht. Auf die Pferde durften ſie nur zuſammen mit einem Reiter ſteigen, auf den zotteligen Ponys jedoch ritt auch der Kleinſte allein. Im Schritt oder auch im Trab ging es immer wieder um das Becken des Waſſerſpiels herum. Auch dieſer„Zirkus“ kam dem WHW e zugute. Auf dem Rückweg über die Planken, entlang den P⸗ Quadraten, ging mauch weiterer Gro⸗ ſchen drauf. Beſonders eng wurde es wieder beim Strohmarkt vor oem Defaka. Dort ſtand Kreisleiter Schnei⸗ der, warb unermüdlich für das WHW, und mit ihm ſammelte der italieniſche Vizekonſul in der Uniform des Faſeibo. Das war an dieſem„Tag der Nationalen Solidarität“ aber nicht die einzige Faſeio⸗Uniſorm auf den Planken. Man begegnete ihr noch einige Male; einmal wurde ſte auch von einem weiblichen Mitglied der weiblichen Jugend⸗ organiſation des Faſeio getragen. In nächſter Nähe des Kreisleiters ſtellte ſich übrigens auch Tur nerjug end in den Dienſt der großen Sache. An der Einmündung der Straße P45 in die Planken kamen wir gerade dazu, wie ſie einen Sprungtiſch aufſtellte und eine Matte dahinter auf den Aſphalt legte. Daneben erblickte man noch einen Barrren. Die Turner zeigten in Gegenwart unzähliger Menſchen ihr Können am Tiſch, und die Sammelbüchſen raſſelten da ſelbſtverſtändlich auch nicht umſonſt. Am Paradeplatz beendeten wir unſeren Planken⸗ bummel, nachdem auch noch SS⸗Oberſturmbannfüh⸗ rer Freiherr von Geyr und SA⸗Oberſturmbann⸗ führer Noack dankend quittiert hatten. Dann aber machten wir uns auf den Heimweg, und dabei ging unſer Zehner⸗Vorrat endgültig zur Neige. Ungezählte Tauſende ſind wie wir am Sams⸗ tag über die Planken gebummelt. Viele Zehntauſende haben ihr Opfer in anderen Straßen in die Sammelbüchſen geworfen. Mann⸗ heim hat wieder einmal freudig und reichlich geſpen⸗ det. Es hat damit— im Bewußtſein von den gewal⸗ tigen dem WH W geſtellten Aufgaben— den fam⸗ melnden Männer und Frauen und über allem dem Führer ſeinen Dank zum Ausdruck gebracht. 0 a dr. W. th. An Pfingsten: 110er⸗Regimentstag Der 11ber⸗Regimentstag, der zum letzten Male im Jahre 1936 in Heidelberg ſtattgefunden hat, wird im kommenden Jahre über Pfingſten in Mann⸗ heim abgehalten werden. Die letzte große Mannheimer Tagung war im Jahre 1927 zur Einweihung des 110er⸗Denkmals. In der Zwiſchenzeit fand im Jahre 1932 eine kleinere Wiederſehensfeier in Mannheim statt. Zum nächſtjährigen 11ber⸗Tag in Mannheim wer⸗ den viele tauſende alte und junge 110er aus dem gan⸗ zen Reich erwartet, Angehörige des alten aktiven Regiments 110, des Tradftionsregiments und fämt⸗ licher Sonderformationen aus der Kriegszeit, wiet Reſ.⸗Regt. 110, Reſ.⸗Regt. 40, Inf⸗Regt. 469, Brigabe⸗ Erſ.⸗Batl. 55, Landwehr⸗Inf.⸗Regt. 110. 7 Mannheim wird ſeine alten 110er mit einer Herzlichkeit und Freude, die ſeiner altbekannten Ga⸗ lichkeit Ehre machen wird, empfangen. Die alten Sol⸗ daten werden unvergeßliche Eindrücke mit hinaus⸗ nehmen in ihre Heimat. 4 Hohes Alter. Herr Emil Egner, Pg, 14, fer am Montag, dem 6. Dezember, ſeinen 88. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. Wir gratulieren dem treuen Bezieher der NM. aufs herzlichſtel Weienslolterie Tür Arbeits bee HaHu A en d 15 In Eger begann mit dem erſten Spatenſtich des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, die Arbeit an der Reichsautobahn im Sudetenland. Rechts: Dr. Todt übergibt die Spaten. (Kartendienſt E. Zander, Multiplex⸗K.)(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 88 c„, 10 * 0 5 G 8 10 Nie 8 AUT .= Dο 5 Graf Ciauo:„Italien marſchiert an der Seite Deutſchlands!“ Außenminiſter Graf Ciano(links oben) wührend ſeiner großen Rede bei der feierlichen Eröffnung der Wintertagung der italieniſchen Kammer im Beiſein des Duce(Mitte). (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Jetzt folgt der verdiente Lohn! Die franzöſiſche Regierung hat ſich nicht damit be⸗ gnügt, den proklamierten Generalſtreik mit allen Mitteln zu unterdrücken, ſondern ſie geht ſetzt daran, die Rädelsführer ihrer gerechten Strafe zuzufüh⸗ ren. Hier wird der rote Delegierte des CG T⸗Syndikates in Marſeille verhaftet. (Aſſoeiated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) SiS A0 Die geplante Reichsautobahn im Sudetenland G mit ihren Auſchlüſſen. Barre(u Se) in einen Fluß ſtürzte, war nach der Türklinke. nicht mehr, ſich und den ſieben Inſaſſen den Weg in die Freiheit zu bahnen. Hallo, nicht ſo neugierig! 5 Jungtiger mit ihrem Wärter.— Eine reizende Szene aus dem Londoner Zoo. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Kein Gefängnis— ſondern Eton Hellblaue und dunkelblaue Streifen ſind die traditionellen Farben des Eton⸗College in England. Dieſe proviſoriſche Garderobe an einer 220 Jahre alten Mauer erſcheint uns als typiſch engliſches Stilleben, während die dazugehörigen Jungen auf dem Platz dem Sport huldigen. (Aſſociated 8 jer fanden acht Perſonen den Tod! Der letz te Griff 1 toten Chauffeurs, der mit ſeinem Wagen bei Wilke Umſonſt— es gelang ih! (Affvebated Preß, Zander⸗M.) Der neue Staatspräſtdent begrüßt den Generalſtab Der neue tſchecho⸗ſlowakiſche Staatspräſtdent, Dr Hacha, begrüßt nach ſeiner Vereidigung die Mit⸗ glieder des tſchecho⸗ſlowakiſchen Generalſtabes. (Aſſoobdated Preß, Zander⸗M.) aß die erſte Winterſehnſucht bereits gedeckt ſein dürfte. Preß, Zander⸗M.) Es iſt Winter in Waſhington! b zährend bei uns außergewöhnlich milde Witterung herrſcht, hat bereits Amerika die erſte ältewelle hinter ſich. Der Schner fiel in den Vereinigten Staaten in ſo dichten Mengen, (Aſſockated Preß, Zander⸗M.] S G ite/ Nummer 56 N 5 5 Am Samstag im Roſengarten: 2 ieſenandrang zu Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1938 8 25-30 Nachmittags 3500, abends 7000 Beſucher vie ſonſt nach links raffeehaus ent⸗ ſtreifen meiſt der Wandelhalle iſt ausger 8 U! in Orange 1 t etwas tief⸗ rot und Nibelungen⸗ ſaal iſt alles auf die Ge immung geſtellt. ängen die langen t heruter, haben die Buden alle farbcharakter, mitunter in et ſchwingend, währ 5 Umhangen und blick auf all die Am Zutritt links an der Wurfbude, rec von den Kronen gleichen Grund⸗ ereme hinüber⸗ ne von Fahnen einen Fern⸗ keiten geſtattet. zroße Eingangsgedränge an der Weinbude, und dicht dahinter ſind auch die Schützen. Daran ſchließen ſich in weiter Runde die Buden für Kuchen, Likör, Hand⸗ arbeiten,„Gliggerwaſſer“ uſw. Eine Reihe von bekannten Mannheimer Künſtlern hat für humoriſtiſche Zeichnungen geſorgt. vorlä Es ſind weingerötete und Charaktergeſichter zu ſehen, rheiniſche Landſchaften und manche Mannemer Ein⸗ zelheit; übrigens haben auch Schüler von der Maler⸗ fachſchule(Werner v. Siemens⸗Gewerbeſchule) ſich talentvoll mit betätigt. Im Verſammlungsſaal ſchließlich hat man auch Orange gewählt mit roten blanken Lametta⸗ ſäulen verkleidung, aber natürlich nur ſopiel, daß Uberkinger Adelheid-Quelle Das bekannte deuische Nieren wasser kologiſch geprüft: G οοοοοοοο”οοοοοοοοοοοοο, Peter Rixius, Großhandlung, Mannheim Verbindungskanal. link. Ufer 6 Telefon 26796/97 Wilhelm Müller, Mineralwassergroßhandlung Mannheim. Hafenstraße 11 Telefon 21636 man von der Empore gut ſehen konnte: denn das iſt ſehr wichtig im ſtets überfüllten Kabarett dort oben. Der Muſenſaal dient wie ſtets als Kleider⸗ ablage, aber wahrhaftig langte er nicht immer. S A⸗Muſikzug, Nationaltheater und Libelle unermüdlich um Unterhaltung beſorgt Der mutmaßliche Platzmangel hat ſich herumge⸗ ſprochen. Mancher weiß es aus Erfahrung, daß man beizeiten anrücken muß. Abendkarten ſind bald nicht mehr zu haben. Allerlei Tricks werden pro⸗ biert, um doch um die Sperre herumzukommen. Ganz beſonders beliebt in ſpäter Stunde der Ver⸗ ſuch, die Weggehenden zur Hergabe ihrer Karten zu bewegen, aber die Saaldiener durchſchauten ſol⸗ ches Treiben. Doch wer drin iſt, iſt drin. Homann⸗Webau hingt den Taktſtock im Nißelungenſaal, Dr. Arnold und Becker⸗Huert ſagt an, es tanzt das Nationaltheaterballett auf Spitzen Tſchaikowſkys Dornröschenwalzer und ſpä⸗ ter auch einen engliſchen Matroſentanz mit Step⸗ elementen. Gabriele Loibl bietet dann noch einen entzückenden Bauerntanz. Im übrigen hatten hier die Libellenleute die Uebermacht. Es ſind die Drahtſeilkünſtler Margit und Egon Lorant, vom feſtlichen Kuba und die die 5 Marſchanys geſchleuderten 3 Stanleys, die C. W. Fennel am Samstag ſchon ausführlich beſchrieb, und deren artiſtiſche Spitzenkunſt mal wieder Beifallsſtürme erbrauſen läßt. Sehr zu loben iſt es aber auch, daß man im Nibelungenſaal nicht zuviel macht, und ſich auf die ſtumme Kunſt beſchränkt; denn bei dem L⸗ dränge geht es nicht anders. Schon kurz nach 22 Uhr iſt man fertig. Es kann zum allerſeits erſehnten Tanze geräumt werden. Im Verſammlungsſaal iſts anders; dort wird das Programm zweimal durchgedreht. T Es ſagt an Meiſter Trieloff, mit kleiner ein⸗ leitender Erläuterung des Abends. Es treten auf mit Geſang Marlene Müller⸗Hampe, die das „Märchen vom Glück“ nochmal erzählen muß, Max Baltruſchat mit dem„Lied ohne Ende“, Irene Ziegler mit dem Wind, der ein Lied... und die „5 Harmoniſten“ mit„'runt in der Lobau“ und mit„Mein Kind, wenn wir nur einig ſind“. Und obendrein noch das Allotria⸗ Quartett mit „Aha Aha“ und„Klavier des kleinen Mannes“. Es tanzen Wera Donalies einen herrlich⸗gefährlichen Tango und Gabiele Loibl mit Günther Röder einen liebevoll⸗hingegebenen English waltz mit bra⸗ vouröſen Schleuder⸗ und Schwungeffekten. Zauber⸗ meiſter Krenz aber hat manchen unglaublichen neuen Trick mit Röhrchen und Tüchlein, Flaſchen und Gläſern. Wie ſo ein Zauberer halt iſt. Außer⸗ dem ſpielt er unheimlich fix Kylophon. Muſikaliſche Begleitung beſorgen Heſſe, Fuß, Klenter und Scoete. 5 Offenbach, den ich treffe, wie er ſich, ſehr ſkeptiſch das Köpſchen neigend, von Krenz den neuen preisgekrönten Trick erklären läßt. Offenbach alſo ſcheint ganz arbeitslos zu ſein. Aber er hat die An⸗ ſage am Sonntagabend, wenn die Oper im Theater frei wird, und ganz andere, vorwiegend alſo Opern⸗ kräfte, ihre Stimmen erklingen laſſen. Und ſo ſchlendert er vergnügt umher und hofft, daß es am Sonntag nicht ſo rauchig iſt Tombola, Tanz, Gedränge, Bierkeller Es iſt ſchon allerhand Gedränge. Die armen NS⸗ Frauen, die ſervieren müſſen, haben ein ſchweres Leben. Im Kaffee gings noch, ſolange nicht getanzt wurde, aber im Nibelungenſgal... Wer da auf ſich ſelbſt geſtellt an den Rand gedrückt wurde, der nahm Tiſch und Stuhl und Gläſer mit. Ich mußte einmal in verzweifelter Lage über's Geländer ſpringen. Eine von den wackeren Frauen, die Ku⸗ chen und Butterbrote herumtragen, hat ſich übrigens einen hübſchen Platzmachtſpruch ausgedacht:„Alla, Platz do, ruckt emol e biſſel, ſunſcht gibt's Fett⸗ flecke!“ Heiſſa, wie man da auseinanderging. Die WH W⸗Tombola hat einen guten Ruf. Im Handumdrehen waren die Loſe weg. Ab 9 Uhr hab ich keins mehr geſehen und um 10 Uhr ſtehen die Mädel Schlange vor dem Zimmer„Solo⸗ Damen“, wo die rechneriſchen Geld⸗ und Bankfach⸗ leute tagen. Gegen halb elf Uhr wird dann die Sperre vor der Gewinnausſtellung zurückgenommen. Es bilden ſich wieder die Schlangen der Geraden und Ungeraden. Und groß iſt das Gaudi, wenn der junge Mann eine Fleiſchmühle und das junge Mädel ein Paket Schweizer Stumpen gewonnen hat.„An die 2000 Gewinne wurden ausgegeben“, ſagte mir einer von der Sperre; und das muß ſchon ſtimmen, ſo bepackt wie die Leute nachher herumliefen. Alsbald nach Schluß des Programms wird im Nibelungenſaal geräumt. Hier ſpielen eine Reihe von Homann⸗Webaus Leuten unter Oberſcharführer Weick zum Tanz. In der Wandelhalle ſind es eben⸗ falls SA⸗Muſikzug⸗Männer unter Schumm, die übrigens einen feinen Rhythmus haben, und etwas ſpäter legt dann noch eine kleinere Tanzkapelle, aus SA⸗Männern unter Roßnagel beſtehend, auch im Verſammlungsſaal los, während gleichzeitig die be⸗ währte Sektbar ganze Batterien von Pfropfenknal⸗ lern auffahren läßt. Hier im großen ganzen noch der beſte Tanzplatz. Hier und da ſieht man auch mal einen von den Großen der Solidarität mit und ohne Sammelbüchſe im Gedränge. So Kreisleiter Schneider, Kreis⸗ obmann Schnerr, Oberſturmbannführer Noack, Kreisjägermeiſter Hofmann, Polizeipräſident Dr. Ramſperger. Konſul Spiniellti iſt mit ſeinem ganzen Stab auch da und lockert noch man⸗ chen ſpäten Groſchen. Durch den Bierkeller arbeite ich mich mit zwei ſtarken Männern. Es iſt wunderbar, wenn man einen Stuhl erwiſcht und den anderen zuſchauen kann. Anfeuernde Muſik hierzu beſorgte Eugen Mohr, der neuernannte Muſikzugführer des Kreis⸗ muſtikzuges. Als ich um 2 Uhr mir die wirklich gute Mann⸗ heimer Luft wieder ſchmecken laſſe, iſt's ſo voll wie zu Anfang, und draußen warten noch etliche auf Ge⸗ legenheit zum Hereinſchmuggeln. 8 Der Samstagnachmittag gehörte den Kindern Man hätte in dieſem Jahr einmal die Probe auf's Exempel kriegen können, was dem kleinen Volk eigentlich mehr Spaß macht: fein ſtill und artig auf einem Fleck auszuhalten und den mehr oder weniger weit entfernten glitzernden Wundern irgendwelcher Darbietungen zu lauſchen, oder nach Herzensluſt überall herumzuſchlupfen, alles nur Mögliche vom ſauren Hering über zwanzigerlbei Kuchen bis zum Himbeereis durcheinanderzufuttern und ſich an phantaſievollen Katzbalgereien eigener Erfindung in der Saalmitte zu vergnügen. Wenn auch die Mütter und Tanten vielleicht gern ein bißchen mehr Ballett, ein bißchen mehr kinder⸗winterfeſtlichen Zauber auf dem großen Po⸗ dium des Nibelungenſaales geſehen hätten,— den lieben Sprößlingen war es ſo gerade recht. Sie begeiſterten ſich zunächſt einmal über die Maßen an dem aus der„Libelle“ zugewander⸗ ten, entzückenden Pudelzirkus, deſſen rundes Dutzend ſchneeſchlohweißer Künſtler unter Meiſter Karmanows Leitung wahre Wunder liebevoller Hundeerziehung darboten. Und wie denn Kinder auch für ihresgleichen ſtets beſonders viel Ver⸗ ſtändnis haben, ſo brauchten ſich die drei allerlieb⸗ ſten kleinen Mädel von der Kindertanzgruppe des Nationaltheaters gleichfalls über Man⸗ gel an Beifall nicht zu beklagen. Sie waren aber auch zu niedlich anzuſehen: Renate Groß mit ihrem ganz auf Spitze getanzten Pizzikato, Maria Deubel als„Akrobatie⸗Star“ und Gertrud Abel mit einer gemütvollen Polka. Ja, und dann gab es noch ſchließlich das bewährte Kaſperle⸗ Theater im Verſammlungsſaal. So verging zwiſchen Schmauſen und Gucken und Unfugtreiben die Zeit wie im Fluge. Kaum daß man dazwiſchen mal der Frau Nörgler und dem Herrn Miesmacher für 10 Pfennige einen handfeſten Ball in ihr unnützes Maul ſchmeißen oder am Schießſtand ſein jugendliches Talent erproben konnte, dieweilen Mütter und Tanten zum erſten Sturm auf den mit Tauſenden von praktiſchen und hübſchen Dingen ausgeſtatteten Handarbeits⸗ ſtand ſchritten, um hier für wenig Geld die ſchön⸗ ſten Weihnachtsgeſchenke einzukaufen. Und dann kam ja auch bald der erſehnte Zeitpunkt, da die beiden Zugänge zu den Herrlichkeiten der Tombola nicht mehr von geſtrengen Oroͤnern bewacht wurden, und da der gute Onkel Homann⸗Webau den Takt⸗ ſtock zu den letzten ſchneidigen Märſchen hob, weil ſchließlich vor dem ganz großen Winterfeſttrubel des Abends eine kleine Atempauſe dringend notwendig war. Denn was vor allem unſere Frauenſchaft ſchon nachmittags an Arbeit zu bewältigen hatte, das überſchritt ebenſo wie die Zahl der verkauften Ein⸗ laßkarten wieder einmal alles bisher Dageweſene. M. 8. Wer kann zum Landdienſt? Richtlinien für den Landdienſteinſatz 1939 In dieſen Wochen ruft der Landoienſt der Hitler⸗ Jugend die Jungen und Mädel zum Arbeitseinſatz auf dem Lande auf, er wendet ſich aber auch an die intereſſterten Dienſtſtellen, die Schulen, die bäuerlichen Betriebsführer und vor allem an die Elternſchaft, um für den Landdienſtgedanken zu werben. Gerade im Hinblick auf die Anordnung des Reichsfugendführers über die Aufklärung vor der Berufswohl hat die diesjährige Landdienſtwer⸗ bung beſondere Bedeutung. Zu Beginn der Aktien gibt die Reichsſugendführung im folgenden die Richtlinien für den Landdtenſteinfstz 1939 bekannt: Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren, Mädel von 14 bis 21 Jahren melden ſich bei der zuſtän⸗ digen Dienſtſtelle der HJ und des BDM.(Mit⸗ giedſchaft iſt nicht unbedingt erforderlich! oder bei der Gebietsführung der Hitler-Jugend. Von dieſen Dienſtſtellen und von den Arbeitämtern werden die Anmeldeſcheine ausgegeben, die ausgefüllt und von den Eltern unterſchrieben werden müſſen. Der Jugendliche hat ein polizeiliches Führungszeugnis beizubringen und wird durch Vermittlung des Arbeitsamtes auf ſeine körperliche Tauglichkeit ärzt⸗ lich unterſucht. Der Jugendliche verpflichtet ſich für die Dauer eines Jahres; früheres Ausſcheiden aus dem Landdienſt iſt nur in begründeten Ausnahmefällen möglich. Die Einberufungsſtelle für den Landdienſt iſt oͤie zuſtändige Gebietsführung der HJ oder deren Beauftragter. Für Jugendliche, die noch nicht zwölf Monate in der Land wirtſchaft tätig waren, wird das Anreiſegeld in die Landdienſtgruppe vom Arbeits⸗ amt bezahlt. Der Einſatz Die kleinſten Einheiten des Landdienſtes ſind die Dorf⸗ und Betriebsgruppen mit mindeſtens zehn Jungen oder Mädeln. Der Landdienſtgruppenfüh⸗ rer und die Gruppenführerin ſind die Treuhänder der Hitler⸗Jugend für die Durchführung des Ein⸗ ſatzes. Jede Lanoͤdienſtgruppe iſt in einem Heim unter⸗ gebracht. Die Jugendlichen arbeiten einzeln beim Bauern und werden dort voll verpflegt; Betriebs⸗ gruppen arbeiten geſchloſſen auf Gutshöfen und ver⸗ pflegen ſich ſelbſt. Die Arbeitszeit beträgt täglich zehn Stunden. Ein Nachmittag in der Woche iſt frei für Schulung und Sport. Vom monatlichen Lohn werden drei bis fünf Reichsmark als Pflichtſparſchatz einbehalten, um die Jugendlichen zum Sparen anzuhalten und jedem Landdienſtler von der am Jahresende verbleibenden Summe 50 Prozent der Koſten für Urlaubsfahrt und Rückreiſe zu ſichern. Der Arbeitslohn beträgt monatlich 10 bis 30 Reichsmark, je nach Alter und Leiſtung. Ein Arbeitsanzug wird koſtenlos geſtellt. Berufsausſichten Das Erziehungsziel des Landoienſtes iſt, mög⸗ Zur Reichstags⸗Ergänzungswahl im Sudetengau gibt die Deutſche Reichspost dieſe Erinnerungspoſtkarte heraus. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) lichſt viel Jugendliche länger als ein Jahr oder 28 immer der Landarbeit zu erhalten. Die Landdienſtzeit wird voll auf die Landarbeits⸗ lehre oder Handwerkslehre angerechnet. Wer eig zweites Jahr im Landdienſt bleibt, hat die geſetz⸗ liche Grundlehre hinter ſich und iſt nach beſtandener Prüfung Landarbeitsgehilfe. Jedem Jungen ſtehen dann die landwirtſchaftlichen Sonderberufe, wie Melker, Schäfer uſw., offen. Bei Eignung und Leiſtungsfähigkeit beſteht die Möglichkeit, Landdienſtführer zu werden. Die Exiſtenz des Landdienſtgruppenführers iſt geſichert und erlaubt ihm ſehr früh, eine Familie zu grün. den. Das Ziel der Tüchtigſten iſt die eigene Sied⸗ lung. Mädel leiſten mit der einjährigen Tätigkeit im Landdienſt das weibliche Pflichtjahr ab. Als Landdienſtmädel bringen ſie die beſten Voraus⸗ ſetzungen für die Haushalts⸗ und pflegerischen Berufe mit. Nach altem Herkommen: St. Varbara⸗Feier der Kriegerkameradſchaft der Kanoniere Mannheim. Zum 44. Male beging die Kriegerkamerad⸗ ſchaft der Kanoniere Mannheim am Samstag ihre St. Barbarei⸗Feier, die ſo gut beſucht war, daß der große Ballhausſaal nicht aus⸗ reichte. In dem anſtoßenden kleinen Saal, in dem die Späterkommenden Platz nehmen mußten, war die Tombola aufgebaut, die ſich zum größten Teil aus Stiftungen der Mitglieder zuſammenſetzte. Nach den flotten Klängen des von der Kapelle Mayer geſpielten Egerländer Marſches trug Frl. Helga Schlemper ausdrucksvoll einen Vorſpruch vor. Kameradſchaftsführer Kirrſtetter konnte zahlreiche Vertreter der Partei(Kreisleitung: Pg. Kilthau), der Wehrmacht, des Staates, der be⸗ freundeten Kameradſchaften(Kreiskriegerführung: Adjutant Voigt) und der Studierenden der In⸗ 5 beseltigen Sie durch E b Uf Pillen. Mk..- u..80 in Apotk. Darmtraghei i kbus- Plilen wirken mud und sicher, regeln die Verdauung und reinigen das Rut. genieurſchule begrüßen. Bei einem Rückblick auf die Jahre vor dem Umbruch gedachte der Redner der Offiziere, die ſich für die ſchwere Artillerie unent⸗ wegt eingeſetzt haben und die zum Teil die Freude erleben durften, daß dieſe Waffengattung in unſerer ſtolzen Wehrmacht wieder den ihr gebührenden Platz einnimmt. Die Anſprache ſchloß mit dem Anruf des Führers und den Nationalliedern. Als Kamerad Liefhold(.⸗A. 30) mit einer gehaltvollen Rezitation den„Sinn der Kamerad⸗ ſchaft“ tiefbeſeelt gewürdigt hatte— auf der Bühne hatten mit der alten Kanonierſtandarte zwei Kyff⸗ häuſerfahnen Aufſtellung genommen—, beendete das gemeinſame Lied„O Deutſchland hoch in Ehren“ den erſten Teil des Abends. In der Pauſe ſchwärmte eine Anzahl Frauen und Mädchen mit den Loſen aus, die im Handumdrehen abgeſetzt waren, weil man ſich inzwiſchen von dem Wert der Tombola überzeugt hatte. Der zweite Teil brachte gediegene künſtleriſche Gaben. Hans Kohl rief mit der ausdrucksreichen Wiedergabe der Balladen„Heinrich der Vogler“ und„Prinz Eugen“ (Begleitung Lueie Schumacher) einen tiefen Eindruck hervor, der ſich noch verſtärkte, als er ſpäter zwei weitere Solis und mit Elfriede Gaſt⸗ berger, die über einen gutgeſchulten, wohllautenden Sopran verfügt, zwei Opernduette vortrug. Das „Flora⸗ Quartett“, das ſich zweimal hören ließ, ſang ſo ausgezeichnet Ernſtes und Heiteres, daß der ſtürmiſche Beifall berechtigt war. Nicht minder erfolgreich war Elfriede Gaſtber⸗ ger mit zwei Operettenſchlagevn, bei der ſie, wie ſchon vorher, zeigte, daß ſie ſtarke Ausdrucksmöglich⸗ keiten beſitzt. Eine Augenweide waren mehrere Turnerinnen, die mit Keulenſpiel und frohen Gruppen bewieſen, daß das Frauenturnen im Turn⸗ verein Mannheim von 1846 auf den neuzeitlichen Stil auf das hervorragendſte abgeſtimmt iſt. Den bodenſtändigen Humor vertrat wieder auf das glück⸗ lichſte Fritz Fegbeutel, der mit einem neuen zündenden Repertoir aufwartete. Und ſchließlich iſt noch Karl Heilmann zu erwähnen, der als Zau⸗ berkünſtler mit einer Anzahl Tricks zeigte, daß Ge⸗ ſchwindigkeit keine Hexerei iſt. Mitternacht war längſt vorbei, als von der Kapelle Mayer zum erſten Tanz angetreten werden konnte. Sch. ages bal eucles Montag, 5. Dezember Nationaltheater: 15 Uhr„Die Zauberflöte“.— 20 Uhr „Ingeborg“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. 33 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors; „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung!. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Stärker als die Liebe“,— Schaußurz „Der Hampelmann“.— Alhambra:„Du und ich Palaſt, 55 und Scala:„Eine Nacht im Mal“. . ria:„Der Tag nach der Scheidung“. Standige Darvietungen 5 Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.80 un von 14.30 bie 16 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Gebifnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. 1 Städtiſche Schlotzbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 14 von 17 bis 19 Uhr.— Leſeſaal geöffnet von 9 bis von 15 bis 19 Uhr. Ausſtellung von modernen Buchbinderarbelten. 1 Städtische Volksbücherei, Zweigstelle Necaarſtadt Lorig ſtraße 13: Ausleihe 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffn von 11 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. 10 17 Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von is 19 Uhr. Kinderleſehalle: Gebifnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad; Geöffnet von 16 bis 20 Uhr. 7 u Palmenhaus am Luifenpark: Geöffnet von.30 bis 1 0 Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Bis Einbru der Dunkelheit geöffnet. 6 Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keu huſtenflüge. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗VBereln, Telefon 9g Kl, —— Iſt guter Nat teuer? In der Teltſchrlft„fampf der Oefahr“ koſten vlele gute Ratſchlüge nur 10 Pfennigg asd 8 3 BB Mühlburg- BfR Mannheim:1 Neckarau verliert gegen Walohof Vj Neckarau— SV Mannheim⸗Waldhof 03(:0) m. Mannheim, 27. November.(Eig. Drahtbericht.) Dieſer ſonſt immer ſo ſtark intereſſierende Lokalkampf hatte im Schatten der hintereinander folgenden Pokaltref⸗ ſen, wie auch infolge der erſt kürzlich vor ſich gegongenen Begegnung des Badiſchen Meiſters und Exmeiſters, nicht den von früher her gewohnten Beſuch. Immerhin um⸗ äumten rund 5000 Zuſchauer das Oval des Stadionfel⸗ Der Graßrahmen fehlte. Dieſer Umſtand konnte aller⸗ dings keineswegs die Bedeutung des Kampfes herab⸗ drücken, denn ſowohl Neckarau als auch Waldhof hatten gerade in ihren beiden letzten Spielen gezeigt, daß ſie im Begriff ſind, an ihre frühere erfolgreiche Linie wieder anzuknüpfen. Die Manuſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Waldhof: Drayß; Schneider, Molenda; Herbold, Bielmeier, toth. Neckarau: Dieringer; Klamm, Gönner; Lutz, Roth. Fei⸗ tengruber, Hack, Wahl. Siegel; Maier, Heermann, Pfeiffer, Pennig, Günde⸗ Vom Anſtoß weg greiſen die Mannſchaften ſofort ſchorf an doch orbeitet die beiderſeitige Deckung untd Abwehr geſammelter als die Sturmreihen, ſo daß wirkliche Ge⸗ fahrenmomente vgorerſt nicht herauswachſen. Bald liegt die eine, bald die ondere Partei etwas mehr im Angriff, doch fehlen auch weiterhin die packenden Momente, da die Gegner noch nicht warm ſind. Die erſte ſpannende S Sache ſteigt auf famoſen Flankenball von Günderoth. den Pfeiffer Ales für den Wintersport! HITII A MöllER in der Kunsts trage [N. 12 Verlangen Sie bitle unseren neuen Vinletspot f- fHaſalog aus der Luft nimmt, aber ſchorf neben den Kaſten knallt. Auf der anderen Seite verfehlt ebenfalls ein ſpontaner Schuß von Gönner aus großer Entfernung weit das Ziel. Neckarau zeigt ſehr gute, wohldurchdachte Kombinations⸗ züge und hält Waldhof, dem anſcheinend das Wiener Spiel noch in den Knochen liegt, die Stange. Eine offen⸗ bare Fehlentſcheidung der Spielleitung, die Waldhof um einen Eckball bringt(Gönner— Herbold), erregt Unruhe in den Zuſchauerrängen. Die Sperrkette Waldhofs hin⸗ ter der lö⸗Meter⸗Linie zwingt Roth zu hohem Strafſtoß, der darüber geht. Den erſten, wirklich geſunden Schuß etzt Schneider, den Dieringer zur 1. Ecke für Walöhof über die Latte lenkt; auch kurz darauf kaun Neckaraus Hüter einen übereilten Nachſchuß Günderoths nieder⸗ gehend ſtoppen. Der Spielleiter fordert auch weiterhin bold dieſe bald jene Seite der Auhängerſchaft zum Wider⸗ ſpruch heraus. Auch die 2. Ecke Waldhofs wird ab⸗ ſewieſen. Ein offenbares Faul im Walohofſtrafraum wird ebenfalls überſehen. Pfeiffer ſpielt dann über die Verteidigerphalanx Neckaraus hinweg einen gutberech⸗ neten Strafball, den Dieringer zur 3. Ecke über die Latte drückt. Bei aller Schönheit des Spiels fehlt dieſem im⸗ mer noch das wirklich Mitreißende, da keine Mannſchaft zu einem entſcheidenden Einſatz übergeht bzw ihre Schlag⸗ kroft im Strafraum zu konzentrieren vermag. So pen⸗ beln auch die letzten Minuten vor der Pauſe in vergeb⸗ lichen Verſuchen aus. Die Ausgewogenheit der erſten Hälfte, die wie angedeutet, das Raſſige eines ſol hen Lokaltrefſſens noch bermiſſen ließ, läßt für die Fortſetzung durchaus noch leinen Schluß betreffs des Ausgangs zu. Jedenfalls wartet man von der einen oder anderen Seite einen lärkeren Entſcheidungsdrang. Eine gonz große Gelegen⸗ heit läßt gleich nach dem Anſtoß Pfeiſefr aus, indem ſein ſchwacher Ball von Dieringer noch gefiſcht werden kann. Ganz unverhofft fällt der Führungstreffer für Waldhof, als ein hoher Ball von rechts, von Günderoth ſchräg aufs lange Eck gegeben wird, das Leder, das wohl fein Ziel ver⸗ ſehlt hätte, wird von dem wieder einmal geſchickt anlau⸗ enden und erfaſſenden Pfeiffer kurz eingelenkt, 01. Ein gefährlicher Durchböruchverſuch von Hack wird durch die Verteidigung gehemmt, der ſchwach gegebene Schuß ann von Drayß angenommen werden Kurz darauf gibt Herbold hoch herein, Pfieiſſer köpft, und Peunig kann unhaltbar einlenken, 012. Das bedeutet die, weit früher als erwartet, gefallene Entſcheidung. Der weitere Ablauf kann ſich nur darum drehen, ob die Parteien, den Spiel⸗ land noch zu verbeſſern vermögen. Nach be derſeitigem Altslaſſen klarer Gelegenheiten, treibt Herbold mit einem prächtigen, außerordentlich ſcharfen Schuß aus 20 Meter Entfernung 078. Trotzdem kämpft Neckarau un⸗ gehrochen weiter. Kurz vor dem Abpfiff fängt Dieringer einen unplacierten Saftſchuß Herbolds mit ſtoiſcher Ruhe. Trotz ſeines Sieges konnte der Exmeiſter Woldhof nicht die Linie erreichen wie gegen den alle Fähigkeiten weckenden Großgeoner Rapid. Das iſt ſchließlich auch ver⸗ ſtändlich, denn ſolche Leiſtungen kann man nicht ſo ohne weiteres fabrizieren. So kam vor allem Heermann nicht zu der umfaſſenden, durchgreifenden Auswirkutig wie vor acht Togen, was ſich auf das Gefamtſpiel natürlich aus⸗ ſchon wirkte. Offenbar ſtand die Elf noch unter den Nach⸗ wirkungen des dortigen außerordentlichen Kräftever⸗ brauchs. Da außer dem allgemein gedrückten Niveau be⸗ onders ſchwoche Stellen nicht hervortroten erübrigt ſich eine eingehendere Betrachtung. Was die Margiſchaft zum Sleg führte, war das beſſere Stellungsſpiel innerhalb der „ Meter⸗Linie, das ſich ſchließlich auf die Momente zu⸗ bitzte, die durch beſſeres Erfaſſen die Entſcheidung her CCC ĩðͤâvvTb Gau XIV Baden Vſße Neckarau— SN Waldhof 978 BVB Mühlburg— VfR Mannheim 91 Spög Sandhofen— Freiburger FC 118 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte En Monnheim 8 3 15.1 1 pforzheim 8 3 1 25 1328 S Waldhof 8 5 1„„ E Freiburg 8 1.6 Karlsruher 98 1 98 Ii Neckarau SS Ii Mühlbu ra 775 1 4.10 59 B Offenburg 8 2ͤ—— 1 412 bönix Korlsruhe 7— 2 5•15 212 Vg Sandhofen 71—— 7 38.28 0¹¹4 führten. Aehnlich lag die Situation beim 3. Treffer durch * 1 5 1 5 2 Herbold. Alles in allem zeigt das an ſich etwas hohe Ergebnis gegen einen ſolchen Gegner doch einen offen⸗ baren Fortſchritt an Durchſchlag, der für den Gang der Pflichtrunden von großer Bedeutung ſein kann. Jedenfalls liegt kein Grund vor, die derzeitige For⸗ mation als irgendwie verfehlt zu bezeichnen. 5 Der Vf gab beſonders in der erſten Hälfte einen durchaus ebenbürtigen Partner ab. In dieſer Zeitſpanne ſah man mitunter klarere und rationellere Züge als beim Gegner, aber dieſer Arbeitsweiſe vermochte ſich die Sturm⸗ reihe nicht im erforderlichen Maße anzuſchließen. Dieſer Reihe fehlt noch ein eigentliches Syſtem, das beſonders von der Mitte aus ſeine Bindung und Stützung fände. Auch der ſichere Schuß taucht ſelten auf. Ganz weſentlich hat ſich Gönner in der Verteidigung gewandelt; er iſt weit wendiger, wie auch ſtellungsſicherer geworden. Läu⸗ ferreihe wie Hintermannſchaft ließen kuum Wünſche offen. weiteren Hofe r⸗Gengenbach war als Spielleiter vor der Pauſe unmöglich. Es war lediglich den diſsiplinterten Mann⸗ ſchaften zu danken, daß der Funke aus den Zuſchauerrei⸗ hen nicht ins Feld überſprang. A. M. Ve Neckarau S Waldhof:5 SpVg. Sandhofen-IC Freiburg:5 BfR Mannheim beſiegt Mühlburg VfB Mühlburg— fg Maunheim 90:1 Es iſt dte Tragik guter Mannſchaften, daß in ihrem Können und ihren überdurchſchnittlichen Leiſtungen die Urſache für das oft harte Urteil der Maſſen liegt. Wie viele gibt es, die ſagen, es kann nicht jeden Sonntag gut gehen. Am wenigſten ſind unter ihnen die, die glauben, ſie ſeien die ſtärkſten Stützen ihrer Mannſchaft und die beſten Anhänger ihres Verein. In ihrer Affenliebe ver⸗ lieren ſie oft die Vernunft und ſchreien am lauteſten „kreuzige ihn“. Das wolle man bedenken, wenn die eineinhalb Stunden auf dem Mühlburger Platz hinter uns liegen und die Dinge nicht ſo gelaufen ſind, wie wir uns das wünſchten. Ueber einen Sieg freut man ſich ſowieſo. Dazu braucht man nichts zu ſagen und keinen Ueberzeugungsgrund an⸗ zuführen. Dem Schwächeren eine Stütze zu ſein, iſt ein löblicheres Tun. Nach dem letztſonntäglichen Spiel konnte es leicht ſein, daß die Leute des VfB Mühlburg die Schwächeren ſind. Sie haben eine gute Serie geſpielt, jetzt ſcheinen ſie die ſchlechtere zu ſpielen. Das iſt das leidige Geſetz der Serie. i Sandhofen noch immer ohne Sieg SpVaag. Sandhofen— Freiburger r 113 t. Mannheim, 27. November.(Eig. Drahtbericht.) Im Mannheimer Norden hat die SpVgg. Sandhofen die Hoſſnung auf den Klaſſenerhalt noch nicht aufgegeben und oͤte Flinte, wie die recht anſprechende Leiſtung der Mann⸗ ſchaft gegen den ſtarken Fü bewies, noch lange nicht ins Korn geworfen. Der getreue Mentor der Schwarzweißen, Fritz Klumpp, hatte notgedrungen, unterſtützt von Sport⸗ lehrer Willi Nerz, eine auf etlichen Poſten neuſormierte Elf ins Feld geſtellt, die mit einem felſenfeſten Willen dem Gegner von der Breisgauperle eine heroiſche Leiſtung abzwang, der ein ſolch' heißes Rennen, wie es ihm im zweiten Spielabſchnitt geboten wurde, beſtimmt nicht er⸗ wartet hatte. Sandhofen ſtieß immer wieder vor und wollte mit eiſerner Energie den erſten Punktgewinn ſchaffen, der erſtmals greifbar nahe ſchten. Die Mannſchaften SpVg Sandhofen: Becker, Wehe 1; Wehe 2. Reklau. FC Freiburg: Seminati: Keller Zeltner; Reich, Leh⸗ mann, Büchner; Koßmann, Beha, Scherer, Möller, Bauer. Im Sandhofer Sturm ſtand nach einigen Jahren der Trennung erſtmals wieder Fritz Barth, um auf dem Poſten des Mittelſtürmers erwas neues Leben in die Fünferreihe zu zuubern, in der ſich Wehe 2 und Reklau alle Mühe gaben die fehlenden etatsmäßigen Außen zu vertreten. Krukowſky und Ehrbächer ſpielten als Verbinder ihre Flügel mitunter ſchön frei, aber auf die glänzenden Schachzüge eines Barth vermochten ſie nicht ſonderlich ein⸗ zugehen. Die hinteren Reihen ſchlugen ſich ſehr auſopfernd. Becker fand ſich als Mittelläufer äußerſt gut zurecht. und Wehe und Wetzel imponierten durch ſicheres Stellungs⸗ ſpiel und gute Abgaben. In der Verteidigung war Schenkel, der ſeinen Kameraden Streib etwas übertraf, ſehr aktiv. Die Paraden von Torwart Schröder, dem es für ſolche fe an Erfahrung mangelt, waren jedoch reichlich un⸗ icher. Die Leute vom F F C haben ungemein imponiert, da ihre friſche, freie und ſchnelle Kampfführung ollgemein ge⸗ fiel. Der Sturm kombinierte fabelhaft; Koßmann und Bauer waren wendige Außen, die ſaubere Flanken ſer⸗ vierten und Scherer in der Mitte erwies ſich als ein guter Dirigent des Angriffsſpieles. Von den Verbindern Möller und Beha gab letzterer ganz beſondere„Koſtproben“ ſeiner eminent großen Schußfertigkeit; nicht weniger als ſtanden in folgender Aufſtellung: Schröder; Schenkel, Streib; Wetzel, Krukowſty, Barth. Ehrbächer, oͤrei Ballabͤrücke„zierten“ in erſter Hälfte die Seiten⸗ ſtange des Sandhöfer Kaſtens. Die Läuferreihe war lange Zeit felöͤbeherrſchend und ſchlug ſich im Bunde der ſicheren Verteidigung ohne Fehl und Tadel. Torwart Seminati hielt in gewohnter Güte nicht nur einige große und ſchwere „Kaliber“, ſondern auch in den kritiſchen Minuten des Endkampfes den Sieg. Bei Spielbeginn ſah es um die Sandhöfer mulmig aus, als ſie ſich aber gefunden hatten, da ſpielten ſie reich⸗ lich unbeſchwert und brachten den FC wiederholt in Nöte. Ein Straſſtoß von Barth konnte nur knapp zur Ecke gewehrt werden, die aber Wehe 2 mit zu weitem Schlag ins„Niemandsland“ ſetzte, ſo daß ſie ohne Mühen abgewehrt werden konnte. Die Ecken von Koßmann dagegen ſchuſen weit mehr dicke Luft vor dem Sandhöfe Kaſten, an dem ſie derart knapp herunterkamen, daß Torwart Schröder zweimal danebengriff. In der 27. Min. ging Sandhofen, nachdem Freiburg einige todſichere Sachen ausgelaſſen hatte, überraſchend in Front. Wetzel gab den Ball zu Barth, der wleder Reklau ſo fſamos be⸗ dient, daß dieſer in Ruhe in Stellung gehen konnte und einen wahren Kanonenſchuß ins Tor jagen konnte. Fünf Minuten ſpäter fiel im Anſchluß an eine Ecke durch den entſchloſſenen Behr der Ausgleich. Den zweiten Spielabſchnitt eröffnete Barth mit einem ſaftigen Weitſchuß. den Seminati gerade noch aus der rech⸗ ten Ecke fiſchen konnte. Das Tempo erfuhr noch eine merkliche Steigerung. Freiburg hatte aber noch immer etwas mehr vom Spiel und vermochte auch auf eine exakte Hereingabe von Bauer in der 54. Minute mit dem 2. Tref⸗ fer durch Beha die Führung an ſich zu reißen. Wenig ſpäter knallte ein mächtiger Strafball von Koßmaun an die Latte, der ſofort nachgeſchoſſen, von Streib auf der Tor⸗ linie abgeſchlagen werden konnte. Sandhofen verdoppelte nun ſeine Anſtrengungen; Wehe 1 ging in den Sturm und half mit, den Druck auf das Freiburger Tor zu verſchär⸗ ſen. Mit all der Energie, der die Sandhöfer Spieler noch fähig waren, ſetzten ſie dem Gegner zu der mit verſtärkter Abwehr ſeinen koſtbaren Vorſprung hielt. In den letzten 10 Minuten ging auch noch Schenkel nach vorn, aber auch ihm war es nicht beſchieden, einen fraglos verdienten Ausgleich zu ſchafſen. In dem dramatiſch bewegten End⸗ kampf war Freiburg glücklicher und ſchoß durch Koßmann zwei Minuten vor Schluß das 3. Tor Schiedsrichter Grethe r⸗Neuxeut genügte den Anfor⸗ derungen. gt Zum 13. Male Brandenburg Mürttemberg im Silberſchild-Enoſpiel:2 geſchlagen Zum 13. Male wurde der Gau Brandenburg am Sonn⸗ tag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn Sieger im Hockey⸗Silberſchild⸗Wettbewerb. Wieder glänzten die Ber⸗ liner durch feine Technik, durch ihre Kampfſchulung und ihr geſchicktes Zuſammenſpiel und ſiegten ſo verdient gegen oͤte tüchtige württembergiſche„Ueberraſchungs mannſchaft“ mit:2(:0) Toren. Ausſchlaggebend für den Sieg der Brandenburger war ihre abgerundete, deutlich überlegene Leiſtung in der erſten Halbzeit. Wenn die Schwaben trotz des:2⸗Rückſtandes bei der Pauſe den Mut nicht auſ⸗ gaben, ja noch den Ausgleich erzwangen und bei etwas mehr Glück ſogar den Sieg hätten erringen können, ſo ſpricht das deutlich für den ſpieleriſchen Aufſtieg der Schwaben, deren Erfolge in den letzten Wochen durchaus keine Zufalls ergebniſſe waren. Die Berliner zeichneten ſich wieder durch glänzende Mannſchaftsarbeit aus. Das galt beſonders für die erſte Halbzeit, in der die Schwaben im Feld unterlegen waren. Im Sturm bildete die linke Seite mit Meßner und Schmalix eine äußerſt gefährliche Waffe. Weiß machte ſich durch planvolle Ballverteilung verdient. In der Läuſer⸗ reihe zerſtörte Keller ſehr wirkungsvoll, auch der rechte Läufer Gerdes war eine wertvolle Kraft. Lediglich die bei⸗ den Verteidiger Preuß und Rückert waren unſicher, wäh⸗ rend Lichtenfeld einige ſcharfe Schüſſe meiſterte. Ausdruck der ſchwäbiſchen Kampfart wor ihr unermüdlicher Eifer und der entſchloſſene Wille zum Sieg. Im Sturm fielen allerdings die beiden Außen Hobein und Weimann aus, auch Dempel lief nicht zu den Leiſtungen der letzten Spiele auf. Ganz vorzüglich war dagegen der Halblinke Wenninger. Die Läuſereihe arbeitete ſolide. Mittelläufer Mack war die treibende Kraft, als die Württemberger enerziſch um den Ausgleich kämpften, und ebenſo ſtellte die Hintermannſchaft zufrieden. Die Berliner drängten ſoſort nach Anſpiel durch ihr zielklares Felöſpiel die Württemberger in die Verteidigung. Die beiden Tore waren die verdienten Früchte dieſer Ueber⸗ legenheit. In der vierten Minute erzielte Schmalix den Führungstreffer und in der 29. Minute erhöhte Weiß durch eine feine Einzelleiſtung auf:0. Nach der Pauſe er⸗ machte die Energie der Schwaben. Die 5000 Zuſchauer feuerten ihre Landsleute mächtig an, das Zuſammenſpiel klappte fetzt ausgezeichnet und ſo konnte Wenninger durch zwei wunderſchöne Tore den Ausgleich herſtellen. Ein Sieg der Württemberger, die jetzt klar überlegen ſpielten, lag nahe, aber die brandenburgiſche Hintermannſchaft über⸗ ſtand dieſe kritiſchen Minuten und ſicherte ſich ſchließlich den Sieg durch einen ſchönen Treffer von Kurt Weiß. TV 46 Manuheim— TG 46 Worms:1 Einen ſchönen:1⸗Erfolg konnten die Mann⸗ heimer Turner am Sonntagvormittag gegen die Wormſer erzielen, die in den bisherigen Verbands⸗ ſpielen des Gaues Südweſt ausgezeichnet abgeſchnit⸗ ten hatten und an den kommenden Spielen zur Gau⸗ klaſſe teilnahmeberechtigt ſind. Nach ziemlich aus⸗ geglichener 1. Halbzeit, in der die Mannheimer nur durch ein Tor von Seidel, der eine Flanke von Kiefer einſchoß, erfolgreich ſein konnten, gelang es den Turnern nach dem Wechſel, die jetzt allmählich nachlaſſenden Wormſer zurückzudrängen und durch 3 wetere Tore von Kiefer, Schlenvogt und Meyer den Sieg ſicher zu ſtellen. Erſt in den letzten Minu⸗ ten kam Worms nach einer mißglückten Abwehr von Keller durch den Mittelſtürmer Schuhmann zum Ehrentor. Die Mannheimer, die in der Aufſtellung der letzten Spiele antraten, zeigten ſich ihren Gäſten erſt nach der Pauſe ſicher überlegen. Lutz in der Verteidigung, Schenk als Mittelläufer und Kiefer und Schlenvogt im Sturm waren die beſten Kräfte. Worms pflegte ein äußerſt raſches, energiſches An⸗ griffsſpiel, das aber etwas zu ungenau war, um gegen eine ſo ſichere Abwehr, wie ſie die Mannhei⸗ mer beſitzen, erfolgreich zu ſein. Unangenehm fiel das dauernde Reklamieren der Gäſte unter ſich ſo⸗ wie den Schiedsrichtern gegenüber auf, obwohl E. Junge und Boos(MT) den Kampf ſicher in der Hand hatten. BfB Mühlburg: Speck; Bohner, Rink; Jo rom, 3 Noe; Gruber, Raſtetter, Fiſcher, Seeburger, Oppenhe Bf Mannheim: Vetter; Konrad, Rößling; Heninger, Feth, Rohr; Spindler, Fuchs, Lutz, Adam, Striebinger. 8 war Wunder ⸗ Vie iſchauern. Er hat uns gut gefa Schiedsrichter 1 den an ihre guten Spiele. Sie l der erſten Spielhälfte eine vollkommen tie. Sie ſpielten ſogar die größere An heiten heraus. Daß das zahlenmäßig en zum Au kam, liegt an dem alten Leiden der Mühlburger i einfoch im entſcheidenden Augenblick nicht entſchloſſen nug. Das gilt ſo ziemlich für alle Stürmer und war entſcheidend für den Spielousgang. Weiter flel noch ins Auge, daß die Mannſchaft eben doch nicht das ehver⸗ Schließlich gab es auch in der Ver⸗ mögen hat wie beiſpielsweiſe ein Vfdt. nicht nur im Sturm Schwächen, ſondern teidigung. Bohner und Rink gaben ſich redliche Mühe, ober nicht in guch micht daß ſich ſie konnten doch nicht verheimlichen, daß ſie „ daß beſter Form befinden. Berückſichtigt man no Moſer, der diesmal den Mittelläuferpoſten einnahm, in voller Fahrt war, ſo wird es ohne weiteres klar, bei dieſen Verhältniſſen der Vik Mannheim die grö Siegeschancen hatte. Von den beiden i gens Noe beſſer gefallen, weil er das ze orführte als Joram. Speck im Tor hatte wiederur bei einigen kitzligen Sachen eine Unſicherheit verraten, die für Mühlburg einmal noch gefährlich werden kann. Der VfR Mannheim hat uns das Spiel vorgefl dos wir in letzter Zeit von ihm gewohnt ſind. Schnell ſpritzig, hart und entſchloſſen, das iſt das charakteriſtiſc N tet n S 2 Hiepper- Kare fachmännisch 10.24- Tel. 51992 an dem Spiel des Bs. Er hat damit Glück, und es f der richtige Weg zu ſein. Denn nur mit einer Spielmethode kann man einem Vſdß Mößl g auf eigenem Platz begegnen. Es gab da keinen ſchwachen Mann. Von Vetter im Tor angefangen, der uns ein her⸗ vorragendes Torwartſpiel vorführte, keinen Augenblick unſicher war und insbeſondere beim Herauslaufen eine ganz überlegene Sicherheit zeigte. Konrad und Rößling waren die bekannten guten Verteidiger. 18 Die Läuferreihe, deckte den gegneriſchen Sturm gut ah. In der Fünferreihe ſpielte Lutz genau das Spiel von Langenbein, immer angriffbreit, immer bereit zum Spurt auf das gegneriſche Tor, glänzend unterſtützt von ſeinen Nebenleuten, von denen uns insbeſondere Fuchs ſehr gut gefallen hat. Der Vit beſaß am Ende des Spieles faſt noch die gleiche Gefährlichkeit wie zum Anfang, während Mühlburg nach und nach mit ſeinen Kräften zu Ende war und lediglich in den letzten fünf Minuten noch einmal ſtärker herauskam. Ein Taſten und Suchen iſt auf beiden Seiten in den erſten Minuten zu bemerken, aus dem heraus ſich Mihl⸗ burg zuerſt zu einer geſchloſſenen Aktion zuſammen t. Vetter hat denn auch den erſten ſcharſen Schuß zu halten. Ueberraſchend war es deshalb, daß der VfR in der 12. Minute zum Führungstreffer kam. Rink hat dieſen auf dem Gewiſſen. Er wollte ſeinem Torwart den Ball zurückſpielen, machte das aber ſchlecht, ſo daß Fuchs dazwiſchen ſpringen konnte. und an Speck vorbei einſchoß. Vor dem VfR⸗Tor entſteht dann durch Feth eine ſehr heikle Lage. Raſtetter führt den daraus herrührenden Strafſtoß aus, trifft aber daneben. Einen Augenblick ſpäter legt Noe überlegt an Seeburger, der eine Mordsbombe losläßt. Doch Vetter iſt einmal mehr auf dem Poſten. Der Mannheimer Sturm wird lebhafter. Specks Arbeitsauftrag wird größer, aber auch Mannheim iſt nicht müßig. Gruber kommt dann zu einer herrlichen Schußgelegenheit, doch ſchießt er zu unplaeciert. Noe ſetzt dann unmittelbar danach ſeine Vorderleute gut in Szene. Dieſe erfaſſen den Augenblick jedoch nicht richtig. Der fällige Ausgleich kommt desholb nicht zuſtande. Nach 35 Minuten iſt alles in Aufruhr. Raſtetter hat haar⸗ ſcharf durch die Verteidigung geſpielt. Seeburger geht ent⸗ ſchloſſen mit dem Ball davon, aber im entſcheidenden Augenblick bleibt ſein Torſchuß aus. Elne weitere Gele⸗ genheit, den Ausgleich zu erzielen, iſt vorüber. Das macht der VfR beſſer, Jede Möglichkeit wird ausgenützt, So kam es auch, daß bei der Pauſe trotz ausgeglichenen Spiels der BfR noch in Führung lag. Mühlburg nimmt nach der Pauſe ſofort die Initiative auf. Vetter hat ſchwere Arbeit, der er ſich mit Bravour entledigt. Bald iſt es aber auch wieder Mannheim, das durch ſein abwechſ⸗ lungsvolles und ſchönes Spiel dem Mühlburger Gehäuſe nahekommt. Mühlburgs Spiel bleibt nach wie vor ohne Erfolg. Eine Doſis Pech war allerdings auch dabei. Einmal krachte ein aus der Luft aufgenommener Direktball an Vetters Querlatte. Das hätbe der verdiente Ausgleich ſein können. Mühlburg verſucht es ſchließlich mit Noe in der Sturmmitte. Fiſcher ſpielt ſür ihn Läuſer. Aber auch das half nichts. Der Vi Manheim blieb für die nächſten 20 Minuten die gefährlichere Monnſchaft und mußte, mie geſagt, nur in den letzten fünf Minuten noch einmal Mühlburg im Feldſpiel die Vorhand überlaſſen. Dann ging das Spiel zu Ende. Der Vit hat für ſein entſchloſſeneres Kämpfen mit einem.0 den Sieg davon⸗ getragen. 5 Ergebniſſe der Kreisklaſſe 1 Mannheim Gruppe Weſt: 18 Neckarau— 08 Mannheim 974 T ohrhof— Poſt Mannheim 320 TW 1846 — 81 11 Altlußheim— Oftersheim 011 Gruppe Oſt: Viktoria Wallſtadt— Edingen 912 T Viernheim— Hemsbach 415 Schriesheim— Ladenburg 118 Radrennfahrer Otto Powke iſt in Berlin im Alter von 52 Jahren einem Herzſchlog erlegen. Pawke gehörte noch nach dem Krieg zu unſeren bekonnteſten Dauer⸗ und Winterbahnfahrern. 1 Torchancen herausgearbeitet. 8, Seite/ Nummer 561 Neue Maunheimer Zeitung) Morgen ⸗Aus gabe Montag, 5. Dezember 1988 Viernheim bleibt in Front Abteilung 1 Brühl— Feudenheim:1 07 Mannheim— Seckenheim 512 Viernheim— Friedrichsfeld:0 Neulußheim— Ilvesheim:2 Weinheim— Hockenheim 310 Käfertal— Heddesheim:0 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 12 6 4 2 31.18 16·8 FV Weinheim 11 7 1 3 26:15 15¹7 Olympia Neulußhein 1 5 4 2 22:18 14:8 98 Seckenheim 10 4 4 2 17.14 12˙8 Phönix Mannheim 10 4 3 3 18:17 11:9 SC Käfertal 11 3 5 3 18:19 11711 Germ. Friedrichsfeld 11 3 5 3 13.16 1111 Alemann. Ilvesheim 10 4 2 4 24:22 10:10 67 Mannheim 11 4 2 5 18.25 10˙12 VfTu Feudenheim 10 4 1 5 22.20.11 V Brühl 10 45— 6 16:16 8 12 O8 Hockenheim 10 5 3 5 12:23.13 Fortung Heddesheim 9 1— 8 8˙22.16 Amicitia Viernheim— Friedrichsfeld:0 Es waren zwei ſtabile, ausgeglichene Mannſchaften, die ſich im Viernheimer Wald vor einer anſehnlichen Zuſchauer⸗ menge einen ſcharfen Kamp? um die Punkten lieferten. Beide Mannſchaften, von ſtärkſtem Kampfeifer beſeelt, zeig⸗ ten namentlich in den Deckungsreihen recht brouchbare Arbeit, und wenn ſchließlich doch noch mancher Wunſch of⸗ ſen blieb, ſo hatte dies mehr oder weniger ſeine Urſache in der nicht ſonderlich bedeutenden Leiſtung der Stürmer⸗ reihen, von denen die ſich von Friedrichsfeld noch weit weniger Geltung verſchaffen konnte, als die von Viern⸗ heim wo man es immerhin verſtand, die allgemein klar zu Tage tretende Feldüberlegenheit auch in Treffer um⸗ zuſetzen. Sowohl bei Friedrichsfeld, als auch bei dem Sieger Amieitig Viernheim lag cdie Mannſchaftsſtärke zweifellos in der Abwehr, wo einerſeits Ehret, anderer⸗ ſeits Kiß 1 das Spiel von hinten heraus geſchickt aufzogen. Ebenfalls recht annehmbar waren auch die Leiſtungen der Läuferreihen, die ſich in ihrer Arbeit etwa die Wage hielten. Wenn Viernheim dieſes Spiel zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte, ſo war dies durchaus am Platze, denn die Elf demonſtrierte in beiden Spielhälften eine unver⸗ kennbore Feldüberlegenheit, der letzten Endes auch die Erfolge nicht verſagt bleiben konnten. Das erſte Tor der Heſſen buchte der Linksaußen Kiß 2 in der 30. Minute, und der gleiche Spieler ſtellte ſchon bald nach dem Wechſel das Ergebnis auf:0. Wenige Mi⸗ nuten vor Schluß gelang es noch Kiß 3, das Endergebnis gouf:0 zugunſten der Heſſen zu bringen. Leiter des Spiels war Schaßberger⸗Birkenſeld. Käfertal— Heddesheim 20(:0) Zu einem klaren Siege kam am Sonntagnachmit⸗ tag Käfertal in dem Spiel gegen Heddesheim. Die Gäſte hatten zwar eine ſehr eifrige Mannſchaft zur Stelle, die aber die lechniſche Unterlegenheit durch ihren Einſatz nicht ausgleichen konnte und beide Punkte verdient in Käfertal laſſen mußten. Dem ſicher leitenden Unparteiiſchen Weidner⸗Schwetzingen ſtellten ſich ſolgende Spieler: Käfertal: Schmitt; Reuter Rutz; Rube, Dick, Dreßner; Werner, Jenne, Stiefenhofer, Helfenſtein, Hofſchult. Heddesheim: Reinhardt.; Wilhelm, Jöſt, Schmitt, Reinhardt.; Köber, Baumann, Huber, Kadel, Gallei, Kettner. Käfertal hatte durchweg etwag mehr vom Kampf. Die Zuſammenarbeit in den einzelnen Mannſchafts⸗ reihen klappte weitaus beſſer, wie bei den Gäſten, deren Angriffe mehr dem Zufall überlaſſen blieben. Bis zur Halbzeit konnte Jenne eine Flanke von Hofſchult verdient zum Führungstreffer einköpfen, weitere Erfolge blieben jedoch dank der ſehr ſiche⸗ ren Heddesheimer Abwehr, in der Jöſt überragte, aus. Auch nach der Pauſe fehlte bei Käfertal vor dem Tore der letzte Einſatz, ſo daß Heddesheim immer wieder klären konnte. Erſt Dreßner, der als Mit⸗ telſtürmer in den Angriff vorging, konnte mit prächtigem Schuß Reinhardt im Heddesheimer Tor erneut ſchlagen und damit den Sieg ſicher ſtellen. Die Angriffe der Gäſte wurden jetzt energiſcher und damit auch gefährlicher. Schmitt im Käfertaler Tor war jedoch nicht zu ſchlagen, zumal die Dek⸗ kungsreihen vor ihm den Heddesheimer Sturm nie zu einer klaren Torchance kommen ließen. 97 Mannheim— 98 Seckenheim 513 98 Seckenhetm hatte auf dem 07⸗Sportplatz an der Auto⸗ bahn anzutreten, einem Gelände, das der Mannſchaft nie ſonderlich lag und wo man auch im vergangenen Spieljahr beide Puntte laſſen mußte. Diesmal galt es, ſeinen aus⸗ ſichtsreichen Tabellenplatz zu wahren, und daher warteten die Gäſte mit ganz beſonderen Anſtrengungen auf. Aber auch das dringend punktebedürftige 07 zog alle Regiſter ſeines anſehnlichen ſpieleriſchen Könnens. ſo daß ſich ein äußerſt intereſſanter Kampf entwickelte, der verdient vom Gaſtgeber gewonnen wurde. 1 Seckenheim konnte zu Beginn ſtark drängen, während ſich die Mannſchaft des Gaſtgebers nicht recht zuſammenfand, und ſchon in der 5. Minute gingen die Gäſte durch einen wunderbaren Schuß von Walz in Führung. Später kam auch 07 zu gefährlichen Angriffen, aber erſt in der 23. Min. konnte der etwas weiche Sturm durch Jung ausgleichen. Wohl brachte ein Direktſchuß von Walz die Gäſte erneut in Führung, aber wenig ſpäter konnte 07 durch einen von Grönert getretenen Strafſtoß wieder ausgleichen. Infolge der techniſchen Ueberlegenheit von 07 mußte nun Secken⸗ heim eine ſchwere Drangperiode über ſich ergehen laſſen, und in der 35. und 40. Minute erzielte dann der Gaſtgeber durch Jung und Exner zwei weitere Treffer. Auch die zweite Hälfte begann 07 überlegen, und nach drei Minuten mußte der Gäſtetorwart Wohlfahrt einen weiteren Strafſtoß von Grönert paſſieren laſſen. Auch in der Folge war 07 die tonangebende Partei, aber man ſpielte fetzt doch mehr auf Sicherheit; trotzdem mußte Seckenheims Torwart noch manchen gefährlichen Schuß halten. Brühl— Feudeuheim 021 Einen harten Kampf um die Punkte gab es am Sonntag in Brühl, wo Feudenheim ſeine Karte ab⸗ gegeben hatte. Mit etwas Glück konnten die Gäſte, nach einem ſpannenden und wechſelvollen Spiel den Sieg erringen. Beide Mannſchaften zeigten ſehr gule Leiſtungen, beſonders die Hintermannſchaften hielten ſich ausgezeichnet. Schon nach wenigen Mi⸗ nuten iſt Leben im Spielfeld, die Gäſte kommen durch Ueberrhein zur erſten Chance, die aber prompt ausgelaſſen wird. Auf der Gegenſeite machte es ihm Deutſch nach, der Frei in die Hände ſchießt. Die Feudenheimer ſind bis zur Pauſe im Feld leicht überlegen, dagegen hat der Platzbeſitzer die beſſeren Körber ſchießt nicht placiert genug, und dann iſt die Latte Retter in der Not, ſo daß es torlos in die Pauſe geht. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte gibt es einen Lattenſchuß, und Schweizer vergibt eine todſichere Sache. Ein Bombenſchuß von Piſter wehrt Frei glänzend mit dem Fuß ab. Noch mehrere gut ge⸗ meinte Schüſſe macht Frei unſchädlich, dann ſind die Gäſte wieder einmal im Angriff, aber lange Zeit gelingt auch ihnen nichts. Erſt 10 Minuten vor Schluß fällt die Entſcheidung, als Uhrig einen Straf⸗ ſtoß prachtvoll ins Netz jagt. Langlotz iſt gegen die Sache machtlos, verletzt ſich leider beim Sprung nach dem Ball und muß ausſcheiden. Unſchön iſt, daß die Brühler mit Härte verſuchen, das Schickſal zu wen⸗ den, was bei dem ausgezeichneten Spielleiter Hecke⸗ ler-Brötzingen, nicht ohne Folgen bleiben kann. Geſchiwll iſt es, der nach mehrfacher Verwarnung vom Platz muß. 09 Weinheim— Hockenheim 310(:0) Zunächſt iſt der Kampfgeiſt der Gäſte anzuerkennen, ob⸗ wohl die drei Tore ſchon bis Halbzeit gefallen waren. Hockenheim hielt wacker durch. Es ſtrebte ſogar nach einer Aenderung des Ergebniſſes. Erſt gegen Schluß drehen die Weinheimer nochmals auf, konnten aber den Stand nicht mehr ändern. Bei Hockenheim gefiel die ſichere Abwehr, die allerdings bei den von Weinheim ausgenützten Ge⸗ legenheitn etwas Lücken ließ. Mittelläufer Simon warf ſeinen Sturm immer wieder nach vorne. Die Seitenläufer deckten die gegneriſchen Außenſtürmer aut, ohne ſie jedoch halten zu können. Der Sturm hatte ein raumgreifendes Spiel, kam aber über die Weinheimer Verteidigung nicht hinaus. Bei Weinheim hielt ſich der Erſatz⸗ Torwart Krall gut. Die Verteidigung ergänzte ſich zweckmäßig. In der Läuferreihe tat jeder ſein Beſtes. Model ſchoß zwei Tore, konnte aber trotzdem in der zweiten Halbzeit als Mittel⸗ ſtürmer ſpielend, nicht überzeugen. Knapp war auf Wunſch der Mannſchaft wieder eingeſtellt und ſtürmte zuerſt auf Halbrechts. Auch ſpäter in der linken Verbindung gelang ihm kein Durchbruch. Rechtsaußen Hutter war zum erſten Male in der Mannſchaft und ſpielte ganz annehmbar. Be⸗ reits in der fünften Minute fiel der erſte Treffer. Marten gab mit dem Kopf ſchön zu dem Linksaußen. weiter ge⸗ langte die Flanke zu Model, die dieſer in die Ecke ein⸗ drückte. Vier Minuten vor der Pauſe ſchoß der Mittel⸗ ſtürmer mit Schrägſchuß das zweite Tor. In der 45. Min. gab dann Model eine Vorlage zu Kund, der trotz Behinde⸗ rung einſchoß.— Schiedsrichter Fierhau⸗Karlsruhe leitete ſehr genau, teilweiſe aber kleinlich. Olympia Neulußheim— Alemannia Ilves⸗ heim:2(:1) Die Olympia Neulußheim hatte im weiteren Heim⸗ ſpiel der Verbandsrunde die Alemannia aus Ilvesheim zu. Gaſt. Gleich vom Anſtoß weg entwickelte ſich beiderſeits ein flottes Spiel, das die Einheimiſchen leicht im Vorteil ſah. Ein überaus ſchön eingeleiteter Vorſtoß von Albert Langlotz brachte nichts ein. Ebenſo wie dieſer erſte An⸗ ſturm der Blau⸗Weißen blieb ein leichtes Drängen der Gäſte ohne Erfolg. Zwei Strafſtöße auf beiden Seiten werden verſchoſſen. Immer wieder reißt der junge Hart⸗ mann ſeine Mannen nach vorn und bedrängt das Tor von Neulußheim. Der Kampf wird immer härter, der weniger durch techniſche Feinheiten ‚als mehr durch ſchnelles Tempo und dauernden Wechſel der Situationen gekennzeichnet war. In der 7. Minute gelingt Hartmann durch Fern⸗ ſchuß das erſte Tor. Nun beginnt Neulußheims großes Spiel. Der Ball wandert von Mann zu Mann und im⸗ mer wieder verſteht es Jlvesheims Verteidigung, ihr Tor rein zu halten. Wenn auch Neulußheim zeitweiſe ſtork dominiert, ſo verſtanden es die Ilvesheimer immer wie⸗ der, ſich aus der Umklammerung frei zu machen und ge⸗ fährliche Vorſtöße einzuleiten. Zweimal verläßt der Il⸗ vesheimer Torwart das Gehäuſe und immer ſchießt man doneben. Endlich eine Minute vor der Pauſe kann Albert Longlotz, der im Strafraum gelegt wurde, den fälligen Strafſtoß mit einem herrlichen Kopfball zum 121 einſenden. Das Wiederanſpiel ſah weiterhin Neulußheim in Front. Auf einen Strafſtoß von Gentner konnte der Il⸗ nesheimer Torwart gerade noch zur Ecke lenken. Auf der Gegenſeite muß Benz abermals energiſch eingreifen, um vereinzelte Angriffe der Ilvesheimer abzuwehren. Im⸗ mer aber iſt es Ernſt Langlotz, der ſeine Nebenleute präch⸗ tig einſetzt und der ouch eine herrliche Vorlage an Wein abgibt, der dann das zweite Tor einlenkt. Die Verteidigung von Neulußheim ſtand zeitweiſe auf der Mittellinie, ein Beweis für die Feldüberlegenheit in dieſer Spielphaſe. Neulußheim macht ſchon wieder einen ſchnellen Angriff und das dritte Tor iſt fertig. Auf der Gegenſeite ein ſchöner Schuß von Hartmann. Eine Ecke von Wein muß der Torwart von der Linie nehmen. Ein ſchöner Alleingang von Schick konnte der Torwart gerade noch zunichte machen. Zweimal wird an die Latte geſchoſ⸗ ſen, welch ein Pech. Ilvesheim rafft ſich immer wieder auf, aber die Läuferreihe verſagt heute vollſtändig. In den letzten Minuten gelingt Ernſt Langlotz das 5. Tor. 05 Heidelberg— JV Karlsruhe 024 Zu einem Freundſchaftsſpiel hatte der Heidel⸗ berger Klub den deutſchen Altmeiſter KFV verpflich⸗ tet. Leider ließ der Beſuch dieſes Treffens ſehr zu wünſchen übrig. Die Gäſte nahmen es mit dieſem Heidelberger Gäſteſpiel ernſt; denn mit Ausnahme von Münch waren ſie in beſter Beſtzung erſchienen. Der Gauligiſt kam bei dieſer Begegnung zum er⸗ warteten Erfolg, der aber zahlenmäßig zu hoch aus⸗ gefallen ſein dürfte. Die Einheimiſchen, welche einen lobenswerten Eifer an den Tag legten, konn⸗ ten zwar leiſtungsmäßig mit der techniſchen Spiel⸗ weiſe des Gegners natürlich nicht Schritt halten, hätten aber auf Grund einer teilweiſe ſtarken Feld⸗ überlegenheit in der zweiten Spielhälfte zum aller⸗ mindeſten ein bis zwei Tore verdient gehabt. Wenn die Heidelberger nicht einmal das Ehrentor erzielten ſo lag die Urſache mehr an der großen Schußunſicherheit der Stürmer, als etwa in der feh⸗ lerloſen Abwehrtätigkeit des Karlsruher Trios Eß⸗ wein, Emmig, Bolz, die es nicht allzuſchwer hatten, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Die Stürmerreihe führte ein ſehr ideenreiches Zuſam⸗ menſpiel vor, das die Heidelberger Hintermannſchaft erſt nach der Pauſe, nachdem die Karlsruher bereits mit 3 Treffern von Brecht(1) und Wieland(2) in Führung lagen, erfolgreich zu zerſtören vermochten. Dabei war das dritte Tor ein billiger Erfolg. Eine Rückgabe eines Heidelberger Verteidigers an den Torwart konnte dieſer nicht mehr erreichen, und dieſelbe prallte an der Latte ab, und im Nachſchuß verwandelte Wieland zum dritten Treffer. Der Gauliga⸗Vertreter konnte erſt kurz vor Spielende einen weiteren Treffer erzielen. Dieſes Tor war das einzige, das die Karlsruher in den zweiten 45 Minuten erzielen konnten. Hieraus läßt ſich folgern, daß die Heidelberger in dieſem Spielabſchnitt unbedingt mehr vom Spiel hatten. Bei wiederholten Strafſtößen auf das Karlsruher Heiligtum mußten die Karlsruher eine Mauer bilden, um Erfolge des Gegners unter allen Umſtänden zu verhindern. Bei blitzſchnellen Vorſtößen der Karls⸗ ruher merkte man die Abſicht, daß das Torergebnis von:0 nicht ihren Wünſchen entſprach. Aber erſt einige Minuten vor Spielende vermochten ſie das Ergebnis mit dem vierten Treffer zu erhöhen. Schiedsrichter Müncher⸗ Rohrbach leitete ohne Fehl und Tadel. Die badiſche Handball-Gauliga SW Waldhof— TW Leutershauſen 15:0 TSV Oftersheim— Tad Leiſch 2˙7 Bfßk Mannheim— Tſchaft Freiburg 1328 Freiburger FC— TV Weinheim 17 Tſchaft Durlach— TV Seckenheim:11 S Waldhof— TW Leutershauſen 1520(520) Der Neuling aus Leutershauſen mußte beim verein Waldhof ſchon am Vormittag antreten daher Schwierigkeiten mit der Mannſchaftsaufſtellung. 5 Spieler der erſten Garnitur mußten erſetzt werden, wurden dies auch, allerdings nur mangelhaft. Aber auch die Platzherren mußtem Erſatz ſtellen. Zimmermann und Kemeter ſind verletzt Feuerbach krank, das bedeutete drei⸗ ſachen Erſatz im Sturm. Nun, die Frage nach den Er⸗ ſatzlenten wurde beſtens gelöſt. Die beiden Läufer Zimmermann 2 und Rutſchmann ſtürmten an der Außen⸗ linie, dies dazu noch mit gutem Erfolg. Wenn auch die Leiſtung des internationalen Rechtsaußen weder von Rutſchwann erreicht wurde, noch Zimmermann 2 den jungen Feuerbach vollwertig erſetzen konnte, ſo fielen dieſe Beiden doch nicht aus und zeigten brauchbare Ar⸗ beit und kamen auch zu Torerfolgen. Die Gäſte konnten heute nicht befriedigen. Der An⸗ griff war mehr als harmlos und die Hintermannſchaft ſträflich gutgläubig. So darf man wirklich nicht auf jeden Trick und jede Wendung des Geemers hereinfallen, wie es diesmal geſchah. Angriffe auf höchſtens 15 Meter Breite können nie Erfolge bringen und blieben auch in dieſem Treffen erfolglos. Trippmacher wird noch ſelten ſo wenig zu tun bekommen haben wie diesmal. Der Meiſter hatte diesmal Oberwaſſer wie ſelten in einem Spiel und doch verſtand es der Angriff vor der Pauſe nicht, ſich reſtlos durchzuſetzen, um dann allerdings nach der Pauſe zu guter Form aufzulaufen. Reinhardt iſt im Waldhofangriff ſchon zu Hauſe, oder beſſer ausgedrückt, er hat dem Waloöhofſpiel ſeinen Stempel aufgedrückt. Die Walöhöſer beginnen wieder auf breiter Baſis und doch keilförmig vorzuſtürmen, ſo wie es einſt zu Spenglers Glanzzeiten der Fall war. Im übrigen erinnert Rein⸗ hardt ſehr viel an Fritz Spengler. Heiſeck und Herzog ſind wieder ſtärker geworden, beſonders bei letzteren ſcheint die Formkriſis überſtanden zu ſein. In der Läuferreiſe ſtand mit Braunſchweig ein Erſatzmann, der die heutige Aufgabe leicht zu löſen verſtand, Henninger wird etwas zu körper⸗ lich, imponieren konnte auch Kritter. Müller, Schmidt können jeden Angriff zur Verzweiflung bringen. Leu⸗ tershauſen kapitulierte diesmal reſtlos. Die Spielleitung war Bitterwol f⸗Mühlburg über⸗ tragen worden, den wir hier zum erſten Male ſahen. Seine Aufgabe war leicht und wurde ohne Anſtrengungen be⸗ herrſcht. Sport⸗ und hatte TS Oftersheim— TG Ketſch 227(:4) Der klare Sieg der Platzherren am Vorſonntag hatte der Platzmannſchaft mächtigen Auftrieb gege⸗ ben und auch den Beſuch dieſes Spieles beeinflußt. Man hatte, wenn auch nicht viel, ſo doch etwas Hoffnung gehabt, auch gegen den heutigen Gegner mit Erfolg beſtehen zu können. Unter der Leitung von Buff, Weinheim, der zufriedenſtellend leitete, hatte Oftersheim den erſten Treffer erzielen können. Aber trotz dieſes Vor⸗ ſprunges kam diesmal in den Oftersheimer Sturm nicht der Elan, der am Vorſonntag die Mannſchaft hatte über ſich ſelbſt hinauswachſen laſſen. Nach etwa fünf Minuten konnten die Ketſcher ausgleichen und mußten faſt eine Viertelſtunde kämpfen bis ihnen endlich der Führungstreffer gelang. Dann aber bekamen die Gäſte doch etwas Oberhand und ſchaff⸗ ten bis zum Wechſel eine klare 114⸗Führung, die dem Spielgeſchehen im großen ganzen gerecht wurde. Nach der Pauſe hatte es Oftersheim in der Hand dem Spiel unter Umſtänden eine Wendung zu geben. Schon raſch gelang ihnen der zweite Gegentreffer und auch der dritte war ſchon in greifbare Nähe gerückt, als Buff einen 13 Meter für den Gaſt⸗ geber gab. Dieſer Ball konnte aber nicht verwan⸗ delt werden und damit waren die Einheimiſchen ge⸗ ſchlagen. Wohl ſetzte ſich die Hintermannſchaft wie⸗ der reſtlos ein und hielt ſich auch verhältnismäßig. Es will ſchon etwas heißen gegen den guten Ket⸗ ſcher Sturm nur 3 Tore hinnehmen zu müſſen. So konnten die Gäſte dieſes Spiel mit:7 gewinnen und damit ihre gute Poſition weiter halten. VfR Mannheim—'ſchaft Freiburg 1318(:5) Die Raſenſpieler wollten urſprünglich dieſes Spiel nicht zur Durchführung bringen, da die Kon⸗ kurrenz mit dem Fußballtreffen Waldhof Neckarau doch zu groß war. Die Freiburger gingen aber trotz günſtigſter Bedingung auf eine Verlegung auf Weih⸗ nachten nicht ein. So mußte dieſes Spiel doch ſteigen, mit dem Erfolg, daß der finanzielle Erfolg ſtark hin⸗ ter den Erwartungen zurückblieb. Dementſprechend war der Beſuch bei den Braue⸗ reien auch ſehr ſchwach. Daß dies ſo war war dabei wirklich zu bedauern. Den Zuſchauern wurde ein Spiel geboten, wie man es mit dieſer Spannung unter dem kaleidoſkoparti⸗ gen Wechſel der Situation nur im Handballſpiel er⸗ leben kann. Wenn wir unſerem Bericht voraus⸗ ſchicken, daß die erſten 30 Minuten wie nichts rer⸗ flogen, ſo zeigen wir damit am beſten auf, wie intereſſant dieſe Begegnung verlief. Die Platzherren — rotweiß ſpielend— kamen ohne Glück und hatten im Tor Morgen, da kein anderer Torwächter zur Verfügung ſtand. Das Spiel begann ſenſationell. Fiſcher wirft unhaltbar zum erſten Tor ein und da⸗ mit kommt ſchon Leben in die Reihen des Gaſt⸗ gebers. Dieſes erſtarrt aber jäh. Meier ſchafft mit⸗ tels Freiwurf den Ausgleich und Wenzinger ſchafft faſt aus 25 Meter die Führung. Derſelbe Spieler erhöht und als Lutz die Partie gar auf:1 für den Gaſt zu ſtellen vermag wittert man ſchon die Sen⸗ ſation, die.. aber dann doch vermieden werden konnte. Der Angriff die Schwäche hinten fühlend ſetzt ſich vorne kräftiger ein. Mit weiten Vorlagen werden Jücken in der gegneriſchen Hintermannſchaft geſchafft und nun ſind die Raſenſpieler an der Reihe in einer Folge 5 Treffer zu erzielen. Brenk, Lades und Fiſcher waren die Torſchützen, dabei hatte der Freiburger Torwächter noch mehrmals Gelegenheit gehabt ſein großes Können unter Beweis zu ſtellen. Die knappe:5⸗Halbzeitführung der Raſenſpieler ließ noch alle Hoffnungen offen. Die ſchwarz⸗weiß ſpielenden Freiburger hatten jedenfalls auch ihrer⸗ ſeits die Partei noch nicht verloren gegeben und konnten bald, nachdem Fiſcher den ſiebten Treffer erzielt hatte, durch Wenzinger auf 76 aufholen. Morgen hat nun Gelegenheit, einen ſcharfen Wurf des durchgebrochenen Freiburger Mittelſtürmers zu halten, ſeine Vorlage an den Sturm bringt durch Brenk das 8. Tor, dem Göbel und wieder Brenk Nr. 9 und 10 anreihen kann. Nun ſind die ſchwarzweißen wieder an der Reihe, mit einem erfolgreichen Frei⸗ wurf ins weite Ecke. Specht, wohl der beſte Mann der Raſenſpieler, trifft noch zweimal ins Volle und Walter, der viel Schußpech hatte, ſeine Würfe ſind all zu hoch angeſetzt, iſt es vorbehalten, den 13. Tref⸗ fer zu erzielen. Teſchaft Durlach— TW Seckenheim:11 5 Durch den Punktgewinn von Oftersheim war für die Mannſchaftert der unteren Tabellenhälfte die Abſtiegsfrage akuter geworden. So kam auch dieſer Begegnung in Dur⸗ —— lach erhöhte Bedeutung zu. Die Seckenheimer traten z Weg in die Karlsruher Vorſtadt nicht gerade mit 1 genehmen Gefühlen an, aber ſie fuhren doch nicht ohng alle Hoffnungen Diesmal klappte es aber bei den Seckenheimern und ſie holten ſich ut Durlach zwei Punkte, die ihnen noch piel bedeuten werden. Allerdings hatte dieſes Spiel au einen bitteren Beigeſchmack. In Durloch und auch bei den Mannheimern konnte man mit den Leiſtungen des Unparteiiſchen Wagner⸗Polizei Karlsruhe gar nicht einig gehen. Wenn dabei der Platzherr noch meldet daß das Spiel nicht 11 ſonderm 13:5 ausgegangen iſt, ſo kommt damit wohl ein bißchen die mangelhafte Leiſtung des Un⸗ parteiiſchen zum Vorſchein. Schon ſchnell können die Gäſte eine:0⸗Führung er⸗ ringen, die auf das Spiel derſelben äußerſt befruchtend wirkt. Die Platzherren holen nun zwei Treffer auf aber ein haltbarer Fernwurf bringt die Hoffnungen auf den Ausgleich wieder auf den Nullpunkt. Ein ſtrittſges 5 Tor bringt die Halbzeitführung von:5 für Mannheim, die mehr als unerwartet kommt. 4 Die zweite Hälfte beginnt wieder mit einem Tor der Gäſte, doch noch geben ſich die Einheimiſchen nicht ge⸗ ſchlagen und ſchon hofft man wieder im Lager der Dur⸗ locher, denn ſie haben bisher gerade nach der Pauſe zu ihren beſten Leiſtungen kommen können. Doch heute war, tete man vergebens darauf. Seckenheims Hintermann⸗ ſchaft hielt dicht und verhütete bis auf einen Treffer wei⸗ tere Erfolge des Gaſtgebers. Der Mannheimer Sturm da⸗ gegen findet bei den Einheimiſchen nicht den ſtarken Wider, ſtond und kann bis auf 13:5 davonztehen, muß aber dann vom Unparteiiſchen hören. daß die Begegnung nur 115 ausgegangen iſt. Für Seckenheim iſt dieſer Punktgewinn ſehr wertvoll, während die Eimheimiſchen nun etwas mehr in den Abſtiegsſtrudel hineingezogen wurden. Doch ſſt die Lage noch nicht ausſichtslos. 5 Fc Freiburg— TV Weinheim:7 Die Handballmannſchaft des Freiburger Fußballvereins hatte ſich für das Spiel gegen den TV Weinheim allerhand vordenommen. Einmal mußten ſie die Freiburger An⸗ hänger, die nach dem Waldhofſpiel ziemlich enttöuſcht waren, davon überzeugen, daß ſie mehr können als ſie gegen den Badiſchen Gaumeiſter zu zeigen vermochten. Andererſeits wollten ſie auch nach dem Steg in Leutershayu⸗ ſen die Möglichkeit nicht auslaſſen, in der Tabelle über die Leute von der Bergſtraße zu kommen. Es iſt geglückt, Bis aber der 917⸗Sieg feſtſtand, bauchte es alles, was die Mannſchaft an Können, Taktik und Stehvermögen in ſich hatte. Die Leute von der Bergſtraße waren auch heute im Stadion des Freiburger Fußball⸗Clubs das einen guten Beſuch aufwies, wieder eine Mannſchaft, die man getrost zu den beſten des badiſchen Gaues zählen kann. Neben Technik, Taktik und Spielerfahrung verfügt die Mannſchaft über eine bewundernswerte Ausdauer. Es iſt vielfach vorgekommen, daß die Weinheimer, beſonders wenn ſie im Rückſtand lagen, mit—7 Leuten das Freiburger Tor be⸗ rannten. Aber man darf der Abwehr des Fc ein un⸗ eingeſchränktes Lob ausſprechen, den ihr konſequentes Deckungsſpiel brachte die Weinheimer des öfteren zur Ver⸗ zweiflung. Das war auch gut ſo, denn ber der Schnellig⸗ keit der Stürmer und ihrer ausgeſprochenen Schußkraft konnten nur auf dieſe Weiſe Tore vermieden werden Man hat nach dieſem Spiel den Eindruck, daß die Freiburger Mannſchaft wieder im Kommen iſt. Die drei Niederlagen, die ſie gegen die ſtärkſten Mannſchaften des Gaues hin⸗ nehmen mußten, haben ihr Selbſtvertauen nicht gebrochen und heute in dieſem Spiel, wo es größtenteils hart auf hart ging, war die Mannſchaft W Sie hatte in erſter Linie ſtarke Nerven und verlor auch in der Zeit, in der ſich öie Turner mehr und mehr in den Vordergrund ſchieben konnten, nicht den Kopf. Wir waren mit der Ge⸗ ſamtleiſtung der Freiburger Mannſchaft vollauf zufrieden, denn letzten Endes iſt ja auch der heutige Gaſt aus Wein⸗ heim ein Gegner geweſen, der nur mit einer guten und einwandfreien Geſamtleiſtung geſchlagen werden konnte. Jußball im Reich Städteſpiel Berlin— Wien:2(Ort) Schleſten— Warſchau 210(:0) Dortmund: Weſtfalen— Mittelrhein:0(:0 Stuttgart: Württemberg— Sachſen 271 Gan Sſtpreußen: Raſenſp. Preußen Königsberg— Hindenburg Allenſtein 22; Polizei Danzig— Pruſſia Samland Königsberg 31; Maſovig Lyck— York Junſterbürg :3: MSW v. H. Goltz Tilſit— Gedania Danzig 124. Pommern: Polizei⸗S Steettin— Viktoria Stolp 314; Stettiner SC— Greiswalder SC:1; LSV Pütnitz— Preußen⸗Boruſſia Stettin:1; Pfeil Lauenburg— Nord⸗ ring Stettin 410. Gan Nordmark: Komet Hamburg— Eimsbüttel ges; FC St. Pauli— Victoria Hamburg 918; Raſenſport Har⸗ burg— Hamburg SV:4; Polizei Lübeck— Schweriner SW 0; Holſtein Kiel— Boruſſia Harburg 010. Gau Niederfachſen: Eintracht Braunſchweig— S8 Hannover 96:0; Werder Bremen— Arminia Hannover :0; ASV Blumenthal— Jäger 07 Bückeburg 410; Alger⸗ miſſen 1911— Bf Osnabrück:4 MSV Lüneburg— Berliner SV 92(GS) 223. Gau Sachſen: Dresöner Sc— Polizei Chemnitz 32 Tu 99 Leipzig— BC Hartha:6, Konkardia Plauen— Minerva 93 Berlin(GS) 228. Gau Mitte: Spielvg Erfurt— SW 05 Deſſau 9078 1. SV Jena— Cricket Viktoria Magdeburg:0; Fortung Magdeburg— SV 08 Steinach:2; S 99 Merſeburg— 1. FC Lauſchau:0; Thüringen Weida— Wacker Leipzig (GS):2; Vfs 96 Halle— VfB Leipzig(GS)] 221. Weſtfalen: Eſſen⸗Weſt 81— Fe 64 Schalke(GS) 118. Gau Niederrhein: SW Wuppertal— Fortung Düſſel⸗ dorf:4; Duisburg 48⸗99— Schwarzweiß Eſſen:87 Turn Düſſeldorf— Hamborn 07:2. Gau Mittelrhein: Spielvg Köln⸗Sülz 07— Ss 08 Bonn⸗Beuel:1; Tura Bonn— Rhenanſa Würſelen 1. Gau Heſſen: Heſſen Bad Hersfeld— Sc 03 Kaſſel 28 Spielverein Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 310; 86 6 Hanau— BiB Großauheim:0; BfB Friedberg— Kur⸗ heſſen Kaſſel 211. Oſtmark: Rapid Wien— Wiener Sportklub 72; Wacker Neuſtadt— Grzer Acc del; Amateure Steyr— Am atem Fiat:6; Berndorf— Wiener Stadtelf(WH W. Spiel] 25, Die Spiele der Vezirksklaſſe Abteilung 2 Keine Spiele! Abteilung 3 Niefern— Birkenfeld:1 Frankonia Karlsruhe— Dillweißenſtein 21 Unterreichenbach— Eutingen 11 Würm— Bf Pforzheim:2 BSc Pforzheim— Brötzingen 128 Blankenloch— Grötzingen:1 Abteilung 4 Neureut— Daxlanden:0 Beiertheim— Knielingen:2 Germania Durlach 0 120 Rüppurr— Kuppenheim 0: Baden⸗Baden— Durlach⸗Aue:1 Abteilung 5 Emmendingen— Gutach:2 Elgersweier— Endingen:2 Waldkirch— Kehl:2 Jahn Offenburg— Achern 14 Abteilung 6 Spe Freiburg— Rheinfelden:5 Schopfheim— Spfr Freiburg 210 Tumringen— Wehr 714 Abteilung 7 VfR Konſtanz— Villingen:5 Singen— Donaueſchingen 71 Mönchweiler— Gottmadingen 312 St. Georgen— Radolfzell:1 FC Stockach— Fe Konſtanz:4 Rheinpfalz: f Bf Frieſenheim— VfR Frankenthal:0 Olympia Lorſch— Olympia Lampertheim 025 Tura Ludwigshafen— Bfe 47 Speyer 41 Blaunweiß Worms— TS 89 Oppau 974 2 10% Berlin: Breslau: Spyg Mundenheim— Normaunja Pfi Reichsbahn Ludwigshafen— BfR Bürſta FV 0s Mutterſtadt— S Oggersheim 070 Mittel pfalz: i Homburg⸗Nord Rodalben 911 Reichsbahn Kaiſerslautern— Bf 0 Vis Landſtuhl— Bfg Kaiſerslautern:1 BB Zweibrücken— Se 05 Pirmaſens Sc 16 Neuſtadt— ederauerbach 1. Je Kaiſerslauter SG Kaiſe Montag, 5. Dezember 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 561 —— ——— Gauligakämpfe im Eine ungerechte Niederlage 2——— für„Eiche Sandhofen Sportvg. 84„ kam zu einem glücklichen 23⸗Sieg Ohne die Leiſtungen der Ringer der Sportvereinigung 1884 auch nur im geringſten zu schmälern. muß der Rin⸗ gerſt fel von„Eiche“ Sandhofen eingangs dieſes Berich⸗ les beſtätigt werden, daß ſie in dieſem Trefſen eine durch⸗ unverdiente Niederlage zudiktiert bekam. In nicht ger als 3 Begegnungen trugen die Zgder glückliche e davon. Sandhofens Federgewichtler Rothenhöfer lag n Adam mit 3 Wertungen ſchon klar in Führung, als er bei der Ausführung eines Aufreißers zu flach über die Brücke ging und vom Kompfleiter als beſiegt erklärt wurde. Durch dieſe Niederlage wurde ſogar der zweite Platz für„Eiche“ Sandhofen in Frage geſtellt, denn nun ſteht Amit Sandhofen um den zweiten und dritten Platz punkt⸗ gleich. Wir wollen hoſſen, daß Sandhofen den zweiten atz behaupten kann, denn wenn beute R. Rupp wieder noͤheitlich hergeſtellt iſt, dann iſt„Eiche“ für den Gau Baden bei den Gruppenkämpfen der weitaus beſte Ver⸗ reter. 8 Kampfverlauf: Bantamgewicht: Glaſer ⸗84 gegen Allrau m⸗Sand⸗ hofen. Allraum kämpft in der erſten Halbzeit nicht ſo ag⸗ greſiv wie gewohnt, wohl durch eine leichte Beinver⸗ 1 In der erſten Bodenrunde verſucht Glaſer mit eißer und verſchränkten Ausheber zu einem Erfolg zu kommen, aber der Sandhöſer wehrt leicht ab. Nach 10,55 Minuten kam dann Glaſer mit einem prächtig aus⸗ geführten Armſchlüſſel mit Aufreißer auf die Schultern. Federgewicht: Adam ⸗ 84 gegen Rothenhöfer⸗ Sandhofen. Beide Ringer ſuchen mit Hüftzug eine Ent⸗ scheidung herbeizuführen. Noch in der erſten Halbzeit kam Rothenhöfer durch ſchönen Aufreißer zu einer großen Wer⸗ fung. Der Mattenrand kam hierbei Adam zu Hilfe, ſonſt wäre da ſchon die Entſcheidung gefallen. Rothenhöfer traf das Mißgeſchick, daß er bei einem erneuten Aufreißer zu flach über die Brücke ging. Der Kampfleiter ſah Rothen⸗ höſer mit beiden Schultern flüchtig auf der Matte und entſchled Sieger Adam nach 11.00 Minuten. Leichtgewicht: Juhl⸗ 84 gegen Sommer Sandhofen. Seine zurzeit gute Form bewies Juhl in dieſem Treffen erneut, Durch ſeine blendende Verteidigung konnte er die Angriffe von Sommer alle ſchodlos machen und überließ jo ſeinem Gegner nur einen Arbeitsſieg. Weltergewicht: Hertlern⸗g4 gegen Den u⸗Sand⸗ hoſen. Denu greift ſofort mit ſeinem Spezialgriff zu. Hertlein kam dann auch nach 2 Minuten mit einem wuchtigen Hüftzug zu Fall, aber ſo unglücklich, daß er wegen Verletzung aufgeben mußte. Mittelgewicht: Walte r⸗84 gegen Ignor⸗Sandhofen. Der Sandhöfer greiſt unentwegt an Die Verteidigung von Walter läßt nicht zu, daß ſich ein ſchönes Treſſen enk⸗ wickelt. Der Standkampf brachte keine Aenderung mehr. Ignor wurde auf Grund ſeines Angriffes in der erſten Halbzeit als Sieger erwartet, aber der Kampfleiter ent⸗ ſchied ſich für Walter. Halbſchwergewicht: Keſtler⸗84 gegen Boſſert⸗ Sandhofen. Keſtler ſiegt nach 5 Minuten durch überraſchen⸗ den Hüftſchwung. Boſſert war in dieſem Treffen für den Mannheimer kein ungefährlicher Gegner. Schwergewicht: Hamme r⸗s4 gegen H. Ru pp⸗Sand⸗ hoſen. Hammer läßt die Angriſſe ſeines Gegners in einer guten Abwehrſtellung an ſich herankommen Rupp kann lei der guten Verteidigung keinen Griff ausführen. Der Standkampf ſieht wiederum Rupp, wenn auch nur leicht im Angriff. Der Punktſieg an Hammer wurde mit Proteſt auf⸗ genommen. Auch wenn Hammer als Verlferer genannt worden wäre, hätten ſeine Leiſtungen Anerkennung ver⸗ Mannſchaftsringen dient, denn mit H. Rupp über die gehen, da gehört ſchon etwas dazu. Bf 86 bekommt nochmal eine Chante Eine unverdiente Niederlage für Vfg. Ketſch:4 Zu einem etwas glücklichen Sieg kamen am Samstag⸗ abend vor ausgezeichnetem Beſuch im Zähringer Löwenſaal die Ringer vom Bf 86. Mit dieſem Erfolg bekam der traditionsreiche Mannheimer Schwerathletikverein für den Verbleib in der Gauliga nochmals eine Chance. Nun ſtehen Vik Ketſch und der Viet 86 am Ende der Tabelle punktgleich. Wir wollen hoffen, daß nun die Mannheimer dieſe Chance auszunützen verſtehen. Leicht wird es aller⸗ dings nicht, da die Mannheimer im Schlußkampf den ſicheren Meiſterſchaftskandidaten VfTugt Feudenheim als Gegner haben. Kampfrichter Mundſchenk⸗81 Mannheim gab fol⸗ gende Entſcheidungen bekannt: Bantamgewicht: Lehmann ⸗ Bft 86 gegen Kurz⸗ Ketſch. Der Gaſt beſitzt durch ſeine größere Körperkraft und Ausdauer gegen den alten Kämpen Lehmann klare Vorteile, die der Mannheimer durch ſeine große Er⸗ fahrung nicht immer auszugleichen vermochte. Nach einem mit Energie geladenen Standkampf mußte der 86er zuerſt Zwangshocke einnehmen. Hier kam nun Kurz durch Auf⸗ reißer klar in Führung. Nach dem Wechſel kann Lehmann durch Ueberſtürzer leicht aufholen. In den reſtlichen drei Minuten Standkampf gibt ſich Lehmann große Mühe, ohne fedoch einen weiteren Erfolg buchen zu können. Kurz wird als Punktſieger erwartet, aber der Kampfleiter entſchied für Lehmann. was etwas überraſchte. Federgewicht: Krauter⸗Vig 86 gegen Stohner⸗ Ketſch. Beide Ringer lieferten ſich einen abwechflungs⸗ reichen Kampf, ſowohl im Stand⸗ wie in der Bodenrunde. Kurz vor Schluß der zweiten Boderrrunde kam der Mannheimer durch Aufreißer zu einem entſcheidenden Sieg. Leichtgewicht: Trutzel⸗Vi 86 gegen Weick Ketſch. Der Mannheimer war ſeinem Gegner körperlich und an Erfohrung weit unterlegen. Nach 3 Minuten wurde Trutzels Widerſtand durch Nackenhebel und Eindrücken der Brücke gebrochen. Weltergewicht: Mäurer⸗Vfa 86 gegen Jul. Eppel⸗ Ketſch. Hier bekom man einen ausgezeichneten Kampf zu ſehen, der im Stand wie auch in der Bodenlage pracht⸗ volle Kampfmomente brachte. Aufreißer, Nackenhebel und Armzüge wechſelten in bunter Reihenfolge. Mäurers Ver⸗ letzung machte ſich immer mehr bemerkbar, worauf er dann nach der 12. Minute den Kampf aufgab. Mittelgewicht: igen mon n Bf 86 gegen Rohr⸗ Ketſch. Eigenmann überroſcht in dieſem Treffen ati⸗ genehm. Trotzdem Rohrs Hüftzüge blitzſchnell angeſetzt wurden, war der 86er immer wieder mit einer guten Parade zur Stelle. Noch vor Halbzeit kam Eigenmonn durch Hüftſchwung zu einer Wertung Die wechſelſeitigen Bodenrunden wurden mit großer Kraft geführt. Kurz vor Schluß kam Eigenmann, klar in Führung liegend, durch Hüftzug zu einem ehttſcheidenden Sieg. Zeit 14.30 Minut. Halbſchwergewicht: Wal z ⸗Vict 86 gegen O. Eppel⸗ Ketſch. Nach? Minuten mußte Walz durch Aufreſßer eine entſcheidende Niederlage hinnehmen. Schwergewicht: Rudolph ⸗Vſct 86 gegen Baro⸗ Ketſch. Baro war für den Mannheimer kein ernſter Geg⸗ ner. Rudolph benötigte nur 2 Minuten, um feinen an Körpergewicht viel leichteren Partner durch Ueberwurf entſcheidend zu ſchlogen. volle Kampfdauer zu „Lazek hoher Punktſieger über Judas Berufsbogkämpfe in In einem prächtigen 15⸗Runden⸗Kampf bewies ber Wiener Europameiſter im Schwergewicht Heinz Lazek am Samstagabend in der Hamburger Han⸗ ſeatenhalle durch einen überlegenen Punktſieg über den Amerikaner Steve Dudas, daß er zu Recht ſei⸗ gen ſtolzen Titel trägt und unter die beſten Schwer⸗ gewichtler der Welt zu rechnen iſt. Nur eines fehlt dem Wiener noch: ihm einen entſcheidenden Sieg in dieſem Kampf ge⸗ bracht hätte. Doch kamen die über 10 000 Zuſchauer unter denen man auch Max Schmeling und un⸗ ſere Olympiaſieger Maxi Herber und Ernſt Baier ah— ſowohl im Hauptkampf als auch in den vier übrigen Begegnungen voll auf ihre Rechnung. Der Wiener und Steve Dudas brachten mit je L Kilo das gleiche Gewicht in den Ring. Steve Dudas zeiget ein großes Kämpferherz, er griff ſofort en, der Wiener merkte aber bald, daß das Kontern die wirkſamſte Waffe gegen die Kampfesführung des Amerikaners ſei, von der er dann auch beſten Gebrauch machte. In der dritten Runde hatte er Du⸗ daß bis„2“ zu Boden, aber der Amerikaner griff ſofort wieder wild an, und Lazek hatte große Mühe, mit ſeinen Geraden den Gegner auf Diſtanz zu hal⸗ ten. Von der 7. Runde an wurde Dudas ſchwächer, ſo daß Lazek ſeinen Punktvorſprung weiter aus⸗ bauen konnte. In der 11. Runde war der Amerikaner dann ſo ſchwer angeſchlagen, daß er ein Dutzend ſchwere Treffer nahezu verteidigungslos hinnehmen mußte. ur ſeiner unerhörten Härte hatte er es zu ver⸗ danken, daß er um eine entſcheidende Niederlage kam. In der Paufe erholte ſich Dudas dann wie⸗ der, allerdings war der Vorſprung unſeres Euro⸗ pameiſters bereits ſo groß, daß Dudas höchſtens noch durch einen k. v. zum Siege hätte kommen kön⸗ nen. Heinz Lazek war aber ſehr aufmerkſam und erreichte ſo über 15 Runden einen hohen Punktſieg, der von den Zuſchauern begeiſtert gefeiert wurde. Kein deutſcher Sieg im Rahmenprogramm Im Einleitungskampf ſtanden ſich der Italiener Oldofnt und Karl Maier(Singen) gegenüber. Der italieniſche Halbſchwergewichtler beherrſchte in den erſten drei Runden klar die Lage, als dann Maier etwas aufkam, hatte er den Punktvorſprung lrotzdem jederzeit in der Hand. Im zweiten Kampf anden ſich der frühere Weltmeiſter Valentin ugelmann(Frankreich) und unſer deutſcher eiſter Ernſt Weiß gegenüber. Weiß, der ſeinen 50. Kampf beſtritt, wurde in den erſten 3 Runden durch den Ring getrieben und, ob⸗ wohl er ſpäter gut aufkam, mußte er dem Franzoſen doch den Sieg überlaſſen. Im Leichtgewicht gab es zwiſchen dem Berliner Karl Blaho und dem Ita⸗ liener Tocatelli ein verdientes Unentſchieden und im Schwergewicht mußte ſich der Wiener Rex to mus ebenfalls mit einem Unentſchieden gegen den Franzoſen Charles Rutz begnügen. Deutſchland ſchlägt Velgien:0 Ein klarer Sieg beim erſten offiztellen Länderkampf 5 0 über 2000 Zuſchauern ſtanden ſich om Samstag⸗ end in Dortmund im erſten offiziellen Lünderkampf die Das entſchloſſene Nachſetzen, das der Hanſealenhalle Ringer⸗Nationalmannſchaften von Deutſchland und Bel⸗ gien gegenüber. Die deutſche Mannſchaft errang dabei einen großartigen Erfolg, obwohl die Belgier einen guten Eindruck hinterließen und auch ein gutes Können zeigten. Den Beginn machten unſere Vertreter in den drei leichten Klaſſen, die zu Punktſiegen kamen, aber mit Europameiſter Nettesheim im Weltergewicht begann die Reihe der ent⸗ ſcheidenden Siege, die dann nicht mehr abriß. Deutſchland trat zu dieſem Kampf in der vorpeſehenen Beſetzung an, während Belgien im Schwergewicht noch eine Umbeſetzung hatte vornehmen müſſen. An Stelle des Landesmeiſters Charlier trat der untrainierte Bonäts an, der gegen den Dortmunder Liebern, der ebenſo wie ſeine Kameraden Antonie und Biſchoff erſtmols das Nationaltrikot trug, bereils nach 1280 Minuten entſcheidend unterlag. Weikart (Hörde) hatte in Lallemand einen harten Gegner, der in der Bodenlage ein ausgezeichneter Verteidigungskünſtler war. Beſter Deutſcher war Nettesheim. Die Kämpfe ſelbſt begannen noch dem Einmaſch der beiden Mannſchaften und dem Abſpielen der beiden Nationalhymnen.— Er⸗ gebniſſe(vom Bantam⸗ bis Schwergewicht): Antonie(D) beſ. de Wilde(B):0 n..; Biſchoff(D) beſ, Janſſens(B) n..; Weikart(D) beſ. Lallemand(5) u..; Nettesheim(D) beſ. Culot(B) nach 8,45 Min. durch Halbnelſon: Schäfer(D) beſ. Jan der Veeken(B) nach 14,50 Min. durch Hammerlock; Ehret(D) beſ. van Puym⸗ bröck(Be) nach 5,30 Rin. durch Armheben und verkehrten Ueberſtürzer; Liebern(D) beſ. Bongets(B) mach 1,30 Minuten durch Doppelſchwung. Zwei Landesmeiſter im Leichtgewicht, Dubois(Schweiz) und Harſen(Frankreich) ſtanden ſich in Genf gegenüber. Dubois gewann gegen den durch eine Verletzung etwas behinderten Harſen knapp nach Punkten 5 Die Spiele in anderen Gauen Gau XIII Südweſt Reichsb..⸗W. Frankfurt— Eintracht Frankfurt 90:2 Kickers Offenbach— SW Wiesbaden:1 Fe os Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen:4 FV Saarbrücken— Wormatia Worms 324 Vereine Spiele gew. Bunktz Wormatia Worms 11 6 15¹7 Eintracht Frankfurt 11 7 14.8 FSV Frankfurt 8 5 13˙8 Kickers Offenbach 11 6 13˙9 Boruſſio Neunkircher 1 4 1111 Rot⸗Weiß Frankfurtl0 4 911 SW Wiesbaden 10 3 8⁰12 F Pirmaſens 10 4 7043 TS Ludwigshafen 9 3 612 FV Saarbrücken 1 3 6˙16 Rotweiß Frankfurt— Eintracht Frankfurt:2(:1) Auch im Rückſpiel konnte Elntrocht Rotweiß Frank⸗ furt mit:0 Toren ſchlagen, aber noch nie hat man am Riederwald ſo ſchw eſehen wie n dieſem Kompf. Das* a und die 3500 Zu⸗ ſchauer gaben recht deutlichen Ausdruck. — Schiedsrichter Lauf ⸗He Kickers Offenbach— S Wiesbaden 91(:1) Nach dem glänzenden Sieg der Offenbacher Kickers über die Eintracht Frankfurt vor acht Tagen zweifelte natürlich niemand daran, daß auch im Kampf gegen den SV Wies⸗ baden ein deutlicher Erfolg zuſtande kam. 3000 Zuſchauer erlebten auf dem„Bieberer Berg“ jedoch eine Bomben⸗ überraſchung. Nicht die favoriſierten Kickers gewannen, ſondern die Kurſtädter, die ſich klug von vornherein auf die Verteidigung beſchränkten und den früh erzielten Füh⸗ rungstreffer mit allen Kräften verteidigten. Schiedsrichter war Piroth(Frankfurt). FV Saarbrücken— Wormatia Worms:4(:2) Der J Saarbrücken hatte im Rückſpiel gegen Wormatia Worms durchaus die Möglichkeit zu einem Sieg, aber auch diesmal ließ die Mannſchaft einige Wünſche offen und vor allem ließen die Stür⸗ mer einige gute Gelegenheiten aus. Wormatia zeigte wieder eine gute Geſamtleiſtung, vor allem gefielen die Verteidiger und die Läuferreihe und im Sturm war einmal mehr Eckert die treibende Kraft. Saarbrücken ging durch ſeinen Halbrechten Willm in Führung, aber nach einer Viertelſtunde hieß es durch Buſam:1 und kurz darauf hieß es durch Eckert 211. Kurz nach dem Wiederanſpiel ſchoß Eckert das dritte Tor für die Gäſte, ehe Sold einen Elfmeter in alter Meiſterſchaft verwandelte. Die Hoffnungen der Saarbrücker auf ein Unent⸗ ſchieden oder einen Sieg wurden zunichte gemacht durch ein weiteres Tor von Freeſe. Kurz vor dem Abpfiff verwandelte Sold einen Eckball mit ſchönem Kopfſtoß, aber die Niederlage war nicht mehr ab⸗ zuwenden. 3000 PZuſchauer, Schiedsrichter Schä⸗ fer(Erbach). F 03 Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen 34(:2) Die Mannſchaft des Fe Pirmaſens bereitete in dieſem Spiel ihren Anhängern eine große Enttäuſchung, hakte man doch nach einer Umſtellung und der Neueiriſtellung von zwei Spieler it einem Sieg der Einheimiſchen gerechnet. A te Pirmaſens auf Müller, Weil⸗ heimer und 8 el verzichten. Man war aber mit der Pirmoſenſer Mannſchoft nur in der erſten Viertelſtunde zufriedett.— Schiedsrichter Horne man nWalbfiſchbach. Gau XVI Bayern Be Augsburg— 1. 5 Nürnberg 23 Bayern München— Fc 05 Schweinfurt 221 Neumeier Nürnberg— BfB Coburg 920 SpVg Fürth— TS 1860 München 113 Vereine Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte Neumeyer Nürnberg 9 6 1 2 1711 13˙5 FC 05 Schweinfurt 4 3 2 16.10 1117 1 Fe Nürnberg 7 4 2 1 14.11 1014 Bayern München 8 3 3 2 10.10 9˙7 Jahn Regensburg 10 3 3 4 19216 911 Schwaben Augsburg 10 3 3 4 21:22.11 1860 München 8 1 6 1:7 8·8 SpVg Fürth 9 3 2 4 12.15•10 Be Augsburg 10 1 4 5 14.20.14 VfB Coburg 9 2 1 6 11.22:13 Waͤc Neumeyer 1— VfB Coburg 2000 Zuſchauer erlebten am Sonntag in Herrnhütte ein recht ſchwaches Spiel beider Mannſchaften. Die Platzher⸗ ren wie die Gäſte hatten Erſatz einſtellen müſſen, was ſich auf die Geſamtleiſtung hier und dort auswirkte. Die Erſatzleute konnten auf beiden Seiten ſich nicht in das Mannſchaftsgefüge einpaſſen. Sp. Vagg. Fürth— 1860 München:3(:2 Am Ronhof in Fürth konnte 1860 München den erſten Sieg erringen, denn die Sp. Vgg. Fürth wurde mit:1 (:0) verdient bezwungen. Im Sturm der„Löwen“ wa⸗ ren Krumm und Burger die gefährlichſten Spieler, die die Fürther Verteidigung immer wieder überſpielten. Dies und Das vom Winterſport Deutſcher Erfolg auf der Winterſport⸗Ausſtellung in Boſton An der amerikaniſchen Winterſport⸗Ausſtellung in Boſton, die dieſer Tage eröffnet wurde, hat ſich Deutſchland wieder mit einer eigenen Schau der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſererkehr beteiligt. Die deutſche Schau wurde ſchon in den erſten beiden Tagen von rund 12 000 Perſonen beſucht und erweckte ein ungewöhnlich großes Intereſſe, zumal ſie zum erſten Male auch die Schönheiten und die tauſendfältigen Winterſport⸗ Möglichkeiten der deut⸗ ſchen Oſtmark zur Darſtellung bringt. Neben rie⸗ ſigen Bildvergrößerungen zeigt ſie u. a. eine Schi⸗ hütte, wie man ſie in den deutſchen Winterſport⸗ gebieten findet. Sehr ſtark iſt die Nachfrage nach Schriften, die über den Winterſport in Deutſchland Auskunft geben. Ski oder Schi? 5 Bei der Feſtlegung der Fachamtsnamen innerhalb des DR wurden deren Berechtigung im einzelnen von der Reichsführung ſeinerzeit eingehend geprüft. Die Bezeichnung für den techniſchen Bereich des Ski⸗ lauf lautet„Jachamt Skilauf, Der Reichsfachamts⸗ leiter bittet daher, daß ſich demgemäß alle Gaue und Kreiſe bei ihren Verlautbarungen an die gleiche Schreibweiſe halten. Das Fachamtsorgan„Skiſport“ bemerkt dazu noch:„Wenn wir uns nordiſcher Her⸗ kunft und Verwandtſchaft rühmen, ſo ſollten wir un⸗ ſeren lieben nordiſchen Ski nehmen wie er iſt; wenn wir unſerem Sport auch große politiſche Bedeutung beimeſſen, ſo müſſen wir uns ſo ausdrücken, daß wir in der ganzen Skiwelt, die keine Schiwelt iſt, gut verſtanden werden; würden wir aber alles ſo ſchrei⸗ ben wie man es ſpricht, ſo müßten dieſe Zeilen unter⸗ zeichnet ſein mit. Schi ⸗Schport.“ Die Gemeinſchaft deutſcher Skiläufer die der Reichsſportführer ins Leben gerufen hat und der beizutreten er alle Skiläufer auffordert, die ſich zur Mitgliedſchaft in einem DRe⸗Verein nicht ent⸗ ſchließen können, kann ſich ſchon jetzt eines ſtarken Zuzugs erfreuen. Die Zentralſtelle der Gemein⸗ ſchaft in Innsbruck, Andreas Hofer⸗Straße—4, gibt bekannt, daß der Einlauf der Anmeldungen außer⸗ ordentlich ſtark iſt. Es ſchließen ſich alſo die Reihen. Der Jahresbeitrag beträgt, um das zu wiederholen, .— Mark, von denen.— Mark an den DR ab⸗ geführt werden. Der DRe⸗Paß iſt gleichzeitig auch der Ausweis für die Mitglieder der„Gemeinſchaft deutſcher Skiläufer“. Ob übrigens die beſtehenden loſen touriſtiſchen Vereinigungen, die der Gemein⸗ ſchaft deutſcher Skiläufer entſprechen, in dieſe auf⸗ genommen werden ſollen oder nicht, richtet ſich ganz nach den jeweiligen lokalen Verhältniſſen. Eine neue Sprungſchauze im Harz entſteht durch Gemeinſchaftsarbeit bei dem ſchönen Winterſport und Luftkurort Hohe Geiß. Es handelt ſich dabei um die Wiederherrichtung der„Großen Ebersbergſprungſchanze“, die in einer bezaubernden Landſchaft des Hochharzes liegt. Für die Autofahrer wurde unmittelbar an der Reichsſtraße 4, in der Nähe der„Tränke“ zwiſchen Braunlage und Hohe Geiß, ein Parkplatz geſchaffen, von dem aus ein Zugangsweg durch den Wild direkt an die Sprung⸗ ſchanze führt. 21 2—— zur 9. 9 Bayern München— FC 05 Schweinfurt:1 420 Bei kaltem un leicht— erkämp chener Hein den T Tabellen ſpricht keine eg 1 urter ſpielten noch nie ſo gut n richter Steuernagel ⸗Nürnberg. Be Augsburg— 1. Fc Nürnberg:3(:8) Vor 5000 Zuſchauern lieferten ſich der BCE Augs⸗ burg und der 1. FC Nürnberg am Sonntas Augsburg einen nervenzerreißenden, pack ider Kampf. Es gab zwei grundverſchiedene Halbzeiten. In der erſten Hälfte wußte der Club durch Schnel⸗ ligkeit und Schußkraft zu gefallen, aber nach dem Wechſel erwachte der gefürchtete Kampfgeiſt der Augsburger, die ſo nahezu noch zum Ausgleich ge⸗ kommen wären. Ueberlein 2 und pieß brachten durch zwei wundervolle 25⸗Meter⸗Schüſſe den Club in der 25. und 28. Minute in Führung und kurz vor dem Wechſel erhöhte Uebelein 2 auf:0. Aber nach dem Wechſel wendete ſich das Blatt. Augsburg kam mehr und mehr auf, Dziaſtek ſchoß den erſten Tref⸗ fer und Ritter erhöhte in der 68. Minute auf:2. Augsburg wollte den Ausgleich noch erzwingen, aber die ruhige und ſichere Club⸗Abwehr verhinderte jeden weiteren Erfolg. Schiedsrichter Reſch(Donau⸗ wörth). 6000 8 Fachmann und Beratern Si sport- bobier 8 Vozirksklaſſe Staffel 1 und 2 Reſtliche Termine der Vorrunde Staffel 1 11. 12. 38: Phönir Mannheim— Ilvesheim, Seckenheim — Hedͤdesheim, Brühl— Hockenheim, 07 Mannheim— Feudenheim, Käfertal— Neulußheim. 18. 12.: Heddesheim— Hockenheim, Feudenheim— Seckenheim, Ilvesheim— Brühl, Weinheim— Friedrichs⸗ feld. Termine der Rückrunde Staffel 1 18. 12.: Neulußheim— Phönix Mannheim, Käfertal — Viernheim. 25. 12.: Weinheim— Seckenheim, Neulußheim— Feu⸗ denheim, Ilvesheim— 07 Mannheim, Viernheim— Hed⸗ desheim, Friedrichsfeld— Hockenheim, Phönix Mann⸗ heim— Käfertal. 1. 1. 39: Frei. 8. 1. 39: Seckenheim— Phönix Mannheim, Brühl Neulußheim, Feudenheim— Ilvesheim, 07 Mannheim — Käfertal, Hedoͤesheim— Friedrichsfeld, Hockenheim Viernheim. 15. 1. 39: Friedrichsfeld— Seckenheim, Käferbal— Feudenheim, Heddesheim— Phönix Mannheim(Vorſpiel), 07 Mannheim— Brühl, Viernheim— Weinheim, Ilves⸗ heim— Hockenheim. 22. 1. 39: Phönig Mannheim— Weinheim, Heddesheim — 07 Mannheim, Seckenheim— Ilvesheim, Brühl— Käfertal, Hockenheim— Feudenheim, Neulußheim— Friedrichsfeld. 29. 1. 39: Friedrichsfeld— Phönix Mannheim, Feuden⸗ heim— Heddesheim, Käfertal— Seckenheim, Weinheim — 7 Mannheim, — Brühl 5 Termine der Rückrunde Staffel 2 11. 12.: Rohrbach— Schwetzingen, Eberbach— Plank⸗ Viernheim— Ilvesheim, Hockenheim ſtadt, Walldürn— Limbach, Wiesloch— Neckarhauſen, Kirchheim— 05 Heidelberg(Vorſpiel) 18. 12.: Union Heidelberg— Neckarhauſen, Wiesloch — Rohrbach, Schwetzingen— Walldürn, 05 Heidelberg— Plankſtadt. 25. 12.: Plankſtadt— Kirchheim, Limbach— 04 Heidel⸗ berg, Eberbach— Wiesloch, Union Heidelberg— Walldürn. 26. 12. 38: Schwetzingen— Neckarhauſen. 8. 1. 39: Neckarhauſen— Rohrbach, Eberbach— 05 Heidelberg, Kirchheim— Schwetzingen, Limbach— Plank⸗ ſtadt, Union Heidelberg— Wiesloch. 15. 1. 39: 05 Heidelberg— Union Heidelberg, Schwetzin⸗ gen— Plankſtadt, Kirchheim— Neckarhauſen, Limbach— Rohrbach, Walldürn— Eberbach. Spielbeginn.30 Uhr, in Eberbach 3 Uhr.— 2. Mann⸗ ſchaften 12.45 Uhr, in Eberbach.18 Uhr. Wiens 20. Jußballſieg über Berlin Die Reichshauptſtädter:0 geſchlagen Im Berliner Poſtſtadion ſiegte am Sonntag vor 35.000 Zuſchauern Wien im 20. Städtekampf über Berlin mit:0(:0) Toren. Erſtaunlich war bei dem trüben und regnertſchen Wetter allein der ſtarke Be⸗ ſuch, der jedoch durch die mäßigen Leiſtungen beider Mannſchaften kaum zufriedengeſtellt wurde. Ein Kopfball des Mittelſtürmers Durſpekt brachte die Wiener in der 30. Minute in Führung, und in der 25. Minute nach der Pauſe war es abermals der Angriffsführer der Gäſte, der, hart bedrängt, das zweite Tor ſchoß. Die Wiener mit ihrem weitaus beſſeren Zuſammenſpiel haben den Sieg verdient. Ihre Ski- Stiefel nur; Ski-Läufer 8 Achlung zum Spezialist! Willi Marque, Elisabethstr. 1 am Ftleütiehsplat- Fernspr. 42089 Berlin hatte einen unmöglichen Innenſturm, der die beſten ſogenannten Gelegenheiten ausließ und da⸗ durch nicht zum leicht möglichen Ehrentor kam. Beſter Mannſchaftsteil auf beiden Seiten waren Abwehr und Deckung. Sämtliche Stürmer ließen es am Torſchuß fehlen. Wien kam mit dem Anpfiff des allzu kleinlichen Schiedsrichters Broden(Duisburg) ſofort gut ins Spiel. Imerhin verging eine halbe Stunde bis zum erſten Tor. Käſtner hatte einen Freiſtoß verwirkt; den von Adamek geflankten Ball lenkte Durſpekt mit dem Kopf ein. Wien ſchloß die erſte Spielhälfte itt einem Vorteil von:1 Ecken ab. Nach der Pauſe drängte Wien zunächſt, aber dann hatten die Ber⸗ liner ſtarke zehn Minuten, die jedoch nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg brachten. Vielmehr ſchloß Wien einen plötzlichen Vorſtoß mit dem zweiten Treffer ab. Durſpekt hatte einen langen Paßball aufgenom⸗ men und ſpielte das Leder, obwohl von zwei Geg⸗ nern hart bedrängt, in der 25. Minute ſicher ein. Der Reſt des Kampfes ſpielte ſich faſt in völliger Dunkelheit ab. Beide Tore kamen noch wiederholt in Gefahr, was durch die hohe Zahl der Eckbälle, 625 1 1 nach der Pauſe, am beſten zum Ausdruck omm Charlie Mills, der oftmalige deutſche Trab rennfahrer⸗ champion, der vor wenigen Tagen ſeinen 50. Geburtstag ſeierte, ſteht vor einem neuen Jubiläum. Mit 2996 Stegen ſteht er kurz vor ſeinem 3000. Erfolg, der ihm ſchon am Sonntag glücken könnte. 10. Seite/ Nummer 561 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1998 Nu uubß uu orlluu Nu — In Halifax geht keine Frau mehr allein über die Straße. Dreimal innerhalb der letzten 24 Stun⸗ den hat der geheimnisvolle Attentäter mit dem Ra⸗ ſiermeſſer blitzartige Ueberfälle auf Frauen ausge⸗ führt. Die Geſamtzahl ſeiner Opfer hat ſich damit auf 13 erhöht. Auch diesmal war ſeine Taktik die gleiche. Urplötzlich ſpringt er hinter einem Garten⸗ zaun, hinter einem Tor oder aus einer dunklen Ecke hervor, umklammert die vorübergehende Frau, ſchlägt ihr mit einem Raſiermeſſer auf die Arme oder ins Geſicht und iſt im nächſten Augenblick wie⸗ der ſpurlos verſchwunden. Das alles geht ſo unheim⸗ lich ſchnell und vor allen Dingen ſo lautlos vor ſich, daß die Polizei annimmt, daß der Schlitzer Gummi⸗ ſchuhe trägt. Vielleicht wird ſich die Zahl 13 als ſeine Unglückszahl erweiſen. Von London ſind die beiden tüchtigſten Detektive von Scotland Yard nach Hali⸗ fax geſandt worden und haben die Leitung der Suche nach dem Unhold übernommen. Die Ehemänner von Halifax ebenſo wie die Junggeſellen haben zu⸗ ſammen mit der Polizei einen ausgedehnten Pa⸗ trouillen⸗ und Wachdienſt über die ganze Stadt or⸗ ganiſiert. * — Die Erneuerung der Grabſtätte Kaiſer Ottos J. Eine der wichtigſten und ſchönſten Aufgaben national⸗ ſozialiſtiſcher Kulturpflege iſt die würdige Neugeſtal⸗ tung der Stätten großer deutſcher Vergangenheit. So hat auch die Grabſtätte des Kaiſers Otto J. im Dom zu Magdeburg eine von allem unklaren und ſtilwidrigen Beiwerk befreite Erneuerung gefunden. Hierbei iſt z. B. auch eine alte wieder entdeckte In⸗ ſchrift in neuer Form auf dem Grab angebracht wor⸗ den. Bei den Erneuerungsarbeiten hat man außer⸗ dem feſtgeſtellt, daß die ſchwere marmorne Grabplatte an ſich zu dieſem Zweck urſprünglich nicht beſtimmt war. Sie ſtammt aus Ravenna und war einſt als Wandverkleidung für den von Otto dort erbauten Dom beſtimmt. Die Platte wurde aber auf Befehl des Kaiſers dann nach Deutſchland gebracht, um hier für eine der zahlreichen Prachtbauten Verwendung zu finden, die Otto aufrichten ließ. Dazu iſt es nicht mehr gekommen; der Marmor wurde die Grabplatte des Kaiſergrabes A — In vielen Kreiſen iſt die Anſicht verbreitet, daß der niedrige Schuhabſatz für den menſchlichen Fuß der gefündeſte ſei. Viele gehen ſogar ſo weit, zu behaupten, daß eine völlig abſatzloſe Fußbeklei⸗ dung dem organiſchen Bau des Fußes am beſten ge⸗ recht würde. Mit dieſer wichtigen Frage hat ſich nun das Orthopädiſche Inſtitut in Wien eingehend beſchäftigt. Die Unterſuchungen, die viele Jahre lang an unzähligen Menſchen durchgeführt wurden, haben ergeben, daß mindeſtens die eingangs erwähn⸗ ten Anſichten nicht verallgemeinert werden dürften. Nach dem Ergebnis der Forſchungen dieſes Inſti⸗ tuts verlangt der menſchliche Fuß einen Schuhabſatz, der den Fuß in einer Mittelſtellung hält. Demnach ſind alſo für flachfüßige Menſchen die niedrigen Ab⸗ ſätze, für hohlfüß ge dagegen Schuhe mit hohen Ab⸗ ſätzen am geeignetſten. Nur ſo kann der Menſch Er⸗ müdungen ſeiner Füße und ſogar Schädigungen vorbeugen. Der völlig abſatzloſe Schuh iſt für die Aſphaltſtraßen unſerer Großſtädte völlig ungeeignet. Orthopädiſch betrachtet, eignet er ſich nur für das Gehen in der freien Natur, wo ſich der Fuß in das Erdreich eindrückt und ſo den Widerſtand erhält, den ihm ſonſt der Abſatz gibt, Damit dürfte die Frage der Höhe des Schuhabſatzes endgültig geklärt lein. * — Aus Oſtpreußen wird ein märchenhafter Glücksfall gemeldet, der einer Familie aus einem Dorfe des Kreiſes Treuburg widerfuhr. Ein Mit⸗ glied der Familie hatte ſich wegen der Beſchaffung Die Nackl vor einem Jahr ROMAN VON WILHELM SCH EIDER 35 Vor acht oder neun Jahren traf ich ihn zufällig in Paris. Er war Maler geworden und hauſte auf dem Montparnaſſe. Er ſchleppte mich in ſein Ate⸗ lier und zeigte mir ſeine Bilder, er verkaufte ſie auch gut. Immer, wenn ich nach Paris kam, be⸗ ſuchte ich ihn, ich mochte ihn gern. Eine Zeitlang war er Preſſezeichner. In Amerika war er auch. Ein tüchtiger, rühriger Kerl! Aller⸗ dings hatte er eine vererbte Leidenſchaft; das Spiel. Die Veghs ſind alle Spieler, alle haben ſich damit ruintert. Sandor hatte immer Schulden, viele Schulden. Und ſeine Familie war arm geworden.“ Geza ſchwieg. Eine Weile ſtarrte er vor ſich hin. Dann fuhr er in ſeiner Erzählung fort:„Vor fünf Jahren traf ich ihn in Wien in einer Spiel⸗ hölle. Ich war durch Zufall hineingeraten. Der gute Sandor ſpielte ſehr hoch und verwegen— er verlor. Im Morgengrauen ſah ich ihn einen Wech⸗ Fall Marius wird gekldri ſel unterzeichnen. Die Leute, mit denen er dort umging, waren entſetzlich. ö Wir verließen gemeinſam das Lokal. Er ſagte mir, daß er ſich nur vorübergehend in Wien auf⸗ halte. Es war ein ſchöner Frühjahrsmorgen. Er überredete mich, das Frühſtück mit ihm in ſeinem Quartier zu nehmen. Es war das Haus in der Weinzettelgaſſe, er bewohnte es ganz allein. Er ſagte mir, daß es ihm immer zur Verfügung ſtehe, es gehöre einem Freund, der in Paris lebe.“ „Ich kenne es bereits“, ſagte Bernd ruhig,„aber nur von außen. Es iſt Nummer achtundzwanzig. Erſt kommt ein Neubau und dann ſo ein kleines Landhaus.“. i. „Ganz richtig. Gib mir eine Zigarette, Bernd. Ich falle um vor Müdigkeit.“ a Sie räuchten. Aus der Ferne klang wieder der Donner. Von der Schrammelmuſik war nichts mehr zu hören. ü Geza berichtete weiter:„Ich verlor Sandor Vegh aus den Augen. Dann lernte ich Erezi kennen, . 28 von Abſtammungspapieren, die zum Arier⸗Nach⸗ weis notwendig waren, an eine Behörde in den Vereinigten Staaten wenden müſſen. Von der Be⸗ hörde erhielt der Glückliche nun außer den ge⸗ wünſchten Papieren die amtliche Mitteilung, daß ſeine Familie ſchon ſeit Jahren geſucht worden iſt, um eine Erbſchaft im Werte von eineinhalb Millio⸗ nen Mark zu übernehmen. Die Summe wurde inſtweilen bei der Nationalbank deponiert. Auch in Deutſchland ſind Aufrufe an die Familie erſchie⸗ nen, die aber nicht zu ihrer Kenntnis gelangten. ** — Hunderte von amerikaniſchen Lufthäfen ſtehen vor einer peinlichen Schwierigkeit. Einmal kämpfen ſie mit großen Defiziten, zum anderen haben ihnen . Üw—wà a off N 6 Deutſche Flieger retten Fiſcher aus höchſter Gefahr anb Berlin, 3. Dezember. Wieder einmal konnten fünf in Not geratene Fiſcher durch die Aufmerkſamkeit deutſcher Luft⸗ hanſaflieger aus höchſter Lebensgefahr ge⸗ rettet werden. Kurz nach dem Start in Bathurſt meldete das Poſtflugzeug„DAMAJ v. Röh“, das etwa 100 000 Briefe aus Amerika über Las Palmas, Liſſabon und Marſeille nach Deutſchland bringen wollte, dem im Gambiafluß liegenden Flugſicherungsſchiff„Oſtmark“ der Lufthanſa, es habe ein offenſichtlich in Seenot verkehrendes Fiſcherfahrzeug geſichtet. Sogleich ſetzte ſich die„Oſtmark“ in Fahrt und erreichte kurz nach Mittag auf 14 Grad 10 Minuten Nord und 17 Grad 11 Minuten Weſt die Schiffbrüchigen. Es han⸗ delte ſich um fünf Fiſcher aus Dakar, die ſich ohne Waſſer und Lebensmittel in einem ſinkenden Segler in höchſter Gefahr befanden und ſchon völlig erſchöpſt waren. Die Schiffbrüchigen wurden auf Garri Islo gelandet. Trauerfeier in Waldenburg nb. Waldenburg, 3. Dezember. Mit einer ergreifenden Totenfeier nahm das deutſche Volk Abſchied von den 20 Knappen des Grubenbrandes auf dem Hans- Heinrich⸗ Schacht in Anweſenheit des Gauleiters und Ober⸗ präſidenten Staatsrat Joſef Wagner, der die letzten Grüße des Führers überbrachte, und des Haupt⸗ amtsleiters Claus Selzner in Vertretung des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley. In langer Reihe waren die Särge der bisher geborgenen Opfer des Grubenbrandes aufgeſtellt, bedeckt mit der Hakenkreuzfahne; auf dieſer lagen Knappenhelme und Grubenlampe. Zwiſchen und hinter den Särgen hielten neben umflorten Fahnen Bergknappen und Werkſcharmänner die letzte To⸗ tenwacht. Um 10.30 Uhr kündeten Sirenen den Be⸗ ginn der Totenfeier an. Von den Kirchtürmen läu⸗ teten die Glocken. Gauleiter Wagner und Haupt⸗ amtsleiter Selzuner nahmen mit ihrer Begleitung, in der ſich die Führer der Gliederungen der Be⸗ wegung in Schleſien, die Leiter der Verbände ſowie der Kommandierende General und die Oberſte Bergbehörde befanden, Platz, nachdem der Gauleiter den Lorbeerkranz des Führers niederge⸗ legt hatte. vor drei Jahren. Sie erzählte mir ihre Herkunft. Ihr Vater iſt ein Vegh⸗Vahary.“ „Auch das weiß ich“, ſagte Bernd.„Sandor Vegh iſt ihr Bruder.“ „Wie kommſt du darauf? Er iſt nicht ihr Bruder, ſondern ihr Vetter.“ 5 „Möglich, daß ich mich täuſche. Weiter!“ „Sie iſt ein oder zwei Jahre lang gemeinſam mit ihm erzogen worden. Später trafen ſie ſich hin und wieder. Sie erzählte mir, daß ſie ihn ſehr gern hätte. Ich vermutete ſchon damals etwas. Nun Erczi verſchwand aus meinem Leben.. und tauchte leider wieder auf. Dann begann die Marius⸗ Affäre.“ Gezas Kopf ſank wieder nach vorn. Er ſchwieg lange. „Nimm dich zuſammen!“ ſagte Bernd. „Ich kann's dir nicht ſagen.“ „Geza. du mußt es!“ g „Es iſt ſo ſchwer. Ich war ſchwach. Ich hätte es dir ſchon geſtern ſagen ſollen. Dieſer Vegh...“ „Spielte ſchon in der Marius⸗Affäre eine Rolle?“ „Ja.“ N „Warum haſt du es mir verſchwiegen?“ „Ich hielt es nicht für wichtig. Es ſollte alles begraben ſein. Ich wollte die Dinge nicht wieder aufwühlen. Es war auch nur eine Nebenrolle, die Vegh damals ſpielte.“ „Du wollteſt die Lansdorf ſchonen“, ſagte Bernd hart.„Weiter!“ „Nein, ich hielt es für überflüſſig, es dir zu ſagen, ich wollte dich nicht mit Dingen belaſten, die mit der Sache nichts zu tun hatten. Aber du ſollſt es jetzt wiſſen, wie es war: Ich erzählte dir, daß ich kurz vor Marius' Tod, am 28. Juli, nach Wien fuhr, um Erczi noch einmal zu ſtellen. Ich traf ſie in jener Penſion in der Stadt, und ſie ſagte mir, daß ſie abreiſe. Da ſah ich dann jenen Hut am Boden liegen. Es war ein weicher, grauer Herrenhut.“ nicht?“ 5 „Nein. Erſt als ich zum zweiten Male im Zim⸗ mer war, da entdeckte ich ihn. Und das verſchwieg ich dir. Das iſt meine Schuld. Ich wollte dich nicht verrückt machen, du ſollteſt vergeſſen.“ „Bitte, Geza, ſchildere es mir jetzt genau.“ „Es war ſo: Als ich den Herrenhut in ihrem Zimmer geſehen hatte, ging ich hinaus. Es war alles „Und den Mann, der dazu gehörte, den ſahſt du zu Ende. Eine Weile ſtand ich auf dem Gang. die Luftfahrtgeſellſchaften nahegelegt, größere Hallen und größere Landeplätze für die neuen Giganten der Verkehrsluftfahrt zu ſchaffen. Dieſe im Bau befind⸗ lichen Flugzeugrieſen haben ſämtlich Ausmaße, auf die Amerikas Lufthäfen nicht eingeſtellt ſind. Zu den Finanznöten geſellen ſich damit Platznöte, die die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Lufthäfenverwal⸗ tung noch ungünſtiger geſtalten. Nach einer Statiſtik büßten 78 amerikaniſche Großſtädte bei dem Unter⸗ halt eines Lufthafens über eine Million Dollar ein. Lediglich ſechs Städte verdienten mit dem Lufthafen 551 Dollar im Jahre. Es ſcheint alſo, daß die Ge⸗ winne der Verkehrsluftfaßrt in Amerika ſehr unge⸗ recht zwiſchen den Luftfahrtgeſellſchaften und den Eigentümern ſtädtiſcher Flughäfen verteilt werden. . Der 34 Jahre alte Arzt Dr. Ernſt Troll in Bad Wildungen, der gegen ein Urteil der Jugendſchutz⸗ kammer vom März dieſes Jahres Reviſion eingelegt hatte, wurde nun von der gleichen Kammer erneut verurteilt und zwar wegen Sitlichkeitsverbrechens an einem 16jährigen Mädchen zu einem Jahr Ge⸗ fängnis. Außerdem wurde ihm die Ausübung des ei dn Olo Gauleiter Wagner ſprach den Hinterbliebenen Worte des Troſtes zu, indem er betonte, daß ihre Angehörigen als Soldaten der Schlacht gefallen ſeien, wo ſie die Pflicht hingeſtellt habe. Er grüßte im Auftrag des Führers die noch nicht Geborgenen und führte dann aus, daß das ſtille Licht ihrer Lampen auf den Särgen, das ihnen nun nicht mehr leuchte, daß dieſe Flamme der Pflichterfüllung weiterhin leuchten werde, wo deutſche Männer ihrer Arbeit nachgehen, wo über uns die Ungewißheit des Schickſals ſtehe. Denn nur ſo habe unſer Schaffen den größten Sinn, und nur ſo werde unſer Sterben immer ſinnvoll ſein, weil aus die⸗ ſem Sterben immer wieder Leben werde, jenes Leben in uns und denen, die nach uns kommen werden: Deutſchland zu dienen, gleichgültig, wo wir ſtehen. Während die Bergmannskapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte, wurden noch einmal die Namen der 20 Toten verleſen. Dann überbrachte noch Hauptamtsleiter Selzner den Toten letzte Grüße, worauf das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied die Trauerfeier beendeten. Tokio feiert die Condor“-VBeſatzung Zahlreiche Ehrungen— Weiterflug voraus ſichtlich am Mittwoch dnb. Tokio, 3. Dezember. Die Beſatzung der Focke⸗Wulf⸗„Condor“ ſteht weiterhin im Mittelpunkt des Intereſſes der japa⸗ niſchen Hauptſtadt. Die Flieger waren Gegen⸗ ſtandbegeiſterter Kundgebungen bei Ver⸗ anſtaltungen im„Kabuki“⸗Theater und in der großen „Hibiya“⸗Halle. Bei letzterer Gelegenheit wieſen Vertreter der Regierung, Wehrmacht und der Luft⸗ fahrtinduſtrie auf die verkehrspolitiſche Auswirkung des Rekordfluges hin. Die Rekordmaſchine auf dem Flugplatz von Tokio iſt das Ziel vieler Beſucher aus der Hauptſtadt und Umgegend. Prinz Kuni und weitere Mitglieder des Kaiſerhauſes ſowie höchſte Stellen von Wehrmacht und Luftfahrt haben die Maſchine bereits beſichtigt. Prinz Tſchitſchibu, der Bruder des Kaiſers, ließ ſich von Flugkapitän Henke das Flugzeug genaueſtens zeigen. Die Flieger wurden am Samstagnachmittag durch den kaiſerlichen Flugverband mit Medaillen ausgezeichnet. Zu Ehren der Beſatzung fanden ſich am Abend im Deutſchen Haus die Deutſchen von Tokio zu einer kleinen Feier zuſammen. Die„Condor“ verläßt Tokio vorausſichtlich am Mittwoch. Doch dann ſprang mich ein Gedanke an. Ich ſagte mir: Du mußt den Mann ſehen, du mußt dich überzeugen, wer es iſt. Ich mutmaßte, daß er ſich, während ich mit ihr geſprochen hatte, im Neben⸗ zimmer aufhielt. Plötzlich riß ich die Tür ihres Zimmers auf. Ith ſah ſie am Fenſter, ſie packte einen Koffer und wandte ſich erſchrocken zu mir um. Ich entdeckte ſo⸗ fort, daß die Tür zum Nebenzimmer geöffnet war. Sie ſchrie mich an, ich ſolle ſofort wieder hinaus⸗ gehen, ſie wünſche mich nicht mehr zu ſehen. Ich gehorchte. Schon war ich im Begriff, das Zimmer zu ver⸗ laſſen, als ich plötzlich einen Spiegel vor mir ſah, einen ſehr hohen Ankleideſpiegel. Und im Spiegel⸗ bild war der Mann. Ich erkannte ihn. Es war Vegh. In der nächſten Sekunde war das Bild ver⸗ ſchwunden. Ich taumelte. Nun wußte ich, mit wem ſie Marius betrogen hatte. Dann war ich draußen.“ „Hm.. Vegh war alſo im Nebenzimmer, ſein Bild fiel in den Spiegel?“ „Ja, ſo war es wohl. Vielleicht ſtand er in der offenen Tür, als ich hereinkam. Er trat nur etwas zurück, um ſich zu verbergen.“ 8 „Du haſt ihn deutlich erkannt, Geza?“ „Ja.“. „Dann war Vegh alſo damals mit ihr in Wien. Zwei Tage ſpäter wurde Marius ermordet.“ „Aber, Bernd... es war Selbſtmord!“ „Nein, es war ein Mord. Und du hätteſt die Pflicht gehabt, deine Beobachtungen der Polizei zu melden. Um die Lansdorf zu ſchonen, haſt du es unterlaſſen.“ „Die Polizei hatte Selbſtmord feſtgeſtellt.“ „Geza. du hörteſt doch ſpäter, daß die Lans⸗ dorf dich belogen hatte. Es muß dir doch klar ge⸗ worden ſein, daß die Lansdorf mit Vegh zuſammen in Wien geblieben war, um Marius zu beſeitigen. Dieſes abenteuerliche Paar hätte doch wenigſtens deinen Argwohn erregen müſſen.“ „Bernd, du biſt überſpannt, völlig überſpannt.“ „Iſt es dir bekannt, daß Vegh ein ausgezeich⸗ neter Schütze iſt?“ 8 Geza ſchwieg. „Warum antworteſt du mir nicht?“ fragte Bernd eindringlich.. „Ich habe nie etwas darüber gehört.“ „Du kennſt die Affäre nicht, die er als Offizier hatte?“„„. 1 Berufes als Arzt auf die Dauer von zwei Jahren verboten. Der Angeklagte hatte mit zahlreichen Patientinnen, die zu ihm in die Sprechſtunde kamen intime Liebesbeziehungen angeknüpft. Aber dieſe so wie die vielen unzüchtigen photographiſchen Auf⸗ nahmen, die ſtoßweiſe bei ihm gefunden wurden hatten mit der Anklage an ſich nichts zu tun, alles das kennzeichnete jedoch die Atmoſphäre, die den An⸗ geklagten umgab. Zur Aburteilung ſtand allein das Sittlichkeitsverbrechen an einer jungen Hausange⸗ ſtellten. * — Ein furchtbares Ende hatte eine Bauernhoch⸗ zeit, die in dem Dorfe Praca in der Nähe von War⸗ ſchau gefeiert wurde. Drei Muſikanken ſpielten auf und die Stube dröhnte im Takte der polniſchen Na⸗ tionaltänze. Plötzlich forderte der Bräutigam die Muſiker auf, den Tanz„Oberek“ zu ſpielen. Dem widerſetzte ſich ein Brautführer, der einen„Kufa⸗ wiak“ verlangte. Die Hochzeitsgäſte bildeten bald zwei Parteien. Um den Streitigkeiten ein Ende zu machen, ſpielte die Kapelle eine Polka. Sofort nahm alles gegen die Muſiker Partei. Die Bauern ſtürz⸗ ten ſich auf die Muſtikanten und ſchlugen ſie auf un⸗ menſchliche Weiſe. Der Geiger wurde durch einige Hiebe der bet unkenen Knechte getötet. Die beiden anderen wurden in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht. Die Hauptſchuldigen an die⸗ ſem Verbrechen wurden verhaftet. 5 * — Vor dem Allenſteiner Schwurgericht hatte ſich ein 65jähriger Mann aus Groß⸗Jeritten zu verant⸗ wonten, der aus Furcht vor dem Geſpött der Mit⸗ menſchen einen Meineid geſchworen hatte. Der Greis hatte ſich in ſeine 19jährige Hausangeſtellte verliebt. Aus dieſer Liebe ging ein Kind hervor. Der alte Mann war ſehr glücklich darüber und ver⸗ ſchen lte ſeinen Beſitz an die Geliebte, die ihn aber eines Tage verließ, weil ſie einen anderen Mann heiraten wollte. Später beſtritt der Greis unter Eid die Beziehungen zu dem Mäschen, weil er den Spott der Nachbarn fürchtete. Im darauffolgenden Mein⸗ eid, erfahren wurde er aber durch die deindesmutter ſtark belaſtet. Der„ſpäte Liebhaber“ erhielt wegen Meineides zwei Jahre Zuchthaus. * — Schon jetzt machen ſich die offiziellen Regie⸗ rungsbehörden in Waſhington Gedanken darüber, wie und in welchen Räumen das engliſche Königs⸗ paar mit ſeinem Gefolge bei ſeinem Beſuch der Ver⸗ einigten Staaten einquartiert werden ſoll. Man ſtellte feſt, daß die für Beſuchszwecke vorgeſehenen Räume im Weißen Haus in Waſßhington nicht aus⸗ reichen. Das Königspaar, ſeine Begleiter und die Diener und Dienerinnen brauchen insgeſamt 40 Zimmer. Soviel ſind aber im Weißen Haus nicht frei. Deshalb ſieht man ſich in Waſhington bereits nach einigen Nebenquartieren um. * — Ein Bauer aus dem Dorfe Kozlow in der Nähe von Warſchau hatte in den Kriſentagen vor der Eingliederung des Olſalandes nach Polen ſei⸗ nen mühſam zuſammengetragenen Notpfennig in Höhe von 2000 Zloty von der polniſchen Poſtſpar⸗ kaſſe abgehoben, weil er befürchtete, das Geld in einem Kriege zu verlieren. Er beſchloß, den Schatz auf ſeinem Acker zu vergraben, was er auch in einer dunklen Nacht tat. Endlich hielt er das Kriegsge⸗ ſpenſt für verſcheucht und begab ſich mit einem Spa⸗ ten auf den Acker. Mit Schrecken mußte er aber feſtſtellen, daß der Platz, wo er ſein Vermögen ver⸗ graben hatte, leer war. Die Nachbarn halfen ihm Schweiße ihres Angeſichts beim Umgraben des gan⸗ zen Feldes. Aber vergebens! Der verzmeifelte Bauer erſtattete Anzeige bei der Polizei, die eine Unterſuchung eingeleitet hat. * — Die Polizei von Neapel hat durch Zufall eine Fälſcherbande entdeckt, die haupt ächlich falſche Päſſe für die Kolonien herſtellte. Die mit der Ablieferung eines ſolchen Paſſes betraute Frau bekam es plötz⸗ lich mit der Angſt zu tun und warf den Paß in einen Briefkaſten, worauf die Polizei eine Unterſuchung einleitete und elf Perſonen verhaftete. — „Nein, beſtimmt nicht. Ich weiß, er hatte eine Affäre; aber was es war, das iſt mir niemals be⸗ kanntgeworden.“ Bernd erhob ſich:„Ich habe genug. Du lügſt. Du willſt mich täuſchen. Du willſt alles verſchleiern.“ Auch Geza, ſtand auf. Bernd trat gantz dicht an ihn ganze Erzählung iſt ein Märchen. Du ſtellſt dich nicht nur ſchützend vor die Lansdorf, ſondern auch vor Vegh. Es iſt genug. Du biſt ein Lügner und du biſt noch mehr.“ „Bernd, ich erſuche dich...“. „Du brauchſt mir nichts mehr zu ſagen, es iſt mir alles klar. Du brauchſt mir keine Märchen mehr aufzutiſchen. Marius wurde ermordet. Entweder von der Lansdorf mit Unterſtützunds ihres Ga⸗ lans... oder von dir. Möglicherweiſe wußte eine vom andern. Vielleicht war es ein Keſſeltreiben. Geza hob die Fauſt, er wollte Bernd niederſchla⸗ gen. Aber dann ließ er ſie wieder ſinken und wandte ſich um. 5 Schnelle Schritte kamen den Berg herauf. Dan ſtand Kerſtin Mörk vor den beiden. Sie war atem⸗ los vom raſchen Lauf. heran:„Deine 22 „Sie ſollen alles wiſſen, Einar... ich hoſſe, Sie werden mir verzeihen.“ Unten im Tal funkelten die Lichter. Jane ſaß neben Mörk. War ſie wirklich bereit, ihm eine Beichte abzulegen? unſägliche Spannung legte ſich über Mörk. Sie begann von ihrer Kindheit zu ſprechen, von ihrem Vater, von ihrer Mutter. Sie ſchilderte alles genau ſo, wie Mörk es ſchon durch Kerſtin kannte. Er unterbrach ſie nicht, er ſchwieg. 5 Dann berichtete ſie von den Jahren in der Vac Uta, die ſie im Geſchäft des Kürſchners verbracht hatte und wie es ihr heißer Wunſch geweſen ſes, Schauſpielerin zu werden. Mit Hilfe ihres Vaters, der ihr Geld aus Amerika geſchickt hätte, habe ſie ihren Plan durchgeführt. (Fortſetzung folgt) . KF NO ARuorpf Eine ſchwere Bangigkeit, eine we 5 rteilho Kt. ef Montag, 5. Dezember Allgemeine Körperſchule Offener Kuxſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 khr Schillerſchule Neckarauer Uebergang. Betriebsſportkurſe: 15 bis 16.30 Ut em, Palaſthotel). 15 bis 19 Uhr Stad färbeitsamt, Friedr.⸗Wilh.⸗Verſ.]). 19 b Gymnaſtikhalle[Süddeutſche Fettſchmelz Uhr Werner⸗Stemens⸗Gewerbeſchule(Olex) Uhr Albrecht⸗Dürer⸗S zule([Hutchinſonſ. 19 bis 20.30 Uhr Elitabethſchule(Rhenania⸗Rheinſchiffahrt!. 20 bi Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeiffer). 18 bis 19.80 Schillerſchule(Jos. Vögele AG). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule. 20 bis 21.30 Uhr Dieſterweg⸗ Schillerſchule(Jos. hule U 2(Kauf⸗ emens⸗Gewerbe⸗ ule 10 Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uh Bögele Ach]. 20 bis 21.30 Uhr Friedric baus Anker) 20 bis 21.30 Uhr Werner ſchule(Modehaus Neugebauer). Schwimmen Betriebsſportkurſe: Jewels Städtiſches Hollenbad von 20 bis 21.30 Uhr Daimler⸗Benz AG in Halle 1. Kauf⸗ baus Hanſo Ac) in Halle 1 und Johann Schreiber in Halle 3. 21.30 bis 28 Uhr Kaufhaus Anker in Halle 2. Deutſche Gymnaſtit Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20.90 bis 21.80 Uhr Schulhofſtraße 4(am Roſengarten]. 20 bis 21 und Abies 22 Uhr Gymnaſtikſaal, Goerheſtraße 8 Schi⸗Gymnaſtik: 19.30 bis 20.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗ Gymnasium, Moltkeſtraße. Schi⸗Trocken: N 30 Uhr Korl⸗Friedrich⸗Gym⸗ naſtum, Moltkeſtr Volkstanz „Offener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. 5 Boxen Offener Kurſus für Männer: 20 1 bis Gymnaſtitholle. 21 Uhr Stadion, Reiten: rauen und Männer: 14 bis Uhr und 22 bis 28 Uhr 9 Viehhof. Offene Kurſe für 15 bis 16 Uhr, 21 bis ſtädtiſcher Schlacht⸗ und Dienstag, 6. Dezember Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 Uhr Liſelotteſchule „Betriebsſportkur (Daimler⸗Benz Ve ſchule B(Engelhor bis 21.30 bis 1 8 Uhr Schillerſchule a Uebergang(Enzinger Unionwerke]. 18.30 Uhr bis Peſtalozziſchule B Schenker u. Co.) Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21.00 Uhr Waldhoſſchule; 20.00 bis 21.30 Uhr 8 ſchule, Weberſtraße. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2 (Vollmer) 7 Schwimmen: Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr tiſches Hallenbad Halle 2 Betriebsſportfurſe; is 30 bis 2b Uhr Städtiſches Hollen⸗ bad, Halle 1(Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke und Werner und Nicola). Städ- Borer Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldhof (Bopp u Reuther Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 561 i Kindergymnaſtik Schwimmen 18 bis 19 Uhr Dhoſſchule. Offener Kurſus für F auen und Männer: 21.30 bis i 23 31 Stästiſches He al 1 2 1 3 5 Belrie port) Uhr Städt. Hallenbad, Oifene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und Halle 2(Stre⸗ verke und Jof Vögele AG); 17 bis 18 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof ö 13 20 bad, Halle 8(Hommelwerke); ö bad, Halle 2(F. A. Neidig Mittwoch, 7. Dezember aun KG). Allgemeine Körperſchule Schwerathletik * N. 10 8 Jeweils 20 bis Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldhof er⸗Gymnaſium.(Bopp u Reyther! 5 Uhr 0 arau Reiten rtkurſe: Tulla⸗Oberrealſchul 2 5 . 0 90 801 501 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und tis Zahn) (Andreae Bopp u en⸗Geſ.) 17.80 bis E .]. 17.15 bis .). 16.45 bis 1 19.30 bis 20.30 Uhr (Nahm K Wolf Nach Verſicherung) ina). 19 bis Fröhliche Gymnaſtik Offene Kurſe für Frauen und Uhr Wohlgelegenichule 20 bis 2 Schule Käfertal 21 bis 22 Uhr Betriebsſportkurſe: 1 bis 17 bis I8 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht, und Viebhof⸗ . — Peſtal Hauptſchelftlelte r Alois Win dauer. liſabethſchule und verantwortlich für Politik: Or 1 5 1. V. Dr. Fritz Hammes 18.4 5 7 L 5 8 Uhr Peſtal 0 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich flir 8 21 Uhr El Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Car! Onne Elſen bart— Ham 8 8 i ode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hamme s. Humboldtſchule(Huth— port! Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau. Ger icht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Or 6„ Schatte Berim-Ariedenau., Südweſtkorſo 50. Für unverlangte Beiträge keine Gewäbr⸗ bel Rückvorto Herausgeber, Drucker und Zerleger; Neue Manndeſmer Dr Fritz Bode& Co. Moannbeim. R I.—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: und Spiele Mädchen: 19.90 bis 21.30 .30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Uhlandſchule 17.45 Uhr Nücktlendung aur Zeitung Wohls elegen⸗ ſchule(Herbſt⸗Felina). 20 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gebr. Zur Zeit Preisliſte Nr 9 gältig. Braun.⸗G.]. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſcheinen gleiche teitig in der Ausgabe 8 Kindergymnaſtik Ausgabe A Mittag über 11 000 15.00 15.45 Uhr Gymnaſtikfaal. Gymnaſtikſaa! 18.30— 19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. 15.45— 16.30 Uhr Goetheſtr. 8. Goetheſtr 8 Plötzlich von unerträglichen Isthias-Sthmerzen befallen. Herr Kurt Hornburger, Werkmeiſter, Duisburg, Grilloſtr. 56, ſchreibt uns am 26. Juli 1938:„Während unſeres Urlaubes in Oberbayern ſchon 1937 faſt ein Jahr an Ischias litt, eines Schmerzen zuſammen. Nur mit großer Mühe und faſt unerträglichen Schmer⸗ zen konnten wir ſie aufs Sofa und nach eingen Stunden ins Bett bringen. Das varen nette Ausſichten für unſeren veiteren Urlaub. Da erinnerte ich mich in Togal, kaufte eine große Packung und der Erfolg: Am 8. Tag konnte meine Frau ſchon wieder kleine Spaziergänge internehmen; von den Schmerzen blieb ur ein leichtes Kribbeln in den Fuß⸗ zehen zurück. Am folgenden Tag machten bir eine ganztägige Fahrt nach Berchtes⸗ aden—Königsſee Salzburg, zwei Tage Darauf fuhren wir nach Innsbruck und jenau eine Woche nach dem erſten An⸗ fall machten wir in drei Stunden eine Meter Höhe. Alles das hat meine Frau glänzend mitgemacht und dabei nur immer nach Vorſchrift täglich brach meine Frau, die Tages unter wahnſinni . 5. Bergwanderung auf 1800 gmal—8 Togal⸗Tabletten eingenommen.“ Die Erfahrungen anderer ſind wertvoll! Der Bericht von Herrn Hornburger iſt einer von vielen, der uns unaufgefordert aus Dank⸗ barkeit zugegangen iſt. In der Tat hat Togal Unzähligen bei Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß, Nerven⸗ und Kopfſchmerzen ſowie Er⸗ laltungs krankheiten, Grippe und Influenza raſche Hilfe gebracht. Reine ſchädlichen Nebenerſcheinungen! Die hervorragende Wirkung des Togal wurde von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben aüch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Verſuch — aber nehmen Sie nur Togal! In allen Apotheken. Mk..24. deſen Sie das Buch„Der Kampf gegen den Schmerz“! Es iſt mit intereſſanten, farbigen Illuſtrationen ausgeſtattet und für Geſunde und Kranke ein guter Wegweiſer. Sie erhalten es auf Wunſch koſten⸗ Mamnheim FJ, a . Fes e n meyer Kaufgesuche Altgold kauft zu reellen Preiſen S909 Gustav Stadel Goldſchmiede⸗ Werkſt. Qu 6. 10 Beſch. 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Dezember 1938. Beginn lewerls 14 Uhr(Saal- öffnung 18 Uhr Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Monat April 1938 kann nur noch bis Dienstag, den 6. Dezbr. 1988 erfolgen. Städt. Leihamt. Arbeitgeber ſind die Be nach Zuſtellung der von tragsrechnung ordnung der Zwangsvo Tellzahlung J bequeme Haten Damen-Mäntelun. tür Herbst und Winter Herrenanzüge Mäntel D EKtage fur N A men- errenkleidung 3. 14(i. FHlause Tnomasbrau) Amtl. Bekanntmachungen Arbeitsvergebung Eutwäſſerungsarbeiten mit Mate⸗ riallieferung zum Schulhaus neubau in der Schönau⸗Stedlung. Nähere Auskunft beim ſtädt. Hochbauamt, Baubüro Schönau ⸗ Schule, Katto⸗ witzer Zeile, von—12 und 15 bis 17 Uhr, wo Ausſchreibungsbeding⸗ ungen, ſoweit vorrätig, erhältlich ſind und die Zeichnungen aufliegen. Einreichungstermin: Montag, den 12. Dezember 1938, 10 Uhr, Amts⸗ Oeſfentliche Erinnerung Mannheim, den Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden von acht Tagen vorzunehmen. einzuzahlen. werden Verzugszuſchläge erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die An⸗ Für alle übrigen iträge innerhalb fünf Tagen der Kaſſe ausgeſtellten Bei⸗ Bei Zahlungsverzug und Verſfäumnisgebühr Üſtreckung. 5. Dezember 1938. S8 Der Vollſtreckungsbeamte. fällig ſpäteſtens am: 5. Dezember 1938: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im November 1938 einbehaltene Bürgerſteuer; 5. Dez. 1938: Handwerkskammer⸗ beitrag 1938: 10. Dez. 1938: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſtener. 10. Dez. 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werden⸗ den Steuerzahlungen u Säum⸗ niszuſchläge. An dteſe Zahlungen wird erinnert Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäum⸗ nisgeſetzes mit dem Ablauf des natürliche Nervennährmi Nachahmungen weise Reformhaus„Ede Nerven, Herz und Schlaf mussen gesund und kräftig sein, sonst ist der ganze Körper krank. Notfalls versuchen Sie schnell Energelicum, das zelt lahrzehnten bewihrte vemchwßche u. Schlaflosigkeſt bester Erfolg, gibt Ruhe A. natürlichen, erquickenden Schlal. WZ. gesetzl. gesch ttel. Bel Herzachwäche, Ner- man zurück. Allein echt: “, O 7, 3, Rut 228 70 Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerhetrages verwirkt. Der Schuldner dat außerdem die mlt boben Koſten berbundene Zwangsvoll⸗ ſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Photokopien von Dokumenſen, Zeich ungen usw. Heleri Sotort e cee CARTHARIUS 3, a Sti3 Stadtkaſſe. in vergeben. 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Damit Sie einen großen und aufnahme. freudigen Leserkreis bearbeiten können, ist es zweck- mäßig, die„Neue Mannheimer Zeitung“ zu benutzen. 12. Seite/ Nummer 561 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 5. Dezember 1988 Unser heutiges . Sat same Ein Film der großen HMlenschendarsteller! Neifen- daũbeles e 82 N N galant Elursd deb 1„ 5 J 0 ae 5 12 55 ä 0 folland-kupraß aid. ALH AH 85 Nane Gottschalk 90 5 1 1 Er n— 8 g Seisitte 10. nd 1 Ch endera Aral l. 30 1 D— 100 9 30 Pig. 905 — e b etr 00 9 9. 5 e 5 Srößte Auswahl in Ab 5 Jagt sömti, gangbaren 255 Scl 91 5 2 Nite Kron Wiedetverkäufet—— Frits van 155 I an der Hanne neute letxter 158 Lganen- Bender Qu 2, 7[oke] gegr. 903 Le. 224 40 Ladebbl caplH0 l 2 dstr. 58 ö f Meerſelds! Imior 81 Eln Splitzenfilm der Terre 0 Spielleiſung: Wollgang Llebeneiner 2 Buch: Ph. L. NHeyfing. F. 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