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Fernſprecher: Sammel⸗RNRummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzelſe 9 Pfennta, 79 mm breite Tertmillimeterzetle 50 Pfennta Kleinanzetaen ermaßtate Grundoretſe iſt die Anzeigen Preisliſte Ne 9 Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Nür Familien und Allaemein aültig Bet Zwangsperaleichen oder feinerlet Nachlaß gewahrt Keine Gewähr für beſonderen Platzen und Getichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge Abend- Ausgabe A Donnerstag, 8. Dezember 1038 140. Jahrgang— Nr. 568 Neugkrüger Die Gu erhült einen neuen Chef- Abreiſe v. Nibbenkroys von Paris Großer Tag in Kiel Der Führer und Generalfeldmarſchall Göring in der Keiegsmarine-Sladt (Funkmeldung der NM.) + Kiel, 8. Dezember. In Auweſenheit des Führers ſowie im Beiſein des Generalfeldmarſchalls Göring, des General⸗ admirals Raeder und weiterer hervorragender Perſönlichkeiten der Wehrmacht, insbeſondere der Kriegsmarine und der Luftwaffe, des Staa⸗ tes und der Partei lief am Donnerstagmittag 13.15 Uhr der erſte deutſche Flugzeugträger glück⸗ lich und reibungslos vom Stapel. Das Schiff wurde nach der Weiherede des Geueralfeldmar⸗ ſchalls Göring von Gräfin Hella von Branden⸗ ſtein⸗Zeppeliu, der Tochter des Grafen Zeppe⸗ lin, auf den Namen„Graf Zeppelin“ getauft. Als der Sonderzug Generalfeldmar⸗ ſchall Görings um 12.25 Uhr auf dem Kieler Hauptbahnhof eintrifft, bereitet eine nach vielen Tauſende zählende Menſchenmenge dem Schöpfer der deutſchen Luftwaffe ſtürmiſche Begrüßungskund⸗ gebungen. Kurz nach der Ankunft des Reichsluftfahrtmini⸗ ſters fährt der Sonderzug des Führers und Reichskanzlers in den feſtlich geſchmückten Bahnhof ein. Die Heil⸗ und Jubelrufe der Maſſen ſteigern ſich zum Orkan, als der Führer und Reichs⸗ kanzler auf dem Bahnſteig eyſcheint. Unbeſchreiblicher Jubel ſchlägt dem Führer des Großdeutſchen Reiches entgegen, als er mit ſeiner Begleitung im Bahnhofsportal erſcheint. Die Zehn⸗ tauſende, die ſeit den frühen Morgenſtunden den Bahnhofsvorplatz bis auf den letzten Platz beſetzt halten, brechen in unvorſtellbare Jubelſtürme aus. Von Fenſtern und Dächern jubeln die Menſchen ihrem Führer zu. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchrei⸗ tet der Führer mit Generalfeldmarſchall Göring und Generaladmiral Raeder die Front der Ehrenkom⸗ panie der III. Marine⸗Unteroffizierlehrabteilung Plön ab. Begeiſterungsſtürme branden über den weiten Platz. Der Führer begibt ſich durch die Mauern ſeiner jubelnden Nordmärker mit ſeiner Begleitung zur Bahnhofsbrücke und an Bord der Stations jacht „Nixe, um die Fahrt nach der Bauwerft anzutreten. Auf der Förde liegen die wuchtigen Rieſenleiber der deutſchen Kriegsflotte. Man ſieht den maſſige Rumpf des Schlachtſchiffes„Gneiſenau“, den ſchlanken Leib des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“ und die eleganten Schiffskörper der Kreuzer„Leipzig“ und„Nürnberg“. Strahlend weiß erheben ſich die schnittigen Konturen des Aviſos„Grille“ von dem Grau der Großkampfſchiffe und einer großen Zahl bon Zerſtörern,-Booten und Hilfsſchiffen ab, die das eindrucksvolle Bild erhöhen. Von der Anlegebrücke des Bahnhofes fährt die „Nixe“ mit dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht an Bord am fahnenüberſäten Weſt⸗ ufer des Kieler Hafens entlang, auf dem ſich die er⸗ wartungsfrohen Maſſen drängen. Weithin über den aſſern der Förde hallen die Jubelrufe. Hinaus bis zum Kieler Schloß und Univerſität, gegenüber dem Schauſpiel des hiſtoriſchen Geſchehens, den Deutſchen Werken, ſtehen unzählige Tauſende, jubeln ihren Dank hinüber zu der vorbeiziehenden Srationsjacht. In das vieltauſendbfältige Rufen und Winken miſchen ſich die hellen Stimmen der Kinder, die an dieſem ſchulfreien Tage wieder einmal ein gewaltiges reignis in ihre jungen Herzen aufnehmen können. Kurz vor 13 Uhr macht die Stationsfacht„Nixe“ an der Anlegebrücke der Deutſchen Werke ſeſt. Beim Betreten des Werkgeländes wird der Führer und Reichskanzler vom Betriebsführer der Deut⸗ ſchen Werke, Generaldirektor Middendorff, herzlich willkommen geheißen. Der Kommandant der weſt⸗ lichen Oſtſee, Konteradmiral Mewis, erſtattet dem Führer Meldung. Und nun ſchreitet der Führer unter den Klängen des Präſentiermarſches und der Nationalhymnen die Front der Offiziersaborsd⸗ nungen, der Ehrenabordnungen der Kriegsmarine und der Luftwaffe, ſowie der beiden Ehrenkompa⸗ nien ab. Toſender Jubel von mehr als 60 000 Volksgenoſſen, die das Werkgelände bis in den letzten Winkel füllen, umrauſcht den Führer und den Generalfeldmarſchall Göring auf ihrem Wege zur Taufkanzel, an der Abordnungen der ehemalig⸗⸗ arineluft“ ter und Marineflieger Aufſtellung ge⸗ nommen hab 8 Nach der Meldung des Flottenchefs, Admiral Boehm, wird der Führer durch Schiffsbaudirektor Löflund, Maſchinenbaudirektor Dr. Immich und Betriebsobmann Beyer begrüßt. Während der Führer, Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, Generaladmiral Raeder mit der, Taufpatin Gräfin Hella von Brandenſtein⸗Zeppelin, General⸗ oberſt von Brauchitſch, Generaloberſt Keitel, Gene⸗ raloberſt Milch, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichs⸗ leiter Bouhler und Reichsleiter Bormann unter nichtendenwollenden Heilrufen die Taufkanzel be⸗ treten, ſteigt gleichzeitig die Standarte des Führers vor dem Bug des Schiffes empor. Eine Woge tiefſter und dankbarſter Begeiſterung brandet minu⸗ tenlang zum Führer hinauf. Lange währt es, bis Generalfeldmarſchall Gö'⸗ ring das Wort zur Taufrede nehmen kann. „Ich taufe Dich auf den Namen Graf Jeppelm.“ Die letzten Worte Hermann Görings ſind ver klungen. Noch dröhnt der Beifall der Maſſen, da donnert der Startſchuß über den Hafen und fordert freie Bahn für den Ablauf des Schiffskoloſſes. Die Tauſpatin Gräfin Hella von Brandenſtein⸗ Zeppelin tritt nunmehr vor das Mikrophon und Augzeugttüger Ern Zeppelin. dee„FFF (Scherl Bilderdienſt,.) ſpricht die Taufworte:„Auf Befehl des Führers und Reichskanzlers taufe ich dich auf den Na⸗ men Graf Zeppelin!“ Klirrend zerſchellt die Flaſche am ſtählernen Bug des Schiffes. Die Haltevorrichtungen löſen ſich und unter beiſpielloſen Jubelſtürmen der Zehntauſende ſetzt ſich der Flugzeugträger„Graf Zeppelin“ erſt langſam, daun immer ſchneller in Bewegung, um unter den toſenden„Siegheil“⸗Rufen der begeiſter⸗ ten Maſſen in die Waſſer der Kieler Förde zu gleiten. Dien Liedern 8 N m Men a muna, Während die Truppenabordnungen präſentieren und die ob 0 unf ber Toern ia aun„Siegen“ bes Schiffbaudirektors Löflund begeiſtert einſtimmen, grüßen der Führer und neben ihm Hermann Gö⸗ ring das neue Schiff, das den Namen eines Maunes trägt, der in beiſpielhafter Einſatzbereitſchaft Breſche ſchlug für die Entwicklung einer der überragendſten Schöpfungen deutſcher Technik und deutſcher Schaf⸗ feuskraft der lenkbaren Luftſchiffe. Von dem Dank und der Verehrung aller ge⸗ tragen, verläßt der Führer mit Generalfeldmarſchall Göring die Tauſkanzel. f Auf dem Wege zur Abfahrtsſtelle grüßt der Führer die Abordnungen der Parteigliederungen und der Varkſcharen und begübt ſich unter den Klän⸗ gen des Badenweilermarſches und nicht abreißenden Jubelſturmen an Bord der Stationsyacht„Nixe“ zum Aviſo Grille“, Während der Fahrt des Führers durch den Ha⸗ fen blitzt es aus den grauen Stahlrohren aller auf der Förde liegenden deutſchen Kriegsſchiffe auf. Donnernd ſegen die Salutſalven über das Waſſer, „ im Widerhall ſich verſtärkend und weithin nach⸗ klingend. Deutſchlands Kriegsflotte grüßt ihrer Schöpfer und Oberſten Befehlshaber. * Deutſchland tritt heute in die Reihe der Nationen ein, die eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen Kriegs⸗ marine und Luftwaffe durch den Bau großer Flug⸗ zeugträger verwirklicht haben. Unſere junge Wehr⸗ macht iſt in der glücklichen Lage, ſich mit dem Bau dieſes neuen Schiffstyps die Erfahrungen anderer Marinen zunutze zu machen und ſelbſt von vorn⸗ herein den jüngſten Neubau unſerer Kriegsflotte mit einem Höchſtmaß von Sicherheit und Schlagkraft auszuſtatten. Es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß unſere Kriegsmarine dieſer neuen Waffe im Hinblick auf die ſtolze Entwicklung der deutſchen Luftwaffe ihre ganz beſondere Aufmerkſamkeit wioͤmete. Wuchtig und gewaltig ragt der Schiffskoloß von den Helgen der Bauwerft empor. Der Unterſchied (Fortſetzuno auf Sette 2) Was verſpricht ſich eigentlich England davon? Englische Ungehörigkeiten gegen Deutſchland Selbst Chamberlain hat nicht den Mut, ſie klar zurückzuweiſen Der merkwürdige Kolonialmin ſter Matdonald Drahtbericht unf. Londoner Vertreters — London, 8. Dezember. Die engliſche Regierung gab geſtern im Unter⸗ haus zwei Erklärungen ab, die eine erhebliche neue Belaſtung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen darſtel⸗ len. Miniſterpräſident Chamberlain deckte zu⸗ nächſt, wenn auch in einer gemilderten Form, eine gehäſſige Rede, die der Erziehungsminiſter Lord de la Warr kürzlich gehalten hatte. De la Warr hatte geſagt, daß ein tiefes und zunehmendes Ge⸗ fühl in England herrſche, daß nichts getan werden könnte, um Deutſchland zu befriedigen, daß freund⸗ liche Worte und freundliche Verhandlungen mißver⸗ ſtanden wurden, fälſchlich als Feigheit ausgelegt würden und daß nur Rüſtungen wirkungsvoll ſpre⸗ chen könnten. Chamberlain war gefragt worden, ob das eine Erklärung über die Politik der Regierung ſei. Chamberlain antwortete, daß die Erklärung de la Warrs nicht als eine Erklärung über die Politik der Regierung beſtimmt ſei, ſon⸗ dern als eine Erklärung über eine Tatſache, die all⸗ gemein zugegeben würde, daß nämlich Enttäuſchung über die Antwort herrſche, die die engliſche Politik der Befriedung, für die er ſelbſt ſich ausdrücklich verbürgt habe, in Deutſchland gefunden hätte. Die andere Regierungserklärung wurde von Ko⸗ lonſalminiſter Macdonald gemacht und lautet in ihrem wichtigſten Teil folgendermaßen: „Ich glaube nicht, daß heute irgendein Teil des engliſchen Volkes der Auſicht iſt, daß England irgendeinem Land die Sorge für irgendein Ge⸗ biet oder Volk, für deſſen Regierung ſie ver⸗ antwortlich iſt, ſei es als Kolonial- oder als Mandatsmacht, aushändigen kann. Dieſe Anſicht iſt heute in allen Teilen des Hauſes zum Aus⸗ druck gebracht worden und wird von der Regie⸗ rung geteilt. Wir diskutieren dieſe Frage nicht, wir erwägen ſie nicht, ſie iſt jetzt kein Gegenſtand praktiſcher Politik.“ Macdonald fuhr dann fort, daß wenn dieſe Frage jemals erörtert werden ſollte, noch verſchiedene an⸗ dere Dinge zu diskutieren ſeien. Zunächſt ſei Eng⸗ land nicht das einzige Land, das betroffen ſei, dann aber müßte die größte Bedeutung der Meinung der Eingeborenen und auch der europäiſchen Siedler beigemeſſen werden. Der übrige Teil der Maedonald⸗Erklärung be⸗ faßte ſich in unklarer Weiſe mit den üblichen Theorien über den Zugang zu den Rohſtoffen, der nicht ſo ſchwierig ſei, wie Deutſchland behaupte, und außerdem erleichtert werden könne uſw. Dieſe Ausführungen gingen vollſtändig an der Kernfrage vorbei, daß für Deutſchland ein Rechts⸗ anſpruch beſteht, die früheren Kolonien wieder zu erhalten. In der darauffolgenden Debatte wurde von ver⸗ ſchiedenen konſervativen Abgeordneten der Wunſch ausgedrückt, Macdonald möchte das Wörtchen„jetzt“ erläutern oder weglaſſen in dem Satz, die Kolonjal⸗ frage ſei jetzt kein Gegenſtand praktiſcher Politik. Macdonald ging hierauf nicht ein⸗ Anlaß für die Debatte war ein Antrag des Ab⸗ geordneten Noel Baker, ſämtliche nicht zur Selbſt⸗ regierung fähigen Kolonien unter Mandatsrecht zu ſtellen. Dieſer Antrag wurde mit 253 gegen 127 Stimmen abgelehnt. In parlamentariſchen Kreiſen herrſcht oͤie Anſicht, daß die Kolonialerklärung Mac⸗ donalds aufſchlußreich für die allgemeinpolitiſche Lage ſei. Die engliſche Regierung habe ſtets auf dem Standpunkt geſtanden, daß eine Erörterung der Ko⸗ lonialfrage nicht völlig ausgeſchloſſen bleiben ſolle, aber von einer europäiſchen Allgemeinregelung ab⸗ hängig ſei. Aus der geſtrigen Erklärung Maedonalds entnimmt man in parlamentariſchen Kreiſen, daß nach Anſicht der engliſchen Regierung gegenwärtig die Ausſichten für eine europäfſche Allgemein regelung gleich Null ſeien. Dieſer Eindruck wird verſtärkt dadurch, daß bekannt wurde. daß Macdonald, bevor er die Erklärung ab⸗ gab, die Billigung des Kabinetts nachſuchte. Ferner wurde bekannt, daß, bevor Maedonald die Erklä⸗ rung machte, Miniſterpräſident Chamberlain im Unterhaus den ſüdafrikoniſchen Verteidfaungsmini⸗ ſter Pirow zu einer Beſprechung empfing. In der Preſſe, die an ſich wenig zu der Erklärung 2. Seite/ Nummer 568 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1938 Macdonalds Stellung nimmt, ſie aber in größter Aufmachung veröffentlicht, wird hervorgehoben, daß England nicht das erſte Land ſei, das eine ſolche Stellung zur Kolonialſfrage einnehme. Frankreich ſeit mit der bekannten Erklärung Daladiers auf ge⸗ nau der gleichen Baſis vorangegangen. * Die Erklärungen Chamberlains und Macdonalds ſind zu eigenartig, als daß ſie nicht in Deutſchland lebhafteſtes Erſtaunen hervorrufen ſollten. Vielleicht hat Chamberlain die Freundlichkeit, ſich näher dar⸗ über auszulaſſen, wieweit Deutſchland ſich praktiſch vom Geiſte des Münchener Abkommens abgekehrt hat? Wieweit es England Veranlaſſung gegeben hat, mit ſeiner Antwort auf die engliſche„Friedens⸗ einladung“ unzufrieden zu ſein? Vielleicht indem es ſeinen Außenminiſter nach Paris ſchickte, damit er mit Frankreich die gleiche Vereinbarung unter⸗ zeichne, die ſeinerzeit Chamberlain in München mit dem Führer getroffen hat? Vielleicht indem es in Rom die engliſch⸗italieniſche Annäherung ſoweit unterſtützte, daß das engliſch⸗italieniſche Abkommen endlich in Kraft geſetzt werden konnte? Wenn jemand ſich über das Verſagen des Münchener Gei⸗ ſtes beklagen kann, dann ſind es gewiß nicht die Engländer, ſondern wir, die wir mit Staunen und Entrüstung feſtſtellen mußten, daß die feindſelige engliſche Einmiſchung in die innerdeutſchen Ver⸗ hältniſſe niemals unverhüllter und dreiſter geweſen iſt als gerade in dieſen Wochen, die auf München gefolgt ſind. Das ſollte ſich Herr Chamberlain geſagt ſein laſſen. Herrn Macdonald aber ſei geſagt, daß Deutſchland ſeine Erklärungen zur Kolonialfrage höchſtens als charakteriſtiſch für ſeine geiſtige und moraliſche Hal⸗ tung nimmt, daß aber Deutſchland getroſt auf die Geſchichte vertraut, die über ſolche Abſichten der Ver⸗ weigerung natürlichen Rechts ebenſo ſicher zur Tages⸗ ordnung übergehen wird, wie über ähnliche Abſichten, die in gleichgearteten Fällen die Kreiſe um Herrn Macdonald ſicher nicht minder liebevoll gehegt haben als jetzt in der kolonialen Frage. (Fortſetzung von Seite 1) gegenüber den anderen Flotteneinheiten geht be⸗ ſonders durch das breitausladende Flugdeck hervor, das ſowohl als Start⸗ wie als Landeplatz dient. Un⸗ endlich lang, ganze 250 Meter, dehnt ſich die nicht weniger als 27 Meter breite Fläche des Flugdecks über den geſamten Schiffskörper hinweg. Man ſteht im Geiſt, wie ganze Schwärme von Flugzeugen, wohl ein halbes Hundert, vom Mutterſchiff in die Lüfte emporſteigen, wie ſie andererſeits reibungs⸗ los und ohne Schwierigkeiten langſam über die ganze Länge des Flugdecks ausrollend, zu ihrem schwimmenden Flughafen zurückkehren. 16 13⸗Zentimeter⸗Geſchlütze und 10 5⸗Zentimeter⸗ Flak⸗Geſchütze ſowie 22 3,7⸗Zentimeter⸗Flak⸗Ma⸗ ſchinengewehre können eine durchſchlagende Feuer⸗ wirkung gegen Kreuzer⸗ und Zerſtörerangriffe wie auch gegen Flugzeugüberfälle entfalten. Mit einer Geſchwindigkeit von rund 32 Knoten wird der Flug⸗ zeugträger„&“ bei einer Waſſerverdrängung von über 19000 Tonnen die Meere durchfurchen. Alle Aufbauten wie Schornſtein, Maſt, Brücke liegen in einer ſogenannten„Inſel“ auf der Steuer⸗ boröſeite des Schiffes. Die Zwiſchenfälle in Tunis Energiſcher italieniſcher Proteſt beim Geueral⸗ reſidenten nb. Rom, 8. Dezember. Zu dem Zwiſchenfall vor dem italieniſchen Gene⸗ ralkonſulat in Tunis am Mittwochabend meldet „Meſſaggerv“ noch ergänzend, daß ſich an der italien⸗ feindlichen Demonſtration zum großen Teil Jugend⸗ liche beteiligten, die bei entſprechenden polizeilichen Vorkehrungen leicht hätten abgehalten werden können. Eine der mit Tinte und Teer gefüllten Flaſchen, die die Demonſtrauten mitgebracht und gegen das Konſulat geworfen hatten, ſei in dem Arbeitszim⸗ mer des Vizekonſuls in Scherben gegangen. Der italieniſche Generalkonſul ſprach am Abend zu einigen hundert ſeiner Volksgenoſſen, die ſich im Generalkonſulat verſammelt hatten, und forderte ſie in einer Anſprache zur Ruhe und Beſonnenheit auf. Er werde beim franzöſiſchen Generalreſidenten ſcharfen Proteſt gegen die Fortſetzung der Zwiſchen⸗ fälle erheben. Das Ende des GPA-Gewaltigen: Jeſchow gestürzt Ein noch fanaliſcherer Anhänger dnb Moskau, 8. Dezember. Nach ee kurzen Notiz, die in ſämtlichen Blät⸗ tern au verſteckter Stelle erſcheint, iſt der bisherige Volkskommiſſar für Inneres(GPu) Jeſchow„auf eigenen Wunſch“ aus ſeinem Amt ausgeſchieden und ſoll in Zukunſt nur noch das ihm gleich alls unter⸗ ſtehende, politiſch jedoch unbedeutende Volks⸗ kommiſſariat für Waſſertransport beibehalteu. Als nener Jnunenkommiſſar iſt der frühere georgiſche Parteigewaltige Lawrentij Berija ernannt worden. Der Abtritt Jeſchows kommt nicht unerwartet. Er ſchien ſchon ſeit geraumer Zeit bevorzuſtehen, ſeit Ende Auguſt der jetzige Innenkommiſſar Berija zunächſt in unbekannter Funktion ſeinen Einzug in der Lubljanka gehalten hatte. Zugleich begann es um Jeſchow mehr und mehr ſtill zu werden, während gerüchtweiſe verlautete, daß ſein Geſundheitszuſtand ſich verſchlimmert habe. Nunmehr dürfte der ſchwindelnden Karriere Je⸗ ſchows ein jähes Ende geſetzt ſein: Der heute 43jäh⸗ rige hatte erſt vor wenig mehr als zwei Jahren nach raſchem Aufſtieg im zentralen Parteiapparat die Nachfolge des ſpäter erſchoſſenen Jagoda übernom⸗ men. Dieſe zwei Jahre ſeiner Herrſchaft in der GPU ſind durch die umfaſſendſte„Säuberung“ aller Or⸗ gane des Staats⸗ und Parteilebens gekennzeichnet, die die Geſchichte der Sowjetunion bisher gekannt hat. Die Amtszeit Jeſchows im Innenkommiſſariat ſtellt eine Periode dar, die durch ihre unzähligen Verhaftungen und Erſchießungen, durch ihre mon⸗ ſtröſen hinlänglich bekannten Theater⸗ und Schau⸗ prozeſſe, durch ihre Terror⸗ und Zwangsmaßnahmen ſelbſt in der Geſchichte des Bolſchewismus einzig daſteht. Die eigentliche Urſache für Jeſchows Rücktritt dürfte wohl darin zu ſehen ſein, daß die von der Gpu und unter ſeiner Leitung angewandten Me⸗ thoden keineswegs zu den Ergebniſſen geführt haben, die ſich Jeſchows Auftraggeber davon erhofften. Durch die Terrormaßnahmen, die im Laufe dieſer zwei Jahre geradezu aſtronomiſche Ziffern ange⸗ nommen haben, hat ſich das bolſchewiſtiſche Regime — gerade in den Reihen ſeiner Anhänger— zweifel⸗ los neue Feinde geſchaffen, während die vielleicht erſtrebte Stabiliſterung der inneren Lage nicht ein⸗ trat. Deshalb iſt auch nicht zu erwarten, daß der neue GPU⸗Kommiſſar Berija andere Wege beſchrei⸗ ten kann, die ſich von denjenigen Jeſchows weſent⸗ Stalins an ſeine Stelle getreten lich unterſcheiden würden. Berija, ein georgiſcher Landsmann und beſonderer Günſtling Stalins, hat ſich als Diktator Moskaus in Tiflis durch die gründ⸗ liche Durchführung der„Säuberung“ in den kauka⸗ ſiſchen Gebieten ſchon einen beſonderen Ruf geſchaf⸗ fen. Berija, der noch ein jüngerer Mann iſt— kaum über 40 Jahre alt—, gilt in Parteikreiſen als beſonders gewandt, ſkrupellos und fanatiſch. Durch eine Schrift zur Geſchichte der revolutionären Be⸗ wegung im Kaukaſus, die zur Glorifizierung der dortigen Tätigkeit Stalins in den Jahren vor der r bolſchewiſtiſchen Revolution dienen ſollte, habe fig Berija, wie es heißt, noch mehr die Gunſt Staling erworben. Es heißt, daß Berija, der eine große Anzahl von Georgiern aus ſeiner ifliſ Umgebung nach Moskau mitgebracht habe, bereits in der GPu ſelbſt eine Reihe von Aemtern neu beſetzt hat und deren bisherige Inhaber verſchwinden ließ. Sowohl im zentralen Apparat wie in den Provinzverwaltungen der GPu ſind ſofortige Perſonalveränderungen vor⸗ genommen worden. Daß der neue Mann ſchon jetzt vor ähnlichen Aufgaben ſteht wie Jeſchow und daß keine prin⸗ zipielle Aenderung der GPU⸗Methoden zu erwarten iſt, geht ſchon daraus hervor, daß in der geſamten Preſſe in der letzten Zeit immer wieder gründlich betont wird, die„Säuberung“ und die„Vernichtung der Volksfeinde“ ſei nicht von kurzer Dauer, ſon⸗ dern eine ſtändige Aufgabe, die an Wichtigkeit alle anderen überrage. eee, Das Ende der Pariſer Tage: v. Ribbentrop von Paris wieder abgefahren Bonnet klärt den engliſchen Voiſchafter über die Beſprechungen auf dnb Paris, 8. Dezember. Der Reichsmiuiſter des Auswärtigen, von Rib⸗ beutrop, iſt um 10.08 Uhr MEZ mit dem Sonderzug aus Paris abgereiſt. Reichsaußenminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop traf kurz nach 10 Uhr MGE in Begleitung des franzöſiſchen Außenminiſters Bonnet, des deutſchen Botſchafters Graf Welzeek, des franzöſi⸗ ſchen Protokollchefs Lozé, der Herren vom Auswär⸗ tigen Amt und ſeines perſönlichen Stabes auf dem Invalidenbahnhof ein. Dortſelbſt hatten ſich zum Abſchied das geſamte Perſonal der deutſchen Botſchaft, der Landesgrup⸗ penleiter Geſandtſchaftsrat Dr. Ehrich, der franzö⸗ ſiſche Botſchafter in Berlin, Coulondre, der italie⸗ niſche Botſchafter Guareglia, der Generalſekretär des Quai'Orſay, Leger, der Präſident des Comité France⸗Allemagne, Scapini, der Polizeipräfekt von Paris, Langeron, und zahlreiche andere Perſönlich⸗ keiten verſammelt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen beſtieg den Wagen, nachdem er ſich in herzlicher Weiſe vom fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter Bonnet und den anweſen⸗ den franzöſiſchen und deutſchen Perſönlichkeiten ver⸗ abſchiedet hatte. Der deutſche Botſchafter Graf Welzeek und Geſandſchaftsrat von Campe beglei⸗ eee Rom konſtatiert Feſtigkeit der Achſe Lebhafte Genugtuung über die eindeutige Halfung der deutſchen Preſſe Drahtber. unf. röm. Korreſpon denten — Rom, 8. Dezember. Die ſcharfe Zurückweiſung aller Spekulationen auf ein Abſchwächen der Achſe durch die deutſche Preſſe findet in italieniſchen Blättern ein außer⸗ ordentlich ſtarkes Echo. Die Zeitungen berichten ſehr ausführlich über die deutſchen Preſſeſtimmen und ſetzen die Meldungen ihrer Berliner Korreſponden⸗ ten unter kennzeichnende Ueberſchriften:„Das nativo⸗ nalſozialiſtiſche Reich iſt im Geiſte der unzerſtörbaren und durch die gemeinſame Politik des Friedens und der Gerechtigkeit bekräftigten Solidarität mehr denn je an der Seite Italiens“, ſchreibt die„Tribuna“. „Lavoro Faſeiſta“ ſagt:„Italien iſt der natürliche Freund Deutſchlands, und die Zukunft iſt eiſern auf die Achſe gegründet.“ Die„Stampa“ ſchreibt:„Die Manöver gegen die Achſe provozieren den Aufſtand der deutſchen Preſſe.“ Das halbamtliche„Giornale'Italia“ führt unter der Ueberſchrift„Einheitsfront“ aus, die Achſe ſei eine neue Tatſache in der Politik, wie das nationalſozialiſtiſche und das faſchiſtiſche Regime neue Tatſachen ſeien. Wer die Achſe nach den alten Maßſtäben der Diplomatie beurteile, verſtehe ſie nicht. Sie ſei aus den dauernden allgemeinen Intereſſen und Ideen entſtanden, die gemeinſam in Rom und in Berlin herrſchten. Heute ſpiegelten ſich die gro⸗ ßen inneren Probleme der Sozialpolitik und der Raſſenpolitik auch in den auswärtigen Beziehungen wider. Wörtlich ſagt das offiziöſe Blatt: „Europa hat mit der Feſtigkeit und dem Funk⸗ tionieren der Achſe nicht nur als eines politi⸗ ſchen Inſtrumentes der europäiſchen und der Weltpolitik, ſondern auch als eines Kräfteblocks zum gemeinſamen Schutz der Intereſſen beider Völker zu rechnen.“ teten den Reichsminiſter bis zur Grenze. Der Son⸗ derwagen des Reichsminiſters des Auswärtigen ſetzte ſich um 10.08 Uhr laungſam in Bewegung, während das Spalier der Garde Republicaine das Gewehr präſentierte. Bonnet unterrichtet den engliſchen Bolſchafter dnb Paris, 8. Dezember. Der Außenpolitiker des„Execelſior“ meldet, Außenminiſter Bonnet habe am Mittwoch den eng⸗ liſchen Botſchafter in Paris empfangen, um ihn über die deutſch⸗engliſchen Beſprechungen der beiden letz⸗ ten Tage zu unterrichten. Abbruch der Sportbozie hungen zu Holland Eine Verfügung des Reichsſportführers (Funkmeldung der NM 3) + Berlin, 8. Dezember. Der Reichsſportführer hat bis auf weiteres den Abbruch der ſportlichen Beziehungen zu Hol⸗ laud verfügt. Dieſe Verfügung iſt zurückzufüh⸗ reu auf das Verbot, das der Bürgermeiſter von Rotterdam, Dud, gegen die Durchführung des Fußball⸗Länderſpieles Deutſchland. Holland, das am 11. Dezember 1938 ſtattfinden ſollte, aus⸗ geſprochen hat. Sie bezieht ſich auf ſämtliche Sportarten und auch auf die ſchon verabredeten Begegnungen. Wenn auf eine ſcheinbare Einzelmaßnahme einer kommunalen Stelle in Holland eine ſo umfaſſende Gegenmaßnahme erfolgt, ſo liegt der Grund nicht in einer Ueberſchätzung des Verbotes des Bürger⸗ meiſters von Rotterdam, ſondern in der Tatſache, daß hinter dem Bürgermeiſter Oud die Tendenz maßgebender Kreiſe liegt, das Gebiet des Sportes, das ſonſt von den Völkern als Brücke der Nationen reſpektiert wird, in einſeitige politiſche Auseinander⸗ ſetzungen hineinzuziehen. Wenn deshalb der Bür⸗ germeiſter von Rotterdam ſich zum Werkzeug der Intereſſenpolitik macht, ſo muß der Reichsſport⸗ führer als Vertreter der Intereſſen auch der inter⸗ nationalen Sportbeziehungen eindeutig den Tren⸗ nungsſtrich zu einem Lande ziehen, in dem eine der⸗ artige einſeitige Maßnahme möglich iſt. 30 weitere Nabbiner ſollen Poläſtiua beglücken. Aus Paläſtina wird gemeldet, daß die engliſche Mandatsregierung 30 Rabbinern aus Deutſchland die Einreiſegenehmigung erteilt habe. And wieder fuhr Peterchen zum Monde 1 Weihnachtsmärchenpremiere im Nationaltheater Was meint ihr, Kinder, ſoll man den Onkel Bran⸗ denburg nicht doch loben, daß er aus der Not eine Tugend gemacht und an Stelle irgendeines Auch⸗ Weihnachtsſtückes lieber gleich wieder„Peter⸗ chens Mondfahrt“ auf den Spielplan geſetzt hat? Es iſt richtig, viele von euch wiſſen noch ganz genau, wie die Geſchichte geht: daß der Peter und die Annelieſe nachts aus ihrem Bettchen ſteigen und ſich auf eine weite, weite Reiſe machen, um dem Herrn Maikäfer Sumſemann ſein verlorenes ſechſtes Beinchen wieder zu holen. Und daß ſie zuerſt auf die Sternenwieſe kommen, dann im Schloſſe der Nachtfee einkehren, um nach der großen Pauſe im Reiche des Weihnachtsmannes viele wunderſchöne Dinge gezeigt zu kriegen, bis ſie endlich mit einer rieſengroßen Kanone auf den Mondberg geſchoſſen werden und dort dem böſen Mann im Monde auch wirklich das koſtbare Maikäferbein abjagen.. Aber wie iſt es denn mit Rotkäppchen oder der Geſchichte vom Wolf und den ſieben Geißlein, und wie die richtigen Märchen alle heißen mögen— da fragt ihr ja auch nicht, ob es euch die Mutter zum zehnten oder zum zwanzigſten Male erzählt, ſondern je ge⸗ nauer ihr die Geſchichte kennt, deſto mehr Spaß macht es, ſie immer noch einmal zu hören. 5 Und ganz genau ebenſo ging es nun auch uns großen Leuten, als wir geſtern im Nationaltheater mitten unter euch ſaßen. Denn„Peterchens Mond⸗ fahrt“ iſt eben eines von jenen„richtigen Weihnachts⸗ ſtücken“, die nicht bloß beim erſten Anſchauen hübſch ſind, ſondern die man als liebe alte Bekannte ſtets gerne wiederſieht. Außerdem haben wir dieſes Jahr ein Peterchen, wie es deren beim Theater gewiß icht viele gibt: ſo friſch und nett und bei aller not⸗ wendigen Bravheit doch auch hinreichend bubenhaft, ſo daß ſelbſt die ſilberſtrahlende Nachtfee ihm gern über ſeinen braunen Schopf geſtreichelt hat. Dies Peterchen heißt in Wahrheit Hanſi Thoms und iſt richtige. aus gewachſene Schauſpielerin, drum at ſie ihre e ſo ganz beſonders gut gemacht, ad wir wollen froh ſein, da wir ſie haben. Die 5 kleine Anneliſe, die wird wie im vorigen Jahr von Ellen Lippolt geſpielt; da gibt es alſo kaum etwas Neues zu ihrem Lobe zu ſagen. Auch ſonſt kennt ihr die meiſten noch vom letzten Mal: das Sandmänn⸗ chen mit der großen Glatze iſt der Joſeph Offen⸗ bach, und die prachtvolle Blitzhexe Herta Ziete⸗ mann. Als Nachtfee ſehen wir wieder Eliſabeth Stieler, und als Weihnachtsmann(hat er nicht geſtern noch auf den Planken Pfeffernüſſe ausge⸗ teilt?) Karl Marx. Den großartigen grünen Waſſermann macht natürlich wieder der Lang⸗ heinz, und für Verkehrsdiſziplin auf der Milch⸗ ſtraße ſorgt Karl Hartmann, während der ſchnei⸗ dige Eismax niemand anders als Herbert Bleck⸗ mann iſt. Fehlen noch Lola Mebiu s. die erſt als Dienſt mädchen Minna und dann als rundliche Wol⸗ kenfrau ihre Verſe ſpricht, und Joſef Renkert, deſſen wilde Flüche über die Einſamkeit des Mond⸗ berges vielleicht die einzige nicht ganz glückliche Note in dem ſonſt ſo oft bewährten Märchenſpiel des Gert von Baſſewitz ſind. Ein paar„Neue“ müſſen wir noch vorſtellen: Lene Blankenfeld, die als Mutter des Ge⸗ ſchwiſterpaares lediglich das Maikäferlied nicht ganz zur Zufriedenheit der kleinen Zuſchauer vortrug und dafür den unverblümten Zwiſchenruf„Sing lauter!“ ernten durfte; und Heinz Evelt, deſſen Maikäfer Sumſemann ſich redlich Mühe gab, den unvergeſſenen Original⸗Maikäferton von Hei Handſchu macher zu erreichen; dazu Klaus W. Krauſe, der einen fabelhaften Donnermann ab⸗ gab, während Annemarie Collin eine ſehr jugend⸗ lich⸗naive Frau Sonne war. Ganz groß zeigte ſich natürlich wieder die Tanz⸗ gruppe mit ihren vielſeitigen Darbietungen, die vom Sternenreigen beim Kaffeeklatſch der Nachtfee bis zum Tanz der allerkleinſten Puppen auf der Weihnachtswieſe reichten und als Extraüberraſchung ſogar Renate Groß als blondlockige Shirley⸗ Temple⸗Puppe brachten. Und alſo gilt die begei⸗ ſterte Zuſtimmung der Mannheimer Buben und Mädel zu Peterchens zweiter Mondfahrt nicht nur den Mitwirkenden der ſieben bunten Bilder, ſondern ebenſo dem Spielleiter Hans Becker und der Bal⸗ lettmeiſterrn Vera Donalies, dem Dirigenten Eugen Heſſe und dem Schöpfer des ſzeniſchen Rahmens Ernſt Bekker ſowie ſchließlich allen andern, die da mitgezaubert, geblitzt, gedonnert und Sternleingefunkel beigeſteuert haben. Margot Schubert. Juan Manen ſpielt Ein Meiſterkonzert in der Harmonie Der meiſterliche ſpaniſche Violiniſt Juan Mann, ſeit vielen Jahren auch in den deutſchen Konzertſälen gern geſehener Gaſt, begeiſterte im Harmonieſaal eine zwar nicht ſehr große, doch äußerſt muſikinterſſierte Hörerſchaft. Was bei Manen fo ungemein feſſelt, iſt zunächſt ſeine vornehme Spiel⸗ kultur, die nichts Aufdringliches hat oder gar, wie mancher vielleicht vermuten könnte, mit wildlodern⸗ dem ſpaniſchen Feuer einherraſt. Innere Beherrſcht⸗ heit iſt einer der weſentlichen Züge dieſes Künſtlers, ja, er erweiſt ſich ſogar in ſeinem eignen Kam⸗ merkonzert(op. 24) als gründlicher Grübler, wenigſtens im ausgedehnten erſten Teil des Werkes, das klanglich ein wenig ſpröde und reichlich akade⸗ miſch wirkt, in dem er ſich aber ſelbſt höchſte techniſche Aufgaben ſtellt, deren ſpielende Bewältigung in hohem Maße reſpekterheiſchend iſt. Erſt im zweiten Teil verliert die Kompoſition ihre lockert ſich rhythmiſch und melodiſch auf. Ein von Manen aufgefundenes Beethoven⸗ fragment hat er mit feinem Inſtinkt für Beethovenſche Stileigentümlichkeiten kompoſitoriſch zu einem„Konzertſtück“ freundlich lichten Charakters ergänzt, das er rein und klaſſiſch empfunden und — ſelbſtverſtändlich— mit vollendeter Meiſterſchaft vortrug. Ein Rondo von Bach für Solovioline und das virtuoſe Paganini ⸗Stück„La Stregha“ waren weitere höchſt feſſelnde Kundgebungen eines überdimenſtonal entwickelten geigeriſchen Könnens. Insbeſondere der Paganini erfordert enormes tech⸗ niſches Rüſtzeug. Wir hörten ein erſtaunliches Flageolettſpiel und ganze Serien hex griffe der linken Hand hinreißend ü rlegen hervor⸗ Schwere und das Luſtſpiel„Friſch verloren— Halb eg wonnen“ von Karl Zuchardt zur Urauffi vung im Nationaltheater angenomm Stu iſcher Pigzikato- ——— gezaubert. Ein Interludio und der Iberiſche Tanz Nr. 2 aus Maneéns eigner Feder(beides rhyehmiſch, melodiſch und formal ſehr wirkugsvolle Stücke von einer bei aller techniſchen Knifflichkeit gelichteten klanglichen Atmosphäre) entzündeten im Publikum die Flamme der Begeiſterung, die noch angefacht wurde durch das mit großer Innigkeit ſordiniert geſpielte Nocturno von Chopin und durch den bezaubernd eleganten Vortrag von Schuberts ſurrender muſika⸗ liſcher Illuſtration„Die Biene“, die ſtürmiſch da capo verlangt wurde. Als Zugabe hörte man dann noch Schuberts„Ave Maria“ in vollendetem, von jeder Süßlichkeit freien Vortrag. An den rauſchen⸗ den Dankesbezeugungen, die den Saal durchbrauſten, hatte nicht zuletzt auch der ausgezeichnete Begleiter Manéns, Alfred Kuntz ſch, weſentlichen Anteil. Curt Oun o Eiſenbart Aus dem Nationaltheater. Bizets„Car men“ wird morgen Freitag mit Marlene Müller⸗Hampe als Carmen und unter der muſikaliſchen Leitung von Heinrich Hollreiſer wiederholt. Beginn: 19.30 Uhr, — Das Weihnachtsmärchen„Peterchen Mond⸗ fahrt“ von Gerk von Baſſewitz wird am Sams⸗ tag, dem 10. und Sonntag, dem 11. Dezember, je⸗ weil 15 Uhr im Nationaltheater gespielt.— Am Montag, dem 12. Dezember erſcheint als zweite Klaſſiker⸗Aufführung der Spielzeit in neuer Inſze, nierung Leſſings Trauerſpiel„Emilia Galotti“ eim Spielplan des Nationaltheater. Es wirken mit die Damen: Keßler(Emilia), Blankenfeld(Claudia) und Stieler(Orſina) und die Herren Bleckmann (Gonzaga), Kiesler(Maxrinelli), Kleinert(Odoardo), Hölzlin(Appfani), Evelt, Hartmann, Hellmund, Krause, Renkert und Zimmermann. Die Spielleitung hat Rudolf Hammacher. Bühnenbild: Friedrich Kalb⸗ fuß.— Die Oper bereitet für den 18. Dezember als Erſtaufführung Ottmars Gerſters Oper„E noch Arden“ unter der muſtkaliſchen Leitung von Hein reich Hollreiſer und in der Inſzenierung von Curt Becker⸗Huert vor. Die Titelpartie ſingt Hans Schwenſka.— Intendant Friedrich Brandenbur⸗ 5 wird noch in dieſer Spielzeit aufgeführ u N de d un N o Vor dem Mikrophon im Quai'Orſay Reichsminiſter von Ribbentrop ſpricht nach der Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung im franzöſiſchen Außenminiſterium über den Runb⸗ funk. Rechts ſitzend: der franzöſiſche Außen miniſter. (Preſſe⸗-Hoffſmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eine wahrhaft glückliche Hundefamilie Da jeder ſeinen Topf in weitem Abſtand bis an den Rand voll hat, iſt und ißt die ganze Familie friedlich. Die Hundemama paßt auf. Der Oberbürgermeiſter im Liliput⸗Auto Oberbürgermeiſter Dr. Lippert vergnügte ſich, nach⸗ dem er den Weihnachtsmarkt eröffnet hatte, noch mehrere Stunden mit ſeinen Berlinern in dem bun⸗ ten Treiben der Budenſtadt im Luſtgarten. Hier ſieht man ihn mit Ratsherrn Protze bei einer luſti⸗ gen Fahrt auf der Liliput⸗Autobahn. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Reichsaußenminiſter am Grabmal des Unbekannten Soldaten In Paris legte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Der franzöſiſche General Herbillon begrüßt den Reichsminiſter. Links der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 8 0 (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) tert, um ſich die Zeit zu vertreiben. Deutſche Straßenbaumaſchinen in England In England iſt dieſe deutſche Straßenbaumaſchine eingeführt worden, die ſich beim Bau der Reichs⸗ autobahn bereits bewährt hat. Sie dient dem Betonteren der Straße. (Schirner, Zander⸗M.) Hayre im Auftrage Daladiers 259 Matroſen Paſſagierdampfer„Paris“, Matroſen der Kriegsmarine e im Atlantik⸗Verkehr ein Um den Atlantik⸗Paſſagierverkehr der franzöſiſchen Paſſagter⸗ 0 un ider ſtrei Schi ewerkſchaften zu brechen, übernahmen im Hafen von Le und den Widerſtand der ſtreikenden Schiffsg 1 e e e e de und Handelsſchiffe aufrechtzuerhalte) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Der Arbeitsdienſt hilft bei der Reichspoſt aus Der Arbeitsmann als Patetpoſtbote. Während des rieſigen Weihnachtsverkehrs auf der Paketpoſt ſpringt der Arbeitsmann im Zuſtelldienſt ein. Unſer Bild ſtammt aus München. (Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗ Kg W „Kleine! Schachpartie— 30 Mann ſpielen mit Engliſche Arbeitsloſe haben ſich in einem Londoner Park ein überdimenſionales Schachſpiel konſtru⸗ (Atlantic, Zander⸗M.) Seitenwaffe für die Techniſche Nothilfe Der Reichsminiſter des Innern hat jetzt der Tech⸗ niſchen Nothilfe eine Seitenwaffe verliehen.— Die Seitenwaffe für Führer(links) und Maunſchaf⸗ ten(rechts) der Techniſchen Nothilfe. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Lord war nicht wiederzuerkennen! Die Pariſer Luft bekommt dem Napoleonforſcher Lord Caverſhott ausgezeichnet, wie dieſe Aufnahme aus einem Pariſer Nachtlokal beweſſt.(Curt Goetz und Elſe v. Möllendorf in dem neuen luſtigen Tobis⸗Film„Napoleon iſt an a lleim ſchul d) (Photo: Tobis(Ritter) 4. Seite/ Nummer 568 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1938 e Verkehrsdiſziplin Polizeibericht vom 8. Dezember Sechs Verkehrsunfälle: Geſtern nachmittag ſprang eine 6 Jahre alte Schülerin in der Schwetzinger Straße hinter einem haltenden Stra⸗ ßenbahnzug über die Fahrbahn. Hierbei ſtieß ſie mit dem Kopf gegen den Lenker eines gerade die Stelle paſſierenden Kraftrades, wobei die Schülerin über dem linken Auge eine Rißwunde davontrug.— Bei einem weiteren Verkehrsunfall auf der Kunſtſtraße bei dem der Führer eines Kraftrades mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen⸗ ſtieß, trug der Führer des Kraftrades einen Kno⸗ chenbruch am linken Fuß davon. Der Verletzte wurde mit dem Krankenwagen der freiwilligen Sa⸗ nitätskolonne in das Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er verblieb. Bei weiteren Verkehrsun⸗ fällen wurden fünf Kraftfahrzeuge und ein Fahr⸗ rad beſchädigt. Verkehrsüberwachung: Bei der geſtrigen Ver⸗ kehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 22 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an vier Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 26 Rad⸗ fahrern, die ſich verkehrswidrig verhielten, die Ventile von ihren Fahrrädern entfernt. 1 9. 2 1 10 „Jehi Hin oelu zufvieclen schrieb uns kürzlich eine Hausfrau, als sie Hildebrand- Mehl zum erstenmal verbackte. Und warum? Weil sie eistaunt war, was für ein schönes Mehl Hildebrand- Mehl ist. Für den Fall, daß auch Sie es noch nicht wissen sollten, dürfen wir ihnen das Mehl mit der roten Haube, das gute Hildebrand- Mehl, empfehlen, und für Weihnachten erst recht. Was kochen die Gaſtſtätten am Eintopf onnlag? Am kommenden Eintopfſonntag, dem 11. Dezem⸗ ber werden folgende Eintopfgerichte in den Gaſt⸗ ſtätten verabreicht: 1. Kohlſuppe mit Kartoffeln und Hammelfleiſch⸗ einlage, Pickelſteiner, Fleiſch, „Fiſcheintopf, Gemüſetopf nach Wahl oder vegetariſch(Blu⸗ menkohl oder Gelberüben.) SOs für Autofahrer Die ſtarke Zunahme und die weitere Förderung der Motoriſierung des Verkehrs erfordern beſondere Maßnahmen zur Erhaltung der Sicherheit auf den Straßen. Es wird nunmehr ein dichtes Netz von Meldeſtellen auf Fernverkehrsſtraßen errichtet werden, die bei Unfällen ſchnelle und ſach⸗ gemäße Hilfe gewährleiſten ſollen. In einem Erlaß des Reichsminiſters wird hierzu erklärt, daß es bei der Erhaltung der Sicherheit auf den Straßen in erſter Linie um die Anwendung aller Mittel gehe, die geeignet ſind, Verkehrsunfälle nach Möglichkeit 10 verhüten. Außerdem ſei es jedoch dringend erwünſcht, daß den Verkehrsteilnehmern, insbeſondere den Kraftfahrern, bei Betriebsſtörungen an ihren Fahr⸗ zeugen ſowie bei Unfällen auch außerhalb der Ort⸗ ſchaften rechtzeitig ſachgemäße kraftfahrzeugtechniſche Hilfe vermittelt werden kann. Auf Wunſch des Miniſters habe daher der Füh⸗ rer der geeinten deutſchen Kraftfahrt, Korpsführer Hühnlein, die Schaffung eines derartigen Ver⸗ kehrshilfsdienſtes durch das NSͤck übernommen und auch für dieſen Zweck den weitgehenden ſelbſtloſen Einſatz von Führern und Männern des Korps im Intereſſe der Motoriſierung zugeſagt. Das NSbeoi werde in Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen d ten Kreuz und dem Kraftfahrzeughandwerk ſowie auch anderen Organiſationen der Wirtſchaft in der näch⸗ ſten Zeit auf allen Reichsſtraßen und Lan d⸗ ſtraßen 1. Ordnung ein dichtes Netz von el e⸗ ſtellen ihren Lurch das jederzeit ſchnell und zuver⸗ läſſig die benötigte Hilfe im Straßenverkehr erlangt werden kann. Auf Anruf bei einer derartigen, durch beſondere Tafeln gekennzeichneten Meldeſtelle benachrichtigt ein „Zonenführer“ unter Berückſichtigung der Lage des Einzelfalles unverzüglich den nächſten Arzt, eine Unfallhilfsſtelle des Deutſchen Roten Kreuzes, eine Werkſtätte des Kraftfſahrzeughandwerks ſowie erfor⸗ derlichenfalls auch die zuſtändige Dienſtſtelle der Po⸗ lizei. Mit Rückſicht auf den großen Wert des NS K⸗ Verkehrshilfsdienſtes für die Erhaltung von Leben und Geſundheit zahlloſer Volksgenoſſen und ſeine Bedeutung für die Sicherheit aller Straßenbenutzer erſucht der Miniſter alle Polizei⸗ und Verwaltungs⸗ behörden, die Dienſtſtellen des NSͤK auf Antrag bei der Schaffung und Durchführung dieſer Einrichtung beſtens zu unterſtützen. Gebrauchte Tuben ſammeln! Auf Grund einer neuen Beſtimmung tragen nunmehr die gu pharmazeutiſchen und ande⸗ ren Zwecken verwendeten Tuben am Kopf beſtimmte Zeichen, die auf ihre Metallzuſammenſetzung hin⸗ weiſen. Es tragen: einen Kreis die Zinntube, ein Kreuz die Tube aus verzinntem Blei, ein Dreieck die Aluminiumtube. Die Apotheker haben in ihrer Apotheke Käſten zur Aufſtellung gebracht, wo dieſe gebrauchten Tuben zur Weiterleitung an die beſtimmten Stellen abgelegt werden können. Es eht an die Käufer nochmals die dringende Bitte. melt, die aufgebrauchten Tuben und gebt ſie in . en ab, ihr helft die ſo notwendigen Rov⸗ 8 tragt mit 8 8 den 1 verwi N . 9 18 Saarpfalz⸗Orcheſter unter Cremer: Beethovens Neunte im Muſenſaal Feſt-Konzert des Lehrergeſangvereins zum 50 jährigen Beſtehen Stadtoberſchulrat Heck hatte für Mittwochabend zum Feſtkonzert des e eins Mannheim⸗ Ludwigshafen anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens eingeladen. Den Muſenſaal des Roſengartens füllte eine erwartungs⸗ froh geſtimmte große Gemeinde von Muſikliebha⸗ bern. Ein feſtliches Bild boten Saal und Podium. Hinter dem verſtärkten Saarpfalz ⸗Orcheſter hatte ſich der ſtattliche gemiſchte Chor aufge⸗ ſtellt. Beethovens„Neunter“ ging das dritte der ſechs Brandenburgiſchen Konzerte voraus, die der große Leipziger Thomaskantor für die Haus⸗ kapelle des Markgrafen Chriſtian Ludwig von Bran⸗ denburg, den jüngſten Sohn aus der zweiten Ehe des Großen Kurfürſten, ſchrieb. Bach vollendete die Kompoſition im März 1721, mit 36 Jahren, noch in Cöthen. Er beſetzte die Brandenburgiſchen Konzerte mit je 3 Violinen, Violen, Celli ſowie Violone(die Dr. Ernſt Cremer natürlich durch den Baß er⸗ ſetzte) und eigentlich Cembalo. Das Saarpfalz⸗Or⸗ cheſter ließ unter Cremers umſichtiger Stabführung die Geigen, Bratſchen und Celli in wundervollem Chor erklingen, mal in polyphoner Stimmführung, mal in Uniſono. Das G⸗Dur⸗Konzert beſteht nur aus zwei Allegro⸗Sätzen. Sie ſind von einander ge⸗ trennt loder, wenn man will, miteinander verbun⸗ den) oͤurch ein Adagio im Umfange von ganzen zwei Takten! Daran ſchließt ſich unmittelbar das Finale. Cremer und das aus e Orcheſter offenbar⸗ ten ihren Hörern die in dem Werk enthaltenen,„herr⸗ lichſten Erfindungen deutſcher Inſtrumentalmuſik“ und ernteten dafür freudigſten Beifall. Wie J. S. Bach die Form der Polyphonie und der Fuge zu köſtlichſter Reife entwickelte und mit ewigem Leben beſeelte, ſo ſchuf Beethoven mit ſei⸗ ner Neunten Symphonie das überragende ſinfoniſche Werk. das der Entwicklung orcheſtralen Schaffens nach ihm das Gepräge gab und Beet⸗ hovens eigne Lebensarbeit herrlich krönt und ab⸗ ſchließt. Als op. 125 erſchien das Werk 1826 bei Schott in Mainz als Symphonie mit Schlußchor über Schillers Ode„An die Freude“ für großes Orcheſter, vier Solo⸗ und vier Chorſtimmen. Beet⸗ hovens Begeiſterung für Schiller hatte ihn ſchon 1793 zu dem Plan einer Vertonung des„Freuden⸗ hymnus“ in großem Stil angeregt. Sie wurde Ge⸗ ſtalt als Antwort auf die großen Fragen, die das Orcheſter in den vorausgehenden Sätzen aufwirft. Der Schlußſatz krönt ſo wunderſam den herrlichen Rieſenbau. Die Erlöſung aus zweckloſem Anren⸗ nen des Vereinſamten gegen das grauſame Fatum (Erſter Satz), aus dem Untertauchen des äußeren Menſchen in Freudenrauſch(Zweiter Satz) erwächſt, genial ſchon früh angekündigt, aus Verinnerlichung und geiſtiger Sammlung(Dritter Satz), bis im Finale der Meiſter alle zum Freudenfeſt zuſam⸗ menruft und Leben, Freude und Frühling aus Er⸗ ſtar rung, Verzweiflung und Winterhärte befreit. Die Neunte iſt in Mannheim und Ludwigshafen auch in den letzten Jahren wieder aufgeführt wor⸗ den, und weitere Aufführungen ſollen bald folgen (Mannheimer Volkschor unter Max Adam und Lud⸗ wigshafener Beethovenchor unter Fritz Schmidt). Den Schlußchor der geſtrigen Wiedergabe hatte der ehrenamtliche Chorleiter Fritz Beck aufs ſorgfäl⸗ tigſte ſoweit vorbereitet, daß Cremer nur noch die letzten Geſamtproben durchzuführen hatte. Er ver⸗ band das prächtige Orcheſter, den Jubiläumschor, der von Mitgliedern des Städt. Chors ergänzt wurde, zu einer prächtig zuſammenarbeitenden Mu⸗ ſikgemeinſchaft. Das ausgezeichnete Soloquartett ſtellten drei auf einander eingeſtellte Mitglieder der Oper: Erika Müller, Irene Ziegler und Frz. Koblitz ſowie der Baſſiſt Fritz Seefried. Die Auff üßhrung iſt ein Ruhmesblatt in der Geſchichte unſeres Lehrergeſangvereins. Dr. Fritz Haubold Krebs iſt heilbar! Krebs iſt eine ſehr bösartige Volksſeuche. Wir ſind ihr aber nicht ſchutzlos ausgeſetzt: Wir können uns ihrer erwehren, wenn wir den Arzt als Freund und Helfer beim erſten Anzeichen einer Erkrankung aufſuchen. 1. Wer ein Geſchwür oder eine Wucherung der Haut oder der Schleimhaut der Körperöffnungen hat, muß ſich ſofort von einem Arzt unter⸗ ſuchen laſſen. 2. Wer in den tieferen Geweben, namentlich am Halſe oder in der Bruſt, eine Verhärtung fühlt, muß ſich ohne Zögern von einem Arzt unter⸗ ſuchen laſſen. 3. Wer den Abgang von Blut oder unnormaler Abſonderung bemerkt, muß ſich ohne Zögern von einem Arzt unterſuchen laſſen. 4. Jeder Erwachſene, der ohne erkennbaren Grund an Gewicht verliert und an Verdauungsſtörun⸗ gen leidet, muß ſich ohne Zögern von einem Arzt unterſuchen laſſen. 5. Der Krebs iſt nach dem heutigen Wiſſenſchaft nicht anſteckend. 6. Ein Krebskranker, der ſich in die Kurpfuſchers begibt, iſt verloren. 75 Verlaſſe dich nicht auf Salben, Tropfen uſw.! Sie bewirken nur Zeitperluſt, der verhängnis⸗ voll ſein kann! 8. Radium, Röntgenſtrahlen oder Operation ſind heute die einzigen Heilmittel. 9. Der beginnende Krebs macht keine Schmerzen. 10. Der rechtzeitig behandelte Krebskranke hat Ausſicht, vollſtändig geheilt zu werden. Früh⸗ zeitige Erkennung der Erkrankung bietet Aus⸗ ſicht auf völlige Geneſung. Die Hf ſpart Erziehungsarbeit auch auf dem Gebiet des Sparens In allen Einheiten der Hitler⸗Jugend wird eine große Werbe⸗Aktion für das HJ⸗Sparen durch⸗ geführt; ſie wird als Folge des Abkommens im Frühjahr zwiſchen der Reichsjugendführung und dem Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband, ſowohl von der HJ aus gefördert, die dafür beſondere Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen hat, wie nun⸗ mehr auch die Einrichtungen aller öffentlichen deut⸗ ſchen Sparkaſſen den örtlichen Formationen der H zur Verfügung geſtellt werden. Zu dieſer Werbe⸗ aktion bringt die Zeitſchrift„Sparkaſſe“ folgende Gedankengänge über die wirtſchaftliche und die erzieheriſche Bedeutung des Hz⸗ Sparens. Neben Elternhaus und Schule fällt der Hitler⸗ Jugend die große Aufgabe zu, außer der körper⸗ lichen Ertüchtigung auch für die politiſche und ins⸗ beſondere charakterliche Formung des jun⸗ gen deutſchen Menſchen zu ſorgen. Die Pflege des Sparſinns fügt ſich ohne weiteres in den Kreis der Erziehungsaufgaben der Hitler⸗Jugend ein. Wenn Fahrten und Lageraufenthalte weſentlich zu dieſen Erziehungsaufgaben gehören, ſo ſollte auch die Finanzierung der Koſten ſolcher Veranſtaltungen — deſſen iſt man ſich in der HJ bewußt— zu einem erheblichen Teil durch die Jugend ſelbſt erfolgen. Dies erfordert natürlich von dem einzelnen Jungen und Mädel oft nicht unerhebliche Mittel, die ſie— ſofern ihre Eltern nicht in der Lage ſind, die Be⸗ träge zur Verfügung zu ſtellen— nur durch ziel⸗ bewußtes Sparen aufbringen können. Dieſes Zuſammenfallen von ethiſchen Zielen und praktiſchen Erforderniſſen brachte es mit ſich, daß ſchon vor mehreren Jahren in den Reihen der Hit⸗ ler⸗Jugend der Gedanke auftauchte, ein gemein⸗ ſchaftliches Sparen durchzuführen. Die deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroorganiſation erkannte ſofort den großen Wert einer praktiſchen Sparbetätigung innerhalb dieſes großen in der Hitler⸗Jugend zu⸗ ſammengeſchloſſenen Kreiſes der deutſchen Jugend. Sie war ſich bewußt, daß das HJ.⸗Sparen als eine ſinngemäße Ergänzung des altbewähr⸗ ten Schulſparens nach zweierlei Richtung hin aufzufaſſen 80 Einmal Stande der Hand des ſtellt e 1 88 5 5 Sparen, das im weſentlichen als ein Sparen auf näherliegende Ziele anzuſehen iſt, einen für die jugendliche Gedankenwelt beſonders eindrucksvollen Anwendungsfall der ihr im Schulunterricht näher gebrachten Sparbetätigung dar. Darüber hinaus aber wird durch das HJ.⸗Sparen zuſätzlich auch der Kreis von Jugendlichen, die nicht mehr die Schule beſuchen, erfaßt und mit dem Spargedanken bekannt gemacht. Befinden ſich doch zahlreiche HJ.⸗Ange⸗ hörige bereits in der Lehrſtelle oder ſtehen auch ſonſt ſchon in Lohn und Brot. In dieſem Falle wirkt ſich oͤas HJ.⸗Sparen als natürliche Fortſetzung des Schulſparens aus und hilft mit, die Anregun⸗ gen, die der HJ.⸗Angehörige früher als Schüler empfangen hat, zu vertiefen.“ 1 4 Kurszeltel der Hausfrau „Wohin haſt du dich verrollt, Aepfelchen?“ ſo fragte wohl heute dieſe und jene Hausfrau, die mit den beſten Abſichten für Muß, Kochen oder Brat⸗ röhrenduft auf den Markt gekommen war. Wohin das Auge blickte,— es war kein Stück zu ſehen, und nur Kiſten voller Zitronen lockten im vorweihnacht⸗ lichen Geſamtbild mit Feigen, Datteln. Nüſſen zu preiswertem Kaufe. Aber nur ſtill, es iſt nicht ſo ſchlimm, wie unbelehrbare Gemüter vielleicht den⸗ ken, und wenn der Abend des reichbehangenen Lich⸗ terbaumes nahe genug iſt, werden auch die roten, die grünen, die geſprengelten und die glatten Aepfel für jeden Zweck vom Baumbehang bis zur Feſttagsgaus wieder in ausreichender Menge vorhanden ſein. Die Mütter aber ſollten Verſtändnis für ſolche wohlüber⸗ legten Maßnahmen haben, denn ſchließlich treiben ja auch ſie ſelber mit Pfefferkuchen und Zimtſternen weiſe Planwirtſchaft, die durch kein Betteln von Mann und Kindern erſchüttert werden kann! Anſonſten gibt es vom Hauptmarkt dieſer zweiten Dezemberwoche nicht viel zu berichten. Das Ange⸗ bot iſt reichlich, die Nachfrage iſt gering. Selbſt den guten, geſunden und billigen Wirſing will eben niemand, was trotz anſcheinend regſter Beſchäftigung mit Gutſelbacken von unſern Hausfrauen ein großes Unrecht iſt. Aber man ſieht es, wenn man durch die Reihen ſchlendert: Kundſchaft ſammelt ſich nur dort, wo Eier und Butter als unentbehrlicher Gutſelroh⸗ ſtoff locken, während den zarten jungen Kohlräbchen, den Schwarzwurzeln, dem immer noch prächtigen Blumenkohl und den mancherlei Rüben kaum ein Blick gewidmet wird. Bom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für„ Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4,1—4,5; Salatkartoſſeln 8; Wirſing—10; Weißkraut—;: Rot⸗ kraut-10; Blumenkohl, Stück 10505 Roſenkohl 20—25;: Karotten, Bſchl.—12; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 6 bis 10; Spinat—15; Zwiebeln 14; Schwarzwurzeln 22 bis 35; Endivienſalat, Stück—15; Feldſalat 4060; Ober⸗ kohlraben, Stück—15; Tomaten 45—50; Rettich, Stück 8 bis 15; Meerrettich, Stück 10—50; Suppengrünes, Bſchl. 5 bis 7; Peterſilie, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—6; Zitronen, Stück—7; Bananen, Stück—15; Markenbutter 160; Landbutter 142; Weißer Käſe 25—30; Eier, Stück 104—12ʃ½; Hechte 120; Barben 80 Karpfen 80100; Schleien 120; Breſem 50—60; Back⸗ fiſche 40 Kabeljau 9040; Schellſiſche 40—50; Golobarſch 40; Seecheht 60; Stockfiſche 5 Hahn, geſchlachtet 115140: Huhn, geſchlachtet 100110; Enten, 1 140150; Tauben, geſchalchtet, Stück 60100; Gänſe, geſchlachtet 130 bis 15047 Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110-116; Schweine⸗ fleiſch 92. e Von der Reichsbahn. Bei der Reichsbahn⸗ direktion, die bekanntlich höhere Reichsbehörde iſt, führen die Abteilungsleiter, die bisher Direktoren waren, von nun ab die Amtsbezeichnung„Abtei⸗ lungspräſident“. Die Reichsbahnoberräte führen von jetzt die Bezeichnung„Oberreichsbahnrat“. Eine neue Zwiſchenſtellung mit der Bezeichnung„Reichs⸗ bahndirektor“ iſt zwiſchen beiden. ein⸗ geſchoben worden. Neichslotterie Hr utbensbeſcnagung 2 SFEWIN NI ON 20 RNA MIE N Lahme tna. Nochmals der Film: „Juden ohne Maske“ Auf Grund wiederholter Anfragen nennen wir nachſtehend nochmals die nächſten Aufführungs zeiten des dokumentariſchen Films„Juden ohne Maske“: Samstag, den 10. Dezember, Spätvorſtellung um 23 Uhr im„A 15 ambra“ Sonntag, den 11. Dezember, vormittags ö 11 Uhr, im„Capitol“. 1 Samstag, den 17. Dezember, Spätvorſtellung 23 Uhr, im„Regina“, Neckarau. Es läuft wieder das geſamte Programm mit den Beifilmen„Mannesmann“ und„Adolf Hitler in Italien“. Eintrittspreis auf allen Plätzen 40 Pfg. 2 Die Karten ſind ſchon jetzt im n an 5 Tageskaſſen der genannten Filmtheater erhältlich, 0 2 1 Der Name schuf durch 1 Sumer 8 Quaelſtät sich seinen Ruf. i 2 Das große Hut- u. Pelzhaus 5 in det Breiten Strabe H 1, 67 0 5 1 9 Neue Abenteuer des Tobias Groll f f 9. Rückſichmahme auf Aeltere und Schwächere 2 9 f 1 i 6 9 f fü Mit müden Gliedern ſitzt ein Mann Auf einer Kiſt',. Groll ſchreit ihn an: „Was ſoll denn das hier?! Kriegſt' die Motten! f Schon müde von den paar Klamotten?! l Los, los, mal ſchnell und ran an Speck, 1 Ich zeig' dir, wie man packt den Dreck!“ a N 7 0 9 8 1 U i 1 ft 1 50 0 0 Groll pelt denn nun die Kiſte auch 8 Und hält ſie ſich vor ſeinen Bauch. N f Er denkt:„Verflixt und zugenäht, Das Ding iſt ſchwer!“ Doch ſtolzgebläht g 6 Ruft er mit Stentorſtimme breit: 1. „Na, ſiehſte! So'ne Kleinigkeit!“ 1 2 f 5 ir a 8 2 7 ‚ 1 2 Doch unſer lieber, guter Groll Der nahm fürwahr den Mund zu voll; Drum hat er ihn ſich auch verbrannt, 10 Dieweil die Laſt entfiel der Hand. 5 4 Grolls Stelzen ragen in die Luft. 13 Sein Zorn und Stolz ſind ſchnell verpufft.. g 4 6 15 50 15 60 105 1, 1 61 U 1 155 4 45 5 Di 1 8 05 1 Groll bittet um Entſchuldigung Und reibt ſich die Verlängerung Des Rückens, ber ihn heftig plagt. Er iſt bekehrt jetzt und er ſagt: „Die Rückſicht muß— ich ſeh' es 9 2 e das Erſte ſe 5* — ääaʒ——U——V— e a Donnerstag, 8. Dezember 1938 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 508 ele. 5. Seite/ Nummer 568 Allzu gefährliche ſpäte Liebe 67 jühriger als rasender Liebhaber Keberfall auf ſeine bereits 70 fährige Geliebte unte nommen ſchlagverſuchs zu Gefängnisſtraſe verurteilt * Frankenthal, 8. Dez. Von dem 67jährigen Mi⸗ chael Bahrdt aus Frankenthal konnte man keines⸗ wegs ſagen:„Der Bart iſt ab“. Denn der doch immerhin alte Mann verliebte ſich nach dem Tode ſeiner Frau in eine 70 jährige() geſchie⸗ dene Frau, mit der er noch einige zärtliche Tage verlebte. Das intime Verhältnis wurde allerdings bald durch die Eiferſucht des Liebhabers emp⸗ findlich geſtört, der an der Treue ſeiner greiſen Ge⸗ liebten zweifelte, als dieſe einmal mit ihrem Schwie⸗ gerſohn ſpazieren ging. Die Streitigkeiten und Eiferſuchtsſzenen häuften ſich, ſo daß bald die Ge⸗ fühle der Frau erkalteten. Der ſtürmiſche Liebhaber drang hierauf am 17. März d. J. gewalt am in ihre Wohnung ein, deren Tür er mit einem Hammer ein⸗ ſchlug. Daun hieb er der früheren Geliebten mit dem Hammer ſolange auf den Kopf, bis der Stiel abbrach. Glücklicherweiſe überſtand die Frau auch dieſe Attacke. Das Schwurgericht Frankenthal billigte dem Angeklagten, der offenbar aus Eiferſucht und keines⸗ falls mit Ueberlegung gehandelt hatte, mildernde Umſtände zu und erkannte ab 1. September gegen ihn wegen verſuchten Totſchlages auf 2% Jahre Gefängnis. Dieſes Urteil iſt jetzt rechtskräftig geworden, nachdem das vom Angeklagten angeru⸗ ſene Reichsgericht ſeine Reviſion als offen⸗ ſichtlich unbegründet verworfen hat. Sechzehnjähriger erſchießt ein Kind Furchtbare Folgen des Leichtſinns * Bundenthal bei Dahn, 8. Dez. Durch Leicht⸗ ſinn ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 16jähr. Walter Mehr hantierte im Garten mit einem ge⸗ ladenen Flobert, wobei ihm Kinder aus der Nach⸗ barſchaft zuſahen. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und die Kugel traf den 5jähr. Walter Fröhlich, der vor dem unglücklichen Schützen ſtand, in den Unter⸗ leib. Die Eltern brachten das Kind ſofort ins Dahner Krankenhaus, wo es einer Operation unterzogen wurde; das Kind ſtarb jedoch an den ſchweren Ver⸗ letzungen. dugendliche Einbrecherbande gefaßt Sie räuberte in Rodalben * Rodalben bei Pirmaſens, 8. Dez. Hier wurden in letzter Zeit Einbrüche am laufenden Band verübt. Es handelt ſich um Jugendliche, die ſich zu einer Bande zuſammengeſchloſſen haben und gemeinſam ans Werk gingen. Ihr erſter Raub⸗ zug führte ſie in den Keller einer Kolonfialwaren⸗ handlung, wo ſie ſich mit Eßwaren reichlich eindeck⸗ ten, Bei einer weiteren Diebestat erbrachen ſie einen Schaukaſten einer Eiſenwarenhandlung und holten ſich ihre nötigen Gebrauchsgegenſtände. Dieſe Tat wurde abgelöſtt von einer dritten, bei der ſie eine ſtattliche Anzahl Weinflaſchen entwendeten und ihre bisher gelungenen Raubzüge feierten. Doch die Po⸗ lizei hat ſie nun ermittelt und zur Anzeige gebracht. Herbolzheim bei Mosbach, 8. Dez. Der verheiratete Arbeiter Theo Schön ich, der an einer Betoniermaſchine beſchäftigt war, kam der Stark⸗ ſtromleitung zu nahe und wurde getötet. Witwe mit zwei kleinen Kindern trauern um ihren Ernährer. 24 Urlauberzüge fuhren in den Odenwald Bensheim, 8. Dez. Der heſſiſche Odenwald hatte in dieſem Jahr einen zahlreichen Fremdenverkehr aufzuweiſen. Obwohl das Wetter faſt den ganzen Sommer hindurch nicht günſtig war, hatten viele Luftkurorte an der Bergſtraße, im vorderen und im hinteren Odenwald ſowie im Neckartal höhere Frem⸗ denziffern als im Jahre zuvor. Auch viele Koͤcß⸗ Urlauber weilten in dieſem Jahre im Odenwald. Wegen Tot⸗- Auch im kommenden Jahr wird dieſer das Ziel vie⸗ ler Kö F⸗Fahrten ſein. Wie ſchon jetzt feſtſteht, ſind im neuen Jahr 24 Urlauberzüge in den Odenwald vorgeſehen. „Schwiegerſöhne“ auch in Wiesloch * Wiesloch, 8. Dez. Die Volksdeutſche Bühne Berlin bringt in der Zeit vom 15. bis 18. Dezember das Schauſpiel„Schwiegerſöhne“ zur Auf⸗ führung. Die Aufführung findet am Freitag, dem 16. Dezember, in Wiesloch im Erbprinzen⸗ ſaal für folgende Orte unſeres Kreiſes ſtatt: Baier⸗ tal, Dielheim, Rauenberg, Rotenberg, Malſchenherg, Malſch und Rettigheim. Dieſelbe Aufführung iſt bereits am 15. Dezember in Walldorf im Saal des „Wilhelmsbergs“ für die Orte Walldorf, Rot und St. Leon. * Kelpsau(Amt Buchen), 7. Dezember. Bei der auf hieſiger Gemarkung abgehaltenen Treibjagd wurden drei Füchſe und 75 Haſen erlegt. L. Wieſenbach, 8. Dez. Wegen Schaffung einer Dorfchronik fand hier eine Verſammlung ſtatt, in der Pg. Konrad auf die Bedeutung einer Dorf⸗ chronik hinwies und die Bevölkerung zur Mitarbeit einlud. Aus Baden Feſttage im feſtlichen Baden-Baden Auch im Winter keine„tote Saiſon“ * Baden-Baden, 8. Dez. Das ganze Jahr über ſtrahlen Tag für Tag bis in die ſpäte Nacht hinein die großen Lampen vor dem Kurhaus in Baden⸗ Baden. Nur einmal im Jahr wird eine Ausnahme gemacht: am Heiligen Abend; dann ſchließen die Pforten des Kurhauſes ſchon um 18 Uhr. Dafür kommen die Gäſte an den Weihnachtstagen ſelbſt um ſo ſtärker zu ihrem Recht. Am 25. Dezember findet nachmittags ein feſtliches Weihnachts⸗ konzert im Gartenſaal ſtatt, u. abends ſchreitet im Gewand der Komödie„Der König von Paris“ ibber die Bretter des Kleinen Theaters. Am Nach⸗ mittag des zweiten Weihnachtstages erfüllt ſich den Kindern der Wunſch, im Theater„Peterchens Mond⸗ fahrt“ beizuwohnen, während etwa zur gleichen Zeit die tanzluſtigen Erwachſenen ſich im Ballſaal des Kurhauſes ein vergnügliches Stelldichein beim Tanztee geben. Ab 21 Uhr ſtrahlt in feſtlichem Ge⸗ wand der Große Bühnenſaal: der Weihnachts ⸗ ball am zweiten Feſttag gehört zu den traditionellen Veranſtaltungen, nach denen ſich die Freunde Baden⸗ Badens ſchon viele Wochen vorher eingehend erkun⸗ digen. Am 31. Dezember geben internationale Varietékräfte dem Großen Gala ⸗Abend im Bühnenſaal des Kurhauſes die rechte Silveſter⸗ Weihe. Selbſtverſtändlich daß das Theater den ganzen Winter über Vorſtellung an Vorſtellung reiht, und daß kein Tag vergeht, an dem das ſechzig Mann ſtarke Sinfonie⸗ und Kurorcheſter nicht einmal oder ſogar mehrere Male ſeine Freunde vor dem Podium perſammelt. Hochſchwarzwaldlandſchaft wird erhallen Der Nonnenmattweiher unter Naturſchutz * Lörrach, 8. Dez. Durch eine Bekanntmachung des Bezirksamts Lörrach iſt der Nonnenmattweiher mit den angrenzenden Hängen unter Landſchaftsſchutz Fabb Der Held der„Morro-Caſtle“ verurteilt Vombenanſchlag auf den Vorgeſetzten findet ſeine Sühne Jerſey City(USA), 7. Dezember. Ein Mann, deſſen Name im Jahre 1934 im Munde aller Amerikaner war, iſt jetzt nach neuntägiger Verhandlung eines entehrenden Verbrechens ſchulbig geſprochen worden. 1934 verbrannte unweit der Reede von Asbury⸗ Park, an der Küſte des Staates New Jerſey, der Dampfer„Morro⸗Caſtle“. 125 Menſchen verloren dabei ihr Leben. Der Bordſunker George W. Rogers hatte bis zum letzten Augenblick auf ſeinem Poſten ausgeharrt und Signale gegeben. Ihm war es zu verdanken, daß das Unglück nicht noch weit größere Ausmaße annahm. Rogers wurde als letzter an Land gerettet. Man überhäufte ihn mit Ehrungen und gab ihm einen Poſten in der Polizei der Stadt Bayonne. Dort führte er ſich anfangs ſehr gut. Doch auf einmal packte ihn falſcher Ehrgeiz: er wollte durchaus auf den Poſten ſeines Vorgeſetzten, des Polizeileutnants Vincent J. Doyle gelangen, der das Rundfunkbüro der Polizei leitete. Im März dieſes Jahres ſandte Rogers an Leutnant Doyſe ein Paket, das eine kleine, von dem Abſender ſelbſt ge⸗ fertjate Bombe enthielt, Arglos öffnete der Offizier das Pärchen. Die Bombe explodierte in ſeinen Händen und riß ihm drei Finger weg. Außerdem trug er einen doppelten Beinbruch davon. Der Verdacht fiel erſt ſpäter auf Rogers. Da der Angeklagte geſtändig war, fand der Prozeß ohne Geſchworene ſtatt. Aber es wurden 225 Zeugen ver⸗ nommen, darunter alle 202 Angehörige der Polizei von Bayonne. Da über den Hergang der Stroflat kein Zweifel herrſchte, handelte es ſich ausſchließlich um Leumundszeugen. Gericht und Verteidfaung wollten, in Hinblick auf das ehrenvolle Vorleben des Angeklagten, die Motiye reſtlos klären und alles, was für ſeine mil⸗ dere Beurteilung ſprechen könnte gebührend her⸗ vorheben. Doch dies mißlang vollends. Nicht ein einziger Zenge ſagte günſtig für den Angeklagten aus. Der Richter mußte daher George W. Rogers wegen „tätlichen Angriffs mit Tötungsabſicht“ ſchuldig ſpre⸗ chen und eine längere Freiheitsſtrafe ver⸗ hängen. Offenbar iſt Rogers von einem übermächtigen Geltungsbedürfnis beherrſcht, das ihn 1934 auf der brennenden„Morro⸗Caſtle“ zu heldenmütigem Aus⸗ harren beſtimmte, jetzt aber auf den Weg des Ver⸗ brechens geſtoßen hat. Abenteurer und Verbrecher Sicherungsverwahrung für einen ſchweren Jungen * Koblenz, 8. Dez. Ein wildes, unſtetes Leben führte der 5ljährige Georg Dinies aus Kandel (Südpfalz), der ſchon in früheſter Jugend auf die Verbrecherbahn geriet. Bereits mit fünfzehn Jah⸗ ren ſtand er vor der Strafkammer. Mit 20 Jahren entfloh er aus der Krankenſtation eines Gefängniſſes und drei Jahre ſpäter wurde er in München als Be⸗ trüger und Dieb zu vier Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Als er ſich kurze Zeit in der Schweiz auf⸗ hielt, wurde er in Winterthur zu Gefängnis verur⸗ teilt. Bei Kriegsausbruch befand er ſich wieder in Deutſchland und meldete ſich freiwillig zum Kriegs⸗ dienſt, wurde wegen ſeines verbrecheriſchen Lebens⸗ wandels aber für unwürdig befunden und zuxrück⸗ gewieſen. Unter falſchem Namen ſchlich er ſich dar⸗ auf in einen Truppenteil ein. Seine Entlarvung führte wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe. Nach dem Kriege ließ ſich D. in die franzöſiſche Fremdenlegion anwerben; dreizehn Jahre verbrachte er in Syrien, Marokko und Indochina. 1933 kehrte er nach Deutſchland zurück, um ſofort wieder in ſeine alten Gewohnheiten zu verfallen. Er verdingte ſich auf einſamen Höfen als Knecht, um beſſer Diebſtähle ausführen zu können. Im Juli d. J. wurde er in Koblenz⸗Metternich auf friſcher Tat gefaßt. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt. Als gemeingefährlicher Gewohn⸗ heitsverbrecher wurde Dinies außerdem in dauernde Sicherungsverwahrung genommen. iſt wieder ein herrliches ur⸗ Nor Ve 1 geſtellt worden. Damit wüchſiges Stück des Hochſchwarzwalds vor jeder Ven ſchandelung und Zerſtörung bewahrt und bleibt für die Zukunft in ſeiner ganzen Eigenart und Schön⸗ heit erhalten. 1939 kein größeres Narremreffen Tagung der ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Narrenzüufte Auf der diesjährigen ſch⸗ alemanniſchen * Donaueſchingen, 7. Dez. Hauptverſammlung der ſchwäl ö Narrenzünfte, die von über 200 Vertretern beſucht war, wurde vor allem die Zugehörigkeit zu dem m vorigen Jahre in München gegründeten Bund Deutſcher Karneval beſprochen. Es wurde be⸗ ſchloſſen, daß entſprechend der urſprünglicher 0 bei der Gründung des Bundes keine Zunft Einzel⸗ mitglied beſtehen ſolle, ſondern nur die Vereinigung ſchwäbiſch⸗alemanniſcher Narrenzünfte als G a n⸗ zes. Auch ſoll die Vereinigung einen Sitz im Bun⸗ despräſidium erhalten. Neu aufgenommen wurde in die Vereinigung die Konſtanzer Plätzlezunft, die das Bodenſeebrauchtum pflegt. Im nächſten Jahr ſoll kein größeres Nar⸗ rentreffen ſtattfinden, ſodaß der Antrag Schram⸗ bergs, in ſeinen Mauern ein ſolches abzuhalten, zu⸗ nächſt zurückgeſtellt wurde. Im allgemeinen wurde Frischer Atem gründiiche, schonende Reinigung, vVerhindett den Ansatz von Zahnstein. geolle Tube 40 Pf., ſceleine Tube 25 2 noch beſchloſſen, daß bei künftigen Narren⸗ treffen keinerlei Fasnachtsgeſtalten mehr auftreten dürfen, die nicht in den Rah⸗ men der Zünfte mit hiſtoriſchem Brauchtum hinein⸗ paſſen. Architekt Karl Anton Meckel Ein ſehr befähigter Baukünſtler ⸗ii⸗ Freiburg, 8. Dez. Vom Tode abberufen wurde im Alter von 63 Jahren der ſeit langer Zeit in Freiburg anſäſſige, in Frankfurt a. M. geborene Architekt Karl Anton Meckel. Er war ein Bau⸗ künſtler von überragenden Fähigkeiten und eigen⸗ williger Geſtaltungskraft. Zu ſeinen Schöpfungen gehören das Freiburger Sparkaſſengebäude in der jetzigen Form, ferner der St.⸗Georgs⸗Brunnen auf dem Münſterplatz, das im Jahre 1912 neuerbaute Verlagshaus Herder und das Weltkriegsgefallenen⸗ denkmal des Inf.⸗Rgts. 113 beim Stadtgarten am Karlsplatz. L. Sinsheim, 8. Dez. In allen Gemeinden des Kreiſes Sinsheim zeigte ſich am Tage der natio⸗ nalen Solidarität erhöhte Opfer⸗ bereitſchaft. In Eppingen ſtieg das Sammel⸗ ergebnis von 250 Mark auf 1350 Mark, in Neiden⸗ ſtein von 33 auf 114 Mark, Grombach meldet ein Ergebnis, das 66 v. H. über dem Satz des Vorjahres liegt, Dühren ein Mehr von 50 v.., Rohrbach b. S. ein Mehr von 82 und Waldangelloch gar von 300 v. H. Aber auch in den hier nicht genannten Ge⸗ meinden ergaben ſich oft erſtaunlich⸗günſtige Ab⸗ ſchlüſſe. Kurgartenerweiterung in Bad Dürkheim Die Vorarbeiten im Gange * Bad Dürkheim, 8. Dez. Die erſten Vorarbeiten zur Erweiterung des Kurgartengeländes in Bad Dürkheim ſind im Gange. Die Grundſtücke, die nun⸗ mehr zum Kurgarten kommen ſollen, befinden ſich bereits in den Händen der Stadtverwaltung. Der Kurgarten wird ſich nach Fertigſtellung bis zur Mannheimer Straße ausdehnen. Man rechnet mit der Fertigſtellung bis zum Frühjahr 1939. Alt-Rüſſelsheimer Rathaus wird Opfer der Spitzhacke * Rüſſelsheim(Heſſen), 8. Dez. Das alte Rüſſels⸗ heiner Rathaus, das ſchon ſeit vielen Jahren zu Wohnzwecken vermietet war, fällt jetzt der Spitzhacke zum Opfer. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, den großen Platz nahe der Kreuzung Mainzer⸗ und SA⸗ Straße neu zu geſtalten. Mar Schmeling als Nimrod Als Jagdgaſt im Hunsrück * Bad Kreuznach, 8. Dez. Max Schmeling war in dieſen Tagen als Jagoͤgaſt in den Wäldern um Wöllſtein und ſchoß 25 Haſen. Dresdner⸗veipz, Hoeſch, Köln Bgm tronen to„ Schneilpreſſer 87 Düren. Metallm Düffeld Hoefelbr Don am. A. Nobel intracht Braunk ſenb.⸗ Bertram Elektr Lieferung Elektr Licht u. Kr. Engelbardt Brau Enzinger ⸗Unton rdmannsb. Spi Irlang⸗Baumm E arbenind., J. eibiſch, 85. Fein⸗Jnte⸗Spinn Felten& Guill rauſtadt, Zucker Froebeln, Zuckerf. ebhardt 4 C. ehe& C. 4 err eahm. Glas Ses, f. el. Untern Glas Schalte Slaugzig. Zuckerf. Boedhart, Gebr. 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Magdebg Feuemn 134,0 134,0 Auckerf. fel Wanzl Thuriugla Erl. 4 125,2 127 Bank-Akctien Kolonial- W²erte 170,0 14⁵⁰̊ Alg. Dt. Gt.⸗Anſt 97,12 97,12 Otſch.⸗Oſt 2 101,2 101,7 Gadiſche Bant„ A 1 5 1725 N 1 9 5 91255 110, Neu-Gunnea„ 55 3 r Hyp. u. 75 96, Otavi⸗Minen 25,25 25,50 100 57, de. Naeinse, 100 106 Schantang⸗ G u 110,2 110 f 6. Seite/ Nummer 568 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1938 Tagung der Kanuſportler in Karlsruhe Vadens Kanuſport vor großen Aufgaben: die Deutſchen Kanumeiſterſchaften in Mannheim Vom 3. bis 4. Dezember d. J. fand in der Gauhauptſtadt eine Tagung der Kreisfachwarte und der übrigen Mit⸗ arbeiter des Fachamts Kanuſport ſtatt, welche eine Rück⸗ ſchau brachte uber das, was bisher geleiſtet wurde, die aber insbeſondere aufſchlußreich und richtungweiſend für die Zu⸗ kunſt war. Es muß vorweg geſagt werden, daß die Ge⸗ ſchicke des badiſchen Kanuſports bei dem derzeitigen Cau⸗ fachwart Brüchle⸗ Mannheim und ſeinen bewährten Mit⸗ arbeitern in guten Händen liegen und daß manches, was bisher verſäumt wurde, in den nächſten Jahren gutgemacht werden wird. Dieſe Ueberzeugung werden insbeſondere die Vertreter vom Oberrhein- und Bodenſeegebiet mit nach Hauſe genommen haben, deren Belange bisher nicht in dem Maße vertreten wurden, wie dies im Intereſſe der För⸗ derung des Kanuſports und ſeines weiteren Ausbaus als Glied des DR wünſchenswert geweſen wäre. Hier haben die Ausſprachen und Vorträge auf dieſer Tagung ſchon manchen Fingerzeig gegeben, und es ſteht zu hoffen, daß bei energiſchem Anpacken der Kanuſport auch in den ge⸗ nannten Gebieten in rein ſportlicher Hinſicht wieder auf ein Stufe kommt, die erwarten läßt, daß den gegenwärtig in Baden führenden Mannheimer Vereinen am Oberrhein (Karlsruhe. Kehl, Freiburg uſw.) und am Bodenſee(Kon⸗ ſtanz, Radolfzell uſw.] ebenbürtige Mitbewerber gegenüber⸗ treten. Eingeleitet wurde die Tagung mit einem Bericht von Gaufachwart Brüchle⸗-Mannheim über die ſeit ſeinem Amtsantritt im Gau 14 auf dem Gebiet des Kanuſports geleiſtete Arbeit und die bevorſtehenden Aufgaben des Jahres 1939. Im Rennſport ſteht der Gau 14, gemeſſen an der er⸗ reichten Punktzahl ſeiner Vereine, im Reich an zweiter Stelle hinter dem Gau 16 Bayern, was ausſchließlich auf die vorbildliche Arbeit der Mannheimer Vereine auf renn⸗ ſportlichem Gebiet im Jahre 1938 zurückzuführen iſt. In Anerkennung dieſer Arbeit hat das Reichsfachamt für den Kanuſport die Durchführung der Deutſchen Kanumeiſter⸗ ſchaften 193ä den Mannheimer Kanuten übertragen, worauf der Gau 14 ſtolz ſein darf. In der Zuſammenarbeit zwiſchen Dͤfs und H ſind nunmehr klare Verhältniſſe geſchaffen. Bemerkenswert iſt, daß die geſamte Kanuſugend in die Marine HJ überführt wird(was in Mannheim bereits geſchehen iſt!). Der Selbſt⸗ bau von Booten durch die Jugend erhält die tatkräftigſte Unterſtützung von Reichsbund und HJ. Im Jugendrenn⸗ ſport wird vom nächſten Jahre ab eine Trennung zwiſchen Aktiven und Jugend inſofern Platz greifen, als die Jugend ihre Regatten ſelbſt durchführt. Soweit im Gau Vereine noch ohne Jugendgruppen ſind, wurde die Notwendigkeit der Gründung von ſolchen in eindeutiger Weiſe(far⸗ gelegt. Welche Bedeutung dem Zelt⸗ und Lagermeſen bei⸗ zumeſſen iſt, geht daraus hervor, daß dem Reichsfachamts⸗ leiter für den Kanuſport Dr. Eckert⸗München das geſamte Zeltlagerweſen unterſteht weil auf dieſem Gebiet der Kauu⸗ ſport bisher ſchon tonangebend war. Das nächſte inter⸗ notionale Zeltlagertreffen wird im Jahre 1939 von der Schweiz in der Nähe von Zürich durchgeführt. Die Frage der Errichtung weiterer Kanuſtatlonen und Zeltſagerblätze murde eingehend beſprochen und dabei das Gegenſeitigkeits⸗ verhältnis zwiſchen Reichsbund und Doac bezüglich der Benützung der Zeltlagerplätze klar umriſſen. Auch die Frage des Selbſtbanens von Booten durch Ver⸗ eine und deren Mitglieder wurde eingehend behandelt und die Verwirklichung dieſer Idee empfohlen. Die Arbeit der weiblichen Jugend im Gan wird eben⸗ falls auf eine einheitliche Linie gebracht und einer Neu⸗ ordnung unterzogen werden. Die Tagung in Karlsruhe hat gezeigt, daß der Kanuſport iimlihau Baden auf der Höhe iſt und daß da, wo er noch ausbaufähig iſt in den kommenden Jahren mit der nötigen Energie an die Arbeit gegongen wird. Die Kreisfachworte, die in Karlsruhe anweſend waren, haber im Laufe dieſer Tagung ſo viele Anregungen erhalten, daß man erwarten kann, daß ihre Arbeit auch in den lommenden Jahren von Erfolg ſein wird. Wbd. Holländiſche Hoffnung auf die o ympiſche Kraulſtaffel Die begehrteſte Goldmedatlle im Schwimmen iſt zwei⸗ fellos die für die 4 mal 200 Meter Kraulſtaffel. Deshalb iſt jedes Land beſonders glücklich, wenn es vier erſtklaſ⸗ ſige Krauler über dieſe Strecke hat. In Berlin 1936 ge⸗ wann Japan die Staffel vor US A, Ungarn, Frankreich, Deutſchlond und England. Jetzt taucht ein neuer Konkur⸗ rent auf, nämlich Fiolland. Der Europaſieg von Kees Ho⸗ ving über 100 Meter har im holländiſchen Schwimmſport, der bisher nur bei den Frauen Weltbeſtleiſtungen gebracht halte, nun auch bei den Männern einen ſtarten Auftrieb zur Folge gehabt. Beſonders freut man ſich über die Lei⸗ ſtungsverbeſſerung, die v. d. Kuil über die bisher arg ver⸗ nachläſſigte 400⸗Meter⸗Strecke erzielte. Endlich iſt es ge⸗ lungen, den ſchon lange beſtehenden Landesrelord von 50,2 auf:55,2 herunterzudrücken und damit der Europo⸗ beſtleiſtung des Franzoſen Taris mit:47— ſie ſtommt aus dem Jahre 19311—, näher zu kommen.(Den deut⸗ ſchen Rekord hält der Berliner Plath mit 451,8). Da man in van Ramack einen weiteren guten 400⸗Meter⸗Schwim⸗ mer hat und dieſe Strecke meiſt die Ausgongsſtrecke auch für die 200 Meter iſt, da andererſeits der Europameiſter Hoving auch die 200 Meter ſaſt in fünf Minuten bewäl⸗ tigt und in dem 16fährigen van Merkeſteiin ein neues Talent heronwächſt, hat man eine 4 mal 200⸗Meter⸗Kraul⸗ ſtaffel beiſommen, die ernſtlich für einen Platz unter den letzten Sechs bei den Olympiſchen Spielen in Frage kommt. W Finniſche Vorbereitungen für 1940 „Quartiermeiſter“ Major Hauſen Wenn man einen„Würdenträger“ der kommenden Olympiſchen Spiele in Helſinki nicht zu beneiden braucht, dann iſt es Major Hauſen, der Chef des Quartieramtes. Wie ſeine anderen Kameraden reſidiert er im Haus Mi⸗ konkodu 15, gegenüber dem Bahnhof, vorläufig noch mit den anderen Abteilungen zuſammen, aber ſchon heute ſicht es ſo aus, daß er bald das ganze Haus für ſich allein brauchen wird. Seine Aufgabe iſt recht umfangreich, Man rechnet damit, daß 120 000 Ausländer kommen und daß mindeſtens 40 000 Finnen die Spiele an jedem Tag beſuchen. Alſo heißt es Unterkunft ſchaffen und für all das ſorgen, was mit einem ſolchen Rieſenzuſtrom ver⸗ bunden iſt Vorläufig iſt das eine recht ſchwierige Auf⸗ gabe, denn man hat ja noch gar keine ſicheren Anhalts⸗ punkte, ſondern baut alles auf Schätzungen auf. Auch die Zahl der verkauften Eintrittskarten iſt kein ſicherer Faktor hinſichtlich der zur Verfügungſtellung von Quartieren Jedenfalls weiß man eins, nämlich, daß man auch ſämtliche Vororte und in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilometer um Helſinki liegenden Ortſchaten zur Unterbringung der Beſucher der Olympiſchen Spiele heranziehen muß. Sol⸗ chen Fremden, die außerhalb der Stadt wohnen werden,, wird man koſtenloſe Hin⸗ und Rückfahrt einrichten oder aber den Preis der notwendigen Fahrten in die Stadt hin und zurück vom Zimmerpreis abztehen. Auf dieſe Weiſe hofft man das Publikum auch für ein Quartier außerhalb von Helſinki zu intereſſieren. Eine tröſtliche Mitteilung: Zimmer in der Preislage von 100 Finmark(das ſind nach dem derzeitigen Kurs 5,10 bis 5,15 Mark) gibt es reichlich, das hat die probe⸗ weiſe Beſtandaufnahme der verfügbaren Quartiere dieſer Art ergeben. Dagegen iſt das nicht der Fall bei den Zim⸗ mern der Preislage 1, alſo den teueren. Auch hier brau⸗ chen die Fremden aber keine Angſt haben. In Helſinkt haben viele Familien die eigenartige Vorliebe, recht oft umzuziehen, ſie wiſſen noch nicht, wo ſie im Sommer 1949 wohnen werden und können daher jetzt noch keine Zim⸗ mer anmelden. Die Vermbetung wird im übrigen derart vor ſich gehen, daß dos Quartieramt ſelbſt dem Wohnungs⸗ inhaber gegenüber als Mieter auftritt. Es mietet das Rund um den runden Lederball Waſſer⸗Fußballſpiel vor 397 Zuſchauern Gewiß die Terminnot iſt im Sport eine Angelegenheit, mit der nicht zu ſcherzen iſt. Es ergibt ſich aber die Frage, ob ein Fußballſpiel um jeden Preis ausgeiragen werden muß, auch wenn der Kampf dann mehr einem Wafferball⸗ os einem Fußballfpiel gleicht, Laſſen wir den Leſer ſich ſelbſt ein Bild machen, wenn er folgenden Ab⸗ ſatz aus einer oſtpreußiſchen Zeitung lieſt: „Der Platz, auf dem das Spiel ausgetragen wurde, be⸗ fand ſich in einem Zuſtand, der alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellt. Man ſtelle ſich einen feſtgewalzten Acker vor, der durch die Regengüſſe voll'ommen aufgeweicht: und über und über mit Pfützen bedeckt iſt. Die einzig richtige„Spiel“-weiſe auf dieſem Platz war ſotgende: Ver⸗ teidbigleng und Läuferreihe mußten mit weiten hohen Schlägen den Ball nach vorne treiben, und die Stürmer mußten im Wettrennen mit der gegneriſchen Läuferreihe und Ver'eidigung, mit langen Sätzen die Pfützen üver ſpringend, hinterherloufen, verſuchen, eine Zehnte ſekunde vor der Vertetdigung am Ball zu ſein und dann deu Boll, ſoweit das die Pfützen zuließen, in Richtung Tor zu be⸗ fördern.“ Aber auch für die Zuſchauer muß der Kampf kein un⸗ getrübtes Vergnügen geweſen ſein:„397 Zuſchauer hatten ſich in ſtrömendem Regen eingefunden und zweifelten en⸗ fangs doran, daß auf dem„Pfützenacker“ überhaupt ge⸗ spielt würde! Man ſuchte ſich zwiſchen Dreck und Waſſer⸗ lachest eine Inſel oder ſtellte ſich auf die Bänke und ſah nun— mit heimlicher Freude, nun einmal etwas ganz anderes, etwas Originelles, ſo etwas wie amerikaniſche Moraſtringkämpfe zu ſehen— den komwenden Ereigniſſen entgegen.“ Erwähnen wollen wir nur noch, daß es ſich bei dieſem Kampf um ein Gauligatreiſen handelte 5 Hier muß durchgegriffen werden! In Gablonz kam es kürzlich bei einem Fußball⸗ kampf zwiſchen zwei ſudetendeutſchen Vereinen zu Vor⸗ fällen die nicht dozu angetan ſind, dem Sport förderlich zu ſein. Wenn objektive Beobachter etwa ſchreiben:„Sc entwickelte ſich ein Kampf, wo der Ball nur noch Mittel zum Zweck war und die Beine der Spieler den eigentlichen Angriffspunkt bildeten“, ſo ſind das Zuſtämde. die auf keinen Fall geoͤuldet werden lönnen Erfreulich iſt, daß die zuſtenndigen Sportbehörden Mittel und Wege finden werden, hier energiſch und kompromißlos durchzugreiſen, domit künftig ſolche Darbietungen unmöglich gemacht wer⸗ den. Die ſudetendeutſchen Spieplätze werden ſonſt bad von jedem anſtändigdenkenden Anhänger des Fußball⸗ ſports gemieden werden, was ſicherlich nicht im Intereſſe der ſudetendeutſchen Sportbewegung liegt. Die„Zeit“ ſchreibt dazu u. a:„Die Meiſterſchalrs kämpfe wurden nicht geſchafſtei, um in einer Maſſen⸗ rauferei die Ueberlegenheit einer Stadt über die andere zu dokumentieren. Wie ſoll ſich aber heute zoch ein ver⸗ nünftiger Sportfreund für den Fußballſport inzereſſieren, wenn er bei aktiver Mitwirkung ſeine Knochen, bei rak⸗ ſiver Anteilnahme die guten Beziehungen zu ſeinen Mit⸗ menſchen, die enem anderen Club wohlwollen, riskieren muß; daß ſich dies nur wenige leiſten können, beweiſen die kärglichen Zuſchauerziffern, die ſich nicht beſſern wer⸗ den, ſo lange dieſem Uebelſtande nicht abgeholfen wird.“ Zimmer und vermietet es weiter. Das Quartieramt be, zahlt auch die Zimmer, was natürlich mit einem Riſiky verbunden iſt, wenn nämlich Zimmer ganz oder beilweiſe frei bleiben. Im übrigen obliegt Major Hauſen die Be⸗ treuung der Fremden anläßlich der Olympiſchen Spiele ganz allgemein. Finnländer ſelbſt müſſen während der Spiele zu Hauſe bleiben Es beſteht kein Zweifel darüber, daß für die Tage der Olympiſchen Spiele in Helſinki ſelbſt und ſeiner Um⸗ gebung alle Quartier⸗ Möglichkeiten reſtlos ausgenutzt wer⸗ den müſſen. Das gilt aber auch in gleicher Weiſe für das ganze Land, denn man muß ja ohne weiteres damit rech⸗ nen, daß viele jeden freien Tag benutzen werden, kürzere oder längere Ausflüge ins Land zu machen. Da es nun aber nach einer ziemlich zuverläſſigen Berechnung in den finniſchen Fremdenverkehrsorten nur zuſammen rund 6000 Betten gibt, die ſelbſtverſtändlich dem Bedarf nicht genügen werden, muß man die breiten Maſſen der Bevölkerung mobiliſieren und eine Quartier⸗Reſerve ſchaſfen. An pfelen naturſchönen Orten gibt es große Bauernhöſe, Erholungs⸗ heime, Sommervillen uſw., die man für dieſen Zweck per⸗ wenden kann. Auch Zeltlager laſſen ſich einrichten. Die Finnen ſelbſt werden, um den Quartierbedarf durch eigene Reiſen nicht noch zu erhöhen, gebeten werden, während der Zeit der Spiele und kurz davor und danach zu Hauſe zu bleiben und ihre Ferienreiſen auf eine andere Zeit zu verſchieben. Bauarbeiten am Olympiſchen Dorſ begonnen Die Bauarbeiten am Olympiſchen Dorf, das die Sied⸗ lungs⸗Genoſſenſchaft HAK A errichtet, haben bexeits be⸗ gönnen. Wie man weiß, ſollen in Käpylä eine Anzahl Häuſer mit drei Stockwerken und kleinen Wohnungen für die Unterbringung der aktiven Teilnehmer dienen. Aber nicht alle werden im Olympiſchen Dorf untergebracht wer⸗ den, ſondern die Paddler und Ruderer ſollen in Munk⸗ kiniemi wohnen, die Segler in der geplanten neuen Ka⸗ dettenanſtalt in Santahaming und die Fechter in der Nähe von Weſtend. Die weiblichen Teilnehmerinnen werden in einem Neubau der Krankenſchweſterſchule untergebracht, die in Fer Nähe des Epidemie- und Tuberkuloſe⸗Krankenhauſes errichtet wird. Es ſei aber gleich betont, daß deswegen niemand Augſt vor Anſteckung zu haben braucht. Da die Anmeldung der Attiven ſpäteſtens acht Monate vor Be⸗ ginn der Spiele erfolgen muß— in Berlin war die Grenze 14 Monate—, hat man im Mai 1939 die notwendigen Zahlenangaben über die Mannſchaften der einzelnen Län⸗ der zur Verfügung. Poliziſten auf der Schulbank 150 Polizeibeamte von Helſinki ſind bereits fleißig öa⸗ bei, ſchwediſch, deutſch und engliſch zu lernen, um als Dolmetſcher und Auskunftsperſonen während der Dlym⸗ piſchen Spiele dienen zu können. Neun Gruppen von ſe 15 Mann machen ſich vertraut mit ſchwediſch, fünf Gruppen mit deutſch und ſieben Gruppen plagen ſich mit der eng⸗ liſchen Sprache ab. Mehrere verſuchen ſogar, alle drei Sprachen zu lernen, wobei ſie ſich natürlich darauf be⸗ ſchränken die wichtigſten Fragen beantworten zu können. Die Sprachkurſe ſind freiwillig und koſtenlos, machen aber, wie man bei einem Beſuch„im Klaſſenzimmer“ feſtſtellen kann, allen ziemliche Freude. Indiſche Hockeyſpieler weilen Ende Dezember in Deutſchland. Die Mannſchaft, die ſich aus in England lebenden Indern zuſammenſetzt, ſpielt u. a. auch in Heidel⸗ berg gegen den Hockey⸗Club. Am erſten Weihnachtstag herrſcht auf den deutſchen Rennbahnen völlige Ruhe. Nach Hamburg und Marten⸗ dorf hat jetzt auch München auf die Durchführung der am 25. Dezember geplanten Trabrennen verzichtet. Dafür 1 5 541 i e eee werden am zweiten Weihnachtsſeiertag auf den drei ges nannten Bahnen ſowie in Mülheim⸗Duisburg Rennen ſlattfinden. Krieg oder Frieden? Marchand weiſt die Forderung Kitcheners, Fa⸗ ſchoda zu räumen, entſchieden zurück: „Die Trikolore wird ſo lange über Faſchoda wehen, wie dies meine Regierung für gut hält. Ich erwarte noch ihre weiteren Weiſungen.“ Kitcheners Hinweis, daß es Monate dauern kann, bis Marchand eine Verbindung mit Frankreich her⸗ geſtellt hat, vermag den Entſchloſſenen nicht einen Augenblick ſchwankend zu machen. Aber der Sirdar geht ohne Umſchweife auf ſein Ziel zu. Er weiß, daß er jetzt die Forderung ſtellt, die über Krieg und Frieden entſcheidet Die Bläſſe ſeines Geſichtes verrät ſeine Erregung; 1 muß in Faſchoda die ägyptiſche Flagge iſſen.“ Kitchener blickt Marchand unbeweglich in die Au⸗ gen. Aber der Franzofe hält dem ſtählernen Blick gelaſſen ſtand. Eine kurze Zeit des Schweigens liegt zwiſchen den beiden, dann antwortet der Franzoſe: „Gut, Epzellenz, hiſſen Sie die Flagge über dem Dorf.“ Kitchener iſt einen Augenblick faſſungslos. Dann unterbricht er den Franzoſen:„Die ägyp⸗ tiſche Flagge muß über dem Fort wehen!“ Marchand erwidert ohne zu zögern: „So lange noch ein Tropfen Blut in mir iſt, wird auf dem Fort nur die Trikolore wehen. Sie haben swiſchen Krieg und Frieden zu wählen, Exzellenz!“ Die beiden Soldaten erheben ſich. Der Höhepunkt des dramatiſchen Zwiegeſpräches iſt erreicht.. Kitchener braucht nur den Befehl zu geben das Feuer auf das Fort zu eröffnen, und in wenigen Minuten iſt die kleine Abteilung Marchands ver. nichtet. Kitchener kennt aber auch aus eigener An⸗ ſchauung den unbändigen Nationalſtolz des franzö⸗ ſiſchen Volkes denn er hat als junger Kadett der Woolwich⸗Akademie den Krieg von 1870—71 auf franzöſiſcher Seite mitgemacht. So ſträubt ſich ſein Verantwortungsgefühl dagegen, ſeinem ſoldatiſchen Temperament nachzugeben, das ihn dazu treibt, den Gegner überall dort, wo er ſich England in den Weg ſtellt, zu vernichten. Ein Man Nicht zuletzt iſt es die aufrechte ſoldatiſche Hal- tung Marchands, die auf den Sirdar tiefen Eindruck macht. Der Soldat verſteht den Soldaten Beide umſchließt jenes Band der Kühnheit und Entſchloſ⸗ 5 M n erschüttert Afrika mand mmounmmmmmmmnmnnmnnnnmnmmngummmnummuummmnmmnmunmmmmmmnmnumunn Der dramatische Mahdi-Aufstand gegen die Engländer Copyright dy VDorhut-Derlag(Otto Schlegeh, Berlin 80 88 Ein Bericht von General A. A. Noskoff 33 ſenheit, das die Soldaten aller Nationen auszeichnet. Der Sirdar ſelbſt hätte nicht anders wie Marchand gehandelt. Ein kluger Schachzug Kitcheners So geht Kitchener im entſcheidenden Augenblick der Begegnung überraſchend auf Marchands Vor⸗ ſchläge ein und einigt ſich mit ihm dahingehend, daß die Trikolore über dem Fort von Faſchoda wehen bleibt, während die ägyptiſche Stan⸗ darte über dem Ort Faſchoda gehißt wer⸗ den ſoll. Von der gleichzeitigen Hiſſung des Union Jack nimmt Kitchener Abſtand. Der große Soldat iſt auch ein geſchickter Diplomat. Er weiß, daß er dadurch den Rahmen des Konfliktes einengt, und daß der Streit der Weltöffentlichkeit gegenüber vor⸗ läufig nur zwiſchen Frankreich und Aegypten ent⸗ brennen wird. Er überläßt es den Diplomaten der Downingſtreet, darüber zu entſcheiden, ob man die Grenzen des Konfliktes erweitern ſoll. Vorläufig hat er das Seine dazu getan, eine kriegeriſche Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Frankreich und England zu vermeiden. Aber trotz dieſes klugen Einlenkens iſt Kitchener entſchloſſen, das Feuer auszutreten, ehe es zum lo⸗ dernden Weltenbrand wird. So läßt er Marchand die offizielle Mitteilung überbringen, daß er als Oberkommandierender der ägyptiſchen Armee über Faſchoda und Umgebung den Belagerungszuſtand verhängt. Der Weg nach den Süden, von dem aus allein der Franzoſe mit Waf⸗ fen, Munition, Lebensmitteln und neuen Truppen verſorgt werden könnte, iſt damit geſperrt. Außer⸗ dem läßt der Sirdar in Faſchoda eine ſtarke Garni⸗ ſon zurück, die aus einem Bataillon, einer Feldbat⸗ terie und einem Kanonenboot beſteht. Das Kom⸗ mando übergibt er dem erprobten Kolonialſoldaten Major Jackſon⸗Bey. Unter den feierlichen Klängen der ägyptiſchen Nationalhymne ſteigt die Fahne des Khediven über Faſchoda empor. Im weiten Karree ſind die Trup⸗ ven Kitcheners angetreten. Die Salutſalven der Kanonenboote dröhnen grollend vom Nil her, und die Bajonette der präſentierenden Truppen glitzern unter der Tropenſonne. Marchand weiß, daß feder Kampf zwecklos iſt. Die Kanonen der britiſchen Flottille würden die Verteidiger des Forts zer⸗ ſchmettern, noch ehe ſie dazu kämen, einen Schuß av⸗ zugeben. Am 238. Oktober traf Kitchener ſchon in Marſeille ein. Auf demſelben Dampfer, der den Sieger von Omdurman ſeiner Heimat zuträgt, befindet ſich auch der Gehilfe des Hauptmanns Marchand, der fran⸗ zöſiſche Leutnant Baratier. Er trägt Marchands Bericht über den Zwiſchenfall von Faſchodg bei ſith. Zur ſelben Zeit, als London feſtlich geſchmückt, den Sirdar erwartete und Hunderttauſende dem Be⸗ freier des Sudans zujubelten, halten die franzö⸗ ſiſchen Staatsmänner den Bericht Marchands in Händen. Die Zeit arbeitet für die friedliche Beilegung des Konfliktes. Nur wenige ahnten, wie nahe der Krieg war. So war dem Takt und der klugen Umſicht der beiden Männer, die ſich bei Faſchoda gegenüber ſtanden, zu verdanken, daß das Gewitter vorbeizog, ohne daß ſeine Blitze Europa in Brand ſteckten. Schon anderthalb Monate nach der Auseinan⸗ derſetzung an Bord des„Dal“ iſt der Konflikt auf diplomatiſchem Wege beigelegt. Die franzöſiſche Regierung befiehlt Marchand, Faſchoda zu räumen, und am 11. Dezember 1898 jubeln die Clairons der Senegalkompanie zum letztenmal. Die franzöſiſche Flagge ſinkt, und wenige Augenblicke ſpäter geht neben der Standarte des Khediven der Union⸗Jack hoch. Damit iſt der letzte Akt des gewaltigen Dramas, das der Fanatiker der Abba⸗Inſel verurſacht hatte beendet. N Englands Prinzip: langſam aber ſicher Fünfzehn Jahre hat es gedauert, bis England den Sudan wieder erobert hatte. Fünfzehn Jahre, die angefüllt waren mit dem ſchmählichen Tode Gor⸗ dons und der Niedermetzelung der Beſatzung von Khartum, mit der„Friedenspolitik“ Gladſtones, die England faſt zu einem Geſpött der europäiſchen Oeffentlichkeit gemacht hätte, mit den langwierigen Kämpfen, deren es bedurfte, um das Verlorene zu⸗ rückzugewinnen und ſchließlich hatte Eng⸗ land doch triumphiert. Jenes alte Wort, das wie kein anderes treffend die engliſche Politik kennzeichnet, hat ſich auch hier wieder bewährt:„England verliert alle Schlachten — außer der letzten.“ 5 g England iſt das klaſſiſche Land der Demokratie, deshalb trifft England ſeine Entſcheidungen lang⸗ ſam, unbegreiflich langſam manchmal, ſo lang⸗ ſam, daß ſein Zögern als Schwäche, ſein Zurück⸗ weichen als das Eingeſtändnis einer Niederlage betrachtet wird. Freilich, wer die engliſche Geſchichte kennt, weiß, daß dieſes Zögern nichts anderes zu bedeuten hat, als daß England ſich ſtark macht, um zum Schlage auszuholen. Es iſt nicht allein die öffentliche Meinung, die England mit langen Friſten rechnen läßt, es iſt auch jene ſeit den Zeiten Cromwells im engliſchen Volk tief verankerte Ab⸗ neigung gegenüber allem Soldatiſchen. Der Soldat iſt in friedlichen Epochen in England nicht ſonder⸗ lich angeſehen. Man weiß von ihm nur, daß er irgendwo auf verlorenem Poſten in Indien, in China, in Aegypten, in Syrien und Paläſtina ſeine Pflicht tut oder an den Päſſen der indiſchen Nord⸗ weſtgrenze im Kampf mit den Afridis, an der Grenze eines Hundertmillionen⸗Volkes Wache hält. Freilich, im ſelben Augenblick, da die nattonale Ehre Englands bedroht iſt, ſteht der Soldat in der vorderſten Front.. Typiſch iſt in dieſer Hinſicht ſchon der einleitende Abſchnitt des Mahdi⸗Aufſtandes. Als die erſten Au⸗ zeichen des nahenden Gewitters ſich bemerkbar machen, ſteht die engliſche Oeffentlichkeit den Exeig⸗ niſſen völlig unvorbereitet gegenüber. Erſt lang ſam gewinnt der Gedanke der Befreiung des Si⸗ dans an Boden, und als die Liverpooler Baumwoll börſe und das Sudan⸗Plantagen⸗Sundikat in den Kampf eingreifen, ſchlägt die Stimmung der eng; liſchen Oeffentlichkeit um, und es wird dem letzten Stoker von Birmingham klar, um was es gen Keine europäiſche Macht darf den Schaft des afri⸗ kaniſchen Kreuzes, die Linie Kairo Kap, durchſchnes, den, ſonſt iſt der Sudan, Aegypten, Südafrika und Indien abgeſchnürt und in Gefahr. Schon ſiten die Deutſchen im Tanganjika⸗Gebiet. Was ſoll 1 den, wenn die Franzoſen von Weſten aus dem Kong, die Italiener aus dem Oſten von Erythräa her vorte, ßen? Was ſoll werden, wenn das Quellgebiet. Blauen Nils, der Tana⸗See, der Abeſſinien Welk“ bedeutung verleiht, unter die Herrſchaft einer eurb⸗ päiſchen Großmacht fällt?!„„ Zwar handelt England entſchloſſen, aber W be ko tie e- ele HAN Ponnerstag, S. Dezember 1938 kine Neuregelung im Krafiwagen- Gülerternverkehr Einheiissäße für Transporfleisfungen im Tramp- Verkehr Der im Reichs kraſtwagen⸗Betriebsverband zuſammen⸗ geſaßte gewerbliche Güterfernverkehr hat zufolge der be⸗ iehenden verkehrsorganiſatoriſchen Beſtimmungen bisher noch nicht den Grad von Regelmäßigkeit und Zuverläſſig⸗ keit erreichen können, den die Wirtſchaft von einem Ver⸗ khrsträger zu fordern berechtigt iſt. Deshalb wird der Ai vom 1. Jannar ab eine Neuregelung einführen, die eine schnelle und regelmäßige Verkehrsbedienung ger ver⸗ lodenden Wirtſchaft ſicherſtellen wird. Während zur Zeit die Beſörderungsleiſtung des im Ra verkehrstätigen Unternehmers nach dem Tarifwert des beförderten Gutes entgolten wird, ſollen in Zukunft die im ſogenannten Trampperkehr beſchäftigten Laſtkraftwagenunternehmer nach der Transportleiſtung als ſolcher und unabhängig von der Art des beförderten Gutes nach einheitlichen Sätzen auf Tonnen⸗Kilometer⸗Grundlage entlohnt werden. Bisher mußte der einzelne Transportunternehmer die Uebernahme von Beſförderungsaufträgen von der Verdienſt⸗ möglichkeit für einzelne Fahrten abhängig machen. In⸗ ſolgedeſſen wurden Transportaufträge vielſach nur zögernd der ſehr ſpät ausgeführt. Darin wird durch die neue Ent⸗ lohnüng der im Trampverkehr beſchäftigten Unternehmer in Verbindung mit einer Pflicht zur Uebernahme von Transporten dem Ra B gegenüber Wandel geschaffen. Die bisherigen Grundſätze der Frachtberechnung gemäß Reichs⸗ kroſtwagentarif und die Frachtabrechnung im Wege des Frachtmarbenverkehrs werden durch die Neuregelung nicht geändert. Der Well-Außenhandelin Flugzeugen Gewalfig vergrößert Hei den ſtark zunehmenden Luftrüſtungen in aller Welt hat ſich auch der Außenhandel in Flugzeugen, Motoren und Teilen in den letzten Jahren gewaltig vergrößert. Nach sorgfältigen Berechnungen, die in dem neuen Buch Rolf Wagenführs„Die Flugzeuginduſtrie der Anderen“(Son⸗ derheft 6 des Inſtituts für Konfunkturſorſchung. Han⸗ ſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg, Preis 9,80%) nieder⸗ gelegt find, wurde von den wichtigſten Aus landsſtaaten 108 für 72 Mill.„ Fluggerät ausgeführt, 1937 dagegen bereits für 167 Mill. 4. Vom erſten Halbjahr 1937 518 zum erſten Halbjahr 1938 hat ſich die Ausfuhr erneut mehr als verdoppelt! Sie wird, wenn ſich dieſe Entwicklung ſortſetzt, im ganzen Jahr 1938 bedeutend größer ſein als in den letzten Jahren des Weltkrieges und gleichfalls be⸗ deutend größer als in den Jahren der„Woltwirtſchafts⸗ klonjunktur“ 1928/29. In der genannten Veröffentlichung wird mit Recht darauf hingewieſen, daß bei entem ſo ſtark politiſch be⸗ kimmten Geſchäft, wie es der Export von Flugzeugen därſtellt, alle ſtatiſtiſchen Darſtellungen der Außenhandels⸗ entwicklung natürlich ſtarken Zweiſeln ausgeſetzt ſind. Sicher ſind die Außenhondelsſtatiſtiken lückenhaft. Trotz⸗ dem geben ſie ſelbſt in ihrer Lückenhaftiakeit ein eindrucks⸗ dolles Bild von deu gewaltigen Anſtrengungen, die die einzelnen Staaten machen, um gerade mit ihren Luft⸗ waffen auf die Höhe zu kommen. Die Zahlenunterlagen zeigen deutlich, daß die Ausfuhr von Fluggerät ſowohl aus wirtſchoftlichen als auch aus politiſchen Gründen ſrukturell beſonders begünſtigt iſt. 1937 war der Welt⸗ handel in allen Woren noch nicht einmal wieder ſo groß wie 103; die Ausfuhr wichtiger Auslandsſtaaten an Flug⸗ gekät iſt aber in der gleichen Zeit von 11 auf 167 Mill.% beiegen. Dobei beſchränkt ſich der Welthondel in Flug⸗ ſo, daß es über ſeine Kolonialintereſſen niemals ſeine klaſſiſche Politik, die Aufrechterhaltung des küropäiſchen Gleichgewichts, aus den Augen läßt. „Kennzeichnend für die britiſche Politik nicht nur der Jahren der„Friedenspolitik“ Gladſtones, ſon⸗ dern auch für die darauffolgende Epoche der Ent⸗ ſchloſſenheit der Staatsmänner Roſebery und Salis⸗ burh, iſt die klaſſiſche Rolle Englands als Vermittler und der Anſpruch der engliſchen Nation, in der ganzen Welt als Träger der Friedenspolitik ange⸗ ſchen zu werden. Deshalb ſichert ſich England bis zuletzt, bis zu dem Augenblick, wo es ſchon zum tödlichen Schlage aushölt, vor dem Forum der Geſchichte das Alibi ales zur Aufrechterhaltung des Friedens getan zu haben. Erſt als die Greuel des Mahdismus den bolkreichen Sudan mit Feuer und Schwert überzo⸗ gen hatten, ſeine Bevölkerung von acht Millionen auf zwei dezimierten, als die Araberſtämme ſelbſt ſich gegen Abdullahi zu erheben begannen, die ganze küropäfſche Koloniſationsarbeit durch den Sieg Neleniks über die Italiener bei Adug ins Wanken kam, die Unruhe in der ganzen farbigen Welt auf⸗ loderte und ſomit der Sudan zu einem Problem wurde, das von der ganzen europäiſchen Oeffentlich⸗ keit eine Bereinigung verlangte, ſprachen die Ka⸗ nonen des Sirdars. 5 Freilich, ſie ſtanden ſchon bereit, es fehlte nicht mehr der Mann am Geſchütz. Der Zeiger der Ge⸗ ſhichte ſtand auf 12 Uhr, und in dieſem entſcheiden⸗ den Augenblick der Weltenuhr handelte England ſo, wie es immer gehandelt hat, wenn es um ſein oder lächtſein des Imperiums ging, ſchnell, entſchloſſen, kark, wohlvorbereitet und rückſichts los. So gibt die Epoche des Mahdiaufſtandes nicht nur ein Bild der britiſchen Kolonialpolitik der Ver⸗ bangenheit, ſondern im wahrſten Sinne des Wortes Deinen Schlüſſel zum heutigen und zum kommen⸗ ben Weltgeſchehen. — En de. haben auch Jugoſlawien, Rumänien und ELS- vun WIRTSOx der Neuen Mannheimer Zeitung Aklien im Verlauf erholf Sliller Marki— Renien eher eiwas schwächer Rhein⸗Majiniſche Mittagsbörſe: Still und behauptet Frankfurt, 8. Dezember. 5 Das faſt völlige Fehlen von Kundſchaftsgufträgen nach beiden Richtungen gab auch an der heutigen Börſe das Gepränge. Im ganzen geſehen blieben die Aktienkurſe weiterhin verhältnismäßig gut behauptet und kleine Ver⸗ änderungen erreichten kaum mehr als 4 v. H. In⸗ deſſen begünſtigte die Enge des Geſchäftes größere Ab⸗ weichungen in einzelnen Papieren. So ſetzten Metall⸗ geſellſchaft 1 v. H. höher ein mit 118 und Deutſche Erdöl gewannen 4 auf 12294, während andererſeits Demag um 1 v. H. zurückfielen auf 145½4. Am Montanmartt lagen Mannesmann ſchwächer mit 106%(1074), Höſch mit 1081 (109%) knapp behauptet und Verein. Stahl mit 1047 un⸗ verändert. Gut gehalten waren bei ausgeglichener Markt⸗ lage weiterhin JG Farben mit 148. Elektropapiere no⸗ tierten meiſt unverändert, je v. H. erhöht waren Ges⸗ fürel mit 120% und Elektr. Lieferungen mit 11384. Von ſonſt zunächſt zur Notiz gekommenen Werten gaben Ach. für Verkehr auf 118/½(119)„Vo M auf 172%(173), Rhein⸗ metal auf 120(1297) nach. Andererſeits Weſtdeutſche Kauf⸗ hof„ v. H. höher mit 10894. In Renten blieb das Geſchäft außerordentlich ſtill. Die Kurſe veränderten ſich im allgemeinen wieder nur wenig, im ganzen war die Tendenz aber erneut eher etwas ſchwä⸗ cher. Von öffentlichen Anleihen waren Reichsaltbeſitz an⸗ geboten und 7 v. H. niedriger mit 128,25, ferner Dero⸗ ſama 1„ v. H. mit 1337/6. In tSadtanleihen verblieb noch überwiegend etwas Angebot, ebenſo gingen Liquidations⸗ pfandbriefe vielſach welter leicht zurück. Von Induſtrie⸗ Obligationen Farben Bonds i v. H. auf 117,5, Gold⸗ pfandbrieſe und Staatsanleihen unverändert. Im Frei⸗ verkehr Kommunal⸗Umſchuldung unverändert 92,15. In der zweiten Börſenſtunde erhielt ſich eine freund⸗ liche Grundſtimmung, das Geſchäft blieb aber ſehr ruhig. Von den führenden Papieren konnten ſich J Farben bis auf 149 nach 148, Mannesmann auf 107 nach 10650 und Höſch auf 108,75 nach 108,25 erhöhen. Verein. Stahl beweg⸗ ten ſich zwiſchen 104 bis 1056. Von erſt ſpäter notierten Papieren ſind Klöckner mit 115,50(114,25), Schuckert mit 175,75(1746), andererſeits Licht und Kraft mit 134(15,50) 2 und Reichsbank mit 187,5(188,75) zu erwähnen. Groß⸗ bankaktien lagen 74 v. H. ſchwächer. i Der Freiverkehr lag ruhig und behauptet. Dingler 98 bis 100, Ufa 83. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 8. Dezember. Die Aktienumſätze waren heute vielleicht etwas größer als am Vortag, ſind trotzdem aber immer noch als recht beſcheiden zu bezeichnen. Angebot ſtand aus einigen Geldbeſchaſſungsverkäufen zur Finanzierung des Steuer⸗ termins zur Verfügung, zumal auch jüdiſche Wertpapier⸗ beſitzer für die erforderlichen Steuerzahlungen Verkaufs⸗ genehmigung erhalten haben. Andererſeits war, wie be⸗ reits geſtern, auf ermäßigter Baſis auch Rückkaufsneigung feſtzuſtellen, ſo daß in der Kursgeſtaltung eine einheitliche Tendenz nicht vorhanden war. Am Montanmarkt waren Rheinſtahl um 1, Mannesmann um* und Harpener um 1 v. H. gedrückt, Klöckner dagegen um /, Verein. Stahl⸗ werke und Hoeſch um je v. H. befeſtigt. Bei den Braun⸗ kohlenwerten gab es wieder viele Strich⸗Notizen. Deutſche Endöl gewannen 1 v. H. Bei den chemiſchen Papieren er⸗ mäßigten ſich Schering um, Goldſchmidt um%½ und Rütgers um 2 v.., während Farben einen Anfangs⸗ gewinn von g p. H. ſogleich verdoppeln konnten und ſich damit auf 148% ſtellten. Ueberwiegend gebeſſert waren ferner Elektvo⸗ und Berſorgungswerte, ſo Lieſerungen um 76, Gesfürel und Rice um je/ v. H. Ausnahmen bil⸗ dsten Licht und Kroft mit minus 1 und Waſſerwerk Gelſenkirchen mit minus 1 v. H. Am Maſchinenbaumarkt wurden Berliner Maſchinen unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlags faſt 3 v. H. höher bezahlt. Demag ermäßigten ſich dagegen um 1½ v. H. Mit über Prozent⸗ bruchteile hinousgehenden Abweichungen gegen den Vor⸗ tagsſchluß ſind im übrigen nur noch Metallgeſellſchaft und Sldd. Zucker(je plus 17 und BMW(plus), anderer⸗ ſeits AG, für Verkehr und Bemberg(je minus 11 v..) und Holzmann(minus 176 v..) zu erwähnen.— Im variablen Rentenverkehr waren Reichsaltbeſitz bei nſcht übermäßigem Angebot um 4 v. H. auf 128,6 gedrückt, wäh⸗ rend die Gemeindeumſchuldungsanleihe mit unverändert 92.15 hptiert wurde. Im Börſenverlauf blieb das Geſchäft ruhig, doch führte Nückkaufneigung zumeiſt zu einer Aufwärtsbewegung der Kurſe. Daimler, Geſfürel, Wintershall, Hoeſch und Rhein. Braun ſtiegen je um 7. Holzmann gewannen 6 v. H. Rütgers und Rheinmetall Borſig wurden je 1 und Salz⸗ detfurth 1 v. H. höher notiert, Farben ſtellten ſich auf 14856. Am Kaſſarentenmarkt war die ändert. Niedriger lagen einige Lage ruhig und unver⸗ Stadtanleihen, ſo 286er Kiel, 28er Breslau und ger Bonn je um 7 und 26er Braunſchweig um 4 v. H. Pfandbriefe und Kommunal⸗ obligattonen blieben unverändert. Liquidationspansbriefe gaben vereinzelt weiter nach. Reichs⸗ und Länderanleihen konnten ſich zumeiſt behaupten. Alte Hamburger verloren 0,27%. Induſtrieobligationen tendierten nicht ganz ein⸗ heitlich. Krupp und Harpener waren je um„ vückgängig, andererſeits kamen Farbenbonds 6 und Aſchinger 4 v. H. höher an. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien büßten Berliner Handelsgeſellſchaft 1 v. H. ein. Auch ſonſt überwogen leichte Abſchläge. Lediglich Deutſch⸗Aſialiſche Banr gewannen 10„. Bei den Hypothetenbanken fielen Bayeriſche Hypotheren durch eine Steigerung um 11 v. H. auf. Kolonialwerte konnten ſich nicht voll behaupten. Dies gilt namentlich für Doag, die 11 v. H. hergeben mußten. Bet den Induſtriepapieren lagen Bremer Vulkan 8/½ und Falkenſteiner Gardinen 4% v. H. höher. Pommerſche Zucker gewannen 3 v. H. Andererſeits wurden Buſch Opkik gegen die Notiz vom 8. vorigen Monats um 14 v. H. herabgeſetzt. Neckarwerte verloren 3½ v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1939er 99,2 G 100,37 B; 194ber 99,62 G 100,37 B; 1941er 99,25 G 100 B; 19 er 98,25 G 99 B; 1943er 98,12 G 98,87 B; 1914er 97,87 G 98,62 B; 1945er 98,75 G 99,5 B: 1946er 98,75 G 99,5 B: 1948er 98,2 G 99,37 B.— Ausgabe 2: 1939er und 1940er je 90,62 G 100,57 B. Wiederauſbauanleihe: 1944⸗45er und 1946⸗48er je 80,62 G 81,37 B; 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 91,775 G 92,525 B. Die im Verlaufe eingetretenen Erholungen konnten ſich auch zum Börſenſchluß behaupten. Mannesmann und Deſſauer Gas ſtiegen weiterhin um i und Salzdetfurth um ½ v. H. Schubert u. Salzer wurden hingegen 1 v. H. niedriger notiert. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſtellte ſich im Verlaufe auf 128. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisen marki Berlin, 8. Dezember. Die Geldmarktlage zeigte heute keine weſentliche Veränderungen. Fur Blankokagesgeld waren wieder Sätze von 2,50 bis 2,75 v. H. anzulegen. Die heute infolge Lohnzahlungen etwas ſtärkere Begnſpru⸗ chung des Geldmarktes konnte ohne weiteres erfüllt wer⸗ den, da für Vorbereitungen für den bevorſte henden Steuertermin reichlich flüſſige Mittel vorhanden ſind. Das Wechſelgeſchöft lag ruhig. Der Privatdiskontſatz blieb unverändert 276 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr waren auch heute keine nennenswerten Kurs veränderungen dem Vortag gegenüber zu beobachten. Das engliſche Pfund lag etwas leichter, und zwar ſtellte ſich die Züricher Notiz auf 20,65 (20,75), die Amſterdamer auf 8,5977(8,62), Pfunde⸗Kabel notterten 4,67(4,6881). Der Dollar lag in Zürich mit .41%(4,42%) etwas ſchwächer, was auf die Franken⸗ Befeſtigung zurückzuführen iſt. In Amſterdam blieb die Dollar⸗Notiz nahezu unverändert. Der franzöſiſche Fran⸗ ken zeigte entſprechend dem Pund⸗Rückgang ebenfalls eine geringe Abſchwächung. Später gaben das Pfund und der Franken wieder etwas nach. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8. Privat g v. G. 1 Dis⸗ 8 Dezember 7. Dezember e 8 dont eln Brie. Geld Brier Aegypten lägypt ufd... 11,935 1,965 11,980 12,010 Argentinien 1BW.⸗Peſo. 0,563] 0,567 0,565.56 Belgien 1onelga] 2½] 42,03 42,1 49,04 42,12 Braſttten 1 Milreiss 0,146 0, 8 0,14% 0,148 Zulgarien 0s e va, 5 3,047 4,073..047 3,053 Dänemar! 100 flronen] 4 51,95 32,06 52716. 32,20 Danzig 100 Gulden 4 47, 47,10 47, 47,10 England 1d 2 11.6˙5 11,505 1,6800 11,710 Eſtland loten Kr/[ 68,13 68,27 68,13 68,27 Funlonditefinn Ml. 4.140 5,140 5,150 5,169 F ankreſch 100 f 2½ 6,553 6,567 6,503 6,607 Griechenland 00 D 5.353 2,357.353 2,357 Holl ud 10e Iden] 2 135,55 135,83 135,55 135,83 Fran Teheran] en au:14.40 ¼ 14.48 14,52 14,4 Nader 100 fl Kr 5% 52,15.25 52,35 37,43 Ftalſen 101 Lire] 4] 13.00 13,11 13,00 13,11 Japan ien].29] 9,676 9,581 0, 8.b84 Negele derne ee 5.694 5,705 55604 5,700 onaba J kan. Dollar] zr.476.480 2,470 2,480 Lettland 190 Latts] 5% 48,75 48,85 48,75 48,85 Sttauen. 100 Sitag 41,54 42,02 41.94 42,02 Norwegen 100 n ronen] 3 58,47 58,50 58.70 58.82 Polen ſohgloty]% 7, 4,10 47,.— 47,10 Voriugal 100 Eskudo 00 10.565 10,585 10.605 10,625 0 80 77. 20 2* Schweben 1008 2 55.0 b, 60,10 00,78 Schweiß 100 Franken 785 56,44 36,50 50,4 56,56 Spanten 100 Peſeten 5 1 5 5 Türte! 40 1 6d. 5%[.978.982 1,078 1,982 Ungarn leoPengö 7 5 15 8 Uruguay, Goldpeſoſ 0,899 1,901 0,899 1,901 Bex. Sigaten l Dollar.43 24%.403.497 * Frankfurt, 8. Dezember. Tagesgeld wurde bei einigen Anſprüchen zum Steuertermin auf 2,50(2,25) v. H. erhöht. CCFFFCCCCCCCCCTCTCTVTCTCTCTCTCTCTCTVTCTVTUTVTVTVTDVDVUDUVDVUPUFUDPÿIKV!!! ß ß ñ̃ ̃ꝗq...... gerät heute nicht mehr auf die Vereinigten Staaten, Groß⸗ britannien, Jtalten und Frankreich(Deutſchland bl. bei der Unterſuchung außer Betracht). Abgeſehen von den Niederlanden, die ſich ſchon in der ganzen Nachkriens⸗eit einen wichtigen Platz geſichert haben, ſind neuerdings auch die Tſchecho⸗Slowakei und Polen als Verkäufer hervor⸗ getreten. Dieſe Staaten hoben ſich in der Nachkriegszeit eine eigene Flugzeuginduſtrie aufgebout und können ſich mit Fluggerät ſchon ſo gut wie ſelbſt verſorgen. Andere Staaten wie Japan und die ÜUd SS kommen für den Ex⸗ port vorläufig nicht in Frage, da der Inlandsbedarf in beiden Ländern loufend beſonders groß iſt. Aber auch hier werden alle Anſtrengungen gemacht, um eine leiſtungs⸗ fähige Flugzeuginduſtrie ins Leben zu rufen. Schließlich Schweden die Eigenproduktion von Fluggerät aufgenommen; die volle Eigenverſorgung iſt aber no nicht erreicht. a Bel den Ausſichten des Flugzeugexports iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß allmählich Verlagerungen vom ſichtbaren zum unſichtbaren Export eintreten. Mehr und mehr bemſthen ſich auch die induſtriell weniger entwickelten Staaten darum, ſtatt fertiger Flugzeuge die Baulizenzen zu er⸗ werben, oft wird der Kauf von Flugzeugen ſogar von der späteren Lizenzgewährung abhängig gemacht. Die Aus⸗ breitung ſolcher Lizenzverträge kann auf lange Sicht zu erheblichen Einſchränkungen der ſichtbaren Ausfuhr führen; die Erlöſe der Induſtrie ſinken natürlich nicht im gleichen Tempo, da die Lizenzgebühren oft eine ſehr wichtige Ein⸗ nahmegelle bilden. Bis auch diefe Stufe überſchritten iſt, d. h. bis alle Länder ſich im Flugzeugbau auch technisch ſelbſtändig gemacht haben, düpfte noch eine Reihe von Jahrgehnten vergehen— wenn es überhaupt zu einer all⸗ gemeinen Verſelbſtändigung komunt. — Ausfuhrförderung in England Staail. Ausfallsgaranflen für Kredlſe (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters.) London, 8. Dezember. wie amtlich verlautet, in ſeiner Das Kabinett hat, einen Plan zur För⸗ geſtrigen üblichen Wochenſitzung derung der engliſchen Ausfuhr beſchloſſen. Den britiſchen Exporteuren ſollen Ausfallsgarantien für Krebite gegeben werden, die ſie ausländiſchen Impor⸗ teuren gewähren. Dadurch ſollen die britiſchen Exporteure gegenlber anderen Ländern wettbewerbsfähig gemacht und ermutigt werden. Ausfuhrriſiken zu übernehmen, die ſie 3— 7 8 7 Soldhyp. Pfandbriefe 1. 1.. 8. 7. 5 1„fbr. 4% Nö. Hy. Bk. adiſche Pal 140,0 0 Srahkraft. Mym. dente, Hartſtei n ettemb. Elektt. 95.50 96,— 5 frankfurt enger vet, p d 8 1 Iderheſſ.Pr.⸗Anl“!. 5 R 19. 100,0 100,% 8. 5 0 100,0 Ban Mooren 5 ſellſt. Waldhof, 123,5 5 beer inst. 5 CCCCC%%%VCͥͥG àò((%%%/ e 5 adtan 1 8 8 1„26 5— Ju r. 3 82 N J* 8 5 ztans„ mer uns werte n 5 0g. 45 Wegen ee e ade n, c e en 100 o 100% Jeane Feindes 131.c 180.0 banane gene 170 7. Fred. Set 164,0 184,0 Bank Alenen Reich der, 123, lt 18. 1610 aten 46 98,— 58. 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Sawa Ser. 510 7 Wirte Hauk 113.0 13.0 1 05 988,50 99,50 4% do, 27 97.50 87,50 4% Odstom.- Bk. pfbr. Eni u. 1 80, /S Keckar Stuttg 2 Durlacher Hef 108,0 108,0 Unorr. Hellbr ens Gwarz Storck 117,0 170 ens en 40, 0. 5 99, 99,— Giroß f. Heſſen 15 355 32. 11— 5 5 5 Noch ing Eiſen 00 87 100 7 kichbaum-Werges 113, 113,2 e 122.0 122.0 1 1. f i m 5 2 R 2 99,.— 99, do. Kom.* 5 zin ger⸗Unon... Fonſerv Oraun 87.50 87,80 3— l 5 DNN 75 77 1 99— 99—. e 100 10% 55 Aae 2 1 155 5 83, 684. 8 Grüne. 92.45 92.2 Amtlien nien notlerte Werte 1„do.. 3 8 linger Ma„ lech, tat.. 100, Stuttgart. Hefbr 5 a 4½ do, f 12 909.12 99,1 4½ Mein. Hyp⸗ Sk. Ani. 5. 23 117.2 117.8 N f Stuttg. mtaus Obligationen e Ftandbriefe u Schuld. 4% Natan get e de Goſerkif f. ch 109,0 100. ehne Zins vertechaur n„ Fabrig e ue r„„„TTT 4 00.— 90.1. arel Gyfbr. 28, K 1 100,0 100,% Pfalz. Hop.„„ mühle 135.0 135 f 8 2 „ 100,1 100. F Je 81 1000 100,1 i 100.3 100.5 ecurstuttg⸗ l 1 0,2 100, J raber u. Schleich o, 96. dte Walzmüßle 135,0 135.0 1 ee e 4%% Berliner Städtiſcht kletu-Wert 2 edu. . 100, 100.1] Sreeltssstsllen der Linde e be. 8a. 025. Lahr, Gebr.. 148.0 147.0 faintraftwert. 90,12 err in dt. Helfab ie 5 1051 100% 4% el. Sbst. 26, Dr. Ram. S. Ubl.f 1 133,8 134,108, A, Ad. 100,7 100, Industrie-Aktlen 6 Farben. 48 5 147.7 flainzer Akt. ⸗Be. 88.75 58,75 l de, Glanzſtofß 8% Stoßkraft Maunteim u Pfalzwerte 1941 40,8 1834. 103,5 103, 270 29. K 1. 4 ds. 2 149,5 149,5 4% bo. Bolb om. 8 71,50 71.75 ge 91550 91750 gen 0.„„„de Sotha nis 44% 44. Weaf Elektr. And. nen 1027 les 98. 1885. 10½%5 107,0 J s und 3 100,0 100, 5 i n Uu. 3 09.25 99.25 1˙¹ e 1150 114.60 Feldmütle Papier 17, 17% Reenus„„ 122(22 de, Strohſteſt 121,0 127,04 5„ 192 053 8. 05%% do. Sold, Landschaften 5% Preuß. Bede. Andrene- Mors. Friedrichsdüre e Reieren darm. 116,0 11, de. Ultramarin, 1930 1055 8. . 10.5 11575 ene e e osten Land. f de, Acaff, untvg, e— 80 lep„ 12.0 40 ler- Ber, neigt e ögefner...— 1878 denn 1286 128,8 KLE e e 100.1 100] de. efäeg. 10.. Ueisaer- Lane 44. 450 le lee Seit 90, AFTS-ZETTTLNG Abend- Ausgabe Nr. 568 andernfalls unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht wa⸗ gen würden. 5 Die Regierung erhofft ſich von dieſer Maßnahme eine Steigerung der engliſchen Ausſuhr, die in letzter Zeit zu⸗ rückgegangen iſt. Eine authentiſche Veröffentlichung von Einzelheiten iſt erſt zu erwarten, wenn entſprechende Ge⸗ ſetze im Januar im Parlament eingebracht werden. Dann wird ſich auch herausſtellen, ob hierin ein Plan zu er⸗ blicken iſt, mit Hilſe von Regierungsſubventionen eine mit den Hondelsverträgen unvereinbare Dumping⸗Aus⸗ fuhr zu betreiben. * Brauerei Kleinlein AG, Heitlberg.— Erhöhter Bier⸗ abſatz im neuen Geſchäftsjahr. Die HV genehmigte die Anträge der Verwaltung und beſchloß, die i V. von 5 auf 6 v. H. erhöhte Dividende beizubehalten. Der Bierabſatz in den erſten beiden Monaten des neuen Geſchäſtsjahres wird als recht gut bezeichnet und liegt über dem der ent⸗ ſprechenden Monate des Vorjahres. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 8. Dezember. Der Berliner Getreidegroßmarkt bot am Donnerstag ein un⸗ verändert ruhiges Bild. Der Bedarf der Mühlen und der ſonſtigen Verarbeiter und Verbraucher wird lauſend ge⸗ deckt, wobei die Abſchlüſſe vielfach außerhalb des Groß⸗ marktes erfolgten, ſo daß die Lage am Berliner Platze keineswegs immer die tatſächliche Warenbewegung wider⸗ ſpiegelt. Im allgemeinen ſind die Umſätze in allen Waren⸗ gattungen noch immer größer als angenommen wird. In⸗ folge der ötesfährigen günstigen Verſorgungslage wickelt ſich das Geſchäft jedoch reibungslos ab. Auch verfügt die zweite Hand über anſehnliche Beſtände ſo daß gegenwärtig kein öringender Bedarf beſteht und jeweils Ergänzungs⸗ käufe durchgeführt werden. Brolgetreide liegt am Platze verhältnismäßig ſtill, für Futter⸗ und Induſtviegetreide zeigt ſich noch immer Intereſſe, namentlich ſiir Lieferung von Stationen mit niedrigen Frachtkoſten. Auch hoch⸗ wertige Braugerſten werden zumeiſt aufgenommen. Bremer Baumwolle vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Loke 9,92. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 8. Dez. Jan. 3,90 B 3,75 G; Febr. 3,00 B 3,80 G; März 3,95 B 8,85 G; April.00 B 3,90 G; Mai 4,15 B 4,00 G; Auguſt 4,40 B 40 G; Dez.(38) 3,90 B 3,75 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 31,40; per Dez. 3/5 bis 31,50; per Dez.⸗Jan. 31,45— 31,50; Rohzucker— Melaſſe 3,00; Tendenz ruhig; Wetter friſch. Berliner Metallnotierungen vom 8. Dez.(Eig. Dr.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars] 58.75; Standarddkupfer lſo. M. 53 nom.; Origi⸗ nalhüttenweichblei 19 nom.; Standard⸗Blei lfd. M. 10 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17 nom.; Standard⸗Zink lſo. M. 17 nom.; Originol⸗Hüötten⸗Alu⸗ minium 98—99 v. H. in Blöcken 198; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 33,80—99,80. * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Dezember für eine Unze Feingold 148 ſh 5„ gleich 86,7867, für ein Gramm Feingold demnach 57,2605 pence gleich.79025. Am Mittwoch wurde Gold im Worte von 783 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148% ſh pro Unze fein verkauft. Neue Ve änderung ber Zinkblechpreiſe. Nachdem die Preiſe für Zinſhbleche mit Wirkung vom 7. d. M. mit 0,75 // je 100 Kilo etwas ſtärker herabgeſetzt worden waren, hat ie Süsdeutſche Gehietsfacheruvpe des Zinkhlechbondels mit Wirkung vom 8. Dez. im Einvernehmen mit dem glei⸗ chen Beſchluß des geſamten Zinkwalzverbandes ihre Preiſe um 0,25„ erhöht. * Die Ernte au Kartroffeln, Hülſenfrüchten und Hen 1938. Nach den endgültigen Schätzungen der amtlichen Be⸗ richterſtatter beziffert ſich, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Kartoffelernte 1938 im alten Reichsgebiet auf 50.9. Mill. Tonnen gegen 55,3 Mill Tonnen im Vorjahr. Somit werden die Ergebniſſe der Vorſchätzung noch um etwa oa Mill. Toeinen 08 H. übertröſſen. Die diess jährige Kartoffelernte iſt nächſt der außergewöhnlichen Re⸗ kordernte im Vorfahr die größte, die jemals im alten Reichsgebiet eingebracht worden iſt. Die Kartoffelernte bleibt zwar hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres um 4,4 Mill. Tonnen zurück, übertrifft aber den Durchſchnitt 1932/7 um etwa 5,3 Mill. Tonnen= 11,6 v. H.— Die endgültige Hülſenfruchternte 1938 wird im alten Reichs⸗ gebiet mit 612 900 Tonnen veranſchlagt. Das iſt nicht ganz ſo viel wie im Vorfahr, aber 75 v. H. mehr als im Durch⸗ ſchnitt 1932/37.— Die Heuernte 1938 berechnet ſich im alten Reichsgebiet auf 37,2 Mill. Tonnen. Damit iſt ſie noch um rund 800 000(plus 2,2 v..) größer, als nach der Vor⸗ ſchätzung zu erwarten war Die diesjährige Heuernte kommt faſt an den guten Vorfahresertrag(1937= 375 Mill, Tonnen) heran, Das Durchſchnittsergebnis(1932/37) wird ſogar um 23 Mill. Tonnen(plus 6,6 v. H) über⸗ troffen. Da im Vergleich zum Vorfahr gerade bei dem eiweiß⸗ und ſtärkewertreichen Kleeheu Mehrerträge zu ver⸗ zeichnen ſind, entſpricht Jie diesjährige Heuernte im Alt⸗ reich ſowohl hinſichtlich des Eiweißgehalts als auch noch Stärkewert berechnet dem Vorjahresergebnis. Unter Ein⸗ ſchluß von Oeſterreich, wo nach vorläufiger Schätzung eine außergewöhnlich gute Heuernte eingebracht worden iſt, iſt die diesfährige Heuernte mit 43,1 Mill. Tonnen ſogar etwas größer als im Vorjahr und um 3,2 Mill. Tonnen größer als im Durchſchnitt 1932/7 R—— x, ‚ ̃rY———.....— Haupeſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleſters und verantwortlich kür Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Ellenbart.— Han⸗ delsteſl: Dr, Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willßb Mällee.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bllderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, lämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. G F. Schaffer Berlin-Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Belträge keine Gewähr. Nückſendung nur bel Rückporto. Jerausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R I. 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faud e, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und Mittag erſcheinen gleich teifig in der Ausgabe B. Ausgabe A Mittag über 10 800 Ausgabe& Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Nopember über 21 500 ———— —— — — 5 * d ans ase 8. Seite/ Nummer 568 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 8. Dezember 1938 * Wer früh kauft, schen kfam Besfenl! 00 UU ˙ A AAA Teegedecke Sehlafdecken Schlafdecken sehlafdeecken risenhdecken bereite, A 18. 8b, be,.355 4.80, Tas,.10 Selten edelatsebeng 6. 5 10.75 weer Berau en..2545, 26.25 8.0 12 Servietten. 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