1 ee rein MSG h Naeh l Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mek. hofſtr 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger S Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Wik. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren durch die Voſt.70 Mk. einſchl 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Str 44. Meerkeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtele: R I.0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mum breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 1m breite Textmillimeterzetle 50 Pfennta Kleinanzeigen ermaßtate Grundoretſe iſt die Anzeigen ⸗Preteltſte Ni 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich ür Famtlien⸗ und Allgemein aftlttg Bei Zwangsvergleichen oder Nachlaß ae wahrt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim, wird feinerle erteilte Auftrage Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 14. Dezember 1938 140, Jahrgang— Nr. 577 Chamberlain betont die Identität der engliſch-ßfranzöſiſchen Intereſſen im Mittelmeer Aeber rein rechtliche Verpflichtungen weil hinaus Die große Rede Chamberlains vor dem auswärtigen Preſſeklub— Fortſetzung der Friedens- und der Allianzpolitik EP. London, 14. Dezember. Die Londoner Auslandspreſſe hatte ſich am Diens⸗ tagabend zu einem Bankett zuſammengefunden. Im Mittelpunkte dieſes Abends ſtand eine Rede des eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain, die ſchon ſeit Tagen von der Oeffentlichkeit mit Span⸗ nung erwartet worden war. Chamberlain ſelbſt ſetzte oͤieſer Spannung jedoch gleich einen Dämpfer auf, indem er eingangs ſeiner Ausführungen erklärte:„Ich habe Ihnen nichts Ueberraſchendes und nichts Vertrauliches zu ſagen.“ Chamberlain gab dann einen Ueberblick über die engliſche Außenpolitik ſeit dem Zeitpunkt, an dem er die Führung der Regierungsgeſchäfte übernahm. Er erklärte, er ſei in ſeinen Bemühun⸗ gen um die dauernde Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens niemals wankend geworden. Er ſei durch Rückſchläge und Enttäuſchungen nie entmutigt wor⸗ den. Gegenüber der peſſimiſtiſchen Beurteilung ſeiner Politik durch manche Kritiker verwies er darauf, daß im Laufe von weniger als zwölf Mona⸗ ten fünf wichtige Abkommen, darunter oͤrei zwiſchen alttoritären und demokratiſchen Regierungen, abge⸗ ſchloſſen worden ſeien, nämlich das engliſch⸗triſche Abkommen, das Vierer⸗Abkommen von München und die anſchließende deutſch⸗engliſche Erklärung, die kürzlich durch eine ähnliche deutſch⸗franzöſiſche Er⸗ klärung ergänzt worden ſei, und endlich das engliſch⸗ amerikaniſche Handelsabkommen, das ſymboliſch für die engen Beziehungen zwiſchen England und SA ſei. Chamberlain kam dann auch auf dͤͤie Enttäu⸗ ſch ungen zu ſprechen, denen er bei Verfolg ſeiner Politik ausgeſetzt geweſen ſei. Dabei bedauerte er auch beiſpielsweiſe, daß ſich die deutſche Preſſe jüngſt in einem ſpeziellen Falle über Baldwin abfällig ge⸗ äußert habe. „Trotzdem bin ich überzeugt“, erklärte der Pre⸗ mier fortfahrend,„daß der Wunſch unſerer beiden Völker auch heute noch derſelbe bleibt, wie er in der Münchener Erklärung niedergelegt wurde, nämlich daß wir niemals wieder miteinander zum Kriege ſchreiten, ſondern daß wir Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zwiſchen uns mit der Methode der Konſultation behandeln werden.“ Aus dem weiteren Verlauf der Rede iſt beſonders jene Stelle hervorzuheben, die den engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beziehungen galt: „Unſere Beziehungen mit Frankreich ſind ſo eng, daß ſie über rein rechtliche Verpflichtungen hin⸗ ausgehen, da ſie ſie auf einer Uebereinſtimmung von Intereſſen begründet ſind“. Mit Bezug auf ſeinen bevorſtehenden Be⸗ ſuch in Rom erklärte Chamberlain, er und Hali⸗ ſax hofften, daß ſie eine Atmoſphäre finden würden, in der es möglich ſei, durch perſönlichen Gedanken⸗ austauſch die Geſichtspunkte des anderen beſſer zu verſtehen und durch Herſtellung größeren gegenſeiti⸗ gen Vertrauens in weiteren Fällen zuſammen⸗ zuarbeiten in Richtung auf ein allgemeines Gefühl der Stabilität und Sicherheit. Chamberlain wandte ſich dann gegen die Auf⸗ ſaſſung, daß man wegen der Verschieden eit der Syſteme nicht mit autoritär regierten Ländern zu⸗ ſammenarbeiten ſolle. Es ſei falſch, ſich wegen verſchiedener Regie⸗ rungsſyſteme von anderen Ländern abzu⸗ schließen. Auf die engliſchen Rüſtungen eingehend, 1 erklärte Chamberlain, über die Notwendigkeit dieſes Programms herriche in England Einmütigkeit. Das bedeute aber nicht eine Luſt des engliſchen Volkes am Kriege. Sicher werden die engliſchen Rüſtungen nicht für Angriffszwecke verwendet werden. England benötige dieſe Rüſtungen nicht nur für die eigene Landes verteidigung, ſondern auch für den Schutz des Empire und die Erfüllung ſeiner Bündnisverpflichtungen. Die Vorbereitungen ſeien jetzt ſo weit gediehen, daß man das Ver⸗ trauen haben könne, ſie würden dieſen Wee rungen gerecht werden. r Miniſterpräſident fügte hinzu, nach 10 5 nebewenaung müßte das Aufhäufen von Rüſtungen, gleichgültig aus welchem Grunde, die Hilfsquellen jeder Nation erſchöpfen. Deshalb würde er gerne Wenden. bereit ſein, einem internationalen Abkommen über eine allgemeine Begrenzung oder Herabſetzung der e beizutreten. Die Rede klang in einem Appell an die Völker der Welt zur Zuſammenarbeit nicht nur für die materielle Wohlfahrt, ſondern auch für die Wieder⸗ herſtellung des gegenſeitigen Vertrauens und Frie⸗ dens, damit der Augenblick näher gebracht werde, in dem die Völker die Waffen beiſeite legen und ſich der Wohlfahrt der Menſchheit widmen könnten. Er glaube, ſchloß Chamberlain, daß es trotz aller Hin⸗ derniſſe und entmutigender Anzeichen möglich ſei, dieſes Ziel zu erreichen, wenn man zielbewußk, mutig und gläubig bleibe. Die Kernpunkte der britiſchen Außenpolitik Enge Freundſchaft mit Frankreich und mit den Vereinigten Staaten (Funkmeldung der NM.) + London, 14. Dezember. Die engliſchen Morgenblätter beſchäftigen ſich heute an erſter Stelle mit Chamberlains Rede auf der Jubiläumsveranſtaltung der Vereinigung der ausländiſchen Journaliſten.„Times“ gibt der An⸗ 1 5 Ausdruck, Chamberlain habe geſtern die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche und die engliſch⸗ amerikaniſche Freundſchaft gefeiert. In dieſer Wiederbeſtätigung der Kernpunkte der bri⸗ tiſen Außenpolitik liege keine Drohung gegenüber irgend einer Nation. Englands enge Freundſchaft mit Frankreich ebenſo wie diejenige mit den Ver⸗ einigten Staaten ſei nicht ausſchließlich, ſondern als Kernpunkt eines weiteren Syſtems gedacht, von dem kein Volk ausgeſchloſſen ſein dürfe. „Daily Telegraph“ ſchreibt u.., Chamberlain habe ſich vor allem zum„Friedensminkſter“ erklärt und betont, daß er entſchloſſen ſei, die mög⸗ lichen Kriegsurſachen zu beſeitigen und die Methode der perſönlichen Fühlungnahme und der perſönlichen Beſprechungen auszuprobieren. Die öffentliche Mei⸗ nung in England werde nicht nur Sympathie, ſon⸗ dern auch Zuſtimmung für die Ziele und Methoden Chamberlains haben. Die höchſte Notwendigkeit für Englaud ſei es im Augenblick, nicht nur ſtark zu ſein, ſondern England müſſe auch die Welt wiſſen laſſen, daß England ſtark ſei. Paris ſtlagt aus Chamberlains Rede Kapital Lebhafle Genugtuung- Korſika ſoll aufs ſtär Pariſer Vertreters — Paris, 14. Dez Man macht in Paris kein Geheimnis dar⸗ aus, daß diejenige Stelle der Rede Chamberlaius auf dem Preſſebankett in London, wo von der engen, über den juriſtiſchen Rahmen der Ver⸗ träge hinausgehenden Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Eugland die Rede iſt, vorher zwiſchen dem Foreign Office und dem Quai 'Orſay verabredet worden iſt. Drahtbericht uns, Bezeichnend in dieſer Hinſicht iſt auch eine Reuter⸗ Meldung aus Paris, die darauf hinweiſt, daß es auch für England von lebenswichtiger Bedeutung ſei, wenn Tunis den Beſitzer wechſelt und beiſpiels⸗ weiſe Bizerta in die Hand der Italiener fiele, dann könnte nämlich Italien in der Meerenge von Sizi⸗ lien das Mittelmeer zwiſchen der befeſtigten Inſel von Pantilleria und Bizerta völlig ſperren. So wird denn auch die geſtrige Rede Chamber⸗ lains vor der internationalen Preſſe mit einſtim⸗ miger Genugtuung in Paris aufgenommen. In allen nur möglichen Variationen betont die heu⸗ tige Morgenpreſſe, daß jede Störung des Gleich⸗ gewichtes im Mittelmeer für London ebenſo wichtig ſei wie für Paris, und daß alſo oͤie beiden Mächte gemeinſamen Widerſtand leiſten würden. kſte befeſtigt werden „Petit Pariſien“ veröffentlicht heute einen Artikel aus der Feder ſeines Marineſachverſtändigen La Bruyeère über Korſika. Zunächſt wird natür⸗ lich wieder der Patriotismus der Korſen betont, die vielleicht mehr als alle anderen Franzoſen„den Sinn für die Größe Frankreichs beſäßen“. In dieſem Artikel wird daun mitgeteilt, daß die JInſel Korſika von Frankreich nunmehr zu einem rieſigen Gibraltar ausgebaut werden ſoll. Ajac⸗ cio und Bonifaccib ſollen Flotten⸗ und Flug⸗ zeugſtützpunkte von offenſivem Charakter werden. Darüber hinaus ſoll die ganze Juſel befeſtigt werden, ſo daß jede Laudungsaktion unmöglich wäre. Ferner ſollen mehrere Flugplätze ange⸗ legt und die Flugzeugabwehr weſentlich verſtärkt werden. Endlich ſoll die Inſel mit ſtarken Mo⸗ tortruppen aller Art, namentlich mit motoriſier⸗ ter Artillerie, ausgeſtattet werden. Der Marineminiſter Campinchi, der übrigens ſelbſt Korſe von Geburt iſt, wird heute nachmittag vor der Marinekommiſſion der Kammer einen Vortrag über die Flottenrüſtungen Frankreichs halten. Gleich⸗ zeitig wird der Außenminiſter Bonnet vor der außenpolitiſchen Kommiſſion der Kammer einen Be⸗ richt über die außenpolitiſche Lage und insbeſondere über die Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Friedenserklärung geben. eee eee Mieder ein Mord an einem Taxichauffeur Kaltblütig niedergeſchoſſen-Der Täter nach Schußwechſel verhaflet (Funkmeldung der N M 3) + Nüruberg, 14. Dezember. In der Nähe von Fiſchbach wurde am Diens⸗ tagabend der Taxichauffeur Weidner mit beſtia⸗ liſcher Kaltblütigkeit von dem 25jährigen Heller überfallen und niedergeſchoſſen. Der 25jährige ledige Willy Heller aus Schwarzen⸗ bach a. d. Saale hatte gegen 21 Uhr den Taxichauf⸗ feur Weidner zu einer Fahrt nach Fiſchbach bei Nürnberg beſtellt. In der Nähe von Fiſchbach gab Heller, der ſich in Begleitung der ledigen 21jährigen Muendel aus St. Pölten befand, den Auftrag zum Als der Chauffeur dieſer Aufforderung nachkam, erhielt er von Heller einen Schuß in den Kopf. Weidner wurde ſchwerverletzt von Paſſanten aufgefunden, die ihn zur Gendarmerie Fiſchbach brachten. Seine Verletzung iſt ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Den Bemühungen des Polizeipräſidiums Nürn⸗ berg⸗Fürth das ſofort die Verfolgung des Täters durch Ueberfallkommando und Kriminalbeamte auf⸗ nahm, gelang es, den in Richtung Nürnberg ge⸗ flüchteten Verbrecher zu ſtellen und nach kurzem Schußwechſel feſtzunehmen. Dabei erlitten zwei Polizeibeamte Schußverletzungen an der Hand. Hel⸗ ler, der ſchon vorbeſtraft iſt, gibt zu, die Tat verübt zu haben, um zu Geld zu gelangen. das letztere. einer Konferenz weggegangen in dem Bewußtſein, mütern und es war ſchließlich begreiflich, Europäiſche Wandlungen * Mannheim, 14. Dezember. internationalen Konſtellation iſt im eine merkwürdige Wand⸗ Beziehungen Eng⸗ In der Laufe des letzten Jahres lung feſtzuſtellen geweſen: die lands zu Deutſchland haben ſich verſchlechtert, die Beziehungen Frankreichs zu Deutſchland ſich ge⸗ beſſert; umgekehrt haben ſich die Beziehungen Frank⸗ reichs zu Italien verſchlechtert und die Beziehungen Englands zu Italien gebeſſert. Vor einem Jahr war es genau umgekehrt. Da waren in un⸗ mittelbarer Auswirkung des Abeſſinienkrieges die Beziehungen Italiens zu England mehr als kühl, während zwiſchen Rom und Paris immer noch Fä⸗ den hin und her gingen. Zwiſchen Berlin und Lon⸗ don herrſchte noch eine Art wohlwollendes Ver⸗ ſtändnis, während Paris und Berlin ſich vollkommen auseinandergeredet hatten. Dieſe merkwürdige Wandlung kommt nicht zu⸗ fällig: ſie iſt die unmittelbare Folge der Sep⸗ temberkriſe. Dieſe Kriſe hat auf die internationale Politik viel grundſätzlicher und viel aufwühlender gewirkt, als es zunächſt den Anſchein hatte. Glgubte man zunächſt, daß es ſich nur um die Löſung einer akuten Streitfrage handelte, ſo mußte man ſich ſehr bald darüber klar werden, daß in Sieſer Kriſe das ganze bisherige grundſätzliche Verhältnis der europe Nationen aufgelöſt wurde, daß nicht nur ein Teil⸗ problem des alten Europa, ſondern dieſes ganze alte Europa liquidiert wurde. In dieſer Septemberkriſe war plötzliche eine neue europäiſche Reglität: die Macht Großdeutſchlands und das unabdingbare Recht des Volkstumsbegriffes ſichtbar in Erſchei⸗ nung getreten, und war ebenſo ſichtbar die alte Welt: die Koalition der Verſailler Mächte und die militäriſch⸗politiſche Diktatur des weſtlichen„Si⸗ cherheits“begriffes über Europa zu rückgewichen. Die erſten und unmittelbaren Folgerungen hat daraus erſten und unmittelbarſten betroffen war. am nächſten der Entwicklung und am näch Gefahr, es hat dieſer Entwickelung am ſtärkſten 7 5 am längſten getrotzt, ohne mit dieſem Trotz etwas anderes zu erreichen als daß die Geſahr überm ach⸗ tig geworden war. Es war jetzt auch am erſten be⸗ reit, den neuen Realitäten Rechnung zu 210 Mit dem nüchternen Sinn, der den Franzoſen hei allem Temperamentsüberſchwang auszeichnet, hat Frankreich ſeine europäiſchen Außenpoſitionen ab⸗ geſchrieben, und in ſeinem Verhältnis zu Deutſch⸗ land die gute Miene eines mehr oder minder gleich⸗ gültigen Zuſchauers zum„böſen Spiel“ eines über⸗ mächtig werdenden Deutſchland gemacht. Jedenfalls ſind nach München Kundgebungen aus Frankreich zu uns gekommen, die manchmal geradezu verblüffend viel Verſtändnis für die neue europäiſche Situation zeigten. Frankreich gezogen, das ja auch am 25 3 ſtand Ganz anders war die Entwicklung in land. Ueberraſchend anders: denn an ſich waren die Intereſſen Englands durch die Neugeſtaltung Mittel⸗ und Oſteuropas viel weniger in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen als die Frankreichs. An ſich hätte alſo viel weniger Anlaß beſtanden, von dieſer Neu⸗ geſtaltung eine Wandlung der Politik oder des Ge⸗ fühls abzuleiten. Trotzdem fühlte ſich England mehr oder weniger als der„Geſchlagene von Mün⸗ chen“. In ſeiner Hand hatte die Eutſcheidung wäh⸗ rend der Kriſe gelegen, es trug in erſter Linie die Verantwortung für den Münchener Schickſalsſpruch. Es hatte dieſen Spruch gewünſcht, weil es Frieden wollte— es hatte ihn aber auch gewünſcht, weil es ſich für den Krieg nicht ſtark genug glaubte. Es nahm ihn jetzt auf teils mit einem Gefühl der Er⸗ leichterung, teils mit einem Gefühl des Unbehagens. Und je mehr man ſich von München entfernte, deſto mehr verminderte ſich das erſtere und verſtärkte ſich Zum erſtenmal war England von Eug⸗ daß ein anderer ſtärker geweſen war als es ſelbſt. Dieſes Bewußtſein revoltierte in den engliſchen Ge⸗ daß ES ſich gegen den kehrte, dem man als Stärkerem be⸗ gegnet war. So bildete ſich in der engliſchen Ein⸗ Mittwoch, 14. Dezember 1988 0 n e—— 2. Seite Nummer 577 ſtellung Deutſchland ein gewiſſer Reizzuſtand heraus, r ſich vor allem in der Behandlung des jüdi roblems, das in Frankreich mit viel leriſcher Leidenſchaft und mit viel mehr trteilt wurde, kundtat. England war durch München nervös geworden, es reagierte nun⸗ mehr dieſe Nervoſität in zunehmenden Unfreund⸗ lichkeiten gegen Deutſchlamd ab. zeitig aber mußte Chamberlain, wenn er nicht München als einen Fehlſchlag ſeiner Politik eingeſtehen und die Kritik der Oppoſition rechtfer⸗ tigen wol weniger Fairneß b yllte, unter allen Umſtänden die große Frie⸗ die in München abgeſteckt worden war, weiter verfolgen. Er ging alſo nach Rom und ſchloß mit Muſſolini fene Vereinbarung ab, die den en Konfliktszuſt and zwiſchen Italien und England in der Tat beendigte und die alten Freunde auf neuer Baſis wenigſtens zu neuem mohlwollenden Verſtändnis zuſammenbrachte. Cham⸗ berlain fand bei Muſſolini umſo freundlichere Auf⸗ nah als der Duce die Bereinigung des Verhält⸗ Mi zu England braucht, um die Erfüllung ſeiner imperialen Miſſion weiterzutreiben. Es iſt kein Zufall, dern ſteht unmittelbar im Zuſammenhang, daß die gleiche Rede Cianos, die den neuen Frieden mit England feierte, gleichzeitig die italieniſchen Forderungen an Frankreich anmeldete. Das faſchi⸗ ſtiſche Italien, das ſolange ſein Geſicht gegen Malta und Aegypten gekehrt hatte, kehrte es nun Corſika und Tunis zu. Vergebens hatte Paris verſucht durch die Entſendung eines neuen Botſchafters noch „gute Stimmung“ zu ſchaffen. Die Entwicklung war über den Verſuch bereits weit hinausgeeilt. Der erwachte völkiſche Nationalismus des faſchiſti⸗ ſchen Italiens konnte durch eine formale Geſte nicht mehr befriedigt werden. Was ſeit jener Ciano⸗Rede geſchehen iſt, weiß man: die Meldungen über die zertrümmerten Fen⸗ ſterſcheiben italieniſcher und franzöſtiſcher Konſulate ſind durch alle Zeitungen gegangen. Was noch kom⸗ men wird, weiß niemand. Sicher ſind nur zwei Tatſachen. Die eine iſt, daß in der allgemeinen Wandlung, die Europas Poli⸗ tik augenblicklich durchmacht, die Achſe Berlin Rom das einzige feſte und ſtabile Element geblieben iſt. Die andere iſt, daß das Verhältnis der beiden Weſt⸗ müchte zu den beiden Achſenmächten ſich verſchoben hat: daß heute Paris es iſt, über das die Brücke zwiſchen Berlin und London geſchlagen werden müßte, und daß umgekehrt London es iſt, das zwiſchen Paris und Rom vermitteln kann. Dieſe Umkehrung des bisherigen Zuſtandes zeigt, wie ſehr Europas Politik im Fluß iſt, ſie zeigt aber auch, welche Möglichkeiten für eine konſtruktive euro⸗ päiſche Friedenspolitik immer noch gegeben ſind. Europas Nationen hoffen und erwarten, daß man ſie nicht ungenützt liegen läßt. latente Dr. A. W. Die Wahlergebniſſe in Memel Heberall überwältigender Sieg der memeldentſchen Liſte dnb. Memel, 13. Dezember. Die bisherigen Teilzählungen der bei den vor⸗ geſtrigen memelländiſchen Lamdtagswahlen abge⸗ gebenen Stimmen laſſen erkennen, daß die memel⸗ deutſche Liſte in allen Teilen des Landes einen überwältigenden Sieg erzielt hat. Die Zählung iſt ſehr langwierig, weil jeder Wäh⸗ ler bis zu 29 Stimmzettel abgegeben hat. Eine Zählung der bisher errechneten Teilergebniſſe zeigt folgende Aufteilung der Stimmen: Landkreis Memel: Abgegebene Wahlum⸗ ſchläge 374, davon Stimmen für die memelländiſche Liſte 9989, für die litauiſchen Liſten 232, alſo 97,7 vom Hundert für die memeldeutſche Liſte. Kreis Heydekrug: Abgegebene Wahlum⸗ ſchläge 1187, davon Stimmen für die memeldeutſche Liſte 32 614, für die litauiſchen Liſten 1646, alſo 95,1 . H. für die memeldeutſche Liſte⸗ Kreis Pogegen: Abgegebene Wahlumſchläge 1153, davon Stimmen für die memeldeutſche Liſte 28 912, für die litauiſchen Liſten 1877, alſo 93,5 v. H. für die memeldeutſche Liſte. In Memel⸗Stadt haben ſich für die memel⸗ deutſche Liſte 78,4 v. H. entſchieden. Auch hier hat ſich demnach, abgeſehen von den zahlreichen hier zu⸗ gewanderten Großlitauern und Juden, die einge⸗ ſeſſene Bevölkerung geſchloſſen zur memeldeutſchen Viſte bekannt. Litauens Geſandter bei Bonnet Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 14. Dezember. Der Außenminiſter Bonnet empfing heute am Quai d' Orſay den litauiſchen Geſandten in Paris. Daß die Unterredung ſich um die Memelfrage drehte, braucht nicht beſonders betont zu werden. Vis zur letzten Entſcheidung General Frauco will den Krieg weiterführen db Burgos, 13. Dezember. Der Vertreter der Aſſoeiated Preß hatte ein In⸗ terview mit dem ſpaniſchen Staatschef, General Franco. Auf ſeine Frage, ob durch die lange Dauer des Krieges nicht die Einheit Spaniens gefährdet werde, antwortete General Franco, der Freiheits⸗ kampf entſcheide über Sein oder Nichtſein Spaniens und werde daher bis zur letzten Entſchei⸗ dung ausgetragen. Die überzeugten Sowjetanhän⸗ ger auf der anderen Seite bildeten eine kleine Min⸗ derheit. Die Großmut der nationalen Regierung und die Gerechtigkeit der nationalen Geſetzgebung ſeien eine Garantie dafür, daß die Maſſen der Be⸗ völkerung in dem heute noch von den Sowjets be⸗ herrſchten Gebiet reibungslos in das bürgerliche Le⸗ ben des nationalen Spaniens eingegliedert würden. Ueberſtunden in frauzöſiſchen Marinewerken an⸗ geordnet. Marineminiſter Campinchi hat angeord⸗ net, daß in den Arſenalen und den für die Marine arbeitenden Werken künftig allwöchentlich vier Ueberſtunden geleiſtet werden müſſen, für die die Arbeiter eine 10prozentige Lohnerhöhung erhalten. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Plädoyers im Plewitzkaja-Prozeß: ebenslängliche Zwangsarbeit beantragt Der Vertreter der Zivilpartei und der Generalſtaatsanwalt halten ſie für ſchuldig- Schwache Verkleidigungsrede EP. Paris, 13. Dezember. Der Dienstag brachte in dem Prozeß gegen die Gattin des weißruſſiſchen Generals Skoblin die Plädoyers der Zivilpartei, die zum Teil einen ſehr bewegten Verlauf nahmen. Beſonders großen Eindruck machte das Plädoyer des Verteidigers der Zivilpartei, des Rechtsanwalts Ribet. Vor ihm hatte zunächſt der ruſſiſche Anwalt Strelnikow, ein ehemaliger weiß⸗ ruſſiſcher Offizier, das Wort ergriffen, der erklärte, er könne nicht genügend objektiv oder unparteiſch ſein; deshalb gebe er das Wort an den franzöſiſchen Anwalt Ribet ab. Er fügte jedoch noch hinzu, die ruſſiſche Emigration in Frankreich ſtelle die Ueber⸗ reſte einer einſt mit Frankreich verbündeten Armee dar, die ſich auf den Boden ihres Verbündeten ge⸗ flüchtet hätten. Die Geſchworenen hätten die Pflicht, den Urhebern des Verbrechens an General Miller klar zu machen, daß ſte nicht ungeſtraft bleiben könnten. Dann begann Ribet mit ſeinen Ausführungen, die vor allem durch die Wucht des vorgebrachten be⸗ laſtenden Materials gegen Frau Plewitzkaja wirk⸗ ten.„Die Plewitzkaja hat verſucht, die Unterſu⸗ chungsbehörden zu täuſchen“, erklärte Ribet,„denen ſie falſche Angaben über die Verwendung ihrer Zeit am Tage der Entführung des Generals Miller machte, um für ſich und ihren Mann ein Alibi zu ſchaffen. Die Plewitzkaja lügt, wenn ſie behauptet, daß ſie nichts von dem Verbrechen wiſſe“. Das Ehepaar Skoblin habe, ſo fuhr Ribet fort, nach beiden Seiten gearbeitet. Während ihres ganzen Le⸗ bens habe die Plewitzkaja Betrug geübt. Seit 1927 ſei Frau Skoblin Agentin der Sowjets geweſen, von denen ſie für ihre Tätigkeit gut bezahlt worden ſei. Sie ſei über alles unterrichtet geweſen, was ihr Mann getan habe. Das gehe auch aus dem chiffrier⸗ ten Brief hervor, der ihr aus Sofia zugegangen ſei. Zur Anklagten gewandt, rief der Vertei⸗ diger der Zivilpartei dann mit erhobener Stimme:„Sie haben noch Zeit, die Wahrheit zu ſagen. Was haben Sie mit General Miller ge⸗ macht? Iſt er tot? Iſt er noch am Leben?“ Die Plewitzkaja aber bleibt ſtumm, und der Anwalt fährt fort:„Die einzige in Frage kom⸗ mende Spur iſt die, die zu den Sowjets ſührt.“ Zum Schluß ſeiner Ausführungen verlangte Ribet eine ſtrenge Beſtrafung der Angeklagten. Dann ſprach der Generalſtaatsanwalt Flach. Er forderte für die Plewitzkaja lebenslängliche Zwangsarbeit wegen erwieſener Mittäterſchaft an der Entführung des weißruſſiſchen Generals von Miller. „Ich bitte Sie, meine Herren Geſchworenen“, ſo er⸗ klärte der Generalſtaatsanwalt,„alle polittſchen Theſen beiſeite zu ſtellen. Sie haben nicht einen Roman zu verfolgen, ſondern die Schuld einer Angeklagten zu beurteilen, die nur allzugewiß iſt!“ Der erſte Verteidiger der Plewitzkaja, der jüdiſche Rechtsanwalt Schwab, verſuchte in ſeinem Plädoyer, die Behauptung des Zivilklägers, es handle ſich bei der Entführung des Generals Mil⸗ lers um ein Attentat der GpPu auf franzöſiſchem Boden, zurückzuweiſen. Es ſei ein Roman, in dieſer Affäre die Hand der GPu ſehen zu wollen. Er, Rechtsanwalt Schwab, werde vorſichtigerweiſe keine Theſen verteidigen, es ſei denn die, daß General Skoblin vielleicht das Opfer einer Intrige geworden ſei, die man gegen ihn geſponnen habe. Nichts beweiſe aber, daß Skoblin wirklich ſchuldig oder daß er wirklich geflohen ſei. Der ganze Prozeß ſet nur die Frucht einer überhitzten öffentlichen Meinung. Nach dieſem Plädoyer, das unzweifelhaft den Ein⸗ druck eines Verlegenheitserzeugniſſes machte, wurde die Dienstagſitzung geſchloſſen. Am Mittwoch wird der zweite Verteidiger der Plewitzkaßa, der jüdiſche Anwalt Philnonenko, ſprechen. Das Urteil im Skoblin⸗Prozeß wird für Mittwochabend erwartet. — Dimitroff in Angnade? Hat ihm der Mißerfolg des franzöſiſchen General⸗ ſtreiks das Genick gebrochen? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 14. Dezember. Wie der„Matin“ aus Moskau meldet, ſei in ge⸗ wiſſen diplomatiſchen Kreiſen die Tatſache aufgefal⸗ len, daß der berüchtigte Kominternmann, der Bul⸗ gare Dimitroff, in den letzten Wochen niemals wie⸗ der in der Oeffentlichkeit aufgetreten ſei. Man habe aus dieſer Tatſache die Schlußfolgerung gezogen, daß Dimitroff ebenfalls in Ungnade gefallen ſei. In der Tat ſei ſeine Stellung gegenüber Stalin ſchwer erſchüttert worden, namentlich angeſichts des grauſamen Mißerfolgs des Generalſtreiks in Frank⸗ reich. Breloniſche Separatiſten Sie müſſen ſich jetzt verautworten, weil ſie im September vor Krieg warnten dnb. Paris, 13. Dez. Dem„Paris Midi“ zufolge werden am Mittwoch die Führer der bretoniſchen Separatiſtenbewegung ſich vor dem Strafgericht in Rennes wegen„Ver⸗ letzung der Integrität des Nationalterritoriums“ zu verantworten haben. Zum ödrittenmal werde das Renner Strafgericht diefenigen abzuurteilen haben, die ſich bretoniſche Separatiſten nennen. Am 29. Juni 1938 iſt bereits der Direktor der bretoniſchen Autonomiſtenzeitung„Breiz Ato“ und Präſident der„Kantonalbretoniſchen Partei“, de Beauvais, in Abweſenheit zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Einen Monat darauf hatte ſich dieſer Autonomiſtenführer der Polizei geſtellt, 1 und gegen das Urteil vom Juni Einſpruch erhoben. Am 4. November hat das Strafgericht in Rennes dann die Strafe auf vier Monate Gefängnis und 100 Frances Geldſtrafe vermindert. Bet dem am Mittwochnachmittag beginnenden Prozeß haben ſich de Beauvais und ſein erſter Mit⸗ arbeiter Mordel, Chefredakteur des„Breiz Atv“, wegen„antifranzöſiſcher Propaganda“ zu verantworten. Sie hatten in der September⸗ kriſe in den meiſten Städten der Bretagne in Maueranſchlägen und Flugzetteln ſich dagegen auf⸗ gelehnt, daß es der Tſchecho⸗Slowakei wegen zum Krieg kommen ſollte und ſich dabei auf den Willen des bretoniſchen Volkes berufen. Die Anklage wird erhoben auf Grund der Notverordnung vom 24. Maj 1938, die u. a. beſtimmt, daß Perſonen, die durch irgendwelche Mittel an die Unverſehrtheit des na⸗ tionalen Territoriums rühren oder der Autorität Frankreichs einen Teil des Gebietes entziehen, in⸗ dem ſie dieſe Autorität aufheben, zu einem bis fünf Jahren Gefängnis und zu einer Geldſtrafe von 100 bis 5000 Franken verurteilt werden können, Der„Paris Midis“ bemerkt hierzu, daß das bre⸗ toniſche Separatiſtenblatt noch nicht abgerüſtet hahe und ſeine Kampagne fortſetze. In der Nummer vom 11. Dezember habe es in einem langen Ar⸗ tikel unter der Ueberſchrift„Von Ajaccio bis Tunis“ den italieniſchen Anſprüchen am Mittel⸗ meer Widerhall gegeben. Velgiſcher Staatsbeſuch in Paris Der König der Belgier wird aufangs Februar nach Paris kommen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 14. Dezember. Wie die Pariſer Morgenpreſſe mitteilt, wird der König der Belgier anfangs Februar 1939 zu einem erſten offiziellen Staatsbeſuch in Paris eintreffen. Der Beſuch ſoll drei Tage dauern. Vorausſichtlich werde der König der Belgier von der Königinmutter Eliſabeth begleitet ſein. eee Die neue Prager Regierung ſtellt ſich vor: Prags neue Politik Erklärung Verans: Vor allem freundſchaftliches Verhältnis zu Deutſchland!“ EP. Prag, 14. Dezember. In den Nachmittagsſtunden des Dienstags trat das Prager Abgeordnetenhaus zuſammen, um die von Miniſterpräſident Beran verlefene Regie⸗ rungserklärung entgegenzunehmen. Die Septemberkriſe wurde vom Miniſter⸗ präſtdenten nur ganz kurz berührt. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſtellte Beran feſt, daß erſt„ein Anſtoß von außen“ den Weg zur Einheit der Nation und zur Abrechnung mit einem Syſtem freigemacht habe, das die Tſchecho⸗Slowakei aus der Vorkriegszeit itbernommen hatte. Zur Außenpolitik übergehend, erklärte Beran, daß der Tſchecho⸗Slowakei vor allem an der Re⸗ gelung des freundſchaftlichen Verhältuiſſes zu Deutſchland gelegen ſei. Er gab ſeiner Zuverſicht Ausdruck, daß die unmit⸗ telbare Fühlung zwiſchen den Staatsmännern beider Länder dieſe Regelung beſchleunigen werde. Beran fuhr dann fort:„Wir verbergen nicht, daß wir in der erſten Zeit die natürlichen Ueberreſte der pſycho⸗ logiſchen Folgen unſerer ſchweren territorialen und nationalen Verluſte überwinden müſſen. Wir glau⸗ keen Londoner Intereſſe am Valtikum: England finanziert Lettlands Aufräſtung Die Miſſion Munters in London- Handelsvertrag mit politiſchem Hintergrund EP. London, 14. Dezember. Der lettiſche Außenminiſter Munters verließ am Dienstagnachmittag London. Am Viktoria⸗Bahnhof war zu ſeiner Verabſchiedung namens der eng⸗ liſchen Regierung der parlamentariſche Unterſtaats⸗ ſekretär des Auswärtigen Amtes, Lord Ply⸗ mouth, erſchienen. Ueber die Unterhaltungen, die der lettiſche Außenminiſter in London geführt hat, wird von beiden beteiligten Seiten nach wie vor Verſchwie⸗ genheit bewahrt. Es wird fedoch an unterrichteten Stellen erneut betont, der größte Teil der Verhand⸗ lungen habe den Fragen des engliſch⸗lettiſchen Han⸗ dels gegolten, wobei die engliſchen Regierungsver⸗ treter ihrer Unzufriedenheit über die Handhabung der lettiſchen Einfuhrgenehmigungen deutlich Aus⸗ oͤruck verliehen haben ſollen. 5 Einen gewiſſen Raum habe in den Verhandlun⸗ gen, ſicherem Vernehmen nach, auch die Frage der Beteiligung der engliſchen Rüſtungsinduſtrie an Lettlands Aufrüſtung eingenommen. Mun⸗ ters habe konkrete Vorſchläge nach dieſer Richtung mit nach Riga genommen, die darauf abzielten, einen für lettiſche Verhältniſſe beträchtlichen Rüſtungs⸗ betrag nach England, und zwar beim Vickers⸗Kon⸗ zern, zu geben. Die engliſche Regierung ſei bereit, bei der Finanzierung dieſes Waffengeſchäftes eine Bürgſchaft zu übernehmen. Daß hinter dieſem Geſchäft auch politiſche Beweg⸗ gründe ſtehen, geht daraus hervor, daß dem Ver⸗ nehmen nach der Auftrag zu höheren Preiſen abge⸗ ſchloſſen worden ſei, als ſie von anderer Seite gefor⸗ dert wurden. Einzelheiten über den Inhalt der po⸗ litiſchen Beſprechungen zwiſchen Munters und der engliſchen Regierung ſind aber vorläufig nicht zu er⸗ fahren. Eine Warnung an die Dominien EP. London, 14. Dezember. Die„geſchichtliche Bedeutung“ des bevorſtehenden Kanada⸗Beſuches des engliſchen Herr⸗ ſcherpaares wurde am Dienstag von dem Kolo⸗ nial⸗ und Dominienminiſter Mac Donald in einer Rede im Verfaſſungsklub in London unterſtrichen. Dieſe Reiſe ſei ein Ausdruck der Größe des eng⸗ liſchen Weltreiches. Dieſes Weltreich aber ſei der bedeutendſte und praktiſchſte Ausdruck gewiſſer dauer⸗ hafter politiſcher Grundſätze, die die Menſchen des ganzen Weltreiches beſeelen müßten.„Der Haupt⸗ zweck des britiſchen Weltreiches iſt eine fortſchreitende Ausdehnung der Freiheit unter den Untertanen Sei⸗ ner Majeſtät, ganz gleichgültig, wo dieſe leben“, ſagte Mac Donald. Der Miniſter ſprach dann von zerſetzenden Kräften innerhalb des engliſchen Weltreiches und nannte in dieſem Zuſammenhang den in gewiſſen Domtnien beſonders ſtark zum Ausdruck kommenden Nationalismus. Bei einem gewiſſen Grade von Nattonalismus, meinte er betonen zu müſſen, könne die zerſetzende Kvaft eintreten. Zum Schluß gab Mac Donald der Auſicht Aus⸗ druck, die Dominien hätten erkannt, ihre ganze Stärke liege in der Verbindung mit England, und ihre Sicherheit beruhe hauptſächlich auf der Stärke der britiſchen Flotte. ben jedoch, daß das deutſche Volk mit ſeinem Füh⸗ rer die ſeeliſche Verfaſſung unſeres Volkes nach der Sturmwelle, die über unſere Köpfe hinweggegangen iſt, wohl verſtehen wird“. Der Miniſterpräſident gab auch ſeiner Freude Ausdruck, daß ſich die Bezie⸗ hungen zu Italien, Polen und Ungarn erheblich ge⸗ beſſert hätten. Beran erklärte ſchließlich, die Dichecho⸗ Slowakei werde nicht die Politik der Iſolierung be⸗ treiben, ſondern ihre Beziehungen zu allen anderen Staaten aufrecht erhalten und erleichtern, vor allem mit Frankreich, England und U S A. Allerdings hege die Tſchecho⸗Slowakei auch keine Sehnſucht danach,„an allem Anteil zu haben“ In dreizehn Punkten zeigte dann der Miniſter⸗ präſident die zahlreichen Aufgaben auf, die der Tſchecho⸗Slowakei im Innern harrten. Abſchließend forderte Beran die Erteilung außerordentlicher Vollmachten für die Regierung zur Durchführung dieſer Maßnahmen. Arabiſche Proleſte „Miſſetaten, die jeder Menſchlichkeit Hohn ſprechen“ dnb Beirut, 14. Dezember. Die Jeruſalemer arabiſche Zeitung„Al Lahab“ gibt unter der Ueberſchrift„Iſt das wahr?“ ein Tele⸗ gramm der mahammedaniſchen geiſtlichen Gelehrten an den britiſchen Oberkommiſſar in Paläſtina wie⸗ der, worin es heißt: „Wir proteſtieren ſchärfſtens gegen die Mißhand⸗ lung des Scheikhs Abdul el Rihawy, eines Lehrers der iſlamiſchen Religion, der durch die engliſche Po⸗ lizei verhaftet wurde. Wir fordern Nachforſchungen und ſchärfſte Beſtrafung des Täters. 1 Gleichfalls proteſtieren wir energiſch gegen das polizeiliche Vorgehen gegen Dorfbewohner von Ra⸗ mallah, die in einen Ziſternenbrunnen eingeſperrt wurden. Wir verlangen Einſtellung ſolcher Miſſe⸗ taten, die jeder Menſchlichkeit Hohn ſprechen.“ Die arabiſchen Zeitungen Paläſtinas bringen jetzt ſtändig in oft mehreren Seiten langen Wiedergaben Telegramme arabiſcher Vereinigunngen und ganzer Dörfer und Städte an den britiſchen Oberkommiſſar in Jeruſalem, die ſich ſämtlich für den nach dem Libanon geflüchteten Großmufti von Jeruſalem Hadj Emin el Huſſein als einzig berechtigter Ver⸗ treter der Paläſtina⸗Araber einſetzen.: Die hieſige Judenpreſſe ſetzt ihre heftigen An⸗ griffe auf die britiſche Haltung gegenüber den Ara⸗ bern hinſichtlich der Londoner Konferenz fort. Der jüdiſche Generalrat Vaad Leumi verlangte in einer Jerufalemer„Maſſenverſammlung“ von der Jewish Agency die ſofortige Reviſion der jüdiſchen Einſtel⸗ lung zur Londoner Konferenz. Dies bedeutet dem⸗ naß, daß die Juden ſich nunmehr gegen dieſe Kon⸗ ferenz wenden, nachdem die Engländer unter dem Druck der Tatſachen den Arabern gewiſſe Zugeſtänd⸗ niſſe in Ausſicht geſtellt haben. Der arabiſche Bürgermeiſter von Gaza, Fahnt Bay Huſſeini, ein Verwandter des Mufti, wurde bisher noch unbekannten Gründen verhaftet. Weiter ſind zwei Araber in Jeruſalem von einem Militär⸗ gericht zum Tode verurteilt worden, weil ſie angeb⸗ lich einen Leutnant des Royal Gaſt Kent⸗Regiments namens Samuelſon erſchoſſen haben ſollen. Prinz Bernhard in London. Der niederländiſche Prinzgemahl Bernhard. wird am Mittwoch zu einem oͤreitägigen Beſuch in London eintreffen. D 1 eee W„ 0 ee e Zuge des Brückenumbaues. Mittwoch, 14. Dezember 1938 Reue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 577 . Mannheim, 14. Dezember. Vorweihnachtsfreude Helles Licht und goldner Glanz fällt in alle Herzen, im adventlich⸗ bunten Kranz brennen die vier Kerzen! Kinder ſingen hell und klar ihre Weihnachtslieder, umd es klingt ſo wunderbar: „Alle Jahre wieder...!“ Sperrig grünt der Tannenbaum in des Waſchfaß' Nachen, umd aus ſtreng verſperrtem Raum riechts nach ſüßen Sachen! Bub und Mädel baſteln brav, ſägen, bohren leimen, und ſie lächeln lieb im Schlaf weil ſtie Schönes träumen! Vater läuft um eine Gans ich jetzt warm die Sohlen, Mutter bohnert Feſttagsglanz auf die Stubenbohlen! Frohe Laune überblüht alle Einkaufsnöte, ſelbſt das nüchternſte Gemüt packt jetzt Feſtpakete! Tage nur noch, dann erhellt uns der Brand der Kerzen, 8 und es hält die Weihnachtswelt uns an ihrem Herzen! Willi Lindner. Bestellen Sie jetzt den längst gewünschten 8 Deſour- Boden- Beſag ll. Engelhard.at. can, fene Kunststraßze dem ältesten Teppich- u. Tapeten-Spezialgeschäft am Platze Auf der Autobahn bei Friedrichsfeld: Gräßlicher Tod emes Motorradfahrers Von Laſtwagen zu Boden geriſſen und mitgeſchleift Auf der Reichsautobahn bei Friedrichsfeld ereig⸗ nete ſich ein gräßliches Unglück. Dort hatte ein Motorradfahrer infolge des ſtarken Nebels eigen Laſtwagen zu ſpät geſichtet und wurde dabei von ſeiner Maſchine heruntergeriſſen, ein Stück weit mitgeſchleift und getötet. 5* Der unglückliche Fahrer hatte ſich vermutlich in der rückwärtigen Beleuchtungsanlage des Laſtzuges verfangen. Als eigentliche Urſache iſt wohl das allzu hohe Tempo des Verunglückten anzu⸗ ſehen. Eltern vor der Eutſcheidung: Der Aebergang von der Mittelſchule zur höheren Schule Die für Mittwoch, den 14. Dezember, angeſetz⸗ ten Anmeldungen für die höheren Schulen be⸗ dingen für die Eltern eine Eutſcheidung, ob ſie ihre Kinder in die Mittel⸗ oder in die höhere Schule ſchicken wollen. In dieſem Zuſammenhang iſt es für die Eltern wiſſenswert, daß nach einem Erlaß des Herrn Reichs⸗ erziehungsminiſters die Mittelſchulen ein Bildungs⸗ und Erziehungsziel verfolgen, das im beſonderen Maße den Anforderungen für den Eingang in die gehobenen mittleren Berufslaufbahnen in Wirtſchaft und Verwaltung genügt. 8 Das Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts in Karlsruhe hat dem noch folgende Erläu⸗ terung beigefügt: „Es wird verſchiedentlich die Auffaſſung vertre⸗ ten, die Mittelſchule erſetze die Unterſtufe der höhe⸗ ren Schule und ein Uebergang von ihr zur Oberſtufe einer höheren Schule ſei ohne weiteres möglich. Die⸗ ſer falſchen Auffaſſung iſt mit aller Deutlichkeit ent⸗ gegenzutreten. Die Mittelſchule bietet eine in ſich abgeſchloſſene Ausbildung. Der Uebergang eines Schülers zur höheren Schule hat als Ausnahme zu gelten und wird nux für wenige ganz beſonders be⸗ gabte Schüler möglich ſein.“ 5. Ausgabeſtellen für die Volksgasmasken Wegen der Feiertage bleiben die Ausgabeſtellen für die VM 37 in der Zeit vom 15. 12. 1938 bis 45. J. 1039 geſchloſſen. Nach dem 15. 1. 1939 ſind die Ausgabeſtellen wieder geöffnet. Die Oeffnungszei⸗ ten werden rechtzeitig bekanntgegeben. in Mit dem Bau der neuen Brückenwaage, die als Erſatz für die bisherige Städtiſche Waage an der Friedrichsbrücke dienen wird, wurde kürzlich begon⸗ nen. Die neue Waage wird auf dem freien Platz des Ke6⸗Quadrates an der linken Ecke nahe des Luiſenringz aufgeſtellt. Da die alſe Waage ſchon längſt für die großen Laſtkraftwagen zu klein ge⸗ worden iſt, und die Brücke für die Aufnahme dieſer ahrzeuge nicht ausreichte, mußte das Gewicht je⸗ weils in zwei Wiegevorgängen ermittelt werden. Die Errichtung einer großen neuzeitlichen Brücken⸗ waage war daher dringend nötig und erfolgt nun im Der bereits an der Bauſtelle angelieferte Brückenrahmen iſt aus kräfti⸗ gen K⸗Trägern hergeſtellt und gibt ein Bild von dem Größenverhältnis der neuen Waage. 5 Aeber 250 junge Linden Die erſten Baumpflanzungen am Adolf-Hitler-Platz f Mit den Arbeiten am Adolf⸗Hitler⸗Platz iſt man in den letzten Tagen und Wochen wieder ein ſchönes Stück vorangekommen, und zwar in einer Weiſe, daß man davon auch„etwas ſieht“. Es iſt ja im all⸗ gemeinen das Schickſal der Maßnahmen des Tief⸗ bauamtes, daß ſie weniger in Erſcheinung treten als jene des Hochbauamtes. Nur die wenigſten können ſich einen rechten Begriff davon machen, wie groß die Werte der unter den Straßendecken unſerer Stadt liegenden Anlagen ſind— und doch handelt es ſich dabei um viele Millionen! Unſer Tiefbauamt iſt nun in der glücklichen Lage, zur Zeit über zwei große Bauſtellen zu verfügen, bei denen der Erfolg ſeiner Arbeit noch ſichtbar in Erſcheinung tritt: die Verbreiterung der Friedrichs⸗ brücke und die Umgeſtaltung des Geländes bei der Autobahneinfahrt. Zwar bleibt auch bei dieſen bei⸗ den Maßnahmen ein beträchtlicher Teil der Arbeiten den Blicken der Bevölkerung verborgen, aber ins⸗ geſamt iſt an beiden Stellen doch einmal mehr als üblich zu ſehen. f Was gibt es nun Neues am Adolf ⸗Hitler⸗ Platz? Da fällt zunächſt auf, daß die neue Führung der Seckenheimer Straße jetzt bald ganz fertiggeſtellt iſt. Von der Pflaſterung fehlt nur noch ein kleines Stück bei der Einmündung der„Umleitung“ in die alte Seckenheimer Anlage beim Stadion. Es ſtehen auch ſchon ſämtliche Straßenbahn⸗ und Lichtmaſten, ja ſogar ſchon jene auf der Seckenheimer Anlage zwiſchen Stadion und Riedbahn. Die Arbeiten am Adolf⸗Hitler⸗Platz greifen alſo ſogar ſchon über die Umgeſtaltung dieſes Raumes hinaus. Das iſt natürlich, denn es wäre ja unzweckmäßig geweſen, die Verhältniſſe zwiſchen Stadion und Bahnüber⸗ führung nicht auch zu ändern. Auch dort entſtehen zwei getrennte Fahrbahnen mit dem Straßenbahn⸗ gleiskörper in der Mitte. In letzter Zeit iſt am Adolf⸗Hitler⸗Platz auch die ſtädtiſche Gartenverwaltung zum Zuge gekommen. Ihr obliegt die gärtneriſche Ausgeſtaltung der groß⸗ zügigen Anlage, und dazu gehören vornehmlich auch die Bäume. Im Zuge der Neuordnung mußte be⸗ kanntlich mancher alte Baum fallen, aber nun iſt ein Teil des Nachwuchſes bereits zur Stelle. Die neue Führung der Seckenheimer Straße erhielt auf der Seite nach dem künftigen Verkehrs rondell zu eine doppelte Baumreihe und auf der„Außenſeite“ eine einfache Baumreihe, das heißt, zuſammen über 150, Bäume. Auch in der Fortſetzung der Nietzſche⸗ ſtraße wurden ſchon Bäume gepflanzt, und zwar beiderſeits zwei Reihen— rund hundert Bäume. Insgeſamt ſtehen bis jetzt bereits über 250 junge Bäume. Es ſind Linden, die allerdings einige Jahre brauchen, bis ſie ſich zu repräſentativer Größe entwickelt haben werden. 5 dr. W. th. 7 d d „Das wär gelacht!“ Was bringt der heutige JV⸗Elternabend im Muſenſaal? „Das wär gelacht!“ heißt wohl das Motto dieſes vielbeſprochen und in ſelten vielſeitiger Weiſe plakatierten und propagierten Abends. Aber es ſoll doch, wie wir erfahren, nicht nur gelacht werden. Es werden z. B. eine ganze Reihe Lieder geſungen, und die Fanfarenmuſik für den Einmarſch hat ein norddeutſcher HJ⸗Komponiſt eigens für dieſen Abend geſchrieben. Und dann wird man zum erſten Male einen„Jungvolkruf“, als eine Art JV⸗ Zapfenſtreich erleben. Vom ſpaßhaften Teil, der nur zum kleineren Teil ſatiriſch iſt, wurde nur ſo viel ausgeplaudert, daß da z. B. ein Papa auftritt, der mit allerlei Ausflüchten kommt, um ſeinen Sohn vom Dienſt abzuhalten und andeutungsweiſe ſich über den Nutzen eines wohlangelegten Fünfzigmark⸗ ſcheins vernehmen läßt. Oder die allzuzärtliche Tante, die ſich darüber beklagt, daß der Bubi mit einer blutigen Lippe heimgekehrt, und wie roh doch der grauſame Boxſport. Schließlich auch werden zwei Lehrertypen einander gegenübergeſtellt, wobet es nicht verborgen bleibt, welche die richtige im JV⸗ Sinne iſt. Das ſind ſo ein paar Stichproben, aber auch Titel wie„Froſchkanon“ und„Koſakenſong“ aus dem Programm verraten, daß auch der Humor ohne An⸗ züglichkeit blühet und gedeihet. Nun darf man geſpannt ſein. Heute abend ſteigt's unter oberſter Leitung von Willi Zimmermann, Oberfähnleinführer und Führer des Jungſtamms 11/171, Oſtſtadt. „Wie ſind die Straßenverhältniſſe, Fräulein?“ ö Das„Fräulein vom Amt“ gibt Auskunft Das Fernſprechamt Mannheim hat dieſer Tage eine weitere Neuerung eingeführt: der Fern⸗ ſprechauftragsdienſt gibt gegen Entrichtung einer Gebühr von zwanzig Pfennig Auskunft über die Wetterverhältniſſe auf den Stra⸗ ßen Südweſtdeutſchlands. Die Neuerung kommt alſo in erſter Linie den Autofahrern zugute. Der Auskunft werden die Berichte der Wetter⸗ ö ienſtſtelle in Stuttgart⸗Böb lingen zu⸗ grunde gelegt, wobei ſelbſtverſtändlich ſtets der jüngſte Bericht des Straßenwetterdienſtes verwertet wird. Die Berichte können je nach Wunſch ganz oder teilweiſe abgerufen werden— auch wenn man ſich die oftmals ſehr lange Liſte ohne Kürzung zu⸗ ſprechen läßt, koſtet das nicht mehr, als die beſagten zwanzig Pfennig, zu denen aber natürlich in jedem Falle noch die übliche Geſprächsgebühr von zehn Pfennig kommt. Der Straßenwetterdienſt kann übrigens zu jeder Tages und Nachtzeit ab⸗ gerufen werden. a Jedermann hat alſo in jedem Augenblick Ge⸗ legenheit, ſich über die Straßen verhältniſſe während der Wintermonate zu unterrichten und ſeine Reiſe⸗ pläne entſprechend den naturalen Gegebenheilen zu geſtalten. Er braucht nur Nummer 04 zu wählen, und bald weiß er dann, was er wiſſen will. Die Neuerung beſteht ſeit fünf Tagen. Wenn von ihr bisher wenig Gebrauch gemacht wurde, ſo wohl deshalb, weil man in der Oeffentlichkeit von ihr bis jetzt nichts gewußt hat. w. Verhalten im Straßenverkehr: 5 Das Einordnen nach links Auf allen Straßen, und beſonders zu Zeiten ſtarken Verkehrs erfordert das Abbiegen von der urſprünglichen Fahrtrichtung nach links die volle Sorgfalt des Verkehrsteilnehmers. Dennoch bildet hier ſowohl das Abbiegen wie das vorhergehende, von der Straßenverkehrsordnung geforderte Ein⸗ orönen nach links noch eine gewiſſe Gefahrenquelle. Eine beſondere Gefahr für den ſich einord⸗ nenden Fahrer liegt nach Amtsgerichtsrat Dr. Bohnet(„Deutſche Juſtiz Nr. 47“) darin, daß die Regel des Linksüberholens vielen Verkehrsteilneh⸗ mern ſo in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, daß ſie, ſoweit ſie vor einer Kreuzung eine Linksbewe⸗ gung ihres Vormannes bemerken, ihrerſeits nach links ſchwenken, um links überholen zu können. So wird dann der Einordnende häufig auf der linken Straßenſeite oder auf dem Weg dorthin von einem nachfolgenden Fahrer angefahren, der an ſich ohne weiteres bei gerader Fortſetzung ſeiner Fahrt hätte rechts überholen können und müſſen. Kann ſich nun ein Fahrer, der nach links abbiegen will, wegen des nachfolgenden ſchnelleren Verkehrs erſt verhältnis⸗ mäßig kurz vor der Kreuzung nach links einordnen, 0 und wird er dabei von einem fälſchlicherweiſe nach links Ueberholenden angefahren, ſo findet man gelegentlich in der polizeilichen Anzeige den Vor⸗ wurf, der abbiegende Fahrer habe die Linkskurve geſchnitten, indem er zu früh nach links abgebogen ſei. Dieſe Beurteilung hat aber nur für die alte Reichsſtraßenverkehrsordnung gegolten, die die Vorſchrift des Einorönens noch nicht kannte. Heute trifft in dieſem Falle eine erhebliche Schuld den nachfolgenden Fahrer, der falſcherweiſe nach links überholen wollte, vorausgeſetzt, daß der Abbiegende rechtzeitig Richtungszeichen gab. Die Pflicht, ſich vor dem Abbiegen nach links einzuordnen, gilt auch für den Radfahrer. Dagegen wird anzunehmen ſein, daß der einen Rad⸗ weg benutzende Radfahrer, der nach links über die allgemeine Fahrbahn abbiegen will, ſich nicht vorher auf der allgemeinen Fahrbahn nach links einzuord⸗ nen hat, weil er ja dieſe Fahrbahn gar nicht benutzt und daher völlig aus dem fließenden Verkehr abge⸗ ſondert iſt. 859— 8 dne Hus Dezember Reichs⸗Straßenſammlung LADsbabzruhrn * Hundert Jahre werden es dieſer Tage, daß die ehemalige Kapuzinerkirche am Gockelsmarkt auf Abbruch verſteigert und bald darauf auch abge⸗ brochen wurde. Damit war das Hindernis beſeitigt, das erſt die Durchführung der damaligen Kloſterſtraße und jetzigen Kunſtſtraße auf den Ring möglich machte, wie auch als weitere Folge die dortige Gegend ihr heutiges Ausſehen erhielt, wenn auch bereits im Jahre 1836 auf dem Gelände des Kloſtergartens eine Straße zwiſchen N 5 und Naß angelegt wurde. Der Abbruch der Kirche war übrigens ſchon im Schell⸗ ſchen Demolitions⸗ und Stadterweiterungsplan vom Jahre 1803 vorgeſehen. Bei Erkältung, Grippegefahr: trinken viele aus alter Gewohnheit größere Mengen Alkohol. Das iſt dem geſchwächten Organismus nur ſelten zuträglich und ſtrengt faſt immer das Herz unnötig an. Unſchädlich und doch wirkſam iſt dagegen ſolgende Schnell⸗ kur; Kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß, zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinken; Kinder die Hälfte Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge oder füge dem Tee jeweils einen Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zu. 241 Sie erhalten Kloſterfrau⸗Metiſſengeiſt in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu RM. 2,80, 1,65 und—,90. Ausſchneiden und aufbewahren! eee eden Wie entſchied das Arbeitsgericht? Entlaſſen wegen zu niedrigen Amſatzes Zwiſchen dem Kläger und der Firma wurde ein Probeverhältnis auf drei Monate Dauer vereinbart. In den Vorverhandlungen war von einem Windeſt⸗ umſatz von 3000 Mark pro Monat die Rede. Der Kläger machte darauf aufmerkſam, daß der ſofortige Erfolg nicht ſicher und zuverläſſig ſei. Nach vier Wo⸗ chen löſte die Firma das Arbeitsverhältnis auf, weil die von dem Werbebeamten eingebrachten Aufträge weit unter den für ihn aufgewandten Koſten zurück⸗ blieben. Der Kläger begründete ſeine beim Arbeits⸗ gericht eingereichte Klage damit, daß ein wichtiger Grund zur ſofortigen Löſung des Lohnverhältniſſes nicht vorliege, da das von ihm zu bearbeitende Ge⸗ biet Neuland geweſen ſei. Er verlangte eine Ent⸗ ſchädigung für die Nichtausübung ſeiner Tätigkeit und 200 Mk. für das ihm zuſtehende Entgelt. Die Klage wurde abgewieſen. Die Urteils⸗ begründung ſtützt ſich auf die zwiſchen den Parteien gepflogenen Unterhandlungen wegen des Mindeſt⸗ umſatzes. Die Erfolge des Klägers ſeien derart unter den geſtellten und zugeſagten Anforderungen, daß der Beklagten unmöglich die Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes zugemutet werden könne. Sie ſei daher zur friſtloſen Löſung des Vertragsverhält⸗ niſſes unter den gegebenen Bedingungen berechtigt, * 5 Welcher Tarif gilt für Bürodiener? Mit einer Nachforderung meldete der Bütrodiener eine Klage beim Amtsgericht an. Er war ausge⸗ ſchieden und verlangte für die rückwärtige Zeit Ta⸗ rifbezahlung. Die Firma ſtellte ſich auf den Stand⸗ vunkt, daß der Bürodiener nicht unter den General⸗ tarif falle, denn er unterliege nicht der Angeſtellten⸗ verſicherungspflicht. Der Rechtsvertreter des Klägers verwies darauf, daß in Tarifbeiſpielen auch der Bſtrodiener angeführt iſt. Dieſer Widerſpruch ſtärkte beide Parteien in ihrer Auffaſſung, aber zu einer gerichtlichen Entſcheidung darüber kam es nicht. Der Vorſchlag einer gütlichen Löſung oͤes Konfliktes, zuerſt abgelehnt, wurde dann in der ſpäteren Kam⸗ merſttzung erreicht. Der Kläger erhält noch 100 Mk. zum Ausgleich ſeiner 1 Arbeitspapiere verſpätet zugeſandt Der Arbeiter verlangte 42,60 Mark Lohnausfall für verſpätet zugeſandte Arbeitspapiere. Beim Auf⸗ hören war den Arbeitern geſagt worden, daß ſie ihre Papiere bis zu einem beſtimmten Tag abholen könn⸗ ten. Alle Arbeiter hatten dies getan, nur der Klä⸗ ger nicht. Dies war die Auffaſſung der Firma. Der Kläger dagegen behauptete, daß die Papiere nicht fertig waren, und auch durch die Vermittlung der Arbeitsfront nicht zugeſtellt wurden. Er konnte, be⸗ ſonders, da das Arbeitsbuch fehlte, keine Arbeit be⸗ kommen. Die beiden Hauptperſonen, der Kläger und der Firmeninhaber, waren bei der erſten Verhand⸗ lung nicht anweſend, nur die beiden Vertreter ſtrit⸗ ten ſich im Namen ihrer Mandanten wegen des wah⸗ ren Sachverhaltes. Ein neuer Termin wurde zur Zeugenvernehmung feſtgeſetzt und bei dieſer Ver⸗ handlung zeigte ſich oͤie Beklagte bereit, die Angele⸗ genheit durch die freiwillige Zahlung von 30 Mark, gütlich zu erledigen, womit der Kläger zufrieden war. 1. *. Anrechnung der Propiſion als Gehalt Für den Unterhaltsanſpruch der Kinder erhob der Vormund eine Klage beim Arbeitsgericht, der zufolge der Vater ſich einen Teil ſeiner Proviſinn als Gehalt anrechnen laſſen müſſe. Der Vertreter des Beklagten verſuchte darzulegen, daß Provpiſion kein Gehalt wäre, aber der Klagevertreter wandte ein, daß auf Grund der vorliegenden Tatſachen es ſich nicht um ein Proviſions⸗, ſondern um ein ver⸗ ſchleiertes Angeſtelltenverhältnis handle. Ein Teil der Bezüge müſſe als Gehalt betrachtet werden, da⸗ mit die Unterhaltsforderung der Kinder Erfolg habe. Nach längeren Bemühungen des Arbeits⸗ gerichtsvorſitzenden wurde erreicht, daß der Beklagte eine Monatszahlung von 30 Mark zugunſten der Kinder anerkennt. 1 Berechtigte Eutlaſſung Der Angeſtellte wurde friſtlos entlaſſen, weil ſein Verhalten gegenüber dem Vorgeſetzten Anlaß dazu gab. Der Kläger verlangte vom Arbeitsgericht die Gehaltszahlung für Mai, Juni und Juli. Durch Urteil wurde die Klage abgewieſen. Die Urteils⸗ begründung ſtützt ſich auf eine vorliegende Verein⸗ barung der täglichen Kündigung. Da der Kläger ab März mit täglicher Kündigungsfriſt beſchäftigt ge⸗ weſen ſei, beſtehe für ihn keinerlei Anſpruch mehr, ohne Rückſicht darauf ob die friſtloſe Entlaſſung be⸗ gründet war oder nicht. Im übrigen habe der Kläger nach ſeiner Entlaſſung neuen Grund zu ſeiner friſt⸗ loſen Entlaſſung gegeben. Es brauche infolgedeſſen weder auf das weitere Vorbringen des Klägers noch der Beklagten näher eingegangen zu werden, weil durch das Beſtehen der eintägigen Kündigungsfriſt jeder Anſpruch des Klägers— von dem das Ge⸗ richt keinen günſtigen Eindruck empfangen hatte entfällt. 8 5 r Wacken, 45 7 6 5 2 c f E e d 2 0. f. f Ja munen pia e Hohes Alter. Eine alte treue Leſerin unſeres Blattes. Frau Friederike Kadel, geb. Henning, Witwe des Schneidermeiſters Nikolaus Kadel, P 3, 10, feierte am Dienstag ihren 73. Geburtstag. Herzlichen Glückwunſch! 1. u. Das Neujahrsſchießen iſt von den Mannemer Buwe bereits eröffnet worden. Sie ſind ſchon gründlich dabei, denn es kracht an allen Ecken und Inden und es ſcheint, als ob die Kanonade täglich ſtärker wird. Nach dem Vorſpiel iſt zu erwarten, daß es diesmal an Silveſter ein Mordsſpektakel gibt. Etwas boshaft ſind die kleinen Fröſche, die man ent⸗ zündet und auf die Straße wirft, wo ſie ſich zuweilen für Paſſanten und Pferde als ſtörend erweiſen. Das dürfte aber für mauchen der kleinen Feuerwerker gerade der Hauptſpaß ſein!„ v. 1 Aus Baden Brief aus Eberbach e. Eberbach, 14. Dez. Der älteſte männliche Einwohner Eberbachs feierte in erſtaunlicher kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 90. Geburtstag. Der Hochbetagte, Georg Heinrich Dinkeldein, iſt gleichzeitig der einzige noch lebende hieſige Alt⸗ veteran von 1870/71 und hat als ſolcher die Schlachten bei Wörth, Straßburg, Nuits und Belfort mit⸗ gemacht. Er wurde am 13. Dezember 1848 in Eber⸗ bach geboren und erlernte das Reifſchneiderhand⸗ werk. Wie jedes Jahr verſammelten ſich am dritten Ad⸗ ventsſonntag die über 75 jährigen der evang. Gemeinde im Gemeindehaus, um Geſchenke ent⸗ gegenzunehmen. Der Vortrag„Alte Eberbacher Jami⸗ lien“ im Volksbildungswerk Eberbach, den Dr. Leutz⸗Mosbach hielt, war, wie dies zu erwarten war, ſehr gut beſucht. In der VDA⸗ Großkundgebung ſprach Pg. Wagner über„Volksdeutſches Wollen im Südoſten“. Der Redner, ſelbſt Auslandsdeutſcher, der in den Frei⸗ heitskämpfen im Südoſten nach dem Kriege in vor⸗ derſter Front ſtand, ſchilderte in überzeugender Weiſe den Kampf der dortigen Deutſchen um die Er⸗ haltung ihres Voltstums. Die Veranſtaltung war von Muſikſtücken ſpwie von Anſprachen des VD A⸗ Bezirksleiters und des Hoheitsträgers umrahmt. In einer Verſammlung der NS⸗Frauenſchaft und des Frauenwerkes, zu der auch Nichtmitglieder ein⸗ geladen waren, referierte Gauabteilungsleiterin Frau Egele über„Die Aufgaben der Frau im heu⸗ tigen Staat“. Anſchließend ſtellte ſich die neue Kreis⸗ frauenſchaftsleiterin vor, oͤie um intenſive Werbung Lat. Walldorf, 14. Dez. Als einer der älteſten Ein⸗ wohner ſtarb hier im Alter pon 83 Jahren Werkmei⸗ ſter a. D. Joſef Funk. Der Verſtorbene war hier allgemein bekannt und beliebt. L. Rauenberg, 14. Dez. Das Ehrenmitglied des MGV.„Sängerbund“, Kaufmann Wendelin Lädel, kann hier in beſter geiſtiger und körperlicher Rüſtig⸗ keit ſeinen 78. Geburtstag begehen. Hemsbach, 12. Dez. 81 Jahre alt wurde in vol⸗ ler Rüſtigkeit Frau Marie Leib, geb. Ehret. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Ftantjurt- Mittelpunkt deutſchen Modeſchaffens Das Modeamt der Stadt Frankfurt a..eröffnete Deutſchlands ſchönftes Modehaus Dr. H. Frankfurt, a.., 15. Dez. Im fünften Jahre ſeines Beſtehens eröffnete vor kurzem das Modeamt der Stadt Frankfurt, eine Gründung des Oberbürgermeiſters. Staatsrat Dr. Krebs, ſein neues Heim mit glanzvollen Veran⸗ ſtaltungen, zu denen Vertreter der Miniſterien, der Wirtſchaft, der Induſtrie, des Konſularkorps, Künſt⸗ ler und das Damenſchneiderhandwerk geladen waren. Eines der ſchönſten Frankfurter Bürger⸗ häuſer aus dem zweiten Drittel des ver⸗ gangenen Jahrhunderts, das prachtvolle Haus der Brentanos hat der Oberbürger⸗ meiſter dem Modeamt zur Verfügung ge⸗ ſtellt. An der ruhig ſchlichten Faſſade des Hauſes, das an einem alten Wallgarten mit hundertjährigen Bäu⸗ men liegt, wurde nichts geändert und es mutet an wie ein verträumtes Märchenſchloß. Im Innern aber wurde es ſo umgeſtaltet, daß Frankfurt, ſich rühmen darf, das ſchönſte Modehaus zu haben, vor dem ſelbſt die Häuſer der haute couture in Paris verblaſſen. Die Ausſtellungs⸗ und Vorführräume im Erdge⸗ ſchoß ſind in mattem Elfenbeinweiß und Blaßraſen⸗ grün gehalten. Da und dort ſtehen einige ſeltene Pflanzen oder ſchöne Blumen in ſchlichtem Glas, durch oͤie hohen tüllverhangenen Fenſter ſchweift der Blick auf den herrlichen Garten. Die kaſſettierte Decke iſt ein Meiſterwerk, klangſchöne Muſik ent⸗ ſtrömt ihr, Scheinwerfer, Tageslichtlampen können durch beſondere Vorrichtungen angebracht werden, eine neuzeitliche Entlüftungsanlage iſt eingebaut. In großen Glasſchaukäſten ſchimmern in wechſeluder Ausſtellung die bezaubernd ſchö⸗ nen Dinge, die im Modeamt euntſtehen, paillettenbeſtickte Chiffontücher, Blumen, Schmuck⸗ ſtütcke, koſthare Abendkleider, wertvolle Dinge für den Strand, Schuhe und reizvolle modiſche Kleinig⸗ keiten. Koſtbar und kunſtvoll wie es dieſen Schätzen zukommt ſind ſie ausgelegt. Twischen Nied und Bergstraße Was gibt es Neues in Lamperiheim? Der älteſte Einwohner 93 Jahre alt * Lampertheim, 14. Dez. Heute feiert unſer älte⸗ ſter Lampertheimer, Herr Johannes Götz 1, ſeinen 93. Geburtstag. Fünf Söhne, achtzehn Enkel und viele Urenkel werden dieſer Feier beiwohnen. Frau Albertine Matthes, geb. Steffan, Wil⸗ helmſtraße, begeht ihren 80. Geburtstag.— 73 Jahre alt wird Frau Katharine Schreck.— Den 75. Ge⸗ burtstag feiert Frau Eliſabeth Hils heimer.— Ebenfalls 75 Jahre alt wird Frau Katharina Sch ä⸗ fer, Witwe, geb. Diehlmann.— Der Werkmeiſter Schnell 3, Friedrichsſtraße 11, vollendet ſein 72. Lebensjahr.— Auch Frau Marie Moos, Bis⸗ marckſtraße 51, wurde 72 Jahre alt. Ende Nopember ſtarb an einem Herzſchlag in Troy im Staate Neuyork der Dekorationsmaler Franz Hamm von hier im Alter von 49 Jahren. Er wanderte vor 25 Jahren mit ſeiner aus Lorſch ſtammenden Frau nach Amerika aus. Eine Anzahl Angehöriger leben noch in Lampertheim.— Im Alter von 69 Jahren ſtarb in Hüttenfeld nach kur⸗ zer Krankheit Herr Adam Umbach. Die große Teil⸗ nahme bei der Beerdigung zeugte von der Wert⸗ ſchätzung des Mitbürgers. Er war ein treuer arbeit⸗ ſamer Deutſcher. 15jähwger richtet Anheil an Folgenſchwere Schießübungen * Alzen, 14. Dez. Im benachbarten Bermers⸗ heim nahm der 15jährige Hermann Hummel aus einer Eiſenhandlung, in der er beſchäftigt iſt, einen Teſching und Munftion mit. In Gegenwart ſeiner Kameroden hielt er Schießübungen ab. Die 17jäh⸗ rige Liſelotte Schäfer wurde in den Oberſchenkel getroffen und der gleichaltrige Konrad Birkenſtock wurde dabei durch eine Kugel getroffen, die ihm durch den Kopf ging und über dem Auge ſtecken blieb. Man ſchaßte den Schwerverletzten ins Kranken⸗ haus. 80 Fahre Rhein-Main- Bahn Mainz, 12. Dez. Nachdem die„Heſſiſche Lud⸗ wigseiſenbahn⸗Geſellſchaft“ zuerſt die Strecken Mainz — Worms(fertiggeſtellt 1853) und Mainz Bingen (fertiggeſtellt 1859) in Angriff genommen hatte, ſchuf ſie auch die von der ſtarkenburgiſchen Bevölkerung lange herbeigeſehnte Verbindung von Aſchaffenburg über Darmſtadt an den Rhein der Stadt Mainz ge⸗ genüber. Die Konzeſſion zum Bau war gleichzeitig mit der Konzeſſivn der Bahn Mainz-Bingen im Januar 1836 erteilt worden. Dank der günſtigen Geländeverhältniſſe und dem Entgegenkommen der bayeriſchen und heſſiſchen Regterung, konnte der Bau ſo beſchleunigt werden, daß die„Rhein Main⸗ Bahn“ am 18. November 1858 den Güterdienſt und am 20. Dezember 1858 den Perſonendienſt aufnehmen konnte. Dieſe wichtige Verkehrsverbindung beſteht alſo jetzt 80 Jahre. Das Benzin ging aus! So endete eine Fahrt im geſtohlenen Auto Ins Mannheimer Bezirks gefängnis wurden oͤrei Burſchen im Alter von 18 Jahren ein⸗ geliefert, die ihre Autofahrt infolge Benzinmangels einſtellen mußten. Die drei Geſellen wollten nämlich mit einem geſtohlenen Wagen nach Heidelberg fahren. Ste kamen fedoch nur bis zur Zeppelinbrücke in der Nähe von Lützelſachſen von wo aus ſie per pedes nach Großſachſen wanderten. Dort angekommen, beſtellten ſie ſich Nachtquartiere. Durch das auffällige Benehmen dieſer Burſchen aufmerkſam gemacht, verſtändiate der Ratsdiener die Polizei. Das Auf⸗ finden eines Kraftwagens in Weinheim beſtätigte den Verdacht. * Neckarburken bei Mosbach, 13. Dez. Altbür⸗ germeiſter Exrnſt Brohn, der den Feldzug 187071 mitgemacht hat, iſt im Alter von 90 Jahren geſtorben. Weinheim, 13. Dez. Der Hausmeiſter a. D. Friedrich Bartels, ein bekannter Weinheimer Bürger, wurde 83 Jahre alt.— Der Pfläſterer⸗ meiſter Joſef Breidenbach, Gutleuthausſtraße feierte am Samstag ſeinen 73. Geburtstag. In den oberen Räumen ſind die Werkſtätten, wo 120 junge Mädchen, Mitarbeiterinnen der Lei⸗ terin des Modeamtes und Modeſtudentinnen, mit großer Liebe zur Sache arbeiten, nachdem ſie gelernt haben, daß Mode raſcheſter und lebendigſter Aus⸗ druck der Kultur eines Volkes iſt. Die Modellſchauen, die an elf verſchiedenen Tagen gezeigt wurden, brachten Ausſchnitte aus allen Schaffensgebieten des Modeamtes, man ſah Kleider für die Straße, für Wald und Jagd, für den Strand, Regen⸗ und Staubmäntel, Beſuchs⸗ kleider, kleine und ſehr große Abendkleider, Bühnen und Filmkleider, Tanzkleider für junge Mädchen, Sommertleider, Sportkleidung u. bäuerliche Kleider. Von erleſener Schönheit waren die Stoffe, die teil⸗ weiſe für das Modeamt beſonders gewebt oder ein⸗ gefärbt waren; die von der Künſtlerin Maria May bedruckten Viſtraſtoffe bewieſen, daß es ſich hier nicht um einen Erſatz, ſondern um eine wertvolle Neuſchöpfung handelt. Die Veranſtaltungen zeigten auch dem der Mode Fernſtehenden, daß Mode etwas ſehr Ernſtes iſt, und daß es das Modeamt als ſeine Aufgabe anſieht, ebenſo wie die haute couture in Paris richtung⸗ gebend und befruchtend für das geſamte deutſche Modeſchaffen zu wirken. Welch ſtarke Kräfte den Schöpfungen des Modeamtes innewohnen, mag die Tatſache beweiſen, daß aus aller Welt, aus Auſtra⸗ lien und Kanada ſogar Briefe kommen, in denen Modelle beſtellt werden. Freilich kann dieſen Wün⸗ ſchen his jetzt nicht ſtattgegeben werden, denn das Modeamt verfolgt keine wirtſchaftlichen, ſondern uur kulturelle Intereſſen. Sein Verdienſt iſt es aber, im Ausland von der Er⸗ leſenheit deutſcher Stoffe und der Fähigkeit deutſcher Kunſthandwerker und Handwerker zu künden. Das Modeamt verkauft auch im Inland keine Mo⸗ delle es ſchützt ſie nicht ängſtlich vor Nachahmung, ſondern es verſchenkt ſie großzügig, indem es den anerkannten Schneidermeiſterinnen das Nacharbei⸗ ten geſtattet damit der neue Modeftil Gemeingut werde. Geſchmack und Können machten das Frankfurter Modeamt in fünf Jahren zum Mittelpunkt ſchöpfe⸗ riſchen Modeſchaffens, dem ſeine Leiterin Frau Pro⸗ feſſor Margarete Slimt, eine gebürtige Wienerin, den Stempel ihrer liebenswürdigen überragenden Perſönlichkeit aufgeprägt hat. Aus dem noröbadiſchen Schuldienst Handarbeitslehrerin Mina Goppelsröder wurde zur Handarbeitshauptlehrerin an der Gewerbeſchule in Ladenburg, Hauptlehrerin Anna Dolch zur Fort⸗ bildungsſchulhauptlehrerin in Mannheim, Fortbil⸗ dungsſchulhauptlehrerin Franziska Gaßmann zur Fortbildungsſchulhauptlehrerin in Bruchſal und Fort⸗ bildungsſchullehrerin Maria Linsler zur Fortbil⸗ dungsſchulhauptlehrerin in Kirrlach ernannt. Zu Hauptlehrern wurden cenannt: Lehrer Fritz Ackermann in Adelshofen bei Sinsheim, Brund Altmann in Hambrücken bei Bruchſal, Kurt Bürck in Kirchard⸗Bockſchaft bei Sinsheim, Wilhelm Clos in Schweigern bei Tauberbiſchofsheim, Otto Dahringer in Kronau bei Bruchſal, Emil Deſer in Reibenſtein bei Sinsheim, Oswald Dietz in Uiſſigheim bei Tau⸗ berbiſchofsheim, Otto Frank in Unterwittighauſen bei Tauberbiſchofsheim, Otto Göbel in Dühren bei Sinsheim, Thomas Hartung in Unterbalbach bei See Heidelbergs Kammerorcheſter in Marſeille Am Freitag im Radio zu hören Das Heidelberger Kammerorcheſter(Leitung Wolfgang Fortner) begibt ſich in dieſen Tagen nach Südfrankreich auf Einladung der Société de Music de Chambre in Marſeille. Am Freitag, dem 16. De⸗ zember, wird das Kammerorcheſter auch über Ra⸗ dio Marſeille zu hören ſein. Aus dem Monatsbericht der Preisüberwachungs⸗ stelle. Im November wurden in 23 Milchbetrieben 23 Milchproben, ferner in zwei Geſchäften 12 Proben ſonſtiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände er⸗ oben. In 1088 Fällen wurden bei Gewerbetreiben⸗ den Kontrollen vorgenommen. Feſtgenommen wurden eine Perſon wegen Be⸗ trugs und 29 Perſonen auf Requiſition. Zur Anzeige gelaugten je 1 Perſon wegen Ver⸗ ens gegen die Anordnu Nr. 27 des Kartoffel⸗ 5 verbandes vom 5. 10. 38 bw. gegen das Fengeſetz bw. gegen 9 pynelgeſetz. wegen Kettenhandels und wegen Uebertretung der Markt. ordnung, je 2 Perſonen wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz bzw. gegen die Preisſtoppverord⸗ nung, wegen Höchſtpreisüberſchreitung und wegen Uebertretung der Unfallverhütungsvorſchriften, drei Perſonen wegen Betrugs, darunter zwei Kohlen⸗ händler, bei denen bei einer Kontrolle feſtgeſtellt wurde, daß in den für ihre Kundſchaft beſtimmten Säcken ein Mindergewicht bis zu 10 v. H. vor⸗ handen war, 4 Perſonen wegen Uebertretung der Ge⸗ wichtsordnung, 10 Perſonen wegen Uebertretung des Maß⸗ und Gewichtsgeſetzes und 14 Perſonen wegen Vergehens gegen das Reichskulturkammergeſetz. Eine weihnachtliche Abenbmuſik am Freitagabend in der Providenzkirche bringt Werke von Gr. J. Werner, Buxtehude, Händel, Mozart, Reger, Zil⸗ cher, als Hauptwerk Bachs Brandenburgiſches Kon⸗ zert Nr. 3. Es wirken mit Mitglieder des Städti⸗ ſchen Orcheſters, Heidelberger Bach⸗Quaxtett, Wal⸗ burg E. Schick(Geſang) und H. Siebenhaar(Orgel). Der muſikaliſche Leiter, Hans Bender, ſpielt eine ihm zu dieſem Konzert zur Verfügung geſtellte Stra⸗ divarius⸗Geige aus dem Jahr 1697. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Der Barbier von Sevilla“(St. Pl.⸗ Miete 13, Pr.⸗Gr. 2, 20— 22.15 Uhr!. Haus der Kunſt: M Heidelberger Künſtler und Chriſtkindlmarkt der Gedok. Aus den Kinos: Capitol:„Ziel in den Wolken“,— Schloß⸗ Filmtheater: „Dir gehört mein erde— Gloria:„Der Spieler“.— Fammer:„Nach Mexiko verf N Odeon:„Frem⸗ denheim Filoda“. i 2 Mittwoch, 14. Dezember 1938 Tauberbiſchofsheim, Ludwig Hefner in Mückenloch bei Heidelberg, Walter Heiß in Oberflockenbach⸗Stein⸗ klingen bei Weinheim, Wilhelm Hertenſtein in Men⸗ zingen bei Bruchſal, Joſef Kiefer in Mingolsheim, Martin Nied in Hilsbach bei Sinsheim, Rudolf Of⸗ fenburger in Graben bei Bruchſal, Erwin Rothengaß in Hettingen bei Buchen, Wilhelm Schäfer in Diel⸗ heim bei Wiesloch, Oskar Schumacher in Oeſtringen und Kurt Simm in Altheim bei Buchen. * Eberbach a.., 14. Dez. Im benachbarten Neckarkatzenbach vollendete dieſer Tage der älteſte Einwohner, Schmied Karl Willmann, ſein 94. Lebensjahr. * Karlsruhe, 14. Dez. Nach Mitteilung des Oberbürgermeiſters werden die Beſitzer von Gebäu⸗ den oder deren Stellvertreter aufgefordert, bis ſpä⸗ teſtens 15. Dezember 1938 die Schnaken in den Kel⸗ lern, Schuppen, Ställen und Gruben zu vernichten, * Bergzabern, 12. Dez. Die Direktionsratswitwe Marie Kaerner wurde hier am Samstag im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel neunzig Jahre alt. Nau uu Niſuoulziuoun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 14. Dez. Mitten aus einem ar⸗ beitsreichen Leben im vollen Mannesalter von 55 10 Tage vor Weihnachten Und noch nichts gefunden? Für die ganz ſchwe⸗ ren Fälle gibt es Geſchenkgutſcheine, die in den Ein⸗ zelhandelsgeſchäften gern abgegeben werden. Man löſt einen Geſchenkgutſchein zu dem beabſichtigten Betrag und legt ihn unter den Weihnachtsbaum. Dann hat man die Gewißheit, daß der Beſchenkte ſich etwas ausſuchen kann, was er wirklich brauchen kann und was ihm Freude macht. Jahren hat der Tod einen beliebten Mitbürger und Frontkämpfer Herr Matthias Deimann nach kur⸗ zem ſchweren Leiden ins Jenſekts gerufen. An der Beerdigung welche von der Friedhofkapelle aus ſtattfand beteiligten ſich die Führer und Gefolgſchaft der Firma Schwab und Hartung, die NS⸗Kriegs⸗ opferperſorgung, die Militär⸗ und Kriegerkgmerad⸗ ſchaft Schwetzingen. Im Alter von 81 Jahren iſt hier Frau Suſanne Höchſt, Witwe, Bismarckſtraße 7, geſtorbenn Die Volksdeutſche Bühne Berlin führte im aut beſetzten Saale„Zum Falken“ unter großem Erfolg das Gaſtſpiel„Schwiegerſöhne“ auf. Einen ſchönen Kameradſchaftsabend verbunden mit Familienfeier führte die Kameradſchaft der ehe⸗ maligen Kavalleriſten im„Weißen Schwan“ durch. lic a Euduigeliaſen Diebſtähle und kein Ende Die Liſte der Diebſtähle iſt erneut ſtark an⸗ geſchwollen. So wurden in den letzten Tagen im Stadtteil Süd von unbekannten Tätern zwei Fahr⸗ räder geſtohlen und zwar ein Damenfahrrad, Marke „Mars“, Nr. 652352 im Werte von 50 Mark und ein Herrenfahrrad, Marke„Goldrad“, im Werte von 60 Mark. Sachdienliche Mitteilungen an die Kriminal⸗ polizei erbeten. 5 In einem Pachtgarten an der Hohenzollernſtraße wurbe das Gartenhaus aufgebrochen, und daraus Gemüſe im Werte von 20 Mark geſtohlen. Der Täter iſt noch unbekannt. Auf einer Bauſtelle in Oggersheim wurde einem Arbeiter von einem Arbeitskameraden eine weiße Tüncherhoſe im Werte von 5 Mark entwendet. Der Täter iſt ermittelt. *. Ein 30 jähriger Mann aus Haßloch entwendete auf ſeiner hieſigen Arbeitsſtelle einen Vorhang im Werte von 80 Mark. In ſeiner Wohnung wurde der Vorhang und andere geſtohlene Gegenſtände vor⸗ gefunden. Die Sachen wurden den Eigentſümern übergeben. 1 Aus einem hier in der Luiſenſtraße parkenden Perſonenkraftwagen wurden einem hieſigen Kauf mann Führerſchein und Kraftfahrzeugſchein geſtoh⸗ len. Der Täter iſt unbekannt. * Ein Jugendlicher, der in einem Großunterneh⸗ men beſchäftigt iſt, hatte im Laufe des Jahres in mehreren Fällen ſeine Arbeitskameraden und in den Schule ſeine Mitſchüler beſtohlen. Der jugendliche Dieb, der es nur auf Geld abgeſehen hatte, konnte jetzt ermittelt werden. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des Ich Feierabendhauſez: 20 Uhr drittes Sinfoniekonzert des Saarplalz⸗Orcheſters unter Wüſt. Geſellſchaftshaus, Bismarckſtraße: Weihnachtsgusſtellung Saarpfälziſcher Künſtler, geöffnet von 15 bis 10 Uhr. Neuer Marktplatz: Weihnachtsmarkt. 5 Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöſtnet 18 bis 20 Uhr, Pfalzban⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Llchtfpiele: ufa, Pala im Pfalzban: Stärker alg eie gebe“ 2. Palaß, Lachiele⸗„Der Optimiſt“.— Ufa⸗Lichtſpiele:„ neuen Ufern“.— Union⸗Theater:„Erpreſſer““ Hank: Eine Nacht im Paradies“,— Alhambra Mundenheim! „Heimat“, (2905 2 S Er schlief im Bette Richelieus: Ausuexkauę fei Iteaust T. D. Neuyork, im Dezember. Manhattan hat augenblicklich ſeine Senſation, hervorgerufen durch die in Gang befindliche Ver⸗ ſteiger ung der gewaltigen 8 Kunſt⸗ ſchätze des Zeitungskönigs William Randolph Hear ſt. W. R. Hearſt, der bekannte amerikaniſche Zei⸗ fungsmagnat, hat ſich in der Tat ſchon vor längerer Zeit entſchloſſen, die großartige Kunſtſammlung, die er im Laufe ſeines Lebens mit viel Mühe und mit noch mehr Koſten aus allen Teilen der Welt zuſam⸗ mengetragen hat, unter den Hammer zu bringen. Leicht iſt ihm dieſer Entſchluß aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach nicht gefallen, aber daß er dann ſchließlich doch gefaßt wurde, beweiſt, daß Hearſt auch auf ſeine alten Tage— er iſt heute ſchon über 75 Jahre alt, gehört alſo der Generation eines Morgan und eines Mellon an— das praktiſche Denken nicht ver⸗ lernt hat. „Wer jeden Tag damit rechnen muß, ins Grab zu ſinken“, ſo ſoll er ſeinen Freunden ſeinen Stand⸗ punkt in dieſer Angelegenheit zu erläutern verſucht haben,„der hat kein Recht mehr, nur an ſeine per⸗ ſönlichen Wünſche und Launen zu denken, ſondern die verdammte Pflicht, an die zu denken, die nach ihm kommen. Meine Erben aber intereſſiert nicht meine Sammlung, ſondern nur das Bargeld, das ich ihnen eines Tages hinterlaſſen werde.“ Und nach dieſen Worten ging er dann zu ſeinem Schreibtiſch hinüber und unterſchrieb die Verträge, die einigen Auktionshäuſern in Manhattan das alleinige Recht der Verſteigerung ſeiner Kunſtſchätze zuſichern. Das verfrachtete ſchottiſche Schloß Jene Sammlung, die nun in Manhattan an Muſeen und andere amerikaniſche und engliſche Millionäre zum Verkauf gelangen dürfte, iſt im übrigen nicht nur eine der wertvollſten, die ſich je im Besitz eines Privatmannes befunden hat, ſondern dürfte zugleich auch eine der originellſten der Welt ſein. Hearſt ſammelte nämlich alles, was ihm unter die Finger kam, wobei für ihn die Hauptſache war, etwas galt als beſonders ſelten und koſtete recht viel Geld. Auch in dieſem Punkt war Hearſt eben Zeit ſeines Lebens ein typiſcher Amerikaner. Wenn es darauf ankam, holte ex, wie es tatſächlich geſchehen iſt, auch ein ganzes ſchottiſches Schloß, Stein für Stein und Ziegel für Ziegel, über den großen Teich herüber und baute es dann bei ch wieder auf. Das hat er übrigens nicht nur mit einem ſchottiſchen Schloß ſo gemacht, ſondern auch mit einem ſpaniſchen Dominikanerkloſter und einer kleinen gotiſchen Kirche, die ſeine Agenten irgendwo in Italien ausfindig gemacht und ihm als beſonders ſtilecht empfohlen hatten. Auch dieſe Dinge kommen jetzt zur Verſteigerung. Allerdings werden die Intereſſenten ſie wohl kaum auf den Tiſchen der Auktiynatoren aufgebaut vorfinden, ſondern müſſen ſie ſich eben perſönlich an Ort und Stelle anſchauen. Ein origineller Landſitz In Manhattan kommen laut Katalog in erſter Linie Bilder, Gemälde, Möbel, Münzen, Medaillen, Vasen, Platten, Waffen, Mumien und exotiſche Schmuckgegenſtände zum Verkauf. Die Gemälde⸗ Der Freund Erzählung von Alfred Hein Es war in der Wertherzeit. Damals waren die jungen Leute bis zu ſchwärmeriſcher Selbſtverleug⸗ nung bemüht, um jeden Preis eine„ſchöne Seele“ zu beſitzen. Nur in jenen längſt verklungenen Jahren, da man noch Zopf und Perücke trug, konnte die Ge⸗ 1 wahr werden, die hier ſchlicht niedergeſchrie⸗ en iſt. In einer Stadt am Niederrhein trafen bald nach Ausbruch der franzöſiſchen Revolution drei junge Franzoſen ein, zwei Männer und ein Mädchen alle oͤrei von Adel und in Frankreich auf alten Schlöſſern groß geworden. Alles hatten ſie verloren. Verarmt, mit Bündeln und Packen, wie die Hand⸗ werksburſchen ſie bei ſich führen, kamen ſie in der deutſchen Kleinſtadt an und wurden mitleidig im Hauſe jenes Arztes untergebracht, der das Mäochen, vonne mit Namen, ſchnell geſund pflegte, als es bei der Ankunft in dem Städtchen ohnmächtig und entkräftet zuſammenbrach. Die drei Flüchtlinge waren trotz des Schickſals⸗ ſchlages, der ſie getroffen, guter Dinge; man ſah das en, als es geſundet war, mit den beiden jun⸗ gen Männern viel auf den Wällen ſpazierengehen, und eines Tages, als ein ebenfalls flüchtiger Pariſer nkier auf der Durchreiſe dem einen der jungen Herren, einem Grafen d' Attingny, einen kleinen Teil ſeines ſchon verloren geglaubten Vermögens übergab, warb dieſer um Pponnes Hand und wurde erhört. Bald fand die Hochzeit ſtatt. Charles'Attinguy und Pyonne waren ein ſchö⸗ nes, ein ſehr verliebtes und darum glückliches Paar. Der Dritte aber, Pierre de la Tour, blieb beider reund, obwohl es dem deutſchen Arzt, Herrn Dr. eitzen, in deſſen Tagebuch ich übrigens dieſe Ge⸗ ſchichte verzeichnet fand— obwohl es dieſem Arzt chien, als wäre Pierre nicht weniger verliebt in vonne als Charles. Aber man bemerkte nie die ge⸗ kingſte eiferſüchtige Regung, ja ſein Glückwunſch nach der Trauung war ſo gleichmäßig freundſchaftlich dem Freund und der Freundin entgegengebracht, daß nie⸗ mand heimliche Gefühle bei Pierre vermuten durfte. Doch als mehrere Monate vergangen waren, mußte Pierre dem alten Doktor der gut Franzöſiſch verſtand, ſein Leid klagen. Charles und Pvonne ſeien miteinander arg verzankt. Sie verſtünden ſich nicht mehr, der Doktor würde es wohl auch ſchon be⸗ merkt haben. 5 f Dr. Meitzen nickte und horchte begierig auf, ob nun Pierre ſeine Liebe zu Yvonne geſtehen würde, ſammlung die Hearſt im Laufe der Jahrzehnte er⸗ worben hat, ſcheint dabei das Wertvollſte zu ſein. Sie umfaßt an 200 berühmte Gemälde, dar⸗ unter mehrere Originalgemälde von Tizian und dem Holländer van Dyck. Auch einige Originalarbeiten des Engländers Reynolds befinden ſich darunter. Der größte Teil dieſer Kunſtgegenſtände ſtammt aus Europa, wohin der amexikaniſche Zeitungskönig ſeine Agenten und Vertreter auch mit Vorliebe zu entſenden pflegte. Was dann einmal angekauft war, wanderte ſofort nach Amerika hinüber, und zwar nach San Simeon in Kalifornien, wo William Ran⸗ dolph Hearſt einen prachtvollen, ſchloßähnlichen Land⸗ ſitz mit einem weitläufigen Park beſitzt. Dieſer Landſitz San Simeon iſt eigentlich ein Kapitel für ſich. Schon in ſeiner Architektur, ſchmücken ſeine Faſſade doch beiſpielsweiſe die Marmorſtatuen von Heiligen oder mittelalterliche Reiterſtandbilder, und über die Zinnen des Daches hinaus ragen zwei alte ſpaniſche Glockentürme Mauchmal gab es auch koſtſpielige Prozeſſe. ö Ueber 50 komplette Einrichtungen, die gleichfalls in Europa auf Auktionen erſtanden worden waren, ſtanden bislang in den Zimmern und Räumen von San Simeon herum. Möbel aus allen Jahrhunder⸗ ten und charakteriſtiſch für die verſchiedenen Stil⸗ epochen, die die alte Welt im Laufe ihrer Kulturent⸗ wicklung durchgemacht hat. William Randolph Hearſt ſelbſt ſchlief beiſpielsweiſe in dem Bett, das einſt dem berühmten franzöſiſchen Kar⸗ dinal Richelieu als Lagerſtätte gedient haben ſoll, und die Wände ſeines Zimmers waren im üb⸗ rigen durch eine auserleſene Sammlung von mittel⸗ alterlichen Waffen geſchmückt. Dieſe Waffenſamm⸗ lung ſoll angeblich ſogar aus dem Beſitz der Hohen⸗ zollernfamilie ſtammen. Es war alſo alles da, was das Herz eines ſo viel⸗ ſeitigen Sammlers, wie Hearſt einer geweſen iſt, erfreuen konnte. Allerdings iſt Hearſt, der einge⸗ ſtandenermaßen auf dieſem Gebiet von nicht allzu viel Sachkenntnis getrübt war, auch oft hineingelegt worden und hat manche Dinge gekauft, die angeblich einen großen hiſtoriſchen Wert beſaßen, in Wirklich⸗ keit jedoch nur ganz ſchlechte Imitationen geweſen ſind. Auch Prozeſſe hat es um gewiſſe wertvolle Gegenstände ſeiner umfangreichen Sammlung wie⸗ derholt gegeben. Erſt vor wenigen Jahren ſchwebte noch ein ſolcher Prozeß. Hearſt hatte wundervolle gemalte Kirchenfenſter für ſeine Sammlung zum Kauf angeboten bekommen. Er ging auch auf das Geſchäft ein und zahlte den vollen von ihm gefor⸗ derten Preis. Nachträglich ſtellte ſich dann jedoch heraus, daß dieſe Butzenſcheiben in einer franzöſi⸗ ſchen Kirche geſtohlen worden waren, wovon Hearſt natürlich keine Ahnung gehabt hatte. Er wurde vom franzöſiſchen Staat auf Herausgabe verklagt und verlor oͤann auch den Prozeß. Möglicherweiſe ſtellt ſich nun bei den Auktionen in Manhattan heraus daß andere Dinge, die bisher den Stolz der Sammlung Hearſts bildeten, nicht ganz echt ſind. Trotzdem wird damit letzten Endes dem gewaltigen Wert dieſer Sammlung, der auf rund 40 Millionen Dollar(faſt 100 Millionen Mark) geſchätzt worden iſt, kein Abbruch getan. Und wenn nur ein Teil von dieſer Summe, die einſt in dieſe ob er ihn vielleicht um Rat anginge, wie er nun Yvonne für ſich gewänne. Nichts von alledem. Die ſeeliſche Not, die Pierre quälte, war die:„Ich ſchätze Charles mehr als alle anderen Männer der Welt, er iſt mein Freund“, ſagte Pierre und ſeine guten braunen Augen waren von freundſchaftlicher Zärtlichkeit erfüllt,„ſchade nur, daß er ſo eigenſinnig und hitzig iſt. Hvonne aber kenne ich ſowohl in ihrer anmutigen Sanftheit wie in ihren manchmal nicht leicht zu ertragenden Lau⸗ nen von Kind an— wir ſind Jugendgeſpielen.“ „So“, murmelte Dr. Meitzen vor ſich hin. „Aha 8 5 2 „O non, non, monſieur! Nix— aha! Ich gönne Yvonne meinem Freund Charles von ganzem Her⸗ zen. Aber nun ſind ſie beide böſe. Und Mponne wünſcht, ich ſoll zu ihr, Charles fordert, ich ſoll zu ihm halten. Ich ſoll Charles anhören, warum er die Scheidung von Pvonne beantragen will, ich ſoll Yponne launenhaften Klagen lauſchen und ihr allein recht geben. Die Urſachen ihres Eheſtreits ſind jene kleinlichen Dinge, die ſo oft eine Ehe zerbrechen, dem Außenſtehenden kaum der Rede wert, den be⸗ troffenen Eheleuten der Schlüſſel zum Paradies oder der Hölle. Kurzum, ich habe beiden— Pvonne und Charles— zu verſtehen gegeben, daß ich ſchon, um ſie wieder zu verſöhnen, beider aufrichtiger Freund bleiben möchte! Da ſagten beide das gleiche Wort zu mir:„Verräter! Geh nur zum andern, wir aber ſind geſchiedene Leute!“ Ich möchte daher, lieber Herr Doktor, ſo gut es mir in Ihrem Hauſe gefiel, mein Dachſtübchen aufgeben, daß Sie mir liebenswürdigerweiſe einräumten— ich darf ja mit den ſo arg Haſſenden nicht mehr unter einem Dach wohnen— ich kann nicht! Ich ertrag es nicht, daß Mvonne unglücklich iſt, ich kann es nicht mit auſehen, daß gerade mein beſter Freund ſie quält—“ Dr. Meitzen verſtand Pierre nur zu gut und ſchickte ihn mit einer Empfehlung in das Haus der Frau von Cleve, einer ihm zugetanen langjährigen Patientin. Mit dem deutſchen Sprichwort„Kommt Zeit, kommt Rat“, das er dem temperamentvollen Franzoſen wie ein Heilmittel ins Hirn impfte, ge⸗ lang es dem Doktor, Pierre fürs erſte ruhiger zu ſtimmen. De la Tour zog um und ward von der alten Frau von Cleve ebenſo herzlich aufgenommen wie von Dr. Meitzen. Die blonde Yvonne und der ſchwarzlockige Char⸗ les verzankten indes ihre Ehe bis zur vollkomme⸗ nen Hoffnungsloſigkeit. Aus kleinlichſten Anläſſen entſpannen ſich Wortringkämpfe rückſichtsloſeſter Art, denn ſo ſüß Pponne in den Flitterwochen zu plauſchen vermochte, ſo biſſig hüpften nun gleich Der Wahlſountag im Memelland In Melneraggen wählte der Führer der Memeldeutſchen, Dr. Neumann. Lantini beim Führer Im Führerbau zu München den italieniſchen miniſter Lantini. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) empfing der Führer Korporations⸗ und Wirtſchafts⸗ Sammlung hineingeſteckt worden iſt, nun wieder flüſſig gemacht werden kann, können die Erben des amerikaniſchen Zeitungskönigs immer noch lachen. wildgewordenen Kröten die Schimpfworte, ja Flüche und Verwünſchungen von ihren Lippen und ſpran⸗ gen Charles an, der eines Abends, aufs tollſte ge⸗ reizt, ſich hinreißen ließ, den Arm gegen Yvonne er⸗ hob und zuſchlug, gerade als Pierre, der nach langen Wochen der Trennung ohne die Freunde nicht mehr leben konnte, in dieſem ſchrecklichſten Augenblick die Tür öffnete und mit gutem Gruß ins Zimmer treten wollte. Pierre ſchrie nicht. Pierre ſprang nicht dazwiſchen. Er erſtarrte, die halbgeöffnete Tür in der Hand. Und die erregten Streitſüchtigen ſahen ihn nicht, ſie ſahen nur den Haß in ihren ſtieren Blicken und die Zerrfalten der Wut um ihre blutiggebiſſenen Lippen. Pierre zog die Tür zu, ging in ſein Heim bei Frau von Cleve zurück, zündete ruhig die Lampe an, ſetzte ſich an den Tiſch und ſchrieb einen Brief, öffnete die Amethiſtkapſel ſeines Siegelringes, ſchüttete das Gift, das ſich in der Höhlung des Rin⸗ ges befand, in ein Glas Waſſer, trank es aus und war tot. Pierre de la Tour hatte vor ſeinem Tod dieſen Brief an Pponne geſchrieben: (Preſſe⸗Hoſſmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wieder Eiſenbahnertruppe der Wehrmacht Bei dem erſten Eiſenbahnregiment der neuen Wehr⸗ macht, den 68. Eiſenbahnpionieren in Rehagen⸗ Klausdorf, wurde die Standartenweihe und die Vereidigung der neuen Rekruten vorgenommen. Nach der Vereidigung nahm der Inſpekteur der Eiſenbahnpioniere und Feſtungen, Generalleutnant Jakob, den Vorbeimarſch der neugeweihten Stan⸗ darten und der Traditionsfahnen ab. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) „Süßeſte Yvonne! Ich ſah ſoeben Dich und Char⸗ les ſo voll Haß erfüllt, wie ich es nie für möglich hielt. Charles ſchlug Dich. Ich werde nie mehr ſein Freund ſein können, denn ich liebte dich ſo ſehr, daß ich neidlos und ohne Eiferſucht Dich ihm gönnte, als es Dein Glück zu ſein ſchien, ihn zu beſitzen. Meine innigſte Bitte im Tod, denn ich kann nach dieſem häßlichen Anblick nicht mehr leben, lautet: Reicht Euch die Hand über meinem Grabe, und Charles, wenn Du Yvonne nicht mehr liebſt, ſchütze ſie, weil Pierre de la Tour, Dein Freund, ſie liebte. Das Gift, das meinen Körper auslöſchte, iſt nicht ſo furchtbar wie jenes, das Eure vergifteten Blicke in meine Seele ſenkten. Mit einer ſo vergifteten Seele weiterzuleben, geht über meine Kraft. Lebt wohl! Du— beſter Freund! Du— nicht wahr, nun wieder himmliſch ſüße Dvonne? Euer im Tode auf Eure Verſöhnung hoffender Freund.“ Charles und Pponne verſöhnten ſich wirklich und kehrten in den Tagen, da Napoleon Erſter Konſul wurde, nach Frankreich zurück. Sie hatten bereits einen Sohn, der Pierre hieß und von beiden wieder wie umgewandelt friedlich miteinander Lebenden ver⸗ göttert wurde. dee eee. „Auguſt der Starke“ Franz Büchlers Tragödie im Karlsruher Staats⸗ theater DKK. Karlsruhe, im Dezember. Die ſeinerzeit in Aachen uraufgeführte Tragödie „Auguſt der Starke“ des badiſchen Dichters Franz Büchler, deſſen ſüddeutſche Erſtauffüh⸗ rung am Badiſchen Staatstheater für die Gaukultur⸗ woche 1988 vorgeſehen war, durch eine plötzliche Er⸗ krankung des Hauptdarſtellers aber verſchoben wer⸗ den mußte, kam jetzt erfolgreich zur Wiedergabe. Dem Abend war ein feſtliches Gepräge gegeben. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner und der Dichter wohnten der Aufführung bei. Büchler erfaßt in fließender Sprache, in der Wortfülle das Barock charakteriſierend, die Geſtalt des Kurfürſten weniger in ſeiner politiſch⸗geſchicht⸗ lichen Perſon, vielmehr ſtellt er die Konfliktswir⸗ kung zwiſchen dem Leidenſchaftsmenſchen Auauſt dem Starken und dem ſtrenge Zucht fordernden Preußen⸗ könig heraus, die ſich aus der Liebe des ſächſiſchen Kurfürſten zu ſeiner Tochter Anna ergibt. Die Tra⸗ gödie gipfelt in zwei Höhepunkten, einmal in der durch die Enthüllung einer früheren Geliebten des Kurfürſten gewordenen Erkenntnis, daß Anna, die in dieſem entſcheidenden Augenblick ſeine Geliebte werden will, ſeine Tochter iſt. Der zweite Höhe⸗ punkt wird geſtaltet aus der dem Wunſche ihrer endgültigen Löſung von Auguſt dem Starken ent⸗ ſpringenden Neigung Annas zu dem mit ſeinem Vater am Dresdener Hof erſcheinewden preußiſchen Kronprinzen, dem ſpäteren Friedrich dem Großen. Zerſtörer dieſer ſich anſpinnenden Zuneigung iſt einmal der Kurfürſt ſelbſt, der Anna nicht aufgeben kann und will, und zum andern der Preußenkönig, der ſeinen Sohn aus der ihm widerwärtigen Atmo⸗ ſphäre mit unerbittlicher Strenge entfernt. Annas Leben aber zerbricht unter ihrer tragiſchen Schuld⸗ erkenntnis. Das Werk ſtellt außerordentliche Anforderungen an die Hauptdarſteller, gleichermaßen aber durch die ſprachliche Weitläufigkeit an die Hörerſchaft. So wären nicht geringe Kürzungen dem Handlungsab⸗ lauf von weſentlichem Vorteil geweſen. Unter der Spielleitung des Generalintendanten Dr. Hi nr minghoffen entwickelte Staatsſchauſpieler Hier l in trefflicher Formung die Geſtalt Auguſt des Star⸗ ken. Ihm gegenüber wuchtig und überzeugend Auguſt Momber als Preußenkönig. Die Ver⸗ körperung der Anna und des preußiſchen Kronprin⸗ zen war Irma Sacher und Herbert Stockder übertragen. Am Schluſſe beſonders ſtarker Beifall und auch Hervorrufe für den Verfaſſer. Nummer 577 Nuuub ub alla — Seit zwei Jahren laſſen die Cowboys der Ca⸗ margue die Köpfe hängen. Camargue? Das iſt doch eine Landſchaft in der franzöſiſchen Niederpro⸗ vence, die zwiſchen der Rhone und der Mittelmeer⸗ küſte liegt. Was ſollen hier, im Herzen Europas, Go s zu ſuchen haben? Das kommt daher, daß ſich hier die größte Kampfſtier⸗Züchterei der Welt befind Auf weißen Pferden reiten die verwegenen Lowboys über die aus ehemaligem Sumpfland er⸗ ndenen„Prärtien“ und dirigteren mit langen zen die feurigen Kampfſtiere auf die Weide. ſoll aber eine Kampfſtier⸗Züchterei in einer Zeit anfangen, wenn ihr beſter Kunde nicht in der Lage iſt, Stierkämpfe durchzuführen? Viele Hun⸗ dert von prächtigen Stieren wurden alljährlich aus Famargue nach Spanien exportiert. Faſt alle en Kampfarenen bezogen die Tiere von der franzöſiſchen Züchterei. Die blutigen Wirren in Spanien, die kein Ende nehmen wollen, haben allen berühmten„Fieſtas“ bei denen Stierkämpfe vorge⸗ führt wurden, ein Ende gemacht. Mögen in Spa⸗ nien Kanonen, Flugzeuge und Panzerautos gefragt ſein— für Stiere beſteht gegenwärtig nur ein ſehr inger Bedarf. Und ſo kommt es, daß die Cow⸗ boys und ihre Arbeitgeber vor dem Ruin ſtehen. Gewiß— auch in der franzöſiſchen Provence gibt es Stierkämpfe. Aber ſie haben ein völlig anderes Ge⸗ ſicht, als die Original⸗Stierkämpfe Spaniens. Man tötet den Stier nicht. Der franzöſiſche Stierkämpfer begnügt ſich damit, ſeine Geſchicklichkeit zu zeigen, in⸗ dem er eine Roſette, die auf dem Rücken des wil⸗ den Stieres befeſtigt wird, herunterholt. Wenn ihm das gelingt, hat er gewonnen und der Kampf iſt beendet. Das iſt zwar auch aufregend und erfordert kein geringes Maß von Mut und Geſchicklichkeit, es iſt aber doch nicht ein ſo lebensgefährliches Schau⸗ ſpiel, wie es die ſpaniſchen Toreros zu bieten pfleg⸗ ten. Vor allem kann man ein und denſelben Stier au mehreren Veranſtaltungen verwenden. Es kommt bei dieſem Kampf um die Roſette vor, daß ein Kampfſtier berühmter wird als der Stierkämp⸗ fer, weil er ſich die Roſette nicht entreißen läßt oder weil erſt zehn verſchiedene Kämpfer in der Arena ihr Glück verſuchen müſſen, ehe es gelingt, die Ro⸗ ſette zu erobern. Um ſo geſpannter iſt das Publi⸗ kum, wenn dieſer Kampfſtier am nächſten Sonntag erneut in die Arena tritt. Man verfolgt ſeine Lauf⸗ bahn, wie man die Starts eines beſonders erfolg⸗ reichen Vollblüters verfolgt. . — Großdeutſchlands Detektive tagten in Leipzig. Das dem Fachamt„Der Deutſche Handel“ in der Daz angegliederte Detektivgewerbe Großdeutſch⸗ lands hielt jüngſt zum erſten Mal in Leipzig eine gutbeſuchbe Reichstagung ab, um wichtige fachliche Fragen zu beſprechen, die der weiteren Ausrichtung des Detektivweſens im Geiſte des Nationalſozialis⸗ mus dienen ſollen. In einem großangelegten Re⸗ ferat behandelte ſodann der Reichsfachſchaftswalter und Leiter der Reichsarbeitsgemeinſchaft für das Deutſche Detektivgewerbe, Volberg(Berlin), die Enttwicklung und den Aufßau der Berufsorgamiſation und die wichtigſten beruflichen Fragen, die es noch zu löſen gilt. Die nach dem Kriege einſetzenden Verſuche, die Detektive organiſatoriſch zuſammen⸗ zuſchließen, hätten nur zur Bildung kleinerer Grup⸗ pen geführt. Erſt mit der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution ſei der Weg frei geworden, dieſem Berufs⸗ stand ein feſtes Gefüge zu geben und ihn als Berufs⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft eimzugliedern in die Front aller ſchafßſenden Deutſchen. Die Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft für das Deutſche Detektivgewerbe er⸗ mögliche im Rahmen der DA auch die wirtſchaft⸗ liche Betreuung der Kameraden. Volberg erklärte ſodann daß der Detektiy auch im nationalſozialiſti⸗ ſchen Slaat unentbehrlich ſei. Die Detektive wür⸗ den niemals für ſich in Anſpruch nehmen, eine Po⸗ lizet zu ſein, und es ſtets vermeiden, ſich in polizei⸗ liche Angelegenheiten einzumiſchen, was nichts gegen die vielfach notwendige Zuſammenarbeit mit den Polizeiorganen ſage. Die äußerſt wichtige Aufgabe des Detektivs beſtehe darin, für ſeine Kunden eine rechtshelfende Tätigkeit auszuüben. Die im Jahre 1937 erledigten 55 000 Einzelfälle(darunter 18 450 Heiratsauskünfte und 5600 von Rechtswahrern zu⸗ gewieſenen Fälle zeigten deutlich, wie umfangreich das Arbeitsfeld des Detektivgewerbes ſei. Der ſchwere Beruf des Detektivs verlange Fachleute und ganze Kerle, die über eine gute Allgemeinbildung, körperliche Fähigkeiten, Mut und Entſchloſſenheit und ein gehöriges Maß an Menſchenkenntnis ver⸗ fügen. Der Detektiv, an deſſen ſachliche, moraliſche und politiſche Zuverläſſigkeit beſondere Anſorderun⸗ gen geſtellt würden, müſſe ſich immer bemühen, Freund und ehrlicher Berater der Hilfeſuchenden zu fein. In dieſem Zuſammenhang ging der Redner auf die Bereinigung des Detektivgewerbes ein. Er teilte mit, daß von den im Zuge des organiſatori⸗ ſchen Zuſammenſchluſſes zunächſt erfaßten 1300 Detektivgewerbetreibenden inzwiſchen mehr als 800 ausgeſchieden ſind. — — Bei Aufräumungsarbeiten anläßlich eines Umbaues in der Hohen Straße in Tilſit befand ſich unter vielem Gerümpel auch eine Meſſingſtange, die ſich ein Bewohner des Hauſes vom Hausmeiſter zu weiterer Verwendung erbat. Nachdem die Stange einige Tage achtlos in der Ecke geſtanden hatte, nahm ſie ſich der neue Eigentümer vor und wollte ſte ſäubern. Er war nicht wenig erſtaunt, als er dabei aus dem Hohlraum der Stange eine Papier⸗ rolle herauszog, die 12050 Schweizer Franken ent⸗ hielt. Dieſen Fund übergab er ſofort der Polizei. s wird angenommen, daß das Geld von dem früheren Inhaber einer Wechſelbank herrührte, die ſich damals in dieſem Hauſe befand. * In der Gemeinde Gatalya(Siebenbürgen) wurde ein Raubmord verübt. Drei vermummte Räuber drangen nachts in die Wohnung eines ungariſchen Paſtors ein, und verſetzten ihm und ſeiner Frau zahlreiche Meſſerſtiche. Dann plünderten ſie das Haus. Während der Paſtor mit ſchweren Verletzun⸗ gen in das Krankenhaus geſchafft werden mußte, er⸗ lag ſeine Frau den erlittenen Verletzungen. Die drei Verbrecher konnten kurz nach der Tat feſtgenom⸗ men werden. Oui l di dun Jüdiſche Bordelle in Warſchau ausgehoben dnb. Warſchau, 14. Des. Die engen Gaſſen des jüdiſchen Viertels in War⸗ ſchau ſind nicht nur die Stätten allerhand betrügeri⸗ ſcher Geſchäfte, ſondern auch der ſchmutzigſten Bordelle. Nachdem der Warſchauer Polizei vor wenigen Tagen erſt die Aushebung von acht ſolchen öffentlichen Häuſern gelungen iſt, hat ſie fetzt in der Judenſtadt zwei weitere Bordelle ausfindig gemacht und verſiegelt. Die füdiſche Beſitze rin dieſer verbotenen Unternehmungen wurde verhaftet. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, daß ſich dieſe Zuhälterin darin ſpezialiſiert hatte, ahnungsloſe und unerfahrene polniſche Mädchen vom Lande aufzugrei⸗ ſen, unter den verſchiedenen Vorwänden in ihre Wohnungen zu locken und dort mit gemeinſten Mit⸗ teln zu zwingen, den faſt ausnahmslos jüdiſchen Kunden dieſer Unternehmungen gefällig zu ſein. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 1938 — Ein verwegener 2 fall wurde von vier unbekannten Tätern ar hal Bauk of Scot⸗ land in Glasgow durchgeführt. Während zwei der Täter vor der Bank in einem Kraftwagen mit lau⸗ fendem Motor warteten, drangen zwei weitere in den Schalterraum ein. Einer von ihnen hielt die an⸗ weſenden Beamten mit entſichertem Revolver in Schach, während der andere eine Kaſſe leer machte. Nach den Feſtſtellungen der Polizei ſoll es den Bank⸗ räubern gelungen ſein, etwa 5000 Schilling zu ent⸗ wenden. Der Kraftwagen konnte entkommen, ohne daß vom Publikum die Tat wahrgenommen worden war. 2 — Die geheimnisvolle Reiſende, die vor etwas mehr als einer Woche in einem aus Tours im Pa⸗ riſer Bahnhof Orſay eingetroffenen Schnellzuge ſchlafend angetroffen wurde und im Krankenhaus trotz aller ärztlichen Bemühungen ununterbrochen weiterſchlief, iſt jetzt geſtorben. Man beſitzt bisher weder über die Perſon der Dauerſchläferin, noch über die Todesurſache irgendwelche Anhaltspunkte. Die Aerzte nehmen jedoch an, daß die unbekannte Tote bereits auf der Strecke Tours— Paris in ihren todesähnlichen Schlummer geſunken iſt, aus dem ſie nicht wieder erwachen ſollte. * — Von norwegiſchen Walfängern wurde kürzlich ein alter, ſchwerer Walfiſch eingebracht, in deſſen Rücken ſchon eine andere Harpune ſteckte. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß Harpunen dieſer Art ſchon ſeit vierzig Jahren nicht mehr im Gebrauch ſind. Der Wal hat ſich trotz des unangenehmen„Splitters“ in ſeinem Speck während der weiteren vier Jahrzehnte ganz gut entwickelt. — Auf eine nicht ſo ſchlechte Idee kam in Bris⸗ bane(Auſtralien) eine Frau, die ſich mit einer Freun⸗ din vor einem beſtimmten Gebäude in der Königin⸗ ſtraße treffen wollte, im letzten Moment aber am Er⸗ ſcheinen verhindert war. Sie gab durch den Fern⸗ ſprecher, da ſonſt eine Verſtändigungsmöglichkeit nicht mehr beſtand, ein Telegramm auf an„die kleine, brü⸗ nette Frau mit Augengläſern, die vor dem.. Ge⸗ bäude in der Königinſtraße ſteht“ und hatte damit Erfolg. Das Telegramm wurde um 11 Uhr 03 Mi⸗ nuten aufgegeben, und bereits um 11 Uhr 09 Minu⸗ ten der Adreſſatin ausgehändigt. * — Auf dem Flugplatz von Liverpool ſetzte ſich plötzlich, wie berichtet wird, ein dort mit laufendem Motor ſtehendes Faire⸗Battle⸗Bombeuflugzeug ohne den Flugzeugführer in Bewegung. Die Maſchine lief über das Rollfeld und kam erſt jenſeits einer Hecke zu ſtehen. Dabei erlitt ſie Beſchädigungen. Fachleute aus dem Luftfahrtminiſterium ſind der Bei der Noflandung zertrümmert Mißgeſchick eines italieniſchen Flugzenges adnb. Kairo, 13. Dezember. Ein aus Benghaſi(Libyen) kommendes ita⸗ lieniſches Flugzeug mußte am Montagabend unweit des Kairoer Flugplatzes Almaza notlan⸗ den und wurde hierbei zertrümmert. Vier Mann der Beſatzung trugen Verletzungen davon. Paſſa⸗ giere befanden ſich nicht an Bord. Bauern von Wölfen überfallen EP. Bukareſt, 13. Dezember. In ganz Rumänien iſt der Winter eingekehrt. In verſchiedenen Landesteilen hat es reichliche Schneefälle gegeben. In Czernowitz iſt ein Bettler erfroren. In Beſſarabien wurden mehrere Bauernfuhrwerke von Wolfs rudeln angegriffen, wobei es den Bauern nur mit Mühe gelang, ſich der Tiere zu erwehren. Meinung, daß es ſich um einen Sabotagefall hand zumal die Flugplatzangeſtellten behaupten, daß das Flugzeug ſonſt ohne Führer nicht hätte in wegung ſetzen können. 9 F Be⸗ aK — In der Villa des reichen Herrn Paillard in Paris, in der Nähe des Bois de Boulogne erſchienen frühmorgens zwei Männer und forderten ihn wegen einer angeblichen Spionagengeſchichte auf, mit zum Unterſuchungsrichter zu kommen. Er wurde in einen großen Sechszylinder geſetzt, und die Fahrt ging nicht nach Paris hinein, ſondern in den Wald. Als Paillard mißtrauiſch wurde und etwas fragte bekam er einen Kinnhaken. Da dieſer aber ſe ſaß, hatte Herr Paillard die Kraft, dem am ſitzenden Gauner einen Fußtritt zu verſetzen. dieſem Fußtritt errang er ſich die Freiheit. gleichen Augenblick nämlich kam aus dem Bois e anderer Wagen entgegen, und der Mann am Steuer, der durch den Fußtritt halb betäubt war. raſte mit Wucht in das entgegenkommende Auto hinein. Diese brutale Bremsart ſchien den von Herrn Paillard getretenen„Polizeibemten“ wieder zum Leben wecken, denn er verſchwand mit einem phantaſtiſchen Satz aus den Trümmern des Sechszylinders und ward nicht mehr geſehen. Den zweiten ſeiner Be⸗ gleiter hielt Herr Paillard am Kragen feſt, bis durch den Verkehrsunfallll aufmerkſam gemachte Polizeibeamte Herrn Paillard und den von ihm ſeſt⸗ gehaltenen„Kollegen“ in Empfang nahmen. Es iſt klar, daß es ſich angeſichts der mehr als günſtigen Verhältniſſe des Schloßbeſitzers Paillard um eine Entführung handelte, die die ſchlimmſten Folgen hätten haben können. z 26 — In Columbus(Ohio) iſt in der Nacht zum zum Freitag die Giftmörderin Anna Maria Hahn auf dem elektriſchen Stuhl hingerichtet worden, nach⸗ dem die Berufund gegen das Todesurteil verwor⸗ fen worden war. Die erſt 32jährige Hahn wurde wegen Giftmordes an dem 78jährigen Jakob Wag⸗ ner und verſuchten Giftmordes an zwei anderen älteren Männern unter Verſagung mildernder Um⸗ ſtämde zum Tode verurteilt. Die Verbrechen wur⸗ den aus gewinnſüchtigen Motiven verübt. Mit Hilfe gefälſchter Schecks hat die Hahn vorher ver⸗ ſucht, große Summen vom Bankkonto Wagners zu erſchwindeln. Sie leugnete ihre Tat bis zum Ende. Kurz vor ihrem Tode verlangte ſie noch einmal ihren zwölfjährigen Sohn zu ſehen. Die Bitte wurde ihr aber abgeſchlagen. Die Vollſtreckung des Ur⸗ teils dauerte 27 Minuten. Sie wehrte ſich ver⸗ zweifelt gegen die Gefängnisbeamten, die ſte ge⸗ waltſam von der Todeszelle zum Hinrichtungsrgum ſchleppen mußten. * * — Eine ſeltene Todesart ſuchte ſich ein lebens; müder Fleiſchergeſelle aus Birkental in Oberſchleſien Er benutzte zu ſeinem Selbſtmord— angeregt wohl durch das Vorbild des amerikaniſchen„elektrischen Stuhls“— einen Apparat, mit dem man im Schlachk⸗ hof dem Vieh einen elektriſchen Schlag zur Betäu⸗ bung verſetzt. Der Geſelle ſchaltete ſich ſelbſt in den Stromkreis ein und brach bewußtlos zuſammen, Kurz nach der Einlieferung ins Kvankenhaus ſtarh der Unglückliche. — Im Fiſchereihafen von Gdingen gab es eine kleine Sensation. Ein Fiſcher hatte in der Oſtſee ſein Netz zum Fang ausgeworfen. Als er es einziehen wollte, fühlte er, daß ſich etwas ſehr Schweres in Netz befinden müſſe. Er fuhr das Netz hinter ſich herziehend in den Hafen zurück. Im Netz lag zu allgemeinem Erſtaunen ein altes eineinhalb Tonnen ſchweres Torpedo, das noch aus dem Wellkrieg ſtammen dürfte. 05 N 3 ROMAN VON JOHANNES TRAL OW „Biſt du auch ſo zartfühlend“, grinſt Rigo,„wenn ich dich beteilige? Es iſt ein hochfeines Geſchäft, ſag ich dir—“ Jim aber drückt Rigo einfach nur dadurch, daß er näher kommt, feſt gegen einen Pfeiler. „Nun hör gut zu, Rigo“, ſagt er dabei ganz leiſe, doch mit größter Eendringlichkeit,„es iſt mein letztes Wort in dieſer Angelegenheit: Dort durch die Sakriſtei kommſt du ins Freie. Und nun geh!“ * Wenn Miſter Steve jetzt ganz allein ſein. Wie am Pranger würde ſie auf den Stufen des Altars ſtehen. Aber Miſter Steve iſt da. Der kleine, würdige Mann haßt nichts ſo ſehr wie den Skandal. Doch ſelbſt dieſer gräßliche Zwiſchenfall kann ihn nicht veranlaſſen, einer, Dame, die ihn nötig hat, ſeinen Schutz zu entziehen. Wäh⸗ rend alſo Miſter Ferguſon noch mit dem Pfarrer verhandelt, tritt er zu Harriet. „Erſchrecken Sie nicht, es wird noch alles gut werden,“ verſucht er zu tröſten.„Wenn Reverend Hillor Sie ſtatt heute erſt morgen traut, iſt das nicht ebenſo gut?“ „Aber warum nicht heute?“ wehrt ſich Harriet. „Es iſt alles nicht wahr! Warum nicht gleich?“ Eine leider nicht mehr unbekannte Stimme miſcht ſich in dieſem Augenblick ein. Es iſt Jims Stimme. „Aus einem ganz einfachen Grund“, antwortet er an Stelle von Steve.„Es iſt kein Bräutigam mehr da.“ Und es ift, wie er ſagt. Zu zweit traten Jim und Charles Rubber hinter den Pfeiler, aber nur Jim kehrt zurück. Faſt fluchtartig entweicht Reverend Hillor dieſer Peinlichkeit. „Ich hoffe, es wird ſich alles noch aufklären“, murmelt er eben noch. nicht wäre, würde Harriet Auch die übrigen Hochzeitsgäſte ͤrücken ſich ver⸗ legen, wobei einige überlaute Kinderfragen ver⸗ ſtohlen zum Schweigen gebracht werden müſſen. Keine von den Brautfungfern bleibt. Für alle ſteht es feſt, daß Harriet Grawert wirk⸗ lich ſchon verheiratet ſei und ſich dennoch ein zweites Mal mit einem reichen Mann habe verbinden wollen. Welch ein Mädchen! Oder vielmehr: welch eine Frau! Und welch ein Skandal! Und der axure, arme Miſter Steve und auch Miſter Ferguſon ſeien zu bedauern. Miſter Steve aber denkt daran, ſein Haus zu verkaufen, da er ſich in dieſer Gegend nun nicht mehr ſehen laſſen könne. „Steve!“ ſagt Ferguſon, ganz von Mitleid mit ſich ſelbſt erfüllt und berührt ſeines Teilhabers Schulter.„Wer hätte das gedacht!“ 5 „Es iſt ſchrecklich!“ nickt Steve und macht einige ſchleppende Schritte zu Tür. Harriet möchte aufſchreien, wie ſie das ſieht. Aber ſie kann nicht. Auch kann ſie ſich einfach nicht vorſtellen, daß wirklich geſchieht, was ſie wahr⸗ nimmt, ſo unmöglich ſcheint es ihr! Nur das eine weiß ſie, daß es jetzt das richtige wäre, in Ohnmacht zu fallen. Doch ſie hat keine Ahnung, wie man das macht. Sie iſt ein zu ehrliches Mädchen und denkt, ſo eine Ohnmacht müſſe von ſelbſt kommen. Und 5 1 ſie ſich denn ſehr, warum dieſe denn aus⸗ bleibe! Eine Braut ſteht in ihrem Schmuck gänzlich ver⸗ laſſen vor dem Altar. Es iſt keine Mutter da und keine Freundin. Sie iſt völlig allein und gemieden. Miſter Ferguſon bemerkt es ſchließlich doch. Er iſt nicht ganz ſo ergriffen wie Steve. Man kann eine Frau im Brautkleid nicht inmit⸗ ten in London allein in einer Kirche laſſen. Wo ſoll ſie hin in dieſem Kleid? Allein? „Meinſt du nicht, Steve, es müſſe was geſchehen?“ fragt Ferguſon ſeinen Kollegen. Denn Steve iſt der nächſte dazu. Er wohnt gerade gegenüber. „Ich ſchicke ihr Brummel!“, ſagt Steve und meint ſeine Haushälterin.„Brummel kann ſich um ſie kümmern.“ „Laſſen Sie Brummel nur ruhig, wo Brummel iſt!“ läßt ſich da der ſchreckliche Menſch hören, der alles Unheil anrichtete. Aber immerhin ſtellt ſich damit heraus, daß Har⸗ riet Grawert gar nicht ſo gänzlich verlaſſen iſt. Jim Ellington iſt noch da! Und der ſcheint keineswegs geſonnen. die beiden alten Herren einfach ſo abziehen zu laſſen. „Tut mir leid, daß ich ſtören mußte“, meint er, „war mir ſelbſt peinlich genug, aber es mußte ſein!“ „Selbſtverſtändlich. Wir begreifen das vollkom⸗ men“, ſagt Miſter Ferguſon ſteif. „Es iſt ja gar nicht, wie Sie meinen!“ ruft Jim nun aber heftig.„Ich habe eine Erklärung abzu⸗ geben, die Sie beide hören müſſen!“ „Wäre es nicht beſſer, Sie ſprächen ſich erſt mit Ihrer Frau aus?“ gibt nun auch Steve mit eis⸗ kalter Ablehnung zu bedenken. „Nein—1“ Es iſt Harriet, die es ſchreit, um dann bittend die Hände auszuſtrecken:„Oh, Meſter Steve—“ Und jetzt treten in Harriets fiebrige Augen die erſten Tränen, und wenn Jim nicht zugeſprungen wäre, läge ſie jetzt ganz ohne eigenes Zutun auf den Flieſen. „Tut mir leid! Tut mir n. lich verdammt leid!“ knurrt Jim und merkt gar nicht, wie er ungeachtet des heiligen Raumes vor lauter Mitgefühl flucht. Dann aber wendet er ſich mit Macht gegen die bet⸗ den Herren.„Wenn ich ſage, daß ich Ihnen eine Er⸗ klärung abzugeben habe, dann können Sie verſichert ſein, daß Sie das Recht, aber auch die Pflicht haben, ſie zu hören. Ich meine nicht eine Pflicht gegen mich, ſondern gegen dieſe elternloſe junge Dame, deren Schutz Sie übernommen haben. Oh, ich weiß, Sie wollten ihr Brummel ſchicken! Aber inzwiſchen laſſen Sie mich mit ihr allein. Und was wiſſen Sie von mir? Nichts! Ich kann ein Lump und Betrüger, kann ein Hochſtapler und Erpreſſer ſein. Und nun ſehen Sie ſich das arme Ding an, das mir jetzt wer⸗ lenlos im Arm hängt, weil ſie ſich von all ihren Freunden und auch von Ihnen verlaſſen ſieht! Ich kann die Miß aufpacken und längſt mit ihr über alle Berge ſein, ehe ihr Brummel auch nur daran denkt, ſich in Trab zu ſetzen!“ „Aber Sie ſind doch der Ehegatte!“ ereifert ſich Steve. „Ich ſagte, ich ſei es. Das iſt ein gewaltiger Unterſchled, Sir!“ ö „Ja, ſind Sie es denn nicht?“ Vor wenigen Minuten habe ich dieſe junge Dame in meinem Leben zum erſtenmal geſehen!“ „Keine Spur! Zweites Kapitel Wenn auch über die Entrüſtung von Ferguſon und Steve kein Zweifel beſtehen kann, ſo verbietet Har⸗ riets Zuſtand doch jede weitere Auseinanderſetzung, Von ihrem Weg aus der Kirche in die Villa des Miſter Steve gewinnt ſie nur ganz verſchwommene und doch wieder überklare Eindrücke: neugierige Augen auf der Straße, beſtürzte Frauen im Hauſe Steves, das glitzernde Kriſtall und die Blumen der Hochzeitstafel,— und nun ſitzt ſie in einem Klub, ſeſſel der kleinen Bibliothek. „Einen Arzt!“ ruft Steve ſchnell Brummel, einen Arzt!“ „Aber nein, Sir!“ ſagt Jim entſchieden und be⸗ ſteht ſich die ältere Frau in feſtlichem Schwarz.„Sind Sie Miſtreß Brummel? Ich habe ſchon in der Kirche von Ihnen gehört.“ „Zu dienen, Sir“, knixt die Dame, als ſpreche ſie nicht zu einem Menſchen, für deſſen Betrage nach der Meinung ihres Herrn die allerſchärfſte Miß billigung am Platze wäre. f „Alſo keinen Arzt, Miſtreß Brummel!“ ſagt Jin „Gewiß nicht, Sir!“ weiſt Brummel jeden Gedan⸗ ken an einen Arzt weit von ſich ab und ſieht dafl gläubig⸗befliſſen zu Jim auf. 5 „Aber etwas Riechſalz, wenn Sie haben, Miſtteß Brummel.“ „Wir haben Riechſalz, Sir“, ſagt ſie und wil 0 prompt abſauſen, wie man es noch nie an ihr er lebt hat. a „Und wenn Sie haben, etwas Whisky, Miel Brummel!“ gibt ihr Jim mit auf den Weg. „Wir haben ſehr guten, alten Whisky, Sirl Ge dulden Sie ſich bitte einen Augenblick, Sir!“ Brummel hat vor lauter Eifer einen roten Korf * aufgeregt, [Fortſetzung folgt) + KGT Mon wore nat! melde das k 2 5 M Rohr Altlu Poſt Ofter Ketſch Aheit 28 Reili Lurp W gtam der K gen chiere M finden ſeude denn in P Bran, Wett Manz oder orte, 9 D 2 Mittwoch, 14. Dezember 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 577 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Mit knappen Siegen behaupten ſich die Tabellenführer beider Gruppen Der ſilberne Sonntag mit ſeinem idealen Fußban⸗ wetter brachte auf der ganzen Linie ſpannende Kämpfe und beſonders die Paarungen der Gruppe Weſt: Oftersheim— Kurpfalz Neckarau 211 Ketſch— Reilingen 971 8 Mannheim— Rohrhof:0 Poſt Mannheim— 46 Maunheim:0 Rheinau— Altlußheim 52 woren heiß umſtritten. Einen beſonderen Charakter trug natürlich das Treffen im Neckarauer Wald, wo es für s Mannheim um 5 die Erhaltung der Tabellenſpitze ging und zwar gegen keinen Geringeren als den Tabellen⸗ zweiten, Rohrhof, der ſich in den letzten Wochen glän⸗ zend heraus gemacht hatte. Die Erfolge der Rohrhöfer waren dazu angeion, ſie gegen O8 nicht ausſichtslos im Rennen zu wiſſen und mit dem knappen:1 hot die tap⸗ ſere Elf auch alle diesbezüglichen Erwartungen erfüllt daß nſorderungen ſtellte, es iſt weiter zu ſagen, daß rhofs Erſatztorhüter mit ſeiner ausgezeichneten Spiel⸗ orm das Reſultot weſentlich unter Druck hielt und daß ſchließlich Engſter der glückliche Schütze des einen Tref⸗ ers war, der aus einem Freiſtoß reſultierte, Die Ent⸗ ſcheidung des Spieles, das von Reilchert⸗Wollſtadt umſichtig geleitet wurde, war den letzten 20 Spielminuten vorbehalten, wobet es leider nicht zu vermeiden war, daß eln Spieler von Rohrhof vorzeitig abtreten mußte. Zieht man in Erwägung, daß 08 ohne ſeinen Torwart Eckel und feinen Läufer Fränkle den Kampf beſtritt, ſo muß das beſonders anerkannt werden. So fleißig wie die Ger ſeit Wochen waren, ſo ſcheinen ſie gerade fetzt wieder in eine Formſchwankung geſchliddert zu ſein denn die 014⸗Niederlage gegen die Poſtler ſpricht hierfür eine deutliche Sprache. Schon bei der Pauſe tand das Endergebnis feſt, während im zweiten Teil des Spieles die beiderſeitigen Bemühungen um Torerfolge fehl ſchlugen. Kurpfalz Neckarau konnte auch in Oftersheim das Unheil einer weiteren Niederlage nicht abwenden, fedoch verdient das knappe:2— auf fremdem Gelände— einige Anerkennung. Die Ketſcher zeigten ebenfalls ihre Stärke als Flatzbeſitzer gegen Reilingen, das ſchon bald nach Spiel⸗ leginn ein Eigentor fobrizierte und als fünfter Platzverein meldet Rheinau einen klaren:2⸗Sieg über Altlußheim, das damit zwei weitere Verluſtpunkte quittieren mußte. Gruppe Weſt: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt, Mannheim 11 8 2 1 35˙12 18˙4 Rohrhof 11 7 1 8 16 13 1527 Altlußheim 10 5 2 3 227 12•8 Poſt Mannheim 11 5 1 5 2622 11 1¹ Oftershei! 11 4 3 4 19 24 1111 Ketsch 11 4 2 5 17:25 10·12 Aheinau 10 3 3 4 23716 911 1 1846 11 4 1 6 818 9 13 Reilingen 10 2 2 6 21:25•14 Kurpfalz Neckarau 10 2 1 7.21 5¹1¹5 Wie in der Gruppe Weſt, ſo war auch in dem Pro⸗ geamm der Abteilung O ſt: Ladenburg— Edingen 91 Viernheim— Lentershanſen 711 Wall ſtadt— Schriesheim:2 aer Kampf um die Führung im Gang, wobei ſich Edi n⸗ gen in Ladenburg für die Vorſpielniederloge zu repan⸗ chieren wußte. Die 48. Minute entſchied das Spiel, welches von P ennig“⸗Waloͤhof ſicher amtiert wurde, zu Gunſten der Edinger, die damit natürlich einen kräftigen Vorſtoß zur Meiſterſchaft angeſetzt haben. Daß Leutershauſen beim TV Viernheim nicht viel zu beſtellen hat, ſtand im voraus ſeſt, immerhin überraſcht doch die Höhe des Er⸗ gebniſſes, denn Tel iſt doch ein gonz deutliches Reſultat. 5 Im dritten Spiel dex Gruppe ſetzten Wallſtadt und Vs Schriesheim die Serie ihrer Unentſchieden fort, wobei es diesmol zur Abwechſlung:2 hieß. An ſich war dieſes Treffſen tempoerfüllt und lief unter einer auf⸗ merkſamen Schiedsrichterleitung in durchaus normalem Rahmen. Gruppe Oſt Vereine Sniele gew. unent. verl. Tore Punkte Edingen 10 7 2 1 29.13 16 4 Ladenburg 9 8 00 8 25:1 12.6 Wallſtadt 10 U 2 3 38:19 12˙8 FV Viernheim 9 4 2 F M Schriesheim 10 2 3 5 23:30 7115 Hemsbach 8 3 0 5 15189.50 Leutershauſen 8 0 1 7 6·82:15 Der kommende Sonntag bringt in der Gruppe Weſt abermals ein Vollprogramm, zu dem die Paarungen lauten: Reilingen— Oftersheim(218) 1846— Rohrhof(:8) Rheinau— 08 Mannheim(:2) Kurpfalz Neckarau— Ketſch(:1) Poſt Mannheim— Altlußheim(:3) Wie aus den Vorſpielergebniſſen erſichtlich, haben de ga⸗ maligen Sieger auf fremden Plätzen anzutreten, wobei ſicher manches Ergebnis eine Korrektur erfahren bürfte. Abteilung Oſt ſieht vor: Lentershauſen— Wallſtabt(:10) Edingen— Viernheim(:1 Hemsbach— Ladenburg(:8) und hier legt zweiſellos dos Schwergewicht im Edinger Treffen, welches bereits dazu angetan iſt, die Meiſter⸗ ſchaſtsentſcheidung zu bringen. Mögen alle Spiele des gol⸗ denen Sonntags im Zeichen guter Leiſtungen und an⸗ ſtändiger ſportlicher Kampfesweiſe ſtehen, dann dürfte man die Weihnachtsferien mit beſonderer Befriedigung an⸗ treten. Frankreichs Tennis⸗Rangliſte wird bei den Männern von Yvon Petro vor Chriſtian Bouſſus und bet den Frauen von Stmone Mathieu„or Frau Landry und Frl. Pannetier angeführt. Eine Ueberraſchung gab es beim Vorſchlußrundenſptel um den Königspokal in Kopenhagen, wo Dänemarks Tennisſpieler die favoriſterten Franzoſen mit:2⸗Slegen ausſchalteten. Auch der Luſtwaffen⸗S Berlin ſtartet im kommenden Jahr in der Sonderklaſſe zur Deutſchen Vereinsmeiſter⸗ ſchaft. — . 5 8 56 2 Auswahlkämpfe der Ringer Ehrl, Schweikert, Ehret und Hornfiſcher die Favornen— Die Mannheimer Benzinger, Rupp und Rudolph unter den Siegern Pünktlich, auf die Sekunde marſchlerten um 20 Uhr die Ringer zu den Auswahlkämpfen auf. Nach einer kur⸗ zen Begrüßung durch den Kampfrichter⸗Gauobmann Drees⸗ Mannheim, ſprach der Hauptſportwart Theo Schopf über den Ringkampfſport und ganz boeſonders über die im kom⸗ menden Plan unſeren Ringern geſtellten großen inter⸗ nationalen Aufgaben. Das Kampfpodium in der Mitte des Saales gewährt jedem Zuſchauer gute Sichtmöglichkeit. Cin beſonderes Lob verdient die Organiſation. Die Ab⸗ wicklung der Kämpfe geſchah ohne Pauſe in einer raſchen Reihenfolge. Es braucht nicht beſonders betont zu wer⸗ den, daß dieſe Begegnungen wirklich ausgezeichneten Sport brachten, dennoch erwartet man bei den morgigen Kämpfen eine Letſtungsſteigerung. Der Beſuch war ſehr gut. Vertreter der Partei, Stgat, Stadt und des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen waren anweſend. In der Weltergewichtsklaſſe konnten Schäfer⸗Ludwigs⸗ hafen und Eckweiler⸗Mainz wegen Erkrankung nicht er⸗ ſcheinen. Paar⸗Bad Reichenhall war zu ſchwer und mußte ins Mittelgewicht aufrücken. Nun liegt in dieſer Klaſſe die Entſcheidung zwiſchen Ehrl und Nettesheim, aber auch Benzinger⸗Mannheim und Fink ſind nicht zu verachten. Lindner⸗Hof und Hilgert⸗Stuttgart waren beruflich ver⸗ hindert, dafür ſtarten Fuchsreiter⸗München und Paar⸗Bad Reichenhall, ſo daß die Mittelgewichtsklaſſe durchaus keine Schwächung erfährt. Als ſicherer Favorit iſt nach wie vor Schwelkert⸗Berlin anzuſprechen. Bedauerlich iſt, daß Seelenbinder Berlin, der beruflich nicht abkömmlich war, dem Start fernbleiben mußte. Weltergewicht: Nettesheim⸗Köln gegen Gocke⸗Dortmund. Der eyſt neunzehnfährige Gocke erfüllte die in ihn geſetzten Er⸗ wartungen reſtlos. Nach einem ſehr ſpannenden und temperamentvollen Treffen konnte Nettesheim nur Punkt⸗ ſieger werden.— Ehrl⸗München gegen Fink⸗Stuttgart. Der Münchener verſucht den Kampf mit Untergriff einzulei⸗ ten, aber Fink war mit Kontergriff zur Stelle. Pracht⸗ volle Situationen, die aber dem Württemberger eine Wer⸗ tung durch kontern eines Selbſtfallers bringt. Mit einem Schulterſchwung kann Ehrl den Ausgleich erzielen. In der erſten Bodenrunde greift Ehrl wechſelvoll an. Auf einen Armzug glänzt der Münchener mit einer prächtigen Parade. Bis zum Schluß bleibt Ehrl leicht tonangebend umd fiegt verdient nach Punkten.— Perbanbt⸗Dortmund gegen Benzinger⸗Feudenheim. Der Feudenhelmer lieferte einen ausgezeichneten Kampf. Perbandt iſt in der Ver⸗ tetdigung ein großer Könner, ſo daß Hüftzug und Schul⸗ terſchwung von Benzinger ohne Erfolg verlaufen. Gegen Schluß kommt der Feudenheimer nochmal ſtark auf und bekam einen verdienten Punktfieg zugeſprochen. Mittelgewicht: Laubien⸗Wilhelmshaven gegen Schimtt⸗Mannheim. Der Mannheimer kam überhaupt nicht zu Wort. Kaum hatte Die beſten deutſchen Mittelſtreckler Das Reichsfachamt Leichtathletik ſetzte ſeine Beſtenliſte mit den beſten deutſchen Läufern über die mittlere Strecke fort. Der größte Fortſchritt iſt auf den ſchwierigen 400 Meter zu verzeichnen. Insgeſamt ödreiwal wurde hier von Am den Reichsbund pokal Baden fährt nach Wien und Südweſt nach Duisburg Mit der am kommenden Sonntag, 18. Dezember, ſtatt⸗ fündenden Vorrunde zum Reichsbundpokal hat dieſer lau⸗ ſeude Wettbewerb bereits ſeine zweite Etappe erreicht, denn vor wenſgen Wochen haben Sachſen und Brandenburg in Planitz bereits ein Aus ſcheidungsſpiel beſtritten und Arandenburg war die erſte Mannſchaft, die aus dieſem Wettbewerb ausſchied. Am Sonntag werden weltere acht Mannſchaften„dranglauben“ mitſſen, wenn nicht das eine cher andere Spiel unentſchieden ausgeht. Die Austragungs⸗ orte, Paarungen und Schiedsrichter ſind: in Duisburg: Süd wet— Niederrhein, Gol(Han- npver] 5 in Wien: Ostmark— Baden, Multer(Landau) in Stuttgart: Württemberg— Weſtfalen, Führer(Wien) in Kaſſel: Heſſen— Bayern, Raſpel(Düſſeldorf) . Oſtpreußen— Niederſachſen, Gebauer eklin in Breslau: Schleſtien— Nordmark, Weichold[Chemnitz) in Köln: Mittelrhein— Sachſen, Evers(Hamburg) in Stolp: Pommern— Mitte, Muntan(Rönigsberg) Seit 1933 Sieht man von den Spielen der früheren Landes⸗ Mibände ab, dann beginnen die Reichsbundpokal⸗Fußball⸗ kämpfe nach der Bildung der Gaue 1933 mit den Spielen um den Adolf⸗Hitler⸗Pokal, der von Bayern im zweiten kröſplel gegen Brandenburg, das erſte endete 22, mit 621 gewonnen wurde. Beim Kampfſpielturnier, ein Jahr baker, ſiegte der Gau Südweſt, der Bayern 513 ſchlug. 1985 1175 der Gau Mitte an der Reihe, der Braudenburg mit 0— überraſchend— beſiegen konnte. Ein Jahr ſpäter far wieder der Wau Südweſt im Endſpiel. Im erſten dampf gegen Sachſen gab es ein:2 und beim Wieder⸗ wings spiel, als die beſten Südweſtſpleler nicht aufge⸗ elt werden konnten, fewes:0, das Sachſen zum Reichs⸗ küpdpokalſieger machte. Sachſen verſuchte 1837 die erfolg ⸗ teich Verteidigung des Pokals, ſcheiterte aber im Endſpfel in Niederrhein mit 112. Auch im ſolgenden Jahre gab es len neuen Pokalgewinner, aber die Süweſtelf ſtand er⸗ kerl im Endſpiel. Doch die Nordmark gewann:1. Zu wähnen iſt schließlich noch, daß beim Breslauer Turn⸗ und Sportſeſt der eben erſt zum Das geſtoßene Gon Oſt⸗ Bürk zas Fußballturnier der Gaumannſchaften gewann. Niederrhein— Sübweſt in Duisburg Der Gau Südweſt kann im Reichsbundpokal auf eine ſerolſſe Tradition zurückblicken, denn dreimal ſtand die Bau⸗ Elf bereits im Endspiel. ions ſchlug ſie, wie erwähnt, ahern mit:3 Toren. Die beiden übrigen Enoſpiele iin und os gingen gegen Sachſen und Nordmark ver⸗ nen. Die beiden Gegner von Dutsburg trafen in dieſem eirbewenb bereits dreimal zuſommen. Die erſte Begeg⸗ zung logg gewann der Niederrhein mit 20 Toren wodurch Siöweſt bereits in der Vorrunde ausſchied. las“ ſchaltete bun Südweſt den Niederrhein in der Vorſchlußrunde mi aus und wiederholte dieſen Sieg 1336 in der Vor⸗ unde. Auch in Dufsburg iſt wieder ein hartnäckiger amp zu erwarten, zu dem beide Mannſchaften mit ihren auc uklicklich ſtärkſten Man⸗ schaften antreten. Dieſe ſind: Südweſt: Wolf; Pilug, Schweinhordt; Kiefer, Dietſch wemann; Röll. Eckert, Kraus Fauſt, Linken. Aiederrhein: Buchloh; Janes, Boch; Rodzuyfkl, Ste⸗ phan, Bender; Winkler, Stermſeck, Stobba, Pickartz, Ko⸗ bierſki. Der Niederrhein hat nach den Erfahrungen der letzten Spiele ſeine Elf noch einmal umgeſtellt und verſtärkt, um der im Pokal ehrgeizigen Südweſt⸗Mannſchaft erſolgreichen Widerſtand zu bieten. Sie hat übrigens den Vorteil der heimiſchen Umgebung— urſprünglich ſollte das Spiel in Frankfurt a. M. ſtattfinden—, aber trotzdem erſcheint uns die Begegnung vollkommen offen. Zwar hat Buchloh in den letzten Punkteſptelen kein Tor mehr zugeſtanden, aber das wird der ſchlagſtarke Südweſtſturm mit ſchußfreudigem Innenſturm Eckert— Kraus— Fauſt ſchon bald abgeſtellt haben. Steht die Südweſt⸗Läufererihe voll und ganz ihren Mann, daun dürfte ſogar ein dͤrttter Sieg dabei heraus⸗ kommen. * Badens ſchwerer Gang nach Wien Eine bisher noch nie dageweſene Paarung ſtellt das Wiener Spiel zwiſchen den Gaumannſchaften von Baden und Oſtmark dar. Es iſt fürwahr ein ſchwerer Gegner, der ſchwerſte von allen vielleicht, den Baden da erwiſcht hat. Baden, das bisher lediglich 1933 in der Vorrunde ausſchied, ſonſt aber ſtets weiter vordrang, wird auch in Wien zu kämpfen vexrſtehen, ſchließlich zeigte jo auch der Mannheimer Tſchammer⸗Pokalkampf, daß auch die Wiener nur mit Waffer kochen. Die beiden Gegner ſind: Baden: Havlicek; Conrad, Gramlich; Schneider, Heer⸗ mann, feth; Brecht, Bielmeier, Lutz, Klingler, Strie⸗ binger.. Oſtmark: Platzer; Seſta, Mariſchka; Wagner, Mock, Skoumal; Ziſchek, Hahnmann, Binder, Durſpekt, Han⸗ reiter. Abwehr und Läuferreihe dürften Badens Stärke ſein, alleroings muß man von Havlicek unter Umſtänden Glanz⸗ leiſtungen erwarten. Das Duell Herrmann— Binder wird wahrſcheinlich wieder Dreh⸗ und Angelpunkt des Spieles ſein. Wenn es Heermann gelingt, den„Bimbo“ ſchach⸗ matt zu ſetzen und ſo die beiden Wiener Flügel getrennt werden, braucht Baden um ein gutes Ergebnis nicht zu bangen, allerdings muß man vom Angriff ebenfalls ous⸗ gezeichnete Leiſtungen verlangen. Brecht und Striebinger ſind hier zweifellos die treibenden Kräfte, von den Innen ſtürmern erwarten wir, daß ſie ſich entſprechend einordnen An einen Sieg Badens zu glauben, wäre vermeſſen, aber man kann nie wiſſen * Unẽb die übrigen Ueberraſchungen weredn ſicherlich nicht ausbleiben. In Allenſtein wird Niederſachſen einen ſtarken Gegner an⸗ treffen, aber gewinnen werden die Oſtpreußen diesmal wohl kaum. In Stolp müßte der Gau Mitte gegen Pom mern ebenfalls ſſegreich bleiben können. Weit ſchwerer wird es ſchon der Gau Sachſen als Gaſt in Köln gegen Mittelrhein haben. In Kaſſel wird Heſſen gegen Bayern kaum zu einer Ueberraschung füßig ſein. Eins der ſpan⸗ nendſten Spiele wird zweifellos in Stuttgart die Gaue Württemberg und Weſtfalen zuſammenführen. Der Man Württemberg hat eine Gaumannſchaft, die außerordentlich ttark iſt und gegen Weſtſalen als Favorit ſtartet. Uebrigens hat Weſtfalen nur drei Schalker Spieler aulgeſtellt, wat Württembergs Aufgabe vielleſcht noch erſchwert. Rudolf Harbig und Erich Linnhoff der deutſche Rekord ver⸗ beſſert. Horbig ſteht mit der international erſtklaſſigen Zeit von 40,8 Sek. vor Linnhoff mit 47) an der Spitze. Je 48,5 Sek. lieſen 3(Jena) und Robens(Nürnberg). Es folgen dann Helm(Köln) mit 48,6 Sek, vor Rinck(Ber⸗ lin) mit 48,7 und Manfred Bues(Berlin) mit 488 Sek. Insgeſamt kamen in dieſem Jahr 19 Léuſer unter 50 Sek. Der ſchönſte Erfolg war die von den jungen Kräften über 4 mal 400 Meter erkämpfte Europameiſterſchaft. 26 Deutſche unter:56! Das iſt für die 800⸗Meter⸗Strecke ein ſtolzes Ergebnis. Europameiſter Harbig nimmt mit ſeiner deutſchen Rekord⸗ zeit von 150,6 auch hier die erſte Stelle ein. Die weitere Reihenfolge lautet! Eichberger 1253; Brandſcheid:53, Schmidt(Durlach):59,7; Schumacher(Düſſeldorf) und Zehnter(Kaſſel) ſe 1254,2; Böttcher(Wittenberg):54, und Linnhoff 154,5. Den neunten bis elften Rang teilen Kör⸗ ting(Hamburg), Gießen(Berlin) und Bott(Kaſſel) mit je 154,8 Min. Große Breite über 1500 Meter Auf ber langen Mittelſtrecke fehlt uns noch der über⸗ ragende Könner, der eines Tages jedoch aus der breiten Front des vorläufig guten Durchſchnitts nach vorn ſtoßen muß. Meiſter Mehlhoſe hat ſo mit ſeiner Spitzenzeit von :55, Hie Grenze ſeiner Leiſtungsfählgkeit noch bei weitem nicht erreicht. Das gleiche iſt von Stößenreuther(Augs⸗ burg):55,83, Dompert(Stuttgart) 3356, Stadler(Freiburg) 9750,2, Körting(Hamburg):56, n ſagen. Alles in allem bietet die Leiſtungsſteigerung unſerer Läuſer gerade auf den Mittelſtrecken einen erfreulichen Ausblick in die Zukunft. Fritz Schäfer nach Helſinki Deutſch⸗finniſcher Ringeraustauſch Zur Teilnahme an einem Internationalen Turnier am 15. und 16. Februar in Helſinki ſind die deutſchen Mekſter Heinrich Nettesheim(Köln) und Fritz Schäfer(Ludwigs⸗ hoffen] eingeladen worden. Weiterhin ſoll Olnmpiaſteger Foſef Manger zu Lehrzwecken der finniſchen Gewichtheber ſein großes Können au der Scheibenhantel vorführen. Das Reichsfochamt Schwerathletik wird die Reiſe genehmigen, wenn der finniſche Verbond ſich ſeinerſeits bereit erklärt, zu den Internationalen Turnieren in Deutſchland, die am 22, und 23. Januar in Berlin beginnen, drei Ringer der Meiſterklaſſe zu entſenden. überraſchtz Hüftzug taſch n.— Hoff⸗ der Kampf begonnen, wurde er mit und kam nach 30 Sekunden auf beide mann⸗Greig gegen Höchſt⸗München. Der Münchner ent⸗ täuſcht etwas. Er ließ ſich von ſeinem Gegner in Deſenſtve drängen und verſucht jedem Griffa auſch aus dem Wege zu gehen. Hoffmann drängt ſtark vorzeitige Ent⸗ ſcheidung, die er aber erſt in de urch Ueber⸗ ſpringen eines Rückfallers herbeiführe te.— Paar⸗ Bad Reichenhall gegen Wenz⸗Stuttgart. Bayer ging ganz energiſch ins Zeug. Mit Ueberſtürzer und Arm⸗ ſchlüſſel wird Wenz bearbeitet, in der Vertei⸗ Noch 14,30 Mi⸗ m Ueberwurf Schwabe verhindern zu luß als entſcheidender Schweikert⸗Berlin digung überraſchend gute Leiſt nuten kam Wenz mit Armſchlüf mit großer Verbiſſenheit, ohne können, daß Paar noch kurz vor Sieger die Matte verlaſſen kann. gegen Röttger⸗Hilgen. Eine ſeine Sache bekom man von dem Deutſchen Meiſter Schweikert zu ſe Erſt führte er Schultergriff mit Rückfaller aus dem Stand aus, Röttger kam dann auf den gleichen Griff aus der Bodenlage nach 2,15 Minuten auf die Schultern.— Laudien⸗Wilhelms⸗ haven gegen Fuchsreiter⸗München. Nach ſeinem blitz⸗ ſchnellen Sieg über den Mannheimer Schmitt, mußte er in dieſem Treffen ſeine ganze Kraft einſetzen. Anſäng⸗ lich war Laudien ſtark überlegen. Er log klar im Angriff, kam durch Hüftzug und Armzug zu Wertungen. Ueber⸗ raſchend kam aber dann Laudien durch Armzug in größte Gefahr, es voch ſehr nach Niederlage, als er ſich aus der Brückenlage ſchaffte. Fuchsreiter wird gegen Schluß beſſer, bei Laudien mongelt es ſcheinbar an der nötigen Aus⸗ dauer, Laudien kam nochmals durch Armzug zu einer Wertung, aber ſein Gegner bleibt bis zum Schlußßpfiff gefährlich. Punktſieger 211 Laucten. Halbſchwergewicht: H. Rupp⸗Manuheim⸗Sandhoſen gegen Kärcher⸗Frieſen⸗ heim. Kärcher hatte das Pech, ſich gleich zu Beginn des Kampfes eine Beinverletzung zuzuziehen Nach einer Pauſe nahm der Pfälger den Kampf wohl wieder auf, konnte aber Rupp nicht mehr mit voller Kraft gegenüberſtehen. Der Sandhöfer greift unentwegt an, aber Kärcher bleibt vorerſt mit ſeinen Armzügen gefährlich. Für Kärcher gab es nach 2,30 Minuten, als Rupp einen kran den Halb⸗ nelſon anſetzte, kein Entrinnen mehr.— Böhmer⸗Bad⸗ Reichenhall gegen Kamb⸗Schifſerſtadt. Von Böhmer hat man eigentlich eine beſſere Leiſtung erwartet. Kamb hatte la nichts zu verlieren und ſetzte eine ganz energiſche Ver⸗ teidigung entgegen, Berüchſichtigt muß allerdingz werden, daß ſich Böhmer eine Augen verletzung zuzog, die ihn in ſeinen Aktionen ſichtlich hinderte. In der zweiten Boden⸗ runde kam Böhmer zum entſcheidenden Erfolg. Mit Schul⸗ terdrehgriff kam der Piälzer nach 11,30 Minuten auf die Schultern.— Hammer⸗Spög 81 Mannheim gegen Siebert⸗ Mainz. Der Mannheimer konnte ſeine guke Form nun auch im Kampfe gegen den erfahrenen Siebert unter Be⸗ weis ſtellen, Siebert fetzt wiederholt zu einer St an, kann Hieſe aber bei der guten Abwehrſtellung feines Gegners nicht zur Ausführung bringen In den wechſel⸗ ſeitigen Bodenrunden kam Siebert aus einem Geplänkel. heraus zu einer Wertung, die ihm einen harterkämp'ten Punktſieg ſicherte.— Ehret⸗ Ludwigshafen gegen Kärcher⸗ Frieſenheim. Nachdem Ehret zur erſten Runde Freilos zog, kam er gegen Kärcher, der wegen Ve letzung nicht mehr antreten konnte, zu einem kampfloſen Sieg. Schwergewicht: Wieland⸗Pforzheim gegen Werner⸗Nürnberg. Ein ziem⸗ Iich eintbniger Kampf, den Werner nach Punkten gewann. — Liebern⸗Dortmund gegen Huber⸗München. Dieſe Paa⸗ rung brachte einen kraſſen Gewichtsunterſchleb. Liebern wurde mit 180 Pfund und Huber mit 239 Pfund vor⸗ geſtellt. In der erſten Halbzeit ſah die Sache für den Dortmunder beſtimmt nicht roſig aus. AHuber lag bis dahin mit einer Wertung in Führung, dann wechſelte aber das Bild. Der Bayer verlor die Ueberſicht, kann gegen Liebern überhaupt nichts mehr ausrichten. Liebern, ber von der 8. Minute ab den Angriff diktierte, kam noch zu einem verdienten Punktſieg.— Hornfiſcher⸗Nürnberg gegen Garbe⸗Hamburg. Hornfiſcher hatte bald die Sym⸗ pachien der Zuſchauer für ſich, Garbe ſteht körperlich dem Europameiſter kaum nach. Dieſes Treffen brachte nur eine Minute Kampf, in dem aber alles darin lag. Horn⸗ ſiſcher ſetzt mit einem Ueberſtürzer an und warf feinen Gegner mit unheimlicher Wucht platt auf die Schultern, Großer Beifall für den Sieger.— Rudolph⸗Bfg 96 Mann⸗ heim gegen Werner⸗Nürnberg. Der Nürnberger kaun; gegen Rudolph überraſchend wenig ausrichten. Der Standkampf ſowie die Bodenrunden verliefen ausgeglichen. Gegen Schluß reißt ſich der Mannheimer nochmals zufam⸗ men, ihm gelingt es, eine Schleuder ſeines Gegners zu tützſchlender ütberſpringen und kann nach 14,30 Minuten durch Ein⸗ drücken der Brücke einen entſcheidenden Sieg davon⸗ tragen. Die Kampfpaarungen für Mittwochabend Beginn 18 Uhr Weltergewicht: Fink⸗Stuttgart gegen Gocke⸗Dortmund, Nettesheim⸗Köln gegen Benzinger⸗Feudenheim, Ehrl⸗Mün⸗ chen gegen Perbandt⸗Dortmund. Mittelgewicht: Hoffmann⸗Greiz gegen Schmitt⸗Feuden⸗ heim, Wenz⸗Stuttgart gegen Höchſt⸗München, Röttger⸗Hil⸗ gen gegen Paar⸗Bad⸗Reichenhall, Schweikert⸗Berlin gegen Fuchsreiter⸗München. Halbſchwergewicht: Ehret⸗Ludwigshaſen gegen Rupp⸗ Sandhofen, Hammer⸗Mannheim gegen KambsSchifferſtadt, Böhmer⸗Reichenhall gegen Siebert⸗Maing. Schwergewicht: Huber⸗München gegen Wieland⸗Pforz⸗ heim, Hornfiſcher⸗Nürnberg gegen Liebern⸗Dortmund, Garbe⸗Hamburg gegen Rudolph⸗Mannheim. Bantamgewicht: Allraum⸗Schifferſtadt gegen Wahl⸗Schif⸗ ferſtadt. Süddeutſche Gauliga im Kampf Die Reichsbundnokalſpiele haben in allen ſüddeutſchen Gauen zu einer e Meiſterſchaftsprogramms geführt, ſo daß am kommenden Sonntag. 18. Dezember, nur einige wenige Spiele auf dem Programm ſtehen. Zwei Spiele hat der Gau Südweſt angeſetzt, während in Baden unr einmal um die Punkte geſpfelt wird. Der Gau Würt⸗ temberg ſetzt ganz aus, und in Bayern kämpfen ſechs Mann⸗ ſchaften um die Punkte. Gau Südweſt Kickers Offenbach— Rot⸗Weiß Frankfurt(:2 Tech 61 Ludwigshafen— Fg 03 Pirmaſens 21] Nach dem„Seitenſprung“ gegen Wiesbaden darf man erwarten, daß die Offenbacher Kickers gegen Rot⸗Weiß mit geſonderem Eifer zu Were gehen werden. Rot⸗Weiß, das inzwiſchen erheblich zurückgefgllen iſt, kann einen Punkt⸗ deminn gebrauchen, wenn es bei der Spitzengruppe bleiben will. In Ludwigshafen ſteigt die für den Abſtieg wichtige Begegnung zwiſchen der„alten“ Tsch und dem Fa 03 Pirmaſens. Das Vorſpiel endete mit einem Siege der TS, die auch in Worms gute Leiſtungen zeigte und daher die ſeſſeren Ausſichten genießt, Allerdings ſind die Gäſte nicht en unterſchätzen. Gan Baden Spa Sandhofen— Bſch Mühlburg Am vergangenen Sonntag holte ſich die Spog Sandhoſen gegen Phönix Karlsruhe die erſten Punkte: ſie ſpielt er⸗ neut auf eigenem Platze, und das wird ein weiterer An⸗ ſporn ſein. Ob es aber gegen Mühlburg auch zum Siege langt, iſt noch ſtark zu bezweifeln.— Der Karlsruher nutzt die Gelegenheit zu einem Freundſchaftsſpiel mit dem Ulmer FV 94. Gan Württemberg In der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn findet das Reichsbundpokaltrefſen der Schwaben gegen Weſtfalen ſtokt, ſo daß weitere Spiele nicht angeſetzt wurden. Gau Bayern 4 Koburg— Wach Neumeyer Nürnberg(073) Be Augsburg— Jahn Regensburg(214) „Banern“ München— 1. Je Nürnberg Die Wach Neumeyer Nürnberg erlitt am Sonntag zu Hauſe eine überraſchende Niederlage, ſo daß ſie dem Spiel in Koburg mit einiger Sorge entgegenſieht, denn auf eige⸗ nem Platze ſind die Koburger ſtets gefährlich. Be Augs⸗ burg empfahl ſich mit einem:0 Sieg ſtber die Spng Fürth und wird daher gegen Jahn Regensburg verſuchen, das Vorſpiel⸗Ergebnis umzukehren, wozu die Ausſichten nicht ſchlecht ſind.„Bayern“ und auch der„Club“ ſtellen Spieler für die Gaumannſchaft ab ſo daß die Vorbedingungen et⸗ was anders ſind. Die Münchener ſind inzwiſchen bis zur Spitzengruppe aufgerückt, ſo daß ein Erfolg über Nürnberg weiter nicht überraſchen würde. alkeich zeitiger Mit 4 Mittwoch, 14. Dezember 1938 der Neuen Mannheimer Zeitun Die Mifwirkung der Devisenbanken hei der Inzahiunggabe von Weri- Dapieren im Rahmen der Juden- vermögensabgabe sminiſter der Finanzen hat im Ein⸗ dem Reichswirtſchaftsminiſter einen Erlaß und den einzelnen Wirtſchaftsgruppen der anken zur weiteren Veranlaſſung zugehen mes u. a. heißt: cttune meinem Runderlaß vom 23. ie Finanzämter bei Entrichtung 0 der Judenvermögensabgabe am Sachgüter(Wertpapiere und Grund⸗ el nicht in Zahlung nehmen, da es dem allgemeinen möglich ſein wird, die g erforderlichen Beträge flüſſig zdem wird es ſich nicht in allen Fällen mangels Vorhandenſeins von Bar⸗ — 5 insbeſondere Wertpapiere von Zahlung zu 5. Dezember 1938 in Kraft ge⸗ r den Einſatz des jüdiſchen Ver⸗ t Ausnahme der Juden auslän⸗ 8 t, ihre geſamten Aktien, Kuxe, en Werte und ähnliche Wertpapiere binnen e nach Inkrafttreten dieſer Verordnung, ſo⸗ nicht ohnehin bereits geſchehen iſt, in ein Depot Deviſenbank einzulegen und der Bank un⸗ genſchaft als Juden anzuzeigen. Danach 0 am 15. Dezember 1998, dem Fälligkeits⸗ erſten Teilbetrages der Judenvermögensabgabe, nehmen. einer weit do wild toge 5 der geſamte Wertpapierbeſitz der Juden deutſcher Staats⸗ gkeit und der ſtaatenloſen Juden in als Juden gebennzeichneten Depots bei den Deviſenbanken befinden. Nach§ 12 de dnung vom 3. Dezember 1938 be⸗ dürfen Verfügungen über die in ein jüdiſches Depot ein⸗ gelegten Wertpapiere ſowie Auslieferungen von Wert⸗ Papieren aus hen Depots der Genehmigung des Reichs⸗ wirtſchaf ieſe Genehmigung hat der Reichs⸗ wirtſchafts: i ſoweit die Vorausſetzungen gegeben ſind. für die Inzahlungnahme von Wertpapieren an die Finanzämter zur Entrichtung des am 15. Dezember 1938 fälligen erſten Teilbetrages der Judenvermögensabgabe all⸗ gemein erteilt. . Die in Zahlung gegebenen Wertpapiere ſind nicht an das zuſtändige Finanzamt abzuliefern, ſondern von der heauftragten Bank in ein für die Preußiſche Staatsbank (Seehandlung]. Berlin, als Treuhänderin des Reichsmini⸗ ſters der Finanzen zu errichtendes Depot umzulegen. 4. In Zahlung gegeben werden können nur ſolche Wert⸗ papiere, die in dem den Banken demnächſt zugehenden, für die Judenvermögensabgabe nach dem Stichtag vom 30. November 1938 aufgeſtellten Kurszettel enthalten find, mud zwar zu den aus dem Kurszettel erſichtlichen Kurſen. Der Kurszettel umfaßt folgende Gruppen von Wert⸗ Papieren: a) Aktien und ſonſtige Geſellſchaftsanteile; h) Schuldverſchreibungen privatrechtlicher Unternehmungen mit Ausnahme der Hypothekenbanken; c) Pfandbrieſe und Reutenbriefſe öfſentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten, Pfand⸗ rieſe von Hypothekenbanken ſowie Anteilſcheine zu Liqui⸗ Hattonspfandbriefen; d) Schuldverſchreibungen von Hypo⸗ thebenbanken, öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten und Körperſchaften(mit Ausnahme der Körperſchaften zu); e) Anleihen des Reichs, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände, der Reichsbahn, der Reichspoſt und Schutzgebietsanleihen.— Wertpapiere einer nachgeoroͤweten Gruppe dürfen von dem abgabepflichtigen Juden nur in Zahlung gegeben werden, ſoweit Wertpapiere aus einer worgeordneten Gruppe nicht oder nicht mehr vorhanden find. Innerhalb einer Gruppe hat der Jude freie Wahl. 5. Die Banken erteilen den zuſtändigen Finanzämtern ber Fe ii Zahlung gegebenen Wertpapiere Berechnüngen des Annahmewerte in dreifacher Ausfertigung unter ung, daß die Wertpapiere in ein für die Preußiſche Staatsbank(Seehandlung), Berlin, als Treuhänderin des Reichsminiſters der Finanzen errichtetes Depot eingelegt worden ſind. Die Berechnung des An⸗ nahmewertes hat a) die börſenübliche Bezeichnung, die Stückzahl und den Nennwert der Wertpapiere; b) den auf Grund des zu Ziff. 4 erwähnten beſonderen Kurszettels errechneten Annahmewert, bei feſtverzinslichen Wert⸗ Papieren einſchließlich der geſondert aufzuführenden Stück⸗ ginſen bis zum 15. Dezember 1998; c) den vollen Betrag der Börſenumſatzſteuer, berechnet nach den Steuerſätzen ſür Privatgeſchäfte, und d) den um die Börſenumſatzſteuer gekürzten Annahmewert zu enthalten.— Die Börſen⸗ umſatzſteuer wird von den Finanzkaſſen mit den Juden werrechnet. Wegen etwaiger im Zuſammenhang mit dem Umſatz der Wertpapiere ſonſt entſtehender Koſten haben die Banken ſich an die abgabepflichtigen Juden zu halten. Das Reich übernimmt dieſe Koſten nicht. 6. Ueber die Inzahlungnahme von Wertpapieren an den ſpäteren Fälligkeitstagen der Judenvermögensabgabe bleiben weitere Anordnungen vorbehalten. * Vorschriflen über die Inzählungnahme von Grundsfucken Der Reichsminiſter der Finanzen teilt mit: Auf die Judenvermögensabgabe können in Ausnahmefällen Wert⸗ papiere und Grundſtücke in Zahlung gegeben werden. Nach⸗ dem bereits geſtern die Vorſchrifſten über die Inzohlung⸗ nohme von Wertpapieren erſchienen ſind, liegen nunmehr auch die Beſtimmungen über die Inzahlungnahme von Grundſtücken vor. Grundſtücke werden auf die erſte Teilzahlung der Ju⸗ deuvermögensabgabe, die am 15. Dezember 1938 fällig iſt, uur dann in Zahlung genommen, wenn der Abgabe⸗ pflichtige keine Barzahlung leiſten kann und auch keine Wertpapiere beſitzt, die er in Zahlung geben kann. Die Grundſtücke werden zu einem Wert angenommen, der dem derzeitigen gemeinen Wert entſpricht und für jeden einzelnen Fall von dem Oberfinanzpräſidenten ſeſt⸗ gesetzt wird. Der Antrag auf Inzahlungnahme eines Grunsſtückes iſt an das für die Judenvermögensabgobe zu⸗ ſtändige Finanzamt zu richten. Dieſes hat zu prüfen, ob der Abgabepflichtige nicht in der Lage iſt, die Abgabe in anderer Weiſe zu tilgen. Von der Juzahlungnahme ausgeſchloſſen ſind ſolche Grundſtücke, J. die mehreren Eigentümern gehören, ſofern nicht fämtliche Eigentümer ihre Anteile dem Reich übertrogen, 2. die überbeloſtet ſind, oder bei denen nach Abzug der Belaſtungen und der Unkoſten ein unverhältnismäßig niedriger Wert zur Deckung der Abgabe zur Verfügung ſtehen würde, g. deren Wert nach Abzug der Belaſtungen Unkoſten die Abgabe überſteigt. Einheilliches Wechsel und Scheck- rechi im Großdeuischen Reich In den sudefendeuischen Gebieſen ab 13. Dezember Der Reichsminiſter der Juſtiz hat im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern durch zwei Verordnungen vom 10. Dezember 1938 das im alten Reich geltende Wechſel⸗ geſetz vom. Juni 1933 und das Scheckgeſetz vom 14. Auguſt 1933 mit den dazugehörigen Vorſchriften in den ſudeten⸗ deutſchen Gebieten zum 15. Dezember 1938 eingeführt. Nachdem dieſe Geſetze bereits am 1. Mai d. J. im Lande Oeſterreich in Kraft geſetzt worden ſind, iſt nunmehr auf dem Gebiete des Wechſel⸗ und Scheckrechts die völlige Rechts⸗ einheit zwiſchen dem Altreich, dem Lande Oeſterreich und den ſudetendeutſchen Gebieten hergeſtellt. 8 und der * Perſonalien. In Idax⸗Oberſtein ſtarb im 79. Lebens⸗ jahr der Senſorchef der Deutſchen Edelſtein⸗Geſellſchaft, Hermann Wild. Seine Erfindungen auf dem Gebiel ſyn⸗ thetiſcher Edelſteine, die durch Geheimrat Dr. A. Miethe, Berlin⸗Halenſee, vervollkommnet wurden, werden von der 1910 gegründeten, aus einer gleichnamigen Gmbc hervor⸗ gegangenen Deutſchen Edelſtein⸗Geſellſchaft vorm. Hermann Wild Ac ausgewertet. Die Geſellſchaft gehört heute zum Intereſſenbereich der JG Farbeninduſtrie. * Grünzweig& Hartmann Gmb, Ludwigshafen a. Rh. Die mit 1,20 Mill./ Stammkapital arbeitende Geſellſchaf: (Korkſtein⸗ und Iſoliermittelfabrik) hat in Wien eine Zweigniederlaſſung errichtet, die durch Reg.⸗Baumeiſter Hans Michel(Heidelberg) vertreten wird. * Brauerei Schwartz⸗Storchen Ach, Speyer a. Rh. Wieder 6 v. H. Dividende. Die Brauerei ſchließt nach Vornahme von 149 621(173 601)/ Abſchreibungen auf gen einſchl. des Vortrags aus dem Vorjahr von 68 230 0)„ mit einem Reingewinn von 189 072(188 280) ab. Der HV am 17. Januar wird, wie im Vorfahre, eine Dividende von 6 v. H. vorgeſchlagen. Zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben 69 022 l. * Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe A vorm. Haid& Neu in Karlsruhe(Baden). Das Geſchäftsjahr 1937/38 30..) hat ſich lt. Bericht günſtig entwickelt. Die Umſätze konnten geſteigert werden. Das Exportgeſchäft, auf das der größere Anteil am Umſatz entfällt, wurde ebenfolls ausge⸗ baut. Allerdings waren die Exporterlöſe wegen der Wäh⸗ rungsſchwierigkeiten in den verſchiedenen Ländern und in⸗ folge des Eindringens der ausländiſchen Konkurrenz in die Abſatzmärkte weiter rückläufig. Der neu aufgenom⸗ mene Fabrikationszweig elektro⸗automatiſcher Kühlſchränke hat ſich weiter befriedigend entwickelt. Zur Verbeſſerung der Fabrikottonseinrichtungen wurden 176 000(80 000) 4 aufgewendet. Die durch den Brand am 24. Juli 1937 zer⸗ ſtörkten Gebäudeteile wurden wieder aufgebaut, die ver⸗ nichteten Einrichtungen wurden erneuert. Die Zahl der Gefolgſchaftsmitglieder hat ſich im Berichtsjohr weiter er⸗ höht. Der Rohertrag ſtieg auf 2,91 Mill./(i. V. 2,79 Mill./ gegenüber 0,64 Mill./ ſonſtigen Aufwendungen). Erträge aus Beteiligungen ſteuerten 5600(0) 4, ao. Er⸗ G. träge 0,114(0,108) Mill./ bei. Nach 687 691% Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen(i. V. 122 355/ ſowie 43 917 1 ſonſtige Abſchreibungen) verbleibt unter Berückſichtigung von 0,07( abo. Aufwendungen ein Jahres⸗ gewinn von(86 296) /, der ſich um den Vortrag auf 248 542 3)/ erhöht. Der Dividendenvorſchlog lautet, wie bereits gemeldet, auf 6(4) v. H. bei 2 Mill. Ak. Zum Vortrag verbleiben danach 123 542. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr werden günſtig beurteilt.(HV. 15. Dezember.) * Scheben u. Zeller AG, Saarlauteru.— Neuverluſt. Dieſe Zündholzfabrik verzeichnet in dem jetzt veröffent⸗ lichten Abſchluß für 1937 einen verminderten Neuverluſt von 51 475(74784)/ bei 200 000% AK. Zur Beſeitigung des damit auf 126358/ erhöhten Verluſtvortrags hat die diesjäöhrige⸗Hauptverſammlung beſchloſſen, das Grund⸗ kapital um 125 000/ auf 75 000/ herabzuſetzen und gleich⸗ zeitig wieder um 425 000„ auf 500 000/ zu erhöhen. Der Ausgabekurs der neuen Aktien beträgt 105 v. H. Die Bi⸗ lanz verzeichnet zum 31. Dezember 1937 ein Anlagever⸗ mögen von 0,64 Mill./ und ein Umlaufsvermögen von 0,15 Mill. /, davon 0,1 Mill.„ Vorräte, denen 0,71 Mill./ Verbindlichkeiten gegenüberſtehen, darunter 0,65 Mill./ gegenüber Konzernunternehmen. * Ariſterung in der badiſchen Kuuſtwoll⸗ und Kunſt⸗ baumwollinduſtrie. Die Firmen Vogel u. Schnurmann und Fehrenbach u. Co. Kc in Karlsruher ſind auf die zu ihrer Uebernahme gegründete Kommanditgeſellſchaft„Ober⸗ rheiniſches Textilrohſtoffwerk Heim u. Co., Karlsruhe“ übergegangen, deren perſönlich haftender Geſellſchafter Kaufmann Hermann Heim, bisher Teilhaber der Firma Theodor Hettler⸗Ulm, iſt. Es ſind fünf Kommanditiſten vorhanden. * Spinnerei und Weberei Teesdorf⸗Schönau AG, Wien. — Kapitalerhöhung. Eine zum W. Dezember 1938 ein⸗ berufene ao bB der Spinnerei und Weberei Teesdorf⸗ Schönau A, Wien, ſoll die Erhöhung des Aktienkapitals von 2,5 Mill. S um 2,4 Mill. S auf 4,9 Mill. S be⸗ ſchließen und den Verwaltungsrat zur Feſtſetzung der Modalitäten der Begebung der neuen Aktien ermächtigen. * Leipziger Wollkämmerei, Leipzig.— 8(6) v. H. Divi⸗ dende. Die Wollkämmerei berichtet üher ein erfolgreiches Arbeitsjahr 1937/8. Die Rohwolleinfuhr Deutſchlands konnte dank der niedrigen Weltmarktpreiſe für Wolle, die von Auguſt 1937 bis März 1938 einen Abſchlag von nahezu 80 v. H. erfuhren, vergrößert werden. Der Wollanteil der Geſellſchaft blieb infolge der verſtärkten Verſorgung der Streichgarninduſtrie zwar in den Grenzen des Vorfahres, die quglitotive Auswahl war jedoch in dieſem Jahr weſent⸗ lich beſſer. Da auch die Zellwollerzeugung für die Woll⸗ wirtſchaft wefter ausgebaut wurde, konnte die geſamte Er⸗ zeugung des Unternehmens in Welle und Zellwolle bei voller Beſchäftigung der Anlagen während des ganzen Ge⸗ ſchäftsjahres um etwa 19 v. H. gegenüber dem Vorjahr geſteigert werden. Der Rohertrag ſtellte ſich auf 6,65(8,20 abzüglich 221 Mill. J übrige Aufwendungen), Löhne und Gehälter erforderten 3,92(3,53), ſoziole Leiſtungen 90,55 (0,40) Mill. /. Der Reingewinn ſtellte ſich einſchl. Vor⸗ trag auf 450 053(249 396). Hieraus ſollen 8(6) v. H. Dividende auf 5 Mill./ Aktienkapital ausgeſchüttet wer⸗ den, wovon 2 v. H. an den Anleiheſtock gehen. Zum Vor⸗ trag kommen 50 053(49 396). Für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr rechnet die Verwaltung nicht mit weſentlich höheren Wollpreiſenn. Damit dürften auch in Zukunft ähnliche Wollzufuhren wie bisher zu erwarten ſein, umſo⸗ mehr, als mit dem Hauptverſorgungsgebiet, der Union von Südafrika auch in dieſem Jahr ein im Werte erhöh⸗ tes Verrechnungsabkommen bereits abgeſchloſſen worden iſt. Da ſich die Zellwollerzeugung noch in aufſteigender Linie befindet, erſcheint eine weitere gute Ausnutzung der Kämmerei geſichert. Durch den ſtarken Zuwachs in Kamm⸗ garnſpindeln der Oſtmark und des Sudetenlondes rechnet das Unternehmen mit einem größeren Abnehmerkreis für ſeine Erzeugniſſe. Eine Reihe wertvoller Kunden in die⸗ ſen Gebieten, die verloren gegangen waren, konnte be⸗ reits wieder gewonnen werden. Im Rohmen der heutigen Bollausnutzung der Anlagen liegen Aufträge für einige Monate ver.(V. 19. Dezember.] * Handwerk und Induſtrie im Braugewerbe. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat in ſeinem Erlaß vom 28. Ok⸗ tober 1938 entſchieden, daß die organiſatoriſche Abgrenzung zwiſchen Handwerk und Induſtrie im Braugewerbe enk⸗ sprechend der Entſcheidung des Leiters der Reichswirt⸗ ſchaftskammer durchzuführen iſt. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat daraufhin die Handwerkskammern erſucht, die erforderlichen Maßnahmen ohne weiteren Ver⸗ zug zu treffen. Nach der Entſcheidung des Leiters der Reichswirtſchaftskammer ſind Brauereibetriebe, die in den letzten Frei Jahren bis zu 4000 Hektoliter Ausſtoß im Jahre zu verzeichnen hatten, in die Handwerksorganiſation einzugliedern. Brauereibetriebe, die in den letzten drei Jahren über 12 000 Hektoliter Ausſtoß im Jahre auf⸗ wieſen, ſind in die Induſtrieorganiſation einzugliedern. Brauereibetrieben, die zwiſchen 4000 bis 12 000 Hektoliter Ausſtoß im Jahre liegen, wurde es freigeſtellt, ſelbſt über ihre organiſatoriſche Zugehörigkeit zu entſcheiden. * Der Arbeitseinſatz in der Oſtmark. Im November iſt die Zahl der Arbeitsloſen in der Oſtmark von 106 543 ouf 112745, alſo nur um insgeſamt 6202 geſtiegen. Im Vorjahre war demgegenüber trotz einer ganz unzuläng⸗ lichen Erfaſſung der tatſächlich beſtezenden Arbeitsloſigkeit die Zahl der ausgewieſenen Arbeitsloſen im gleichen Mo⸗ nat um 41 000 auf 319 000 angewachſen. Das in Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit diesmol ganz geringfügige An⸗ ſteigen iſt ein Zeichen für die ſehr günſtige Lage des Ar⸗ beitseinſatzes. Der Zugang an Arbeitsloſen erfolgte aus Beſchäftigungen, in denen die vorgeſchrittene Jahreszeit die Arbeitsmöglichkeit jeweils beeinträchtigt. Es waren dies vor allem einige Bauarbeiten. Außerdem zeigte ſich nach Fertigſtellung von Arbeiten im Altreich eine verſtärkte Rückkehr von Volksgenoſſen, die ſeinerzeit aus der Oſtmark in dos Altreich vermittelt worden waren. Der über⸗ wiegende Teil der neu gemeldeten Arbeitsloſen konnte jedoch wieder in Arbeit vermittelt werden. Im Arbeits⸗ amtsbezirk Wien iſt die Zahl der Arbeitsloſen im Novem⸗ ber ſogar um 1300 auf 82 148 geſunken. Es iſt dies ein Zeichen für die oußerordentlich günſtige Beſchäftigungslage in der Stadt Wien. Beſonders günſtig war die Beſchäf⸗ tigungslage in der Metollinduſtrie. Aber auch in anderen Wirtſchoftszweigen herrſchte Kräftemangel. Jo ſelbſt in der Bauinduſtrie hielt trotz der vorgerückten Jahreszeit der Mangel an guten Zimmerern an. Scharfes Durchgreiſen der Preisüberwachungsſtelle in Wien, Der Polfzeipräſſdent von Wien hat zwei große Damenhutgeſchäfte in Wien in Geldſtrafen von 10 000 14 und ein weiteres Hutgeſchäft in eine Strafe von 5000 4 genommen. Dieſen drei Firmen wurde nachgewieſen, daß ſie die durch Lohnaufbeſſerung und marktordnende Be⸗ ſtimmungen eingetretenen Preisveränderungen dazu be⸗ nutzt haben, ihre Verkaufspreise gegenüber dem Vorfahre weit über das zuläſſige Maß zu erhöhen. Eine der Fir⸗ men hatte außerdem den Verkauf an preiswerten Preß⸗ hüten eingeſtellt und nur noch teure Qualitäten zum Ver⸗ kauf geſtellt, da an dieſen ihre Nutzſpanne größer iſt. In allen Fällen ſehlte die für jede Preiserhöhung— gleich⸗ gültig, worauf ſie zurückzuführ Aus⸗ nahmegenehmigung. Insgeſamt Monaten wegen Ueberſchreitung der Preisſtopperordnung vom Polizeipräſidnten in Wien rund 3000 Beſtrafungen verhängt. Unter dieſen Beſtrafungen befanden ſich 26 Ge⸗ ſchäftsſchließungen und Geldſtrafen bis zu 45 000/ im Einzelfall. * Faſt 7 Millionen Feuerſchäden im Oktober. Die für den Oktober der Fachgruppe Feuerverſicherung in der Wirtſchaftsgruppe Privatverſicherung von deren Mitglie⸗ dern gemeldeten Schäden lagen etwo in der Höhe des Vor⸗ monats. Der Oktober brachte bei den privaten Feuerver⸗ ſicherungsunternehmungen einen Werteverluſt von 6,98 Mill. 1, der durch 15 235 Schadenfälle herbeigeführt wurde. Die in allen Monaten des laufenden Jahres feſtgeſtellte Tendenz des Anwochſens der Geſamtſchäden und des gro⸗ ßen Gewichts der Großſeuerſchäden gilt auch für den Be⸗ richtsmonat. Im Oktober des vorigen Jahres betrug bei einer etwas höheren Schadenzahl(15 415) die Schaden⸗ ſumme nur 4,37 Mill. I. * Fachgruppe Handelsvertreter und Handelsmakler, Be⸗ zirksuntergruppe Mannheim. Der Leiter der Fachgruppe hat den Handelsvertreter Georg Dewerth in Mannheim zum Leiter der Bezirksuntergruppe Mannheim beſtellt, nachdem der frühere Leiter auf ſeinen Antrag von ſeinem Amt ent⸗ bunden worden iſt. 5 * Hauſſe an den jugoflawiſchen Börſen. Die erſte Wir⸗ kung des Wahlſieges Stofadinowitſchs machte ſich ſoeben an den Börſen von Belgrad und Zagrab bemerkbar, wo eine Hauſſe⸗Welle und ein Ueberfluß an ausländiſchen Deviſen das Kennzeichen des Börſenverlaufs war. Die Staatspapiere und die Aktien der wichtigeren Unterneh⸗ 68 mungen ſtiegen um—12 Punkte. Die Hauſſe wird als Zeichen des Vertrauens ausgelegt, das mon in Finonz⸗ und Wirtſchaftskreiſen in die Regierung Stojadinowitſchs ſetzt, der infolge des Wahlſieges die Arbeit für den wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau des Landes auf eine weitere Legislaturperiode von 4 Jahren ſortſetzen wird. Erſtes Rolls Royce⸗Werk für Flugzeugmotoren. Nach einer Verlautbarung des engliſchen Luftfahrtminiſters, Sir Kingsley Wood, anläßlich einer Beſichtigung der Rolls Royce⸗Werke in Derby iſt das erſte neue Rolls Royce⸗Werk für die Herſtellung von Flugzeugmotoren in Crewe nahezu fertiggeellt. Es wird 4000 Arbeiter beſchäftigen. Mit der Errichtung des zweiten Werkes, das ungeſöhr 3000 Arbeiter beſchäftigen ſoll, wird im März 1939 begonnen werden. Dieſes Werk ſoll nach einem Jahre fertiggeſtellt ſein. * Vor neuen Wirtſchaftsverhandlungen Polen— Sow⸗ jetrußland. Die halbamtliche polniſche Askra⸗Agentur be⸗ ſtätigte am Wochenſchluß, daß noch vor Weihnachten zwi⸗ ſchen Polen und der Sowjetunion Verhandlungen aufge⸗ nommen werden, um die Kontingente für den gegenſeitigen Warenaustauſch zwiſchen beiden Ländern für das Jahr 1939 feſtzuſetzen. Die polniſche Agentur glaubt den Ab⸗ ſchluß eines Vertrages ankündigen zu können, der den Rahmen des bisherigen Warenaustauſches zwiſchen Polen und der Sowjetunion erheblich erweitere. Polen würde in erſter Linie Induſtrieartikel aus dem oſtoberſchleſtſchen Revier nach der Sowjetunion ausführen, während für die Einfuhr ſowfetruſſiſcher Waren nach Polen vorausſichtlich Rohſtoffe und Halbfabrikate in Frage kämen. * Zunahme der Arbeitsloſigkeit in der Schweiz. Im November waren bei den ſchweizeriſchen Arbeitsämtern insgeſamt 68 826 Erwerbsloſe eingetragen gegenüber 57 405 im Oktober und 71062 Ende November 1937. Von der Geſamtzöhl der Erwerbsloſen waren rund 10 270 bei Notſtandsarbetten und 1330 in Kurſen und Arbeitslagern beſchäftigt. Ohne Berückſichtigung dieſer Perſonen ſtellt ſich die Zahl der bei den Arbeitsämtern angemeldeten Er⸗ werbsloſen auf rund 57 200. Die Zunahme der Erwerbs⸗ loſigkeit im November hängt in erſter Linie von dem Sai⸗ fongewerbe, insbeſondere vom Bauhandwerk, ab. In der Textilinduſtrie iſt eine Belebung der Beſchäftigung feſtzu⸗ ſtellen. * Gidgenöſſiſches Schuldbuch in der Schweiz. Der Schweizeriſche Nationalrat beſchloß am Dienstag einſtim⸗ mig, auch in der Schweiz ein eidgenöſſiſches Schuldbuch anzulegen. Damit ſoll einmol dem Gläubiger größere Sicherheit in unruhigen Zeiten geboten werden. Ferner gloubt die Regierung, dadurch erhebliche Erſoarniſſe zu er⸗ zielen, da die Ausgabe von Obligationen, die Verwaltung von Wertpapieren und die Einlöſung der Kupons größere verwaltungstechniſche Arbeit mit ſich bringt. Im Anſchluß daran begann der Nationalrat mit der Beratung der Ver⸗ faſſungsartikel über die Verſtärkung der Landesvertei⸗ digung und die Arbeitsbecchaffungsmaßnahmen. Dabei wurde von dem Referenten des Ausſchuſſes hervorgehoben, daß der Abwertungsgewinn der Nationalbank nicht onge⸗ taſtet werden ſollte.. * Abſchlüſſe ſchweizer Brauereien. Die Aktienbrauerei Baſel verteilt für das Geſchäftsjahr 1937 eine Dividende von 4 v. H. auf das AK von 1,5 Mill. ſfr. In den beiden Vorjahren blieb das Kapital dividendenlos.— Die Sal⸗ menbräu Rheinfelden ſchüttet für das am 30. September 1938 abgelaufene Geſchäftsjahr auf das AK von 2 Mill. Ur eine Nettodividende von 5 v. H. aus gegenüber 4. H. im Vorjahr. 5 *Englauds Exportintereſſen in Südamerika.— Beſſerung der Lage. In der Generalverſammlung der Bank of London ond South⸗America teilte der Vorſitzende Lord Bardington mit, daß ein wirklich fühlbarer Umſchwung der gegen⸗ wärtigen Lage im Exportgeſchäft mit Südamerika natürlich ſehr ſtark von der wirtſchaftlichen Erholung in den Ver⸗ einigten Staaten abhänge, die im letzten Jahr teilweiſe aus politiſchen Gründen nur ſehr langſam vorwärts gekommen ſei. Man könne jedoch bereits Anzeichen für eine leichte Beſſerung der Wirtſchaftslage in Südamerika erkennen, die ſich auf das Exportgeſchäft auswirken müſſe. Chile werde durch das Anziehen der Kupferpreiſe begünſtigt. in Braſilien mache ſich bereits eine Steigerung der Kaffeeverſchiffungen bemerkbar, und aus Argentinien werde ſoeben gemeldet, daß mit einer Rekordweizenernte zu rechnen ſei, obwohl der letzte Froſt im Süden etwas ſchadete. Auch für die Matsernte ſeien die Ausſichten in Argentinien ausgezeich⸗ net, vorausgeſetzt, daß im Dezember und Januar reichlich Regen falle. Für Leinſaat allerdings werde die hohe Qualität der letzten Ernte vorausſichtlich nicht voll auf⸗ recht erhalten werden können. Indeſſen werde die Export⸗ ſtellung Englands im Handel mit Südamerika weiter durch zwei Momente beeinträchtigt: Einmal durch die zunehmende deutſche und italteniſche Konkurrenz, die im Handel mit Braſtlien und Peru beiſpielsweiſe im 1. Halbjahr 1988 eine Halbierung des britiſchen Exportantells auf 10 v. H. der geſamten Einfuhr der beiden Länder mit ſich gebracht habe, und zum anderen durch die ſteigende Induſtriali⸗ ſierung Südamerikas. Ihr Tempo und die damit zuſammen⸗ hängende Verengung der Exportchaneen wird nach Lord Bardington vorausſichtlich ſo lange foreiert werden, als der Abſatz der Exportüberſchüſſe dieſer Länder nicht zu an⸗ gemeſſenen Preiſen garantiert iſt. Seiner Meinung nach können die britiſchen Exvorthäuſer dieſer Entwicklung nur durch eine weitere Geſtaltung ihrer Exportſortimente be⸗ gegnen. ö Waren und Märkte * Mannheimer Pferdemarkt. Es ſtanden 1 55 Verkauf N 45 Wagenpferde, das Stück 350650; 20 Arbeitspferde, das Stück 40—210; 63 Schlachtpferde; Marktverlauf: mittel. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Dezember. Im Berliner Getreideverkehr iſt der Bedarf infolge der gün⸗ ſtigen Verſorgungslage nach wie vor nur mäßig, ſo daß ſich keine nennenswerte Umſatztätigkeit entwickeln konnte. Die Kaufluſt der Mühlen beſchränkt ſich auf kleine Poſten Weizen. Roggen findet verſchiedentlich in der Provinz Unterkunft. Futtergetreide hat ſtetiges Geſchäft. Das Intereſſe richtet ſich in erſter Linie auf Futtergerſte. Die Zufuhren haßen ſich hierin eher etwos verſtärkt. Auch IDELS- U WIRTSCHAFT-ZEITTLUNOG Mittag-Ausgabe Nr. 577 Nhein-Mainische Abendbörse Sul und behaupfei Frankfurt, 13. Dezember Die Geſchäftstätigkeit an der Abenoͤbörſe erreichte gleich dem Mittagsverkehr wieder nur kleinſten Umfang, da die außenſtehenden Kreiſe ihre Zurückhaltung beibehielten, Der Berufshandel erhielt dadurch ebenfalls keine Anregung zu Eigengeſchäften. Trotz der ſtarken Geſchäftsſtille war die Haltung aber behauptet, was ſich auch in größtenteils unv. Kurſen ausdrückte. Von den führenden Werten waren Verein. Stahl mit 103, Mannesmann mit 105% und J Farben mit 147 je 76 niedriger gefragt. Sonſt notierten .a. Daimler 128, Geſſürel 127, Mönus 122, Erdöl 12053, Metallgeſellſchaft 1157, Eßlinger 104 und Junghans 99. Auch Großbankaktien lagen behauptet. In Renten war das Geſchäft ohne Belang. Reichsalt⸗ beſitzanleihe waren zum Schlußlburs von 12776 gefragt, von Induſtrieanleihen 6 v. H. 3 Farben niedriger mit 117%, von Pfandbriefen Naſſ. Landesbank K. O. unv. 99 75 Induſtrie⸗ und Braugerſten ſtehen teilweiſe etwas mehr zum Verkauf. Der Mehlmarkt liegt weiterhin verhältuis⸗ mäßig ſtill. Auch in Futtermitteln wird der Bedarf lau⸗ fend gedeckt, ſo daß ſelbſt Kleien zur Zeit nur zögernd aufgenommen werden. N Dezember(38) 478; Jan. 474, Febr. 475; März 475; April 470; Mai 465 Juni 461; Juli 456 Auguſt 455 Sept. 448; Okt. 444; Noy. 445; Dez. 449 Jan.(40) 450; März 453; Mai 455 Juli 456; Okt. 456; Tendenz ruhig, ſtetig. * Der Londoner Goldpreis betrug am 13. Dezember für eine Unze Feingold 149 ſh 1% d= 86,7162 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,5337 Pence 2,7879 9 J. Am freien Markt wurden am 13. Dezember 1989 764 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preiſe von 149/1½ ſh pro Unze fein verkauft. * Weinverſteigerung in Nierſtein. Die erſtmals durch⸗ geführte Weinverſteigerung der Winzergenoſſenſchaft Nier⸗ ſtein hatte einen befriedigenden Erfolg. Alle 33 Halbſtücke und 12 Viertelſtück 1937er Naturweine wurden bis auf zwei Halbſtück abgeſetzt. Der Geſamterlös ſtellte ſich auf 34 690 /, der Durchſchnittspreis je Halbſtück auf 938. Den höchſten Preis erzielte ein Viertelſtück Kranzberg Spätleſe mit 850. * 100. Weinverſteigerung des Großen Ringes. Die auf ſechs Tage berechnete diesjährige Herbſtweinverſteigerung des Trierer Vereins von Weingutsbeſitzern der Moſel, Saar und Ruwer(Großer Ring) hat ihren Anfang genom⸗ men. Es iſt die 100. Verſteigerung des Großen Ringes. Insgeſamt gelangen 510 Fuder 1937er zum Ausgebot, ſer⸗ ner 2 Fuder 1935er und 17 Partien loſe Flaſchenweine des Jahres 1985. Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 1 Kg. netto in Reichspfennig, unverzolll Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 13. 12 10 Uhr 12 12 12.30 Uhr Brie Geld bezahlt Br tef Geld bezahlt Dezember 32 30— 32 30 1 März.. 32 30— 32 30— Mai 32 30— 32 30— N 32 30— 32 30— September 1 32 30 875 32 30— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter e Stand. 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. . 13 12— 10 Ubr 30 12. 12.— 2 Uhr 15 Brief] Geld] bez. Brief Geld bez. Nov..90.75 2.90.75 5 Dez..95.80 2.95.80 5 Januar.95 3,85 2.95.85 285 Februar.95.85 0.05.95 0 März 4,05.95*.10 4,00* April.15.05*..20 4,10 5 Mai.. 4,25.15.25.15 5„ Juni.30.20.30 4,20* Jul 43.25.40.30 5* Auguſt 4404.30.453.35 00 Sept..45.35.50.40 5„ Okt..„ I.45 l 4,35*.50.40 85 Geid- und Devisen mark! Paris, 13. Dezember.(Schluß amtlich). London 177.68 Belgien 641.62 Oslo 890.— Neuyvork 3810,50 Schweiz 860,25 Stockholm 912.50 Berlin 1530.— Kopenhagen 793.— Spanien* Italien 200,35 Holland 2070,50 Warſchau 2700, London, 13. Dezember.(Schluß amtlich). Neuyort 466,56] Liſſabon 110,18 J Hongkong 1200 Montreal 471, Helſingfors 226,84 Sch anghal 0/62 Amſterdam 888,52 Budapeſt 2425, Yokohama 7 55 Paris 177,76 Belgrad 214,— Auſtralien 12, Vrüſſel 2770,50 Sofia 405,— Mexiko 75 Italien 8870,— Moskau 2535,— Montevider 17 055 Berlin 1163.25 Rumänien 660,— Valparaiſo 120, Schweiz 2072,50] Konſtantin 600,— Buenos Spanien 5 Athen 548.— auf London 99 8 5 Kopenhagen 1941,— Warſchau 2525.—[ Südafrika 1001 Stockholm 1042,.—] Auenos Aires 1805,— Oslo 1990,12 1 Rio de Jan. 293,— . Melalle gamburger Metallnoflerungen vom 13. Dezember Banca- u. Brief Geld Kupfet Straitszinn 2 BrieffGeldBriefſcheld e p. 100 Kg) 17,17 Januar.50 53.50 273,0 273,0 Feinfilber(RM per leg). 39.803080 Februat 53.50 53.50 273,0 278.0 Feingold(Nan per g).8 2 März 53.5053. 500273.0273.0 Alt⸗Platin(Abfälle) April 53 5053,50 0273.0 273,00]. Eircapr. RM per 9 2,20 2440 Ma 53,5053.50273,00273,0 Techn. reines Platin Jun!„ Detailpr.(RM per) 3,40 Juli V 8 e Voce Ab eptember..„Antimon Regules chines. Dobben per 700 5—. 44.— 4975 Novembe ii.. Queckſilber(per Flaſche) 71— Dezember 53,50 83,50 275,0. 273,0 J Wolframerz chineſ, in 8p) e 80, krachienmarki Duisburg- Ruhrori Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe im Gegen ſatz zu geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frochten und Schlepplöhne blieben unverändert. „ 5 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thbeales, Wiſſenſchaft und Unterbalkung: Carl Oune Elſen bark.— Hen delstell: Dr. Fri Bode.— Lokaler Tell: Dr. Fri Hamme. — Sport: Willy Maller.— Südweſtdeutſche Umſchau. Gnich und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, fämtliche in Menn Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenau⸗ 55 Südweſlkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nuf bei Rückporto. 5 er: Neue Manubekmer Zeitung annheim, K 1, 46. ür Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen akob Faude, Mannheim. 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 güleig. 1 Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſchelnen gle leitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B Herausgeber, Drucker und Ver De. Fritz Bode& Co., Verantwortlich anzug gebe Er. 90 Uh noſſen Uniſo Se mitgli P. T Str alle P Str. Hor Parkho mitalie Frie ſprechu! leiterir ſprechu! L 9,7. Achtung Neck, „amm Neck, nimmt Hitlerjt chen Al Nr. 51 Uhr in Sin tag 20. Gruß um.45 an. W abend Neck NSefyr keil. N 39 817 dende ſind mi Heu ſaal de und M mittler. 5 Die ſolgt in 14. 12, A Mittwoch, 14. De zember 1938 — 5 Neue Mannheimer Zeitung NSEDAP-Miſſeilungen 7 rt 2 17 3 An ae Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim! Die ben das Propagadamaterial auf dem Zimmer 3, abzuholen(Wille und Kreispropag Weg, Reduermat Neues Volk und Schulungsbriefe. Letzter Termin: 17. 12. Kreispropagandaamt. Ehrenbereitſchaft Vie Ehrenbereit ft tritt am Samstag, 17. 12., um 18 ihr ung, Rheinſtraße 1, an. Dienſt⸗ anzug: Be bung kann für dieſen Dienſt nicht gegeben werden. Kreisorganiſativusamt. Ortsgrunpen der NS DA Erlenhof. 14. Dez 90 Uhr 8 mber agſchafts 2 wen er Uniform. mm. Donnerstag, 15. 12., 20.15 Uhr, General- miügliederverſamralung„Badiſchen Hof“. Es ſpricht Pg. Dr. Kattermann. Erſcheinen Pflicht. ö Strohmarkt. 15.) Uhr, Dienſtbeſprechung für alle Politiſchen Leiter. Anzug: Untſorm 5 NS⸗rauenſchaft Uör, betetligen ſich ſämtliche verſammlung im Dr.⸗Ley⸗Sool (Eingang: Alte Frankfurter Mitglieberverſammlung um imen der Verbraucher Ge⸗ ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht. in den Neueichwald. 14. Frauen an der Bopp& . . 14. 12., 20 Uhr, Stab⸗ und Zellenfrauen⸗ eſprechung in der Ortsgruppe. ord. 15. 12., 20 Uhr, Pflichtheimabend für zuenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im ſich ſämtliche Mit⸗ arbeterinn derverſommlung der NS DA p in der V ra t. Humboldt. 1 Pflichtheimabend in der Flora“, Lor Kreuz, VDA und kommen um 19.90 Mheinau liche Frauen Hos“. Neckarſtadt⸗e „Durlacher raße 17/19. Jugendgruppe, Rotes DA ſind eingeladen. Die Süngerinnen Uhr zu Frau Leux. 12., 20 Uhr, Pflichtheimabend für fämt⸗ und Frauenwerksmitglieder im„Bad. 15. 12., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im „Käfertaler Straße 168. 15. 12., 20 Uhr, Heimabend im„Pflug“. 15. 12., 20 Uhr, Pflichtheimobend für ſämtliche und Frauenwerksmitglieder und Jugend⸗ hrenkopf“. 20.15 Uhr, gruppe im„M 12 05.5 Strohmarkt. Pflichtheimabend für Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im 15. 12., 20 Uhr, Heimabend im 5. 12., 20 Uhr, Nähabend ſowie Be⸗ ſprechung ſämtlicher Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchafts⸗ leiterinnen in B 4. Feudenheim⸗Weſt.. 12. für ſämtliche Frauenſchafts⸗ im Heim. Edingen. 15. 12., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Fried⸗ tichshof“ für sämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Achtung Abteil angsleiteriunen. ſprechung der Asdteilu L 9,7, Erſcheinen iſt Pfli Achtung Jungen gruppe: 20 Uhr Pflichtheimabend und Fraueuwerksmitglieder 15. 12., 20.30 Uhr, Be⸗ sleiterinnen für Hilfsdienſt in ht. Neckaran⸗Nard. 15. 12. 20 Uhr Pflichtheimabend im Lamm“ ** 5 Neckarſtaht⸗Oſt. 15. 12., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Durlacher Hos“, Käfertaler Straße 168. Achtung, Hilfsdienſtmädel. 15. 12., 19.30 Uhr, wichtige VBeſprechung in L 9, 7. Erſcheinen der gemeldeten Mädel iſt unbetängt Pflicht. Abgangszeugnis, ſowie Lebenslauf und Lichtbild, ſoweit dies noch nicht gebracht wurde, iſt kitzubrängen. . i i Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. Die Gofolgſchaft tritt am 14. 12. um 20 Uhr vor der Lugenbergſchule in Unſorm an. Heimabend. Hitlerjungen Achtung! Der Bannſpielmannszug 171 nimmt zu ſeinem weiteren Ausbau eine große Anzahl Hitlerjungen als Trommler und Pfeifer auf, gleich wel⸗ chen Alters. Bevorsugt werden ſolche, die irgendein In⸗ strument beherrſchen. Die Anmeldungen haben möglichſt ſuſort zu erfolgen bei S..⸗Führer Bahm Wallſtattſtraße Nr. 51(Nähe Gabelsbergerplatz) oder montags ab 20.80 Uhr in der K⸗5⸗Schule. 5 BDM Siugſchar. Heimabend Mittwoch verlegt auf Donners⸗ tag 20,30 Uhr in den Untergau. Beiträge mitbringen. Gruppe 5 Friedrichspark. Am Mittwoch tritt die Gruppe um.45 Uhr in tadelloſer Uniform auf dem Zeugbausplatz all. Weihnachtspaketchen und Beitrag iſt mitzubringen. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Mittwoch, 14. 12., 20.30 Uhr, findet in„Feldſchlößchen“, Käfertaler Straße 178, die Mona!sver⸗ ſümmlung ſtatt. Es erſcheinen die Straßen⸗, Zellen⸗ und Nockobmänner, Betriebsobmänner und ihre Mitarbeiter, Handel und Handwerk, Werksfrauen ſowie die Werkſcharen der Firmen Joh. Walöherr und Kali⸗Chemie Dienſtanzug. Berufserziehunaswerk O 4, 87/9 Das Bilanzbuchhalterſeminar 203b bef Herrn Vetter fält am Donnerstag, 15. 12., aus und wird am Freitag, 15. 12, 19.30 Uhr, in G 1, 10, Saal 2, fortgeſetzt. Frauenabteilung Almeuhof. Donnerstag, 15. 12., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im Gaſthaus„Altes Gaswerk“, Windeckſtraße 91. Hausgehilfen 1 Neckarau. Die Hausgehilfen nehmen am Heimabend der SeFrauenſchaft im Gaſthaus„Zum Lamm“, Luiſenſtraße, eil. Beginn 20 Uhr. Kraft durch Freude beach erinnere die Orts⸗ und Betriebswarte(der Groß⸗ Kab an die heute, 20 Uhr, im„Siechenbräu“ ſtattfin⸗ gende Arbeitsbeſprechung. Die Vexranſtaltungsvorſchläge ſind miezubringen. Volksbildungswerk lee eute, Mittwoch, 14. 12., 19.30 Uhr, beginnt im Zeichen. lack der Leſſingſchule eine Arbeitsgemeinſchaft Zeichnen und Malen. Für den erſten Uebungsabend ſind eln Block mittlerer Größe, Bleiſtift und Kohle mitzubringen. Volkschor „Die Proben für den Mannheimer Volkschor finden wie ſelgt in der Liedertafel, K 2, um 20 Uhr ſtatt! Mittwoch, . 42, Probe für Frauen; Mittwoch, 21. 12, Geſamtprobe. . NN Donnerstag, 15. Dezember Allgemeine Körperſchule Oſſener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.80 hen Schillerſchule. ls bis 19 Uhr Stadien, Gymnaſtithalle. Betriebs fportkurſe: 18 00 bis 19.30 Uhr Peſtolozziſchule 8 und Z(Kohlenkontor Weyheumeyerſ. 18.80 bis 20 Uhr näglerſchuie(Mohren Feder hofft 10 bis is Uhr Sport lader RS Ta Rheinau(Th. Goloſchmidt Ach) 17.15 1 tr Uhr, TL⸗Plat Walozof(Bopp u. Reutherſ. 18 bis 8 r Pfalzplaß(Och Lanz]. 17.80 bis 19 Uhr Ado lr emens⸗Gewerbelchule(Bod Aſſekuranz! 20 bis Uhr Peſtalozziſchule B(Handwerkerwerkſchar 216) 19— rund Federhoffſ. 19 bis he 2 ſtwerke). 18 bits triebe der Orts⸗ 20.30 Uhr Schillerſchule A( 21 Uhr Shillerſ B(D 20 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule gruppe Strohmarkt). 2 Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: Jeweils 20 N 2 (Klein bis 21.30 Humboldtſchule. Feudenheimſchule und Wohl⸗ gelegenſchule Betriebsſportkurſe: 16 bis 17.30 Uhr Uhlonoſchule Hanſa mens). 19.30 Uhr Mädchenberufsſchule(Sie⸗ Ski⸗Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Mäuner: 20 bis 21.30 Uhr Peſtolozziſchule. Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Kindergymnaſtik 17 bis 1745 Uhr und 1745 bis 18.80 Uhr fewetrls in der Humbokötſchule. 14 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 18 Uhr 17 bis ls Uhr 21 bis 22 und 22 bis 225 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhef Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle: 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Haupteingang. Zimmer 121 Freitag, 16. Dezember Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Stadion 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A (Defaka). 16—18 Uhr Stadion, Feld 2(Bayer. Hypotheken⸗ und Wechſelbank 17.30 bis 19 Uhr Peſtalozziſchule B (Bad Communale Landesbank; 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗ Siemens⸗Gewerbeſchule(Oeffentl. Lebensvers.]. 18 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Dresdner Bank!. 18 bis 19.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Herbſt⸗Felinaf 20 bis 21.80 Uhr Wohlgelegenſchule(Werner u Nicola]. 18 bis 19.30 ihr Gymnaſtikhalle Stadion(Siemens). 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Modehaus Neugebauer). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Seckenheimſchule(Turnhalle) 20 bis 21.30 Uhr Fried⸗ richsfeld(Rathousſaal]. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufs⸗ ſchule Weberſtraße(Defoko). 18.90 bis 20 Uhr Gymnaſtik⸗ halle im Betrieb(Rheiniſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank]. 17.80 bis 19 Uhr Ühlansſchule(Herbſt⸗Fellna). 20 bis 21.30 Uhr Uhlandſchule(Kaufhaus Hanſa Ach). 17 bis 18.30 Uhr Eliſabethſchule(Berk). Deutſche Gym naſtir Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: Uhr Gymnaſtikfaal. Goetheſtraße 8, Kindergymnaſtik 14 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städti⸗ ſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: Jewells Städtiſches Hallenbad 18.30 bis 20 Uhr Kohlenkontor Weyhenmeyer. Halle 3 20 bis 21.830 Uhr Bopp u. Reuther, Halle 3. Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad Halle 3 Rollſchuhlauf Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium Moltkeſtraße Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18 bis 14 Uhr 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht. und Viehhof. 19 bis 20 Samstag, 17. Dezember Schwimmen Offener Furſus für Franen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad Hallen 1 und g. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Hallenbad, Halle 1 (Heinrich Lanz AG). Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entoegen. Sonutag, 18. Dezember Allgemeine Körperſchule 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2. Betriebsſportkurſe: Rheinſchiffahrt⸗Ach vorm. Fendel, Dehner wurden 4311 erntehindergärten, 3117 Schweſternſtatlonen, 22 280 flliſs- und Berotungsſtellen neben vielen anderen ſoßlalen kinricnungen durch die nav. geſchaffen. Durch Deine mitgliedschaft zur 0. nliſſt Du dleles Werk erweitern. Dagesbaleacles Mittwoch, 14. Dezember Natipnaltheater: 20 Uhr„Die ſchallhafte Witwe“. Hleinkunſtbünne Libelle; 16 Uhr Haustrauen⸗Vorſtellung: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz Harmonie, D 2, 6: 18 Uhr Konzert junger Künſtler. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors; Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Ziel in den Wolken“.— Alhambra:„Tanz auf dem Vulkan“.— Schauburg„Der Spieler“.— Palaſt: en e— Gloria:„Fahrendes Volk“.— Seala: „Eine Frau kommt in die Tropen“. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Aus⸗ gabeort Frankfurt a.., vom 14. Dezember: Die Geſamtlage hat ſich wenig geändert. In großer Ver⸗ breitung hat ſich jedoch auch in unſerem Gebiet Hoch⸗ nebel eingeſtellt, der die Witterung für die Niede⸗ rungen unfreundlicher geſtaltet und im weſent⸗ lichen auch noch erhalten bleibt. Die Berggipfel ragen darüber hinaus und zeigen meiſt heiteres Wetter. Vorausſage für Donnerstag, 13. Dezember Vielfach Nebel oder Hochnebel, darüber heiter, im allgemeinen trocken, Temperaturen wenig geändert, Winde aus Süd bis Oſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Dezember + 3,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 14. Dezember 7 2,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 2,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis von 14.30 bis 10 0 12.30 und Theatermuſeum, 20: Geöifnet von 10 bts 13 und von 15 bis 17 Uhr Städliſche Kunſthalle: Geöffnet von ih bis la und von 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 1 Sonderausſtellung: Gegenwart. Manüheimer Kunſtverein, I 1, 1: und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. ſeſäle:—18 und 15—19 Uhr. Gedächt lung für Giambattiſta ce er ne. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe 16 bis 19 Uhr Leſeſaal geöſinet von 11 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 16 bis 19 Uhr Kinderleſehalle: Geöfnet von 15 bis 19 Uhr Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöefnei von 10—20 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſteru Bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. — n— bis 21 80 Ubr Oeſterreichiſche der Werkkunſt Geöffnet von 10 bis 13 und Bodoni Verlobungs⸗, Vermählungs⸗, Geburtsanzeigen, Glückwunſchkarten begtehend aus Büfett 160 em 2 breit Biche ge- Druckerei Dr. Haas babe woe N I.-6/ Fernsprecher 249 44 i e echt Blche. A Holsterstühle n 295. abauge en. MWelhnacitsgeschenke im Fachgeschdft Möbel Urkunden-Mappen Schmid Gästebücher E 3, 2 Tagebücher 5 Termin-Kalender. 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Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frübkonzert.—.30: Ohne Sorgen feder Morgen. .20: Für Dich daheim.— 10.00: Volksliedſingen.— 11302 Volks muſik.— 12.00: Mittags konzert.— 14.00; Muſik nach Tiſch(Schallplatten.)— 16.00: Muſik am Nachmiftag (Schallplatten).— 17.00: Streifzug durch den Opernführer (Schallplatten).— 19.00: Uff Chunſcht und Oſebank. Win⸗ terliches aus der warmen Stube.— 19.45: Der Goethe⸗ preisträger Hans Caroſſa. Zum 60. Geburtstag.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Großes Konzert.— 21.00: Almanach für Jäger und Naturfreunde.: Dezember.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.003 Nachekonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Voltsliederſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00 2 Großes Konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis örei.— 13.30: Franz Völker ſingt(Schallplatten.)— 15.30: Jungen und Mädel ſingen.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00 Sind Klaffiker unmodern? Plauderei.— 18.20: Schubert⸗ Lieder.— 18.45: Muſik auf dem Trautonium. 55 19.002 Von Woche zu Woche.— 20.10: Das ſchönſte Geſchenk— ein Rundfunkgerät.— 21.10: Orcheſterkonzert.— 22.302 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Barnabas von Geczy ſpielt. — * 1938 1 a Ate wren. 2 ve Sen. as sgh. Blocks in ed. Aus führung Vertr. St. Kempter Lhaten 3. Rü Hafensttaße 3 5 500 unser lieber Vetter, mein P rä 4 Oberst a. D. Kinderwagen 17.95 25.— 39. und 48. RM. gebraucht Wagen 2J.— u. 25. M Puppenwagen .9.30,.50 M. alle Wigen auch a. Toilzahlung. 3596 Endres, echarau Sohulstr, 53 Nohlenbageoten Badewanne Nach Gottes Ratschluf verschied in Neckargemünd mein lieber Bruder und Schwager, unser guter Onkel und Großonkel, guter Pate, Herr f ugust Altritt — Inhaber hoher Orden nach einem mit großer Geduld ertragenem, schweren Leiden im vollendeten 83. Lebensjahre. Mannheim, Leipzig, Darmstadt, den 12. Dezember 1938. In tiefer Trauer: Anna Maria Guischard, geb. Altritt Dr. Wiünelm Guischard, San.-Rat Frau Kari Lufierbeck, geb. Guischard Willried Luiſerbeck Jürgen Luſſerbeck Familie Obersileuineni Trupp Becken, Spiegel, Gasautomat, 4H. Gasherd m. in Backoſen und kl. Zimmeroſen zu verkf. S723 Inſtall. Kemkes, Abe Bd, 10 11 12, 1 deen 11.12 114 Nheinſede 170% 76,175 1721.40 ad 172% 6184,46 854 75%% 217 2011.84(•75 Fehl.418474 5„ Hagan 3440 3 e eee Mannheim 2470 27 22 555 2 17 Mannheim 2,39.29 2 202.13 Qu 7. 15, part., am Friedrichsrg. Die Beerdigung findet am Donnerstag. dem 15 Dezember 1988, 15 Uhr, annheim von der Friedhofskapelle aus statt. 5 Wir bitten von Beileidsbesnehen Abstand nehmen zu wollen Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 14. Dezember 25 Ein packendes FIIm Wer K dessen schauspiele fische Be- setzung ein herrliehes Billa des Zusammenspiels bietet. Die Oper im Heim Die beliebtesten Melodien der (40 er Tag e bis ne ute etz! um d Milſionen Der 8 5 im Zirkus k 1 meisigespielten f ac Lida Baar ova U*. 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