VLeih macht Freude macht r Seilung Mambelmer Genttil- Anzeiger g breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Für Kamilten⸗ und Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteue: R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich 2½% Mk und 62 fa Trägerlohn. in unſeren Geſchäftaſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poß 2 70 Mk einſchl ö Pia Poſtbef ⸗Geb Hterzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr 12 Kronprinzenſtt 42 Schwetzinger Str 44 Meerkeldſtr 18. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ſeleinanzeſgen ermäßtate Grundotelſe Allaemein aültig tſt die Anzeigen Pretsliſte Nr 9. Bet Zwangsveraleſchen odes Konkurfen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewahr für an belonderen Plätzen and Hierauf wandte Abbeſtelln 60 75 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben 5 Abbeſtellungen mülſſen bis(päteſt 25( d koigend Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichteſtand Mannheim. 17 5 2 0 Mittag- Ausqabe N Dienstag. 20. Dezember 1038 149. Jahrgang— Nr. 387 n 2 Lale bei dugszuſammenſloß Bonnet über den zwift mit talen- Neue Ehumberlain-Rede vor dem Anterhaus Von der Ebro Front St erer zugunfall in Brafilien Auch Liſſabon hat eine Kataſtrophe ähnlicher Ausmaße zu beklagen anb Rio de Jaueirso, 20. Dez. Auf der braſilianiſchen Zentralbahn ſtieß ein Güterzug, der das Haltſignal überfahren hatte, auf der durch den Staat Minas Geraes führenden Strecke mit dem zwiſchen Bello Horizonte-Rio de Janeiro verkehrenden Schnellzug zuſammen. Dabei wurden über 50 Perſonen getötet, während über 60 Verletzte geborgen werden konnten. Die in der Nähe des Unfallortes liegenden Hoſpitäler der Stadt Bar⸗ bacena ſind überfüllt. Man vermutet, daß die Zahl der Opfer noch weiter ſteigt. Der Statiousvorſteher des Bahnhofes, der von dem das Unglück verurſachenden Güterzug durch⸗ fahren wurde, wurde vor Schreck wahnſinnig. 35 Arbeiter im Tejo ertrunken dnb. Paris, 20. Dez. Nach einer Meldung aus Liſſabon, ſtieß dort ein kleiner Perſonendampfer, der den Verkehr zwiſchen den beiden Tejo⸗ufern verſieht, mit einem Bagger zuſammen und ſauk. Bis 22 Uhr Ortszeit konnten fünf Tote und 30 Verletzte geborgen werden. Man vermißt noch 30 Fahrgäſte, mit deren Tod zu rechnen iſt. Der Unfall trug ſich am Abend zu, als der Kurs⸗ dampfer Liſſabon—Cascilhas plötzlich mit dem ita⸗ lieniſchen Baggerſchiff„Final Marina“ zuſammen⸗ ſtieß, wobei er ſofort verſank. Das Schiff war über⸗ füllt mit von der Arbeitsſtätte heimkehrenden Ar⸗ beitern. Entſchiedene Erklärungen Vonnels: „Kein Jußbreit franzöſiſchen Vodens wird abgetreten werden!“ EP. Paris, 20. Dezember. In der Kammerſitzung vom Montag hielt Außen⸗ miniſter Bonnet die anläßlich der Beratungen über den Haushalt des Außenminiſters angekündigte Rede über die franzöſiſche Außenpolitik. Bonnet ging zunächſt auf das Verhältnis zwi⸗ ſchen Frankreich und England ein. Die Grundlage der diplomatiſchen Aktionen Frankreichs bleibe die engliſch⸗franzöſiſche En⸗ tente. Wenn eines der beiden Länder angegriffen werden ſollte, würde die andere Nation ſofort zur Hilfe kom⸗ men. Der Außenminiſter wiederholte in dieſem Zuſammenhang, wie er das ſchon vor dem Außen⸗ politiſchen Kammerausſchuß getan hatte, die von dem damaligen. Außenminiſter Delbos abgegebene Erklärung:„Wenn Großbritannien das Opfer eines nicht provozierten Angriffes werden ſollte, dann würde Frankreich ihm ſofort mit allen ſeinen Lands, See⸗ und Luftſtreitkräften zu Hilfe kommen. Der Außenminiſter verwies dann auf ſeine eigene, kürzlich abgegebene Erklärung, wonach die Beziehungen zwiſchen Frankreich und England ſo enger Natur ſeien, daß ſie den Rahmen einer juri⸗ ſtiſchen Verpflichtung weit überſchritten.. Bonnet ging dann auf die Unterzeichnung der ge⸗ meinſamen deutſch⸗franzöſiſchen Erklä⸗ rung vom 6. Dezember ein. Der Außenminiſter gab ſeiner lebhaften Befriedigung über den Abſchluß dieſer Erklärung Ausdruck und betonte: „In Europa könne kein Konflikt zum Ausbruch kommen, wenn Deutſchland und Frankreich den gleichen guten Willen an den Tag legten.“ Dann beſchäftigte ſich Bonnet mit dem Ver⸗ hältnis Frankreichs zu Italien. Er unterſtrich dabei den guten Willen Frankreichs gegenüber Italien zur Entſpannung und harmoni⸗ ſchen Ausgeſtaltung der Beziehungen, betnute aber nachdrücklich den Willen Frankreichs, keinen Fußbreit ſeines Bodens abzutreten. ſich der Außenminiſter der Frankreich bleibe ſeinen dem Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß treu. Es wünſche das baldige Ende des ſpaniſchen Bürgerkrieges und ſei über⸗ zeugt, dieſes Ende könnte erheblich beſchleunigt wer⸗ den, wenn alle Völker die Spanier unter ſich laſſen würden.— Abſchließend beteuerte Bonnet mit Nach⸗ druck die Friedensliebe Frankreichs, in der man aber kein Zeichen von Verzicht oder Schwäche ſehen dürfe. (Beifall auf der Rechten und in der Mitte.) Der Haushalt des Außenminiſteriums wurde hierauf ohne Abſtimmung angenommen. Die Ab⸗ änderungsanträge waren ſchon vorher zurückgezogen worden. 5 Bonnet hat eine gute Preſſe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Dezember. Die geſtrigen Erklärungen des Außenminiſters Bonnet finden in der franzöſiſchen Preſſe einſtim⸗ ſypaniſchen Frage zu. Verpflichturngen aus mige Billigung. Man hält dieſe Erklärungen mit der neuen Unterhausrede Chamberlains zuſammen und findet, daß dieſe beiden außenpolitiſchen Kund⸗ gebungen der Entente Paris— London völlig über⸗ einſtimmen. Das„Oeuvre“ weiß zu berichten, daß Frankreich trotz ſeines klaren Standpunktes ſich doch wicht weigern werde, Verhandlungen mit Ita⸗ lien über das Statut des Suezkanals, über die Ein⸗ richtung einer Fremdenzone im Hafen von Dſchibuti und eine ſtärkere Beteiligung Italiens an der fran⸗ zöſiſchen Eiſenbahn Dſchibuti— Addis Abeba einzu⸗ leiten. Allerdings ſteht dieſe Mitteilung des„Oeuvre“ im Widerſpruch mit der früheren Erklärung Bon⸗ nets vor der außenpolitiſchen Kommiſſion der Kom⸗ mer, daß der franzöſiſche Botſchafter in Rom, Fran⸗ Die Pontonbrücke, die von den Francotruppen als Erſatz für die von den Roten zerſtörte Mora⸗ Brücke über den Ebro geſchlagen wurde. (Aſſoctated Preß, Zander⸗M.) r yd ͥ¶õðydd/ ᷣͤ y ĩͤ v ˙» Kois⸗Poncet, ausdrücklich die Inſtruktion erhalten habe, keinerlei Verhandlungen mit Italien ein⸗ zuleiten. Auch Gamelin geht nach Tunis dnb Paris, 19. Dezember, Der Chef des Generalſtabes, General Gamelin und der Chef des Admiralſtabes, Vizeadmiral Dar⸗ lan, werden im Zanuar eine Inſpektionsreiſe nach Nordafrika unternehmen. Der Vizeadmiral ſetzt von dort aus ſeine Reiſe nach Oſtafrika fort und ſtattet vielleicht auch den Antillen einen Beſuch ab. Italienet⸗Au weiſungen in Tunis EP. Mailand, 19. Dezember. Wie die Blätter melden, hat der Generalreſidenk von Tunis nunmehr mit der Ausweiſung von Ita⸗ lienern begonnen. In Trappani ſind am Sonntag vierzig ausgewieſene Italiener, meiſt Studenten, mit dem Poſtdampfer aus Tunis eingetroffen. Ilalien läßt ſich nicht einschüchtern Tunis-Jorderung muß erfüllt werden entweder ſo oder ſo!— Drahtber. unſ. röm. Korreſpon denten — Ro m, 19. Dezember. Die außenpolitiſche Zeitſchriſt„Relazioni In⸗ ternazionali“ beſchäftigt ſich mit den italieniſchen Forderungen an Fraukreich und erklärt, daß ſie noch im laufenden Jahre XVII der ſaſchiſtiſchen Aera erfüllt werden würden; auf fried⸗ lichem Wege, wenn die anderen Mächte ihm Verſtändnis entgegenbringen, durch den Krieg, wenn Frankreich ihn will. Hinſichtlich Tunis machen die„Relazioni Inter⸗ nazionali“ das Recht der hiſtoriſchen Priorität, Rechte auf Boden und Blut, hinſichtlich Suez das Recht der ſozialen und wirtſchaftlichen Billigkeit, hinſichtlich Dſchibutis den Anſpruch auf politiſche und wirtſchaft⸗ liche Gerechtigkeit geltend und fügen hinzu, daß Tunis und Dſchibuti auch Fragen der militäriſchen Sicherheit des Königreichs und des Imperiums ent⸗ hielten. Die Zeitſchrift ſchließt jeden Zweifel an dem un⸗ erbittlichen Ernſt der italieniſchen Forderungen aus, indem ſie erklärt, Italien werde ſich auf keine diplomatiſche Kom⸗ promißformel etwa nach Art des Hoare⸗Laval⸗ Plaues einlaſſen. Italien mache ſich jedoch keine Illuſionen über den franzöſiſchen Egoismus, und eine franzöſiſche Weigerung ſei daher leicht norauszuſehen.„Aber daun wird Frankreich die Partie verlieren,“ heißt es wörtlich weiter.„Nie⸗ mand zweiſelt daran, daß Italien ſofort in Aktion treten wird, und mit ihm die Achſe Alle Schranken werden zerbrechen, und alle Hinder⸗ niſſe überraunt werden.“ Von dem Ernſt der Forderungen und der Stärke der antifranzöſiſchen Empfindungen Italiens legen die Schlußworte des Aufſatzes ein klares Zeugnis ab. „Das italieniſche Volk weiß, daß ſein Erbfeind Habs⸗ burg geweſen iſt. Das italieniſche Volk iſt zu tiefſt davon überzeugt, daß ſein hiſtoriſcher und gegenwär⸗ tiger Gegner die franzöſiſche Republik iſt. Solange die Rechnung nicht beglichen iſt, kennt das italieniſche Volk ſein außenpolitiſches Gefühl: das Gefühl gegen Frankreich. Das Jahr XVII der faſchiſtiſchen Aera, wird bas Ende der ſäkularen Auseinanderſetzung zwiſchen Italien und Frankreich ſehen, und wieder wird das Leben über den dekadenten Kouſervatismus ſiegen.“ g Nach der regen diplomatiſchen Tätigkeit, die in der vergangenen Woche in Rom geherrſcht hat, iſt jetzt Ruhe eingetreten, da der Duee ſich in Sardinien aufhält und Graf Ciando in Ungarn weilt. Dieſe Stille wird vermutlich auch über die Feiertage bis zum Chamberlain⸗Beſuch anhalten, denn der Duce wird die Feiertage und das Jahresende auf dem Schloß Rocca delle Caminate in ſeiner Heimat Forli verbringen, und erſt wenige Tage vor dem Beſuch Chamberlains nach Rom zurückkehren. Angarns neues Fudengeſetz anb. Budapeſt, 19. Dezember. Ein außerordentlicher Miniſterrat hat— wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird— am Sonn⸗ tagabend das von der geſamten ungariſchen Oeffent⸗ lichkeit mit großer Spannung erwartete Judengeſetz in ſeiner gegenwärtigen Form gebilligt. Wie aus Kreiſen der Regierungspartei verlautet, wird das neue Judengeſetz die allgemein⸗rechtlichen Beſtimmungen getreunt von den wirtſchaftlichen be⸗ handeln. Die Frage, wer als Jude nach dem Ge⸗ Kompromiß gibt es nicht! ſetz zu gelten hat, werde ſo geregelt, daß als Nichte jude nur der anzuſehen ſei, deſſen beide Elternteile ſchon zur Zeit ſeiner Geburt einer chriſtlichen Kon⸗ feſſion angehört haben. Der Anteil an den einzel⸗ nen Berufsgruppen werde eine das Intereſſe der Allgemeinheit berückſichtigende Einzelregelung er⸗ fahren. Danach werde der Hundertſatz der jüdiſchen Bevölkerung entgegen den noch geltenden Beſt im⸗ mungen nicht generell 20 v. H. betragen, ſondern, fe⸗ weils den Bedürfniſſen fedes einzelnen Berufszwer⸗ ges angepaßt, bis auf 7 v. H. heruntergehen. Das neue Judengeſetz werde ſchließlich ſpäteſteus im Februar rechtskräftig werden. Der Miniſter für dite oberungariſchen Angelegen⸗ heiten, Jaroß, hielt am Sonntag in Neuhäuſel eine Rede, in der er zum erſtenmal ausführlich auf die Judenfrage einging. Es ſtehe feſt, daß es eine Judenfrage gebe, denn das Judentum ſei gaußer⸗ ſtande, in einem anderen Volkstum aufzugehen. Es ſei ein fremdes Element, von welchem auch das Un⸗ gartum befreit werden müſſe. —— Krenzer„Emden“ wieber in der Heimat. Am Freitag iſt der Kreuzer„Emden“ von einer Aus⸗ bildungsreiſe in ſeinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt. Reichs bankpräſident Dr. Schacht aus London wie⸗ der abgereiſt. Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der einige Tage als Gaſt des Gouverneurs der Bank von England in London weilte, hat am Sams tag⸗ vormittag London wieder verlaſſen. Bulgariens Miniſterpräſident beſucht die Türkel. Miniſterpräſtdent und Außenminiſter Kjoſſeiwanoff, beabſichtigt Ende der kommenden Woche Ankara einen Beſuch abzuſtatten. J. Sekte Nummer 587 5 Nene Maunheimer Zeitung Mittag ⸗ Ausgabe Dienstag, 20. Dezember 1938 Ein Chamberlain-Sieg über Treueerklärung Cham berlains gegenüber ie Oppoſitfon: Paris „Viel bezeichnender und viel wichtiger als alle Verträge.— Die Oppoſitlon ſetzt Chamberlain ſcharf zu 62% 412 luqoguoeg un fſch 123916028 — London, 20. Dez Im Unterhaus fand geſtern die angekündigte außenpolitiſche Ausſprache ſtatt. Der Miß⸗ trauensautrag der Arbeiterpartei wurde mit 310 gegen 143 Stimmen abgelehnt. Der Abgeordnete Dalton hatte den Antrag begründet, Lloyd Georte hatte in einer abgeſchmackten Rede Chamberlain perſönlich angegriffen. Die Oppo⸗ ſition war ziemlich unruhig. Der Sprecher mußte mehrfach eingreifen. In ſeiner Antwort an ſeine Kritiker führte Chamberlain zur Verteidigung ſeiner Verſtän⸗ ötgungspolitik zunächſt an, die Dominions hätten während der Septemberkriſe ſeiner Politik zuge⸗ ſtimmt. Im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten feien, ſo fuhr Chamberlain fort, ſeit dem Handels⸗ trag keine Schwierigkeiten mehr vorhanden. Beſonders eingehend ſchilderte Chamberlain das Verhältnis zu Frankreich. Er verwies auf die Erklärung, die der damalige Außenminiſter Delbos am 4. Dezember 1936 abgegeben hat und auf ſeine eigene Rede vor der ausländiſchen Preſſe am vorigen Dienstag. Delbog hatte damals wamens der Regierung erklärt, Frankreich werde England mit allen Streitkräften zun Hilfe eilen, wenn es an⸗ gegriffen werde. Chamberlain erklärte vor einer Woche, die Beziehungen zu Frankreich gingen weit aber juriſtiſche Verpflichtungen hinaus und beruß⸗ ten auf einer Gemeinſamkeit der Intereſſen. Solche Regierungserklärungen, ſo ſagte Cham berlain, ſeien viel bezeichnender und wichtiger als alle Verträge. Der Wille der Regierung, Verträge im Ernſtfalle wirkſam zu machen, zühle mehr als vertragliche Formuliernungen. Hinſichtlich Ftaliens uns des Rombeſuches lehnbe Chamberlain ein Eingehen auf die Forde⸗ rung, ſich zu verpflichten, daß keine britiſchen In⸗ tereſſen verraten werden. als beleidigend ab! Dann ſprach Chamberlain über 0 das Neehällnis zu Deulſchland England erkenne die großen Eigenſchaften des deut⸗ ſchen Volkes. Es beſtehe kein Rachegefühl und kein Wunſch, die Lebenskraft zu behindern. Chamber⸗ lain führte dann wörtlich aus: „Ich möchte eine Verſicherung abgeben, die tieſer als eine formale politiſche Erklärung geht, nam lich die: in ßdieſem Land beſteht ein eruſter und be⸗ ſtändiger Wunſch, das deutſche und das engliſche Volk möchten zuſammen mit anderen Mitglie⸗ dern der europäiſchen Völkerfamilie Mittel und Wege einer Znſammenarbeit finden, um die „ Kri gsgefahr zu beſeitigen. Das, glaube ich „driickt nicht nur unſere eigenen Gefühle, ſondern auch die in vielen auderen Ländern der Welt aus, die auf uns blicken, damit wir ſie aus den Wirrungen heraus führen. Zur gleichen Zeit möchte ich hinzufügen, baß es nicht genügt, daß nur wir dieſen Wunſch zum Ausdruck bringen. Zu einer Verſtändigung ge⸗ hören ebenſo wie zu einem Kriege zwei und ich warte noch auf eln Zeichen von denen, die im Namen des deutſchen Volkes ſprechen, daß ſie die⸗ ſen Wnuſch teilen, und daß ſte bereit ſind, dafür ihren Beitrag zum Frieden zu leiſten. Das würde ihnen ſo gute wie ung helſen. Wir ſind bereit, über eine Begreuzung der Rüſtungen zu verßandeln. Aber ſolange andere Tag und Nacht rüsten, ſind wir verpflichtet, dasſelbe zu tun“, Chamberlain ſchloß mit den Worten, er ſei über⸗ zeugt, daß die Außenpolitik der Regierung in den letzten 1s Monaten richtig geweſen ſei. Wenn er die vergangenen 18 Monate noch einmal zu gehen hätte, würde er nicht ein Jotg ſeiner Politik ändern. Es ſei eine andere Frage, ob die Palitik letztlich ihr Ziel erreiche. Das hänge nicht allein von England ah. Aber auch wenn ſie fehlſchlage, werde er noch ſagen, daß es richtig wan, ſie zu verſuchen. Die Meinung der Oppoſiſion: Der Mißtrauensantrag der Oppoſition wurde vorgebracht und begründet von dem Abgeordneten Dalton, deſſen Ausführungen in der Behauptung gipfelten, als öie gegenwärtige Regierung aus Ruder gekommen ſei, haben ſie ein friedensſicheres England vorgefunden. Heute könne man das nicht mehr be⸗ haupten. Der Mißtrauensantrag gegen die Regie⸗ rung ſei aus dieſem Grunde auch ein Mißtrauens⸗ antrag gegen Chamberlain perſönlich. England ſtehe heute der größten Gefahr feit dem Weltkriege gegen⸗ über.— Das Münchener Abkommen wurde von Dal⸗ tun aufs ſthärfſte verurteilt. Der tberale Parteiführer Stuclair ſchluß ſich im großen und ganzen den Ausführungen des Arbeiterparteilers Dalton an. Auch er behaup⸗ tete, ſeit 18 Monaten ſei unter der Führung Cham⸗ barlains die Friedenslage Englands einem Abgrund nähergeglitten. Zurückzuführen ſei dies auf das Fallenlaſſen der Genfer Ideale. Gegen Schluß ſeiner höhepunktloſen Rede billigte Sinclair den engliſchen Wunſch nach einer weit⸗ gehenden Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ Land. Man ſei bereit, jeden Preis für die deutſche Freundſchaft zu bezahlen, vorausgeſetzt, daß dieſe Freundſchaft im Einklang ſtehe mit dem Geſetz der Ordnung und der europäiſchen Freiheit. Man wolle nicht Deutſchlands Entwicklungsdrang behindern, wenn dies nicht auf Koſten anderer europäiſcher Staaten und auf Koſten der demokratiſchen Freiheit geſchehe. Dann griff loyd George in die Ausſprache ein. Er betonte, niemand wolle den Krieg; die Frage ſei, wie am beſten der Frieden geſichert wer⸗ den künne. Er verurteilte dann die„ſchwache und unentſchloſſene Haltung“ der Regferung gegenüber den fernöſtlichen Fragen. Lloyd George ſprach ſich dann gegen die Fortſetzung der Verhandlungen mit den autoritären Staaten und gegen den Plan des Beſuches in Rom aus. Am Schluß der außenpolitiſchen Ausſprache im Unterhaus erhob ſich Schatzkanzler Sir John Simon, um für die Regierung zu der Kritik der Oppoſition Stellung zu nehmen. Seine Antwort ge⸗ ſtaltete ſich in der Hauptſache zu einer Zurecht⸗ weiſung Lloyd Georges, der ſich wieder einmal durch eine recht ungezügelte Sprache bemerk⸗ bar gemacht hatte, und die Simon wiederholt durch verärgerte Zwiſchenbemerkungen underbrach. Simon erklärte zunächſt zur tſchechiſchen Frage, Lloyd George huldige der Anſicht, daß die Abtretung des Sudetengebiets an Deutſchland falſch geweſen ſei. Darauf ſei zu erwidern, daß Lord Runeiman ſchon vor der Münchener Konferenz der Regierung mit⸗ geteilt habe, er ſei der Anſicht, daß die tſchechiſchen Grenzbezirke ſoſort von der Tſchecho⸗Slowakei an Deutſchland abgetreten werden müßten. Der Haupt⸗ grund, weshalb man das Münchener Abkommen ver⸗ teidige, beſtehe darin, daß dieſes Abkommen richtig ſetl. Denn dadurch ſei ein Gebiet, das niemals der Tſchecho⸗Slowakei hätte übertragen werden dürfen, abgetreten worden an ein Land, das engere Be⸗ ziehungen zu dieſem Gebiet habe als die Tſchechen überhaupt haben könnten. Durch das Münchener Abkommen ſei ein Irrtum der Friedensverträge be⸗ richtigt worden. illigenfrage er⸗ „ daß die aus 0 italieniſchen Frei Zurückziehung ſei Härte Simon, es ſei nicht Spanien zurückgezogenen 10 milligen erſetzt würden. endgültig. Jedenfalls gebe es zwiſchen der britiſchen un ſtalfeniſchen Regierung keinen Kuhßandel und es werde keinen geben. Derartige Vermutangen ſeien völlig unbegründet. Agro Ihre Dann erfolgte die bereits gemeldete Abſtimmung, in der das Haus der Regierung ihr volles Vertrauen ausſprach. 8 Die ehrlichen Friedensabſichten Chamberlains in allen Ehren: aber die Art, wie er ihre Dokumen⸗ tierung— übrigens nicht zum erſtenmal— mit kri⸗ tiſchen Ermahnungen an Deutſchland verquickt, muß in Deutſchland erſtaunen und befremden. Die Auf⸗ forderung Chamberlains an Deutſchland Zeichen ſeines eigenen Friedenswillens zu geben, wird nur erklärlich, wenn man annimmt, daß Chamberlain in gewiſſer Richtung an Gedächtufsſchwäche leidet. Es darf nur kurz darauf verwieſen Führer, angefangen von Tage nach der Machtergreifung über die Friedens⸗ probklamation vom 21. Mai 1935 bis auf den heutigen Tag immer wieder den Friedenswillen des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland betont und, was das wich⸗ tigſte iſt. in Dutzenden Fällen unter Beweis geſtollt hat. Der Führer war dabei getragen von der ein⸗ mütigen Zuſtimmung des geſamten deutſchen Volkes. Es iſt völlig unerfindlich wieſo Chamberkain dann noch dazu kommt, eine derartige Aufforderung an dieſes Deutſchland einer waßhrhaften und aufrich⸗ tigen Friedenspolitik zu richten, die eindeutig 8 wird durch die Einheit von Führer und Volk. werden, daß der 55 Folgen des Kälteeinbruchs: See- und Binnenſchiffahrt in Not Bergebliche Rettungs aktionen für havarierte Schiffe Kanal ⸗Schleuſen zugefroren dnb. Norderney, 19. Dezember. Schon ſeit einigen Tagen befinden ſich mehrere Schiſſe bei den oſtfrieſiſchen Inſeln und im Watten⸗ meer in Eisnot, ſo daß das Motorrettungsboot „Bremen“ der Station Norderney der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger wiederholt alarmiert wurde. Sonntag vormittag wurde die „Bremen“ von Neuharlingerſtel aus nach Spieke⸗ roog zur Hilfeleiſtung gerufen. Dort befindet ſich ſeit Tagen das holländiſche Frachtſchiff„Aktiv“ in gefährlicher Lage. Nach dreiſtünd'ger ſchwerer Fahrt durch Sturm und Eis gelangte das Rettungsboot in die Nähe der Unfallſtelle, doch war eine Hilfeleiſtung nicht möglich, da bei den daa lere Neue Vernehmung des Pariſer Attentäters: Erünſpan ſchildert ſeine Tat eugenausfagen ſtellen nochmals den verbrecheriſchen Willen des Tälers feſt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Dezember. Der Unterſuchungsrichter gat geſtern abermals den Mörder des deutſchen Geſandtſchafts rates vom Rath, den Juden Grünſpan, vernommen und ihn mit einer Reihe von Zeugen konfrontiert. Der Waffenhändler Carpe erklärte. daß er den fungen Grünſpan durchaus wiedererkenne.„Als er damals ſeinen Revolver bei mir kaufte, glaubte ich, er ſei 22 Jahre alt. Im übrigen erſchien er mir durchaus ruhig, ſo daß ich keinerlei Bedenken hatte.“ „Ich habe alle Bemühungen aufgebracht“, erklärte der Mörder,„um kaltes Blut zu bewahren.“ Der Bürosiener in der deutſchen Bot⸗ ſchaft, Nagorka, gab dann vor dem Unterſuchungs⸗ richter genau an wie ſich der deutſche Geſandtſchafts⸗ ere eee um die offene Tür“ im Fernen Oſten: London und Tokio tauſchen Drohungen aus Engliſche Geſchäſtsleute in Ehma ſuchen London ſcharf zu machen (Junkmeldung der N.) + London, 20. Dezember. Die Erklärung des japaniſchen Außenminiſters Arita zu der engliſch⸗amerikaniſchen Anleihepoli⸗ k in China, die Arita als„bedauerlich und gefähr⸗ lich“ bezeichnete, findet in der Londoner Morgen⸗ preſſe vom Dienstag ſträrkſte Beachtung. Es wird betont, die Erklärung Aritas werde in der White Hall ſorgfältig geprüft. Man erwarte weitere Einzelheiten aus Tokiv. In der vergangenen Wache gätten zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in China und dem Oberkommandierenden Vizeadmiral de Pereu Nobel ſowie einer Anzahl führender eng⸗ Üſcher Geſchäftsleute in China Beſprechungen ſtatt⸗ gejunden. Die Geſchäftsleute ſeien für die„Vergeltungs⸗ maßnahmen“ etwa in Form einer Kündigung des Handelsabkommens mit Japan. Jedenfalls, ſo hätten ſie erklärt, müſſe die Re rung, ganz gleich, was ſie tue„ſchuell handeln“. Moskau bewaffnel Chinas Armeen anb Peking, 19. Dezember. Meldungen, die in Shinchiachwang eintreffen, er ⸗ bringen den klaren Beweis von der erhöhten Teil⸗ nahme Sowjetrußlands an der Bewaffnung der chineſiſchen Armee im Nordweſten des Landes. Es werden hier alle Anſtrengungen gemacht, um die Truppen mit den modernſten Waffen auszurüſten. Am 28. November trafen in Huapin bei Tung⸗ kuan an der Huangho⸗Biegung ſowjetruſſiſche ſchwere Geſchütze, Traktoren und Laſtkraftwagen ein. Der Trans port, der aus Siam kam, wurde von reichen bolſchewiſtiſchen Scharfſchützen begleitet. Die Auweſenheit von Sowfetſoldaten wird auch aus Lauchou, der Hauptſtadt der Provinz Kanſu, ge⸗ meldet. In den meiſten Fällen handelt es ſich hier um Flugzeugpiloten, Mechaniker und Chauffeure. Eine Abteilung von 160 Laſtkraſtwagen mit ſowjet⸗ ruſſiſchen Fahrern iſt hier ſtationiert. In Lauchon befinden ſich auch Montagewerke für die Kriegs⸗ flugzeuge ruſſiſcher Fabrikation ſowie Reparatur⸗ werkſtätten, ein kleineres Arſenal und eine Pulver⸗ fabrik. Lauchon iſt durch Autoſtraße mit Urumtſchi und Stam in der Provinz Schenſt verbunden. Der Bau ber Eiſenbahn Siam—Lanchou, der unterbrochen war, wird nunmehr unter ſowfetruſſiſcher Leitung wieder aufgenommen werden. Japaniſche Votſtellungen in Moskau + Tokio, 19. Dezember. Die fapaniſche Preſſe berichtete am Montag aus⸗ führlich über neue Anweiſungen der fapaniſchen Re⸗ gierung an Botschafter Togo in Moskau im Anſchluß an eine längere Ausſprache des Außenminiſters Arita und Miwiſterpräſident Fürſt Konoe. Zu⸗ ſammenfaſſend glauben die Blätter, daß Togo noch⸗ mals eindringlich auf den Abſchluß des Fiſcherei⸗ propiſoriums beſtehen und auf alle Folgen hinweiſen werde, die ſich aus dem verktragsloſen Zuſtand für die Beztehungen der beiden Länder ergeben müßten. „Tokio Niſhiniſhi“ erklärt, daß die japeniſche Regierung endgültige Maß⸗ nahmen vorbereite, um die ſapaniſchen Fiſcherei⸗ rechte zu ſchützen Wenn Moskau das Proviſortum ablehne, müſſe Ja⸗ pau eine entſchloſſene Haltung annehmen und die Fiſcherei nach den Beſtimmungen des Vertrages von Portsmouth mit allen Mitteln durchführen. rat vom Rath und der Jude Grünſpan im Büro der deutſchen Botſchaft gegenüberſtanden.„Das iſt durchaus richtig“, beſtätigte der Mörder. Ich ſaß vor dem Schreibtiſch des Herrn vom Rath. Ich nahm den Revolver aus der linken Taſche heraus und ohne mich vom Stuhl zu erheben, gab ich mehrere Schüſſe auf vom Rath ab, den, das will ich nochmals be⸗ tonen, ich nicht töten wollte. Ich warf dann den Revolver fort. Nagorka, der ſofort in das Büro hereinſtürzte, ergriff mich beim Arm. ohne mich zu ſchlagen oder mir ſonſt Gewalt anzutun. Ich rief ihm in franzöſiſcher Sprache zu:„Dreckiges deutſches Regime“, und ließ mich dann ruhig abführen.“ Der zweite Bürodiener in der deutſchen Botſchaft, Otto Krüger, erklärte, daß er auf das Ge⸗ räuſch der Schliſſe ſofort herbeigeeilt ſei. Sein Kollege Nagorka habe ihm erklärt, daß der„Lauſe⸗ funge“, den er da in der Hand feſthalte, auf vom Rath mehrere Schüſſe abgegeben habe. Die beiden Bürodiener führten dann den Mörder vor den Haupteingang der deutſchen Botſchaft, wo ſie ihn an einen franzöſiſchen Poliziſten auslieferten. Der franzöſiſche Poliziſt Francois Auſſet er⸗ Härte, daß der Mörder ſich an ihn gewandt habe mit der Frage, wo der Eingang der deutſchen Botſchaft jſei. Obwohl der Haupteingang offenſtand, habe er, der Poliziſt, den Mörder zum Dienereingang ver⸗ wieſen.„Fünf Minuten ſpäter wurde er mir aber durch den Haupteingang wieder zurückueliefert ale Mörder.“ Auf die Frage des Unterſuchungsrichters, ob der Mörder irgendwelche Erklärungen abgegeben hätte, erwiderte der Poliziſt, daß er ſich widerſtands⸗ los habe abführen laſſen. Graf Ciano in Vudapeſt Herzliche Begrüßung auf dem Bahnhof und in der Stadt 8 75 dnb. Budapeſt, 19. Dezember. Der italteniſche Außenminiſter iſt am Montag um halb 11 Uhr in Budapeſt eingetroffen. Auf dem Bahnhof fand eine feierliche Begrüßung ſtatt, an der neben einem Vertreter des Reichsverweſers, dem Kultus⸗ und dem Ackerbauminiſter und den Ge⸗ ſandten Deutſchlands, Italiens, Nationalſpaniens und Japans eine ſtarke Abordnung des Beamten⸗ ſtabes des Außenminiſteriums ſowie eine ganze An⸗ zahl führender Perſönlichkeiten des Militärs und der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden teilnahmen. Nachdem Graf Ciando die Ehrenkompanie der Honved abgeſchritten hatte, beſtieg er, von Außenminiſter Graf Cſaky, der ihm nach Stuhlweißenburg ent⸗ gegengereiſt war, den Kraftwagen und fuhr ins Hotel. Die Bevölkerung, die ſich trotz der Winter⸗ kälte am Bahnhof und in den Anfahrtsſtraßen zahl⸗ reich verſammelt hatte, veranſtaltete für den ita⸗ lteniſchen Außenminiſter lebhafte Begrüßungskund⸗ gebungen. Einem Aufruf des Oberbürgermeiſters folgend, hat die Hauptſtadt für die Dauer des vier⸗ tägigen Beſuches für Ciano reichen Flaggen⸗ schmuck angelegt. Schriftleitung in Berlin: Dr E N. ſchwierigen Waſſer⸗ und Eisverhältniſſen die„Bre⸗ men“ das gefährdete Schiff nicht erreichen konnte. Der Holländer hat eine wertvolle Ladung Holz und Beſatzung mit Familie an Bord. Montag früh erfolgte ein neuer Alarm. Die„Bremen“ ging wie⸗ der unter großen Schwierigkeiten nach der Inſel Juiſt in See. Dort ſitzt das Motorboot„Juiſt“ feſt. Das Fahrzeug hat zwei Maun Beſatzung an Bord, denen inzwiſchen der Proviant ausgegangen ic. Auch in dieſem Fall war es nicht möglich, an das Fahrzeug heranzukommen, ſo daß die„Bremen“ un⸗ verrichteter Sache wieder umkehren mußte. Weiter wird gemeldet, daß im Walt vier Fahrzeuge anf Grund geraten ſind und im Eis feſt⸗ ſitzen. Nördlich von Baltrum iſt ein Schiff, wahr⸗ ſcheinlich ein Holländer, geſtrandet, über deſſen Schickſal noch nichts bekannt iſt. Binnenſch ffahrt eingeſtellt anb Stettin, 19. Dezember. Infolge des anhaltenden Froſtes mußte die Schiff⸗ fahrt zwiſchen Stettin und Berlin eingeſtellt werden, da bereits am Sonntag die Schleuſen in Niederfinow und Lehnitz nicht mehr geöffnet werden konnten. Zahlreiche Kähne und Dampfer haben ihr Ziel nicht erreicht und ſind auf der Strecke liegen geblie⸗ ben. Auch im Stettiner Hafen haben ſich die Eis⸗ ſchollen zu einer zuſammenhängenden Eisdecke zuſammengeſchoben. Auf dem Mittellandkanal mußte am Montag⸗ nachmittag wegen völliger Vereiſung der Schiffsver⸗ kehr eingeſtellt werden. Die Weſer führt große Schollen Treibhels. Das 31 Quadratkilometer große Steinhuder Meer iſt völlig zugefroren. Wegen des Eiſes und vor allem auch wegen des durch den Oſtwind verurſachten niedrigen Waſſer⸗ ſtandes iſt die Schiffahrt auf der Oberelbe ein⸗ geſtellt worden. Wegen der zunehmenden Eisſchwierigkeiten wurde auch auf der Alſter die Schiffahrt eingeſtellt. Am Montag ſetzte auch auf der Donau bei Paſſau ſtarkes Treibeis ein, ſo daß bis zum Abend der grüßte Teil des Waſſerſpiegels mit Treibeis bedeckt war. Auch die Schleuſen des Kachlet⸗Stauwerkes zeigen ſeitlich Eisbildung, ſo daß die Donau⸗Schiff⸗ fahrt vollſtändig eingeſtellt wurde. Von Wien aus kommen keine Schiffe mehr bergwärts. Auch der Rhein führt Treibeis dnb. Koblenz, 20. Dezember. In den Abendſtunden des Montag hat auf dem Rhein ein ſtarkes Eistreiben eingeſetzt, ſo daß gegen 22 Uhr die Beſatzung der Koblenzer Schiffsbrücke alarmiert werden mußte, um die Brücke abzu ahren. Nachdem bereits im Laue des Nachmittags die ent⸗ sprechenden Vorbereitungen getroffen worden waren, wurde gegen Mitternacht mit dem Abfahren der Brücke begonnen. Um dieſe Zeit zeigte das Thermo⸗ meter 13 Grab unter Null. Auf den Höhen des Weſterwaldes, des Bergtſchee Landes, der Kiſel und des Hunsrück murden teilweise Temperaturen von minus 19 Grad feſtgeſtellt. Ruudfunkempfaugsanlagen im Lande Oeſterreich, Die Zahl der Tendſunkemmangkanſagen im Lande Oeſterreich betrug am 1. Dezember 1988: 6888 919 gegen 654 991 am 1. November. Das bedeutet eine Zunahme von 13 922 Teilnehmern(2,1 v..) im Monat November. Hauptſchriftleitet 2 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des uptſchriſtleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Onno Elfen bart.- Sam delsteil: Dr. Fritz Bede.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Wild Möller.— Südeſidentſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbeim Fennel, ſämtliche in Mannbeim Schaffer. Berlin Fr iedenun, Südweſtkorſe 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewäbr.— Räücklendung uu bei Rückporto. 5 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer k Dr. Fritz Bode K Co., Mannbeim, R I, 4. 6. Verantwortlich für Anzeigen unt geichäftliche Mitteilungen Jalob F aud e Monnbei Zur Zeit Preisliſt“ Nr. 8 gültig. 5 Die Anzeigen der Ausgabe Abenr und 4 Mittag erſchelnen gleich teit ia in der Auegabe Ausgabe A Mittag äber 10 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat November über 21 500 ſeiner Erklärung wenige 18 cc.. r K 000 K * — Dienstag, 20. Dezember 1938 Neue Mannheimer Zeitung Miltag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 587 Von der ſtarken Kälte Allgemein konnte man in der vergangenen Ad⸗ ventswoche ſchon große Anwandlungen zum Brav⸗ ſein und Zuhauſeſitzen vermerken. Man mußte Ba⸗ ſteln oder Geld ſparen, Wünſche rauskriegen und in jeder Weiſe das Familienleben pflegen. Aber wenn es ſo kalt iſt, wird natürlich vieles umgeſchmiſſen. Flanieren hat ja ganz und gar aufgehört, nur noch Männer auf den Planken, und das nur ganz zuge⸗ knöpfte. Aber man muß doch über das Wetter debat⸗ tieren, und wie es den Winter vor zehn Jahren war. Das waren Zeiten, der Rhein zugefroren und alles. Andererſeits, ſo Schilaufen dicht vor der Tür oder doch mindeſtens vor der Straßenbahn in Heidelberg, iſt doch auch ſchön. Ja, bei uns daheim gibt es ſchon zwei Tage lang kein Waſſer, und mein Bruder, der es eilig gehabt hat, ex iſt bei der Poſt, der hat den Kopf ſchnell in den Waſſereimer tunken wollen. Hat er ſich. die Naſe blu⸗ (Erich Zander, Multiplex⸗K.) tig geſtoßen, der dumme Kerl. Das war einmal ein — hartes Waſſer, mindeſtens drei Millimeter dick die Eisſchicht. 0 Manche ſchimpfen richtig und verlangen, daß die Kälte auf 3 bis 4 Grad reoͤuziert wird. So wär s richtig, da gibt's Schlittſchuheis und Rauhreif, und alles war dazugehört. Aber zwölf Grad und mehr mit eingefrorenem Badeofen, ſo ein Blödſinn! Da wird nicht ſchlecht gewettert, und ſo kriegen es die Hausfrauen, die kein Anfeuerholz gekauft haben, die Hausmeiſter, die nicht genügend in die Zentralhei⸗ zung reinbuttern, die Kohlenmänner, die nicht bei⸗ kommen. Ach, tut das Schimpfen gut, es macht die Kehle trocken und das Blut raſcher laufen, es iſt wahre Gymnaſtik, und keinen Augenblick braucht man das wärmende Gläschen zu miſſen. Ober noch eins, einen Doppelten! f Männer mit Brille kommen rein und ſtehen hilf⸗ los da, als hätte man ihnen eine ins Genick gelangt. Zitternd fingern ſie nach dem Putztuch, und klingling fällt oͤte Brille aus den ſteifen Fingern und iſt hin. Der weiß, was er von ſeiner Frau zu Weihnachten kriegt, der Arme. Haben Sie ſchon geſehen, brüſtig und gewichtig werden. Das iſt weder alles Speck noch Muskulatur. Ich kenne einen, der iſt Motorradfahrer, der läßt nicht locker, und wenn er zwiſchen Heidelberg und hier dreimal unterwegs ſtoppen muß, um ſich warm zu kloppen. Der ſieht aus wie ein Rieſe aus dem Märchen, wenn er rein⸗ kommt. Schnurrbart und Augenbrauen bereift, ſo'n Kerl, Beine wie'n Elefant, Schultern wie einer von den Schwergewichten im Friedrichspark von voriger Woch'... Wenn der ausgezogen und ausgewickelt iſt, der halbe Mann hängt am Kleiderſtänder, ein ſchlankes Federgewicht bleibt übrig. Dann kam einer rein, der brachte die erſten Schneeflocken mit, winzig⸗zackige Glitzerſchneeſtück⸗ chen, ſchon waren ſie weg, verdunſteude Tautropfen. Das war ſo um halb zwei rum. Da ſchoben wir heim, denn einmal iſt's Montag, zweitens Advent, und drittens wiro's bei Schnee auch leicht glitſchig. Wer möchte jetzt noch ſchlidbdern und Glennen machen? Um ſechſe heut morgen war's ſchon eine ganz nette, kleine dünne Weihnachtsſchnesedekorationsdecke. Wir wollen ſte pflegen, ſie ſchmückt und wärmt, und kündet auch anſtändigere Temperaturen an. . Dr. Hr. wie die Leute breit⸗ i Die junge Sängerin Frl. Emilie Blätte, die am Abend der Mannheimer Schützen erfolgreich ſang iſt, wie uns nachträglich mitgeteilt wird, eine Schülerin von Frau Nora Vogel⸗Zimmermann. Weihnachten iſt auch ein Verkehrsproblem Die Feſtlage bringen der Reichsbahn viel Arbeit— Morgen lerffen die Militär⸗ Arlauber⸗Sonderzüge ein— Zu den Kurszügen werden rund ſiebzig Vorzüge eingelegt Wie jedes Jahr bringt die Weihnachtszeit der Reichsbahn viel Arbeit. Es kommen Söhne, die das Jahr über durch den Beruf von da⸗ heim weg ſind, ins Elternhaus. Väter, die ihr Dienſt der Familie entführt hat, wollen über Weihnachten bei ihren Lieben ſein. Urlauber verlaſſen auf einige Tage oͤie Kaſerne. So unterſcheidet ſich das weih⸗ nachtliche Reiſen grundſätzlich von jenem etwa zu Oſtern oder Pfingſten, wo die Menſchen von zuhauſe weg⸗ und in„Erholung“ fahren— aber für die Reichsbahn erwächſt zu allen Feſten eine gleiche ver⸗ kehrstechniſche Aufgabe, die allerdings zu Weih⸗ nachten nicht ganz ſo groß zu ſein pflegt wie im Frühjahr. Heim zu Muttern Der derzeitige Winterfahrplan iſt reichhaltiger als der früherer Jahre. Beim Uebergang vom Sommer hat man erſtmals den Sommerfahrplan einfach übernommen und nur einige ſommerliche Verbindungen geſtrichen. Die Folge der Kurszüge iſt in dieſem Winter alſo faſt genau ſo ſtark wie im vergangenen Sommer und damit zugleich ſtärker als in früheren Winterhalbjahren. Dennoch würde ſie über die Weihnachtszeit nicht ausreichen. Es müſſen wieder viele Vorzüge zu Kurszügen und dazu zahlreiche Sonderzüge gefahren werden. Mit den Sonderzügen hat es übrigens ſchon begonnen. Ende der vergangenen Woche kamen hier eine große Zahl von Zügen mit Arbeitern von der Weſtgrenze durch. Am Samstag und Sonntag folgten dann ins⸗ geſamt ſechzehn Sonderzüge mit Arbeitsdienſt, der am 28. Dezember wieder in ſeine Standorte zu⸗ rückfahren wird. Morgen nun kommen die Mili⸗ tär⸗Urlauber⸗Sonderzüge hier an oder durch, und zwar folgende fünf: Konſtanz—Oberhau⸗ ſen, München Krefeld, Aulen—Koblenz, Friedrichs⸗ hafen—Oberhauſen und Tübingen—Eſſen Sie be⸗ fördern den erſten„Schwung“, der über Weihnachten zu Muttern darf. Viele werden natürlich auch mit Kurszügen kommen. Die Weihnachts⸗Urlauber wer⸗ den am 27. Dezember wieder zurückfahren; an dieſem Tage verkehren die genannten Sonderzüge in umge⸗ kehrter Richtung und dazu noch ein ſechſter Urlauber⸗ zug von Mannheim nach Landau. Der zweite „Schwung“ unſerer Soldaten bekommt wie üblich über Neujahr Urlaub. Zu dieſem Zweck ſind für den 29. und 30. Dezember ſieben Sonderzüge für die Heimfahrt und für den 4. Januar eine gleiche Anzahl für die Rückfahrt vorgeſehen. Was alles doppelt gefahren wird Abgeſehen von den genannten Sonderzügen wird natürlich der allgemeine Reiſezugverkehr weſentlich ausgeweitet. Dieſe Zugverſtärkungen über Weihnachten ſetzen morgen ein und enden eine Woche ſpäter. Insgeſamt werden in dieſer Zeit — abgeſehen von den Urlauberzügen— rund ſtebzig Vorzüge zu Kurszügen gefahren. Achtzehn ſind für den kommenden Samstag vorge⸗ ſehen; der Freitag ſteht aber mit fünfzehn nicht er⸗ heblich dahinter zurück. An den Feſttagen ſelbſt ſtehen nur vier und acht Vorzüge auf dem Pro⸗ gramm. Am Tag nach dem Feſt ſind es wieder vierzehn. . 2 Im Nord- Süd-Aerkehr Betrachtet man das Verſtärkungsprogramm im einzelnen, ſo fällt zunächſt auf, daß an allen Tagen von morgen bis einſchließlich Dienstag, 27. Dezem⸗ ber, zu den beſchleunigten Perſonenzugsverbindun⸗ gen 998/999 nach Offenburg und zurück Vorzüge ein⸗ gelegt ſind; es handelt ſich um die Verbindung, die morgens um.20 Uhr in Mannheim ſtartet und abends 20.58 Uhr hier wieder eintrifft. Dazu kommen folgende D⸗Zugsverſtärkungen: der D 192 nach Baſel(ab.55 Uhr) wird am Donners⸗ tag, Freitag, Samstag, Dienstag und Mittwoch dop⸗ pelt gefahren und ſeine Gegenverbindung D 191 von Baſel(an 23.13 Uhr) am Donnerstag, Freitag. Mon⸗ tag und Dienstag. Am Freitag, Samstag, Montag und Dienstag verkehren Vorzüge zum D 76 nach Baſel(ab 11.15 Uhr) und zum D 75 von Baſel(an 19.06 Uhr). Dazu kommen dann noch am Freitag, Samstag, Dienstag und Mittwoch Vorzüge zum D 270 nach Baſel(ab 13.37 Uhr) und zum D 269 von Baſel(an 15.10 Uhr). Schließlich iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang noch der Vorzug zu nennen, der am Samstagnachmittag noch 16.30 Uhr zum D 164 von Köln hier eintrifft. Im Oſt-Meſt- Verkehr Auch für den Oſt⸗Weſt⸗Verkehr ſind ſtarke zuſätzliche Züge vorgeſehen. Für den Verkehr mit Nürnberg iſt ein Vorzug zum beſchleunigten Per⸗ ſonenzug P 853(ab.31 Uhr) am Donnerstag, Frei⸗ tag, Samstag, Sonntag und Dienstag eingelegt, wäh⸗ rend die Gegenverbinbung P 854(an 20.32 Uhr) am Donnerstag, Freitag, Samstag, Montag und Diens⸗ tag doppelt gefahren wird. Vorzüge zum D 194 nach München(ab 23.43 Uhr) verkehren am Donnerstag, Freitag, Samstag und Montag und zum D 193 von München nach Saarbrücken(an um.30 Uhr) am Freitag, Samstag, Sonntag und Dienstag. Doppelt gefahren werden, weiter D 108 nach München lab .52 Uhr), am Freitag und Samstag, und D 107 München— Köln(an nach.30 Uhr) an den gleichen Tagen und dazu am Dienstag. Dazu kommt noch am Dienstag ein Vorzug zum D 370 nach München(ab 13.32 Uhr). Auf der Strecke g 2 8 8 Grippe, Erkältung verschwenden ⸗Meliſſengeiſt meiſt raſch, wenn man gleich en wie Fröſteln, Huſten oder Kopf- ſchmerzen entſchloſſen ſo befä V4! Kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der dopp n Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinken: Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Kloſte frau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu RM. 2,80, 1,65 und—,90. durch Kloſterfrar die erſten Anz mit Stuttgart wird nur Freitag und Samstag zum D 186(ab 17.07 Uhr) ein Vorzug eingelegt, der am Montag und Dienstag bis Ulm geführt wird. Außer⸗ dem wird am Samstag der P 884 nach Stuttgart(ab 15.20 Uhr) doppelt gefahren. Schließlich iſt noch am gleichen Tage der Vorzüge nach Neckarelz und zurück zu P 4011(ab 12.44 Uhr) und zu P 4010 lan 18.45 Uhr) zu gedenken. Dazu Expreßgüter- und Poſtzüge Die Reichsbahn hat aber über den Perſonenver⸗ kehr hinäus auch mit dem weihnachtlichen Güter⸗ und Poſtverkehr viel zu tun. Zu dieſem Zwech verkehren wieder Expreßgüterzüge und erſt⸗ mals auch beſondere Poſt züge. So hat ſich alſo die Bahn auf die erwartete große Beanſpruchung ausgiebig vorbereitet. dr. W. th. eee Aus Billardſpiel wird Arkiftik Neues Kleinkunſt-Programm in der„Libelle“ Dieweil draußen wahrhaft ſibiriſche Kältegrade herrſchen und in uns Schnuſüchte nach heißem Grog und anderen ſcharfen, das Blut erwärmende Sachen aufkommen laſſen, regiert in der wohltemperierten „Libelle“ die gute Laune, die ſich ſelbſt von dieſem plötzlich über uns hereingebrochenen Polarklima nicht beeinträchtigen läßt. Für die Ankurbelung der Stimmung iſt Harry Marlon da, der allerhand heitere Geſchichten in petto hat, um ſeiner Aufgabe als Anſager des Pro⸗ gramms gerecht zu werden.— Auch Eliſabeth Pic⸗ kardt, die tizianrot und gepflegt, eine recht intereſſante Erſcheinung, zum erſten Mal auf anſe⸗ rem Mannheimer Brettl ſteht, iſt um die Laune des Publikums bemüht. Sie tut es mit ödiverſen Vor⸗ trägen, als eine Künſtlerin, die man früher„Diſeuſe“ nannte und ſie tut es ſehr ausdrucksvoll, teils mit tragiſchem Unterton und teils pikant und amüſant. Süngertreue wurde belohnt 14 Mitglieder-Ehrungen beim Winter⸗Feſt des Geſangverems Flora Der Geſangverein„Flora“, dem Muſikdirektor Friedrich Gellert das muſikaliſche Gepräge gibt, erlebte mit ſeinem Winter⸗Feſt im vollbeſetzten Die eignen Vereinshaus einen ſchönen Erfolg. umfangreiche Vortragsfolge beſcherte in buntem Wechſel vokale und inſtrumentale Darbietungen fröhlicher Art. Der ſtattliche Männerchor, der in ſeinen Reihen die ſtimmgewaltigen Kräfte des ge⸗ ſchätzten Flora⸗Quartetts birgt, brachte u. a. in Wil⸗ helm Sturms„Die Weinleſe am Rhein“ die ganze rheiniſche Fröhlichkeit und überſchäumende Lebens⸗ luſt zum Klingen. Innig und ſchön geſtaltete der Chor 2 Männerchöre im Volkston: Friedrich Sil⸗ chers„Wohin mit der Freud!“ und A. Jürgens „Drauß' iſt alles ſo prächtig“. Das Flora⸗Quartett zündete mit ſeinen Schlagerliedern zuerſt Joſef Drexlers„Bei der Villa Marta“ und„Ich hab' den Wagen voller wunderſchönen Mädchen“ und dann Gellerts reizvolles„Die Muſik kommt“ und Lanz' „Klavier des kleinen Mannes“. Hier machte der hübſche Einfall, den Schlager mit einem Handhar⸗ momika⸗Quartett zu krönen, viel Spaß. Richard Geißler, Georg Sohn, Hermann Saam und Otto Tubach mußten ſogar ihre Nummer wieder⸗ holen. Auch weitere Soliſten wurden mit freundlichſtem Man kann sich in aller Ruhe seine Einkäufe überlegen und was noch sehr wich-; tig ist, man weiß auch gleich an Hand der An- zeigen in der„Neuen Mannheimer Zeitung“, welchen Preis man dalür bezahlen muß. Der An- kreigenteil bringt jeden- Tag die günstigen Ein kaufs möglichkeiten und es lohnt sich sehr, ihn zu studieren. Denken Sie vor Ihren Einkäufen an den Anzeigenteil unserer „Neuen Mannheimer Zeitung.“ Betfall bedacht: allen voran die begabte kleine Sigrid Faßler, und dann der Violiniſt Karl Ilg, der das„Adagio“ ſeines Lehrers Gellert ſpielte, eine Ar⸗ beit von einſchmeichelnder Melodik. Georg Böhm ſang u. a. Gellerts Vertonung der hübſchen Schlager⸗ verſe des Mannheimers G. Brinkmann:„Mein Lieb⸗ ling. nur du“, das im Quartettſatz ſeinen Weg über Rundfunk und Kleinkunſtbühnen machen dürfte. Für Unterhaltungsmuſik ſorgte die Kapelle Schönig. Im offiziellen Teil des Abends würdigte Ver⸗ einsführer Eugen Safferling die großen politi⸗ ſchen Ergebniſſe des abgelaufenen Jahres und dankte mit herzbewegenden Worten dem Führer. Dann ehrte Eugen Safferling die Getreueſten der großen Flora⸗Familie für langjährige Mitglied ſchaft: Fritz Abele, Alfred Hering, Karl Mackert und Karl Mauch für zwölfjährige, Michael Kunz und Joſef Schenk für 20jährige, Friedrich Heckmann und Otto Heller für 25⸗ jährige ausübende Mitgliedſchaft, Georg Bickel⸗ haupt, Ludwig Eiſengrein und Johann Knauer für 25jährige, Joſef Ohl und Eduard Straub für 40jährige unterſtützende Mitgliedſchaft, und endlich Albert Ebert für 40jährige ausübende Mitgliedſchaft. Dr. Frizß Haubold Ehriſtjana iſt keine norwegiſche Ski⸗Figur, ſondern ein junges Mädel, in dem allerlei Talente ſchlummern, von denen es auf der„Libelle“-Bühne einige ſcharmante Beweiſe liefert. Chriſtjana tanzt in ihrer blonden gutgewachſenen Jugend allerliebſt Spitze, ſtept ſehr flott, läßt das Akkordeon er⸗ klingen und behämmert recht geſchickt das„Marimba⸗ phon“.— Ein Harfenkünſtler, der beſonders am „Premiéèren“⸗Abend viel Beifall fand, ſtellt ſich in Richard Moſtler vor. Er beherrſcht virtuos ſein klangſchönes Inſtrument. Die beiden Elans zeigen, wie bereits der Name beſagt, elaſtiſch⸗equilibriſtiſche Stückchen, die verteufelt ſchwer ſind, wenn ſie ſich auch noch ſo leicht anſehen. Hier haben wir es mit einer Frau zu tun, die ihren Mann im wahrſten Sinne des Wortes auf den Arm nimmt... Groß⸗ artig iſt das, was uns darauf die beiden Henſein ſervieren, die, obwohl ſie nicht mehr die Jüngſten ſind, einen Perche⸗Akt vorführen, wie man ihn in ſolcher techniſchen Vollendung nicht oft im Varists⸗ Kabarett zu ſehen bekommt. Ihre ſchwierige Luft⸗ arbeit, die ſchließlich in nervenkitzlige Zahnakrobatik ausklingt, findet auch den donnernden Applaus des Mannheimer Publikums, das im allgemeinen mit feinen Beifallsäußerungen nicht ſehr verſchwenderiſch umgeht.. a. Dann gibt es etwas ganz Beſonderes und das iſt das Gaſtſptel Jvorys, des unbeſtrittenen Mei⸗ ſters der Billardkunſt, der zuſammen mit ſeiner gra⸗ zißſen Partnerin die erſtaunlichſten Kunſtſtſicke zeigt. Er benötigt dazu nicht nur einen pompöſen Billardtiſch, ſondern hat die Bühne noch mit einer Anzahl Apparaturen„bebaut“, die bei ſeiner Vor⸗ führung eine Rolle zu ſpielen haben. Dazu tragen er ſelber und ſeine reizende Mitarbeiterin an Kpof und Schultern Fangkörbe, in die hinein er kunſt⸗ voll die Bälle ſauſen läßt. Sogar in einen Vogel⸗ bauer und in die Tiefen eines Muſilappaxates flitzen ſeine„Geſchoſſe“, wodurch letzterem Melv⸗ den entlockt werden, während vorher Vögel zwit⸗ ſcherten. Zweifellos iſt ſein Gaſtſpiel der Clou des Abends. a Ausgezeichnet, ganz auf Tempo eingeſtellt, iſt Fer Trampolin⸗Akt der 5 Fidettys, der die Bühne dröhnen läßt, ſo toll wirbeln junge Menſchen drüt⸗ ber hin, werden von den Federn der Maſchinertie zu fliegenden Menſchen, die geſchickt aufgefangen werden und elegant wieder zur Langung kommon. Viel Applaus.— Auch die Hauskapelle Grefſer macht ihre Sache wieder gut und ſpielt wacker auf zu Darbietungen und Tanz. C. W. Feu nel. J 8 feſtlicher Beginn und fröhlicher flusklang! Dor Schaumwein zu lelhnachton geſchentzt erhält, wird inn mit freuden zum foſt trinken, ſpäteſtens aber beim fröhlichen fusklang des alten Jahres. Da zelgt der = Fchaumwein ſo recht. weich Frohſinn-ↄponder or iſt und wie mwortuoll deshalb als Oeſchenk. Schaumwoln kann heute ſeder die flaſche ſchon von.50 bis 3. gm an taufen und woihnachtlich geschmückt ſchonken. 4 Jaan Jem den Heft cles Jahres ſehenkt Frohſinn · ſehhenkt MAM 4. Seite/ Nummer 587 Die Rundfunkausſtellung ein ausgezeichneter Erfolg! Rund 100 000 Beſucher in 14 Tagen Die Südweſtdeutſche Rundfunkausſtellung„Rund⸗ funk iſt Freude“ hat als bezirklich(Südweſtdeutſch⸗ land] abgegrenzte Beranſtaltung auf dem Gebiete der Rundfunkausſtellungen einen Rekordbeſuch erreicht. Es konnten rund 100 000 Beſucher verzeichnet werden. Den Mittelpunkt der Ausſtellung bildeten die künſtleriſchen Darbietungen der Fernſehbühne des Fernſehſenders Berlin, und die bildmäßig aus⸗ gezeichnete Uebertragung auf den Groß⸗ und mehrere Kleinbildempfänger. Aber nicht nur die Fernſehbühne war ein großer Epfolg, ſondern auch die Ausſteller der deut⸗ ſchen Rundfunkwirtſchaft, vor allem ber deutſchen Rundfunkinduſtrie, ſind mit dem Ergebnis der Südweſtdeutſchen Rundfunkausſtellung mehr als zufrieden. Die Ausſtellung dot eine harmoniſche Abſtim⸗ mung zwiſchen den bereits erwähnten Abteilungen und der politiſchen Lehrſchau, ſowie den Gemein⸗ ſchaftsausſtellungen des Rundfunk⸗ Großhandels, des Rundfunkeinzekhandels, der Rundfunk⸗Vertreter⸗ Organifation und des Elektro⸗Handwerks. In tech⸗ niſcher Hinſicht ſind mit ihren Leiſtungen hervor⸗ zuheben: Die Deutſche Reichspoſt und der Deutſche Amateur⸗Sende⸗ und Empfangsdienſt. Die Ausſtellung war ſo ſtberlaufen, daß ſte an mehreren Tagen zeitweiſe polizeilich geſperrt werden mußte. Intereſſant iſt, daß Beſtellungen auf Rundfunk⸗ geräte und zahlreiche Zuſchriften aus dem Auslande eingingen, ſo aus der Schweiz und Jugoflawien. Winterfeſt der Contoedia“ Ehrung treuer Mitglieder Der Minn evgeſevgperein Cavcordla“ yfleat Ge⸗ meinſchaftsmuſik nicht nur im Rahmen feines ſtatt⸗ lichen Männerchors, ſondern hat aus den tüchtigſten Inſtrumentaliſten auch ſein eigenes Liebhaber⸗Or⸗ cheſtor gebildet. Wie aus den Reihen der Hauskapelle auch Soliſten erwuchſen, die ſich durchaus hören laſ⸗ ſen können, ſo taten ſich auch die befähigſten Chor⸗ ſänger zu einem(Doppel⸗] Quartett zuſammen. Dieſe vielſeitige Muſtkübung geht wohl auf die Muſtkan⸗ tennatur des künſtleriſchen Betreuers der„Concor⸗ dia“ zurück. des Muſikdirektors M. Schellenborger. Den Schwierigkeiten im Probenbetrieb zum Trotz faßt Schellenberger ſeine Männer zu eindrucksvoller Wiedergabe auch beſonders zeitgemäßer Tondichtun⸗ gen zuſammen. Erinnert ſei nur an die tadelloſe Nachanſtaltung des Geuſenliedes(„Gott Burg“) in der Bearbeitung von Kurt Lißmann uns des Hormann Grabnerſchen„Für Deutſchland“ nach der Dichtung H. Anackers. Der ſchwierige„Walzer⸗ ſtrauß von Straußpalzern“, den Fransiskus Nooler zuſammengeſtellt hat, zeugte von beſonders unermid⸗ licher Probenarbeit. Hierbei trat zum Männerchor das Hausarcheſter, das auch für ſich Leiſtungsproben ablegte. Mitglied Geiger hatte als Stehgeiger die Deftung. aſſiſtiert von Wörz am Flügel. Mozarts „FTärkfſchor Marth“ z. B. zündete in den Herzen der Hörer dank der Straffung in Rhythmus und Dyna⸗ mik. Auch das Concurdia⸗Quartett griff u. a. nach einer Mozartſchen Tondichtung. der rokofohaften Wornüſtg bor den naſchhaften Männern lin der Be⸗ arbeitung non H. Neymann] Fritz Karle betätigte ſich als gewandter Eyſopßon⸗Soliſt. und Karf Wifte⸗ mann gewann dem Bandoneon mit einer Darbie⸗ kung auf einem rech! klanaſchönen Inſtrument manche Freunde. Angeſagt wurde die Vortragsfolge die erſt gegen Mitternacht abgewickelt war. im heite⸗ ren Teile von Joſef Offenbach Lola Moebius. ſein weiblicher Gegen vol, erfreute mit ſcherzhaften Wei⸗ ſen zur Lonte Mit dom Sketch von dem Hefrats⸗ vermitflunasbüro ſchloß das übermſitige Pärchen. Daun beanſyruchte der Tanz das Feld. Vereinsführer Quell ehrte mit Eßrenbrief, Goldner Sängernabdel und Ernennung zu Ehrenmit⸗ alschern Karmann Filb, Sebaſttan Hoffmann, Franz HKeiſtner. Cbriſt. Quell. Jonann Schöchner. Martin Wamann. Daau exhieſt H. Filb ͤie Sirberne Ehren⸗ nadel des Badiſchen Sängerbundes. Den Sänger⸗ Ting erhielten Willi Elßshans, Eugen Poßnacht, Eßriſtian Karle, Eduard Kunkel. Phil. Mitſch fr., Oskar Reichert und Emil Schlöffel. Dr. Frigß Ganbo ld Mo hat dieſe Vetrügerin gewohnt? In den Bezirken Mannheim und Heidek⸗ Herg trat im Juli und Sepiember eine Beirüge⸗ rin auf, öte vielſach bei Geſchäftsleuten Schuhe, Strümpfe, Kleiderſtoffe auf Kredit oder zur Aus⸗ wahl erſchwindelte. Ste nannte ſich Eveline Brann, Brand und Blei und ſei bei Pfarrer N. N. in Stel⸗ lung oder zu Beſuch. Weiter hat ſie unberechtigt Hausſammlungen für Sudetendeutſche vorge⸗ nommen. In der Zeit vom 14. bis 30. November hat ſte dann in Freiburg i. Br. Schuhe, Stoffe, Kin⸗ derwäſche, Schreibwaren und Lebensmittel erſchwin⸗ Delt, wobei ſie ſich Braun Brand und Feßker naunte. Die Waren verlangte ſie im Auftrage von in der Näße wohnenden Familien oder für Rechnung eines Stheneſtern⸗ oder Mädchenheimes. Beſchreibung: Etwa zwanzigfäbrig. 160 bis 165 Zentimeter groß, ſchlank, ovales friſches Geſicht, rothlond, Nackenlocken trug zuletzt hellbraunen, auch 1 Mantel oder Regenmantel, ging meiſt ohne ut. Bei wem hat ſie gewohnt? Sachdſenliche Angaben, die zur Ermittlung der Bekrügerin führen können. werden an die Kriminalpolizei oder Gen⸗ darmerie erbeten. en Der Fichverkaufswagen, der in Orten einge⸗ ſetzt werden ſoll, wo keine Fiſchläden beſteben, machte gate Maunberm einen Reſuch Er ſtamd ant dem Marktplatz und wurde eifrig betrachtet. Es iſt ein in hellen Farben gehaltener Kraftwagen mit einem Hoch lappbaren Verkoufsſtand. Er iſt auf einer Werbefahrt durch Baden begriffen. i Eluen ſchmerzlichen Verluſt, doppelt ſchmerz⸗ lich in dieſen Weilßhnachtstagen, erlitt ein Volks⸗ genoſſe, der, von ſeiner Arbeitsſtätte bei den Weſt⸗ frontbefeſtigungen zurückkehrend, ſich in Mannheim aufhält. Er hat nämlich auf dem Wege vnn der Hafenſtraße durch die Jungbuſchſtraße und die ſchieſe Gaſſe tber die Breite Straße nach dem Hallenbad feine Brieftaſche mit einem recht anſehnlichen Geld⸗ getrag ſeinen Lohn., verloren. Redliche Finder, ſo hofft er, werden den Fund im„Luiſenbad“ in der Hafenſtraße abliefern, wo man den Verlierer kennt. iſt die Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 20. Dezember 1938 Bei den Folzfüllern im Käfertaler Wald Axthiebe dröhnen in die winterliche Sille Der Poſt⸗ und Güterverkehr zwiſchen Mannheim und Frankfurt geſchah früher lange Zeit auf der Straße, die durch den Käfertaler und Viernheimer Wald führt. Dieſe Straße iſt jetzt noch bekannt unter dem Namen„Alte Fraukfurter Poſtſtraße“, die im Fronwege erbaut und im Jahre 1763, alſo vor 175 Jahren, in Benützung genommen wurde. Als die Eiſenbahn aufkam, verlor ſie ihre Bedeutung, und 79 wurde die Straße immer einſamer und vergraſte. Noch vor einigen Jahren konnte man ſie in dieſem Zuſtand ſehen. Inzwiſchen iſt das aber anders ge⸗ worden. Die Straße wurde wieder in Stand geſetzt und bald wird ſie vollſtändig fertig ſein, ſoweit ſte auf badiſchem Gebtet verläuft. Die vorgerückte Jahreszeit hat das Geſicht des Waldes wenig verändert. Das Grün der Kiefern und Tannen iſt beharrend. Nur die Laubbäume am Waldesſaum künden von der veränderten Jahreszeit. Doch was wollen die bedeuten gegen die Tauſende von Kiefern, die in allen Lebensaltern die weiten Wanderdünen bedecken, die man ſchon vor langer Zeit durch Bepflanzung mit der anſpruchsloſen Kie⸗ fer hodenſtändig gemacht hat. Unſer Wald läßt ſo recht das ungeheure Wirken der Natur offenſichtlich werden. Unſichtbar für das Auge vollzieht ſich diefe Arbeit. Jedes Jahr leiſtet ſte ihr Penſum. Bei den Kleinen und bet den Gro⸗ ßen. Man betrachte ſich nur die füngſte und aller⸗ jüngſte Kiefernfugend, die da in Schonungen und Hegen verſammelt iſt, wie ſie vom zarten Pflänzchen immer ſtärker und größer wird. Wie in Ehrfurcht ſchauen ſie zu den Rieſen ihres Geſchlechts auf, die ſchon hundert und mehr Jahre zählen. Manchen hat die Zeit ſchief, vielleicht auch bucklig werden laſſen, man ſieht aber auch viele, die könig⸗ liche Haltung bewahrt haben. Einmal kommt dann schließlich auch ihre Zeit. Und die iſt da, wenn der Förſter eines Tags durch den Wald geht und ihr ferneres Schickſal beſtimmt. Dann ſchlägt er mit einem Beil am Stamm eine kleine Wunde und damit wird er den Holzfällern überliefert. So manchen Baum müſſen die Hol⸗fäller hier nieder⸗ legen und nicht wenige dieſer Rieſen liegen ſchon am Boden. Erfreulich iſt dabet, daß immer noch ſehr viele dableiben und daß man in vielen Fällen den Abgang gar nicht wahrnimmt, da nicht mehr aus dem Wald herausgeholt wird, als im Hiußlick auf ſeine dauernde Ergiebigkeit und Selbſtbehaup⸗ tung zuläſſig iſt. Auch die Arbeit der Holzfäller vollzieht ſich anders als früher. Man ſchlägt den Baum nicht mehr mit ſeinen Aeſten. ſondern zunßchet werden die Aeſte abgeſchlagen, ſo daß nur noch der nackte Stamm ſteht. der für ſich umgelegt wird. Beim Niederfallen kann er dann nicht mehr ſo leicht junge Bäume mit niederreißen. wie dies möglich iſt, wenn die Aeſte dranbleiben. Für genügenden Nachwuchs wird natürlich ſtets geſorgt, wie das bei einem Gang durch unſern Wald offenſichtlich wird, denn nicht wenigen Schonungen begegnet man und hie und da ragen noch einige hohe Kiefern aus dem früheren Beſtand, die ſogenannten„Samenkie⸗ fern“ auf, die einſt zur Samengewinnung dienten. Vor jeder Neupflanzung müſſen die knorrigen Wur. zeln der umgehauenen Bäume aus dem Boden ent⸗ fernt werden. Es ſind das die ſogenannten„Stum⸗ pen“. Früher hat man ſie ausgegraben, was eine mütſelige Arbeit war. Jetzt macht man das ein⸗ facher. Auch hier kommt der Motor dem Menſchen zu Hilfe, indem die„Stumpen“ jetzt mit dem Trak⸗ tor aus dem Boden geriſſen werden Zahlreich liegen dieſe Wurzelſtöcke herum und dürfen von der Bevölkerung koſtenlos abgeholt wer⸗ den. Immer gibt es dafür Liebhaber, denn dieſe „Stumpen“ ſind ein gutes Heizmatertal. Allerdings iſt es keine leichte Arbeit, ſie zu zerkleidern, was an Ort und Stelle gemacht werden muß denn die Stumpen ſind ſo groß, daß ſie nicht auf kleinen Handwägelchen nach Hauſe befördert werden können. So müſſen dieſe„Stumpen“ wenigſtens einigermaßen am Platz aufgeſpaltet werden, das Kleinmachen für den Ofen kann dann zu Hauſe ge⸗ ſchehen. Manches Wägelchen, mit ödieſem Holz be⸗ laden, begegnet einem denn auch auf den einſamen Wegen, aber es dürften noch mehr ſein und es würde auch für dieſe noch ausreichen. Die winterliche Kälte erinnert uns bei einem Spaziergang durch den Wald daran, daß ihm auch von dieſer Jahres eit Gefahr droht. t es im Som⸗ mer das gefräßige Feuer, ſo iſt es im Winter der er⸗ oͤrückende Schnee. Wie ſehr auch der Wald vor den Toren Mannheims unter dem ſogenannten„Schnee⸗ bruch“ leiden kann, das zeigen die Wafdgebiet⸗ die ihm vor einſgen Jahren zum Opfer gefallen ſind. Iſt der Wald ſchon im Sommer an Wochenkagen ſtill, ſo iſt er es erſt recht wenns dem Winter zu geht. Wohl dröhnen hie und da die Aexte der Holzhacker. der Traktor rattert, ab und zu ertönt auch ein menſchlicher Laut, darüber hinaus iſt nichts zu ver⸗ neßmen. Das tiefe Schweigen des Waldes läßt ſich nicht ſtören, weber durch den Schrei eines Tieres, nuch durch den Ruf eines Vogels. Mon hört nichts non ihnen und ſteht nichts von ihnen. Nur ein Lebe⸗ weſen macht ſich bemerkbar, das man zwar auch nicht ſieht, deſſen Anweſanßeit ſich aber durch ein kleines Spinngewebe feſtſtellen läßt, das zwiſchen dem Strauchwerk kortzontal eingeflochten iſt. Dieſe Waldungen nördlich von Mannheim miüſſen einſt ein großes Jagdaebiet geweſen ſein. An der Straße, die den badiſchen Anteil vom heſſi⸗ ſchen trennt, befindet ſich ein großer Stein am Wegrand aus dem Jahre 1787: der badſſche Anteil war damals nach ber eingemeißelten Aufſchrift Kur⸗ fürſtlich Wormſiſches und der heſſiſche Anteil Fur⸗ fürſtlich Mainziſches Jagdgebiet. H. m r n Jude warb für die Fremdenlegion Flüchtiger Wehrpflichtiger vom Schöffengericht verurteilt Das Schöffengericht verurteilte den 20jährigen Rolf Egon Mahler aus Maunheim in Ab⸗ weſenheit wegen Wehrpflichtverletzung zu zwei Jahren Gefängnis, ſprach ihm die Fähig⸗ keit zur Vekleidung ö fentlicher Aemter auf fünf Jahre ab und verkündete Haftbefehl und ſteck⸗ briefliche Verfolgung. Die Verhandlung ergab, daß M. im September 1930 auf Wanderſchaft ging und den Frankfurter Juden Katz kennen lernte, der es erreichte. daß M. kurz vor der Einberufung zum Wehrdienſt über Luxemburg nach Frankreich flüchtete, um in der Fremdenlegion für fünf Jahre Dienſte zu nehmen. Alle Mittel zur Flucht ſind durch den Juden be⸗ ſchafft worden, der auch für andere Kleider ſorgte. Der Vater des Angeklagten ſchob die ganze Schuld auf das Konto des Juden und bat um milde Betra⸗ fung ſeines labweſenden) Sohnes. Uebrigens haben ſchon drei Brüder des Flüchtiggegangenen in der Fremdenlegion je fünf Jahre Dienſt getan und einer iſt während dieſer Zeit geſtorben. Das Gericht nahm an, daß der Flüchtige durch ſeine beiden heimge⸗ kehrten Brüder über die Legionsdienſte aufgeklärt war und der Jude ſo leichte Arbeit hatte, den letzten Trumpf auszuſpielen. NSDAP-Miffeilungen eme Gehanntmachungden an uom e Neckarau⸗Nurd. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Neckarau⸗Nord iſt von Dienstag, 20. 12., bis einſchließlich Mittwoch, 4.., geſchloſſen. NS⸗ſyrauenſchaft Sauhzoſen. 20. 12. 20 Uhr, Gemeinſchaftsabens für ämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Heim. N Jugendgruppe Almenhof. 20. 12., 20 Uhr, Gemeinſchafte⸗ abend in der Schillerſchule. . Baunfpielſchar. 20. 12. 20 Uhr, tritt die geſamte Spiel⸗ ſchar im Hofe des Schlageterhauſes ohne Unkſorm an. Bannorcheſter. Am 20. 12., 20 Ithr. tritt öte große Be⸗ ſetzung im Adolf⸗Hitler⸗Realgumnaſtum an. a BDM 5 47/171 Seckenheim. Heute, Dienstag, 20 Uhr, Gruppen⸗ Zeimabend im Heim. Bleiſtift und Papier mitbringen. Deutſche Arbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Propaganda Betr.: Aktion„Jeder hilft bei der Betriebsgeſtaltung“ Die Plakate Nr. 1, ſowie die Richtlinien für die Be⸗ triebsführer und der Aufruf an die Geſolgſchoftsmitglieder ind umgehend auf der Kreiswaltung abzuholen. Der Kreispropagandaleiter. 8 Berufserziehungswerk. O 4. 8/½ Am kommenden Mittwoch, 21. 12., finden ſolgende Leh gemeinſchafſen im Berufserzießungswerk 0 4, 809, ſtott: Lehreang ſür die Mühleninduſtrie um 19 Uhr. Saal g. Hierzu foſgern wir nochmals alle Betrleßbsobmäünner auf. innerhalb ihres Betriebes auf den überaus wichtigen und 4 lehrreichen Bortragzabend binzuwelſen und wenn möglich. uns Teilnehmer namentlich zuzuführen. Anmeldungen in C 1. 10 und beim Uebungsleiter. e Für die am aleichen Abend. um 20.90 Uhr, Saal 358, feſtoelente Lehrgemeinfchaft Algebra ll und höhere. Mathe⸗ matik geben wir nochmals bekannt, daß noch einige Ka⸗ meraden an dieſen Uebungen teilnehmen können. Da dieſe Lehrgemeinſchaft die Fortſetzung der bereits im Sommer ſtattgefundenen Lehraänge Algebra 1 und II iſt, nehmen wir an, daß den Kameraden an dieſer Durchführung fehr viel gelegen iſt und bitten um ſotortige Anmeldung beim Uebungsleiter bzw. in C1, 10.— Im Anſchluß geben wir nochmals bekannt. doß alle Lehrgemeinſchaften ab Donners, tag, 22. 12. 88, bis einſchl. Mittwoch, 4. f. 39, ousfallen. Sämtliche Lehrgemeinſchaften und Aufbaukameradſchaſ⸗ ten fallen ab Donnerstag, 2. 12. W, bis etucchlleß lich 4. 1. 89 aus. Neue Lehrgänge, die Anfang Januar 1939 beginnen: Nr. 184:„Strick, und Wirkwaren“, Nr. 188:„Spitzen, Teppiche und Gardinen“, Nr. 138:„Warenkurde mit Ver⸗ kaufskunde für den Eiſenwarenhandel“, Nr. 180:„Waren⸗ kunde mit Verkaufskunde für Haushaltswaren“, Nr. 14d: „Lack und Farben“ Nr. 143:„Kundenberatung und Kunden⸗ behandlung“, Nr. 148:„Schaufenſtergeſtaltung“, Nr. 148: Weſen und Aufgabe der Kalkulation“, Nr. 174: Euglieh Clubs, Nr. 178:„Franzzſtich, Stufe 11“. Nr. 178:„Cerele Francatſe“, Nr. 188:„Kaufm. Rechnen, Stufe 11“, Nr. 199: „Fabrikbuchhaltung“, Nr. 212:„Lager und Verſaus“, Nr. 215:„Die Werbemittel und ihre Geſtaltung“, Nr. 26: „Die Prarie der Wirtſchaftswerbung“, Nr. 291:„Deuiſen⸗ bewirtſchaftung“, Nr. 220:„Arbeitsgemeinſchaft für Export⸗ kaufleute“.— Anmeldeſchluß für obige Lehrgemeinſchaften und Aufßaukameradſchaften iſt am 30. Dezember 1988.— Der Stofſplan für sämtliche, oben angeführten Lehrgänge iſt aus dem Winterplan des Berufserztehungswerkes er⸗ ſichtlich, der in C 1, 10, Zimmer 8, koſtenlos zu er⸗ halten iſt. a Anfang Januar 1999 beginnt in ber Arbrecht⸗Ditrer⸗ Schule in Mannheim⸗Käfertal ein neuer Lehrgang in Kurz⸗ ſchrift für Anfänger und für Fortgeſchrittene aß 50 Silben. Anmeldungen ſind zu richten an die Ortswaltung der DAF. Mannheim⸗Käfertal⸗Sud oder Käfertal⸗Nord. Sprechſtun⸗ den: montage und donnerstags von 20—22 Uhr. Anmelde⸗ ſchluß: 4. 1. 1989. Wrauenabteilung Die Beſprechung der Ortsfrauenwalterinnen des Be⸗ zirkes Tam Dienstag. 20 12 fällt aus. Horſt⸗Weſſel⸗Hlaz. Am Mkttwoch. 21. 12., 18.80 Uhr, findet im Gasthaus„Zum grünen Kranz“, Seckenheimer Straße, eine Betriebsobmännerbeſprechung ſtatt. a Kraft durch Freude 8 Achtung!— Weihnachten 2 Tage im ſchönen Schwarz⸗ wald. Am 25. und 26. 12. zwei Tage in den herrlichen Schwarzwald nach Schonach bei Triberg(887), beſonders für Skiſport geeignet. Teiluehmerpreis 16,40 Mk. einſchl. Fahrt, Unterkunft und Verpflegung Abfahrt am 28. 12. morgens.30 Uhr, ab Paradeplatz mit Omnibus. Wanderung ins Neckartal an Weihnachten. Zwettages⸗ wanderung nach Waldkatzenbach am 25. und B. 12. Ab Eberbach nach Burg Eßerbach—Kotzenbuckel(628 Meter) Waldkatzenbach Mittogeſſen. Abendeſſen, Uebernachten mit Frübſtiick—Katzenbacher Pfad Eberbach Teilnehmer⸗ prets beträgt.50„ einſchl. 2 Mittageſſen 2 Abend⸗ eſſen und 1 Uebernachtung mit Früßſtück. Fahrpreis 2,70 Mark. Sonntags⸗Rückahrkarte muß von jedem Teil⸗ nehmer felbſt gelöſt werden. Anmeldungen bei allen Köch⸗ Geſchöftsſtellen. Meldeſchluß: 83 235 28. 12. Achtung Teilnehmer aun der Ofy 802/39 rom 25. 12. bis 1. 1. 39 in den Schwarzwald. Die Fahrt muß wegen zu geringer Betetligung und ſchlechten Schneeverhältuiſſen ab⸗ geſetzt werden. 5 803/89 vom 28. 12. bis 1. 1. ins Walſertal, Oß Sega vom 28. 12. bis 1. 1. 0 ing Angän, O 854/59 vom 28. 12. bis 8. 1. 30 ins Walſertal, ieſe Fahrten ſind aus⸗ verkauft. Zu folgenden Fahrten ſind noch An we dungen möglich: Oer 8889 vom 7. l. bis 18. 1. 89 ins Walſertat, Teilnehmer Preis 48,50 Mark, Off 807/39 vom 14. 1. bis 22. 1. 30 ins Walſertal. Teilnehmer⸗Preis 48,50 Mark, e 12/18 Uezember) preis 20. geſundheitsführung Verſtärkte folge mit Inhalts-Verzeichnis des Jahrganges 1938 Ruflage 3 800 800 Beꝛug nur durch die Ortsgruppen der Partei Zentralverlag der NS ONE, Fran: cher Nackt, Bern Of 808/39 vom 14. 1. bis Y. 1. 30 ins Walſertal, Teilneh⸗ mer⸗Prets 76,50 Mark. Achtung Teilnehmer an der uß 1/39 Tirol vom 28. 12. bis 2. 1. 39(Kitzbühl). Die Unterlagen zu dieſer Fahrt können ab Mittwoh, 21. 12., bei den zuſtändigen Geſchäfts⸗ ſtellen abgeholt werden. 5 . Sn Donnerstag, 22. Dezember Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule. 18 bis 19 Uhr Stadien, Gymnaſtikhalle. Betriebsſporteurſe: 18 00 bis 19.30 Uhr Peſtalozziichule A und B(Kohlenkontor Weyhenmeyer]. 18.30 bis 20 Uhr Schillerſchule[Mohr u Federhaff! 16 bis 18 Uhr Sport⸗ platz der NS TA Rhetnau(Th Golsſchmidt AG 17.15 bis 20 Uhr TV⸗Platz Waldhof(Boyp u. Reuther]. 18 bis 21 Uhr Pfalzplat[Sch Lanz AG]. 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗Stiemens⸗Gewerbeſchule(Bad Aſſekuranz! 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Handwerkerwerkſchar 2191 19 20.30 Uhr Schillerſchule A(Mohr und FFederboſſſ ih bis 21 Uhr Schillerſchule B(Deutſche Aſbeſtwerkeſ. 18 bis 0 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule(Kleinbetriebe der Orts⸗ gruppe Strohmarkt). Kröhtiche Gumnaſttk und Spfele Offene Kurſe für Frauen und Mödchen: Fewerls 20 bis 21.20 Uhr Humbolötſchule und Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe: i bis 17.30 lihr Ihlonsſchule (Heröſt⸗Felinal. 20 bis 21.30 Uh: Uhlandſchule(Kau haus Hanſa AG]. 18 bis 19.30 Uhr Mädchenberufsſchule(Sie⸗ mens). 5 Ski⸗Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.80 Uhr Peſtalozziſchule. Eingang Olto⸗Beck⸗Straße. Kindergymnaſtik 17 bis 17.45, 17.45—18.30 und 14 bis 15 Uhr feweils in der Humbolstſchule. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 18 Uhr, 17 bis is tür 21 bie 22 und 22 bis 2% Uhr Reithalle Städeſſchen Sabchts unz Viehhel a ier aa Foſtenloſe ſportiſche und ſportärztliche Beratungsſtelle: 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeinen Ortskrunten tate Haupteingang, Zimmet 1 i sda ages kalesicles Dienstag, 20. Dezember Nationaltheater: 14 Uhr„König Sttokars Glück und Ewde“.— 2d Uhr„Der Prinz von Thule“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: ih Uhr Vorführung ges Serrenprofektors; 20 Uhr: Die Vakuumtechnik in ihrer Auswirkung auf die meuſchliche Kultur“. 8 8 Janz: Palaſthötel, Parkhotel. Libelle, Palaſtkaftee„Rhein⸗ gold“. g 5 Dichttpiete Ufa⸗Palaſt:„Fortſetzung folgt“.— Alhambra:„Nann, Si kennen Korff noch nicht!“— Schauburg:„Fracht nach Baltimore“.— Palaſt: Scotland Hard auf ſalſcher Spur“. — Gloria:„Spiegel des Lebens“.— Scala:„Ehren⸗ 5 legton“.— Capitol: Ballade“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfinet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. e g Theatermuſenm, E 7. 20: Geötfnet von 10 bis 18 und von Sia 1 1 Geöft bis 13 d von tädtif unſthalle: eöfſner von 10 6 un 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Gebfnet von 10 bis 183. 1 bis 17 und 19.3% bis 21 80 Uhr Sonderausſtellung: Oeſterreichiſche Werkkunſt der Gegenwart. 5 Manüheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und 14 bis i Ichr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—183 und 15—19 Uhr. Gedächtnisausſtellung für Giambattiſta Bodoni und Laurence Sterne Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein. Tetefon 343 21. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes Fraukfurt a. M. vom 20. 12. 88: Während ſich der Zuſtrom kal⸗ ter Feſtlandluft unverändert fartſetzt, hat in der Höhe einſtrömende mildere Luft zur Bewölkungs⸗ zunahme und vielfach auch ſchon zu leichten Schnee fälle geführt. Die Kälte bleibt erhalten weitere Schneefälle ſind wahrſcheinlich. Norausſade ür Mittwoch 21. Dezember Wolkig bis bedeckt und Schneefälle, Fortdauer der Fröſte, lebhafte öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 10. Dezember — 9, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. Dezember— 10,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 10 Grad.„% ä œNN f Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember .— ben es, 10 f, 18 10 2⁰ d eng-,* 10 a Rhein ie de 1 174.70 16418 and 1,4251 1709 Breiſich„ 13 3 Kön.62 23.180 debhl 1722,07 1,1180141 bear 5— 55 Marau.16 3103,13 306 288 5 f Mannheim 2,11 2 08.0% 200.91] Mannheim 2,15 2031 90 1,8 1 D wärt das Hauf Wäſe Anor zeic ſitzer Men gleich Weiſ. Wäſe und abdri haber D Code regt. Herr jede rei 3 das Wäſeh Sie! ten 8 Weiſe Wäſch ſollen im A don! Heme zieru probi Leute liche 5 W an? ungel die z. tritt der 2 um 2 lune eigen und viele ſen e 30 10 alle“, geſta! wolle nerur von er ein mit k eine Leide und Rhyn gabs gutge a8 Selleimgeicken im Itemcl Ein Gerũcht alarmiert die Londoner Wäschereien 5— London, 16. Dez. Die Wäschereien von London führen gegen⸗ wärtig einen erbitterten Kampf gegen ein Gerücht, das ſich mit raſender Schnelligkeit in der engliſchen Hauptſtadt verbreitet hat. Angeblich ſollen alle Wäſcheſtücke, die in Wäſchereien gegeben werden, auf Anoroͤnung von Scotland Yard mit Geheim⸗ zeichen verſehen werden, damit man ihre Be⸗ ſitzer gegebenenfalls identifizieren kann. Jeder Menſch ſoll zukünftig, ſo wird behauptet, in England gleich an ſeinem Hemd erkannt werden. Auf dieſe Weiſe ſoll es möglich werden, auf Grund gefundener Wäſcheſtücke geheimnisvolle Verbrechen aufzuklären und darüber hinaus neben dem bewährten Finger⸗ 25 ein völlig neuartiges Erkennungsmittel zu aben. Dieſe Enthüllung über einen„Wäſche⸗Geheim⸗ Code“ hat in der Oeffentlichkeit großes Aufſehen er⸗ regt. Mit mißtrauiſchen Augen muſtert man jedes Herrenhemd, jeden Schlafanzug, jedes Bettuch und jede Tiſchdecke, die man von einer Londoner Wäſche⸗ rei zurückerhält. Und man findet— nichts. Aber das iſt es ja eben: die Zeichen, mit denen die Wäſcheſtücke verſehen werden, ſind unſichtbar. Sie können nur durch Anwendung von ultraviolet⸗ ten Strahlen ſichtbar gemacht werden. Auf dieſe Weiſe beſitzt Scotland Yard die Möglichkeit, jedes Wäſcheſtück völlig unauffällig zu markieren, und es ſollen, ſo erzählt das haarſträubende Gerücht weiter, im Augenblick bereits über 50 000 Menſchen in Lon⸗ don herumlaufen, die, ohne es zu wiſſen, durch ihre Hemden gekennzeichnet ſind. Dieſe neue Identifi⸗ zierungsmethode, die man erſt ſeit kurzer Zeit aus⸗ probiert, gibt die Möglichkeit, allmählich alle jene Leute zu erfaſſen, die Kleidungsſtücke in eine öffent⸗ liche Waſchanſtalt geben. Was iſt an dieſer merkwürdigen Geſchichte dar⸗ an? Entſpricht ſie den Tatſachen, oder iſt ſie eine „Ente“? Zunächſt hat dieſe Nachricht zur Folge ge⸗ habt, daß die Wäſchereien einen empfind⸗ lich en S chaden erlitten. Viele Familien laſſen nun im Hauſe waſchen und geben die Wäſche nicht mehr aus— nicht etwa deshalb, weil ſie ein ſchlech⸗ tes Gewiſſen haben, ſondern weil ſie empört ſind, daß man hinter ihrem Rücken an ihren Kleidungsſtücken herummanipuliert. ohne ſie über den Zweck dieſer Sache aufzuklären. Nun erheben die Waſchanſtalten ihrerſeits Proteſt gegen das Gerücht, das ſie als unwahr bezeichnen und deſſen Verbreitung ſie ge⸗ richtlich zu verfolgen drohen. Sie ſind nicht gewillt, die Geſchäftsſchädigung hinzunehmen und verſichern, daß das Geheimzeichen, das nur durch ultraviolette Strahlen ſichtbar wird, barer Unſinn ſei. Da⸗ mit könnte man die Geſchichte von den unſichtbaren Wäſchezeichen ins Reich der Legende verweiſen; aber wo bleibt öͤas Dementi Scotland Yards? Die Londoner Polizeizentrale hüllt ſich in Schwei⸗ gen. Sie geht mit keinem Wort auf das ſich hart⸗ näckig haltende Gerücht ein und verweigert jegliche Auskunft darüber. Das macht die Oeffentlichkeit er⸗ neut ſtutzig. Demnach muß alſo doch etwas daran ſein. Vielleicht iſt das Syſtem der geheimen Wäſche⸗ kennzeichnung erſt ein Plan, der noch nicht zur Aus⸗ führung gelangte, aber unter Umſtänden doch ver⸗ wirklicht wird. So würde es ſich auch erklären laſſen, daß die Wäſchereien ſich im Augenblick noch entrüſtet gegen den Vorwurf, Polizeiſpitzel zu ſein, verwah⸗ ren. Wie dem auch ſei— noch nie iſt in den Lon⸗ doner Haushalten ſo viel gewaſchen worden, wie gegenwärtig, die beſten Kunden bleiben aus, weil ſie erſt wiſſen wollen, was es mit dem unſichtbaren Geheim⸗Code für eine Bewandtnis hat. Und ſo wird man über kurz oder lang, wenn man eine Kriſe bei den Waſchanſtalten vermeiden will, von amtswegen dieſe myſteribſe Angelegenheit aufklären müſſen. eee eee Zauberei oder Zufallsſpiel Der Fluch des Medizin mannes — Johannesburg, im Dez. In Durban, der Hauptſtadt der ſübafrikaniſchen Provinz Natal, hat ſich dieſer Tage ein Fall zugetra⸗ gen, der nicht nur unter den Eingeborenen aller⸗ größtes Aufſehen erregte. Der Fluch eines ſchwarzen Zauberarztes hat einen wei⸗ ßen Richter getötet! Iſt es ein Spiel des Zufalls, das dieſen geheimnisvollen Fall entſtehen ließ? Oder ſind jene gefürchteten Medizinmänner, die die eingeborene Bevölkerung beherrſchen, in der Tat mit überirdiſchen Kräften ausgeſtattet? Dieſes ſind die Tatſachen der myſteriöſen Bege⸗ benheit, wie ſie die Vertreter der engliſchen Nach⸗ richtenbüros von Durban nach London gemeldet haben: Richter T. B. Horwood, der Vorſitzende des⸗ Oberſten Eingeborenen⸗Gerichtes der Provinz Na⸗ tal, hatte ſich als letzten Fall Jer diesjährigen Sit⸗ zung die Anklage gegen einen eingeborenen„Zau⸗ berarzt“ aufgehoben. Die Verhandlung ſand unter ungeheuerem Andrang der ſch arzen Bevölkerung, die zu den Sitzungen des Eingeborenengerichtes Zu⸗ tritt hat, in Durban ſtatt. Es ergab ſich dabei, daß der Medizinmann einen alten Inder getötet hatte, um Teile ſeines Körpers für die Herſtel⸗ lung von Heilmitteln zu verwenden. Dieſe eigenartige Medizin ſetzte er in den Zuludörfern ab und fand unter der abergläubiſchen Bevölkerung viele Kunden, die das, Zaubermittel zu hohen Prei⸗ ſen erſtanden. 5 Zahlreiche Eingeborene, die als Zeugen vernom⸗ men wurden, verſicherken, daß das Mittel des Zau⸗ berarztes von hervorragender Wirkung geweſen ſei. Sie waren auch bereit, zu beſchwören, daß der ob ſei⸗ ner Künſte weithin berühmte Medizinmann Männer in Leoparden oder Krokodile und Frauen in Schweine verwandeln könnte, und daß es ſehr ge⸗ ſährlich ſei, ſich den Groll dieſes mächtigen Mannes zuzuziehen. Richter T. B. Horwood befand ſich ſchon lange genug in Natal, um zu wiſſen, wie ſchwer es war, gegen dieſe Welt des Aber⸗ und Hexenglaubens anzukämpfen. Er kannte auch die unheilvollen Ein⸗ flüſſe der eingeborenen Medizinmänner und Zau⸗ berärzte, die oft genug den britiſchen Beamten zu ſchaffen gemacht haben. Darum hielt er es für an⸗ gebracht, die eingeborenen Zuhörer im Gerichtsſaul vor der Tätigkeit dieſer Männer, die er als Betrü⸗ ger und Böſewichte bezeichnete. ausdrücklich zu warnen. 8 Ehe Horwood ſein Urteil fällte, gab er dem An⸗ geklagten noch einmal das Wort. Der ſchleuderte ſtatt jeglicher Verteidigung in ſeiner Heimatſprache einen furchtbaren Fluch ggen den engliſſchen Richter. Horwood zuckte die Ach⸗ ſeln. Dann ſprach er gegen den Medizinmann das Todesurteil aus. Kaum aber hatte er den letzten Satz ausgeſprochen, als er auf der Richtertribüne ohnmächtig zuſammenbrach. Polizeibeamte räumten den Saal und führten den verurteilten Medizinmann ab. Der ohnmächtige Richter aber wurde in das Hoſpital von Durban gebracht, wo er, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, nach 24 Stunden ſtarb. Der ärztliche Befund ergab, daß EUGEN UNνα El TScatcho- Stout C O V scar 90 1 707 beg 0 So viel Menſchen wohnen in Europa Eine Karte von Europa mit den Einwohnerzahlen der einzelnen Länder, ſo, wie ſie ſich nach den letzten Grenzveränderungen ergeben. Vor dem Start der„Arado“ nach Auſtralien Der zweiſltzige Kabinen⸗Tiefdecker Ar 79 vor ſei⸗ nem Start zu dem Langſtreckenflug. In der Ma⸗ ſchine Oberleutnant der Luftwaffe Horſt Pulkowfki, daneben Leutnant Rudolf Jenett. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K. (Tuſkay, Zander⸗M.) Selbſt ein Hirſch naſcht aus der Pfanne Eine eigentümliche Tierfreundſchaft verbindet einen amerikaniſchen Farmer, Walter Jiko, in Superios, Wis⸗ eynſin, mit einem Hirſch, der regelmäßig zum Futtern ins Haus zurückkehrt, ſich ſonſt aber wie ſeine Art⸗ genoſſen im Walde tummelt. (Aſſoceiated Preß, Zander⸗M.) der 51jährige Richter einem Herzſchlag erlegen war; die Obduktion ſeiner Leiche beſtätigte das. Die von dem Generalgouverneur der Südafrikaniſchen Union angeordnete Unterſuchung wird den ſeltſamen Fall wohl kaum aufklären können. Man muß ſich damit begnügen, ihn für ein phantaſtiſches Spiel des Zu⸗ falls zu halten. In den Dörfern der Zulus, Hot⸗ tentotten und Bantuneger aber iſt die Macht der Zauberdoktoren und Medizinmänner größer denn je. .b. ee m e v ᷣͤ ͤFßF7§;§ëe hp eee e e ee eee eee 10 Jahre Vewegungschöre Laban in Mannheim Eine Feierſtunde der Tanzschule Pierenkämper Harry Pierenkämper kam nach ſeiner Berliner Ausbildungszeit im Herbſt 1928 nach Mannheim. Er hatte zu unſerem 150jährigem Theaterjubiläum oͤſe Einſtudierung eines großen tänzeriſchen Chor⸗ werks„Alltag und Feſt“ von Laban übernommen. Der erſte Unterricht wurde im Apollo gegeben, der Start war recht ſchwer, aber man brachte doch aus Mannheim und Umgebung damals ſchon 500 Laien⸗ tänzer zuſammen. Nur regnete es am Aufführungs- tage im Stadion. Aus jenen Anfängen entſtanden dann Tanzſchulen und Bewegungschöre Laban, und inzwiſchen hat ja nicht nur die Schule, vor allem auch Harry Pierenkämper perſönlich viel Erfolg ge⸗ habt. Sein„Feierlicher Kanon“, in der gerade um 1928 veröffentlichten Tanzſchrift Laͤbans aufgezeichnet, wurde in München, Belgien, Holland, England und Amerika aufgeführt, 1935 war er am Theater des Weſtens, 1936 an der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne beſchäſ⸗ tigt, und auch am Nationaltheater(„Der Dreiſpis“) wie auch an der Muſikhochſchule ſieht man ihn ja öfter. f 5 N Dieſes 10jährige Jubiläum wurde alſo Sams⸗ tagabend zum Anlaß einer typiſchen Feierſtunde läbanſcher Art genommen. Bei Kerzenbeleuchtung im alten Logenſaal in der Schulhofſtraße zogen wir alle, Schüler, Gäſte, Tänzer, Berichterſtatter nach der Polonaiſe im Kreiſe herum, es gab einen ge⸗ meinſamen Spruch, aus der mir folch markante Sätze wie„Gemeinſchaft iſt Freiheit, iſt Freude für alle“, oder auch„Im Zufammenſchluß ordnen und geſtalten ſich unſere Kräfte, Wir wollen ſchaffen, wollen bauen, für uns und für uns alle!“ in Erin⸗ nerung ſind. Und damit wir Pierenkämpern mal von einer neuen Seite kennen lernen ſollten, ſprach er eine Reihe von tänzeriſch empfundenen Gedichten mit dem Titel„Erde und Meer“. Es gibt ſich da eine kosmiſch⸗allverbundene und doch ichbetonte Leidenſchaft zwiſchen Wellen und Strand, Bäumen und Wolken, die in Sprache und Bild, Klang und Rhythmus aus echter Empfindung kam. Im übrigen gabs eine ganze Menge Tänze, eine ſehr ſchöne, gutgelungene Werkprobe aus dem Chorwerk„Son⸗ nenhymne“ 1. Tanz Sonne Muſik von Adalbert Scocſe, allerlei Kontertänze und Quadrillen, ein hübſcher moderner Schnittertanz von Kunſt, ein her⸗ vorragendes Solo von Pierenkämper, ein Schmiede⸗ lied nach Muſik von Haſtings. Außerdem wurde viel geſungen; denn die Schule hat auch beachtliche Stimmen in ihren Reihen, ſoliſtiſch war hier Frl. Spatz tätig. Eine Attraktion gab es aber auch; denn Maria Pierenkämper, die zur Zeit in Frankfurt die Julia ſpielt, war hergekommen, und rezitierte Goethe, Rilke und Droſte⸗Hülshoff. Beſonders ſchön, tiefempfunden und beſeelt geſprochen war das Ge⸗ dicht„Der Turm“ von der ſtammverwandten Droſte⸗ Hülshoff(die Pierenkämpers ſind Weſtſalen). Wie ich hörte, wird man dieſe ausgezeichnete junge Schauſpielerin, die zur Zeit an der Volksbühne Ber⸗ lin engagiert iſt, bald in dem Film„Drei wunder⸗ ſchöne Tage“ ſehen können. Zum Schluß der Feierſtunde gab es dann wieder gemeinſamen Umzug und eine hübſche Kuchenpanto⸗ mime, mit luſtigem Hin und Her zwiſchen Anbieten und Zugreifen. Kaffee und Kuchen ſchmeckten auch, und dann war Schluß. Schluß unwiderruflich 23.15 Uhr. Junge Mädchen gehören zu Bett! Dr. Hr. eee eee Ftalieniſche Meiſter Orgelkonzert von Arno Landmann Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann gab im Rahmen ſeines 306. Orgelkonzertes in der Chriſtus⸗ kirche einen Abriß des Schaffens italieniſcher Meiſter, angefangen beim 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Girolamo Frescobaldi, der größten einer,(1583 bis 1643), baute die überkommene technik tragfeſt aus und wandte die Variationstechnik ganz frei und logiſch an. Auf dem von ihm gelegten Grunde bauten unſere deutſchen Orgelmeiſter weiter. Landmann vermittelte drei Proben aus Fresco⸗ baldis Schaffen lein Präludium, eine Toccata und eine Paſſacaglia), die ſeine Meiſterſchaft erkennen ließen. Dann folgte oͤie Arie„O del mio dolce“ („Pietà signore“), die ebenſo wie„Segi miei sospiri“ dem unglücklichen Aleſſandto Stradella zu⸗ geſchrieben werden, obwohl ſie in Wahrheit gar nicht von ihm ſtammen. Konzertſängerin Elſe Dom⸗ berger aus Stuttgart ſang das erſtgenannte Werk mit wohlgebildeter Stimme und ſtarker gläubiger Hingabe. Später verlieh ſie vier Weihnachtsgeſängen Alfredo Calratis, die erſtaufgeführt wurden, die ſeeliſche Vertiefung und Herzenswärme, die wir ſonſt nur bei rein deutſchen Tondichtungen wiederfinden die aber hier durchaus dem Weſenskern der Cairati⸗ ichen Schöpfungen entſprechen. Am Schluß des„Du ſteigt vom Himmel nieder“, verſchwebt die Frage der Sängerin an Gott im weiten Kirchenraum. Auch Kompoſitions⸗ „Rund um das Jeſuskind“ machte Elſe Dornberger zum tiefen künſtleriſchen Erlebnis der Hörer. Zwiſchendurch machte Landmann kurz bekannt mit mehreren weiteren italieniſchen Orgelmeiſtern: zuerſt Bernardo Pasquini, der lange Organiſt an der Santa Maria Maggiore in Rom und einer der angeſehenſten Lehrer ſeiner Tage war. Seine Toccaten, von denen man ein Paſtorale hörte, ſind urſprünglich für Klavier gedacht. Giovanni Bat⸗ tiſta Peſcetti, geboren 1704 in Venedig, geſtor⸗ ben 1766 als Organiſt der zweiten Orgel der Mar⸗ kuskirche, war Schüler von A. Lotti. Sein leben⸗ ſprühendes Orgel⸗Allegro läßt nachempfinden, daß ſein Herz in erſter Linie weltlicher Muſik zugetan war. Domenico Scarlatti wurde als Klavier⸗ ſpteler und Kömponiſt faſt ſo berühmt wie ſein Vater Aleſſandro Scarlatti. Im Orgelſpiel freilich unterlag er 1709 in Rom im Wettſtreit mit Händel Feinem Stilempfinden entſpricht es, daß Landmann D. Scarlattis„Sieiliano“ als Werk dieſes muſikali⸗ ſchen Revolutionärs, das unſerem Empfinden nahe ſteht, mit Verwendung des Fernwerks reproduzierte. Zum Schluß erklangen Thema und(sieben) Varia⸗ tionen eis⸗Moll von Enrico Boſſi(18611925), Er war ſelbſt Sohn eines Organiſten, ſtudierte am Mailänder Konſervatorium und hat ſich an deutſcher Orgelkunſt geſchult. Majeſtätiſch ſchreiten die erſten ſechs Takte einher, gefolgt vom Thema im Andante affettuoſo, in ſeltſam abgehacktem Rhythmus. Selbſt hervorragender Orgelſpieler, gab Boſſi ſeinen Wer⸗ ken genaue Regiſtrierungsvorſchläge bei. Aus der ſiebten, dem Paſtorale, geht es übergangslos in das umfangreiche Finale hinein. Für dieſen Beitrag zum deutſch⸗italieniſchen Kut⸗ turgüteraustauſch verdient Landmann den Dank aller kirchenmuſikaliſch intereſſierten Kreiſe. 9 Dir. Fritz Haubold. Bodenſchatz: Jagd in Flanderuns Himmel. Verlag Knorr u. Hirth in München. 216 S. Geb..80 1 br..60. Der frühere Kampfgefährte und jetzige enge Mitarbeiter Generalfeldmarſchalls Göring legt hier die tagebuchartigen Aufzeichnungen ſeiner Erlebniſſe beim Kampfgeſchwader Richthofen vor, deſſen Führung am Ende des Krieges be⸗ kanntlich niemand anders als der damalige Hauptmann Göring hatte. Es iſt ein ſehr ſoldatiſches Buch, in der lapidaren Kürze der Aufzeichnungen höchſt eindrucksvoll, in der unpathetiſchen Schlichtheit, mit der es von den kämpferiſchen Leiſtungen der Waffe ſpricht, die unter allen Waffen den äußerſten Einſatz des einzelnen Menſchen ver langte, überzeugend. Daß in dem Buche die Perſon und die militäriſche Leiſtung Görings eine beſondere Wür⸗ digung erfährt, iſt bei den engen Beziehungen, wie ſie zwi⸗ ſchen dem Verſaſſer und dem heutigen Generalfeldmarſchall beſtehen, ſelbſtverſtändlich. in bauer. 22 Fliegt mit! Erlebnis und Technik des Fliegens. Von Walter Ackermann. Reichsausgabe bearbeitet von Wolfgang Merkel. Verlag Knorr u. Hirth, München. 248 Seiten, mit 105 Zeichnungen und 44 Photos auf Tafeln. Leinen 4,80 Mark. Der Verfaſſer Walter Ackermann iſt Flugkapitän bei der ſchweizeriſchen Fluggeſellſchaft„Swiß Air“. Die deutſche Ausgabe wurde von dem Flugkapitän der Deutſchen Luft⸗ hanſa, Wolfgang Merkel, bearbeitet. In ſeinem Geleit⸗ wort zu der Reichsausgabe ſagt Direktor der Deuſſchen Lufthanſa, Freiherr v. Gablenz, u..::„Ein rechtes Jugendbuch ſoll allen zwiſchen ſieben und ſiebzig Freude bereiten. Das iſt Ackermann gelungen. Hier der Beweis: Haß ich ſelbſt dieſes Buch mit wachſendem Intereſſe las, daß meine Kinder ſich mit wahrer Begeiſterung darüber hermachten und unbemerkt viel lernten. Und als meine Frau es geleſen hatte, ſagte ſie:„Da iſt man nun mit einem Flieger verheiratet und muß doch feſtſtellen, wie wenig man eigentlich von dieſer Fliegerei weiß!“ Nun, dieſer Fehler iſt behoben! Das Buch zeigt nämlich dem Leſer alles vom Fliegen und vor allem auch das„Wie“ des Fliegens. Er lernt die erſten Steuergriffe und den ſchwierigſten Kunſt⸗ und Blindflug. Er wird mit allen Inſtrumente bekannt und vertraut beim Segel⸗ und My⸗ torflugzeug ſowohl als auch beim Friedens⸗ und Kriegs⸗ klugzeug. Jede Frage des am Fliegen intereſſierten und miſſensgierigen Menſchen wird klar und feſſelnd behandelt. Wohl nur wenige, ganz gleich ob alt oder fung und oß Mann oder Frau, dürften von dieſem ſchönen Buch nicht begeiſter: ſein. Nummer 587 6. Seite/ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 20. Dezember 1038 ——ſĩjĩ— — Die Ananaserute der Hawai ſchen Jnſeln iſt in dieſem Jahre durch einen Inſekten⸗Schädling, die Mehlwauze, aufs ſchwerſte betroffen worden. Nun haben die Sachverſtändigen des Ackerbauamtes der britiſchen Kenya⸗Kolonie in Oſtafrika vor einiger Zeit die Feſtſtellung gemacht, daß dort eine Marien⸗ bäferart der natürliche Feind öder ſchüdlichen Mehl⸗ wanzen iſt. Daraufhin haben die Behörden von Honolulu in Kenya Sendung dieſer Merſen⸗ käfor beſtellt, die den größten Teil der weiten Reiſe nach Hawat auf dem Luftwege zurücklegten. Zuerſt wurden die Inſekten im Sonderflugzeug von Nai⸗ voi nach Alexandria gebracht. Von dort aus beför⸗ derte ſie eine Maſchine der„Imperial Airways“, die zwiſchen England und Auſtralien verkehrt, bis Hongkong. Hier mußten die Inſekten abermals „umſteigen“, um mit dem panamerikaniſchen Waſſer⸗ flugzeug von Honakong nach Honolulu reiſen. Sie komen im beſten Zuſtand an ihren Beſtim⸗ mungsort an und wurden ſobort in die Freiheſt ent⸗ laſſen, um ihre ſegensreiche Tätigkeit ßum Schutze der Ananasplantagen auf Hawai zu beginnen. 8 ein⸗ — Gin Honitalverhrechen mit geraßezu einzig⸗ artigen Begleitumſtänden ſſt jetzt von der Berliner Kriminalrolizej aufgeklärt worden. Anfang des Monats war der 67 Jaßre alte Rentner Rudolf Kößler in ſeinem Hauſe in der Ortſchaft Schßzner⸗ linde mit Gas verafftet aufgefunden worden Man vermutete einen Unglücksfall. Nach der Beer gung aber(ouchte bald die Vermutung auf, daß Köhler das Opfer eines Verbrechens geworden war, ein Virdacht der ſich immer mehr verdichtete und ſchließlich zur Verßaftung der 54 jährigen Ehefrau Aung des Noten küßte. Nach anfänglickem Leugnen hat fetzt die Mörderin die Ta eingeſtanden Es wurde feſtgeſtollt, daß die Gattenmörderin immer noch unter dem unßfefſpoſſen Einfluß der länaſt verbotenen Weißenheyg⸗Sekte geſtanden und in ihrem Mann den Schuldigen in allen Krankheits⸗ fällen geſeßen fat, von der die Namiſie in den letzten Foßrey betroffen wurde. Sie bildete ſich ein, daß ißr Mann die ganze Familſe verßhert habe (Y. und entſchſoß ſich in ihrem Haß. den Gatten um⸗ zußvingen! Zu dieſem Zweck gab ſie ihm ein Schlofmittel, und als am abend Rudolf K. unter der Wirkung des Schlafmifftels feſt ſchlief öffnete ſie den Gasßoaßn im Schlafzimmer. Sſe ſelbſt ver⸗ brachte die Nacht im Nebenzimmer. Als am frſtßen Margen die im oleichen Hauſe wohnende Tochter erſchten, fand ſie den Vater ſterbend auf. 0 — Anfang Dezember hatte ſich vor dem Amts⸗ gericht in Haarlem ein Händler wegen Kuryfuccherei zu verantworten. Er hatte ein ſelbſt erfundenes Mittel gegen Maul⸗ und Klounenſenche in den Hanu⸗ del gebracht, das aus Zuckerſyrup, Teer Anis und noch verſchſedenen anderen Ingredienzen beſtand. Auf die Frage des Amtsrichters an einen Zeugen. der dem Händler bei ſeiner Quackſalberet behilflich geweſen war, ob er denn an die Heilwirfung dieſes Möttals geglaubt habe kam zur groben Erbellovyng des Publfkums heraus, daß ödieſer Zeuge die Mebdi⸗ ain manchmal auf dem Butterbrot aß, weil ſie ihm ſelbſt ſchmeckte. * — Auf einer Tagung des American Inſtitute in Neuyork wurde— nach„Wiſſen und Fortſchritt“. Frankfurt a. M.— eine kurzwellige Ultraviolett⸗ lampe vorgeführt, deren Straßlen auf Bakterien und andere Kleinlebeweſen tödlich wirken, den menſch⸗ lichen Körver jedoch nicht ſchädigen. Dieſe Lampen ſind eine Waffe im Kampf gegen den Verderb. Sie ühen auf Bakterien und Spaltpilze, von denen die Lebensmittel angegriffen wewrden, die gleiche Wir⸗ kung aus wie etwa ein heißer Dampfſtrahl, jedoch ohne daß die Subſtanz des Lebensmittels verändert wird. Gine ſehr zweckmäßige Anwendung dieſer UV⸗ Lampen bietet ſich in Lebensmittelgeſchäften, wo die angeſchnittenen und offenen Waren durch Beſtrah⸗ len keimfrei gehalten werden können Ebenſo kön⸗ nen die Behälter oder das Papier, in welchen die Nahrungsmittel abgegeben werden, vor der Ver⸗ wendung durch Anſtrahlen ſtertliſtert werden. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der UV⸗Lampen iſt das Beſtrahlen von Bechern und Seideln beim Getränkeausſchank. Solche mit Licht„geſpülten“ Trinkgefäße bieten eine größere Gewähr für Keim⸗ freiheit als die noch ſo ſorgſam mit Waſſer behandel⸗ ten. 2 — Welches hübſche Mädel hätte nicht ſchon ins⸗ geheim den Wunſch gehegt, als Filmſtern auf der Leinwand alle Herzen zu fangen. Und nun wird aus Turin gemeldet, daß dort eine ſchöne Frau die Karriere zu Ruhm und Erfolg, die ihr bereits offen⸗ ſtand, ausgeſchlagen hat! Bei einem von einer Film⸗ zeitſchrift veranſtalteten Wettbewerb, durch den dem Film junge, hoffnungsvolle Talente zugeführt wer⸗ den ſollten, hatte Fräulein Vanna Doglioli den erſten Preis und damit die Anwartſchaft auf einen Anſtellungsvertrag bei einer großen römiſchen Ge⸗ ſellſchaft errungen. Zur allgemeinen Ueberraſchung ſtellte ſich nach einigen Tagen heraus, daß„Fräulein“ Vanna Borea Doglioli in Wirklichkeit Frau Vanna Borel, die junge Gattin eines bekannten italieniſchen Fußballſpielers, iſt. Als man ihr die Nachricht von dem Siege bei dem Wettbewerb überbrachte, erklärte „Fräulein Vanna“ kaltlächelnd, daß ihr dieſer Er⸗ folg zwar Vergnügen bereite, daß ſie aber nicht daran denke, ihren Mann im Stich zu laſſen, um in den Aufnahmewerkſtätten der römiſchen„Cinecitta“ (Filmſtadt) ihr Glück zu verſuchen. Selbſt der auf ein Jahr befriſtete Probevertrag, der ihr ein Mo⸗ naätsgehalt von zunächſt 2000 Lire zuſicherte, ver⸗ mochte ſie nicht zur Aufgabe ihrer Haltung zu verlocken. Da„Fräulein Vanna“ alſo durchaus kein „Stern“ werden will, ſtehen die Preisrichter vor einer ſchwierigen Frage: Sollen ſie die zweite Preis⸗ trägerin an Stelle der Siegerin nach Rom ſchicken oder den ganzen Wettbewerb erneut ausſchreiben? Die Blätter berichten, daß ſich insbeſondere einige junge Damen, die bei dem Rennen um einen Platz am Filmhimmel um Naſenlängen geſchlagen wur⸗ den, eifrig für die Wiederholung des Wettbewerbs ausgeſprochen haben, wohl in der ſtillen Hoffnung, daß das Schickſal ihnen dann das große Los be⸗ ſcheren werde, das ihre glücklichere Konkurrentin ſo verächtlich beiſeite geworfen hat. * — Eine neue Erfindung, die automatiſch alle not⸗ wendigen Reparaturen und Reinigungsarbeſten am Auto anzeigt, dürfte ſich demnächſt bei allen nicht be⸗ rufsmäßigen Autofahrern einbürgern. Es iſt eine kleine Maſchine, in England„Callbay“ genannt, die nur ſolange arbeitet, wie das Auto ſich in Gang be⸗ findet, und die in regelmäßigen Abſtänden dem Fahrer anzeigt, welcher Teil des Wagens einer Ueberholung bedarf. Im Innern des Apparates iſt ein Pendel angebracht der ein Uhrwerk in Betrieb. ſetzt. Iſt der betreffende Zeitraum verſtrichen, auf den das Werk eingeſtellt war, ſo wird eine kleine Karte ſichtbar, auf der die notwendige Reparatur angezeigt iſt und die der Fahrer aur bei der nächſten Garage abzugeben braucht ohne ſich weiter um Hie techniſchen Einzelheiten kümmern zu müſſen. Die Karten fallen nicht ganz aus dem Apparat heraus, ſondern werden nur zur Hälfte ſichtbar um den Fahrer nicht während der Fahrt zu ſtören. Beſon⸗ ders in England, wo nicht jeder Fahrer ſo viel tech⸗ niſches Verſtändnis hat, um ſich rechtzeitig um die Ueberholung und Inſtandhaltung ſeines Wagens zu kümmern, wird die neue Erifndung ſehr begrüßt. Von ſeiten der Autofabriken wird in dieſem Zuſam⸗ menhang erklärt. daß der ſtärkſte Verſchleiß der Pri⸗ vatwagen bisher ſtets auf mangelnde Pflege der Wa⸗ gen ſeitens der Beſitzer zurſckzuführen war. Mainſch ffahrt eingeſtellt dnb. Fraukfurt a.., 19. Dez. Auf dem Main wurde die Schiffahrt von Frank⸗ furt ab bergwärts am Moutagfrüh eingeſtellt. Vom Feldberg im Taunus werden 20 und von der Waſſerkuppe 22 Grad unter Null gemeldet. Einſiellung der Oder-Schiffahet anb. Breslau, 19 Dez. Durch den anhaltenden ſtarken Froſt iſt auch die Oder⸗Schiffahrt erheblich in Mitleidenſchaft gezogen worden. Bereits am Sonntag erging durch den Funk die Mitteilung an ſämtliche Oderſchiffe, ſchnellſtens den nächſten Liegehafen auſzuſuchen und ſich aus dieſem nicht mehr zu entfernen Auf der oberen Oder von Coſel bis Banſern herrſcht vor den Wehren Eisſtand, ſo daß auf dieſer Strecke am Mon⸗ tag die Schiffahrt ganz zum Stillſtand gekommen iſt. Auf der unteren Oder von Ranſern abwärts, iſt infolge Grundeisbildung die Schiffahrt ebenfalls ſehr gefährdet, ſo daß nur noch wenige ſtarke Dampfer und Bergſchleppzüge unterwegs ſind. Da mit weiterem Anhalten des Froſtwetters zu rechnen iſt, wird in kurzer Zeit auch auf dieſer Strecke die Schiffahrt gänzlich zum Stillſtand kom⸗ men. Innerhalb von Breslau iſt die Stadt oder mit einer faſt geſchloſſenen Eisdecke überzogen. Brand im Prager Joo'osiſchen Garten dnb. Prag, 19. Dez. In der Nacht zum Montag brach im Prager Zoo⸗ logiſchen Garten ein Brand aus, der einen Schaden in Höhe von 60 000 Tſchechenkronen aurichtete. Die wertvollen Tiere konnten gerettet werden. Däniſcher Betzzun vollföndeg verbrannt Fahrgäſte und Zugperſonal unverſehrt dnb Kopenhagen, 19. Dezember. Die däniſchen Staatsbahnen wurden von einem ungewöhnlichen und koſtſpieligen Un⸗ heil betrof en, das für die nächſten Tage eine Reihe bedeutender Umlegungen im Verkehr nach Jütland notwendig macht. Der Blitzzug„Kro njüte“, der zwiſchen Kopenhagen und Aalborg verkehrt, iſt Montag nachmittag kurz vor ſeinem Endziel ver⸗ brannt. Die Fahrgäſte und das Zugperſonal konnten ſich, ohne Schaden zu nehmen, retten. Auch ein großer Teil des Gepäcks der Reiſenden wurde geborgen. Das Feuer kam kurz hinter der Station Faarup, ſüdlich von Hobro, anſcheinend in olge Kurzſchluſſes in den erſten beiden Wagen auf und ergriff in gausz kurzer Zeit den geſamten Zug, der noch rechtzeitig durch das Ziehen der Notbremſe zum Halten gebracht werden konnte. Die aus den Nachbarorten herbei⸗ gerufenen Feuerwehren konnten nichts mehr aus⸗ richten. Von dem Blitzzug, deſſen Bau 6090 000 Kro⸗ nen gekoſtet hatte, ſtanden bald nur noch die von der Hitze verbogenen Stahlſkelette der Wagen auf den Schienen. Minterſtürme auf dem Schwarzen Meer EP. Bukareſt, 19 Dezember. In ganz Rumänien herrſcht außerordentliche Kälte. In Bukareſt wurden am Sonntagabend 17 Grad unter Null gemeſſen. Auf dem Schwarzen Meer wüten heftige Winter⸗ ſtiirme, die feden Schiffsverkehr unmög⸗ lich machen. Am Sonntag konnte kein Schliff mehr aus den rumäntſchen Häfen auslaufen. Der engliſche Dampfer„Campus“, der Conſtanza ſchon am Samstag verlaſſen hatte, wollte in den Hafen zu⸗ rückkehren, da an Bord acht blinde Paſſa⸗ giere entdeckt worden waren, deren man ſich ent⸗ ledigen wollte. Wegen des Sturmes konnte das Schiff fedoch nicht in den Hafen einfahren, ſo daß es bat, man möge die blinden Paſſagiere in einem Motorboot ans Land ſchaffen. Es war jedoch trotz aller Bemühungen den ganzen Sonntag über nicht möglich, den Dampfer zu erreichen. Die„Campus“ kämpft zur Zeit unmittelbar vor dem Hafen mit den wütenden Stürmen. 5000 1 Syrup„brechen aus“ Ep Briſtſſel, 19. Dezember Die plötzlich über Mitteleuropa hereingebrochene ſtarke Kältewelle hat überall in Belgien ſchweren Schaden angerichtet. In der Nähe von Zeebrügge wurde durch die Kälte ein Behälter, der 5 000 Tonnen Melaſſe enthielt, geſprengt. Die Flut des koſtbaren Zuckerſyrups, die ſich in Richtung auf die Stadt bewegte, erregte unter den Bewohnern der zunächſt gelegenen Häuſer eine um ſo größere Fördert durch kure mitglledſchaf zur np. deren Vorforgearbeit für die se⸗ fundernaliung des deutſchen menſchen Panik, als kurz darauf ein zweiter Behälter it 140 Tonnen Kreoſot und dann noch ein dritter mit 2200 Tonnen Melaſſe zerbarſten. Der Verkehr wurde in einem Umkreis von 250 Metern um die Behälter völlig lahmgelegt. Da der Einſatz r Feuerwehr nicht ausreichte, mußte Mflitär zu Hilfe gerufen werden und Gräben ausheben, um die klo züße Maſſe wieder einzufangen. Der ange⸗ richtete Schaden beläuft ſich auf mehrere Millionen Franken. Engüſches Verkehrsflunzeug abgeſtürzt db Athen, 19. Dezember. Ein engliſches Verkehrsflugzeug der Imperial Airways, das ſich auf dem Rückflug von Aegypten über Brindiſi nach London befand, iſt bei Altverion auf der Inſel Eu böa abgeſtürzt. Das Flugzeug wurde zerſtört, die Beſatzung verletzt. Fluggäſte befanden ſich nicht an Bord. SESCHAEEU NG W J 9— 8 ö ROMAN VON JOHANNES TR ACO Doch nun verſchwindet die Linie unter dem Bodemantel. Harriet kann das nicht ändern. Sie hat Hunger. „Oh, Mary!“ ruft ſie ſchon vom Schlafzimmer aus,„haben Ste bitte Erbarmen und verlangen Sie Nicht Harriet iſt erſtaunt. Sie hörte doch ganz deutlich die Tür gehen, aber es iſt keine Mary im Zimmer! Doch ſie werde ſich wohl getäuſcht haben, meint ſte dann. „Harriet!“ ſagt es jetzt hinter ihr. Eine Hand ſchlägt die Tür zum Schlafzimmer zu. Harriet will zum Telephon. Aber der Mann, der hinter der Tür ſtand, kommt ihr zuvor. Es iſt Rigo— Charles Rubber. Schreck betäubt Harriet. Nun weiß ſie auf ein⸗ mal, warum Ellington noch ſo plötzlich an Bord wollte. Sicher ſah er im letzten Augenblick Rubber. Sie verſuchte die Klinke zur Außentür niederzu⸗ drücken. Die Klinke gibt nach, aber die Tür öffnet ſich nicht. Flucht iſt unmöglich, und der Schrei. den ſie aus⸗ ſtyßen möchte. bleibt ihr in der Kahle ſtecken. Wieder ein Skardal? Dieſes Mal aber ein Skandal um Miß Foreſter!.. Harriet weiß genau um die Gepflogenheiten der amerikaniſchen Boulevardpreſſe, um ſie nicht zu fürchten. „Ich habe mir erlaubt, die Tür ein wenig abzu⸗ schließen“, ſagt Rubber, und ſie fühlt feine Blicke. Kein Wunder! Mit ihren gelöſten ſchwarzen Flech⸗ ten und den geweiteten Augen ſieht ſie hinreißend aus. 3 0 Unter ihrem Bademantel fühlt Harriet ſich nackt. „Definen Sie!“ iſt alles, was ſie hervorbringt. Rubber lächelt nur frech. Er fühlt ſich als Herr der Lage a b „Sofort!“ befiehlt ſie. „Du vergißt, mit wem du ſprichſt!“ weckt Rubber ihre Erinnerung.„Wenn jener Kerl ſich nicht ein⸗ gemiſcht hätte, wären wir fetzt Mann und Frau!“ „Als jener Kerl, wie Ste ſich ausdrücken, dazwi⸗ ſchen kam, machten Sie ſich aus dem Staub und ließen mich allein mit dem Pfarrer und den Zeugen. Ich denke, das genügt!“ „Laß dir doch erklären, Harriet!“ „Nannen Sie mich bitte nicht Harriet! Sie mich überhaupt nicht mehr.“ Rubber ſteht da, gepflegt wie immer. Seine Jacke ſttzt wie angegoſſen, ſeine Krawatte iſt ge⸗ wählt, und ſeine braunen Haare werden von einem vorbildlichen Scheitel geteilt. Und doch begreiſt Harriet es nicht mehr, daß ſie ſich mit dieſem Mann einmal nicht ungern unterhielt, daß ſie fſemals ein⸗ willigte, ihn zu heiraten. Doch jetzt kommt er näher, kann Harriet nicht mehr „Weil aus der Trauung nichts wurde, biſt du ſo böſe?“ fragt er.„Mac dir nichts draus, Kind. Wir ſind ſo gut wie verheiratet, und die kleine Formali⸗ tät können wir immer noch nachholen. Meinſt du nicht?“ Sie fühlt ſeinen Atem, ſie fühlt ſeine Hände an ihrem Körper. Und nun ſchlägt ſie ihm beſinnungs⸗ los ins freche Geſicht. Statt einer angſtgetriebenen Harriet ſteht jetzt eine zornſprühende vor ihm. „Was wollen Sie noch von mir?“ ruft ſie.„Gehen Sie jetzt!“ „Könnte Fir ſo paſſen!“ meint er ehrlich ent⸗ rüſtet, ſo betrogen fühlt er ſich um das Geld und um die ſchöne Frau.„Du fährſt nun zu Großmama und hiſt dann eine der reichſten Erbinnen von USA, und mich, der ich dein Mann oder ſo aut wie dein Mann bin, läßt du einfach ſitzen? Wie denkſt du dir das eigentlich, meine Liebe?“ Harriet fürchtet ſich nicht mehr. Aber Ekel und Stham erfüllen ſie bei ſeinen Worten mehr noch als bei ſeiner Berührung. „Das foll wohl eine Erpreſſung ſein?“ a „Wie klug du biſt“, höhnt er.„Aber du jrrſt dich, wenn du glaubſt, daß du mich mit dem Geld los wirſt Ich will dich, Harriet! Sonſt mach ich Skan⸗ Nennen und zurückweichen dal, hörſt dul Einen Skandal, der ſich gewaſchen hat! Und wenn mir dein Jim Ellington noch ein⸗ mal über den Weg läuft, dann“ Wefter kommt er nicht, ſo verblüfft und entſetzt ſtarrt er zur Tür, die er doch ſicher verſchloß, und die ſich nun leicht und ſelbſtverſtändlich öffnet. Auch Harriet fährt herum, und ein Laut der Ueberraſchung entfährt ihr. „Nun, was wird dann wohl ſein, wenn du Jim Ellington noch einmal ſiehſt?“ läßt ſich eine Stimme vernehmen.„Du ſiehſt, ich laufe oͤir über den Weg, Rigo!“ Harriet faßt ſich zuerſt. „Sie? Miſter Ellington, wie kommen Ste“ „Ganz einfach, Miß Foreſter. Ich wollte meinen Freund Rubber nicht allein fahren laſſen. Sie müſſen ſelbſt zugeben, der gute Charley iſt ein bißchen unbedacht, und es ſcheint mir gar nicht über⸗ flüſſig, daß ich ein Flugzeug nahm und in Le Havre an Bord kam „Verdammt!“ „Wie meinteſt du,“ lacht Jim munter.„Du ärgerſt dich doch hoffentlich nicht, daß ich die Türe öffnete? Eine Tür aufzuſchließen, von der man den Schlüſſel abzog, iſt eine Kleinigkeit. Ich wäre auch mit ihr fertig geworden, wenn du den Schlüſſel im Schloß gelaſſen hätteſt. Siehſt du: ſo!“ Und da⸗ mit zeigt er einen niedlichen Dietrich. Im Augenblick denkt Harriet nicht daran daß ihr durch dieſen Dietrich die Hilfe kam. Im Augenblick erinnert ſie ſich nur der Brieftaſche von Rubber, deren Inhalt ſich Jim ſo freimütig aneignete. Und dieſe Tatſache bringt es in Verbindung mit dem elegant vernſckelten kleinen Ding zuwege. daß Jim zur Zeit der einzige vergnügte Menſch in der Luxuskabine iſt. Denn fetzt ſtößt auch Rubber vor. „Weiß gar nicht. warum du dich ſo auſſplelſt“, ſagt er wütend.„Willſt mich wohl ausſtechen bei Harriet f „Rigo“, ſchlägt Jim vor,„meinſt du nicht, daß es der jungen Dame bei weltem angenehmer wäre, wenn du ſie Miß Foreſter' nennen mwürdeſt?“ „Ach was!“ bräuſt Rigo auf.„Aber wenn du mich bei ihr verpfiffen haſt ſoll ſie auch wiſſen, daß du ganz genau dasſelbe biſt wie ich!“ „Beſtreit ich ſa gar nicht, mein Junge! Hab im⸗ mer behauptet, daß wir die beſten Freunde ſeien. Sind wir doch auch! Und darum tut es mir ſo weh, daß du den Trip nach Amerika ohne mich machen wollteſt. Ich bin eben viel anhänglicher als du, Rigo!“ Harriet ſchreit auf. Sie kann ödieſe ſelbſtverſtänd⸗ liche Art, mit der Jim ſich preisglbt, nicht mehr ertragen! 5 „Sagen Sie doch, daß er lügt, Miſter Ellington!“ „Sag es!“ droht Rigo.„Und dann wird ſie alles erfahren, was ich über dich weiß!“ „Nichts werd ich ihm glauben!“ beſchwört Harrief Jim.„Nur ein Wort von Ihnen! Oh, ſagen Sie es doch! Bitte, ſagen Sie es!“ Jim wird ſehr ernſt. Und wie er dem ſchönen Mädchen in die flehenden Augen ſteht, iſt er auf einmal ganz blaß. Selbſt ihm wird die Unterhal⸗ tung offenbar etwas zuviel. Doch dann ſchüttelt er die Anwandlung entſchloſ⸗ ſen ab. Ernſt iſt er zwar immer noch. „Ich ſagte“, beginnt er,„daß ich die Fahrt mit Rubber zuſammen machen wollte. Ich habe Ge⸗ ſchäfte mit ihm“. „Geſchäfte?“ empört ſich Harriet.„Es iſt un⸗ möglich, daß ſie mit dieſem Mann Geſchäfte machen! Wiſſen Sie, was er iſt? Ein Erpreſſer, das iſt er!“ „Und was iſt Jim?“ wirft Rubber dazwiſchen, „Du hältſt den Mund!“ Jäh bringt Jim den andern zum Schweigen.„Miß Foreſter hat eine . an mich gerichtet, und die beantworte ich ſt. „Ja“ drängt Harriet.„Sagen Sie es, daß er lügt, und daß Sie in Wirklichkeit nichts mit ihm zu tun haben!“. N (Portſetzuns ſolat) I 77 9 0 Murprt. dauern Spkel Luſt lo; Punkt aber hatten Relchs Hälfte lich ge Zu unter! men Haufe. und 5 Herd ſtigere dtefem den S Staff Als feld u Villa konnten wertung am Sa! In der aer n Dienstag, 20. Dezember 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 587 ———— 7. Seite/ Die Spiele der Handball⸗Vezirksklaſſe Staffel 1: Poſt ſiegt in Weinheim Luftwaffen⸗Sportverein— TW Viernheim ausgef. In der Bezirksklaſſe klappte es an dieſem Spieltag nicht recht, wenigſtens was die Unterrichtung der Preſſe be⸗ trifft. So ging dieſer zunächſt der Spielplan für die Staffel 1 überhaupt nicht zu und in der zweiten gab es eine Aenderung, von der auch nichts zu erfahren war. Von den vier nacht ch angeſetzten Spielen öteſer Staffel kamen nur zwei zum Austrag. Das Spiel Kur⸗ pfalz Neckarau gegen den Mannheimer Turnverein von 1846 wurde noch im Laufe des Samstag von den Neckar⸗ auern abgeſagt. In Sandhofen kam man nicht zum Spkelen, da der Unparteiiſche bei der herrſchenden Kälte gleich gar nicht anpfiff. Es wird zwar wohl das einzigſte Spkel geweſen ſein, das ausftel, doch kann man dem Schtodsrichter ulcht unrecht goben, deun da draußen in der Nähe der Blumenau blies der Wins doch erheblich ſtärker. Mc— Reichsbahn⸗ Sportverein 211(:9) Unter der Leitung von Buff Weinheim, mit Seſſen Leiſtung die Zuſchaner nicht reſtlos einig gingen, gab es auf dem M7G⸗Platz ein von Seiten der Platzherren faſt kuſtlus zurchgeführtes Spiel. Die Ausſichten auf einen Runkigzwiun waren ſo ſchon nicht ſehr groß. Nachdem aber öͤte Gäſte ſchon bald eine ſichere Führung errungen hatten, ſanken dieſelben auf den Nullpunkt. Mit 910 für Reichsbahn wurden die Seiten gewechelt. Wenn die zwefte Hälfte, obwohl die Mi nicht komplett blieb, eine weſent⸗ lich geringere Torausbeute und nun auch Erfolge der Platz⸗ herren brachte, ſo zeugt dies nur davon, daß auch der Sieger unter den oßwaltenden Umſtänden nicht ſetzr ſpiel⸗ freudig war. Es war fedenfalls auf dem MTG⸗Platz ſo und ſu eine froſtſae Angeleger heit. Jahn Weinheim— Poſt⸗Sportverein 329(:5) Unter der ſicheren Leitung von Sievert, SB Wald⸗ 3of deſſen Leiſtung zwar einfgen Zuſchauern nicht gefallen konnte, von den Sachwerſtändigen aber voll anerkannt wurde, trafen ſich ſchon am Vormittag obige Mannechaften. Zu Haufe waren die Poſtler den Bergſträßlern mit 516 unterlegen. Diesmal örehten ſie den Spieß um und nah⸗ men Sieg und Punkte in überlegener Manier mit nach Hauſe. Der Gaſtgeber begann zwar nur mit zehn Maun und hatte auch noch das Pech, daß ſein beſter Stürmer Herd verletzt war, aber ein Evolg wäre auch unter gün⸗ ſtigeren Umſtänden nicht goſchaffen worden. Poſt war in sisfem Spiel die über legenere Mannſchaft und holte ſich den Sieg vewient. Staffel 2: Friedrichsfeld ſorgt für Ueberraſchung T Friedrichsfeld— T Rot:7(:2 Als am Sonntagabend der Spielleiter von Frieörichs⸗ feld uns ſeinen Bericht durch“ ad, kam wan aus dem Stounen nicht heraus. Zunächſt war als Gegner der Sp Schwetzingen genannt worden und nun war es der TV Rot. Mit dem Ergebnis glaubte man ſich verhört zu beben, aher es war doch ſo. Friedrichsfeld unter lag mit :7 Tor ie: Haſhzeit:2. Das Unglaubliche folgt aber erſt. Friedrichsſed mer. bete:„Der Unparteiiſche aus Eprelheim pfiff das Spiel an, unterbrach es nach füünf Minuten, da feine Uhr ſtehen geblieben war. Etwa in der 17. Minute unterbrach er nochmals das Spiel— ur ſich zu wärmen. Nach ins⸗ geſamt 25 Minuten Spieldauer wurde die Halbzeit an⸗ dezeigt. Ohne Pauſe wurde weitergeſpielt— was an dieſem Sonntag am Platze war. Die zweite Hälfte währte nur 27 Minuten. Wir haben gegen das Spiel Proteſt ein⸗ gelegt.“ Hierzu cin man wirklich nichts fagen. Wir werden nach Stellungnahme der Staffelleitung nochmals auf dieſen Fall zurückkommen. „Sc Doſſeuheim— T Handſchuhsheim 619(:8) In Doſſenheim gaß es an Lieſem bitterkalten Dezember⸗ ſonntag eine kleine Ueberraſchung. Der Tabellenletzte aus Handſchuhshetm konnte ſich Fafelbſt beide Punkte erringen und damtt den erſten Sieg landen. 8 Das Spiel ſſeidd unter der zufriedenſtellenden Leiſtung von Krauß ⸗Plankſtadt. Vor der Pauſe waren ſich die Manuſchaften. die beide in ſtärkſter Beſetzung zur Stelle wareu, vollauf ebenbürtig und lieferten ſich einen ſpan⸗ nenden Kampf, den die Gäſte aus Hondſchuhsheim dank ihres. wurfkräftigeren Sturmes zunächſt mit 8175 für ſich geſtatten konnten. Die zweite Halbzeit bringt einen Platz⸗ nerweis, durch dan der Gaſtgeber in Nachteil kam und da⸗ mit war auch das Treſſen endgültig zuaunſten von Hond⸗ ſchuhsheim entſchieden. T St. Leon— 7d Neulußheim 574(418 Beinahe hätte St. Leon für die zweite Ueberraſchung an dieſem letzten Adventſonntag geſargt, da die Parti gegen den TB Neulußheim mit 54 nur den bar knapp gewonnen werden konnte. Wir wollen auch hier gleich vorwegnehmen, doß der m parteiiſche nicht allen An⸗ ſprüchen gerecht wurde. Einmal kam er mit faſt Aſtün⸗ diger Verſpätung an und hat auch im Spiel eine auf⸗ geregte Leiſtung gezeigt. Das Treſſen ſeibſt war ausgeglichen und brachte ab⸗ wechſelnd beide Monnſchaften Vorteile. Leider beeinträch⸗ tigte aber auch hier der hartgefrorene Boden und die Kälte die Leiſtungen der Spieler. Die Spiele der Kreisklaſſe 5 Bis Neckarau bezwingt die Polizei 978(:4) 5 Von den Spielen in der Kreisklaſſe wurde nur diefes eine Spiel beklaint, das zudem— faſt möchte man ſagen— einen überraſchenden Ausgang nahm. Nicht die Poltziſten ordern die Platzherren gewannen dieſes für die Meiſter⸗ ſchalt vorentſcheidende Spiel dank eines gut gelungenen Starts. Schon früh hatten ſie eine 410⸗Führung er⸗ rungen, die für den Stieg ausſchlaggebend war. Bis zum Wechſel kamen die Gäſte auf 476 hercet, holten nach der Pauſe bis:7 und ſpäter, als wieder die Platzherren mit drei Toren in Führung gelegen waren, bis 879 auf, womit das Spiel mit einem wichtigen Punktgewinn für den Bis ſein Ende nahm. Der Unparteiiſche Kuhn aus Neckarhaufen hätte nach der Pauſe als der Gang etwas ruppiger wurde, ſchärfer zurchgreiſen dürfen. * Gf Griesheim ſpielt in Mannheim Wie der Bin Mannheim mitteilt. ſpielt am zwekten Weihnachts detertag die Südweſtmannſchaft aus Griesheim das Borfpiel. Die Griesheimer ſard Tabellenzweiter und haben noch berechtigte Ausſichten auf die Meiſterſchaft, alleröings nur donn, wenn Tech 61 Ludwigshafen noch vier Punkte verliert. Kleine Sport-Nachrichten Jack Medica, Amerikas Rekordſchwimmer und Olympfa⸗ ſieger von Berlin, hat noch einer längeren Ruhepauſe das Training wieder aufgenommen und hofft, in Helſinki feine Berliner Erfolge zu wiederholen. Rabball⸗Weltmeiſter Köping/ Schäfter werden beim„Feſt ber Metſter“ am 8. Januar in Hannover ihren Vorfahrs⸗ steg verteicigen. Neben den Hamburgern werden noch andere ſpielſtarke Paare verpflichtet. Aldo Spoldi(Italien), Europameiſter im Leichtgewichts⸗ boxen, kommt in UA vorläufig nicht zum Titelkampf mit Weltmeiſter Armſtrong. Eine alte Verletzung brach im Training auf, ſo daß Spoldi operiert werden mußte. Der Wiener EV wurde eingeladen, mit feiner Eis⸗ Hockeymaunſchaft am Turnier um den Spenglerpokal vom 27. bis 31. Dezember in Davos teilzunehmen.— Am 26. Dezember ſpielt Wien in Aroſa. Der Fiſa⸗Prüſtdent Jules Rimet unternimmt im Fe⸗ bruar eine Reife nach Südamerika, wo er ſich einige Wo⸗ chen in Argentinien und Chile aufhalten wird. Zweck dieſer Reiſe dürfte wohl ſein, das Verhältuis F 8 A Südamerika zu bereinigen. Se Rieſſer See wurde in Füſſen bayeriſcher Elshockey⸗ meister. Der EV Füſſen wurde im Endſpiel von den Kark überlegenen Gäſten mit:1(:0, 121, 220) geſchlagen. Ausgefallen ſind die Galopprennen, die für Sonntag in Mülheim Duisburg vorgeſehen waren, Bei 30 Grad Kälte über das Ffergebirge Eubetenbeutſcher SA⸗Maun errang Henleins Ehrenpreis Mit einer machtvollen Kundgebung haben die Schleſier und Sudetendeutſchen ihren Skiwinter eingeleitet. 400 Läu⸗ fer ſtorteten zum wehrſportlichen B⸗Kilometer⸗Longlauf nach Harrachsdorf, der künftig alle Jahre als ſudetendeut⸗ ſcher Befrelungslauf von den Gruppen Schleſien und Su⸗ detenland durchgeführt witö. Dem Sieger SA⸗Schorf. E. Scheerbaum überreichte Reichs bommiſſor Konrad Henlein derfönlich den von ihm geſtifteten Ehrenpreis. An öleſen erſten ſudetendeutichen Befreiungslauf werden die 400 Teilnehmer der SA, SS, NS, NSöck. RA D, Wehr⸗ macht und Polizei, die aus Sachſen, Bayern und der bayr. Oſtmark ſowie aus Schleſten und dem Sudetenland ekommen waren, noch lauge denken. Bis zu 30 Grad lte bexrſchte und ein eiſiger Wind pflff über die Höhen. Bald waren die Teilnehmer über und über mit Rauh reif de eckt. Vereiſte Augenwimpern, klamme Finger, Atem⸗ beſchwerden in der bitteren Kälte forderten höchſte Einſatz⸗ bereitſchaft, verlongten ganze Männer. Trotz allem hielten die Läuſer nicht nur durch, ſondern warteten auch noch mit überragenden Leiſtungen auf. Nicht überall lag genügend Schnee, manchmal mußte auch abgeſchnallt und als zuſätz⸗ liche Beloſtung zu dem vorgeſchriebenen Gepäck mit den Sktern auf dem Rücken oder in der Hand gelaufen wer⸗ den. Beonders ſchwierig geſtalteten ſich die letzen 5 Kilo⸗ meter, die nach ollen Strapazen ohne Skier gelaufen wer⸗ den mußten, da der Schnee nicht ausreichte. Eine rieſige Zuſchauermenge hatte ſich am Ziel eingefunden. Höchſte Anerkennung für die außerordentlichen Leiſtungen wurde gezollt. Rieſige Beifallsſtürme gab es, als Reichskommiſſar Henlein bei der Siegerehrung dem SA⸗Mann Ewald Echrerbaum ols Tagesbeſtem ſeinen Wanderpreis aushän⸗ igte. 1 Die Ergebniſſe: Klaſſe 1(2029.): 1. SA⸗Rottenführer Becker(Gr. Sachen):58.90; 2. SS-Mann Sendner(Reſchenberg) 1259 89.— Klaſſe 2(3059.): 1. SA⸗Schorf. Scheerbaum 1881:83(Tagesbeſtlauff; 2. Sͤa⸗Scharführer Herzog(baur. Ostmark):82:42.— Klaſte 8(über 40 Johre): 1. SS-Mann Scheffel(Reichenberg):84:58; 2. SA⸗Oberſturmführer Huber(Ofaf München). Villar dländerkampf in Düſſeldor Billard⸗Läuderkampf in Düſſeldorf Am zweiten Tage bes Billard⸗Länderkampfes Deutſch⸗ land— Belgien um den Glorfeux⸗Pokal in Düſſeldor! konnten die Belgier ihren Vorſprung in der Geſamt⸗ wertung auf 18:7 ausdehnen, da ſie in den zrei K. Portien zn Samslagabend nur eiren einzirn Piiikt abgaben. In der/ Cabre⸗Partie zwiſchen Jvachim und van Belle kam es zu einem erbitterten Kampf, der ſchließlich mit 6005800 Punkten unentſchieden ausging, nachdem dcn mit einem Vorſprung von 34 Bällen die Parkie beendet hatte. Im Nachſtoß kam der Belgier aber ebenfalls auf 300 Puntte. Die 4 Cadre⸗Portie zwiſchen Gabriels und Lütgehetmcen endete mit einem klaren Siege des Bel⸗ giers, der in 13 Aufnahmen mit 400:206 Punkten gewann. Hochdramatiſch verlief der Dreibandenkampf zwiſchen Tiebtke(Deutſchland! und Zaman. Zu Beginn zog Tiedtke, dem einfach alles gelang, davon und führte ſchon bald mit 18:2 Bällen. Zaman arbeitete ſich aber all⸗ mählich heran. Zaman war ſchließlich der Glücklichere und konnte den Kampf mit 50:49 Punkten in 61 Auf⸗ nahmen zu feinen Gunſten entſcheiden. Durch dieſen Sieg errangen die Belgier am Schluß des zweiten Tages eine Führung von 13:7 Punkten. In dem diesjährigen Vorſchlußrundenkampf um den Billadd⸗Glorieux⸗Pokol kamen die Belgier in Düſſeldorf zum Sieg über Deutſchland. Obwohl in den beiden letzten Cadre⸗Partien 45½ und 71/2 die deutſchen Vertdeter noch gleichziehen körezten, würde der beſſere Durchſchnitt im⸗ mer zugunſten der Belgier ſprechen, die mit 15:11 in Front liegen. Am Sonntag wurde der Kampf mit der freien Partie zwiſchen Joachim und Gabriels fortgeſetzt, die Joachim mit 500:18 Bällen für ſich entſchied. In der Kunſtſtoßpartie traf der Düſſeldorſer Tiedtke auf van den Korkhove. Es waren 21 Figuren zu ſpielen; der Belgier entſchied die Partie mit 73:43 Punkten für ſich und verbeſſerte dabei noch den Weltrekord Tieödtkes bei der letzten Figur von 207 auf 297 Punkte. Im Drei⸗ beirdenſpiel lam dann aber Tiedtke zu einem Sieg über den Belgier Zaman, der nach wechſelvollem Spiel in 60 Aufnahmen 44:50 unterlag. Fußball in der Pfalz Großkampf Mundenheim-Tura unentſchieden— Frankempal bleibt knapp in Front Die ungewohnte„ſtibiriſche Kälte“ des goldenen Sonn⸗ tags ſtellte an unſere Fußballer ganz außergewöhnlich ſchwere Anforderungen, die meiſt nicht ohne Einfluß auf die Endergebniſſe der Spiele blieben, da es bei Karam⸗ bolagen infolge des hartgefrorenen Bodens Spieler⸗ ausſälle durch Verletzungen gab. BfR Frankenthal— Reichsbahn Ludwigshafen 312 Spg. Mundenheim— Tura Ludwigshaſen:0 Bf Speyer— Olympia Lampertheim:2 Normannia Worms— Olympia Lorſch:0 Bi Bürſtadt— Mutterſtadt 08:0 TSch 89 Oppau— Bf Frieſenheim 50 Blauweiß Worms— SpVg. Oggersheim:1 So hatte der Tabellenführer Frankenthal gegen Reichs⸗ bahn dos Pech, nach einer halben Stunde sauf die Mit⸗ wirkung der Schußkanone Müller verzichten zu müſſen. Da auch der Verteidiger Schreiner für längere Zeit aus⸗ ſchetden mußte, iſt der knappe Sieg ſehr verſtändlich.— Dem Großkampf in Mundenheim fehlte der äußere Rah⸗ men, da der Beſuch dieſes wichtigen Spieles weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. In beiden Mann⸗ ſchaften waren die Abwehrreihen die beſten Teile, die den Stürmern der Gegenpartie nur wenige Chancen ließen. Ein ſehr gutes Auftreten zeichnete die Olympia Lam⸗ pertheim in Speyer aus. Man blieb ſtets fair und ritter⸗ lich, ſo daß dem Spielleiter ſeine Sache nicht ſchwer ge⸗ macht war.— Olympia Lorſch halte geren die Normannen ſehr mit Aukſtellunesſchwieri- eiten zu fkämpien, ſo daß ſte in der Domſtadt nur mit einer reichlich erſatzoeſnickten 15 anzutreten vermochte, die keine Ausſicht auf Erfolg atte. Mit den gleichen Sorgen belaſtet, hatte ſich Mutterſtadt nach Bürſtadt aufgemacht, um dort eine Enttäuſchung zu erleben. Man verlor nicht nur das Spiel. ſondern auch einen Stürmer durch Platzverweis.— Ein glanzvolles Syptel zwang Oppau dem„Favoritenſchreck“ Friefſenheim auf. Der Sturm landete prächtige Angriffe, denen die Dek⸗ kung des Gegners nicht gewachſen war. Scharf und verbiſſen bekämpften ſich Blauweiß Worms und Oggersheim. Man übertrieb ſchließlich den Kampf⸗ chorakter des Spieles ſoweit, daß nicht weniger als drei Mann Marſchorder zur Kabine bezogen. Während man in der Rheinpfalz alle Spiele nach „Haufe“ brachte, verzeichnete ſedoch die Nachbarabteilung rund um Kaiſerslautern zwei Spielousfälle, denen gerade die wichtigſten Treffen zum Opfer fielen: Tammg. Klautern— omburg Nord 221 FC Rodalben— Reichsb. Kaiſerslautern 114 Typ Laudſtuhl— Bf Homburg 42 Bic Kakſerslautern— VB Zweibrücken 278 SC 05 Pirmasens— S 40 Neuſtadt ausgef. Sp Niederauerbach— 1. Fl Klautern ausgef. Homburg⸗Nord keiſtete der Kammgarnelf in Katſers⸗ laulern eilen erbitterten Widerſtand, mußte ſich aber ſchließlich dem beſſeren Köunen des Gegners beugen.— Rodalben hatte einen ſhwarzen Tag erwiſcht und dazu Hie Lauterer Reichsbahn in ihrer Stärke unter 2 daß es nicht ausbleiben konnte, daß man förmlich überraunt wurde. Lanöſtuhl ſchlug den in eine Formkriſe geratenen Alt⸗ meiſter's Homburg überraſchend aus dem Felde und Ler Vin Kaiſerslautern leiſtete ſich den unerwarteten Fehl⸗ tritt, auf eigenem Platz von Zweibrücken geſchlagen zu werden, das mit zieſem Erfolg wieder Auſchluß an das Mittelfeld gewonnen hat. Nachſtehend die Tabellen beider Abtellungen: theinpfalz: Vereine Spiele Tore Punkte Vi Frankenthal 14 31:20 22 6 Spg Mundenheim 14 33:15 21.7 ( Mutterſtadt 14 31:15 19.9 FV Svener 14 38 28 19:9 Tura Ludwigshafen 14 26 16 18 10 89 Oppau 14 36 27 16 12 Vfs fyrteſenheim 14 23¹³ 15:13 Normannia Worms 14 81·29 12˙16 Olnmpia Lorſch 14 24.88 12˙16 Sp g Ocgersheim 14 18:26 1117 BfR Bfrſtad: 14 17.85 10 18 Blau⸗Weiß Worms 14 21.14 919 Olumpvia Lamverthekm 14 2031 7˙21 Reichsbahn Ludwtashafen 14 21:49 5˙43 Mittelpfala: Vereine Sotele Punkte 1. FC Kaiſerslautern 12 222 Reichsbahn Kaiſerslautern 13 18 8 Sc 46 Neuſtadt 2 3 BSch Kammaarn 12 845 Homburg⸗Nord 12 159·8 SV Niederanerbach 11 10¹12 TSG 61 Katſerslautern 12 10.14 c Rodalben 13 10:16 BfR Kaiſerslautern 12 9215 BB Zweibrücken 12 l Bf Homburg 12 8 16 TS Landſtuhl 13 6 18 05 Pirmaſeus 12 2˙2² Das Weihnachtsgeſchenk für die Mannheimer Sportler Die Ferligſtellung der Kunſtelsbahn im Friesrichsvark Mannheims Kunſteisbahn nähert ſich ihrer endgültigen Form. Dem flüchtigen Beſchauer fällt die langgeſtreckte Front des Tribünenbaues auf, der nahe der Straße ſich mehrere Stockwerke hoch erhebt. Aus rotem Klinkerſtein erbaut, erſtreckt er ſich längs der einen 60 Meter langen Seite der Lauffläche, und wird ſtadtwärts begrenzt von dem mächtigen Maſchinenhaus, in dem die maſchivellen An⸗ lagen zur Kälteerzeugung untergebracht ſind. Es iſt in⸗ tereſſant, in dieſes Labyrinth der Leitungen und Ma⸗ ſchinenanlagen, die zum Teil ſchon fertiggeſtellt ſind, einen Blick zu werſen. Beherrſchend im vorderen Raum iſt ein rieſiger Solebehälter, der zur Speicherung der zum Ge⸗ frieren nötigen Sole dient. Es drängt ſich unwillkürlich öle Frage nach dem phyſi⸗ kaliſchen Vorgang auf, der hier zur Eisbereitung verwendet wird. Bekanntlich hat eine Löfung von Salz in Waſſer die Eigenſchaft, einen fieferen Gefrierpunkt zu beſttzen, als ihn etwa reines Waſſer hat. Daher gefriert auch im Win⸗ ter die Salzlöſung auf den Gehwegen und Kanaldeckeln nicht, die ſich durch aufgeſtreutes Salz und Eis Her Schnee bildet. Eben dieſe Eigenſchaft wird benutzt, um eine viele Grade unter dem Nullpunkt abgekühlte Flüſſigkeit zu er⸗ halten, die eben bei dieſer Kälte noch flüſſig iſt und Lurch Nöhren geleitet werden kann. Dleſe Salzlöſung muß nun aber immer wieder kalt gemacht, d. 9. abgekühlt werden, weil ſie, wenn ſie ihre Arbeit beim Gefrieren geleiſtet hat, ja wieder Kälte abgegeben oder beſſer Wärme aufgenom⸗ men hat. Sie wird alſo, wenn ſie das Röhrenſyſtem durch⸗ laufen hat, wieder wärmer in das Maſchinenhaus zurück⸗ geleitet werden, als ſie hingusgeleitet wurde. Um dieſe zurückkommende Sole abzukühlen, ſtehen eine Reihe von Kältemaſchinen zur Verfügung, te auf dem Prinzip der Kälteerzeugung durch Ausdehnung von Gaſen beruhen. Phnſikaliſch liegt hier folgender Vorgang vor: Ein Gas, z. B. Ammonlok, wird bei Ausdehnung kälter. Gibt mon einem Gas alſo die Möalichkeit, in einen Roum von ge⸗ ringerem Druck auszuſtrömen, dann kühlt es ſehr weſent⸗ lich ab. Dieſe Abkühlung kern ſehr weit getrieben und zur Abkühlung von Flüſſigkeit benutzt werden. Das aus⸗ gedehnte Gas wird durch Kompreſſoren wieder zuſammen⸗ gepreßt und kann wieder benutzt werden. Dleſe Art der Kühlung wird weitgehend in der Induſtrie und in Haus⸗ holtkühlſchränken zur Kältebereltung benutzt. So beſteht alſo die Möalichkeit, die gleiche Sole immer und immer wieder abzukühlen, und ſie auf dieſe Weiſe immer wieder der Eisbereitung öienſtbar zu machen. Vervollkommnung der Winterfahrbarkeit Korpsführer Hühn ein über die Winterprüfung 1939 „Nach der Heimkehr des Sudentenlandes ins Reich“, ſo führt Korpsführer Hühnlein in der Aus⸗ ſchreibung zur Kraſtfahrzeugwinterprüfung 1939 aus,„werden die die herrlichen Gebirge, Höhen und Täler der befreiten Gebiete erſtmalig der Schau⸗ platz einer Veranſtaltung des großdeutſchen Kraft⸗ fahrſports ſein. Dieſe Veranſtaltung— die Kfaft⸗ fahrzeug⸗Winterprüfung— die eine der wichtigſten und bedeutendſten in der Reihe der alljährlichen Wettbewerbe des Kraftfahrgeländeſports iſt, wird zügleich eine einzigartige Demonſtration des hohen Standes der deutſchen Kraftfahrzeug⸗Induſtrie und des bewunderungswürdigen Könnens der Männer des deutſchen Motorſports darſtellen. Sie beginnt tim Altvatergebirge und bezieht, im Böhmerwald endend, ſämtliche Gebirgskämme des Sudetenlan⸗ des, die bisher ein völliges Neuland für den deut⸗ ſchen Kraftfahrgeländefahrer ſind, in ihre Strecken⸗ führung ein. Der Zweck dieſer Spitzenveranſtaltung des Kraftfahrgeländeſports liegt in der Förderung und ſtetigen Vervollkommnung der Winterfahrbarkeit der Kraftfahrzeuge durch die alljährliche Prüfung ihrer unbedingten Betrtebsbereitſchaft bei jeder winterlichen Witterungslage. Sie ſtellt daher au Material und Maſchine die höchſten Anforderungen und beanſprucht auch die Geſchicklichkeit und das Können des Fahrers in gleicher Weiſe. Zur Teil⸗ nahme an der Kraſtfahrzeug⸗Winterprüfung kann daher nur eine Ausleſe beſonders bewährter Li⸗ zenzfahrer zugelaſſen werden, wie auch die Zahl der teilnehmenden Kraftfahrzeuge mit Rückſicht auf die beabsichtigte Erzielung einwandfreier techntſcher Erkenntniſſe auf 250 beſchränkt werden muß. Die Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung wird vom 7. bis 11. Februar durchgeführt; ſie iſt für Krafträder mit und ohne Seitenwagen und für Perſonenkraft⸗ wagen offen und beſteht aug einer täglichen Start⸗ prüfung, einer fünftägigen Zuverläſſigkeitsfahrt, bei der Krafträder und Wagen mit wenigen Aus⸗ nahmen getrennte Strecken fahren, beträgt 1350 Ki⸗ lometer für Krafträder, 1600 Kilometer für Wagen. Die Streckenſührung lautet: 1. Fahrtag: Start und Ziel Bad Altheide; 2. Fahrtag: Bad Altheide— Zittau; 3. Fahrtag: Zittau— Karlsbad; 4. Fahrtag: Start und Ziel Karlsbad: 5. Fahrtag: Karlsbad— Linz. Die Streckenabſchnitte der einzelnen Tages⸗ ſtrecken ſind mit vorgeſchriebenen Durchſchnittsge⸗ ſchwindigketten zurückzulegen, andernfalls werden Schlechtpunkte erteilt. Weitere Schlechtpunkte kann es bei der erſten Startprüfung und durch äußere Beſchädigungen der Fahrzeuge geben. Den erfolg⸗ reichen Teilnehmern winken goldene, ſilberne und eiſerne Medaillen für Einzelfahrer, Preiſe des Führers des deutſchen Kraftſports mit goldenem, ſilbernem und eiſernem Ehrenſchild für Mann⸗ schaften. Die Fahrzeuge ſind in 19 Wertungsgruppen ein⸗ geteilt, unter denen ſich auch zwei— Motorräder und Kleinkrafträder— für die HJ befinden. Die Krafträder ſtarten in vier Wertungsgruppen: Mo⸗ torfahrräder bis zu 100 cem, Kleinſtkrafträder bis 125 cem, Krafträder big 250, 350 und ſtber 350 cem, Geſpanne und Kübelwagen ſind nicht unterteilt nach Motorenſtärke. Die Kraftwagen ſind in ſerienmä⸗ ßige, handelsübliche, mit Ausnahme der zweiſitzigen und in Zweiſttzige untergliedert, die Einteilung lautet für beide: bis 1100, 1500, 2000, 2500 und über 2500 cem. Durch ein Rohrſyſtem von 20 Km. Länge fließt z ieſe Solt unter einer 4 Zentimeter dicken Belanſchicht unter der Eisfläche, ſo dauernd das Eis unter einem Wärme⸗ entzug haltend, der geſtattet, ſelbſt bei einer Außentem⸗ peratur von 15 Grad noch einwandfreies Eis zu erzeugen. Ein dickes Rohr ſorgt für die Zuführung der Salzlöſung in das Rohrnetz, und ein ebenſo dickes Rohr dient der Zurllck⸗ führung in die Kühlmaſchine. Alle Verbindungen dieſer Rohrſyſtems müſſen der Sicherheit wegen geſchweißt wer⸗ den. 1000 Schweißſtellen waren nötig, und unter einen Waſſerdruck von 85 Atmoſphären wurde die Anlage auf Dichtiekeit geprült. Auf der Betondecke, die durch das RNohrſyſtem gekühlt wird, ein ſpiegelblau les Eis zu erzeu⸗ en, iſt Aufgabe eines eigens hierzu angeſtellten Eis mei ters, der ſein Handwerk verſtehen muß, denn pon ihm hängt die Güte der Eisdecke ab, die bei ſtarkem Laufbetrieß täglich bis zu dreimal erneuert wird. Int am Abend eine Veranſtaltung, dann wird während der Beranſtaltung in einer kurzen Pauſe eben alls noch einmal friſches Eis auſ⸗ gelegt, um den hochgeſtellten Anforderungen erſtklaffiger Läufer gerecht zu werden. Dieſe möglichſt ſchnell herzuſtellende Decke wird auf die Weiſe erzeugt, daß aus einem kleinen Sprenggerät war⸗ mes Waſſer mittels eines breiten und ſchweren Tuches gleichmäßig auf das zuvor abgehobelte und gekehrte Ei verteilt wird. Innerhalb wenider Minnen iſt die nene Eisſchicht hart gefroren und die vorher weiße, zerkratzte Fläche iſt wieder ſpiegelglatt und durchſcheinend, und gie Läufer können ihre grazlöſe Kunſt auf beſtem Eiſe aus⸗ üben. 6000 Zuſchauer werden Gelegenhielt haben, ſie da⸗ bet von deu Tribünen zu bewundern. 2500 davon werden guf der rieſigen gedeckten Tribüne Platz finden, die im weiter, mächtiger Ausladung die ganze Ingsfeite der Bahn einnimmt. Mächtige Binder und Säulen ſtützen das weite Dach ab, das in der Anlage und Ausführung ſtark an die Olymplabahn in Garmiſch erinnert. Von dieſer Triküne aus geſehen liegt an der rechten Schmalſeite der Bahn das Reſtaurationsgebäude, das im Innern ſo angeordnet iſt⸗ daß von ſeinen geſtaffelten Tiſchplätzen aus ebenſalls ein ungehinderter Ausblick auf das Laufeld geſtatte: wird. An den beiden anderen Seiten des Feldes ſind Stehtri⸗ bſtnen vorhanden, die zufſammen mit den äber im Re⸗ ſtaurant 8500 Zuſchauern Platz bieten Die Geſomtzahl 6000 kann im Falle des Bedarfs ohne nennenswerte Schwierigkeiten aut 8000 geſtelgert werden, was bei Groß⸗ veranſtaltungen plelleicht nötig ſein wird. In die Tri⸗ bünenonlage ſind in ausreichendem Maße Waſch⸗ und Duſch⸗ räume. Aufenthaltsräume für die Smolor uns ufer. An⸗ kleideräume, Kleiderablagen und alles Sonſtige unter⸗ ebracht, was für einen derartigen Betrieb von unumgäng⸗ icher Notwendigkeit iſt. Im Sommer wird die ganze Fläche mittels Fulgurit⸗ platten abgedeckt und damit dem Rollsport eine Fläche geſchaffen, wle ſie idealer nicht gedacht werden kann. Der Friedrichspark wird unter dieſen Vorausſetzungen zu einem Zentrum Mannheimer Sportlebens werden, um das uns manche andere Stadt beneiden wird. Zuſchriften von Intereſſenten aller benachbarten Gane zeigen, dof mit der Erbauung des Eisſtabkons einem öFringewden Bedürfnis unſerer klimatiſch für den Eislauf ungünſtigen Südweſt⸗ ecke abgeholfen wurde. Und wenn onfang Fannor die erſten blitzenden Stahl⸗ ſchtenen über die blanke Fläche gleiten. dann wird man⸗ cher bekehrt wieder zu ſeinen Schlittſchuhen greifen, der nimmer daran glauben wollte, daß in Mannheim einmal wieder ein richtiger Eiswinter einkehren wird der es ge⸗ ſtattet, länger als zwei Tage dem herrlichen Eisſport zu huldigen. Und wean Ende Januar die erſte Großperan⸗ ſtaltung im Elsſtadion ſteigen wird, dann wiſſen wir genau, daß die Mannheimer zeigen, wieviel Zuſchauer und Sportbegeiſterte das Stadion im äußerſten Falle faſſen kann. Hugo Strauß. Max Spiepel war in Wien bei einem Eisſchnellauſen kowohl ber 500 als auch über 1800 Meter erfolgreich. Bei den Frauen beſtach die deutſche Meiſterin Ruth Hiller. Der deutſche Fliegermeiſter Richter belegte im Winter⸗ Preis von Antwerpen hinter van Bliet und Scherens den oͤritten Platz. Die weitere Placſerung war: Loattt, Ge⸗ rardin, Michard, Cools und Falck⸗Hanſen. Der Mitropa⸗Pokal⸗Wetlbewerb wird in Zukunft nur noch von acht Mannſchaften beſtritten werden und zwar non ſe zwei aus Italten, Ungarn und der Tſchecho⸗ Slowakei ſowie von je einer Mannſchaft aus Rumänen und Jugoflawien. Weſtfalens Amateurboxer geſtalteten auch ihren Kampf in Würzburg gegen Bayern erfolgreich. Dlesmal ſiegten ſie 11:5. Den einzigen Sieg für Bayern holte Letten⸗ 1 5 der im Schwergewicht Knorr in Fer 2. Runde k. o. ug. HANDELS- van Dienstag. 20. Dezember 1938 men AFTS-ZETITIL Mittag-Ausgabe Nr. 387 2 9 RWE seßi über 7,2 Milliarden KWh ab Wieder 6% Dividende In dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 1937/88 ſetzte ſich die Steigerung des Stromabfatzes bei der Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk AG, Eſſen(RWE), fort. Nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht betrug die nutzbare Stromabgabe 5474,96 Mill. kWh. gegenüber 4717,03 Mill. kWh. im Vorfahr. Während die nutzbare Kraftabgabe um 16,4 v. H. auf 5312,83(4564,48) Mill. kWh. ſtieg, nahm die Lichtabgabe um 6,3 v. H. auf 162,12(152,55) Mill. kWh. zu. Die Stromabgabe des RWE und der Kon⸗ zernunternehmungen betrug mehr als 7,2 Milliarden kWh. über 6,2 Milliarden ins Netz geſchickter kWh. im Borje außerordentliche Steigerung des Abſatzes konnte wiederum nur durch ſcharfe Heranziehung aller, auch der älteren Erzeugungsanlagen in die Verbundwirtſchaft des Konzerns gedeckt werden. Außer den bereits im letz⸗ ten Geſchäftsbericht erwähnten 135 000 kW., die allerdings noch nicht zur Lieferung herangezogen werden konnten, werden weitere 200 600 kW. Leiſtung in Dampfkraftwerken erſtellt. Es wird erwartet, daß wenigſtens ein Teil dieſer Leiſtung im nächſten Winter zur Verfügung ſteht. Das RWeE erzielte einen Bruttoertrag von 99,52 Mill. A, wobei bei einem Vergleich mit dem Vorfjahrsergebnis Zu berückſichtigen iß. daß von dem damals ausgewieſenen Nohertrag von 110,05 Mill.& ſonſtige Aufwendungen von Mill.% abzuſetzen ſind. Tatſächlich iſt alſo eine erhöhung des Rohertrags um rund 11 Mill./ zt ver⸗ zeichnen. Beteiligungserträge nahmen in der Hauptſache infolge beſſerer Ergebniſſe der Intereffengsmeinſchafts⸗ ge auf 21,45(15,13), verſchiedene Erträge auf 3,15 (2,85) und außerordentliche Erträge(aus Rückerwerb und Tilgung von Dollaranleihen und Zurückzahlung von Wäh⸗ rungskrediten) auf 6,62(6,10) Mill. 4 zu. Planmäßige Abſchreibungen auf Anlagen ſind mit 23,99(26.02) Mill. „leicht erhöht, andere Abſchreibungen ſtiegen auf 8,42 (4,36), darunter außerordentliche Abſchreibungen auf An⸗ lagen auf 6 32(1,89) Mill., hauptſächlich auf in Abgang geſtellte Leiſtungsnetzanlagen ſowie auf kurzlebige Wirt⸗ ſchaftsgüter. Einſchließlich.16(0,21) Mill. I Vortrag ergibt ſich ein Gewinn von 15,04(14.97) Mill. 4, woraus wieder 6 v. H. Dividende auf 246 Mill. 4 AK verteilt und 0,23(0,16) Mill. 4 vorgetragen werden ſollen. Türkische Wirischafisabordnung reisi nach Berlin Vollzug des Krediiabkommens Das offiziöſe türkiſche Blatt in Ankara„Ilus“ be⸗ ſchäftigt ſich mit den Auswirkungen des Kreditabrommens mit Deutſchland, das gelegentlich des Beſuches von Reichs⸗ miniſter Funk vereinbart wurde. Das Blatt meldet, daß eine türkiſche Abordnung unter Führung des General⸗ ſekretärs im Außenamt, Numan Menemeneioglu. am Mon⸗ tag nach Berlin abreiſen werde, um die Einzelheiten dieſes Ahkommens feſtzulegen und die endgültige Unterzeichnung zu vollziehen. „Ilus“ ſtellt feſt, daß die Türket ſeit vielen Jahren in Clearingverkehr mit dem Deutſchen Reich ſtehe und daß ſich dieſe Beziehungen immer weiter entwickelten, well Deutſchland imſtande ſei, der Türkei Rohſtoffe und land⸗ wirtſchaftliche Produkte abzunehmen im Austauſch gegen induſtrielle Erzeugniſſe, die die Türkei benötige. Beſonders während der letzten vier Jahre ſei der Warenaustanſch für beide Teile vorteilhaft geweſen. Er gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Berliner Reiſe Numan Menemencioglus den Erfolg der Reiſe Funks nach Ankara krönen und dazu beitragen werde, die freundſchaftlichen Beziehungen der Türkei zum Reich noch zu kräftigen. Der Flugzeugbedarf im Kriege Daß ein moderner Krieg an die Wirtſchaft der krieg⸗ führenden Länder die größten Anforderungen ſtellt, dſt heute allgemein bekannt. Wie groß die Anforderungen im einzelnen ſein müſſen, läßt ſich am Beispiel der Luft⸗ wafſe beſonders deutlich machen. Nach Ausführungen in dem neuen Sonderheft des Imſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung„Die Flugzeuginduſtrie der Anderen“, verfaßt von Dr. Rolf Wagenführ(Hanſeatiſche Verlangsanſtalt Ac, Hamburg) hängt die Zahl von Flugzeugen, die in einem modernen Krieg eingeſetzt wird, natürlich von den be⸗ ſopderen Bedingungen des Krieges, von den operativen Amſchauungen der Führung, von den ſtrategiſchen Abſichten und den taktiſchen Gegebenheiten ab. Allgemein werden aber außerordentlich hohe Zahlen genannt. Der Franzoſe Douhet rechnet in ſeinem bekannten Buch„Lufthernſchaft“, das in einem ſeiner ſpannendſten Kapitel ein Bild des zukünftigen Luftkrieges zu zeichnen verſucht, damit, doß das eine Land 1500„Schlachtkreuzer“ der Luft eimzuſetzen Hat, die gegneriſche Front dagegen 7500 Flugzeuge ver⸗ ſchiedener Art. Hieraus würde ſich, unter Berückſichtigung des Erſatzes, ein jährlicher Bedarf ergeben, der das Sechs⸗ bis Zwölffache der angegebenen Beßände ausmacht. Einen genaueren Einblick geben die Berechnungn von Golovine, die vor allem deshalb intereſſant ſind, weil ſie nicht nur den Bedarf an Flugzeugen erſter Linie, ſondern darüber hinaus den Bedarf an Schulflugzeugen, Erſatz⸗ teilen uſw. erkennen laſſen. Golovines Schätzung zunächſt für die Friedenszeit lautet wie folgt: Flugzeuge 1. Linie 2500; Reſerveeinheiten(15 v..) 3756625; Schulflugzeuge(30 v..) 750: Erſatzteilvorrräte 1. Linie 2500, Schulflugzeuge 375625; Geſamt 6500 bis 7000 Stück. Golovine kommt unter Einbeziehung des Erſatzes auf einen„Kriegsbedorf“ von 17250 Maſchinen jährlich. Nun iſt die Ausgangszahl von 2500 Flugzeugen 1. Linie heute für ein Land wie England im Plan bei weitem überholt. Legt man ſtött deſſen die wiederholt in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit genannte Ziffer von 3500 Flugzeugen J. Linie zugrunde, und ſetzt man für den Erſatz höhere Quoten an, ſo kommt man bereits auf einen jährlichen Kriegsbedorf von knapp 50000 Maſchinen! Eine gewiſſe Stütze der obenſtehenden Zahlen gewinnt man aus den Weltkriegserfahrungen. Soweit monatliche yr. Die der Höchſtproduktion wie Höchſtproduktivn an Flugzeugen während des Weltkrieges in wichtigen Ländern in Stück folgt: Land Zeit Produktion monatl. umger.a. d Jahr England Auguſt 1918.961 5 Frankreich Auguſt 1918.912 34.944 Ver. St. v. Amer. Oktober 1918 1. 14.664 Italien Oktober 1918 50.000 Selbſt auf Grund der Daten aus monaten liegen alſo Produktions en in Höhe mehreren zehntauſend Flugzer j ich im Bereich des Möglichen. wobei allerdings berückſichtigt werden muß, daß das moderne Flugzeug eine viel kompliziertere Maſchine darſtellt als dcks Flugzeug von 1918. Dieſe Ueberlegungen zeigen, wie notwendig es iſt, daß ltberall ſchon im Frieden die Flugzeuginduſtrie auf den Ernſtfall vorbereitet wird. Angeſichts der Beſonderheiten der Luftwaffe und ihres großen Bedarfs an komplitzziertem Material iſt eine planmäßige induſtrielle Mobilmachung hier beſonders dringend. den letzten Kriegs⸗ 2 Aus dem Jutereſſen bereich der Südd. Jucker AG, Mannheim. Der Aufſichtsrat der vom Rath. Schoeller u. Skeue AG, Klettendorf, beſchloß, der, die auf den 17, Januar nach Breslau einberufen wird, die Zöhlung einer Dividende voen 4 v. H. wie im Vorfahr vorzuſchla⸗ gen. An dem AK von 13,5 Mill./ iſt die Süddeutſche Zuk⸗ ker AGG, Mannheim, maßgebli tligt. * Waggon Fabrik Ac, Uerdingen.— 6(5] v. H. Divi⸗ Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV am 33. Januar dende. 5 am 30. September abgelaufene Geſchätsjahr für das 193738 die Verteilung einer Dividende von 6(5) v. H. auf das An von 4,235 Mill./ vorzuſchlagen. 75 Jahre Hofbrauhaus Hatz⸗Raſtatt. Firma Hof⸗ brauhaus Hatz AG, Raſtatt, n in dieſem Monat auf ein 75 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus kleinen Anfängen heraus wuchs der Betrieb zu einem großen, in gonz Mit⸗ telbaden und darüber hinaus angeſehenen Unternehmen. 19391 wurde die bis dahin beſtehende o. HG ineine Ach mit 1,25 Mill. I Aktienkapital umgewandelt, das 1934/35 zwecks Sanierung auf.75 Mill./ heraboeſetzt wurde. * Farkwerke Franz Rasquin Ac, Köln⸗Mülheim.— Verluſtabſchluß. Der Geſamtumſatz hielt ſich im abgelau⸗ fenen Geſchäftsjahr auf der gleichen; e wie im Vorfahre, wobei ein durch das Abſinken der Preiſe und durch den verſtärkten ausländiſchen Wettbewerb eingetretener Rück⸗ gang im Auslandsgeſchäft durch einen erhöhten Julands⸗ umſatz ausgeglichen weredn konnte. Im übrigen blieb auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr die Beſchäftigung hinter de Betriebskapazität zurück, eine Tatſache, die in erſter Linie auf dos Anhalten der hellen Mode im Anſtrich und dem damit verbundenen begrenzten Farbenverbrauch zurück⸗ zuführen iſt. Auch die Preislage im allgemeinen zeigt weiter abſinkende Tendenz. Die Unrentabilität des Druck⸗ farbengeſchäfts und die damit verbundenen Vexluſte führ⸗ ten zu dem Beſchluß, die Fabrikation von Druckfarben mit Ablauf des Geſchäftsfahres einzuſtellen. Der ausge⸗ wieſene Verluſt von 66 418/ li. V. 3162/ Reingewinn) wird nach Billigung durch den Aufſichtsrat vorgetragen. * Aus dem Gerling⸗Konzern. Die Rheiniſche Rückver⸗ ſicherungsaruppe AGG, Baſel, hat das Grundkapital von gzauf 5 Mill. ffr. erhöht. Gleichzeitig verlegt die Firma ihren Sitz von Baſel nach Zürich. Ihren Namen ändert ſie ab in„Univerſale Rückverſicherungs AG“. Das Grundkapital iſt voll einbezahlt. Der Verwaltungsrat ſetzt ſich zuſammen aus Dr. C. A. Spohn(Zürich), Präſident Walter Forſtreuter(Berlin), Vizepräſident Dr. Robert Schöpfer(Solothurn), Robert Gerling(Köln), Hans Har⸗ ney(Düſſeldorf), Ernſt Lochmann(Zürich) und Dr. A. Zuppinger(Rüſchlikon). * Raſtatter Schuhfabrik Al. Die Roſtatter Schuhfabrik Ac(AK 100 000%) ging im Wege der Umwandlung auf die neugegründete Schuhfabrik Ludwig Cronauer KG uin Raſtatt über, deren perſönlich haftender Geſellſchafter der Kaufmann Ludwig Cronauer in Raſtott iſt. Außerdem iſt ein Kommanditiſt vorhanden. e Umſatzſteigerung bei Mampe. Die HW dieſer Likör⸗ fabrik beſchloß die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. auf die Vorzugsaktien rückwirkend ab 1925/26 und von wieder 6 v. H. auf die Stommaktien. Während die Reichsmonopolverwaltung in ihrem Bericht für 1937/38 feſtſtellt, daß der Sättigungspunkt bereits überſchritten iſt, konnte die Geſellſchaft laut Vorſtandsbericht weiter ſtetig ſteigende Umſätze erzielen. Die Umſatzſteigerung betraf Li⸗ köre und Branntweine aller Gattungen, ſie wor beſonders erheblich bei teueren Likören und beſonders beie Fruchtſaft⸗ Elkören. Im laufenden Geſchäftsſahr, das am 1. April be⸗ gonnen hat, hielt die Umſatzſteigerung beſonders in hoch⸗ wertigen Qualitätserzeugniſſen an. 5 deutſche Meſſeu. Wie man hört, hal der Werberat der deutſchen Wirtſchaft als die verantwortliche Stelle ür die deutſche Meſſepolitik verfügt, daß die Reichenberger Meſſe als ſolhe in Zukunft wegfällt. An Stelle des Vereins„Reichenberger Meſſe“ wird eine„Ausſtellungs⸗ geſellſchaft“ ins Leben gerufen, der ſor un die Durchfſüh⸗ rung von Ausſtellungen und ähnlichen Veranſtaltungen in Reichenberg obliegt. Die gleiche Regelung iſt, wie der Di D erfährt, auch für Graz und Junsbruck getrofſen wor⸗ den. Es bleibt alſo in Deutſchland bei den 5 Meſſen mit threm genau abgeſtimmten Wirkungskreis, es ſind dies: Die Leipziger Weltmeſſe, die Breslauer Südoſt⸗Meſſe, die Königsberger Meſſe, die Kölner Meſſe und die Wiener Meſſe. * Fr. Heſſer Maſchinenſabrik AG, Stuttgart⸗Bad Caun⸗ statt.— Wieder 10 v. H. Dividende. Aus 212 026(201 521) Mark Gewinn wird vorgeſchlagen unverändert 10 v. H. Dividende auf 1,17 Mill./ Staͤan(davon 2 v. H. ſtock⸗ pflichtig) und wieder 7 v. H. auf die 5000, Vorzugsartien zu verteilen ſowie der Hilfskaſſe wieder 30 000/ zuzu⸗ führen und 64 676(51171)/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. „ Polniſch⸗litauiſcher Handelsvertag.— Verhandlungen abgeſchloſſen. Wie aus Kownd gemeldet wird ſind dort am Freitag die Verhandlungen über den polniſch⸗litauiſchen Jundeksnertrog abgeſchloſſen worden. Die Unterzeichnung dürfte in den nächſten Tagen erſolgen. Der Vertrag wird für ein Jahr ohne Clearing abgeſchloſſen und einen Warenaustauſch in Höhe ven 12 Millionen Lit vorſehen. Polen ſoll nach Litauen Eiſen, Zement, Seide, Manufak⸗ turwaren und landwirtſchaftliche Maſchinen, Litauen nach Polen Zelluloſe, Fiſche, Sämereien und Felle ausführen. Die „Ueberrundung“ der ſrauzöſiſchen Automobilinduſtrie. Frankreich iſt in der Automobilerzeugung von anderen Beim Weihnachtskauf Ein Paar in einem Rauſch der Seligkeit. die Liebe ihren Ausdruck finden. was ſchenk i denn iſt die Gabe noch ſo klein, ſie wird ein Quell der „Auch daran haſt du noch geda das ſich vor wenig Wochen für bald die Heirat hat verſprochen, das lebt zur ſchönen Weihnachtszeit Jetzt kann in tauſend Angebinden Man fragt vor jedem Laden ſchie ihm? Was ſchenk i ich ihr? lücklich der Beſ 1 5 5 50 wenn g der Beſchenkte lacht: 91 Ländern überflügelt worden. Ging die Erzeugung in an⸗ deren Ländern aufwärts, ſo hat Frankreich ſeit einigen Jahren Mühe, den einmal erreichten Erzeugurgsſtand zu behaupten. Von der zweiten Stelle iſt es auf die vierte Stelle nach den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutſchland gerückt. In der HV der Citrobn⸗Geſellſchaft wurde zwar erklärt, daß die franzoſiſche Automobilerzeu⸗ im Jahr 1938 um 8 v. H. hoher liegen werde als nd rund 218 000 Einheiten erreichen werde, ßte aber auch auf den beträchtlichen Abſtand ſche Automobil iſt immer höheren Steuer⸗ ausgeſetzt, erklärte der Präſident des Citroön⸗Geſellſchaft, womit er Ver Ver⸗ einen belaſtungen waltungsrates der wichtigen Grund dafür angab, daß die franzöſiſche Auro⸗ mobilinduſtrie in ihrer Aufwärtsentwicklung gehemmt er⸗ ſcheint. Seit zwei Jahren, ſo wurde weiter geſagt, ſei der Verkaufspreis für franzöſiſche Automobile um 30 v. H. geſtiegen. Mit Rückſicht auf die erhebliche Steigerung der Koſten für Rohmaterial, der Arbeitskraft und der Steuern ſei dieſe Preisſteigevung jedoch gering, ſie ſei aber hoch im Vergleich zu der Kaufkraft der Kundſchaft. Das habe zwei Folgen: Einmal zögere die alte Kundſchaft, gebrauchte Wagen durch neue zu erſetzen und zum anderen verenge ſich mehr und mehr der Kreis neuer Automobilkäufer. So bleibe die franzöſiſche Automobilinduſtrie ſtationär. * Schweizeriſch⸗Amerikauiſche Stickerei⸗Induſtrie Geſell⸗ ſchaft(Saſtig; in Glarus. Ein großer Teil der Kapitalien der Saſtig iſt bei der Feldmühle Ach Rorſchach inveſtiert, ſo doß dos Ergebnis der Saſtig maßgebend von dem Ge⸗ ſchäftsgang des Kunſtſeideunternehmens Feldmühle⸗Rohr⸗ ſchach beſtimmt wurde. Die Kunſtſeideobteilung war voll be⸗ ſchäftigt, während das Preisniveau verſchiedentlichen Schwankungen unterworfen war. Die Gewinnſpanne in der Kunſtſeidenerzeugung reichte jedenfalls nicht aus, um die volle Verzinſung der durch die Saſtig gewährten Vorſchüſſe ſicherzuſtellen. In der Ertragsrechnung der Saſtig erfor⸗ forderten Unkoſten, Steuern uſw. einen geſteigerten Be⸗ trag von 43 16 i. V. auf 110056 ffrs,. Einen Rückgang gegenüber dem vorangegangenen Geſchäftsfahr weiſen ſo⸗ wohl die Erträgniſſe der Wertſchriften 22 9918(33 366) ſfrs als auch ö e Zinſen 274241(301 493) fſrs aus, was auf die während der letzten Monate ausgebliebenen Zinszohlungen der Feldmühle zurückzuführen ſei. Einſchließlich 113 291 ffrs Vorfahresvortrag ergibt ſich ein auf neue Rechnung vorzu⸗ tragender Gewinn von 300 394 ffrs. Das Stammaktien⸗ kapital erſcheint mit unv. 4,05 Mill. ſowie 7 Mill. ſſrs Vorzugs⸗AK. Waren une Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkl Mannheim, 19. Dez. Die Käufe von kanadiſchem Mani⸗ tobaweizen haben ſich in der Berichtswoche, wenn auch in geringerem Umfang, ſortgeſetzt. Als Käufer trat diesmal neben England auch Belgien auf. Weiter wurde das eng⸗ liſch⸗amerttaniſche Abkommen noch erweitert, ſo daß die Vereini- en Staaten nunmehr ihr Ausſuhrnrodramm wer⸗ den erfüllen können. Die Angebote aus Argentinien ſind noch gering. Die Ausſichten für auſtraliſchen Weizen ha⸗ ben ſich inſofern verſchlechtert, als teilweiſe Witterungs⸗ ſchüden eingetreten ſind, anderſeits Indien einen Einfuhr⸗ zoll auf Weizen eingeführt hat. Wenn trotz aller dieſer Umſtände die Preiſe an den Weltmärkten nahezu unver⸗ ändert blieben, ſo dürfte dies auf die Schwierſekeiten bei den internationalen Weizenverhandlungen zurückzuführen ſein. Ueber deren Ergebnis iſt zwar bisher noch nichts be⸗ kannt geworden; doch ſcheinen die Ausſichten dafür nicht be⸗ ſonders günſtig beurteilt zu werden. Am Mannheimer Getreidegroßmarkt iſt die Umſatz⸗ tätigkeit nahezu ganz zum Erliegen gekommen. Die Müh⸗ len haben zum größten Teil ihre Dezember⸗Quote ver⸗ mahlen und werden erſt im Januar ihre Vermahlung wieder aufnehmen. Auch hat die Tatſache, daß das Weih⸗ nachtsgeſchäft nunmehr erledigt iſt, zu der üblichen Feies⸗ tagsentſpannung beigetragen. Und ſchließlich hat auch die ſeit einigen Tagen herrſchende Kälte die Umſatztätigkeit noch ſtärker ſtocken laſſen, als dies ohnehin der Fall ge⸗ weſen wäre. Auf der anderen Seite iſt aber auch zu er⸗ warten, daß bei einem Anhalten der Kälte ſich das In⸗ tereſſe für disponible Ware ſteigern wird. In Weizen wurden wieder einige Partien badiſcher Herkunft auſge⸗ nommen. Soweit dieſe nicht verregnet ſind, ſind ſie von ſehr brauchbarer Qualität. Die Zuteilungen von feuchtem Weizen nehmen ihren Fortgang und dürften bei den offen⸗ bar noch vorhandenen umfangreichen Beſtänden auch noch während der nächſten Monate anhalten. Von Käufen in nord⸗ und mitteldeutſcher Ware iſt nichts bekannt geworden. Am Roggenmarkt hielt die Geſchäftsſtille an. Die ba⸗ otſche Landwirtſchaft hat noch ſehr guten Roggen vorrätig, für den aber zur Zeit weder bei den Mühlen noch bei den Verteilern Aufnahmefähigkeit beſteht. Die Zuteilun⸗ gen von Roggen an eine Reihe außerbadiſcher Mühlen durch die Reichsgetreideſtelle nahm ihren Fortgang. So⸗ weit hier bekannt iſt, haben badiſche Mühlen noch keinen Rfc⸗Roggen erhalten; allerdings ſind im nordbadiſchen Bezirk auch keine großen Roggenmühlen vorhanden, wäh⸗ rend die kleineren aus ihrer Umgebung hinreichend ver⸗ ſorgt ſind. * In Brau⸗ und Jnduſtriegerſte waren kaum Umſätze zu bemerken; auch das Futtergerſtegeſchäft iſt weſeutlich ruhiger geworden. Die Käufe von IJuduſtriehafer be⸗ ſchränkten ſich auf wenige ausgeſucht gute Portien, die meiſt aus Norddeutſchland ſtammten Für Futterhaſer war keine größere Kaufneigung vorhanden. Badiſcher Mais wurde auch weiterhin nicht gekauft. Der Weizenmehlmarkt iſt nunmehr ſehr ſtill geworden, nachdem das Weihnachtsgeſchäft abgeſchloſſen iſt. In Erin⸗ nerung daran, daß in früheren Jahren bei Einbruch ſtär⸗ kerer Kälte die Belieferung mit Weizenmehl Schwierig⸗ keiten machte, haben die Verbraucher vielfach ſchon bei den Verteilern und Mühlen angefragt, ob ſie gegebenenfalls Mehl greifbar haben, eine Frage, die ohne weiteres be⸗ jah! werden konnte, ſo daß auch bei Anhalten der Kälte eine Stockung der Mehllieferung nicht befürchtet zu wer⸗ den braucht.— Roggenmehl lag ohne ſede Anregung. Die Nachfrage nach Futtermittel war in der Berichts⸗ 2 22 Nhein-Mainische Abendbörse Slill Frankfurt, 19. Dezember. Die Abendbörſe war nahezu geſchäftslos Von einer Kundſchaftsbeteiligung war kaum etwas zu bemerken. Die Aktienturſe kamen daher ſoſt au ließlich ohne Umſatz zur Notiz, konnten ſich aber weiterhin ver nismäßig gut behaupten. Von den führenden Werten bröckelten JG⸗Far⸗ ben um 96 v. H. auf 14976 ab, auch Verein. Stahl lagen mit 1034(103% nur knapp geh n. Sonſt wurden noch u. a. notiert: Rheinſtahl mit 1324, Bemberg mit 13376, Demag mit 1444, Gesfürel mit 130, MAN mit 137% und Scheideanſtalt mit 193. In Neunten fanden keine Umſätze ſtatt. Pariſer Börſe: Hauſſe Paris, 19. Dezember. Die Pariſer Montagsbörſe hatte eine bemerkenswerte Hauſſebewegung zu verzeichnen. Bei lebhaftem Geſchäft ſtiegen die franzöſiſchen Werte ſprunghaft an. Jusbeſon⸗ dere herrſchte nach Renten ſtarle Na age. Die Zproz, ewige Rente ſtieg von 81,9 auf 86,3 ffs., die öproz. von 1920 von 114,75 auf 120,40 ffs. Von den Renten mi: Wäh⸗ rungsgarantie zog die vierprozentige von 1925 von 160 auf 167, die 4,5proz. von 1937 von 153 auf 158,10 ffs. Franzöſiſche Juduſtrieaktien gewannen im Durchſchnitt g bis 5 v. H. Bank von Frankreich gingen von 9295 auß 9500, Bank von Paris von 1295 auf 1380. Eiſenbahnwerte gewannen 8 bis 9 v.., während Chemieaktien verhältnis⸗ mäßig wenig gefragt waren. Sehr ſeſt tendierten aber Elektropapiere.. Juter nationale Werte blieben indeſſen vernachläſſigt. Die Kursſteigerungen der franzöſiſchen Werte werden einerſeits auf eine optimiſtiſchere Beurteilung der ita⸗ lieniſchen Forderungen im Mittelmeer, andererſeits auf günſtigere marlkttechniſche Vorbedingungen zurückgeführt. Die Berufsſpekulation nahm ſtarke Deckungskäufe vor. woche noch gering. Es kann aber keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß die Kälte eine ſtärkere Verwendung von Han⸗ delsfuttermitteln nach ſich ziehen wird. Die Zuteilung von Oelkuchen iſt vom Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verband noch etwas zurückgeſtellt worden, da man erſt das Einſetzen ſtärkeren Bedarfes abwarten wollte; nach dem Witterungsumſchlag wird aber nun in wenigen Tagen mit den Zuteilungen zu rechnen ſein. Die übrigen Futtermittel waren ausreichend vorhanden, vielfach— ſo bei Malzkeimen und Biertrebern — unter den Höchſtpreiſen. In Miſchfutter und Legemehl iſt gleichfalls für die nächſte Zeit mit einer Belebung der Nachfrage zu rechnen. Heu und Stroh lagen unverändert, Mit Wirkung vom 2. Januar ſollen die Preiſe für Heu und Stroh erhöht werden. Rotterdamer Getreidenotierungen vom 19. Dez.(Eig. Dr) Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) per Jau. 3,17% März 3,70 G; Mai 3,82%; Juli.00; Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Jan. 98,50; März 97.25; Mai 89,75; Juli 88. Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Dezember(88) 475; Jan. 473; Febr. 472; März 471; April 469; Mai 467; Juni 461; Juli 457; Auguſt 452: Sept 447; Okt. 443; Dez. 445; Jan.(40) 446; März 449; Mai 451; Juli 452; Okt. 452; Tendenz ruhig, ſtetig. * Schweinemarkt Mosbach. Auftrieb: 221 Ferkel. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 30-35 /, über 6 Wochen 35—83, das Paar. Marktverlauf: flott. * 1,3 Millionen Maulbeerbäume in der Saarpfalz. Die Seiden raupenzucht hat auch in der Saarpſolz in Hen letzten Jahren wachſende Bedeutung erlangt. Die Zahl der ange⸗ pflanzten Maulbeerbäume iſt von 76 000 auf.3 Millionen angeſtiegen. Die Mitgliederzahl der Landesfachgruppe Sei⸗ denbauer erhöhte ſich von 25 auf 260. Geid- und Devisenmarkt Paris, 19. Dezember(Schluß amtlich London 177.52 Belgien 630 50 Oslo 890.— Neuyor!] 37.— Schweiz 850.37 Stockholm 912.50 Berlin 1575.— Kopenhagen 752. Spanien 955 Italien 1199.80 Holland 2064,25 Warſchau 2700, ondon, 19 Dezember.(Schluß amtlich). Neuyorf 407,40 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 473,81 Helſingfors 226.84 Sch anghaf 0 862 Amſterdam 86,06 Budapeſt 2425, Vokobama 55 Paris 177.51 Belarad 214,— Auſtralien 125, Vrüſſel 2775,75[ Sofia 405, Meriko* Italten 8885,— Moskau 2535, Montevideo 1087 Berlin 1165.50] Rumänien 660,— NValnaraiſo 120.0 Schweiz 2003,50 Konſtantin 600.— Buenos Spanien 8 Athen 548.— auf Londons 1905, Lopenbogen 1041,—[ Warſckau 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1942,37 Auenos Aires] 1805. Slo 1990,25 Rio de Jan. 293.— a 11 8 Nelalle Hamburger Metallnofierungen vom 19 Dezember 0 Bauca- u. Brie Kupfer traitszinn N 8 Arie feld Brieſſcheld[Süttenrohzint p. 100 49 17,257,285 Januar 54. 54.— 275,027, Feinſilber(Ran per kg). 39 6 3000 Februa: 54,— 54, 275,0 275,] Feingold(Ru per 9).84 275 März 54,— 54.— 275.0275, Alt⸗Blatin(Abfälle) April 54. 54, 275,00 275,0] CEircapr. RM per g. 2,30 2,10 Mal 54,— 54, 275,0275,0] Techn, reines Platin Jun„„ Detailpr. RM per g. 3,40 Juli„— 5 bB Loco Abl September.... Antimon Regules chineſ. ö Oktober.& per 205 8 3 43.— fg November... e. Queckſüber(Eper Flaſche). 1 Dezember 54, 54,— 275,027, Wolframerz chineſ, in 615 Frachienmarki Duispurg-Ruhrort Infolge des ſtark fallenden Waſſers wurden die Froch⸗ ten heute erhöht und zwor beträgt die Bergfracht 2740 ab Ruhrhäſen und 2,30/ ab Kanal Baſis Manußbeim. Die Talfrocht nach Rotterdam wurde um 10 Pfg. je Tonne und nach Belgien um 15 Pfg. heraufgeſetzt. Es wird nach Rotterdam 1,30„ ab Ruhrhäfen und.50„ ab Kanal, nach Antwerpen⸗Gent 1,70% ab Ruhrhäſen und 1,90 ab Kanal einſchließlich Schleppen bezahlt. Die Verladungen haben infolge der ſtark einſetzenden Kälte nachgelaſſen. Der Talſchlepplohn hat ebenfalls ßork angezogen und wurde heute abend mit 20 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam bezahlt. Der Bergſchlepplohn erfuhr keine Aenderung Wie es nicht anders konnte ſein, 8 mit Malchen kauft Herr Meier ein. 6 Traumwandelnd gehn ſie durch die Stadt— wer ſäh ſich an den Läden ſatt? Sehr zeitig werden ſie gewahr: gar vieles braucht ein junges Paar. 2 Jedoch die beiden wohl bedenken: 8 am beſten iſt es, praktiſch ſchenken. Und tritt Herr Meier mal allein zum Kauf in einen Laden ein, weiß Malchen, daß er richtig wählt und auch die Pfennige nicht zählt genau ſo wie ſie ſelbſt beim Kauf ſehr ſorgſam hält die Augen auf. 3 um Schluß die beiden ſich g. 5 d Salbe le le ö Die Woche 8 Wi vorged! unter! ſäule a auf aufzuw In peratur Bäche Aber al allem b dadurch beachtli Vereiſu gebiet Alb, 3 der ſtan Da und wi der nal nicht je Paradie Die auf Die ohn nächſten Schiffal erlitten Eine den Me er wa woch, be maſſen, Schnein geſchlach Unvorſtz ſtanden, glaubte, Löſcharb wind 5. und vi maßnaß den Fu knecht Ne wohner ee Sti Nadel rbunge Geschäfts Tücht. bervie Fra zum 1. 1. tutgehend nach Wor geſu Zuſchriſte Auna 8 Dorqms Ecloſſerg c Unterliel dans halt geſu n Lulſeuri R S Dienstag, 20. D — — 1 0 * c 7⁰ 2 — 2 * 5 — — 85 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 387 9. Seite Der Triumph des Winters: Einund zwanzig Grad auf dem Feldberg! Schwarzwale-Flüſſe und Sten beginnen zu vereiſen Karlsruhe, 20. Dezember. Die Kältewelle, die ſeit Beginn der vergangenen Woche von Sibirien her in Anmarſch war, iſt über das Wochenende ſehr fühlbar nach Süddeutſchland vorgedrungen. Während in der Ebene 10—15 Grad unter Null gemeſſen wurden, ſank die Queckſilber⸗ ſäule auf den Höhen noch mehr, um auf dem Feldberg mit minns 21 Grad einen a 2 Rekordtiefſtand aufzuweiſen. In der Ebene wirkte ſich das Abſinken der Tem⸗ zeraturen vor allem in einer Vereiſung der Bäche, kleineren Seen und Flüfſe aus. Aber auch an den größeren Flüſſen bildete ſich— vor allem bei ihrem Austritt aus dem Gebirge und dem dadurch bedingten langſameren Lauf— Randeis non beachtlicher Stärke. Sehr weit vorgeſchritten iſt die Pereiſung der Murg, die ſelbſt im Raſtatter Stadt⸗ gebiet eine faſt geſchloſſene Eisdecke aufweiſt. Auch Alb, Reuch und Kinzig weiſen mehr oder min⸗ der ſtarke Vereiſungsgrade auf. Das Titiſee⸗Eislaufſtabion wurde am Sonn⸗ tag bereits eröffnet f und wurde ſtark beſucht, vor allem deswegen, welk der nahe König der Schwarzwaldberge noch immer nicht jenes winterliche Gewand trägt, das ihn zum Paradies der Skiläufer macht. Die Nereifung der fflüſſe wirkt ſich vor allem auf den Waſſerſtand des iheins ungüuſtig aus. Die ohnehin ſchon niedrige Waſſerhöhe wird in den nächften Tagen noch mehr zurückgehen und ſo die Schiffahrt, die in dieſem Jahr ſchon ſtarke Einbußen erlitten hat, weiterhin behindern. Eine VBerſchärfung des Froſtes iſt nach den Meldungen der Wetterdienſtſtationen nicht zu erwarten. Vielmehr§ürfte im Laufe des Mitt⸗ woch, bedingt durch das Vordringen atlantiſcher Luft⸗ maſſen, eine leichte Milderung eintreten. Bator und Sohn fuhren ins Anheil Schweres Motorrabunglück an ber Bergſtraße Laudenbach, 20. Tez. Der von hier vor kurzem nach Heppenheim verzogene und dort wuhn⸗ hafte Händler Wilhelm Rodeuheber iſt durch Sturz mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Ebenſo wurde ſein Sohn Willi, der den Vater als Beifahrer auf dem Sozius hatte, mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt. * Wolfach, 12. Dez. Im benachbarten Ein⸗ bach wollte der Steinhauer Maier aus Hasloch eine nicht explodierte Sprengladung aus dem Bohr⸗ Iuch herausnehmen. In dem Augenblick ging die La⸗ zung unzettig los und zerſchmetterte dem Manne die rechte Hand, die dann im Krankenhaus amputiert werden mußte. auß Leutersfanſen, 19. Dezember. Die Gemeinde hat am Horſt⸗Weſſel⸗Haus einen großen Weih⸗ nachtsbaum aufgeſtellt, der von fetzt ab bis Neujahr jeden Abend im Lichterglanz erſtrahlt. Nu ui LTiſuoulziu cum Blick auf die Sparge ſtadt * Schwetzingen, 20. Dez. Das Standesamt Schwetzingen verzeichnet an Eintragungen vier Ge⸗ burten, drei Eheaufgebote, eine Eheſchließung und drei Todesfälle. Wegen Sittlichkeitsvergehen wurde ein bereits vorbeſtrafter verheirateter Mann von hier feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis nach Mannheim eingeliefert. * Plankſtadt, 20. Dez. Infolge des Stillhaltens der Maul⸗ und Klauenſeuche und ein Weiterver⸗ breiten vermieden werden konnte, wurden die Zuchttferſtallungen wieder geöffnet. * Ketſch, 20. Dez. Den 87. Geburtstag konnte hier die älteſte Einwohnerin Frau Margaretha Lamberger, Friedrichſtraße feiern. Herzliche Glückwünſche!— Gut beſuchter Elternabend der HJ. Zum Zwecke der Berufsberatung und Feſtſtellung der Berufsausſichten hatte der Skamm⸗ führer Kircher die Schüler der oberen Klaſſen zu'am⸗ mengerufen. Als erſter Redner ſprach Herr Moſer von der Bezirksſparkaſſe über das Sparen, Jas be⸗ ſonders den Fahrten der HJ zugute komme. Als⸗ dann ſprach Dr. Leber vom Arbeitsamt Mannheim über Berufsberatung. = Edingen, 20. Dez. — In der Volksſchule wurde eine Sammlung von Weihnachtsgebäck für bedürftige Volksgenoſſen durchgeführt, wobei über 90 liebevoll geſchmückte Päckchen mit zuſammen 88 Pfund zuſammenkamen. eee eee. Blick auf Ludwigshafen Die Stadt am Goldenen Sonntag Großumſatz bei kleinſter Temperatur Feierſtunden der Kleinrentner und Antlinſänger Ar. k. k. Ludwigshafen, 19. Dez. Der ketzte Adventſonntag machte auch heuer ſeinem geſchäftlichen Beinamen des„Goldenen“ alle Ehre, krotz der zehn Grad unter Null, die das Thermometer am Zugaug zur Schlageterbrücke am Abend zeigte. Der eiſtge ſcharfe Oſtwind trieb die„Sehleute“ ſehr bald von den Schaufenſtern fort in die mollig durch⸗ wärmten Geſchäftshäuſer und Läden, und half ſo mittelbar den Umfatz beſchleunigen. In Textilien d. B. verſtärkte der Wetterſturz und plötzliche Kälte⸗ einbruch die Nachfrage nach allem wärmenden Ge⸗ webe im Handumdrehen. Der empfindliche Froſt tat auch dem üblichen großen Beſuchsverkehr aus den Dörfern und Städten der Vorderpfalz keinen Ab⸗ Bruch. Auch die im Kerzenſchimmer doppelt anzie⸗ hend wirkende Märchenwieſe und der Weihnachts⸗ markt auf dem Neuen Marktplatz, der ſogar mit Reitſchulen ausgeſtattet iſt, fanden erfreulich ſtarken Zulauf. a e eee eee, Große Sthadenktuer im Schwarzwald Zwei alte Bauernhöfe und Tribergs größter Saalbau niedergebrannt Oberwolfach, 20. Dezember. Sonntag abend wurde die Familie des Jochembauern Gottlieb Schmieder durch die Einäſcherung des Eiſen⸗ bauernhofes ſchwer heimgeſucht. Innerhalb zweier Stunden war das ſchöne alte Bauernhaus vollſtändig niedergebrannt. Außer dem lebenden Inventar konnten öͤie Bewohner des Hofes nur die Kleider retten, die ſte auf dem Leibe trugen. Sechs Stineſue verbrannten; außerdem das Fleiſch zweier geſchlachteten Schweine. Der Brand iſt durch ole Unvorſtchtigkeit des 53jährigen Dienſtknechtes ent⸗ ſtanden, der ein Streichholz, das er ausgeblaſen glaubte, in den Schrank warf. Auch hier waren die Löscharbeiten, verbunden mit dem ſtarken Nord⸗ wind behindert. Die Feuerwehr von Oberwolfach von Schapach konzentrierten ihre Rettungs⸗ maßnahmen auf die benachbarten Häufer, die durch den Funkflug ſtark gefährdet waren. Der Dienſt⸗ knecht wurde verhaftet. Neunſtadt, 20. Dezember. Während bie Be⸗ wohner mit Ausnahme zweier Kinder am Sonntag vormittag ſich in der Kirche befanden, brach in dem weit abliegenden und zu Breitnau gehörenden Eckhof Feuer aus. Die Feuerwehr, die infolge⸗ deſſen nicht rechtzeitig alarmiert werden konnte, war durch die ſtarke Kälte von minus 18 Grad an den Löfcharbeiten ſtark behindert. Doch gelang es alle Tlere zu retten. Die Ernte wurde vernichtet. Der Schaden iſt nicht durch Verſicherung gedeckt. Man nimmt an, daß der Brand durch zu ſtarkes Heizen zum Ausbruch kam. «Triberg, 20. Dezember. Aus bisher unbe⸗ kaunter Urſache entſtand Sonntag abend kurz nach 9 Uhr in dem mitten auf dem Marktplatz ſtehenden Reſtauraut Bard Feuer. Durch den ſtarken Nordwind breitete ſich dieſes ſo raſch aus, daß das ganze Gebäude mitſamt dem zugehörenden Saale, Tribergs größter Verſammlungsraum, völ⸗ lig vernichtet wurde. Das Gebäude gehörte der Brauerei Ketterer und war von diefer verpachtet. Der Schaden iſt ſehr groß. Wie gewohnt, brachte auch der vierte Adventſonn⸗ tag und ſein Vorabend ſchon eine ganze Anzahl von Weihnachtsfeiern. So hatte das Deutſche Rote Kreuz ſeine ſchönſte Feierſtunde des Jahres⸗ laufes im Großen Saale des„Pfälzer Hofes“. Die Kriegerkameradſchaft ehemaliger feterte im Saale des„Uhlandshofs“, und der Han d⸗ harmonikaklub Ludwigshafen ⸗Nord im Städtiſchen Geſellſchaftshaus. Die Lands mannſchaft der Schwaben erlebte Stunden innerer Einkehr und der Freude in der Gaſtſtätte„Hemshos“, Die Klein rentner ⸗ Weihnachtsfeier hatte der Verband Deutſche Frauenkul⸗ tur im Deutſchen Frauenwerk beſonders liebevoll und ſorgfältig vorbereitet. Frau Berge begrüßte als Leiterin der Ortsgruppe Ludwigshafen die Gäſte und deutete wunderſchön auch in ödieſem Kreiſe den kulturgeſchichtlichen Sinn des Weihnachtsfeſtes und ſeine Ableitung aus altem germaniſchem Brauchtunn. Laubſcher der Leiter der Ortsgruppe des Reichs⸗ bundes der Kapital⸗ und Kleinrentner, dankte den Gaſtgebern von Herzen. Auch Kommerzienrat Alfred Bayer, dem Generaldirektor der Pfälzwerke Ak⸗ tiengeſellſchaft, der Kaſino und manches andere zur Verfügung ſtellte, dankte Laubſcher herzlich. Nachdem Kaffee und ſelbſtgebackener, und geſtifteter Kuchen gereicht waren, wickelte ſich ein hübſches zwanglofe muſikaliſches Programm ab, eingeleitet durch Ge⸗ dichtvorträge Gabriele Hiebers. Frau Reichle er⸗ freute durch ihre ſchüne Stimme. Frau Hieber be⸗ gleitete einfühlend und anſchmiegſam wie immer. Gertrud Kranz begeiſterte die Hörergemeinde mit Brahmsliedern. Frau Holzach las hiernach im Kerzenſchimmer aus Agnes Miegels Werken eine Weihnachtserzählung. Kleinrentner Schütz, die 8t⸗ jährige Frau Briegel, die vierjährige Jolanthe und andere Gäſte ergänzten die Darbietungsfolge auf das beſte. Hinterher wurden alle Kleinrentner kiebevoll beſchert. Mas Lndwioshafens Polizei notiert Diesmal waren die Fußgänger ſchuld An der Kreuzung Frankenthaler und Rohrlach Straße lief ein älterer Mann, der betrunken war. in die Fahrbahn des in derſelben Richtung ahren⸗ den Laſtkraſtwagens IV 88 607. Der Mann wurde zu Boden geſchleudert und erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung ſowie Hautabſchürfungen am Ulanen Kopfe. Der Verunglückte, der ſelbſt ſchuld iſt, wurde in das Marienkrankenhaus eingeliefert. 3 Vor dem Anweſen Rheingönheimer Straße 31 wurde eine Ehefrau aus Mundenheim von einem in Richtung Rheingönheim fahrenden Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Die Frau brach einen Unterſchenkel. Sie wurde mit Rettungswagen in das Marienkranken⸗ haus gebracht. Nach Zeugenausſagen ſoll die Ver⸗ letzte ſelßſt die Schuld treffen. 5 Bei einer in den frühen Morgenſtunden von der hieſigen Kriminalpolizei durchgeführten Razzia wurden 10 Frauen, die im Verdacht ſtehen, der Unzucht nachzugehen. feſtgenommen. Man unter⸗ ſtellte ſte der Geſundheitsbehörde und lieferte ſie in das Städtiſche Krankenhaus ein. Sechs mußten in ärztliche Behandlung genommen werden. Zmei auswärtige Kraftfahrer kamen am Sams⸗ tag im Rheinvorland wegen der Arbeitseinteilung in Streit und als die Zungen verſagten, ſchalteten ſte Muskelkraft ein. Dabei erhielt der eine mit einem Lichtkabel einen ſo ſchmeren Schlag über den Schädel. daß er ins ftädliſche Krankenßaus eingeliefert werden mußte, alſo bei der Arbeitsein⸗ teilung zu kurz kam. — Ratsherrenſitzung iſt heute um 14 Uhr. Beraten wird u. a. über Gründung des Zweckverbands Lan⸗ desſymphonie⸗Orcheſter Saarpfalz und Kapitals⸗ erhößung der G. A. G. Die Italiener nahmen Abſchied. Am Samstag fuhren die letzten italfeniſchen Arbeitskameraden, die über die Sommermonate im Gau Saarpfalz beſchäftigt waren, wieder in ihre Heimat zurück. und zwar nach Verona. Die Zurückführung leitete wie⸗ der Pg. Baumgärtner vom Arbeitsamt Ludwigs⸗ Hafen. a Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Stadihaug Süd, großes Sitzungszimmer: liche Natsherrenſitzung. Neuer Matktplag: Weihnachtsmarkt. 6 Drtetranten⸗Abend. afſee Vaterland: Konzert und Tanz. Hane riſcher Hel! Kenzert und Tanz Seſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Mar Lüchtlpiele: Aſa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Konzert in Tern!“— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Helden in Spanien“— Ufa⸗Lichtſpiele:„Der Tag nach der Scheidung“.— Union⸗Theater:„So ein Flegel“.— Atlantik:„Die Weiße Schwadron“. ** E Nuidul bug O, H,] Eisbahn in Vetrieb! auf dem Univerſitätsſportplatz Die Eisbahn auf dem Univerſitätsſportplatz wurde in Betrieb genommen.— Der Neckar zeigt an verſchiedenen Stellen die Neigung, ſich eine Eis⸗ decke zuzulegen, kein Wunder bei der Kälte, die am Montagabend etwa— 7 Grad betrug. Bei Fort⸗ dauer der derzeitigen Witterung werden die ſchon verſchiedentlich wahrnehmbaren Eisſchollen bald an Dichtigkeit gewinnen. Landgerichtspräſident a. D. Dr. Weindel f. Der aus Rappenau gebürtige Landgerichtspräſident a. D. Dr. Hermann Weindel iſt einem Schlaganfall erlegen. 14 Uhr öfen Heidelberger Veranſtaltungen n Heute 19211 Städt. Theater:„Der Maulkorb“(St. Pl.⸗Miete A 1, Pr.⸗Gr. 3, 2022.30 Uhr!]. Haus der Kunſt: Weihnachtsausſtellung Heidelberger Künſtker und Chriſtkindlmarkt der Gedok. Aus den Kinos: Capitol:„Ich liebe Dich“.— Schloß ⸗Filmtheaterr:„Narren im Schnee“(Dieustag⸗ und Mitiwohnachmittag„Die ſteben Raben].— Gloria:„Das blaue Licht“,— Kammer und Odeon: Jeweils neues Programm. Strafantrag m Binkmannprozeß Sechs Jahre Zuchthaus für den Großbetrüger beantragt. Urteilsverkündung am Freitag. * Fraukenthal, 20. Dez. Nach Abſchluß der Beweisaufnahme begann die fünfte Ber⸗ handlungswoche in dem Prozeß gegen den Großbetrüger Otto Brinkmann mit den Plä⸗ dohers der Staatsanwälte und Verteidiger. Staatsanwalt Hommrich beantragte zum Schluß ſeiner längeren Ausführungen für den Angeklagten eine Geſamtzuchthausſtrafe von ſechs Jahren und eine Geldſtrafe von 1000 Mark ſowie die Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Die Unterſuchungshaft ſoll mit einem Jahr in Anrechnung kommen. Schließlich wurde noch Fortdauer der Haft beantragt. Die Urteilsverkündung erfolgt am Freitag, dem 23. Dezember. breit, geſucht. Angeb. m. Preis Mannheimer Autoverleih Jetxt dcwetinget t. 58, Je. 42390 2 ds Veneih- Autos u monatliche nickzaß eg. u. ..02 a 8 4 79001 ns kot, e Raum An N 1 geb Gesche 8 u 5. Geſchäſfts⸗ e d. Blattes. de tae tn oteſe! eine nate geſu Größe ſtelle diefes unter G A 141 an die Ge Blattes. Pofdonon-Aoto gut erhalten, ꝙegeu Kaſſe 3 ebote kaufen. Näheres: 2 Zim. u. Küche billig abzugeben. Gruß⸗Garage zu vermieten. Reuſch, zum 1. 1. 39 zu Roſſa. K 4. 14. Langerötterſtr. 4 germ. Anzuſeh. Ecke Luiſenring. I- 9978 ah 7 Uhr abends 2 erres Lnter nur an berufst. 1 zu verm. Mittel⸗ ſtraße Nr. 28. 889 cc Mobi. mmer mit 2 Betten, ſe pax. Efugang. ſofort od. 1. 1. zu verm. Leut per J.. 1039: ö-o fpune mit Manfarde u. allem Zubehör, Zimmermann, Tatterſallſtraße 2. 8592 —— Hadeelnrichtung mit Gasbade⸗ ofen 25„ Pup⸗ peuküche m. Kauf⸗ eingericht. 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