—— Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich 2. Mk und 62 Pia Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Pot 270 Me einſchl 60 Pia Poſtbef.⸗Geb Sterzu 72 Pia Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44 Meerkeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25.. d folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim Saler 0 Unzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig. d mm breite Textmillimeterzeile 500 Pfennia Für Familien und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig tſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. g. Bei Zwangsveraleichen ode Konkurſen wird keinerlen Nachlaß gewährt Keine Gewahr für Anzeigen in beſttmmten Ausgaben an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim⸗ Mittag⸗ Ausgabe A Freitag, 23. Dezember 1938 140. Jahrgang— Nr. 593 er Pariſer Inpalidendon Fralien erklürt die Kolonialabmachungen mit Frankreich für, nicht mehr exiſtierend“ „Der Invalldendom brennt“! Ein Kaminbrand ſetzt das hiſtoriſche Gebäude in Flammen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 23. Dezember. Der „D Invaliden⸗Palaſt brennt“! Wie ein Lauffener verbreitete ſich geſtern abend kurz vor 10 Uhr dieſe Unglücks nachricht in ganz Paris. Im rechten Flügel des ungeheuren Gebände⸗ komplexes, gerade mitten über dem Hauptportal, war ein Brand im Dachgeſchoß ausgebrochen. Der Wachtpoſten vor dem Haupteingang be⸗ merkte die erſten Flammen um 21,40 Uhr. So⸗ fort wurde die militäriſche Feuerwache mobil ge⸗ macht und wenige Sekunden darauf auch die Pariſer Feuerwehr. Zwei Kompanien Jufan⸗ terie aus der Kaferne im Hinterteil des Ju⸗ validen⸗Palaſtes eilten ſofort im Laufſchritt her⸗ bei. Gleichzeitig raſten die roten Feuerwehr⸗ automobile in ununterbrochener Folge heran, 6 von den 24 Feuerwehrkaſernen von Paris waren vollſtändig mobil gemacht worden. Zwölf Antopumpen und ein ganzes Dutzend Rieſen⸗ lleitern wurden aufgebaut und nun rückte man dem Feuer mit Macht zu Leibe. Einen Augenblick lang ſah es wirklich beängſti⸗ gend aus. Augenſcheinlich war in einem der rie⸗ ſigen Kamine über dem Haupteingang ein Kamin⸗ brand entſtanden, der dann auf das Dachgeſchuß übergegriffen hatte. Die rieſigen Dachbalken, die alle aus dem 17. Jahrhundert ſtammen, brannten hald lichterloh. Rieſige rote Flammen ſchlugen aus dem Flügel hervor und in wenigen Minuten ſtand der Dachſtuhl in einer Breite von 50 Meter links und rechts vom Giebel mitten über dem Hauptein⸗ gang in Flammen. Aber bald warfen Motorpum⸗ pen der Feuerwehr gewaltige Strahlen eiskalten Waſſers in den Brand. Gegen zehn Uhr war es ſchon ſoweit, daß man des Feuers Herr wurde und um 10.30 Uhr war das Feuer völlig gelöſcht. Durch das Feuer iſt der oberſte Stock des Dachſtuhls, der völlig leer und unbenutzt war, vernichtet worden. Das zweite Stockwerk des Dach⸗ ſtuhls, in dem lediglich Archivpapiere der Garniſons⸗ verwaltung von Paris untergebracht ſind, iſt nur zu einem Teil geräumt worden, da ſie keinen beſonderen Wert beſitzen. Darunter liegen die Wohnungen des Militärkommandanten von Paris, Billotte, und des Generals Burret. In dieſen Wohnungen ſind ſchon keinerlei Schäden mehr zu verzeichnen. Der große Vorſaal des Militärmuſeums im Mittelteil der Hauptfront hat nicht gelitten. Man befürchtet ledig⸗ lich, daß das Waſſer die Decke dieſes Vorſaales be⸗ ſchädigen könnte. Der Saal dient lediglich als Aus⸗ ſtellungsraum, wo in den letzten Monaten eine Aus⸗ ſtellung von Zinnſoldaten ſtattfand. Der Brand hatte ſämtliche hohen Offiziere der Militärverwaltung von Paris herbeigerufen, die ja meiſt im Invaliden ⸗Palaſt ſelber wohnen. Auch der Kolonialminiſter Mandel war als Nachbar vom Kolonialminiſterium herbeigeeilt, ebenſo der Innen⸗ miniſter Sarraut. Der Militärkommandant von Paris erklärte, daß die Bekämpfung des Brandes ſehr ſchwierig geweſen ſei. Ein Dachſtuhlbrand ſei immer am ſchwerſten zu bekämpfen. Im Invaliden⸗ Palaſt iſt der Brand beſonders gefährlich geweſen, einmal weil das Dach ſehr ſteil und durch die Schnee⸗ fälle der letzten Tage ſehr rutſchig geweſen ſei. Die großen Leitern der Pariſer Feuerwehr, die 24 Me⸗ ter hoch aufgerichtet werden können, hätten gerade ausgereicht, um das Feuer wirkſam zu bekämpfen. Mobile Garde im Senegal. Kolonfalminiſter Mandel hat im Anſchluß an die kürzlichen Unruhen in Franzöſiſch⸗Weſtafrika die Schaffung eines Ein⸗ geborenenkorps der Mobilen Garde im Senegal be⸗ ſchloſſen. Eden und Ickes Anthony Eden war während ſeiner Amerika⸗Vor tragsreiſe Gaſt des Preſſeklubs in Waſhington. Von links nach rechts: Eden, Generalſtaatsanwalt Homer Cummings, Poſtminiſter James A. Farley und Innenminiſter Harold L. Ickes. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Ein Dementi aus Burgos: „Keine Aufſtände in Natjonalfpanien“ Die ausländiſchen Lügenfabrikanten werden von Nationalſpanien entlarbt (Funkmeldung der N M.) + Burgos, 23. Dezember. Vom Sender Burgos wurde am Donnerstagabend eine Mitteilung verleſen, die ſich gegen die Hetzkam⸗ pagne gewiſſer ausländiſcher Zeitungen und Agen⸗ turen wendet, deren Unzuverläſſigkeit bereits noto⸗ riſch ſei. Nach der Aufdeckung der Spionage⸗ eee eee Der Film als Hetzinſtrument: Hollywood als antideulſche Hetzenkrale .tlorio Muſſolini über ſeine Erfahrungen und Beobachtungen in Hollywood dnb. Mafland, 22. Dez. Vittorio Muſſolini, der auf dem Gebiete des Films tätige Sohn des Duee, ſetzt ſich in einem Aufſatz im„Popolo'Italia“ mit dem durch und durch verjudeten amerikaniſchen Film auseinander. Ex geht dabei von dem Vorſchlag eines gewiſſen Herbert Hoover im„Hollywood Spectator“ aus, durch Schaffung eines amerikaniſchen Hetzfilms den „armen von Deutſchland verfolgten Juden zu Hilfe zit kommen“.„Da die Juden den amerikaniſchen Film beherrſchen“, ſchrieb Hoover,„müßten ſie mit der lauten Stimme des Films zugunſten der jüdi⸗ ſchen Opfer der verrückten Deutſchen eintreten.“ Vittorio Muſſolini ſtellt in ſeinem Aufſatz feſt, daß man in amerikaniſchen Filmen die geſchickt ver⸗ borgene kommuniſtiſche Tendenz nur ſelten auf den erſten Blick erkennen könne. Aber die Beherrſcher des amerikaniſchen Films, die Meyer, Zukor, Cahn und, Warner bildeten zuſammen mit vielen Dar⸗ ſtellern vom Schlage einer Crafford, eines Chaplin und Montgommery und Schriftſtellern vom Typ Hemmingways, einen dem internationalen Kom⸗ munismus verbundenen Block. a a In ganz Hollywood ſtehe nicht ein einziger Film; gewaltiger auf ſeiten der autoritären Staaten, weil Hollywopd ebenſo von Juden wimmele wie Tel Aviv.. 8 Der Schreiber des Artikels im„Hollywood Spectator“ verlangte mit dem Rufe nach den Waffen(), daß Deutſchland durch den Film ſo lange gelrandmarkt werden müſſe, bis ihm eine ſtrenge Beſtrafung erteilt worden ſei. Man ſehe alſo, erklärte Vittorio Muf⸗ ſolini, daß die„armen von allen verfolgten Juden“ doch nicht jene Schäfchen ſeien, die ſie ſcheinen mögen. Dieſer Hoover fordere auch die Schaffung eines jüdiſchen Films, der zeigen ſolle, auf welche Höhe es die Angehörigen dieſer Raſſe in der Filmkunſt gebracht hätten(12). Der Gewinn aus dieſem Film ſolle zur Unterſtützung der vielen Juden dienen, die in Schwierigkeiten geraten ſeien. Vittorio Muſſolint richtete ſchließlich einige Worte an jenen Teil des italieniſchen Filmpublikums, der es noch nicht begriffen habe, daß man in Zukunft die Juden Taylor, Luiſe Rainer, Chaplin und Lu⸗ bitſch nicht mehr werde bewundern können. Nach⸗ dem die amerikaniſche Filmproduktion ſo viele Jahre lang auch in Italien Millionen eingeſtrichen hatte, ſei ihr eine feſte Verdienſtziffer bei der Einfuhr nach Italien angeboten worden. Dieſe habe ſie aber ab⸗ gelehnt. Damit glaubten die Amerikaner die Ita⸗ liener„aushungern“ zu können. Da die Juden jetzt zur aktiven Hetze übergingen, wäre es abſurd, alle jene Filme weiter hereinzulaſſen, die von den ver⸗ giftenden Feinden des italieniſchen Volkes erdacht, geleitet und dargeſtellt würden. Hollywood ſtelle ſich auf die Seite des Kommunismus. Das ſei ein deutliches Zeichen, Schluß mit ihm zu machen. angelegenheit hätten dieſe Berufshetzer nichts ande⸗ res zu tun, als ſich der Verbreitung von Lügennach⸗ richten über angebliche Unruhen und Auf⸗ ſtände in Nationalſpanien zu widmen. Es ſei völlig überflüſſig, derart lächerliche Behauptun⸗ gen zu dementieren, da dieſe ja allzu leicht die Ab⸗ ſicht verrieten. Zu jeder Stunde könnten die Ver⸗ treter und Journaliſten des Auslandes in National⸗ ſpanien als berufene Zeugen nachweiſen, daß in dieſem Gebiet völlige Ordnung, Ruhe un d Diſziplin herrſche. Frankreich hilft Sowjelſpanien dnb London, 22. Dezember. Wie Reuter meldet, hat der Verkreter National⸗ ſpaniens in London, der Herzog von Alba, am Donnerstag im Foreign Office eine Note überreicht. Darin wird der britiſchen Regierung mitgeteilt, der nationalſpaniſchen Regierung ſei aus verläß⸗ licher Quelle bekannt geworden, daß der Zerſtörer „Joſé Luis Diez“ während der Reparaturarbeiten von franzöſtſcher Seite unterſtützt worden ſei, was gegebenenfalls ernſte Verwicklungen hervor⸗ rufen könnte. Zwei Leichter im Tau des Schiffes „Miſtral“ ſeien unter dem Vorwand, Reparaturen am Zerſtörer vorzunehmen, nach Gibraltar gekom⸗ men. In Wirklichkeit aber hätten ſie aus Frankreich eine Anzahl modernſter Torpedos ſowie eine Menge Munition, beſonders für Flakgeſchütze, gebracht, die auf den feindlichen Zerſtörer transportiert worden ſeien. Gleichzeitig ſet mitgeteilt worden, daß die Mann⸗ ſchaft des„Joſée Luis Diez“ mit franzöſiſchen Ma⸗ troſen von franzöſiſchen Zerſtörern aufgefüllt wor⸗ den ſei, und daß es beabſichtigt ſei, das Auslaufen des Zerſtörers durch Einheiten der franzöſiſchen Flotte zu unterſtützen. Der nationalſpaniſche Ver⸗ treter in London teilte weiter mit, die naional⸗ ſpaniſche Regierung ſei feſt entſchloſſen, der Welt dieſe flagrante Verletzung des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens bekannt zu geben, es ſei denn, es wür⸗ den die notwendigen Maßnahmen getroffen, um die bereits geleiſttete und beabſtchtigte Hilfe für den Zerſtörer„Joſé Luis Diez“ zuverhindern. Wird Rooſevelt nochmals Präſident? Von Prof. Dr. F. Schönemann In Amerika und England wird ſchon ſeit einiger Zeit die Frage erörtert, wie es um eine nochmalige Kandidatur Präſident Franklin D. Rooſevelts be⸗ ſtellt ſei. England würde an ſich nur zu gern Rooſe⸗ velt wiedergewählt ſehen; denn er iſt vom Weltkrieg her ein treuer Bundesgenoſſe. Seine Außenpolitik zielt auf ein enges Zuſammengehen mit dem briti⸗ ſchen Empire, wie er ja erſt vor wenigen Wochen das unbedingte Intereſſe der Vereinigten Staaten an der Unabhängigkeit Kanadas proklamiert hat. Auch im fernöſtlichen Konflikt geht er mit Enaland zuſammen; beide hoffen, daß Japan ſich in Ching verbeißt oder gar verblutet! Noch harmoniſcher ſtimmen die„Angelſachſen“ in dem„Abwehr⸗ kampf“ der Demokratie gegen den böſen „Faſchismus“ oder die„Diktatur“ über⸗ ein. Alſo, Präſident Rooſevelt wäre den Englän⸗ dern in jeder Weiſe nach wie vor lieb als Freund und Mitarbeiter. In Amerika ſind die Stimmen noch verhältnis⸗ mäßig einzeln, die— wie beiſpielsweiſe die Arbei⸗ terſchaft einer großen Kohlen⸗ und Eiſen⸗Korpora⸗ tion in Colorado den Präſidenten„höchſt dringend“ darum bitten, 1940 nochmals zu kandidieren. Doch die Begründung dieſer Petition entſpricht bezeich⸗ nend genug einem großen Teil der amerikaniſchen öffentlichen Meinung, nämlich,„daß die Lage nicht nur in Amerika, ſondern auch in der Welt eine feſte() Hand zur Führung dieſer Nation verlangt“, eine feſte Hand, die natürlich Rooſevelt heißt. Der Präſident ſelbſt oder ſeine politiſche Unr⸗ gebung hat zu ſolchen Preſſenachrichten bisher ge⸗ ſchwiegen. Es iſt tatſächlich noch zu früh, irgend etwas zur Sache öffentlich zu ſagen. Erſt das Jahr 1939 bringt die Fragen der Partei⸗Nominierung ernſtlich in Bewegung. Die Szene für den eigent⸗ lichen Partefkampf iſt noch nicht geſtellt. Trotzdem dürfte jetzt ſchon die Frage nach der Möglichkeit einer dritten Wahl des Präſidenten Intereſſe finden. In der Bundesverfaſſung ſteht nur, daß der Prä⸗ ſident ſein Amt während der Dauer von vier Faß⸗ ren innehaben ſoll. Seine Amtszeit iſt ſo feſtgeſetzt. Allein kein Wort iſt geſagt über die Geſamtzeit, die ein Bürger der Vereinigten Staaten überhaupt Präſtdent ſein darf. Geſetzlich ſteht al ſo einer mehrmaligen Wiederwaßhl nichts im Wege. Es ſcheint ſich ſedoch eine Art Ueher⸗ lieferung im amerikaniſchen Volk herausgebildet zit haben, wonach ein Präſident nicht mehr als zwei Amtszeiten von je vier Jahren, insgeſamt acht Jahre den Vereinigten Staaten porſtehen darf. nun dieſes„Gefühl“ gegen eine enwahl noch niemlas ernſtlich und energiſch auf die Probe geſtellt worden, wenn auch einige volkstümliche Präſidenten bereits mit dem Gedanken geſpielt haben. So verſuchten im Jahre 1880 einige Freunde von Präſident Grant auf der Republikaniſchen National⸗ Konvention ſeine Nominierung für ein dritte Wahl durchzuſetzen, allerdings vergeblich. Aber die Republikaner waren damals weniger um jene Volksſtimmung bange, als um die Wahlausſichten Grants überhaupt. Denn in Grants Kabinett hatte ſich ſchon 1876 allerlei poli⸗ tif Korruption gezeigt, die eine tiefe Empörung im Volk hervorgerufen hatte. Man wußte, daß der Präſident ſelber einwandfrei war, verübelte ihm aber, daß er die politiſche Mißwirtſchaft nicht ver⸗ hinde hatte. Damit war es um ſeine größte V ümlichkeit unrettbar geſchehen, die er als 5 err der ſiegreichen Unionsarmee im Bürger⸗ krieg jahrelang genoſſen hatte. 1912 nominierten die„Progreſſtven“, zumetſt „Fortſchrittler“ unter den Republikanern, Theo⸗ ore Rooſevelt. Er war als Vizepräſident ge⸗ worden und nur infolge von Präſident Me Irmordung ins Weiße Haus gekommen. Daher hatte ex nur 7“ Jahre als Präſident regiert, war überaus volkstümlich geweſen, aber ſeine Kan⸗ didatur blieb trotzdem erfolglos. Warum? Wieder lag ſein Mißerfolg tatſächlich nicht an jener Ueber⸗ lieferung, ſondern an ganz anderen Umſtänden. Prä⸗ ſident Taft, den Rooſevelt ſeiner Partei 1997 aufge⸗ redet hatte, war ziemlich unpopuläre geworden was den Republikanern ſchaden mußte. Rooſevelts Auf⸗ ſtellung als Gegenkandidat Tafts wirkte außerdem als Parteiverrat und konnte die Republikaniſche Partei nur zerſplittern. Das Endergebnis war vor⸗ auszuſehen: der Demokrat Wilſon als lachender „Dritter“ ſiegte, wie er bei ſolcher Wahllage ſiegen mußte. Dagegen hätte Rooſevelt 1908 durchaus ſichere Chancen für eine neue Nominierung und nicht wiel geringere für ſeine Wiederwahl gehabt, wenn er nur gewollt hätte. 1912 kam er um vier Jahre zu ſpät. Nach dieſen zwei Vorgängen könnte es Präſibent velt 1939 ruhig wagen, ſich erneut nominieren zu laſſen. Dieſer Präſident iſt überaus ehrgeizig, faſt wie jener andere Rooſevelt. Er fühlt ſeine„ge⸗ ſchich liche Aufgabe“, ähnlich wie es einſt Präſident Wilſon tat, ja in ſeiner demokratiſchen Jdevlogi iſt er faſt noch heftiger und aggreſſiver. Er hat ſchließlich noch ein Plus, das keiner ſeiner Vorgänger gehabt hat, nämlich einen in die Milliarden gehenden Wahlſond. Infolge der rieſigen Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten und der ganzen Unterſtützungspolitik der Rooſevelts⸗Adminiſtration gibt es in der zweiten Hälfte dieſes Jahres etwa 12,750 Millionen Unter⸗ ſtützungsempfänger, d. h. gegen 1983 einen Zuwachs von zwei Millionen. Die meiſten dieſer Empfänger von Bundesgeldern werden verſtändlicherweiſe ihre Dankbarkeit durch den„rechten“ Stimmzettel aus⸗ drücken, ſo wie ſie es ſchon 1996 taten. Solchem „Wahlfonds“ gegenüber iſt die gegneriſche Republi⸗ kaniſche Partei hoffnungslos im Hindertreffen. Noch etwas anderes kommt hinzu: die immer noch beſtehende ungewöhnliche Beliebtheit des jetzigen Präſidenten bei den Maſſen, alſo den Wählern, die in Amerika immer die Eut⸗ ſcheidung bringen. Wie Wilſon iſt auch Roſevelt ein ungemein geſchickter„Maſſenbeweger“. Er kennt die Mittel der Maſſenpropaganda und hat es bisher meiſterlich verſtanden, ſich ſelbſt denkbar populär zu erhalten— trotz der vielen Fehler ſeines Regimes, des„New Deal“; trotz der erneuten Wirtſchaſtsdepreſſion, in der ſich die Vereinigten Staaten befinden, trotz aller nicht erzielter Erfolge, auf die er immer wieder ſo gepocht hat. Bisher Haben eigentlich alle amerikaniſchen Präſidenten während ihrer zweiten Amtszeit unrettbar an Volkstümlichkeit eingebüßt, nur an Präſident Frank⸗ Iin, D. Rooſevelt ſcheint ſich dieſes„Erfahrungs⸗ geſetz“— bisher wenigſteng— nicht erſüllen zu ſol⸗ len, vielleicht aus dem einen einzigen Grund nicht, weil er eine reine Unterſtützungs⸗ und Almoſen⸗ politik! betreibt, die den Maſſen praktiſch zugute kommt. In Amerkka liebt man„Probe⸗Analyſen“ der öffentlichen Meinung. So hat die Zeitſchrift„For⸗ une“ dieſen Juni das Land befragt: was halten Sie von Rooſevelt? und nach genauen Unterſuchun⸗ gen die Antwort erhalten: er iſt und bleibt einer der populärſten Amerikaner, dite je gelebt haben! Dieſe ſelbe Zeitſchrift hatte übrigens Roſevelts Wahlſtog 1936 faſt zu 100 v. H. genau voraus„er⸗ pechnet“! 1088 findet ſie, daß aufs ganze Land geſehen faſt 65 v. H. für Roosevelt im allgemeinn ſind— gegen⸗ über 34 v.., die Nein ſagen, und 11,3 v.., die nicht wiſſen, ob Ja oder Nein. Für ſeine„Per⸗ ſönlichkeit“ ſtimmen über 80 v.., für feine Rütſtungspolitik 50 v. H. Gegen feine„diktato⸗ riſchen“ Methoden erklärn ſich mehr als dafür, ebenſo werden ſeine„Ratgeber und Mitarbeiter“ vorwiegend abgelehnt! Von den 12 Millionen Ne⸗ gern ſind 94 v. H. für ihn perſönlich. Aehnlich die Armen des Landes. Von den niederen Mittelklaſſen an iſt Widerſpruch vorhanden, und er wächſt, je höher Binauf man kommt. Merkwürdig wenig beliebt iſt er bei den Frauen der Union. Und noch entſchie⸗ dener lehnt ihn die ſtudierende Jugend ab. End⸗ ergebnis: Vielleicht käme heute nicht mehr ein Wahl⸗ R lieg wie 1930 zustande, allein„F. D. Rooſevelt iſt immer noch unbezweiſelbar der Meiſter der ameri⸗ kaniſchen Politik!“ Die letzten Wochen haben die erſten praktiſchen Zweifel gebracht. Die Novemberwahlen dieſes Jah⸗ res, die für das ganze Repräſentantenhaus und ein Drittel des Senats ſtattzufinden hatten, haben für die Republikaner einen unerwarteten Stimmenzu⸗ wachs ergeben. Das hat im Senat wenig geändert, im Abgeordnetenhaus immerhin den Demokraten 72 Stimmen und die altgewohnte Zweidrittelmehrheit genommen. Das deutet zumindeſt einen Stim⸗ mungswandel an, einen fachlichen Widerſtand gegen Rvoſevelts Programm und kann ſchließlich auch ſei⸗ ner perſönlichen Beliebtheit gefährlich werden. Vlelleicht könnte er trotzdem die dritte Nominie⸗ rung durch ſeine Partei wagen. Aber ob ſeine Wahl glückt, bleibt der Zukunft allein vorbehalten. Der Zweikampf bei der Wehrmacht. Der Reichs ⸗ miniſter der Luftfahrt gibt bekannt: „Der Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht bat ſich die Genehmigung zum Austragen eines Zwei⸗ kampfes für Wehrmachtsangehörige vorbehalten.“ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Japans Pläne in Oſtaſien: China, Japan, Mand Dezember 103 o ſollen eine Einhe —— Abſchluß eines Antikominternpaktes, Auflöſung der internationalen Konzeſſionen, Wirtſchaftserſchlleßung Chinas dnb. Tokio, 22. Dezember. Die Erklärung des Fürſten Konbe, in der die Leitgedanken der japaniſchen Regierung zur Geſtal⸗ tung der Beziehungen zwiſchen Japan und China dargelegt werden beſagt folgendes: Die japaniſche Regierung iſt, wie ſchon in früheren Erklärungen ausdrücklich geſagt, entſchloſſen, die militäriſchen Operationen mit dem Ziel der völligen Beſeitigung der japanfeindlichen Kuomintangregie⸗ rung durchzuführen. Gleichzeitig will Japan fort⸗ ſchreiten im Aufbau einer Neuordnung in Oſt aſien mit denjenigen weitblickenden Chineſen, die Japans Ideale und Hoffnungen teilen. Japan, China und Maudſchukno werden ver⸗ einigt werden in dem gemeinſamen Ziel, eine Neuordnung in Oſtaſien durchzuführen, die nach⸗ barliche Freundſchaft zu verwirklichen, gemein⸗ ſam gegen den Kommunismus ſich zu verteidigen und wirtſchaftlich zuſammenzuarbeiten. Daher iſt es notwendig, daß Ching vor allem alle veralteten Vorurteile und beſonders die gegen Japan und Mandſchukuo gerichtete Einſtellung auf⸗ gibt. Japan wünſcht ganz offen, daß China aus freien Stücken die diplomatiſchen Beziehungen mit Mandſchukuo aufnimmt. Da ein kommuniſtiſcher Einfluß in Oſtaſien nicht geduldet werden kann, ſo hält Japan es für eine wichtige Vorausſetzung der chineſiſch⸗apaniſchen Beziehungen, daß ein Anti⸗ kominternpakt zwiſchen China und Ja⸗ pan in Uebereinſtimmung mit dem japaniſch⸗ Heutſch⸗italieniſchen Pakt zuſtandekommt. Um zu einer vollen Auswirkung dieſes Paktes zu gelangen, fordert Japan angeſichts der augen⸗ blicklichen Lage und der Verhältniſſe in China, daß an beſonderen Plätzen Truppen ſtatloniert werden. Japan fordert ferner, daß die Innere Mongolei alg eine beſondere autikommuniſtiſche Zone ein⸗ gerichtet und bezeichnet wird. Was die wirtſchaftlichen Bezlehungen zwiſchen China und Japan betrifft, ſo beabſichtigt Japan nicht, ein Wirtſchaftsmonopol in China auf⸗ zurichten. Auch will es nicht von China fordern, die Intereſſen jener dritten Mächte zu begrenzen, die den Sinn des neuen Oſtaſien verſtehen und entſpre⸗ chend handeln wollen. Japan fordert nur: 1. Die Freiheit der Niederlaſſung und des Han⸗ dels japaniſcher Staatsbürger im Innern Chinas zur Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen bei⸗ der Länder. 2. Gelegenheiten und Erleichterungen für Japan zur Entwicklung der Naturſchätze Chinas beſonders in Nordching und in der Inneren Mongolei. Das ſind die Richtlinien für das, was Japan von China erwartet. Wenn das tatſächliche Ziel des großen Feldzuges voll und ganz verſtanden wird, dann wird es auch klar ſein, doß Japan weder territorialen Beſitz noch eine Kriegseutſchädigung fordert. Japan verlangt nur eine Mindeſtgarantie dafür, daß China ſeine Aufgaben als Teilhaber an der Ein⸗ richtung einer neuen Ordnung durchführt. Japan achtet nicht nur die Souveränität Chinas, ſondern iſt auch darauf vorbereitet, eine poſitive Berückſichtigung allen Fragen zu geben, die die Aufhebung der Exterritorialität und die Rückgabe von Konzeſſionen und Nieder⸗ laſſungen— was für die volle Unabhängigkeit Chinas unerläßlich iſt— betreffen. Paris und London proſeſtſeren Domet meldet aus franzöſiſchen Konſulat japaniſchen Genralkonf Hätten gegen die japaniſchen Maß Grenzen der Niederlaſſungen. Gl den Konſulatsbehörden ang dieſe japaniſchen Maß: ten aufrechterhalten wür⸗ den. Der japaniſche Generalkonſul antwortete, die Maßnahmen würden ſo lange f ſetzt, als es die Konzeſſionsbehörden unterließen, bit draſtiſche Maßnahmen zu ergreifen, japanfeindliche und kommuniſtenfreundliche binden. Die ruſſiſch-japaniſche Spannung dnb Tokio, 22. Dezember. Eine Miniſterkonferenz, an der u. a. der Miniſter⸗ präſident, der Außenminiſter und der Kriegsmini⸗ ſter teilnahmen, beſchloß am Mittwoch, der Agentur Domei zufolge, letzte Inſtruktionen an den japa⸗ niſchen Botſchafter in Moskau zu geben, über die der genaunten Agentur zufolge bis zum 24. De⸗ zember verhandelt werden muß. Inzwiſchen ſcheinen die politiſchen Kreiſe und die Preſſe die Oeffent⸗ lichkeit auf den Abbruch der Fiſchereiperhandlungen vorzubereiten. In der Preſſe kommt dieſe Befürch⸗ tung offen zum Ausdruck.— Die Zeitung„Koklt⸗ min Schimbun“ glaubt, daß die Regierung die Abberufung des japaniſchen Bot ſchaf⸗ eingelegt an den ſei von efragt worden, wie lange n eine Betätigung zu unter⸗ ters in Moskau erwägen werde, um der Sowjet⸗ union mit aller Klarheit deutlich zu machen, daß man in Tokio dem Scheitern der Fiſchereiverhand⸗ lungen und den eventuellen Auswirkungen eines vertragloſen Zuſtandes größte Bedeutung beimißt. „Durch die Verhältniſſe überholt. Nom kündigt das Lapal-Ablommen! diplomaliſche Baſis zur Anmeldung ſeiner Tunts-Jorderungen Jlalien ſchafft ſich die dnb. Paris, 22. Dezember. In einer Havasmelbung heißt es, Graf Ciano habe kürzlich den franzöſiſchen Botſchafter in Rom wiſſen laſſen, die italieniſche Regierung ſehe bie franzöſiſch⸗italieniſchen Verträge von 1935 uicht mehr für gültig an, da ſie der augen⸗ blicklichen Lage nicht mehr zu entſprechen ſchienen. Dieſe Anſtcht der italteniſchen Regierung, ſo heißt es bei Havas weiter, werde von den politiſchen franzöſiſchen Kreiſen nicht geteilt. In dieſen Krei⸗ ſen ſei man der Auffaſſung, daß die Verträge von 1935, wenn ſie mangels eines Austauſches der Rati⸗ fizierungen auch noch nicht in Kraft getreten ſeien, doch die Liquidterung aller zwiſchen Frankreich und Italien ſchwebenden Streitfälle darſtellte. Pariſer VBagatellterungsverſuche Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Dezember. Die Kommenkare der Pariſer Morgenpreſſe zur Kündigung des Laval⸗Muſſolini⸗Abkommens von 1938 durch Italien, ſind alle über einen Kamm ge⸗ ſchoren. Augenſcheinlich hat der Quai d Orſay mit Nachdruck die notwendigen Richtlinien ausgegeben, um eine derart überraſchende Gleichſchaltung der Pariſer Preſſe zu erreichen. Zunächſt wird überall betont, daß der italieniſche Schritt eigentlich gar keine Bedeutung habe. Das Abkommen ſei nämlich, weil die Rattfizierungsurkunden nicht ausgetauſcht worden ſeien, bisher auch noch nicht wirkſam geworden. Frankreich habe noch keinerlei Gebietsabtretungen vorgenommen. Nur die 12 500 Aktien der Eiſenbahngeſellſchaft Dſchibuti—Abdis Abeba ſeien an Italien ausgeliefert worden. Die Kündigung des Abkommens ändere alſo an der tat⸗ ſächlichen Lage gar nichts. Sie habe lediglich eine politiſche und diplomatiſche Bedeutung. Im ganzen ſei ja das Laval⸗Muſſolini⸗Abkommen ein Abkom⸗ men der Freundſchaft und Zuſammenarbeit ge⸗ weſen. Italien kündige alſo jetzt die Freundſchaft. Das bedeute weiter daß Italien nun ſichllich eine Reihe neuer Forderungen an Frankreich richten wolle, und daß es den bevorſtehenden Be⸗ ſuch Chamberlains in Rom dazu beuutzen wolle, um dieſe neuen Forderungen wirkſam in die Debatte zu bringen. Natürlich bemüht man ſich ſofort in Paris, jede neue Forderung Italiens als ungerechtfertigt hinzuſtel⸗ len. Zu dieſem Zweck erinnert man überall an die Rede des Duce vom 18. September 1936, worin dieſer erklärte:„Alle afrikaniſchen Konten ſind bis auf den letzten Heller geregelt“. Was nun die Haltung des Quai'Orſay angeht, ſo erklärt man überall übereinſtimmend, daß Frankreich gar nichts tun werde. Es werde keinerlei Inittattve ergreifen, denn es habe ja nichts zu verlangen und nichts zu erwarten. Doch werde Frankreich keinerlei Gegenmaßnahmen von un⸗ freundlichem Charakter gegen Italien ergreifen, doch konnte dies unter Umſtänden ſehr leicht ſein fügt man ſofort hinzu, namentlich hinſichtlich des Nieder⸗ laſſungs rechtes der italteniſchen Siedler in Tunis. Nach der Kündigung des Laval⸗Muſſolini⸗Abkom⸗ mens ſei man nämlich jetzt wieder zum Vertrag von 1896 zurückgekehrt, der auch ſchon eine zeitlang ab⸗ gelaufen ſei, aber ſtillſchweigend immer wieder von drei zu drei Monaten verlängert werden könnte. Verſchärfte Veſtimmungen: eee. Angarns neues Judengeſetz Jüdiſcher Anteil in allen kulturellen Berufsgruppen auf 6% feſigeſetzt anb Budapeſt, 22. Dezember. Der Entwurf des neuen Judengeſetzes wurde Donnerstagabend in einer Konferenz der Regie⸗ rungspartei vom Juſtizminiſter bekanntgegeben. Da⸗ nach gelten grundſützlich alle Juden und Juden⸗ miſchlinge als Juden, ausgenommen jene Halbjuden lein jüdiſches Großelternpaar), deren füdiſcher Elternteil ſich vor der Ehe hat taufen laſſen. Aus⸗ genommen ſind Kinder aus füdiſch⸗gemiſchten Ehen, wenn ſich der jüdiſche Elternteil zwar vor der Ehe, jedoch nach dem 1. Januar 1938 hat taufen laſſen. Gewiſſe Erleichterungen ſind für Kriegsteilnehmer vorgeſehen. Juden dürfen, ſo beſagen u. a. die weiteren Be⸗ ſtimmungen, in Zukunft als Beamte oder Ange⸗ ſtellte bet ſtaatlichen, ſtädtiſchen oder Komitatsbehör⸗ den überhaupt nicht mehr angeſtellt werden. Sie dürfen keine leitenden Stellen in der Preſſe, im Theater und Film bekleiden. Die Verhältniszahl der Juden wird bei allen kulturellen und geiſtigen Berufsgruppen mitt 6 v. H. feſtgeſetzt, und zwar iſt dieſe Verhältniszahl nicht nur auf die Zahl der Angeſtellten, ſondern auf den geſamten Lohnhaus⸗ halt des Betriebes zu beziehen. Mitglieder von Kammern der freien Berufe(Aerzte, Anwälte uſw.) können ebenfalls nur 6 v. H. ſein, wozu allerdings ein Plus von 3 v. H. für Kriegsteilnehmer kom⸗ men kann. Führende Poſten in Gewerkſchaftsverbänden kön⸗ nen Juden nicht bekleiden. Die Juden wählen getrennt 30 Tage nach den allgemeinen Wahlen zu den einzelnen geſetzgeben⸗ den Körperſchaften mit ihren eigenen Stimmen ihre eigenen jüdiſchen Vertreter. Die Beſtimmungen dieſes Geſetzes müſſen bis zum 1. Januar 1942 durchgeführt ſein. Vor der Taufe eine Probezeit EP. Bubapeſt, 22. Dezember. Der ungariſche Fürſtprimas Seredi hat durch einen Hirtenbrief angeordnet, daß Juden in Zukunft erſt nach erfolgter Zuſtimmung der vorgeſetzten Spitzenbehörde und erſt nach dreimonatiger Probezeit zur Taufe zugelaſſen wer⸗ den dürfen. In dem Hirtenbruf wird darauf hingewieſen, daß die Juden in der letzten Zeit ſich hätten maſſenhaft taufen laſſen. Dadurch hätten die Juden aber„nicht ſo ſehr das himmliſche, als das irdiſche Glück“ geſucht. Die Geiſt⸗ lichen werden ferner angewleſen, die getauften Juden noch beſonders zu beachten und ihnen ihre Aufmerkſamkeit zu ſchenken. 5 Frankreich könnte alſo zum 1. Januar dieſes Ab⸗ kommen ſeinerſeits kündigen. Damit wären dann alle Nationalitätenrechte, alle Vorrechte auf kulturellem Gebiet, des Schul⸗ weſens uſw. für Italien hinfällig. Der Außenminkſter Bonnet hat geſtern abend noch den engliſchen Botſchafter in Paris, Sir Erie Phipps, empfangen, um ihm über die erſte Reaktion der fran⸗ zöſiſchen Regierung zum italieniſchen Schritt ein⸗ gehend Bericht zu erſtatten. Weihnachtsfeier mit dem Führer Ein ſtimmungsvolles Feſt der Kameradſchaft für die Bauarbeiter der Reichskanzlei dnb. Berltu, 22. Dez. In der feſtlich geſchmückten Deutſchlandhalle ſeierte am Donnerstagabend die geſamte Beleg⸗ ſchaft des Neubaues der Reichskanzlei gemein⸗ ſam mit dem Fſthrer das Weihnachtsfeſt. Jeder Arbeiter erhielt als Weihnachtsgeſchenk das Bild des Führers mit Unterſchriſt und ein großes Lebeusmittelpaket. An langen Reihen weißgedeckter und mit Tan⸗ nengrün geſchmückter Tiſche, hatten die 7000 deut⸗ ſchen Arbeiter Platz genommen. Mit dem Führer nahmen an der Weihnachtsfeier der Schöpfer des Monumentalbauwerks, Architekt Profeſſor Speer, mit ſeinen engeren Mitarbeitern, ferner der Chef der Reichskanzlei, Reichsminiſter Lammers, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, und die Ad⸗ jutanten des Führers teil. Namens der Belegſchaft richtete Polier Gott⸗ wald, nachdem der Führer bei ſeinem Eintreffen von ſeiten der Bauleitung von Architekt Piependurg begrüßt worden war, tiefempfundene Dankesworte für die Geſtaltung dieſer Weihnachtsfeier, durch die — wie er unter jubelnder Zuſtimmung erklärte der heutige Tag für den Schöpfer des Bauwerkes, Profeſſor Speer, für die geſamte Bauleitung und alle am Bau Tätigen zu einem unvergeßlichen Ehrentag geworden iſt. In ſeiner Anſprache an die verſammelten Ar⸗ beiter zeigte der Führer bann die tiefere Be⸗ deutung des Baues im nattonalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land und insbeſondere des Ausbaues der Reichs⸗ hauptſtadt auf. In herzlichen Worten dankte er als Bauherr allen am Werk Beteiligten und wünſchte ihnen nach ſchweren Arbeitsmonaten ein frohes Weihnachtsfeſt. 5 Nach ſeiner Anſprache weilte der Führer noch einige Zeit bei ſeinen Arbeitern und nahm mit ihnen gemeinſam das Abendeſſen ein. duptſcheiftlelter 1 und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaner⸗ Stenvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theuter, Wiſlenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno El fen bort.— Hon⸗ delstell; Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — 1505 Wilv Maler.— Südtweſtdeuſche üümſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannbelne Scheſſtleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer Berlin · Friedenau Südweſtkorſo 60. Sit unperlangte Beitrage keine Gewäbs.— Mückſendun urg bel Nückvorte, 1 Herausgeber, Drucker und Ver N Mannbe mer gettung Dr. Fritz Bode& Co., Raben b J. 48. Verantwortlich für Anzeigen und geſchältliche Ntitteltungen* Jakob d aud e, Mannbelm. 5 55 gur gelt Preieliſle Ae. 9 gütig 8 der Ausgabe& Abend und A Mri e teitia in der Ausgabe B i ee e Ausgabe A Mittag äber ſo 80 Ausgabe A Abend über 9 0 Ausgabe 8 Aber 11 000 a Geſamt⸗D. A. Monat November über 21.500 de eee neee EN Freitag, 23. Dezember 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 393 Maunheim, 23. Dezember. Beim Inſtallateur Klingeling machts, und jetzt ſind wir zu viert in dem kleinen Laden des Blechner⸗Inſtallateur⸗ Klempner⸗ und Elektromechanikermeiſters, der auch für Dachdeckerarbeiten zuſtändig iſt. Der letzte, der hereinkam, war ein Bub:„Sie, bei uns is der Haupthahne gblatzt. Sie ſolle eener riwwerſchicke, awwer Tempo! Mir könne' nimmer ſchaffe, wann mr keen Waſſa mehr kriche, vaſtehe Se, in derre Wäſcheret, driwwe uff der onner Seit.“ „Ja, aber die Leute hier ſind auch alle wegen Rohrbruchs vorgemerkt“, wagte das junge Fräulein einzuwenden. „Heere Se uff, dees bei uns is en neier, ganz dringender Fall. Do gibts nix, die Leit wolle doch ihr Waſch hawwe. Alla, ich verlaſſ mich druff, in ere Stund!“ Weg war er. Dann wurden wir alle aufgeſchrieben und be⸗ kamen zu hören, daß der Meiſter jeden Tag in der Frühe ſchon losziehe, nix wie Rohrbrüche.. Dann kam ſchon wieder jemand, eine würdige Dame. „Ja, liebe Leute, muß ich hier nochmal kommen und mahnen. Da kommen wir nun extra auf Weih⸗ nachten in die Stadt gezogen, und da paſſiert ſo ein lächerliches Malheur. Ich kann doch nicht den gan⸗ zen Tag herumlaufen und Leute zuſammenſuchen, man muß ſich doch auf die Handwerker verlaſſen kön⸗ nen. Jetzt warten wir ſchon vier Tage, was meinen Sie, wie mein Mann ſchimpft! Was ſind denn das für Zuſtände. Unſere Minna iſt doch ſchon mehr⸗ fach dageweſen. Ich erwarte Ihren Vater in ſpäte⸗ ſtens einer Stunde.“ Sie rauſchte davon, aber inzwiſchen waren wir zu ſechſt im Laden und es regnete Beſchwerden: „Des ſoll gudi Nochberſchaft ſeil Mir hawwe's Ihne doch'erſcht'ſagt am Sunndag. Mir brauche doch nur iwwer de Hof z' kreiſche. Un alleweil geht de Babbe bei denne foine Herrſchafte rum. Was glaawe Se denn, des kann doch die Großmudder nim⸗ meh ſchaffe, immer do ruff und runner mit denne ſchwere Waſſereemer, und Eis hammer uff der Trepp. Was meene Se, wann die emol hie'borzelt!“ „Un bei uns kummt de Willi vum Urlaub, un hot keen Stick feini Waſch, kee Hemd un kene Daſcheduch. Der hot nix aa'ziehe uff die Weihnacht, der arm' Bu', weil mr nit waſche kenne daheem. Des is doch kee Handwerk, die Leit ſo dohocke loſſe. Wann kumm'n de Meeſchter, ich werd'em'ſcheid ſtumpe! — Wanns nu brenne dhät, was dann?“ „Unſern Zimmerherr, wo ſich jeden Dag duſche muß, ſunſcht kricht'r de Dalles, was glaube Se, de zieht aus uff de erſte. Do nemme ſe erer arm' Witwe de Verdienſcht weg, mit dem bleedͤſinniche Waſſer. ch bin doch nit ſchuld, ich kann doch nix dafor, wann der Hausherr do hunne Krach mit ſeinerer Alde got, un! nit heem kummt in der Nacht, ſifurchtbar mit denne Leit... Ja, kumme Se nu' doͤder kumme Se nit?“ „Probieren Sie's lieber nochmal wo anders. Wir wiſſen kaum noch, wo uns der Kopf ſteht vor Rohr⸗ reparaturen.“ „Ach, mir gehe ſelwer dͤraa'!“ ſprach einer. Wir zogen alle ab. Heute morgen ſah ich den mit den mutigen Selbſthilfeabſichten vor der Tür mit ſeinem Rad. Er ſtellte es grad wieder rein. „Mit ſo kaputtne Finger kann mr nit Radfahre“, ſagt er. Er war ziemlich eingewickelt, die Finger hat er ſich beim falſchen Auftauen. r. Hr. Neuregelung der Kinderzuſchläge Der Badiſche Finauz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat dem Stgatsminiſterium einen Geſetzentwurf vor⸗ gelegt, wonach die in der 32. Aenderung des Reichs⸗ beſoldungsgeſetzes vorgeſehenen Verbeſſerungen der Kinderzuſchläge mit Rückwirkung vom 1. Juni 1938 auch für Baden übernommen werden. n Für 40 Jahre Arbeitstreue wurde geehrt das Gefolgſchaftsmitglied Friedrich Wilhelm Freier, für 25 Jahre das Gefolgſchaftsmitglied Joſef Wenk von der Zellſtofffabrik Waldhof. * Glocken über Großdentſchland. Im Deutſch⸗ landſender wird am 24. Dezember in der Sendung „Weihnacht“ von 18 bis 19 Uhr Glockengeläut aus dem Norden und Süden, Oſten und Weſten des Rer⸗ ches aufklingen. Dabei werden in dieſem Jahr auch Glocken aus der Oſtmark(Braunau, Linz, Wien) und dem Sudetenland(Eger. Karlsbad, Rei⸗ chenberg, Brüx) ihre Stimme ertönen laſſen. Am Schluß vereinigen ſich ſämtliche Glocken der Reichs⸗ hauptſtadt zu einem Weihnachtsgruß an alle deut⸗ ſchen Menſchen. Der Wintereinbruch koſtet Geld. In den Häfen ſind die Eisbrecher eingeſetzt— 300 Mann ſchippen Schner Es iſt nun eine Woche vergangen, daß Her erſte große Einbruch des Winters eingeſetzt hat. Wir haben zunächſt das ſtarke Fallen der Queck⸗ ſilberſäule zu ſpüren bekommen, und in der Nacht zum Dienstag fiel dann auch der erſte Schnee. Der Einzug des Winters blieb auf kei⸗ nen von uns ohne Auswirkungen. Wir haben unſer feſteſtes Schuhwerk hervorgeholt und legen nun auch wärmende Schals um. Die Frauen und Mädchen ſchlüpfen in die nicht nur praktiſchen, ſondern auch zweckmäßigen Ueberſchuhe. Mancher Radfahrer hat ſich zwangsläufig unter die Zahl der Straßenbahn⸗ benützer eingereiht. Es hat den Anſchein, daß auch der eine oder andere Autofahrer ſeinem Wagen eine „Atempauſe“ gönnt. Die Oefen aber freſſen jetzt be⸗ ſonders viel Brand; man muß ſie reichlicher als ſonſt füttern, wenn man auf behagliche Zimmerwärme Wert legt. Eisſchichtungen bis zu vierzig Zentimetern! Der Wintereinbruch belaſtet unſeren Gelöͤbeutel, aber darüber hinaus zwingt er auch die„öffentliche Hand“ zu Sonderausgaben. So hat beiſpielsweiſe das Hafenamt ſchon ſeit Montag mit dem A u f⸗ eiſen unſerer Häfen zu tun. Während die Kälte bisher dem Rhein und auch dem Neckar weni⸗ ger zuſetzen konnte, wirkte ſie ſich in den Häfen, deren Waſſermengen ja kaum in Bewegung ſind, ſehr bald aus. Bereits am Montag fuhr unſer auch als Eisbrecher verwendbares Feuer⸗ löſchboot erſtmals durch Induſtriehafen, Binnen⸗ hafen und durch den Vorraum des Neckarkanals, und am Dienstag wurde dann auch der alte Eis⸗ brecher, die Mühlau“, in den Rheinauer Häfen eingeſetzt. Seitdem erledigen die beiden Boote jeden Tag das gleiche Arbeitspenſum und auch heute ſind ſie wieder an der Arbeit. Denn es iſt ja nicht ſo, daß ein leichtes Nachlaſſen der Kälte den Einſatz der Eisbrecher etwa überflüſſig machen würde! Wenn in ſtehenden Gewäſſern die Eisbildung ein⸗ mal begonnen hat, dann greift ſie ungeachtet klei⸗ nerer Kälteverminderungen unaufhaltſam um ſich. Die Fachleute nennen das: das Waſſer iſt„vergif⸗ tet“, und das„Gift“ wirkt weiter, bis ein Wärme⸗ einbruch einſetzt. Die Eisbrecher treffen in den Mannheimer Häfen gewachſenes Eis von aſcht bis vierzehn Zentimeter Dicke an. An vielen Stellen ſind die Eisſchichten jedoch erheb⸗ lich ſtärker, bis zu vierzig Zentimetern, und zwar infolge von Eisunterſchiebungen. Das hängt damit zuſammen, daß unſere Häfen nur einen unbedeutenden Waſſerabzug haben, und das gebrochene Eis ſich dadurch immer ſtärker überein⸗ ander ſchichtet. Die Eisplatten„backen“ zuſammen. So müſſen die Eisbrecher jeden Tag durch die Häfen fahren, um das neu gewachſene Eis und die Eisplat⸗ ten⸗Schichtungen immer wieder zu brechen. Die Stadt ſetzt 300 Mann ein Noch größer als die der Hafenverwaltung ent⸗ ſtehenden Koſten ſind die Aufwendungen, welche die Stadtverwaltung zu machen hat: Der Ge⸗ ſichtspunkt der Verkehrsſicherheit verlangt die möglichſt raſche Beſeitigung der Schneemaſſen. Die Durchführung dieſer Maßnahme obliegt der ſtädtiſchen Fuhrverwaltung, aber auch die Straßenbahn wird davon betroffen. Am Dienstag und Mittwoch konnte man ſich noch darauf beſchränken, durch Streuen von Sand und Salz die natürliche Zerſetzung der verhältnismäßig kleinen Schneedecke zu beſchleunigen. In der Nacht zum Donnerstag transportierte man dann noch die keineswegs erheblichen Reſtbeſtände an Schnee aus der Breiten Straße, den Planken und der Kunſt⸗ ſtraße ab, aber von dem Erfolg dieſer Arbeit bekamen nur die früheſten Frühaufſteher etwas zu ſehen, denn um 5 Uhr morgens begann es erneut zu ſchneien, und zwar recht heftig, ſo daß bald allenthalben wieder eine Schneedecke lagerte. Nun entſchloß man ſich zu einem Großangriff, der geſtern mittag um 13 Uhr angeſetzt wurde. Den ganzen geſtrigen Nachmittag über waren rund fünfhundert Mann mit dem Wegräu⸗ men und Abfahren des Schnees beſchäftigt. Hierzu wurden eingeſetzt: vom Perſonal der Fuhrver⸗ waltung 250 Mann(weitere hundert ſind durch die Müllabfuhr gebunden), außerdem die Kräfte der Gartenverwaltung, denen die Säuberung der Geh⸗ wege bei den Grünanlagen obliegt, vierzig Mann von der Siedlerbetreuung, die ſonſt bei der Gö⸗ ring⸗Kaſerne tätig ſind, und 150 vom Arbeitsamt zugewieſene Kräfte. An Fahrzeugen ſtehen zum Transport zur Verfügung: fünf Laſtwagen der Fuhrverwaltung, ſtieben Elektrokarren und rund fünfzig Schneekarren. Während die Schneekarren nur zur Beförderung des Schnees nach den Kanalſchäch⸗ ten benützt werden, dienen die Laſtautos und Elektro⸗ karren zum Transport nach dem Neckarvorland. Der große Angriff richtete ſich natürlich zunächſt auf die Säuberung der meiſtbenützten Straßen. In der Breiten Straße und in den Planken mußte man dabei das Abfahren der Schneeberge auf die Nachtſtunden verlegen, weil tagsüber dieſe Straßen mit parkenden Fahrzeugen ſo zugeſtellt ſind, daß die Schnee⸗-Wagen überhaupt nicht an die Aufladeſtellen heranfahren können. Heute wird die Säuberungsaktion weitergeführt. Für den Fall, daß weitere und ſtärkere Schneefälle eintreten ſoll⸗ ten(bisher ſind insgeſamt etwa neun Zentimeter Schnee gefallen), iſt eine Erhöhung der Zahl der vom Arbeitsamt zur Verfügung ſtehenden Arbeiter auf über fünfhundert vorgeſehen. Die Organiſation iſt ſo getroffen, daß dieſe Kräfte— und ſelbſtver⸗ ſtändlich auch jene der Fuhr⸗ und Gartenverwaltung uſw.— auch über die Feiertage zum ſofortigen Einſatz zuſammengezogen werden können. Verhütung von Froſiſchäden Zum Schluß noch ein Hinweis für den Fall, daß der Kälteeinbruch weiter anhalten oder ſich gar noch verſchärfen ſollte. Das würde erforderlich machen, daß die Waſſerleitung in den Häuſern gegen Froſt geſchützt werden. In den letzten Tagen — vor allem zu Beginn der Woche— iſt ſchon manche Waſſerleitung eingefroren, das Auftauen aber iſt nicht ganz einfach. Mit Lötlampen heran⸗ zugehen, wäre grundverkehrt und könnte recht teuer zu ſtehen kommen. Iſt ſchon einmal eine Leitung zugefroren, dann holt man am beſten einen Inſtal⸗ lateur heran. Noch beſſer aber iſt es, dafür Sorge zu tragen, daß es gar nicht zum Gefrieren kommt. In dieſen Tagen müſſen vor allem die Keller⸗ fenſter geſchloſſen ſein. Leitungen, die naß außen(zum Beiſpiel zu Zapfſtellen im Hof) führen, ſollte man mit Stroh oder mit Sa cken 1 nt⸗ wickeln, und zwar auch wenn ſie abgeſtellt ſind, denn es muß verhindert werden, daß durch frei⸗ liegende Außenrohre die Kälte nach den Leitungen im Innern des Hauſes geleitet wird Auch Abort⸗ fenſter müſſen immer wieder geſchloſſen werden. Froſtſchüden an Waſſerleitungen können ſehr teuer zu ſtehen kommen. Soweit ſolche auftreten, iſt wich⸗ tig zu wiſſen: Alles was vor der Waſſeruhr lieat, darf nur vom Waſſerwerk ſelbſt behandelt werden, für Vac ſelzt 4, Sein Weihnachtswunsc h. Ein flntter Velnurhut vom grogen Huthaus ZEUMER In def Preiten Straße H 1. 6 H 1. 7 alles was dahinter liegt, kommen nur private In⸗ ſtallateure in Frage. Die Koſten aber gehen in jedem Falle zu Laſten des Hauseigentü⸗ mers, weil er verpflichtet iſt, alle Vorkehrungen zut treffen, daß Froſtſchüden auf ſeinem Anweſen nicht eintreten können. dr. W. th. eee eee erer Ein Fahr Preisſenklungsaktion 472000 RM Kaufkrafterſparnis Durch Senkung der Markenartikelpreiſe Haben unſere Hausfrauen das eingeſpart? Eine wichtige ſozialpolitiſche Maßnahme auf dem Gebiete des täglichen Bedarfs, die Senkung der Markenartikelpreiſe, die wie alle Maßnay⸗ men des Reichskommiſſars für die Preisbildung die Bildung volkswirtſchaftlich gerechtfertigter Preiſe zum Ziele hatte, iſt in der abgeſchloſſenen Geſamtheit der Preisſenkungsaktion nunmehr ein Jahr lang für die wirtſchaftliche Lage des breiten Volkes entlaſtend geweſen; dies iſt auch heute noch umſo bedeutungs⸗ voller, da in allen Ländern der Welt eher noch eine Preisſteigerung eingetreten iſt. Durch die Preisſen⸗ kung, die Erleichterungen für den Haushaltsetat der Hausfrau gebracht hat, iſt im letzten Jahr eine Kaufkrafterſparnis von über 100 Millionen Mark erzielt worden. Und wie iſt die Auswirkung der Maßnahme für Mannheim. Wohl jeder lea ſich bei der Jahresbilanz ſeiner Ein⸗ nahmen und Ausgaben für das neue Jahr wieder einen Haushaltsplan zurecht. Bei der Preisſenkungs⸗ aktion wird mancher Hausvater ausgerechnet haben, wieviel er in ſeinem Haushaltsetat einſparen wird. Die Ergebniſſe für ein Jahr legen wir etatsmäßig vor. Danach ergibt ſich durch die Preisſenkung der Markenartikel für die Stadt Mannheim eine jähr⸗ liche Kaufkrafterſparnis von 472000 Mark oder 6 M. je Haushalt. Bei der Einkaufsgruppe Körper⸗ und Geſundͤheitspflege einſchließlich Seifen⸗ und Waſch⸗ pulperverbrauch für den Haushalt beträgt die Geld⸗ einſparung 5 bis 20 v.., ſo daß der Etat eines Durchſchnittshaushalts für dieſe Ausgaben unter Be⸗ rückſichtigung des erhöhten Verbrauchs heute mit einem prozentualen Ante! von 2 v. H. im Geſamt⸗ etat eines Haushalts liegt. Der Etatsanteil in der Gruppe Nahrungsmittel iſt durch die Preisſenkung verſchiedener Markenartikel wie Korn⸗ und Malz⸗ kaffee, Fleiſchextrakte, Stärken, Pudding⸗ und Back⸗ pulver uſw. bei einer Preisſenkung von 10 v. H. für einen Durchſchnittshaushalt von bisher 42.3 v. H. Ausgabenanteil auf 40 v. H. des Anteils der Geſamt⸗ ausgaben geſunken. d Und wer hat den größten Vorteil durch die Preisſenkung, der Haushalts vorſtand oder die Hausfrau? Während die größte Kaufkraft⸗ erſparnis aus der Preisſenkung mit rund 70 Mil⸗ lionen Reichsmark aus der Körper⸗ und Geſund⸗ heitspflege, Waſchmittel, Nahrungs⸗ und Genußmit⸗ tel dem Haushaltsetat der Hausfrau zugute kommt, iſt durch die Preisſenkung der Markenartikel auch der Hanshaltsetat der Männer begünſtigt; durch Preisſenkung bei Raſiererems, Haarwaſſer, Papier⸗ und Photobedarf bis zu 20 v..; bei Treib⸗ ſtoffölen und Autofetten 6 bis 29 v.., bei Rund⸗ „Aurelia 1889“. in Mannheim funkeinzelteilen und Zubehör bis zu 10 v..; bei Juwelen, Uhren, Gold⸗ und Silberwaren, die mei⸗ ſtens vom ſchwachen Geſchlecht getragen, aber von den Männern bezahlt werden, eine Preisſenkung von 8 v. H. Aus dieſer Preisſenkung von insgeſamt rund 36 Millionen Mark ergibt ſich für Mannheim eine Kaufkrafterſparnis von jährlich 158000 Mark oder 2 Mark je Haushalt, die von den Männern einge⸗ ſpart werden; ob ſie ihren Frauen dafür zu Weih⸗ nachten ein Geſchenk machen? Bei der Haushaltsgeldfeſtſetzung für das Jahr 1939 macht ſich die Einſparung bei der Aufrechnung beſonders zu den Feſttagen bemerkbar: der Marken⸗ artikel hat damit an Wert zugenommen. Leuchtende Kinderaugen Alljährlich zur Weihnachtszeit bereitet die Fabrikfeuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik, Waldhof 100 Kindern der NS- Ortsgruppe Sandhofen eine nette Weihnachtsfreude. So wurde es auch in dieſem Jahre wieder in der Speiſeanſtalt des Werkes bei Lichterglanz und reiner Weihnachts⸗ freude eine ſchöne Feier. Kommandant Huth ſprach Worte zum frohen Feſt, die Feuerwehrkapelle muſi⸗ zierte, gemeinſam ſang man Weihnachtslieder. Na⸗ türlich fehlte auch der Weihnachtsmann nicht. Er hatte für jedes Kind etwas ſchönes mitgebracht. Kakao und Kuchen ſchmeckten auch vorzüglich. Weih⸗ nachtsfreude und Weihnachtshoffnung ſchenkte auch die Werkfrauengruppe der Zellſtoff⸗Fabrik 100 Kindern kinderreicher Familien der Werk⸗ gemeinſchaft in einer Feierſtunde. Jedes Kind wurde mit ſchönen brauchbaren Geſchenken bedacht. Be⸗ glückten Herzens traten auch hier die Kinder den Heimweg an. ————— un Ein alter Feuerwehrmann 7. Anteilnahme der Sandhofer Bevölkerung wurde Oberfeuerwehrmann Friedrich Filſinger zu Grabe getragen. Der Verſtorbene gehörte 25 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim ⸗Sandhofen⸗ Scharhof an. Scheidelieder ſang der Geſangverein Unter ſtarker n Ein folgeuſchwerer Zuſammeunſtoß ereignete ſich geſtern mittag 14.30 Uhr an der Ecke M 3/N 8, wo zwei Laſtkraftwagen und eine Radfahrerin zu- ſammenſtießen. Dieſe mußte ſchwerverletzt ins Kran⸗ kenhaus übergeführt werden. Die Glätte der Straße 81 an dem bedauerlichen Unfall mit Schuld geweſen ein. FCC Die Verlobung man Alleine Vater Fridolin kennt keine ſorgenvolle Mien'. f 5 i 5 unterm Weihnachtsbaum Wenn ſich zwei junge Menſchen finden und ſich fürs ganze Leben binden, dann hängt der Himmel voller Geigen und Englein tanzen einen Reigen. Jedoch, bis es ſoweit gekommen, ſchwerer Seufzer wird vernommen ſowohl von Malchen(„werd ich Braut?“) wie Mutter Schlau, die noch nicht traut Herrn Meiers männlichen Entſchluß zu tun, was mal getan ſein muß. de lee S end ene ue S Aue, e* Er ſagt:„Herr Meier iſt ein Mann, auf den man ſich verlaſſen kann; denn auf das Heiratsinſerat bewarb er ſich wie ein Soldat, der weiß, daß vor Beginn der Schlacht man keinen feigen Rückzug macht.“ Und ſiehe, Vater Schlau hat recht. Herrn Meiers Abſichten ſind echt. Schon bittet hier— etwas verlegen— das Brautpaar um der Eltern Segen. Vor Rührung Mutter Lottchen weint. Doch Vater Schlau ſehr richtig meint: Zu der Verlobung ſchleunigſter Verbreitung muß die Anzeige am Samstag in die„Neue WCW Mannheimer Zeitung“! r J. Seite/ Nummer 593 . Am Samstag, 24. Dezember (Heiliger Abend) erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen Maunheimer Zeitung“, und zwar gegen 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Aus gabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormi egs aufgeben zu wollen. Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Samstag bis 1 Uhr geöffnet. And wieder brennt der Weihnachtsbaum Leiber oft auch das ganze Zimmer Wieder werden in den Weihnachtstagen die Ker⸗ zen am Weihnachtsbaum aufflammen. Das iſt alte Sitte— doch ſo alt wie dieſes Brauchtum, iſt auch die Jahr für Jahr wiederkehrende Schreckenskunde von ſo vielen Lichterbäumen, die plötzlich in Flam⸗ men ſtanden und in wenigen Minuten auch den Hausrat in ſeiner Umgebung vernichteten. Was haben wir, um das zu verhindern, zu tun? Zunächſt: Wenn wir uns auf dem Weihnachtsmarkt eine Tanne aussuchen, dann wählen wir uns nach Möglichkeit eine vollſaftige Tanne. Wir ſetzen ſie einige Tage in einen Waſſerbehälter, damit der Baum reichlich Waſſer anſaugt und ſo wepiger leicht brennbar wird. Auf jeden Fall müſſen wir unſeren Tannenbaum ſehr ſorgfältig in ſeinem Ständer einſchrauben, der möglichſt auf einer ſtarken Platte befeſtigt iſt, die das Umfallen des Baumes erſchwert. Dann heißt es weiter, gut darauf achten, daß die Kerzen nicht einen Zweig oder einen brennbaren Schmuck des Baumes mit ihrer Flamme erreichen. Beim Anzünden der Kerzen be⸗ ginnt man mit den oberſten, beim Ablöſchen dagegen muß man umgekehrt, erſt die unterſten auslöſchen, und zuletzt die oberen. Wo ſtellen wir unſeren Baumauf?— Möglichſt nicht auf einem Tiſch, von dem er leicht Herunterfallen kann, ferner möglichſt in einer von der Tür entfernten Zimmerecke, keinesfalls in der Nähe von Fenſtervorhängen, oder ſonſt leicht brenn⸗ barem Gut, und dann auch nicht ſo hoch, daß er mit den oberen Kerzen die Zimmerdecke in Brand ſetzen könnte. Vox allem aber eins: Das Anzünden und Aus⸗ löſchen der Kerzen ſoll man keinesfalls Kin⸗ dern überlaffen. Faſt überall beſteht immer noch die alte Unſitte, den Kindern das„Auspuſten“ dex Weihnachtskerzen zu geſtatten oder ſie ſogar auf den Arm zu nehmen, damit ſte heranreichen. Wer dies einmal ſeinen Kindern erlaubt hat, darf ſich nicht wundern, wenn die Kinder dies dann heimlich tun, und das Unglück iſt dann plötzlich da. Darum die ernſte Mahnung an alle Erwachſenen: Laßt eure Kinder nicht unbeaufſichtigt am Weihnachtsbaum! Verwaßrt in dieſen Tagen ſorgfältig alle Streich⸗ Hölzer und ſorgt dafür, daß die Kinder nicht Kerzen anzünden oder auslöſchen. Nas. Nikolaus bei den Stenografen Beim traditionellen Nikolausabend des Orts⸗ vereins der Deutſchen Stenografenſchaft war der Saal des Kaufmannsheimeg mehr als beſetzt. Ortsvereinsführer Pg. Kokes wayf in ſeiner Begrüßungsanſprache einen kunzen Rückblick auf das letzte Reichsleiſtungsſchreiben, das von Jahr zu Nahr cünſtinere Er ebniſſe aufweiſen müſſe ſoll der Wirtſchaft der Aufſtieg ermöglicht und das Fehlen von Arbeitskräften durch Höchſtleiſtungen ausgegli⸗ chen werden, und gab zum Schluß der Hoffnung Aus⸗ dry daß Alte K Est, Stenografenſchaft ſeit Jahrzehnten beſeelt, für die Zukunft anhalten möchte. Das Programm wurde ausſchließlich beſtritten durch Mitglieder des Ortsvereins. Frau Benders Stimme kam bei der ſorgfältigen Auswahl ihrer Sieder trefflich zur Geltung. Desgleichen fanden die Darbietungen der Schülerinnen von Fräulein Theurer ungeteilten Beifall. Der Kapelle Maurer gelang es in kürzeſter Zeit, frohe Stimmung hervor⸗ zurufen und als die Nikolauspakete ihrer Hülle be⸗ raubt wurden, ſtieg der Frohſinn auf den Höhe⸗ punkt. Fröhlicher Tanz ſchloß ſich an. mort af 2„e Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Dezember 1938 Heute abend: Volksweihnachtsfeiern Beginn pünktlich 18.350 Ahr— Wie wir bereits mitteilten, finden heute, Frei⸗ tag, um 18.50 Uhr in allen Ortsgruppen der Partei Volksweihnachtsfeiern ſtatt, verbunden mit einer Beſcherung der Kinder der vom WoW betreuten Bolksgenoſſen. Nachſtehend geben wir nochmals für alle Orts⸗ gruppen die Lokale bekannt, und erinnern gleich⸗ zeitig darau, daß die Feiern pünktlich um 18.50 Uhr beginnen, und die Plätze daher bis 18.45 Uhr ein⸗ genommen werden müſſen. Sladt-Ortsgruppen Almenhof: Gemeinſchaftshaus Bismarckplatz: Verſammlungsſaal des Roſengarten Deutſches Eck: Nibelungenſaaol Erlenhof: Berbraucher⸗Genoſſenſchaft Fendenheim⸗Oſt: Gaſthaus„Zum Stern“ Feudenheim⸗Weſt: NS⸗Frauenſchaftsheim Friedrichsfeld: Adler⸗Saal Friedrichspark: Nibelungenſaal Horſt⸗Weſſel⸗Platz: Geſchäftsſtelle Karl Ludwigſtr. Humboldt:„Flora“ Jungbuſch: Liedertafel Käfertal⸗Nord:„Schwarzer Adler“ Käfertal⸗Süd: Turnhalle Albrecht⸗Dürer⸗Schule Lindenhof:„Rheinpark“ Neckaran⸗Nord: Ev. Gemeindehaus Neckarau⸗Süd: Volkschor Neckarſpitze: Nibelungenſaal Neckarſtadt⸗Oſt: Turnhalle Uhlandſchule Neu⸗Eichwald: 110er⸗Sporthalle Neuoſtheim: Nlbelungenſaal Plankenhof: Nibelungenſaal 90. Jannar: Nibelungenſaal Rheinau:„Badiſcher Hof“ Rheintor: Wartburg⸗Hoſpiz Neckarſtr. Reiter-Srortabzeichen-Prüſung bei der SS Sechzehn„½ Reiter von der 13./ Reiter⸗ ſtandarte und eine Jungreiterin vom/ Reitbetrieb „Rhein⸗Neckar“ ſtellten ſich am vergangenen Diens⸗ tagabend in der/ ⸗Reiterhalle im Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof den beiden Prüfern, Oberſt a. D. Runge, Heidelberg und Oberſtleutnant von Waldenfels, Mannheim. In harter und zäher Arbeit iſt es/ Ober⸗ ſcharführer Schacherer gelungen, die Reiter in der Reitkunſt ſo gründlich durchzubilden, daß ſte den bei der Prüfung für das Reiter⸗Sportab⸗ zeichen geſtellten Aufgaben in jeder Beziehung ſich gewachſen zeigen konnten. Und die Aufgaben eee Wird die„Laternengarage gebührenpflichtig? Können Gemeinden einen angemeſſenen Beirag von jenen Kraftwagen⸗ beſitzern verlangen, die ſtändig auf der Straße parken? Da mit ber ſchnellen Entwicklung der Motoriſie⸗ rung der Garagenbau nicht Schritt gehalten hat, ſteht man in den Städten in zunehmender Entwicklung Kraftwagen nachts auf der Straße par⸗ ken. Bisher haben ſich in erſter Linie die Verkehrs⸗ polizelbehörden mit dieſen„Laternengaragen“ beſchäftigt. Je mehr aber die Gepflogenheit Schule macht, die öffentliche Straße als Garage zu benutzen, deſto häufiger wird ſich auch für die Stadtverwal⸗ tungen die praktiſch wichtige Frage ergeben, wie ſie ſich dazu zu ſtellen haben. Dieſe ßerage wird in dem Organ des Deutſchen Gemeindetages„Der Gemeindetag“ unterſucht. Es wird feſtgeſtellt, daß, wenn z. B. ein Geſchäftsreiſen⸗ der ſein Fahrzeug über Nacht vor ſeiner Wohnung auf der Straße ſtehen läßt, weil es an einer nahe⸗ gelegenen Unterbringungsmöglichkeit fehlt, dann dieſes bloße Uebernachten dieſes Wagens auf der Straße ohne weiteres vom ſogenaunten Gemein⸗ gebrauch der Straße gedeckt werde. Wenn dagegen ein Kraftwagenhalter ſein Fahrzeug wochenlang auf der Straße unterſtellt, ohne es während dieſer Zeit mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit in Betrieb zu nehmen, daun dürfte es an den füür den Gemeinge⸗ brauch vorausgeſetzten Verkehrszweck der Aufſtellung mangeln und darum Sondernutzung vorliegen. Ebenſo gehe es über den Gemeingebrauch hin⸗ aus, wenn eine Speditionsfirma ihre oder fremde Möbelwagen monatelang auf der Straße hinterſtellt. Es wird dann auf die Dienſtanweiſung zur neuen Straßenverkehrsordnung hingewieſen, in der die Polizei angewieſen wird, nicht etwa grundſätzlich einer Inanſpruchnahme der öffentlichen Straße zum Abſtellen von Fahrzeugen entgegenzutreten. Die Stadtverwaltungen würden es ſich ebenfalls in aller Regel, d. h. ſoſern nicht unerträglich Mißſtände auf⸗ treten, verſagen m ſſen, Laternengaragen ſchlank⸗ weg zu verbieten. Dagegen werde man auf den Verkehrsmotoriſierungsgedanken keinesfalls gleich⸗ zeitig einen Zwang für die Städte ableiten können, in Fällen feſtgeſtellter Sondernutzung auch auf jedes privat⸗ oder öffentlich⸗rechtliche Entgelt zu verzich⸗ ten. 8 Selbſtverſtändlich würden die Städte dieſe! ög⸗ lichkeit nicht in eigenſüchtiger Weiſe ausbeuten, ſon⸗ dern im Gegenteil die noch beſtehende Garagennot berückſich ſoen müſſen, Andererſeits ſei es nicht mehr als billig, daß Kraftfahrzeughalter, Firmen ufw., die ſich die Unterbringung der Verkehrsmittel manchmal allzu bequem machen möchten, mit einem ange ⸗ meſſenen Beitrag an das Gemein weſen zu belegen. 6000 Kindern im Kreis Mannheim wird beſchert Sandhofen: Turnhalle 1887 Schlachthof: Nibelungenſaal Seckeuheim: Turnhalle 98 Strohmarkt: Nibelungenſaal Waldhof:„Zum Brückl“ Waldpark:„Rheinkaffee“ Wallſtadt: Sporthalle der Partei Waſſerturm: Nibelungenſaal Wohlgelegen:„Durlacher Hof“ Landortsgruppen Altlußheim:„Zur Pfalz“ Brühl:„Zum Ochſen“ Edingen:„Friedrichshof“ Grußſachſen: Nähſgal Nes⸗Kindergarte Heddesheim:„Zum Ochſen“ Hemsbach:„Zur Krone“ Hockenheim:„Zur Roſe“ Hohenſachſen:„Zum Löwen“ Ilvesheim:„Zum Pflug“ Ketſch: Adler⸗Saal Ladenburg: Städt. Turnhalle Vandenbach:„Zur Krone“ Lentershauſen:„Zum ßwen Lützelſachſen:„Zur ſchwarzen Traube“ Neckarhauſen:„Zähringer Hof“ Neulußheim:„Zum Bären“ Oberflockenbach: Rathausſaal Oftersheim:„Zur Roſe“ Plaukſtabt:„Zum Roſengarten“ Reilingen:„Zum Adler“ Schriesheim:„Zur Roſe“ Schwetzingen: Hotel Falken Sulzbach:„Zum Ochſen“ Weinheim⸗Nord:„Schwarzer Adler“ Weinheim⸗Süb;:„Deutſche Eiche“. waren nicht leicht. Der Parcvurs wurde noch durch ein Doppelhindernis ergänzt, ſo daß alſo insgeſamt zehn Hinderniſſe im Springen genommen werden mußten. Außer der theoretiſchen Prüfung mußten die Reiter noc ihr Können im Dreſſurreiten be⸗ weiſen. Mit Stolz kann die 13./ Relterſtandarte mit dem ihr angeſchloſſenen Reitbetrieb„Rhein⸗Neckar“ ſämtlichen 17 Teilnehmern ihren Glückwunſch zur beſtandenen Prüfung ausſprechen und ihnen in Kürze das wohlverdiente Reiter⸗Sportabzeichen an die Bruſt heften. Vierleljährlich 26 Milltonen Feitverbilligungsſcheine Aus der Neuordnung der deutſchen Fettwirt⸗ ſchaft iſt dem Reichsarbeitsminiſterium die Aufgabe dex Fettverbilligung für die minderbemittelte Be⸗ völkerung erwachſen. Die Wiederherſtellung der Rentabllität der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft machte eine Erhöhung der Fettpreiſe notwendig. Durch die Einführung beſonderer Verbllligungs⸗ maßnahmen wurde für die minderbemittelte Volks⸗ genoſſen dieſe Mehrbelaſtung der Verbraucher aus⸗ geglichen. Die Verbilligungsmaßnahme beſteht in der Ausgabe von Stammabſchnitten mit Reichsver⸗ hilligungsſcheinen für Speiſeſette. Der Stammab⸗ ſchnitt enthält zur Zeit ſechs Reichsverbilligungs⸗ ſcheine à 25 Pfg. Die Fettverbilligungsſcheine wer⸗ den ausgegeben an die Empfänger von Arbeitsloſen⸗ und Kurzarbeiterunterſtützung an die Unterſtüt⸗ zungsempfänger der öffentlichen Fürſorge und Per⸗ ſonen, deren Einkommen den doppelten Richtſatz der öffentlichen Fürſorge nicht überſteigt. Kinderreiche werden beſonders berückſichtigt. Um die Tragweite dieſer Fettverbilligungsmaßnahme aufzuzeigen teilt der Reichsarbeitsminiſter mit, daß im Jahre 1937 viertelfährlich rund 20 Millionen Fettver⸗ billigungsſcheine ausgegeben worden ſind. Neben den Fettverbilligungsſcheinen hat die Regie⸗ rung beſondere Stammabſchnitte mit Bezugsſchei⸗ nen für Konſummargarine eingeführt, die minder⸗ bemittelten Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt werden, die nach ihrer wirtſchaftlichen Lage auf den Bezug der Konſummargarine angewieſen ſind. Sechs Millionen ſolcher Scheine werden viertellährlich verteilt. Polizei erinnert an die richtige Fahrzeugbeleuchtung Nach 8 24 der Straßenverkehrsordnung muß an Fahrzeugen und Zügen bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel die ſeitliche Begrenzung nach vorn durch zwei weiße oder ſchwach gelbe Laternen erkenn⸗ bar gemacht werden. Wie in einer allen Poltzei⸗ behörden zugegangenen von maßgebender Stelle kommenden Erläuterung hierzu mitgeteilt wird, er⸗ fordert die Vorſchrift für die Anbringung der La⸗ ternen ar Pferdeſuhrwerken gewiſſe Ueberlegung. In jedem Falle müſſen die Laternen von ent⸗ gegenkommenden Verkehrsteilnehmern deutlich wahrgenommen werden können; ſie dürfen alſo nicht verdeckt ſein, z. B. durch die Pferde. Grundſätzlich wird der Vorſchrift ſowohl durch Anbringung von Laternen an den Wagen wie auch an den Pferden genügt. Gegebenenfalls iſt ſogar die Anbringung beſonderer Vorrichtungen, etwa ausholender Arme, für die vorſchriftsmäßige Anbringung der Laternen zweckmäßig. Die vorderen Laternen müſſen in einem Abſtand von nicht mehr als 40 Zentimeter vom äußeren Fahrzeugrand zur Fahrzeugmitte hin (nicht aber vom Rand der überſtehenden Ladung) angebracht werden. Eine Abſchirmung nach hinten wird nicht gefordert. e Die Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgäuge 1006 und 1997 werden in der Zeit vom 16. Januar bis einſchließlich 28. Februar durch die polizeilichen Meldebehörden erfaßt werden. Stichtag für den Wohnſigg oder gewöhnlichen Aufenthalt der Wehr⸗ pflichtigen iſt danach für die Erfaſſung der 16. Ja⸗ nuar. Die Angehörigen dieſer Geburtsſahrgänge werden zum RAD nicht herangezogen werden. — Iffffffeff/ — S AHT Ausgabe von Tannenbäumen Für die Gruppen C und D findet am 23. De⸗ zember in der Zeit von 8 bis 16 Uhr auf dem Holz⸗ lagerplatz in der Binnenhafenſtraße die Ausgabe von Taunen bäumen für die WH W⸗Betren⸗ ten ſtatt. NSDAP-Mifſeilungen Partatetutlichen Bekanntmachungen ontnommen An alle Rundfunk⸗Hauptſtellenleiter des Kreiſes Maun⸗ heim! Freitag, 23. Dezember, treten ſämtliche Rundſzuk⸗ Hauptſtellenleiter pünktlich um 16.45 Uhr in der„Hor, monie“, Mannheim, D 2, 6, an wegen Gerätevertetlung aus der Dr.⸗Grebbels⸗Rundfunkſpende. Dienſtanzug. Kretspropagandaamt. Ortsgruppen der NS DAN Horſt⸗Weſſel⸗ Plaz. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe bleibt vom 24. Dezember bis einſchließlich 8. Jannar ge⸗ ſchloſſen. 5 Rheintor. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe 22. Dezember bis 3. Januar 1939 geſchloſſen. Wohlgelegen. Die Geſchäftsſtelle iſt in 23. 12. bis einſchließlich 4. 1. geſchloſſen. Wallſtadt. 23. 12., 18.45 Uhr, Antreten lämtlicher Pol. Leiter und Pe⸗Anwärter in Unlkform in der Sporthalle der Portet. Die Volksweihnachtsfeier findet in der Sport⸗ halle ſtaft. Neneichwald. Die Ortsgruppengeſchäftsſtelle iſt vom 28. 12. bis einſchließlich 3. 1. geſchloſſen. J. Fliegerſtamm. Kameraden, die in den Wethnachts⸗ ferien an einem Fliegerlager zur A· und B⸗Schulung teil⸗ nehmen wollen(Skigelegenheit), treten am Freitag, 23. Dezember, um 18 Uhr am Parkring 81 on. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 23. 12., 15.30 Uhr, kommen ſämtliche Zellen⸗ frauenſchaftsleiterinnen oder Stellvertreterinnen in dis „Flora“. Tannen mitbringen. Neckarau⸗Nord. 23. 12. 17.80 Uhr, nehmen alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglicher an der Volksweißnacht zm Gemeindehaus teil. Zellen⸗ und Blockfrauenſchafts⸗ leiterinnen haben ſich zur Verfügung zu halten. BDM Feudenheim. 23. 12., 17.45 Uhr, treten alle Führerinnen und Mädel im BDM⸗Heim an. deutſche Arbeits front 2 AHreiswaltung Mannheim, Rheinſte. 3 iſt vom der Zelt von Prop ganba Betr. Aktion„Jeder hilft bei der Betriebsgeſtaltung“ Das Prppagandamaterial für obige Aktion kſt im aufe des Freitag bis ſpäteſtens 19 Uhr reſtlos abzußolen, do die Dienſträume der Kreiswaltung nach den Feiertagen geſchloſſen ſind. Der Kreispropagandawalter. Ortswaltungen Neckarſtabt⸗Oſt. Die Dienſträume ſind nach der Un⸗ teren Clignetſtraße 12 verlegt worden. Kraft durch Freude Ortsdienſtſtelle Rheintor. Die Köß⸗Warte ſämlicher Betriebe ſowie alle Straßenzellen⸗ und Bloöckobmänner ſprechen am 28. Dezember 1938, 20 Uhr auf der Ortsgrupgen F 7, 24, vor. Es erſolgt kurze Beſprechung in äußerſt wichtiger Angelegenheit, weshalb porgenannte Amtswalter unbedingt zu erſcheinen haben. Die Kreisdieuſtſtelle iſt vom 24. Dezember bis einſchl. 2. Januar geſchloſſen. Abc⸗Ortswarte. Die Köß⸗Ortswarte haben umgehen ihre Fücher bei der Kreisdienſtſtelle zu leeren, do dieſelbe ub Samstag, 24. 13., bis 2. 1. geſchloſſen iſt. Feierabend „Der bunte Weihnachtsteller von Kö“. Unter obigem Titel findet am zweiten Weihnachtsſeiertaß, 28. Dezember, eine Beranſtaltung ſtatt. Karten ſind zum Prelſe von 1,40, 1,00 und 0,80 Mark in den bekannten Kö ⸗Verkaufs⸗ ſtellen erhältlich.: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung!— Weihnachten 2 Tage im ſchönen Schwarz⸗ wald. Am 25. und 28. 19. zwei Tage in den herrlichen Schwarzwald nach Schonach bei Triberg(887], beſonders für Skiſport geeignet. Tellnehmerpreis 16,40 Mk. einſchl⸗ Fahrt, Unterkunft und Verpflegung. Abfahrt am 25. 1, morgens.30 Uhr, ab Paradeplatz mit Omnibus, Nur das notwendigſte Gepäck mitnehmen. Sofortige An⸗ meldung nötig, da nur noch beſchränkte Teilnehmerzahl Anmeldungen bel den Köß⸗Geſchäftsſtellen. Plankenhof, Langſtraße gga und Neckarau: Luiſenſtraße 40. Wanderung ins Neckartal an Weihnachten. Zweitageß⸗ wanderung nach Waldkatzenbach am 25. und 3. 12. Ab Eberbach nach Burg Eberbach—Kotzenbuckel(628 Meter) Wolbkatzenbach(Mittogeſſen, Abendeſſen, Uebernachten mit Frühſtück.—Katzenbacher Pfad Eberbach, Teilnehmers preis beträgt!.50„ einſchl. 2 Mittageſſen. 2 Abend⸗ Aar und 1 Uebernachtung mit Früßhſtück. Fahrpreis 2,70 ark. Sonntags⸗Rückſahrkarte muß von jedem Teil⸗ nehmer ſelbſt kezahlt werden. Abfahrt ab Mannheim uptbahnhoff.06 Uhr. Anmeldungen bei allen Add eſchäſtsſtellen. Sonntag, 25. Dezember; Fußwanderung ab Heidelberg — Sprunghöhe— Leopoldſteſn— Dre Eichen(Hütte)— Matberg(Mittagsraſt!— Roßbrunnen— Kkausſtein (Hütte— Erlenbrunnen— Hohler Käſtenbaum(nene Hütte— Felſenmeerhütte— Heidelberg. Wanderzeit etwa 4 Stunden. Treſſpunkt.10 Uhr Occh⸗Bahnhof Friedrichsbrücke. Fahrpreis 1,10 Mark. 5 a Montag, 26. Dezember: Fußwanderung ab Weinheim — Hobhenfachſen— Hundskopf(Hütte!— Ritſchweier— am kalten Stein— Geiersberg— Weinheim. 5 Stunden. Abfahrt ab Oc ⸗Bahnhof Neckarſtadt(Meß⸗ platzl um.14 Uhr. Fahrpreis 110 Mask. 5 Achtung, Teilnehmer an der 755 80339 ing Walſertab, Oß Soga s ins Allgän. Oß 804/39 ins Walſertal. Die Abfahrt für obige Fahrten erfolgt am 25. Dezember, pünktlich 18.15 Uhr mit Ommbus ab Waſſerturm Mann⸗ heim. Nur dag notwendieſte Gepäck(Ruckſack) mitnehmen. Die Unterlagen können ab heute bei den zuſtärdigen Ko ß⸗ Geſhäftsſtellen abgeholt werden. Achtung, Teilnehmer au der Uß 1/9 nach Tirol! Die Unterlagen zu dieſer Fahrt können bei den zuſtändigen Geſchältsſtellen abgeholt werden Die Abfahrt er ſolgt au 28. Dezember ab Karlsruhe Hbf. 21.37 Uhr. Zufahrtsmög⸗ lichkeit ab Mannheim Höf. 19.27 Uhr. Ver Furchtlame erſchrickt vor der befahr, det feige in it i und der Mutige noch ir. gean ban Ver fuluge lie Hamnf der Gefahr“ ung ver Geschäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Einem Teil dleſer Auflage liegt ein Proſpekt der Flrma Kling u. Echterbecker, Mannheim, J 4, 1 rele Straße) betr. Möbel bei. 7 19 n n Ann A S Nr BUS„ befanden wir uns über 5 Caracas(Venezuela), im Dezember. In der Hauptſtadt Venezuelas erregte ein Pro⸗ zeß großes Aufſehen, der einen intereſſanten Ein⸗ blick in die Pläne und Intrigen der uner⸗ müdlichen Goldſucher gewährte. Eine kleine venezolaniſche Geſellſchaft hatte be⸗ reits alle Vorbereitungen zur Ausbeutung eines Goldvorkommens am oberen Flußgebiet des Ori⸗ noco getroffen, als der Ingenieur Guinan, dem die Entdeckung des goldhaltigen Geſteins gelungen war und der noch nicht alle die Fundſtelle betreffenden Geheimniſſe preisgegeben hatte plötzlich verhaftet wurde. Die Expedition war nun gefährdet, denn ſo raſch war kein Erſatzmann zu beſchaffen, der ſowohl mit den örtlichen Verhältniſſen hinreichend vertraut war als ſich auch mit den dort beheimateten May⸗ pure⸗Indianern, von deren gutem Willen pieli ab⸗ hing, verſtändigen konnte Der Schlag traf die Ge⸗ ſellſchaft umſo härter als nun die Konkurrenz, ein kolumbiſches Konſortium das gleichfalls von dem Goldvorkommen Wind bekommen hatte, einen ent⸗ ſcheidenden Vorſprung erhalten mußte. Die Verhaftung war auf das Geſtändnis hin erfolgt, das ein alter Mann im Kran⸗ kenhaus von Maracaibo kurz vor ſeinem Tode abgelegt hatte. Danach war er es geweſen, der vor oͤrei Jahren zuſammen mit Guinan in Maracaibo den Juwelier Bolhuys ermordet und beraubt hatte— ein Verbrechen, das ſeitdem nicht aufgeklärt worden war. Die Polizei hatte bei Gui⸗ nan ſofort eine Hausdurchſuchung vorgenommen und eine Reihe Gold⸗ und Silbergeräte, ſowie Diamanten verſteckt aufgefunden, über deren Her⸗ kunft der Ingenieur, der jede Beteiligung an der Ermordung des Juweliers energiſch beſtritt, keine Auskunft zu geben vermochte. Das Geſtändnis des alten Mannes ſei das Geſtammel eines Sterbenden, deſſen Erinnerungsvermögen in der Agonie bereits gelitten habe. Die Wertſachen aber könne nur ein Lockſpitzel in ſein FJaus geſchmuggelt haben, um den Ole&uge auf dem Ctexlieliett Um Sold zu gewinnen, ist jedes Mittel recht Behörden eine Handhabe zu ſeiner Verhaftung zu geben. Man hegte auf der Polizei weniger den Verdacht, daß das offenbare Diebesgut noch aus den Beſtänden van Bolhuys ſtammen könnte. vielmehr glaubte man einen Hehler gefaßt zu haben und war entſchloſſen, den Fall einer gerichtlichen Klärung zu⸗ zuführen. Inzwiſchen hatte die venezolaniſche Ge⸗ ſellſchaft durch ihre Privatdetektive erfahren, daß die Frau des im Spital verſtorbenen alten Mannes bald nach ſeinem Tode einen Lebensaufwand zu treiben begann, der in keinem Verhältnis zu ihren beſcheidenen Einkünften ſtand. Niemand wußte, wo⸗ her ſie das Geld hatte, und auf Befragen erklärte ſie, eine große Summe in der Lotterie gewonnen zu haben, verweigerte aber nähere Angaben darüber. Eines Tages wurde ſie von den Detektiven in einem kleinen Café bei einer Zuſammenkunft mit einem Beamten des kolumbiſchen Konſortiums beobachtet. Die Unterredung dauerte nur wenige Minuten und endete damit, daß die Frau eine Reihe von Banknoten ausgehändigt bekam. Nach dem, was die Detektive geſehen hatten, beſtand kaum mehr ein Zweifel, daß die Kolumbier bei der Verhaftung Guinans in irgendeiner Weiſe die Hand im Spiel gehabt hatten. Ein Kriminalinſpektor aus Caracas nahm ſich nun des Falles an und konnte bald die wahren Zuſammenhänge ermitteln. Nicht die kolum⸗ biſche Companie als ſolche war an einem unſairen Manöver beteiligt geweſen, ſondern einer ihrer Agenten, der ſeine Proviſionen gefähr⸗ det glaubte, wenn die Geſellſchaft auf den Gold⸗ feldern im Konkurrenzkampf mit dem venezolani⸗ ſchen Unternehmen den kürzeren zog. Es gelang ihm, einen dem Tode geweihten Mann ausfindig zu machen, der für eine beträcht⸗ liche Summe zugunſten ſeiner Angehörigen ſich ſelbſt und den Ingenieur als Mörder des Ju⸗ weliers bezichtigte. Als Indizien ließ er heimlich Wertgegenſtände im Haus des Verdächtigen verſtecken. Für dieſe infame Schurkerei wurde der Agent zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. eee, Schiffe reiſen über Land Das intereſſante Projekt eines franzöſiſchen Ingenieurs Paris, im Dezember Die franzöſiſche Kammer wird ſich in einer ihrer nächſten Sitzungen mit dem Profekt des In⸗ genieurs Maehl befaſſen, der durch einen „Schienen⸗Kanal“, durch den die Schiffe auf dem Landwege befördert werden, eine Ver⸗ bindung zwiſchen dem Atlantiſchen Ozean und dem Mittelmeer ſchaffen will. Die einzige Verbindung, die bisher zwiſchen dem Atklantiſchen Ozean und dem Mittelmeer exiſtiert, iſt die Meerenge von Gibraltar, die als Brücke zwiſchen Europa und Afröka fährlich von über 7000 Schiffen aller Nationen paſſiert wird. In Frankreich beſchäftigt man ſich ſchon ſeit vielen Jahr⸗ zehnten mit der Frage, neben dieſer Meerenge, deren wichtigſter Hafen, Tanger, international iſt, eine weitere Verbindung zwiſchen dem Atlantiſchen Ozean und dem Mittelmeer zu ſchaffen, um von einer eventuellen Sperrung der Gibraltarſt raße un⸗ abhängig zu ſein. Die ſpaniſchen Wirren haben eine ſolche Not⸗ wendigkeit, die wirtſchaftlich wie militäriſch für Frankreich von gleicher Bedeutung iſt, erneut in den Vordergrund geſtellt. Die Anlage eines modernen Kanals, der allen notwendigen Erforderniſſen ent⸗ ſprechen würde, würde indeſſen die Rieſenſumme von 250 Milliarden Franken verſchlingen, eine Aus⸗ gabe, der Frankreichs Finanzen keinesfalls gewachſen ſimd. Um ſo mehr erregt der Plan des franzöſiſchen Ingenieurs Maehl Aufſehen, der auf höchſt ori⸗ ginelle Weiſe verſucht, eine ſolche Waſſerſtraße„auf dem Landwege“ zu ſchaffen, und zwar will Maehl ſtatt eines Kanals eine ſogenannte„Nauto⸗Straße“ mit Schienen bauen, auf der die Dampfer in fahr⸗ baren Docks über Land befördert werden. Es handelt ſich hier alſo um ein völlig neuartiges Gegenſtück zu dem Trafektſchiff, das Eiſenbahnzüge über das Waſſer beför⸗ dert. Dort reiſt die Bahn in einem Schiff, und hier das Schiff in einer Bahn. Die„Nauto⸗Straße“ iſt mit mehreren nebeneinander liegenden Schienen⸗ reihen verſehen, auf denen fahrbare Docks in Form von gewaltigen, 25 Meter langen und 28 Meter brei⸗ ten Wagen rollen. In einem ſolchen elektriſch be⸗ triebenen, fahrbaren Dock kann ein kleiner Dampfer befördert werden; iſt der Transport eines großen Schiffes notwendig, ſo werden mehrere Docks ein⸗ andergereiht, in dem die Zwiſchenwände entfernt werden. Ein Schiff von 150 Meter Länge benötigt ſpielsweiſe ſechs derartige Dockwagen, deren Wände durch ein beſonderes Luftdruckſyſtem völlig waſſer⸗ dicht abgeſchloſſen ſind. Jeder Wagen iſt mit einem eigenen Elektromotor verſehen. Der Dampfer, der auf dem Ueberlandweg vom Atlantiſchen Ozean in das Mittelmeer gelangen will, läuft in das rollende Baſſin genau ſo ein wie in ein Dock, wobei er natürlich durch Taue gegen Beſchädigungen geſichert wird, und wird dann mit einer Geſchwindigkeit von 50 Stundenkilometern fortbewegt. Gefährliche Wette/ von Ebrich Körsind „Gewiß,“ es war furchtbar leichtſinnig von mir“, gob die junge Amerikanerin kopfnickend zu und lächelte ein wenig ſchuldbewußt,„es war eine rich⸗ tige Dummheit, ſolch eine Wette einzugehen!“ Sie zuckte die Schultern.„Aber es war für mich auch eine Lehre, die ich nie vergeſſen werde! Und oben⸗ drein“— nun zeigte die junge Frau in einem rei⸗ zenden Auflachen ihre ſchönen Zähne—„obendrein lernte ich bei dieſer Gelegenheit meinen Mann ken⸗ nen, und das wiegt alles andere auf!“ Sie blickte nachdenklich vor ſich nieder, um dann, ihre hellen Augen mit einem beluſtigten Ausdruck Umherſchweifen laſſend, fortzufahren: „Nun ſind ſie natürlich ſehr neugierig geworden, wie ich ſehe. Alſo werde ich Ihnen erzählen, wie es geſchah. 5 f Wie ich ſchon ſagte, lernte ich durch dieſe leicht⸗ ſinnige Wette meinen Mann kennen. Und zwar in Neuyork, im Darkwood⸗Building, das in der Nähe des Central⸗Parks, in der ſiebenten Avenue ſteht. Das heißt, eigentlich lernte ich ihn oben am Dach kennen, achtundzwanzig Stockwerke über dem Erd⸗ boden, und zwiſchen zwölf und ein Uhr nachts! Sie ſehen mich verſtändnislos an. Das begreife ich. Sie werden bald ſehen, daß es ſich genau ſo verhielt. 5.. 5„ 5 95 ich Fliegerin bin, wiſſen ſie alle. Nicht aber, daß ich auch leidenſchaftlich ern.. abſpringe,— Gefährlich?— Nun, wie mans nimmt. 960 denke, es droht einem dabei nicht mehr Gefahr, als in den belebten Straßen irgend einer modernen Großſtadt. 35%%%ͤ ĩ ᷣↄ VVT . es zu meiner eigenartigen und leichtſinnigen Wette kam, dürfte weniger intereſſteren. Kurz und gut, ich ſchloß eine Wette ab, daß ich nachts zwiſchen zwölf und ein Uhr mitten über Newyork mit einem Fallſchirm von einem Flugzeug abſpringen würde. Alſo ſtartete ich eines ſchönen Abends mit meiner Sportmaſchine, die ein Freund von mir flog, von einem der Flugplätze nahe der Stadt. Bald ſchon 0 iber dem endloſen Häuſermeer deſſen zahlloſ Wir flogen in ungefähr achthundert Meter Höhe, als ich beſchloß, abzuſpringen, da wir uns in der Nähe des Central⸗Parks befinden mußten. Meiner Berechnung nach würde mich der geringe Wind dann im Park landen laſſen, wobei ich auf mein Glück rechnete, nicht mit irgendeinem Baum in unliebſame Berührung zu kommen. Ich ſtieg auf den Rand des offenen Flugzeuges, meine Maſchine beſchrieb eine flache Kurve und ich ſprang ab. Nach kurzem Fall riß ich an der Leine, es gab einen Ruck und ich hing, ſauft pendelnd, unter dem rieſigen, hellen Pilz. Sicher wie in Abrahams Schoß kam ich mir vor, beobachtete unſer Flugzeug, das, nachdem es mich einige Male umtreiſt hatte, in der nächtlichen Dunkelheit verſchwand, um heimzufliegen. wie wir es verabredet hatten. Bald ſchon gewährte ich einige Wolkenkratzer, die unter mir emporragten, dunkle Ungetüme, die trotz der ſpäten Stunde mit hunderten und tauſenden glimmender Lichtaugen in die Nacht hinausſtarrten. Vom einigen Dächern auch taſteten grelle Schein⸗ werfer mit ihren weißen Lichtarmen zum Himmel empor, oder zu anderen Dächern hinüber. Wi aber würde ich landen? Hoffentlich im Cen⸗ tral⸗Park! Ein großer dunkler Fleck unter mir konnte dieſer Park wohl ſein. Doch war die Orieu⸗ tierung zu dieſer Stunde, und da es ziemlich dunſtig war, ſchwierig. Und wenn ich am Park vorbeige⸗ trieben wurde? Ein unbehagliches Gefühl überkam mich. Was, wenn ich nicht im Park landete, viel⸗ leicht überhaupt nicht auf einem freien Platz, oder einer Straße, ſondern auf einem der Hochhäuſer, an einem Schornstein, einem Turm, einem Dach? a Ich hatte keine Zeit, mir dieſe Möglichkeit wei⸗ ker auszumalen, da es unter mir nun raſch empor⸗ wuchs— Häuſer, Häuſer, nichts als dunkle, hohe, ſteilaufragende Häuſer. Und nun ſah ich deutlich daß ich nicht im Central⸗Park landen würde, ſon⸗ dern dran vorbeitrieb! 3 ö Dann tauchte zu meinen Füßen, wie ein hoher Fels aus einem ſchwarzen Meer, hoch über die um⸗ gebenden Häuſer emporragend, das ſteile, turmartige Moderner Fliegender Holländer: Panzer⸗Bopt als Zielbbot für Englands Luftwaffe Zwei der drahtlos geſteuerten Panzerboote in voller Fahrt, die als Zielbvote für die engliſche waffe gebaut worden ſind. Das geſpreugte Deukmal In Pontivy, in dem bretoniſchen Departement Morbihan, wurde von Autonomüſten das Frei⸗ heitsdenkmal durch einen Sprenganſchlag teilweiſe zerſtört. (Aſſoeiated Preß, Zander⸗M.(3) Typiſch für Amerikas Arbeitsloſenproblem Dieſer Arbeitsloſe, einer der Millionen arbeits⸗ loſer Amerikaner, ſuchte ſich den Autoparkplatz aus, der für den Sprecher des Kongreſſes in Waſhington reſerviert iſt, um ſich in der Zeitung den Stellenmarkt anzuſehen. Einer von vielen. Bei dem Umfange iſt das Arbeitsloſenproblem ein Hauptpunkt auf dem Programm des demnächſt zuſammentretenden Kongreſſes. ;. dpfßßßf ff Ingenieur Maehl hat ſogar für ſeine„Nauto⸗ Straße“, deren Erſtellungskoſten ſich nur auf 6 Mil⸗ liarden Franken belaufen werden, bereits die Strecke vorgeſehen. Sie ſoll an der Mündung der Gironde beginnen, ſodann dieſen Fluß entlang bis Bordeaux verlaufen, dem Tal der Aude folgen und im Süden Dach eines der älteren Hochhäuſer dieſer Gegend auf. Zu meinem Schreck ſah ich, daß ich direkt auf dieſen Turm zutrieb. 5 Wenige Sekunden ſpäter ſchon ſchlug ich hart gegen das ſteile Schieferdach. Sofort verſuchte ich, mich feſtzuhalten, mich irgendwo anzuklammern. Meine Hände glitten jedoch ab, kein Vorſprung, nichts bot ihnen Halt. Ich glitt an der glatten Fläche hinab, fiel—. In dem Augenblick, da ich einen Angſtſchrei ausſtieß, ſtrafften ſich die Leinen meines Fallſchirmes mit einem Ruck, hielten mich feſt—— ich hing. Nun kam mir jäh der ungeheure Leichtſinn mei⸗ nes Beginnens zum Bewußtſein. Aber nun war es zu ſpät. Ich hing dort oben, ſah tief unter mir die blinkende Perlenſchnur der Bogenlampen der ſie⸗ benten Avenue, hörte das Rattern und Hupen von Autos, das wie aus einer anderen. unerreichbar fernen Welt zu mir heraufdrang. Aus manchen Fenſtern glomm noch traulicher Lichtſchein, blinkte ruhig und ſicher zu mir empor, nahe und doch unend⸗ lich fern. Da ſtieg die Angſt in mir empor, ein Gefühl, das ich noch nicht kennengelernt hatte— da rief ich gellend um Hilfe. Aber keine Antwort kam, mein Ruf ſchien an kein Ohr zu dringen, erreichte von dieſer Höhe wohl kaum die Straße. Und ob in meiner Nähe überhaupt noch jemand wachte. Ob jemand auf einen kleinen Schrei aus der Nacht ach⸗ ten würde?— Wieder ſchrie ich, ſo laut ich konnte. — Keine Antwort, kein Lebenszeichen. Verzweifelt verſuchte ich, die bleinen Schiefer⸗ tafeln des Daches zu lockern, um ſo vielleicht hinab⸗ klettern zu können. Und da, als ich mich zerrend und ungeſtüm gegen das Dach ſtemmte,— da er⸗ klang plötzlich über mir ein Geräuſch, das mich wie gelähmt ſtillhalten ließ. War da nicht eben etwas — geriſſen? Ich blickte empor, und bei dieſer klei⸗ nen Bewegung vernahm mein Ohr wieder über mir das trockne Geräuſch zerreißenden Stoffes. Herr im Himmel— der Fallſchirm zerriß! Riß wohl an der Stelle ein, da er ſich irgendwo feſtgehakt hatte— im nächſten Augenblick ſchon konnte ich tödlich abſtürzen! Regungslos, auch die kleinſte Bewegung ver⸗ meidend, kaum atmend, hing ich dort oben zwi⸗ ſchen Leben und Tod. Ich wagte nicht mehr zu non Beziers am Grand Vendres⸗See in das Mittel⸗ meer münden. In Fachkreiſen wird das intereſſante Projekt als durchaus ausführbar bezeichnet, und man darf geſpannt ſein, wie ſich die franzöſiſche Kammer, die das weitere Schickſal des Planes zu entſcheiden hat, dazu ſtellen wird. ſchreien, hing und wartete, wartete— lange, unend⸗ lich lange, furchtbare Minuten, die mir wie Stunden, wie Tage erſchienen. Plötzlich vernahm ich unter mir eine Stimme. Ich konnte die Worte nicht verſtehen, wagte auch nicht, zu antworten, oder ſonſt ein Lebenszeichen von mir zu geben. Ohne Bewegung hing ich, horchte nach oben, von wo dieſes furchtbare trockne Geräuſch gekommen war, vielleicht gleich wieder kommen würde.— Erneut rief eine männliche Stimme unter mir, wohl aus einem Bodenfeſter des Turm⸗ daches, rief mehrmals laut und dringend. Dann ſchwieg ſie, und nun war eine unheimliche, ſauſende Stille um mich, in der ich nur das jagende Pochen meines Herzens hörte. Plötzlich wurde ich von milchigweißem, grellen Licht geblendet. Der Scheinwerfer eines nicht weit entfernten Wolkenkratzers hatte ſich auf mich ge⸗ richtet, hüllte mich in ſeinen blindmachenden Nebel. Ich wagte nicht, den Kopf abzuwenden, ſchloß die ſchmerzenden Augen. Wiederum rief nun die Stimme unter mir. Ich war verzweifelt, da ich nicht antworten konnte. Faſt unerträglich war die Span⸗ nung in mir, ich war nahe daran, eine heftige, erlöſende Bewegung zu machen— da hörte ich, wie es unter mir, nahe klopfte. Dann wieder, und dann vernahm ich das Brechen und Fallen von Schiefer⸗ platten. Und nun wußte ich, dicht unter mir klet⸗ terte jemand am Dach empor, nahte die Rettung!— Ich weiß nur noch, daß dann ein Männerkopf neben mir auftauchte dann verlor ich das Bewußt⸗ ſein. So wurde es mir erſpart, das Weitere, die äußerſt ſchwierige und gefahrvolle Beraung vom Dache mitzudurchleben.— Nun, ich wurde heil und geſund herabgebracht.— 2 85 In dem tapferen Retter aber, der ſein Leben für eine Unbekannte einſetzte, der mich vor einem furcht⸗ baren Tode bewahrte, lernte ich meinen Mann ken⸗ nen! Und das war das Gute an dieſem Erlebnis, außer der Lehre, die ich bekam.— Manchmal denke ich, es ſollte wohl ſo ſein, ich ſollte dieſe törichte Wette eingehen“%%%ͤͤͤ VNXNVow Die Erzählerin ſchwieg, blickte mit einem klei⸗ nen, ſchönen Lächeln umher und fügte dann hinzu: „Sy war es alſo doch gut und— meine Wette 5. Seite Nummer 593 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Dezember 1938 Naur vlib ulla — Der Streit um die„Venus im Rübeufelbe“, Die, wie bekannt, in den letzten Wochen die fran⸗ ööſiſchen Kunſbkretſe in Wallung verſetzte und die Oeffentlichkeit zum Lachen brachte, ſteht vor ſeinem Abſchbuß. Die Venus, eine vollendet ſchöne Marmor⸗ ſtatne, war im Mai 1937 von einem Bauern in der Gegend von Saint Etienne im Loire⸗Departement beim Pflügen in deſſen Rübenacker aufgefunden worden. Der gewitzte Landwirt ſtellte die herrliche Plaſtik in ſeinem Hofe gegen Entrichtung eines Ein⸗ trittsgeldes zur Schau, denn die Nachricht von dem Funde hatte ſich bald im ganzen Departement her⸗ umgeſprochen. Kenner, die die Venus in Angenſchein nahmen, bezeichneten ſie als erleſenes Kunſtwerk der gallo⸗romaniſchen Epoche und bald darauf wupde die antike Schönheit durch ein beſonderes Dekret unter ſtaatlichen Denkmalsſchutz geſtellt. Schon witterten die Altertumsſorſcher Morgenluft, als wie eine Bombe die Nachricht platzte, daß die Venus im Rübenfelde weder alt, noch gallo⸗romaniſch, ſondern das Werk des fungen, bis dahin völlig unbekannten italieniſchen Bildhauers Cremoneſe ſei. Cremoneſe, ein früherer Schitler der Kunſtakademie von Saint Etienne, gab ohne Umſchweiſe zu, micht nur der kitnſtleriſche Urheber der Venus zu ſein, ſondern erzählte in allen Einzelheiten das Viirum und Wie dieſer heiteren Venus⸗Geſchichte. Cremoneſe hatte die Venus, deren Naſe, Beine und Arme er ver⸗ ſtümmelte, um ihr den antiken Anſchein zu geben, in das Rübenfeld vergraben, in der Hoffnung, nach deren Entdeckung leichter bekannt zu werden. Der Schlich des jungen Bildhauers paßte jedoch den amt⸗ lichen Kunſtſchätzern nicht in ihren Kraum und Frankreich drohte ſich, wie einſtmals wegen der Funde von Clozel, in zwei gegnertſche Lager zu spalten: Hie Cremoneſe— hie gallo⸗romaniſche Ve⸗ nus. Obwochl die höchſte Stelle, das Mimiſte rium für Schöne Künſte, das letzte Wort noch nicht ge⸗ ſprochen hat, ſteht bereits ſoviel wie feſt, daß Cre⸗ moneſe der Schöpfer der viel umſtrittenen Venus iſt. Ein findiger Journaliſt hat nämlich fetzt auch das junge Mädchen ausfindig gemacht, das Cre⸗ moneſe für ſeine Venus zu Modell geſtamden hat. Es iſt eine funge, in einem Lyoner Nachtlokal be⸗ ſchäftigte Polin, die mit ſichtlichem Stolz bekennt: „Ich bin die Venus aus dem Rübe nacker“. * — Am Vorabend der Parlamentswahlen in Jugo⸗ Hawien, alſo am 12. Dezember, wurde in der Umge⸗ bung von Belgrad ber langgeſuchte und gefürchtete Räuber Miloje Jgnatiewitſch Koreja erſchoſſen. Wie ſonderbar es auch klingen mag, ſo ſtand der Tod die⸗ ſes Räubers doch mit den Parlamentswahlen in Zuſammenhang. Koreſa wurde vor zwei Jahren wegen mehrerer Raubmorde zum Tode verurteilt. Vor der Vollſtreckung dez Todesurtefls gelang es Korela, auf noch ungeklärte Weiſe aus dem Gefäng⸗ nis zu entkommen. Seither verfolgte ihn die Poli⸗ zei vergeblich, obwohl ſie genau wußte, daß er ſich in den Dörfern füdlich von Belgrad herumtreibe. Auch während dleſer Zeit verübte der Räuber mehrere Dishſtzhle und Raubüberfälle. Auch an der Agita⸗ tion für bie Parlamentswahlen nahm er anſcheinend lebhaften Antefl. Lokale Politiker der Oppoſitions⸗ parkelen kamen mit bert Räuber in Verbindung und verſprachen ihm eine Begnadigung, falls er durch Terror die Bauerubevölkerung zwingen werde, für die Oppoſttion und gegen die Regierung zu ſtimmen. Koreja ſandte durch ſeine Vertrauensleute Mittei⸗ lungen an Anhänger der Regierung, daß er ſie töten werde, falls ſie ihre Tätigkeit für die Regierung nicht einſtellen würden. Am Tage vor den Parla⸗ mentswahlen begegnete Roreja in einem Wald dem Bauern Dragomir Radoſavljevitſch und gab ihm den Auftrag, ſeinem Dorfſchulzen mitzuteilen, er möge bel den morgigen Wahlen ſeine Stimme für die Op⸗ poſition abgeben, da u er ſonſt ein Kind des Todes wäre. Der Bauer Dragomir begleitete eine Zeit⸗ Wind auf Alaska 11 f HOMAN vod JoHANNES THRALOW Der Oberſteward geleitet die Dame an Stelle des Börſenmaklers, deſſen Glatze dem Tiſch ſonſt einen milden Glanz verlieh, auf den vierten Platz. Die auffallende Perſon aber iſt Harriet. Gerade ſpielt die Muſik einen neuen Walzer, der feine bewährte Lannerſche Romantik ſchamhaft hin⸗ ter Saxophonen verbirgt, und Miſter Rice hält es plötzlich für angebracht, Sekt zu beſtellen. Und es ſet der letzte Abend an Bord, ſagt er habel, und morgen werde man in Neuyork ſein. Er weiß es, und die andern wiſſen es auch, und us gibt an Bord niemand, der es nicht wüßte, aber nichtsbeſtoweniger iſt das an ſaſt allen Tiſchen die unerläßliche Einleitung zur heutigen Unterhaltung, Und Miſter Rice unterhält ſich. Mit Harriet. Und Harriet entflammt ihn durch ein ſchönes und tiefes Intereſſe fütr Büchſenfleiſch. Nelly tut jedoch, als ſeien ihr„Pa“ und die Neue berhaupt nicht da. Nur einſchenken darf Pa! Und ſo eine Anrede wie„Miſter Ellington“, ſagt ſeine Tochter, ſet ihr zu lang, und ſie werde Jim einfach„Jim“ nennen! Darauf trinkt ſie dann Brüderſchaft mit ihm. „Was biſt du eigentlich, Jim“, fragt ſie,„ich meine ſo von Beruf?“ „Nichts“, ſagt Jim ſchlicht. „Wie intereſſant!“ begeiſtert ſich Nelly.„Erſt hab ich geglaubt, du ſeiſt Schriftſteller oder Mädchen⸗ Adler oder ſonſt etwas Gruseliges. Aber nichts iſt vielleicht noch viel ſchöner. Das kann alles ſein!“ „Aber Baby!“ mahnt Miſter Rice zaghaft. „Laß mich. Pa!“ bedeutet ſie ihm ſedoch.„Im iſt mein Ilm, der geht dich gar nlchis an! Und dann, bitte, nenn mich nicht immer Baby, Pa! Wenn du immer Babn ſagſt. könnte Ilm ſich veran⸗ laßt fühlen, mich bet Gelegenheit auf den Schoß zu neßmen, und vielleicht wäre dir das dann auch wfe⸗ 5 5 5 ber nicht recht.“ 5 2 8 8 8 lang den Räuber und zog in einem Augenblick, als der Räuber vor ihm ſchritt, bletzſchnell einen ver⸗ ſteckten Revolver aus der Taſche und ſchoß den Räu⸗ ber von rückwärts nieder. Da auf den Räuber ein Kopfpreis von 20000 Dinar ausgeſchrieben war, mel⸗ dete ſich der Bauer ſofort bei den Behörden und ver⸗ langte ſeine Belohnung. Doch die Polizei unterſuchte den Fall und ſtellte feſt, daß auch der Bauer Drago⸗ mir ein Mitglieb der Näuberbande Koreſas war und verhaftete ihn, ſtatt ihm den Kopfpreis auszuzahlea. * — Die Londoner Anwaltskammer hatte ſich mit dem Verhalten des Rechtsanwalts William Mitchell Acht Todesopfer der Kälte in Velglen anb. Brüſſel, 22. Dezember. In ganz Belgien ſind ſeit Mittwoch abend ſtlarke Schneefälle zu verzeichnen. In den Ar⸗ deunen und in der„Fagnes“ in Oſtbelgien hat die Schneedecke eine Höhe von 40 Ztm. erreicht. In Brüſſel und Mittelbelgien liegen etwa 10 Ztm. Schnee. Die Temperaturen ſind leicht geſtiegen, jedoch werden immer noch g bis 15 Grad unter Null gemeldet. Die Kälte hat am Donnerstag acht Todesopfer gefordert. Die Schiffahrt auf der Maas iſt infolge der Vereiſung völlig lahmgelegt. Mehrere Berg⸗ werke in der Nähe von Lüttich und in der Borinage mußten vorübergehend ſtillgelegt werden, da die Maſchinen durch die Kälte zum Teil unbrauchbar ge⸗ worden ſind. Krähenſchwarm fällt über ein Kind her dnb. Warſcha n, 22. Dezember. Ein ungewöhnlicher Vorfall, bei dem ein fünfjäh⸗ riges Kind zu Tode kam, ſpielte ſich in Luck in Oſt⸗ polen ab. Dort fiel ein Schwarm ausgehungerter Krähen Über ein Mädchen her, das ſich auf einer Dorfſtraße befand und zerhackte mit den Schnübeln den Kopf des Kindes ſo ſehr, daß es kurze Zeit darauf ſtarb. Schwer vorbeſtrafter Berufsverbrecher hingerichtet unb. Berlin, N. Dezember. Am heutigen Donnerstag iſt der am 10. Novem⸗ ber 1903 geborene Karl Schülk hingerichtet worden, der durch Urteil des Sondergerichts bei dem Landgericht Stuttgart vom 16. Dezember ds. Is. zum Tode verurteilt worden iſt. Schülke, ein ſchwer vorbeſtrafter Berufsverbrecher, gegen den Siche⸗ rungsverwahrung angeorönet war, hat am 6. Dezem⸗ ber 1938 auf einem Gefangenentransport zwei Be⸗ amte angegriffen und zu töten verſucht, um entflie⸗ hen zu können. Autobus vom Zuge erfaßt 3 Tote, 19 Verletzte anb. Braunſchweig, 22. Dezember. Wie die Reichsbahndirektion Hannover mitteilt, durchbrach am Donnerstagnachmittag bei dem Bahn⸗ hof Thiede an der Strecke Bernebur g Braunſchwelg ein Autobus die für einen im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Perſonenzug geſchloſſene Schranke. Der Kraftwagen wurde durch den Zug zur Seite geſchleudert und be⸗ in der bekannten Scheidungsgeſchichte befaßt, die vor einiger Zeit zwiſchen der amerikaniſchen Milliowen⸗ Erbin Barbara Hutton und ihrem früheren Gatten, dem in Dänemark geborenen Grafen Curt Haug witz ausgefochten wurde. Graf Haugwitz war in London verhaftet worden unter der Beſchuldigung, ſchwere Drohungen gegen ſeine Frau ausgeſtoßen zu haben. Die Quelle dieſer Beſchuldigung war RA. Mitchell, der vorher der juriſtiſche Berater beider Ehegatten, im Scheidungsprozeß aber der Auwalt der Frau gegen den Mann war. Die Aeußerungem, die als Drohungen gedeutet wurden und den Grund zu ſeiner Verhaftung bildeten, hätte Graf Haugwitz dem Auwalt gegenüber zu einer Zeit gemacht, als er Mr. Mitchell noch für ſeinen Rechtsvertreter halten konnte. Die Anwaltskammer ſagt in ihrem Spruch, das Verhalten des Amwalts ſei tadelnswert in fol⸗ genden Punkten: Er habe die ihm unter ſolchen Um⸗ ſtänden gemachten Aeußerungen des Grafen zu deſſen Schaden und zu Gunſten ſeiner ſpäter aus⸗ ſchließlichen Mandantin ausgenutzt. Er habe den ſchädigt. Von den Inſaſſen des Autobuſſes ſind drei Perſonen getötet, vier ſchwer und 15 leicht verletzt worden. Die Verletzten wurden den Braunſchweiger Krankenhäuſern zugeführt. Geheimnisvoller Juwelenraub auf einem Dampfer anb. Brüſſel, 21. Dezember. Auf dem belgiſchen Dampfer„Eliſabeth Ville“ ſind während der Fahrt von der Kongo⸗Kolonie nach Belgien Diamanten und Goldbarren im Werte von 17 Millionen Franken, die im Stahlſchrank des Dampfers aufbewahrt waren, ge⸗ ſtohlen worden. Merkwürdigerweiſe waren an dem Stahlſchrank keinerlei Zeichen eines gewalt⸗ ſamen Einbvuches feſtzuſtellen. Als der Dampfer am Mittwoch in Antwerpen eintraf, begaben ſich ſofort zahlreiche Gerichtsbeamte an Bord, während ein Aufgebot von Poliziſten jede Verbindung zwiſchen dem Dampfer und dem Feſt⸗ land verhinderte. Banditen überfallen ein Poſlamt dnb. Paris, 22. Dezember. Wie aus Marſeille gemeldet wird, haben fünf ſchwer bewaffnete maskierte Banditen das Poſtamt von Eſtaque bei Marſeille überfal⸗ len und ausgeraubt. Die Verbrecher fuhren mit einem Kraftwagen vor dem Poſtamt vor, dran⸗ gen in die Räume ein, und zwar kurz nach 19 Uhr, in einer Zeit, in der ſich nur wenige Angeſtellte im Amt befanden, die mit vorgehaltenen Revolvern in Schach gehalten wurden. Den Banditen fielen 150 000 Franken in die Hände. Mit dieſer Beute entkamen die Räuber. Die Polizei machte ſich ſofort an die Verfolgung und hat inzwiſchen auch den von den flüchtewden Banditen verlaſſenen Kraftwagen in einem Vorort von Marſeille gefunden. Enaliſcher Dampfer im Oereſund geſunken anb. Kiel, 21. Dez. Der engliſche Dampfer„Jeanne“ iſt auf 53 Grab 3,8 Minuten Nord und 12 Grad 30 Minuten Oſt ſüb⸗ östlich der Ellektid⸗Hage⸗Leuchttonne an der Norb⸗ ausfahrt des Oereſundes geſunken. Küflenwachflugzeug abgeſtürzt anb. San Antonio(Texas), 20. Dez. Ein Flug⸗ zeug der Küſtenwache geriet während eines Fluges in Brand und ſtürzte ab. Die vier Juſaſſen wurden getötet. Miſter Rice zieht es unter dieſen Umſtänden vor, ſich wieder zu Harriet zu flüchten und Ilm ſeiner Tochter zu überlaſſen. Und die redet ſo ausgiebig auf ihn ein, daß ſie gar nicht merkt, wie er immer ſtiller wird. Doch ſelbſt das Abſchiedsdinner in der erſten Kajüte eines großen Ozeandampfers nimmt ein⸗ mal ein Ende. Nur die dicke und lange Zigarre, die Jim von Miſter Rice bekommen hat, ſcheint un⸗ endlich zu ſein. Nelly zappelt ſchon auf ihrem Stuhl. „Wenn du ſo weiter machſt, Jim, wirſt du noch fett“, meint ſie.„Grenzenlos faul biſt du ſchon!“ „Wieſo?“ „Daß du mal mit mir tanzen könnteſt, iſt dir wohl noch nicht eingefallen?“ „Gleich.“ Jim fühlt ſich erheblich in ſeinen Bemühungen geſtört, kreisrunde Rauchkringel zu erzeugen. „Ich finde, du vernachläſſigſt mich jetzt ſchon“, ſagt Nelly, als ſich ein formvollendeter Füngling vor ihr verneigt. Und der Formvollendete möge ihr den neuen Tanzſchritt zeigen, fügt ſie mit einem Triumphblick hinzu, der ihr geeignet ſcheint, in Jim wilde, eiferſüchtige Regungen zu entfachen Auch Miſter Rice erhebt ſtch. i Harriet hat ſich begierig gezeigt, ſämtliche Kinder⸗ bilder von Nelly zu bewundern, und da Miſter Ryce leider nur acht Stück von der Sorte in ſeiner Brieftaſche hat, geht er die andern holen. In der Bar wollen Harriet und er ſich dann treffen. Das Ende all dieſen Aufbrüche iſt jedoch, daß ſich Jim jetzt Harriet allein gegenüber ſieht. „Es tut mir leid, Miß Foreſter“, ſagt er,„daß der Zufall Ihnen dieſen Streich ſpielte. Ausge⸗ rechnet an meinen Tiſch mußte man Sie ſetzen!“ „Es war kein Zufall“ „Wie bitte!“ 1 „Ich habe dleſe Begegnung ſelbſt veranlaßt.“ „Verzeihen Sie, aber das—“ „Verſtehen Ste nicht?“ „Nein.“ 5 „Würbe es Ihnen etwas ausmachen, mich auf Deck zu begleiten, Miſter Ellington? Sie werden noch immer rechtzeitig zu Ihrer Miß Rice zurllck⸗ kommen, denk ich.“ i i was ii nun etwas, worm 1c nicht ewelte, lächelt Jim und legt Harriet ihren Eisſuchs um die Schultern. Ein ſchöner Abend empfängt die beiden an Deck. Die tauſend Lichter erhellen noch die Umgebung der leiſe ſchwingenden Stadt. Mit ſtarker Bug⸗ welle pflügt ſie das ſchwarze Meer auf. Schon ſteht der Mond über dem Hortzont. Mit einzelnen Sternen beginnt ſich die Welt zu enthüllen. Immer neu iſt das Meer, immer neu iſt der Himmel, immer neu und bewegt iſt der lebendige Menſch. Harriet und Ilm ſtehen allein an der Reeling. Jim wartet und wundert ſich nicht. In bas ſanfte Rauſchen des Waſſers dringt aus der Ferne Muſik. f „Ich hab es nicht vergeſſen“, beginnt Harriet, „daß ich Sie nie wieder ſehen wollte.“ „O bitte, vergeſſen Ste es, Miß Foreſter“, meint Jim freundlich, und es iſt windſtill genug, daß er ihr eine Zigarette anbieten kann.„Ich nehme an, daß Sie mir noch etwas zu ſagen haben?“ Harrtet läßt es zu, daß er ihr Feuer gibt und raucht nachdenklich. So ſehr leicht wird ihr das Sprechen nicht. Aber ſte iſt ſeſt eutſchloſſen, alles zu ſagen, was ſie zu ſagen ſich vorgenommen hat. „Ich habe über Ihre Worte nachgedacht, Miſter Ellington“, fährt ſte ſchlteßlich fort,„der Umſtand, daß ich Ihnen Dank ſchulde, berechtigte mich nicht etwas über Ihre Vergangenheit und Gegenwart zu erfahren.“ „Und ich erinnere mich, geſagt zu haben, daß Ste mir keinen Dank ſchulden, Miß Foreſter.“ „Das ſagten Sie. Aber darin haben Sie unrecht, und Sie wiſſen das auch ſehr genau. Sie haben mich vor einer Ehe mit Miſter Rubber gerettet. Gerettet, Miſter Ellington! Nach allem, was ich fetzt weiß, muß ich dieſes Wort gebrauchen. Und hler an Bord haben Sie mich von ihm befreit. Das kann unmöglich nur mit Ihren Geſchäften zu tun haben.“ 5 „Mehr als Ste denken“, ſagt Jim. 5 „Aber es geht auf alle Fälle auch mich an!“ ſchneidet ihm Harriet ſeinen Widerſpruch ab.„Und Sie können mich nicht hindern, Ihnen dankbar zu ſein! Wenn ich mich aber ſo ſehr dagegen wehrte, ſo bitte ich Sie, das aus meiner Vergangenheit zu La Jana die bekannke Tänzerin, tritt an dem am 28. Dez im Roſengarten ſtattfindenden„Meiſterabend froher Unterhaltung“ neben anderen beltebten Künſtlern auf. Grafen nicht davon unterrichtet, daß nach dieſen Aeußerungen ſein Verhältnis zu ihm als Rechts⸗ berater und Anwalt aufgehört habe. Er habe auch den Grafen nicht darauf aufmerkſam gemacht, daß als Folge dieſer Aeußerungen ein Verfahren gegen ihn eingeleitet werde oder eingeleitet werden könne. Die Kammer verurteilte den Anwalt zum Erſatz der Koſten, die dem Grafen Haugwitz aus dem Ver⸗ fahren entſtanden ſind. Von ernſteren Schritten es gen Mitchell wurde Abſtand genommen mit der Be⸗ gründung, daß fein unkortektes Auftreten durch mangelnde Erfahrung entſchuldigt ſei und nicht ehr⸗ loſen Motiven entſprang. * — Einen ſchanerlichen Anblick bot eine Droſchke, die langſam durch die Straßen der Stadt Marburg an der deutſch⸗fugoſlawiſchen Grenze fuhr. Das Droſchkenpferd trottete gemächlich aus einer Straße in die andere. Im Rückfitz ſag zurückgelehnt und un⸗ beweglich der Droſchkenkutſcher Er hielt die Zügel in der Hand, aus ſeiner Bruſt ragte der Schaft eines langen Meſſers. Es war ſpät abends und es dauerte eine Zeitlang, bis die erſtarrten Zuſchauer die Po⸗ lizei alarmierten. Dieſe hielt den Wagen auf und ſtellte feſt, daß der Kutſcher ermordet worden ſei. Bald konnte auch der Täter ergriffen werden. Es war eine Freund des Kutſchers, mit dem er zuſam⸗ men in einer Vorſtadtkneipe gezecht hatte. Sie waren zuſammen im Wagen in die Stadt zurückgefahren, dabei in Streit geraten und der Freund hatte dem Kukſcher das Meſſer in die Bruſt geſtoßen. Dann war er davongelaufen und hatte den Wagen mit dem ermorbeten Freund weiterfahren laſſen 1. Auf dem Mont⸗Cenis⸗Paß in den Sauber Alpen wurde dieſer Tage ein aus mehreren Gen⸗ darmen beſtehender franzöſiſcher Grenzpoſten in ſeiner Schutzhütte völlig eingeſchneit. Erſt nach dre Tagen konnten die Gendarmen durch eine Scht⸗ patrouille des in Lanslebourg liegenden 99. Alpen⸗ jägerregiments aus ihrer gefährlichen Lage befreit und trotz elner ſtellenweiſe bis zu zwei Meter kie⸗ ſen Schneedecke wohlbehalten zu Tal gebracht wer⸗ den. Ruch die n-S weer Rationen Atöc det du duech beinen Mitglieds- peittag jur ns9.! verſtehen. f 1 worden, das helßt in der Welt des Vartetes und des Zirkus. Dieſe Welt iſt ganz anders als die meiſten Menſchen ſich vorſtellen. Artiſten haben keine Het⸗ Ich bin bei meiner Mutter groß ge⸗ mat oder ſind ihr zumeiſt fern. Doch un ſo feſter wurzeln ſie in ihrer Familie, ſind ſie mit den Men⸗ ſchen verwachſen, mit denen das Leben ſie in Be⸗ ziehung bringt. Da muß alles klar ſein! Wie die Seile, denen ſte ſich anvertrauen ſollen, prüfen ſie mißtrauiſch die Menſchen, die ihnen entgegentreten, Wer täglich ſein Leben aufs Spiel ſetzt, liebt keine Undurchſichtigkeiten. Jedenfalls bin ich ſo von meiner Mutter erzogen worden. Ich bitte Sie alſo⸗ mir zu verzeihen, Miſter Ellington.“ „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen.“ i „Doch! Ich hatte wirklich kein Recht, mich in Ihr Geheimniſſe zu drängen.“ Auch Jim iſt bewegt. Die Einfachheit und Klar⸗ heit des ſchönen Mäbchens trifft ihn tiefer als kh lieb iſt. Er preßt ſeine Lippen aufeinander und ver⸗ ſenkt ſeinen Blick in das Schäumen unter ihm, als ſei dort eine Löſung zu finden. n „Ich danke Ihnen dafür“, ſagt er dann,„daß Sie ſich um mich bemüht haben, Miß Foreſter. Aber e Sie mir, meine Geheimniſſe gehören nicht mir“. „O bitte, reden Sle nicht mehr davon! Ich habe itber mich nachgedacht und weiß fetzt, daß nichts was Sie getan haben oder tun werden, mich von meiner Dankbarkeit entbinden kann. Ste haben nächſt meiner Mutter das meiſte für mich getan. Ihnen danke ich meinen unverſehrten Stolz und meins Selbſtachtung, ohne die ich nie mehr hätte glücklich werden können.“. „Jeder Menſch kann ſich im andern einmal ir⸗ ren“, meint Jim. 85 5 „Keine Frau darf ſich in dem Mann threr Wahl ſo ſehr irren, wie ich es Rubber helraten wollte.“ (Bortſetzong tolat) 1 e KU 0 7 e getan habe, als ich Mißen ** E n 4 —— Dez zember 1938 Aus Baden Freitag, 23. e Tote Helden kehrten heim In feierlicher Weiſe wurden, wie gemeldet, h Frontſoldaten, die während des Weltkrieges in der Schweiz als Internierte geſtorben waren, in ihre endgültige Ruheſtätte auf dem Lerchen⸗ berg bei Meersburg am Bodenſee überführt. (Atlantic, Zander⸗Multtplex⸗K.) Großfeuer vernichtet Jagdhaus Drei Jamilien wurden obdachlos Sulz bei Lahr, 23. Dez. Dos der Gemeinde gehbrige Jagdhaus„Zur Sonne“ iſt am Don⸗ nerstagnachmittag ein Raub der Flammen ge⸗ worden. Sowohl die Gaſtwirtſchaft, wie ouch das Wohn und Oekouomiegebände ſind bis auf die Grundmauern niedergebraunt. Drei Familien wur⸗ den durch das Großfeuer obdachlos. Außer der ört⸗ lichen Feuerlöſchpolizei wurde der motoriſierte Löſch⸗ zug ber Feuerwehr aus Lahr zur Hilfe gerufen, dem es nach ſtundeulangem Bemühen gelang, die ſtark bebrußten Nebengebäude vor den Flammen zu ret⸗ ten. Die Urſache des Brandes wird zur Zeit noch polizeilich unterſucht. Anfall oder Verbrechen? Junge Frau im Bach tot aufgefunden Bietigheim, 23. Dez. Abends gegen 6 Uhr wurde die 34 Jahre alte verheiratete Frau Elſa Bertſch, geb. Rapp, von hier im Schmledebach tot aufgefunden. Die junge Frau hatte ſich im Laufe des Nachmittags auf ihr Grundſtück begeben. Als ſie von dort nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, wurde die Suche nach ihr aufgenommen. Man fand ſie tot im Bach liegend auf. Die Handtaſche, die ſie bei ſich getragen hatte, lag in der Nähe des Baches. Ob verſchtedene Verletzungen im Geſicht auf einen Sturz oder auf ein Verbrechen zurückzuführen ſind, iſt noch nicht geklärt. Die Ermittlungen durch die Staatsanwaltſchaft ſind noch im Gange. Blick Felerſtunde vor dem Feſt Glückliche Stunden der Hortkinber h Ludwigshafen, 22. Dezember. Wie alljährlich, ſo rief Oberlehrer Neſſeler, der fetzt unſer Helmatmuſeum als Nachfolger Klee⸗ bergers leitet, aber ſeiner Arbeit für den hieſigen Berein Knaben⸗ und Mädchenhort dennoch treu⸗ bleibt, auch diesmal die Hortkinder zu froher Feierſtunde kurz vor dem Feſt zuſammen. Im gro⸗ zen Saale des„Pfälzer Hof“ in der Bismarckſtraße ſorgte ein großer Chriſtbaum für den Rahmen. Wäh⸗ rend nun am Dienstag die Betreuten aus den Hor⸗ ten im füdlichen Stadtteil, in Mundenheim und der Gartenſtadt aufgeboten waren, folgten am Mittwoch dieſenigen aus Frieſenheim und Ludwigshafen ⸗ Ropd, während heute, Donnerstag, die Beſcherung in den Horten ſelbſt folgt. Die gemeinſamen Feiern im„Pfälzer Hof“ geſtalteten ſich die Nächſtbeteilig⸗ ten ſelbſt aus mit allerhand turneriſchen und Mär⸗ cen⸗ Vorführungen, Gedichtanſaggen und Reigen. Frau Edeltraut Laux aus Mundenheim erfreute 1 Straße ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit Groß und Klein auch diesmal mit innigen Weiſen, die ſie ſelbſt begleitete. Gemeinſamer Geſang lleber alter Weihnachtslieder verſchönte die wohlvorberei⸗ teten Feierſtunden noch weiter. Was Ludwigshafens Polizei noltert h Ludwigshafen, 22. Dez. In der e einem Straßenbahnwagen der Linie 11 zuſammen. Der Autolenker mußte belm Ueberholen eines Radfah⸗ kers ſein Fahrzeug abbremſen, wobei es ſich durch die Glätte der Straße nach links herumdrehte und mit dem entgegenkommenden Straßenbahnwagen zu⸗ ſammenſtieß. Durch den Zu ammenſtoß wurde der per ſpnenkraftwagen auf die Gehbahn geſchoben, wobei 2 ältere Perſonen verletzt wurden. Ste wur⸗ den in das Krankenhaus aufgenommen. Der Kraft⸗ Endlich erwischt! Der Schrecken der Karlsruher Geſchäftswelt wei gefährliche Schwerverbrecher, die mit Piſtolen bewaffnet, nachts auf Raubzüge gingen Wie ergibt ſich daraus, daß ſie bei ihren nächtlichen Beute⸗ Karlsruhe, 23. Dez. Der Karlsruher Rriminalpolizef iſt es nach wochenlangen Bemühungen gelungen, zwei Einbrecher, die inſolge ihrer ſich von Zeit zu Zeit wiederholenden Einbrüche in Kauſ⸗ nud Geſchäftshänſer, eine ſtarke Beunruhigung in der Karlsruher Geſchäftswelt hervorgerufen hatten, unſchädlich zu machen. Bei den beiden Verbrechern handelt es ſich um zwei Burſchen aus Karlsruhe im Alter von 26 und 27 Jahren, die bereits vorbeſtraft ſind. Während der eine der beiden Verbrecher in der letzten Nacht in einer Karlsruher Vergnügungsſtätte dingfeſt ge⸗ macht wurde, konnte der andere im Laufe dez heuti⸗ gen Vormittags aus dem Bett heraus verhaftet werden. Die beiden Verhrecher hatten eg bei ihren Einbruchsdiebſtähle, inseſoudere auf Geld abgeſehen. Nahmen aber auch Waren, die ihnen gelegen waren, mit. In einem Falle gelang es den Burſchen, allein 1750 Mark in Bargeld und etwa 500 Mark in Schecks zu erbeuten. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe brutal die Einbrecher zu Werke gingen, zügen ſtets mit waffnet waren. noch eine Gaspiſtole, etwa 60 bis 70 Schuß Munition und eine Sammlung von Einbrecher⸗Werkzeugen in ihrem Beſitz. Das geſtohlene Geld und die ge⸗ raubten Waren konnten zum Teil noch ſichergeſtellt werden. Bis jetzt ſind die Verbrecher bereits ſieben ſchwerer Diebſtähle überführt. Es iſt aber anzunehmen, daß ihnen noch weitere Einbrüche insbeſondere Manſardeneinbrüche nach⸗ gewieſen werden künnen. In der Begleitung des einen der beiden Burſchen befand ſich eine Frau von 23 Jahren, die in einem der obengenannten Fälle den Aufpaſſer machte und auch ihren Anteil an der Beute erhielt. Sie wurde gleichfalls ſeſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Da die Verbrecher demnächſt wieder ein„Ding drehen wollten, iſt der gute Fang der Karlsruher Kriminalpolizei nur lebhaft zu begrüßen. ſtark geladenen Piſtolen be⸗ IMsden Died und Bergstraße Dreilähriger vom Auto geistet Schwerer Verkehrsunfall in Weinheim Weinheim, 23. Dez. Nachmittags gegen 13 Uhr 40, wurde der drei Jahre alte Junge des Kernmachers Auguſt Brand von hier, in der Grundelbacher Straße bei der Metzgerei Eiſenhauer hier, in dem Augenblick von einem hieſigen Per⸗ ſonenkraftwagen überfahren, als er die Straße über⸗ ſchreiten wollte, um zu ſeinem auf der anderen Straßenſeite ſtehenden Schweſterchen zu gelaugen. Das Kind war ſofort tot. Die Schuldfrage wird noch geklärt. 8. Am gleichen Nachmittag wurde der verheiratete Kaufmann Karl Hilkert und deſſen 15 Jahre alte Tochter, wohnhaft Wachenbergſtraße Nr. 27 hier, von einem Perſonenkraftwagen, der auf dem Gehweg fuhr, von hinten angefahren, o daß beide zu Fall kamen. Hilkert trug am linken Oberſchenkel und die Tochter am Halſe einen Blut⸗ erguß davon. . Betrunken am Steuer * Worms, 23. Dez. In betrunkenem Zuſtande fuhr der 30 jährige Geſchäftsmaun Guſtay Bethe mit ſeinem Kraftfahrzeug einen aus der Hochheimer Straße kommenden Perſonenkraftwagen au, wodurch erheblicher Sachſchaden entſtand. Gemäß Runderlaß des Reichsführers ½ und Chef der dentſchen Polizei wurde Bethe im Schnellverfahren mit vier Wochen Haft beſtraft. auf Ludwigshafen wagen wurde ſchwer, der Straßenbaßnwagen nur leicht beſchädigt. Ein Laſtkraftwagen beſchädigte in der Franken⸗ thaler Straße in Oggersheim eine dort aufgeſtellte Tankſtelle. Der Wagen fuhr in Richtung Fran⸗ kenthal davon. Sachſchaden etwa 130 Mark. 8 In der Heinigſtraße fuhr eine Zugmaſchine einen dort parkenden Perſonenkraftwagen an. Durch den Anſtoß wurden beide Fahrzeuge erheblich be⸗ ſchädigt. 0 In einer Wohnung in der Heinigſtraße gab es einen Zimmerbrand, wobei Gardinen und andere Gegenſtände im Werte von 300 Mark ver⸗ brannten. Der Brand wurde von der Feuerlöſch⸗ pölizei gelöſcht. 2 In einem Ludigshafener Kaffeehaus entwendete ein Unbekannter einen wertvollen Ring, der von einem Gaſt im Toiletten raum abgelegt worden war. * Einem Arbeiter von Mundenheim wurden aus dem Gartenhaus zwei Stallhaſen im Werte von 10 Mark geſtohlen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Deu te Pfalzbau⸗Konzertſaal: 17 Uhr Weißnachtsſeſer der Ne Dal, Ortsgruppe Mitte. Neuer Marktplatzt Welhvachtsmarkt. Pfalsban⸗Kaſſechaus: Rleinkunſtützunt, Kaffee Vaterland: Ronzert und Tonz. Boneriſcher Hell! Kenzert und Tanz Leſeſgal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet l bis 0 Uhr Lichtlplele: 10 Ufa⸗Palaſt im Pfalzban;„Ziel in den Wolken“.. Lichtſpiele: elden in Spaulen““— Ufa⸗Lichtſpiele: „Das Berlegenheitskind e„So ein 18 Einbrecher im Rathaus Aber ſie hatten in Hobenfachſen Pech U Hahenſachſen, 23. Dez. Einen frechen Ein⸗ bruch verübten im hieſigen Rathauſe bis jetzt unbekannte Diebe. Nachdem ſie vergeblich verſucht hatten den Treſor zu öffnen, durchwühlten ſie noch ſämtliche Fächer. Ihre ganze Beute beſtand in der Portokaſſe. Auch dem Nachbarhauſe Valentin Brun⸗ ner ſtatteten ſie einen„Beſuch“ ab. Mit Geld hatten ſie auch hier kein Glück. Dafür taten ſie ſich an dem friſchgebackenen Weihnachtsgebäck gütlich. Die Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Selbſtwählamt für Viernheim Im Lauf bes kommenden Jahres Viernheim, 22. Dez. Im Laufe des nächſten Jahres ſoll Viernheim in ein Selbſtwähleramt um⸗ gewandelt werden und dem Fernſprechamt Mann⸗ heim angeſchloſſen werden. Die Fernſprechkabel müſſen unterirdiſch gelegt werden. Zu dieſem Zweck murden bereits in zahlreichen Straßen die Gehwege aufgebrochen, um die Kabel legen zu können. Ebenſo ſollen die Hausanſchlüſſe möglichſt alle unter der Erbe durch Höfe und Gärten gelegt werden. Sonnwendfeier in Lamperiheim a Lampertheim, 23. Dez. Alten Sitten und Ge⸗ bräuchen erneut Geltung zu verſchaffen, iſt das Be⸗ ſtreben der neuen Zeit. Dieſem Zuge folgend, fand am Mittwochabend eine Sonnen wendfeier ſtatt, die von der HJ. dem J und der/ durch⸗ geführt wurde. Trotz der grimmigen Kälte mar⸗ ſchlerten, mit frohen Marſchliedern auf den Lippen, die Kolonnen der Formationen zum Altrhein, um dort die Sonnenwendfeier in würdiger Weiſe zu begehen. Danach folgte im Saale des„Tannhäuſer“ eine Julfeier. f Erſolgreiche Sinsheimer Kanarlenzüchter L. Sinsheim, 23. Dez. Mit der Ausſtellung des Kanarienzuchtvereins Sinsheim und Umgebung war auch eine Prämitierun'g verbunden, die ſol⸗ gendes Ergebnis hatte: Jungklaſſe(Selbſtzucht): Karl Kern⸗Sinsheim 306, Joſef Feierabend⸗Bad Rap⸗ penau 294, derſelbe 282, Joſef Michel⸗Sinsheim 237, Hch. Roſer⸗Bad Rappenau 225, derſelbe 216 Punkte. Allgemeine Klaſſe: Karl Kern⸗Sinsheim 306, Wil⸗ helm Brehm ⸗ Sinsheim 201, Wilh. Gelß⸗Sinsheim 279, Joſef Schellenberger⸗Sinsheim 267. Joſef 279, Joſ. Schellenberger⸗Sinsheim 267, Joſ. Michel⸗ Sinsheim 246, Och. Roſer⸗Bad Rappenau 246 Punkte. Brief aus Altrip * Altrip, 22. Dez. Anläßlich der notariſchen Uebertragung der Siedlerſtellen im 3. und 4. Reichs⸗ bauobſchnitt der Reichsſiedlung der Gemeinde Altrip, ließ es ſich die Altriper Siedlergemein⸗ ſchaft nicht nehmen, die Uebergabe der Häuſer mit einer ſchlichten Feier zu begehen. Am Wochenende lud der Gemeinſchaftsleiter alle Siedler nebſt ihren Familtenangehörigen zu einem Kameradſchaftsabend im Saale„Zum Karpfen“ ein. Zu Beginn begrüßte Gemeinſchaftsleiter Weber die geladenen Gäſte, insbeſondere den Vertreter des deutſchen Siedler⸗ bundes, Gaugruppenlehrwart Zerbſt⸗Neuſtadt, den Vertreter der Gemeinde als Trägerin der Sache 2. Bürgermeiſter Hook, als Vertreter der NS DA p Ortsgruppenleiter Pg. Seithel und den Kreis⸗ heimſtättenwalter der Daß Riithaler. Nach dem offiziellen Teil des Abends hatte man auch für einige vergnügte Stunden beſtens Sorge getragen. Siedlerkamerad Karl Hauk ſorgte im Verein mit der Hauskapelle trefflich für den humortſtiſchen Part und gab in Pfälzer Mundart ſelbſtverfaßte heitere Gloſſen über Geſchehenes in der Siedlung zum beſten. Auch das Tanzbein wurde zum Abſchluß tüchtig geſchwungen. Außer dieſen Piſtolen hatten ſie Nummer 598 Aus der Pfalz Das„packende“ Aulo war verunglückt Traurige Entdeckung auf nächtlicher Straße * Hertlingshanſen, 22. Dez. In der Nacht zum 20. Dezember ereignete ſich, wie bereits kurz gemel⸗ det, auf der Bezirksſtraße Hertlingshauſen— Alt⸗ leiningen ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mann tödlich und ein anderer ſchwer verletzt wurde. Der Verletzte R. Schindler aus Altleiningen wurde in das Krankenhaus nach Ludwigshafen gebracht. Bei dem Toten handelt es ſich um den bei Schind⸗ ler in Stellung geweſenen Willibald Denzer aus Otterbach. . Zu dem Unglück werden noch die nachſtehenden Einzelheiten berichtet: Zwei junge Leute von Hert⸗ lingshauſen ſuhren abends von Hertlingshauſen nach 4 — Hatſicets if,, Altleiningen und ſahen an dem Straßenrand am ſogenannten Talhauſe ein Auto halten. Sie ver⸗ muteten ein parkendes Auto und fuhren, ohne ſich darum zu kümmern, mit ihren Fahrrädern ihres Weges. Auf ihrer Rückfahrt zwiſchen 12 und 1 Uhr nachts hielt das Auto immer noch, gleichzeitig waren daraus ſchwache Hilferufe zu hören. Die beiden jun⸗ gen Leute entdeckten dann im Innern des Wagens einen Toten und einen Schwerverletzten und mel⸗ deten den Unfall. Nui u lbuiouyuu Q uuuſifuill Stadt im Winterkleie Ausgedehnte Schneefälle beſtimmten das winter⸗ liche Geſicht der Heidelberger Landſchaft am Don⸗ nerstag. Leichter, feiner Pulverſchnee, auf dem in der Umgebung ſchon vielfach die Schlitten zum erſten Mal in dieſem Jahr ausprobiert wurden. Auf den Höhen wurden gelegentlich bis zu 10 Zen timeter Schnee angetroffen und dort auch die erſten Skifahrer. In der Nacht auf heute Freitag nahm die Kälte bei klarem Sternenhimmel wieder erheblich zu. Die Verelfſung des Neckars zeigte eine weitere Zunahme, Eine Neunzigjährige. In Ztegelhauſen fei⸗ erte am 22. Dezember Frl. Anng Müller ihrer 90, Geburtstag. Ein Abend froher Unterhaltung am 29. Dezem⸗ ber in der Stadthalle ſteht im Zeichen der bekannten Tänzerin La Jana. Zur Neuinszenierung des„Taunhäuſer“ durch Georg Buttlar im Städtiſchen Theater hat Stephan Schmitt die Bühnenbilder entworfen. Die muſi⸗ kaliſche Leitung der am erſten Weihnachtsfetertag ſtattfindenden Aufführung, bei der die Titelpartie Heinz Erich Ritter ſingt, hat Generalmuſiköirektor Kurt Operhoff. Heidelberger Veranſtaltungen 5 Heute Stäbt. Theater?: Keine Vorſtellung! Haus der Kunſt: Weihnachtsausſtellung Hetdelberger Künſtler und Ehrtſtkindlmarkt der Gedok. Aus den kinos: Schloß Fümthegter:„Sergeant Berry“, Rammer: „Der Werkpilot“— Odeon:„Maja zwiſchen zwei Ehen“, Capitol; Neues Programm. Mas hoͤren wir? Sonntag,(1. Weihnachtstag) 23. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Evang. Morgenfelex.— .00: Streichquartett a⸗Moll von Fr, Schuberk.— 9430: Morgenmuſik(Schallplatten).— 10.00: Morgenfetler,— 10.30? Muſik zu Weihnachten.— 11.00: Kleines Konzert. 11.90: Aus Mannheim: Deutſche Weihenacht.— 12.00: 8— 13.00: Muſik zum Mittag, 14.00 f Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſtt zur Kaffeeſtunde(Shallyl.) 16.00; Volks- und Unterhaltungsmuß'k.— 18.00: Welhnachtsmärchen des 50, Regiments— 18.90: Franz⸗ Schubert⸗ Konzer.— 19.10: Sportbericht.— 19.157 Am Lenkrad des Koöß⸗Wagens. 19.55; Turandot. Dyr⸗ Drama von Puceclnl. 22,10: Nachrichten.— 22.802 Abendkonzert.— 24.00: Nachtkonzert: Haydn— Schubert. Dentſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Kleine Melodie.—.202 Ni Blasmuſik.—.00: Fröhlicher Weihnachtsmorgen. 10.00; Morgenfeler,— 10.90; Beethoven: Violinkonzert. 11.30: Wunder der Weihnacht. Liedkantatle.— 12.00: Minne zum Mittag.— 14.00: Wiihnachsſpielzeug vor dem Mikrophon.— 14.30: Berühmte Inſtrumentalfolſſten (Schallplatten).— 15.00: Aus London Engliſche Welß⸗ nachts und Julfſeſtlieder.— 18.15: Deulſche Weihnachts⸗ lieder.— 13.30: Stimmen der Heimat— 16.00: Muſik am Nachmittag.— Unſere Fran Mama Heiteres Hörſpiel. — 18.30; Schöne alte Weihnachtslieder,- 19.00: Struwwel⸗ peter. Tanzſyplel.- 19.30: Spprtecho— 20 00: Drittes Schuricht⸗Konzert.— 22.20: Kleine Nachtmuſſf.— 29.90: Barnabas von Geczy spielt, — Nummer 593 8 G 1 * 68 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Dezember 1938 2 0 Ehrenliſte deutſcher Meiſter 1938 Schießen Militäriſcher Auſchlag: Frankenburger Mannſchaften Schützengeſellſchaft Ravens⸗ Kleinkaliber: (Ravensburg); burg; Beliebiger Anſchlag: Gehmann(Grötzingen); Mann⸗ ſchaften: Schützengeſellſchaft Oberndorf; Intern. Bedingun⸗ (Fürth); Kniend: Sturm Steigelmann(Fürth); Geſamt: Scheibenpiſtole: Fellbuſch(Bonn); Mannuſchaften: Sebaſtianus Sch.⸗Geſ. Bonn; Gebrauchs⸗ mäßiges Piſtolenſchießen: Dr. Wehner(Wiesbaden), Mannſchaften: Sch.⸗Geſ. Zella⸗Mehlis. Olympiſches Schnellfenerſchießen: Leupold(München); Wehrmanusge⸗ wehr: Bucherer(Zella⸗Mehlis); Mannſchaften: Sch.⸗Geſ. Zella⸗Mehlis; Scheibengewehr: Gehmann(Karlsruhe); Mannſchaften: Sch.⸗Geſ. Zella⸗Mehlis. Vierwafſenkampf: Berliner Sch.⸗Geſ. Jäger: Hinterpommern. Luftbüchſe: Kugel: Schmidt(Lüdenſcheidt); Maunnſchaften: LBV Lü⸗ deuſcheid; Bolzen: Oettel(Chemnitz), Mannſchaften: LBV Chemnitz; Zimmerſtutzen: Steigelmann(Fürth); Mann⸗ ſchaften Sch.⸗Geſ.„Heimat“ München; Wehrmann⸗Zimmer⸗ ſtutzen: Kainz(Kempten); Mannſchaften: Sch.⸗Geſ. Heimat München; Armbruſt: Scheibenſchießen: Gareiſen(Mün⸗ chen); Mannſchaften: Winzerer⸗Fahndel München; Steru⸗ ſchießen: Ruf(München); Mannſchaften: Winzerer⸗Fähndel München; Kombinatton: Gareiſen(München); Mannſchaf⸗ ten: Winzerer⸗Fähndel München.— Wurftaubenſchießen: Dr. Schoebel(Leipzig). Steigelmann Liegend: gen: Stehend: [Oberndorf); Steigelmann(Fürth); Ningen Griech⸗Röm. Stil: Bantamgewicht: Schmitz(Köln); Feder: Schwartzkopf(Koblentz); Leicht: Nettesheim(Köln]; Welter: Schäfer(Ludwigshafen); Mittel: Schweickert(Ber⸗ lin); Halbſchwer: Seelenbinder(Berlin); Schwer: Müller (Bamberg). Mannſchaften: Siegfried Ludwigshafen. Frei⸗ ſtil: Bautam: Fiſcher(Thaleiſchweiler); Feder: Pulheim (Köln); Leicht: Weidner(Stuttgart); Welter: Nettesheim (Köln); Mittel: Schäfer(Ludwigshafen); Halbſchwer: Ehret(Ludwigshafen); Schwer: Hornfiſcher(Nürnberg). Gewichtheben 6 Bantamgewicht: Walter(Saarbrücken); Federgewicht: Lübſch(Düſſeldorf); Leichtgewicht: Janſen(Eſſen); Mittel⸗ gewicht: Wagner(Eſſen); Halbſchwergewicht: Haller (Wien); Schwergewicht: Manger(Freiſing). Mannſchaften: Eſſen 88. 5 Boxen Amateure: Fliegengewicht: Obermauer(Köln); Bantam⸗ gewicht: Wilke(Hannover); Federgewicht: Schöneberger [Franbfurt); Leichtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf); Welterge⸗ wicht: Murach(Schalke); Mittelgewicht: Baumgarten (Hamburg); Halbſchwergewicht: Koppers(Eſchwege); Schwergewicht: Runge(Wuppertal); Mannſchaften: Gau Brandenburg. Berufsboxer: Fliegengewicht: Liſt(Zwickau); Bantam⸗ gewicht: Weiß(Wien); Federgewicht: Beck(Düſſeldorfh; Lelchtgewicht: Blaho(Wien); Weltergewicht: Eder(Dort⸗ mund); Mittelgewicht: Beſſelmann(Köln); Halbſchwer⸗ gewicht: Heuſer(Bonn); Schwergewicht: Neuſel(Berlin). Turnen: Männer: Zwölſkampf: Schwarzmann(Wünsdorf); Bar⸗ ren: effens(Grunwald); Laugpferd: Schwarzmann (Wünsdorf); Reck: Schwarzmann(Wünsdorf); Seitpferd: K. Stadel(Wünsdorf); Ringe: Müller(Leuna); Frei⸗ übungen: Krötzſch(Leuna); Vereinsmeiſterſchaft: TSV 1860 München. Gemiſchter Zwölfkampf: Friedrich(München). Frauen: Zehnkampf: Rupp(Berlin); Achtkampf: Schmidt(Kiel).. Tennis Internationale Meiſterſchaften: ME: Szigeti(Un⸗ garn); MD: Petra⸗Leſueur(Frankreich)); FE: Sperling (Dänemark); JD: Wynne⸗Coyne(Auſtralien! GD: Wynne⸗Leſueur(Auſtralien⸗Frankveich). 1 Nationale Meiſterſchaften: ME: H. Henkel(Berlin); FE: Horn(Wiesbaden); MD: Beuthner⸗Götiſche(Berlin); Manuſchaftsmeiſterſchaft: Gau Brandenburg: Tennislehrer: M: Nüßlein(Berlin);': Ramillon⸗ Viſſault(Frankreich); Hallenmeiſterſchaften:': Schröder(Schweden); Fe: Zehden(Berlin); MD: Beuthner⸗Göpfert(Berlin); FD: Zehden⸗Rollet(Berlin⸗Frankreich); GD: Zehden⸗Göpfert (Berlin). Golf Amateure: Bentley(England), Frauen: Fiſhwick(Eng⸗ land); Offen: Cotton(England). Tiſchtennis Internationale Meiſterſchaften: MEC: Hamr(Tſchecho⸗ Slowakei), FE: Pritzi(Wien), Mid: Vana/ Hamr(Tſchecho⸗ Slowakei), F D: Votrubcova/ Depetriſova(Tſchecho⸗Slo⸗ wakei), GD: Votrubeova/ Vana(Tſchecho⸗Slowakei). Nationale Meiſterſchaften: ME: Sedivy(Wien), Fe: Pritzi(Wien). Gaumannſchaften: Männer: Oſtmark, Frauen: Oſtmark; Vereinsmannſchaften: Männer: Ham⸗ burger SV, Frauen: Osram Berlin. Kegeln Aſphalt: Zeuner(Dresden); Mannſchaften: Frankfurt a..; Bohle: Steinig(Dresden), Mannſchaften: Span⸗ dau; Schere: Maurer(Kaſſel), Mannſchaften: Rheydt; In⸗ tern. Bahn: Wunderlich(Buchholz), Mannſchaften: Stutt⸗ gart; Dreibahnen: Marko(Weißwaſſer), Mannſchaften: Berlin. 5 55 Billard Einband: Peſch(Köln), Zweiball⸗Cadre 45/2: Joachim (Berlin), Zweiball⸗Cadre 71: Joachim(Berlin), Dreiband: Tiedtke(Düſſeldorf), Fünfkampf: Tiedtke(Düſſeldorf). Wehrſport Gepäckmarſch:„ Totenkopf⸗Sturmbann Oberbayern⸗ Dachau. 5 Radfahren Amateure: Flieger: Schorn Schorn⸗Haſſelberg(Köln⸗Bochum); Vierer⸗Vereinsmeiſter⸗ ſchaft: Wanderer Chemnitz; Straßenmeiſter: Schmidt (Berlin); Vierer⸗Vereinsmeiſterſchaft: Sturmvogel Ber⸗ Ain; Bergmeiſter Juden(Berlin); Einer⸗Kunſtfah ren: Frey(Chemnitz): Zweier⸗Kunſtfahren: Gebr. Beſchoten (Schiefbahn); Kunſtreigen: RV Mainz ⸗Biſchofsheim; Zweierradball: Köping⸗Schäfer(Hog. 5 b Berufsfahrer: Flieger: Richter(Köln); Danerfahrer: Lohmann(Bochum); Straße: Arents(Köln). Kraftfahrt g Straße: Wagen: H. Stuck; Motorrad: 250 cem: Klug (Chemnitz), 350 cem: Winkler(Chemnitz), 500 cem: Meier (München]; Berg: Rennwagen: H. Stuck(Berlin); Sportwagen: von Hanſtein(Hausneudorf), Motorrad: Kluge(Chemnitz). f (Köln); Zweiſitzer: Fliegen Geſchicklichkeitsflug: Falderbaum(Kaſſel). 1 C ĩ„ Kuuſtlauf: Männer: Händel(Nürnberg); Frauen: Wahl(Nürnberg); Paare: Roth⸗Walter(Nürnberg). Einzel: Säbel: Heim(Oſſenbach): Degen: 1 1 4 (Frankfurt⸗M.); Florett: Fiſcher(Wien): Frauen: Flo⸗ reit: Haß(Offenbach). Mannſchaften: Säbel: Hermannia Frankfurt; Degen: Hermannig Frankfurt⸗M.; Florett: Hermannia Frantfurt: Frauen: TV Offenbach. Winterſport Skilauf: Männer: Abfahrt: H. Lantſchner burg), Torlauf: H. Lantſchner(Freiburg; Kombinat H. Lantſchner(Freiburg). 50 Km. Dauerlauf: H. Sche tel(München); 18 Km. Langlauf: Bogner(München); Kombination: Meergans(Hirſchberg); Springen: Haſel⸗ berger(Traunſtein); 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗Staffel: Kreis Vogt⸗ land im Gau 5. Frauen: Abfahrt: Cranz(Freiburg); Torlauf: Cranz (Freiburg); Kombination: Cranz(Freiburg). (Frei⸗ Schlittenſport Zweierbob: Fiſcher⸗Thielecke(Ilmenau); Viererbob: Kilian, Krempel, Braumiller, Windhaus(Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen; Rodel: Einſitzer: M. Tietze(Brückenberg); Frauen: F. Tietze(Brückenberg); Rodelzweiſttzer: Tietze⸗ Weidner(Brückenberg); Zweiſitzer⸗Leukrodel- Männer: K. und F. Baumbach(Friedrichsroda); Frauen: Benzing und Müller(Friedrichsroda); Skeleton: Dr. Herborn (Mainz). g Eislauf Kunſtlauf: Männer: E. Baier(Berlin); Frauen: L. Veicht(Münzhen); Paare: Herber⸗Baier(Berlin).— 83 Sandner(München): Eishockey: Sc Rieſſer See. Eisſegeln Eintypklaſſe: Tidick(Königsberg); 15⸗Qm.⸗Klaſſe: G. Tepper(Ogonken) Fußball SV Hannover 96. Handball Männer: MSA Leipzig: Frauen: Turngemeinde in Berlin. Hockey Berliner Sportelub Rughy Verein für Volksſport Hannover. Fauſt ball Männer: Mi Braunſchweig; Frauen: Zoppoter T. Der württembergiſche Eishockeymeiſter Sec Schwen⸗ ningen trägt am zweiten Weihnachtsfeiertag einen Freund⸗ ſchafts kampf gegen die Mannſchaft von Rotweiß Baſel aus. Wormatia Worms trägt am erſten Weihnachtsfeiertag ein Fußboll⸗Freundſchaftsſpiel in Landau gegen den Bfe Landau aus. Das für den zweiten Feiertag vorgeſehene Gaſtſpiel der Wormſer in Kreuznach wurde wieder ab⸗ geſagt. VfL Neckarau trifft am Neufohrstag auf Wormatia Worms. Die Begegnung wird in Worms ausgetragen. Die badiſchen Leichtathletik⸗Gaumeiſterſchaften werden im Rahmen des Dis⸗Gaufeſtes am 23.— 24. Juni im Mannheimer Stadion abgewickelt. Badens Gaumeiſterſchaften im Ski⸗Lang⸗ und Sprung⸗ lauf werden am 21. und 22. Januar in Schchönwald aus⸗ getragen. Die örtliche Vorbereitung hat der Skiklub Schönwald übernommen. Vittorio Campolo, der ſchlagſtarke argentiniſche Schwer⸗ gewichtler, verſuchte nach längerer Abweſenheit vom Ring noch einmal Landesmeiſter zu werden. In Buenos Aires wurde er jedoch vom Titelhalter Albert Lovell, dem Olym⸗ piaſieger von 1932, über 12 Runden ausgepunktet. Charles Laquehay, Frankreichs zweimaliger Steher⸗ Weltmeiſter, hat jetzt den Rennfahrerberuf aufgegeben. Trotz ſeiner 41 Jahre wollte er 1939 wieder ſtarten, der Arzt unterſag: ihm jedoch mit Rückſicht auf ſeine Geſund⸗ heit jegliches Training. Der Sport an den Weihnachtstagen Winterſport iſt Trumpf- Nur kleines Meiſterſchaftsprogramm im Handball und Fußball An den Weihnachtstagen iſt wie immer der Winter⸗ ſport Trumpf. An zahlreichen Orten finden Eisſport⸗ veranſtaltungen und noch zahlveicher Skiſport⸗Veranſtal⸗ tungen ſtatt. Trotz des überraſchend ſchnellen Einbruchs des Winters ruht aber auch der Fußball⸗ und Handball⸗ ſport nicht und außerdem gibt es ſelbſtverſtändlich noch einige Hallen⸗Veranſtoltungem, wie das Berufsboxen in Königsberg mit Steve Dudas— Paul Wallner und die Rad⸗ rennen in Stuttgart, Dortmund und Münſter.— Im Fußball ſteht nur ein ſehr kleines Meiſterſchaftsprogramm bevor, In Südweſt hat der Favorit JSV. Frankfurt den Lokal⸗ rivalen Rotweiß zu Gaſt und in Baden ſtehen folgende drei Spiele auf dem Plan: SV. Waldhof—1. FC. Pforz⸗ heim, Karlsruher FV. Offenburg und Phenuir Karlsruhe— Freiburger FC. In Bayern ſind ebenfalls drei Spiele vorgeſehen: FC. 05 Schweinfurt—1. FC. Nürn⸗ berg, 1860 München— Jahn Negensbura und SpVg. Fürth gegen Bayern München. An Zahl und Bedeutung werden die Meiſterſchaftskämpfe von den Freundſchaftsſpielen überboten. Die wichtigſten ſind hier wohl: VfL. Speyer gegan Vf. Benrath, VfR. Frankenthal VfL. Benrath (Mo.), Union Böckingen Blue Stars Zürich, FK. 03 Pirmaſens—Blue Stars Zürich(Mo.), Vfſſt. Mann⸗ heim Admira Wien(Mo.), Stuttgarter Kickers Schwarzweiß Eſſen(Mo.), und Bor. Neunkirchen VfB. Stuttgart. In Südweſt ſind außerdem noch fünf Spiele um den Pokal der Kreismannſchaften vorgeſehen, wobei es zu folgenden Paarungen kommt: in Mainz: Mainz— Nibelungen; in Waloͤfiſchboch: Südweſtpfolz— Mittelpfalz: in Kandel: Südpfalz— Oſtpfolz; in Dillingen: Saar— „ und in Münſter: Odenwald— Bergſtraße. Im Handball ſind überhaupt nur drei Spiele vorgeſehen. In Württem⸗ berg treffen ſich im Kampf um die Punkte TV Altnſtadt und TV Kornweſtheim ſowie Tgd Schwenningen und TSV Süſſen, während der VfR Mannheim die Gies Griesheim zu einem Freundſchaftsſpiel empfängt.— Der RNadſport ſieht drei große Veranſtaltungen vor. Die wichtigſte davon iſt wohl in Stuttgart, wo ſich Deutſchland und die Schweiz in einem Länderkampf gegenüberſtehen. Außerdem werden noch in Dortmund und Münſter Rennen durchgeführt.— Das reichhaltigſte Programm bringt erwartungsgemäß der Winterſport Aus der Reihe der zahlreichen Veranſtoltungen führen wir die Eisfeſte in Gormiſch⸗Partenkirchen, Berlin und Dortmund ſowie die Ski⸗Wettbewerbe in Hinterzarten, Oberſtdorf, Schönwald, Berchtesgaden, Bayriſchzell, Bi⸗ 19 9 Garmiſch⸗Partenkirchen, Seefeld und Kitzbühel an.— Im Boxen iſt vor allem die Veranſtaltung in Königsberg hervorzu⸗ heben, wo unſer Nachwuchsboxer Paul Wallner auf den ſtarken Amerikaner Steve Dudas trift. Außerdem ſtehen noch die Meiſterſchaftskämpſe im Mittelgewicht zwi⸗ ſchen Beſſelmann und Wiesner ſowie im Bantam⸗ gewicht zwiſchen Weiß und Schäfer auſ dem Programm. In Mailand ſtehen ſich Turiel lo(Itolien) und der belgiſche Titelverteidiger Wouters um die Europa⸗ meiſterſchaft im Weltergewicht gegenüber.— Unter Verſchiedenes verdienen der Rugby⸗Länderkampf zwiſchen Frankreich und Italien in Perpignan fowie das Freundſchaftsſpiel in⸗ diſcher Hockenſpieler in Hannover beſondere Beachtung. Siegfried Ludwigshafen, unſer deutſcher Mannſchaftsmei⸗ ſter im Ringen, mißt ſich in Köln mit der Staffel dey Reichsbahn, in deren Reihen mit Schmitz, Pulheim und Nettesheim drei Meiſter ſtehen. Die Spiele der Vezirksklaſſe In Unterbaden⸗Weſt finden am erſten Weihnachtsfeier⸗ tag folgende Spiele ſtatt: Weinheim— Seckenheim Neulußheim— Phönix Maunhein Ilvesheim— Brühl Viernheim— Heddesheim Friedrichsfeld— Hockenheim Weinheim und Seckenheim haben noch begrün⸗ dete Ausſichten auf die Tabellenführung, Am vergangenen Sonntag ſpielten beide Mannſchaften unentſchieden. Da das Spiel in Weinheim ausgetragen wird, kann man Weinheim ziemlich ſicher als Sieger erwarten Neulußheim empfängt Phönix Mannheim. Beide Vereine haben 12 Verluſtckunkte. Wenn der An⸗ ſchluß einigermaßen aufrechterhalten bleiben ſoll, dann darf kein weiterer Punktverluſt mehr eintreten. Ein un⸗ entſchiedener Ausgan⸗ würde hier nicht überraſchen. Ilvesheim tritt gegen Brühf an. Brit ee ſich in der Bezirksklaſſe gut eingelebt, es könnte bei guter Leiſtung in Ilvesheim zu einem Sieg kommen.. Der Tabellenführer Viernheim ſteh! gegen den Tabellenletzten Heddesheim vor einem ſicheren Sieg. Friedrichsfeld müßte zu Hauſe gegen Hocke n⸗ heim zu einem klaren Sieg kommen. In Unterbaden⸗Oſt ſpielen: Plankſtadt— Kirchheim Limbach— 05 Heidelberg Adolf-Hitler-Ehrenpreis im Flugſport Ehrung bewährter deutſcher Motor- und Segelflieger Der Führer und Reichskanzler ſtiftet alljährlich zwei Preiſe für den deutſchen Luftſport, mit denen verdienſt⸗ volle Piloten für beſondere Leiſtungen im Motor⸗ und Segelflug ausgezeichnet werden. Die Preiſe beſtehen aus je einem koſtbaren Pokal ſowie einem Geldbetrag von 10 000 Mark im Motorflug bzw. 4000 Mapk im motorloſen Flug. Die Vergebung erfolgte jetzt für das Jahr 1937, Generaloberſt Milch übererichte in Berlin die Preiſe an die ausgezeichneten Motorflieger in Vertretung des Korps⸗ führers Genevalleutnant Chriſtianſen. Drei Preisträger im Motorflug Der Gelöpreis für beſondere Leiſtungen im Motorflug wurde für 1937 geteilt, da mehrere einer Auszeichnung würdige Bewerbungen vorlagen. NSck⸗Oberſturmführer Schmidt von der NSiK⸗Gruppe 15 erhielt für ſeinen Sieg im Weinſtraßenflug, den zweiten Platz im Italien⸗ Rundflug ſowie als Flugzeugführer im Siegerverband beim Deutſchlandflug 30 000⸗Kilometer⸗Strecke 5000 Mark zugeſprochen, Major Här le von der Luftkriegsſchule Wildpark⸗Werder für ſeinen 30 000⸗Kilometer⸗Streckenflug nach Batavia 3000 Mark und als dritter Bewerber Helmut Taxis(Eltlingen, Wttbg.) 2000 Mark für ſeine Siege im Handicaprennen in York, beim Deutſchlandflug im Sonderwettbewerb für Privatflugzeugbeſitzer und in der Wertungsgruppe 4 beim Zugſwitzenflug. Die drei Piloten, die auf ihren Flügen übrigens ſämtlich Klemmflugzeuge der Muſter Kl. 25 bzw. Kl. 35 mit Hirth⸗Motor HM 60 R benutzten, ſind die erſten, die im Motorflug mit dem Adolf⸗Hitler⸗Ehrenpreis ausgezeichnet wurden, da dieſer Preis vorher nur für den motorloſen Flug ausgeſchrieben war. Dem toten Segelflieger Der Ehrenpreis im Segelflug wurde dem in dieſem Jahre während der„Rhön“ G bei einem Gewitterflug töd⸗ lich abgeſtürzten NüSͤK⸗Truppführer Werner Blech von der NScK⸗Gruppe 6 Schleſien zugeſprochen. Gruppen⸗ führer Sportleder nahm den wertvollen Pokal für ſeinen erfolgreichen Segelflugzeugführer in Empfang. Blech, der ſich ſeit Jahren planmäßig mit Höhen⸗Segelflügen durch Ausnutzung thermiſcher Aufwinde in Wolken und Wärme⸗ gewittern unter bewundernswertem perſönlichen Einſatz beſchäftigte, erhtelt die Auszeichnung für feine beiden Höhenflüge von 4090 bzw. 4490 Meter während der Rhön 1939, nachdem er mit einem Zielſegelflug von 81 Kilo⸗ meter die Mindeſtbedingungen erfüllt hatte. Mit Werner Blech hat der Segelflugſport einen ſeiner Beſten verloren, der auch im Zivil⸗ und Streckenflug Großes leiſtete und noch wenige Tage vor ſeinem Abſturz mehrere Höhenflüge bis zu 7000 Meter ausführte. Mit dieſer Ehrung übers Grab hinaus wurde dem Können des großen Segelfliegers höchſte Anepkennung zuteil. 3 180000 Spiele der Handballer 1938 132000 Spiele 88: OoOο Spiele mii +οοοοο e 90088 Union Heidelberg— Wiesloch Schwetzingen— Neckarhauſen(26.) Walldürn— Eberbach(26.) In Plankſtadt geht es am erſten Weihnachtsfeier⸗ tag um die Tabellenführung. Kirchheim, bisher noch ohne Niederlage, ſteht mit nur 4 Verluſtpunkten relotiy am günſtiaſten in der Tabelle. Plankſtadt iſt mit Rohr⸗ bach, dem augenblicklichen Tabellenführer, punktgleich Wenn Kirchheim gegen Plankſtadt einen Punkt rettet, dann iſt das ſchon ein Erfolg. Limbach könnte gegen 05 Heidelberg zweiten Sieg kommen. Wiesloch, das die beiden letzten Spiele überzeugend gewann, muß nach Heidelberg zur Union. Wenn Wiesloch die Form der letzten Sonntage aufbringt, dann wird Union kaum Ausſicht auf Erfolg haben. Schwetzingen ſollte zu Hauſe gegen Neckaß hauſen zu einem weiteren Sieg kommen. Walldürn empfängt Eberbach und Hürfte durch einen Sieg ſeine Lage etwas verbeſſern. Großkämpfe unſerer Ringer Mit dem Beginn des neuen Jahres ſetzt die praktiſche Arbeit der deutſchen Ringer ein. Nach dem erfolgreichen Turnier der beſten Kräfte vom Welter⸗ bis zum Schwer⸗ gewicht in Mannheim kämpft die Ausleſe in dey leich⸗ teren Gewichtsklaſſen an den Tagen vom 13.—15. Januar in Berlin. Das Reichsfachamt wird die Ausſcheidungs⸗ kämpſe in den Vororten der Reichshauptſtadt wie Span⸗ dau, Tegel, Nauen uſw. veranſtalten, und nur die Ent⸗ ſcheidungen werden am 15. Januar im Kuppelſaal im Haus des deulſchen Sports auf dem Reichsſportfeld durchgeführt. Der 20. Januar bringt im Saalbau Friedrichshain den Länderkampf gegen Eſtland. Anſchließend daran werden nach zwei Ruhetagen am 22. und 23. Januar drei internationale Turniere abgewickelt. In Berlin wird im Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewicht gekämpft, in Mainz wird im Feder⸗ und im Schwergewicht geſtritten, und in einer noch nicht feſt⸗ ſtehenden zweiten ſüddeutſchen Stadt kommen die Bantam⸗ und Leichtgewichtsringer zum Zug. Auf allen öͤrei Plätzen werden die beſten deutſchen Kräfte eingeſetzt, die hervor⸗ ragende internationale Gegnerſchaft erhalten. So nehmen ſämtliche Ringer der eſtniſchen Länderſtaffel teil. Finn⸗ lond entſendet den zurzeit kampfſtärkſten nordiſchen Wel⸗ tergewichtler J. Kinnunen, der im Länderkompf mit Schwe⸗ den Olympiaſieger Spedberg auspunktete und deſſen Londs⸗ mann Weſtergren entſcheidend beſiegte, ferner die Landes⸗ meiſter A. Pikkuſaari(Mittelgewicht) und Hjalmar Nyſtröm(Schwergewicht). Dänemark hat bereits Eigil Jo⸗ hanſen(Bantamſ, Robert Vogt(Feder) und Chorles Jeſſen(Halbſchwer) angemeldet. Weiterhin iſt Ungarn ge⸗ beten worden, die zur Zeit beſten Ringer im Leicht⸗ und im Weltergewicht zu entſenden. Sageshaleucleꝛ Freitag, 23. Dezember zum Nationaltheater: 20 Uhr„Emilia Galotti“, Trauerſpiel von Leſſing. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. 5 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors; „Stadt Baſel“: Konzert(Verlangerung! i Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“. Lichtfpiele: 5 5 Ufa⸗Palaſt:„Dir gehört mein Herz“.— Alhambra:„Naum, Sie kennen Korff noch nicht“.— Schaub urg:„In geheimen Miſſion“.— Palaſt:„Stärker als die Liebe“. Gloria:„Stärker als die Liebe!“— Scala:„Rote Orchideen“.— Capitol:„Die Cſardasfürſtin“, a Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 ung von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bie 17 Ubr a Städtiſche Kunſthalle: Geöfenet von ii bis 13 und von 14 bis 16 Lehr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 18 bis 17 und 19.30 bis 2130 Uhr. 5 Sonderausſtellung: Oeſterreichiſche Werkkunſt der Gegenwart. Mannheimer gunſtverein, I 1. 1: Geöffnet von 10 bis 10 und 14 bis 16 Uhr. 8 Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 big 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. 8 der Dunkelheit ge Täglich Flughafen: 5 11 dende. Die Brauerei von 7000(2000) an die geſetzliche Freitag. 23. Dezember 1938 Aliers versicherung des deuischen Handwerkers Nenfen versicherung oder Kapllalversicherung oder beides— Ab 1. Januar bei der Reichs- versichert ungsans tall für Angestellſe vers cher! Am 21. Dezember hat der Führer und Reichskanzler ſelne Zuſtimmung zu dem Geſetz über die Altersperſorgung für das deutſche Handwerk gegeben. Aus dieſem Anlaß fand eine große Kundgebung im Hauſe des Deutschen Handwerks in Berlin ſtatt. 5 Der Nieichsarbeitsminiſter gab den Inhalt des Geſetzes bekannt und führte u. a. aus: Das neue Geſetz ſpricht den Grundſaß aus, daß der Handwerker für fein Alter und ſeine Hinterbliebenen Vorſorge treffen muß. Mancher junge Handwerker hegte ſeinerſeits die Hoffnung, ſich in geſunden Tagen ſo viele Erſparniſſe ſammeln zu können, daß eine Familie auch bei Nachlaſſen feiner Erwerbs⸗ fähigkeit und im Falle ſeines Todes vor Not geschützt ſein werde. Aber dieſe Hoffnung erwies ſich ſehr oft als trü⸗ giriſch. Anderen, deren Verdlenſt nur gering war, wurde der Entſchluß ſchwer, die zur Altersverſorgung erforder⸗ lichen Mittel aufzubringen. Es mußte alſo ein gewiſſer Zwang angewendet werden, um zur Sicherung des Lebensabends der Handwerker bei⸗ 1 zutragen. Die Art der Verſorgung bleibt aber im weiten Umfange dem eigenen Entſchluß des Handwerkers über⸗ laſſen. Er kann entweder eine Rentenverſicherung ab⸗ ſchließen oder eine Kapitalverſicherung eingehen. Er kann aber auch einen Mittelweg wählen und bei halben Bei⸗ trägen zur Rentenverſicherung eine mindeſtens ebenſo hohe Prämie für eine Lebensverſicherung bezahlen. Er erhält in dieſem Falle neben dem Kapital aus der Lebensver⸗ ſicherung die halbe Rende von der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt. Auf dteſe Weiſe kann er dle Vorzüge der Renten⸗ und Kapitalverſicherung miteinander verbinden, ohne da⸗ bel ſeine Kräfte zu überanſtrengen. Die Handwerker ſollen vom 1. Januar 1939 an bei der Reichs verſicherungsauſtalt für Augeſtellte verſichert wer⸗ deu. Ire Selöſtändigkeit wird dadurch natürlich nicht be⸗ rührt. Die Verſicherung umfaßt das geſamte Jahreseinkom⸗ men, wie es in dem letzten Einkommenſteuerbeſcheid ſeſt⸗ geſtellt worden iſt. Auch werden die Handwerker ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Johreseinkommens verſiche⸗ zungs pflichtig. Diejenigen von ihnen, die während ihrer Beſchäftigung als Lehrlinge und Geſellen Verſicherungs⸗ anwartſchoften erhielten, ſie dann aber wieder verſollen lie⸗ ßen, erhalten die Möglichteit, durch Nachzahlung der Be⸗ träge Lücken zu ſchließen, ſofern dieſe nicht über den J. Januar 1924 hinausreichen. Durch alle dieſe Beſtimmungen wurde die Altersverſor⸗ ung für das deutſche Hondwerk ſo beweglich geſtaltet, daß ie ſich dem Verſicherungsbedürfnis auch ſeder anderen Be⸗ kufsgruppe, für die noch ein Verſicherungsſchutz erforderlich iſt, ohne welteres anpaſen läßt. Aber nicht alle setzt täͤtigen Handwerker können infolge Ares vorgeſchrittenen Alters mit Hilfe der Renken oder Lebens verſicherung noch zu einer einigermaßen ausrei⸗ henden Altersverſorgung gelangen. Weil auch ihnen ge⸗ 5 werden ſoll, damit ſie im Alter vor Not geſchützt ind, ollen beim Deutſchen Handwerks und Gewerbe⸗ ammertag für ſie Unterſtützungsmittel angeſommelt wer⸗ K 8 ach der Rede des Reichsarbeitsminiſters Seldte krachte gteichshandwerksmeiſter Schramm in herzlichen Worten den Tonk des Handwerks an den Führer und deſſen Mitarbeiter zum Ausdruck, Er betonte, daß mon früher wahl eine Fülle von Sterbekaſſen, Hilfskaffen, Un⸗ lerſtützungsvereinen und ähnlichen Einrichtungen hatte, dte 15 viel Gutes leiſteten, aber gegenüber dem, was wirk⸗ Iich not tal, Furchaus unzulänglich waren. Wenn das eie des Jührers neben der Verſicherungspflicht des eren Hondwerkers die Verſorgung des nicht mehr Peeſtcherungsfähigen Hoandwerksveteranen geſchaffen habe, de merde es feder ſelbſtändige Handwerker als ſeine Eh⸗ 1 5 5 7 50 die Wen der Männer, auf Schultern die füngere Generation ihr iſtenz auf⸗ gebaut habe, beizutragen. 5 „Ich bin“, ſchlotz der Reichszenbwerksmeiſter ſeine Aus⸗ führungen,„ſtolz darauf, daß das Dritte Reich von neuem ein grundlegendes Hondwerksgeſetz geſchafſen hat, das in der Handwerksgeſchichte aller Völker ohne Beiſpiel Haſteßt.“ Zur Berücksichſigung von ver- mögens veränderungen bei der Judenvermögensabgabe Der Reichsminiſter der Finanzen tellt mit: Nach ber Verprndung über die Anmeldung des Vermögens pon Juben vom 26. April 1988 wax jeder Jude verpflichtet, ſein Vermögen nach dem Stand vom 27. April 1938 bei ber höheren Verwaltungsbehörde anzumelden und ſede Beränderung ſeines Vermögens unverzüglich anzuzeigen. Von der Pflicht zur unverzüglichen Anzeige waren ledig⸗ lich die Vermögensveränderungen ausgenommen, die im Rahmen einer angemeſſenen regelmäßigen Geſchäftsverkehrs eintraten. Bei Erlaß der Vorſchriften über die Erhebung der Judenvermögensabgabe iſt davon ausgegangen worden, Daß ſich das Vermögen fobes einzelen Juden nach dem Stand vom 12. Nopember 19098 auf Grund ſeiner Pflicht zur unverzüglichen Anzeige von Veränderungen im allge⸗ meinen auß den Anmeldungen und Nachtragsanzeigen an die höhere Verwaltungsbehörde ergeben würde. Nur um auch die durch den laufenden Lebensunterhalt und den rügelmäßigen Geſchäftsverkehr eingetretenen Veränderun⸗ gen des Vermögens und einige ſonſtige aus entſchuldbaren Gründen noch nicht angezeigte Vermögensveränderungen zu bexlchſichtigen, iſt Anfang Dezember darauf hingewie⸗ ſen worden, daß alle bis zum 12. November 19038 ein⸗ getretenen Vermögensveränderungen auch nachträglich bei der höheren Verwaltungsbehörde angezeigt werden kön⸗ nen und bei der Bemeſſung der Jubenvermögensabgabe zu berüchſichtigen ſind. Die Flut von Veränberungsanzetgen, mit benen die Höheren Verwaltung ebehörden und nach ihnen die Finanz⸗ ämter überſchwemmt worden ſind, läßt erkennen, Laß bie Juden in vielen Fällen ihre Pflicht, Vermbgensverände⸗ zungen unverzüglich anzuzeigen, außer acht gelaſſen haben, Die Finanzämter ſind nunmehr angewieſen wor⸗ den, bei der Jubenvermögensaßgabe nur noch ſolche Ver⸗ ändezungzanzeigen über Vermögens rückgänge zu zerück⸗ ſichtigen, die bis zum 31. Dezember 1938 bei der höheren Verwaltungsbehörde eingehen. „ Hanſa⸗Brauerei Alz, Lübeck.— Wieder 6 v. G. Divi⸗ berichtet über das am 30. Sep⸗ tember abgelaufene Geſchäftsfahr 1987/88, daß ſich der Bier, abfatz weiterhin befriedigend entwickelt und der Biererlös eine entſprechende Erhöhung erfahren hat. Der erzlelte Mehrabſotz liege etwas unter dem Reichsdurchſchnitt. Die Erfolgsrechnung weiſt einen Geſamterlös nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilſs⸗ und Betriebsſtoſſe von 858 018(800 551) aus. Nach Abſchreihungen auf Anlagen von 67 588(78 22) und onde ren e von 2 506(18 578) 4 verbleibt ein Reingewinn einſchließlich (41999) 4, aus dem nach Zuweiſung ücklage wleber eine vorgeſchlagen wird, ſo daß 1612 Vortrag von 55 930 Dvidende von 6 v. H. 18253)„ zum Vortrag verbleiben. „ Kolb und Schüle Ach, Kirchheim u. Teck.— Wieder 3 7. 6. Dividende. An der Bilanſthung konnte der Bor. bend über ein günſtiges Ergesnis des Geschäfts sahres es(80. September) berichten. Der auf den 18. Ja⸗ nat 1939 einzuberuſenden HB fol die Ausſchüttung einer 911 von wieder 6 v. H. auf 2 Mill. 4 Ack vorge⸗ e Auch das ang fen VVV! 8 5 HANDELS. un Lebensführung oder des n rscharrs-z. der Neuen Mannheimer Zeitung TLNG Mittag-Ausgabe Nr. 393 FFF Die Banken im November Beſrächiliche Bilanzausweifſung— Weiter sehr flüssig Die Ausweiſe der Krecit⸗Inſtitute für Ende Novem⸗ der ſtehen wiederum im Zeichen einer beträchtlichen Bi⸗ lanzausweitung. Nachdem bereits im Oktober trotz der Ab⸗ ſagung durch die große dritte Reichsauleihe 1088 die Bi⸗ lanzſumme um 185 Mill„ zugenommen hatte, bringt jetzt der November eine weitere Zunohme um faſt 1 Mrd. (genau 986 Mill.). Damit iſt der Stand vom November⸗ Ultimo des Vorjahres um faſt 2 Mrd.„ übertroffen. Die Kunoſchaftseinlogen haben ſich um 330 Mill./ erhöht gegen nur 48 Mill. im Oktober und 198 Mill. im Novem⸗ ber des Vorjahres. An der Zunahme ſind alle Gruppen be⸗ teiligt; auf die Großbanken entfällt ein Plus von 181 Mill. 4, auf die Spezialbanken von 48 Mill., auf die Staatsbanken von 73,5 Mill. /, und auch bei den Giro⸗ zentralen ſind die ſonſtigen Gläubiger um 66 Mill. 4 ge⸗ ſtiegen, die hauptſächlich bei der Berliner Stadtbank anfte⸗ len. Noch beträchtlicher iſt aber der Zuwachs der Einlagen von Kreditinſtituten, die ſich(unter Ausſchallung der Doppelzäßhlungen bei der Glrozentrale) um rund 445 Mill. erhöhten. Den Hauptbeitrog ſtellen hier die regionalen Girozentralen, denen aus dem Sparlaſſenunterbau infolge der außerordentlich ſtarken Zunahme der Spar- und Giro⸗ einlgen im November nicht weniger als 258 Mill./ zu⸗ fleſſen. Aber auch bei den übrigen Bankengruppen ſtiegen die Einlagen von Kreditinſtituten beträchtlich, und zwar bei den Groß- und Regionalbanken um 77 Mill./ und bei den Spezial⸗ und Staatsbanken um 76,5 Mill. I. Es dürfte ſich hier weitgehend um Zuflüſſe aus dem genoſſen⸗ ſchaftlichen Sektor handeln; denn die Boanken⸗Einloen bet der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe erhöhten ſich um 40 Mill. 4 und außerdem bei der Dresdner Bank um 83 Mill. A. Der Einlagenzuwachs von rb. 800 Mill. /, den die Monatsbilanz⸗Banken im November auſzuweiſen haben, konnte voll und ganz für den Bedarf bes Reiches verfüg⸗ bar gehalten werden; denn die Krebltanſprüche der Wirt⸗ ſchaft verminderten ſich im Nopember nochmals um ro. 63 Mill., nachdem der Oktober bereits einen Debitoren- Rückgang um rd. 97 Mill.„ gebracht hatte. Somit konn⸗ ten 545 Mill. 4 Anlage in Reichsanleihen finden, davon allein 217 Mill./ bei den Großbanken und 166 Mill. 4 bei den Glrozentralen. Tells handelt es ſich hierbei noch um Zuflüſſe aus der Abrechnung der Oktober⸗Anleihe, teils auch um Vorausanſchaffungen für die am 28. Novem⸗ ber aufgelegte vierte Reichsanleihe 1988. Insgeſamt haben ſich im abgelaufenen Jahr die Reichsanleihebeſtände der Banken um 875 Mill./ erhöht.— Sehr beachtlich waren auch die Wechſelanſchaffungen der Kredttinſtitute. Das Wechſelportefeuille ſtieg im November um 424 Mill. (gegen 340 Mill.& im Oktober), woran ebenfalls faſt alle Gruppen beteiligt waren(Großbanken + 120 Mill., Giro⸗ zentralen + 2183 Mill. und Staatsbanken. 52 Mill.). Die großen Anſchaffungen in Reichsonleihen und Wech⸗ ſeln wurden z. T. ermöglicht durch die Einlöſung von Schatzänweiſungen. Es wurden ja im November über 600 Mill.% Lteferſchätze fälllg. Die Neuausſtellungen blieben hinter dieſer Summe zurück, was ſeinen Ausdruck in einem Rückgang des Bankenbeſtandes an Schatzanwei⸗ ſungen um insgeſamt 196 Mill. 4 fand. Gleichwohl liegt das Schatzanweiſungsportefeuille der Kreditinſtitute mit 9,3 Mrd. 4 noch immer etwa auf der doppelten Höhe des entſprechenden Vorjahresſtandes. Die Verflüſſigung, die ſich mit dem ernenten Einlagen⸗ zuſtrom im November wiederum geltend gemacht hat, ſin⸗ det auch ihren Ausdruck in einem nochmaligen Abbau der Indoſſamentsverbindlichkeiten um insgefamt 240 Mill. ¼ gegenüber dem November des Vorfahres. Damit haben die Indoſſamentsverbindlichkeiten einen neuen Tiefſtaud erreicht; mit 1786 Mill.& liegen ſie um rund 755 Mill. unter dem entſprechenden Vorfjahresſtand. 10 10.10 a Diſch. Dresdn. Commeu]Reichskr. Berl. 5 62 Spez.“ 62 N 40 it in Mintienen Rn Bank Bank Privalb Gef. d..] Großbk.] Banken ſonſtige 0 Glrog. 1 — Akliva 2 Kaſſe(Diſch ausl. Zahlungzm. Gold) 35.0 29,0 17,2.1.7 87,1.0 32,5 878 9,1 12554 Auth. a. Reichsbankgiro u. Poſtſcheckt. 30,5 37.7 18.1.3 3,5 90,1 16,3 20,0 11.1 115.5 272.4 Fädige Zins⸗ u. Dividendenſcheine.6 4 171 0,8 050 8,7 171 30.00 18,0 32,8 . 25 2 9 J„% 27704 nnn* 978.0 733,3 436,1 188.2 152 2300, 7 5 22. 245„ 5 Schaßwechſ, unverzinsl Schatzanwelſ. 470,3 414,2 134,4 110,7 49,4 1185.9 216,8 167.7 575,6 1110,7 3285,7 4975 N„ 519.7 330,1 162.5 783 5 1 4 9 7 25 5 137,0 4523 Kon ſoxtlalbeteilig ingen 33,1 44,3 16.0 3. 5 10 8„ 8 1325 . geg, Rrebitinſtit. 61,0 370 14.8 13.4 13.9 140,2 055.9 144,8 208,4 1130.2 2289, 5 omb irds geg, börſen⸗ Baschi ee 0 3 29 2 3,1.1 405 0,9 0,8.1.8 3,2 3,2 9. 25,7 orſchüſſe a. derfracht ob. ein erte 8 nen 5„ 5 55 4 141,8 36,0 30.1 32,6 15.5 205,0 105,½2 5759.8 2 464.7 Sa„ 130,2 101,6 649,0 144,0 77,5 3192,3 810 10739 2 17 1 175 ugfr. Ausleith, geg. Kommunalbeckg.————* 5 5 225„„„ 5 1 Beteiligungen 34,4 425,6 8,1 4,3 4,5 930 12071 57. 31.9 31,0.8 aſſtpa Gläubiger 282, 210,8] 1127, 494.2 239,1 J 6863.2] 2824,11] 182,0 2102.5 5537/319217, — 1 1 1 0 Solawechſel 247.4 232 15070 31,5 18,4 5577 155 85 2535 5 5 0 pareinlagen 32330 30 U5 53,2 175³8— 95„„„„ Grund⸗ unb Geſchäftskapktal 130,0 150,0 80,8 40,0 28,0 428,0 51ʃ˙3 240,0 101, 215,1 155075 Rücklagen im Sinne von g L NW 31.0 2175 10.0 20,0 10,0 92,5 600%, 87,0 8. 76.8 905.3 Apal⸗, Bürgſch. u. Gar. ⸗Verpflichtg. 2704 21.5 835,3 63,8 20,2 650 7 80,3 10.7 326 17.0.0, Eigene Indoſſ⸗Verbindlichkeiten 162,2 102.1 75.8 43,2 10.0 303, 1203.4 154.0 44,8 10.7 111 Hilanzſumme auf beiden Seiten„ 3732,9] 2845,8 J 1602.9 604,1 305,5] 909,2] 350,2] 39..5] 357% 8551.9 J 30084, BECCPPPPGPPGGGGTGPGTGTGTGTGTGGGGTGTGTGTGTGTGTGGTGGTGGTGTGGͥb''„':''':':: dßddßßßßßßßffffßfpfßßß/ß// vorbehaltlich einer gleichbleibenden Rohſtoffverſorgung dem weiteren Geſchäftsgang mit Ruhe entgegen 5 4 Auto⸗Union Ac, Chemnig.— Weitere Umſatzſtei⸗ getung. u der Au ſihts ratsſitzung gab der Vorſland einen vorläufigen Ueberblick über das am 31. Oktober d. J. abgelaufene Geſchäftsjahr, deſſen Abſchlußorbeiten natur⸗ emäß noch im Gange ſind. Für das abgelaufene Ge⸗ chäftsjahr iſt mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen(1. V. 6 v. H. Dividende). Die Umſäötze haben ſſch welter erhöht. Beſonders erfreulich ſind die Erfolge im Expoxtgeſchäft, wo ſich eine Steigerung van wertmäßig rund v. H. gegenüber dem Vorfahr ergab Damit ent⸗ ſpricht allein der Exportumſatz im letzten Geſchä ts fahr mit einem Wert von rund 88 Mill. 4 etwa dem Geſamt⸗ umſatz der Auto⸗Union im Geſchä tsfahr 1931⸗32, nachdem der Zuſammenſchluß der vier bekannten Aulomobilmarken erfolgt war. Im letzten Geſhäftsſahr lieſerte das Unter⸗ nehmen an Private insgeſamt rund 125 000 Automobile und Motorräder aus. Davon gingen rund 81 00) Kraſt⸗ fahrzeuge ins Ausland, darunter mehr ols 15 000 Auto⸗ mobile. Das Unternehmen iſt in allen Betrieben auf Monate hinaus bis an die Grenze der Leiſtungsfähigkett beſchäftigt. e Ju z bis 4 Jahren kein Wohnungsproblem mehr in Wien. Vizebürgermeiſter Kozich ſprach kürzlich über das Wohnungselend in Wien, an deſſen Beſeitigung die na⸗ tionalſozigliſtiſche Stadtverwaltung regen Anteil nehme. Allerdings dürfe niemand glauben, daß dieſes Wiener Erb⸗ übel in wenigen Monaten beſeitigt werden könne. Man müſſe auch berückſichtigen, daß der Zuzug von Militär, Sn und SS.⸗Verfügungstruppen den Wohn ungsmangel in Wien noch erheblich verſtärkt hat, und daß an die 40 000 junge Männer, die während der illegolen Zeit zur öſter⸗ reichiſchen Legion ausgewondert waren, nunmehr mit Frau und Kind zurückgekehrt ſind und mit Recht Wohnungen für ihre Familien forderten Ferner gehört die Zimmer⸗ Küchenwohnung, die früher in Wien eine Normal type dar⸗ ſtellte, heute abſolut nicht mehr zu den begehrten Woß⸗ nungen. Beeinflußt durch die hohe Wohnkultur im Altreich unddie beſſeren Arbeits⸗ und Lohnverhältutſſe ſtellten die meiſten Volksgenoſſen die berechtigte Forderung nach grö⸗ ßeren Wohnungen. Dieſe aber könnten nur durch Neu⸗ bauten geſchaſſen werden. Viele Wohnungen entſprächen abſolut nicht mehr den ſanſtären und baupollzeilichen An⸗ forderungen von heute, doch könne man dieſe Wohnungen nicht alle räumen, da ſonſt das Wohnungselend in Wien um weltere 40 v. H. vermehrt würde. Dieſe Wohnungs⸗ miſere könne doher nur dadurch liquidiert werden, daß man neue Häuſer baue. Dies werde freilich nun etwas verzögert durch die augenblickliche Schwierigkelt der Ma⸗ terialbeſchaffung. Aber daß in drei bis vier Jahren das Wohnungsprpblem in Wien endgültig gelöſt ſein werde, ſchloß Vizebürgermeiſter Kozich, davon könne man überzeugt ſein. Aus ſchaltung aller Ausländer aus dem braſiliauiſchen Petroleumgeſchäft. Die braſilianiſche Regierung bronete in Ergänzung des Geſetzes über die Natſonaliſterung der ei dee an, daß nur. Braſtlianer Akttenbeſitz von Petroleum⸗ Unternehmungen jeder Axt, ſei es von Petroleumquellen rder Petreleumhandelsgeſhäf⸗ ten, haben könnten. Der Wareuaustauſch zwiſchen Polen und Sowlet⸗ rußland wird neu geregelt. Der Direktor im polniſchen Handelsminiſterium Lychowſki, der ſich einige Tage zu Ver⸗ handlungen über eine Erweiterung der ſowjetruſſiſch⸗ polniſchen Handelsbeziehungen in Moskau aufhielt, iſt am Dienstag wieder nach Worſchau zurückgekehrt. Wie man erfährt, hatte Lychowſki 2 Unterredungen mit dem Volks⸗ kommiſſar für Außenhandel Mikoſan. Dabei wurde I allgemeiner Form der Rahmen feſtgelegt, in dem ſich der ſowfetruſſiſch⸗polniſche Waxenauß tauſch in Zukunft bewegen oll. Es ſtellte ſich heraus, daß die Sowfetunion an der Einfuhr von Textilmaſchinen, Texttlhalbfobrikaten, ver⸗ einzelten Gdelſtahlprodukten und dergleichen aus Polen intereſſtert iſt, während Polen vor allem Rohſtofſe, Erze, Eiſen, Bauxit uſw. aus der Sowfetunlon zu bezichen wünſcht. Beide Seiten kamen überein, daß in Zukunft der Geſamtbetrag des ſomfetruſſiſch wolniſchen Warenaustau⸗ ſches ſich auf 70 bis 80 Millionen Zloty belaufen folle. Rückläufige Vetriebsergebniſſe der Schweizer Bundes. u. Im November war bei den ſchweizeriſchen Bun⸗ desbahnen ſowohl der Perſonenperkehr als auch der Güter. verkehr, verglichen mit dem November 1987, vllck läufig. Beim Perſonenrerfehr gingen die Einnahmen um 933 Mill. auf.45 Mill. zurück, im Güterverkehr um 11 Mill auf 18,46 Mill. Für die 11 Monate des laufenden Johres beträgt der Ein nahmerückgang der Bundesbahnen 17,52 Mill. ffr, während die Betriebsausgaben um 0,0 Mill, auf 17,2 Weill. ſer gestiegen ſind. Der Betriebsüberſchuß von 91,84 Mill. für die 11 Monate 1088 iſt um 22.28 Mill. ſfr geringer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. * Italieniſche Stellnrenahme gegen di„Senkung der Suezkanal⸗Gebühren:„Völlig uuzureichend“. Die Herab⸗ ſetzung der Suezlanal⸗ Gebühren ſür Frachten von 6 ſhilling auf s ſhilling 9 pence, alſo um nur 3 pence. wird von Italien als völlig ungenügend bezeichnet. Nach den italieniſchen Vorſtellungen der letzten Zeit hätte maß an⸗ nehmen können, daß die Herabſetzung der Gebühren die ſtbrigens bekanntlich bereits vor Monaten beiſchloſſen wurde, in einem fühlbaren Ausmaß vorgenommen wor⸗ den wäre, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Suez⸗ kanal⸗Geſellſchaft ihre Monopolſtellung b Zukunft nicht mehr in ſo unerhörter Weiſe ausbeuten wolle. Die italie⸗ niſche Preſſe weiſt in dieſem Zuſammeunhang auf die phan⸗ taſti e Entwicklug der Kurſe der Suez⸗Aktten hin, die bei einem Nennwert von nur 250 Golbfranken einen Höchſ⸗ ſtand von 77 000 erreicht hatten(4. November 1937) und heute noch immer(15. Dezember 1838) 17 680 notleren. Eine derartige Spekulaticet habe in der heutigen Zeit keine Daſeins berechtigung mehr. Waren une Märkte Rotterdamer Getreinekurſe vom 22, Dez.(Eig. Dr,) Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) per Jan. 3,47% März 9,67 Mai 3,82%; Juli 3,97%; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo] per Jan. 96,50; März 95,50; Mai 88,75; Juli 86,25. * Die Apfel⸗ und Biruenernte 1938 in Baden. Mit der letzten Obſtberichterſtattung im November wurde die endgülitge Ernte in Aepfeln und Birnen ermittelt. Die Ergebniſſe der Erhebungen werden ſetzt in„Wirtſchaft und Statistik“ veröffentlicht. In Baden ſtanden danoch im Be⸗ richtsfahr 3 601 000 Apfel⸗ und 1875 000 Birnbäume im Ertrag. Die Kälterückfälle im Frühſahr, Regen und Wind mit mangelhaften Inſektenflug während der Bütezeit hat⸗ ten zur Folge, daß die diesjährige Apfelernte in Babdn wie in den meiſten Obſtanbaugebieten des Reiches, eine ausgeſprochene Mißernte wurde. Die geſamte Apfelernte 1938 wurde für Baden auf 190 000 Dz. berechnet. Gegenüber dem Vorfahr mit einem Geſamtertraa von 2094 000 Dz. iſt die diesjährige Ernte ganz erheblich ge⸗ ringer ausgefallen. Der durchſchnittliche Extrog der ertrag⸗ fähigen Apfelbäume ſtellt ſich im Berichtsjahr auf 5,3 Kg. e Baum(i. V. 58,2 Kg.). Auch die Birnen brachten in dieſem ahr eine geringere Ernte. Die Geſomternte betrug in zaden 141 000 Tz.(i. V. 210 000 Dz.) bei einem durch⸗ schnittlichen Baumertrag von 7,5(11,3, Kg. Bemerkenswert iſt dabei, daß die Birnenernte im Landeskommiſſärbezirk Konſtanz um 63,5 v. H. über dem vorjährigen Ertrag liegt. * Regelung des franzöſiſchen Weinmarktes. Angeſichts der diesfährigen Ernteergebniſſe, die ſich für Frankreich und Algerien zuſommen auf 79 397 709 Hl. belaufen gegen 66 799 885 Hl i.., haben der Finanzminiſter und der Landwirtſchaftsminiſter eine Reihe von Berordnungen er⸗ laſſen, die im Rahmen der Beſtimmungen des Wein⸗ gefetzes die Stabilität des Marktes ſichern ſollen. Der erſte Erlaß betrifft die Blockierung der Weinvorräte, ſe nach der Höhe der indiolduellen Ernten.— Ein zweiter Erlaß regelt die zwangsweiſe Deſtillierung des Weines. Der öritte ſpeziſiziert die Bedingungen, nach denen die Wein⸗ erzeuder an die Armee oder die Einrichtungen des öf⸗ fentlichen Fürſorgeweſons lieſern. * Erhöhung des Bleipreiſes in uA. Der Bleipreis in den Vereinigten Stacten iſt um 0,1 Dollarcent auf 40 Dollarcent ſe 1 lbs erhöht worden. * Der Kanaſhaſen Heilbronn. Die im Vormonat beſon⸗ ders ſtark in Erſcheinung getretenen allgemeinen Hem⸗ mungen in der Verkehrswirtſchaft haben erſt in der letzten Hälfte des November an Schärfe verloren. Zudem wurde der Schiffsverkehr durch ungünſtige Waſſerſtandsverhält⸗ niſſe des Rheins abträglich beeinflußt. Trotz dieſer Be⸗ binderungen konnte ber Umſchlag im Kanglhafen Heilbronn wieder lebhofter geſtaltet werden, ſo daß im ganzen geſehen gegenüber dem Vormonat eine erfreuliche Steigerung zu verzeichnen iſt. Es wurden im Kanolßafen Keilhronn um⸗ geſchlagen zu Berg 62 635 To., zu Tal 18 339 To., zuſam⸗ men alſo 77974 To. Die Verkehrszunahme im Nopember beträgt gegenüber dem Vormonat rund 93 v. H. krachienmarki Duisburg-Euhrort Das Geſchäft on der heutigen Börſe kam infolge des Eisgangs faſt zum Stillſtand. Notierungen wurden doher keine vorgenummen.„%% Nhein-Mainische Abendbörse Si Frankfurt 22. Dezrrußer An der Abendbörſe kam es nur zu ſehr kleinem Ge⸗ ſchäft, do mit dem Näherrücken der Feiertage das Pu⸗ blikumsintereſſe mehr und mehr ſchwindet. Auch der Be⸗ rufshandel zeigte kam noch Intereſſe. Die Haltung was im ganzen wenig verändert und die durchſchnittlichen Abo weichungen hielten ſich bei 4 v. H. Ju den meiſten Fällen lagen den Notterungen keine Umſätze zugrunde. U. a. notlerten 36 Farben 15m, Verein. Stahl 10526, Rheinſtahl 181, Buderus 103, Deutſche Erdöl 122, Rhein⸗ 5 0* 17 3 8817 metall 19035, Adlerwerke 101 und Reichsbank 1887/4. Der Rentenmarkt war ohne Geſchäſt. 6 v. H. J. G. Farben kamen nominell 6 v. H. niedriger mit 1197 zur Notiz. 3 Geid- und Devisenmark Paris, 22. Dezember(Schluß amtlich“ London 177.13 Velalen 1649 25 Oslo 1888.50 Neunor. 370,— Schweiz 827.37 Stockholm 913.2 Berlin 1574.— Kopenhagen 790, Snanien Italien 1 199.95 Holland 2064,50 Warſchau 719, London, 22 Dezember.(Schluß amtlich, Neunor! 406,81 Liſſabon 110% 1 Songkong 12⁰⁰ Montreal 477.537 Helfüngfore 225,84 Schanoha 0762 Amſierdam 458,91 Budapeſt 2425, Nofoßama Paris 177,15 Belarad 214.— Auſtralien 125,— Prfiſſel 2768,50 S 405, Mexiko 3 Italſen 8870.— m 2535, Montevidev 187 Berlin 1162.50 1 en 600.— Valnaraiſop 120,0 Schweiz 2000,73 Konſtantin 610,— Buenos Spanien 228 Athen 548.— auf London 12 8 65 Kopenbagen 1941, Warſckan. 2525. Südafrika 100,12 Stockholm 1942.—] Auenos Aires] 1805, 1 Oslo 1990,23 J Rio de Jau. 293, 4 Melalle 5 Hamburger Metallnofſerungen vom 22. Dezember Kupfer Banca u. Brief] Geld traits zinn BrieffcheldſBrieiſcheld Hüttenrohzink v. 100 Kc 17.217,25 Januar.54.—275.00 275,0 Feinſilber(RM per eg). 30,60 30,60 Februar 54.54, 275,027[Fe rngold(z erg,.84,.70 März 54, 54. 275.0275, ait⸗Platin(Abfälle) April 54.54, 275,0275,0] Circapr. Ron per 9:.30 2,10 Mai 54.— 54. 25,0 275.0 Techn. reines Platin Jun„ Detailpr.(RM per g.40 Juli„3 Auguſt.„ 5 Loro Abl Septe mbit. e.„„. Antimon Regules chineſ, Oktover e(E per ie) 45.— 48. Novembe⸗ Queckſilber(Eper Flaſche... 11.50 Dezember 54, 154. 273,0 275.•0[Wolframerz chineſ. in h, Wetterbericht des Reichswetterdteuſtes, Ausgabes⸗ ort Fraukſurt a. M. vom 23. Dezember: Nach den verbreiteten Schneefällen am Donnerstag hat ſich zunächſt einmal allgemein in Deutſchland Beru⸗ higung aber auch neue Froſtverſchärfung eingeſtellt. Letztere nahm vornehmlich in Weſt⸗ und Süddeutſchland. begünſtigt durch ſtarke Ausſtrahlung über der friſch entſtandenen Schneedecke, beſonders große Ausmaße an, ſo Haß vielerorts Kältemerte zwiſchen minus 15 und 20 Grad gemeſſen wurden. Das Froſtwetter ſetzt ſich fort. Auch kann mit dem Auftreten weiterer Schneefälle gerechnet werden. Vorausſage Für Samstag 24. Vezember Wolkig bis bedeckt und zeitweiſe auch Schnee⸗ fall, kräftiger Froſt, zeitweiſe auffriſchende öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Dezember — 5,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Dezember— 16,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 13,2 Grab. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,4 Millimeter 1,4 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Mbein Meal, 10 20 21 22 2[ bein eg 20 2 2 28. * 8 Rheinſelde..04.881 6 161 1,9[ aus 19 1,10% 08/105 Breiſuch. 1301,30, 40.40127] Köln.97.880. 760,68 Kehl.58.617158 152,53 Heckar⸗M n lara. 3062.98.99.00.96 W Mannheim 200% 88 67 4s Mannheim 1e ess 184 f vom Freitag, 23. Dezember Schwarzwald: Feldberg: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 85 cm, Pul⸗ verſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. a 5 Schauinslaud: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 20 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Bärental⸗Altglashütten⸗Falkau: heiter,— 12 Grab, Schneehöhe 25 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. 5 Hinterzarten⸗Titiſee⸗Reuſtabt: ſtark bewölkt,— 14 Grad, Schneehöhe 20 em, Pulverſchnee, Ski und Recel gut. Breud⸗ Furtwangen: ſtark bewölkt,— 12 Grad, Schnee⸗ höhe 25 em, Pulperſchuee, Ski und Rodel gut. 5 uflucht⸗Freudeuſtatn: heiter,— 12 Grad, Schneehbhe 10 Zentimeter. i and⸗Bühlerhöhe: heiter,— 8 Grab, Schneehöhe 10 em. Dobel⸗ Herrenalb: 7 em, Pulverſchnee. Oden wald: 5 Auf der Tromm: heiter,— 11 Grad, Shneehöhe 8 em, Neujchnee, Pulverſchnee, kein Sport. i Pfälzer Wald: Kalmit: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 5 em Neuſchnee, verweht, kein Sport. N Kleiner Feldberg: Schneefall,— 12 Grad, Schneehöhe 4 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel nur in l thön: Waſſerkuppe: Schnefall,— 13 Grad, Schneehöhe 11 em, Jem Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. ſtark bewölkt,— 9 Grad, Schneehüöhg Thüringerwald Oberhof⸗Schmücke: Schneefall,— 10 Grad, Schneehbhe 18 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Skt und Rodel ſehr gut. Harz: i. Braunlage: Schneefall,— 9 Grad, Schneehühe 4 e 1 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski 85 Model a Boner 5 2 Walb: Arber⸗Breunes: Nebel,— 8 Grad, Schneehöhe 38 e Alben Neuschnee, Pulverſchuee, Ski und 50 gut. 955 ven: 5 5 Oberſtdorf: Schneefall,— 10 Grad, Schneehöhe 1 em wege 9 S800 0 1 ugſpize: Nebel,— 12 Grad, ne e 70 em, 2 Neuſchnee, bereift, Ski gut. 5 8 e Prebigtſtuhl bei Reiche 10. Seite/ Nummer 593 Freitag, 23. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Eis- und Rollsport- Klub en 1938 2..— Dezember 1938 5 Urn- pA Herz — f GIGLI. ruin mit vie W. Uingen. Kemp ir gehört mein de 8e 0 dewes!! 8 0 tärker als 5 jebe be Matenbach 81 Ah heute das große Dest programm! ber Film, der alle Herzen bewegt! Romantisch wie eln echter A0 sofort legen dle Talningsze lte n: Dienstag: 19 22 Uhr Ein Freitag: 19-22 Uhr Sonntag: 10—13 Uhr Ganghofer- Film 28 Tanin dat 5 f f Man dello 1 ener, Romanous . Drama der Leidenschaften 5 1 ne 8 auf unssrem Vebungsplatz auf dem Tennisplatz e lutie Englisch. H. 55 e 1 Das drängende 5 3486,.45,.0 lug. e Eintritt nur gegen kHlubausweis! eee Unt Blut der Jugend.30 .45 „„ Rühmann Deutschlands größter Fllmkomiker, in seinem neuesten und tollsten Lustspiel: 85 Korff noch nicht mit Agnes Straub Will Dohm Viktor Jantzen Taglieh:.40 5 In geheimer Miſſion Aribert Wäscher— Anton Pointner .00 TAgliek: .185.23 8 Fröhlich Camilla Horn in einem Strudel tollkühner Begebenheiten, in elnem Geschehen voll Spannung u. Tempo: .45 35 Unr .15 wurde zu eſnuem IE. Werner, bestimmen die Menschen und Uhr ster Gemutstieſe und stärkster 6 Biudrucks krait aun Hardt, Lem RMaren- bach, Man Peoeh, Paul flcgter, Paul Wagener Der Verrat einer großen Liebe Finde seine gerechte Sühne. Abgrunde einer Leidenschaft Kette schwerer Konylikte. Rich. Skrowronneksvlelgelesenei ö Roman: Die beiden Wüdtabben Film von schön Fr. Ulmer Schicksale der ergeben eine GEOSSE FEST VORSTELLUNG des berühmten Zauberkünstlers u. 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