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Hauptgeſchäftsſtelle: R 1..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim Donnerstag. 29. Dezember 1938 149. Jahrgang— ner Vermittlung ab Frankreich weiß nicht mehr, wo es die Rekruten für ſeine Armee hernehmen ſoll Der ausgehöhlte“ Rom-Beſuch die Konftrenz von Lima Lediglich akademiſche Anterhaltung mit Muſſolini über das Spanienproblem? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. Dez. Miniſterpräſident Chamberlain, der ſich zur Zeit als Gaſt des früheren Luftfahrtminiſters Lord Swin⸗ ton auf deſſen Gut befindet, kehrt am Montag nach London zurück und wird ſich dann ſofort den Vor⸗ bereitungen ſeiner. Romreiſe widmen. Der fran⸗ zöſiſche Botſchafter Corbin wird dann aus Paris zu⸗ rückkehren und Chamberlain eingehend über die Einſtellung der franzöſiſchen Regierung unterrich⸗ ten. Inzwiſchen hat geſtern der engliſche Botſchafter in Paris, Sir Erie Phips, bereits einen vorläufigen Bericht über die franzöſiſche Haltung geſchickt. Das Anwachſen der franzöſiſch⸗italieniſchen Spannung warf die Frage auf, ob Chamberlain in Rom als Vermittler auftreten könne oder nicht. Nach dem geſtrigen Bericht von Sir Erie Phips, ſoweit dar⸗ über in hieſigen politiſchen Kreiſen etwas bekannt geworden iſt, hat die franzöſiſche Regierung eine engliſche Vermittlung in Rom abgelehnt. Eine gleiche Information veröffentlicht heute früh der„Daily Herald“. Wie ich erfahre, iſt der Plan, daß Chamberlain und Halifax auf ihrer Fahrt nach Rom in Paris nicht die übliche Unterbrechung vornehmen, auf eine fran⸗ zöſiſche Anregung zurückzuführen. Zwar ſtehen England und Frankreich in dauernder Fühlung über die weitere Entwicklung. Frankreich möchte aber andererſeits den Anſchein vermeiden, als ob England in Rom auch franzöſiſche Wünſche oder Zu⸗ geſtändniſſe überbringe oder Anſichten zum Ausdruck bringe. Damit verringert ſich die Zahl der Ge⸗ ſprächsgegenſtände und tritt Spanden als Haupt⸗ punkt der Mittelmeer⸗Verhandlungen deutlicher hervor. 5 1 55 Es iſt damit zu rechnen, daß Chamberlain einen intenſiven Vorſtoß bei Muſſolini unter⸗ nehmen wird für eine Beendigung des Krieges durch einen Waffenſtillſtand oder Frieden zwi⸗ ſchen den beiden Parteten in Spanien. Ueber die Ausſichten dieſes neuen Verſuches, die ſpaniſche Frage durch einen Kompromiß zu regeln, gibt man ſich hier keinen optimiſtiſchen Exrwartun⸗ gen hin. Zum Teil verbaut ſich England ſelbſt den Weg zu einer Einigung in der Spanien⸗Frage da⸗ durch, daß es offenbar nicht gewillt iſt, den Parteien die Rechte als kriegführende Mächte zuzuerkennen. In dieſer Hinſicht wird von hieſigen Linkskreiſen eine große Propaganda entfeſſelt, aber auch in den Kreiſen der Regierungsanhänger beſteht wenig Neigung, die Kriegführende⸗Rechte zuzuerkennen. Zum andern Teil hängt eine Löſung der ſpaniſchen Frage von Frankreich ab. Im Augenblick iſt keine nennenswerte Mitwirkung Frankreichs zu er⸗ wärten. Die franzöſiſche Diplomatie bemüht ſich eher, oͤurch eine betonte Intereſſeloſigkeit den Sinn des Chamberlain⸗Beſuches auszuhöhlen, als die Be⸗ deutung dieſes Beſuches zu unterſtreichen. Durch ihre negative Einſtellung hofft die franzöſiſche Re⸗ gierung ſogar zu erreichen, daß der Chamberlain⸗ Beſuch zum mindeſten„verſchoben“ wird, weil das als diplomatiſche Niederlage Italiens angeſehen werden könnte. Dem ſteht Wunſch gegenüber, die Reiſe auf jeden Fall durch⸗ zuführen, auch wenn keine aufſehenerregende Er⸗ gebniſſe zu erwarten ſind. Zum mindeſten erhofft man ſich von der Ausſprache zwiſchen Chamberlain und Muſſolini, wie hier in zuſtändigen Kreiſen be⸗ tont wird, eine Klärung der Atmoſphäre. Verſtärkungen nach Somaliland 5 dnb Paris, 28. Dezemeber Wie Havas aus Marſeille meldet, wurde die Aus⸗ fahrt der Paſſagierdampfer„Sphinx“ und„Chan⸗ tilly“ um 48 Stunden verzögert, da auf dieſen beiden Schiffen ein Bataillon Senegal⸗Schützen eingeſchifft wurde, das als Verſtärkung der dortigen Truppen nach Franzöſiſch⸗Somaliland abkommandiert worden iſt.„ N Einer aus Paris datierten Havas⸗Meldung zu⸗ folge hat der zu den franzöſiſchen Flottenſtreitkräften in der Levante gehörende Aviſo„d Iberville Beirut *— verlaſſen, um ſich nach Dſchibuti zu begeben. aber Chamberlains Ein Zerſtörer des Levante⸗Geſchwaders wird vor dem Aviſo„d' Iberville“ nach Dſchibuti auslaufen, da der Aviſo langſamer iſt. Daladier wird auch Algier beſuchen dnb. Paris, 28. Dezember. Miniſterpräſident Daladier hat am Mittwochvor⸗ mittag den Generalgouverneur von Algier, Lebeau, ſowie die nordafrikaniſchen Parlamentarier empfan⸗ gen, die den Wunſch zum Ausdruck brachten, daß Daladier während ſeiner Reiſe nach Korſika und Tunis auch Algier einen Beſuch abſtatten möge. Der Miniſterpräſtdent verſicherte, da es ſeine Abſicht ſei, am 6. Januar einen Tag in der algeriſchen Haupt⸗ ſtadt zu verbringen. Für den Aufenthalt in Algier ſind„verſchiedene Feſtlichkeiten vorgeſehen. Auch wird der Miniſterpräſident einer Konferenz beiwoh⸗ nen, die militäriſche Fragen zum Gegenſtand hat. Im übrigen hat Miniſterpräſtdent Daladier den Generalgouverneur von ſeiner Abſicht unterrichtet, int Anſchluß au die Tunisreiſe an einem allepdings noch nicht feſtgeſetzten Zeitpunkt ſich nach Marokko zur begeben und bei dieſer Gelegenheit auch einen länge⸗ ren Beſuch in Algier zu machen. Vanderveld⸗ geſtorben. Der belgiſche Marxiſt Vandervelde iſt in Brüſſel am Dienstagfrüh geſtor⸗ ben. In Lima ſchloß die pan⸗amerikaniſche Konferenz mit einer Erklärung des nordamerikaniſchen Staatsſekretärs für Aeußeres, Cordel Hull. Unſer Bild zeigt eine Teilſtberſicht von der Konferenz. (Affoeiated Preß, Zander⸗M.) 513 Verkehrstote an Weihnachten in A8 A de volnſchen Kommunalwahlen Dabei iſt die endgültige Zahl EP. Wie am Dienstagabend bekannt wurde, hat die Geſamtzahl der während der Weihnachtsfeiertage Verkehrsunfällen in den Vereinigten Staaten zum Opfer gefallenen Perſonen 513 erreicht. Da aber die Meldungen noch nicht aus allen Teilen des Landes vorliegen, iſt mit einer weiteren Erhöhung dieſer Zahl zu rechnen. Verurſacht wurden dieſe Unfälle hauptſächlich durch die ſtarken Schneefälle, die die Sicht außerordentlich erſchwerten und die Straßen durch ihre Glätte gefährlich machten. Der mittlere Weſten iſt durch den ſtarken Schneeſturm, der die Straßen unpaſſierbar macht und die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen teilweiſe zerſtörte, abge⸗ ſchnitten. Neuyork, 29. Dezember. Eine Pariſer Duellaffäre de Brinon fordert de Kerillis wegen einer plumpen Beleidigung Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters + Paris, 29. Dez. In der Pariſer Preſſewelt droht dieſer Tage wie⸗ der einmal ein ſenſationelles Duell und zwar zwiſchen dem nationaliſtiſchen Abgeordneten de Ke⸗ rillis, dem Chefredakteur der„Epoque“ und dem bekannten Jvurnaliſten Fernand de Brinon von der„Information“. de Kerillis hat in der „Epoque“ die Behauptung veröffentlicht, daß im Jahre 1938 Deutſchland angeblich nicht weniger als 350 Millionen Franken Beſtechungs⸗ gelder der franzöſiſchen Preſſe verteilt habe. Als Vermittlungsſtelle für dieſe Beſtechungs⸗ gelder war angegeben: der Graf F. B. Auf dieſe Angabe forderte Fernand de Brinon den nationali⸗ ſtiſchen Abgeordneten auf, klar zu ſagen, ob er wirk⸗ lich ihn, Fernand de Brinon, ein eifriger Vorkämp⸗ fer für die Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich, gemeint habe. Auf dieſe Erklärung hin erwiderte de Kerillis, daß er nicht die Abſicht habe, Brinbu irgendwie zu beleidigen, daß er aber den „ſchweren Verdacht“ hege, daß in der Tat Fernand de Brinon derartige Beſtechungsgelder verteilt haben könne. Daraufhin forderte Fernand de Brinon de Kerillis zum Duell heraus und ſchickte den Schrift⸗ ſteller Benbit von der Academie Francaiſe ſowie den ehemaligen Unterſtaatsſekretär de Teſſan als Zeugen zu de Kerillis. 5 noch nicht einmal feſtgeſtellt! 51 Grad Källe in Kauada Montreal, 29. Dezember. In Kanada wüten ſeit Tagen ungeheure Schnee⸗ ſtürme, wie ſie ſeit vielen Jahren hier nicht erlebt worden ſind. Beſonders betroffen wurden die Pro⸗ vinzen Ontario, Saskatchewan und Alberta, mit denen jede Verbindung unterbrochen iſt. Während der Schuee im allgemeinen mehrere Meter hoch liegt, erreichen manche Schneeverwehungen eine Höhe bis zu 20 Metern. Im ganzen Lande herrſcht eine außergewöhnliche Kälte; in Ed⸗ monton, der Hauptſtadt von Alberta, ſank das Ther⸗ mometer auf 51 Grad unter Null. Der Verkehr iſt itberall eingeſtellt. Auch in den Häfen an der Oſtküſte ſind zahlreiche Schiffe am Auslaufen verhindert. 7. A De Kerillis weigerte ſich aber, Satisfaktion zu geben mit der Erklärung, daß er in der Tat nicht daran gedacht habe, Fernand de Brinon irgendwie zu beleidigen. Der Schutz des Panama-Kanals Ein Abkommen zwiſchen Waſhington und den mittelamerikaniſchen Stgaten EP. Waſhington, 29. Dez. Zwiſchen der Regierung der Vereinigten Staaten und den mittelamerikaniſchen Regierungen ſowie der Regierung Panamas iſt, wie das Staatsdepartement mitteilt, ein„regionales Abkommen“ unter⸗ zeichnet worden. Das Abkommen betrifft die Ver⸗ teidigung des Panama⸗Kanals. Es handelt ſich um eine Verſtärkung der bisher beſtehenden Verteidi⸗ gungsanlagen zum Schutze dieſes Kanals. Chamberlain wird auch den Papſt beſuchen. die„Stampa“ erfährt, werden der engliſche Premier⸗ miniſter und Außenminiſter Lord Halifax am Tage ihrer Ankunft in Rom vom Papſt in Privataudienz empfangen werden. 5 Polens gemeingefährliche Verbrecher kommen ins Iſolierungslager. Zur Bekämpfung des Banditen⸗ unweſens in Polen hat das Innenminiſterium die Unterbringung einer größeren Anzahl gemeinge⸗ fährlicher und rückfälliger Verbrecher in das Iſolie⸗ rungslager von Bereza⸗Kartuska angeordnet. Wie Bedeutung hätten. 1 Warſchan, im Dezember 1938 Die polniſchen Parlamentswahlen im November d. J. endeten mit einem vollen Erfolg des hinter der Regierung ſtehenden Lagers der nationalem Einigung. Die polniſchen Kommunalwahlen vom 18. Dezember führten zu einem vollen Siege der Oppoſitionsparteien. Angeſichts dieſer ſich ſcheinbar widerſprechenden Ergebniſſe drängk ſich die Frage auf, ob der November oder der Dezember für die Einſchätzung der innenpolitiſchen Kräfte maßgebend iſt, ob ſich innerhalb von ſechs Wochen die regierungsfreundliche Bevölkerung auf die oppo⸗ ſitionelle Seite geſchlagen hat und der November durch den Dezember korrigiert worden iſt. Es war der Fehler des regierenden Lagers, das Ergebnis der Novemberabſtimmung als Triumph der natio⸗ nalen Einigung hinzuſtellen und daraus die Folge⸗ rung zu ziehen, daß die bis dahin ſtarken Oppo⸗ ſitionsparteien von dem bis dahin ſchwachen Lager der nationalen Einigung überflügelt worden ſeien, ihre Rolle in der Arena der polniſchen Innenpolitik für immer ausgeſpielt hätten und im Zuge der wei⸗ teren innenpolitiſchen Konſolidierung übergangen werden könnten. In Wahrheit ſtanden ſich bei den Novemberwah⸗ len Regime und Oppoſition überhaupt nicht gegen⸗ über. Es ging vielmehr im November auf Grund einer ſpezifiſchen politiſchen Situation um geſamt⸗ ſtaatliche Belange, und letzten Endes ſagten die No⸗ vemberwahlen nur etwas Greifbares über das Ver⸗ hältnis der polniſchen Maſſen zum polniſchen Stgat und ſeiner Zukunft aus. Unter dieſen Umſtänden konnten die Parlamentswahlen weder als Grad⸗ meſſer für die Stärke des Lagers der nationalen Einigung noch als Beweis für den Fortſchrikt der innenpolitiſchen Konſolidierung angeſehen werden. Berückſichtigt man ſchließlich, daß die Oppoſitions⸗ parteien im November vom Wahlkampf ausgeſchloſ⸗ ſen waren, und das Monopol der Kandidatenaufſtel⸗ lung, Agitation und Wahleinwirkung ausſchließlich in den Händen des Einigungslagers lag, ſo wird die begrenzte und problematiſche politiſche Bedeutung der Nopemberabſtimmung unzweifelhaft. Ganz anders ſah das Bild bei den Kommunal⸗ wahlen im Dezember aus. Die Oppoſitionsparteien nahmen am Wahlkampf aktiv teil. Sie mobiliſier⸗ ten Preſſe und Propagandaapparat. Sie fochten be⸗ wußt unter politiſchen Loſungen und traten der Auf⸗ faſſung des Regierungslagers entgegen, daß die Kommunalwahlen nur wirtſchaftlich⸗lokalpolitiſche Die Oppoſition trat dem Lager der nationalen Einigung als politiſche Front in der Abſicht entgegen, das Ergebnis der Novemberwahlen Seite“ NI und den 0 des Einbeilslagers als Illuſion u liche Täuſchung hinzuſtellen. Und dieſe oppo Strategie war möglich, weil die Kommunalwahlen im Gegenſatz zu den Parlaments⸗ wahlen auf der Baſis einer mehr oder weniger demo⸗ kratiſchen Wahlordnung durchgeführt wurden. Das. Lager ſcheint trotz allem bis zu⸗ letzt dürften dazu die Abſtimmungsergebniſſe vor dem 16. Dezember in einigen kleinen Bezirken bei⸗ getragen 9 aben. Hier es in der überwiegenden Zahl d der Fälle zur Aufſtellung von Einheitsliſten gekommen, die den Wahren der Oppoſition nicht in Erſcheinung treten li und die von der Regierung als Sieg der Konf idee, wie ſie vom Lager der natlo⸗ naleu wird, gewertet wurden. Von e itiſcher Bedeutung waren in⸗ deſſen d tmungen am Anfang des Monats nicht. Die große politiſche Schlacht zwiſchen Regime und Oppoſition kam erſt am 16. Dezember zum Aus⸗ trag, als die Kommunalwahlen in Warſchau, Poſen, Lodz, Kr und weiteren 55 polniſchen Städten durchgeführt wurden. Bei dieſer Gelegenheit mußte das wahre Kräfteverhältnis zwiſchen Regime und Oppoſition offenbar werden. Und auf dieſe Gelegen⸗ heit hatten die oppoſitionellen Parteien ſeit ihrer an⸗ geblichen erlage bei den 6. November gewartet. Die Schlacht vom 16. Dezember hat die polniſche Oppoſition gewonnen. Das La⸗ ger der nationalen Einigung, und damit die Regie⸗ rung, haben eine empfindliche Schlappe erlitten. Un⸗ ter den Oppoſitionsparteien ſind die Sozialiſteu, denen man den ji 51 ſch⸗ſozialiſtiſchen Bund hinzu⸗ rechnen muß, die Hauptgewinner des Wahl⸗ kampfes. In Warſchau vereinigten beide ſozialiſti⸗ ſchen Liſten die Mehrheit der Mandate auf ſich. Im Lodzer Stadtparlament verfügen die Sozialiſten ſo⸗ gar über die abſolute Mehrheit. In Krakau ſtieg de Zahl Her ſozialiſtiſchen Mandate von 12 auf 24. Die Sozialdemokraten wurden damit zur ſtärkſten Frak⸗ tion im Krakau Stadtparlament. Aber nicht nur in den Großstädten iſt ein Anſtieg der ſozialiſtiſchen Stimmen zu verzeichnen. Selbſt in Pommerellen und Poſen, den Reſervatgebieten der Rechtsoppoſition, iſt den Sozialiſten der Einbruch vielfach auf Koſten der Arbeitspartei gelungen. In Hohenſalza und Grau⸗ denz ſtellen die Sozialiſten in Zukunft die ſtärkſten Vertretungen. In Thorn hat ſich die Zahl der ſo⸗ zialiſtiſchen Mandate von 0 auf 6 erhöht. In den Städten der Krakauer Wofewodſchaft haben die So⸗ zialiſten gleichfalls überall Erfolge zu verzeichnen. In den Landſtädten und Landgemeinden der gleichen Gegend dominiert die oppoſitionelle bäuerliche Volks⸗ partei. Gegenüber den ſozialiſtiſchen Wahlſiegen treten die Erfolge der rechtsoppoſitionellen Na⸗ tionaldeomkratie zurück. Sie hat zwar in . ihren bisherigen politiſchen Beſitzſtand halten, zum Teil ſogar ausbauen können— in Po⸗ ſen eroberte die Nationaldemokratie von 72 Man⸗ daten nicht weniger als 52—, in Warſchau und Lodz Sejimwahlen vom dagegen hat die Nationaldemokratie ſtarke Rück⸗ ſſchläge zu verzeichnen. In der Hauptſtadt verrin⸗ gerten ſich die rechtsoppoſitionellen Mandate um faſt 25 v.., und in Lodz büßte die Nationaldemokratie nicht weniger als neun Mandate ein. Wenn auch die, hon der Nationaldemokratie rechtsradikalen Gruppen weſentlich zur Schwächung der rechtsoppoſitionellen Front beigetragen haben, ſo iſt doch unverkennbar, daß die Kräfte der Rechts⸗ oppoſition bisher überſchätzt und die weſtpolniſchen Maßſtäbe fälſchlicherweiſe auf Geſamtpolen über⸗ tragen worden ſind. Der dritte Faktor im Spiel vom 16. Dezember, das Lager der nationalen Einigung, hat am ſchlechteſten abgeſchnitten. Es hat ſich gezeigt, daß der Einfluß des Einheitslagers im Lande noch im⸗ mer außerordentlich gering iſt. In verſchedenen Städten Pomerellens iſt es nicht einmal gelungen, den alten Beſitzſtand der Regierungsfraktion in den Sabdtparlamenten zu halten. Der Wahlerfolg des Einheitslagers in Warſchau ſtellte einen Sonderfall dar, der für das politiſche Geſamtbild im Lande kei⸗ neswegs maßgebend iſt. In feöͤem Falle iſt das La⸗ ger der nationalen Einigung gegenüber den Oppoſt⸗ tionsparteien von rechts und links in der Minder⸗ heit. Ob un er dieſen Umſtänden der Kurs zum autoritär⸗totalen Staat in Polen realiſterbar iſt, er⸗ ſcheint nach der letzten innenpolitiſchen Kraftprobe mehr als zweifelhaft. Inſofern wird das Wahl⸗ ergebnis vom 16. Dezember auf den weiteren Ab⸗ lauf der polniſchen Politik nicht ohne Einfluß bleiben. „Ein diplomaliſches Jahr“ Neue Kabinettsumbildung in Tokio dnb. Tokio, 28. Dezember. Fürſt Konoe wurde am Mittwoch mit Mitglie⸗ dern des Staatsrates vom Kaiſer empfangen. Die Beſprechungen bringt die japaniſche Preſſe in Zuſammenhang mit der Möglichkeit einer Kabi⸗ nettsveränderung, die noch vor dem Zuſammentritt des Reichstages am 20. Januar erfolgen ſoll. Die große Aufgabe, die Japan mit der Neuordnung Oſt⸗ aſiens auf ſich genommen habe, ſetze, ſo verlautet in politiſchen Kreiſen, eine vollkommene Uebereinſtim⸗ müng der ſtaatsführenden Faktoren voraus. Hierzu gehören in erſter Linſe ein klares, entſchloſſenes Zuſammenapbeiten von Wehrmacht, Wirtſchaft und Außenpolitik. „Hotſchi Schimbun“ fordert in dieſem Zuſammen⸗ Hang, daß das kommende Jahr ein„diplomati⸗ ſches Jahr“ mit einer einheitlichen ſtraffen Außenpolitik werden müſſe. Das Programm Kondes und die von ihm aufgeſtellten Voraus⸗ ſetzungen für die Einrichtung einer Neuordnung in Oſtaſten nach Beendigung des Chinakonfliktes ſeien won den proytſoriſchen Regierungen in Nord⸗ und Mittelchina ſowie der autonomen Regierung der Inneren Mongolei und von Mandſchukuo in fſedem Punkt gebilligt worden. Deshalb müſſe die japa⸗ niſche Staatsführung dieſes für Japan, Mand⸗ ſchukuo und China gemeinſame Programm unver⸗ 1 9 durchführen. Mintſterpräſident Spaak in Paris. Der belgtſche Miniſterpräſident Spaak iſt am Mittwochabend in Paris eingetroffen. Wie verlautet, ſoll ſein Beſuch privater Natur ſein. i Schwediſches Kriegsschiff beſucht Südamerika. Am Dienstagnachmittag verließ nach ſechstägkgem Auf⸗ enthalt der 7743 Tonnen große ſchwediſche Flugzeug⸗ Treuzer„Gotland“ den Südamerika. Liſſaboner Hafen in Richtung abgeſplitterten Dp r————— Tardien packt aus. Drahtbericht unſ. Paris, 29. Dezember. Tardien mit der beginnt heute im„Gringoi Veröffentlichung der„Akten“ über die merkwür⸗ digen Verhandlungen, die Delbos mit 101 n einzuleiten verſuchten. ktober erhielt Tardieu die erſte Aufforderung idee e Art in der Form eines Briefes des Univerſitätsprofeſſors Aubert, der einſt während zuſammen mit Tardieu an einer Mi rika teil⸗ genommen hatte. Aubert anderem: ſchrieb unter „Blum und Delbos bitten Sie, in eine Regie⸗ rung einzutreten, die aus den lebens fähigen Elementen aller Parteien beſtehen ſoll. Die wichtigſte Aufgabe dieſer Regierung wäre „Front gegen den Pangermanismus und die Reorganiſation Frankreichs.“ Als möglicher Miniſterpräſident werde vorge⸗ schlagen der Senatspräſident Jeannenet oder der augenblickliche Innenminiſter Sarraut. Wenn die Beiden nicht mitmachen ſollten, würde Delbos dafür eintreten, daß Tardien Miniſterpräſident würde. Blum hat dagegen keinen Einwand zu erheben, wenn er auch Schwierigkeiten in ſeiner Partei be⸗ fürchtet. Delbos iſt bereit, nach Mentone zu kommen, um perſönlich über dieſe Dinge zu verhandeln“. Tardieu antwortete ſofort 1 19. Oktober, daß er von dieſem erſtaunlichen Angebot direkt„niederge⸗ ſchmettert“ worend ſei, und daß er es natürlich ab⸗ lehne, eine Politik des Widerſtandes gegen den ſo⸗ genannten Pangermanismus und zugleich eine Politik der Reorganiſation Frankreichs ſei eine ſo ernſthafte Sache, daß es lächerlich wäre, in dieſem Zuſammenhang die Namen der beiden„alten Nutz⸗ nießer des Regimes“, Jeannenet und Sarraut zu nennen. Es ſelbſt, Tardieu, habe darüber hinaus keine Luſt, in eine derartige„Miſch⸗Maſch⸗Regie⸗ rung“ einzutreten, zumal er nach den.„Erfah run⸗ gen in den Regierungen Poincaré und Doumergue genau wiſſe, daß unter dem gegen Regime in Frankreich nichts zu machen ſei.„Ich bin viel⸗ Neue Maunheimer Zeitung le ſeine Donnerstag, 29 mehr der daß alle unſere Einrichtungen und unſere Sitten von Grund auf reformiert werden müſſen.“ Er ſelbſt würde es dann tun, wenn er die Möglichkeit und vor allem die nötige Handlungs⸗ freiheit dazu hätte. Aber er würde dies allein tun. Im übrigen habe er nicht etwa einen„taktiſchen Rückzug“ nach Mentone anget reten, um! nun plötzlich wieder ins re iſche tel rückzukehren. Anſicht, Aubert erwiderte, er chrelben Tar⸗ dieus dem ehemaligen sini Delbos vor⸗ gelegt. Dieſer habe N bedauert, daß Tardieu die beiden vorgeſchlage Kandidaten Jeannenet und Sarraut ſo wenig ge. Dann hätte er gel⸗ tend gemacht, daß Blum noch nicht ganz mit der Miniſterpräſidentſchaft Tardieus einverſtanden ſei, daß er aber die Mitarbeit Tardieus für notwendig halte. Endlich bat Delbos, daß der Briefwechſel unter keinen Umſtänden veröffentlicht würde. In dem weiteren Bericht über die Stellungnahme Blums heißt es dann, Blum habe erklärt,„die öffentliche Meinung in Frankreich liebe die Diktatur nicht, aber ſie ſehe mit Freude einen Regierungschef die Macht ergreifen, wie dies einſt Clemenceau war. Die na⸗ tionale Reform würde dann in wenigen Wochen durchgeführt werden können, wenn nur Tardieu ſich nicht zu viele Feinde gemacht hätte, wäre er der Mann der Situation.“ Auf dieſen Bericht antwortete Tardieu abermals, daß er keine Luſt habe, im parlamentariſchen Spiel unter den gegenwärtigen Umſtänden mitzumachen. „Ich habe, das wiederhole ich, keinen ſtrategiſchen oder taktiſchen Rückzug angetreten. Ich habe be⸗ ſtimmte Abſichten und beſtimmte Pläne, aber ich will dieſe nicht mit den Parteien durchführen.“ Der ehemalige Miniſterpräſident Blum ver⸗ öffentlicht heute im„Populaire“ abermals ein ent⸗ ſchledenes Dementi, worin er alles, was über ſeine Verhandlungen mit Tardieu veröffentlicht wird, als grundlos dementiert. Der Vorſtand der radikalen Partei hat ſich geſtern ebenfalls mit dieſer Ange⸗ legenheit beſchäftigt. Der ehemalige Außenminiſter wegen„Undiſziplin“. Generalſekretär der Partei Delbos erhielt einen Tadel Gleichzeitig wurde der gen den Pangermanis beauftragt, eine genaue Unterſuchung über die! würdigen Verhandlungen hinter den Kuliſſen ſchen Delbos, Blum und einzuleiten. Frantos Katalonien-Offenſitze Neuer Durchbr Tardieun uch durch die roten Stellungen anb Saragoſſa, 29. Dezember. Am Mittwoch durchbrachen nationalſpaniſche Truppenverbände unter der Führung General Mos⸗ cardos im mittleren Frontabſchnitt ſechs nördlich von Balaguer bei Gerp, wo bisher noch keine Kämpfe ſtattfanden, die rote Front und dringen nunmehr weiter nach Oſten vor. Moscardo war im Gegenſatz zu den übrigen Kampfabſchnitten auf ſehr ſtarken feindlichen Widerſtand geſtoßen. Nach mehrſtündiger Schlacht ergab ſich ſchließlich eine der wichtigſten Stellungen bei Gerp mit 400 roten Milizen. Ueber dem Flugplatz der Stadt Valls, 20 Kilo⸗ meter nördlich von Tarragona, ſand am a der bisher größte Luftkampf des ges ſtatt, an dem von nationaler Seite maſchinen und bei den Roten 55 Jäger und ſechs Martini⸗Bomber beteiligt waren. Es gelang den Nationalen, 18 Curtis⸗Maſchinen abzuſchießen und zwei weitere feindliche Maſchinen zu zwingen, auf nationalem Boden niederzugehen. Auf der Lauer EP Paris, 29. Dezember. Aus Gibraltar wird gemeldet, daß der national⸗ ſpaniſche Kreuzer„Canarias“ am Dienstagnachmit⸗ tag in der Meerenge von Gibraltar außerhalb der britiſchen Hoheitsgewäſſer vor Anker ging, um auf die Ausfahrt des in Gibraltar ausgebeſſerten ſom⸗ jetſpaniſchen Torpedobootes„Joſe Luis Diez“ zu warten. Auch zwei nationalſpaniſche Torpedoboote kreuzten in den Gewäſſern bei Gibraltar, damit ihnen das ſomſetſpaniſche Kriegsſchiff nicht entgehe. Ker te⸗ 24 Jagd⸗ Der Kriegsminiſter im Winterſport: Hore Beliſha fühlt ſic Er möchte nur gerne auch eine D rahtbericht un ſ. Pariſer Vertreters — Paris, 29. Dezember. Der engliſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha, der ſich augenblicklich zum Winterſport in Hohwald in den Vogeſen als Gaſt des Automobilinduſtriellen Mathis aufhält, hat ſich von einer Reihe franzöſiſcher Jour⸗ naliſten interviewen laſſen. U. a. erklärte er dabei: „Ich fühle mich hier ſehr wohl im Schutze der Maginotlinie. Dieſe Feſtungskette iſt wirklich einzig auf der Welt. Jetzt aber gilt es, noch eine Daladierlinte in der Luft anzulegen.“ Eine ganz nete Summe! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 29. Dezember. In der Heereskommiſſion der Kammer gab geſtern der Berichterſtatter für das Heeresbudget, Archim⸗ baud, einige intereſſante Zahlen über die fran⸗ zöſiſchen Rüſtungsausgaben an. In den Jahren „Daladierlinie in der Luſt“ haben! wohlime 144 Milliarden für das Landheer, Marine und 29,5 für die Luftfahrt. Verſtärkung der Kolenialarmee dub. Paris, 29. Dezember. Der Senat nahm am Mittwoch den Haushalt des Kriegsminiſteriums an. In der Ausſprache wies Senator Lemery auf die„außenpolitiſchen Gefahren am Horizont“ hin und meinte man müſſe ſich fragen, ob Frankreich allen Möglichkeiten die Stirn zu bieten vermöge. Der Heeresausſchuß ſei der Anſicht, daß eine Verſtärkung der militäriſchen Organiſation notwendig ſei. Unter allen Umſtänden ſei eine Rückkehr zur einjährigen Dienſtzeit in Au⸗ betracht der rekrutenarmen Jahrgänge nicht möglich. Im Gegenteil müſſe man 43,5 für die eine Dienſtzeit von 27 Monaten ins Auge faſſen. Die Zahl der aktiven Offtziere müſſe gleichfalls erhöht werden. Auch das Material 1919 bis 1937 hat Frankreich nicht weniger als bedürfe einer Erneuerung. Die Leiſtung der 217 Milliarden ausgegeben und zwar Rüſtungsbetriebe ſei durch die 40⸗Stunden⸗Woche be⸗ e eee Ein würdiger Spießgeſelle Barmats Der Holzmann Skandal Aeberall ausgewieſen und überall Großverdiener dnb. Amſterdam, 28 Dezember. Die niederländiſche Preſſe fährt fort, ſich mit der Perſon des füdiſchen Schiebers Miſcha Holz ⸗ mann zu beſchäftigen, der vor Weihnachten durch die holländiſche Polizei wegen Meineidsverdachtes verhaftet wurde, der aber in der Zwiſchenzeit wieder auf freien Fuß geſetzt worden iſt. Holzmann, ein Spießgeſelle der Barmats und Kutiskers, iſt aus einer Zahl von europäiſchen Staaten wegen dunkler f Machenſchaften und Verbrechen ausgewieſen worden. In Deutſchland wurde er 1926 zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe wegen Betruges, Urkundenſälſchung und Be⸗ amtenbeſtechung verurteilt und nach Verbüßung ſeiner Strafe ausgewieſen. Kurze Zeit ſpäter wurde er aus Frankreich, wo er zweifelhafte Petroleum⸗ geſchäfte machte und eine ſehr bekannte Figur in den Pariſer Nachtlokalen war, ebenfalls ausgewieſen. Dann verſuchte er es in Italien. Aber auch dort wies man den jüdiſchen Schmarotzer bald aus; die Schweiz ließ ihn gleichfalls über die Grenze ſchaffen. In Frankreich liefen gegen ihn mehrere Verfahren; doch verſtand er es, mit typiſch jüdiſcher Geriſſenheit immer wieder die Behörden zu täuſchen. Im Jahre 1931 wandte er ſich nach Spanien, wo er die Vertretung einer Flugzeugfirma übernahm. Anfangs gingen die Geſchäfte nicht beſonders gut; aber als 1936 der Bürgerkrieg in Spanien ausbrach, konnte Holzmann, der in Madrid als Lieferant der Bolſchewiſten auftrat, rieſige Gewinne erzielen, die er dazu verwandte, um bei der völlig verarmten und hungernden ſpaniſchen Bevölkerung Gold und Juwelen aufzukaufen, die er dann in das Ausland verſchob. Holzmann hatte es verſtanden, wie das Amſterdamer Blatt„Telegraafs“ jetzt nachträglich feſt⸗ ſtellen konnte, ſich in Madrid in den Ba ſitz eines hol⸗ ländiſchen Paſſes zu ſetzen, obgleich er ein aus Char⸗ kow gebürtiger ſtaatenkoſer Oſtjude iſt. Holzmann ſchob Deviſen, wobei er ſeine Beziehungen zur hol⸗ ländiſchen diplomatiſchen Vertretung mißbrauchte. Schließlich fuhr er unter Mitnahme einer großen Menge von Juwelen nach Holland, wo er ſeit Herbſt 1936 als einer oer größten Waffen liefe⸗ rant en für Rotſpanien gilt. Bekannt iſt, daß er wiederholt Flugzeuge nach Frankreich ver⸗ kauft hat, die von dort unmittelbar nach Sowjetſpa⸗ nien weitergeſchickt wurden. Holzmann tritt auch als Vertrauensmann der ſowjetruſſiſchen Handels⸗ vertretung in Amſterdam auf. Jetzt, nach ſeiner Freilaſſung beabſichtigt Holzmann, im Haag ein neues Unternehmen zu gründen, das ſich ebenfalls mit Flugzeuglieferungen befaſſen wird. Sie mäſleten ſich felt EP Neuyork, 29. Dezember. In der Angelegenheit des Mackeſſon⸗Robbins⸗ Skandals wurden von Bundesdetektiven acht Ver⸗ haftungen vorgenommen. Unter den Verhaftelen befindet ſich der amtsenthobene und wegen Dieb⸗ ſtahls zu Gefängnis verurteilte ehemalige Anwalt Walter Chagg. Die acht Verhafteten werden beſchul⸗ digt, Philipp Muſica, alias Coſter, deſſen kröminelle Vergangenheit ihnen bekannt war, jahre⸗ lang um Rieſenſummen erpreßt zu ha⸗ ben. Außerdem vernahmen die Staatsanwalts⸗ ſchaftsbehörden zehn leitende Angeſtellte des Mak⸗ keſſon⸗Robbins⸗Konzerns. Die Unterſuchung im Muſica⸗Skandal nimmt ſolche Ausmaße an, daß die Schaffung einer beſonde⸗ ren Behörde beſchloſſen wurde. Vorausſichtlich wer⸗ den die Unterſuchungen noch Monate in Auſpruch nehmen. Für die nächſten Tage kündigen die Neu⸗ nhorker Blätter neue aufſehenerregende e gen an. i hut der Maginoklinie Neue franzöſiſche Aufrüſtungspläne einträchtigt worden, und dieſes unſelige Werk der Volksfront müſſe eine Aenderung erfahren. Dann nahm Miniſterpräſident Daladier das Wort. Er erklärte, es ſei wünſchenswert, die Kolonialtruppe auf die Stärke der Heimat⸗ armee zu bringen. Soweit wie möglich ſolle auch den beſten Eingebore⸗ nen⸗Unteroffizieren die Offtzierslaufbahn geöffnet werden. Daladier gab zu, daß die Teilmobilmachung im Herbſt gewiſſe Unvollkommenheiten gezeigt habe. Was die Effektivſtärke betreffe, ſo könne Frankreich mit den fruchtbaren Völkern nicht Schritt halten. So⸗ lange die Lage ſo bleibe wie im Augenblick, könne man auf die zweijährige Dienſtzeit nicht verzichten, ſelbſt wenn die Rekrutenjahrgänge wieder ſtärker ge⸗ worden ſeien. Die Regierung beabſichtige, die Zahl der Offiziere beträchtlich zu erhöhen. Die Zahl allein aber mache noch nicht alles aus. Ueberlegen⸗ heit gründe ſich auf Qualität. Es komme darauf an, daß ſich die Qualität nicht verſchlechtere. Die Arbeitszeit in den ſtaatlichen Arſenalen be⸗ trage 50 Stunden und zum Teil ſogar noch mehr, führte Daladier weiter aus. Es entſpreche wohl den Tatſachen, daß durch die kürzere Arbeitszeit in eini⸗ gen Privatinduſtrien Schwierigkeiten aufgetaucht ſeien. Aus dieſem Grund ſei in gewiſſen Fällen für die Angleichung des Geſetzes über die 40⸗Stunden⸗ Woche geſorgt worden. Anker pollzeilichem Schutz Der italteniſche Krenzerbeſuch in Argentinien dnb. Buenos Aires, 28. Dez. Acht Mitglieder der Beſatzungen der italieniſchen Kreuzer„Eugenio die Savoia“ und„Emanuele Fi⸗ liberto Duce d' Aoſta“ unternahmen eine Stadtrund⸗ fahrt durch Buenos Aires unter dem Schutz motori⸗ ſterter Poltzei und ſogar zwei Panzerkraft⸗ wagen. Dank der umfangreichen Sicherheitsmaß⸗ nahmen der Polizei iſt der italieniſche Kreuzerbeſuch in Buenos Aires bisher ohne Zwiſcheufall ver⸗ laufen, trotz der ununterbrochenen Hetze der argen⸗ tiniſchen Linkspreſſe. Käuft Japan große Mengen Petroleum in Mexiko? Meldungen Pariſer Blätter aus Mexiko zufolge, verhandele die japaniſche Regierung gegen⸗ wärtig mit der mexikaniſchen Regierung über den Ankauf von 30 Millionen Fäſſern Petroleum. ERB. r ‚——....ññññññ— Hauptſcheilftietter 4 und verantwortlich für Politik: Or. Alots Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theaker, Wiſſenſchaft 1 5 e 1 N A.— 2 delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller. Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannheim Schriftleurung in Berlin: Or G n Schaftler Berlin Friedenau, eſtkorſo O. Für unverlangte, keine Gewäbe.— Nücklendung gues del Räckvorto. 1 Drucker und Zerleger: Neue Mannbetmer Nee, De Fritz Bode& Co., Mannbeim. K 1.—6. 1 Derantwortlich ür Anteigen und gelchs ftiiche wirfeeenungen Jokob Faude, Mannbeim. gu Zeit Preisliſte Jer 9 altig. Die Anzelgen der Ausgabe 4 Abend and& Mittag erſcheinen ales teitig in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mi 0 Ausgabe 4 Abend Ausgabe B 5 8 11 800 Gefamt⸗D.⸗Al. Monat November über 21 500 1 9 a „ 2. — . . Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 600 ezember. Maunheim, 29. D Nur zweimai ſeit 1918 war es noch kälter Die bisher tiefſte Temperatur beim gegenwärti⸗ gen Kälteeinbruch wurde in der Nacht zum 23. De⸗ zember mit— 16 Grad Celſius gemeſſen. Ueberblickt man die letzten zwanzig Jahre, ſo ergibt ſich, daß ein gleicher Kältegrad nur noch zweimal erreicht oder überſchritten wurde. Am 8. Februar 1922 ſank die Queckſilberſäule auf— 16,8 Grad und am 12. Februar 1929 wurden gar— 22,6 Grad erreicht, das war in dem beſonders ſtrengen Winter 1928/29 In der Hälfte der vergangenen zwei Jahrzehnte lag die tiefſte Jahrestemperatur zwiſchen— 10 und — 15 Grad, ſo in den Jahren 1918 bis 1920, 1923 bis 1925, im Jahre 1927 und in den Jahren 1932 bis 1934. Im Verlauf von weiteren acht Jahren wurde die — 10⸗Grad⸗Grenze überhaupt nicht erreicht, ſo 1921, 1926, 1928, 1930, 1931, 1935, 1936 und 1937. Unſere— 16 Grad können ſich alſo wirklich„ſehen laſſen“, zumal damit diesmal ein ungemein heftiger Schneefall verbunden iſt. n. Ehrung der Arbeitsjubilare beim Bad. Hafenamt Mannheim Zur Ehrung von 40 Arbeitsjubilaren fand eine kleine Feier ſtatt. Der Betriebsführer und Direk⸗ tor des Hafenamts, Keller, begrüßte die Ehrengäſte und ſtreifte dann die Stellung des Arbeiters im verfloſſenen jüdiſch⸗marxiſtiſchen Syſtem und die Trennung der Kopf⸗ und Handarbeiter voneinander. Dieſen Zuſtänden hielt er dann die Gemeinſchaft der Arbeiter der Stirn und der Fauſt gegenüber und deren Stellung im großdeutſchen Reich Adolf Hit⸗ lers. Er wies darauf hin, welchen Dank das ganze deutſche Volk dem Manne ſchulde, der nur einen Adel kenne, nämlich den Adel der Arbeit und der durch die Schaffung des Dienſtehrenkreuzes die dem Staat und damit der Allgemeinheit geleiſteten Dienſte auch öffentlich anerkenne. Direktor Keller ſprach auch im Auftrag des Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters und namens des Bad. Hafenamts den Jubilaren den Dank für die langjährige treue Pflichterfüllung aus. Dann überreichte er die Ehrenurkunde des Führers und Reichskanzlers nebſt dem Verdienſtkreuz für 40jährige treue Arbeit an: Schleuſen⸗ meiſter Thomas Kleinhans, Schmied Gottlieb Krauter, Schiebebühnenbegleiter Franz Merkle, Schaltwärter Karl Ritter, Schiebebühnenbegleiter Andreas Semel; für 25 jährige treue Arbeit an: Brücken⸗ wärter Wilhelm Benz, Oberhafenmeiſter Chriſtian Diefenbacher, Werkführer Friedrich Dorner, Bahn⸗ wärter Guſtav Ebert, Elektromonteur Wilhelm Geng, Bahnwärter Johann Götzmann, Werkhelfer Karl Grockenberger, Bahnwärter Adam Gund, Bahnwärter Joſef Heid, Bahnarbeiter Heinrich Heiler, Bahnwärter Johann Hoffmann, Bahnarbei⸗ ter Anton Knebel, Bahnwärter Heinrich König, Bahnwärter Lorenz Krupp, Werkführer Franz Kro⸗ mer, Hafenmeiſter Heinrich Kühnle, Verwaltungs⸗ ſekretär Leo Mohr, Bahnarbeiter Andreas Kurz, Werftarbeiter Martin Lang, Bahnwärter Franz Mahl, Schloſſer Heinrich Mahl, Bahnwärter Stefan Mail, Schaltwärter Karl Mayer, Bahnwärter Karl Muth, Bahnwärter Jakob Oeſtringer, Magazin⸗ meiſter Joſef Rögner. Hafenmeiſter Gabriel Sauter, »Brückenwärter Wilhelm Schwechheimer, Bahnwärter Philipp Sichler, Rottenführer Peter Treutlein, Hilfsarbeiter Hermann Weber, Elektromonteur Otto Wellenreuther, Stellwerkswärter Joſef Wieſt, Bahn⸗ wärter Heinrich Zahn. Einige Gefolgſchaftsmitglieder erhielten außer⸗ dem, ſoweit ſie es noch nicht hatten, vom badiſchen Staat ein Treuegeld von 100 oder 200 Mark, je nach der Dienstzeit, und das Buch des Führers„Mein Kampf“. Der Betriebsführer ſchloß ſeine Anſprache mit dem Treuegelöbnis zum Führer. Nach ihm ſprach dann noch der Betriebsobmann des Hafenamtes, Pg. Hummel, in eindringlichen Worten zu oͤen Arbeits⸗ jubilaren. Ein kameradſchaftliches Zuſammenſein ſchloß die eindrucksvolle Feier. 0 an Hohes Alter. Frau Luiſe Kunzmann, Wtw., Luzenberg, Glasſtraße 23, feiert heute in großer Mitteilung machen, am Jalue 1938 Ein Rückblick auf die wichtigsten Geschehnisse 1855 Geſunde Finanzlage der Stadtverwaltung i Am 31. Mai konnte Oberbürgermeiſter Renninger in einer öffentlichen Ratsherrenſitzung die erfreuliche daß der ordentliche und außer⸗ ordentliche Haushaltsplan in Einnahmen und Aus⸗ gaben ausgeglichen ſeien. Von den bei dieſer Gelegenheit erwähnten großen Bauaufgaben konnte nur ein geringer Teil vollendet werden. So iſt die Neuordnung des Geländes am Ende der Auguſta⸗ Anlage in Verbindung mit der Veränderung der Ausmündung der Autobahn ebenſo noch im Gange wie die Verbreiterung der Friedrichsbrücke. Auch das Techniſche Rathaus, das das Quadrat B 5 ein⸗ 0 D nimmt, iſt noch nicht unter Dach. agegen konnte das zum Heim der Hochſchule für Muſik umgewandelte ehemalige Börſengebäude im Rahmen der Gaukulturwoche ſeiner neuen Zweckbeſtimmung übergeben werden. Am Neubau des Katho f 5 3198 en Bürgerhoſpitals in 6 konnte am Juli das Richtfeſt begangen werden. Am 21. Juli 5 3 ſich der Bezirksrat mit der Niederlegung der Häu⸗ ſer des 6⸗ mugdrates zur Schaffung eines Park⸗ platzes einverſtanden. Die Abbrucharbeiten ſind aus⸗ geſchrieben. Mitte Oktober ſetzte in Verbindung mit dem Umbau der Frieoͤrichsbrücke die Umleitung des Fahrverkehrs ein. Am 26. April wurde die neue Rathausglocke, die die Stadtverwaltung in Erinnerung an den 7. März 1936 gießen ließ, im Rahmen einer kurzen Feier auf dem Paradeplatz durch Oberbürgermeiſter Renninger ihrer Beſtim⸗ mung übergeben. Berufserziehung Am 11. Februar wurde im Muſenſaal des Ro⸗ ſengartens der Reichsberufswettkampf im Kreis Mannheim mit Anſprachen des Kreisobman⸗ s Schnerr und des Kreisleiters Schneider eröffnet. Am 25. März fand im Harmonieſaale der Eröff⸗ nungsappell des Gauentſcheides im Reichsberufs⸗ wettkampf ſtatt. Zwei Tage ſpäter nahm Kreis⸗ obmann Schnerr nach einer Anſprache des Kreisleiter Schneider die Siegerehrung vor. Am 1. Mai ehrte Kreisleiter Schneider die Ortsſieger im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens im Rahmen einer Feierſtunde. Kreiesobmann Schnerr nahm am 28. Juli im Sitzungszimmer der Kreiswaltung Mannheim der Deutſchen Arbeitsfront die Verteilung der Preiſe an die vier Gau⸗ und achtzehn Kreisſieger und ⸗ſiege⸗ rinnen vor. Am 13. Oktober traten 73 Werkf charen des Kreiſes Mannheim mit 1750 Mann zum Kre i S⸗ appell in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen an. Am 19. November konnte gemeldet werden, daß Mannheim körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 84. Ge⸗ im Sportappell fünf Gauſieger ſtellte. Betriebs⸗ urtstag. Unſeren herzlichen Glückwunſch! führung und Gefolgſchaft des Kauſhauſes Hanſa ver⸗ ee eee Die Reichsbahn wäbrend des Jahreswechſels Heute kommen die Neujahrsurlauber Auch der Jahreswechſel ſtellt an die Reichsbahn beſonders große Anforderungen, allerdings konzen⸗ triert ſich dabei das Ergänzungsprogramm im weſentlichen auf den l. Januar. Dazu kommen dann noch die Militärurlauberzüge, die in der Mehrzahl ſchon heute eintreffen und am Mittwoch der nächſten Woche den Rücktransport beſorgen werden. Nur wenige Verbindungen werden an mehreren Tagen doppelt gefahren. So verkehren P 998 und P 999 ſowohl heute, wie am Samstag und am Sonn⸗ tag. Auf der Fahrt nach Süden ſtartet in Mann⸗ heim die Konſtanzer Abteilung.20 Uhr und die Freiburger Abteilung.26 Uhr. Auch die abendliche Rückkunft erfolgt in zwei Abteilungen, die hier 20.58 Uhr und 21.05 Uhr eintreffen wird am Sonntag und Montag ein Ergänzungszug D 1192 Hamburg Freiburg(.46.55 Uhr) ein⸗ gelegt. Nur am Sonntag verkehren außerdem zu⸗ ſätzlich folgende Verſtärkungen: der D861 wird nach Leipzig und Bol in getrennten Abteilungen gefahren N Sehon ————— 8 —— Zum D 192 e e, FFF Großvater nahm — 22222— (.31—.39 Uhr). Zum J 76 nach Baſel läuft ein Vorzug(11.08 Uhr), ebenſo zum 0 270 Köln—Frei⸗ burg(13.37 13.36 Uhr), zum 5,269 Freiburg—Köln (15.05.26 Uhr), zum J 186 nach Friedrichshafen (17.14 Uhr) und zum J 75 von Baſel(18.40 Uhr); der.854 von Hof Leipzig trifft in zwei Abteilun⸗ gen hier ein(20.23— 20.32 Uhr). Wenig ſpäter kommt von Ulm der Ergänzungszug P 1999(2049 Uhr) und von Heilbronn P 3768(21.54 Uhr) an. Als 0 1191 läuft hier ein Ergänzungazug zum J 191 Frei⸗ burg Hamburg durch(22.50— 23.00 Uhr). Schließ⸗ lich verkehrt an Neujahr noch ein Vorzug zum J 194 Saarbrücken Ulm(23.43 Uhr). Nur für Montag ſind Vorzüge vorgeſehen 85 JD 107 von München(41.37 Uhr), zum PD 193 Ulm Saarbrücken(.21 Uhr) und zum P 853 Ludwigs⸗ bafen.-Neckarelz(.31.39). Wenn am Mittwoch, 4. Januar, die Neujahrs⸗ urlauber mit den Militärzügen wieder in ihre Standorte zurückgekehrt ſind, werden für die Reichs⸗ bahn die W ſtärkſter Beauſpruchung zu Ende ſein.— m.— r ͤ einigten ſich am 23. Juni zu einem Kameradſchafts⸗ abend zu Ehren der weiblichen Betriebsſportgruppe, die bei der Hamburger Köcß⸗Tagung Reichsſiegerin wurde. Am 30. März wurden durch Handelskammer⸗ Vizepräſident Winterwerb im Nibelungenſaal im Namen der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mann⸗ heim 1298 kaufmänniſche Lehrlinge und Fach⸗ arbeiter freigeſprochen und in feierlicher Weiſe in die deutſche Volksgemeinſchaft aufgenommen. Der gleiche feierliche Vorgang wiederholte ſich am 29. November durch Handelskammerpräſident Goebels, der 438 kaufmänniſche und gewerbliche Lehrlinge, die die Kaufmannsgehilfen⸗ und Facharbeiterprüfung Striche guer über den Marktplatz. ſie ſind nicht etwa, wie es den Anſchein hat, mit Farbe gezogen, ſon⸗ dern wurden durch die Fußgänger ver⸗ urſacht, die ſich durch die Schnee⸗ decke des Marktplatzes nach jeglicher Himmelsrichtung einen Weg bahnten und ſo ohne es zu beabſichtigen, der Kamera ein kurioſes Motiv ſchenkten. Photo: C. W. Fennel. freiſprach. Anfang Mannheimer und beſtanden hatten, erfolgreich Dezember beteiligten ſich 1300 Mannheimerinnen an dem von der Deutſchen Ar⸗ beitsfront durchgeführten Reichsleiſtungsſchreiben in Kurzſchrift. Ausſtellungen Die Ausſtellungen, die im Laufe des Jahres 1938 veranſtaltet wurden, hatten durchweg einen Maſſen⸗ 240 neue Rettungsſchwimmer in Mannheim beſtätigt der Schirmherrſchaft von NS K⸗Ober⸗ General der Infanterie Herzog Deutſche Lebens⸗ Die unter gruppenführer, Eduard von Koburg ſtehende Rettungs⸗Gemeinſchaft(früher Deutſche Lebensrettungs-Geſellſchaft) Bezirk Mannheim konnte auch in dieſem Jahr wieder den erſten Teil ihrer Winterarbeit mit der Beſtätigung von weite⸗ ren rund 240 Rettungsſchwimmern beſchließen. In oͤrei getrennten, je—9 Wochen dauernden Kurſen bildete der unter der techniſchen Leitung von Auguſt Lang ſtehende rührige Mannheimer Lehrkörper die Männer zu fertigen Rettungsſchwimmern aus, die nunmehr zum größten Teil im kommenden Som⸗ mer am Mannheimer Strandbad mit eingeſetzt wer⸗ den. Darüber hinaus aber hat der erneute uneigen⸗ nützige Einſatz oͤer ehrenamtlich tätigen Lehrſchein⸗ inhaber einen weiteren ſchönen Lohn gefunden, deren Erfolg der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft zu⸗ gute kommt. Wie immer, ſo hatte das Eichbaumſtammhaus auch dieſes Mal wieder einen vollbeſetzten Saal auf⸗ zuweiſen, als Bezirksführer R. Bauer ſeinen Willkommengruß entbot. Feldwebel Geiſenber⸗ ger(Pi 33) ſprach über Zweck und Ziele der DRG, und fand mit ſeinen Ausführungen eine ebenſo dankbare Zuhörerſchaft wie Dr. Kunze(ſtädtiſches Krankenhaus), der für Medizinalrat Dr. Linke einſprang und über das ureigenſte Gebiet der Lebensretter, nämlich„Erſte Hilfeleiſtung“ ſowie „Wiederbelebung“, leicht verſtändlich und packend ſprach. Mit Worten des Dankes und der Aner⸗ kennung überreichte Bezirksführer Bauer die Grundſcheine und unterſtrich dabei die Ver⸗ pflichtung der„Geſellen“ der DRG, in kommenden Zeiten am Aufbauwerk des Führers zum Wohle des Vaterlandes weiter mitzuarbeiten. Mit einem Treuebekenntuis klang der offizielle Teil aus, dem ſich ein kameradͤſchaftliches Zuſammenſein anſchloß. Blick auf Seckenheim Während draußen auf den Feldern das unend⸗ liche Weiß den Schlaf der Natur wärmend begünſtigt und ein ſchönes W scha e die Augen des Spaziergängers erfreute, war das Leben in Secken⸗ heim während der Feſttage keineswegs eingefroren. Soweit die Vereine nicht ſchon am„Silbernen“ oder „Goldenen“ ihre Familienweihnachtsfeiern abge⸗ wickelt hatten, holten ſie das nun an den Feiertagen 8 Die Familie des„Turnvereins 98“ ſand ſich im Saale der„Turnhalle“ zuſammen, wo ein aus⸗ gezeichnetes Programm geboten wurde, das Ernſt und Frohſinn Platz ließ. Im Verlauf der Veran⸗ ſtaltung nahm der ſtellvertretende Vereinsführer Volz die Gelegenheit wahr um nach Worten der Veſtbstrachtung 8185 Abteilungsleitern des. Vereins gehaltenen Lokalausſtellung beſuch aufzuweiſen. Am 11. April eröffnete Kreis⸗ handwerksmeiſter Stark in den beiden kleinen Ka⸗ ſinoſälen die diesjährige Ausſtellung von Geſellenſtücken aus dem Landeskommiſſaxiats⸗ bezirk Mannheim, die 24 Berufszweige mit 202 männlichen und 70 weiblichen Teilnehmern umfaßte. Davon konnten 26 mit einem erſten und 199 mit einem zweiten Preis ausgezeichnet werden. Am Juni wurde in der Kunſthalle, die im Rahmen der Reichstagung des Fachamtes Chemie der Deutſchen Arbeitsfront veranſtaltete Aus⸗ ſtellung eröffnet. Am 7. Auguſt folgte in den gleichen Räumen die vom Reichsſtand des deutſchen Handwerks im Auftrage des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe durchgeführte Wanderaus⸗ ſtellung„Deutſche Werkſtoffe im Hand⸗ werk“. Am 26. November wurde die Süd weſt⸗ deutſche Rund funk⸗Ausſtellung durch Dr. Engler von der Reichsrundfunkkammer eröffnet, die bei vierzehntägiger Dauer rund 100 000 Beſucher anzuziehen vermochte, und erſtmals in Baden das „Fernſehen“ zeigte. Jubiläen Von Mannheimer Geſangvereinen begingen im Laufe des Jahres 1938 ihr Jubiläum:„Eintracht“ Käfertal und Geſangverein„Teutonia“ Mannheim⸗ Feudenheim ihr 75jähriges, Lehrergeſangverein Mannheim⸗ Ludwigshafen ſein 50jähriges, Benzſcher Männerchor und„Männerchor 1913“ ihr 25jähriges Beſtehen. Muſikdirektor Friedrich Gellert wurde für ſeine erfolgreiche 30jäßrige Dirigententätigkeit mit dem großangelegten Konzert der„Liederhalle Mannheim“ geehrt. Die Sektion Mannheim des Deutſchen Alvenvereins feierte an 19 November ihr 50fähriges. der Haus⸗ und Grunsbeſitzer⸗Verein Mannheim ſein 45jähriges, der Fiſchzucht⸗Verein Mannheim ſein 40 jähriges und der Verein„Nym⸗ phaea“ ſein 25jähriges Beſtehen. Tagungen Den Höhepunkt der Tagungen, die nach Mann⸗ heim viele Fremde führten bildete im Juni die Reichstagung des Fachamtes Chemie der Deutſchen Arbeitsfront. die am 22. Juni mit einer Kundgebung im Nibelungenſaal feierlich eröffnet wurde. Noch Fachamtsleiter Carius hielten Gauleiter Wagner, Gauobmann Dr. Roth und Oberbürgermeiſter Renninger Anſprachen. Im Ver⸗ laufe der Tagung hielt Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in einer Kundgebung eine großangelegte Auſprache. Am 2. und 3. Mai fand die Jahresver⸗ ſammlung des Landesfremdenverkehrs⸗ verbandes Baden ſtatt. Unter dem Vorſitz des Sängergauführers Schmitt taate an 20 März der Sängerkreis Mannheim im Rahmen einer vorbildlichen Chorfeierſtunde Sch. den verdienten Dank auszuſprechen. Die dre Sieger von Breslau durften zu ihrer großen Freude aus ſeinen Händen die Urkunde hierüber in Empfang nehmen. Der immer rührige„Sängerbund“ ſteht ebenfalls nie zurück, wenn es gilt, Freude zu ver⸗ ſchenken. Ein ganzer Stab erprobter Künſtler de⸗ ſtritt das geſchickt und abwechflungsreich zuſammen⸗ geſtellte Programm. So kramten Mitglieder der Opern⸗ und Schauſpielſchule Mannheim unter au⸗ derem unſeren unſterblichen Hans Sachs aus— und wie immer erntete der Witz des Schuhmacherpoeten ſtürmiſchen Beifall. Auch geſanglich bot der bunte Gabenteller der Gäſte Köſtliches; gutes Stimmaterial nerriet die ſyſtematiſche Arbeit der Schule— ohne, daß aber die übrigen Mitwirkenden vielleicht abge⸗ fallen wären. Auch dieſe Veranſtaltung ſah 5 die Weihnachtsfeier des„Männergeſa ngver⸗ eins, die ebenfalls eine Reihe Könner auf muſi⸗ kaliſchem und humoriſtiſchem Gebiete auf den Plan gerufen hatte, eine begrüßensworte Ehrung ver⸗ dfienter Mitglieder. Schönen Erfolg ſeiner Arbeit meldet der Ge⸗ flügelzuchtverein. Bei der Landesgeflügel⸗ zuchtausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen er⸗ rangen mehrere Seckenheimer Züchter bedeutende Auszeichnungen. An der Spitze ſtehen die Mitglieder E. Berlinghof, L. Wieſch, E. Koger, J. Bauſt und A. Hauk mit den Prädikaten und Benennungen R. F. E. und E. Neben dieſen hervorragenden Ergebniſſen wurden 52 Ausſtellungstiere als„ſehr gut 1, 2 und 9“ bezeichnet, 20 weitere erhielten die Note„gut“. Dieſe Anerkennungen der Arbeit des Vereins be⸗ ſtätigten überzeugend die Ergebniſſe der kürzlich ab⸗ und ſind Anſporn für jeden Züchter zur zielbewußten Weiterarbeit. Beamte lernen koſtenlos Jialieniſch Der Reichsbeamtenführer hat beſtimmt, daß für die Mitglieder des Reichsbundes der Deutſchen Beamten koſtenloſe Kurſe zur Er⸗ lernung der italieniſchen Sprache eingerichtet wer⸗ den, um bei den künftigen Beamtenaustauſchreiſen, Studienfahrten und Einzelbeſuchen die Schwierig⸗ keiten in der perſönlichen Verſtändigung von Menſch zu Menſch auszuſchließen. Zu Beginn des neuen Jahres ſoll mit dem Unterricht begonnen werden, Der Sprachunterricht wird durch Lehrbriefe er⸗ teilt, die der Reichsbund herausgibt. Der Fern⸗ unterrichtskurſus dauert ein halbes Jahr. Er endet mit einer ſchriftlichen Abſchlußarbeit. Lehrziel iſt, den Teilnehmer in die Lage zu verſetzen, ſich in der italieniſchen Sprache gut zu verſtändigen. Dabei wird beſonders auch auf Ausdrücke Wert gelegt, die den Dienſt des Beamten, die Organiſation des ita⸗ lieniſchen Staates und der Faſchiſtiſchen Partei be⸗ treffen, damit zugleich mit der Sprache ein beſtimm⸗ tes Wiſſen über das faſchiſtiſche Italien und ſeine ee erworben wird. — dem 1 PPPPPPPPPPPPPGTPTPGGGTGTGT0TGT⅛TGTC᷑õͥ e 4. Seite Nummer 600 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. Dez ember 1933 Am Samstag, dem 31. Dezember erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen 1 Zeitung“, und zwar gegen * Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Samstag bis 1 Uhr geöffnet. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Aus⸗ gabe bas ſpäteſtens 9 Uhr vormittags auf⸗ zugeben. Morgen kommen die grauen Glucksmänner! Neuerungen bei der Winterhilfe⸗Lotterie Am 30. Dezember, um 11 Uhr, beginnt im ganzen Reich der Verkauf der Loſe des Winterhilfswerkes mit ſofortigem Ge⸗ winnentſcheid. Mit ihm werden wieder die altvertrauten Geſtalten der Glücksmänner in ihren grauen Mänteln in Erſcheinung treten. Millionen von Volksgenoſſen in Reich werden ſich dankbar der Gewinne erinnern, mit denen ſie von den Glücksmännern ſchon bedacht worden ſind. Die Lotterie iſt im weiteſten Sinne volkstümlich geworden, und ihre Glücksmänner gehören darum auch zu den volkstümlichſten Geſtalten des winter⸗ lichen Stadtbildes. Ueberall werden die grauen Männer wieder zu finden ſein— in ihren Kiosken, auf den belebteſten Straßen und Plätzen, in den Gaſtſtätten und Ballſälen. Die neunte Winterhilfe⸗Lotterie bringt manche Neuerung. Die Loſezahl mußte im Rahmen Groß⸗Deutſchlands bedeutend erhöht werden, und die Lotterie hat nunmehr 5 130 000 Gewinne zu erteilen. Bedeutend erhöht wurde gleichzeitig die Summe der Prämiengewinne. die nun 86 000 RM beträgt. Nicht nur jede der 18 Serien hat Prämiengewinne von 50, 100 und 500 RM, es werden auch Souderprämien für alle Serien von zehntauſen d, fünftauſend und acht mal tauſend Mark am 31. März 1939 ausgeloſt. Nun wird wohl niemand mehr die Unvorſichtigkeit begehen, die Prämienſcheine achtlos zu behandeln. Aber auch eine weitere Neuerung wird begrüßt werden. Der Prämienſchein wiederholt nun den Gewinnbetrag oder das„Nicht“ des Loſes. Damit hat jeder Loskäufer die Quittung des ausgezahlten Betrages. Und nun ans Werk! Ein Gewinn— vielleicht gar ein Tauſender oder Fünfhunderter zu Silveſter gibt frohes Vertrauen zum Neuen Jahr! Mit Schwung ins neue Fahr Kdcy⸗Silveſter⸗Ball im Roſengarten Auch der diesjährige Köcß⸗Silveſter⸗Ball im Roſengarten wird alle Beſucher mit Schwung in das neue Jahr rutſchen laſſen. Unter der Führung bes beliebten Anfagers Georg Mandt, läuft ein hervor⸗ ragendes Programm ab mit Eleonore Bader, be⸗ kannt vom Deutſchlandſender, dem Alf⸗Bern⸗Bal⸗ lett. Otto 115 dem berühmter linſchauſpieler, Stops, dem Zwerchfell erſchütterndetz Komiker, Higgins, dem parodierenden Exzentriker u. a. Die muſikaliſche Umrahmung und die Tanzmuſik ſtellt das Muſikkorps des Inf.⸗ Rgts. 110 unter Leitung von Muſikmeiſter Frey⸗ bott. Es geht auf Silveſter zu Vorſicht bei der Verbrennung von Feuerwerkskörpern Beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu Sil⸗ veſter werden häufig ernſte Perſonen⸗ und Sach⸗ ſchäden verurſacht, weil fahrläſſig oder miß⸗ bräuchlich verfahren wird. Es ergeht daher an alle Volksgenoſſen hiermit die dringende Aufforderung, bei der Verwendung von Feuerwerkskörpern die erforderliche Vorſicht walten zu laſſen und zu verhindern, daß Feuer⸗ werkskörper gefährlicher Art in die Hände Jugend⸗ licher gelangen. Jeder ſorge ferner dafür, daß auch die für die Abgabe an Jugendliche zugelaſſenen Feuerwerkskörper, deren Verpackung die Aufſchrift „Verkauf an Perſonen unter 16 Jahren erlaubt“ trägt, nicht mißbräuchlich oder fahrläſſig verwendet werden. Schützt euch vor Schaden und Strafe! Eltern, ſeid euch eurer Aufſichtspflicht bewußt! Zugleich ergeht an alle Perſonen, die Feuer⸗ werkskörper feilhalten, die dringende Mahnung, die hinſichtlich der Abgabe von Feuerwerkskörpern an Perſonen unter 16 Jahren beſtehende geſetzliche Regelung genaueſtens zu beachten. Verſtöße hier⸗ gegen werden unnachſichtlich geahndet werden. guden auch nickt mehr ſtellvertretende Belriebsführer e zweite Durchführungsverordnung des Reichswirtſchafts⸗, Reichsarbeits⸗ und Reichsinnen⸗ miniſters zur Ausſchaltung der Juden aus deren Unternehmer ein Jude iſt, der treuhänder der Arbeit einen Betriebsführer ne des Arbeitsordnungsgeſetzes zu beſtellen hat, der die blutmäßigen Vorausſetzungen für den Erwerb des Reichsbürgerrechts erfüllt. Der Reichs⸗ er kann Beſtimmungen über die Ausge⸗ des Rechtsverhältniſſes zwiſchen dem Be⸗ hrer und dem Unternehmer treffen. Dieſe en finden auch auf Juden Anwendung, die etliche Vertreter juriſtiſcher Perſonen und Perſonengeſamtheiten Betriebsführer find. In illen kann von der Beſtellung neuer Be⸗ er abgeſehen werden. wenn neben den dere Perſonen als geſetzliche Vertreter Be⸗ iſche Führung des Betriebes gewährleiſtet 1. Januar 1939 an können Juden auch icht mehr ſtellvertretende Betriebs r ſein. Bei Vorliegen der Vorausſetzung 1 hat der Unternehmer dem 5 85 hervorragenden Kopiſten der württembergiſchen und chen Wirtſchaftsleben beſtimmt, daß in Be⸗ La Jana und die Meiſter Kabareit im Nibelungenſaal ein großer Erfolg Die große Schönheit der Leinwand und Revue mochte wohl die Leute ziehen und die letzten Empore⸗ plätze noch bevölkern. Aber das erſtaunliche war, daß um die Attraktion der gefeierten Tänzerin her⸗ um auch lauter erſtklaſſige Künſtler, wirkliche Mei⸗ ſter gebaut waren. Es gab in dieſem Programm, auch in der Anſage, keinen toten Punkt, es wurde keine Zeit verloren, es klappte, es war bis zum letz⸗ ten ausgefeilt und gut. Mehr kann man nicht ver⸗ langen! Da iſt nun zuvörderſt Robert Grüning zu nennen, ein Conſerencier, der wirklich anſagen, witzeln, ſpötteln, dichten und vortragen kann; und obendrein iſt er noch ein recht ſpaßhafter Mimiker. Wie er ſo die Augen aufreißt, und die Unterlippe vorſchiebt, die Arme, einem Prediger gleich, zu ge⸗ waltiger Deklamation emporhebt, und ſich augen⸗ zwinkernd an die Naſe faßt, wenn eine Pointe ge⸗ ſeſſen,— das kann nicht jeder. Und vor allen Din⸗ gen hat nicht jeder dieſes Talent zum aphoriſtiſchen Wortſpiel mit echt attiſchem Salze darin verborgen. Er gibt es den ſturen Pommern, bei denen er jüngſt zu Gaſt; er behandelt liebevoll bayriſche Ländlichkeit; er hat es mit dem Alter ebenſo gründlich wie mit dem Wein und der Treue, er gibt Stichproben aus ſeinem Konſervationslexikon und ſelbſtverſtändlich ſagt er La Jana ganz beſonders liebevoll an:„Die Freude des Abends!“ Es traten dann der Reihe nach(und La Jang ſo⸗ gar mehrfach) auf: Kammerſängerin Erna Schhü⸗ ter, Wagnertyp mit einer prächtigen, klingen⸗ den Stimme, muſikaliſch ausgeſchliffen. Die Hallen⸗ arie aus„Tannhäuſer“ und Ozeanarie aus „Oberon“ klangen ohne Mikrophon in den Saal, der Beifall hallte zurück. Man war mal eben gewiſſen⸗ ſtärkend bei der großen Kunſt zu Gaſt geweſen.— Dann kam gleich Kurt Engel, der unerhörte Kylo⸗ nhoniſt, der da mit Schickle und Sembeck zu⸗ ſammen manche blendende Nummer hinlegte. Eigene Kompoſitionen nebenbei, techniſch auf einer kaum vorſtellbaren Höhe, mit 3 und 5 Schlegeln in jeder Hand, und zu allem Ueberfluß auch die amerikani⸗ ſchen Späßchen virtuos und immer geſchmackvoll handhabend, einmal gähnend, einmal in der Luft weiterklopfend, immer tanzend, und zum Schluß mit Flanke über den ganzen feinen Xylophonkaſten. Wilhelm Strienz war natürlich der von weib⸗ licher Seite aus gefeiertſte Stern des Abends, und er iſt ja auch in der Tat ein ſchöner Mann(worüber Grüning in herrlicher Weiſe Schiller verdreht zitierte!. Aber nun kann er auch gewaltig ſingen. Er bevorzugte geſtern Volkslieder und Schlager wie das amerikaniſche„Swanee⸗River“ mit dem ſchönen ſehnſüchtigen Refrain. Wunderbar paßt dazu dieſe männlich tönende Stimme. Weit weg hielt er ſie auch vom inzwiſchen doch requirierten Lautſprecher, damit man möglichſt viel vom echten, natürlichen Schmelz des erzenen Baritons hören möge. Er hatte nach den Liedern von Bochmann und Jäger ſich den Schlager„Sweetheart“ aus dem Tonfilm „Maytime“(übrigens von einem deutſchen Kompo⸗ niſten) als Zugabe ausgeſucht. Dankbar wurde es entgegengenommen, mit roten Nelken honoriert, und der Beifall nahm ſchier kein Ende mehr. Ein Fund an tiefſinnigem Humor, an Muſikali⸗ tät und Sprachkultur iſt der junge Heinz Er⸗ hardt. Es iſt engliſche Art und oft imitiert, aber hier hat man das Gefühl eines originellen, ſchöpferi⸗ ſchen Talents. Wie er da das Lied von der Mabel auf Säbel und faible reimen, wie er die Hausfrau zur Einſicht kommen läßt: 5 Stunden an einem Deſſert geſchafft zu haben, das er in 5 Minuten ver⸗ drückt, oder die Liebe des Idioten.. das ſind kleine Meiſterwerke der Kabarettiſtik. Schließlich alſo iſt von La Jana zu melden, daß ſie ſo ſchön it wie noch nie, daß! ſie uns ſpaniſch, zigeuneriſch, indiſch und kubaniſch kam, und zum Schluß mit Blumen bedacht und immer wieder her⸗ vorgerufen wurde. Ihre Tänze ſind weder Welt⸗ anſchauung noch Bekenntnis. Es ſind rhythmiſche Variationen über einen ſchönen Körper, als ſolche keineswegs effektvoll, eher anſpruchsvoll gemacht. Der ſchönſte Tanz ſchien der Rumba zu ſein, aber viel⸗ leicht läßt man ſich da auch wieder beſtechen, weil der glatte Mittelſcheitel und der bunte kubaniſche Firlefanz ihr ſo beſonders gut ſteht. Die ganze Zeit hatten Schickle und Sembeck (der die Semmel in ſeinem Namen zur Verein⸗ fachung mitten durchbrach) teils einzeln, teils zu zweit, feinfühlig begleitet, das bei ſolch rhythmiſch verzwickten Nummern wie bei Engel und der La Jana ſchwer genug ſein mochte. Sie gaben dann noch auf zwei Flügeln ihre ſehr ſchönen, wunderbar har⸗ moniſierten Arabesken über die ſchöne blaue Donau, und ihre Schlagerimproviſationen zum beſten. So ſind ſie denn aus Mannheims Nationaltheater in die große Welt entwichen,— und ſie ſehen darob ſehr gut und fröhlich aus. Erich Hunger. .... y dd Offtziersanwärker der Luftwaffe Jetzt Meldung für Oktober 1940 Die Meldefriſt für die Einſtellung von Offiziers⸗ anwärtern der Luftwaffe zum Oktober 1940 läuft vom 1. Jan,. bis 30. April 1939. Vorausſetzung für die Ein⸗ ſtellung iſt der Beſitz des Reifezeugniſſes einer höhe⸗ ren Lehranſtalt, der badiſchen Oberhandelsſchulen, ſächſtſchen Wirtſchafts⸗ oberſchulen. Die ſtaatlichen Gewerbeſchulen und Leh⸗ rerbildungsanſtalten rechnen nicht hierzu. Alter am Einſtellungstag mindeſtens 17, jedoch nicht über 24 Jahre. Die Bewerbung iſt zu richten von An⸗ wärtern für die Offizierslaufbahn: a) der Flieger⸗ truppe an die Annahmeſtelle für Offiziersanwärter der Luftwaffe Berlin NW 40, Kronprinzenufer 2, ſoweit ſie nördlich der Linie deutſche Grenze bei Pil⸗ ſen, Eger, Hof, Frankfurt a.., Wiesbaden, Trier wohnen, und an die Annahmeſtelle für Offiziersau⸗ wärter der Luftwaffe beim Luftgaukommando VII München, Prinzregentenſtraße 28, ſoweit ſie ſüd⸗ lich der genannten Linie wohnen; b) der Flakartil⸗ lerie an den Kommandeur derjenigen Flakabteilung, bei welcher der Bewerber eingeſtellt zu werden wünſcht. Die Standorte können bei den Wehrbe⸗ zirkskommandos erfragt werden, c) der Luftnachrich⸗ tentruppe an die unter a genannten Annahmeſtellen. Gleichzeitige Bewerbung bei verſchiedenen Wehr⸗ machtsteilen iſt unzuläſſig. Die Bewerber erhalten auf Grund ihres Geſuches von den Annahmeſtellen nähere Anweiſungen, welche Unterlagen ſie noch ein⸗ zu reichen haben. Nach der Bewerbung geht, ſofern die Durchfüh⸗ rung des Einſtellungsverfahrens beabſichtigt iſt, den für tauglich befundenen Bewerbern für die Flie⸗ gertruppe die Beorderung zur Ablegung der Eig⸗ nungsprüfung und fliegerärztlichen Unterſuchung zu, die in Berlin, Hannover oder München ſtattfinden. Die Bewerber für die Flakartillerie erhalten durch den Truppenteil eine Aufforderung zur wehr⸗ machtsärztlichen Unterſuchung und perſönlichen Vor⸗ ſtellung, die gleichzeitig vorgenommen werden. Die Eignungsprüfung wird in Berlin, Hannover oder München abgelegt; die Bewerber für die Luft⸗ nachrichtentruppe erhalten durch die Wehr⸗ begirkskommandos eine Aufforderung zur wehr⸗ machtsärztlichen Unterſuchung. Die Eignungsprit⸗ fung und fliegerärztliche Unterſuchung finden in Berlin, Hannover und München ſtatt. Es empfiehlt ſich, die Bewerbungsgeſuche möglichſt frühzeitig einzureichen, da die Einberufung zu den Eignungsprüfungen vom Eingang der Geſuche abhängig iſt. Konzeſſionen und Ausnahmebewilligungen Letzte Bezirksratsſitzung im Jahre 1938 * Mannheim, 29. Dez. Der Bezirksrat beim Bezirksamt Mannheim hielt am Mitttwoch eine Sitzung ab, auf deren Tagesordnung nur Wirtſchaftsgeſuche und Geſuche um Erteilung von Ausnahmebewilli⸗ gungen nach der Handwerkerverordnung ſtanden. Erteilt wurden folgende Konzeſſionen: Die Su- ſanna Piſter geb. Kehder erhielt die Erlaubnis zum Betrieb der Perſonalſchankwirtſchaft„Zum Pflug“ im Hauſe Heidelberger Straße 5 in Of⸗ tersheilm. Heinrich Wenzel darf die Realgaſt⸗ wirtſchaft„Zum goldenen Hirſch“ in der Heidelber⸗ ger Straße in Schriesheim führen. Das Geſuch r Maria e Ww. um Erlaubnis zum Be⸗ rieb de 1. nalgaſtwirtſchaft„Zum 38 n- ren ſtarb hier unerwartet an einem eee 1 heim wurde ebenfalls genehmigt Schließlich wurde auch der Luiſe Klug geb. Gieſer der Be⸗ trieb der Perſonalgaſtwirtſchaft„Zur Kornblume“ im Hauſe Mannheimer Straße 117 in Ofters⸗ heim geſtattet. Im handwerksrechtlichen Teil der Sitzung wur⸗ den die auf Ausnahmebewilligung lautenden An⸗ träge zweier Geſuchsſteller, die weder fachlich noch perſönlich den Anforderungen entſprachen, abgewie⸗ ſen.— m. 10 500 Mark Stenerſtrafe * Höchſt i.., 29. Dez. Der Manufakturwaren⸗ händler Georg Vetter in König(Odenwald) iſt durch Unterwerfungsverhandlung wegen Umſatz⸗ Einkommens-, Gewerbe- und Vermögensſteuerhin⸗ terziehung in Tateinheit mit Verſtoß gegen die zweite Steueramneſtie verordnung zu insgeſamt 10 500 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. —— Kreisbauerntage des Reichsnährſtandes Zu Aufang des neuen Jahres * Karlsruhe, 29. Dez. Die Landesbauernſchaft Baden veranſtaltet im 39 1 und Februar 1939 in den einzelnen Kreisbauernſchaften Kreis bauern⸗ tage, die dem geſamten Landvolk unſeres Gaues die neuen Aufgaben und Ziele nahebringen werden. Die Kreisbauerntage 1939 werden die Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land zum Ausdruck bringen. Dieſe Ehrentage des badiſchen Landvolkes werden wieder Tauſende von Bauern und Landwirten zu ernſter Arbeit, aber auch zu frohem Beiſammenſein vereinigen. Der erſte Kreisbauerntag wird am 11. Januar in Singen für das Landvolk der Kreis⸗ bauernſchaft Radolfzell abgehalten werden. Am 17. Januar findet in Löffingen für die Bauern und Landwirte der Kreisbaueruſchaft Donaueſchingen der Kreisbauerntag ſtatt. Am 18. Jauuar trifft ſich die Landbevölkerung des Kreiſes Waldshut in Säckingen. Gegen Ende des Monats findet am 24 Januar der Kreisbauerntag des Markgräflerlandes in Staufen und derjenige der Kreisbauernſchaft Freiburg am 25. Januar 1939 in Emmendingen ſtatt. Weihnachtsfeier in Neckarhauſen Schöne Stunden bei der Säugervereinigung * Neckarhauſen, 28. Dez. Die Weihnachtsfeier der hieſigen Sänger vereinigung war in allen Teilen wohl gelungen. Den zahlreich erſchtenenen Freunden des Deutſchen Liedes wurde ein gutes Programm geboten. Beſonders feierlich wurde die Ehrung des Dirigenten und verdienter Sänger vorgenommen. Muſikdirektor Dauer konnte ſein 40fähriges Dirigentenjubiläum feiern, Er hat den Verein zur 1 Höhe gebracht. Dey Sängerbund ließ Herrn Dauer die goldene Ehrennadel überreichen. Der Verein ſelbſt wid⸗ mete dem verdienten Dirigenten ein Geſchenk. Ernſt Lutz, Peter Keller und Hch. Volz konnten ihr 25fäh⸗ riges Sängerjubiläum feiern. Herr Karl Spieß, dem früheren Vorſitzenden des Männergeſangvereins, wurde in dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Verein die Ehrenurkunde des Ehrenpräſt⸗ denten überreicht.— Herr Karl Hertel erhielt für treuen Singſtundenbeſuch das Sängerglas. Die nach⸗ folgende Theateraufführungg war in allen Teilen gut gelungen. 700 Fahre Stadt Rotenberg Jubiläumsfeier wird vorbereitet * Wiesloch, 28. Dezember. Das mit ſeinen kaum vierhundert Einwohnern winzig zu nennende Nachbarſtädtchen Rotenberg hat eine würdige Form der Jubiläumsfeier gefunden. Auläßlich ſieben hundertjährigen Beſtehens iſt nun unwider⸗ ruflich die Kanaliſation des Ortes beſchloſſen und das Recht hierzu beim Bezirksrat eingeholt worden. Es handelt ſich dabei allerdings nur um die Ent⸗ wäſſerung des Ortes. Das verbrauchte Waſſer er⸗ hält einen Abfluß in einen Bach. » Beerfelden, 28. Dez. Im nahen Ober⸗Fin⸗ kenbach beging die älteſte Einwohnerin Frau, Eliſaheth Seip ihren neunzigſten Geburtstag, 5 * Bad Dürkheim 28 Dez. Eine unſerer älkeſten Bürgerinnen der Stadt, Frau Sofie Hoch, beging 8 ihren 90. Geburtstag. * Darmſtadt, 29. Dez. Der ſeit 1933 am Stäßsti⸗ ſchen Krankenhaus in Darmſtadt als Oberarzt an der chirurgiſchen Abteilung tätige Dr. Fritz Klink folgte einem Ruf als Chefarzt der gynäkologiſchen und Geburtshilfe⸗Abteilung des Städtiſchen Kran⸗ kenhauſes in Frankenthal(Pfalz). Dr Klink war früher in Leipzig, Heidelberg und Offenbach tätig. Blick auf Ludwigshafen Schwindler und Betrüger Was die Polizei notiert h. Ludwigshafen, 29. Dezember. Angezeigt wurde ein verheirateter Arbeiter, weil er bei einer auswärtigen Firma zwei Fahr⸗ räder auf Ratenzahlungen kaufte, aber die Zahlun⸗ gen nicht leiſtete und trotz Eigentumsvorbehalts der Firma ein Fahrrad verpfändet hatte. Ein verheirateter Mann erſchwindelte ſich unter falſchen Angaben in einem hieſigen Geſchäft eine größere Anzahl Scheuertücher und verkaufte ſie auf dem„wilden“ Hauſierwege. Das eingenommene Geld verbrauchte er für ſich. Ein bei einer auswärtigen Firma beſchäftigt ge⸗ weſener kaufmänniſcher Angeſtellter unterſchlug 140 Mark. Um die Unterſchlagung zu verſchleiern, nahm er falſche Buchungen vor. Der ungetreue Ange⸗ ſtellte befindet ſich in Unterſuchungshaft, Unbekaunte Täter entwendeten im Stadtteil Nord vom Fenſterſims einer Speiſekammer mehrere an⸗ gebrochene Flaſchen Schnaps und ein Stück Gänſe⸗ braten. 75. Geburtstag ſeierte in aller Friſche der Pen⸗ ſivniſt der JG⸗Farben Johann Roth, Ludwigshafen⸗ Frieſenheim, Luitpoldſtraße 36. Herzlichen Glück⸗ wunſch! 5 Ludwigshafener Veranſtaltungen Sente Pfalzbau-Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Baneriſcher Hie: Konzert und 1 Kaffee Vaterland Konzert und Tan Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Gebiet 15 bis 20 nbr Lichtfpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Ziel in den Wolken“.— Palaſt⸗ Lichtſviele:„Sergeant Berry“— fa⸗Lichtinſele: De Ner⸗ legenheitskind“.— Union⸗Theater:„Heidi“(Shirley Temple).— Atlantik: Das letzte Sflavenſchiff“. Alhambra Mundenheim:„Frau Stxta“. N Au. vaſoulgurpun 8 Blick auf die Spargelſtadt Porfeſſor Ludwig Maier 7 1. Schwetzingen, 28. Dez. Im Alter von 60 Jah⸗ grafen von Prof. Ludwig Maier. Der Verſtorbene wollte gerade den Schnellzug nach Dresden beſteigen, um Weihnachten bei ſeinen Kindern zu verleben, als ihn, der Tod ereilte. Maier war insgeſamt 36 Jahre als Lehrer tätig, davon rund 20 Jahre an der hie⸗ ſigen Hebelſchule, Oberſchule für Knaben. Seine pädagogiſchen Fähigkeiten trugen ihm allgemeine Wertſchätzung ein. Maier machte auch, als Artille⸗ rieoffiztier den Krieg mit, wurde zweimal verwunbet und war Inhaber des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Kl. ſowie des Ritterkreuzes des Zähringer Löwen⸗ ordens. An dem Aufſchwung der Hebelſchule in den letzten Jahren nahm der Verſtorbene tätigen An⸗ teil. Im Rahmen einer Feierſtunde konnten folgende Milglieder des Muſikzuges des Reichsluftſchutz⸗ bundes für langjährige Muſtkerſchaft durch Bür⸗ germeiſter Stober ausgezeichnet werden: An⸗ dreas Leiſt, Heinrich Wiſſig und Karl Hartung für 30 bzw. 25jährige Tätigkeit. Sie erhielten das gol⸗ dene Ehrenzeichen der Fachſchaft e e in der Reichsmuſikkammer. . Ketſch, 28. Dez. Der MGV„Sängereinheit“ be⸗ ging am 1. Weihnachtsfeiertag ſeine Weihnachtsfeier, in deren Mittelpunkt die Sängerehrung tand. Ver⸗ einsführer Kemptner konnte hierbei die Sänger Jo⸗ hann Müller, Alois Steinbeißer und G. Kammer für fleißigen und ununterbrochenen Singſtundenbeſuch auszeichnen. Ebenfalls erhielt Chorleiter Kotterer eine Auszeichnung. Neben geſanglichen Darbietungen ſtand die Aufführung des f Singſpiels„Heimat“.— Stefan Weik konnte hier ſeinen 75. und Jakob Dörr ſeinen 80. e 5 6 * Wertheim, 20. Dez. Unſere älteſte Einwohnerin, Frau Ehrler, konnte an Weihnachten ihren 97. Geburtstag feiern. Die e List noch e 5 und geiſtig rege. b. Neckarbiſchofsheim, 29. Dez. Im e Jahr ſoll die Straße Unterſchwarzach Aglaſterhauſen— ein Stück der alten M grafenſtraße des Zwingenberger Wegs— die vo; ungefähr 100 Jahren gebaut wurde, als di Mar Baden das Schloß Zwingenbe b * D dem liche! alter auch und Seer ſich denn gegl. enge fahre ſchäf mit liger die Nach Mat ich ſi weld könn ſucht nau enth tivbi wede leiſt. bige 6 Perf ſein. die wirt die ane Ran . daß ihr Ein 2 die Wel dan tali tuen tene Mrs. Roper, die Matrosenmutter: Das Buro der verlorenen Gõhne Menschenschicksale in der South Street— Ein Name den jeder Seefahrer kennt Neuyork, 24. Dezember. Das Büro von„Mutter Roper“ befindet ſich auf dem 40. nördlichen Breitegrad und dem 70. weſt⸗ lichen Längengrad, das heißt, auf dem Quai des alten Hafens von Neuyork in der South Street, wo auch heute noch ein ſtarker Geruch von Fiſch, Teer und Whisky vorherrſcht. Wenn immer man einen Seemann aus den Augen verloren hat, wendet man ſich an Frau Roper. Sie wird ihn wiederfinden, denn ſie hat bis heute ſchon 5400 ſolcher verloren geglaubter Seeleute wiedergefunden. „Mutter Roper“ iſt eine alte Dame mit einem engelsgleichen Lächeln, deren Namen man in See⸗ fahrerkreiſen auf allen fünf Kontinenten kennt. Be⸗ ſchäftigt ſie ſich doch ſeit 49 Jahren ausſchließlich mit Seefahrern und widmet ſich ganz ihrer freiwil⸗ ligen Miſſion: diejenigen von ihnen wiederzufinden, die aus irgend welchen Gründen ihre Familie ohne Nachricht laſſen. Sie iſt ſehr ſtolz darauf, daß die Matroſen ſie„Mutter“ nennen.„Das beweiſt, daß ich ſie an ihre Mütter erinnere, und ich wüßte nicht, welch ſchöneres Kompliment man mir machen könnte.“ Jedesmal, ehe ſie den Namen eines Ge⸗ ſuchten in ihre Liſte aufnimmt, erkundigt ſie ſich ge⸗ nau nach den Motiven, aus denen man ſeinen Auf⸗ enthalt ermitteln will.„Ich habe hier kein Detek⸗ tivbitro!“ ſagt Frau Roper und verſichert, daß ſie weder für die Polizei arbeitet, noch Beihilfe dazu leiſten würde, um einen Seemann für ſeine Gläu⸗ biger ausfindig zu machen. Erſt wenn ſie ſich deſſen verſichert hat, daß die Perſon, die den vermißten Matroſen ſucht, etwa ſeine Mutter iſt oder ſein Kind oder eine Frau, die ihn liebt, macht ſie ſich an die Arbeit. Dann wird der Name des Geſuchten auf eine Liſte geſetzt, die herumgeſchickt und in allen Häfen der Welt angeſchlagen wird. Jeder Matroſe, der ſeinen Namen auf einer dieſer Liſten findet, weiß, daß er Vertrauen zu Mutter Roper haben darf und daß es nur ganz in ſeinem Intereſſe iſt, ſich mit ihr in Verbindung zu ſetzen. Ein Muſeum der Dankbarkeit Das Büro der Mrs. Roper iſt wie ein Muſeum: die kurioſeſten Gegenſtände aus allen Teilen der Welt ſind da zu finden— Geſchenke, die ſie von dankbaren Seeleuten erhalten hat. Da gibt es orien⸗ taliſche Teppiche, Schiffsmodelle in Flaſchen, Sta⸗ tuen, präparierte Haiſiſchfloſſen, Elefantenzähne, ſel⸗ tene Muſcheln u. dgl. m. Unzählige Geſchichten wiſſen all dieſe Gegenſtände über das Thema„Heim⸗ kehr des verlorenen Sohnes“ zu erzählen. Fat feden Tag kann man Zeuge einer berühmten Szene ſein. Da tritt ein kräftiger, nicht eben gut gekleideter Mann zur Tür herein, der mit irgendeinem Schiff in Neuyork eintraf.„Ich bin Stephan Kraſzynſki“, ſagt er, den in Sidney die Aufforderung ereilte, ſich bei Mutter Roper zu melden. Und nun erfährt er mit Tränen in den Augen, daßihn ſeit über 20 Jahren ſeine alte Mutter ſucht. Er ſie nicht mehr geſehen, ſeit er als Schiffsjunge zur See ging. Das einzige, was er von der Mutter erfahren hatte, war, daß ſie aus Rußland vor dem bolſchewiſtiſchen Terror fliehen mußte. Nun hat er ſie längſt für tot gehalten. Um ſo überraſchter und glücklicher iſt er, zu erfahren, daß die alte Frau ſich mittlerweile in Neuyork niedergelaſſen hat und ſeinen Beſuch erwartet.„Ich werde Sie aber erſt ſchriftlich anmelden“, ſagt Mutter Rover.„Die freu⸗ dige Ueberraſchung könnte die alte Frau töten.“ Den 5000. verlorenen Sohn hat Mrs. Roper im Juli 1937 gefunden. Aus dieſem Grunde bereitete ihr die Regierung der USA eine beſondere Ehrung.„Hier hat mir der Zufall einen fröhlichen Streich geſpielt“, berichtet ſie,„und ich muß heute noch darüber lachen, wie ſchnell ich meinen 5000. Ver⸗ mißten entdeckte.“ Eine 8djährige Frau war eines Tages in ihr Büro gekommen und hatte berichtet, daß ſie ihren Sohn ſeit 25 Jahren nicht mehr geſehen habe. Sie legte eine größere Anzahl von Photogra⸗ phien vor, bei deren Anblick ſich Mutter Roper blitz⸗ artig daran erinnerte, daß ſie dieſes charakteriſtiſche Geſicht vor wenigen Minuten, als ſie in einem Ha⸗ fenlokal eine Taſſe Kaffee trank, geſehen haben könnte. Ohne Zeit zu weiteren Erklärungen zu ver⸗ lieren, rennt ſie ſofort in das nahegelegene Kaffee⸗ haus und— da ſitzt er noch. Oh, Wunder— es war wahrhaftig der verlorene Sohn, den die Mutter ſuchte! Dieſen Fall bezeichnet Mrs. Roper als den fröhlichſten und ſchönſten ihrer ganzen Praxis. Schiffsjunge aus Abenteurerluſt Am ſchwierigſten wiederzufinden ſind Söhne, die aus Abenteurerluſt davongelaufen ſind. Sie träu⸗ men davon, draußen in der Welt Reichtümer zu ſammeln und dann als„gemachte Leute“ zurück⸗ zukehren. Meiſt aber geraten ſie ins Elend und laſſen dann aus falſchem Stolz jahrelang nichts von ſich hören, derweil ſich zu Hauſe die Mutter halb zu Tode grämt. Dem„Büro der verlorenen Söhne“ iſt ein privates Wohlfahrtsinſtitut angegliedert, in dem die meiſt abgeriſſenen Heimkehrer erſt einmal eini⸗ germaßen anſtändig eingekleidet werden, ehe man ſie nach Hauſe ſchickt. Aus welchen Mitteln aber wird eine ſolche ſegensreiche Organiſation, die doch erhebliche Unkoſten hat, finanziert? Es gibt zahlreiche Gönner, die Mutter Roper bei ihrer Tätigkeit mit Geldmitteln unterſtützen. Ein bekannter Neuyorker Bankier, deſſen Sohn einſt gleichfalls aus Abenteuerluſt davonlief und See⸗ mann wurde, gehört zu ihren eifrigſten. Er iſt Mrs. Roper ewig dankbar, daß ſie ihn den einzigen Sohn nach dreijähriger Suche zurückbrachte. Und heute bekleidet der jugendliche Trotzkopf, der Schiffsjunge wurde, weil er mit ſeinem Vater eine Auseinander⸗ ſetzung hatte, eine angeſehene Stellung. Er ſorgt beſtens dafür, daß die Kleiderkaſſe von Mutter Ro⸗ pers Büro niemals leer wird. Das Forellen-Quintett Max Reger gab zu Anfang dieſes Jahrhunderts in Hamburg ein Konzert, das von einer großen Zu⸗ hörerſchar beſucht war. U. a. trug Reger das Forel⸗ len⸗Quintett Franz Schuberts vor. Tags darauf ließ ſich Reger beim Frühſtück in ſeinem Hotel die Hamburger Morgenzeitung brin⸗ gen, um die Beſprechungen zu ſeinen Muſikausfüh⸗ rungen zu leſen. Dann kam der Pförtner und über⸗ reichte dem Meiſter mit pflichtſchuldiger Verbeugung eine gewichtigen Stoß Briefe, Karten und Druck⸗ ſachen. Auch einige duftende Brieflein von zarter Hand, in violetten, weißen und roſaroten Umſchlä⸗ gen waren dazwiſchen. Wahrſcheinlich wieder, wie gewöhnlich, Anhimme⸗ lungen von Backfiſchen oder Frauen, die mehr oder weniger hyſteriſch ſind, dachte der Meiſter, der ſolche Botſchaften von zarter Hand alltäglich empfing. Reger öffnete ein elfenbeinfarbenes, überaus ſtark nach allen Wohlgerüchen des Orients duftendes BILDER VGM TAGE Ein Stoßtrupp in Erwartung des Kommandos zum Angriff (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Luftſchutzübungen in Tokio In Tokio fanden kürzlich große Ueburigen der zivilen Luſtſchutzorgoniſation ſtatt. (Aſſoeiated Preß, Zander⸗M.) Brieflein, um es gleich zuerſt aus dem Bereich ſei⸗ ner empfindlichen Naſe zu entfernen. Der Komponiſt vernahm aus dem Schreiben, daß der Abſenderin das„Forellen-Quintett“ beſonders gut gefallen habe. Sie würde ſich erlauben, dem Meiſter dafür, als kleines, materielles Zeichen ihrer Anerkennung und Verehrung fünf lebende oͤreivier⸗ telpfündige Forellen zu überſenden. Guten Appetit wünſchend, ſchloß die Verehrerin ihren Herzens⸗ erguß. Richtig, zur Mittagszeit wurden durch den Haus⸗ diener die Forellen im Hotel abgegeben. Aber Reger Groß deutſchlands Rundfunk Ein Rückblick und ein Ausblick von Haus Kriegler, Präſident der Reichs rundfunk⸗ kammer. Dem Großdeutſchen Reich, das der Führer im Jahre 1938 geſtaltet hat, entſpricht der Großdeutſche Rundfunk, der die Stimme unſeres Achtzigmillionen⸗ Volkes und Künder des Lebens unſerer Nation iſt. Beim Rückblick auf das vergangene Jahr der großen politiſchen Entſcheidungen bleibt auch die Erinne⸗ rung an einen Einſatz unſeres Rundfunks, wie wir ihn in dieſem Ausmaße ſelbſt ſeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Machtübernahme noch nicht kannten. Es gab Tage und Wochen, da waren in ganz Deutſch⸗ land, ja auch bei den deutſchen Menſchen jenſeits der Grenzen, die Rundfunkgeräte nahezu ununterbrochen in Betrieb. Dort waren alle die vielen Stunden der Entſcheidung mitzuerleben, die das deutſche Schickſal beſtimmten. So war das Jahr 1938 entſprechend dem bewegten politiſchen Geſchehen auch ein Jahr be⸗ ſonderer Aktivität des Rundfunks. Ein Rundfunk, der während der Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes ins Reich überall die Maſſen in Bewegung ſetzte und ſie zur Aktivität des Hörens veranlaßte, mußte zwangsläufig auch weiteſte Volkskreiſe aus gelegentlichen Hörern wäh⸗ rend der politiſchen Ereigniſſe zu dauernden Teil⸗ nehmern machen. Der Aktivität des Rundfunks als Geſtalter politiſchen Zeitgeſchehens folgte ein erhög⸗ les Bekenntnis des Volkes für den Rundfunk. 8 nur konnte es geſchehen, daß die letzten Monate 1938 Rekordzahlen an Rundfunkteilnehmerzugängen brachten, ja daß der Zugang eines einzigen My⸗ nats ſogar den des ganzen Jahres 1932 überbot Im großen und ganzen werden als Merkmale des Erfolges in der Oeffentlichkeit meiſt die Teilnehmer⸗ zugänge gewertet. Meiſt wird aus dem Teilnehmer⸗ zuwachs auf entſprechende Umſatzzahlen in der Rund⸗ funkwirtſchaft, die den materiellen Gradmeſſer für die Rundfunkentwicklung eines Jahres bilden, ge⸗ ſchloſſen. Tatſächlich liegen aber die Zahlen bei der Rundfunkwirtſchaft weſentlich über den Teilnehmer⸗ zugängen. Dieſe Tatſache ergibt ſich aus dem Er⸗ ſatzbedürfnis für unbrauchbar gewordene Geräte und aus der Nachfrage nach Zweitgeräten, die oft in gro⸗ ßeren Haushalten benötigt werden. Ein paar Zahlen mögen hier das materielle Bild der Rundfunkentwicklung im Ausgang 1938 um⸗ reißen: die Abfſatzziffer für Marken⸗ geräte, alſo für alle Empfänger, die in ihrer Preisgeſtaltung über den Volksgeräten liegen, be⸗ trug im Oktober 1938 283 783 gegen 149 227 Geräte im Oktober 1937. Von den politiſchen Ge⸗ meinſchaftsgeräten, alſo dem„Deutſchen Kleinempfänger 1938“ und dem Volksempfänger „VE 301 Dyn“ für die im laufenden Rundfunkjahr eine Geſamtproduktion von rund 1,5 Millionen vor⸗ geſehen iſt, waren Mitte November 1938 454 984 Kleinempfänger und 40907 Volksempfänger her⸗ geſtellt. Die durchſchnittlichen Produktionsquoten an Kleinempfängern betragen wöchentlich etwa 35 000 Geräte. Die Fabriken der Rundfunkinduſtrie konn⸗ ten ihre Produktionskapazität in den vergangenen Wochen voll ausnützen, wobei im Hinblick auf das Weihnachtsgeſchäft mit beſonderem Hochdruck an der Herſtellung der Markenempfänger gearbeitet wurde. Aber auch die Volksgeräte wurden, wie die vorhergegangenen Zahlen beweiſen, mit der Produk⸗ tion keineswegs vernachläſſigt. Eine Erhöhung der Produktionsquoten für die Volksgeräte war aller⸗ dings mit Rückſicht auf die beſchränkte Produktions⸗ leiſtung der Rundfunkröhren⸗ und Lautſprecherfabri⸗ ken nicht möglich. Der Rückblick auf die Rundfunkentwicklung des letzten Jahres vom Standpunkt des rundfunkwirt⸗ ſchaftlichen Erfolges läßt erkennen, daß 1938 die organiſatoriſchen Vorausſetzungen im weiteſten Um⸗ fange vorhanden waren, um dem Anſturm der Hörermaſſen durch die Bereitſtellung genügender Hörmöglichkeiten entgegenzukommen. Die Planung und Schaffung der Volksgeräte des Jahres 1938 die auf die Initiative der politiſchen Rundfunkfüh⸗ rung zurückgehen, war die unerläßliche Voraus- ſetzung, um alle neuen Teilnehmer auch tatſächlich mit Empfangsgeräten zu verſorgen. Das gilt zu einem Teil auch für den geſteigerten Bedarf in den neuen Gebieten der Oſtmark und des Sudeten⸗ landes, der von der dortigen Induſtrie allein nicht nahm die Sendung nicht an, ſondern ließ ſie mik nachfolgendem Schreiben zurückgehen: „Meine Gnädigſte! Sie hatten die Güte, mir fünf Forellen zu über⸗ ſenden, weil Ihnen das Forellen⸗Quintett geſtern ſo gut gefallen hat. Haben Sie beſten Dank für Ihre Liebenswürdigkeit. Ich möchte Sie nun darauf aufmerkſam machen, daß ich in meinem nächſten Konzert in Hamburg das Ochſen⸗Menuett von Haydn vortragen werde. Ergebenſt Reger!“ reſtlos zu bewältigen geweſen wäre. Denn auch in den neuen Gauen iſt das Rundfunkbedürfnis der breiten Maſſen in ſtetem Steigen begriffen. Ohne die volkstümlichen Wirtſchaftsmaßnahmen des Alt⸗ reiches wäre dem geſteigerten Bedarf an Rundfunk⸗ geräten in der Oſtmark und im Sudetengau nicht nachzukommen geweſen. Die Induſtrie dieſer Ge⸗ biete mußte naturgemäß erſt mit einer Reihe von Schwierigkeiten fertigwerden; die ihren Urſprung in den früheren Verhältniſſen eines anderen und bekanntlich auf der ganzen Linie unzulänglichen politiſchen Syſtems hatten. So aber konnte das Jahr der politiſchen Erfolge zugleich auch ein Jahr erfolgreicher Rundfunkarbeit werden. Noch immer iſt der Zuſtrom zum Rund⸗ funk im Wachſen. Deutſchland iſt auf dem beſten Wege, das ſtärkſte Rundfunkland der Welt zu werden. Zu ſeiner räumlichen Auswei⸗ tung im Großdeutſchen Reich iſt auch eine Erweite⸗ rung ſeines Sendernetzes getreten. Der Reichsſender Wien mit ſeinen Nebenſendern und die Sender im Sudetengau ſind heute mit den übrigen Sendern des Reiches in dem Rundfunk Großdeutſchland ver⸗ eint. Neue kulturelle Aufgaben ſind damit der Rundfunkgeſtaltung erwachſen. Die Eigenart dieſer alten deutſchen Stämme und Landſchaften wird nun⸗ mehr auch im Rundfunk des Geſamtreiches ſchöpferi⸗ ſchen Ausdruck finden. Die bereits vorhandenen Programmanſätze finden laufend eine geiſtige Ver⸗ tiefung. Im übrigen wird der deutſche Rundfunk weiter⸗ hin ſeinen höchſten Ehrgeiz und ſeine ſtolzeſte Auf⸗ gabe darin ſehen, dem Führer jederzeit als ſein In⸗ ſtrument der Geſtaltung und Willensäußerung zur Verfügung zu ſtehen, wenn neue große Aufgaben unſeres nationalen Lebens der Erfüllung und Lö⸗ ſung harren. Denn die große Volkstümlichkeit, die unſer Rundfunk beſitzt, verdankt er allein der Tat⸗ ſache, daß er ſich ſtets als entſcheidendes Führungs⸗ mittel des politiſchen Lebens unſeres Volkes erwie⸗ ſen und in dieſem Sinne auch ſeine programmgeſtal⸗ tenden Aufgaben betrachtet hat. Als politiſcher Rundfunk wird er auch weiterhin Stimme der deut⸗ ſchen Nation und Kinder des Friedens unter den Völkern ſein. ß Die Bayreuther Blätter“ ſtellen ihr Erſcheinen ein Mit dem zu Ende gehenden Jahr iſt die letzte Nummer der im 61. Jahrgang erſcheinenden„Bay⸗ reuther Blätter“, die den Untertitel Deutſche Zeit⸗ ſchrift im Geiſte Richard Wagners“ führten, er⸗ ſchienen. Der Leſerſchaft wird mitgeteilt, daß mit dem Hinſcheiden Hans von Wolzogens(im Früh⸗ jahr d..) auch das von dem Bayreuther Meiſter übertragene Lebenswerk ſein Ende findet. Der Gedanke der Gründung einer ſeinen For⸗ derungen dienenden, eigenen Zeitſchrift iſt bei Ri⸗ chard Wagner recht frühzeitig wach geworden. Schon der jährige Tondichter regte bei Theodor Uhlig die Gründung einer Zeitſchrift„Für Kunſt und Le⸗ ben“ an, zu der er viele Beiträge liefern würde und ein Jahr darauf ſchreibt er an denſelben Dresdener Freund:„Ich bin jedenfalls entvſchloſſen,„Blätter für Kunſt und Leben“ für mich allein herauszugeben — pielleicht halbmonatlich“. Immerhin Hauerte es noch geraume Zeit, bis der für die damalige Ver⸗ hältniſſe einzigartige und wagemutige Plan zur Verwirklichung gebracht werden konnte. Erſt 1878 erſchien die erſte Nummer der„Bayreuther Blätter“, damals noch mit der Nebenbezeichnung Monats⸗ ſchrift des Bayreuther Patronatsvereins“. Zum Schriftleiter wurde der kurz zuvor auf beſonderen Wunſch Wagners nach Bayreuth überſiedelte Hans non Wolzogen beſtimmt. Sechs Jahrzehnte hindurch haben die„Bayreuther Blätter“ im Geiſte des Mei⸗ ſters für Deutſchlands Einigung und ſeine Ehre und für den Raſſegedanken gekämpft. Die Nachfolge⸗ ſchaft der„Bayreuther Blätter“ übernimmt das ſeit 1926 erſcheinende Organ des Bayreuther Bundes, dem ſich erſte Wagnerforſcher Deutſchlands als Mit⸗ arbeiter zur Verfügung geſtellt haben. E. St. Die Intendanz der ſtädtiſchen Bühnen in Er⸗ ut veranſtaltete unter den Schülern und Schüle ⸗ rinnen einen Wettbewerb, der gezeichnete oder modellierte Entwürfe für die Bühnenbilder zu dem be⸗ kannten Märchenſpiel„Peterchens Mondfahrt“ erbringen ſollte. Die Teilnahme an dem Wetttbewerb war züuße ordentlich rege. Die eingeſandten Entwürfe werden Anfang Januar im Erfurter ſtädtiſchen Muſeum ausgeſtellt und von einer Kommiſſion bewertet. 5 5. Seite/ Nummer 600 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. Dezember 198g Nu uub vun uull nie — Der Aal, jener ſchlangenartige Fiſch, der als beſondere Delikateſſe auf unſerem Mittagstiſch gilt. chat der Menſchheit ſchon ſeit altersher ſchweres Kopfzerbrechen gemacht. Er iſt nun mal ein Sonder⸗ ling unter ſeinen Artgenoſſen, der ſeine eigenen Wege geht und deſſen geheimnisvolles Leben auch heute noch nicht ganz erſorſcht iſt. Man fragte ſich lange Zeit vergeblich, warum dieſe Fiſche, wenn ſie nach mehrjährigem Aufenthalt im Süßwaſſer ſich fett gefreſſen haben, plötzlich ſtromabwärts zum Meere wandern, um hier ihre Reiſe durch die Gründe des Atlantiſchen Ozeans fortzuſetzen. Erſt durch die ein⸗ gehenden Unterſuchungen des däniſchen Forſchers Johann Schmidt wurde dieſes Rätſel, das mit ihrer Fortpflanzungsgeſchichte zuſammenhängt, gelöſt. Die Aale ſuchen nämlich die Leichplätze in der ſogenann⸗ ten Saragoſſaſee öſtlich von Mittelamerika auf, wo ſie in 6000 Meter Tiefe ihrem Brutgeſchäft nachgehen. Die weidenblattförmigen Larven folgen dann einem gleichen geheimnisvollen Trieb wie ihre Eltern und ſchwimmen, immer dem Golfſtrom folgend, wieder den europäiſchen Küſten zu, von wo ſie flußaufwärts, oft bis in Gegenden von 1000 Meter Höhe, ja ſogar nicht ſelten übers Trockene, wandern. Die Fiſcher des Rheins, der Weſer, Elbe und Oder, den Haupt⸗ zugsgebieten der ausgereiften Aale, haben andere Sorgen als die Wiſſenſchaft. Die Aale ſind„Dun⸗ kelmänner“, das heißt, ſie ſcheuen das Licht und ſuchen auf ihrem Zug zum Meere immer die tiefſten Stellen der Flüſſe auf. Beſonders bevorzugt werden von ihnen die von der Strömung gegrabenen Rinnen und won den Strudeln erbohrten Löcher auf dem Grunde der Gewäſſer. Durch die Flußregulierungen, die auf den ſchiffbaren Strömen überall erfolgten und erfol⸗ gen, ſind dieſe Vertiefungen aber ausgeebnet wor⸗ den, und die Aale nehmen nun auf ihrer Ausreiſe die ganze Breite des Flußbettes ein. Das kommt aber den Fiſchern ſehr ungelegen, die nun nicht mehr wiſſen, wo ſie ihre Reuſen und Fangnetze aufſtellen ſollen. Ein Jünger Petris aus Landsbergen bei Nienburg an der Weſer überlegte lange, wie ihm die Aale auch ohne„hohle Gaſſe“ in die Falle gehen könnten, und da kam er auf die Idee, ſie mit— Licht zu fangen. So zog man kurz entſchloſſen über den Grund der Weſer und Elbe dicke Stromkabel mit zahlreich aufgeſchraubten Glühbirnen von ſtarker Leuchtkraft, die ſo eine Lichtſperre über das Bett der beiden Flüſſe verhängten. Alles andere. nur keine Helligkeit, ſagten ſich die erſchreckten Aale und ver⸗ ſuchten, ob ſie nicht dych noch einen dunklen Durch⸗ laß finden könnten. Den hat man ihnen auch wohl⸗ weislich gelaſſen, doch wird er zu ihrem Verdeben, denn hier lauern die ſpitztütenartig zulaufenden Aal⸗ hamen, aus denen es kein Entkommen mehr gibt. Die Elektrotechnik hat alſo den bedrängten Fiſchern aus ihrer Notlage geholfen, und die Aalfiſcher von der Weſer und Elbe können wieder lachen. Die Ver⸗ ſuche, die dieſer Tage mit Unterſtützung der Fiſche⸗ reiorganiſationen unternommen wurden. brachten ein ſo gutes Ergebnis, daß die für die Aale ſo ver⸗ hängnisvolle Unterwaſſer⸗ Illumination auch in an⸗ deren Flüſſen, die zum Meere ſtrömen, unternommen werden ſoll. Von einer neuen Erfindung kann man hier allerdings nicht ſprechen, da die Italiener es ſchon ſeit langem verſtehen, mit in die Tiefe gehal⸗ tenen elektriſchen Lampen die Aale aus ihren Schlupfwinkeln aufzuſtöbern, während ſchon im Jahre 1911 die däniſche Regierung mit Hilfe einer Lichtſperre den Zug der Aale von der Oſtſee nach der Nordſee aufzuhalten verſucht hat. Welches Er⸗ gebnis dabei erzielt wurde, iſt leider nicht bekannt geworden. ** — Das Phänomen des Winterſchlafes birgt für den modernen Naturforſcher auch heute noch manches Geheimnis. Zum Beiſpiel hat man herausgefunden, daß die Temperaturen, die die Tiere aus ihrem Winterſchlaf aufwecken, für die einzelnen Lebeweſen Wind aus Nlask 15 f ROMAN VON JOHANNES TRALOWW „Vielleicht iſt ſie gar nicht ſo reich“, gibt Jim zu bedenken.„Oder ſie hat Schrullen. Die hat ſie ſogar ganz ſicher! Vergeſſen Sie auch bitte Ihre fünf To⸗ ten nicht, Bully! Wo werden die ſich jetzt munter her⸗ umtreiben? In der Foreſter⸗Country, denk ich. Gar nicht ſo übel, nur mit Leuten zu arbeiten, die vom Geſetz auf keine Gnade zu rechnen haben. Mir je⸗ denfalls iſt es gleich, wer der Boß iſt, wenn ich nur an ihn herankomme!“ „Ich kann es nicht glauben“, meint Bully immer noch zweifelnd.„Sind Sie ſicher, daß Ihr Gefühl Sie nicht auf eine falſche Fährte lockt?“ „Die Fährte mag falſch ſein“, gibt Zim zu.„Im⸗ merhin können': es mir nicht verdenken, Miß Bulſtrode, daß ich mich in der Jo reſter⸗Country einmal umſehen möchte.“ Stebentes Kapitel Nun iſt Jim ſchon fünf Tage in Johns Hills. Bei Johns Hills ſchneidet der Pazifik ins Land, und hier, wo Couls Point eine natürliche Barre ge⸗ gen Verſandung bietet, hat noch der alte Käpten John Foreſter die erſten Anlagen zu ſeinem Hafen für Viehtransporte geſchafſen. Die Verladerampen und Viehſchuppen ſind ingwi⸗ ſchen beträchtlich gewachſen, und Johns Hills wäre längſt eine große Stadt, wenn Queen Beß außer ihren Angeſtellten und deren Familien überhaupt fremde Leute auf ihrem Beſitztum zuließe. Aber auch ſo liegen faſt ſtets einige Dampfer im Hafen, denen ſich jetzt noch eine prächtige Luxusjacht zuge⸗ ſellt hat. Es iſt die„Mermaid“ Edy Gaudens, des jungen Bankiers. Johns Hills ſelbſt jedoch iſt ein nettes, freundliches Oertchen mit geſunden Einſami⸗ lienhäuſern. Von der paradieſiſchen Fruchtbarkeit Kaliforniens werden ſie verſchwenderiſch geſchmückt, ſie und das Waſſerwerk, die Elektrizitätsanlage, die Bü rohäuſer, die Villen und die hübſche Kirche. Elizabeth Hall dagegen, das Sommerhaus von Miſtreß Joreſter, liegt auf hohem Steilhang lustich Schafen“, ſagt Queen Beß. ganz verſchieden ſind. Wir erleben es häufig, daß mitten im Winter ein plötzlicher vorübergehender Wärmeeinbruch einſetzt. Steigt das Thermometer in einer ſolchen Periode beiſpielsweiſe auf 2 Grad Wärme, ſo beginnen ſich die ſchlafenden Haſelmäuſe „die Augen zu reiben“ und ſich für kurze Zeit auf Nahrungsſuche zu begeben, um erſt, wenn es wieder kälter wird, ſich erneut zum Winterſchlaf einzugra⸗ ben. Der Igel braucht 2,5 Grad Wärme, um aus dem Winterſchlaf zu erwachen. Die Fledermäuſe fangen erſt bei 3,5 Grad Wärme ſich zu rühren an, und das ſchlafgewaltige Murmeltier benötigt min⸗ deſtens 4 Grad, um ins Leben zurückzukehren. Im allgemeinen aber iſt gerade das Murmeltier kein Freund von ſolchen„Störungen“. Es zieht vor, vom Oktober bis zum April in einem totenähnlichen Schlaf zu verharren. Der Dachs und das Eichhörn⸗ chen dagegen ſchlafen nur in ungewöhnlich harten Wintern durch. Igel ſchlummern drei bis vier Mo⸗ nate, ohne ſich zu rühren, desgleichen Fledermäuſe, die an Bäumen und Hausmauern feſtgeklemmt, er⸗ ſtaunliche Schlafleiſtungen vollbringen können. Es gibt Froſcharten, die ihren Winterſchlaf unter Waſſer halten. Dabei ſtört ſie eine etwaige Eisbildung nicht im mindeſten, ſelbſt nicht, wenn ſich Eiskriſtalle in ihrem Blut bilden. Grasſchlangen ſchmiegen ſich eng aneinander, um ſich gegenſeitig währnd ihres Win⸗ terſchlafes Wärme zu geben. Der Winterſchlaf rettet all dieſe Lebeweſen vor dem ſonſt ſicheren Tod. Bei den Säugetieren vermindert ſich die Körper⸗ temperatur um ein Beträchtliches. Auch ſind ſie in der Lage, jegliche Nahrungsaufnahme einzuſtellen, 2 haben ſie doch vor Beginn des großen Schlafes Vor⸗ Pariſer Euxuszug fähet auf Leerzug auf — Paris, 27. Dezember. Auf der Eiſenbahnlinie Paris Toulon kam es geſtern abend zu einem gefährlichen Zuſammen⸗ ſtoß. Der Luxuszug von Toulon, der die engliſche Indienpoſt mit ſich führte, war mit über einer Stunde Verſpätung abgefahren. Er raſte mit etwa 120 Stundenkilometer in den Bahnhof von St. Denis bei Paris hinein, als der Zugführer plötzlich etwa 150 Meter vor ſich auf dem gleichen Gleis einen Leerzug ſah. Sofort bremſte er mit aller Macht, aber der Schnellzug fuhr doch mit einer Geſchwin⸗ digkeit von annähernd 80 Kilometer auf den Leer⸗ zug auf, der nur mit 40 Kilometer dahinrollte. Der Zuſammenprall war beftig genung, beide Loko⸗ motiven ſchwer zu beſchädigen. Im Luxuszug ſelbſt wurden nur geringe Verheerungen angerichtet. Nur die Fenſterſcheiben flogen in Splittern auseinander, und das Gepäck fiel aus den Netzen auf die Reiſen⸗ den herab. 27 Perſonen wurden verletzt, jedoch nur vier von ihnen mußten zur beſſeren ärzt⸗ lichen Betreuung ins Hoſpital geſchafft werden. 400 Gefangene meutern dub. Sautiago de Chile, 28. Dez. In einem Gefängnis brach ein Aufſtand aus, an dem ſich 400 Gefangene beteiligten. Nach Zerſtörung der Zellentüren ſtürzten die Gefängnis⸗ inſaſſen auf die Flure und ſchlugen auf die Wärter ein. Außerdem wurde verſucht, durch Jubrand⸗ ſtecken des Mobiliars im allgemeinen Aufruhr ein Entkommen zu erleichtern. Obwohl die Polizei mit Träneugas gegen die meuternden Inſaſſen vorging, konnte der Widerſtand nicht gebrochen werden. Erſt einem dreiſtündigen Zuſammenwirken von Polizei und Feuerwehr gelang es, die Ruhe wieder herzu⸗ ſtellen. Ausgiebige Schneefälle in ganz Bayern dnb. München, 28. Dezember. Seit Dienstagnachmittag ſchneit es im ganzen bayeriſchen Oberland, im Bayeriſchen und im Böhmer Wald faſt ununterbrochen, ſo daß jetzt alle bayeriſchen Gaue eine zuſammenhängende Schneedecke bilden. Zugleich mit den Schneefäl⸗ len iſt die Kälte weſentlich zurückgegangen. Die Schneehöhe beträgt etwa 20 em, die Tempera⸗ turen ſchwanken zwiſchen minus 1 und minus 5 Grad. Die Zugſpitze meldet 70 em Schnee. Am Mittwoch früh wurden dort 16 Grad Kälte gemeſ⸗ ſen. Auf dem Nebelhorn beträgt die Schneedecke 60 em bei 9 Grad Kälte; auf dem Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall 40 em bei minus 7 Grad. Im Böhmer Wald wurden am Mittwoch früh am Falkenſteinhaus(1300 Meter) 10 em Neuſchnee bei von Couls Point und hat unter ſich den Strand und das Meer. Und das Meer entlang traben durch die Ausläufer der Brandung drei Strandreiter nach Süden. Im jankenden Sattelzeug das ſchlanke Weſen mit dem roten Schirmtuch um den Kopf und tief im Rük⸗ ken das Bruſttuch von gleicher Farbe geknotet, nicht nur der Form halber, ſondern weil es wirklich etwas zu verhüllen hat, das Mädchen mit den weiten kur⸗ zen Strand hoſen,— das iſt Harriet Forſter. Ihr Fuchs ſcheint die Laſt kaum zu ſpüren, und das Meeresſchäumen um ſeine Huſe und Feſſeln ſcheint ihm Freude zu machen. Ganz links, meiſt ſchon auf dem Trockenen, reitet Jim. Außer einer weißen Hoſe mit blauem Längs⸗ ſtreifen iſt er nackt und von der Sonne ſo goldrot gebrannt, daß er ſich, um dieſes beneidenswerte Er⸗ gebnis zu erzielen, mit Baden und Sonnen dazuge⸗ halten haben muß in den fünf Tagen. In der Mitte qualmt eine Dunhillpfeife unter einem breiten Sombrere hervor. Von der dazuge⸗ hörigen Geſtalt im grauen Overall kann man jedoch erſt nach ſehr genauem Betrachten ſagen, ob ſie nun weiblich oder männlich ſei. Die immer noch ſchönen, blauen Augen verbirgt der Hutrand, doch die Axt, mit der das. Weſen jetzt zwiſchen den Ohren ihres ſtrammen Rappen zielſicher hindurchſpuckt, würde ſelbſt von ergrauten Cowboys ehrfürchtig bewundert werden. Die Geſtalt auf dem Rappen iſt nämlich Queen Beß. „Zum Teufel auch, Harriet!“ ſchilt ſie gerade nicht ohne Stolz,„wenn dein Gaul nicht vernünftiger wäre als du, wärſt du längſt im Triebſand geſtol⸗ pert!“ 5 „Aber er iſt vernünftiger, Mutter!“ lacht Harriet. „Und es macht ihm Spaß!“ Kriegeriſch hebt ſich Jims blonder Haarſchopf im Seewind. Faſt quer ſitzt er im Sattel und ſtarrt auf die See hinaus. „Sagen Sie mal, Miſtreß Foreſter“, fragt er dann, „ſeit waun beſchäftigen Sie Robbenfänger?“ „Hab genug an meinem Rindvieh und meinen „Die Robben überlaß ich Ihnen, Jim. Wieſo übrigens Robbenfänger?“ Dabei wendet auch ſie ſich der See zu, auf der dicht unter Land ein Segler mit halb aufgegeiten Se⸗ geln ſich hart am Wind hält. Nahezu beigedreht liegt das Fahrzeug mit flappender Leinwand. 8 insgeſamt 21 em und 9 Grad Kälte, auf dem Zeiſel im Bayeriſchen Wald 4 oem Neuſchnee bei insgeſamt 14 em und minus 8 Grad gemeſſen. Skiübungs möglichkeiten gibt es nun überall auf den Bergwieſen, dagegen iſt auf ſelſigem und waldi⸗ gem Gelände, da hier eine genügend ſtarke Schnee⸗ decke noch fehlte, größte Vorſicht geboten. An un⸗ geſchützten Steilhängen darf auch die Lawinenge⸗ fahr nicht unberückſichtigt bleiben. Die Kälte läßt auch in Nord weſtdeutſch⸗ land weiter nach. So wurden in Hamburg in der Nacht zum Mittwoch 3,7 Grad Niedrigſttemperatur feſtgeſtellt, morgens um 8 Uhr zeigte das Thermo⸗ meter nur noch 1,5 Grad Kälte. Am Mittwoch mor⸗ gen wurden weiter gemeſſen: In Hannover 1 Grad, in Bremen und Kiel je zwei Grad Kälte. An der geſamten Nordküſte bewegten ſich die Temperaturen zwiſchen plus ein und zwei Grad, an der geſamten Oſtſeeküſte zwiſchen minus zwei und minus neun Grad. Ein Vetter des Mörders Grünſpan als Taſchendieb gefaßt dnb Troppau, 28. Dezember Dieſer Tage wurde in Mähriſch⸗Oſtrau ein den dortigen Sicherheitsbehörden gutbekannter Taſchen⸗ dieb gefaßt. Es handelt ſich um einen Adolf Grün⸗ ſpan, einen Vetter des Pariſer Mordbuben Herſchel Grünſpan. Der Verhaftete, der etwa 40 Jahre alt iſt, gab ſeine Verwandtſchaft mit dem Pariſer Mordbuben zu. Seinerzeit iſt der Verhaftete aus dem geſamten tſchecho⸗flowakiſchen Staatsgebiet ausgewieſen wor⸗ den. Er folgte jedoch dem Ausweiſungsbefehl nicht und trieb in Mähriſch⸗Oſt rau ſein Unweſen weiter. Im Oſt rauer Einheitspreisgeſchäft Oſo fiel er, als er gerade die Hand nach einer fremden Geloͤbörſe ausſtreckte, in die Hände der Sicherheitspolizei. Ob⸗ wohl er. behauptete, kein Geld bei ſich zu haben, wurde bei ihm eine Tauſend⸗Kronen⸗Note in der Hoſe eingenäht gefunden. Im Grazer Becken 28 Grad Kälte dnb: Wien, 28. Dezember. In Wien und Umgebung fiel am Mittwochvor⸗ mittag abermals ſtarker Neuſchnee, ſo daß ſich die auf den Straßen und Plätzen liegende Schneedecke beträchtlich erhöhte. Die Temperatur bewegte ſich in Wien geſtern und heute zwiſchen 4 und 8 Grad Kälte. Die Bewohner der ſüdlichen Steiermark erlebten den tiefſten Temperaturſtand dieſes Jahres. So wurde auf der Wetterwarte des Flugfeldes Thaler⸗ hof bei Graz 28 Grad Kälte gemeſſen und in Maria⸗ troſt zeigten die Thermometer minus 24 Grad, wäh⸗ rend z. B. im oberen Murtal die tiefſte Temperatur „nur“ minus 18 Grad betrug. ratsſtoffe, hauptſächlich in Form von Fett, in ihrem Körper aufgeſpeichert. Der Stoffverbrauch iſt infolge der Herabſetzung der Körpertemperatur und der Verringerung aller Lebensvorgänge ſtark vermin⸗ dert. Unter Umſtänden können die Tiere auch lange Zeit ohne Sauerſtoff auskommen. Ferner iſt der Blutkreislauf ſehr verlangſamt. Das Herz eines winterſchlafenden Tieres ſchlägt jede 3. bis 4. Miunte einmal, manchmal noch ſeltener. Die Erregbarkeit der Nerven iſt faſt auf den Nullpunkt herabgeſetzt. Uebrigens haben intereſſante Verſuche ergeben, daß man den Winterſchlaf ſowohl künſtlich erzeugen, als auch künſtlich unterbrechen kann. Erſteres geſchieht durch Einſpritzung von Inſulin, letzteres durch Ein⸗ ſpritzung von Schilddͤrüſenextrakt. *. Nirgendwo in der Welt bewacht man die Einhal⸗ tung von Jahrhunderte alten Privilegien und Zere⸗ monien mit ſolcher Aengſtlichkeit wie in England, Man wird es heute beiſpielsweiſe als Fremder merk⸗ würdig finden, wenn der König in einer Geſellſchaft erſcheint, in der ganz ſelbſtverſtändlich alle vor ihm den Hut abnehmen— mit Ausnahme zweier Vertre⸗ ter des britiſchen Adels. Lord Kingsdale und Lord Foreſter laſſen ſelbſt in Anweſenheit Seiner Maje⸗ ſtät ihren Kopf bedeckt, und niemand darf ſie des⸗ wegen zur Rede ſtellen. Immer wieder haben eng⸗ liſche Könige— natürlich nicht mehr in jüngſter Zeit— verſucht, dieſes Vorrecht der beiden Lords zu beſeitigen. Aber ſie zogen den Kürzeren dabei. Die jeweiligen Lords Kingdale haben nämlich ſchon ſeit 700 Jahren das Vorrecht, den Hut auf dem Kopf zu behalten, wenn der König erſcheint. Im 13. Jahr⸗ hundert ſollte der Konflikt zwiſchen Frankreich und England durch einen Zweikampf beendet werden, König Johann wählte dazu auf engliſcher Seite den hünenhaften Lord Kingsdale aus, bei deſſen Anblick ſein franzöſiſcher Rivale ſo erſchrak, daß er auf die Austragung dieſes Zweikampfes verzichtete. Seit⸗ dem braucht ein Lord Kingsdale nicht mehr den Hut vor dem engliſchen König abnehmen. Das Vorrecht Lord Foreſters aber geht auf Heinrich VIII. zurück, dem ein Foreſter einmal auf der Jagd das Leben rettete. So bekam auch er dieſes eigenartige Privi⸗ leg, das ſich bis zum heutigen Tag erhalten hat. Wann immer das engliſche Parlament ſeine Sitzun⸗ gen ſchließt, ertönt durch die Korridore der traditio⸗ nelle Ruf:„Wer geht nach Hauſe?“ Der Ruf, der heute eine reine Formalität iſt, datiert aus jener Zeit, da es noch keine Straßenbeleuchtung gab und das Parlamentsgebäude ein gutes Stück außerhalb von London lag. Die Abgeoroͤneten hatten in der Dunkelheit einſame Felder zu überqueren, eine Tatſache, die ſich häufig Räuber und Wegelagerer zu⸗ nutze machten. Darum ging man, um gegen der⸗ artige Ueberfälle geſchützt zu ſein, in Gruppen nach Hauſe, und jede Gruppe dex wackeren Politiker er⸗ hielt einen Diener mit, der eine Fackel vorantrug. Mit ſeinem Rufe wollte dex Leiter dieſes„Fackel⸗ dienſtes“ nur wiſſen, wieviel Begleiter benötigt wurden.— Warum tragen die engliſchen Richter, wenn ſie ein Todesurteil ausſprechen, eine beſondere ſchwarze Kappe? Dieſe„Todeskappe“, an der der Angeklagte ſein Schickſal exſehen kann, ehe noch ein Wort des Urteils geſprochen iſt, datiert gleichfalls Jahrhunderte zurück— in eine Zeit, da es noch die Geiſtlichkeit war, die in England die Gerichtsbarkeit ausübte. Da es aber aus religiöſen Gründen uicht anging, daß ein Geiſtlicher einem menſchlichen We⸗ ſen das Leben abſprach, umging man dieſe Klippe des Gewiſſens, indem man, während das Todes⸗ urteil verkündet wurde, für kurze Zeit ſein kleri⸗ kales Amt ſymboliſch ablegte. Das geſchah dadurch, daß man durch ein ſchwarzes Tuch die Tonſur, das Zeichen des Prieſters, vorübergehend verdeckte. Iſt guter Nat teuer? In ber Leltſchrift„Kampf ber Gefahr“ hoſten viele gute Ratſchlüge nur 10 Pfennigg Kasde „Nun, der Schoner da draußen iſt ein Robbenfän⸗ ger, und was macht er hier, wenn er nicht Johns Hills anlaufen will? Was macht er überhaupt hier, Miſtreß Foreſter? Der gehört doch nach Alaska oder in die Beringſtraße?“ „Bei mir hat er jedenfalls nichts verloren“, grollt Queen Beß und bedauert tief, daß ſich ihr Herr⸗ ſchaftsbereich nicht auch auf den Pazifik erſtreckt. „Woher wiſſen Sie übrigens, daß ein Schoner ein Robbenfänger iſt?“ „Bin ſelbſt mal auf ſo'nem Kaſten gefahren“, meint Jim gleichmütig, während er das Waſſer längsſeits des Seglers abſpäht. Verſchiedene dunkle. Punkte ſchwimmen da herum und ſcheinen ihm Spaß zu machen.„Iſt übrigens kein Vergnügen, kann ich Ihnen ſagen!“ fährt er fort.„Und wenn ich nicht damals ſchanghait worden wäre———“ „Verſchleppt?“ fragt die Queen. „Ja. Ich war noch ein Junge, und man machte mich betrunken. Als ich dann auf hoher See zu mir kam, war es zu ſpät, und der Schiffer hatte einen billigen Küchenjungen.“ a „Oh“, bedauert Harriet. Sie glaubt jetzt vieles von Jim zu verſtehen. Und ſie habe es immer ge⸗ wußt, denkt ſie, Unglück habe er gehabt, aber ſchlecht ſei er nicht! Queen Beß iſt weniger rührſelig. „Denke, Sie werden nicht lange bei dem Geſchäft geblieben ſein“, meint ſie. „Länger als ſie glauben“, ſagt Jiim, ſogar mein Schifferpatent.“ „Was?!“ ſchreit die Queen auf.„Genau wie meint Alter! Dein Großvater war doch auch Käp⸗ ten, Harriet! Erſt ſpäter hat er ſich hier feſtgeſetzt. Das weißt du doch?“ „Jawohl, Käpten oder Seeräuber, wie einige ſagen“, lachte Jim übermütig.„Er hat doch das große Perlengeſchäft in der Südſee gemacht. Ich habe mit meinen Robben weniger Glück gehabt.“ „Werden Sie nicht frech, Jim, von wegen See⸗ räuber und ſo“, mahnt die Queen, nicht ſonderlich beleidigt.„Uebrigens das iſt wahr: mein Alter hat immer billig gekauft. Das war ſo ſeine Gewohn⸗ heit.“ „Und ſo meinte ich es auch!“ Die Luſt des Meeres und der Sonne ergreift alle drei immer mehr. Und da Harriet gerade eine „ich habe Fläche makelloſen, ſteinfreien Sandes vor ſich ſieht, trabt ſie an. Doch weit kommt ſie nicht. Denn beinah wäre Jims Gaul über ein Hinder⸗ nis geſtolpert. Die Sandkuhle hätte der Hengſt wohl noch genommen, aber vor dem Inhalt ſcheute er. In der Kuhle liegt nämlich eine ſchwammige Maſſe, der auch die Längsſtreiſen eines farben⸗ prächtigen Badeanzugs keine Form geben können, Und oben auf dieſer Maſſe ſitzt ein kleiner Kinder⸗ kopf, aus dem ein dünnes Stimmchen einen fröh⸗ lichen„Guten Morgen!“ wünſcht. Die Geſtalt in der Kuhle iſt Miſtreß Foreſters Schützling. Edy Gauden liegt da und ſtellt ſich jetzt ächzend auf ſeine dünnen Beinchen. „Ich dachte, du ſeieſt auf deiner Jacht“, ärgert ſich die alte Dame,„und nun faulenzt du hier herum! Jeden Morgen willſt du auslaufen, und am Abend biſt du dann immer noch da. Wie kann man nur ſa unentſchloſſen ſein! Ich wollte, du hätteſt etwas weniger Geld, mein Junge! Keinen Cent in der Taſche müßteſt du haben, dann würde ich ſchon einen Mann aus dir machen!“ f „Sei nicht böſe, Tante Beß“, flötete die Maſſez „aber mir iſt es lieber, ich hab n paar Cent.“ „Achtzehn Stunden im Sattel“, ſpinnt Tante Beß ihren Gedanken ſchwelgeriſch aus,„und dann auf den blanken Boden, eine Pferdedecke unter dir,— da ſollteſt du mal ſehen, wie gut dir das bekäme! Dein Großvater, mein Junge, das war ein Mann!“ „Es tut mir wirklich leid, Tante Beß, daß ich nicht mein Großvater bin“, meint Edy Gauden und macht dabei ein ſo zerknirſchtes Geſicht, daß die bei⸗ den Damen lachen. 0 „Das war ein Mann zum Verlieben, dein Groß⸗ vater“, ſagt die alte Dame, während ſie ſich mis einer gewiſſen grimmigen Zärtlichkeit den Enkel bes ſieht.„Wann ſoll die Reiſe alſo losgehen?“ 1 (Fortſetzung folg 11 e 725 Sn SS SGE 1 19 Aus Baden Noch keine Schiffahrt möglich Mitteilung der Miniſterialabteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau Karlsruhe vom 28. Dezember 1938 * Karlsruhe, 29. Dez. Rhein: Das Eistreiben unterhalb Bingen hat etwas nachgelaſſen. Die Schiffahrt unterhalb Bingen iſt jedoch noch nicht aufgenommen. Ruhr: Von der Ruhr kommen ebenfalls noch keine Schiffe rheinaufwärts. In Holland iſt der Rhein zugefroren.— Der Rhein⸗Rhone⸗Kanal und der Kembſer⸗Kanal ſind noch zugefroren. Auf dem Oberrhein iſt kein Treibeis. Am Neckar und Main iſt noch keine Schiff⸗ fahrt möglich. Schwerer Junge gefaßt Er ging der Philippsburger Gendarmerie ins Garn k. Philippsburg, 29. Dez. Ein ſchwerer Junge, der aus der Pfalz ſtammt und von verſchiedenen Be⸗ hörden geſucht wurde, konnte durch die hieſige Gen⸗ darmerie feſtgenommen werden. Im hieſigen Bezirk verlegte er ſich zur Beſtreitung ſeines Le⸗ bensunterhalts auf den Diebſtahl von Fahrrädern, die er dann wieder verkaufte. Der Feſtgenommene Hat bereits fünf ſolcher Diebſtähle zugegeben. I. Ziegelhauſen, 27. Dez. Fräulein Anna Müller konnte hier in beſter geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit ihren 90. Geburtstag be⸗ gehen. L Neckargemünd, 28. Dez. Im Rahmen einer ſchlichten Feier konnten in Anweſenheit des Bür⸗ germeiſters und des Ortsbauernführers die Schüler Luiſe Mayer und Auguſt Ludwig ſowie der Gärtner Fritz Schäfer mit der Ehrennadel des Reichsnährſtandes für Kartoffelkäferbekämpfung ausgezeichnet werden. .. Neckarhauſen i.., 27. Dez. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde geſtern der im Alter von 75 Jahren verſtorbene Bäckermeiſter und Ortsbauernführer Georg Ludwig Egner zur letz⸗ ten Ruhe geleitet. k. Bruchſal, 29. Dez. Der Landesverband badiſcher Rinderzüchter hat in ſeiner Bezirks⸗ gruppe Bruchſal⸗Hardt eine Anzahl von aufklären⸗ aden Verſammlungen abgehalten. Es ſprachen über die Aufgaben der Bauern und Züchter in der Er⸗ zeugungsſchlacht Tierzuchtdirektor Zettler⸗Hei⸗ delberg über die Steigerung der Milchleiſtungsfähig⸗ keit, Tierzuchtaſſiſtent Dr. Hering⸗Heidelberg über die Auswertung der Milchleiſtungsprüfungen und Hauptgeſchäftsführenr Dr. Zeddies⸗Karlsruhe üher die Neuorganiſation des Landesverbandes, die an die Stelle der vielen kleinen Zuchtgenoſſenſchaften tritt und alle Arbeiten in der Rinderzucht planmäßig. leitet. L. Rauenberg, 27. Dez. Das Feſt der goldenen Hochzeit konnten am zweiten Weihnachtsfeiertag Zigarrenfabrikant Friedrich Schäfer und Frau Thekla, geb. Haſſel, begehen. * — eu Neue Ma Schilauf-Möglichkeiten gebeſſert! 8 0. U Ne 0 1— 80. 88 f N. Art. 9 5— a che Um unheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Neuſchneefälle im ganzen Schwarzwald Das Froſtwetter hält an Schneezuwachs 20.25 Zentimeter 10. Karlsruhe, 29. Dezember. BVBährend es über die Weihnachtstage bei an ſich ſchönem Wetter und prächtiger Winterlandſchaft für den Skilauf noch einigermaßen gefährlich bei der dünnen Schneelage im Nord⸗ und Mittelſchwapzwald und bei der zwar reicheren, aber dafür oft verwehten Schneedecke im Südſchwarzwald war, läßt ſich das Skiwetter auf das Jahresende beſſer an. Es hat allenthalben geſchneit und mit Unter⸗ brechungen gehen auch noch weitere Schuee⸗ fälle nieder, die den ganzen Schwarzwald einbezogen haben. Da die heftige Luftbewegung auch abgeſchwächt iſt, konnte der Neuſchnee ruhiger fallen und daher beſſer decken. Die Gleichmäßigkeit der Schneedecke iſt ge⸗ wachſen. Der neue Schneeſegen hat ſich auch über die verſchiedenen Gebirgsteile gleichmäßiger ver⸗ teilt, ſo daß man durchgehend von einer Zunahme um 20 bis 25 Zentimeter ſprechen kann. Das bedeutet für das Mittelgebirge eine grundlegende Verbeſſevung der ganzen Lauf⸗ bedingungen. Die Schneehöhen ſind in den Hochlagen des Süd⸗ ſchwarzwaldes auf 40—50 Zentimeter gewachſen, im Bereich der Feldbergumgegend liegen 30—40 Zenti⸗ meter Schnee, der Mittel- nud der Nordſchwarzwald ſind von ihren beſcheidenen Mengen auch auf einen runden Viertelmeter gekommen. Man kann alſo nunmehr ſchon etwas wagemutiger und nicht mit der Gefahr, auf Schritt und Tritt auf Ackerſchollen oder Wurzeln und Steinen zu kratzen und bös zu ſtürzen, ins Gelände hinaus. Da der Schneefall noch nicht abgeſchloſſen iſt, wird mit weiteren Zugängen zu rechnen ſein. Das heißt für die Praxis wieder, daß die an den beiden Weihnachtstagen angeſetzt ge⸗ weſenen, aber oͤurchweg ausgefallenen Wettläufe nun noch an Neujahr nachgeholt werden können. Die Schneebeſchaffenheit iſt locker geblieben, da über⸗ all Froſtwetter anhält, wenn auch 5 i die bittere Kälte gemildert iſt. Die tieſſten Meſſungen hat der Feldberg mit minus acht Grad die übrigen ſchließen ſich je nach Höhenlage an. Jedenfalls ſteht nach derzeitiger Lage ein guter Skiſport für den Jahresabſchluß und Beginn bevor. Badische Vauern ſſedein in Kürnten und Steiermark nsg. Karlsruhe, 29. Dez. Für die Neubildung deutſchen Bauerntums er⸗ geben ſich in Baden nach Abſchluß der großen Me⸗ liorationsarbeiten in der Rheinebene— Kraichbach⸗, Pfinz⸗Saalbach- und ſpäter Acher-Rench⸗Korrektion, um die bedeutendſten zu nennen— große Möglich⸗ keiten. In den meliorierten Gebieten ſteht die Er⸗ richtung von neuen Dorfſiedlungen in Ausſicht. Aber auch außerhalb des Gaues, in den weiten Räumen des deutſchen Oſtens können noch viele tüchtige Jungbauern, die in den kleinbäuerlichen Verhält⸗ niſſen der Heimat nicht vorwärtskommen, Vollbau⸗ ernſtellen erwerben. 1938 wurden erſtmals 15 Neu⸗ bauernfamilien aus Baden von der Landesbauern⸗ ſchaft aus bei Roggenfelde in Niederſchleſien im Gruppenſiedlungsverfahren angeſetzt, um von Anfang an bei der Aufteilung von Großbetrieben beteiligt zu ſein. Auf Grund der guten Erfahrun⸗ gen mit dem Großſiedlungsverfahren Roggenfelde, werden 1939 zwei weitere ſolche Verfahren mit je 25 Neubauernfamilien aus Baden durchgeführt. Die Weſt⸗Oſt⸗Siedlung in der bisherigen Form wird dabei tatkräftig weitergeführt. Beſondere Erwähnung verdient die Tatſache, daß im kommenden Jahr zum erſten Male wieder ba⸗ dene tt 5 e Bezirksrat des Lanokreiſes Heidelberg Heidelberg, 28. Dezember. In der letzten Sitzung des Bezirksrats für den Landkreis Heidelberg wurden folgende Ver⸗ waltungsſachen erledigt: Das alte Städtchen Rotenberg feiert ſein 700 jähriges Stadtjubiläum auf eine würdige Weiſe, indem die nur 370 Einwohner zäh⸗ lende Gemeinde eine Ortsentwäſſerung durch Ka⸗ naliſation errichtet. Der Bezirksrat verlieh hierzu das Recht zur Einleitung des Regen⸗ und Brauchwaſſers in den Angelbach. Im Gewann Burghälde in Eberbach beſitzt ein Mannheimer Antiquar ein größeres Woche n⸗ endhaus und ein Schwimmbecken. Die häuslichen Abwäſſer ſollen nach biologiſcher Klärung ebenſo wie das 30 ebm. faſſende Schwimmbecken in das Grund⸗ waſſer abgeleitet werden. Das hierzu nach 8 40 WG erforderliche Recht verlieh der Bezirksrat unter ent⸗ ſprechenden Bedingungen, durch die auch einer er⸗ hobenen Einſprache in genügender Weiſe Rechnung getragen wird.— Zwei Einſprachen gegen erteilte baupolizeiliche Genehmigungen wurden kurz vor der Sitzung durch Vergleich mit den Bauherren bzw. Rücknahmen der Einſprachen erledigt.— Dem Karl Görich, Metzger in Neckargemünd, wurde die Erlaubnis zum Betrieb eines Fremdenheims er⸗ teilt, ebenſo erhielt die Wilhelm Hoffmann Witwe in Eberbach die Stellvertretungserlaubnis für ihre Tochter, Guſtav Eichhorn Ehefrau, zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zur Traube“, daſelbſt. 5 Ferner wurden folgende Wirtſchaftsgeſuche genehmigt: des Helmut Platz in Doſſenheim⸗ Schwabenheim(„Zum Anker“), des Hans Slotz, Metzgermeiſter in Dielheim(„Zum Löwen“) und des Karl Heiler in Wies loch(„Zur Blume“). Ausnahmebewilligungen zur Eintragung in die Handwerksrolle wurden den Nachgenannten erteilt: Bäcker Karl Heiſner in Brombach. Mecha⸗ niker Wilhelm Schnorberger in St. Leon, Schnei⸗ derin Johanna Anſelmann in Leimen ſowie fol⸗ genden Wäſchereien in Ziegelhauſen: Regina Müller, Roſa Dewerth, Jakoh Schmitt und Emma Brüny, den jüngeren Antragſtellern jeoͤoch nur unter Befriſtung. Neues Inſtitut an der Heidelberger Aniverſität Inſtitut für fränkiſch⸗pfälziſche Landes⸗ und Volksforſchung Der Miniſter für Kultus und Unterricht hat mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, mit ſofortiger Wir⸗ kung an der Univerſität Heidelberg ein Inſtitut für fränkiſch⸗pfälziſche Landes⸗ und Volksforſchung errichtet. Aufgabe dieſes neuen Inſtituts iſt die landes⸗ und volkskundliche Betreu⸗ ung des pfälziſch⸗fränkiſchen Raumes, insbeſondere die wiſſenſchaftliche Erforſchung aller Kräfte, die das Geſicht dieſes Gebietes und ſeines Volkstums geſtal⸗ tet haben und künftig geſtalten werden. Träger der Arbeit dieſes Inſtituts werden in erſter Linie die Lehrſtühle für mittlere und neuere Geſchichte(Pro⸗ feſſor Dr. Fritz Ern ſt), und für Geographie(Pro⸗ feſſor Dr. Wolfgang Panzer) ſein. Zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Erfaſſung aller geſchichts⸗ und geſtalts⸗ bildenden Kräfte des zu betreuenden Raumes iſt es außerdem erforderlich, eine Reihe anderer Lehrſtühle an der neuen Aufgabe zu beteiligen. Die Univerſität wird damit einen wichtigen beſonderen Beitrag zum Leben des Geſamtreiches und zu deſſen kultureller Bereicherung leiſten. 5 —— Maul- und Klauenſeuche in Leimen In der Gemeinde Leimen wurde die Maul⸗ und Klauenſeucche feſtgeſtellt. Leimen wird daher zum Sperrbezirk erklärt. Die für den Sperrbezirk erlaſſenen allgemeinen Anordnungen werden durch Offenlegung auf dem Rathaus in Leimen ſowie durch ortsübliche Bekanntgabe zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Auch im Heidelberger Ortsteil Kirchheim iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ſchon wieder ausgebrochen. 5 diſche Bauern in Kärnten und Steiermark angeſetzt werden. Damit wird die alte Wanderungs⸗ bewegung fortgeſetzt, die ſeit dem 18. Jahrhundert Tauſende von badiſchen Bauern in jene Gebiete der Oſtmark, teilweiſe auch über die heutige jugofla⸗ wiſche Grenze hinaus führte. Erſt durch das Doll⸗ fuß⸗Schuſchnigg⸗ Regime hörte die Zuwanderung badiſcher Bauern auf. In den ſonnigen fruchtbaren Tälern Kärntens und Steiermarks finden ſich aus⸗ gezeichnete Verhältniſſe, die in vielem an die der Heimat erinnern.. Brief aus Alt-Ladenburg Pr. Ladenburg, 28. Dez. Eine eindrucksvolle Beſtattung fand dieſer Tage hier ſtatt: Fabrikant Georg Kegler, der im 60. Lebensjahre ſtand, wurde unter den Geſängen des evang. Kirchenchors und des Männergeſangvereins„Liederkranz“ zur letzten Ruhe gebettet. Namens der Betriebsführung und Gefolgſchaft legte der Obmann Stahl einen Kranz nieder. Auch die Schulkameraoͤſchaft der ehem. Fünf⸗ zigjährigen ließ durch Schulkamerad Julius Wal⸗ ther einen Kranz am Grabe niederlegen. Anläßlich des 10jährigen Beſtehens oͤer Frauen⸗ abteilung der Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 fand unter Leitung des Oberturnwartes Gott⸗ lieb Müller ein Feſtabend ſtatt, der einen ausgezeichneten Einblick in das turneriſche Schaffen vermittelte. Frau Erna Schwarz lam Feügel) und Herr A. Kuhn(Violine) ſchufen durch klaſſiſche Muſik den feſtlichen Rahmen. Zwei Ladenburger Heimatſpieler Frl. Eliſabeth Mackert und Bäckermeiſter H. Trill ſchloſſen den Bund fürs Leben.— Der frühere Roſenhöfer Gärtner, der lange Jahre den Mannheimer Markt beſuchte, Herr Friedrich Romann, ſtarb an ſeinem 41. Hochzeitstag. Auch die Betriebsgemein⸗ ſchaft der Hautleimwerke G. Fetzer Kom.⸗Geſ. bei der er zuletzt beſchäftigt war, verliert in dem belieb⸗ ten Mann, dem auch die Heimatſpieler die letzte Ehre erwieſen, ein treues Mitglied. In der Franz ⸗.⸗Sickingen⸗Schule wur⸗ den 33 Schüler neu angemeldet(26 Knaben und 7 Mädchen). Aus dem ganzen Umkreis Edingen, Friedrichsfeld, Ilvesheim und Seckenheim wurden Kinder angemeldet, ſo daß ab Oſtern 140 Schüler die hieſige Lehranſtalt beſuchen. Sinsheimer Nolizen I. Sinsheim, 27. Dez. Zu Ehren des von hier ſcheidenden Direktors Karl von der Kraichgau⸗ ſchule, der eine Verſetzung als Direktor an die Hebelſchule nach Schwetzingen erhalten hat, wurde an der Schule eine Abſchiedsfeier veranſtaltet.— Bei der Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtausſtellung des hie⸗ ſigen Kleintierzuchtvereins konnten folgende Züchter für ihre ausgeſtellten Tiere mit einem Preiſe be⸗ dacht werden: Kaſimir Wild, Fritz Kloo, Auguſt Wetzel, Willi Würth, Heinrich Gmolin, Heinrich Frick, Karl Hub, Johann Döppel, Fritz Gſchwind, Karl Söhner, Jakob Fiſcher, Heinrich Dörr, Fritz Spiegel, Ad. Fingado, Wilhelm Fuchs, Ludwig Bauer, Willi Frank, Ludwig Hertel, Hermann Schick bei den Ka⸗ ninchen und Wilhelm Fuchs, Viktor Fiſcher, Fritz Kloo, Wilhelm Brenneiſen und Heinrich Frick beim Geflügel. Folgende Raſſen ſtanden zur Schau: Deut⸗ ſche Rieſen weiß, Deutſche Rieſen grau, blaue We⸗ ner, Groß⸗Chinchilla, weiße Angora, weiße Wiener, Schwarzſilber, franzöſiſche Silber, Marburger Fee, Braunſilber, Gelbfilber, Blaufuchs bei den Kaninchen und indiſche Laufenten, Silberbrackel, goldgelbe Ita⸗ liener, geſtreifte Italiener, Verwerkshühner und Steinkropfertauben beim Gefluigel. 7. Seite/ Nummer 600 Weinheimer Nolizen [ Weinheim, 29. Dez. Zu einer feierlichen Stunde geſtaltete ſich die Weihnachtsbeſcherung der Kranken im hieſigen Krankenhaus, die in An⸗ weſenheit von Bürgermeiſter Dr. Bezler, 1. Beige⸗ ordneten Dr. Meiſer, Direktor Reinhard ſowie dem leitenden Arzt des Krankenhauſes, Dr. Kauert und einer Anzahl Ehrengäſte ſtattfand. Die Anſprache hielt Bürgermeiſter Dr. Bezler. Die Feier war mit Muſikvorträgen nud Liedern, geſungen von den Schweſtern und Hausgehilfinnen, umrahmt.— Das Winterfeſt des MG„Eintracht“, der im kommendem Frühjahr auf ſein 50 jähriges Beſtehen zurückblicken kann, ſand im vollbeſetzten Saale der„Müllemer Feſthalle“ ſtatt. In ſeinen Begrüßungssworten hieß ſtellv. Vereinsführer Haring beſonders die Ehren⸗ mitglieder willkommen. muſikaliſche Leitung der auserwählten Vortragsfolge hatte Muſikmeiſter Forth(Mannheim). 74 Jahre alt wurde Frau Katharina Kern Ww. Hauptſtraße. Ihren 75. Geburtstag feierte Frau Ka⸗ tharina Schumacher, geb. Kraft, Biſchofgaſſe.— Im Alter von 71 Jahren ſtarb Rentner Johann Zopf, Untergaſſe 40. Brief aus Eberbach * Eberbach, 28. Dez. Oberpoſtſchaffner Kappes konnte ſeinen 80. Geburtstag feiern. Der Ju⸗ bilar iſt körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig. Reif⸗ ſchneider Leopold Dietz wurde 75 Jahre alt.— Po⸗ lizeihauptwachtmeiſter Leo Seyfried wurde mit ſofortiges Wirkung zum Polizeimeiſter und Leiter Die des Polizeivollzugsdienſtes der Gemeindepolizei Eberbach ernannt.— Bei der Volksweih⸗ nachtsfeier in der ſtädtiſchen Turnhalle, wirkte das Schülerorcheſter der Hohenſtaufenſchule und die Kleinkinderſchule mit. Viele Volksgenoſſen konnten auch hier reich beſchenkt werden.— Bei dem im Spätſommer dieſes Jahres ſtattgefundenen Lebens⸗ rettungskurſe in Eberbach haben 16 Teilnehmer die Prüfung beſtanden. Dieſer Tage wurde ihnen durch den Kursleiter Hermann Wieprecht im Auftrage des Landesverbandes die Urkunde des Grunoͤſcheins überreicht.— Die Badiſche Heimſtätte beabſichtigt die Errichtung von Volks wohnungen in Eberbach. Intereſſenten erhalten Auskunft beim hieſigen Stadtbauamt, woſelbſt auch die Anmeldun⸗ gen abzugeben ſind. Hier wurde ein ſchon als Student in der Kampf⸗ zeit durch ſeinen Einſatz bekannter Parteigenoſſe, Dr. Ing. Karl Schuſter, zu Grabe getragen. Dieſer Tage erhielt Juſtizſekretärx Guſtav Kraul beim hieſigen Notariat das ſilberne Treu⸗ dͤienſtehrenzeichen. * Nußloch, 28. Dez. Zur Aufnahme in das erſte Schuljahr der Grundſchule an Oſtern 1939 wurden beim hieſigen Schulamt 42 Knaben und 44 Mädchen, alſo 86 Kinder angemeldet. Dieſe Zahl überſchreitet etwas die Zahl der im vorigen Jahre in die Schule eingetretenen Schüler.— Hier konnte Landwirt Georg Schweickert ſeinen 71. und Zigarrenmacher Johannes Reſior ſeinen 76. Geburtstag feiern. * Doſſenheim, 28. Dez. Kriegerkameradſchaft 1874. Bei Eröffnung des Monatsappells gedachte Kameradſchaftsführer Miltner der verſtorbenen Kameraden Braun und Bähr. Die Winterfeier ſoll am 8. Januar in der„Roſe“ abgehalten werden. Der Genexralappell iſt auf den 21. Januar feſtgelegt, Nachbargebiete Es brannte in Viernhe em Funkenflug ſetzte Scheune in Brand U Viernheim, 29. Dez. Vormittags gegen 10 Uhr, entſtand in der Hofreite des Johann Georg Bu⸗ gert 2, Wieſenſtraße 5, ein Bran d. Der mit einem Löſchzug angetretenen Feuerwehr gelang es, das Feuer zu lokaliſieren und auf einen Teil der be⸗ troffenen Scheune zu beſchränken. Die Waſſer⸗ leitung der im Bereich der Scheune untergebrachten i war eingefroren und mittels einer Löt⸗ ampe aufgetaut worden. Hierdurch entſtand ein Funkenflug, der Heu und Stroh in Brand ſetzte. Auch ſo etwas gibt es Zwillinge mit verſchiedenem Geburtstag * Griesbach bei Darmſtadt, 27. Dez. Hier wur⸗ den einer Familie Zwillinge(Mädchen) geboren, das eine Zehn Minuten vor Mitternacht, das andere fünf Minuten nach Anbruch der Geiſterſtunde. Den gleichen Eltern waren vor zehn Jahren Knaben als Zwillinge geboren worden. Darmſtadot ſenkt die Hundeſteuer * Darmſtadt, 28. Dez. Angeſichts der zurückge⸗ gangenen Beträge für Steuern aus der Hundehal⸗ tung wird mit Beginn des neuen Jahres die Hunde⸗ ſteuer von bisher 42 Mark auf 24 Mark wie früher geſenkt, um die Hundehaltung zu erleichtern und dem Stadtſäckel eine erhöhte Einnahme zu verſchafe fen. Gleichzeitig wurde die auf Grund des Heſſiſchen Jagoͤ⸗ und Fiſcherei⸗Steuergeſetzes mögliche Steuer für Darmſtadt genehmigt. Bezüglich der Umgeſtal⸗ tung des Adolf⸗Hitler⸗Platzes wird demnächſt ein Preisausſchreiben des Oberbürgermeiſters an die Künſtler und Städtebaugeſtalter ergehen. Die Seuche * Vorſch⸗Heſſ., 27. Dez. In einem hieſigen An⸗ weſen iſt erneut die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen. Lorſch iſt Sperrbezirk, die ganze Gemar⸗ kung Lorſch Beobachtungsgebiet, „ „Seite/ Nummer 600 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 29. Dezember 1938 Das Sportereignis des Neujahrstages Sudetendeutſche Sportsleute in Mannheim Nachdem am 2. Weihnachtstag die Spitzenmannſchaft der Oſtmark, Admira Wien, ſeine Viſitenkarte in Mannheim abgegeben hat, ſteht für den Neujahrstag den Mann⸗ heimern ein beſonderes Ereignis bevor: Eine Repräſen⸗ tativmannſchaft des Sudetengaues wird am 1. Januar im Stadion gegen den Vfn Mannheim antreten. Die Su⸗ betendeutſchen folgen freudigen Herzens, wie ſie ſchreiben, der Einladung des badiſchen Meiſters. Der letztere wird in ſtärkſter Beſetzung der ſudetendeutſchen Mannſchaft ge⸗ genübertreten. Andererſeits hat die Sportleitung des Sudetengaues alle Vorbereitungen getroffen, um durch ſorgfältige Ausleſe eine ſpielſtarke Einheit nach Mannheim zu bringen. Spieler aus Eger, Aſch, Karlsbad, Falkenau, Graslitz, Neudeck haben den Auftrag der Vertretung des Sudetengaues erhalten. Die Angelegenheit hat aber neben der ſportlichen elne weit wichtigere— die nationale— Seite. Ganz Mann⸗ heim wird ſich im Stadion verſammeln, um die ins Reich zurückgekehrten ſudetendeutſchen Brüder zu begrüßen. Die Reiſe⸗Expedition wird etwa 20 Mann ſtark ſein, ſie trifft am Samstagmittag in Mannheim ein. Das Spiel im Stadion beginnt um 14 Uhr. Spielleiter beſtellt. Am Neujahrstag in Karlsruhe 7 Mannſchaften beim Hallenhandball⸗Turnier Zu dem 4. Karlsruher Hallenhandball⸗Turnier am Neu⸗ jahrstag in der Städtiſchen Feſthalle, das zum erſten Male als Städteturnier ausgetragen wird, haben ſieben Mann⸗ ſchaften ihre Meldungen abgegeben. Den ſtärkſten Gegner des Turniers wird ohne Zweifel die Mannheimer Stadt⸗ vertretung darſtellen, die ſich vor allem auf die bekannten Spieler des SW Walohof ſtützen wird. Auch die in der Gauklaſſe neben Waldhof liegende Vertretung aus Ketſch wird auf dem Turnier eine große Rolle ſpielen. Ihnen ſtehen außer einer Ettlinger Stadtmannſchaft noch vier Karlsruher Stadtteil⸗Vertretungen gegenüber. Die ſtärkſte Mannſchaft von ihnen wird der Gauklaſſenvertreter Karls⸗ ruhe⸗Durloch aufbieten, aber auch Karlsruhe⸗Mühlburg, Karlsruhe⸗Rintheim und die Karlsruher Stadtmannſchaft, beſtehend aus den Spielern von Beiertheim, Grünwinkel und dem Poſt SB, haben in den letzten Hallenturnieren einen großartigen Eindruck hinterlaſſen. Bekanntlich hat in dieſem Turnier jede Mannſchaft gegen jede anzutreten. Pennig⸗Waldhof iſt als Deutſcher Länderkampfſpiegel 1938 Nichts kennzeichnet die große Rolle, die Deutſchland im internationalen Sportverkehr ſpielt, deutlicher als die Tatſache, daß wir im jetzt zu Ende gehenden Jahr 1938 mit nicht weniger als 30 Nationen Länderkämpfe aus⸗ getragen haben und unſere Kräfte auf den verſchiedenſten Sportgebieten maßen. Mit manchen trafen wir im Rah⸗ men von internationalen Großveranſtaltungen, z. B. Welt⸗ und Europameiſterſchaften oder die Reiter bei großen inter⸗ nationalen Turnieren im Kampf um den„Nationenpreis“ aufeinander. Manches waren auch Drei⸗ und Vier⸗ Länderkämpfe. Schon Anſang Oktober d. J. hatten wir den 100. Länderkampf dieſes Jahres ausgetragen, es ſind bis Jahres⸗Ende noch eine beträchtliche Zahl mehr ge⸗ worden. Natürlich wurden nicht nur Siege erfochten, es hat auch nicht jede Sportart gleich gut abgeschnitten wie im Vorjahr oder in den vergangenen Jahren— z. B. die Fußballer—, aber ebenſo wurden Fortſchritte erzielt und das Fazit im allgemeinen iſt: Deutſchland hat ſeine Groß⸗ machtſtellung auch im Sport aufrechterhalten. Die Na⸗ tionen, gegen die wir antraten, verteilen ſich im übrigen auf 24 europäiſche Länder und 6 Ueberſeenationen. Laſſen wir ſie einmal aufmarſchieren: Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien, Holland, Luxem⸗ urg, Portugal, England, Irland, Wales, Dänemark, Schweden Norwegen, Finnland, Eſtland, Lettland, Polen, Rumänien, Bulgarien, Jugoflawien, Türkei, Tſchecho⸗ Slowakei, Ungarn und Oeſterreich; dazu USA, Kanada, Auſtralien, Britiſch⸗Indien, Japan und Argentinien. Und nun die Spiele ſelbſt: 2 Fußball Das Jahr war nicht ſo erfolgreich wie ſein Vorgänger, und die neun Länderſpiele, die wir austrugen,— ein weiteres im Oktober gegen Bulgarien war kein offizielles Länderſpiel— brachten nur drei Siege, vier Unentſchieden und zwei Niederlagen. Die gegen England braucht uns nicht übermäßig zu betrüben, aber das in der Weltmeiſter⸗ ſchaft im erſten Zuſammentreffen mit der Schweiz un⸗ entſchieden gebliebene und in der Wiederholung verlorene Spiel war die größte Enttäuſchung, die ſeit der Olympia⸗ Niederlage 1936 Deutſchland im Fußball erlitten hat, wir fielen dadurch ſchon nach der Vorrunde im Kampf um den Weltmeiſtertitel aus. Erfreulicherweiſe hat das Jahr, das die Fußball⸗Länderſpiele 146 bis 154 umfaßt, nachdem das vorgeſehene 155— gegen Holland—„verboten“ wor⸗ den war, beſſer geendet als es begann. Laſſen wir die Tabelle ſprechen: 6. 2. 38 Köln: Deutſchland— Schweiz 111 20. 3. 38 Nürnberg: Deutſchland— Ungarn 111 20, 3. 38 Wuppertal Deutſchland— Luxemburg 211 24. 4. 88 Frankfurt a..: Deutſchland— Portugal 111 14. 5. 38 Berlin: Deutſchland— England 316 4. 6. 38 Paris: Deutſchland— Schweiz 11(Weltm.) 6 9 J. 6. 88: Paris: Deutſchland— Schweiz:4(Weltm.) 18. 9. 38: Chemnitz: Deutſchland— Polen 411 25. 9. 88 Bukoreſt: Dutſchland— Rumänien 411 2. 10. 38 Sofia: Deutſchland— Bulgarien 311) Handball: Zwei Weltmeiſterſchaſten und 12 Siege, das iſt das ein⸗ zigartige Ergebnis, das unſere Handbollſpieler für 1938 verbuchen können. Im Feldhandball wie im Hollenhandball ſind wir unbeſtritten führend in der Welt, ebenſo wie un⸗ ſere Handballſpielerinnen keinen Gegner zu fürchten brau⸗ chen Beſſer als Worte ſpricht die Tabelle: Hallenhandball: Weltmeiſterſchoft 5/6. Februar Berlin: Deutſchland— Dänemark 11 Deutſchland— Oeſterreich:4 Deutſchland— Schweden 712 Länderſpiel: in Göteborg: Deutſchland— Schweden 16:15 Feldhandball: 24. 4. in Eſch: Deutſchland— Luxemburg 1213 15. 5. in Aachen: Deutſchland— Hollond 22:2 Weltmeiſterſchaft Leipzig: Deutſchland— Tſchechoſlowakei 19:6 Weltmeiſterſchaft Berlin: Deutſchland— Ungarn 14:3 Weltmeiſterſchaft Berlin: Deutſchland— Schweiz 23:0 Länderſpiel 16. 10. Budapeſt: Deutſchland Ungarn 14:5 Frauen: 15. 5. Aachen: Deutſchland— Holland 610 2. 10. Groningen: Deutſchland— Holland 16:1 5 Hocken: 15. 5. 88 Berlin: Deutſchland— Holland 311. 22. 5. 88 Stuttgart: Deutſchland— Schweiz:0. 26. 5. 38 Budapeſt: Deutſchland— Ungarn 010. 9. 10. 38 Hamburg: Deutſchland— Dänemark 678. 15. 10. 38 Amſterdam: Deutſchland— Belgien:1. 16. 10. 38 Amſterdam: Deutſchland— Holland 22 27. 11. 38 Paris: Deutſchland— Frankreich:2. Frauen: 20, 3. 38 Amſterdam: Deutſchland— Hol⸗ Land:1; 6. 11. 38 Köln: Deutſchland— Irland 314. 5 Basketball: Nichts kennzeichnet beſſer den Fortſchritt, Baskelballſpiel in Deutſchland aufzuweiſen hat, 0 atſache, daß wir ſchon drei Jahre, nachdem dieſes Spiel dei uns Eingang fand, daß wir 1938 bereits ſieben Län⸗ derſpiele austrugen, die uns gegen ſo ſtarke Nationen wie Lettland, Frankreich, Belgien, England, dazu Italien und die Schweiz, führten. Gewiß, konnten wir nur zwei Siege rringen, nämlich gegen Belgien und die Schweiz, aber Lehrgeld muß jeder zahlen, und vielleich: ſieht ſchon die 1 des nächſten Jahres ganz anders aus. Die hronik!: 5 13. 8. Riga: Deutſchland— Lettland 16:50. 20. 4. London: Deutſchland— England 35:40. Lille: Deutſchland— England 37145. Lille: Deutſchland— Belgien 29:21. Schweiz g718; Deutſchland— Frankreich 25:33. i. Rugby: 8 5 1 Siege, darunter einen on Er nd eine Niederl as ſchöne Ergeb 288 10. Berlin: Deutſchland— Italien:28; Deutſch⸗ gegen Europas ſtärkle falls 6. 3. Stuttgart: Deu ſchland— Italien 10:1. 27. 3. Frankfurt⸗M.: Deutſchland Frankreich:0. 19. 5. Bukareſt: Deutſchland— Rumänien 8183. 22. 5. Butareſt: Deutſchland— Frankreich 518. Tennis: Der ſchönſte Erfolg der diesmaligen Tennisſaiſon war der wiederholte Davispokalſieg in der Europazone. Vier Kämpfe, mithin vier Siege, waren dazu nötig, und da wir vorher ſchon drei Länderkämpfe ausgetragen hatten, war unſere Mannſchaft zu abgekämpft, um gegen Auſtralien in der Interzonenrunde beſtehen zu können. Am Anfang des Jahres wurden noch zwei Länderkämpfe gegen USel und Auſtralien in Melbourne als Beendigung der Wel treiſe unſerer Spitzenſpieler ausgetragen; beide endeten mit deutſchen Siegen. .—8. Melbourne: Deutſchland— USA:10; Mel⸗ bourne: Deutſchland— Auſtralien 211. 21.—24. 4. Warſchau: Deutſchland— Polen 126(Nach⸗ wuchs). 5 Wiesbaden: Deutſchland— Britiſch⸗Indien 412. 7/8. 5. Bern: Deutſchland— Schweiz 611(Nachwuchs). 20./22. 5. Berlin: Deutſchland Norwegen:1(Da⸗ vispokal). 27/29. 5. Budapeſt: Deutſchland— Ungarn:2(Da⸗ vispokal). 31..—4. 6. Berlin: Deutſchland— Japan 411. 22.—.24. 7. Berlin: Deutſchland— Frankreich 322 (Davispokal). 29.—1. 7. Berlin: Deutſchland— Jugoflawien 312 (Davispokal). 18.—20. 8. Boſton: Deutſchland— Auſtralien 015 (Davispokal). Tiſchtennis: Jahresanfang beteiligten ſich unſere Männer an den vom 23.—30. Jonuar in London ſtattgefundenen Tiſch⸗ tennis⸗Weltmeiſterſchaften, ſchieden aber im Kampf um den Swaythling⸗Pokal ſchon in der Vorrunde aus. Einem Länderkampf Anfang Februar in Krefeld gegen Jugo⸗ ſlawien folgte im Mai in München ein Dreiländerkampf gegen Schweden und Tſchechoſlowakei. Vier Siegen ſtehen ſechs Niederlagen gegenüber: Weltmeiſterſchaft: Deutſchland— USA:5; Deutſchland gegen Oeſtrreich:5; Deutſchland— Irland 511; Deutſch⸗ land— England Deutſchland— Polen:5; Deutſch⸗ land— Wales:0; Deutſchlond— Lettland:0. Länder⸗ kampf Krefeld: Deutſchland— Jugoflawien:4. Drei⸗ länderkampf München: Deutſchland— Schweden 411 Deutſchlond— Tſchechoſlowakei 28. Rumänien-Rugbyſpiele abgeſagt Die für Anfang Januor in Berlin, Frankfurt a.., Heidelberg und Stuttgort vorgeſehenen internationalen Rugbykämpfe gegen die Stadtmannſchaft von Bukareſt müßten nunmehr infolge der für den Rugbyſport recht un⸗ günſtigen Witterung abgeſagt werden. Vorausſichtlich noch im Laufe des Frühjahrs werden die Rumänen aber ihren vorgeſehenen Deutſchland⸗Beſuch nachholen. Engliſche Rugbyſchüler kommen nicht Die Rugbykämpfe deutſcher und engliſcher Schülermann⸗ ſchaften, die in den erſten Tagen des Januars in Karls⸗ ruhe, Pforzheim und Heidelberg ſtattfinden ſollten, müſſen in Anbetracht der ungünſtigen Bodenverhältniſſe ausfallen. Die„Oalham“⸗Schule hat aber bereits für April nächſten Jahres einen neuangeſetzten Beſuch zugeſagt. Sc Forſthausſtraße Frankfurt erzielte am erſten Feier⸗ tag im Eishockeykampf gegen den Nürnberger HTE ein :3(:0,:3,::) Unentſchieden. 0 Die Spiele oer Mannheimer Kreisklaſſe Schwacher Feiertagszauber— Hohe Siege Eine gerechte Pauſe an den Feiertagen war bei der Kreistlaſſe Mannheim nicht durchzuführen da einzelne Spielgruppen mit ihren Spielen bereits fühlbar im Rück⸗ ſtand liegen. Nur die Gruppe O ſt der Kreisklaſſe 1 konnte ſich reſtlos Ruhe gönnen, denn hier iſt ja beinahe alles entſchieden. In erſter Linie belanntlich die Abteilungs⸗ meiſterſchaft, die man bei Fortuna Edin gen ſicher in beſten Händen weiß. Das für den Meiſter noch offen ſtehende Treffen gegen Leutershauſen hat nichts mehr zu beſagen. Die Würfel ſind gefallen und ſo ſehr wie ſich Ladenburg und Wallſtadt auch dieſes Jahr wieder an⸗ geſtrengt haben, ſo tonnten ſie es doch nicht ſchaffen, weil eben erſte Vorausſetzung für den Erſolg die Beſtändigkeit einer Mannſchaft iſt, die ſich bei Edingen in erſter Linie in drei wichtigen Auswärtsſiegen(Viernheim, Laden⸗ burg und Wallſtadt) auswircete. Konnte ſich alſo die Gruppe Oſt an Weihnachten die nötige Ruhe gönnen, da man ja auch nur 7 Vereine in der Gruppe hat, ſo konnte dies für die 10köpfige„Familie“ der Abteilung Weſt nicht maßgebend ſein. Seitens des Kreisfachſchaftsführers waren die beiden Treffen: Reilingen— Rheinau:0 Altlußheim— Kurpfalz Neckarau(ausgefallen) angeſetzt, aber eines dringenden und begründeten An⸗ trages von Kurpfalz Neckarau zufolge, mußte das Treffen in Altlußheim ausfallen, worüber man bei dieſer Kälte und bei dieſem Schnee ſicher nicht böſe war. Das Treffen in Edingen am erſten Feiertag wurde natürlich in der Schwetzinger Ecke mit beſonderem Inter⸗ eſſe erwartet, da Rheinaus jüngſter Sieg gegen 8 Mann⸗ heim noch in der friſcheſten Erinnerung lebte. Die Rei⸗ linger Elf nahm die Sache mit Ernſt in die Hand, und da ſie ja ohnehin bei dem derzeitigen Tabellenſtand nichts zu verſchenken hat, ſo ſpielte ſich die Mannſchaft in eine Form die jedenfalls anſprechend wor. Schon bei der Pauſe lag Rheinau mit drei Treffern im Rückſtand und die tüchtigen Leute wie Kneis, Kuppinger und Zahn, die das Stürmer⸗ ſpiel der Reilinger machten, brachten auch im zweiten Gang noch zwei Tore an den Mann, damit den Rheinauern eine für dieſe keinesfalls willkommene Weihnachtspackung überlaſſend. Das Spiel ſelbſt litt natürlich merklich unter den Bodenverhältniſſen, was Rheinau ganz und gar aus dem Konzept brachte. Die Mannheimer Vorſtädter hatten bei weitem nicht den Drang und den Druck des Gegners, deſſen Paradeſtück diesmal neben dem angriffsfreudigen Sturm die gut aufeinander abgeſtimmte Leiſtung von Tor⸗ wart, Verteidigung und Mittelläufſer war. Der Charakter des Treffens war beſtimmt hart, es bewegte ſich aber immerhin in annehmbaren Bahnen. Wie die Großen ſungen, ſo zwitſchern——— möchte man ſagen, denn das :0 des erſten Feiertages erfuhr bereits am zweiten Weih⸗ nachtstag eine Neuauflage, diesmal aber durch die Jugend der tapferen Reilinger, die die Jugend des Sp Schwetzingen beſiegte. Die Tabellen⸗Rangordnung der Gruppe Weſt hat zwar mit dieſem einen Treffen keine nennenswerten Aen⸗ derungen gebracht, aber vielleicht doch zwei wichtige Ent⸗ ſcheidungen und die gar auf einen Hieb. Zunächſt das deͤfizielle Ausſcheiden von Rheinau aus dem engeren Kreis der Meiſterſchaftsanwärter, zum anderen aber den forſchen Ritt der Reilinger gegen die Gefahr des Abſtiegs, die zwar noch nicht ganz geſtoppt iſt. Gruppe Weſt(Kreisklaſſe 1) Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt. 68 Mannheim 12 8 2 2 36:15 18˙6 Rohrhof 12 1 1 4 16 15 15:9 Altlußheim 11 6 2 3 27.17 14·8 Ketſch 12 5 2 5 21:26 12:12 Rheinau 12 4 3 5 26˙22 11:13 Poſt Mannheim 12 5 1 6 26:27 11 13 Oftersheim 12 4 3 5 20.26 11˙13 TW 1846 12 3 1 6 10.18 1113 Reilingen 12 4 2 6 28 26 10.14 Kurpfalz Neckarau 11 2 1 8.25 517 Die Kreisklaſſe 2 ſah tagung des Treffens Laudenbach— Gartenſtadt 118. ebenfalls nur die Aus, während das urſprünglich noch angeſetzte Treffen Aſchbach Lützelſachſen auf ſpäter verlegt wurde. Hatte man dem S pC. Gartenſtadt ohne weiteres einen Sieg im Laudenboch zugetraut, ſo wurden die Erwartungen mit dieſem Bombenergebnis doch ganz weſentlich übertroffen. Ein Heutlicher Beweis, daß die in früheren Jahren ſo ge⸗ fährlichen Laudenbacher erheblich an Kampfkraft eingebüßt und daß ſie auch in ihren Heimſpielen längſt den altem „Drall“ verloren haben. Wie anders lief doch die Sache bei dem SpC Gartenſtadt, der mit dieſem Sieg erneut rückte. Die erſte Halbzeit ſchrit ſchuf einen:0⸗Vorſprung und die gleiche Doſis verabreichten die Leute vom Wald⸗ hof in der zweiten Halbzeit. Das Spiel lief im all⸗ gemeinen anſtändig und Eitel(Weinheim) leitete auf⸗ merkſom auf verſchneitem Gelände, das den Mann⸗ heimern entſchieden beſſer lag, als den heimiſchen Lauden⸗ bachern, denen nur mit Ach und Krach das Ehrentor gelang. Der Stand der Spiele bei der Kreisklaſſe 2 Mannheim Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte BSc Lanz 8 6 1 1 27:8 13·3 Bopp u. Reuther Mh. 9 6 1 2 33.18 13˙5 Zellſtoff Mannheim 8 5 2 1 309 1224 Gartenſtadt 8 6 0 2 2517 12⁰4 Lützelſachſen 6 2 2 2 13:18.6 Aſchbach 6 2 1 3 13:13 5 7 Laudenbach 8 1 2 5 14:96.12 Jahn Weinheim 6 1 1 4 12˙29 39 Unterflockenbach 7 1 0 6•26 2512 Altenbach 4 0 0 4.26 0¹ Der kommende Sonntag bringt Verbandsſpielruhe, während dafür die Tſcham⸗ mer Pokalrunden 1939 eingeleitet werden, auf die wir noch beſonders zu ſprechen kommen. Kleine Sport Nachrichten Sc Rießer See ſiegte beim Eishockey⸗Turnier in Gar⸗ miſch⸗Portenkirchen im erſten Kampf um den Ritter⸗von⸗ Halt⸗Pokal gegen den zweimaligen Pokalgewinter Es Budapeſt mit:2(:0,:1,:). Bei den Pariſer Radrennen gewannen die franzöſiſchen Straßenſahrer ein Omnium gegen ausländiſche Straßen⸗ ſahrer mit:1. Der Kölner Arents gewann das 15⸗Km.⸗ Rennen hinter Motoren, während Wengler(Bielefeld) im 10⸗Km.⸗Punkteſahren den dritten Platz belegte. Das Schwimmen„Quer durch die Seine“ wurde auch an dieſen Weihnachten wieder ausgetragen, obwohl die Temperatur ſehr niedrig war. Bei den Männern ſiegte Krakowſki(Scuf Paris] in:19, Min. für die etwas mehr als 200 Meter lauge Strecke. Bei den Frauen gewann Frl. Laine in:22,6 Min. Die Ski⸗Verauſtaltungen in Hinterzarten und Schön⸗ wald im badiſchen Schwarzwald mußten wegen der gerin⸗ gen Schneemenge abgeſagt werden. Auch im Harz waren die Schneeverhältniſſe noch unzu⸗ reichend, ſo daß mon ſich auch dort zu einer Abſage der Skirennen entſchließen mußte. Das traditionelle Springen bei Braunlage ſoll nun am Neufahrstag durchgeführt werden. Die Deutſch⸗Braſilianerin Maria Lenk kam bei einer Schwimmveranſtaltung in Rio de Janeiro über 200 Meter⸗ Bruſt mit einer Zeit von:57 Minuten bis auf eine Zehn⸗ telſekunde an den allerdings noch nicht anerkannten Welt⸗ rekord der Holländerin Jopie Waalberg heran. Beim Weihnachts⸗Skiſpringen in Seefeld erhielt Hu⸗ bert Hammerſchmidt(Se Insbruck) den Sonderpreis für den weiteſten Sprung des Tages, während dem Jungmaän⸗ nen Beppi Jennewein(Ordensburg Sonthofen] der Son⸗ derpreis für den ſchönſten Sprung zuerkannt wurde. Helmut Lantſchner(Innsbruck war beim Springen in Fulpmes im Stubaital in glänzender Form und belegte den erſten Platz vor Walter Dellkarth(Innsbruck). Bei den Jungmannen war wieder Beppi Jennewein(Sont⸗ hofen] erfolgreich. Oberfäger Poppa(Dresden), der deutſche Wehrmachts⸗ meiſter im Dauerlauf, zeigte ſich auf der Sachſenabfahrt Der Kampf um die Punkte Ein beſcheidenes Neujahrs-Programm Es dürfte ein durchaus begrüßenswerter Entſchluß ſein, den Neufahrstag von Punkteſpielen freizulaſſen, denn meiſtens war es doch immer ſo, daß die Ergebniſſe dieſes Tages jegliche Form auf den Kopf ſtellten. Die Gaue Südweſt und Baden pauſieren daher auch vollſtändig. In Württemberg begnügt man ſich mit zwei Spielen, vier Treffen hat dagegen der Gau Bayern anberaumt. Die Spiele Jahn Regensburg— 1. Fc Nürnberg und Neu⸗ meyer Nürnberg— 1860 München ſind für die Geſtaltung der Tabellen⸗Kopfgruppe von beſonderer Beedutung. Gau Südweſt keine Meiſterſchaftsſpiele Gan Baden keine Meiſterſchaftsſpiele i Gan Württemberg Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Sc(0 SpVgg. Bad Canuſtatt— F Zuffenhauſen(110) Man darf ruhig auf einen Sportfreunde⸗Sieg ſetzen, denn der Sportklub wird— wenn auch das Vorkampf⸗ ergebnis nicht immer ein richtiger Maßſtab ſein kann— kaum zu einer Ueberraſchung fähig ſein. Eher trauen wir es dem FW Zuffenhauſen zu, daß er die Vorſpiel⸗Nieder⸗ lage wieder ausgleicht. Sicherlich iſt hier mit einem ſpan⸗ nenden Treſſen zu rechnen. 8. a Gau Bauern Jahn Regensburg— 1. 56 Nürnberg(:8) 5 1860 München 1 85 8 Neumeyer Nürnberg egensburg wird len kann, ein durchaus gefährlicher Gegner ſein und eine neue Punkteinbuße des Clubs darf daher nicht überraſchen. Der„Neuling“ Neumeyer Nürnberg, der lange Zeit führte, iſt jetzt etwas zurückgefallen, da die Kraftanſtrengungen doch wohl zu groß waren. Die„Löwen“ ſtreben zur Spitze, allerdings wird es ihnen in Nürnberg nicht leicht fallen, zu Punkten zu kommen. Die Freundſchaftsſpiele Soweit bisher bekannt wurde, iſt auch dos Programm der freundſchaftlichen Begegnungen am erſten Tage des neuen Jahres nicht allzu groß. Im Gau Südweſt werden zunächſt einmal die Spiele der Kreis⸗Auswahlmannſchaften um den Pokal des Gaues Sügwe hervor, dann iſt auch das e mlich erſchöpft.. auch als ein guter Abfahrtsläufer. Mit 149,7 Minuten für die 1800 Meter lange Abfahrt belegte er vor Fricke (Luftwaffe Dresden] überlegen den erſten Platz. Bei den Eisſchnellauf⸗Wettbewerben in Budapeſt ſiegte der ungariſche Meiſter Hidvegi über 5000 Meter in:56,7 vor Lindner(:12,6). Brandenburgs Fußballelf für das Freundſchaftsſpieb gegen den Gau Württemberg am Neujahrstag in Berlin wurde wie folgt aufgeſtellt: Schwartz; Bilek, Krauſe; Rad⸗ datz, Tiefel, Appel; Ballendat, Schuder, Hallex, Ritter, Wilde. Erſatz. Burnitzki, Schulz und Berndt. Die„Smoke Eaters“ troten am zweiten Weihnachtstag im Berliner Sportpalaſt gegen eine deutſche Auswahl an und ſiegten hoch mit:1 Toren. Kurt Schindler, der Chemnitzer Dauerfahrer, iſt eine neue Verbindung mit dem belgiſchen Schrittmacher und früheren Weltrekordmann Léon Vanderſtuyft eingegangen. Deutſcher Reiterſieg in Zakopane Einen deutſchen Reiterſieg in Polen errang auch am zweiten Tag des Reitturniers in Zakopane der Ss⸗ Scharführer Scharfetter. Nachdem er das Eröffnungsſprin⸗ gen mit Amneris des Stalles Georgen gewonnen hatte, ſiegte er diesmal im Zuverläſſigkeits⸗Wettbewerb für Zivilreiter und belegte mit Alltag auch noch den fünften Platz. Den zweiten bis vierten Rang beſetzte Marcks mit den Pferden Paſſion, Nelke und Dalila 2. Britiſcher Fußball Derby County überflügelt Everton Englands Fußball hat die große„Weihnachtsſchlach!“ Hinter ſich, der Meiſterſchafts⸗Endkampf kaun nunmehr be⸗ ginnen. Große Umwälzungen haben die Punktekämpfe allerdings nicht mit ſich gebracht, entſcheidend aber dürfte ſein, welche Mannſchaft den rieſigen Kröfteverbrauch— innerhalb von 4 Tagen waren drei Spiele auszutragen am beſten überſtanden hat. In der erſten Liga hat num Derby County den FC Everton Liverpool um einen Punkt ütberflügelt, nachdem vorher beide Mannſchaften auf glei⸗ cher Höhe ſtanden. Während Derby am Samstag einen Punkt verlor, holte es aber in dem zweimaligen Zuſam⸗ mentreſſen mit Everton drei Punkte heraus, denn am Dienstag wurden die Liverpooler in Derby in einem lelten erbitterten Ringen mit:1 beſiegt. Die Sieger die⸗ ſer Tage aber ſind die Wolverhampton Wanderers, die Grimsby Town diesmal 510 ſchlugen und dami: auf 5 Gewinnpunkte in 3 Spielen kamen. Charlton Athletie holte in zwei Spielen vier Punkte heraus, denn der große Lokalkampf gegen Arſenal wurde knapp:0 gewonnen. Die „Wölfe“ und auch Charlton haben neben Derby und Ever⸗ ton noch gute Meiſterſchaftsausſichten. In der zweiten Liga blieben die Blackburn Ro⸗ vers„Geſamtſieger“ dieſer vier Tage, da ſie mit ihrem :2⸗Siege in Bury nun auf 5 Gewinnpunkte in 3 Spielen kamen. Der Tabellenführer hat nunmehr die Gewißheit, daß keine andere Mannſchaf: mehr relatiy beſſer als er ſelbſt ſteht, denn Neweaſtle United und Sheffield United kamen nur auf vier Punkte. Newceaſtle United konnte Norwich City 410 abhängen, während Sheffield United in Southampton ſich mit einem 272 begnügen mußte. Erheb⸗ lich zurückgefallen ſind dagegen Weſtbrümwich Albion und Fulham London. 5 Die Ergebniſſe: 5 England: 1. Liga: Aſton Villa— Sunderland 121; Charlton Athl.— Arſenal 150; Chelſen— Leeds United :2; Derby County— Everton 211; Huddersfield Town Blackpool:0; Liverpool— Stoke City:0; Middlesbroug)— Birming⸗ ham:2; Portsmouth— Brentford:2, Preſton 9987279. gegen Bolton Wanderers:2; Wolverhampton Wan gegen Grimsby Town:0. 5 8 3 urn Rovers:4; Che 2. Liga: Bury— Blackb gegen Bradford:2; Luton Town— Nottingha“⸗ :0; Manchſter City— Tranmere Rovers 512; United— Norwich City 225 Plymouth A City 02; Sheſſield Wednesday— Fulha ton— Sheffield a wich Albion Gelben unte— file United:2 S Tottenham H. ſeine Anwartſchaft auf die Meiſterſchaft ins rechte Licht Leiceſter City— Mancheſter United 1217 erers führ Faß arb Reck ſind ſtä n. men Ein gent 1 ſchri freie meh gen 2 En! rie ſchie in Gre solle lte gebe aufe eine wen hiel neh nehr Aus awßr 4 war zug des laſte wer 5 lune beſch dien den wirt an 6 ſtãti ein gehe mie frei. 7 Um; nun ſteu aus nech! er u wirt 8 Prii gem 2 Jan Dezember 938 Neulassung der Durchführungs- beslimmungen zum Umsah. sleuergeseß Der Reichsminiſter ü hrungsbeſtimmungen Faſſung bekannt gemacht. arbeitet. Die Ueberarbeitung dient der Anpaſſung an Rechtsänderungen, die auf anderen Gebieten eingetreten ſind, der Verwaltungsvereinfachung und dem beſſeren Ver⸗ ständnis der einzelnen Vorſchriften. Die dabei vorgenom⸗ menen fachlichen Aenderungen ſind ohne nennenswerten Einfluß auf die Steuerbelaſtung. Hervorzuheben iſt fol⸗ gendes: i 1 Zur weiteren Erleichterung der Ausfuhr ſind die Vor ſchriften erweitert worden, die den Begriſf der ſteuen freien Ausfuhrlteferung umſchreiben. Es beſteht nun⸗ mehr insbeſondere die Möglichkeit, die ſog. Beipackſenbun⸗ gen als ſteuerfreie Ausſuhrlieferungen durchzuführen. 2. Die Ausfuhrvergütungen werden nach dem erzielten Entgelt berechnet. Von dieſem Entgelt ſind die Beförde⸗ rue gskoſten abzuztehen. Dagurch ergaben ſich bisher Ver⸗ ſchiedenheiten, je nach dem, ob der Ausfuhrunternehmer in größerer oder geringerer Entfernung von der deulſchen Grenze ſitzt. Zur Beſeitigung dieſer Ungleichmäßigkeit ollen künftighin die Vergütungen ſtets von dem Wert „frei 8eutſche Zollgrenze“ gewährt werden. 3. Ausfuhrlieſerungen waren bisher nicht nur dann ge⸗ geben. wenn der Abnehmer außerhalb des Reichsgebiets anſäßſig war, ſondern auch dann, wenn er ſeinen Sitz in einem Zollgusſchluß, z. B. einen Freihafen hatte, oder wenn er dort einen Induſtrie⸗ oder Verkehrsbetrieb unter⸗ hielt. Dieſe innerhalb des Reichsgeblets anſäſſigen Unter⸗ nehmer gelten künftighin nicht mehr als ausländiſche Ab⸗ nehmer. Lieferungen au ſie ſind daher ſteuerpflichtig. Zum Ausgleich wird dieſen Unternehmern ein Vergütungs⸗ awſpruch gewährt. 4. Der ermäßigte Steuerſatz von 1 v.., der für Back⸗ ware gilt, wurde bisher auch für ſeine Konditoreiwaren zugebilligt. Es iſt nicht gerechtfertigt, dieſe Gegenſtände des entbehrlichen Verbrauchs ſteuerlich genau ſo zu ent⸗ laſten, wie das Volksnahrungsmittel Brot, Jene Waren werden daher künftighin mit 2 v. H. zu verſteuern ſein. 5. Die Umſätze der Bauunternehmer u. dgl. für Sied⸗ lungs zwecke ſind befreit, wenn das Siedlungsunternehmen beſcheinigt, daß der Umfatz zur Durchführung der Siedlung dient. Dieſet Steuerfreiheit wird tünftighin nicht mehr den einzelnen Unternehmern gewährt werden. Dagegen wird den Sieblungsunternehmern die auf den Lieferungen an ſie laſtende Umſatzſteuer vergütet werden. 6. Umſatzſteuerpflichtig iſt die Beherbergung in Gaſt⸗ stätten. Eine Gaſtſtätte werd als gegeben angeſehen, wenn ein Unternehmer Wohn⸗ oder Schlafräume zur vorüber⸗ gehenden Beherbergung von Fremden beteithbält; das Ver⸗ mieten möbtterter Zimmer bleiht wie bisher umſatzſtener⸗ frei. 7. Beförderungsſtenerpflichtige Leiſtungen ſind von der Umfatzſteuer befrett. Zur Beſeitigurg von Zweißeln wird nunmehr beſtimmt, daß der Unternehmer von der Umſatz⸗ ſteuer befreit iſt, der die Beförderungsleiſtung wirklich ausführt. Führt der beſörderungsſteuerpflichtige Unter⸗ nehmer die Beſörderungsleiſtung nicht ſelbſt aus, ſo kann er von ſeinem Entgelt den Betrag abſetzen, den er au deu wirklich befördernden Unternehmer auszuzahlen hat. 8. Die Befrefungsvoyſchriften für Künſtler, Schriftſteller, Privatgelehrte, Agenten, Handelsmakler und Haus⸗ gemerbetreibende ſind auf Inden nicht anzuwenden. Die neuen Durchführungsbeſtimmungen treten am 1. Jauuar 1939 in Kraft. W 5 A der zum Finanzen hat Umſatzſteuergeſetz Die oͤle Durch⸗ in neuer Vorſchriften ſind über⸗ *. N N Deuische Gold- und Silber- Scheideansſa 1 Die beſonderen Moßnahmen zur Feſtigung und zum Ausbau des Ausſuhrgeſchäftes wurden in dem am 80. Sep⸗ tember beendeten Geſchäftsjahr 1937/98 verſtärkt ſortgeſetzt, mit dem Ergebnis, daß der Ausfuhrabſatz im weſentlichen gehalten, vereinzelt erhöht werden konnte. Teilweiſe Ein⸗ bußen hängen mit den Vorgängen in Spanien und im Fernen Oſten zuſommen oder find Folgen der wirtſchaft⸗ lichen Depreſſion in verſchiedenen Märkten und deren Ne⸗ benerſcheinungen. Die immer weiter ausgebaute Auslands⸗ organiſotion laſſe weitere nennenswerte Erfolge erhofſen. In der Edelmetall⸗Abteilung, in der die Inlandsumſätze etwa gleich blieben, war der Auslandsumſatz durch Zah⸗ lungs- und Verrechnungsabkommen außerordentlich er⸗ ſchwert. Die Bereitſtellung der zur Aufrechterhaltung der Betriebe und insbeſondere der Ausfuhr erforderlichen Edelmetallmengen wurde durch die Stabilität des Londoner Silbermarktes erleichtert, Auf dem Gebiet der zohnärzt⸗ lichen Legierungen konnte durch ſtärkere Einführung weißer GEdelmetallegierungen der Umſatz weiter erhöht werden. Das gleiche gilt für Füllhalterſedern und für zohnärzt⸗ liche Inſtrumente, in letzteren konnte auch die Ausfuhr geſteigert werden. Der Hiag⸗Verein Holzverkohlungsindu⸗ ſtrie mbc konnte bei Vollbetrieb der Werke den Umſatz erhöhen. Dieſe Abteilung iſt om Anlagewertezugang we⸗ ſentlich beteiligt und weitere erhebliche Auſwendungen ſſtünden noch bevor. Die Carbidfabrik Wyhlen arbeitete wiederum erfolgreich. Rheinfelden verzeichnete befrie⸗ digende Beſchäftigung, abwohl Abſatzverluſte infolge neuer Konkurrenzen nicht ganz ausblieben. Die Carl Hisgen AG, Worms, die ihre Flammrußaulagen reorganiſierte, konnte infolge un befriedigender Erlöſe trotz guter Beſchäftigung mehr als Unkoſtendeckung nicht herauswirtſchaften. Die Deutſche Gold⸗ und Silber hat om Schluß des Weſchäftsjahres die Rußintereſſen von der Auer⸗Ach über⸗ nommen. Der damit verbundene Uebergang der über Hoprozentigen Beteiſigung on der Auguſt Wegelin AG, ſo⸗ wie des geſamten Kapitals der Carl Hisgen Ac(152 000 „ gibt die Möglichkeit, beide Geſellſchaften durch Um⸗ wargdlung der Scheideanſtalt voll einzugliedern. Der Jahresertrag ſtellt ſich auf 30,96(37,46, wovon 7,47 übrige Aufwendungen abzuſetzen ſind], dazu kommen Be⸗ teiltgungserträge mit 2,79(2,82), davon aus Konzern⸗ Unternehmungen 2,41, Zinſen uſw. mit(0,89(0,82) und go. Erträge mit 1,68(0,94) Löhne und Gehältex erſorder⸗ ten 16,25(15,51), ſoziale Abgaben einſchl. uny. 75 für Wohlfahrtskoſten 4,60(2,61), wobei die 1,75 Mill. 4 erſt aus dem Reingewinn entnommen wurden, Abſchreibungen ſtellben ſich auf 5,55(5,87), Steuern auf 6,70(5,77] und ge⸗ ſetzliche Beiträge an Berufsvertretungen auf 9,098 Mill. . Der Neingewinn beträgt einſchl. 762039(721.819) Bortroß 3 867 782(5 534851], woraus wieder 9 v. H. Dipzdende verteilt werden, davon wieder 1 v. H. an den Anleiheſtock. Zum Vortrag verbleiben 828 970 l. . Der deutsch- bulgarische ̃ Warenauslauscen Im Rahmen ſeiner Ausſührunden vor dem Parlament über die Handelsbeziehungen Bulgariens zu den euro⸗ päiſchen Ländern ſprach Finanzminiſter Bofilo auch über den deutſch⸗bulgariſchen Warenaustauſch und rechtfertigte die bulgariſche Handelspolitik Deutſchland gegenüber. Der Miniſter wies darauf hin, daß auf dem Wege des Tranſithandels mit dem Reich die Hälfte des bulgariſchen Bedarfs an Rohſtoffen, die ſonſt mit freien Deviſen ein⸗ geführt werden müßten, von Deutſchland bezogen werden können. Bafilo machte dann der Sobranje nähere Anga⸗ ben über die Abwicklung des Warenverkehrs mit Deutſch⸗ land und unterſtrich hierbei, daß die geringen Schwankun⸗ gen der Kompenſationsprämie der beſte Beweis für die politik ſei. N 5 1 5 Auf die Bedeutung Deutſchlands für die bulgariſchen ugniſſe eingehend, ſagte der Miniſter, man ſolle nicht gef für Bulgarien Markt ſei, Richtigkeit der von beiden Ländern geführten Handels ⸗ tiv aut ausgefallen. der Ne n Mannheimer Zeitung ELS- uv WIRTSCHAFT-ZETIT TUNG MHlttag-Ausgabe Nr. 600 Weiſer Ssiärksſe Förderung der Kleinsiedlung Erheblich vereinfachie Finanzierung— Neichsdarlehen unverzinslich bis Vorlasien zurückgezahlt sind Amtlich wird folgendes mitgeteilt: Nach den Beobachtungen und Erfahrungen des letzten Jahres haben ſich die Beſtimmungen über die Förderung der Kleinſiedlung vom 14. September 1087 im großen und ganzen durchaus bewährt. Gewiſſe Teilſchwierigkeiten haben ſich im weſentlichen nur noch auf dem Gebiet der Finanzierung gezeigt, weil die Zinsſenkung unter 3 v. H. in den kleinſiedlungs⸗ beſtimmungen an gewiſſe einengende Vorausſetzungen gernüpft war und weil ſich in Anbetracht der geſtiegenen Baukoſten vielerorts noch immer zu hohe Beſaſtungen ergaben. Daher iſt die Finanzierung der Kleinſiedlung nunmehr erheblich weiter vereinfacht und in groß⸗ zügiger Weiſe erleichtert worden. Nach der Neuregelung werden die Reichsdarlehen künftig für die neu zu bewilligenden Kleinſiedlungen ſolange un verzinslich gewährt, bis die im Range vor ihnen ſicher⸗ geſtellten, zum Bau der Siedlerſtelle aufgenommenen Fremddarlehen(Vorlaſten) zurückgezahlt ſind; das bedeutet im Ergebnis völlige Zinsfreiheit für etwa 38 Jahre. Lediglich eine mäßige Tilgung(von 1 v.., bei höheren Einkommen 2 v.), iſt von Anfang au zu entrichten. Die neuen Erleichterungen geben nunmehr die Möglich⸗ keit. durchweg Kleinſiedlungen zu errichten, die nach Raum⸗ zahl und Raumgröße den verſchiedenartigen Bedürfniſſen und Wohnſitten der beteiligten Vollstreiſe und den ört⸗ lichen Gepflogenheiten angepaßt ſind und auch den in be⸗ völlerungspolitiſcher Hinſicht zu ſtellenden Raumanſprſtchen in jeder Weiſe genügen. Dabei ſind die Laſten doch ſo niedrig zu halten, daß ſie auch für ſehr gering bemittelte Voltsgenoſſen und für kinderreiche Familien tragbar ſind. Weiter iſt durch die Gewährung von Zuſatzdarlehen ſchon bei 3— ſtatt bisher 4— Kindern ſichergeſtellt, daß das er⸗ ſtrebenswerte Ziel der Vierraumwohnung für die Voll⸗ familie in allen Fällen erreicht werden kann. Durch dieſe weitere finanzielle Begünſtigung wird die Kleinſiedlung erneut als die Maßnahme herausgeſtellt, die ſtaats⸗ und bevölkerungspolitiſch, wirtſchafts⸗ und ſozſa⸗ politiſch beſonders wertvoll und darum beſonders förde⸗ rungswürdig erſcheint. Sobald der vorübergehende, durch ſtaatspolitiſch vor⸗ dringlichere Maßnahmen bedingte Mangel an Bauſtoffen, Bauarbeitern und Fremdkapital beſeitigt ſein wird, ſind damit von Reichswegen alle Vorausſetzungen geſchaffen, um die bisherigen Siedlungsergebniſſe in den einzelnen Ländern und Verwaltungsbezirken noch weiterhin ganz er⸗ heblich zu ſteigern. Die Zwiſchenzeit ſoll tatkräftig dazu benutzt werden, um alle Vorbereitungen fſtr das nächſt⸗ jährige Siedlungsprogramm zu treffen, die Siedler zu prüfen und vorzuſchulen, geeignetes Siedlungsland aus⸗ zu wählen und die Pfanungen ſo weit vorzubereiten, daß unverzüglich nach Behebung der fetzigen vorübergehenden Hemmniſſe mit der Errichtung der Siedlungen begonnen werden kann. der 55 bis 60 v. H. der bulgariſchen Produkte aufnehme, daß aber Bulgarien an Deutſchkands Außenhandel einen Anteil von nicht mehr als 1 v. H. habe. Rückgang des amerikanischen Außenhandels Nach einer amtlichen Statiſtik iſt der amexikaniſche Außenhandel in den erſten elf Monaten des Jahres im Vergleich zur gleichen Zeit des Vorfahres ſehr zurückgegangen, beſonders die Einſuhr. Während die Ausfuhr in den erſten elf Monaten des Jahres 197 rund 3,025 Milliarden Dollar betrug, belief ſie ſich in der gleichen Zei: des Jahres 1938 auf 2825 Mil⸗ lionen Dollar. Die Einfuhr iſt von 2874 Millionen Dollar auf 1789 Milltonen zurückgegangen. Der Ausfuhrüber⸗ ſchuß beläuft ſich in dieſem Jahre auf 1036 Millionen Dollar gegenüber 151 Millionen im Jahre 1937. Die Golbeinſuhr betrug in den erſten elf Monaten des Jahres 1938 rund 1 718 915 0000 Dollar, während ſich die Goldausfuhr auf 5 873 000 Dollar belief. ſtark Weiſere Sieigerung der Schweinezucht noſwendig Nach Mitteilung des Statſtiſchen Reſchsamts hatte die Schweinezählung vom 3. Dezember 1938 ohne Berückſich⸗ tigung der Oſtmark und des Sudetenlandes folgendes Er⸗ gebnis(mit Saarland): J. Dez. 3. Den. 1988 gegenübel 19387 1938 1987 Millionen Stück Stück v. H. Geſamtbeſtand: 23.52 29,89— 310 000—.3 darunter: Schlachtſchweine (über 4 Jahr alt) 7,61.98— 320 000— 4,0 Jungſchweine lacht Wochen bis no N 1 102'uß al bbs ieht— 330 000— 3,3 Ferkel (unter acht Wochen) 4,28 4,12 + 160 000* 3,9 kräftige Sauen 1511 0,98 4. 130 000/ 13,3 davon Jungſauen 0,26 0,20 + 60 000 + 30,0 Die Steigerung des Schweinebeſtandes im Altreich hat ſich zwar im letzten Vierteljahr im ganzen fortgeſetzt. Die zur Deckung des Schweinefleiſch⸗ und Fettbedarfs not⸗ wendige Beſtandshöhe iſt jedoch noch nicht erreicht. Vor allem iſt der Ferkelbeſtand— insbeſondere wohl inſolge der Maul⸗ und Klauenſeuche— nicht dem Beſtand an kräftigen Sauen entſprechend geſtiegen. Es iſt deshalb eine weitere Steigerung der Nachzucht im Rahmen der Futter⸗ grundlage des einzelnen Betriebes notwendig. Ferner müſſen unter allen Umſtänden die vorhandenen Schweine möglich ſchwer ausgemäſtet werden, um die Lücke an Jungtieren zu überbrücken.. Neue Beſtimmungen über die Freigrenze Berlin, 28. Dezember. Der Reichs wirtſchaſtsmintſter hat durch Runderlaß 165/38 D. St. neue Beſtimmungen über die Inanſpruchnahme der Freigrenze von 10 J, je Perſon und Kalendermonat erlaſſen. Die Freigrenze iſt in eine Reiſefreigrenze und in eine Zahlungsfreigrenze aufgeteilt worden. Im Rahmen der Zahlungsfreigrenze können ohne deviſenrechtliche Genehmigung Dienſtleiſtun⸗ gen(Arzthonorar, Speditionskoſten, Grabpflegekoſten und dergleichen), jedoch nicht Koſten eines Reiſeaufenthalts, eines Erziehungs⸗ oder Studienaufenthaltes eder eines Schulbeſuches im Ausland bezahlt werden. Weiter können öffentliche Abgaben und Gebühren(z. B. für die Ausſtel⸗ lung von Urkunden) und Mitgliedsbeiträge auf Grund der Freigrenze bezahlt werden. Für Unterſtützungszahlungen iſt die Freigrenze aufgehoben worden. —— * Reis Textil As, Mannheim⸗Friedrichsſeld. Dir. Adam Bechtold iſt aus dem Vorſtond der Geſellſchaft ausgeſchie⸗ den. Dir. Georg Hoffmann(Heidelberg) wurde als Vor⸗ ſtandsmitglied beſtellt. Die Firma iſt geändert in„Kur⸗ pfälzer Textilhandel AG, Mannheim⸗ Friedrichsfeld“. „ Rheiniſches Trausport⸗Kontor Röſſinger& Co. GmbH. in Maunheim. Durch Geſellſchaſterbeſchluß vom 30, No⸗ vembör 1938 wurde das Stammkapital um 30 000 Kauf 50 000„ erhöht. Die Firma iſt geändert in Rheiniſches Transport⸗Kontor Embß. * Von der Fraukfurter Börſe. Zulaſſungen. Die Zuloſſung von 20 Mill. I 4% prozentige Oypothekenpfond⸗ briefe R. 18 der Frankfurter Hypothekenbank, Frankſurt a. M. und von 4 Mill.% auf den Inhaber lautende neue Aktien(E 31] der Elektrizitäts⸗Ach vorm. W. Lahmeyer& Co., Frantfurt a.., zum Handel und zur Notierung an der Frankfurter Börſe wurde genehmigt. 5 * Münchener e München Als, Mün⸗ chen.— Befriedigende Umſatzentwiglung. Da das vorfäßh⸗ rige Ernteergebnis ſich für die Malzprodurtion günſtig ausgewirkt hat und der Bierverbrauch weiter eine ſtei⸗ gende Richtung zeigte, konnte ſich bei der Münchner Ex⸗ port⸗Malzfabrik München A, München, der Umſatz be⸗ friedigend entwickeln. Dabei wor es möglich, den Export nicht nur aufrecht zu erhalten, ſondern ſogar noch etwas zu erhöhen.— In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung— das Zahlenwerk iſt nach den Vorſchriften des neuen Ak⸗ kengeſetzes gufgeſtellt— wird der Ertrag mit 0,38 Mill. (0,74 bei 0,22 fonſtigen Aufwendungen) ausgewieſen. Die im Vorjohr mit 0,00 Mill. 4 ausgewieſenen außer⸗ ordentlichen Erträge betragen im Berichtsjahr lediglich 0,009 Mill., Nach erhöhten Anlageabſchreibungen von 0,04(0,03) Mill. 4 wird unter Einrechnung des Vor⸗ trages ein Reingewinn von 98 057(10 791) 4 ausgewie⸗ fen. Es kommen wiederum 8 v. H. Dividende zur Aus⸗ ichüttung. Die Gerſtenernte des letzten Jahres iſt qualita⸗ 5 Da der Bierverbrauch weiter geſtiegen chtlich der Braumirtſchoft eine erhöhte Gerſtenmenge zur Verfügung geſtellt wird erkofft die Ge⸗ ſellſchaft ein befriedigendes Ergebnis auch für das laufende Wirtſchoftsſahr.(5B. 12. Januar.) 5 iſt, und porausſt Wel dener und„verbrauch weiter rückläufig. Nach der Dezemßernummer der vom Haager Bureau des Inte; Netten. cs Development Cpuncil Tin Reſear 73 5 Monatsſchrift wird die Weltzinn⸗ n erſten zehn Monaten 1938 auf 127 00 gegen 164 200 To. im gleichen Zeitraum des Vorfahres be⸗ ziffert. Dieſe Minderung kommt ganz auf Rechnung der der Reſtriktion angeſchloſſenen Länder, die in dieſem Zeit⸗ raum 104 700(i. V. 141 100) To. erzeugten, während ſich die Produktiten der nicht angeſchloſſenen Länder mit 22 500 (22 100) To. etwas erhöhte. Die Zinnerzeugung im Oktober betrug 13 600(16 800) To. In den erſten zehn Monaten dieſes Jahres betrug der ſichtbare Zinuverbrauch der Welt 129 400 To. gegen 166 500 To. im gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres. Die drei wichtigſten zinnverbrauchenden Län⸗ der, nämlich die Vereinigten Staaten, England und Ruß⸗ land, zeigten eine Verbrauchsabnahme ver 35 bis 40 v.., der Zinn verbrauch in Deutſchland, Italien. Polen, Schwe⸗ den, Schweiz und Japan zeigte fedoch eine Zunahme von 15 bis 60 v. H. Der ſichtbare Weltzinn verbrauch im Ok⸗ tober ſtellte ſich auf 14000 To. gegen 18 800 To, im Oktober 1987. Der Ougrée⸗Marihaye⸗Abſchluß.— Veränderter Reingewinn. Der Abſchluß des bedeutenden belgiſchen Hüttenkonzerns S. A.'Ougrée Marihaye zum 30. Sep⸗ tember 1938 weiſt Brutto⸗Einnahmen von 152,4(i. V. 226,2 Mill. bfr. und Beteiligungserträge von 3,8(12,6) Mill. bfr. aus. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages er⸗ gibt ſich ein Bruttogewinn von 161,8 Mill. bfr.(i. V. noch fonſtige Einnahmen von 22,3, ſomit insgeſomt 252,7 Mill. bfr.). Die Verwaltungskoſten belieſen ſich auf 14,3(20,1), Finanzlaſten auf 29,7(72,7, worin i. V. die Koſten, Kom⸗ miſſionen, Zinſen der Anleihe entholten waren]; nach Ab⸗ ſchreibungen von 45(66,5) Mill. bfr. und den üblichen Tantiemen verbleibt ein Nettogewinn von 71,2 gegenüber 101,9 Mill. bfr. Der geſetzlichen Rücklage werden 5(100, der beſonderen Rücklage unv. 19 und den ſozialen Rüücklagen 6,6(9,2) Mill. öfr. zugeführt(i. V. außerdem der Pen⸗ ſionskaſſe des Perſonals 6,25 und der Steuer⸗Rücklage 12 Mill. bfr.). Der H wird die Verteilung einer Dividende von 60 bfr. brutto bzw. 45,50 bfr. netto auf die 600 000 Ak⸗ tien(gegenüber 100 bfr. brutto bzw. 76 bfr. netto auf die alten Aktien und 50 bfr. brutto bzw. 38 bfr. netto auf die neuen Aktien im Vorjahre] vorgeſchlagen werden. Für die Dividende ſind 36(45 Mill. bfr. erforderlich. * Franzöſiſche Intereſſennahme am ſugoſlawiſchen Berg⸗ ban. Nach Mitteilungen aus fugoflawiſchen Wirtſchofts⸗ kreiſen, beabſichtigt das bekannte franzöſiſche„Comité des Forges“, die Vereinigung der franzöſiſchen Schwerinduſtrie und Bergwerksinduſtrie, ſeine Tätigkeit auch auf Jugo⸗ ſlawien auszudehnen. Das Comité iſt an den Skodawer⸗ ken in der Tſchechoſlowakei ſtark intereſſiert und hatte auch andere wichtige Intereſſen in der Tſchechoſlowakei. Nun⸗ mehr besobſichtigt es, die verlorenen tſchechoflowakiſchen Jutereſſen durch lebhaftere Betätigung in Jugoſlawien, beſonders im Bergbau wettzumachen. * Schweizeriſche Nationalbank. Der bisherige Präſident der Generaldirektion der Schweizeriſchen Nationalbank, Profeſſor Dr. Bachmann, ſcheidet von ſeinem Amt ung übernimmt nun den Präſidentenpoſten im Bankrat der Nationalbank. Der bisherige Vorſitzende des Bankrats, Nationalrat Dr. Schaller⸗Luzern, hat ſeinen Rücktritt er⸗ klärt, der ihm vom Bundesrat unter Dankſagung für die geleiſteten Dienſte gewährt wurde. Der Nachfolger von Profeſſor Dr. Bachmann iſt noch nicht gewählt. Der Wech⸗ ſel dürfte auch eine Veränderung der Schweizeriſchen Ver⸗ tretung im Verwoltungsrat der B33 zur Folge haben, dem Profeſſor Bachmann ſeit 1930 angehörte. * Erheblich verſtärkte Auftragserteilung bei Weſtwaggon. Bei der Geſellſchaft, zu deren Intereſſenbereich auch die H. Fuchs Waggonfabrik AE, Heidelberg, gehört, war die Beſchäftigung im Geſchäfts jahr 1937/38 nicht einheitlich, hatte aber im Grundſatz eine aufwärtsgerichtete Tendenz. Mitte des Jahres habe, teils ſettens der Reichsbahn, teils ſeitens der Privatwirtſchaft, eine erheblich verſtärkte Auf⸗ tragserteilung eingeſetzt, die ſich im Berichtsjahr jedoch infolge der langen Bauſtofflieferfriſten nur in geringem Maße habe auswirken können. Der Auftragsbeſtand am Jahresſchluß habe 150 v. H. über dem Anfangsbeſtand ge⸗ legen, ſo daß bei ungeſtörter Fabrikations möglichkeit die Beſchäftigung über das nächſte Jahr hinaus ſichergeſtellt ſei. Neben umfangreichen konſtruktiven Entwicklungs⸗ aufgaben im Triebwagenbau ſei das Berichtsjahr mit der Abwicklung einzelner Sonderaufträge belaſtet geweſen, die ſpäter durch größere Serienaufträge abgelöſt worden ſeien. Dieſe geſtatteten eine weitere Vermehrung der Gefolgſchaft. Die Zahl der ſeinerzeit Beſchäftigten ſet gegenüber dem niedrigſten Stand des Geſchäftsjahres um etwa 30 v. H. geſtiegen. Auch im abgelaufenen Geſchäfts jahr habe neben dem Inlanssgeſchäſt eine Reihe von größeren Auslanss⸗ aufträgen abgewickelt werden können, zum Teil zu wenig guten Preiſen. Da nach langen Zeiten der Unterbeſchäfti⸗ gung in der Waggoninduſtrie für die nächſten Jahre eine Inanſpruchnahme aller Einrichtungen und Kräfte zu er⸗ warten ſei, die weit über das Maß des bisherigen hinaus⸗ gehe, ſeien im laufenden Geſchäftsſahr Vorkehrungen ge⸗ troffen worden, um für dieſe geſteigerten Anforderungen gerüſtet zu ſein. Der Jahresertrag wird mit 8,51(10,45, wovon 2,23 übrige Aufwendungen abzuziehen ſind) Mill. l ausgewieſenf dazu treten noch 0,21(0,78) Mill.% ao Erlöſe. Nach Vornahme von 956 105(571 154)„ Anloge⸗ abſchreibungen(ti. B. außerdem noch 50 975/ andere Ab⸗ ſchreibungen) ergibt ſich ein Reingewinn von 20 526 4, der zuſammen mit dem Vortrag von 3661% auf neue Rechnung übernommen wird(t. V. wurde der Jahres⸗ gewinn von 27 409/ mit 28 748„ zur Tilgung des Ver⸗ luſtvortrages verwandt). * Zinsſchelneinlöſung von Reichsbahn⸗Schatzanweiſun⸗ gen. Vom 2. Januar 1939 an wird der Zinsſchein Nr. 6 zu den 4prozentigen Schatzanweifungen der Deutſchen Reichsbahn von 1986 Reihe 1 bei den für die Einlöſung vorgeſhenen Zahlſtellen eingelöſt. D Leinölnstierungen vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſ. Pl. per Dez. 11: Leinſ Klk. per Jan. 108; Bombay per Jan. 12½¼147 Leinſaatöl loko 29,9; bio. per Jan. 22,9; per Febr.⸗April 22,9; Baumwoll⸗Oel ägypt. 19; Baumwoll St. per Dez. 12; Neuyork: Terßp. 7,0 Savannah: Terp. 22,50.. krachtenmarkt buisburu-Ruhrort Auch an der heutigen Bör tierungen ſtatt, da die Schiſfo tit. rt noch immer eingeſte 5 8 e fanden noch keine Ro- * NRhein-Mainische Abendbörse Sill Fraukfurt a.., 28. Dezember. An der Abendbörſe blieb es auf allen Marktgebieten ſehr ſtill, da die Zurückhaltung weitgehend ſortbeſtand. In⸗ ſolgedeſſen lag den meiſtens am Aktienmarkt notierten Papieren, die überwiegend 47 v. H. unter dem Ber⸗ liner Schlußſtand gefragt waren, kein Umfatz zugrunde. a. notierten JG⸗Farben 1504, Monnesmann 10954, Verein. Stahl 104, Buderus 10574, Deutſche Erdöl 121, Scheideanſtalt 198, AG. für Verkehr 118 und Aoͤler⸗ werke 10475. Am Rentenmarkt wurden Reichsaltbeſitz 76 v. H, nies⸗ riger gefragt mit 127½, öproz. IG⸗Forben gingen 6 v. H. höher mit 117% um. Die Gemeindeumſchuldungsanleibe lag mit 92 unverändert und nominell. — Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarkif Amtlicher Preis für je 50 a Lebendgewicht 247 Kühe 405 Külber 1400 Schweine zunge vollfl 41 44 A Sonderklaſſe aß 300 Ped ſonſtige„ 30 40 beſte Maſt 240300„ fleiſchige 28 34 g Andere Rälber 200— 240„ 148 Fürsen beſte Maſt 63 65 160 200„ ausgemäſtet 42 43 mittlere.. 57 59 120100„ onſtige„ 34 39 voulffleiſchig 38 41 ber ige 45 50 unter 120„ eiſchig.. 30 35 fleiſchig. 29 35 geringſte 38 40 58,0 Marktverlauf: Großvieh zugeteilt. aus geteilt, Kälber zugeteilt. „ Maunheimer Pferdemarkt: Zum Verkauf ſtanden 8 Arbeitspferde, Preis für das Stück 350670 4 15 Schlachk⸗ pfeypde 45—220 4. Marktverlauf: mittel. 7 Ochsen ausgemäſte 43 46 vollfleiſchig 4042 ſtonſtige. 30 90 Bullen unge vollft42 44 Sten Schweine * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Rettich 6, Gelbrüben —5, Wirſing?7, 22 225 Lauch 15—21, Sellerie 11—18, Roſenkohl Endivien 46,—2. Anfuhr gering, Nachfrage mittel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) (in Hfl. per 100 Kilo! per Jan. 3,47½ März Mai 3,90; Juli 4,05; Mais(in Hl per Laſt von 2000§dilo) per Jan. 99; März 99; Mai 90,75; Juli 89. Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Dezember(38) 492; Jan.(39) 490; Febr. 488; März 487; April 484; Mai 482; Juni 475; Juli 470; Auguſt 465, Sept. 40; Okt. 454 Nov. 455; Dez. 457; Jan.(40) 458; März 460, Mai 462 Inki 3403; Okt. 463; Tendenz gut behauptet. Hamburger Kaflee-Termin-Noſſerungen Amtliche Notierung für 14 Kg. netto in Reichspfennig, unverzull! Vaſis Prime Santos(Kontrakt 1) 28 12 ſe Uor 27 12 1230 Uhr Arte Geld bezahlt] Brief Meld bezahlt ür; 32 30 1— 32 30— Mat 32 30— 32 30— ü 32 30—— 32 30— Seutember 32 30— 32 90 5 Dezember 32 30 25 32 30— Hamburger Tucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter zn Stand. 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. Termine 28 12— 10 lor 3027, 12.— 2 Hur 15 Arte Geld bez. Brief Geld bez. De, o, e Januar.00 30.00.00„ Februar.05.95 182.05 3,95 8 März.05 305.05 3% Avril.15.0„45 40% Matr. 420.0.20.10 Jun: 42 ii„ is Juli ß Auguſt.40.30 5.40.20 22 Sept..45.35„.45.35.„ Okt..„.50.0„„ 450 440%„ Nov.50.0.59.000 * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 21. Dezember, wie in der Vorwoche, auf 108,4 (1916 100]. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten; Agrarſtoffe 107,3(— 90,1 v..), Kolonialwaren 95,0(un⸗ verändert), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94,9 1 0,1 v..), und induſtrielle Fertigwaren 125,6( 0,1 v..]. Im einzelnen lagen an den Märkten der Nicht⸗ eiſenmetalle die Preiſe für Kupfer, Zink und Zinn etwas höher als in der Vorwoche. Unter den Textilien haben ſich⸗ Rohjute und Rohſeide im Preis erhöht. In der Gruppe Düngemittel kommt die jahreszeitliche Staffelung der Kalipreiſe ſowie der Wegfall der Frühbezugs vergütung für Thomasmehl zum Ausdruck. In der Kennziffer für induſtrielle Fertigwaren wirkten ſich bei den Produktions⸗ mitteln Preiserhöhungen für Treibriemen aus; bei den Konſumgütern ſind vereinzelt Preiserhöhungen ſür Textil⸗ erzengniſſe eingetreten. * Die deutſche Erdölgewinnung betrug im November nach den vorläufigen Ergebniſſen der amtlichen Statiſtik insgeſamt leinſchl. Oſtmark] 51 556(Oktober: 54 307] Ton⸗ nen. * Jannar⸗Quoten für Teigwarenherſteller. Die Hes der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft(Kon⸗ tingentſtelle für die Herſtellung von Teigwaren) hat die Verarbeitungsmenge von Getrebdeerzeugniſſen zur Her ſtellung von Teigwaren für den Januar 1999 auf 12 v. H⸗ (i. Bm. 11 v..) des für das laufende Wirtſchaftsjahr erteilten Grundkontingents feſtgeſetzt. Die Bezugsgusote von Hartweizengrieß für den Monat Januar 1039 beträgt wie im Vormonat 8 v. H. des Jahreskontingents. * Vermahlungsqudten für Januar 1939. Die H der, deutſchen Getreide- und Futermittekwirtſchaft hat die: Verarbeitungsquote für den Januar 1939 für die Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, auf 6 v. H des Roggengrund⸗ kontingentes und 7 v. H. des Weizengrundkontingentes feſtgeſetzt. Den Mühlen, die ein Grundkontingent bis einſchl. insgeſamt 500 To. Roggen und Weizen haben, wer⸗ den für die drei Monate Januar, Februar und März 1939: 90 v. H. des Roggengrundkontingentes und 25 v. H. des Weizengrundkontingentes zur Vermahlung freigegeben. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 To. Roggen und Weizen insgeſamt haben und denen auf Antrag Viertelfahresquoten bewilligt worden ſind, werden tür die genannten drei Monate 17 y. H. des Roggengrund⸗ kontingentes und 20 v. H. des Weizengrundkontingentes zur Vermahlung freigegeben. 85 Geld- und Devisenmarkt Faris, 28 Tezembe.(Schluß amtlich London 177.13 Nolgten 630 12 Oslo 888.— Nentor 7 6, Schweiz 855,75 Stockholm 910.50 Ber in 1773.— Kopenhagen 700.— Znonien 2 Italie. 199,70 Holland 2004,— Warſchau 719, ondon, 28 Dezember.(Schluß amtlich). Neitvor“ 405.68 Liſſabon 110,8 Hongkong.300 Montreaf 471.62 Helſingfors 225, Sch inghal 0 862 Amſterdam 858,58 Budaneſt 2425, Nokohama 3 Paris 27.09 Belgrad 214,— Auſtralien 125, Prilſſet 2760.— J Sofia 405,— Mer ko— Italien 8805.—[Moskau 2535, Montevidev 1987. Berlin 1164.25 J Rumänien 660.— Nalparaiſo 120,0 Schwetz 2005,75 J Konſtantin 600.— Buenos Spanien 22 Athen 548.— auf London 1005 oven hagen 1041,.—] Warſck au 2525. Sildafrika 100,12 Stockholm 1942,50 Auenos Aires 1895. 5 810 1990.25 1 Rio de Jan. 293.— 4 5 Melalle Hamburger metallnotſerungen nom 28 Dezember 1 tupfen 1 15 brief Gers 4 5 eld ttenrodzin! v. 100 Kg 17,817,850 Januar„0 Feinſiüber(Rm per kg/. 40. 37,.— a 5 ö O Feingold(Rc per g).84.0 färz 155 3. 1855 jälle. ri.. rcapr. Rm ver g 2 510 N 13.0 2730 Techn reines 5 1 59 5 Detailor. RM ver g..32 8 5 Tocd A Antimon Regules chineſ. 5 See de. 8 8 Jus er(Eper Flaſche.. 71.80 „0 Wolframerz chineſ, in o e 1 Donnerstag, 29. Dezember 1938 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 149. Jahrgang/ Nr. 600 Goethe an Schiller Neujahrsbrieſe der beiden Dichter In einem Neujahrsglückwunſch an Schiller ſpricht Goethe von dem Höchſten und Wichtigſten was gleichgeſtimmte Menſchen in ihrem Daſein ver⸗ binden ſoll, in folgenden ſchönen Worten: „Viel Glück zum neuen Jahre! Laſſen Sie uns dieſes zubringen, wie wir das vorige geendet haben, mit wechſelſeitiger Teilnahme an dem, was wir lieben und treiben. Wenn ſich die Gleichgeſinnten nicht anfaſſen, was ſoll aus der Ge⸗ ſellſchaft und der Geſelligkeit werden.“ Bei anderer Gelegenheit legte Goethe ſteujahrsbriefe folgenden köſtlichen Vers bei: „Im neuen Jahre Glück und Heil! Auf Weh und Wunden gute Salben! Auf groben Klotz ein grober Keil! Auf einen Schelmen anderthalbe!“ einem Das gleiche frohe Bewußtſein über das gegen— ſeitige gute Verhältnis klingt aus Schillers Brief an Goethe, in dem er ſich vom Schickſal eine beſon⸗ dere Gunſt erbittet:„Möchte auch mir die Freude in dieſem Jahre beſchert ſein, das Beſte aus meiner Natur in einem Werk zu ſublimieren, wie Sie mit der Ihrigen es getan!“ Die Sache mit der Fee Vater muß ein Märchen erzählen In der Weihnachtszeit müſſen die meiſten Eltern als Märchenerzähler Schwerarbeit leiſten. Manchmal verliert man auch die Geduld. Und das kam ſo: „Pappi, erzähl auch zu Bett.“ „Du wirſt auch ſo zu Bett gehen, aber meinet⸗ wegen Hanſel. Komm aufs Knie und hör zu: „Alſo: Es war einmal ein rotes Eichhörnchen.“ „Ganz rot? Ich habe noch nie ein ganz rotes geſehen. „Ja, Hanſel, meines war rot. Dieſes 1 chen hatte einen Freund, einen roten Fuchs. Es lag Schnee. Da beſuchte das Eichhörnchen Ken Fuchs.“ „Wo, Pappi?“ „In ſeiner Höhle, im Wald ſelbſtverſtändlich.“ „Wohnten die weit auseinander?“—„Sicher nicht. Oder doch. Wie Du willſt.“ „Waren es über 100 Kilometer?“—„Ja, meinet⸗ wegen. Ueber hundert. Es war an einem ſpäten Abend.“ „Konnte dg das Eichhörnchen denn noch ſehen?“ —„Ja, die Tiere ſehen doch auch bei Nacht.“— „Da iſt es aber doch dunkel.“—„Das iſt mal ſo. Aber höre bitte zu, ja?— Die beiden wollten eigentlich zu Bett gehen.“—„Waren die denn ver⸗ heiratet?“—„Nun rede doch keinen Unſinn. Höre doch zu, was ich erzähle und frage nicht immer. Tiere heiraten doch nicht.“—„Warum?“—„Sei jetzt endlich ruhig. Alſo die beiden beſchloſſen, noch vor dem Zubettgehen noch einen kleinen Spazier⸗ gang im Walde zu machen.“ „Hatten die denn keinen Wagen?“—„Das iſt ſchon ſo lange her, da gab es noch keine Autos. Das war, bevor ich ſelbſt geboren wurde.“ 9 80 biſt Du denn geboren?“— enn ich Dir eine Geſchichte erzählen ſoll, ſo mußt Du nicht immer ſo dumm dazwiſchen fragen. Alſo: Wie ſie da ſo durch den Wald gingen, hörten ſie ein Geräuſch. Ganz plötzlich. Sie lauſchten au⸗ geſtrengt.“ „Wie macht man das Pappi? Lauſchen ſtrengt doch nicht an.“ „Sei ruhig. Sie lauſchten, als plötzlich eine Fee erſchien.“ „Eine richtige Fee?“—„Ja, Hans, es gibt keine unrichtige Fee. Nun aber ſei ſtill, denn die Fee flüſterte dem Eichhörnchen etwas ins Ohr.“ „Was denn?“ „Nichts. Ja, doch was. etwas und damit baſta.“ „Man ſoll aber doch nicht flüſtern.“ „Ich ſage Dir zum letztenmal: Sei ruhig. Sonſt flüſtere ich Dir was ins Ohr.“ „O ja, das tu mal. Flüſtere mir mal was ins Ohr. Hahaha! Aber das, was die Fee dem Eich⸗ hörnchen ins Ohr geflüſtert hat.“ „Vater ſteigert das Flüſtern zu einem macht⸗ vollen Worte: „Jetzt iſt Schluß. Marſch, ins Bett. Das iſt zun Auswachſen!“ Hans klettert vom Knie und brüllt. Mutter kommt. Sie macht dem Vater Vorwürfe über ſeine Unduldſamkeit im allgemeinen und ſeine Unfähigkeit im beſonderen, Märchen zu erzählen. Vater will ſich rechtfertigen: 0 „Immer dieſe blöde Fragerei! Man wird ja ganz verrückt und kommt aus dem Konzept.“ Lange Auseinanderſetzung zwiſchen Vater, Mut⸗ ter und Haus. Mutter zuletzt mit weinendem Hans ab. der Tür ſagt ſie: „Was iſt denn ſchon dabei, wenn er fragt! Du hätteſt doch Hanſi ſchließlich auch ſagen können, was Deine verrückte Fee dem Eichhörnchen ins Ohr ge⸗ flüſtert hat!“ M. A. mir eine Geſchichte. Ich geh dann Vorläufig flüſterte ſie Unter Drei heimatliche Kalendermänner bitten um geneigtes WohlwWollen. Trapp⸗trapp, trapp, trapp: was kommt denn da die Stiege herauf? Mit Stelzfuß, Ränzel und Feder⸗ hut zieht er zum einhundertneununddreißigſten Male durchs badiſche Land: der Lahrer Hinkende Bote. Und bietet das alte wackere Heftlein ſeines„Hiſto⸗ riſchen Kalenders für den Bürger und Landmann“ feil. Noch immer iſt es,— wie vor Jahrzehnten ſchon, mit dem gleichen bilderbogen⸗ bunten Umſchlag geziert, auf dem man alles fein beieinander ſieht: Sonne, Mond und Sterne, Rad⸗ dampfer und erſte Eiſenbahn, Feuersbrunſt und traubenſchweren Rebſtock, den Schwager Poſtillon und nicht zuletzt den Bürger, den Bauern nebſt dem lieben Militär, deren gutes Einvernehmen bekannt⸗ lich ſeit jeher Badens Glück ausgemacht hat. Drinnen iſt freilich das nette alte Fünfzig⸗Pfen⸗ nig⸗Büchlein des Moritz⸗ Schauen burg⸗Ver⸗ lages zu Lahr nicht mehr ſo bieder und altväter⸗ iſch eingeſtellt. Da wird vielmehr ganz tüchtig par⸗ liert und politiſiert und es werden im Kranze lie⸗ ber, heimatlicher Anekdoten auch alle Weltbegeben⸗ heiten von Anno 1938 rückſchauend gebührend ge⸗ würdigt. Mit das Netteſte des abwechſlungsreichen Inhaltes aber ſind Agnes Miegels„Jugenderinne⸗ rungen an den Lahrer Hinkenden Boten“,— jene beſinnliche Geſchichte ans den Kindertagen der oſt⸗ preußiſchen Dichterin, die damit der tiefinnerlichen Herzensverbundenheit zwiſchen dem äußerſten Nor⸗ den und dem Süden des großen Vaterlandes ein wunderſchönes Denkmal ſetzt. Uebrignes hat der„Hinkende“ in ſeiner Haus⸗ büccherei noch ein zweites hochwichtiges Werk vom Jahreslauf anzupreiſen: das iſt der in neuer Bear⸗ beitung erſchienene „Hundertjährige Kalender“, von dem das Titelblatt ſtolz verkündet, daß er„für das ganze 20. Jahrhundert gültig“ iſt. Nun, was es mit der längſt überholten Wettermacherei und den allerdings oft aus wirklicher Lebensweisheit ent⸗ ſtandenen alten Bauernregeln auf ſich hat, weiß ja heute wohl ein jeder. Und um dieſer Dinge willen brauchte ein ernſthafter Verlag keinen hundertjäh⸗ rigen Kalender mehr herauszugeben„ ſofern er's nicht wegen der hiſtoriſchen Kurioſität unternähme. Aber hier gibt es gute nun nicht nur gültige Wet⸗ tervorherſagen auf modernſter wiſſenſchaftlicher Grundlage und im Verein damit viele alte Sprüche von Wachstum, Saat und Ernte, ſondern mit einem Handgriff kann man auch nachſchlagen, auf was für einen Tag meinetwegen im Jahre 1978 das Oſter⸗ feſt fallen wird(für Neugierige: es iſt der 26. März). Höchſt intereſſant und leſenswert iſt auch das Kapitel „Der Kalender in Vergangenheit und Zukunft“, aus dem man ſich unterrichten kann, wie es die Leute früher mit ihrer Zeiteinteilung hielten, und welche Reformvorſchläge heute immer wieder auftauchen, um gewiſſen Mängeln des bei uns ſeit über tau⸗ ſend Jahren gebräuchlichen Gregorianiſchen Kalen⸗ ders abzuhelfen.(Der„Hundertjährige“ koſtet .25 Mark.) Dem„Hinkenden Boten“ nahe verwandt iſt „Hebels Rheinländiſcher Hausfreund“, der ebenſo wie ſein rund zwanzig Jahre älterer Bruder in dem angeſtammten Lahrer Kalenderver⸗ lag von Schauenburg erſcheint und gleichfalls fünf⸗ zig Pfennige koſtet. Was ihn beſonders auszeichnet, iſt ein treffliches Umſchlagbild von Profeſſor Joſua Gampp, dem wir ja auch das diesjährige wunder⸗ ſchöne Plakat zur Badiſchen Gäukulturwoche dank⸗ ten. Das Büchlein ſelbſt hält, was der bäuerliche Tiſch mit Brot und Aehren, Weinkrüglein und Blu⸗ menſtrauß und Weihnachtsſtern verheißt: es bringt neben ſeinen praktiſchen Aufgaben allerlei für das Gemüt, das inſonderheit dem alemanniſch⸗oberrhei⸗ niſchen Kulturbereich angehört. Auch hier gibt es ſelbſtverſtändlich eine Bilderchronik des abgelaufe⸗ nen Jahres und ein paar modern⸗ belehrende Auf⸗ XXV a portgerecht und modiſch ſoll der Anzug für den Winterſport ſein. Die Männ⸗ lichkeiten betonen dabei ſtark das Wort„ſportgerecht“, während die Weiblich⸗ keiten nebenher viel Wert darauf legen, modiſch angezogen die Fahrt zum Winter⸗ Ski⸗Anzug für junge Mädchen. Braunkarierte zeichnung: Hoſe und gelbe Friedrichs Weſte. Ultra⸗ SchnittB-F2641 Schöner dunkel⸗ blauer Ski⸗An⸗ zug. Lange Hoſe, Jacke mit Band⸗ durchzug. Ultra⸗ Schnitt V 3375 Adretter Anzug mit Faltenrock für Schlittſchuh⸗ läuferinnen. Ultra⸗Schnitt Herren⸗Pull⸗ over in kerni⸗ ger Strickar⸗ beit. Ultra⸗ Schnitt vs 138 N ſportplatz anzutreten. Zum Glück läßt ſich beides ſehr gut vereinen. Braunkarierte Überfallhoſen und eine gelbe Weſte mit Reißverſchluß ſind gewiß praktiſch bei der Sportausübung. Sie ſehen aber außerdem recht flott aus und finden vorzugsweiſe bei den jungen Mädchen Beifall. Zu kurzen Hoſen empfehlen ſich Skigamaſchen, an denen der Schnee weniger hängen bleibt als an wollenen Strümpfen. Beharrt eine Skiläuferin dagegen lieber bei den bewährten langen Hoſen, dann gibt ſie wenigſtens ihrer Jacke eine neue zünftige Note, wie es der Banddurchzug als Ver ſchluß iſt. Künſtlerinnen auf den Schlittſchuhen brauchen einen Anzug mit weitausſchwingendem Rock. Seine fliegende Linie muß die Grazie der Eislauffiguren unterſtreichen. Ein Faltenrock hat vor den Glockenröcken die größere Neuheit voraus. Man trägt darunter Höschen vom gleichen Stoff. Unerläß⸗ lich auf jeder Winterſportreiſe iſt das Vielerlei der Wollſachen. Ihre luſtige Buntheit erfreut die Zu⸗ ſchauer, und ihre jeder Temperatur leicht anzugleichende Wärmegebung ſorgt dafür, daß der Sportler geſund von ſeiner Fahrt i in den weißen Schnee zurückkehrt. a a. f. ſätze über bevölkerungspolitiſche und volkskundliche Fragen. Obwohl er erſt in ſein zweites kann ſich der „Landſchreiber vom Oberrhein“ auch als rechtſchaffener Kalendermann im Kreiſe der dienſtergrauten Lahrer Genoſſen wohl ſehen laſſen. Auch ihm eignet— zum Unterſchied von dem vorjährigen, weidlich mißlungenen Verſuch— diesmal ein nettes kalendermäßiges Umſchlagsbild, für das Adolf Glattacker in Lörrach⸗Tüllingen verantwortlich zeichnet. Vom hohen Rebhügel ſchaut der Landſchreiber auf ſeinem Wege weit den Strom entlang in den badiſchen Heimatgau hinein. Und vieles ſieht er da, was ihm des Aufzeichnens wert iſt, weil ein ſo überlegener Kenner von Land und Leu⸗ ten wie Otto Ernſt Sutter ihm dabei die Feder führt. Da hören wir, wie unſer Altmeiſter Hans Thoma ein Kalendermacher wurde, und warum die Grumbieren auf der badiſchen Hardt heimiſch ſind. Von den Eberbacher Kuckucksfreſſern iſt die Rede, und viele hübſche Beiträge feiern in Wort und Bild das bodenſtändige Handwerk von den„ehrenwerten Lebensjahr geht, E LBE O- Strümpfe mit Weltruf Häfnern“ im Odenwald und Schwarzwald bis zum Kippenheimer Schneider Georg Stulz, der als Chevalier'Ortenburg im Jahre 1832 das Zeitliche ſegnete. Im Rahmen mancher hübſchen und poeti⸗ ſchen Naturbetrachtung über Roſen und Dahlien und den Getreidebau im badiſchen Land gefiel uns am Ende aber doch das luſtige Lied vom Kirſch⸗ wäſſerle ganz beſonders gut, weil ſich ſein Dichter und ſein Illuſtrierer damit alle beide ſo ein erbau⸗ liches Denkmal heimattreuer Trunkfeſtigkeit geſetzt haben. Wer ſie ſind? Die zwei Fläſchle im Ranken⸗ werk der kirſchengeiſtlichen Segnungen ſagen's ganz deutlich, daß ſie O. E. S. und K. G. heißen.. Wo⸗ raus denn der geneigte Leſer alles übrige ſchließen mag.(Der Landſchreiber iſt erſchienen bei der Süd⸗ weſtdeutſchen Druck⸗ und Verlagsgeſellſchaft in Karlsruhe und koſtet 50 Pfennige.) Margot Schubert Zum Anſtoßen um Mitternacht! f Familien⸗Silveſterpunſch Von einem Tee⸗Ei voll chineſiſchen Tee bereite man 14 Liter Waſſer Tee, den man zugedeckt—8 Minu⸗ ten ziehen läßt, dann gebe man dieſen in einen fett⸗ freien Topf, füge Schale„ Zitrone oder Apfelſine, ſowie den Saft von 2 Apfelſinen und 1 Zitrone, Zucker nach Geſchmack, ferner 1 Flaſche Rotwein, 1 Flaſche Weißwein hinzu, erhitze bis zum Kochen, entferne die Schale und gieße zuletzt* Flaſche Rum oder Arrak hinzu, um, nochmals erhitzt, in eine mit kochendem Waſſer vorgewärmte Terrine zu füllen. „Flammen⸗Punſch“ 1% Flaſche Rotwein, 17 Flaſche weißen Rhein⸗ oder Moſelwein erhitze man in ſauberem Topf bis zum Kochen, um ihn gut geſüßt, mit“ Liter Rum in eine vorgewärmte Terrine zu füllen. Vor dem Auftragen brenne man den Punſch an. Zu Süveſter und Neufahr etwas Gutes auf den Tiſch! Leberpaſtete Eine Kalbs⸗ oder Schweineleber wird aus Hauf und Sehnen geſchabt und mit wenig fein gewiegtem Speck, zwei feingehackten, in Butter angeröſteten Zwiebeln, zwei in Waſſer geweichten und wieder ausgedrückten Brötchen, zwei ganzen Eiern(da Eier geſpart werden müſſen, Trockeneipulver in entſpre⸗ chender Menge verwenden!), Salz, Pfeffer, Muskat, Majoran und etwas geriebenem Käſe vermiſcht, dann in eine gefettete Form gefüllt und mit einem gebutterten Papier bedeckt. Die Paſtete wird im Waſſerbad eine Stunde gekocht, ſoll in der Form er⸗ kalten und wird donn geſtürzt. Man verziert ſie mit feingehacktem Aſpik, kleinen Pfeffergurken und Kapern, und legt einige Zitronenſpalten dazu. Wildſuppe mit Klößchen Knochen und Sehnen vom Haſen werden mik Suppengrün tüchtig ausgekocht, ſodann zwei Löffel in Fett gebräuntes Mehl, die übrig gebliebene Bra⸗ tenſauee ſowie ein Fleiſchbrühwürfel hinzugegeben und alles durch ein Sieb gerührt. Zu den Klößchen wird das reſtliche Bratenfleiſch fein gewiegt, etwas Sauce, ein Ei(d. h. Trockenei in entſprechender Menge), Maggiwürze und zwei eingeweichte, wieder ausgedrückte Brötchen hinzugegeben. Wenn alles gut vermiſcht iſt, formt man aus der Maſſe kleine Klößchen, wälzt dieſe in Mehl und läßt ſie in wenig Salzwaſſer, das man ſpäter zur Suppe kut, vorſichtig kochen, bis ſie oben ſchwimmen. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. eee, 2 Pom gke 5 Or! heim N 21 U tung Ka pe Exze. Karte Stra pinge 001 — 8e mber J 29. De 1988 — Samstag(Silveſter), 31. Dezember * D 7 e Deutſche Arbeitsfront. den eee ee 5 55.30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 11.30: . f 585 1: Volksmuſtk.— 12.00: Mittags konz 14.00: Bunt Kreiswaltunz Mannheim, Rheinſtr. 3 Volksmuſik.— 15.00: Der Bart pl.)— 16.00: a Bunter Samstag⸗Nachmi ttag.— 18.0 anbe der 8 mi 00: richt der Ortsgruppen der NS DAN e 19.00: Reichsſendung: Anf prache des Re . 8 tiniſters Dr. Goebbels um Jahr chluß— 19.30: N ckarſpitze. 29..„ Ahr, wichtige Beſprechung für General probe für das 10 05 i.00: e pen⸗, Stabs. und Zellenleit 1 5 5 0— in dn 8 3 leiter im Ortsgruppen Jahresausklang.— 23. unde 193839.— heim Luiſer tring 49. 05 2 85 .05: Tanzmuſik.— platten. Fe endenheim⸗ Oſt. 1 30. 12., 20.30 uhr, findet im Deueſchlandſender e des Gaſcde ne es„Zum goldenen Stern“ ein Licht⸗.00: Melodie.—.30: 10.30: Fröh⸗ 85 deen„Welt eind Bolſchewismus“ ſtatt. Karten au 1 Kindergarten.— 11.30: 90 kinuten.— 12.00: 1 85 2 ſind 5 den Politiſchen Leitern und an der Abend⸗ 15 105 Pease Mittag.— 960 Aller! ei f 8 f rhöltlich 5 ſtädel verabſchieden das alte 8 platten.— 16.00: Muſik am Ne mittag. wir marſchieren...— 19.40: Blasmuſik Kraft durch Freude liche Muſik.— 21.00: Das alte Jahr verklingt 1 Beethoven: Neunte Sinfonie.—.03: —— 5 J 15 en: Ae Sein! 1e. 99. 8 Reckaran Nord und Süd. Samstag, 31. Dezember, ab veſterpoſt. 5 Uhr, im Vereinshaus Volkschor“, Silveſterveranſtal⸗ tung„Nit Köfy ins neue Fahr“. Zum Tanz ſpielt die Kapelle Sch l ler. Auf der Hugne: Tanzvorführungen, 0 Erxzentriker, Luf ige Szenen. Eintritt einſchl. Tanz 70 Pf. Gag A 2 E Kart ten erhältlich bei den Kidey⸗Betrie arten, den zenzelle n- und Blockobmännern der DA, bei Göp⸗ r, Fiſcherſtraße 1 und an der Abende aſſe. Donnerstag, Nationaltheater:.30 Uhr Ende“. Gleinkunfbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabaxett und Planetarium: 16 Uhr Tanz: Palaſthotel, „König Otto 15 Uhr Hausfra Tanz. Mas höten wir? Freitag, 30. Dezember Parkhotel, Libelle. Lichtlſpiele: 29. Dezember kars Glück und uen⸗Vorſtellung; Vorführung des Sternenproſektors; Reichsſender Stuttgarl Ufa⸗Palaſt:„Dir gehört mein Herz“.— Alhambra:„Nanu, 5 5 Sie kennen Korff noch nicht“.— Schauburg:„In geheimer .90 Frühkonzegt.—.30: Morgenmuſik.—.20: Miſſton““— Palaſt:„Nach Mexiko verſchleppt“.— Für Dich daheim.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: 0 Gloria:„Stärker als die Liebe“— Capitol:„Nanon“.— bah 5.„0: Inventur im 1400 890(Schallpl.) Scala:„Rote Orchideen“ 5 00: kachmittagskonzert.— um 5⸗Uhr⸗Tee. Schallplatten), 85 18.00: Aus Zeit 1 5 19.00: Ständige Darbietungen 525 Walzer fag(Schallplatten).— 19.40: E. G. Kolben⸗ Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und heyer. 3 feinem 60. Geburtstag.— 20.00: Nachrichten.— von 14.80 bis 16 Uhr. 20.0: Fröhliche Geſpeuſter. Heitere Hörfolge.— 21.10: Theatermuſeum, z 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von Opernkanzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Kammer⸗ 15 bis 17 Uhr. mitſik.— 23.00: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert e Kunſthalle: Geöfknef von 10 bis ig und von bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 138, 15 Deutſchlandſender bis 17 und 19.80 21.30 Uhr. .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 11.30: Mannheimer Kunſtverein, I 1, 1: Geöffnet don 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mitzag.— 14.00: Städtiſches Hallen bad, U 8, 1: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Aufnahmen.— 16.00: Mufik am Nachmittag.— 18.00: Aus der Arbeit der Ju⸗ Palmenhaus am Luiſenpark: Gesffnet von gend.— 18.80: Groſchengrab in Feuerſtötten.— 18.50: Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Muſik auf dem Traotonium.— 19.15: Klingende Mi⸗ der Dunkelheit geöffnet. niaturen.— 20.10: Ein großes Jahr geht zu Ende... Flughafen: Täglich 10 bis 17 uhr Rundf Abend der Beſinnung. 22.30: Kleine Nachtmuſik.— huſtenflüge. 28.00: Barnabas von Geczy ſpielt. Geöffnet von 10—20 Uhr. .30 bis 17 Uhr. Bis Einbruch lüge und Keuch⸗ Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. 5 Neue Mannheimer Zeitu ng Mittag⸗Ausaabe 11. Seite 2 Ihre Träume waren ſchuld! Frau eines e verurteilt „Tauſend ten Verla ſitzes“, das Governatore Prozeß Da or 24 densrichter da ter geheiratet, aber Lire Geloͤſtrafe ſſens des war das beim Beweg verſteht nicht als Nacht muß ich von Skeletten, Würmern und ehelichen Urteil, Friedens Dorfes in der Nähe von Turin erfuhr, zu Ende war. neue Gewerbe ihres Ehemannes. Governatore gkeit eines Totengräbers. und trotz unermüdlicher Vorwürfe ſeiner Ehefrau. „Ich hielt es nicht mehr aus“, 22 Turin, wegen das richter Signora eines nachd grund des ſeit drei Gegen den ſchuldhaf⸗ '-' Verlaſſens? In der Jahren die legte ſie dem Frie⸗ r.„Ich habe ihn als einen Erdarbei⸗ Totengräber. Nacht für Brücke ſchwert. welchem Zweck drei Häuſer öde ſen. fahrt ohn ⸗ Alda kleinen em der Tat, Willen im rechten Winkel zur Die Straße wird jetzt ge t, niedergelegt werden mus für Laſtzüge brachte die Ortsdurch bisher vielfache Gefahren mit ſich. gamz Stre geſehen 1 daß die Bewohner von Häuſern an Straßenecken in ſtändiger Häuſer angerannt und ſchwer da öfters wurden. Geſahr waren, beſchädigt aussicht *—.— Wet ö 3 Reichs dienſtes 8 Schädeln, Särgen, von 5 Le terbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgaben entſetzlichen Dingen träumen. Ich 5 Frankfurt a.., vom 29. Dezember: Das über . 5 5 g 875 Deutfe 1 Sede i 5 bin auf und davon, weil mich der Spuk verfolgt hat. Deutſchland liegende Tiefdruckgebiet füllt ſich unter Ich würde ſofort wieder zurückkehren, Geſchäft übernehmen würde.“ gnora Alda fand beim ihr Leid, aber Jedermann, der ein ehrliches Gewerbes ausübe, ſei und kein ehrliches anderes für zu achten, 5 oder gar e den großen Vorteil, daß ihr Arbeit weniger arbeiter, viel als früher. machen. Die büßt werden, drei Monaten nicht zu ihrem Mann zurückgekehrt iſt. Ein weiſes Urteil, Das ihrem Mann das Leben leichter, verachtenswert keineswegs wenn Friedensrichter Zuſtin Gewerbe könne ſein. Ar Mann, da i ßerdem habe ihn er ein 8 Mit⸗ mung. lächer⸗ ſeine in Anſpruch nehme als andere Erd⸗ zu Hauſe ſei müſſe ſie 0 Geloͤſtrafe ſoll wenn Signora aber ob es Totengräbersfrau ankommt? Von allen Kraftfahrern begrü; Gefährliche Durchfahrt bei * Bad Kreuznach, 28. Dez. verkehrsſtraße gefährliche Weinsheim Die Durchfahrt durch das Dorf wird bisher durch ſcharfe Kurven, ſchmale Straßen und eine gefährliche 5 durch das Nahetal wird jetzt eine 1 rchfahrt, Kreuznach, Orts bel gad Kreuzuach und mehr Geld verdiene Sie müſſe nicht noch ſte nerkennen. er gezahlt bzw. Alda innerhal gegen die T Im Zuge der und räume der . zwar verſchwinden. hwerer abge⸗ b von + 2,3 29. Oſtwärtsverlagerung immer Luftmaſſen verſchiedener Herkunft Peraturen zuſammen, Mittel⸗ und Oſtdeutſchland noch viel ſchlägen kommt. wieder Anziehen des terliche Wetterlage bl eibt ſtehen. Dezember— 5 langſam auf. Es führt noch und Tem⸗ vor allem über fach zu Nieder⸗ Bei uns hat nächtliches Aufklaren Froſtes veranlaßt. Die wi n⸗ t auch weiterhin be⸗ ſo daß es Vorausſage für Freitag, 30. Dezember Wechſelhafte Bewölkung und nur vereinzelte Niederſchläge, zum mindeſten nachts Froſt, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Dezember Grad, tiefſte Temperatur Grad; in der Nacht zum heute früh halb 8 Uhr 71— 5,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Fern⸗ in bein- Bege: 25 2 . Abein Rege 25 27. 28 29. 1051,00 0,40 0,700.75 0,7 Kaub eee eee Mannheim fl. 681 5801 57.65 Einspaltioe Klelnenzelden bis zu Sine: Höhe von loo mm je mm SPig. Stellengesuche ſemm4ßpig Annahmeschluf fdr dle Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uht, füt die Abend-Ausgebe nechm 2 Un; Offene Stellen Wegen Verhelratung meines Mädchens ſuche ich zum 1. Februar ein ſelbſtändiges 10016 Alleinmädchen Frau Schmid. Tenerbachſtr. 17. Jung., fleißiger Junges, ehrlich. 40 Jahre. tätig. ücht. Kaufmann Res. Offiz. S Jahren b erster Automob. Fahr. m. gr. Verkaufserfolg in ungek. Position, sucht sieh zu veränd. Eotl. kommt Kanf, Beteilig oder für unsere Wäsche Abellungen (Leib., Bett- und Babe Wäsche) Melzger- gezelle J dergl. m. RM 10000.(später 0 d 0 1 K mehr! nur geg Sicher: halbtoas f. Hius⸗ heit in Betracht. 8816 seit Zeugnisabschriften u. 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Heute letzter Tag! del dem es noch hergeht „ Heute wet u 1 12 3 5 Z Rühman austavFrühlien Gin Tum de 6 übte krstauffüntung!-B E nmatsbertdwer g Der neue scheuspielefische Triumph einer Zarah Leander! 8 N Camilla Horn 2 8. 8 In geſieimer Mission Heute letzter Tag! .00[. 48 8. i8 .40.15.25.35 walz.. 52 ug nieht zug 5 AIHAIBRA A schaungune 5 85 F 7, 23(Planken) K 1. 5 Breite Straße) 195 8 5 5 SCE EN HEERSTR. A3 10 D. Ischechowa- Albr. Schoenhals— Tanzschule 5 7 10 „ole Oꝛchideea s Pfirtmann A Neue Räume 14, 4 Seethovemee! 3 Heute letzter lag.00 J.10[.20— e eg. ber 250 qm großer Prvatigel Neue Kune beginnen: . Hannheim: 2. und 4. Januar, 20 Uhr Neckarau: 3. und 6 Jonuer, im „Prinz Hex“, 20 Uhr Anmeldung erbeten— Einzeßtunden Step Unteticht jederzeit 5 e A 1. Lindenhof Meerteldstr. 85 8 II Sus TER SRT. Vorstellungen nur noch heute Donnerstag 10.45 und morgen Freitags mit der —— — Eine aufregende Geschichte, 8 voller Tempo, Spannung und mit mehr Humor, als man von einem Kriminalfilm erwarten möchte, erlebt man in dem neuen Para- mount-Film- in deutscher Sprache mit Certrud Michael- Achim Tamiroff Eine Kriminalkomödie, in der ein gerissener Detektiv alle düpiert— selbst die Zuschauer Es gibt kaum einen Augenblick. in dem nicht etwas Spannendes oder Hufregendes geschieht 2 4 2 Verzehrkeften H..20 Vorverkeuf b Donnerstag. 29. Dezember 1 80.„ el E Silvesterfeier Tanz im BAH NH O F-— 66 „National L 7 Feet- Hedi o dusetwöhlte Speisekarte i I Ianz-Kurs Tanz-Kurs Anmeldungen rechtzeitig erbeten- Euf 204 56/57 paul Steeger 5 beg. 3. u. 6. Jan. beg. 3. u. 6. Jan. 5 ermaus Einzelst. jederz. e Ein Tourjansſey · Film der UIſa mii PAUL HGRBIGER V IANE TILDEN KARL SCHGNBGCK„RUDOLF PLATTE Drehbuch: K. G. Külb nach dem gleichnamigen Bühnen- 5 stück von F. Herczeg Musik: Lothar Brühne Tägl..00.10.20. So. ab 2 Uhr Jugendliche nloht zugelassen- broges Vorprogramm e Herstellungs gruppe: Bruno Duday Spielleitung: V. Tourjansky Die ſtauljche Fleganæ, der Sdiarm und der kaum gealinte feine Humor einer Sarah beander, die mdnnliche Sicher teil und eberlegenlteit von l011¹. Neben Lida Baarova. M 2. 155 Fernruf 269 17 B 6. 15 Birgel und die disxtet, ſust rührende fHlomik rei e e 5 Amtl. Bekanntmachungen 0 Fräulein 1 f II Pau/ Horbigers geben diesem Helieren Ufa-GrohfHm E wlelen Hans S6hnker int für d ond batel Mannheim schon v, Darslellatischen her dis gunx besondere ole 1 Erde dl Czepa Handelsregiſter nehmens iſt ſetzt: Herſtellung und Silyester feier Bengerstag: a Dezember 1038 rei 1 Amtsgericht Mannheim F 35. Vertrieb von Maſchinen und ſon⸗ Anſchluß an kl. Lorstsllans Nr. 143 Miete D Nr. 12 e r 2 ne Ha ns 0 155 1(Für die Angaben in( keine gun erke 125 9 und Kreis.— Zuſchr. II. Sondermiete D Nr. 6 Vorher der Pla-Kulturfüm z Künnen Tiere denken 2“ und die neue Ufa-Tonwoche res Gsorg Alexander Gewähr) Induſtrie, insbeſondere ſolcher fürſu. B N 6s an d. J 15 578 Unter nit wirkung d. Berlin. Phinar- Mannheim, 24. Dezember 1938. die Tabak⸗ und Zigarreninduſtrie. Geſchſt. d. Blatt,. Hönig Ultokars fad Und ide An en ee eee, die neu 191 V. Alols hellobar Veränderungen: 5 ene ee e 8789 Trauerspiel ins Autzügen(10 Bildern) im er unt. v. 0 92 1 rner⸗Werke ren nternehmungen gen, von Franz Grillparzer 11 i a . ſolche erwerben oder Intereſſen⸗ Sſeſld f Anfang 19.80 Uhr Ende 22 45 Uhl Erstaufführung morgen.15.00.0 Uhr im un äckerſtraße—). Durch Beſchluß e mit ſolchen eie 2 5 bei 4 2 gehen. 5 5 der Hauptverſammlung vom 17. 1 21 1 r N Th 0. me Sus. Nil on las bodember lan in dle Saane ge. be J und wee n, en Neues Tneqtef gosengaree 15 ändert, insbeſondere in Anpaſſung und Putzgroßhandel, M 1.). Das ä Donnerstag. 29. Dezember 1938 8 8 50 an das Aktiengeſetz, und vollſtändig cheſchäft ging mit Aktiven und& 8 Vorsingen 24 geren 5 e 155 Paſſiven über auf die Kaufmann— db. Kuſturgemeinde Mannheum g du eingereichten notariellen Urkunde 8 7 8. 5 8 5 2 22 V e vom gleichen Fe auf 1 75 3 e 5 Der Wildschütz 19 zug genommen wird. Sind mehrereſfFirma iſt geändert in: Damenpiitz 5 1 0 V smitgli ſoſß 95 75 8. 5 oder Die Stimme der Natur K wn e ene de ee le d e. ape re e eee Kalender 1939 6 zwei Vorſtandsmitalleder gemein⸗ von Angela Zimmern und Jakob J. einem Lustspiel von Kotzebue frei— im Facugeschütt 7 Liter von RA.— Al. ſam oder durch ein Vorſtandsmit⸗ Fimmalſtern ſind erloſchen. Dein 6. 12 bearbeitet 2 Tie glied in Gemeinſchaft mit einem 11 eee 1 8 21225 Musik von& Lortzing 5 ge Prokuriſten. Der Aufſichtsrat kann 5 5 ſel. 5 Anf. 20 Uhr Ende etwa 22.48 Uhr fee e e de Sus chenweine beſtimmen, daß einzelne Vorſtands⸗ Schlachthof Frettag früh 8 Uhr 7 591 NMidiweine mitglieder Alleinvertretungsbefug⸗ auf der Freibank Umlegekalender Fafnanum meine nis haben. Gegenſtand des Unter⸗Kuhfleiſch Anf Nr. 1 St 16 Tages Notizgücher 5 0 5 5 a Wein bprände 0 0 E Soenn-Ersatzkalender ice egauern 5 90 — 5 tum 5 2 Mum— Aru—5— 1 Woenens qug 1 8 zudelassen 15 28 22 5 0 e 1 Akdre städt. Sparkasse Mannheim KD Krump 05 C1. 7 Breite Straße 15 da deutscher Wer mutwein Die Schalter der Städt. Sparkasse und der Zweig- 0 i c 5. 20 Liter O. 90 und.20 stellen Rheinau und Neckarstadt sind am 8 0 L d 8151 Je 8 8 samstag, dem 31. dezember 1938 Silvester ö 4 2, 3& lLamade. 21765 ö lu 1 g— Ne N 0 8 sses für das Publikum 5 1 g K= besinnen a Max pfeiffer wiegen des Rechnungsabschlu ü bliku i e 95. i d 12 L se Z. Janda 5 Fernruf 210 42— 9888 Blosse I 5 GE 65. LöGE L 5 mal ell Schlemmer Söll Sprechzeit-Z u. 14-22 Uhr- Einzelstunden jederzeit re G ee g ge nente upr Eialbsung von Wechseln wird in der Zeit v. l Ie 15 BOE 21 sie brauchen deshalb nieht de Ste. 110. Eisenstr. 8. Stengel. Unt unser Sekretarist Il, Einzang K I, 8, often rehelten. 2 N 2 v All 14— mehr als sonst auszugeben. 10 Str.„ Eisen 8. gel- 3 8 9 ſch 9 r. 10 Se eee 8 welgwein 5 b ſch ä ĩůĩä— ll lll lll lle a en..2 4 15 A 2— f 99 offen 3 iner.00* OHANN HEISSLER g 1 wermutwein 7 N wi l in ru.* luer O. 90— 12 8 5 8 im! N eelbtemelel les 2 5 7 f ENR TIE 2 Delikatessen 5. 20 gr.19 Buchhaltungen ö 17 N Stück 90.11 la Hagen 1 3 7 2 00 f * Stein- Veltineri98 7er Rieder 3 5 Oesterreich 1Lit.-Flasche= dean neh ee 25 natur..»Iliter-Flasche 1. 5 2 und. 5 Nur bis 31. Dezember 1938, e täglich 20.50 Uhr: ſſoyer DAs GDOSSR See WN AC 5 a Leautenbauer 5 e rr, Frische Feefische 2 PNOGNANAN lerne in celee 1 0. 10 land- und Maschinen-Systeme 5 ee ee feute 16 unt seuunute/. 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