—— r ue Ma Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. eimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I..0. Feruſprecher!: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Einzelpreis 10 E Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. 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Jetzt aber iſt beſchloſſen worden, daß er von Baſtia aus eine Eiſenbahnrundfahrt durch Korſika unterneß⸗ men wird, und zwar über Corte nach Ajaccio. Von dort aus geht ſeine Reiſe nach Tunis weiter. In Tunis wird Daladier nicht nur die Flottenbaſis von Bizerta beſichtigen, ſondern auch die Hauptſtadt Tunis ſelbſt und die beiden im Süden liegenden Induſtrieſtädte Souße und Sfax. Der franzöſiſche Geſchäftsträger in London, Cambon, übergab geſtern dem Foreign Of⸗ ſice eine Note, worin die franzöſiſche Regierung ausdrücklich jede Vermittlungsaktion Chamber⸗ laius bei deſſen Beſuch in Rom ablehnt. In dieſer Note wird, wie die Pariſer Preſſe einſtim⸗ mig mitteilt, erneut nicht nur jedes territoriale Zugeſtäudnis an Italien abgelehnt, ſondern auch prinzipiell jedes Zugeſtändnis, das über den ge⸗ kündigten Vertrag Laval. Muſfolini vom Ja⸗ nuar 1935 hinausgeht. 5 Immerhin wird zugegeben, daß Frankreich hinſicht⸗ lich der Beſitzverhältniſſe bei der Eiſenbahn Dſchi⸗ buti— Addis Abeba der Einrichtung einer Freihafen⸗ zone im Hafen von Dſchibuti und der Ermäßigung dex Tarife für den Suezkanal den Wünſchen Ita⸗ liens entgegenkommen könnte. In der Kammer kam es geſtern abend überra⸗ ſchend zu einem lebhaften Zwiſchenfall. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Peri beſchuldigte den Außenminiſter Bonnet, daß er die Kündigung des Laval⸗Abkommens durch Italien 48 Stunden lang geheimgehalten und dadurch das franzöſiſche Parla⸗ ment hinters Licht geführt habe. Die Kündigung ſei am 17. Dezember erfolgt. Aber Bonnet habe davon in ſeiner großen Kammerrede am 19. Dezember noch kein Wort geſagt. Mit dieſer Geheimnistuerei habe Bonnet der italieniſchen Regierung den Eindruck gegeben, daß Frankreich Angſt habe und zu jedem Kuhhandel bereit ſei. Der nationaliſtiſche Abgeord⸗ nete Marin kam unerwartet dem kommuniſtiſchen Reöͤner zu Hilfe, indem er erklärte:„Es genügt nicht, wenn die franzöſiſche Regierung erklärt, daß zuteilen. ſie keinen Fuß breit unſeres Bodens abtritt. Sie müßte darüber hinaus ebenſo entſchieden erklären, daß kein Zugeſtändnis über den Vertrag von 1935 hinaus gemacht wird. Man muß endlich den Völkern Europas beibringen, daß ſie die Rechte des Nächſten reſpektieren müſſen.“ Da bei dieſem perſönlichen Angriff weder der Miniſterpräſident Daladier noch der Außenminiſter Bonnet anweſend waren, beſchloß die Kammer, die nun immerhin unruhig und mißtrauiſch geworden war, mit 309 gegen 279 Stimmen, ſich für eine halbe Stunde zu vertagen, damit der Miniſterpräſident und der Außenminiſter erſcheinen könnten. Bei der Wiedereröffnung der Sitzung ergriff der Außen⸗ miniſter Bonnet das Wort. Er erklärte, daß er von der Kündigungsnote erſt am 19. Dezember nach ſeiner Kammerrede Kenntnis erhalten habe. „Aber ſelbſt, wenn ich früher davon gewußt hätte, wäre es mir unmöglich geweſen, davon irgend eine Mitteilung zu machen, denn erſtens hätte ich davon erſt ſprechen können, wenn der Miniſterrat der fran⸗ zöſtſchen Regierung unterrichtet worden wäre und zweitens hätte ich die Tatſache der Kündigung nicht veröffentlichen können, ſolange die italieniſche Re⸗ gierung keine amtliche Mitteilung davon in der Preſſe gemacht hätte.“ Der kommuniſtiſche Abgeordnete Peri war mit dieſer Auskunft noch nicht zufrieden. Er verlangte zu wiſſen, ob tatſächlich die Kündigung am 17. De⸗ zember erfolgt ſei. Darauf erwiderte Bonnet ledig⸗ lich kurz und bündig:„Ich dementiere weder, noch beſtätige ich.“ Ace VO ge- Lei bevcleetung Nach einer Unterſuchung des„Daily Telegraph“ ſind die Rüſtungskoſten der Welt jetzt auf fährlich 2 Milliarden 400 Millionen Pfund zu veranſchlagen. Auf den Kopf der Weltbevölkerung entfallen ſomit 1 Pfund 4 Schilling als Beitrag für die Rüſtung und Aufrüſtung der kleinen und großen Staaten. Auf den Kopf der Weltbevölkerung auf Städter und Bauer, auf den Bürger Europas und den Menſchen am Rande Londoner Enttäuschung über Paris Man hofft aber doch, eine Vermittlerrolle hinten herum“ ſpielen zu können! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 30. Dez. Der franzöſiſche Geſchäftsträger Cambon ſprach geſtern in Abweſenheit des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters Corbin im engliſchen Auswärtigen Amt vor, um der engliſchen Regierung amtlich die Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber Italien mit⸗ Die Preſſe behandelt oͤen Beſuch nur mit Zurückhaltung. Von unterrichteter Seite verlautet jedoch, daß Cambon beſtätigt habe, daß Frankreich eine engliſche Vermittlung in deu franzöſiſch⸗ italieniſchen Beziehungen ablehne. „Eine nutzloſe Provokation“ Wie ſollen die vaar Senegaleſen Oſchibuti verteidigen können? anb Rom, 29. Dezember. Frankreichs militäriſche Maßnahmen in Dſchi⸗ buti werden von den römiſchen Abendͤblättern als eine neue Provokation gegenüber Italien beurteilt. Der Pariſer Korreſpondent der„Tribuna“ erklärt, die Entſendung von zwei Kriegsſchiffen und von Truppenverſtärkungen ſtehe in offenbarem Gegenſatz gu den auf die erſten alarmierenden Meldungen hin erfolgten offiziellen Dementis. 5 s 5 Es handele ſich um nichts anderes als um eine nutzloſe Provokation, da das für Dſchibuti be⸗ ſtimmte Seuegal⸗Bataillon mit oder ohne die Unterſtützung der nach dort entſandten Kriegs⸗ ſchiffe einen eventuellen Vormarſch italieniſcher Soldaten nur für einen Augenblick aufhalten könne. 5 2 1. „Lavoro Faſeiſta“ſieht in der franzöſiſchen Alarm⸗ kampagne einen. Vorwand zum Ergreifen propoka⸗ toriſcher militäriſcher Maßnahmen. Das Spiel Frankreichs erinnere lebhaft än die von gleicher Seite ausgeſtreuten Lügenmeldungen über eine an⸗ gebliche deutſche Mobilmachung, mit denen die iſchecho⸗lowakiſche Kriſe verſchärft werden ſollte. Das Spiel ſei heute ebenſo gefährlich wie im verfloſſenen Herbst. Seine Urheber und ſeine Anſtifter ſeien die gleichen; nur befinde ſich heute Italien an Deutſch⸗ lands Stelle, was aber an dem Endergebnis nichts %%%( Die Einſtellung Englands gegenüber den„natür⸗ lichen Aſpirationen Italiens“ und der Preſſeaus⸗ einanderſetzung, die ſich darüber zwiſchen Rom und Paris entſponnen hat, findet knapp zwei Wochen vor dem Beſuch des engliſchen Miniſterpräſidenten in der italieniſchen Hauptſtadt beſonderes Intereſſe. Im allgemeinen glaubt man feſtſtellen zu können, daß die britiſche Regierung es peinlich vermeide, ſich vor der Romreiſe Chamberlains auf den fran⸗ zöſiſchen Standpunkt feſtlegen zu laſſen. Der Londoner Berichterſtatter des„Giornale 'Italia“ will darüber hinaus Anzeichen für eine Verſtändigungsbereitſchaft den italieniſchen Wün⸗ ſchen gegenüber entdeckt haben. Zu der Londoner Meldung, die franzöſiſche Re⸗ regierung habe den Foreign Office ausdrücklich mit⸗ teilen laſſen, daß ſie eine Vermittlung Chamberlains in der franzöſiſch⸗italieniſchen Auseinanderſetzung nicht wünſche, erklärt das halbamtliche Blatt in einer redaktionellen Anmerkung, dieſer Gedanke ſei nicht von Italien ausgegangen; er ſei zuerſt von der fran⸗ zöſtſchen und engliſchen Preſſe in die Erörterung gezogen worden. Das Blatt glaubt jedoch anneh⸗ men zu können, daß die franzöſtſch⸗italteniſchen Gegenſätze bei dem bevorſtehenden engliſch⸗italieni⸗ ſchen Meinungsaustauſch nicht mit Stillſchweigen itbergangen werden würden. Das würde den auf eine Klärung der politiſchen Lage in Europa hinzie⸗ lenden Beſtrebungen Chamberlains nicht entſprechen. In einem Bericht des diplomatiſchen Korreſpon⸗ denten der„Times“ heute früh kommt die Enttäu⸗ ſchung der engliſchen amtlichen Stellen hierüber zum Ausdruck. Der Korreſpondent ſucht zwar alle Gründe herbei, die für die Haltung der franzöſiſchen Regierung ſprechen könnten und ſchreibt, daß Zu⸗ geſtändniſſe in Nordafrika ungünſtigen Einfluß auf die Eingeborenen franzöſiſcher Staatsangehörigkeit in den nordafrikaniſchen Beſitzungen Frankreichs haben könnten. Zur ſpaniſchen Frage heißt es, daß England Frankreichs ſtrategiſche Poſition vollkom⸗ men verſtehe, und daß im Augenblick deswegen an eine Zuerkennung der Kriegsrechte an General Franco nicht gedacht werden könne. Auf der an⸗ seren Seite jedoch ſchreibt das Blatt, daß die Mäßi⸗ gung in der italieniſchen Preſſe hier willkommen ge⸗ heißen werde und ferner, daß die loyale Art, in der Italien alle Verpflichtungen aus dem engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Abkommen mit Ausnahme der Spanien⸗ Frage erfüllt habe, in London nicht vergeſſen werde, vor allem, daß Italien die Verpflichtungen bereits, erfüllt habe, bevor das Abkommen in Kraft ge⸗ weſen iſt. Zu den weiteren Mitteilungen, die Cambon über die Einſtellung der franzöſiſchen Regierung im all⸗ gemeinen gemacht hat, erklärt man, daß Frankreich die franzöſiſch⸗italieniſche Streitfrage allgemein als eine Angelegenheit anſehe, die nur Frankreich und Italien anginge.. 5. Frankreich lehne nur territoriale Zugeſtändniſſe an Italien rundweg ab. Zu Zugeſtäudniſſen in der Frage des Hafeus von Dſchibuti und der Dſchibuti⸗Bahn und anderer nichtteritorialer Fragen iſt Frankreich jedoch zu direkten Ver⸗ handlungen mit Italien bereit. „Daily Expreß“ enthält eine Andeutung, daß dle franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen nicht völlig non den Unterhaltungen, die Chamberlain in Rom füh⸗ ren wird, ausgeſchloſſen ſein werden, wenn er auch nicht als Vermittler im Auftrag Frankreichs han⸗ deln kann. 1 Hieraus iſt zu entnehmen, daß engliſche Kreiſe hoffen, von Muſſolini Andeutungen über die Art, wie er ſich eine Beilegung des franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Streites denkt, erhalten zu können, um ſie ſpäter der franzöſiſchen Regierung mitzuteilen, und auf dieſe Weiſe nach dem Rom⸗Beſuch doch noch ein Art Vermittlerrolle zu ſpielen.. d. h. alſo auf alt und jung, auf Mann und Frau, der Ziviliſation. (Tuſzkay, Zander⸗M.) Die Süodfront im Abeſſinienkrieg Marſchall Graziaui berichtet (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) — Rom, 27. Dezember. Nachdem die Marſchälle De Bono und Badoglio bereits im Jahre 1936 ihre Taten und Erlebniſſe während des abeſſiniſchen Krieges in Buchform ge⸗ ſchildert haben, und ſpäter zahlreiche Werke von führenden Generälen und von Militärſchriftſtellern gefolgt ſind, iſt in dieſen Tagen nach zweijährigem Abſtande nun auch der Bericht des dritten der dre Hauptakteure, Marſchalls Graziani, erſchienen.(Ro⸗ dolfſo Graziani, Fronte Sud, Milano Mondadork 1938, 348., Lire 40.—.) Erſt damit liegt das Quel⸗ lenmaterial über den Krieg einigermaßen vollſtändig vor, denn wenn auch die entſcheidenden Schläge an. der Nordfront gefallen ſind, ſo hat doch die Südfront weſentlich zu dem die Welt überraſchenden ſchnellen Stiege über den Negus beigetragen. In dem kurzen Vorwort, das der Duce auch dieſem Werke voran⸗ geſchickt hat, ſagt er:„Wenn die Südfront auch weniger wichtig geweſen iſt als die Norofront, ſo hat ſie doch einen ſehr weſentlichen Beitrag zum gemein⸗ ſamen Siege geliefert“. Der damalige General Graziani hatte an den Vorbereitungen zum abeſſiniſchen Kriege keinen An⸗ teil und war alſo über die politiſchen und militäri⸗ ſchen Abſichten Italiens nicht entfernt ſo gut infor⸗ miert wie De Bono. Als Graziani Anfang Februar 1935 in den Palazzo Venezia zum Duce befohlen und zum oberſten, militäriſchen und politiſchen Be⸗ fehlshabers Somalias ernannt wurde, legte Muf⸗ ſolini dar, daß die Aufgabe der Südfront vor⸗ wiegend defenſip ſei, ſtellte ihm aber für die Zukunft weitere Verſtärkungen in Ausſicht,„weil ich denke, daß ſpäterhin die Kampfhandlungen in Somalia eine ſehr intereſſante Entwicklung in offen⸗ ſiver Art in Richtung und mit dem Ziel Harrar zur Unterſtützung der Nordfront nehmen können.“ Gra⸗ ziani legt den ſtärkſten Nachdruck auf die Feſtſtel⸗ lung, daß der Duce von vornherein die ſpätere Mög⸗ lichkeit offenſiven Vorgehens im Auge gehabt hat, denn die oberſte Heeresleitung an der Nordfront hat ſowohl unter De Bono wie anfänglich auch noch unter Badoglio ſtrikte an der urſprünglichen, defen⸗ ſiven Aufgabe der Süodfront feſtgehalten und dies Grasiani immer wieder eingeſchärft. Grazianj ſelbſt aber war von Anfang an der Ueberzeugung, daß auch die Südfront offenſiv vorgehen müſſe, und in dieſem inneren Gegenſatz zur oberſten Heeresleitung ſeit jenem Februargeſpräch Nuſſolini ſelbſt heſtärkt. es, Somalia in Verteidigungs die Kolonie war nicht vorbereitet: gungsſtellungen, Straßen und die mangelhaften Hafenanlagen er⸗ e Maßnahmen getroffen werden, mußten Autotransportmittel, Kamele ft werden, und dies war um do wich⸗ iar tit immer an ſeinem urſprünglichen Angriffs auf Harrar feſthielt. All riſchen Arbeiten waren durch die nung von der Heimat erſchwert. Gra⸗ wo er kaufen konnte: Laſtwagen in re in Britiſch⸗Kenia. Die Schilde⸗ nimmt den erſten Teil es ein und ſie gibt ein eindrucksvolles raußer ordentlichen organi⸗ Leiſtung, die hier vollbracht wor⸗ un der Kampfhandlungen zählte nterſtellte Expeditionskorps in So⸗ 00 Gewehre, 112 Geſchütze, 1585 Maſchi⸗ 7 1800 Kraftwagen, 70 nzerautos, 38 Flugzeuge.„Durch die jung 925 Dipiſion 25 evere“ aus Ita⸗ lien, der en Diviſion„Libia“, zahlreichen Spezialformationen und Luftverbänden, wurde es im Laufe des Krieges weſentlich verſtärkt. Im Oktober 1935 nahmen Graziaunis Truppen „Grenzberichtigungen“ vor, die den Einfall der Armeen des Nas Deſta Damtu und des Ras Naſibn in die Kolonie Verbeſſerungen Her italteni⸗ l ngen und Stützpunkte erſchwerten. Dieſe führten ſchlielich zur Einnahme von Gor⸗ it Graziani 300 Kilometer tief in gegne⸗ et vorgerückt war. Am 16. November übern immt Marſchall Badoglio den Oberbefehl und noch einmal ausdrücklich die Aufgabe der Aktive Berteſdigung, um möglichſt ſtarke e Kräfte zu feſſeln.„So bleiben die Dinge 5 5 Alten“, bemerkt Graziani reſigniert dazu. In⸗ zwiſchen nähern ſich die Truppen des Ras Deſta Damtu, und Graziani iſt entſchloſſen, die Abwehr Angriffs in eine italteniſche Gegenoffenſive eln; ein Entſchluß, der vom Duce gebil⸗ ligt wird. In der Schlacht von Ganale Doria(12. bis 20. Januar) wird die Armee des Ras Deſta Damtu vernichtet und ihre Trümmer werden 380 Kilometer weit verfolgt. Neghelli wird eingenom⸗ men. Nach dieſer Stadt trägt Graziani fortan ſeinen Adelstitel: Marcheſe di Neggellt. und Ef rarbeiten Hen ist. das Graz malia: 510 nengewehre, Tanks und ſpätere Eutſ durch Süd 115 ont: Jetzt kaun er an die Verwirklichung ſeines alten Planes: Vernichtung d er Armee des Ras Naſibu in der Provinz Ogaden 28 im Anſchluß daran Be⸗ fetzung von Harrar gehen. Der Duce billigt ſeine Abſichten, ja man beginnt jetzt ſogar zu drängen. Denn inzwiſchen hatte Badoglio in der erſten Schlacht in Tembien(20.—22. Januar) deu abeſſiniſchen Auf⸗ marſch an der Nordfront geſprengt, die Armee des Ras Kaſſa vernichtet und die ſtrategiſchen Voraus⸗ ſetzungen für die völlige Zerſchlagung der an der Nurdfront kämpfenden abeſſiniſchen Heere geſchaffen. Sy zeichnete ſich die Möglichkeit einer viel ſchnelleren zendigung des Krieges ab, als man urſprünglich in Rom ſelbſt vorausgeſehen hatte. Sie war um ſo henswerter, als die Sanktionen ſich ſtärker fühlbar machten. Es hatte die Entwicklung eingeſetzt, die Muſſolini im Vorwort zum Buche des Mar⸗ ſchall Badoglios mit den Worten gelennzeichne! hatte:„Der Krieg wurde zu einer Art Wettlauf gwiſchen Italien und dem Völkerbund.“ Sowohl in Rom wie im Hauptquartier an der Noröfront war nach den entſcheidenden Siegen Ba⸗ doglios klar geworden, daß der Krieg ſchnell be⸗ endete werden konnte nur, wenn auch die Stiͤöfront zu einer großangelegten Angriffsaktion vorginge. Hätte Graziani nicht noch die letzte abeſſiniſche Ar⸗ mee, die des Ras Naſibu vernichtet, ſo würde der Negus wahrſcheinlich nicht ſein Land verlaſſen, ſon⸗ dern ſich zu ihr nach Harrar geflüchtet, hier die zer⸗ ſchlagenen Reſte der Nordarmee geſammelt, die Eiſenbahnlinie Dſchibuti- Addis Abeba zerſchnitten und die anfänglich ſchwache italieniſche Beſetzung der Hauptſtadt iſoliert haben. Selbſtverſtändlich hätten die Italiener auch dieſen Widerſtand mit der Zeit überwunden, aber der Krieg würde noch nicht im Mat 1936 beendet worden ſein. Es iſt Grazianis Ver⸗ dienſt, an dem Angriffsziel Harrar trotz aller Wi⸗ derſtände zäh feſtgehalten und es trotz der widrig⸗ ſten Umſtände rechtzeitig erreicht zu haben. Was das für den Geſamtausgang des Krieges bedeutele, ermißt man, wenn man ſich deſſen erinnert, oͤaß Eden geſagt, hat, bei längerer Dauer wären die Sanktio⸗ nen wirkſam geworden, und wenn man ſich Muſſo⸗ linis Wort vom„Wettlauf zwichen Italien und dem Völkerßund“ vor Augen hält. Immer dringender werden nun die Telegramme, in denen der Duce und Badoglio den Oberkomman⸗ Hierenden der Südfront zu Angriff auf die Armee des Ras Naſibu auffordern. Fieberhaft läßt Gra⸗ zlaui Straßen bauen; die endlich in genügender Zahl vorhandenen Kraftwagen ſchaffen die Einheiten der Diviſion„Tevere“ und der arabiſchen Diviſton„Li⸗ Pia“, die Graziani endlich bewilligt worden war, wachdem die koptiſchen Chriſten unter den eritreiſchen Askaris faſt alle deſertiert waren, an ihre Verſamm⸗ lungsorte. Der Augenblick der von Grazkani von Anfang an gewünſchten offenſiven Bewegung war gekommen, aber jetzt rächte es ſich, daß ſeine Front materialmäßig auf die offenſtive Ueberwindung„der aſtronomiſchen Entfernungen“ nicht vorbereitet war. Dazu kommt noch der Beginn der Regenzeit, der alle Straßenbauarbeiten und Transporte unendlich er⸗ ſchwert. Aber nach faſt übermenſchlichen Leiſtungen von Truppe und Führung beginnt die Schlacht Bei Ogaden, die in einer Reihe ſehr ſchwerer Einzelgefechte über Hunderte von Kilometern hinweg mit der Auflöſung der Armee des Ras Naſibu und der Beſetzung von Harrar am 8. Mat endet. Um .90 Uhr trifft am 9. Mai in Eilmärſchen die von Graziani vorgeworfene Kolonne Navarra in Dire Dana ein, wo am Mittag desſelben Tages ein Ba⸗ kaillgſu des 45. Infanterie⸗Regiments aus Adds Abeba ankommt. Die Verbindung zwiſchen Noro⸗ front und Sücfront iſt hergeſtellt. Der Krieg iſt be⸗ endet. Was folgt, ſind Polizeiaktionen. Soweit in grober Skizzierung die von Graziani ausführlich And anſchaulich geſchilderte Entwicklung! An Einzelheiten iſt beſonders der große Unter⸗ ſchted der Taktik zwiſchen Nordfront und Sitdfront hervorzuheben. Marſchall Badoglio hatte an der orödfront den Krieg bewußt als europäiſchen Krieg geführt. An der Südfrout war das infolge der rie⸗ ſigen Entfernungen löie Diviſton„Libia“ mußte von Mogabiscio bis zu ihrem Verſammlungsort vor der Schlacht in Ogaden 1000 Km zurücklegen), des Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Chamberlains Neufahrsbolſchaft: Friede- aber bewaffneter Friede! Jortſetzung der Friedenspolltik- aber auf Grund eindeutiger Kriegsbereitſchaft! EP. London, 30. Dezember. Miniſterpräſident Chamberlain veröffentlicht in der Zeitſchrift der Konſervativen Partei„Home and Empire“ eine Neufjahrsbotſchaft, in der er ſich gegen die Auffaſſung wendet, daß der Krie 9 unvermeidlich und die Kriegs vorbereitung die einzige Aufgabe ſei, oͤle gelöſt werden müſſe. Sein Beſtreben ſei immer dahin gegangen, die möglichen Kriegsurſachen zu beſeitigen und durch perſönliche Beſprechungen ein größeres Maß von Vertrauen zwiſchen den Völkern herzuſtellen. Im gleichen Geiſte arbeiten. Bemerkenswert in innerpolitiſcher Beziehung iſt die Aufforderung, die Chamberlain an die Konſer⸗ vative Partei richtet, im Hinblick auf die„un ver⸗ meidlich näher rückenden allgemeinen Wahlen“ das eigenes Haus in Ordnung zu brin⸗ gen. Der Zeitpunkt der Wahlen ſei zwar noch unbekannt, aber wenn es ſo weit ſei, müſſe die Par⸗ tei bereit ſein, einen Sieg für die Nationalregierung zu erringen, der für die Sicherheit und den Wohl⸗ ſtand Englands und für den Frieden der Welt von größter Bedeutung ſei. Weiter erklärt der Miniſterpräſident in ſeiner Botſchaft, das vergangene Jahr habe Prüfungen und Sorgen gebracht, die aber durch Gewinne auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten weitaus wettgemacht würden. Hierzu gehöre das Abkommen mit Italien und das⸗ jenjge von München. werde er auch weiterhin Das abgelaufene Jahr biete keinen Anlaß zu beſonderem Peſſimismus für die Zukunft. Auf das Rüſtungsprogramm eingehend, erklärt Chamberlain, es ſei zwar noch viel zu tun übrig. Um aber jeden falſchen Eindruck, der durch das Gerede über Verzögerungen und Mängel in der engliſchen Aufrüſtung hervorgerufen worden ſei, zu zerſtreuen, wiederhole er ſeine Erklärung, daß die Aufrüſtung heute einen ſolchen Fort⸗ ſchritt gemacht habe, daß England im Notfalle allen ſeinen Verpflichtungen nachkommen könne. Wörtlich heißt es dann in dieſem Zuſammenhang weiter:„Unſere bewaffnete Stärke ermöglicht es uns, im Rate der Völker zu ſagen, daß wir mit allen Völkern Freundſchaft ſuchen und ihnen im Geiſte der Vernunft und des fairen Handelns gegenübertreten, daß wir aber der Gewalt nicht weichen werden.“ Planmäßig voran Neue Einbruchsſtelle au der Katalonieufront anb. Saragoſſa, 30. Dezember. Auch am Donnerstagnachmittag nahmen die Ope⸗ rationen an der katalaniſchen Front ihren plan⸗ mäßigen Fortgang. In und Ebro wurde der Ort Kampf erobert. Die Rot der als Knotenpunkt zahlreich hebliche Bedeutung zukommt, behe Im weiteren Verlaufe des Vormarſch Straße Lerida-Tarragona konnte ferner die Höhe des San Anton ſechs Kilometer nordöſtlich von Grana⸗ dellg eingenommen werden. Hier unternahm der Feind heftige, aber erfolgloſe Gegenangriffe. Im Abſchnitt Balaguer gelang es der General Moscardos, den Einbruch in die Front zu erweitern. Sie durchbrach die 8 zwölf Kilometer nördlich von Balaguer bei Cama⸗ rasca in 1 Kilometer Tiefe. Im Nordabſchnitt Tremp erzielte General Munoz Grande mit der Eroberung der Stadt Beua⸗ vent, von wo aus eine direkte Verbindung zur Hauptſtraße Lerida⸗franzöſiſche Grenze führt, einen beachtenswerten Erfolg. An der gleichen Verbin⸗ dungsſtraße wurde der Ort Arteſa beſetzt, wobei 500 Gefangene gemacht werden konnten. 70 näckig. s längg der eee ee eren. 47% Chinas beſetht 170 Millionen Chineſen bisher unter japaniſcher Beſetzungsherrſchaft EP Tokio, 29. Dezember. Nach einer amtlichen Ueberſicht des kaiſerlichen Armee⸗ Hauptquartiers ſind 47 v. H. Chinas mit einer Bevölkerung von 170 Millionen, d. h. 68 v. H. der geſamten Einwohner, von Japan beſetzt. Die Japaner erklären, ſieben Provinzen voll⸗ ſtändig und vier zum größten Teil beſetzt zu haben, insgeſamt rund nennein viertel Millionen Qnuadrat⸗ kilometer. Die japaniſche Stern„Heſetzt“ bedarf einiger Korrektur. Solche rieſigen Gebiete, wie ſie die japa⸗ niſchen Armeen im Laufe des nunmehr zweifährigen Krieges erobert haben, laſſen ſich in ſo 11 0 Zeit und unter ſolchen Umſtänden weder militäriſch be⸗ ſetzen— namentlich dann nicht, wenn die Armeen noch im Kampfe mit einem zähen Gegner ſtehen—, noch viel weniger verwaltungsmäßig durchorganiſie⸗ ren. Befetzt ſind in Wahrheit von den Japanern nur die Hauptſtädte und die Eiſenbahnknotenpunkte dieſer Provinzen, auf dem Lande herrſcht der alte Zuſtand vielfach ſogar noch unter Leitung von Be⸗ hörden, die ſich nicht nur als Beauftragte der Kud⸗ mintang fühlen, ſondern auf den unzähligen Wegen, die vom beſetzten ins unbeſetzte Gebiet führen, auch eee Die Angſt der Neutralen Fürchtet Holland Kriegsgefahr? Borbere⸗ lende Geſetze für eventuelle wielſchaftuche Mobilmachung anb. Amſterdam, Die uiederländiſche Regierung hat dem ment eine Reihe von Geſetzentwürfen zugehen laſſen, die die Durchführung wirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen für den Kriegsfall und für den Fall von Kriegsgefahr oder anderer außerordentlicher Um⸗ ſtände zum Gegenſtand hat. In der Begründung dieſer Geſetzes vorſchläge heißt es, der moderne Krieg werde einen ſehr großen Bedarf an Rohſtoffen und Nahrungsmitteln mit ſich bringen, zu deſſen Deckung bereits in 5 Maßnahmen ergriffen werden müßten. Der Verlauf eines modernen Krieges, ſo heißt es weiter, ſet in hohem Maße von dem Durchhalten des Landes auf wirtſchaftlichem Gebiete abhängig. Dieſen Tatſachen müſſe die Re⸗ gierung ſchon jetzt Rechnung tragen, ſowohl für den Fall, daß Holland in einen Kon⸗ flikt verwickelt werden ſollte, als auch für den Fall, daß es wiederum gelingen ſollte, die hol⸗ ländiſche Neutralität zu bewahren. Wenn Holland in einen Krieg verwickelt werde, 29. Dez. Parla⸗ könne nicht mit einer ſofortigen Hilfeleiſtung durth Verbündete gerechnet werden. Auch im Neutra⸗ litätsfall werde das Land im Hinblick auf die Be⸗ ſchränkung des Güterverkehrs im Kriegsfall in ſtärkſtem Maße auf ſeine eigenen Mittel angewieſen ſein. Die Regierung müſſe daher alle Maßnahmen für beide Möglichkeiten treffen. Das erſte Geſetz gibt der Regierung die Möglich⸗ keit, von der Privatwirtſchaft die Durchführung gewiſſer Maßnahmen für den Kriegsfall zu fordern und nötigenfalls zu erzwingen. Hier handelt es ſich vor allem um Vorratsbilöung und Maßnahmen auf induſtriellem Gebiet für die Landesverteidigung. Ein anderes Geſetz regelt die Beſchlagnahme von lebenswichtigen Waren im Intereſſe der Landesver⸗ teidigung. Ferner ſollen die Erhöhung der Boden⸗ erzeugung, die Verteilung von lebenswichtigen Gütern und Rohſtoffen, der Kampf gegen Preis⸗ wucher und Schiebertum, die Bereitſtellung und Erhaltung von Schiffsraum und die Verſicherung zur See und in der Luft, alles im Hinblick auf den Kriegsfall, durch Sondergeſetze geregelt werden. eee Außenminiſter Gafentu über Rumäniens Minderheitenpoliſik Zuſicherung voller Achtung der verfaſſungsmäßigen Minderheitenrechte EP. Bukareſt, 30. Dezember. Der neue rumäniſche Außenminiſter Gafencu hielt am Donnerstagabend eine programmatiſche Rede, die über alle rumäniſchen Sender ging. Der Außenminiſter wies zunächſt Daran hin, Rumänien ſei bereit, alle ſeine Kräfte in den Dienſt einer friedlichen Ordnung in Europa zu ſtellen. Iys⸗ Mangels an Straßen und Brücken, der ungeſunden, klimatiſchen Verhältniſſe und des Waſſermangels nicht möglich. Die Eigenart des Geländes bot den Abeſſiniern glänzende Verteidigungs möglichkeiten, die vom Generalſtabschef Naſtbus, dem türkiſchen General Wehib Paſcha auch ſehr geſchickt ausgenutzt wurden. An Stelle der gründlichen Artillerievorbereitung jeden Angriffs, die an der Noröfront eine ſo große Rolle ſpielte, trat an der Südfront die den Gegner zermürbende Vorbereitung durch maſſierte und täg⸗ lich wiederholte Luftaugriffe. Wo auch ſie nicht viel ausrichteten, mußten die Italiener den heroiſchen Widerſtand der Abeſſinier in verluſtreichen Nah⸗ kämpfen brechen. Dabei zeichneten ſich die arabiſchen Truppen der Diviſion„Libia“ aus. Für Graziani, dem die unſinnigſten Lügengeſchichten über angeb⸗ liche Grauſamkeiten bei der Befriedung Libyens an⸗ gedichtet worden waren, liegt in der guten Haltung der libyſchen Diviſion eine beſondere perſönliche Genugtuung. Es wäre zu mwünſchen, daß auch dieſes Buch, dem Graziani einen zweiten Band über ſeine Tätigkeit als Vizekönig folgen laſſen wird, wie ſchon die Werke De Bonos und Badoglios ins Deutſche über⸗ fetzt wird, beſondere werde es ſich bemühen, öͤie Berſtändigung mit den benachbarten Donauländern in weiteſtem Maße zu fördern, vorausgeſetzt, daß auch bei diefen die gleiche Bereitſchaft beſtehe, Zur Minderheikteufrage führte Außen⸗ miniaſter Gafeneu aus, Rumänien wolle hier eine Löſung im Geiſte der Gerechtigkeit ſuchen. Den⸗ jenigen Volksgruppen, die innerhalb der Landes⸗ greuzen durch ihre Arbeit und Kultur ſeit Jahrhun⸗ derten mit dem Boden verwachſen ſeien, würden ihre angeſtammten Rechte im Rahmen der Verfaſſung ge⸗ ſichert bleiben. Die Verwaltungsorgane ſeien an⸗ gewieſen, die verfaſſungsmäßig garantierten Rechte der Volksgruppen in vollem Umfange zu achten. Die Zuſammenarbeit könne ſich jedoch nicht auf ſolche Volksgruppen erſtrecken, die ihre politiſche Aktivität nicht innerhalb des rumäniſchen Staates zu entfalten bereit ſeien. Hinſichtlich der Judenfrage betonte der Mi⸗ niſter, es ſei notwendig, durch vorausſchauende und internationale Maßnahmen die füdiſche Auswande⸗ rung zu fördern. Rumänien werde daher mit ſeinem vollen Gewicht die ee erſuchen, die voll⸗ kommene und gründliche Löſung des rumäniſchen Judenproblems zu erleichtern. Zum Schluß erklärte Gafeneu noch, Rumänien betrachte es als ſeine Aufgabe, mit allen Staaten zur Förderung des Friedens zuſammenzuarbeiten. Vor⸗ ausſetzung dazu ſei aber in jedem Falle die volle Unverſehrtheit des rumäniſchen Staatsgebietes. In dieſem Punkte ſeien alle Schichten öͤes rumäniſchen Volkes einig. Die Rede des Außenminiſters wurde anſchließend auch in deutſcher und franzöſiſcher Ueberſetzung vom Rundfunk verbreitet. von der Tſchangkaiſchekregierung noch direkt ihre Weiſungen beziehen. f. Dieſe Tatſache mindert freilich nicht die Groß⸗ ee der militäriſchen Leiſtung der japaniſchen Truppen— ſte zeigt nur die Schwierigkeiten, die Japan in dem rieſigen chineſiſchen Gebiet zu bewäl⸗ tigen hat, und die Selbſtverſtändlichkeit der alten Wahrheit, daß ein Land erobern noch lange nicht heißt, es ſchon wirklich zu beſitzen! Schanghai 1700 Chineſen erfroren Ep Schaughai, 30. Dezember Die Zahl der Blatternfälle in Schanghai hat er⸗ neut zugenommen. In der vergangenen Woche wur⸗ den 219 Chineſen von den Blattern befallen. 96 Chi⸗ neſen ſtarben. Die Kältewelle hat außerdem ein Anſteigen der Todesopfer zur Folge gehabt. Insgeſamt ſind in der vergangenen Woche 1695 Chineſen er⸗ froren. Reut es Frankreich ſchon wieder? Der ſyriſche Unabhäugigkeitsvertrag macht ihm Beſchwerden! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters a— Paris, 30. Dezember. Der Miniſterpräſident Daladſer und der Außen⸗ miniſter Bonnet haben beſchloſſen, eine diplomatiſch⸗ parlamentariſche Unterſuchungskommiſſion nach Syrien zu ſchicken. Unter der erſten Volksfront⸗ regierung Leon Blum hatte bekanntlich der Unter⸗ ſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Vienvot, mehrere Verträge ausgearbeitet, die der Republik Syrien und der Republik Libanon ihre volle Unabhängigkeit gegenüber Frankreich geben ſollen. Dieſe Verträge ſind jedoch vom franzöſiſchen Parlament nicht rati⸗ fiziert worden, und die Oppoſttion dagegen iſt immer ſtärker geworden. Nachdem nämlich Syrien und Libanon als unabhängig erklärt worden ſind, haben auch alle kleineren Nationalitäten in Syrien ihre Unabhängigkeit verlangt, ſo vor allem die Druſen und die Alauiten. Die Studienkommiſſion, beſtehend aus dem Senator Haye, dem Abg. Riou, dem General Hunſinger und dem Staatsrat Do Eſtaing ſoll ſich nun an Ort und Stelle darüber unterrichten, ob eine neus Formel für einen derartigen Unabhängigkeitsver⸗ trag möglich ſei. Rumäniſche Aufeüftungsſorgen Man möchte eine Maginotliuie, aber man hat 35 Geld EP Bnukareſt, 28. Dezember. Wie„Az Eſt“ aus Bukareſt meldet, wurde von der rumäniſchen Regierung beſchloſſen, keine Ma⸗ ginot⸗Linie an der Weſtgreuze des Landes zu hauen. Die rumäniſche Regierung habe ſich zn diefem Entſchluß gezwungen geſehen, weil das Land die ungeheuren Koſten nicht hätte tragen können, Da die Grenzen Rumäniens größtenteils offen ſind, würde der Bau einer ſtarken und wirkſamen Befeſtigungslinie rieſige Summen verſchlingen. Auf Grund der Erfahrungen der Herbſtmanöver ſei ſeſtgeſtellt worden, daß die Landesverteidigung durch die rumäniſche Armee in genügendem Maße geſichert werden könne. Der Friedensſtand des rumäniſchen Heeres betrage 200000 Mann. während die Kriegs⸗ ſtärke bis auf 2 Millionen Mann geſteigert werden könne. Ausländiſche Sachverständige hätten ſich aber, ſo meint der Berichterſtatter des ungariſchen Blat⸗ tes, über die Schlagkraft der rumäniſchen Armee ſkeptiſch geäußert. Die Moderniſierung der Aus⸗ rüſſtung werde vor drei Jahren kaum beendet wer⸗ den können. Von den Skoda⸗Werken würden fetzt die modernſten Waffen für Rumäniem geliefert. Da in öder rumäniſchen Luftwaffe aber die verſchtedenen Typen gebraucht würden, ſei der Erſatz einzelner Beſtandteile eine ſchwierige Aufgabe. Rumänien habe vor kurzer Zeit in Ameriln Flugzeuge kaufen wollen. Dieſer Plan werde aber wohl auf unüber⸗ windliche Deviſenſchwierigkeiten ſtoßen, da Rumä⸗ nien faſt nichts nach Amerika ausführe. 0 —— ů ů ̃ ̃——— ů— ů ů ů ů Haupeſchrifelelter 1 und derunt wortlich für Politik: Dr. Awis Win bo ver. des ſchriftleitera and vernntwortlich für Theater, When und Unterbaltung: 1 d Or A 2 5 bauer= Hau deleteff:⸗ Dr. Fritz Bode.— Lokafer Teil: Feitz Hammes. — Sport: Willy Müller. e Umſchan, Gericht und Bilderdienſt: Curt. Fennel, ſäntliche in Mannheim Schriſtleteung in Berlin: Dr* Berlin rledenatu bel 1 85 Ber 5 belmer) Herausge e 98 i 5 8 5 chäftl ittellungen Jakob Naud e. Mannbe N gur Jelt Prersliſt. Ire ee oa ure da Aeg f, Abend and& Mittag ee 8 in der Ausgabe 5 über 3 e Monat November über 21800 Mannheim, 30. Dezember. Vom Anſegen der kleinen Plakate Das Plakatekleben war mal eine Technik des po⸗ kierte und zu anſtreicheriſcher Fertigkeit auch gute Augen und ſchnelle Füße gebrauchte. Etwas von dieſer Nacht⸗ und Nebelromantik muß die Pimpfe beſeelt haben, als ſie vor Weihnachten zum großen Elternabend im Muſenſaal und hernach zum WHW⸗ Schießen einluden. Selbſtgefertigte Matrizenabzüge ſowohl wie richtig gedruckte kleine Plakätchen leuch⸗ teten mit dem Ulk⸗ und Fröhlichkeitverſprechenden Motto„Das wär gelacht!“ von Bäumen, Maſten, Säulen, Wänden, und ſogar die Litfaßſäulen und die teuren Glaskäſten der Geſchäfte wurden nicht verſchont. Es war nett und luſtig; denn die Dinger waren eben dort, wo man ſie nicht erwartete, und das iſt ja ſchon immer ein werbepſfychologiſcher Trick geweſen. Alles gut und ſchön, praktiſch und erfolgreich! Aber jetzt ſitzen die Plakätchen am Ort und ärgern Geſchäftswelt und die ganze übrige Mannheimer Menſchheit. Wem ſchön angeſtrichene Säulen, fein⸗ Ins neue Jar mit einem eleganten Hut von NGUT-WEBER Das moderne Huthaus in der Breiten Straße 4 1. 6 polierter Granit und Kunſtſtein, herrlich beleuchtete Vitrinen beklebt wurden, der wird ja ſchon immer ein wenig gemault haben, und hoffentlich vom Mau⸗ len zur Tat des eigenhändigen Herunterkratzens ge⸗ ſchritten ſein. Aber außerdem kleben die Dinge, die nun allmählich eine verblichen⸗ſchmutziggraue Farbe annehmen, überall an privaten und öffentlichen Ge⸗ bäuden, wo der Inſtanzenweg zur reinigenden Warmwaſſertat nicht ſo kurz iſt, ſie kleben an Licht⸗ maſten und an Gittern und Papierſammelkörben, und überall ſchauen wir eilend⸗nervöſen Paſſanten hin, äugen und linſen, und denken: Aha, wieder was Neues bei den trefflich⸗-aktiven Pimpfen...! Und wenn man das zehnmal für die Katz getan hat, dann kriegt man eine Wut. Daß es im Stadtbild ſcheußlich ausſieht, und den Fremdenverkehr und das Anſehen von Mannheim, Stadt der Reinlichkeit und Schneebeſeitigungsrekord⸗ halterin, mit nichten hebt, bemerken wir nur im Vorbeigehen, denn das weiß ja jeder. N Und nun hoffen wir, daß in kommenden Mild⸗ wettertagen die Pimpfe ſich mit Eimern und Warm⸗ waſſer bewaffnen, und ihre Werbehinterlaſſenſchaf⸗ ten mit Kraft und hausfraulichem Geſchick wieder entfernen. Denn ſonſt ſehen wir Wolken am Hori⸗ zont. Der Innenſtaoͤtſtamm, der movaliſch die Laſt dieſer verunzierenden Plakatreſte zu tragen hat, daran aber ganz unſchuldig iſt, müßte zu Kriegs⸗ maßnahmen gegen Neckar⸗ und Oſtſtadt aufgerufen werden. Mögen Verſtändoͤnis und Einſicht, vaterſtädtiſcher Stolz und ſtamm⸗ und bannverwandte Verträglich⸗ keit uns vor ſolchen Konflikten mit unabſehbaren Folgen bewahren! D Weihnachtsurlaub für Arbeiter der Weſlbbefeſtie ung verlängert Der Generaltuſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen, Abteilung Wiesbaden, gibt für die Arbeiter des Bauvorhabens der Weſtbefeſtigung bekannt: Die Rückfahrt der Urlauberſonderzüge wird wegen des Froſtwetters um vier Tage verſchoben. Wer alſo am 2. Januar abfahren ſollte, fährt erſt am 6. Januar, wer am 3. Jauuar abfahren ſollte, fährt erſt am 7. Jannar. Die Uhrzeiten und Bahnhöfe bleiben die gleichen. Dieſe Regelung betrifft nur die Arbeiter, welche mit Son derzügen fahren. Die für den Weihnachtsurlanb bezahlte Ausfall⸗ beihilfe wird auch für den verlängerten Urlaub ge⸗ währt. Die Auszahlung erfolgt nach Eintreffen auf der Bauſtelle. a „Kracherlin“ verboten Das Polizeipräsidium gibt bekannt: „Es wird darauf hingewieſen, daß nach dem Ge⸗ ſetz über Phosphorzündwaren vom 10. Mai 1903 Zündwaren, die unter Verwendung von weißem oder gelbem Phosphor hergeſtellt ſind, nicht gewerbsmäßig feilgehalten, verkauft oder ſonſt in Verkehr gebracht werden dürfen. Hierunter fallen insbeſondere die Knallplatten, auch„Radauplätzchen“ oder„Kracher⸗ lin“ genaunt. Nur mit Schneeketten über die Alpen vaßen * Wochenbericht der DDAC⸗Gauuebenſtelle a Deutſches Reich: Achenpaß, Aflenzer Seeberg, Arl⸗ berg, Brenner, Fernpaß, Flexen, Iſelsberg, Kärt⸗ ner Seeberg,(Verwehungen), Katſchberg(Verwe⸗ hungen), Lueg, Niederalpl, Packſtraße, Pötſchen (Verwehungen), Präbichl, Pyhrn, Radſtädter, Tauern (Verwehungen), Reſchen(Verwehungen), Sem⸗ mering, Strub, Stubalpe, Thurn, Triebener Tauern (Verwehungen), Wurzen(Verwehungen), Zirler Berg. Die Talſtraßen in Tirol ſind leicht verſchneit und werden geräumt, mit Ketten gut paſſierbar. Schweiz: Brünig, Faucille, Jaun, Julier, Lenzer⸗ heide, Maloja, Mollendruz, Montets, Morgins, Moſſes Ofen, Wolfgang. Die Zufahrt nach Aroſa und Davos ſowie die Straße durch das Engaoͤin iſt ebenfalls mit Schneeketten befahrbar. ö Italien: Andalo, Aprica, Brenner, Cimabanche, Fugazze, Karer, Mendel, Reſchen(Verwehungen), Rolle, S. Angelo, Tre Croei. a Sämtliche übrigen Alpenpäſſe ſind geſchloſſen Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 604 N 5 — Mannlelm im Jalae 1936 Ein Rückblick auf die wichtigsten Geschehnisse Das Minterhilfswerk Als am 9. Oktober in einer Feierſtunde Kreis⸗ amtsleiter Eckert den Rechenſchaftsbericht über das Winterhilfswerk 1937/38 und die ſegensreichen Leiſtungen der NS⸗Volkswohlfahrt erſtattet hatte, ſchieden alle unter dem, Eindruck der anfeuernden Ausführungen des Kreisleiters Schneider bei der Eröffnung des WH W 1938/39 mit dem feſten Vor⸗ ſatz, die ganze Kraft dafür einzuſetzen, daß das Ge⸗ ſamterträgnis das vorjährige überſteige. Inzwiſchen hat ſich bereits gezeigt, daß der an die geſamte Be⸗ völkerung gerichtete Appell, die Gebefreudigkeit den erhöhten Anforderungen, die durch die Angliederung der Oſtmark und des Sudetenlandes erwachſen, ent⸗ ſprechend zu ſteigern, auf fruchtbaren Boden gefallen iſt. Die erſte Eintopfſammlung im Kreis Mannheim erbrachte mit 46611 Mark nahezu 10 000 Mark mehr als im Vorjahre, bei den Straßen⸗ ſammlungen wurden nicht nur alle Abzeichen raſch abgeſetzt, auch am„Tag der Nationalen Soli⸗ darität“ ließ die Gebefreudigkeit nichts zu wünſchen übrig, obwohl der Spende keine Gegenleiſtung gegen⸗ überſtand. Ferner herrſchte zum beliebten WSH W⸗ Feſt im Roſengarten am 3. und 4. Dezember wieder ein ſo gewaltiger Andrang, daß vor allem am Sams⸗ tag trotz der erhöhten Eintrittspreiſe die bekannte Stecknadel nicht zur Erde fallen konnte. Ebenſo iſt noch in friſcher Erinnerung die reiche Wildſpende der Jägerſchaft des Kreiſes Mannheim, die bei dem originellen Aufzug am Abend des 17. Dezember vom Schloß zum Marktplatz ſo augenfällig in Er⸗ ſcheinung trat, daß man die Ueberzeugung ins neue Jahr hinübernehmen darf, daß in den kommenden Monaten niemand im Großdeutſchen Reich hungern und frieren wird. Die Volksweihnachts⸗ feiern der Parteiortsgruppen am 23. Dezember mit der Großbeſcherung im Nibelungenſaal haben zudem vor Augen geführt, daß am hinter uns liegen⸗ den Feſt kein Bedürftiger vergeſſen wurde. Gäſte aus der Oſtmark Die ſpontane Freudenkundgebung, die ſich am 12. März unter dem Eindruck der nationalſozialiſti⸗ ſchen Erhebung in Oeſterreich durch einen impoſan⸗ ten Fackelzug der Parteigliederungen vom Meß⸗ platz zum Waſſerturm und nach der Anſprache des Innenminiſters Pflaumer zum Schloß äußerte, war der Auftakt zu dem glänzenden Erfolg des Auf⸗ rufes des Gauleiters, der innerhalb 24 Stunden die Anmeldung von 3000 Freiplätzen für öſter⸗ reichiſche Kinder in Baden zur Folge hatte. Bereits am 1. April trafen 200 kleine Salzburger und Salz⸗ burgerinnen im Mannheimer Hauptbahnhof ein. Nach herzlicher Begrüßung durch Gauamtsleiter Dinkel im Namen des Gaues und durch Abord⸗ nungen der HJ und des BDM wurden die Kinder zur NSV⸗Küche in R5 zu einem Frühſtück geleitet, um dann den Pflegeeltern in Mannheim und im Kreisgebiet übergeben zu werden. Am 7. April tra⸗ fen weitere 180 öſterreichiſche Kinder zu mehrwöchi⸗ gem Aufenthalt hier ein. Diesmal begrüßte Kreis⸗ leiter Schneider die jugendlichen Gäſte aus der Oſtmark, die wie der erſte Transport ſo liebevoll aufgenommen wurden, daß der Abſchied am 19. Juni ſehr tränenreich ausfiel. Viele Tauſende begrüßten am 26. März auch die hundert öſterreichiſchen Arbeitskame⸗ raden, die auf der Omnibusfahrt nach Saarbrücken unſere Stadt berührten, auf das herzlichſte. Die Kundgebung tiefſter Verbundenheit mit den Brü⸗ dern aus der Oſtmark erreichte ihren Höhepunkt, als Kreisobmann Schnerr vor dem Roſengarten die Gäſte im Namen aller Schaffenden der Stadt Mann⸗ heim willkommen hieß. Bei einem Eſſen im Roſen⸗ gartenreſtaurant hielten Kreisleiter Schneider und Oberbürgermeiſter Renninger herzliche An⸗ ſprachen. Wie ſich ſpäter zeigte, hat der Mannheimer Empfang in der Oſtmark den ſtärkſten Widerhall ge⸗ funden, zumal die Gäſte, darunter eine Anzahl eße⸗ maliger Gewerkſchaftsführer, vor der Volksabſtim⸗ mung am 10. April unter den überwältigenden Eindrücken ihrer Fahrt in die Weſtmark ſich be⸗ geiſtert zum Führer bekannten. Reichsluftſchutzbund und Rotes Kreuz Die Beſtrebungen des Reichsluftſchutzbundes traten in der Reichsluftſchutzwoche, die in ganz Deutſchland in den Tagen vom 13. bis 18. Junt die freiwilligen Helfer und Helferinnen mobiliſierte, in Mannheim in zwei Veranſtaltungen in Erſchei⸗ nung. Im Rahmen des Reichsjugend⸗Luftſchutztages wurden am 15. Juni in den Schulen Luftſchutz⸗ übungen durchgeführt. Der Abend brachte auf dem Meßplatz eine Kundgebung, bei der zum erſten Male in der Oeffentlichkeit Teilvorführungen der neuen Ausbildungsmethode im Luftſchutz gezeigt wurden. Am Vortage fand ein Appell der Amtsträgerinnen der Ortsgruppe Mannheim des Reichsluftſchutz⸗ bundes mit Anſprachen des Ortsgruppenführers Baumann und der Kreisſtellenleiterin des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes, Frau Schuhmacher, ſtatt. Das goldene Jubiläum der Bereitſchaft J des Deutſchen Roten Kreuzes wurde Anfang Juni mit Feſtkonzert im Friedrichspark und Feſtappell auf dem Marktplatz mit anſchließen⸗ dem Werbemarſch zum Waſſerturm, wo der Vertre⸗ ter des Landesführers, Oberſt a. D. Schröder, Darmſtadt, den Vorbeimarſch abnahm, begangen. Ende September traten die männliche Bereitſchaft J und die weiblichen Bereitſchaften Mannheim J und I im Rahmen der Werbewoche des Deutſchen Roten Kreuzes zu einem Werbemarſch an, dem ein Vor⸗ tragsabend und eine Schauübung auf Marktplatz folgten. Ein bunter Kranz von Veranſtaltungen An die Spitze der mannigfaltigen ſonſtigen Ver⸗ anſtaltungen im Jahresablauf ſtellen wir diesmal das„Mannheimer Herbſtfeſt bei Kö“, das in den Tagen vom 17. bis einſchließlich 25. Sep⸗ tember infolge des günſtigen Wetters und der abwechſlungsreichen Darbietungen von über 100 000 Perſonen beſucht wurde. Der alle Erwartungen übertreffende Erfolg wird die Kreisleitung in der Abſicht beſtärken, das Volksfeſt, das die Sommer⸗ feſte der einzelnen, Ortsgruppen erſetzen ſoll, zu einer ſtändigen Einrichtung zu machen. Und nun⸗ mehr zählen wir die bemerkenswerteſten Begeben⸗ heiten oer Reihe nach auf. Feier des 50jährigen Beſtehens der„Herberge zur Heimat“, des heutigen Reichswandererheimes. — Einweihung des Verwaltungsgebäudes des Ver⸗ kehrsflughafens Mannheim⸗Neuoſtheim durch Eut⸗ hüllung einer in der Empfangshalle aufgeſtellten Führerbüſte.— Abſchluß des Schaufenſter⸗ wettbewerbes durch einen Schlußappell im „Deutſchen Haus“ mit der Auszeichnung von 27 Teilnehmern und Teilnehmerinnen mit Ehrenurkun⸗ den für beſonders gute Leiſtungen.— Sommer⸗ tagszug der„Großen Karneval⸗Geſellſchaft Lin⸗ denhof“.— Großflugtag im Flughafen mit über 100 000 Zuſchauern.— Beſuch zweier Schnellbvote der SA⸗Marine.— Am„Tag des deutſchen Liedes“: Kundgebung von über tauſend Sängern am Waſſer⸗ turm.— Feier des 75jährigen Beſtehens der Eli⸗ ſabethſchule mit Feſtakt im Muſenſaal und Wiederſehensfeier im Nibelungenſaal.— Beſuch der Leobener Sänger: Konzert mit geſelligem Beiſammenſein im Nibelungenſaal und Abſchieds⸗ abend im Friedrichspark.— Begrüßung von 400 Teilnehmern am Berliner 22. Internationalen Wärt⸗ deere eee. Belriebsordnung als Ein Appell an die Velriebsführer im Kreiſe Mannheim Die Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront hat dieſer Tage an alle Betriebs⸗ führer im Kreis Mannheim eine kleine Druckſchrift über„Weſen und Inhalt der Betriebs⸗ orönung“ geſandt. Zweck dieſer Maßnahme iſt, im Anſchluß an die in den letzten Monaten durch⸗ geführte Aufklärungsarbeit den Betriebsführer An⸗ regungen zu geben, in welcher Weiſe ſie das nationar⸗ ſozialiſtiſche Gedankengut in den Betriebsoroͤnungen zum Ausdruck bringen können. Die Broſchüre iſt das Ergebnis einer Arbeitsgemeinſchaft der Arbeitskam⸗ mer des Gaues Halle Merſeburg. Die Schrift ſoll weder eine„Muſter⸗ Betriebsordnung“ noch ein „Rechtskommentar“ ſein,„dagegen will ſte durch eine Darſtellung von Möglichkeiten auf eine Wandlung der hauptſächlichſt noch vorhandenen Mängel hinwir⸗ ken“. An einer Stelle der Schrift heißt es einmal: „Das Geſetz zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit enthält nur die Grundzüge der Neuordnung der Arbeit, ohne ihrer endgül⸗ tigen rechtlichen Entwicklung vor zu⸗ greifen. Der Betriebsordnung fällt im Rahmen dieſer Entwicklung die weſentliche Aufgabe zu, rechts ſchöpferiſch mitzuwirken und damit Ausgangspunkt eines blut⸗ und artgebundenen Ge⸗ meinſchaftsrechts zu werden. Viele Betriebsordnun⸗ nungen haben bereits neue Wege gewieſen, die ihre Beachtung in der Rechtſprechung und im Rechts⸗ chrifttum gefunden haben.“ Die Betriebsordnung iſt damit Wegbereiter eines neuen deutſchen Sozial⸗ rechts. Hierin liegt die überragende Bedeutung der Entſcheidung, die in die neben Familie und Ge⸗ meinde ſtehende Urzelle„Betrieb“ unſeres Volkes gelegt iſt.. f 9 Die Betriebsorödnungen, die heute noch beſtehen, ſtammen vielfach aus der Zeit der erſtmaligen Auf⸗ ſtellung der Betriebsordnung, die bis zum 1. Okto⸗ Dokument des Fortſchritts! ber 1034 zu erfolgen hatte, und tragen damit auch die Züge der damaligen Unvollkommenheit des volks⸗ und betriebsgemeinſchaftlichen Denkens ihrer Verfaſſer. Das will die DAcß nunmehr überwinden, wobei ſie von folgender Ueberlegung ausgeht: Wie das Arbeitsleben ſtändig in Bewegung iſt, ſo hat auch die Betriebsordnung, in der es eine ſchriftlich feſtgelegte Regelung im Betrieb erfährt, ſtets mit ihm Schritt zu halten. Sie iſt kein feſtſtehen⸗ des Gebilde, vielmehr das Dokument für den ſozialen und wirtſchaftlichen Fort⸗ ſchritt im Betrieb. Es genügt deshalb nicht, ſie einmal erlaſſen zu haben, ſondern ſie muß da u⸗ ernd überprüft werden und dem Leiſtungsſtand des Unternehmens entſprechen. betriebliche Sozialgeſtaltung mit dem Ziel einer Erhöhung der Wirtſchafftichkeit zu einem jederzeit lebendigen Bild nationalſozialiſtiſcher Arbeitspolitik formen.. Nach grundſätzlichen Vorbemerkungen über die überragende Bedeutung der dem Betriebsführer übertragenen Aufgabe(„Er muß ſich als erſter Ar⸗ beiter im Betrieb und treueſter Diener der Ge⸗ meinſchaft fühlen“) geht die Schrift ſehr ins ein⸗ zelne, ohne aber einen ſtarren Rahmen für die in⸗ haltliche Geſtaltung der Betriebsordnung aufrichten zu wollen. Sie gibt beiſpielsweiſe praktiſche An⸗ regungen darüber, wie in der Betriebsordnung der Begriff des gerechten Lohnes fixiert werden kann, was über die Urlaubsregelung, über jugendliche und weibliche Gefolgſchaftsmitglieder, über das Verhalten im Betrieb, über Bußen, über Unfallverhütung uſw. feſtgelegt werden ſollte. 7555 a a Die Broſchüre verdient die ſtärkſte Beachtung durch die Betriebsführer, denn bei ihnen, den„Ge⸗ ſetzgebern ihres Betriebes“, liegt die Entſcheidung über die Geſtaltung des betriebsgeminſchaftlichen Lebens— eine Entſcheidung, die natlonalpolitiſch von allergrößtem Gewicht iſt. dr. W. th. So ſoll ſich die ſchaftskurſus durch Oberbürgermeiſter Renninger im Muſenſaal.— Silbernes Jubiläum der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn. Erſte Großweranſtaltung der Mann⸗ heimer Werbe⸗Gemeinſchaft: Modenſchau im Nibe⸗ lungenſaal.— Ehrung von elf Jubilaren der Muſi⸗ kaliſchen Akademie des Nationaltheater-Orcheſters und Philharmoniſchen Vereins im Rahmen eines Kameradſchaftsabends.— Eröffnung der Volks⸗ bildungsſtättle durch Kreisleiter Schneider.— Feier des fünften Köoͤß⸗ Jahrestages mit Ehrung der Gau⸗ und Kreisſieger im Betriebsſport⸗ kampf durch Kreisobmann Schnerr. Einzug des Weihnachtsmannes unter dem Jubel der Zuſchauer⸗ maſſen. Karneval Neujahrstag: Umzug der Elferräte der drei Karnevalgeſellſchaften mit den Garden zur Beglück⸗ wünſchung des Kreisleiters, des Oberbürgermeiſters und des Polizeipräſidenten.— 5. Februar: Erſter ſtädtiſcher Maskenball im Roſengarten.— 6. Fe⸗ bruar: Feuerio⸗ Jubiläums ⸗ Sitzung mit Pro⸗ klamation des Prinzen Bert I.— 20. Februar: Prunkſitzung der„Fröhlich Pfalz“ mit Proklamation der Prinzeſſin Lucia IJ. im Nibelungenſaal.— 26. Februar: Zweiter ſtädtiſcher Maskenball im Roſengarten. Einholung der Garderekruten.— Faſchingsſonntag, dem 27. Februar: Empfang des Prinzenpaares am Rhein vorland. Zwei Kilometer langer Jubiläums⸗ Karnevalszug.— Roſenmontag: Kindermaskenzug.— Faſchingsdienstag: Kappen⸗ fahrt der Elferräte unter Begleitung der Garden. Köcß⸗Kehraus im Roſengarten. 26. März: „Weißer Ball“ des„Feuerio“ mit der Ernennung zahlreicher Mitglieder und Mitarbeiter zu Ehren⸗ mitgliedern. Großbrände Glücklicherweiſe haben wir nur von vier Groß⸗ bränden zu berichten, die ſich im Laufe des Jahres ereigneten. Am 24. Juni brach im Hobelwerk Mohr am Verbindungskanal ein Brand aus, der Holzbauten auf einem Raum von etwa 160 Geviert⸗ meter vernichtete. Am 25. Auguſt wurde ein großer Teil der Schreinerei der Heinrich Lanz A G. eingeäſchert. Außer ſämtlichen Löſchzügen der Be⸗ vufsfeuerwehr beteiligten ſich an der ſehr ſchwierigen Bekämpfung des Brandes das Stadtbataillon der Freiwilligen Feuerwehr, drei Fabrikwehren und ein Löſchzug der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr. Am 25. Oktober wurde wieder die Alarmſtufe„Groß⸗ feuer“ gegeben, weil im Kohlenmahlwerk der Groß⸗ handlung Wilhelm Uebel in der Diffenéſtraße durch eine Exploſion ein Brand ausgebrochen war. Der hoffentlich letzte Großbrand des Jahres zer⸗ ſtörte am Tag nach Weihnachten den Förder⸗ turm der Badiſchen Düngerwerke in Rheinau. 5 Bei dem Fahrſtuhlunglück im Kaufhaus Vollmer am 28. Oktober wurden ſieben Perſonen ſchwer ver⸗ letzt, von denen die Kaſſiererin Johanna Sator bald darauf verſchieden iſt. Im Juli erkranken kurz hintereinander im Neckar drei Knaben im Alten von 4, 10 und 11 Jahren. Der Zug des Todes Im Laufe des Jahres ſind u. a. folgende bekannte Perſönlichkeiten verſchieden: Direktor i. R. Fritz Jander.— Kammerſänger Hans Bahling.— Eiſen⸗ bahndirektor i. R. Eugen Rank.— Oberverwal⸗ tungsrat Dr. Carl Zeiler.— Reichsbankdirektor i. R. Henry Boldt.— Architekt Wilhelm Bergbold. — Bankdirektor i. R. Hans Wolfgang Vogelgeſang. — Direktor Philipp Ploch, Leiter der Zweigſtelle Mannheim der Karlsruher Landesbank für Haus⸗ und Grundbeſitz.— Ratsherr Hermann Dolt.— Der älteſte Mannheimer, ehemaliger Zim⸗ meiſter Georg Lutz, Altveteran von 1866 und 1870 bis 1871, im Alter von nahezu 94 Jahren.— Karl Schweyer, Gründer der Firma Karl Schweyer AG, Mannheim⸗Ludwigshafen.— Direktor Conrad Nuf⸗ ſelt, Mitgründer und Betriebsführer der Mann⸗ heimer Malzfabrik Mannheim⸗Käfertal.— Fritz Kraiker, Abteilungsleiter der Fa. Engelhorn& Sturm.— Baumeiſter Philipp Henninger, Gründer und Geſchäftsführer der Fa. Henninger 8. Co.— Weingroßhändler Eduard Weickum.— Hermann Schmitt, Hauptmann im Stabe der 33. Dipiſion.— Carl Leitzig, Proſuriſt der Eichbaum ⸗Warger⸗Braue⸗ reien Acc.— Dipl.⸗Ing. Rudolf Mülthaler, Ober⸗ ingenieur der Strebelwerk Gmb.— Ingenieur Fritz Held, Seniorpräſident des Allgemeinen Schnau⸗ ferl⸗Clubs.— Joſef Scharnagl, Teilhaber der Fa. Scharnagl& Horr.—/ Oberſchalrführer Karl Roth, Hauptſtellenleiter im Kreispropagandaamt.— Pro⸗ feſſor Franz Vogt.— Architekt Auguſt Ludwig, Be⸗ triebsführer der Fa. F.& A. Ludwig.— Oberinge⸗ nieur Carl E. Bickes, Leiter des Konſtruktions⸗ büros für Erntemaſchinen der Heinrich Lanz Mann⸗ heim AG.— Oberingenieur Julius Doll, Prokuriſt der Fa. Joſeph Vögele AG.— Verwaltungsdirektor i. R. Robert Hachmann.— Fritz Grune, Geſchäfts⸗ führer der Betriebskrankenkaſſe der Mannheimer Maſchinenfabrük Mohr kx Federhaff A.— Bau⸗ Neue Mauuheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dezember 1938 Am Samstag, dem 31. Dezember erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“, und zwar gegen 12 Uhr. Unſere Anzeigen⸗, Bezugs⸗ und Offerten⸗ ſchalter bleiben am Samstag bis 1 Uhr geöffnet. i Wir bitten, Anzeigen für dieſe Aus⸗ gabe bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags auf⸗ zugeben. unternehmer Heinrich Franz.— Dr. Karl Orth.— Oberingenieur und Prokuriſt i. R. Frantz Sattel⸗ meier, es Gefolgſchaſtsmitglied der Fa. dienſtä Joſeph Vögele Ach.— Dr. Hermann Bröſamlen, Direktor der Fa. Bopp& Reuther.— Friedrich Bauer, Inhaber der Fa. Raumkunſt Hermann Bauer.— Friedrich Winter im Ruheſtand lebender langjähriger Direktor der Eichbaum⸗Werger⸗Braue⸗ reien.— Gärtnereibeſitzer Georg Karcher.— Dr. Fritz Funk, Mitgründer und Geſtalter des Brown⸗ Boperi⸗Konzerns, Mitglied des Aufſichtsrates der Brown, Boveri& Cie. AG., Mannheim.— Architekt Richard Waldſchütz. Fabrikant Friedrich Bing alt, Gründer der Beſen⸗ und Bürſtenfabrik Fried⸗ rich Bing in Necka vau.— Obertelegrapheninſpektor Jakob Silber.— Motorbootunternehmer Friedrich Adler.— Ludwig Paul, Baumeiſter der Fa. F.& A. Dudwig.— Metzgermeiſter Guſtav Ohnsmann.— Otto Klang, Geſchäftsführer der Kaufhaus Hanſa Ach.— Auguſt Itſchner, langjähriger Leiter der Depoſitenkaſſe Heidelberger Straße der Deutſchen Bank, Filiale Mannheim. Sch. Das Flügelrad“ ehrte verdiente Sänger Schlichte Feierſtunde der Eiſenbahnſänger Das Mannheimer„Flügelrad“ veranſtaltete in den Sälen des Ballhauſes eine ſchlichte Familien⸗ feter mit der Ehrung verdienter Sängerkameraden im Mittelpunkt. Vereinsführer Nelſon betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß das deutſche Lied die Gemeinſchaft feſtigt, daß jeder Sänger in der Pflege des deutſchen Liedes die Liebe zu Heimat und Volk bekundet. Die Eiſenbahner haben im Flügelrad eine Gemeinſchaftsſtätte, dort finden ſie Erholung und Erbauung im deutſchen Liedgut. Vier per⸗ diente Sänger konnten durch den Sängerkreis⸗ führer Hügel für 40 Jahre und 25 Jahre aktive Mitgliedſchaft geehrt werden. Es erhielten Georg Hock und Ferdinand Hager das goldene Ehren⸗ zeichen und Franz Späth und Georg Martin die ſilberne Sängernadel. Sängerkreisführer Hügel ſtellte dieſe Sänger als Vorbild für jeden Sänger hin. Das Flügelrad darf ſich freuen, nicht nur einen guten Stamm von Sängern zu haben, es iſt einer der wenigen Vereine, die Nachwuchs erhalten. Der Moc„Flügelrad“ hat die ſchöne Aufgabe, in der Mannheimer großen Betriebsgemeinſchaft der Eiſenbahnerverwaltung durch ſeine Liedvorträge die Kameradſchaftsabende ſtimmungsvoll zu geſtalten, dafür wurde dem Vereinsführer Anerkennung aus⸗ geſprochen. In dem unterhaltenden Teil kam der Chor mit mehreven Liedern zu Gehör. Chormeiſter Gin d (Plankſtadt) verſteht ſeine Sänger zu ſchulen und den Liedvorträgen eine gute Wiedergabe zu ſichern. Es kamen Werke von Stürmer, Kreutzer, W. v. Baußnern, Fr. Silcher und Clemens zur Darbie⸗ tung, die herzlichen Beifall fanden. Sänger Peter Kvug erfreute mit einem Baßſolo. Homann⸗ Webau mit ſeinen Muſikern ſorgte für ſtim⸗ mungsvolle Umrahmung Am zweiten Weihnachtsfetertag fanden ſich die Mitglieder des Reichsbahnchores in ihrem Sängerheim„Zum Platz'l“ ein, um Rückſchau und Ausblick zu halten. Stellvertretender Vereinsführer Karl Sturm ſprach über Sängerdiſziplin. Für treue Dienſte zum deutſchen Lied konnten hier die Sänger Schwarzmeier. Schramm und Hennrich aus⸗ gezeichnet werden. Ehrenchormeiſter Fritz Wenger, der ſchon über 3 Jahre dem Verein als Dirigent vorſtand dirigierte einige friſchgeſungene Lieder. Daß der Humor zu ſeinem Recht kam, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, dafür ſorgte Gg. Dörſam. Zentrale Waſſerverſorgungsanlagen auf dem Lande Infolge des Mangels an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften hat der Bau zentraler Waſſerverſor⸗ gungsanlagen auf dem Lande ſtark an Bedeutung gewonnen. Die Errichtung wird aber erſchwert, wenn die einzelnen Betriebe einer geſchloſſenen Orxtsanlage Einzelanlagen bauen laſſen. Der Reichsernährungs miniſter erſucht die nachgeordneſen Behörden, darauf hinzuwirken, daß dem Bau zen⸗ tralex Anlagen nicht durch Einzelanlagen vor⸗ gegriffen wird. Zum Jahręswecnſel! „* J , 2 2 — S Die NC⸗Nechlsbetreuungsſtelle hült Nlickſchau Eine ſegensreiche Einrichtung für Mannheims Minderbemittelte— Das Wo und Wie der Rechtsbetreuung— Jahlen ſprechen für ſich Im Auftrag des Gaurechtsamtes und des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Rechtswahrerbundes hat Bezirks⸗ leiter Rechtsanwalt Dr. Ludwigs im April 1934 in Mannheim und in ganz Baden die Errichtung der NeS⸗Rechtsbetreuungsſtellen durchgeführt. Wie im ganzen Reich, ſo leiſtet die NS⸗Rechtsberatungsſtelle in Mannheim in vorbildlicher Tätigkeit ihren Dienſt am deutſchen Volk. Das Vertrauen, das die Volks⸗ genoſſen den NS⸗Rechtsberatungsſtellen entgegen⸗ bringt, entſpricht durchaus der hohen Wertſchätzung unſerer deutſchen Rechtsanwälte im Rechtsberatungs⸗ odienſt. Das Jahresende iſt willkommener Anlaß, der Tätigkeit dieſer ſozialen Einrichtung zu gedenken und darüber Aufſchluß zu geben, was diefes vom nationalſozialiſtiſchen Geiſt getragene Werk in den fünf Jahren geleiſtet hat. Die NS⸗Rechtsberatung iſt volkstümlich Jeder Volksgenoſſe, der unbemittelt iſt, hat Anſpruch auf Betreuung. In Mannheim finden im Lanbgericht, Schloß linker Flügel, im Anwaltszim⸗ mer Nr. 246 jeden Dienstag und Donnerstag nach⸗ mittags von 15—17 Uhr Sprechſtunden ſtatt, in welchen die Ratſuchenden von den Rechtsanwälten des Mannheimer Bezirks ehrenamtlich unent⸗ geltlich beraten und in beſonderen Fällen auch vor Gericht und anderen Spruchſtellen vertreten werden. Anſpruch auf Rechtsbetreuung haben alle dieſenigen Volksgenoſſen ohne Unterſchied, welche tatſächlich nicht in der Lage ſind, einen Rechts⸗ anwalt zu bezahlen. Wichtig iſt auch zu wiſſen, daß die NS⸗Rechtsbetreuungsſtelle dem Ratſuchenden verweigert werden kann, wenn dieſer ſich offen⸗ bar als un würdig erweiſt, oder ſonſt ein Miß⸗ brauch vorliegt, insbeſondere wenn gewohnheits⸗ mäßige Querulanten als Rechtſuchende er⸗ ſcheinen. Jeder Volksgenoſſe, der die NS⸗Rechts⸗ betreuungsſtelle in Mannheim aufſucht, muß unauf⸗ gefordert dem dienſttuenden Rechtsanwalt den Nachweis über ſeine Unbemitteltheit erbringen. Als Ausweis ſind mitzubringen: Stempelkarte, Unter⸗ ſtützungskarte vom Arbeits⸗ oder Fürſorgeamt, Be⸗ ſcheinigung über Lohn oder Gehalt, Vermögensnach⸗ weis, Rentenbeſcheid. Wer in der Lage iſt, auf eigene Koſten die Dienſte eines Rechtsanwaltes zu beanſpruchen, hat keinen Anſpruch auf koſtenloſe Beratung. Anſpruch auf Rechtsbetreuung haben auch alle Auslandsdeutſchen ohne Rückſicht auf ihre Staatszugehörigkeit, ſoweit ſie unbemittelt ſind und blutmäßig zum deutſchen Volke gehören. Arbeitsbereich der Rechtsbetreuungsſtellen Die Betreuung umfaßt die Erteilung von Rechtsauskünften, mündlichen und ſchrift⸗ lichen Beratungen, Auſertigungen von Schriftſtücken, ſoſbſe notfalls auch ehrenamtliche Durchführung pon Rechtsſtreitigkeiten vor den Gerichten, nicht dagegen das Auftreten eines Verteidigers vor Gericht! In dieſen Fällen werden Offizialverteidiger vom Ge⸗ richt geſtellt. Stellt ſich heraus, daß es unmöglich iſt, die Angelegenheit alsbald zu erledigen, wird viel⸗ mehr eine wiederholte Bearbeitung erforderlich oder iſt ein Rechtsſtreit unvermeidlich, ſo wird der rat⸗ ſuchende Volksgenoſſe an die Kanzlei eines Rechts⸗ anwaltes verwieſen. Hervorzuheben iſt noch, daß die Bearbeitung arbeits rechtlicher und ſozialer Fragen nicht in das Aufgabengebiet der Betreuungsſtelle fällt. Durch Erlaß des Reichs⸗ juſttzminiſters vom 26. Mai 1994 ſind die NS⸗Rechts⸗ betreuungsſtellen auch als Güteſtellen im Sinne des 8 495a der Zivilprozeßordnung anerkannt worden. Damit iſt die Möglichkeit geſchaffen, Strei⸗ tigkeiten, in gütlicher Ausſprache durch Vergleich aus der Welt zu ſchaffen, ſo daß die Inanſpruch⸗ nahme eines Gerichtes nicht mehr erforderlich iſt. Neben den NS⸗Rechtsberatungsſtellen beſtehen in einzelnen der NSDAP angeſchloſſenen Verbänden und bei einigen Organiſationen noch beſondere Rechtsberatungsſtellen, deren Tätigkeit aber auf be⸗ ſtimmte Rechtsgebiete beſchränkt iſt. Die Deutſche Arbeitsfront übernimmt in arbeits⸗ und ſozialrechtlichen Fragen die Beratung, die NS⸗Volkswohlfahrt in Wohlfahrts⸗ und Fürſorgerecht, die Nationalſozialiſtiſche Krieger⸗ hinterbliebenen⸗ und Kriegsbeſchädigtenrechte wer⸗ den vom Verband der Krlegsopferperſor⸗ gung betreut und der Reichsverband des Deutſchen Handwerks übernimmt die Beratung in hand⸗ werklichen Angelegenheiten. Zahlen ſprechen für die Erfolge In Baden ſind 59 NS⸗Rechtsberatungsſtellen. In den Städten iſt die Inanſpruchnahme ſtärker als auf dem Lande. In Mannheim und im Be⸗ zirk einſchließlich Weinheim und Schwetzingen ſind in der NS⸗Rechtsberatungsſtelle folgende bemer⸗ benswerte Zahlen zuſammengeſtellt worden: Bei Gründung der Beratungsſtelle im Jahr 1934 wur⸗ den rund 1890, im Jahr 1935 rund 2290, im Jahr 1936 rund 2000, im Jahr 1937 rund 1860 und in die⸗ ſem Jahr rund 1630 unentgeltlich beraten. In Son⸗ derfällen erhielten 1934 rund 25, 1935 rund 90, 1936 rund 90, 1937 rund 95 und in dieſem Jahre rund 75 Volksgenoſſen entſprechenden Rat und Beiſtand. Die NS⸗Rechtsbetreuung hat alſo die Rechtsberatung und Vertretung der wirtſchaftlich Bedrängten, die vor der Machtergreifung durch den Nationalſozialis⸗ mus nur in kleinen Anſätzen vorhanden war, inner⸗ halb der erſten vier Jahre in einer ſtraff aufgezoge⸗ nen Organiſation neu, einheitlich, umfaſſend und gleichmäßig geſtaltet. Die im Nationalſozialiſtiſchen Rechtswaßhrerbund zuſammengeſchloſſene Rechtsanwaltſchaft fördert mit dieſer ehrenamtlichen Rechtsbetreuungstätigkeit eine gedeihliche Zuſammenarbeit ſowohl zwiſchen Volk und Gericht, als auch zwiſchen Volk und An⸗ walt. Jeder dem Nationalſozitaliſtiſchen Rechts⸗ wahrerbund angeſchloſſene Rechtsanwalt in Mann⸗ heim und im Bezirk Weinheim und Schwetzingen erachtet es als ſeine beſondere und vornehmſte Pflicht, für die NS⸗Rechtsbetreuungsſtelle tätig zu ſein. Die Gewähr für eine unbedingt ſorgfältige Bera⸗ tung iſt gegeben. Trage deshalb auch jeder deutſche Volksgenoſſe dazu bei, daß die NS⸗Rechtsberatungsſtelle in Mann⸗ heim zum Nutzen der Bedrängten und Minder⸗ bemittelten wirkſam ſein kann, in dem nur der dort Rat ſucht, der wirtſchaftlich unbedingt darauf angewieſen iſt. Tauſende von Volksgenoſſen haben auch in dieſem Jahre wieder vieles der NS⸗Rechts⸗ beratungsſtelle in Mannheim zu verdanken, die nach dem Willen unſeres Führers ein Beitrag zum Auf⸗ bau der Rechtsordnung und damit auch der groben Volksgemeinſchaft iſt, und die auch im neuen Jahr mit den gleichen Beſtrebungen arbeiten wird zur Förderung und Erhaltung des Rechtsfriedens. K. Qu. ———— Die Slreupflicht des Wegeunterhaltungspflichtigen Sie beſteht nur für Vürgerſteige und Straßenübergänge im Ortsgebiet Beim Fahrdamm iſt die Streupflicht eine Ausnahme Bei Verkehrsteilnehmern, insbeſondere bei Kraftfahrern, hört man immer wieder die Auffaſſung, daß bei Glätte die Straßen vom Wege⸗ unterhaltungspflichtigen geſtreut werden müßten, und zwar ſo, daß die gefahrloſe Benutzung der Straße möglich iſt. Mancher Kraftfahrer, der bei⸗ Unfällen infolge Glätte ſich damit glaubte tröſten zu können, daß die Stadt oder die Gemeinde„alles bezahlen“ müßte, hat peinliche Ueberraſchungen er⸗ lebt. Er mußte feſtſtellen, daß eine allgemeine Streupflicht für Straßen gar nicht be⸗ ſteht und daß er beſſer daran getan hätte, in ſeiner Fahrweiſe die Glätte zu berückſichtigen. Zur Streupflicht auf öffentlichen Straßen ſind einige hundert Urteile hoher und höchſter Gerichte ergangen, ein Zeichen dafür, daß es ſich bei dieſer Frage um eine ſolche von allgemeinem Intereſſe handelt. Eine reichs rechtliche Regelung auf dieſem Gebiete fehlt bisher, kann aber im Hin⸗ blick auf die Ausmaße des Verkehrs und zur Siche⸗ rung einer einheitlichen Handhabung als dringend notwendig angeſehen werden. Nach der Rechtsſpre⸗ chung laſſen ſich einige Grundſätze von allgemeiner Gültigkeit herousſtellen. Von einer allgemeinen Streupflicht kann mon nur hinſichtlich der Bürgerſteige und ſonſtigen Gehſteige reden, ferner bei Straßenübergängen u. dergl. innerhalb der geſchloſſenen Ortslage, ſoweit ſie für den Fußgängerverkehr benutzt werden. Dieſer Grundſatz findet jedoch keine ſtrenge Anwendung. So iſt z. B. auf Promenadenwegen die Streu⸗ pflicht verneint worden. Grundſätzlich muß der Fußgänger mit dem Vorhandenſein von Eis rech⸗ nen und ſelbſt ſein Augenmerk hierauf richten; ein vüllig gefahrloſer Zuſtand darf nicht vorausgeſetzt werden. Insbeſondere iſt auch zu beachten, daß ein gleichzeitiges Streuen an allen Stellen einfach un⸗ möglich iſt; ebenſo unmöglich iſt ein ſt än di⸗ ges Beſtreuen bei andauerndem Schnee⸗ fall. Es läßt ſich auch nicht vermeiden, daß bei un⸗ günſtigen Witterungsverhältuiſſen die getroffenen Streumaßnahmen in kurzer Zeit wieber nutzlos werden können. Es würde eine Ueberſpannung der den Straßenunterhaltungspflichtigen obliegen⸗ den Sorgfaltspflicht bedeuten, wollte man allgemein verlangen, daß ſie bei eintretendem Schneefall und Froſtwetter für eine völlig ungefährliche Benutzung der Straßen und Plätze einzuſtehen hätten. Strengere Anforderungen werden naturgemäß geſtellt, ſoweit nach landes rechtlichen Beſtimmungen den Anliegern die Streupflicht für Bürgerſteige ob⸗ liegt. Für die Fahrdämme beſteht— wie ſchon erwähnt— keine allgemeine Verpflichtung zu ihrer Beſtreuung. Hier kommt jedoch eine Streupflicht ausnahmsweiſe in Betracht, wenn außer⸗ gewöhnliche Verhältniſſe oder ein beſonderes Be⸗ dürfnis ſie bedingen. Das kann der Fall ſein an ſehr belebten und unerläßlichen Ueber⸗ gängen. Straßen außerhalb der Ortslage ſind grundſätzlich ausgeſchloſſen von der Streupflicht. Der Fahrdamm findet alſo hinſichtlich der Streu⸗ pflicht weniger Berückſichtigung als die Gehſteige. Während bei Gehſteigen die Streupflicht die Regel iſt, iſt ſie beim Fahrdamm die Ausnahme. Trotz⸗ dem wird man beobachten können, daß die Wege⸗ unterhaltungspflichtigen von ſich aus alles tun, um auch die Fahrdämme ſoweit wie möglich in ihren Streuplan einzubeziehen. Grundfätzlich muß aber der Benutzer der Fahrbahn mehr als der Fußgänger mit den Gefahren der Glätte rechnen und ſeine Fahrweiſe darauf einſtellen. Er macht die Rechnung ohne den Wirt, wenn er glaubt, im Falle eines Schadens einen Erfatzanſpruch zu haben. Auch dann, wenn eine Streupflicht der Wegeunterhaltungspflichtigen vorliegt, kann durch⸗ aus der Fall eintreten, daß keine Schadenserſatz⸗ pflicht beſteht. Mit einer gefahrfreien Benutzungs⸗ möglichkeit darf man auch hinſichtlich der Fahr⸗ dämme nicht rechnen. 5 — Die Inhaber Inseres Europd-Hlbums ethalten kostenlos ein Textblatt über Deutschland, das in den Europa, Atlas eingeheftet werden kann. Für den Monat Januar wird die Bezugsquittung auf der Rückseite die neueste Deutschlandkarte enthalten, die auf das Textblatt aufgeklebt wird. Unsere Trägerinnen nehmen gerne die Ubermittlung d. neuen Textblattes entgegen NEUE HANNREIHER ZEITIUNe 1 1 Filmrundſchau Palaſt⸗Theater: Nach Mexiko verſchleppt Man ſollte glauben, in amerikaniſchen Filmen ſind die Mexikaner lauter Böſewichte. Doch dem iſt hier nicht ſo. Die kaliforniſchen Gangſter, die Juwe⸗ len erbeuten, benehmen ſich auch jenſeits der Grenze ſchauderhaft, legen einen Verräter um, bringen eine Millionärstochter in ihre Gewalt, und wie man Löſegeld über Kurzwellenſender erpreßt und per Flugzeug abzuwerfen befiehlt,— das alles bekommt man genau vorgemacht. In dieſes Weſpenneſt der Uebeltäterei gerät der junge energiſche Kriminal⸗ reporter aus Los Angeles, er iſt einmal nicht ſo verrückt geraten wie die amerikaniſchen Kollegen ſonſt. Der Film, nach einem Roman von Charles Brackett, iſt mit ſeinen vielfach wechſelnden Schau⸗ plätzen von der Zeitungsredaktion auf die Hazlenda, vom Salon bis in die Wüſte, in ſeiner Art meiſter⸗ haft gemacht, wozu auch die deutſche Bearbeitung erfreulich beiträgt. Akim Tamiroff ſpielt wieder mit ſeiner gedehnt⸗geduldigen Art den eitlen, cheua⸗ lexesken Südländer, der aber nicht ohne Qualitäten iſt, wie ſich allmählich herausſtellt. George Mu r⸗ phy zeigt einen amüſanten und zielbewußten Re⸗ porter der ſich mit dem verwöhnt⸗eigenſinnigen Sportgirl(Gertrude Michael) herumſchlagen muß. Sämtliche Schurken ſind wunderbar. Die Verfilmung der komplizierten Handlung iſt raffiniert. Nicht im Cowboytempo, aber in jener mexikaniſchen Miſchung von Exploſivität und Paſſi⸗ ottät paſſiert doch allerlet, was das Herz ſchlagen mag: Schießerei, Schlägerei, Meſſerwerferei; immer von den lapidaren Reden Tamiroffs begleitet, dey einen ausgezeichneten deutſchen Sprecher gefunden hat. Die Kunſt des Regiſſeurs Harold Noung, einen Ueberfall, einen Fluchtverſuch langſam und ſicher vorzubereiten, von uns, den Zuſchauern aus realiſtiſch zu geſtalten, iſt unheimlich. Und wenn der Schluß nicht gerade originell iſt, ſo hat man ſich doch ganz gern an der Naſe herumführen laſſen, ſelbſt wenn einem ſchon lange etwas ſchwante. Im Neben programm Belehrendes über Hanfſamenbau in neu kultivierten deutſchen Nieder⸗ mooren und die Bearbeitung zu Seilen. Dazu viel ſchöne ruſſiſche Zigeunerlieder, geſungen und von Bunſchuk auf Cello geſpielt; und ſchließlich gute Bil⸗ der vom Angel⸗ und Schwimmſport an der Küſtg von Florida, Nord⸗Carolina, im Panama⸗Kanal. Erich Hunger, a Schönheit der Arbeit in der Schule Ein Muſterſchulſaal in Meißenheim NSG Karlsruhe, 29. Dez. Kürzlich übergab der Gauamtsleiter des Amtes für Erzieher, Pg. Gärt⸗ ner, der Gemeinde Meißenheim, Amt Lahr, in der er jahrelang als Hauptlehrer und Kreisleiter tätig geweſen war, den im Laufe des Jahres eingerich⸗ teten Muſterſchulſaal. Damit wollte er zum erſten Mal in ſeinem Gau die Forderung„Schönheit der Arbeit“ im Bereich der Schule verwirklichen. Der neue Schulraum iſt das Ergebnis einer im beſten Sinne nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsarbeit vnn Baurat Koch, Karlsruhe, Dozent Huppert und den Studenten ſeines Seminars an der Hochſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe mit den Handwerkern der Gemeinde Meißenheim und der Mafolika⸗ Manufaktur, Karlsruhe. Wer den hellen Raum be⸗ tritt, ſpürt, daß darin eine frohe und lebendige Ju⸗ gend erzogen werden kann. Ein künſtleriſcher Bild⸗ ſchmuck öffnet die Augen für das Schöne, ein Wand⸗ teppich mit Darſtellungen vom Tag der Nationalen Arbeit zieht die Aufmerkſamkeit auf ſich. Selbſt die. Dinge des Alltags werden durch die Kunſt geadelt: der praktiſch eingerichtete Arbeitstiſch des Lehrers und vor allem der herrliche Kacheloſen mit Motiven aus Meißenheim und ſeinem Bauernleben. Ueber der breiten Wandtafel grüßt das Führerbild von W Exener. Handbedruckte Vorhänge mit Vogek⸗ und Blumenmuſtern beleben weiter den Raum. * Kehl, 29. Dez. Im Alter von 72 Jahren ver⸗ ſtarb Generaloberarzt a.., Dr. med. Auguſt Schmith. Der Verſtorbene ſtammte von Schöll⸗ bronn bei Ettlingen. Im Jahre 1897 ließ er ſich hier als prakt. Arzt nieder und wurde während des Krieges Generalobevarzt. Dr. med. Schmith war Mitbegründer der früheren Sanitätskolonne Kehl, deren Führung er 40 Jahre innehatte. Erſt vor kurzer Zeit wurde ihm für feine Verdienſte um das Deutſche Rote Kreuz das Ehrenkreuz 1. Klaſſe des Deutſchen Roten Kreuzes verliehen. 1 7 28 Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe K Baden unter Markgraf Carl Friedrich: Als Folter und Leibeigenschaft endeten Anno 1746. * Karlsruhe, 29. Dez. Es ſind nun 200 Jahre, daß der Begründer der Reſidenzſtadt Karlsruhe, der Markgraf Carl Wil⸗ helm von Baden⸗Durlach, die Augen ſchloß. Carl Friedrich, ſein Enkel und Nachfolger, war damals 9 Jahre alt, weshalb deſſen Vormund, Carl Auguſt, die Regentſchaft übernahm. Huldigung und Bewirtung der Bürgermilizen Ihm ſollte im Jahre 1738 von allen männlichen „Untertanen“ der oberen Markgrafſchaft, die das 14. Jahr überſchritten hatten, im Poſtwirtshaus auf der Kalten Herberge gehuldigt werden. Wegen der heſchränkten Räumlichkeit und der abgelegenen Lage fand aber dieſer feierliche Akt in Lörrach ſtatt.„Das füürſtliche Oberamt Rötteln war auf das eifrigſte be⸗ müht, die zwei Compagnien Reiter à 70 Mann, und ein Bataillon Infanterie von 500 Köpf von jungen Bürgern, meiſt ledigen Burſchen aufzuſtellen.“ Wei⸗ ter berichtet der Kanderner Obervogt von Leutrum in ſeinen Erinnerungen, daß die ganze Bürgermiltz vor dem Fürſten erſchien und vor ihm exerzierte. An dieſem Tage huldigten in Lörrach 7133 Mann, aus dem Sauſenburger Viertel 1829 Mann. Jeder der Erſchienenen erhielt ein Maß Wein und 155 Pfund Brot. Auch in der Herrſchaft Badenweiler machte die Jungmannſchaft Parade. Es wurde ein Tag voller Luſtbarkeit für die Markgrafſchaft; nach⸗ dem die offiziellen Feierlichkeiten abgeſchloſſen waren, erhielt jeder Teilnehmer 30 Kreuzer, und es ging hoch her. Abſchaffung mittelalterlicher Zuſtände Im Jahre 1746 wurde dann der 18jährige Mark⸗ graf Carl Friedrich durch Kaiſer Franz I. in die Regierung eingeſetzt.„Gott geb unſrer Landes⸗ ſonne und den Untertanen Wonne, ein vergnügtes Regiment bis zu aller Tage End'“. So ſang anläß⸗ lich der Regierungsübernahme ein begeiſterter Unter⸗ tan, der Kreisphyſtkus Jägerſchmidt in Kandern, und dieſer wohlgemeinte Wunſch ging während der 65 Regierungsjahre des„Landesvaters“ zum Wohle ſeines Volkes in Erfüllung. Nach einigen im Aus⸗ land zugebrachten Jahren, wo er manche Anregung für die ſpätere Verwaltung ſeines eigenen Landes holte, übernahm er voller Tatkraft und guten Wil⸗ lens die Zügel der Regierung. Durch Verordnungen wurden bald nach Antritt ſeiner Regierung manche mittelalterlichen Zuſtände beſeitigt. Wie mag das Volk aufgeatmet haben, als er die Leibeigenſchaft und die Folter at f ho b. Dies war im denkwürdigen Jahr 1783, und Johann Peter Hebel verherrlicht dieſe Tat durch die Verſe: „An ſo ne Zeit, wo alles ſpringt und jung und alt in Freude ſingt, an ſo ne Tag, wo Gott eim ſchenkt, an ſo ne Freud und niemes denkt.“ Manches Induſtriewerk, beſonders die Papier⸗ mühlen und Baumwollmanufakturen im waſſerrei⸗ chen Wieſental, verdankt ihm ſeine Entſtehung, und eine blühende Wirtſchaft war die Folge der neuge⸗ gründeten Induſtrien. Der Landwirtſchaft half er auf, indem er viele nützliche Verbeſſerungen ein⸗ führte. Der Bienenzucht wandte er ſein beſonderes Augenmerk zu und es wurde verſucht, in milden Lagen die Seidenraupenzucht einzuführen, um ſtch vom Auslande unabhängiger zu machen. Vor allem wurde der Beſehl erteilt, nur gute Obſtſorten zu pflanzen, an den Bächen und auf Wieſen nutzbare Weiden und Erlen. Die Waldungen wurden plan⸗ mäßig bewirtſchaftet und Saatſchulen angelegt für den Nachwuchs. Auch die reichen Bodenſchätze ſuchte man zu heben. Jeder Untertan, der einen Steinbruch von Marmor, Alabaſter oder andere ſeltene Mineralien entdeckte, erhielt eine Beloh⸗ nung von 100 Reichstaler. Bei Welmlingen wurde damals ein Marmor gebrochen, der dem italieniſchen gleichgeſtellt wurde. Wichtiger noch waren die Fortſchritte auf kultu⸗ rellem Gebiet. Beſonders den Volksſchulen galt ſeine Fürſorge und durch gründliche Kenntniſſe in den Elementarfächern ſowie durch Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft ſuchte er ſeine„Landeskinder“ zu bilden und zu veredeln. Manche Straßen⸗ und Brückenbauten in der Markgrafſchaft gehen auf ſeine Anregung zu⸗ rück. Der Dichter der Heimat hatte damals den „Landeskindern“ aus der Seele geſprochen mit ſeinem Lob des„Landes vaters“: „Ne beſſre Her trait'Erde nit, 'iſch Sege, was er tuet und git.“ Aus Baden Rückgang der Seuche Schnee und Kälte ſtoppen * Karlsruhe, 29. Dez. Wie durch den Eintritt der großen Kälte zu erwarten war, iſt ein Rückgang der Seuche ſeit dem 20. Dezember erfolgt. Nur drei Gemeinden wurden neu und vier Ortſchaften wie⸗ derum von der Seuche heimgeſucht. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Amt Bruchſal: Bahn⸗ brücken; Amt Karlsruhe: Wolfahrtsweiler; Amt Müllheim: Seefelden; Amt Pforzheim: Huchenfeld, Schellbronn; Amt Sinsheim: Eichelbergß; Amt Tauberbiſchofsheim: Wertheim.. g Dagegen iſt die Seuche in elf Gemeinden und Vororten des Landes erloſchen, und zwar: Amt Bu⸗ chen: Klepſau; Amt Heidelberg: Heidelberg⸗Kirch⸗ heim; Amt Karlsruhe: Bauerbach, Hohenwetters⸗ hach; Amt Kehl: Zierolshofen; Amt Raſtatt: Hauen⸗ eberſtein; Amt Ueberlingen: Ahauſen, Mimmen⸗ hauſen; Amt Waldshut: Tiengen, Unterlauchringen, Wutäſchingen. Somit waren alſo am Abend des 27. Dezember noch 113 Gemeinden und Vororte des badiſchen Lan⸗ des verſeucht. Die Zahl der verſeuchten Gemeinden hat alſo um vier gegenüber der letzten Woche abge⸗ nommen. Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 30. Dez. Die 20. Silberhochzeit, bie in dieſem Jahre hier gefeiert werden konnte, konnte Ratsherr und ein wahrer Förderer des La⸗ denburger Handwerks, Bäckermeiſter Karl Joa⸗ chi m mit ſeiner Ehefrau Anna, geb. Rutz, gleich⸗ zeitig mit ſeinem 25jährigen Geſchäftsjubi⸗ Jäum feiern. Vor 50 Jahren eröffnete ſein Vater hier die Bäckerei. Seit Jahren iſt Bäckermeiſter Joachim für das Ladenburger Handwerk tätig. Wir gratulieren zum doppelten Jubiläum!. Ladenburgs älteſte Mitbürgerin und Alt⸗ veteranenwitwe, Frau Eliſabeth Wiederhold, geb. Ding, ſtarb knapp vor Vollendung ihres 90. Lebensjahres. Frau Wiederhold war auch im ganzen Umkreis die älteſte Landwirtsfrau. Sie hatte das Glück, mit ihrem Lebensgefährten die diaman⸗ tene Hochzeit feiern zu können. Die Franz von ⸗Sickingen⸗Oberſchule Hatte auch dieſes Jahr die Freude, an 11 der beſten Schüler und Schülerinnen in einem kleinen Feſtakt im Muſikſaal Preiſe für die beſten Leiſtun⸗ gen in Deutſch und Geſchichte verteilen zu können. — In erſtaunlicher Friſche konnte die Ehefrau des humorgeſegneten Landwirtes Andreas Betz, Frau Betz, ihren 80. Geburtstag feiern. Wir gra⸗ tulieren!— Abend um Abend erſtrahlte auf dem Hiſtoriſchen Marktplatz der wieder von Frl. Tripp⸗ macher geſtiftete„Baum für alle!“,— eine ſehr ſchön gewachſene Tanne.— Auch unſere Laden⸗ burger Gendarmeriebeamten konnten in Man n⸗ heim durch Major Klipfel geehrt werden: Der Lei⸗ 25 der Station, Gendarmeriemeiſter Funk, der Träger der Tapferkeitsmedaille iſt, erhielt das gol⸗ ne Verdienſtkreuz, ebenſo Wachtmeiſter Für 12jä eue Dienſte wurde Wacht⸗ Feuer in der Neuſladter Stiftskirche Großbrand konnte verhindert werden * Neuſtadt a. d.., 30. Dez. Geſtern vor⸗ mittag wurde am Turm der Neuſtadter Stifts⸗ kirche eine Rauchwolke und bald darauf eine kleine Flamme bemerkt, die ſich unter der Wohnung des Glöckners nährte. Die ſofort herbeigerufene Fewerwehr ſtellte einen ſchon weit vorgeſchrittenen Brand feſt. Wenn der Brand nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre, wäre das geſamte Gebälk und der Glockenturm vernichtet worden. Dem raſchen Eingreifen der Wehr iſt es zu verdanken, daß ein großes Unglück verhindert werden konnte. Die Urſache dürfte in einem Funken zu ſuchen ſein, der beim Auftauen der Waſſerleitung unter dem Gebälk Nahrung fand. L. St. Leon, 29. Dez. Der MGV„Harmonie“ hatte für ſeine Weihnachtsfeier einen vollen Saal. Vereinsführer Heger wünſchte den Gäſten gute Unterhaltung, für die durch geſangliche und theatra⸗ liſche Darbietungen auch in beſter Weiſe geſorgt war. Laudenbach, 29. Dez. Der älteſte Einwohner, Sattler Johann Fink 6, Untere Straße, Alt⸗Vete⸗ ran von 1870/71, feierte in beſter Rüſtigkeit ſeinen 89. Geburtstag. .—— e F. Seite Nummer 602 Rüſtung für Ludwigshafens Faſching: „Nheinſchanze“ mit neuen Steuermännern Neue Männer im Elferrat- Dr. Heim einstimmig zum Präſidenten gewählt Zickgraf arbeitet weiterhin mit ö dr. k. h. Ludwigshaſen, 29. Dezember. Die außerordentliche Generalverſammlung der „Rheinſchanze“ unſeres größten und angeſehenſten Karnevalsvereins, eröffnete der geſchäftsführende Präſident Wilhelm Zickgraf im„Wittelsbacher Hof“ mit Begrüßung der Mitglieder und Gäſte. Einſtim⸗ mig wurde als neuer Präſident Rechtsanwalt Dr. Adolf Heim ⸗Ludwigshafen gewählt. Dieſer dankte im Namen des Vereins dem aus freien Stücken ausgeſchiedenen Präſidenten Wilhelm Zick⸗ graf. Er habe den Dank wohlverdient und den Verein in einer Zeit geführt, wo Not am Mann war. In ſchweren Zeiten habe er ſeine ganze Kraft eingeſetzt. Er habe Zickgraf gebeten, ſeine Kraft wei⸗ terhin zur Verfügung zu ſtellen und den geſchäfts⸗ führenden Elferrat zu bilden. Dieſer hat freundlichſt dieſem Wunſch entſprochen. Gemäß einer Vorbeſpre⸗ chung ſei zuſammen mit dem Wechſel im Präſidium eine Blutauffriſchung nötig und üblich. Dabei ſpiele oͤie Perſonenfrage für ihn, Dr. Heim, keine Rolle. Ihm ſei jeder recht, der mitarbeiten wolle, aber na⸗ türlich laſſe ſich der Elferrat nicht willkürlich er⸗ weitern. Zickgraf ſtellte anſchließend feſt, daß auto⸗ matiſch die Mandate des Elferrats erlöſchen, wenn der Präſident zurücktritt. Er gebe das Amt frei⸗ willig, aus Geſundheitsrückſichten, ab. Zickgraf bat, Dr. Heim im neuen Wirkungskreis tatkräftig zu unterſtützen. Dieſer ſchlug für Neubeſetzung des Elferrates vor: Reihenfolge nach dem ABC): 1. Fritz Dietz (neu), 2. Max Endemann, 3. Fritz Kölſch, 4. Ludwig Rebholz, 5. Gerichtsaſſeſſor Dr. Erich Speichermann(neu), 6. Dr. Willy Theiß als Leiter des Städtiſchen Verkehrs⸗ und Wirtſchafts⸗ amtes, vorausgeſetzt daß dieſer die Wahl annehmen kann, 7. Willy Weber, 8. Willy Wendland, den bisherigen Kaſſierer des Vereins, 9. Wilhelm Zick⸗ graf, 10. Leo Moſer. Als Zeremonien mei⸗ ſter iſt Fritz Schumann vorgeſehen, als Erſatz⸗ Miniſter Valentin Blatz und Georg Kapper. Neben dem Elferrat iſt ein mit Fachleuten beſetzter Ar⸗ beitsausſchuß vorgeſehen, beſtehend aus„Malaga“ Ruckteſchler, Hofſtätter, dem Wirt des Klublokals Magin, dem bisherigen Materialverwalter Weinacht und dem bisherigen Miniſter Botz. Dieſer Ausſchuß der fünf Mann ſoll dringende Fragen raſch erledigen und mit dem Elferrat zuſammenarbeiten. Die neuen Kaſſenprüfer ſollen in keinem Ausſchuß tätig ſein. Beſtimmt wurden Bind, Trabold und Richard Schu⸗ mann. Sie ſollen bald feſtſtellen, welche Aktiven und Paſſtven vorhanden ſind und der Verſammlung im April Einſparungsvorſchläge u. oͤgl. machen. Dr. Heim dankte den bisherigen Mitarbeitern des Aus⸗ ſchuſſes. Der neue Präſident beſtätigte Willy Weber wie bisher als ſeinen Stellvertreter, ernannte Zickgraf zum Schriftführer und Fritz Schumann zum Protokolleur, der zugleich Zeremonienmeiſter iſt mit Sitz und Stimme im Elferrat. Das Programm des Karnevals 1939 gab Zickgraf bekannt. Die Karnevalſaiſon beginnt am kommenden Sonntag, 1. Januar 1939, mit Um⸗ zug und großer Neujahrs⸗Gratulationscour vor dem(jung verheirateten) Oberbürgermeiſter der Stadt Ludwigshafen, Dr. Stolleis, im Stadthaus Süd. Daran ſchließt ſich Frühſchoppen im Bürgerbräu an, unter Mitwirkung des Männer⸗ geſangvereins„Liedertafel“. Am Samstag, 21. Ja⸗ nuar 1939, folgt der erſte große Rhein⸗ ſchanz Maskenball in ſämtlichen Wirtſchafts⸗ räumen des Pfalzbaus. Am Sonntag, 22. Januar, iſt große Damen⸗, Herren⸗ und Fremdenſitzung im Pfalzbau. Am Sonntag, 5. Februar, folgt die große Zunftſitzung im Bürgerbräu. Am Samstag, 18. Februar, iſt der große Rheinſchanz⸗Masken⸗ ball im Pfalzbau. Am Montag, 20. Februar, folgt der Volksfaſching mit Tanz in allen Sälen der Stadt. Am Mittwoch, 22. Februar, iſt Aſcher⸗ mittwoch⸗Eſſen mit Konzert(Lokal wird noch be⸗ kanntgegeben!) An allen Mittwochnachmittagen von Wertvolles Dokument wird in Karlsruhe verteilt: Das Ehrenbuch der kinderreichen Familie Im Frühjahr Verleihung an 18000 badiſche Familien mit vier und mehr Kindern NSG Karlsruhe, 29. Dezember. „Deutſchlands Schickſal wird nicht entſchieden durch die Wirtſchaft und nicht durch Wehr und Waffen, aber es wird endgültig dadurch entſchie⸗ den werden, wie unſer Volk ſich einſtellt zum Kinde.“ Das iſt die in klare Worte gefaßte Anſchauung des Führers, der er Ausdruck gab durch die Ver⸗ leihung des Ehrenkreuzes an die verantwortungs⸗ bewußte Mutter, die dem Volke Kinder ſchenkte und damit ſeine Zukunft ſichern half. Heutzutage— man muß das mit Freude vermer⸗ ken— ſtellt ſich das Volksganze bereits anders ein zu dem„Problem Kind“(dies ſollte eigentlich kein Problem ſein), als in den vorausgegangenen Jah⸗ ren. Die einſtigen Schlagworte vom„Zweikinder⸗ ſyſtem“ oder daß Kinder nur eine Laſt bedeuteten, ſind verklungen. Man ſpricht wieder von Kindern als von einem Segen. Die verſchiedenen Maßnahmen unſerer um die Erhaltung des Volkes beſorgten Regierung haben es bewirkt, daß weit mehr Ehen geſchloſſen wurden als in früherer Zeit. ö „ Kinderreich“— zwiefach verſtanden 18 000 Familien mit vier und mehr Kindern gehören dem Landesverband Baden im Reichsbund der Kinderreichen an. Was verſteht man nun unter„kinderreich“?. „Kinderreich“ iſt ein Ehreubegriff. dann angebracht, wenn dem Volk ein wirklicher Reichtum geſchenkt wird. 5 Wr ee e n e 8 Fa⸗ Er iſt milien, aus denen uns hervorragende Männer er⸗ wuchſen. Sie wären nicht geboren worden, wenn ihre Eltern nach engſtirnigen Grundſätzen gehandelt hätten. So wurden— um einige Beiſptele zu nennen— Johann Sebaſtian Bach als achtes Kind geboren, der Freiherr vom Stein als fünftes Kind, Marſchall Blücher als ſtebentes, Franz Schubert gar als zwölftes Kind. Der heldenmütige Kapitänleut⸗ nant Wedͤdigen hatte noch ſieben ältere Geſchwiſter, und auch Schlageter kam als ſechſtes Kind zur Welt. Der Reichsbund der Kinderreichen verleiht nicht an eine jede Familie mit mehreren Kindern die Ur⸗ kunde des Ehrenbuches. Deutſchblütig, erbgeſund, politiſch einwondfrei. Dieſe öͤrei Prädikate ſind gefordert, um die Familie mit dem Ehrenbuch auszeichnen zu können. Das ſchmale, geſchmackvoll ausgeſtattete Heftchen, das genaue Angaben über Eltern wie Kinder ent⸗ hält, wird künftighin ein ebenſo wertvolles wie wich⸗ tiges Dokument im Beſitz der Familie darſtellen. Der„Ausgleich der Laſten“ gegenüber der kinder⸗ armen Familie, Erleichterungen jeder Art, Kinder⸗ beihilfen und andere Unterſtützungen dürften in der Zukunft nur auf Grund des Ehrenbuches erfolgen. Es gibt die Gewähr dafür, daß die Hilfe nicht ver⸗ ſchwendet wird. Im kommenden Frühjahr— der Zeitpunkt iſt noch nicht bekannt— werden in Karlsruhe erſt⸗ mals Ehrenbücher verliehen werden. Hiernach wer⸗ den in den über 600 Abſchnitten des Rö. in Baden an insgeſamt 18000 Familien Ehrenbücher aus⸗ gegeben werden. 5 H B. 15 Uhr an iſt im Pfalz⸗Kaffee und im Kaffee Vater⸗ land Kindermaskenkränzchen. Dr. Heim bemerkte noch, daß am Neujahrstag vor der Gratulationscour ein Umzug des Elferrats mit dem Rhein⸗ ſchanzſchiff ſtattfindet, deſſen Segel die Aufſchrift trägt:„Frohe Fahrt ins Neue Jahr! wünſcht der Bevölkerung Ludwigshafens der Karnevalverein Rheinſchanze“, Auf Anregung aus dem Elferrat beſtätigte Dr. Heim, daß mindeſtens eine Verdoppelung der jetzi⸗ gen Mitgliederzahl(rd. 2501!) nötig ſei. Schon bei Verſendung des Karnevalprogramms werde man Anmeldeformulare beilegen. Jedes Mitglied müſſe ein neues Mitglied werben. g Vergiftung durch Kohlenoryoͤgas 24jähriges Mädchen erlitt tödliche Vergiftung Ein 24 jähriges Mädchen wurde vormittags im Abort des Elternhauſes mit Vergiftungserſchei⸗ nungen bewußtlos aufgefunden. Es wurde ſo⸗ fort ins Krankenhaus gebracht, wo es kurz nach Ein⸗ lieferung verſchied. Nach den Ermittlungen iſt der plötzliche Tod des Mädchens auf eine Kohlen⸗ oxyd⸗Vergiftung zurückzuführen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Baneriſcher Hiefl: Konzert und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshaufes: Geöffnet 18 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Dir gehört mein Herz“, Ufa⸗Lichtſpiele:„Liebelei und Liebe“. Aussicht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ansgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 30. Dezember. Die vom Weſten her zuſtrömende Warmluft, die an der vor⸗ gelagerten Kaltluft zum Aufgleiten kommt, gibt zur Zeit zu Niederſchlägen Anlaß. Sie beſtehen aus Schnee, doch hat in Nordweſtdeutſchland be⸗ reits Regen eingeſetzt, der möglicherweiſe im Laufe des Freitags auch zu uns übergreift. Der Warmluftzuſtrom hält auch weiter an, doch kann vorübergehend wieder mit Aufheiterungen gerechnet werden, die nach vorübergehendem Temperatur⸗ anſtieg in der Nacht zum Sonnabend wieder zu Froſt Anlaß geben kann. Vorausſage für Samstag, 31. Dezember Wieder vielſach aufheiternd, aber immer noch unbeſtändig und zu Niederſchlägen neigend, nachts vorausſichtlich Froſt. Tagestemperatu⸗ ren um Null. Winde aus Süd bis Weſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. Dezember — 0,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 30. Dezember— 2,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1, Millimeter 1,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein- Vege. 28 20 30[[ Mhein⸗Wegel] 27. 286 20. 5. 25. Aheinfelden.84.53 1,55.%, 52 Kaub 105/100 0,400 96 7 8 1,2311101 81.341,27 Köln 0,700, 75 0,07 0,67 2 95 9 8 Uiexau..86.82 2,82.88.2. 80[ Near Pegen 1,05 1 631,64] Mannheim .401,39 1,401. 401, 4 e Mannheim.50 1 66 Schneebericht vom 30. Dezember Oden wald: Gute Sportmöglichkeiten. Schwarzwald: Feldberg: ſtark bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 45 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Schauinsland: Schneetreiben,— 4 Grad, Schneehöhe 7998 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut!. 5 Bürental⸗SaitzAliglashültten⸗Fal kau: Schneefall,— 4 Grad, Schneehöhe 35 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Hinterzarten: ſtark bewölkt,— Grad, Schneehöhe 50 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Schönwald ⸗Schonach: Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 40 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut Hornisgrinde: ſtark bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 47 em, 2 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski u. Rodel ſehr gut Mummelſee⸗Unterſtmatt⸗Ruheſtein⸗Hundseck: Schnee⸗ treiben,— 5 Grad, Schneehöhe 30 em, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Sand⸗Breitenbrunnen: ſtark bewölkt,— 3 Grad, Schnee⸗ 8 75 35 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ehr gut. Dobel⸗Herrenalb: Schneetreiben,— 3 Grad, Schnee⸗ höhe 26 em, 2 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski u. Rodel gut Taunus: Kleiner Feldberg: Nebel,— 9 Grad, Schneehöhe 24 em, 4 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Großer Feldberg: bedeckt,— 8 Grad, Schneehöhe 24 em, em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Rhön: i Waſſerkuppe: Nebel,— 9 Grad, Schneehöhe 30 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Vogelsberg: a Herchenhainerhöhe: bedeckt,— 7 Grad, Schneehöhe 90 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Weſterwald: a Stegskopf: bedeckt,— 6 Grad, Schneehöhe 25 em, Pul⸗ verſchnee, Ski und Rodel gut. Euuerland: i Kahler Aſten: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 42 em, 1 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Thüringerwald Friebrichsroda; bedeckt,— 5 Grad, Schneehöhe 32 em, 0 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. ara: i f 5 Hahnenklee: bedeckt,— 5 Grad, Schneehthhe 45 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. St. Andreasberg⸗Ort: 40 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rode! ſehr gut. 5 eeſportmöglichkeiten. 5 9 on Weſt her zuſtrömende mildere Luft wird wleder verbreitete Niederſchlage auslöſen, die zunächſt aus Schnee beſtehen werden, dann aber möglicherweiſe in Regen Abergehen, Die Temperaturen ſteigen an. Auch Pacher, Hayeriſcher Wald und Alpen bieten 9 8 Schn.. 5 3 e bedeckt,— 4 Grad, Schneehöhs * 5. Seite/ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe D — Freitag, 30. Dezember 1938 Deutſcher Länderkampfſpiegel 1938 Turnen: Acht Länderkämpſe haben unſere Turner, ſeitdem ſie dem Internationalen Turnverband angehören, ausgetragen; Finnland, Ungarn, Polen und Italien waren bisher die Gegner. Zweimal trat die Nationalriege 1938 an, und zwar gegen Finnland, dem einzigen Gegner, der uns bis⸗ her eine Niederlage bereiten konnte, und gegen Polen. Beide Male ſiegte Deutſchland. 18. 11. Helſinti: Deutſchland— Finnland 346,6:340,5, 9. 12. Dresden: Deutſchland— Polen 345,6:328,9. Fechten: Am fleißigſten waren diesmal die Degenfechter, ſie be⸗ ſtritten allein von den fünf Länderkämpfen vier. Außerdem traten unſere Fechterinnen einmal gegen Dänemark an. Sieg und Niederlage glichen ſich 1938 aus. 25/26. 6. Zoppot: Deutſchland— Polen 12:4(Degen), „5 5 Deutſchland— Schweden:5(Degen), 5. 8. Klagenfurt: Deutſchland— Belgien 710(Florett), Deutſchland— Belgten 772:8/½(Degen) 5 1 0 2 20. 11. Stockholm: Deutſchland— Schweden 11:13(Degen) Frauen: 3. 7. Frankfurt/.: Deutſchland— Dänemark:7. Boxen: Unſere Amateurboxer gehören zu einer der ſtärkſten Waffen Deutſchlands im internationalen Sportverkehr. Das erwies ſich einmal mehr in dieſem Jahr, das uns nach zwei unentſchieden verlaufenen Länderkämpfen und einer Niederlage(gegen Polen) hintereinander vier über⸗ legene Siege brachte. 57 Länderkämpfe haben unſere Amateurboxer jetzt ausgetragen. Davon endeten 43 mit deutſchen Siegen, ſieben waren unentſchieden, und nur ſiebenmal mußte ſich unſere Staffel einem beſſeren Gegner beugen. Wie ſah 1938 aus? 16. 1. Stockholm: Deutſchland— Schweden 818, 21. 1. Helſinki: Deutſchland— Finnland 818, 13. 2. Poſen: Deutſchland— Polen:10, J. 7. Berlin: Deutſchland— England 10:6, 17. 7. Duisburg: Deutſchland— Italien 10:6, 2. 10. Budapeſt: Deutſchland— Ungarn 10:6, 13. 11. Breslau: Deutſchland— Polen 1214. Ningen: Die Freiſtilringer waren in dieſem Jahr an Länder⸗ kämpfen ſtärker beteiligt als die im klaſſiſchen Stil. Im allgemeinen war das abgelaufene Jahr für unſere Ringer nicht ſehr erfolgreich, die Zahl der Niederlagen war größer als bie der Siege. Insbeſondere ſchnitten wir beim Vier⸗ länderturnier in Stockholm recht ſchlecht ab. 20. 2. Königshütte: Deutſchland— Polen:10(gr.⸗röm.), 11. 5. Budapeſt: Deutſchland— Ungarn 314(Freiſtil), 29. 9. Stockholm: Deutſchland— Schweden 116(Freiſtil), „ 7 Deutſchland— USA:4(Freiſtil), 1 1 Deutſchland— Ungarn:4(Freiſtil), 16. 10. Stuttgart: Deutſchland— USel:5(Freiſtil), 5 Revol: Deutſchland— Eſtland:5(gr.⸗röm.), J. 12. Dortmund: Deutſchland— Belgien 70(Freiſtil), Gewichtheben: Unſere„ſtarken“ Männer haben ſich auch diesmal wieder als die ſtärferen erwieſen, und zwar gegenüber USA. Nicht weniger als viermal trafen wir mit der Staffel der Die Winterarbeit der Badens Schwimmer und Schwimnzerinnen, die einen über alle Erwartungen hinaus erfolgreichen Sommer hinter ſich haben, ſtehen ſcheen mitten in ihrer Winter⸗ axhett, die wohl einige herausragende Höhepunkte bringt, ſich im übrigen aber doch im weſentlichen im Rahmen der internen Uebungsarbeit bewegt. Man hat dieſe Taktik ſchon im vergangenen Winter befolgt, und die Leiſtungs⸗ ſteigerung in der Fpeiluftſatſon, on der beſonders der Nachwuchs erheblichen Anteil hatte, unterſtrich die B⸗ rechtiguuig dieſes Vorgehens. Wie geſagt, Badens Schwimmſport ſteht ſchon mitten⸗ drin in der Winterarbeit. Genau genommen hat er einen ſehr weſentlichen Teil dieſer Arbeit ſchon hinter ſich ge⸗ bracht und das mit Erfolg! Wir erinnern dabei vor allem an den ſo überlegen errungenen Sieg im Gau⸗ vergleichskompf gegen Südweſt, der nicht zuletzt eine er⸗ freuliche Auswirkung des vorangegangenen zweitägigen Lehrganges in der Gauhauptſtadt war und der Arbeit des Reichsbundſportlehrers Sommer ein gutes Zeugnis aus⸗ ſtellt. Im Verlauf dieſes Gauvergleichskampfes bewieſen die badiſchen Waſſerballer durch ihren hohen Doppelſieg gegen Südweſt, daß auch auf dieſem bisher ſehr darnieder⸗ liegenden Zweig des Schwimmſports in Boden ſchöne Fortſchritte zu verzeichnen ſind. Das iſt eine Tatſache, die übrigens auch ſchon bei den Endſplelen um die badiſche Waſſerballmeiſherſchaft anläßlich der Einweihwig des neuen Marienbades zu Freiburg im November deutlich be⸗ ubachtet werden kvunte. Jahrelang beherrſchten der Karls⸗ ruher S 99 und„Neptun“ Karlsruhe unbehindert dieſes Teilgebiet: diesmal aber konnte ſich keiner der beiden Karlsruher Vereine zur Schlußrunde durchſpielen: dafür ſtonden neben dem„alten“ Nikax Heidelberg und dem SB Mannheim mit dem 1. Badiſchen Se Pforzheim und dem Freiburger Fußballclub zwei Neulinge in der Schluß⸗ runde. Das Schlußergebnis iſt bekannt: Freiburg, Pforz⸗ heim und Heidelberg ſtanden punktgleich an der Spitze. Die drei punktgleichen Vereine einigten ſich in echt ſport⸗ licher Kameradſchaft dorauf, unter Hinzuziehung des ohne Erfolg gebliebenen SV Mannheim die Meiſterſchaft nicht nach dem Rechenſchieber zu vergeben, ſondern eine erneute Durchführung an einem neutralen Ort zu beantragen. Dieſem Antrag hat das Gaufachamt Schwimmen des Dole ſtattgegeben und den Termin zur erneuten Austragung der Titelkämpfe im Waſſerball auf den 29. Januar 1939 ſeſtgeſetzt. Ort der Handlung: Vierordtbad in Karlsruhe. Um beim Waſſerball zu bleiben: Eine weitere, aus dem internen Vereinsrahmen herausragende Schulungsarbeit wird der Wochenendlehrgenig am 7. und 8. Jauuar bringen, zu dem neben den erſtklaſſigen Waſſerballſpielern und achwuchskräften auch alle Kreisobmänner für Waſſerball und alle Schiedsrichter ſowie Schieds richteranwärter Ein⸗ ladungen erhalten. Als Lehrkroſt ſoll wiederum Reichs⸗ bunbsſportlehrer Sommey zuſammen mit dem Hau⸗ . für Waſſerball, Meyer(Karlsruhe), beſchäftigt erden. Aus den rein ſchwimmſportlichen Veronſtaltungen, die vornehmlich Klubkämpfe mit Mannſchaftaf anderer Gane in faſt allen badiſchen Städten mit Hallenbädern bringen, ragt vox allem der Opfertag hervor, der am 15. Januar 409 überall im badiſchen Gau die Schwimmer im Dienſt des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes ſehen wird. Mit einer erſtklaſſigen Veranſtaltung warten dabei die ungemein rührig gewordenen Freiburger Schwimmer gu', die im Marienbad verſuchen werden, in einem breit chi⸗ gelegten Städtekampf Freiburg— Karlsruhe der Ver⸗ tretung der Gauhauptſtadt eine Niederlage beizubringen. Ob ihnen dieſes Unterfangen gegen die wieder recht ſtark gewordenen Schwimmer der Karlsruher Vereine gelingen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls haben die Ober⸗ Badener mit ihren ausgezeichneten Kraulern und auten Wafferballſpielern durchaus reelle Ausſichten. Zum Schluß noch enn Wort über die Vereine ohne Winterbad: Ihr Exiſtenzkampf iſt im Winter beſonders ſchwer, müſſen ſie doch— wenn nicht gerade eine Stadt mit Hallenbad in greifbarer Nähe iſt— monatelang auf jede Uebungsmöglichkeit in ihrer ureigenen Sportart ver⸗ zichten. So müſſen ſie ſich eben mit mehr oder weniger Erſolg mit Ergänzungsſport behelfen, wobei der Skilauf eine beliebte Rolle ſpielt. Ausſchlaggebend iſt aber gerade bei dieſen derart behinderten Gemeinſchaften der Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt, der ollen die Möglichkeit dafür bietet, daß der Verein bei Beginn der Freiluftſaiſon wieder auf der Bildfläche erſcheint. Bei den Winterſpielen Paarlauſen von HI und BDM Die Jugend wird bei den Winterkampfſpielen bes dn „Sterne und Streifen“ zuſammen, zweimal im offiziellen Länderkampf, zweimal im darauffolgenden Freundſchafts⸗ kampf. Zwei dieſer Kämpfe wurden drüben— in Baltimore und Neuyork—, zwei bei uns daheim in München und in Eſſen— ausgetragen. Die den offiziellen Länder⸗ kämpfe hatten folgende Ergebniſſ 20. 6. Baltimore: Deutſchland— 26. 10. München: Deutſchland Rudern. Zum erſten Male trug Deutſchland Länderkämpſe im Rudern aus und ar im Achter. Sie fanden im Rahmen der großen Regatten in Grünau, Fraukſurt a.., Eſſen und Mainz ſtatt und endeten mit der einzigen Ausnahme des Kampfes gegen Polen mit Seutſchen gen: Grünau: Deutſchland— Ungarn(S. Deutſchland) Grünau: Polen Deutſchland(S Fronkfurt a. M. Frankreich— D Frankfurt a..: Da Frankfurt a..: Eſſen: Holland— Eſſen: Belgien— USA 17 l g USA 1807,5: 1755 Kg. Kann: Zwei Länderkämpfe. Zwei überlegene Siege. Dazu noch einen— den neunten— Kanuländerkampf zwiſchen Weſt⸗ deutſchland und Holland, der ebenfalls mit 19:11 von uns in Duisburg gewonnen wurde. 11/12. 6. Grünau: Deutſchl 17. 7. Zugerſee: Deutſchland— Schweiz 2012 Neiten: Wenn eutſchlands Reiter in dieſem Jahr vielleicht nicht ſo erfolgreich waren wie im vergangenen, wenn man lediglich die errungenen Natſonenpreiſe in Anrechnung bringen will, ſo iſt doch kein Zweifel daran, daß wir die ſtärkſte Reiternation der Welt ſind. Mehrſach hatten wir Pech, doß ſich die Equipe irgendeiner anderen Nation, die ſonſt auf anderen Turnieren nicht wieder ſiegen konnte, vor uns ſchob und wir uns mit dem zweiten Platz be⸗ gangen mußten. Durchſchnittlich geſehen oder wenn man eineßunktrechnung eimführen würde, ſtünde Deutſchland genau ſo überlegen an der Spitze der Reiternationen wie bisher. Laſſen wir einmal die Turniere des Jahres 19388, an denen wir beteiligt waren, Revue paſſieren: D Genf: Deutſchlond 64 F, Frankreich 48 F. Belgien 66% F, Schweiz 88 F. 5 5 Nom:(Coppa Muſſolini) Türkei 3524, Deutſchland 360, Italien, Irland, Rumänien. Brüſſel: Deutſchland 207, Belgien 52%, Irland. Warſchau: Polen 2274, Deutſchland 32, Türkei 54, Bel⸗ gien, Frankreich, Rumänien. Irlond 24, Amſterdam: Deutſchland 16, Belgien 147. Dublin: Irland 23, Deutſchlond 24, Frankreich 29, Eng⸗ land, Holland, Kanada. Aachen: Rumänien 20, Deutſchlond 28, Belgien, Irland, Holland, Italien, Ungarn. Inſterburg: Polen 4, Deutſchlond 5¼, Italien 11. badiſchen Schwimmer in den nächſten Wochen zeigen, daß die ſportliche Ertüch⸗ tigung in Deutſchland auch auf dieſem Gebiet ſorgſam gepflegt wird. In allen H⸗Gebieten haben die Vorberei⸗ tungen begonnen. Es geht um die Jugendmeiſterſchaften. Austragungsort der Winterkampfſpiele der HJ ſind wie⸗ der die Olympiakampiſtätten in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Als Termin wurden die Tage vom 19. bis 26. Februar 1939 beſtimmt. Die Wettkämpfer werden in Altersklaſſen ein⸗ geteilt. Außerdem iſt die Bildung von Wertungsgruppen vorgeſehen. Beſonderes Intereſſe wird, wie die„HJ“ bemerkt, der Eiskunſtlauf erwecken. Außer dem Pflicht⸗ programm hat jeder Läuſer in einem Fünfminutenkürlauf Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Auch das Jungvolk beteiligt ſich an dieſem Wettbewerb mit einem leichteren Programm. Den Abſchluß dieſer Wettkämpfe bildet das Paarlaufen der 5 und des BDM, zu dem jedes Gebiet zwei Paare eutſenden kann. Erſtklaſſige Beſetzung des Verlmer Reitturmers Noch vor Ablauf des Nennungsſchluſſes iſt dem Inter⸗ nationalen Berliner Reitturnier bereits eine großartige Beſetzung geſichert. Es werden in der Deutſchlandhalle in den Tagen vom 27. Januar bis 5. Februar die beſten Reiter und Pferde aus Frankreich, Polen, Rumänien, der Tſchecho⸗Slowakei und Deutſchland an den verſchiedenen Wettbewerben teilnehmen. Beim Offizierswettbewerb ſind Frankreich, Belgien, Polen und Deutſchland vertreten Der Hauptwettbewerb des Turniers, das Mannſchafts⸗ ſpringen um den Preis des Führers und Reichskanzlers, iſt mit dieſen vier Nationen hervorragend beſetzt. Polen beteiligt ſich weiterhin am Mannſchaftspreis der Zivilreiter und die Tſchecho⸗Slowalei an der Dreſſurprüfung. Wahr⸗ ſcheinlich werden auch Rumäniens Zivilreiter in die Er⸗ eigniſſe eingreifen. Die große Bedeutung dieſes Turniers in der Deutſchlandhalle erkennt man klar daran, daß Gene⸗ ralfeldmarſchall Hermann Göring für das Mannſchafts⸗ ſpringen, Reichsminiſter Dr. Goebbelss für das Bar⸗ rierenſpringen und Reichswirtſchaftsminſſter Funk für den Preis von Trakehnen wertvolle Ehrengaben zur Ver⸗ fügung ſtellten. Holland 76, Holland 20, Schwedens Ringkampfmeiſterſchaften im griechiſch⸗römi⸗ ſchen Stil werden am 25. und 26. März entſchieden, und war Bantam⸗, Leicht⸗ und Halbſchwergewicht in Boras, eber⸗ und Mittelgewicht in Malmö und Welter⸗ und Schwergewicht in Sundsvoll. —— 5 8 3 5—— — Der Nalionaljozialiſtiſche Reichsbund für Leibesübungen Eine betreute Organiſation der NSDAP An ſeiner Spitze ſteht der Reichsſportſührer (Funkmeldung der N M3) E Berlin, 29. Dezember Der Führer und Reichskanzler hat am 21. Dezember 1938 folgendes verfügt: Artikel J. Dem Nationalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen obliegt die Leibeserziehung des deutſchen Volkes, ſoweit dieſe nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände durch⸗ geführt wird. Artikel II. Der NSqgiè iſt eine von der NS DA betreute Organi⸗ ſation. An ſeiner Spitze ſteht der Reichsſportführer. Artikel III. Deutſche Gemeinſchaften, die zur Pflege der Leibes⸗ übungen oder zur Durchführung ſportlicher Wettkämpfe gebildet werden, gehören dem NSNe an. Artikel IV. Die Durchführung des internationalen Sportverkehrs obliegt ausſchließlich dem NSN. Artikel V. Der vorſtehende Erlaß gilt nicht für den Wehrſport, den Kraſtfahrſport, den Luftſport und den Pferdeſport. Artikel VI. Der Reichsſportführer erläßt die zur Durchführung dieſes Erlaſſes erforderlichen Beſtimmungen. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, und der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, geben hierzu ſolgendes bekannt: Die vom Reichsſportführer geſchaffene Einheitsorgani⸗ ſation der deutſchen Leibesübungen der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das deutſche Volk zu einem„Volk in Leibesübungen“ zu machen. Dieſe wichtige politiſche Zielſetzung, die beſonders bei dem Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslan 1938 in Erſcheinung trat, läßt es geboten erſcheinen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAp zuteil werden zu laſſen. Der Führer und Reichskanzler hat daher dem Reichs bund die Bezeichnung„Nationalſozialiſtiſcher Reichs⸗ bund für Leibesübungen(NSgis)“ verliehen und ihn zu einer von der NSDaAp betreuten Organiſation erklärt. Damit iſt zum Ausdruck gebracht, daß der Einſatz der Millionen deutſcher Turner und Sportler im NS und die Arbeit der Organe dieſes Bundes politiſches Wirken im Sinne und im Rahmen der NS Da iſt. Obliegt der Partei unumehr die politiſche Führung des NSqi, ſo iſt es wie bisher Aufgabe des Staates und ſeiner Organe, die äußeren Vorausſetzungen und Hilfs⸗ mittel für eine voll wirkſame und reibungslose Tätigkeit des Bundes zu ſchaffen und die zweckmäßigſte Auswertung dieſer Förderungsmaßnahmen zu ſichern. Leitendes Organ für die Durchführung der politiſchen Führungs⸗ und ber ſtaatlichen Förderungsaufgabe iſt der Reichsſportführer, den der Führer und Reichskanzler be⸗ auftragt hat, die erforderlichen Durchführungsheſtimmun⸗ gen zu erlaſſen. Der Reichsſportführer iſt dadurch nun⸗ mehr gleichermaßen im Rahmen der Bewegung und im ſtaatlichen Bereich verankert und hat damit die erforder⸗ lichen Vollmachten zur Ausführung des ihm erteilten um⸗ ſaſſenden Auftrages. 1 WH, WM und We auf Meiſterſchaftsfahrt Wie in den beiden vergangenen Jahren tragen die drei Wehrmachtteile Heer, Kriegsmarine und Luftwaſſe auch 19390 die Meiſterſchaften im Wehrmachtskraftfahrſport ge⸗ meinſam aus. Standort für die Dauer der iſterſchaften oͤflecken bei Stadt Brük⸗ iſt der Truppenübungspla kenau in Unter'ranken; ſie finden vom 4. bis 6. Mal ſtatt und beſtehen aus Querfeldeinſohrt, Ortentierungsfahrt, Nachtfahrt, Schießen und Zuſtondsprüfungen. Teilnahms⸗ berechtigt ſind nur Mannſchaften, deren Führer ein Offi⸗ zier ſein muß. Die Mannſchaften mit der höchſten Punkt⸗ zahl in den einzelnen Wertungsgruppen werden„Meiſter im Wehrmachtkraftfahrſport 1939 im Mannſchaftskamp'“. Da außerdem ſämtliche Fahrer auch als Einzelfahrer ge⸗ wertet werden, iſt„Meiſter im Wehrmachtskraftſahrſport 1939 im Einzelkampf“ der Fahrer mit der höchſten Punkt⸗ zahl ſeiner Wertungsgruppe. Bei Punktgleichheit entſchei⸗ det das beſſere Schießergebnis. Die Querfeldeinfahrt wird auf dem Truppenübungs⸗ platz Wildflecken abgewickelt. In Abſtänden von 500 bis 1500 Meter ſtehen ſortlauſend numerierte Tafeln, die in der Reihenfolge der Nummern anzufahren ſind. Sonder⸗ prüfungen bringen Gutpunkte ein, wenn ſie erſolgreich beſtanden werden. Die Querſeldeinfahrt iſt in vorgeſchrie⸗ bener Zeit zurückzulegen. Zu frühes oder zu ſpätes Ein⸗ treffen an den Zeitkvntrollen ziehr Schlechtpunkte noch ſtch. Für die vollendete Querfeldeinfahrt erhält jeder Fahrer außerdem 100 Gutpunkt. Die Orientierungsfahrt iſt nicht für alle gleich. Jeder Fahrer erhält ſeine Strecke auf einer Karte eingezeichnet eine halbe Stunde vor dem Start. Auf einem Sonder⸗ abſchnitt ſind Kontrollſtellen nach Spezialkarten aufzuſuchen, außerdem ſind Beobachtungsguſgaben zu löſen. Zehn Minuten vor dem Start zur Nachtfahrt auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken erhält jede Mann⸗ ſchaft eine Karte des Platzes. Sie muß zur Erledigung einer militäriſchen Aufgabe zwei Kontrollſtellen in be⸗ liebiger Reihenfolge anfahren. Zu den 100 Punkten der Geſamtfahrt kommen noch weitere für dos Anfahren der Kontrollſtellen und rechtzeitiges Eintreſſen am Ziel. Schießen und Zuſtandsprüfungen werden täglich ab⸗ genommen. Die Beſatzungen der Perſonenkraftwagen ſchießen mit der Piſtole, der Laſtkraftwagen und die Kraft⸗ radfahrer mit Karabiner. Am Schluß jeder Fahrt werden äußerlich erkennbare Schäden an den Fahrzeugen ſeſt⸗ geſtellt, für die Schlechtpunkte erteilt werden. Vier Wertungsgruppen ſind vorgeſehen. In der Gruppe 1 ſtarten die Kraftröder aller Stärken; auch die in der Gruppe 2 zuſammengefaßten Krafträder mit Seitenwagen ſind nicht unterteilt. Die Gruppe 3 iſt den zweirgdange⸗ triebenen mittleren geländegängigen Perſonenkraftwagen über 2000 cem und den pierre n mittleren geländegängigen Perſonenkraftwagen vorbehalten. Die kraftwagen einerſeits und den geländegängiſſen Laſtkraft⸗ wagen mit Einheitsfahrgeſtell ſowie den Allrad⸗Laſtkraft⸗ wagen anudererſeits. Die Zeiteinteilung: 3, Mai: Abnahme der Fahrzeuge auf dem Tr. Ueb.⸗Pl. Wiloͤflecken.— 4. Mai: Krafträder: Querfeldeinſahrt mit Sonderwertungen, Schießen; PerW: Orientierungs⸗ fahrt mit Beobachtungsaufgaben, Schießen; W: Quer⸗ ſeldeinſahrt mit Sonderwertungen.—./5. Mai:.⸗ Räder und aW: Nachtfahrt;.⸗Räder: Orient.⸗Fahrt mit Beobacht.⸗Aufgaben, Schießen; PW: Querf. mit Sonderwertungen, Schießen; aW: Orient.⸗Jahrt mit Beob.⸗Aufgaben, Schießen.—./6. Mai: Nachtfahrt.— 6. Mai: Schießen für alle Wer ungsgruppen.— Sieger⸗ verkündung.—.—6. Mai: Täglich Zuſtandsprüfungen. der in München lebende Nor⸗ Gruppe 4 beſteht aus den ge ee Randmond Sörenſen, Skiſport des Schwarzwaldes am Neujahrstag Die ausgiebigen Schneefälle der letzten Tage haben nun auch die Schwarzwalgberge in ein dichtes weißes Kleid gehüllt, ſo daß endlich am Neujahrstag die Ski⸗ premiere in Baden eigen kann. Die Welhnachtsveranſtal⸗ tungen mußten bekanntlich wegen der geringen Schneehöhe im Schwarzwald abgeſagt werden. f An erſter Stelle ſind vor allem die Hochfirſt⸗Skiwett⸗ kämpfe zu neunen. Dieſen Kömpfen kann man auf Grund der reichsoffenen Ausſchreibung eine gewiſſe Bedeutung beimeſſen. Es iſt zu hoffen, daß die deutſche Spitzenklaſſe, die ja im Februar bei den Deutſchen und Wehrmachts⸗ ſkimeiſterſchaften 1938 das ideale Skigelände um Neuſtadt und natürlich auch des Feldbergs gu“ kennen lernte, ſich recht zahlreich auf dem Hochfirſt einfinden wird. Der Vor⸗ mittag iſt den Abfahrtsläufern vorbehalten, die 2 dem Start am Hochfirſtturm über eine tückenreiche Strecke mit einem Höhenunterſchled von 340 Metern zu gehen haben. Dem Sieger des Abfahr'slauſes winkt der Herausſor⸗ derungspreis des Ski⸗Clubs Neuſtadt⸗Schwarzwald. Am Nachmittag verſammeln ſich die Sprungläufer an der Hoch⸗ firſtſchanze. Der kritiſche Punkt der Schanze liegt bei 50 Metern, doch hat hier Oskar Weisheit mit verlängertem Anlauf bereits einen Rekordſprung von 59 Metern hin⸗ elegt. Der deuſche Meiſter 1938 im Spas altre lauf, 55 Haſelberger(Reit) erzielte übrigens auf Fiefer anze eine Weite von 57 Metern. Dem Sieger im Sprunglauf fällt der N e der Stadt Neuſtadt für ein Jahr zu. Der Meldeſchluß für die Hoch⸗ firſt⸗Skiwettkämpfe iſt auf den 30, Dezember abends ſeſt⸗ gelegt, ſo daß heute noch nichts über die Beteiligung 9 merden kann. 5 u den übrigen Skiveranſtaltungen des Schwarz⸗ waldes ſind die kreisoffenen Skiſpringen in Schönwald und der Abſahrtslauf des Ski⸗Club Bühlertal zu erwäh⸗ men, die belde Sereits auf Weihnachten angeſeht waren,. Auf der Adlerſchanze in Schönwald wird ſich vor allem der einheimiſche Otto Pfaff mit ſeinem ewigen Konkurrenten Oskar Hättich aus St. Märgen auseinanderzuſetzen haben — falls beide beſten Sprungläufer des Schwarzwaldes nicht dem Schanzentiſch des Hochfirſtes den Vorzug geben! Ueber die neu ausgehauene und damit intereſſanter gewordene Abfahrtsſtrecke am Hundseck im Nordöſchwarz⸗ wald gehen die Läufer der mittel⸗ und nordbadiſchen Reichsbundkreiſe 1 bis 6. Der Veranſtalter, Ski⸗Club Bühlertal, hat hier ſeinen eigenen Wanderpreis vor allem gegen die ſtarke Karlsruher Skikonkurrenz zu verteidigen. Geſpannt kann man ſein, ob es dem in dieſem Jahre durch gute Abfahrts⸗ und Torläufer verſtärkten Ski⸗Club Karls⸗ ruhe gelingen wird, die Vormachtſtellung der Skizunft Rhein brüder Karlsruhe zu erſchüttern. Am Nachmittag wird übrigens auf der Hundseck⸗Schanze ein Trainings⸗ ſpringen zum Austrag kommen. Winterveranſtallungen über die Jahreswende Der rechtzeitig eingetroffene Neuſchnee hat im Schwarz⸗ wald gute Vorausſetzungen für die Ausübung des Winterſports gebracht. Damit können neben den tradi⸗ tionellen Silveſterſeiern auch die zahlreichen Veranſtaltun⸗ gen winterſportlicher Art, die über Neujahr geplant ſind, durchgeführt werden. Eine genaue Zuſammenſtellung der bedeutenderen Winterſporttermine, ergänzt durch die ge⸗ ſellſchoftlichen und kulmrellen Beranſtaltungen in den Städten, gibt die Dezemberausgabe der in Verbindung mit dem Landesfremdenverkehrsverband Baden herauskommen⸗ den Zeitſchrift„Lund am Oberrhein“, weger, gewann am erſten Weihnachtstag das Skiſpringen in Reit im Winkel, mit dem die neue Steinboch⸗Schanze eingeweiht wurde, vor dem Partenkirchener Eisgruber, den mit 65 Meter den erſten Schanzenrekord aufſtellte. Dritter der Geſamtwertung war der Jungmannen⸗Sieger Bradl (Salzburg). Das für den zweiten Weihnachtsſeiertag auf der leinen Olympia⸗Schanze in Garmiſch⸗Partenkirchen angeſetzte Weihnachts⸗Skiſpringen mußte wegen ungenügender Schneelage abgeſagt werden. Polens Amatenrboxer beſtrezten den Ländernkampf gegen Schweden am 15. Januar in Stockholm vom Fliegen, gewicht aufwärts: Rothole, Koziolek. Czortek, Kowalſkt, Kolezynſki, Piſarſki, Szymura und Pilat. Die Schweden betrachten dieſen Kampf als Generalprobe für den Kampf gegen Deutſchland am 28. Januar in Hamburg. e Tageolabencles Freitag, 30. Dezember Nationältheater: 19.30 Uhr„Carmen“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors; „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängerung!. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“, Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Blau fuchs“.— Alhambra:„Nleines Bezirksgericht“.— Schauburg:„In geheimer Miſſion“,— Palaſt:„Nach Mexiko verſchleppt“.— Gloria:„Diskretion Ehreuſache“.— Capitol und Scala:„Ziel in den Wolken“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 unf von 14.30 bis 16 Uhr. i Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen Theatermuſeum, E 7, 20; Gebiiner von 10 bis l und von 15 bis 17 Uhr.. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle: Geöffner von( bis 13 und von 14 bis 16 Uhr, Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30— 21.80 Uhr. Sonderausſtellung: Oeſterreichiſche Werkkunſt dez Gegenwart. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 10—20 Uhr Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr, Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch der Dunkelheit geöbiſnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 2. Kraft durch Freude Silveſter mit Kdch nach Herrenalb. Am 31. Dezembetz 1938 und 1. Januar 1939 1% Tage zur Silveſterfeier nach Herrenolb. Teilnehmerpreis 11,30 Mark einſchl. Fohrt, Unterkunft und Verpflegung. Abfahrt am 31. Dezember 15 Uhr ab Paradeplatz mit Omnibus. Anmeldungen müſſen umgehend bei den bekannten Koß⸗Geſchäftsſtellen, da nuẽn beſchränkte Teilnehmerzahl, abgegeben werden. Zuſtändig hierfür find: Koß⸗Geſchäftsſtelle Plankenhof, ß 6, bis 30. Dezember jeweils von 10—15 Uhr. Die Geſchäftsſtellg Langſtraße 39a bis 30. Dezember in der Zeit von 18 bis 18.30 Uhr. Eineinhalb⸗Tageswanderung nach dem Waldheim Stiefelhöhe. Fußwanderung ab 1 nach Siedels⸗ brunn, Stiefelhöhe(Uebernachtung), Lichtenklingerhof, Walomichelbach. Die Uebernachtungsgebühr beträgt 0 Pfennig. Sonntagskarte nach. 2,10 Mk. ſind vor Abfahrt am Schalter der Och 42 90 9 0 löſen. Abfahrt am 31. Dezember Oech(Neckarſtabt 18.54 Uhr; in Weinheim umſteigen,. Weiterfahrt mit der Reichs⸗ bahn 16.57 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt ab Waldmichelbach am 1. Januar 1939 18.51 Uhr, in Weinheim umſteigen, Weiterfahrt mit Och 20.03 nach Mannheim. Sonntag, 1. Januar, Pfalzwander ung ab Neuſtadt nach Wolfsburg— Lindenberg— Alte Schanze— Forſthaus Silbertal— Pfälzer Waldhaus— Talmühle— Neuſtadt, Wanderzeit ewa 5 Stunden. Abfahrt ab Ludwigshafen (Hauptbahnhof).50 Uhr. Rückfahrt ab Neuſtaöt 19.14 Uhr. Fahrkarten zu 1 Mark ſind vor Abfahrt an deu Schaltern zu löſen(Verwaltungs⸗Sonderzug). Rund um Italien. Vom 26. Januar bis 7. FJebruaz wird die nächſte e durchgeführt Fahrtſtrecke: Karlsruhe— Venedig(Bahn), Ein 1 auf den Dampfer„Sierra Cordoba“. Anlaufhäfenz Venedig, Palermo, Neapel, Genua, Wen enuga Karlsruhe. Teilnehmerpreis 150 Mark, ein 11 Fahrt(Zufahrtskoſten bis Karlsruhe), Unterkunft u Verpflegung durch die Mitropa. Ferner fämtliche Aus⸗ flugsverauſtaltungen ſowie Taſchengelg von 16 Mark in italieniſcher Währung. Anmeldungen mit ärztlichem Atteſ abzugeben nur Rheinſtraße 0 42 50, 9 5 Oc 806/39 vom.—15. 1. 1 ins kleine Walſertal. Teilnehmerpreis 48,50 Marx einſchließl. Fahrt(Omuibu „ Unterkunft und Skikurs. Die Unterku erfolgt in Hütten in etwa 1500 Meter mitten im beſten Uebungs⸗ und Tourengehtlet. e bei ber obengenannten Kößß⸗Geſchäftsſtellem, aßhme nur miß Skikurs mögfichl, 5 n. LAN Freitag, 30. Dezember 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung ELS. w WIRTSCHAFT TS-ZHTTUNG Mlttag-Ausgabe Nr. 602 Die Welfgewinnung an Roheisen und Rohsfahl 198 ein schwerer Rückschlag Deuischland da i 1 5 1 a gegen Ubeririffi seine Höchsileisſun noch- In Amerika ein noch nie dagewesener Erzeugungsabsfurz 0 Während im Jahre 1937 auf dem Erdball die Erzeugung auf einem früher nie gekannten Höchſtſtand angelangt war, hat im Jahre 1938 die Weltgewinnung einen ſchweren Nückſchlag erlitten. Allerdings hat es auch im abgelaufenen Jahre eine Anzahl Länder gegeben, die es verſtanden ha⸗ ben, ihre frühere Höchſtleiſtung noch zu übertreffen; hier⸗ zu gehören vor allem das Deutſche Reich, ferner in weit geringerem Maße Italien, Japan mit ſeinen aſiatiſchen Einflußgebieten, Polen und vielleicht auch Sowjetrußland. Die Erzeugung im Deutſchen Reiche heutiger Größe be⸗ rechnet ſich 1988 für Roheiſen auf 18 600 000 Tonnen ge⸗ gen 15 958 000 Tonnen im Jahre 1937; die Zunahme um insgeſamt 2642 000 Tonnen= 16,5 v. H. entfällt zu etwa 550 000 Tonnen auf die heimgeführte Oſtmark und zu über 2 000 000 To. auf eine Erzeugungsſteigerung im Alt⸗ reiche. In Rohſtahl iſt die Leiſtungszunahme noch erheb⸗ lich größer. Großgeutſchland verzeichnet 1938 eine Rohſtahl⸗ erzeugung von 23 300 000 Tonnen gegen 19 849 000 Tonnen im Altreiche von 1987. Die Zunahme in Rohſtahl um 3 451000 Tonnen= 17,4 v. H. entfällt etwa zu 700 000 Tonnen auf die oſtmärkiſchen Werke und zu ſtber 2 700 000 Tonnen auf eine Erzeugungsſteigerung im Altreiche. Die Leiſtung des Jahres 1929 hatte im alten deutſchen Zoll⸗ gebiet zuzüglich Saarland und Deutſch⸗Oeſterreich in Roh⸗ eiſen rund 16 000 000 Tonnen betragen; dieſe Leiſtung iſt 1988 alſo um 2400 000 Tonnen übertroffen worden; in den gleichen Gebieten, die heute zu Großdeutſchland ge⸗ hören, hatte die Rohſtahlerzeugung 1929 vund 19 000 000 Tonnen erreicht; 1928 betrug ſie dagegen 23 300 000 Tonnen, alſp 4300 000 Tonnen mehr. Das Ausbringen der deut⸗ ſchen Hochofen⸗ und Stahlwerke im November 1938 war eine Rekordleiſtung. Im Sudetengau gibt es keine Hoch⸗ ofenwerke und nur kleine Stahlwerke. Der Vorſprung, den Deutſchland vor allen europäiſchen Ländern in ſeiner Eiſen⸗ und Stahlerzeugung ſchon 1937 exlangt hatte, ver⸗ größerte ſich 1998 erheblich, und zwar umſo mehr, als die nächſtgrößten Eiſenländer weſentliche Rückgänge zu be⸗ klagen haben. Viele Monate lang waren die deutſchen Leiſtungen ſogar höher als die Gewinnung in den nord⸗ amerikaniſchen Hochofen⸗ und Stahlwerken. 5 In den Vereinigten Staaten von Nordamerika, dem führenden Stahllond der Welt, beträgt 1988 die Roheiſen⸗ erzeugung nur knapp 700 000 To. mehr als in Deutſchland; die amerikaniſche Roheiſengewinnung iſt nämlich von 37,7 Mill. To. im Jahre 1937 faſt auf die Hälfte, nämlich auf 19,3 Mill. To. im Jahre 1938, geſunken. Der Rückgang beträgt hier 18,4 Mill. To., bei Rohſtahl ſogar 22,4 Mill. Ty. Die Rohſtohlerzeugung erreichte 1938 nur 29,1 gegen 51,5 Mill. To, im Jahre 1937. In der Geſchichte der ameri⸗ kaniſchen Eiſeninduſtrie län ſich kein zweites Johr fin⸗ den, das einen ſo ſolgenſchweren Abſturz der Eiſen⸗ und Staßlerzeugung wie 1938 aufgewieſen hätte. Das drittgrößte Eiſen⸗ und Stohlland der Erde, näm⸗ lich Sowjetrußland, hat Meldungen verbffentlicht, die auf ein Aufrechterhaltung, ja unter Umſtänden ſogar auf eine Erhöhung oer Erzeugung um je 400 000 bis 500 000 To. bei Roheiſen und Rohſtahl ſchließen laſſen. Die Roheiſen⸗ gewinnung dürfte 1938 annähernd bei 15 000 000 To., und die Rohſtahlgewinnung bei 18 000 000 To. liegen. Dieſe Erzeugung bleibt etwa 10 v. H. unter der Planzahl der Sowjetbehördn. 5 An vierter Stelle ſteht England, deſſen Erzeugung im Jahre 1938 in Roheiſen von 8 629 0% To. um etwa 1700 000 To. auf rund 6 900 000 To., und diefenige in Roh⸗ ſtahl von 13 455 000 To. um rund 2 500 000 To. auf 10 900 000 To. zurückgegangen iſt. England hat 1988 einen größeren Erzeugungsverluſt zu verzeichnen, als ſein Ge⸗ winn 1937 ausgemacht hatte. An fünfter Stelle unter den Erzeugungsländern der Ende hat ſich Frankreich gehalten. Seine Roheiſengewin⸗ nung iſt von 1937 auf 1988 von 7914000 To. um rund 2 00⁰ 900 To. auf 5 900 000 To., und diejenige an Rohſtahl von 7 920 000 Ty. um rund 1 900 000 To. auf etwo 6 000 000 To gefallen. Der Sturz hat die franzöſiſche Induſtrie nahezu auf den Tiefpunkt der Kriſe von 1932 geworfen. 5 Das an ſechſter Stelle unter den Erzeugungsländern ſtehende Japan hat ſchätzungsweiſe Frankreichs Rohſtahl⸗ ekzeugung von 1988 exreicht, ja wahrſcheinlich überſchritten. Allerdings ſteht Japon, das ſtark auf die Schrotteinfuhr für ſeine Stahlwerke angewieſen iſt, in der Roheiſen⸗ erzeugung mit 3 600 000 To. um über 2000 000 To. unter der franzöſiſchen Gewinnung. Die ſiebente Stelle wird von Belgien behauptet; ſeine Erzeugung iſt 1938 ſowohl in Roheiſen als auch in Roh⸗ ſtahl um je etwa 1 500 000 To. geſollen. Sie beträgt 1938 noch 2 400 000 To. Roheiſen, d. h. rund 300 000 To. we⸗ niger als im Kriſenjahr 1932 Seine Rohſtahlerzeugung iſt 1938 ſogax auf 2 250 000 To. gefollen, liegt alſo um über 500 000 To. tiefer als 1932. Auch das mit Belgien durch den Zollperein verbundene Luxemburg hot ſelbſt in der Zeit der ſchweren Welttriſe von 1932 keine ſo ſchlimmen Rückſchläge erlebt wie 1938. Seine Roheiſenerzeugung fiel 1938 um 40 v. H. oder 1000 000 To. auf 1 555 000 To., ſeine Rohſtahlgewinnung ungefähr im gleichen Maße von 2510 000 To. auf 1 425 000 Tonnen. „Rechnet man die Erzeugungsausfälle in den angelſäch⸗ ſiſchen Ländern Amerika und Großbritannien mit den⸗ jenigen Frankreichs, Belgiens und Luxemburg zuſammen, ſo ergibt ſich in dieſen Ländern ein Rückgang in deren Roheiſenerzeugung(von 1937 auf 1938) von 60 um 24 auf 86 Mill. To., und in deren Rohſtohlgewinnung von nahezu 80 um foſt 0 auf rund 50 Mill. To. Vorſtehende Länder umſaßten 1937 zuſammen etwo 60 v. H. der ganzen Welt⸗ gewinnung. Die Zuſammenrechnung aller fünf Erdteile ergibt eine Weltgewinnung, die in Roheiſen(von 1987 auf 1038) von 104, um 22,0 auf 82,2 Mill. To. gefallen iſt. Bei Rohſtahl beträgt der Erzeugungsrückgang ſogar über 26 Mill. To., da 1 Leiſtung von 185,9 auf 109,2 Mill. To. zurückgegan⸗ gen iſt. * Portland⸗Zementwerke Heidelberg AG, Heidelberg. Gemäß 8 6 des Einfühvungsgeſetzes zum Akttengeſetz ſind Voxratsaktien bis zum 31. Dezember 1938 zu veräußern oder einzuziehen. In Durchführung dieſer Beſtimmung hat ſich die Verwaltung der Portland⸗Zementwerke Heidel⸗ berg Ac, Heidelberg, wie ſchon berichtet, entſchloſſen, von den der Geſellſchaft von den Zeichnern zur Verfügung ge⸗ ſtellten nom. 7 371 600„ Vorratsaktien nom, 4,50 Mill. l einzuziehen, ſo daß ſich das Grundkapital auf 29,6 Mill, % verringert. Die reſtlichen nom. 2871 600% Vorrats⸗ aktten wurden, wie ergänzend zu berichten iſt, von einem unter Führung des Bankhauſes B. Metzler⸗Fraukſurt a. M. ſtehenden Bankenkonſortium zum Kurſe von 190 . H. zur freihändigen Placierung übernommen. In der Bilanz per 91. Dezember 10 7 ſtanden die nom. 7 371 600 Vorratsaktien mit 7 626 600„ zu Buch.— Das Geſchäfts⸗ jahr 1938 ſtand, wie man weiter erfährt, im Zeichen ſtärkſter Beanſpruchung aller Werke des Konzerns, ſo daß mit mindeſtens dem gleichen Ergebnis wie im Vorfahr (S v. H. Dividende auf nom. 19 457 400/ begebene Stamm⸗ aktien) zu rechnen ſein dürfte. . Fuchs Waggon⸗Fabrik Ac, Heidelberg. Die H, in der 1904 400„ Aktien vertreten waren, genehmigte den Abſchluß für 1837/8 der einen kleinen Gewinn von 1540 l aufweiſt, der zur Minderung des Verluſtvortrages von 84 751„ Verwendung findet. Der Auſſichts vat wurde bis auf Dr. Guſtav Cramer(Düſſeldorf), für den Direktor Hermann Jakowſki(Köln), Voyſtandsmitglied der Weſt⸗ waggon, eintritt, wiedergewählt. Hinſichtlich des laufenden Geſchäfts jahres wurde von der Verwaltung darauf hin⸗ gewieſen, daß eine Belebung zu verzeichnen ſei. Es ſei zu erwarten, daß dadurch das Ergebnis des neuen Jahres günſtig beeinflußt werde. J. Adler junior i.., Frankfurt a. M.— Rückzah⸗ lung der Bahnbedarf⸗Aufwertungsobligationen. Die in Konkurs befindliche Frankfurter Firma zahlt am 31. März 1999 die 5proz. Papiermark⸗Anleihe von 1921 der Bahn⸗ bedarf AG, Darmſtadt, zurück, und zwar einſchließlich auf⸗ gelaufener Zinſen mit 6,45„ für je 1000 Papiermark, * Aus der elſäſſtſchen Induſtrie. Die Vereinigung zur Belebung der Wirtſchaft im Elſaß hat eine fünfgliedrige Delegation elſäſſiſcher Induſtieller nach den Vereinigten Stoaten von Nordamerika entſondt, um dort mit Unter⸗ ſtützung der franzöſiſchen Regierung eine Werbeaktion für elſäſiſche Induſtrie⸗Erzengniſſe zu entfalten. Es handelt ſich vor allem um die Erzeugniſſe der elſäſſiſchen Textil⸗ und Maſchinen⸗Induſtrie. 5 * Von der Juternatfonalen Schrottkouvention. Die Internationale Schrottkonvention hat mit der Organfſation der belgiſchen Händler eine Vereinbarung über Lieferung von 40 000 Tonnen Siemens⸗Martin⸗Schrott für das erſte Vierteljahr 1999 getroffen. Der Preis für dieſe Liefe⸗ rungen entſpricht der bisherigen Notierung. * Tauſend amerikaniſche Laſtkraftwagen für China. Erſter Großauftrag im Rahmen des China⸗Kredits. Die Univerſal Trading Co., die eigens zur Förderung der amerikaniſchen Ausfuhr nach China gegründet wurde, ſchloß mit zwei amerikaniſchen Autowerken Verträge über die Lieferung vii tauſend Laſtkraftwagen für China, die „kommerziellen Zwecken“ dienen ſollen. Dies iſt an⸗ ſcheinend der erſte große Auftraa im Rahmen des 25 Mill. Dollar⸗Kredits, der kürzlich Ching eingeräumt wurde, * Eine neue franzöſiſche Konverſionsauleihe. Der fran⸗ zöſiſche Finanzminiſter Paul Reynaud hat am Dienstag⸗ abend in einer Rundfunkanſprache eine neue Konverſton franzöſiſcher Eiſenbahnanleihen im Auslande angekündigt. Wie der Finanzminiſter bekanntgab, handelt es ſich um die Ausgabe einer franzöſiſchen Staatsanleihe in Holland und in der Schweiz. Der Zinsſatz der neuen Anleihe beträgt un. H. Der Ausgabekurs iſt 95 v. H. Die Anleihe iſt in 30 Jahren rückzahlbar. Durch dieſe Anleihe, deren Betrag ſich auf 175 Mill. hfl. oder.5 Mrd. fs. beziffert, ſollen die in Dollar, Gulden und Schweizer Franken aus⸗ gegebenen franzöſiſchen Eiſenbahnanleihen, die zu Zins⸗ ſätzen zwiſchen 4% und 6/5 v. H. verzinsbar ſind, kon⸗ vertiert werden. Der Finanzminiſter betonte, daß dieſe Konverſion die Frucht der Steigerung des französeſchen Kredits auf den Auslandsmärkten ſeit Beginn der neuen Finanzpolitik der Regierung ſei. ö— Waren undi Märkte Mannheimer Geireidegroſmarki Maunheim, 29. Dezember. Die Woche zwiſchen Weihnachten und Neujahr hat auch in früheren Jahren nie größere Umſötze verzeichnen können. In dieſem Jahr traf dies um ſo mehr zu, als die Verſorgung der Mühlen ſowie der übrigen Verarbei⸗ ter⸗ und Verbraucher⸗Betriebe recht reichlich iſt. Hinzu⸗ kommt, daß der Montags⸗Markt, der ſonſt beſonders ſtark beſucht iſt, wegen des Feiertages ausficl; und ſchließl ich haben auch die durch Schnee und Eis verurſachten Trans- portſchwierigkeiten zu Schiff, auf der Eiſenbahn und auf der Landſtraße ſich demmend ausgewirkt Der Beſuch des Donnerstags⸗Marttes war ſchwach und zu irgendwelchen Umſätzen iſt es nicht gekommen. Die Mitteilung, daß die Vermahlungsquote für Januar wieder nur 7 v. H. be⸗ trägt, hat enttäuſcht; mit einer weſentlichen Beſſerung der Kaufneigung der ſüdweſtdeutſchen Mühlen iſt daher vor⸗ erſt nicht zu rechnen. Soweit Futterweizen am Markt war, fand er Abnahme bei Miſchfulter⸗Fabriken und Geflügelzüchtern. Roggen wurde bis auf kleine Partien, die die Land⸗ mühlen noch aus ihrer engeren Umgebung erhielten, nicht gekauft. Für Braugerſte iſt Intereſſe vorhanden; doch iſt vor der Verteilung von neuen Bezugsſcheinen mit nennens⸗ werten Umſätzen nicht zu rechnen.— Beſte Sorten In⸗ duſtriegerſte können in den engen Grenzen, die der Be⸗ zugsſcheinmangel zieht, abgeſetzt werden. Für Futter⸗ gerſte iſt noch eher eine Verwendungs möglichkeit vor⸗ handen, und zwar auch nach Norddeutſchland. Induſtrie⸗ und Futterhafer blieben ohne Umſatz, ebenſo inländöſcher Mais. Auch am Mehlmarkt herrſchte in dieſer Woche natürlich noch Feiertagsſtimmung. Die Beibehaltung der niedrigen Vermahlungsquote für Januar ſichert den ſüdweſtdeurſchen Weizenmühlen den vollen Abſatz ihrer Erzeugniſſe; ja die meiſten Mühlen würden weit mehr verkaufen können. Die Abnahmefähigkeit oder ⸗willigkett der Verbraucher hat ſich im Augenblick noch nicht gehoben, doch tragen die nie⸗ orige Vermahlungsquote wie auch die beſtehenden Trans⸗ portſchwierigkeiten dazu bet, ſtimmungsmäßig den Markt zu beleben, ſo daß bereits für die nächſte Zeit mit beſſeren Abrufen zu rechnen iſt.— Selbſt für Roggenmehl haben ſich unter dieſen Umſtänden die Vorausetzungen für den Abfatz etwas gehoben. Der ſeit nunmehr zehn Tagen herrſchende Froſt hat dle Möglichkeiten für einen beſſeren Abſatz von Futtermitteln gegeben; wenn es auch bis jetzt noch nicht zu größeren Ab⸗ ſchlüſſen gekommen iſt, da für die erſten Tage noch wirt⸗ ſchaftseigene Futtermittel zur Verfügung ſtanden, ſo liegen doch ſchon zahlreiche Anfragen vor. die einen leb⸗ hafteren Geſchäftsgang ankundigen Das Angebot von Kleie iſt inſolge der geringeren Vermahlung nicht mehr ſo reichlich wie in den Vormonaten. Vorerſi kann dem Be⸗ darf noch voll entſprochen werden, Hoch iſt für die nächſte Zeit mit einem Ueberfluß nicht mehr zu rehnen Zucker⸗ haltige Futtermittel, Biertreber und Malzkeime waxen wenig gefragt. Für Miſchfutter, insbeſondere für Ge⸗ ſlügelfutter, das in ſehr guten Zuſammenſetzungen erhölt⸗ lich iſt, ſcheint ſich die Nachfrage zu beleben. Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. 8 5(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Jan. 3,52% G; März 3,75; Mai 3,92½; Juli 4,05; Mais lin Hfl. per Laſt vom 2000 Kilo) per Jan. 99,75; März 99,75, Mai 99,75; Juli 89,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. Dez.(Eg. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miödl.(Schluß) Dezember(88) 402; Jan. 490; Febr. 494; März 488; April 485; Mai 483; Juni 476; Jult 471; Auguſt 466; Sept. 461; Okt. 456; Nov. 457; Dez. 458; Jan.(40 459; März 462; Mai 464; Juli 464; Okt. 464; Tendenz ruhig. Nhein-Mainische Abendbörse Sſill Fraukfurt, 29. Dezember. Die Abenoͤbörſe geſtaltete ſich wieder äußerſt ſtill, da es an Anregungen fehlte. An den Aktienmärkten erfolgten die Kursfeſtſtellungen vorwiegend nominell, wobei die Entwick⸗ lung weiterhin uneinheitlich wor. Im allgemeinen betrugen die Abweichungen nur Bruchteile eines Prozentes. Stärker esmäßigt waren fedoch Schuckert mit 173 gegenüber einem Berliner Schlußkurs von 174. Auch Acc ließen um z v, H. auf 113 noch, ſonſt notierten u. a. JG⸗Farben 10%, Mannesmonn 107 ½, Buderus 1043, Hoeſch 107%. Deukſche Erdöl 121½, Zellſtoff Waldhof 122, Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff 108, Rheinmetall 129 und Adler⸗ werke 104. Am Rentenmarkt wurden Saorbrüücker Goldpfandbriefe mit 69 und Kommunal⸗Obligationen mit 98½ umgeſetz. t. Farben⸗Bonds ſtellten ſich auf unv. 117% und im Freiver⸗ kehr Kommunal⸗Umſchuldung auf 927 Geld. * Der Saatenmarkt in Süddentſchland. Trotz der den Druſch begünſtigenden Froſtwitterung blieb das Angeboß in einheimiſchen Kleeſaaten noch in engen Grenzen. Das gegen iſt nach wie vor ſtarke Kaufneigung insbeſondere für Rotklee und Luzerne ſeſtzuſtellen. Die Verſorgungs⸗ lage wurde durch weitere Auslands⸗Käufe zufriedenſtellend geklärt. Die Relnigungsarbeiten bei dentſchen Grasſaaten machten weiterhin gute Fortſchritte. Allerdings ſind die zur Anlieferung kommenden Poſten zum größten Teil be⸗ reits verkauft, ein Zeichen dafür, wie begehrt die heimiſche Erzeugung in Handels⸗ und Verbraucherkreiſen gedechk werden. Allgemein feſtzuſtellen bleibt, daß nunmehr ins⸗ beſonders auch der Landhandel in zunehmendem Maße ſeine Bedarfsdeckung durchführt. In Runkelſaaten verlief das Geſchäft ruhig; ebenſo iſt über die Marktlage bei den übrigen Arten kaum Neues zu berichten. * Tabakverkaufsſitzung für das ſüdbadiſche Haupiguk verſchoben. Auf Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft wurde die Verkaufsſitzung für das ſüßdbadiſche Hauptgut auf Donnerstag, den 19. und Freitag, den 20. Januar 1939 verſchoben. e Schweinemarkt Hardheim. Auftrieb: 192 Tiere. Preiſe 45 bis 90 4 je Paar. Neuner Vorſitzender der Reichsſtelle für Garten⸗ und Weinbauerzeugniſſe. Zum Vorſitzenden der Reichsſtelle für Garten⸗ und Weinbauerzeugniſſe iſt Georg Luber beſtellt worden. Der bisherige Vorſitzende, Walter Ahlers, iſt ab⸗ berufen worden. Geid- und Devisenmarkt Varis, 29. Dezemben(Schluß amtlich London 177.05 Belgien 640 25 Oslo 888.— Neuner 37.— Schwoiz 857.— Stockholm 910.80 Ber in 1526.— Kopenhagen 791. Suagnien 5 Italie, 199.90 Holland 2007, Warſchau 719,— ondon, 20 Dezember.(Schlutz amtlich) Neunor“ 465,90 Liſfabon 110,18 Hongkong 1 Montreal 470.75 Helſinafor?s 226,84 Schano han 0 862 Amſterdam 856,94 Budapeſt 2425, Nokobama 5 Waris 177,03 Belarad 2145,— Auſtralien 123,— Pritſſel 2762.50 Sofia 405, Mexiko— Italien 8800,— Moskau 2535, Montepides 1987, Berlin 1163.— Rumänien ö 660,— Valparaiſo 120.0 Schweiz 2003,50 J Konſtantin 600.— Buenos Spanien 3 Atben 548.— auf Landon 1903,77 fopenbagen 1041,—] Warſckan 225. Südafkika 160,12 Stockholm 1942,37] muenos Autres] 1895. a lo“ 1990.37 Rio de Jan.( 203.— n Melalle Hamburger Meiallnotierungen vom 29 Dezember Banca- u. Bri Kupfe! traits inn 2 Belek wers BrieſſſheldBrieſſcgeld Hüttenrohzint p. 100 Kg) 17,5,(17,0 Januat 54.2534.25½273,0 273,0 Feinſilber(Ra per kg). 30,60 36,60 . 54,2554.22½273,00273,0[ Jeingold(RM per g)..84 2,79 Arz 54. 2554.251273, 273.0[ Ait⸗Blatin(Abfälle) April 54 25ʃ54,25½73,.00273,0 Circapr. RM per g. 2,30 2,10 Mai 54.2554. 2573,00 273,0 Techn. reines Plattu Jun W Detailpr.(RM ver g.32 Juli 5959 25„410%̃ Auguft 992—*·2—„4„ goco] Abt Septembei...„.. Antimon Regules chinef Oktober ver to)..„ 45, 48, Novembe i Queckſilber(Eper fflaſche).. 71.80 Lezember 54, 2554, 25 1273,01 273,0 Wolframerz chineſ in i e 63, Im llfswerk„munter und Rind“ gab die usb. in ihren fjeimen 277 820 mütternkrholung und 1 neue Rraft. Bei dleſem Werk kanuſt auch In mithelfen durch Deinen 2 miiglledbeteag de 8 v. Der Jüngſte Bon Georg von der Being Er ſchaut mit aufmerkſamen Augen in die Welt. Sein Mund iſt ſüß und feucht, eine kleine rote Frucht. Die Backen ſind rund und feſt. Die Haare zeigen ſich erſt als ein Schimmer von Silber oder Gobd. Iſt er eine Schönheit? Ja, er iſt eine Säug⸗ lingsſchönheit. Seht ſeine Füße an! Sie ſind kurz und gedrungen, ſie merken noch nicht, wie viel ſie einſt zu laufen haben werden auf der Welt. Ihre kleinen knolligen Zehen machen ſo luſtige Bewegun⸗ gen, nach unten, nach oben; man möchte ſie immer anfaſſen! Vergeßt auch die Hände nicht! Es ſind kleine Schaufeln, er ſchlägt ſie euch ins Geſicht, oder wohin er gerade trifft. Er kann ſchon ſtark ſchlagen. Seine Finger aber müſſen ſich erſt allmählich daran gewöhnen, das zu tun, was er ſie tun heißt. Im⸗ merhin kann er mit ihnen bereits ein Stück Brot halten und ſich in den Mund drücken. Er beſitzt erſt einen einzigen Zahn, ein hartes Gewächs, das in ſeinem Munde erſchienen iſt. Er hat herrliche Erlebniſſe. Das erſte und höchſte heißt: das Licht. Morgen für Morgen erblickt er „das Licht der Welt“. Es erfreut ihn, und er be⸗ grüßt es mit Zurufen. Kommt der Vater und zündet ſich die Pfeife an— die er beileibe nicht im Zimmer rauchen darf—, ſo entſteht da noch ein an⸗ deres Licht, ein ſchmales und lebendiges, das man ebenfalls ſehr genau betrachten muß. Welch eine Freude für ihn, zu eſſen und zu trinken! Die Bruſt, die er ein halbes Jahr lang bekam, hat ſich ſeinem ſcharfen Zähnchen entzogen. Aber wenn Mutter die Flaſche bringt, ſo vollführt er ein leidenſchaftliches Geſchrei, das ein paar Se⸗ kunden währt; ſodann trinkt er mit ernſten Augen und ganz verſunken, bis ſie leer iſt. Dauert es ihm mit der Flaſche zu lange, ſo ſchiebt man ihm ein Stück Brot in den Mund. Auch dieſes Brot ge⸗ fällt ihm ſehr. Es iſt ſchon jetzt ſein„täglich Brot“. Ein anderes Erlebnis für dieſen kleinen Mann: us 1 ſchauen. Es kommen viele Autos Er ſieht ſie hinter der Scheibe hingleiten, wenn ſie dann verſchwunden ſind, ſo ſucht er ihnen mit den Augen über die Zimmerwand zu folgen; und er mag ſich wundern, daß er ſie dort nicht mehr erblickt. Manchmal erſcheinen Kinder. Sie rennen auf ihren Füßen daher; er ſperrt das Mäulchen auf und ſchaut es ſich atemlos an; plötzlich beginnt er zu hüpfen, als ob er mit davon laufen möchle. Ausfahren iſt faſt noch ſchöner. Oben gleitet der Himmel vorüber, den man anträumt, oder Blätter, denen man einen Singſang zuruſen wird. Im übrigen wahrt man draußen die Haltung; man iſt ſehr aufmerkſam, aber ziemlich wortkarg. Schön iſt auch: im Laufſtällchen auf dem Bauche liegen. Da drinnen kann man ſich nach einer Muſchel ſtrecken böer nach dem Deckel der Zucker⸗ doſe. Hat man lange genug auf dem Bauche ge⸗ legen, ſo kommt wohl einer von den großen Brü⸗ dern und dreht einen auf den Rücken. Dieſe Lage iſt und bleibt die angenehmſte. Man rubt ſich aus, oder man verſucht ein Spiel, das alle Welt und einen ſelbſt zum Lachen bringt: man läßt einen langgezogenen Ton erſchallen und tapſt ſich dabei wie⸗ der und wieder auf den Mund, das ergibt eine er⸗ götzliche Tonfolge. 5 Geſicht waſchen wollen wir nicht zu ſeinen ange⸗ nehmen Erlebniſſen rechnen, wohl aber das Mor⸗ genbad. Da kann man Wellen ſchlagen und spritzen wie ein echtes Waſſergeſchöpf. Auch ſchwimmt bis⸗ weilen ein ſaftiges Thermometer wie ein Schiff hexan. Daß die Mutter den Nabel reinigt. iſt ſpaſſig von ihr; daß ſie einem die Naſe ſäubert, kann Aerger hervorrufen; daß ſie einem das wenige Haupthaar zu einem ſpitzigen Schopf aufbürſtet, iſt ihre eigene Sache. Gegen Schmerz gefeit? Oh, er erlebte ihn be⸗ reits! Der erſte Zahn brach durch, und es ſcheint jetzt als würden dieſem erſten gleich drei weitere ſolgen. Manchmal iſt ſeine Backe gerötet. Oft iſt er weinerlich und hat keine Luſt zum Spielen. Weh, jetzt weint er los! Seine Backen runden ſich, die Arme greifen in die Luft, und in den Augen⸗ 1 winkeln erſcheinen Tränen. Er reißt den Mund bis zur äußerſten Tiefe auf.. wir ſehen das Zähn⸗ chen.. ſchon umbrauſt uns die gewaltige Stimme ſeines Schmerzes. Der Vater verläßt das Zimmer. Die Brüder verſuchen, ihn zu beruhigen, ihn um⸗ zuſtimmen und abzulenken— umſonſt! Und da ſitzen ſie mit krauſen Stirnen da und leiden den Schmerz des kleinen Bruders mit. Plötzlich hat einer von ihnen einen Gedanken: er rennt und bringt die Kaſtanienkette. Das iſt das merkwür⸗ digſte Ding von der Welt. Sein Geraſſel konn ſo⸗ gar Zahnſchmerzen für Augenblicke vergeſſen machen. Wenn aber die Kaſtanienkette nicht mehr hilft, wenn kein Mantelknopf, kein Holzlöffel, kein Stück Brot und kein Papiergeraſchel mehr tröſten kaun Verſchlafe die Zeit, kleiner Sohn! Endlich hören wir ſeine ruhigen Atemzüge. Wie ſchön biſt du, wenn du im Schlummer liegſt! Später, wenn du größer ſein wirſt, nach Jahren, magſt du eines Tages etwas für dich entdecken. Du wirſt zu deiner Mutter kommen und zu ihr ſagen: wenn ich die Augen zumache, kann ich doch alles ſehen! Und du meinſt damit, daß du dir alles vor⸗ ſtellen kannſt, was du willſt. Und was wirſt du dir dann vorſtellen, kleiner Mann?— Das Schönſte, nur das Allerſchönſte! Z. B. Feigen, Datteln und Roſtnen, den Himmel und ſeine warme Sonne, ein Schaukelpferd und eine Blumen⸗ wieſe, Schneebälle und Pfirſiche und die Wange dei⸗ ner Mutter. Vergiß es nie, wenn du einſt in ferner Zeit mit dem ſchweren Schritt des Erwachſenen durchs Leben gehſt, daß ſie an deiner Wiege gewacht hat, als du klein warſt und daß ſie es geweſen iſt, die dich ans Fenſter trug und dir den großen golde⸗ nen Mond zeigte.—— l 5 Nationaltheater. Die Leitung des National⸗ theaters bittet dringend, die für die Vorſtellungen „Fledermaus“ und„Tannhäuſer“ ſchrift⸗ lich vorbeſtellten Karten im Laufe des heu⸗ tigen oder morgigen Tages an der Nationaltheater⸗ kaſſe abzuholen damit im Intereſſe eines pünktlichen Beginns der Vorſtellungen ein allzuſtarker Andrang an der Abendkaſſe vermieden wird. ſtarken Erfolg. Nationaltheater. Heute, Freitag, 19.30 Uhr, im Nationaltheater für Kdcß⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen„Carmen“, Oper von Georges Bizet. Die erſte Woche des neuen Jahres bringt am 5. Januan im Nationaltheater als beſonderes künſtleriſches Er⸗ eignis das japaniſche Gaſtſpiel„Takarazukg Kabuki“. Neben den Darbietungen dieſer Mäd⸗ chen⸗Oper bringt das Gaſtſpiel Ballett⸗Szenen und Ausſchnitte aus dem Kabuki⸗Theater der klaſſiſchen Form des japaniſchen Theaters. Am Sonntag, dem 8. Januar, erſcheint Roſſinis„Diebiſche Elſter“ in der Bearbeitung von A. Treumann⸗Mette zum erſtenmal im Spielplan des Nationaltheaters. Es wirken mit: Die Damen Landerich und Schmidt, und die Herren Baltruſchat, Bartling, Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Peter Schäfer und Trieloff. Die muſikaliſche Leitung hat Ernſt Cremer, die Spiellei⸗ tung Helmuth Ebbs. Die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß. Furtwängler birigierte in der Pariſer Oper, Der Spielplan der Pariſer Oper bringt in der letz⸗ ten Woche des Jahres zwei deutſche„Siegfried“⸗Auf⸗ führungen unter der Leitung von Wilhelm Furt⸗ wängler. Am Dienstagabend teilte der deutſche Meiſterdirigent ſich mit Joachim Sattler, der den Siegfried ſang, mit Hotter, den Wanderer, Germaine Lubin als Brunhilde und Erich Zimmermann als Mime in den ſtürmiſchen Beifall der Pariſer. Das Orcheſter und die eindrucksvolle Beſetzung trugen das ihre zu dem ſtarken Eindruck bei, den die Wag⸗ ner⸗Oper bei den Zuhörer hinterließ. Eine feſtliche Geſellſchaft erfüllte die weiträumige Oper, ſo daß die erſte Siegfried⸗Aufführung nicht nur einen hervor⸗ ragenden künſtleriſchen Genuß bot, ſondern auch ein großes geſellſchaftliches Ereignis bildete. Zunr Schluß mußten die Darſteller und ganz beſonders Wilhelm Furtwängler wiederholt auf der Bühne er⸗ ſcheinen, um den begeiſterten Dank der Anweſenden entgegenzunehmen. 5 i Die Berliner, Volksbühne em Horſt⸗Weſſer⸗ Platz bringt demnächst das Schauſpiel Win notou der rote Gentleman“ heraus, das Ludwig Körner nach Farl Mays Winntvu⸗Noman geſtaltete. Berunntlich er⸗ ielte in dieſem Sommex ein anderes Winneton⸗Spiel auf er Rathener Felſenbühne im ſächſiſchen Felſengebirge e 3 15 N 75 5 1 1 1 0 9. Seite“ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 30. Dezember 1938 Nu un vrub vrllu Null — Abergläubiſche hätten in dieſen Tagen nicht nach dem Nürnberger Platz in Berlin kommen dür⸗ fen, denn da wären ihnen Hunderte von Katzen über den Weg gelaufen und das kommende Unheil wäre gar nicht auszudenken geweſen. Nun, die befliſſenen Katzenzüchter, die ſich in den Spichernfeſtſälen ein Stelldichein in der Reichshauptſtadt gaben und eine große Internationale Katzenausſtellung veranſtal⸗ teten, würden auch dankend auf ſolche Beſucher ver⸗ zichtet haben. Ihnen kam es nur darauf an, zu zeigen, was züchteriſches Können bei dieſen kleinen „häuslichen Raubtieren“ hervorzubringen vermag und welchen Reichtum an Edelraſſen die große Ja⸗ milie der Hauskatzen aufweiſt. Frankreich, Holland, Belgien, Dänemark und andere Länder hatten ihre ſchönſten Tiere zur Schau entſandt, die die Reichs⸗ fachgruppe Katzenzüchter zum erſten Mal in großem Ausmaß veranſtaltet hat. Da mußte man ſchon ein guter Kenner ſein, um aus„Perſern“ und„Deutſch⸗ Langhaar“, die zuſammen die Angoras bilden aus den„Siams“,„Kurzhaar⸗Tigern“, dem„Kurzhaar⸗ Marmor“, der„Kurzhaar⸗Schlankraſſe“ und wie die Züchtungsarten alle heißen mögen, die beſten Tiere mach Schönheit und Leiſtung herauszufinden. Ge⸗ wiß, nicht jeder liebt die Katzen, hier aber erfuhr man um den Wert und die Bedeutung ſolcher Zucht⸗ kiere, die verſchiedentlich in großen Farmen gehalten werden und einen gar nicht unwichtigen Faktor un⸗ ſerer Wirtſchaft darſtellen. Es hat ſich nämlich er⸗ geben, daß aus den ausgekämmten Haaren der Langhaarkatzen ſich eine ausgezeichnete Wolle ver⸗ ſpinnen läßt, die in der mediziniſchen Praxis immer mehr Bedeutung erlangt. Beſonders wo es gilt, kranke Stellen des Körpers warm zu halten, wie beiſpielsweiſe bei Rheuma, erweiſt die Katzenwolle ausgezeichnete Dienſte. Man erfuhr aber in dieſer Ausſtellung auch intereſſante Tatſachen aus der mehrtauſendjährigen Geſchichte unſerer Hauskatze, die noch gar nicht ſo lange in Europa heimiſch iſt. Wenigſtens ſind bisher von dieſer Tierart noch keine prähiſtoriſchen oder auch frühgeſchichtlichen Funde gemacht worden. Erſt vor fünfzig Jahren entdeckte ein deutſcher Forſcher in Nubien die Falbkatze die auch Syrien. Arabien und die Grenzgebiete Aſiens Hewohnt, und ſtellte in ihr die Stammutter unſerer Hauskatze feſt. Die alten Babylonier und Aegypter verehrten die Katze als Göttin der Luſt und des Mondes, wir finden ſie auf Darſtellungen des kretiſch⸗mykeniſchen Kulturkreiſes ebenſo wie auf etruskiſchen Grabmalereien. Erſt im 4. oder 5. Jahr⸗ hundert n. Zw. taucht ſie in Europa auf, wo ſie eine raſche Verbreitung nahm und bald neben Hund und Huhn in jedem Bauernhaus zu finden war. Heute hört man ihr Mjauen in allen Ländern der Erde, und in Japan ſind die Städte ſogar zur Haltung von Hauskatzen verpflichtet, die dort als Vertilger der als Peſtübertrager gefürchteten Ratten eine Art ſanitären Polizeidienſtes ausüben. ** — In der öſtlichſten Provinz Lettlands— Lett⸗ gallen— find Wolfsrudel zu einer wahren Land⸗ plage geworden. Strenger Froſt und Hunger haben die Tiere aus den ruſſiſchen Grenzbezirken über die Grenze getrieben. Die ganze Bevölkerung dieſer Bezirke befindet ſich hauptſächlich nachts im Alarm⸗ guſtand, da die Wölfe bereits eine ganze Anzahl Bauernhöfe rudelweiſe heimgeſucht haben. Die ört⸗ lichen Landwirte haben bereits ſchwere Schäden an geriſſenem Vieh und Geflügel zu beklagen. Seit einigen Tagen laufen andauernd Meldungen über weitere Ueberfälle auf Vieh und Futterniederlagen ein. Die Bauernſchaft der Grenzoͤörfer hat im Ver⸗ ein mit den örtlichen Selbſtverwaltungen eine gemeinſame Abwehraktion in Hie Wege geleitet. Wölfe ſind in Lettland, insbeſondere in den öſtlichen Provinzen im allgemeinen keine Seltenheit. Man wermutet aber, daß die diesjährige überhandneh⸗ mende Wolfsplage im Zuſammenhang mit der Nie⸗ derbrennung breiter ſowjetruſſiſcher Waloſtriche ſteht. Die Sowjetruſſen haben bekanntlich im Spät⸗ ſommer dieſes Jahres längs der ganzen ruſſiſchen Weſtgrenze einen 100 Kilometer breiten Landͤſtrich entſiedelt und zu einem Glacis gemacht. * — Es iſt ein hundert Jahre altes Geſetz, auf der Pitcairn⸗Juſel, daß derjenige, der eine Katze tötet, zur Strafe dafür 300 Ratten fangen muß. Auf der kleinen Pitcairn⸗Inſel im Stillen Ozeau hauſen be⸗ kanntlich die Nachkommen der Meuterer von der „Bounty“, die ſich im Jahre 1790 auf der Flucht vor den britiſchen Seegeſetzen hier niederließen. Heute leben hier rund 200 Menſchen, deren Vorfahren die Meuterer der„Bounty“ und die 12 Frauen aus Tahiti, die ſich zu ihnen geſellten, ſind. Es gibt auf dieſer Inſel, deren Einwohner Adventiſten ſind und von Viehzucht und Fiſchfang leben, eine ganze Reihe beſonderer Geſetze. Dazu gehört auch das Katzen⸗ ſchutzgeſetz, das im Hinblick auf die zunehmende Rat⸗ tenplage erlaſſen wurde. Das Geſetz führt aus, daß jedermann, der der Tötung einer Katze überführt werde, verpflichtet ſei, dieſes Unrecht durch eifrigen Rattenfang gutzumachen. Er habe perſönlich zum Zeichen ſeiner Buße 300 Rattenſchwänze bei dem Inſpektor für die Wohlfahrt der Pitcairn⸗Inſel abzuliefern. Die Kette der Raſſenſchänder reißt nicht ab dub. Hamburg, 29. Dezember. Der 31 Jahre alte Jude Herbert Pommer aus Roſtock iſt wegen Raſſenſchande feſtgenommen wor⸗ den. Der ganz in den Bahnen ſeiner vor ihm beſtraften zahlreichen verbrecheriſchen Raſſegenoſſen wandelnde freche Jude hat erſt vor ganz kurzer Zeit ein deutſchblütiges Mädchen geſchändet. Die Opfer des Verkehrs in Flalien EP. Mailand, 29. Dezember. In den erſten acht Monaten dieſes Jahres ſind in Italien durch Straßenunfälle 1596 Menſchen getötet und 24082 verletzt worden, gegen⸗ über 1808 Toten und 27427 Verletzten im gleichen Zeitraum des Vorjahres. An der Spitze der Ver⸗ kehrsunfälle ſtehen die Städte Rom, Neapel und Tu rin. Der Veſup eingeſchneit EP Mailand, 30. Dez. Die Kältewelle hat in Oberitalien die tiefſten Temperaturen des diesjährigen Winters erreicht. In der Po⸗Ebene wurden bis zu 15 Grad unter Null und im Puſter⸗Tal bis zu 24 Grad unter Null gemeſſen. Die Sägewerke und Mühlen mußten ihren Betrieb einſtellen. Außerordentliche Kälte im Vergleich zu andern Jahren herrſcht auch in Süditalien. Der Veſuv iſt ganz eingeſchneit. Auch in Kalabrien iſt ſtarker Schneefall zu verzeichnen. An vielen Orten erreicht die Schneedecke eine Höhe von einem Meter. Die Weichſel bis zur Mündung zugefroren HEP. Warſchau, 29. Dezember. Die Weichſel iſt von Krakau bis zu ihrer Mün⸗ dung mit einer dicken Eisſchicht bedeckt. Während in Polen bis zu 15 Grad unter Null gemeſſen wur⸗ den, wurde die„wärmſte“ Gegend mit nur 4 Grad unter Null im Gebiet von Poſen feſtgeſtellt. Franzöſiſches Kaufhaus durch Feuer zerſtört anb. Paris, 28. Dez. Am Mittwochvormittag iſt in Montargie ein Kaufhaus durch Feuer vollſtändig zerſtört worden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da ſämtliche Waren des Kaufhauſes ein Raub der Flammen geworden ſind. Das Perſonal konnte aus dem Gebäude recht⸗ zeitig flüchten. Das Feuer ſoll durch einen ſchad⸗ haften Heizapparat verurſacht worden ſein. Die Feuerwehr von Montargie, die von der Fabrik⸗ feuerwehr der Hutchinſon⸗Werle und Soldaten des ue dun Olo 28. Pionier⸗Regiments unterſtützt wurde, mußte ſich bei ihren Löſcharbeiten darauf beſchränken, die an⸗ grenzenden Gebäude vor der Feuergefahr zu ſchützen. Bankraub mit dem Spielzeugrevolver EP London, 30. Dezember. Wegen verſuchten Bankraubs ſtand am Donners⸗ tag ein Angehöriger der engliſchen Luftwaffe in einem Londoner Vorort vor dem Richter. Der Angeklagte hatte am Mittwoch verſucht, die Kaſſe einer Vorortbank zu plündern. Dabei bedrohte er die herbeigerufene Polizeiſtreife mit einem Re⸗ volver, von dem ſich allerdings herausſtellte, daß es ſich um ein ee handelte. Der Täter wurde verhaftet und am Donnerstag nach den erſten Unter⸗ ſuchungen in ein Polizeigefängnis überführt. Da das Gericht an ſeinem Geſundheitszuſtand zweifelte, wurde eine ärztliche Unterſuchung angeoroͤnet. Vor Gericht erſchien der Angeklagte in der Uniform der engliſchen Luftwaffe. Perſonendampfer vor London geſtrandet dub. London, 29. Dezember. Der Perſonendampfer„Britannia“(4216 Ton⸗ nen) des ſchwediſchen Lloyd lief am Donnerstag⸗ morgen“, Meilen von Southend entfernt im Nebel auf Grund. Obgleich keine Gefahr für das Schiff beſteht, wurden die 90 Fahrgäſte der„Britannia“ ausgebootet und vorläufig an Land gebracht. Die „Britannia“ konnte nach Eintreten der Flut wieder flottgemacht werden. Das Schiff befindet ſich auf dem Wege nach London. Guter Fang in Kopenhagen dnb Kopenhagen, 29. Dezember. Die Kopenhagener Kriminalpolizei hat wieder eine typiſch jüdiſche Betrugsaffäre aufgedeckt. Im Beſitz eines Juden namens Guſtav Rubinberg, der im Begriff war, Dänemark über Esbjerg zu ver⸗ laſſen, wurden von Polizeibeamten für 62 000 Kro⸗ nen Schmuckſachen und für etwa 16 000 Kronen De⸗ viſen in Reichsmark und engliſchen Pfund ſowie eine Summe däniſcher Kronen gefunden, die die für die Mitnahme däniſcher Valuta ins Ausland gezogene Grenze weit überſtieg. Unter dem Gepäck des Juden wurden ferner mehrere Koffer voll teurer Seidenſtoffe und koſt⸗ baren Pelzwerks feſtgeſtellt. Rubinberg, der mit einem ausländiſchen Kurierpaß reiſte, wurde feſtgenommen. Er gab an, daß all die Werte, die er aus Dänemark nach Holland bzw. Belgien verſchie⸗ ben wollte, einem Raſſegenoſſen namens Lipowetzky gehörten. Lipowetzky habe früher als Juwelier in Berlin gelebt und nach ſeiner Auswanderung aus Deutſchland dieſe Werte unter Umgehung der deut⸗ Schöne Frau aus Spanien Sie tanzt im Jaunar in der Mannheimer„Libelle Lucija la Bella iſt ihr Name. Sie gehört dem nationalſpaniſch⸗argentiniſchen Künſtlerenſemble an, das unter der Leitung Eduardo Biancos in der erſten Januarhälfte in der„Libelle“ auch die Mannheimer be⸗ geiſtern wird. Neben einem großen ſüdamerikaniſchen Tangoorcheſter von Rang, das bereits in allen Hauptſtädten Europas, in Aſien und Amerika mit großem Erfolg auf⸗ getreten iſt, werden wir hier die Bekanntſchaf: zweier Künſtlerinnen machen, die die leidenſchaftlichen Tänze ihrer ſpaniſchen Heimat zum Klang von Mandolinen und Kaſtagnetten zeigen werden. Künſtlerphoto. ſchen und däniſchen Geſetze und Vorſchriften durch ſeine Schweſter und auch durch Rubinberg etappen⸗ weiſe aus Berlin nach Kopenhagen ſchaffen laſſen. Rubinberg, der zunächſt für ſieben Tage in Unter⸗ ſuchungshaft geſetzt wurde, wird ſich ebenſo wie die Schweſter des Raſſegenoſſen Lipowetzky wegen der mit beträchtlichen Strafen belegten Uebertretung der däniſchen Zoll⸗ und Deviſenbeſtimmungen zu ver⸗ antworten haben. Das beſchlagnahmte Vermögen des Juden Lipowetzky dürfte der däniſchen Staatskaſſe verfallen. Drei Millionen Nen aus Japan geichmungelt dnb Tokio, 29. Dezember. Yen⸗Schiebungen von großem Ausmaß, die von einer jüdiſchen Deviſenſchieberbande begangen wur⸗ den, berichtet am Donnerstag die Zeitung„Tſchugai Schogio Schimpo“. Dem Juden Arthur Rubinſtein, angeblich ein portugieſiſcher Staatsangehöriger, der im September 1937 ſeine Goldmine in Korea für 18 Millionen Yen an die japaniſche Goldminengeſell⸗ ſchaft verkauft hatte, hatte man erlaubt, 6 Millionen nach London auszuführen. Um nun an die reſtlichen 12 Millionen Yen trotz der Deviſenkontrolle heran⸗ zukommen, ließ Rubinſtein 3 Millionen Yen aus Japan herausſchmuggeln. Seine Komplicen waren der Jude Stückgold, angeblich ebenfalls ein Portu⸗ gieſe und zwei unbekannte Franzof en in Tokio. Stückgold verſteckte das Geld in 100⸗Yen⸗Noten zwiſchen Doppelböden von Holzkiſten und verſchob es dann nach Honolulu, wo 100 000 Den in Gold umgewecheſlt wurden. Der Reſt wurde nach San Franzisko und Neuyork weiter verſchoben. Die jüdiſchen Geldſchieber konnten ſich bisher dem Zu⸗ griff der japaniſchen Polizei entziehen. Wind alu Mlaska 16 Tons VON OHANNES N „Ueberhaupt nicht“, ſchmollt Edy,„wenn Harriet nicht mitkommt.“ i „Ja, warum willſt du denn nicht mit?“ meint Queen Beß nun zu Harriet.„Du ſiehſt doch, daß der Junge es ſich nun einmal in den Kopf geſetzt Hat?!“ Ueber Falte. „Ich mag nicht!“ ruft ſie.„Und wenn du mich los ſein willſt, Mutter, dann ſchicke mich auf eine Station. Und'ne Pferdedecke zum Schlafen iſt mir auch recht!“ ö 5 „Habe ich was von ner Pferdedecke geſagt?“ wundert ſich Queen und blickt hilfeheiſchend um ſich. „Auf Eduys Jacht ſollſt du, und da haſt du alles, was du diir wünſchen kannſt!“ „Jawohl! Und ein zum Fett⸗ anſetzen!“ „Sag das nicht! etwas Bewegung bringen ſollſt, wirſt du ſchon ſehen, daß du dann allerhand zu tun bekommſt!“ „Das überlaß ich gern einem andern“, ärgert ſich Harriet, um dann auf den armen Edy loszufahren. „Ich habe immer gedacht, wir ſeien gute Freunde, Edy. Aber was Sie jetzt getan haben, daß Sie ſich hinter Mutter ſtecken und mich bei ihr verpetzen, das war ganz unmännlich und gar nicht freundſchaftlich!“ „Was redeſt du nur von männlich!“ bullert Queen Beß nun aber in unerſchütterlicher Aufrichtigkeit los.„Der Edy iſt doch n dummer Junge und kein Mann!“ „Dann ſoll er einer werden!“ 5 5 wiü⸗ tend und ſetzt ihrem erſchrockenen Fuchs die Hacken ſo energiſch in die Weichen, daß er ſich ſchleunigſt mit ihr davonmacht. 5„Da ſoll doch gleich der Teufel N flucht Queen Beß hinter ihr her. Ich glaube, ſie will wirklich nicht, Tante“„ ver⸗ ſucht Edy ſte zu beruhigen. „Natürlich nicht!“ hauchte ſie nun aber ihn e an. Harriets Brauen erſcheint eine trotzige faules Leben Wenn du in den Jungen oͤn . e du e 10 dale Kae als ich a 5 war wie ſie?!— Na“, beruhigt ſie ſich dann,„ſchließ⸗ lich bin ich doch vernünftig geweſen. Ich werde mal mit ihr reden, Edy. Vielleicht tut ſie's doch. Kom⸗ men Sie, Jim!“ Aber Jim ſtand ſchon die ganze Zeit neben ſei⸗ nem Gaul und beobachtete noch immer durch Edy Gaudens herrlichen Felöſtecher das Meer. „Was machen Sie denn da?“ grollt Queen Beß. Sie findet Jims Gleichgültigkeit aufreizend. Auch Edy iſt nicht in beſter Stimmung, aber er verbirgt das unter einem flachen Gelächter. „Erlauben Sie mal, Miſter— Miſter—“, ſagt er. „Ellington!“ hilft ihm Jim, ohne das Glas ab⸗ zuſetzen. „Miſter Ellington! Aber das iſt mein Glas, wenn Sie nichts dagegen haben.“ „Verdammt gutes Glas“, lobt Jim, ohne ſich im geringſten ſtören zu laſſen,„faſt kann man die Leute erkennen, die da draußen ſchwimmen.“ „Sie ſind von Station ſiebenundzwanzig“, erklärt Edy der Queen,„und üben ſich im Wellenreiten.“ „Feiner Sport!“ nickt Jim und gibt endlich den Feldſtecher zurück.„Na, viel Spaß, Miſter Gauden“, ſagt er dann noch während des Auſſitzens. 5 Eine Weile trabt er ſtumm neben Queen Beß her, wobei er ſein Pferd etwas mehr auf de, krok⸗ kenen Sand hinauf ſteuert. Queen Beß bricht als erſte das Schweigen. „Sie tun gerade, als haben Sie etwas verloren, Jim“, murrt ſie.„Sind Sie immer ſo taktvoll?“ „Taktvoll?“ fragt er, ohne den Kopf zu heben. „Was iſt das: taktvoll?“ Doch Queen Beß läßt ſich nicht beirren. „Sie kamen ſich wohl ganz großartig vor“, ver⸗ ſucht ſie ihn zu reizen,„als Sie vorhin bei der klei⸗ nen Familienſzene ſo taten, als hörten Sie nichts? Hätten aber ruhig zuhören hönnen! Ein paar paſ⸗ ſende Worte von Ihnen wären von dem Mädel ſehr gut verſtanden worden. Weiß ich ganz genau!“ „Dann wiſſen Sie mehr als ich“, wirft Jim so nebenbei hin„Offenbar meinen Sie aber, ich ſolle ſo'ne Art Freiwerber für Miſter Gauden ſpielen?“ „Könnte nichts ſchaden!“ ſeufzte die alte Dame. „Der Edy hat's ſcheußlich nötig.“ 5 „Nun ſagen Sie mir mal eins. Queen“, fraaf Jim, und jetzt erſt ſieht er ſie an,„was haben Sie nur an Edy Gauden? Reich ſind ſie doch ſelbſt?“ „Kann mich nicht beklagen“, ſagt ſie. e ilt e a 5 „Aber das Sie noch gar nicht auf der Welt mein Junge.“ „Eine Geſchichte vom Großvater Gauden vermut⸗ lich?“ „Eine Geſchichte vom Anwalt Gauden und vom Käpten Foreſter und vor allem von der Wally. Das heißt, eigentlich hieß ſte Walpurga Kornbrenner, wie man mich damals noch Betty nannte, und beide waren wir mit einer Wiener Damenkapelle herüber⸗ gekommen. Die Wally war ſogar wirklich aus Wien. Dafür ſpielte ſie auch die Primgeige, und was das ausmacht, können Sie ſich gar nicht vorſtellen: ſo mit dem Bogen den Takt ſchlagen und als einzige vor der ganzen Kapelle zu ſtehen! Doch die Männer wären auch ſonſt wohl wie verrückt hinter ihr her geweſen, und da war es ganz gut, daß wir geſchwo⸗ rene Freundinnen waren. Denn daß ich ſcharf auf⸗ paßte und ihr keinen Mannskerl zu nahe kommen ließ, das können Sie ſich wohl denken!“ Jim nickt. Er kann es ſich denken. Aber dann ermannt er ſich. 7 „Verzeihen Sie, Queen. Doch was ſpielten Sie? Ich meine, in der Damenkapelle?“ „Hm 75 Quen Beß räuſperte ſich etwas, ehe ſie ſich ſo weit hat, um gleichmütig fortzufahren.„Ich? Ich war natürlich das Schlagzeug, Becken, Triangel und große Trommel. Aber wenn Sie jetzt etwa lachen, Jim—!“ Drohend 7255 ſie ihn an.: „Warum?“ fragt er harmlos.„Ich finde große Trommel ausgezeichnet. Und jemand, der es wiſſen mußte, hat mal geſagt daß man in der ganzen Welt die Pauke— was ja wohl faſt dasſelbe wie die große Trommel iſt— daß man die alſo überall ſchlage. Nur in Wien nicht. Da ſpiele man ſie.“ „Wer hat das geſagt?“ fragt die Queen miß⸗ trauiſch. „Bülow hieß der Mann.“ ö „Hat das der Bülow geſagt?“ verklärt ſich Queen Baß.„Sehen Sie, der Mann verſtand was von der Muſik. Und genau ſo, wie er ſagt, war es bei uns! Ich alſo war die große Trommel! Und einen Erfolg hatten wir! Kann ich Ihnen überhaupt nicht beſchreiben! Ich hab ja ſpäter'n paarmal den Caruſo in Frisko gehört. Die Leute machten ja auch allerhand von ihm her. Aber gegen das, was ſie mit uns anſtellten, war das gar nichts! Was waren, meinen Sie, wie das in den achtziger Jahren hier „ e. Leinab 1 n Und jetzt ſchneiten da auf einmal fünfzehn blutjunge Mädels rein! Und alle hübſch! Lachen Sie ſo viel Sie wollen, Jim, aber ich ſage: alle! ſchnabel können das natürlich nicht begreifen, doch zu meiner Zeit. Träumeriſch blickt Queen Beß in die Weite. Sis denkt an die Zeit, da ſie mit ihren dicken, ſchwarzen Flechten, hochbuſig und ein klein wenig zu ſtark⸗ knochig die große Trommel ſchlug. Die blauen Augen des Tiroler Bauernmädchens hat ſie immer noch. Die Augen ſind jung geblieben trotz Pfeife, Overall und Schaftſtiefeln. „Sie müſſen ein ſtattliches Mädel geweſen ſein, Queen“, wagt Jim eine derbe Schmeichelei, aber er weiß, an wen er ſie richtet. „War ich, Jim, war ich!“ beſtätigt Queen Beß ohne Ziererei.„Aber gegen die Wally kam ich na⸗ türlich nicht an“, unterſtreicht ſie ebenſo ehrlich. „Wir waren zuletzt in Sacramento, und ich brauch Ihnen wohl nicht erſt zu ſagen, was für ein Geriß in dieſem Golddiggerneſt um uns Mädel war. Aber die Wally und ich, wir waren nicht zu trennen, und wer die eine haben wollte, mußte einen Freund für die andere mitbringen. So war es ausgemacht zwiſchen uns. Denn Mannsleute ſind ja wohl nötig, aber'ne echte Frauenfreundſchaft in einem fremden und unſicheren Land kann ſehr viel wert ſein. Und was wir hatten, wußten wir, was wir kriegten, noch lange nicht! Es kam denn auch ganz ſo, wie wir wollten. Zuletzt waren es auch wieder zwei Freunde, die bei uns als Favoriten im Rennen lagen; der Käpten Foreſter, der ſich ſchon damals hier ganz groß angekguft hatte, und der junge Anwalt Chap⸗ man Gauden. großer Bankmann, und wir nannten ihn Chap. Na, und da einzeln nun mal keine von uns beiden zu haben war, da haben uns denn die zwei alle beide geheiratet. Waren eben auch geſchworene Freunde, der Käpten und der Chap.“ „Schön und gut“, nörgelte Jim,„hat aber nichts mit dem Edy zu tun!“ (Fortſetzung folgt) r G Murk 5 1 1 Sie Grün⸗ Richter war er ſpäter und zuletzt ein 2 12 9 80 * H r . Freitag, 30. Dezember 1938 Gasrohrbruch fordert drei Todesopfer Mehrere Perſonen gasvergiftet * Geislingen Altenſtadt(Wtb.), 30. Dez. Jufolge der Kälte brach in einer Straße die Erdgas⸗ leitung, wodurch das Gos in drei Häuſer eindrang. Wohl ſtelgte ſich bei einigen Hausbewohnern Uebel⸗ keit ein, Hoch führte mau ſie auf andere Urſachen als das Ga zurück. Man fand den Schneidermeiſter Burtzick und ſeine Frau tot im Bett auf. Sechs Perſonen wurden mit z. T. ſchweren Gasvergiftun⸗ gen in das Krankenhaus geſchafft. Der 36jährige Güterbodenarbeiter Karl Scheel erlag ſeiner Ver⸗ giſtung. außerordentlich ſtark. Da die Züge meiſt viel Ver ſpätung hatten, fuhren auch die Kraftpoſten auf den Winterhauch unregelmäßig, doch wurde durch das Einlegen eines Pendelverkehrs die baldige Woiter⸗ beförderung der Reiſenden und Winterſportler zum Winterhauch ermöglicht. Großer Betrieb herrſchte an der hieſigen Eisbahn. Veranſtaltungen waren im Vergleich zu ſonſtigen Jahren wenige. Zu erwähnen iſt die Weihnachtsfeier der Marine kameradſchaft, die Famili ier der Ns⸗Krieger⸗ kameradſchaft in Eberbach⸗Neckarwimmersbach und die Generalverſammlung des Schiffervereins„Nep⸗ tun“, die durch die Stillegung der Schiffahrt einen guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Am erſten Feier⸗ tagabend fand auch wieder das traditionelle Sin gen der alten Eberbacher Weihnachtslie⸗ der durch den„Liederkranz“ im Hotel„Zur Krone⸗ b Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer * Kounſtauz, 30. Dez. Wahrſcheinlich beim Auf ⸗ tauen einer eingefrorenen Waſſerlei⸗ tung entſtand im Anweſen des Engelbert Bruttel in Horn ein Brand, durch den das Wirtſchafts⸗ gebäude eingeäſchert wurde. Das Uebergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude konnte nur durch die Anſtrengungen der verſchiedenen Feuerlöſch⸗ nannſchaften verhindert werden. Nau iu. Tu noulziu aun Blick auf die Spargeiſtadt Alte Soldaten wurden geehrt Schwetzingen, 30. Dez. Anläßlich der Winter⸗ Brief aus Eberbach i Der Weihnachtsverkehr nach hier und von hier aus nach den Höhenorten des Winterhauchs war Poſt“ ſtatt. iar Diejes öffentliche 1834 durch Gberbacher Knal das„Amtshaus“ zogen und hier die alten eigenartig melodiſchen Lieder vortrugen. n ausge Singe en wurde bis führt, die 5 Ul feier der Militär⸗ und Kriegerlameradſchaft konnte Kreiskriegerführer Richard Maier(Schwetzingen) folgende Kameraden in Anerkennung ihrer hervor⸗ ragenden Verdienſte mit der ſilbernen Kyfſhäuſer⸗ Einspaltide Kleinanzeigen bu zu iner Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche e mm 4pig. Heiler, Adolf Kaſt, Peter Merk, Johann Möhlinger, Kaſpas nadel auszeichnen: Hans Briegel, Jakob Sauer, Auguſt Schilling und Hermann hweinfurth. Im Laufe des Abends ſprach Kamerasſchaftsführer Weiſenſeel von den großen politiſchen Ereigniſſen in London. Für den unterhaltenden Teil waren die „Luſtigen Fünf“ gewonnen worden. Die Flucht aus dem Leben J. Altlußheim, 30. Dez. In ſchwexes Leid vexſetzt wurden die Angehörigen einer hieſigen Familie. Denn nachdem vor kurzem der Vater einer Fa⸗ milie durch Erhängen ſeinem Leben ein Ende ge⸗ macht hatte, folgte jetzt auf die gleiche Weiſe der 17jährige Sohn in den Tod nach. Als Urſache des ſonſt unerklärlichen Schrittes wird Schwermut an⸗ genommen. Li Oftersheim, 30. Dez. Als eine der älteſten Einwohnerinnen konnte hier Frau Eliſabeth Hu⸗ ber, Witwe, geb. Lörſch, ihren 83. Geburtstag begehen. 5 Ausgabe vorm, 8 Unt, für die Abend-Ausgabe nachm 2 Un RNeuanfer tigungen Servier- mit guter Gar⸗ ut. Hal. deere für Heizung, Hauswartg., Botendienſt uſw. fern& Bilfinger.-G. Mannheim Akademieſtraße—8. de robe 9121 ſofort geſucht. Weinhaus Schwarzer Stern Luiſenring 55. Suche per ſofort [mögl. gelernt. Schloſſer mit Führerſchein) 955 ſofort geſucht. Angebote mit Lebens⸗ 10 d f 6 0 6 f. lauf und Zeugniſſen an: 10 240 für morgens in Haush. u. mit⸗ tags z. ſervieren, Ang. u. J N 109 a. d. 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Durch ben Nachtrags⸗Haushaltsplan werden Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen Haus⸗ 10 288 ge us geänbert. Den Weniger⸗Einnahmen in öhe von insgeſamt 1121 100 RM ſtehen Weniger⸗ 8830 0 1 ene Gere 0 05 re zuſchriften und nähere Angaben ti 3, 4. 5. Stock r De erb. unter J 0 106 an die Ge⸗ Einf. möbl. Zi.(Kleinwagen) ſchäftsſtelle d. Bl. Verſchwiegen⸗ m. Ofen, on Hru. ſowie Touren⸗ heit ſelbſtverſtändlich. f. 3,50„ zu vm. wagen 8885 in tadellof. 5575 r 205 Anzeigen N zu kauf, geſucht. 8 8 Mlielgesubhe ane da. in der NH haben . r 5 eimer Nachf., 1 F 7. 20. gute Wirkung usgaben in gleicher Höhe gegenüber(im ordent⸗ lichen Haushaltsplan 1938 82 678 290 RM Rein⸗ einnahmen und Ausgaben). 2 Der Nachtrags⸗ Haushaltsplan wird im außer⸗ orbeutlichen Haushaltsplau in den Einnahmen auf 3446 000 R (zu 6 719 000 RM Einnahmen im J. bis-Zim.- außerordentlichen Haushaltsplan), Metmnung ſonnig und gute Oſtſtadtlage, 1 oder 2 Trepp., zum 1. 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Erſtellung eines techniſchen Verwaltungsgebändes — Teilbetrag 580 000 RM 3. Umbau des Zeuahauſes zu einem 5 Muſeum— Teilbetrag 69 000 RM g. Umgeſtaltung des Quadrates E 5/6 — Teilbetrag. 940 000 RM zuſammen 1 589 000 RM Mannheim, den 12. Dezember 1938. Der Oberbürgermeiſter. I. Der Nachtrags⸗Haushaltsnlan liegt gemäß 8 88 Abſatz 1 in Verbindung mit§ 86 Abſatz 2 und 3 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 90. Dezember 1038 bis zum 5. Jannar 1999 im Rathaus, Zimmer Nr. 164, öffentlich aus. Sti. Mannheim, den 29. Dezember 1938. Der Oberbürgermeiſter. 10. Seite/ Nummer 602 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 30. Dezember 1938 8 Kanonen des Humor; feuern auf Ihre lachmuskeln Ein Lustspiel für Anspruchsvolle Sie lachen ohne Unterbrechung... über hans Moſer Ida Wüſt Lucie Engliſch in dem großen Volksstück und Pachschlager Liebeneiners vollendefes Spifzenwerk der Terra groß ohne Hatnos, erregend ohne Uebertreibung. lebensecht Albert Mattersteeck Ulanenoberleutnant W. v. Suhr Leny Marenbaeh Tilde v. Grävenita- seine Braut Brigitte Horney Rebuelänserin Margot Boje Werner Fuetterer Flieger D. v. Hamphausen Kleines Dgzirltsgerickt Die gleichnamige Homödte von Otto Bieten. vom Shreunamtlichen Gerichtsdiener Haselhuber und Eln Lacherfolg, swel Progeßlustigen Demen ist su einem köst⸗ Siu gꝛoſſarlige Tl uochoꝶſdtag der lſ ä hr Freund— der in seinem Umfange lichen Fm gestaltet worden. Hans Hloser in einer f l Rolle. die mm auf den BEelb NSS Sben Wurde e e und Situatlons- Komik an Eine amũsente komödie det leldenscheften mit: Uber 300 mal spielte er die Rolle auf der Bühne 155 Posten 10. Auge Oſga uMustergatte“ erinnert! 8 5 5 2 Heinrich chron. Pes. Weber g Ein. Fehltritt:— ein sogenanntes Paul Hörbiger N Jane Tilden s Wüst, Lucie Englisch, Erich Fiedler, Paul Otto, l 8 ii r K 8 ni 96 K udo carl, Gustl Wolf, Eda Wesener, Fritz imhoft Ein eim, der uns sto und froh und die abenteuerliche Fahrt ins Glück arl Schönböòck- Rudolf Platte sind die weiteren Hauptpersonen dieser herrlichen macht. Das leben und die Taten eines Plebespärchens bilden den Nomödte von unbeschreiblichem Humor und un- e eee e Mittelpunkt aber bitte, darüber nicht Drehbuch: K. G. külb nach dem glelechnamigen 5 e 1 die Deutschen das Fliegen lernten mehr, denn: Bühnenstück von F. Herczeg- NHusik: Lother Brühne Ab heute in 2 Theatern Diet& Hensdeſie Für ſugendiſche über jahre zugel. Spielleitung: V. Tourjansky Premiere heute Freitag, 30. Dezember! Haupidarsteller: Neueste Toblis- Wochenschau und Hutu um:..00.— 9 5 lea Wüst— The0 Lingen Fine Frau steſit zuischen drei Männern. Mit dem ersten „ Hleiner Bummel dureh Berlin'“ N Hell Finkenzeller-R. H. Roberts. paul Henckels bst sie rerſieiratet, den zweiten liebt sie und der dritte 5 0 A 1 A 8 rita Benkhoff. Rudolf platte Hans Holt u. a. ist.., der Vorwand, am den Zueiten bor Eifer suclhil Anfangszeiten:.30.13.23.33 f zerspringen æu lassen. Das gewagte Spiel hat einen go ungleichen Möüfte- Einsatz, daß man für die Frau ſürenten mòclite. Als sis jedoch wider Eruneten am Ende der Furtie als Siegerin dasteſit, gelien den drei Männern die Augen über. Vor Erstaunen. Und dem publikum ebenfalls. Vor Lachen und Freude. Undenhof— Neerfeldstrage 36 8 Vorprogramm:„Schwarswaldjahrt' Ab heute:.00.50.20 Uhr- 50 8h.00 Uhr jugendliche nicht sugelessen! Für lugendlilehe sugelass en L. ———— Wir bitten unſer verehrtes publirum für die ö CA Pro Vorſtellung an Silpeſter abends.35 ſchon fetzt f Karten im vorverkauf an der Tageskaſſe und ö Negoletz Waldhofstrage 2 unter Feruruf 23902 zu bestellen Seokenhelmer- Vother der Ufe-Kufturflm:„Können lere denken?“ eee— Stabe! f 5 — Anzeigen helfen verkaufen W d e eee eee N a W K 8 L828 e 5 7 Aſifangszeſten:.15.00.30 Uhr. gugendl. haben ke nen Zutritt ATHRAMBRA„̃ͤͥà Der große un 2 l Gustav Fröhlich-Erfolg! * 5 N 7 Kursbeginn: 3. lanuar anten Erfolg! Einzelstunden jederzeit.— Step Unterricht f Qu 1, 2 anneigen 7 A Schule Knapp- N 2820 11 7 25 4 Kapellen Bar, Sierkeller, Tu Filpester! Silveste Langousten- Schwänze 2 Sektlauben— Eintritt 50 Pfg. ö risch gekocht Stück.25 bis ca..00 5 Blätterteig- Pasteten mit Gänseleber.. Stück 250 gr.50 n Sin kaufen 1 Nationa Theater Mannheim G Anseleber wurst und Feuerwerkerei BUSCH. 0 4, 6 25 Galantine, im Ausschnitt und in eee, Freitag, den 30. Dezember 1938 cleinen Würsten 28 fr.00 Vorstellung Ni. 144 0 2 5 EdF. Kulturgemeinde Ludwigshafen Geräucherten Ostsee-Lachs N e 0. Plumpudding im Ausschnitt 3. Nur noch heufe und morgen DAS GROSSE WEIHNACHTS- P RO GRAN NI Norgen 16.00 Uhr: Te nZZ He S 0 on Norgen 20.00 Uhr: In e heimer e Oper in 4 Carmen Bizet STENM MER ek del 5 5 Text von Henry Meilhac 5 i 55 n 1. und Ludwig Halévy Mannheim Iattersallstrz12 Ant. 1930 Uhr Ende gegen 23 Uhr Sus Nlonſluse 6 Für Silvester! 2 0 Pfälzer Rotwein offen. UIter.00 Dürkheimer Rotwein len„Liter.20 vom Faß 82 7 Dürkheimer Rotwein Liter Flasche o. Gl..30 f 827 WObrenleſcen Ag. Ich vermelden ing eſtes mindestens lindern durch ARusfigg- de ee epkropfe. Wohltat del Zugluft Wund u Opepropte 1090 8080 L Badefl. n WOf h... 3 Kapellen 3 Viele Uberraschungen! . N Progremmbegm in der Libelle punkt.. 20.5, 0 0. 5 PSusenlos, Epde gegen 22 Uhr, alsdenn wer- camilla Ho 85 2 Wocſiel dien alle Durchgenge geöffnel zum Silvester- paul Wegener 250 55 Belrieb. 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