d 12 t se . . 2 * 933 1 . Neu Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 63, 7 Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim annheimer Zeitung Wannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. 1 zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. 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Die Handelskammer unterſtreicht demgegenüber die vom Bundeshandelsamt bekanntgegebenen Han⸗ delsziffern für das zweite Halbjahr 1934 und hebt beſonders die Novemberziffern hervor, die zum erſten Male ſeit vielen Jahren eine paſſive Han⸗ delsbilanz der Vereinigten Staaten Deutſchland ge⸗ genüber aufweiſen. Nach den Novemberzahlen be⸗ trugen die amerikaniſche Einfuhr aus Deutſch⸗ land 5 544 457 gegen 6603 772 Doll. im vorigen Jahre und die Ausfuhr nach Deutſchland 5063043 gegenüber 16 873 201 Doll. im Vor⸗ jahre. Die Handelskammer führt dazu ergänzend ats: Der Boykott richtet im Exportgeſchäft der Ver⸗ einigten Staaten langſam Verheerungen an, insbe⸗ ſondere unter den Baumwollpflanzern, Fleiſch⸗ ekporteuren, Fruchtpflanzern uſw. und bedeutet eine ÜAlftittelbare Schädigung der amerika⸗ niſchen Arbeiter. Der Boykott arbeitet dahe nicht gegen Deutſchland, ſondern gegen das eigene Land. Der Plan Schachts vom 24. Sep⸗ tember 1934 beſchränke keineswegs, ſondern regu⸗ liere lediglich Deutſchlands Einfuhr und begünſtige Einkäufe in ſolchen Ländern, die ihrerſeits deutſche Waren kaufen und gegenſeitigen Handelsbeziehun⸗ gen keine Hinderniſſe in den Weg legen. Die Han⸗ delskammer erklärt zum Schluß erneut, daß die Boy⸗ kottbewegung den amerikaniſchen Geſchäftsintereſſen entſchieden abträglich und geeignet ſei, die freund⸗ lichen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland zu trüben. Oeſterreichiſcher Staatsbeſuch in London (Funukmelödung der NM.) O London, 23. Januar. „Morningpoſt“ zufolge werden Bundeskanzler Schuſchnigg und Außenminiſter Berger⸗ Waldenegg etwa am 20. Februar einen amt⸗ lichen Beſuch in London abſtatten. Ihre Abſicht ſei, mit den britiſchen Miniſtern verſchiedene Fragen von beiderſeitigem Intereſſe, wie die letzte internationale Anleihe für Oeſterreich und die allgemeine, finan⸗ zielle, wirtſchaftliche und politiſche Lage Oeſterreichs, im Lichte der letzten Ereigniſſe zu erörtern. Die wichtigſte dieſer Fragen ſei ſelbſtverſtändlich die Ver⸗ einbarung von Rom über die öſterreichiſche Unab⸗ hängigkeit. Die Einzelheiten des geplanten Paktes ſeien noch keineswegs fertig, und da die bri⸗ tiſche Regierung bei der Befürwortung des Planes an der Spitze geſtanden habe, habe ſie natürlich ein beſonderes Intereſſe an ſeinem Fortſchritt. Neue Geſchäftsoroͤnung der Kammer — Paris, 23. Januar. Die Kammer hat am Dienstag die Ausſprache über die Aenderung ihrer Geſchäftsordnung zum Abſchluß gebracht. Eine Reihe neuer Beſtimmungen iſt angenommen worden, durch die man den rei⸗ bungsloſen Verlauf der parlamentariſchen Arbeiten zu erreichen hofft. U. a. werden die Ausſchüſſe bei der Beratung von Geſetzesvorſchlägen eine größere Rolle ſpielen als bisher. Sie werden eine ſtrenge Auswahl der Vorſchläge nach Anhörung ihrer Ur⸗ heber vornehmen, wobei den Vorlagen der Regierung das Vorrecht bei den Ausſprachen zukommt. Die Hauptneuerung beſteht in der Beſchränkung der Ausſprache über gewiſſe Geſetzentwürfe und über den Haushaltsplan. Dieſes Verfahren wird auch auf die Interpellationen ausgedehnt. Schließ⸗ lich ſprach ſich die Kammer für eine engere Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den Geſchäftsordnungsausſchüſ⸗ ſen des Senats und der Kammer aus. Bedenkliche Unzufriedenheit der franzöſiſchen a Bauern — Paris, 22. Jan. Landwirtſchaftsminiſter Caſſez hat am Dien tag in Paris die Jahresausſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen und Geräte eingeweiht. „La Preſſe“ weiſt darauf hin, daß die landwirtſchaft⸗ liche Bevölkerung die Ausſtellung igno⸗ riere. Die landwirtſchaftlichen Verbandsblätter hätten entſprechende Aufrufe erlaſſen. Am Sitz der „Bäuerlichen Front“ wurde dem Blatt erklärt, es Mittwoch, 23. Januar 1035 146. Jahrgang— Nr. 36/37 Zwiſchenfall im Saargebiet Polizeiinſpeklor erſchießt in der Notwehr einen Betrüger und wird ſelbſt verhaftet Meldung des DNB. — Saarbrücken, 22. Januar. Der Schrotthändler Meyer, gegen den in Schaff⸗ hauſen geſtern ein Haftbefehl wegen Unterſchla⸗ gungen bei einer Holzfirma von etwa 360 000 Fran⸗ ken durchgeführt werden ſollte, widerſetzte ſich der Verhaftung mit der Piſtole in der Hand, die er auf den Polizeiinſpektor Tilk von der Saar⸗ brücker Kriminalpolizei richtete. Der Polizeiinſpek⸗ tor kam ihm zuvor und ſchoß ihn in der Not⸗ wehr nieder. Meyer, übrigens ein ehemaliger Rheinland⸗ ſeparatiſt und ſeparatiſtiſcher Landrat, war nach dem Zuſammenbruch der rheiniſchen Separatiſten⸗ herrſchaft ins Saargebiet gekommen und von der Grubenverwaltung mit Holsgeſchäften beauftragt. Dabei kam er in Verbindung mit einer Holzfirma A. u.., der gegenüber er ſich der Unterſchlagung und Urkundenfälſchung ſchuldig machte. Bereits im November vorigen Jahres wurde er deswegen feſt⸗ genommen, aber wieder auf freien Fuß geſetzt, weil ihm ſeine Schuld nicht einwandfrei nachgewieſen werden konnte. In den letzten Tagen hatte nun die Holzfirma erneut gegen ihn Anzeige erſtattet. Auf Grund richterlichen Haftbefehls ſollte er dann geſtern feſtgenommen werden. Die mit der Aus⸗ führung des Haftbefehls beauftragten Beamten, dar⸗ unter der Polizeiinſpektor Tilk, trafen ihn zu Hauſe nicht an. Sie bedeuteten ſeiner Frau, daß ihr Mann wegen des genannten kriminellen Delikts geſucht. werde und ſich freiwillig ſtellen möge. Meyer hatte ſich jedoch im Keller ſeiner Wohnung verbarrika⸗ diert. Seine Frau und der Sohn erklärten nach Rückſprache mit dem Manne, daß dieſer zum Aeu⸗ ßerſten entſchloſſen ſei. Deshalb ſchritten die Be⸗ amten zur gewaltſamen Feſtnahme und gaben nach vorherigen Warnrufen Schreckſchüſſe auf die Keller⸗ tür ab. Darauf erſchien der Geſuchte in der Tür. Als der Polizeiinſpektor im Schein der Taſchen⸗ lampe den Lauf einer von Meyer gezogenen Ar⸗ meepiſtole auf ſich gerichtet ſah, legte er an und traf Meyer töolich. Auf Veranlaſſung des Jnſpekteurs der ſaar⸗ ländiſchen Polizeitruppen, Henneſſy, iſt in⸗ zwiſchen die Feſtnahme des Polizeiinſpektors erfolgt. Das„Saarbrücker Abenoͤblatt“ nimmt an, daß die Feſtnahme des Polizeiinſpektors Tilk auf Anwei⸗ ſung des Präſidenten Knox oder des Herrn Heim⸗ burger erfolgt iſt. Meyer habe ſich der beſonderen Freundſchaft des Herrn Heimburger erfreut, der ihm ſogar die Erziehung und Dreſſur ſeiner Hunde anvertraut hatte. Einſtampfung der Saarſtimmzettel — Genf, 22. Jan. Wie die Genfer Preſſe am Dienstagabend meldet, ſind die 539 300 Wahlzettel aus dem Saargebiet in der Papierfabrik Briſtlen in Verſoux bei Genf eingeſtampft worden. Bei dieſem Akt waren Beamte des Völkerbundes und mehrere Gendarmen anweſend. Die 27 Urnen mit den Wahlzetteln wurden in einen großen Eiſenbot⸗ tich geſchüttet, der mit heißem Waſſer gefüllt war. Die Einſtampfung erfolgte dann durch Rotation. Aus der Papiermaſſe ſoll Packpapier gemacht wer⸗ den. Der Jahlungsmittel-Amtauſch im Saargebiet Meldung des DNB. — Baſel, 22. Januar. Die Schweizeriſche Depeſchenagentur meldet: Be⸗ reits in ſeiner Dezembertagung hatte der Verwal⸗ tungsrat der BJ3 die Leitung der Bank ermächtigt, als Mittlerin bei der Liquidierung der Saar⸗ Finanzfragen tätig zu ſein. Beſprechungen in dieſer Frage wurden bereits zwiſchen dem Vertreter der Bank von Frankreich, Lacburd⸗Gayet, und dem Vertreter der Reichsbank, Dr. Vocke, durchgeführt. Weitere Beſprechungen über die techniſchen Einzel⸗ heiten der Ueberleitung der ſaarländiſchen Finanz⸗ verwaltung auf das Reich haben Ende der Woche wiederum in Baſel zwiſchen einem deutſchen Ver⸗ treter, Miniſterialdirektor Berger⸗Berlin, und einem Vertreter der ſaarländiſchen Regierungskommiſſion, Relieff, ſtattgefunden. Im ganzen Sgargebiet ſollen ſämtliche aus⸗ ländiſchen Zahlungsmittel, vor allem natttr⸗ lich das franzöſiſche Notengeld, eingeſammelt und gegen Reichsmark umgetauſcht werden. Es iſt vorgeſehen, an die 350 Umtauſchſtellen, und zwar bei den Banken, Sparkaſſen, Poſt⸗ f büros uſw., einzurichten. Das ausgetauſchte Geld wird in einer großen Saar⸗ brücker Bank zur Verfügung der B33 gehalten. Es iſt zu erwähnen, daß bereits erhebliche Mengen fran⸗ zöſiſcher Noten vor der Abſtimmung nach Frankreich abgefloſſen ſind. Der zum Austauſch gelangende Betrag iſt als erſte Teilſumme für die 900 Millionen franzöſtſchen Franken, die das Reich an Frankreich für die Ueberlaſſung der Domanialgruben zu zahlen hat, zu betrachten. Es iſt weiter zu betonen, daß in Baſel mehr nebenſächliche, rein techniſche Fragen zur Behandlung ſtehen, während die grundſätzlichen Fragen in Rom behandelt werden. 5 Wie das DNB ergänzend hierzu von zuſtändiger Seite erfährt, beginnt nach den getroffenen Verein⸗ barungen die Umtauſchfriſt der Zahlungsmittel acht Tage vor dem Rückgliederungstermin, O. h. acht Tage vor dem 1. März 1935. 5 Frankenumtauſch im Saargebiet — Berlin, 22. Jan. Zu den heute in der Preſſe mitgeteilten Einzelheiten über Vereinbarungen wegen der Umtauſchfriſt der Zahlungsmittel im Sagargebiet iſt folgendes zu bemerken: Am 24. 5. M. beginnen in Baſel internationale Beſprechungen, in denen vor allem die finanziellen, mit der Ausführung des Abkommens von Rom vom 3. Dezember 1934 zufammenhängenden Fragen zur Crörterung gelangen. Hierzu gehört auch der Um⸗ tauſch der Zahlungsmittel im Saargebiet. Verein⸗ barungen können daher erſt auf Grund dieſer Be⸗ ſprechungen getroffen werden. a ....——————— handle ſich um einen Käuferſtreik als erſte Etappe zu einer allgemeinen Proteſtbewegung, durch die man die Regierung zu einer den bäuerlichen Be⸗ langen günſtigeren Politik zu zwingen hätte. Der Käuferſtreik ſei eine erſte Kundgebung gegen die Schwerin duſtrie. Später werde man die Parlamentarier und Spekulanten angreifen. Der Lohnſtand wird gehalten Von unſerem Berliner Büro Berlin, 21. Januar. Nach den Angaben, die in dem neuen Heft der Halbmonatsſchrift des Statiſtiſchen Reichsamtes „Wirtſchaft und Statiſtik“ über die Entwicklung der Lohnhöhe im Jahre 1934 gemacht werden, kann feſt⸗ geſtellt werden, daß es dem Willen der Reichsregie⸗ rung entſprechend gelungen iſt, den bisherigen Lohnſtand zu wahren. Die Tariflöhne blieben im großen und ganzen unverändert. Durch Er⸗ höhungen, die für einzelne beſonders ungünſtig ge⸗ ſtellte Tarifgebiete und Arbeitergruppen gewiſſer⸗ maßen zum Härtenausgleich durchgeführt wurden, iſt ſogar eine geringe Steigerung des durchſchnitt⸗ lichen Lohnniveaus erreicht worden. Die amtliche Tariflohnſtatiſtik erfaßt 17 Ge⸗ werbe. Nach ihren Feſtſtellungen ſind die tariflichen Lohnſätze um ein zehntel bis zwei zehntel Pfennig je Stunde geſtiegen und betrugen am 1. Dezember 1934 im Geſamtdurch⸗ ſchnitt für männliche Facharbeiter 78,4 Pfennig, für männliche angelernte Arbeiter 68,3 Pfennig, für männliche Hilfskräfte 62,2 Pfennig, für Fach⸗ und angelernte Arbeiterinnen 51,6 Pfg. und für Hilfs⸗ arbeiterinnen 43,4 Pfennig. Im einzelnen iſt es in der metallverarbeitenden Induſtrie und im Holzge⸗ werbe zu kleinen Lohnerhöhungen gekommen. Reichsbahn und Reichspoſt haben, wie erinnerlich, die Entlohnung der Arbeiter nach nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen neu geordnet. Dabei hat der zur Vermeidung von Härten gewährte Ausgleich einem bea Arbeiterſchaft gewiſſe Verbeſſerungen ge⸗ racht. Arbeitsloſer gewinnt 5000⸗Mark⸗Los des WSW — Stallupönen(Oſtpreußen), 22. Jan. Als der Axbeitsloſe Mann aus Eggleniſchken im Kreiſe Stallupönen von einem Gang nach dem Markt heim⸗ kehrte, begegnete ihm unterwegs der graue Glücks⸗ mann des Winterhilfswerks, der ihn aufforderte, doch auch einmal ſein Glück zu verſuchen. Mann nahm ſich ein Los und gewann eine Mark. Durch dieſen Erfolg ermutigt, zog er noch einen Losbrief und damit einen Haupttreffer über 5000 Mark. Glückſtrahlend ging er zu einer Bank in Stallupönen, wo ihm der Betrag ausgehändigt wurde, Die Hauptaktion Von Staatsſekretär a. D. Frhr. v. Rheinbaben Wieder einmal iſt das Problem der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Annäherung als Aufgabe der praktiſchen Politik an die erſte Stelle gerückt. Alle Welt hat ge⸗ fühlt und erkannt, daß die überwältigende Entſchei⸗ dung an der Saar einen geſchichtlichen Wendepunkt bedeutete. Schon haben alle möglichen Verhandlun⸗ gen ohne Deutſchland begonnen, deren Ziel die be⸗ rühmte„Geſamtbefriedung Europas“ auf eine lange Periode der Stabiliſierung und des Aufbaus ſein ſoll. Die römiſchen Verhandlungen zwiſchen Frank⸗ reich und Italien waren die vorletzte Etappe. Die letzte und gegenwärtige ſind die laufenden Bemühun⸗ gen, die römiſchen Verabredungen in völkerrechtliche Verträge umzugießen und gleichzeitig den ſchon ſeit dem Sommer gefaßten Plan eines Oſtpaktes durch Deutſchlands Zuſtimmung zum Schlußſtein der jahre⸗ langen Anſtrengungen zur Garantierung der „Sicherheit“ im franzöſiſchen Sinne zu machen. Dann, ſo ſagen die internationalen Auguren, könne unter gewiſſen Bedingungen die Legaliſierung der deutſchen Verteidigungsrüſtung durch Fortfall des Teiles V des Verſailler Vertrages erfolgen. Wo man aber auch das Werk dieſer„europäiſchen Be⸗ friedung“ bisher angepackt hat, immer hat ſich das neue Deutſchland ſo weit dͤurchgeſetzt, daß dabei unter Drohung oder mit gutem Zureden auch ihm ſelbſt eine weſentliche Rolle zugemeſſen und die deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung als Haupt⸗ aktion bezeichnet wird. So iſt in der kurzen Pauſe, bevor nach dem Wil⸗ len der andern und bei grundſätzlicher Bereitſchaft des Führers und Kanzlers entſcheidende Verhand⸗ lungen mit Deutſchland wieder einſetzen, der Augen⸗ blick für einige Ueberlegungen allgemeiner Natur über die Kernfragen deutſch⸗franzö⸗ ſiſcher Annäherung gekommen. Viele Sta⸗ dien haben die Bemühungen dazu ſeit 1919 durch⸗ laufen. Wenn auch bei vielen Deutſchen heute ein begreifliches Beſtreben herrſchen mag, eine neue Seite im Buche der Geſchichte deutſch⸗franzöſiſcher Beziehungen aufzuſchlagen, ſo müſſen wir uns doch darüber klar ſein, daß jedenfalls von Frankreich aus geſehen dieſe Geſchichte ein einziges zuſammen⸗ hängendes Problem iſt, in dem bei äußerlich wech⸗ ſelnden Methoden die Zielſetzung der franzöſiſchen Machtpolitik unverändert dieſelbe war: Solange wie möglich Deutſchland niederhalten! Auf deutſcher Seite gab es in dieſer ſchweren Nach⸗ kriegszeit manche gute Einſicht und ſehr viel Hingabe zur Bewältigung des Problems, aber leider auch un⸗ zählige Verſuche mit untauglichen Mitteln. Die heute noch vielumſtrittene Geſchichte dieſer Ver⸗ gangenheit wird einſt ſeſtſtellen müſſen, daß dem klaren franzöſiſchen Machtſtreben gegenüber jede deutſcherſeits auf Pazifismus oder innere Ohnmacht geſtützte Verſtändigung zum Scheitern verurteilt oder jedenfalls ſo erſchwert war, daß ſie ſchon aus dieſem Grunde nicht gelingen konnte. Frankreich hat ſich von 1919 bis zur Gegenwart durch eigene militäriſche Ueberlegenheit, durch ſeine Allianzen, durch den Völkerbund in ſeiner überragenden Stel⸗ lung zu ſichern geſucht. Nun ſetzt eine neue Epoche ein. Aufſteigend aus Ohnmacht und Schwäche, ſteht ein geeintes Deutſchland unter ſtarker Führung den Franzoſen gegenüber und nach zweijähriger miß⸗ trauiſcher Ablehnung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlauds ſoll die letzte der von Verſailles übrig⸗ gebliebenen Fragen, die Rüſtungsfrage, gelöſt und damit Deutſchland gleichberechtigt Frankreich gegen⸗ übergeſtellt werden. Das iſt, auch rein realpolitiſch betrachtet, einer der großen hiſtoriſchen Wendepunkte. Deutſchland hat ihn klar er⸗ kannt und reicht immer wieder durch ſeinen beru⸗ ſenen Führer die Hand zur direkten Auseinander⸗ ſetzung und künftigen gemeinſamen Arbeit für den europäiſchen Frieden. Wie aber lautet die Ant⸗ wort aus Frankreich? Hier iſt ſie im Querſchnitt der Aeußerungen maßgeblicher Perſönlichkeiten:„Niemals werden und wollen wir Franzoſen euch Deutſchen allein ge⸗ genübertreten. Wir wollen die Annäherung vor⸗ ſichtig, Schritt für Schritt im Rahmen der beſtehen⸗ den Verträge zur gemeinſamen Arbeit am europäi⸗ ſchen Frieden vollziehen. Wir wollen euch Deutſche in neuen Pakten als Partner haben, die wir in das ſchon beſtehende Syſtem unſerer franzöſiſchen Allianzen und Freundſchaften einbauen, wobei Genf im Mittelpunkt unſerer Arbeit ſtehen muß— nur ſo wird der europäiſche Frieden möglich und geſichert ſein.“ Mit anderen Worten: Noch weniger als 8 Zeiten Bismarcks und in der wilhelminiſchen Epoche der Vorkriegszeit erklärt ſich das jetzige Frankreich zu einer direkten deutſch⸗franzöſiſchen Verſtän⸗ digung Staat gegen Staat, Volk gegen Volk, Politik gegen Politik bereit. Wir müſſen alſo darauf rech⸗ nen, daß wir auf abſehbare Zeit niemals einem Frankreich gegenüberſtehen werden, wie Preußen— Deutſchland es in früheren Jahrhunderten zum Partner, zum Gegner und immer zum Nachbarn ge⸗ habt hat, ſondern immer nur einem Frauk⸗ 2. Seite/ Nummer 37 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. Januar 1935 reich an der Spitze oder inmitten von Koalitionen und Freundſchaften zahlreicher, anderer europäiſcher Staaten. Dieſe Koalitionen und dieſe erweiterte Machtſtellung in Europa ſollen für Frankreich der Erſatz für die Feſſeln des Verſailler Vertrages ſein, die es 1919 auf eine ſehr viel län⸗ gere Periode Deutſchland auferlegt glaubte, als dies infolge der deutſchen Wiederaufrichtung tatſächlich und geſchichtlich der Fall geweſen iſt. Die äußeren Formeln für dieſe neue Art franzö⸗ ſiſcher Machtpolitik lauten: Heilige Verträge, Ver⸗ antwortlichkeiten Frankreichs in Europa, Pflichten europäiſcher Solidarität, Front der gutwilligen Mächte zur Verteidigung des Friedens,— Gef. Neben dem unabläſſigen Streben nach Erhaltung und Fortentwicklung der Freundſchaft mit England regiſtriert Frankreich als letzte Errungenſchaft die Freundſchaft mit Jtalien und das praktisch voll⸗ zogene Militärbündnis mit Rußland. Schon ehen wir gewiſſe Folgen dieſer jüngſten Bemühun⸗ gen der franzöſiſchen Politik, die Poſition gegenüber dem erſtarkenden Deutſchland auszubauen, ehe die eigentliche Auseinanderſetzung mit ihm beginnt: Ruß⸗ land in Genf, Rußland der intimſte Freund der Tür⸗ kei, die Türkei Mitglied der Balkan ⸗ Entente, die Balkan⸗Entente zum Teil identiſch mit der Kleinen Entente, Rußlands deutliches Beſtreben, auch den kontinentalen europäiſchen Fragen in antideutſchem Intereſſe gegenüberzutreten und eine Ibſung mit deutſcher Zuſtimmung zu verhindern. So wird ſich in den kommenden Verhandlungen auf der einen Seite ein Deutſchland, das ſeine Souveränität und Freiheit endlich auf neuer Grundlage zurückerwirbt und dauernd zu ſichern beſtrebt iſt, einem ganzen, von Frankreich politiſch⸗geiſtig und zum Teil kulturell beeinflußten Syſtem von Staaten gegenüber⸗ ſehen, das den Beſitzſtand von 1919 mit allen Kräften zu verteidigen beſtrebt iſt und Deutſchland nur not⸗ gedrungen ſoviel Platz machen will, als ſeine unver⸗ wüſtliche Lebenskraft es fordert. Der bekannte fran⸗ zöſiſche Politiker Wladimir'Ormeſſon ſchrieb un⸗ längſt:„Wenn auch das Rüſtungsproblem als letztes der Verſailler Nachkriegsprobleme zwiſchen Deutſch⸗ laud und Frankreich gelöſt ſein wird, dann wird erſt die wahre Erprobung der deutſch⸗franzöſiſchen Bezie⸗ hungen anfangen das wahre deutſch⸗fvanzöſiſche Problem iſt nicht ein Problem der Gegenwart, ſon⸗ dern der Zukunft... es iſt micht ein Problem Deutſchland— Frankreich, es iſt ein Problem Deutſſchland— Europa.“ 0 Hat der Mann recht und gibt er den Sinn amt⸗ licher, verantwortlicher Politiker wieder? Wenn ja, dann bedeutet dieſe Formulierung tatſächlich den großangelegten Verſuch der franzöſiſchen Politik, in mehr oder weniger antideutſcher Tendenz ſich durch die in Verhandlung begriffenen Paktſyſteme einen Erſatz des Verſailler Vertrages in moderner Form zu ſchaffen. Aber hat dieſes ganze unruhige Treiben, bei dem ſich gewiſſe nicht⸗franzö⸗ ſiſche Gernegroße ſchon allzuſehr in den Vordergrund drängen, nicht die Kehrſeite der Abhängigkeit Frank⸗ reichs von ſeinen eigenen, immer ſelbſtbewußter wer⸗ denden Freunden, bei der die franzöſiſchen Intereſ⸗ ſen Schaden leiden? Werden ſich die vielen immer künſtlicher geſtalteten Paktſyſteme nicht zum Teil widerſprechen und gegenſeitig aufheben? Werden ſich nicht die Lebensintereſſen mancher Staaten bald ändern und einer geſünderen Zielſetzung Platz machen, die eines Tages wieder andere Gruppierun⸗ gen erzwingt? Und ſchließlich und vor allemt⸗ Glaubt man in Paris ernſthaft, mit dem Paktge⸗ ſtrüpp das natürliche Wachstum und die Entwick⸗ lung des geeinten großen Volkes der Deutſchen auf die Dauer erſticken zu können? Wird nicht womög⸗ lich wiederum ein großer hiſtoriſcher Moment ver⸗ paßt? Das ſind die Fragen, die wir den neueſten Plänen der Franzoſen entgegenſtellen. Noch wichtiger aber als die Fragen iſt der feſte Glaube, daß auch für Deutſchland das Jahr 1935, das die Liquidierung der letzten offenen Fragen des Verſailler Vertrages bringen ſoll, bein Abſchluß ſein wird, ſondern der Anfang einer neuen ganz gewiß nicht leichten Zeit mit neuen Zielen und neuen Entwicklungen. Auch unſer Blick weitet ſich vom engeren Problem Deutſchland— Frankreich zur tatkräftigen Geſtaltung deutſcher Zukunft in einer neuen hiſtoriſchen Epoche! Meldung des DNB. — Sofia, 22. Januar. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der bisherige Kriegsminiſter, General Slateff, die neue Regierung gebildet, die ſich wie folgt zuſammenſetzt: Miniſterpräſidium und Kriegsminiſterium: General Slateff. Inneres: der bisherige Kommandant S fioter Kriegsſchule, Koleff. Aeußeres: der bisherige Außenminiſter Ba⸗ toloff. Wertſchaft: der der bisherige Kultusminiſter Molloff. Kultus: General Radeff, bisheriger Garniſon⸗ kommandant von Philippopel. Juſtiz: der frühere radikaldemokratiſche Abg. Kalonderoff. Verkehr: der bisherige Verkehrsminiſter Zaſharieff. Finanzen: der Präſident der Philippopeler Induſtrie⸗ und Handelskammer, Obreikoff. Das neue Kabinett weiſt durchweg Offiziere und olitiker auf, die— wie betont wird= das volle Vertrauen des Königs genießen. Neue Verhaſtungen im Memelländer-Prozeß Meldung des DNB. — Kowno, 22. Jan, In der Dienstagverhandlung im Prozeß gegen die Memelländer wurden die bisher auf freiem Fuß befindlichen Angeklagten Dr. Herbert Böttcher, Gronenberg und Eycke in Haft genom⸗ men. Das Gericht folgte damit einem Antrage der Staatsanwaltſchaft, der mit Verdunkelungsgefahr be⸗ gründet wurde. Der Angeklagte Kubbutat, der neben dem litauiſchen Spitzel Molinnus einer der ſogenannten„Geſtändigen“ iſt, hatte ausgeſagt, er ſei beauftragt geweſen, unter der Jugend eine ſoge⸗ nannte„ſchwere Gruppe“ bezw. Sturmabteilungen in der Neumann ⸗ Partei zu bilden. In der heutigen Verhandlung erklärte Kubbutat, daß er wegen dieſer Ausſagen vor Gericht von den drei Angeklagten zur Rede geſtellt und von Gronenberg und Eycke ſogar bedroht worden ſei. Dieſe unbewieſenen Behauptun⸗ gen des Spitzels Kubbutat gaben Anlaß zu einem lebhaften Wortgefecht zwiſchen den Prozeß⸗ beteiligten. Das Gericht beſchloß ſchließlich gegen den Widerſpruch der Verteidiger die Inhaftnahme der von Kubbutat Beſchuldigten, die ſofort im Gerichts⸗ ſaal verhaftet wurden. Im weiteren Verlauf des Prozeſſes beantragte der Angeklagte Leo Böttcher, ihn wegen dringender Fa⸗ 59 ienangelegenheiten und ſeines ſchlechten Geſund⸗ eitszuſtandes aus der Haft zu entlaſſen. Das Ge⸗ kretär des Memelländiſchen Landtages und wird beſchuldigt, an Sitzungen der Neumann Partei teil⸗ genommen und Mitglieder geworben zu haben. Die weitere Vernehmung zum Fall Jeſuttis brachte keinerlei Angaben mehr, die die Behauptun⸗ gen der Anklage ſtützen könnten. Der Führer empfängt das Diplomatiſche Korps — Berlin, 22. Jan. Der Führer und Reichskanz⸗ ler empfing heute abend im„Hauſe des Reichs⸗ präſidenten“— wie alljährlich üblich— das bei ihm beglaubigte Diplomatiſche Korps. An dem Empfang nahmen ſämtliche in Berlin anweſenden Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger mit ihren Da⸗ men teil. richt beſchloß, für die Enthaftung eine Sicherheit pon 50%% Lit zu fordern, Leo Böttcher iſt Se⸗ Negierungsumbildung in Bulgarien Kabinettschef iſt der bisherige Kriegsminiſter Slateff Das Erneuerungswerk wird ſortgeſetzt, die Außenpolitik bleibt unverändert — Sofia, 23. Januar. Der neue Miniſterpräſident, General Slateff, empfing am Dienstag in den ſpäten Abendſtunden die in⸗ und ausländiſche Preſſe, um zu ihr über die Aufgaben ſeiner Regierung zu ſprechen. Er erklärte einleitend, innenpolitiſch werde die Durchführung des von der bisherigen Regierung Georgieff erfolg⸗ reich begonnenen Erneuerungswerkes vom 19. Mai 1034 fortgeſetzt. Die Regierung werde vor allem beſtrebt ſein, die volle Autorität des Staates in jeder Hinſicht aufrechtzuerhalten und zu ver⸗ ankern, wobei ſie der Unterſtützung aller nationalen Kräfte des Landes ſicher ſei. Die außenpoli⸗ tiſchen Richtlinien des neuen Kabinetts, näm⸗ lich Frieden und Freundſchaft mit allen Staaten, und vor allem mit den Nachbarländern, unterſchieden ſich in nichts von denen ſeines Vorgängers. Anſchließend ſagte der Miniſterpräſident, daß der König ſeine Miniſteyliſte gebilligt habe. Juſtizminiſter Kalen⸗ deroff werde vorläufig auch die Geſchäfte des Fi⸗ nanzminiſteriums führen, da der urſprünglich für dieſes Amt vorgeſehene Handelskammerpräſident Obreikoff abgelehnt habe. .... ñð[-u.... ̃ yd mw!!!.. Amorganiſation der Se Meldung des DN B. — Berlin, 23. Januar. Die Nationalſozialiſtiſche Korreſpondenz meldet: In Berlin fand am Dienstag in den Räumen des Propagandaminiſteriums in Anweſenheit des Chefs des Stabes, Lutze, eine Tagung der Gru p⸗ pen führer der SA ſtatt. Hauptzweck dieſer kur⸗ zen Arbeitstagung war die Behandlung der Frage der Umorganiſation der SA, die durch die neue Zielſetzung bedingt iſt. Im Anſchluß daran berichteten die einzelnen SA⸗ Gruppenführer über die Arbeit der SA in den ner⸗ gangenen Monaten und über die Lage in den SA⸗ Gruppen. Abſchließend faßte der Chef des Stabes noch einmal ſeine grundſätzliche Auffaſſung über die Aufgaben und Zukunft der SA in einer Anſprache zuſammen. Der Nachmittag ſtand den SA⸗Gruppen⸗ führern zu Einzelbeſprechungen mit dem Chef des Stabes zur Verfügung. Sieben ſüdſlawiſche Soldaten im Schnee umgekommen O Belgrad, 283. Jan.(Funkmeldung der NM.) In der Nähe von Podgoritza(Montenegro) wurden am Dienstag die Leichen von ſteben ſüddſſlawiſchen Soldaten aufgefunden, die auf einer Uebung von einem Schneeſturm überraſcht worden ſind. Drei weitere Soldaten werden noch vermißt. Man befürch⸗ tet, daß ſie ebenfalls erfroren ſind Wenn es in Apulien ſchneit — Nom, 22. Jan. Unweit Bari, in der Provinz Apulien, ſtürzten unter den Schneemaſſen mehrere Bauernhäuſer ein; nicht weniger als 27 Faanilien ſind obdachlos geworden. Verletzt wurde niemand. Die Kältewelle in USA O New⸗Orleans, 23. Januar. Die Kältewelle in den USA hat nunmehr auch auf die Süddſtaaten übergegriffen. Schneeſtürme und Ueberſchwemmungen verurſachten große Schä⸗ den, die man auf mehrere Millionen Dol⸗ lars beziffert. Die Kälte hat auch bereits zahlreiche Menſchenopfer gefordert. Ganze Viehherden ſind der Kälte zum Opfer gefallen und viele Schiffe ſind vom Sturm von ihren Ankerplätzen losgeriſſen worden. Kabinettsſitzung der vadiſchen Regierung * Karlsruhe, 22. Jan. Im Sitzungsſaal der Reichsſtatthalterei fand am Montag eine Regierungsſitzung ſtatt, in der verſchie⸗ dene wirtſchaftliche und politiſche Fragen behandelt wurden. Reichsſtatthalter Robert Wagner brachte die verſchiedenen Beobachtungen zur Sprache, die er bei den von ihm in den letzten Wochen durchgeführten Bezirksbeſichtigungen machte. Ausgiebig beſprochen wurde die wirtſchaftliche Notlagein der Zigar⸗ reninduſtrie, zu deren Beſeitigung verſchiedene Schritte unternommen werden ſollen. Im Auſchluß daran wurden Fragen des badiſchen Fremden⸗ verkehrs behandelt. Von allen Seiten kam zum Ausdruck, daß eine noch beſſere Erſchließung der für den Winterſport hauptſächlich in Frage kommenden Gebiete des Schwarzwaldes notwendig erſcheint. Daß die Abhaltung der Reichs feſtſpiele im Jahre 1935 vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda für Heidelberg zugeſichert iſt, wurde mit großer Befriedigung aufgenommen. Von der badi⸗ ſchen Megierung wird alles zur Förderung dieſer großen kulturellen Veranſtaltung des Nationalſogia⸗ lis mus getan werden. Verbot einer katholiſchen Studenten verbindung — Hannover, 22. Jan. Der Rektor der Techni⸗ ſchen Hochſchule hat der Katholiſchen Turner⸗ ſchaft Brunonta, veranlaßt durch Klagen feitens zahlreicher Volksgenoſſen über anſtößiges Verhalten ihrer Mitglieder im Anſchluß an die Weihnachts⸗ kneipe, nach ſorgfältiger Prüfung die Anerkennung als akademiſche Korporation entzogen. Gleich⸗ zeitig wurde ſie von dem zuſtändigen Führer der Studentenſchaft ſuspendiert. In der Begründung heißt es:„Lärmende und beſoffene Studenten ſind in den Augen ſchwer arbeitender Volksgenoſſen Schädlinge in der Volksgemeinſchaft.“(Meldung des DNB.) 97 Todesopfer des blutigen Zwiſchenfalls in Franzöſtiſch⸗Somaliland .— Paris, 22. Januar. Das Kolontialminiſterium veröffentlicht eine Mitteilung über den blutigen Zwiſchenfall in Franzöſiſch⸗Somaliland. Darnach iſt die Zahl der Toten erheblich höher. Es ſind 97 Perſonen ums Leben gekommen, nämlich außer dem jungen Kolonialbeamten Bernard, der ſeit 1932 die Kolonialſchule verlaſſen hatte, und ſeinen 16 Miliz⸗ ſoldaten noch 80 Eingeborene des auf franzöſiſchem Gebiet zeltenden Iſſa⸗Stammes. Der Ueberfall wurde am 18. Januar Gegend von Dikil⸗Lac Abbes vom kriegeriſchen Stamm der Aſſaimara ausgeführt. Der Gouverneur hat jetzt eine Polizeiexpedition entſandt. In verant⸗ wortlichen franzöſiſchen Kreiſen will man vorläufig an den rein örtlichen Charakter der Angelegenheit glauben und die Ergebniſſe der Unterſuchung ab⸗ warten. Zwiſchen den auf abeſſiniſchem Gebiet leben⸗ den Aſſaimaras und den Iſſas herrſcht eine alte Feindſchaft, der ſchon 1932 16 Angehörige der Iſſas zum ch fran Damals kam es bei der Verfol⸗ in der gung durch franzöſiſche Polizeitruppen zu einem Ge⸗ fecht, bei dem der Gegner 60 Mann verlor 8 Zerkuall in einem kubauiſchen Bergwerk Sechs Tote 5 — Havanna, 22. Jan. In einem kubaniſchen Berg⸗ werk ereignete ſich am Dienstag ein ſchwerer Zer⸗ knall. Sechs Arbeiter wurden getötet. r BBB . Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: t. V. Willy Müller Feuilleton: Carl Onno Eiſen bart Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim. ß 1,-8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, WW 36, Viktoriaſtraße 48 Mittag⸗Ausgabe K 12920 Ausgabe B 8581, Geſamt⸗D.⸗A Dezember 1934: 21501 Abend⸗Ausgabe K 12361 Ausgabe B 8581, Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1938: 20 942 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Schach Von Frieda Peltz Heute iſt Dienstag. Da iſt das gnädige Fräulein für niemanden zu ſprechen. Für niemanden? Nein, denn da kommt der Baron zum Schachſpiel. Das gnädige Fräulein iſt neunzig Jahre. In ihr hohes Geſicht iſt die Zucht einer Zeit geprägt, der ein ein⸗ ſamer aber eiſerner König ſeine Seele gab. Der Raum ringsum und alle Sachen darin ſchließen ſich um ſie zum Rahmen. Immer, wenn der Baron zum Schach kommt, prüft ſein erſter Blick, bevor ſein leichter Mund ſich auf die leichte Hand legt, ihre Friſur. Sie iſt noch wie vor ſiebzig Jahren. Genau ſo peinlich gewunden und geordnet. Und ſo iſt ſie ihm recht. Bevor er in den Krieg gezogen, damals, als junger Offizier, hatten ſie einander ihr Leben verſprochen. Als er wiederkam, war er ein Krüppel. Sie hat nicht mehr nach dem, was war, gefragt. Der Stolz des Mäd⸗ chens hatte ſich dem ſeinen ebenbürtig erwieſen. Auch hat ſie nie gefragt, ob ſein Vertrauen nicht größer ſein köune als ſeine Zerſchoſſenheit. Seit jener Zeit ſpielen ſie Schach miteinander. Jeden Dienstag. Dahinter laſſen ſie alles zurück, denn es geht nach Punkten. Es iſt ein Turnier, das ein Menſchenalter läuft. Wenn es klingelt, ſetzt ſich das gnädige Fräulein aufrechter. So gleicht ſie den Figuren, die bereit ſtehen.„Bringen Sie den Wein“, ſagt ſie zu Babette, die den Gaſt hereingeleitet. Das ſagt ſie jedesmal ſo. Und jedesmal nippen die Partner einmal an dem Glas. Dann vergeſſen ſie es. Und wenn das Spiel voxfüber iſt und das Licht der Prismenkrone ver⸗ löſcht, trägt Babette die vollen Gläſer wieder hinaus. Heute iſt Dienstag. Und es ſſt ſchon ſpät. Das Spiel will nicht zu Ende gehen.„Schach“, ſagt eben der Baron. Heute bekomme ich wieder einen Punkt — flüstern ſeine Gedanken. Die ſchmalen Hände aber, deren Bewegungen er kennt wie die Figuren, ſind ihm heute fremd in ihrer Unentſchloſſenheit. Sie brauchen lange Zeit.. wollen ſich nicht beſiegen laſ⸗ ſen. die kleinen Hände.. Der Baron ſummt eine Melodie. Sie iſt preußiſch... Wie er auf⸗ ſieht, faßt er erblaſſend nach der ſäumigen Hand Sie Der Baron ſteht auf und deckt ſeine warme Hand behutſam über die noch immer blauen Augen der alten Frau.„Du haſt geſiegt, Chriſtiane“, ſagt er und nimmt die Königin aus ihrer Hand. Er ſtellt ſie zu den beiden vollen Gläſern Die Schloß bücherei ſtellt aus Zum Gedächtnis Calderon Zu Calderons Geburtstag hat die Städtiſche Schloßbücherei eine Anzahl ſeltener Drucke aus den wertvollen Beſtänden der Sammlung Mammelsdorf zu einer kleinen Ausſtellung vereinigt, die des In⸗ tereſſes jedes Bücherfreundes gewiß ſein darf. In Don Pedro Calderon de la Barca(17. Januar 1600 bis 25. Mai 1681), dem größten dramatiſchen Genius des ſvaniſchen Volkes, der zugleich einer der bedeutendſten Dramatiker der Weltliteratur über⸗ haupt war, erreichte die ſpaniſche Dichtung des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Sein Werk und ſeine Perſönlichkeit, feſt verwurzelt in katholiſchem Glaubensgrund, geprägt von dem nationalen Selbſt⸗ bewußtſein Spaniens zur Zeit der Gegenrefor⸗ zigartigen Ausdruck ſpaniſchen Menſchentums und ſpaniſcher Kultur geworden. Faſt unfaßbar groß und vielgeſtaltig erſcheint Calderons dichteriſche Leiſtung: mehr als 200 Stücke hat er in ſeinem Leben geſchrie⸗ ben. Seine Komödien, von denen die Schloßbücherei einen Band der älteſten Geſamtausgabe von 1674 bewahrt, offenbaren überall den ſprachmächtigen, ideenreichen und phantaſievollen Künſtler; die zahl⸗ reichen religiöſen Dramen, die er als Hofdichter des ſpaniſchen Königs im Auftrag ſpaniſcher Städte zur Verherrlichung des Fronleichnamsfeſtes ſchrieb, ge⸗ hören um Beſten, was je an geiſtlicher Dichtung ge⸗ ſchaffen wurde. Galderons Werk hat ſchon ſehr früh über die Grenzen ſeines Vaterlandes hinaus gewirkt, und ge⸗ rade in Deutſchland iſt ſein Einfluß ſtets mächtig ge⸗ weſen; kein Geringerer als Goethe hat ihm höchſte Bewunderung gezollt. Schon 1827 peranſtaltete J. Gg. Keil eine Ausgabe der Komödien im Urtext, zu einer Zeit, als weder Frankreich noch England eine ſolche beſaßen, und bereits im 18. Jahrhundert ver⸗ ſuchte man, ihn in das Deutſche zu übertragen. 1772 iſt kalt— und hält noch die Königin. Es iſt ſehr ſtill.„Schach“, ſagt die Stille. mation, iſt über die Jahrhunderte hinweg zum ein⸗ als Zauberer“, der ein Drama Calderons als Grund⸗ lage hatte. Wenige Jahre ſpäter(1781) veröffentlichte dann F. L. Schröder in Anton Kleins„Deutſcher Schaubühne“ ebenfalls in Mannheim den„Amtmann Graumann“, zu dem ihm Calderons berühmter „Richter von Salamanca“ den Stoff lieferte. Die Romantiker waren es dann, die auch Calderons Werk eingedeutſcht haben. A. W. Schlegel, der große Vermittler fremden Geiſtesgutes, eröffnete 1803—09 mit ſeinem„Spaniſchen Theater“ die lange Reihe gültiger Uebertragungen, unter denen beſonders die⸗ jenige des Hamburgers Johann Diederich Gries ſich durch hohe ſprachliche Vollendung auszeichnete. Wie ſehr Calderons Werk auch heute noch lebendig iſt, wie ſehr ſein wahrhaft echter Humor, der auch da, wo er ganz luſtſpielhafte Heiterkeit atmet, von den tragiſchen Spannungen des menſchlichen Daſeins umwittert bleibt, das bewies die erfolgreiche Urauf⸗ führung der reifen und vollendeten Uebertragung Wilhelms von Scholz„Ueber allen Zauber Liebe“, die das Nationaltheater 1931 veranſtaltete. Iwib. Von der Univerſität Freiburg. Dr. Niß le wurde zum ordentlichen Honorarprofeſſor in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Freiburg er⸗ nannt.— Dem Privatdozenten Dr. Scheidt wurde für die Dauer ſeiner Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität Freiburg die Dienſtbezeichnung außer⸗ opdentlicher Profeſſor verliehen. Zuſpruch Von Dr. Owlglaß Was iſt dir heute bloß ſo ſchwer in deiner Stubengruft? Ein Hämmern tönt von weitem her wohl durch die Morgenluft. Da regt ſich wer, da rührt ſich was. Und du willſt grämlich ruhn und blinzelſt durch das Fenſterglas? Gibt es denn nichts zu tun? Ob klein der Nagel oder groß gleichviel.. Sei nur kein Tropf und hämmre wacker auf ihn los erſchien in Mannheim F. W. Müllers„Soldat und triff ihn auf den Kopf! Wilhelmine Schröder⸗Deprient, die einſt gefeierte Sängerin von europäiſchem Ruf, ſtarb vor 75 Jahren am 26. Januar 1860 in Koburg. Das Erfolgsgeheimnis der Schröder⸗Deyrient lag freilich nicht ſo ſehr in ihren ſtimmlichen Eigen⸗ ſchaften, als vielmehr in der hinreißenden Art ihrer Darſtellung. Schon als kleines Kind ſtand ſie oft auf der Bühne, und das Theaterblut war ihr vom Vater wie von der Mutter vererbt worden. Deutſche Kulturwoche am Bodenſee. Die Deutſche Kulturwoche am Bodeuſee wurde mit einer ſtimmungsvoll verlaufenen Morgenfeier im Stadk⸗ theater eröffnet, wobei Intendant Dr. Schmied⸗ hammer einen Vortrag über die Bedeutung des Theaters hielt. Die intereſſanten Ausführungen waren umrahmt von muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen des Theaterorcheſters und einzelner Bühnenmitglieder. Man hörte Werke von Konradin Kreutzer, Julius Weismann und Bernhard Köhler. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Rlickkehr nach Genf oder Jſollerung Nur zwiſchen dieſen beiden Möglichkeiten hat Deutſchland angeblich zu wählen 1 Woygands militärpolitiſches Testament Der Kampf um die zweijährige Dienstzeit— Das Problem Europa Deuiſchland' e r —.— „ enden kn [(Von unſerem Vertreter in Paris) „Paris, 21. Januar. Der ſcheidende Generaliſſimus Weygand hat heute ſeinem Nachfolger ſein Amt übergeben, hat dann noch eine Reihe von Abſchiedsbeſuchen erledigt und iſt heute abend ſchon mit dem Südexpreß nach Marokko abgereiſt. Er wird dort in Agadir ſeinen Sohn be⸗ ſuchen, der als Leutnant in der Nachrichtenabteilung Der Abſchied Weygands wirbelt in der f würdigen, ja man muß ſchon ſagen: lächerlichen Ar⸗ Dienſt tut. ſranzöſiſchen Oeffentlichkeit viel Staub auf. Von gewiſſer Seite her waren eifrige Bemühungen im Gange, ihn doch noch für zwei oder drei Jahre im Amte zu halten. Der Abgeordnete Taittinger von mühungen aufs ſchärfſte bekämpft worden. gegenwärtigen Augenblick iſt es noch nicht eindeutig klar geworden, wer nun eigentlich zu den Freunden und wer zu den Gegnern Weygandͤs gerechnet wer⸗ den muß. Man weiß zwar ſchon ſeit längeren Jahren, daß die geſamte Linke von den Kommuniſten über die Marxiſten bis zu den Radikalen Herriots ein⸗ ſchließlich dem General nur mit größtem Miß⸗ trauen gegenüberſtanden, aber bei ſeiner Entlaſ⸗ fung handelt es ſich doch um mehr als nur um par⸗ teipolitiſche Gegnerſchaft oder antimilitariſtiſche Pro⸗ paganda. Aber dieſe militäriſchen Angelegenheiten werden in Frankreich mit noch viel größerer Vorſicht und Zurückhaltung behandelt als andere nur po⸗ litiſche Fragen. Der Oberſt Fabry von der Heeres⸗ kommiſſion der Kammer war ſogar in der Preſſe be⸗ ſchuldigt worden, daß er trotz ſeiner äußerlich patrio⸗ tiſchen Einſtellung an dem Abſchied Weygands die Hauptſchuld trage. Fabry verteidigt ſich gegen dieſe Vorwürfe mit der Erklärung, er habe als Kriegs⸗ miniſter im Kabinett Daladier zu Beginn des Fe⸗ bruar 1934 den General Weygand noch für ein Jahr in ſeinem Amt behalten. Ueber die Perſon Weygands hinaus geht aber in der Oeffentlichkeit der Kampf noch witer um die geſamte franzöſiſche Militär⸗ politik und beſonders über die Wiedereinfüh⸗ rung der zweijährigen Dienſtzeit. Es iſt bekannt, daß Weygand gerade vor drei Dagen in der letzten Sitzung des oberſten Kriegs⸗ rats ſein„militärpolitiſches Teſtament“ verkündigt hat, das in der Hauptſache die Forderung nach der Wiedereinführung der zweijährigen Dienſt⸗ geit enthielt. Dazu beſcheinigt ihm heute der Abge⸗ oroͤnete Döſirés Ferry, der Vorſitzende der natio⸗ nalen Verbände der Reſerveoffiziere, daß Weygand ſeit den Neuwahlen von 1932 unermüdlich und mit aller Kraft gegen die „Demagogie“ der Linksregierungen unter Herriot, Daladier, Chautemps und Paul⸗ Boncour gekämpft habe, die alle„lebens⸗ gefährliche“ Erſparniſſe im Militäretat durch⸗ führen und in Genf tolle Abrüſtungspläne durchſetzen wollten. Es ſei Weygand auch unter höchſten Anſtrengungen und bei wiederholten Demiſffionsdrohungen gelun⸗ gen, die Intereſſen des franzöſiſchen Heeres zu retten. Auch habe er, der ehemalige Huſarenoffizier, ſich als einer der erſten Vorkämpfer für die Motoriſie⸗ rung erwieſen. Das der Rüſtungsinduſtrie naheſtehende„Jour⸗ mal des Debats“ veröffentlicht heute einen Leit⸗ artikel, worin es den General Weygand gegen die geſamte Regierung Flandin auszuſpielen ſucht. Die Regierung müſſe ſich über das Problem der zwei⸗ fährigen Dienſtzeit längſt klar ſein, meint das Blatt, und es wäre daher beſſer, wenn ſie ent⸗ ſchloſſen und öffentlich Stellung nehme. Sie müſſe die„vorübergehenden“ innerpolitiſchen Schwierigkei⸗ ten bei der Wiedereinführung der zweijährigen Sie müſſe viel⸗ Dienſtzeit ſchon in Kauf nehmen. leicht auch Von Die Academie Frangaise, eine der wichtigſten Einrichtungen des franzöſiſchen Kulturlebens, blickt in dieſen Tagen auf ein 300jähriges Beſtehen zu⸗ rück. Deshalb dürften die folgenden Zeilen auch der deutſchen Leſerſchaft willkommen ſein. Paris, im Januar. Etwas Ehrfurcht und ein leichtes Lächeln ſtellen ſich beim Durchſchnittsfranzoſen ein, wenn er das Wort „Académie Frangaise“ hört. Er iſt befriedigt dar⸗ über, daß Frankreich eine ſo„wichtige“ Einrichtung beſitzt, und lächelt gleichwohl über ihre bizarre Er⸗ ſcheinungsform. Aber ſolcher Widerſpruch findet ſich beim Franzosen häufig. Richelieu, doch zweifellos einer der begabteſten Staatspolitiker Frankreichs, gründete 1635, alſo vor 300 Jahren, die franzöſiſche Akademie, um damit dem politiſchen Imperialismus auf geiſtigem Gebiet ein Sprungbrett zu verſchaffen. Eigentlich wurde die Akademie am 13. März 1634 ins Leben gerufen, aber Ludwig XIII. übergab das „Patent“, ſich Akademie zu nennen, erſt im Januar 1635, während das franzöſiſche Parlament erſt zwei Jahre ſpäter, 1637, dieſes Patent anerkannte. Der Gründungsgedanke entſtand aus dem Wunſch, die franzöſiſche Sprache ſo univerſal zu geſtalten, wie es einſt das klaſſiſche Latein und Griechiſch waren. Die Reinheit der Sprache ſollte weiterhin von der Akademie behütet werden. 40 Mitglieder er⸗ hielt ſie, die ſich immer nach dem Ableben eines Mit⸗ glieds durch Neuwahl ergänzen ſollten. Da dieſe Zahl 40 nie ausſterben ſollte, wurde ſie als„un⸗ ſterblich“ bezeichnet, ein Begriff, der ſich ſpäterhin auf die Mitglieder übertrug, ſo daß dieſe heute im Sprachgebrauch als„die Unſterblichen“ bezeichnet werden. Bei dem Hang des Franzoſen zum Konſervatis⸗ mus wundert es nicht, daß ſich eine von ſo hoher Stelle ins Leben gerufene Einrichtung drei Jahr⸗ hunderte erhalten konnte. Das Ganze iſt eine über⸗ aus„würdige“ Angelegenheit. Die Herren tagen in dem vielleicht ſchönſten Bau in Paris, dem des In⸗ ſtitut de France“, an der Seine gegenüber dem ſich nicht fürchten, eine Verſtimmung mit England heraufzubeſchwören. denn Frank⸗ reich habe wirklich nichts zu verlieren, wenn es jetzt bei den Londoner Verhandlungen am Freitag und Samstag der nächſten Woche feſt bleibe und keinerlei Zugeſtändniſſe auf dem Gebiet der Landesverteidigung mache. Um dieſe Meinung beſonders zu unterſtreichen, ver⸗ öffentlicht das„Journal des Deébats“ einen merk⸗ tikel des polniſchen Generals Sikorſki, worin Deutſchland beſchuldigt wird, den polniſchen Staat wieder vernichten zu wollen, worin der Jeuneſſe Patriote hatte auch ſchon einen ent⸗ ſprechenden Geſetzesantrag in der Kammer ge⸗ ſtellt. Von anderer Seite waren natürlich dieſe Be⸗ J Im aber gleichzeitig behauptet wird, daß Deutſchland nicht imſtande ſei, einen Krieg zu führen und worin ſchließlich ein umfangreiches Netz von Sicher⸗ heitsverträgen zwiſchen Frankreich, England, Italien, der Kleinen Entente und natürlich auch Polen vor⸗ geſchlagen wird, damit ſo das„Problem Europa—Deutſchland“ ein für allemal durch die eindeutige Ueberlegenheit der Gegner Deutſch⸗ lands aus der Welt geräumt werden könne. (Von unſerem Vertreter in London) § London, 22. Januar. Der bevorſtehende Beſuch der franzöſiſchen Staatsmänner Flandin und Laval nimmt das außenpolitiſche Intereſſe der Engländer in immer ſtärkerem Maße gefangen. Während man noch vor ein paar Tagen glaubte, daß bei den künftigen Be⸗ ſprechungen man ſich wegen der Ungewißheit der Lage nur auf eine informatoriſche Behandlung der ſchwebenden Fragen beſchränken wolle, mehren ſich jetzt die Anzeichen, daß bei dieſer Unterredung ſich England und Frankreich endgültig über die Rit⸗ ſtungsfrage und die mit ihr zuſammenhängen⸗ den Probleme verſtändigen wollen. In offiziellen Kreiſen will man ſogar wiſſen, daß Frankreich und England ſich in Genf bereits endgültig auf eine ge⸗ meinſame Grundlage geeinigt hätten.. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt darüber unterrichtet zu ſein, daß Frankreich der von England ver⸗ langten„Legaliſierung“ der deutſchen Rü⸗ Rußlands Verkauf der chineſiſchen Oſtbahn i Entſpannung Moskau Tokio Meldung des DNB. — Tokio, 22. Jauuar. Nach einer Verhandlungsdauer von 19 Monaten, während der 40 Hauptbeſprechungen ſtattfanden, wurden am Dienstagvormittag die Verhandlungen über den Ver kauf der chineſiſchen Oſtbahn endlich zum Abſchluß gebracht. Die japaniſche Preſſe nimmt zu dieſem Ereignis ausführlich Stellung, erkennt die Zugeſtänd⸗ niſſe der Sowjetunion, die alle japaniſchen Vorſchläge angenommen habe, vorbehaltlos an. Sowjetrußland habe mit dem Verkauf der Bahn ſeine imperialiſtiſchen Ziele in Oſt⸗ aſien aufgegeben. Der zum Abſchluß gelangte Vorvertrag enthält alle Einzelheiten des Uebergangs der Bahn an Mandſchukuo. Danach tritt die Sowjetunion fol⸗ gende Werte ab: 1726 Kilometer Bahnſtrecke, 2567 Kilometer Telegraphen⸗ und Telephonlinien, das ge⸗ ſamte Bahnmaterial, Fabrikanlagen und umfang⸗ reichen Beſitz an Ländereien und Wald. Der Geſamtpreis beträgt, wie bereits im Oktober vorigen Jahres grundſätzlich verein⸗ bart, 170 Millionen Nen. Ein Drittel dieſes Betrages iſt in bar zu zahlen, die reſtlichen zwei Drittel in Waren. Die Zahlungen haben innerhalb von drei Jahren zu erfolgen. Die Hälfte des Barpreiſes iſt bei Unterzeich⸗ nung des Vertrages fällig. Der Reſtbetrag muß mit 3 v. H. verzinſt werden. Ueber die an Zahlungs Statt zu liefernden Waren werden im Laufe der nächſten ſechs Monate beſon⸗ dere Verträge abgeſchloſſen werden. Die Sowjet⸗ union verlangt Reis, Rohſeide, kleinere Schiffe, elektriſche Maſchinen und Apparate, Kupfer, Tee, Sojabohnen u.., aber keine Waffen. Japan übernimmt oͤie Bürgſchaft für alle Zahlungen und wird hierüber eine beſondere ſchriftliche Erklä⸗ rung an Moskau abgeben. Die Preisfeſtſetzung für die zu liefernden Waren wiröd durch eine gemiſchte Kommiſſion erfolgen. 5. Die chineſiſche Oſtbahn, oder wie ſie von japaniſch⸗ mandſchuriſcher Seite jetzt bezeichnet wird, die Nored⸗ mandſchuriſche Bahn, wird mit der Uſſuri⸗ Bahn und der Sibiriſchen Bahn verbunden werden. Hierüber folgt ein beſonderer Vertrag. Die bei der Bahn beſchäftigten ſowjetruſſiſchen Beamten müſſen innerhalb von fünf Monaten nach der Sow⸗ jetunion zurückkehren. Vergütungen und Penſionen für die Beamten werden von der Sowjetunion be⸗ zahlt. 5 Der Hauptvertrag über den Bahnverkauf ſoll im Februar in Tokio unterzeichnet werden. Japan be⸗ abſichtigt gemeinſam mit Mandſchukuo die geſamte Bahnverwaltung neu zu ordnen. Unter einer neuen Geſellſchaft, deren Gründung in Ausſicht genommen iſt, werden drei Hauptabteilungen gebildet werden, und zwar für das Gebiet der Nordmandſchuriſchen Bahn, der bisherigen Mandſchuriſchen Bahn und der Südmandſchuriſchen Bahn. f 8 5 —.— 2000 Mark Geloſtrafe für unſozialen Betriebsführer (Funkmeldödung der N M.) (O Stuttgart, 22. Januar. Die Gaubetriebsgemeinſchaft 17(Handel) teilt mit: Am 21. Januar 1935 fand vor dem Arbeits⸗ ehrengericht für den Treuhänderbezirk Südweſt⸗ Deutſchland ein ehrengerichtliches Verfahren gegen E. P.., Röhrengroßhandlung in Waiblingen, ſtatt. Der Angeklagte war beſchuldigt, als Betriebs⸗ führer unter Mißbrauch ſeiner Machtſtellung im Betrieb böswillig die Arbeitskräfte ſeiner Gefolg⸗ ſchaftsangehörigen ausgenutzt und ihre Ehre ge⸗ kränkt zu haben, indem er keine geordnete Ar⸗ beitszeit einhielt und die Gefolgſchaftsangehörigen mit beleidigenden Ausdrücken belegte, auch teilweise unter Tarif bezahlte. Außerdem ſoll der Betriebs ⸗ führer des öfteren betrunken in ſeinem Geſchäſt ge⸗ weſen ſein und auch in ſtttlicher Beziehung ſich nicht ganz einwandfrei benommen haben. Die Ausſagen der vernommenen Zeugen beſtätigten vollinhaltlich die von dem Treuhänder der Apbeit erhobene An⸗ klage. 5 Der angeklagte Betriebsführer leugnete bis zum Schluß. Nach dem Antrag des Treuhänders auf Er⸗ kennung einer Geldſtrafe von nicht unter 1000 Mark erkannte das Arbeitsehrengericht auf eine Geld⸗ ſtrafe von 2000 Mark und Tragung ſämtlicher Koſten. Nur weil es ſich um einen kleineren Betrieb handelte, wurde davon Abſtand genommen, die Ab⸗ erkennung der Befähigung„Führer eines Betriebes zu ſein“ auszuſprechen. Die vierzig Anſterblichen unſerem Pariſer Vertreter Louvre gelegen. An den Sitzungstagen ſieht man über dem Vorplatz alte, ſehr alte Herren, ſtark ge⸗ beugt, in überreich beſtickten grünen Fräcken dem Kuppelbau zuſchreiten. Der Zweimaſter paßt ſehr gut zu dem meiſt weißen Haar und den gelbfaltigen Geſichtern der„Unſterblichen“. Nur der lange De⸗ gen, der einem Florett gleicht, wippt immer etwas luſtig, als gehörte er nicht ganz dazu, unter dem Frack hervor. Gelehrte, Politiker, Schriftſteller und Militärs ſind in Frankreich als Hüter der Sprache berufen. Barthou, Poincaré und der Marſchall Lyautey gehörten beiſpielsweiſe der Akademie ebenſo an, wie heute noch der Marſchall Pétain und der ſoeben in den Ruheſtand getretene Generaliſſimus Weygand. Alle geiſtig tätigen Franzoſen haben nach Ueberſchreitung eines gewiſſen Alters den Ehr⸗ geiz, Mitglied der Akademie zu werden, mögen ſie ſich auch noch ſo oft über dieſe Einrichtung luſtig gemacht haben. Aber was geht ſchon in Frankreich über äußere Ehren und Orden und bunte Fräcke, in dem Frankreich, das wohl jedem über 30 Jahre alten zöſiſche Literat Fontenelle, ein Neffe Corneilles, der ſelbſt Mitglied der Akademie war, ſagte eines Tages ſehr treffend:„Sind wir nur zu 39, dann rutſcht alles vor uns auf den Knien; ſind wir aber vollzählig, dann witzelt alles über uns.“ Immerhin haben bedeutende Köpfe Frankreichs, nennen wir nur Descartes, Pascal, Moliere, Diderot und Beaumarchais, der Akademie nicht angehört. Und in unſeren Tagen iſt es ſelbſt einem ſo regſamen Mann wie Edouard Herriot noch nicht gelungen, einen Seſſel in der Akademie beſteigen zu können. Clemenceau wurde zwar für würdig befunden, ge⸗ wählt zu werden, aber der„Tiger“ lehnte es ab, ſich der üblichen theatraliſchen Einführungsſzene zu un⸗ terwerfen. Von manchen bedeutenden Männern, denen man dieren, erzählt man ſich die Antwort:„Wenn ich zur Akademie gehörte, würde man vielleicht fragen: Bürger, ſoweit er nicht erheblich vorbeſtraft iſt, das lich war. rote Bändchen der Ehrenlegion verleiht. nahelegte, für die Akademie zu kandi⸗ ö folge Anatole Frances antrat, nahm es ſich als erſter heraus, ſeinen Vorgänger, wenn auch in etwas ge⸗ „Warum gehört er dazu?“; ich ziehe es vor, daß man fragen möge: Warum gehört er nicht dazu?“ Immerhin hat die Akademie für die Befriedung perſönlich⸗bürgerlichen Ehrgeizes eine ſolche Bedeu⸗ tung erhalten, daß faſt alle Städte Frank⸗ reichs eigene Akademien geſchaffen haben. Eines Tages führte ſich ein unbekannter„Schrift⸗ ſteller“ bei Voltaire folgendermaßen ein:„Ich habe die Ehre, Mitglied der Akademie von Chalons zu ſein, die, wie Sie wohl wiſſen, eine Tochter der Académie Frangaiſe iſt.“—„Oh ja, erwiderte Vol⸗ taire, und ſogar eine brave Tochter, die wiemals von ſich reden macht.“ Obwohl alſo ſchon Voltaire ſich über die Einrichtung von Akademien luſtig machte, haben ſie ihre Geltung bis heute behalten können. Die Arbeit der franzöſiſchen Akademie erſtreckt ſich auf die ſtete Korrektur des franzöſiſchen Wörterbuchs und die Herausgabe einer fran⸗ zöſiſchen Grammatik. Auch dieſe ſachliche Ar⸗ beit wird von franzöſiſchen Fachleuten überaus ſchärf angegriffen. Beſonders die letzte Grammatik, die Abel Hermant vor zwei Jahren herausgab, hat auf den franzöſiſchen Univerſitäten einen Sturm der Entrüſtung und des Gelächters entfacht— was aber weder für den Verfaſſer noch für die Akademie töd⸗ tes„Deéfaitismus“ verhandelt. Joffre lehnte über⸗ haupt die Aufnahme von Deéfaitismus in das fran⸗ zöſiſche Wörterbuch ab, mit der Behauptung, es ſei kein franzöſiſches Wort. Und er drang damit durch. Am meiſten beachtet wird immer die Wahl eines neuen Mitglieds. Alle Zeitungen befaſſen ſich dann mit dem verſtorbenen Akademiker und dem neuge⸗ wählten. Dieſer hat es nicht leicht, denn er muß ſelbſt ſeine Kandidatur aumelden, muß bei allen Mit⸗ gliedern Beſuche ſchieben, erhält viele Verſpretchun⸗ gen, für ihn zu ſtimmen, und fällt dann ſehr häufig doch noch durch. Wird er aber gewählt, dann hält der Präſtdent der Akademie zunächſt eine kleine Rede auf ihn, woraufhin er eine große Rede auf ſeinen Vor⸗ gänger halten muß. 5 5 Der Schriftſteller Paul Valery, der die Näch⸗ Als Marſchall Joffre noch Mitglied der 8 AMkade ie 1 urde über die Be des. Der fran⸗ Akademie war, wurde über die Bedeutung des Wor ſtungen unter der Bedingung zuſtimmen wird, daß Deutſchland ſowohl dem römiſchen wie 5 auch dem Oſtlocarno⸗Pakt beitrete. Laval betrachte es als einen Beitrag, den Deutſch⸗ land bei der Schaffung des„Sicherheitsregimes“ vernünftigerweiſe leiſten müſſe, und ſei der Anſicht, daß nur unter dieſer Bedingung Deutſchland Gleich⸗ berechtigung und damit zuſammenhängend ein be⸗ trächtliches Maß ſofortiger Aufrüſtung verlangen könne. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ läßt ſich berichten, daß Laval dieſe For⸗ derung in Genf auch mit einer Reihe von eurv⸗ päiſchen Miniſtern beſprochen habe. So hätten zum Beiſpiel die Kleine Entente, Rußland und Italien zugeſtimmt. Der Hauptzweck des kommenden Londoner Beſuchs ſei, auch die Zuſtim⸗ mung der engliſchen Regierung zu erlangen. Dagegen ſteht eine offizielle Aeußerung der eng⸗ liſchen Regierung noch aus. Es beſteht jedoch Grund zu der Annahme, daß man hier den franzöſiſchen Wünſchen nicht unbedingt ablehnend gegenüberſteht. Um den franzöſiſchen Sicherheitsforderungen euntgegenzukommen, dürfte England in irgend⸗ einer Form dem römiſchen Pakt beitreten, wahrſcheinlich derart, daß dem römiſchen Pakt eine Erklärung, wie ſie im Rahmen der früheren eng⸗ liſchen Erklärungen vom Februar und Dezember vorigen Jahres abgegeben worden ſind, angefügt wird. Frankreich hat der engliſchen Regierung klar⸗ gemacht, daß es im Falle einer Weigerung Deuftſſchlan ds, den beiden oben erwähnten Pakten beizutreten, mit weiteren Plänen aufwarten werde, denen ſich insbeſondere Rußland und die Tſchecho⸗ ſlowakei anſchließen würden. Die Morgenblätter geben in ihren Berichten der Vermutung Raum, daß man engliſcherſeits der fran⸗ zöſtſchen Alternative„Rückkehr Deutſchlandis in die Gemeinſchaft der Nationen oder aber weiteres Verharren in ſeiner Iſolierung“ beipflichten will. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ zeichnet die Alternative, gewiß im fran⸗ zöſiſchen Sinne, noch deutlicher, wenn er die oben erwähnte Iſolierung als eine von Frank⸗ r eliich beabſichtigte Einkreiſung Deut ſch⸗ landes bezeichnet. Unabhängig davon, welche Hal⸗ tung die engliſche Regierung im einzelnen einneh⸗ men wiroͤ, wird man mit der Tatſache rechnen müſ⸗ ſen, daß ſich die ganzen Londoner Beſprechungen vor dem Hintergrund der oben gezeichneten Alternative abſpielen werden. Bezeichnend für die hieſige Stim⸗ mung iſt ein Satz des„Daily Telegraph“, in dem es heißt:„Im letzteren Falle(bei Ablehnung, dem Pakt beizutreten) darf Deutſchland ſich nicht gekränkt füh⸗ len, wenn andere Nationen Vorſichtsmaß⸗ regeln ergreifen, die ſie für notwendig erachten.“ Auch der dritte Hamburger Lohngeldräuber 5 gefaßt — Hamburg, 22. Jan. Am Montag iſt nun auch der öritte Täter des Raubüberfalles in der Reis⸗ mühle in Bottrop bei Recklinghauſen feſtgenommen worden. Bei dem Feſtgenommenen handelt es ſich um den 20fährigen in Buer⸗Reſſe geborenen Bern⸗ hard Pollack. Neuer politiſcher Mord in der Sowjetunion — Moskau, 22. Jau. Nach einer Mitteilung aus Koſelſk wurde der jugendliche Kommuniſt Salin von Unbekannten ermordet. Zahlreiche Perſonen wurden in Haft genommen. Argentiniſche Sammlung für das dentſche WSW — Buenos Aires, 22. Jan. Der„Ausſchuß für die deutſche Winterhilfe“ in Buenos Aires gibt be⸗ kannt, daß aus Argentinien für die„Deutſche Win⸗ terhilfe 1984/35“ bis zum 12. Jauuar 1935 insgeſamt 109 175,87 Peſos eingegangen ſind. Edgar Klitſch wurde zum Generalintendonten der Oper und des Neuen Schauſpielhauſes in Königsberg ernannt. „Der organiſatoriſche Zuſammenſchluß beider Bühnen dürfte eine neue und wichtige Epoche des Theater⸗ lehens Königsbergs und Oſtpreußens einleiten. wählteren Formulierungen, einen„alten Eſel“ zu nennen. Dieſe Rede ſchlug als„revolutionäre Tat“ ein und erhöhte umgehend die Auflageziffern der Schriften Valérys. In ſolch kleinen Spielereien er⸗ ſchöpft ſich tatſächlich faſt die ganze Bedeutung der franzöſiſchen Akademie, die mehr ein Ruhmestempel „vevpdienter Männer“ iſt, als eine wiſſenſchaftliche oder kulturelle Einrichtung. Der einfallsreiche Dich⸗ ter, Piron ſchlug einſt vor, bei der Einführung etues neuen Akademikers ſolle der Gewählte als Antrittsrede nur ſagen:„Meine Herren, vielen Dank“. Worauf der Präſident zu antworten hätte: „Keine Urſache.“ Dadurch würde viel Umſtand er⸗ part, und Frankreich hätte ſeit der Gründung der Akademie einige hundert langweilige Reden weniger. Derſelbe Dichter erfand für ſich auch die nachdenk⸗ liche Grabinſchrift:„Hier ruht Piron, der gar nichts war, nicht einmal Mitglied der Akademie.“ 55 Dr. Hanns-Erich Haack. 22... Januar 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 37 Maunheim, den 23. Januar. Lokalpatrioliſches Nolizbüchlein So ein Notizbüchlein iſt ein Kunſtwerkchen mit ſeinen Zinstafeln und Rundfuntwellen, Kraftwagen⸗ nummern und Poſttarifen und allen Schikanen. Ich bann erfahren, wieviel eine Pferdeſtärke iſt(wer weiß das ſchon?), und was die Leute auf Hawai tun, wenn ich morgens den Wecker abſtelle—(nämlich gar nichts, die Glücklichen). Ein richtiger Briefkaſten⸗ onkel in der Weſtentaſche. Und darüber hinaus ſo wunderbar viel Platz zum Anſchreiben von Schulden, die man leider gemacht oder auch eintreiben möchte, und für alle Verabredungen des Jahres, ſeien ſie nun durch Faſching, Geſchäft oder reine Höflichkeit beſtimmt. Ein ſchönes Büchlein, das man nötig hat. Die höchſten Firmen ſtehen darauf: Kohlen, Eiſen, Kali, Papier und Elektro. Es gibt auch welche mit Goloſchnitt, in denen man halbſtündlich für jeden Tag ſeine Zeit einteilen und ſparen kann. Und doch ſind wir noch nicht ganz zufrieden. Das Halbſtundennotizbuch, ſo imponierend es aus⸗ ſteht— da gehört ſchon ein gewiſſes Format dazu, ein Wagen mit Chauffeur, eine Havannazigarren⸗ taſche, das iſt für Berliner. Aber wir hätten z. B. lieber die Abfahrtszeiten nach Heidelberg und Schwetzingen handlich in der Taſche, die Oeffnungs⸗ zeiten von Herſchelbad, Schloßmuſeum und Kunſt⸗ halle. Wie lang iſt das Strandbad, und wieviel Schienen liegen nebeneinander auf dem Rangier⸗ bahnhof? bann man natürlich auch fragen. Wie hoch liegen die Weine der Pfalz(auf der Karte natür⸗ lich), und wo ißt man in Heidelberg vegetariſch, wenn man zufällig ſo veranlagt iſt? Wieviel Men⸗ ſchen wohnen in der Unterſtadt, und wann fährt die letzte Straßenbahn? Iſt es wahr, daß man ſich im Palmenhaus ſo gut verabreden kann, und iſt der Eisbär im Käfertaler oder im Neckarauer Wald? Was hört man mit dem Volksempfänger bei Tag und was bei Nacht, und wohin entwiſcht man in die Umgegend, wenn man nicht erwiſcht werden will? Alles das muß man wiſſen, und manches mehr. Es gibt Leute, die wiſſen nie, was ſie mit ihrem Sonntag anfangen ſollen, ſie fahren immer dieſelbe Strecke huſch, huſch nach Heidelberg, trinken Kaffee und fahren wieder zurück, phantaſielos wie die mei⸗ ſten Großſtädter und darum unglücklich. Aber ein lohalpatriotiſches Notizbüchlein könnte ihnen auf die Beine helfen. Leute mit Bildung wieder möchten gern gute Bücher leſen, aber ſie trauen ſich weder in die Schloßbücherei noch ins Herſchelbab. Man müßte ihnen die Sache näherbringen und die Ausgabezeiten erklären. Luft⸗, Sonnen⸗ und Freibäder der leicht erreichbaren Umgegend ſind genau ſo wichtig wie Heimatmuſeen, Kirchen und Ritterburgen, und die Angaben darüber, wo man ſein Paddelbvot anhängen und ſein Zelt ohne amtliches Dazwiſchentreten auf⸗ ſtellen kann, fänden dankbare Leſer. Neckar rauf und Rhein runter gibt es ſo viel nützliche Tatſachen im W⸗Kilometer⸗Kreiſe zu ver⸗ 5 deichnen! Menſchen, mit einem ſolchen Notizbuch be⸗ bat, wären glücklicher und hätten nicht über man⸗ gelnde Einfälle zu klagen. Amtliche Maße und Ge⸗ wichte, die Gebührenordnung der Reichspoſt und der Gütertarif der Reichsbahn find gut, aber noch wich⸗ tiger ſind die Dinge der Stadt und der näheren Um⸗ gebung, die uns auf die Sprünge helfen, wenn wir ſo gegen Freitagabend langſam durch allen beruf⸗ lichen Nebel wieder einen Feiertag von ferne ſchei⸗ nen ſehen. Mit einem lokalpatriotiſchen Notitzbüch⸗ lein in der Taſche würde der Menſch beweglicher, die Eiſenbahn mehr benutzen und friſche Luft ſchlür⸗ fen. Wer macht das Geſchäft? Dr. Hr. Im Zeichen der blauen Kornblume Wie im Vorfahr ſammelt der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland auch heuer im Rahmen des Winterhilfswerkes am 28. Januar und bekundet damit, daß der Kampf gegen die Not im Volke eine Sache des geſamten Deutſchtums iſt. Wieder wird die blaue Kornblume, das alte Zeichen der volks⸗ deutſchen Bewegung, das Sinnbild dieſes Opfertages ſein und auf Straßen und Plätzen, in Städten und Dörfern von den jugendlichen Sammlern und Sammlerinnen verkauft werden. Die Kornblume iſt immer mehr das Sinnbild des volksdeutſchen Ge⸗ dankens geworden, der alle Deutſchen zur großen Einheit zuſammenſchließt. Den Deulſchen jenſeits der Grenze iſt ſie das Zeichen ihrer Sehnſucht nach dem Reiche und damit ein Bekenntnis zur Schickſals⸗ gemeinſchaft. Auch Adolf Hitler trug die Kornblume in den jungen Jahren ſeines Kämpfertums, als er noch außerhalb des Reiches um ſein Deutſchtum kämpfte. So iſt das Zeichen aller derer, die ſich zur Heutſchen Volksgemeinſchaft bekannten, auch in das neue Deutſche Reich eingegangen. Als erprobtes Kampfzeichen— nun auf anderem Gebiet— hat die blaue Kornblume ſchon im Vorfahre eine ſtegreiche Bewährung gefunden, als ſie erſtmals den Kampf des WoW gegen Hunger und Kälte, Not und Elend der deutſchen Volksgenoſſen durchführen half. Auch heuer wird in ihrem Zeichen die Opferfreude aller Deutſchen für alle Deutſchen deutlich werden. Am Sammeltage, am 28. Januar muß ſich jeder ub lksbewußte Deutſche zur blauen Kornblume bekennen! Auf zum großen Saarabend! Während der Wochen und Monate des End⸗ kampfes um die Saar hat ſich unter den 500 Abſtim⸗ mungsberechtigten des Kreiſes Mannheim eine Ka⸗ me vadſchaft gebildet, die aus der gemeinſamen Ar⸗ beit und den gemeinſam verlebten Sorgen und Nöten erwuchs. Die tiefinnerliche Teilnahme aller Deutſchen am Geſchehen an der Saar. riß auch die Mannheimer mit und ließ ſie mit Begeiſterung und Sorge zugleich die Vorgänge jener ſchickſalsvollen Tage verfolgen. So ſchlang ſich das Band mit ſor⸗ gender Kameradſchaft um die Volksgenoſſen, die zur Saarabſtimmung fuhren, wie um diejenigen Mann⸗ heimer Volksgenoſſen, die daheim auf den Ausgang der Abſtimmung und auf die Rückkehr der Mann⸗ heimer Abſtimmungsberechtigten warteten. Der Wunſch der Mannheimer Bevölkerung, ge⸗ meinſam mit den Abſtimmungsberechtigten einen Kameradſchaftsabend zu verbringen, wird am Frei⸗ tag, dem 25. Januar, im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens Wirklichkeit. Die Neubenennung der Gewerbeſchulen zu Oftern Karl Benz, Werner Siemens und Nebenius⸗Gewerbeſchule Die Mannheimer Gewerbeſchulen feiern am 12. und 13. April das Feſt ihres 100jährigen Beſteheus. Aus dieſem Anlaß wird eine Umbenennung der drei Gewerbeſchulen ſtattfinden, da die Bezeichnungen Gewerbeſchule I, II oder III dem Außenſtehenden keinen Einblick in den techniſchen Charakter dieſer Schulen geben. Die Gewerbeſchulen Mannheims werden deshalb oͤie Namen hochverdienter Männer der Technik tragen. Die Gewerbeſchule J, die den geſamten Ma⸗ ſchinen⸗ und Automobilbau umfaßt, ſoll künftig den Namen„Karl⸗Benz⸗Gewerbeſchule“ tragen. Die Ge⸗ werbeſchule II, in der neben dem Bauhandwerk die Elektroberufe untergebracht ſind, wird künftig „Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule“ und die Ge⸗ werbeſchule III, die die übrigen Gewerbe ent⸗ hält, wird nach dem Begründer des badiſchen Ge⸗ werbeſchulweſens künftig„Nebenius⸗Gewerbeſchule“ heißen. Die Taufe ſelbſt wird durch Oberbürger⸗ meiſter Renninger, der auch die Schutzherrſchaft über die geſamte Veranſtaltung übernommen hat, voll⸗ zogen werden. Kultusminiſter Dr. Wacker hat ſeine Einwilligung zu dieſer Taufe bereits erteilt. Mit dem Namen„Karl⸗Benz⸗Gewerbeſchule“ hat die Stadt Mannheim für immer dem Namen Hes genialen Welterfinders, deſſen Werdegang unzer⸗ trennlich mit ihr verknüpft iſt, weiterhin eine dauernde Ehrung zugefügt. So berichtet uns Gewerbeſchuldirektor Zipper⸗ Lin von einem intereſſanten Plauderſtündchen bei Frau Benz in Ladenburg und führt u. a, folgendes aus: Durch oͤie Freundlichkeit von Herrn Ober⸗Ingen. Keßler von den Daimler⸗Benz⸗Werken war es mir ermöglicht, zuſammen mit dem Abteilungsvorſteher der Autofachklaſſen der Gewerbeſchule J, Herrn Stu⸗ dienrat Dr. Gäßler, einen Beſuch bei Frau Benz und ihren Söhnen in Ladenburg zu machen. Am 18. Januar fuhren wir bei herrlichem Wetter im Auto nach Ladenburg, wo wir zunächſt den beiden Söhnen von Dr. Carl Benz, die am Platze ein Auto⸗ geſchäft betreiben, einen kurzen Beſuch abſtatteten. Oberingenieur Keßler, ein alter Freund der Fa⸗ milie Benz, übernahm die Einführung. Wir lernten bei dieſer Gelegenheit eine Menge intereſſanter Einzelheiten von der erſten Autofahrt des„Papa Benz“ kennen, zumal einer der Söhne bei dͤieſer Fahrt dabei war. Wir erfuhren, daß der erſte Wagen, der, nebenbei bemerkt, im Deutſchen Muſeum in München zur Schau geſtellt iſt, bei der epſten Probefahrt auf der Landſtraße dadurch eine kleine Beule erhalten hatte, daß Papa Benz, der noch keinen Führerſchein beſaß, mit einem Bäumchen an der Landſtraße zuſammenſtieß. An dem in Mün⸗ chen ausgeſtellten Wagen iſt dieſe Beule noch zu ſehen und gilt als Beweis für deſſen Echtheit.(Viel⸗ g leicht ſtellen einmal ſpätere Forſcher feſt, daß Dr. Carl Benz einen Widerwillen gegen die Botanik hatte!) Hernach fuhren wir bei Frau Benz vor, die für ſich eine kleine Villa bewohnt. Frau Benz iſt eine ungemein ſympathiſche und ehrwürdige alte Dame, der man ihre 86 Jahre aber gewiß nicht anſieht. Oberingenieur Keßler ſpielte auch hier wieder den Vermittler, und ſo waren wir bald in angeregteſtem Geſpräch. Die Verbindung des Namens Karl Benz mit der Maſchinenbauabteilung der Gewerbeſchule löſte bei Frau Benz als neue Ehrung ihres verſtor⸗ benen Gatten ehrliche Freude aus. Als ich ihr dann mitteilte, daß der Hauptgrund meines Beſuches ſei, ſie zu unſerer ſchlichten Feier, die am 13. April, vormittags 11.30 Uhr, im Vor⸗ tragsſaal des Roſengartens mit geladenen Gäſten ſtattfindet, zu bitten, ſagte ſie mir ſofort be⸗ geiſtert zu unter der Vorausſetzung, daß ihr Ge⸗ ſundheitsguſtand dies zulaſſe. Angeſichts ihrer ztüſtig⸗ keit machte uns aber dieſe Bemerkung keine Sorge. Wir erfuhren in angergtem Geſpräch noch viele intereſſante Einzelheiten aus dem Leben von Dr. Karl Benz. In der Unterhaltung ſelbſt iſt Frau Carl Benz. In der Unterhaltung ſelbſt iſt Frau erſtaunlich, wie genau ſie ſelbſt über unter⸗ geordnete techniſche Einzelheiten Be⸗ ſcheid weiß. Wir bekamen noch verſchiedene hochintereſſante Carl⸗Benz⸗Andenken gezeigt(u. a. ſein Reißzeug) und begaben uns noch in das im Garten gelegene ſogenannte Turmzimmer, das in ſeiner Unberührtheit auf den Beſchauer einen geradezu feierlichen Eindruck macht. Hier hat auch der erſte Wagen geſtanden. Eine Menge Zeich⸗ nungen, Photographien, Alben und ſonſtige ſich auf die Autotechnik beziehende Gegenſtände, en denen ein genial einfach konſtruierter Steigungsmeſſer be⸗ ſonders feſſelt, ſchlagen die Phantaſie des Beſuchers in Bann. Herzlichſt dankend, nahmen wir daraufhin Abſchied von Frau Benz in der angenehmen Hoffnung auf ein Wiederſehen bei unſerer Jahrhundertfeier. In ſchneidiger Fahrt trug uns der von Ober⸗ ingenieur Keßler geſteuerte Daimler⸗Benz⸗Wagen nach Hauſe, wobei wir uns bewußt waren, eine Stunde allererſten Erlebens hinter uns gebracht du haben. Nietzſche hat Recht mit ſeiner Definition des Genies:„Großes erreichen wollen, verbunden mit der unumgänglich notwendigen Beharrlichkeit.“ Auf Dr. Carl Benz trifft dieſe Definition in hohem Grade zu. Sein Name wird deshalb auch zu denjenigen gehören, die, ſolange Menſchen unſeren Planeten bewohnen, nie in Vergeſſenheit geraten können. — ß.—.ñ Der Erlös dieſes Abends wird dazu verwendet, Kindern von Saardeutſchen unentgeltliche Erholung zu gewähren. a 5 Alle. s Volksgenoſſen ſind dazu eingeladen und können Karten bei fämtlichen Ortsgruppen der Nes DAP erhalten. Die Kreiskapelle der PO ſpielt. Aufruf des Saarvpereins Ortsgruppenführer Bauer wendet ſich mit folgen⸗ den Worten an die Mannheimer Saarländer: Die Mitglieder des Saarvereins Mannheim be⸗ teiligen ſich geſchloſſen an dem großen Saarabend, der am Freitag, dem 25. Januar, im Nibelungenſaal ſtattfindet. Die Mannheimer Bevölkerung begeht gemeinſam mit uns in kamerasoſchaftlicher Weiſe die Feier des Abſtimmungsſieges. Den gemeinſam erlebten Kämpfen um die Rück⸗ gewinnung der Saar ſchließt ſich nun die kamerad⸗ ſchaftliche Verbundenheit aller Volksgenoſſen an, die an dieſem Abend ihren Ausdruck finden wird. Leiſtungsausgleich bei zuſätzlicher Einſtellung von männlichen Augeſtellten über 40 Jahren Auf Grund der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 kann Be⸗ trieben(Verwaltungen) unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen ein Leiſtungsausgleich bezahlt werden, wenn ſie im Zuge des Arbeitsplatz⸗Austauſches für einen unter 25 Jahren alten Angeſtellten einen ar⸗ beitsloſen männlichen Angeſtellten im Alter von über 40 Jahren einſtellen. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat in Erweiterung deſſen beſtimmt, daß dieſer Lei⸗ ſtungsausgleich in Zukunft auch in den Fällen ge⸗ währt werden kann, in denen männliche Angeſtellte über 40 Jahre zuſätzlich neu eingeſtellt werden. Die perſönlichen Vorausſetzungen: Arbeitsloſe, fachlich vorgebildete männliche Angeſtellte über 40 Jahre, die in den letzten drei Jahren vor der Einſtellung länger als zwei Jahre Arbeitsloſenunterſtützung aus öffentlichen Mitteln erhalten haben— müſ⸗ ſen aber auch in dieſen Fällen erfüllt ſein; ebenſo finden die Beſtimmungen der Anordnung vom 28. Auguſt 1934 über die Höhe und Dauer des Zuſchuſſes Anwendung. Die Gewährung des Leiſtungsausgleiches ſetzt die Vermittlung des neu Eingeſtellten durch das zuſtän⸗ dige Arbeitsamt voraus. Die neueſten Deviſenbeſtimmungen Ein Wochenendlehrgang in Maunheim Wer iſt berechtigt, einen Antrag auf Deviſen⸗ zuteilung zu ſtellen? Wo wird der Antrag ein⸗ gereicht? Wie wird die Zuteilung von Depiſen ge⸗ handhabt? Dieſe und alle anderen Fragen der Deviſen⸗ bewirtſchaftung werden in einem Wochenend⸗ lehrgang der Reichsberufsgruppen der Ange⸗ ſtellten in der Daß am 26. und 27. Januar in Mannheim eingehend behandelt. Da heute faſt jeder in irgend einer Form an den Fragen der Deviſenbeſchaffung uſw. intereſſiert iſt, entſpricht dieſer Wochenendlehrgang einem allgemeinen Be⸗ dürfnis und bietet Gelegenheit, die einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen und Vorſchriften kennen zu lernen. Der Lehrgang läuft am Samstag, 26. Januar, von 20—22 Uhr in Mannheim, C 1, 10/11, und wird am Sonntag, 27. Junuar 1935 um 9 Uhr im gleichen Hauſe fortgeſetzt. Ende vorausſichtlich 13 Uhr. Die Koſten betragen 2 Mk. Anmeldungen ſind an die Geſchäftsſtelle der Reichsberufsgruppen der Ange⸗ ſtellten in der DA in Mannheim, O 1, 10/11, bis ſpäteſtens Freitag, 25. Januar, zu richten. Broleſammlung Am 25. und 28. Januar wird im Gau Baden die zweite Brotſammlung zugunſten des'HW durch⸗ geführt. Die letzte Sammlung war am 16. und 17. November v. J. und erbrachte rund 76000 Brote mit einem Geſamtgewicht von 250 000 Pfund. Vielen armen Volksgenoſſen wurde damit geholfen. Deutſche Hausfrauen, ſorgt dafür, daß das nächſte Ergebnis noch beſſer wird. Zeichnet euch, wenn mit⸗ tels Liſten geſammelt wird, in dieſe ein. Brecht euer Brot mit den Armen und ſpendet Brote. n Als das Coloſſeumtheater überm Neckar unter Direktor Kerſebaums Leitung noch als die beliebte volkstümliche Bühne Mannheims beſtand, gehörte zu den bekannteſten und geſchätzteſten ihrer Mit⸗ glieder Frau Paula Niſſen. Viele unſerer älte⸗ ren Leſer werden ſich gewiß dieſer Schauſpielerin gerne und dankbar erinnern, die unlängſt aus dem Leben geſchieden iſt, und wer die Verſtorbene per⸗ ſönlich kannte, wird ihr gewiß ein ehrendes An⸗ denken bewahren. Feuerio! Die heute Mittwoch abend im Haber⸗ eckl ſtattfindende zweite karnevaliſtiſche Sitzung wird wieder dazu beitvagen, Griesgram und Sorgen für einige Stunden zu verſcheuchen. Ein neues Pro⸗ gramm bietet Gewähr für einige vergnügte Stunden. 55 1051 35 Winter deutſchen Be Amt für Volkswohlfahrt Ausgabe von Fiſchfilet. Durch techniſche Schwie⸗ rigkeiten iſt es nicht möglich, am 23. 1. 35 alle Stadt⸗ ortsgruppen mit Fiſchfilet für die Gruppen A— zu beliefern. Lediglich die nachſtehenden Ortsgruppen erhalten vorläufig Fiſchfilet für alle Gruppen: Ortsgruppen Strohmarkt und Rheintor durch Fiſchhandlung Deuß, P 1, 7. Ortsgruppe Humboldt durch W. Mittelſtraße 46. Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt und Käfertal durch Nordſeefiſchhalle, 8 1, 2. Ortsgruppe Deutſches Eck durch Adam Reu⸗ ling, Q 4, 20. Ortsgruppen Oſtſtadt und Neuoſtheim er⸗ halten Teillteferungen. Die bei den anderen Ortsgruppen bereits aus⸗ gegebenen Fiſchgutſcheine behalten ihre Gültigkeit. Bekanntgabe, wann und wo Fiſch⸗ filet auf ſie abgegeben wird, erfolgt rechtzeitig in der Parole⸗Ausgabe. Seppich, kin ſolcher Wagen muß etwas Bes ſonderes lein! Der Abl ER Trumpf iſt es, weil ſein Frontantrieb geſtat⸗ tet, Kurven mit Vollgas zu nehmen. Weil ſeine eiſenfeſte aber leichte Konſtruktion es ermöglicht, daß der 1,7 Ltr. Motor bei geringſtem Verbrauch größte Leiſtung ent⸗ wickelt. Die einzeln abgefederten Räder kennen keine lchlechten Straßen. Deshalb iſt er überlegen. Ar Ab ERWERCE VOR HEINRICH CLEVER Ale rIENMS ESE cHAFF FRANKFURT A Filiale Mannheim: Neckarauerstr. 150/62, Tel. 4205/52 Ausstellungsräume N 7. 4 2 — Magen reinmachen: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Miltelchen Nun haben ſie ihre große Zeit, die Leute mit den „Mittelchen“. Mindeſtens ſo lange, bis es ſie ſelbſt packt. Vorher aber gehen ſie erhobenen Hauptes dͤahin, faſt ſo ſtolz wie der berühmte Spanier, oder wenigſtens wie ein Berliner, der ſagt: mir kann keener. Wir aber ſagen: nor nit brumme, ſie werd ſchun kumme— die Grippe nämlich. Wundert ſich wer darüber bei dieſem Wetter? Heute hell und klar und ein wenig kalt, morgen feucht, neblig, er⸗ heblich wärmer; heute ein pfeifender Nordoſt, mor⸗ gen ein Südweſt, der mildere Luftſtrömungen in unſer Gebiet verfrachtet, wie der Wettermacher in Frankfurt das auszudrücken beliebt. Heute geht dein Fuß auf trockener, ſchon ſtaubiger Straße, morgen patſcheſt oͤu durch Schneematſch, und wenn du das Vergnügen haſt, am frühen Morgen ins Geſchäft eilen zu müſſen, dann kann es dir ſogar paſſieren, daß du auf den Straßen außerhalb des Rings ein wenig über Glatteis ſchlitterſt, tückiſch unter einer hauchdünnen Schneeſchicht verſteckt. Vor den Häuſern der Innenſtadt aber iſt es ſchon ſo naß wie nach Regen, nur der Sand und die Aſche, die man vor⸗ ſichtigerweiſe geſtreut hat, knirſchen unter deinen Tritten. Und ein paar Katzen mauzen aus einer Seitenſtraße. Wird es doch ſchon Frühling, oder haben ſie auch die Grippe und ſind ſie auch ver⸗ drießlich? Ach ja, von den Mittelchen wollten wir ſprechen, oie man uns anpreiſt. Eukalyptus⸗Menthol und Eibiſch und Lindenblütentee zum Schwitzen, das Heizkiſſen auflegen und alle Viertelſtunde die küh⸗ lenden Dämpfe des Po⸗Ho in die geplagte, ſchon leicht angerötete Naſe hinaufziehen. Und dann hat Frau Eiſele erzählt, daß ihre Tante... Ja, ja, ja — das iſt recht gut und ſchön, aber ich will doch wiſſen, was mir hilft. Und, zum Kuckuck, mir hilft gar nichts. Bin ich überhaupt noch ein Menſch? Aus den Naſenlöchern, aus den Augen quillt es wäſſerig, in meinem Kopf ſummen tauſend wiloͤgewordene Hummeln, mein Rachen iſt rauh wie ein Reibeiſen, meine Stimme ſcheint aus dem Faß im tiefen Keller zu kommen, wo der olle Baſſiſt ſitzt; Muskel⸗ kater überall. Ob man es mit Alkohol verſucht? Mit einem ſteifen Grog, ſo wie man ihn an der Waterkant trinken gelernt, möglichſt ohne Waſſer. Oder ſoll man Tante Frieda folgen, die ſpitz ſagt: ich trinke in ſolchem Fall nur heiße Milch, aber dein Mann, meine Liebe, hat ja immer Neigungen zur Trunkſucht gezeigt. Und der Familienfrieden geht auch zum Teufel. Das Eſſen, nein, nicht zum Runterkriegen der Fraß. Und der Junge macht auch ſo ein mieſepetriges Geſicht. Warum wir nicht in Sandhofen wohnen, fragt er. Nun, konnte ich vor zwei Jahren wiſſen, daß dort heute die Schulen auf 14 Tage geſchloſſen werden, ou Dummkopf? Stellt doch endlich den Lautſprecher ab, ich kann das Ge⸗ dudel nicht mit anhören... Und wen intereſſiert es ſchon, wer Weltmeiſter.. Sie ſollten doch ein⸗ mal etwas Vernünftiges ſenden: Was hilft gegen Grippe? Na, ich werde ihnen mal einen Brief ſchrei⸗ ben, einen Brief ſag' ich euch. Und dem Chef werd'! ich es auch beſorgen. Kein Wunder, daß man toöd⸗ krank wird, das Büro iſt morgens eiskalt, mittags überhitzt, und den Putzfrauen muß ich auch mal den die ſind ſchuld, die reißen die Fenſter immer auf. Und der Lauffunge, natürlich Ah, Menſch, wie tut das gut, ſo viel Aerger. Viel⸗ leicht iſt das ein Mittel gegen Grippe? hs. n K Polizeibericht vom 22. Januar Unfall. In der Nähe des Kleinfeldſteges auf dem Lindenhof ſtürzte heute früh infolge des Glatteiſes ein junger Mann. Er erlitt eine Knieverletzung und wurde mit einem Perſonenkraftwagen ins Heinrich⸗ Lanz⸗Krankenhaus gebracht. Ein Pferd glitt aus. Auf dem vereiſten Holz⸗ pflaſter auf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſtürzte in ver⸗ gangener Nacht ein Pferd. Die Berufsfeuerwehr mußte das Tier mit dem Pferdehebezeug wieder auf die Beine ſtellen und mit dem Transportwagen nach dem ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof bringen. Verkehrsprüfung. Bei im Laufe des geſtrigen Tages vorgenommenen Prüfungen des Kraftfahr⸗ zeugverkehrs wurden drei Führer von Kraftfahr⸗ zeugen angezeigt und 14 Kraftfahrzeuge wegen ver⸗ ſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. Aus politiſchen Gründen wurden geſtern zwei Perſonen feſtgenommen. Entwendet wurde: Am 16. Januar in der Nähe des Bahnhofes hier ein Herrenmantel, dunkel⸗maus⸗ grau mit Rückenſpange, der obere Teil gefüttert und ein Rock, bräunlich mit ſchmalen dunkelgrünen Strei⸗ fen, Briefe und Stempelkarte vom Arbeitsamt Hei⸗ delberg auf den Namen Emil Baumann. Vorfahrtsrecht beachten! Erhebliche Verletzungen erlitt geſtern nachmittag ein jugendlicher Kraftradfahrer, der, wie der Polizeibericht meldet, auf der Kreuzung Breite Straße und Planken einem von rechts kommenden Perſonenkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht ein⸗ räumte und hierdurch auf dieſen auffuhr. Der Ver⸗ letzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes durch einen in der Nähe wohnenden Arzt mit dem Sani⸗ tätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Aus gleicher Urſache ſtieß in den geſtrigen Abend⸗ ſtunden auf der Kreuzung C 3/D 4 ein 13 Jahre alter Radfahrer mit einer Kraftoroſchke zuſammen. Der Junge, der eine Knieverletzung erlitt, wurde von dem Kaftdroſchkenfahrer nach der elterlichen Wohnung gebracht. Bäume werden gefällt Wer auch im Winter auf ſeinen gewohnten Spa⸗ diergang nicht verzichtet und in den letzten Tagen ſeine Schritte nach dem Luiſenpark lenkte, dem wird ſchon gleich am Anfang des Parkes aufgefallen ſein, Haß hier etwas vor ſich geht. Dumpfe Axtſchläge dröhnen durch die Anlagen und auf den Grünflächen, die jetzt fveilich von einer dünnen Schneeſchicht über⸗ zogen ſind, reihen ſich an vielen Stellen gefällte Baumſtämme neben Baumſtämme. Mancher wird es gewiß bedauernd feſtſtellen, daß der Baumbeſtand des Parkes ſich merklich lichtet und nach dem„Wes⸗ Halb?“ fragen. Zunächſt ſpielt auch hier zunächſt ein⸗ mal die Uulmenkrankheit eine Rolle. Ungefähr zehn Ulmen mußten umgelegt werden, um dieſer ge⸗ fährlichen Seuche Einhalt zu gebieten. Zum andern größeren Teil ſind es Pappeln, die der geübten Hand der Holzfäller zum Opfer fallen. Seinerzeit wurden dieſe Pappeln gepflanzt, weil ſie ſehr ſchnell In Wolkenhöhen von Amsterdam nach Batavia i Derm N Ein Flug in den leuchtenden Orient von Erwin Berghaus Er iſt ein Matuſchka, ein Kriegs⸗Matuſchka. Er geht an die Sprengſtelle, um die Wirkung der Mine zu ſechen. Ein Brückenbogen iſt in die Luft geflogen, ein vollbeſetzter Wagen in den Abgrund geſtürzt. Er läßt plündern und rauben. Er rollt ſein Kabel wie⸗ der auf. Für die deutſchen Gegner, die Truppen Liman Sanders, hat er ehrende Worte. Er ſieht ſie„2000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt, ohne Hoff⸗ nung im fremden, unbekannten Land, in einer Lage, verzweifelt genug, um auch die ſtärkſten Nerven zu brechen. Dennoch hielten ihre Trupps feſt zuſam⸗ men, geordnet in Reih und Glied, und ſteuerten durch das wirr wogende Meer von Türken und Ara⸗ bern wie Panzerſchiffe, ſchweigſam und erhobenen Hauptes. Wurden ſie angegriffen, ſo machten ſie haar, Zäune aus Dornbüſchen ringsherum, damit die Schakale ihnen nicht die Tiere ſtehlen. Sonſt hätten ſie, ſchickte Allah ihnen keine Karawane, die ſie er⸗ leichtern könnten, nichts mehr; es bliebe ihnen nur übrig, hinter den Rieſeneidechſen und Springmäu⸗ ſen her zu ſein, den wenigen Lebeweſen in dieſer ſonnenbeſtrahlten Armut von Natur und Menſchen. Was für ein Gedanke, daß die Vorfahren derſelben Steppenhirten einſt die Bürger eines Weltreichs waren, das von Spanien bis nach Indien reichte! Die Feuer, die bei ihren Hütten rauchen, erinnern uns an das noch nicht ſervierte zweite Frühſtück. Vielleicht backen ſie Brot; haben ſie die ungeſäuerten Teigkuchen aus Mehl und Waſſer in die Glut gelegt und probieren mal, ob ſie ſchon knuſprig werden; vielleicht iſt der Kaffee fertig, den ſie ann tropfen⸗ halt, nahmen Gefechtsſtellung, und gaben wohlgeziel⸗ tes Feuer. Da war keine Haſt, kein Geſchrei, keine Unſicherheit. Sie waren prachtvoll.“ Ueber der Syrischen Wüsie Vorüber!... Die Kamele brauchen nicht mehr die Drähte der Telegraphenleitungen in Stücke zu ziehen; nicht mehr die Kiſten voller Goldſtücke zu ſchleppen, mit denen damals Politik gemacht wurde. Wir ſehen ſie Rohre tragen. Es ſind Rohre für die Oelleitung, die man zwiſchen Bagdad und Jaffa baut. 175000 Mark koſtet der Kilometer. Eines Tages wird hier auch ein D⸗Zug fahren. Sein Weg iſt ſchon vermeſſen. Schon heute befahren ihn Perſonenautos und Laſtkraftwagen. Er folgt einer ſonderbaren Spur: wir ſehen, wie da ein heller Streifen läuft. Eine Furche, den britiſche Motorpflüge durch den Sand der Syriſchen Wüſte gezogen haben. Dieſer mehrere hundert Kilometer lange„Treck“ dient den Flugzeugen als Richtſchnur. Es iſt ein Ariadne⸗ faden durch die Wüſte. Außerdem hat man in den Sand rieſenhafte Zahlen, Kreiſe und Pfeile gemalt. Auch ſie, ſichtbar nur aus der Luft, ſind Wegweiſer für den Ibis und alle Vögel aus dem Abendland. So ſehen die letzten Nomaden, die ſich hier um⸗ hertreiben, die gute alte Zeit ſchwinden.. Im Süden beginnt ohnedies Ibn Saud ſie planmäßig ſeßhaft zu machen. Da und dort, wo der Regen einen grü⸗ nen Schimmer auf die Wüſte zauberte, überfliegen wir ihre Dächer. Sie bieten Obdach für die paar Monate, in denen ihre Hammel und Hühner hier etwas zu freſſen finden. Schwarze Zelte aus Kamel⸗ weiſe aus den langgeſchnäbelten Kannen in die fin⸗ gerhutgroßen Taſſen gießen. Oder ſie eſſen gerade, wie ſie es alle guten Tage tun, Huhn. Auch unſer „Mecano“, der von ſeinen Mitreiſenden ſchon eine Weile ſcharf beobachtet worden iſt, erſcheint mit etwas Hühnernem—: oben und unten gibt es Huhn. Unten aber ſchmoren ſie in der beinahe lotrechten Sonne; wir, die wir ihr 2000 Meter näher ſind, haben es kühler. Wir genießen das Schauſpiel„Wüſte“. Hin und wieder verſchleiert ſie ſich; auf der Zunge haben wir dann einen Geſchmack wie von aſiatiſchen Ge⸗ würzen. Es ſind die unſichtbar feinen Sandteilchen, die wir ſchmecken— Vorboten der Sandſtürme, die in dieſen Gegenden bis zum Schat el Arab und der Küſte Perſiens hinab oft unheimlich wehen. Die vier franzöſiſchen Offiziere, die, im Auto unterwegs von Damaskus nach Bagdad, vor wenigen Wochen dort unten eine Panne hatten, fielen ihnen zum Opfer. „Wir ſterben vor Durſt“, hatten ſie auf einen Zettel geſchrieben. Als Flugzeuge ſie entdeckten, konnte man ihren Durſt nicht mehr ſtillen. g Wir klettern auf 3000, 3500 Meter. Die Wüſte wird ein ſchwarzes Meer ohne Wellen, ohne Ufer, nur mit gelblichen Schauminſeln. Die letzten Hieroglyphen des Lebens— Spuren verlaſſener Beduinenſiedlun⸗ gen im Sand— erlöſchen. Es wird eine glatte Herdͤ⸗ platte, auf der nichts Weſenhaftes ſich mehr bewegt oder auch nur einen Schatten würfe. Die Erde iſt ein toter Stern. Und dieſe unirdiſche„Landſchaft“ durchmeſſen in wochenlangem Marſch Karawanen! Es müſſen Ver⸗ wandelte ſein, die davon heimkehren.„So lange ge⸗ wöhnt an den herben Zauberbann der Wüſte“, ſchreibt 6 Lawrence,„empfand ich Blumen und Wieſen als etwas Spieleriſches, und das Keimen und Sproſſen des trächtigen Lebens allerwärts bekam in ſeiner Ueppigkeit etwas niedrig Erdgebundenes.“ Ich fühle, das iſt großartig wahr. In der Wüſte, an dieſer Grenze der Wirklichkeit, bilden ſich Charaktere, er⸗ reicht den Genius die Geiſterbotſchaft. Eine„arme“ Welt wie dieſe hier muß es geweſen ſein, in der Mohammed die Viſion der andern erlebte. Während wir höher und höher ſteigen, blicke ich tauſend Kilometer weit. Zur Landkarte abſtrahiert ſich die Erde. Da liegen nebeneinander drei Länder, die wir heute überflogen haben und noch überfliegen: Paläſtina, Transjordanien, Jrak. Jedes ein ſauber iſoliertes Stück jenes großen Arabiens, deſſen Einigung und Freiheit man einſt den Stämmen als Preis für ihren Kampf gegen die Türken hinhielt; jedes ein„ſelbſtändiges“ Reich, ſelbſtändig unter dem Schutz britiſcher Bajonette. Und die ͤͤrei zuſammen: ein grandioſer politiſcher Brückenbau zwiſchen dem Mittelmeer und Perſien. Flugzeuge ſichern die Pfei⸗ ler; ſchon jetzt werden hier engliſche Truppen kom⸗ panieweiſe oͤurch oͤie Luft befördert. Sie ſichern nicht nur die Oelquellen im Jrak und den Oelweg am Treck: dieſer breite Korridor durch die Syriſche Wüſte iſt für England mehr. Es iſt ein Weg, um ohne Kreuzer nach Indien zu kommen. Ein Land⸗ und Luftweg. Aus der Viertauſendmeterhöhe ge⸗ ſehen, wird die Wüſte zu einer ſchwarzen Tafel. Die Kreiſe und Pfeile, die die„Imperial⸗Airway⸗Leute“ darauf gemalt haben, ſind Wegweiſer nicht nur zur Kalifenſtadt Bagdad, ſondern zum Ganges. Es ſind die fibelhaft anſchaulichen Zeichen einer weltpoliti⸗ ſchen Lektion. Keiner unter uns fand es in der Wüſte lang⸗ weilig. Dabei haben wir in fünf Stunden kaum etwas Lebendiges geſichtet. Einmal war's die win⸗ kende Beſatzung des britiſchen Forts Rutbah Wells, einmal eine Herde wilder Kamele; auf einem Stein⸗ hügel, rundgefeilt wie eine Töpferarbeit, ſtand das Leittier, rührte ſich nicht, kannte den Zauber ſchon. Und jetzt kehren wir zur Kultur heim. Während wir uns aus dem hohen Himmel hinabſchrauben, kommt der Euphrat geſchwommen, ein Strom des Lahens aus roſenroten Fernen. Mit verſchwenderiſchen Schleifen befruchtet er die Landſchaft; Steine fangen an zu grünen. Und nach dem Euphrat der Tigris. An ſeinen ſtaubverhüllten Ufern liegt die Stadt, auf die wir zuſteuern: Bagdad. im der Sandhölle Unſer Außenthermometer zeigt bei der Landung 42 Grad Celſius.„Voriges Mal waren es 521“, ſagt der Funker, damit wir uns nichts einbilden. Trotz⸗ dem kann er nicht leugnen, daß wir aus himmliſcher Friſche in die Hölle geraten ſind. Ohne Pauſe pru⸗ ſten uns unſichtbare Teufel Sand ins Geſicht. Sand ſprüht glühend in das Wohnhaus hinein, in das wir flüchten. Drinnen, auf einem der mit Tüchern be⸗ hängten Seſſel, ſitzt eine Dame, eine Engländerin, Sie erzählt Sandgeſchichten.„Oh, er durchdringt Doppelfenſter. Regen iſt nichts dagegen. Einmal, meine Herren, hatte ich ein neues Kleid an, ein wun⸗ derbares, ganz weißes. Und dann kam der Sand“, ſagte ſie traurig... Noch während der vergeblichen Bemühungen einer chemiſchen Waſchanſtalt, die Spu⸗ ren des Sandes aus dem Kleid der Lady zu tilgen, ſind drei Bagdader Droſchkenchauffeure erſchienen und haben uns mitgenommen. (Fortſetzung folgt.) CFFFCCCCVCCCVCVCVCVCVUVUVUVCVCVTVUVUVUVUVUVUVUVDVTVTCTCTVTCT((TCT(TVTWTWT—ͤTTTTTVTVTVTVTVTVTVTbVVTVTVTvͤVkͤͥ'VlwVlwWwWwwwIwWwlw.Il.......IW!..!...!..!.!!.!.!.!!!.!.!.!!!!.!!!!!!„!!!!!!!!!!:!!!!!!.!!!!.!.!.!.!........!............. wachſen und ſchon bald einer fungen Parkanlage ein ſchönes Ausſehen geben. Sie haben freilich auch einen Nachteil, denn ſie beeinträchtigen das Wachs⸗ tum der in ihrer Nähe befindlichen wertvolleren Bäume und Büſche. Sie laſſen unter und neben ſich nichts anderes hochkommen. Der Hauptgrund für die Niederlegung der Pappeln war aber wohl der, daß dieſe Bäume oft ſelbſt im geſündeſten Zuſtand unvermutet in ſich zuſammenbrechen. Die an den Wegen befindlichen Bäume bildeten daher mehr oder weniger für die Fußgänger eine Gefahr und werden nun beſeitigt. Dieſe Arbeiten ſollten möglichſt raſch durchgeführt werden, weshalb man auch Fürſorge⸗ arbeiter hierfür mit heranzog. In kleinerem Um⸗ fang ſind auch im Schloßgarten ſolche Arbeiten vor⸗ genommen worden. Lebensabend-Veranſtaltung Für die Opfer der Arbeit Von ähnlichen Zielen ausgehend wie bei der Be⸗ wegung„Kraft durch Freude“ hat ſich die Regierung auch der Opfer der Arbeit angenommen, die ebenſo wie die Kriegsopfer eine Art Ehrenbürger des Staa⸗ tes werden ſollen. Wie der Sachwalter der LAG, Herr Franz, in ſeiner Begrüßungsanſprache aus⸗ führte, ſollen die Opfer der Arbeit nicht länger als läſtige Ueberbleibſel behandelt werden, ſondern man will über die Erleichterung des Kampfes ums Da⸗ ſein hinaus ihnen auch den Zugang zu kul⸗ turellen Gütern, die bisher verſchloſſen waren, öffnen. Maßgebende Richtlinien wurden in einer Entſchließung vom 18. 12. 1933 bekanntgegeben. An dem überaus guten Beſuch— der große Saal des Friedrichsparkes war bis auf das letzte Plätzchen gefüllt— konnte man erſehen, welchen Widerhall die Veranſtaltung fand. Es muß dankbar anerkannt werden, daß ſich viele Körperſchaften bereitwilligſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten und zur Ausgeſtaltung der reich⸗ haltigen Vortragsordnung beitrugen. Unermüslich ließ eine Abteilung der SS⸗Motorſtandartenkapelle ihre heiteren Weiſen ertönen, außerdem gab ein Trommlerzug auf der Bühne Beweiſe ſeines Kön⸗ nens. Das Doppelquartett der„Concordia“ hatte ſich mit geſchickt gewählten und liebevoll abgetönten Ge⸗ ſangsvorträgen eingeſtellt, wie dem Geſangswalzer „An der ſchönen blauen Donau“(Urform des welt⸗ berühmten Walzers) und einem Kärntner Lieder⸗ marſch. Helle Begeiſterung, namentlich bei den jugend⸗ lichen Beſuchern, erweckten die Tonfilmvorführungen mit gelungenen Aufnahmen aus den bayeriſchen Bergen, dann die Sportbilder der tönenden Fox⸗ woche. Für die humoriſtiſche Anſage des zweiten Teiles war Herr Karl Wagner⸗ Karlsruhe gewon⸗ nen worden, der ſich ſeiner Aufgabe mit Geſchick entledigte. In ihren Tanzdarbietungen gab die zwölffährige Luiſe Dietz ein geſundes rhythmiſches Empfinden zu erkennen. Man merkte den Beſuchern, die vom Leben wahrlich nicht auf Roſen gebettet ſind, an, wie dankbar ſie das Gebotene aufnahmen, das noch lange als ſchöne Erinnerung nachwirken wird. Man kann nur hoffen und wünſchen, daß dieſe Veranſtaltung der Auftakt zu weiteren Darbietungen ſein wird.=. Neuzeitliche Geflügelhaltung Ein Lichtbildervortrag auf dem Waldhof Vor mehr als 600 Hörern ſprach auf Veranlaſſung der Vereinigten Kaninchen⸗ und Geflügelzucht⸗ Vereine, Mannheim⸗Waldhof, Diplomlandwirt Dr. Mattonet von den Muscator⸗Werken Düſſeldorf im Rheingoldſaal. Er gab einen kurzen Ueberblick über die Lage der deutſchen Geflügelwirtſchaft und wies auf einige wichtige Maßnahmen und zwar auf den Kennzeichnungszwang für Auslands⸗ und Kühl⸗ hauseier, auf das neue Geſetz über den Verkehr mit Eiern ſowie auf die Einfuhrregelung für Auslands⸗ eier hin. Durch die Hilfsmaßnahmen der Regierung konnten im Jahre 1933/34 beſſere Eierpreiſe erzielt werden als im Jahre 1932/33. Eine weitere Verbeſ⸗ ſerung der Lage der deutſchen Geflügelwirtſchaft durch Futterverbilligung iſt nicht zu erwarten, jedoch iſt ſie durch weitere Einfuhrbeſchränkung der Aus⸗ landseier geſichert. Es iſt leider ſo, daß wir in Deutſchland zwar Hühner genug haben, trotzdem aber unſeren eigenen Bedarf nicht ſelbſt erzeugen. Weil 2 insbeſondere die auf dem Lande gehaltenen Hühner meiſt raſſelos und zu alt ſind, und obendrein noch falſch gefüttert werden, iſt es erklärlich, daß wir einen fehr ſchlechten Eierdurchſchnitt von etwa 80 bis 90 Eiern je Tier und Jahr in Deutſchland haben. In gut geleiteten Betrieben wird ein Durchſchnitt von etwa 180 Eiern erreicht und kein Huhn in das zweite Jahr genommen, das im erſten Legejahr nicht wenigſtens 150 Eier gelegt hat. Davon ſollen wenig⸗ ſtens 50 bis 70 Eier während der Herbſt⸗ und Win⸗ termonate gelegt werden. Der Geflügelhalter darf alſo nicht die Hände in den Schoß legen und auf ein Wunder warten, ſondern er muß mitarbeiten und den eigenen Betrieb daraufhin anſehen, ob alles ge⸗ tan iſt, um ihn wirtſchaftlicher zu geſtalten. Praktiſche Wege hierzu zeigte der Redner an Hand zahlreicher Lichtbilder. Der Redner ſchloß ſeine Ausffihrungen mit dem Appell an alle Geflügelhalter, ſich einem Geflügelzüchter erein anzuſchließen. an Der Inventurverkauf 1935 findet in der Zeit vom 28. Januar bis einſchließlich 9. Februar ſtatt. Zugelaſſen zum Inventurverkauf ſind nur die von der Induſtrie⸗ und Handelskammer näher bezeich⸗ neten Waren. * 10 000 Beſucher hatte die Ausſtellung„Chriſk⸗ liche Kunſt für Kirche und Haus“ in der Zeit vom 23. Dezember bis zum 20. Januar, wo ſie ihre Pfor⸗ ten ſchloß, zu verzeichnen. ae Zu einem Kaminbrand wurde die Berufsfeuer⸗ wehr am 21. Januar um 17.37 Uhr nach J 6, 31 ge⸗ rufen. Die Gefahr wurde mit dem Kaminkehrzeug heſeitigt. Hinweis Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle. Am Don⸗ nerstag und Freitag ſpricht Architekt Prof, Paul Bonatz⸗ Stuttgart— der Erbauer des Stuttgarter Bahnhofs— über das Thema:„Repräſenta⸗ tive Bauten des Volkes“. An Hand von Licht⸗ bildern ſollen die Vorausſetzungen, die Anſätze und Möglichkeiten unterſucht werden, aus denen ſich eine neue repräſentative Baukunſt in Deutſchland ent⸗ wickeln kann. eee e eee 14 6 6 ö e eee ekt: CCC— 8 5 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Saar- Grenzverkehr mit Kraftfahrzeugen Der Deutſche Automobil⸗Club(DDA) Gau 22, Saar, teilt mit: Vielfach beſteht, wie zahlreiche Anfragen erkennen laſſen, die Auffaſſung, daß mit dem Abſtimmungstag die Zollgrenze zwiſchen Saargebiet und Reich auto⸗ matiſch aufgehoben worden ſei. Dies entſpricht nicht der Tatſache. Wenn auch damit zu rechnen iſt, daß dieſe Zollſchranken ſchon bald fallen werden, ſo wickelt ſich zur Zeit der Grenzverkehr Saar⸗ gebiet— Reich noch wie bisher ab. Daraus ergibt ſich, daß bis auf weiteres Kraftfahrzeuge, die aus dem Saargebiet nach dem Reich fahren, immer noch einen Grenzpaſſierſchein(ſog. Triptyk) haben müſſen. Weiter benötigen ſie zu ihrer Rückkehr für den noch beſtehenden franzöſiſchen Grenzzoll den be⸗ kannten Paſſavent. Nach wie vor müſſen auch noch reichsdeutſche Kraftfahrzeuge, die zu touriſtiſchen Zwecken in das Saargebiet einfahren, ein T riptyk für das franzöſiſche Zollgebiet haben. Auch im Ver⸗ kehr ſaarländiſcher Kraftfahrzeuge nach Frankreich iſt eine Aenderung noch nicht eingetreten. Die In⸗ ſaſſen der Fahrzeuge jedoch, die bisher lediglich eine Einreiſegenehmigung der Regierungskommiſſion haben mußten, müſſen neuerdings ein Viſum des neueingerichteten franzöſiſchen Konſulats haben. Jür den Wiederaufbau der Freiburger Aniverſität Eine Spende des Reichserziehungsminiſteriums * Freiburg, 22. Jan. Der„Alemanne“ berichtet, daß der Univerſität Freiburg für den Wie⸗ deraufbau der durch den Brand beſchädigten und vernichteten Teile der Inſtitute vom Reichserzie⸗ hungsminiſterium eine Spende von 8000 Mark zur Verfügung geſtellt wurde. Dieſe Spende, für die der badiſche Kultusminiſter Dr. Wacker den Dank der badiſchen Regierung ausgeſprochen hat, ſoll vor allem Neuanſchaffungen von Apparaten und wiſſenſchaft⸗ lichen Werken dienen. Mit der Wiederherſtellung ſoll auch zugleich eine bauliche Erweiterung der Univer⸗ ſitätsinſtitute vorgenommen werden. Der Mann mit den vielen Titeln Ein Hochſtapler vor Gericht Freiburg, 22. Jan. Der 33 Jahre alte Kurt Ludwig Böttcher aus Heidelberg, ein Mann mit Hochſtaplermanieren, hatte ſich wegen einer Reihe von Schwindeleien vor dem Freiburger Schöf⸗ fengericht zu verantworten. Er reiſte als falſcher Doktor, Arzt, Profeſſor oder Baron in ganz Deutſch⸗ land herum und verſtand es, unter dieſen zugelegten Titeln und als angeblicher politiſcher Flüchtling aus Oeſterreich, ſich ein angenehmes Leben auf Koſten hilfsbereiter Perſonen und Stellen zu verſchaffen. Zuletzt war er in Freiburg, wo man ihm einen Er⸗ holungsaufenthalt verſchafft hatte. Die Herrlichkeit dauerte aber nur drei Tage, denn der Schwindler wurde entlarvt und feſtgenommen. Das Urteil lau⸗ tete auf drei Jahre Zuchthaus und 750 Mark Geld⸗ strafe. * Heidelberg, 21. Jan. In Anbetracht der Bedeu⸗ tung, die die deutſchen Auslandsſchulen heute neben den Auslandsgruppen der NS Da P. als nahezu ein⸗ ziges Bollwerk gegen die Verſeuchung der öffentlichen Weltmeinung gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland haben, hat die Heidelberger Volksſchule die Patenſchaft für die deutſche St. Martiniſchule in Kapſtadt übernommen. In vorderſter Linie ſteht der Gedanke, die Bibliothek der Patenſchule durch Zeit⸗ ſchriften und Bücher nationalſozialiſtiſchen Inhalts aufzufriſchen. Als Patengeſchenk werden in den näch⸗ ſten Tagen eine Anzahl Bände zur Ergänzung der Schulbücherei vom Heidelberger Stadtſchulamt nach Kapſtadt abgeſandt werden. Es wird außerdem ge⸗ hofft und gewünſcht, daß die Heidelberger Schüler und Schülerinnen einen regen Briefwechſel mit den Kapſtadter Buben und Mädel aufnehmen. Die deutſche St. Martini⸗Schule in Kapſtadt konnte im vorigen Jahre ihr 50jähriges Beſtehen feiern. fahren gegen ihn eingeleitet wegen ähnlicher Aeuße⸗ rungen, es kam ihm a Eine Malerſchule in Neckarau In Ergänzung des Berichts über die Vor⸗ bildung der Malermeiſter in der Gewerbe⸗ ſchule, die wir anläßlich der Ausſtellung des Mannheimer Malergewerbes veröffentlichten, geben wir hier einen kurzen Bericht über eine zweite Möglichkeit, ſich in Mannheim auf den Malerberuf vorzubereiten. Draußen in Neckarau hat private Initiative und pädagogiſches Geſchick ſchon ſeit zwei Jahrzehn⸗ ten eine Malerſchule entſtehen laſſen, die man bei einer Betrachtung der hieſigen Malerhandwerkslehre nicht überſehen kann, ganz beſonders nachdem ſie ſich gegen den ſo ausgezeichneten ſtaatlichen Wettbewerb behauptet. Die Schule hat in guten Zeiten ſchon an⸗ nähernd 200 Schüler gehabt, und auch heute iſt der Beſuch beachtenswert. Sie bringt Leben und tem⸗ peramentvolle Jugend, Geld und ſogar Deviſen in die ſtille Vorſtadt, die weißen Kittel der Schüler ge⸗ hören zum Straßenbild in der Winterszeit. Wir gehen mit Meiſter Zimmermann durch die Lehrſäle. Hier wirbeln mehr deutſche Mundarten durcheinander als im Sommerſemeſter bei Jaſpers in Heidelberg. Der iſt aus Schleſien, jener aus Krefeld, da iſt ein Schweizer und dort ein Böhme, Nieder⸗ ſachſe und Schwabe wollen einen Oberweſeler über⸗ zeugen, der wiederum von einem Schweriner Unter⸗ ſtützung erhält. Der Fachlehrer für Dekoration, Marthaler, erzählt, wie luſtig und abwechſlungs⸗ reich es iſt, mit ſoviel Jugend und ſo verſchieden⸗ artigen Temperamenten zuſammenarbeiten zu kön⸗ nen. Auch ihm kommt es wie den Kollegen in der Ge⸗ werbeſchule auf die Entwicklung und Kultivierung der freien Phantaſie an, es ſoll keine Scha⸗ blonenarbeit geben, wie ſie ſich leider eine Zeit⸗ lang ſogar bei Meiſtern breit gemacht hat. Stolz erinnert ſich inzwiſchen Meiſter Zimmermann, daß er Schüler nicht nur aus allen europäiſchen Ländern, ſondern einmal ſogar aus Buenos Aires gehabt hat. „Wie kamen Sie dazu, die Schule zu gründen?“ „Nun, das war ſo: Als ich als Lehrling noch auf die Karlsruher Gewerbeſchule ging, da habe ich die Technik mit der Holzmalerei ſo gut herausgehabt, daß der Lehrer Weber zu mir ſagte:„Zimmermännle, do machſch mr nochemol Konkurrenz!“ Damals war ich erſt 16 Jahre, aber es iſt immer ſo ein Ehrgeiz in mir geblieben. Auf der Wanderſchaft habe ich meine erſten Privatſtunden in Zürich gegeben; und dann fing ich vor dem Kriege in Ludwigshafen an, habe bald ſo 30 bis 40 Schftler gehabt, war auch eine Zeitlang an der Mannheimer Gewerbeſchule, und dann habe ich in Neckarau ordentlich ausgebaut. Näch⸗ ſtes Jahr wird 25jähriges Jubiläum gefeiert.“ „Und Sie hatten alſo immer eine beſondere Liebe für Holz malerei?“ „Ja, die liegt mir beſonders gut in der Hand.“ Flink nimmt er Lappen und Stahlkamm zur Hand, wiſcht einem Schüler ein wenig auf dem Probeſtück herum, und die ſchönſte Holzmaſerung reiht ſich auf. „Ja, das können wir hier. Dem Kunſtmaler Schef⸗ fels hab' ich mal ein paar Stücke zur Beurteilung hingeſtellt, er hat's kaum fertig gebracht, zu ſagen, was nicht echt iſt. Man mag gegen die Holzmalerei ſein, wie einzelne von der Innung oder wie Sie gegen die Marmormalerei... Sie wird aber doch gebraucht! Jahr für Jahr kommen Anfragen von Möbelfabriken, beſonders aus der Schweiz, die wollen einen tüchtigen Holzmaler empfohlen haben. Oder neulich war wieder ein Möbelfabrikant hier, der klagte ſo über Deviſenſchwierigkeiten bei Beſchaf⸗ fung der ausländiſchen Edelhölzer. Da hab ich mit meinem Bruder eine beſondere Technik ausprobiert, daß wir ihm gemaltes„Edelkunſtholz“ liefern, einfach maſeriert und lackiert.— Einen Augenblick, die Proben ſtehen nebenan.— Schauen's mal her!“ Und er kommt mit Eiche und Mahagoni, italieniſch und amerikaniſch Nußbaum,— alles auf Pappelholz ge⸗ malt und kaum von Echtem zu unterſcheiden. Er blinzelt vergnügt. Wir haben uns öffentlich und privat über dieſe Fragen ſchon genug unter⸗ halten, und grundſätzlich bleibt jeder bei ſeinem. Er hat Bedarf und Erfolg für ſich, und wenn man es außerdem wirklich techniſch ſo gut macht, dann bleibt halt nicht mehr viel dagegen zu ſagen übrig. r Arteile des Badiſchen Sondergerichts Dumme Bemerkungen über das Wiuterhilfswerk Mit der erhaltenen Winterhilfe war der 47 Jahre alte Wilhelm Eberle aus Bad Dürkheim nicht zu⸗ frieden. Nach einer ſechswöchigen Erwerbsloſig⸗ keit ging er auf die Wanderſchaft und anſcheinend wurde er in Oberwittſtadt zu viel mit Moſt bedacht. Auf der Straße ſchimpfte er über das Win⸗ terhilfswerk: es ſei Schwindel uſw. Heute weiß er gar nichts mehr davon... Daß es mit der Be⸗ trunkenheit nicht ſo weit her war, geht daraus her⸗ vor, daß er nach Angabe des Gendarmeriebeamten noch Frauen im Orte über Heilkräuter belehrte. Er 5 hat eine loſe Zunge, denn ſchon einmal war ein Ver⸗ kam ihm aber die Amneſtie zugute. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten labzüglich ein Monat Unterſuchungs⸗ haft) aus. 10 Monate Gefängnis für einen roten Zeitungsleſer Nach der Aeußerung des Angeklagten, es handelt ſich um den 25. Jahre alten Erich Straub aus Halle, wohnhaft in Engen, ſoll die Zeitung, die er zu Pfingſten vorigen Jahres bei dem Beſuche ſeines Schwagers in Singen erhalten hat, ohne Titel ge⸗ worden ſein. Aber Mülle weſen ſein. Wie er ſelbſt ſagt, fand er„ſehr inter⸗ eſſante Artikel“ darin, aber er will keine blaſſe Ahnung gehabt haben, daß es ſich um die kommu⸗ niſtiſche„Tribüne“ handelte. Die Zeitung wurde von ihm an einen Bekannten, den 32 Jahre alten Alfred Engeſſer aus Tayngen, weitergegeben. In der Verhandlung am 15. Oktober v. J. vor dem Son⸗ dergericht, in der der Schwager und der heute ver⸗ nommene Strafgefangene Anton Müller vernom⸗ men wurden, ſpielte auch St. eine Rolle. Müller ſoll, wie auch die politiſchen Fahndungsbeamten bekun⸗ den, nach ſeinen Ausſagen auf der Straße in Engen von dem heutigen Angeklagten eine„Tribüne“ mit der ausdrücklichen 1 des Titels angeboten 1 g hat heute plötzlich ſein Gedächtnis verloren, er kann ſich„nicht mehr er⸗ innern“, was zwiſchen ihm und St. geſprochen wor⸗ den iſt. St. war früher bei der„Roten Hilfe“ und E. war KPD-Anhänger bis zur nationalen Erhe⸗ bung. Dieſer behauptet, er leſe ſeit der Auflöſung der KPD keine ſolche Zeitung mehr, könne ſich auch nicht entſinnen, daß er eine Zeitung erhalten habe. Das Gericht hielt auf Grund der Ausſagen der Be⸗ laſtungszeugen den Angeklagten St. für überführt und verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. E, wurde freigeſprochen. * Ludwigshafen a. Rh., 22. Jan. Die Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, um 18.25 Uhr, wurde auf dem Staatsſtraßen⸗Uebergang, goſten 2303, der Strecke Neuſtadt(Haardt)—Mußbach die Schranke von einem aus Richtung Neuſtadt (Haardt kommenden Perſonenkraftwagen angefahren und geknickt. Der Kraftwagen wurde leicht beſchädigt. * Merzalben, 22. Jan. Der 21 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Wilhelm Sauther hat ſich auf der Orts⸗ ſtraße in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schuß in die Hersgegend beigebracht. Der Verletzte ſchleppte ſich noch vor die elterliche Wohnung, wo er zuſammen⸗ brach und von ſeinen Angehörigen bewußtlos auf⸗ gefunden wurde. Der Lebensmüde wurde in das Krankenhaus nach Rodalben gebracht. Mozart a bei der 56 Farben-Werksgemeinſchaft Ein Abend, der genußreich war r. Ludwigshafen, 22. Januar. Einen Abend der Werkgemeinſchaft der JG Far⸗ beninduſtrie eröffnete Obmann Dr. Keyßner mit einer Saar⸗Siegesfeier, die in einem Sprechchor von Theo Jörg gipfelte. Danach führte Chormeiſter Dr. Waſſermann die zahlreichen Hörer in Weſen und Wirkſamkeit der nun folgenden Vertonungen Mo⸗ zarts ein, die auf dieſen Tag der Freude mit ihrem feſtlich⸗frohen Klang ſo recht eingeſtimmt waren. Nach dem vom Werkorcheſter beflügelt wie⸗ dergegebenen„Zauberflöte“⸗Vorſpiel verlieh die Mannheimer Pianiſtin Jſolde Waſſermann dem A⸗Dur⸗Klavierkonzert durch ſtilvoll⸗friſche Aus⸗ führung die ihm eigene Anmut und Herzensheiter⸗ keit. Die Künſtlerin durfte ſich für mehrfachen Her⸗ vorruf bedanken. Zwei für Männerchor bearbeitete Hymnen Mozarts ſang der Geſangverein der BAS packend. Es folgte ein Tonfilm:„Geſpeicherte Son⸗ nenenergie“, worauf ein Tylophonſolo von Dr. Müller⸗Oppau und Muſikvorträge der NSBO⸗ Kapelle unter ihrem Leiter Funk den Abend ſchloſſen. L. Brühl, 22. Jan. In der Generalverſammlung des Männergeſangvereins„Konkordia“ gedachte der Vorſitzende Joſ. Welter noch einmal des ab⸗ gelaufenen Jahres, das mit dem 75jährigen Jubi⸗ läum des Vereins den Höhepunkt in den Veranſtal⸗ tungen gebracht hatte. Der Kaſſenſtand iſt als ein günſtiger zu bezeichnen. Die Vorſtandͤſchaft bleibt auch im neuen Jahr unverändert, geſtützt vom Ver⸗ trauen der Mitglieder. Der Verein wird ſich übri⸗ gens an dem 50jährigen Jubiläum des MGV.„Sän⸗ gereinheit“ Ketſch beteiligen.— Bei der Landes⸗ kaninchenausſtellung in Karlsruhe errangen fol⸗ gende Züchter von hier Preiſe: K. Eder, Haberkorn, Nik. Böckli, H. Wallrab, Al. Schmitt, K. Jochum, K. Pelz, Joſ. Fertig, Rob. Schimmele, Joſ. Deutſch. iu die gexiclilosãle Entlaſtungszeugen treten an Die Ofſenſive der Verteidigung im Lindbergh⸗Prozeß O Flemington. 22. Januar. Am Mittwoch dieſer Woche werden im Fleming⸗ toner Prozeß die von der Verteidigung beſtellten Entlaſtungsgeugen zu Wort kommen. In der Zwiſchenzeit dürfte die Anklagebehörde noch ver⸗ ſuchen, durch ihre letzten Zeugen den Beweis zu führen, daß die im Garten des Lindberghſchen Grundſtückes gefundene Leiter von Hauptmann an⸗ gefertigt wurde. Weiterhin will man Hauptmann nachweiſen, daß 49 000 von den 50 000 Dollars des Löſegeldes tatſächlich in ſeinen Händen geweſen ſeien, und daß er über ſie in der Zeit zwiſchen der Auszahlung des Löſegeldes und ſeiner Verhaftung auf irgendeine Weiſe disponiert habe. Demgegen⸗ über kündigte die Verteidigung an, ſie könne nach⸗ weiſen, daß Hauptmann von ſeinem in Leipzig ver⸗ ſtorbenen Freunde Iſidor Fiſch insgeſamt 15 000 Dollar zur Aufbewahrung erhalten habe. Seine anderen Finanzgeſchäfte hätten mit dem Löſegeld nichts zu tun. Die Vernehmung der Verteidigungs⸗ zeugen wird etwa zehn Tage in Anſcruch nehmen. Als erſter wird am Mittwoch ſelbſt der Angeklagte Hauptmann vernommen werden, anſchließend ſeine Gattin. Die Verteidigung hat insgeſamt fünfzig Zeugen genannt, von denen aber wahrſcheinlich nur dreißig zur Ausſage aufgerufen werden. Nach dem„Montreal Standard“, ſo meldet United Preß aus Montreal, ſoll ſich ein weiterer wichtiger Entlaſtungszeuge für B. R. Hauptmann gemeldet haben. Nach deſſen Ausſagen würde die Theſe der Verteidigung, nicht Hauptmann, ſondern deſſen Freund Iſidor Fiſch, habe das Lindbergh⸗King ent⸗ führt, eine ſtarke Unterſtützung erfahren. Dieſer neue Zeuge, Michael Barry, ſoll ſeine Ausſage ſogar beſchworen haben. . ̃ f/ d d p ß 5 Vadiſche Boxer in Worms Gau Südwest Baden 12:4 Mayer-Vfcn Mannheim in der Olympia⸗Kernmannſchaft Nachdem der Gau 13 im vergangenen Jahre eine große Reihe repräſentative Kämpfe durchführte, wir wollen nur die Gautreffen gegen Weſtfalen, Bayern, Württemberg, Brandenburg und Mittelrhein ſowie die internationalen Begegnungen mit Ungarn und Luxemburg anführen, bil⸗ dete der Gaukampf Baden gegen Süd weſt den Auf⸗ takt für die in dieſem Jahre vom Gau 13 geplanten Groß⸗ veranſtaltungen. Dieſer erſte Start brachte für den Ver⸗ anſtalter einen Rieſenerfolg. Die Kampfſtätte,„Karpfen⸗ aal“ in Worms, war mit über 1000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Der gebotene Sport vom erſten bis zum letzten Kampf war ganz hervorragend. Die Zu⸗ ſchauer in höchſter Begeiſterung. Die badiſche Mannſchaft ſchlug ſich ſehr gut und gab ſich erſt nach tapferſter und harter Gegenwehr geſchlagen. Es ſoll hier nicht unberückſichtigt bleiben, daß die Nieder⸗ lage in der Höhe von 12:4 unverdient iſt. Die badiſche Mannſchaft wurde durch die an Köhler und Mayer ge⸗ gebenen Unentſchieden um 2 Punkte benachteiligt. Das wahre Kräfteverhältnis ſtände ſomit:10. Die Begrüßung nahm Gaufachamtsleiter Diet rich⸗ Frankfurt vor. Gaufachamtsleiter Crezeli⸗ Mannheim dankten in treffenden Worten. Außer dem Gaukampf ſtieg noch ein Olympiagausſcheidungskampf der Fliegengewichtler Grommas⸗Bonn und Paluſſeck⸗Eſſen, den der grö⸗ ßere Bonner nach Punkten gewann. Mayer⸗VfR. Mannheim in der Olympia⸗ Kerumannuſchaft Unſer Berichterſtatter hat ſich nach den Kämpfen mit dem dort anweſenden Reichsſportwart Gerſtmann⸗ Berlin und Olympiatrainer Joe Dirkſen⸗Berlin unterhalten. Auf die Frage über das Können der badiſchen Vertreter äußerten ſich beide nur lobenswert. Ganz ausgezeichnet konnte ihnen Mayer⸗VfR. Mannheim gefallen, der nun die größte Ausſicht hat, in die Olympiakernmannſchaft auf⸗ genommen zu werden. Aber auch Köhler und Diet⸗ räch ſollen dabei nicht unberückſichtigt bleiben, jedoch müſſen dieſe in einem Ausſcheidungskampf ihr Können nochmals unter Beweis ſtellen. Herr Gerſtmann äußerte ſich ſogar noch, daß die Kämpfe, die er in Worms geſehen hat, beſſere Leiſtungen boten als die der Berliner und bayeriſchen Veranſtaltungen. Der Kampfverlauf: Fliegengewicht: Bohlender(Baden)— Bam ber⸗ ger(Südweſt). Anfangs landet Bohlender auf Diſtanz ger wird größer; gut und vermeidet auch die kurz und ſchnell geſchlagenen Haken durch gute Deckung. Gegen Ende der 1. Runde kommt der Mainzer mehrſach durch und landet harte Tref⸗ fer. 2. Runde: Anfangs geht der Badener wieder flott im Schlagwechſel mit und bleibt dem obwechſlungs reich und trocken ſchlagenden Bamberger nichts ſchuldig. Gegen Run⸗ denſchluß liegt Bamberger wieder klar in Führung. g. Runde: Bohlender kann trotz Vorteilen an Größe und Reichweite ſeinen Gegner nicht auf Diſtanz halten und muß auch auf Rückzug boxend viel einſtecken. Bamberger klarer Punktſieger.:0 für Südweſt. Bantamgewicht: Bau ſt(Baden)— Kehl(Süd weſt). Kehl boxt ſchneller, kommt oft mit blitzſchnellen Linken ins iel, während Bauſt ſich als zu langſam und nicht wendig genug erweiſt und deshalb meiſtens verfehlt. Die 1. Runde iſt für Kehl. Bauſt kann auch in der 2. Runde nicht zur Geltung kommen, ſchlägt oft daneben und muß den blitz⸗ ſchnell angreiſenden Kehl punkten laſſen. 3. Runde: Der Mannheimer wird beſſer, er ſängt ſeinen Gegner mit Auf⸗ wärtshaken ab und landet rechte Haken. Bauſt kann trotz größter Anſtrengung das Verlorene nicht mehr aufholen und verliert nach Punkten.:0. Federgewicht: Dietrich(Baden)— Schöneberger (Südweſt). Dietrich greift beherzt an, landet überraſchend ſchnell an Kopf und Körper ſeines Gegners. Aber bald kommt auch Schöneberger auf Touren und zeſpt ſchöne Links⸗ und Rechtsarbeit. Schöneberger gewinnt langſam Boden und trifft mehr als der badiſche Vertreter. 1. Runde knapp an Schöneberger. Anfangs der 2. Runde liegt der Fraukſurter noch in Front, dann geht aber Dietrich wuchtig an ſeinen Gegner, den er links und rechts wirkungsvoll trifft. Dietrich verfällt aber wieder in den Fehler und boxt zu offen, ſo daß Schönebergers Konterſchläge leicht ihr Ziel finden. 3. Runde: Die Ueberlegenheit von Schöneber⸗ er trifft durch präziſe Schläge hart. Dietrich muß kurz den Boden aufſuchen, er geht zu früh wieder hoch, iſt noch nicht erholt und entgeht durch Run⸗ denſchluß einem vorzeitigen„Aus“.:0 für Süd weſt. Leichtgewicht: Hettel(Baden)— Claus(Südweſt). Claus greift ungeſtüm an und zwingt Hettel zunächſt in Deckung. Gar ſchnell muß Claus einen linken Haken am Kinn einfangen, der ihn zu Boden zwingt. Nach wenigen Sekunden muß Claus auf einen rechten Haken abermals nach unten. Hettel ſetzt nicht entſchloſſen nach, er ver⸗ poßt dadurch eine große Gelegenheit. 1. Runde klar für Hettel. 2. Runde: Claus drängt in dieſer Runde ſehr, er trifft auf Diſtanz und hat etwas mehr vom Kampf. In der Schlußrunde fällt Claus merklich ab, er zieht im Schlag⸗ austguſch den Kürzeren und muß Hettel den Punktſieg überlaſſen.:2 für Südweſt. 5 Weltergewicht: Köhler(Baden)— Ims(Südweſt). Ims überragt Köhler um Haupteslänge. Köhler konnte ſich mit ſeinem Gegner, der alle möglichen und unmöglichen Figuren abgab, ſchlecht abfinden. Erſt ab der zweiten Runde kommt Köhler an Ims heran und landet lange linke und rechte Körperhaken. Ims wird im Kampf unſauber, hält und ſchlägt zweimal nach, wodurch er ſich bei den Zu⸗ ſchauern keinerlei Sympathien erwirbt. egen Runden⸗ ſchluß zeigt Köhler etwas Luftmangel. Das gegebene Un⸗ entſchieden wird den Leiſtungen Köhlers nicht gerecht.:3 für Südweſt. Mittelgewicht: Kahrmann(Baden)— Hachen⸗ berger(Südweſt). Kahrmann trifft Hachenberger gleich nach Beginn mit rechten Haken bedenklich. Der Wiesbade⸗ ner drückt mächtig aufs Tempo. Kahrmonn duckt die An⸗ griffe ab und geht nicht minder heftig im Schlagwechſel mit. Der äußerſt harte, ſchnelle Kampf endet kurz vor Schluß der 2. Runde durch einen k..⸗Sieg von Hachenberger. Kahrmann, der ſehr tapfer kämpfte, kam auf einen rechten Haken auf die Kinnſpitze vor dem„Aus“ nicht mehr hoch. 913 für Süd weſt. Halbſchwergewicht: Mayer(Baden)— Joſt(Süs⸗ weſt). Sofort entwickelt ſich ein ſchöner Kampf. Mayer iſt mitunter zu zaghaft und vergibt die beſten Gelegenheiten. Jöſt greift wuchtig an, läuft aber immer wieder in Konter⸗ ſchläge. 1. Runde ausgeglichen. Mayer ſticht jetzt ſchöne linke Geraden und läßt ſeine kurzen rechten Haken prompt folgen. 2. Runde für Mayer. Die Ueberlegenheit von Mayer wird in der Schlußrunde noch deutlicher. Die Schläge ſeines Gegners deckt der Mannheimer famos ab und landet präziſer und ſauberer. Das gefüllte Unent⸗ ſchieden iſt als glattes Fehlurteil zu bezeichnen. 10:4 für Südweſt. Schwergewicht: Keller(Baden]— Leis(Süd weſt). Keller ſtieg gegen Leis mit einem gewiſſen Vorurteil in den Ring. Er ſtellte ſich anfänglich nicht ſchlecht, als jedoch Leis mächtig auf eine vorzeitige Entſcheidung drückt, kam Keller aus der Doppeldeckung nicht mehr heraus und gab den für ihn ausſichtsloſen Kampf noch vor Ablauf der erſten Runde auf. Schlußergebnis: 12:4 für Süd weſt. Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gan Südweſt: Main⸗Heſſen(Frankfurt): Germania 94 Frankfurt— Vs Neu⸗Iſenburg:0, 02 Griesheim gegen Poſt⸗Merkur Frankfurt:8, Viktoria Eckenheim J. FC Wacker Rödelheim:2, Sportfreunde Frankfurt— Alemannia Nied:4, SW 07 Heddernheim— FC 10 Kron⸗ berg:2. Main⸗Heſſen(Offenbach): 1. FC Langen— Germania Bieber:0, Teutonia Hauſen— Spog 05 Oberrad 20, Spog 03 Fechenheim— Blau⸗Weiß Bürgel:4, SV 02 Offenbach— SC 06 Dietzenbach:1. JV 06 Sprendlingen gegen Kickers⸗Vikt. Mühbheim 23. Starkenburg: VfR Bürſtadt— Fc 03 Egelsbach:7, Polizei Darmſtadt— Alem.⸗Olymp. Worms:0, Viktoria Walldorf— Germania Pfungſtadt:0, Viktorza Urberach— Olympia Lorſch:2, SVg 04 Arheilgen— SV 98 Darm⸗ ſüadt:2. Rheinheſſen: FS 05 Mainz— FV 08 Geiſenheim 611, Opel Rüſſelsheim— SpVg Weiſenau:0, SV 10 Gonſen⸗ heim— SW Wiesbaden:2, Fg 083 Mombach— SV 12 Koſtheim:0, Haſſia Bingen— Tura Kaſtel:0, SV Flörsheim— Germania Okriftel:0. Mittelbaden(Gruppe): Frankonia Karlsruhe— Phönix Durmersheim:1, F Beiertheim— FV 04 Raſtatt :2, VfB Baden-Baden— IV Neureut:4. Hagsfeld— Kuppenheim:1. Mittelbaden(Gruppe): Germania Durlach— Ger⸗ mania Brötzingen:2, Fc Birkenfeld— Sc Pforzheim :3, Niefern— Fc Eutingen:1, FVg Mühlacker— Enz⸗ erg:4, Forſt— Fg Heingarten:4, Vigt Pforzheim— BSC Pforzheim:0. 5 Oberbaden(Gruppe): Fc Konſtanz— C Donau⸗ eſchingen 51, FC Mönchweiler— FW St. Georgen 211, FC Radolfzell— Vſeßt Konſtanz:3. 5 Oberbaden(Gruppe): Spᷣg Wehr— FC Rheinfel⸗ den:1, Friedlingen— FW Lörrach 227. Oberbaden(Gruppe): Haslach— VfR Gutach 113, Offenburg— Emmendingen:1, Oberkirch— VfR Achern :4, V Lahr— Zunsweier:1. FV Kehl— Fe Wald. kirch:0. Unterland:(Württemberg): FW Zuffenhauſen— Sp Heilbronn:0, Germania Bietigheim— Heilbronner SpVg :3, SpVg Prag— Vi Sontheim:3, Sportfreunde Laufen— VfB Ludwigsburg 213. 8 Stuttgart: M7 Stuttgart— FV Backnang:1, F Mettingen— Bf Gaisburg:5, DSV Münſter— S e 805 Nürt 80 Toll 921 enzollern: V Nürtingen— Daflfingen 011, SpVg Tübingen— T Balingen 31, SpVg Truchtelfin⸗ gen— FV Ebingen:0, JG Hechingen— Sportfreunde Tübingen 58. Schwarzwald: Kickers Lauterbach— Oberndorf ausgef., SpVg Troſſingen— SpVg Freudenſtadt:1, SV Spaichingen— JW Rottweil 211. Bodeuſee: FV Ravensburg— VfB Friedrichshafen 114, FC Mengen— Wacker Bibevach:2, Bfs Lindau— Spo Weingarten:0. Alb: Sch Gienger— BfR Heidenheim:1, SV Schorn⸗ dorf— VfR Aalen 38:3, Kickers Vöhringen— Normannia Gmünd:0, TS Kirchheim— FC Eislingen 321, Ein⸗ tracht Neu⸗Ulm— islingen 158. 3 15 küßt man einen Handſchuh— daher 7 5 Landſäſſige 8 Handwerk Volkstümliche Wertarbeit badiſcher Dorfwerkſtätten Nicht,— wie es freilich berechtigt wäre— ſoll hier in erſter Linie von den ſchönen und dauerhaften Din⸗ gen die Rede ſein, die in ländlichen Werkſtät⸗ ten Badens entſtehen, ſondern wir wollen viel⸗ mehr von ihren Erzeugern und ihrem Publikum reden, deren Aufeinandertreffen ſich aus der heute mit Recht wieder allerorts geförderten Verſtändi⸗ gung zwiſchen Stadt und Dorf ergibt. Denn es liegt uns ja daran, die Arbeit und das durch ſie geſchaffene Ding wieder mit dem Meuſchen in Zuſammenhang zu bringen, wobei das„Handwerk“ in unſerem Falle als die in ſich abgeſchloſſene Tätigkeit kleiner Dorfmeiſter zu verſtehen iſt, und nicht etwa als zuſätzliche Heim⸗ arbeit oder ein mehr mechaniſches Fertigſtellen von maſchinell zugeſchnittener Ware, wie es in Gegen⸗ den mit Textilinduſtrie oder auch bei dem billigen Kinderſpielzeug der großen Holzgebiete Thüringens und des Erzgebirges vorkommt. Auch ſcheidet jenes verinduſtrialiſterte und verſtädterte Handwerk aus, das weder in überlieferungstreuer Gebundenheit an die einmal und für immer gute Form des heimiſch Gewachſenen wurzelt, noch imſtande iſt, in Wahrung ſeiner Eigenart mit künſtleriſcher Erfindungsgabe das Ueberkommene zeitgemäß weiterzuentwickeln. Nicht ſo ſelten wie der Großſtädter vielleicht denkt, iſt dagegen dieſe beſondere Gattung von Handwerk auf dem Lande, wenn ſchon ſie dort in den letzten vierzig oder fünfzig Jahren unter dem zunehmen⸗ den Druck fabrikmäßiger Maſſenherſtellung mehr und mehr zu verkümmern drohte. Es gibt immer noch,— und zwar vom Bo⸗ deuſee bis in den nördlichen und öſtlichen Odenwald und im fränkiſchen Baden — Werkſtätten kleiner Leute, die mit Luſt und Liebe beim überkommenen Hand⸗ werk blieben, und es gab daneben glücklicherweiſe auch ſtets eine kleine Schicht ſtädtiſcher Menſchen, die Sinn und Intereſſe behielten für die einfachen Dinge volkstümlichen und bodenſtändigen Schaffens, weil ſie die Volksſeele darin erkannten und liebten: jenes Echte und Unverfälſchte, das ſchließlich immer der Born alles Kulturſchaffens war und bleiben wird. Auch volkstümliches Handwerk iſt wandelbar in ſeinen Erſcheinungsformen, wie denn der Zeitgeiſt jeden Schaffenden beeinflußt; aber nie ſind im echten Volkshandwerk Mode und Zeitſtil ſo heherrſchend geworben, daß ſie verhängnisvoll das Urſprüngliche auslöſchen konnten. Es lebt eine triebhafte Sicherheit in ihm, das mit eigener Art Unvereinbare abzuſtoßen, und dies bedingt ſeinen volkstümlich⸗künſtleriſchen Wert.. Selbſtverſtändlich gibt es in ganz Deutſchland noch das traditionelle Handwerk, ja in manchen Ge⸗ genden wie in Bayern, in Schleſien, in nie⸗ derſächſiſchen und oſtfrieſiſchen Gegenden hat es ſich viel ſtärker erhalten als bei uns oder iſt ſchon vor Jahren zu neuem Leben erwacht. Freilich droht ihm auch hier, vielleicht mehr als in Baden, eine gleichmacheriſche Verinduſtrialiſierung ſeiner eigenartigen volkstümlichen Formen. Das wollen wir Badener abwenden, ſonſt möchte es dem ur⸗ ſprünglichen Handwerk lich ſage mit Abſicht, nicht „Kunſthandwerk“, weil im Handwerk bereits das liegt, was der Kunſt und dem Handwerk gemeinſam iſt: die beſeelte For m) ergehen wie mancher an⸗ dern heimatlichen Kunſt, deren altehrwürdige For⸗ men längſt von geſchäftstüchtigen Unternehmern ver⸗ Von Eliſabeth Schick⸗Abels kitſcht und zur Reiſeandenkeninduſtrie oder Aehn⸗ lichem herabgewürdigt wurden. Was wir wollen, liegt alſo nach dieſer Richtung hin klar auf der Hand. Und jeder, dem das Schaffen urſprünglicher Menſchen als Born der Formerneue⸗ rung gilt, muß an ihrem Tun ſeine Freude haben. Wer achtſamen Auges unſer ſchönes Land durch⸗ wandert, kann ſich bald überzeugen, wie die Natur ſelber zu allen Zeiten die beſte Lehrmeiſterin war; er kann beobachten, wie das naturgegebene Material weſentlich ſormprägend iſt und wie dadurch das Gemüt arttreuer Menſchen mitſchafft. Darin liegt das Raſſige oer in unſerem Sinne echten bodenſtändigen Handwerksarbeit. Es iſt auch menſch⸗ lich von hohem Intereſſe, zu beobachten, wie dieſe kleinen Meiſter und Meiſterinnen ihre perſönliche Eigenart gefeſtigt haben gerade durch die handwerk⸗ liche Leiſtung, die ihrem ſtillen Lebensbereich ent⸗ ſpringt. Töpferei, Korbflechterei, Schreine⸗ rei, Holzſchnitzerei und Weberei,— das hat alles ſeinen ganz ausgeſprochenen Charakter im Lande Baden, wo ſich innerhalb der politiſchen Gren⸗ zen dann wiederum ſo aufſchlußreiche Unterſchiede aus Landſchaft und uralter Stammeszugehörigkeit ergeben. 4 In Mittelbaden beſuchte ich eine Töpferei, — auf gut Badiſch heißt es„Hafnerei“,— deren Erzeugniſſe in der Stadt Abſatz finden ſollen. Der Hafner war vor kurzem geſtorben; aber was ſich noch von ſeinen letzten Arbeiten vorfand, zeigte das unverdorbene Einfühlungsvermögen des biedern Handwerksmeiſters, der ſein hübſches Irdengeſchirr mit viel Glück dem heutigen Bedarf an Kannen, 5 Einzelheit aus dem Gemälde„Bauernhochzeit“ Von Pieter Breughel d. A.(15251569), dem berühmten Begründer der niederländischen Bauernmalerei. rr. ̃.. rr... ̃ĩͤ-...'... pp— geſchlagen, iſt gut gegen Heiſerkeit. Vaſen und ſonſtigem Gerät anzupaſſen wußte. Die blauen Waſchkübelchen, deren Um⸗ fang auf den früher nicht eben großzügigen Waſſer⸗ verbrauch der bäuerlichen Bevölkerung ſchließen läßt, umkleiden fetzt bei mir daheim ein üppig tra⸗ gendes Korallenbäumchen. Die flachen Schüſſeln ſind als Obſtſchalen trefflich zu verwenden. Und in den einfarbigen dunkeln Schmalzhäfen kommen bunte Blumenſträuße zu ungeahnter Wirkung. Was nebenbei den Waſſerverbrauch angeht, ſo ſind die Bauern damit nicht ſparſamer geweſen als ihre ein⸗ ſtige Landesherrin Sybilla Auguſte, deren Luſt⸗ ſchloß Favorite ja hier in der Gegend liegt: auch da kann man nämlich, wie allerorts in den prunkvollen Barockſchlöſſern, ſilberne Waſchbecken oder koſtbare Porzellanlavoirs ſehen, die nicht viel mehr als zwei Hände voll Waſſer faſſen Jedenfalls hat unſer Hafnermeiſter den Wert der guten alten Form erkannt und ſie, wie manche andere, vor dem Ausſterben bewahrt. Von heimat⸗ licher Prägung ſind auch die Malereien auf den Töpfen, an denen man die ſtille Beſchaulichkeit der Schwarzwälderin,— ihre Blumenliebe und feinſinnige Schmuckfreude ableſen kann, die ſo ganz anders iſt als etwa ein bayriſches Dekor mit ſeinen viel lauteren Muſtern und grelleren Farben. Dieſe Malereien verfertigt nämlich und was die Hauptſache iſt— erſinnt die Frau Mei⸗ ſteri n. Nun war aber große Not, denn ſie fand keinen, der zur Fortführung der Werkſtatt ſo recht auf die erprobte Art und Weiſe ihres Mannes mit der Drehſcheibe umzugehen wußte. So war, als ich hinkam, vom neuen Brand ſchon vieles mißraten, und das meiſte hatte nicht den rechten Schwung, weil jene Feinheiten fehlten, die erſt den beſonderen Aus⸗ druck verleihen. Von den Farben verſtand der neue Geſelle ganz und gar nichts, und es mußte alles dem Zufall der Feuersglut überlaſſen bleiben, der übri⸗ gens oft die ſchönſten Wirkungen hervorbringt. (Schluß folgt.) Guter Rat— billig Das Ei in der Medizin Ein Seufpflaſter, dem man das Weiße eines Eies beimiſcht, zieht keine Blaſen. Ein rohes Ei nimmt, wenn ſofort verſchluckt, eine im Halſe ſtecken geblie⸗ bene Fiſchgräte mit ſich. Gegen Brandwunden iſt die weiße Haut, welche unmittelbar unter der harten Schale eines Eies liegt, ein vorzügliches Mittel. Das Weiße eines Eies, mit Würfelzucker und Zitrone Man nehme ſtümdlich einen Teelöffel voll. Häufiger den Quirl benutzen! Eine wichtige Rolle unter den Gebrauchsgegen⸗ ſtänden in der Küche nimmt der Quirl ein, doch wird derſelbe verhältnismäßig wenig benutzt. Viele Haus⸗ frauen hantieren lieber mit dem Löffel, und dann wundern ſie ſich, wenn ſie weder glänzend glatte Saucen noch gute, locker zubereitete Speiſen erhal⸗ ten. Aergerlich blicken dann die Hausfrauen auf die entſtandenen Klumpen und Klümpchen, ſuchen die Schuld in den Zutaten, die dabei ganz bei ihnen ſelbſt liegt— alle Sachen, die gut gemengt oder ge⸗ miſcht werden müſſen, ſollen und müſſen ordentlich gequirlt werden, ſie können nicht zur vollen Zufrie⸗ denheit gelingen, wenn man zu ihrer Durcharbeitung nur die Kraft einer Hand benutzt, wie es beim Han⸗ tieren mit dem Löffel der Fall iſt. Man gebrauche in der Küche häufiger den Quirl und man wird feſtſtellen, daß man eine früher ſelten erzielte gleichmäßige Miſchung, eine ſchaumige Lockerheit der Speiſen und eine erhöhte Schmackhaftigkeit depſelben erreicht. Takt oder Jormenkram?/ 1. Der höfliche Handschuh Nachdem wir in unſerer„Mannheimer Frauenzeitung“ vom 16. Januar von dem mehr oder weniger höflichen Umgang zwiſchen älteren Ehepaaren ſprachen, möchten wir heute eine zwangloſe Folge von allgemeingültigen kleinen Lektionen über den„Guten Ton“ be⸗ ginnen, die hier und dort vielleicht nicht un⸗ willkommen iſt. Es iſt mit dem Handſchuh eine ganz eigentümliche Sache. Er kann außerordentlich höflich und auch recht unhöflich ſein. Das richtet ſich danach, ob man ihn auszieht oder ihn anbehält. Viele, ſonſt in geſellſchaftlichen Dingen ſichere Leute, die da meinen, niemals vom Pfade des guten Tons einen Schritt abweichen zu können, haben dennoch oft kein Verhältnis zum Handſchuh. Wann ziehen ſie ihn aus— wann nicht? Um es kurz zu ſagen: Wenn Ihnen jemand eine behandſchuhte Hand entgegenſtreckt, haben Sie nicht nötig, Ihren Handſchuh auszuziehen. Man kann nicht immer auf der Straße den Handſchuh ablegen; denn es kommt ja vor, daß ganz plötzlich ein Wunſch⸗ traum in Erfüllung geht und jemand vor uns ſteht, den wir ſchon lange nicht geſehen haben. Doch wenn dieſer Erſehnte eine unbehandſchuhte Hand hat, haben auch wir ſchleunigſt unſeren Handſchuh auszuziehen, um dem anderen mit herzlichem Druck die Hand zu reichen. Betreten wir eine Woh⸗ nung, dann ſtreifen wir den Handſchuh ſchon auf der Treppe ab, mindeſtens aber in der Diele. Erwartet eine Dame einen Handkuß, wird ſie natürlich in ihrer Erwartung den Handſchuh ausziehen. Nie auch keinen Handkuß auf der Straße, in der elektriſchen im Omnibus und ebenſowenig auf dem nur der Hausfrau vertraut. Bahn, Bahnhof, wenn die holde Abreiſende ihren Handſchuh trägt. Dann lieber einen Kuß auf den Mund! Die Hand im Handſchuh zu geben, iſt unacht⸗ ſam und unhöflich, vorausgeſetzt, daß der Fall nicht ganz plötzlich ein⸗ tritt. Iſt der Handſchuh, wie das die Mode jetzt oft erfordert, ein Beſtandteil des Kleides, des Anzugs, und läßt er ſich ſchlecht ausziehen, weil er lang iſt, Stulpen hat oder ſonſt Schwierigkeiten bie⸗ tet, dann bleibt er wie er war. Aber die Mode rech⸗ net auch mit dem höflichen Handſchuh, und faſt immer läßt ſich der die Hand bekleidende Teil einſchlagen, ſo daß die Hand frei gemacht werden kann. Fahrhandſchuhe, Straßenhandſchuhe, die Schutz für die Hand ſind, werden ſtets abgezogen, bevor wir in die Lage kommen, einem anderen die Hand zu rei⸗ chen. Viele Herren tragen Handſchuhe recht ungern. Sie haben ſie nur in der Hand und ſelten auf der Hand, weil eben die Vertreter des ſtarken Geſchlechts ſo höflich ſind und das auch von ihren Handſchuhen verlangen. Sich den Handſchuh anzuziehen, bevor man einen Raum verläßt und den Abſchiedsgruß entbieten will, iſt ungezogen. In der Diele ſetzt man den Hut auf, zieht den Mantel an, reicht die Hand, verläßt den Raum— der höfliche Handſchuh wird erſt vor dem Verlaſſen des Hauſes übergeſtreift. Das Fundbüro, ein praktiſcher Vorſchlag Tante Emmi iſt zu Beſuch da und verlegt immer etwas. Gerade ſucht ſie nervös nach einem Hand⸗ ſchuh. „Warum guckſt du nicht in das Fundbüro?“ „Was, in das Fundbüro?“ „Wir haben doch ein offizielles Fundbüro.“ Die geniale Einrichtung des Städtiſchen Fundbüros habe ich mir im eigenen Heim nutzbar gemacht. Dort, im Städtiſchen Fundbüro, werden alle gefundenen Gegenſtände aufbewahrt und, wenn der Verlierer ſich meldet, an ihn ausgehändigt. Dieſe vortreffliche Ei⸗ genſchaft hat auch mein Fundbüro. Etwas Aehnliches beſitzt jede Hausfrau in Geſtalt irgendeines Schublädchens, henkelloſer Taſſe oder Le⸗ ben mitteltonne. Das iſt aber in ſeiner Wiloͤheit Die übrigen Familien⸗ mitglieder halten dies für eine beiſpielloſe Unord⸗ nung und verwerflich. Und weißt du warum? Jul Grunde iſt es Neid, leicht verſtändlich, denn auch dem Hausherrn, den Kindern, dem Mädchen gerät öfters etwas zwiſchen die Finger, von dem ſie nicht wiſſen, wem und wohin es gehört. nuld Aergerlich wird es len, Knopf Knöpfchen. Bleiſtifte, Spangen, Radiergummi, Taſchenmeſſer, Federn, Per⸗ 1 1 1 irgendwohin gelegt, nervös wird es geſucht. Alle dieſe Dinge wandern bei mir in das Fundbüro. Na⸗ türlich bleibt auch hier manches liegen, wird nicht ab⸗ geholt. Von Zeit zu Zeit mache ich dann Plat für die neue Requiſitenſammlung. Zuerſt hatte ich nur zur Freude der Kinder im Kinderzimmer ein Fundbüro aufgeſtellt, ſie ge⸗ wöhnten ſich ſchnell und gern an dieſe Einrichtung, unnd es ergab ſich, daß allwöchentlich„Verſteigerung“ geſpielt werden mußte. Das„erwachſene“ Fundbüro iſt eine feſte Papp⸗ ſchachtel in Würfelform(kann auch Rechteckform ſein), die in Anbetracht ihrer wichtigen Aufgabe innen grün und außen mit ſchwarzem Papier beklei⸗ det iſt. Das iſt das offizielle Fundbüro, das an einem gut zugänglichen Orte ſteht. Das Fundbüro im Kinderzimmer iſt mit luſtigem, buntem Stoff be⸗ kleidet. Es kann natürlich auch ein Körbchen ſein. „Du mußt zugeben“, ſage ich zur Tante Emmi: „unſer Fundbüro iſt eine praktiſche Einrichtung, wir möchten ſie alle nicht mehr miſſen.“ Tante Emmi iſt überzeugt und will es in der ganzen Verwandtſchaft erzählen, zumal ſie ihren Einzelhandſchuh wirklich im Fundbürbd vorfand. Rose Stich. Winterliche Rohköſtlichkeiten Obwohl die Nahrungsaufnahme in der kalten Jahreszeit auf Zufuhr von Wärmekalorien ein⸗ gestellt ſein muß, dürfen kalorienarme, dabei vita⸗ minreiche Speiſen nicht fehlen. Geriebene Sellerieknollen, möglichſt auf einer Glasreibe zerkleinert, ergeben mit einigen Tropfen Zitrone gerührt, mit etwas ungekochter Sahne einen vorzüglichen Salat. Als Zwiſchen⸗ gericht, auch als Hauptgang apart im Geſchmack und von ſtarken geſundheitsfördernden Wirkungen. Miſchgemüſe, aus Mohrrüben, Peterſtlien⸗ wurzeln, Rettich— alles klein geſchnitten, mit einer Tunke von geſchlagener Buttermilch angemacht, iſt eine Beilage zu Fleiſch und ſchwerer fettreicher Nahrung, die ſich als unübertrefflich erweiſt. Aepfel, auf der Glasreibe gerieben, mit ge⸗ ſtoßenen Nüſſen, mit geſchlagener ſüßer oder unge⸗ ſüßter Sahne vermiſcht, eine feſtliche Nachſpeiſe, die nicht nur ihres Wohlgeſchmacks wegen, ſondern auch um ihres vorzüglichen geſundheitlichen Wertes wil⸗ len, hoch geſchätzt wird. Rohgemüſeplatte: Sellerie, rote Rüben, Porree, Schnittlauch, Kohl, Zwiebeln werden zu glei⸗ chen Teilen, und zwar jedes Gemüſe für ſich, geraf⸗ felt. Ein Eßlöffel Oel, ein Teelöffel Honig, den man mit Milch verflüſſigt hat, der Saft einer halben Zitrone, werden untereinander gerührt. Die Ge⸗ müſe ſind farblich hübſch auf einer Platte angeord⸗ net, mit der Tunke zu übergießen. Obſtſalat: Aepfel, Apfelſinen werden geſchält, in Scheiben geſchnitten, Zuckerſyrup, auch von ein⸗ gelegten Früchten, ͤͤarübergegoſſen. Nüſſe, und zwar abwechfelnd halbierte Walnüſſe und Haſelnüſſe auf den Salat ſternförmig gelegt. Das Ganze ſoll gut zugedeckt eine Stunde ziehen. 27 31 Nummer Die J Januar 1935 Mittwoch, 23. ſobald es dem Früh⸗. jahr entgegengeht, 0 dürfte den neuen Morgenröcke einer aus Tupfenſeide mit am Sonntag, den 3. Februar, nachm. 5u umme Vorverkauf beginnt Tuhannmmandaenammum 8 und Brautwäſche ſind Dinge, an dem großen weichen deren Beſchaffung mit beſonderer Liebe Kragen und dem herangegangen wird. Das Braut⸗ Falbelſchmuck ſein. e M. Ol. kleid ſoll der neueſten Mode Schlafanzug 1 entſprechen. Doch da⸗ Ullſtein⸗Schnitt N 1851 2 mit nicht genug, fi es ſoll auch N 1 0 1 .— 8 2 i Hemd und Höschen. 2 Ullſtein⸗Schnitt W 1827 it 1 E T ſehr kleidſam und ſehr repräſentativ ſein. Alle dieſe Wünſche 5 erfüllen die ſchönen langen Geſellſchaftskleider mit den 9 2 e 5 5 phantaſievollen Armeln, die von den glücklichen Bräuten 16 3 Nachthemd im Kleidſtil. 4 8 5 82 5 f 4 Ullſtein⸗Schnitt W 1844 heute gern gewählt werden. Taft oder Satinkrepp ſind die* beiden beliebteſten Stoffe. An einem Taftkleid wird man 5 ere durch Rüſchen und Falbeln die Eigenart des nicht in ſich l 5 zuſammenfallenden Stoffes hervorheben, ein Satinkreppkleid dagegen auf f fließende Linie einſtellen, es vielleicht raffen und drapieren. Was die Wäſche⸗ 5 ausſtattung einer jungen Frau betrifft, ſo hat ſie zwar an Stückzahl gegen früher eingebüßt, weil praktiſch Denkende ſich nicht mit unmodern werdender Wäſche belaſten wollen, an geſchmackvoller Auf⸗ machung ſteht ſie dagegen nicht zurück. Das Hemdhöschen ganz aus Spitzenſtoff iſt ein Traum von 0 Zartheit und dabei doch haltbar in der Wäſche. Vorſichtige Behandlung von ſeiten der jungen Haus⸗ 0 frau wird ihr ja wohl ſicher ſein. Wenn man die perſönliche Leibwäſche mit liebevollen Händen ſelbſt 0 durch den reinigenden Seifenſchaum zieht, ſind auch die waſchſeidenen Hemden und Höschen mit zier⸗ 1 lichem Spitzenaufputz kein zu ſchnell vergängliches Ausſteuer⸗Gut.— Aus in ſich gemuſterter 5 Waſchkunſtſeide werden Nachthemden gefertigt, die mit Puffärmeln und Krägelchen ausgeſtattet 1 1— 4 4 2 72—„ E ſind, als handele es ſich um niedliche Sommerkleider. Das iſt für die heutigen Nacht⸗ hemden charakteriſtiſch. Sie geben den Kleidern an hübſcher Form nichts nach. Bei den Schlafanzügen wird ebenfalls von der ſtrengen Linie abgegangen und der Aus⸗ geſtaltung ein breiterer Spielraum eingeräumt. Mit kleinen Flügel⸗. ärmeln und der modernen Pomponſchnur am Kragen bekommt 0 ſo ein Schlafanzug eine reizend weibliche Note. Ein wichtiges 9* 1 Stück der Ausſteuer ſtellt der Morgenrock dar. Für kalte Tage 1 Das Brautkleid aus weißem Taft hat gerüſchte Aus weißem Satinkrepp ein vorn gerafftes wird ein geſteppter kunſtſeidener Morgenrock mollige Wärme* Armel und eine breite Rockfalbel. Ullſtein⸗ Brautkleid mit weiten Bauſchärmeln. Ullſtein⸗; 5. MNorzenrod mit Falbelbeſatz. Schnittmuſter K 6469 Schnittmuster K 6427 bieten. Aber leichter, graziöſer und daher willkommener, Unſteln⸗Schnitmüſter K. öh 2 5 eee t Einspahige Klelnanzelgen bis zu 9 Sunnshmeschluß für die MAlttag- Noiſ⸗ iu 3ů unn ful. 5 f Unreiner Teint. 1 g einer Höhe von 100 mm je mm 4 15 a ee 1 55 e f Pickel, i f 0 end-Ausga 8 6 Pig. Stellengesuche je mm4pig. Jose 156 An Ab nnen T Haut, Kennt ef s 0 . ib J. Zepflegte“ 17 akad. gepr. Lehrerin Dame nent 4 ——— e 0 5 Hocheleg, neue 7 Immer Mannheim, feinrich-Lanz- Straße-11, Tel. 407 33 5 85 11 1 3 4 assensSie sie Offene Stellen Stellengesuche Speisezimmer i d 2 im 851 2 ee. ˙—.— baufaf. 1— i n Willst Du preiswert kaufen I Sehonhetts- in eboard 2 b. 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Unſer höchſter Sieg gelang mit:1 1929 in Mannheim, die ſchwerſte Niederlage erlitten wir mit :4 1920 in Zürich. Dieſes Züricher Spiel hatte übrigens eine beſondere Bedeutung. Zum erſtenmal nach dem Welt⸗ krieg wurden nämlich damals deutſche Sportler zu einem offiziellen Länderkampf ins Ausland eingeladen, und den Eidgenoſſen bleibt es auch heute noch nicht vergeſſen, daß ſie es waren, die gegen den verſteckten und offenen Widerſtand einer Deutſchland feindlich geſinnten Welt die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zum Reich aufnahmen und feſtigten. Ueber den Ausgang des 19. Länderſpieles zwiſchen beiden Nationen beſtimmte Vorausſagen machen zu wollen, erſcheint recht gefährlich. Die Schweizer ſpielen ja— wie erwähnt— nachgewieſenermaßen immer gegen Deutſchland am beſten und mit dem größten Ehrgeiz. Und ſie haben gegenwärtig wieder eine erſtklaſſige Elf beiſam⸗ men. Mit Bizzozero; Minalli, M. Weiler; Guinchard, Jac⸗ card, Lörtſcher; Amado, Poretti, Frigerio, Lam Abegglen, Jaeck kommen ſie in ſtärkſtmöglichſter Beſetzung. Die Mannſchaft ſcheint ein glückliches Gemiſch alterfahrener, techniſch aus⸗ gereifter Taktiker mit jugendlich⸗ſtürmiſchen Nachwuchs⸗ leuten zu ſein. Den Rekord hält der 3g8jährige Linksver⸗ binder Kam Abegglen mit nicht weniger als 57 internatio⸗ nalen Spielen(). Minalli(34mal) und M. Weiler(33mal) ſind erfahrene Spieler. Da muß die bekannte Vertretung Deutſchlands ſchon ſehr aufpaſſen, wenn ſie nicht eine böſe Ueberraſchung erleben will. Unſere Elf mit Buchloh; Stührck, Schwartz; Gramlich, Münzen⸗ berg, Appel; Lehner, Siffling, Conen, Rohwedder Fath verdient aber alles Vertrauen. Die deutſche Elf iſt im Durchſchnitt etwas jünger, als die der Schweizer. Unſere Siegeshoffnungen trägt der Sturm, von deſſen Abſchneiden gegen die eidͤgenöſſiſche Bomben⸗Tordeckung alles abhängt. Läuferreihe und Verteidigung der Deutſchen ſollten, beſon⸗ ders wenn Gramlich ſcharf auf den Bafler Jaeck achtet, ſehr wohl mit dem ſchweizeriſchen Angriff fertig werden können. Sicherer Sieger aber iſt die deutſche Mannſchaft noch keines⸗ wegs. Die Kuliſſe der 55 000 beigeiſterungsfähigen deut⸗ ſchen Zuſchauer in Stuttgart wird unſerer Elf den wün⸗ ſchenswerten Rückhalt geben, und wenn unſere Leute die Schweizerelf von Spielbeginn an ſo ernſt nehmen wie nur irgend möglich, dann muß es klappen. Der 13. Länder⸗ ſpielſieg gegen die Schweiz ſollte am Sonntag in Stuttgart zuſtandekommen! * In Luzern treffen öie B⸗Mannſchaften der beiden Länder auf⸗ einander, wobei es allerdings nicht ganz richtig ſein würde, mit der Bezeichnung„B⸗Mannſchaft“ etwa den Begriff von etwas Zweitklaſſigem verbinden zu wollen. Beide Mann⸗ ſchaften, die in Luzern gegeneinander ſpielen, ſind gute und zuverläſſige Einheiten, und beſonders in der deutſchen Elf wirken Spieler mit, die mit ebenſoviel Berechtigung in Stuttgart antreten könnten. Deutſchland wird wahyſcheinlich folgende elf Leute ins Treffen ſchicken: Jakob; Konrad, Wendl; Heermann, Goldbrunner, Streb; Langenbein, Becher, Friedl, Förſchler, Dommel. Die Schweiz ſtützt ſich auf folgende Spieler: Schlegel; Gobet, Bühler; Bichſel, Imhof, v. Kaenel, Spagnoli, Billeter, P. Aebi, Friedli. Für Luzern rechnen wir eigentlich noch eher als für Stuttgart mit einem deutſchen Sieg. Auch dann, wenn Jakob durch einen anderen ſüdddeutſchen Tormann(Edel⸗ mann⸗Waldhoſ?) erſetzt werden ſollte, da der Regensburger unter Umſtänden ſeinem Verein für das wichtige Punkt⸗ ſpiel beim As Nitrnberg freigegeben wird. Tordeckung und Läuferreihe, beſonders aber der Sturm der„Luzern⸗ Elf“ erſcheinen ſpielſtark genug, um mit den Schweizern auch auf deren Gelände fertig werden zu können. Ein Spaziergang allerdings wird auch dieſes Spiel für die Deutſchen unter gar keinen Umſtänden ſein, Das Stuttgarter Spiel wird der Franzoſe Leclereg pfeifen, dem ebenſo wie dem für Luzern vorgeſehenen Luxemburger Renter ein guter Ruf als Unparteiiſcher vorausgeht. Hoſfen wir, daß der Zweifronten⸗Kampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Schweiz am 27. Januar erſtklaſſige Spiele bringe, die für den Fußball werben und die Schön⸗ heiten des Spiels mit dem Leder reſtlos aufzeigen, und wünſchen wir weiter mit der Zuverſicht und Kraft, die den in ihrem Brennpunkt Stehenden höchſten Auftrieb zu ver⸗ leihen vermag, daß die Träger des National⸗Trikots und unſeres Vertrauens uns mit ſchönen Siegen erfreuen! Binder; Olympiaſchwimmen in Stuttgart Die Olympia⸗Vorprüfung der Schwämmer aus den Gauen Nordheſſen, Südweſt, Baden, Bayern und Würt⸗ temberg nahm in Stuttgart einen glänzenden Verlauf. Im Laufe des Samstags trafen die Schwimmer in der ſchwä⸗ biſchen Landeshauptſtadt ein, unter ihnen Leo Eſſer, Ernſt Küppers und der Hamburger Sietas. Weiter⸗ In trafen aus allen Städten Süddeubſchlands die Vereins ſchwimmmwarte und ſportlichen Leiter ein, um aus dem Munde des Verbandsſchwimmmarts R. O. Brewitz Magdeburg) die modernen Grundſätze der Schwimmtechnik zu hören. Brewitz Ausführungen, die hauplſächlich dem Kraulſchwimmen galten, fanden lebhaften Beifall. 488 Anſchließend befaßte ſich Verbandsſportlehrer Te⸗ gethoff mit den Einzelheiten eines ſportgerechten Schwömmtrainings. Anhand mehrerer auf der Olympiade in Los Angeles gedrehter Filme ſah man die Feinheiten des amerikaniſchen und des japaniſchen Schwimmens. Am Sonntagworgnittag wurde die praktiſche Schwimmarbeit mit den Vereinsſchwimmparten fortgeſetzt. Küppers, Sie⸗ tas und einige ſüddeutſche Schwimmer zeigten richtiges und ſalſſches Schwimmen. Die Wettkämpfe a nr Sonntag nachmittag im Heslacher Bad brachten dem Gau Württemberg einen rieſigen Zuſchauererfolg. Etwa 2000 Zuschauer verfolgten mit Spannung die hervorragenden Kämpfe in allen Lei⸗ ſbungsbhaſſen. Aus der Fülhe des Programms ſei beſon⸗ ders das 200 Meter Bruſtſchwimmen der Herren hervor⸗ gehoben das der Europameiſter Sietas⸗Hamburg mit fünf Metern vor dem Göppinger Paul Schwarz in der Zeit von:47,90 Min. gewann. Ucbber 100 und 200 Meter vaul wurde der Karlsruher Faahs Doppelſieger und über 400 Meter Kraul zeigte ſich Kienzle⸗Stuttgart klar überlegen. Bei den Damen ſchnitt der Gau Württemberg am beſten ab. Die Ergebniſſe: Herren: 200 Meter Kraul: 1. Fa ahs⸗Karlsruher SV 290,8 Min.; 2. Struck⸗Oſſſenbach 96:27; 3. Schreck⸗Göp⸗ pingen 04:90,3 Min. 100 Meter Rücken: 1. Franz ⸗ 1. Frankf. SC 117,3 Min.; 2. Schneider⸗Reutlingen:17,5 Min.; g. Zeller⸗1l. c Nürnberg 1218 Min. Kunſtſpringen: 1. Schü tz⸗Jungdeutſchland Darmſtadt 110,70.; 2. Volk⸗ SV Mannheim 104,87.; 3. Bo ſiſ o⸗SV Mannheim 104 29 Punkte. 100 Meter Kraul: 1. Faahs⸗Karlsruher SV 105, Min. 2. Schreck⸗Göppingen 64:03,8 Min.; 3. Maus⸗ Mönus⸗Offenbach 104,5. 200 Meter Bruſt: 1. Stetas⸗ Hamburg:47 Min.; 2. Schwarz⸗Göppingen:59,4 Min.; J. Minn ich⸗J. Frankf. SC.566 Min. 400 Meter Kraul: 1. Kiez le⸗Schwaben Stuttgart:24,7 Min.; 2. Stetter⸗ Schwaben Stuttgart:31,1 Min. Gauſtaffel: 10 mal 30 Meter Kraul: 1. Württemberg 453,8 Min.; 2. Süd. weſt 507,1 Min. Damen: 200 Meter Bruſt: 1. Pfa u⸗Göppingen 32186 Min.; 2. Blattmann⸗Damen S Freiburg 3721 Min.; 3. Pullig⸗Damen Sw Freiburg:27,7 Min. 100 Meter Kraul: 1. Gau ß⸗Karlsruher SV:17,6 Min.; 2. Klein⸗Damen S Freiburg:21,5 Min.; 3. Sill⸗Damen SW München:20, 6. Kunſtſpringen: 1. Mai r⸗M TV Stuttgart 53,50.) 2. Hanzelmaun⸗ Schwaben Stuttgart 35,77 P. 400 Meter Kraul: 1. Sil l⸗DamensV München:59,4 Miu; 2. Reitzel⸗ Jungdeutſchland Darmſtadt:24,2 Mim. 100 Meter Rücken: 4. Di ll⸗Amateure Stuttgart 29 Min. 2. Zipſe⸗ſtarls⸗ ruhher SV:31, Min.; 3. Fiedler⸗Marburg 1288, Min. Nach den dreitägigen Vorrundenkämpfen um die Eis⸗⸗ hockey⸗Weltmeiſterſchaft in Davos, die leider auch das Ausſcheiden der deutſchen Mannſchaft brachten, begannen bereits am Dienstag die Spiele der Zwiſchenrunde und nebenher lief das Troſtturnier. Deutſchland beſtritt das erſte Spiel gegen das ſchwache Holland und ſiegte mit:0 Treffern, ohne aber dabei beſondere Leiſtungen zu zeigen. In den vier Spielen der Zwiſchenrunde wurde überaus er⸗ bittert um den Sieg gekämpft, zweimal mußte ſogar die Spielzeit verlängert werden. Deutſchland— Holland 510(:0,:0,:0) In der deutſchen Mannſchaft kamen diesmal die Erſotz⸗ ſpteler Römer, Lang, Schenk und Korff zu Wort. Durch mäßiges Zuſammenſpiel kam im erſten Spielabſchnitt kein Treffer zuſtande, aber im zweiten Drittel ſtellten ſich dann in ſchneller Folge die Tore ein. Lang(), Schenk, Or⸗ banowſki und noch einmal Lang waren die Torſchützen. Im Schlußdrittel verteidigten die Holländer mit viel Hingabe und verhinderten weitere deutſche Erfolge. In einem zweiten Spiel der Troſtrunde ſiegte Polen mit 12:2(511, :1,:0) gegen Belgien. Vier Zwiſchenrundenſpiele beanſpruchten das Hauptintereſſe am Dienstag. Noch am Montag abend hatte die Eishockey⸗Liga die acht Mannſchaf⸗ ten in zwei Gruppen wie folgt eingeteilt: Gruppe 4: Kanada, Schweden, Italien und Tſchecho⸗ ſlowakei. Gruppe B: Schweiz, England, Frankreich und Oeſter⸗ reich. 90 Läufer beim Schi⸗Marathon Der Dienstag war in Garmiſch⸗Partenkirchen eigentlich ein Ruhetag, aber er wurde mit einer Reihe organiſatori⸗ ſcher Arbeiten doch recht gut ausgefüllt. U. a. gab es einen netten Ausflug auf die Zugſpitze, während im Eisſtadion ſelbſt die Nachwuchs⸗Kunſtläufer um ihre Meiſterſchaften kämpften. Dabei wurden wie ſchon bei den Pflicht⸗ übungen— auch diesmal wieder anſprechende Leiſtungen gezeigt. Bei den Herren ſiegte Karl Krauſe⸗ Berlin, bei den Damen Idlinde Weiſe⸗ Berlin, während ſich im Paarlaufen Lina Weixel/ Benno Weich⸗ Altona er⸗ folgreich durchſetzten. Inzwiſchen hatte die Rennleitung der Schi⸗Meiſterſchaf⸗ ten alle Hände voll zu tun, um die Meldungen für die ver⸗ ſchiedenen Schi⸗Meiſterſchaften zu ſichten und zu ordnen. Am ſpäten Nachmittag ſchritt man dann zur Aus loſung für den 50⸗Km.⸗ Dauerlauf, der diesmal auf Wunſch des Reichsſportführers die große Schi⸗Woche er⸗ öffnet, um den Wert, den man in Deutſchland dem Schi⸗ Marathon beimißt, auch rein äußerlich zu unterſtreichen. Für die 50 Km., die am Sonntag, 27. Januar, um 8 Uhr morgens beginnen— die Läufer ſtarten mit 2⸗Minuten⸗ Abſtand—, wurde die Rieſenzahl von 90 Mann Darunter befinden ſich neben den Deutſchen fünf einige Italiener, Polen, Fran⸗ zoſen u. a.., ein Feld, wie es in Deutſchland noch nie am Start war. Die Deutſchen haben bei der Start⸗Ver⸗ loſung verhältnismäßig gut abgeſchnitten. Unſere Fa⸗ voriten liegen alle gut im Mittelfeld, ſind alſo nicht von vornherein benachteiligt, wie beiſpielsweiſe unſer finniſcher Langlauf⸗Lehrer Beli Sgarinen, der mit genanut. Finnen, drei Norweger, Nr. 6 das Pech hat, ſchon bald nach dem Start wohl die ganze Strecke ſpuren zu„dürfen“. Damit werden wohl 14. Sternfahrt nach Monte Carlo Die Teilnehmer in Deutſchland Im Verlauf der erſten Morgenſtunden des Montag traf die Mehrzahl e der zur Teilnahme an der 14. Monte Carlo⸗ Sternfahrt geſtarteten Automobiliſten in den deutſchen Hontrollſtellen ein. Die Teilnehmer haben diesmal mit beſonders großen Schwierigkeiten zu kämpfen; vereiſte Straßen verurſachten Unfälle und beſonders in Südoſt⸗ und Oſteuropa waren die Wege z. T. derart ſchneeverſtopft, daß die Wagen einfach in der vorgeſchriebenen Zeit nicht weiterkamen. So ſind beiſpielsweiſe alle vier in Athen ge⸗ ſtarteten Teilnehmer liegengeblieben und auch die in Bu⸗ kareſt abgegangenen ſechs Wagen kamen in den Karpathen⸗ Päſſen nicht weiter und ſchieden aus. a Beſſer waren die Fahrer daran, die ſich Spanien— Gibraltar, Valencia und Palermo— als Startort ge⸗ wählt hatten. Wenigſtens lagen bis zum Montag aus die⸗ ſer Richtung noch keine Fehlmeldungen vor. Als erſte deutſche Großkontrolle wurde Berlin von den in Oſt⸗ europa auf die Reife gegangenen Wagen paſſiert. Um.30 Uhr am Montag erreichten die Holländer Balker⸗Schutmut⸗ ſaers auf Ford die Oſtſchleiſe der Awpus, wenig ſpäter ge⸗ folgt von Frhr. v. Richthofen(BMW), Lubinſki⸗Polen auf Packard und Acoarie⸗Frankreich auf Renault. 14 Bewerber wurden bis Montagmittag in Berlin kontrolliert, unter ihnen auch der kleinſte teilnehmende Wagen, der DRW⸗ Frontantrieb von K. Soergel, der bis zur Reichshauptſtadt 70 Stökm. Reiſegeſchwindigkeit ſich ausgezeichnet gehalten hatte. Nach kurzem Schlaf— faſt alle in Berlin durch⸗ gekommenen Wagen hatten Zeit autgemacht— gingen die Deilnehmer dieſer Gruppe über Hannover— Brüſſel wie⸗ der auf die Strecke. Hamburg wurde von rund 50 in Umea(Schweden) und Stavanger(Norwegen) geſtarteten Wagen paſſiert. Bis zum Montagabend hatten die Stern⸗ fahrer, unter ihnen auch der Auſtralienflieger Jones mit ſeiner Gatlin, die Hanſeſtadt wieder verlaſſen. Die Aus⸗ fälle auf dieſem Teil der Zufahrt waren verhältnismäßig geringfügig; die Straßen im Norden Europas überraſchend gut fahrbar. Auch die in Palermo in Süditalien geſtarteten Teil⸗ nehmer, die über Rom— Laibach— Wien— München— Avignon bem Ziel zuſtreben, hatten auf dem erſten und mittleren Teil ihrer Reiſeſtrecke mit größten Schwierig⸗ keiben zu kämpfen. Schon in Italien gab es verſchnette und vereiſte Straßen, unnd die Nachtſaahrt von Wien nach München war ſo ſchwierig, daß die Kontrolle München nur mit z. T. ſtundenlangen Verſpätungen erreicht werden konnte. Von 27 in Palermo Geſtarteten hatten Montag⸗ wacht 18 Wien wieder zur Weiterfahrt verlaſſen. Erſt um .19 Uhr am Dienstagmorgen traf der erſte Wagen, der Ford der Holländer Kpt. Palis⸗Homberg, in München ein. Sontag⸗Bußareſt auf Ford, de Clerey⸗Belgien auf Graham, Stenfeldt⸗Hanſen⸗Krpenhhagen auf Ford, van Beeck⸗Cal⸗ koen⸗Holland auf Ford folgten als Nächſte. Bis gegen 8 Uhr hatten weitere ſieben Wagen die bayeriſche Hauptſtadt erreicht, darunter die beiden Franzöſinnen Mme. Marino⸗ witſch⸗Mlle. Lamberfack auf Ford. Nach nur kurzer Raſt traten alle dieſe Teilnehmer ungeſäumt über Stuttgart— Pforzhheinn— Straßburg die Weiterfahrt an. Eishockey in Davos Deutſchland ſiegt gegen Holland mit:0 Auch in der Troſtrunde wird in zwei Gruppen geſpielt, und zwar ſind in der einen Deutſchland, Holland, Rumänien und Lettland und in der anderen Polen, Belgien und Un⸗ garn vereint. In der Gruppe A verlief vor allem die Begegnung zwi⸗ ſchen Canada und Schweden:2(:0, 221,:1) recht abwechflungsreich. Die Kanadier ſicherten ſich gleich im erſten Abſchnitt einen entſcheidenden Vorſprung. Die Schweden wehrten ſich tapfer und zeigten ein ganz famoſes Spiel.— Das Treffen zwiſchen Tſchechei und Ita⸗ lien:1(:0,:0,:1,:0) wurde erſt in verlängerter Spielzeit entſchieden. Den Führungstreffer Kuceras(T) glich Dioniſi(J) kurz vor Schluß aus, aber in der Ver⸗ längerung hatte Italien nichts mehr zu beſtellen. Malecek und Tociko ſchoſſen noch vier Treffer für die Tſchechei.— Gruppe A: Spiele Punkte 1. Tſchechei 1:0 2. Kanada 1:0 3. Schweden 1 0·˙2 4. Italien 02 1 In der Gruppe B trennten ſich Oeſterreich und die Schweiz trotz verlängerter Spielzeit unentſchieden, 111 (:0,:0,:). Die Wiener verteidigten ihren Vorſprung bis zwei Minuten vor Schluß, do gelang Torxiani noch der Ausgleich.— Englamd ſchlug Frankreich mit :0(:0,:0,:).— Die Tabelle: Gruppe B: Spiele Tore Punkte 1. England 1:0:0 2. Oeſterreich 1 421 11 2. Schweiz 1 11 1 71 4. Frankreich 1 071 022 Deutſche Winterſport-Meiſterſchaften ſeine ſonſt guten Ausſichten ziemlich gleich Null ſein. Start und Ziel iſt das Schiſtadion am Gudi⸗ Die Placierung der Ausſichtsreichſten Beſſer als Saarinen iſt do ſchon der Norweger Trygve Brodahl daran, der aber mit Startnummer 23 auch nicht gerade übermäßig vom Glück begünſtigt iſt. Der Aſchberger W. Karg iſt mit Nr. 32 im Schlepptau des vor ihm abgehen⸗ den Finnen Liikkanen und vor den beiden Italienern Scilligo und Scabet. Joſef Ponn(Berchtesgaden) geht an 36. Stelle auf die lange Reiſe. Zwiſchen Nr. 45 und Nr. 65 dürften dann die beſten Läufer des Feldes zu ſuchen ſein. Man findet dort Nurmela⸗Finnland(45), der allerdings erkrankt iſt und deſſen Start noch nicht ganz feſtſteht, S. Veſtad⸗Norwegen(47), Kalle Heikkinen⸗Finnland(49), Niko Huſu⸗Finnland(54), den deutſchen Meiſter 1934 Helmuth Söhmiſch⸗Breslau(56), Stanislaus Skupien⸗Polen(59), Karppinen⸗Finnland(61), Herbert Leupold⸗Hirſchberg(62). Es folgen weiter St. Karpiel⸗Polen(65), der Italiener Stefanon(69), der Norweger Kaare Hatten(72), der Ita⸗ liener Demetz(77) und ſein Landsmann de Zulien(78). Mit Nr. 82 geht der Schleſier Steinbrich ab, der vorjährige 15 Lenze(Oberkochen), mit Nr. 89. erg. Auch für den Abfahrtslauf der Damen er⸗ folgte die Ausloſung. 50 Teilnehmerinnen ergeben ein ſtarkes Feld, in dem ſich neben den beſten Deulſchen wie Jilſa Adolph⸗Schreiberhau), Lotte Baader und Chriſtel Cranz⸗ Freiburg, Käte Graſegger und Hadi Pfeiſfer⸗ Dantſchner(Bayern), einige Engländerinnen, Ita⸗ Henerinnen und Holländerinnen befinden. Sowohl für den Damen⸗Abfahrtsbauf als 0 für den 50⸗Km.⸗Dauerlauf ſind. vorſorglicherweiſe noch einige Plätze für Nachmeldende offen gebaſſen. Die Junioren⸗Kunſtlauf⸗Meiſterſchaften Herren: 1. Harl Kraufe⸗Berliner EW Pl.⸗Z. 6 117,8 Punfte; 2. J. Dürſchl⸗München 9/412,3; 3. Dr. M. Fromm⸗ Leipzig 19/112,7; 4. H. Schmidt⸗ Altona 19/103,7; 5. Wenzel Jäger⸗München 25/96,6. Damen: 1. Idlinde Weiſe⸗ Berliner Sg 7/0,0; 2. Charl. Bluhm⸗ BSc Wau ie urg M. Hertling⸗ Hamburg 13/1,8; 4. F. Höppel⸗Augsb 21/103,9; 5. H. Klink⸗Inſterburg 29/106,7. Paarlaufen: 1. Weixel⸗Weich⸗Altona 6/507; 2. E. und J. Roſe (Hamburg) 13/443 9. Anme Seitz⸗W. Pfiſter(Nünberg) 16/441; 4. G. Krizek⸗J. D. Katz(Berlin) 19/8, P. Die Deutſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften in Bremen wurden am zweiten Tag gut gefördert. Alle Spieler und Spielerinnen ſind jetzt in Bremen, doch ſetzt v. Cramm we⸗ gen einer Erkältung noch bis Mittwoch aus. Die Ueber⸗ raſchung des Dienstags war die Niederlage des Berliners W. Menzel durch den Dänen Sven Sperling, der nach Kampf:2,:6,:9 ſiegte. Der junge Tſcheche Cas ka be⸗ ſiegte Dr. Kleinſchroth glatt:2,:0; Dr. Deſſart hatte bei:3,:9,:2 gegen den Dänen Gleerup ſchwer zu kämp⸗ fen. Sonſt gab es ausnahmslos Favoritenſiege; auch bei den Damen, die jetzt ebenſo wie die Herren die erſte Runde nahezu erledigt haben.(Bericht folgt.) Der Europa⸗Pokal⸗Wettbewerb der Boxer wird wohl künftig ohne die Tſchechoſlowakei durchgeführt werden müſ⸗ ſen. Der Tſchechiſche Amateurboxverband faßte nämlich in Prag den Beſchluß, ſich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen, da die finanzielle Belaſtung nicht zu tragen ſei. Der Boxländerkampf Ungarn— Deuntſchland, der als Rückkampf zum Mitropa⸗Cup⸗Wetthewerb zählt, ſoll am 14. April in Budapeſt durchgeführt werden. Den Vorkampf verloren die Ungarn in Nürnberg glatt mit:13 Punkten. Das Olympia⸗Boxturnier wird 1936 vom 10. bis 15. Auguſt abgewickelt werden, wobei der 10. Auguſt dem Wie⸗ gen und Ausloſen der Teilnehmer vorbehalten bleibt. Am gleichen Tag nachmittags 3 Uhr beginnen dann die Kämpfe, die wie an den reſtlichen Tagen mit kurzen Pauſen bis 12 Uhr nachts andauern. Bisher haben 88 Nationen ihre Teilnahme zugeſichert, 15 Länder wollen komplette Achter⸗ Staffeln ſchicken. NSDAP-Miffeilungen Aus partetemmtlichen Sekauntmachungen aamemmen Anordnungen der Kreisleitung Der Pg. Wilhelm Rehm, Mannheim, O0 7, 28, hat ſeine Mitgliedskarte Nr. 2 136 480 ſowie die Quittungskarte der Hilfskaſſe München und die NS⸗Hago⸗Karte verloren. Vor Mißbrauch wird gewarnt. Die Kreiskaſſen verwaltung, Karteiabteilung. PO Lindenhof. Mittwoch, 28. Januar, 20.30 Uhr, Zellen⸗ lelterſitzung im Heim, Eichelsheimerſtr. 5158. Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 23. Januar, 20 Uhr, Appell ſämtlicher polit. Leiter, auch der uniformierten Walter der Gliederungen, in der Renſchgarage, Lange Rötterſtr. 58. Seckenheim Mittwoch, 28. Januar, 20.90 Uhr, fin⸗ det im Lokal„Deutſcher Hof“ eine Beſprechung ſämtlicher polit. Leiter ſtatt. Pünktliches und reſtloſes Erſcheinen Pflicht. Wallſtabt⸗Straßenheim. Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, in der Geſchäftsſtelle Sitzung aller politiſchen Lei⸗ ter. Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Abt. 10„Volks⸗ und Hauswirtſchaft“ am Donnerstag, 24. Januar, 20.15 Uhr, Mitgliederver⸗ ſammlung im„Wartburg⸗Hoſpiz“. Sämtliche Frauen der Ne⸗Fvauenſchaft nehmen daran teil. Rednerin: Frau Lehlbach. Thema: Volks⸗ und Hauswirtſchaft. Strohmarkt. Donnerstag, 24. Januar, 20.15 Uhr, Zellewabend der po im„Frankeneck“, M 2, 12. Es iſt Pflicht aller Frauen der Zelle 1(L 140) zu erſcheinen. Jungbuſch. Mittwoch, 23. Januar, 20.30 Uhr, Heim⸗ abemd bei Folz, Holzſtraße. DN 5 Baun 171. Abt. E(Ertüchtigung). Alle Schwümmer, die ſich zur Teilnahme an dem Debensrettungskurſus gemeldet Babem ddder noch teilnehmen wollen, finden ſich am Sonn⸗ tag, N. Jauuar,.80 Uhr, im Herſchelbad ein. Jede Stacdt⸗Gefolgſchaft hat mindeſtens 15 Teilnehmer zu ſtellen. (Eintritt 30 Pfg.) Deutſches Jungvolk a Fähnlein 4/VII/I/171. Beſucht alle den Elternabend des Fähnleins„Giſelher“ om Samstag, 26. Jamuar, 20 Uhr, im„Kolpinghaus“, U 1. Bd M Untergau 171, Sozialreferat. Mittwoch, 23. Jauuar, im Alten Rathaus, großer Saal, Bannſchullung. Die Sach⸗ beaubeiterinnen treffen ſich 17.45 Uhr vor dem Rabhaus. Neckarſtadt⸗Oſt. Einteilung der Heimabende: Montag: Turnen; Mittwoch: Schaft 6, Fröhlich⸗ ſtvaße; Donnerstag: Schaft 1, Kronpringzenſtraße; Freitag,: Schaft 2, 4 und 5 Fröhlichſtr., Schaft 3 Kron⸗ prinzenſtraße.. GA⸗Referat. Alle GA⸗Referentinnen Freitag. 25. Jaunar, 20 Uhr, nach E 5, 16. Deutſches Eck und Strohmarkt. Mittwoch, den 29. Januar, 19.90 Uhr, Turnen in der Luiſenſchule. BdM Untergau. Donnerstag, 23. Januar, 19.45 Uhr, wichtige Beſprechung für alle Gruppenführerinnen in N 3, 4. Beſprechung am Freitag fällt aus. Jungmädelgruppe Schwetzingerſtadt. Donnerstag, 24. Januar, 20 luhr, Besprechung für ſämtliche Führerinnen im Heim. 5 DA Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß, Fach⸗ gruppe Brauer und Mälzer. Donnerstag, 24. Jan., 16 Uhr, findet im Stammhaus Eichbaum, P 5, der erſte Schulungsvortrag dieſes Jahres ſtatt. Thema:„Das Brauerhandwerk und die Bierherſtellung(Allgemeines und Einführendes!“. Referent: Brauführer Gutjahr. Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der Deutſchen Arbeitsfront Berufsgruppe der Kaufmaunsgehilfen, Fachgruppe Bau⸗ gewerbe. Donnerstag, 24. Januar, 20.15 Uhr,„Deut⸗ ſches Haus“, G 1, 1041, Vortrag:„Der Autoſtraßenbau“. kemmen am Referent: Reichsbahnrat Bertram von der Reichsauto⸗ bahn.„ Berufsgruppe der Ingenieure, Chemiker und Werkmei⸗ ſter, Fachgruppe Baugewerbe. Donnerstag, 24. Jan., 20.15 Uhr,„Deutſches Haus“, G 1, Vortrag:„Der Auto⸗ ſtraßenbau“. Referent: Reichsbahnrat Bertram von der Reichs autobahn. Berufsgruppe der Behördenangeſtellten, Fachgruppe Ver⸗ kehrsangeſtellte. Donnerstag, 24. Jan., um 20.30 Uhr, in der Straßenbahnkantine, Colliniſtraße, Vortragsabend: „Das Land⸗ und Waſſerverkehrsweſen“. Referent: Straßen⸗ bahndirektor Kipnaſe, Mannheim.— Donnerstag, 24. Jan., 20 Uhr, Ortsgruppenheim, I. 3, 3, Arbeitsgemein⸗ ſchaft„Steuergeſetzreform“. Berufsgruppen der Kaufmannsgehilfen, Büro⸗ und Be⸗ hördenangeſtellten, weibl. Augeſtellten, Ingenieure, Chemi⸗ ker und Werkmeiſter, Fachgruppen Induſtrie, Handel und Verkehr. Die Mitglieder beteiligen ſich Freitag, 25. Jan., 20.15 Uhr,„Deutſches Haus“, C 1, 10—11, an dem Vortrag von Privat⸗Dogent Dr. Wendt, Heidelberg, über:„Die Handelsvertragspolitik des neuen Deutſch⸗ land“. Frauenamt, Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Am Don⸗ nerstag, 24. Jan., 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Unſere Sprechſtunden finden jetzt in P 4, 4, Zimmer 40, wie ſolgt ſtatt: Dienstag von 16 bis 18 Uhr Fachbetatung: Mittwochs von 16 bis 17 Uhr Berufsberotung: Donnerstags von 15.90 bis 18 Uhr all⸗ gemeine Sprechſtunde; Freitags von 13.30 bis 18 Uhr all⸗ gemeine Sprechſtunde. Die Kreisgruppenwalterin. N SBD Donnerstag, 24. Jan., 19 Uhr, im Parkhotel Fach⸗ ſchaftsleiterſitzung. Fachſchaft Maſchinenbau. Uhr, Fachgruppenſitzung. Amt für Volkswohlfahrt Mittwoch, 23. Jan., Ausgabe von friſchem Fiſchfilet in allen Stadtortsgruppen an Gruppen A0. Amt für Beamte Mittwoch, 28. Jan., 20.80 Univerſität Heidelberg, der zur Zeit in der Aula, A 4, 1, über„Einführung in die Grundzüge des deutſchen Privat⸗ rechts“ lieſt, den infolge der Saarabſtimmung am 14. Ja⸗ nuar ausgefallenen Vortrag Mittwoch, 23. Januar, 20.15 Uhr, nachholen, Etwa noch beabſichtigte Neu anmel⸗ dungen, auch für die für Februar und März 1935 feſt⸗ geſetzten Vortragsabende, in welchen über nattonalſoziali⸗ ſtiſche Betriebswirtſchaft, nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik, nationalſozialiſtiſche Außenhandelspolitik und das neue Steuerrecht geleſen wird, ſind ſofort vorzunehmen. „Kraft durch Freude“ Ortsgruppe Deutſches Eck! Achtung! Betriebswarte und Betriebszellen⸗Obleute! Die Pro⸗ gramme zum Bunten Abend am 26. Januar 1985 find bis ſpäteſtens am Donnerstag, den 24. Januar, in der Sprechſtunde(P 4,—5, Zimmer 38) abzurechnen. Dieſer Termin iſt unter allen Umſtänden einzuhalten. Eine Rücknahme der Programme nach Beginn der Ver⸗ anſtaltung iſt ausgeſchloſſen. 5 Der Ortswart: F. Papſch. An ſämtliche Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft 17, Handel, und 18, Handwerk. Ich mache zur unbedingten Pflicht, daß alle Mitglieder der DA(Deutſchen Arbeitsfront) in Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaft 17, Handel, und 18, Handwerk, das von allen Ortsgruppen der NS⸗Hago erhältliche Schild: „Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront Betriebsgemeinſchaft 17 u. 18, Handel u. Handwerk Kreis Mannheim“ an der Außenſeite des Ladens(Feuſter, Türen uſw.) gut ſichtbar angebracht wepden muß. 5 Durch ſpätere Kontrolle werde ich feſtſtellen laſſen, wer dieſer Anordnung nicht Folge geletſtet hat, und behalte mir weitere Maßnahmen gegen dieſe Mitglieder vor. Bei der Verwaltungsakabemie Baden, Zweiganſtalt Mannheim, wird Privatdozent Pg. Dr. Siebert von der NS⸗Hago⸗Kreisamtsleitung. 5 Stark. Nummer 37 Aus Baden Der Aufſchwung des Reiſeverkehrs in Baden * Karlsruhe, 23. Jan. Auf Grund der in den ba⸗ diſchen Großſtädten verabfolgten Fahrkarten im Jahr 1934 kann gefolgert werden, daß der Reiſeverkehr in dieſem Jahr im Bereich des badiſchen Reichsbahn⸗ netzes einen erheblichen Aufſchwung genommen hat. Auch die Zahl der Sonderzüge, der Züge„Kraft durch Freude“, ſowohl hinſichtlich ihres Ausgangs⸗ punktes von badiſchen Stationen als auch ihrer Durchfahrt ourch Baden, hat eine beträchtliche Stei⸗ gerung erfahren. So berührten beiſpielsweiſe allein über 400 Sonderzüge den Reichsbahndirektionsbezirk Karlsruhe während der Oſter⸗, Pfingſt⸗ und an⸗ hebenden Sommerurlaubszeit. Die Erſchwerung der Reiſen nach dem Ausland durch die Deviſenbeſchränkungen kam dem inner⸗ badiſchen Reichsbahnverkehr zuſtatten, indem der Reiſeverkehr nach dem Schwarzwald weſentlich grö⸗ ßere Ausmaße angenommen hatte als in früheren Jahren. Die ſtarke Beſetzung der Schiſonderzüge in jüng⸗ ſter Zeit beweiſen den erhofften guten Erfolg dieſer neuen Einrichtung, die ſich auch künftig vollauf be⸗ währen dürfte. Ebenfalls günſtig wirkte ſich die Ver⸗ ausgabung von Fahrkarten unmittelbar nach den Winterſportendplätzen im Schwarzwald aus, mit denen zunächſt die Reichsbahn und im Anſchluß dar⸗ an die Kraftpoſt zur Höhenauffahrt benutzt werden können. Befreiung fgarländiſcher Stuoierender von der Immatrikulationsgebühr * Karlsruhe, 23. Jau. Der badiſche Unter⸗ richtsminiſter Dr. Wacker hat au die Rektoren der Landeshochſchulen folgenden Erlaß gerichtet: Durch Preſſenachrichten iſt bereits bekannt gewor⸗ den, daß die Univerſität Heidelberg mit meiner Zu⸗ ſtimmung zwanzig bedürftigen Saarländern die Möglichkeit freien Studiums künftighin gewähren wird und darüber hinaus die Arbeit derer ſicherſtel⸗ len wird, die an der Hochſchule deutſcher Forſchung und deutſcher Erziehung dienen wollen. Die badiſchen Grenzlandhochſchulen in ihrer Ge⸗ ſamtheit werden darüber hinaus ihr ernſtes Bemü⸗ hen, deutſcher Forſchung, deutſcher Wiſſenſchaft und deutſcher Kultur im Weſten und Südweſten des Rei⸗ ches zu dienen, erneut dadurch offenbaren, daß ſie die Förderung des Studiums der deutſchen Studie⸗ renden aus dem Saargebiet nicht nur oͤurch wirt⸗ ſchaftliche Vergünſtigungen und Unterſtützungen, ſondern auch durch eine enge geiſtige Betreuung im Benehmen mit der Studentenſchaft als ihre beſon⸗ dere Pflicht anſehen. Außerdem wird beſtimmt, daß mit ſofortiger Wir⸗ kung für deutſche Studierende aus dem Saargebiet die Immatrikulationsgebühr bei Neuimmatrikula⸗ tion an den badiſchen Landeshochſchulen den Uni⸗ verſtitäten Heidelberg und Freiburg und der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe erlaſſen wird. Brief aus Bruchſal k. Bruchſal, 22. Jan. Wenn in der füngſten Zeit ſo erfreulich von den Erdölbohrungen öſtlich und ſüdlich der Stadt berichtet werden konnte, ſo ſei geſchichtsmäßig auch feſtgeſtellt, daß nicht die Boh⸗ rungen von Dr. Raky vor 13 Jahren bei Übſtadt die erſten Verſuche waren, ſondern ſchon vor über 50 Jahren ſind innerhalb des Stadtgebie⸗ tes von Bruchſal Handbohrungen nach Erdöl vorgenommen worden. Ein Fabrikant Bergmüller kam auf den vielleicht ausſichts reichen Gedanken, im Gelände der heutigen Rheinſtraße inks zwiſchen Talſtraße und Giesgraben) Bohrun⸗ gen zu unternehmen und fand verſchiedene Mitbür⸗ ger, die hierzu Kapital zur Verfügung ſtellten, das aber leider durch Erfolgloſtgkeit infolge zu gerin⸗ ger Tiefbohrungen völlig verlor en ging.— Die Kommanditgeſellſchaft Albert Ober⸗ moſer, Fabrik für Spezialmotoren, bleibt mit ihren 100 Arbeitern nun doch der Stadt erhalten. Die Firma verlegt ihren Betrieb nicht nach Grötzingen, ſondern errichtet an der Büchenauer Straße einen eigenen Neubau.— Draußen in der prächtig gelege⸗ nen Bergſtraße beim Kinder⸗Sonnenbad erſtellt die Angeſtelltenverſicherung eine Siedlung für An⸗ geſtellte. Die Stadtverwaltung hat ein Gelände für vorerſt 10 Häuſer überlaſſen, die nunmehr in Angriff genommen werden. * Ziegelhauſen, 23. Jan. Dem 12jährigen Jung⸗ volkpimpf Hugo Alt von hier, der im Juli v. J. den 7jährigen Horſt Ziegler aus den Fluten des Neckars vor dem Tode des Ertrinkens gerettet hat, wurde dieſer Tage durch den Landeskommiſſar in Mannheim eine öffentliche Belobung aus⸗ gehändigt. L. Wiesloch, 22. Jan. Die Eheleute Joh. Kai⸗ ſerx konnten im Kreiſe ihrer Kinder am Sonntag das Feſt der goldenen Hochzeit feiern.— Die. Ehe⸗ leute Joh. Krotz feierten am gleichen Tage das 285 jährige Ehejubiläum. — Rauental b. Raſtatt, 23. Jan. Miniſterpräſident Hermann Göring übernahm die Patenſchaft für das 15. lebende Kind des hieſtigen Einwohners Emil Föry. Der Taufpate ließ dem kleinen„Hermann“ die beſten Wünſche für ſein ferneres Leben und ein Patengeſchenk von 100 Mark zugehen. — Freiburg i. Br., 23. Jan. Der Schwarz ⸗ waldvervein, der ſich jetzt aus nahezu 160 badiſchen und württembergiſchen Ortsgruppen zuſammenſetzt, hält ſeine 71. Hauptverſammlung am 19. Mai 1995 in Freu denſtadt ab. Die Vöhämmer ſind da! Die hiſtoriſchen Vergfinkenjagden in der Südpfalz IW. Bergzabern, 22. Januar. In den letzten Tagen wurden in der Umgebung von Bergzabern vereinzelt Böhämmer geſichtet. Aus dem Wasgau wird berichtet, daß dort größere Scharen Böhämmer beobachtet wurden. Es handelt ſich hier um den Bergfink, einen Vogel in der Größe eines Goldammers. Die Be⸗ zeichnung„Böhämmer“ kommt vermutlich von „Buchammer“. Es iſt ein ziemlich hübſcher, ſchön ge⸗ färbter Vogel mit wachsgelbem Schnabel. Er niſtet im höchſten Norden Europas in Skandinavien und in den Wäldern von Lappland und kommt in harten Wintern zu uns in die Buchen⸗ und Tannenwälder der Vogeſen. In früherer Zeit waren die Jagden auf dieſe Vögel in Bergzabern und Umgebung eine Art Volksfeſt. Auguſt Becker ſchildert in ſeinem klaſ⸗ ſiſchen Buch„Pfalz und Pfälzer“ dieſe Jagden, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ſehr anſchaulich: „Die langen, hölzernen Blasröhren, die oft mit Maulwurfpelz auswattiert werden, damit die Kugel ja luftdicht liege, werden jetzt hervorgeholt, tauſende Kugeln aus Lehm angefertigt, die Glutpfannen aus⸗ gebeſſert und die wärmſten Winterkleider angezogen. Dann zieht man mit Anbruch der Nacht gruppen⸗ weiſe hinaus in die Wildnis des Gebirges bei ſtreng⸗ ſter Kälte, luſtig und fröhlich, voll freudiger Erwar⸗ tung. Die Berg⸗ und Waldklüfte überdeckt die düſterſte Nacht, aber in ihren Gründen leuchten wandelnde Feuer. Das ſind die Kienſpanflammen in den Glutpfannen, während andere mit Rückkörben und die Schützen ſelbſt mit den Blasröhren folgen. Endlich hat man den Schlummerplatz der Vögel entdeckt, alle Aeſte der Bäume biegen ſich von den dicht nebeneinander ſitzenden Böhämmern. Die Kienſpanflammen beleuchten weithin im Wald eine reiche Ernte. Der Schütze ſchleicht ſich unter die Bäume und richtet das Blasrohr nach dem nächſten Vogel— puſtet hinein und lautlos ſinkt der Vogel tot zu Boden. Fühlen die Vögel im Schlaf eine Lücke, ſo rücken ſie dumpf und leiſe zwitſchernd wie im Traume zuſammen und wieder ſtürzt einer und wieder rücken ſie zuſammen. Man ſagt, der Fackel⸗ ſchein im Walde blende ſie. So ſchießen die Blasrohr⸗ ſchützen mit den irdenen Kugeln in einer Nacht oft ſechzig bis hundert Dutzend Böhämmer. Die Vögel ſind ſo fett, daß, wenn man ſie rupfen will, man oft die Haut mitreißt, und daß die irdenen Kugeln gewöhnlich in ihrem Fleiſch ſteckenbleiben. Es gehört ein ſicherer Blick und eine kräftige Lunge dazu, denn ein einziger Fehlſchuß kann die ganze Jagd verderben. Iſt nämlich ein Vogel nicht ſo ge⸗ troffen, aß er gleich tot niederſinkt, ſo ſchreit er auf in durchdringender Weiſe, und dieſer Alarmruf iſt 895 15 Zeichen zum Erwachen und Aufbruch für die gel. Früher hatte dieſe Jagd im Bergzaberner Gebiet viele Liebhaber, man ſprach von einer wahren„Bö⸗ hämmermanie“ in der Stadt und Umgegend. Das Fleiſch des Böhämmers iſt bitter, aber zart und gilt als Leckerbiſſen. Sie haben den Bergzaberner in der Pfalz den Spitznamen„Böhämmer“ verſchafft, wahr⸗ ſcheinlich, weil man die Erzählungen von den Bö⸗ hämmern anfangs für ein Märchen hielt. Heute ſtehen die Böhämmer unter Vogelſchutz, die Böhämmerjagden, denen die ganz eifrigen Schützen früher wochenlang oblagen, indem ſie bei Tag ſchlie⸗ fen und bei Nacht jagten, gehören der Vergangenheit an. Nur wenn wieder Böhämmer geſichtet werden, erinnern ſich die älteren Bewohner an die Böhäm⸗ merzeit. Die Regelung der Neuanlagen von Weinbergen Die Ausführungsbeſtimmungen Im Verfolg der Anordnung über die Regelung der Neuanlagen vom Weinbergen vom 22. 12. 1934 (Deutſcher Reichsanzeiger vom 22. 12. 1934) hat der Reichs beauftragte für die Regelung des Abſatzes von Weinbauerzeugniſſen nachſtehende Ausführungsbe⸗ ſtimmungen erlaſſen: Artikel 1(zu 8). Als weinbergsmäßige Neu⸗ pflanzung iſt eine ſolche anzuſehen, die zuſammenhän⸗ gend mehr als 50 Rebſtöcke umfaßt oder mehr als 50 Quadratmeter groß iſt. Artikel 2(zu§). Die Erteilung der Genehmi⸗ gung durch den Kreisbauernführer bedarf bis auf weiteres der vorherigen Zuſtimmung des Landes⸗ bauernführers oder der von ihm beſtimmten Stelle. Artikel 3(zu 8). Zur Gewinnung von Wein dürfen im deutſchen Reichsgebiet nur die in Abſatz 2 aufgeführten Rebſorten(Reichs rebſorten verzeichnis) angepflanzt werden. Geſtattet ſind: Riesling, Sylvaner, Müller⸗Thur⸗ gau, Traminer, Veltliner, Ruländer, Muskateller, Gutedel, Malvaſier, Räuſchling, Elbling, Burgunder, Affentaler, Trollinger, Urban, Portugieſer, St. Lo⸗ renz, Limberger, Süßrot. Die Landesbauernführer beſtimmen, welche der in Abſatz 2 genannten Rebſorten im Gebiet der Landes⸗ bauernſchaft oder in beſtimmten Gebieten oder in be⸗ ſtimmten Lagen der Landesbauernſchaft angepflanzt werden dürfen. Artikel 4(zu 8). Für die Abgrenzung der für den Anbau von Reben zum Zwecke der Gewinnung von Wein zugelaſſenen Flächen ſind im Falle des 8 8 Abſatz 2 innerhalb der Kreisbauernſchaften Ausſchüſſe zu bilden, die unter Beachtung der Vorſchriften des 8 4 der Anordnung die erforderlichen Feſtſtellungen treffen. Der Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus dem Lan⸗ desbauernführer und einem Kreisbauernführer bzw. deren Beauftragten als ſtändige Mitglieder ſowie dem jeweils zuſtändigen Ortsbauernführer. Der Kreisbauernführer bzw. deſſen Beauftragter ſoll tun⸗ lichſt nicht der Kreisbauernführer ſein, in deſſen Be⸗ zirk die Abgrenzung erfolgt. Das Ergebnis der Feſtſtellungen des Ausſchuſſes iſt in Karten einzu⸗ tragen, und in geeigneter Weiſe der örtlichen Wein⸗ bauernſchaft bekanntzugeben. Beanſtandungen gegen die in Ausſicht genommene Abgrenzung können inner⸗ halb zwei Wochen nach Bekanntgabe der Feſtſtellun⸗ gen des Ausſchuſſes beim Ortsbauernführer erhoben werden. Die endgültige Entſcheidung über die Ab⸗ grenzung trifft der Landesbauernführer. Artikel 5. Dieſe Beſtimmungen treten mit dem 21. Hartung(Januar) 1935 in Kraft. Aus der Pfalz 50 v. H. der Bezirksſtraßen werden verreichlicht nd. Ludwigshafen, 23. Jan. Im Zuſammenhange mit der völligen Neuordnung des deutſchen Straßen⸗ verkehrsweſens tritt, wie früher bereits ſchon kurz mitgeteilt, auch im Straßenweſen des Be⸗ sir ks Ludwigshafen alsbald eine beſondere Veränderung ein. Wie verlautet, ſollen vom Bezirk Ludwigshafen etwa 50 v. H. der Bezirke ſtraßen zur künftigen Betreuung auf das Reich übergeleitet werden. Die Ueberleitung dieſer Bezirksſtraßen ſoll ſich bereits bis zum April dieſes Jahres vollzogen haben. Es wird ſonach der Straßenbauetat des Bezirks eine fühlbare Entlaſtung erfahren. Dabei verdient aber auch anerkennen werter Weiſe hervorgehoben zu werden, daß gerade der Bezirk Ludwigshafen in bezug auf den Ausbau des ganzen Bezirksſtraßen⸗Netzes außerordentlich Vorbildliches geleiſtet hat. Während der letzten Jahre wurden ganz enorme Summen aufgewendet, um das Bezirks ſtraßennetz in einen ſehr dauerhaften verkehrswürdigen Zuſtand zu verſetzen. Die Bezirks⸗ ſtraßen ſind inzwiſchen faſt reſtlos ausgebaut worden. Die vom Verkehr am ſtärkſten beanſpruchten Land⸗ ſtraßen des Bezirks werden aber auch durch entſpre⸗ chende Verbreiterung der Fahrbahnen, durch Evneue⸗ rung des Unterbaues und durch Aufbringung beſou⸗ ders widerſtandsfähiger Oberflächen den neuzeit⸗ licheren Verkehrsanforderungen angepaßt. Die reſt⸗ lichen, dem Bezirk zur weiteren Betreuung verblei⸗ benden Straßen bedürfen jetzt nur mehr einer perio⸗ diſchen Ausbeſſerung bzw. Unterhaltung. Vom Be⸗ zirk Ludwigshafen werden alſo dem Reiche durchweg „geſunde“ Straßen zur weiteren Verwaltung abge⸗ treten. Wie im Ludwigshafener Bezirk wird das Straßenweſen auch in den übrigen Bezirken ſeine grundlegende Neuregelung finden. Zuchthaus wegen Meineiosverletzung * Kaiſerslautern, 23. Jan. Die Große Strafkam⸗ mer verurteilte heute die 1902 geborene Olga Hüter geb. Michel aus Kaiſerslautern wegen Meineidsver⸗ leitung zu einem Jahr Zuchthaus. Ihr Bruder Otto Michel hatte ſich im vergangenen Jahre vor dem Sondergericht Frankenthal zu verantworten gehabt. Der damalige Angeklagte war nach Entlaſſung aus dem Konzentrationslager Neuſtadt a. d. H. nach dem Saargebiet gefahren und hatte dort die be⸗ kannten Greuelmärchen über Mißhandlungen uſw. im Lager ausgeſtreut. Nach Kaiſerslautern zu⸗ rückgekehrt, war er verhaftet und obigem Sonder⸗ gericht vorgeführt worden. Um nun ihren Bruder zu entlaſten, hatte die heutige Angeklagte verſucht, einen Zeugen zu beeinf luſſen. Dieſer Hand⸗ lungs oeiſe wurde ſie heute überführt; die Strafkam⸗ mer erkannte auf obiges Urteil. Doppelter Obſtumſatz gegen das Vorjahr * Bad Dürkheim, 23. Jan. Auf der Generalver⸗ ſammlung des Obſtbauvereins Bad Dürkheim gab Bezirksobſtinſpektor Philippi folgende Vorjahrs⸗ ergebniſſe bekannt: Auf den Märkten im Bezirk Dürkheim wurden verwogen: Freinsheim 93 500 Zentner, Weiſenheim a. Sand 61800 Zentner, Bad Dürkheim 60 400 Zent⸗ ner, Ellerſtadt 13 600 Zentner. Im ganzen Bezirk Neuſtadt a. d. Hot. wurden 1934 demnach 299 625 Zentner auf den Obſtmärkten verwogen. Auf den Dürkheimer Markt entfallen: 1930 13 000 Zentner, 1931 24800 Zentner, 1932 31 700 Zentner, 1993 36 100 Zentner, 1934 60 400 Zentner. * Saarbrücken, 23. Jan. In der hieſigen Chriſt⸗ König⸗Kirche wurde ein aus der Fürſorgeanſtalt Waldbreidbach entwichener Zögling bei der Be⸗ raubung eines Opferſtockes betroffen. Der Feſtgenommene gab im Laufe der Vernehmung zu, in der letzten Zeit auch in den Kirchen Reißweiler, Oberſalbach, Heusweiler und in der Kapelle des 5 Raſtphul die Opferſtöcke ausgeraubt zu aben. Was hören wir? Donnerstag, 24. Januar Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.35: Frauenfunk.— 10.15: Volks⸗ lieoͤerſingen.— 11.15: Funkwerbungskonzert.— 11.45: Wetter, Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Saordienſt, Nachrichten.— 13.15: Opernkonzert(Schallpl.). — 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt.— 18.00: Spaniſch.— 18.15: Kurzgeſpräch.— 18.30: Zupfmuſik. 19.00: Fiedel⸗Trio.— 19.30: Reichsſendung: Jung⸗ bann⸗Fahnenweihe in der Marienburg.— 20.10: Friedrich⸗ Hölderlin⸗Stunde.— 21.00: Ein neues Dorado des Winter⸗ ſports: Stuttgart.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht.— 22.30: Tanz in Berlin.— 24.00: Nachtmuſik. Aus Manuheim über Stuttgart 10.45.—11.15: Muſizierſtunde. Ausführende: Marcelle Baechtold(Klavier), Cläre Diachon(Violine), Willi Kuß⸗ maul(Bratſche), Fritz Sommers(Cello). Dentſchlandſender .35: Frohes Schallplattenkonzert.—.40: Hauswirt⸗ ſchaftlicher Lehrgang.— 10.15: Volksliedſingen.— 11.00: Körperliche Erziehung.— 11.30: Bauernfunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Schallplatten.— 14.00: Allerlei — von Zwei bis Drei.— 15.15: Funkkaſperl.— 15.40: Bücherſtunde.— 16.00: Veſperkonzert.— 17.30: Das Tur⸗ nierpferd und ſeine Dreſſur.— 18.00: Reitermärſche(Schall⸗ platten).— 18.20: HJ an der Arbeit.— 18.40: Eisblumen. Kunterbunt.— 20.15: Perlen deutſcher Volkslieder.— 21.00: Der Fall Michael Kohlhaas. Hörſpiel.— 23.00: Nachtkonzert. DSages hal eucles Mittwoch, 23. Januar Nationaltheater:„Was ihr wollt“, Oper von A. Kuſterer, Miete M, 20 Uhr. Roſengarten:„Das Konzert“, Luſtſpiel von Hermann Bahr, NoeS⸗Kulturgemeinde, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofjektors. Habereckl: 20.11 Uhr„Feuerio“, 2. karnevaliſtiſche Sitzung,. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Tusculum, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Kaffee Vaterland: 16 Uhr Kindermaskenkränzchen; 20 Uhr Kappenabend. 5 Lichtſpiele: Aniverſum:„Ferien vom Ich“.— Al⸗ hambra:„Ihr größter Erfolg“.— Schauburg: „Solche Frauen ſind gefährlich“.— Palaſt und lorig:„Die beiden Seehunde“. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 2 Nenslag, 8 . Sani Nl, „ — W N 8 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 23. Jauuar: Durch die Süd⸗ wärtsverlagerung des mächtigen weſteuropäiſchen Hochoͤruckgebietes kommen wir mehr und mehr in den Bereich friſcher ozeaniſcher Luftmaſſen. Es bann daher mit langſam anſteigenden Temperaturen und zeitweilig auch mit Niederſchlägen(nur in ganz hohen Lagen als Schnee) gerechnet werden. Vorausſage für Donnerstag, 24. Januar Bei weſtlichen Winden vielfach nebliges und überwiegend bewölktes Wetter, zeitweilig auch Niederſchlag(nur in hohen Lagen als Schnee), Temperaturen weiter anſteigend. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Januar 4 2,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Januar 4 1,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 1,1 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,1 Millimeter 1,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar MRhein⸗ Pegel 19. Rheinfelden 1,76 Breiſach. 0, 78 20 21. 22. 28. 1,76 1,70 1, 72.77 058 0,71 6,64 0,62 Mannteim Neckar⸗Pegel 20. 21 22 23 .00 1,911.85 1,84 Fehl... 78,711.88 88 Jagſtfeld Maxau.23 3,19 3,153 08.07. Heilbronn———— Mannheim 2705.02 1,94 1,93 1,910 Plochingen— 42 b 0 75 85 Kaub 1175.32.271,22 118 Diedesheim. 0,65 0,540, 550,63 Köln.301,35 1,30 1,29 1,19 * 0 ee 2——ů r N 62 mn Nummer 37 — Der große Goldſchatz in den Gewölben der Bank von Frankreich ſoll jetzt über Frankreich verteilt werden. Ganz im geheimen und unter ſtrenger Be⸗ wachung werden große Mengen Goldbarren an die Filialen der franzöſiſchen Staatsbank in der Provinz geſchickt. Nach offizieller Angabe handelt es ſich dabei nur um eine„techniſche Maßnahme“, indem die Pro⸗ vinzfilialen alte Goldſtücke nach Paris ſenden, wo ſie zu Barren umgeſchmolzen und wieder zurückgeſandt werden. Die Goldanhäufung hat aber einen ſolchen Umfang angenommen, daß berechtigte Befürchtungen für die Sicherheit gehegt wurden. Die Goldmenge wächſt jede Woche und wird wahrſcheinlich bald den Rekord vom Dezember 1932 überſteigen. Außer dem ungemünzten Gold befinden ſich dort ungeheure Mengen von Goldmünzen der verſchiedenſten Wäh⸗ rungen. Dieſe Milliardenſchätze, zu denen auch noch große Silbermengen kommen, werden in einer groß⸗ artigen Anlage unter der Bank von Frankreich auf⸗ bewahrt. Die Schatzkammer iſt eine Feſtung aus Stahl und Beton unter der Erde mit ſieben Meter dicken Mauern, die einen Raum von acht Hektar umſchließen. Dieſer ungeheure„Geldſchrank“ ſoll nicht nur die größte, ſondern auch die ſicherſte aller Aufbewahrungsſtätten für Koſtbarkeiten ſein; er trotzt dem ſtärkſten Artilleriefeuer, Waſſer, Ungezie⸗ fer und Einbrecher. Ein Aufzug, in dem nur eine Perſon Platz findet, und eine winzige Treppe, die von der öritten Unterkellerung der Bank hinabführt, bil⸗ den die einzigen Zugänge zu der Tür des Gewölbes, die achteinhalb Tonnen wiegt. Ein unterirdiſcher See liegt über dem Felſen, aus dem das Gewölbe herausgehauen iſt. Zur Herſtellung dieſes Sees wurde ein unterirdiſcher Strom aufgeſtaut. Die Vor⸗ ſichtsmaßregeln gegen den Eintritt von Unbefugten ſind die erdenklich ſtrengſten. Den Eingang bildet ein ſich drehender Stahlturm, der nur einem Menſchen Durchgang geſtattet. Einbrecher können ſofort da⸗ durch unſchädlich gemacht werden, daß Giftgaſe und Dämpfe entwickelt werden. Das Gewölbe hat Zen⸗ tralheizung und elektriſche Beleuchtung. Es befinden ſich auch Küchen darin, durch die tauſend Menſchen mit Nahrung verſorgt werden können, wenn die Bank von Frankreich im Falle eines Krieges oder eines Aufſtandes von der Außenwelt abgeſchloſſen werden ſollte. 4 — Der abſchließende Ueberblick über das Erdbeben in der Türkei, das bekanntlich vergangene Woche die Nordküſte des Marmarameeres, das Gebiet um die kleinaſtatiſchen Stadt Balikeſſir, die Halbinſel Erdek und die Inſeln des Marmara⸗Meeres mit insgeſamt 56 Evdſtößen heimgeſucht hat, zeigt, daß der Schaden weit größer iſt, als urſprünglich angenommen wurde. Als die erſten, noch verhältnismäßig beruhigenden Nachrichten über das Unglück eintrafen, kampierte, wie ſich nunmehr herausſtellt, bereits eine ſchwer⸗ geprüfte Bevölkerung auf den unzulänglichen Inſeln bei Schneeſturm und Eiskälte im Freien, wo ſie durch eine nicht abbrechende Kette von weiteren Stö⸗ ßen in ſtändigen Schrecken gehalten wurde. Die Dörſer der Inſel Marmara ſind völlig zerſtört. Hier und auf den anderen kleinen Inſeln ſowie auf der Halbinſel Erdek ſind nach amtlichen Meldungen 364 Häuſer dem Erdboden gleichgemacht, 922 Häuſer be⸗ ſchädigt, fünf Tote und 14 Verletzte zu beklagen. Zalreiches Nutzvieh liegt unter den Trümmern be⸗ graben. Als der Umfang der Schäden bekannt wurde, galt es zunächſt, die Bevölkerung zu verſorgen. Die Bewohner der Inſeln verlangten, auf das Feſtland gebracht zu werden, um aus dem Erdbebenzentrum herauszukommen. Dies war angeſichts des herr⸗ ſchemden ſchweren Sturmes nur unter großen Schwie⸗ rigkeiten möglich. Immerhin gelang es, einen Teil der notleidenden Bevölkerung auf einzelne Schiffe zu ſtbernehmen, etwa 400 Zelte aus Balikeſſir an die gerſtörten Wohnſtätten zu ſchaffen und Lebensmittel und Verbandsmaterial ſowie warme Kleidung zur Verfügung zu ſtellen. Die Suche nach den Menſchen⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 23. Januar 1938 Der Stapellauf des Hapagdampfers „Potsdam“, der, auf der Hamburger Werft von Blohm& Voß erbaut, in Gegenwart des Chefs der Marinelei⸗ tung ſeinem Element übergeben wurde. enn lat en dlie Rauen gekuigdt. Der leidenschaftliche Briefträger von Viborg — Kopenhagen, im Januar. Von dem Gericht von Viborg, einer Kreisstadt in Jütland, iſt vor kurzen ein Briefträger zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden, weil der Mann die merkwürdige Eigenart hatte, beim Beſtellen der Briefe weibliche Adreſſaten zärtlich zu umarmen und au küſſen. Es war dieſem ſtürmiſchen Poſtillon da⸗ bei vollkommen egal, ob es ſich um die Köchin, das Dienſtmädchen oder die gnädige Frau in höchſt eige⸗ ner Perſon gehandelt hat, auch kümmerte er ſich grundſätzlich nicht darum, ob die Opfer ſeiner Zärt⸗ lichkeit nun verheiratet oder unverheiratet waren. Auf die Dauer ließ ſich die Küſſerei natürlich ohne Skandal nicht durchführen, und ſo kam es denn ſchließlich eines Tages, auf Grund mehrerer Ein⸗ gaben an die Poſtbehörde, zur Anklage. Das Gericht ließ im übrigen Milde vor Recht ergehen, weil der Beamte ſonſt in ſeinem Dienſt als beſonders pünktlich und zuverläſ⸗ ſig geſchildert worden war. Trotz dieſes milden Urteils hatte der Beamte je⸗ doch gleich erklärt, daß er ſofork Berufung einlegen werde. Er wurde in dieſer Abſicht von ſeinem Ver⸗ teidiger lebhaft unterſtützt. Letzterer erklärte, daß ſein Klient für dleſen originellen„Kundendienſt“ gar nicht verantwortlich gemacht werden könne, denn der„Unſelige“ leide eben an Kußmanie, die einfach unwiderſtehlich über ihn komme. Der Mann habe ſogar ſchon einmal in einem Sa⸗ natorium geweilt, um ſich von ſeiner Leidenſchaft heilen zu laſſen. Aber ſtatt daß es beſſer wurde, wur⸗ den die Dinge nur noch ſchlimmer, denn verhäng⸗ nisvollerweiſe waren in dieſem Sanatorium nur lauter bildhübſche Schweſtern, ſo daß der Patient in dieſer Umgebung gewiß nicht geheilt werden konnte. Der Anwalt führte außerdem den Fall einer in ganz Viborg bekannten Dame an, um den Nach⸗ weis zu liefern, daß ſein Klient, wenn er auf Wider⸗ ſtand ſtieß, mindeſtens nie grob geworden iſt. Drei Wochen lang verſuchte der Poſtbote auch von dieſer „Kundin“ einen Kuß zu bekommen. Aber jedesmal holte er ſich einen mehr als deutlichen Korb. Trotz⸗ dem habe er der Dame nichts nachgetragen, ſondern ihr die zahlreiche Poſt, die ſie täglich erhielt, ſogar eigens in den vierten Stock hinaufgetragen, oßgleich unten am Haus ein Sammelbriefkaſten angebracht war. Eines Tages hörte dieſer Beſtelldienſt dann alleröͤings doch auf, aber nicht etwa, weil der abge⸗ wieſene Briefträger die Sache nun ſatt gehabt hätte, ſondern einfach, weil die Dame mit ihrem Bräu⸗ tigam gebrochen hatte und infolgedeſſen die Liebes⸗ korreſpondenz aufhörte. Die Berufungsverhandlung ſand in dieſen Tagen ſtatt. Das Urteil erſter Inſtanz iſt tatſächlich geän⸗ dert worden. Der Beamte wurde freigeſpro⸗ ch e n, alleroͤings iſt er gleichzeitig ſſein es Poſtens enthoben worden, mit der Begründung, daß ein Kuß pro Brief zu viel ſei, und Haß dieſe Methoden überhaupt nicht geduldet werden könnten, weil ſonſt der Dienſt darunter leiden müßte. In Viborg, in Dänemark, iſt alſo neuerdings der Poſten eines Briefträgers frei. opfern verzögerte ſich, weil die Not der Ueberleben⸗ den ſo groß war, daß alle Kräfte aufgeboten werden mußten, um zumächſt hier Abhilfe zu ſchaffen. Die Behörden arbeiten in Gemeinſchaft mit dem Roten Halbmond daran, dem erſten Notſtand zu begegnen. — Daß Polizeibeamte im Dienſt nicht rauchen dürfen, iſt eine weiſe Verordnung. Ihr ſteht aber in keiner Weiſe der Erlaß des Polizeigewaltigen von Neuyork an ſeine 159 weiblichen Schutzleute nach, daß ſie ſich im Dienſt weder ſchminken noch pndern Niſtplatz vollkommen verloren geben muß. dürfen. Wahrſcheinlich wird durch dieſe kosmetiſchen Uebungen das weibliche Auge des Geſetzes von ſeiner Pflicht abgehalten, und die ſchnöde Verbrecherwelt macht ſich über ſie luſtig. Wer ſich im Dienſt zu ver⸗ ſchönern verſucht, iſt ungeeignet. Denn das iſt eins rein private Angelegenheit, und ſolange Neuyorks Poliziſtinnen im Dienſt ſind, ſind ſie Neutra, die erſt wieder in Zivilkleidern Frauen werden. Daß auch das Flirten verboten iſt, iſt eigentlich eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Wie leicht nämlich könnten die Gang⸗ ſter ſich Spezialleute zum Flirten mit den Poliziſtin⸗ nen engagieren, um ſie abzulenken und dann unge⸗ ſtört ihrem dunklen Beruf nachzugehen. Immerhin hat der Ukas des Neuyorker Polizeigewaltigen allent⸗ halben in Neuyork die Witzbolde auf den Plan gerufen. * In Leonore(Illinois) drangen vier Räuber in ein Bankgeſchäft ein, um die Kaſſe zu berau⸗ ben. Die Bankangeſtellten eröffneten jedoch ſofort ein lebhaftes Revolverfeuer, worauf die Verbrecher die Flucht ergriffen. Einer von ihnen konnte von dent Angeſtellten der Bank feſtgenommen werden. Die drei Räuber drangen darauf in einen benachbar⸗ ten Bauernhof ein, ſtahlen einen Kraftwagen und nahmen den jungen Sohn des Landwirtes als Geiſel mit. Sie kehrten zu dem Bankgeſchäft zurück, befreiten ihren geſangengenommenen Gefährten und erſchoſſen den Kaſſierer der Bank, während ein zwei⸗ ter Angeſtellter ſchwer verletzt wupde. Ohne Beute zu machen, flüchteten ſie nun in dem geſtohlenen Kraft⸗ wagen. Die inzwiſchen benachrichtigte Polizei nahm mit einem großen Aufgebot die Verfolgung auf. Die vier Verbrecher konnten ſchließlich auf freiem Feld von etwa 50 Poliziſten umzingelt werden. Es entſpann ſich ein regelrechtes Feuergefecht, bei dem ein Politziſt erſchoſſen, mehrere andere ſchwer ver⸗ letzt wurden. Erſt nach heftigem Kampf gelang es, drei der Räuber ſeſtzunehmen. Der vierte beging Selbſtmord. Der von den Verbrechern verſchleppte Landwirtsſohn wurde wohlbehalten aufgefunden. In Ocklawaha(Florida) kam es zwiſchen einer Verbrecherbande und 15 Poliziſten zu einem mehrſtün digen Jeuerkampf. Es handelt ſich um die Bande, die im Vorjahre den Bankier Edward Bremer aus St. Paul entführt und erſt nach einer Löſegeldzahlung von 200 000 Dollar freigegeben hatte. Die Verbrecher hatten ſich jetzt in einem palaſtartigen Sommerheim ver⸗ barrikadiert. Hier wurden ſie von der Polizei be⸗ lagert. Die Poliziſten ſchleuderten zahlreiche Trä⸗ nengasbomben in das Gebäude, konnten jedoch zu⸗ nächſt infolge des heftigen Kugelregens nicht weiter vordringen. Zwei Bandenmitglieder wurden bei Ausbruchsverſuchen erſchoſſen, desgleichen die Mut⸗ ter des einen Verbrechers, die bei dem Kampf mit der Polizei ein Maſchinengewehr bediente. Erſt nach ſechsſtündigem Kampf ergaben ſich die übri⸗ gen Mitglieder der Verbrecherbande. E — Unſere heimiſchen Singvögel haben einen aus⸗ geſprochenen Heimatſinn. Sie kommen immer wieder zu ihren Niſtplätzen zurück und laſſen ſich nur durch menſchliche Gewalt oder Naturkräfte vertreiben. Und auch dann verſuchen ſie immer noch, ſich ihren ange⸗ ſtammten Platz zu erhalten. Sie fliehen erſt end⸗ gültig in andere Gegenden, wenn ihr Inſtinkt den Um nun dieſe Heimattreue der Singvögel zahlenmäßig zu überprüfen, wurde in Magdeburg eine Anzahl von Vögeln eingefangen und nach den üblichen Methoden in Bauer geſetzt. Die Tierchen bekommen einen Ring um einen Fuß und werden dann zum Teil nach Holſtein gebracht, wo man ſie ausſetzen will. Es ſoll dann feſtgeſtellt werden, ob ſie wieder an ihre Niſt⸗ plätze in Magdeburg zurückkehren und ob ſie dabei den kürzeſten Weg benutzen. Es handelt ſich vor⸗ nehmlich um Amſeln, Buchfinken und Grünliege. Durch den Verſuch ſoll weiter feſtgeſtellt werden, ob Zug⸗ und Strichvögel dazu übergehen, ihr Domizil dauernd in Deutſchland aufzuſchlagen, wie es ſchon mehrfach beobachtet wurde. Es iſt zu hoffen, daß die Verſuche ein klares Bild von der Liebe ergeben, mit der dieſe kleinen gefiederten Sänger an ihren Niſt⸗ plätzen in Deutſchland hängen. Copyright 1988 by August Scherl G. m. b.., Berlin 2 aß, Ins da Hisli-, SOHAN VON FRIEDRICH EIS ENTO HTR 27 Aber war es abſolut notwendig, zu verzichten? War es wirklich ſeine Pflicht als denkender Menſch und Freund, freiwillig zu reſignieren vor dem, was ihm als das höchſte Glück, als die Erfüllung ſeines Lebens erſchien? Er war kein junger träumender Tor mehr, ſondern ein reifer, erfahrener Mann von fünfundvierzig Jahren, der fähig war, die ſchärfſten Waffen der Analyſe und Skepſts ſelbſt ins Treffen zu führen. Der Schauplatz der entſcheidenden Schlacht blieb ſein eigenes Herz. Die Stunden der Nacht verrannen, und Hartl ſaß noch immer an ſeinem Schreibtiſch, den Kopf in die Hände geſtützt und den blinden Blick auf ſein Ma⸗ muſkript geheftet... Darf ich verſuchen, die Frau des Freundes für mich zu gewinnen? Das iſt eine Frage, mit der nötigen Deutlichkeit formuliert. Es iſt ein Verrat und noch mehr als das. Hat Ludwig mir nicht in jener Nacht anvertraut, daß Eliſabeth der einzige feſte Pol in ſeinem turbulenten Leben iſt..? Daß er ohne dieſen letzten Halt und Mittel⸗ punkt elend zugrunde gehen würde? Und Eliſabeth ſelbſt... Ich weiß, daß ſie eine ſtarke menſchliche Zuneigung zu mir gefaßt hat. Eine Zuneigung, die im Vertrauen wurzelt Iſt ſie nicht in Gefahr, ſich für Ludwig zu opfern, wie viele ſich für ihn geopfert haben. Nimmt er dieſes Opfer als ſelbſtverſtändlich hin, wie er eben alles, was um ihn herum vorgeht, nur in bezug auf ſich ſelbſt anſehen kann 2 Vielleicht ſogar anſehen muß? Darf ich das zulaſſen, mit offenen Augen bei⸗ ſeitetreten, wo es ſich um Eliſabeth handelt und meine Liebe zu ihr? Bin ich nicht berechtigt, ſie vor dieſem Schichſal zu retten, ſelbſt wenn ſie ihr Schicksal heute noch nicht ſo klar begreift.? Oder liegt in ihrem Opfer für Judwig der wahre, tiefſte Sinn ihres Le⸗ bens..? Kann ich das entſcheiden..? Darf ich das? Nein!— Was ich jedoch darf und muß, ist: ſie ſelbſt vor dieſe Entſcheidung zu ſtellen. Es gibt keinen anderen Weg. Ich muß ihr zeigen, was ſie ſelbſt heute noch nicht mit der letzten Klarheit weiß, wohin ihr eigener Weg ſie führt an der Seite Lud⸗ wigs, und auch, was ich ſelbſt ihr zu bieten habe Aber vielleicht iſt das alles ſophiſtiſcher Selbſt⸗ betrug, nur weil ich die Trennung von ihr kaum er⸗ trage und ſo ſchnell wie möglich zu ihr zurückkehren will, um ſie zu ſehen, ihre Stimme, ihr Lachen zu hören und ihren koſtbaren weiblichen Duft um mich zu ſpüren. Schon bin ich wieder mitten in dieſem Labyrinth der Begierden, aus dem auch der ſcharf⸗ ſinnigſte Gedanke nicht mehr herausfindet Aber ich muß dich muß! Mechaniſch griffen ſeine Finger in die Blätter des Manuſckripts und ſchlugen die Seiten um. Mecha⸗ niſch las er die Ueberſchrift des letzten unwollendeten Kapitels:„Ueber die Grenzen der Freiheit oder der politiſche Menſch.“ Seine Augen blieben an den ein⸗ leitenden Sätzen hängen, wurden klarer und laſen weiter:„Der Vorwand, mit dem ſich der Menſch von irgendwelchen Feſſeln befreit, iſt ſtets ein moraliſcher. Er bindet ſich alſo gleichzeitig an dieſe Moral, die zwangsläufig zu einer viel engeren Feſſel wird, als die war, aus der er ſich mit ihrer Hilfe befreite Der Moraliſt entfeſſelt den Menſchen zur Tugend und zum Verbrechen Der Politiker kennt die Unzulänglichkeit der Moral, wie aller menſchlichen Dinge, und benützt ſie.“ Er hob den Kopf und ſein Blick verſchleierte ſich von neuem. Moraliſt und Politiker? Ich bin beides in meinen Gedanken Und in meinem Leben... Genau bis hierher, bis in dieſe Nacht dachte und handelte ich wohl politiſch, da ich dazu von Kindheit an erzogen wurde und dieſe Erziehung ſelbſt weitergeführt habe. Werde ich jetzt unter der Gewalt meiner Leidenſchaft zum Moraliſten „Niemand iſt frei, der die Zuſammenhänge der Dinge kennt!“ Ich weiß etwas davon. Viel zuviel, um ſo handeln zu können, wie zum Beiſpiel Ludwig. — Und Eliſabeth? Sie muß darum wiſſen. Ich darf ſie nicht länger im unklaren laſſen über die wahren Zuſammenhänge zwiſchen ihr und Ludwig, zwiſchen Ludwig und mir, zwiſchen ihr und mir, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß wir alle drei daran ſcheitern. Alſo muß ich ſo ſchnell wie möglich zu ihr zurück und muß neben ihr ſtehen, bis ſie das Kind hat. Dann wird die Entſcheidung fallen. Ich fürchte, das iſt wieder eine Moral der Frei⸗ heit. Politik hat mit Liebe kaum etwas zu tun Moral aber ſcheint mir mit ihr blutsverwandt, und die Freiheit äiſt immer moraliſch. „Dieſe ganze letzte Zeit war wundervoll für mich. Ich fühlte mich ſo geborgen.“ Er ſprach dieſe Worte Eliſabeths laut vor ſich hin. Sie waren in ſein Ge⸗ dächtnis eingegraben, tiefer als alles andere Seine Gedanken verwirrten ſich. Das Licht der Bogenlampe vor dem Fenſter war längſt erloſchen. Es regnete noch immer in den grauen langſam her⸗ aufkommenden Morgen hinein. Die Geräuſche der erwachenden Stadt drangen bis zu ihm vor in die fahle Dämmerung des Arbeitszimmers. Hartl erhob ſich mühſam mit bleichem, zuckendem Geſicht. Seine Nerven verſagten, und er fror bis ins Mark. Hinter ihm auf der Stuhllehne lag ſein Mantel. Er zog ihn an, drückte den hochgeſchlage⸗ nen Kragen eng um ſeinen Hals und ließ ſich auf den Diwan ſinken, der ſich an der Rückſeite des Schreibtiſches befand. Auch auf der Decke und den ſeidenen Kiſſen hatte ſich Staub angeſammelt. Er merkte es nicht mehr, ſondern fiel in einen unruhigen Halbſchlaf, der bald in eine völlige, traumloſe Er⸗ ſchöpfung überging.— Als er erwachte, war es elf vorbei. Der Regen hatte aufgehört, und durch die Lücken der ſich auf⸗ löſenden Wolken brach hin und wieder die Sonne. Hartls Bewußtſein war im Augenblick des Er⸗ wachens klar. Ich muß zurück zu ihr und warten, bis Ludwig wieder da iſt! dachte er und erhob ſich. An ſeiner Stirn, ſeinen Wangen und Händen klebte der Staub. Sein ganzer Körper, der an ſorgfältige Pflege gewöhnt war, revoltierte und ſchüttelte ſich vor Unbehagen. Ich würde verkommen hier, wenn ich freiwillig verzichte! dachte er und ſtutzte vor dem Gedanken. Doch er fühlte, daß eine innere Ruhe über ihn ge⸗ kommen war, wie nach einem feſten Entſchluß. Er wehrte ſich dagegen, die Gedanken der Nacht noch einmal aufzunehmen. Die Kette war geſchloſſen, und er hatte plötzlich ſehr viel zu tun. Der Fernſprecher ſtand auf dem Schreibtiſch. Er nahm den Hörer ab und ließ ſich mit dem Städtiſchen Arbeitsamt verbinden. Von dort verlangt er zwei tüchtige weibliche Arbeitskräfte, die man ihm ſofort in die Wohnung ſchicken und die ihm den ganzen Tag über zur Verfügung ſtehen ſollten. In einer halben Stunde würden ſie daſein. Er hängte ein und begab ſich haſtig ins Badezimmer. Bevor die beiden Frauen erſchienen, war er mit ſeiner Toilette fertig und trat raſiert, gepflegt, in friſcher Wäſche und einem neuen, wenig getragenen Antzug wieder in ſein Arbeitszimmer, wo er ſofort daranging, das Manuſkript zu verſchnüren, Bücher und Broſchüren zurechtzulegen. Den beiden Frauen, deren Kommen ſeine Tätigkeit unterbrach, befahl er, jeden Raum ſorgfältig zu reinigen. Er zeigte ihnen, wo alles Notwendige zu finden war, und gab ihnen Geld, damit ſie während ſeiner Abweſenheit einkan⸗ fen und ſich Eſſen bereiten konnten. Dann verließ er as Haus, um zu früßhſtücken. Den Nachmittag verbrachte er zum größten Teil mit einem langen, einſamen Spaziergang. Als er gegen Abend in ſeine Wohnung zurückkehrte, fand er alles rein und geordnet vor. Nach ſeiner Anleitung packten die beiden Frauen Bücher und Papiere in eine kleine Kiſte, die er an ſich nach Nikolasſee adreſſierte und ihnen zum Aufgeben mitgab. Er ent⸗ lohnte ſie reichlich und ging früh zu Bett. In dibſer zweiten Nacht ſchlief er feſt und lange. Am zweiten Morgen kehrte er nach Berlin zurück und fuhr ohne Aufenthalt weiter nach Nikolasſee. 57 21 Der folgende Monat— es war Juni geworden — wurde der ſchwerſte für Doktor Hartl und für Eliſabeth. Nur Billy tat ihre Arbeit, zu der fetzt noch Eliſabeths Pflege kam, mit der gleichen äußer⸗ lichen Ruhe und ſachlichen Energie wie bisher. Ob ſie auch nur im entfernteſten ahnte, was hinter der hohen, blaſſen Stirn des immer ſtiller werdenden Doktor Hartl vorging, war nicht zu erraten. Hartl hatte alles, was er in der Nacht in Dresden beſchloſſen hatte, zurückgeſtellt und litt jetzt doppelt unter Eliſabeths beſorgniserregendem Zuſtand. Es begann bei Eliſabeth mit nervöſen Angſtanfällen, die ganz plötzlich und in immer kürzer werbenden Ab⸗ ſtänden über ſie kamen. Sie verſuchte zuerſt, alles zu verbergen, indem ſie ſich in ſolchen Augenblicken auf ihr Zimmer zurückzog und ſich dort vor jeder⸗ mann verkroch, wie ein zu Tode verwundetes Tier. Anfangs fiel es kaum auf. Doch als es immer häu⸗ ſiger geſchah, daß ſie matt und bleich, mit gerbteten, unſteten Augen aus ihrer Einſamkeit zurückkehrte, informierte man den Doktor Kern, der ſofort und entſchloſſen eingrifff. Er ſtellte Eliſabeth zur Rede und hatte bald alles Wiſſenswerte aus ihr heraus⸗ geholt. Am Tag darauf brachte er ſeinen Kollegen, einen bekannten Gynäkologen, mit, der eine ſorgfäl⸗ tige Unterſuchung vornahm. (Fortſetzung folgt.) Mittwoch, 9 2 * Januar 1935 ELS- ub der IRTSCHAF T Neuen Mannheimer Zeitung Der deufsche Außenhandel im Dezember und im Jahre 1934 285 Mill. Nik. Einfſuhrüberschuß/ Dezember: Einfuhr 399, Ausfuhr 334 Mill. Vik. Die Einfuhr, die von Mai bis November faſt ohne Unterbrechung zurückgegangen iſt, hat im Dezember um Mill. 4, d. h. 15,5 v.., zugenommen. Mit 309 Mill.„ liegt ſie ſogar etwas über dem Aprilergebnis, 53 der bisher höchſten Zahl im Jahre 1934. In den beiden Jahren 1932 und 1933 hat die Einfuhr im Dezember ebenfalls zugenommen. Die Steigerung der Ge⸗ ſamteinfuhr im Dezember 1094 entfällt, von leben⸗ den Tieren gruppen. Verhältnismäßig am ſtärkſten war die Erhöhung Lebensmitteln und Geträuken, deren Einfuhr um faſt ein Fünftel über dem Vormonatsſtand liegt. Hier war die Einfuhr bereits im Oktober und November gegen⸗ über den vorangegangenen Monaten beträchtlich erhöht. An der Steigerung iſt die große Mehrzahl der Lebens⸗ mittelgruppen beteiligt. Beſonders ins Gewicht fällt die Erhöhung der Einfuhr von Butter, Kaffee und Südfrüch⸗ ten. Im letztgenannten Fall handelt es ſich um eine Sai⸗ ſonerſcheinung. Eine nennenswerte Einfuhrver⸗ minderung war lediglich bei Obſt(aus fahreszeit⸗ lichen Gründen) zu verzeichnen. Bei der Einfuhr von Rohſtoffen beträgt die Zunahme gegenüber dem Vormonat rund 14 v. H. Auch in dieſer Gruppe iſt die Einfuhr auf faſt allen Gebieten geſtiegen. Beträchtliche Erhöhungen ergeben ſich ins⸗ beſondere bei Wolle, Flachs, Häuten und Fellen, Kautſchuk ſowie Eiſenerzen. Rückgängig war dagegen die Einfuhr von Papierholz und Mineralölen. Auch die Fertigwareneinfuhr iſt im Dezember nach einem Rückgang in den beiden Vormonaten wieder ge⸗ ſtiegen. Die Zunahme entfällt zum ausſchlaggebenden Teil jedoch auf ſolche Erzeugniſſe, die noch einer weiteren Ver⸗ arbeitung bedürfen, insbeſondere Leder und Garne. Soweit ſich jetzt ſchon überſehen läßt, ſind an der Stei⸗ gerung der Einfuhr in erſter Linie die europäiſchen Länder beteiligt. Zugenommen hat insbeſondere die Ein⸗ fuhr aus Spgnien(Süofrüchte), Großbritannien(Fiſche, Wolle, Steinkoͤhlen), Italien(Hanf), Norwegen(Tran, Felle zu Pelzwerk), den Niederlanden(Butter, Eier) und der Tſchechoflowakei(Garne). Die Einfuhr aus lweberſee iſt nur in geringem Umfang geſtiegen. Nen⸗ nenswert zugenommen hat lediglich die Einfuhr aus Bra⸗ ſilien(Kaffee, Baumwolle), dagegen ſind die Bezüge aus den Vereinigten Staaten weiter ge⸗ ſunken. Die Ausfuhr hat ſich mit 354 Mill. A annähernd auf dem Stand vom November(356 Mill. /) gehalten. In den Vorjahren war die Ausſuhrentwicklung im Dezember ver⸗ abgeſehen, auf alle Hauptwaren⸗ bei ſchieden. Von 1925 bis 1931 ging die Ausfuhr im Dezember meiſt zurück. In den Jahren 1932 und 193g iſt ſie dagegen geſtiegen. Wenn der Export diesmal im Gegenſatz zu den beiden Vorjahren im Dezember wieder etwas abgenommen hat, ſo iſt dabei zu berückſichtigen, daß das Novemberergeb⸗ nis— jahreszeitlich geſehen— verhältnismäßig hoch lag. Die kleine Verminderung der Ausfuhr entfällt faſt ganz auf Lebensmittel und Getränke. Die Ausfuhr von Rohſtoffen und Fertigwaren entſprach dem Vormonatsergebnis. Auch die Verteilung der Ausfuhr auf die einzelnen Beſtimmungs länder zeigt gegenüber dem Vor⸗ monat keine nennenswerten Verſchiebungen. Hervorzuheßen iſt innerhalb Europas lediglich eine Zunahme der Ausfuhr nach Italien, der Schweiz, Frankreich und Spanien, der ein Ausſuhrrückgang in nennenswertem Umfang bei Schweden und Oeſterreich gegenüberſteht. Von den über⸗ ſeſenhſcheen Ländern hat Argentinien in erhöhtem Umfang deutſche Waren aufgenommen, während der Export nach den übrigen Ländern nur geringfügige Veränderungen auf⸗ weiſt. Die Handelsbilanz ſchließt im Dezember mit einem CEinfuhrüberſchuß von 45 Mill. 4 gegenüber einem Ausfuhrüberſchuß von 10 Mill.„ im November ab. Die Paſſivierung der Handelsbilanz gegenüber dem Vor⸗ monat entfällt faſt ausſchließlich auf den Verkehr mit Europa. Soweit die vorhandenen Unterlagen erkennen laſſen, wies die Handelsbilanz mit den euro⸗ päiſchen La ern insgeſamt im Dezember zum er⸗ ſten Mole einen Einfuhrüberſchuß auf. Im Jahre 1934 betrug die Geſamteinſuhr 4451 Mill. J, die Geſamtausfuhr 4167 Mill. J. Die Handelsbilanz ſchließt alſo für das ganze Jahr mit einem Einfuhrüberſchuß von 284 Mill.„(gegenüber einem Ausfuhrüberſchuß von 668 Mill.„/ im Vorjahr) ab. Die ſomit gegenüber 1933 eingetretene Paſſivierung iſt zum größern Teil dem Rückgang der Ausfuhr, zu einem weiteren Teil ober auch der Steigerung der Ein⸗ fuhr zuzuſchreiben. Die Einfuhr lag wertmäßig um rund 5,9 v. H. über dem Vorjohrsſtand. An dieſer Steige⸗ rung ſind neben lebenden Tieren Rohſtoffe und Fertig⸗ waren beteiligt. Die Lebensmitteleinfuhr hat ihren Vor⸗ jahrsumfang wertmäßig nicht ganz erreicht, mengenmäßig dagegen ebenfalls etwas überſchritten. Die Ausfuhr hat dem Wert nach um 705 Mill. /, d. h. 14,5 v. H. abgenom⸗ men. Zu einem Teil beruht dieſe Verminderung noch auf einem Rückgang der Ausfuhrpreiſe, die im Durchſchnitt des Jahres 1934 um—5 v. H. niedriger wa⸗ ren als 1933. Mengenmäßig beträgt die Ausfuhrvermin⸗ derung etwas mehr als ein Zehntel. Bei Rohſtoffen und Fertigwaren war der Mengenxrückgang etwas geringer als im Geſamtdurchſchnitt. Die Lebensmittelausſuhr hat da⸗ gegen um faſt ein Drittel abgenommen. Veränderungen in der Warengruppe Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats Dezem⸗ ber folgende Veränderungen(in Mill.) hervorzuheben: Die Steigerung der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken beruht vor allem auf einer Erhöhung der Ein⸗ ſuhr von Südfrüchten( 6,8 Mill.), Kaffee( 3,2), Butter( 2,5), Fiſchen( 1,7), Eiern( 1,5) und Mais ( 1,1). Die Einſuhr von Obſt war um 2,9 Mill.„ ge⸗ ringer als im Vormonat. In der Gruppe Rohſto life und halbſertiger Waren ſind Einfuhrſteigerungen vor allem bei Wolle( 6,5), Flachs. Hanf, Jute( 2,4), Kabbfellen und Rindshäute( 2,4), nichtöbhaltigen Sämereien( 2,4) Fellen zu Pelzwerk( 1,8), Därmen(.), Oelkuchen (), Kautſchuh und Zinn(je. 1,3 Mill. /) zu ver⸗ zeichnen. Vermindert iſt die Einſuhr von Papierholz (— 13), Mineralölen— 1,3) und Rochtabak(— 1,2). In der Gruppe Fertigwaren hat in erſter Linie die Einfuhr von Baummvollgarnen( 1,8), Leder(. 1,7) und Baum⸗ wollgeweben(. 0,9 Mill.%) zugenommen. In der Ausfuhr ſind die Veränderungen im einzelnen geringfügig. In der Rohſtoffaus fuhr ſteht einer Steigerung bei nicht ölhaltigen Sämereien( 1) eine Ver⸗ minderung bei Steinkohlen(— 1,8) gegenüber. In der Gruppe Fertigwaren hat die Ausfuhr von Maſchinen um 3,5 umd von chemiſchen Erzeugniſſen um 1,1 Mill. 4 zugenommen. Demgegenüber iſt der Export von Textil⸗ fertigwaren(— 2,2) und von Eiſenerzeugniſſen(— 1,8) zu⸗ rückgegangen. Die Verminderung der Lebensmittel- ausfuhr ergibt ſich im weſentlichen aus einer jahres. geitlichen Abnhme der Ausſuhr von Kartoffeln(— 0,8 Mill.). Erklärung des Einfuhrüberschusses Das Reichs wirtſchaftsminiſteräum teilt zum deutſchen Außenhandel im Dezember noch mit: Die vom Stat. Reichsamt veröffentlichten Zahlen des deutſchen Außenhandels im Dezember 1934 zeigen, daß ſich die Aus⸗ fuhr im weſentlichen auf der Höhe des Monats November 1934 gehalten hat. Sie belief ſich auf 354 Mill. 4. Da⸗ gegen zeigt die Einfuhr eine erhebliche Zunahme. Sie ſtieg von 345 Mill. I im Vormonat auf 399 Mill., ſo daß ſich ein Einfuhrüberſchuß von insgeſamt 45 Mill. ergibt. Der Umfang der Ausfuhr im Dezember lag über dem Durchſchnitt des vergangenen Jahres(847 Mill.). Die Bemühungen, ein weiteres Abſinken der Ausfuhr zu vermeiden und ſie darüber hinaus zu ſteigern, haben ſich alſo im ganzen günſtig ausgewirkt. Die Erhöhung der Einfuhr im Dezember beruht auf verſchiedenen Umſtänden die teils ſaiſon mäßiger, teils einmaliger Na⸗ tur ſind. Der letzte Monat des Jahres pflegt im allge⸗ meinen einen verſtärkten Einfuhrbedarf mit ſich zu bringen. So ſtieg die Einfuhr im Dezember 1933 um 23 Mill.„ und im Dezember 1932 um 30 Mill.% gegenüber dem Vormonat. Dieſe Erſcheinung iſt im weſentlichen darin begründet, daß landwirtſchaft⸗ liche Erzeugniſſe im Monat Dezember in verſtärk⸗ tem Maße eingeführt werden, eine Tendenz, die gerade in dieſem Jahr angeſichts des Ausfalls der deutſchen Ernte verſchärft ins Gewicht fiel. Dazu kommt, daß das Weihnachtsfeſt einen er⸗ höhten Bedarf an den verſchiedenſten Waren, vor allem an Südfrüchten und Aehnlichem, mit ſich bringt, der in dieſem Jahr infolge der erhöhten Kaufkraft der Bevölkerung ver⸗ ſtärkt auftrat. Die Steigerung der Einfuhr iſt weiterhin darauf zurückzuführen, daß der Neue Plan, der eine Uebereinſtimmung der Einfuhr mit unſeren Zahlungs⸗ möglichkeiten zum Ziel hat, ſich noch nicht in jeder Hinſicht voll auswirken konnte. Unter dem beſtehenden Syſtem der Verrechnungs⸗ und ſonſtigen Abkommen mußte Deutſchland aus handelspolitiſchen Gründen zunächſt noch mehr Waren hereinlaſſen, als ſich mit den Zielen des Neuen Plans vereinbaren läßt. Infolge der größeren Gut⸗ haben des Auslands auf den Verrechnungskonten und den dadurch verurſachten Zahlungsverzögerungen iſt in der Zwiſchenzeit durch Verhandlungen mit den beteiligten Staaten erreicht worden, die Abkommen den Grundſätzen des Neuen Plans mehr anzupaſſen. Weiterhin haben die Ausländerſonderkonten für Inlandszahlungen zu einer Vermehrung der Einfuhr geführt, während die Ausfuhrgegengeſchäfte erſt langſam in Gang kommen und deshalb bis jetzt in der Ausfuhrſtatiſtik noch nicht voll ent⸗ halten ſind. Bayerische Brauerei AG. Kaiserslaufern Der am 28. Januar ſtattfindenden GV wird, wie bereits kurz gemeldet, vorgeſchlagen, den nach 186 542(133 110)% o. Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 147 883(149 718)% zuzüglich 23 745(24 027)„ Vortrag zur Ausſchüttung von wieder 5 v. H. Dividende auf 2 Mill./ Kapital zu verwenden. 21 608(23 745)/ ver⸗ bleiben, nachdem wieder 50000„ einem Dispoſtitionsfonds zugeführt werden, zum Vortrag auf neue Rechnung. Das Geſchäft hat eine gewiſſe Belebung erfahren, die Belegſchaft lonnte den Winter hindurch beſchäftigt und die durchſchnitt⸗ liche Wochenarbeitszeit ſowie die Zahl der Belegſchaft ſelbſt erhöht werden. Kommerzienrat Oeffner hat anläßlich ſeines. Geburtstages eine Oeffnerſtiftung errichtet, die in der Bilanz mit 9450 erſcheint. Der Vorſtand bezog 60 600(2 Perſonen), der AR 9000 4(i. V. zuſammen) 71 100 Mark). Ueber das laufende Geſchäftsjahr werden Angaben nicht gemacht, ebenſo fehlen nähere Angaben über die Bier⸗ abſatzſteigerung. Nach der Erfolgsrechnung ſtieg der Erlös aus Bierver⸗ kauf auf 1 544 946(1 832 113), der Erlös aus Brauerei⸗ abfällen, Eis uſw. auf 57 941(48 064), die Zinserträge auf 42 670(41961), während die außerordentlichen Erträge auf 7328(25 155)„ zurückgingen. Demgegenüber beanſpruchen Löhne und Gehälter 363 435(334 092], ſoziale Laſten 26 979 (24 240), Uebertrag auf Penſionsfonds unv. 50 000, Beſitz⸗ ſteuern 37 511(68 161), ſonſtige Steuern 510820(i. V. Reichsbierſteuer 312 801, ſonſtige 168 792). Die Bilanz weiſt in Mill. 4 u. a. aus: Liegen⸗ ſchaften 1,529(1,486), Anlagevermögen insgeſamt 1,729 (1,704), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 0,155(0,120), Bier⸗ vorräte 0,184(0,178), Wertpapiere 0,005(0,001), Hypothe⸗ kariſche Darlehen 1,079(1,096), ſonſtige Darlehen 0,808 0,304). Forderungen auß Bierlieferungen 0,228(0,231), aſſen uſw. 0,015(0,014), ſonſtige Bankguthaben 0,002 (0,051), andererſeits neben Kapftal und unv. 10 v. H. Re⸗ ſerve Dispoſitionsfonds 0,130(0,080), Delkredere unv. 0,200, Penſionsſonds 0,100(0,05), Rückſtellungen 0,021(unv.), Verbindlichkeiten 0,858(0,969), darunter 0,151(unv.) Steuerſchulden, 0,081(0,250) Bankſchulden, 0,345(0,351) Einlagen und Kautionen, 0,175(0,124) auf Liegenſchaften ruhende Hypotheken. Frankenfhaler Brauhaus A6. Dem erſt nach der GV. verſandten Geſchäftsbericht dieſer dem Eichbaum⸗Werger⸗Konzern naheſtehenden Geſellſchaſt (Dividendenerhöhung von 3 auf 5 v. H. auf 960 000 4 Ka⸗ pital) iſt zu entnehmen, daß der Abſatz eine Steigerung er⸗ fahren hat(Zahlenangaben fehlen.) Durch die ſelten reiche Obſt⸗ und Weinernte konnte ſich der bis Ende Juni 1934 zeigende Aufſtieg im Bierabſatz uicht mehr fortſetzen. Für nſtandſetzungen und Anſchaffungen wurden rund 80 000, ausgegeben. Der niedrigere Malzpreis in Verbindung mit der Abſatzſteigerung brachte einen etwas höheren Gewinn. Der finanzielle Stand hat ſich weiter recht erheblich ver⸗ beſſert, die Bankſchuld konnte um weitere 200 000(i. V. 100 000)/ vermindert werden. Der Vorſtand(zwei Per⸗ ſonen) bezog 23 320, der Aufſichtsrats 5000 4(i. V. zuſam⸗ men 27 460). Da die Preiſe für Malz und Hopfen eine weſentliche Steigerung erfuhren und der Bierkonſum durch die reiche Weinernte nachteilig beeinflußt werde, ließen ſich die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr nicht überſehen. Der Bruttogewinn aus Bierverkauf ſtieg auf 1,375 (4,205) Mill., wozu 0,005(0,004) Mill. ſonſtige Erträge treten. Löhne und Gehälter erforderten 0,230(0,210), ſoziale Abgaben 0,022(0,019), Abſchreibungen auf Anlagen 0,095(0,082), auf Beteiligung 0,005(—), auf Debitoren 0,102(0,040), Reichsbierſteuer 0,383(0,330), Beſitzſteuer 0,055 (0,0 40), Verkehrsſteuer 0,051(0,043), Zinſen 0,016(0,032), ſonſtige Aufwendungen 0,332(0,336) Mill.]. Der Rein⸗ gewinn ſtellt ſich auf 93 809(88 152) 4. Nach Abzug des Di⸗ videnden⸗Erforderniſſes ſowie nach Rückſtellung für Außen⸗ ſtände in Höhe von 20 000(30 000 4, für Inſtandſetzungs⸗ arbeiten von 10000(—)/ und Zuweiſung von 1502(—)0% an Beamten⸗ und Arbeiter⸗Unterſtützungskonto verbleibei 13 237(9 352)/ zum Vortrag auf neue Rechnung. Das Anlagevermögen ſteht mit 1,057(1,146) Mill. I zu Buch, darunter die Wirtſchaftshäuſer mit 0,443(0,506), Mo⸗ bilien und Wirtſchaftsgeräte mit 0,090(0,89) Mill. J. Roh⸗ Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe erſcheinen mit 0,052(0,018), Fer⸗ tigerzeugniſſe mit 0,140(0,114), hypothekariſch geſicherte Dar⸗ lehen mit 0,651(0,703), ſonſtige Darlehen mit 0,133(0,185), Warenforderungen mit 0,197(0,228) Mill. /. Andererſeits betragen: Rückſtellungen 0,118(0,060, Hypotheken 0,101 (0,124), Einlagen und Kautionen 0,094(0,064), ſonſtige Gläubiger 0,175(0,161), Bankſchulden 0,561(0,763) Mill., * Börſenkennziffern für die Woche vom 14. bis 19. Jaunar 1935. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Böſenkennziſfern ſtellen ſich in der Woche vom 14. 1. bis 19. 1. im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe (Index 19241926 gleich 100) Geſamt 83,59(82,44). Kurs⸗ niveau der 6proz. feſtverzinslichen Wertpapiere Durchſchnitt 96,09(95,00). Nhein-NMainische Abendbörse ruhig Lag ſchon die Mittagsbörſe nahezu geſchäftslos, ſo ſtag⸗ nierte der Abendbörſenverkehr faſt vollkommen. Die Zu⸗ rückhabtung der Kuliſſe hielt an, während die Kundſchaft in manchen Papieren eher kleine Gewinne ſicherſtellte. Doch nahmen dieſe Abgaben nur kleinſtes Ausmaß an. Immer⸗ hin genügten ſie, um bei der Enge der Märkte gegenüber dem Berliner Schluß leichte Rückgänge auszulöſen. Zu⸗ nächſt kamen nur wenig Werte zur Notiz, ſo Aku mit 51 (51,12), Junghans mit 73,5(73,75), Weſtdeutſcher Kaufhof mit 37,37 v. H.(unv.). Der Rentenmarkt hatte ebenfalls nur kleines Geſchäft, wobei aber ſpäte Reichsſchuldbuch⸗ forderungen mit 100,25—96 eher gefragt waren, während ſonſt keine Veränderungen zu verzeichnen waren. Reichs⸗ bahn⸗VA notierten unv. 118 v. H. Bei anhaltender Geſchäftsſtille troten im Verlaufe keine Veränderungen ein. JG Farben notierten mit 142 (142), auch ſonſt ergaben ſich gegen den Berliner Schluß meiſt leichte Rückgänge. Der Rentenmarkt zeigte keine Veränderungen. Am Kaſſomarkt gaben Großbankaktien zum Teil weiter nach, ſo nine mit 78(minus ½) und DD⸗Bank mit 7(minus 7 v..), während Dresdner Bank mit 80,50 v. H. behauptet blieben. rungswerten lagen Allianz und Stuttgarter Verein mit 4 um 3 v. H. über geſtern. Von Kaſſarenten zogen Schutz⸗ gebietsanleihen um 0,20 v. H. auf 10,30, 6proz. Stadt Mainz auf 94,25(94) und 57 proz. Frankfurter Pfondbriefbank Liqu. auf 98,75(98,37) an. Nachbörſe: Jch Farben 141,62; Altbeſitz 110,12, 5 ſpäte Schuldbücher 100,25— 100,5. 18 11 N 22 22 2. A, 22. 2 23 2 8 6 Darmſtadt 28 ,- 98.62 Landes- und Provinz- s Bayr. Sandwbk. 6 Nhein.-Hyp-Bk. adiſche Maſch. 129.0 129,0 fafenmühte. 100,0] 100,0 mark-u. Bürgerbr. 117.9 117.0 1 1 Fran Ur 6 Presden 28 A 8 88. banken, kom. Giroverb.. K 52.. 98, 98,50.⸗Rom. Rl-I 96,25 98.25 1755 Br. Pforzh. 61,50 51.50 lade u. Neu 24,— 27.— Dear Müßlen 119.0 119,0 Bank-Aktien Verkehrs Alttien Deutsche festver- 6% Frankfurt 26 94,— 84.50 f 5 6 Berl. Hyp. Bk. 5½ Südd Boder. 2) Bemberg, J. P... 115,0 Hanauer Hofbr. 126,00 126,0 Pf. Preßh.⸗Sprit—— g Bad. AG. f. Rhein⸗ inaliche Werte(60) do. 28 93,50 94.6 Bad Kom.⸗Odbk. 8 6 von 25..—97.—] Stig. Gpfbr. 8 1 Brauer. Kleinlein 79.— 79.— Hanfwerke Füſſen—.——.— hein, Braunkohl.—— 214.5 Badiſche Bank. 125.2 129.0 ſchiff. und See⸗ Ainsnene 6 Hanau 268 98. Mannh. 20, R 2 97,— 67.256 Freftr. Hyp.⸗Bk. und l o. A...62 97.75 Bremer Del.. 82.— 84.— Harpener—.— 100.0 heinelektra St. 105.8 140.5 Sam: u. Privatb. 78,25 4,80] transvortpehm 6180 6180 Staat leinen Heidelberg 26., es do. Gold 30, K1. 14 97,976 Württ. Hppoth.⸗ Bronce Schlenk.,.60 Hartmann& Br.—— 1195 Vorz. 107,0 107.0 DDd⸗Bank 80.— 79 50 Dt. Reichsb Norz 118,0 1180 Dtsch. Staatsanleihen Ludwigshaf. 26 84,75 94 756 Darmſt. Kom. 5½ bo. Lig. Pf. N Gpfor, 1 2 08.5 98.90 Brown, Boveri„70,— 72.— Henningerprauer 115,0 114.5 phernmetall c. 1270 127.5 Dresdner Bank 81.— 30,50 Heidelb Straßenb 11— 1125 1986 21. 22, 6 Mainz 26 K. 93,25 94.— Edbank Gold⸗ 9. A. R 5. 97,37 97.626 do. Erdtv. 1 18 98.25 98,25 Heſſen⸗NRaff Gas e Rgeinmühle 68. 68.— Frankfurter Bank. 102.0 Südd. Eiſenbahn 59.— 8750 4 Pt. R. ⸗Anl. 34 96,12—.— 6 Mannheim 25.=, Schuldv. R 2 94.80 94.—6 do. Gold⸗Kom. 0 5 N Funde 110,0 110.0 Hilgers A. 60 75 62.— eb e 59—88.— do. Hyp ⸗FJank 96 80 96.50 8 Baden 27. 5 98.— 4„do.„e es do. fe 50„ N... os 80 os, se Schuldverschreibung. E do. Kariſtadt de. 1340 Hüter... 4, 46.— Roeder, Gebr... e pia up ⸗Bank 0e— 9869 Versicherungen 6 Dayern 27 99. 98.308 Pirmaſens 26 93,50 98,6 do. KR 9 95,75 95,256 do. Pför.⸗Br. 6 Daimler enz 27 99.—f 98.50 J. G. Chem. Baſel 159, 150 0 Holzmann. Ph. 81.80] 81.50 A 161.0 181% Reichsbank 5 156. 157,1 8 6 Heſßen 28 N. 99,800 99,505 Ulm 28 N 8850 Darmſt. Lds ol Gpfbr km ii u. 197,97. Linoleum v. 28 98,50 98.50 dto. 505 ö. einbez. 128,2 128.0 lar Lothring. Z. 155,0 155.0 Achlinck K Co. 0 50 Rhein. Hyp.⸗Bank 121.7 122,00 Bad. Aſſekuranz⸗ 2 S. St. Ant 26 105,2 106,0 mannheim Ausl..—— f treh peſſ. 8 11 4780 84.— 8% do. Lig. f(6,59 88.29 fg Lindner dran 20.. Sbem. Albert„. 6. 88,67 Junghans 14.80 7 5005. 78.50 73.50 Württbg. Rotenb..—97,.— Manheim en— 8— 6 Thüringen 26. 98,— 85. 5 9255 do. 94 s do. Kom. E 95,37 85,37 5 Neckar Stuttg. 28 8,50—.— nt. Gold. u. Silber 205,0 207.7 pieler Brauerei 122.00 122.0 Schwarz Storch.., 25 annheim. Verſ.—— 84. 5 2— aſſel Ldkr. 26 92 J*— 1 n f Seilind!(Wolff) 51,75 84,— Württ Transport—.— 88. 6 do. 20-B 96,— 88, R lu 2. 97,80% Goth. Grer.⸗ 6 do. Werkeßl. 28 99. 99.— t. Verlag. 58, 15 lein, Schanzlin 79,50 70, Siemens⸗Reinig.———.— e 51 998 38400 Pfandbriefe u. Schuld- e Naſſan Sdsbk. Bank A 7.. 97,25 97,25] in Akten umwandelbar Ante e 19.— 79.— old 1. She e. Sinaleo.... 105,0 8 0 1934. 103,60 10.6 hreib Gpfbr. 25,& 1 98,50 88,506 Mein. Hyp.⸗Bk. J. Farben R. 8. ven Braun 47.— 47.— Sinner, Grünw. 08, 04, 188 0 N Vorschfeidungen 2— 88.— 107 l. v. 28. 120.2 119, 7 pichbaum⸗ W 98,500 98,— Konſerven Braun 33. 47 Südd. Zucker. 163.0 162.6 33.1935. 106,6 146, do. 6, A 3 98, 5 Gpfbr.ß u, N, An.97.50 Anl. v. 23 120.2 119, Fach aum-Werger 110 85 Kraftw. Altwürtt. 66,80 86.75“ Cet 5 1 5 8 2 85 5 . 880, 105, Kredltepstslten der Länder S. D0.-Kom- 20 1 eve Pfalz. 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Jan. l Schuldv. 26 K 95,25 95.— Se 5 5 925.„* Nadustrie 18e Aonkfngte 50— 3 ainzer Akt.⸗Br. 78, 75.— Voigt& Haeffner—.— 5 Anl. von 1925. J1951 94— Anleihen d. Kom.-Verb. 5% 1 0, C Bu. A- 1927 3, 93,50 n dt, Gebrüder.. 88.— 87.— Friedrichshütte 1 Mez A.....= Volthom, Seit. 72.—72.— 50% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 1941 90 25 Oberheſſ. Pr.⸗Anl.—.— 111.7 S0. Ante 24 7,10 98,15 Sin n g u. o— 97.— lig, Kunſt. Unie 82.28 81.—. Moenus.. 08,80 88.— ſürttemb. Elektr.—.— 70.— 4%.⸗Weſtf. Elektr. Anl. don 1927 1952 99.50 5 6 Pr. Id. ⸗Pforf.⸗ Goldhyp.- Pfandbriefe], it Mn. U. M.. G7.— N.& G...50 420 liel.75 68,80 Motoren Darmſt. 79.50, 80, do. Hohenz. Br.—.— 80.— 4% 19281853 88.80 1 7.⸗Rom. 11 tn 5 6 Rhein. Hyp.⸗Bk. Alum. Ind. N.. 228.0 227,0 Uoldſchmſdt. 33.12 91.50 Niederrh. Leder, 83.——.— Wulle, Brauerei———. 4/½% 5 19301955 93.50 Stedtanlelhen f een en so os 80g. Vpothekenbanken] ann f..4 fen, 50.50 UAndreae-Norls. 1160, 16,0 Grizner„ Kadſer 28,25 29.12 Hlordweſtd. 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Unionbr... 182.7 ſſe Beroban( ösnir Bergbau., 54.— 59.97 Tbüir. Elektr. u. G..—.— Einsliehe Werte ö Kaſſel Bz. 28 84 75 55 6 Weſtf..⸗Glöpf. 95,62 95.12 f 8. 25 86,25 Allg. Ot. Er.⸗Anſt. 71.— 71,78 Bemberg, J. P. 115,5 118.2 Dresd. Schnellpr. 68,50 88, do. Genußſch. 120.0 119.5 dn Braunkohl,—.—92.— Triumph Werke 36,50—.—. 55 Sſtpreuß. Altbeſ. 108,0 T0 5 do. Abfind 97. i 97.250 97.80 San e 2 1 85 180,0 e 1 5 560 Düsſeld ie 125,0 125,0 Inag, Ind. Unt. N Julius Pinlſch 1 8 Tuche Brauerei 1670 2971 Anleihen: do. Neubeſ.—.— 22,50 6 Schleſ. Boden kt. Pank s Brauind. 143,0 1130 Benzin 0 Ddr n e 5 80 FPittler Werkzeug 130.0 128,5]Tuchfe br. Aachen Reich, Länder, Reichsbahn, Nheinp. Ant Ausl. 106,5 108,5 Stadtschaften e. 9080 9 155 1990 17 5 1 5 1146 85 0 1 1 7850 Jeb. Jeſerich.. 27,75 28,50 Polyphonwerke. 18.— 12.78 Tüllfabrir Flöha 98.30 58.50 Reichspoſt, Rentendriefe, Weſtfalen Altoeſ. 6,, s Verl. Pfr. Gpf. e Südd. Bodenkr. Berl. Handelsgef. 1000 109.0] do. Kindl Dr. 288.0, Fintracht Sraunk.. e. pat an 24,3) 24,12 Fomm Eiſengieß.. 1050 F cem Prod de karg 1. 91. 5 2„ 1 1* on 3a 5 3 Schigebiete g Hochum r. e e 7 u denen, ie. ens 08. da un ant e 1780 do. Ster. 88 0 74070 Piſend.Werkram 13 N72 Haß Ehentte n 130.5 428.5 e eee 21. 22. 6 Bochum e 6 88½½—— Stadtſch. R5, 7 101.0, 100,10 Thür, Landes⸗ Com. ⸗ U. Prinatd. 73,50 78.— do. Kraft u. L. 186,8 188-6 Elektr. Aeferung 105.0] 104,5 Kali Aſchersleden 110,0 107,2 a her. Spielkarten. N 1 8 5 82 85 93.7508 de. bo. K 25 8.— 98.—„ud. k. 1 21.75 01.— Ot. Hank u. Dise. 80,50 78.0 Berth. Meſſeng:. 88,2, Clektr Licht u. r 115, 1190 Keramag. 91. ſlasckersesportg. 1885 27,s0ler, Bableeſteßt. 5 Aa 188 24.— 83,— 0 bo. b. 26 l.75 54.508 do. f 2/7. di eden. 100 2 Pt. Centralb.-r. 80, 8 8250.. Erbgang So. 40 0 1040 Klsener werte en 51 Rage, 0 d 13 28 c 03 65.12 00 25 6 Duda 26..25 825 Hypothek.- Bank Wertefs du en 2 20 90 42 6e 4e Dr Gibts t. 1000 35 Praun n Beiſeg. 468.0 Eſchwell Becgte. Sen. hen 9958 25 Neicel Metall. 1037 4082 do..8 Schm. 188,0 3 5 Woch e 8 96.50 8 5. 93,75 ,s Bavr. Hdbk..6 98,50 99.— 6 Württ. ok. 10 99,25 99,— Dt. Hypoth.⸗Bank 89,50 89.25 Bremen- Beſ. Oel—.— fats J. G. 142,1 141,7 Kollmar& Jourd. 58.— 52.75 J. E. Reinecker 72.— 70,50 bo. Stahlwerke 45,25 45412 8. n 100.2 100,26 Frantfurt 20.. 6 Bayr. Vereins, Dtlüeberſee⸗Bank 58.— 21,75 do. Vulkan.—.— 102.0 beibiſch,..., Kötitzer Leder 88,75 86.75 n 1 5 5575 25 Trike S 0, ee 401 101 Sande ae 8 e Meinung Hon t. 64.78 gg ch Beawn, Bod.& U. 1.— 78785 Fenn deen 110 715.9 B85. ref bin...— D Rbein Sraunf, f. 2190 22848 Wirts ia werte 78. Sche 175 k—.— i 42933 ning. Hyp. Bk. 94,„Bop.. 5 0 W. Krefft.. 5 nk. 1s..„ e 19 8 elde 28 8 e de industr.- Obligationen Reichsbank.. 185.9 455,5, Suderüg,Eiſenm 30.25 80.— Felten& Gulf 6345 82762 Kromſchroher. 68.58 86.28 do. Elektetzitat 110 0 1110 Bogel, Tel.⸗Draht 1008 1587 20% do. v. 34 e e Manndeſm 20———— dend 7.— 9750 sr f, Prauind. 108,9—.— fg. B88. deb.. 119. 1170 Pot Gulden. ee e. Feanſtode uce 1180, 1 0 Koahr. Metan: 125—„ S egeiglas. 87 75 87.75 Uanderer⸗Werke. 129,0 4287 6 Baden 27.78 99.286 555 N. Si.Centrökr. E27,— 97,506 Contt Gummi:..—.— Kg. Weſt.Bod.⸗Kr. 118.2 170[rapito& Klein. 1 Zucker 115,0 115,0 F. Küppersbuſch——. 955 Sab werk 91.25 91.— Nenderot)... 4, 74. o Bayern 27. 98,50 88.„e Munchen 29.(cs, e 6 dt Hppoth. i 7. Dalmler⸗Bens—— dd. Sodenerdd. b cg waffen. 13 8 12000 drs nend cerk. kg. 8855 azmeher& Co. 113.3 17,5 geh, Weſf Elektr. 112. 11279 JWeſtd⸗Kaufß u- 30,2 80 28 0 de. Ser⸗ Ani 100 0 f öferbeim 20 f de d dope gs 8,6797. e Dt Linoleum. e Hader sodegardb. 106 108·8 J. Sbemie voll 59.0 170,0 fedpardt& co u o S. Lalrahlitte. 21.25, 21. l Rieberblentan 2 8842 Weſteregeln. 10,0 1189 6 raunſchw. 1029 57.65 98.126 do. 27 93,37 98,375 Dt. Wohnſtätt. 6 Hoeſch v. 1926 98.75 98,50 Vereinsbl. Hamb. 100? 108 5] do. 505% eingez. 127.7 125,0 llelſenk. Bergwerk 80,1269, Leipz. Br. Riebeck 79.75 79.— Rodd 0——.—.[Weſtf. Draht.. 107, 107.5 6 Heſſ, Staat 192 90.25 99.50 f Stettin.., Spe de 1 7e 8, 265 98.80 6 Klöckner Rent 25 9 n, ff,,., Boſtger Zucker 2.— 88,— Miele ⸗Kübr.: ie 6 Sachſen 96.280 08.406 Wiesdaden 28 9480 94.75 6 rtf. Gpfbe uns—.— s Mittelſtahl 27. 97.87 98.— verkehts- Akti do. Grünau... 200,5 Ges. f. el. Untern. 118.9 113,0 Andes Eiamaſch. 105,8 105,7 Ferd. Rückforth. 88.— 64.— Wiſſner Metall 106,8 107 2 A Sch. eg 60 Wos Nenad 6 k. f 1. Katrgngellſtoff. 95565 9 7 Ac 1910000 895 0 105 0 1575 94.62 8562 115 1 10 92. 8205 Fark Kindſtrom. Rütgerswerke. 67.7 87.— Jeiß Iron 80.— 70.80 ———.— K.*„„*-M.„G. N*— 5 5„ 3* 8.— 75—.—.— 2 5 8 bichep. 55 fällig.— 156, ö Reih vd. füll. 56 88. 86. s Gothe Grune e Semen. 102. B ch.] Bertehremn. ea e 80 50 de. Ader. es 87 88.50 Geigers ſer. 2 87 25,80 e e gegen. be 280 lege asc. ö..50 8485 4½ do. 39 fällig———.— pfandb d Schuld Goldpför 48,9 90,75 968,75 6 Ver. Stahl 6, 90.— Allg. Sokb. u. rw. 119.0 119,2 Thabe worth„ 43.25 44 75 Grün& Bilfinger 200,0— E. 98———.—(Jachtleben-.—.——.— Zuce Waldhof 50,25 53.50 5 deörtbr ndr. un ulcſs gamb. Hyp.⸗Bl. 6 Zucker Kr.⸗Bk. 100,00 100,0 Dt. Eiſenb.⸗Betr. 78, hade Ser. A 198.2 104.5 Guano⸗Werke. 62, 83,75 3 Salzdetfurth Kali 150,5—.— Zuckerf. Kl. Wanzl. 100.1 1 6 rd gentle; 99,75, 99.75 öktentl. Kredit-Anstalt.] kn. F. le,— 88.—%¼ St. Reich. Bu 116 0 118,00 do. Serie 5. 18,0 Günther& Sohn.25 77.— Hangenmagn. 0 38 85 Sarin Schrel. 88.—or.— 1 90 5 467 104.80 104. E Brſchw. Stb. N25 97, 25 97,506 Hann, Bodenkr. Hapag.... e848.2] do. Serie k., Haberm.& Guckes 68.50 68.75 Mansfeld, Bergo. 90.62 00 67 Schering-Kahlb., Vor 5 ee 5 6 Heſſ. Landesbk. Woldhon s 928 89 ausländ. festver- ambg. Hochbahn 90. 59. Conti. Gummi 135,5 146.5 Hlackethal, Draht 98.87.87 Markte u. Kühlh. 101.2 101.7 Schieß⸗defries 71807175 Versicherungs-Aktien Anl. ⸗Auslſcheine R 1. 2. 79.„ 8 Mitteld. dk 11 96,50 96.50 8 Hambg. Südam. 24.78, 28,— do. Linoleum 62,62 83,— Hageba...— 9. Maſchb.⸗Untern. 68.87 68.75 Schleſ Berge. Zink..:—.— Aach. u. M. Feuer 1078 d. diſch, Reiches 110,7 110,106 do. K. 10 u. 1 6 Norddt. Grdkr. Zins liche Werte Nordd. Lloyd.. 30,25 30,— N 5075 50,50 Halleſche Maſch. 78,75 78.75 Maſchinen Buckau 99,50 101,2 do. Bergw. Beuth. 90 25 89.— do Rückverſ.—.— 108,8 Anhalt Altbeſig.—.——.— 6 do, do. 3, 4,6 Gold. km. 25 98,50 96.75 5 5 tſch Atlant. Tel. 122.0 ,, Harburg. Gummi 29,50] 29.87 Maximil.⸗Hütte„152 00 152,5 do. Portl.⸗Zem. 11,0 110,5 Alltanz u Stig. B. 242,0 244.0 Hamburg Altbeſ. 107.2 106.0 Oldb St. K. A. 6 Preuß. Bodenkr. 5 Mexikaner 1899 11. 10,50 Industrie-Aktien Diſch. As vd... 2,80.12 Harpen. Bergbau 1010] 90.87 Mech. Web. Sorau 81,75 81.75 Huge Schneider 77,50— do Jeb 212˙0 212.0 Thüring. Altbeſtg.. r 6 Pr. Lpfbr. A. 1 0—. Goldpfbr. k 21 57,——. 4 do. 1904—.——.— F 159,0 158,0 do. Babeock.. 86.— 89,—Hedwigshütte.. 10772 107,0 Mercur Wollu.—.——.— Schöfferhof Br.. 163.6 165,0 Berlin. Feuerverf. 180.0. 4D Schuggebd.⸗ 0 6 do. do. f 22, 6 Pr. Centr. Bod. 4% Oeſterr St. 14 40,—,— Adlerhütt Glasw. 47,— 48,.— do. Baumwoll 92.— 96,25 Heidenau. Papf 46,50 45,25 Metalgeſellſchaft,— 89.87 Schuberk& Salzer 146.0 145,7 Colonie aer. Anieihe 1908 10.300 10,856 Württ. Wkreb. 5—.— Goldpf. 1928 96, 75 98,374 do. Gdrente cl 0,480.45 Allg. Baugef Lenz.. do. Conti Gas 125,1 126,3 Hemmoor Portl. 140,2 144,0 Miag Mühlenbau 75,— 78, Schuckert& Co. 98,62] 98,50 e 3 4. do 1914 ö Hann Ibtr 27 88. 88. do. Gpfbr. 28 J Rum. Monopol⸗ A. C. G. 30.25 30.— do. Erdöl 169.9, 10 5 Heft u. eren Be. 70.— 80. Mimoſa... 1580 Schult Paßeng. 101.0 151.5 Thuringia Erf. 4—.——.— 5 ae 50 Liquid. o A.. 97,25 97,25 Anleihe 20 89,28 39,— Alſen, Portl. Zem. 127.00 127.0] do. Kabelwerke 101,7 102,5 Hildebrand Mühl. 78,— 78 75 Mitteldtſch. Stahl—.—]. Schwabenbräu.,. do N Anlelhen: 6 Mitteld. Ubl. 30 95,80 506 Preuß. Hyp.⸗Bk. 5 Rum. ver. Rente.87.70 Ammendorf. Pap. 75,—74.—] do. Linoleum 65.62 68,— Hindrichs⸗Auff. 84.87 Montecatin: Siemens Glas ind.—— 83.25 a. 5 nie: 5. bl.——.. Pf. 20 514 96 25 96,50 4% Ungarn ecki] 8,40.20 Amperwerke.. 108,0—.—] do. Schachtbau———.— Hirſchber Lederf..—, Mühle Rüningen.—] Siemens& Halske 141.6 141.2 5 Provinz, Bezirks-, Zweckver⸗ s Oberſchl. Pök. 2 95. 8 Preuß. Pfandbr. 4 do. Staatsr. 10.55] 8,25 Anhalt-Koblenw. 97.—87.— do. Spiegelgl. 92, 91.50 Hochtief A= 108,50 108.5] Mülheim. Bergw. 1170 5 1 1 25 1 Kolonial-Werte bäude, Kreiſe und Städte e Rheinpr. Ost 8 99.50, 88.50 0 96.50, 98.50 4% B 91466. 66.— 2 71. 0 5 e 7——. Stader Lederfabr. 117—.— 5 . 6 Weſtf. Ido k27f 1 94.50 Goldhyp. k 5 504% Budapeſt1914 66, 66,— Aſchaffbg. Zellſt. 71,75 70,50] do. Steinzeug. 114,5 Hoeſch. Köln Bgw 84,12 83,25 Münch.Licht u. Kr.—,„ Steatit⸗Magneſia 131.7 181, Otſch.⸗Oſtafrika. 69. 68, 6 Brandenburgs 96.50, 98.506 155 1. 5 do, Kom k 20 85,— 85,.— 3Liſſab. 189551. 45,50 49.— Augsb.⸗Rechtaſch.—.— 79,12 do. Tafelglas.. pohenlohewerk 48.— 47.— ſatronzellſtoff. 54.— 58.—, Stettin. Pot 8 en eee ee . 26 ö 9. PI. A. 281 95.82%½ Rhein. 5 2004 5 11.2 83,75. 102.5..„ Hatronzellſtoff. 54, Stettin Portl.⸗Z.—. Kamerun Eiſenb. 44,500 46,— do. 20 96.50 96,50 Rhein, Hypbk. Anatol. 5 u. 2 83,75 34.200 fachm. KLadewig 67. 4 do Tel u. Kab. 5 102.8 Holſten⸗Brauerel 97.75 93, eckarwerke. 100,0 102.0 Stöhr Kammgarn 101,0 100,0 Neu⸗Guineg—. 2. 4 00h. ff. 14 6% 6 be. Gbſcheg 81100 405 lle 5s. Ken 1. 4 Set ung e 8. 4550 Paßt hne 0. 5. Weg fg 6 28 eden Ja 87% Aerds, Fabel. a8]. Steberger uk. 8480 Ora nine, 242 18 de. 18 u. 14 96, 6 do. Gdſchatz 81100 1] 1001s. bo, Kem. f 4 Seſt ung, St, 88- 8,80] Haft... l doe. Giſenpandt 82,37 62,251 Potelbeirieb. 68.52 67.78 do. Steingutfb. 6.—— Gebr. Stollwerck 83.50l 83,.— Schantung⸗H. A 8680 545.0 Von. Verſiche, d) 9 ö 14 5 Neue Mannheimer Zeitung Geringe Umsätze am Gefreidemarki Berliner Getreidegroßmarkt vom 22. Jau.(Eig. Dr.) Die Angebotsverhältniſſe am Getreidegroßmarkt find noch immer unterſchiedlich. Die Nachfrage hält ſich aber auch in mäßigen Grenzen. Nach Berlin findel Weizen ſehr ſchwer Unterkunft. Dagegen kamen nach dem Rhein vereinzelt Abſchlüſſe zuſtande. Roggen iſt leichter abzuſetzen und es wird auch noch eine Ausgleichsgebühr von 5% bezahlt. Die Lage am Mehlmarkte bleibt unverändert; in Wetzen⸗ mehl entwickelt ſich kleines Bedarfsgeſchäft, in Roggenmehl ſind auch die Abrufe aus alten Abſchlüſſen ſchleppend. Bei der Verſorgung mit Hafer erwartet mon für die nächſte Zeit eine Entſpannung durch Zufuhren aus den in den letzten Tagen gekauften Mengen von Auslandswore, vom Inlande liegt nur vereinzelt Angebot im Austauſch gegen Kraftfuttermittel vor. Futtergerſte bleibt geſucht. Die Zu⸗ fuhren in Brau⸗ und Induſtriegerſten find bei unnachgiebi gen Forderungen mäßig, entſprechende Gebote ſind ſchwer erhältlich. Für Roggenſcheine waren die Forderungen wie⸗ der erhöht. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen 76/77 Kilo W 5 195, We 6 197; W 7 198; W 8 199; W 201; W̃ 11 203 geſetzlicher Mühleneinkgufspreis plus%; Tendenz stetig; märkiſcher Roggen 7/73 Kilo frei Berlin 168; dto. Preis⸗ 207 gebiet R 5 186, R 6 157; R 7 158; R 8 159 R 9 161; R 11 163; geſetzlicher Mühleneinkaufspreis plus 4, Tendenz ſtetig; an Auswuchs⸗, Beſatz und Schmachtkorn, Roſt und Bruch ſind zuſammen bei zen 3 4 und bei Roggen 2 41 äſſit 3 10 0 Tendenz gefragt; 157: H 11 159; Weizenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen mit 20 v. H. Auslandsweizen 3 1 Aufgeld, Type 790 R5 26,65; R 26,80; R 7 26,95: R 8 27,10; R 9 27,40, R 11 27,70; alles Berlin, ruhig, Roggenmehl, Type 997, R 5 21,65, N 6 21,75; R 7 21,90; R 8 22,05; R 9 22,35; R 11 22,65; alles Berlin, ruhig: Weizenkleie in„ für 100 Kilo brutto einſchl. Sack ab Mühle einſchl. Koſten des Verladens da⸗ ſelb; geſ. Mühlenverkaufsprets Wa 5 11,30; Wa 6 11,35 D 7 11,40; We 8 11,45; We 9 11,55; We 11 11,70; alles Berlin, gefragt; Weizennachmehl 1719,50; Weizenbollmehl 13,75—44,25; dtv. Roggenkleie Re 5 9,75; Ra 6 9,80; Nr 7 9,00, Re 8 9,95; Rar 9 10,10; Re 11 10,20; alles Berlin, gefragt, zuzügl. 0,30„ Ausgleichsbetrag.— Je 50 Kilo: Viktorigerbſen 34—35; Peluſchken 19—91; Ackerbohnen 14—15, oſt⸗ und weſtpreußiſche Stotionen; Wicken deutſche geſtrichen; dto. Oſtſee 12,25—12,75; dto. ruſſiſche 12,25—12,75; Futterwicken 9,50—10,50? Lupinen loſtpreußiſche Stationen) blaue 1010,50, gelbe 13,7514; Seradella neue, oſtpr. Stot. 23,50— 24,50; Leinkuchen 7,65; inkluſiv 1,30„ Monopolzuſchlag; Erdnußkuchen 7,25 in⸗ kluſiv 1,45/ Monopolzuſchlag; Eronußkuchenmehl 7,60 inkluſiv Monppolzuſchlag: Trockenſchnitzel 4,41; extrahiertes Sojobohnenſchrot 45proz. ab Hamburg 6,50; dto. ab Stettin 6,70; Kartoffelflocken Parität waggonfrei Stolp⸗Namslau 9,25; öto. Parität Berlin 9,80—9,85; Kartoffeln unverändert Rauhfutter: U. o. notierte handelsübliches Heu geſund trocken frei Berlin 3,80—3,90(ab Station) 3,10 bis 3,70) gutes Heu erſter Schnitt ab Station 4— 4,60; Mielitz⸗ hen(Warthe)—4,10(3,40—3,70); Tendenz ſtill. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 22. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 3,70 B 3,50 G; Fehr. 3,0 B 3,50 G; März 3,70 B 3,60 G; April 3,80 B 3,70 G; Mai 3,90 B 3,70 G: Auguſt 4,00 B 3,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage nicht notiert; Jan. 31,55 u. 31,65; Tendenz ruhig; Wetter Sprühregen. * Bremer Baumwolle vom 22. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,70. 1,50 J, Nachdem die milde Witterung wieder von einer leich⸗ teren Froſtperiode abgelöſt worden iſt, ſind auch die Waſſer⸗ ſtände wieder ſtark rückgängig. Am 19. d. M. notierte Kaub 1,34 Meter gegenüber 2,13 Meter in den erſten Januartagen, ſo daß mit ein geſchränkten Abladettiefen nach dem Oberrhein gefahren werden muß. Das gleichzeitig in den erſten Januartagen aufgetretene Leerraumangebot ver⸗ fracht nach Mannheim⸗Ludwigshafen 1,40 4, nach Karls⸗ ruhe 1,60„, nach Kehl 1,00, nach Frankfurt 1,55%, nach Af fenburg 1,65/ je To. Die Talfrachten ab Ruhrort nach den Seehäfen haben mit 1 nach Rotterdam und 1,50„ nach Antwerpen ſich bisher von ihrem niedvig⸗ ſten Stand der letzten Zeit noch nicht erholen können. Die Schlepplohnnotierungen ſind als ſtabil zu bezeichnen. Während der ganzen Wochen der Frachten⸗ ſteigerungen blieb die Schlepplohnnotierung Baſis Mann⸗ heim mit 90 Pfg. je To. unverändert. Die Notierungen in Rotterdam wurden durch die Meldeſtelle erhöht. Die Liſtenfrachten betragen nach Ruhrhäfen 55, nach Düſ⸗ [Oberrhein⸗ und betragen 650 To. 274 Abladunt durchzä 2 7 g l* die Forderunge ſchwand durch die wieder einſetzende Nachfrage vom Markt 1 e f„ f 2 FB trei de, ſo daß ſich inzwiſchen die Meldeſtellen veranlaßt ſahen, ihre Dieſe Notierungen wieder heraufzuſetzen. Die Forderungen in Duisburg⸗Ruhrort betragen: Kahn ⸗ 5 der Partie beſonderer Vere ebenfalls ſeldorf 60, nach Köln 65 und nach Koblenz 70 Ets. je To., während die Schiffsmietenfor derungen für Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht n 7 N 25 653 5 20 6 Schweino zunge volfft.29 32 befte Maſt 48/52 nb. 300 Pfd. 51/5 5 9125 ge. 2/28 8 437 55 11 5 3808 ſonſtige.. 20/30 fleiſchige 21/4 337 47 5³ 71 Bullen 241 Färsen 242„ 45/50 junge vollfl. 36/37 ausgemäſtet 37/0—.— ſonſtige. 32/5 volffleiſchig 3½0— sehate fleiſchg.. 28/31 J fleiſchig. 25/0 mittlere. Sauen Dem heutigen Mannheimer Großviehmarkt woren 71 Farren, 129 Ochſen, 241 Rinder, 224 Kühe, zuſammen 665 Stück Großvieh zugeführt. Das Geſchäft verlief ruhig, wo⸗ bei Qualitätstiere ſehr gefragt lagen. Die Rinder konnten ſich im Preiſe halten, die Ochſen erfuhren einen kleinen Abſchlag von 2 Pfg. Höchſtnotiz für Ochſen 91—35 Pfg., für Rinder 87—40 Pfg., Ueberſtond 22 Stück. Am Kälber⸗ markt kam bei einem geringen Auftrieb von nur 633 Tie⸗ ren ein lebhaftes Geſchäft zuſtande. Der Markt konnte ouf der Höchſtpreisnotiz von 48—52 Pfg. knapp geräumt werden. Am Schweinemarkt ſtanden 2006 Tiere zum Kaufe aus. Das Geſchäft war langſam und es verblieb ein Ueberſtand. Höchſtnotiz 51—59 Pfg. Ueberſtand 240 Stück. Manuheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 45 Arbeitspferde, 50 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 4501100 pro Stück und Schlachtpferde 25120, pro Stück. Marktver⸗ lauf ruhig. *Schweine⸗ und Fruchtmarkt in Kandern. Der Schweine⸗ markt war nicht beſchickt. Auf dem Fruchtmarkt hält die große Nachfrage nach Gerſte an. Der vorhandene Beſtand wurde zu 19/ pro Doppelzentner abgeſetzt. Auf dem Kartoffelmorkt betrug der Preis 2,80 4 pro Zentner. * Haslacher Wochen⸗ und Schweinemarkt. Butter 1,10 bis 1,15; Eier 11—12; Käſe 15-20. 20 Zentner Aepfel, Preis pro Zentner—12. Geſchäftsgong gut. Zufuhr: 2 Läufer, 519 Ferkel. Preiſe: Läufer nicht notiert, Ferkel pro Paar 20—34 4. Geſchäftsgang langſam. 120 Ochsen lunge vollfl.—-/— ältere„ 31/3 mittlere. geringe geringſte 1 ausbleiblich ſcheinlich. kel. Preiſe: La 92) 8540 Dr.) Schmalz ab Kai 34,75 D (wirebars) bracht werden. geſtellt. Rheinschiffahrf und Frachfen ahrz 5 Garanttetagen der Miete nach Ruhrhäfen. hafen nach Frankfurt prompt ſchaftskreiſe und Behhrden. Januar 1985 Mainfahrzeuge unverändert blieben. uge bis 500 To Ladefähigkeit 3, und über 650 To. 2 Cts., zahlbar bei 2 Meter 5 und leerer Rücklieferung in für Maſſeng betragen Baſis Rotterdam Mannheim fällige Partien— Kahnfracht einſchließlich Schlepplohn— 200 To. 1,65, unter 50 To. 1,95 hfl. je To. für gauze Kahnladungen 1,60, für 399 200—100 To. 1,70, unter 100 inbarung. derungen der Schiffsmeldeſtellen tionsfrachten ab Rotterdam nach Niederrheinſtationen eine Erhöhung erfahren. Baſis Rotterdam/ Duisburg 1,05 fl. je To. und auch Frachtbefeſtigungen ufer 32—45 Kl. 90; Verl (Tendenz feſt) ollar; 39,50; Im Einklang mit der verringerten Abladetiefe ſind auch insbeſondere nach dem Oberrhein heraufgeſetzt worden. üter, für Für Verladungen ab Antwerpen werden, je nach Größe 10 Ets. Zuſchlag gefordert. unterliegen weiter rückgängigen Waſſerſtände ſind im Hinblick auf das Froſtwetter weitere Einſchränkungen der Eintauchtiefe un⸗ unwahr⸗ nicht * Durlacher Schweinemarkt. Zufuhr: 37 Läufer, Ferkel 18—28/ das Paar. Verkauft wurden 27 Läufer und 60 Ferkel. * Hamburger Schweinemarkt vom 22. Jau.(Eig. Dr.) Preiſe: 2) 447, b) 4546, e) 4446, 5) 40—44, gl) 4142, Auftrieb 62 * Hamburger Schmalznotierungen vom 22. Amerik. Steamlard tranf. Pure Lard verſch. Standardmarken raſſn. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 35,50—36 Dollar. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 22. Jan.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in/ für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer Or iginal⸗Hütten⸗Alumintum 98—99prozentig in Blöcken 144; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 270: Barren ca. 1000 fein per Kilo 44,25— 47,25. auf mittel. Die vorliegenden * Normung der deutſchen Schnittholzabmeſſungen. Frage der Normung der deutſchen Schnittholzabmeffungen konnte vor wenigen Dagen in einer im Deutſchen Normen⸗ gusſchuß abgehaltenen Sitzung nunmehr zum Abſchluß ge⸗ Normenblattentwürſe Din 4070 betr. Kantholz, Halſb⸗ und Balkenholg, Dachlatten, Din 4071 betr. Bretter und Bochlen beſäumt und Anbeſczumt(Nadelholz und Vaubholzb) und Din 4072 betr. Spundung von Hobeldielen und Rauhſpund fanden nach eingehender Beratung und den hieraus ſich ergebenden woch erforderlichen Abänderungen die an der Frage der Schnittholznormung intereſſierten Wirt⸗ Die Veröffentlichung der nun⸗ mehr zum Abſchluß gekommenen Normblätter wird vor⸗ ausſichtlich in Kürze erfolgen können. * Von der Frankfurter Börſe. Mit Ablauf des 22. Ja⸗ muar 1935 wird die Notierung der Nr. 33 420 proz.(4 proz.) Obligationen von 1897 der Herren mühle vor⸗ mals C. Genz A G an der Rhein⸗Mainiſchen Börſe ein⸗ Zuſtimmwung ſämtlicher Ab dieſem See⸗ die Frachtfeſtlegungen Entſprechend den erhöhten For⸗ mußten die Konven⸗ Es werden gefordert Als Folge der Jan.(Eig. Silber Sie bis vorn Ge⸗ g prompt⸗ mer bu Kleie wenn 7² Fer⸗ in Die ſowie 1. V. 12 Für andere als beträgt bis 31. die Kleie bei Märkten für 1 km ngen folgende die der Bea dieſer Art. übertragen. Entgegen von Eiche und im rheitung von und Verordnung über Zolländerungen Im Reichsanzeiger Nr. 16 vom 19. Januar wird eine Verordnung über Zolländerungen vom 19. Januar ver⸗ öffentlicht. In der Tarifnummer 74 und 78 des Zolltarifs erhält der Unterabſatz 1 in der Textſpalte jeweils folgende Faſſung: Holz von Eiche, Buche, Hainbuche, Eſche, Ahorn, Nußbaum, Hickory und Obſtbäumen. In Tarifnummer 78 iſt einzufügen, daß Holz brauchstarif mit einem Zollſatz von.50/ für 1 dz oder Obertarif mit 5 1 dz und mit 40 4 für 1 km belegt iſt. In der Tarifnummer 192 tritt an die Stelle der An⸗ Vorſchrift: Kleie, die in einem zoll⸗ amtlich genehmigten Veredlungsverkehr anfällt und von einer vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft zu beſtimmenden Stelle abgenommen wird, iſt, wenn ſie bei der Bearbeitung von Gerſte, Hafer oder Speiſe⸗ erbſen gewonnen wurde, zollfrei(bisher andere Kleie beträgt der Zollfatz unverändert 1 1 je dz. in der Vorſchrift bezeichnete Kleie, wenn ſie durch eine vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft zu beſtimmende Stelle eingeführt wird, März 1935 der Zollſatz 2, je dz, wenn Gerſte oder Speiſe⸗ erbſen gewonnen wurde, und 1/ für je dz für andere Buche im Ge⸗ für 2/ je), für In der Tarifnummer 194 iſt folgende Anmerkung ein⸗ zufügen: Rückſtände von der Stärkeerzeugung aus Mais, ſie durch eine vom Reichsernährungsminiſter beſtimmende Stelle eingeführt werden, erhalten bis 31. März 1935 einen Zollſatz von 1/ je dz. Die Verordnung tritt am 11. Februar 1935 in Kraft. zu Viehabsaß und Erzeugungsschlachi Der Bezirksbeguftragte für den Verkehr mit in Bayern erläßt an die Marktvereinigungen für S viehverwertung folgende Anordnung: Jungochſen und Kalbinnen im Alter bis zu zwei Jahren dürfen ab ſofort auf den bayeriſchen Schlacht⸗ viehmärkten nur donn angeliefert werden, wenn ſie zur Zucht und Nutzung offenſichtlich untauglich ſind, oder ganz beſondere Gründe für den Verkouf vorliegen. Ochſen dieſes Alters werden gerade im Hinblick auf die Erzeugungsſchlacht im Frühjahr zum Spanndienſt be⸗ nötigt und ſind deswegen den Nutzvieh⸗ und nicht den Schlachtviehmärkten zuzuführen. den den notwendigen Nachwuchs unſerer Viehbeſtände. An ihrer Stelle ſollen Kühe mit ſchlechten Nutzungsankagen ab⸗ geſtoßen werden, deren Abſatz derzeit auf den Schlachtvieh⸗ märkten geſichert iſt. Die Kontrolle der Durchführung wird den Ausſchüſſen zur Feſtſtellung der Schlachtwertklaſſen auf den einzelnen der Anordnung herein⸗ gelieferte Stücke werden in Zukunft zurückgeſtellt und auf den nächſten Markt verwieſen. Gleichalterige Rinder bil⸗ * Süddeutſchlands Rüben verarbeitung. Auf Grund der Januar⸗Umfrage dürfte in der Kampagne 1934/5 einer vorausſichtlichen Rüben verarbeitung in Süddeutſch⸗ land von 8 638 310 Dz. zu rechnen ſein gegen 7073 875 Da. mit Die vorausſichtliche Zuckererzeugung wird ſich auf 1367 980 Dz. ſtellen gegen 1098 820 Dz. i. V. der Vorjahreskampagne 22,12 v. H. bei der Rübenverarbeitung und von 24,50 v. H. bei der Zuckererzeugung. bedeutet dies Gegenüber ein Mehr von Bekanntmachung. Auf Grund des 8 3 Abſatz 2 der Verordnung zur Durchführung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn bon 20. November 1934 und des Runderlaſſes des Herrn Reichsminiſters der Finanzen vom 29. Nov. 1084, S. 2015— 6 II, wird der Wert der Sachbezüge für bie Zwecke des Steuerabzugs vom Arbeitslohn für den Bezirk des Landesfinanzamts Karlsruhe mit Wirtung vom 1. Januar 1935 wie folgt feſtgeſetzt: J. polle freie Station leinſchl. Wohnung, Heizung und Beleuchtung) a) für weibliche Hausgehilfinnen, Lehr⸗ mädchen u. ſonſtige gering bezahlte gewerbliche und landwirtſchaftliche weibliche Arbeitskräfte monatlich 25.— RM. b) für männliche Hausgehilfen, Lehr⸗ linge, Gewerbegehilfen, landwirt⸗ Vesloble Veinbaus SchWerzel 353538 * * Das Haus der schönen Möbel bletet hnen zu sehf günstigen Preisen prachtvolle Eintfentungen in Stil und modern, große Aus- Des vomebme Abendlokel Wahl in allen Fdethélzern. been 8 Nos 2 Ftledrichs pat d deiladung 0 Unter den Atkeden nach Berlin ge⸗ 82¹ 5 ſucht. Tel. 299 12. 91890 ſchaftliche Arbeiter und ſonſtige ge⸗ ring bezahlte gewerbliche und land⸗ wirtſchaftliche männliche Arbeits⸗ kräfte, die nicht der Angeſtellten⸗ verſicherung unterliegen, monatlich 35.— RM. e) für Gewerbegehilfen und ſonſtige 4 männliche und weibliche gewerbliche u. landwirtſchaftliche Arbeitnehmer, die der Angeſtelltenverſicherung un⸗ terliegen, ſowie für das geſamte auf See⸗ und Binnenſchiffen beſchäftigte Perſonal, ſoweit es nicht unter d) aufgeführt iſt monatlich 45.— RM. ) für Angeſtellte höherer Ordnung, 3. B. Aerzte, Apotheker, Hauslehrer, 8 Leistungssteigerung von Dr. Worms abends Mittwoch, 5 8 Uhr 28. Donnerstag, 24. 2 Völlig Kostenlose Vorträge: „a un fang in Jem Int leben. Ein führung in die Lehrgänge für Energie- und 889 Im eigenen Hörsaal: Hannheim. 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Getreide: Mittelpreis gemäß 88 30 und 31 der Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtſchaft vom 14. Juli 1934(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 629) abzüglich 5 v. H. 6. Hülſenfrüchte: Großhandelspreis ab Station ab⸗ züglich 15 v. H. 7. Mehl: der unter 5, bezeichnete Getreidepreis zu⸗ züglich 25 v. H. von Deutschland Entworken von Professor Dr. H. HA ACK im Verlag US TUs PERT HES, Gotha.— Maßstab:1 500000, Gro S4& 110 em für industrie und Handel, Sebfffahrt und Verkehr, Behörden, Behuls und Haus Verkehrs karte fur dle leser und Geschöftsfreunde der NEUEN HANNHEIH FER ZFEHTUNG 9 Unentbehrlich Die Marte enthält geſteuert, neueres m. Baufahr umd Elnspaltige Kleinanzeigen bls zu einer Höhe von i0O mm je mm 85g. Stellengesuche ſe mm Pig. gerne in essen eee Jung. Dame (ärztl. geprüfte Maſſeurin) möchte der Sprechſtunde eines Arztes tätig ſein. X H 45 an die Geſchäftsſt. Angebote unter 1367 offene Stelſen Zuverl., ſauber. 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Tabak: 3) Freizigarren, das Stück—.05 RM. b) Freizigarillos, das Stück. RM. e Freizigaretten, das Stück.02 RM. d) Freitabak, für 100 Gramm—.40 RM. Sind zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer höhere ars die vorſtehend beſtimmten Sä bart(3. B. in Tarifverträgen), ſo ſind dieſe Sätze der Steuerberechnung zugrunde zu legen. Nähere Auskunft erteilt im Einzelfall das zu⸗ ständige Finanzamt. Karlsruhe, den 14. Januar 1985. Der Präſident des Landesfinanzamts. tze verein⸗ 662 von Faris bis Warschau, von Hopanhagen bis wen Uber die vadlihen Grenren Deu ah¹,i,s: alla Haupt, In illsl. und Hebo bahnen Enenbahn-Duekllonen. Hnolendunkie und Umsieigeblalre Endsſallonen von Aweigbahnen und Hebenlinſon/ alls Suff ſahrislinten mit le, und Roſsedauer IAnfangspunhte dor Flu. Schiſfaht/ alle wichllgen Handle Staglengronnon, alle und neue Grangen. 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J. verschied das Mitglied unseres Aufsichtsrates, Frĩe dri ni Ser önĩq Der Verstorbene gehörte, nachdem er deistand für unsere Gesellschaft tätig War, seit serem Aufsichtsrate und später auch der Kommission des Aufsichts- Er hat in den vielen Jahren der gegeben und war stets ein zuverlässiger und wertvoller Berater. Wir verlieren daher in ihm einen hochgeschätzten Mitarbeiter, denken wir stets in Ehren halten werden. Mannheim, den 23. Aulsichtsrat, Vorstand und Gelolgschalt Mannheimer Versicherungsgesellschalt Herr Rechtsanwalt längere Jahre als Rechts- dem Jahre 1915 un- Gesellschaft sein Bestes dessen An- Januar 1935. 678 der Am 22. Januar d. J. verschied das Mitglied unseres Aufsichtsrates, Frie drida König Der Verstorbene gehörte seit dem Jahre 1927 dem Aufsichtsrate unserer Gesellschaft an. Seit dieser Zeit hat er der Gesellschaft stets als zuverlässiger und wertvoller Berater zur Seite gestanden. Wir verlieren daher in ihm einen hochgeschätzten Mitarbeiter. Sein An- denken werden wir stets in Ehren halten. 678 Berlin, den 23. Januar 1935. Aulsichisrat, Vorstand und Celolgschalt Mannheimer Lebensversicherungs-Banle.-G. Herr Rechis anwalt Stalt besonderer Anzeige! vater und Großvater Deter Lob Baumeisſer ist nach einem reichgesegnetem Leben nachgefolgt. Unser geliebter, treubesorgter Vater, Schwieger- von 80% Jahren am Dienstag früh nach schwerem Leiden unserer lieben Mutter in die ewige Heimat Mannheim(Kalmitstr.), den 22. Januar 1935. Die frauernden Hinterbliebenen Teſefon 31248„ 2 im Alter Vorstellung Miete M Nr. 12 Son Was ihr Die Beerdigung flndet am Donnerstag, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. nach dem gleichna von Arthur 2415, Anfang 20 Uhr Todes-Anzeige geb. Freiin von Stengel zu nehmen Zasiusstraße 73 Rudolf von Beck, Oberstleutnant a. D. und Frau Alexandra geb. Fritsch und Frau Elsbeth geb. Saurenhaus Gerhard Krüger, Bankdirektor a. D. und Frau Elsa geb. von Beck Margarefe von Beck und Frau Vera geb. Meißner sowie 15 Enkelkinder Gott dem Allmächtigen hat es gefallen., heute früh im 80. Lebensjahre unsere liebe, treusorgende Mutter. Schwiegermutter und Großmutter, Frau Bertha von Bed Wwe. d Generalleumnanis z. D. Ferdinand von Bed nach einem reichgesegneten Leben, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche, zu sich Freiburg(Breisgau), den 22. Januar 1935 Leopold von Beck, Major a. D. und Regierungsrat Eberhard von Beck, Reichsbahndirektor 0Of˙ Neuberger und Frau Bernarda geb. von Beck Vorstellung Lustspiel in d Regie: Friedri Anfang 20 Uhr End vormittags ½8 Uhr statt Unsere liebe Mutter und Großmutter Anna Oberglöll We. geb. Möller ist gestern im Alter von 62 Jahren ganz unerwartet von uns gegangen. Mannheim(U 5, 24), 28. Januar 1035. Die trauernden Hinterbliebenen: Josel Obergföll Alfred Flison mit Frau geb. Obergföll und Kind Die Beerdigung: Donnerstag, mittags ½4 Uhr. nach- 224 Die Beerdigung findet auf dem städt. Friedhof in Freiburg am Donnerstag, 24. Januar, nachmittags 15.30 Uhr. das erste heilige Meßopfer in der Pfarr- kirche von Maria-Hilf, am Freitag. 25. Januar, C217 F ational-Theater uren Mittwoch, den 28. Oper in drei Akten von William Shakespeare) Musikalische Leitung Regie: Hans Carl Müller Neues Theater gosengaren Mittwoch, den 23. N.-Kulturgemeinde Mannheim Das Konzert von Hermann Bahr TRAUE R. KLEID Hofortige swanlsendong schnellste Abändefongen c elle. DD 2E Maauuſielnt e Hale Das große fschgeſchsffföf, 8 mocſſchebamenbefleſdung Alles ępriehk von dem köstlichsten Film der Sr Januar 1935 Nr 149 dei miete M Nr. 6 wollt Gegenwart: er migen Lustspiel Kusterer ö ö : Ernst Cremer Ende 2280 Uh Januar 1935 Nr. 31 Ein Lustspiel der UF A nach dem milliopenfach gelesenen Roman von Paul Keller. Morgen 1 letzter Tag! lei Akten ch Hölrlin e nach 22.30 Uhr Beginn.00, 5 80,.30 Uhr UNIEnSUA Ne N [Mittwoch, 23. Jan. Donnerstag, 24. Jan. Freitag, 23, Jan. jeweils großer KAPPEH- mit der Komiker Kanone ſpotos für 8170 Ausweise Photo- Bechtel 0 4, 5 Strohmarktz 2 Fahrräder gebr. v.& 10.—. Neue Rieſen⸗„ auswahl! f eber Gllegenheit S in Gaben ge⸗ nomm. Reform- Rüche. 20 em, wie lack. 1 Tiſch m. Lin. 12 Stühle. Herde e 95. Cesberde be 54 aufBhestands- faſt neu. 0 darlehen und 1 Schreibt Gaswerk Diplom.“ tlleine Raten 5 s ARS TI Möbel⸗Klinger E 4, 8 Familien-Drucksachen in wenigen Stunden Druckerei Dr. Naas, NI, 4 8 billig immer! Lager: TI. 8 S658 zu verk. Ztr..20.. Schreinerei Gugler, Elfenſtr. 5. lor Brennholz 24000 Drucksachen chen von Eugen den an. Schmitz-Grön sowie Karl Berbuer mit ihrem sprudelnden Humor weil lackler Innenmaß 10555 om R. 15.73 große Auswah mall. Pre l lager Au eden Das Städtiſche Leihamt iſt am Donnerstag, den 24. Januar 1935 nachmittags wegen Reinigung ge⸗ 2082 ſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen e die amtlichen Pfänderſammelſtellen Summiberalfu in J 4a. 9, Lortzingſtraße 12 und K..30 D 4. 2. Städt. 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