9 2 0 0 3 oll. 5 eis 5 cht im- iche. .) J 44 t. cht hk der zor⸗ ften an 5120 . 1 9 12 1* A C Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44, Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Ce Hauptſtr. 63. W Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. annh Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er d Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 um breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Pretſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. 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Zu den Lon⸗ doner Beratungsgegenſtänden, die in Vorbeſprechun⸗ gen eingehend vorbereitet worden waren, gehört wiederum die zum Ueberdruß oft erörterte Zweiheit: Gleichberechtigung und Sicherheit. Es war nicht mehr möglich, hierzu neue Gedanken zu formulieren. Man wird erſt nach eingehender Prü⸗ fung der Londoner Beſchlüſſe mit Beſtimmtheit ſagen können, welche Tragweite und welchen inneren Zu⸗ ſammenhang die verſchiedenen Punkte nach Anſicht ihrer Urheber haben ſollen. Wichtig iſt aber ſchon jetzt, daß von einer allgemeinen Regelung, die frei zwiſchen Deutſchland und den übrigen intereſſierten Mächten vereinbart werden ſoll, die Rede iſt. Was die Aüſtungsfrage betrifft, ſo erinnert auch die Londoner Verlautbarung an das römiſche Kommu⸗ nigus vom 7. Januar, worin feſtgeſtellt wurde, daß eine einſeitige Aenderung vertraglicher Rüſtungsbe⸗ ſchränkungen unzuläſſig ſei. f Anſcheinend iſt aber nicht beabſichtigt, hiermit eine unfruchtbare theoretiſche Diskuſſton, wie ſie jahre⸗ lang geführt wurde, neu zu beleben. Deutſchland hat im Einklang mit dem Verſailler Vertrag ſeine ein⸗ ſeitige Entwaffnung immer als Vorleiſtung in Er⸗ wartung einer allgemeinen Abrüſtung betrachtet. Heute im vierten Jahre des Beſtehens der ſchon mit reichlicher Verſpätung einberufenen Genfer Ab⸗ rüſtungskonferenz muß leider feſtgeſtellt werden, daß ſich die allgemeine Abrüſtung zu einer Utopie verflüchtigt hat. Die Grund⸗ lagen der Verſailler Rüſtungsregelung ſind an der Macht der politiſchen Gegebenheiten zerbrochen. Deshalb iſt das Weſentliche und Wertvolle an dem Londoner Programm der Wille zur Rüſtungskon vention, der diesmal nicht nur von England, ſondern auch von Frankreich bekundet wird. Um dieſes wichtige Ziel zu erreichen, darf in der Tat den Beteiligten keine Anſtrengung zu groß, kein Entſchluß zu ſchwer ſein. Auch Deutſchland fühlt ſich mit⸗ verantwortlich und iſt bereit. mitzuarbeiten, damit der Weg einer wirklichen und wirk⸗ ſamen Verſtäudigung gegen den Rüſtungs⸗ taumel und die damit verbundenen Gefahren gefunden wird. Englaud hat bei den Londoner Verhandlungen ein großes Maß von Bereitſchaft zu praktiſcher Mit⸗ arbeit gezeigt. Gewiß muß die endgültige Geſtalt der beabſichtigten Vereinbarungen noch unter Mit⸗ wirkung aller Intereſſierten feſtgeſetzt werden. Wichtig und intereſſant iſt aber die ſolidariſche Haltung Eng⸗ lands gerade auch in der Frage der Aktivierung von Locarno, die durch ein beſonderes Luft⸗ ahkommen der Locarnoſtaaten erreicht werden und in Europa die Gefahr eines Zuſammenſtoßes der großen Luftmächte verringern ſoll. Der Geiſt von Lycarnd, d. h. die fruchtbare Beſchränkung auf klare Eventualitäten, ſollte auch für die Verhanud⸗ lungen über die Sicherheit anderer Teile Eurbpas richtunggebend ſein. Dann wäre ein Ausgangspunkt gewonnen, um greif⸗ bare und ausgeglichene Ergebniſſe zu erlangen. Zerknall eines italieniſchen Sprengſtofflagers — Rom, 4. Febr. In der Provinz Cotania, un⸗ weit Caſtiglione, zer knallte in der Nacht zum Mon⸗ tag auf ungeklärte Weiſe ein Spreugſtofflager, wo⸗ durch drei Häuſer in die Luft flogen. Drei Bewohner fanden den Tod unter den Trümmern, während ſechs andere ſchwere Verletzungen davon⸗ trugen. Amerikaniſche Erbſchaft für Frankfurt a..? — Neuyork, 4. Februar. Neuyorker Zeitungen ver⸗ breiten folgende Senſationsmeldung: Im Gefängnis⸗ krankenhaus zu Albany im Staat Neuyork verſtarb am Freitag der Strafgefangene Alfons Stephani. In ſeinem Teſtament vermachte er ſein ganzes Ver⸗ mögen der Stadt Frankfurt am Main. Sephani hin⸗ terläßt allein auf einem von mehreren Bankkonten angeblich 283000 Dollar. Die Höhe ſeines übrigen Vermögens iſt noch unbekannt. Gegenwär⸗ tig prüft die Staatsregierung die Gültigkeit des Teſtaments. Stephani war im Jahre 1891 wegen Mordes verurteilt worden. Anfragen im Unterhaus Aeber das Ergebnis der engliſch-franzöſiſchen Beſprechungen Meldung des DNB. — London, 4. Februar. Im Unterhaus erhob ſich am Montag nachmittag der Führer der Oppoſition, Lansbury, um eine Frage über die engliſch⸗franhöſiſchen Beſprechungen zu ſtellen. Bevor Simon erwidern konnte, ergriff das konſervative Mitglied Hannon das Wort und wies auf die„große Verwirrung“ hin, die in der engliſchen Oeffentlichkeit am Sonntag früh durch die Meldungen der Sonntagspreſſe entſtanden ſeien, und fragte, Simon in Schutz nehmend, ob es nicht angemeſſen ſei, dem Land gegenüber eine klare Mit⸗ teilung zu machen. Der Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Si⸗ mon, wies in ſeiner Antwort darauf hin, daß der Wortlaut der allgemeinen amtlichen Mitteilung, die die Ergebniſſe der Beſprechungen zwiſchen den briti⸗ ſchen und franzöſiſchen Miniſtern enthalte, ſoeben in einem Weißbuch veröffentlicht worden ſei. Die⸗ ſes enthalte einen vollſtändigen Bericht über die Be⸗ ſprechungen, die erzielten Schlüſſe(conclusions) und die Anregungen, die zur weiteren Erwägung geſtellt worden ſeien, und er könne zweckdienlicherweiſe die⸗ ſen Bericht im gegenwärtigen Augenblick nicht er⸗ gänzen. Simon bemerkte:„Das Haus muß wiſſen, daß Schritte unternommen worden ſind, bevor die amtliche Verlautbarung veröffentlicht wurde, um die anderen Locarno⸗Regierungen über die Richtung unſerer Erörterungen zu unterrichten und darzu⸗ legen, wie die amtliche Mitteilung dies andeutet, daß wir ſie jetzt einladen, ſich uns und der franzöſiſchen Regierung in gleichberechtigter 1 2 Beratung anzuſchließen. Ich möchte bezüglich des Planes zur Schaffung eines Abſchreckungs ittels gegen einen nicht herausgefor⸗ derten Luftangriff in Weſteuropa hinzufügen, daß zwiſchen den franzöſiſchen Miniſtern und uns vereinbart worden iſt, daß, wenn der Plau ange⸗ nommen wird, unſere eigene Verpflichtung ſich nicht auf Fälle ausdehnen würde, die über die Art von Fällen hinausgeht, die bereits durch die Locarno⸗ Verpflichtungen vorgeſehen ſind.“ Lansbury fragte hierauf, ob Simon irgendwelche Informationen über den Standpunkt beſitze, den die deutſche Re⸗ gierung gegenüber dieſer vorgeſchlagenen Ab⸗ machung wahrſcheinlich einnehmen würde, und zweitens. wann das Unterhaus ohne Be⸗ einträchtigung der Verhandlungen in der Lage ſein würde, den Plan zu erörtern, da ſehr viele Fragen bezüglich dieſes Planes beſtänden. Simon erwiderte:„Was den Frage betrifft, ſo würde es zu früh ſein, gültige amtliche Antwort zu erwarten.“ Auf den zweiten Teil der Anfrage Lansburys antwortete Macdonald, indem er bemerkte, es ſei ganz klar, daß eine Ausſprache im Unterhaus ſtattfinden müſſe„über das, was geſtern getan wor⸗ den iſt und was infolge dieſes Beſchluſſes folgen mag.“ Unter dem Beifall des Unterhauſes beglückwünſchte hierauf der Führer der, liberalen Oppoſition im Unterhaus, Sir Herbert Samuel, den Staatsſekre⸗ tär des Aeußern„zu dem bisher erzielten Maß der Vereinbarungen“ und drückte die Hoffnung aus, daß dieſe zu nützlichen Ergebniſſen führen werden. Er forderte Simon auf, eine Verſicherung abzugeben, daß die Verfolgung der in der amtlichen Mitteilung ent⸗ haltenen Ziele nicht zu einem Nachlaſſen der Beſtre⸗ bungen der Regierung führen werde, ein allge⸗ meines Abrüſtungsabkommen herbeizu⸗ führen,„für die dieſe Vorſchläge natürlich kein Er⸗ ſatz ſind“. Sir John Simon erwiderte:„Im Namen der Re⸗ gierung zögere ich nicht, dieſe Verſicherung zu geben.“ — Damit waren die Erörterungen beendet. erſten Teil der eine end⸗ Europijche Preſſetimmen zum Londoner Ergebnis Italien .— Rom, 4. Februar. Die römiſche Abendͤpreſſe veröffentlicht die Lon⸗ doner Mitteilung ohne Kommentare, abgeſehen von einer kurzen Gloſſe der„Tribuna“, die aber auf keine Einzelheiten eingeht, ſondern lediglich den Ton darauf legt, daß man ſich von neuem auf den Weg des Verfahrens des Viererpaktes begeben habe. Die Einzelheiten über den Abſchluß eines Oſtpaktes oder ein Abrüſtungsabkommen müßten erſt noch im Laufe der Zeit erörtert werden. Angarn — Budapeſt, 4. Februar. Die amtlichen Mitteilungen über die Londoner Beſprechungen werden vom„Peſter Lloyd“ als wenig klar bezeichnet. Zwiſchen den Zeilen ſcheine, ſchreibt das Blatt, ein Kompromiß zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen Wunſch nach Abſchluß eines Oſt⸗ und Mittel⸗ europapaktes und der engliſchen Vorliebe für ein umfaſſendes europäiſches Abkommen angedeutet zu werden. Die Franzofen hätten mit Rückſicht auf ihre Verbündeten auf den Oſtpakt nicht verzichten können, andererſeits habe man in London begriffen, daß Deutſchland und Polen für den Oſtpakt in ſeiner ur⸗ ſprünglichen Form nicht zu gewinnen ſeien. Völlig ungeklärt ſei die Löſung der oſt⸗ und mitteleuropäi⸗ ſchen Probleme geblieben. In dieſer Frage werde Ungarn als intereſſierte Partei ſeinen Standpunkt zu vertreten haben. Schweden Stockholm, 4. Febr.„Nya Dagligt Alle⸗ han da“ meint, man dürfe der Londoner Konferenz einige Bedeutung für den Frieden nicht abſprechen, doch ſei das Ergebnis immerhin recht einſeitig, da es zunächſt nur die eine Seite der Großmächte um⸗ faſſe. Da man die vorausſichtlichen deut ⸗ chen Einwendungen nicht von vornherein als Hindernis für eine Teilnahme Deutſchlands an den weiteren Verhandlungen betrachtet habe, ſo könne dies bereits gegenüber den früheren Konfe⸗ renzen als Fortſchritt bezeichnet werden. Vom deut⸗ ſchen und europäiſchen Standpunkt aus ſei es ferner auch ein Gewinn, daß Frankreich bewogen werden konnte, offen die Bereitwilligkeit auszuſprechen, die Gültigkeit des Kapitels N des Verſailler Vertrages aufzuheben. Im übrigen, betont das Blatt, ſteht der Verſailler Vertrag immer noch als Hindernis dem Frieden und der Verſtändi⸗ gung Europas im Wege. Darum miiſſe jede Maßnahme, die dazu beitrage, dieſen un⸗ glückſeligen Vertrag zu beſeitigen und deſſen Bedeutung zu vermindern, willkommen ge⸗ heißen werden. Dies ſei auch der einzige Weg, um das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland beſſer zu geſtal⸗ ten und dadurch den Frieden in der Welt zu fördern. Belgien — Brüſſel, 4. Febr. Der Miniſterrat nahm am Montag den Bericht entgegen, den der Außen⸗ miniſter über den Beſuch des franzöſiſchen und des engliſchen Botſchafters erſtattete. Der Miniſterrat gab ſodann ſeiner Befriedigung über das Ergebnis der Londoner Beſprechungen und das Einverſtändnis zwiſchen Frankreich und Italien Ausdruck. Die bel⸗ giſche Regierung werde mit größtem Intereſſe an den Verhandlungen über den gegenſeitigen und unmittel⸗ baren Luftſchutz teilnehmen. Polen — Warſchau, 4. Jebruar. Die erſten Erörterungen der Ergebniſſe der Lon⸗ doner Konferenz in der polniſchen Preſſe zeigen bporerſt eine ſehr wenig einheitliche Auffaſſung. Der regierungsfreundliche„Kurjer Czer⸗ won“ faßt den weſentlichen Inhalt der Londoner Erklärung wie folgt zuſammen: Die militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ſollen durch ein allgemeines Abrüſtungsabkommen erſetzt werden unter gleichzeitiger Anerkennung der deutſchen Gleichberechtigung im Sicherheitsſyſtem. Dieſer Zu⸗ ſtand könne eintreten bei gleichzeitiger Unterzeich⸗ nung des Paktes, der den territorialen Sta⸗ tus quo in Oſteuropa garantiere, bei Ab⸗ ſchluß des Donaupaktes, der die Unabhängigkeit Oeſterreichs ſichere, und endlich bei Rückkehr Deutſch⸗ lands in den Völkerbund. Im oppoſitionellen„Kurjer Warſzawſki“ ſchreibt der nationaldemokratiſche Außenpolitiker Profeſſor Stronſki, London habe das höchſte deſſen gebracht, was man von der freundlichen Zufammen⸗ arbeit Englands und Frankreichs und von der Feſti⸗ gung einer Politik der Rechtsordnung, der Sither⸗ heit und des Friedens in Europa erwarten konnte. Die Sicherheitsfrage ſei in London ganz in den Vor⸗ dergrund getreten, und da die künftige Rüſtungs⸗ kon vention geraume Zeit erfordern werde, unterſtütze England ſofort den Abſchluß des Oſtpaktes und des Mitteleuropapaktes, d. h. die Abſichten Frankreichs. den Niiſtungstaumel und ſeine Gefahren 2 2 27 2 Ein Reichsfilmarchiv Eröffnung des größten Filmarchivs der Welt f— Berlin, 5. Februar. Durch die Schaffung des Reichsfilmarchivs, des größten Filmarchivs der Welt, hat der National⸗ ſozialismus auch auf dem Gebiete des Films bewie⸗ ſen, daß er wegweiſend der ganzen Welt iſt. Es wurde am Montag abend im feierlichen Rah⸗ men von Reichsminiſter Dr. Goebbels im Harnack⸗ Haus eingeweiht. Die Bedeutung des Tages erhellt aus der Tatſache, daß während der Vorführung der Filme auch der Führer und Reichskanzler erſchien. Unter den Anweſenden ſah man neben dem Staats⸗ ſekretär Funk den perſönlichen Referenten des Pro⸗ pagandaminiſters, Miniſterialrat Hanke, den Präſi⸗ denten der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Akademie, Geheimrat Planck, und den„ganzen Film“. 5 Das Fehſe⸗Quartett gab mit dem Quartettſatz -Moll von Franz Schubert den ſtimmungsvollen Auftakt zu der Begrüßungsanſprache des Präſidenten der Reichsfilmkammer Dr. Scheuermann, in der dieſer auf die Entſtehungsgeſchichte des Reichsfilm⸗ archivs einging, deſſen Aufbau der Initiative des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda vor einem Jahre zu verdanken ſei. Das Reichsfilmarchiv habe drei Aufgaben: Es ſolle kulturgeſchichtlicher Betrachtung gewidmet ſein, es ſolle zuſammen mit den anderen Kammern, inner⸗ halb der Reichskulturkammer, gegenſeitiger Beleh⸗ rung und offener Kritik dienen, und ſchließ lich ſolle es die künſtleriſche Auseinanderſetzung zwiſchen Filmwirtſchaft und Filmkunſt fördern. Mit dem im Namen der deutſchen Filmſchaffenden abgegebenen Verſprechen, daß ſie ſich um die Fortentwicklung des deutſchen Films bemühen würden, übergab Präſtdent Scheuermann in die Hand des Pflegers und Gärt⸗ ners des deutſchen Films, und der deutſchen Künſt überhaupt, des Miniſters Dr. Goebbels, das Reichs⸗ filmarchiv. Dann ſprach Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels. Anwelter und Hochwaſſer Ueberſchwemmungen in Württemberg — Stuttgart, 4. Februar. Der Wetterumſturz der letzten Tage, der zu einem raſchen Schneeſchmelzen führte und andauernde Re⸗ genfälle mit ſich brachte, hat im ganzen Lande Ueberſchwem mungen hervorgerufen. Am ſchlimmſten ſcheint das Tal der Rems betroffen zu ſein. Bei Groß⸗Heppach iſt es weithin überſchwemmt. Der Verkehr iſt vollſtändig lahmgelegt. Die Waſſer wälzen ſich in gelblichem Schmutz durch die Straßen des Dorfes. Viele Keller ſind bereits vollgelaufen. Auch an anderen Stellen zwiſchen Schorndorf und Waiblingen iſt die Rems über die Ufer getreten und hat Felder, Wieſen und Straßen zum Teil in Breite von 500 Metern überſchwemmt. Verſchiedene Ställe nrußten vom Vieh geräumt werden. Auch vom Murgtal werden ähnliche Hochwaſſermeldungen bekannt. Verhältnismäßig gut weggekommen iſt das Neckartal, wo zwar der Nechar ſtarkes Hochwaſſer mit ſich führt und andauernd im Steigen begriffen iſt, aber noch nicht über die Ufer getreten ſein Fürfte. Zwiſchen Göppingen und Eislingen hat die ſtark an⸗ geſchwollene Fils beträchtliche Strecken über⸗ ſchwemmt. Auch der Kocher ſteigt ſtändig weiter, ſo daß auch hier Ueberſchwemmungen auf weite Strecken eingetreten ſind. Hochwaſſer droht am Rhein — Koblenz, 5. Febr. Die Schneeſchmelze, die ſtar⸗ ken Regengüſſe und die überall aufgetretenen Stürme haben bewirkt, daß dem Rhein gewaltige Waſſer⸗ maſſen zuſtrömen. Zwar haben ſich von den Alpen her noch keinerlei Auswirkungen der Schneeſchmelze gezeigt, aber aus dem Alpenvorland, von den Vogeſen, vom Schwarz wald und Speſſart ſowie von den pheiniſchen Gebirgen einſchließlich der weiten Gebiete des Main und der Lahn laufen Meldungen über dauerndes Steigen des Waſſers ein. Von der Saar wird ein Pegelſtand von 460 Meter gemeldet. Infolge der ſtarken Strömung der Moſel mußten verſchiedene Fähren ihren Großver⸗ kehr einſtellen und ihre Fahrgäſte mit Nachen überſetzen. a Der Koblenzer Pegel wies am Montag früh einen Waſſerſtand von 2,48 Meter auf. Nach den amtlichen Erhebungen im Laufe des Tages war der Waſſerſtand gegen Abend bereits auf 3,12 Meter angeſtiegen. Zur Zeit ſteigt der Rhein bei Koblenz ſtündlich um ſechs Zentimeter. Unwetter auch in Paläſtina — Haifa, 4. Febr. Ganz Paläſtina wurde in die⸗ ſen Tagen von verheerenden Unwettern heimgeſucht. Die Eiſenbahnſtrecke ſowie die Landſtraße von Haifg nach Jaffa, Telaviv und Jeruſalem wurden zerſtört, ſo daß zur Zeit jeder Verkehr zwiſchen dem nörd⸗ lichen und ſüdlichen Teil Paläſtinas auf dem Land⸗ wege unterbrochen iſt.. EEE 5 ————————————— 2. Seite/ Nummer 39 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 Wirkſchaft und Te mik Ein Vortrag des Reichsbankpräſidenten Schacht Meldung des DNB. — Berlin, 4. Februar. Der„Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes von 1821“ hatte zu ſeinem 114. Stiftungsfeſt im Ho⸗ tel„Kaiſerhof“ eine große Anzahl führender Per⸗ ſönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben und der deutſchen Wirtſchaft geladen. Reichsverkehrsminiſter d. D. Dr. Krohne, der Vorſitzende des Vereins, er⸗ öffnete die Veranſtaltung. Es folgte ein Vortrag von Profeſſor Dr. Übbelohde, dem Leiter des chemiſch⸗techniſchen Inſtituts der Techniſchen Hoch⸗ ſchule zu Berlin über„Rohſtoffprobleme und wiſ⸗ ſenſchaftliche Forſchung“. Reichsbankpräſident Dr. Schacht betonte ſodann in der Feſtanſprache, daß der„Ver⸗ ein zur Beförderung des Gewerbefleißes von 1821“ dadurch eine alte Gepflogenheit wieder aufgenommen habe, daß er ihm in ſeiner Eigenſchaft als beauftrag⸗ ten preußiſchen Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit um einige Ausführungen auf dem Jahresfeſte ge⸗ beten habe. Der Verein habe eine ſtolze Tra⸗ dition zu wahren. Das verpflichte ihn, über den Fragen der Gegenwart nicht die Vergangenheit zu vergeſſen. Dr. Schacht ging dann auf die Ent⸗ wicklungsſtufe in der Geſchichte des deutſchen Ge⸗ werbefleißes eingehend ein. Heute hat die Wieder⸗ geburt Deutſchlands, ſo ſagte er, den Verein vor neue, ſchwere Pflichten geſtellt. Die Betreuung des Gebietes„Technik und Wirtſchaft“, die dem Verein im Rahmen der„Reichsgemeinſchaft techniſch⸗wiſſen⸗ ſchaftlicher Arbeit“ künftig obliegen wird, iſt eine lohnende, aber ganz gewiß keine leichte Aufgabe. Technik und Wirtſchaft leben in einer Ehe, die noch nie reſtlos glücklich war. Das liegt daran, daß die Grenzen der techniſchen Leiſtungsfähigkeit viel weiter gezogen ſind als die der wirtſchaftlichen Möglichkeiten. Techniſch kann man Diamanten aus Kohlen⸗ ſtoffen erzeugen oder Gold aus dem Meer⸗ waſſer gewinnen, wirtſchaftlich kann man es nicht, oder wenigſtens noch nicht. Deshalb werden ſich Reibungen zwiſchen der vor⸗ wärtsſtrebenden, ja ſtürmenden Technik und der an den Rechenſtift gebundenen Wirtſchaft nicht immer vermeiden laſſen. Unter einigermaßen normalen Verhältniſſen können ſie aber niemals Formen an⸗ nehmen, die dem Geſamtwohl eines Volkes abträg⸗ lich oder gar bedrohlich wären. Erſt in der Nach⸗ kriegszeit ſind in der Technik und Wirtſchaft Span⸗ nungen entſtanden, die zu einem gewiſſen Bruch ge⸗ führt haben. Die Schulden waren u. a. jene über⸗ rationaliſierten Fabrikanlagen, die 1926 techniſche Wunderwerke darſtellten, 1931 aber weit unter ihrer Kapazität beſchäftigt waren. Es gibt keinen erſchütternderen Gegenſatz als den zwiſchen der ſtets ſteigenden Produktions⸗ kapazität der modernen Maſchine und dem hungernden und frierenden Heer der Arbeits⸗ 335 loſen.* Der Nationalſozialismus hat es ſich zu ſeiner erſten Aufgabe geſetzt, dieſen unvernünftigen wie un⸗ moraliſchen Zuſtand zu beſeitigen und damit die un⸗ natürliche Spannung zwiſchen Technik und Wirtſchaft zu löſen. Wie aber, auf welchem Wege und mit wel⸗ chen Mitteln löſt man dieſe Spannung? Mit Dilet⸗ tantismus und mit dem Reißbrett kommt man den wirtſchaftlichen Dingen nicht bei. Dr. Schacht er⸗ innerte dann an ein Wort des Gründers des Ver⸗ eins, das lautete: Da wahrer Gewerbefleiß nicht ohne Dugend denkbar iſt, ſo iſt er auch die Grundlage der nationalen Kraft überhaupt. In dieſem Worte ſpiegele ſich der Grundgedanke des Nationalſozialis⸗ mus wider, nämlich die unlösliche Verknüpfung von privater Wirtſchaft und ſtaatlicher Wohlfahrt. Wir brauchten die Einſetzung der Höchſtleiſtung jedes ein⸗ zelnen, aber auch die Einoroͤnung der privaten Lei⸗ ſtung in das nationalſotzialiſtiſche Geſamtziel.„Wir wollen die Wirtſchaft ſteuern, aber nicht ausüben.“ Am Steuer könne aber nur einer ſtehen, der Staat. Darum ſei die neue Organiſation der Wirtſchaft dem Reichswirtſchaftsminiſter direkt unterſtellt. Die Reichswirtſchafts kammer und ihr Unter⸗ bau ſollen das Inſtrument ſein, in dem die Organi⸗ ſationen oͤer Wirtſchaft einheitlich zuſammengefaßt ſind. Die freien Verbände der Wirtſchaft ſollen nicht grundſätzlich beſeitigt werden, können aber doch reichlich unter die Hälfte zuſam⸗ mengeſtrichen werden; ſie ſollen mit den In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammern ſowie den Handwerkskammern zu einer Organuiſation zuſammenwachſen. Der Koſtenapparat der Verwaltung müſſe verrin⸗ gert werden. Nur mit einer ſolchen einheitlichen Wirtſchaftslenkung und einem ſparſamen Verwal⸗ tungsapparat werde Deutſchland in der Lage ſein, die Aufgabe der Wirtſchaft zu fördern, die darin beſtehe, die techniſche Entwicklung laufend mit Kapital zu untermauern. Der bewährte Sparſinn des deutſchen Volkes, die geordnete Finanzgebarung des Dritten Reiches und nicht zuletzt die Stoßkraft der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee ſeien dabei unſere Kraftquellen. Wirtſchaftspolitik nach hiſtoriſch überlebten Theorien könne man heute nicht treiben. Der Krieg habe die klaſſiſchen liberalen Wirtſchaftstheorien entzwei⸗ geſchlagen. Deutſchland könne nicht ſtill ſein und war⸗ ten, bis ſich die Welt auf eine vernünftige Löſung des Schuldenproblems geeinigt habe oder die Ver⸗ einigten Staaten die Erreichung einer paſſiven Handelsbilanz erſtrebten oder aber Großbritannien ſeine Währung ſtabiliſiert habe oder Frankreich ſich zum Freihandel überzugehen entſchloſſen habe. Deutſchland müſſe ſeine eigene Politik treiben, die durch die neuen, aus Krieg und Kriegs⸗ folgen entſtandenen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe bedingt ſei. Dr. Schacht betonte in dieſem Zuſammenhang, daß es ihm, wenn er eine Maßnahme zur Förderung der deutſchen Wirtſchaft ergreife, die er für notwendig halte, völlig gleichgültig ſei, welche Theorie er dabei verletze. Das Ziel ſei die Befreiung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft von dem Fluche des Verſailler Diktates, und die Erreichung dieſes Zieles werde auch der ganzen Welt zum Se⸗ gen gereichen. Dieſen ſteilen und dornenvollen Weg gehe Deutſchland mit unbeugſamem Willen und un⸗ beſieghbarem Optimismus. Das deutſche Volk habe in ſeinem Führer Adolf Hitler endlich den Garanten einer beſſeren Zukunft gefunden. Ihm durch alle Fährniſſe und Beſchwerden getreu zur Seite zu ſtehen, ſei unſer aller Pflicht. Die Votſchafter beim Führer (Funkmeldung der N M.) O Berlin, 4. Februar. Der engliſche Botſchafter Sir Eric Phipps er⸗ ſchien am Sonntag mittag beim Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath und übermittelte ihm den vorläufigen Text des engliſch⸗franzöſiſchen Kommu⸗ niqués. Der Reichsaußenminiſter meldete daun den engliſchen Botſchafter auf ſeinen Wunſch für den Abend beim Führer an. Auch der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗Poncet äußerte den Wunſch nach einer Unterredung mit dem Führer. Freiherr von Neurath begab ſich darauf am Sonntag abend mit dem engliſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter zum Führer. Am Abend übergab dann der engliſche Botſchafter dem Reichsaußenminiſter das endgültige Londoner Kommuniqué. Profeſſor Hugo Junkers 7 Meldung des DN B. — München, 3. Februar. An ſeinem 76. Geburtstage iſt am Sonntag mittag Profeſſor Hugo Junkers auf ſeinem Ruheſitz in Gau⸗ ting bei München nach längerem Leiden geſtorben. Profeſſor Hugo Junkers, Dr.⸗Ing. ehrenhalber und Profeſſor phil. h.., wurde am 3. Februar 1859 in Rheydt als Sohn eines Webereibeſitzers geboren. Nach einem Studium an den Techniſchen Hochſchulen von Charlottenburg, Karlsruhe und Aachen wirkte er von 1897 bis 1911 als ordentlicher Profeſſor für Maſchinenbau an der Techniſchen Hochſchule in Aachen. Junkers, der im Jahre 1889 in Deſſau eine Verſuchsanſtalt für Gaskraftmaſchinen gründete, wandte ſich ſpäter vor allem dem Flugzeugbau zu und ſchuf im Jahre 1915 das erſte Ganzmetallflugzeug der Welt mit freitragenden Flügeln. 1929 folgte der Doppelkolbenſchwerölflugmotor und im Jahre 1930 das erſte Großverkehrsflugzeug G 38. Als Schöpfer und Leiter der weltberühmten Junkerswerke in Deſſau, der größten deut⸗ ſchen Flugzeugſabrik, war Junkers einer der bahn⸗ brechenden Forſcher, die die deutſche Flugzeugindu⸗ ſtrie zu einer der leiſtungsfähigſten und techniſch fortgeſchrittenſten der Welt gemacht haben. Auch auf dem Gebiet der Wärmetechnik hat Profeſſor Junkers erfolgreich gearbeitet. Das Kalorifer⸗Werk Hugo Junkers G. m. b. H. in Deſſau, das Lufthei⸗ zungs⸗ und Kühlapparate ſowie Ventilatoren her⸗ ſtellt, und die Junkers u. Co. G. m. b. H. in Deſſau zur Fabrikation von Warmwaſſerapparaten, insbe⸗ ſondere Gasbadeöfen und Heizöfen, wurden ebenfalls von Profeſſor Junkers ins Leben gerufen und viele Jahre geleitet. Kindertragödie im Nordoſten Berlins — Berlin, 4. Februar. Am Sonntag abend wurde die Reſervemordkommiſſion der Berliner Kriminal⸗ polizei nach einem Hauſe in der Weinſtraße im Nord⸗ oſten Berlins gerufen, wo man in einer Kellerwoh⸗ nung zwei kleine Kinder eines dort wohnenden Ehe⸗ paares tot aufgefunden hatte, während ein drittes Kind mit ſchwachen Lebenszeichen geborgen und in ein Krankenhaus geſchafft worden war. Die Ermitt⸗ lungen der Kriminalbeamten ergaben, daß der Vater der Kinder ſeit längerer Zeit in der Heilanſtalt Herz⸗ berge weilt, während die Mutter ſeit mehreren Tagen nicht mehr in der Wohnung geſehen worden iſt. Aeußere Anzeichen eines gewaltſamen Todes konnten bei den kleinen Leichen nicht gefunden werden. Der Arzt der Kommiſſion ſtellte feſt, daß die Kinder etwa ſeit Freitag verſtorben ſein müſſen. Die Leichen wie⸗ ſen ſtarke Verwahrloſung und Entkräftung auf. Die Polizei hat die Ermittlungen nach dem gegenwär⸗ tigen Aufenthaltsort der Mutter aufgenommen. Hochofen unglück in Frankreich— Drei Tote — Paris, 4. Februar. In einem Stahlwerk in Hennebont bei Lorient in Weſtfrankreich riß in der Nacht zum Montag über einem Martinsofen ein Aufzug. Ein Behälter mit flüſſigem Stahl ſtürzte zu Boden und ſpritzte auseinander. Von den Arbei⸗ tern wurden drei getötet und ſieben weitere erheblich verletzt. Simon ſpricht am Freitag in Paris — London, 4. Februar. Der engliſche Außen⸗ miniſter Sir John Simon wird, wie Reuter erfährt, am kommenden Freitag nach Paris reiſen, um an dem Jahreseſſen der engliſchen Handelskammer teil⸗ ballen und bei dieſer Gelegenheit eine Rede zu halten. Grußpflicht des Arbeitsdienſtes vor Offizieren der Mehrmacht Um das Gefühl kameradſchaftlicher Verbunden heit des Arbeitsdienſtes mit dem Waffenträger det Nation zum Ausdruck zu bringen, hat der Reichs⸗ arbeitsführer Staatsſekretär Hierl über Ehrenbe⸗ zeigungen der Poſten im Arbeitsdienſt folgendes ver⸗ ordnet: „Ehrenbezeigungen der Poſten durch Still⸗ ſtehen mitübergenommenem Spaten ſind zu erweiſen: den Offizieren und den Beamten im Offiziers⸗ rang des Reichsheeres, der Reichsmarine, der Po⸗ lizei, der Gendarmerie bis zu den Offizie⸗ ren der Rangklaſſe der Generale ausſchließlich. Ehrenbezeigungen der Poſten durch Still⸗ ſtehen mit präſentiertem Spaten ſind zu erweiſen: allen Offiezieren der Rangklaſſe oer Generale und Flaggoffiziere einſchließlich der ehemaligen Ange⸗ hörigen der Wehrmacht, des alten Heeres und der Marine dieſer Rangklaſſe, jedoch nur dann, wenn die unter dieſer Ziffer Aufgeführten in Uniform ſind; allen Fahnen und Standarten des alten Heeres und der früheren Seebataillone ſowie den Kriegsflag⸗ gen der alten Marine.“ Um ein Glas Bier erſtochen — Wetzlar, 2. Febr. In der Nacht entſtand in einer hieſigen Gaſtwirtſchaft ein Streit zwiſchen dem 49 jährigen Heinrich Rehm und dem 24jährigen Willi Bertges um ein Glas Bier, das Rehm beſtellt und Bertges getrunken haben ſollte. Die Auseinander⸗ ſetzung ſetzte ſich in der dunklen Toreinfahrt fort. Dabei ſtach Rehm mit einem Taſchenmeſſer auf Bertges ein und verletzte ihn oberhalb der Leiſten⸗ gegend, daß er ſich innerhalb weniger Minuten ver⸗ blutete und auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Der Täter wurde eine Stunde ſpäter in ſei⸗ ner Wohnung feſtgenommen. Neunjähriges Mädchen ermordet — Osnabrück, 4. Febr. In Schwagstorf(Kreis Wittlage) im Regierungsbezirk Osnabrück wurde ein neunjähriges Mädchen auf dem Schulwege ermordet. Die Eltern vermißten das Kind in der Mittagszeit und fanden es bei der Nachſuche in einem Tannen⸗ wald tot auf. Der Tatverdacht lenkt ſich auf einen jungen Burſchen, der ſich in der Nähe des Tatortes herumgetrieben hatte. Blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Demonſtranten und Polizei in Lille — Paris, 4. Februar. Marxiſtiſche und kommu⸗ niſtiſche Frontkämpferverbände hatten für Sonntag in Lille Kundgebungen angeſetzt, die in verſchiedenen Städten der Stadt ſtattfinden ſollten. Trotz des all⸗ gemeinen Verbotes von Straßenkundgebungen ver⸗ ſuchten etwa 2000 Mitglieder dieſer Verbände einen Straßenumzug zu veranſtalten. Hierbei ſtießen ſie auf ein ſtarkes Polizeiaufgebot. Es kam zu heftigen Zuſammenſtößen. Die Demonſtranten verſuchten, die Polizeibeamten zu entwaffnen, worauf dieſe mit dem Gewehrkolben losgingen, während berittene Mobilgarde mehrere Attacken ritt. Die Polizei be⸗ hielt ſchließlich die Oberhand e monſtranken, von denen i) gitm Teil ſehr ſchwer verletzt wurden. Die Wahlkundgebun⸗ gen verliefen ohne Zwiſchenfall. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Haus Alfred Meißner- Handelsteil: f. B. Willy Müller— Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Dr. Fri Hammes Sport: Willy Müller- Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Eurt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim, R 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies W 86, Viktoriaſtraße 4 Mittag⸗Ausgabe A 12767 Ausgabe B 8754. Geſamt⸗D.⸗A Januar 1935; 21521 Abend⸗Ausgabe K 12 203 Ausgabe B 8784. Geſamt⸗D.⸗A. Januar 1935: 20957 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückport, — k—— K äͤ——— FJeſt- und Sportſtätten Dr. Martin⸗ Karlsruhe ſpricht im Freien Bund Obwohl die großen reoͤneriſchen Gaben und die hohe fachliche Eignung des jungen Karlsruher Kunſt⸗ hallendirektors Dr. Kurt Martin noch von ſei⸗ nem letztjährigen Vortrag über mittelalterliche Pla⸗ ſtik bei allen Hörern des Freien Bundes in beſter Erinnerung ſein ſollten, wieſen die beiden Abende itber„Feſt⸗ und Sportſtätten“ leider einen ungewöhnlich ſchwachen Beſuch auf. Das mag außer dem bekannten Uebel zu vieler gleichzeitiger Ver⸗ anſtaltungen nicht zuletzt auch in der etwas blaſſen Betitelung begründet ſein, die allerdings nicht ahnen ließ, welch eine Fülle von Möglichkeiten einer auch künſtleriſch⸗geiſtesgeſchichtlichen Ausdeutung dieſes für uns praktiſch ſo tageswichtige Thema bot. Aus dem großen Gegenſatz des ausſchließlich auf den helleniſchen Kulturkreis beſchränkten, national⸗ gebundenen antiken Sportideals und der heutigen Sportübung als einer wichtigen Brücke ur Völkerverſtändigung ergab ſich eine umfaſſende Rückſchau auf die griechiſche Welt und ihr Streben nach Harmonie des Körpers und der Seele. Kaloklagatheig— die Schön⸗ und Gutheit— ſoll einem jeden Griechenfüngling innewohnen; nicht nach Leiſtung und Rekorden richtet ſich deshalb die edle Zucht durch beamtete Lehrer in den Gymnaſien, ſon⸗ dern es geht um Erfüllung höchſter ſtaatsbürgerlicher⸗ und religiöſer Pflichten. Olympia aber, die klaſſiſche Stätte der klaſſiſchen Spiele,— es iſt über elfhun⸗ dert Jahre lang das Herz Griechenlands—, iſt ſeine geiſtigſte und ſeine göttlichſte Stadt, in der ſich ſeit archaiſcher Zeit die großartigſten Kunſtwerke, Tem⸗ pel, Schätze des Landes ſammeln. Dort thront der gewaltige Zeus des Phidias, dort wächſt der heilige Oelbaum, mit deſſen Zweigen die Sieger geehrt wer⸗ den, und nicht zuletzt empfängt Griechenland von dorther wichtigſte Impulſe zu ſeiner einzigartigen kulturellen Sendung in der Welt. Auch die architektoniſche Seite des antiken Sport⸗ lebens iſt bis auf den heutigen Tag in den Grund⸗ gügen der Anlage nicht überboten. Das ſieht man aus dem hervorragend gewühlten Lichtbildermaterial der Stadien zu Olympia, Delphi, Epidau⸗ ros und dem panathenäiſchen Stadion zu Athen, die auch in bezug auf die Unterbringungsmöglichkei⸗ ten für viele Tauſende von Zuſchauern durchaus „modern“ geſtaltet waren. 5 Nach einem Blick auf das griechiſche Thea⸗ ter, das die gleiche Offenheit der Architektur, die gleiche Hingabe an die heroiſche Landſchaft zeigt, fol⸗ gen Sport⸗ und Feſtſtätten des alten Rom: monu⸗ mentale Gebäude von überlegener Konſtruktion.— Ingenieurbauten wie die Thermen, die Viadukte, die Waſſerleitungen ſind auch die Amphitheater der Kaiſerzeit oder eine Anlage wie der Circus Maximus, der den neunfachen Rauminhalt des Reichsgerichtsgebäudes hat und 318 000 Perſonen faſſen konnte. Länger als anderthalb Jahrtauſende blieb dieſe Entwicklung unterbrochen, nachdem auch der geiſtige Gehalt antiker Leibesertüchtigung längſt vernichtet und dem Ruf nach„Brot und Spielen“ mit Gladia⸗ torenkämpfen und ſenſationellen Tierhetzen gewichen war. Die mittelalterlichen Turnierplätze, die Ball⸗ häuſer und ſpärlichen Anſätze zu Schwimm⸗ oder Turnhallen im 19. Jahrhundert ſind etwas völlig anderes, als was ſich nun erſt in allerjüngſter Zeit an Sportſtätten neu herausgebildet hat. Die moder⸗ nen Stadien gliedern ſich in zwei Bautypen, die ent⸗ weder— wie in Nürnberg— der griechiſchen Frei⸗ anlage mit der Tribüne als einzigem großen Bau⸗ körper, oder— wie das Wiener Stadion im Prater, das olympiſche Stadion in Hollywood— dem monu⸗ mentalen römiſchen Steinbau nachgebilsot ſind. Nach mancher lehrreichen Gegenüberſtellung von auch landſchaftlich gut komponierten Anlagen(Flo⸗ renz, Wien) und ſtiliſtiſch weniger gelungenen Schöpfungen(Chicago mit ſeinen antikiſierenden Säulenhallen; Amſterdam mit ſeinem Eiſengerüſt⸗ werk) ging der Redner noch kurz auf die Frage der Thingplatzgeſtaltung ein, um mit einem Ausblick auf die gewaltige Anlage des im Werden begriffenen Berliner olympiſchen Sta⸗ dions und deſſen großartige Ausmaße mit Raum für 250 000 Menſchen zu ſchließen. In 15 Minuten wird es mit eigener Untergrund⸗ und Schnellbahn⸗ verbindung vom Herzen der Reichshauptſtadt aus er⸗ reichbar ſein. Gleich einer Via triumphalis führt die Heerſtraße in 14 Km. Länge vom Tiergarten zu den rieſigen Aufmarſchplätzen, wo nach den neuen Richt⸗ linien einer gigantiſchen„Architektur der Menſchen⸗ maſſen“ auch die ſinnbildliche Darſtellung deutſcher Volksgemeinſchaft ihren Ausdruck finden wird. Die deutſche Olympiade 1936 aber ſoll aus der nationalen Beſonderheit des Bauwerkes heraus in ſtolzem Wettkampf mit den Völkern der Erde ein Stück kraftvollen Weltfriedens repräſentieren, in dem der Sportgeiſt von heute ſeine ſchönſte Erfül⸗ lung findet. M. S. Die Grotte des Jupiter Wichtige archävlogiſche Funde auf Kreta — Athen, im Februar. Ueber die archäblogiſchen Ausgrabungen, die ſeit einiger Zeit von dem griechiſchen Gelehrten Profeſ⸗ ſor Marinatos im Auftrage der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Altertumsforſchung in Athen auf der Inſel Kreta durchgeführt worden ſind, liegt ein ausführlicher Bericht des Expeditionsleiters vor. Die⸗ ſer Bericht hat in wiſſenſchaftlichen Kreiſen außer⸗ gewöhnliches Aufſehen erregt, denn es ſcheint ſchon heute feſtzuſtehen, daß man bei dieſen Ausgrabungen tatſächlich auf äußerſt wichtige und bedeutſame Zeugen aus der Minos⸗Kultur Kretas geſtoßen iſt. Die Funde ſind durchweg in einer Höhle in der Nähe der kretiſchen Ortſchaft Arcalocori gemacht worden, die im Volksmund auch als„Grotte des Jupiter“ bekannt iſt. Die Entdeckung dieſer unterirdiſchen Grotte iſt einem reinen Zufall zu verdan⸗ ken geweſen. Bei den Arbeiten hinter dem Pflug ſtieß eines Tages ein kretiſcher Bauer auf ein ganz aus Gold beſtehendes, altertümliches Beil. Er meldete ſeinen Fund dem Präfekten von Candia, der ſich ſeinerſeits mit der archäologiſchen Geſellſchaft in Athen in Verbindung ſetzte. Profeſſor Marinatos nahm ſich der Sache ſofort an, aber bevor man zu den Ausgrabungen ſchritt, mußte man eine große Zahl von Vorarbeiten leiſten. Es galt in erſter Linie genau die Lage der Grotte, deren Zugang durch die im Laufe der Jahrtauſende erfolgten Erd⸗ bewegungen verſchüttet war, feſtzuſtellen. Nachdem dieſe Vorarbeiten beendet waren, machte man ſich ſyſtematiſch an die Arbeit. Es waren noch viele Schwierigkeiten zu überwinden, aber die Mühen haben ſich gelohnt. Obgleich man mit den Ausgra⸗ bungen noch längſt nicht zu Ende iſt, hat man ſchon bisher an 600 außergewöhnlich koſtbare und wertvolle Reliquien aus dieſer Grotte des Jupiters geborgen. Es han⸗ delt ſich hauptſächlich um Schwerter und Säbel aus Kupfer ſowie um Doppeläxte, teils aus Gold, teils aus Silber. Allerdings dürfte es ſich bei dieſen Waffen nicht durchweg um Werkzeuge handeln, die von den antiken Kriegern mit in die Schlacht und in den Kampf genommen wurden, ſondern teilweiſe auch um Weihgeſchenke, die dem in dieſer Höhle ver⸗ ehrten Gotte dargebracht worden ſind. Alle dieſe Waffen und Werkzeuge ſollen Meiſterwerke des Handwerks darſtellen. Sie ſind durchweg mit her⸗ vorragenden künſtleriſchen Verzierungen verſehen. Als ihre Entſtehungszeit muß das„goldene Zeit⸗ alter“ angenommen werden, alſo jene Epoche zwiſchen dem 16. und 15. Jahrhundert v. Chr., in der der ſagenhafte Minos über dieſe Inſel des ägäiſchen Meeres geherrſcht hat. dr. Muſikaliſcher Komödienabeud im National⸗ theater. Heute, Dienstag, erſcheint im Nationaltheater zum erſtenmal ein muſikaliſcher Komödien⸗ abend. Der Hauptteil des Programms wird vom Ballett des Nationaltheaters unter der Leitung von Gertrud Steinweg beſtritten. Zur Aus⸗ führung kommen: Stücke aus den„Deutſchen Tän⸗ zen“ von Schubert und aus„Les petits riens“ von Mozart, eine ungariſche Rhapſodie von Liſzt und die Tanzſuite„Bürger als Edelmann“ von Richard Strauß. Im Mittelpunkt des Abends ſteht die Neu⸗ inſzenierung von Eugen D' Alberts reizvollem muſi⸗ kaliſchen Einakter„Abreiſe“. Inszenierung: Dr. Hein. Die muſikaliſche Leitung der Oper hat an Stelle des erkrankten Helmuth Schlawing Karl Klauß. Muſtkaliſche Leitung der Tänze: Guſtav Semmelbeck. Die Märchenfran der Brüder Grimm wird geehrt. In Niederzwehren bei Kaſſel, dem Heimatort der Dorothea Viehmann geb. Pier⸗ ſon, von der die Brüder Grimm eine Anzahl der ſchönſten Märchen für ihre Sammlung empfingen, war ſchon im Jahr 1930, als man den 175. Geburts⸗ tag und den 115. Todestag der„Märchenfrau“ feierte, der Gedanke aufgetaucht, ihr zu Ehren einen Märchen⸗ brunnen zu errichten. Es blieb aber damals bei der Anbringung einer Gedenktafel am Wohnhaus der Märchenerzählerin, deren von Ludwig Grimm ſtam⸗ mendes Bild die meiſten Ausgaben der Kinder⸗ und Hausmärchen ſchmückt, und deren Andenken auch das Grimmhaus in Kaſſel und das Grimmdenkmal in Hanau wachhalten. Neuerdings hat man nun in Niederzwehren im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms den alten Gedanken wieder aufgenomuten 3 hofft, ihn in abſehbarer Zeit verwirklichen zu nnen. i ſtreute die De⸗ 1 kr g Se 17 S Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 Das Ergebnis der Londoner Veſprechungen Auch ein„Luftlocarno“? Meldung des DNB. London, 4. Februar. Die engliſch⸗franzöſiſche Vollkonferenz wurde am Sountag nachmittag um 17.30 Uhr MéEz3. in Ab⸗ weſenheit des Miniſterpräſidenten Flandin, der in Farnham Park mit Neville Chamberlain und Run⸗ eiman über Wirtſchafts⸗ und Finanzfragen verhan⸗ delte, wieder aufgenommen und bereits um 18.45 Uhr endgültig beendet. Kurz nach 20 Uhr wurde die fol⸗ gende amtliche Mitteilung über die Beſprechungen veröffentlicht: Der Zweck der in London erfolgten Zuſammen⸗ kunft zwiſchen den britiſchen und franzöſiſchen Mini⸗ ſtern war, den Frieden der Welt durch engere Zuſammenarbeit in einem Geiſte freundſchaftlichſten Vertrauens zu fördern und die Neigungen(tendencies) zu beſeitigen, die, wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird, dazu angetan ſind, zu einem Rüſtungsrennen zu führen und die Kriegsgefahren zu vermehren. Mit dieſem Ziel haben ſich die britiſchen und die franzöſiſchen Miniſter an eine Prüfung der allge⸗ meinen Lage gemacht. Sie nahmen die beſonders wichtige Rolle zur Kenntnis, die von dem Völker ⸗ bund bei den kürzlichen Regelungen gewiſſer inter⸗ nationaler Probleme geſpielt worden iſt, und begrüß⸗ ten die erfolgreichen Ergebniſſe als Beweis des ver⸗ ſöhnlichen Geiſtes aller der Regie vungen, die an die⸗ ſen Regelungen teilnahmen. Sie erklären ihre Ent⸗ ſchloſſenheit, ſowohl mit Bezug auf die Probleme ihrer eigenen Länder, als auch die des Völkerbundes, eine Politik zu verfolgen, die von denſelben Metho⸗ den der Verſöhnung und der Zuſam⸗ menarbeit eingegeben iſt. Mit Bezug auf die vor kurzem in Rom erzielten franzöſiſch⸗italieniſchen Vereinbarungen haben die britiſchen Miniſter im Namen der britiſchen Regie⸗ vung herzlich die Erklärung begrüßt, durch die die franzöſiſche und die italieniſche Regierung ihre Ab⸗ ſicht erklärt haben, die traditionelle Freundſchaft zu entwickeln, die die beiden Nationen vereint, und haben die britiſche Regierung mit der Abſicht der franzöſiſchen und der italieniſchen Regierung aſſo⸗ ziiert, in einem Geiſte gegenſeitigen Vertrauens in der Aufrechterhaltung allgemeinen Friedens zuſam⸗ menzuwirken. Die britiſchen Miniſter haben die Glückwünſche der britiſchen Regierung zum Abſchluß des Abkom⸗ mens von Rom über Mitteleuropa ausgedrückt und haben feſtgeſtellt, daß als eine Folge der Erklärun⸗ gen, die von der britiſchen Regierung in Zuſammen⸗ hang mit den Regierungen Frankreichs und Italiens am 17. Februar und am 27. September letzten Jah⸗ res abgegeben worden ſind, die britiſche Regierung ſich als unter den Mächten befindlich betrachtet, die, wie dies in dem Abkommen von Rom vorgeſehen it, gemeinſam beraten werden, wenn die Habhängigkeit und Integrität Oeſterreichs bedroht werden. ſen, daß der ermutigende Fortſchritt, der ſo erzielt worden iſt, jetzt mittels der direkten und wirkſamen Mitarbeit Deutſchlands fort⸗ geſetzt wird. Sie ſtimmen überein, daß weder Deutſchland noch irgendeine andere Macht, deren Rüſtungen durch die Friedensverträge beſtimmt worden ſind, berechtigt iſt, durch einſeitige Aktion dieſe Verpflichtungen ab⸗ zuändern. Aber ſie ſtimmen weiter darin überein, daß nichts zur Wiederherſtellung des Vertraueus und der Ausſichten des Frie⸗ dens unter den Nationen mehr beitragen würde, als eine allgemeine Regelung, die frei zwiſchen Deutſchland und den anderen Mächten abgeſchloſſen wird. Dieſe allgemeine Regelung würde Vorſorge für 85 5 und franzöſiſchen Miniſter hof ⸗ die Organiſation der Sicherheit in Europa treffen, insbeſondere mittels des Abſchluſſes von Pakten europa angekündigt iſt. Zugleich in 2 lung Vereinbarungen über * trages von Verſailles, die augenblicklich die Rüſtun⸗ gen und bewaffneten Streitkräfte Deutſchlands be⸗ ſchränken, erſetzen würden. Es würde auch Teil der allgemeinen Rege⸗ lung ſein, daß Deutſchland ſeinen Platz im Völkerbund zwecks aktiver Mitgliedſchaft wie⸗ der einnimmt. Die franzöſiſche Regierung und die Regierung des Vereinigten Königsreiches hoffen, daß die anderen in Betracht kommenden Regierungen dieſe Anſichten Im Verlauf dieſer Zuſammenkünfte haben teilen. die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter unter dem Eindruck der beſonderen Gefahren für den Frieden geſtanden, die durch moderne Entwicklun gen in der Luft geſchaffen worden ſind und deren Miß⸗ brauch zu plötzlichem Luftangriff eines Landes auf das andere führen kann. Sie haben die Möglich⸗ keit erwogen, Vorſorge gegen dieſe Gefahren durch eine gegenſeitige regionale Vereinbarung zwiſchen gewiſſen Mächten zu treffen. U die frei zwiſchen allen intereſſierten Parteien abge⸗ ſchloſſen werden und gegenſeitige Unterſtüt⸗ zung in Oeſteuropa und das Syſtem ſicherſtel⸗ len, das in dem proces verbal von Rom für Mittel⸗ Ueber⸗ einſtimmung mit den Bedingungen der Erklärung vom II. Dezember 1932 bezüglich Gleichberechtigung in einem Syſtem der Sicherheit würde dieſe Rege⸗ Rüſtungen imallgemeinen herſtellen, die im Falle Deutſch⸗ lands die Beſtimmungen des Artikels V des Ver⸗ Es wird vorgeſchlagen, daß die Unterzeichner ſich verpflichten, unverzüglich die Unter⸗ ſtützung ihrer Luftſtreitkräfte jedem unter ihnen zu gewähren, der das Opfer eines nicht her⸗ ausgeforderten Luftangriffes von ſeiten einer der vertragſchließenden Parteien iſt. Die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter befanden ſich im Namen ihrer Regierungen in Uebereinſtim⸗ mung darüber, daß eine gegenſeitige Vereinbarung dieſer Art für Weſteuropa in weitem Maße dazu bei⸗ tragen würde, als ein Abſchreckungsmittel vor Angriffen zu wirken und Schutz vor plötz⸗ lichen Angriffen aus der Luft ſicherzuſtellen. Sie haben beſchloſſen, Italien, Deutſchland und Bel⸗ gien einzuladen, mit ihnen zu erwägen, ob eine ſolche Konvention nicht raſch abgeſchloſſen werden kann. Sie wünſchen ernſtlich, daß alle in Betracht kommenden Länder anerkennen, daß der Zweck dieſes Vorſchlages iſt, den Frieden zu ſtärken, das einzige Ziel, das von den beiden Regierungen ver⸗ folgt wird. Die Regierungen Frankreichs und des Vereinig⸗ ten Königreichs erklären ſich bereit, ihre Beratun⸗ gen ohne Verzug wieder aufzunehmen, nachdem ſie die Antworten der anderen inter⸗ eſſierten Mächte erhalten haben. — Paris, 4. Febr. Bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Schlachtfeld an der Loretto⸗Höhe wurde ein deutſcher Frontfriedhof freigelegt, auf dem im Weltkrieg 500 deutſche und franzöſiſche Soldaten beſtattet worden ſind. Erlaſſe des Führers und Kanzlers Meldung des DNB. — Berlin, 4. Februar. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht vier Erlaſſe des Führers und Reichskanzlers zum Reichsſtatt⸗ haltergeſetz vom 30. Januar 1935 und zum Geſetz über das Staatsoberhaupt vom 1. Auguſt 1934, in denen die Ernennung und Entlaſſung der Reichs⸗ und Landesbeamten, die Ausübung des Gnadenrechtes und die Ausübung der Befugniſſe des Reichsſtatt⸗ halters in Preußen geregelt werden. Der Erlaß über die Ernennung und Entlaſſung der Landesbeamten beſtimmt auf Grund des§ 7 des Reichsſtatthaltergeſetzes vom 30. Januar 1935 in Ver⸗ bindung mit dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Jauuar 1934 und dem Geſetz über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches vom 1. Auguſt 1934 unter Aufhebung des Erlaſſes des Reichspräſidenten vom 3. Februar 1934: J. Ich behalte mir vor die Ernennung und Ent⸗ laſſung der Inhaber von Planſtellen derjenigen Länderbeſoldungsgruppen, die den Reichsbeſoldungs⸗ gruppen A 2c und aufwärts entſprechen 1 85 Die Vorſchläge werden vorgelegt für Preußen vom Miniſterpräſidenten, für die übrigen Länder im Bereich der allgemei⸗ nen und inneren Landesverwaltung vom Reichs⸗ miniſter des Innern, ſonſt von den zuſtändigen Reichsminiſtern. Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Beförderung iſt vor der Vorlage an mich die Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen einzuholen. Dieſe Zu⸗ ſtimmung iſt nicht erforderlich zur Ernennung a) der Oberpräſidenten und ihrer allgemeinen Ver⸗ treter, b) der Regierungspräſidenten, Kreishauptleute, Lan⸗ deskommiſſare und ihrer allgemeinen Vertreter, ec) der Polizeipräſidenten und Polizeidirektoren der ſtaatlichen Polizeiverwaltungen, d) der Landräte, Bezirksoberamtsmänner, Amts⸗ hauptleute, Kreisdirektoren(Vorſtände der Behör⸗ den der unteren Staatsverwaltung). II. Ich übertrage die Ausübung des mir zuſtehen⸗ den Rechtes zur Ernennung und Entlaſſung der ſon⸗ ſtigen Landesbeamten für Preußen auf den Miniſterpräſidenten, der ermächtigt iſt, ſie weiter zu übertragen, für die übrigen Länder im Bereich der allge⸗ meinen und inneren Landesverwaltung dem Reichs miniſter des Innern, ſonſt den zuſtändigen Reichsminiſtern. Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Beförderung iſt die Zu⸗ ſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen erforderlich. Die Reichsminiſter können die Ausübung des Rechtes zur Ernennung und Entlaſſung dieſer Be⸗ amten mit Zuſtimmung des Reichsminiſters des In⸗ ſeits zur Weiterübertragung ermächtigt ſind. perſönlichen Entſcheidung auch bezüglich dieſer Be⸗ amten vor. III. Die Ernennung und Entlaſſung der mittel⸗ baren Landesbeamten richtet ſich nach den geltenden Vorſchriften. IV. Ausführungs⸗ und Uebergangsbeſtimmungen erlaſſen die Reichsminiſter des Innern und der Finanzen. Berlin, den 1. Februar 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Innern Frick. Ein Gaſtſpiel Konrad Drehers Ludwig Thoma: Der alte Feinſchmecker Das Schwänklein, das Ludwig Thoma dem Freunde Konrad Dreher auf den Leib geſchrieben hat, lebt von dem Satz, wenn der Herrgott einen Hanswurſt machen will, läßt er einen Fünfziger Witwer werden. Und dieſer Blaſius Kiermaier, Privatier und ehemaliger Schweinsmetzger, wird tat⸗ ſächlich eine höchſt komiſche Figur. Aber in der Dar⸗ ſtellung Konrad Drehers bleibt er doch zugleich ein Menſch: überaus ergötzlich im Kampf mit ſeinem Hausgendarm, der Schweſter, die den Haushalt führt; ſehr drollig in ſeiner plötzlich erwachten Sehn⸗ ſucht nach einem höheren geiſtigen Leben, deſſen Horizont nicht mehr von Weißwürſten und Maß⸗ krügen begrenzt iſt; ſo ganz zuletzt überhuſcht von der Tragik des alternden Mannes, der in einer jungen Frau.. Nun, hier iſt es eine junge Malſchülerin, die ihm ins Haus ſchneit. Es gibt luſtige Ver⸗ wechſlungen und eine trunkreiche Sitzung auf einem Keller, wo ſich der gute Blaſius ſchon dem Ziele ſeiner Wünſche nahe glaubt und mit dem künftigen Schwiegervater aus Berlin den Sohneskuß tauſcht. Aber im letzten Akte nach der großen Szene, wo in der Umkehrung der Verhältniſſe der Bayer den Preiß nicht zu Worte kommen läßt, folgt die Er⸗ nüchterung(nicht nur durch den Eisbeutel) und die Enttäuſchung, die alles aufs rechte Gleis ſchiebt: ung zu jung. Und Blaſius wird halt wieder zum Frühſchoppen gehen, Laberkas und Haxn verzehren und ſeinen alten Spezl wieder anerkennen, den er einen hundsordinären Menſchen geſcholten hat, weil er ihn vor der— Lächerlichkeit hatte bewahren wollen. Das alles iſt mit einem behaglichen, breiten Humor dargeſtellt, der nichts anderes will, als auf eine volkstümliche Art unterhalten. Was ja auch gelingt, weil die Darſtellung der entſcheidenden Hauptrolle das Schwänklein trägt und von Konrad Dreher ſo⸗ viel an natürlichem Humor ausgeht, daß ein Ab⸗ glanz auch auf die Mitſpieler fällt. Sie erfüllen ihre Aufgabe, ohne ihre Rollen zu füllen; am eheſten noch Jenny Dreher, die eine reſche Schweſter hin⸗ ſtellt mit einem kleinen Einſchlag deſſen, was der Müiichner eine„Bisgurn“ nennt und unſerer Beiß⸗ zange verwandt iſt. Erika Fiſcher als Berlinerin ſah gut aus und ſpielte mit friſchem Temperament. * Den Buſenfreund des Blaſi gab Carl Schö pp, der auch ein ſicherer Spielleiter war, mit den erprobten Mitteln eines geübten Komikers. Durch den gutbeſetzten Muſenſaal klang fröhliches Lachen, und ein herzlicher Beifall, der den Gaſt ſchon beim erſten Auftreten begrüßt hatte, zeigte ihm, daß ſeine fröhliche Kunſt in Mannheim, wo er früher faſt etwas wie ein Ehrenbürgerrecht beſaß, nach wie vor nach Gebühr geſchätzt wird. Hs. Faro Prohaska als Hans Sachs Ein Gaſtſpiel im Nationaltheater Das Nationaltheater hat ſeinen Mietern eine An⸗ zahl Gaſtſpiele bedeutender deutſcher Künſtler in Ausſicht geſtellt. Jaro Prohaska von der Ber⸗ liner Staatsoper eröffnete am Sonntag abend den Reigen mit der Verkörperung des Sachs in Wagners „Meiſterſingern“. Prohaskas urgeſunder, hell⸗ getönter Bariton zeigt ungewöhnlich kernige Klang⸗ kraft. Der Sänger ſetzt ſeine ſtimmlichen Mittel mit überlegenem Muſikſinn und unter kluger Berückſich⸗ tigung des dramatiſchen Pulsſchlages der Sachs⸗ Partie ſieghaft ein. Sein Schuſterpoet iſt weniger der verſonnene Träumer als vielmehr eine mit phi⸗ loſophiſcher Heiterkeit Meuſchen und Dingen gegen⸗ überſtehende Schlichtnatur. Er iſt ein wirklicher Meiſterſinger und entfaltete vor allem im Wahn⸗ monolog und in der letzten Anſprache auf der Feſt⸗ wieſe imponierende ſtimmliche Kraft, die trotz der friſch und unbekümmert zugreifenden Singart immer von hoher Intelligenz gebändigt erſcheint. Leider litt die Wirkung der nächtlichen Szene vor der Werk⸗ ſtatt im zweiten Akt erheblich unter der zu lauten Orcheſterbegleitung, die die geſangliche Poeſie nicht zum Erblühen kommen ließ. Prohaska iſt übrigens ein ſehr guter Schauſpieler. Er gibt manches vielleicht etwas überdeutlich, aber die Sachs⸗Partie verträgt das ſchon. Für den erkrankten Erich Hallſtroem war Albert Seubert⸗ Frankfurt a. M. als Stolzing ein⸗ geſprungen. Ein Sänger mit kraftgeſättigtem Ma⸗ terial, das er verſtändnisvoll in den Dienſt der Par⸗ tie ſtellte. Darſtelleriſch hätte man von dieſem Stol⸗ zing freilich etwas mehr Liebenswürdigkeit erwarten können. Er ſchaute den ganzen Abend über finſter und gelangweilt drein. Das Haus begeiſterte ſich vor allem an Prohaskas ausgezeichneter Leiſtung und jubelte dem Gaſt, der ſich im Kreiſe der übrigen Mitwirkenden oftmals zeigen konnte, mit großer Ausdauer zu. coe. deere er Frankfurt erhält ein erbbiologiſches Inſtitut. Schon lange wurde von der mediziniſchen Fakultät der Univerſitit Frankfurt ein Lehrſtuhl für Raſſenhygiene und Erbbiologie ge⸗ fordert. Die von ſeiten des Kuratoriums mit dem Miniſterium in Berlin gepflogenen Verhandlungen ſind ſo weit gediehen, daß ſchon zu Beginn des Som⸗ merſemeſters 1935 die Univerſität in Frankfurt nicht nur einen Lehrſtuhl für Erbbiologie und Raſſen⸗ hygiene erhalten wird, ſondern ein eigenes In⸗ ſtitut für dieſen Forſchungszweig. Bis jetzt gibt es bekanntlich nur noch in Königsberg und Berlin derartige Inſtitute. Zum Leiter des Univerſitäts⸗ inſtituts iſt der bekannte Berliner Erbbiologe und Raſſenhygieniker Dr. Verſchuer in Ausſicht ge⸗ nommen. Leipzig erhält eine Freilichtbühne. Nach einem Beſchluß des Rates der Stadt Leipzig, wird man binnen kurzem in der Meſſeſtadt eine Freilicht⸗ bühne errichten. Von der Stadtverwaltung wurde für dieſen Zweck der Park des Gohliſer Schlößchens zur Verfügung geſtellt. Damit erſteht die neue Bühne auf einem Gelände, das nicht allein für dieſen Zweck vortrefflich geeignet iſt, ſondern das zugleich hiſtoriſche Bedeutung beſitzt, da Schiller vom April bis September 1785 in dem Schlößchen gewohnt hat. Rolf Praſch Jutendant des Krefelder Stadt⸗ theaters. An Stelle des zurückgetretenen Intendan⸗ ten Hans Tannert wurde Dr. Rolf Praſch zum Intendanten des Krefelder Stadttheaters gewählt. Gegenwärtig iſt Dr. Praſch im Propaganda⸗ miniſterium tätig, wo er Angelegenheiten der NS⸗ Kulturgemeinde bearbeitet. Der neue Intendant ſoll ſeinen Poſten ſo bald wie möglich antreten, da Hans Tannert vorausſichtlich die Stelle eines Schauſpieldirektors in Dortmund über⸗ nern auf die Reichsſtatthalter übertragen, die ihrer⸗ Für beſondere Fälle behalte ich mir das Recht der nehmen wird. Der Erlaß über die Ernennung und Entlaſſung der Reichsbeamten beſtimmt auf Grund des Geſetzes über das Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches vom 1. Auguſt 1934 unter Aufhebung der Verordnungen über die Ernennung und Entlaſſung von Reichsbe⸗ amten vom 14. Juni 1922, 6. Juli 1928 und 18. Au⸗ guſt 1934: 1. Ich behalte mir vor die Ernennung und Ent⸗ laſſung der Inhaber von Planſtellen der Reichsbeſol⸗ dungsgruppen& 20 und aufwärts. Bei A b⸗ weichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtel⸗ lung, Anſtellung und Beförderung iſt vor der Vor⸗ lage an mich die Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen einzuholen. Dieſe Zu⸗ ſtimmung iſt nicht erforderlich zur Ernennung der Polizeipräſidenten, der Polizeidirektoren, der ſtgat⸗ lichen Polizeiverwaltungen und der Landräte(Be⸗ zirksoberamtmänner) des Saarlandes. 2. Ich übertrage die Ausübung des mir zuſtehen⸗ den Rechtes zur Ernennung und Entlaſſung der ſon⸗ ſtigen Reichsbeamten den Leitern der oberſten Reichs behörden, die ihre Befugniſſe mit Zu⸗ ſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Fi⸗ nanzen weiter übertragen können. Bei Abweichung von den Reichsgrundſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Beförderung iſt die Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen erforderlich. Für beſondere Fälle behalte ich mir das Recht der perſönlichen Entſcheidung auch bezüglich dieſer Be⸗ amten vor. 3. Ausführungs⸗ und Uebergangsbeſtimmungen erlaſſen die Reichsminiſter des Innern und der Fi⸗ nanzen. Berlin, den 1. Februar 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter des Junern Frick * Der Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Ausübung des Gnadenrechtes beſtimmt auf Grund des§ 8 des Reichsſtatthaltergeſetzes vom 30. Januar 1935 über die Ausübung des Gnadenrechtes in Strafſachen und Dienſtſtrafſachen unter Aufhebung der Erlaſſe vom 3. und 7. Februar, 21. März, 16. April und 24. Oktober 1934: J. Ich behalte mir vor: 5 1. Die Entſchließung über die Ausübung des Be⸗ gnadigungs rechtes a) bei Todesſtrafen, b) bei Strafen wegen Hoch- und Landesverrats, e) bei Strafen gegen Soldaten und Wehrmachts⸗ beamte, wenn auf Freiheitsſtrafe von mehr als ſechs Monaten erkannt iſt, d) bei anderen Strafen, wenn ich den Vorbehalt allgemein oder im Einzelfall ausſpreche, f 2. die Niederſchlagung von Strafverfahren, die zur Zuſtändigkeit der Gerichte gehören und von Dienſtſtrafverfahren, die bei Dienſtſtraſgerichten bereits anhängig ſind. II. Im übrigen übertrage ich mit dem Rechte der Weiterübertragung die Befugnis zu Gnaden⸗ erweiſen und ablehnenden Entſchließungen in Gnadenſachen: 1. für die zur Zuſtändigkeit der Gerichte gehörigen Sachen, ſoweit es ſich nicht um die nachſtehend genannten Fälle handelt, dem Reichsminiſter der Juſtiz, 2, für die zur Zuſtändigkeit der Militärgerichte ge⸗ hörigen Sachen einſchließlich der Strafen, die gegen Soldaten und Wehrmachtsbeamte vor dem Inkrafttreten der Militärſtrafgerichtsordnung von allgemeinen Gerichten verhängt worden ſind, dem Reichswehrminiſter, 3. für Steuerzuwiderhandlungen leinſchl. Zollzu⸗ widerhandlungen), für Zuwiderhandlungen gegen Finanzmonopole und für Zuwiderhandlungen gegen Ein⸗ und Ausſuhrverbote dem Reichs⸗ miniſter der Finanzen, f 4. für Strafen, die durch rechtskräftige Verfügung der Polizei⸗ oder anderer Verwaltungsbehörden verhängt ſind, den Reichsminiſtern, die die Dienſtaufſicht über dieſe Behörden führen, 9 5. für Ordnungsſtrafen den Reichsminiſtern, zu deren Geſchäftsbereich die Stellen gehören, die die Ordnungsſtrafen verhängt haben, 6. für von Verwaltungsgerichten verhängte Stra⸗ fen— abgeſehen von Dienſtſtrafen— den Reichs⸗ miniſtern, die die Dienſtaufſicht über die Ver⸗ waltungsgerichte führen, 7. für Dienſtſtraffachen und für Amts⸗ und Ruhe⸗ gehaltsverluſt, der auf einem Strafurteil beruht, a) für die unmittelbaren Reichsbeamten den zu⸗ ſtändigen oberſten Reichsbehörden, b) für die unmittelbaren Landesbeamten in Preußen dem Miniſterpräſidenten, in den übrigen Ländern den Reichsſtatthaltern, ſo⸗ weit ſie nicht der zuſtändige Reichsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innnern für beſtimmte Fälle die Entſchlie⸗ ßung über die Ausübung des Gnadenrechtes vorbehält, e) für die Beamten der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände dem Reichsminister des Innern, d) für die übrigen Beamten dem für die Dienſt⸗ auſſicht zuſtändigen Reichsminiſter. Die Uebertragung nach Nr. 7a gilt nicht für die Aufhebung eines auf Dienſtentlaſſung lautenden Diſziplinarurteils, für die Zuerkennung eines im Diſziplinarurteil nicht ausgeſprochenen Teilruhe⸗ gehaltes, für die Erhöhung eines zugebilligten Teil⸗ ruhegehaltes und für die Beſeitigung der beamten⸗ rechtlichen Folgen einer ſtrafgerichtlichen Verur⸗ teilung. III. Die Vorbereitung der mir nach! vorbehal⸗ tenen Entſchließungen und die Ausführung des Erlaſſes im übrigen liegt dem unter[I zur Aus⸗ übung von Gnadenbefugniſſen ermächtigten Be⸗ hörden ob. Berlin, den 1. Februar 1935. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner Der Reichsminiſter des Innern Frick 5 Der Reichswehrminiſter Blomberg Der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk. Dienstag, 5. Februar 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 59 0— 2 5 Mannheim, den 5. Februar. Waſſer! Maſſer! Die Flüſſe ſchwellen rings um Mannheim an Nicht wiederzuerkennen ſind ſeit Sonntag unſere beiden Flüſſe. Seit Monaten ſchon floß träge das wenige Waſſer zwiſchen den hochaufragenden Ufer⸗ böſchungen und Uferwänden dahin. Plötzlich iſt das ganz anders geworden, und ſchmutziggelbe Fluten ſchießen jetzt talwärts, die Flußbetten bis zum Rand anfüllend, teilweiſe ſogar ſie verlaſſend. Beſonders der Neckar hat ſich auffallend ſtark verändert, denn er hat ſolche ungeheure Waſſermen⸗ gen von ſeinem Oberlauf gebracht, daß ſich vom Sonntag auf Montag der Waſſerſpiegel um 2,30 Me⸗ ter hob, und daß am Montag im Laufe des Tages ein weiteres Steigen von einem Meter eintrat, das ſich bis zum heutigen Dienstag noch ſtark fortſetzte. Daß wir von einer ausgeſprochenen Hoch⸗ waſſergefahr noch nicht zu reden brauchen, ver⸗ danken wir zunächſt dem Umſtand, daß der bisher niedrige Waſſerſtand des Neckarbett ſo aufnahmefähig machte, daß zunächſt das von den Seitenflüſſen kommende Waſſer glatt aufgenommen werden konnte. Hinzu kam noch, daß der Rhein nur langſam ſeinen Waſſerſpiegel erhöhte und ſomit einen niedrigeren Stand als der Neckar aufzuweiſen hatte, wodurch ein glatter Abfluß der Waſſermengen des Neckars er⸗ möglicht wurde. An der Neckarſpitze konnte man geſtern deutlich beobachten, wie der Neckar den Rhein beim Einfluß durch ſeine ſtarke Strömung zur Seite drängte. Wie lange das ſo bleiben wird, kann man jetzt noch nicht ſagen, da man unter Umſtänden damit rechnen muß, daß auch der Rhein von ſeinem Ober⸗ lauf große Waſſermengen bringt. Jedenfalls ſind alle erdenklichen Maßnahmen getroffen, um Unheil zu verhüten, falls der Neckar nicht mehr den bisher ungehinderten Abfluß haben ſollte. Ausgelöſt wurde das raſche Anſchwellen der Flüſſe durch die Schneeſchmelze in den Bergen, und da Ende vergangener Woche ſelbſt überall im Tal der Schnee nicht unter zehn Zentimeter lag, der dann innerhalb von 24 Stunden abſchmolz, gab es von allen Seiten Waſſer, das in den Flüſſen ſeinen Abfluß ſuchte. Da es wieder etwas kühler geworden iſt, darf damit ge⸗ rechnet werden, daß der Schneeſchmelze zunächſt Ein⸗ halt geboten wird und das jetzt vorhandene Waſſer abſtrömen kann, ehe neues hinzukommt. Abſchied von Albert Voſſert Unter überaus großer Beteiligung wurde Albert Boſſert auf dem Friedhof zu letzten Ruhe beſtattet. Beſonders ſchwer traf neben den Angehörigen der Verluſt den Männergeſangverein„Con⸗ cordia“, der ſeinen Vereinsführer verloren hat und dann auch den Muſikzug der SS⸗Motor 29, der einen lieben Kameraden zu beklagen hat. Die Friod⸗ Hofkapelle erwies ſich bei der Einſegnung als viel zu klein, um all die Trauergäſte aufnehmen zu können, die dem Verſtorbenen die letzten Ehren erwieſen. Die Sängerkameraden von der„Concordia“ gaben mit den Chören„Stumm ſchläft der Sänger“ und„Ueber den Sternen“ der Einſegnungsfeier die Weihe, wäh⸗ rend die SS⸗Kameraden von Motor 29 die Trauer⸗ muſik am Grabe ſpielten. Zuerſt verabſchiedeten ſich dann die SS⸗Kameraden, denen ſich der ſtellvertre— tende Vereinsführer der„Concordia“ anſchloß, der die Verdienſte des Verſtorbenen um den Verein würdigte. Bezirksführer Albert Brehm vom Deutſchen Sängerbund widmete für Bezirk und Kreis Einen Nachruf, in dem er Albert Boſſert als Vorbild bezeichnete und darlegte, wie dieſer in ſchwerer Kri⸗ ſenzeit dem Verein beigeſtanden iſt und mit ſtarker Hand die Führung übernommen hat, ſo daß der auf⸗ ſtrebende Verein über die beſtehenden Klippen hin⸗ wegkam. Den Kameradſchaftsgeiſt des Verſtorbenen betonte Eugen Safferling, der im Namen der Gruppe 8 der Mannheimer Geſangvereine ſprach, zu der auch die„Concordia“ gehört. Ein beſonders ſchönes Zeichen engſter Verbundenheit war die Tat⸗ ſache, daß die zur Gruppe 8 gehörigen Vereine „Arion“,„Flora“ und„Liederpalme“ mit ihren Fah⸗ nen die Fahne des Gruppenvereins„Concordia“ begleiteten. Weitere Kranzuiederlegungen zeugten von der Beliebtheit, deren ſich Albert Boſſert in weiteſten Kreiſen erfreuen durfte. Mütterkurſus Am Dienstag, dem 12. Februar, nach⸗ mittags.30 Uhr, beginnt in der Mütterſchule im Fröbelſeminar am Lindenhofplatz der nächſte Kurſus über Pflege und Erziehung des Säug⸗ lings und Kleinkindes. Es iſt eine traurige Tatſache, daß die heranwachſende Jugend immer noch der An⸗ ſicht iſt, daß für den Beruf der Hausfrau und Mutter keine Vorbildung notwendig ſei. Die Folgen einer ſolchen irreführenden Annahme zeigen ſich leider oft du erſchreckend. Deshalb wurde die Mütterſchule eingerichtet, um durch theoretiſche und praktiſche Winke die Frauen und Mütter vor Fehlern zu be⸗ wahren. Sie ſollen ihren verantwortungsvollen Be⸗ ruf ganz erfüllen können. Die Vielſeitigkeit des Unterrichtsplanes wird über die wichtigſten Fragen auf dieſem Gebiet Aufſchluß geben können. Die Kurſe finden Dienstags und Donnerstags nachm. von.30 bis.30 Uhr ſtatt; Kurſusdauer 6 Wochen. Anmeldungen nehmen entgegen: die Mütter⸗ ſchule im Fröbelſeminax am Lindenhofplatz, Sprech⸗ ſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr vorm., Tel. Rat⸗ haus, Klinke 393; die Geſchäftsſtelle der NS⸗Frauen⸗ ſchaft, L 4, 15; die Geſchäftsſtelle vom Roten Kreuz, 2 7, 12; die Geſchäftsſtelle kath. Frauenvereine, B 5, 19; die Geſchäftsſtelle vom Ev. Mütterdienſt, 0 6, 10. a i Ihren 80. Geburtstag begeht heute Fraun Mar⸗ garete Scholl, Schwetzinger Straße 23, in voller Geſundheit. Wir wünſchen Frau Scholl, die mit ihrem Gatten, dem Eiſenbahnbeamten a. D. Georg Scholl, ſeit Jahrzehnten unſer Blatt lieſt, einen noch recht langen Lebensabend. Die Fachſchaft der Friſeure hatte Sonntag vom frühen Mittag bis in die Morgen⸗ ſtunden des Montags hinein den großen Saal Wartburg⸗Hoſpizes mit Beſchlag belegt, um dort das des führen, das mit der Austragung der Stadtmeiſter⸗ ſchaft verbunden war, und um dann noch in kamerad⸗ ſchaftlichem Kreiſe nach getaner Arbeit einige frohe Stunden zu verbringen. Acht junge Figaros hatten ſich zu dem friedlichen Wettkampf gemeldet und gar mancher ſcheint ſich nicht recht getraut zu haben, ſeine Kenntniſſe öffentlich unter Beweis zu ſtellen, da ſich an dem Wettbewerb zwei Friſeurgehilfen beteilig⸗ ten, die bereits bei den badiſchen Meiſterſchaften er⸗ folgreich abgeſchnitten hatten. In der Mitte des Saales waren ſechzehn Friſier⸗ ſpiegel aufgebaut und auch verſchiedene Geräte ge⸗ richtet, da jeder der acht Teilnehmer zwei Friſuren zu fertigen hatte: eine tragbare Tagesondulation und eine in Waſſerwellen gelegte Abendfriſur. Für die Ondulation waren 45 Minuten Friſt geſetzt und für das Waſſerwellentrocknen und ⸗zauskämmen 110 Minuten. Unter den Klängen eines Marſches zogen die 16 Mädchen ein, nahmen Platz, dann er⸗ ſchienen die Preisrichter und ſahen ſich ſehr genau die Haare daraufhin an, ob nicht etwa ſchon vor⸗ gearbeitet worden war. Nun kamen die Bewerber herein, die mit flinken Händen ihre Geräte griff⸗ bereit legten. Zuerſt gab es noch einige Erklärungen über die Bedienung der aufgeſtellten Siemensgeräte und dann eröffnete Kreishandwerksmeiſter Hand⸗ werkskammerpräſident Stark den Wettbewerb, wo⸗ bei er ſeiner Freude über das Intereſſe Ausdruck verlieh, das die Stadt durch Stiftung eines Wanderpokals bekundet habe. Die jungen Handwerker ermahnte er, in friedlichem Wettbewerb ihr Können zu zeigen und allezeit bemüht zu ſein, vorwärts zu ſtreben, Wertarbeit im beſten Sinne zu leiſten, getreu dem Leitſpruch:„Wiſſen, Können, Wollen— den Meiſter machen ſollen.“ Acht Figaros Schau⸗ und Preisfriſieren am große Schau⸗ und Preisfriſieren durchzu⸗ an der Arbeit um die Stadtmeiſterſchaſt Dann ging es mit Hochdruck an die Arbeit. Un⸗ ermüdlich ſpielte die Muſtk und verkürzte ſo die Stunden. Gar viele Fachleute hatten ſich eingefun⸗ den und betrachteten mit kritiſchen Blicken den Fort⸗ gang der Arbeit. Immer wieder wurde die Zeit bekanntgegeben, die noch zur Verfügung ſtand, und jedesmal ſetzte bei den Arbeitenden eine flinkere Tätigkeit ein. Nach einer notwendig gewordenen Pauſe, wäh⸗ rend der auch das Preisgericht zuſammentrat, be⸗ gann ein Kameradſchaftsabend, bei dem Fach⸗ gruppenwalter Bühler die Anſprache hielt und einen Rückblick auf die Berufsſchulungsarbeit des vergangenen Jahres warf. Noch viel zu wenig wür⸗ den die Berufskameraden die ihnen gebotenen Mög⸗ lichkeiten zur Weiterbildung ausnützen. Es ſei durch⸗ aus erforderlich, daß ſie mehr an die Oeffentlichkeit träten. Bei der Preisverteilung erhielt den 1. Preis und damit den Titel eines Stadtmeiſters Heinrich Diehm, der den Wan⸗ derpreis der Stadt Mannheim, einen Geld⸗ preis und einen Ehrenpreis der Handwerks⸗ kammer gewann. Den 2. Preis und Ehrenpreis der Handwerkskammer erhielt Fritz Seuber t, den 3. Preis und Ehren⸗ preis der Innung erhielt Karl Fechter, den 4. Preis Ernſt Konrad. Die Großhändler hatten für die Preisverteilung verſchiedene Preiſe zur Ver⸗ fügung geſtellt, ſo daß die bei dem Wettbewerb ge⸗ leiſtete Arbeit auch durch Troſtpreiſe belohnt werden konnte.. 8 An der Ausgeſtaltung des Abends, der unter der Leitung von Humoriſt Rudi Baſtian ſtand, waren das-Quartett unter Leitung von Chormeiſter Engelmamn, die Sängerin Lore Peter, der Gebirgstrachten⸗Erhaltungsverein, Dramatiſcher Klub „Edelweiß“ und Kameraden der Fachſchaft mit großem Erfolg beteiligt. Nach Abwicklung der Vortrags⸗ folge marſchierte eine Abteilung Prinzengarde des „Feuerio“ ein, die vom Roſengarten kam und der dann das Vorrecht eingeräumt wurde, den Tanz zu eröffnen, dem man noch einige Stunden huldigte. Großes Abenoͤfeſt Veranſtaltet von der Mannheimer Der Maskenball, den der Bezirk 1 des Kreiſes Mannheim im Gau 15 Baden des Deutſchen Sänger⸗ bundes am Faſchingsſamstag, dem 2. März, in ſämt⸗ lichen Räumen des Roſengartens veranſtaltet, wird ſicherlich den Vogel abſchießen. Man rechnet mit einem Abſatz von 6000 Karten. Vor drei Jahren waren es neun Vereine, die den Verſuch machten, die Mannheimer Sänger zu einem fröhlichen Mum⸗ menſchanz zu vereinigen. Im Vorjahre hatte ſich ſchon die Zahl der Vereine auf 18 erhöht und diesmal treten nicht weniger als 35 Vereine an, womit ſchon die Gewähr dafür gegeben iſt, daß die Mannheimer Feſthalle am 2. März gefüllt iſt. Wenn die leitenden Perſönlichkeiten, die nicht ge⸗ nannt ſein wollen, weil ſie erſt demaskiert zu ſein wünſchen, wenn ſie am 2. März auf der Bühne des Nibelungenſaales zu einer Auskunft in Anſpruch ge⸗ nommen werden, von vornherein mit 6000 Beſuchern rechnen, ſo wird man ſich unwillkürlich fragen, wie die Vorausſetzungen für den Kartenabſatz beſchaffen ſind. Darüber wird mit wenigen Worten Auſſchluß gegeben. Die an dem Maskenfeſt beteiligten Vereine haben die Verpflichtung übernommen, in ihrer Ge⸗ folgſchaft eine entſprechende Auzahl Karten abzuſet⸗ zen. Man darf zuverſichtlich erwarten, daß ſie keine Karte zurückgeben müſſen, da jetzt ſchon die Nach⸗ frage ſehr groß iſt. Um aber denjenigen, die den be⸗ teiligten Vereinen nicht angehören, die Möglichkeit zu geben, oͤem Sängerfeſt beizuwohnen, wird eine beſchränkte Anzahl Karten an der Abeadkaſſe zu haben ſein. Der Art des Feſtes entſprechend erfährt die Aus⸗ ſchmückung des Nibelungenſaales die notwendige Ergänzung. Dabei werden auch Wandelhalle und e Ihren 74. Geburtstag beging geſtern in voller Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche Frau Magdalene Kling Wwe., M 7, 22. Dem Geburtstagskinde, das ſchon viele Jahre die„N. M..“ bezieht, wünſchen wir noch einen langen Lebensabend.— Herr Friedrich Bies, Elfenſtraße 15, begeht am heutigen Dienstag in körperlicher Friſche ſeinen 77. Geburtstag. Herz⸗ liche Glückwünſche!— Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Roſa Schlemper geb. Schröder, G 4, 15. Der Jubilarin, die ſeit Jahrzehnten eine treue Leſerin der„Neuen Mannheimer Zeitung“ iſt, auch unſere herzlichſten Glückwünſche. * Tödlich verunglückt. Der NSD⸗Studenten⸗ bund teilt mit: In dem Ende Januar auf der Fahrt von Worms nach Mannheim tödlich verunglückten stud. ing. Max Ritter von der Rheiniſchen Inge⸗ nieurſchulg verliert der NS D⸗Studentenbund Mann⸗ heim einen treuen Mitarbeiter. Max Ritter war Mitglied der SS⸗Motorſtandarte und als politiſcher Leiter im NSD⸗ Studentenbund tätig. Die Studen⸗ tenſchaft der Rheiniſchen Ingenieurſchule wird ihn ſtets als einen uten Kameraden in Erinnerung be⸗ halten. ** Zufammenſtoß verhindert. Im letzten Augen⸗ blick konnte am nördlichen Kopf der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem K raftwagen und der Straßenbahn verhindert werden. Der Füh⸗ rer eines über die Brücke kommenden Perſonenkraft⸗ wagens, der geradeaus durch die Krönprinzenſtraße fahren wollte, bemerkte zwar den von links kommen⸗ den Straßenbahnwagen. Da dieſer Wagen aber die Beſchilderung„Käfertal“ trug, wahm der Fahrer an, daß der Wagen nach links in Richtung Käfertal ab⸗ biegen würde. Der Kraftfahrer hatte ſchon wieder Gas gegeben, als er feſtſtellte, daß der Straßenbahn⸗ wagen geradeaus in Richtung Feudenheim fuhr, da es ſich um einen Wagen handelte, auf dem Fahr⸗ perſonal ausgebildet wurde. Im letzten Augenblick konnte der Kraftwagen noch abgebremſt und kurz vor dem Straßenbahnwagen zum Halten gebracht wer⸗ den. Dieſer Vopfall zeigt wieder deuklich, wie not⸗ eee, f. vVVdVddddddddddFddFdFdddddbwwßwwßwwfßwwG/wß pw èͤͥãVVVßc00c0c0c0c(c0cc(cccccc am Nibelungenſee Sängerſchaft am Faſtnachtfamstag Verſammlungsſagal nicht vergeſſen. Der Muſenſaal bleibt der Garderobe vorbehalten. Um nicht von dem eigentlichen Zweck des Ballfeſtes abzulenken, ſind im Nibelungenſaal nur eine Schießbude und der un⸗ entbehrliche Lichtbiloner zugelaſſen. Daneben wird ſich das 5 Zelt der etwa 80 Mann ſtarken Strandpolizei befinden, die die Ruhe und Orduung im Reich der Sänger aufrecht zu erhalten hat. Die Schutzleute ſind an der einheitlichen geleidungekenntlich: dunkle Hoſe, weißes Hemd, ſchwarze Krawatte, Strohkäppi mit der Auſſchrift„Strandpolizei“. An der Seite hängt der Gummiknüppel, der aber diesmal zur Be⸗ ruhigung für ängſtliche Gemüter von Pappe iſt. Etwa 80 Mann verteilen ſich auf ſechs Tanz⸗ kapellen, die unermüdlich in sämtlichen Räumen aufſpielen. Im Bierkeller wird eine bayeriſche Ka⸗ pelle für Stimmung ſorgen. Das Hauptreſtaurant bleibt von 6 Uhr ab für den allgemeinen Verkehr geſchloſſen, ſteht alſo von dieſem Zeitpunkt ab für die Ballbeſucher ebenfalls zur Verfügung. Zur Unterhaltung werden nicht etwa die Vereine in ihrer Geſamtheit, ſondern durch ihre beſten Quartette und Quintette beitragen. Der Kartenverkauf iſt bereits ſo rege, daß er am 15. Februar geſchloſſen werden kann. In erſter Linie werden bei der Zuteilung die aktiven und fördernden Mitglieder berückſichtigt. In den Eintrittspreis iſt ein namhafter Betrag für das Winterhilfswerk ein⸗ gerechnet, womit die Mannheimer Sänger beweiſen, daß ſie in fröhlichen Stunden nicht die hilfsbedürf⸗ tigen Volksgenoſſen vergeſſen. Auf jeden Fall iſt da⸗ mit zu rechnen, daß das Ballfeſt an den früheren Bürgerfaſching anklingt, der in dieſer Aufmachung immer tonangebend war. Sch. wendig es iſt, daß auch die Straßenbahnwagen Rich⸗ tungsanzeiger bekommen. ze Pfalzwanderung des Schwarzwaldvereins. Die erſte diesjährige Wanderung führte die Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim Ludwigshafen des Schwarzwaldvereins in die Pfalz. Eine prachtvolle Winterlanoſchaft empfing die Teilnehmer, als ſie den Ausgangspunkt der Tour, Bad Dürkheim, verließen. Ueber Dorf Grethen und die Ruinen Hartenburg und Schloßeck wurde der Auſfſtieg zum Rahnfels unternommen. Der friſch gefallene Schnee ermun⸗ terte zu manch kräftigem Schneeballgefecht. Die Mittagspauſe war von der Führung, der ſich Bank⸗ direktor Apfel, Mannheim, mit Umſicht und anerken⸗ nenswertem Geſchick widmete, nach dem Forſthaus Lindemannsruhe gelegt worden. Nach ausgiebiger Raſt erfolgte der Rückmarſch über den Sattel zwi⸗ ſchen dem kleinen und großen Peterskopf nach der Wegkreuzung Schlagbaum, und dann der Heiden⸗ mauer entlang und an den Ausgrabungen am Brun⸗ holdisſtuhl vorbei nach Bad Dürkheim, wo ſich die zahlreichen Teilnehmer in Bachmeyers Weinſtube noch bis zur Abfahrt geſellig verſammelten. * Zur Nachahmung empfohlen! Die Gewin⸗ nerin des zweiten Damen ⸗Einzelprei⸗ ſes auf dem BfR.⸗Maskenball„Spo⸗Fei⸗Fa“, die Gänſelieſel mit dem wippenden Röckchen, hat den ihr zufallenden Geldpreis nicht angenommen, ſondern dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt. Dieſes Gedenken an die in Not befindlichen Menſchen darf wirklich zur Nachahmung für die Ver⸗ anfkalkungen der kommenden Wochen empfohlen wer⸗ den. e Der Kreisbauernſchaft Mannheim, Abteilung Mannheim, wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Sach⸗ und Geldlotterie erteilt. e Ein weiterer berufskundlicher Rundfunkvor⸗ trag wird am morgigen Mittwoch von 18.15 bis 18.30 Uhr über den Reichsſender Stuttgart über„Grund⸗ ſätzliche Fragen bei der Berufswahl der Abiturienten 3 „Oberwachtmeiſter Schwenke“ ein neuer Film mit Guſtav Frö h lich in Her Hauptrolle läuft in den nächſten Tagen in Mannheim. tinger, ehemaliger Leiter des Akademiſchen Be⸗ rufsamtes an der Univerſität Tübingen. kei Der Reichsbund der deutſchen Kapital⸗ u. Klein⸗ rentner hat, wie uns vom Mannheimer Gruppen⸗ führer mitgeteilt wird, anläßlich der Herabſetzung der Verzinſung der 6prozentigen Goldpfandbriefe auf 4,5 v. H. an die Reichsregierung und an das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium einen Antrag auf Schaffung eines Härtefonds zum Ausgleich des Zinsverluſtes für beſonders bedürftige Pfandbriefgläubiger geſtellt. z Die ſtaatlich zugelaſſene Bauſparkaſſe. Mainz AG. hat am 25. und 31. Januar eine Zuteilung von Darlehen an 111 Bauſparer in Höhe von 1054 600 Mark vorgenommen. Die Geſamtzuteilung erhöht ſich damit auf 9 074600 Mark. Da auch die neue Zu⸗ teilung größtenteils der Neubaufinanzierung dient, ſo bedeutet ſie nach Abzug der darin enthaltenen Rohſtoffkoſten eine A rbeitsbeſchaffung für rund 97550 Arbeitstage. Die Bauſparkaſſe heim⸗Schau. Wettertart Rus un ram e der Frankfurter Uninerſ.⸗Wetterwarte At e Gen,. fbr. 5 f — 5 N Seydistlord 2 O woltenos. O neger. O natd dedecxt omg bedeckt s Regen * Schnee& dsupein e dedel K 1 O Sen lelchter Os massiger sos] ů,ẽ:] stürmschet gocgwessz die pelle ſſſegen mit gem winge die der den Staulonen stenengen lab len gedeß gie Temperatur ap. Die Linien verbinged orie mit gleichem ut Reeresnweau umgerechneten tuftatuck 8 Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 5. Februar. Die Zufuhr ozea⸗ niſcher Luftmaſſen ſetzt ſich mit einer Weſtſtrömung weiter fort. Dabei ſind jedoch zunächſt wieder etwas kältere, aus höheren Breiten ſtammende Luftmaſſen zu uns eingedrungen, ſo daß die Niederſchläge im Gebirge aus Schnee beſtehen und die Tempera⸗ turen zurückgegangen ſind. Eine weſentliche Aenderung des unfreundlichen Witterungschabakters iſt nicht zu erwarten. Die Temperaturen werden ſchwanken, im allgemeinen aber für die Jahreszeit etwas zu hoch liegen. Vorausſage für Mittwoch, 6. Jebruar Vielfach dunſtiges und überwiegend hewölktes Wetter, zeitweiſe auch Niederſchlag(uur in hohen Lagen als Schnee), bei weſtlichen Win⸗ den zunächſt wieder etwas milder. Höchſttemperatur in Mannheim am.2. 10 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5.. 3,6 Grad; heute früh 8 Uhr. 4,1 Erad. 5 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 248 Uhr bis heute früh 8 Uhr 8,4 Millimeter, das ſind 8,4 Liter je Geviertmeter. 3 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar mit Hochſchulreife“ gehalten. Redner iſt Dr. Brei⸗ J N— Nbein⸗Pegel 9„5. Neckax⸗Pegell 2 3. 4 5. Rheinfelden 25,14 3,34 Nee 8 137 2,45]][ Mannheim 500220 731629 . 732,30 3,05] Jagſtfeld 0,0— 207 5,½70 Maxan 313,90 4,87] Heilbronn ele—.674,66 Mannheim 04 4,64] Plochingen. 0,130— 189 2,93 . 1% 0,811, 703,09 6,0 Köln 3,900 ö ö ö Mainz unterhält in Mannheim, R 1, 7, eine Eigen⸗ 1 c r — See 5 * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 Sie wiſſen noch nicht? Ach, Sie wiſſen wirklich nichts? Gar nichts? Aber hören Sie, das hätten Sie doch geſtern abend ſchon wiſſen müſſen. Ja, wahrſcheinlich wird es einen Skandal geben, einen Rieſenſkandal. Welche Kreiſe es ziehen wird, das kann man noch nicht ſagen. Aber man ſpricht von allerhand. Ach, Sie ahnen noch immer nicht, wovon ich ſpreche? Aber, mein Lieber, ſo etwas weiß man doch. Das ſpürt man; jeder, der ein bißchen hellhörig iſt— verzeihen Sie— der entnimmt es irgendeinem Nebenſatz in einem Geſpräch. Es liegt doch in der Luft. Das pfeifen die Spatzen von den Dächern. Das fährt ſozuſagen in der Elektriſchen durch die ganze Stadt. Es iſt ein offenes Geheim⸗ nis. Nein, daß Sie das nicht wiſſen. Uebrigens, wer die Welt kennt, der kann ſich das Nötige ſchon zuſammenreimen, es gehört nur ein bißchen Phantaſie dazu. Es iſt wirklich beinahe pein⸗ lich, daß Sie nichts wiſſen. Da müßte man Ihnen die ganze Geſchichte erſt erzählen. Aber das geht ja auch nicht. Man will doch niemand zu nahe treten. Wahr?— Aber ſelbſtverſtändlich. Wenn man es ſich überall erzählt, ſo muß es doch wahr ſein, ich bitte Sie. Nun ja, haarklein kann man das nicht ſo er⸗ zählen. Man wird ſich hüten, jemand in Verruf zu bringen. Aber geſtern ſchon beim Friſeur— und die Milchfrau hat es unſerem Dienſtmädchen auch ſchon erzählt. Alſo, ich verſtehe überhaupt. nicht, wie ein Mann in der Stellung.. Der muß weg, ſelbſt⸗ verſtändlich; was glauben Sie. Das kann man ſich doch nicht bieten laſſen— Ach, da kommt meine Elektriſche. Auf Wieder⸗ ſehen. Uebrigens, ich will nichts geſagt haben, nich? Polizeibericht vom 4. Februar Betrunkener Mitfahrer verurſacht Verkehrsunfall. Bei einer Fahrt über den Neckarauer Uebergang fuhr in vergangener Nacht ein Perſonenkraftwagen gegen die Eiſenkonſtruktion und ſtürzte um. Ein Mitfahrer erlitt hierbei Schnittwunden am Kopfe und mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhauſe gebracht werden. Der Verletzte ſoll den Unfall dadurch verurſacht haben, daß er in ſeiner Trunkenheit dem Führer des Fahrzeuges in das Steuer griff. Das Fahrzeug wurde ſtark beſchädigt. Verloren ging: Zwiſchen dem 20. und 28. Januar in hieſiger Stadt ein Auto⸗Erſatzrad mit verchromten 8 und Felgen und ſchwarzen Continental⸗ reifen. Zum Schutze der Heimat ſind wir beſtellt“ Kameradſchaftsabend des Luftſchutzreviers 3b Die Amtsträger und die ausgebildeten Haus⸗ warte des Luftſchutzreviers 3b fanden ſich in den „Germania⸗Säleyv“ zu einem Kameraoͤſchaftsabend ein, den ſie ſich nach den vielen Wochen angeſtreng⸗ ter Arbeit wohlverdient hatten. Zu Beginn dieſer überaus gutbeſuchten Veranſtaltung dankte Revier⸗ gruppenführer Schmitz für den Einſatz der Kame⸗ raden, deren gemeinſamem Schaffen dieſer Abend zu verdanken ſei. Eine ernſte Mahnung waren ſeine Worte:„Luftſchutz iſt Selbſtſchutz! Luftſchutz heißt das Leben bejahen. Wir wachen und wehren den drohenden Gefahren: Führer, wir folgen Dir, hör unſern Treueſchwur: Wir ſchützen die Heimat, die deutſche Flur nicht dürfen Granaten und Bomben zerſtören die Heimat. Wir werden abwehren das drohende Geſpenſt, das die Heimat bedroht. Zum Schutz der Heimat ſind wir beſtellt, trotzen der Ge⸗ fahr, die ſich uns entgegenſtellt. Luftſchutz iſt Selbſt⸗ ſchutz: kommt, reicht uns die Hand! Einer für alle, alle fürs Vaterland!“ Mit einem Treuegelöbnis zum Führer klang dieſe mit großem Beifall aufge⸗ nommene Anſprache aus. Eine bunte Unterhaltungsfolge erfreute die An⸗ weſenden. Als ausgezeichnete Stimmungsmacher erwieſen ſich die acht Sänger des Doppelquartetts der„Liederhalle“, die ihre Lieder mit einer Sanges⸗ freudigkeit ſchmetterten, die mit der künſtleriſchen Wiedergabe im Einklang ſtand⸗ Daß Anni Heuſer vom Nationaltheater in ihren Solotänzen ausge⸗ zeichnet gefiel, bedarf wohl keiner beſonderen Er⸗ wähnung. Neben ihr vermochten die Tänzerinnen Ruth Hentſchel und Hannelore Mattern mit Erfolg zu beſtehen. Ein von C. Mattern geſprochenes Melodram fügte ſich in die Vortragsfolge ein. Die Pauſe wurde zum Losverkauf ausgenützt und gerne verſuchte man ſein Glück, da ja der Reinerlös zu⸗ gunſten der Winterhilfe war. Die Wogen der Be⸗ geiſterung gingen ſchon hoch, als im zweiten Teil der Humoriſt Max Werner auf den Plan trat und außerdem die große Lachnummer Solton 8 Gerdy ihr ſchweres Geſchütz in Tätigkeit treten ließ. Dazu kamen noch weitere Darbietungen, die durch Muſikſtücke umrahmt wurden. Bis zur Polizeiſtunde ſpielte dann eine Abteilung der SS⸗Kapelle Motor 29 zum Tanze auf. u Sein 70. Lebensjahr vollendete vor einigen Tagen Herr Philipp Mitſch, Fahrradhandlung und Reparaturwerkſtätte, Mannheim, Alphornſtraße 6. Seine Ehefrau Marie, geborene Werner, feiert am 5. Februar ihren 65. Geburtstag. n Jubiläum. Am heutigen Montag feiern die Eheleute L. Burg, Feudenheim, Wilhelmſtraße 39, ihr 30jähriges Ehejubiläum; und ſeit 30 Jahren führt Frau Burg an der Pfarrkirche am Marktplatz das Bürſtengeſchäft. Wir ſprechen den langjährigen Beziehern der„Neuen Mannheimer Zeitung“ unſere beſten Glückwünſche aus. a Karl Lier f. In Rheinau wurde ein Mann zu Grabe getragen, deſſen Hinſcheiden im öffentlichen Leben dieſes Stadtteils eine ſchmerzliche Lücke hin⸗ texläßt. Infolge eines Schlaganfalles ſtarb Priva⸗ tier Karl Lier im Alter von 69 Jahren. Er hat nicht nur in der Entwicklung Rheinaus eine hervor⸗ ragende Rolle geſpielt, ſondern war auch lange Jahre hindurch auf verantwortlichem Poſten beruf⸗ lich tätig. So gehörte er dem Bürgerausſchuß Sek⸗ kenheim an, wo er ein erfolgreicher Förderer der Rheinauer Gemeindeangelegenheiten war; aus die⸗ ſem Amt ſchied er nach der Eingemeindung. Die Ent⸗ wicklung der evangeliſchen Kirchengemeinde in Rheinau war zum großen Teil mit von ihm geleitet und zwar durch ſeine Stellung im Kirchengemeinde⸗ ausſchuß und ſeit 1903 im Kirchengemeinderat. Als Vaterlandsfreund, der mit Leib und Seele Soldat war, ſetzte er ſich die Schaffung eines Kriegerdenk⸗ mals in Rheinau zum Ziel, deſſen Errichtung er noch erleben durfte. Karl Lier war Ehrenvorſitzender des Krieger⸗ und Militärvereins Rheinau. Aber dies iſt kein politiſcher Reiſebericht! Es ſind Augenblicksbilder, vaſch geknipſt; eilige Beute aus einem Rieſenreich voll landſchaftlicher Wider⸗ ſprüche und menſchlicher Gegenſätze, von der kra⸗ giſchen Kluft zwiſchen Mohammedaner und Hindu, die vielleicht tiefer iſt als die zwiſchen Weiß und Braun— und den Briten zugute kommt!—, nicht zu reden. Ich zeichne nur auf, was ich ſah. Dazu gehört dieſen Abend ein großes Kino. Hier ſitzen ſie unter demſelben Dach: Europäer und Aſiaten, Engländer und Inder. Hier ſind ſie für eine Stunde einig, ent⸗ rückt, verwandelt von einer friedlichen Gewalt. Das macht die Garbo. In Athen, Kairo, Bagdad— keine Stadt unſerer bisherigen Reiſe, wo nicht irgendwo ein Plakat mit dem einzigartigen Geſicht hing und Batavia 10 2 zu ſehen, in das ſie gehören könnten. Wenn nach vielen Meilen einmal eine Hütte mit ihren ans Licht ſpringenden Bewohnern ſichtbar wird, ſteht ſie allein. Weltſtadtfern, unter Palmen am blauen Meer. Es iſt eine paradieſiſche Küſte, aufgeteilt unter ein paar Menſchen. Mit zweien davon treten wir in eine innigere Beziehung.. Schon ſeit einer Weile bereitet ſich iu der Kabine etwas vor. Pilot Pellens und der Mecano knien am Boden, ſchnüren emſig an einem kleinen Bündel; ein langer Tuchſtreifen wird daran feſtgeknüpft. Und jetzt, während alle, die nichts zu tun haben, ſich geſpannt ans Fenſter drücken— ſteht da unten ein einſames Menſchenpaar, ein Mann und ein Mädchen; ſie werfen jubelnd die Hände hoch. In demſelben Augenblick fliegt unſere Kabi⸗ —— die Maſſen, morgenländiſche wie abendländiſche, in ſeinen Bann zog. Seit den Tagen, in denen Kal⸗ kutta Anna Pawlowa tanzen ſah und ſich's uner⸗ hörte Eintrittspreiſe koſten ließ, hatte keine euro⸗ päiſche Künſtlerin unter der Tropenſonne ähnliche Erfolge. Es iſt, auch für die Farbigen, das Wunder der weißen Frau. Auf dem Heimweg mache ich noch einen Abſtecher durch die Eingeborenenviertel. Da, wo die Beleuch⸗ tung ärmer wird, begegnen mir Männer, die Ge⸗ päck auf dem Kopf tragen; oben auf der Laſt haben ſie ein brennendes Licht befeſtigt, und ſo ſchreiten ſie, lebendige Fackeln, durch die Dunkelheit. Es iſt noch früh am Abend, die Steige in den Straßen ſind noch voller Menſchen, und ich erlebe da etwas Merk⸗ würdiges. Mitten unter den einheimiſchen Paſſan⸗ ten legt ſich unverſehens einer auf den bloßen Stei⸗ nen nieder. Legt ſich einfach hin— der Länge nach. Kein Schlaganfall, keine Ohnmacht hat ihn betroffen; er will auch nicht etwa betteln. Ihm iſt nur plötz⸗ lich eingefallen: ich bin müde— und dann hat ihn nichts mehr gehemmt. Ein Gelüſt packte ihn, zu ſchlafen— er gab auf der Stelle nach. An vieles, was ich im Hinduland heute beobachtete, erinnert mich auf einmal dieſe Szene, die mich hier nicht ver⸗ blüfft. Auch die braunen Spaziergänger tun nicht verwundert. Sie machen einen kleinen Bogen um den Schläfer— oder ſchreiten über ihn hinweg. Ueber dem Paradies von Burma Heute, am achten Tage, geht die Sonne uns überm Golf von Bengalen auf. Wir fliegen niedrig. In den Wellen am morgendlichen Strand baden nackte braune Kinder. Weit und breit iſt kein Haus IN Dis e HE K . .——.—— nentür auf, und das Päckchen mit flatterndem Wim⸗ pel ſchwebt zu den beiden hinab! So gedenken Weltflieger ihrer Freunde zwiſchen Amſterdam und Batavia. Und die zwei dort unten — ſie ſind längſt wieder in der Ferne erloſchen— wiſſen es: jeden Freitag, ſo gegen neun, kommt der große holländiſche Vogel und wirft in ihre grüne Wildnis, in die keine Eiſenbahn und ſo ſelten ein Schiff kommt, einen Gruß aus Europa ab. Es ſind Robinſone mit privater Luftpoſt. Gelegentlich wird durch unſere Fluglinie, die ſchnurgerade läuft, ein Stückchen Bengalengolf ab⸗ geſchnitten. Bei dieſer liebenswürdigen Beleuchtung glaubt man's nicht, daß das ein verrufenes Waſſer iſt, auf dem oft heimtückiſche Taifune toben. Hier haben ſchon prominente Flieger ein unfreiwilliges Bad genommen. Aber dann blüht da wieder ein Garten Indiens. Wir blicken in Bauernhöfe hinein. Von oben geſehen beſtehen ſie alle aus zwei von Palmenreihen bezeichneten Quadraten. Das eine umfaßt die Häuſer und Ställe, das andere wird vom Regenwaſſerteich ausgefüllt. Indien, ſagte ich? Es iſt ſchon Burma. Es gehört zum britiſch⸗indiſchen Kaiſerreich, aber es iſt ein anderes Land, und es will nicht dazu gehören.„Burma dem Burmanen!“ Sie haben, fern von Gandhi, ihre eigenen„Homerule“⸗ Rebellen, ſie träumen noch von dem Löwenthron, der, ginge es nach ihnen, im Palaſt eines Burmanen⸗ königs ſtünde und der ſtatt deſſen im Muſeum von Kalkutta ſteht. In dieſen Septembertagen, am Ende der Regen⸗ zeit, iſt ihr Reich in Waſſer getaucht, Waſſerbüffel weiden auf den überſchwemmten Feldern des Ira⸗ wadi⸗Deltas, deſſen Arme zu Seen werden. Der 15 Schatten des Ibis ſtreicht über ihren Glanz, er ſtört Schwärme fremder ſchneeweißer Vögel auf. Wir photographieren ſchwimmende Wälder. Auf den mächtigen Strömen, deren Mutterſtrom ſchiffbar iſt bis ins nördliche Burma hinein, werden ſie zu Tal geflößt. Es iſt Teakholz; Arbeitselefanten haben die Stämme ans Ufer befördert. Von der Quelle bis zur Mündung ſpiegeln die Gewäſſer Burmas kleine und große Pagoden. Die vergoldeten, zuge⸗ ſpitzten Tempeltürmchen ſchmücken die Lanodſchaft wie die Dorfkirchen bei uns. Jeder fromme Bud⸗ dhiſt, der's zu etwas gebracht hat, läßt eins bauen. Flugpause in Rangun Dieſe Kinder Buddhas, die da in den Pfahlhüt⸗ ten wohnen, müſſen andere Geſchöpfe ſein als die Hindus vom Ganges. Wir meinen das ſchon in der Luft zu wiſſen, längſt ehe wir dann— am frühen Nachmittag und nach einer kurzen Strecke— in Rangun gelandet ſind. Gleich die Frauen am Flugplatz: offene, unverſchleierte Geſichter. In einem ſteckt eine dicke Zigarre, die fröhlich qualmt. „Dieſe Damen rauchen nicht nur“, erzählt mir je⸗ mand,„ſie führen auch die Geſchäfte beſſer als die Männer, die es mit der Faulheit haben, und den Pantoffel ſchwingen ſie auch.“ Ich bin entſchloſſen, heute ſo faul zu ſein wie die Männer Burmas. Gewiß wäre auch das Innere der Shwe⸗Dagon⸗Pagode, des berühmten Heiligtums, ein Erlebnis; diesmal ſehe ich ſie mir nur von außen an— obwohl das nicht leicht iſt; ſo ſehr blendet das Goldgefunkel ihres glockenförmigen, über hundert Meter hohen Turmes in der tropiſchen Mittags⸗ ſonne. Es iſt wie das Feuermal einer nicht anſchau⸗ baren Gottheit. Zu Füßen der Pagode aber liegt das ureigene Gebiet der politiſchen Herren des Lan⸗ des. Man könnte ſich an der Themſe glauben. Ueber⸗ all in der Welt, wohin der Engländer verſchlagen wird oder ſich ſchlägt, ſchafft er ſich ein Stück Eng⸗ land. Er tut das ohne viel Zugeſtändniſſe an den Geiſt der andern Breitengrade: es wird eine künſt⸗ liche Heimat mit Schloß und Cottage, weinumrank⸗ tem Gemäuer, Park⸗ und Golfgelände. Hier ſind es die Dalhouſie⸗Anlagen. Colleges, Klubhäuſer und Villen ſtehen da inmitten von abendländiſchem Grün. Rangun, die Exotenſtadt, wird dadurch wunderſam verwandelt. Dieſen Nachmittag alſo iſt Pauſe. Ich ſitze in der Säulenhalle des Hotels; ſie trennt die Diele von der belebten Straße, die Strandrogd heißt. Drei unzertrennliche Pikkolos, eine Miniaturausgabe in Burmaniſch, haben mir gemeinſam den Klubfeſſel untergeſchoben und Tee und Tvaſt gebracht. Hotel⸗ gäſte werden empfangen und verabſchiedet, und drau⸗ ßen ziehen Leute vorbei, die zwar die verſchieden⸗ artigſten Kopfbedeckungen tragen— Turban, Fes, Spitzhut aus Stroh, ſchwarzes Käppchen, Seemanus⸗ mütze oder Tropenhelm— die mir aber alle gleich gut gelaunt vorkommen. Sie ſind heiter, auch in dieſem Jahr des Herrn: Malaien, zartgliedrig und mit Samtaugen; ſchöne, ſorgfältig gekleidete Rangu⸗ nerinnen, das dunkle Haar um einen Kamm herum zu einem runden Hütchen friſiert; chineſiſche Kauf⸗ leute, die ausſehen, wie ihr Ruf ſie ſchildert: weltklug, fleißig und vertrauenswürdig; auch euro⸗ päiſche natürlich— drüben in der Merchant⸗Street haben ſie ihre Geſchäfte. Und Mönche dazwiſchen, im flammenden Gelb ihrer Buddͤhiſtentoga, lächeln freundlich die diesſeitige Welt an. (Fortſetzung folgt.) — k;..᷑̃ k————¾⅜. k Der Männergeſangverein Frohſinn Mannheim hielt dieſer Tage in ſeinem Vereinslokal zur Land⸗ kutſche die Hauppterſammlung ab. Vereinsführer Heinrich Gärtner erſtattete den Jahresbericht, aus dem zu entnehmen war, daß im vergangenen Jahre erfolgreich gearbeitet wurde. Im Vorder⸗ grund ſtand das Gemeinſchaftskonzert der Bilzſchen Vereine. Der Kaſſenwart gab den Kaſſenbericht be⸗ Deutſcher Abend In Anweſenheit der Kreisleitung, einer großen Zahl Mannheimer Schulmänner und vieler Vertreter der Partei fand geſtern im Friedrichspark ein „Deutſcher Abend“ der NS⸗Kulturgemeinde ſtatt, durch den der jüngſte von Helmut Jörns⸗Berlin geleitete Lehrgang für Feſt⸗ und Feierabendgeſtal⸗ tung ſeinen Abſchluß fand. An einer Breitſeite des Saales war die mit Fah⸗ nen und Tannengrün geſchmückte Tribüne errichtet; das durch mehrere Gänge fächerförmig aufgeteilte Halbrund der Stuhlreihen erlaubte wirkungsvolle Zu⸗ und Abmärſche der ausführenden Kurſusteilneh⸗ mer, während durch dieſe ſehr geſchickte Anordnung um ein der kleinen Friedrichspark⸗Bühne gegenüber weſentlich verbreitertes Spielfeld auch die Zuſchauer viel beſſer in die handelnde Gemeinſchaft aus Hitlerjugend und Arbeitsdienſt einbezogen werden konnten, als es die herkömmliche Beſtuhlung in der Längsachſe ſonſt erlaubt. Fanfaren eröffneten die Vortragsfolge, deren erſter Teil im Zeichen einer„Feier der jun⸗ gen Nation“ ſtand und mit Sprechchören, Gefän⸗ gen, Kanons aus den Reihen der deutſchen Jugend beſtritten wurde. Größte Schlichtheit und leichte Sangbarkeit ſind die muſikaliſchen Kennzeichen aller dieſer ſtark rhythmiſchen Lieder, zu denen unſere Jungen ihre Trommeln rühren oder die ſtraffen Marſchweiſen durch helle Signalklänge unterſtreichen. Der zweite Teil des Abends ſollte den Bau⸗ ern und Soldaten gewidmet ſein und begann mit einer Rückerinnerung an die Notzeit der Bauern⸗ kriege, die durch Börries von Münchhauſens ſchöne kannt, der von den Prüfern in Ordnung befun⸗ den und von der Verſammlung genehmigt wurde. Der Mitgliederſtand hat ſich erhöht und die Sing⸗ ſtunden wurden verhältnismäßig gut beſucht. Die neuen Vereinsſatzungen fanden einſtimmige An⸗ nahme. Es lag keine Veranlaſſung vor, den Führer⸗ ring zu ändern. Der Vereinsführer beſtimmte ledig⸗ lich noch je einen Stellvertreter des Schriftwartes im Friedrichspark Ballade„Die Glocken ſtürmten vom Bernwards⸗ turm“ und das alte Kampflied der Bauern„Wir ſind des Geyers ſchwarze Haufen“ lebendigen Ausdruck fand. Die Soldaten, als deren würdigſte Vertreter Helmut Jörns die Helden des Weltkrieges beſchworen wiſſen wollte, kamen mit dem heute viel geſungenen„Als wir nach Frankreich zogen“ und zwei von dem Kurſusleiter ſtimmungsvoll geleſenen Geſchichten aus Richthofens„Rotem Kampfflieger“ zu ihrem Recht. Den Beſchluß dieſes Teiles, deſſen Lieder nach Vortrag der Texte von Spiel⸗ und Hör⸗ gemeinde zuſammen dargeboten wurden, bildeten zwei Strophen von„Argonnerwald“. Der dritte Teil des Abends war einem Laien⸗ ſpiel„Trutz, Teufel und Tod“ von Werner Altendorf gewidmet, das dieſe Gemeinſchaft zwi⸗ ſchen Spielern und Hörern durch Mitſprechen ganzer Chorſätze beſonders deutlich machte. Mit den ein⸗ fachen Mitteln des alten Myſterienſpiels wird hier durch die typiſchen Figuren des Teufels, des Todes, des Goldes, des Laſters und der Faulheit der ewige Kampf des böſen Prinzips gegen den Reblichen, Volkhaft⸗Treuen geſchildert, der als wackerer Schmied eines ſieghaften Schwertes ſein deutſches Herz vor allen Verſuchungen zu wahren weiß. Mit dem Deutſchland⸗Lied und einem dreifachen „Sieg Heil!“ auf den Führer endete der Abend, als deſſen beſten Gewinn man die Ueberzeugung mit nach Hauſe nahm, wie ernſt und unermüdlich deutſche Jugend an ihrem nationalen Aufbauwerke arbeitet. M. S. und des Kaſſenwartes. Nachdem verſchiedene Kom⸗ miſſionen gebildet waren, wurde die einmütig ver⸗ laufene Verſammlung mit einem Sieg Heil! auf den Führer geſchloſſen. G. B. ** Maskeufeſt bei C. R. Weinlein. In ſeinen ſchon vorigen Samstag faſchingsmäßig hergerichteten Räumen wurde vorgeſtern zum großen Masken⸗ Wettbewerb eingeladen. Es gab eine Preispolonaiſe, bei der das Publikum das Preisgericht bildete. Nach viel Murren und temperamentvollen Kundgebungen. aus allen Ecken, wie es das Volk ſo haben will, hat man ſich wie folgt geeinigt: 1. Lilo Aſſen heimer als Koſak, 2. Irma Neckenauer als Katha⸗ rina II., 3. Trudchen Ueckert als Lausbub. Frl. Ueckert erfreute vor allem auch dadurch, daß ſie ihre Rolle ſo gut zu ſpielen wußte. Im übrigen gabs auch noch kleine Preiſe für Herzdame, Matroſe und bayriſches Dirndl, und außerdem vergaß man natür⸗ lich nicht zu tanzen. u Lumpenball in der Tanzſchule Schröder⸗La⸗ made. Der Tanzſaal war feſtlich mit neuen ſilber⸗ nen und roten Tapeten geſchmückt, von der Decke hingen Staniolblätter, und mit Lichteinſchaltungen wurden magiſche Effekte erzielt. Herr Röder, einer der vielſeitigen Herrn des Blau⸗Gold⸗Klubs, hatte elegante Karikaturen an die Wände geworfen und betätigte ſich außerdem erfolgreich als Stimmungs⸗ macher. Unter den Tanzenden leuchteten die roten Hemden der Apachen, und richtig war es auch ein Apachenpaar, Frl. Brand— Herr Dör r, das den Preis für die beſte Maske erhielt. Im übrigen ſorg⸗ ten Geſellſchaftsſpiele, Marſchwalzer und Schlangen⸗ Laufen für Gemütlichkeit und Durcheinanderwirbe⸗ lung aller Paare. i * Karlsruhe, 4. Febr. Die Stadt Karlsruhe wird in der Rheinniederung bei dem Vorort Daxlanden umfangreiche Sanierungs⸗ und Meliorationsarbeiten durchführen laſſen, die rund 500 000 Mark er for der n. Dadurch wer⸗ den viele Quadratmeter Boden vom Mheindruckwaf⸗ ſer befreit und der Volkswirtſchaft zurückgewonnen. * FFF ä Neue Mannheimer Zeitung„Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 Achtung! Kohlenhändler Mannheims! Der Kreisbeauftragte des WHW gibt bekannt: Die Kohlengutſcheine Serie C ſind nach Ablauf des 31. Januar 1935 verfallen und dürfen von keinem Kohlenhändler mehr angenommen werden. Die Kohlenhändler haben die Gutſcheine bis ſpäteſtens 5. Februar 1935 bei der Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt, L 5, 6, gegen eine Wertquittung einzutauſchen. Nach Ablauf des 5. Februar 1935 hat der Kohlen⸗ händler keinen Anſpruch mehr auf Aushändigung einer Wertquittung oder eine ſonſtige Vergütung. Wir bitten, dieſe Vorſchrift zu beachten, da Aus⸗ nahmen hiervon nicht gemacht werden können. Landsknechts-Faſchingsball der Baltikumer Im Friedrichspark verſammelten ſich am Samstag Baltikumer, Freikorps⸗ und Grenz⸗ ſchutzkämpfer zu einem zünftigen Landsknechts⸗ Faſchingsball. Am Eingang wurde einem ſofort die Kappe auf den Kopf gedrückt, links grüßten Schieß⸗ bude, Wurfbude und Tombola— reich mit Preiſen beſchickt; rechts war eine Sektbude errichtet, die aber erſt um 12 Uhr aufgemacht wurde. Zu beiden Seiten der Bühne war das Wappen des Bundes, das Bal⸗ tenkreuz, angebracht. Die Kapelle Mai auf der Bühne ſorgte nicht nur für Unterhaltung mit Märſchen und Faſchingsphantaſien, ſondern ſpielte auch fleißig zum Tanze auf. Die kernig⸗ſoldatiſche Begrüßungsanſprache von Landesverbandsführer Dr. Lützkendorf fing alſo an:„Und doch wollen wir heute mal luſtig ſein!“ Er erinnerte an voriges Jahr, wo es auch ſo fidel war, begrüßte Gäſte, empfahl die Genüſſe und Unterhal⸗ tungsmöglichkeiten und übergab dann das Wort und die Leitung dem Anſager, Kameraden Richter, der ſein Amt mit Anekdoten pfefferte.—„Zwei dufte Nummern“ mit Knotenſtock und zerriſſenen Hoſen waren die Kameraden Fleiſchmann und Gre⸗ gan; der erſtere hatte noch einen Sondererfolg mit ſeinem Talent zum Steppen und anderer paro⸗ diſtiſcher Tanz⸗Verrenkung. Ganz beſonders kamen dieſe Talente natürlich noch ſpäter bei den„Lieb⸗ lingsfrauen des Maharadſcha“ heraus. Kamerad Gregan trat außerdem noch als Rekrut und mit dem Hausſchlüſſellied erfolgreich auf. Frau Gre⸗ gan gab ſich als mannemeriſche Frau Knatſchebachen mit viel tiefgründigen Betrachtungen über das Großreinemachen und voller Andeutungen für die anweſenden Ehemänner, von Kennern der Dinge mit Schmunzeln und Sondervergnügen angehört. Groß in Form war auch der Büttenredner Gerſte⸗ ferz'l⸗Baſtian aus Wallſtadt, der mit Exkorte anrückte, tüchtig an ſeiner Ziggar ſog und einlei⸗ tungsweiſe ſofort wieder verſicherte:„Wann ihr mich auslacht, geh ich widder ham!“ Mit ſeinen Anek⸗ doten und Geſchichten, der luſtigen Maske und der hohen ſchneidenden Stimme errang er viel Beifall. Kamerad Steſch ſchilderte in humoriſtiſcher Weiſe die Leiden und Freuden der Baltikumer,— auch ein Gericht für Kenner, reichlicher Beifall dankte. Es gab dann noch eine Ordensverleihung an die ver⸗ schiedenen verdienten Mitglieder, Ortsgruppenführer uſw. mit viel andeutungsreicher Vereinsverulkung. Hier wie überall bemerkte man an der Art des Vor⸗ trags, daß man ſich gut kennt, daß hier Zuſammen⸗ halt und treue Kameradſchaft herrſchten. Preistanzen und Polonaiſe mit Saalſchlacht be⸗ endeten den offiziellen Teil. Drähte waren geſpannt, daß die Papierſchlangen ein ſchönes buntes Dach bil⸗ deten. Zielſicherheit und gute alte Gewohnheit, Deckung zu nehmen, bewährte ſich bei den Papier⸗ bällen, und der Sturm war eine große Manöver⸗ leiſtung. Wirklich, es waren gutgelaunte Leute, die hier beieinander waren. 55 „Sieg für Deutſchland“ Ein Reunſportfilm Bei den Kraftwagenrennen des vergangenen Jah⸗ res haben die deutſchen Wagen gut abgeſchnitten und die deutſchen Farben vielfach zu großen Siegen geführt. Das gab der Ufa Veranlaſſung, im Auftrage der Daimler⸗Benz Ac, deren Mereedeswagen ſich in vorderſter Linie behaupteten, einen Renn⸗ ſportfilm zu drehen, der dem Laien ein wenig Ein⸗ blick in die Vorausſetzungen des Erfolges geben ſoll. Drei Dinge vereinigen ſich, um Kraftwagenrennen erfolgreich werden zu laſſen: der Geiſt, der aus der ſinnreich erdachten Konſtruktion und ihren ſteten Verbeſſerungen ſpricht, das Material, die deutſche Präziſionsarbeit bis ins Kleinſte, und die Geſchicklich⸗ keit und der Fahrermut in der Rennbahn. So zeigt der Film nach einer Huldigung an Carl Benz den Konſtrukteur beim Zeichnen der Pläne und führt uns dann, ohne uns allerdings den gewiß intereſſan⸗ ten Einblick in die Herſtellungsweiſe tun zu laſſen, zum Training der Rennwagen. Wir ſehen, wie aufs äußerſte ſorgfältig alles vorbereitet wird, welch ein Stab fachkundiger Männer notwendig iſt, bis ein Wagen losfahren kann. Und nach der Uebungsfahrt wird wieder nachgeprüft, ausgewechſelt, werden die koſtbaren Zündkerzen durch noch koſtbarere fürs Rennen erſetzt, und dann ſauſen ſie los: die Fa⸗ gi la, Brauchitſch, Carraciola. Wir werden Zeugen windesſchneller Fahrten, atemraubender Be⸗ wältigung der Kurven. Da werden Reifen gewechſelt, in ein paar Sekunden neue Räder eingeſetzt; kaum, daß man recht hinſieht, tun die Kupferhämmer die letzten Schläge und ſchon heult der Kompreſſor auf. Die deutſche Flagge ſteigt hoch: Sieg im„Grand Prix“— Sieg für Deutſchland! Und ſo klingt der Empfang der Sieger im Werk aus im Lied der Deut⸗ ſchen. Der Film zeichnet ſich aus durch klare Bilder und eindrucksvolle Szenen. Sie wurden in faſt allen Teilen Europas, ſo z. B. auf der Avus bei Ber⸗ lin, in Spanien(San Sebaſtian), auf dem Nürburg⸗ ring, in Bern, in Frankreich(Montlhéry⸗Bahn), in Italien(Monza), in der Tſchechoſlowakei(Brünn), ſowie in den Ateliers der UFA und in den Werken der Daimler⸗Benz Ach in Untertürkheim aufge⸗ nommen. Die Aufführung, die im dicht beſetzten Univerſum eine aufmerkſame Zuſchauerſchaft gefunden hatte, war eingeleitet worden durch muſikaliſche Vorträge des Mercedes Benz ⸗Blasorcheſters vom Werk Mannheim unter Leitung des Herrn Finzer. Der Walzer wie die Märſche wurden trefflich wie⸗ dergegeben und dankbar beklatſcht, beſonders auch der Daimler⸗Benz⸗Marſch, den ein Mitglied der Werkkapelle komponierte, Herr E. Heller, der Eine hiſtoriſche Der Elferrat unſerer erſten Karnevalgeſellſchaft darf in ſeinem Erinnerungsbuch den 3. Februar 1935 beſonders dick unterſtreichen, denn ſeit Dr. Beck und Martins Zeiten iſt kein Oberbürgermeiſter mehr in die Bütt geſtiegen. Deshalb nehmen wir dieſe Sel⸗ tenheit als das bemerkenswerteſte Ereignis inner⸗ halb der ſechs Stunden, die die Sitzung beanſpruchte, vorweg. Als Ehrenpräſident Schuler, der bereits zu Beginn des närriſchen Tuns Oberbürgermeiſter Renninger mit ſeiner Gattin begrüßt hatte, darauf anſpielte, daß die Oberbürgermeiſter Dr. Beck und Martin in der Damen⸗Fremden⸗Sitzung immer das Wort zu einer humorvollen Anſprache ergriffen hät⸗ ten, ließ ſich Herr Renninger nicht lange nötigen. Er ſtand auf und begab ſich in Begleitung zweier Elfer⸗ räte, die ihn mit den beiden feſchen Zeremonien⸗ meiſterinnen feierlich einholten, auf die Bühne in die rechte Bütte, um von da aus dem Verlangen des Elferrates nachzukommen. Er müſſe, ſo führte er u. a. aus, eingeſtehen, daß ihm der Entſchluß, die Schirmherrſchaft über den Volkskarneval 1935 zu übernehmen, nicht leicht gefallen ſei, aber nachdem er den Elferrat kennengelernt habe, wiſſe er, daß es tüchtige Menſchen ſeien. Oft habe er ſich gefragt, wie es denn möglich ſei, die Sachen ſo vorzüglich zu ſchmeißen, aber wenn er die Tauſende vor ſich ſehe, dann müſſe er ſich doch ſagen: hier iſt Regie. Wenn man etwas erreichen wolle, dann wende man ſich immer erſt an die Damen. Und ſo ſei auch der ausgezeichnete Beſuch der Sitzung zu verſtehen. Wenn er der vom Elferrat geſtellten nicht leichten Aufgabe nachkomme, etwas aus den Rathausſitzungen zu erzählen, ſo müſſe er Wahrheit und Dichtung ver⸗ miſchen. 5 Der Oberbürgermeiſter kam nach dieſer Einlei⸗ tung, die ſich in humorvoller Weiſe auch mit dem Titel der Sitzung beſchäftigte, zunächſt auf das ſtäd⸗ tiſche Sorgenkind, die Straßenbahn, zu ſprechen, die zur allgemeinen Freude einen ſo unerwarteten Auf⸗ ſchwung genommen habe, daß man ſich dazu entſchlie⸗ ßen müſſe, die Hauptſtrecken viergleiſig auszubauen. Außerdem ſeien Straßenbahnhöfe am Tatterſall, an der Friedrichsbrücke uſw. vor⸗ geſehen. Die Rohrleitung, die über die Rheinbrücke zur Waſſerbeförderung gelegt worden ſei, liege jetzt nutzlos, da ſich Ludwigshafen ein eigenes Waſſerwerk gebaut habe. Er ſchlage deshalb vor, durch das Rohr den Wein zu leiten, den die Mannheimer trinken. Dann brauchten ſie auch nicht mehr in die Pfalz zu fahren. Auch für den Radfahrer⸗ und Fuß⸗ gängerverkehr hatte der oberbürgermeiſterliche Büttenredner gute Ratſchläge. Zur ſchnellen Ein⸗ berufung von Rathausſitzungen nehme man am beſten einige junge Damen in Anſpruch, da ſie die Ein⸗ ladung in der Stadt ſchneller verbreiteten als der beſte Lautſprecher. Als beim Plankendurch⸗ buch die letzte Mauer beim Fallen viel Staub auf⸗ wirbelte, habe er dem neben ihm ſtehenden Lokal⸗ dichter Jakob Frank zugerufen:„Hört ſich da nit alles uff? Die Gießkann her unn Waſſer druff!“ Brauſender Beifall geleitete den Oberbürgermeiſter, der ſich ſo ausgezeichnet aus der Affäre gezogen hatte, vor die Elferratstafel, wo er vom Ehren⸗ präſidenten die ſeidene Ehrenmütze und den höchſten Orden des Abends und für ſeine Gattin den Marzi⸗ panorden in Empfang nahm Wenn wir nunmehr zum Beginn der Sitzung, der ein halbſtündiges Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters unter Kapellmeiſter Beckers flotter Lei⸗ tung voranging, zurückkehren, ſo haben wir zunächſt den Einzug des Elferrats lobend zu erwähnen, der immer den überaus ein⸗ drucksvollen Auftakt der Sitzung bildet. Als die Prinzengarde präſentierend im Mittelgang ſtand, marſchierte der Elferrat zur Tafel auf der Bühne. Voraus ſchritten die Fahnenſchwenker, die Träger der Feuerio⸗Wahrzeichen, die niedlichen blauen Fun⸗ ken und die Elferräte der„Fröhlich Pfalz“ und der Feuerio- Sitzung Glänzender Verlauf der Damen-Fremden- Sitzung im Nibelungenſaal Oberbürgermeiſter Renninger ſteigt in die Bütt! Großen Karnevalgeſellſchaft Lindenhof, die auf der Bühne zur Rechten und Linken unter den Seiten⸗ logen Platz nahmen. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch erwähnt, daß Maler Paul die Rückwand der Bühne mit einem Rieſengemälde abgeſchloſſen hat, das ſich in die geſchmackvolle Ausſchmückung des Saales ſehr gut einfügt. Ein mächtiges Schild weiſt den Weg zum Monte Gogolo. Dahinter ſieht man das Schloß, deſſen Dach zu einem Fußballplatz und einem Dach⸗ garten umgewandelt iſt. Maler Paul wurde, als er den Orden des Abends in Empfang nahm, mit Recht ſehr gelobt. Im Mittelpunkt des zweiten Teiles der Sitzung ſtand der Einzug des Prinzen Karneval, der von jungen Mädchen in einem römiſchen Streit⸗ wagen durch den Saal zur Bühne gezogen wurde. Als Ehrenpräſident Schuler den Prinzen— er heißt Karl⸗Heinz J. und iſt der Sohn des Generalagen⸗ ten Heinrich Lichtenberger— feierlich in der Narrenburg Mannheimia begrüßt und ihm unver⸗ brüchliche Treue bis zum Aſchermittwoch gelobt hatte, verlas der Prinz den Aufruf an ſein Volk mit dem Wahlſpruch:„Alles unner e Kapp!“ Als der Prinz dem Ehrenpräſidenten und dem Vereinsführer Buſch Mitbringſel überreicht und zwiſchen den beiden lei⸗ tenden Perſönlichkeiten Platz genommen hatte, nahm die Sitzung ihren Fortgang. Ausgezeichnete Büttenreden Es iſt bei der Länge der Sitzung nicht möglich, auf die Büttenreden, die vom Stapel gelaſſen wur⸗ den, näher einzugehen. Wir beſchränken uns deshalb darauf, lobend hervorzuheben, daß alle bemüht waren, durch Witz und Humor zu zünden. Es war wieder ein großer Lacherfolg. Eisbrecher war wieder Fritz Weinreich, der ſich ein Flugzeug um⸗ geſchnallt hatte. Auf dem Strohhut ſaß ein Teddy⸗ bär. Er brachte politiſche und lokale Verſe, wobei er, um nicht mehr anzuſtoßen, der weſtlichen Unterſtadt den Namen„Mannheimer Alt⸗Nordzentrale“ gab. Adolf Wagner erzählte Erlebniſſe aus ſeiner Tün⸗ chermeiſtertätigkeit. Daß die Meiſterhumoriſten Karl und Ernſt Buck auch diesmal in einem Zwiegeſpräch unübertrefflich waren, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Gleichwertig in der Zahl und Güte der Witze war das Zwiegeſpräch des Pfefferminzl und der Sterneguckern(Scherpf und Tochter aus Lud⸗ wigshafen), die als Putzfrauen ſo ungehemmt aus der Schule plauderten, daß der Lacherfolg durchſchla⸗ gend war. Lene Kamuf zeigte als Knorzebachin von neuem, daß ſie ein unnachahmliches Original iſt. Der Verfaſſer des Vortrages, Konditormeiſter Max Schuſter, wurde mit Recht gerühmt. Karl Eichele ſtieg wieder in ſeiner bekannten Sackträgertracht in die Bütte und auch der Gerſchteferzzl, der die Büttenvorträge abſchloß, war wieder ganz in ſeinem Element. ö Nicht minder ausgezeichnete Einzeldarbietungen Den Einzelmitwirkenden ſei Joſef Offen bach vom Nationaltheater vorangeſtellt, den Theo Schuler zu Beginn der Sitzung als Vergnügungskom⸗ miſſär vorſtellte. Offenbach, der ſich in einen Schalksnarr verwandelt hatte, darf ein Sonderlob beanſpruchen, da er ſich ausgezeichnet einführte. Er hatte es nicht leicht, da er nur in Reimen ſprach, die aber ſo witzig waren, daß man ſich ſagen mußte, man hätte keinen beſſeren Nachfolger für den unvergeß⸗ lichen Alex Kökert finden können. Emil Vogt, der ſich auf allen Seiten mit Orden behängt hatte, ſpen⸗ dete zwei humoriſtiſche Vorträge, die Pianiſt Bel⸗ zer begleitete. Einen Bombenerfolg erzielte Ridi Grün von der„Libelle“ vor allem mit ihrer Pra⸗ terreiſe, bei der ſie die verſchiedenſten Nationalitäten nachahmt. Als die feſche Wienerin nach dem entzük⸗ kenden Vortrag des Fiakerliedes ſich einen Herrn mit dem Vornamen Otto auf die Bühne erbat, um ihn für die ganze Narrenverſammlung mit einem Kuß für die herzliche Aufnahme zu belohnen und Herr Otto Dernen ſich dieſer„Mühe“ unterzog, dröhnte das Haus. Nicht minder hat Max Rei⸗ chert vom Nationaltheater gefallen, der zwei Schla⸗ ger ſo ſtimmungsvoll ſang, daß er ohne Zugabe nicht entlaſſen wurde. Rolf Schickle begleitete Ridi Grün und Max Reichert mit viel Anpaſſungsfähig⸗ keit. Daß das Flora⸗ Quartett wieder ſehr ge⸗ feiert wurde, bedarf eigentlich keiner beſonderen Hervorhebung. Die Vier ſangen in der Tracht der Zimmerleute zunächſt:„Du haſt die ſchönſten Augen“ und„Hein ſpielt ſo ſchön auf dem Schifferklavier“, zwei Schlager, die Muſikdirektor Friedrich Gellert eigens für die Sitzung bearbeitet hatte. Später ſang das Quartett das„Mannheimer Lied“, das Herr Emig vertont hat. Der Schifferklavierſchlager gefiel ſo ſehr, daß er teilweiſe wiederholt werden mußte. Die Karlsruher Tanzgruppe Mertens⸗Leger weiß immer mit Neuheiten aufzuwarten. Allge⸗ meines Entzücken rief die Groteske von fünf Kindern hervor, die in einer Muſizierſzene mit einem drol⸗ ligen Kapellmeiſter ſo originell waren, daß ſie den Tanz wiederholen mußten. Das Walzerſolo von Fräulein Gehm war ebenſo eindrucksvoll wie der Tanz von ſechs winterlichen Schönen, die nach den Klängen des Schlittſchuhwalzers ſich wiegten und drehten. Aus dem Liederbuch wurden drei Beiträge aus⸗ gewählt, die von Carl Brenner, Theo Schuler und Fritz Weinreich ſtammten und von bekannter Güte waren. Der Ordensregen ergoß ſich nicht nur über alle Mitwirkenden, ſondern auch über eine An⸗ zahl Ehrengäſte, für die Fabrikant Winterwerb, der Vereinsführer des Verkehrs⸗Vereins, dankte. Theo Schuler, der die Sitzung wieder mit der ihm eigenen Sicherheit und Ueberlegenheit leitete, er⸗ öffnete und ſchloß in humorvollſter Weiſe. Er konnte mit ſeinen Miniſtern in dem Bewußtſein abziehen, eine Sitzung geleitet zu haben, die ſich den Mainzer und Kölner Narrenparaden würdig an die Seite ſtel⸗ len darf. Sch. Hochwaſſer-Gefahr im Neckartal! * Heidelberg, 4. Febr. Im Neckartal iſt an⸗ ſcheinend Hochwaſſer zu erwarten. Der Fluß ſteigt zur Zeit ſehr ſchnell und iſt im württembergiſchen Oberlauf durch ſtarken Regenfall in der Nacht zum Montag und ſchnelle Schneeſchmelze im Schwarzwald weiter im Anſteigen begriffen. In Diedesheim(Ba⸗ den) betrug der Waſſerſtand heute früh bereits 3,10 Meter gegenüber 0,86 Meter am Samstag. Die ab⸗ gedämmten Baugruben der Stauſtufe Neckarzimmern der Neckarkanaliſation ſind heute nacht vollgelaufen, was eine Störung der Arbeiten auf einige Wochen bedeutet. Im Keller tot aufgefunden * Schifferſtadt, 4. Febr. Am Sonntag vor⸗ mittag wurde im hieſigen Bahnhofhotel vor dem Kellereingaug der 32 Jahre alte Kaufmann Eruſt Schweitzer aus Höchſt a. M. tot aufgefun⸗ deu. Der junge Mann, der erſt ſeit kurzem verhei⸗ ratet war und bei ſeinen Eltern in Schifferſtadt zu Beſuch weilte, hatte am Abend zuvor an einem vom Beſitzer des Bahnhofhotels veranſtalteten Hausball teilgenommen. Die tödlichen Verletzungen ſcheint er ſich beim Sturz die 13ſtuſige Treppe hinab zuge⸗ zogen zu haben. Ob tatſächlich ein Unglücksfall vor⸗ liegt, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Eine Ge⸗ richtskommiſſton aus Speyer weilte an Oet und Stelle und nahm den Tatbeſtand auf. Zur Feſtſtel⸗ lung der Todesurſache wurde die Sektion der Leiche angeordnet. * Dörrenbach, 4. Febr. Wegen Zunahme der Diphtherie⸗ Erkrankungen wurden hier die beiden Volksſchulen bis auf weiteres ge⸗ ſchloſſen. Gründung der Ortsgruppe Mannheim des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen a Am Dienstag, den 5. Februar 1935, 20.30 Uhr, findet im Nebenzimmer des Gaſthauſes„Zum Kaiſerring“, L 15, 12, in Anweſenheit ſämtlicher Fachamtsleiter für den Kreis Mannheim die Gründung der Ortsgruppe Mannheim des Rfs ſtatt. Bei Wurimann jeder erhält 12 6 gute Schirme für wenis Geld 1 P...—˙· 0L.——————————————......—„-——-—k Fußball im Reich Oſtpreußen: Polizei Danzig— Preußen Danzig ausgef. Pommern: Stettiner SE— Polizet Stettin ausgef.; VfB Stettin— Comet Stettin ausgef.; Viktoria Kolberg— Hertha Schneidemühl:2; Sturm Lauenburg— Germania Stolp ausgef.; Viktoria Stolp— Hubertus Kolberg 40. Schleſien: Schleſien Haynau— Preußen Hindenburg ausgef.; Deichſel Hindenburg— Breslauer JV 06 111; Ratibor 03— Vorwärts RSV Gleiwitz 11; Breslauer Sp. Vg. 02— Beuthen 09:1; Hertha Breslau— Vor⸗ wärts Breslau 112. Sachſen: Wacker Leipzig— Spugc Plauen ausgefallen; Sportfreunde 01 Dresden— Viktoria 89 Berlin(.⸗Sp.) 278; Dresdner Sc— BC Elſterberg(Geſ.⸗Sp.) 411. Mitte: Wacker Halle— Guts Muts Dresden(Geſ.⸗Sp.) :5; Merſeburg 99— Halle 96(Geſ.⸗Sp.):2, SC Erfurt — Wacker Gotha(Geſ.⸗Sp.) 710. Niederſachſen: VßB Komet Bremen— Viktoria Wil⸗ helmsburg 34. Weſtfalen: Weſtſalia Herne— Union Recklinghauſen 211; SpVg. Herten— Germania Bochum 223; Vikt. Reckling⸗ haufen— Preußen Münſter 114; Sus Hüſten 09— Deut⸗ ſcher SE Hagen 311. a Niederrhein: Vfe Benrath— Fortung Düſſeldorf:0; Rot⸗Weiß Oberhauſen— Rheydter Sp:1; Boruſſia Gladbach— Schwarz-Weiß Eſſen:1; TS Duisburg 99 Homberger SV 210. Mittelrhein: Bonner FV— Kölner Cf:1. Nordheſſen: BC Sport Kaſſel— Heſſen Hersfeld 314. Vezirksklaſſe Mittelbaden(Gruppe): JB Daplanden— SpVg. Forchheim:2; SpVg. Baden⸗Baden— Phönix Durmers⸗ heim 270; FV Beiertheim— Kuppenheim:2; VfB Baden⸗ Baden— J 04 Raſtatt:0; Hagsfeld— FW Neureut 113. Mittelbaden(Gruppe): FV Niefern— Germania Brötzingen 01; Germania Durlach— Sc Pforzheim 110; FC Birkenfeld— Ic Eutingen:0; Vfgt Pforzheim— Enzberg ausgef.; FVg. Mühlacker— Sp. Vg. Weingarten :3; Forſt— BSc Pforzheim:1. 5 Oberbaden(Gruppe): Fc Radolfzell— Fc os Vil⸗ lingen ausgef.; F Konſtanz— FV St. Georgen ausgef.; Fc Singen— VfR Konſtanz ausgef.; Fe Engen— Fe Mönchweiler 018. Oberbaden(Gruppe): Schopfheim— SpVg. Wehr ihn auch dirigierte.—. ausgef.; Sc Freiburg— SpVg. Freiburg 74; Fe, Rhein⸗ felden— Sportfreunde Freiburg:2; JV Lörrach— J Stetten ausgef. 5 Oberbaden(Gruppe): Bff Gutach— Oberkirch 911; VfR Achern— JW Lahr:2; Zunsweier— FV Kehl 326. Gau Württemberg Unterland: Heilbronner SpVg.— FW Zuffenhauſen :2 FV Kornweſtheim— S Heilbronn 96:3; Germa⸗ nia Bietigheim— Sportfreunde Lauffen 61; Sc Neckar⸗ ſulm— VfB Ludwigsburg ausgef. ö Stuttgart: MT Stuttgart— SpVg. Bad Cannſtatt:5; VfR Gaisburg— TS Vaihingen:2; ASV Botnang IV Mettingen(in Mettingen):1; SpVg. Untertürkheim — TSV Münſter 115. Zehn Jahre Kanu- Sport-Club Neckarau Erſt etwas mehr als 15 Jahre iſt der Kanuſport organi⸗ ſiert und da bedeutet es für einen Verein ſchon einen be⸗ ſonderen Tag in ſeiner Vereinsgeſchichte, wenn er unter Berückſichtigung der gegebenen Tatſache ſeinen 10. Grün⸗ dungstag in Ehren und Würden begeht. Dies war der Fall beim Kanu⸗Sport⸗Club Neckarau, einem Verein, der ſich größter Achtung im Laufe der Jahre nicht nur in Mannheim, ſondern auch weit über deſſen Grenzen hinaus regelrecht zu erkämpfen verſtand. Was Wunder daher, wenn ſich anläßlich des 10. Gründungsfeſtes die geladenen Mitglieder und Gönner ſowie befreundete Vereine am Samstagabend in hellen Scharen im Evangeliſchen Ge⸗ meindehaus in Neckarau einfanden, um gemeinſam die Feier zu begehen. Schlicht und eindrucksvoll verlief der Abend, der allen Teilnehmern ſicherlich in beſter Erinne⸗ rung bleiben wird. Vereinsführer Sattler gab in ſeinen Begrüßungs⸗ worten einen kurzen Rückblick auf den Werdegang des KSC Neckarau, dem wir kurz folgendes entnehmen. Bei der am 17. 2. 25 erfolgten Gründung mußten die damals noch wenigen Mannen ihre Boote jeweils von Neckarau nach dem Rhein ſchleppen, um ſich aktiv betätigen zu kön⸗ nen. Ende September 1929 wurde mit dem Bau eines Klubhauſes begonnen, in dem bereits 1929 das Chriſtfeſt gefeiert werden konnte. Dieſer erſte große Schritt war nur dem geſunden Opferſinn von Privatleuten und ver⸗ ſchiedenen Firmen zu verdanken, wobei nicht zuletzt die Stadt Mannheim durch Ueberlaſſung des Sportplatzes und Gewährung eines Bauzuſchuſſes dankbar erwähnten Anteil hat. Schwer hatten die Kanuſportler unter der Wirtſchafts⸗ kriſe zu leiden, in der durchſchnittlich 80 v. H. der Mit⸗ glieder erwerbslos war. Dadurch mußte das rennſport⸗ liche Vorhaben naturgemäß in den Hintergrund treten, dennoch waren ſchöne Erfolge zu Waſſer und zu Lande (Staffelläufe rund um Mannheim und um den Friedrichs⸗ platz) zu verzeichnen. Am 20. 3. 33 trat der damalige KC Rheinbrüder Neckarau geſchloſſen zum KS Neckarau über, wodurch neue Aufgaben erwuchſen. U. a. wurde der Bau eines weiteren Klubhauſes notwendig. Dank der gegrün⸗ deten freiwilligen Arbeitsgemeinſchaft er⸗ ſtand auch bereits 1934 das neue Bootshaus, das nicht weniger als 80 Boote zu faſſen vermag. Gleichzeitig er⸗ folgte der Beitritt zur DT. Heute kann der Verein auf gedeihliche Arbeit zurückblicken, ſo daß ihm vor der Zu⸗ kunft nicht bange zu ſein braucht. N In Gegenwart des Vertreters des Bezirksbeauftragten des Reichsſportkommiſſars überbrachte der Fachwart für Waſſerſport der DT, Pajunk, die Glüchwünſche der DT, dem ſich noch weitere Gratulanten mit Erinnerungsgaben anſchloſſen. Bei der Ehrung verdienter Gründungsmit⸗ glieder konnte den Herren Sattler, Oehlſchläger, Zepp, Klumpp Karl und Ludwig, Wittig ſowie Roß⸗ nagel und Netzer die Ehrennadel überreicht werden. Im anſchließenden Unterhaltungsteil, der von Herrn Reinhold meiſterhaft zuſammengeſtellt war, ging es unter der Anſage von Paul Streckfuß, der auch eigene Sachen brachte, Schlag auf Schlag. Frl. Weydelich konnte durch ihren Spitzentanz ebenſo begeiſtern, wie ſie auch ſpäterhin die aufmerkſamen Zuſchauer mit ihrem Ruſſen⸗ und Schiffsfungentanz in Bann zu halten ver⸗ mochte. Frl. Lutz(Mezzoſopran) und Herr Reinhold (Bariton) brachten überzeugend ihr Stimmvermögen zu Gehör. Frl. Toni May ergötzte durch einige Sprech⸗ geſänge. In Erſtaunen verſetzte Fritz Nuley die An⸗ weſenden durch ſeine fabelhaften Leiſtungen als Froſch⸗ könig wie auch andererſeits Wagner Solton für ſeine komiſche Jongleurnummer großen Beifall erntete. El⸗ paſo, die rollſchuhlaufende Anna Pawlowa, ſorgte über⸗ zeugend für die nötige Heiterkeit. Schließlich ſei auch der 12 noch zum Tanz aufſpielenden Tanzkapelle Foßhag gedacht. —— 7 2 feilt gen um i nach 4567 5 der waſſ führ von gen er 1 Woch 3 führ um ſtan⸗ St ö 5 . ſich f Wal 1 ſeit erſte 5 Schn len ſeins Finke völli; freiz ten ihrer weiß 0 g fach büro Tou: Geſe 17. w es heit und Halb in D chen Aufe auch Part der werd der! 4 maß! tun Febr ſchul⸗ alle tun 5 1 2* ſchu dg ü ſind. * Univ brug Uniy Grun onſta * Hauz en d. frau Jahr lehre nem Ben ſtend rer Kin: mein seine — 10 L * * winde wünſcht dem beliebten Jubelpaar einen ge⸗ ſcgzneten Lebensabend. Nummer 59 Neue Mannheimer Zeitung V Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 2 tden . Hochwaſſer droht! Gefahr in der Rheinebene— Alle Flüſſe ſteigen— Aeberſchwemmungen * Karlsruhe, 5. Februar. Durch die Regengüſſe, die ſeit etwa 24 Stunden ohne Unterbrechung andauern und infolge der ſtar⸗ ken Schneeſchmelze im Gebirge, zeigen ſich in den Rheinniederungen deutliche Anſätze von Ueberflutun⸗ gen. Entlang der Hauptbahnlinie Mann⸗ heim— Karlsruhe— Freiburg— Baſel ſieht man bereits weithin überſchwemmte Fel⸗ der und Ackergelände. Auch innerhalb der Haardtwaldungen und am Rande der Niederforſten haben ſich ſeit Montag bereits Waſſerſtauungen ge⸗ Pildet, die einen ſeeähnlichen Eindruck hinterlaſſen. Vom Oberrhein wird beträchtlicher Waſſeranſtieg gemeldet, da auch aus dem Al⸗ penvorland viel Schmelzwaſſer herangeführt wird. Bis Dienstag rechnet man mit der Ankunft der erſten Flutwelle zwiſchen Maxau und Mannheim. Da der Pegelſtand bei Maxau zuletzt bis auf drei Meter geſunken war, wird die durch Landregen und Schneeſchmelze eintretende Waſſerzufuhr für den Rhein in den Schiffahrtskreiſen durchaus begrüßt, zumal die Oberrheinſchiffahrt ſeit langem unter dem Niedrigwaſſer gelitten hat. In der Rheinebene iſt die Temperatur am Montag auf neun Grad Wärme geſtiegen. Wie die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion mit⸗ keilt, ſind alle badiſchen Waſſerläufe in rapidem Stei⸗ gen begriffen. Der Neckar iſt im Laufe des Montags um rund 2 Meter geſtiegen und zeigte um 3 Uhr nachmittags bei Diedesheim einen Pegelſtand von 467 Meter. Beſonders ſchnell geht der Waſſeranſtieg der Kinzig vor ſich, öͤie gewaltige Mengen Schmelz⸗ waſſer aus dem mittleren Schwarzwald talwärts führt. Der Pegel iſt bei Schaibach nach einem Anſtieg von über einem Meter auf 3,51 Meter in den geſtri⸗ gen Nachmittagsſtunden angewachſen. Die Beobach⸗ Jer melden ein fortgeſetztes Steigen des Waſſers und dochwaſſergefahr für das Kinzigtal. Nach den gegen Abend eingetroffenen Meldungen führen auch Murg und Enz Hochwaſſer. Die Enz iſt um 1,50 Meter gewachſen und zeigt einen Waſſer⸗ ſtand von 2,16 Meter bei ununterbrochenem Anſtieg. Vom Oberrhein wird gemeldet, daß das Waſſer im Laufe des Montags um 80—100 em geſtiegen iſt. Seit den geſtrigen Mittagsſtunden führt die Murg in ihrem ganzen Laufe Hochwaſſer. Die Fluten wachſen zuſehends, da wahre Sturzbäche von den Bergen kommen und die ungeheuren Schneemaſſen, die in den Tagen fie⸗ len, allerwärts ſchmelzen und plötzlich als Schmelz⸗ waſſer zu Tal drängen. In der Gegend von Rau⸗ münzach und Forbach iſt die Murg zu einem toſen⸗ den Wiloͤbach geworden, der die beiderſeitigen Ufer überſchwemmt. Auch die alte Murgſchifferſtraße ſteht ſtreckenweiſe unter Waſſer. Im mittleren Murgtal, zwiſchen Raumünzach und Kloſterreichenbach, ſtehen Wieſen und Felder weithin unter Waſſer. Die Bür⸗ germeiſterei Kloſterreichenbach meldet fortgeſetzten Waſſeranſtieg. Von allen Seiten fließen der Murg ſolche Waſſermaſſen zu, daß ſie von den Waſſerdohlen der Dorfſtraßen nicht mehr aufgenommen werden können und vielfach zurückſtrömen oder ſich ſtauen. Es wurde daher in verſchiedenen Gemeinden ein Hochwaſſer⸗ dienſt eingerichtet, der verſucht, das Waſſer in geregelte Bahnen abzu⸗ leiten. Teilweiſe hatte die Murg heute einen Pegel⸗ ſtand von 3 Meter erreicht. Man befürchtet, daß in der Nacht zum Dienstag größere Gebiete des unte⸗ ren und mittleren Murgtales überſchwemmt werden, falls Niederſchläge und Schneeſchmelze andauern. 3 Perſonen in der Kinzig ertrunken Das Boot kippte um! * Offenburg. 5. Febr. Die Kinzig führt Hochwaſſer und iſt zu einem reißenden Strom geworden. Dieſes Anſchwellen hat zu einem bedauer⸗ lichen Unglück geführt. Einige Leute waren am großen Teich bei dem fortwährenden Anſteigen des Waſſerſpiegels damit beſchäftigt, Geräte heraus zu⸗ fiſchen. Das Boot kippte dabei um und wurde itber das Wehr geriſſen. Drei Perſonen ver⸗ loren das Leben. Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen werden. eee eee Schneewolkenbrüche im Schwarzwald * Freiburg, 4. Febr. Innerhalb 48 Stunden haben ſich in allen Gebirgsabſchnitten des Schwarzwaldes wahre Schneewolkenbrüche entladen, wie man ſie ſeit Jahren nicht mehr beobachtet hat. Teilweiſe fie⸗ len in kurzen Zeit“ bis„ Meter Neuſchnee. Am erſten Febenar⸗Sonntag bot der mittlere und hohe Schwarzwald das Bild ausgeſprochenen Eingeſchneit⸗ ſeins. Alle hochgelegenen Dorfgemeinden und Berg⸗ zinken hatten Schneepflüge einſetzen laſſen, um die völlig zugeſchneiten Bergſtraßen und Zugangswege freizuſchaufeln. In verſchiedenen Ortſchaften muß⸗ ten die Hofbauern den Schnee von den Dächern ihrer Häuſer abräumen, da der gewaltige Druck der weißen Maſſen gefährlich wurde. a Engliſche Verkehrsfachmänner beſuchen Südweſtdeutſchland * Baden⸗Baden, 3. Febr. Verkehrswerbe⸗ fachmänner von 16 der größten engliſchen Reiſe⸗ büros, die die Kontinentreiſen der großbritanniſchen Touriſten vermitteln, beſonders auch in Form von Geſellſchaftsreiſen, machen in der Zeit vom 8. bis 17. Februar eine Studienreiſe durch Süd⸗ weſt d eutſſch lan d. Sie wollen bei dieſer Gelegen⸗ heit aus eigner Anſchauung den rheiniſchen Karneval und den ſüddeutſchen Faſching kennenlernen. Des⸗ halb werden ſie an karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen in Düſſeldorf und Mainz ſowie am Faſching in Mün⸗ chen und in Baden teilnehmen, wo ſie in Baden⸗Baden Aufenthalt nehmen werden. Ihr Beſuch gilt weiter auch der Beſichtigung der Sportanlagen in Garmiſch⸗ Partenkirchen, die bekanntlich im kommenden Jahr der Schauplatz der 4. Olympiſchen Winterſpiele ſein werden. Die engliſchen Verkehrsfachleute ſind Gäſte der Reichszentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr. * Hockenheim, 5. Febr. Als Vorbeugungs⸗ maßnahme gegen eine eventuelle weitere Aus brei⸗ tung der Diphtherie wurden ab Montag, 4. Februar, die vier unteren Jahrgänge der Volks⸗ ſchule und die Kleinkinderſchulen geſchloſſen. Für alle Jugendorganiſationen wurde Veranſtal⸗ Atungsverbot erlaſſen. * Neckarhauſen, 4. Febr. Die hieſige Volks⸗ ſchu le wurde für etwa acht Tage geſchloſſen, da über ein Drittel der Schüler an Grippe erkrankt ſind. * Heidelberg, 4. Febr. Wie das Rektorat der Univerſität mitteilt, wird am Dienstag, dem 5. Fe⸗ bruar, abends.15 Uhr, in der Aula der Neuen Univerſität der Führer der SaA⸗Gruppe„Kurpfalz“, Gruppenführer Luyken, in einer geſchloſſenen Var⸗ anſtaltung über„SA und Studentenſchaft“ ſprechen. * Adelsheim, 2. Febr. Seit Dienstag, den 29. Ja⸗ uutar, wird die 15 jährige Hermanda Bau⸗ mann von hier vermißt. Zweckdienliche An⸗ gaben über den Verbleib des Mädchens ſind an die tächſte Gendarmerieſtation zu richten. 0 L. Helmſtadt, 5. Februar. Dieſer Tage feierte Hauptlehrer i. R. Georg Kling, der 51 Jahre lang en der hieſigen Volksſchule tätig war, mit ſeiner Ehe⸗ tau das Feſt der Goldenen Hochzeit. Lange Jahre war er Vorſitzender des früheren Bezirks⸗ lehrervereins Neckarbiſchofsheim und diente mit ſei⸗ nim Wiſſen und Können als erfahrener Imker dem Benenguchtverein Neckarbiſchofsheim, deſſen Vor⸗ ſtend er 40 Jahre lang war. Als Organiſt und Di⸗ rhhent des Geſangvereins entfaltete er ſein großes Kinnen auf muſikaliſchem Gebiet. Die ganze Ge⸗ Staatsbegräbnis für Marſchall von Bieberſtein * Karlsruhe, 5. Febr. Wie wir hören, ſindet die Beerdigung des bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommenen Freiherrn Marſchall von Bieberſtein am 6. Februar in Form eines Staatsbegräbniſſes ſtatt. Auf Anordnung, des Gauleiters ſetzen die Parteidienſtgebäude die Flaggen auf Halbmaſt am Tage der Beiſetzung. Genoſſenſchafthiche Schulungskurſe in Baden * Karlsruhe, 4. Febr. Die großen verantwor⸗ tungsvollen Aufgaben, welche den Genoſſenſchaften im Rahmen des Reichsnährſtandes zugefallen ſind, er⸗ fordern eine erhöhte und vielſeitige Durchbildung aller Genoſſenſchaftsorgane. Zu dieſem Zweck hat die Landeshauptabteilung 3, Karlsruhe, im Monat De⸗ zember 1934 und Januar d. J. 30 Schulungskurſe landauf und landab, und zwar in Tauberbiſchofsheim, Mosbach, Heidelberg, Sinsheim, Wiesloch, Karls⸗ ruhe, Raſtatt, Offenburg, Freiburg, Haltungen, Tiengen— Waldshut— Meßkirch, Oberuhldingen, Radolfszell und Donaueſchingen für Rechner, Vor⸗ ſtände und Auſſichtsratsmitglieder abgehalten. An dieſen genoſſenſchaftlichen Schulungskurſen beteilig⸗ ten ſich 1247 Genoſſenſchaften. Die Kurſusteilnehmer waren 1037 Genoſſenſchafts rechner, 617 Vorſtände und 261 Auſſichtsratsmitglieder. Vorausſichtlich ſind im Februar dieſes Jahres noch ſechs weitere derartige Kurſe für Rechner, Vorſtände und Aufſichtsratsmit⸗ glieder der Milchgenoſſenſchaften und Rahmſtationen und acht Kurſe für die Verwaltungsorgane der Spar⸗ und Darlehenskaſſen vorgeſehen. * Karlsruhe, 4. Febr. Der Gebietsführer der HJ, Gebiet 21(Baden), Friedhelm Kemper, hat an die Schimeiſterin Chriſtel Crauz, zur Zeit in Gar⸗ miſch, folgendes Telegramm gerichtet:„Zu Deinem großen Schiſieg herzliche Glückwünſche von Deinen Kameraden und Kameradinnen der HJ Baden.“ I. Ketſch, 4. Februar. Straßenwart i. R. Kon⸗ rad Dörr kann am 7. Februar mit ſeiner Ehefrau Lina geb. Schotter das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit begehen. Der Jubilar konnte am 2. Februar ſei⸗ nen 77. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit begehen. 20 Jahre lang war er als Rhein⸗ ſchiffer tätig und erhielt 1902 eine Anſtellung als Landſtraßenwärter, welchen Poſten er bis zu ſeinem 65 Lebensjahre gewiſſenhaft verſah. * Neulußheim, 4. Februar. Vor etlichen Jahren wurde auf der hieſigen Gemarkung ein Jagdauf⸗ ſeher aus Speyer von einem Wilderer an⸗ geſchoſſen, der damals unerkannt entkam und ſich ſo bisher der verdienten Strafe entziehen konnnte. Unter beſonderen Umſtänden iſt es oer Gendarmerie nunmehr gelungen, eine dringend verdächtige Per⸗ ſon, die in diefen Fall verwickelt ſein ſoll, feſtzuneh⸗ men und ins Amtsgerichtsgefängnis einzuliefern. * Oſterburken, J. Febr. Der Landesverband badiſcher Schafzüchter tritt am Sonnfag, 17. Februar in Oſter⸗ burken zu ſeiner diesjährigen Mitgliederverſammlung zuſammen. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. eine Ausſprache über die Einrichtung einer Bockweide ſowie über Schafſcherkurſe. Landwirtſchaftsrat Vetter wird über die Entwicklung der Marktregelung der deutſchen Schurwolle ſowie über Weſen und Aufgaben der Reichswollvertretung ſprechen. Geplant iſt fer⸗ ner die Einrichtung von Schafwäſchereien. Bibliothek befindet ſich in Leg, 7(3. St.). Aus der Pfalz Wer ſind f die pfälziſchen Kreisjägermeiſter? * Ludwigshafen a. Rh., 4. Febr. Der geſchäfts⸗ führende Gaujägermeiſter der Pfalz hat als Kreis⸗ jägermeiſter folgende Herren ernannt: Für den Jagdkreis Kaiſerslautern⸗Landſtuhl Forſt⸗ verwalter Karl Mayer, Trippſtadt; für den Jagd⸗ kreis Kuſel Gerbereibeſitzer Auguſt Gräll, Ulmet; für den Jagdkreis Pirmaſens Direktor Hubert Leu⸗ tes, Pirmaſens; für den Jagdͤkreis Neuſtadt a. d. H. Dipl.⸗Landwirt Hans Bonnet, Friedelsheim; für den Jagdoͤkreis Kirchheimbolanden Stabsleiter Her⸗ mann Schmidt, Kirchheimbolanden; für den Jagd⸗ kreis Germersheim Gauinſpektor Otto Angerer, Germersheim; für den Jagdkreis Landau Bürger⸗ meiſter und Gaſtwirt Julius Laux 1, Eſchbach; für den Jagdkreis Ludwigshafen⸗Speyer Steuer⸗ und Gemeindeeinnehmer Adam Jacob, Oggersheim; für den Jagdkreis Frankenthal Rechtsanwalt Kurt Bordollo, Grünſtadt; für den Jagdkreis Rocken⸗ haufen Regierungsforſtrat Rudolf Bohlan der, Imsbach; für den Jagdkreis Bergzabern Forſtwart Adolf Pfeiffer, Bergzabern. Zur Entſendung von Firmenvertretern in das Saargebiet * Neuſtadt, 4. Febr. Vom Büro des Saar⸗ bevollmächtigten wird mitgeteilt: Es iſt zwecklos und verurſacht den Betreffen⸗ den nur unnötige Koſten, wenn Vertreter jetzt ſchon verſuchen, in das Saargebiet zu kommen, oder wenn Firmen ihre Vertreter für das Saargebiet bereits jetzt ſchon dorthin entſenden wollen. Die Aus⸗ ſtellung der Vertreter⸗Ausweiſe läßt noch einige Zeit auf ſich warten. Die näheren Anordnungen werden rechtzeitig bekannt gegeben. Desgleichen wind darauf hingewieſen, daß Firmen, die entgegen der Anordnung des Saarbevollmächtig⸗ ten des Führers heute ſchon Vertreter im Saargebiet haben, bei der Ausſtellung der vorgeſchriebenen Ver⸗ treter-Ausweiſe auf eine Berückſichtigung nicht rech⸗ nen können. Der Leiter der Abteilung„Wirtſchaft“. gez. Böſing. * Oppau, 3. Februar. Der Stadtrat hat in ſei⸗ ner letzten Sitzung dem Projekt der Rathaus⸗ erweiterung zugeſtimmt. Dieſe Rathauserwei⸗ terung wird das Straßenbild im Mittelpunkt der Stadt ſtark verändern. Die Geſamtkoſten des Baues ſind mit 110000 Mark veranſchlagt. NSDAP-Miffeilungen Aus ovartelemtlichen Behanntmechungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Die Dienſtſchilder für die Ortsgruppen können ſofort bei dem Kreis⸗Organiſationsamt abgeholt werden. Das Kreis⸗Organiſationsamt. Wer kann uns Folge 2 des Jahrgangs 1/1934 des vom Reichsſchulungsomt herausgegebenen Schulungsbriefes zur Einſichtnahme zur Verfügung ſtellen? Kreispropagandaleitung. PO Neckarau. Dienstag, 5. Februar, 20 Uhr, Alnts⸗ Wa walterſitzung im Ortsgruppenheim Rheingoldſtraße 48 für ſämtliche Betriebswalter und Zellenwalter der Deutſchen Arbeitsfront. Deutſches Eck. Dienstag, 5. Februar, Sitzung ſämtlicher pol. Leiter in T 5, 12(Saal). anzug. Friedrichspark. Dienstog, 5. Februar, Zellenabend der Zelle W im Lokal„Schneeberg“, D 4, 5, 20.15 Uhr. Sämtliche Parteigenoſſen und Mitglieder der Unterorgant⸗ ſationen haben vollzählig zu erſcheinen. Neckarſtadt⸗Oſt. Mittwoch, 6. Februar, 20 Uhr, Appell ſämtl. polit. Leiter, auch der Gliederungen, im Re⸗ ſtaurant„Zum neuen Tivoli“, Käfertaler Straße. Waldhof. Dienstag, 5. Februar, 19.45 Uhr, An⸗ treten ſämtlicher politiſchen Leiter und Amtswalter Ecke 20 Uhr, Dienſt⸗ Untere Ried⸗ und Stationsſtraße Luzenberg. Dienſtklei⸗ dung. NeS⸗Frauenſchoft Wallſtadt. Dienstag, 5. Februar, 20.30 Uhr, Gym⸗ maſtikkurſus in der Turnhalle. Turnſchuhe mitbringen.— Mittwoch, 6. Februar, 20 Uhr, Mitgliederverſammlung im Gaſthaus„Zum Pflug“. Achtung! Dienstag, 5. Februar, 15 Uhr, Beſpre⸗ chung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle „ 15, Zimmer 11(4. Stock). Humboldt. Der Heimabend findet diesmal Dienstag, 5. Februar, 20 Uhr, in der„Konkordia“, Langſtraße 36, ſtatt. Achtung, NS⸗Frauenſchaft Bibliothek, Die Ausgabe der Bücher erfolgt Dienstags und Freitags von—6 Uhr. Die Hitler⸗Jugend Gef. 3/11/171. Der Elternabend in der DT⸗Turnhalle in Sandhofen muß wegen Grippeerkrankungen auf den 10. Februar verlegt werden. Alle Eltern und Volks⸗ genoſſen laden wir herzlichſt ein. Bannpreſſeamt 171. Am Mittwoch, 6. Febvuar, kommen die Preſſewarte, Bildwarte und Zeichner der Gefolgſchaften im Bereich der Unterbanne I/ II/ und V/ 171 um 20 Uhr mach M da, Zimmer 75. Ingwiſchen geſchriebene Arikel mit⸗ bringen. Erſcheinen Pflicht. Bd M Lindenhof. Von nun ab finden die Heimabende nicht mehr in der Lindenhoſſtraße 28, ſondern Meerfeloſtraße 9 (früheres Parteilokal der Arbeitsfront) ſtatt. Wallſtadt. Sämtliche Mädel kommen Mittwoch, 5. Februar, 20 Uhr, ins Nebenzimmer vom„Pflug“, Bd M Käfertal. Dienstag, 5. Februar, 20 Uhr, wichtige Führerbeſprechung im BDM⸗Heim in der Mannheimer Straße 2. Mitzubringen iſt Dienſtbuch, Schnellhefter und Schreibzeug. Untergau 1/171. Abt. Schulung. Dienstag, den 5. Februar, 20 Uhr, Schulung für Ring 1 in E 5, 16.(Alle Schaft⸗, Schar⸗ und Gruppenführerinnen.) Lindenhof„Vorwärts“. Mittwoch, 6. Februar, tritt der Sprechchor um 15 Uhr am Altersheim an. 0 Schwetzingerſtadt 2. Mittwoch, 6. Februar, um 15.30 Uhr, treten ſämtliche Mädel an der Heiliggeiſtkirche in Uniform an. Die Heimabende finden dieſe Woche wie gewöhnlich ſtatt. Donnerstag, 7. Februar, 20 Uhr, Führerinnen⸗ Heimabend im Heim. Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der Deutſchen Arbeitsfront Fachgruppe der Rechtsanwaltsangeſtellten. Dienstag, 5. Februar, 20.15 Uhr, im Ortsgruppenheim, L 3, 3, Ar⸗ beitsgemeinſchaft und Buchführungskurſus. Fachgruppe Reichs⸗ u. Länderverwaltungen. Am Mitt⸗ moſch, 6. Februar, 19.30 Uhr, im Ortsgruppenheim, L 3, 2, Arbeitsgemeinſchaft„Einkommenſteuer“. Berufshauptgruppe Ingenieure, Chemiker, Werkmeiſter. Der Vortrag des Herrn Privatdozent Dr. Dr. Dirſcherl über„Die Umwandlung der wichtigſten Nährſtoffe im menſchlichen und tieriſchen Körper“ wurde erneut auf Mittwoch, 13. März, verlegt. Bis zu dieſem Ter⸗ min ergeht noch beſondere Einladung.— Mitt wo ch, den 6. Februar, Grundlagen der Elektrotechnik, Techniſche Städtiſches Alte Pfälzer Burg erwacht zu neuem Leben Die Reſtaurierungsarbeiten auf der Madenburg * Eſchbach bei Landau, 4. Februar. Nachdem der Madenburgverein vor kurzem die bauliche Einrich⸗ tung des Burgmuſeums auf der Madenburg be⸗ ſichtigt hat, wird nunmehr Muſeumsdirektor Dr. Sprater gemeinſam mit dem Konſervator und Geſchichtsſchreiber der Burg, Oberſtudienrat i. R. Hagen, daran gehen, das kleine, aber ſehenswerte Muſeum auszuſtatten. Dann kann den Be⸗ ſuchern und Burgfreunden gegen eine beſcheidene Unterhaltungsgebühr der im ehemaligen Brief⸗ gewölbe und biſchöflichen Schreibgemach hergerichtete Raum in der guten Jahreszeit zugänglich gemacht werden. Ferner ſoll die Burgwirtſchaft bezüglich des Ausſchanks von Wein eine erhebliche Verbeſſerung erfahren, ſo daß den Beſuchern der großen und ſehenswerten Burgruine mit ihrem unvergleich⸗ lichen Ausblick in ie Rheinebene wie in das roman⸗ tiſche Walogebirge weitere Anreize geboten werden können. Wenn außerdem die ſchon lange gehegte Abſicht, die ehedem ſo beliebten Burgfeſte wieder aufleben zu laſſen, verwirklicht werden kann, dann dürfte dieſes Kleinod unter den Pfälzer Burgen als⸗ bald wieder wie früher in den Mittelpunkt der Teil⸗ nahme weiteſter Bevölkerungskreiſe gerückt ſein. Die bedeutenden Burgreſte, die Anlagen und Wege⸗ tafeln, zu deren Erhaltung der Madenburgverein, der Bezirk Landau und die zuſtändigen Staatsſtellen all⸗ jährlich beträchtliche Mittel aufwenden, werden dem Schutze der Beſucher empfohlen. * Gimmeldiugen, 4. Febr. Frau Chriſtine Kloor geb. Chriſtmann, feierte am geſtrigen Sonntag in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 92. Geburts⸗ tag. Sie iſt die älteſte Einwohnerin der Gemeinde. Schneebericht vom Dienstag, den 5. Februar Schwarzwald: Feldberg(Schwarzwald): ſtarker Schneeſall.— 2 Grad, Schneehöhe 160 Zentimeter, davon 20 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. Schauinslaud(Freiburg): ſtarker Schneefall,— 2 Grad, Schneehöhe 140 Zentimeter, davon 30 Zentimeter Neuſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: leichter Schneefall, Schneehöhe 90 Zentimeter, Sport beſchränkt. Hornisgrinde: trockener Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 150 Zentimeter, davon—10 Zentimeter Neuſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt⸗Ruheſtein⸗Hundseck: leichter Schneeſall, 11 Grad, Schneehöhe 80—100 Zentimeter, verharſcht, Sport beſchränkt. Sand⸗Bühlerhöhe: Regen,. 2 Grad, Zentimeter, Sport ziemlich gut. — 1 Grad, Schneehöhe 55 CC Kd ĩͤvßß ß. Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleunte(NSR Des), Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. Mittwoch, den 6. Februar, 20.30 Uhr, im Reſtaurant„Siechen“ Mannheim, N 7, 7, Verſammlung der Sparte„Schaufenſtergeſtalter“. NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim In folgenden Ortsgruppen finden Beſprechungen mit den Zellen⸗, Block⸗ und Fachgruppenwaltern ſtatt, bei denen der Kreisomtsleiter Pg. Stark, Pg. Dr. Stie⸗ ſel und Pg. Bär ſprechen werden. Lindenhof: Dienstog, 5. Februar, 20.90 Uhr,„Zum Schützen“, Eichelsheimer Straße 31. Neckarau und Rheinau: Donnerstag, 7. 20.30 Uhr, Neckarau,„Adler“, Ecke Ad lerſtraße. Februar, Kathaxinen⸗ und Waldhof: Freitag, 8. Februar, 20.30 Uhr, Mannheim“, Alte Frankfurter Straße 2. NS⸗Hago⸗Zahlſtelle für Altersrenten⸗Beiträge. Für ſämtliche Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim iſt zur Ent⸗ richtung der Altersrenten⸗Beiträge auf der Dienſtſtelle der Fachgruppe Goſtſtättengewerbe im Haus, I. 4, 15, parterre, Zimmer 6, eine Zahlſtel le eingerichtet. Alle Kameraden, die im Beſitz des weißen oder roten Berufsausweiſes bzw. eines ordnungsmäßigen Lehr⸗ zeugniſſes ſind(mit Ausnahme der Köche) werden erfucht, ſich umgehend bei der oben angegebenen Zahlſtelle zu mel⸗ den und die Beitragsrückſtände zu begleichen. Beitrags⸗ ſchulden ſind Bringſchulden und muß deshalb jeder Ak. für die regelmäßige Abführung ſelbſt Sorge tragen. Fachſchaft Köche. Dienstag, 5. Februar, 23 Uhr, im Lokal„Kloſtenglocke“, Pflichtverſammlung. NeS⸗Kulturgemeinde. Heute, Dienstag, 8. Februar, abends 8 Uhr, im Saal des alten Rathauſes Probe für die Altſtimmen. Es beteiligen ſich folgende Ortsgruppen der No⸗Frauenſchaft: Jungbuſch, Strohmarkt, Schwetzinger⸗ ſtadt, Oſtſtadt, Deutſches Eck, Neuoſtheim, Lindenhof, Neckarſtadt⸗Oſt und Humboldt. Ebenſo beteiligen ſich die entſprechenden BdM⸗Gruppen. Mittwoch, den 6. Februar, abends 8 Uhr, im Saal des alten Rathauſes Probe für die Sopran⸗Stimmen der oben⸗ genannten Ortsgruppen der Frauenſchaft und des BdM. An beiden Abenden beteiligen ſich auch die Frauen und Mädels, die nicht organiſiert ſind und ſich freiwillig ge⸗ meldet haben. Was hören wir? Mittwoch, 6. Februar Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.35: Schallplatten.— 10.15: Vom Weſen der muſikaliſchen Form.— 10.45: Mozart⸗ Muſizierſtunde.— 11.45: Wetter, Bauerufunk.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mittags⸗ konzert.— 15.15: Kurzſchrift.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Morſen.— 18.15: Be⸗ rufskundliche Vortragsreihe.— 18.30: Handharmoniko⸗ muſik.— 19.00: Flugplatz im Winter.— 19.30: 0 Minu⸗ ten Kleinkunſt.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichs ⸗ „Stadt. ſendung: Stunde der jungen Nation.— 20.45: Kon⸗ zert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Frohes Schallplottenkonzert.— 10.15: Deutſche Volksmuſik.— 10.50: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Aller⸗ lei— von Zwei bis Drei.— 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: Ruſſiſche Volkslieder.— 16.00: Nachmittagskonzert. — 17.15: Viertelſtunde Funktechnik.— 17.30: Erſtmals vor dem Mikrophon.— 18.45: Zeitſunk.— 19.00: Beflügelte Muſik.— 19.30: Italieniſch.— 20.45: Landespolizei ſpielt auf.— 23.00: Heitere Abendmuſik. Sageokaleucleꝛ Dienstag, 5. Februar Nationaltheater: Muſikaliſcher Komödienabend, in neuer Inſzenierung„Die Abreiſe“, muſikaliſches Luftſpiel von Eugen d' Albert; hierauf zum erſten Male„Tänze“ mit der Muſik von Mozart, Liſzt, Schubert und Richard Strauß, Miete C 12, Beginn 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors; 20 Uhr Planetariumsabend für Erwerbsloſe(Wieder⸗ holung) Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Paloſthotel, Tusculum, Kaffee Vaterland. Se e 20 Uhr Kappenabend. Lichtſpiele: Unlverſum:„Pechmarie“.— Al ham⸗ ra:„Der Herr ohne Wohnung“.— Pa ba ſt und Glorio:„Regine“. Ständige Darbietungen: 5 Schloßmuſeum: Sonde r⸗Ausſtellung„Daz deutſche Lied“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 4 bis Mechanik. 16 Uhr. — Horſt⸗Weſſel⸗ —— Seite/ Nummer 59 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Februar 1935 — König Georg V. von England begeht in dieſem Jahr das 25jährige Jubiläum ſeiner Thronbeſteigung — Anlaß genug für England, einige außerordentliche Würden zu vergeben. Daß man Indien dazu aus⸗ erſteht, das auf ſeine neue Verfaſſung wartet, hat ſeine guten politiſchen Gründe Fünf der angeſehen⸗ ſten Fürſten Indiens werden aus Anlaß des Regie⸗ rungs⸗Jubiläums mit der Königswürde ausgezeich⸗ net Das feſtliche Ereignis wird im Sommer in Delhi vor ſich gehen. Die fünf neuen Könige ſind: der Maharadſcha von Kaſchmir, der Maharadſcha von Gwalior, der Maharadſcha von Myſore, der Gaikwar von Baroda und der Nizam von Haiderabad. Dieſe fünf neuen Könige werden in Zukunft das Recht haben, ihre diplomatiſchen Vertreter an den könig⸗ lichen Hof in London zu entſenden. Großbritannien wird dafür an den Höfen der fünf Könige ſich durch bevollmächtigte Miniſter oder Geſandte vertreten laſſen. Der jüngſte der neuen Könige, der Maha⸗ radſcha von Gwalior, zählt knapp 18. Jahre. Er iſt in Oxford erzogen und beinahe ein Stockengländer geworden. Sein Palaſt iſt ein wohnliches Landhaus, vom Keller bis unter das Dach modern eingerichtet. — Der Maharadͤſcha von Kaſchmir iſt politiſch eine beſonders wichtige Perſönlichkeit, da ſein Land an Rußland, China und Afghaniſtan grenzt. Er bildete vor zehn Jahren den Mittelpunkt eines Prozeſſes, der in der engliſchen Welt die größte Aufmerkſam⸗ keit erregte. Eine engliſche Schwindlergeſellſchaft hatte aus dem angehenden Maharadſcha viele Mil⸗ lionen erpreßt Der Maharadſcha von Myſore erhält die Königswürde, weil er ſein Gebiet zu einer Art Muſterland gemacht hat, das ausgezeichnet verwaltet wird und deſſen Finanzen ſich in muſtergültiger Ord⸗ nung befinden. Er iſt ein beſcheidener Mann, der in der Oeffentlichkeit wenig hervorgetreten iſt. Der Gaikwar von Baroda iſt ein alter Herr, der, obgleich von fürſtlichem Blut, in ſeiner Jugend noch die Zie⸗ gen des heimatlichen Dorfes hütete. Als eine Ver⸗ ſchwörung den damals regierenden Fürſten ent⸗ thronte, wurde er zum Herrſcher gewählt und in Ba⸗ roda feierlich anerkannt. Der fünfte der neuen Könige, der allgemein als der reichſte Mann der Welt gilt, iſt der Nizam von Haiderabad. Man ſchätzt ſein Vermögen auf—3 Milliarden Das Reich, das er beherrſcht, iſt etwa von der Größe Frankreichs.— Wenn im Sommer in Delhi die feierliche Krönung der neuen Fünf ſtattfindet, wird es hoch hergehen. Ein Königstitel iſt auch in Indien noch etwas, das hoch im Werte ſteht. * — Die Liebe bewirkt ſelbſt in der Arktis Wunder. Aus Nordkanada wird berichtet, daß ein weißer Mil⸗ lionär das Leben in einer Schneehütte an der Seite ſeiner Eskimofrau allen Lockungen der Ziviliſation vorzieht. Es handelt ſich um einen Goldgräber namens Arden, der vor mehreren Jahren in die menſchenleeren Einöden am großen Bärenſee zog. Häufig ſuchen dieſe Glücksjäger ja mehr die Einſam⸗ keit als das Gold, oder vielmehr, das Gold gilt ihnen nur als Vorwand vor ſich ſelber, um ihre Flucht vor der menſchlichen Geſellſchaft zu entſchuldigen. Auch Mr. Arden fand keine Schätze bei ſeinem Zug bis weit hinauf zur Cameron⸗Bai. Er wäre vor Krank⸗ heit und Hunger umgekommen, wenn ihn nicht im letzten Moment einige Eskimofrauen aufgefunden, in ihre Hütte genommen und ſorgfältig in warme Häute eingenäht hätten. Unter ſorgſamer Pflege geſundete er wieder und verliebte ſich in eine der jungen Frauen, die während ſeiner Krankheit nicht von ſei⸗ nem Lager gewichen war. Nun kam aber auch das launiſche„Goldgräber⸗ glück“ in die einſame Eskimofamilie auf Beſuch. Sie fanden etwas viel Beſſeres als Gold auf ihren Jagd⸗ touren: nämlich Radium. Der kleine Stamm be⸗ ſchlagnahmte das Lager im Namen des weißen Man⸗ nes. Dadurch wurde Arden mit einem Schlage reich. Seine Freunde und Verwandten verfehlten nicht, ſich alsbald ſeiner zu entſinnen und luden ihn eifrig zur Rückkehr ein. Seine Eskimofrau ſoll ihm die Rück⸗ Unliekannten Saluslionougſi entcleckæt In dem engliſchen Ort Wiltſhire iſt kürzlich durch Zufall ein unbekanntes Gemälde von Gainsborgugh aufgefunden worden, das einen engliſchen Edelmann namens George Byam of Apps Court mit Frau und Tochter darſtellt. Es wird auf einen Wert von 20 000 engliſchen Pfund geſchätzt. r d ũp d dd e kehr freigeſtellt haben, allerdings ohne ſie ſelbſt und die inzwiſchen geborenen Kinder. Aber Arden ſagte nein:„Kein Anlaß, das Leben eines reichen Mannes im Süden zu führen! Ich liebe meine Frau und die Kinder, uns fehlt nichts, was man in der Schneehütte zum Leben braucht!“— Die Weisheit eines Gold⸗ gräbers. * — Ein eigenartiger Fall von offenbarer Hyſterie brachte in Oldham(England) die 42jährige Frau Elſe Hague vor den Richter. Sie war 1930 zu einem Arzt gegangen, der ſie mit Erfolg wegen eines leich⸗ ten Nervenleidens behandelte. Vielleicht hat ſich die Frau bei dieſer Gelegenheit in den Arzt verliebt, vielleicht gehört ſie auch zu den hyſteriſchen Men⸗ ſchen, die alle Augenblicke ein anderes eingebildetes Leiden haben. Jedenfalls ſuchte Frau Hague auch nach Beendigung ihrer Behandlung den Arzt ſtets aufs neue auf, bis der ihr vor einiger Zeit erklärte, daß er ſie nun nicht weiterbehandeln könne und daß ſie ihre Beſuche daher einſtellen ſolle. In der Tat kam die Frau nun nicht mehr in die Sprechſtunde. Dafür aber brachte ſie den bedauernswerten Arzt dadurch um ſeine Ruhe, daß ſie ihn fortgeſetzt tele— phoniſch anrief. Als dieſe Anrufe bei einer Zahl von zwanzig je Tag angelangt waren, riß dem faſt zur Verzweiflung getriebenen Arzt die Geduld. Jetzt wurde gegen Frau Hague Anzeige erſtattet. Vor dem Richter erklärte die Frau, ſie habe den feſten Glauben, daß der Klang der Stimme des Arztes eine heilende Wirkung auf ſie ausübe und ſie habe daher ihr ſtändiges Verlangen nach telephoniſchen Anrufen bei dem Arzt nicht unterdrücken können. Der Richter gab Frau Hague noch eine Chance. Er verurteilte ſie nur zu einer kleinen Geldſtrafe wegen „Mißbrauchs einer poſtaliſchen Einrichtung“ und gab ihr ein Jahr Bewährungsfriſt... Hoffentlich iſt ſie nicht durch das Verfahren wieder ſo angegriffen worden, daß ſie ſich aufs neue in Behandlung be⸗ geben muß — Trotz des energiſchen Abwehrkampfes, den die Polizeibehörden in den einzelnen Staaten Nord⸗ amerikas nun ſchon ſeit Jahr und Tag gegen die Gangſter führen, ſind dieſe Verbrecher nach wie vor recht munter. Mit welcher kaum glaublichen Frech⸗ heit dieſe Gangſter„arbeiten“, beweiſt wieder einmal ein Vorfall, der ſich kürzlich in New Jerſey ereignet hat. Dort erhielt eines Tages der reiche Kaufmann Emil Caccholi einen Brief, in welchem ihm, gegen entſprechendes Honorar ſelbſtverſtändlich, das An⸗ gebot gemacht wurde, ihn gegen die Unterwelt von Neuyork zu ſchützen. Caccholf antwortete, daß er ſich nicht fürchte, und daß er infolgedeſſen den Schutz der Gangſter nicht brauche. Daraufhin flog am nächſten Tag ſeine glücklicherweiſe unbewohnte Villa in die Luft und am übernächſten Tag erhielt er dann eine Rechnung zugeſchickt:„An Unkoſten für das Dynamit berechnen wir Ihnen 2000 Dollar.“ 215 — Nach neueſten japaniſchen Meldungen iſt in China die Peſt ausgebrochen. Sie ſoll in der Nähe der Stadt Tſingkianpu bereits Hunderte von Tobes⸗ opfern gefordert haben, während Tauſende von Kran⸗ ken noch in öͤen Spitälern liegen. Im Zuſammen⸗ hang mit dieſen im Fernen Oſten ſich immer wieder⸗ holenden Ereigniſſen vertritt ein engliſcher Gelehrter die Anſicht, daß in zwölf bis zwanzig Jahren auf der ganzen Welt ein neuer gewaltiger Ausbruch der Lungenpeſt zu erwarten ſei. Im Hinblick auf dieſe weite Kreiſe beunruhigende Prophezeiung hat eine Autorität auf dem Gebiet der Seuchenbekämpfung, Geheimrat und Profeſſor Dr. Kißkalt, Vorſtand des Hygieniſchen Inſtituts an der Ludwig⸗Maximilians⸗ Univerſität in München, zu dieſem Thema Stellung genommen. Dieſe gipfelt in der Feſtſtellung, daß die Lungenpeſt wohl wieder nach Europa eingeſchleppt werden kann und es ſogar nicht unwahrſcheinlich iſt, daß Peſt, Pocken und andere Krankheiten, vor denen uns einſtweilen noch die Impfung ſchützt, ſich bei 2———— Vorliegen beſonders günſtiger Vorbedingungen, wie z. B. im Falle eines ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges, wie⸗ der ausbreiten. Ueber den Zeitpunkt des Ausbruche von Peſtepidemien läßt ſich jedoch gar nichts ſagen, da die Wiederkehr von Seuchen ſich nicht nach den Jahren richtet, wie der engliſche Gelehrte annimmt, ſondern von ganz anderen Faktoren abhängig iſt. Die Peſt iſt namentlich von den Tieren abhängig, in denen ſich die Bazillen in der Zeit zwiſchen zwei Epi⸗ demien befinden. Solche Tiere ſind z. B. in Si⸗ birien die Tarbagane und in Indien die Ratten Europa hat demnach nach menſchlichem Ermeſſen ein Wiederaufleben des im Mittelalter auch in Deutſch⸗ land ſo gefürchteten„ſchwarzen Todes“ nicht zu be⸗ fürchten. 8 — Im Alter von 72 Jahren iſt in Bromsbrove, in der Grafſchaft Worceſter, der Mann geſtorben, der dem Illuſtrator der Sherlock⸗Holmes⸗Geſchichten Conan Doyles Modell ſtand und ſomit dem großen Detektiv ſein Geſicht gab. Es dürfte nur wenige Menſchen in der Welt geben, die noch nie in ihrem Leben ein Bild Sherlock Holmes' geſehen haben. Sein Porträt, ſo kann man ohne Uebertreibung ſagen, iſt nicht weniger bekannt als das Bild der Mona Liſa. Der Mann alſo, der zu dieſem popu⸗ lären Bild Modell ſtand, Miſter Wal Paget, iſt jetz geſtorben. Er war ſelbſt ein berühmter Buch⸗ illuſtrator und wurde vor vielen Jahren von ſeinem Bruder Sidney Paget zum Modell erwählt, als dieſer den Auftrag erhielt, die Werke Conan Doyles zu illuſt rieren. 4 — Die Bevölkerung der Erde beläuft ſich jetzt nach den Feſtſtellungen des ſtändigen Büros des Inter⸗ nationalen Statiſtiſchen Inſtituts auf rund 2 Milliar⸗ den Menſchen gegenüber 1600 Millionen im Jahre 1910. Es entfallen davon auf Aſien 900 Millionen, auf Europa 500, auf Amerika 220, auf Afrika 150 und auf Auſtralien und Ozeanien 7 Millionen. Die euro⸗ päiſchen Länder ordnen ſich nach dieſen Angaben in folgender Weiſe: Europäiſch⸗Rußland 115, Deutſch⸗ land 62,5, Großbritannien 42,7, Italien 41, Frankreich 39,5, Spanien 21,3, Polen 20, Rumänien 17, Tſchecho⸗ ſlowakei 13,6, Südflawien 13, Ungarn 8, Belgien 7, Niederlande 7,6, Oeſterreich 6,5, Schweden 6, Grie⸗ chenland 6, Portugal 5,4, Bulgarien 4,5, Irland 42, Eſtland 4,1, Schweiz 3,9, Finnland 3,5, Dänemark 34, Norwegen 2,7, Litauen 2,1, Lettland 2, Europäische Türkei 2, Albanien 0,8, Luxemburg 0,26 Millionen — Unter Muſikern.„Du biſt aber gealtert, Tho⸗ mas! Wie geht es dir eigentlich?“ „Ich kann nur ſagen:-Dur!“ „Wie meinſt du das?“ „Aber Joachim, drei Kreuze: eine Frau und zwei Töchter!“ Woche für Woche werden Millionen Teller Knorr Suppe in Deutſchland gegeſſen. Der natürliche Eigengeſchmack und die große Sortenauswahl dieſer Suppen, die alle erforderlichen Zuta⸗ ten richtig aufeinander abgeſtimmt enthalten, erklären ihre große Be⸗ liebtheit! Jeder gelb⸗ braune Knorr Suppenwürfel mit dem grünen Strei⸗ fen„Extra fein“ koſtet nur 10 Pfg. und ergibt 2 reichliche Teller Suppe. Schon ſeit 50 Zahren; 0 Ac uppen gute Suppen! Copyright 1988 by August Scherl G. m. b.., Berlin 2 Gas. Nn dla His ROHAN VON FRIEDRICH EIS ENLOHR 37 Er war mehrmals dicht daran, ſie zu unterbrechen, ſchwieg aber, vor ihrer ruhigen und überlegenen Sachlichkeit im Tiefſten berührt. Hier war nichts wie die volle Wahrheit, eine ſonderbar ſchmerzeude und gleichzeitig wieder beglückende Wahrheit. Nie war der Freund im geringſten von der geraden, ſau⸗ beren Linie der Ehrlichkeit und Ritterlichkeit abge⸗ wichen. Eliſabeth hatte wohl einen Herzſchlag lang geſchwankt, hatte ihn aber niemals verraten und ſtand vor ihm durch ihr vielfältiges Erleben gereifter und ſicherer als je zuvor Als ſie mit ihrer Erzählung zu Ende war, erhob ſich Ludwig langſam und ſchwerfällig aus ſeinem Stuhl und ging in ihrem Rücken mehrmals durch die ganze Galerie auf und ab. Endlich blieb er hinter ihr ſtehen, legte die Hände auf ihre Schultern und beugte ſich über ſie, doch ſo, daß ſie ſein Geſicht nicht ſehen konnte. „Ich habe nicht nach Otto gefragt, weil ich das alles ahnte von dem Augenblick ab, als du mir ſchriebſt, er ſei abgereiſt. Aber— und nun ſei mir nicht böſe, Liſa— ich habe mir alles viel ſchlimmer und ſchmerzlicher gedacht. Viele Monate hat er in deiner Nähe gelebt. Da mußte er ſich doch in dich verlieben, ſagte ich mir, und hab' mich einen Dumm⸗ kopf, einen Narren genannt, da ich ſelbſt mit meinem naiven Auftrag an allem ſchuld war. Ich mußte mir auch an allem Späteren, ja, an dem Schlimmſten, wie ich es mir dachte, ſelbſt die Schuld geben. Ich habe dir nie geſchrieben, nicht einmal eine Andeutung dar⸗ über gemacht, daß Mira von Alten in Hollywood war; daß ich ſie dort noch vorfand, als ich hinüber⸗ kam. Aber du mußt es ja erfahren haben auf irgend⸗ eine andere Weiſe. Und du haſt es erfahren“ Eliſabeth nickte in die Pauſe hinein, die er machte. „Du mußteſt darüber natürlich auch wieder ganz anders denken, als es in Wirklichkeit drüben war. Daß ich eine Leidenſchaft für ſie hatte, haſt du ja ſchon früher einmal erlebt. Alſo mußte jetzt für dich alles Weitere klar und eindeutig ſein, und du mußteſt daraus deine Konſequenzen ziehen. Daß dieſe Kon⸗ ſequenzen ſo gut für mich waren und blieben, habe ich nur dir und Gott zu danken. Aber in Wirklich⸗ keit ſah drüben alles ganz anders aus. Sie war hinübergekommen nicht meinetwegen, ſondern mit einer ganz beſtimmten Abſicht. Sie muß ſich hier ſchon in den Direktor Grolman verliebt haben und hat drüben nichts unterlaſſen, um ihn ganz für ſich zu gewinnen. Sie hat auch ihr Ziel erreicht. Heute iſt ſie ſchon ſeine Frau. Mit mir und meiner ſinnloſen, blinden Leiden⸗ ſchaft hat ſie geſpielt wie mit einer Puppe. Ich hab' das erſt vor kurzem eingeſehen und ſchäme mich gar nicht, es einzugeſtehen. Sie hat mich hin und her geſchoben wie eine Figur auf dem Schachbrett, war gut zu mir, wenn ſie mich für ihre Zwecke brauchen konnte, und ſo kalt und unnahbar, wenn das nicht der Fall war, daß ich ſie eigentlich längſt hätte durch⸗ ſchauen müſſen. Daß ich das nicht konnte, bleibt meine Schuld und mein größter Fehler. Beinahe hätte ich dich darüber verloren und damit alles, was ich auf dieſer Welt wirklich habe, neben meiner Kunſt!“ Eliſabeth war um ſo ſtärker erſchüttert von die⸗ ſem Bericht, weil ſie ſpürte, daß ſich noch etwas da⸗ hinter verbarg. Etwas Fremdes, Gefährliches, das nichts mehr mit der Perſon Miras zu tun hatte. Sie glaubte ihm aufs Wort. Es war nicht daran zu zweifeln, daß alles ſo vor ſich gegangen war, wie er es ſchilderte. Er ſchonte ſich nicht im geringſten und ſchämte ſich auch nicht, weil er ſeinen Fehler ge⸗ nau erkannt hatte. Aber gerade in dieſer Erkennt⸗ nis lag jenes Fremde, Gefährliche beſchloſſen. Irgend⸗ wo in dieſer klaren Ueberſicht über ſich ſelbſt lag etwas, das nicht zu Ludwigs Weſen gehörte, jeden⸗ falls bis jetzt nicht in ihm enthalten geweſen war. Auch eine Schwermut lag darin, die Eliſabeth überraſchte und verwirrte. Er hatte ganz wie früher damit begonnen, ſeine Perſon als den Anlaß zu allem zu nehmen, was um ihn geſchah, auch mit Eliſabeth. Das war ſeine alte egozentriſche Einſtellung zu den Dingen des Lebens, die ſie genau kannte und liebte. Darin lag ſeine geſunde, überzeugende und hinreißende Kraft als Menſch und als Schauſpieler Wie kam es, daß er ſein Bekenntnis mit einer Selbſterkenntnis ſchließen konnte, die dieſem naiven Egoismus Grenzen ſetzte, von denen er bisher nie etwas geahnt hatte?... Hatte er unter der Mög⸗ lichkeit, ſie zu verlieren, doch viel tiefer gelitten, als -aus ſeinen Worten zu entnehmen war? Sie klangen ſo— und ſollten wohl auch den Anſchein erwecken— als ſei es ihm faſt lieber geweſen, Eliſabeth hätte ihn mit dem Freund betrogen, als Rache für ſeinen eige⸗ nen Fehler. Daran erkannte ſie den alten Ludwig, der mit Tatſachen auf ſeine einfache, triebhafte Weiſe fertig wurde. Aber das er ſie und Hartl und auch ſich ſelbſt ſo gut zu verſtehen ſchien, war neu und faſt ſchon erſchreckend an ihm Doch Eliſabeth kam nicht dazu, ſich weiter darüber Gedanken zu machen. Denn er umfaßte ihren Kopf mit beiden Händen und küßte ſie, wie er ſie immer geküßt hatte: leidenſchaftlich, hingegeben an dieſe Stunde ſeiner Heimkehr und zitternd vor Verlangen, wie ein Junge. In ſeinen blauen Augen, in denen ihr Blick untertauchte, war nichts von den Schatten zu ſehen, die ſie mit einem Schauer aus ſeinen Wor⸗ ten geſpürt hatte, als er noch hinter ihr geſtanden war. Sie mußten Täuſchung geweſen ſein, entſprun⸗ gen aus der geſteigerten Empfindlichkeit ihrer Ner⸗ ven und Sinne in dieſer ſchönen, warmen Nacht, in der er ſeit langen zum erſtenmal wieder dicht bei ihr war in ihrem eigenen Haus, den ſchlafenden Garten zu ihren Füßen und die hellen herbſtlichen Sterne über ſich.. Alles war gut... Hatte ſie je gezwei⸗ felt, daß er ſie verſtehen würde..? Und auch bei ihm war alles viel einfacher und beſſer, als ſie es ſich in ihrem Schmerz ausgemalt hatte.. Gab es wirk⸗ lich noch einen Schatten in ihrem Glück... Nein, es gab keinen!.. Nein, nein, nein! Da hörte ſie auch wieder Ludwigs Lachen, zwar nicht laut und dröhnend, ſondern gedämpft, weil ja nebenan hinter der offenen Balkontür die kleine Iſa nicht davon aufwachen durfte. „Geld hat mich das alles gekoſtet oͤrüben. Greu⸗ lich viel Geld! Du haſt keine Ahnung, Liſa, was man drüben alles von einem verlangt! Ich habe nie rech⸗ nen können. Namentlich, wenn da noch jemand hin⸗ zukommt wie die Mira. So ein öffentliches Leben drüben iſt ſchamlos teuer. Ich habe mehr als einmal darüber geflucht. Aber das iſt vorbei und macht im Grunde nichts. Ihr habt hier auch keinen Mangel gelitten!“ „Nein!“ „Die Gläubiger müſſen eben warten. Außerdem ſind ſie jetzt hübſch der Reihe nach eingeteilt.“ „Haſt du gar nichts mehr mitgebracht?“ „Doch!— Na, nicht viel. Aber immerhin etwas, Es reicht fürs erſte.“ „Und dann?“ Wieder ein, gutes Lachen.„Ja, glaubſt du denn, jetzt ſei es vorbei? Jetzt fängt es doch erſt richtig an — mit dem großen Verdienen, meine ich. Laß nur erſt meine Filme herüberkommen! Dann werden ſie ſich hier um mich reißen und mich mit Gold auf⸗ wiegen.“ „Wann kommen ſie herüber? Ich freue mich ſo darauf!“ „In zwei bis drei Monaten.“ „Du gehſt wirklich nicht ſo bald wieder hinüber?“ „Nein.— Vorläufig hab' ich von Hollywood mehr als genug. Es iſt großartig, intereſſant, und ich habe dort auch ſo gut gearbeitet wie noch nie im Film vielleicht nur darum, weil ich gerade dort am deut, 1 lichſten geſpürt habe, wo ich wirklich zu Hauſe bin! 36 Konſtantin war ſehr ſtolz, als er ſchon am näch⸗ ſten Tag ſeinen Herrn in dem neuen Wagen zur Stadt fahren konnte. Ludwigs erſtes Ziel war das Deutſche Volkstheater. Steinlen überließ die Leitung einer Umbeſetzungs⸗ probe einem Hilfsregiſſeur, als ihm Thiele gemeldet wurde. Mit einem etwas übertrieben kordialen „Hallo, alter Junge!“ trat er in ſein Direktionszim⸗ mer, wo Ludwig im Klubſeſſel auf ihn wartete. „Du ſiehſt aus. wie Rübezahl! Hollywood ſcheint dir glänzend bekommen zu ſein!“ fügte er in einiger Verlegenheit hinzu, nachdem Ludwig ſeine Begrüßung nur durch eine kühle Handbewegung er⸗ widert hatte. „Laß das meine Sorge ſein! Ich bin ſeit geſtern zurück.“ 9 „Und kommſt gleich zu mir. Das iſt ſehr nett natürlich, um mit mir abzurechnen. Uebrigens gehe! die„Verräter“ bis jetzt recht gut. Durch ſeine Fra. weißt du ja 5. „Wir haben noch einen Vertrag miteinander. Daß ſcheinſt du vergeſſen zu haben.“ „O nein. Aber den habe ich ſchon zweimal 31 deinen Gunſten— ſagen wir mal modifizieren müſſen.“(Fortſetzung folgt.) 5 IN Ne 8 + 1 87 r D N 5 zwei U Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Eine Nachſchau zum großen Spiel im * des Mannheimers wieder ein, A desen Erköältune Wetterſorgen laſteten vor dem Kampf auf allen Gemütern. Nicht nur der Verantwortliche, nein, auch der Unentwegte wurde von ihnen geplagt. Der Schnee wurde durch den Regen hin⸗ weggeſchwemmt. Uebrig blieben nur ein grauer Himmel, viel Moraſt und Schlamm, die alles andere, aber nur nichts Gutes verhießen. Am Sonntag morgen hatte ein ſtrammer Wind die Welt und das Stadion nahezu trocken gefegt und das Spiel, das viel verſprach, aber 5 alle Erwartungen weit übertroffen hat, konnte beginnen. Die Stimmung im badiſchen Lager war nicht gerade als optimiſtiſch zu bezeichnen, denn das :0 der Schwaben gegen die Nationalelf ſprach„Bände“. Doch wiederum erwies ſich die alte Tatſache, daß Ruhm aus der Ferne geſehen, ungeahnte Formen annimmt. Der Schwabenſtreich gegen die deutſche Auswahlelf war in aller Münde und da nahm es auch nicht Wunder, daß dieſe los⸗ legten wie die Feuerwehr. Es gab ein allgemeines Staunen über den Auftakt ex Kanonen aus Stuttgart und ſeitwärts davon. Eine un⸗ heimliche Schnelligkeit wurde vorgelegt, die mit der bekann⸗ ten ſchwäbiſchen Gemütlichkeit wirklich nichts gemein hatte. Immer wieder fuhr man von den Sitzen hoch, als die Schwaben mit ſchnellen Zügen über das Feld jagten und die badiſche Deckung auf eine harte Probe ſtellten. Die Unſeren wußten nicht mehr wie ihnen geſchah, aber ſie wehrten ſich tapfer und aus der Deckung heraus blitzten einige ſaubere Kombinationszüge auf, die die Sorgenfalten mancher Zuſchauer glätteten; und als Pennig ſchließlich den erſten Treffer erzielte, kehrte auch die vorbildliche Ruhe die ſich in„denkwürdigen“ Ausſprüchen Luft machte. Mehr und mehr erwies es ſich, daß der gefürchtete Schwabenſturm nichts mehr zulegen konnte. Der kleine Heermann und der große Kiefer riegelten nicht nur ſauber ab, ſondern brachten mit feinen Vorlagen ihren Sturm auf volle Touren, ſo daß der württembergiſchen Gauelf über den Begriff der g Maunheimer Schießbude ein Licht aufging. Obwohl Keck im gegneriſchen Tor ſein ganzes Können aufbot, vermochte er nicht zu verhindern, daß Baden fünfmal erfolgreich war. Diejenigen, die zu Hauſe geblieben waren, haben ein großes Spiel verſäumt, ein Treffen, das mit ſeinen wechſelnden, raſſigen Kampf⸗ bildern jeden Beſucher in ſeinen Bann ſchlug. Stolz dür⸗ ſen wir unſeren Lokalpatriotismus herauskehren, denn in der kampferprobten Elf Badens, die ſchon an dem Würz⸗ burger Boxbeutel allerhand Geſchmack gewonnen hatte, ſtell⸗ ten die Mannheimer wieder das Hauptkontingent. Badens Mann ſchaft gebührt für ihre ausgezeich⸗ nete Haltung ein Geſamtlob. Dieſe Elf, auf ein oder auch zwei Poſten verſtärkt, hat entſchieden das Zeug in ſich, bei den Kampfſpielen als Endſieger hervorzugehen. Wir glauben beſtimmt daran. gs. Nur ͤrei Spiele in Anterbaden-Oſt VfB Wiesloch— Union Heidelberg 213 Sp Sandhauſen— Kickers Walldürn:0 Fg Eppelheim— Fc NEſchelbronn 60 Unverdient unterlagen die Wieslocher auf eigenem Gelände gegen die Union Heidelberg. Trotz beſſe⸗ zer Feldleiſtungen und größtenteils überlegenem Spiel herſtanden es die Platzbeſitzer nicht, ihre Ueberlegenheit in genügend zählbare Erfolge umzuſetzen. Heidelberg lieferte eines einer ſchlechteſten Spiele, fand aber in der daher e allzu großes Hindernis und kam daher zu dem billigen Siege. Die Union hält weiterhin, den dritten Platz in der Tabelle, während Wiesloch ſtark in den Abſtiegsſtrudel hineingeriſſen wurde. An einem Sandhouſener Sieg hotte man nicht gezweifelt, daß er aber derart deutlich ausfallen würde, hatte niemand erwartet. So ſchlecht, wie das Ergebnis beſoagt, war Walldürn in keiner Weiſe. Die Kicke hatten aber das Pech, eine glänzend aufgelegte Mann⸗ ſchoft anzutreſſen. Eine beſſere Gaſtmannſchaft hätte wahr⸗ scheinlich ebenſowenig Punkte mitgenommen. Sandhauſen liegt fetzt zuſammen mit Spog Plankſtadt auf dem vier⸗ ten Platz, Walldürn hält den ſiebten, zählt aber zu den abſtjegsbedrohten Mannſchaften. ſechzehnte Niederlage bezogen und mit 16:9 Tabellenende liegen. Eppelheim hält den Die Treffen Eberbach— Weinheim und — Kirchheim wurden obgeſagt. Verwaltungsſonderzug nach Karlsruhe Der bereits angekündigte Sonderzug des VfR Mann⸗ heim nach Karlsruhe am 10. Februar anläßlich des Mei⸗ ſterſchaftsſpieles beim ViB Mühlburg wird als Verwal⸗ lungszug durchgeführt; er iſt doher für jedermann, der billig nach Karlsruhe reiſen will, zugänglich. Die Ab⸗ fährt erfolgt etwa 12 Uhr, die Rückfahrt ca. 19.30 Uhr. Der Jug läuft auch die Station Mühlburg an, von wo aus der Sportplatz in wenigen Minuten zu erreichen iſt. Fahrkar⸗ Schluß kam der Franzoſe„Avion“ mit Lt. de Busnel auf Stadion ten ſind außer am Hauptbahnhof und beim Verkehrsverein auch in der BſR⸗Geſchäftsſtelle und den bekannten Vor⸗ verkaufsſtellen für Eintrittskarten erhältlich. Deutſchlands Fußballelf gegen Holland Der Deutſche Fußballbund hat jetzt die kanntgegeben, die am 17. Februar in gegen Hollands National⸗Elf die deutſchen ſoll. Man hat im weſentlichen die gleiche Elf geſtellt, die in Stuttgart:0 gegen die Schweiz gewann. Nur Mün⸗ zenberg, Zielinſki und Hohmann ſpielen für Goldbrunner, Appel und Siffling. Die deutſche Nationalelf wird alſo wie folgt ſtehen: Buchloh (VB Speldorf) 0 Mannſchaft be⸗ Amſterd am Farben tragen Stührck Bu (Eimsbüttel)(Duisburg 99) Gramlich Münzenberg Zielinſti (Eintracht Frankfurt)(Alem. Aachen!(Union Hamborn) Lehner Hohmann Conen Rohwedder Kobierſki (Augsburg)(Benrath)(Saarbr.)(Eimsbüttel)(Düſſeldorf) SErſatzleute ſind: Bender, Janes(Fortung Düſſel⸗ dorf), Jüriſſen(Rot⸗Weiß Oberhauſen), Linken(Turu Düſſeldorf). Der Spezial⸗Sprunglauf, der am Sonntag die Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften hätte beſchließen ſollen, iſt des ſchlechten Wetters wegen ganz abgeſagt worden. Das Schlußſpiel zwiſchen SC Rieſſerſee und GSV Füſſen um die Deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaft wurde auf den 17. Fe⸗ bruar verlegt. Austragungsort bleibt Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen. Die deutſche Eishockey⸗Mannſchaft wird am Dienstag, 5. Februar, im Münchener Prinzregenten⸗Eisſtadion in fol⸗ gender Beſetzung gegen Kanada ſpielen: Leinweber(Erf. Egginger); Lindner, Schröttle; von Bethmann⸗Hollweg, Strobl, Lang; Wiedemann, Keßler, Kuhn. Die Bezirksklaſſe im Handball Jahn Neckarau— TW 46 825(:4) Dack Lindenhof— MTG 35(372 Poſt— Polizei:11(:6) SpVg 07— TV Seckenheim:12(:6) To Friedrichsfeld— TV Rheinan:7(:4) Im Gegenſatz zur Gau⸗Klaſſe konnte in der S der Unterbadiſchen Bezirksklaſſe der volle Spielplan gewickelt werden. Spielererkrankungen durch die Grippe haben in nicht wenigen Fällen für die Vereine zu Mann⸗ ſchaftsſorgen und Umgruppierungen geführt. Im all⸗ gemeinen aber entſprechen die Ergebniſſe ſo ziemlich den Erwartungen. Polizei und TV Secken heim, die beiden Tobellenerſten, kamen diesmal auf den Plätzen ihrer Gegner zu recht klaren und hohen Endergebniſſen. Dadurch Ab N 1 1 iſt auch der TV Seckenheim 1 ſeiner Torzahl über 100 gekommen. Beinahe ebenſoviel Tore hatte auch der TV 46 geſchoſſen, wenn er auch beim TV Jahn Neckara u, ſtark erſatzgeſchwächt, unterlag. DK und M T G teilten ſich in die Ehren des De Einen harten Kampf gab es auch in Friedrichsfeld, in welchem die te den Vorteil bei der Pauſe, im Endkampf ſchwinden ehen und ſich äußerſt knapp geſchlagen bekennen mußten. Man kann ſchon ſagen, daß der TV Rheinau manches mal unglücklich Poſt⸗Sp— Polizei⸗SpV:11(:6) Viel leichter als erwartet wurde Polizei am Sonntag mit der Poſt fertig. T ſchwerſten Bodens zeigte der kommende Meiſter ein ſchnelles und auch raumgreiſendes Spiel. Im Sturm wurde gut und ſchnell auf das Tor ge⸗ worfen, aber zu lange mit der Ballabgabe gezögert und auch das Stellungsſpiel läßt noch zu wünſchen übrig.(Außen). Die Läuferreihe ſamt Tordeckung war auf der Höhe. Poſt hatte Spielermangel. Fünf Leute ſpielten zwei⸗ mal; das war denn doch zuviel Erſatz und der Vormarſch zur oberen Tabellenhälfte wurde jäh abgeſtoppt. Aber den⸗ noch waren alle Elf voll und ganz bei der Sache und ſpielte auch wie der Gegner unter gegenſeitiger Achtung. Schmitt (MT), war ein ſicherer Leiter. Er trennte nach den erſten 30 Minuten die Parteien beim Stande:1; die Ueherlegen⸗ heit der Gäſte kommt dabei im Ergebnis zum Ausdruck. Nach der Pauſe kam Poſt mehr auf, aber ohne auch in dieſer Häbfte die Ordnungsleute ernſter gefährden zu können. SpVg 07— TW Seckenheim:12(:6) Wie ein Schatten ſolgen ckenheims Turner dem Spitzenreiter. Außer Seckenh hat niemand Ausſicht auf ein Erreichen der Spitze mehr. hat ſich hier das gleiche Wie Schlußtag des Berliner Reitturniers Am Nachmittag waren Tribünen und Ränge bis auf den letzten Platz beſetzt, als das Springen um den Preis der Kavallerieſchule Hannover begann. Vier Steilſprünge von.20—.50 Mtr. Höhe waren zu nehmen, und im zweiten Umlauf wurden die vier Hinderniſſe um je 10 em. erhöht. Für die Wertung war die Fehlerzahl aller acht Hinderniſſe maßgebend. Schon im erſten Um⸗ lauf blieben von 40 Pferden 24 fehlerfrei, 20 fehlerloſe Reiter ſah man noch im zweiten Gang, ſo daß ein Stechen notwendig wurde. Die beiden Hochſprünge von.68 und .82 Mtr. bewältigten nur noch der Franzoſe Gobe⸗Mouche, Thora, Dedo und Fürſtin. Unter atemloſer Spannung ging es dann noch einmal über die beiden Hinderniſſe, von denen der höchſte Sprung inzwiſchen auf.92 Mtr. gebracht wurde. Hier ſchaffte es nur Thora unter Oblt. Kurt Haſſe. Gobe⸗Mouche und Fürſtin zogen ſich je 2 Fehler wegen Reißens mit der Hinterhand zu, während Dedo am erſten Sprung einen Flüchtigkeitsfehler machte, aber dann noch die.92 Meter überſprang. Obwohl die Franzoſen Spezialiſten für ſolche Wettbewerbe ſind— allein ſieben franzöſiſche Pferde befanden ſich im erſten Stichkampf—, blieb wiederum ein deutſches Pferd erfolgreich. Das Championat der Pferde aus Privat⸗ zucht gewann der Hannoveraner Chorknabe, und im Wettbewerb für Pferde aus Privatgeſtüten erhielt mit Bober(Major Bürkner) wieder ein Trakehner den erſten Preis. Im anſchließenden, Siegerpreis entſchied ſich das Kampfgericht wie ſchon im Vorjahre wieder für den Trakehner. 5 Den Abſchluß des ſportlichen Programms bildete die Dreſſurprüfung für Reitpferde um den Preis der Stadt Berlin, den ſich Fels vor Artus und Donner 2 in über⸗ legener Weiſe holte. Oberbürgermeiſter Dr. Sahm über⸗ reichte Major Gerhardt, dem Leiter des Schulſtalles der Kavallerieſchule, perſönlich den Ehrenpreis. Frankreich gewinnt den Troſſpreis Nach der ehrenvollen Niederlage der franzöſiſchen Reiter am Samstag nachmittag im Preis der Nationen gab es am Abend im Berliner Reitturnier vor wieder vollbeſetztem Hauſe im Troſtpreis mit 52 Bewerbern einen Franzoſen⸗ Sieg durch„Avion“ unter Lt. de Busnel. Erſt ganz zum die Bahn und jagte ſie in hölliſchem Tempo fehlerlos in 56,4 Sekunden herunter, eine glänzende Leiſtung der 18⸗ jährigen Stute. In der Amazonen⸗Dreſſurprüfung der Klaſſe L bekam Frau v. Gottberg auf der 5jähr. Schimmelſtute„Tolkemit“ unter 23 Bewerbern die goldene Schleiſe. 5 Akademiſche Welt-Winterſpiele begannen In St. Moritz nahmen am Montag die 4. Akademi⸗ ſchen Welt⸗Winterſpiele ihren Anfang. Kurz nach 9 Uhr morgens verſammelten ſich die 350 Teilnehmer aus Deutſch⸗ land, England, Oeſterreich, Spanien, Frankreich, Ungarn, 1 geb. Würzweiler Wurde uns heute nach kurzer, 8 den Tod entrissen. Mannheim(Luisenring Ludwigshafen à. Rh., Stalt besonderer Anzeige Meine treubesorgte Mutter, unsere innigstgeliebte Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin, Tante und Nichte bau Lydia Schwab schwerer Krankheit den 4. Februar 1935 Die tieltrauernden Hinterbliebenen Italien, Lettland, Norwegen, Holland, der Tſchechoſlowakei und der platz und dann ging es unter Vorantritt einer Muſikkapelle durch das Dorf ies Eisſtadion. Der Torwärter der Schwet⸗ zoriſchen Eishockeymannſchaft legte hier den Eid ab. Das Pflichtlaufen der Frauen konnte nicht ganz durchgeführt werden, da ein ſtarker Oſtwind die Teilnehmerinnen ſtark behinderte. In den Zweierbob⸗Rennen wurden, wie vor⸗ geſehen, die beiden Ausſcheidungsläufe erledigt. Die beſte Zeit erreichte der Schweizer Muſy auf„Schweiz II“ in .21.8 Minuten. Bob„Holland“ kam auf:25 Minuten und „Italien J“ auf 43.9 Minuten. Außer Wettbewerb er⸗ reichte der Deutſche von Mumm 3143.5 Minuten. Bei den Eishockeyſpielen, an denen Deutſchland nicht beteiligt iſt, ſiegten die Schweiz über Frankreich mit :0(:0,:0,:0) und die Tſchechoſlowakei über Ungarn mit 30(:0,:0,:0) jeweils erwartungsgemäß. Walter Neuſel ſchlägt am Montagabend Polen, Rumänien, Schweiz auf dem Schulhaus⸗ * J Jack Peterſen Bo 1 chaw W. Neuſel hatte 175 0 ey⸗Halle in London einen Neuſel ſchlug den er Jack Peterſen in der 11. unde i 1 0 gewann mit eine weitere Ausſcheidung zur Weltmeiſterſchaft, de Peterſen wurde in Ameriko chte Anwärter auf Hen ftel Max Bärs bezeichnet. 5 Etwa 15 000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden und damit war die weite Holle bis auf den letzten Platz gefüllt. An den Kaſſen prangten überall Schilder„Ausrerkouft“. Die Einnahmen wurden auf 9800 Pfund geſchätzt. In den vor⸗ deren Reihen bemerkte man zahlreiche bekannte Perſönlich⸗ keiten, darunter Lord Lons dale und verſchiedene Mi⸗ niſter. Ebenſo waren zahlreiche Landsleute der beiden Borer onweſend. Neuſel zeigte ſich in dem Kampf klar üb wann von den elf Runden allein acht, ſo auch ein Punktſieg nie in Frage geſtanden hätte. Gleich vom erſten Gongſchlag ſtürzte er wild auf ſeinen Gegner ein, der aber ſchon in der zweiten Runde den Ausgleich ſchaffen konnte. Neuſel ließ ſich jedoch nicht ſtören. Immer wieder ſchüt⸗ belte er ſeinen Gegner ob und auf einen Geroden hin rutſchte Peterſen ſogar zu Boden. Ein wahres Trommel⸗ feuer ließ der Weſtdeutſche auf Peterſen niederpraſſeln; er mußte auch einige Leberhaken einſtecken. In der 7. Rur de wurde er ebenſo wie Neuſel verwarnt. In Her fo genden Runde hatte der Engländer Vorteile. Als ihm aber, Neuſel in der 9. Runde die Augenbraue auch g, wor es mit Peterſen vorbei. In der 11. Rurde warfen Peterſens Se⸗ kundanten nach einem ſchweren Linken Neuſels an das Kinn ihres Mannes zum Zeichen der Aufgabe das Hand⸗ tuch in den Ring und Neuſel wurde zum Sieger erklärt. n und ge⸗ 9e Der Deutſchland⸗Flug 1935 iſt wegen der Avus⸗Rennen auf die Tage vom 28. Mai bis 2. Juni verlegt worden, Rund 200 Flugzeuge werden teilnehmen, 1 Bild ergeben wie in der Gauklaſſe, wo Ketſch und Waldhof dem übrigen Feld davongeeilt ſind; allerdings mit dem Unterſchied daß Seckenheim einige Verluſtpunkte mehr als die Polizei hat. 5 Auch in Neuoſtheim war der Spielgrund ſehr aber daran ſtörten ſich die Gäſte nicht. Sechs 2 Hufnagel und Kreutzer bringen eine:0⸗Halbzeitführun Nach dem ſiebten und elften Erſolg Seckenheims kom Neuoſtheim zu ſeinen drei Gegentoren. Der Sieg Secken⸗ Der beſte Mannſchaftsteil wor d Bei heims war verdient. 2 Läuferreihe, der aber der Sturm wenig nachſtand. hapert es faſt übe vall. Da wun noch die paar Einzelkönner in der Mannſchaft wenig Vertrauen zu ihren Mitſp haben, wird kein flüſſiges Spiel gezeigt. Vom Abſtieg wer⸗ den ſich die Blau⸗Weißen nicht mehr retten können. TV Jahn Neckarau— TW 46 825 Die Jahnleute werden nach dieſem Sieg den dritten Tabellenplatz ſicher haben. Die Stärke Mannſchaft iſt ihr Kampfgeiſt. Heute allerdings war das Siegen ziemlich leicht, da die Mannheimer, wie ſo in den letzten Spielen, mit mehrſachem Erſatz anzutreten gezwungen waren. Daß aber der Sieg dem Platzverein nicht ſo leicht gemacht wurde— der 46er Sturm war zeitweiſe nicht zu halten— beweiſt der Spielverlauf in der Reihenfolge der Tore wiedergegeben.:0 führte Jahn; 46 holt ein Tor auf, aber Jahn erhöht auf 511. eine Wendung. Bei der Pauſe beträgt der Vorſp Platzherren nur noch einen Punkt. Die Gäſte ſch Ausgleich, aber nun vaſſen ſich die Einheimif mals auf und ſiegen:5. Wie der obige Spielverlauf zeigt, war die Begegnung an der Straße nach Rheinau ſtets inter⸗ eſſant, aber ſonſt war nicht viel zu ſehen Ein wenig guter Schiedsrichter ließ ſich allzu viel vormachen. Da Lindenhof— MTG 5275(e Es iſt etwas nderbares. eben gegen gewiſſe Klubs nicht gewinnen es MT gegen DK. Uebrige t treffen obiger Mannſchaften den C 5 derbys wenn auch kleineren Stils, da nur der Lindenhof unter ſich iſt. Bedeutung kam dieſem Spiel keine zu; beide ſind von Ab⸗ und Auffſtiegsſorgen befreit. Die Spitze iſt vergeben, das Tabellenende beſetzt, aber dennoch möchte der eine den anderen ſchlagen. Diesmal trennte man ſich unter Frey⸗Weinheim, n dem oͤie erſte Begegnung DK:3 und MT die zweite 3 gewinnen konnte, unentſchieden. Aber nur deshalb ſchieden, weil Lell, der wieder geneſen iſt, in den Minuten einen 13 Meter nur an die Latte warf. und Steidle ſtellten 210; Lorenz und Treiber gleichen aus, aber Lell ſchafft eine:2⸗Hallbzeitführung. Dem Ausgleichs⸗ treffer Futterknechts folgt das erneute Führungstor— :3 von Lell erzielt. Treiber ſchafft nun:5 für MTG. Wiederum hat Lell mit einem Wurf Glück, aber Pech mit einem 13 Meter. Mit dem Ergebnis dürften beide Vereine zufrieden ſein. TV Friedrichsfeld— TV Rheinau:7(:4) Sehr ſchwer taten ſich die Friedrichsfelder gegen ihre Turnbrüder aus Rheinau. Nur mit Auſbietung aller Kräfte gelang ein knapper:7⸗Sieg, nachdem beim Wechſel die Rheingauer eben das eine Tor, dos zwei Punkte bed tete, mehr als der Gaſtgeber hatte erzielen k Rheingauer ſind z. Z. beſſer im Schuß und haben aus der knappen Niederlage am Vorſonntag ge die jedoch nicht komplett war, neue Kroft geſchö es kommt zu ſpät. Die Niederlage gegen Friedrichsfeld ha auch die letzten Hoffnungen zerſtört. Staffel 2 Tgde St. Leon— TWüLeutershauſen 11:5(6: Tade Ziegelhauſen— Tbd Neulußheim 8: T Rot— TW Handſchuhsheim(H. ni In der Staffel 2 ließ ſich weder Zen noch St. Leon den Vorteil des eigenen Platzes ent um durch weitere Siege ihr Punkte⸗Kont Ohne Spiel dürfte auch der TV Rot zu! Pt! men, da der TV Han dſchuhsheim zu dem c Spiel nicht erſchienen iſt. Nun kommt ung der 7 Es gibt eben Verein künnen. Doulſchland gegen Italien Die Ausloſung zum Davisp Wettbewerb In den Feſträumen des Britiſchen Tennis⸗Verbandes im Lundoner All India⸗Honſe fand ame Freitag, in hergehräch⸗ ter feierlicher Weiſe die Ausloſung für den Hauptwett⸗ bewerb der Darispokal⸗Spfele 1935 ſtatt. In Anweſenheit des Diplomatiſchen Korps wurden für die keilnahmeberech⸗ tigten elf Länder aus dem als Urne dienenden Silberpokal die Loſe gezogen. Für Deutſchland wurde talen als Gegner beſtimmt. Beide Länder raſten in der erſten Runde und greifen erſt in der zweiten Runde ein. It die deutſche Mannſchaft, ſo erwartet ſie in der Vorſchluß⸗ runde eine ſchwere Aufgabe, denn der Gegner dürſte vor⸗ ausſichtlich Auſtralien ſein, das in der Vorrunde mit Neu⸗ ſeeland gepaart iſt und dann von Frankreich erwartet wird. Die erſte Runde iſt bis zum 19. Mai, die zweite bis zum 11. Juni und die Vorſchlußrunde bis zum 20. Juni aus⸗ zutragen. Das Endſpiel der Europazone findet 6 15. Juli ſtatt Eine Woche ſpäter werden in Interzonenfinale und nach weiteren acht Tage ſorderungsrunde, wobei England als Verte den Interzonenſieger antritt, durchgeführt. Erwin Casmir ſiegt in San Nemo Beim internationalen diger gegen Fechtturnier in Sam Remo kam Italien im Degen⸗Mannſchoſtsſechten gegen Frankreich zu einem knappen:3⸗Sieg. Zu einem weiteren Erfolg kamen die Italiener im Florett⸗Mannſchaftsfechten, in⸗ dem ſie Belgien mit 514 beſiegten. mannſchoft beſiegte das italieniſche einem Säbelgefecht konnte Casmir den Italiener P Die ungoriſche Säbel⸗ Teom mit 613. In der deutſche Altmeiſter Erwin ton mit 10:6 Treſſern beſiegen. Seit 1866 Sohn, Bruder und Onkel durch Freunden und Bekannten Mitteilung, daß mein lieber Vater. Hierarzi Georg Coblitz am Donnerstag., den 31. Januar 1935, an einem Herzschlag sanft verschieden ist. Mannheim, Moltkestraße 7. Die frauernden Hinferbliebenen die schmerzliche Unser guter laslert. vormittags u. 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CCC ˙¹m xe Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Wilhelm Schmidt u. Co. Gmb. in Mann⸗ heim, Neckarvorlandſtr. 23, wurde nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. 47 Februar 1935. 1 a 5 1 5 Mannheim, den 1. K. Ehre 5 F 2,12. 35 7 5 Amtsgericht BG. 8 Wald 2 5 Srehen- Drogerie a 8. eee,-H. lefkauf K 2 25(ebe fachlaß- Versteigerung Herrenkleider, 2 nußb. pol. Kommoden,( kompl. Schuhe, Möbel u. ſonſt. Gegen⸗ ſtände. 153 Günther. R 4. 18 8 50 deb durch unsere Einlegsohlen 7 Carl Kamm F 3, 1 ele binder Bett. 1 Schrank. 1 Schreib, 1 Aus⸗ ziehtiſch, 1 kl. Tiſch u. div. Hausrat. Dienstag ab 2% Uhr: O4. 1, 2. St. 1028 Einrichtung Diwan. Vertito Tiſch, Stühle, Nähmaſchine, blad, Achiung ein Posten billige ha gelongue e mod Be- l Rückenſehn Zſeilige Me ſralzen Orell Ehestandsdarleh. H. Baumann Wredestr 19 Tel. 62472 Dr. jur. Emil Defiehre eee eee 10 V in die Rumpeltammer und mal Eine gutgehende 2325 Roßhaarmatratze 4 92 8 f 212 f 1 11 5 1. 78 eſte Str. 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Februar 1935 e We der Neuen Mannheimer Zeitung TSCHAFTS-ZETITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 59 8 N 8 Die neuen Ouofen der Treibsfoffkonvenſion Wie dem Dodd von unterrichteter Seite beſtätigt wird, hat die nach ihrem Uebergang auf den Benzol-Verband in die Treibſtofftonvention eingetretene Derop im Kartell eine Verkaufsquote von rd. 6,8 v. H. erhalten. Da der Benzolverband über eine Quote von etwa 16,8 v. H. und der Benzolverband des Oſtens über eine ſolche von 2,16 v. H verfügt, ſtellt ſich die Geſamtquote dieſer deutſchen E zeugergruppe auf rd. 25,76 v. H. Das iſt die größte Ver⸗ kaufsquote innerhalb der Konvention. Die beiden großen Einfuhrfirmen, die Rhenania⸗Oſſag(Shell) und die Dapolin (Standard Oil) haben eine Quote von je 20,52 v.., wäh⸗ rend die Gaſolin(J Farben) mit 6,54 v. H. und die Reichskraftſprit mit 4,25 v. H. in der Konvention vertreten lind. Der reſtliche Anteil entfällt auf die verſchiedenen kleineren Einfuhrfirmen. Nach dem Beitritt der Derop dürfte die Außenſeiterfrage keine ſehr große Rolle mehr für die Treibſtofftonvention ſpielen. * Oeffentliche Sparkaſſe der Gemeinde Wieſental(Ba⸗ den]. Der Reingewinn beträgt 1934 insgeſamt 3205 (7 604). Das geſetzliche Rücklageſoll von 47161(45 428) Mark iſt erreicht. In der Bilanz erſcheinen u. a. Son⸗ derrücklagen 46 054(58 135), Spareinlagen 901 073(870 482), aufgenommene Kapitalien 16 938(83 576), andererſeits Hypo⸗ thekendarlehen 661178(643 891), Schuldſcheindarlehen 190 737(184 062), Darlehen i. lſo. 70 081(64 731), Ge⸗ meindedorlehen 33(8g 782), Auſwertungs forderungen 70 584(—), Einnahmerückſtände 34 998(32 275) (D Abſchluß der Bayeriſchen Aktien⸗ Bierbrauerei Aſchaf⸗ ſenburg. Berlin, 4. Februar.(Eig. Meld.) Die Brauerei betont im Geſchäftsbericht zum 30. 9. 1934, daß die Abſatz⸗ belebung im vergangenen Jahr angehalten hat und ſowohl in Bayern als auch in den außerhalb Bayerns gelegenen Abſatzgebieten ein erfreulicher Mehrabſatz er⸗ zielt werden konnte. Dies ſei nicht nur auf den Rückgang der Arbeitsloſigkeit, ſondern auch auf den verminderten R. 782 Verbrauch an Obſtwein zurückzuführen. Dazu kam die warme Sommerwitterung. Der Erlös nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe hat eine Erhöhung auf 1,65(1,36) Mill./ aufzuweiſen. Außer⸗ ordentliche Erträge ſind in Höhe von 0,057(0,089) zu ver⸗ zeichnen. Nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen und der Abſchreibungen auf Anlagen von 164043(109 600)/ ſowie der anderen Abſchreibungen von 70 443(44 634)/ verbleibt ein gegenüber dem Vorjahr weſentlich geſtiegener Rein⸗ gewinn von 104 455(62 568), der ſich um den Vortrag auf 106023/ erhöht. Wie gemeldet, ſollen hieraus 6(4) v. H. Dividende auf das 1,5 Mill.„ betragende Stammaktien⸗ kapital und wieder 7 v. H. auf die Vorzugsaktien verteilt werden. In der Bilanz iſt das Umlaufvermögen auf 1,52(1,59) Mill.„ zurückgegangen, Vorräte ſtiegen auf 0,35 (0,30), Kaſſe und Bankguthaben auf 0,18(0,10). Warenfor⸗ derungen ſind mit 0,15 faſt unvexändert, während Hypo⸗ thekendarlehen auf 0,62(0,67) fielen. Auf der Paſſivpſeite werden Rückſtellungen erhöht mit 0,08(0,04) und Neuwert⸗ berichtigungen mit 0,02 Mill.„ aufgeführt. Ferner erſchei⸗ nen die Obligationsanleihen durch Tilgung weiter vermin⸗ dert mit 0,71(0,73), Hypotheken mit 0,05(0,07), Kautionen und Einlagen mit 0,12(0,14) und Warenſchulden mit 0,09 (0,1). Im neuen Geſchäftsjahr ſei mit höheren Pretſen für Gerſte und Hopfen zu rechnen. Die Umſatzbelebung hält noch an. O. HV. 12. Februar. Die Einführung von Kohl im Februar 1933 Am 25. Januar trat in Köln der im deutſch⸗nieder⸗ ländiſchen Handelsvertrag für die Einfuhr von Kohl vor⸗ geſehene gemiſchte Ausſchuß zuſammen. Es wurde ſolgen⸗ des vereinbart: Es ſollen im Februar von Rotkohl 30 v.., Wirſingkohl 25 v.., Weißkohl 25 v. H. der vertraglich ſeſtgelegten Kontingentsmengen aus den Niederlanden nach Deutſchland ausgeführt werden, Entſprechend der der⸗ zeitigen Marktlage ſoll für in⸗ und ausländiſchen Kohl ein Preis von.85/ für Weißkohl, 6,85/ für Rotkohl, 3,25% für gelben Wirſing und 5,30„ für grünen Wirfing nicht unterſchritten werden. Der Preis verſteht ſich ols Groß⸗ händelseinſtondspreis je Zentner erſter Qualität frei Empfangsſtation Deutſchland. Durch dieſe Regelung iſt eine regelmäßige Beſchickung des Marktes und ſtetige Ent⸗ wicklung des Preiſes gewährleiſtet. Gläubiger und Schuldner als Nußnießer der Zinsermäßigung Von Staatsrat Friedrich Reinhart, Leiter der Wirtſchaftsgruppe„Privates Bankgewerbe“ Ueber die Notwendigkeit einer Senkung der in Deutſch⸗ land geltenden Zinsſätze oder mit anderen Worten einer Anpaſſung dieſer Sätze an weſteuropäiſche und angel⸗ ſächſiſche Verhältniſſe, beſtand ſchon ſeit längerer Zeit kein Zweifel mehr. Man war ſich völlig klar darüber, daß eine mit denkbar kleinſten Gewinnſpannen arbeitende Wirtſchaft wie die deutſche auf die Dauer ſolche Zinsſätze nicht ertragen könne. Nur über Form und Zeitpunkt der zu treffenden Maßnahmen wurde lebhaft geſtritten. Wäh⸗ rend die einen in einer großzügigen Interventionspolitik der Reichsbank die unerläßliche Vorausfetzung für die Durchführung einer Zinsermäßigung ſahen, glaubten an⸗ dere, dieſe in der natürlichen Entwicklung der Geldmarkt⸗ verhältniſſe und einer ſachgemäßen Beeinfluſſung des Kapitalmarktes ſuchen zu müſſen. Die Reichsregierung ging den letzteren Weg, ſie hat dabei auf der ganzen Linie recht behalten. Ihre Maßnahmen treffen Geld⸗ und Kapi⸗ talmarkt in einem Zeitpunkt, wie er günſtiger gar nicht hätte gewählt werden können. Die deutſche Zinsſenkun g knüpft mit der Schaffung des 4% prozentigen Pfandbrie ftyps an eine Entwicklung an, die vor mehr als anderthalb Jahr⸗ zehnten unterbrochen wurde. Die kapitalzerſtörenden Wir⸗ kungen der Inflation und der gewaltige Blutentzug durch die Reparationszahlungen haben bislang die Wiederher⸗ ſtellung eines leiſtungsfähigen Kapitalmarktes verhindert. Es war nur der Ausdruck des auf den Nullpunkt geſun⸗ kenen Vertrauens, wenn in der Zeit um 1924 Pfandbriefe und ſonſtige Anleihen auch dann nur zu Zinsſätzen von 10 v. H. und da über begeben werden konnten, wenn dafür die allerbeſten Sicherheiten geboten wurden. Die Beſitzer der öproz. Pfandbriefe und Kommunalobligationen, denen heute der Umtauſch in 4 proz. Stücke unter Ver⸗ gütung einer einkommenſteuerfreien Prämie von 2 v. H. angeboten wird, werden ſich mit Schrecken daran er⸗ innern, in welcher Weiſe im zweiten Halbjahr 1931 mit ihrem Schickſal geſpielt wurde. Die damalige Wirtſchafts⸗ kriſe und der damit verbundene Wertrückgang aller Pfand⸗ objekte hatte zu ernſten Erwägungen darüber geführt, ob nicht neben einer gewaltſamen und zwangsweiſen Zins⸗ ſenkung auch der Nennwert der Pfandbriefe herabzu⸗ ſetzen ſei, ob es ſich alſo nicht empfehle, einen über 100, lautenden Pfandbrief auf 60 oder 70% herunterzuſtem⸗ peln. Kurſe von 60—65 v. H. für die damals 8proz. Pfandbriefe, und von einem nicht einmal 50proz. für die Sproz. Kommunalobligationen waren die natürliche Folge. Das Mißtrauen gegen die Finanzgebarung aller öffent⸗ lichen Stellen hatte ſeinen Höhepunkt erreicht. Im Gegenſatz hierzu hat ſich der Nationalſozialismus nicht damit begnügt, die Wertzerſtörung und den Ver⸗ mögensverfall von Landwirtſchaft und Grunoͤbeſitz und damit der Gläubiger dieſer Stände als etwas Gott⸗ gegebenes hinzunehmen. Ausgehend von dem Grundſatz, daß das Wohlergehen des Schuldners die beſte Sicherheit für die Anſprüche des Gläubigers darſtellt, iſt er alsbald nach Uebernahme der Macht zunächſt dem Schuldner zu Hilfe gekommen. Die Land wirtſchaft, die ſich zum Zeitpunkt der nationalen Erhebung in einer mehr als hoffnungsloſen Lage befand, wurde ſaniert; die Preiſe ihrer Erzeugniſſe wurden angemeſſen gehoben und ihre kurzfriſtigen Schulden mit Hilfe des Staates ihres exiſtenz⸗ gefährdenden Charakters entkleidet. Der ſt ä dtiſche Grundbeſitz wurde durch die Konjunkturbelebung in den Stand geſetzt, auch ſolche Häuſer und ſolche Räume, die zu ausſichtsloſem Leerſtehen verurteilt ſchienen, wieder zu vermieten. Die Inſtandſetzungszuſchüſſe der Regierung ermöglichten, verwahrloſte und darum ſchwer vermietbare Räume wieder in einen menſchen⸗ würdigen Zuſtand zu bringen. Die für Umbauten gewähr⸗ ten Beihilfen führten ſchließlich dazu, daß unvermietbare Großwohnungen in Kleinwohnungen geteilt werden konn⸗ ten, deren Größe und Preis den Wohnbedürfniſſen der Bevölkerung eher entſprach. Und obwohl im Jahre 1934 rund 300 000 Neubau⸗ und Umbauwohnungen fertiggeſtellt wurden und damit der Höchſtſtand der Bautätigkeit in der Nachkriegszeit faſt wieder erreicht worden iſt, hat die Bevölkerungspolitik der Regierung zur Folge gehabt, daß aus der Frage der Vermietbarkett der vorhandenen Wohn⸗ räume das Problem der Wohnungsbeſchaffung für die wieder in Lohn und Brot gekommenen Volksgenoſſen ent⸗ ſtanden iſt. Alle dieſe Maßnahmen und Entwicklungen trugen dazu bei, die finanzielle Lage der Land wirtſchaft und des ſtädtiſchen Grundbeſitzes zu verbeſ⸗ ſern und die Vorausſetzungen für den Abbau der Zins⸗ rückſtände bei den Realkreditinſtituten zu ſchaffen. Nicht reſignierte Hinnahme der eingetretenen Wertzerſtörung, ſondern poſitive Wiederaufbauarbeit war die Parole des neuen Staates! Auch die kommunalen Finanzen, die nach der hemmungsloſen Ausgaben⸗ und Finanzpolitik der marxiſtiſchen Machthaber bei dem Amtsantritt der Regie⸗ vung Adolf Hitlers in einem troſtloſen Zuſtand vorgefun⸗ den wurden, auch ſie erfuhren durch das Umſchuldungs⸗ geſetz eine weſentliche Bereinigung. Wenn es auch ſelbſt⸗ verſtändlich iſt, daß die Schlacken einer ſolchen Vergangen⸗ heit nicht in einem oder zwei Jahren reſtlos beſeitigt wer⸗ den konnten, ſo bedeuten doch die kommunalen Finanzen heute keinen Gefahrenpunkt mehr für die Kreditanſtalten, zu deren Aufgaben die Gewährung von Darlehen an die Gemeinden und Gemeindeverbände gehören. Und indem der neue Staat ſo der Landwirtſchaft, dem Grundbeſitz und den Gemeinden half, ſchuf er auch die Vorausſetzung für eine dauernde Verbeſſerung der Ver⸗ hältniſſe am Kapitalmarkt und für eine tragbare Geſtal⸗ kung der Zinsſätze. Wenn infolgedeſſen jetzt der Zinsfuß der zur Konvertierung beſtimmten Schuldverſchreibungen von 6 auf 4% v. H. herabgeſetzt werden kann, ſo bedeutet dies für den Grundbeſitz allein eine jährliche Zinserſparnis von faſt 100 Mill. ¼, die ſich ſchließlich auch in einer Wert⸗ ſteigerung der beliehenen Grundſtücksobjekte und damit in einer verbeſſerten Sicherheit der Gläubigerforderungen auswirkt. Die Beſitzer von Pfandbriefen und Kommunalobliga⸗ tionen, die im Jahre 1991 zu 60—65 v.., oder für Kom⸗ munalobligationen noch nicht einmal zu 50 v. H. verkäuf⸗ lich waren, und die damals kaum mit der Möglichkeit gerechnet haben, ihr ſauer verdientes und erſpartes Geld voll wieder zu ſehen, ſind jetzt wieder im Beſitz von Wertpapieren, deren erſtklaſſigen Rang und Sſccherheit niemand mehr anzweifeln kann. Vovausſetzung für dieſe Wiederkehr des Vertrauens war aber die Feſtigung der Staatsführung durch den nationalſozialiſtiſchen Staat. Nur er konnte die Maßnahmen treffen, denen wir die Wiederherſtellung geſunder Verhältniſſe auf dem Kapitalmarkt verdanken, deſſen Mitwirkung auch der Staat zur Bewältigung ſeiner großen Aufgaben bedarf. Der Beſitzer von Pfandbriefen und Kommunalobligationen, der ſeither ſeine Zinſen ſtets pünktlich erhalten hat, vergleiche einmal das ſcheinbare Opfer, das er jetzt durch die Zinsſenkung von 6 auf 4% v. H. freiwillig bringen ſoll, mit dem ungeheuren Vorteil, den ihm die Wertſteigerung ſeines Beſitzes und die Mög⸗ lichkeit bringen, dieſen Beſitz bei Geldͤbedarf jederzeit an unſeren wiedererſtarkten Rentenmärkten veräußern zu können. Der Zinsentgang von jährlich 1% v.., der ja infolge der 2proz. Prämie tatſächlich erſt am 1. Aug. 1936 eintritt, iſt ihm im voraus auf eine beinahe unbegrenzte Anzahl von Jahren reichlich abgegolten worden. Bei den Milliardenkonverſionen der Neuzeit hat der geſunde Sinne der Anleihegläubiger immer gegenüber den falſchen Rechnungen derjenigen geſiegt, die in der Zinsſchmälerung einen Nachteil ſehen zu ſollen glaubten. In Italien, in Frankreich und in England war der Pro⸗ zentſatz derjenigen, die der Konverſion nicht zuſtimmten, nur ein ganz verſchwindend geringer. Für die Beſitzer der deutſchen, jetzt zur Konverſion ſtehenden Schuldverſchrei⸗ bungen gibt es nicht einmal rechneriſche Ueberlegungen, die ſie gegen die Zinsherabſetzung einnehmen könnten. Die Zinsherabſetzung iſt aus den von uns geſchilder ren Darlegungen heraus für ſie ein glänzendes Geſchäft. So wie das einmütige Bekenntnis des deutſchen Volkes zu ſeinem Führer und Kanzler uns wieder die Achtung der ganzen Welt ver⸗ ſchafft hat, ſo wird das einſtimmige Eintreten für die Zinsherabſetzung nicht nur der nachdrücklichſte Vertrauens⸗ beweis für unſere Staatsführung ſein, ſondern auch der Ausdruck des Dankes ihr gegenüber für die zielbewußten Maßnahmen, die die Feſtigung dieſer Verhältniſſe ermög⸗ licht haben. Deshalb gibt es für einen Deutſchen über ſeine Haltung in der Zinsherabſetzungsfrage überhaupt keine Ueberlegung. * Bei der Concordia Lebens verſicherungsbank Köln iſt das Geſchäftsjahr 1934 wieder befriedigend verlaufen. Der Reinzugang an Verſicherungen beträgt rund 3000 Verträge über 12,3 Mill. J. Der Antragszugang entwickelte ſich im Verlaufe des Jahres ſtetig in aufſteigender Linie und ſtellte ſich auf rund 35 Mill.„J. Wenn demnach im Verſicherungs⸗ beſtand eine erfreuliche Aufwärtsbewegung eintrat, ſo hat ſich auch die Sterblichkeit wieder recht günſtig geſtaltet. Man darf daher wohl auch für 1934 einen befriedigenden Abſchluß erwarten. Die Büilanzſitzung dürfte allerdings wieder erſt im Mai oder Juni ſtattfinden. Für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1933 wurde ein Reingewinn von 3,78 Mill. Mark ausgewieſen, von dem 3,48 Mill.„ den Gewinnrück⸗ lagen der Verſicherten zugeführt werden und die Aktionäre 2,50 Dividende je Aktie erhielten. Mannheimer Großmarki für Gefreide und Fulfermiffel(amilich) 4. Februar Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netlo Weizen geſ., tr. Durchſchn. Weizenkleie(Mühlenpreis Beſchaffenh., ohne Sack—.— bis 28. 2. 85) Feſtpreiſe bis 28. 2. 35 Preisgebiet W 17„„ 10,67 Preisgebiet W 15. 20,88 Preisgebiet R 18.—, Preisgebiet W 16 271.05 Roggenkleie mit Sack.. 10,88 Preisgebiet W 17 21,35 Weizenfuftermehl... 13, Ausgleich +—.40 Roggenfuttermehl.—.— Roggen, geſ. tr. Durchſchn. Welzennachmehl.... 17 och aß 8 5 Mais mu Sack 21,25 Beſchaffenh., ohne Sack inl. ab Stati 31 Scheer 1 Raps, inl. ab Statſon. Sl reisgebiet R 13 6,65 2 Peelsgebiet R 175 125 Erdnußkuchen,Fb.⸗Feſtpr. 14.30 Preisgebiet R 16. 17,05 Soyaſchrot„„ 1 5 8 Ausgleich 7 40 Rapskuchen— 5 4 N 5 Palmkuchen 5— 13,80 Gerſte(Ausſtichware über Notiz) Kokoskuchen 15,20 a 1 20, ½/22,— Seſamkuchen 5 5 550 älzergerſte, inl.— Leinku Winkergerſte und 19501050 5 5 8 5 Induſtriegerſte, geſ., tr. 18.50/19, kertr. it Sack Jeſtpreie bis 26..35 Ae greisgebiet... 18,05[Trockenſchnigel, Fabrikpr..84 Pressgebiet G8... 16.88 Rohmelaſſe. 597 Hretsgeblet( 9.. 16% Steffenſchuize! 10.24 Preisgebiet G 11 16,85 Ausgleich.—.20 Ausgleich +—.30 8 Hafer, geſ. tr. Durchſchn. Wieſenhen loſes, neues 9,80 /10.60 Beſchaffenheit ohne Sack— Luzernkleehen. 10,0/11.— Feſtpreiſe bis 28..35 Roter— Preisgebiet 9 11 186,05 Preßſtroh, Rogg., Weizen 5,— 9,80 Preisgebiet H 18. 16.55 Hafer, Gerſte„ 5,5, Preisgebiet§ 17. 16.85 Geb. Stroh, Rogg. Weizen 4,80/.20 Ausgleich.—.30 Hafer, Gerſte. 4, 80/5, 20 * Mannheimer Mehluotierungen. Weizenmehl Feſtpreis⸗ gebiet 17 Type 790 aus Inlandweizen 28,45; dto. Feſtpreis⸗ gebiet 16 geſtrichen; dto. Feſtpreisgebiet 15(Bauland und Seekreis) 285; Roggenmehl Feſtpreisgebiet 16. Type 997, 29,607 dto. Feſtpreisgebiet 15 24,007 dito. Feſtpreisgebiet 13 24,60, alles zuzüglich.50/ Frachtausgleich frei Emp⸗ fangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Auslandweizen 3, per 100 Kilo, mit einer Beimiſchung von 10 v, H. 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo. Für alle Geſchäste ſind die Be⸗ oͤingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Frank Fr 2. 4. 2. 4. 2. 4 2. 4. 2, 4. 2. 4. 2. 4, 255 4 5„* 2 6 Darmſtadt 26.[Landes- und Provinz- 6 Bayr. Landwbk. 6 Nhein.-Hyp-... adiſche Maſch„29 9 129.0 flafenmühle. 1022, 102,0 hart⸗u,Bürgerbr. 117.2 117.2 Verkehrs- Aktie 5 3 Hresben ab gen) eos or so danken, kom. Giroverb. R 2. 99,25 98.-.tom. Rl-Ili.50 98.59 Hayr. Br. Pforzh. 64.500, flald u. Ren.75 155 Mühlen. 122,0 122, Bank-Aktien 5 9 5 5 Deutsche festver- 60% Frankfurt 2693.50 93,50* 5 6 Berl. Hyp. ⸗Bk. 5½% Südd Boder. 27 Bemberg, J. P.. 115.5 112.5 danauer Hofbr. 180,0 129,0 Pf. Preßh.⸗Sprit—— a 5 Bad Ach. f. Rhein⸗ Zinslienge Werte 6) do. 98. 93,— 6 Bad Kom.⸗Odbk 8 6 von 25.. 98,—98.—] Lig. Gpfbr. S 1 Brauer. Kleinlein 79. 79.— e Füſſen—,— 69 50 hein. Braunkohl.—.— 212.0 Gadiſche Dank 1270 126.5 ſchiff. an See⸗ 6 Hanau 78 7„ 80 Manng. 28,. 2 98.— 96.— 6 Freftr Hyp.⸗Bl. und l o. A.. 89.75 99,62 Bremer Hel..„ Harpenenr. 101,7 heinelektra St.—— Com u. Privatb. 1,07 81,7] transportuchm.—.— 17 Dtsch. Staatsanleihen s Heidelberg 26. 91.25„8 do. Gold 8% A1—.—. 14„98,25 96, 6 Württ. Hypoth.⸗ Bronce Schlenk. 48.50 48,50 Hartmann& Br.—.—— 555 Vorz. 1150. Id Bank. 1 64,75 83.50 Dt. Reichsb Borz 118.8 118, 6 Ludwigshaf. 2693 75 93,758 Darmſt. Kom ⸗ 5½ bo, Lig. Pf.. 8 Gpfor. 1, 2.. 97.50 97,500 Brown, Boveri.— 76.— Se er rauer 10655 78,0 Rhenmetall„. 132,0 1810 Dresdner Bank 657 g4.59 Heidelb Straßend 18.50 16— 1985 2. 4, e Mainz 20 K. 02.92, Löbank Gold⸗ 5 A. n 9. f. 69 80 99 78 s do. Erbtu. 1 4 7—97.— s Heſſen⸗Naff. Gas 66 30 69, Mheinmüßlen 2— Frankfurter Bank 106,0 105.7 Südd. Eiſenbahn 60,——.— R. 5 31 6 Mannheim 28„ Schuldv. R 2 93 87 98,878 8 1 8 ement Heidelbg. 118.7 113,5 Hilgers A. 67,50 67.— Roe 8 g do. Hyp ⸗Bank 99.— 98 80 6 Dt. R. ⸗Anl. 34 96.25 96,2 0„ 8 Ass do. Gold⸗Kom. f„ 5 Roeder, Gebr... 98.— 8,50 Pfäl„Bank 98,75 9862 4 Baden 27. 97.— 96,46 do. 2795.25„ do. 5 c„ RZ..12 94,2 Schuldverschreibung. do. Karstadt 51 5 151,5, Pßert. 87 807, cal wr 115 4810 1517 Raich 11 2 9 18510 1550 Versicherungen 6 Bayern 27 98. 99 00 e 115 8 60 1 27 55 93,97—.—6 1 35 5 6 Daimler Benz 27 99,50] 100,5 10 505 8. einde 5 795 12675 e 1255 1 70 n 0 Nenn. Or 0 126.0 Bad Aſſekuranz⸗ 6 Heſſen 28 K 10 86,— 96,50 Ulnt 2 2 2 5 J 15 pfbr. u. 186,25 98.256 Linol v. 28 99, 99.—[Ken ge J 0 e e 8 3 Schrif. 77.— Württhn 97 10 6— el n 26 109.0 3050 mannheim Ausl.—* e 1 70 e 5 Lig. k 100 0 89.75 b Lindner Brau 2 88 78 90 50 Sbdem Albert os. Laaber„ Schroerg Sorg, 105.0 1050 i Mannheim. Wer. 55 25 Thüringen 6 97.— 96,90 28 8 6 K l dk 26 6 do. Kom. k 94. 93.—] Neckar Stutig. 28 97. 97.— ft. Gold u. Silber 206 0 206,0 pieler Brauerei. 128,0 128 00 Seilind.(Wolff) 60,— 60,75 Württ Transport— 41. dot 4 5 1008100 1 0 28.75 96.80% Goth. Grer.⸗ 6. do. WerkEßl.26 100,0 100.0 1 uber de* 68.— 91 Naur Fallerdan 1950 180.0 Siemens⸗Reinig.——— A 5 6 Dt..bahn 0 7 8 8. er. 5 7. 99.50 99.75 5 a rrwerke. 61.— Knorr, Heilbronn. 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Handſch. i 4, 6, 50 10. 96.— 96. 8 do. Elektr.⸗Wk. 197.0—.— do. Ritterbr. 74 25, 78,25 857 Hutſchenr.. 89.50 58˙75 Denabrülc Kupfer— 9 hörl's Oelfabrit 81,7. Deutsche festwer- schl. Holſt. A. 1495. 94.87 Goldpf. Em. 1 g4.— 945006 Roggenrentenb. Ank-Aktien do. Motoren„12,9 122.7] do. Unfondr.. 437.5185, lſe Bergbau. 146.0[öönir Bergbau. 57,75 56.— Thür. Elektr. u. G.——— zinsliche Werte ale er es eff L. Giddf.... Cie. Wodente„. Alg. Dt. Gr.⸗Anſt. 74,80 76.200 Vemberg J. B. 18.2 113.0, Presd. Schnellpr. 16, 0 78.— bo. Genußzſch. 120 8, 124,6 k. do Praunkohl,.. Triumph Werte. Sſtpreuß. Altbe IIS III S% do. Abfind 98,50] 99.25 Sächſ. Bodenkt. Badiſche Bank., 126,0[Berger,., Tlefb. 116,5 115,7 Düren. Metallw.———— Inag, Ind nt. e Jultus Pintſch.. 93.— Tucher, Brauerei 93.50 9280 Anleihen: do. Neubeſ. 2 2287 5 Echte Bedenkt. 9 Bank f. Brauind II5 0 111..Bergmaan Elett. s 88. diſſeld. Hoefelor—.—„ ſgittler Werkzeug 1320]—.— Tuchf br. Aachen 108.0 100, 3 Rei Rheinp, Anl. Ausl. III. 2 110, Stadischaften e eee Baur. Hyp. u. Wh. oa 87 58.25 Berb⸗Gub. Hut. 180 1810 Docter.& Wim 5.— ſob. Jeſerich. 29,— 29,— Polyphonwerke 12.5012 75 Tüllfabrit Flöha 151.5 1000 Reich, Länder, Reie sbahn, Goldpf, km. 22 95,50 97.50 f do. Karlsr Ind 116.00 114,5 D A. Nobel 78,12 78 8 12910 0 19595 50 5 1 eſtjfalen Altbeſ. 111, 111. 9 94.250 98 508 Südd. Bodenkr„„ do. Vereinsbk. 100 0 100,0 o. Karlsr In 1 5 2 ynam. A. Nobe 1780 5 Pomm.Giſengieß. 110.0 118.0 nion, chem. Prod. 104.0. ei ee riefe, 5 Aachen v, 2 7 5 7 r a g a 7 0 10 97.5096 Berl. Handelsges. 113 0 113,7 5 Se 39.7 243 lend 119 85 e 27.50 27,— Pongs& Zahn, I Schutzgebie 257 9 Pr.— 1 N.*„ do. Hyp 2— St. Pr. 5 Verkrsm. 5 alt⸗ ie Preuß be ,. 1886 2. 4. 6 Vochum Stadtſch. K 5,7 36,50 96,— 6 Thür. Landes⸗ Fin, n 92,25 82.— do. Kraft u. 9. 143,7 142[Clekir Aeferung 108,1, 106.7 ali Aschersteben 110.0010755. 5 ſſer Spielkarten 114.5 8 1 0 Braunſchw. 26 6 d dor 7.8098.— 7 bed oder 68.— 58. Ot. Jant u. 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Kötitzer Leder. 90,62] 88.7 Mpein⸗. 5 72 8 n 0 158 ee ban 5 10.112 68. Dresdner Bank 39.79 84 50 rn b. 13— 885 a 127 756 Kalkwerk Thür. 55 eee W Schag 1 F 102. 1020/6 Köln Scheg(6 Berl. Hör Gpſ.13 96.98.— 1 Meining. Hyp. Bt 88. 98.— Brown, Bov..58 8 ˙8 Jed müble papier 117 1 116,2 W. Krefft 67.65, Elektriztlär 10 2TT*VVCCC e e 20 88.28 84.84 511055055 0 50 5 oc Industr.- Obligationen 1h. 900. n 18 9 40 Sus Geben 8 5 Ferdento e 40 48. Fran roder 1289 4255 5 8g. 90h 115,00 1 Vogel, Tel.-Draht 11251 ½% do. b 99 80 99,88 F— 85 Hypbk.Göpf. 20 88,78 88,6 t f. ind.„Ah. Hyp.nt. hm. 126.0 126,0 Byt Guldenw. 175 8 1 55„8.[Kronpr. Metall 123 5 Sue, 8 2 1 0 )J,. ,,.- en e e 00 100 Wunden 2 e orb J. J½½)½½/½%/ ß ß 8 do. Ser Ani, 33 04 300.20s Pforzheim 20 83. Geodsbfor, 1 88[s8.— 86. e Dt Linoleum.50.— Hudd. Bodenerdb 9. 65.— J. Chemie vol„ 152.2 llebbenke er w. s. 90812 Laurahütte 22,12 21.1% A RiebeckMontan 56,50. Weſteregeln. 10.5 6raunſchw. cg 66.809.905 do. 27. 82. Di Wohnstätte 6 6 Hoeſch v. 190 88,— 99. Veretnabe Hamb. lle, 11s do 50/ eingez, 126,8 1270 llelſenk. Bergwerk 74, 71.3, Leipg. Br. Riebeck 33.61.75 Roddergrube..... Weſtf. Draht 12.0 9 Heſſ. staat 1929„ 98.6 Slettin. Hyp.⸗ Bk. 5 90— 80,— 6 Klöckner RM 20 699.50 98.5“ 20ſtd. Bodenkredit 7,—97.— Chem. Buckau 91.45 93,50 Gerreshm Glash.— 71 62 Lindener Att.⸗Be. 92., Roſitzer Zucker 87.50 90. Wickller⸗ Kipp 9 Sachſen 1927 9 75 96.376 Wie baden 28 5,50 8— 104.— 9 Mittelſtahl 27. 99. 98,50 Verkehrs-Akilen do Grünau 104.0. Geſ. f. el. Untern. 1178 116. Linde's Eismaſch. 110,2 110,2 Ferd. Rückforth 86.75] 85,—Wiſſner Metall 111.2 de e 6 0 80 8. Me de ande f e, 64 80 85 50 3 b. M. Bon e bechen lend 8 Jud. Helft. 8.— 92.— Gelpſchnede Kg 8e dect auc ne 0 ai e en e ee dron 927 7 5 96,39 98.— 3 8. 938 M2„G. 751—. 8 5 5 5*— 5 1 8„ N„ 1 We 1 5 1. 5 lchsp. 85 fällig led 7 106.76 Ruhrod fäll,88 9 50, 50.506 Gotha Grundkr.. 6 Siemens.(02.7 102.5.f Bertehrsw. 37.50 662] do. Albert. 94.89, Gritzner⸗Kayſer. 33,77 82,5 Sor l 5 5 achſenwerk. 96.— 37,50 Leiter Maſch.⸗Fb. 91.50 80,80 4½ do. 39 fällig 99.37 89.25 9 Goldpfor 48,9 95,50 95.756 Ver. Stahl.. 57.40 97,20 Allg. Lokb. u. Krw. 121,7 119.7 Shillingworth 47 50 47.— Grün& Bilfinger-g—.——.— achtleben.⸗G 165.0—.— Zellſtoff Waldhof 52,75 d ern benni Ftandbr. und Schuld„. 4e 5 Zucker Krk. 150 0 86, 8, Fibel 15 0 14650 Egade Ser e. 2000 Gan Werte 00. ge 0 Bere:. e Salggetſaeth alt de 0. Jucker at Wan 1670 . 50 98.5, öftentt Kredit- Anstalt.] kn. F.., O. 9878 88% Ddr Reichb. Bu 130 ne dor Serie 0. Günther& Sohn 78.78 78.87 Mannesmann 61 29.25 Srröitt Schokol. 89,— 88.— 57, do, Lig, Gdrtbr 107 0 107,55 Irſchw. Stb. N23.25 96,20 Hann. Bodenkr. Dapag.. 3% sen] do Serie E 158.00—— faberm.& Guckes 10.75 68.25 Mansfeld, Bergb. 93.75 92,50 Schering⸗ Kahlo.—.—, N 1 c s eſſ. Landesbk. Goldhyp 318 96,25 95.75 Ausländ. festv Hambg. Hochbahn 92.62 92,250 Conti. Gummi 147 0 147.5 lacetgal. Draht 98.— 86,37 Markt⸗ u. Kühlh.— 104,5 Schieß⸗Defries 78.— 78,75 Versicherungs-Aktien Anl. Maschen N 1. 2, 79 96. 95.758 Mittel. Bor 11 96, 86.— 0 Sr Hambg. Südam. 27.— 28. do Linoleum 64.6% 18, Hageda...75 93.— Maſchb.⸗Untern 67.12, 65,87 Schleſ Bergb. Zink—, 30.50 Aach. u. M. Feuer 1080] 1089 de diſch Meiches 113.5 113 0 do R. u 0 6 Norddt. Grdkr. Einsliche Werte Nordd. Lloyd. 34,75 34.50 Dag eren; z. 7087 50 1% Halleſche Masch. 79.50 75,80 Maschinen Buckau 107, 106,5 do. Berg d. Zeuth. 88 25 877 dg. Rückverſ. 205,0 2030 Anhalt Altbeſt 180% do. do, 3, 4,„, Gold. km. 25 95.75 95.50 5 r 1 iſch Atlant. Tel. 125, 123.7 Harburg. Gummi 35. 86,50 Maximil.⸗ Hütte.,— do. Portl.⸗Zem. 112, 111,5 Alltanz u. Sttg. B. 250.2 280,2 Hamburg Altb 00 0 Oldb. St. K. U. 25 94 75 96,756 Preuß. Bodenkr⸗ 5 Mexikaner 180 10.82 10,62 Industrie-Aktien Dtſch. Aspg.. 37,— 87,500 Harpen. Bergbau 103.0 102,0] Mech. Web. Sorau de,— 92.50 Hugo Schneider—.—.— do. Lebensvök. 214,0 208, Thüring Abel 10, s repfbr A. 0 87. 84. Goldpfbr. e 21 05,50 95.504 do. 1004. 50[fceumulat. Fabr. 1890 158,0 do. Gabeock 97 82 91.25 Hedwigshülte.0 110,0 Mereur Wollw.., Schöfferhof Ir.. 164.0—— gerlin Feuerverſ.——— 4 Dt Schußgeb.⸗ 0 0 do. do. f 22 97,50 97.6 Pr. Centr. Bod. 4½ Oeſterr St. 1489,79 88,50 Udlerhütt. Glasw. 55. 54,25] do. Baumwoll 106,0 193,7 Heidenau. Papf 45. 45, Metallgeſellſchaft 94, 94 62 Schuberk e Salzer 151.8 149. Fold ele. Anleihe. 1908. 10,406 Württ. Wkred. 5 100,C 89 75„Goldpf. 1928 95.50 95.504 do. Gdrente kl.45 0,45 Allg. Baugeſ Lenz 78.25—.— do. Conti Gas 130, 128, Hemmoor Portl. 144,2 144.2 Miag? ühlenbau 30,— 8c.— Schuckert& Co.. 100. 100,1 Hebe edit 5—. do 1914 10 400—— ö Pann dtr. 27 7 998 an 0087, 60 J Mum Monopol⸗ AG.„.: 20.67 do Erdöl 105.2 10,5 Hes u. Herkul Br. 30,7 79.50 Mimoſa.. 69.0 164,0 Schulth⸗Patzenh. 104.00 102,0 Thuringia Erf. A—.— 9 Kaſſel. Idkr 4,6 96, 95 50 65 quid. o B 8 Anleihe 20 41. 41.38 Alſen, Portl. Zem. 181.50. do. Kabelwerke 107,5 108,0 Hildebrand Mühl. 33—85.— Mitleldtſch. Stahl 105.00. Schwabenbräunu do 8—— Ain 6 Mitteld. Lok. 30 05,25 95.2 46 5 14.50 98 50 Kum ver. Rente 475.80 Ammendorf.Pap. 79— 74. do. Linoleum. 64,25 126.2 Hindrichs⸗Auff. 37.75 87,75 Montecatini. Siemens Glasind. 86,.75 Provinz. Bezirks, Zweckver- e Fberſchl Got... 6 Pr ab. 7 8„ 1 arn cls 8 40 8.— Amperwerke 07 110.0 do Schachtbau 93, Hirſchberg.Lederf..„Mühle Rüningen. 148,5—.— Siemens& Halske 1472 148.1 1 Wade freie und Städte O dihelner dd 08 reuß.Pfandbr. 8 1 do. taatsr. 10.45 8,0% Anhaft koblenw. 97 98.— do. Spiegeigl 97,7,— Hochtief.⸗G. 114.2 12.0 Mülheim. Bergw.—. 117.00 Stader Lederfabr. 120.0 119.0 Kolonial-Werte bände Kreiſe f 6 Weſtf dpter 9 1 94.25 84.25 Golrhyp. k 80 38,00 95 504% Budapeſtid 164 7 64.25 Aſchaffog. zellſt. 71.7. 70.5 do. Steinzeug e 118,5[Soeſch Köln Ogw 89.— 87.62 Münch. Licht u Kr.——.— Steatit⸗Magneſia 187.5 138.0 Dtſch.⸗Oſtafrika. 71,25 70.— 1 5 15 05 6 do. Pf. A. 26 1 34,12 1 E 175 93.250—.— e 79 5 8 Ausb. Mosch 72,2579. do. Tafelglas 1880 186,0 Hohenlohewerk 48.— 4775 Hageeenftoff 455.87 58.— Stettin. Portl.⸗Z. 79,37 77.— Kamerun Eiſenb.—— 472 en 15. ed c 25 20 8 7e d.. K.. 68 1009.“: be. 1 810 alte Maschinen 48. 8 Tenn. Si 5 55, 605 Vll deten 94 08888 fade Sade 1050 Stolßeger a eee 2200 17 Han: 4 33— 38. 2 f 14 f 7 125 9825 9 8 g 2„„„ Ton u.„88, 52 Phil. alte Nordd. Kabelwk. 105,0]—.— Stolberger Zink 64,25„25 Otavi⸗Minen 12, 0 N 6 do. 18 u. 14 95.—f95,—ſ6 do. Gdſchatz 31 100, 1 100, ls do. Kom. f 5. J6,— 85,504 Best. Ung. St. 88 3,0—— Bast„eee do. Eiſenhand.(—.— 82.75 Hotelbetrieb.. 71580 80,50 do. Steingutfo. 88.—.— Gebr. Stokar 87.— 84,250 Schantung⸗F. Ac 60.50 6,- 2 W * Fleet etlo 7 5 5 — — 11 Nhein-Mainische Aben Die Abendb teſchäftslos. 129 v H. auf 16274(162%), Stahlverein auf 46(4676) und AG. für Rentenmarkt hörte, Verkehr auf 86(8674) nach. falls ohne Umſatz. Die Kuliſſe Pei Den fehlten. Der Soweit jedoch gut gehalten. rſe war auf der gan übte angeſi ſtehenden Ordermangels ſtarke Zurückhaltung, ſtige Anregungen lagen nur ganz gering meiſten Werte eine weitere Abſchwä Nur J. G. Farben mit 144 und Conti lagen unverändert. D füige Umſé man Kurſe Linie 1 des w en bisher notierten chung erkennen agegen dbörse ruhig zumal wobei die Linoleum Zürich mit gaben Reichs lag gleich⸗ blieben ſie 1 5* Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Febr.(Eig. N Dr.) Febr. 3,95 B 3,85 G; April 4,00 B 3,90 G,; Mai 4,05 ons B 3,90 G; Auguſt 4,10 B 4,00 G: Okt. 4,20 B 4,10 G.— Kurſen zemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,60; Fe 31,65 * ließen. Im Verlaufe hielt die Geſchäftslof in vollem Läufer Umfang an, die Kurſe lagen aber überwiegend etwas leich⸗ ec. 50 ter. Beſonders Stahlvereinswer eben gedrückt. Am 5 5 Kaſſamarkt waren einige Induſtr re noch befeſtigt, ſo Dr.) Süd Eiſenbahn mit 68(zuletzt 64% 5 ab Kai 155 je ½ v. H. feſter. mit 4%(34), Hartmann u, Braun mit 68 Baſel mit volle 154(1517), Deutſche Ueberſeebank mit 6777 leicht gefragt und mäßig höher. Von fremden 4 v. H. Schweiz. Bundesbahn mit 162 und do Nachbörſe: geſchäftslos. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) * 2, J. Febr.(0 Mär Südd. Immobilien G. Chemie 3% proz. 34,75—3 66), A DCA mit 75/½(74), DD⸗Bank und Dresdner je wei⸗ zwiſcher tere 7 v. H. nach. Am Rentenmarkt lagen Altb ſitz nur knapp gehalten. Liquidationspfandbriefe weiter lagen mit ſchaften Dr.) kaffee“ 077 auch in Mai g, Loaſt 2000 Kilo) März Univerſal * Freiburger Ferkelmarkt. davon 299 Ferkel und 45 Läuf * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 4. raffn. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai * Vom pfälziſchen Weinmarkt. verband und dem Edeko⸗Verband iſt es lt. Land. Anz. ge⸗ lungen, eine Vereinbarung zu erzielen, wonach verband große Mengen 1934er Weine von den Genoſſen⸗ Süd pfälziſche W̃ beteiligt ſein. * Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 2. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Juli Die. 9,50 Juli 58,50; Sept 67,25 Mai 31,75, 31,80; Tendenz ruhig; Wetter kühl. remer Baumwolle vom 4. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Stand. Middl.(Schluß) loko 14,45 ral Sbank* Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr: tück, ver⸗ 17, kautf wurden 161 Stück. Milchſchweine Stück—15% Läufer dos Stück 16-30 4. Marktverlauf mittel. Zuſuhr insgeſamt 344 Stück, r. Preiſe: Ferkel 1018 l, Verkehr lebhaft, Usberſtand 20-38„ das Stück. 2 Stück. 97 5 a 25 11 5 Febr.(Eig. chmalz.(Tendenz ruhig) Amerik. Steamkard tranf. 34 Dollar; Pure Lard verſch. Standardmarken 5 Dollar. Durch Verhandlungen Zentralgenoſſenſchafts⸗ dem Landwirtſchaftlichen der Edeka⸗ übernimmt. An dieſen Lieferungen wird auch der inzerkeller in Landau in erheblichem Maße 8 555 92 ffee⸗ Bericht vom 2. Febr.(Eig. Dr.)„Heß⸗ Hamburg 95.) Eine ſehr ruhige Haltung herrſchte der abgelaufenen Berichtswoche am Kaffeemarkt. berg. Reparatuxe werden gut und fachmännisch ausgeführt. Garantie für gufes Backen u. 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