935 ——— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk und 30 Pfg Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk einſcht Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd folgend Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nomazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 amm breite Textmillimeterzeile zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. 50 Pfennig. Für im voraus zu be⸗ Bei Zwangs⸗ vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. .50 RM. im Monat + 30 Pfg. Trägerlohn wöchentlich 7 Ausgaben Ausgabe Zwei Reden vor der engliſchen Handelskammer Meldung des DN B. — Paris, 9. Februar. Die engliſche Handelskammer in Paris hielt Freitag abend unter dem Vorſitz des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon ihr Jahresban⸗ kett ab, an dem franzöſiſcherſeits Miniſterpräſident Flandin und Handelsminiſter Marchandeau teilnahmen. In ſeiner Anſprache wies Sir John Simon auf die Bedeutung der franzöſiſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeziehungen hin und hob die ſtarke Ab⸗ hängigkeit der Wirtſchafts beziehungen von den politiſchen Bedingungen hervor. Europa leide gegenwärtig unter einer Wirtſchafts⸗ lähmung, die zum großen Teil auf das politiſche Mißtrauen und die politiſche Ungewißheit zurückgehe. Vertrauen ſei aber unerläßlich für den Aufſchwung des Geſchäftslebens, und nichts würde mehr zur Wiederherſtellung des Wirtſchaftsvertrauens in Europa beitragen als der politiſche Ausgleich und das gute Ein⸗ vernehmen unter den Mächten. Er habe keineswegs die Abſicht, Fragen der europäiſchen Politik anzuſchneiden, wolle aber die Gelegenheit benutzen, um zu ſagen, mit welcher Freude der kürzliche Beſuch des franzöſiſchen Mi⸗ Aterpräſidenten und des franzöſiſchen Außenmi⸗ niſters in London aufgenommen worden ſei. „Mir glauben,“ fuhr Sir John Simon fort,„nicht kür zum Wohle unſerer beiden Länder, ſondern auch zum Wohle der Welt und des Friedens gearbeitet zu haben. In Anweſenheit von Miniſterpräſident Flan⸗ din, der mir nicht widerſprechen wird, darf ich ſagen, daß das von uns in der vergangenen Woche in Lon⸗ don vollbrachte Werk gegen kein Land gerichtet iſt. Unſere Abſicht iſt nicht, zu einem beſchränkten Ab⸗ kommen zu gelangen, ſondern wir ſuchen im Gegen⸗ teil durch die Anregung eines Planes, der als die Grundlage einer freien und gleichen Ausſprache zwiſchen allen intereſſierten Nationen dienen kann, für den Frieden und das Wohlergehen aller zu ar⸗ beiten und das Friedensgebäude auf feſtere Grund⸗ lage zu ſtellen. Wenn man erkennt, daß uns dieſer Geiſt beſeelt, und wenn die, die wir zur Beratung eingeladen haben, uns ihre Mitarbeit im gleichen Geiſte gewähren, daun kann im Jahre 1935 ein großer Schritt zur politiſchen Befriedung und Wiederher⸗ ſtellung des Wirtſchaftswohlſtandes voll⸗ zogen werden.“ Sir John Simon ging alsdann auf die Frage der franzöſiſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeziehungen ein, wo⸗ bei er an die im vergangenen Jahre aufgetauchten Schwierigkeiten erinnerte und auf die Notwendigkeit der Beſeitigung noch beſtehender Mißſtände hinwies. Am Schluſſe ſeiner Rede auf dem Bankett der engliſchen Handelskammer forderte Sir John Simon die Franzoſen zu einem ſtärkeren Beſuch des eng⸗ liſchen Inſelreiches auf, damit ſich ein beſſeres Ver⸗ ſtändnis zwiſchen den beiden Nationen anbahne. Es beſtünden zwar gewiſſe Unterſchiede zwiſchen dem britiſchen und dem keltiſchen Geiſt, aber nichtsdeſto⸗ weniger ſei eine Gefühlsgemeinſchaft zwi⸗ ſchen beiden Ländern vorhanden, die eine viel größere Bedeutung habe, als die beſtehenden Gegen⸗ ſätze. Beide Völker ſeien nicht nur dem gleichen polt iſchen, auf dem demokratiſch⸗ parlamen⸗ tariſchen Syſtem beruhenden Ideal zugetan, ſondern ſie hätten auch nach vierjährigen blutigen ge⸗ meinſamen Anſtrengungen ſich gemeinſam der Auf⸗ gabe gewidmet, unter freier und gleicher Mitwirkung der anderen Staaten die Grundlage eines dauer⸗ haften Weltfriedens zu ſchaffen. Zur Erfüllung die⸗ ſer Aufgabe ſei die Zuſammenarbeit zwiſchen Frank⸗ reich und England weſentlich. Die Anſprache Sir John Simons klang in den Sätzen aus: Es iſt un⸗ möglich, aus unſerem Herzen die lebendige Exinne⸗ rung an unſere gemeinſame Anſtrengung zu reißen oder unſere immer wieder erneuerten Entſchlüſſe zu vergeſſen, Seite an Seite für den Frieden und die Sicherheit der Welt zu wirken. Ihr Franzoſen wer⸗ det unſere auf Eurem Boden gefallenen Toten be⸗ halten und wir unſere Erinnerung und unſeren Glauben. Der franzöſiſche Handelsminiſter führte in ſeiner Erwiderung weiter aus, daß Miniſterpräſident Flandin nach ſeiner Rückkehr aus London als einen entſcheidenden Schritt für den Frieden der Welt die Bekräftigung des ſranzöſiſch⸗ engliſchen Willens bezeichnet habe, gegen den Luft⸗ krieg die Schutzwehr der Allianz der friedlich ge⸗ ſinnten höchſte gegen die Wirtſchaftskriſe Völker zu errichten. Es ſei jetzt auch wohl 5. 11 dringen ausländiſcher Intereſſen zu verhüten. Samstag, 9. Februar 1935 146. Jahrgang— Nr. 66/67 Sicherstellung der deulſchen Ernährung Eine neue Verordnung Darrés über den Aufbau des Reichsnährftandes Meldung des DN B. — Berlin, 8. Februar. Reichsminiſter R. Walther Darré hat jetzt die vierte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes erlaſſen, die beſonders die auf dem Gebiet der Marktordnung gebildeten Zuſammen⸗ ſchlüſſe betrifft. Das Reichsnährſtandsgeſetz vom 13. 9. 1933 ſchuf die geſetzliche Grundlage für den Aufbau des Reichs⸗ nährſtandes und ſeiner Marktordnung. Dieſe will den Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Sinne ſo lenken, daß für Erzeuger und Verbraucher volkswirtſchaftlich gerechtfertigte Preiſe entſtehen und daß der richtige Ausgleich er⸗ zielt wird zwiſchen der wirtſchaftlichen Tätigkeit der Einzelbetriebe und den Notwendigkeiten der Geſamt⸗ wirtſchaft und des Gemeinwohles. Die Marktordnung mußte ſchrittweiſe auf den einzelnen Marktgebieten nach neuen Grundgedanken aufgebaut werden. Es war daher zunächſt nicht möglich, mit der Neu⸗ organiſation des Marktes den organiſatoriſchen Auf⸗ bau des Reichsnährſtandes zu belaſten, vielmehr mußten zunächſt beſondere Zuſammenſchlüſſe für ein⸗ zelne Wirtſchaftsgebiete gebildet werden, ſelbſtver⸗ ſtändlich mit dem Endziel, dieſe nach Ausbau des Reichsnährſtandes in deſſen Organiſation einzu⸗ beziehen. Dieſem Gedanken trägt die vierte Verord⸗ nung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnähr⸗ ſtandes Rechnung. e. Die auf dem Gebiet der Marktordnung ge⸗ bildeten Zuſammenſchlüſſe gehören nunmehr dem Reichsnährſtand an und ſind ihm unter⸗ ſtellt. Die früheren Hauptabteilungen III und IV werden zuſammengelegt und bilden gemeinſam mit den ein⸗ zelnen Marktorganiſationen(Hauptvereinigungen, wirtſchaftlichen Vereinigungen und Beauftragten) den Grundͤſtock für die Bildung einer neuen Haupt⸗ abteilung III. Die näheren Einzelheiten in organi⸗ ſatoriſcher Beziehung ſind durch eine Verfügung des Reichsbauernführers geregelt. Dem Reichsnährſtand ſteht nunmehr das Recht zu, die Finanzgebarung, die Perſonal⸗ und Reviſionsverhältniſſe der Zuſammen⸗ ſchlüſſe einheitlich zu ordnen. Der Reichsbauernführer gibt den Zuſammenſchlüſſen die Satzung, die der Genehmigung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft be⸗ darf. Im übrigen wacht er darüber, daß bei Durch⸗ führung der Marktordnung die wirtſchaftlichen Be⸗ dürfniſſe der einzelnen Marktgebiete gebührend be⸗ rückſichtigt werden, daß die Tätigkeit der Zuſammen⸗ ſchlüſſe ſich mit Geſetz und Satzung in Einklang be⸗ findet und daß endlich die ſtändiſchen Aufgaben des Reichsnährſtandes und die Notwendigkeiten von Ge⸗ ſamtwirtſchaft und Gemeinwohl Berückſichtigung finden. Unberührt hiervon bleibt ſelbſtverſtändlich die ſtaatliche Oberaufſicht des Reiches und die Zu⸗ ſammenarbeit des Reichsnährſtandes mit anderen ſtaatlichen und politiſchen Stellen. Dieſe Neuregelung bedeutet einen weſentlichen Schritt vorwärts, Die großen nationalen Ziele: Sicherung der Nahrungsfreiheit des deutſchen Vol⸗ kes und Höchſtſteigerung der deutſchen Erzeugung. verbinden ſich mit der ſozialiſtiſchen Forderung, dem gemeinſamen Handeln aller an einem Wirtſchafts⸗ kreislauf beteiligten Wirtſchaftsgruppen im Dienſt des Ganzen zum gemeinſamen Nutzen. So ſchafft die neue Verordnung die Grundlage für eine wei⸗ tere Fortbildung der Marktordnung des Reichsnähr⸗ ſtandes. ee e ee Unerhörte Brunnenvergiftung durch eine ilalieniſche zeitung — Berlin, 8. Februar. Das Deutſche Nachrichtenbüro teilt mit: Das halbamtliche„Giornale'Italia“ be⸗ richtet unter der Ueberſchrift„Eine Goebbels⸗ rede über das Aktionsprogramm für die Rückkehr aller Deutſchen ins Reich“ u.., daß Reichsminiſter Dr. Goebbels„unlängſt“ in einer Rede erklärt habe, im Propagandaminiſterium ſeien bereits alle Maßnahmen getroffen; ſobald das Außenpolitiſche und das Wehrpolitiſche Amt vom Führer ihre neuen Direktiven erhalten haben, würden wir alle geſchloſ⸗ ſen einen Kampf entfalten, der die Welt in Verwirrung ſetzen könnte. Er glaube, daß zuerſt die Memelfront und das deutſche Oeſter⸗ reich darankommen. Nichts aber ſchließe aus, daß dieſe Aktion auch gleichzeitig geführt werde. Wir müßten mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln den Weg für die Rückkehr aller Deut⸗ ſchen ins Reich öffnen. In Zukunft dürfe es in Europa nur ein einziges Deutſches Reich geben. Das 7 TVT( die Schutzwehr der Allianz zu errichten, die aus grauſamen Erfahrungen gelernt hätte, daß das Wohlergehen nicht von eigenſüchtigen engher⸗ zigen Auslegungen eines Autarkieregimes zu erwarten ſei, das im Widerſpruch ſtehe zur nor⸗ malen Entwicklung der Erzeugung. Die Handels⸗ bilanz Frankreichs beweiſe, daß nicht Frankreich der Vorwurf gemacht werden könne, mit ſchlechtem Beiſpiel in der Errichtung einſchränkender prohibi⸗ tiver Maßnahmen im Wirtſchaftsaustauſch voran⸗ gegangen zu ſein. Nicht nur auf dem Gebiete des politiſchen Friedens, ſondern auch auf dem des Wirtſchaftsfriedens gingen England und Frankreich mit gutem Beiſpiel voran. Beſchränkung ausländiſcher Kapitalanlagen in China — Schanghai, 8. Febr. Auf der Ausſchußſitzung des geſetzgebenden Reichsamtes beſtand Ueberein⸗ ſtimmung darüber, daß ausländiſche Kapitalanlagen zur Entwicklung der öffentlichen Unternehmungen Chinas aus Gründen der Erhaltung der wirt⸗ ſchaftlichen Unabhängigkeit verboten wer⸗ den ſollen. Gegen eine chineſiſch⸗ausländiſche Teil⸗ haberſchaft bei geſchäftlichen Unternehmungen ſeien an ſich keine rechtlichen Einwände zu erheben, jedoch ſeien äußerſte Vorſicht und Beſchränkung auf eine begrenzte Zahl geboten, um ein mittelbares Ein⸗ würde nicht nur vom Führer vertreten, ſondern auch vom geſetzmäßigen Träger der deutſchen Waf⸗ fen, der deutſchen Reichswehr. N Es handelt ſich bei der Wiedergabe dieſer angeb⸗ lichen Rede um eine politiſche Brunnenver⸗ giftung übelſter Art. Sie iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich niemals gehalten worden, was auch dem „Giornale'Italia“ bekannt ſein dürfte, da es ſich ja nicht einmal der Mühe unterzieht, Datum und Ort der Rede anzugeben, ſondern nur erklärt, daß ſie„unlängſt“ gehalten worden ſei. Die Art des Vorgehens des„Giornale'Italia“ wird auf das ſchärfſte und nachdrücklichſte zurückgewieſen. Sie iſt um ſo verantwortungsloſer, als ſie nur geeignet iſt, den durch Wort und Tat erhärteten Friedenswillen des Führers und ſeiner Mitarbeiter in Mißkredit zu bringen und die ohnehin mit ſchweren Sorgen be⸗ laſtete internationale Politik aufs neue zu verwir⸗ ren und in Unruhe zu verſetzen. Große Zollhinter ziehungen im Emdener Freihafen — Emden, 8. Februar. Seit Oktober vorigen Jahres iſt die Zollfahn⸗ dungsbehörde ununterbrochen mit der Aufdeckung von Zollunregelmäßigkeiten im Emdener Hafen be⸗ ſchäftigt. Es handelt ſich dabei, ſoweit feſtgeſtellt wor⸗ den iſt, um viele Zentner eingeſchmuggel⸗ ter Waren, mit denen ein ſchwunghafter Handel getrieben wurde. Die Verbindungen reichen bis weit in das Hinterland von Emden, ſo daß ein außer⸗ ordentlich großer Perſonenkreis ſich ſtrafbar gemacht hat. Die aufgedeckten Fäden führten immer wieder zu neuen Verhaftungen und Eingeſtändniſſen. Zum Teil liegen die Verfehlungen bis 1931/32 zu⸗ rück. Nachdem vor 14 Tagen vier Angeſtellte einer Schiffsausrüſtungsfirma in Emden in Haft genom⸗ men waren, erfolgte gleichzeitig eine eingehende Un⸗ terſuchung der Geſchäftshücher dieſer Firma. Dar⸗ aufhin iſt die Zollfahndungsſtelle zu einer Verhaf⸗ tung des Geſchäftsinhabers, ſeines bei ihm beſchäftigten. Bruders und verſchiedener weiterer Angeſtellter geſchritten. Zugleich wurden die Ge⸗ ſchäftsbücher, Papiere, die Geſchäftsboote, ein Kraft⸗ wagen und das geſamte Vermögen der Fir⸗ meninhaber ſichergeſtellt. Obwohl im Intereſſe der Unterſuchung noch kein genaues Bild von dem Um⸗ fang des Schmuggels gegeben werden kann, ſteht ſchon heute feſt, daß durch die Zollhinterziehung dem Staat ein erheblicher Schaden zugefügt worden iſt. hn Simons Veſuch in Paris Leider amneſtiert Meldung des DN B. — Saarbrücken, 8. Februar. Der oberſte Abſtimmungsgerichtshof des Saar⸗ gebiets hat den ſeinerzeit wegen angeblicher Ver⸗ leumdung, Beleidigung und übler Nachrede auf Ver⸗ anlaſſung Heimburgers und der Emigrantenbeamten der Regierungskommiſſion angeklagten Führern des Saardeutſchtums, Kiefer, Schmelzer, Röch⸗ ling und Levacher mitgeteilt, daß das Verfahren gegen ſie eingeſtellt ſei, da es ſich um eine vor und keine höhere Strafe als Geldſtrafe oder Frei⸗ heitsſtrafe bis zu ſechs Jahren()) allein oder neben⸗ einander zu erwarten ſei. Die„Verbrechen“ der Führer der Deutſchen Front fallen alſo demnach Amneſtte verordnung der Regie⸗ 22. Januar. * Wie erinnerlich, hatte die Regierungskommiſſion ſeinerzeit wegen einer Denkſchrift der Deutſchen Front Strafantrag geſtellt. Die Verfaſſer der Denk⸗ ſchrift hatten es außerordentlich bedauert, daß der bereits gegen ſie angeſetzte Prozeß in letzter Stunde auf unbeſtimmte Zeit verſchoben wurde, da ſie ſehr gern den Wahrheitsbeweis für die in der Denkſchrift enthaltenen Behauptungen erbracht hätten, die ſich mit dem Treiben gewiſ⸗ ſer Beamter in der Regierungskommiſſion be⸗ faßten. Die Saarregierung hatte jedoch bald einſe müſ⸗ ſen, daß dieſem Prozeß aller Vor nach nur ihr ſehr unangenehme Dinge zur Sprache kom⸗ men würden. Der Prozeß wurde ohne Angabe nähe⸗ rer Gründe abgeſetzt. Den Führern des Saardeutſch⸗ tums war damit die Möglichkeit genommen, ſich vor den ſchweren, gegen ſie erhobenen Vorwürfen zu rechtfertigen. Allerdings hat ſich auch ohne die Durch⸗ führung dieſes Prozeſſes die Emigrantenpolitik des Herrn Heimburger als ein reſtloſes Fiasko erwie⸗ ſen. Durch den Polizeiputſch des 15. Januar iſt ge⸗ rade der Perſonenkreis neu belaſtet worden, gegen den ſich ſeinerzeit die Anſchuldigungen der Denk⸗ ſchrift der Deutſchen Front richteten. Die Regierungskommiſſion hätte daher in ihrem eigenem Intereſſe weiſer gehandelt, die Beſchwerden der Deutſchen Front näher zu prüfen, als ſich ſchüt⸗ zend vor Leute zu ſtellen, die ſich wenige Wochen ſpäter als Meuterer entpuppten. Kroaten und ſerbiſche Landwirte ſchließen ein Wahlbündnis — Belgrad, 8. Februar. Die innenpolitiſche Entwicklung nimmt angeſichts der für Mai angeſetzten Neuwahlen für die Skup⸗ ſchtina die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit ſo ſehr gefangen, daß die außenpolitiſchen Vorgänge ſtark in den Hintergrund gedrängt werden. Größ ⸗ tes Aufſehen erregte am Freitag die Nachricht, daß die Kroaten die Abſicht haben, ihre Zu⸗ rückhaltung aufzugeben und in die Politik zurückzukehren. Der Kroatenführer Dr. Matſchek, der Nachfolger des erſchoſſenen Stephan Raditſch, richtete nämlich einen Brief an den ehemaligen Führer der ſerbiſchen Landwirte, Dragoljub Jowanowitſch, in dem er ihm mitteilte, daß er deſſen Angebot als gemein⸗ ſamer Liſtenträger der Kroaten und ſerbiſchen Land⸗ wirte angenommen habe. Jowanowitſch ſandte an Matſchek ſofort ein Telegramm, in dem er ihm für dieſen Entſchluß dankte. unter die rungskommiſſion vom hen bei Usſicht * Dr. Matſchek ſtand in den letzten fünf Jahren unter ſtrenger Polizeiaufſicht. Zweimal war er in Prozeſſe verwickelt worden, wobei er beim zweiten Prozeß zu oͤrei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Er mußte zwei Jahre abbüßen. Das dritte Jahr wurde ihm nach dem Tode des Königs Alexander im Gnadenwege erlaſſen. Sein Bundesgenoſſe Dra⸗ goljub Jowanowitſch iſt Univerſitätsprofeſſor und war vor dem Staatsſtreich im Jahre 1929 Führer des linken Flügels der ſerbiſchen Landwirtepartei. Bei den Maiwahlen werden mindeſtens drei Parteien um den Erfolg ringen: die Regie rungspartei mit dem Liſtenträger Jeftitſch, die kroatiſch⸗ſerbiſche Bauernpartei mit Matſchek an der Spitze und die ſogenannte Volkspartei mit dem jetzigen Abgeoroͤneten Hodſchera als Liſten⸗ führer. 5 Dr. Matſchek teilte Jowanowitſch mit, er habe die Abſicht, im Wahlbündnis mit den ſerbiſchen Land⸗ wirten für die Verwirklichung der kroatiſchen Ziele im Rahmen des ſüdſlawiſchen Staates zu kämpfen, d. h. mit anderen Worten, daß er ſein autonomiſti⸗ ſches Programm gegenüber der zentraliſtiſchen Ver⸗ faſſung aufrechterhalte. Er fügte jedoch ſofort hin⸗ zu, daß die Wahrſcheinlichkeit nur gering ſei,„unter dem jetzigen Regime“ ſein Programm durchſetzen zu können. — eee eee eee 4 18 2. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 9, Februar 1935 Reichsminiſter Or. Goebbels in Münſter Meldung des DN B. — Münſter, 9. Februar. In der mit einer nach vielen Tauſenden zählenden Menſchenmenge dicht beſetzten Münſterlandhalle fand Freitagabend eine Kundgebung zugunſten des Win⸗ terhilfswerkes ſtatt, auf der Reichsminiſter Dr. Goebbels eine großangelegte Rede hielt. Die Kundgebung in der Münſterlandhalle wurde nach dem Einmarſch der Fahnen durch Fanfaren⸗ bläſer der Hitler⸗Jugend und eine kurze Begrüßungs⸗ anſprache des Gauleiters eröffnet. Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde bei ſeinem Erſcheinen mit leb⸗ haften, nicht endenwollenden Heil⸗Rufen empfangen. In ſeiner großen, faſt zweiſtündigen Rede befaßte ſich Dr. Goebbels mit allen aktuellen Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik und des Staats⸗ und Parteilebens, wobei er zunächſt einen Rückblick auf das in den letzten zwei Jahren Erreichte gab und in großen Zü⸗ gen die Probleme aufzeigte, deren endgültige Löſung nächſtes Ziel der Regierung ſein werde. Er befaßte ſich mit der Wirtſchaftsankurbelung, die nicht abgebrochen werden dürfe, mit der ſozialen Beſſerſtellung der breiten Maſſen, der Reichs⸗ reform, der Löſung der Deviſen⸗ und Rohſtoff⸗Frage und der endgültigen Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Zur Frage Partei und Sbaat unterſtrich der Miniſter mit Nachdruck, daß die Partei als Trägerin der Idee nie⸗ mals verſchwinden dürfe. Augenblicklich bleibe das Ziel die Erreichung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung. Gerade weil es den Frieden wolle, mſtſſe das deutſche Volk dieſes Ziel erreichen. Die Ausführungen des Miniſters wurden immer und im⸗ mer wieder von dem toſenden Beifall der vieltauſend⸗ köpfigen Menſchenmenge unterbrochen. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen die eindrucksvolle Hundgebung. Ein 300 000⸗Mark⸗Gewinn gezogen — Berlin, 8. Februar. Am Freitag entfiel in der Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie auf die Nummer 66 438 ein Gewinn von 300 000 Mark. Das Los wird in der erſten Abteilung in Ach⸗ telloſen in Berlin, in der zweiten Abteilung in Ach⸗ telloſen in Heſſen⸗Naſſau geſpielt. Kreuzer„Karlsruhe“ in Pern Kiel, 8. Febr. Der Kreuzer„Karlsruhe“ hat anläßlich der 400⸗Jahrfeier der Stadt Lima mit einer Abordnung an der Grundſteinlegung des Humboldt- Denkmals und an einer Parade vor dem peruani⸗ ſchen Staatspräſidenten teilgenommen. Am 5. Fe⸗ bruar hat der Staatspräſident dem Kreuzer„Karls⸗ ruhe“ einen Beſuch abgeſtattet und nach der Beſich⸗ tigung des Schiffes an einem ihm zu Ehren gegebe⸗ nen Frühſtück an Bord teilgenommen. 12 000 Mark von einem Sparkaſſenbeamten unterſchlagen » Paſſan, 8. Febr. Wie von der Bezirks⸗ ſparkaſſe Paſſau mitgeteilt wird, hat der ſeit 15 Jahren bei dieſer Sparkaſſe beſchäftigte Mar Kürzel durch Unterſchlagung von Beträgen, die ihm von befreundeten Kunden zur Einzahlung perſön⸗ lich übergeben wurden, und durch Abhebungen, bei denen er ſich ahnungsloſer Dritter bediente, eine Summe von rund 12000 Mark veruntreut. Kürzel iſt ſofort ſeines Dienſtes enthoben und in Unterſuchungshaft genommen worden. Der ent⸗ ſtandene Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. 27 Negerinnen verſchüttet — London, 8. Jebr. Wie aus Fort Mall in der britiſchen Kolonie Kenya(0ſtafrika) gemeldet wird, wurden 27 Frauen vom Stamme der Kikuyn bei der Gewinnung von Töpferlehm ver⸗ ſchüttet. Die ſofort eingeleiteten Rettungsmaß⸗ nahmen blieben bei ſämtlichen Verſchütteten ver⸗ geblich. Funkmeldung der NM 3 O Paris, 9. Februar. Ein ſchwerer Unglücksfall, der bisher drei To⸗ desopfer forderte, während ſieben Perſonen mit lebensgefährlichen Vergiftungserſcheinungen in das Krankenhaus geſchafft werden mußten, ereignete ſich am Freitag in Clermont⸗Ferrand. Der Pförtner eines Mietshauſes bemerkte am Freitag⸗ morgen ſtarken Gasgeruch. Er begab ſich in die Wohnung des erſten Stockwerkes, die von einem alten Ehepaar und ihrem Dienſtmädchen bewohnt wird. Als er auf mehrmaliges Klopfen keine Ant⸗ wort erhielt, öffnete er gewaltſam die Tür und fand alle drei Bewohner bewußtlos auf. Die Ehefrau war bereits tot, während bei den anderen beiden Wiederbelebungsverſuche erfolgreich waren. Da der Gasgeruch aber nicht aus dieſer Woh⸗ nung des erſten Stockes kam, begab er ſich auch in das zweite Stockwerk, wo er in einer Wohnung einen Mieter tot auffand, während im gegenüberliegenden Zimmer eine betagte Witwe mit ſchweren Vergif⸗ tungserſcheinungen im Bett lag. Inzwiſchen waren Polizei und Feuerwehr benachrichtigt worden, die die weitere Unterſuchung einleiteten, denn man hatte feſtgeſtellt, daß das Gas nicht aus den Hausleitungen ausſtrömte, ſondern aus den Erdleitungen in die Häuſer gedrungen war. 13 Frankfurter Kommuniſten verurteilt — Kaſſel, 8. Februar. Nach mehrtägiger Verhandlung verurteilte der Strafſenat in Kaſſel 13 Frankfurter Kom⸗ muniſten wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat zu insgeſamt 23 Jahren zwei Monaten Zucht⸗ haus und 87 Jahren Gefängnis. Die Verurteilten hatten von Anfang 1933 bis teilweiſe in den Auguſt 1934 hinein für die kommuniſtiſchen Ideen gear⸗ beitet. Die geiſtige Führerin war die 55jährige Emma Eichhorn, die fünf Jahre Zuchthaus er⸗ hielt. Mit ihr hatte die 54jährige Sophie Stei⸗ gerwald eng zuſammengearbeitet; ſie wurde zu 3% Jahren Zuchthaus verurteilt. Auf vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrechtsverluſt er⸗ kannte das Gericht gegen den 21jährigen Rudolf Vielsmaier, der im September 1934 drei Wochen im Saargebiet geweſen war und dort Anweiſungen zum Aufbau der illegalen Organiſation in Frank⸗ furt a. M. erhalten hatte. Weitere fünf Angeklagte, darunter eine Frau, erhielten Zuchthausſtrafen von zwei Jahren und acht Monaten bis zu einem Jahr und ſechs Monaten, während die übrigen fünf, darunter ebenfalls eine Frau, Gefängnisſtrafen von zwei Jahren und ſechs Monaten bis zu einem Jahr erhielten. Mutter erdroſſelt ihren 16jährigen Sohn — Erfurt, 7. Febr. Eine furchtbare Familien⸗ tragödie ſpielte ſich am Donnerstag in einem Hauſe der Poſtſtraße in Hochheim bei Erſurt ab. Dort er⸗ droſſelte eine 46 Jahre alte Ehrfrau ihren noch ſchlafenden 16jährigen Sohn mit einer Wäſche⸗ leine. Sie verſuchte dann, ſich ſelbſt mit Leuchtgas das Leben zu nehmen. Bewohner der darunter ge⸗ legenen Wohnung, durch einen dumpfen Fall auf⸗ merkſam gemacht, benachrichtigten den Ehemann, der beim Betreten ſeiner Wohnung die bereits bewußt⸗ los gewordene Frau und ſeinen toten Jungen vor⸗ fand. Die Frau wurde mit einer ſchweren Gaswer⸗ giftung ins Krankenhaus gebracht. Der Getötete war in einem Hochheimer Geſchäft tätig und wurde am Mittwoch wegen Unregelmäßigkeiten friſtlos ent⸗ laſſen. Schweres Gasunglück in Frankreich Leuchtgas ſtrömt aus der Erdleitung in die Häuſer und überraſcht die Vewohner im Schlaf In einem Nebenhaus wurde darauf eine Mieterin im Erdgeſchoß tot aufgefunden. Aus dieſem Hauſe und einem gegenüberliegenden Haus wurden noch mehrere Perſonen in hoffnungsloſem Zu⸗ ſt and in das Krankenhaus gebracht. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das Hauptzu⸗ fuhrrohr geplatzt war. Die Gasgeſellſchaft ſcheint keine Verantwortung zu tragen, dagegen wird man prüfen, ob die kürzlich durchgeführten Straßen⸗ bauarbeiten, bei denen das Gaszufußrrohr freigelegt wurde, der Anlaß zu dieſem bedauerlichen Unglücks⸗ fall geweſen ſind. Schon ſeit einigen Tagen hatte man in dem ganzen Viertel einen ſtarken Gasgeruch feſtgeſtellt, ohne daß ſich jemand gefunden hätte, die zuſtändigen Behörden zu benachrichtigen. Ein Bär fällt Annabella an O Paris, 9. Febr.(Funkmeldung der NM) Die franzöſiſche Filmſchauſpielerin Anna⸗ bella, die auch gelegentlich in Berlin gefilmt hat, wurde am Freitag beim Drehen einer Zirkusſzene von einem Bären angegriffen und zu Bo⸗ den geworfen. Nur dem ſofortigen Eingreifen ihres Ehemannes, des Filmſchauſpielers John Murat, und einiger anderer Darſteller iſt es zu verdanken, daß Annabella keine ſchweren Verletzungen davontrug. Sie erlitt jedoch einen doppelten Fußgelenkbruch und mußte in eine Klinik übergeführt werden. FEPCTTTP'TT'''''' MM DPD D PD P̃ꝶäBÿ;. dd Ein Aegypten-Flug der Lufthansa Meldung des DN B. — Berlin, 8. Februar. In ähnlicher Weiſe, wie die Reichsbahn ihre Fahr⸗ ten ins Blaue und die großen Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten die Mittelmeerfahrten unternimmt, wird nun⸗ mehr auch die Lufthanſa am 14. Februar von Berlin⸗ Tempelhof aus einen Flug mit einer der großen dreimotorigen„Ju 52“ über den Balkan nach Kairo veranſtalten. Der Abflug in Tempelhof am Don⸗ nerstag, dem 14. d. M. erfolgt um.30 Uhr. Ueber Budapeſt—Belgrad führt die Reiſe am erſten Tage bis Athen, das gegen 17.15 Uhr erreicht werden ſoll. Am nächſten Morgen um 8 Uhr erfolgt die Weiterreiſe nach Kairo, wo die„Ju 52“ gleich nach Mittag eintrifft. Die Luftreiſe wird ſo durchgeführt, daß die Reiſen⸗ den nicht überanſtrengt werden, um die vielen Schön⸗ heiten, die ein derartiger Flug über die landſchaftlich beſonders reizvolle und abwechſlungsreiche Gegend bietet, voll in ſich aufnehmen zu können. Der Flug⸗ preis iſt ſehr billig gehalten. Er beträgt nur 385 Mark. Der Rückflug wird nach einem Aufenthalt von vier Tagen angetreten. b— Wien, 8. Febr. Am Freitagmittag wurden in Wien Flugblätter gefunden mit dem Text:„Rache für den 12. Februar!“ Nach unbeſtätigten Ge⸗ rüchten ſollen die Flugblätter aus einem Flugzeug abgeworfen worden ſein. Am 12. Februar ver⸗ gangenen Jahres begannen bekanntlich in Oeſterreich die marxiſtiſchen Unruhen. Eine Opiumfabrik fliegt in die Luft — Schanghai, 8. Febr. Infolge einer Alkohol⸗ entzündung wurde ein im Herzen Schanghais gelege⸗ nes Haus völlig zerſtört. Bei den Aufräu⸗ mungsarbeiten entdeckte die Polizei, daß ſich in dem Hauſe die größte bisher in Schanghai feſtgeſtellte Opiumfabrik befand. Bei dem Unglück wurden 15 Perſonen getötet. Entlaſtungs zeugen für Hauptmann Meldung des DNB. — Flemington, 8. Febr. Bei der weiteren Zeu⸗ genvernehmung im Hauptmann⸗ Prozeß wurde am Freitag Brevoort Bolmer, der Beſitzer einer Tankſtelle in der Nähe von Lindberghs Landſitz, vernommen, durch deſſen Ausſagen der Angeklagte Hauptmann ſtark entlaſtet wird. Der Zeuge ſagte aus, daß ein grüner Kraftwagen mit mehreren Perſonen vor der Entführung des Lindbergh⸗Kindes mehrere Male an ſeiner Tankſtelle vorgefahren ſei. Zum letzten Male habe er dieſen Kraftwagen am Nachmittag des Entführungstages geſehen. In dem Wagen hätten ſich ein Mann und eine Frau befunden, an der Rückſeite des Wagens ſei eine Leiter angebunden geweſen. Hauptmann habe ſich nicht in dieſem Kraftwagen befunden. Der Zeuge hob noch hervor, daß er beim Tanken des Kraft⸗ wagens Gelegenheit gehabt habe, ſich die Leiter ge⸗ nau anzuſehen, und er glaubt, in der zur Entfüh⸗ rung benutzten Leiter die ſeinerzeit an dem Kraft⸗ wagen angebundene Leiter wiederzuerkennen. Als letzter Zeuge wurde der Zimmermann und Mühlenbauer Ewald Mielke als Holzſachver⸗ ſtändiger vernommen. Er ſagte aus, daß das Längsſtück von der zur Entführung benutzten Leiter keineswegs von demg leichen Holz ſtamme wie das Fußbodenbrett aus dem Hauptmannſchen Dachgeſchoß. Anſchließend wurde bekanntgegeben, daß die Be⸗ weisaufnahme beendet ſei. Insgeſamt haben über 50 Entlaſtungszeugen für Hauptmann ausgeſagt. Neue Todesopfer der Grippe⸗Epidemie in Frankreich O Paris, 9. Febr.(Junkmeldung der NM.) Die Grippeepidemie hat in den franzöſiſchen Garniſonen auch am Freitag wieder zahlreiche Todesopfer gefordert. Vier Soldaten des 128. Infanterieregimentes in Brive ſind im Krankenhaus geſtorben. In der Garniſon in Bourges ſind eben⸗ falls zwei weitere Todesopfer zu beklagen. In der Garniſon in Caen ſind wieder zwei Soldaten an Grippe geſtorben. Nach übereinſtimmenden Mel⸗ dungen aus den verſchiedenen Garniſonen iſt die Grippeepidemie jedoch im Rückgang begriffen. Unteroffizier erſchießt einen Wachtpoſten O Paris, 9. Febr.(Funkmeldung der NM. Auf dem Schießſtand des 76. Infanterieregiments in Soiſſon fand man am Freitag den Wacht⸗ poſten mit einer tödlichen Schußwunde in der Herzgegend auf. Als Täter kommt der Unter⸗ ofſizier des Wachtkommandos in Frage, der bei ſei⸗ ner Vernehmung angab, auf einen Raben geſchoſſen zu haben, als der Wachtpoſten plötzlich vor ſeinem Gewehr aufgetaucht ſei. Eiſenbahnunglück in Südfrankreich— 2 Tote — Paris, 8. Febr. Wie aus Tarbes(Hautes Pyrénées) berichtet wird, hat ſich auf der Strecke Arxxregu-Lamnemazan ein Eiſenbahnunfall exeignet, bei dem zwei Perſonen ums ekommen ſind Bei ſchlechter Sicht, die infolge ſtarker Sehe eingetreten war, fuhr ein Triebwagen in voller Fahrt gegen einen haltenden Güterzug auf. Ein Bahnhofvorſteher und ein Bahnbeamter wurden ge⸗ tötet. Mehrere Reiſende und zwei weitere Eiſen⸗ bahnangeſtellte wurden verletzt. Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Melßner- Handelsteil: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart Lokalen Teil Dr. Frißz Hammes Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ 8 heimer Zeitung. Mannheim, k 1, 46 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Filltes, WW. so. Viktoriaſtraße 0 Geſ.⸗ D. A. Jan. 35: Mittag ⸗Ausg A u. 8= 21 521 Abend⸗Ausg. A u. B 2 20957 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto Berliner Brief Preſſeball— Neues geſellſchaftliches Leben— Muſik beim Botſchafter— Ein neues Panop⸗ tikum— Tote und lebende Verbrecher Raritäten ohne Erfolg. — Berlin, im Februar. Preſſeball. Er iſt der offizielle Ball Berlins, zu dem ſich die Spitzen des öffentlichen Lebens von der Politik bis zum Film einfinden. Vor einem Jahr trug er alle Zeichen des Uebergangs, der Umbruch hatte noch keine beſtimmte Form des geſellſchaftlichen Lebens gefunden. Man betonte unterſtrichen die ſo⸗ ziale Note: Der Preſſeball 1934 wurde als Ein⸗ topffeſt gefeiert. Jetzt hat der nue Staat ein Jahr weiterer Aufbauarbeit hinter ſich, er kann es ſich nun geſtatten, die Zeit nicht mehr grau in grau zu ſehen und auch einmal ein Feſt im Lichterglanz und würdigen geſellſchaftlichen Formen zu feiern. Man hörte ſchon vorher, daß das Reichskabinett vertreten ſein, daß viele Offiziere der Reichswehr, viele Füh⸗ rer von Sa und Ss in voller Uniform erſcheinen würden. So bot der Ball ein ſchönes Bild des heu⸗ tigen Berlin. Am meiſten natürlich war die Ehren⸗ loge umlagert, in der Dr. Goebbels und ſeine schöne blonde Frau und ihre ebenſo ſchöne Schweſter aßen, gleich neben Hermann Göring, den viele zum erſten Male im Frack ſahen. Er hat an der Tombola ein paar luſtige Geſchenke gewonnen, er kaufte einem Glücksmann von der Winterhilfslotterie 500 Loſe ab und verſchenkte ſie vergnügt unter die Menge. Bis elf Uhr hat die Kapelle der Leibſtandarte Adolf Hit⸗ lers zum Promenadenkonzert geſpielt, dann geigten Berlins beliebteſte Jazzkapellen, Etté an der Spitze, zum Tanz. Meißner, der Staatsſekretär der Präſi⸗ dialkanzlei, Berlins beſtändiger Premierenbeſucher, aß unten im Keller ein paar Würſtchen. Bekannte Sturmbannführer tanzten mit Berlins Schauſpte⸗ lerinnen. Und daun ging man um drei Uhr und ſpäter in die hübſchen Lokale in der Nähe des Zoo, die heute „lange Nacht“, das heißt verlängerte Polizeiſtunde hatten— entweder ins„Quartier latin“, wo der italieniſche Botſchafter tanzte, oder zu dem Künſtler⸗ wirt Weigelt nach der„Inſel“, wo um acht Uhr früh noch Preſſeballgäſte bei der Hühnerſuppe ſaßen. Auch die Miniſter bummelten noch ein bißchen wie echte Berliner und gingen tief nach Mitternacht noch in den Klub der Bühnenkünſtler, dem von Benno von Arendt gegründeten„Haus der Kameradſchaft“, wo Meiſter Kannenberg, ehedem der Oekonom der Kan⸗ tine des Münchner Braunen Hauſes, eine gute Küche führt. 5 Freundlich ermuntert, zeigte Berlin Nacht wieder ſein freundlichſtes Geſicht. d in dieſer Den italieniſchen Botſchafter hatte man zwei Abende vorher in ſeinem ſchönen Palais beſu⸗ chen dürfen. Herr und Frau Cerruti ſind das volkstümlichſte Diplomaten paar von Berlin. Das kommt daher, daß ſie wundervolle Muſikenthuſiaſten ſind. Man ſieht ſie in allen ſchönen Konzerten und häufig veranſtalten ſie ſelber in ihrem Haus herrliche Muſikabende. Sie ſind der kühnen Moderne ebenſo zugetan wie den klaſſiſchen Meiſtern. Natürlich propagieren ſie gern ihre eigenen Lands⸗ leute. Jetzt galt ein Abend dem Norma⸗Komponiſten Bellini, deſſen Todestag ſich im Herbſt zum hundert⸗ ſten Male jährt. Ein Wink für unſere Operuhäuſer? Herr und Frau Cerruti hatten ein Enſemble beſter italieniſcher Sängerinnen und Sänger aufgeboten, hatten gute Kräfte vom Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes und der Staatsoper zur Mitwirkung beſtellt und keinen Geringeren als Erich Kleiber ge⸗ beten, dieſe erleſenen Künſtler zu dirigieren. So lernte man den unbekannten Bellini gründlich ken⸗ nen als einen Meiſter der Melodie, als einen graziö⸗ ſen Virtuoſen des Kontrapunktes und zarten Maler der Orcheſterpalette. Ein glanzvolles Publikum zeigte ſich hochbeglückt, allen voran Cerrutis Botſchaf⸗ terkollegen von England und Frankreich, die ſich dann, kaum vom Preſſeball nach Hauſe zurückgekehrt, mit ganz anderen Noten, mit der Vereinbarung von London, zu befaſſen hatten, die ſie in die Wilhelm⸗ ſtraße zu Adolf Hitler brachten. * Wir ſollen wieder ein Panoptikum be⸗ kommen. Zur Belebung der Innenſtadt. Früher hatten wir deren zwei, das Kaſtanſche und das Paſſage⸗Panoptikum. Jeder Beſucher aus der Pro⸗ vinz ſuchte ſie auf, um den Raubmörder Sternickel und den Hauptmann von Köpenick in Wachs zu ſehen. Eines Tages wurden die wächſernen Verbrecher alle verſteigert, weil ſowohl die Räume von Kaſtan und vom Paſſagepanoptikum für andere Zwecke gebraucht wurden: Banken brauchten Säle. Eigentlich beſtand der Unterſchied nur darin, daß nun lebendige Gauner hier ihr Weſen trieben. In das Kaſtanſche Panop⸗ tikum zog die Bank Barmat ein, in der Paſſage machte ſich die Kreugerbank breit. Merkwürdig, gerade von dieſem Zeitpunkt an ſetzte der Verfall der Berliner Innenſtadt ein. Nun ſind Barmatbank und Kreugerbank längſt pleite, ihre Räume ſtehen leer, vielleicht wird das neue Panoptikum gerade hier wieder einziehen? Dann ſoll man nicht ver⸗ ſäumen, gleich Barmat und Kreuger wieder in Wachs gießen zu laſſen. Eben iſt im Harnackhaus in Dahlem das Reichs⸗ tonfilmarchiv eröffnet worden, in dem unſere Enkel noch nach Hunderten von Jahren Hindenburg erleben können, wie er ſchritt und redete. Undenk⸗ har, welche Schauer hiſtoriſchen Anſchauungsunter⸗ richts ſie erwarten. Wie wäre uns, wenn wir uns heute nachmittag um vier Uhr im Tonfilm Napoleon bei Auſterlitz vorführen laſſen könnten oder Her⸗ mann den Cherusker, ſeinerzeit von der Ufa für eine Wochenſchau aus dem Teutoburger Walde aufgenom⸗ men? Oh, wer in hundert Jahren auf der Schulbank ſäße— was gäbe es da zu lernen und mit welchen Methoden wird da gelehrt werden! Im übrigen.. ob das Panoptikum wirklich die Innenſtadt beleben wird? Vielleicht iſt uns der Sinn für ſchauerliche Raritäten verlorengegangen. Karl Valentin, der große Münchener Komiker, einer der ſeltſamſten Menſchen unſerer Zeit, war bühnenmüde geworden, wollte ſich zur Ruhe ſetzen und baute von ſeinen Erſparniſſen mit vieler Mühe und vielen Opfern ein Raritätenmuſeu m, das er im No⸗ vember in München eröffnete. Eine tolle Sache. Aber merkwürdigerweiſe floß wider ſein Erwarten der Beſucherſtrom nicht ſo, wie er dachte. Das Volk zeigte ſich unintereſſiert. Valentin ſetzte mächtige Gelder zu und obendrein war ſeine treue Lebens⸗ und Künſtlergefährtin Liſl Karlſtadt durch die Mit⸗ wirkung bei der Errichtung des Schauermuſeums trübſinnig geworden. Jetzt hat Valentin das Mu⸗ ſeum wieder geſchloſſen. Er hat ſich wieder der Bühne zugewandt und ſeitdem er die Leute nicht durch Schauer ſchrecken, ſondern durch Lachen erfreuen will, ſtrömen ſie ihm wieder in Scharen zu. Vielleicht wäre hier ein Rezept zur Belebung der Berliner Innenſtadt zu finden, die einen Heiter⸗ keitsbringer vom Range Valentins für ihre Abende wohl vertragen könnte Der Berliner Bär. Max Liebermann Profeſſor Max Liebermann, der frühere Präſtdent der Preußiſchen Akademie der Künſte, iſt am Freitag im 88. Lebensjahre in Berlin geſtorben. Liebermann war der Hauptvertreter der impreſſio⸗ niſtiſchen Malerei in Deutſchland. Sein Impreſſio⸗ nismus war ihm angeboren und eng mit ſeiner We⸗ ſensart verwachſen. Er erſtrebte von Anfang an die in ſich ſelbſt beruhende Geſtaltung des Natur⸗ eindrucks durch die Farbe. Er iſt ſeiner Kunſtrich⸗ tung bis zuletzt treu geblieben, wenn auch ſeine Mal⸗ weiſe ſich in Farbenwahl und Pinſelführung im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat. Seine letzte Klärung erreichte Liebermanns maleriſcher Stil nach 1910 in den farbenſatten Bildern aus dem Garten ſeines Landhauſes in Wannſee. Nationaltheater Maunheim. Heute abend „Carmen“. Titelpartie Irene Ziegler. Morgen, Sonntag, im Nationaltheater„Don Carlos“ in der neuen Inſzenierung. Im Neuen Theater„Der Raub der Sabinerinnen“. Eine Garderobe⸗ gebühr wird im Neuen Theater nicht mehr erhoben. Die Oper bereitet als nächſte Neuheit die Erſtauf⸗ führung des ſiebenbürgiſchen Komponiſten Wagner⸗ Regeny vor, deſſen Werk„Der Günſtling“ am 20. Februar in der Staatsoper Dresden zur Urauf⸗ führung kommt. 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Fgeine Sonder-Inlereſſen in der Preſſe Neue Richtlinien des Präſidenten der Reichspreſſekammer Meldung des DN. — Berlin, 8. Februar. Unter obiger Ueberſchrift veröffentlicht Max Amann, Präſident der Reichspreſſekammer, im „Völkiſchen Beobachter“ vom 8. Februar einen ſehr ausführlichen Aufſatz, in dem es u. a. heißt: In den zwei Jahren, die ſeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution nunmehr vergangen ſind, muß jeder in der Preſſe Tätige zu der inneren Entſcheidung gekommen ſein, ob er ein Kämpfer ſür die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung ſein kann oder nicht, ebenſo wie ſich für die dafür zuſtändigen Stellen in dieſer Zeit ein Bild über die Zuverläſſig⸗ keit und Eignung der die Preſſe geſtaltenden Volks⸗ genoſſen im weſentlichen ergeben hat, aus dem ſich die Folgerungen ergeben. In dieſen zwei Jahren iſt auch die Vorarbeit für die zu erlaſſen⸗ den grundlegenden Beſtimmungen ge⸗ leiſtet worden, f die es für die Zukunft ausſchließen, daß eine Zeitung irgendwelchen Sonderintereſſen dient und nach Geſichtspunkten geſtaltet wird, die der Herſtellung einer wahren Volks- gemeinſchaft abträglich ſind. Zu meiner großen Befriedigung konnte ich in einem Teil der Tagespreſſe, die früher Mittel konfeſſionel⸗ len Kampfes war, das ernſte Beſtreben beobachten, der unabänderlichen nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung gerecht zu werden, daß es keine katholiſchen oder pro⸗ teſtantiſchen Tageszeitungen mehr gibt. Mit beſonderer Befriedigung erfüllt es mich auch, daß meine im Dezember 1933 geäußerte Auffaſſung, daß ein Teil der Heimatpreſſe die ſtärkſten Vorausſetzungen für ein inneres, lebendiges Zuſammenwachſen mit dem Na⸗ tionalſozialismus beſitze, ihre Beſtätigung gefunden hat. Was ich dabei unter„Heimatpreſſe“ verſtanden wiſſen will, iſt in der Kundgebung vom 13. Dezember 1933 geſagt. Ich will auch nicht unterlaſſen, ausdrück⸗ lich feſtzuſtellen, daß es auch unter den Zeitungen mit Reichswirkſamkeit die eine oder andere gibt, die ſchon vor dem 30. Januar 1933 gegenüber dem National⸗ ſozialismus bedeutſam war und ihn daher auch heute noch zur Anerkennung und Achtung dieſer damaligen Leiſtung für die Zukunft verpflichtet. Es iſt auch weiterhin meine Hoffnung, daß die Volksgenoſſen in der Preſſe, die ſich der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung ſo unabänderlich und unlösbar aus einem inneren Muß heraus in Perſon und Werk verſchrie⸗ ben haben, wie wir es vor 15 Jahren getan haben, im Zeichen des Nationalſozialismus immer mehr mit Partei und Parteipreſſe zuſammenwachſen. Die Luftgejahr iſt ein Weltjichrecken Der Appell eines franzöfiſchen Generals an die verantwortlichen Politiker Von unſerem Berliner Büro J Berlin, 8. Februar. Innerhalb des von der kürzlichen engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Konferenz in London angeregten Paktwerkes. deſſen nähere Unterſuchung und Klärung in dieſen Tagen und Wochen im Vordergrunde des Weltinter⸗ eſſes ſteht, iſt der Plan eines Vier⸗Mächte⸗ Luftabkommens als vordringlich bezeichnet worden. Die in der Zwiſchenzeit gehörten Reden der fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Staatsmänner über ihre Londoner Abmachungen ſpiegeln, das tritt klar zu⸗ tage, die Sorge wieder, die die Vervollkommnung der Luftwaffe den Völkern bereitet. Die Frage eines ausreichenden Luftſchutzes iſt längſt nicht nur ein militäriſches, ſondern ein politiſches Pre lem, in⸗ dem im Rahmen einer ehrlich auf Friedens ſicherung gerichteten Politik mit das Hauptaugenmerk ſich auf die Abſtellung der aus der Luft drohenden Gefahren richtet. Ohne daß wir damit im einzelnen zu dem Londoner Gedanken eines Luftpaktes der vier Mächte Stellung nehmen wollen, ſei grundſätzlich anerkannt, daß die franzöſiſchen und engliſchen Staatsmänner mit nüchterner Offenheit die Luftgefahr, die ein Weltſchrecken iſt, beim richtigen Namen ge⸗ nannt haben. Es hat lange gedauert, bis die Poli⸗ tiker im Auslande ſich die Erkenntniſſe zu eigen machten, die ihre Generale bei ihrer Vertrautheit mit den Mitteln moderner Kriege ſchon längſt gewonnen hatten. Es iſt zur Aufhellung der völkerpfycholo⸗ giſchen Hintergründe der nun von führenden Staats⸗ männern erhobenen Forderung nach einer inter ⸗ nationalen Vorbeugung gegen das Welt⸗ geſpenſt des Luftangriffs intereſſant, einen im ver⸗ gangenen Jahre von dem frauzöſiſchen Geueral Armengaud in der„Revue des Deux Mondes“ veröffent⸗ lichten Aufſatz nachzuleſen, der dem Weſen der Luftgefahr nachgeht und die Möglichkeiten von Schutz und Abwehr unter⸗ ſucht. Dabei macht der Artikelſchreiber das Einge⸗ ſtändnis, das ſich mit dem in allen Ländern gleichen Volksempfinden deckt: „Der Grund uunſerer heutigen Anſchauungen iſt der, daß zur Stunde die Lufträume aller Länder gegen Luftangriffe ſchlecht geſchützt ſind, beſonders bei. Nacht. Es iſt der Triumph der Korſaren der Luft.“ General Armengaud überprüft dann die Zuver⸗ läſſigkeit neuzeitlicher Luftabwehrvorkehrungen, wo⸗ bei er ſehr gründlich vorgeht, aber doch zu dem Er⸗ gebnis kommt: i „Die Luftgefahr droht augenblicklich, weil der Luftraum ſchlecht verteidigt iſt. Die Abwehr⸗ mittel ſind an Güte und Zahl unzuläng⸗ Lich. Die verſchiedenen zur Abwehr geeigneten Waffen arbeiten zu wenig zuſammen. Die Organi⸗ ſation der Führung wird erſt erprobt; die Verant⸗ wortung iſt zerſplittert.“ Dieſes Urteil fällt der franzöſiſche General nicht im Hinblick auf ein beſtimmtes Land, ſondern allge⸗ mein. Man fühlt zwiſchen ſeinen Zeilen heraus, daß der Militärfachmann ſich lediglich über die furchtbare, den Völkern aus der Luft drohende Gei⸗ ßel klar iſt, über die Möglichkeiten, die ihr zu An⸗ griff und Vernichtung zur Verfügung ſtehen. Aber ein unbedingt wirkſames Mittel, ſolche Schrecken fernzuhalten, ſolche Schäden zu verhüten, weiß er nicht, und ſo wendet er ſich in dem bemerkenswerten Schluß ſeiner langen Abhandlung an die verant⸗ wortlichen Politiker der Völker, indem er als Soldat zum Staatsmann ſpricht: 5 5 „Aber eine gemeinſam drohende Gefahr führt am Ende zur Einigkeit. Die Luftarmeen werden damit zum erſten Bindeglied der friedliebenden Staaten Europas werden. Die gemeinſame Gefahr wird ſie zuſammen⸗ führen.“ Dieſer Appell an die Regierungen, von einem Nationalſozialiſticher Vortrag in Paris Vor der deulſchen Handelskammer — Paris, 8. Februar. Vor den Mitgliedern der deutſchen Handelskam⸗ mer in Paris hielt am Donnerstagabend der Frank⸗ reich⸗Referent der Auslandsorganiſation der NSDAP, Pg. Schleier, einen Vortrag über das Thema„Nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung“. P Schleier te eingangs, daß er ſelbſt in der Wirtſchaft ſtehe und daher nicht in theoretiſchen Vor⸗ urteilen befangen ſei. Er ſchilderte die Gegenſätze zwiſchen der alten liberaliſtiſch-⸗kapitaliſtiſchen Auf⸗ faſſung, bei der der Eigennutz im Vordergrund ſtand, und der national 5zialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung, die das Primat der Wirtſchaft verneint und dafür verlangt, daß die Wirtſchaft dem Volks⸗ ganzen diene. Der Nationalſozialismus lehne ſowohl die völlige Freiheit der Wirtſchaft wie auch die Bürokratiſierung er Wirtſchaft. d. h. die Ten⸗ denz ab, den Staat zun Träger der Wirtſchaft zu machen. Der Staat behalte ſich aber das unbedingte An'“ re ut über eine'rundſätzliche freie Wirtſchaft vor. Der Nationalſozialismus bejahe auch die ge⸗ ſunde Ausfuhr, vorausgeſetzt, daß dieſe Ausfuhr die Heimat nicht irgendwie be⸗ laſtet. Die Ausführungen des Pg. Schleier boten den Zuhörern manche Anregung und fanden großes Ver⸗ ſtändnis, ſo daß der Wunſch laut wurde, das Thema gelegentlich zu vertiefen. Flandin ſtellt die Vertrauensfrage unſerem Pariſer Vertreter Paris, 7. Februar. Die ſozialiſtiſche Kammerfraktion hat heute nach⸗ mittag einen Vorſtoß gegen den Miniſter⸗ präſidenten Flandin unternommen. Sie forderte nämlich, daß die von der Regierung Dou⸗ mergue erlaſſenen Notverordnungen über die Er⸗ ſparniſſe im Budget aufgehoben werden ſollten. Der Von Miniſterpräſident Flandin widerſetzte ſich der For⸗ derung mit der Erklärung, damit würden 2,4 Mil⸗ liarden Erſparniſſe im Budget zunichte gemacht, und ſtellte die Vertrauensfrage. militäriſchen Fachmann kommend, der im ſoldatiſchen Dienſte eines auch in der Luft hoch gerüſteten Lan⸗ des ſteht, dürfte einiges zu bedeuten haben. Für die Väter der Londoner Vorſchläge iſt darin die Mah⸗ nung enthalten, ſich bei ihren Anregungen zur Schaf⸗ fung eines vier Mächte umfaſſenden Luftfriedens⸗ paktes nicht allein an ihre eigenen engſten Landes⸗ intereſſen zu klammern, ſondern vielmehr jedem der für das Luftabkommen in Ausſicht genommenen Völ⸗ ker das gleiche Recht auf Sicherheit zu⸗ zugeſtehen. Was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig, und genau ſo, wie ein allgemeiner Luftnotſtand beſteht— dafür iſt General Armengaud berufener Zeuge— muß ein allgemein wirkſames, jedem einbezogenen Lande gerecht und billig dienendes Werkzeug Abhilfe, alſo gewährleiſteten Luft⸗ frieden ſchaffen. Der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent Flandin ſagte vor einigen Tagen in ſeiner Rundfunkanſprache:„Auf dem Gebiet der Luftgefahr kann deshalb kein Volk, das um ſeine Zukunft be⸗ ſorgt iſt, eine ausgeſprochene Unterlegenheit hin⸗ nehmen.“ Das kann unmöglich nur eine ſchöne Redewendung, das muß leitender Grundſatz bei der Herbeiführung eines Luftfriedens ſein. Erſt wenn das ſicher ſteht, wird General Armengaud richtig ver⸗ ſtanden worden ſein mit ſeiner ein politiſches Pro⸗ gramm bedeutenden militäriſchen Meinung, daß die gemeinſame Gefahr aus der Luft die friedlichen Staaten Europas zuſammenführen werde. Das Faſchingsfeſt Der Moskauer Maskenzug im Karneval 1763 Das pomphafteſte und zugleich originellſte Fa⸗ gur: der Monopolinhaber einer Kneipe. An ein ſchingsfeſt aller Zeiten iſt wohl das Maskenfeſt ge⸗ weſen, das zu Ehren der Zarin Katharina der Großen während des Karnevals im Jahre 1763 in Moskau veranſtaltet wurde. Grenzenloſe Groß⸗ gügigkeit und üppige Phantaſie, wie ſie nur den ruſ⸗ ſiſchen Magnaten jener Epoche des majeſtätiſchen Aufſtiegs des auf dem Schauplatz der europäiſchen Politik erſchienenen arentums eigen war, entfeſ⸗ ſelten Feſtlichkeiten von nie dageweſenen Ausmaßen. Der Regiſſeur dieſes zauberhaften Faſchingsfeſtes war der erſte ruſſiſche Schauſpieldirektor Fedor Wolkop, dem die reichſten Ariſtokraten Moskaus hilfreich zur Seite ſtanden— ſowohl mit Geldſpen⸗ den als auch mit Ratſchlägen. Die Zahl der Mas⸗ kterten, die am Feſtzuge teilnahmen, belief ſich auf viereinhalbtauſend Perſonen. Zweihundert rieſen⸗ große Karren, mit je zwölf bis vierundzwanzig Bul⸗ len beſpannt, ſtanden dem Zuge zur Verfügung. Die Maskenfeier trug den Namen„Triumph der Minerva“. Sie ſollte eine ſymboliſche Darſtellung ſein, die, wie die Ankündigung lautete,„Die Ge⸗ meinheit des Laſters und den Ruhm der Tugend“ zur Schau tragen ſollte. Der Maskenzug bewegte ſich drei Tage lang vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend durch ganz Moskau. An der Spitze des Zuges ritten reichbekleidete Herolde. Es folgten einzelne„Abordnungen“, die durch beſondere Paniere gekennzeichnet waren. Der erſte Zug hieß„Die Prüfung der Dummen“, — er beſtand aus Figuren der italieniſchen Komödie. In der Maske wilder Ureinwohner in phantaſtiſchem Federſchmuck bewegten ſich zu beiden Seiten des Zuges zahlreiche Perſonen. Zwölf Narren ritten auf Holzpferden, die ſich ſogar dank eines kunſtvollen Mechanismus fortbewegen konnten. Dieſem Zuge, der die Narren, wie ſie am Hofe der Vorgängerinnen der Zarin Katharina beliebt waren, verſpotten ſollte, folgte der„Zug des Bacchus“. Auf dem Karren war eine künſtliche Grotte errich⸗ tet, in der Satyre und Bacchantinnen tanzten. Eine große Gruppe von Satyren ritt auf Böcken, Schwei⸗ nen und Affen. Der Triumphwagen des Bacchus wurde von lebendigen Tigern, die zu dieſem Zweck beſonders abgerichtet worden waren, gezogen. Auf einem Eſel ritt der betrunkene Silen. Auf einem Bullen ſaß eine im damaligen Rußland populäre Fi⸗ der Großen Zarin Wodkafaß waren ſeine Diener angekettet. Die Gruppe beſchloß ein Chor von Säufern mit Balalaikas. Die ſer Aufzug hatte den Zweck, die Trunkſucht in komi⸗ ſcher Form darzuſtellen und zu geißeln. Die dritte Gruppe dagegen hieß„Die Wirkung böſer Herzen“. Sie zeigte einen Habicht, der eine Taube zerriß, eine Rieſenſpinne, die eine Fliege ausſog, ſowie den Kopf einer Katze mit einer Maus in den Zähnen. Dieſe Gruppe war von einer Muſik⸗ kapelle begleitet, die auf verſchiedenen Inſtrumenten Katzenmuſik produzierte. Auch die Muſikanten waren als„böſe Tiere“ verkleidet. Der nächſte Zug nannte ſich„Betrug“. Zigeuner, Zauberer, Wahrſagerin⸗ nen und Märchenteufel ſymboliſierten die Irrefüh⸗ rung des Volkes durch Wahrſagerei. Alle Schattenſeiten des öffentlichen Lebens waren im Faſchingszug gebrandmarkt. Die Faulheit und nicht zuletzt die Beſtechlichkeit der ruſſiſchen Beamten bekamen auf dieſe Weiſe ihr Brandmal. So konnte man Typen von Beamten ſehen, die mit ausgeſtreck⸗ ter Hand marſchierten, während andere Fahnen tru⸗ gey, mit der kennzeichnenden Inſchrift„Arbeit wartet bis morgen.“ Dieſe Figuren waren von Spekulanten umd Geizhälſen begleitet, die ſchwere Geldſäcke hinter ſich ſchleppten. Ein Zug hieß„Un aufgeklärte Köpfe. Der Chor dieſes Zuges marſchierte, wie die Chronik berichtet,„in liederlicher Art“, das heißt in Anzügen, die mit dem Futter nach außen getragen wurden. Einige Muſikanten gingen rückwärts, andere ritten auf Bullen und Kamelen. Liprierte Lakaien ſchlepp⸗ ten eine rieſengroße Karoſſe, in der ein Pferd lag. In anderen Wagen ſaßen Affen und trieben allerlei Unfug. Zwerge und Rieſen begleiteten dieſen Zug. In einer Wiege lag eine alte Frau, die mit Puppen ſpielte und aus einer Milchflaſche trank. Sie wurde von einem kleinen Mädchen beaufſichtigt. Ein fettes Schwein, auf Roſen gebettet, wurde von Pagen ge⸗ tragen. In der Kapelle befand ſich ein Bock, der, wenn man der Chronik Glauben ſchenken will, auf einer Geige ſpielte, wozu ein Eſel brüllte.„Schlechte Poeten“ ritten auf Kühen. Ein anderer Zug ſollte die„Eitelkeit“ anprangern,— ſie war durch eine gigantiſche Fratze angedeutet, die die Inſchrift trug „Ehrgeiz ohne Verdienst“. Die neunte Gruppe war der„Verſchwendung“ gewidmet. Der Chor trug Klei⸗ der, die mit Spielkarten benäht waren. Die blinde Fortuna warf Geld in die Menge. Ihr Gefolge aber beſtand aus Bettlern! f Damit war der groteske Teil des Zuges beendet. Jetzt folgte eine phantaſtiſche Augenweide. Von arkadiſchen Hirten umringt, bewegte ſich der Wagen Jupiters dahin. 24 Ballett⸗Tänzerinnen in Ge⸗ wändern, die mit echten Juwelen von außerordent⸗ lichem Wert geſchmückt waren, ſtellten die Stunden des Tages dar. Jupiter trug eine Rüſtung aus reinſtem Gold. Der ganze Parnaß mit ſeinen Muſen, mit Apoll und ſeinem Gefolge, blendete die Augen der Zuſchauer durch die unerhörte Pracht ſeiner far⸗ benprächtigen Aufmachung. Zuletzt erſchien der Zug der Minerva mit allen Tugenden, mit den Kün⸗ ſten und Wiſſenſchaften. Berühmte Helden der antiken Geſchichte ritten auf Schimmeln. Ihnen folg⸗ ten die Philoſophen und die Geſetzgeber. Chöre von Jünglingen in weißen Mänteln mit Palmenzweigen ſangen Hymnen zu Ehren der Weisheit. Zahlreiche Militärkapellen ſchmetterten Triumphmärſche in die Luft.. So bewegte ſich die märchenhafte Prozeſſion durch die Straßen der alten Zarenreſidenz. Trotz des ſtarken Februarfroſtes waren alle Fenſter, Balkone und Dächer von einer Menſchenmenge dicht beſetzt. Die Zarin ſelbſt folgte dem feierlich-grotesken Fa⸗ ſchingszug in einer goldenen Karoſſe, die von acht neapolitaniſchen Vollblutpferden gezogen wurde. Sie trug ein ſcharlachrotes ruſſiſches Nationalkoſtüm, deſſen Knöpfe rieſige Perlen von phantaſtiſchem Wert waren. Den Kopf der Herrſcherin ſchmſickte ein Brillant⸗Diadem mit den koſtbarſten Juwelen des Zarenſchatzes. Dem Wagen der Zarin folgten unzählige ſchwere Wagen der Höflinge. Auch dieſe Wagen waren aus Gold. Die Karoſſen der Damen dagegen waren aus Kriſtall. In allen Regenbogen⸗ farben ſchimmerte das Farbenſpiel aus unzähligen Juwelen und der Wert des ganzen Faſchingszuges ging wohl in die Millionen Goldrubel! Der Veranſtalter des Feſtes, Wolkow, eilte wäh⸗ rend des Zuges von einer Gruppe zur anderen und ſchrie bei furchtbarem Froſt ſeine Kommandos. Dieſer Mann, dem der Urſprung des ruſſiſchen Theaters zu verdanken iſt, hatte Sinn für Regiekunſt. Er befehligte die Maſſen der Figuranten und Statiſten der unerhörten Schauſtellung mit größter Meiſter⸗ ſchaft, ſo daß kein einziger Mißton die Harmonie des Feſtes trübte. Allerdings holte ſich der unermüd⸗ liche Wolkow hierbei eine ſchwere Erkältung, deren Folgen er kurze Zeit darauf erlag. Dr. v. A. ſchriften vorbehalten iſt. Der ſozialiſtiſche Antrag wurde mit 318 gegen 262 Stimmen abgelehnt, Dieſes Zah⸗ len verhältnis zeigt aber ſchon, daß die Mehr⸗ heit Flandins ſtark im Schwinden begriffen iſt. Dazu kommt, daß gerade hinſichtich der Notverord⸗ nungen die ſtärkſte Regierungspartei, nämlich die Radikale Partei Herriots, der Regierung nur ſehr unwillig folgt. Die Radikale Par⸗ tei hat ſchon beim Miniſterpräſidenten Doumergue das Verſprechen durchgeſetzt, daß wenigſtens die Not⸗ verordnungen über die Penſionen der Kriegsbeſchä⸗ digten abgeändert würden, was Doumergue auch zu⸗ geſagt hatte. Bisher iſt jedoch noch nichts geſchehen. Flandin hat das Verſprechen wiederhalt, und Herribt hat ſich ſeiner Partei gegenüber perſönlich verpflith⸗ ten müſſen. Trotzdem blieb eine gewiſſe Mißſtimmung in der Redikalen Partei beſtehen, wie das heutige Alhſtimmungsergebnis zeigt. Man wird ſich alſo darauf gefaßt machen müſſen, daß die Debatte über die Ratifizierung der Notverordnungen, die in der nächſten Woche beginnen ſoll, nicht ohne Schwierig⸗ keiten für die Regierung ablaufen wird. Flalieniſcher Journalismus Bon unſerem Vertreter in Rom Rom, 7. Februar. Schlägt man im„Chi“, dem italieniſchen„Wer iſt'“, d. h. alſo dem Sammelband nach, in dem alphabetiſch alle diejenigen Perſönlichkeiten verzeich⸗ net ſind, die literariſch in irgendwelcher Form her⸗ vorgetreten ſind, ſo wird man überraſchend oft hinter dem Namen als Berufsangabe die Bezeichnung „gZlornalista“ finden. Journaliſt iſt alſo der betreffende. Verwundert fragt man ſich: ſind denn in Italien alle berühmten und bet unten Mäuner Journaliſten? oder ſind alle Journaliſten berühmt? Nicht alle italieniſchen Joürnaliſten ſind berühmt oder bekannt. Aber faſt alle Männer, die auf irgend einem Gebiet hervorgetreten ſild, haben einen Teil ihrer Produktion in Zeitungen niedergelegt, ſchreiben in Zeitungen, kurzum ſtehen in enger Verbindung mit dem Zeitungsweſen. Dabei muß man die ita⸗ lieniſche Bezeichnung„giornalista“ nicht ausſchließ⸗ lich als Redakteur im feſten Vertragsverhältnis, alſo als„Schriftleiter“ im Sinne des nationalſozia⸗ liſtiſchen Preſſegeſetzes verſtehen. Dieſe giornalisti ſind in der Mehrzahl das, was man in Deutſchland „Mitarbeiter“ nennt. Erſtaunlich bleibt den⸗ noch, daß faſt alle geiſtigen Menſchen in Beziehungen zu einer oder gar mehreren Zeitungen ſtehen. Der Grund iſt bei der Einrichtung, beim Zeitungs⸗ weſen, nicht bei den Menſchen zu ſuchen. Italieniſche Zeitungen ſind nicht nur Berichterſtatter der täglichen Ereigniſſe, nicht nur Chroniken. Ihr großer Umfang gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Spalten, ja ganze Seiten, der Erörterung philoſophiſcher, hiſtoriſcher, vor allem kunſtkritiſcher Art zu öffnen. Damit er⸗ füllt die italieniſche Zeitung eine Aufgabe, die im deutſchen Schrifttum im Allgemeinen den Zeitſchrif⸗ ten allgemein kulturellen Inhalts oder den Fachzeit⸗ Es leuchtet ein, daß ſomit die italieniſchen Zeitungen im geiſtigen Lehen der Nation eine große Rolle ſpielen, denn ſie geben der Auseinanderſetzung eine ſehr viel größere Re⸗ ſonanz, als es Zeitſchriften können. Es folgert aus dieſer Tatſache aber weiterhin, daß Fachleute aus allen Gebieten im Zeitungsweſen reiche Betätigungsmög⸗ lichkeiten finden, denn ſie brauchen die Zei⸗ tung und die Zeitung braucht ſie. Man kann alſo in Italien Kunſthiſtoriker, Dichter, Hiſto⸗ riker, Juriſt, theologiſcher Schriftſteller ſein, d. h. auf dieſen Gebieten ſelbſtändig arbeiten und dennoch von ſtandeswegen„giornalista“ ſein. Muſſolini hat ein⸗ mal vom italieniſchen Journalismus geſagt, in ihm kämen die Männer von den Univerſitäten, die Män⸗ ner der Wiſſenſchaft, Männer der Induſtrie, Männer mit Erfahrungen zuſammen, ſie behandelten ſachliche Fragen mit ſehr viel größerer Kompetenz als etwa die Parlamentarier. Der Duee ſtellt die Journaliſten als qualifizierte Fachmänner den politiſierenden, dilettantierenden Parlamentsabgeordneten des alten Schlages gegenüber. Journaliſt ſein bedeutet alſo in Italien— un⸗ beſchadet der Tatſache, daß ſelbſtverſtändlich die Zahl der ausſchließlich im Zeitungsbetrieb tätigen Redak⸗ teure groß iſt— nicht lediglich die Zugehörigkeit zu einer Berufskategorie, ſondern Journaliſt ſein, heißt * Fachwiſſen in Tageszeitungen niederlegen. Etwa wie Profeſſor ſein bedeutet, Fachwiſſen vom Katheder herab lehren. Erſt wenn man ſich dieſe Tafſache klar⸗ gemacht hat, verſteht man, warum ſo viele Fach⸗ beamte im Anfang ihrer Laufbahn Jour naliſten waren und warum ſie auch ſpäter eine ſo enge Ver⸗ bindung zur Tagesſchriftſtellerei aufrecht erhalten haben. Der italieniſche Journalismus bildet ein gro⸗ ßes Reſervoir von Fachleuten aller Gebiete, aus dem die Staatsverwaltung in allen Zwei⸗ gen, die Wiſſenſchaft, die Wirtſchaft ſchöpfen können. 8 Hierin liegt ein großer Unterſchied der franzöſiſchen und der italieniſchen Ver⸗ hältniſſe, wenigſtens ſoweit die politiſche Sphäre berührt wird. Im parlamentariſchen Frankreich können hervorragende politiſche Tagesſchriftſteller aus dem eigentlichen Zeitungsgewerbe heraus in wichtige politiſche Stellungen berufen werden(man erinnere ſich nur der Laufbahn Tardieus), weil ſie in ihrer publiziſtiſchen Tätigkeit in beſonders hervor⸗ tretender Weiſe eine politiſche Richtung vertreten haben, die mit ihrem Steg dann eben auch ihren lite⸗ rariſchen Verfechter und Verkünder in eine politiſche Kommandoſtelle trägt. Der Vorgang verläuft ähnlich wie bei der Betrauung eines Abgeordneten mit einem Miniſterium oder ſonſt einer politiſch wichtigen, ho⸗ hen Verwaltungsſtellung. In einem vom Füßrer⸗ prinzip getragenen Staatsweſen wie dem faſchiſtiſchen Italien dagegen iſt ein derartiges politiſches Hervor⸗ treten des Journaliſten unmöglich. In politiſcher Hinſicht iſt der Journaliſt hier ausſchließlich Kom⸗ mentator und Propagandiſt der politiſchen Führung, die politiſche Tat, die Entſcheidung wird in anderen Sphären gefällt. Wenn hier der Tagesſchriftſteller aus dem Zeitungsbetrieb heraustritt und in andere Tätigkeitsbereiche hinüberwechſelt, ſo deswegen, weil er rein fachlich dafür beſonders geeignet iſt. Oy iſt das Wort Muſſolinis von der„Kompetenz“ der ita⸗ lieniſchen Journaliſten zu verſtehen, und ſo allein begreift man die Berufs hezeſchnung„giornalista⸗ nor dem Namen bekannter Kfnſtler. Wirtſchaftsleute, Hiſtoriker, philoſophiſcher Schriftſteller. . ee eee jetzt bei den Arbeitsämtern gemeldeten Lehrſtellen ä gende Bitte, weitere Lehrſtellen für alle Be- Samstag, 9. Februar 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Nummer 67 Die Siadtseite Mannheim, den 9. Februar NPittards Gondel trifft mii Verſpätung ein Die Kunde von der Ankunft der Piccardſchen Stratoſphärengondel hatte viele Mannheimer ver⸗ anlaßt, geſtern abend nach dem Hauptbahnhof zu gehen. Sie wollten dabei ſein, wenn dieſe berühmte Gondel nach dem Roſengarten überführt wird, wo ſie heute bei dem Maskenball„Einweihung des Welt⸗ flughafens Neckarſchleimheim“ ausgeſtellt wird. Wer gegen 7 Uhr an den Bahnhofsplatz kam, ſah zunächſt nichts anderes, als eine Menſchenmenge, die vergeb⸗ lich die Hälſe reckte. Schon war man geneigt, an einen Faſchingsſcherz zu glauben, was aber von Leu⸗ ten, die Beſcheid wiſſen mußten, auf das Beſtimmteſte beſtritten wurde. Auf der Suche gelangte man in die Bahnhofshalle, wo die närriſchen Garden ſtanden. Mit dem Glockenſchlag 7 Uhr rückten die drei Gruppen mit je 12 Mann vor den Bahnhof, ohne daß von der Stratoſphärengondel etwas zu ſehen geweſen wäre. Das Publikum wurde ungeduldig, denn es bekam von dem Herumſtehen kalte Füße, was bei dem eiſigen Wind und bei drei Grad unter Null nicht ver⸗ wunderlich war. Endlich um.30 Uhr ging ein Rau⸗ nen durch die Menge„Sie iß doo“. Und die Piccard⸗ ſche Stratoſphärengondel war wirklich da. Auf einem Laſtwagen lag dieſe halb ſchwarz, halb ſilber geſtri⸗ chene Kugel. Und dann ſtellte man feſt, daß noch ein zweiter Kraftwagen angekommen war, der ein Flug⸗ geug geladen hatte. Es handelte ſich um den Doppel⸗ decker, der heute abend erſtmals einen Kunſtflug im Saal ausführen ſoll, die„Mieſeler Saalſchwalbe“. An die Spitze des Zuges ſetzte ſich nun die Ka⸗ pelle Seezer mit der Feuerio⸗Prinzengarde. Da⸗ hinter kam der Wagen mit der Piccard⸗Gondel, dem die Lindenhofgarde und der Wagen mit der„Mieſe⸗ ler Saalſchwalbe“ folgten. Den Schluß machte die Ranzengarde der„Fröhlich Pfalz“. In dieſer Rei⸗ henfolge ging es über den Ring, durch die Freßgaſſe und die Kunſtſtraße nach dem Roſengarten, wo man die beiden koſtbaren Gerö! ſofort in den Saal brachte, und ſie heute abend bewundern kann. Gebt der deutſchen Jugend Lehrſtellen! Aufruf an die Wirtſchaft Rund 43 000 Jugendliche verlaſſen im kommenden Frühjahr in Baden die Schulen. Sie alle wollen Vor⸗ kämpfer werden für deutſche Wertarbeit! Ihre beruf⸗ liche Ausbildung iſt daher Gebot. Die meiſten dieſer Jugendlichen benötigen dazu eine Lehrſtelle. Die bis reichen aber noch nicht überall aus. An alle Betriebs⸗ führer und Handwerksmeiſter ergeht daher die drin⸗ rufe bei den Arbeitsämtern zu melden. Die Mel⸗ dungen werden von den Arbeitsämtern mündlich, ſernmündlich und ſchriſtlich zu jeder Tageszeit ent gegengenommen. Burkhardt, Präſident des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland. Köhler, Badiſcher Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter. Näher, Präſident der Badiſchen Handwerkskammer. Sikie 1 k y, Leiter des Sozlalamts der., Gebiet 21(Baden). Dr. Kentrup, Pröſideut der Babiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer. Plattner, Bezirkswalter der Deutſchen Arbeitsfront, Bezirk Südweſtdeutſchlanb. Mütterkurſus Am Dienstag, dem 12. Februar, nach⸗ mittags.30 Uhr, beginnt in der Mütterſchule im Fröbelſeminar am Lindenhofplatz der nächſte Kurſus über Pflege und Erziehung des Säug⸗ lings und Kleinkindes. Es iſt eine traurige Tatſache, daß die heranwachſende Jugend immer noch der An⸗ ſicht iſt, daß für den Beruf der Hausfrau und Mutter keine Vorbildung notwendig ſei. Die Folgen einer ſolchen irreführenden Annahme zeigen ſich leider oft zu erſchreckend. Deshalb wurde die Mütterſchule eingerichtet, um durch theoretiſche und praktiſche Winke die Frauen und Mütter vor Fehlern zu be⸗ wahren. Sie ſollen ihren verantwortungsvollen Be⸗ ruf ganz erfüllen können. Die Vielſeitigkeit des Unterrichtsplanes wird über die wichtigſten Fragen auf dieſem Gebiet Aufſchluß geben können. Die Kurſe finden Dienstags und Donnerstags nachm. von.30 bis.30 Uhr ſtatt; Kurſusdauer 6 Wochen. Anmeldungen nehmen entgegen: die Mütter⸗ ſchule im Fröbelſeminar am Lindenhofplatz, Sprech⸗ ſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr vorm., Tel. Rat⸗ haus, Klinke 393; die Geſchäftsſtelle der NS⸗Frauen⸗ schaft, L 4, 15; die Geſchäftsſtelle vom Roten Kreuz, G 7, 12; die Geſchäftsſtelle kath. Frauenvereine, 5 5, 19; die Geſchäftsſtelle vom Ev. Mütterdienſt, 5 6, 10. E. K. ſtets an erſter Stelle! Einheitliche Richtlinien für Ehrenzeichen Um dem zur Zeit uneinheitlichen Tragen der Orden und Ehrenzeichen an der Ordensſchnalle ein Ende geſchulten Teilnehmer an der deutſchen Grönland⸗ land meſſen wollen, um Theorien beſtätigt zu be⸗ wertvolle Beiträge zu wetterkundlichen Beobachtun⸗ Der Bau der Reichsautobahnſtraße Mannheim— Heidelberg— Frankfurt macht auch für Mannheim umfangreiche Feldbereinigungsarbei⸗ ten erforderlich. Dieſe Arbeiten, die vor nunmehr etwa Jahresfriſt aufgenommen wurden, ſind in vol⸗ lem Gange. Es werden aber immerhin noch etwa drei bis vier Jahre vergehen, bis man die Feld⸗ bereinigung Mannheims voll durchgeführt haben wird. Daraus ergibt ſich ohne weiteres, daß hier mit viel Umſicht und Sachverſtändnis zu Werke gegangen werden muß. Jedem Grundſtücksbeſitzer ſoll möglichſt der gleiche Boden wieder zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, damit er ſich in ſeiner Be⸗ arbeitungstätigkeit nicht koſtſpieligen Umſtellungen unterwerfen muß. Auf der anderen Seite aber iſt auch erſichtlich, daß die zu bereinigende Geſamtfläche recht erheblich groß iſt. So kommen für Mannheim 2700 Hektar, für Ilvesheim 290 Hektar, für Heddesheim, Hohen⸗ ſachſen und Lützelſachſen zuſammen 350 Hektar in Frage. Das zu bereinigende Gelände in der Gemar⸗ kung Hockenheim— durch die Kraichbach⸗Regulierung veranlaßt— beträgt nur etwa 15 bis 16 Hektar. Die Feldbereinigung, die hier im Zuge der Reichs⸗ autobahnerrichtung durchgeführt wird, dient bekannt⸗ Die Feldbereinigung um Mannheim Nolwendige Amlegungen im Zuge des Autobahnbaues lich der Zuſammenlegung von Grundſtücken, der Verlegung unzweckmäßiger und der Neuan⸗ lage notwendiger Feldwege. So erwachſen vor allem dem Landwirt große Vorteile, die ſich für ihn in erſter Linie bei der Bebauung ſeines Feldes auswirken. Intereſſant iſt auch die Tatſache, daß die Gemar⸗ kungen ſüdlich der Stadt, ſo beſonders Secken⸗ heim wegen ſeines Tabakbaues, einen bedeutend höheren Wert darſtellen als die nördlichen. Der höchſte Werterſatz für ein Hektar in der erſten und oberſten von neun Wert⸗ und ſieben Lageklaſ⸗ ſen beträgt im Norden 80 Mark, im Süden dagegen 86 Mark, während er in der niedrigſten Klaſſe bis auf 20 Mark beiderſeits herabgeht. Die Wertklaſſen⸗ feſtſtellung wird durch einen Vollzugsausſchuß vor⸗ genommen, der ſich aus mehreren Sachverſtändigen (Landwirte und Geometer) zuſammenſetzt. Daß ſich bei dem umfangreichen Aufgabengebiet der Mannheimer Feldbereinigung Beanſtandungen durch die betroffenen Landwirte und Grundſtücksbe⸗ ſitzer nicht ergeben haben, ſtellt der umſichtigen und ſachverſtändigen Arbeitsweiſe der in Frage kommen⸗ den Beamten das beſte Zeugnis aus. Kurt Herdemerten, einer der alpiniſtiſch Expedition 1930/31, die leider den Tod ihres wiſſen⸗ ſchaftlichen Leiters zu beklagen hatte, ſprach im Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenverein über ſeine und der 18 Kameraden Arbeit in der Eiswüſte. Es iſt zwar ſeiner Zeit über die Expedition ausführlich berichtet worden, aber nichts wirkt doch ſo ſehr wie der Bericht eines ſolchen Teilnehmers, der mit ſeiner hager⸗ſehnigen Geſtalt und ſeiner rheinländiſch⸗ klagenden Stimme ein lebendiges Zeugnis für ge⸗ fahrvollen Einſatz und unſägliche Mühſale deutſcher Gelehrter im Dienſte der Forſchung und der Wahr⸗ heit iſt. Man erhielt bei dieſer Gelegenheit auch ein⸗ mal eine zuſammenfaſſende Rechtfertigung über Sinn und Zweck ſolcher Expeditionen, und vor allen Din⸗ gen alſo auch Bilder und graphiſche Darſtellung. Man hat zunächſt einmal die Eisdecke über Grön⸗ kommen, daß ein ganzer Kontinent Tauſende von Metern zuſammengedrückt werden kann durch die laſtende Schwere der Decke. Die Meßappaxrate, nach dem Prinzip des Scholots neu konſtruiert, haben praktiſch zu neuen Mutungsapparaten geführt, mit denen inzwiſchen Petroleum und Kohle entdeckt wer⸗ den konnte. Man hat die Natur der Eiskriſtalle ſo gut wie den Aufbau der Atmoſphäre ſtudiert, um gen für ganz Europa beizubringen(der kürzeſte Luft⸗ ſchifßweg nach Nordamerika führt über Grönland). Man hat erdmagnetiſche Meſſungen durchgeführt und die Höhenſtrahlung beobachtet, neue Iſolierſtoffe und Motorſchlitten ausprobiert und tauſend Dinge mehr. Es iſt wohl mit geringen Mitteln die ſchwierigſte und umſangreichſte Arbeit an dieſer Stelle durch⸗ geführt worden. Mit Profeſſor A. Wegener im Grönlandeis Lichtbildervortrag im deutſch-öſterreichiſchen A penverein Man trifft, von Island kommend, durch Eis auf⸗ gehalten, mit 38 Tagen Verſpätung ein. Die mußten aufgeholt werden. Ueber Gletſcherzungen und Mo⸗ ränen, durch Fallwinde, die mit 84 Sekunden⸗Metern zu Tal brauſen, geht es voran mit irländiſchen Ponys, 120 000 Kilo Gepäck. In letzter Minute, Anfang Oktober, wird die Hauptſtation fertig, aus jenen nur ſechs Zentimeter dicken Iſolierplatten ge⸗ zimmert, die ſich ſo gut bewährten, denn man hatte fünf Grad Wärme in der Hütte. Drinnen auf der Station Eismitte, 3000 Meter Höhe, mußten ſie mit — 15 Hüttentemperatur zufrieden ſein. Wegener iſt ſeinerzeit den zwei Leuten auf Eismitte zur Hilfe geeilt, und es hat Stimmen gegeben, daß der Warnruf, den jene ausſtießen, ihn unnütz in den Tod getrieben hätte. Herdemerten ging darauf nicht näher ein, er ſtellte nur den Ablauf der Dinge feſt. Ein Brief kommt, es wäre zu wenig Petroleum da, man würde die Station aufgeben. Wegener bricht ſo⸗ fort auf. Ein Teil der Grönländer verläßt ihn, die Getreuen ſchickt er bald heim, zu dritt treffen ſie ein. Der Kamerad mit den erfrorenen, amputierten Zehen muß zurückgelaſſen werden. Wegener kommt auf dem Rückweg bei Schneeſturm und etwa— 64 Grad mit dem Grönländer Rasmus um. Die anderen Expeditionsteilnehmer haben die Meſſungen unter viel Mühen durchgeführt, ſind den ganzen Polarſommer bei durchſchnittlich— 25 Grad auf dem Eiſe herumgefahren, haben 200 Hunde ver⸗ braucht, ihre Anfälle von Polarkoller aus⸗ getobt und ihre Nerven heruntergewirtſchaftet; aber die Wiſſenſchaft iſt wieder ein gutes Stück voran⸗ gekommen. Warm klingt aus den letzten Worten des Redners die Verehrung für den großen Gelehrten, der ſich den Kameraden und der Expedition opferte. Ernſt, gütig ud kühn ſteht ſein Bild vor uns, das letzte, das kurz vor dem Aufbruch in die Eiswüſte gemacht wurde. Dr. Hr. Der„Verein für Naturkunde“ hatte ſich zu ſeinem Vortragsabend den Tierfreund A. Wahlſtröm aus Heidelberg herübergeholt, der nicht nur mit einem Vortragsmanufkript im Hörſaal der Kurfür⸗ ſtenſchule erſchien, ſondern der auch einen kleinen Teil ſeiner lebenden Tierſammlung mitbrachte: Feldſpitzmäuſe, Siebenſchläſer und Spatzen. Der Redner wollte in ſeinen Ausführungen„Biologiſche Beobachtungen an Tieren“ zeigen, daß mit Liebe ſehr viel zu machen iſt und daß ſelbſt Brehm nicht immer ganz recht hat. Mit den Felöſpitzmänſen, die mit dem Maulwurf verwandt ſind, alſo nicht zu den Nage⸗ tieren, ſondern zu den Inſektenfreſſern gehören, fing Herr Wahlſtröm an. Er ließ zunächſt einen Film laufen, der zeigte, wie die Feldſpitzmaus⸗Mama ihre Jungen, meiſt ſechs Stück, am Schwanz nachzieht, wenn es auf die Futterſuche geht. Wie ein Schlepp⸗ zug kommt die winzige Geſellſchaft daher, und es iſt örollig, anzuſehen, wenn ſich ein Junges„abkup⸗ pelt“ und dann ſchnell wieder die Verbindung auf⸗ zunehmen verſucht. Die Feldſpitzmäuſe ſind ſehr friedliche Tiere, die mit keinem anderen Tier Kampf anfangen, wenn es nicht unbedingt notwendig iſt, während die Waſſerſpitzmäuſe kein kleineres Tier lebend ſehen können. Mit 27 Monaten ſind die Jun⸗ gen erwachſen. In der Gefangenſchaft werden ſie weit größer, als in der Freiheit. Sie wiegen durch⸗ weg 13 bis 15 Gramm und freſſen im Tage zwiſchen 6 und 12 Gramm. Während Brehm behauptete, daß Siebenſchläfer in Gefangenſchaft kaum zu erziehen ſeien und ſtets ein mürriſches Weſen zeigten, machten die beiden Siebenſchläfer des Herrn Wahlſtröm, die herumge⸗ reicht werden konnten, einen ſehr zufriedenen Ein⸗ zu machen, ſind nach der Stiftung und Verleihung des Ehrenkreuzes der Frontkämpfer jetzt neue Richt⸗ linien vom Reichsminiſterium des Innern in Ge⸗ meinſchaft mit dem Reichswehrminiſterium deraus⸗ gegeben worden, die don jedermann in Heer und Marine, Polizei und den Uniformträgern der Be⸗ wegung, ſowie auch von Zivilperſonen zu beachten ſind. Die Reihenfolge der Orden an der Schnalle im Original und an der Interimsſchnalle iſt nach dieſen Beſtimmungen folgende: Eiſernes Kreuz, Preußiſches Ritterkreuz des Hausordens der Hohenzollern mit Schwertern, Preußiſcher Roter Adlerorden 3. und 4. Klaſſe mit Schwertern, Preuß Kronenorden 3. und 4. Klaſſe mit Schwertern. Es folgen dann bayertſche, ſächſiſche, württembergiſche und badiſche Orden, das Preußiſche Goldene Militärver⸗ dienſtkreuz, Bayeriſche und Sächſtſche ſowie Württem⸗ bergiſche Tapferkeits⸗ und Verdienſtmedaillen, wei⸗ tere Kriegsorden der fruheren deutſchen Länder in der Reihenfolge der Verleihung, das Ehrenkreuz des Weltkrieges(Ehrenkreuz für Frontkämpfer), das Schleſiſche Bewährungsabzeichen, die Rettungs⸗ medaille am Bande, Friedensorden und Ehrenzeichen der deutſchen Länder in der Reihenfolge ihrer Ver⸗ 55 Ein Abend mit Siebenſchlüſern, Spaten und Spitzmäufen druck. Wie ihr Beſitzer erzählte, war es nicht ganz leicht, die jungen Tiere von einer halbzahmen Wan⸗ derrate aufziehen zu laſſen. Die Hauptüberraſchung hatte ſich der Redner für den Schluß aufgehoben: ein Spatzenpaar von der Gattung der Hausſperlinge, das ſo völlig zahm war, daß es im Saale herumflog. Ganz jung, als ſie den Menſchen noch nicht als Feind be⸗ trachteten, wurden die Tierchen durch beſondere Methoden an den Menſchen gewöhnt. So kommt es, daß die Beiden, ſobald ſie ihre Käfige verlaſſen haben, ſich nicht auf Gegenſtände, ſondern nur auf Menſchen ſetzen. Der männliche Spatz hängt an ſeinem Pfleger mit einer geradezu überraſchenden Anhänglichkeit. Sobald er die Stimme hört oder der Pfleger vor den Käfig tritt, macht ſich„Herr“ Spatz ſchön, pluſtert ſich auf und tut alles, um ſeiner Freude Ausdruck zu verleihen. Die größte Freude hatten die aufmerk⸗ ſam lauſchenden Zuhörer, als die beiden Spatzen im Saal herumſchwirrten und ſich auf die ausgeſtreckten Finger ſetzten. Der männliche Spatz hat die An⸗ gewohnheit, ſich auch auf Kopf oder Schulter zu ſetzen. So gab er eine richtige„Vorſtellung“, die er damit beſchloß, daß er ſein abendliches Bad wie alle Tage auf der Hand ſeines Pflegers nahm. Auf der unter Waſſer gehaltenen Hand badet er, wobei er jedesmal ſich in der gleichen Weiſe verhält und auch nicht in der Reihenfolge ſeiner Handlungen abweicht. Als er genügend im Waſſer herumgeplanſcht hatte, flog er auf die Schulter eines Anweſenden und brachte dort ſein Gefieder wieder in Ordnung. Die Zuhörer dankten durch lebhaften Beifall dem Heidelberger Tierfreund für ſeine Darlegungen, die zeigten, wie ſehr die Tiere für Liebe empfänglich ſind und ihre angeborene Scheu verlieren, ſobald ſte gut behandelt werden. i ——TVTbTbTbTPTſTbTbTVTbTbTVTbTVTVTVTbVTVTVTbVbVVVVVVVlTwlTwT'ͤꝛ1'ͤꝛꝓk'ͤvwTww1w1...11117TWWww /w ¶V V ̃ ̃² Q ˙ ww Lx ¶ ¶ leihung, Dienſtauszeichnungen, Landwehrdienſtaus⸗ zeichnungen 1. und 2. Klaſſe, Kolonialgedenkmünze, Ehrenzeichen des Roten Kreuzes nach Klaſſen und außerdeutſche Orden und Ehrenzeichen nach dem Datum der Verleihung. n denen die einzelnen Staaten, an der Spitze Preußen, Bayern und Sachſen, ihre Auszeichnungen ſtets an erſter Stelle trugen und dann nach der Größe der Staaten geordnet deren Orden und Ehrenzeichen uſw., fallen ſomit nach dieſer„Reichsregelung“ für das einheitliche Deutſche Reich fort. Sämtliche bisherigen Länderbeſtimmungen, nach Wind und Waſſer Der erſte deutſche Segelfilm „Wind und Waſſer“ heißt der erſte große deutſche Segelfilm, den kein geringerer als der bekannte deutſche Rennſegler Dr. Manfred Curry gedreht hat, der internationalen Ruhm beſitzt und durch ſein überragendes Können Tauſende von Preiſen auf Segelregatten in allen Weltteilen erringen konnte. Manfred Curry iſt weiterhin in Sportskreiſen durch die Curryſche Vogelflügel⸗Theorie und durch ſeine moderne Regattatechnik bekannt. Kein Berufenerer hätte ſomit dieſen Film drehen können, der am Sonn⸗ tag vormittag im„Univerſum“ in einer einmaligen Vorführung öffentlich gezeigt wird. Die Preſſe hatte bereits Gelegenheit, den Bildſtreifen zu ſehen, der nach einem wuchtigen Auftakt den Schleier von einer Kunſt hebt, die erſt ſeit einigen Jahren richtig erforſcht iſt. Die Entwicklung der modernen Segel wird durch Gegenüberſtellung von Vogelſchwingen gezeigt, wobei deutlich zu erkennen iſt, wie die Flü⸗ gel der Vögel das Vorbild für die neuen Segel gaben. Hat doch der Adlerflügel einen Vorflügel, der zur Entwicklung des Vorſegels führte. Hierbei konnte man die Feſtſtellung machen, daß durch das Vorſegel jegliche Wirbelbildung hinter dem Segel vermieden wird. Die Verſuche im Windkanal brach⸗ ten dieſe Beſtätigung, die im Film durch gelungene Trickaufnahmen verdeutlicht wird. Man erfährt auch noch manches über Düſenwirkung und Saugwirkung, wobei jeweils Aufnahmen von Segelbooten die Er⸗ gänzung der theoretiſchen Darſtellung bilden. Der weitere Teil des Films„Die hohe Kunſt des Segelns“ macht mit der Regattataktik Manfred Currys bekannt. Die einzelnen Manöver werden zuerſt in Trickbildern eingehend erläutert und dann durch zwei Boote auf dem Waſſer ausgeführt. Der bekannte in Walfiſchform gebaute Rennzwanziger „Aero“ Manfred Currys ſpielt bei dieſen Aufnahmen mit dem Meiſter ſelbſt eine bedeutſame Rolle. Ein⸗ zel⸗ und Gruppenkämpfe löſen ſich geſchickt ab, ſo daß der Film ſtets ſpannend bleibt. Bojen⸗Manöver aller Art ſchließen die Reihe der ſchwierigen Kampf⸗ manöver wie Kreuzwende, Doppelwende, Gegen⸗ wende, Scheinwende. Der dritte Teil des Films beſchäftigt ſich ausſchließlich mit dem Rennen und bringt Aufnahmen von geſchloſſenen Regatten auf großen deutſchen Seen, Sturmtage am Müggelſee und Starnbergerſee und mancherlei andere ſpan⸗ nende Dinge. Der letzte Teil des Bildſtreifens iſt dem Rennen der„Rieſen“ vor Cowes vorbehalten. Eindrucksvoller als mit den durch die Wogen des Ozeans peitſchenden Segler hätte dieſer Film wirk⸗ lich nicht ausklingen können. Hoffentlich bildet der Film den Anfang für eine Vergrößerung der Mann⸗ heimer Seglergemeinde, die gar kein ſo ſchlechtes Be⸗ tätigungsfeld vorfindet, als man manchmal zu glauben geneigt iſt. 1. * Badiſches Ehreugericht des Handwerks. Der Reichsjuſtizminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter Landgerichtsdirektor Dr. Maiſchhofer in Karlsruhe zum Vorſitzenden und Ar⸗ beitsgerichtsdirektor Dr. Spiegel in Mannheim zum ſtell vertretenden Vorſitzenden des Ehrengerichts bei der Badiſchen Handwerkskammer für die Zeit vom 1. Januar 1935 bis 1. Dezember 1937 beſtellt. Als Beiſitzer für dieſes Ehrengericht ind 19 Hand⸗ werksmeiſter aus Baden ernannt worden. an Eine Verkehrsſicherung am Goetheplatz wird gegenwärtig errichtet, nachdem dort durch das Zu⸗ ſammentreffen mehrerer wichtiger und vielbefahrener Straßen eine häufige Erſchwerung durch unvor⸗ ſchriftsmäßig laufende Fußgänger feſtzuſtellen war. Beſonders überſchreiten die von der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke in der Renzſtraße rechts kommenden Fuß⸗ gänger den großen Verkehrsknotenpunkt beim Goetheplatz vor dem Tennisplatz in ſeiner ganzen Ausdehnung, weil ſie von der geraden Richtung nicht abweichen. Das gleiche iſt in umgekehrter Richtung der Fall. Um nun die Fußgänger zu zwin⸗ gen, die Straßenkreuzung richtig zu überſchreiten, erſtellt man eine Abſperrung mit Ketten, wie am ſtadtſeitigen Brückenkopf der Friedrichs⸗ brücke. Durch eine Kettenreihe mit acht Pfoſten auf der ſpitzen Ecke des Goetheplatzes und durch eine Kettenreihe mit zwölf Pfoſten längs des Gehwegs am Tennisplatz wird ohne weiteres eine vorſchriſts⸗ widrige Straßenüberſchreitung an dieſer Stelle un⸗ möglich gemacht. ** Der Mannheimer Werbefilm in Stuttgart. „Im Univerſum“, ſo ſchreibt der Stuttgarter NS⸗ Kurier,„wird zur Zeit ein Werbefilm der Stadt Mannheim gezeigt, ein Werbefilm, der weiter nichts anderes ſein will und, da er ganz ordent⸗ lich gedreht iſt, auch ſeinen werbenden Zweck erfüllt. Hergeſtellt iſt er von Schongar, der in früheren Jah⸗ ren zwei ſchwäbiſche Landſchaftsfilme aufnahm, die heuer auf einen Film zuſammengeſchnitten wurden. In dem Film der Stadt Mannheim wird dargeſtellt — und dieſe Tatſache erfüllt uns alle mit Freude und Stolz— wie das Wirtſchaftsrad Mannheim durch den neuen, belebenden Impuls ſich wieder dreht und wie dieſe Stadt im neuen Reich aus ihrem Dornröschen⸗ ſchlaf wieder erwacht iſt.“ f u Die Sektion Mannheim des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt im Siechen⸗ bräu“ ihre diesjährige Jahreshauptverſammlung ab, bei der Rechenſchaft über die im vergangenen Jahre geleiſtete Arbeit abgelegt wurde. Die anweſenden Mitglieder hießen u. a. den Erwerb des im Schwarz⸗ wald gelegenen Stützpunktes gut und ſtimmten der Senkung der Aufnahmegebühr von 10 auf 5 Mark zu. Die vom Deutſchen Bergſteiger⸗ und Wander⸗ verband ausgegebene Loſung, eine Veranſtaltung zu⸗ gunſten der Winterhilfe durchzuführen, wurde da⸗ durch in die Tat umgeſetzt, daß man unter den An⸗ weſenden ſofort eine Sammlung durchführte, die einen anſehnlichen Betrag ergab. Dieſe Sammlung fand bei dem Vortragsabend ihre Fortſetzung, um auch den Mitgliedern Gelegenheit zur Spende zu geben, die bei der Jahreshauptverſammlung nicht anweſend waren. ** Der 31. März letzter Tag für Ehrenkreuz⸗ auträge! Das Reichs⸗ und preußiſche Miniſterium des Innern macht darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Stellung der Anträge auf Verleihung des Ehren⸗ kreuzes des Weltkrieges am 31. März d. J. abläuft. Anträge, die nach dieſem Tage geſtellt werden, kön⸗ nen nur berückſichtigt werden, wenn der Antrag⸗ ſteller den begründeten Nachweis erbringt, daß ihm eine rechtzeitige Stellung des Antrages nicht möglich war. Es wird ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß dieſer Entſchuldigungsgrund nur beim Vorliegen ganz beſonderer Umſtände Ausſicht auf Erfolg hat. = n.. ee me : N 3 5 Ken Ser F h nen eln 99 N 2 2 N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Geburtenüberſchuß im Fahre 1934 verdoppelt An die Zahlen über Eheſchließungen, Geburten und Sterbefälle im 3. Vierteljahr 1934 knüpft das Statiſtiſche Reichsamt bereits einen Ausblick auf das vorausſichtliche Ergebnis des ganzen Jahres 1994. Danach dürfte die Geſamtzahl der Eheſchließungen im Deutſchen Reich etwa 740 000 oder 11,3 je 1000 Einwohner betragen haben. An Geburten wurden in den erſten neun Monaten des Jahres 1934 bereits rund 150 000 mehr gezählt als im gleichen Zeitraum des Jahres 1933. Die Geſamtzahl der Geburten im ganzen Jahr 1934 kann auf 1170 000 oder 179 je 1000 Einwohner geſchätzt werden. Dank des kräftigen Geburtenanſtiegs iſt auch eine ſtarke Steigerung des Geburtenüberſchuſſes zu verzeichnen. Da die Sterbefälle des Jahres 1934 auf 720 000 ge⸗ ſchätzt werden, dürfte der Geburtenüberſchuß rund 450 000 oder 6,9 je 1000 der Bevölkerung betragen haben. Der Geburtenüberſchuß hat ſich ſomit gegen⸗ über 1933 verdoppelt. Dieſer Erfolg iſt natürlich außerordentlich erfreulich. Er reicht aber längſt nicht aus, um die Zukunft unſeres Volkes zu ſichern. Dazu wird noch eine erhebliche Steigerung der Ge⸗ burtenziffer notwendig ſein. Frauen über 30—„Kriegsopfer“ der Arbeit Zur Frage des Arbeitsplatzaustauſches weiſt Elſe Sander in dem Fachblatt des Leiters des Sozial⸗ amtes der Deutſchen Arbeitsfront auf die Not der Frauenjahrgänge zwiſchen dem 30. und 50. Lebensjahr hin. Bei den rund 120 000 Be⸗ trieben, die ſchätzungsweiſe in Deutſchland der Melde⸗ pflicht für den Austauſch unterliegen, ſei, nach Stich⸗ proben, die Zahl der b häftigten weiblichen Per⸗ ſonen unter 25 Jahren weitaus größer als die der gleichaltrigen jungen Männer. Zum Austauſch wür⸗ den aber dennoch mehr männliche als weibliche Be⸗ ſchäftigte vorgeſchlagen. Men treffe immer wieder auf die irrige Anſicht, oer Arbeitsplatzaustauſch be⸗ zwecke ausſchließlich, Arbeitsſtellen jugendlicher Mäd⸗ chen zugunſten älterer Familienväter freizumachen. Da ſolch ein Wechſel bei typiſchen Frauenarbeits⸗ plätzen techniſch und finanziell ſchwer oder über⸗ haupt kaum durchführbar iſt, habe ſich mancher Be⸗ trlebsführer von einem Austauſchvorſchlag abhalten laſſen, ohne zu bedenken, daß ſehr wohl auch ein jüngeres Mädchen ſeine Arbeitsſtelle einer älteren, erwerbsbedürftigen, nicht mehr auf Verſorgung durch Ehe hoffenden Geſchlechtsgenoſſin hätte freimachen ſollen. Im öffentlichen Intereſſe ſei auf die ſtark vertretenen Jahrgänge der zwiſchen 30 und 50 Jahre alten weiblichen Perſonen hinzuweiſen, die Anwär⸗ ter auf die verſchiedenſten Arbeitsplätze blieben. Eine Erweiterung des Kreiſes der Bevorzugten wäre in der Hinſicht anzuſtreben, daß auch diejenigen weib⸗ lichen Arbeitnehmer, die nicht dauernd im hauswirt⸗ schaftlichen Erwerbsberuf unterkommen oder über⸗ altern, eine Möglichkeit der Wiederaufnahme in Fa⸗ bei und Kontor erhalten. a kurzſchriftprüfungen. Bei den Prüfungen der Bablſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer hat in der Klaſſe von 180 Silben die Note„Sehr gut“ erhalten: Wilhelmine Her man n.„ k Die ſofortige Ausgabe eines allgemeinen Hand⸗ werksabzeichens iſt vom Reichshandwerksmeiſter an⸗ geordnet worden. Das Abzeichen iſt dem bereits ausgegebenen Führerabzeichen ähnlich und enthält im Mittelpunkt die Symbole des Handwerks: Ham⸗ mer, Eichenblatt und Eichel im offenen Kreis. Es wird grundſätzlich nur in Verbindung mit der Hand⸗ werkskarte ausgegeben. Da aber die Ausſtellung der Handwerkskarten noch einige Zeit dauern wird, ſollen alle Handwerker, die in die Handwerksrolle eingetragen ſind, ſofort das Abzeichen erhalten, das als vorläufige Beſtätigung der Eintragung in die Handwerksrolle und damit der Handwerkereigenſchaft dient. Das allgemeine Handwerksabzeichen iſt ein Standesabzeichen und ſoll alle in die Handwerksrolle eingetragenen Handwerker äußerlich kennzeichnen. ae Eine Erhöhung des Durchſchnittsbetrages der Cheſtandsdarlehen auf 600 Mark iſt nach einem Runderlaß, den der Reichsfinanzminiſter zur Erläu⸗ terung der neuen geſetzlichen Beſtimmungen über Eheſtandsdarlehen herausgegeben hat, geſtattet. Die bisherige Durchſchnittshöhe betrug 500 Mark. An⸗ träge auf nachträgliche Erhöhung bereits gewährter Darlehen ſollen grundſätzlich abgelehnt werden, wenn nicht eine Nachprüfung bei Anlegung eines ſtrengen Maßſtabes ergibt, daß das Darlehen nach dem bisherigen Durchſchnittsſatz zu gering bemeſſen war. u Ein Erlaß des Reichsfinanzminiſters über die Bürgſchaftsfrage iſt angeſichts der Tatſache, daß im neuen Baufahr 1935 der Kleinwohnungsbau beſon⸗ ders gepflegt werden ſoll, damit dem weniger bemit⸗ telten Volksgenoſſen gute und billige Wohnungen zur Verfügung geſtellt werden können, von beſonde⸗ rer Bedeutung. Der Miniſter verweiſt auf das Ge⸗ meindeumſchuldungsgeſetz, wonach den Gemeinden Uebernahme neuer Bürgſchaften im allgemeinen un⸗ terſagt worden iſt. Es ſei weder Aufgabe der Ge⸗ meinden, noch ſei es bei ihrer meiſt angeſpannten Finanzlage vertretbar, daß ſie für Privatperſonen und private Unternehmungen Kreditbürgſchaften übernehmen, wenn der Geldgeber den Kredit ohne eine ſolche zuſätzliche Sicherung nicht glaube ein⸗ räumen zu können. An dieſem Grundſatz werde er, der Reichsfinanzminiſter, weiterhin feſthalten. Er ſei lediglich bereit, ſich auf weitere im Intereſſe der Förderung des Kleinwohnungsbaues, ſoweit bei ihm wegen der Schwierigkeit der Geldͤbeſchaffung für 2. Hypotheken auf die Bürgſchaft der öffentlichen Hand nicht verzichtet werden könne, ſein Einvernehmen zur Genehmigung derartiger Bürgſchaftsübernahmen zu erteilen, ſofern beſtimmte Vorausſetzungen er⸗ füllt ſind. Der Miniſter teilt dann dieſe Voraus⸗ ſetzungen mit. Danach müſſen die Bauvorhaben im weſentlichen den bekanntgegebenen allgemeinen Richt⸗ linien für Reichsbürgſchaften im Kleinwohnungsbau entſprechen. Die Bürgſchaftsübernahme ſoll erſt nach genauer Prüfung der Finanzierung und Rentabili⸗ tät erfolgen. Ludwigshafen a. Rh., 8. Febr. Der Un⸗ terricht an den Ludwigshafener Volks⸗ ſchulen, der wegen Grippeerkrankungen ausgeſetzt werden mußte, wird mit dem kommenden Montag wieder aufgenommen. b 1 „. das Tor hatte ſich hinter dem Ahnungsloſen geſchloſſen. In den Gängen ſtolperten ſie über etwas Dunkles— ein Dolch blinkte in einem regungsloſen Rücken. Da riß der grinſende Gelbe einen Vorhang auseinander, und in dieſem ſchrecklichen Augenblick —— Fortſetzung folgt.“ Der von Film und Gro⸗ ſchenheften geſchulte Mitteleuropäer iſt regelrecht enttäuſcht: nicht einmal geheimer Klopfzeichen be⸗ durfte es— jedermann hat freien Zutritt. Hier, wie in den dreißig oder vierzig andern Opiumhöhlen der Stadt. Man kommt ſich vor, ein paar Schritt von der wimmelnden Straße entfernt, wie in einem Warte⸗ ſaal für die Elektriſche, wo man ſtatt auf den Bän⸗ ken zu ſitzen auch auf Pritſchen liegen kann. Es iſt nur behaglicher, es herrſcht im Dämmerlicht kleiner Lampen etwas wie eine gemütliche Stammtiſchatmo⸗ n Wolkenhöhen von Amsterdam 1 4 2 übtes: er ritzt die Tube auf, in den braunen Sirup, der ihr entquillt, fährt er mit einer Stricknadel. Er holt einen dicken Tropfen heraus, den er an der Nadel über die offene Lampe hält und dreht und dreht— bis ein dampfendes, aufgepluſtertes Klümpchen wird. Das kommt in die Bambuspfeife, an der er ſaugt.. Er ſaugt genießeriſch— wie unſereins an der Geburtstagsimporte. Schon nach wenigen Zügen entſpannt ſich das geſpannte Ge⸗ ſicht. Es verklärt ſich. Er ſcheint nicht Luſt zu er⸗ leben, ſondern Freude Die Pfeife iſt ihm entglitten, die Bruſt mit den unpaſſenden Sachen hebt und ſenkt ſich ruhig... Man möchte wiſſen, was für eine Freude das iſt. Eine erotiſche? Hat er die unſchönen Mädchen, die hier umherlungern, mit in den Traum hinübergenom⸗ 08 33% „ ſphäre. Gäſte kommen und Gäſte gehen— es ſind faſt alles Chineſen; Siameſe iſt nur einer, und der duckt ſich ſcheu. Aber ſonſt kümmert ſich kaum jemand um die neugierigen Weißen. Man tut ja auch nichts Verbotenes. Im Gegenteil: das„Laſter“ iſt eine Golodquelle des Staates. Im Voranſchlag des Haus⸗ halts für 1931/32 verbuchte er den Ertrag aus Opium⸗ verkäufen mit 8½ Millionen Tikals, das ſind 11,9 Millionen Mark, ſie bedeuten ungezählte Millionen Räuſche in den Rauſchgifthöhlen Siams. Jeden Mor⸗ gen erſcheint ein Beamter, der ſich beim Pächter nach dem Tagesbedarf erkundigt.. Der Fremde, der viel von den Ausſchüſſen und Kommiſſionen des Völ⸗ kerbundes zur Bekämpfung des Opiumgenuſſes ge⸗ hört hat, wundert ſich. Opiumrausch für 9 piennig Auf der Pritſche liegen etwa ein Dutzend Män⸗ ner. Sie erleben da ihren alltäglichen kleinen Rauſch; ſie genießen ihn wie weſtlichere Menſchen ihren Früh⸗ oder Abendſchoppen. Auch Frauen ſtehen da umher, aber ich ſehe ſie nicht rauchen. Und jetzt kommt mein Freund, der Kuli. Seine Riſchka hat er draußen ſtehenlaſſen, um ſich hier mal eben zu erquicken. Er zerrt ſich das naſſe Hemd über die Ohren; ſein nack⸗ ter Oberkörper iſt reich tätowiert— mit Drachen und unpaſſenden Sachen, wie ſie die Matroſen lieben. Dem Höhlenwirt legt er 38 Satangs hin— ein ge⸗ eigneter Name für Geld, mit dem man Opium kauft — und erhält dafür, es ſind, etwa 45 Pfennig, glück⸗ ſtrahlend eine Zinntube, die für fünf Räuſche reicht. Er ſucht ſich ſofort eine leere Pritſche aus, wo eine Pfeife aus Bambus liegt und eine Oellampe brennt. Er läßt ſich nieder, ſchiebt einen Holzblock als Un⸗ terlage für den Kopf zurecht, ſtützt den rechten Ell⸗ bogen auf und beginnt.. Es iſt tauſendmal Ge⸗ men, um ſie dort zu verſchönern? Fachleute wür⸗ den das verneinen. Vielleicht träumt er— vorhin blickte er mich ſo ſonderbar an— daß er keine Rikſcha mehr ziehen und ich ſtatt ſeiner galoppieren muß. Und dann gibt er mir ein Trinkgeld. Viel⸗ leicht aber, ſo wird es ſein, träumt er nur von mehr Geld für Opium 8 Es iſt ein Schweben, ſagen die Kenner, als ſeien Leib und Glieder wie Panzer von einem abgefallen. Flugzeuggefühle... Der Wirklichkeit jedenfalls wird ein Schnippchen geſchlagen. Mitten aus dem All⸗ tag, der durch die Fenſter hereinlärmt, huſcht der geplagte Kuli in ein beſſeres Jenſeits. Innerhalb von drei Minuten und für neun Pfennig. Und die Kehrſeite des Phantaſtiſchen— der Kater? Wir ſehen gelbe Gäſte, die nach der„Sitzung“ die Zentnerlaſt, die ſie im Vorraum abgeſtellt haben, mit einem Schwung wieder auf die Schultern hiſ⸗ ſen. Ausgemergelten Elendsgeſtalten begegnet man ſelten. Nur die Aerzte wiſſen, daß hier ein Laſter an der Lebenskraft von Millionen nagt. „Es iſt höchſte Zeit“, wage ich einzuwerfen,„daß die Chemiker ein Gift erfinden, das zwar berau⸗ ſchend wie Opium, aber unſchädlich wie Zucker iſt.“ Meine Freunde ſchütteln mißbilligend den Kopf, weil ſie dieſe Bemerkung für verfrüht halten. Im Amüsierparadies Das größte Haus Bangkoks, das Nine Houſe, iſt bis in den Sternenhimmel hinein illumi⸗ niert. Der Fahrſtuhl, einer der wenigen in der Stadt, ſchießt von einem Amüſierparadies ins an⸗ dere; die meiſten Gäſte wählen übrigens die Wen⸗ deltreppe— Safety first, ſicher iſt ſicher. Im achten Stockwerk, vielleicht iſt es auch das ſiebente, leben um dieſe mitternächtliche Stunde die Götter und Hel⸗ Storey g in den leuchtenden Orient von Erwin Berg 19 den Siams. Auf einer Bühne führen ſie ein opern⸗ haftes Daſein. Ein Stockwerk höher ſind es die„Göt⸗ ter und Helden“ eines ſogenannten Europas. Hier iſt die Oper zur Operette geworden, in der weib⸗ liche Offiziere einer weſtlichen Phantaſiemarine und Prinzen aus hinterindiſchem Geblüt etwas mitein⸗ ander haben. Zwei wollen heiraten; ehs ſie es tun, ſingen ſie ſich an. Es iſt ein leiſes, für geſchulte Ohren offenbar melodiſches Krähen. Auch Muſik kann eine fremde Sprache ſein; dieſe haben wir noch nicht gelernt. Und deshalb wundern wir uns, zu⸗ mal auch für unſere Tempobedürfniſſe zu wenig paſ⸗ ſiert, daß die Leute im Parkett ſo geſpannt ſind. Was würde ein Berliner Revue⸗Feldwebel aus der ſüßen Verſchlafenheit dieſer ſchönen Mädchen machen! Ein paar Häuſer weiter, im Siam⸗Hotel, ſind ſie ſchon viel wacher.„Girls“, verkündet ein mit Kreide geſchriebenes Plakat am Tor,„with almost naked body“. Aber das iſt eine Verleumdung. Sie tan⸗ zen in einer Diele damenhaft mit den Gäſten. Unter den Zuſchauern ſind Siameſen in der ſchlichten Ele⸗ ganz ihrer weißen Jacke und den ſchwarzen Pump⸗ hoſen, einheimiſches Militär, Matroſen auf Urlaub und Ausländer in Zivil: Deutſche, Holländer, Eng⸗ länder, Franzoſen, Dänen. Hinter einem Gelän⸗ der, aber unmittelbar neben den Whiskytiſchen, ſtehen Zaungäſte; ich ſehe, wie ein nackter Säugling, von der Mutter getragen, einem verirrten Smoking auf die wattierte Schulter tippt. 5 Dann muß plötzlich das Publikum ſich um 180 Grad umdrehen, weil in ſeinem Rücken ein Vorhang aufgeht. Die Kapelle wechſelt von einem Ufa⸗Schla⸗ ger ins Siameſiſche hinüber— Begleitmuſik fürs exotiſche Tingeltangel. Auch hier Tänze, Zeitlupen⸗ tänze. Oft tanzen nur die Arme, die Unterarme, ja die Hände allein: mit„affektiert“ geſpreiſten Fingern und Zuckungen wie Nattern. Dieſe jungen Dinger ſind auch in unſerm Sinn hübſch. Die Augen ihrer ſchwarzen Bubenköpfe erſcheinen größer als die chineſiſch geſchlitzten; ſie haben den in Aſien ſeltenen offenen Blick der Kinder des freiheitfrohen Taiſtam⸗ mes. Und wenn auch die Wangen bemalt ſind, ihr Lächeln iſt nicht geſchminkt. Ab und zu begibt ſich's, daß ein Saaldiener an die Bühne tritt und einer unter ihnen einen Geld⸗ ſchein hinreicht— die Stiftung eines Verehrers. Dann ſpringt die Verehrte mitten aus der Vorfüh⸗ rung heraus an die Rampe, knickt in die Knie, nimmt ſtvahlend die Spende entgegen und reiht ſich, von den Zuſchauern beklatſcht, raſch wieder in den Rei⸗ gen ein. Der Schein aber bleibt ſichtbar in ihrer Hand. Er jongliert zwiſchen den mittanzenden Fin⸗ gern, ex wird ein Teil der Szene, Ins Pgxkett aber bürfen die Mädchen, die ein Journaliſt mit der Ka⸗ mera natürlich in der Garderobe begrüßen darf, nicht hinunter. Ihr Manager bewacht ſie wie eine Penſionsmutter ihre höheren Töchter. Nach der Vor⸗ ſtellung iſt nächtlicher Appell draußen vor einem Autobus, der ſie— wer's nicht glaubt, zahlt einen Tikal— tugendhaft nach Hauſe bringt Es wird nun auch für uns Zeit. In der Straße, die keinen Namen hat, machen wir noch einmal halt. Mit dem abendlichen Ladenſchluß wird es nicht ſo genau genommen— es darf ruhig drei Uhr werden. Heimkehrende Europäer, die das Ende nicht finden können, laſſen ſich hier noch eine Portion Baupat, ein Gericht mit gebackenem Reis, in den Wagen rei⸗ chen. Während wir in rauſchende Alleen einbiegen, lachen weibliche Stimmen unſerm Auto nach. Es ſind zierliche braune Nachtigallen; ein Transparent, auf dem„Bar Pariſien“ ſteht, leuchtet vor ihrem Käfig. Und wieder einmal iſt uns anheimgeſtellt, die Verwilderung der Sitten zu beweinen oder die un⸗ befangene Heiterkeit ſchön zu finden. Es iſt das alte Lied.(Fortſetzung folgt.) 70 Jahre alte Rheinbrücke Geſtern feierte ſie Geburtstag Sieben Jahrzehnte ſind am geſtrigen 8. Februar verwandter“ Bruder, wir meinen den alten Mann⸗ verfloſſen, ſeitdem mit dem Bau der alten Rhein⸗ brücke begonnen wurde. Die Jubilarin begeht ihren Geburtstag in erfreulicher Rüſtigkeit. Wäh⸗ rend ihrer ganzen Lebenszeit brauchte ſie ſich nie⸗ mals wegen ernſtlicher Gebreſten in Behandlung zu begeben! Weder Steinmetzen noch Schmiede muß⸗ ten bislang an ihr herumdoktern... Seien wir ſo taktvoll, in der arbeitsreichen Vergangenheit der Siebzigerin nicht zu kramen. Ihr Lebenslauf wurde ja hier eingehend geſchildert, als ſie vor 23 Jahren eine ſpätgeborene, recht unähnliche Schweſter bekam. Doch ſoll der Geburtstag nicht ohne herzlichen Glück⸗ wunſch vorübergehen. Bezeugen wir der alten Dame unſere Genugtuung über ihre„eiſerne“ Geſundheit und über ihr gutes Ausſehen! Unter uns: die als bös verſchriene Siebenzahl der Dezennien iſt allerdings nicht ganz ſpurlos an der Bejahrten vorübergegangen. Ihre Züge zeigen ſich vom Rauch und Ruß der Dampfbahnen und sſchiffe angeſchwärzt. Doch gefällt ſie uns in dieſem Ehrenkleid der Arbeit beſſer, als wenn man ſie, wie immer wieder gefordert wird, künſtlich wieder ver⸗ jüngen wollte. Als ob du eine Verſchönerungskur benötigen würdeſt, gute, alte Rheinbrücke! Wohl iſt dein Gewand ein bißchen aus der Mode gekommen. Anno 65, da du noch jung warſt, trug man ſich halt ſo ganz anders als heut.. Damals hielt die Frau von Welt und von Stand auf„Taille“ und zwängte ſich in den Schnürleib, nicht wahr? Und behing ſich mit Rüſchen und Bändern und Volants heimer Hauptbahnhof, hatte ſich auch in jenem Zeitſtil aufgedonnert, wie wenn er ein Tempel wäre und nicht eine Schienen⸗ und Maſchinenhalle! Alſo daß man den bildneriſchen Krimskram vor einigen Jahren weghauen mußte, weil ſolche Großtuereit zu unſerer armgewordenen Gegenwart nimmer paßt! Bei dir, alte Rheinbrücke, verſchlägt uns das Zurſchautragen einer gewiſſen Vornehmheit viel weniger, wenn es auch bei einem Blick auf die furcht⸗ bar ſchlichte neue Brücke arg in die Augen ſpringt! Denn das Gitterkleid deiner Stahlſtangen und Blech⸗ ſtäbe iſt bei aller mooͤiſchen Eleganz— mag ſie auch aus der Ferne und mit etlicher Phantaſie betrachtet, an das Spitzengewebe einer Robe erinnern— doch ſehr„ſachlich“ empfunden, offenſichtlich in jedem Teil⸗ ſtückchen haargenau errechnet!(Ausgenommen von dieſer Ehrlichkeit iſt nur der„eiſerne Vorhang“, der unter den Steinbögen der Portale hängt, um raffi⸗ niert zu verſchleiern, daß der frühere Eiſenbahn⸗ durchlaß an Breite hinter der Straßenfahrbahn zu⸗ rückbleibt.) Zugegeben: die Steinportale auf beiden Ufern verlaſſen die Zweckform weit mehr als der eiſerne Ueberbau. Verzichtet dieſer auf den Bogen⸗ ſchwung mancher rheinabwärts angelegten Brücken und fügt er ſich unaufdringlich und harmoniſch in die flachgelagerte Landſchaft ein, ſo haben die Pylonen der Kopfbauten noch reichlich von der klaſſi⸗ ſchen Adeligkeit des nahen Schloſſes abbekommen, die für einen Zweckbau recht überflüſſig ſcheint. Ver⸗ gleichen wir aber die Mannheim⸗Ludwigshafener Du kannſt dieſen Geſchmack nicht verleugnen. Eigent⸗ Brückenzugänge mit denen von Worms, Mainz, Köln lich haben ſie dich zwar nicht zum Repräſentieren, ſondern zum Laſtentragen beſtimmt. Aber dein da⸗ mals ins Leben getretener, nur wenig„entfernt ö — höchſt ſtattlichen, indeſſen im Kanonenzeitalter ſinn⸗ widrigen mittelalterlichen Tor⸗ und Wehrtürmen—: dann bekennen wir: unſere Portale bereiten uns Freude als feſtlich⸗ frohe Eingänge in das liebe Rebenland der Pfalz und in das(nach Goethe)„freundliche, gleich und heiter gebaute Mannheim“. Schaut nur einmal hin, wie der geſchmähte„Gitterkaſten“ das goldene Son⸗ nenlicht in ſich einfängt, ſo daß die ſchlanken Träger und dünnen Streben zu flimmern ſcheinen, wenn Sonnenglaſt die weiche, feuchte Atmoſphäre über dem Stromſpiegel durchzittert Laſſen wir den„Modernen“ ihr Vergnügen an der neuen Brücke. Ihre weniger zahlreichen Trä⸗ ger aus hartgeſchweißtem Gußſtahl machen größere Schritte von Pfeiler zu Pfetler als die Nachbarin, die im Allegro über den Fluß geht. Aber kokettiert die derzeitige Eiſenbahnbrücke nicht auch ein wenig mit ihrer„Nur⸗Sachlichkeit“? Faſt möchte män die Behauptung wagen: der Stolz des Ingenieurs luge durch ihre weitergeſpannten Oeffnungen gleich wie die Eitelkeit durch die Löcher im Mantel des Diogenes. Dieſe Ehrenrettung, liebe, alte Rheinbrücke, glaubten wir dir in Würdigung deiner Verdienſte ſchuldig zu ſein. Um aber zum Geburtstag auch ein Angebinde zu bringen, ſei, real geſprochen und ver⸗ raten: ein langgehegter Wunſch der Doppelſtädte findet im Laufe des Monats März ſeine Erfüllung: die Fahrbahn der Straßenbrücke auf der Nord⸗ ſeite erhält einen Belag mit Walzaſphalt, damit die Feuerwehr im Sommer nicht jede Woche den in Brand geratenen Holzboden zu löſchen braucht, wenn ein Raucher mal ein Streichholz oder einen Zigarrenſtummel in eine Benzinlache wirft, Und für die Fußgänger wird endlich der nördliche Lauf⸗ ſteg im Ausmaß des neuen ſüdlichen verbreftert, Ueber die Koſten hat ſich die ſeitherige„Brücken⸗ gemeinſchaft“ der Staaten Baden und Bayern und des Reichs und der Reichsbahn in der Weiſe ge⸗ einigt, daß die Staaten je ein Sechſtel, Reich und „Reichsbahn je ein Drittel übernehmen. Möge der erleichterte Verkehr dazu beitragen, die. Gemeinſchaft der Kurpfälzer noch enger als bisher zu geſtalten! T. —— r ̃——...——— ä————— . — *— 1 — Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ſterun Kind sind kostbarstes Volksgut gchützt sie vor llot! Opfert für das linkernilfswerk ze Die Bauten des Volksbundes Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge behandelte auf der 16. Reichstagung des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge in Kiel Stadtbaurat a. D. Arendt(Eſſen) in ihrer ge⸗ ſchichtlichen und kulturellen Bedeutung. Dieſer Vor⸗ trag iſt mit zahlreichen Abbildungen im Februarheft „Kriegsgräberfürſorge“ abgedruckt. Im weiteren der vom Volksbund herausgegebenen Zeitſchrift bringt das Heft im Bericht über den 1. Führertag des Volksbundes ausführlich alle Reden, die von den Vertretern der Regierung, der Partei und der Glie⸗ derungen der NSDAP ſowie der Wehrmacht gehalten wurden. NSDAP-Miffeilungen Aus vbartetamtlichen Behauntmachungen eunmsmmen PO Seckenheim. Samstog 9. Februar, 20.15 Uhr, Mit⸗ glieder⸗Verſammlung im„Deutſchen Hos“. Humboldt. Sonntag, 10. Februar, vormittags 8 Uhr, Antreten ſämtlicher politiſchen Leiter im Dienſtanzug. Deutſches Eck. Sonntag, 10. Fe rugr, vormittags .45 Uhr, treten ſämtliche polktiſchen Leiter Nin walter— auch Nichtunfformierte— zum Ausmarſch auf dem U2⸗Schulplatz an.. 2 Jungbuſch. Filmvortrag„Kreuzer Emden“ nicht im „Hoſpiz“, ſondern Montag, 11. Februar, in der„Lieder⸗ tafel“, K 2, 32. Jungbuſch. Der abgeſagte Sonntag, 10. Februar, ſtatt. Schule. Dienſtanzug. Odſtſtadt. Zellen 2 und 8 Montag, 11. Februar, 20.30 Uhr,„Gloria⸗Säle“, Zellenabend. NS⸗Hago⸗, NSBO⸗, Opferring⸗Mitglieder und Haus warte eingeladen. NS⸗Frauenſchaft Oſtſtadt. Montag, 11. Februar, 20 Uhr, Heimabend im Parkhotel. Formaldienſt findet am Antreten.15 Uhr, K⸗-ö⸗ Hitler⸗Jugend Bann 171, Abt. PD. Sonntag, 10. Februar, fällt der Rettungskurſus im Herſchelbad aus. Banupreſſe⸗ und»Propagandaamt. Zu der heutigen HB⸗Beſichtigung haben von jeder Gefolgſchaft drei Mann und zwar Preſſewart, Bildwart und Zeichner, oder in deren Stellvertretung aktive Führer zu erſcheinen. M 4a (Schlageterhaus), 15 Uhr, Zimmer 67, Brotbeutelverpflegung. Bann 171. Die im Cinzelhandel tätigen Hitlerjungen werden hiermit aufgefordert, ſich an dem S chaufenſter⸗ wettbewerb zur Eröffnung des zweiten Reichsberufs⸗ wegen dringender Mitteilung. Das Handwerkerwandern beginnt Fleiſcher, Väcker und Konditoren machen den Anfang Nachdem Reichsfachgruppenwalter Fedtke vom Reichshandwerksmeiſter mit der Organiſation des Geſellenwanderns beauftragt worden iſt, hat er ſo⸗ ſort die Arbeit aufgenommen. In engſter Zuſam⸗ menarbeit mit dem Amt für Reiſen und Wandern der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat der Beauftragte des Reichshandwerksmeiſters die not⸗ wendigen Vorbereitungen bereits getroffen, ſo daß jetzt ein fertiger Plan für die Aufnahme der Wanderungen vorliegt. Es handelt ſich um ein planmäßiges Wandern zwiſchen Süd und Nord und Oſt und Weſt auf der Grundlage eines Austauſches von Arbeitsplätzen. Nur ſolche Geſellen, die ihre Prüfung mit„ſehr gut“ beſtanden haben und die außerdem charak⸗ terlich und politiſch einwandfrei ſind, dürfen wandern. Dem künftigen Wandern liegt ein ausgeſprochener Ehrbegriff zugrunde. Nur Geſellen von höchſter Eignung, die eine Gewähr dafür bieten, daß ſie dem Handwerk Ehre machen, werden zugelaſſen. Das Wandern wird zunächſt nur in drei Handwerkszwei⸗ gen und zwar bei den Fleiſchern, Bäckern und Konditoren durchgeführt. Im Höchſtfall werden in jedem Gau für die Fachſchaften der Bäcker, Kon⸗ wettkampfes in der Woche vom 17. bis 24. Februar zu beteiligen. Meldungen nehmen entgegen: 1. Berufsrefe⸗ rent Karl Kotz, Mannheim, C 1, 10, Zimmer 23; 2. Han⸗ delsſchule Mannheim; 3. Hitlerjugend, Mannheim, M 4a, Zimmer 62. Bann 171. Betr. Lehrſtellenwerbung. Montag, den 11. Februar, 16 Uhr, im Alten Rathaus, Eröffnung einer Werbewoche zur Unterbringung von Lehrſtellenſuchenden. Die arbeitsloſen Hitlerjungen der Unterbanne 1, 2 und 5 finden ſich 15.45 Uhr vor dem Alten Rathaus, F 1, ein und beſichtigen nach dem Eröffnungsakt die Ausſtellung im großen Saal des Rathauſes. Deutſches Jungvolk Gruppenſingen nochmals verlegt. Der Liederabend der Jungvolksfähnlein findet endgültig Montag, 18. Febr., 20 Uhr, im„Caſino⸗Saal“, R 1, ſtatt. Eintritt 15 Pfg. Abteilung B. Betr. H3⸗ Sportabzeichen. Die Bewerber erſcheinen Samstag, 9. Februar, 14.30 Uhr, vor dem Eingang zum Stadion. Jungbann 1/171. Zu der heutigen Beſichtigung des HB und Preſſetagung haben von jedem Fähnlein drei Mann, und zwar Preſſewart, Bildwart und Zeichner bzw. in deren Vertretung aktive Führer zu erſcheinen. M 4a(Schlageter⸗ haus), 15 Uhr, Zimmer 67. Brotbeutelverpflegung. Bd M Untergau. Sämtliche Preſſereferentinnen, Bildwartin⸗ nen und Zeichnerinnen des Untergaues 171 und 1/171 tre⸗ ten heute, Samstag, 15 Uhr, in N 2, 4, zur Beſichtigung des HB an. Brotbeutelverpflegung iſt mitzubringen. Schwetzingerſtadt und Almenhof. Die Gruppe tritt Sonntag, 10. Februar, 10.45 Uhr, auf dem Gabelsber⸗ gerplatz zum Film an. 15 Pfg. mitbringen. Neckarſtadt⸗Oſt. Antreten der ganzen Gruppe am Montag, 19.30 Uhr, zum Turnen in der Uhlandſchule Bd M N Jungmädeluntergau 1/171, Abt. Preſſe. Samstag, * Februar, findet eine Beſichtigung des Hu ſtatt. Die Gruppenxreferentinnen kommen um 15 Uhr nach N 2, 4. Aktive Führerinnen können auch an der Beſichtigung teilnehmen. Lindenhof 2. Samstag, 9. Februar, treten ſämtliche Mädel mit Turnzeug am Altersheim an. Mädel, die Quäkerſpeiſung erhalten, treten.90 Uhr an der Dieſter⸗ wegſchule an. Humboldt 3(Schüßler). Sonntag, 10. Februar, morgens 10 Uhr, Antreten am Meßplatz in Kluft zwecks Ueberreichung der Reichsausweiſe. Herzogenried, Schaft 1. Samstag, 9. Februar, 16 Uhr, Heimabend in der Fröhlichſtraße. Käfertal. Samstag, 9. Februar, 20 Uhr, Führer⸗ Beſprechung im Heim. Dienſtbuch, Schnellhefter und Schreibzeug mitbringen. Strohmarkt. Samstag, 9. Februar, 17 Uhr, wichtige Führerinnenbeſprechung in E 5, 16. Die fehlenden Fe⸗ bruarbeiträge mitbringen! Rheintor. Samstag, 9. Februor, 10 Uhr, Antreten ſämtlicher Mädels am K⸗5⸗Schulplatz mit Turnzeug. DA Reichsbahn. Sprechſtunden jeweils Montags bis Frei⸗ tags von 18—19 Uhr, Dienstags und Donnerstags von 17 bis 19 Uhr für Betriebswalter und Zellenobleute im Hauptbahnhof Mannheim, Zimmer 237, Zeitungsausgabe jeweils Donnerstags von 1719 Uhr. Frauenamt, Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Am Son n⸗ tag, 10. Februar, iſt das Heim in L 13, 12a von 19 bis ditoren und Fleiſcher je 25 Wanderbücher ausge⸗ geben. Das Wanderbuch, deſſen Schaffung in Vorbereitung iſt, ſtellt, da es nur den Beſten aus⸗ geſtellt wird, ein in allen Einzelheiten beweiskräf⸗ tiges Leumunds zeugnis dar, das den Beſitzer als einen von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Hand⸗ werk„Auserwählten“ ausweiſt. und ihm ſo Tür und Tor öffnet. Jeder der wandernden Geſellen hat ſeine be⸗ ſtimmte Marſchroute. Das Wandern muß bis zur Austauſchſtelle acht Wochen in Anſpruch neh⸗ men. Während dieſer Zeit muß der Geſelle an ein bis oͤrei Plätzen, die auf ſeiner Tour liegen, gearbei⸗ tet haben. Wenn er am Austauſchplatz eingetroffen iſt, muß er eine mindeſtens ſechsmonatige Tätig⸗ keit bei dem Meiſter aufnehmen. Nach dieſer Zeit darf er ſich um neue Wanderungs⸗ möglichkeiten bemühen. Es handelt ſich bei dieſen Richtlinien um Uebergangsmaßnahmen, da zunächſt einmal der Verſuch gemacht werden ſoll, das Wan⸗ dern überhaupt in Gang zu bringen. Anläßlich des Reichshandwerkstages im Juni ſoll das erſte große Treffen der wandernden Handwerksge⸗ ſellen ſtattfinden. 22 Uhr zur geſelligen Unterhaltung geöffnet. Haus⸗ gehilfinnen, benutzt euer Heim regelmäßig! NS⸗Hago, Kreisamtsleitung Mannheim Kreisbetriebsgemeinſchft 18(Handwerk) Fachgruppe Nah⸗ rung. Zu der am Montag, 11. Febr., 20 Uhr, im Ball⸗ hausſaal ſtattfindenden Kundgebung, bei der Reichs⸗ fachſchaftswalter der Bäcker und Konditoren, Pg. Tis ka, Berlin und ſtellvertr. Gaufachgruppenwalter Nahrung, Pg. Merkle, Karlsruhe, ſprechen, ſind alle Berufskameraden herzlichſt eingeladen. Deutſches Eck. Siehe Bekanntmachung unter PO. Amt für Beamte Montag, 11. Febr., 20.15 Uhr, beginnt Dr. Um die Vortragsreihe„Nationalſozialiſtiſche Außenhandelspolitik“ mit praktiſcher Uebung. Meldungen hierzu ſowie zu den noch folgenden Vorleſungen über„Nationalſozialiſtiſche Betriebswirtſchaft“ von Dr. Thoms und über„Grund⸗ lagen des neuen Steuerrechts“ von Dr. Waldſchütz wer⸗ den in der Geſchäftsſtelle, L 4, 15, und in der Aula, A 4, 1, vor Beginn der Vorleſungen entgegengenommen. Kreisbauernſchaft Mannheim Für die dritte Verſammlungswelle in der Erzeugungs⸗ ſchlacht finden für das Gebiet der Kreisbauernſchaft Mann⸗ heim, jeweils um 20 Uhr, folgende Verſammlungen ſtatt: Edingen: Montag, 11. Februar, im„Hirſch“. Redner: Dr. Krumm und Dr. Gugel meier. Neckarhauſen: Montag, 11. Febr., in der„Krone“. Redner: Dr. Krumm und Dr. Gugelmeier. NSK OV Käfertal. Samstag, 9. Februar, 20 Uhr, im Saale „Zum ſchwarzen Adler“ Mitgliederverſammlung, anſchlie⸗ ßend Kameradſchaftsabend. Samstag, 9. Februar Nationaltheater:„Carmen“, Miete G 138, 19.30 Uhr. Roſengarten: Karnevalausſchuß 1935: Großer Maskenball im Nibelungenſgal, Wandelhalle, Bierkeller. 21.11 Uhr. Pfalzbau: 20.11 Uhr großer Maßkenball der„Aurora“. Friedrichspark: Großes Rhein⸗Maskenkeſt, 20.11 Uhr. Mheinpark Lindenhof: Große Fremdenſitzung, 20.11 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Paloſthotel, Tusculum, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Aniverſum:„Der ſtählerne Strahl“.— Alhambra:„Oberwachtmeiſter Schwenke“.— Pa⸗ la ſt und Gloria:„Alles hört auf mein Kommando“. — Schauburg:„Peer Gynt“.— Seala:„Die Reiter von Deutſch⸗Oſtafrika“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Sonder⸗Ausſtellung„Das deutſche Lied“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Geöffnet von 9 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Geöffnet von 15—19 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 15 bis 19 Uhr; Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Oper von Georges Bizet, Geöffnet von 11 bis 13 und von Liebesbriefe einer unbekannten/ don& Kerſten Antoinette Heatheote, die Gattin eines engliſchen Diplomaten, war eins der intereſſanteſten und reizvollſten Erſcheinungen um 1800 am kurheſſi⸗ ſchen Hofe zu Kaſſel. In ihrem Hauſe trafen ſich wöchentlich zu muſikaliſchen und Tanzgeſellſchaften die Diplomaten und die geſamte Hofgeſellſchaft; be⸗ ſonders viel Jugend war dort anzutreffen, denn Ralph Heatheote, der Geſandtſchaftsattache des engliſchen Geſandten Taylor am kurheſſiſchen Hofe Wilhelms(., ſpielte eine große Rolle im geſellſchaft⸗ lichen Leben der kleinen Reſidenz. Der junge Heatheote iſt in Deutſchland im Jahre 1782 geboren; ſein Vater war engliſcher Geſandter am biſchöflichen Hofe in Bonn und wurde einige Jahre ſpäter an den kurheſſiſchen Hof verſetzt. Auch ſein Sohn trat in engliſche diplomatiſche Dienſte. Während ſeiner vielen Reiſen und Kriegszüge ſtand er mit ſeiner Mutter in ſtändigem lebhaftem Brief⸗ wechſel, der von ſeiten der Mutter in franzöſiſcher Sprache geführt und vom Sohn in Engliſch beant⸗ wortet wurde. Dieſe geben ein kulturgeschichtlich in⸗ tereſſantes Bild jener aufregenden Zeit in Deutſch⸗ land. Im Jahre 1806 mußte der junge Heatheote mit ſeinem Vorgeſetzten aus Kaſſel bei Nacht und Nebel fliehen, weil der engliſche Geſandte Taylor angeblich in Komplotte gegen Napoleon Bon zavarte verwickelt war. Bei Zuſammenſtellung des Briefwechſels mit ſeiner Mutter fand die Enkelin Ralph Heatheotes in einem Geheimfach des Sekretärs ihres Großvaters einige entzückende Liebesbriefe einer jungen heſſiſchen Land⸗ edelfrau. Niemand weiß heute mehr, wer die junge Frau war. Alle Briefe ſind nur„Marianne“ ge⸗ zeichnet. Eine Miniatur, die bei den Briefen lag, zeigt das Bild einer ſchönen, eleganten jungen Frau mit braunem lockigem Haar und großen blauen zärt⸗ lichen Augen. Ein kleines Päckchen Briefe; ſchon ihr Aeußeres iſt charakteriſtiſch für die damalige Zeit (1806): dünnes Briefpapier mit ausgezackter Kante und einem blaßroſa Streifen; eine zarte, anmutige weibliche Schrift, die man früher mit„patte de mouche“(Fliegentritt) bezeichnete. Marianne ſchreibt franzöſiſch. Und der Briefinhalt? Liebesbriefe! Zeitlos. aller Zeitalter. Der erſte Brief iſt in Kaſſel geſchrieben; am Morgen als Marianne erfahren hat, daß Ralph ſo bald wie möglich fort muß; für den Abend iſt in der engliſchen Geſandtſchaft zu einem Maskenball ein⸗ geladen worden. „Ich habe eine ſchlimme Nacht hinter mir; meine Angſt ließ die Stunden zu Jahrhunderten werden. Liebſter, Du mußt mich beruhigen. Wie ſehne ich den Augenblick herbei, wo ich Dich ſprechen kann. Mein Liebſter, unterſchlage mir die Wahrheit nicht. Aber laſſe mich in Deinen Augen leſen, alles was ich darin ſehen möchte! Findet der Ball ſtatt? Wann werden wir erwartet?“ Ralph Heatheote verließ in der Ballnacht noch Kaſſel und ſchiffte ſich in Huſum ein, um nach Eng⸗ land zu fahren. Marianne lebte bei ihrer Mutter auf dem Lande. Ihr Mann war anſcheinend ein höherer kurheſſiſcher Beamter; die Ehe ſchien denk⸗ bar unglücklich. Marianne muß die Briefe an den Geliebten an die Mutter Ralphs ſenden, weil die es ermöglichen kann, ſie weiterzuleiten. Es ſind nur wenige, aber zärtliche und vertrauliche Briefe, die die Frau in der Zeit zwiſchen Mai und Auguſt ſchreibt. Immer wieder Dank, innigſter Dank für empfangene Zeilen; Beſchreibung ihres ruhigen Le⸗ bens; ihr Warten, ihr Sehnen, ihr Hoffen auf ein Lebenszeichen von ihrem liebſten Freund. Ab und zu ein paar Tage in Kaſſel und Beſuche bei Ralphs Mutter können ihr ein wenig Troſt geben. Hin und wieder erzählt ſie kleine Familiengeſchichten und ein Liebesbriefe, zauberhafte Ihr Gefühl iſt das Gefühl bißchen Hofklatſch und entſchuldigt ſich, daß ſie ſo wenig zu ſchreiben weiß. Aber von ihm möchte ſie alles wiſſen, denn ſeine Briefe ſind ihr Lebensinhalt geworden.„Hier iſt die von Dir gewünſchte Haar⸗ locke, die, die Du mir gabſt, ruht an meinem Herzen.“ Im Juni fühlte ſich Marianne müde und bangte ſchon vor dem ſchrecklichen, nebligen November Mariannes letzter Brief iſt vom 10. Auguſt 1806 datiert. Am 26. Dezember ſchreibt Antoinette Heatheote ihrem Sohn, daß ſeine liebſte Freundin nun geſtor⸗ ben ſei, nachdem ſie unendlich habe leiden müſſen. Man habe getan, was menſchenmöglich geweſen wäre, um ſie zu retten. Marianne war 34 Jahre alt. Dann iſt es ſtill um Marianne. Nie wieder wird ihr Name erwähnt. Niemals ſpricht Ralph Heath⸗ cote ein Wort über ihren Tod. Hat er ſie ſchnell vergeſſen? Hat er ſie tief betrauert? Niemand weiß es. Faſt 130 Jahre ſind verfloſſen, aber Mariannes Briefe ſind köſtlich lebendig geblieben, ihnen ent⸗ quillt Wärme, Liebe und Sehnſucht wie am erſten Tage. Der Mannheimer Kunſtverein zeigt gegenwär⸗ tig eine Nachlaßausſtellung von Adolf Luntz, Karlsruhe, eine Nachlaßausſtellung des Ludwigs⸗ hafener Malers Karl Grünzweig und Aqua⸗ relle von Otto Laible. Die Filmſchauſpielerin Gretl Theimer ſchwer verletzt. Die Filmſchauſpielerin Gretl Theimer wurde in der Nähe von Steinhagen bei einem Kraftwagenunfall ſchwer verletzt. Sie und ihr Gatte, der Tenor Artur Hell, wollten in Osnabrück gaſtieren. Auf der Fahrt von Bielefeld ſtieß ihr Wagen mit einem anderen Wagen zuſam⸗ men. Während Artur Hell, der am Steuer ſaß, mit geringen Verletzungen davonkam, erlitt die Film⸗ ſchauſpielerin einen Bruch des linken Arms, einen Schlüſſelbeinbruch und Quetſchungen am Kopf. Sie wurde in das Bielefelder Krankenhaus eingeliefert, wo ſte mit großen Schmerzen, jedoch ohne Gefahr für ihr Leben, darmiederliegt. Heitag 2 es 8. Februdr C, S Hur B . 2 een— — 8 U 7 — 5 5 — 7 750 Jeydlstjofd r— 75 AD 8 2 — r c Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 9. Februar: Die Wetterlage wird vorerſt weiterhin durch eine kalte, öſtliche Luft⸗ ſtrömung beherrſcht, die an der Südſeite des im Norden liegenden Hochdruckgebietes Deutſchland überflutet. Von Süden und Südoſten her dringen in der Höhe wärmere Luftmaſſen vor und bringen zunächſt in Südoſtdeutſchland, ſpäter auch bei uns etwas Bewölkung und Schneefälle. Doch bleibt die Froſtlage zunächſt erhalten. i Vorausſage für Sonntag, 10. Februar Wolkig, teilweiſe auch noch aufgeheitert, aber einzelne Schneefälle, bei öſtlichen Winden Fortdauer des Froſt⸗ wetters. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. 2. 35 0,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 9.— 8,4 Grad; heute früh 8 Uhr— 8,4 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein⸗Pegel] 5. 1 7. Rheinfelden 3,34 3,432,722, Breiſach.. 2,45 2,97 2,121, an Kehl... 3,05 3,90 3,75 3,00 Jagſtfeld Maxan 4,87 5,93 6,40.72 4,93 Heilbronn.982. Mannheim 4,64 623.6604.15 ts 25594 Mannheim Kaub..72, 4,4.065, 044,770 Diedesheim- J, Köln 3,965, 20 5,93 6,00 5,87— Schneebericht vom Samstag, den 9. Februar Schwarzwald: Feldberg(Schwarzwald): leichter Schneefall,— 16 Grad, Schneehöhe 180 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut Schauinsland(Freiburg): leichter Schneefall,— l Grad, Schneehöhe 155 Zentimeter, davon 5 Zentimeter Neuſchnee Pulverſchnee, Schi und Rodel ſecr gut. St. Märgen: leichter Schneefall,— 12 Grad, Schneehöhe 70 Zentimeter, davon 5 Zentimeter Neuſchnee, Schi und Rodel gut. 5 5 Höchenſchwand: bewölkt,— 10 Gra, Schneehöhe 60 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Altglashüttte⸗Schluchſee: bewölkt,— 12 Grad, Schnee⸗ höhe 70 Zentimeter, davon 20 Zentimeter Neuſchnee, Pul⸗ verſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hinterzarten⸗Titiſee: leichter Schneefall,— 11 Grad, Schneehöhe 60—70 Zentimeter, dawon 5 Zentimeter Neu⸗ ſchnee, Redel und Schi ſehr gut. g Schönwald ⸗Schonach: bewölkt,— 15 Grad, Schneehöhe 150 Zentimeter, davon 30 Zentimeter Neuſchnee, Schi ſehr gut.. Furtwangen⸗Brend: Grad, Schneehöhe Neuſchnee, Schi 140 Zentimeter, davon ſechr gut. St. Georgen(Schwarzwald): bewölkt,— 11 Grad, Schneehöhe 50 Zentimeter, davon 20 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Hornisgrinde: bewölkt,— 14 Grad, Schneehöhe 180 Zentimeter, Pulverſchnee, teilweiſe verweht, Schi ſehr gut. Unterſtmatt⸗Ruheſtein: bewölkt,— 14 Grad Schneehöhe 100—110 Zentimeter, Pulver, Schi ſehr gut. ö Kniebis(Freudenſtadt): heiter,— 14 Grad, Schne 70—80 Zentimeter, Schi ſehr gut.(Poſtverkehr wieder Hergeſtellt. 5 8 heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 0 bewölkt,— 15 10 Zentimeter Sand⸗Bühlerhöhe: Zentimeter, Firnſchnee, Schi ſehr gut.. Kaltenbronn: bewölkt,— 12 Grad, Schneehöhe 60 Zen⸗ timeter, davon 5 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. 5 Dobel: bewölkt.— 13 Grad. Schneehöhe 20— 25 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel ſehr gut. Taunus: Kleiner Feldberg: heiter,— 11 Grad, Schneehöhe 28 Zentimeter, verweht, Schi und Rrdel gut. 5 Großer Feldberg: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 90 Zentimeter, verweht, Schi und Rodel gut. Rhön: Waſſerkuppe: Nebel,— 12 Grad, Schneehöhe 50 Zenti⸗ meter, davon 2 Zentimeter Neuſchnee, verhorſcht, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Kreuzberg: bewölkt,— 11 Grad, Schneehöhe 50 Zeuti⸗ meter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Speſſart: l i Rohrbrunn: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 15 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi gut, Rodel mäßig. Vogelsberg: a Hoherodskopf: heiter,— 12 Grad, Schneehöhe 58 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Harz: i Schierke: bewölkt,— 9 Grad, Schneehöhe 80 Zenti⸗ meter davon 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Braunlage: bewölkt,— 9 Grad, Schneehöhe 88 Zenti⸗ meter, davon 2 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rrdel ſehr gut. Thüringerwald 5 Oberhof: bewölkt,— 11 Grad, Schmeehöhe 90 Zenti⸗ meter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 8 Inſelsberg: Nebel,— 12 Grad. Schneehöhe 110 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut a Schwäbiſche Alb:. i Dreifaltigkeitsberg: bewölkt, Schneehöhe 24 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. 8 Münſingen: bewölkt,— 10 Grad, Schneehöhe 10 Zenki⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel mäßig. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die kurzlebigen Mirtſchaftsgüter Die Liſte„kurzlebiger Wirtſchaftsgüter“ des An⸗ lagevermögens ſoll den Zweck verfolgen, die Ein⸗ führung und Anwendung der geſetzlichen Neurege⸗ lung für die Steuerbehörde und den Steuerpflichti⸗ gen zu erleichtern. Was die 200⸗Mark⸗Grenze an⸗ betrifft, ſo gilt dieſe nur für ſolche Wirtſchaftsgüter, die einer ſelbſtändigen Bewertung fähig ſind, z. B. eine Maſchine als Ganzes. Die langlebigen Wirtſchaftsgüter, de⸗ ren Reſtnutzungsdauer fünf Jahre nicht überſteigt, unterliegen nur der üblichen Abſetzung für Ab⸗ nutzung oder der Abſchreibung auf den niedri⸗ geren Teilwert. Es iſt nicht geſtattet, Abſetzun⸗ gen in Verluſtjahren zu unterlaſſen, um ſie in den ſpäteren Jahren nachzuholen. Die Abſetzungen für Abnutzungen müſſen in der im 87 vorgeſchrie⸗ benen Höhe mindeſtens vorgenommen werden, andernfalls das Finanzamt dieſe vorgeſchriebene Ab⸗ ſetzung in der Steuerbilanz von Amtswegen durch⸗ führt. Im Sinne einer Angleichung der Steuerbilanz an die Handelsbilanz iſt es zu verſtehen, daß die Höhe der in der Handelsbilanz durchgeführten Abſetzung für Abnutzung in der Steuerbilanz übernommen iſt, wenn kurzlebige Wirtſchaftsgüter bislang in der Steuerbilanz nieoͤriger angeſetzt waren als in der Handelsbilanz. Falls kurzlebige Wirtſchaftsgüter des Anlagevermögens bislang in der Steuerbilanz höher als in der Handelsbilanz angeſetzt waren, ſo iſt die erhöhte Abſetzung für Abnutzung im Sinne des 8 6 Ziffer 1 Satz 4 nur in dem Rahmen zuläſſig, in dem die Abſetzung für Abnutzung in der Handels⸗ bilanz erfolgt. Nach der Reſtnutzungsdauer des Wirtſchaftsgutes bemeſſen ſich die Abſetzungen von dem danach in der Steuerbilanz verbleibenden Wert. Das Jahr 1934 gilt als erſtes Jahr der Reſtnutzungs⸗ dauer! Frackhemd weich mit feſtem Kragen Mit einem befreienden Ausruf„Wir Männer rühren uns“—„Fort mit dem ſteifleinenen Frack⸗ hemd!“ wendet ſich eine neue Münchener Mode⸗ ſchöpfung an die deutſche Oeffentlichkeit. Die Mün⸗ chener Mode und der Münchener Faſching haben ſich von dem Zwange des ſteifen Frackhemdes und des ſteifen Umlegekragens losgeſagt und an deren Stelle ein Oberhemd mit weicher, glatter Bruſt und einen feſtſitzenden, weichen Umlege⸗ kragen mit langen Ecken geſetzt. Dieſe Neuheit emp⸗ fiehlt die Münchener Mode mit folgender Einführung: „So kleidſam und feſtlich der Frack iſt, ſo un⸗ heguem iſt die ſteifleinene Bruſt des Frackhemdes. Es wird daher ſicher allgemein begrüßt werden, daß auf Anregung des Staatsminiſters Eſſer der Münchener Faſchingsausſchuß beſchloſſen hat, zu⸗ nächſt für den Reſt der diesjährigen Münchener Fa⸗ ſchingszeit das ſteifleinene Frackhemd in Acht und Bann zu erklären und dafür ein Oberhemd mit weicher, glatter Bruſt und feſtſitzen⸗ de, weichem Umlegekragen mit ſehr langen Ecken zum Frack oder Smoking zu empfehlen. Der geſamte Faſchingsausſchuß ſowie der Jung⸗ und Alt⸗Elferrat der„Narrhalla“ werden, wie man der„Tertil⸗ Zeitung“ für ihre Abteilung Einzelhandel aus Mün⸗ chen ſchreibt, am 24. Februar beim Preſſefeſt„Die große Mode“(unter hervorragender Mitwirkung der Meiſterſchule für deutſche Mode, München) dieſes neue Frackhemd, das Eleganz mit Bequemlichkeit verbindet, tragen. Hoffentlich findet dieſe aller⸗ neueſte Ballherrenmode allgemeine Einführung. Die Münchener werden dieſes neue, weiche Frackhemd auch bei dem großen Münchener Ballfeſt„Lachende Kunſt“ am 16. Februar in Köln tragen. 12. Gefängnis und Arbeltshaus für teunkſüchngen Familienvaler Verhandlung vor dem Einzelrichter Nicht wie ein Menſch noch in der Blüte der Jahre — er iſt 33— ſitzt der Angeklagte Ludwig V. aus Reilingen da, ſondern wie eine durch den Dämon Alkohol herabgekommene lebende Ruine. Stier ſchauen die Augen aus dem völlig eingefallenen gel⸗ ben Geſicht. Sieben Kinder hat ihm ſeine Frau ge⸗ boxen, aber ſie ſind körperlich verwahrloſt, halb ver⸗ hungert. Die Frau ſelbſt— ein Jahr jünger als er — hat Anzeige gegen ihn erſtattet, nicht allein, weil er ſeine Erwerbsloſenunterſtützung im Betrage von 16„ beinahe völlig vertrinkt, ſondern ſie auch noch obendrein mißhandelt, wenn ſie nicht auch noch den letzten Pfennig hergibt. Am 14. November ereignete ſich wieder eine ſolche Szene. Von den 16/ hatte er 15 für ſich behalten und in Alkohol verwandelt, die Kehle hinuntergejagt. Dann kommt er und verlangt von der Frau 50 Pf, um den Sportplatz zu beſuchen. Die Frau verweigert ihm das Geld. Da fährt er ihr an die Kehle, würgt ſie, gibt ihr einen Stoß, daß ſte hinfällt, ſie will entfliehen, da packt er ſie noch einmal und wirft ſie gegen eine Wand— 14 Tage vor ihrer Entbindung! Sie gibt ihm auch noch die 50 Pf. Aber nicht den Sportplatz beſucht er, ſondern die Kirchweih in St. Leon. Erſt am anderen Tage kam er wieder. Er ver⸗ gnügt ſich, während die Kinder daheim im Elend ſitzen. Wofür hat er denn die Kinder— das älteſte iſt 12 Jahre— zum Betteln angehalten. Ermah⸗ Rungen ſeitens des Bürgermeiſteramts blieben frucht⸗ los, erfolglos auch das Vorgehen des Bezirksfür⸗ ſorgeverbandes Mannheim⸗Land, der ſchließlich ſeine Zuwendungen einſtellte und die drei älteren Kinder nach Heidelberg in ein Fürſorgeheim ſchickte. Die Miete im Betrage von.50/ wöchentlich wurde von der Gemeinde bezahlt. Weil er in Reilingen als Trinker bekannt war und ſich beobachtet wußte, ging er ſchließlich nach auswärts und kam betrunken heim. Die Frau verweigerte zunächſt das Zeugnis. als aber ihre Angaben von dem Gendarmeriebeam⸗ ten wiedergegeben wurden, ſuchte ſie ihren Mann nach Möglicheit zu ſchonen. Der Angeklagte ſcheint ſeine moraliſche Verwahrloſung gar nicht mehr zu empfinden, wenn die Frau ſogar bei den Erhebungen ſagte:„Ich wär' froh, wenn er fortkäme, ich möchte ihn nit mehr ſehen.“ Sie wird ihn nun los. Der Staatsanwalt beantragt gegen ihn 1 Jahr Gefängnis, Wochen Haft und Arbeitshaus. Das Gericht (Einzelrichter Dr. Schmelcher) ſpricht wegen Körper⸗ verletzung nach§ 223b durch Gebrechlichkeit Wehr⸗ loſe) eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, wegen Uebertretung nach 8 361, 5(Trunk und Müßiggang, wodurch fremde Hilfe notwendig iſt) eine Haftſtrafe von 6 Wochen und die Unterbringung in einem Ar⸗ beitshaus aus. Apathiſch nahm der von Anfang an geſtändige Angeklagte alles hin. a Alle ſollt Ihr zu uns kommen Zu den Gymnaſtik- Spiel- und Sportkurſen der NSG Kraſt durch Freude Das Sportamt der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bittet uns um Aufnahme dieſes Werbe⸗ aufrufs: Warum ſteht Ihr, Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen, heute noch abſeits von den Leibesübungen? Warum ſeid Ihr dem Rufe zur Teilnahme an den Gymnaſtik⸗, Spiel⸗ und Sportkurſen der NSſ„Kraft durch Freude“ immer noch nicht gefolgt? „Es kommt doch nicht darauf an, wie hoch Ihr ſpringt, ſondern daß Ihr überhaupt ſpringt.“ Dieſe Zielſetzung der Sportarbeit in der NSG„Kraft durch Freude“ durch den Reichsorganiſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, wurde für den Aufbau der Sportbewegung zum klaren und un⸗ verrückbaren Leitſatz. Es gilt den Ausgleich und die gegenſeitige Er⸗ gänzung zwiſchen Leiſtungsſport und Maſſen⸗ volksſport zu erreichen, indem alle, die bisher dem Sport fremd gegenüberſtanden, für ihn geworben werden. Nicht allein um des äußeren Erfolges wil⸗ len, nicht allein des wertvollen Zieles willen ſoll er getrieben werden, ſondern um durch Leibesübungen dem einzelnen Kraft durch Freude zu ſchaffen und damit zugleich die allgemeine Volksgeſundheit zu feſtigen. Wir kommen heute zu Euch, um erneut Trommler und Werber zu ſein für den Gedanken Her Leibes⸗ übungen, um Euch zu der Feſtſtellung anzuregen, daß es die Beſtrebung des Menſchen doch nicht ſein kann, nur ſein Brot zu verdienen und zu ſchaffen. Unſer Vaterland braucht Perſönlichkeiten, Menſchen mit innerem Ziel und ſtarkem Wollen. Perſönlich⸗ keiten formt das Leben, das zum Kampf um die Exiſtenz des einzelnen geworden iſt. Aber in dieſem Kampf müſſen wir frohe Menſchen bleiben, denn die Freude an einer Sache birgt die größte Schaffens⸗ kraft in ſich. 5 Kommt doch einmal zu einem der Kurſe der NSG „Kraft durch Freude“ und ſchaut Euch die fröhlichen Geſichter der Teilnehmer an. Ihr werdet erkennen, welche Freude in dieſen Kurſen erworben wird. Deshalb, Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, ergeht unſer Ruf erneut an Euch: „Beſucht unſere Kurſe und werdet teilhaftig all des Wertvollen, was für Körper, Geiſt und Seele aus der Pflege regelmäßiger Leibesübungen erwächſt.“ Leibesübungen ſind nur der Weg, nicht das Ziel, aber es iſt ein Weg, den zu gehen ſich lohnt. Habt Ihr erſt einmal mitgemacht, dann könnt auch Ihr, wie viele Eurer Volksgenoſſen, die nächſte Unter⸗ richtsſtunde kaum abwarten. Alle ſollt Ihr zu uns kommen, Ihr Männer und Frauen, Lehrlinge und Mädchen, erſt recht aber die ältere Generation. Niemand ſoll glau⸗ ben, daß er zu dick, zu ſteif, voͤer gar zu alt wäre. Jeder wird ſeiner körperlichen Verfaſſung und ſei⸗ nem Alter entſprechend betreut. Der eine geht zu Allgemeiner Körperſchule oder Fröh⸗ licher Gymnaſtik und Spiele, der andere will ſchwimmen lernen und tummelt ſich lieber im Hallenbad. Den nächſten zieht es zum Winter⸗ ſport oder zur Leichtathletik, um das Reichs⸗ ſportabzeichen zu erwerben. Wieder andere kommen zum Boxen, Sportfechten, Tennis, Rei⸗ ten, Kegeln ooͤer zum Kleinkaliberſchießen. Die beſten Sportlehrer und Gymnaſtiklebrerinnen werden mit Euch arbeiten. Für wenig Ger werdet Ihr neue Daſeinsfreude und Schaffens⸗ kraft erwerben. Beſchafft Euch in der Geſchäfts⸗ ſtelle des Sportamtes, L 15, 12, eine Jahresſport⸗ karte und fangt ſofort an. „Dorftage“ im Landeskommiſſärbezirk Mannheim Zur Neubelebung des ländlichen Volkstums Der nationalſozialiſtiſche Staat legt Wert darauf, daß die Reſte alten bäuerlichen Brauchtums erhal⸗ ten bleiben. Es muß daher Sache der einzelnen Ge⸗ meinden ſein, das ſich durch Geſchlechter vererbte Brauchtum wieder zu Ehren kommen zu laſſen. Zur Gewinnung des Landvolkes für tätige Mitwirkung an der Volkstumsarbeit ſollen jetzt regelmäßig „Dorftage“ in den Gemeinden des Amts⸗ bezirks Mannheim durchgeführt werden. Dieſe Dorftage ſollen als Volks⸗ und Hei⸗ matfeſte nur in den Dörfern abgehalten werden. Hiermit ſoll aber nicht geſagt werden, daß die Land⸗ oder Kleinſtädter ſich nicht an den Dorftagen betei⸗ ligen ſollen. Jeder Volksgenoſſe iſt auf den„Dorf⸗ tagen“ willkommen. Die praktiſche Durchführung der Dorftage im Amtsbezirk Mannheim erſtreckt ſich durchweg auf den Samstag, den Sonntag und evtl. noch auf den Montag. Am Samstag ſollen auswärtige Gäſte durch den Dorfſchulzen und ſeine Mitarbeiter emp⸗ fangen werden. Den Gäſten und den Dorfbewoh⸗ nern werden die Einrichtungen des Dorfes gezeigt. Anſchließend ſollen Beſprechungen über dörfliche Fragen ausgetauſcht werden. Den Abſchluß bildet ein Vortrag über Dorf⸗ und Heimatgeſchichte. Wenn genügend Fühlung genommen iſt, beginnt am näch⸗ ſten Tag, einem Sonntag, der eigentliche„Dorftag“ mit gemeinſamem Kirchgang durch das feſtlich ge⸗ ſchmückte Dorf. Die Bauern und Bäuerinnen er⸗ ſcheinen in ihren Heimattrachten. Wenn es ſich er⸗ möglichen läßt, dann ſoll ſich ein Feſtzug durch das ganze Dorf bewegen, in dem Wagen mitgeführt werden, auf denen Dar⸗ ſtellungen aus dem bäuerlichen und handwerklichen Leben des Dorfes wiedergegeben werden. Das ganze Dorf muß ſich an dieſem Feſtzug beteiligen. Der Feſtzug endet auf der Feſtwieſe. Dort beginnt dann das Heimatfeſt mit Volksbeluſtigungen aller Art. Turn⸗ und Sportvereine zeigen ihre Leiſtungen und dann kommt die Aufführung von Volksſtücken in Trachten und heimatlicher Mundart. Zu dem ab⸗ ſchließenden gemeinſamen Tanz ſpielt die Dorfmuſik. Wie der Dorftag durchgeführt wird, muß den üherlaſſen werden. Wir haben nur einige Anregun⸗ gen wiedergegeben, wie ſich im nationalſozialiſtiſchen Staat das heimiſche und bäuerliche Brauchtum am beſten erwecken und erhalten läßt. E. Os. einzelnen Ortsvorſtänden und ſeinen Mitarbeitern Ein nettes Früchtchen Neun Fahrräder in kürzeſter Zeit geſtohlen Darauf ſtand der 19 Jahre alte Georg Schuſtes aus Großſachſen, der von Juli bis November v. J. nicht weniger als neun Fahrräder geſtohlen hatte, vor dem Einzelrichter. In ſeiner Lehrſtelle wurde er öfters auf die Nachbardörfer zur Kund⸗ ſchaft geſchickt. Hierbei„entdeckte“ er— meiſtens vor Wirtſchaften— die in allen Fällen unbeaufſichtigt ge⸗ laſſenen Fahrräder, die er ſich kurzerhand aneignete. Vier Räder verkaufte er zu einem Geſamtpreis von 28,50 Mk., wovon er ſich ein Paar Schuhe und einen Kittel für ſeinen Beruf kaufte. Die übrigen Fahr⸗ räder verſteckte er im Feld, um ſie ſpäter loszuſchlagen. Der Richter erkannte gegen den Fahrradmarder auf acht Monate Gefängnis. Kraft durch Freude 7tägige Schi⸗Lehrgänge Vom 16. bis 24. Februar 1935 Todtnauer Hütte⸗Feld⸗ berg mit Omnibuſſen. Fahrpreis hin und zurück, reich⸗ liche und gute Verpflegung, gute Unterkunft in Gaſthäu⸗ ſern und Privatquartieren einſchl. Kurſusgebühr etwa 39 Mark. Vom 24. Februar bis 3. März 1935 nach Tobtnauer Hütte mit Omnibuſſen. Fahrpreis hin und zurück, reich⸗ liche und gute Verpflegung, gute Unterkunft in Gaſthäu⸗ ſern und Privatquartieren einſchl. Kurſusgebühr etwa 39 Mark. Vom g. bis 10. März 1935 nach Oberbayern(Schlierſee) mit der Reichsbahn. Fahrpreis hin und zurück, reichliche und gute Verpflegung, gute Unterkunft in Gaſthäuſern und Privatquartieren etwa 38 Mk. mit Kurſusgebühr. Anmeldungen beim Sportamt Mannheim⸗ Ludwigshafen der NSG„Kraft durch Freude“, Mannheim, L 15, 12(Ruf⸗ nummer 208 30). * Eine Urlaubsregelung für Lehrlinge und Jungorbeiter, die für alle Reichsverwaltungen und Reichsbetriebe gilt, iſt vom Reichsfinanzminiſter er⸗ laſſen worden. Danach iſt Jungarbeitern und An⸗ geſtellten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ſowie Lehrlingen, die den ihnen zuſtehenden Erholungs⸗ urlaub in einem Sommerlager(Hitlerlager) zubrin⸗ gen, Dienſtbefreiung unter Fortzahlung der Bezüge inſoweit zu gewähren, als der ihnen nach der Tarif⸗ oder Dienſtordnung zuſtehende Erholungs⸗ urlaub unter 14 Tagen zurückbleibt. Vorausſetzung iſt, daß die Feſtſetzung des Urlaubs doͤer der Ein⸗ berufung von den örtlichen Stellen der Deutſchen Arbeitsfront im Einvernehmen mit der Dienſtſtelle erfolgt. Auf die weibliche Jugend findet oͤieſe Feſe⸗ ſetzung ebenfalls inſoweit Anwendung, als ihre Zu⸗ ſammenfaſſung in ähnlicher Weiſe wie bei den männ⸗ lichen Jungarbeitern von der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt wird. Die Altersgrenze kann bei den weiblichen Arbeitskräften bis zum vollendeten 21. Le⸗ bensjahr erſtreckt werden. Irgendwelche Zahlungen von Beiträgen uſw. zu den Koſten des Sommer⸗ lagers durch die Dienſtſtellen erfolgen nicht. Die Regelung iſt zunächſt auf das am 1. April beginnende Urlaubsjahr 1935 beſchränkt. Das Alterslurnen im 2 46 Altersturner des T 46 Mannheim verzeichnen geſteigerten Aebungsbelrieb Seit dem Jahre 1889 wird den Altersturnern im TV Mannheim von 1846 beſondere Auſmerkſamkeit gewidmet, während die Pflege dieſes Arbettsgebietes ſofort nach Inbeſitznahme des heutigen Vereinshauſes im Jahre 1903 wieder in beſonderen Abteilungen und Uebungsſtunden erfolgt. Man darf ſchon ſagen, daß die Entwicklung des Altersturnens mit der des übrigen Vereins jederzeit Schritt gehalten hat. Wie bei den Frauen, zählen auch die Mänuer⸗Abteilungen der 1848er zu den ſtärbſten und lei⸗ ſtungsfähigſten der Deutſchen Turnerſchaft. 60⸗, 65⸗, 70 jährige und noch ältere Turner verſäumen kaum eine Uebungsſtunde und ſind an Körper und Geiſt rüſtig geblieben. So haben es im Vorfahr 122 Alters⸗ tur ner in 51 Uebungsſtunden auf eine Beſucher⸗ zahl von 3179 gebracht. Es entſpricht dieſe Beteiligungs⸗ ziffer einem Durchſchnitt von 62 Turnern. 78 Anweſenden als, Höchſtzahl ſteht im Urlaubsmonat mit 32 Turnern der geringſte Beſuch gegenüber. Ueber allem und allen aber ſteht Karl Groß, der jung gebliebene unermüdliche Männerturnwart des Vereins, der mit Stolz dieſen Tätigkeitsbericht ſeiner Abteilung om diesjährigen Herrenabend der Männer⸗Abteilung zur Kenntnis bringen konnte. Einmal im Jahr verſammelt man ſich nämlich auch zur Geſelligkeit und auch dabei ſehlt kaum einer, zumal Karl Groß es bei dieſer Gelegenheit ebenfalls meiſterhaft verſteht, das Kommando zu führen. Eine gediegene Hauskapelle, die Sängerriege der Männer⸗ abteilung, allgemeine Volls⸗ und Turnerlieder ließen die Sorgen des Alltoges für einige Stunden vergeſſen, zumal Jakob Frank und der Wallſtadter Baſtel mit da⸗ bei waren, um in bekannter Meiſterſchaft köſtliche Perlen ihres urwüchſigen Humors zu ſpenden, ehe ſich Groß jr. und weitere Männerturner zu Wort meldeten, um die Unterhaltung zu bereichern. Alle Hochachtung muß man haben vor den Fleißigſten der Fleißigen, vor Fritz Scheurer und Oskor Möl⸗ Jer, die alle 51 Uebungsſtunden im vorigen Jahre beſucht haben. Beide haben ihr 50jähriges Turnerjubiläum hinter ſich. B. Greulich ſolgt mit 50, Corbin, Hennsthal, Holl⸗ reißer mit 49, Groß und Schmezer mit 48, Droeſe, Hohn⸗ hold, Knoch, Körber, Kühnle und A. Meyer ſolgen mit 47 uſw. Alles in allem hätten 31 Turner mit mehr als 40 Uebungsſtunden die Nadel der Männerabteilung ver⸗ dient. Da die Auszeichnung jedoch nur einmal zu er⸗ halten iſt, konnte Turnwart Groß dieſelbe nur an die Turner Schöpfner und Hoenicke geben, weil alle übrigen bereits im Beſitze der Nadel ſind. Es bſt dies zugleich ein Beweis für die Regelmäßigkeit und Treue zur Turn⸗ ſache und unentbehrlich gewordenen Betätigung. Darauf iſt die Männerabteilung beſonders ſtolz, vermerken zu können, daß die Leiſtung mit mehr als 40. Uebungsſtunden im Jahr von 24 Angehörigen ununterbrochen 3 Jahre und von 16 Angehörigen 5 Jahre hindurch vollbracht worden iſt. Uebrigens konnte man durch Vereinsführer Thum, der mit dem geſchäftsführenden Ausſchuß des Vereins eben⸗ falls bei den Männerturnern weilte und anerkennende Worte für ihre Verbundenheit und Kameradſchaft fand, vernehmen, daß der Turnverein 1846 bis heute 217 Augehhrige mit mehr als 25jähriger, 43 mit mehr als 40 jähriger, 11 mit 50jähriger und 3 mit 60jähriger Mitglied⸗ ſchaft vermerkt. Dieſe von Turnerſchaftstreue ſprechende intereſſante Feſt⸗ ſtellung bereitete auch D⸗Kreisführer Stalf beſondere Freude, als er im Auftrage des Turnkreiſes Mannheim die ſilberne Ehrennadel in Anerkennung für 25 jährige aktive Betätigung an Joſef Pfeiffer, Kurt Goß rau, Anton Beck und Jakob Hollreißer, ſowie die goldene Ehrennadel ür mehr als 40 jährige an Friedrich Scheurer, Oskar Möller, Heinrich Baum buſch, Heinrüch Ro ſt und Wilhelm Ruß überreichen konnte. Nach den frohen Stunden der Geſelligkeit ruft nun wieder ein Jahr die jung gebliebenen alten Kämpen zur Arbeit im Gewande der Freude auf den Turn⸗ und Uebungsſtätten. Mannheims Kreisklaſſe im Handball Im Gegenſatz zur Staffel B, wollen in der Staffel A die weiteren Spiele nicht recht vorwärtskommen. Nicht nur, daß die Witterung und ſonſtige Abſetzungen hindernd im Wege ſtehen, ſind auch Ausfälle durch fehlende Schiedsrichter zu verzeichnen, wie es am vorigen Sonntag bei Amicitia Viernheim— Tbd Germania der Fall war. Zwi⸗ ſchenzeitlich erfahren wir noch das unentſchiedene Ergebnis zwiſchen TV Waldhof und Reichsbahn(616), das die Waldhöſer weiter in den Anmarſch auf die obere Hälfte bringt ſo daß man heute noch nicht ſagen, wo die Tren⸗ nung zwiſchen Kreisblaſſe 1 und 2 künftig gezogen wird, zumal auch Badenia Feudenheim, nachdem die Sperre aufgehoben iſt und die Spiele nachgeholt werden, ein Wort mitzuſprechen hat. f Staffel A Vereine Spiele gew, unentſch. verl Tore Punkte TV Viernheim 10 0 1 86:46 Dag Grün⸗Weiß 11 91:54 Reichsbahn 12 95.57 Tod Jahn Seckenh. 12 104.94 Tſchft Käfertal 2 81:64 TV Waldho' 83.72 Tbd Germania 66·107 TV Sandhofen 47:87 Badenia Feudenheim 6 34 42 Amicitia Viernheim!2 54.108 iH ο ee 28282 Senne — Gang überraſchend hat in der Staffel B öie Tag Ofter s. heim die gerade wieder übernommene Tabellenführung feſtigen können; denn der S V Schwetzingen verlor ganz unnötig und überraſchend gegen F V Brühl mit :3. TSG Oftersheim kann zwei Punkte gutſchrei⸗ ben, da Thd Reilingen vorzeitig Schluß macht und die Flinte für den Reſt der Spiele ins Korn wirft. Die Gutſchrift iſt auch für die übrigen Mannſchaften, die noch gegen Reilingen hätten antreten müſſen, erfolgt. Nachdem Friedrichsfeld weiter ein Spiel als gewonnen werten kann, da Kirrlach nicht angetreten iſt und Vs Neckarau über den TV Schwetzingen mit 714 ſiegte, wird im Augenblick der 3. Tabellenplatz von drei Vereinen eingenommen. Staffel B Tg Oftersheim 14 12 S' Schwetzingen 13 10 TSch Oftersheim 12 Germ„rieorichsfeld 18 5 9 3 N rihl 2 Schwetzingen TV Altlußheim TV Kirrlach Tbd Reilingen = ee 9 2228888 Nach dem neu veröffentlichten Spielplan für die reſt⸗ lichen Spiele treffen ſich am nüchſten Sonntag: Staffel A: Dan Grünweiß— Tſchſt Käfertal, T Sandhofen— Reichsbahn, TV Viernheim— Tod Ger⸗ mania, Tbd Jahn Seckenheim— Amicitia Viernheim, TV Badenia Feudenheim— TW Waldhof. Staffel B: Tec Oftersheim— Fe Germ. Fried⸗ richsfeld TV Kirrlach— Ta Oftersheim, T Schwetzingen gegen TV Altlußheim, Vs Neckarau— F Brühl. Neue Erfindung eines früheren deutſchen Florettmeiſters Ein deutſcher Klingengriff— Warum Klavierſpieler nicht fechten Wie die Leibesübungen Arme, Rumpf und Beine des Menſchen formen und beſondere Geſtalt geben, ſo ſormen ſie auch ſeine Hände. Der Reckturner hat ſchwie⸗ lage Hände, die feſt zupacken. Die Hände der Ruderer ſind breit und ausgearbeitet und die Hand des Florett⸗ fechters kennzeichnet der überentwickelte Mittelfinger, der beim Kampf mit der Klinge am meiſten becenſprucht wird,. Er zſt ſtark, breit, aber nicht mehr feinnervig genug. Darum lehnen manchmal Klanierſpieler und andere Men⸗ ſchen, bei denen die Fingerferunnkeit eine große Rolle ſpielt. das Florettſechten ab. Aber ein kleiner Nachteil kann oft beſeiligt werden. Neue Erfindungen beweiſen das. Dies ſagte ſich auch der frühere Deutſche Florettmeiſter Ingenieur Robert Som ⸗ mer, der bei einem Autounfall die zum Fechten not⸗ wendige Kraft des Mittelingers verlor. Er verfuchte aun einen Klingengriff zu ſchaffen, der alle Finger der Hand gleichmäßig beanſprucht. Zuvor überprüfte er noch einmal alle Griffe. Der italiemſche Griff, der vorwie end in Deutſchland gebraucht wird, hat eine Querſtauge um die ſich der Mittelfinger legt. Die frangöſiſchen Staß⸗ waſſen haben in der Hauptſache einen geraden Griff der es der Hand geſtattet zu„ſpielen“, alſo den Gläff leicht zu wechſeln. Aus dieſem Grund wird dieſer Griff in Deutſch⸗ band in der Hauptſache bei Degenkämpfen verwandt, wöh⸗ rend er ſich beim Florett nicht einzubürgern vermochte weil angeblich dadurch das Lernen erſchwert wird. Außer⸗ dem beanſprucht auch dieſer Griff die Finger ungleich⸗ mäßig. Nun baſtelte Ingenieur Sommer. Er konſtruierte, einen Kreußzgriff, der aber mach einer beſtimmten Zeit doch immer noch den Mittelfinger zu ſehr beauſpruchte. Es wurde alſo weiter gebaut. Zuerſt modellierte Sommer die Griffe aus Holz, gab den Fingern Halt indem er ihre Geſtalt nachſormte, ſo daß ſie zum Schluß wie ein Schraub ſtock den Griſſ umſpannten, verſetzte die Querbalken des Kreutzes— und eines Tages war der Griff fertig und fortan leiſtete der Mittelfinger nur die gleiche Arbeit wie alle anderen. Dieſes„Fortan“ iſt noch nicht lange her. Aber nun iſt der Griff erfunden. Vielleicht findet er wefte Verbreitung in Deutſchland wid vielleicht wird einmal dieſer deutſche Griff von allen Fechtern der Welt geßrgucht werden. Denn nun können auch die Klapterſpieler, Geiger, Maſer und aubere Künſtler ohne Sorge den Kamp mit der höahnken Klinge betreüben. 7 Sonderzug für jedermann Anläßlich des entſcheidungsvollen Gaumeiſterſchafts⸗ ſpiels am kommenden Sonntag, ic. Februar, VfR Mannheim gegen VfB Mühlburg fährt ab Mannheim ein Sonderzug. Der Fohrpreis beträgt .40 Mk. Die Fahrzeiten ſind folgende: Abfahrt ab Monn⸗ heim 11.03 Uhr, Ankunft in Karlsruhe um 12.25 Uhr, Rückfahrt ab Karlsruhe um 20 Uhr, Ankunft in Mann⸗ heim um 21.30 Uhr. 5 0 TTT eee 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 67 Die Olympia- Ausſtellung eröffnet Am Freitag wupde, wie bereits gemeldet, durch den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten die Ausſtellung für die Olympiſchen Spiele eröffnet. In den hellen, klaren Räumen des Propagandaaus⸗ ſchuſſes für die Olympiſchen Spiele in der Bellepueſtraße beim Potsdamer Platz iſt eine Unmenge eindringlichen und künſtleriſchen Materials zuſammengetragen worden, das vor allem die ſportliche Schulung des Volkes zeigt, die Feierlichkeit des Olympia⸗Feſtes erklärt und neben dem rein ſportlichen aus das äſthetiſche In⸗ tereſſe durch eine beſondere Kunſtausſtellung weckt. Gleich am Eingang begrüßen den Beſucher Nachbildungen ant'ker Sportſtatuen, die aus grünen Lorbeerhecken hervorragen. Da iſt der blitzeſchleudernde Zeus, von dem eine Nachbil⸗ dung auch in Olympia gefunden worden iſt, neben dem Doryphoros, einer antiken Siegerſtatue von klaſſiſcher Schönheit in höchſter Vollendung, zu ſehen. Das Bindeglied zpiſchen alter und neuer Olympia⸗Idee verſinnbildlicht der Marathonläufer von Kruſe. In einem anderen Raum ſind künſtleriſche Sportpreiſe aus Edelmetall, Holz, Bernſtein und Porzellan ausgeſtellt. Unter den Arbeiten, die haupt⸗ ſächlich von Berliner und Münchener Künſtlern ſtammen, fallen beſonders die Becher und Ringe auf, die der Mün⸗ chener Franz Rickert geſchaffen hat und eine Silberſchale mit Bernſtein des Halliſchen Künſtlers Gerhard Nietert. Sportplaſtiken von Belling, der den Boxer Schmeling modelliert hat, Fiori, Sintenis und Kolbe vervollſtändigen dieſe Kunſtſchau. Dann folgen die Ausſtellungsräu me, die die Geſchichte und Entwicklung der Spiele zeigen und in hervorragenden Nachbildungen und Gemälden einen Ausſchnitt ous den Sitten und Gebräuchen der An⸗ tiken geben. Man durchſchreitet dabei den lichten, hohen Ehren vaum, an deſſen Stiernſeite die von dem Bildhauer Thorack aus grünem Granit angefertigte Büſte des Führers aufgeſtellt iſt. Die Worte vom olympiſchen Got⸗ tesfrieden und der Olympiſche Eid führen den Beſucher in den 15 ein, der dieſen eoͤlen Wettſtreit der Jugend erfüllt. Olympia war im Altertum der große Schauplatz der helleniſchen Welt, auf dem nicht nur die Leiſtungen des Körpers, ſondern auch alle Leiſtungen auf muſiſchem und wiſſenſchaftlichen Gebiete zugleich Leb und Förderung vor dem ganzen Vande fanden. Staatlichen Muſeen haben hier viele ng geſtellt, oͤie zum Teil aus den Aus ungen in Olympia ſtammen.. Modells und Gemlde des alten Olympia vervollſtändigen das Bild dieſer Schaun größter und tiefſter Kultur, die auf der größ⸗ ten Einheit von Körper und Geiſt aufbaute. Sinngemäß ſchließen ſich an dieſen Teil der Ausſtellung die Darſtellungen der Wiedergeburt der Spiele an. Von der Wiedererweckung des olympiſchen Gedankens durch den franzöſiſchen Sportführer de Coubertin im Jahre 1894 führen eindrucksvolle Tafeln und Darſtellungen über BERIIN STAT DER R 270 DR ORERRTRCERNTISTER Berlin wirbt für die Olympiade. Für die dienſtlichen Briefſachen der Stadt Berlin würd neuerdir ein beſonderer Poſtſtempel ver⸗ wendet, der darauf aufſmerkſam macht, daß Berlin der Schauplatz der im nächſten Jahr bevorſtehenden Olympiſchen Spiele ſein wird. die verſchiedenen Olympigfeſte zu den Vorbereitungen, die Deutſchland für 1936 bisher geleiſtet hat. Bilder und Mo⸗ delle von den Arbeiten am ion in Berlin, das in ſeiner Großzügigkeit dem Willen des Führers und Reichs⸗ kanzlers zu verdanken iſt, ab mit den Darſtel⸗ lungen der Neubauten für di interſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen und der Regattaſtrecke in Berlin⸗Grünau. Den Abſchluß der Ausſtellung bildet der Repräſenta⸗ ſtionsraum des Reichsſportführers, in dem die Organ i⸗ Stad Für die Berliner Olympia ⸗Ausſtellung, die vom Propaganda⸗Ausſchuß der Olympiſchen Spiele veranſtaltet wird, iſt dieſes wirkungsvolle Werbeplakat geſchaffen worden. Es zeigt das Olym⸗ piſche Banner über der Quadriga des Branden⸗ burger Tors.— Die Ausſtellung, die die Geſchichte der Olympiſchen Spiele im Altertum und in der Neuzeit Harſtellt, wird in Berlin vom 8. Februar bis zum 20. März gezeigt und dann durch das ganze Reich als Wanderausſtellung gehen. gebauten und durchoörganiſterten Werbeſchau. Das deutſche Volk hat mit dem Olympia 1936 eine Auf⸗ gabe übernommen. Dieſe beſtel jeden Deutſchen in der würdigen Vertretung ſeines Landes, um die Verſe des Olympia⸗Preisliedes Wirklichkeit werden zu laſſen: 1 Völker ſeid des Volkes Gäſte, Honnmt durchs offne Tor herein. Ehre ſei dem Völkerſeſte, Friede ſoll der Kampfſpruch ſein. Titiſee-Winterfahrt hal begonnen Die Deutſchlandfahrt Die Winterprüſungen des DDac haben in dieſem Jahr fehr ſtark unter der Ungunſt des Wetters zu leiden. Wie die in Rottach⸗Egern veranſtaltete Winterprüfungs⸗ fahrt, ſtelte auch die am Freitag im Rahmen der Titiſee⸗ [Winterſahrt zur Durchführung gekommene Deutſchland⸗ fahrt an die Teilnehmer große Anforderungen, die ſich in Form von ſtarken Schneeſtürmen und Schneeverwehungen gebildet hatten. Ganz beſonders groß waren die Anforde⸗ rungen im Allgäu, wo auf der Strecke Kempten⸗Jsny oͤrei Wagen und vier Motorräder im Schnee ſtecken blieben. Die Fahrer waren eifrig damit beſchäftigt, ihre Fahrzeuge wieder flott zu machen und am Freitag noch außerhalb des Wettbewerbs Titiſee zu erreichen, um am Samstag an der Rundſtrecken⸗Hochleiſtungsprüfung teilnehmen zu kön⸗ men. Auch im Schwarzwald ſtellten ſich den Fohvern durch ſſtarke Schneeyerwehungen Hinderniſſe in den Weg. So blieben die Gebrüder Engeſſer(Karlsruhe) und die Gebrüder Guilleaume drei Kilometer vor Neuſtadt um Schnee ſtecken. Auch ſie wollten am Freitag noch vor is Uhr Titiſee erreichen, was ihnen auch gelang. Der Ausfall auf der Strecke war verhältnismäßig gering. We⸗ gen verſchiedener Schäden waren nur fünf Fahrer gezwun⸗ gen, die Fahrt aufzuſtecken, während drei andere Bewepber micht am Start erſchienen waren. Als erſter Wagenfahrer traf um.15 Uhr am Freitagvormittag Illmann auf BMW ein. Illmann war in Breslau geſtartet und hatte wicht weniger als ſieben Kontrollſtellen paſſiert. Bald nach Illmann erreichten ein Motorrad mit Seitenwagen und gwei Solomaſchinen das Ziel. Bis zum Schluß der Wer⸗ kung— gegen 13 Uhr— hatten ſich von 66 geſtarteten Bewerbern acht Wagen und acht Motorräder in Titiſee eingefunden. Zur Begrüßung der Fahrer hatten ſich in Titiſee der Führer des DDC, Frhr. von Egloffſtein, Sport⸗ präſident Krot h, Präſident Hauſer⸗Freiburg, Gauprä⸗ ſident König und Gaugeſchäftsſfüthrer Schäfer ein⸗ gefunden. 5 Die Ergebniſſe: A) Kraftwagen: H. Mefſert⸗ H. Vogt(Brandenburg⸗ Berlin) auf Opel 637., Graf Weſterholt⸗W. Münſtermann (Weſterholt⸗ Frankfurt) auf Adler 546,0., Gebr. Guik⸗ leaume(München] auf Opel 526,14, Gebr. Engeſſer(Karls⸗ ruhe) auf Op„14., K. Niederſtein⸗E. Krebs(Ber⸗ lin) auf DW 420,88., C. Illmann⸗K. Kühn(Schweidnitz⸗ Breslau) auf BMW e913 96., K. Stadie⸗B. Bejerat(Kö⸗ nigsberg) 262,56., P. v. Guilleaume⸗Lotte Bahr(Berlin) auf Adler 54,7 P. ) Krafträder: Arnold⸗Nürnberg auf Triumph 170., Rüßhrſchneck⸗Nürnberg auf Triumph 170., A. Brandt⸗Lud⸗ wigshafen auf NSU 137,., Hans Umbreit⸗Hanng Um⸗ breit(Berlin) auf Zündapp 150., Mentzel⸗Göricke (Magdeburg) auf NSu 115,76., Lederle⸗Maunheim auf Neu 115,02., Hartmann⸗Bensheim auf NS 52., Su⸗ cher⸗ Karlsruhe auf Triumph 39,82 P. Der DR fördert das Radwandern Der Deutſche Radfahrer⸗Verband läßt ſich nicht nur die Förderung des Rennſports angelegen ſein, ſondern widmet auch dem Wanderfahren auf dem Rade entſprechende Auß⸗ merkſamkeit. Die Sportabteilung des Verbandes hot jetzt wieder eine Ausſchreibung für Wanderfahrten 1935 ge⸗ ſchaffen, an denen ſich alle Vereine und jedes einzelne Mitglied beteiligen ſollen. Die Ausſchreibung für die freiwilligen Wanderfahrten ſieht die Einteilung der Teilnehmer in mehrere Gruppen und die Führung eines amtlich vorgeſchriebenen Wander⸗ fahrt⸗Kontrollbuches durch jeden Bewerber vor. Die ein⸗ zelnen Fahrten ſind ordnungsgemäß in das Buch einzu⸗ tragen und etappenweiſe durch die örtlichen Veubandsver⸗ tretungen zu beſtätigen. Für die Durchführung dieſer Beſtätinungen und für die Länge der Fahrten ſind Rah⸗ 2 menbeſtimmungen erlaſſen worden. So werden Fahrten unter 80 Km. und Tagesleiſtungen über 150 Km. nicht gewertet. Die Wanderfahrten müſſen bis zum 30. Sep⸗ tember beendet ſein. Bemerkenswert iſt auch die Ausſchreibung von Pflicht⸗ wanderfahrten. Die Bezirks⸗Wanderſachwarte haben im Jahr wenigſtens vier ſolcher Pflichtwanderſahrten anzu⸗ ſetzen. An ihnen haben ſich die Wanderfahrer und nach Möglichkeit auch die Kampfſportler zu beteiligen. Bewer⸗ ber, die im Pflichtwanderfahren eine Auszeichnung er⸗ halten wollen, müſſen an mindeſtens drei derortigen Ver⸗ anſtaltungen beilgenommen haben. Fußball Gau Südweſt: Fin Pirmaſens— Sportfreunde Saar⸗ Frücken, Kickers Offenbach— 1. Fc Kaiſerslautern, Phönix Ludwigshafen— Union Niederrad, Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen, Eintracht Frankfurt— Saar 05 Sgcarbrücken. Gan Baden: SV Waldhof— Harlsruher FV, FC 08 Mannheim— Freiburger FC. VfB Mühlburg— Mannheim, 1. FC Pforzheim— Germania Haclsdorf. Gau Württemberg: VfB Stuttgart— Ulmer FV 924, 1. SSW Ulm— Sportfreunde Stuttgart, S Feuerbach— SWV Göppingen, Sportfreunde Eßlingen— Union Böckingen. Gau Bayern: Bayern München— Wacker München, BE Augsburg— Schwaben Augsburg, Jahn Regensburg gegen 1860 München, SpVg Fürth— 1. FC Nürnberg, FE 05 Schweinfurt— Spog Weiden. Der Handball bringt in Süddeutſchland gleichfalls ein umfangreiches Programm zur Abwicklung. In erſter Linie ſind folgende Begegnungen zu nennen: Polizei Darmſtadt— Vſg Kai⸗ ſerslautern, TS Herrnsheim— S Wiesbaden, SV 98 Vid Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen, TV Ettlingen— VfR Mannheim, Tbd Göppingen— Eßlinger TSB TSV Süſſen— Stuttgarter Kickers, SpVg Fürth— t. Fc Nürn⸗ berg und Polizei München— TV Leonhard⸗Sündersbühl. Im Reich gibt es ein Gauſpiel zwiſchen Niederrhein und Weſtfalen, das in Barmen zum Austrag kommt. Im Rugby und Hockey werden die Geſellſchaftsſpiel in Süddeutſchhand einiges Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. Im Rugby gibt es am Wochenende folgende zwei Spiele: Ra Mannheim— SC Neuenheim Res. und TSV Fechenheim— SW 1880 Franbfurt. In Leipzig tragen Leipzig und Berlin einen Städtekampf aus. Im Hockey treffen TV 46 Mannheim und Sc Frankfurt 1880 und die Damen des SC 1880 Franffurt und die des Allianz⸗SV Frankfurt auf⸗ einander. Im Tennis führen die ſchwäbiſchen Turner in der Stuttgarter Ge⸗ werbeholle ein Hallenturnier durch. In Mailand treffen die Ländervertretungen von Oeſterreich und Italien eben⸗ ſalls in einem Hallenkampf aufeinander. Schließlich ſind noch die Tüſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften in London zu nennen, die ſich bis zum 15. Februar hin ſtrecken. Der Schwimmſport a bringt als Hauptereignis ein Waſſerballburnier im Magde⸗ burger Wilhelmsbad, in deſſen Rahmen auch die Weltmei⸗ ſtermannſchaft von 1928 und eine deutſche Nachwuchsſieben aufeinandertreffen. Nikar Heidelberg wird aller Voraus⸗ ſüht nach am Sonntag eine Reiſe nach Luxemburg unter⸗ nehmen, um dort einen Klubkampf auszutragen. Der Vierte Akademiſche Welt-Winterſpiele Beinahe hätte Deutſchland außer dem Titel eines Welt⸗ meiſters in der Kombination Lang⸗ und Sprunglauf auch noch den eines Stafſelmeiſters gewonnen. Hier mußte ſich aber die aus Söhmiſch, Leo Müller, Schepe, Kraiſy und Dr. Vetter beſtehende deutſche Mannſchaft ſehr knapp durch Italien geſchlagen bekennen. In der über 21,1 Km. füh⸗ renden Staffel gab Söhmiſch das Tuch am erſten Wechſel (5,4 Km) als Vierter hinter Italien, der Schweiz und Oeſterreich ab. Dann lief Leo Müller ein großes Rennen und brachte Deutſchland gegen den Italiener Gaſtelli in Front.:15:15 gegenüber:15:28 Std. der Italiener lau⸗ teten hier die Zeiten(9,8 Km.). G. Schepe verlor dann gegen Boniti etwas, und dieſer kleine Vorſprung der Italiener wurde dann bis ins Ziel gehalten, obwohl Dr. Vetter als fünfter Mann eine 880 Meter lange Abfahrt vorgeſetzt erhielt, auf der er jedoch gegen den Slalom⸗Sieger Adriano Guarnieri nichts auszurichten vermochte. So blieb unſere Staffel im Ziel von den Italienern nur um wenige Sekunden geſchlagen, obwohl auch Xaver Kraiſy als vorletzter Mann die Beſtzeit auf ſeiner Strecke erzielt hatte. Im Eishockey gab es einen unangenehmen Zwi⸗ ſchenfall. Frankreich glaubte ſich durch den Schiedsrichter benachteiligt und brach, als das Spiel 110 für Italien ſtand, kurzerhand das Treffen ab. Lettland behielt mit dem glei⸗ chen Ergebnis über die Tſchechoſlowakei die Oberhand, wo⸗ bei das Tor im letzten Drittel fiel. Das Eis ſchnellaufen wurde mit den Wettbewer⸗ ben über 1500 und 5000 Meter beendet. Ueber 1500 Meter ſiegte der Holländer Dyckſtra in:29,83 Min. vor dem Letten Andrikſons, der ſich dafür im 5000⸗Meter⸗Laufen in :18,63 Min. den dritten Studenten⸗Weltmeiſtertitel ſicherte. Die Ergebniſſe: Sprunglauf, Klaſſe 1: 1. Farup(Norwegen) 212,80; 2. Dollekarth(Oeſterreich) 214,10; 3. Guttormſen(Norwe⸗ gen) 205,5; 4. Schlitter(Norwegen) 202,3; 5. Fritz Deh⸗ mel(Deutſchland) 201,8; 6. Palme(Südflawien) 197,3; 7. Glodkiewicz(Polen) 197,16; 8. G. Holzner(Italien) 196,9; Klaſſe 2: 1. Suitner(Oeſterreich) 185,20; 2. Dr. Sterz(Oeſterreich) 176,10; 8. G. v. Kaufmann(Deutſch⸗ land) 89,90. Kombination: Akademiſcher Weltmeiſter 1935 in Lang⸗ umd Sprunglauf: Gerhard Schepe(Deutſchland) Note 432; 2. Dendl(Deutſchland) 424,5; 3. Dollekarth(Oeſter⸗ reich) 449,6; 4. G. Holzner(Italien) 417,40; 5. Guttormſen (Norwegen) 414; 7. Leo Müller(Deutſchland) 404,9; 14. Fritz Dehmel(Deutſchland) 372,80. Staffellauf (21,1 Km.): 1. Ftaltien(Holzner, Gaſtelli, Boniti, de Antoni, Guarnieri) 215:57,8; 2. Deutſchland(Söh⸗ Kraiſy, Dr. Vetter) 2216:89,; 3. Oeſterreich:20:03,2; 4. Schweiz:20:15 5. Tſchechoflo⸗ wakei:23:27,4; 6. Südſlawien:24:18,6) 7. SAS Zürich (gilt nur für das 11. SAS⸗Rennen):84:09; 8. Frankreich 22:85:50. Eishockey: Lettland⸗Tſchechoſlowakei:0(:0,:0, 170) Italien— Frankreich:0(:0,:0,:0) abgebrochen. Eisſchnellaufen: 1500 Meter: 1. Dyckſtra(Holland):29,83 2. Andrikſon(Lettland) und Kolbareyk(Polen) 83 4. Moſauer(Oeſterreich):31,2; 5. Blaiſſe(Holland) 232,2; 5000 Meter: 1. Andrikſons 918,6; 2. Dyckſtra(Holland) 9726 3. Kalbarcyk(Polen):27,9; 4. Blaiſſe(Holland) 939,8. miſch, Müller, Schepe, Meltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen Am 16. und 17. Februar werden in Budapeſt die Welt⸗ meiſterſchaften im Eisbunſtlaufen für Männer und Pagre entſchieden. Für den Einzelwettbewerb liegen bereits die Meldungen des öſterreichiſchen Titelverteidigers Karl Schäſer und ſeines Landsmannes Felix Kaſpar vor. Ferner ſtehen die Ungarn Pataky, Tertak und Kerteſz, die Engländer Dunn und Sharpe ſowie der Tſcheche Praznovſky auf der Teilnehmerliſte. g Für das Paar lauen entſendet Deutſchland ſeine friſchen Europameiſter Maxie Herber/ Ernſt Baer. Ungarn hat mit den Weltmeiſtern Emely Rotter⸗ Szo las, Gallo⸗Dillinger, Tuſak⸗Balaſz und den Ge⸗ ſchwiſtern Sekrenyeſſy gleich vier Eiſen im Feuer Oeſter⸗ reich iſt vertreten durch Papez⸗Zwack und die Geſchwiſter Pauſin, die Tſchechei durch Jäger⸗Leſk. Ein weiterer Ein⸗ gang von Meldungen wird mit Rückſicht auf den erſt am 10. Februar ablaufenden Nennungsſchluß noch erwartet. Frauen-Kunſtlauf-Weltmeiſterſchaft Einige hundert Zuschauer hatten ſich am Freitag in Wien zu der Frauen⸗Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlauſen eingefunden, die an dieſem Tage mit dem Pflicht lau⸗ ſen begonnen wurde. Die Wienerin Liſelotte Landbeck war wegen Krankheit nicht am Start erſchienen. Für ſie ſſprang Grete Lainer ein, die aber erſt am hen Morgen won St. Moritz zurückgekommen war und völlig übermüdet zum Wettbewerb antreten mußte. Schon noch zwei Figu⸗ ren mußte ſie aufgeben. Auch die Ungarin Szilay ſchied ſchon nach wenigen Figuren aus, desgleichen die Wienerin Frau Schenk wegen eines Muskelriſſes. So blieben nur acht Frauen im Wettbewerb. Die Titelverteidigerin Sonſa Henie lief nicht gerade überzeugend. Sehr gut war die junge Engländerin Colledge, der aber zum Schluß der Dreierparagraph mißlang. Von den übrigen Teilnehme⸗ rinnen konnten noch Butler(England), Hulten(Schweden) und Stenuf(Oeſterreich) gefallen. Verufs-Vorkämpfe in Mannheim In Mannheim hat ſich vor einiger Zeit eine Veranſtal⸗ tergruppe zum Boxring Kurpfalz Mannheim zuſammengeſchloſſen, die verſuchen will, den Berufsboxſport auch in Mannheim vorwärts zu bringen. Die erſte Ver⸗ anſtaltung fand am Freitag abend im Kolpinghaus ſtatt. Der Beſuch war annehmbar. Die Kämpfe ſelbſt boten bis auf den Hauptkampf im Weltergewicht zwiſchen Schmidt⸗ Mannheim und Veneziano 1⸗Luxem⸗ burg wenig guten Sport. Wenn der Berufsboxſport in Mannheim Boden gewinnen ſoll, muß die Veranſtalter⸗ gruppe am nächſten Kampfabend zugkräftigere Boxer brin⸗ gen. Zu bemängeln iſt auch der Ring, der abſolut nicht „ringfertig“ war; beim Kampf Schmidt— Veneziano brach er in der fünften Runde zuſammen. Im erſten Kampf, im Leichtgewicht, trafen ſich Eggert⸗ Magdeburg und Longhi⸗ Frankreich. Longhi nützte ſeine größere Reichweite ſehr geſchickt aus und ſtach ſeinem Geg⸗ ner immer wieder die Linke ins Geſicht. Von der vierten Runde ab mußte Eggert mehrfach zu Boden. Tapfer ſtellte er ſich aber immer wieder zum Kampf, ſo daß er über die ſechs Runden kam. Der Sieg von Longhi war denkbar ein⸗ deutig. Im Schwergewicht trug Metzger⸗ Mannheim (86 Kg.) ſeinen erſten Berufsboxkampf gegen Sti ch⸗Hagen (82 Kg.) aus. Beide zeigten nicht viel. Stich hat bereits wieder viel vom Boxen verlernt und Metzger muß noch viel lernen. Das Urteil unentſchieden war für Stich etwas ſchmeichelhaft. Ein ſchnelles Ende nahm der Kampf im Halbſchwer⸗ gewicht zwiſchen Maile r⸗Singen(77,5 Kg.) und Lauer⸗ Scha rbrücken(73 Kg.), der für den Franzoſen Schladen ein⸗ Der Sport am Sonntag Boxſport bringt bei den Profeſſionals zwei Kampfabende, und zwar in Solingen mit dem Hauptkampf Erwin Klei n⸗Solingen gegen Hinzman n⸗Berlin und in Baſel, wo der ehe⸗ malige deutſche Fliegengewichtsmeiſter Wülli Metz ner⸗ Köln gegen den Schweiger Meiſter Dubois antritt. Bei den Amateuren tragen Württemberg und Südweſt in Stuttgart einen Gauvergleichskampf aus und in Poſen tritt Polens Amateur⸗Nationalſtaffel gegen Ungarn zum Mit⸗ ropa Pokal⸗Kampf an. Der Radſport wartet diesmal nicht mit einem ſo großen Programm auf, wie in den letzten Wochen. Von deutſchen Bahnen ver⸗ anſtalten Dortmund und Stuttgart. Beide bringen„Die Nacht“ ⸗Rennen. Für Stuttgart gelten u. a. Giebler⸗Buyſſe, Siegel⸗Thierbach, Ehmer⸗Bulla und Gilgen⸗Erne als Teil⸗ nehmer wäcrend ſich Dortmund Pijnenburg⸗Walls, Funda⸗ Pitzfeld, J. van Kempen⸗Slaats, Charlier⸗Deneef u. a. gesichert hat. Der Kölner Dauerfahrer Viktori Rauſch be⸗ teiligt ſich in Kopenhagen an einem 25⸗Stunden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen, das er zuſammen mit Falck⸗Hanſen beſtrei⸗ en wird. In Paris bommen natürlich auch an dieſem Sonntag wieder Rennen zur Durchführung. Der Winterſport bringt als Hauptereignis den Abſchluß der 4. Alademiſchen Weltwinterſpiele in St. Moritz, bei denen die deutſchen Schilläufer in vorderſter Front zu finden ſein dürften, die Frauen⸗Kunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaft in Wien und die Ro⸗ del⸗Europameiſterſchaften in Krynica. Großes Intereſſe beanſprucht auch das Winterſportſeſt des deutſchen Oſtens. Sonſt gibt es an intereſſanten Veranſtaltungen noch: Frankreichs Schimeiſterſchaften in Chamonix, Italiens Meiſterſchaften in Caxtina'Ampezzo, die Vorſchlußrun⸗ denſpiele um die bayriſche Eishockeymeiſterſchaft, das Gaſt⸗ ſpiel der„Winni peg Monarchs“ in Baſel am Samstag und Sonntag, die norwegiſchen Schmellaufmeiſterſchaften, die Rennen um den Gold⸗Pokal in St. Moritz. Verſchiedenes In Frankfurt a. M. wird am Wochenende das traditionelle Reitturnier veranſtaltet, das auch in dieſem Jahre wieder mit 500 Nennungen eine ausgezeich⸗ nete Beſetzung erhalten hat. Die Titiſee⸗Eisrennen, die am kommenden Sonntag ſtattfinden ſollten, wurden der ſchlechten Wetterlage wegen abgeſagt. Die im Rahmen dieſer Veranſtaltung vorgeſehene Deutſchlandfahrt ſowie die Rundſtreckenhochleiſtungsprüfung werden dagegen pro⸗ grammäßig am Freitag und Samstag abgewickelt. Auf einer Eisrundſtrecke bei Bogſtad wird am Sonntag der Winterpreis von Norwegen für Automobile zum Austrag gelangen. Die Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Poſt⸗Sport⸗ vereine tritt am Sonntag in Würzburg zu einer großen Tagung zuſammen, die mit einer eindrucksvollen Saar⸗ kundgebung verbunden ſein wird. gesprungen war. Maier kam gegen den alten Ringfuchs Hauer ſofort gut links durch. In der zweiten Runde gab Hann Lauer den Kampf wegen einer Mundperletzung auf, Sieger durch techn. k. o. Majer⸗Singen. Den Schluß⸗ und Hauptkampf beſtritten im Welter⸗ gewicht Schmid t⸗Maunheim(63 Kg.) und Vene⸗ gi ano 1,(64 Kg.), der Meiſter von Luxemburg. Von bei⸗ ben konnten alle vorherige Paare allerhand lernen. Schmidt überließ ſeinem Gegner den Angri Bei Schhag⸗ wechſeln, die ſich ununterbrochen ſolgten, hatt i in der zweiten, dritten und ſechſten Runde knappe Vorteil die Schmidt nicht ganz ausglbeichen konnte. Schmidt an den Seilen immer wieder in die gleichen Sch äge hinein. Trotzdem war die Leiſtung von Schmidt ſehr gut, er hatte dann klare Vorteile wenn er angriff. Das Ur⸗ teil„unentſchieden“ benachteiligte Veneziano etwas, wenn es auch nicht ſalſch war. Berufsbexkämpfe können ſich auch in Mannheim Furch⸗ ſetzen, nur müſſen Treffen gezeigt werden, die auch ſport⸗ lichen Wert haben. Veſſelmann k..⸗Sieger Berufsboxkämpfe im Berliner Spichernring Der Berliner Kleinring in den Spichern⸗Sälen war an ſeinem Meiſterſchafts⸗Kampftag am Freitag abend glänzend beſucht. Das Hauptereignis war der Kampf um die Deutſche Mittelgewichts ⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem Kölner J. Beſſelmann und dem Berliner E. Bruch, der von dem Kölner in der achten Runde durch Niederſchlag gewonnen wurde. Beſſelmann, der ſeinerzeit wegen einer Verletzung hatte auf den Titel verzichten müſſen, hat ſich die Meiſterſchaft damit wiedergeholt. In der Einleitung ſchlug der Berliner Schwergewichtler Bredow ſeinen Landsmann R. Franz über vier Run⸗ den nach Punkten. Von kurzer Dauer war das Welter⸗ gewichtstreffen zwiſchen W. Seiß ler(Berlin) und W. Tabat(Köln). Der Rheinländer war ſchon nach der zwei⸗ ten Runde ſo zermürbt, daß er dem ſtark verbeſſerten Ber⸗ liner infolge einer Augenverletzung den Sieg durch Auf⸗ gabe überlaſſen mußte. Im zweiten Halbſchwergewichts⸗ kampf ſtanden ſich Sabottke und Hartkopp gegen⸗ über, die ſich ein ausgeglichenes Treffen lieferten. In der Schlußrunde hatte Sabottke mehr vom Kampf, ſo daß der verkündete Punktſieg Hartkopps vom Publikum mit ſtarkem Mißfallen und anhaltendem Proteſt aufgenommen wurde. Sehr dramatiſch verlief der Hauptkampf um den Mittel⸗ gewichts⸗Titel zwiſchen J. Beſſelmann(Köln) und dem Berliner B 1 u ch. Bruch hielt ſich in öͤͤen erſten Run⸗ den überraſchend gut und ſammelte durch gute Linksarbeit auch ein Punktplus. Der Kölner wartete indes ruhig ſeine Gelegenheit ab. In der ſechſten Runde mußte dann Bruch bei einem Schlagabtauſch erſtmals bis neun zu Boden, was ſich dann noch zweimal wiederholte. Auch in der folgenden Runde wurde der Berliner zweimal zu Boden geſchlagen, er raffte ſich aber immer wieder zu tapferſtem Widerſtand auf. Die achte Runde brachte dann das Ende. Bruch kam zwar ziemlich gut erholt aus ſeiner Ecke und landete auch verſchiedentlich bei dem Kölner, aber ein ſchwerer Rechter Beſſelmanns warf den tapferen Bruch dann doch für die Zeit auf die Bretter. Sieger und Beſiegter erhielten für ihren ausgezeichneten Kampf ſtärkſten Beifall. Seckenheim— Sandhofen fällt ans Die Spielvereinigung Sandhofen ſpielt am Sonntag nicht das Verbandsſpiel in Seckenheim, do der Platz unter Waſſer iſt. Es findet dafür ein Privatſpiel in Sandhofen gegen Oppau ſtattb. Sein 50jähriges Jubiläum feiert am„Tag des deutſchen Ruderſports“, dem 7. April 1935, der Ruderclub Saar Saarbrücken. Zu dieſem Feſt hat der Ruderſportführer, Regierungspräſtdent Pauli, ſein Erſcheinen zugeſagt. Elub⸗ leiter iſt Dr. Max Iven, der Leiter des Quartier⸗ und Verkehrsbüros der Deutſchen Front. Die meiſten Schiläufer hat Deutſchland. Von 270 000 organiſierten ſchilaufenden Europäern ſind 107 000 Deut⸗ ſche, 40 000 Norweger, 30 000 Finner, 26000 Franzoſen, 24 000 Schweizer. England bildet mit nur 4750 Läufern und Läuferinnen den Beſchluß. Eine Rubderer⸗Renngemeinſchaft wurde jetzt auch in Magdeburg gebildet. Sämtliche Magdeburger Ruderver⸗ eine gehören ihr unter Führung des dortigen Regatta⸗ Vereins an. Das Ziel iſt die Heranbildung eines ſtarken Vierers mit und ohne Steuermann. Vorlän⸗ fig ſtehen 10 Ruderer aus 5 Vereinen zur Verfügung. SSS Fass Ss GS Os . S Mr. 2 S 3 Nummer 67 Aus Baden Eisſtürme über dem Hochſchwarzwald Die Straßen werden offengehalten * Karlsruhe, 8. Febr. Auf dem Hochſchwarz⸗ wald hat der eiſige Oſtwind in den letzten 36 Stun⸗ den wiederholt Sturmſtärke angenommen, ſo daß ein Vorwärtskommen auf den exponierten Halden der füdlichen Gebirgsmaſſive faſt unmöglich war, zumal ſich die Kälte auf 16—17 Grad minus geſteigert hat. Die niedrigſten Temperaturwerte werden vom geſtrigen Freitag auf dem Höhenabſchnitt Feldberg— Silberberg— Stübenwaſen— Schauinsland mit minus 17 Grad gemeldet. Seit 50 Stunden iſt auf dem Feldberggipfel die Temperatur nicht mehr über — 10 Grad geſtiegen. Der Hochkamm des Schwarz⸗ waldes zeigt in der Felöͤberg— Kandel⸗ und Hornis⸗ grinde⸗Zone nicht unbeträchtliche Verwehungen durch den Eisſtur m. Stellenweiſe iſt das blanke Eis zutage getreten, während ſich der Sturmſchnee zu noch mächtigeren Wächten an den Bergrändern zuſammen⸗ verkruſtet hat. In den Mittellagen des Gebirges iſt der zum Wochenbeginn aufgetaute, aber nur teilweiſe ge⸗ ſchmolzene Schnee verharſcht und vielfach vereiſt, ſo daß er in bedrohlicher Weiſe die Bäume beſchwert. Man muß in manchem Hochwald infolge des Eis⸗ und Schneedruckes mit Wipfel⸗ und Aſtbrüchen rech⸗ nen. Der ununterbrochenen Tätigkeit der großen, meiſt von den Gemeinden eingeteilten Schnee⸗ ſchauflerkolonnen iſt die Säuberung faſt aller verſchneiten, teilweiſe auch ſchon verſchütteten Hö⸗ hen⸗ und Paßſtraßen noch rechtzeitig vor dem Wo⸗ chenende zu verdanken. So iſt die Hochſchwarzwald⸗ ſtraße Hundseck—Mummelſee—Kniebisſtraße und die Strecke Baiersbronn—Ruhſtein mit Kraftpoſt wieder befahrbar. Auch die Wehra⸗Talſtraße und die Strecke Todtmoos— St. Blaſien über Mutterslehen iſt teil⸗ weiſe wieder befahrbar. Die Enztalſtraße Enz⸗ klöſterle—Weſenfeld zeigt noch ſtarke Schneemaſſie⸗ rungen, ebenſo die Straße vom Schauinsland über Notſchrei und die Belchenſtraße. Bis Samstag dürf⸗ ten alle Reichs⸗, Staats⸗ und größeren Kreisſtraßen verkehrsoffen ſein. Drei Monate Gefängnis für zwei Kraftfahrer Freiburg i. Br., 8. Febr. Vor dem Freiburger Schöffengericht ſtand die Strafſache gegen Heinrich Stendel aus Müllheim a. Rh. und Manfred Ho⸗ mann aus Guben zur Verhandlung wegen fahr⸗ läſſiger Tötung. Im Auguſt v. J. karambolierte der Kraftwagen des Stendel mit dem Wagen des Homann an der Straßenkreuzung Hebel⸗Johanniter⸗ ſtraße, ſo daß ſich letzterer um ſeine Achſe drehte, um⸗ fiel und die Inſaſſen unter ſich begrub. Homann und ſeine mitfahrende Mutter wurden ſchwer ver⸗ letzt. Die Mutter ſtarb wenige Stunden darauf in der Freiburger Klinik. Die Beweisaufnahme ergab, daß beide zu raſch gefahren ſind und es an der nöti⸗ gen Aufmerkſamkeit haben fehlen laſſen. Es wurden deshalb beide wegen fahrläſſiger Tötung zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Pr. Ladenburg, 9. Februar. In ganz erſtaunlicher Friſche und Rüſtigkeit feterte geſtern Alt⸗Ladenburgs älteſte Einwohnerin, Frau Klara Katzen⸗ maler geb. Köhler, eine außerordentlich arbeitſame Altveteranenwitwe, im Kreiſe ihrer Kinder, 19 Enkel und 9 Urenkel, ihren 88. Geburtstag. Als Tochter eines kinderreichen Handwerkers mußte ſie in früheſter Jugend ſchwer an die Arbeit, ſie hat jetzt noch ſelbſtgeſponnene Wäſche in ihrem Spind liegen und neuerdings hat ſie ganz vorbildlich ihr Spinnrad wieder in Tätigkeit geſetzt! * Neulußheim, 8. Febr. Spenglermeiſter Julius Bühler konnte hier in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag begehen. Er iſt ein hier allſeits geſchätzter Handwerksmann. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Brief aus Stuttgart Schnelleiſenbahnverkehr und eine Verkehrsverbindung zwiſchen den Hochſchulen Der Vater des Kitſch-»Muſeums geſtorben -A- Stuttgart, 8. Februar. Die Elektrifizierung des ganzen Stuttgarter Vor⸗ ortverkehrs war von größter Bedeutung für die Beſiedlung der weiteren Umgebung der Großſtadt und deren Auflockerung. Der Verkehr iſt bei der Reichsbahn ſehr engmaſchig geworden, und dazu kommt noch, daß Straßenbahn linien z. B. über Eßlingen hinaus und andererſeits bis nach Zuffenhauſen— alſo neben der Reichsbahn— führen. Aber nicht allein das: das Groß⸗Stuttgarter Indu⸗ ſtriegebiet holt ſich ſeine Arbeitskräfte aus der Gegend bis hinauf nach Göppingen und bis Reut⸗ ilngen und darüber hinaus ſogar noch aus dem oberen Neckartal. Dieſe elektriſchen Züge fahren alle ſehr ſchnell. Die Arbeitskameraden ſind jetzt in faſt der Hälfte der Zeit als früher auf ihren Ar⸗ beitsplätzen und wieder daheim, wo ſie heute noch enge mit dem Boden der Heimat verwurzelt ſind, d. h. faſt alle noch Grund und Boden und nicht ſel⸗ ten ſogar ein eigenes Heim beſitzen. Daher auch die „Kriſenfeſtigkeit“ in Württemberg, wo die Induſtrie immer wieder wertvollſte Arbeitskräfte aus dem faſt unerſchöpflichen Sammelbecken der Landwirt⸗ ſchaft ſchöpfen konnte. Nun iſt man daran, in Württemberg einen regelrechten Schnelleiſenbahnverkehr einzuführen. In der Maſchinenfabrik Eßlingen, bei der Maſchi⸗ nenfabrik Augsburg⸗Nürnberg und bei der Waggon⸗ fabrik Fuchs⸗ Heidelberg werden gegenwärtig etwa 30 Wechſelſtrom-Beſchleunigungs⸗ Triebwagen gebaut, die das Modernſte auf dem Gebiete des Wagenbaus darſtellen dürften. Sie ſind in der Lage, Geſchwindigkeiten zu entwickeln, an die man vor kurzer Zeit noch kaum zu glauben wagte. Mit ihnen erreicht man in einer knappen Stunde von Stutt⸗ gart aus Ulm und ebenſo auch Tübingen. Die Wagen ſind einmal mit dem größten Maß von Bequemlich⸗ keit ausgeſtattet, zum anderen fahren ſie fünfmal ſo ſchnell als Perſonenzüge mit Dampflokomotiven. Der Wechſelſtrom⸗Beſchleunigungswagen, der vier Motoren mit einer Leiſtung von 1200 PS. beſitzt, entwickelt eine Geſchwindigkeit von 130 Kilometer in der Stunde und kann dieſe außerordentlich hohe Leiſtung ſchon in 30 Sekunden nach der erreichen. Während die Züge auf der Geislinger Steige feither nur 35 Stundenkilometer erreichten, entwickelt der Wechſelſtromtriebwagen über 100 Std. ⸗ Kilometer. Mit Beginn des Sommerfahrplans ſollen auch Wagen auf den württembergiſchen Strecken ein⸗ geſetzt werden, die bis zu 160 Std.⸗Km. fahren. Die neuartigen Triebwagen beſtehen aus zwei kurzge⸗ kuppelten, vierachſigen Wagen, zwiſchen denen ein Uebergang mit Faltenbalg wie bei den D⸗Zugwagen beſteht. Zur Vermeidung der bei den hohen Ge⸗ ſchwindigkeiten entſtehenden Schwingungen iſt zwi⸗ Bruchſaler Ausblick k. Bruchſal, 5. Februar. Trotz der für die 17000 Einwohner zählende Stadt noch immer hohen Für⸗ ſorgelaſt, die zum Teil durch allzu ſtarke frühere Einwanderungen ländlicher ungelernter Arbeiter entſtamnden iſt, darf man auch für die alte Biſchofs⸗ ſtadt im neubegonnenen Jahre auf weiteren wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtieg rechnen, und zwar nicht allein in der Induſtrie für Papierwaren, Metallbranche und Tabak, ſondern auch im Bauhandwerk. Abge⸗ ſehen von den bevorſtehenden Arbeiten an der die Bruchſaler Gemarkung im Norden und Süden durch⸗ ſchneidenden Reichsautobahn werden im Siedlungs⸗ bau erfreuliche Vorhaben in Angriff genommen, in⸗ dem auch Angeſtelltenheimſtätten an drei geeigneten Stellen der Stadtperipherie geplant werden ſollen. Mord und Selbstmord auf offener Straße Eine blutige Ehetragödie * Raiſerslautern, 8. Februar. Am Freitag abend zwiſchen 6 und 7 Uhr tötete Oswald Leſchmar aus Wieſenthalerhof in der Schneiderſtraße ſeine Ehefrau durch einen Piſtolenſchuß in die Bruſt und gleich darauf ſich ſelbſt durch einen Kopfſchuß. Die Eheleute Leſchmar kamen von einem Termin in ihrer Eheſcheidungsſache und gerieten unterwegs in einen Wortwechſel. Im Verlaufe der Aus⸗ einanderſetzungen zog der Ehemann Leſchmar eine Piſtole, richtete ſie gegen ſeine Frau und drückte ab. Dieſe Kugel ging jedoch fehl, durchſchlug auf der gegenüberliegenden Straßenſeite ein Schaufenſter und drang knapp am Kopf einer Verkäuferin vorbei in die Decke. Die zweite Kugel erſt hatte bei der Ehefran die tödliche Wirkung. Gleich darauf brachte ſich der Ehemann Leſchmar ſelbſt einen Schuß in den Kopf bei. Todesopfer eines Verkehrsunfalls Ol. Lorſch, 8. Febr. Auf der Rückfahrt von einem Dorf an der Bergſtraße verunglückte der Spengler⸗ meiſter und Jnſtallateur Franz Loch aus Worms töoͤlich. Auf der Strecke Bensheim.—Lorſch, kurz hin⸗ ter dem Bahnübergang, etwa 1500 Meter von Lorſch, fuhr der Wagen gegen einen Baum. Dabei wurde Loch ſo ſchwer verletzt, daß er an den Folgen dieſer Verletzungen und Hes ſtarken Blutverluſtes verſchied. Kurz vor dem Unfall fuhr ein alter, grüner Opel⸗ wagen in Richtung Bensheim an dem Auto des Loch vorüber. Der Führer dieſes Wagens oder Perſonen, die über dieſen Wagen Angaben machen können, werden gebeten, ſich als Zeugen umgehend bei der Gendarmerieſtation Lorſch oder der nächſten Polizei⸗ ſtation zu melden. Einbrecher als Ausſteſlungspuppen * Frankfurt o.., 8. Februar. In einem Klei⸗ dergeſchäft Ecke Fahrgaſſe und Battenſtraße wurde abends ein Einbruch verübt. Die Täter wurden von Hausbewohnern beobachtet, die die Kriminal⸗ polizei verſtändigten. Als dieſe bald darauf erſchien, waren die Einbrecher verſchwunden. Ein Polizei⸗ hund beſchnupperte in einem Schaufen⸗ ſter eine Ausſtellungspuppe und als ein Polizeibeamter die„Puppe“ am Arm faßte, wurde ſie plötzlich lebendig. Im erſten Stock wurde ein weiterer Einbrecher gefaßt, der ſich ebenfalls in eine Ausſtellungspuppe„verwandelt“ hatte. Beide Einbrecher wurden feſtgenommen, ein öͤritter konnte entkommen. Ol. Viernheim, 9. Febr. Auf der Weinheimer Straße wurde vorgeſtern vormittag ein noch neuer Perſonenkraftwagen, Mercedes⸗Benz, mit dem Kennzeichen IV B 29025 aufgefunden. Die im Wagen befindlichen Papiere lauten auf einen Mannheimer Fahrberechtigten. Da der hinten am Wagen aufmontierte Koffer erbrochen und leer war, iſt anzunehmen, daß der Wagen geſtohlen wurde und von den Dieben, nachdem das Benzin verbraucht war, einſach ſtehengelaſſen wurde. Anfahrt ſchen den beiden Wagenkäſten eine neu entwickelte Dämpfungsvorrichtung eingebaut. Auch die Bremſen ſind ganz neu konſtruiert, es wird mit Bremstrom⸗ meln wie bei Kraftwagen gearbeitet, um einen ver⸗ hältnismäßig kurzen Bremsweg zu erreichen. Die äußere Form der Wagen iſt ganz glatt gehalten, um möglichſt geringen Luftwiderſtand zu haben. Der Außenanſtrich zeigt freudige Farbtöne: ſilber⸗ grau, elfenbein und rot. In dem Doppelwagen be⸗ finden ſich öͤrei Einzelabteile 2. Klaſſe mit zuſammen 18 Sitzplätzen, mehrere Räume 3. Klaſſe mit weite⸗ ren 146 Sitzplätzen, ſowie ein Gepäckraum. Alle Sitze ſind gepolſtert— auch die der 3. Klaſſe; die Wagen elektriſch geheizt und beleuchtet. Wie ſchon erwähnt, iſt die Landesuniverſität Tü⸗ bingen und andererſeits Stuttgart mit dem Eilzug in einer Stunde erreichbar. Das bedeutet für die Studierenden beinahe die Zuſammenlegung der Hör⸗ ſäle in Stuttgart und in Tübingen. Dazu kommt noch, daß die alte Reichsſtadt Eßlingen im Frühjahr 1935 die Lehrerhochſchule bekommt, nachdem Württemberg die Lehrerbildung neu geord⸗ net und die Lehrerſeminare im Lande ihr Ende ge⸗ funden haben. 50 männliche und 12 weibliche Stu⸗ dierende aus beiden Bekenntniſſen werden im Früh⸗ jahr in Eßlingen in die Lehrerhochſchule einziehen. Eßlingen hat daneben noch ſeine Maſchinenbauſchule und Reutlingen ſein Technikum für Textilinduſtrie, wo Textilingenieure ausgebildet werden. Alle dieſe Bildungs⸗ und Forſchungsanſtalten ſind durch die Beſchleunigung des Verkehrs aufs engſte mitein⸗ ander verbunden, was für die Zukunft für ſie von der allergrößten Bedeutung ſein wird. N Wenn man noch vor einigen Jahren einen Stutt⸗ garter nach dem Muſeum der Geſchmacksverirrungen — kurz Kitſchmuſeum genannt— fragte, dann machte er meiſt ein erſtauntes Geſicht und ſchüttelte den Kopf. Das Muſeum war zeitweiſe im Auslande be⸗ kannter als im Schwabe In den letzten Jah⸗ ren iſt das dann aber doch anders geworden. Die Stuttgarter wußten mehr und mehr auch um dieſe ſonderbare Sehenswürdigkeit im Landesgewerbe⸗ muſeum, die von dem früheren Muſeumsvorſtand Prof. Dr. Pazaurek gegründet und am 11. Febr. 1909 eröffnet worden war. Der Vater dieſes Mu⸗ ſeums iſt in dieſen Tagen auf ſeinem Altersſitz, einem Schloß im ſchwäbiſchen Oberland, einem Herz⸗ ſchlag erlegen. Intereſſant iſt, daß dieſes Kitſch⸗ muſeum eigentlich aus den veralteten Sam m⸗ rudo lande. lungen des Landesgewerbemuſeums ſelbſt heraus entſtand, dann kamen Geſchenke dazu. Der mmer Dazu kommt die vorausſichtliche Errichtung einer Spankorb⸗ und Konſervenfabrik, der Neubau der Albert⸗Obermoſer⸗Motorenwerke und hoffentlich nun mal enoͤlich der ſchon ſo oft angekündigte Neubau der evangeliſchen Kirche. Auch die heimiſche Landwirtſchaft dürfte ſich noch mehr den heutigen Anforderungen der Erzeu⸗ gungsſchlacht anpaſſen, die neuen Verfahren im landwirtſchaftlichen Betrieb trotz der kleinbäuerlichen Verhältniſſe ſich aneignen, beſonders im Feloͤbau wegen der Zerriſſenheit der einzelnen Grundſtücke innerhalb der weiten Gemarkung. Alles in allem: der allgemeine wirtſchaftliche Aufſtieg wird auch in Bruchſal fortſchreiten und die heimiſche Induſtrie hoffentlich wieder an die einſtige Höhe heranbringen, die ſie vor dem Kriege in Baden einnahm, indem ſie an dritter Stelle nach Mannheim und Pforzheim ſtand. Hierzu möge die neue Füh⸗ rung der Stadtverwaltung, der mit dem 1. Februar ſein Amt als Bitrgermeiſter angetretene Dr. Fees unter Mithilfe aller Aufſtrebenden den beſten Erfolg zu verzeichnen haben und nach und nach wieder neue Induſtrie ſich an dem bedeutenden Eiſenbahnknoten⸗ punkt Bruchſal niederlaſſen. Ausbau der Höhenſtraße Oostal⸗Murgtal O Baden⸗Baden, 7. Jebr. Die Staatsſtraße Baden⸗Baden— Gernsbach, die über die Höhe der Fiſchkultur führt und die Verbindung zwi⸗ ſchen dem Oos⸗ und Murgtal herſtellt, wird eine moderne Verbeſſerung erfahren. Der vor⸗ geſehene Bauabſchnitt reicht zunächſt vom ſogenann⸗ ten Kuchenfelſen zur Fiſchkultur und erfordert eine Erd⸗ und Felsbewegung von über 3000 Kubikmeter. Mit den Arbeiten dürfte noch im Februar begonnen werden, ſofern keine beſonderen Witterungsſchwierig⸗ keiten auftreten ſollten. Die in einzelnen Teilen ſchon weſentlich verbreiterte Höhenſtraße zählt zu den vol Kraftpoſten und Privatfahrern meiſt benutzten Schwarzwald⸗Verbindunsſtrecken des nördlichen Ge⸗ birgsabſchnittes. L. Plankſtadt, 8. Februar. Frau Joh. Gg. Mack Wwe. gab. Kahn konnte hier in guter Geſundheit ihren 80. Geburtstag begehen. IL. Wiesloch, 8. Februar. Das„Badiſche Heimatwerk“, das für die Erhaltung und Pflege der alten Volkskunſt, des bäuerlichen und bodenſtän⸗ digen Handwerkes kämpft, veranſtaltet gegenwärtig hier eine Ausſtellung, in der Schnitzereien, Töpfe⸗ reien, Handwebereien, Stickereien, Schachtelmalereien üſw. gezeigt werden, kurzum die Heimarbeiten in die gebührende Betrachtung geſtellt werden. Erfolg war ſo groß, daß man ähnliche Abteilungen in Mailand und Amſterdam gründete. Die einen betrachteten das Kitſchmuſeum gewiſſermaßen als Lachkabinett, die anderen als Folterkammer. Und was gab es da alles zu ſehen? Einmal den ganzen Hurrakitſch vergangener Zeiten, Kaiſerbilder auf Schnupftüchern uſw. Bilder aus Schmetterlings⸗ flügeln, Briefmarken, Menſchenhaaren, Bü Menſchenhaut gebunden, ein Chryſanthemu chen aus Fingernägeln, einen Harn als eine gußeiſerne nackte Frau als Stieſelzieher und dann die vielen Pimpeleien, die man einſt im „Salon“ und„ſchönen Zmmer“ antreffen konnte. Pazaureks Sammlung drohte oft Gefahr. Aber er hat alle Angriffe abgewehrt. Jetzt ſind die Sammlungen durch die neuen Beiſpiele nationalen Kitſches weſentlich erweitert und bilden heute noch eine große Anziehungskraft in Stuttgart. d Wir haben bereits mitgeteilt, daß Stuttgart mit erheblichen Mitteln gegenwärtig ſeine Kranken⸗ häuſer ausbaut, ſo daß Stuttgart heute in 25 Spf⸗ tälern etwa 4500 Krankenbetten zur Verfügung hat. Aber wie war das noch vor 100 Jahren? Wohl beſtand bereits einige Jahre das Katharinenhoſpital, aber daneben gab es nur wenige Anſtalten mit etwa 50 Betten. Dabei war eine Gebäranſtalt, in der es ſogar noch oͤoppelſchläfrige Krankenbetten gab. Das erſte Stuttgarter Krankenhaus entſtand 1350 und hieß oͤas Siechenhaus. Zu den älteſten Stutt⸗ garter Spitälern gehörte das heute noch beſtehende Bürgerhoſpital, ebenfalls im 14. Jahrhundert entſtanden. Nach der Reformation befand es ſich lange im ehemaligen Dominikanerkloſter in der Büchſenſtraße. Es gewährte vor allem Pfründnern und Armen Aufnahme. Im 16. Jahrhundert war die Anſtalt ſo reich, daß über eine gewiſſe Ueppigkeit im Eſſen und Trinken geklagt wurde. Es kam ſchließ lich ſo weit, daß der Staat einen Teil der Pfründe fortnahm, Güter, aus denen z. B. die unteren Anlagen erſtanden. Er bezahlte dafür eine Rente bis zur Inflationszeit, dann kam es zu einem Pro⸗ zeß zwiſchen oer Staoͤt Stuttgart und dem Staat, der erſt vor einigen Jahren oͤurch einen Vergleich und teilweiſe Rückgabe der Güter zum Ende kam. Aus der Pfalz Sikoͤpfalz Nolſtandsarbeiten in der E D * Landau, 8. Febr. Das ite die Südpfalz die Durchführung zweier großer Not⸗ ſtandsarbeiten genehmigt und die Grundför⸗ derung bewilligt. Im erſten Falle handelt es ſich um die Schaffung einer großen Ent⸗ und Bewäſſerungs⸗ anlage im Grenzland der Lauter. Dem Zweckverbe zur Regelung der waſſerwirtſchaftlichen Verhältnif im Gebiet zwiſchen Schweighofen und Freckenfeld ſind 111600 Mark Grundförderung zu dieſen An bewilligt, die bei 37 200 Tagſchichten einen Gef aufwand von 195 000 Mark erfordern. 100 C loſe aus den Grenzdörfern, die meiſt als Elf · ihre bisherigen Arbeitsſtellen jenſeits der Grenze verloren haben, können zunächſt über ein Jahr lang beſchäftigt werden. Das zweite Arbeitsprojekt dient Sande 55 U Landesa fur amt hat 1 ſe dem Ausbau unzulänglicher Fahrwege in den Waldungen der Gemeinden St. Martin, Mai⸗ kammer, Kirrweiler und Diedesfeld. Ueber Waldwege ſoll die chauſſierte Waldſtraße, in! tin ausgehend und beim Forſthaus Breitenf Elmſteiner Tal endigend, ziehen. Der vorläufige Koſtenaufwand beträgt 20 550 Mark. 30 bis 40 Mann werden auf ein halbes Jahr in Arbeit geſtellt werden. Eine Wilokatze wurde erlegt * Zweibrücken, 7. Febr. In der Gemarkung von Vorderweidenthal wurde wiederholt verer- ben waren. Der Kopf war dicht hinter d wie von einer Säge abgetrennt und nirge findbar. Nie waren Spuren eines Kamp ſehen. Angeſtellte Unterſuchungen ergaben, da ſich um ein Raubtier handeln mußte. Dem fehlte ſtets das Blut, das von dem f Raubtier ausgeſogen worden war. Es konn nur um eine Wildkatze oder um einen Lux ha der dem Wild auf den Rücken ſprang und die ader durchbiß. Reſte von Haſen⸗ und Kaninchenknochen in einem verlaſſenen Steinbruch führten nunmehr deckung des Verſtecks des Räubers. Maurermeiſter Becker, Vorderweidenthal, gelang es auch, das Raub⸗ wild zu erlegen. Es iſt ein ſtarkes, ausgewachſenes Wildkatzen weibchen, deſſen Körperlänge Zentimeter und deſſen Schwanzlänge 29 Ze beträgt. Das Tier, das eine Höhe von 37 metern hat, wiegt rund 8“ Kilogramm. zur Ent nd. Altrip, 9. Februar. Die hieſige Ortsfeuer⸗ wehr hat ſich jetzt eine neue Motorſpritze mit 1000 Liter Minutenleiſtung angeſchafft. Die Be⸗ ſchaffung der Spritze war dringend vonnöten, weil die Druckverhältniſſe der Waſſerleitung bei einem Großbrand ſich als zu ſchwach und mit nur 2,4 Atm. als nicht ausreichend erweiſen. Ol. Landau, 8. Febr. In der Südpfalz wurden dret Kreishandwerkerſchaften errichtet, und zwar: die Kreishandwerkerſchaft Bergzabern unter Führung des Kreishandwerksmeiſters Hch. Fix⸗Ann⸗ weiler, die Kreishandwerkerſchaft Germersheim unter Führung des Kreishandwerksmeiſters Jakob Runck⸗ Handel und die Kreishandwerkerſchaft Landau unter Führung des Kreishandwerksmeiſters Albert Arndt⸗ Landau. Für die Erledigung des geſchäftlichen Teils wurde für die drei Kreishandwerkerſchaften eine ge⸗ meinſame Geſchäftsſtelle errichtet, die ihren Sitz in Landau(Alte Poſt) hat. Von der Handwerkskammer der Pfalz wurde als hauptamtlicher Geft 10 Dipl.⸗Volkswirt Karl Leiſter⸗Landau beruf eee * eee Samstag, 9. Februar 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 67 Henmlocltes — Hoch oben im Norden Berlins, wo die elek⸗ triſchen Züge des Stadtbahn⸗Nordrings dahinſauſen ſteht in einem Laubengelände inmitten bunt zuſam⸗ mengewürfelter Baublöcke ein ſeltſames„Gebäude“: ein zweiſtöckiger Omnibus, einer dieſer Ungetüme, mit denen die Berliner Verkehrsaktiengeſellſchaft täglich ihre eiligen Fahrgäſte durch die Straßen der Weltſtadt befördert. Aber dieſer Omnibus hier hat ausgedient, ſein Beſitzer hat ihn von der BVG vor einem halben Jahr auf einer Auktion für billiges Geld erſtanden und daraus— eine Schneider werk⸗ ſtätte gemacht. Schneidermeiſter Geisler iſt nicht nur Meiſter vom Zwirn, ſondern auch ein einfallsreicher W nn und er hat, wie er ſelbſt ſtrahlend erzählt, mit „ſeinem“ Autobus ſein Glück gemacht.„Ich hatte einen ganz netten Laden im Nordoſten“, berichtet er. „Aber— keine Kundſchaft. Es wollte nicht gehen. Seit ich hier in meinem Autobus ſitze, iſt das Glück da. Glück iſt gar kein Ausdruck— Duſel, Duſel, Duſel! Ich kann mich vor lauter Arbeit kaum retten. Die ganze Kolonie iſt meine Kundſchaft und es gibt Jacken zu flicken, Weſten zu erweitern und Mäntel zu ändern in Hülle und Fülle.“ Meiſter Geisler er⸗ zählt, wie er ſich den Autobus, der vor Jahresfriſt noch mit„nobler Kundſchaft“ über den Kurfürſten⸗ damm geglitten ſein mag, ein ſtolzes Symbol der Millionenſtadt, ſelbſt umgearbeitet und eingerichtet hat. Die Plattform itt eine„Diele“ geworden, der Innenraum ſeine Werkſtätte und vorne in der Ecke, am ehemaligen Führerſitz, haben neben einem Oef⸗ chen noch Bett, Waſchtiſch und Schrank des Meiſters Platz gefunden. Bewundernd ſtanden die Koloniſten anfangs um dieſe merkwürdige Villa herum, an der das Schild„Schneiderwerkſtatt— billigſte Preiſe“ prangte. Unaufhörlich lugten ſtaunende Kinder durch die Fenſter, bis der Meiſter ſich Gardinen an⸗ brachte, um ungeſtört zu ſein. Die Beleuchtung blieb wie ſie war, ſie mußte nur an das Leitungsnetz an⸗ geſchloſſen werden— die Prachtbeleuchtung eines Berliner BG⸗Omnibuſſes. Nur die Räder wurden wegraſiert, ſtatt deſſen ſteht das Vehikel auf drei feſten Balken. * — Wie die Blätter aus Moskau berichten, iſt dort vor einiger Zeit ein ſeltſames Muſeum eröffnet wor⸗ den, und zwar das„Apotheker⸗Muſeum“. In dieſem Muſeum ſind alle Dokumente und Urkunden aus⸗ geſtellt, die den Beſuchern ein anſchauliches Bild von der Geſchichte und der Entwicklung des Apotheker⸗ weſens ſowie einzelner Arzueien vermitteln ſollen. Allein die pharmakologiſche Bibliothek des Muſeums faßt 500 große Werke. Anläßlich der Eröffnung die⸗ ſes Muſeums brachte unter anderem die„Wecernta Moskwa“ einen Leitartikel, in welchem nachgewieſen wird, daß die älteſte Apotheke der Welt jene Apotheke geweſen iſt, die im Jahre 754 von dem Kalifen Al⸗ manzar in Bagdad gegründet wurde. Die erſte Apo⸗ theke in Rußland iſt von einem Engländer namens Freuch eingerichtet worden; ſie diente aber nur den Bedürfniſſen der Zarenfamilie und des Hofes. Die erſte auch dem Volk zugängliche Apotheke wurde im Jahre 1673 in Moskau eröffnet. Der Inhaber der Apotheke war geſetzlich ausdrücklich dazu verpflichtet worden, armen Leuten, die ſich die teuren Medika⸗ mente und Salben nicht kaufen konnten, dieſe Waren koſtenlos zu liefern. Im Jahre 1701 erließ dann der Zar Peter J. ein kaiſerliches Dekret, demzufolge acht neue Apotheken in Moskau geſchaffen wurden. Ge⸗ genwärtig beſitzt die Hauptſtadt des Roten Rußland 82 Apotheken. Das ſind reichlich wenig, wenn man ſich überlegt, daß Moskau ſchon heute eine Bevöl⸗ kerungszahl erreicht hat, die 4 Millionen bereits überſchritt, und daß die Bevölkerung der Stadt nach⸗ wefslich von Jahr zu Jahr um mehrere Hundert⸗ tauſend ſteigt. Wie verhältnismäßig gering dieſe Anzahl von 82 Apotheken für ganz Moskau iſt, geht auch daraus hervor, daß im Laufe des Jahres 1934 von den Moskauer Aerzten faſt 5 Millionen Rezepte ausgeſtellt worden ſind. — Ein toller Banditenſtreich hat ſich, wie jetzt be⸗ kannt wird, am Mittwoch in Berlin abgeſpielt. Die Einwohnerin eines Berliner Vorortes war auf dem Wege zum Potsdamer Bahnhof, als ſie von einem gut gekleideten Mann angeſprochen wurde, der ſie in die Bahnhofshalle begleitete. Als ſich dort heraus⸗ ſtellte, daß bis zur Abfahrt des Zuges noch Zeit war, beſuchten beide ein in der Nähe gelegenes Lokal, und dort gesellten ſich plötzlich noch zwei weitere Männer hinzu. Man verbrachte die Zeit mit Kaffee und Likör, und mit einem Male fühlte ſich die Frau ſtark be⸗ nommen, ſo daß der Verdacht beſteht, daß von den fremden Männern ein Betäubungsmittel in das Getränk gemiſcht worden iſt. Die Frau wurde in ihrer Willenloſigkeit in eine Autodroſchke gebracht, und die Männer fuhren mit ihr zum Alexanderplatz in eine Gaſtwirtſchaft. Was ſich dort abgeſpielt hat, iſt ein abgeſeimtes Räuberſtück, über deſſen Hergang die Frau, die inzwiſchen vollſtändig bewußtlos ge⸗ wolden war, nichts ſagen kann. Feſt ſteht, daß ihr hinterher, als ſie die Beſinnung wiedererlangt htte, zwei wertvolle Brillantringe im Werte von fünf⸗ tallſend und tauſend Mark fehlten. Die Banditen waren natürlich längſt verſchwunden. Die Po izei iſt eifrig auf der Suche nach ihnen. Die Frau hat die Täter einigermaßen genau als jüngere Männer guten Ausſehens beſchrieben. Man hofft, daß ſich der Droſchkenlenler alsbald meldet, dem einige Ein⸗ zelheiten dieſer Fahrt noch in Erinnerung ſein dürften. * — Monſieur Germain, kaufmänniſcher Angeſtell⸗ ter in Paris, hielt ſich für einen ſchönen Mann. Des⸗ halb zog er eine Fliegeruniſorm an, die einer ſei⸗ ner Freunde aus Unachtſamkeit bei ihm zurückge⸗ laſſen hatte. Er nähte ſich eine Leutnantsborte auf den Aermel und ſtieg in ſeiner ſchönen Uniform des Abends auf die Boulevards hinab. Aber Monſieur Germain mußte die Feſtſtellung machen, daß kein Auge auf ſeiner Uniform länger als nur flüchtig haften blieb. Er ſchrieb ſein Mißgeſchick dem Umſtand zu, daß er„nur“ Leutnant war. Alſo nähte er eine zweite Borte auf ſeinen Aermel und war damit Hauptmann. Aber auch dieſes nützte nichts. In ſei⸗ ner Verzweiflung ernannte er ſich zum General⸗ leutnant. Diesmal klappte die Sache., aber nicht, wie er ſich dachte. Denn ein wirkliches Offiziers⸗ auge hatte ihn erblickt. Anzeige wegen ungeſetzlichen Uniformtragens erfolgte. Monſieur Germain wurde zu zehn Monaten Gefängnis mit Strafaufſchub ver⸗ urteilt. „ange Keals“ in henlin Zur Uraufführung des Films„Der alte und der junge König“, der den Konflikt zwiſchen Friedrich Wilhelm I. und ſeinem Sohn— dem jungen Fritz— behandelt und ihn in ſeiner tieferen ſtaatspoli⸗ tiſchen Bedeutung Harſtellt, waren vor dem Lichtſpiel theater„lange Kerls“ in den hiſtoriſchen Uniſormen des J. Bataillons Garde aufmarſchiert. Zas Cclicksab in dle Plemotmaske Ein Mann hält um die Hand seiner eigenen Tochter an Budapeſt, im Februar. Die Vorgeſchichte dieſer Begebenheit führt um 20 Jahre in das Jahr 1915 zurück. Damals erhielt der Kaufmann Franz Klein ſeinen Stellungs⸗ befehl und wurde für ein Infanterieregiment aus⸗ gehoben, das kurze Zeit darauf an die Oſtfront, nach Galizien, geſchickt wurde, wo die öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Armeen in erbittertem Abwehrkampf gegen die Ruſſen ſtanden. Franz Klein, der mit einem jungen Mädchen, der Tochter eines vermögenden Apothekers, verlobt war, ſetzte noch ein paar Wochen Urlaub durch, die dazu benutzt wurden, um in aller Eile die Kriegstrauung zu vollziehen. Gleich nach der Rückkehr von der Hochheitsreiſe meldete ſich dann Franz Klein bei ſeinem Regiment und kam ſo nach Galizien. Zwei Jahre lang erhielt die junge, in der Heimat zurückgebliebene Kriegersfrau von ihrem Mann regelmäßig Poſt aus dem Feld. Im Sommer des Jahres 1917 hörte dieſe Korreſpondenz jedoch ganz plötzlich auf und von dieſem Augenblick an hatte man keine Lebenszeichen mehr von dem Infanteriſten Franz Klein. Auch das Jahr 1918 verging noch in der ſchrecklichen Ungewißheit um das Schickſal des Frontkämpfers— die Gefangenen waren längſt aus Rußland zurückgekehrt, aber Franz Klein war nicht unter ihnen geweſen. In ihrer Verzweiflung wanoͤte ſich die junge Frau hierauf an das Rote Kreuz. Endlich gegen Ende des Jahres 1919 kam Beſcheid an. Er war ge⸗ wiß ſchmerzlich, aber immer noch beſſer als jene nagende Ungewißheit. Nach den amtlichen Angaben war Franz Klein im Jahre 1917 in ruſſiſche Gefan⸗ genſchaft geraten, in ein fernes Dorf im Kaukaſus verſchleppt und dort an Typhus geſtorben. Frau Gabriele war alſo Witwe geworden. In den nächſten Jahren kannte ſie nur eins, und das war die Sorge um ihre kleine Tochter, die ihren Vater nie gekannt hatte, denn als ſie auf die Welt kam, kämpfte dieſer draußen an den Fronten des Krieges um den Schutz der Heimat. Es vergingen 4 Jahre, und 5 Jahre. Irgendwo lernte Frau Gabriele um dieſe Zeit den Bankprokuriſten Kovacs Frau verliebte und ſich ſtürmiſch um ſie bewarb. Im Intereſſe ihrer kleinen Tochter willigte Gabriele Klein ſchließlich ein und wurde die Gattin des Kovacs. Auch dieſe zweite Ehe hat jedoch nicht lange gedauert, denn der Prokuriſt zog ſich eines Tages eine gefähr⸗ liche Erkältung zu und ſtarb daran. Man ſchrieb das Jahr 1926. Nun waren Mutter und Tochter alſo wieder allein. Auch jetzt fehlte es nicht an Anträgen, aber Frau Kovacs hatte ſich entſchloſſen, keine Ehe mehr einzugehen. Inzwiſchen war auch ihre Tochter herangewachſen. Zwiſchen beiden Frauen ſtellte ſich ein herzliches Vertrauensverhältnis her, und ſo kam es, daß Mutter und Tochter immer gemeinſam auf den Feſten und Bällen geſehen wurden, die ſie in den letzten beiden Jahren häufig beſuchten. Auf einem der Maskenbälle in Budapeſt lernte nun kürzlich die junge, 19jährige Tochter einen be⸗ ſonders feſchen Pierrot kennen, der ihr auch bald nach allen Regeln der Kunſt den Hof machte. Der Mann, ein gutausſehender 40er, hatte offenſichtlich ernſte Abſichten, denn es verging kein Tag, an dem er nicht einen prachtvollen Blumenſtrauß ins Haus geſchickt hätte, oder ſich ſonſt durch eine Aufmerkſam⸗ keit bemerkbar machte. Bei einem der letzten Rendez⸗ vous' drang der Verehrer ſchließlich ſo in das junge Mädchen, bis dies endlich einwilligte, den Mann zu Hauſe einzuführen, und der Mutter vorzuſtellen. Dieſer Beſuch in dem Haus der beiden Frauen erfolgte bereits am nächſten Tag. Es war ein wür⸗ diger, geſetzter und ernſter Herr, der bald nach der Anmeldung in den Salon eintrat, in dem man auf ihn wartete. Einen Augenblick lang geriet Frau Kovacs in Verwirrung, als ſie dieſes Geſicht ſah. Dann wurde ſie bleich und fiel ohnmächtig auf das Sofa zurück. Der Unbekannte, der Verehrer ihrer Tochter, der Mann, der gekommen war, um um die Hand ihres Lieblings anzuhalten— es war kein anderer als ihr erſter Gatte, der im Krieg verſchollene und ſpäter amtlich für tot erklärte Franz Klein Klein hat ſpäter ſeinen Leidensweg geſchildert. Er war in dem Gefängnis im Kaukaſus wohl ſchwer kennen, der ſich in die auffallend gut ausſehende] typhuskrank geworden, der, der an dieſer entſetz⸗ lichen Krankheit dann aber geſtorben iſt, war nicht er, ſondern ein Mitinſaſſe und Namensvetter Franz Klein. Der Franz Klein, um den es ſich hier han⸗ delt, blieb bis zum letzten Augenblick im Gefange⸗ nenlager, von wo aus er in ein Bergwerk nach Turkeſtan verſchickt wurde, weil er eine Re⸗ bellion gegen die inzwiſchen zur Macht gelangten Bolſchewiſten angezettelt hatte. Nach Jahren gelang ihm dann mitten durch Si⸗ birien die Flucht aus der Sklaverei in dem turke⸗ ſtaniſchen Bergwerk. Mehr tot als lebendig erreichte er Wladiwostok, von wo er ſich zunächſt nach Japan einſchiffte. Er ſchlug ſich weiter durch und kam ſchließ⸗ lich über Amerika nach Europa zurück. In Budapeſt nahm er dann ſofort die Suche nach ſeiner Frau auf. Aber alle Spuren waren verwiſcht. Er konnte ja auch nicht wiſſen, daß ſeine Frau ein zweites Mal geheiratet hatte und ſogar ſchon ein zweites Mal wie⸗ der Witwe geworden war. So hat das Schickſal alſo in der Maske eines Pierrots Menſchen nach faſt 20⸗ jähriger Trennung auf geheimnisvolle Art und Weiſe wieder zuſammengeführt. — Ceylon gleicht einem Seuchenlazarett. Im De⸗ zember begann die Malaria ihren großen Todesflug, und auch Gebiete, die bisher verſchont waren, wurden in Mitleidenſchaft gezogen. Das Tropeninſtitut in Hamburg hat ſich an das engliſche Geſundheitsamt gewandt, um feſtzuſtellen, in welcher Weiſe die Ma⸗ laria wütet, und gleichzeitig ſeine Hilfe anzubieten. Das engliſche Geſundheitsamt berichtet, daß die Ma⸗ laria im Dezember vorigen Jahres plötzlich in bisher verſchonten Gebieten des Weſtens und Nordweſtens auftrat. Die Zahl der Erkrankungen wurde auf 500 000 geſchätzt, von denen beſonders Kinder der Seuche zum Opfer fielen. Der Grund der Seuche ſind zwei regenloſe Monate. Ceylon hat eine in ſei⸗ ner Geſchichte unerhörte Trockenheit durchzumachen gehabt. Dieſe Trockenheit vernichtete nicht allein die Saaten, ſondern die Flüſſe trockneten aus und es blieben ſtagnierende Waſſertümpel zurück, die eine Brutſtätte der Malariamücke boten. In außerordent⸗ lichem Maße verbreiteten ſich dieſe gefährlichen In⸗ ſekten und ſorgten zu ihrem nicht geringen Teile für die Verbreitung der Malaria. Zu gleicher Zeit und aus gleichen Gründen— durch die Verunreinigung der Waſſertümpel— kam es zur Ruhr⸗Epidemie. Es iſt, wie das Tropeninſtitut erklärt, eine alte Erfah⸗ rungstatſache, daß die Sterblichkeitsziffer beim Auf⸗ treten zweier nebeneinander laufender Epidemien außerordentlich hoch iſt. Die Widerſtandsfähigkeit iſt ſtark herabgeſetzt, und der Sumpftod hält reichliche Ernte. Die Häfen Ceylons ſind nach den Erkundi⸗ gungen des Inſtituts malariafrei, ſo daß eine Gefahr der Verſchleppung nach Gebieten außerhalb Ceylons ausgeſchloſſen erſcheint. Das Hamburger Troven⸗ inſtitut hat dem engliſchen Geſundheitsamt ſeine Mithilfe angeboten Dieſe Hilfe iſt angenommen worden für den Fall, daß die Seuche nicht zurück⸗ gehen ſollte. Was hören wir? Sonntag, 19. Februar Reichsſender Stuttgart .35: Hafenkonzert.—.20: Gymnaſtik.—.40: Bauer, hör zu!—.45: Lieder von Max Lang:— 10.15: Max Halbe lieſt.— 10.30: Sonate in-Dur.— 10.45; Deutſches Volk— deutſches Erbe.— 11.30: Stunde des Chorgeſangs. — 12.00: Operettenmuſik.— 13.00; Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Konſetti⸗Muſik(Schallpl.).— 14.00: Lochen⸗ der Kinderfunk.— 15.15: Luſtiger Nachmittag.— 17.00: Damenſitzung.— 19.45: Etwas für die ſchwäbiſche Dichtung. — 21.30: Reichsſend ung: 13. Meiſterkonzert des deutſchen Run ſunts.— 22.45: Darf ich Sie zum Tanze bitten?— 24.00: Nachtmuſik. Aus Mannheim über Stuttgart .00: Kotholiſche Morgenfeier. Leitung und Anſprache; Pfarrkurat Ernſt Kaltenbrunn, Mannheim. Deutſchlandſender .30: Tagesſpruch.—.00: Stunde der Scholle.— .00: Deutſche Feierſtunde.— 10.00: Muſikaliſche Koſthar⸗ keiten(Schallpl.).— 10.40: Vom Odals recht zum Erbhof⸗ geſetz.— 11.00: Stimme im Blut.— 11.30: Kammermuſtk (Schallpl.).— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Kinder⸗ funkſpiele.— 14.30: Fröhlicher Kindergarten— 15.00: Was Sie noch hören wollten.— 16.00: Wunſchkonzert. 17.10: Bunte Schallplattenſtunde.— 19.00: Plautermonn meint.— 19.25: Sport des Sonntags.— 19.40: Im Ju⸗ piterlicht.— 23.00: Tanzmuſik. „Unſere Nätſelecke Kreuzworträtſel. Nr. 7 5 + J 47 Senkrecht: 1. Tier aus der Urzeit. 2. Er⸗ jehungsanſtalt. 3. Teil des Wagens. 5. Wort aus der Kindersprache. 6. Einleitung zu einem Muſikſtück. 7. Genußmittel. 9. Körperteil. 10. Haſt. 11. Stimm⸗ lage. 12. Mädchenname. 19. Beſtandteil von 7. ſenkr. 21. Frauenname. 23. Salz, 25. Wild. 26. Gebirgstier. 39. Männername. 30. Tanz. 31. Norwegiſche Inſel⸗ ruppe. 32. Säugetier. 34. Heimtücke. 35. Teil des Gartens. 36. Eiſenoxyd. 37. Kriegsgefährt. 44. Gruß. 46. Bergtrift. Wa a gerecht: 1. Krankheitserſcheinung, 4. Männername. 8. Bekannter Maler. 11. Geſichts⸗ zierde. 13. Ital. Name für Rom. 14. Frauenname. 15. desgleichen. 16. Zahlwort. 17. Stadt in Tanis. 18. Voranſchlag. 20. Fluß zur Nordſee. 22. Stadt in Oldenburg. 24. Titel. 27. Bierſorte. 28. Suppenſchüſſel. 29. Bibliſche Perſon. 31. Unwahrheit. 33. Abſcheu. 35. Zahlungsart. 37. Mädchenname. 38. Märchenfigur. 39. Nordiſcher Männername. 40. Nagetier. 41. Natur⸗ produkt. 42. Rechnung. 43. wie 18. 45. Anſtandsgefühl. 47. Schlangenart. 48. Juſektenſreſſer. Silbenversrätſel. al— bei— bi— bro— chen— chen— dal— den — ge— ge— ge— gen— gen— groß— in— in— kaſ— kein— klun— lanz— les— les— los— lun — maſ— ſchwur— ſchwur— ſe— ſe— ſpiel— ſpro — ſtanz— ſub— tur— tur— ven— ven— ver— wohl— zu. Vorſtehende Silben ergeben, richtig aneinander⸗ Gb die Schlußwörter in den Zeilen des folgenden edichtes, in dem ſich die Zeilen immer paarweiſe reimen.— Jeder Strich entſpricht einer Silbe. Inventur. Des Feſtes Trubel iſt———, Beſchelden war's, doch————, Und mancher ſitzt und macht—— Und merkt, es fehlt an der„——“ Das Feſt verſchlang doch eine——: Bekümmert ſchließt man ſeine—— Und leiſtet innerlich——: Ich kauf nichts bei der———1 Gar manche haben ſo——— Und haben doch ihr Wort——— Denn die Verſuchung iſt——, Die Preiſe direlt———, Und eh man ſich's verſieht, iſt—— Verausgabt und es droht der—— Da hilft kein Vorſatz und——, Man kauft doch bei der———1 Undankbarer Beruf. Der Sinn wär' gut, doch die Einszwei Sie ließen wirklich mancherlei Zu wünſchen! 1 8 der Redakteur m grünen Tiſch. Jedoch wie ſchwer Die Einszweieins iſt, weiß er kaum! Da hab' ich, el) ich dieſen Raum Verließ, das Wort geſchüttelt, Voll Zorn geſchüttelt und gerüttelt Dem Armſten ins Geſicht gegoſſen! Doch nachher hat es mich verdroſſen. Schlimm und ſchlimmer. Fällt es auf dein Schreibpapier, 55 es unerfreulich dir. Heftig fang, du an zu reiben, Um es wieder zu vertreiben, Weil es doch verſchwinden muß.— Streichſt du Anfang nun und Schluß, Dann iſt es bei weitem ſchlimmer, Denn Gefahren bringt es immer, Und man muß es ſchnell beheben, Geht es doch um Menſchenleben. Tombola. Bei einer Wort lernt' ich ſie kennen Auf einem luſt'gen Maskenball. Gleich tat mein Herz für ſie entbrennen Das Mädel war direkt mein Fall. Mein ganzer Sinn, der ward erneuert, Seitdem die Holde e Bald haben wir das Wort gefeiert (Indes mit einem andern Laut). Zwiegeſpräch. „Ach, bitte, gib mir einen Drei Und halt' einszwei, was ich dir ſage: Mein Mann hat eine Liebelei, Und kam nicht zwei nun ſchon drei Tage.“ „Nach Einsdrei(fußlos), friſch und frei, n ane Einszweidrei, deinem Vetter; u findeſt die Zweikopflosdrei Nach einer Trennung wieder netter.“ Einſchalträtſel. Kompott— Kanne— Tier— Kanon— Kate— Regel— Kappe— Haar. Durch Einfügen je eines Buchſtabens in die ein⸗ elnen Wörter ſind Wörter anderer Bedeutung zu bil⸗ en. Die eingeſetzten Buchſtaben nennen, aneinander⸗ gereiht, einen deutſchen Komponiſten. 909013. Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Greif, 5. Aller, 8. Odeon, 9. Raoul, 10. Gruft, 11. Jambe, 14. Ediſon, 17. Albers, 20. Pol, 21. Kramer, 22. Lanner, 23. Ode, 24. Urlaub, 27. Treber, 31. Rente, 33. Fauna, 34. Sahib, 35. heute, 36. Bein, 37. drei, 38. Pelikan. Senkrecht: 1. Garbe, 2. Eboli, 3. Folio, 4. Helm, 5. Angel, 6. Laube, 7. Ritus, 12. Anprobe, 13. Ballett, 15. Dürer, 16. Samoa, 18. Bande, 19. Rieſe, 24. Urft, 25. Laute, 26. Urahne, 28. Reſeda, 29. Bohne, 30. Rebe, 32. Nautik. Silbenversrätſel: zu Ende; neue Zeit; die Hände, alten Streit!— Parteien, nicht beſtehn; ent⸗ weien, gehn.— leidet, letzten Not; neidet, Macht und jrot!— gehen! Vaterland! ſtehen, Rand.— Erkennen, höchſte Pflicht, trennen, ſäumet nicht!— zuſammen, und Not! Flammen, Morgenrot!— Wiederaufbau: Landwirtſchaft. Halb gewonnen: Wagemut. Austauſchrätſel Rahe, Berg, Liſt, Elle, Leim, Auge, Oer, Eden, Barke, Eber, Ilm, Marke, Oeſe, Reede, Trient, Reiter, Lunge, Eſſen, Natur, Gau, Tag. Heiligedreikönigstag. Silbenentnahme: Inventurausverkauf. Winterparadies: Oberhof. eee . SBottesdienſt-Drönung ö 45 1 für Knaben. Pfr. Emlein; 11.45 C e für chen, Pfr. Emlein; 18 Abendgotte Vükar Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pf er? 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar er; 11.15 Chriſtentehre Pfr. Frantzmann, Pfr. Jundt und Pfr. Walter; 18 Abend⸗ goktesdienſt Vikar Höfer. Melauchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Stihler; 11.15 Chriſtenlehre f Pfr. Hahn; * Samstag, 9. Febru⸗ ar 1935 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗ Ausgabo Evangeliſche Gemeinde Sonntag, 10. Februar 1935(4. Sonntag nach Epiphanias) Trinitatiskirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Engelhardt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vitar Werner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Kiefer und Pfarrer Dr. Engelhardt. Jungbuſchpfarrei: 11.30 Chriſtenlehre, Pfarrer Speck. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dr. Born⸗ häuſer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Brenner; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler u. Pfarrer Horch; 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat Maler u. Pfarrer Horch; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Dörſam. Chriſtuskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Zeilinger; Kindergottesdienſt, Vikar Zeilinger; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer und Pfarrer Dr. Weber; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Dr. W eber(hl. warm Neuoſtheim: 8 f Werner; 10 11.15 10 Haupt Chriſtenlehre, Pfarr dienſt kirtrvikar Friedenskirche: Kindergottesdtenſt, V Hahn; 20 V orbrag. Pfr. Bach und Pfr. Hahn: Ehe. Fa⸗ milie und Volk. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdlenſt, Fpeſt; 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben und 8 Pfr. Iyveſt: 11.15 Kindergottesdienſt, Vilar.45 bediene für Kwaben und Mädchen. 18 Abendgottesdienſt, H Gemeindehaus Zellerſtr. 34:.30 Got tesdienſt, Pfw. 1115 Chriſtenlehre, Pfr. Heſſig. Hahn; Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Gottesdfenſt, Pfr. Haas (Frauenchor des Volksvereins). Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Speck. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.80 ottesdenſt, Vikar Schoener. Fendenheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Kammerer; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Vogel: Mädchen Pfr. Kammerer. Friebrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal; nachm..00 Ehriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Villar Kindergottesdienſt, Vikar Schleſinger lehre für Mädchen. Pfr. Schäfer; 2 Pfr. Schäfer. 18.15 Chriſtenlehre für Schleſinger 11.15 19.30 Chriſten⸗ Abendgottesdienſt, Käfertal⸗Süd: 10 Hauptagottes Sdienſt. Pfr. Schäfer; 11.15 Kindergottesdenſt, Pfr. Schäfer. Neckarau:.45 Hauptgottesdſenſt, Pfr. Kühn; 10.45 Chri⸗ 10.45 Chri ſtenleh enſt fr. Kühn: ger; 11.45 Kimdervaott ſtenlehre der Südpſarrei, der Nordpfarvei, Pfr. 8 re ger; der Südpfarrei, Pfr. Kühn; 13 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, 3 Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße 287 tesdi enſt, Pfr. Gänger: 11 Kinderagott, Rheinan: 9 Chriſtenlehre f. Kmaſhe gottesdäenſt. Vidar Henning ver: 60 für Mädchen, Pfr. 2 Kind Spang tee de t. Vikar Henninger; 20 Abb tesdienſt. Vikar Henninger. Pfingſtberg: 9 Gottesdienſt bar Henninger; 10 Kinder⸗ gottesdienst. Sandhofen:.30 Hauwfottestenſt, Vikar Müller; am⸗ schließend Chriſtenlehre; 11.30 Kindergottesdienſt, Vülar Müller. Seckenheim:.80 Hau ptactbes dienst, Vükar Enßerbhe; Kindergottesdienſt, Vikar Enderle: 18 Chriſtenlehre Knaben, Vikar Enderle; 19.30 Abendgottesdaenſt. Fichtl. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtemlehre der Pfr. Lemme;.30 Hauptroteßdienſt, Pfr. .45 1 der Nordrfarrei, Pfr. i Kinder ⸗pheshenſt Per. Lemm, Wolfadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer Münzel;.30 Haupt⸗ goltesdienſt, Pfarrer Münzel; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarxer 1 Wochengottesdienſte: Teinitatiskirche; Diensigg abend 8 uhr Vikar Schulze.— Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. 58 gonlorpfenkircher Donnerstag abend 8 Pfarrer Horch. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Pfarrer Dr. Weber. Friedenskirche: Montag bis Samstag.00 Abendandacht. Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Pfarrer Bach. 12.90 ftr Pfr. Südefarrei Clomnann; Clormann: Johauniskirche: Donnerstag abend 8 Vikar Schoener. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Vikar Höfer. Melauchthonkirche: Bibelſtunde Pfr. Hahn. Fendenheim: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde i. Schweſtern⸗ Mittwoch abend 8 haus, Pfarrer Kammerer. Friedrichs eld: Donnerstag abend 8 Pfarrer Schönthal. Käfertal: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch abend.45, Pfr. Schäfer. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.45 Uhr Pfr. Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße 28: Pfr. Wa Rheinau: Donnerstag abend 8, Pfr. Vat. Gemeindehaus Pfingſtberg: Mi ittwy⸗ ch abend 8, Pfr. Bath. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Gottesdienſt im Luther. haus, Vikar Müller. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht Kamfirmandenſaal, Pfr. Clormann. Wallſtadt: Mittwoch abend.45 Pfarrer Münzel. Mittwoch abend.00 im Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evaug. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag.00 u. Donnerstag.15 Ver⸗ ſammlung.— Schwetzinger Straße 90: Sonntag.00 und Dienstag.15 Verſammlung.— K 2. 10(Stad imiſſionar Keidel): Sonntag 8 und Donnerstag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde für Männer u. junge Männer.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonn⸗ tag 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 u. Mittwoch.15 Verſamml.— Pfingſt⸗ berg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstags.15 Ver⸗ ſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag 8 und Freitag.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag 8 Verſammlg.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 und Mittwoch 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag.45 Verſammlg.— Fendenheim, untere Kinder⸗ ſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim, I. 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Bibelſtunde für jg. Mädchen: abends 8 Evangelifationsvortrag. Montag abend 8 Uhr Evangeltſationsvortrag Käfertal⸗Süd, Dürkheimer Str. Nr. 32; zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almenhof. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Sandhofen ⸗Scharhof. Mittwoch abend 8 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗ bibelſtunde; abds 8 Evangeliſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Freitag abend 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Kirchgartenſchule. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Haus Salem“, K 4 Nr. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 4 Jugenoͤbund EC.; 8 Evan⸗ geliſationsvortrag. 2 Kinderſtunde; 3 Verſammlung in Käfertal, Sonnenſchein 25. Montag 8 Evangeliſation Emil⸗Heckel⸗Str. 115. Dienstag 8 Gebetsſtunde; 8 fen liſation Pfingſtberg, Strahlenburgſtraße 13. Mittwoch 6 Kinderbund; 8 Jugendbund EC.; 8 Verſammlg. An den Kaſernen 12. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ ſtunde; 7 Freundeskreis. Freitag 8 Evangeliſation in Sandhofen bei Niebel, 207. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34. Sonntag vorm..30 Gebetsſtunde; abends 8 Evangeliſation. Montag abend 8 Frauenſtunde. Diens⸗ tag abend 8 Bibelſtunde(Fahrlachſtr. 13 bei Dörr). Mitt woch abend 8 Bibelſtunde. Ingendbund für EC. 1. junge Manner: Sonntag nachm..30 und Freitag abend.30: Jungfrauen: Sonntag nachm. 4, Donnerstag abend 8. Bibelkreis für Knaben: Freitag nachm..30.— Neckar⸗ ſtadt, ÜUhlandſtr. 41, part.: Mittwoch nachm. 3 Frauen⸗ ſtunde; Donnerstag abend 8 Bibelſtunde(Br. Windiſch). Feudenheim, Schwanenſtr. 90: Sonntag abend 8 Evan⸗ geliſation(Br. Windiſch); Dienstag abend 8 Männer⸗ bibelſtunde; Mittwoch abend.00 Frauenbibelſtunde. Wallſtadt. Atzelbuckelſtraße 4: Sonntag nachm..30 Bibef⸗ ſtunde; Dienstag abend 8 Uhr Bibelſtunde.— Waldhof⸗ Gartenſtadt. Langer Schlag 38: Sonntag abend 8 Evan⸗ geliſation; Freitag abend 8 Bibelſtunde. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle. F 7. 29). Sonntag nachm. 3 Uhr Predigt, Pfarrer Fritze, anſchließend Gemeindefeier. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗ Gemeinde, Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..45 Predigt, Prediger F. W. Müller: 11 Sonntagsſchule; abends.30 Predigt, Thema: die artgemäße Religion, wie ſie unſer Volk braucht“, Pred. O. Neumann, Ludwigshafen. Vom Montag, den 11. bis Idea den 15. Februar, e 8: volksmiſſiongriſche Vorkr ige von Prediger O. Neumann. Ev. Gemeinde glänbig⸗getaufter Chriſten[Baptiſten Mann⸗ heim. Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag.30 Gottesdienſt, Predigt über Römer 12, 2„Lebenserneuerung aus Glauben“, Pred Würfel: 11 Sonntagsſchule: abends 8 Verſammlung, Prediger Würfel, Thema:„Was können wir über das kommende Weltgericht ſagen? nachm. 4 Frauenverſammlung. Mittwoch Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3 abe nd 8 vorm..30 Predigt, Br. Gähr; 10.45 nachm. 4 Predigt, Br. Schmitt; 5. 0 Montag bis einſchl. Freitag je abends 8 Uhr Evangeli ſationsvorträge von Prediger Schi Heidel berg. itz, Blankrenzverein Mannheim 1, Meerfeldſtraße 44, Hths.: Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch nach⸗ mittag 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Heilsarmee, C 1. 15. 4. Feldzugsſonntag. Vorm..30 iligungsverſammlg.; 11 u. 2 Kinderverſ.; abends Heilsverſammlg. Mittwoch nachm. 4 Kinderverſar Donnerstag nachm. 5 Heimbund für Frauen u. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag Lichtbilder⸗ Vortrag:„Das Chriſtentum— Entwicklung u. religtöſe Verirrungen“. Mittwoch Bibelſtunde über„Die 144 000 in Offenbarung 7“ tag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Alphornſtraße 13. Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.30—12; 19: Predigtverſamml. Mittwoch 19.30 Fortbildungsverein. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Maunheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. 30 Gottesdienſt. Mittwoch nachm..3 abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen. Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..80 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Maunh.⸗Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. 5 Gottesdienſt. ei abend.00 geſchichtliche abd. 8 Sams⸗ f Mittwoch abend.45 — Mannh.⸗Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Mannheim ⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 37: Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. Menſchenweihehandlung. Mittwoch abend.15: neueſte Literatur der Chriſtengemeinſchaft“, Pfr. mann und v. Skerſt. Katholiſche Gemeinde Sonntag, 10. Febr.(5. Sountag nu. Erſcheinung des Herrn) Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt: .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. niit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 12 Chriſtenlehre für Jünglinge; nachmitt..30 Andacht zur Gewinnung des Jubiläumsablaſſes. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 hl. Meſſe, Beichte: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Predigt: 9 Uhr „Die Blatt⸗ .00 Frühmeſſe; Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für die Jünglinge:.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Liebfrauen⸗Pfarrei: von 6 an Beichtgelegenheit:.30 Frühmeſſe, 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kathol. Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Uhr Gymnaſiumsgottesdienſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe;: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Ehriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt: 9 Kindergottes⸗ dienſt; 10 Predigt und Amt; 11 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 An⸗ dacht zur Gewinnung des Jubiläumsablaſſes 8 e Mannheim: 6 Frühmeſſe G. mit 1 für ane.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht. St. Jakobuspfarrei Neckarau: 7 7 Frühmeſſe:.15 Sfiugmeſte, mit Predigt;.15 Chriſtenlehre f. Jünglinge;.45 Hoch⸗ amt mit rebigt; 11.15 Singmeſſe m. Predigt; abends 7 Coxporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segest St. Franzfskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunkon⸗ meſſe mit Frühpredigt; 8 Singmeſſe und Predigt in der Waldkapelle;.15 Amt und N in der Kapelle der Nummer 67 .30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe und Sviegelfabrir; 11 Schüler⸗ Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre .30 Sonntag gabendandacht fabrik: in der Kapelle der mit Predigt u. ge, hernach Veſper; .80 hl. Beichte;.30 Frühmeſſe: 10.30 Chriſtenlehr 11 Schüler⸗ nachm..30 Jubiläumsandacht skirche Käfertal: 6 hl. 1 5 125 30 Beichte; 9 Predigt u. Amt; 11 S ergottesdienſt nachm..30 Chriſtenlehre 110 Jünglinge; 3, Rheinan: nit Predigt; mit Predigt; St. Bartholomäuskirche Mhm.⸗Sandhofen:.30 Beicht⸗ gelegenheit: 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgollesdienſt mit Pre⸗ digt und Amt; 11 Schul ergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; nachm. 2 Chriſtenlehre f. Jüngli e, hernach Corporis⸗Chriſti Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Peter und Paul Mhm.⸗Feudenheim:.30 hl. Beichte, .30 5 rühmeſſe:.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.30 Haupt⸗ gotte 11 Schülergottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre S nge; nachm. 2 Andacht zur Hl Familie und ur Gewinnung des Jubiläums Sablaf 8. ſia vom Kinde Jeſnu, Pfingſtberg:—.90 Beichte: .30 Frühmeſſe, Predigt;.30 Amt m. Predigt, Chriſten⸗ lehre; nachm. 2 Andacht; 7 Abendandacht. St. Aegi 1 Seckenheim: 7 Frühmeſſe; gottesdienſt;.40 Hauptgottesdienſt, anſchl. für Jünglinge; nachm..30 Chriſtenlehre für 2 Veſper;.15 Jungfrauenkongregation. St. Bonifatius Skirche Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit⸗ .30 Frühmeſſe;.30 Predigt u. Amt, Chriſtenlehre; nach⸗ mittags.30 Jubiläumsandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe; Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre; mit Predigt; nachm. 2 Andacht. Neues Thereſten⸗Krankenhaus Mannheim: 8 Singmeſſe mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache. mit Predigt; 11 Gemeindeverſammlung. Der Weinheimer Vezirksausſchuß des Deulſchen Gemeindetages beriet -A- Weinheim, 8. Febr. Die Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Abſatzgenoſſenſchaft hielt vor kurzem im„Falken“ ihre dies ige Hauptverſammlung ab. Es wurde der Geſchäftsbericht 1934 bekanntgegeben. Durch die gute Ernte im vergangenen Jahre und durch die erſtmalige Durchführung der Marktſchutz⸗ beſtimmungen konnte der Obſtgroßmarkt eine beträchtliche Umſatzſteigerung wahrnehmen. Die Aufuhr im Jahre 1934 einſchl. der Sammelſtellen betrug 96 373 Zentner, während im Jahre 1933 nur 24034 Ztr. Obſt umgeſetzt bzw. angefahren wurden. Der Erlös betrug 779 548 Mk. gegen das Vorjahr mit 262 079 Mk.„ Bechtold be⸗ grüßte die Erſchienenen. Meiſer ſprach dem Marktleiter Mangold ſowie 3 Mitarbeitern für die gewaltige Arbeit, die vergangenes Jahr geleiſtet werden mußte, ſeinen Dank aus. Die Bilanz ſchließt mit 80 040.12% ab. Der Vorſtand und Auſſichtsrat hat beſchloſſen, auf die bis 31. 12. 1933 eingezahlten Anteile eine Dividende von 4 v. H. auszuſchütten. . Weinheim, 8. Febr. Die älteſte Einwohnerin der Gemeinde Buchklingen, Frau Kath. Groß, Witwe, vollendet heute ihr 95. Lebensjahr. Die ehrwürdige Matrone iſt geiſtig noch rüſtig und er⸗ zählt mit Vorliebe ihre Erlobniſſe aus den 48er Jah⸗ ren. Damals„diente“ ſie in der heute noch bekannten Fuchsſchen Mühle im Birkenauer Tal bei Weinheim, die in ihrer Abgelegenheit ein beliebter Zufluchtsort der verfolgten Freiheitskämpfer war. d tarke Flutw .30 Kinder⸗ Chriſtenlehre Mädchen; .30—.30 Beichte:.30 11 Singmeſſe .30 hl. Meſſe; vom Ober⸗ „40 Meter den Pegelſtand bei Maxau auf 6 5 1 1 erhöht, jeoͤoch beſteht keine akute Hoch⸗ waſſergefahr. Die Brückenbauarbeiten ſind bisher nirgends geſtört. Im Vorgelände des Rheins haben ſich die e erhöht. Die Knielinger Wieſen ſowie das gegenüberliegende Bienwaldgebiet in der Pfalz ſtehen in größerem Umfange unter Waſſer. Einspaltige Kleinenzeigen bis zu** Annahmeschluß für die Mittag e 5 5 e ANlelne Anzeigen eee 575% 5 eee ve big. Stellengesuche ſe mm 9.— 8 n 5 N den 10. Febr. 2 1 5 00 dis 6 30 Ut 2 5 8 9 2 3 r„ Kinder-Kostümfest Mön. Zimmer 3 0 5 Ken, müll Al. und abends 71 Uhr 10 Da er, f u uc ſicht auf den 2 5 i — ban, v Beg. ö aim a ae Stimmungskonzert mit Tanz i wann dea. een Hobeln—p 2 duchhalterin- ung Vertu, ee be le e e e Ballhaus-sslen brauchter Ra d 91 te. m reſes unter 5 m 1 1 Radio ese alten bel bltgker ge a e ö f ee be. umme un Au Au Hilfskraft, bewandert in Berechnung. Bes glattes erbeten. e d. K 1. 20, 1 Tr. r. 0 1— F e e 3 W. Müller Seilerstraße 12 2592 Blattes. 2552 55 an iet Der anipruchtvolle, urtelitrahige Siertrinker gent n den 1 ngebote unter O C 159 8 2 a wee.. 40 e e auesgf Assthanx der AkgubaugeLugzgggaen Ul. Perfekte 95 2. Ecke Kelset- Wilhelm. und Schillerstrege, am NHarktpletz. Telefon 60476 une 10 steſſengesdene 51 f ep mößk mn=.!ñͤñuͤ!—[—:!' 0 5 f 2 5 Amenge 21-Zim.-Wohng. Osksfaftl T 3, 13. geg. d. Vermiefungen Kocher- OQuali,äfs- Dauerwellen und Preise 5 5 5 1 1 9 1 8 Kannen Fin Bauinteressenten 5 5..40 Ar Fed 12 22. a W. e 5 les ar ee are ebene fifr 2 Zwelfamiliennäuser 5äberee,? Lese ſteaße 1. 286g Munl Zinn an dut möhl. Zim. Diathermie-Wallen e 1 95. ene mit 1 5 geſucht. 5 66. 52855 Kolonial Gesch bes e für Höchstleistungen 845 anne die Pflege eee 3 Zi 3 11 c, 41.. 2 7* e de eee ee ee eee öl J. Ifemspfate n= eee A. Kocher, Sprit- bamentfel eee, gegen Koſt und Ausgearbeitetes Projekt u. Koſten⸗ leer. 81 Schön 1 2 immer a M 1, 4 N M1, 4a 5 905 erberg Wendung Werner raden derung, Sene⸗ e 4. e od. gut möbt 15— 0 3 955 m. 2 Bett. zu v 3 f 8 i Erfahrung und peinliche a le Zeug⸗ gigent„„ dr 5 heſtraße 18, Vol k. ian 5 . 5 1 8 80 Gesten d 55 3 1595 5 2255 d 1 T 118.. 5 e Hefücksshtigt unsere Inssrenton Die warme porimülze e e ee, eſucht. geb. u. N f 5 0 0 ö ist di 8 2 V eee def len— Fopaneim lausige Güte des beliebten Schaumweins el Mer fran 3 2. f 07 bt Kupferberg Gold Lederjacke u. Le⸗ Lieferwagen 1 aft k 6, 5 gut be⸗ 0 Unsere Spezialtläl; „ Maunkelmer Frauan- Loſtung“ 3 derweſte, Bieder⸗ offene Pritſche, fahrbereit, e 8 meier ⸗Truhe, reift, preiswert abzugeben. Adreſſe erscheint jeden Mittwoch 4 Ladenprels: Halbe Fl. RH Is Gneö E 1 9² 1 1 in der Geſchäftsſt. d. Bl. 11⁴2 f General- Verttefer für den Großhandel.. f Iulein toil. gebr. Küche,* General- Verttefer für den Großhandel u. Lagern 3 N 5. Fittwoch 5 Nalturgemeinde Emil Koch, Menphelm, Prlaz-Wlite matt, 14, Pernspf, 41088 Lüteurz. Stern. Günther R 4. 10 Werbektöftige Druckschriften in Nassen eee Alentne. 1— suflegen, lllustrieite prospekte, Kateſoge 13 eee. Haunheimer Großbwäscherei Gelegenheit! i* und sonstige von Handel, industtie und 20 Unr im KARL K RATE zulan 1 Da.⸗ u. Herr 8 s Februar Jereinshens.] ö. Farben RL. TZ ER c67 (Rabfabrerin! Naß, aut. Marke. 1 4 Ge/ ebe benötigten graph. Ftzeugnisse ludwigshafen, Weit wäscberei, Gardinenspannerei, . 8 18 u. 25 Mk. in Willich neuzeltlicher Aufmechung Rupprechtstraße Industrie- Wäscherei(Putztücherreinig) nicht unt. 18., 8 4. 195 rterre mit Bad, e 1 6 2855 Oſtſtadt zu mieten geſucht. Laden]. 931 Garagenbenützung erwünſcht. amen Geſche Atsſtell e d. Bl. in gutem Hauſe in der Angebote unter O D 160 an die 1142 Torkantzanzelgen finden in dieſer Irima goldene Deuang gruß Sbe Beacht adtmitte 7 nen Dod 85 zn miet. geſucht. 21 f o zu tan⸗ gebote unter zum 1. ſchen gesucht. guken Frfolg 62 1 8 5 5 Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt.* 2579 H. u. 4 Geſchſt. e fehl. Zimmer Frog. ker. geb. 3. 5 ge⸗ dz an di m E f Neue NMennheimef Zeltung Amceb. Druckeres De. Haus mit Werke von Mozart NHannheim 2 1..6 P 7. 19. Stre nien 3 und Auen des piace Ernasack, „Die deutsche Nachtigall“ Rossini, Schubert, R. Strauß u. Joh. Strauß Eintrittskarten bei K. E Heckel. Aunststr. und Buchhdlg Pillmann, Henbahnber bindung ö Aulen ie dureh feletfan Ar 58002. Wg sofort abgehoſt Mannheim, Hochutersſfr. 34 KLIscH EES HANDEL U. IND TRIAE SRAPHSCHk STA 1 SEBRUDER MULEER eee H 7. 22 2 3 5— Samstag. 9. Februar 1935 IANDELS- unn Aus dem RWE-Geschäfisbericht 1934 Das RWeé, das auf 246 Mill.„ vollgewinnberechtigtes Kapital(i. V. 215,33 Mill.) eine von 5 auf 6 v. H. er⸗ höhte Dividende ausſchüttet, berichtet von einer nutzbaren Stromabgabe von 2697 Mill. kWh, d. i. eine Zunahme um 20 v. H. gegenüber 1933. Die Höchſt⸗ aßgabe des Jahres 1929/30 iſt damit beinahe erreicht, im laufenden Jahr ſchon überſchritten worden. Die Licht⸗ ſtromabgabe bleibt allerdings immer noch 19% v. H. hin⸗ ter dem Höchſtlichtabſatz 1929/80 zurück, obwohl abſolut eine Steigerung von 122,4 auf 124,2 Mill. kWh eintrat. Bei der Stromabſatzzunahme iſt zu berückſichtigen, daß die abnormale Trockenheit in Süddeutſchland im Herbſt 1933 und im Frühjahr 1934 dazu führte, daß im Wege der Verbundwirtſchaft Erſatzſtrom nach Württemberg und Bayern in erheblichem Ausmaße geliefert wurde. Dieſe Erſatzlieferung ſtieg bis zu einer Tagesleiſtung von 110 000 kWh. Auf Grund des Zuſammenſchluſſes und des Höchſtvoltſyſtems ſei es auch allein möglich, der Saar beim Wiederanſchluß an Deutſchland eine erhebliche Strom⸗ abnahme zur Ausnutzung der Abfallkohle durch die zuſam⸗ mengeſchloſſene deutſche Elektrizitätswirtſchaft in Höhe von 400 Mill. kWh in Ausſicht zu ſtellen. Der Durchſchnitts⸗ kilowattſtundenpreis iſt von 4 Pfg. in 1933 auf 3,5 Pfg. ge⸗ ſunken. Dies bedeutet eine 12proz. Ermäßigung des Durchſchnittspreiſes der kWh gegenüber dem Vorjahre. Der Durchſchnittserlös je verkaufte kWh liegt bei etwa 50 v. H. des Durchſchnittserlöſes der meiſten deutſchen Ueberlandwerke und bei 30 v. H. des Durchſchnittserlöſes in den deutſchen Großſtädten mit eigener Stromverteilung. Die Absaßverſeilung der Saareisenindusirie Im Eiſenbahngüterverkehr, der bei der Geringfügigkeit des Waſſer⸗ und Kraftwagenverſands ſo ziemlich den Ge⸗ ſamtabſatz darſtellt, verteilte ſich(nach der ſoeben veröffent⸗ lichten Statiſtik) der Abſatz der Saarwerke im Monat No⸗ vember(verglenichen mit Oktober und Monatsdurchſchnitt 1933) wie folgt: ) Roheiſen und Erzeugniſſe aus Gußwaren ins⸗ geſamt 8472(9796 und 7036) To., wovon nach dem Saar⸗ gebiet 262(320 und 182) To., nach Frankreich 221(474 und 997) To., nach dem übrigen Deutſchland 5000(6523 und 6535) Tonnen, nach dem ſonſtigen Ausland 2989(2479 und 2321) Tonnen. B) Fertigerzeugniſſe der Walzwerke insgeſamt 108 771(114 400 und 91 382) To., wovon nach dem Saargebiet 6695(7081 und 8366) To., nach Frankreich 22 573(21 972 und 27 081) To., nach Deutſchland 53 579(58 990 und 32 757) To., nach dem übrigen Ausland 25 924(26 357 und 25 178) To. Auffällig iſt der fortgeſetzte empfindliche Rückgang der fran⸗ zöſiſchen Aufnahmefähigkeit gegenüber dem durchſchnittlich ſteigenden Abſatz nach dem übrigen Deutſchland. Die deuische Wollindusfrie im Jahre 1934 Der neueſte Wochenbericht des Inſtituts für Konjunk⸗ kürforſchung befaßt ſich in ſeiner Konjunkturkartei mit der deutſchen Wollinduſtrie. Durch ſtarken Abbau der Roßhſtoffvorräte, vermehrte einheimiſche Wollproduktion, er⸗ höhte Verwendung von Kunſtwolle und neuen— ſynthe⸗ tiſchen— Faſerſtoffen ſowie durch Umſtellung auf rohſtofſ⸗ sparende— arbeitsintenſive— Gewebearten wurde es möglich, die Wolleinfſuhr in den Sommermonaten 1934 vorübergehend bis auf ein Drittel des Vorjahrsumfangs zu verringern. Die Erzeugung in der Wollweberei dürfte 1934 um 25 v. H. größer geweſen ſein als 1933, während das Einkommen der Konſumenten nur um ein Zehntel ge⸗ ſtiegen war. Gegen Ende des Jahres hat die Wolleinfuhr wieder zugenommen; ſie war im Dezember mit 126 000 Dz. um das anderthalbfache größer als im Auguſt; ſie blieb damit freilich immer noch um 29 v. H. hinter dem Vor⸗ jahrsumfang zurück. Die infolge der Depiſenlage notwendige Droffelung der Wolleinfuhr wirkte ſich am ſtärkſten im Geſchäftsgang der Wäſchereien, Kämmereien und Kammgarnſpinnereien aus. Die Streichgarnſpinnereien waren— infolge der Verwen⸗ dung von Kunſtwolle— etwas beſſer beſchäftigt. Am gün⸗ ſtigſten war die Lage der Wollwebereien, Wirkereien und Strickereien, und zwar infolge des teilweiſen Uebergangs zu anderen Geſpinſten und infolge eines ſcharfen Abbaus der Garnlager. Die Aufwärtsbewegung der Preiſe für Wollwaren iſt im September zum Stillſtand gekommen; im Dezember ſind die Fertigwarenpreiſe im Großhandel teils unter dem Einfluß der Kalkulationsvorſchriften in der Faſerſtoffverordnung, teils unter dem Einfluß ſchwächerer Wollpreiſe auf dem Weltmarkt etwas gefſunken. Die Aus⸗ fuhr der Wollinduſtrie iſt nach wie vor gering, obwohl für Exportaufträge bevopzugte Rohſtoffzuteklung erfolgt. * Gute Beſchäftignugslage in der Aachener Textilinbn⸗ strie. Die volle Beſchäftigung der Streichgarnſpinnereien iſt noch bis über das erſte Halbjahr 1935 hinaus geſichert, wenn auch in der Erteilung weiterer neuer Aufträge zur Zeit eine Zurückhaltung zu beobachten iſt. Die Verſorgung mit Rohſtoffen war bisher ausreichend und dürfte es auch bleiben.— Die Beſchäftigung in den Tuchfabriken iſt im Januar unverändert geblieben. Die Lage im Tuchgroß⸗ handel war in der Berichtszeit als ruhig zu betrachten, je⸗ doch erwartet man Mitte Februar wieder eine Belebung. Einzahlungen auf das Zwiſchenkonto der Schweizeri⸗ Die wirischaffliche Lage Badens im Januar Der erſte Monat des Jahres 1935 brachte nach dem Be⸗ richt der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer der badiſchen Wirtſchaft, wie dies nicht anders zu erwarten war, Rückgänge ſaiſon bedingter Natur. Wenn der Januar allgemein ſchon als„ſtiller Monat“ gilt, ſo iſt dieſe Tatſache diesmal vielleicht mehr als ſonſt in Erſcheinung getreten. Die Gründe liegen klar. Inſolge der einſetzenden Kälte wurde das Baugewerbe, das bis Jahresende gut arbeiten konnte, faſt völlig ſtillgelegt; mit ihm mußten die Bauhilfsgewerbe im engeren und weiteren Sinn Einſchränkungen erfahren. Das in vielen Geſchäfts⸗ zweigen ganz außergewöhnlich günſtige Weihnachtsgeſchäft brachte gleichfalls für Januar beſonders ruhige Zeit. Schließlich ſcheinen in der Textilinduſtrie die Schwierig⸗ keiten im Berichtsmonat eher eine Verſtärkung als eine Abſchwächung erfahren zu haben. Die erwähnten Erſcheinungen bedingten eine gewiſſe Zurückhaltung auf der ganzen Linie, die aber wei⸗ tergreifende Auswirkungen bisher kaum mit ſich gebracht hat und auch nicht nach ſich ziehen wird. Denn wenn auch der Auftragszugang im Inlandsgeſchäft durchweg als rück⸗ gängig zu bezeichnen iſt, ſo konnte doch einerſeits infolge des noch vorhandenen Auftragsbeſtandes, andererſeits aber auch mit anziehendem Auslandsgeſchäft der bisherige Stand gehalten werden. Allgemein wird dementſprechend die wirtſchaft⸗ liche Lage ruhig und hoffnungsvoll beur⸗ telt; die Ausſichten für das kommende Frühjahr werden nach Ueberwindung der ſaiſonſtillen Zeit als gün⸗ stig bezeichnet. Auf dem Preisgebiet ſind weſentliche Aenderun⸗ gen nicht zu verzeichnen. Die Rohſtoffpreiſe bewegen ſich in einzelnen Geſchäftszweigen, insbeſondere in der Textil⸗ induſtrie, langſam aufwärts. Gin Preisumſchwung be⸗ merkenswerter Art zeigte ſich im Tabakhandel. Geklagt wird über ſchlechten Eingang der Zahlungen, eine Erſcheinung, die nach Erfahrungen früherer Jahre für den Monat Januar beinahe auch als faiſonbedingt bezeichnet werden kann. Immerhin iſt dieſes Problem von ſo weſentlicher Bedeutung für die weitere der IRTSCHAFTS-Z! Neuen Mannheimer Zeitung Efwas lebhafſeres Geschaff am Weizenmarki Mannheim, 7. Februar. Nach den neueſten Schätzungen ergaben die Welternten im Jahre 1934/5 einen Ertrag von rund 43,6 Mill. Ton⸗ nen Weizen. Das ſind zwar immer noch 6,4 Mill. Tonnen weniger als in dem außerordentlich guten Vorjahr, aber doch etwa 1,1 Mill. Tonnen mehr, als man im September vorigen Jahres als Weltertrag glaubte annehmen zu kön⸗ nen. Im weſentlichen ſcheint man die europäiſche Erzeu⸗ gung unterſchätzt zu haben. Denn die um je faſt 500 000 Tonnen zu hohen Septemberſchätzungen der kanadiſchen und der auſtraliſchen Ernte werden voll durch die Mehr⸗ erträgniſſe der argentiniſchen und der US.⸗Ernte aus⸗ geglichen. Das Plus wurde im weſentlichen durch Frank⸗ reich, Großbritannien und Deutſchland erreicht, deren wirkliche Erträge um 600 000 Tonnen bzw. 300 000 bzw. 250 000 Tonnen über den Septemberſchätzungen liegen. In der Berichtswoche war das Geſchäft an den inter⸗ nationalen Märkten ſehr vuhig, da das Umſatzgeſchäft in Mehl einen Tiefſtand erreicht hat, der die Mühlen nicht zu neuen Weizenkäufen anreizen kann. Die Weizenver⸗ ſchiffungen haben daher weiter abgenommen, und wenn die Vorräte an den großen nordamerikaniſchen Plätzen nicht ſtärker zugenommen haben, ſo iſt dies vor allem dem Umſtand zuzuſchreiben, daß die Anlieferungen ſeitens der Farmer ebenfalls geringer geworden ſind. Die Preiſe waren im allgemeinen behauptet, veranlaßt durch die Ein⸗ führung von Feſtpreiſen für Manitoba⸗Weizen und durch eine gute Entwicklung des Auſtralgeſchäftes nach dem Fer⸗ nen Oſten. Argentiniſche Weizen lagen dagegen chwächer, weil die großen Verſchiffungen von dorther auf den Markt drückten. Am Mannheimer Großmarkt lagen für Auslands⸗ weizen folgende Angebote vor: Manitoba 1, hard, Atlantic, Februar⸗Abladung 5,32 hfl, März⸗Abladung 5,35 hfl, eif Seehafen; Manitoba 1 Atlantic, Februar 5,12%, März 5,15 hfl. eif Seehafen; Manitoba 1, hand, Pacific, ſeeſchwim⸗ mend 5,15 hfl. oif Antwerpen, Februar⸗Abladung 5,15, März 5,17% eif Seehafen; Manitoba 2, Paceifie, ſeeſchwim⸗ mend 4,60 hfl. eif Antwerpen, desgl. Februar⸗Abladung 4,60 hfl., März 4,62% eif Seehafen, Laplata⸗Weizen, 79 Kg., Baril, war zur Februar⸗Abladung zu 3,40 hfl. und zur März⸗Abladung zu 3,42% eif Antwerpen zu haben. Die Preiſe ſind alſo durchweg etwas zurückgegangen. Hart⸗ weizen ſonſtiger Herkunft war nicht angeboten. Zu Um⸗ ſätzen kam es aus den bekannten Gründen nicht. Am inländiſchen Weizenmarkt hat die durch die neue Mehlpreisverordnung bewirkte Geſchäftsbelebung am Mehlmarkt auch auf die Weizenumſätze ihren Einfluß ausgeübt. Es beſtand Intereſſe für die kleberreichen Sor⸗ ten wie fränkiſchen, thüringer und mitteldeutſchen Sachſen⸗ Saale⸗Weizen. In dieſen Herkünften hat ſich auch etwas Geſchäft entwickelt— vor allem fränkiſcher war bevorzugt doch nahm es nicht den großen Umfang an, den man er⸗ wartet hatte. Offenſichtlich ſind die Mühlen immer noch recht gut eingedeckt. Zu Beginn der Woche wurden mittel⸗ deutſche und fränkiſche Weizen teilweiſe zum Februar⸗ Feſtpreis von 2,75„ zuzüglich 0,20„ Qiüalitäts aufſchlag angeboten. Gegen Ende der Woche verlangte man keine Aufſchläge mehr; auch hat ſich die Abſchlußbaſis inſofern verſchoben, als man faſt ausſchließlich zum März⸗ oder Apriltermin zum Feſtpreis von 21,90 bzw. 22,00/ anbot. Pommern⸗ Mecklenburger und holſteiniſcher Weizen blieben demgegenüber vernachläſſigt. Von dieſer letztgenannten Herkunft wurden einige im Schiff hier liegende Partien zum Febr.⸗Feſtpreis angeboten, fanden aber keine Käufer. Pommern⸗ Mecklenburger und Pommern⸗märkiſcher Weizen wurden zum März⸗ und April⸗Feſtpreis eif Mannheim, Kaſſa Ankunft, angeboden. Aus der Haltung der Mühlen iſt zu ſchließen, daß das Umfatzgeſchäft im großen Ganzen vorläufig als abgeſchloſſen betrachtet werden muß. Das Roggengeſchäft wies keinerlei Belebung auf, da der Roggenmehlabſatz nach wie vor ſchleppend iſt, und da auch das den Mühlen zur Vermahlung freigegebene Februar⸗Kontingent ſehr klein iſt. Oſtpreußiſcher Roggen war wieder zu 15 Pfg. unter dem Feſtpreis für den Groß⸗ handel erhältlich; pommeriſche Herkünfte wurden zum Feſtpreis offeriert. Der ſehr geringe Bedarf der Groß⸗ mühlen wurde vollſtändig aus den Anlieferungen aus der näheren Umgebung gedeckt, dies um ſo eher, als ſich hier leichter die Möglichkeit ergibt, im Gegengeſchäft an die Roggenanlieferer Mehl zu verkaufen. Der Gerſten markt ſtand vollkommen im Zeichen der am 1. Februar erlaſſenen neuen Verordnung, die mor⸗ gen in Kraft tritt. In den letzten Tagen verſtärkte ſich die Einkaufstätigkeit für Braugerſte. Hauptſächlich handelte es ſich hier um Brauereien und Mälzereien, die noch nicht bis zum Schluß der Saiſon eingedeckt ſind. Auf der anderen Seite bekundeten die Eigner von Bpaugerſte die Neigung, ihre Vorräte noch vor dem 8. Februar abzu⸗ ſtoßen. Die Preiſe zeigten anziehende Tendenz, die auch in der heute vorgenommenen Erhöhung der amtlichen Notig um 1. auf 21 bis 22 4 je 100 Kg. zum Ausdruck kommt. Induſtriegerſte wurde eif Niederrhein zu 20,90 1 offeriert; größeres Geſchäft entwickelte ſich nicht, da am Niederrhein leichte oſtpreußiſche Induſtriegerſte(67 Kg.) zu 20,50 bis 20,40/ angeboten wupde; allerdings ſoll dieſe einen leichten Geruch aufgewieſen haben. Für Mannheim lauteten die Eif⸗Angebote auf 20,75 bis 20,80 4: zu Um⸗ Geſundung unſerer Wirtſchaft, daß auch hier ernent auf das unbedingte Erfordernis der pünktlichen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen hingewieſen werden muß. Kursmakler und freie Börſenmakler in der Wirtſchaftsgruppe„Privates Bankgewerbe“ Der Reichswirtſchaftsminiſter hat unter dem 4. 2. 1995 angeordnet: 1. Die Anordnung vom 27. Auguſt über die Anerken⸗ nung der Wirtſchaftsgruppe Privates Bankgewerbe(Cem⸗ tralverbond des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes E..), Berlin NWö 7, Dorotheenſtraße 4, wird auf die Kursmakler und die freien Börſenmakler ausgedehnt, 2. Der Wirtſchaftsgruppe Privates Bankgewerbe werden Unternehmer und Unternehmungen(natürliche und juri⸗ ſtiſche Perſonen) angeſchloſſen, die a) eine Tätigkeit als Kursmakler(Fachgruppe Kursmakler), b) eine Tätigkeit als freie Börſenmakler(Fachgruppe Freie Börſenmakler) ausüben. 8. Unternehmer und Unternehmungen(natürliche und juriſtiſche Perſonen), die eine Tätigkeit als Kursmakler oder als freie Börſenmakler ausüben, haben ihren Be⸗ trieb bei der Wirtſchaftsgruppe Privates Bankgewerbe anzumelden. Die Einzelheiten des Meldeverfahrens be⸗ ſtimmt der Leiter der Wirtſchaftsgruppe. Das Einkommen aus Lohn und Gehalt 1934. Das Einkommen aus Lohn und Gehalt betrug noch Berechnun⸗ nungen des Ife im Jahre 1934 nach vorläufgen Berech⸗ nungen etwa 29,3 Mrd./ gegenüber 26,3 Mrd. in 1938. Die Zunahme im Jahre 1934 wie überhaupt die ganze Ein. kommenſteigerung im gegenwärtigen Aufſchwunge iſt des⸗ halb beſonders bemerkenswert weil ſie allein von der ge⸗ ſtiegenen Beſchäftigung herrührt. Die einzelnen Lohn⸗ und Gehaltsſätze ſind ſo gut wie unverändert geblieben. Die Petroleumgewinnung in Argentinien. Die Pro⸗ duktion an argentiniſchem Petroleum belief ſich im Jahre 1934 auf insgeſamt 2 229 621 Kubikmeter, wovon 1394 05 auf Privatunternehmen entfielen. Der Reſt mit 835 565 Kubikmeter war der Ertrag der ſtaatlichen Petroleumaus⸗ beute. Die Produktion hat ſich gegen das Jahr 1933 um etwas mehr als 50 000 Kubikmeter geſteigert. ſätzen kam es auch hier nicht, da die Käufer nicht mehr als 20,50„ anzulegen bereit ſind. Bayeriſche Induſtriegerſte mit Geruch wurde hier zu 19,50„ ab Station offeriert.— Futtergerſte verzeichnete keine Umſätze, da ſich hier die neue Verordnung einſchneidend auswirken dürfte, und man erſt die Ausführungsbeſtimmungen abwarten will. Hafer ⸗ Offerten lagen nicht vor. Lediglich im Tauſch⸗ geſchäft mit Kraftfuttermitteln könnten Umſätze zuſtande kommen; da dieſe fehlten, wurden nur ſehr vereinzelt Ge⸗ ſchäfte abgeſchloſſen. Die Nachfrage nach Futtermitteln blieb weiter drin⸗ gend. Oelhaltige Futtermittel waren nicht angeboten. Auch Trockenſchnitzel, Rohmelaſſe und Steffenſchnitzel fehl⸗ ten am Markte, da Zuteilungen nicht erfolgt ſind. Die Preiſe für dieſe wurden in der amtlichen Notiz erhöht, und zwar Trockenſchnitzel auf 8,64,(vorher 8,25), Roh⸗ melaſſe 5,92(5,76), und Steffenſchnitzel 10,24(10,12) je 100 Kg. Biertreber und Malzkeime waren nicht angeboten, da die Brauereien ſie zum Tauſch gegen Hafer verwenden.— Rumäniſche Hirſe wurde zu 157, je To., ſeeſchwimmend, eif Rotterdam, angeboten. Der Rauhfuttermittelmarkt verharrte in ſeiner Ge⸗ ſchäftsloſigkeit. Am Markt für Weizen mehle hat die am 1. Fe⸗ bruar in Kraft getretene Verordnung über Mehlpreiſe Ende letzter Woche eine erhebliche Belebung herbeigeführt. Für das Gebiet des Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verbandes Baden wirkt ſich dieſe Verordnung beſonders ſtark aus, da ſie für dieſes Gebiet eine Erhöhung des Mehlpreiſes um 0,95 4 je 100 Kg. brachte. In der Zwiſchenzeit iſt das Geſchäft wieder ruhiger geworden. Für Roggenmehle iſt eine Belebung nicht ein⸗ getreten. Die Preiſe blieben unverändert, die Abrufe gehen ſehr langſam vor ſich, und neue Abſchlüſſe kamen faſt nur in Verbindung mit Futtermittelgeſchäften oder mit Roggenlieferungen zuſtande. Georg Haller. ſchen Nationalbank bei 155 Deutſchen Verrechnungs⸗ aſſe Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung ordnet durch Runderlaß Nr. 21/35 folgendes an: Einzah⸗ lungen deutſcher Schuldner auf das„Zwiſchenkonto“ der Schweizeriſchen Nationalbank bei der Deutſchen Verrech⸗ nungskaſſe dürfen in Zukunft nur noch erfolgen, wenn auch der ſchweizeriſche Gläubiger mit der befreienden Wir⸗ kung der Einzahlung einverſtanden iſt. Ich hebe daher die Beſtimmung des Runderlaſſes 172/34 D. St. Abſchnitt 2 Zif⸗ UNO Aittag-Ausgabe Nr. 67 Nhein-Mainische Abendbörse ruhig An der Abendbörſe beſtand kaum Unternehmungsluſt, die Kuliſſe verhielt ſich weiter abwartend, während von der Kundſchaft keine Aufträge vorlagen. Die Tendenz war je⸗ doch behauptet und auch die Kurſe lagen im Vergleich zum Berliner Schluß kaum verändert. Etwas höher lagen JG. Farben mit 143%(143%), Altbeſitzanleihe mit 112(1127¼ und Stahlverein⸗Bonds mit 97(974). Scheideanſtalt er⸗ öffneten mit 205 unverändert. Etwas geſucht blieben von Kunſtſeideaktien Aku zu 54%. Im Freiverkehr erhielt ſich veränderten Kurſen etwas Nachfrage nach bei wenig Warſchau⸗Wiener. Der Verlauf blieb geſchäftslos. Die Kurſe lagen kaum verändert. Am Kaſſamarkt gingen Commerzbank bei kleinem Angebot auf 8674(87) zurück, DD⸗Bank und Dresdner Bank blieben zu 88 v. H. unverändert. Auch am Rentenmarkt ergeben ſich keine Abweichungen. Nachbörſe geſchäfts los. ö fer 3 mit ſofortiger Wirkung auf und ordne ſtatt deſſen folgendes an: Zwiſchenhandelsgenehmigungen, die auf Grund des Runderlaſſes 83/34 für die Bezahlung von Wa⸗ ren nichtſchweizeriſchen Urſprungs erteilt worden ſind, be⸗ rechtigen im Rahmen der Vorſchriften der Runderlaſſe 118/34(D. St.) Abſchnitt 3 Es und 137/84 D. St. Abſchnitt 1 nur dann zur Einzahlung auf das„Zwiſchenkonto“, wenn ſie einen Vermerk der Deviſenſtellen enthalten, in dem die Zahlung auf das„Zwiſchenkonto“ an Erfüllungs Statt an⸗ Stelle des urſprünglich genehmigten Erwerbs von Schwei⸗ zer Franken aus dem Tranſitkonto ausdrücklich zugelaſſen wird. Der Vermerk iſt von der Deviſenſtelle auf Antrag an⸗ zubringen, ſofern dem Antrag die ſchriftliche Erklärung des ſchweizeriſchen Gläubigers beigefügt öſt, daß er die Zahlung auf das„Zwiſchenkonto“ an Erfüllungsſtatt an⸗ nimmt. Die Zahlung auf dieſes Konto hat für den deut⸗ ſchen Schuldner befreiende Wirkung. Auf das„Zwiſchen⸗ konto“ können auch Zahlungen in Reichsmark für vor dem 1. 8. 1934 nach Deutſchland gelieferte Waren nichtſchweize⸗ riſchen Urſprungs geleiſtet werden, für deren Bezahlung damals die allgemeinen Genehmigungen nach 3—8 Ri nicht mehr berechtigten(früher bewirtſchaftete, monopol⸗ bewirtſchaftete und einfuhrverbotene Waren). Dieſe Ein⸗ zahlungen bedürfen jeweils der Genehmigung der Deviſen⸗ ſtelle. Die Deviſenſtelle darf die Genehmigung nur ertei⸗ len, wenn dem Antrag eine ſchriftliche Erklärung des ſchweizeriſchen Gläubigers beigefügt iſt, daß er die Zah⸗ lung auf das„Zwiſchenkonto“ an Erfüllungs Statt an⸗ nimmt. Die Einzahlung hat für Schuldner befreiende Wirkung. Waren und Märkfe Wein versieigerung in Nußbach Die Vereinigten Weinbergbeſitzer on der Mittelhoardt, Sitz Mußbach, brachten im Saale der Wirtſchaft„Zum Adler“ in Mußbach 3550 Liter 193ger und 31 730 Liter 1034er Weißweine aus beſten Lagen der Gemarkungen Mußbach, Haardt, Gimmeldingen und Königsbach zum öffentlichen Ausgebot. Trotzdem der Beſuch mäßig war, nahm die Verſteigerung einen flotten Verlauf. Die erziel⸗ ten Preiſe können als gut, bei den Enoͤnummern als hoch angeſprochen werden. Es wurden bezahlt für je 1000 Liter: 198er Natur⸗ Weißweine: Mußbocher Emeswaſen 480, 470 zur.; Königsbacher Haidböhl 470 zur.; Gimmeldinger Kieſelberg 470 gur., Meerſpinne 880. er Notur⸗Weiß⸗ weine: Mußbacher Wäldchen 400, Hundertmorgen 500, 620, Lehmgrube 570, Biſchofsweg 600, 590, 620, 620, Katzen⸗ hauer und Spiegel 490 zur., Emeswaſen 590, 600, 600, 000, Stecken Rsl. 600, 630, Hundsrücken 550, Stecken 600, 570, 550 zur., Dreißigmorgen 650, Glockengehnt 600, Spätl. 750, Gemäuer 550, Katzenhaner 580, Papſt 620, Näppel 640, Eſelshaut mit Gewürztraminer Spätl. 900. Gimmeldin⸗ ger Meerſpinne 740, Berg 720. Königsbacher Neckel Rsl. 710, Spätl. 800, Haidböhl und Dippelſatz 660, 680 zur. Haardter Herzog Rsl. Späth. 910. Deuische Korbweidenernſe sehr gering Im Wochenblatt der Badiſchen Landesbauernſchaft ſtellt Dr. Wagner Breslau feſt, daß der diesjährige Auſ⸗ wuchs der Korbweiden während der Hauptwachstumszeit ſehr erheblich zurückblieb und mit einer Mißernte zu rech⸗ nen war. Die in den Monaten Auguſt, September und Oktober gefallenen erheblichen Niederſchläge konnten man⸗ ches verbeſſern, aber keinen Ausgleich bringen. Beſonders auf den leichten und mittleren Böden iſt der Ausfall erheb⸗ lich, aber auch auf den tiefliegenden Böden wird keine Voll⸗ ernte erztelt werden. Dazu kommt die mangelhafte Pflege während der letzten Jahre, die wieder bedingt war durch den ſehr ſchlechten Abſatz verbunden mit unzulänglichen Prei⸗ ſen. Aber auch die Qnalität der Weiden iſt durch die Trockenheit teilweiſe ungünſtig beeinflußt. Nachdem die Zufuhr von grünen Weiden und geſchälten weißen Weiden aus dem Ausland infolge der Deviſenlage ſo gut wie ganz aufgehört hat, ſind die Preiſe geſtiegen. Durch die Verord⸗ nung vom 28. 11. und vom 10. 12. 1994 ſind die Preiſe feſt⸗ geſetzt worden; dabei fallen Weinbergsbindeweiden nicht unter dieſe Verordnung. Da nunmehr Deutſchland auf eigene Erzeugung angewieſen iſt, iſt es Pflicht aller Korb⸗ weideanbauer, ihre Ernte baldmöglichſt dem Marke zu⸗ zuführen. Auch wird es nowendig ſein, alle wilden Wei⸗ den und Kopfweiden zu ernten. Beſonders müſſen aber die recht erheblichen Flächen, die ſchon 2, 3 und 4 Jahre nicht geſchnitten wurden, geerntet werden; ſie können als Band⸗ ſtöcke Verwendung finden. Die Ernte hat im November begonnen und konnte bis heute ſehr gefördert werden. An⸗ fang März ſollte der Schnitt beendet ſein. Deuischlands Obsi- und Gemũse- Außenhandel Im Jaßre 1934 wurden nach den vorliegenden Außen⸗ Handelsziffern insgeſamt 54 980(i V. 69 220) Tonnen Blumenkohl ein⸗ und 24(40) Tonnen ausgeführt. Es ergübt ſich ſomit ein Einfuhrüberſchuß von 54 936(69 180 Tonnen.— Die Tomaten einfuhr iſt mit 78 550(71 400) Tonnen gegen das Vorjahr geſtiegen die Ausfuhr von 110 auf n Tonnen zurückgegangen, ſo daß die Mehreimfuhr auf 78 477(71 880) Tonnen anſteigt. Die Mehreinfuhr iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß in den erſten 7 Mo⸗ naten der Import erheblich höher war als zur gleichen Vorjahreszeit(3. B. Juni 17 100 gegen 10 200, Juli 35 420 gegen 25 030, aber Auguſt 15 480 gegen 19 050 Tonnen].— Auch in Salat und Spinat zeigt ſich eine Steigerung des Einfuhrüberſchuſſes von 20 270 auf W 750 Tonnen. Die deutſche Ausfuhr ſank von 620 auf 350 Tonnen, die Ein⸗ fuhr ſtieg von 20 890 auf 24 100 Tonnen. Bemerbenswert iſt die 1034 eingetretene erhebliche Einfuhrmehvung in Ta⸗ feltrau ben, wobei auch ſeit September höhere Ziffern als l. V. zu verzeichnen waren. Bei 63 210(46 850) Ein⸗ und 8(11) Tonnen Ausfuhr ſtellt ſich der Einfuhr⸗ überſchuß auf 63 202 Tonnen gegen nur 46880 Tonnen in 1933.— Dagegen hat die reichliche Obſternte einen bemer⸗ kenswerten Rückgang der Aepfel einfuhr ausgelöſt. Bei 820(980) Tonnen Ausfußr ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß von nur noch 164 530 Tonnen gegen noch 214170 Tonnen im Vorjahre. Bis Auguſt 1984 überſtiegen dabei die Ein⸗ fuhrziffern noch die der gleichen Vorjahresmonate, um dann aber erheblich darunter zu ſinden(September 3710 gegen 5910, Oktober 20 970 gegen 6 010, November 18 780 gegen 48 750. Dezember 12 210 gegen 20910 Tonnen) ein Erfolg der neuen Agrarpolitik und der intenſiven Be⸗ müßhungen des Reichsnährſtandes zur Beſſerung der Han⸗ delsgualitäten-des Inlondsobſtes. Demgegenüber iſt die Bir nen einfußr nicht ſo ſtark zurückgegangen, die Mehreinfußr ſtellte ſich auf 42 340 gegen 47 780 Tonnen im Vorjahre. In den Haupteinfuhrmona⸗ ten war hierbei eine unterſchiedlit Entwicklung feſt⸗ zuſtellen, während der Juli eine Einfuhr von 8190 Tonnen gegen nur 370 Tonnen k. V. brachte, ging im September die Einfuhr auf 9900(11 360), im Oktober auf 4200(11 220) zurück, während der Auguſt mit 16 110(15 670) Tonnen eine nur geringfügige Veränderung aufwies.— Die Einfuhr von friſchen und getreckeneten Bananen hielt ſich auf etwa gleicher Höhe wie im Jahre 1933, die Mehreinfuhr ſtellte ſich auf 96 150 Tonnen gegen 97040 Tonnen i.., bei Apfelſinen und Mandarinen ſind nur unweſent⸗ liche Veränderungen eingetreten, die Mehreinfuhr ging aum rund 5000 Tonnen von 270070 auf 285 270 Tonnen zurück. Hier war im Juni mit 6920(12 850) Tonnen eine erheblich geringere, im Dezember mit 38 000(26 380) To. eine nennenswerte höhere Einfuhr zu verzeichnen. Die Zitronen einfuhr blieb mit 575170(75 620) Tonnen nahezu unverändert. * Etteuheimer Vieh⸗ und Schweinemarkt. Zufuhr: 33 Stück Rindvieh, 161 Ferkel. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 32, je Paar, über 6 Wochen 40 1 je Paar. Marktverlauf gut, kein Ueberſtand. * Badiſche Schweine⸗ und Viehmärkte. Adelsheim Zufuhr: 293 Milchſchweine. Preis je Paar 35—45 4. Eberbach: Zufuhr: 14 Milchſchweine, 9 Läufer. Milch⸗ ſchweine je Paar 32—35 /, Läufer das Stück 45. Wertheim: Zufuhr: 39 Kühe(davon 5 mit Kalb). Preiſe 180300 /, 25 Rinder zu 135200 ,. Zufuhr: 800 Ferkel, verkauft wurden 280 Stück zu 22—55/ das Paar. Tiengen: Zufuhr: 5 Ochſen, 8 Kühe, 4 Rinder, 10 Läufer, 294 Milchſchweine. Verkauft wurden: 4 Ochſen zu 270—420, 4 Kühe zu 210230, 4 Rinder zu 140100% 10 Läufer zu 45—55/ das Paar, 260 Milchſchweine zu bis 40% je Paar. Handel flau. * Pfälziſche Vieh⸗ und Schweinemärkte. Kandel: Zufuhr: 206 Trieb⸗ und 92 Milchſchweine. Triebſchweine 25—35% je Paar. Landau: Zufuhr: Auftrieb 56 Stück Großvieh, 12 Kälber. Kälber 32—95 Pfg. je ein Pfd. lebend. Anfuchr: 340 Ferkel, davon 222 Läufer und 118 Mibhchſchweine. Läufer 35—50 /, Milchſchweine 30—40 je Paar je nach Größe. Marktverlauf: Milchſchweine flott, Händlerſchweine langſam. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Febr.(Gig. Dr.) Schluß: Weigen(in Hfl. per 100 Kilo) Mä 1 Mai 3,127; Juli 3,27% K; Sept. 3,40 K.— Mais 1 fl. per Laſt 2000 Kilo) März 65; Mai 88; Juli 57,50; Sept. 57,28. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Febr.(Eig. 14 5 Amerik. Univerſal Stand. Miodl. Schluß: Febr.(85 684; März 689; April 677; Mai 674; Juni 671; Juli 669; Auguſt 663; Sept. 661; Okt. 657; Nov., Dez. je 855; Jan. (36) 654; Febr.(36) 653; März 651; Mai 650; Jult, Okt, se 647; Tendenz ruhig, ſtetig. I Leinöl⸗Notierungen vom 8. Febr.(Eig. Dr.) Lo n- don: Leinſagat Pl. per Febr. 958(9¾66); dto. Klk. per Febr. ⸗März 11,75(unv.); Leinſaotöl koko 21,25(20.75): Febr. 2095(19,75); März⸗April 207(20); Mai⸗Auguſt 21,28(20,75); Baumwoll⸗Oel ägypt. 26(unv.); Baumwoll. St. ägypt. per Febr. 7(7½/6]0. Neuyork: TDerp. 55,50 (55,25J. Savannah: Terp. 50,50(50,25). Geld- und Devisenmarkf Zürich, 8. februar Gchluß amflich) Aonstenffn. 250 Perz 20 87¾J Spanien 42.22 12.88 Bukaresi 30 London 15.15 flolland 208 80- Warschau 58,25 öff. ud. 2 Teupen 310.50 Berlin 180.00— Bucespes isl. beld 1 delgles 72.10 Mes off. R. 73,23—Belgra 7,0 Venatsgeld— ltaſſen 26. 22 ¼J offs.— Ilten 292,— LJ Monafigelddt 2ʃ½ Paris, f februar Gchlud zmilich). London 74.32— Spanien 207.25 fopenbe= un 2 Nenporz 15 23% Hallen 129.85 floſland 10.24 ¼ J Berlin 608,50 Belgten 353 75 Schweiz 491.— Stocchoim 382.50 J Verschen 288,80 London, g. febsnar(Schluß amilict) bergen, 487,10 J Ropenbagen] 22,41 Mosten 869.62 J Shmbe 1/½88 Mantre! 488 38 dtähom 19.30 ¼ fumären 492.— Pekebem 1200 Ams ſerdam 725.25 Oslo 19,90%] Konstantin. 610.— fu sen 128. ben 24 20 ben 110,1 ln 21 as 13. Früssel 2100— kelsingfers 226 62 ien 26.75 Monterideds ltallen 5762— prag 118 ¼ Marschen 26.18 Vaiparese.— derlin 12.21 Budapest 26.— Buenos Ares 36,97 Seng—.— Schweiz 15.13% J Belgred 218 ic de Jan. 412— öf London 27 62 Spablen 35,85— Jolſs 418.— dengten-.875 J Südafke 190,12 Hamburger NMeiallnoſierungen vom 8. Februar Rupp fer. banes- U. Sralſs- Nag riet 6608 briet] Celd Iberahlſ örief] beid a Im 40.5089, 0-,.„„ Hüttenfchim.. 17,50 17.50 Februs 38.75 83,75—. 10.0 306.0—,- Feinsilber(H. p. Kc). 48,5045 ,59 Hin.7: 35.75- 10.080.0—.— feingoſd(R. p. gr..84 2,½8 Ap 38,75 38.75— 10,0806.—.— At- Faun(Abfzlle 5 7688.25. 10,003.00, depf.(fn. p..)..55.8 un 37.500387.-[ 810.0/806.0, ſechn. reides Platin uu 88.7589,25.—310.00806.0, J betaliyr,(A. X....50.28 18.800„ deptemb 39.5039. 39.—.————.— Loco Au Uklober 39.75 39.25...„ Aufimon ftegulds things.( fw.) 65.— 64,— remb 40.2539 25,. Gdedsilber( per flasche) 11.87011.87 Detem. 40 5, 49.5%.[.- Voelframer: düines.(in.) J. 89. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 9. Febr. (Mitgeteili von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 je Gramm; dito. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 1 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1— ilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war auch an der heutigen Börſe ſehr ſtill. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Rich⸗ tungen unverändert. —. * AS ln „ ona 4 1 renne 5 881 8 nn nien 8 3888 ** U Im unter 28 buſſe u Januar Linie eiten ſt Möglichk wren ſein, zum Teil pielen euerfreier Erf 9464 Per ſonenkraſtwag 10 un J * die Wine e be Dezember⸗Zulaſſungen üb dies au ſtarke Ausnu atz e N auch die Preis en ungen eine euzulassung von Kran en ertro tzun Rolle. An Perſonenkraftwogen kamen gegenüber Dezem⸗ ber 1,4 v. H. mehr fabrikneu in den Verkehr. Bei den Laſtkraftwogen und Krafträdern ergibt ſich eine Zunah von insgeſamt rund 10 n. H. Wie daran Laſtkraftwagen umd Krafträder im einzelnen ebeiligt geweſen ſind, läßt ſich noch nicht ſagen, da die für den Januar erſtr wollſtändig durchgeführte A onderung der Dreiradfahr⸗ geuge Vergleiche nicht zulä Nationalbank Ach Eſſen. Dieſes der Deutſchen Ar⸗ rens 9 peitsfront naheſtehende Inſtitut konnte 1934, dem 850 5 57 5 Jahr nach der Reore ation(früher Deutſche Vol c im Beſitz der gewinn von 91 621 woraus 4,5 v. H. kapital erſtmals ausgeſchüttet werden ſollen. er erfolgen Zuweiſungen 5 Saargruben 8 tungspräm ie an die Geſolgſe ſchaft. In an die Reſerve, gum Fonds Rückern Auszaßhlung einer Le zuſtoßen. von zu 1934 hört, hat Ruſſengeſchäftes G ft Verfolg der Reorganiſation gelang es, eine Reihe Filialen, 158 eie Matllagen an Gmbh, darunter die in Saarbrücken, in der erſten Hälfte 1934 aß⸗ Wie Ji uduſtriegeſel haft für Holzwaren Hurg, und die Robert Schuſter Gmbh, * Voigt u. Hälfner AG, Frankfurt a. M. Wie der Betriebe mit Aktiven und Paſſiven einbrachten, weiſt für ändiger Seite über das abgelaufene Geſch 0 das Geſche 0 5 einen 1 e ſich der Inland s um ſa tz im Laufe aus(i Dividende aus des letzten Jahres ſehr ſtoarkerhöht. Das Auslands⸗ der B geschäft konnte trotz des Ausfalls des früher bedeutenden Mark rſeits bei 1,12 Mill. auf Vorfahreshöhe, allerdings unter den Mill. 4 Wertminderungskonto und Verbindlichkeiten 0,20 gehalten werden. In das neue 40,44) Mill.&. bekannten Erſchwerniſſen, Chi ein Div fern der ſtlichen Gewerkſchaft chl. dende 8830/ Vort 00 auf 2 Mill. 7706 an ſowie Deinen Re 1 n⸗ igquid ter en 555 erzielen, n bal! am Tattersall 2 Ea. 7 Maude Badiſche Hol, Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe e ei el verwen 5 Die HV am Donnerstag, in der von 2 Mill.% Ag vertreten waren mit 8570 Stimmen, erledigte i die Regularien(10 33/34 einſchl. Vortrag Reingewi un, der vorgetragen wird). Zum Bi⸗ wiederum die Süddeutſche Reviſtons⸗ Ach Mannßeim beſtellt. Im neuen Jahre bung 12 der Aus lan tbu e 1 Schl N as ru ng zachgs der 2 eitigung des Verluſtes verwandt. ian dar und AR ſind nicht erfolgt *„Allemann“ Zündwerenfabriken AG, t, evtl. n anſehnl icher Auft bei der Gef ft weiterhin bes von ſichert haben. ner Ach machte Verluſt) wird zur det, eine Dividendenzahlung erfolgt er im letzten Jahre durchgeführten Samie⸗ Mähr aſchinenz fabrik Karls srmhe AG, vorm. Inlendsabſatzes atz etwas ſtrie AG i. 25 HV lang öſchung der 8 AK von 25 000 der Anlagewerte ma zufröedenſtellen Neukonſtruktionen bereits Die innere Kräf⸗ ſich ergebender Ueberſchuß( ür ſchwächer Linkenheim. genehmigte die Nach Durchführung der 72 Aufwendungen an den 2 682„ Gewinn). daz Umlauf Spermögen 0,24(0,16) Mill. 1 ragsbeſtand über⸗ ellſchaft auf chäftigen zu kön⸗ 1934 Fortſchrit Haid u. angehalten, wäh⸗ geworden ſei. Die nach Liguidations⸗ im Handels zi⸗ und der Erlös wurde zur Be⸗ Grafenwieſen⸗ gegrümdet wurde Mailing, Gm, Regens⸗ Olberhau, ihre n von o 7 In Abr 0,47(0,99) Der auf de daß 1933 und überſcharfen länder ſowie ſonders hart eee A Demgemäß ſti deutſe chen Geſa 3,8 Mill. I an gebiete zeigt f wieſen laſtung immer Die Umſatztä fenden Bedarfe eher unterzubr Samstag und Sonntag Nappen-HASHBHend mit Einlagen is sSimmungskapelle feln Aufschlag jeweils Pollzeistunde- Verlängerung Weinhaus SchwWerzel Stern“ 2 55 Des vornehme Neue Kapelle Samstag n Happenabend n Es gibt Stimmung 8138 Enspaliige Kleſnenzelgen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm pig. Stelengesucheſe mm4fpig. Aan Aale Buſſe, Mannheim poſtlagernd. B145 perkf. Abendlokel Schwetzinger Str. 37 Heute Schlachtfest Qualitätsweine zu niederen Preisen 116 * Lulsenting 55. Battenhanatent Wettbewerbes zurückgegangen iſt. 1934 etwa 6,7 Mill. r Tagung des 1934 die Pre der geringeren betroffen wurde us eg der mtbierausfuhr betrug die deutſche Bierausfuhr 1 Faßbier folgendes Bild: Zollſenkung Deuischlands Bierexgpori rückläufig Verbandes der deutſchen Aus⸗ fuhrbrauereien bekanntgegebene Geſchäftsbericht ſtellt feſt, deutſche Bierausfuhr infolge des Bierexport⸗ Aufnahmefähigkeit und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Abſchließung der Beſtimmungsländer ſtark Während ſie 1982 noch liter betrug, erreichte ſie 1033 nur noch und fiel im Kalenderjahr 1984 auf 173 isbegünſtigter 168 52 532 Hektoli die Flaſchenbier während ſich die Faßbierausfuhr, die hauptfächli ch nach dem land gerichtet iſt, widerſtandsfähiger zeigte. Anteil der und die Ausſichten für das Ausfuhrgeſchäft nach US zurückhaltend beurteilt. da trotz der am 15. Februar in Kraft tretenden um 50 v. H. die noch ſehr hoch iſt. tigkeit im — 5 ingen als Weizen. Berliner Ruhiger aber sfeſiger Gefreidemarki * Berliner Getreidegroßmarkt vom 8. Febr.(Eig. Dr.) Getreideverkehr be⸗ schränkte ſich überwiegend weiter auf die Deckung des bau⸗ Das Angebot in Brotgetreide überſteigt die Nachfrage, am Platze iſt Roggen bei den Mühlen weiter Am Rhein zeigt einzelt Nachfrage nach Qualitätsweizen, n der Küſte blieb 30 Hektoliter gen. 8 Hekto⸗ ter. Be⸗ ausfuhr, 31,70, Zollbe⸗ ab raffn. ſich ver⸗ 111 Milchſchweine. Kai Amtlich notierten (wirebars) 98—99prozentig in Blöcken 1417. 148; Reinnickel 98 1000 fein per Kilo 44—47. Drahtbarren Barren ea. die Umſatztätigkeit gering. Mehle blieben weiter feſt. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 8. Febr. Dr.) Febr. 3,90 B Mai je 4,00 B 9,90 G. 4,10 G; Tend enz ru! 91,75 34 per Dollar; in prompt nan vorerſt weiter dem heutigen Tage die neuen Maßnahmen 31,80; Tendenz ruh * Bremer Baumwolle vom 8. Univerſal Stand. Zu 9 Febr. Faßbieraus fuhr an der Hamburger Schweinemarkt vom 8. Febr.(Ei auf 56,2 v. H. Wertmäßig Preiser a2) 4830, 6) 40—48, c) 4346, d) 40—44, g Z rd. 11 Mill.„, davon g) 38—42; Auftrieb 4082; Marktverlauf „in der Zeit Januar bis November 1 5 2 2 „. Eine Aufteilung der Bieraufnahme⸗ BVieh⸗ und Schweinemärkie. Schopf 15 eim: Europa 1934: 91 968 Hekto⸗ 7 Ochſen, 17 Kühe, 2 Stück Kleinvieh. Ochſe Lard verſch. 99proz. Pfalzbhau Ludwigshafen N Eintritt: saus ra, 9. FEBRUAR In allen Wirtsehkaftsräumen Großeraskenball Olfene Weine ½ Liter ab Mk.. 33 Kallstadter Weinstube— Sektlauben— Bar. Mk..50 inkl. — Bierausschank Steuer. IVITTTTrTTTTrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr 5 Amnnadend 2 Lo. 2 ee 29— fl. 00 leert Kohlen, Koks Briketts in jeder Hage und bester Qualitat IVI rere Deutsch 68 Haus C1, 10 füker lufmannstein C 1, 10 Sonntag If. JocHbierrummel mit Tanz— Eintritt frei! Würzburger Hofhräu Riesen Bockwurst u. naturrelne Welne 8187 dutes Einkommen ersielen ſtrebſame Herren oder 7 Damen, auch in ländlichen Be⸗ ren. Näh. dch. Chem. Labor 1 1 B 1. 12. Sehlal- f. 5 geſucht. 2597 0 Su per ſofort chin perſekt in aut bürgerl. Kochen. Alter über 25 J. Referenzen und Zeugnisabſchrift. erbet. an Wurſtfabrik Lp. Qu 2, 21 Inu m 1. März ſaub. geſundes Alleinmadchen das verf. kochen kann u. in allen vorkomm. Haus⸗ arbeiten gut be⸗ wandert iſt. in uc Gas ge⸗ ſucht. Gute Refe⸗ renzen Beding. Ang. u. N 140 a. ö. Geſch. 9141 — braves, ffeibig. Mibchen ver ſof. geſucht. Krämer Bismarckplatz 7. 9²⁵ 928 Gebr. Möbel kauft zu Höchſt⸗ S618 N 2 Jg. 2 F M Fervier fräulein A 2 Mä debe ns v. Lande, ſu cht v. 15. Febr. bis Herren- 1. März Aus⸗ hilfsſtelle, auch 160 3 180 em ee 5 1595 5 reit ote u. Q B 62 45 d. Geſch. 2532 meſlär- Ammer in weiß und elfenbein preiſen Möbelhalle eisel. EJ. 9 Feruſpr. 225 17. Hltenen kaufen Sie am besten nut bei fare ame gur F.9 standsdarlehen fof. preisw. zu Heinrich⸗ Lanz⸗Straße 24. 2 Trepp. B1⁴⁰ Ammer in poliert u. Eiche Ammer in allen Qrößen 1 Ammer gaanz g. ver kaufen. opnler, J 2, 8 Annahme v. Ehe- 1 erhaſt. kpl. FE. bill bi Zan; 10 is Dillige f Nee Gelegenheit Woll. anur IWohnschrank Iimnſt Schteſbtisch- patts u. Fächer für Bücher, 1 Couch 1 Auszugtise 4 Polsterstũühle bieten„ir ihnen zum Zwecke der Arbelisbescha fung bilug en. 8663 MöskLHAus Meyer a Hahn R 8.-10 Ches ardsdarlehen Hanomag die neuest Mo- delle sof lieferb Fan nen u. gebraucht billig S554 Fels& Flachs Sohweſelnger Sr. 98 Tel. 438 63 5 Leihwagen neue Modelle s. günstig. Beding. werd. sugeſahr. Apfel, Tel. 489 31 202 Durch Wohngs.⸗ Verkleinerg. ver⸗ kaufe ich einge 10 Witwe, 39., 5 ug. Erſch. lebfr. 0 erf. Hausfr.,...ñĩ5ék. ., Neuhaus, ſch. Gelegennen Einrichta., ſucht“ Radio, 2 Röhren f(faſt neuwertig) L. Har monisches Netzauſchl., mit Prof. 1401 khegli 5 Lautſprecher und Helmer ¹⁰ Schraukgrammo⸗ Meierhofer mit Herrn in phon(Original, Hagemann penf.⸗ber. Stella. Gramm.] mit 25 Trübner Bildzuſchr. unt. Tanzpl. beides zu. Mk. 800.—. N 8 149 an die zuſ. RMk. 55.—. Angeb, u. O Geſchäftsſtelle d. Aufr. u. O 8 78 Nr. 61 an die Blattes. 2026 a. ö. Geſch. 2336 Geſchſt.*. 2801 AUTO. Zubehör- [Gesellsebait oH WAB&. HENTZMAAN Mannhelm, D 4, 8 gegenũb. der Börse Das neue Spezialhaus ür Kraft- Lahrzeug⸗ Z u be hb r hat alles, was Sie für Ihr Auto u. Motorrad gebrauchen,(89 Fernruf 266 23 Nals möal. ſteuerfrei, gut erhalt. aus Privathand geguoht. Angebote unter 2 L. 71 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. B14⁴⁴ Ai apomag Cabriolet zum Taxpreis zu verkaufen. S738 Fels& Flachs Schwetzinger tr. Nr. 98. Telephon 438 65. eee Borücksſchtigt n gere Insgrenten Geese Steuer, Bachſtr. 3 eee eunstfeim 0 J. Zm-Momg Gauben) an kl. zu Annahmesechl ub kor die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Unr, für die Abend- Ausga de nachm. 2 Uhr [Fam. ſofort Zermiet. Trübnerſtraße 55 Tarl⸗Ladenburg⸗ Stu., Tel. 438 75 oder parterre. Schön möbliertes — auch 5. Stock, ſofo ſucht. Preisangebo an die Geſchäftsſtelle d. Bl. AJ mmer Mogg rt zu mieten ge⸗ te unt. M V 127 891 i 81 Olen 5 Zu verkaufen: 5 N N 1 „ Itmmer un Stepp- und 8 N jet esüc 5 0 Werkſt., aut erh., Miefgesuoche 0 J bill. zu verkauf. Wannen 1—— 0 on 0 K. Backfiſch, Cnazelſtüce fehr jeder Art, Geibelſtraße 8. ppen Sw. Steppd.⸗ Schöne Größe u. Lage käherei 9 8 2 ee 22560 Uhland. Nr. alt dnne — 8 Immob.⸗Büre Ausziehtiscle smoking eptl. Jena, ein Raum Levi& Fofin Eiche, neu, 38„/ fehr aut erhalt. für Büro geeignet, am Ring, P 7. 15, runde Tiſche in prima Qual, f. Bahnhof— Tennisplatz od. Ober⸗ Tel. 205 98/98, Eiche pol., alle normale Fiqgur ſtadt geſucht. Preis angeb. unter— gegr. 1880— Größen, 12% an] preisw. zu ver⸗ N W 153 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Miltenberger. kaufen.*2544 S640 2529 R 3. 4. E 2, 3, 2 Trepp. Ar. Heltsch. Wonng. 9 Zim., Vorztm. Diele Kü., Bad. 100 Mk., ſof zu vermieten. 3 put möbſerl mer in ruchig. Lage gesucht. Zuſchriften u. 2 J 69 an die Geſchäſtsſt. d. Blattes. 2548 mit Zentralhz. u. Prinz⸗Wilh.⸗Str., Roſengarten, zum Vermietungen Fehr schöne-Limmer-Wobrung zu verm. Näh. Tel. 444 27. Leere iansarde zu miet. geſucht. Preisangeb. unt. MU 12 a. Gch. ahl Ammer Nähe Bahnhof zu miet. geſucht. Geſchäftsſtelle b. Blattes. 72547 Warmw.⸗Verſ., freie Lage nu. d. 1. April preisw. 1082 mit Bad u. 3 zum 1. April, eytl. zu vermieten. E. Schöne sonnige-Ammer-Wabnung ubeh., Anlage 17, Fernſpr. 428 88. 3 Balk., 1 Tr., früher preisw. Fritze. Auguſta⸗ 1122 mit Zubehör, Schriftl. Anfragen an die Geſchäftsſt. AEAIimmer-Wohnung Etagenwarmwaſſer⸗ heizung, 2 Tr. Rheintalbahnſtr. 10 zum 1. April 1935 zu 18 9 85 2 N 7 72548 Schöne 3-Zimm mit Bad, am Kaiſerring, Tatterſall, zu vermieten. Angebote unter N V 152 an die Geſchäfts⸗ er- Wohnung Nähe Bad und Manſ., zum 1. April zu verm. Näher. bei Ostst. 4. Zum. Wolmungen m. Zentralhz., z 1. 4. z. vm. Näh A. Mayer, Telephon 407 15. B22 ſtelle dieſes Blattes. 1124 Schöne 871* i f Wegguas halber -Am.-Wonng. iſt eine mit all. F 5, 18. m. Küche. Komf. ausgeſt. Zu Vermieten Blattes. J- Zimmer- Wohnung m. Wohndiele. beſte Oſtſtadt⸗ Lage, billige Miete, p. bald oder 1. Juli Angebote unt. 292 J an die Geſchäftsſt. d. L 4. 4. 1 Treppe 9 Jad m öbl. Ammer m. Schreibt. gut Heizb., zu verm. Qu 2. 14. 1 Tr. h. * 2557 Vermi In ſchön. Hauſe Wohn- und Schlafzimmer 1 od. 2 Bett. m. Bad. in aubem Hauſe zu verm. Angeb. u. Q E 65 an die Geſchſt. ——— but möbl. im. Ileptl. Wohn⸗ und Schlaſcinnun. ſof. z. vm. Schimper⸗ ſtraße 14. vrt. r. *2555 schtes 5 Gler a führt Für Herz- d. Muskeln, Blut A Honig gibt's an allen Orten, die best. Sorten. Alerenlelden, Newen, 8: Bezugserlaubnie Abhanden gek. iſt am 6. 2 Nr. 146 63. Vor Ank. wird 2 gewarnt. Wiederbeibr. Velden 22550 Radio⸗ Hoffmann Mhm. F 3, 12. Telephon 292 37. Die amtlich vor- geschriebenen Bau- Formulare näümlieh: rm. 0 1: Baugesuch 2: Baubeginn 2: Baufluchtangabe 4: Bauffachtrevtelon 57 feylslon aut Sookelhöhe 6: Hohbau-Revislon J: Kamin- Untersuoh. ferner: Bau- Unfall. Anzeigen sind von unser Verlage zu beziehen. offeriert. rückl Original⸗Hütten⸗A lum desgleichen in Haſer liegt unverändert. In⸗ landsware iſt kaum am Markte, auch Auslandshafer wird lediglich zur ſpäteren Lieferung markte bekundet Am Gerſten⸗ (tung, da mit eltung erlan⸗ unverändert. Roggenſcheine liegen (Eig. 3,80 G7 März 3,95 B 3,85 G: April, Auguſt 4,10 B 4,00 G: Okt. 4,20 B — Gemahl. Mehlis per Februar Wetter kalt. (Ei Middl.(Schluß loko 1 Dr.) Amerik. liter gegen 102 853 Hektoliter in 1933, 130 304 in 1932 und Kühe 180340, Kalbinnen 250—380, Klein 570 839 Hektoliter in 1919; Afriko: g genen 44 478 lw. Verkehr lebhaft, Handel mittelmäßig. Auftr 2 1 1 61.486 bzw. 76 282 Hektoliter; Aſien: 37.355 gegen 49 818 ſchweine, 92 Läufer. Mibchſchweine 12—20. Läufer 23 bow. 80 108 bzw. 128 801 Hektoliter; Amerika: 6955 gegen Mork und größere tere bis zu 88 das Stück, mittel.— 20 848 bzw. 11 705 bzw. 123 416 Hektoliter; Auſtralien: 8 Grießen(Amt Waldshut) Zufuhr: 4 Kühe, 10 gegen 550 bzw. 75 bzw. 41 392 Hektoliter. In der Aus⸗ der, 1 Farren, Verkauft wurden: 1 Kuh zu 300 /, ſprache wurde u. a. auf das japaniſche Dumping hinge- der 140.300, 1 Farren zu 250„. Zufuhr: 100 Läufer 35—55, verkauft 70 Stiick Milchſchweine B92 das Paar(111 Stück). Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 8. Dr.) Schmalz(Tendenz ruhig) Amerik. Pure 4 Kiſten mit je 28 Kilo netto tranf. 94,75—35 Dollar. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 8. Febr. für je 100 Kila: 39,50; Febr.(Eig. Steamlard tronſ. Standardmarken Kai ab elle olònnt El 58 Wals⸗ Silber oder 2707 tn Für den Wintersport. Hezetgerte de Bede 9 und-Aus rüstung für Damen, Herren u. Kinder Mannheim II Dadewannen von RM 5. an kühne . N S Uueh 856 leihwelse Uinderbektfleschen Tindermilchtlaschen Ain derteller bei Uuucherel Dr. Haag ., Sohlaflosigkelt Ist der hocharum, Seblrgsblütenhonig gut. Maunhelm, 1 3, 10 Ruf 262 76 en. 8,[ew. Hauptmarkt, geg. Rathaus eing. 2 groge Weine aus Versteigerung zd ffelnsheimer Joldberg, ger. natu Utr. Me. Jr fracdenne Feinerde, gar ustun +.00 Tischwe ne Liter 60 118. von 1 5 Vertrieb 4 3, 8737 8728 detzt vortellhafte preiswerte Konserven •=fd.-Dose jungs Schnſtt- und grechbohnen Pflma junge Sohnltt- und Brechbohnen. 65 Junge krbsen. 70 —55⁵ eue Mannheimer zoltunę R 1, 46 Weickel Hough Helvetia- 5 Butterbohnen das neue tisch- fertige Bohnen- gemüse Kllodose 80 1 An. Allele Junge Erbsen. zarte Carotten. Spargel u. Pilze) Alodose 1 25 u. 90 Auch zudemüse. salat sehr gut geeignet! Bitte verlangen Sie meine Preisliste! AIEK MER Na An Ein schöner Linoleumläufer Oder- Teppich Ist imstande, das göonze Zlmmer beheglichet zu geste ten Schauen 5e sien die hetr- chen Neuheſten, ein mel en und fra- den Sle gleich nöch den preisen bel 1 BS linger Tapeten Linoleum c 13 Breites frusse Lal e! Seckenh. Strebe 48. NMANNH EIN N Sack Udo GESctIC HE Volkstümliche Ftzählungen Jg. Echsen mittelf. 95 Erbsen m. Karotten. 70 Naroſten 2 45 Usw. nah Qu 1, 14 Telephon 302 69 Radio⸗Aulagen u. Rep. führt aus u. lief. O. Junker & Co. N 2. Trauer- u. Gesellschaftsan- nüge, auchbaletots werd. billigst ver- kauft u. verlieben Etage Ringel O3, A, Treppe Dauervellen Frisleren Hassage- Salon . Alefter, O 3. 2 gute Bedlenung Mäbige Preise Köhler, I. 10, 7 neben Neugebsuer 861 Tel. 285 42 Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung Karl Aletter, N 3, A. Bender's Buchhandlung. O 8. 44 Harl Böttger's Buchhandlung. 8 21 Brockhoß à Schwalbe,& 1. 0 Harl Beg. Schwetsingerstroße 25 ſul. Hermanmn's Buchhandlung. B. 2 Herter's Buchhandlung. O 5, 15 Gozlelnen Holbleinen Stoschieft 130 von Gdstayv Wiederkehr 1 350 Seiten ster mit zahlreichen qllustrstionen . 21.50 „„ „„ 3. Zu bezlehen durch die Buchhendlungen: lugendwerk Mannheim d. m. b. A. 6 und H 1. 59 2 Böhler. N 1. Bogen 88.45 Nemntch. N 3.-8 N Schneider. Ehr. Sillib Nach. Norbert Wohlgemuth, R 1, 6 Frans Zimmermann. G 8. 1 oder direkt vom Verlog O 2. 10 Stein's Sornmenisbuchhendlunf Frledrichsplats 19 Dr. Eurt Tilmann. P 7. 14a E 2. 18 „ 1 1 7 Nummer 57 II Neue Mannheimer Zeitung/ N N Samstag, 9. Februar 1935 Einen Spielfilm. 957 Aue h einen 0 igen Schuh Kriminalistik zu einem Reißer erslen Wird! (Berl. Börsen tg.) Ne neter SCHWENKT Ein aufregendes Großstadt Panorama, ein Kalei- doskop sündbafter Leidenschaften und menschl. Fehlbarkeit, dem Alltag und Phantasie die aben- teuerliche Handlung lieferten, mit Guslav Fröhlich in der Hauptrolle Marianne Hoppe, Sybille Schmitz, Claire Fuchs Emmy Sonnemann, Harald Paulsen Hauntschlager:„Mädels, jetzt ist Damenwahl..!“ „ate reunuschaft' Slulschen Tier u Mensch Nele Welk Ereignisse AHla-Fonwoche Beg.: Sd.45,.40 6 50,.20; ArHANMBR So 2, 4,.10,.20 — Srogße Ein Nacht Vorstellung Einmslige Wiedefhoiung Vielseitigen Wünschen eder a Reuke 10.50 Uhr abds. Einmalige Wiederholung beben- Lieben- Sterben e eee der klemmen Geisha no- Co- San im*. Haifisch-Fang Lande der auigehenden Sonne im Atlantisebden Ozean ſefährlichsle Abenfeuer voller Romantik und Sensationen Schöne elegante Masken billig zu verl. u. vk F 3. 14. 3. St. 849 Riesen-Auswahl neuer u. gepflegter fas KEN verl. u. verk. billig rin N 2 Fleg. Masken von.— an auch neue Koſtüme zu verl. u. bill. zu verkauf. 8 3. 9. Schöne Mas en ar. Ausw., bill. zu verl. u. verkf. Uhl, S 6, 21, Ring 747 11 elegante Ein Erlebnis von suggestiver Kraft Eine einmalige herrliche Filmschöpfung Danenmaslen wie man ihr noch nie im berkan. 88 Lichtspielhaus begegnete. Kepplerſtraße 13 9 1 Treppe. Giacomo puceinis große Oper Entfesselte Elemente— rasende Schöne 938 Masken zu verleihen, von Mk..50 an. 928 Vatter. Riedfeldſtraße 19 Für Bälle Gesellschaftsenzüge. 78 berhauft und verleiht billigt Tiage Ringel O 3. 4, 1 Treppe neben Neugebauer in deutscher Sprache ILlehes-Hrama im fenen Osten — die groge Arie aus der Oper „Der liebes krank“ singt der weltber italien fe or Tito Schipa. Orkane— heulende Stürme 5 beutegierige Riesenfische Neueste BAVARHIA- Tonwoche! Kleine Preise ab 60 Pfennig Erwerbslose 40 Pfennig seueste Bavarla Tonweche AALHAHBRA [Uwngend hat Zutritt: das ScHicSsALU DES MICHAEL TET AUS fempol spannung! sensakion! im neuen Großfilm der Europa: 7 Drucksachen puer Il. dess b. m. b. N l, 4˙6 Vorher u.: n den Haupttollen stüfmisch begfüßt: Karl Ludwig Dieh! Dorothea Wieek Des Geheimnis um den vefgesetflosen NHotor ent- hüllt dle menschl. Traglk eines genlelen Erfinders Dle neueste Ufa- Ton- Woche Beglnn: Semstag: 300,.30,.30 Uhr Sonntag:.00,.00,.00 und 8 30 Uhr UNivUERS INA Der Welterfolg! ans Nhersg — 25 ö ee,, 71 Den. 5 bee IL Unerhört packendg und afemrauben di Schauplätze: Hamburg London Italien Afrika A ypten Neueste Deulig-Uta-Wocheß Beginn:.10. So.00 Uh. Schauburg SAA 5 Morgen Sonntag onwlderrufltehſletate Gelegenneit 8280 Die Reiſer von Deuisch- Ostafrika Bin spannender und aufwüh⸗ lender Füm für tters u. Ge- müt mit Peter Voss Sepp Rist Ilse Stobrawa Jugend hat Zmrttt. Zeg.: u Une, letzte Vorst..20 National-Theater Mannen Samstag. den 9. Februar 1935 Vorstellung Nr. 169 Miete G Nr. 13 Carmen Oper in 4 Akten von Georges Bizet Text von Henry Meilhac und Ludwig Halévy Anfang 19 30 Uhr Ende 2245 Uhr Zahlungsaufforderung. Die 7. Rate der Platzmiete für die Spielzeit 1934/35 wax am 1. Fe⸗ bruar fällig. Mieter, die bis 14. d. M. nicht zahlen, ſind im Verzuge. Nationaltheater. 7¹ Café. Vaterland Ludwigshafen 81565 Ludwigstr. 10 0 ala Aus den Februar- Neuerscheinungen Seetnoven Romanze f- mol (Mischa Elman) Brahms Ball de-moll Schubert St elchquatt-moll Schubert Wangeter-Faptasle (Edwin Flsobet) Lunststr 03. 10% I kaufgesuche Kaule dub. Node zu Höchſtpreiſen Teleph. 280 45. Goldſtein. T 4a Wein⸗ fasser oval, ca. 600 Lit zu kauf. geſucht Angebote unter R J 4 an die Geſchſt. 2 Gut erhalt. Kinder- kasten wagen zu kauf. geſucht. Preisang. u. R Nr. 88 an Geſch. L Die amtlich vo geschriebenen Bau- Formulare nämlich For 15 N 2: Baubeginn 3: Baufſuchtangade 4: Baufl obtrebieſon 5: fevlslon aut Sookelhöhe 6: Rohbau-Revislon 7: Kamin- Untersuch 8: Sezugserlaubnis ferner: Bau-Unfall- Anzeigen sind von unser Verlage zu bezlehen Uiucherel Dx. Haag aue Mannhelmer Zeſtung R 1.-6 räglich Taz (Wilh. Sackhau)“ 0 d. Blatt. 590 en Ein 1 Tonfilm mit eine ausetlesenen Scher bellebtet, deuten Künstlet, snen voten; Adele Landrock, u. liebeneiner Marianne 1 Fern Me ande Die Musil von Walter Meissner bringt Schlager, die man nicſit vergisst Das Urtell der Presse Adele Sandroch, wie sie weint und wie sie lacht! wie sie als Gro fass In liebevoller Crobheit und zärtlicher Güte, in Wehmut und in sieghait durchblltsendem Humer die Herzen des Pub- Ukums erobert.“ Nacht ausgabe „Adele Sandrock poltert, kommandiert Enkel, Theaterensemble und Geldgeber in 8 köstlichen Art, velbat hre Leistung aus der„Englischen Helxat““ über treffend, und rin 1 kam stürmische Lachsalven ab.“ 8 9 n Belptopfemm: G. Dammann H. Fischer- Kòppe in dem Lustspiel, Maus,. Ute Tonwoche- Inden Ut dem Ceylons (Für jugendliche Sonntag nur bis 3 Uhr halbe Preise) .00..40. 6 50..20 Sonntag ab 2 Uhr Reule 1 9 ben den Jugend hat Zutritt! Erstaufführung PAL AST 6¹⁰ 11. tür Manzel e Vorstellungen RALAS T THEATER Morgen Wassersporkler! elnmellge Sondetwofführung des einzigen „Wind und Masser. im Universum Dleser Film von Deutschlands erfolgreichstem Rennsegler, Dr. Manfred Curry, u. Sportfilm mit ganz phantastischen Szenen aus deutschen Regatten u. den weltbekannten Rennen vor Cowes(Englanch), Sonntag, verm. 11.30 Uhr Lanes ist eln unerhört wuchtiger Natur- G NPBPERINNS, U. 5 El Kappenabend EI RN Ee 20 1. 12, 16 Mienen- Nufes Linsner am Suez-Kanal 1 12, 16 zamstags: Verlängerung ohne Preisaufschlag 1013 W Slade Schneeberg, D 4,5 Spezialität: Schlachtplatte Stäcit. Sonntag, den 10. Februar, 16 Uhr u. 17½ Uhr Riesen und Zwerge unter den Sonnen (mit Lichtbildern und Sternprojektor ö Film- Beiprogramm: Drei Räuber im Pelz. Spreewaldfahrt, Wo Ost und West sich begegnen Planetarium Eintritt Rid..50 Schiller RM..2/ Erwerbslose Rid..10 Hapok- Matratzen faalateaanel Telebetten kauft man am billigsten bei Lutz Polster- und Tapetiergeschäft 1 3, 18 Ehestandsdarleh Matzabe Anna Heu ber D 3. 9, I. Nähe Paradepl. Sprechzeit:—7. Sonntags 10—1. Kondfforei Kaffee Wellenreuther Humorist Emil Vogt e Dewald abend Unter haliuns Senſenswerte Fasohings- Dekoration Polizeistunden- Verlängerung 8110 Amtl. Bekanntmachungen Arbeitsvergebung. Erdarbeiten Los VIII, für die Planken⸗Neubauten. Nähere Aus⸗ kunft: Baubüro p 8. 10, wo Aus⸗ ſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich. Eiureichungs⸗ termin: Freitag, 15. Februar 1985, 9 Uhr, Hochbauamt, Rathaus NI, Zimmer Nr. 124. Zuſchlagsfriſt: 28. Februar 1935. 4 0