Einzelpreis 10 Pf. e Man Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 47 rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. geri n in neren 7 7 5 885 5 15 5 Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. I elmer enela 1 IIb El 555 75 5 bert d i 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ 5 21180 lfte Nr 3 9 5 85 15 5 bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, vergl. erlei Nachlaß 197 Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Gewa nen Ausgaben, an beſonde en ſte en müſſen bis ſpäteſt. 25 J 5 ſchrif Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. ſolgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zerrt Mannheim und für lte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. —UUUUU— U————— 5 * Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 18 Februar 1035 146. Jahrgang Nr. 81 Am Milflwoch Kabinettssitzung (Von unſerem Londoner Vertreter) London, 16. Februar. Die Beurteilung der deutſchen Antwort auf die Londoner Vorſchläge iſt nicht einheitlich. Im ollge⸗ meinen läßt ſich ſagen, daß der„freundſchaftliche und verhandlungsbereite Ton der Note“ begrüßt, auf der anderen Seite aber, wie man es hier zu neunen be⸗ liebt, die„unpräziſe“ Behandlung einer Reihe von Fragen bedauert wird. 3 a „Es iſt aber dennoch klar“, ſo ſchreibt die „Times“, daß das Kommuniqus von Deutſchland als Ausgangspunkt neuer diplomatiſcher Verhand⸗ lungen angenommen worden iſt, und das iſt die Hauptſachle.“ Die Note, ſo heißt es an einer an⸗ deren Stelle in der„Times“, habe die Natur einer vorläufigen Antwort. Sie ſei der Ausdruck einer Bereitſchaft zu verhandeln. Selbſt in den Blättern, die die deutſche Antwort nicht gerade wohlwollend behandeln, wird dieſe Tatſache unterſtrichen, und auch der„Daily Telegraph“ muß zugeben, daß durch die deutſche Note wenigſtens ein kleiner Schritt vorwärts, wenn auch nicht in dem in London er⸗ warteten Maße gemacht worden ſei. Die deutſche Annahme des Luftpaktes wird überall begrüßt. Die„Times“ ſchreibt in ihrem Leitartikel, daß für dieſe Haltung vielleicht die Ueberzengung maßgebend ge⸗ weſen ſei, daß die Luftkonvention ein beträcht⸗ licher Schritt vor ets zur Legaliſierung der Kgenwärtigen deutſchen Luftrüſtungen ſei. Selbſt wenn man unterſtellen wolle, ſo ſchreibt das konſervative Blatt, daß dieſe Annahme richtig ſei, ſo ſel das doch kein Grund zur Klage. Man könne ben beutſchen Wunſch, die Luftkonvention ſo ſchnell wie möglich abzuſchließen, als einen durchaus gutgläubig gemachten Vorſchlag annehmen. Der„Daily Te⸗ legraph“ ſieht in der deutſchen Anfrage des Luft⸗ fährtvorſchlages das Bekenntnis, daß auch Deutſch⸗ lands künftige Sicherheit feſt mit dem Frieden ver⸗ knüpft ſei. Das ſei an der deutſchen Antwort beſon⸗ ders befriedigend. Die„Times“ glaubt an einer Stelle des deut⸗ ſchen Kommuniqués eine Zweideutigkeit zu er⸗ kennen. In dem Satz in dem deutſchen Kommuniqus, daß die deutſche Regierung glücklich ſei,„wenn jetzt die engliſche Regierung, nachdem franzöſiſch⸗engliſche Beſprechungen ſtattgefunden hätten, direkte Ver⸗ handlungen mit Deutſchland aufnehme, wird von der„Times“ zweifach interpretiert: der Ausdruck„engliſch⸗franzöſiſche Beratungen“ könne ſich ſowohl auf die bereits ſtattgefundenen Beratun⸗ gen beziehen wie andererſeits eine Bedingung bedeuten, daß vor den geplanten deutſch⸗engliſchen Verhandlungen erſt noch einmal engliſch⸗fran⸗ ööſiſche Verhandlungen stattfinden ſollten. Es beſteht im übrigen faſt völlige Ueberein⸗ ſtimmung darſtber, daß auf jeden Fall, ehe eine direkte engliſche Vorſtellung in Berlin unternommen wird, eine direkte engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Beſprechung und ſei ſie auch nur gauz kurz und auf dem Wege über die beiden Bot⸗ ſchafter ſtattfinden müßte. Die„Times“ weiſt darauf hin, daß ſich die engliſche Regierung eindeutig über den franzöſiſchen Stand⸗ punkt unterrichten müſſe und daß dann auch die eng⸗ liſch⸗deutſchen Beſprechungen zu nützlicheren Ergeb⸗ niſſen führen werden. Auch die liberale„News Chrontiele“, die übrigens der Anſicht iſt, daß die deutſche Antwortnote für das, was ſie nicht ſage, bezeichnend ſei, gibt zwar den franzöſiſchen Befürchtungen Raum, erklärt aber dann, daß im Augenblick jedenfalls kein Grund be⸗ ſtehe, daß Deutſchland einen ſolchen„unheilvollen Plan“ hätte. Man rechnet hier damit, daß Sir John Simon in abſehbarer Zeit Berlin einen Beſuch ab⸗ statten wird.„Wenn irgend eine Ausſicht dafür beſteht, daß die Annahme der deutſchen Einladung einer Verſtäuditzung näherbringt lund das kann ſchwerlich geleugnet werden), daun muß und wird Sir John Simon nach Berlin gehen.“ Für die„Times“ iſt dieſe Berliner Reiſe des engliſchen Außenminiſters bereits ſo ſicher, daß ſie ſchreibt,„und nachher dürften die Verhandlungen nicht mehr länger auf einer franzöſiſch⸗engliſchen Grundlage geführt werden, ſondern zwiſchen den fftuf intereſſierten Ländern als gleichberechtigten und wirklich zuſammenarbeitenden Partnern.“ Es iſt anzunehmen, daß die engliſche Regierung das Wochenende dazu benutzen wird, um die deutſche Antwortnote ſorgfältig zu ſtudieren und nach der Kabinettsſitzung am kommenden Mitt⸗ woch wird man wohl erfahren, wenn es zu der Ber⸗ Aner Reiſe des Außenminiſters kommt. 5 a In welcher Form dieſe künftigen Besprechungen T vor allem die Meinungsverſchiedenheiten Warum Paris verstimmt ißt Laval habe zu ſehr die Neigung für direkte Verhandlungen mit Deutſchland“ (Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, 16. Februar. Eine Anzahl Blätter hat ihren Ton gegenüber Deutſchland weiter verſchärft, ſo daß man kaum mehr von einer Polemik, ſondern ſchon bald von einem Schimpfkonzert ſprechen kann. Pertinax im „Echo de Paris“ beſchwert ſich ſogar über„die deutſche Schamloſigkeit“. Dreierlei ſcheint am Text der deutſchen Ant⸗ wort in Paris verſtimmt zu haben, zunächſt einmal der von Deutſchland offen ausgeſpro⸗ chene Wunſch, nunmehr ſeinerſeits mit England in aufklärende Verhandlungen einzutreten. Dadurch fühlt man ſich augenſcheinlich in der Eigenliebe ver⸗ letzt, ohne es allerdings offen zu ſagen. Dieſen Wunſch kennzeichnet man als ein„plumpes Manö⸗ ver“ zur Trennung der franzöſiſch⸗engliſchen Ein⸗ heitsfront. Aber Pertinax macht doch wenigſtens im „Echo de Paris“ darauf aufmerkſam, daß Deutſch⸗ land eine gute Begründung habe:„Das Reich erinnert England an ſeine Pflichten der Un⸗ partetilichkeit und der Schiedsrichterlichkeit, die ihm der Locarnopakt vorſchreibt. Weiter proteſtiert man gegen die„allzu eifrige“ Zuſtimmung Deutſchlands zum Luftſchutzvertrag, die ſogar ſoweit gehe, daß Deutſchland ſich bereit erkläre,„ſeine Luftmacht“ in den Dienſt des Friedens zu ſtellen. Endlich verübelt man es aufs grundſätzlichſte, daß Deutſchland weder vom Oſtpakt noch vom öſterreichiſchen Garantiepakt noch gar vom Völkerbund auch nur ein Wort geſagt habe. In allen politi,)en Kreiſen in Paris wird daher die Forderung laut, daß der Quai'Orſay ſich ſofort mit dem Foreign Office verſtändige, um auf die deutſche Antwort eine gemeinſame engliſch⸗ franzöſiſche Erwiderung zu geben. Pertinax im„Echo de Paris“ glaubt aber annehmen zu können, daß dieſe Erwiderung nicht ſcharf genug werde aus⸗ fallen können. Der franzöſiſche Außenminiſter La⸗ val habe zu ſehr die Neigung, mit Deutſchland in direkte Verhandlungen einzutreten, als daß er heute die nötige Energie zu einer ſcharfen Zurückweiſung aufbringe. eee. Das deutſche Kreöditabkommen von 1935 Meldung des DNB. . ö— Berlin, 17. Februar. Nach lAtägiger Dauer wurde am Samstag in Berlin ein neuer Vertrag über Aufrechterhaltung der ausländiſchen Bankkredite an die deutſche Wirt⸗ ſchaft vereinbart, der wiederum eine Laufzeit von einem Jahr umfaßt. Das zugrundeliegende Kreditvolumen iſt aus verſchiedenen Urſachen von ſeiner urſprüng⸗ lichen Höhe von 6,3 Milliarden Mark auf einen tatſächlich noch in Auſpruch genom⸗ menen Betrag von etwa 17 Milliarden Mark zuſemmengeſchrumpft. An ſeiner Verminderung waren außer dem Rückgang der Deviſenkurſe mehrerer Währungen und neben den erheblichen Rückzahlungen, die im Verlauf der erſten Vertragsjahre von den deutſchen Schuldnern geleiſtet worden ſind, beſonders die Abforderungen in Reichsmark» teiligt, die ſeit der Schaffung des Regiſtermarkſyſtems im 193g3er⸗Abkommen den Gläubigern anheimgeſtellt ſind. In der Zeit vom 1. März 1933 bis zum 31. Dezember 1934 ſind nicht weniger als eine Milliarde Mark auf dieſe Weiſe in Reichsmark zurückgezahlt worden, von de⸗ nen der größte Teil für Reiſezwecke Verwendung ge⸗ funden hat. Die Verwendung von Regiſtermark für den Reiſeverkehr hat zu einer Steigerung des Aus⸗ länderbeſuches entſcheidend beigetragen. Es kann mit Sicherheit erwartet werden, daß ihre für die ein⸗ ſchlägigen deutſchen Wirtſchaftszweige günſtige Wir⸗ kung beſteßen bleibt und zugleich die Verminderung der verbliebenen Schuld auf dieſem Wege fortgeſetzt wird. Die Zinsfrage wurde dahin entſchieden, daß die Aufrechterhaltung des Prinzips einheitlicher Höchſtſätze für alle Länder unmöglich geworden iſt. Die Ermäßigung der Zinsſätze beträgt„ bis„ v. H. Ueber die Art der weiteren Inanſpruchnahme der offenen Kredite ſind für die Praxis brauchbare Ab⸗ reden getroffen, bei denen insbeſondere die Wünſche der Reichsbank Berückſichtigung gefunden haben. gegenſtand ſein wird, iſt natürlich noch unklar. Die franzöſiſchen Bindungen an Rußland und die Kleine Entente werden nicht nur in England, ſon dern auchin Deutſch⸗ land bedauert. Es wird daher wohl die erſte engliſche Aufgabe ſein, zu verſuchen, ſeine eigene Mit⸗ arbeiterrolle fortzuführen, um zwiſchen Deutſchland und Frankreich die beſtehenden Differenzen zu über⸗ brücken. Schon aus dieſem Grunde lege man großen Wert darauf, daß die kommenden Berliner Beſpre⸗ chungen ſehr ſorgfältig vorbereitet werden, und auch über die Abſchaffung des Teils V des Verſailler Vertrages aus der Welt geſchafft werden. Meinungsaustauſch Paris-London Meldung des DNB. 8— Paris, 17. Februar. In gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen be⸗ zeichnet man es als wahrſcheinlich, daß der angekün⸗ digte franzöſiſch⸗engliſche Meinungsaustauſch, der durch die deutſche Antwort auf die Londoner An⸗ regungen notwendig geworden ſei, am Montag beginnen werde, und zwar auf diplomatiſchem Wege. Eine engere Fühlungnahme zwiſchen Frank⸗ reich und England dürfte jedoch, wie weiter verlautet, erſt nach dem franzöſiſchen Miniſterrat vom Diens⸗ tag und den engliſchen Miniſterberatungen vom Mittwoch ſtattfinden, nachdem ſich die beiden Regie⸗ rungen über ihre Haltung zur Denkſchrift der Reichs⸗ regierung klargeworden ſeien. 17 5 In dieſem Zuſammenhang kündigt man an, daß ſich der Miniſterrat am Dienstag ausſchließlich mit der deutſchen Antwort befaſſen werde. Als all⸗ gemeine, in Paris wie in London vorherrſchende Anſicht, bezeichnet man in hieſigen gut unterrichteten Kreiſen die Erwartung, daß der neue franzöſtſch⸗eng⸗ liſche Meinungsaustauſch zur Abſendung einer neuen Mitteilung nach Berlin führen müſſe. Erſt dann, und vielleicht ſogar erſt nach der Antwort Deutſchlands auf die neue Mitteilung, könne die engliſche Regierung daran denken, in eine „Sonderverhandlung“ mit der deutſchen Regterung geführt werden, und was ihr Hauptverhandlungs⸗ einzutreten. außerordentliche Deutſch iſt die Saar Um Mitternacht fällt die Zollgrenze (Funkmeldung der N M.) OSaarbrücken, 17. Februar. Der heutige Sountag ſteht bereits ganz im Zeichen des großen Augenblicks der kommenden Nacht: Um 12 Uhr fällt die deutſch⸗ſaarländiſche Zollgrenze. Die aufgezwungene wirtſchaftliche Abſchnürung des Saar⸗ gebietes vom Reich nimmt nach 15 Jahren heute nacht ihr Ende. Ueberall ſieht man bereits die grünen Uniformen der deutſchen Zollbeamten, die dieſer Tage im Saargebiet eiutrafen und heute noch ihre Poſten an der ſaarländiſch⸗franzöſiſchen Grenze beziehen werden. Sie wird nunmehr gleichzeitig politiſche und wirtſchaftliche Grenze des Reiches ſein. Die franzöſiſchen Zollſperren ſind fſaſt überall ſchon aufgehoben worden und die franzöſiſchen Beamten haben ſich zum großen Teil bereits auf ihre neuen Poſten an der ſaarländiſch⸗franzöſiſchen Grenze be⸗ geben. Abſchluß der Saarverhandlungen in Rom (Funkmeldung der N M.) O Rom, 17. Februar. In der Saarfrage wurde am Samstag abend zwi⸗ ſchen der deutfſ“ und der frauzöſiſchen Delegation eine Einigung in allen Punkten erzielt. Damit iſt das ganze Vertragswerk über die Rückgliederung des Saargebietes aun das Reich im Wortlaut endgültig feſtgelegt worden. Der Wortlaut wurde von den beiden Delegationen paraphiert. Die Unterzeich⸗ nung findet am Montag in Neapel ſtatt. Keine außerordentliche Ratstagung — Genf, 16. Febr. Die ſeit längerer Zeit un⸗ geklärte Frage, ob am Ende dieſes Monats eine Natstagung zur Erledigung der Saaraugelegeunheiten ſtattfinden ſolle, iſt dahin ent⸗ ſchieden worden, daß nunmehr endgültig nicht mehr mit einer Ratstagung zu rechnen iſt. Vielmehr wird das Mandat des Saar⸗Ausſchuſſes über den 15. Febr. hinaus verlängert. Nationalismus und Papſttum (Von unſerem Vertreter in Rom.) Rom, 15. Februar. In dem Aufſatz, den er für die italieniſche Enzy⸗ klopädie über„die Doktrin des Faſchismus“ geſchrie⸗ ben hat, ſagt Muſſolini:„In der faſchiſtiſchen Doktrin iſt das Imperium(Pimpero) nicht nur Aus⸗ druck für einen territorialen, militäriſchen oder mer⸗ kantilen Begriff, ſondern für eine geiſtige oder mo⸗ raliſche Vorſtellung. Es läßt ſich ein Imperium, d. h. eine Nation, vorſtellen, die direkt oder indirekt andere Völker führt, ohne daß ſie einen einzigen Quadrat⸗ kilometer zu erobern braucht.“ Mit dieſen Worten iſt der Anſpruch auf einen Kulturimperialis⸗ mus ausgeſprochen, den für Italien zuerſt im gro⸗ ßen Zuſammenhang und mit praktiſch⸗politiſcher An⸗ wendung der Faſchismus aufgeſtellt hat, den andere große Kulturvölker— vornehmlich das franzöſiſche bereits viel früher auf ihre Fahne geſchrieben haben. Italien iſt ſtolz auf ſeine großen, kulturellen Lei⸗ ſtungen auf den Gebieten der Wiſſenſchaften und der Künſte. Und mit Genugtuung verweiſt die italieniſche Betrachtung auf die mannigfaltigen Einflüſſe, die das antike Rom, dann aber auch die Renaiſſance und Barock in anderen europäiſchen Ländern ausgeübt haben. Immer wieder wird dem Zeitungsleſer in Artikeln und Bildern gezeigt, wo überall im Nor⸗ den, Oſten und Weſten Europas italieniſche Architekten Kirchen und Paläſte gebaut, italieniſche Maler gemalt, italieniſche Bildhauer ihre Plaſtiken aufgeſtellt haben. Dieſe Vorſtellung von der Ausſtrahlung der ita⸗ lieniſchen Kultur in alle Weiten ſind in letzter Zeit beſonders beim Abſchluß des Kulturabkommens mit Oeſterreich deutlich ſichtbar geworden. Man hat bei dieſer Gelegenheit in Italien die engen kulturel⸗ len Beziehungen zum jeſuitiſchen Oeſterreich der Ge⸗ genreformation, zur barocken Architektur und Muſik, zum Maria⸗Thereſianiſchen Wien betont. Nun liegt aber in einer ſolchen Hervorhebung der Auswirkun⸗ gen der eigenen Kultur auf andere Völker die Ge⸗ fahr einer Ueberbetonung nationaler Werte in Be⸗ ziehung zu anderen Nationen. Mit anderen Wor⸗ ten: durch immerwährende Hinweiſe auf die eigenen kulturellen Großtaten kann in anderen Völkern leicht der Verdacht erweckt werden, ſie ſollten kulturell überfremdet werden. Dieſer Verdacht iſt denn auch gegen die jüngſte Kulturexpanſion Italiens im Südoſten Europas wiederholt ausgeſprochen worden. Vielleicht um ſolche Vorſtellungen zu vermeiden, hat Muſſolini in ſeinem kürzlich für den Univerſal Seruibe geſchriebenen Artikel„Die hiſtoriſche Miſſion Oeſterreichs“ zunächſt einmal den deutſchen Cha⸗ rakter Oeſterreichs unumwunden anerkannt, „Man muß vorausſchicken, daß Oeſterreich ein deut⸗ ſches Land iſt; gewiß ſo deutſch wie Preu⸗ ßen.“ Nach dieſe. Vorausſetzung erblickt der Duce nun den vornehmſten Grund für die kulturelle Selbſtändigkeit und Eigenart Oeſterreichs in ſeiner Katholizität.„Von Rom aus und unter religiöſem Geſichtspunkt geſehen erſcheint Oeſterreich als ein großes, befeſtigtes Bollwerk des Katholizis⸗ mus im Donaubecken.“ Aus der nicht zu be⸗ ſtreitenden Tatſache der Katholizität Oeſterreichs fol⸗ gert Muſſolini die Notwendigkeit der Selbſtändigkeit Oeſterreichs und darüber hinaus ſeine enge Verbin⸗ dung mit Rom.„Von Rom aus und unter religiö⸗ ſem Geſichtspunkt geſehen——.“ Aehnliche Gedan⸗ ken werden in dieſen Tagen gerade in der italieni⸗ ſchen Preſſe auch in bezug auf Ungarn vorgetra⸗ gen. Wie vor wenigen Tagen noch der öſterreichiſche Staatsſekretär für das Erziehungsweſen, Pernter, zum Abſchluß eines Kulturabkommens zwiſchen Oeſterreich und Italien in Rom weilte, ſo verhandelt jetzt der ungariſche Kultusminiſter Homan einen ungariſch⸗italieniſchen Kultur vertrag. Auch Homan wird als der Vertreter eines Landes begrüßt, das jahrhundertelang in engen geiſtigen Austauſchbeziehungen zu Italien geſtanden habe. Die römiſche Tribuna erklärt:„Das Königreich Ungarn wurde unter den Auſpizien Roms an dem Tage ge⸗ boren, an dem der Heilige Stephan die Heilige Krone als Zeichen chriſtlicher Souveränität von Papft Syl⸗ veſter II. erbat und erhielt.“ Auch hier alſo bedient ſich das nationale Italien der univerſalen katholiſchen Kirche, um ſeine Ein⸗ wirkung auf andere Nationen zu erweiſen. Unmerk⸗ lich wird an die Stelle Roms als Zentrum des nativ⸗ nalen, italieniſchen Staates und der italieniſchen Kul⸗ tur Rom als Sitz der katholiſchen Kirche geſchoben. Es bleibt immer Rom. Dieſe kluge, kul⸗ turpropagandiſtiſche Ausnutzung der univerſalen Vergangenheit des kaiſerlichen, antiken und des päpſtlichen mittelalterlichen Rom zu höchſt gegenwär⸗ tigen, nationalen Zwecken wird niemand verwun⸗ dern,»der weiß, daß Muſſolini, ſchon bevor er zur Macht gelangte, die große Bedeutung der katholi⸗ ſchen Kirche für die nationalen Hochziele des heutigen Italien klar erkannt hat. In der erſten Rede, die er 2. Seite/ Nummer 81 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Februar 1988 als Abgeordneter der von ihm geſchaffenen Be⸗ wegung unter der allgemeinen Spannung der Depu⸗ tierten im Parlament hielt, rief der Führer des Fa⸗ ſchismus:„Ich beſtätige, daß die lateiniſche und kai⸗ ſerliche Tradition Roms heute vom Katholizismus repräſentiert wird.“ Und bereits damals, am 21. Juni 1921, deutete ex noch als Oppoſitionsführer die Möglichkeit einer Verſöhnung Italiens mit dem Vatikan au. Nur wenige Wochen ſpäter, auf dem großen Faſchiſten⸗ kongreß, der im Auguſteum in Rom abgehalten wurde, ſagte Muſſolini:„Der Katholizismus kann für die nationale Expanſion nutz⸗ bar gemacht werden.“ Die jetzt mit Oeſterreich und mit Ungarn abgeſchloſſenen Kulturabkommen und ihre geiſtige Begründung wirken wie eine prak⸗ tiſche Beſtätigung jener programmatiſchen Reden. Der Reichsberufsweltkampf Meldung des DNB. — Berlin, 16. Februar. Am Abend der feierlichen Eröffnung des zweiten Reichsberufswettkampfes der deutſchen Jugend legte Obergebietsführer Axmann, der für die Durch⸗ führung verantwortliche Leiter dieſer gewaltigen Aktion, der deutſchen Oeffentlichkeit durch den Rund⸗ funk nochmals die Bedeutung des Leiſtungswettbe⸗ werbes dar. Er wies darauf hin, daß der Reichsberufswett⸗ kampf nur aus dem Weſen der nationalſozialiſtiſchen Jugend zu erklären ſei. Im Reichsberufswettkampf bekenne ſich dieſet Jugend durch die Tat zum Grun d⸗ ſatz der Leiſtung. Dieſe lebendige Selbſt⸗ erziehung gewährleiſte den Erfolg der beruflichen Ertüchtigungsarbeit. In Zukunft werde jeder Reichsberuffswettkampf ein Jahr der zuſätzlichen Berufsſchulung, die von der Hitlerfugend und der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ meinſchaftlich durchgeführt werde, beſchließen.„Wir wollen aber keine geiſtreichen Schwäch⸗ linge heranbilden, ſondern ſuchen die jungen Ka⸗ meraden, die in ſich die Harmonie von weltanſchau⸗ licher Haltung, beruflicher Leiſtung und körper⸗ licher Ausgeglichenheit vollenden.“ Darum ſei der Berufswettkampf die umfaſſendſte Leiſtungsprobe, der ſich jemals eine Jugend unterzogen habe. Man könne überzeugt ſein, daß der Reichsberufswettkampf den Wert der Berufserziehung mehr und mehr dem Bewußtſein der Oeffentlichkeit einprägen werde. Der Reichsberufswettkampf gebe die Anhaltspunkte für eine öffentliche Förderung minderbemittelter, aber begabter Jungarbeiter. Er biete zugleich die Hand⸗ habe, Mißſtände in der Berufsausbildung der Jugend⸗ lichen feſtzuſtellen und den Lehrmeiſtern das Recht zur Weiterausbildung zu entziehen. Dem Auslande gegenüber ſei der Reichsberufs⸗ wettkampf ein durch die Tat erhärteter Beweis, daß die Jugend des neuen Deutſchland ihr Probleme nicht durch Soldatenſpielerei, ſondern durch die Leiſtun⸗ gen in den friedlichen Stätten der Arbeit löſen werde. Sturm über England — London, 16. Febr. Ein ungeheurer Sturm fegte am Samstag über große Teile Englands und rich⸗ tete beträchtlichen Schaden am. Mehrere Schiffe konnten infolge des Unwetters nicht ausfahren. Der Dienſt der Imperial Airway auf der Luftlinie Lon⸗ don Bypüſſel Köln wurde eingeſtellt. Im Gegen⸗ ſatz hierzu wurden von Flugzeugen der Deutſchen Lufthanſa zwei neue Schnelligkeitsrekorde aufge⸗ ſtellt. Eines der Flugzeuge flog mit neun Flug⸗ gäſten an Bord die Strecke von London nach Amſterdam in genau einer Stunde. Dies bedeutet eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 335 Kilometer die Stunde. pelinkapitän Hans Kurt Flemming iſt am Weingarten einer Bauchoperation hatte unter⸗ Luftſchiff-Kapitän Flemming 7 — Friedrichshafen, 16. Febr. Der bekannte Zep⸗ Freitag abend, nachdem er ſich im Krankenhaus in ziehen müſſen, im Alter von 48 Jahren geſtorben. Der plötzliche Tod des Luftſchiffkapitäns Hans Curt Flemming, der nach einer Operation in Wein⸗ garten am Bodenſee ſpeben im 49. Lebensjahre ge⸗ ſtorben iſt, kommt für die Luftfahrtkreiſe völlig über⸗ raſchend und hat herzliche Trauer ausgelöſt. Flem⸗ Meldung des DN B. — Berlin, 17. Februar. Ueber den Rückgang der Kriminalität im Deut⸗ ſchen Reich ſeit der Machtergreifung durch den Na⸗ tionalſozialismus veröffentlicht der„Völk. Beob.“ eine Aufſtellung. Dauach wurden im geſamten Reichs⸗ gebiet im Jahre 1932 bei den Amtsgerichten 439 269 Strafurteile gefällt, während die entſprechende Ziffer für das Jahr 1933 361 211 iſt. Im geſamten Reichsgebiet wurden 1932 3408 Schwurgerichtsurteile gefällt, im Jahre 1933 dagegen 3332. Zu dieſer Auf⸗ ſtellung ſchreibt der„Völk. Beob.“: Dieſe Abnahme der Kriminalität in Deutſchland iſt in erſter Linie ohne Zweifel auf die große Er⸗ ziehungsarbeit zurückzuführen, die der Na⸗ tionalſozialismus in allen Zweigen des öffentlichen Lebens begonnen hat, zum andern aber auch darauf, daß im neuen Deutſchland im Gegenſatz zum frühe⸗ ren„humanen“ Syſtem die verbrecheriſchen Elemente ganz genau wiſſen, daß ſie für ihre begangenen Ver⸗ gehen weit ſchärſere Straſen zu erwarten haben.* ö Abgeſehen vom Werden eines neuen ſtarken Moralbegrifſes in unſerer Volksgemeinſchaft ſchreckt die ſtrengere Geſetzgebung manchen leichtfinnigen und haltloſen Menſchen vor der Straftat zurück. Die Gerichte können in dem Bewußtſein, daß der heutige Staat im Gegenſatz zu früheren Zeiten ſich voll und ganz ſchützend hinter ſie ſtellt und nicht durch unangebrachte Gnaden maßnahmen ihnen in den Arm Erheblicher Rückgang der Verbrechen in Deulſthland ming war eine der in Kameradſchaftskreiſen beſon⸗ ders hochgeſchätzten Perſönlichkeiten des deutſchen Luftfahrtweſens. Als einer der Kapitäne des „Grafen Zeppelin“ iſt er auch der Oeffentlich⸗ keit bekannt geworden, und unter den Freunden der Luftſchiffahrt hatte er viele aufrichtige Verehrer. Seine gerade, beſcheidene und dadurch umſo reichere Art, ſich menſchlich zu geben, hatte ihm viele Freund⸗ ſchaften eingetragen, auch im Auslande. Als Luft⸗ ſchiffahrer war er einer unſerer beſten, und er ſtand in der Welt in einem ehrenvollen Rufe. Flemming, der am 30. November 1886 in Stettin geboren wurde und der bis zuletzt in einer ſchönen Treue an ſeiner pommerſchen Heimat hing, wurde im April 1907 Seekadett und einige Jahre danach Marineoffizier. Im Krieg fand er zunächſt verſchie⸗ denartige Verwendung bei der Hochſeeflotte und wurde dann im Januar 1915 Wachoffizier auf dem Kreuzer„München“ und danach Flaggleutnant beim IV. Aufklärungs⸗Geſchwader. Seine beſondere Zu⸗ neigung gehörte der Marineluftwaffe und im No⸗ vember 1916 ging ſein Wunſch in Erfüllung, als Marineluftſchiffer ausgebildet zu werden. Das Zeugnis als Luftſchiffkommandant erhielt er am 8. März 1917, und darauf war er Kommandant der Marine⸗Luftſchiffe„L 13“,„L 55“ und„L. 60“. In den letzten Kriegsmonaten bekam er, inzwiſchen zum Kapitänleutnant befördert, das Kommando eines Marine⸗Verſuchsluftſchifſes. Der Führer der Marineluftſchiffe, Fregatten⸗ kapitän Peter Straſſer, eine der hervor⸗ ragendſten Perſönlichkeiten des deutſchen See⸗ krieges, hat in Flemmings Führungszeugnis niedergeſchrieben, daß dieſer„mit großem Er⸗ fällt, ſchärfer und energiſcher als früher nach den beſtehenden Strafgeſetzen zu Recht erkennen. Außerdem ſind verſchiedene Geſetze von der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung erlaſſen worden, die in aller Klarheit und Schärfe die notwendige ab⸗ ſchreckende Wirkung ausüben. Hierbei iſt in erſter Linie an das Geſetz zur Abwehr politiſcher Gewalt⸗ taten vom 4. April 1933 zu denken, das Sprengſtoff⸗ vergehen, Brandſtiftungen und andere politiſche Ka⸗ pitalverbrechen mit der Todesſtrafe oder mit ſchwe⸗ ren Zuchthausſtrafen bedroht. Außerdem ſei in die⸗ ſem Zuſammenhang an das Geſetz zur Abänderung ſtrafrechtlicher Vorſchriften vom 26. Mai 1933 er⸗ innert, das bei verſchiedenen Delikten im Gegenſatz zu früher, beiſpielsweiſe bei Betrug und Un⸗ treue, die Strafandrohung noch erhöht. Die im neuen Staat allgemein bekanntgewordene Tatſache, daß die Gnadenpraxis durch die zuſtändigen Staatsſtellen in keiner Weiſe mehr derart weitgehend gehandhabt wird, wie es einmal zur Zeit des Wei⸗ marer Syſtems üblich war, und die Anſchauungsmög⸗ lichkeit, daß der Verbrecher nur in ganz ſeltenen Aus⸗ nahmefällen autf öe Gewährung von Gnade rechnen kann, ſchreckt von der Begehung einer Straftat ab. Den größten Einfluß neben der Erziehungsarbeit der Bewegung und der Verſchärfung der Strafgeſetze auf die erhebliche Verminderung der Kriminalität in Deutſchland hat das ſtarke Sinken der Er⸗ werbsloſenziffern und damit als direkte Folge die Behebung allgemeiner wirtſchaftlicher Not, aus deren immer weiteren Bekämpfung eine noch weitergehende Verminderung der Kriminalität zu erwarten iſt. folg Angriffsfahrten gegen England“ unter⸗ nommen habe. Als Flemming Luftſchifflommandant wurde, war de engliſche Abwehr von deutſchen Zeppelinangriffes bereits weitgehend ausgebaut worden. Ende 1916 ſchrieb der engliſche Abwehr⸗Kapitän M orris das bezeichnende Urteil:„Die Jagd auf Luftſchiffe, die bis⸗ her ein Abenteuer geweſen war, wurde ſehr ſchnell zum Sport. Bald würe das Luftſchiff als Uebung im Scheibenſchießen füür Anfänger verwendet wor⸗ den.“ Das hat die deutſchen Marineluftſchiffer nur noch mehr zur Pflichterfüllung um jeden Preis an⸗ geſpornt. Mancher der grauen Zeppeline kehrte vom Feindflug nicht zurück, aber ſie ſind bis zuletzt eine bewährte Angriffs⸗ und Verteidigungswaffe in der Hand der Seekriegsführung geweſen, und Admiral Scheer ſchätzte auch die Luftaufklärung durch ſeine Zeppeline hoch ein. Daß die engliſche Flotte ſich ſo ſelten in der inneren Nordſee zeigte, war ganz un⸗ mittelbar ein ſtrategiſcher Erfolg unſerer Luftſchiffe, die trotz Wind und Wetter über See patroullierten. In dieſem harten Dienſt, den tauſend Gefahren der Seewitterung und der feindlichen, ſtändig vervoll⸗ kommneten Luftabwehr ausgeſetzt, ſtand auch Flem⸗ ming wacker ſeinen Mann. Als die Getreuen von Friedrichshafen unter Lei⸗ tung Dr. Eckeners und Dr. Dürrs nach Kriegsſchluß am Bodenſee darangingen, dem Zeppelinwerk ſeine Wege im friedlichen Luftverkehr zu bereiten, war auch Flemming als begeiſterter Luftſchiffer mit bei der Sache, in der er dann mit vollem Einſatz auf⸗ gegangen iſt. Auch für ihn war es das größte Erleb⸗ nis für das ganze Leben, als er 1925 mit dem„ZR lll“ den weltgeſchichtlichen Flug von Deutſchland nach Amerika unter dem Kommando Dr. Eckeners mit⸗ machte. Seither hat er oft unſern„Graf Zeppelin“ über Land und Meer geſteuert, und wenn das deutſche Volk voll Dankbarkeit und das Ausland voll Be⸗ wunderung auf die Zuverläſſigkeit unſeres Zeppelins als eines ſicheren, pünktlichen und einzigartigen Luftverkehrsmittels ſchaut, dann wiſſen die Männer vom Bodenſee, daß das auch mit ein unvergängliches Verdienſt von Kapitän Flemming iſt. Zwei Arbeiter im Brunnenſchacht verſchüttek — Stettin, 17. Februar. Auf einer Bauſtelle außerhalb des Dorfes Col⸗ bitzow ereignete ſich bei Ausſchachtungsarbeiten für einen Brunnenbau ein Unglück, dem zwei Menſchen⸗ leben zum Opfer gefallen ſind. Ein Sohn des In⸗ habers der ausführenden Firma Kurt Below aus Scheune wurde, als er in vier Meter Tiefe im Schacht beſchäftigt war, durch nachſtürzende Kies⸗ maſſen verſchüttet. Bei den ſofort aufgenommenen Rettungsverſuchen trat nach einſtündiger Tätigkeit nochmals ein großer Erdabſturz ein. Dies⸗ mal wurde ein Gehilfe des Brunnenbauers, der 30 Jahre alte Bruno Junge aus Niederzahden, ber ſich beſonders eifrig bei den Bergungsarbeiten betätigt hatte, verſchüttet. Obwohl ihn Arbeitskameraden in wenigen Augenblicken aus den Erdmaſſen befreien konnten, war er bereits tot. Möglicherweiſe iſt er einem Herzſchlag erlegen. Die Freilegung des tödlich verunglückten Brunnenmotſters gelang erſt nach mehrſtündiger angeſtrengter Arbeit. —— ̃..——.— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handelstell: 1. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil; Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller— Sübweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, R 1, 48 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W 35, Vittoriaſtraße 46 Geſ.⸗D.⸗A. Jan. 35: Mittag⸗Ausg A u. B= 21 521 Abend⸗Ausg.& u. B 20 957 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr» Rückſendung nur bei Rückporde „2n2Ä—2QL„—3l!!;ñĩ]ê7——ꝛ̃ꝛ—:.ͤʃ——Täͤ——ͤ——TK——:b̃̃ʃ.ͤk————̃k.—...... Sturm auf Loretto/ von Joachim b. b. Gelt Im Februar 1915 nahmen die deutſchen Soldaten die Lorettohöhe, deren Name für immer im Volk unvergeſſen bleibt. Vom Grauen der Kämpfe dort, von der Seligkeit und der Schwermut des Sieges kündet kein Buch ſo wie„Der Baum von Cléry“ von Joachim von der Goltz.“ Wir entnehmen dem Kapitel„Einſt auf der Lorettohöhe“ mit Erlaubnis des Verlages Albert Langen/ Georg Müller den folgenden Abſchnitt: Die Vorbereitungen für den Sturmangriff auf Notre Dame de Lorette begannen. Auf dem wie ein Sieb zerlöcherten Hügel wurde jetzt Tag und Nacht ſteberhaft gearbeitet, Pioniere kamen und halfen un⸗ ſeren Graben zur Sturmſtellung ausbauen, es kam Holz in Fülle, die Grabenſohle wurde mit Laufroſten belegt, Schützenkäſten wurden eingebaut, Ausfall⸗ ſtufen angelegt. Das Hauptwerk vollzog ſich unter der Erde. Eine auserleſene Truppe in Sprengung erfahrener Pioniere war in ununterbrochenen Schich⸗ ten an der Arbeit, von den Sappenköpfen aus Mi⸗ nenſtollen vorwärtszutreiben bis unter den feind⸗ lichen Graben. An vielen Stellen, den ganzen Höhen⸗ rücken entlang, war die emſige Maulwurfsarbeit im Gange. Es galt, den Feind die Weſthänge hin⸗ Unterzuwerfen und die ganze Höhe in unſeren Beſitz zu bringen. Das Aufregende war, daß der Feind dieſelbe Abſicht hatte und ebenfalls Stollen gegen uns vortrieb. Ich ſpürte, wie die Vorbereitung dieſes Unter⸗ nehmens meine Leute von Tag zu Tag mehr ergriff und die faſt erſtorbene Energie in ihnen weckte. Es traf Erſatz ein, die Reihen wurden aufgefüllt. Wäh⸗ rend der Ruhetage wurde der Sturm geübt. Auch im Schlammtal ſah ich hellere Geſichter und bekam friſche Antworten. Mit grimmiger Genugtuung erfüllte uns die Ankunft einiger ſchwerer Minenwerfer, die gute Arbeit leiſteten, und die Regſamkeit unſerer Artillerie, deren wohlgezieltes Feuer manchmal vor unſeren Augen aus dem ſeindlichen Graben Mate⸗ rial, Gerätſchaften und menſchliche Leiber in die Lüfte ſchleuderte. Die Spannung wuchs. Noch war der Tag des Sturmangriffs nicht bekanntgegeben, aber jeder wußte, daß er nahe bevorſtand. Schon waren einige der Stollen unter dem feindlichen Graben angekom⸗ men. Ich ging mehrmals täglich in die langen unter⸗ ärdiſchen Gänge, die von elektriſchen Birnen ſchwach erleuchtet waren, und ſah das Fortſchreiten der Ar⸗ beit, wie Rahmen ſich an Rahmen fügte. An gewiſſen Punkten, wenn alles ſtill war, konnte man, das Ohr an die Erdwand gedrückt, ein Pochen und Klopfen an uns porarbeitete. Umheimliches Wettarbeiten unter der Erde. Es ging um Tage! Ich konnte die kaltblütige Ruhe und unverwüſtliche Laune unſerer Pioniere nicht genug bewundern. Es waren Män⸗ ner im Alter von dreißig bis vierzig Jahren, Weſt⸗ falen, Märker, Oſt⸗ und Weſtpreußen, Leute von treueſter Kameradſchaft und einem wahrhaft gött⸗ lichen Humor. Ich ſehe ſie noch im Dämmer des Stollens hocken, Auguſt von Finowkahn, Theodor, den feuchtwitzigen Weſtpreußen, Hofmann aus Ber⸗ lin⸗Wedͤding mit dem blonden Spitzbärtchen und dem Fabelgeſicht, den Stummen mit der Hakennaſe und dem beſinnlichen Lächeln, den freiheitsliebenden Bergmann aus der Eſſener Gegend, der voll Stolz von ſeinem Leben als Steiger erzählte. Faſt unerträglich wurde die Spannung in den letzten Tagen vor dem Sturm. Ich bemerkte bei mei⸗ nen vor kurzem noch ſo apathiſchen Leuten Aeuße⸗ rungen einer düſteren, faſt dämoniſchen Wildheit, es war wie der Schrei nach Rache für eine unſägliche Leidenszeit. Die Zerſtörung eines Unterſtandes im Schlammtal durch einen Volltreffer, wobei fünf unſerer Kameraden bis zur Unkenntlichkeit zerriſſen wurden, ſo daß die verſpritzten Gehirne an den Wän⸗ den klebten, ſchürte die verhaltene Wut. Die Na⸗ tur ſelbſt ſchien unſere aufgeregte Stimmung zu tei⸗ len und ſteigerte ſie noch, wechſelnd zwiſchen Sturm und Schneetreiben und weichen lauen Winden, mit⸗ unter Schauſpiele bietend von erhabener Großartig⸗ keit. Ich entſtune mich des ergreifenden Eindrucks, den ein doppelter Regenbogen von wunderbarer flüſſiger zitternder Helligkeit, auf dem bois de Bou⸗ vigny aufſtehend und ſich über die Lorettohöhe in eine ſchwarze Wetterwand hineinwölbend, eines Abends auf uns machte. Als wir am letzten Februar, in einer Vollmondnacht, drei Tage vor dem angeſetz⸗ ten Sturm, nach hinten zogen, überfiel uns ein Schneeſturm, den ein toſendes Gewitter begleitete, und peitſchte uns die Schloßen in den Rücken. Wieder umgibt mich jene Stunde, als ich um zwei Uhr morgens auf der Dorfſtraße in Angres die Kom⸗ panie um mich verſammelte. Während der kurzen Anſprache, die ich hielt, kam mir zum Bewußtſein, wie ſehr ich eins geworden war mit meinen Leuten, und alle Zweifel an der Richtigkeit meines Handelns, die mich oft gequält hatten, fielen ab von mir. Stumm rückten wir vor. Mit größter Lautloſigkeit nahmen wir Aufſtellung im Graben. Keiner von uns wird je die zwei Stunden des Wartens vergeſſen unter den erbleichenden Sternen, ges heraufdämmerte. Und wir wußten, ſo ſtanden acht Kompanien im Graben, Mann bei Mann, den ganzen Höhenrücken hinauf, alle wie wir fröſtelnd, beklommen, die Minuten zählend. Um ſteben Uhr ſollten die Minen in die Luft gehen. Mit wild⸗ klopfendem Herzen ſtand man, die Uhr in der Hand. Der Zeiger rückte auf ſieben Uhr. Immer noch blieb alles ſtill. Eine Sekunde, zwei Sekunden. Eine grüne Rakete ziſchte empor. Dann erbebte die Erde, der Berg ſchien zu wanken. Alles drängte nach den Sturmleitern. Oft hatten wir Offiziere uns bang gefragt, wür⸗ den die ſo furchtbar mitgenommenen Leute noch fähig ſein, einen Sturm auszuführen? Und nun ge⸗ ſchah, was die kühnſte Hoffnung nicht auszudenken gewagt hatte. Ich habe nie Aehnliches erlebt. Es war, als wenn jedes erſtorbene Röcheln und jeder vergoſſene Blutstropfen ſich mit emporgeſchwungen hätte auf die Bruſtwehr in der raſenden Begierde, dieſes zwanzig Schritt breite Stück Erde, den Inbe⸗ griff aller ausgeſtandenen Qualen, endlich unter die Füße zu treten und zu überſpringen. Ich war der erſte auf meiner Sturmleiter, und doch, als ich oben ſtand und losſpraug, war es, als würde ich von der Welle mitgeriſſen. Ich kam vorbei an zwei bis an die Hüfte in der Erde ſteckenden, ſchreienden und mit den Armen um ſich ſchlagenden Franzoſen. Ich ſah einen breitſchultrigen Alpenjäger dicht vor mir zum Wurf ausholen, ich entriß einem neben mir Hinge⸗ ſtürzten das Bajonett und rannte es jenem in den Leib... Der geſprengte Graben wurde überrannt, mit brauſendem Hurra ging es weiter nach dem zwei⸗ ten Graben. Was dort Widerſtand leiſtete, wurde mit Handgranaten und dem Bajonett niedergemacht. Und weiter gings, vom Rauſch des Stürmens fort⸗ geriſſen, den Hang hinab und über einen dritten, unbeſetzten Graben, bis wir am Fuß der Anhöhe ſtanden. Vor uns dunſtige Wieſen. Kein Schuß fiel. Kein Feind zu ſehen. Wir ſahen uns um. Ueberall kamen die Unſrigen den Hügel herab. Sieg! Sieg! Wir fielen uns um den Hals, lachten und weinten und küßten einander. Beinah unfaßbar erſchien uns das Erlebte. Drei Gräben erobert, weit über das befohlene Ziel hinaus! Der Lorettoberg war unſer! Unbegreiflich, daß wir ohne die geringſte Störung uns hier in lichten Reihen aufſtellen end uns eingraben konnten und in aller Ruhe pa Leher und links Verbindung aufnehmen konnten. Wie wurden die Meldungen begrüßt, die nach und nach einliefen, von der Zahl der Gefangenen und der Waffenbeute und den geringen Verluſten bei uns. Wie freudig und beglückt war der Bataillons⸗ führer, der durch die Stellungen ging und uns dankte und uns die Hände ſchüttelte. Und meine Leute! Wie heiß waren ſie bei der Arbeit, wie klug und hell zeigten ſie ſich im Beobachten der leiſeſten Be⸗ wegungen. Der Feind ſchien völlig überrumpelt, Nervös und unſicher war das wenige Feuer ſeiner Artillerie. Schon hatten wir hüfthohe Gräben, als gegen Abend aus einem der Waldſtücke vor Schloß Noulette ein kraftloſer, verwirrter Gegenangriff vorbrach. Schwarze! Turkos! der Ruf ging von Mann zu Mann. Der Ekel, der ſich in jenen Herbſt⸗ und Wintermonaten in der Bruſt des deutſchen Soldaten angeſammelt hatte, über die einem weißen Volk von einem anderen weißen Volk angetane Schmach und über den gottloſen Verrat am gemeinſamen Blut wie äußerte er ſich plötzlich mit elementarer Gewalt in meiner kleinen Schar. Es bedurfte keines Kom⸗ mandos. Schnellfeuer! lief es durch die Reihen. Dann ſprangen ſie vor. Das Seitengewehr ver⸗ ſchmähend, mit dem Kolben der umgekehrten Ge⸗ wehre ſchlugen ſie die entſetzt Flüchtenden nieder. Die Nacht kam. An die Bruſtwehr gelehnt und, die Hand am Gewehr oder am Hahn der Leucht⸗ piſtole in das Dunkel ſtarrend, mal einnickend, mal uns wachhaltend mit Graben oder mit Gesprächen, ſo warteten wir den Morgen heran.— Grauen beſchleicht mich und unendliche Trauer erfüllt mein Herz, wenn ich der beiden Tage denke, die nun folgten. Der Sieg war uns zugefallen, aber was koſtete es, das Gewonnene zu behaupten! Von dieſen Tagen ſpricht keiner, mit Schweigen wie mit einer Schneedecke möchte man alles dort Geſchehene einhüllen. Zwei Tage lagen wir faſt ohne Schutz in einer Granathölle von nie geahnter Schrecklich⸗ keit. Ihr Kameraden, mit denen ich dort lag Leib an Leib, zitternd, todgeweiht, als Schild gebrauchend die Leichen unſerer gefallenen Brüder, noch jetzt in meinen Träumen bedrängt mich eure von wahn⸗ ſinniger Angſt gehetzte Schar und ſehe ich eure irren Blicke hilfeſuchend auf mich gerichtet, der nicht hel⸗ fen konnte, und ich ſehe uns in unſerer Verlaſſen⸗ heit warten auf den Wiederbeginn des hölliſchen Feuers. Und immer wieder aufs neue erlebe ich die Stunde, als endlich in der dritten Nacht die Ab⸗ löſung kam; wie Engel, vom Himmel herabgeſtie⸗ gen, erſchienen uns die Grenadiere, die, mit Holz be⸗ laden, in ihren ſchmucken Uniformen in die Stel⸗ lung einzogen. Rückmarſch der zuſammengeſchoſſenen Kompanien, zum Teil ohne Offiziere, und dann gegen Mittag: unſer Einmarſch in Lens bei klingendem Spiel, noch im Schlammkleid, ſtumm begafft von den Truppen und der herausgeſtrömten Bevölkerung; die Bruſt zum Sprengen erfüllt mit der Seligkeit des heim⸗ gebrachten Lebens, mit unbändigem Stolz und mit Hören, es kam aus dem gegneriſchen Stollen, der ſich während langſam das fahle Licht eines trüben Ta⸗ Es war, als wäre ich von neuen Geſichtern umgeben, den Schauern einer faſt untragbaren Schwermut⸗ el. 1 g: 4 G oe. 00 re A. See lt Montag, 18. Februar 1935 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Seite Nummer 81 Mannheim, den 18. Februar. Stellt Lehrlinge ein! Heute beſteht an vielen Orten Deutſchlands eine Nachfrage nach gelernten Facharbeitern, denen kein entſprechendes Angebot gegenüberſteht. Dagegen fällt es ſchwer, diejenigen Arbeitskräfte, die keine Lehrzeit abſolviert haben, in die Wirtſchaft einzu⸗ gliedern. Die hieraus ſich ergebenden Schwierigkei⸗ ten erheiſchen gebieteriſch, daß die Zahl der ungelern⸗ ten Arbeiter nicht jedes Jahr wieder eine Steigerung erfährt. Wenn ſich alle Wirtſchaftskreiſe über die Schädigungen klar ſind, welche dadurch entſtehen, daß ein großer Prozentſatz unſerer Jugend nach Verlaſ⸗ ſen der Schule nicht in eine ordentliche Lehre kommt, wo er die für die weitere Geſtaltung ſeines Lebens ſo überaus wichtige Schulung bekommt, dann wird und muß es gelingen, die jetzt noch brachliegenden Kräfte dem Volksganzen dienſtbar zu machen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der handwerklich und fache⸗ lich ausgebildete Arbeiter hierdurch eine ſtraffere Lebensführung erhält und an dem Erzeu⸗ gungsprozeß einen viel perſönlicheren Anteil nimmt, wie der Ungelernte. Bei dem Wiederaufbau unſeres e tes brauchen wir die Mithilfe aller. Dar⸗ um iſt es Pflicht derjenigen, welche in der Lage 1 zu ſind, Lehrlinge in entſprechender Zahl bei ſich auf⸗ zunehmen und dafür zu ſorgen, daß ſie zu ordent⸗ lichen brauchbaren Mitarbeitern herangebildet wer⸗ den. Das völkiſche Denken verlangt von jedem Volksgenoſſen, daß er ſich der großen Verantwortung bewußt iſt, die er für die Zukunft des deutſchen Vol⸗ kes mitträgt. Je größer das tatkräftige Mit⸗ wirken jedes einzelnen am Aufbau des Drit⸗ ten Reiches ist, deſto glänzender und machtvoller wird ſich deſſen Zukunft geſtalten. Helft darum alle mit an der fachlichen Erziehung unſerer Jugend. Stellt Lehrlinge ein! Renninger, Oberbürgermeiſter. Sturm tobt durch die Nacht Auch am Sonntag pfiff es durch die Straßen Es war wirklich ein ganz tolles Wetter, das uns das vergangene Wochenende beſcherte. In rauhen Mengen ſtrömte im Laufe des Samstags ozeaniſche Warmluft herein und trieb das Queckſilber im Ther⸗ mometer auf 14 Grad Wärme. Man fühlte ſich in den Frühling verſetzt und konnte nicht glauben, daß eine Woche zuvor faſt die gleichen Kältegrade gemeſ⸗ ſen wurden, als jetzt Wärmegrade vorhanden waren. Der Sturm, der ſchon ſeit Freitag herrſchte, nahm im Mufe des Samstags immer mehr zu und war ſogar Feſtlich klangen die Glocken Kirchenweihe am VBäckerweg in Käfertal⸗Süd Am Bäckerweg iſt zwiſchen dem Vorort Käfertal und dem Staatsbahnhof Käfertal ein neuer Stadt⸗ teil, Käfertal⸗Süd, entſtanden, der etwa 3000 Bewoh⸗ ner umfaßt. Nachdem für die evangeliſchen Bewoh⸗ ner von Käfertal⸗Süd Ende vergangenen Jahres ein als Kirche dienendes Gemeindehaus feierlich ein⸗ geweiht worden iſt, durften am geſtrigen Sonntag die Katholiken die Weihe ihres neuen Gotteshauſes feiern. Bei der Platzfrage hat man Rückſicht auf die weitere Entwicklung der Siedlung genommen und das Got⸗ teshaus St. Hildegard an der Straßenkreuzung Bäckerweg und Dürkheimer Straße erſtellt. Um⸗ grenzt wird die neue Kuratie durch die Staatsbahn⸗ linie, Rollbühlſtraße, durch die Weinheimer Straße bis Rebenſtraße und durch die Gemarkungsgrenzen Wallſtadt und Feudenheim. Feſtlich klangen die beiden Glocken von dem luftigen Glockenturm des neuen Hauſes in den ſonnigen Sonntagmorgen, als die Geiſtlichkeit mit den Bauherrn zur Weihe von St. Hildegard ein⸗ traf. Bis auf den letzten Platz war der ſchlichte Kir⸗ chenraum beſetzt, als Prälat Bauer die Weihehand⸗ lung vornahm. In der Feſtpredigt ſprach der Prie⸗ ſter davon, daß hier kein Gotteshaus wie etwa der Kölner Dom oder das Ulmer Münſter erſtanden ſei, die in einem goldenen Zeitalter erbaut wurden, ſon⸗ dern daß man hier ein Kirchlein errichtet habe, das den heutigen Zeitverhältniſſen entſprechen würde. Bei einem Rundgang konnte man feſtſtellen, daß hier ein Gebäude entſtanden iſt, das als zweckvoll bezeichnet werden muß und das neben ſeiner Auf⸗ gabe als Kirche auch in übriger praktiſcher Hinſicht ſeinen Dienſt erfüllen wird. Planufertiger war Archi⸗ tekt Joſef Lutz, der die Hauptfront in die Dürkhei⸗ mer Straße verlegte und die an der Rückfront ange⸗ haute Kirche parallel Zane Bäckerweg ſtellte. Der ganze Bau iſt in hellem Verputz gehalten, der in wir⸗ kungsvollem Gegenſatz zu dem dunklen Dach ſteht. Die an der Längsfront angebrachte Schrift„St. Hilde⸗ gard“ und das Kupferkreuz auf der Kuppel ſamt dem durchbrochenen Glockenſtuhl mit den übereinander angeordneten Glocken ergänzen den angenehmen Eindruck. Der Hauptbau iſt zweiſtöckig und zwar befin⸗ den ſich im erſten Stock die Säle der Kinderſchule und der Nähſchule nebſt den dazugehörigen Räumen. Der Oberſtock iſt untergeteilt in die Pfarrwohnung und in die Schweſternwohnung. Der faſt hundert Kinder faſſende Kinderſchulſaal iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich in lichten Farben gehalten. Als Neuheit findet man einen 1,20 Meter hohen ſchwarzen Sockel, der die Eigenſchaft einer Schiefertafel beſitzt und der mit Kreide beſchrieben werden kann. Die über dem Sockel angebrachten Bilder aus der Tierwelt und aus der Pflanzenwelt ſollen Anregungen für die Zeichenkunſtwerke der Kleinen dienen. Baſtel⸗ arbeiten könen in dem geräumigen Keller ausgeführt werden. Eine Tür an der Rückwand des mit großen Schiebefenſtern verſehenen Saales führt direkt auf den mit einer Spielwieſe verbundenen Spielplatz, der nicht fehlen durfte. Eine Unterteilung des Rau⸗ mes iſt durch eine Harmonikawand möglich, wie auch eine Harmonikawand zur Kirche führt, um den Kir⸗ chenraum bei beſonderen Anläſſen vergrößern zu können. Der Kirchenraum ſelbſt iſt 22 Meter lang und 20 Meter breit und bietet unter Hinzunahme des Neben⸗ ſaales für etwa 800 Perſonen Platz. In der Kirche ſelbſt ſind in 42 Bankreihen 282 Sitzplätze und wei⸗ tere 260 Stehplätze vorgeſehen. Ueber ſechs Stufen gelangt man zu dem ſchlichten, viereckigen Chor mit dem Hochaltar. Ein großer plaſtiſcher Kruzifixus iſt der einzige Schmuck an der Chorwand. Durch die indirekte Beleuchtung des Chors wird eine überaus feſtliche Wirkung erzielt. Der Altar der Heiligen Hildegard iſt links vom Chor aufgeſtellt und wurde ebenfalls ganz ein⸗ fach gehalten. Ein Wandgemälde der Kirchenpatronin, das die Heilige in Lebensgröße darſtellt, wie ihr vom göttlichen Licht eine Erleuchtung zuteil wird, krönt dieſen Altar. Aus Platzerſparnisgründen hat man die beiden Beichtſtühle in Niſchen aufgeſtellt, die in die rechte Seitenwand der Kirche eingebrochen wur⸗ den. Ebenfalls auf der rechten Seite befindet ſich der Altar, der ſich in jeder Beziehung der ſchlichten Linienführung der Kirche anpaßt. Käfertal⸗Süd darf wirklich ſtolz auf das neue ſchmucke Haus ſein, das der Siedlung zur Zierde gereicht. ſo ſtark, daß er zeitweilig die Wolkendecke aufriß. In den Straßen fielen die an den Gehwegrändern abgeſtellten Fahrräder maſſenweiſe um und blieben liegen, bis die Eigentümer kamen. Stellenweiſe bil⸗ deten die herumliegenden Räder ſogar ein Verkehrs⸗ hindernis. Im Laufe des Abends und der Nacht verſtärkte ſich der Sturm zu einem kleinen Orkan, der alles mitriß und umlegte, was nicht feſtgemacht war. In einzelnen Stadtteilen wurden ſogar Ziegel von den Dächern geriſſen, und gar vielfach konnte man am Sonnta« üh feſlellen, daß zahlloſe Bret⸗ terwände eingedrückt waren, wobei dicke Pfoſten glatt umgeknickt dalagen. Zwiſchen drei und vier Uhr dürfte der Sturm ſeinen Höhepunkt erreicht haben. Gar manche Leute, die um dieſe Zeit unter⸗ wegs waren, mußten ſich an den Häuſerwänden ent⸗ langſchleichen und konnten freie Plätze nur unter Aufbietung aller Kräfte überqueren. In großen [Mengen wurden Zweige und ſogar ganze Aeſte von den Bäumen geriſſen. Es war eine ſchlimme Nacht, die viele Schläfer nicht zur Ruhe kommen ließ. Ge⸗ gen Morgen ſchien die Gewalt des Sturmes ge⸗ brochen zu ſein, doch lebte er bald wieder auf und pfiff den ganzen Sonntag über mit erheblicher Stärke durch die Straßen. So ſehr auch die Sonne von dem blankgefegten Himmel lockte, ſo wenig beſtand Neigung zu Spaziergängen, die bei der ſtarken Luft⸗ bewegung keine reine Freude waren. * Tanzmeiſter Jakob Schröder begeht am 19. Fe⸗ bruar ſeinen 78. Geburtstag in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche. Bis vor 2 Jahren konnte Schröder als einer der älteſten und beliebteſten Tanzlehrer Mannheims ſeinen Beruf ausüben und befindet ſich heute im wohlverdienten Ruheſtamd. Am 6. Januar konnte Herr Schröder auf eine 40jährige Tätigkeit als Tanzmeiſter beim Schifferverein zurückblicken. Ueber 50 Jahre iſt er Leſer der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Als alter gedienter 113er gehört er heute noch mit großer Begeiſterung dem Verein ehemaliger 113er als älteſtes Mitglied an. * Neue Mannheimer Gärtnermeiſter. Bei der im Laufe der letzten Woche in Karlsruhe abgehalte⸗ nen Meiſterprüfung für Gärtner haben zwei Mann⸗ heimer, die Herren Grunow und Karl Mör⸗ mann von der Stadtgärtnerei, teilgenommen und ſich den Meiſtertitel mit gutem Erfolg geholt. * Montag Beginn der erſten diesjährigen Tagung des Schwurgerichts. Auf der Tagesordnung der am heutigen Montag vormittag um 9 Uhr beginnenden Sitzung des Schwurgerichts ſteht nur ein einziger 1 die Secken heimer Totſchlagsaffäre. Vorſitzender iſt Landgerichtsdirektor von Hofer. Ver⸗ treter der Anklage: Staatsanwalt Merkert. Ange⸗ klagt iſt Karl B. aus Wagenſchwend. „k Das erſte karnevaliſtiſche Wochenende haben wir nun hinter uns, nachdem an den Samstagen und Sonntagen der vergangenen Wochen nur vereinzelt Faſchingsveranſtaltungen durchgeführt wurden. Am Samstag und Sonntag hatte man in etwa 40 Loka⸗ len Gelegenheit, bei Kappenabenden und hu⸗ moriſtiſchen Sitzungen närriſch zu ſein. Außerdem waren noch 19 Mas kenbälle, Ko⸗ ſtümfeſte und ähnliche Veranſtaltungen gemeldet. Für ein Wochenende vierzehn Tage vor Faſtnacht immerhin eine ganz nette Zahl. e„Deviſengenehmigung bei Auslandsaufenthal⸗ ten. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung weiſt in einem Runderlaß an die Deviſenſtellen darauf hin, daß Perſonen, die 55 nur vorübergehend, z. B. als Geſchäftsreiſende, Monteure, Rechtsanwälte, 3 wiſſenſchaftlichen V zorträgen und dergleichen im Aus⸗ land aufhalten, deviſenrechtlich Inländer bleiben und infolgedeſſen einer Genehmigung zur Verwen⸗ dung der ihnen als Lohn, Honorar uſw. anfallenden Deviſen im Ausland bedürfen. Die Deviſenſtollen ſind angewieſen, Perſonen, die zu derartigen Zwecken in das Ausland reiſen, angemeſſene Verwendungs⸗ genehmigungen zu erteilen. Eine An bietungs⸗ pflicht beſteht für die im Ausland angefallenen Deviſen nur inſoweit, als ſie im Zeitpunkt der Rück⸗ kehr noch vorhanden ſind. Dieſe Anbietungspflicht iſt ſpäteſtens innerhalb einer Woche nach der Rück⸗ kehr zu erfüllen. sed Wenn Sie unsere OVERSTOLZ. Schachtel öffnen, strömt Jhnen der feine Duft des ostmazedoni⸗ schen Iabaks, des besten der Welt, entgegen. Unsere neue TROPEN- Packung hat diesen Duft bewahrt, bis Sie selbst den Verschlusstrei- fen der Metall- Schachtel öffnen. Sie geniessen jetzt eine echte Mazedonen-Zigarette so frisch, Wie es von jeher der Wunsch unserer Fachleute gewesen ist. OVYBRNSUTO S OHNE MUNDST6U DER au U 1 888 G MBH S mit Holomunòstiichi GölDpEN RING. 40 RARVENERLAU. 4. Seite Nummer 81 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgade Montag, 18. Februar 1938 Ein Jungarbeiter ſchuf das beſte Werbeplakat In dem großen Wettbewerb um das wirkungsvollſte Plakat für den bevorſtehenden Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend wurde der Eutwurf eines Jungarbeiters der graphiſchen Klaſſe in der Eſſener Folbwang⸗Schule mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Atlantis-Rätſel In einem Vortragsabend der Mannheimer Orts⸗ gruppe der Vereinigung der„Freunde germaniſcher Vorgeſchichte“ hielt Direktor Dr. Uebel, Heidel⸗ berg, einen Vortrag über„Atlantis⸗Rätſel“. Der Vortrag ging aus von dem Bericht Platons über das ſagenhafte Reich Atlantis. Die Antike hat Pla⸗ tons Erzählung für eine Fabel gehalten, insbeſon⸗ dere Ariſtoteles, deſſen ungeheurer geiſtiger Einfluß auf das Mittelalter erklärt, warum man ſich erſt wieder in der Neuzeit mit der Frage nach Atlantis zu beſchäftigen begann. Der erſte Forſcher, der ent⸗ ſcheidend Neues zu ſagen hatte, war Leo Frobe⸗ niu s. Auf ſeiner dritten afrikaniſchen Reiſe 1910/12 entdeckte er im Hinterland des Niger das Land der Joruba mit der Hauptſtadt Ifé und bei ihnen Reſte uralter Ueberlieferungen und Bräuche, Gegenſtände und Funde, die ihm den Beweis zu erbringen ſchie⸗ nen, daß er hier die letzten Reſte des Weltreiches Atlantis aufgedeckt habe. Ebenfalls in Afrika, aber an der Nordküſte im Gebiet von Tunis, ſuchen Paul Borchardt und Albert Herrmann das verſun⸗ kene Atlantis. Ausgrabungen in jener Gegend, die allerdings noch nicht beendet ſind, ſcheinen die Ver⸗ mutung zu beſtätigen. Eine andere Gruppe von For⸗ ſchern ſucht Atlantis im ſüdlichen Spanien, wo vor 30 Jahren an der Mündung des Guadalquivir von Adolf. Schulten Ausgrabungen durchgeführt wur⸗ den, die zur Wiederentdeckung des alten Tarteſſos, des Tarſchiſch der Bibel, geführt haben. Schulten ſieht in Tarteſſos das alte Atlantis, der gleichen An⸗ ſicht iſt auch der Geppolitiker R. Hennig. Bernſtein⸗ und Runenfunde in Tarteſſos deuten auf nordſiſche Herkunft der Gründer dieſer Stadt. Neben dieſen, in der Hauptſache archäologiſch Aunterbauten Theorien geht die andere, die Atlantis als eine verſunkene Inſel im Atlantik bezeichnet, deren Ueberreſte Madeira und die Azoren ſeien. Dieſe Theorie wird in neueſter Zeit mit entſcheiden⸗ den Argumenten geſtützt von Hermann Wirth, der durch ſeine Forſchungen über die Schriftgeſchichte der Menſchheit und über den Symbolcharakter der Ur⸗ ſchrift den Nachweis der untergegangenen Inſel Atlan⸗ tis geführt hat. Er geht ſogar noch weiter und glaubt in ſeinen Forſchungen den Nachweis führen zu kön⸗ nen, daß die Urheimat der Menſchen das arktiſche Grönland geweſen ſei und von da die Beſiedelung vor allem der atlantiſchen Inſelbrücke erfolgt ſei. Im übrigen iſt Wirth der Anſicht, daß die Funde von Frobenius, Herrmannn und Schulten ebenfalls das Beſtehen von Atlantis beweiſen, nur handele es ſich bei dieſen Städten nicht um den Hauptſitz des Rei⸗ ches Atlantis, ſondern um Kolonien, die den gleichen Charakter wie die Mutterſtadt trugen. Merkwürdi⸗ gerweiſe wird die Wirthſche Atlantishypotheſe von einer ganz anderen Seite noch mitgeſtützt, und zwar von der ſog. Glazial⸗Kosmogonie, der Welteislehre Hörbigers und Fauths, die allerdings von den Fachaſt/onomen nicht anerkannt wird. Der Vortrag, von Bildern erläutert, fand ſtarken Beifall. Mit dem Dank an den Vortragenden ver⸗ knüpfte der Leiter der Vereinigung, Profeſſor Schach⸗ ner⸗Mannheim, die Mitteilung, daß der nächſte Vor⸗ tragsabend am 11. März in der Deutſchen Schule in Mannheim mit einem Lichtbildervortrag über„Ger⸗ maniſche Himmelskunde“ ſtattfinden wird. Nur die Witterung kann heute noch die Zahl der Arbeitſuchenden zum Steigen bringen. Ein Blick auf Arbeitseinſatz und Verteilung der Arbeitsplätze, ſo entnehmen wir einer Zuſchriſt des Arbeitsamtes, zeigt für Dezember und Januar— die ſchwierigſten Monate der vergan⸗ genen Kriſenjahre— eine erfreuliche Feſtigkeit in der Beſchäftigungslage der großen Berufsgruppen, die jahreszeitlich unabhängig ſind. Der Geſchäftsgang hat ſich in den vergangenen Monaten nicht nur gehalten, ſondern der Außenhan⸗ del hat ſogar im Januar, der Zeit der Stille nach der Weihnachtskonjunktur, weitere Beſſerungen aufzu⸗ weiſen. Die Metall⸗ und Maſchineninduſtrie hatte in den Großbetrieben günſtige Auftragsverhältniſſe, die ſich in der Einſtellung von gelernten Metall⸗ und Spezialarbeitern entlaſtend auswirkte. Die Auf⸗ lockerung machte weitere Fortſchritte. Einheimiſche Arbeiter wurden zu gut beſchäftigten Standorts⸗ induſtrien vermittelt. Die Rohſtoffſchwierigkeiten, die weite Kreiſe mit unnötigem, völlig verfrühtem Peſſimismus erfüllt hatten, ſind in weitem Maße überwunden. Die Landwirtſchaft, die ihre Arbeitskräfte in hohem Maße über die Wintermonate gehalten hatte, ging zu ſtärkeren Neueinſtellungen über. Außerdem erhielt die Landhilfe neuen Auftrieb durch Trans⸗ porte von insgeſamt 214 Landhelfern und⸗helſerinnen in die Arbeitsamtsbezirke Mosbach, Aalen. Schwäb. Gmünd, Konſtanz und Rottweil.. In der Vermittlung der Frauen waren ſowohl im Dezember als auch im Januar allen Erwartungen Von dieſem Wahlſpruch war der Maskenball der Liederhalle Mannheim am Samstag ge⸗ tragen. Der bevorſtehende große Sänger⸗Maskenball in ſämtlichen Räumen des Roſengartens übte auf den Beſuch des Liederhallefeſtes keinen ungünſtigen Ein⸗ fluß aus. Die oberen Säle des Ballhauſes reichten bei weitem nicht aus. Zu ebener Erde war es genau ſo voll. Die überwiegende Mehrzahl der weiblichen Ballbeſucher war koſtümiert. Die meiſten hatten eine Hoſenrolle gewählt. Die Herren hatten offenbar Wert darauf gelegt, dem Wahlſpruch des Ballfeſtes entſprechend gleich erkannt zu werden, denn man ſah nur wenige männliche Masken. Aber eines hatten alle gemeinſam: ſie waren mit einer vorzüglichen Stimmung erſchienen, die ihren Höhepunkt erreichte, als Prinz Karneval Karl⸗Heinz l. mit den Offizieren der Feuerio⸗Prinzengarde er⸗ ſchien. Vereinsführer Georg Schäfer dankte herz⸗ lichſt für die Huld, die Se. Tollität dem Liederhalle⸗ Narrenvölk durch ſeinen Beſuch bezeugte, und ſchloß mit einem jubelnd aufgenommenen Ahoi! auf den Prinzen, dem zwei mächtige Blumenſträuße überreicht wurden. Der Geehrte ſprach ſeine Freude über die ausgezeichnete Stimmung aus, die er antraf und ſchloß mit einem Ahoil auf den Mannheimer Karneval 1935 und die Liederhalle. Dann miſchte er ſich unter ſein Volk, um Umſchau nach dem weiblichen Weſen zu halten, das würdig war, mit ihm die Polonäſe anzuführen, die ſich in endloſer Kette durch die von kunſtfertigen Lieder⸗ hallerhänden reizend geſchmückten Säle bewegte. Die Tanzmufik war der Kapelle Homann⸗Webau über⸗ tragen, die zu ebener Erde und im zweiten Stock ſpielte, während die Tanzleitung Tanzmeiſter Stünde⸗ beek innehatte. Bei der allgemeinen Fröhlichkeit wurden auch die Hilfsbedürftigen nicht vergeſſen. Vereinsführer Schäfer forderte zu einer Teller⸗ ſammlung für das Winterhilfswerk auf, die eine ſtattliche Summe erbrachte. Als wir lange nach Mitternacht den Heimweg an⸗ traten, war noch keine Abnahme der Ballbeſucher feſtzuſtellen. Wenn alle Mannheimer Sänger mit ihrem Anhang die Stimmung am Faſchingsſamstag an den Nibelungenſee tragen, die bei der Damenwahl in der Liederhalle herrſchte, dann braucht dem Aus⸗ ſchuß, der die Vorbereitungen trifft, um den när⸗ riſchen Erfolg nicht bange zu ſein. Sch. Mit Vollgas b Zum Koſtümfeſt! „Mit Vollgas zum Koſtümfeſt! Alle Rennfahrer und Rennfahrerinnen am Start! Augen zu und Vollgas!“ ſo lautete die Einladung der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Automobilklubs ins Palaſt⸗Hotel, das bereits teilweiſe ſein Faſchingsgewand angelegt hatte. Der richtige Rah⸗ men war daher ſchon für ein Koſtümfeſt gegeben und der DDA Jtat noch ein übriges und richtete getreu dem Leitgedanken für das Feſt eine Startſtelle ein, von der aus man auf die Rennſtrecke durch den Sil⸗ berſaal bis in die Bar gelangte, wo kurz vor dem Ziel eine Tankſtelle eingerichtet war, an der man für den Endſpurt den klopffreien Betriebsſtoff Sekt in beliebigen Mengen gegen Barzahlung tanken konnte. Zur Aufrechterhalſung der Oroͤnung hatte man Ge⸗ in der Induſtrie für über 25jährige als auch für An⸗ zulernende gegeben. Die Hauswirtſchaft zeigte an⸗ ſteigende Anmeldung offener Stellen, während der Dezember die übliche Feſtſtille brachte. In den Angeſtelltenberufen hatten die beiden Wintermonate verſtärkten Einſatz zu verzeichnen, ob⸗ wohl die Erwartungen für Dezember ebenſowenig hochgeſchraubt waren wie für den Januar. Beſon⸗ ders aufnahmefähig zeigten ſich Metallinduſtrie und Behörden. Die Feſtigung der Wirtſchaftslage ent⸗ laſtete beſonders auch die techniſchen Berufe, wobei nunmehr auch die Aufnahmefähigkeit der kleineren Betriebe ſtark in Erſcheinung trat. Für die weib⸗ lichen Angeſtellten hatte die letzte Zeit, vor allem durch Weihnachtsgeſchäft und Saiſonſchlußverkauf, eine Fülle kurzfriſtiger Beſchäftigungen, die zu teil⸗ weiſem Mangel führte. Aber auch Stenotypiſtinnen und Angehörige ausgeſprochen fraulicher Berufe, wie Säuglings⸗ und Krankenſchweſtern, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen hatten beſſere Einſatzmöglich⸗ keiten als in früheren Vergleichsmonaten. Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß die Beſchäf⸗ tigungslage in den Konjunkturgruppen ſo geringe Schwankungen aufweiſt, daß den kommenden Mona⸗ ten mit berechtigter Zuverſicht entgegenzuſehen iſt und mit ihnen dem neuen Angriff gegen die Arbeits⸗ loſigkeit. Hinweis Deutſche Schule für Volksbildung. Montag: Prof. Dr. Hünnerkopf:„Namenkunde.“ Dr. Ledermann:„Das deutſche Geſicht.“ Dr. Brauch:„Buchbeſprechungen“(Ludwig Klages Me⸗ taphyſik), Fr. Gember:„Arbeiten über heimat⸗ liche Vorgeſchichte an Hand von Funden.“ E. Schick⸗ Abels:„Deutſche Romantik.“— Dienstag: Dr. Zeller:„Germaniſche Dichtung als Ausdruck nordiſchen Weſens.“ Dr. Schäfer:„Dramaturgiſche Beſprechungen in Verbindung mit dem Spielplan des Nationaltheaters.“ Dr. Nagel: und Rednerſchulung.“ Hermann Pfautz:„Sing⸗ kreis.“ Ernſt Guthrod:„Mikrolog. Arbeitskreis.“ Reinhild Schwer dd:„Gymnaſtik.“— Mittwoch: Hauptvortrag in der Harmonie, D 2, 6, Geheimrat Rudolf Böhmer⸗Berlin lehemaliger Be⸗ zirksamtmann von Lüderitzbucht):„Blut und Boden.“ — Donnerstag: Dr. Költzſch:„Der neue deutſche Opernſpielplan in Verbindung mit den Auf⸗ führungen des Nationaltheaters.“ Rektor Bender: „Deutſch⸗franzöſiſche Beziehungen in der Geſchichte.“ — Freitag: Schulrat Werner und Dr. Brauch: Ausſprache⸗Abend im Anſchluß an den Mittwoch⸗Vortrag. * Mannheimer Altertumsverein. Wir verweiſen auf den Mitgliederabend am heutigen Montag im Ballhaus, der im Anſchluß an den Herbſtausflug nach Doſſenheim, Ausführungen volkskundlicher Art brin⸗ gen wird, die im Zuſammenhang ſtehen mit Doſſen⸗ entgegen umfaſſende Arbeitsmöglichkeiten beſonders heim und ſeinen drei Burgen. „Sprecherziehung Mädel, heut iſt Damenwahl Der Maskenball der Mannheimer Liederhalle heimkontrollen eingerichtet, deren Leute dadurch er⸗ kenntlich waren, daß ſie Armbinden mit der Aufſchrift „Geheimkontrolle“ trugen. Um die Rennfahrer und Rennfahrerinnen glatt über die Rennſtrecke kommen zu laſſen, hatte man die Tanzkapelle Schmieder verpflichtet, die eine ganz hervorragende Tanzmuſik machte. Sehr viele geſchmackvolle Koſtüme, die zum Teil Bezug auf das Feſt nahmen, gaben dem Bild eine bunte Note und ließen die Stimmung ſehr bald hohe Wogen ſchlagen. Nach dem erſten Start und der erſten Wertung gab es in der Pauſe eine angenehme Ueberraſchung. Vergnügungswart Dr. Fehleiſen hatte ſich in den Tankſtellenwart„Freudolin“ verwandelt und ließ die Anweſenden gratis in großer Menge den Betriebs⸗ ſtoff„Freudolin“ tanken, der von einem Kabarett geliefert wurde, für das ſich Kräfte aus den Reihen der Mitglieder zur Verfügung geſtellt hatten. Ver⸗ ſtändnisinnige Heiterkeit löſte der Ortsbüttel mit ſeiner großen Schelle aus. Im ellenlangen Protokoll war gar vieles Automobiliſtiſches aus Mannheims Straßen„durch den Kakao gezogen“. Große Freude und großer Jubel auf der ganzen Linie, als Prinz Karneval Karlheinz J. aus dem Stamme der Lichtenberger mit zwei Offizieren der Feuerio⸗Prin⸗ zengarde erſchien. Nach dieſem Zwiſchenſpiel nahm man mit Eifer das fröhliche Wettfahren wieder auf und es ſoll ſchon ziemlich am frühen Morgen ge⸗ weſen ſein, als die letzten Fahrer das Ziel erreich⸗ ten 3. Die Lindenhof-Narren lagten wieder Die närriſche Gemeinde des Lindenhofs braucht ſich wirklich nicht über die Große Karnevals⸗ geſellſchaft Lindenhof zu beklagen, denn der Elferrat entfaltet eine emſige Tätigkeit, die den Lin⸗ denhöfern Gelegenheit gibt, an allen Ecken und Enden des Lindenhofs zu närriſchem Getue zuſam⸗ menzukommen. Am Samstag hatte man ſich in das „Zillertal!“ verzogen, wo man eifrig närriſche Lieder ſchmetterte und dazwiſchen das anhörte, was von der Bütte aus verkündet wurde. Mit Pfälzer Gedichten eröffnete Frau Gregan den Reigen der Darbietungen, nachdem der Elferrat mit dem nötigen Tamtam eingezogen war. Der junge Spindler und der Herr Papa zeigten, daß ſie beide vom gleichen humorigen Holz geſchnitzt ſind. Sehr großen Erfolg erzielte auch Onkel Fiſcher aus Köln, der einige ſpritzige Kölner Sachen darbot, die beſtens geeignet waren, die Lachmuskeln zu kitzeln. Präſident Knauff, der im erſten Teil den Präſidentenſtock geſchwungen hatte, obgleich ihm ſeine Heiſerkeit zu ſchaffen machte, trat nach der Pauſe das Präſidium dem Elferrats⸗ mitglied Holz ab, der in würdiger Weiſe ſeinen„Chef“ vertrat. Die Mitwirkenden des erſten Teils traten mit neuen Nummern in der zweiten Hälfte vor das zum Lachen bereite Publikum, das natürlich nicht un⸗ tätig bleiben durfte, ſondern neben der Geſangs⸗ tätigkeit auch noch ſchunkeln mußte. Zum Schluß wurde die Narrengemeinde mit dem Hinweis ent⸗ laſſen, daß die nächſte Sitzung am kommenden Sonn⸗ tag in größerem Rahmen wieder im„Rheinpark“ ſteigen wird, wofür man verſchiedene Ueberraſchungen bereit hat. ECPFCCCCCCCCbCT0TCbCc0CC0C0C0ç0T0ßG0GGGGTGTGTGTGTGTGGTGTGTGTGTGGbGTGGTbTGTVTbGbͤTVTFVVVUVUVUbUFUFbUPUbPVPVPUPUFPFCVVPVPVPUFUÿVVUVVVCVCVCVCVCV——..ꝛ'/——— ů Wieder Hochwaſſer? Starkes Steigen des Oberrheins * Karlsruhe, 15. Februar. In den tieferen und mittleren Schwarzwaldlagen bis auf etwa tauſend Meter herauf halten Tauwetter und Schneeſchmelze an. Da im ſüdlichen Gebirgsteil von Donnerstag auf Freitag ergiebige Niederſchläge fielen— teil⸗ weiſe bis zu 30 Millimeter auf den Quadratmeter— hat der Schmelzprozeß größere Ausmaße an⸗ genommen. Murg, Kinzig, Enz und Breiſach führen nach den letzten Berichten wieder größere Waſſer⸗ maſſen zu Tal. Auch vom Oberrhein wird ein ſchnelles Steigen öͤes Waſſers gemeldet. Breiſach be⸗ richtet einen Waſſerzuwachs von einem auf zwei Meter innerhalb zwölf Stunden. In Kehl iſt der Rhein in der letzten Nacht um über einen halben Meter geſtiegen. In Maxau iſt mit dem Ein⸗ treffen einer neuen Flutwelle zu rechnen, die bis zum Wochenende den zuletzt auf 3,80 Meter geſunkenen Pegelſtand vorausſichtlich wieder auf fünf Meter empordrücken wird. Bereits am Freitag abend ver⸗ zeichnete Maxau einen Pegelſtand von 4,25 Meter. Die Gegenſätze in den Schneehöhen haben ſich im Schwarzwald ſeit 24 Stunden verſchärft. Die oberſte Kammlinie Hornisgrinde—Kandel—Feldberg—Bel⸗ chen meldet Schneezuwachs und eine totale Schnee⸗ mächtigkeit zwiſchen 150 und 170 Zentimeter. Die mittleren Lagen dagegen verzeichnen ſtärkere Schnee⸗ ſchmelhe, ſo daß in 700—800 Meter ein Rückgang der Schneehöhe auf 40—50 Ztm. erfolgte; unterhalb die⸗ ſer Grenze iſt die Schneedecke lückenhaft. Auf der Baarhochfläche haben Regen und Föhn den Schnee abgewaſchen. Die Straßen ſind teilweiſe verſchlammt und aufgeweicht. za⸗ Weinheim, 16. Febr. Die Schüler unſeres hieſigen Realgymnaſiums erlebten eine ſchöne Ueber⸗ raſchung. Von Mannheim wurde ein Flugzeug nach Weinheim transportiert und fand Aufſtellung im Schulhofe. Es fand natürlich allgemeine Bewunde⸗ rung, denn viele der Schüler haben noch nie einen derartigen Vogel aus der Nähe geſehen. k. Bruchſal, 16. Febr. Die Sterbekaſſe der Freiw. Feuerwehr beſchloß in ihrer letzten Hauptverſamm⸗ lung, die Kaſſe mit oͤen 155 Mitgliedern nach 62 Jah⸗ ren ihres Beſtehens, trotz der ganz geringen Mit⸗ gliederzunahme gegenüber dem Sterben der zahl⸗ reichen alten Mitglieder, auch weiter aufrecht zu er⸗ halten und eine evtl. Ueberführung von dem Gut⸗ achten des Sachverſtändigen im Miniſterium abhän⸗ gig zu machen.— In der Jahresverſammlung des Veteranen⸗ und Krieger⸗Unterſtützungsvereins wur⸗ den drei Mitglieder für 50 und ein Mitglied für 40 Jahre treuer Mitgliedſchaft ausgezeichnet. Der Ver⸗ ein zählt noch 145 Mitglieder.— Bei der von der NS⸗Frauenſchaft veranſtalteten würdigen Ehrung treuer Hausangeſtellten konnten 13 weibliche Haus⸗ angeſtellte ausgezeichnet werden, darunter zwei für 25 Jahre treue Dienſtleiſtung. — * Brücken und Tunnel werden gebaut Der zehnte Abſchnitt 1. Türkismühle b uſe * Kuſel, 15. Februar. Wie bereits kurz gemeldet, wurde jetzt das bedeutendſte Los der Reichsbahn⸗ Neubauſtrecke Türkismühle—Kuſel ausgeſchrieben. Es handelt ſich um den zehnten Bauabſchnitt. Die beiden reſtlichen Loſe, die das letzte Verbindungs⸗ ſtück von Pfeffelbach bei Baumholder bis zur pfälzi⸗ ſchen Grenze bei Ruthsweiler betreffen, ſind zu einem Los zuſammengelegt worden, das nunmehr zur Ver⸗ gebung kommt und mit deſſen in Kürze zu erwarten⸗ den Inangriffnahme ſich dann die geſamte Strecke im Ausbau befindet. Der zehnte Bauabſchnitt bietet mancherlei inter⸗ eſſante Aufgaben, ſo die Errichtung meyrerer Brücken, darunter eine große Talbrücke bei Thallich⸗ tenberg, den Bau eines 143 Meter langen Tunnels. 142 000 Kubikmeter Erde ſind auf der etwa 3 Kilometer langen Strecke zu bewegen und rund 8700 Kubikmeter Bruchſteinmauerwerk aufzu⸗ führen. Der Bahnbau macht im übrigen, begünſtigt durch die Witterung, gute Fortſchritte. Trotz des Winters ſind in der letzten Zeit durchweg noch etwa 400 Volksgenoſſen beſchäftigt. NSDAP-Miffeilungen Aue baetelarntlichen Bellanntinachungen enmemmer PO Seckenheim. Kaſſenſt unden: Montags und Don. nerstags von 20—22 Uhr. Zellenleiter erſcheinen Diens⸗ tags und Freitags, 8 Uhr, zum Materialempfang.— Sprechſtunden des Ortsgruppenleiters Montags, Mittwochs und Freitags von 20.30 bis 22 Uhr. Geſchäfts⸗ ſtelle: Schulturnhalle Zähringerſtraße 80. Bd M Schulung. Montag, 18. Februar, 20 Uhr, Schulung über:„E. M. Arndt“ für alle Schaft, Schar⸗ und Gpup⸗ penführerinnen der Gruppen Schwetzingerſtadt, Sandhofen, Neckarau, Humboldt, Neckarſtadt⸗Oſt Waldhof. Ort: Reißvilla. Untergau 171. Sämtliche Mädel der Handelsſchule I und II treten Dienstag, 19. Februar, morgens, in Uniform an der Schule an.(Eröffnung des Schaufenſter⸗ wettbewerbes). Feudenheim. Montag, 20.80 Uhr, beſprechung im Heim. DA Die Karten für die Frauen⸗Kundgebung mit der Reichs⸗ frauenſchaftsführerin Frau Scholtz⸗Klink und Be⸗ zirkswalter Fritz Plattner ſind ſpäteſtens am Montag, 18. d.., bis abends 5 Uhr, auf der Kreiswaltung abzu⸗ rechnen. und Führerinnen⸗ * Folgende Dienſtſtellen im„Haus ber deutſchen Arbeit“, P 4,—5, ſind an die Sammelnummer 312 81 an⸗ geſchloſſen: Bank ber deutſchen Arbeit AG, DA ⸗Ortsgruppe Deutſches Eck, DAß⸗Ortsgruppe Strohmarkt, DAc⸗Orts⸗ gruppe Jungbuſch, Kaſſe vorſtehender Ortsgruppen, Frauen⸗ amt Reichsfachſchaft Hausgehilfen, Hausverwaltung, Kreis⸗ jugendwaltung, NS⸗Arbeitsopferverſorgung, Rechtsbera⸗ tungsſtelle der Duß ſowie folgende Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaften:„Bau“,„Chemie“,„Druck“,„Holz“,„Nahrung und Genuß“,„Papier“,„Schiffahrt“,„Verkehr und öffentliche Betriebe“,„Textil“. Berufsgruppenamt Verkehr. Montag, 18. Febr., 20.15 Uhr, Reichsbahn⸗ Oberinſpektor Büchler:„Die Haftung der Reichseiſen⸗ bahn ſpez. für Transport“ mit Filmvorführung im„Dent⸗ ſchen Haus“, C 1, 10—11.. Berufshauptgruppe Ingenienre, Chemiker, Werkmeiſter. Montag, 18. Febr., 20 Uhr, in der Ingenieurſchule, Ar⸗ beitsgemeinſchaft„Flugtechnik“. 5 NS⸗Hago Die Sitzungen in Hockenheim, Schwetzingen und Sand- hofen finden nicht ſtatt. Kraft oͤurch Freude Orts⸗, Betriebs⸗ und Sportwerbewarte der NS „Kraft durch Freude“ Das Werbeheftchen„eibesübungen mit„Kraft durch Freude“, das im Rahmen der Olympiaheftreihe herausgegeben wurde, iſt umgehend in entſprechender An⸗ zahl auf der Geſchäftsſtelle des Sportamtes Mannheem⸗ Ludwigshafen der NSG„Kraft durch Freude“ in L 15, 12, abzuholen. Alle Ortsgruppenwarte der NSch„Kraft durch Freude“ haben ſich mit allem Nachdruck dafür einzuſetzen, daß das Sonderheft auf dem Wege über die Zellen⸗, Block⸗ oder Betriebswarte oder Sportwerbewarte die größtmög⸗ lichſte Verbreitung findet. Was hören wir? Dienstag, 19. Februar Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.95: Schallplatten.— 10.15: Fremdſprachen.— 10.45: Sonate für Violine und Klavier von Hans Stalling(Uraufführung).— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 13.15: Mit und ohne Bart(Schallplattenkonze rt). L 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Franzöſiſch.— 18.15: Kurz⸗ geſpräch.— 18.30: Deutſche Lieder des Heimwehs.— 19.00: Viertelſtunde des Frontſoldaten.— 19.15: Luſtige Auto⸗ fibel. Bunter Bilderbogen.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Konzert.— 21.15: Raritätenkabinett.— 22.30: Tanzmuſtk. — 24.00: Nachtkonzert.—.00: Nachtkonzert. Dentſchlandſender .30: Frohes Schallplattenkonzert.— 10.15: Auslands⸗ kunde: Sven Hedin.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Muſik am Vormittag.— 13.10: Wettſtreit der In⸗ ſtrumente(Schallpl.).— 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei.— 15.15: Was bietet die Autoausſtellung für die Frau.— 15.25: Frauen am Werk.— 15.40: Hier lügt die eſchichte.— 16.00: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 17.50: Holländiſche Gäſte muſizieren.— 18.20: Sven Hedin, dem großen Forſcher zum 70. Geburtstag.— 18.40: Poli⸗ tiſche Zeitungsſchou.— 19.00: Und jetzt iſt Feierabend.— 20.10: Singende Jugend.— 20.45: Der Weinbauer, Volks⸗ ſtück von H. St. Chamberlain.— 23.00: Tanzmuſik. Montag, 18. Februar Nationaltheater:„Don Carlos“, von Friedrich v. Schiller, Miete 13, Sondermiete O 7, 19.30 Uhr. Rosengarten: Für die Ne Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 124—129, 201— 203, 224—228, 30106, 581 bis 587, Gruppe D Nr.—400 und Gruppe E, Nr. 131 bis 200, 431500,„Tiefland“, Oper von Eugen d Albert, Anfang 20 Uhr. Planetarium: Vortrag von Prof. Fröhner: Otto v. Gue⸗ ricke, Von der Erfindung der Luftpumpe bis zur moder⸗ nen Vakuumtechnik. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Punks kommt aus Amerika“. Alhambra:„Frühjahrsparade“.— Palaſt und Glaria:„Hohe Schule“.— Schauburg:„Wovon Mädchen träumen“. Ständige Darbietungen: Stäbtiſches Schloßmuſenm: Sonder⸗Ausſtellung„Daß 0 Lied“. Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bi r. Oſtſtadt, — Montag, 18. Februar 1935 Neue Mannheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 81 Zen l clitssaal GERICHTS BERICHTE AUS NAH UND FERN Wird Hauptmann hingerichtet? Chefverteidiger Reilly gibt ſich nicht zufrieden. Soll das Urteil zum Geſtändnis verhelfen? Sp. Neuyork, 17. Februar. Am 12. Februar, alſo kurz bevor das Urteil in dem großen Prozeß zu Flemington in Deutſchland bekannt wurde, ſchrieben wir an dieſer Stelle:„Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Geſchworenen Haupt⸗ mann des Mordes für überführt anſehen und ihn zum Tode verurteilen. Ausgeſchloſſen ſcheint es da⸗ gegen viel eher, daß der Angeklagte völlig ohne Strafe ausgeht. Dazu wiegen die vielen Indizien zu ſchwer.“ Unſere Vermutung hat ſich beſtätigt, denn Haupt⸗ mann wurde tatſächlich zum Tode verurteilt. Es er⸗ hebt ſich jetzt die Frage:„Wird man Hauptmann hin⸗ richten— oder was wird mit ihm geſchehen?“ Will man dieſe Frage beantworten, ſo muß man ſich vor Augen halten, daß der ſo umfangreiche Kriminal⸗ prozeß doch nicht die Aufklärung des grauſigen Ver⸗ brechens gebracht hat. So viel ſteht feſt: Hauptmann iſt an dem Verbrechen beteiligt geweſen— aber ob er es allein ausgeführt hat, darin iſt man ſogar in den höchſten Juriſtenkreiſen Amerikas ſich nicht einig. Man vermutet, daß Hauptmann zum mindeſten Hin⸗ termänner und Helfershelfer gehabt hat. Sie zu er⸗ mitteln und ihrer Beſtrafung zuzuführen, iſt eine dringende Forderung des allgemeinen Rechtsempfin⸗ dens. Das kann man aber vermutlich nur mit Hilfe Hauptmanns, und zwar erſt dann, wenn er ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt hat. So wird man den zum Tode Verurteilten vor⸗ läufig auch öͤann nicht hinrichten, wenn es der Ver⸗ teidigung nicht gelingen ſollte, eine Berufungsver⸗ handlung durchzuſetzen. In Flemington iſt man jedoch der Meinung, daß Chefverteidiger Reilly, der ja bekanntlich in ſeinem Zweikampf mit dem Generalſtaatsanwalt Wilentz ein Hühnchen zu rupfen hat, die Berufungsverhand.⸗ lung unter allen Umſtänden durchſetzen wird. Aber es dürfte ihm nicht gelingen, eine Freiſprechung ſei⸗ nes Schützlings zu erwirken, denn er iſt, wie geſagt, an dem ſchweren Verbrechen beteiligt geweſen und deshalb trifft ihn die Todesſtrafe zu vollem Recht. Die Frage bleibt nur, wann ſie vollſtreckt wird— und das dürfte unſeres Erachtens davon abhängen, wann man endgültig Licht in den größten Kriminal⸗ fall Amerikas bringen kann. Hauptmann beteuert erneut ſeine Anſchuld i Flemington, 16. Febr.(Eig. Funkber.) Der im Lindbergh⸗ Prozeß zum Tode verurteilte Angeklagte Hauptmann gab durch ſeinen Ver⸗ teidiger Lloyd Fiſcher eine Erklärung ab, in der er bei Gott ſchwört, daß er nichts mit der Entführung und dem Morde zu tun habe. Er ſagt u..: „Ich bin abſolut unſchuldig und, falls es mein Los ſein ſollte, die vom Gericht verhängte Strafe zu erleiden, werde ich, meine Unſchuld vor der Welt beteuernd, ſterben.“ Abſchließend drückt Hauptmann erneut ſein Vertrauen in die Arbeit ſeiner Verteidiger aus. Wie weiter gemeldet wird, hat Hauptmann be⸗ antragt, daß ihm der Staat New Jerſey die Mittel für ein Berufungsverfahren bewillige, da er kein Geld beſitze. Die Entſcheidung hängt vom Richter Trenchard ab. Er hatte keinen Mittäter i Waſhington, 16. Febr. Das Juſtizminiſterium dementiert die Meldung der Neuyorker„Daily News“, wonach den Behörden irgend etwas über einen angeblichen Helfershelfer Hauptmanns be⸗ kannt ſei. Rund um einen Schlüſſelroman Ein Nachſpiel im Runofunk⸗Prozeß Der Parteiverrat des Dr. Frey GP. Berlin, 16. Februar. Am 47. Verhandlungstage des großen Rundfunk⸗ Prozeſſes wurde mit der Erörterung des letzten An⸗ klagekomplexes begonnen, der den Parteiverrat des ins Ausland geflüchteten früheren Strafvertei⸗ digers Dr. Dr. Frey behandelt. Parteiverrat, ein mit Zuchthaus bedrohtes Verbrechen liegt vor, wenn ein Rechtsanwalt im Einverſtändnis mit der Gegen⸗ partei zum Nachteil ſeines eigenen Mandanten handelt. Da Dr. Frey geflüchtet iſt, betrifft dieſer An⸗ ligepunkt nur noch die Angeklagten Dr. Bredow, D, Magnus und Dr. Fleſch, denen Anſtiftung zur Laſt gelegt wird. Wir ſchalten um 5 Im Hintergrund dieſes Vorwurfs der Anklage ſteht der Schlüſſelroman„Wir ſchalten um“, den der Schriftſteller Reinhold Scharnke im Jahre 1931 ver⸗ öffentlichte. In dieſem Roman wurden unter fin⸗ gierten Namen die Leiter der Rundfunkgeſellſchaf⸗ ten charakteriſiert. Von den erſten Exemplaren die⸗ ſes Buches, das bei einer Berliner Druckerei verlegt wurde, bekam der Angeklagte Dr. Fleſch eines in die Hände. Er ſetzte ſich mit Dr. Bredow ſofort in Ver⸗ bindung und es kam zu einer Strafanzeige gegen Scharnke wegen Beleidigung des Dr. Fleſch. Die Berliner Staatsanwaltſchaft erhob ſchließlich gegen Scharnke Anklage. In dieſem Verfahren wurde Scharnke von dem ehemaligen Strafverteidiger Dr. Frey vertreten. Durch das Buch fühlte ſich ferner auch der Komponiſt und Kapellmeiſter Gronoſtay be⸗ leidigt, und auch dieſer wurde von den Leitern des Rundfunks veranlaßt, eine Anzeige zu erſtatten. Dem Rundfunk kam der Prozeß teuer zu ſtehen Obgleich es ſich nach Anſicht der Staatsanwalt⸗ ſchaft lediglich um private Angriffe gegen Dr. Fleſch und Gronoſtay handelte, ſoll der Rundfunk mit den Anwalts⸗ und Gerichtskoſten in der Höhe von ins⸗ geſamt 12 500 Mark belaſtet worden ſein. Der Parteiverrat, deſſen Dr. Frey ſich ſchuldig gemacht haben ſoll, wird nun darin erblickt, daß er die Verteidigung Scharnkes niederlegte und auf Vermittlung des verſtorbenen Funkſtundendirektors Knöpfke die Vertretung der Gegenpartei, nämlich des Komponiſten Gronoſtay, angenommen haben ſoll. Der Schriftſteller Scharnke hatte ſich natür⸗ lich in der Zwiſchenzeit ſeinen Verteidiger Dr. Frey offenbart. Zu dieſem Verrat an ſeinem Mandanten ſoll Dr. Frey von Knöpfke, Magnus, Bredow und Fleſch da⸗ durch veranlaßt worden ſein, daß ihm ein Honorar von 3000 Mark zur Durchführung des Beleidigungs⸗ prozeſſes in Ausſicht geſtellt wurde, von denen aller⸗ dings nur 2000 Mark ausgezahlt worden ſind. Auf Betreiben der Anwaltskammer wurde auch wegen dieſes Parteiverrats ein Diſziplinarverfahren gegen Dr. Frey eingeleitet, oͤas jedoch im Oktober 1933 ein⸗ geſtellt werden mußte, weil Dr. Frey zum Landge⸗ richt Berlin nicht mehr zugelaſſen wurde und daher aus dem Anwaltsſtande ausſcheiden mußte. „Der Rundfunk ſteht nicht reingewaſchen da!“ Scharnke ſelbſt wurde vom Schöffengericht wegen formeller Beleidigung des Dr. Fleſch zu einer Geld⸗ ſtrafe verurteilt. In der Begründung des Urteils gebrauchte der Vorſitzende den Satz:„Der Rundfunk ſteht nicht reingewaſchen da“. Nach den weiteren Ermittlungen oer Staatsan⸗ waltſchaft hat Dr. Frey die Hälfte des ihm vom Rundfunk zugeſicherten Honorars für die Verteidi⸗ gung Gronoſtays, alſo 1500 Mark ſeinem erſten Mandanten Scharnke angeboten, wenn er ſich auf einen Vergleich einlaſſen würde. Dies ſoll Grono⸗ ſtay wiederum als Parteiverrat an ihm ſelbſt be⸗ trachtet haben, ſo daß er Dr. Frey die Vertretungs⸗ vollmacht entzog. Das Motiv dafür, warum die Rundfunkdirektoren ein ſo großes Intereſſe daran hätten, daß Dr. Frey ſich nicht für Scharnke ſondern für den Rundfunk einſetzte, ſieht die Anklage darin, daß Dr. Frey allzugut das Privatleben des Ange⸗ klagten Dr. Bredow gekannt haben ſoll. Erſchießungen wegen Opiumſchmuggels Rauſchgift auf dem Scheiterhaufen in China.— Auch ein General unter den Hingerichteten.— 70 000 Opiumſüchtige ſollen bekehrt werden );. Peking, 16. Februar. Die ſcharfen chineſiſchen Schutzgeſetze gegen den Rauſchgiftmißbrauch und den Opiumhandel, die im vergangenen September erlaſſen wurden, ſind in den letzten Tagen(nach einer vorübergehenden Ruhe⸗ pauſe) mit erneuter rückſichtsloſer Strenge durch⸗ geführt worden. Man hat bisher insgeſamt 34 Per⸗ ſonen innerhalb des letzten Monats in Peking ſelbſt und in der Provinz hingerichtet. Die Exekutionen erfolgten teils durch das Schwert, teils durch Er⸗ ſchießen. Vom Begnadigungsrecht machten die Pro⸗ vinzkommandeure in keinem einzigen Falle Gebrauch. Der Fliegergeneral von Hauchow. Die auffehenerregendſte Exekution war die Er⸗ ſchießung eines Fliegergenerals, der bei dem Fliegerkorps in Hauchow ſtationiert war und ſeine Poſition dazu benutzte, um mit dem Flugzeug Opium und andere Rauſchgifte von auswärts herbeizuſchaffen und zu verteilen. Man überführte ihn und verurteilte Standgerichtsverfahren zum Tode. 8 8 Auch die Gattin eines bekannten Kauſmanns wurde verurteilt und hingerichtet, nachdem man ſie durch die Stadt geführt hatte. Dieſe Exekutionen ſind natürlich von außerordent⸗ lichem Eindruck geweſen. Große Rauſchgiftverbrennungen in allen 5 Großſtädten Um dem Kampf gegen das Opium, der mit dem bloßen Geſetz und deſſen moraliſcher Wirkung nicht zu führen iſt, auch ſonſt größten Nachdruck zu ver⸗ leihen, veranſtaltet man in allen Städten ſogenannte ihn im Anti⸗Opium⸗Wochen, deren erſte ſoeben in Peking zu Ende ging. Bekanntlich gibt es in Peking allein über 70 000 Rauſchgiftſüchtige. Mit Handzetteln., mit Plakaten und unter Einſatz zahlloſer Lautſprecher wurde der Aufklärungsfeldzug durchgeführt. Ferner wurde in Peking das zweite Aſyl für die dem Rauſchgift Verfallenen eröffnet. Das erſte Aſyl iſt mit Kranken überfüllt, die ſich freiwillig zur Be⸗ handlung gemeldet haben. Erſt die Schmuggler, daun die Kranken In noch ſchärferem Maße, als es die Geſetze ſelbſt vorſahen, werden an Hand der Ausführungsbeſtim⸗ mungen erſt einmal die Schmuggler und Händler der Rauſchgifte ausgerottet. Sie werden ohne Rückſicht erſchoſſen. Bei den Kranken räumt man eine ſo⸗ genannte Karenzzeit ein. Man behandelt ſie erſt nach den neueſten Methoden und verſucht ſie zu entwöh⸗ nen. Werden ſie als geheilt entlaſſen und machen ſie ſich ſpäter eines Rückfalls ſchuldig, dann werden ſie gleichfalls zum Tode verurteilt. Begnadigungen, die im Anfang mehrfach erfolg⸗ ten, werden in Zukunft auf keinen Fall mehr erfol⸗ gen. Auch gegen Greiſe und ganz junge Perſonen geht man mit ſofortiger Exekution vor. * Bensheim, 15. Febr. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, eine Straße nach General Litz⸗ mann, dem Löwen von Brzeziny, zu benennen. Ferner ſoll eine weitere Straße zur Erinnerung an die Saarabſtimmung Saar⸗Straße genannt werden. BILDER VOF TAGE Die Kamera sſiehf in die Wel „Karlsruhe“ ⸗Beſatzung bei Grundſteinlegung für Humboldtdenkmal in Lima. Bei der 400⸗Jahr⸗Feier von Lima, der Hauptſtadt von Peru, wurde der Grundſtein zu einem Denkmal für Alexander v. Humboldt gelegt. Bekanntlich hat dieſer große deutſche Naturforſcher und Geograph um die Wende des 18. Jahrhunderts jahrelang Südamerika bereiſt und durchforſcht. Bei der Grundſteinlegung war auch ein Teil der Beſatzung des deutſchen Kreuzers„Karlsruhe“ zugegen, der im Zuge ſeiner Welt⸗ reiſe Peru beſuchte, W eee, Das alte Olympia wird lebendig. Olympia, die Stadt der erſten olympiſchen Kämpfe— ein Bild aus der Berliner Olympia ⸗Ausſtellung, die jetzt eröffnet wurde und nach ihrer Schließung am 20. März als Wanderausſtellung oͤurch das ganze Reich gehen wird. Von der Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft, die unter Beteiligung von 11 Bobs— darunter zwei deutſchen— gegenwärtig in St. Moritz ausgetragen wird. In den erſten beiden Rennläufen ſiegte der von Kilian geführte Titelverteidiger„Deutſchland“, der hier gezeigt wird, wie er im 80 Km.⸗Tempo die berüchtigte„Sunny corner“ paſſiert. Nach dem Lawinenunglück von Mühlau in Tirol Die rieſige Lawine, die auf Mühlau unweit Innsbruck niederging und auf ihrem Wege eine Reihe vor 5 Wohnhäusern, Ställen und Scheunen vernichtete. 6. Seite/ Nummer 81 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Aus gabe Montag, 18. Februar 1935 Veumlsclitæs — In einem Vorort von Paris, in Cormeilles, befindet ſich das Chineſeuviertel der Seineſtadt. Arm⸗ ſelige Läden, noch armſeligere Häuſer, unauffällig gekleidete Menſchen, das iſt der erſte Eindruck. Und doch gibt es in dieſer armſeligen Welt Romantik, Verbrechen, Laſter. Das hat ſich gerade erſt in die⸗ ſen Tagen wieder gezeigt. In den letzten Wochen war Paris mit falſchen 5⸗Franken⸗Stücken geradezu überſchwemmt worden. Die Polizei hatte fieber⸗ hafte Anſtrengungen gemacht, um der Falſchmünzer habhaft zu werden, aber bisher ohne Erfolg. Schließ⸗ lich führten die Spuren ins Chineſenviertel. Um es gleich vorweg zu ſagen, man hat die geſuchten Falſchmünzer dort nicht gefunden. Dafür aber ent⸗ deckte die Polizei andere, für ſie nicht unintereſſante Dinge. Die internationalen Polizeibehörden wiſſen ganz genau, daß es keine Chineſenſtadt ohne Spiel⸗ höllen gibt. Auch in Cormeilles war es nicht anders. Das hat ſich jetzt erſt herausgeſtellt. Die Nachſor⸗ ſchungen haben ergeben, daß viele Chineſen buch⸗ ſtäblich gehungert haben, um das Geld für den Spiel⸗ einſatz zu beſitzen. Sie lebten in größtem Elend in kleinen, ſchmutzſtarrenden Zimmern, die ſie nicht ſelten mit acht Kameraden teilten. Aber Abend für Abend ſaßen ſie am Spieltiſch, und es waren keines⸗ wegs ſo geringe Einſätze, um die es dort ging. Manche verſpielten an einem Abend einen ganzen Monatslohn. Anſcheinend völlig gleichmütig ergaben ſte ſich in ihr Schickſal, lebten ſie wochenlang von einer Handvoll Reis und ein wenig Fiſch. Erhiel⸗ ten ſie dann aber ihr Gehalt für den neuen Monat oder die neue Woche, dann ging es ſelbſtverſtänd⸗ lich wieder zum Spieltiſch. Die Polizei hat bei ihrer Razzia ſogar ganz beſtimmte Anhaltspunkte dafür gefunden, daß in dieſen Spelunken falſch geſpielt worden iſt. Obwohl die in Cormeilles wohnenden Chineſen bis auf den letzten Mann leugneten, daß irgendeiner von ihnen Opium rauchte, haben die Be⸗ hörden ſogar mehrere Opiumhöllen ausgehoben. Da⸗ bei fand man einzelne Chineſen, die durch den Opiumgenuß bereits völlig zermürbt waren. In einer kleineren Kneipe fand man nach langem Su⸗ chen einen geheimen Raum, in dem Ruhebetten auf⸗ geſtellt waren. Auf dieſen Betten lagen etwa 20 Men⸗ ſchen im Rauſch, und ſie waren ſo unempfindlich gegen Eindrücke der Außenwelt geworden, daß ſie es gar nicht bemerkten, daß die Polizei in den Raum eindrang. Wenigſtens nahmen ſie keine Notiz davon. Die meiſten von ihnen waren natürlich zunächſt überhaupt nicht vernehmungsfähig. Ob ſie aller⸗ dings ſpäter etwas gegen ihre Opiumlieferanten ausſagen werden, erſcheint ſehr zweifelhaft. * — Siebzehn Jahre lang hatte Mrs. Edwards, die Gattin des engliſchen Jufanteriſten William Ed⸗ wards, Witwenrente bezogen. Edwards hatte im Weltkriege an mehreren Fronten gekämpft und war dann kurz nach dem Waffenſtillſtand mit ſeiner Truppe nach Indien gekommen. Dort aber ver⸗ ſchwand er plötzlich ſpurlos und mußte ſchließlich für tot erklärt werden, da alle Nachforſchungen nach ihm ergebnislos blieben. In ſeiner Heimatſtadt Ful⸗ nn der Nähe von Cambridge ließ man ſeinen Namen auf dem Denkmal der Kriegsgefallenen ein⸗ meißeln. Die Schweſter des Vermißten jedoch wollte nicht daran glauben, daß er wirklich ums Leben ge⸗ kommen war und erklärte immer wieder, er würde ſchon eines Tages in England auftauchen. Er ſei ihr nämlich im Traum erſchienen und habe ihr ſeine Heimkehr angekündigt. Dieſe Prophezeiung ſollte ſich erfüllen. Vor wenigen Tagen erſchien tatſächlich Mr. William Edwards in Fulbburn. Er trug völlig abgeriſſene Kleidung und machte auch ſonſt einen heruntergekommenen Eindruck. Obwohl er Familie beſitzt, ging er zunächſt zu ſeiner Schweſter, die ſich in keiner Weiſe verwundert zeigte. Um ſo über⸗ raſchter war ſeine Ehefrau, die ein Geſpenſt zu ſehen glaubte. Es ſtellte ſich heraus, daß der Heimkehrer nicht mehr in vollem Beſitz ſeiner Geiſteskräfte iſt. Er hat in Indien plötzlich ſein Gedächtnis verloren und iſt dann viele Jahre immer auf der Flucht vor verriet, daß der Mann Zen ddugenlilick des Joclesumteils Das nach Europa geſunkte Radiogramm von einer Aufnahme, die im Gerichtsſaal von Flemington im Augenblick der Verkündung des Todesurteils gegen den der Entführung und Tötung des Lind⸗ berghkindes ſchuldig befundenen Angeklagten Haupt mann. Sie zeigt(von links) Hauptmanns Ver⸗ teidiger Reilly, den zum Tode verurteilten Hauptmann und den Sheriff Hobey. „diu, CGHCing“ uncl lu,; eicltaten Eine gefährliche Abenteuerin in Paris verhaftet Paris, im Februar. Die franzöſiſchen Unterſuchungsbehörden in Paris häufen Aktenſtück auf Aktenſtück in der Affäre „Gräfin von Eßling“. Wann ihr Prozeß ver⸗ handelt werden kann, iſt noch nicht zu überſehen. Immerhin weiß man heute bereits, daß man eine der gefährlichſten Abenteurerin neun Europas unſchädlich gemacht hat, und zudem einer großen Rauſchgiftbande die Einkäuferin wegnahm. Aber man kennt weder ihren richtigen Namen noch den ihres Begleiters, der unter der Maske eines Geiſtlichen reiſte. Die„Gräfin von Eßling“ war den Zollbehörden allmählich gut bekannt geworden. Wenigſtens ein⸗ mal im Monat ging ſie über die Grenze von Bel⸗ gien nach Paris. Oft kam ſie auch aus der Schweiz, dann über den Kanal aus England. Sehr häufig aber befand ſie ſich in Begleitung eines Geiſtlichen, mit dem ſie ſich während der Fahrt eingehend unter⸗ hielt. Nun fiel den Zollbeamten aber auf, daß der angebliche Geiſtliche von Reiſe zu Reiſe immer dicker wurde. Eines Tages entſchloß ſich einer der Zöll⸗ ner, ſelbſt auf die Gefahr hin, einen Fehlgriff zu tun, zu einer Unterſuchung. Dieſe Leibesviſitation in Wirklichkeit gar kein Geiſtlicher war, und daß ſeine Leibes⸗ fülle durch einen kunſtyollen Unterbau aus Spitzen, Päckchen mit Rauſchgiften und Fläſchchen mit gewiſſen Spirituoſen erzeugt war. Der entlarvte„Geiſtliche“ geſtand noch, daß er mit der Gräfin faſt ununterbrochen auf Reiſen geweſen ſei und für feſte Abnehmer arbeite. Weiter aber hat er nichts mehr verraten. Da ſich die„Gräfin von Eßling“ hartnäckig als Deutſche bezeichnete, richteten die franzöſiſchen Unterſuchungsbehörden eine Rück⸗ frage an die deutſche Polizei, die die Nachforſchungen mit einem erſtaunlichen Ergebnis durchführte. Die Verhaftete war gar keine Gräfin, ſie war nicht einmal eine Deutſche. Sie war vor acht Jahren aus England als Erzieherin nach Deutſchland gekommen, bald aber wegen dunkler Affären entlaſſen worden. Seitdem war ſie aus Deutſchland verſchwunden. Ihre wahre Identität iſt auch den deutſchen Behörden nicht bekannt. Deshalb hat man ſich jetzt an Scotland Yard gewandt. Die falſche Gräfin von Eßling hatte nicht nur einen falſchen Beichtvater bei ſich, ſondern ſie führte auch falſche Papiere. Sie handelte ferner mit verfälſchten Rauſchgiften und iſt nachweis⸗ bar in einen Goldplättchenſchwindel verwickelt ge⸗ weſen, bei dem es ſich um Meſſing handelte. Das einzig Echte an ihr ſoll ihre Schönheit ſein, wie die Zollbeamten zwiſchen Paris und Brüſ⸗ ſel, Paris und London und Paris und Baſel berich⸗ ten. dem Hunger in Indien umhergeirrt. dabei exlebt hat, kann er nicht erzählen, er weiß nur, daß die Jahre ſeiner Irrfahrt die ſchrecklichſten Jahre Was er alles ſeines ganzen Lebens geweſen ſind. Als er endlich in einer indiſchen Hafenſtadt Arbeit gefunden hatte, ſparte er ſich das Geld für die Reiſe nach England. * — Eine ſenſationelle Heimkehrergeſchichte hat ſich in dem Dorf Nova Ves bei Preßburg zugetragen. Dort mußte kurz nach der Kriegserklärung 1914 der wohlhabende Landwirt Andreas Luſtik zum Waffen⸗ dienſt einrücken. Zwei Jahre lang war er im Feld, als ſeine junge Frau die amtliche Nachricht erhielt, daß ihr Ehemann gefallen ſei. Anna Luſtik trauerte ihrem Manne mehr als ein Jahrzehnt nach. Schließ⸗ lich, im Jahre 1928, entſchloß ſich die Witwe, den Landwirt Johann Madar zu heiraten und der ver⸗ waiſten Bauernwirtſchaft wieder einen Herrn zu ge⸗ ben. Die Ehe verlief die erſte Zeit ungetrübt, bis eines Tages ein Mann nach Nova Ves kam, der ſich Luſtik nannte und ſich für den tot gemeldeten erſten Gatten der Frau Madar⸗Luſtik ausgab. Anfangs wollte ihm niemand Glauben ſchenken, fedoch zeigte ſich der ſpäte Heimkehrer mit den Verhältniſſen in der Familie Luſtik derart vertraut, daß man darüber im Dorfe zu ſprechen begann. Ueberdiens hatte er eine ähnliche Narbe im Geſicht, wie ſie der wirkliche Luſtik gehabt hatte. Als der Ortspfarrer ſeine Zwei⸗ fel über den Mann ausſprach. verſtand es der angeb⸗ liche Luſtik, die Bedenken durch die Erzählung von — Dorfereigniſſen aus der Vorkriegszeit zu zerſtreuen. Bei den Dorfleuten aber machte er ſich durch Erzäh⸗ lungen von Abenteuern aus ſeiner Kriegsgefangen⸗ ſchaft beliebt. Schließlich gelang es Luſtik, die ganze Gemeinde davon zu überzeugen, daß er der richtige Luſtik ſei, und ſo blieb dem Bauer Madar unter dem Druck der ganzen Dorfbewohnerſchaft nichts anderes übrig, als beim zuſtändigen Amt ſeine Ehe mit der Anna Luſtik für ungültig erklären zu laſſen, weil der erſte Mann ſeiner Ehefrau, der einſt für tot erklärt worden war, aus der Kriegsgefangenſchaft zurück⸗ gekehrt ſei. Weiterhin wurde erreicht, daß Luſtik wieder für lebend erklärt wurde. Fünf Perſonen, darunter die Mutter und die Schweſter der Anng Luſtik ſowie der Ortsvorſteher, bezeugten durch Schwur, daß der angebliche Luſtik derſelbe ſei, der vor mehr als fünfzehn Jahren in das Feld gezogen war nun ſeidem für verſchollen, richtiger tot gegolten hatte. Daraufhin wurde ein Zeugnis ausgeſtellt, ſo daß der Scheidung des Madar von der Anna Luſtik ſowie deren Wiederverheiratung mit ihrem erſten Manne nichts mehr im Wege ſtand. So lebte nun das wiedervereinte Ehepaar vier volle Jahre hin⸗ durch, bis plötzlich öie Angelegenheit eine ſenſatio⸗ nelle Wendung nahm, und bekannt wurde, daß das ganze Dorf einem raffinierten Schwindler aufgeſeſ⸗ ſen war. Gendarmen, die eines Tages durch Nova Ves kamen, erkannten in der Perſon des angeblichen Luſtik den langgeſuchten Betrüger Salajka, der in mehreren Gemeinden an der flowakiſch⸗mähriſchen Grenze ähnliche Hochſtapeleien begangen hatte. Luſtik, der Salafka hieß, brach unter der Laſt des Beweis⸗ materials zuſammen und wurde in Haft genommen. Die Zeit ſeiner vierjährigen Ehe hatte er übrigens dazu benutzt, es ſich gutgehen zu laſſen, ſo daß von dem einſt reſpektablen Vermögen der Frau wenig übriggeblieben war. 2 * — Im 88. Lebensjahr iſt in ſeiner Villa in Monte Carlo der„Großmeiſter der franzöſiſchen Küche“, Escoffier, geſtorben. Frankreich verdankt ihm zum großen Teil das Anſehen der franzöſiſchen Küche in der Welt, und die franzöſiſchen Hausfrauen bedienen ſich mit Vorliebe ſeines berühmten Kochbuches. Fünf⸗ zehn Jahre war Escoffier Küchenchef im Savoy⸗ Hotel in London. Vor dem Kriege hatte der deutſche Kaiſer den franzöſiſchen Koch zur Organiſierung der Küche auf ſeine Privatjacht berufen. . — Im Kampf gegen die Lawinengefahr iſt als modernſtes Mittel kürzlich auch das Flugzeug ein⸗ geſetzt worden. Ueber der Strecke der Berninger⸗ Bahn iſt an der Stelle, an der im letzten Frühling eine gewaltige Lawine herunterging und zwei Ar⸗ beiter tötete, ein Flieger erſchienen und hat mehrere Bomben auf die bereits wieder bedrohlich zuſammen⸗ geballten Schneemaſſen geworfen. Auf dieſe Weiſe iſt der Gefahr einer Lawinenbildung vorgebeugt, und die Berninger⸗Strecke kann jetzt wieder als ſicher be⸗ trachtet werden. . — In den beſten Kreiſen der Budapeſter Geſell⸗ ſchaft iſt es dieſer Tage zu einem ſchweren Zwiſchen⸗ fall gekommen, als deſſen Folge zwiſchen dem Grafen Zichy und dem Baron Tibor Daniel bereits ein Säbelduell ausgetragen worden iſt. Der Baron hatte die Gattin des Grafen beſchuldigt, ſie ſpiele im Bridge⸗Klub immer nur mit gezinkten Karten, anders könne man ihre Gewinne nicht erklären. Dieſen Vorwurf des Falſchſpiels konnte der Graf natürlich auf ſeiner Frau nicht ſitzen laſſen, und ſo kam es zum Duell, bei dem dann der Graf eine ſchwere Wunde an der Stirn davontrug. Die Geg⸗ ner ſind unverſöhnt geſchieden. häufige Grippefälle die Ertältungstz 2858 ſehr leicht allgemeßßz zer Bakterien en einatmen 5 bei andern. wie das Fieber. 5 Palflgvin, DA SN e n die Behandlung DIE BRUDER R O MAN VON HAROLD EFFBERG 2 „Nein“, ſagte er lächelnd,„Millionäre reiſen an⸗ ders. Vor allen Dingen mit teureren und ſchnelleren Schiffen, wobei ich mich übrigens über dieſes nicht im geringſten beſchweren möchte, denn in einem ſo ruhig auf dem Waſſer liegenden Boot bin ich noch nie ge⸗ jahren. Wozu übrigens die Eile! Man kommt im⸗ mer noch früh genug dahin, wohin man möchte. Meiſt ar zu früh“, ſetzte er mit einem kleinen Seufzer ihinzu. „Fahren Sie nach Hamburg, oder wollen Sie wei⸗ ter?“ fragte ſie ſchnell. Jetzt ſah er ihr zum erſten Male voll in die Au⸗ gien, jetzt ſchien er zum erſten Male ihr Bild in ſich aufzunehmen. Kein ſonderlich ſchönes oder gar auffallendes Ge⸗ ſüht. Mehr rund als oval, eine grade, aber voll⸗ flügelige Naſe zwiſchen erwartungsvoll blickenden Augen, der mittelgroße Mund leicht geöffnet und eine Retihe tadelloſer Zähne preisgebend, die rechte Au⸗ geubraue ein wenig geſchweifter als die linke, was dern Antlitz einen leicht ironiſchen Ausdruck gab, das brazine, in dem hereinſtrömenden Sonnenlicht rötlich ſchümmernde Haar ſeitwärts von einer glatten Stirn zur ückgeſtrichen, ein volles, Energie verratendes Kin. Alles in allem ein erfreulicher, aber für einen Mammn kein übermäßig aufreizender Anblick. Ein Mädchen, das ſicherlich Spaß verſtand, aber ſich anich zu wehren wußte, das ernſt ſein konnte, wenn es darauf ankam, ohne dabei den Humor zu verlieren, das ſich leicht begeiſterte, ohne ſich viel vormachen zu laſſen, und auf das man ſich, wenn es einem zugetan war, beſtimmt verlaſſen konnte. Jetzt war es an ihr, verlegen zu werden, als er ſie ſo eingehend muſterte. „Frech, ſo zu fragen, nicht wahr?“ ſagte ſie, und dabei überzog ihr Geſicht eine leichte Röte, die es gleich viel anziehender machte. „Sie haben mir noch immer nicht verraten, mit wem ich das Vergnügen habe.“ „Pertz“, kam es über ihre Lippen geſchoſſen,„mit Vornamen Dina.“ „Dina Pertz“, wiederholte er, langſam die Worte koſtend, wie man einen Wein koſtet, der einem zum erſten Male vorgeſetzt wird. Sie lächelte. „Gefällt Ihnen nicht, wie? Ich kann nichts dafür. Papa heißt Bernhard, und Bernhardine war Mutters Erfindung.“ 5 „Leben beide noch?“ „Vater ja, Mutter nein.“ Schon wollte er etwas erwidern, aber dann biß er ſich auf die Lippen. Er mußte ſich in acht nehmen, durfte wirklich nicht ſoviel von ſich ſprechen. Schließ⸗ lich, man konnte nie wiſſen, mit wem man es zu tun hatte. Eine Pauſe trat ein. Er findet den Uebergang nicht, frohlockte ſie in ihrem Innern. Sicherlich will er jetzt liebenswürdig werden und weiß nicht mehr weiter. Männer ſind töricht. Sobald man ihnen den Namen ſagt, muß doch jede Vertraulichkeit reißen, die ſich zwiſchen Un⸗ bekannten viel leichter anſpinnt. Woran das wohl liegt? Sicherlich, weil man die Gleichung zweier Un⸗ bekanten damit auf den geſellſchaftlichen Nenner bringt. Aber ſie behielt ihre Gedanken für ſich. „Ich bin Ihnen eigentlich noch immer eine Er⸗ klärung dafür ſchuldig, warum ich es als ſimple Tou⸗ riſtin gewagt habe, in den geheiligten Raum der Ka⸗ jütpaſſagtere einzudringen.“ „Wie haben Sie denn das bewerkſtelligt?“ „Ach, es war nicht das erſtemal. Darüber war ja die Alte auch ſo erboſt. Sie hat mich ſchon einmal geſchnappt, aber da bin ich ihr ausgerückt. Damals bin ich durch die Kammer des Friſeurs durchgerutſcht, der für beide Klaſſen zuſtändig iſt. Heute war es viel einfacher. Die Fahrgäſte, die auf den Tender wollten, mußten ja durch die Luke an Ihrem Speiſe⸗ ſaal hinaus. Da bin ich mitgegangen und dann nach⸗ her einfach die Treppe hinauf. Nichts weiter als dumme Neugier. Und dann wollte ich mal ſehen, ob die Luft mittſchiffs beſſer iſt als bei uns auf dem Achterſchiff.“ N „Alſo muß ich mich bei Ihrer Neugier bedanken. Sie ſind übrigens der erſte Menſch, mit dem ich mich auf dieſem Boot unterhalte.“ „Wie kommt das?“ Wieder zeigte ſein Geſicht einen verlegenen Aus⸗ druck. Aber ehe er antworten konnte, klopfte es. Auf ſein Herein trat der Funkgaſt ein. „Zwei Radio für Mr. Bovey.“ Er nahm die Umſchläge, und der Mann entfernte ſich lautlos. „Darf ich?“ fragte er, und ohne eine Antwort abzuwarten, riß er ſie auf und vertiefte ſich in ihren Inhalt. 5 5 Um nicht neugierig zu erſcheinen, wandte ſie ſich um und ſah zum Fenſter hinaus. Seltſam, wie un⸗ glaublich ruhig das Schiff durch die Wogen glitt, die ſich in beachtlicher Größe vor ihrem Auge auftürm⸗ ten, um dann brauſend wieder zuſammenzufallen. Selbſt das ärgerliche Zittern fehlte gänzlich, das einen ſonſt daran erinnerte, daß Maſchinen am Werke waren, die ſchwimmende Stadt in Fahrt zu halten. Er ſah plötzlich von ſeinen Papieren auf. „Können Sie eigentlich ſtenographieren tippen?“ Sie blickt ihn überraſcht an. Brauchte er vielleicht tatſächlich eine Sekretärin? Kein übler Gedanke! Mit einem wohlhabenden Amerikaner durchs Land zu ziehen, ſeine Korreſpondenz zu erledigen und da⸗ bei in ſchönen Hotels wohnen, Vielleicht angenehmer als ihr jetziger Beruf. Und nicht ſo aufregend. Aber eigentlich durfte ſie ſich nicht beſchweren. Die letzten acht Tage hatte ſie weiter nichts getan als geſchlafen, geleſen und gegeſſen, und zwar recht gut gegeſſen, vielleicht zu gut. Sie ſah an ſich hinunter. Viel zu⸗ nehmen durfte ſie nicht. Höchſte Zeit, daß ſie ſich wie⸗ der mal richtige Bewegung verſchaffte. Wenn ſie nur erſt zu Hauſe war. Noch vierundzwanzig Stun⸗ den, und dann Warum hatte ſie den Mann nicht ſchon bei der Ab⸗ fahrt kennengelernt! Immer war das ſo. Erſt im letzten Augenblick, wenn der Urlaub ſchon zu Ende ging, kam die erſehnte Abwechſlung. „Natürlich“, erwiderte ſie,„beides, engliſch!“ Das letztere war ein wenig übertrieben, aber war⸗ um ſeine Jähigkeiten unter den Scheffel ſtellen? „Wollen Sie mir diktieren?“ ſetzte ſie erwartungs⸗ voll hinzu. „Mitnichten“, erwiderte er lächelnd.„Aber beſten Dank für Ihr freundliches Anerbieten. Auf Reiſen und deutſch und erledige ich meine Korreſpondenz meiſt ſelbſt.— Ich ſinke wohl in Ihrer Achtung?“ fragte er dann, als er ihre Enttäuſchung bemerkte. „Im Gegenteil“, erwiderte ſie. 8 wie dieſe hier habe ich jeden Tag vier bis fünf er⸗ halten. Ich führe auf der Reiſe meine Bücher ſelbſt und habe mir bisher damit die Zeit vertrieben. Des⸗ halb habe ich auch keine Gelegenheit genommen, Be⸗ kanntſchaften an Bord zu machen.“ „Alſo habe ich mich aufgedrängt?“ Sie erhob ſich halb von ihrem Sitz. ö „Um Gottes Willen, nein! Bitte, wenn Sie nichts Beſſeres vorhaben, ſchenken Sie mir noch ein halbes Stündchen. Soll ich was zu trinken kommen laſſen?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, ſtand er auf und drückte auf den Klingelknopf. a „Man wird doch hoffentlich nichts dagegen haben, wenn wir hier in der Kabine Tee trinken.“ Erleichtert ſah ſie ihn an. „Ich dachte ſchon, es ſollten High⸗Balls werben!“ Er lachte. „So amerikaniſch bin ich nun doch nicht, daß ich mich gleich hinter der Dreimeilenzone in Whisky be⸗ trinke. Was haben Sie eigentlich drüben gemachte“ ſetzte er nach einer kurzen Pauſe hinzu. „Verwandte beſucht“, erwiderte ſie ſchnell. vork oder weiter drinnen?“ Sie zog es vor, nur die zweite Frage zu beant⸗ worten. „In Neuyork.“ 8 „Und Sie leben— wo?“ Als er einen fragenden Zug in ihrem Geſicht be⸗ merkte, ſetzte er ſchnell hinzu: „Ich weiß nicht, was mich veranlaßt, dauernd neu⸗ gierige Fragen an Sie zu ſtellen. Es geht mich natür⸗ lich nichts an. Ich bin vielleicht ein bißchen unge⸗ ſchickt im Verkehr mit Damen. Ich habe die letzten ſechs Jahre keine Zeit für ſie gehabt, Habe nur meiner Arbeit gelebt, und dieſe Woche iſt es das erſte⸗ mal, daß ich ausſpanne.“ „Hat ſich's wenigſtens gelohnt?“ fragte ſie. Ein befriedigtes Lächeln überzog ſein Geſicht und ließ es auf einmal ganz jung erſcheinen. „Sonſt ſäße ich nicht hier!“ (Fortſetzung folgt.) „Sehen Sie, liebes Fräulein Pertz, ſolche Wiſche „Waren Sie länger drüben? Wo denn? In Neu⸗ — Zieli. Der dorf) rechte Min dem Jolge nicht beher ner, * * n c u A F e g a Fenn * 1 ee r r 8 2 „„ rern N Morgen- Ausgabe Montag, 18 Februar 1935 2 ie ee Holland knapp geſchlagen Wieder ein deutſcher Fußballſieg— Hollands Ländermannſchaft verliert in Amſterdam:3(:2)— Ein ſchwer erkämpfter Sieg Man hatte der deutſchen Fußball⸗Nationalelf in ihrem 14. Länderſpiel gegen Holland, das am Sonntag im Olym⸗ piſchen Stadion zu Amſterdam vor ſich ging, von vornherein keinen„Spaziergang“ prophezeit, ſondern einen ſchweren Kampf, der dann auch zur Tatſache wurde. Zwar hatte die bdeutſche Mannſchaft einen blendenden Start und ſicherte ſich ſchon in den erſten 15 Minuten eine:0⸗Führung aber das war noch keineswegs der Sieg. Die Holländer, angefeuert von einem begeiſterungsfähigen Publikum, liefen in der 2. Hälfte zu Höchſtleiſtungen auf und ſchafften tat⸗ ſüchlich den Ausgleich. Erſt im Endſpurt ſicherte ſich dann Deutſchland einen knappen und von den deutſchen Schlach⸗ tenbummlern vielbejubelten Sieg. Holland auf eigenem Boden zu ſchlagen, das iſt eine große Leiſtung. Die deutſche Länderelf hat erneut bewieſen, daß ſie zu den beſten Eurd⸗ pas zu zählen iſt. Vor dem Kampf Die deutſche Expedition war am Samstagnachmittog in Amſterdam eingetroffen. Die Polizei hatte umfangreiche Vorſichtsmaßnahmen getroffen, die aber überflüſſig waren, da ſich alles reibungslos abwickelte. Am Samstagabend beſuchte die deutſche Elf ein Kino und am Sonntagmorgen wurde das Stadion beſichtigt. Der Tag des Länderſpiels war— im Gegenſatz zu den Vortagen— ein herrlicher Vorfrühlingstag und ſo waren die beſten Vorbedingungen für das Spiel gegeben. Vollbeſetztes Stadion Die rieſige Houptkampfbahn des Amſterdamer Stadions war am Nachmittag bis auf den letzten Platz beſetzt. An den Fahnenmaſten ſah man die Hoheitszeichen Deutſchlands, Hollands und Schwedens und eine Muſikkapelle vertrieb die Zeit bis zum Spielbeginn. Unter toſendem Beifall ſprang zuerſt die deutſche Elf ins Feld, nahm vor der Ehrentribüne Aufſtellung und grüßte mit erhobener Rechten, gleichzeitig wurde die deutſche Nationalhymne geſpielt. Anſchließend kamen die Hollän⸗ der, die ſich neben die Deutſchen ſtellten und die Na⸗ lonolhymne Hollands anhörten. Die deutſchen Spieler grüßten dann nach allen Seiten und wenig ſpäter pfiff der ſchwediſche Schiedsrichter Olſon die Spielführer Gramlich und von Heel zur Wahl. Die Maunſchaften Beide Mannſchaften ſtanden in den zuletzt gemeldeten Aufſtellungen wie folgt: Deutſchland: Buchloh Stührck Buſch Gramlich Münzenberg Zielinſki dehner Hohmann Conen Rohwedder Kobierſki * dan Geldern Smit Bakhuys Vente Wels van Heel Anderieſſen Paauwe van Run Diepenbeek Halle Holla n d: Die deutſche Elf hatte einen glänzenden Stort. Schon nuch zwei Minuten gab Gramlich einen wunderbaren Steilpaß durch die holländiſche Reihe. Conen war in Stellung gelaufen, machte noch einige Schritte und ſchoß flach und unhaltbar in die Ecke. 110 für Deutſchland Dieſer Treſſer ſpornte an. Wieder war Conen durch, ober diesmal rettete Hollands Mittelläufer Anderieſſen. Beinahe ſchoß Holland in der 9. Minute den Ausgleich, als Stührk ſich einen Deckungsfehler zuſchulden kommen ließ und Hollands linker Flügel freiſtand. Buchloh lief heraus und der Ball prallte an ihm ab ins Feld. Dann war aber wieder Deutſchland im Zug und da fiel auch ſchon der zweite Treffer. Rohwedder hatte zu Conen gepaßt. Dieſer ſetzte den Linksaußen Kobierſki in Trab. Elegant umſpielte der Linksaußen zwei Holländer und ſchoß an dem heraus⸗ laufenden Torhüter Halle vorbei ein. Alſo:0! Vor⸗ her hatte Holland die erſte Ecke erzielt, als Buchloh einen ſcharſen Schuß um den Pfoſten drehte. Das Spiel wurde ſchneller, vor allem die Holländer, von ihren Landsleuten mächtig angefeuert, legten ſich warf ins Zeug. Die weiten Jlügelvorlagen der Holländer ſcheitern an der genauen Deckung der Deutſchen. Auf der Gegenſeite ge vaten die deulſchen Stürmer mehrfach in Abſeitsſtellung.(Lehner!) Holland wurde immer beſſer, vor allem der Halblinke Smit fiel durch gutes Stellungsspiel auf. Mittelſtürmer Balhuys hatte gegen Münzenberg. der konſequent deckte, nichts zu beſtellen. Dann ein ſauberes deutſches Durch⸗ spiel von Gramlich über Lehner zu Conen, aber wieder war Anderleſſen der Retter in der höchſten Not. Ein von Kobierſki geſchoſſener Freiſtoß wurde von Hollands Hüter zur Ecke gelenkt, dann ging es aber im deutſchen Strafraum wieder hoch her. Bakhuys'! Schuß wurde von dem zurückgelaufenen Rohwedder weggeköpft, den Nachſchuß ſtoppte Stührk. In der 31. Minute prallte Rielinſki mit Bathuys zuſammen und blieb verletzt liegen. Der Hamborner war ſpielunfähig und Janes(Düſſel⸗ dorf) trat ein. Gramlich rückte nach links, Janes ſpielte rechter Außenläufer. Auch Anderiſſen mußte für zwei Minuten an die Seitenlinie, war aber dann wieder auf dem Poſten. Die ſpieleriſchen Aktionen wirkten in der Folge beiderſelts etwas zerriſſen. Die Stürmer kamen nicht mehr ſo recht zur Geltung, die Hintermannſchaften beherrſchten die Lage. In der 27. Minute ſchwang ſich Leh⸗ ner, der bis dahin noch nicht viel gezeigt hatte, zur erſten großen Leiſtung auf; ſeine Flanke kam gut zur Mitte, Hohmann nahm direkt, verfehlte aber das Tor. Auf der Gegenſeite zeichnete ſich dann Buchloh aus, als er einen wuchtigen Schuß von Smit ſicher fing. Halle holte noch einen hohen Schuß Rohwedders aus der Ecke, dann war Halbzeit, die Deutſchland mit 220 in Front ſah! Die zweite Halbzeit brachte ein vollſtändig verändertes Bild. Die Holländer(die kurz vor der Pauſe ihren ver⸗ letzten Halbrechten Vente gegen Brok ausgetauſcht hatten!) hatten anſcheinend eine neue Kampforder bekommen, jedenfalls beherrſchten ſie in den erſten zehn Minuten das Spiel ganz klar. Der Ball hielt ſich dauernd in der deut⸗ ſchen Hälfte auf und die Hintermannſchaft hatte ſchwere Arbeit zu verrichten. Das holländiſche Publikum ſeuert die Spieler zu Höchſtleiſtungen an und in der 7. Minute 97 das erſte Gegentor durch Bakhuys, der— vollſtän⸗ ig freiſtehend— Buchloh mit einem wuchtigen 15⸗Meter⸗ Schuß bezwang. 2 17 1— 4 1 1 7 Verwirrung in den heanteren Reihen der Deutſchen! Stührk machte einige grobe Schnitzer und ſchon drei Mi⸗ nuten ſpäter fiel Hollands Ausgleichs treffer. warbuns hatte an Smit gegeben und gegen deſſen Schuß elende machtlos. In dieſer Drangperiode der lich änder waren die deutſchen Stürmer nur zu gelegent⸗ lichen Durchbrüchen gekommen, zumal es auch hier an Zuſammenhaug mangelte. Kohſerſki verpaßte zweimal vor dem Tor der Holländer, Lehner brachbe auch nicht viel zuwege und ſelbſt Rohwedder war gegen die erſte Halb⸗ eit wicht wiederzuerkoanen. Holland ſpielte weiter über⸗ 5 80 und beinahe wäre noch ein drittes Tor gefallen, rer der von Brok geſchoſſene Ball prallte von der Latte us Feld. Vorausgegangen war eine ſchwache Abwebr Buchlohs nach einem Schuß von Smit. Eine weitere zu kurze Abwehr Buchlohs gab Bakhuns Gelegenheit zum Schuß, diesmal gina aber der Ball über das Tor. Das waren bange Momente für die Deutſchen. Langſam er⸗ lahmte der Druck der Holländer. Das Spiel wurde of⸗ ſener und nun kehrte auch in den deutſchen Reihen wie⸗ der Sicherheit ein. Die Zuſammenarbeit im Sturm wurde beſſer, aber vorerſt war Hollands Abwehr noch auf dem Poſten. Cenen und Lehner verſchoſſen, aber dann fiel doch die Entſcheidung zugunſten Deutſchland: Conen umſpielte einige Gegner, gab rechtzeitig zu Hohmann und dieſer ſchoß aus 15 Meter Eutfer⸗ nung ſicher zum:2 ein. Das war der Sieg. Deutſchland blieb bis zum Schluß weiter tonangebend. Lehner verſchoß eine Ecke und drei Hohmann⸗Schüſſe landeten bei Hollands Torhüter. Kritik: Das Spiel darf als ein Kampf zweier verſchiedener Halbzeiten betrachtet werden. In der erſten Hälfte waren die Holländer offenſichtlich vom Angriffstempo der Deut⸗ ſchen überraſcht. Das deutſche Zuſammenſpiel war zeit⸗ weiſe beſtechend ſchön und flüſſig, dann gab es aber auch wieder Augenblicke mit Leerlauf. Nach dem:0⸗Vorſprung ſpielte die deutſche Mannſchaft auf Sicherheit, ohne aller⸗ dings betont defenſiv zu wirken. Bei den Holländern ſah man in den erſten 45 Minuten wenig Zuſammenhang., vor allem waren beide Außenſtürmer ſchwach. Mit einem beſſe⸗ ren Linksaußen wäre ſicher auch Holland nicht ohne Tor⸗ erfolg geblieben. Nach dem Wechſel ſpielten die Holländer um eine Klaſſe beſſer. Sturm und Läuferreihe vor allem ſchwangen ſich zu Glanzleiſtungen auf. Ungeheuer war ihr Druck nach vorn, und da kam die deutſche Abwehr in ſchwere Not. Gleichzeitig lief die holländiſche Abwehr zur Höchſtform auf und war einfach unüberwindlich. Erſt eine Viertelſtunde vor Schluß erlahmte der holländiſche Druck, und in dieſem Augenblick ſah man für Deutſchland wieder eine Chance, die auch prompt ausgewertet werden konnte. Die deut⸗ ſchen Spieler hatten die größeren Reſerven, die Holländer waren zum Schluß einfach fertig, ſie hatten ſich zuviel zu⸗ gemutet. In der deutſchen Elf war Buchloh recht gut, ihm verdankte die Mannſchaft nicht zuletzt den knappen Sieg, wenn er auch verſchiedentlich zu kurz abwehrte. Das blieb aber bei der ungeheuren Arbeitsleiſtung nicht aus. Stührk war nicht frei von Schwächen, vor allem in der zweiten Hälfte ging ihm viel daneben. Buſch befriedigte in jeder Beziehung, er ſetzte ſich reſtlos ein. In der Läuferreihe hatte Münzenberg eine große Arbeit zu leiſten. Auch er verlor vorübergehend die Ueberſicht und ließ dem hollän⸗ diſchen Sturmführer Bakhuns einige Schußgelegenheiten. Der ſchwächſte der vier Läufer war Gramlich. Zielinſki ſpielte bis zu ſeiner Verletzung ausgezeichnet; Janes war recht anſprechend, wenn ex auch oft zu ſehr die„Ruhe“ 2 weg hatte. Im Sturm waren, im ganzen genommen, die Außenſtürmer ſchwach. Kobierſki gefiel noch in der erſten Hälfte, er flankte auch gut, ſpäter ſpielte er zu zappekig. Lehner hatte ſeine beſten Momente kurz vor der Pauſe, ſpäter fiel er wieder ab. Im Innenſturm überragte Conen, der ſich wieder mit letzter Hingabe einſetzte und immer gefährlich war. Hohmcben litt offenſichtlich unter dem ungewohnten Halbſtürmerpoſten, ohne daß er aber ausgefallen wäre. Auch Rohwedder hatte einige ſchwache Momente aufzuweiſen. Er hatte eine„große“ erſte Hälfte, aber eine ſchwache zweite. Bei den Holländern 0 Kampfkraft erſt in der 2. Hälfte. Da ſtand die ganze Elf wie ein Mann. In der Abwehr gab es kaum Fehler. Beſter Mann war Halle im Tor, nach ihm wäre van Run zu nennen. Die Läuferreihe ſpielte nach der Pauſe gantz hervorragend, beſonders Anderieſſen ſtach durch klare Ueberſicht hervor. Im Sturm waren die Außenſtürmer ſchwach, wurden aber doch oft gefährlich, da ſie ſchlecht ge⸗ deckt wurden. Ausgezeichnet der Innenſturm, beſonders Smit als feiner Aufbauſpieler und Bafhuys als Reißer. Abſchließend wäre noch zu ſagen, daß das deutſche Spiel gegenüber dem holländiſchen etwas weich war. Man hätte den deutſchen Spielern oft mehr Wucht und Energie ge⸗ wünſcht. Schiedsrichter Olſon war insgeſamt gut, wenn auch ſeine Abſeitsentſcheidungen nicht immer den Beifall der Deutſchen fanden. erwachte die altbekannte VfR Mannheim geht in Jührung VfR und SV Waldhof ſiegen hoch— Neckarau und Phönix ſpielen unentſchieden— Kön geſchlagen Gau XIII Südweſt Phönix Ludwigshafen— Kickers Offenbach:2 FK Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen 32 FS Frankfurt— Spfr Saarbrücken 211 Saar 05— Union Niederrad:5 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 18 11 2 5 37:2⁵ 24.12 Kickers Offenbach 18 9 8 6 46:34 21˙ů5 FK Pirmaſens 16 8 4 4 42.26 20.12 Wormatia Worms 17 8 4 5 42.32 20•14 FSW Frankfurt 18 7 6 5 4141 20:16 Unton Niederrad 7 6 6 5 28:87 18.16 Eintracht Frankfurt 16 5 6 5 22.24 16˙16 Boruſſia Neunkirchent7* 6 7 30˙34 14.20 FC Kaiſerslautern 18 4 4 10 27:34 12.24 Sportfr. Saarbrücken 16 3 5 8 26:34 11.21 SpVg Saar 05. 15 3 4 8 21231 10˙20 Der hohe Sieg Se Waldhof— Mannheim 08:2(:0) Die Doppelveranſtaltung auf dem VfR⸗Platz, die die beiden, am kommenden Sonntag im Stadion zur Vorent⸗ ſcheidung und wohl auch internen Bereinigung der Mei⸗ ſteranwartſchaft einander gegenübertretenden Mannheimer Hauptgegner Waldhof und VfR auf den Plan vief, konnte in der Hauptſache nur nach der Seite intereſſieren, wie dieſe beiden Vereine gegen die Abſteigenden abſchneiden werden, um daran mehr oder weniger rechnertſche Kombi⸗ nationen für den nahenden Großkampf zu knüpfen. An einem Sieg beider Vereine zweifelte wohl niemand, menn man auch nach der letztwöchigen guten Spielleiſtung von 08 für den geſchwächten Waldhof keine ſo einfache Aufgabe exwartete. Es kam wieder einmal anders. Wenn auch bei os gegen Ende der erſten Hälfte ein Spieler verdienterweiſe des Feldes verwieſen wurde, ſo war mit dem:0⸗Stand das Spiel bis dahin ſchon zweifelsfrei und klar entſchieden, wenn auch für den weiteren Verlauf es ſelbſtverſtändlich ins Gewicht fiel, daß die Lindenhöfer den Strauß mit nur 10 Mann zu Ende führen mußten. Der Sieg Waldhoſs wurde in ſolch überzeugendem Stil herausgeſtellt, daß trotz⸗ dem— im ganzen betrachtet— von einer Meiſterleiſtung geſprochen werden kann. Die Lindenhöfer ließen zu Anfang eine ſolche Niederlage kaum ahnen; ſie hielten den Kampf longe Zeit durchaus verteilt und ver⸗ wehrten in ausgezeichneter Tordeckung den Waldhöſern eine volle halbe Stunde jeden Exfolg. Die Sicherheit und Ruhe der Mannſchaft lockerte ſich erſt unter der raſfinſert geführten Angriffsweiſe des Gegners, der in gewiſſen Ab⸗ gegen die eben kein ſtänden mit Treffern auſwartete, Kraut gewachſen war. Lediglich dieſe Ueberlegenheit der techniſchen und geiſtigen Durchführung der Genn mariſſe, der von hinten glänzend geſtützt wurde, fand die Lücken in der 08⸗Deckung und Abwehr, die. einem ſolchen Kön⸗ nen geoerner, trotz allem Einſatz immer machtlaſer wurde. Das Verteidigungstrio hatte in Broſe einen außerordent⸗ lich harten, ian Schiefer einen im Stellen und Stören guten Verteidiger und Pabſt ſchlug ſich nach beſten Kräften. Gegen ſolche Tore kann auch der beſte Hüter kaum an⸗ kommen. Unermücdlich ſchafften die Läufer, aber ſte wie die Verteidigung wurden in den Dreh der Waldhof⸗ kombination gezwungen. Der Sturm, ſpäter durch das Ausſcheiden gon Arnold geſchwächt und zerriſſen, brachte es aber fertig, gerade in dieſer Spielſpanne Waldhof zwei Tore zu beſorgen, was immerhin als Leiſtung anerkannt werden muß. Typiſch für die Mannſchaft bleibt, daß ſie ihre jeweilige Anfangsleiſtuma nicht durchzuſtehen ver⸗ mag, was aber großenteils eben mit dem Fehlen des ei⸗ genen Platzes und der dadurch bedingten geringeren Trainingsmöglichkeit zu begründen iſt. Reguläre Verhält⸗ niſſe— und bei dem zweifellos durchweg auten Material (vorausgeſetzt, daß es beiſammen bleibt) müßten Dauer⸗ erfolge zu erzielen ſein, 08 hatte das Pech auf einen Gegner in auter Form zu ſtoßen. SW Waldhof hätte man eine ſolche Höhe des Sieges doch nicht zugetraut, zumal Kiefer auch tesmal noch nicht eintreien konnte. Die Mannſchaft bot keinen eigent⸗ lich ſchwachen Punkt, aber es wurde— wohl im Hinblick auf den kommenden Sonntag,— doch reichlich vorſichtig ge⸗ ſpielt. Das zog die zahlenmäßigen Erfolge ziemlich lange hinaus Dafür boten die beiden Innen: Pennig und Siffling geradezu meiſterhaft Züge in Verſtändigung und gegenſeitiger Stützung. Unauffällig beherrſchten dieſe beiden in techniſch hochſtehender und geiſtig mitunter bril⸗ lant zuſammengehender Weiſe den Lauf des Angriffs, der von den anderen Nebenleuten gut ergänzt wurde. Nur Heermann kam nie recht zum Schuß, bis er dann ſchließlich doch ſeine Rechnung fand. Glanzleiſtungen waren die Tore durchweg. Peunig f hierbei wohl den Vogel ab. r gut orbeitete die Mittelreihe, in der ſich Mafer ſehr voll eingelebt. Leider verfällt man in dieſer Reihe, wie auch im Sturm unter ſich, immer noch häufig in hohes Gau XIV Baden Bfk Mannheim— Germania Karlsdorf:2 SV Waldhof— 08 Mannheim:2 Phönix Karlsruhe— Pf Neckarau:2 FC Freiburg— Karlsruher FV:1 Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte BfR Mannheim 15 9 3 3 42:26 21¹9 VfL Neckarau 16 8 5 3 36˙22 Phönix Karlsruhe 15 7 6 8 SpV Waldhof 15 8 3 4 VfB Mühlburg 15 6 5 4 FC Freiburg 15 6 5 4 I. FC Pforzheim. 14 6 4 4 Karlsruher FV 16 2 8 6 Germania Karlsdorf 15 5 6 9 8 Mannheim 16 1 1 14 von Waldhof Spiel, das nie ſo flüſſig und auch für den ls das eigentlich typ A Schuß ſo produk⸗ tiv ſein kann, al flach Shofflachſpiel. Auch das Verteidigungstrio löſte ſeine Aufgabe mit Ausnahme einer Periode der zweiten Hälfte, in welcher die beiden Gegentreffer fielen—, recht gut. Dieſe Tore waren bei mehr Ernſt und Sachlichkeit zu vermeiden. Eine zeitweiſe Schwäche zeigte aber der Anftriff in dem über⸗ reichlichen Paßſpiel der zweiten Hälfte, das klarſte Gelegen⸗ heiten verſanden ließ; andernfalls hätte, das Ergebnis zweiſtellig werden müſſen. Eigentlich unverſtändlich im Hinblick auf die naheliegende Möglichkeit, daß das Tor⸗ verhältnis das Gauringen entſcheiden kann. Von diefen erwähnten Mängeln abgeſehen, war die Geſamt⸗ Siffling überraſchend mit placiertem Langſchuß 410. 1 arbeit vorzüglich und der Sieg ſelbſt in dieſer Höhe ver⸗ dient. Das Spiel Bei einem für einen Vormittag ſehr guten Beſuch hält ſich die Sache längere Zeit verteilt; beide Mannſchaften zei⸗ gen genaues Zuſammenſpiel, wobei Waldhof vereinzelt recht gute Gelegenheiten herausſpielt. Pabſt fängt einen Kopf⸗ ball Pennigs im Zurücklaufen noch dicht vor dem Netz ab. Einen famoſen Flankenball Weidingers köpft dann Pen ⸗ nig unmittelbar und unhaltbar zum Führungstor, 110. Mit einem wiederholt nachgeſchoſſenen Strafball kaun 08 nichts erreichen. Wieder eine hohe Hereingabe Weidingers;: Siffling geradezu meiſterhafte Züge in Verſtändigung teren Kopfball Sifflings will Pabſt herauslauſend ſchnap⸗ pen, doch Pennig ſchnellt dazwiſchen und ſetzt das Leder glatt ins ungedeckte Tor, 310. Wegen Nachſchlagens wird Arnold gewieſen. Lindenhof eſt mit nur zehn Mann. In unnachahmlicher Eleganz ſtellt So 8 vom Fe ſteht den J werden ohne Pauſe die Seiten gewechſelt. Die Fortſetzung konnte ſich nur um die eventuelle Höhe des Waldhofſieges drehen, doch wird man auf dieſer Sette zu ſicher. Die Verteidigung etwas lax. Edelmann prallt bei einer verſuchten Abwehr an den Pfoſten; Synock nützt entſchloſſen zum:1. Waldhof bekommt ſeine Schwäche⸗ anwandlung im Schießen, wobei ſich Pennig, Siffling und Heermann beteiligen. Endlich treibt Siffling nach Anſchießen von Pabſt mit Nachſchuß:1. Noch einmal kommt 08 durch Dor ſt zu einem Trefſer,:2. In glän⸗ zendem Alleingang unter längerem Einſchnüren von 05 ſtellt Pennig kaltblütig berechnend, flach an Pabſt vorbei, 62, und ſchließlich dann Heer mann mit ſchönem Schuß kurz vor dem Abpfiff 72. Neuweiler ⸗ Pforzheim leitet ſehr gut. A. N. Karlsdorf hielt ſich tapfer VfR Mannheim Germania Karlsdorf:2(:1) An dem hohen Ciadergebnis iſt nicht zu erkennen, wie ſchwer die Raſenſpieler gegen den Abſtiegskandidaten zu kämpfen hatten, ehe ihnen der Sieg ſicher war. Die Gäſte wehrten ſich mit ungeheurer Energie und erſt in den letz⸗ ten zwanzig Minuten dieſer temperamentvollen Begeg⸗ nung brach ihr Widerſtand zuſammen. Bis dahin ſtand es nur:2 für den RfB. Dann aber fielen in raſcher Folge die Erfolge, die das Endergebnis formten. Der Kampf war erbittert. Die Mannheimer mußten ihr gan⸗ zes Können aufbieten. Allzu lange ließen ſie ſich von den Gäſten ein hohes Spiel aufdrängen, erſt im Schluß⸗ abſchnitt fanden ſie ſich zu dem Flachpaß zurück, der ſa ihre Stärke darſtellt. Aber auch vor dem Schlußabſchnitt dieſes Treffens hatte der Vſgi ſchon ein Plus, ſo daß ſein Sieg vollauf verdient genannt werden muß. n den erſten Minuten ſchon ging einmal Langen⸗ bein durch, jedoch ſein ſcharfer Schuß landete neben dem Tor. Die Raſenſpieler trugen weiterhin gefährliche An⸗ griffe vor. Bei einem ſolchen wurde Striebinger im Strafraum hart angegangen. Keller ⸗Karlsruhe gab dafür einen Elfmeter, den Berk(10. Minute) zum Füh⸗ rungstreffer vexwandelte. Die Elfmeterentſcheidung war ſehr hart, angeſichts des nicht allzu ſchweren Vergehens. Karlsdorf verlor für einige Zeit den Mut, arbeitete mehr robuſt denn eifrig. Der Bf blieb weiterhin im Anariff, umd in der 20. Minute ſtellte Berk nach einer Vorlage von Longenbein auf:0. Kurz darnach machte ein Karls⸗ dorfer Verteidiger im Strafraum ganz unnbtigerweiſe Hand, aber Fürſt verſchoß dieſen Elfmeter. Nun kam Karlsdorf mehr zur Geltung. Mehrmals ſchoſſen die Gäſteſtürmer am Mannheimer Tor vorbei oder darüber, einigemale mußte auch Bartak rettend eingreifen. Die Güſte erzielten nacheinander fünf Eckbälle. Beim fünften ſtand Schlindwein 2 ſehr günſtig, er drückte den Ball mit dem Körper ein(40. Minute). Der Reſt der erſten Halb⸗ zeit war erfüllt von energiſchem Ringen, Karlsdorf brachte dabei das Leder noch einmal in das Bfqi⸗Tor, aber der Treffer wurde annulliert, weil der Schütze abſeits ge⸗ ſtanden hatte. a Nach der Pauſe ließen die Rafenſpieler zunächſt etwas nach, während die Gäſte mit erhöhtem Eifer bei der Sache waren. Zeitweiſe zwangen ſie den VfR in die Verteidigung. Auf der anderen Seite mißglückte, dem Mannheimer Sturm manches, Theobald ſchoß zweimal daneben. der Karlsdorfer Torhüter Schalk nahm Strie⸗ binger gerade vor dem Schuß den Ball vom Fuß. Auch Bartak mußte eingreifen, ſogar mit dem Fuß abwehren. Der Sieg der Raſenſwieler ſchien dennoch in der 16. Mi⸗ nute ſicher geſtellt zu ſein. Berk verwertete da eine prä⸗ ziſe Vorlage Striebingers zum:1. Jedoch Karlssorf er⸗ höhte ſeinen Kampfwillen nunmehr noch mehr. Nochmals ſchoſſen die Gäſte ein Abſeitstor(im Eifer des Geſechtes achteten die Stürmer zu wenig auf ihre Stellung). BfR ſpielte zu ſehr das hohe Spiel, wie es die Gäſte pflegten, und verlor damit an Schnelligkeit. Den Germanen alückte es ſo immer wieder, gefährlich zu werden, und in der 23. Minute konnte ihr Linksaußen Rifſel 2 ſogar im Alleim⸗ gang auf:2 verbeſſern. Nun zog der Bf ſeinen Rechts⸗ außen Striebinger in die Läuferreihe zurück, um zugleich von fetzt an den typiſchen VfR⸗S ſpielen. Dieſem mußten die Gäſte, die ſich ſtark ar 1 n, denn doch zum Opfer ſallen. In der 3 tete ſich Theobald auf dem Flügel durch, paßte zu Langenbein und dieſer ſchoß direkt und unhaltbar das vierte Tor für ſeine Farben. Zwei Mlauten ſpäter dasſelbe Bild. Wieder ſervierte Theobald dem flinken Vfg⸗Sturmführer einen Ball kunſtgerecht und Nr. 5 ſaß. Fünf Minuten vor Schluß erhöhte Fürſt auf:2. Theobald hatte einen ſchar⸗ fen Lattenſchuß getan, Fürſt war zur Stelle und ſchoß den ins Feld zurückſpringenden Ball direkt ein. Die Raſenſpieler haben alſo an dieſem Sonntag einen ſehr hohen Sieg errungen. Sie mußten mit aller Macht bis in den Schlußabſchnitt hinein kämpfen. Ju dieſer Zeit des energiſchen und auch keineswegs zämper⸗ lichen Widerſtandes der Gäſte verlor die Elf nie ihre Ruhe. Das war für den Enderſolg von Entſcheidung. Immer wieder gingen Fürſt, Berk. Langenbein, Theo⸗ bald und Striebinger unverdroſſen vor, was ſie zuletzt zeigten, das wax erſtklaſſige Fußballkunſt. Sle hatten in Willier. Kmenzin und Mauz eine auſmerkſame Verbin⸗ dungsreihe hinter ſich, die ſich in der Abwehr wie im Aufbau bewährte. Auch Bartak, Schalk und Hoßfelder ſchlugen ſich aut. Die Mannſchaft hat ihren letzten Kampf vor dem großen Treffen des kommenden Sonn⸗ tags mit Elan beſtanden. Im Stadion allerdings wird die Leiſtung des Gegmers noch arößere Anforderungen ſtellen als die Karlsdorfer Germanen. Karlsdorf war zwar eine ſehr eifrige und kampf⸗ kräftige Mannſchaft, aber dieſer Elf ſehlt(der Tabellonſtand beſagt es ja auch deutlich) die große Linie, die nun ein⸗ mal im Fußball der erſten Klaſſe verlangt wird. Ein⸗ zelne Leute zeigten wohl ein gutes techniſches Können umd auch ein Gefühl für Taktik, aber insgeſamt iſt die Elf doch zu wenig ausgeprägt. Sehr gut gefielen Schlind⸗ wein 3 und Huber im Sturm, auch der Mittelläufer Hu⸗ ber 1 und die Verteidiger Riffel 1 und Hellriegel arbeiteten recht anſprechend. Aber das allein genügt nicht. 0 KI verliert in Freiburg Freiburger Fc— Karlsruher FV 311(:1) 2000 Zuſchauer erlebten ein„Spiel der verpaßten Ge⸗ legenheiten“, obwohl der Fc mit 311(:1) das beſſere Ende für ſich behielt. Die beiden„Verteidigungs⸗Mann⸗ ſchaften“, die ja nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren haben, ſpielten diesmal betont offenſip, ſo daß es ein ſchö⸗ nes Spiel gab. Techniſch war die Freiburger Elf etwas beſſer; ſie hatte in Peters auch einen überlegenen Tor⸗ ſchützen. Schon in der erſten Minute prallte ein Freiſtoß von Utz von der Latte zum erſten Freiburger Treffer ins Netz. Damminger holte in der 17. Minute im Anſchluß an eine Ecke den Ausgleich, aber noch vor dem Wechſel ſtellte im Anſchluß an einen Eckball Peters auf 211 für den FFC. Nach dem Wechſel war es der gleiche Spieler, der in der 4. Minute ein ſeines Zuſpiel von Koßmann zum örktten Treffer auswerten konnte. In der 16. Minute verſchoß dann der Fc einen Elfmeter, aher 21 Minuten ſpäter brachte der KW das gleiche Kunſtſtück fertig. Da auch aus Angriffshandlungen ſonſt nichts zählbares mehr heraus⸗ ſprang, blieb es bei dem:1⸗Sieg der Freiburger. 8. Seite/ Nummer 81 Neue Maunhermer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 18. Februar 1938 Neckaraus großes Spiel Phönix Karlsruhe— Vfe Neckarau:2(:0) Wieder einmal wurde eine Mannheimer Mannſchaft in Karlsruhe mit großer Spannung erwartet, denn es galt, die letzten Ausſichten der Reſidenzſtadt im Kampf um die badiſche Gaumeiſterſchaft mit der Mannheimer Fußball⸗ bochburg zu wahren. Die Entſcheidung iſt für Mannheim ausgefallen. Es gelang dem Karlsruher Phönix nicht, die 5 Beginn des Spiels gezeigten Leiſtungen über die ganze auer zu halten, ſo daß es dem kräftigen und ſchwung⸗ vollen Einſatz der Neckarauer in der zweiten Hälfte möglich war, ein mehr als verdientes Unentſchieden herauszuholen. 5000 Zuſchauer waren im Wildparkſtadion Augenzeuge eines horten und erbittert durchgeführten Kampfes, der trotz ſeiner beſonderen Note über lange Strecken von bei⸗ den Mannſchaften ausgezeichnete Leiſtungen bot. Beide Mannſchaften erſchienen in ſtärkſter Beſetzung. Phönix Karlsruhe mit Maier; Lorenzer, Wenzel; Mohr, Schoſer, Noe; Föry, Kraß, Heiſer, Gaßmann, Riehle.— Vis Neckarau mit Dieringer; Meiſter, Klamm; Schmidt, Lauer, Größle; Heſſenauer, Wenzelburger, Renner, Rot und Striehl. Als Unparteiiſcher wor Sträßner⸗Heidelberg erſchienen, deſſen Entſcheidungen ſehr oft das Mißbehagen ſowohl der Zuſchauen wie der Spieler hervorriefen. Das Spiel beginnt mit einer leichten Ueberlegenheit der Gäſte, die aber allzu haſtig und unüberlegt im Sturm operieren, als daß ſie die Hintermannſchaft der Karls⸗ ruher hätten überwinden können. Die Karlsruher da⸗ gegen ſind bei ihren Angriffen bedeutend gefährlicher. Es gelingt ihnen auch nach etwa 10 Minuten Spielzeit das erſte Tor, das bei glänzender Hereingabe von Föry durch Kraß erzielt wird. Neckarau dagegen kann nur einige Ecken exzielen, die aber, da ſie ſehr ſchlecht geſchoſſen wer⸗ den, nichts einbringen. Bei einem neuerlichen Durchbruch von Föry, der überhaupt mit Abſtand der beſte Stürmer im Felde war, fällt wiederum durch Kraß der zweite Tref⸗ fer für Phönix. Dieringer konnte diefe beiden Erfolge nicht verhindern. Bis zur Halbzeit iſt das Spiel donn ausgeglichen. Nach der Pauſe iſt Neckarau kaum wieder zu erkennen. Die ganze Mannſchaft kämpft mit letztem Einſatz, und es gelingt ihr auch zunächſt ſtellenweiſe, nachher ganz über⸗ legen, das Spiel in die Hand zu bekommen. Die Karls⸗ ruher werden unruhig und nervös, ſie verſtärken ihre Deckung, aber trotzdem können ſie den erſten Gegenerfolg nicht abwenden, den Striehl nach ausgezeichneter Vorlage von Wenzelburger erzielt. Dann beim:1⸗Stand beginnt ein aufregender Kampf, der mit wenigen Unterbrechungen dauernd die Neckarauer vor dem Karlsruher Tor ſieht. Aber alle noch ſo gut gemeinten Schüſſe verfehlen knapp ihr Ziel oder werden von der überaus ſicheren und zahlen⸗ mäßig ſehr ſtarken Verteidigung abgewehrt. Die Reſidenz⸗ ler unternehmen nur einige gelegentliche Vorſtöße, deren Träger in der Hauptſache Föry iſt, der bei dieſer Gelegen⸗ heit faſt ſogar ein ͤͤrittes Tor erzielt hätte, wenn nicht Dieringer geiſtesgegenwärtig ihm den Ball im letzten Augenblick vom Fuß genommen hätte. In der letzten Spiel⸗ minute gelingt dann endlich der lange erwartete Ausgleich. Nach einem Gewühl vor dem Phönixtor bekommt Rot den Ball und ſchießt wuchtig zum Ausgleich ein. Die Freude der Gäſte iſt groß, aber die Karlsruher machen ein ent⸗ täuſchtes Geſicht, denn durch dieſes Unentſchieden ſind ſicher⸗ lich die letzten Ausſichten für die Erringung der Gaumei⸗ ſterſchaft dahingeſchwunden. In der Mannſchaft der Gäſte ſoh man von der Hinter⸗ mannſchaft die erwarteten guten Leiſtungen, wenn auch Größle in der erſten Halbzeit gar nicht mit Föry fertig werden konnte und er dieſen ſchnellen Karlsruher des öfteren lauſen laſſen mußte. Der Sturm war auf ſeiner linken Seite außerordentlich ſchwach beſetzt. Weder Striehl noch Rot konnten ſich ſichtbar in Erſcheinung bringen. Der beſte Flügel war der rechte mit Heſſenouer und Wenzel⸗ burger, die ſich bald in die Herzen auch der Karlsruher Zuſchauer hineinſpielten. Die Karlsruher Mannſchaft konnte eigentlich nur in der erſten Halbzeit gefallen. Bis dahin ſpielte man betont offenſiv und hatte auch deutlich mehr vom Spiel, war vor allen Dingen im Sturm bedeutend gefährlicher, was auch durch die zwei erzielten Erſolge ausgedrückt wird. Die Hintermannſchaft ſtand eiſern non Anbeginn, mußte aber gegen Schluß vor den ſich ſtändig häufenden Neckarauer Angriffen kapitulieren. Phönix Ludwigshafen bleibt vorn Phönix Ludwigshafen— Kickers Offenbach:2(:1) Man bann wohl ſagen, daß dieſe Begegnung, die vor rund 5000 Zuſchauern zum Austrag kam die intereſſanteſte der diesjährigen Meiſterſchaftsvunde auf dem Phönix⸗ Platz war. Die Ludwigshafener waren dabei die Glück⸗ licheren, weil ihre Kampfkraft die der Gäſte noch um einige Gade übertraf. Die Gäſte waren allerdings in der Läu⸗ ferreihe nicht ſo ſtark wie ſonſt. Die Platzherren gingen in der 18. Minute durch den Linksaußen Statter in Führung und konnten dieſen Vorſprung auch bis zur 40. Minute halten. Bis dahin wurden die Gäſte durch ihre Vorſtöße immer wieder gefährlich, ſchließlich kamen ſie auch fünf Mi⸗ nuten vor der Pauſe durch ihren Halbrechten Kaiſer auf Flanke von Grebe zum Ausgleich. Un der zweiten Halbzeit wurde von Beginn an wieder hart um jeden Meter Boden gekämpft, es gab zahlreiche Strafſtöße und ein ſolcher führte denn auch in der 11. Mi⸗ nute durch Neumüller 2, bzw., Statter, der den Ball vollends eindrückte, zum Führungstreffer der Platzherren. Die Offenbacher legten ſich jetzt mächtig ins Zeug, ſie gewannen auch ſtetig an Boden und konnten den Kampf ausgeglichen geſtalten. Ihr Tormann Wenzel verſchuldete einen Foul⸗ elfmeter, den er aber(von Degen getreten) halten konnte. In der 35. Minute fiel ſchließlich der Ausgleich für die Gäſte. Die linke Seite ſpielte ſich durch, flankte zu Gerth, der Neumüller 1 umſpielte und einſchoß. Sechs Minuten nor Schluß fiel dann nachdem man allſeits ſchon an ein Unentſchiden geglaubt hatte, aus einem Gedränge heraus durch Degen, mit wunderbarem Drehſchuß der Sieges⸗ treffer des Phönix. Bei Offenbach ſpielten Wenzel, Greiß, Kühnle, Kaiſer und Grebe ſehr gut, während Ludwigs⸗ hafen in Klett, Ulrich, Lindemann, Statter und Hörnle eine beſten Leute hatte. Multer⸗Landau leitete gut. SV Frankfurt— Sportfr. Saarbrücken:1(:0) Zu dieſem Spiel hatten ſich 4500 Zuſchauer eingefun⸗ den, die ein wunderſchönes Spiel zu ſehen bekamen. Beide Mannſchaften beſleißigten ſich einer anſtändigen Spielweiſe und boten ein dauernd ſchönes, flüſſiges und gleichwertiges Spiel. Der Kampf war ſtets abwechflungs⸗ reich und verlief in beiden Halbzeiten vollkommen aus⸗ geglichen. Die geſperrten Spieler der beiden Clubs— Fuchs von Saarbrücken und Haderer vom FSV— hat⸗ ten Spielerlaubnis erhalten wud namentlich Fuchs bot eine ganz hervorragende Partie. Gut ſplelte der FSWV⸗ Torhüter Blaimer, dagogen war die Verteidigung etwas unſicher. Saar Saarbrücken— Union Niederrad:5(:2) Vor 2000 Zuſchauern lieferte die Saarmannſchaft ein ſehr ſchwaches Spiel. Am beſten gefiel eigentlich noch der Erſatzmann Kempf; die Läuferreihe bot nur eine ſchwache Leiſtung, vor allem Zeimet entbehrte es hier an der Ueber⸗ ſicht. Die Flügel wurden viel zu wenig eingeſetzt. Die Union⸗Elſ ſpielte dagegen ſehr eifrig und auch viel zuſam⸗ menhngender als die Saarländer In der Mannſchaft war kein ſchwacher Punkt. Hervorzuheben ſind jedoch Kol⸗ ter und Müller ſowie die beiden Stürmer Kirſch und Pflug. Gau XV Mürttemberg Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 911 Spfr Stuttgart— SW Feuerbach 221 St Stuttgart— Spfr Eßlingen 111 Göppingen— F Ulm 10 Verein Spiele gew unentſch verl. Tore Punkte SSW Ulm 15⁵ 9 8 83 1527 210 Stuttgarter Kickers 14 9 1 4 29:27 19.9 Vi B Stuttgart 15 8 3 4 37.28 19.11 Spy Feuerbach 14 5 4 5 28:25 14:14 I Ulm 14 6 2 6 29.23 14.14 Spfreunde Eßlingent6 5 4 7 2986 14.18 Unton Böckingen 15 6 1 8 37˙40 16:17 Se Stuttgart 15 5 3 7 34-86 1317 Sportſr. Stuttgart 15 2 6 7 36 1110 Spy Göppingen 13 4— 9 17:38 8118 Gau XVI Bayern FE Schweinfurt— Spug Fürth:0 1860 München— 1. Fc Nürnberg ausgef. Beé Augsburg— Bayern München 113 ASW Nürnberg— Jahn Regensburg:2 SpVg Fürth 18 12 4 2 35:15 288 Bayern München 17 N 4 44.28 21114 München 1860 16 4 5 4 33˙22 19:13 Schweinfurt 05 17 8 5 3 38:24 21213 1. FC Nürnbera 17 6 7 4 80˙22 19•15 Wacker München 17 7 3 7 33:32 17.17 ASV Nürnberg 17 6 4 7 28131 16.18 Be Auasbura 18 5 4 9 28543 14:22 Jahn Regensburg 19 4 6 9 33.55 14.24 Spog Weiden 17 4 4 9 29.57 12.22 Schwaben Augsburg 17 3 4 10 28.50 10:24 Union Böckingen— Stuttgarter Kickers:1(070) Etwa 3000 Zuſchauer ſahen einen intereſſanten Kampf, der aber in der erſten Halbzeit recht harmlos verlief, ob⸗ wohl die Böckinger eine ſichtbar werdende Ueberlegenheit zu verzeichnen hatten. Aber die vielen Torgelegenheiten kvnnte die ſehr gut ſpielende Kickers⸗Verteidigung Cozza und Mihalek zuſammen mit dem Torhüter Keller, zunichte machen. Der Sieg der Stuttgarter war vielleicht etwas glücklich errungen, die Mannſchaft war aber in der Deckung beſſer, während im Sturm wenigſtens Merz gefallen konnte. Bei den Böckingern fehlten Schadt und Frey. Die Erſatz⸗ leute befriedigten nicht ganz. Die Verteidigung war an dem einzigen Tor ſchuldlos, Schiedsrichter Falk⸗Göppen⸗ gen leitete einwandfrei. Sportfreunde Stuttgart— SW Feuerbach 221 Der für den Abſtieg nicht unbedeutende Kampf in Degerloch zwiſchen den Stuttgarter Sportfreunden und den Feuerbachern endete mit einem nicht unverdienten Sieg der Sportfreunde, wenngleich das entſcheidende Tor auch ein recht zweifelhafter Elfmeter war. Die Mannſchaft war nur in der erſten halben Stunde ſchwach lief aber dann zu großer Form auf und beherrſchte dann für die Reſtzeit klar das Feld. Wenn das Ergebnis nicht höher ausgefallen iſt, ſo können ſich die Feuerbacher bei ihrem Torhüter be⸗ danken, denn Müller lieferte eine ganz große Partie und hielt unzählige Schüſſe aus allernächſter Nähe. SC Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen:1(:1 Der Punktekampf zwiſchen dieſen beiden Mannſchaften lockte immerhin etwa 4000 Zuſchauer nach Gaisburg, die jedoch mit den gebotenen Leiſtungen nicht recht zufrieden waren. Namentlich die erſte Halbzeit, verlief ziemlich ein⸗ tönig. Von beiden Mannſchaften wurde recht luſtlos ge⸗ kämpft. Bereits in der 3. Minute ging der Sportklub durch ſeinen Mittelſtürmer Schmit in Führung. 8 Minuten vor der Pauſe gelang den Eßlingern durch Hermann 2 der Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte ſpielten die Eß⸗ linger weit energiſcher. Dieſe Ueberlegenheit dauerte je⸗ doch nicht lange und allmählich ſetzte ſich der Sportklub in der gegneriſchen Hälfte feſt. Tore wurden aber trotz leb⸗ hafteſter Anſtrengungen beiderſeits nicht mehr erzielt. Bei den zahlreichen Angriffen der Stuttgarter zeichnete ſich die Eßlinger Hintermannſchaft beſonders aus. So endete schließlich auch der Rückkampf unentſchieden. Schiedsrichter Heß⸗Stuttgart leitete ausgezeichnet. SW Göppingen— Ulmer JW 94:0(:0) Was man kaum geglaubt hatte traf ein: der ſtark vom Abſtieg bedrohte SV Göppingen ſchlug auch im Rückſpiel mit dem knappſten aller Ergebniſſe den Ulmer Fußballver⸗ ein. Es muß ſogar geſagt werden, daß der Sieg dabef auch noch völlig verdient war, denn die Mannſchaft kämpfte mit einem Rieſeneifer und hatte im Sturm durch die Herein⸗ nahme von Grupp auf Halbrechts ſtark gewonnen. Jeden⸗ falls vog die Mannſchaft die techniſche Ueberlegenheit der Ulmer glatt auf. Schiedsrichter Brodbeck leitete vor 1200 Zuſchauern gut. ASV Nürnberg— Jahn Regensburg:2(:1) Zu dieſem für die Abſtiegsfrage bedeutſamen Kampf hatten ſich nur etwa 2000 Zuſchauer eingefunden, die ein ſchlechtes Spiel der geſamten Regensburger Mannſchaft zu ſehen bekamen. Aber auch der ASV dürfte ſeine An⸗ hänger mit dem Gezeigten ſtark enttäuſcht haben. Man hatte oft den Eindruck, einem Spiel der Bezirksklaſſe zuzuſehen. Was ſich der Regensburger Sturm an Hilfloſigkeit leiſtete, ging ſchon über die berühmte Hutſchnur. Von dieſem ſchlechten Spiel wurde auch die Hintermannſchaft angeſteckt, und ſelbſt Jakob hat ſchon weſentlich Beſſeres gezeigt.— Schiedsrichter Högner(Augsburg) leitete korrekt. — Viernheim befestigt ſeine Stellung SpVg Sandhofen— Amicitia Viernheim 911 Altriß— Germania Friedrichsfeld 911 Ilvesheim— Hockenheim 90:2 Phönir Mannheim— Käfertal:2 Seckenheim— Neulußheim ausgef. Oberhauſen.— Feudenheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 19 14 3 8 49537 31:7 Germ. Friedrichsfeld l9 12 4 3 43:30 28.10 SpVg Sandhofen 16 11 2 3 42•13 24:8 Alemann. Ilvesheim 17 8 3 6 35:29 19.15 Vf Tun Feudenheim 18 7 4 7 32:32 18:18 08 Hockenheim 18 8 2 8 33:37 18.18 TSW Altrip.. 18 6 4 8 32:34 16.20 SC Käfertal 19 6 3 10 33:38 15.23 Olympia Neulußheim 16 5 4 7 38:31 14•18 Phönix Mannheim 17 5 3 9 40.40 13.21 SpV.Seckenheim. 16 3 3 10 2244.23 SpVg Oberhauſen 19 3 1 15 27.71 781 Viernheim in meiſterlicher Form Sp. Vg. Sandhofen— Amicitia Viernheim 9011 Das wichtigſte und entſcheidungsvollſte Spiel von Un⸗ terbaden⸗Weſt ſtieg im Mannheimer Norden. Dort lieferten ſich die beiden Meiſterſchaftsanwärter Sandhofen und Viern⸗ heim einen ſeiner großen Bedeutung entſprechenden harten Kampf, der ungeahnte Anforderungen an die Mannſchaft ſtellte. Mit höchſtem Einſatz wurde geſpielt, ſo daß ſich Kampfhandlungen boten, die nicht nur Wucht, Kaltblütigkeit und Schwung beſaßen, ſondern die auch bei unverminder⸗ tem Tempo packend und hinreißend geſtaltet waren. Sand⸗ hofen, das aber in den letzten Wochen ſchon einen kleinen Formrückgang zu verzeichnen hatte und diesmal auf Mül⸗ ler und Schmitt verzichten mußte, hatte einen ſchlechten Tag erwiſcht und mußten, knapp geſchlagen, dem Gegner die wohl teuerſten Punkte dieſer Saiſon überlaſſen. Für Viernheim begann die Sache ſehr verheißungsvoll, denn bereits nach drei Minuten lag man nach einem bom⸗ bigen Schuß des Linksaußen mit:0 in Front. Der frühe Erfolg, der über Sieg und Niederlage entſchied, hatte Viernheim in Zug gebracht, man ſpielte in ausgezeichneter körperlicher Verfaſſung rieſig ſchnell und ſchob ohne Zeit⸗ verluſt die Bälle zum Nebenmann, ſo daß der Sandhofener Deckung die Abwehr ſehr erſchwert blieb. Mit ungeheu⸗ rem Energieaufwand ſuchte der Sturm der SpVg. das Reſultat zu verbeſſern, aber Wind und gegneriſche Deckung vereitelten alle Bemühungen. Als aber ſchließlich doch ein Ball im Viernheimer Netz landete, konnte er nicht gewertet werden, da er auf raffinierte Art mit der Hand hinein⸗ jongliert worden war. Nach Wiederbeginn wurde die Viernheimer Deckung unter ſchärfſten Druck geſetzt. In faſt ununterbrochener Folge rollten die Angriffe von Sandhofen an, aber immer wieder blieben die Amieiten in oft packenden Zweikämpfen Sieger. Man konnte ſich nicht durchſetzen und nahm daher den Verteidiger Michel in den Sturm, aber deſſen erſter Schuß ging nach Vorlage von Dörr hoch über das Tor. Das Fehlen von Müller in Sandhofens Läuferreihe machte ſich aber aufs ſtärkſte bemerkbar, es fehlten dem eigenen Sturm exakte Vorlagen, ſo daß er trotz redlichſten Be⸗ mühungen leer ausging und die bittere Niederlage zur unumſtößlichen Tatſache wurde. Sandhofen rechtfertigte das Vertrauen ſeines recht zahlreichen Anhangs nicht. Der Sturm ſpielte ſehr ver⸗ krampft und kam nie voll zum Zug, da auch die Läufer⸗ reihe nicht in gewohnter Umſicht und Güte kämpfte. Ein ſchweres Handicap war das Fehlen des verletzten Müller. Die Verteidigung, für die Wernz noch nicht reif iſt, zö⸗ gerte nur einmal im Eingreifen, aber dieſes einmalige Zaudern führte zur Niederlage. Ueber feden Tadel er⸗ haben ſpielte Torwart Wittemann. Die Amicitia Viernheim leiſtete eine wahr⸗ haft herviſche. glanzvolle Partie. Fabelhaft in Form war die geſamte Tordeckung mit dem„langen“ Krug zwi⸗ ſchen den Pfoſten und dem gewürfelten Kiß und Falter⸗ man in der Verteidigung. Die Läuferreihe, die in Fetſch den beſten Kämpen beſaß. war in ihren Leiſtungen ſehr aktiv. Mit Schwung und Schneid lag der Sturm im An⸗ griff, aber auch dieſe Linie hate, wie Sandhofen, in ihren Ationen wur wenig Glück. Das ſchwere Spiel hatte in Schiedsrichter Selzam⸗ Heidelberg einen Leiter gefunden, deſſen Entſcheidungen reſtloſen Anklang fanden. Käfertal holt wichtige Punkte Phönix Mannheim— Spe Käfertal:2(:1) Wie Phönix Mannheim, ſo hat auch der Spe Käfertal ernſtliche Abſtiegsſorgen, nur mit dem einen Unterſchied, daß dieſelben bei Käfertal weitaus akuter ſind als bei Phönix. Letzterer hat noch ein ſtattliches Feld an Spielen zu erledigen und es beſteht kaum ein Zweifel, daß ſich Phönix zu Hauſe gegen Seckenheim, Altrip, Neulußheim und Viernheim die zum Verbleib notwendigen Punkte Reichsſportjührer wirbt die Werktitigen An der Stätte der täglichen Arbeit in einem weiten, Tauſenden faſſenden Betriebsraum in Berlin⸗Siemens⸗ ſbadt, ſprach Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten am Freitagnachmittag zu Tauſenden von Werksangehörigen — unter denen neben Männern und Frauen, Arbeitern und Angeſtellten auch der Betriebsführer nicht fehlte— über den Sinn und die Bedeutung der Leibesübungen für die Erhaltung und Förderung der Volkskraft und die Schaffung der Volksgemeinſchaft ſowie über die Einrich⸗ tungen, die allen Angehörigen des deutſchen Volkes dafür zur Verfügung ſtehen.„Der Nationalſozialismus lehnt die Auffaſſug ab, daß nur der Sport treiben darf oder bann, der Zeit und Geld dazu hat. Wenn der national⸗ ſozialiſtiſche Staat es ablehnt, die Leibesübungen zur Pri⸗ vatſache zu erklären, ſo erwächſt ihm daraus auch die Pflicht, den breiten Maſſen die Betätigung in den Leibes⸗ übungen zu ermöglichen“. Der Reichsſportführer umriß in großen, klaren Zügen das, was der nationalſozialiſtiſche Staat bereits getan hat und weiter tun wird, um dieſe ſich ſelbſt geſetzte Pflicht zu erfüllen, und er orönete auch die kommenden Olympiſchen Spiele in dieſen Rahmen als eine Aufgabe ein, an der mitzuarbeiten das ganze deutſche Volk berufen ſei. Der Reichsſportführer fand aufmerkſame Hörer. Wie ſie die verſchiedenen Altersgruppen repräſentierten, ſo hatte der Reichsſportführer auch allen etwas eigens ſie Angehendes zu ſagen. Eine Stunde lang diente der ſach⸗ liche, nüchterne, große Arbeitsraum dazu, dem Führer der deutſchen Sportbewegung unter den Werktätigen in allen Stellungen für eine Sache werben zu hören, die in immer umfaſſenderem Maße eine Sache des ganzen Volkes werden muß. Alle Bevölkerungskreiſe ſind aufgerufen. Nach der Erkenntnis des Führers, ſo führte der Reichs⸗ ſportführer u. a. aus, iſt es die Aufgabe des völkiſchen Staates, ſeine geſamte Erziehungsarbeit in erſter Linie nicht auf das Einpumpen bloßen Wiſſens einzuſtellen, ſon⸗ dern auch das Heranzüchten kerngeſunder Körper. Mit der Durchführung dieſer Aufgabe hat der Führer mich be⸗ traut. Sie iſt dreifach gegliedert: 1. Förderung der Volksgeſundheit und Stärkung des Charakters und der Willenskraft; 2. Förderung echten volksgemeinſchaftlichen Denkens und Handelns; 3. Förderung der Freizeitgeſtaltung. Wer geſund iſt, iſt nicht mißmutig, wer krank iſt, ſieht alles doppelt ſchwer. Es gibt keine beſſere Gelegenheit, ge⸗ ſund zu werden und geſund zu bleiben, als Leibesübungen zu treiben. Wer Sport treiben will, muß das Alltags⸗ und Sonntagskleid ablegen. Alle Unterſchiede der feineren oder ſchlichteren Anzüge fallen weg. Nur was in den Kleidern ſteckt, bleibt übrig, der Kerl, der Kamerad, der zeigen muß, welches Geiſtes und Leibes Kind er iſt. Wer ſchwer ar⸗ beitet, der muß an ſeinem Feierabend ein wenig Freude erleben. wechſlung bringen vom Alltag und die ſo viel ungezwun⸗ gene Freude vermitteln, wie die Leibesübungen. Gerade das Sportsamt„Kraft durch Freude“ hat es ſich zur beſon⸗ deren Aufgabe geſetzt, alle, auch die älteren Volksgenoſſen, zu den Leibesübungen hinzuführen. Nach einer Schilderung der Organiſation und des Le⸗ bens der heutigen Sportbewegung und der bevorſtehenden Olympiſchen Spiele wie der für ſie— damit aber auch für die deutſche Sportbewegung— geſchaffenen und im Ent⸗ ſtehen begriffenen Anlagen ſchloß der Reichsſportführer mit einem Aufruf:„Nehmt Eure Kameraden an der Hand, nehmt ſie mit Euch auf Eure Plätze und zeigt ihnen, wie wir alle in der großen Kameradſchaft marſchteren. Ich lege Euch die Verpflichtung auf, den letzten Volksgenoſſen noch durch den Sport heimzuholen in die Blutsbrüderſchaft des nationalſozialiſtiſchen Staates.“ Ziſchtennis-Weltmeiſterſchaften beendet In London wurden am Wochenende die Tiſchtennis⸗ Weltmeiſterſchoften beendet. Mit Ausnahme des Gemiſch⸗ ten Doppels ſetzten ſich in allen Wettbewerben wieder die Titelverteidiger durch und beſonders erfolgreich waren hier⸗ bei die ungariſchen Spieler und Spielerinnen, die ſchon ſeit einigen Jahren im Tiſchtennis die führende Rolle ſpielen. So wurde bei den Männern wiederum Barn a Weltmeiſter, der zuſammen mit Szabados im Doppel ſogar ſeit 1929 den Titel inne hat und ſomit auch in dieſem Jahre auf drei Weltmeiſterſchaften Beſchlag legte. Einen weiteren ungariſchen Sieg gab es durch die Titelverteidi⸗ gerinnen Meönyanſki⸗Sipos im Frauendoppel, wo das glänzend eingeſpielte Paar ebenfalls ſeit 1030 noch keine Bezwinger fand. Im Dameneinzel endlich wurde wie ſchon 1934 Frl. Kettner(Tſchechoflowakei) Weltmeiſterin. Die Ergebniſſe der Schlußrunden: Herreneinzel: Barna— Szabadys 1721, 21.17, 19:21, 21:11, 21:19. Dameneinzel: Kettner— Gal 15:21, 21:18, 21:11, 21:19. Damendoppel: Mednyanſki⸗Sipos— Kettner⸗ Schmidt 21:11, 18:21, 21:11, 18:21, 21:11, 21:15. Herren⸗ N Barna⸗Szabados— Haydon⸗Liebſter 21:19, 21:16, Die Weltmeiſterliſte 1935 Herren⸗Einzel: Borna(Ungarn) Damen⸗Einzel: Kettner(Tſchechoſlowakei) Männer⸗Doppel: Barna⸗Szabadss(Ungarn) Damen⸗Doppel: Mednyanſki⸗Sipos(Ungarn) Gemiſchtes Doppel: Sipos⸗Barna(Ungarn) Es gibt wenig Einrichtungen, die ſo viel Ab⸗ heimholen wird. Wie anders ſieht es dagegen bei Käfertar aus! Die Elf hat nur noch drei Spiele, wobei mit Aus⸗ nahme vielleicht von Oberhauſen der Reſt(Hockenheim und Neulußheim) ſcharfe Widerſacher wird. Die Leute aus der Richtung Karlsruhe werden in ihren Spielen mit Käfer⸗ tal nichts zu verſchenken haben, denn auch ſtie brauchen beim derzeitigen Tabellenſtand jeden Punkt, um ſich außer Gefahr zu wiſſen. Im Verlaufe der bisherigen Spielſerie haben Phönix und Käfertal, die beiden alten Pioniere des Mannheimer Fußballs, etwa die gleiche Leiſtungskurve zu verzeichnen, wobei eigenartigerweiſe auf beiden Seiten ruckartig mit anſprechendem Erfolg gekämpft wurde, um acht Tage ſpäter ſchon wieder mit einer Skala von Nieder⸗ lagen aufzuwarten. Die Urſachen hierzu waren wohl ver⸗ ſchiedener Natur, aber wohl die hervorſtechendſte Tatſache war doch die, daß beide Mannſchaften nicht in Schwung bleiben konnten, weil man fortgeſetzt experimentierte und eben zu lange Zeit benötigte, um eine fertige und feſt⸗ ſtehende Elf auf den Beinen zu haben. Wenn Phönix und Käfertal oder deren Verantwortliche an dieſer Feſtſtellung nicht blind vorübergehen, dann dürfte die nächſte Spiel⸗ ſaiſon dieſes unverkennbare Manko nicht wieder zeitigen. Unter den aus 16 Spielen errungenen 5 Siegen kann Phönix als markanteſten Erfolg ſein 4˙1⸗Vorſpiel gegen das gleiche Käfertal verzeichnen, das ſich heute hinter der Uhlandſchule vorſtellte. Unwillkürlich denkt man um ein Jahr zurück, wo Phönix von Käfertal mit:3 klar aus⸗ gepunktet wurde, was damals einer kleinen Senſation gleichkam. Man ahnte wohl kaum, daß auch dieſes Spiel mit langen Geſichtern der Phönixler enden ſollte, und doch iſt das kaum Erwartete zur Tatſache geworden. Mußte zur Tatſache werden, nachdem Phönix in dieſem Kampfe gegen die maſſive Elf Käfertals nicht genügend Widerſtand aufbrachte, und weil andererſeits der Angriff zu wenig Unternehmungsgeiſt und Durchſchlagskraft offenbarte. Die⸗ ſes Manko hatte Phönix zwar noch rechtzeitig genug er⸗ kannt, aber die Beorderung der Läufer Löſch und Hauth in den Angriff kam aber doch noch reichlich ſpät genug. Das Innentrio war und blieb ſchwach und der fehlende Raßmuß war zu allem reichlich ſchwach erſetzt. So konnte der Phönix nicht mit Punktgewinn rechnen, obſchon Läufer⸗ reihe und Abwehr alles taten, um dem Angriff weiteſt⸗ gehende Unterſtützung zu leihen. Dabei hatten Läufer⸗ reihe und Deckung auch öfters— überlaſtet durch den Aus⸗ fall des Angriffs— ſchwächere Momente, und ein ſolcher koſtete denn auch prompt den Sieg. Alles in allem war die Phönixelf nicht ſtabil genug und mußte ſo wohl oder übel einer Niederlage entgegengehen. Käfertal war ſich der Schwere dieſes Spieles wohl be⸗ wußt und drängte von Anfang bis Ende auf Sieg, der trotz aller Umſtände kein unverdienter war. Die Mann⸗ ſchaft Käfertals war in allen Reihen wuchtiger und ſtem⸗ miger, und gerade das gab den Ausſchlag für Käfertals knappe Revanche. Abwehr und Läuferreihe ſpielten eifrig und ſolid ihr Penſum, bedienten zuweilen ſehr gut den Sturm, in dem der flinke Fuchs der gefährlichſte Mann war. Das Spiel dieſes talentvollen Linksverbinders war elegant und die Art ſeines ſiegbringenden Treffers war ganz ausgezeichnet. Auf dieſen„knallrotbeſchuhten“ Fuchs baute ſich die geſamte Stürmerarbeit, und da war ſie auch am beſten aufgehoben. Das Spiel wirkte in ſeinem Verlaufe reichlich monoton, denn es gab nur wenig ſchöne Aktionen zu ſehen. Voz Anfang an kämpfte man beiderſeits mit reichlicher Härte und das mußte zwangsläufig den Spielaufbau völlig unterbinden. Dazu kam, daß in Bingler⸗ Heidelberg ein Spielleiter zur Verfügung ſtand, deſſen Entſcheidungen mehr als auf ſchwachen Füßen ſtanden. Der klare Aus⸗ fall des Schiedsrichters gipfelte in zwei völlig zu Unrecht verhängten Elfmetern, von denen der erſte Käfertal durch Fuchs die Führung brachre. Der für Phönix gewiſſer⸗ maßen als ausgleichende Gerechtigkeit verhängte gleiche Strafſtoß blieb durch Rößler unverwertet. Zwanzig Mi⸗ nuten vor Schluß war es wieder Käfertals Schütze Fuchs, der einen Fehlſchlag Kaiſers zu 211 ausnutzte. Hatte ſchon das Spiel, wie erwähnt, wenig Eindruck hinterlaſſen, ſo noch weniger der Rahmen hierzu. Die ſchwache Schiedsrichterleiſtung hatte im Zuſchauerraum oft ſtarke Erregung hervorgerufen, und ſchließlich war es ſo weit, daß man den Schlußpfiff förmlich herbeiſehnte.— Phönix 2— Käfertal 2:1; Phönix 3— Käfertal 8 24. Ilvesheim verliert zu Hauſe Ilvesheim— Hockenheim:2 Ueberraſchend ſicher ſchlugen am Sonntag die Hocken⸗ heimer ihren Gegner Ilvesheim auf deſſen Platz. Ilves⸗ heim bot zwar einen energiſchen Widerſtand bis lange nach der Pauſe, konnte aber dann den ſchnellen Angriff der Gäſte nicht mehr halten und konnte Erfolge nicht ver⸗ hüten, was ſie allerdings in nicht gerade ſportlicher Art hinnahmen. Die Gäſte ſtellten eine ſehr ausge lichene Mannſchaft ins Feld, die über einen äußerſt gefäl plichen Angröff und eine ſichere und ſtandfeſte Verteidigung ver⸗ fügt, die von einem ausgezeichneten Torwart ſehr gut unterſtützt wurde. Eppel im Tor zeigte oft glänzende Paraden und war in jeder Phaſe des Kampfes im Bilde. Weibel, der beſſere der Verteidiger, ohne daß ihm Kapp viel nachſtand. Auch die Mittelreihe gab ihr Beſtes. In Birkenmaier ſtand ein in Aufbau und Abwehr gleichguter Mann in der Mitte. Ebenſo in der Angriffsreihe ſtand der Beſte in der Mitte. Hoffmann, der beide Tore ſchoß, war der gegebene Sturmführer, der an ſeinen Halbſtürmern Gärtner und Orianz viel Mithilfe fand. Dagegen konnte die Mannſchaft des Platzbeſitzers nicht ſo gut gefallen. Vor allem mangelte es im Angriff, der ſich nie zuſammen⸗ fand und ſich ſo gegen die ſichere Verteidigung des Gegners matürlicherweiſe nicht durchſetzen konnte. Auch hier ſtand im Mittelſtürmer der gefährlichſte Mann der Fünferreihe⸗ Hartmann zeigte gute Leiſtungen, war jedoch beim Tor⸗ ſchuß zu nervös und knallte ſeine Schüſſe ſtets über das Tor. Künzler und Kraft, die beiden Halbſtürmer recht anſprechend, aber auch ſie waren vor dem Tore mit ihrer Kunſt zu Ende. Als Mittelläufer ſah man diesmal Ries, der zu ſehr auf Abwehr eingeſtellt war. Von den Verteidigern war Stein der Beſſere, ſein Partner Sauer verſtand ſich nicht beſonders mit ihm, worauf auch das erſte Torx zurück⸗ zuführen iſt. Im Tor ſtand Lembach, der ſein Möglichſtes tat, ohne die beiden Tore verhindern zu können. Ueber die erſte Halbzeit iſt nicht viel zu ſagen. Beide Parteien halten ſich lange Zeit die Waage und können außer einigen Eckbällen nichts erzielen. Hartmann hat gegen Schluß zwei große Chancen aber er ſchießt hoch über das Tor. Auch nach der Pauſe ſind die Verteidigun⸗ gen lange imſtande, Erfolge zu verhindern. Obwohl wieder Hartmann frei vor dem Tor ſteht, verfehlt er. Da fällt über⸗ raſchend der Führungstreffer der Gäſte. Hoffmann benützt ein Mißverſtändnis der Ilvesheimer Verteidigung und geht mit dem Ball durch und ſchießt aus vollem Lauf ein Prachttor. Kurz darauf kann Hoffmann zum zweitenmal einſenden. Eine beſtechend ſchöne Kombination wird durch eine ſchöne Leiſtung von ihm gekrönt. Die Ilvesheimer verſuchen mit allen Mitteln ihrerſeits zu Toren zu kom⸗ men. Erſt wird Hoffmann verletzt, daun muß ein weiterer Spieler verletzt ausſcheiden. Auch mit 9 Mann ſind die Gäſte in Front. Die beiden Verletzten erſcheinen wieder und Hockenheim kann das Spiel halten. Ganz ausgezeichnet war der Leiter des Spiels, Müller ⸗ Heidelberg, der mit ſeinen Leiſtungen imemr das Richtige traf. Kreisklaſſe 1 Gruppe Oſt Gartenſtadt— Neckarhauſen ausgef. Edingen— Lentershauſen 221 Ladenburg— Neckarſtabdt:0 Gruppe Weſt Brühl— Poſt⸗SV:2 TV 1846— Kurpfalz Neckarau 112 97 Manheim— Ketſch 40 Altlußheim— Rheinau:7 9 gut! Jer. bekatr MS 0 . ren vorw eine Auge nicht lauf leitu Dies W boten Inf techn gilt verzi auf d nehm gutm Ball. ihm i man und Es u gigen vom auf d Seite das die der mitm A Bälle Mon wand Anha ſiel hatte und ſtreic eine nach er au Au Nr E Dee Ae ache 8 nuch b eine zum Leiſti der e Spie! liert Spie! flach geſchi ſich Le nan! Lücke Gun mern guho! in di Müll Lang untre Törpe ter u war der s Waldhof behauptet ſich im Handball Montag, 18. Februar 1985 9. Seite Nummer 81 SWB Waldhof— Tgde. Keiſch 824(:8) TW 62 Weinheim Mic 908 915(:8) Die Frage Waldhof oder Ketſchim Handbal! iſt nun entſchieden. Der Gaumeiſter iſt weiter ohne Nie⸗ berlage und, nachdem die ſchwerſte Hürde genommen, erneut auf dem Wege zur Gaumeiſterſchaft. Es war klar, wie wir bereits andeuteten, daß eine der beiden Mannſchaften ödies⸗ mal auf der Strecke bleiben würde. Die Tgade. Keiſch hat in den ſauren Apfel beißen und den erſten Spielverluſt hinnehmen müſſen. Die Turnerelf hat jedoch den Wald⸗ höfern das Siegen nicht leicht gemacht und unter Bewefs geſtellt, daß ſie ihren guten Platz zu Recht innehat. Die Exſatzgeſtellung war für die Ketſcher Mannſchaft ſchwieriger zu löſen als für die einheimiſche. Neben dem entſcheidungsvollen Großkampf kam nur ein weiteres Spiel zur Durchführung. In Weinheim mußte ſich 08 abermals geſchlagen bekennen. Alle anderen Spiele ſind ausgefallen, d. h. im Laufe der Woche bereits abgeſetzt worden. SW Waldhof Tg Kelſch:4(68) Ou prächtiger Verfaſſung zeigte ſich das Spielfeld den gut 2000 Zuschauern. Schön war der Anblick der 22 Spie⸗ ler. Ketſch im ſympathiſchen Rot⸗Weiß, der Meiſter in bekanntem Schwarz⸗Blau. Dazwiſchen Schuhmacher vom Mi Phönix in ſchlichtem Schwarz, der ruhig ſeiner ſchwe⸗ ten Aufgabe entgegenſah. Wir wollen den Unparteiiſchen vorweg nehmen. Er leitete ſehr gut. Schade, daß ihm der eine oder andere Fehler unterlief, aber wenn man ſein Augenmerk mehr davauf richten muß, daß ſich die Spieler nicht ohne Ball balgen, dann kann eben doch der Spielver⸗ lauf nicht im gleichen Maße verfolgt werden. Die Spiel⸗ leitung war ſchwer, aber Schuhmacher wor ihr gewachſen. Dies muß anerkannt werden. Wenig zufrieden werden die 2000 Zuſchauer mit dem Ge⸗ botenen geweſen ſein. Denn man ſah wenig Ermunterndes. In feder Beziehung wurden Fehler gemacht. Taktiſch und techniſch konnte keine Mannſchaft befriedigen. Das Gleiche gilt für die ſportliche Leiſtung. Nein, auf ſolche Leiſtungen verzichten wir gerne. Wenn die Spieler körperlich nicht auf der Höhe ſind, Hann ſollen ſie ſich eben mehr zuſammen⸗ nehmen und nicht durch unfaire Mätzchen verlorenen Boden gutmachen wollen. Da ſaßh man Zweikämpfe mit und ohne Hall. Nie ohne Bedeckung war Spengler. Keilbach hatte ihw in ſichere Obhut genommen, aber warum halten, wenn man ſeinen Mann nicht faſſen kann. Aber beide, Keilbach und Spengler, goben ſich nichts nach bis zum Ringkampf. Es muß anerkannt werden, daß ſich beide mit einer ein⸗ zigen Ausnahme im Rahmen hielten. Dies kann man vom manchen anderen nicht ſagen. Rutſchmann und Kritter auf der einen und Kemptner ſowie Eppel auf der anderen Seite leiſteten ſich manches Mal zuviel des Guten. Wenn das Spiel zuguterletzt nicht ausartete, dann war es nicht die Diſziplin der Spieler, die das Spiel rettete, ſondern der Unparteiiſche und auch das Publikum, das da nicht mitmachte. Aufgeregt hatte das Spiel begonnen. Die ſchönſten Bälle wurden verloren. Ketſch kommt zum erſten Tor durch Montag, der einen Strafwurf für Weigold unhaltbar ver⸗ wandelte. Der laute Beifall gab Zeugnis für den großen Anhang, den die Gäſte mitgebracht hatten. Der Ausgleich fiel auf typiſch Ketſcher Art und Weiſe. Die Verteidigung hatte Rutſchmann völlig frei am Wurfkreis ſtehen laſſen und 11 war fertig. Ein Lattenwurf für die Turner unter⸗ eicht erneut deren Gefährlichkeit. Nachdem Rutſchmann eine der beſten Chancen ausgelaſſen hat, kann Lang wieder nuch Deckungsfehler die Führung holen. Wenig ſpäter jagt er auch einen Strafball in die Maſchen. Waldhof führt nun und man ſollte annehmen, daß nun Ruhe in die Nothe Schwarzblauen einkehren ſollte, aber dem war nicht ſo. M Walohöfer fanden ſich in keiner Spielphaſe und konn⸗ i kie die Ueberlegenheit über ihren Gegner im Spiel⸗ Ahehen zum Ausdruck bringen. Gund hokt mit gutem Huf einen Treffer auf und die Torſpanne belrägt nur nuch einen Treffer. Erneut entbrennt der Kampf und ſcheint ſih, Waldhof von ſeiner Hemmung loszumachen, als er eine hervorragende Kombination durch den ganzen Sturm zum vierten Tor verwandeln kann. Aber Hieſe prächtige Leiſtung blieb die einzige der Geſamtmannſchaft. Sie war der einzige Lichtblick in dieſem an guten Momenten armen Spiel. Zimmermann eilt einer weiten Vorlage nach, ver⸗ liert den Ball, wie überhaupt ſo viele Bälle in dieſem Spiel verloren gingen, kann ihn aber nochmals faſſen und flach an den Pfoſten werfen. Nun paſſiert Rohr das Miß⸗ geſchick, daß er dieſen leichten Ball nicht bannen kann, der ſich langſam ins Tor ͤreht. Rutſchmann erzielt:2. Rutſch⸗ mann war heute ſehr ſchwach, aber er verſtand es, ſich in die Lücken zu ſtellen und war ſo ſtets gefährlich. Wieder kann Gund mit gut placiertem Wurf ein Tor aufholen. Zim⸗ mermann hatte es in der Hand, dieſen Treffer wieder etn⸗ zuholen, aber er vergab in beſter Poſition. Mit 613 geht es in die Pauſe. Noch war das Spiel für die mit Weigold, Müller Kritter— Henninger, Zimmermann, Burkhardt Lang, Rutſchmann, Spengler, Herzog und Zimmermann untretkenden Walöhöfer nicht gewonnen. Spengler war körperlich, wie ſchon angedeutet, nicht auf der Höhe Krit⸗ ter und Henninger waren ſehr ſchwach. Ueberraſchend gut war Zimmermann in der Mitte der Läuferreihe, Müller in der Vertefdigung und Weigold im Tor, der Rohr übertraf. Rund um Schmeling-Famas Große Greigniſſe pflegen ihre Schatten vorauszuwerfen. Shy auch der für den 10. März nach Hamburg anberaumte Ausſcheidungskompf zur Schwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft im Boxen zwiſchen Max Schmeling und dem Amerikaner Steve Hamas. Bereits jetzt macht ſich ſowohl in Deutſch⸗ land als auch im Auslande ein ſtarkes Intereſſe für dieſe Begegnung bemerkbar, das noch ſtändig im Wachſen be⸗ Friffen iſt. Eine derartige Rieſenveranſtaltung trägt auf die monnigkoltigſte Weiſe zur Ankurbelung der Wirtſchaft bei. Wie ſchon beim Kampf Schmeling— Neuſel im vori⸗ gen Jahr setzt die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft auch lesmal eine große Zahl von Sonder zügen ein. Vor⸗ hufig ſind Berlin, Leipzig, Eſſen, Düſſeldorf, Osnabrück. Magdeburg, Hannover, Braunſchweig, Uelzen, Stendal, Aitbeck, Kiel, Rostock und Flensburg von der Reichsbahn als die Städte genannt worden, von denen aus Sonderzüge abgelaſſen werden, die natürlich auf den größeren Sto⸗ tionen halten. Im Bedarfsfalle werden auch noch aus an⸗ deren Gegenden des Reiches Sonderzüge nach Hamburg laufen. Aus dem Auslande iſt aus Kopenhagen ein Son⸗ derzug angemeldet, von der Schweiz und von Frankxeich werden große Geſellſchoftsfahrten zuſommengeſtellt, ebenso it damit zu rechnen daß auch zahlreiche Beſucher aus Eng⸗ land auf dem Schiftswege nach Hamburg kommen werden. Der Zustrom der Engländer dürfte inſofern beſonders ſtark werden, als für die Rahmenkämpfe bekanntlich ͤͤrei eng⸗ liſche Berufsboxer verpflichtet worden ſind. Während ſich Steve Hamas mik dem„Albert Ballin“ koch auf der Ueberfahrt befindet und am 18. Februar in Cuxhaven eintreffon wird, befindet ſich Max Schme⸗ ma ſchon in vollem Training. Das idylliſch im Sachſen⸗ wald gelegene Forſthaus von Friedrichs rub iſt täglich das Ziel zahlreicher Schauluſtiger aus dem nahen uiid den umliegenden Orten. Die tägliche Arbeit des ein⸗ ligen Weltmeisters beginnt morgens mit ausgedehnten Märſchen und Waldläufen, dann geht es an die ver⸗ ſchiedenen Geräte. Nachmittags wird 10 Runden lang ge⸗ Parrt. wobei Schmelings Trainingspartner, die Brüder Dans und Jakob Schön rwih nichts zu Lachen haben. Obwohl die Boxer dicke Kopſpolſter tragen, hinterlaſſen die meiſt nur mit halber Kraft geführten Schläge Schme⸗ ldigs ſeloſt bei einem im Nehmen ſo harten Mann wie Hans Schönrath häufig deutliche Wirkung. Alles in allem wacht Schmeling einen glänzenden Eindruck, und man kaun voraus ſetzen, daß er am 10. März in der Form ſei⸗ nes Lebens in den Ring ſteigen wird, um an Hamas Re⸗ 9 zu nehmen und ſich den Weg zum Weltmeiſtertitel ebnen. Der Ausbau der Rothenburgsorter Halle, in der der Kampf ausgetragen wird, ſchreitet rüſtig vorwärts. Tag Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Oddbjörn Hagen Kombinatlonsſieger Norwegiſcher Triumph in der Hohen Tatra— Vogner auf dem dͤrilten Platz Daß auch Ketſch die Partie noch nicht aufgegeben hatte, zeigte ſich mit dem Wiederbeginn nach der Pauſe. Die Tordeckung Rohr, Eppel und Leiberich, die in der erſten Hälfte viele Deckungsfehler begangen hatte, wurde zu⸗ ſehends beſſer. Rohr hatte ganz große Momente gehabt, aber ſeine Leiſtung iſt nicht ausgeglichen genug; entlaſtend ſind feine weiten Abwürfe. Die Läuferreihe hatte in dem Erſatzmann ihren ſchwächſten Mann. Fuchs war bei allem guten Willen kein Burkhardt. Keilbach hatte mit Spengler genug zu tun. Wenn Spengler keinen Torerfolg zu ver⸗ zeichnen hatte, dann war es mit das Verdienſt dieſes Spie⸗ lers. Kemptner verlor durch ein ganz gemeines Faul alle Sympathten und durfte auch vorzeitig aufhören. Im Sturm war Gund der erfolgreichſte, Montag aber der eif⸗ rigſte und aktipſte Stürmer. Stohner und Limbeck, der eine Flügel, war zu haſtig in allen Leiſtungen und ver⸗ ſtand es auch nicht zu ſtellen, ſo daß dieſe Sturmreihe die ſchwächere war. Rapp, der andere Außenſtürmer, gab ſich alle erdenkliche Mühe, aber er ſcheiterte, wie alle unſere Flügelleute im Handball, taktiſch. Platzhalten muß furcht⸗ bar ſchwer ſein, noch ſchwerer ſcheint aber das Freiſtellen beim Strafwurf zu ſein. Zehn Minuten wogte das Spiel auf und ab. Waldhof kam und kam nicht zum Zug. Ketſch deckte einerſeits mehr als aufmerkſam und auf der anderen Seite lief man ſich nicht frei. Da brachte die zwölfte Minute die Wendung. Spengler iſt frei am Wurfkreis. Schuh⸗ macher pfeift unnötigerweiſe ab. Es entſteht ein Disput, deſſen Opfer Leiberich wird, der Platzverweis erhält. Der Freiwurf bringt nichts ein. Das Spiel wird nun immer unſchöner. Rutſchmann wird getreten, der Uebeltäter darf abtreten. Die Turner haben nur noch neun, zeitweiſe ſo⸗ gar nur 8 Spieler zur Stelle. Dieſe neun Mann bringen nun aber das Kunſtſtück fertig, einmal den Waldhofſturm lahmzulegen und dazu noch die Deckung des Gegners zu Heſchäftigen. Erſt in der zweiten Hälfte kann wieder Lang einen Freiwurf verwandeln. Mit 728 iſt das Spiel ent⸗ ſchieden. Noch aher gibt ſich der Gaſt nicht geſchlagen. Gund trifft einmal nur die Latte, aber dann kann er doch noch Weigold ſchlagen, als ihm ein Freiwurf zugeſpielt wird und die Waloͤhoſdeckung nicht bei der Sache geweſen war. Dieſen Treffer kann Lang wieder aufholen. Aller⸗ dings iſt es wieder nur ein Freiwurf, der zum Erfolg führt. Mit 8 zu 4 hat nun Waldhof das Treffen für ſich entſchieden und damit wohl auch den Titel für ein weiteres Jahr errungen. Nur ſchade, daß dieſes Spiel alles, barung war. Wir wollen anerkennen, Spenglers viel ausmacht, aber dafür hatte ſich gerade Spengler trotz ſeiner Unpäßlichkeit voll und ganz ein⸗ geſetzt und den beſten gegneriſchen Läufer beſchäftigt. Aber warum Spengler dieſes Duell nicht auf die Außenlinie verlegte, war ſein taktiſches Verſagen. Ueber das Niveau des Spieles wurde eingangs genug geſagt. Wir wiſſen, daß beide Mannſchaften mehr können, als ſie heute zeigten, und dies iſt unſer Troſt nach dieſer gewaltigen Ent⸗ täuſchung. nur keine Offen⸗ daß der Ausfall TV 62 Weinheim— MF 08 95(:8) Dieſes Treffen war an der Bergſtraße fällig, nachdem im erſten Gang die Weinheimer dem Wunſche der 08⸗Leute Rechnung getragen hatten und nach Mannheim gekommen waren. Die Turner hatten damals einen:4⸗Sieg mit nach Hauſe genommen. Inzwiſchen hatten ſich die Verhältniſſe für beide Mannſchaften in mancher Hinſicht geändert. Die Weinheimer Turner, als einer der Neulinge, haben ſich einen achtbaren Platz erkämpft, die 98 Mannſchaft, die zu den Handͤballpionieren zählt, ſteht nicht nur im Kampf mit dem Gegner, ſondern auch in einem ſolchen gegen den Abſtieg. Vielleicht wäre ein Erfolg geglückt, wenn die Mannheimer vor einigen Wochen auf Weinherm geſtoßen wäre, als die Gaſtgeber vom geſtrigen Sonntag in einer Mannſchaftskriſe ſtanden, die heute wieder überwun⸗ den iſt. So lieferte 98 wiederum ein anſprechendes Spiel, ohne an die Geſamtteiſtung Weinheims heranzukommen, Obwohl dort Frey im Angriff fehlte, verſtamd es der Sturm, ſich erfolgreicher durchzuſetzen als der der Gäſte, ſo daß man bei 628 für Weinheim die Seiten wechſelte. Auch die Schluß⸗ hälfte des vornehmen Spieles blieb durchaus offen. Am Geſamtbild änderte ſich ſedoch wenig. Die Einheimiſchen buchten drei weitere Erfolge, denen die Gäſte ebenfalls zwei Tore entgegenſetzten. Die Niederlage bringt für die Mannheimer eine weitere Verſchlechterung ihrer Lage, Die Handball-Vozirksklaſſe am 17. Jebruar Staffel 1 SpVg 07— Turuverein 1846:10(:2) T Friedrichsfeld— Poſt:9(:5) Mr— TW Rheinau 19:8(:1) T Seckenheim— Dag Lindenhof ausgef. Staffel 2 TV Rot— Polizei Heidelberg:7(:4) Tgde Ziegelhauſen— Jahn Weinheim 1116 Tbd Hockenheim— Tgde St. Leon ausgef. TV Lentershauſen— TV Brühl ausgef. und Nacht wird in drei Schichten gearbeitet, um rechtzeitig bis zum 10. März ferig zu werden. Vezirksklaſſe Anterbaden SV Sandhauſen— 95 Heidelberg 421 98 Schwetzingen— 7 Kirchheim 90:0 Union Heidelberg— Fg Eppelheim:8 Kickers Walldürn— It Eſchelbronn 11 abgeb⸗ FV 09 Weinheim— Bf Wiesloch:0 Pfalz⸗Oſt 5 FG 0g Ludwigshafen— SpVg Mundenheim 221 FV Frankenthal— F Herxheim 52 Pfalz Ludwigshafen— Kickers Frankenthal:2 Olympia Lampertheim— TS Rheingöuheim 11 4 Ludwigshafen— TW Lampertheim:2 Mit dem Sprunglauf zum zuſammengeſetzten Lauf wurde am Samstag bei den F8S⸗Rennen in der Hohen Tatra der wertvollſte Wettbewerb der Veranſtaltung, die Kombination, entſchieden. Schauplatz des Springens war die Jarolimek⸗Schanze, die der Olympia⸗Schanze in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen nachgebildet iſt. Das Wetter b. inträch⸗ tigte leider das Springen ſehr ſtark. Zuerſt nohmen Schneetreiben und ſtarker Wind den Springern die Sicht, ſpäter vegnete es, die Aufſprungbahn wurde glatt und die f zum Schluß alles gewinnen wollte Folge waren im zweiten Durchgang viele Stürze. So mußte mancher guter Springer, der im zweiten Gang alles auf eine Karte ſetzte, ſeine Hoffnungen begraben Der Norweger Odoͤbjörn Hagen, der am Freitag im Langlauf beſter Kombinationsläufer war, ſpraug auf Si⸗ cherheit und begnügte ſich mit vorbildlich geſtandenen Sprüngen von 57 und 53,5 Meter, die ihm den Sieg ein⸗ brachten. Norwegen hat alſo erneut die wertvollſte Prü⸗ fung des Schiſports gewonnen und mit dieſem Sieg an ſeine große Tradition anknüpfen können. Dem Sieger recht gefährlich wurde der Finne Lauri Balonen, der ſeine beiden Sprünge ſehr ſicher über die 60⸗Meter⸗Marke ſetzte. Die Ueberraſchung des Tages war aber der Deut⸗ ſche Willi Bogner, der in dieſer auserleſenen Geſell⸗ ſchaft den dritten Platz belegte und ſo berühmte Nordlän⸗ der wie Olaf Hoffsbakken und den deutſchen Meiſter Si⸗ gurd Röen hinter ſich laſſen konnte. Der Bayer ſtand ſeine beiden Sprünge von 57,5 und 56,5 Meter in vordild⸗ licher Haltung. Olaf Hoffsbakken büßte ſeine Aus⸗ ſichten im zweiten Gang ein, als er einen 61,5⸗Meter⸗ Sprung nicht durchſtezen konnte. Sigurd R̃öen war ſo⸗ gar im erſten Gang ſeiner Ausſichten verluſtig gegangen, da half es ihm auch nichts, daß er im zweiten Gang mit dem beſten Sprung des Tages von 66,5 Meter aufwartete. Mit großer Sicherheit ſprang auch der Sudetendeutſche Hans Lahr(HDW), der zweimal über 60 Meter kam und damit Sechſter in der Kombination wurde. Haus Hau⸗ ſer(Oeſterreich), Guſtav Berauer(HDW) und der Pole Bronislaw Czech ließen noch den Norweger Hans Vinjarengen, den früheren deutſchen Schimeiſter, der und bei 71 Meter ſtürzte, hinter ſich. Von den übrigen Deutſchen belegten Walter Motz und Friedl Wagner den 19. bzw. 14. Platz. Motz ſprang nicht weit genug und Wagner hatte das Pech, einen 61⸗Meter⸗Sprung nicht öurchſtehen zu können. Das genaue Ergebnis: Kombination(Lang⸗ und Sprunglauf): I. Odöͤbjörn Hagen(Norwegen) Note 427,60(57 u. 53,5); 2. Lauri Valonen(Finnland) Note 422,75(62,5 u. 68); 8. Willi Bogner(Deutſchland) Note 393,00(57,5 u. 56,5); 4. Olaf Hoffsbakken(Norwegen) Note 382,10(63 u. 61,5 geſtürzt); 5. Sigurd Röen(Norwegen) Note 367,30(59,5 geſt. u. 66,5); Hans Lahr(HDW Tſchechei) Note 363,55(80,5 u. 61,5); Hans Hauſer(Oeſterreich) Note 354,40(58,5 u. 53,5); Guſtav Berauer(5 DW Tſchechei) Note 353,80(46 u. 49) Bronislaw Czech(Polen) Note 351,40(57 u. 60,5); 10. Hans Vinjarengen(Norwegen) Note 347,30(56,5 u. 71 geſt.); 13. Walter Motz(Deutſchland) Note 338,10(48 u. 56); 14. Friedl Wagner(Deutſchland) Note 318,55(58,6 u. 61 geſtürzt). 0 Die Eisſchnellauf-Weltmeiſterſchaften Die Norweger in großer Form— Die Deutſchen auf mittleren Plätzen Mehr als 10 000 ſportbegeiſterte Norweger hatten ſich im Frogner⸗Stadion zu Os lo eingefunden, als am Samstag nachmittag die erſten beiden Wettbewerbe zur Eisſchnellauf⸗Weltmeiſterſchaft ausgetragen wurden. In der Ehrenloge bemerkte man auch das norwegiſche Königs⸗ paar, das den Ereigniſſen auf dem Eis mit großem In⸗ tereſſe folgte. Heftiges Schneetreiben ſtellte an das Lei⸗ ſtungsvermögen öder 20 Teilnehmer die größten Anſor⸗ derungen, aber trotz dieſem kleinen Handicap gab es— vor allem von den norwegiſchen Läuſern— ausgezeichnete Zeiten. Unter den Teilnehmern befanden ſich mit den Nor⸗ wegern Michael Staksrud, Jvar Ballangrud und Hans Engneſtangen ſowie dem Finnen Claes Thunberg vier Ex⸗ Weltmeiſter, dagegen fehlte der Titelverteidiger Bernt Evenſen, der es vorgezogen hatte, ins Lager der Ar⸗ beiterſportler überzutreten. Dieſe Organiſation trug übri⸗ gens gleichzeitig in Oslo ihre Meiſterſchaften aus, ohne aber— wie der Beſuch im Frogner⸗Stadion bewies— die Weltmeiſterſchaftsveranſtaltung dadurch irgendwie zu be⸗ einträchtigen. Eine beſondere Bedeutung für Deutſchland erhielten die Weltmeiſterſchaften durch die erſtmalige Teilnahme von deutſchen Läufern. Der Münchner Willi Sandtner und der Berliner Heinz Sames vertraten die deutſchen Far⸗ hen und wenn ſie auch noch nicht an die Klaſſe der guten Nordländer heraureichten, ſo warteten ſie doch mit Zeiten auf, die ihnen gute Plätze im Mittelfeld ſicherten. Ueber 500 Meter hatte Sandtner in dem Schweden Löff einen ſchwachen Partner und ſo kam er nur auf 47,1 Sekunde (mit 40 Meter Vorſprung!). Sames mußte ſich zwar dem Finnen Ekman beugen, aber er gab ſich erſt nach härteſter 1 Gegenwehr geſchlagen und lief mit 40,8 eine achtbare Zekk. Ueber 5000 Meter ſah man eine Energieleiſtung von Sames. Der Berliner lag zeitweiſe 40 Meter hinter dem Norweger Chriſtenſen, holte aber in einem famoſen Endſpurt alles auf und ging mit kaum ſichtbarem Abſtand hinter dem Nor⸗ weger durchs Ziel.:55,9 wurden für den Berliner ge⸗ zeitet. Sandtner hatte gegen den öſterreichiſchen Europa⸗ meiſter Wazulek nicht viel zu beſtellen und lief eine mäßige Zeit. Sowohl über 500 als auch über 5000 Meter feierten die Norweger große Triumphe. Ueber 500 Meter ſiegte Harald⸗ ſen vor Eugueſtangen, Staksrud und Thunberg und über 5000 Meter war Staksrud vor Ballangrud, Mathieſen und Engneſtangen erfolgreich. Staksrud lag nach zwei Wett⸗ bewerben vor ſeinen Landsleuten Engneſtangen, Ballan⸗ grud und Haraldſen klar in Front. Die Ergebniſſe: 500 Meter: 1. Harry Haralöſen(Norwegen) 48,8 Sekunden; 2. Engneſtangen(Norwegen) 43,7 Sek.; 3. Mi⸗ chael Staksrud(Norwegen) 43,9 Sek.; 4. Claes Thunberg (Finnland) 44,3 Sek.; 5. Birger Waſenius(Finnland) 45, Sekunden; 13. Sames 46,8 Sek.; 15. Sandtner 47,1 Sek. 5000 Meter: 1. Staksrud:30, Min.; 2. Jpar Ballan⸗ garud(Norwegen) 884,6 Min.; 3. Mathieſen(Norwegen) 840,0 Min.; 4. Engneſtangen:44,63 Min.; 5. Waſenins :49,0 Min.; 12. Sames:55,9 Min.; 18. Sandtner 10:02,0 Minuten. Geſamt: 1. Staksrud(Norwegen) 94,9.; 2. Engne⸗ ſtangen(Norwegen) 96,16.; 3. Ballangrud 96,86 Punkte; 4. raldſen(Norwegen) 97,5 Punkte. Ha Lotkey-Klubkümpfe MTG— TG 78 Heidelberg:3 Am Sonntagmorgen hatte die Mc auf ihrem Platz auf dem Neckarplatt die TG 78 Heidelberg zu Gaſte, die ſich knapp geſchlagen bekennen mußte. Allerdings waren die Heidelberger in der erſten Hälfte tonangebend und erſt als Gegentore fielen, ging der Zuſammenhalt verloren, während die Einheimiſchen immer beſſere Leiſtungen zu⸗ ſtande brachten und doch noch zum Siege kamen. Bei Spiel⸗ beginn ſind die Gäſte ſofort in Fahrt, ſie bringen das MT7G⸗Tor in Gefahr. Meyer 1 könn ſchon nach wenigen Minuten zum Führungstor einſenden und bald darauf nuf:0 erhöhen. Derſelbe Spieler zeigt auch weiterhin ſchöne Leiſtungen, jedoch hat ſich die Mannheimer Vertei⸗ Higung gefunden und konn mit Erfolg alle Angrifte ab⸗ wehren. Die Läuferreihe der Gäſte iſt gut in Fahrt, beſon⸗ ders Riehl hält ſeinen Flügel ſehr gut und App in der Mitte verſorgt ſeinen Sturm immer wieder mit brauch⸗ baren Vorlagen. Dagegen ſind die Angriffe der MrcGler nicht ſehr gefährlich, denn alles verſucht allein durchzukom⸗ men. Erſt kurg vor der Pauſe wird einmal richtig zuſam⸗ mengeſpielt und mit Erfolg. Boos und Briegel zeigen eine vorbildliche Kombination die Boos mit ſcharſem Schuß, der ſeinen Weg ins Tor findet, krönen kann. Nach Wieder⸗ beginn kommt Voth frei durch, läßt einen Bombenſchuß los, den Schäfer ganz groß halten kann, jedoch erwiſcht der Gäſtehalblinke den Ball und ſchießt nochmals, Bechtold will den Schuß halten aber die tückiſche Kugel ſpringt ins Tor. Die Mannheimer Turner werden mit der Zeit leicht über⸗ legen, da die Hintermannſchaft der Gäſte ſtark nachläßt und dadurch der Sturm auf ſich ſelbſt angewieſen iſt. Der An⸗ griff der Mannheimer ördrängt das Tor der Heidelberger und bald kann Brückmann das zweite Gegentor erzielen. Als nun Günthner auf eine Vorlage von Briegel ausglei⸗ chen kann, iſt die Gäſtemannſchaft mit ihrer Kunſt am Ende. Eine ſchöne Leiſtung von Schmieder bringt kurz vor Schluß der MTG den Sieg. Einen Ball, den der Heidel⸗ berger Torhüter abgewehrt hat, erwiſcht er am Schußkreis und ſendet mit ſcharfem Schuß ein. Die Heidelberger dre⸗ 855 nochmals auf, aber die MTG⸗ Verteidigung iſt auf der ut. Die TG. Leute hinterließen in der erſten Hälfte einen ſehr guten Eindruck, um ſo überraſchender kam das Nach⸗ laſſen wach der Paufe. Meyer 1 zeigte ſich als ſehr geföhr⸗ lich und war der beſte Spieler der Mannſchaft. Dagegen Tiſchtennis-Entſcheidungsſpiele Die Verbandsſpiele ſind beendet und in allen 3 Grup⸗ pen iſt es keinem Verein gelungen, ſich allein an die Spitze zu ſetzen und damit eindeutig Gruppenſieger zu werden. In der Gruppe 1 ſiegte TT Agilitas 1 mit:5 gegen VfR Mannheim und Trgg. Mannheim⸗Wohl⸗ gelegen 1 in zwei ſehr harten und ſpannenden Kämpfen. Agilitas 1 iſt mit Mannheim⸗Wohlgelegen punktgleich und hat die Chance, in einem Entſcheidungsſpiel ſeinen Titel erfolgreich zu verteidigen. VfR hat im Spiel gegen Agili⸗ tas 1 bewieſen, daß man ſehr gut ſpielen kann und bei etwas mehr Kampfgeiſt von Anfang an ſicher einen beſſeren Platz in der Tabelle einnehmen würde. 1. Te Viern⸗ heim hat kein Spiel gewinnen können. Obwohl die Mann⸗ ſchaft talentierte Spieler beſitzt, iſt der Unterſchied gegen⸗ über den drei Mannſchaften zu groß. Tabellenſtand: TTVgg. Mannheim⸗Wohlgelegen 16 Sp., 8 gew., 1 verl., 5 Punkte, 4113 Spielpunkte; TTC Agilitas 6 Sp., 5 gew., 1 verl., 5 Punkte, 38:16 Spielpunkte; Vfſſt Mannheim 6 Sp., 2 gew., 4 verl., 2 Punkte, 28:16 Spiel⸗ punkte; 1. Te Viernheim 6 Sp., 0 gew., 6 verk., 0., :53 Spielpunkte. Die Gruppe 2 hat in 1. Tuch Pfingſtberg und Tig Mannheim⸗Wohlgelegen 2 ihre punktgleichen Tabellen⸗ führer und Entſcheidungsgegner. Nur ein Spiel konnten die Mannſchaften von Te Agilitas 2 und Tie Schwarz⸗ Weiß Friedrichsfeld gewinnen. Agilitas 2 iſt eine in die. ſer Spielgett neu zuſammengeſtellte Mannſchaft; ſtie muß noch viel lernen. Friedrichsfeld hat gute Spieler, die aber nicht den nötigen Kampfgeiſt mitbringen, ſo daß ſich die Mannſchaft wegen ihres ſchlechten Tabellenſtandes nicht zu wundern Hraucht. 0 Die Tabelle zeigt folgenden Stand: 1. T Pfingſt⸗ berg 6 Sp., 5 gem. 1 verl., 5 Punkte; Tg Mannheim⸗ Wohlgelegen 2 6 Sp., 5 gew., 1 verl., 5 Punkte; TT Agi⸗ litas 26 Sp., 1 gew., 5 verl., 1 Punkt; 1. Tre Schwarz⸗ Weiß Friedrisfeld 6 Sp., 1 gew., 5 ver., 1 Punkt. In der Gruppe 9 führend die beiden Hockenheimer Vereine punktgleich die Tabelle an. Auch hier ſind die Spiele beendet und ein Entſcheidungsſpiel notwendig. TT Blau⸗Weiß Neulußheim konnte trotz Anſtrengung kein Spiel gewinnen, wird ſich aber in der nächſten Saiſon nach vorne öͤͤrängen können, wenn das Training frühzeitig be⸗ gönnen wird. 5 Dabellenſtand: TT Zeppelin Hockenheim 4 Sp., 3 gew., 1 verl., 3 Punkte; TT Grün⸗Weiß Hockenheim 4 Sp., 3 gew., 1 verl., 3 Punkte; TE Blau⸗Weiß Neulußheim 4 Sp., 0 gew., 4 verl., 0 Punkte. Die Termine für die Entſcheidungsſpiele: 24. Februar: Tig Mannheim⸗Wohlgelegen 2 gegen Tics Pfiängſtberg. Lokal:„Grüner Wald“, Friedrichs⸗ felder Straße. 5 n 24. Febrnar: Dec Zeppelin Hockenheim— Te Grün⸗ Weiß Hockenheim, Lokal:„Zur Krone“, Hockenheim. 1 konnten die Halbſtürmer nicht ſo gut geſallem beſonders von Voth iſt man mehr gewöhnt. App war ein ausgezeich⸗ neter Mittelläufer, der von Riehl gut unterſtützt wurde. Hinten konnte nur Alger genügen, wenn auch der Tor⸗ hüter ſein Beſtes tat. Bei der MTcͥ konnte Schäfer ſehr gut gefallen. Laukötter und F. Junge fanden ſich erſt in der zweiten Halbzeit richtig zurecht. E. Junge als Mit⸗ telläuſer fand ſich auf dem ungewohnten Platz recht gut durch. Im Sturm wurden anfangs die beiden Flügel ſehr vernachläſſigt, ſpäter war das Zuſammenſpiel beſſer, nur Boos machte viele Chancen, durch ſeine unnbztigen Eümzel⸗ aktionen zunichte. Das ganze Spiel litt leider darunter, daß man keinen neutralen Schiedsrichter zur Stelle hotte. BfR Mannheim verliert gegen HC Wiesbaden:1(:0) Eine knappe Niederlage mußte die 1. Hockeyelf des Bft am geſtrigen Sonntag im Spiel gegen den Tc Wiesbaden hinnehmen. Die Wiesbadener Gäſte haben ſchon wieder⸗ holt bewieſen, daß ſie gerade gegen die Mannheimer Raſen⸗ ſpieler ſehr erfolgreich ſind, denn es iſt nicht das erſtemal, daß ſie mit einem glücklichen Sieg nach Haufe zurückkehren konnten. Auch diesmal war die Niederlage der Mannheimer unverdient, denn dem Spielverlauf nach wäre mindeſtens ein Unentſchieden gerechtfertigt geweſen. Vfqgk ſtellte eine im Feldſpiel durchweg leicht überlegene Mannſchaft ins Feld; vor allem das Schlußdreieck ſowie die Läuferrethe zeigten ein gutes Spiel. Schwächer war lediglich der Sturm, deſſen Aktionen nicht durchſchlagskräftig genug waren, um die ſichere gegneriſche Verteidigung überwinden zu können. Das Splel verlor ſich ſtets etwas in die Breite, ſo daß Wiesbaden die Angriffe immer wieder zerſtören konnte. Das Kombinationsſpiel der Gäſte war zwar micht ſo ſchön wie das des Vfg, die Angriffe waren jedoch zumeiſt gefährlicher, da die Stürmer äußerſt ſchnell waren und im Schußkreis mit dem Schuß raſch bei der Hand waren, wenn die VfR⸗Hintermannſchaft eine Chance bot. Bft ſpielte die erſte Halbzeit leicht überlegen, unter⸗ brochen von gefährlichen Durchbrüchen der Gäſte. Die Mannheimer haben im Schuß jedoch Pech, ſo daß es mit 020 in die Pauſe geht. Wiesbaden iſt nach Wiederbeginn glück⸗ licher, denn Mitte der zweiten Halbzeit gelingt ihnen nach einem Angriff von links der entſcheidende, ſiegbringende Trefſer. Sieben Ballons abgetrieben Die erſte Deutſche Freiballon⸗Meiſter⸗ ſchaft, die am Wochenende mit dem Start in Dar urſtadt ausgetragen werden ſollte, ſtand unter keinem glücklichen Stern. Der orkanartige Sturm, der überall beträchtlichen Schaden anrichtete, wurde auch den Titelkämpfen zum Ver⸗ hängnis. Zunächſt wurden die vier Ballons„Nordmark“, „Bielefeld“,„Herford“ und„Dortmund“ glatt den Halte⸗ mannſchaften aus den Händen geriſſen und trieben im Sturm ſehr ſchnell ab. Das gleiche Schickſal erlitten noch drei weitere Ballons, ſo baß ſich die Sportleitung entſchloß, mit Rückſicht auf die Wetterverhältniſſe die Meiſterſchaft auf einen ſpäteren Termin zu verlegen und die zum Teil ſchon gefüllten Ballons wieder abblaſen ließ. Zugſpitzflug verlegt Der Zugſpitzflug am Sonntag konnte wegen des herr⸗ ſchenden Sturmes nicht durchgeführt werden. Auf dem Münchner Flugplatz betrug die Windgeſchwindigkeit bis zu 130 Km. Std., ſo daß die Flugleitung für fämtliche Sport⸗ maſchinen Startverbot erxlaſſen mußte. Es iſt beabſichtigt, den Flug am Montag oder am Dienstag durchzufüßren. 10. Seite/ Nummer 81 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Februar 1939 „Wenn der Kater kommt.“ Ein Fest des Lachens in sprühendem Humor, strahlender Stimmung. spritziger Musik mit Paul Hörbiger Franziska Gaal Th. Lingen. Wolf Albach. Wage abt ins Bade der neue große Schlager in dem Film der 1000 Wunder! Musik- Rhyfhmus- Ianz- Tempo Ab heute nur wenige Tage eln Fest des Lachens und der Freude Die schönste Kornevals⸗ Masken derne; Iäglic in beiden Ineatern eee de Dergroßekrfolg Franzisun Baal] E füölner Kamera auf Reisen! des Spftrenfflas der Weltproduktlon Hohe Schule vas Geheimnis des Cano CAvIII ni Nudolf Forsler Angela Salloker · Hans Moser enn; Lustig. Vorprogramm 5 ene 400 550 650.20 Un Wa ſgedlenen soft: 5 i 5 Pllssees aller Arf, Hohlssune Re- Hänner uber 40 en, Einkulbeln, Spitzen und Em- S8lZe, Blesenerbe fen, Sfoffkhöple, dle ihre Kräfte schwinden fühlen. werden Wader jung und lebepstroß durch das be. Nnopflöcher, NMonogtamme 828 gaeee. e 2ed. GeS CH. MIN e. NM 4. 7. unn kret duteh den Sexuxsan; verin. Telephon 23210 Dad neichenhall 615. Amtl. Bekanntmachungen Den vor büdh chen 7 Brenn⸗ und Nutzholzverſteigerung gegen Barzahlung im Luiſenpark Herm. Thimig fi Regie: Rich. Eichberg Nur noch heute Montag und morgen Dlenstag nachmittags.11, abends.11 Uhr in der Libelle Dienstag.11 Uhr: Kindermaskenball .00,.30,.15 Uhr unfadge Hung Schicksal einer Schönheitskönigin Soll man Trübſal blaſen? Achwo! Wenn's mal mit der Ver⸗ daunng nicht klappt, dann trinkt man eben öfter eine Flaſche Köſtritzer Schwarzbier— und man fühlt ſich wieder obenauf. Außerdem kommt das Köſtritzer Schwarzbier den Ner⸗ ven und dem geſamten Organismus zugute. Das ſagt faſt jeder Arzt— ln deutscher Sprachei[ s Revueszenen von nle gesehener Schönheit! Bachstürme brausen durch das Haus(BZE d MNtg) Das Hino droht vo Pachen zu berstenl Bm. o) „Deutschmelstermarsch“ Regie: Geza v. Bolvary Musik Robert Stolz Vorprogramm: Ein ausgesprochener Pacherfolg! Ein buntes großes Vorprogramm: bIBd) „Morena“ göttin des Todes Neueste BAVARIA Tonwoche Frick und Smoking jertigt am Mittwoch, 20. Febr.,.30 Uhr, Zuſammenkunft in der Hildaſtraße Ecke Werderſtraße, und im Schloß⸗ und auch Sie werden das Köſtritzer Schwarzbier loben, wenn Sie's 15 05 Golcitarb garten am Donnerstag. 21. Febr., erſt einmal probiert haben. Es „elch in Auen Laa e ee e 2 28 Heidelberger Str.)(830 Uhr, een e ene ganz ausgezeichnet! Köstritzer 5 5 Jugend hat Zutritt! 0 hnelderel- Herren- Mode- 2„„ Abt. l Schwarzbier iſt in den meiſten National⸗Theateruanben Neueste Deulig-Ufa-Tonwoche 155 ATH AN 8 N Lebens mittelgeſchäften erhältlich.— Montag. 4000 18. 188 1985 Te g: 5 S 8 tellung Nr. 182 NR Beginn:.00, 5 00, 7,00, 8 30 Uhr 9 5 55 General vertrieb: Karl Köhler, Secken⸗ orß 8 0 g 5 III2:-Schule K Helm, U b. 1 125 heimer Straße 27, Fernſpr. 431 66. ieee nu 8 Tel. 8 a Lest Ge NM Eaaselstu Einzelstunden jederzeit. e 31947 1905 R Schiller ſich . Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 23 Uhr ein Se tau 8 f 112 24 Elnspahige Klelnanzelgen bis zu Annahmesehſuß für, dle ern 1 Kondiforei- Kaffee; Neues Theater Rosengarten einer Höhe von 100 mm je mm Ausgabe vorm. 8 Uhr, fur die 1750 A E 41 N 8 N N e een 1935 Pig. Stellengesuche ſemm4 fig. eee ur NM 7, 12. Keiser ring N..-Kultur gemeinde Mannheim i 1 5 6 dualfizt und big— verbesserte fzumt Tiefland** Es 3 r Musikdrama in einem Vorspiel und 1 10 1 2 Autzügen tür. Schlafzim.⸗ Breite Straße, Text nach R. Guimera v. Rud. Lothar wil 100 1 8 1. 22, 1 Tr. 3 1 Glas und Kitt Ss Anfang 20 Uhr Ende 22 30 Uhr ſcht neu, form⸗ ſchön möbl. Zim. 5 I 0 5 8 2 Re ſchö Werk⸗ 8 ſep. Ei 8 8 e 7 5 95 e 5 58 Neuheit B Glaser Dick 55. ae der f r* 3216 88 reparie Ahn ha ewa Angeſeh. Spezial⸗Verſicherungs⸗ fahrräder luszuglische, ichen 658 1% 8 85 1 ö Elegante N 7. 7 Aufoglas Tel. 23426 g 9 air mik dpeztel für hleſge dee teb. Tilche e d. 16. Sl Masken ite 1 een ee een, gebr. v. 16 fe, an, in eiche u. pol., entmottet 5 Or 1 k Er kan Verhältn, vorzüglich geeigneten, neue ganz billig. all 75 v. 12 7 zu verleihen. Amen- Ole Beile ge 4 ö wirklich konkurrenzloſen Volks 1 ſan, RNabioliſch 6 Keulgesuche von Mk. 150 an. eulanisiert 1 Das reich vitaminhaltige Nähr 0 tarifen, bietet fleiß, ſtrebſamen See end 1˙3,.— Vatt 8 1 Sen f 1 u. Kräftigungsmittel, in Flaſchen de 5 tenderget, N 3, 4. 8 5 8 Wa Aannbeimer Ffauon-eitang u. ausgewogen. Eier⸗Lebertran, 55 gut. Verdienſt. Sterbekaſſebeitr. Io A l WI 1 f-UisA--Mug..—— it Puff— Lebertran⸗Emulſton. S400 95. Auarium- Ir Kaufen. mit Pufferm 1 von 9,24 R. p. Monat au. 7575 8 f 5 N Eleg. Masken nübsche Verar- 5 Sto D ie Werktotet gel Wen ere e we Fische Hr Mfpps ee.. bete Jven 2— an auch N besten, gute erscheint jeden Nſttu/och kchen⸗Drogerie 1 0 iskontierung orf ö„m. Hei e Koſt 107 Dualitet! 0 Montag v.—12.—4 Uhr. v6 10 06 0 3 e J. U 5 von kl. Familie 8 55 3 5. ſechi dn. 88 20 Werne ere. ö Milchzentrale 15 Sachpreisen. 5 aeſucht.[perkauf 8 8 9 billigst 1, Grobe 42.48 7 Mannheimer Altertums Verein 5 nerſ.⸗Verein a. G. lülchz 5 Angebote unter 5—— 5 5 N ere Bezirksdirektion f. Baden⸗Pfalz ist sie fort! Schlachthof]. M. Ki iin, G M 8380 cen Flocen-Aus wal 4* Loseblatthuch 5 Heute, Hontag, 18. Febr., ads..15 Uhr, Ballhaus den Mannheim, Seckenheimer Str. 14. 9092 E g. 13, Anzeigen⸗Frenz, 11699 8 Mitglieder- Abend 5 Wer' Ole ate Füche Fofd. Ii un Fernſpr. 275 21. hm., O0 4, 5. e e 1. plana“ J. f. p 8 8 en 67 mit K ingernetsie 0 d, 180 1469 31 MASKEN Haren-* 3 V Ik K 2 1 fra 28 e zu verk. 8 6. 31ü FFF verl. u, verk. billig 1 1, 10 el. 334 67 f 7 0 8 undliches daß neuen in Zah- 3 5 0 5 J Damen eee, beben See ane Te 8am lemdan R(J) S A e binden bei—.— Wohnung, ein Ammer 41 U fl 0 Matteharmeuss a N.. 5 eineselt e 5. ſabwaschnen Staatsangeſt. oder deschäffsraume zu Pianken 54 13 ä f 1 U 1 mit langem Arm 45 mod. Kuchen ſucht geg. guten Vermieten, dunn 18„N orm a“ marine u. wein S D Frren in Natur lastert ſchon v./ 75.— g D 5 rot 5 2 le glückiſche Geburt eines Jungen ung adesta ien Je faber A 1 e wen d de 677 bveehten sich onzuzeigen**. 5 e ee ee kene, 2 lee d be lines F F. 8 angelernt und ausge e NN 10„ verkf. affen⸗ 5 13 5 ö 1 5 ben verdtenfe nachweisb. 1 1 buber. H 3. 2. Ang. u. 2 1 38 ee eee 1 N Malralzen a Inh.: H. Mann al mme 8 offt ll. Tall a J un 5070. Vorzuſtellen mit So? ſan die Geſchſt. Beamtenwitwe 2 N un Qualität und Herzber 12.7 Ru 224 78 geb. Ley N die Ausweispapieren 1 1 1 Preis einzig. 2. 1 16. febtüer 1955 den und Mittwoch vorm. 1012 8 7 8 leeres Zimmer i C i 5 und nachm. 46 lthr: 42 1. Vermietungen 2. 1. 4. 58. 1. 5, f Tatrat7on-Brane: am Meß S704(chibroek bei Notterdem, Adtlensleen 140% 5 8 Große Mere 7, Wee 8— a 85 ie Gicht. 32 5 Alphornstr. 22 a 2 406 rt. links.— 4 2555 i f Max⸗Joſeph⸗Straße 7 73106 100 e Konkurrenzlos. 6 Vo Sengris Schöne-Limmer Wohnung en ter . EA gbart., zum 1. April zu vermieten. 0 UI Hobi.— 10 per Junges Auskunft erteilt: Herrenknecht, 9 Iof— china-, Keil Madchen Immodiſien e l Nennershofftraße Nr. 19. Neuanlagen 8 jo Ceglon- u we. 8* 4 7 ee 8 2 1 1 N tägl. für einige N 5 I che ig.-22.- 28. meg Teparaturen Atelier Indien fees* nal gi Ja, mein ſieber Freund] 111 Worluittagse be bilsfall- Mus e lsof Oel 2 ue 23-30. 35.. 1 0 le S ah 105 3 stunden geſucht.—7 imm. und 32. KAuehe 50.55.53. 3 Hen zergfir Petsch Inh Kregeloh in jeder tell dir mol vor, gesſem habe Re r. J. BUchkER Wenkslätte 4. A Küche ö0.-70. 78. und mögt Leflleß. 1 D 3, 8(Planken) i ich meine goldene errenuhi ver- a Geſchäftsſte d. ge Aan. u.. 8 1 5 t 5.. Blattes. 108“ E M 8379 an e(Aut leer 2mm. l5.-16.-20. e. Stadt⸗ Koch- und 6 Pag Mx 2 3 loten. Ich weiß gar nidif, was Ich V. 5—Auzeigen⸗Frenz, S164 e eee 31 zentrum v. Hen. e 7 1755 40 propheter 5 i i beten Mön, O. 4. 8 einer s fachwels Schäler, zum 1. 3. geſucht. eirappa Ae nun machen soll. Es war ein Nur mi* N 5 2. Ig. Zeugn. verf. 2 dera 8355 3, H. 1 4 1 el. 280681 uit e Oiramlampen M. 4. 50 n Fernruf 42875 Geschenk von meiner Braut! Nind che FFC 0 5.— er„ 2 an S6 5 N 8 i e ee Gaberge fre dar ere— ac cas nir nel eo kyffenwe od. dagger„: Azherde n Mannh. in mob. möblierte ö 211 175 5 5 5 ſucht Aoreſſe in U N N e de,(abgeſchl. Stock 2. Zim. Mohn Blattes. 3211 Varbüllgen Je Iüra Herbong risch. Es gibi noch ehriſche beuie u. daß d. Geſchſt. 12 Nlelnete Tld f aertenen un Hinterhs. prof-Zim.-Wohng.. 5. Wasser, Vet u. dalle ch glaube schon. daß du deine Ihr„bar .— Gaswerk St. ca. 80 amm. anſchl. Bade⸗ Möbl. Zimmer a 8 durch mehrmalige Ver- 5 5 Wi! ö Ff tieine Raten fals Lager⸗ od. man, Bene nl eee e. n, d. tfentlich Si wieder bekommst. Frage einmal 0 l Beſſeres Aden Ille g Nahrkt.gtaumel zimmer fl. kalt. mit Schreibtiſch. ötfentlichung. Sie erhalten Sit 1 Mäd ehen mit alein⸗ BARST e Benet Wal. Wichert N2, 10 Tel. 208 35 folgende Nachlasse: auf dem Fundbùro an und wenn sie 2 Hin 4 5 8. er Zentralhz., Tel., mit Dampfhz. u. 5 1 85 5 für Büfett und e Nabe Marktol in Horn. Hauſe Sele a0.— e 9. dort nod nich abgegeben isi, dann Mu 5 Hausarb. geſucht. lage e 5 8058 0 1. Mattes au 8 5 1401 Herrn geſucht. 8 5 2 10. ö Ji . Angebote unt. dagen äh. Adr. i. d. Geſch. t. 8— 2 N 5 N R V 152 an die ee 1 Waschlisch e 855 19 Zimm. 2 5 die 5 5 55 1 Geſchäftsſt. 1183 Prinz⸗Wilhelm⸗ 1 8157 in 51 Hale Heſchaftsſtelte d. eue Mannhel Mer zeitung Vo 1 Tüchtiges Straße 12 lit. ſof, zu vermiet., Blattes. 92¹⁵ 51 1 ge 3 Eiche furaiert, In Oststadt- Werkſtatt oder 5 Pe 75 1 8 i 55 3 Machen 9 fie I J Chaisebngue Vila obe n., Wasser- 5 e,* 9 cht. 1181 verſtellbar, auf b.„ Räh. Spelzen⸗ turm! in die Iiſſiꝰ sie hilſt bestimt. Sie i 1 3 8 5— den⸗ 1 ee e eee ben e N elk ee „ U 87 1 5 5 958 an verkt cl balkon, Geng e gut möbl. Zim. meiner mißlichen hage geholfen. 0 ö Pfalzplatz 21, Dots, eing. Ba 1 So er J f 15 Stellengesuche 1. Treppe rechts. zum 1. 4 85 3 u Sollafzunmer Dont der. Setzt Der So erlnnere ich mich, daß ich vor Es 4 5 5 5 5 7 l ee end Se Se gde einigen Monden in Geſdverlegen- 115 5 a 1. ulin 91 f, D ſſer, zum 1. März ge⸗ 5. L f 0 1 Speisezimmer W Immobilen, Speteae bſer en fache Presta. Hefen heit war und meine Frau erst Je 0 5 rinz⸗Wilhelm⸗ vermiet. B64 n 54 an 1 7 J ö J 5 1 erkradensstelang anomag ſerrenzimmer* 1 975 d 11 9 50 Schneider curzlich ihren Hrillantring ver fn in frauenloſem General- Schlafzimmer 85 ö Blattes 2213 ſoten hoffe! Und siehst du! 25 Haush., 5. allein[Lertreſung Tochterzimmer, ul müll. m f It füge ll, Ib lenz 60 a In beiden Fallen hal mir die die Keb. Herrn oder Ergatelell- Lager ebene dee, Je Cing. vrsw.ſ n Wee Elegantes 7. 14. 0 felt antereſlerk, Laster g. dae Trank, Diane, nean, dab. a ke 2 bed Aang 8 eee Voi 15 eit. inter„ I 5 ran wan, 8 2. v. auch f. Kürz. Zett 7 unc Nervenschmerzen, Un groß. l gutausſeh., eee Betten. Vertikos, R 6. 5 2 Trepp. 3* Zentralh., Warm⸗ 332 hagen und Schmerrzustöncle Seit d merke 88 air, In der H. I. 2. 101 in ſelbſt. Führg. Kommode. Nacht⸗ 3214 Gut möbl. waſſer in Villa Jabmehnten beheuplet sich Curovegillo 390 gepflegt. Haush. Pritz Held tische, Stähle, Sehr gut mööbl. Wohn⸗ und od. Neubau. Sn ein, N 7 7 u. Küche erfahr. 0 Dipl.⸗Schreibliſch Zimmer Schlafzimmer ſtadt v. berufst. 5 Wickung, Stets beksmanicb, unzeb halte— b————— gebꝛachat 0 den u. tücht. Ia Ref. Nanndeim 17. 24 25 Küchen⸗ Kleider⸗ el. Bel., heizbar,(Herrenz.), auch Herrn geſucht. tor tler: undd Nisgen. Sie tollen desbelb 5 kn Angebote unter relephon 31247 Schränke. Bilder ſofort zu verm. einz. zu verm. Eilangebote unt. zu haben 852 VVV* R W 153 an die bei S680 Qu 7. 3b. 1 Tr. r. Colliniſtr. 12a, R U 151 an die 0 1 0 J. 9 5 1 1 8 Geſchäftsſt. 3210 Rennert, G J. 7. 3100 parterre. Geſchöftsſt. 1177 Hul Nel Dr. Haas e ede 2 Oele i