11 s 182 9 eee — * N Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.50 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.50 Mk., durch die Poſt.80 Mk. einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 18, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Straße 8. Se Luiſenſtraße 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. ö. folgend. Monat erfolgen. eue Mannheimer Zeit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. zahlende Familien⸗ und Gelegenhettsanzeigen beſondere Preiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. vergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 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Die Kunde von der Verlegung führte eine wahre Völkerwanderung von den links der Saar gelegenen Stadtteilen Saarbrückens über die Saar nach dem Rathausplatz herbei. Die Brücken waren oft für lange Zeit ſo verſtopft, daß der ganze Verkehr ſtockte. Als um 18 Uhr der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß auf den Rathausbalkon heraustrat, um als erſter den Saarländern ſeine Grüße zu brin⸗ gen, da waren nicht nur der Rathausplatz und ſeine Umgebung, ſondern auch die angrenzenden Straßen weithin ſo beängſtigend gefüllt, daß die Polizei alle Mühe hatte, Luft zu ſchaffen, um ſchweren Unfällen vorzubeugen. Selbſt der ſtrömende Regen konnte dieſes Menſchenmeer an keiner Stelle auch nur im geringſten lichten. Zwiſchen den einzelnen Reden Lieder der Nation, immer wiederkehrend das Saar⸗ lied, Inzwiſchen war eine Reihe von Saarländern und Saarländerinnen mit Trachten auf Umwegen ins Rathaus gebracht worden. Sie nahmen dann auf der Rathaustreppe Aufſtellung. Ebenſo hatte man unmittelbar an der Treppe einen beſonderen Platz für Kriegsbeſchädigte eingeräumt, von dem aus ſte dem Führer beſonders nahe waren und von ihm einen beſonderen Gruß empfangen konnten. Jetzt kündigte ein Trompetenſignal die Rede des Führers an. In dieſem Augenblick preßten die Maſſen ſich noch einmal feſter zuſammen. Tauſende wollten ſich noch näher an den Platz heranſchieben, um wenig⸗ ſtens von weitem einige Worte der Führerrede zu hören. Inzwiſchen waren Uebertragungsleitungen an eine Reihe von Stellen gelegt worden, an denen ebenfalls die Führerrede zu hören war. Ebenſo waren wohl in allen Lokalen Saarbrückens die Laut⸗ ſprecher zum Gemeinſchaftsempfang eingeſchaltet. An vielen Stellen wurden die Lautſprecher in die Fen⸗ ſter geſtellt, damit auch die auf der Straße Harrenden den Führer wenigſtens hören konnten. Inzwiſchen iſt es dunkel geworden. Die Fronten der Häuſer am Rathausplatze, das Rathaus ſelbſt, das wir ſchon an jenem denkwürdigen 15. Januar wie ein Schloß aus„Tauſend und einer Nacht“ er⸗ lebten, und die Johannis⸗Kirche erſtrahlen nun wie⸗ der im Glanz von Zehntauſenden von Glühbirnen. Die Sprache hat nicht genug Worte, um die Schön⸗ heit dieſes Bildes malen zu können. Nun tritt der Führer hinaus auf den Balkon. Die Liebe und Begeiſterung wirkt wie eine flammende heilige Lohe, die aus dieſer dichten Maſſe emporſchlägt. Nun tritt Ruhe ein, und der Führer beginnt: Deueſche, Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Vor zwei Jahren, 1933, redete ich zum erſten Male vor vielen zehntauſenden Saarländern am Niederwald⸗Denkmal. Damals, noch inmitten des ſchwerſten Kampfes zur Durchſetzung unſerer Ge⸗ dawken und Grundſätze im neuen Deutſchland, er⸗ füllt von banger Sorge um die Zukunft des Saar⸗ landes. Ein Jahr ſpäter, da traf ich ſchon Hundert⸗ tauſende in Koblenz. Wieder bewegte mich— und wohl ſie alle— tiefe Sorge um die Zukunft dieſes dem Reiche entriſſenen Gebiets. Damals gaben wir uns gegenſeitig zwei Verſprechen: Ihr habt mir verſprochen, daß, wenn die Stunde kommt, ihr eintreten werdet, Mann um Mann und Frau um Frau, für Deutſchland!(Bravo⸗Rufe.) Ihr habt euer Gelöbnis gehalten! Ich gab euch das Verſprechen, daß Deutſchland von euch nicht laſſen wird, niemals und nimmer!(Stürmiſcher Beifall.) Und Deutſchland hat ſein Verſprechen eingelöſt. Und beide Male konnte ich euch aus ganzem Herzen ver⸗ ſichern, daß ich glücklich ſein werde, am erſten Tage, der es mir möglich macht, euren Beſuch zu vergelten. (Bravo, ſich wiederholende ſtürmiſche Heil⸗Rufe.) Damals verſprach ich euch, in den erſten Stunden eurer Freiheit zu euch zu kommen, und nun bin ich glücklich, mitten unter euch zu ſein.(Stürmiſche Heil⸗Rufe, immer wiederkehrende Kundgebungen.) Ich glaube, wir alle dürfen dem Himmel danken, daß er es ermöglicht hat, daß unſere dritte Begegnung nicht euch als Gäſte im Reich ſah, ſondern daß nun ich als des Reiches Kanzler und euer Führer zu euch in eure Heimat, in unſer deutſches Saarland kommen konnte.(Lebhafter Beifall.) Es iſt der letzte Termin, den internationale Inſtanzen für eine Kundgebung in dieſem Gebiet anſetzen konnten. Meldung des DNB. — Saarbrücken, 1. März. Nach Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach bei der Befreiungskundgebung Reichskommiſſar Bürckel. Er führte u. a. aus: Deulſche Männer und Frauen! Wenn man mir die Frage vorlegt, welche Bedeu⸗ tung der 13. Januar für die Welt und für Deutſch⸗ land hat und welche Schlußfolgerung ſich aus dem 13. Januar für meine künftige Aufgabe an der Saar ergibt, ſo darf ich dieſe Fragen an dieſem hiſtoriſchen 1. März beantworten, indem ich von dem nationalpolitiſchen Zuſammenhang ausgehe, der zwi⸗ ſchen beiden Fragen und der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung beſteht. Der 13. Januar iſt, außenpolitiſch geſehen, ein völkiſches Exempel, das die Saarländer als Teil des deutſchen Volkes der Geſchichte und der Welt ſta⸗ tufierten. Der Urteilsſpruch von Verſail⸗ les, himter dem der Glaube ſtand, man könnte aus Deutſchen Nichtdeutſche machen, wurde ſo eindeutig ad absurdum geführt, daß er als dauerndes An⸗ ſchauungsmittel in den großen Weltkonferenzſälen zur Mahnung für alle Zukunft dargeſtellt werden müßte. Wenn man aus dieſem Urteilsſpruch des 13. Januar, der als ein gigantiſches Bekenntnis aller Welt die deutſche Sprache ſo eindeutig vermittelte, jene Schlüſſe ziehen wollte, die bei ihrer Verwirk⸗ lichung allein Sicherheit und Frieden der Welt ga⸗ vantieren, ſo würden dieſe 15 Jahre härteſter Prü⸗ fung, die ihr Saarländer ertrugt, das heiligſte Opfer für den Frieden der Welt. 5 Der Friede wird erſt dann geſichert ſein, wenn von der politiſchen Welt anerkannt wird, daß die Vergewaltigung natürlicher Geſetze immer ein Verbrechen am Frieden bleibt. Die Saar möchte die letzte Beweisführung für dieſe Behauptung gegeben haben. Es gibt wohl kein Mit⸗ tel, das nicht angewandt wurde, um dort naturgeſetz⸗ liche, völkiſche Tatſachen aufzuheben, wo das Schick⸗ ſal die Möglichkeit nützlicher Spekulationen bot. Die Spekulation war falſch. Das geſteigerte Maß von Haß führte zu einer geſteigerten Beſinnung auf die Stimme des eigenen Blutes. Gegen die aufgeſtellte Parole:„Alles für Deutſchland, nie zu Hitler“, er⸗ ſtand die Gegenparole:„Erſt recht für Deutſchland, weil es einen Hitler hat.“(Bravo⸗Rufe.) So traf der Schlag vom 13. Januar auch nicht zu⸗ letzt die internationalen Ideen und Ideenprediger, die dem Nationalſozialismus voller Haß und In⸗ grimm gegenüberſtanden. Man kann wirklich ſagen: Am 13. Jannar bezog vom deutſchen Saarvolk Schläge, wer immer ſie nur haben wollte, wer der Mei⸗ nung war, man könnte ungeſtraft den deut⸗ ſchen Herrgott läſtern, von einem Teil der beauftragten internationalen Preſſe angefan⸗ gen über die Inden, die Marxiſten hinweg bis zu den kapitaliſtiſch⸗freimaureriſch feſtgelegten Kräften, die irgendwann und irgendwo ihrem Haſſe Luft zu machen ſuchten— ſie mußten alle gründlich ramponiert das Schlachtfeld verlaſſen. So hat der Kampf an der Saar in der letzten Phaſe ſeiner Entwicklung eine eindeutig klare Linie her⸗ ausgearbeitet. Marxiſten, Kommuniſten und konfeſ⸗ ſionell feſtgelegte Separatiſten haben das Verdienſt gehabt, die Saarfrage zu einer Angelegenheit des Nationalſozialismus geſtempelt zu haben. Und do, wie unſere Weltanſchauung wuchs, wuchs mit ihr ein feſter Glaube an Deutſchland. Mit ruhigem Gewiſ⸗ ſen konnte ich eine Woche vor der Abſtimmung einem Journaliſten auf deſſen Frage, welche Prognoſe ich für den Ausgang der Abſtimmung in bezug auf den Nationalſozialismus ſtelle, ſagen:„Bei ſtärkeren öſt⸗ lichen und weſtlichen Winden und lokalen Störungen fortgeſetzt zunehmende Heiterkeit über Deutſchland.“ Heftige Depreſſionen und Nieder⸗ ſchläge treten allerdings dort ein, wo man eine Ver⸗ beſſerung der Wetterlage auf Koſten anderer erwar⸗ tete. Deutſchland aber iſt inzwiſchen wetterfeſt ge⸗ worden. Weil es mehr als ein Jahrtauſend unter⸗ wegs geweſen war bei allen geſchichtlichen Stürmen, hat es ſich endlich heimgefunden. Jahrhundertelan⸗ ger Hader, ſozialer Schacher, fürſtlicher Machthunger und anderes mehr verhinderten früher die Einheit. Von dieſer Erkenntnis her trat der Nationalſozia⸗ lismus in die Geſchichte ein, um die tauſendjährige Sehnſucht, die im deutſchen Volke verankert iſt, zu erfüllen. Was die Einigkeit verhinderte, mußte ver⸗ nichtet werden.. Um die Einheit voll durchzuführen, brauche ich Sie, deutſche Männer und Frauen, als Bundesgenoſſen. Ich will offen reden, daß Sie mich alle ver⸗ ſtehen. Sie tun den heutigen Schritt nach Deutſchland, indem Sie über den Schutthau⸗ ſen der Parteien hinwegmarſchieren. Ich weiß, es fällt ſo manchem Stammtiſchbruder ſchwer, ſich vom Alten zu trennen. Klaſſen⸗ dünkel und unerfüllbarer Drang nach Beſſer⸗ ſtellung, die der Marxismus großzüchtete, haben ihre Rechte im neuen Deutſchland ver⸗ wirkt. Das gilt künftig auch hier an der Saar. Alle können ſomit an der Saar Volksgenoſſen ſein, wenn ſie ſich freimachen von dem Glauben, daß ſie auf Grund von Vermögen und Titeln ihren eigenen Weg gehen könnten. Die Auſtändigkeit der Geſin⸗ nung gegenüber der Geſamtheit— das iſt der höchſte Titel, den Adolf Hitler dem Deutſchen verliehen hat. (Bravo!) Der Arbeiter iſt unſer Bundesgenoſſe, wenn er erkennt, daß nicht marxiſtiſcher Zerſtörungs⸗ wahn ihn befreien kann, ſondern einzig und allein ſeine Leiſtung. Sozialismus in höchſtem Sinne iſt die Pflicht des einzelnen am Ganzen. Und vom Gan⸗ zen aus wird wiederum ein Teil von Glück und Wohlfahrt dem Bedürftigen zugeführt. Nur auf Grund von Leiſtung kann der Weg nach oben führen. So allein wird der Titel Volksgenoſſe zum höchſten Ehrentitel. Auch hat nicht nur Reichtum und Rang Anſpruch, ſondern einzig und allein die Geſinnung. Das Wort, daß des Vaterlandes ärmſter Sohn ſein treueſter iſt, iſt noch ſelten ſo unter Beweis geſtellt worden, als in den Tagen vor und nach dem 13. Januar. Ich darf in dieſem Zuſammenhang noch einige Gedanken erwähnen. Der Nationalſozialismus hat den Totalitätsanſpruch der Macht erhoben und zum allergrößten Teil verwirklicht. Er tat es deshalb, weil er allein durch ſeinen Kampf die Nation einte. Es iſt unmöglich, die Verdiienſte im Dritten Reich aufzuteilen und danach die entſprechenden Rechte zu verteilen. Wo ſolche Verdienſte entſtanden, entſpran⸗ gen ſie immer dem nationalſozialiſtiſchen Gedanken⸗ gut und damit der gleichen Initiative. Nun gibt es Menſchen, die zwar eine nationalſozialiſtiſche Dekla⸗ ration ſich zulegen, aber innerlich ein Kompromiß darſtellen, die auf der einen Seite unſerer Bewegung ihre bedingte Anerkennung zubilligen, andererſeits aber wieder auf den Sprung lauern, bei dem ſie dort landen könnten, wo ſie ihre Vorbehalte und Bedenken kundtun können, um dann wieder auf jenem alten und neugefeſtigten Poſten zu ſtehen, auf dem ſie früher geglänzt haben und auf dem ſie wieder glänzen möch⸗ ten, ſich aber niemals um die Aermſten der Nation bemühten und dadurch, daß ſie egoiſtiſch ihren Stand verteidigten, den Klaſſenhaß ſäten. Wer ſich nicht zu uns bekennen kann, der ſoll ehr⸗ lich ſein.. Wer uns nicht liebt ſo hat der Führer es ausgeſprochen in München ſoll uns haſſen. Das iſt das Männlichere, weil zwiſchen Liebe und Haß doch nur die politiſche Lüge liegt. Sie wenden nun ein: Ja, ich bin nicht in Ihrer Par⸗ tei zu dieſer Zeit, wie ſieht es aus mit dem Urteil FFFFFFFCCFCãã ò ͤð⁊udwuwdbdbwCC0é ͤ F̃ñ̃ñ5BVwVBꝓVwV(CCXͤ ð d Vd ð ͤ Und ich glaube, daß ſich deshalb auch der Himmel verhängte und es regnen ließ. Wir ſind durch dieſen Regen nicht geſtört worden, denn wenn auch der Himmel weint, heute haben wir die Sonne in unſe⸗ rem eigenen Herzen gehabt. Wir alle ſind ſo überglücklich, an dieſem Glückstag teilnehmen zu können. In dieſer Minute hören ja unzählige Millionen Deutſche im ganzen Reiche mit. Ein Glücks⸗ tag für die ganze Nation. Von hier bis Ham⸗ burg, von Weſtdeutſchland bis nach Königs⸗ berg, überall die gleiche Empfindung: End⸗ lich, endlich ſeid ihr wieder bei uns. Aber es iſt nicht nur ein Glückstag für Deutſchland, ich glaube, es iſt auch ein Glückstag für ganz Europa. Es war ein ſegensreicher Entſchluß, endlich dieſen Tag feſtzuſetzen und ſein Reſultat zu reſpektieren. Dieſes Gebiet, das ſo leicht zu einem ewigen Streit⸗ apfel hätte werden können, dem Deutſchen Reiche wieder zurückzugeben, dem man es wider Recht und Vernunft entriſſen hatte. Ein Glückstag für Europa beſonders deshalb, weil durch die Rückkehr des Saargebietes vielleicht gerade die Kriſe am ehe⸗ ſten behoben werden kann, unter der zwei große Na⸗ tionen am meiſten zu leiden haben. Wir hoffen, daß durch dieſen Akt einer ausgleichenden Gerechtigkeit, der Wiedereinſetzung natürlicher Vernunft, wir hof⸗ fen, daß durch dieſen Akt das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſich endgültig beſſert. (Fortſetzung auf Seite). wird. ſem Gau es zuwege bringen, über mich? Ich gehöre zwar innerlich dazu, es fehlt mir aber die äußere Legitimation. Mein lieber Volksgenoſſe an der Saar! Wenn du dich durch dein politiſches Verhalten bei allen den Angriffen gegen dein Vaterland als anſtändiger Deutſcher legiti iert haſt, ſo kannſt du fürs erſte auf eine beſondere Beſtätigung deiner Anſtändigkeit verzichten. Denn der Parteiaus weis, den man ſich vielleicht ſchon vor Jahren erwarb, be⸗ deutet nicht die Aufhebung einer Unan⸗ ſt Get digkeit aus früheren Jahren. Als Grundſatz muß es geſagt werden: Die Partei an der Saar, die nunmehr gegründet wird, iſt nicht anzu⸗ ſehen als die einzige Zuſammenfaſſung derjenigen, die am deutſcheſten ſich verhielten, ſondern ſie wird in ihrer zunächſt beſchränkten Zahl eine einzige große Verpflichtung gegenüber all den anderen gleichwerti⸗ gen Männern an der Saar darſtellen. Helfer zu ſein, damit allen geholfen wird, das iſt der Sinn der NSDap hier an der Saar. Kein ernſter Deutſcher wird deshalb an der Saar den Gefolgsmannen Adolf Hitlers das Bannertragen ſtreitig machen. Eine letzte Frage, die ſich aus den letzten Kampfmonaten ergibt, iſt die Religions⸗ bezw. Kirchenfrage. Der nationalſozialiſtiſche Staat erkennt die Aufgaben der Kirche auf ihrem Gebiet abſolut an. Er wünſcht Utr, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung als Träger des Staates ihre Aufgaben erfüllen kann, ohne daß dieſe Aufgabe von dritter Seite geſtört Ich habe die Zuverſicht, daß wir hier in die⸗ daß Kirche und Bewe⸗ gung jede an ihrem Platze zum Segen des Volkes ihre Aufgaben erfüllen. Deutſche Männer und Frauen! Ich weiß, daß zu dieſer Stunde ſehr viele mit Schamröte im Geſicht und vorwurfsvoller Bitterkeit unſerer Feier zu Hauſe beiwohnen. Dieſe erheben die Frage: Wie ſteht es nun um uns? Ich will dieſe Frage beant⸗ worten: Wir können euch nicht ſo behandeln, als ob ihr ſchon die unſrigen wäret. Aber Rachegefühle kennen wir bei dieſem überwältigenden Sieg gegen⸗ über dem Unterlegenen nicht. Als Gegner habt ihr — das ſoll ausgeſprochen werden— allerdings nicht den Kampf mit ſolch ritterlichen Mitteln geführt, als daß wir verpflichtet wären, euch den Degen zu be⸗ laſſen.(Beifall.) Ihr mögt für das erſte ſelbſt mit euch fertig werden. Eure Auftraggeber haben das getan, was wir euch immer und immer wieder vor⸗ ausſagten. Sie haben die 30 Silberlinge eingeſteckt und feige das Weite geſucht. Vielleicht iſt die Er⸗ ſchütterung eures Glaubens an dieſe Henker die erſte Vorausſetzung, daß ihr wieder in richtige Bahnen kom mt. Ihr, die ihr hiergeblieben ſeid, verſucht, den Ehrentitel alls Volksgenoſſen in den nächſten Jahren euch wie⸗ der zu verdienen.(Bravo.) Frankreich und allen anderen Gaſtvölkern aber, die eure Verführer beher⸗ bergen, denen ſei geſagt, daß von dieſen Führern das Wort gilt:„Die Katze kann das Mauſen nicht laſſen.“ (Heiterkeit.) Sollten unter den Hinterbliebenen ſich aber noch ſolche Menſchen befinden, die glauben, den Verrat an den Kindern und Vätern weiterbetreiben zu kön⸗ nen, ſo ſage ich ihnen in dieſer Stunde: Bis hierher und nicht weiter!(Beifall.) Ich werde es keinen Augenblick dulden, daß noch einmal die Ehre des Saarvolkes beſudelt wird.(Anhaltender Beifall.) Als ich mich am 18. Oktober mit dem Status quo und der zweiten Abſtimmung vor ihnen befaßte, ſprach ich das Wort von jenem Kumpel, der noch den alten Soldatengürtel trägt mit der Inſchrift:„Gott mit uns. In Treue feſt.“ Dieſer ſchlichte Arbeiter iſt es, um den wir uns in dieſer Stunde verſammeln. Trotz ſo mancher Schlagwetter und Einſtürze haben die Großen und Treueſten der Nation unermüdlich um den einzigen Schatz gerungen, den Deutſchland braucht für ſeine Exiſtenz: um die Einigkeit. Adolf Hitler iſt es gelungen, dieſes Geſchenk des Himmels nunmehr endgültig aus dem Schacht einer reichen geſchichtlichen Vergangenheit zum deutſchen Tage zu fördern. Er hat ſeine Weltanſchauung zum Vollſtrecker einer tauſendjährigen Sehnſucht gemacht. Der in⸗ nere Feind, Haß, Zwietracht, Geld⸗ und Machthunger liegen am Boden. An ihre Stelle treten Gemein⸗ ſinn, Kameradſchaft, Sozialismus, Treue im Innern, Ehre, Recht und Frieden nach außen. Wir haben das Glück, ihr Saarländer, Zeugen und Träger dieſes großen Geſchehens zu ſein. Ihr an der Saar habt dabei das große Verdienſt, der Welt am 13. Januar dieſen deutſchen Willen, dem die deutſche Zukunft ge⸗ hört, zu proklamieren. Aus eurem unerſchütterlichen Bekenntnis heraus ſoll hier der Eckpfeiler im Weſten des Reiches erſtehen, wie auf dem Fundament der Treue, gefeſtigt im Glauben an die Unvergänglich⸗ keit unſeres Volkes. Das zu vollenden ſei unſer Ge⸗ löbnis: Unſer ewiges Gebet aber heißt immer und immerfort: Gott erhalte uns den Führer!(Stürmi⸗ ſcher Beifall.) — uns bemüht, den Hochmut, 2. Seite, Nummer 108 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 2. März 1935 Die Rebe des Führers (Fortſetzung von Seite.) So, wie wir den Frieden wollen, müſſen wir hoffen, daß auch das große Nachbarvolk ge⸗ willt und bereit iſt, dieſen Frieden mit uns zu ſuchen. Es muß möglich ſein, daß zwei große Völker ſich die Hand geben, um in ge⸗ meinſamer Arbeit den Nöten entgegenzu⸗ treten, die Europa unter ſich zu begraben drohen. Und dieſer Tag ſoll zugleich eine Lehre ſein, eine Lehre für alle die, die in Unkenntnis einer ewigen geſchichtlichen Wahrheit ſich einbilden, durch Terror oder Gewalt ein Volk ſeines innerſten We⸗ ſens entkleiden zu können, eine Lehre für die, die ſich einbilden, aus einer Nation einen Teil heraus⸗ kteißen zu können, um ihm ſeine Seele zu ſtehlen. Möchten doch alle Staatsmänner aus dieſem Ergeb⸗ nis das eine erſehen, daß es zwecklos iſt, mit ſolchen Methoden Völker und Staaten zerreißen zu wollen. Am Ende iſt das Blut ſtärker als alle pa⸗ pierenen Dokumente. Was Tinte ſchrieb, wird eines Tages durch Blut wieder aus⸗ gelöſcht. Dieſe tiefe Stimme wird am Ende alles andere hell und klar übertönen. Wehe dem, der aus dieſen Tatſachen nicht lernen will. Er wird Not und Sorge Über die Menſchen bringen, ohne ſein Ziel zu erreichen. Er wird vorübergehend Leid und Not über die Völker bringen, am Ende aber ſchmählich befiegt ſein. Ihr habt durch dieſe feierliche Abſtimmung und dieſes Bekenntnis zum Reich aber auch ein weiteres, großes hiſtoriſches Verdienſt erworben. In einer ſchlimmen Periode des Ringens um die Wiederauf⸗ richtung des Deutſchen Reiches habt ihr durch dieſes Bekenntnis mir meine Arbeit erleichtert! Und Gott kann mein Zeuge ſein: Dieſe Arbeit hat kein anderes Ziel, als Deutſchland wieder frei und glücklich zu machen! So habt ihr ein großes Verdienſt und damit ein heiliges Recht, heute einen Jubeltag zu feiern. Es iſt etwas herrliches, den Begriff Volksgemein⸗ ſſchaft zu verwirklichen. Was viele Jahrhunderte in der Vergangenheit vergeblich erſehnten, ſoll uns nunmehr gelingen. Wir mußten erſt in Not geraten, um unſer Volk reif zu machen für dieſen Gedanken. Manchmal erfaßt uns eine Ahnung, daß das ganze Geſchehen notwendiges Schickſal war, um uns dort⸗ hin zu führen, wozu uns glückliche Tage leider nicht bringen konnten. Die Ahnung, daß die Hand des Herrn uns ſchlagen mußte, um uns reif zu machen für dieſes größte innere Glück, das es geben kann, das Glück des gegenſeitigen Verſtehens ineigenem Volke. Was iſt äußerer Ruhm, was ſind alle äußeren Vorteile gegenüber dieſem größten Gut, das ein Volk erwerben kann? Die Welt zu verſtehen, würde uns ſonſt nicht gelingen, auch die Welt würde uns nicht begreifen,— wenn wir nicht zuerſt uns ſelbſt gegenſeitig verſtehen lernen. Das iſt der erſte Schritt zu einer beſſeren Zu⸗ kunft der Menſchheit. Wir haben dieſen Weg mit Ernſt beſchritten, haben den Klaſſenwahn und kändesdünkel aus unſerem Innern herauszureißen (ſtürmiſcher Beifall), wir haben uns bemüht, die Menſchen nach ihren inneren Werten zu meſſen, haben uns bemüht, Herkunft, Stand, Beruf, Vermö⸗ gen, Bildung, Wiſſen, Kapital und alles das zu ver⸗ geſſen, was Menſchen zu trennen vermag, um durch⸗ zuſtoßen zu dem, was ſie zuſammenzufaſſen vermag. Durchzuſtoßen zum Herzen, zum Charak⸗ ter, zum Gewiſſen, zum Anſtand und ſind dabei glücklich geworden. Wir haben reiche Schätze gefunden. Was wir in Jahrhunderten nicht geſehen haben, das konnten wir entdecken: Den deut⸗ ſchen Volksgenoſſen in allen Schichten unſeres Volkes, in allen Ständen unſeres Volkes, in allen Berufen, Meuſchen höchſten Wertes anzuſprechen, mit Recht als„Genoſſen“ eines Volkes. Und als Zeuge dieſer Gemeinſchaft bin ich ja auch zu ihnen hierhergekommen, als Zeuge und als Kämpfer dieſer Gemeinſchaft, die heute die Millio⸗ nen deutſcher Menſchen zuſammenbindet! Ich weiß, nichts Vollendetes ſchenkt der Himmel den Men⸗ ſchen. Ste müſſen ſich alles bitter und ſchwer ver⸗ dienen. Und ich weiß, daß bieſes große Ziel heute noch lange nicht vollkommen erreicht iſt. Aber wir ſtreben nach ihm mit heißem Herzen, und der Him⸗ mel und die Vorſehung haben unſer Streben geſeg⸗ net, Und wenn ich heute zu euch kam, dann ſoll es ja nur die erſte Begrüßung ſein. Ich werde wie⸗ der kommen(brauſender Beifall) und werde wieder zu euchſprechen! Nur konnte ich nicht ſolange warten. Es wäre mir unmöglich geweſen, am heutigen Tage in Berlin oder anderswo zu ſtitzen, unmöglich, (hier wird der Führer minutenlang von immer neuem Jubel unterbrochen) unmöglich, irgendwo dieſen Tag in innerer Unruhe und Haſt zu verbrin⸗ gen! Ich bin gekommen, weil mich mein Herz zu euch hierhergeführt hat(wiederum Beifallsſtürme, die nicht enden wollen), um euch zu ſagen, wie unend⸗ lich glücklich das deutſche Volk iſt und wie glücklich ich ſelbſt bin!(Der Jubel ſchwillt an zum Orkan). Ich werde wiederkommen und dann— ich hoffe— oft und oft noch zu euch ſprechen. Es iſt ein wunderſamer Weg, den dieſe Be⸗ wegung zurückgelegt hat. Ein ganz einzigartiger Emporſtieg aus kleinſtem Beginn zu einer ſo großen Anwartſchaft. Dieſer Weg gibt uns allen die Zuver⸗ ſicht, daß auch die Vollendung des Werkes gelingen wird, daß wir das große Ziel nicht nur ſehen, ſon⸗ dern vielleicht auch noch erleben. Zu dieſer Arbeit nun ſeid ihr eingeladen. Ich bitte euch, die Tugenden, die ihr 15 Jahre nicht ver⸗ loren habt, dem neuen Reiche zu geben. 15 Fuhre ſeid ihr gläubig geweſen. Ich be⸗ ſchwöre euch: ſeih gläubig auch im neuen Reich. glaubt an ſeine Zukunft, glaubt an die Aufgabe und an die Vollendung, glaubt an den Erſolg dieſer Nufgabe, glaubt an die Frei⸗ heit, glaubt an das Große und Ewige unſe⸗ res Volkes. (Wieder lebhafter Beifall.) Und ich bitte euch, ſcheukt dieſem Deutſchland auch euren Willen. Was iſt der Menſch, der ſich nicht ein Ziel ſetzt, das er fanatiſch Die Vefreiungskundgebungen im Saargebiet Die Reichsminiſter Rudolf Heß und Dr. Goebbels nehmen das Wort Meldung des DNB. — Saarbrücken, I. März. Um 18 Uhr begann auf dem Platz vor dem Rat⸗ haus in Saarbrücken die große Befreiungs⸗ kundgebung. Als erſter Redner ſprach der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Der Miniſter rief zunüchſt noch einmal die Er⸗ innerung an das überwältigende Abſtimmungs⸗ ergebnis vom 13. Januar wach und dankte den Brü⸗ dern und Schweſtern an der Saar für ihre geſchicht⸗ lich vorbildliche vaterländiſche Haltung in dem leid⸗ erfüllten fünfzehnjährigen Kampf. Rudolf Heß gab dann eine Schilderung der ſchwarzen Herbſttage von 1918, als die Franzoſen Saarbrücken beſetzten und fuhr fort:„Ihr kehrt zu uns zurück in einer Zeit, da Deutſchland ſeine Ehre wieder errang. Ihr kehrt zurück, da das deutſche Volk wieder zu ſich ſelbſt ge⸗ funden hat. Ihr kehrt zurück, da Deutſchland wieder zu einer Macht aufſteigt und geachtet wird von der übrigen Welt. Ihr kehrt zurück kraft eures eigenen Willens durch ein Bekenntnis zu Deutſchland, wie es eindrucksvoller nicht gedacht werden kann. Was ich kurz vor dem 13. Januar ſagte, kann ich heute wieder⸗ holen: Es iſt gut, daß die Abſtimmung ſtattgefunden hat, denn ſte zeigte der Welt, wie ſchlecht ſie unterrichtet wurde über ein großes politiſches Problem. Was iſt nicht alles vor der Abſtimmung, ja in den ganzen 15 Jahren vor⸗ her, geſchrieben worden an Unwahrheiten über das Saarland! Und wie ſchnell iſt die Wahrheit an den Tag gekommen, als beim Volle ſelbſt nach der Wahr⸗ heit gefragt wurde! So wie in bezug auf die Saar der Vertrag von Verſailles auf falſchen Voraus⸗ ſetzungen aufgebaut war, ſo iſt er es auch auf an⸗ deren Gebieten. Und wie die Welt eines Tages die Wahrheit über die Saar erfuhr, ſo wird ſie auch mit der Zeit die übrige Wahrheit erfahren. Vor kurzem noch hieß es, oͤie Saar wolle zu Deutſch⸗ land zurück, nicht aber zum Deutſchland Adolf Hit⸗ lers. Und wir ſind daher denen dankbar, die neben der Frage, ob die Saar zu Deutſchland oder zu Frankreich wolle bei der Abſtimmung auch die Frage aufgeworfen haben, ob das Saarland vorerſt den Status quo beibehalten und einen neuen Entſcheid über ſein Schickſal zu einem ſpäteren Zeitpunkt tref⸗ fen wolle. Denn für den Status quo konnte ſtim⸗ men, wer zwar nicht nach Frankreich wollte, aber auch nicht gum heutigen Deutſchland, und der erſt für Deutſchland wählen wollte, wenn das nationalſozia⸗ liſtiſche Regiment, wie er hoffte, verſchwunden wäre. Und wie war das Ergebnis trotz dieſer Möglichkeit der Stimmabgabe weder für Frankreich noch für das neue Deutſchland? Ueber 90 v. H. haben ſich zum Die Rede Or. Goebbels Meldung des DNB. — Saarbrücken, 1. März. Bei der Befreiungskundgebung am Freitagabend ſprach nach Rubolf Heß Reichs miniſter Dr. Goebbels. Er erinnerte eingangs ſeiner Rede an die Um⸗ triebe der Emigranten im Saargebiet in den letzten zwei Jahren und feierte die Treue der Saarländer, die ſich trotz einer Schlammflut von Lüge und Ver⸗ leumdung nicht wankelmütig machen ließen. Seinem Bekenntnis hat das Saarvolk in einer Art und Weiſe Ausdruck gegeben, daß es die ganze Welt in Erſtaunen verſetzte. Wir erinnern uns mit einem gewiſſen Lächeln jener Schätzungen, die die uns feindliche Emigrantenpreſſe vor der Wahl glaubte anſtellen zu müſſen. Da faſelte man von 40, 50 und 60 Prozent, die für den Status quv abgegeben wür⸗ den.(Hohnlachen.) Uebrig geblieben iſt davon nur ein kleines Häuflein landfremder Elemente, die ge⸗ nau wie bei uns zu Hauſe, wenn Gefahr vor der Türe ſtand, bei Nacht und Nebel über die Grenze gingen und die die von ihnen verführten Volksgenoſſen ſchmählich im Stiche ließen. Welch ein Unrecht man dieſer Provinz angetan hätte, hätte man ſie dem deutſchen Volke vorenthalten, das kann der ermeſſen, der am heutigen Tage durch die Straßen und über Deutſchland Adolf Hitlers bekannt!(Lebhafter Bei⸗ fall.) Die Welt hat die geſchichtliche Bedeutung dieſer Abſtimmung begriffen, die geſchichtliche Bedeutung nicht nur für Deutſchland, ſondern gerade auch für den Nationalſozialismus. So war es gut, daß die Gegenſeite das großzügige und hochherzige Angebot des Führers, die ſelbſtverſtändliche Rückkehr der Saar zu Deutſchland ohne Abſtimmung durch einen kurzen Vertragsakt zu vollziehen, nicht annahm. Der Welt wäre andernfalls nicht in ſo klarer und eindrucksvoller Weiſe der wirkliche Wille des Saar⸗ volkes und die unbeſtreitbare Tatſache, daß die Deut⸗ ſchen nationalſozialiſtiſch regiert ſein wollen, vor Augen geführt worden. Bei ſeinem Angebot ließ ſich der Führer von dem Wunſche leiten, alles zu ver⸗ ſuchen, was der Ruhe und dem Frieden in Europa dient. Er wollte eine Abſtimmung vermeiden, welche ihrer Natur nach geeignet war, für eine Zeit Unruhe und Unfrieden zwiſchen den beteiligten Völkern gu verbreiten. Da trotzoͤem die Abſtimmung ſtattfinden mußte, hat Deutſchland wenigſtens alles getan, um keine neue Haßſtimmung aufkommen zu laſſen. Adolf Hitler und die Seinen denken nicht daran, Haß zu predigen. Aber deſſen kön⸗ nen die Saarländer auch gewiß ſein, daß nie⸗ mals vergeſſen wird, was ſie an Leiden für ihr Deutſchland trugen. Seit der Saarabſtimmung bleibt der Welt nichts anderes übrig, als dieſe Tatſache anzuerkennen, ſich mit ihr abzufinden und die praktiſchen Folgerungen daraus zu ziehen. Die praktiſchen Folgerungen aber ſind: Wege zu finden, um zu dieſem großen Volk in Mitteleuropa das Verhältnis vertrauensvoller Zu⸗ ſammenarbeit herzustellen, wenn es dieſes Volk und ſein Führer im Intereſſe des Friedens wünſchen. Der Führer hat den anderen großen Nationen Wege zu dieſem Ziele gewieſen, und es ſcheint, als ob ſeit der Sgarabſtimmung die Bereitſchaft bei ihnen zuge⸗ nommen hat, ſolche Wege zu gehen, um in gemein⸗ ſamer Anſtrengung die Befriedung Europas herbei⸗ zuführen. Dieſer Beitrag zur allgemeinen Beruhi⸗ gung, dieſe Förderung des Willeus zur Ausſöh⸗ nung zwiſchen den Völkern, das iſt das große Geſchenk welches ihr Saarländer durch eure Abſtimmmun Deutſchlauß und der gequälten Menſchheit gebracht habt. Wie der Führer ſiegte für Deutſchland, ſo habt ihr für Deutſchland geſiegt(Beifall). Und wie das deutſche Volk dem Führer dankt, ſo dankt er euch. Er dankt euch, daß die deutſche Saar wieder feſt in Deutſchlands Grenzen ruht. Wir grüßen die deutſche Saar! Stimmt mit mir ein: Deutſches Saarland und ſein Führer, der Führer Deutſchlands,„Sieg Heil!“„Sieg Heil!“„Sieg Heil!“ die Plätze dieſer deutſchen Stadt gegangen oder ge⸗ fahren iſt. Ich glaube, um ſo demonſtrativer wird dieſes Bekenntnis zum Reich und zum Führer, als weder Kälte noch Regen die vielen Hun⸗ derttauſende abhalten konnten, dieſes Bekenntnis ofſen vor der Welt abzulegen. In Kälte und Regen harrten ſie aus, ſtanden Stunde um Stunde und Stunde um Stunde, um nur einen Blick aus den Augen des Führers zu er⸗ haſchen(Beifall), um ihm einen Ruf oder ein Heil darbringen zu können, um dem Reich, zu dem dieſe Stadt und Hieſe Provinz zurückgekehrt iſt, zeigen zu dürfen, daß ſie deutſch iſt wie das Reich(Beffall), daß ſie aus innerſtem Herzen und aus innerſter Be⸗ rufung die Heimkehr zum Reiche zu vollziehen auch entſchloſſen iſt. Es war die Abſicht jenes Verſailler ſogenann⸗ ten Friedensvertrages(Pfui⸗Rufe), das Saar⸗ gebiet als ewigen Zankapfel zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich zu legen.[Ernente Pfui Rufe). Ihr Brüder und Schweſtern von der Saar habt durch euer einmütiges Bekenntnis zum Reich dieſe Abſicht zuſchanden gemacht. Ihr habt dem Führer die Möglichkeit gegeben, dieſes Bekenntuis zur Baſis einer neuen euro⸗ päiſchen Verſtändigung und einer beſſeren und enbſchloſſen vertritt? Der Wille iſt eine uner⸗ hörte Kraft, wenn man ſich beharrlich ſeiner bedient und ihn ſelbſt beharrlich ſeinem Ziele zuwendet. Euer Wille war, wieder nach Deutſchland zu kommen, und euer Wille hat geſiegt! Unſer Wille war, Deutſch⸗ land wieder emporzuführen, und ihr ſeht es: unſer Wille hat geſiegt! Wir ſind glücklich im Bewußtſein, daß uns nichts von Fremden geſchenkt, ſondern in tau⸗ ſend Kämpfen, in unermüdlicher Arbeit, durch unſeren Fleiß, unſeren Willen, durch unſere Treue, durch unſeren Glauben errun⸗ gen wurde. Und ihr werdet genau ſo glücklich ſein, in 12 und 20 Jahren, wenn Deutſchland ganz frei ſein wird, wenn Deutſchland als Staat des Friedens, aber auch der Freiheit und der Ehre wieder ſeinen Söhnen und ſei⸗ nen Kindern das tägliche Brot bieten wird. Ihr werdet dann glücklich und ſtolz ſein, zu wiſſen, daß auch ihr mitgearbeitet habt, dieſes Gut unſeres Volkes zu erringen. Denn wenn wir uns in dieſer Abendſtunde hier verſammeln, dann wollen wir nicht nur in die Ver⸗ gangenheit, ſondern wir wollen auch in die Zu⸗ kunft blicken, wollen uns nicht nur erfreuen an dem, was uns gelang, ſondern wollen feſtſetzen die neuen Ziele für die Arbeit, die vor uns zu liegen hat. Wenn wir heute den Blick in die Zukunft richten, dann erſcheint uns als Ziel dieſes neue Reich einer edleren Volksgemeinſchaft, dann erſcheint uns als Ziel dieſes Deutſchland, das ebenſo friedliebend iſt, wie es ſtark ſein ſoll, ehrenhaft und treu ſein muß! Und dieſes Deutſchland, das wir ſo in dieſem Augen⸗ blick vor uns ſehen, ſoll nun unſeren Schwur empfan⸗ gen. Dieſem Deutſchland wollen wir uns in dieſer feierlichen Stunde gemeinſam verſchreiben, wollen ihm verfallen ſein, ſolange ein Atem in uns iſt und 1 wir wollen dieſen Schwur nun alle gemeinſam, Mann um Mann und Weib um Weib bekräftigen! Unſer Deutſchland, unſer Volk und unſer Reich: Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil!(Stürmiſcher, nicht endenwollender Beifall.) Nach der Rede des Führers ſchließen das Deutſch⸗ landlied, das Horſt⸗Weſſel⸗Lied und das Saarlied die große Kundgebung. Nur ſehr ſehr langſam entwir⸗ ren ſich die Maſſen. Die Abfahrt des Führers Den ganzen Abend über herrſchte in Saarbrücken und in den anderen Städten des Saargebiets in den Straßen eine dichte Bewegung. Beſonders ſtauten ſich die Menſchen vor den Hotels, in denen ſie Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und Führer des Reiches wußten. Der Führer hatte ſich inzwiſchen mit ſeiner Begleitung und Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zum Hauptbahnhof begeben. Auch der Reichs⸗ führer der Ss, Himmler, und Reichsminiſter Dar rs gaben ihm das Geleit. Um.15 Uhr abends ſetzt ſich dann der Zug des Führers, in dem auch Reichsminiſter Dr. Goebbels mitfuhr, in Be⸗ wegung. Die auf dem Hauptbahnhof verſammelten Tauſende von Menſchen, die durch ein Spalier der Leibſtandarte ſchließlich daran gehindert werden mußten, einfach auf die Wagen des Zuges des Füh⸗ rers zu klettern, brachten noch einmal Heil⸗Rufe auf den Führer aus. Dann rollte der Zug langſam aus dem Bahnhof. Der Führer hat das Saargebiet verlaſſen. Die Saarländer haben aber die eine Gewißheit, daß ſei⸗ nem erſten Beſuch ein zweiter folgen wird, und daß der Führer zu ſchönerer Jahresgeit einmal wieder⸗ kommt. Obwohl der Regen gegen Abend aufgehört hatte, mußte doch das Feuerwerk auf dem Winterberg aus⸗ fallen und auf Samstag verlegt werden. Botſchaftsrat in Rom, Oneto Aſtengo. auszugeſtalten.(Bravo⸗Rufe) Die ganze Nation breitet weit ihre Arme aus, um euch wieder zum Reich zurückzunehmen. So aber, wie wir ſtolz ſind auf euch, ſo, Männer und Frauen, könnt ihr ſtolz ſein auf das Reich, zu dem ihr zurück⸗ kehrt. Denn es iſt nicht mehr jene gedemütigte Geld⸗ republik, die aus dem Verſailler Vertrag hervor⸗ gegangen iſt,(Beifall) es iſt ein Reich der Ehre und der Arbeit geworden. Es iſt eine neue Zeit angebrochen, und wir werden dieſe neue Zeit meiſtern. Einer ſtand auf und hat die Nation vom Abgrund zurückgeriſſen, einer ſtand auf und hat ihr wieder Machtbewußtſein eingepflanzt. Er gab ihr die Ehre zurück und gab ihr zurück eine neue Wertung der Arbeit. Zu ihm habt ihr euch bekannt, indem ihr ein Bekenntnis zum unſterblichen Ordnung Europas Deutſchland ablegtet, und wenn der Führer zu euch kam, ſo um euch ſeinen Dank auszuſprechen für die⸗ ſes Bekenntnis.(Beifall.) Und wenn er euch dankt, dann dankt euch damit die deutſche Nation, denn er tritt nicht vor euch hin als Vertreter eines parla⸗ mentariſchen Intereſſenhaufens oder einer demokra⸗ tiſch⸗marxiſtiſchen Partei. Er ſteht vor euch als der Repräſentant eines ganzen Volkes. Wenn er euch die Hand entgegenhält, ſo iſt es die Hand der ganzen Nation, und wenn er euch in den Beſtand des Rei⸗ ches zurücknimmt, ſo oͤrückt damit das ganze deutſche Vobk euch an ſein Herz. Mit Stolz nimmt es dieſe Provinz in ſeinen Be⸗ ſtand zurück. Ihr ſollt Brüder werden eines wirk⸗ lichen Volkes von Brüdern, ihr ſollt eingehen in den Beſtand einer deut⸗ ſchen Nation, und ihr ſollt Teilhaber werden jenes deutſchen Wunders, das durch Adolf Hitler Wirklichkeit geworden iſt. Die fremden Fahnen ſind von den Maſten herunker⸗ gegangen(Lebhafter Beifall) und hochgegangen iſt das ſtolze Banner der deutſchen Revolution, das ſtolze Banner des neuerwachten deutſchen Volkes. Dieſes Volk iſt im Führer! zu euch gekommen, dieſes Volk vereinigte ſich mit euch ſpwie ihr euch mit ihm vereinigen wollt Dieſem Volk gilt unſer Gruß und gilt unſer Bekenntnis, indem wir rufen: Es lebe die Nation! Es lebe das ewige Deutſchland, das Volk und das Reich! Sieg Heil! Der Dreierausſchuß beim Führer — Saarbrücken, 1. März. Um 17.30 Uhr empfing der Führer im Rathaus⸗ ſaal die Dreierkommiſſion, den Botſchaſter Baron Alo iſi als Vorſitzenden, den argentiniſchen Bot⸗ ſchafter in Rom, Cantilo, ſowie den ſpaniſchen Geſandten Lopez Olivan. In deren Begleitung befanden ſich der Geſandte Biancheri vom italje⸗ niſchen Außenminiſterium und der argentiniſche ſprach der Kommiſſton für die ſo unparteifſch gelei⸗ ſtete Arbeit feinen aufrichtigen Dank und ſeine An⸗ erkennung im Namen des deutſchen Volkes aus Rundfahrt von Rudolf Heß durch das Saargehiet — Saarbrücken, I. März. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, unternimmt am Samstag eine Fahrt durch das Saargebiet, die um.30 Uhr in Sgar⸗ brücken beginnt und ungefähr folgenden Weg nehmen wird: Völklingen, Saarlouis, Merzig, Dillingen, Saar⸗ wellingen, Tholey, St. Wendel, Ottweiler, Neunkir⸗ chen, Heiligenwald, Friedrichthal, Sulzbach, Dudwei⸗ ler, Saarbrücken. Nach ſeiner Rückkehr von dieſer Fahrt wird der Stellvertreter des Führers den Vorbeimarſch des von der Bevölkerung Saarbrückens veranſtalteten Fackel⸗ zugs abnehmen, der um 19 Uhr beginnt. Anſchlte⸗ ßend findet dann das große Feuerwerk ſtatt, das wegen des Regens am Freitag abgeſagt werden mußte. Die ſaarländiſchen Reichstagsmitglieder — Berlin, 1. März. Der Führer und Reichs⸗ kanzler ernannte anläßlich der Feier der Saarheim⸗ kehr folgende Vorkämpfer der Deutſchen Front im Saarland, die ſich im Saarkampf beſonders aus⸗ gezeichnet haben, zu Mitgliedern des Reichstages: Nietmann, Dürrfeld, Welter, Eichner, Weber, Schubert, Schaub und Kiefer. Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, Reichsminiſter Dr. Frick, übergab ihnen die vom Führer unter⸗ zeichneten Beſtallungsurkunden. Der Biſchof von Verlin Dr. Bares 7 — Berlin, 1. März. Der Biſchof von Berlin, Dr. theol. Nicolaus Bares, iſt am Freitag um 22.15 Uhr im St. Hed⸗ wigs⸗Krankenhaus geſtorben. Biſchof Berning von Osnabrück, der ſich gegenwärtig in Berlin aufhält, konnte ihm noch die letzte Oelung ſpenden. Biſchof Bares war ſeit einigen Tagen erkrankt und mußte im Laufe des Freitags infolge einer ernſten Verſchlimmerung in das Krankenhaus über⸗ geführt werden. Wieder ein Doppelſelbſtmord aus dem Flugzeug — Baſel, 1. März. Am Freitagabend melde⸗ ten ſich zwei Paſſagiere auf dem Flugplatz Baſel zu einem Rundflug über die weitere Umgebung non Baſel. Bei dem Rückflug ſprangen die beiden Paſſa⸗ giere über dem Ort Lauſen aus dem Flugzeug ohne daß der Pilot ſie daran hindern kpunte. Die beiden Körper ſchlugen öſtlich der Ergolz auf den Boden auf und wurden ſchrecklich verſtimmelt. Es handelt ſich um einen Lehrer aus Lauſen und ſeine Begleiterin. Ueber die Gründe, die die Tat veranlaßten, fehlen noch jegliche Auhaltspunkte. DDD TBZ——— Hauptſchriftleiter: Hans Alfred Meißner Berantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelstell; 4. B. Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Winy Müller-Södweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil! Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftlſche Mitteilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hage, Neue Mann⸗ heimer Zeitung. Mannheim, F 1,—8 Schriftleitung in Berlin: Dr. Frih Filkies, W 30, Miktoriaſtraße 4 Geſ.⸗D.⸗A. Jan. 38: Mittag⸗Ausg. K u. B 2 21 521 Abend⸗Ausg. A u. B. 20 957 Für unverlangte Veitrüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Niickporte Der Führer — * use r Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Am Tage der Saar-Heimkehr Ein Feiertag der Nation Meldung des DNB. — Saarbrücken, 1. März. Kurz nach 9 Uhr beſtiegen vor dem Hotel„Exeel⸗ ſipr“, wo ein großer Teil der Miniſter untergebracht iſt, Reichsminiſter Dr. Frick, Gauleiter Bürckel und Staatsſekretär Grauert den Wagen, um ſich zum Kreisſtändehaus zu begeben, wo die Uebergabe der Regierungsgewalt an Reichsminiſter Dr. Frick ſtatt⸗ findet. Die Fahrt durch die Stadt geſtaltete ſich zu einem ungeheuren Triumphzug. Vom Bahnhof über das Hotel Excelſior durch die Adolf⸗Hitler⸗ Straße und weiter bis zum Kreisſtändehaus und bis zum Regierungsgebäude ſtand ein dichtes Spalier von Menſchen auf den kaum ſehr breiten Bürgerſtei⸗ gen 20 bis 30 Glieder tief, ſo daß ſich ein Ver⸗ kehr dahinter kaum noch abwickeln kann. Die SS hatte Mühe, oͤie Menſchenmenge zurückzuhalten und zu verhindern, daß nicht hier und da die Sperre durchbrochen wurde. Im Kreisſtändehaus zu Saarbrücken wurde Freitag vormittag um halb 10 Uhr der feier⸗ liche Akt der Uebergabe des Saargebietes an Deutſchland durch den Dreierausſchuß des Völkerbundes an Reichs miniſter Dr. Frick vollzogen. Die Rückgliederung des Saargebietes an Deutſchland iſt nunmehr offiziell erfolgt. Das deutſche Saarland iſt nach der 15jährigen Treuhänderſchaft des Völker⸗ bundes wieder dem Vaterlande einverleibt worden. Heute wurde der Schlußſtrich unter die Völkerbunds⸗ politik in einem deutſchen Gebiet geſetzt. Ein Kapi⸗ tel Nachkriegsgeſchichte hat ſeine förmliche Erledi⸗ gung gefunden. Kurz nach 9 Uhr begaben ſich die Herren des Dreierausſchuſſes des Völkerbundes mit ihren Begleitern im Kraftwagen vom Schloß Hal⸗ berg, wo ſie ſeit geſtern nachmittag als Gäſte der Reichsregierung Wohnung genommen hatten, nach Saarbrücken. Sie hatten geſtern abend nach dem Empfang durch den Hausherrn, Legationsrat von Stumm und Gattin Gelegenheit, einige ſaarländi⸗ ſche Perſönlichkeiten bei einem Abendeſſen zu treffen. Nachdem die Herren bereits geſtern nachmittag nach Abfahrt des Präſidenten Knox im Kreisſtändehaus vom Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt, Voigt, als erſten Vertreter Deutſchlands be⸗ grüßt worden waren, erfolgte heute früh das Zu⸗ ſammentreffen mit dem Reichsinnenminiſter Dr. Frick im Kreistagsſaal des Kreisſtändehauſes. Zu der feierlichen Uebergabe waren die drei Mit⸗ glieder des Saar⸗Dreierausſchuſſes, Baron Albiſt, Kabinettschef des italieniſchen Außen miniſters und Königlich Italieniſcher Botſchafter, Cantilo, argentiniſcher Botſchafter in Rom und Lopez Oli⸗ van, ſpauiſcher Geſandter in Bern, erſchienen. Außerdem war der Saarreferent des Völker⸗ bundsſekretariats, der Däne Krabbe, anweſend. In Begleitung der Herren des Dreierausſchuſſes befanden ſich der italieniſche Geſandte Bianchero, die italieniſchen Legationsſekretäre Marquis d' Aieta, als Dolmetſcher Seceo Swardo und der argentiniſche Botſchaftsrat Oneto Aſtengo. Von deutſcher Seite nahmen neben Reichsminiſter Dr. Frick Staatsſekretär Grauert, Miniſterialrat Vollert und die Legationsräte Braun von Stumm und Strohm teil. Außerdem nahmen Gauleiter Bürckel und ſei⸗ tens der Regierungskommiſſion Miniſter Koßmann ſowie Miniſter Ehrenroth teil. Nach kurzer Vorſtellung und Begrüßung wurde von den Mitgliedern des Dreierausſchuſſes, Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick und Herrn Krabbe ein Protokoll über die Rückgliederung der Saar unterzeichnet, das folgenden Wortlaut hat: „Durch Beſchluß vom 17. Jauuar 1935 hat der Rat des Völkerbundes den Zeitpunkt der Wiederein⸗ ſetzung Deutſchlands in die Regierung des Saar⸗ beckengebietes gemäß dem am 28. Juni 1919 in Ver⸗ ſailles unterzeichneten Friedensvertrag auf den 1. März 1915 feſtgeſetzt. In Ausführung dieſes Be⸗ ſchluſſes hat der mit den Fragen des Saargebietes beauftragte Rechtsausſchuß, beſtehend aus den Ver⸗ tretern Italiens, Argentiniens und Spaniens, Seiner Exzellenz Baron Aloiſi, Botſchafter Seiner Majeſtät des Königs von Italien, Kabinettschef des ttalie⸗ niſchen Miniſters für Auswärtige Angelegenheiten, Seine Exzellenz Herr Cantilo, Botſchafter der Argen⸗ tiniſchen Republik in Rom und Seine Exzellenz Herr Lopez Olivan, ſpaniſcher Geſandter in Bern, mit dem heutigen Tage im Namen des Völkerbundes die Regierung dieſes Gebietes feierlich an Deutſchland, das hierbei durch den Reichsminiſter des Innern 7 Herrn Dr. Frick, vertreten war, übertragen. Zu Ur⸗ künd deſſen haben die vorerwähnten Vertreter des Völkerbundes und der deutſchen Regierung das vor⸗ liegende Protokoll errichtet.“ Hierbei wurden zwiſchen Baron Aloiſi und Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick Anſprachen gewechſelt. Die Anſprache Aioiſis lautet: Im Namen des Völkerbundes und in meiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Dreierausſchuſſes, der alle mit dem Saargebiet zuſammenhängenden Fragen geregelt hat, habe ich die Ehre, heute die tat⸗ ſächliche Uebergabe des Saargebietes an das Reich zuvollziehen. Hiermit ſchließt eine Seite der Nach⸗ kriegsgeſchichte und verſchwindet ein Element der Be⸗ unruhigung der Beziehungen der Völker unterein⸗ ander. Ich gebe dem Wunſche Ausdruck, daß die Lö⸗ ſung dieſes Problems, die nach langen und ſchwieri⸗ gen, im Geiſte der Loyalität und des gegenſeitigen Verſtändniſſes geführten Verhandlungen erzielt wor⸗ den iſt, von guter Vorbedeutung für die Ruhe und den Frieden Europas ſein möge. Im Anſchluß hieran hielt Reichsminiſter Dr. Frick ſeine Rede. Die Anſprache Dr. Fricks an den Dreierausſchuß (Funkmeldung der N M.) O Saarbrücken, 1. März. Reichsinnenminiſter Dr. Frick richtete an den Dreierausſchuß des Völkerbundsrates anläßlich der Uebergabe der Regierung des Saarlandes an Deutſchland am Freitag um.30 Uhr folgende An⸗ ſprache: Ew. Exzellenz danke ich für die Worte, die Sie ſo⸗ eben namens des Völkerbundes und des Dreieraus⸗ ſchuſſes des Völkerbundsrates an mich als Vertreter der Reichsregierung gerichtet haben. Der heutige Tag bringt die Wiedereinſetzung Deutſchlands in die Regierung des Saarlandes. Damit wird praktiſch verwirklicht, was das Saar⸗ volk ſeit 15 Jahren unabänderlich gewollt und was es am 13. Januar 1935 klar und unanfechtbar vor aller Welt bekräftigt hat: Die endgültige Wieder⸗ vereinigung des Saarlandes mit dem deutſchen Vaterlande. Mit Stolz und Freude feiert ganz Deutſchland den heutigen Tag. Er iſt aber nicht nur für Deutſch⸗ land von Bedeutung. Wie Sie bereits bemerkt haben, wird der Schlußſtrich unter ein Kapitel der europäiſchen Politik gezogen, das in den vergangenen Jahren die Beziehungen zweier großer Nachbarvölker belaſtet hat. Die deutſche Regierung iſt überzeugt, daß mit der Erledigung der Saarfrage ein wich⸗ tiger Schritt zur Beſſerung der allgemeinen politiſchen Lage in Europa und zur Förde⸗ rung der friedlichen Zuſammenarbeit der Völker getan iſt. Dieſen Sinn und dieſe Be⸗ deutung des heutigen Tages hervorzuheben, iſt mir ein beſonderes Bedürfnis. Mit großer Genugtuung ſtelle ich feſt, daß es in den langen und arbeitsreichen Verhandlungen, die vor und nach der Abſtimmung geführt worden ſind, gelungen iſt, die mit oͤer Volksabſtimmung und mit der Rückgliederung des Saarlandes zuſammenhän⸗ genden Fragen befriedigend zu regeln. Hierbei hat ſich der Dreierausſchuß des Völkerbundsrates unter der unparteiiſchen und umſichtigen Leitung Ew. Ex⸗ zellenz ein beſonderes Verdienſt erworben. Es iſt mir eine angenehme Pflicht, Ew. Exzellenz und den beiden anderen Mitgliedern des Ausſchuſſes ſowie Ihrem ausgezeichneten Mitarbeiterſtab und allen zu Rate gezogenen Sachverſtändigen hierfür namens der deutſchen Regierung aufrichtig zu danken. Indem ich nunmehr im Namen des Reiches die Regierung des Saarlandes übernehme, Kommando: Heißt Flagge! Die feierliche Hiſſung der Reichsfahnen in Saarbrücken Meldung des DN B, — Saarbrücken, 1. März. Vor dem neuen Landgericht, dem Gebäude der ehemaligen Regierungskommiſſion, ſtrömen gegen 10 Uhr morgens unüberſehbare Menſchenmaſſen zu⸗ ſammen, um dem feierlichen Akt der Flaggenhiſſung beizuwohnen. Der Platz vor der Regierungskom⸗ miſſion iſt durch je eine Kompanie Leibſtandarte und preußiſcher Landespolizei abgeſperrt. Tauſende oͤrängen ſich auf den großen Raſenplätzen zwiſchen Regierungsgebäude und den Ufern der Saar. Alle umliegenden Fenſter und Dächer ſind dicht beſetzt. Aller Augen ſind auf die großen Fahnenmaſten auf und an dem Regierungskommiſſionsgebäude gerich⸗ tet, auf denen in wenigen Minuten die Fahnen des neuen Deutſchland flattern werden. Kurz nach 10 Uhr treffen die Autokolonnen der Ehrengäſte ein, an der Spitze die Reichsminiſter Dr. Frick und Dr. Goebbels. Die Menge bricht in laute Heilrufe aus. Zum erſten Male präſentieren ſich die führenden Männer des Reiches und der Bewegung der Saar⸗ bevölkerung. Die beiden Biſchöfe von Trier und Speyer ſind ebenfalls anweſend. Um 10.15 Uhr begibt ſich Reichs miniſter Dr. Frick auf den neben dem Regierungsgebäude exrich⸗ teten rieſigen Turm, der das hohe Gebäude faſt noch zu überragen ſcheint; als der Miniſter oben ankommt, brauſen ihm Heilrufe entgegen. Dr. Frick ergreift ſodann das Wort zu ſeiner Anſprache. Beim Kommando:„Hißt Flagge!“ gehen feierlich die Fahnen des neuen Deutſchland hoch. Nicht endenwollender Jubel begleitet dieſen Akt, bedeutet es für jeden Menſchen an oer Saar doch un⸗ beſchreibliche Freude, auf dem Gebäude, durch das jahrelang die Fremoͤherrſchaft im Saargebiet ver⸗ ſinnbildlicht wurde, nunmehr die Symbole der wie⸗ dergewonnenen Heimat zu ſehen. Der Präſentier⸗ marſch ertönt, nochmals ergreift Reichsminiſter Dr. Frick das Wort, um ein dreifaches Sieg Heil! auf den Führer auszubringen. Die Menge ſtimmt be⸗ geiſtert in das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein und läßt es ſich nicht nehmen, anſchließend das Trutzlied der Saar aus ſchweren Zeiten„Deutſch iſt die Saar“ ſpontan zu ſingen. Die Ehrengäſte begeben ſich ſodann wieder zu ihren Wagen, um eine Rundfahrt durch Saar⸗ brücken anzutreten, die zu einem wahren Triumph⸗ zug wird. Alle Straßen ſind dicht gefüllt mit Men⸗ ſchen, oͤſe nur ſchwer von den Abſperrmannſchaften der SA davon abzuhalten ſind, ſich an die offenen Wagen der Miniſter und Ehrengäſte herauzudrän⸗ gen. Ueberall ertönen immer wieder Heil⸗Rufe, an zahlreichen Stellen der Stadt ſind Muſikkapellen aufgeſtellt, es herrſcht eine Begeiſterung, die ſich nur mit der Jubelſtimmung des 15. Januar nach Be⸗ kanntwerden des Abſtimmungsergebniſſes vergleichen läßt. Gleich nach der Flaggenhiſſung auf dem Regie⸗ rungsgebäude ging kurz nach 10 Uhr auf dem Ge⸗ bäude der Bergwerksdirektion und auf der gegenüberliegenden Grubenſchule die deutſche Flagge hoch. Als die Feier war, nahm der Bergmann Fohann Keßler aus Quierſchied das Wort. Er führte u. a. aus: Wir ſind eins mit dem deutſchen Vaterlande, von dem uns nichts mehr trennen kann. Damit iſt ein politiſches Unrecht wieder gutgemacht, das man uns in Verſailles 1919 zugefügt hatte. Der Verſuch, uns Saarländer Gewerkleute unſerem Vaterlande zu entfremden, iſt geſcheitert. Die Saargruben, die ſchon unſeren Vorfahren Arbeit und Brot gaben, gehören wieder Deutſchland. Wir ſind ſtolz darauf, in vorderſter Front für Deutſchland gekämpft zu haben, obwohl es an Verſuchen, uns in unſerer Hei⸗ am Regierungsgebäude vorüber matliebe zu beeinfluſſen, nicht gefehlt hat. Mögen die ſeeliſchen und materiellen Opfer auch groß ge⸗ weſen ſein, ſo wurden ſie doch gern im Dienſte unſeres Vaterlandes und ſeinem Führer gebracht. Wir find ſtolz darauf, daß die Saargruben wieder deutſch ſind und wir deutſchen Vorgeſetzten Gefelg⸗ ſchaft leiſten können, mit denen wir Bergleute— das ſei unſer heiliger Wille— eine wahre Betriebs⸗ und Volksgemeinſchaft bilden werden. Unſerem Va⸗ terlande und ſeinem Führer geloben wir heute un⸗ verbrüchliche Treue, die wir beſchwören mit unſerem alten Gruß: Glückauf! Auf Geheiß Keßlers ſenkten ſich oͤie Fahnen, und der Trauerflor, den ſie 16 Jahre lang getragen, wurde erſetzt durch einen Hakenkreuzwimpel. Dann ſprach Kreisleiter Dürrfeld. Und nun zog der neue Generaldirektor der Saargruben, Bergaſſeſſor Dr. Wäch⸗ ter, unter Mithilfe von zwei Bergleuten das Hakenkreuzbanner an der Stelle hoch, wo ſeit 16 Jahren Frankreichs Hoheitszeichen geweht. Kurze Kommandos, SS und Schutzpolizei präſentieren, der Präſentiermarſch erklingt. Dann folgte die erſte Strophe des Deutſchlandliedes, des Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des und des Saar⸗Liedes. 14 ſieben Meter lange ſchwarz⸗weiß⸗rote und Hakenkreuzflaggen wurden am Gebäude gehißt. i habe ich die Ehre, Sie, meine Herren, die Mitglieder des Dreierausſchuſſes und Ihre Mitarbeiter, im deutſchen Saarlande namens der Reichsregierung herzlich willkommen zu heißen. Der Führer in Saarbrücken (Funkmeldung der NM 3) O Saarbrücken, 1. März. Der Führer traf am Freitag um 12.50 Uhr über⸗ raſchend an der Stadtgrenze von Saarbrücken ein und fuhr dann 25 Minuten lang durch die ganze Stadt durch ein Spalier von SA⸗Männern, hinter denen ſich eine rieſige Volksmenge drängte, die dem Führer geradezu überſchwengliche Huldfgungen be⸗ reitete. Die Ueberraſchung über das Erſcheinen des Führers war ſo groß, da niemand ſein Kommen ge⸗ ahnt hatte, daß die Leute vor Jubel hochſprangen und deutlich ſichtbar ihre unbeſchreibliche Freude zeigten. Der Führer war um.45 Uhr morgens mit der D 2600 auf dem Flughafen Tempelhof geſtartet. Gleichzeitig ſtieg der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, mit einer In 32 auf. Außerdem befan⸗ den ſich in der Begleitung des Führers unter au⸗ derem Herr von Papen, Reichsminiſter Frank, Reichspreſſechef der NSDAqp Dr. Dietrich, Reichs⸗ leiter Bormann, Obergruppenführer Brück⸗ ner, Brigadeführer Schaub, Staatsſekretär La m⸗ mers und der Adjutant der Wehrmacht beim Füh⸗ rer, Major Hoßbach. Der Führer landete um.45 Uhr mit ſeiner Begleitung auf dem Flughafen Maunheim, wo unter der Führung von Brigadeführer Schreck die Wagenkolonne des Führers zur Weiterfahrt ins Saar⸗ gebiet bereitſtand. Als der Führer die Rheinbrücke nach Ludwigs⸗ hafen paſſierte, ertönten die Sirenen der Schiffe im Hafen. Unter dem Läuten der Glocken ging die Fahrt durch feſtlich geſchmückte Städte und Dörfes der ſchönen Pfalz, und überall, wo man den Führer erkannte, jubelnde Begeiſterung, insbeſondere in Bad Dürkheim und Kaiſerslauteru. Kurz nach 12 Uhr mittags paſſierte der Führer die nun ge⸗ fallene Grenze des Saargebietes.„Freie Dur ſch⸗ fahrt zur freien Saar“ lautete die Auſſchrift des dort errichteten Transparentes. Unter dem Ju⸗ bel der nach Zehntauſenden zählenden Saarländer, die die Straßen ſäumten, durchfuhr der Führer unter dem Glockengeläut Homburg. Und nun wieder⸗ holten ſich die Begeiſterungsſtürme in jedem Ort und jedem Dorf des befreiten Saargebietes, das der Füh⸗ rer ſo überraſchend paſſierte. Tauſende von Girlan⸗ den und Transparenten über die Straßen geſpannt, die Straßen mit Tannenbäumen umſäumt, die Häu⸗ ſer ein Meer von Flaggen. Von St. Ingbert ab glich die Fahrt des Führers einem Triumphzuge. Bei der Ortſchaft Scheid wurde die Wagenkolonne des Führers vom zweiten Adjutanten des Führers, Hauptmann a. D. Wiedemann, abgeholt und in die Stadt geleitet. Trotz des ſtrö menden Regens wich und wankte die Menge nicht. Sie hatte zwar mit dem Erſcheinen des Stellvertreters des Führers gerechnet, als aber der Führer im Wagen aufſtand und durch beſonders belebte Straßen ſtehend fuhr, kannte die Ueberraſchung keine Grenzen. Die Häuſerfaſſaden der langen Spalierſtraße, die kreuz und quer durch Saarbrücken führt, ertrinkt faſt in dem Meer von Fahnen, Grün und Fähnchen. Die Faſſaden ſind kaum nuch zu erkennen. Hier und da verſuchte die Menge, die Sperre zu durch⸗ brechen. Im allgemeinen aber herrſchte eine muſter⸗ hafte Diſsiplin. Vor der Polizeidirektion, in der bis vor einigen Wochen der Emigrantenkommiſſar Machts hauſte, hatte eine Ehrenbereitſchaft der nun befreiten Saarpolizei⸗ beamten Aufſtellung genommen, die aus ihrer deut⸗ ſchen Geſinnung niemals einen Hehl gemacht hatten. Vor dem Hotel Exzelſior ſtand ein Kommando der Leibſtandarte Adolf Hitler. Der Führer wurde in der Tür des Hotels von Reichsminiſter Dr Frick und Gauleiter Bürckel empfangen und daun im Beiſein anderer Führer der Partei in das Hotel geleitet. Von dem Hotel bis weit zum Bahnhof ſammelte ſich ſchnell eine außer⸗ ordentlich große Menge. Wie immer bei ſolchen Gelegenheiten, waren alle Simſe und Feuſter dicht beſetzt. Jedes Fleckchen mußte herhalten, und das vielſtimmige Jubelrufen nahm überhaupt kein Ende. Als der Führer ſich dann mit dem Reichsminiſter Dr. Goebbels und den anderen Reichsminiſtern auf dem Balkon zeigte, da machte die Ergriffenheit ſich ſchließlich Luft im Abſingen des Deutſchlandliedes, des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und des Searliedes. Die Straße zum Rathaus, von wo der Führer um 14,30 Uhr den Vorbeimarſch abnimmt, iſt außer⸗ ordentlich feſtlich geſchmückt und von Menſchenmaſſen dicht umſäumt. Vor dem Rathaus ſteht die große Tribüne, auf der die Ehrengäſte den Vorbeimarſch mitanſehen. N 7, 7 Jechen. Kunststrage Arogbetrieb aeg Nach dem Faschingszug ins Deutsche Haus Samstag, Sonntag, Montag u. Dienstag TAN 2 8187 C 1, 10•11 (Faufmannsheim) Fernspr, 27143 Fasching ohne Ende ee ab Samstag abend bis Aschermittwoch. . anner eiasabe Während der Fasinachisfage Echie Münchner r Bar bel fle ibe Weiß würsſchen E86 A 2 E a E 3 45 18 l 2 3 4, 18 f L. 145 3 eee Leute Santa und Sepntsg Metzgerei Klein, e 475 Fastnacht Samstag 8 5 Verlängerung 1 1 bein men F, e Veinhaus—roßsaststätte Strümpfe eginn 21.11 Uhr 1684 0 15 H 2 12 8 f 1 D alität H Dddgabeschätsman SS fear Urkerlenuerkalkung Bürgerkeller eee eidelb Eros eis daruber Bescheid, dag ern hotten Buer Agen, sert, neue 8 er seine Insertion dadurch. icht. e 1 6 Frühjahrs- 5 roger erdilli Heufe und Uber ſtörung. Nieren-, Blaſen farben. der verbilligen kann, daß er b lelben, vorzeitige Alters⸗ D 5. 4 5 9 Ask 855 1 einen Mengen- Abschluß nach Fasching die erſchenungen Sof 55. 5 alte Preis 2 1 2 Staffel B tätigt, dann hat er ganZe Nach e Uber die Faschingstage 1 95 i 8 5 85 tolgende Vergünstigungen: 8 ie vor durch: großes karnevalistisches 0 in sämtlichen Bäumen der Bei 10½0 Mitumeter-Zeſlen 3 b. H. eee Knoblauch-Beeren ferner: Stadthalle n e enn 55, bete an gene: KONZERT Ie „Eine frohe kahrtins Blaue“ 40000 5 VN!!! Monatspackung 1. Mk Jeweils ab 4 Uhr früh.95,.25 „20000 20 v. H Drogerle Ludwig& Sehütthelm. Münchener weiß wurstessen Die närrische Reiseleſtunę Verlangen Ste Vertreterbesuch Radio⸗Aulagen n. 0 4, 3 und Friedrichsplatz 19, Herzber 5 Verlängerung bis 3. 00 morgens Neue Mannheimer Zeitung 1177 e F F besondere Eintrittskarten%.50 an der Abendkasse& Co. N 2. 2. Prog. Goßmann, Marktplatz; Bürgerbräu-DoppebBock am Meßplatz vorteilhaft Ilsohbestellungen unter Fernspr. 8397 0 0 S669 H 1, 16, 870 allen närriſchen karnevalſtarke Samstag, 2. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe Nummer 103 Mannheim, den 2. März, Herrenmasken her! Offen geſagt: Herrenmasken? Entweder ſie wagen ſich überhaupt nicht hervor und vermodern lieber in den Garderoben und Leihhäuſern, oder ſie wiſſen nicht recht, wie ſie das eine Bein vor das andere ſetzen ſollen. Die Herren machen es ſich reichlich be⸗ quem, ſie fühlen ſich in erſter Linie als Männer; ehrlich, treu, draufgängeriſch geben ſie ſich wie ſie find und verſchmähen alles alberne Getändel. Außer⸗ dem iſt es eine ganz feine internationale Sitte ge⸗ worden, daß nur die Damen ſich koſtümieren. Doch was gehen uns die hochfeinen Gebräuche großer Ho⸗ tels in Baden⸗Baden und St. Moritz an? Wir machen hier gemütlichen Mannemer Stimmungs⸗ faſching. Da ſollen ſich die Herren im dunklen Anzug mal nach Möglichkeit verdrücken und auf ein amt⸗ liches Mindeſtmaß beſchränken. Beſonders alle jene Herren ſoll der Teufel holen, die im Smoking kriti⸗ kaſteriſch herumſtehen. Sie mögen nichts Böſes im Schilde führen, aber ſie wirken höchſt betrüblich aufs Gemüte, wie der leibhaftige Kriminaler, Gläu⸗ biger und Gerichtsvollzieher in einer Perſon. Man muß noch einen Verein gegen ſie ins Leben rufen. Sie ſollen ſich verkleiden und mitmachen und ſo komiſch ausſehen wie ſie nur können. Nun kann man natürlich klagend den Kopf ſchüt⸗ teln und ſagen: Ja für uns wird auch gar nichts ge⸗ tan, in den Schaufenſtern ſtehen nur Damen, die obendrein verſchiedene Herrenkoſtüme für ſich be⸗ ſchlagnahmen, und außerdem iſt man als Mann etwas phantaſielos, nähen gelernt hammer voch nich, und Gattinnen und Freundinnen ſind immer gleich ſo mißtrauiſch. Aber ein Mann hat es doch ſo einfach. Er ſoll ja nicht als Ritter im Harniſch oder als König Ne⸗ bukadnezar mit drei Sklaven und Palmwedel an⸗ kommen. Wir erwarten ja auch von den Damen nicht mehr, daß ſie als Königin Eliſabeth mit Hals⸗ krauſe antanzen oder als Indianerin ihre Kinder auf dem Buckel mitſchleppen. Der Karneval iſt vor⸗ bei. Aber ein Indianer braucht nur einigen Feder⸗ Kopfſchmuck und Franſen, ein Cowboy nur Hut und Tuch um den Hals, ein Seeräuber ein zerriſſenes Hemd und eine geſtreifte Hoſe, ein Zigeuner einen Ohrring und braune Schminke, ein Spanier ein Bärtchen und ein paar ſchwarze Löckchen. Hauptſache iſt man zeigt ſeinen guten Willen, mitzumachen, ein paar Andeutungen genügen. Vollſtändigkeit und Gründlichkeit in der Verkleidung ſind vom Uebel, man muß auf ſich Acht geben und das iſt eine Qual. Man ſchaue ſich um in Geſchichte und Geographie, es gibt noch genug Möglichkeiten. Die Chineſen mit Zopf, die Neger im alten Cutaway, die Inder mit Turban ſehen auch ganz originell aus, und wenn einer unbedingt hiſtoriſch ſein will, ſo koſtet ein Prinz von Geblüt nicht die Welt.(Aber die langen Locken geben warm.) ſchon bequemer, und die alten Germanen mit Pelz nuf Schulter und Lende ſind auch nicht zu verachten, nachdem ſie ja keine Bärte mehr zu tragen brauchen. Bärte ſind ſonſt immer gut, und wem gar nichts ein⸗ fällt, der hole ſich einen weißen Umhängebart, gehe ein bißchen knickebeineriſch einher und klopfe den jun⸗ gen Mädchen auf die Schulter oder ſo——. So ein alter Papa hat Onkelrechte und darf ſich was heraus⸗ nehmen. i Dange Bärte ſind überhaupt das ſicherſte. Man iſt gegen den peinlichen Vorwurf des Herrn Ben Akiba ſozuſagen ſelbſtironiſch gewappnet. Allerdings ſind ſie bei einem ſehr weſentlichen Faſchingsvergnügen etwas hinderlich, die Damen jedenfalls, die wir ge⸗ legentlich Dr. Hr. Beginn der drei Faſchingshaupttage Einholung der Rekruten— Empfang Sr. Tollität Aus der Feuerio⸗Kanzlei wird uns geſchrieben: In herkömmlicher Weiſe werden heute Sams⸗ tag abend die neueingezogenen Rekruten der Prinzengarde feierlich am Hauptbahnhof ein⸗ geholt, daſelbſt gleich vereidigt und im Fackelzug durch die Straßen der Stadt nach der ehrwürdigen, Anſtürmen trotzenden Habereckl⸗ Feſte gebracht. Daſelbſt erhalten die Rekruten ihre elfte Montur und mit dem Trompetenſignal geht es 10.11 in die Klappe, da die Garde den ganzen folgen⸗ den Sonntag„unter Gewehr“ bleibt. Einige„alte Knochen“ werden die Wirtſchaftspatrouille über⸗ nehmen, um das„Zapfenwichſen“ zu verhindern. Faſtnacht⸗Sonntag beginnt erſtmals wieder nach dem Kriege mit der Tag⸗Reveille durch eine Prinzengarde⸗Kompanie. Um.11 Uhr früh Abmarſch am Exerzierhaus Fahſold, J 2, mit großem tſching⸗tara⸗hum an den Paläſten und Siedlerhäuschen ſämtlicher Elferräte vorbei, um Mannheims faſchingsfreudige Einwohnerſchaft am höchſten Feiertag der Karnevaliſten muſtkaliſch aus dem Schlafe zu wecken. Hierbei, ihr lieben Mann⸗ heimer Mädel, habt ihr ſchon Gelegenheit, das Herz eines neugebackenen Gardiſten durch einen ſüßen Blick oder durch ein Blumenſträußchen zu erobern. Um 11.11 Uhr trifft Seine Tollität Prinz Karl⸗ Heinz der Erſte nebſt Ihre Tollität Prinzeſſin Karneval mit einer Eilgüterbootflottille unter dem Salut ſämtlicher an der Küſte beflaggt liegenden Kauf⸗ fahrteiſchiffe und der beiden Küſtenbatterien an der Lerchſchen Ueberfahrtsſtelle am Rheine ein. Empfang durch die Miniſterien und Garden, feierliche Be⸗ grüßung durch die Präſidenten, hierauf Geleitung der hohen Gäſte in die Stadt und Abnahme der Parade vor dem Rathaus. Die hohen Gäſte begeben ſich hierauf in ihre Palais, und zwar begibt ſich Sr. Tollität in die Habereckl⸗Feſte, wo zu Ehren des Gaſtes das Frühſtück eingenommen wird, ge⸗ geben in üblicker Weiſe von der Dynaſtie derer von Dingeldein zu Dingelſtein. e Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Deutſche Künſtler⸗Wettbewerbe“ iſt am Sonntag, dem 3. März, zum letzten Male zugänglich. Am Faſt⸗ nachtdienstag nachmittag iſt die Kunſthalle geſchloſſen. e Bei der Tabakprämiierung auf dem Schries⸗ heimer Mathaiſemarkt erhielten die Tabakpflanzer Thomas Kraus und Albert Sohn aus Wallſtadt für Schneidegut und Zigarrentabak ein Diplom. Ein roter Kardinal aus Satin iſt ſannheim feiert die Sgarheimkehr Die Stadt ein Fahnenmeer— Feſtliche Stimmung überall— Eindrucksvolle abendliche Feiern Was der Tag der Rückgliederung des Saar⸗ gebiets für das deutſche Volk bedeutete und welche Gefühle dieſer Tag in uns auslöſte, läßt ſich ſchwer in Worte faſſen. Wir alle haben die hiſtoriſchen Stunden durch den Rundfunk im Gemeinſchafts⸗ empfang in den Betrieben und bei den abendlichen Feiern miterlebt. Eine Nation hatte nur einen Gedanken: Deutſch iſt die Saar! Der Rundfunk, der ſich zu Reichsſendungen zu⸗ ſammengeſchloſſen hatte, deren u aliſcher Teil von verſchiedenen Reichsſendern achwechſelnd beſtritten d bichte vom Saarland. wurde, gab fortlaufe a Die Dankgottesdienſte beider Konfeſſionen waren ein würdiger Auftakt des S ges. Ein erſchütterndes Erlebnis war der Augenblick, als das Zeichen zur Flaggenhiſſung aus Saarbrücken ertönte. Ueberall im Saarland gingen nach langer Fremd⸗ herrſchaft die Flaggen hoch, zugleich aber auch im ganzen Deutſchen Reich, wo man nur auf dieſes Zei⸗ chen gewartet hatte. Feierliches Glockengeläute be⸗ gann landauf und landab, indes überall eine Ver⸗ kehrsſtille von einer Minute eintrat. Wer in dieſem hiſtoriſchen Augenblick auf der Straße weilte, konnte feſtſtellen, daß überall wahre verinnerlichte Feſtſtimmung herrſchte, froh leuchteten die Geſichter der Volksgenoſſen. Und es gab nur einen Geſprächsſtoff: die Heimkehr der Saar. Und für uns Mannheimer natürlich der kurze Auf ⸗ enthalt des Führers in Mannheim. Man bedauerte außerordentlich, daß die Ankunft des Füh⸗ rers nicht bekannt geweſen war, aber man ſah ebenſo⸗ ſehr ein, daß höchſte Eile geboten war und daß an dieſem bedeutſamen Tag die Saarländer das erſte Anrecht auf den Führer hatten. Auch in den Nachmittagsſtunden kam die Feſttags⸗ ſtimmung durch einen regen Straßenverkehr zum Ausdruck, viele ſtanden immer wieder vor den Lautſprechern der Rundfunkgeſchäfte ſtill, und als es Abend wurde, ſtrömte alles zu den verſchiedenen Sammelplätzen im Stadtgebiet und in den Vororten. Es geſchah aber noch mehr in der in ein Fahnenmeer verwandelten Stadt: Man kaufte rote und gelbe Ka⸗ cheln, die dazu dienten, den Fenſtergeſimſen ein feſt⸗ liches Gepräge zu geben. Viele beteiligten ſich mit Freuden an dieſer Ausſchmückung und ſo ſäumten die Lichterketten ganze Straßenzüge. Die Stadt bot ein eindrucksvolles Bild, das ſich ins Feſtliche ſtei⸗ gerte, als die Fackel züge ſich durch die Straßen be⸗ wegten; Muſtk und frohe Stimmung herrſchte über⸗ all und man mag es uns erlaſſen, eine Aufzählung der Feiern zu geben, die in Mannheim durch die Partei faſt gleichzeitig an 19 Stellen durchgeführt wurde. Vielfach waren die Feiern durch muſikaliſche Darbietungen umrahmt. dieſe Feierſtunden miterleben durfte, wird ſie niemals vergeſſen; auch jene, die am Rundfunk die von Freude durchbebten Worte des Führers an die Saarländer hörten, haben tiefſte Eindrücke erfahren. Wer Um dem Volk Gelegenheit zu geben, hatte man für die vergangene Nacht keine Polizeiſtunde feſtgeſetzt und es freut uns ganz außerordentlich, daß dieſes Entgegenkommen von der Geſamtheit in voll⸗ ſtem Maße gewürdigt wurde. Es gab keine verzechte Nacht, weil jeder voller Pflichtbewußtſein daran dachte, am nächſten Morgen wieder an die Arbeit gehen zu müſſen. So klang dieſer geſchichtliche Tag, der Feſttag einer ganzen Nation, aus, wie man es ſich nicht ſchöner hätte denken können. Wir aber hoffen, daß dieſer Tag der Auftakt war für die nun wieder⸗ erſtarkenden Verbindungen zwiſchen Saarbrücken und ſeinem Rheinhafen Mannheim, zum Wohle unſerer Vaterſtadt und unſeres Vaterlandes!— eee, veiſer zum Hausßfrieden Ein Spaziergang durch das Mietrecht WMegt Die ſich ſtändig wiederholenden Anfragen aus unſerem Leſerkreis über Dinge des Mietrechts ver⸗ anlaſſen uns, in zwei Folgen Mietfragen des täg⸗ lichen Lebens in leichtverſtändlicher Form und auf das Weſentliche zuſammengedrängt zu behandeln. Wir vaten unſeren Leſern, dieſe Zuſammenſtellung auszuſchneiden und aufzuheben und dann nachzu⸗ ſehen, wenn es nötig wird. Der erſte Teil beſchäf⸗ tigt ſich mit Beſtimmungen des Mietvertrags, der zweite mit den Fragen, die man beim Auszug wiſſen muß. Der Mietvertrag Nicht alle Mietverträge bedürfen der ſchriftlichen Form, ſondern nur ſolche, die über eine längere Zeit als ein Jahr abgeſchloſſen werden. Bei den mündlichen Mietverträgen auf unbeſtimmte Zeit ge⸗ nügt es, wenn ſich die Vertragsparteien über den wichtigſten Inhalt des Mietabkommens einig wer⸗ den. Dazu gehört: Beginn der Mietzeit, Bezeich⸗ nung der Mieträume, Höhe der Miete, Art der Zah⸗ lung. ob monatlich oder vierteljährlich, ob nachträg⸗ lich oder im voraus. Alle anderen für das Mietver⸗ hältnis notwendigen Regelungen enthalten die Para⸗ graphen 535580 des Bürgerlichen Geſetzbuches. Dieſe geſetzlichen Beſtimmungen gelten nur, ſo⸗ weit kein Mietvertrag vorhanden iſt. Empfeh⸗ lenswert iſt eben auf jeden Fall der Abſchluß eines ſchriftlichen Vertrages. Durch den Miet⸗ vertrag wird der Vermieter verpflichtet, dem Mieter den Gebrauch der Wohnung während der Mietzeit zu gewähren. Der Mieter iſt verpflichtet, dem Ver⸗ mieter den vereinbarten Mietzins zu entrichten. Ge⸗ brauch iſt aber nicht gleichbedeutend mit Verbrauch, vielmehr hat der Mieter die Wohnung mit der nöti⸗ gen Sorgfalt zu behandeln. Sage mir, wie du wohnſt, und ich ſage dir, wer du biſt! Wer iſt verantwortlich für: Flur⸗ und Treppenbeleuchtung? Nach den ortspoltzeilichen Vorſchriften ſind die zu den Wohnungen führenden Räume, insbeſondere Toreinfahrten, Höfe, Hausflur, Gänge und Treppen, vor Eintritt der Dunkelheit, ſpäteſtens vom Beginn der öffentlichen Straßenbeleuchtung an bis 10 Uhr abends oder bis zum Abſchließen der Zugänge zum Grundſtück zu beleuchten. Oeffentliche Räume ſind darüber hinaus ſolange zu beleuchten, als Gäſte an⸗ weſend ſind oder Perſonal beſchäftigt wird. Bei Zu⸗ widerhandlungen werden Geloſtrafen bis zu 150 Mk. oder entſprechende Haftſtrafe ausgeſprochen. Grund⸗ ſätzlich iſt für die Einhaltung der Vorſchriften der Vermieter haftbar. Daneben haftet der Vermieter zivilrechtlich für Unfälle, die ſich infolge der Nichtbeleuchtung oder nicht ausreichender Beleuchtung ereignen. Durch den Mietvertrag kann der Vermieter den Mieter verpflichten, die zu ſeiner Wohnung führende Treppe zu beleuchten. Wo eine ſolche Vereinbarung beſteht, muß der Mieter während der vorgeſchriebenen oder vereinbarten Zeit beleuchten. Eine ſolche Verein⸗ barung ſchützt zwar den Vermieter noch nicht vor der zivil⸗ und ſtrafrechtlichen Haftung, aber der Vermie⸗ ter kann den Mieter, der die Beleuchtung pflicht⸗ widrig unterlaſſen hat, ſowohl für den zivilrechtlichen Unfallſchaden als auch für die Stpafe haftbar machen. Und wer iſt eigentlich zuſtändig für: Reinigen der Treppen und Hausflure? Das Reinigen von Treppen und Hausfluren iſt in gewöhnlichen Miethäuſern in der Regel Sache des Mieters. Ganz abgeſehen davon, daß im Regelfall der Mietvertrag eine dahingehende Verpflichtung des Mieters enthält, iſt es auch in Mannheim ortsüblich. Die gemeinſam benutzten Räume(Waſchküche, Man⸗ ſardenvorraum, Kellervorraum uſw.) ſind in der Re⸗ gel(nach dem Mietvertrag oder Ortsgebrauch) ab⸗ wechſelnd von den Mietern, gewöhnlich im Anſchluß an die Benutzung der Waſchküche, zu reinigen. * Wann geht das Tor zu? Das Zuſchließen der Haustüre iſt meiſt im Miet⸗ vertrag oder der anhängenden Hausordnung geregelt. Wo es nicht geregelt iſt, gilt der ortsübliche Brauch. Ortsüblich iſt für den Fall, daß die Haustüre nicht auch tagsüber geſchloſſen gehalten wird, das Ver⸗ ſchließen der Haustüre im Winter um 8 Uhr, im Sommer um 9 Uhr abends, ſofern oͤie Hausordnung nichts anderes beſtimmt. Kleinigkeiten geben oft Reibereien Das Reinigen der Oefen, Herde und Rauch⸗ abzugsrohre gehört in Mannheim ortsüblich zu den Pflichten des Mieters. Die Schornſteine hat der Vermieter reinigen zu laſſen. traglich zur Tpagung der werden. Das Entſtäuben und Ausſchütteln von Jäufern, Teppichen, Tiſchdecken, Betten und Matratzen aus Fenſtern, Balkonen, Veranden und Treppenhaus⸗ fenſtern iſt verboten. 5 Trockengeſtelle vor den Küchenfenſtern nach der Hofſeite zum Trocknen der kleinen Wäſche— eine für die Hausfrauen ebenſo praktiſche wie angenehme Einrichtung— find zwar polizeilich nicht verboten, dürfen aber nur mit ausdrücklicher oder ſtillſchwei⸗ gender Genehmigung des Hauseigentümers oder Verwalters angebracht werden. Sollten Mitbewoh⸗ ner dadurch beläſtigt werden(Abtropfen des Waſſers), ſo muß das Geſtell auf Verlangen entfernt werden. Der Vermieter kann in ſolchen Fällen ſeine Zuſtim⸗ mung widerrufen. Müllers machen Heidenkrach Ruheſtörung durch Mitbewohner hat der Vermie⸗ ter fernzuhalten und dem Mieter den ruhigen Ge⸗ nuß der Wohnung zu gewährleiſten. Gegen einen ruheſtörenden Mieter kann Strafanzeige auf Grund des§ 360, Ziffer 11 Strafgeſetzbuch erſtattet werden. Der Begriff der Ruheſtörung darf, namentlich in Großſtädten, nicht zu eng ausgelegt werden. Laut⸗ ſprecher ſind nach 10 Uhr abends ſo abzudämpfen, daß die Mitbewohner in ihrer Nachtruhe nicht geſtört werden. Haustiere(Hunde, Katzen, Papageien uſw.) darf der Mieter nur in der ortsüblichen Weiſe halten, vorausgeſetzt, daß dadurch keine Beläſtigung für die anderen Mitbewohner entſteht.(Häufig iſt das Hal⸗ ten von Hunden und Katzen nach dem Mietvertrag nicht erlaubt.) Koſten Die Dachantenne Meinungsverſchiedenheiten entſtehen bisweilen ſchon kurz nach dem Einzug des Mieters über die Frage, ob der Hauseigentümer die Dachantenne dul⸗ den muß. Dieſe Frage iſt bereits wiederholt in be⸗ jahendem Sinne entſchieden worden. Vorausſetzung iſt dabei, daß das Rundfunkgerät des Mieters ein einwandfrei gebauter Apparat iſt.(Landgericht Ber⸗ lin vom 2. 12. 33, 228 S. 2955/33.) Zweckmäßig iſt es auf jeden Fall, um ſämtliche Fragen über die Haftung von vornherein zu regeln, einen Antennen vertrag zwiſchen Hauseigen⸗ tümer und Antennenbenutzer abzuſchließen. Vorrätig ſind die Antennenverträge in der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Haus⸗ und Grunsbeſitzervereins. Iſt die Wohnung ungeſund? Wenn eine Wohnung ſo beſchaffen iſt, daß die Be⸗ nutzung mit einer erheblichen Gefährdung der Ge⸗ ſundheit verbunden iſt, dann der Mieter den Miet⸗ vertrag ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt löſen; dies gilt ſelbſt dann, wenn der Mieter die ge⸗ fahrbringende Beſchaffenheit der Mieträume bei Ab⸗ ſchluß des Mietvertrages gekannt hat(§ 544 BGB.). Der Mieter muß aber den Nachweis füh⸗ ren, daß die Benutzung der Wohnung ohne Gefahr für die Geſundheit bedeutet. Der Mieter kann ver⸗ herangezogen — Was fordern wir von der Heizung? Wenn Zentralheizung vorhanden iſt, können dig Mieter verlangen, daß die Heizungsanlage ſo funk⸗ tioniert, daß tagsüber und abends bis gegen 11 Uhr die ſogenannte Behaglichkeitstemperatur, die bei + 20—21 Grad Celſius liegt, erreicht wir. Beginn und Ende der Heizperiode ſind geſetzlich nicht feſt⸗ gelegt. Mit Rückſicht auf die klimatiſche Verſchieden⸗ heit zwiſchen Nord⸗ und Süsdeutſchland erſcheint es unzweckmäßig, entſprechende Beſtimmungen zu erxlaf⸗ ſen. In erſter Linie richten ſich daher Beginn und Ende der Heizperiode nach den Abmachungen im Mietvertrag. Wenn darüber keine Vereinbarungen getroffen ſind, kann für Mittel⸗ und Süddeutſchland als Beginn der Heizperiode der 1. Oktober und als Ende der 15. April angenommen werden. nach dieſer Zeit beſteht nach fachmänniſcher Anſicht nur Anſpruch auf Heizung, wenn die Außentempera⸗ tur an drei aufeinanderfolgenden Tagen abends um 9 Uhr weniger als 8 Grad Celſius beträgt. Am Sonntag: Karnevalszug Das amtliche Feſtprogramm zum Karnevalszug „Hurra, oer 300 000ſte Mannemer iſt da!“ iſt erſchie⸗ nen und wird zum Preiſe von 15 Pfg. Aus ihm iſt zu erſehen, oͤurch welche Straßen der Zug geht und aus welchen Gruppen er ſich zuſam⸗ unbedingt; menſetzt. Das Programm iſt alſo eine notwendige Erläuterung für alle, die ſich den Zug anſehen und an ihm teilnehmen wollen. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß der Zug um 13.45 Uhr marſchbereit ſteht und ſich Glockenſchlag 14.11 Uhr in Bewegung ſetzt. Die Aufſtellung 13.00 Uhr. nommen. Und nun noch zwei Wünſche: Gutes Wetter und recht fröhliche Stimmung bei den Zugteilnehmern und Zuſchauern. in der Hafenſtraße beginnt um Auf Nachzügler wird keine Rückſicht ge⸗ ** Auf eine 30jährige Tätigkeit im Hauſe Kander konnte geſtern die Verkäuferin Fräulein Charlotte Schulz, Langſtraße 49, zurückblicken. Beſondere Ehrung wurde ihr von der Betriebsführung und Ge⸗ folgſchaft zuteil. d ** In Feudenheim wurden bis jetzt 958 Ehren⸗ kreuze verteilt, davon 825 für Frontkämpfer und 133 für Kriegsteilnehmer. noch aus. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte 1 ä Tol fei tag, 4 7 e e i Jh E N— deres O nud deseen ον e beetem Schnee& rauben e Nebel K sewitt. Ounastme O leichter O massiger zdasd oe stur mtzeder gor. die stelle ſuegen ai dem winde die bergen stauonen stenengeg 4 len gebeß die femperatut an ole Uinlen ver bingen arte t g aut Ncereznivean umgerechneten tunqruch Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 2. März. Die ſich bei Irland entwickelnden Störungen ziehen ſehr ſchnell nach dem Mittelmeergebiet, ſo daß wir im weſentlichen an ihrer Vorderſeite verbleiben. Dementſprechend kann bei überwiegend nördlichen und öſtlichen Win⸗ den mit verhältnismäßig kühler Witterung gerechnet 8 werden, wobei Niederſchläge nur noch ganz verein⸗ zelt auftreten. Vorausſage für Sonntag, 3. März Wolkig und zeitweilig auch aufheiternd, nur noch vereinzelte Niederſchläge(im Gebirge Schnee] bei lebhaften nördlichen und öſtlichen Winden etwas kälter als ſeither, nachts leichte Froßgefahr⸗ Höchſttemperatur in Mannheim am 1. März 7 7 Grad; tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. März. 3,0 Grad; heute früh 8 Uhr + 3,2 Grad. Niederſchlagsmenge in der v! geſtern früh 78 Uhr bis heute früh 8 Uhr 1, Milli⸗ meter= 1,0 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein- Pegel 25. 27. 28.. 2. Recar⸗Pegel 27. 28 2 Rheinfelden 2,712.67.60.58 2,01[( PT Breiſach. 1595.94.89 1,8115810] Mannheim.59.524,40 1 Kehl.. 3,12 3,165.05.04.90] Jagſtfeld..73 188 115 100 Maxan 3,10 1291 4,81.74 dci e 5 5 385 13 Mannheim.45.48 4,4 227 15 0. 879.80 Kaub 55.96.90 3,75 3,58 3,46] Diedesbeim..472,15 1 Kön 20913.30 37244-75435 Vor und ausgegeben. Eine ganze Anzahl ſteht Zeit von a Kin S r 7 2 * Reichskontrolle der Arbeitsbeſchaffungsmittel Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit den übrigen in Betracht kommenden Reichsſtel⸗ len allen nachgeoroͤneten Behörden und ſonſtigen Trägern von Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zur Kenntnis gebracht, daß eine eingehende Nachprüfung der Verwendung der Arbeitsbeſchaffungsmittel durch⸗ geführt wird. Die Reichsregierung halte es für er⸗ forderlich, daß über die Ausgaben aus Arbeits⸗ beſchaffungsmitteln beſondere Abrechnungen auf⸗ geſtellt werden und die Rechnungslegung und Rech⸗ nungsprüfung für jede einzelne Arbeit beſchleunig, und unabhängig vom Jahresabſchluß ſtattfinde. Bei den ſtaatlichen Arbeiten iſt ohne weiteres die Ober⸗ rechnungskammer letzte Prüfungsinſtanz, während bei den Arbeiten ſonſtiger Träger u. a. auch die Ge⸗ meindeprüfungsämter noch eingeſchaltet werden. Die Prüfung iſt vor allem auch auf die wirtſchaftliche und fachtechniſche Seite der Maßnahmen auszudehnen. Wenn die Endabrechnungen aus irgendeinem Grunde nicht ſtimmen, dann wird unverzüglich unterſucht, wer dafür verantwortlich iſt. Das Reich, ſo erklärt der Miniſter hat ſich auf Grund ſeiner finanziellen Hilfe vorbehalten, in die Verwendung der Arbeits⸗ beſchaffungsmittel Einblick zu nehmen. Der Rech⸗ nungshof des Deutſchen Reiches werde demgemäß bei den Arbeiten ſonſtiger Träger zuletzt die Verwen⸗ dung nachprüfen. Dabei handelt es ſich auch um die ordnungsmäßige Vergebung der Arbei⸗ ten, um die tatſächliche Verwendung der berechneten Materialien, um die wirtſchaftliche Ausführung und andere wichtige Fragen. Die Reichsregierung halte es für erforderlich, daß die Ergebniſſe der Prüfung den Kreditanſtalten nutzbar gemacht werden, damit dieſe in der Lage ſind, aus etwaigen Beanſtandun⸗ gen die Folgerungen zu ziehen, d. h. über Kürzung oder Zurückziehung der Darlehen oder Zuſchüſſe zu entſcheiden. Hände weg von Schußwaffen! Junge Burſchen gefährden ein Menſchenleben In den geſtrigen Abendſtunden hantierten, ſo meldet der Polizeibericht, auf der Schwalbenſtraße in Käfertal drei junge Burſchen mit einem Terzerol, wobei ſie auch einige ſcharfe Schüſſe abfeuerten. Durch einen der Schüſſe wurde ein 14 Jahre alter Volksſchüler getroffen, und zwar oͤrang die Kugel oberhalb der Schläfe in den Kopf. Der Verletzte wurde nach dem Städt. Krankenhaus gebracht, wo durch ſofortigen Eingriff die Kugel entfernt werden konnte. Weichenſteller zu Tode geſchleiſt * Bühl, 1. März. Der Weichenſteller Joſef Glöckler aus Weitenung wurde beim Ueberſchrei⸗ ten der Gleiſe auf freier Strecke von einem Güter⸗ zug erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. Glöck⸗ ler erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß alsbald der Tod eintrat. Eine Witwe und brei noch unmündige Kinder trauern um ihn. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe a 2 8 8 8 48 Jührer in 1 dannheim Aeberraſchender Veſuch auf der Durchfahrt nach Saarbrücken— Saartreueflug der Sporiflieger (Eigenbericht der NM.) Mannheim, den 1. März. Als geſtern um die Mittagsſtunde in kurzem Ab⸗ ſtand zwei dreimotorige Junkersmaſchinen vom Typ Jun 52 von Berlin kommend auf dem Rollfeld des Mannheimer Flughafens aufſetzten, ahnte noch nie⸗ mand, daß dies die Einleitung größerer Geſchehniſſe ſein ſollte. Die beiden Flugzeuge brachten Preſſevertreter aus Berlin, die alle unter⸗ wegs zur Sagarbefreiungsfeier waren. Um 14.55 Uhr landete dann, wie ſchon berichtet, eine dritte Ju 52, 32 hafen. vor und erſt nach und nach tauchten Polizeibeamte auf, woraus ohne weiteres geſchloſſen werden konnte, daß etwas im Ga Alſo wartete man und gab die Hoffnung nicht auf. Kurz vor neun Uhr kam endlich die Startmeldung aus B War. Berlin: vier Regierungsmaſchinen unterwegs nach Mannheim. Nun ging erſt recht das Rätſelraten los, weil in⸗ — 2 zwiſchen bekannt geworden war, daß Dr. mit der Bahn von Berlin weggefahren iſt. Goebbels Auskunft Der Führer nach der Ankunft auf dem Flugplatz ot. Frits Stricker. Wanne fm die u. a. Reichsſtatthalter Ritter von Epp an Boro hatte. Zum Schluß kam dann um 17.40 Uhr ein viertes Flugzeug, aus dem Staatsrat Dr. Ley ent⸗ ſtieg. Wo das Gerücht herkam, wußte man nicht genau; jedenfalls wurde mit Beſtimmtheit behauptet, daß mit weiteren Regierungsflugzeugen in der Frühe des Freitags Miniſterpräſident Göring und Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels nach Mannheim kommen würden, um von hier aus die Reiſe ins Saargebiet fortzuſetzen. Das durfte man ſich als Preſſemann ſelbſtverſtändlich nicht entgehen laſſen und ſo war man bald nach Tagesgrauen draußen auf dem Flug⸗ Gaſtſtätten im deichen des Herzens Ein Bummel durch die Kaffees im Faſchingsſchmuck Bunt und ſchillernd iſt die Ausſchmückung der Mannheimer Lokale zur Faſchingszeit, und man darf zum Lobe der Gaſtſtättenbeſitzer ſagen, daß ſie ſich ſehr große Mühe gegeben haben, um ihren Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Es iſt mitunter recht ſchwer geweſen, den zu den Räu⸗ men paſſenden Schmuck zu finden. Zuſammenfaſſend kann aber geſagt werden, daß in dieſem Jahre zwei⸗ ſellos Herz Trumpf iſt. Die Mehrzahl der Lo⸗ kale ſteht im Zeichen des Herzens, das meiſt in roter Farbe und in allen möglichen Abwandlungen von der Decke hängt oder die Wände ziert. Ganz auf Herz hat man ſich im Kaffee„Oö eon“ eingeſtellt, wo die rotweißen Herzen aufgereiht von der Decke hängen und große rote Franſenbänder nie⸗ derwehen. Dem Grundcharakter angepaßt iſt auch die Ausſchmückung der Wände. Im„Wellenreuther“ grüßen bunte Bänder von der Decke, hier und da iſt an den Pfeilern eine rieſtge Margaretenblume angebracht. Das Weſent⸗ lichſte jedoch ſind die luſtigen Figuren, die ſich am oberen Fries entlangziehen und mit viel Witz ge⸗ ſchaffen find. Goldpapier in mancherlei Aufmachung fehlt ebenfalls nicht in dem bunten Wechſel. Nicht wiederzuerkennen iſt das„Belbe“, das geradezu phantaſtiſch geworden iſt. Viel Farben⸗ freude jubiltert in der metallenen Deckenausſchmük⸗ kung. Dazu kommt die eigenartige Wandbeleuchtung, die auf mancherlei Weiſe erreicht wird. Da feiert der arme Gigolo ſeine fröhliche Auferſtehung, dort grinſt einem ein Meeresungeheuer entgegen, dann wieder iſt es eine groteske Figur Die bunte und hübſche Ausſchmückung des Palaſt⸗ Kaſſees„Rheingold“ und des„Tuskulum“ iſt bereits bei anderer Gelegenheit erwähnt worden. Der Hinweis genügt, daß der günſtige Eindruck nach wie vor heſteht. Man wird ſich im Faſchingstrubel dort recht wohl fühlen. Das Kaffee„Kurpfalz“ iſt im vorderen Teil ganz bunt unter Verwendung von recht viel Grün gehalten, während nach hinten zu und bei der Tanz⸗ fläche das Rot vorherrſcht. Rot⸗weiße Bogen geben der Decke ein beſonderes Gepräge, die roten Lam⸗ pions über der Tanzfläche verſtärken die Geſamt⸗ wirkung. Im Kaffee„Hauptpoſt“ blieb man bei dem hellen Ton, der durch die hellen Wände gegeben war. Zu den hellen gelbroten Bändern ſtehen in wirkungs⸗ vollem Gegenſatz die luſtigen ſchwarzen und goldenen Figuren, die in lockerer Folge auf den Wänden an⸗ gebracht ſind. Im Kaffee„Börſe“ zog man einen Baldachin in blau⸗weiß⸗bayeriſch durch das ganze Lokal. Kleine Lampions, die überall angebracht ſind, erhöhen die Gemütlichkeit. Im Kaffee„Weller“ hat ſich der Reichsſender Jungbuſch auf Welle 8 11 niedergelaſſen. Blaues, grünes und goldenes Metallpapier, ſtark„gewellt“, gibt der Ausſchmückung die Linie. Es fehlt nicht an närriſchen Hinweiſen aller Art, und ſelbſt der Hein ſſt da, der ſich in die Herzen der Mädel hineinſpielt. Den kurzen Rundgang beſchließen wir im „Corſo“, wo es wieder ſchillernde Herzen ſind, die an Fäden gereiht von der Decke baumeln. Selbſt die Girlanden beſtehen aus aneinandergereihten Herzen. Ob bei ſo viel Herzen nicht mancher ſein Herz verlieren wird? 3 . Die Faſchings⸗Dekoration im Palaſthotel wird jedes Jahr mit Spannung erwartet; es iſt ſo ſpaßig wie anregend, zu ſehen, was Geſchmack und geſchickte Hände aus den Räumen zu machen ver⸗ ſtanden. In der Halle, die das Hauptlokal iſt und bleibt, ſoll man ſich dieſes Jahr im„Feenheim“ fühlen, die grün⸗weiß gerollten Girlanden ſind eine Neuigkeit, und die Metallblumen an den Wänden geben einen phantaſtiſchen Einſchlag. Aus dem Frühſtückszimmer (früher als Bar bekannt) iſt hell und ſonnig ein „Frühlingserwachen“ geworden. Das Konferenzs⸗ zimmer verwandelt ſeine geſchäftliche Nüchternheit zu„Liebeslauben“ mit viel glizernden Herzen. Von hier aus geht es an viel ländlichem Grün vorbei zum „Herbſt im Rebland“ mit lauter weinumkränzten Gartenniſchen. Die„Harlekinade“ des Blauen Saals ſtrahlt auf ſchwarz⸗düſterem Hintergrund mit vielen farbigen Stäbchen und Kugeln, mit Masken und Ge⸗ mälden eine Stimmung von Galgenhumor aus, ein empfehlenswerter Aufenthalt für Frühverkaterte und Liebesverkümmerte. Im Silberſaal„Zauber⸗ garten der Masken“ alles wieder goldig und ver⸗ trauensvoll, ganz beſonders ſchön die großen Lam⸗ pions. Der gelbe Saal glänzt von goldenem Stanniol als „Phantaſteraum“, die Bar iſt wieder auf„Land des Lächelns“ mit bläulichem Grundton geſtellt. Die Halle 2, am zweiten Eingang, zum erſtenmal auch dekoriert, erhält ein wenig Baſarſtimmung durch Stanniolſtreifen. Der große Reſtaurantſaal erglänzt im Lichte vieler Sonnen und heißt darum Im Land der ewigen Sonne“. Aber damit iſt man noch immer nicht zu Ende, ſondern Weihenſtefanſtube und Pfalz⸗ ſtube haben auch etwas abgekriegt vom Flitter und Girlandenregen, der oben niederging. Schließlich ſind die Leſezimmer mit viel echten Teppichen zur indiſchen Bar befördert worden. Ueberall an allen Wänden viel Kleb⸗, Pinſel⸗ und Griffelmalerei. Ueberall Kapellen; Sektbüfett und Sektzelt, wo immer nur man ſich hinwendet. Wan⸗ dernde Stimmungskapellen, ein Sänger mit Kehle, Beſuch von Seiner Tollität mit Feuerio, und gegen Morgen kaltes Büfett und Hühnerſuppe— es kann nicht anders als gutgehen. Wochenlang ſchon iſt man mit der Vorbereitungs⸗ arbeit zugang, der Maler ſogax ſchon ſeit Weihnach⸗ ten. Da iſt was dran gewendet worden, was auch wieder hereinkommen will, dafür ſind Münchener Künſtler tätig, dafür laufen Maſchinen und Fabriken, arbeiten zweihundert fleißige Hände; alles, um zu be⸗ weiſen, daß Mannhiem auch in der Freude eine Stadt von Ruf und Talent iſt. zu bekommen war vollkommen ausgeſchloſſen, denn jeder der Herren, die etwas wiſſen mußten, zuckte bedauernd mit den Achſeln. Inzwiſchen waren etliche Kraftwagen vor dem Empfangsgebäude des Flughafens aufgefahren, doch auch die Fahrer konnten die Neugierde des Preſſe⸗ mannes nicht befriedigen. Doch halt, dort drüben ein bekanntes Geſicht, das man ſchon auf vielen Bildern geſehen hatte. Angeſtrengt dachte man nach: das war doch Brigadeführer Schreck, der ſtändige Fahrer des Führers. Sollte der Führer kommen? Man tuſchelte etwas um, kam aber über Mut⸗ maßungen nicht hinaus. Nur die zuſtändigen Herren wußten jetzt Beſcheid, nachdem eine Stunde nach erfolgtem Start in Berlin die Liſte der Flug⸗ gäſte durchgegeben wurde. Gewißheit, daß der Führer kommen würde, erlangte man erſt, als man hörte, wie ſich Brigadeführer Schreck mit Ober⸗ bürgermeiſter Renninger darüber unterhielt, woher eigentlich die Behörden wußten, daß der Führer kommen würde. War doch unter Anwendung aller erdenklichen Vorſichtsmaßnahmen der Wagen des Führers nach Mannheim gebracht worden, um nicht vorzeitig zu verraten, daß der Führer das Saar⸗ gebiet an ſeinem großen Tag beſucht. Daß die Reiſe des Führers bei der Einwohnerſchaft wirklich nicht bekannt war, ging ſchon daraus hervor, daß nur ganz wenige Neugierige an der Abſperrung des Flugplatzes ſtanden. Um.42 Uhr heulten die Sirenen der Flugwache auf, als im Süden die D 2600 ſichtbar wurde, die dann nach Von Berlin lag aber zunächſt keine Meldung, einer Schleife um.45 Uhr auf dem Rollfeld aufſetzte. Langſam rollte die Maſchine an den Flugſteig heran und als erſter entſtieg ihr Obergruppenführer Brückner, der perſönliche Adjutant des Führers. Dann kamen einige weitere Herren und ſchließlich der Führer ſelbſt. Ein begeiſtertes„Heil Hit⸗ ler!“ brauſte über den Platz, in dem die Freude mitſchwang, des deutſchen Volkes Führer in Mannheim begrüßen zu dürfen. Der Führer begrüßte zunächſt Oberbürgermeiſter Reuninger, Polizeipräſident Dr. Ramſper⸗ ger, Stadtrat Hofmann, wobei Oberbürgermei⸗ ſter Renninger ſeiner Freude darüber Ausdruck verlieh, den Führer zum erſtenmal als Führer des deutſchen Volkes in Mannheim begrüßen zu dürfen. Oberbürgermeiſter Renninger nahm im Verlauf des Geſprächs mit dem Führer Veranlaſſung, über die günſtige Linienführung der Reichsautobahn bei Mannheim zu ſprechen, was der Führer lebhaft be⸗ ſtätigte. Als der Oberbürgermeiſter meinte, daß die Reiſe nach Saarbrücken raſcher vonſtatten gehen würde, wenn die Reichsautobahn Mannheim Saar⸗ brücken bereits gebaut wäre, lachte der Führer und nickte zuſtimmend mit dem Kopf. In angeregtem Geſpräch verging raſch die Zeit, bis die beiden nächſten Flugzeuge ebenfalls ge⸗ landet waren, in denen ſich das Gepäck und ſeine wei⸗ tere Begleitung befanden. Dicht neben dem Führer bemerkte man den Geſandten von Papen, der ebenfalls mit der erſten Maſchine gekommen war. Einige Arbeiter, die von der Flugzeughalle herbei⸗ geeilt waren, wurden ſofort von dem Führer bemerkt und ebenſo herzlich begrüßt, wie die Sportflieger die in der Nähe Aufſtellung genommen hatten. Wenige Minuten nach zehn Uhr war alles zur Ab⸗ reiſe bereit und als der Führer in ſeinem Wagen Platz genommen hatte, brachte Oberbürgermeiſter Renninger ein dreifaches „Sieg Heil!“ auf den Führer aus, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. In flotter Fahrt ſetzten ſich die Wagen in Bewegung und gar mancher Mannheimer wird auf der Strecke zur Rheinbrücke den Führer geſehen haben, ohne daß er gleich wußte, daß es wirklich der Führer war. Um 10.30 Uhr landete dann das vierte Regie⸗ rungsflugzeug, das Reichs miniſter Heß, den Stellvertreter des Führers, an Bord hatte und das wegen einer Stockung in der Benzinzufuhr in Erfurt kurz zwiſchengelandet war. Wieder herzliche Be⸗ grüßung des Führer⸗Stellvertreters, der mit ſeiner Begleitung raſch in den zurückgebliebenen Wagen Platz nahm, um die Wagenkolonne des Führers noch einzuholen. Auch ihm wurde bei der Weiterfahrt ein dreifaches begeiſtertes„Sieg Heil!“ entgegengebracht, Auf dem Flughafen herrſchte um dieſe Zeit Hoch⸗ betrieb. Allein vor der Halle der Luft⸗Hanſa ſtanden die acht Großflugzeuge, die die Regierungs⸗ mitglieder benützt hatten. Bei den Sportfliegern drüben tat ſich auch allerlei, denn die an dem Saar⸗ treueflug teilnehmenden Flugzeuge waren alle in Mannheim zuſammengekommen, um von hier aus den Flug in das Saargebiet anzutreten. 40 Sport⸗ flugzeuge aus Mannheim, Darmſtadt, Neu⸗ ſtadt, Düſſeldorf, Böblingen und Eſſen waren es, die ſich kurz vor ein Uhr in die Lüfte er⸗ hoben, um den Brüdern an der Saar den Will⸗ kommengruß aus den Lüften zu entbieten. Gar mancher Mannheimer, der inzwiſchen von der Ankunft des Führers etwas erfahren hatte, kam im Laufe des Vormittags noch auf den Flugplatz ge⸗ eilt. Aber außer den Maſchinen war nichts zu fee 1 Es fing beinahe an wie im Kaſperletheater. Willy Reichert, von Oscar Heiler, ſeinem famoſen Part⸗ ner, luſtig angekündigt, mit Willkommensbeifall überſchüttet, fragt in den überfüllten Nibelungenſaal hinein, ſanft und friedfertig:„Heidenei, hot's au do viel Leit— Send'r älle do? Sollet'r afange oder wollet r no e bisle waarte?“ Und dann ſprudelte er los, einmalig, unnachahmlich in ſeiner von einem manchmal hintergründigen Humor durchleuchteten Sprüchen, Schnurren und Späßen, die nicht ſo ſehr aus der einfallsreichen Witzigkeit eines einzelnen herauswachſen als aus der ſeeliſchen Haltung ſeines Volksſtammes von beſonderer Eigenart, des ſchwäbi⸗ ſchen. Und es iſt mit das Beſte, was man über die Art Reicherts ſagen kann: man lacht bei ihm nicht über die Schwaben, ſondern mit den Schwaben. Es iſt ein nie erlahmendes ſelbſtverſtändliches Dahin⸗ reden bei ihm, eine blitzblanke Kette von Pointen. Immer leuchten neue Lichter der Fröhlichkeit auf und ſelbſt wo man oft Gehörtem begegnet— Willy, deine Kendergſchichtle krieget ſcho kleine Schnurr⸗ bärtle— lacht man wie beim erſten Male, weil die Drolligkeit der Wiedergabe noch nichts von ihrer Wirkung eingebüßt hat. Und der doch ein wenig be⸗ ſinnliche Spaß, wie der Häberle und der Pfleiderer als Macdonald und Laval Friedenskonferenz ſpie⸗ len, ſchlägt den ſturſten Griesgram in die Flucht. Man biegt ſich vor Lachen. Um Reichert herum iſt eine Reihe von Künſtlern am Werk, die dem Abend wirklich das Geſicht eines bunten Abends von beſter, ſauberſter Haltung wah⸗ ren. Man bewundert wieder die geſchmeidige Tän⸗ zerin Lydia Wieſer, deren ſiameſiſcher Tempeltanz noch immer den Höhepunkt ihrer Darbietungen be⸗ deutet; man läßt dankbar für die lockere und witzige Geſtaltung von heiteren Liedern die vier Kardoſch⸗ Sänger(mit ihrem guten Begleiter) faſt nicht von der Bühne. Ludwig Bobula, ein Meiſter Her Klavierharmonika, des Akkordeons, iſt ein tempe⸗ ramentvoller Muſiker, der ſein Inſtrument mit un⸗ gewöhnlicher Sicherheit beherrſcht und ſtürmiſch be⸗ jubelt wurde. Ein Muſtker von phantaſtiſcher Ge⸗ dächtnisſtärke iſt Bernhard i. Er ſoll 2000 Muſik⸗ Drei Stunden Lathen bei Willy Neithert Ein luftiger Abend der NS-Kulturgemeinde ſtücke im Kopfe haben. Ein Zuruf genügt, und er ſpielt jede verlangte Weiſe. Die Probe ſeines Kön⸗ nens, ein halbes Hundert Wünſche zwiſchen Klaſſik und Modeſchlager, hat er glänzend beſtanden. Er iſt Muſiker und ein Mann witziger Einfälle, ſo wenn er das ein wenig ſeltſame Verlangen, die Melodie vom Eintritt Rußlands in den Völkerbund zu ſpie⸗ len, damit beantwortet, daß er die Weiſe anſtimmt: „Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten“, oder den Ar⸗ beitsmarſch des Völkerbunds mit dem Thema be⸗ ginnt:„Nur immer langſam voran.“ Drei Stunden Lachen, drei Stunden Beifall, drei Stunden Freude. Man verdankt ſie öͤer NS⸗Kul⸗ turgemeinde, der man einen gleichen Andrang zu ihren Deutſchen Feierſtunden wünſcht wie zu die⸗ ſem ſehr zeitgemäßen und höchſt vergnüglichen Abend.—8. Hinweis Im Chriſtlichen Verein junger Männer ſpricht am Sonntagnachmittag und abend der Sekretär des Vereins in Berlin, Gedat, der z. Zt. Süddeutſch⸗ land bereiſt, über„Menſchenſchickſale in vier Erdtei⸗ len“ und„Die Völker im Kampf um die Zukunft“. Ne Heute folgen weitere zwei Anzeigen, die zum Anzeigen- Wettbewerb gehören. Sammeln Sie diese Anzeigen, wodurch Ihnen die Lösung unserer Freisaufgabe erleichtert wird. 23. Engelhorn& Sturm, O0 5,—7, om Strohmarkt 24. Modehaus Neugebauer, An den Planken 5 1 Nummer 10g Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 2. März 1985 NSDAP-Miffeilungen Aus artefemtſlichen Bekanntmachungen entutetunme SS Der SS⸗Reſerveſturmbann 92 bendbtigt dringend Büro⸗ möbel und Bürveinrichtungsgegenſtände jeber Art und 55 höflichſt um Ueberlaſſung ſolcher eventl. auch leih⸗ weiſe. Mitteilungen zwecks Abholung Höfl. erbeten au SS.Reſerveſturmbann 32 Mannheim, (Zimmer 20). 2. Reichsberufswettkampf 1995 Deutſche Arbeitsfront, Jngendwal tun Zu der am Sonntag, 3. März, in Mannheim, im Saale des Gaſthauſes„Zum ſchwarzen Lamm“, G 2, 17, ſtatifindenden Beſprechung der Wettkampfleitungen det RBW haben ſämtliche Jugendwalter und Referentinnen um 2 Uhr auf dem Zeughausplatz in Uniform anzutreten. Es iſt außerdem unbedingt notwendig, daß ſämtliche Wett⸗ kampfleiter und Mitglieder der Gruppenwettkampfleitun⸗ gen erſcheinen. gez.: Croiſſaut, Kreisjugendwalter. Achtung, Jugendwalter der DAck! Am Sonntag, 3. März, nachm. 2 Uhr, Antreten am Zeughausplatz. Bd ladet alle Mannheimer ee au ſeinen offenen Winterſt ein Am Sonntag, 3. März, nachmittags.90 Uhr, finden in folgenden Heimen des BͤMz offene Winterſtuben ſtatt: G 5/16: Haus der Jugend, Kalmitplatz 4, G 4½: Käfertaler Straße 128; Möhlblock, Weidenſtr. 16. Mannheimer Jungmädels kommt zu den offenen Win⸗ terſtuben des Bödeg. Eltern, ſchickt eure Kinder in die offenen Winterſtuben des Bd Mai! Hier werden die Jungmädels Stunden froher Kamerad⸗ ſchaft bei Spiel, Tanz, Märchen und Geſang erleben. Samstag, 2. März Nationaltheater:„Der goldene Pierrot“, Operette von Wol⸗ ter O. Goetze, Miete C, 19.90 Uhr. 5 e e Großer Sängermaskenball. Hauptbahnhof: 19.11 Uhr Abholen der Rekruten. Mheinkafſee, Lindenhof: Karnevoliſtiſche Sitzung mit Tanz. n 20.11 Uhr Großer Maskenball der„Rhein⸗ ſchanze“. Tauz: Palaſthotel Maunheimer Hof, Tusenlum, Kaffee Vaterland. den Schlageterhans Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: univerſum:„Friſcher Wind aus Kanada“. — Alhambra:„Die Katz im Sack“.— Schauburg: „Der Vetter aus Dingsda“.— Gloria:„Die Cfardas⸗ kürſtin“. Ständige Darbietungen: Südtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 dies 18 und von 14 bis 16 Uhr. Stäbtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von Sonderausſtellung: Deutſche Künſtler⸗ 16 bis 17 Uhr. Wettbewerbe. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 10 und von 14 bis 16 Uhr. Stüädtiſche Schloßbücherei: 9 bis 13 Uhr Leſeſäle; 11 bis 18 Uhr Ausleihe. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 515 18 Die Faſchingsfee verzaubert das Parkhotel Und Meiſter Dücker macht die närriſche Muſik dagn Geſtern nachmittag hatte Direktor Weil, der neue Leiter unſeres Mannheimer Parkhotels, zu einer Beſichtigung des von der Faſchingsfee und ihren ge⸗ wandten Helferinnen und Helfern phantaſievoll ver⸗ wandelten Hotels eingeladen. Aus den unteren Sälen des Hotels ſind„Die ſteben goldenen Reiche der Fee“ geworden. Da iſt ein Feſtſaal, in venezianiſchem Rokoko ge⸗ halten, in Gold und Silber, mit venezianiſchen Spie⸗ geln und ſtilechten Türen und Fenſtern, ſo daß man gerne glaubt, in der herrlichen Lagunenſtadt in irgend einem prachtvollen Dogenpalaſt zu Gaſt zu ſein. Es glitzert und gleißt in edlen Farben und von den Wänden ſprechen die Bilder ſchöner Rokokv⸗ damen zum Publikum, das ſich hier in hoffentlich ſtrahlender Faſchingslaune verſammeln wird. Der Vorſaal bildet ein ähnliches Bild. Hier iſt beſonders apart eine venezianiſche Loggia, auf die ein ſternenbeſäter Nachthimmel herableuchtet. Der dritte der ſchönen Räume zeigt ſich japaniſch, iſt ein Blumenſaal des Mikado geworden, dem die reizenden japaniſchen Landſchaftsbilder das letzte Tüpfelchen der Sttlähnlichkeit geben. Auch eine ghineſiſche Wunderhöhle iſt da, und dann funkelt orientaliſch⸗ prunkhaft die Halle des Kalifen aus dem Märchen „Tauſend und eine Nacht“. In den Wandelgängen des„Feenpalaſtes“ wird man unter Lampions und Blütenzweigen wandeln können und im früheren Reſtaurant wird ſich ein„Feſt auf der Wieſe“ ent⸗ wickeln. Die Gedanken zu dieſer geſchmackvollen und eigenartigen Dekoration ſtammen wie immer von Frau Weil, die Ausführung lag in den ge⸗ ſchickten Händen der Kunſtgewerblerin Fräulein Riſchert. Geſtern nachmittag gab es eine kleine Vor⸗ beſichtigung für die Mannheimer Preſſe, und durch Meiſter Dücker, den auch in Mannheim bekannten deutſchen Muſikelown, einen kleinen Vorgeſchmack auf hier noch am Samstag abend beginnenden Faſchingsgenüſſe. ewf. Wenn man ein Kraſtrad ſtiehlt Das Schöffengericht verurteilt zu Gefängnis Eine Doppelſtreife der Polizei bemerkte am 11. Januar, abends um etwa 10 Uhr, wie ein Mann in verdächtiger Weiſe ein ſchweres Kraftrad zwiſchen und 4 nach dem Ring zu ſchob. Sie hielt den Mann an und forderte ſeinen Zulaſſungsſchein. Er kramte in ſeinen Papieren herum, als er das Kraft⸗ rad ordnungsgemäß hingeſtellt hatte und riß dann plötzlich unter Zurücklaſſung des Fahrzeuges aus, das einen Wert von 1000 Mark hat. Die Beamten verfolgten ihn und erſt auf den Ruf:„Halt! Es wird geſchoſſen“, als er die gezogenen Revol⸗ ver der Schutzleute ſah, ſtellte ſich der Verfolgte an ein Haus zwiſchen U 3 und 2. Er mußte nun das Kraftrad bis zur Polizeiwache in Q 6 ſchieben und dort wurde der Mann als der 34 Jahre alte verheiratete Arthur B. aus der Sand⸗ hofer Straße feſtgeſtellt. Nach einer kleinen Wirtſchaftsreiſe ſah er, wie er angab, das Rad an der Straße ſtehen und ſchob es dann vor ſich her. Er ſuchte in der Verhandlung das Gericht glauben zu machen, er habe im Alkohol⸗ duſel nicht mehr gewußt, ob es ſein oder ein anderes Kraftrad war, ſchließlich habe er gedacht, daß er das Kraftrad bei ſich gehabt habe. Aber kann man einem Menſchen ſolche Unwahrſcheinlichkeiten glauben, der ſchon fünf Zuchthausſtrafen in Höhe von 10 Jahren und eine ganze Anzahl Gefängnisſtrafen abgeſeſſen hat? Und ſeine angebliche Betrunkenheit zerrinnt in nichts, da nach der Ausſage der Schutzleute von einer Betrunkenheit gar keine Rede ſein konnte, denn er lief wie ein Haſe. Der Beſitzer des Rades meldete u eine Stunde nach der Sicherſtellung ſeines Eigen⸗ ums. Das Gericht verurteilte den Angeklagten unter Verſagung mildernder Umſtände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus beantragt. Infolge ſeines Leugnens wurde ihm die Unterſuchungshaft nicht an⸗ gerechnet. und 10 bis 10 Uhr; Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 unb 16.90 big 21 Uhr. Ingendbücherei R 7. 46: Geöffnet von 16 bis 19 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Bücherausgabe von 18 bis 19 Uhr; deſehalle geöffnet von 11 bis 10 Uhr. Was hören wir? Faſching- Sonntag, 3. März Reichsſender Stuttgart .00: Abbruch des alten Funkhauſes.— 13.00: Brodeln⸗ der Faſching.— 14.30: Große Verſteigerung im alten Funk⸗ baus.— 16.00: Heiteres Faſchingskonzert.— 17.00: Bunter Abend am Nachmittag mit Einweihung des neuen Funk⸗ auſes. 20.00: Brüder, reicht die Hand zum Bunde. roße Hausringſendung.— 22.30: So können wir die Dinge nicht ſehen.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .35: Hafenkonzert..00: Deutſche Feierſtunde.— .45: Großkroftwerk Wieſe.— 10.00: Muſtkaliſche Koſthar⸗ keiten.— 11.00: Sichelton und Stirenenklang. 11.30: Lalewala⸗Feier.— 12.15: Mittagskonzert.— 14.45: Viertel⸗ ſtunde Schach.— 15.00: Bücherſtunde.— 15.10: Bauerntänze und Bauernhumor.— 16.00: Wunſchkonzert. 17.00 Volks komiker(Schallpl.). 18.00: Konfetti. 19.00: Stunde der Auslandsdeutſchen.— 20.00: Das Narrenſchiff. — 23.00: Tanzmuſik. Schneebericht vom Samstag, den 2. März Schwarzwald: 5 Feldberg(Schwarzwald): bewölkt,— 5 Grad, Schuss höhe 185 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut.— Schauinsland(Freiburg): bewölkt,— 4 Grad, Schnee⸗ höhe 150 Zentimeter, Pulwerſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. St. Märgen: trockener Nebel.— 2 Gpad, Schneehbche 80 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 8 Höchenſchwand: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 100 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Altglashütte⸗Schluchſee: leichter Schneefall,— 2 Grob Schneehöhe 40 Zentimeter, Sport gut. 85 Hinterzarten⸗Titiſee: Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 40—50 Zentimeter, Pulverſchnee, Neuſchnee 5 Zentimeter, Schi und Rodel ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 80 Zentimeter, Sport ſehr gut. Furtwangen: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 180 Zen⸗ timeter, Sport ſehr gut. 5 Hornisgrinde: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 120 Zent⸗ meter, Neuſchnee 20 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut Unterſtmatt⸗Ruheſtein⸗Hundseck: bewölkt,— 8 Grab Schneehöhe 60—410 Zentimeter, Neuſchnee 10 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. 1 Kniebis(Frendenſtadt): bewölkt,— 4 Grad, Schner⸗ höhe 70 Zentimeter, Neuſchnee 20 Zentimeter, Pulverſchwee, Schi ſehr gut. f 5 0 Sand⸗Bühlerhöhe: heiter,— 3 Grad, Schneehthe 88 Zentimeter, Neuſchnee 10 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Kaltenbronn⸗Hohloh: heiter,— 5 Grad, Schneehhhe W Zentimeter, Neuſchnee 18 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi fehr gut. Alpen: 1 Garmiſch⸗ Partenkirchen: bewölkt,— 2 Grad, Schnee hohe 10 Zentimeter, verharſcht, Schi umd Rodel gut. 1855 nk⸗freuzeck: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 180 Zen⸗ timeter Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. a Prebigtſtuhl bei Bad Reichenhall: bewölkt,— 8 Grad Schneehöhe 155 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel mäßig. 5 Kerkdorf: bewölkt,— 4 Orad, Schnerhöbe 68 Zen meter, Firnſchnee, Schi und Rodel gut. 8 85 Oberammergau: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 60 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 4 Schneefernerhaus: bewölkt,— 8 Grad, Schneehöhe 480 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Thüringerwald 5 Oberhof: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 60 Zentimeter Firnſchnee, Schi und Rodel gut. 5 Inſelsberg: bewölkt— 2 Grad, Schneehöhe 97 Zentt⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel ſehr gut. 85 Schmücke: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 70 Zentimeter Neuſchnee 2 Zentimeter, Pulverſchnee, Scht und Model ſehr gut. 5 Harz: 3 a Schierke⸗Slalomhang: heiter,— 4 Grad, Schneehohe 1 Neuſchnee 2 Zentimeter, verharſcht, Schi gut, odel 1 8 Brannlage⸗Wurmberg: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 69 Zentimeter, Pulverſchnee. Schi und Rodel ſehr gut. Sächſiſche Gebirge: Klingenthal: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 80 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel ſehr 885 Oberwieſenthal: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 85 Zen⸗ tümeter, Firnſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. * Gottesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 3. März 1035(Eſtomitzi) Trinitatiskirche:.90 Frühgottesdienſt, Vikar Schulze; 10 Hauptgottesdlenſt, Pfarrer Dr. Engelhardt: 11.18 Kinder gottesdtenſt, Vikar VBodemer. Neckarſpitze: 10 Gottesdienſt, Vikar Schulte; gottesdienſt, Vikar Schulze. Konkorbienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Horch;.18 Kindergottesdienſt, Vükar Brenner; 6 Abendgottesdlenſt, Vikar Brenner. Ehriſtuskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Maper; 11,15 Kindergottesdienſt, Vikar Zeilinger; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Zeilinger. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Zeilinger; 11.90 Kindergottesdienſt. Friedenskirche:.80 Gottesdienſt, 92 77755 Bach; 10 Haupt⸗ gottesdienſt, Miſſionsinſpektor Roſenkranz; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Miſſionsinſpektor Roſenkranz. Johanniskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Joeſt; Kindergottesdienſt, Vikar Schoener; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Schoener. Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Walter; 11.15 Kendergottesdtenſt, Vikar Höfer; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Höfer. Gemeindehaus Eggenſtraße 6: 9 Gottesdienſt, Pfr. Jundt. Melanchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Wallenwein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Wallenwein; abends 8 Miſſionsvortrag über China, e Roſenkranz. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.80 Gottesdienſt, Pfarrer Heſſig(heiliges Abendmahl). Stäbliſches Krankenhaus: 10.0 Gottesdienſt, Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfr. Scheel. Feudenheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Vogel; 1 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Vogel: nachm..15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfr. Fammerer. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer 19 9 9 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal.(Chriſten⸗ lehre fällt aus.) Küfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Schleſinger; 11.15 Kindergottesdtenſt, Vikar Schleſinger; nachm..90 Chri⸗ ſtenlehre für Knaben, Vikar Schleſinger; 8 Abendgottes⸗ dienſt, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schäfer; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schäfer. Neckarau:.45. Pfarrer Kühn; 10.485 Uhr Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Kühn; nachm. 1 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyerer Str. 28: 10 Hauptgottesdtenſt, Pfarrer Gänger; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Gänger. Rheinan: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Vath; 11 Mindergot⸗ tesdtenſt, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Gottesdienſt, Pfr. Vath; 10 Kindergottes⸗ dieuſt, Vikar Henninger. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Müller; 11.90 Kindergottesdienſt, Vikar Müller; 5 Abendgottesdienſt in Scharhof, Vikar Müller. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt. Pfr. Fichtl; 12.30 Kin⸗ Hergottesdienſt, Pfr. Fichtl; nachm. 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Fichtl?.90 Abendgottesdienſt. Vrkar Enderle. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfr. Lemme. Waldhof. Waldſchule Gartenſtabt:.90 Frühgobtesdſenſt, Pfr. Clormamn. Wallſtadt: 9 Chriſtenlehre, Pfarrer 9.80 Haupt⸗ gottesdlenſt, Pfarrer Münzel; 10.80 Kindergottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abd. 8 Pfarrer Dr. Engelhardt; Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Vikar Dörſam. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Pfarrer Dr. Weber. Friedenskirche: Montag bis Samstag.00 Abendandacht. Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Vikar Rupp. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Vikar Schoener. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Vikar Höfer. Melanchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Vikar Wallenwein. Feudenheim: Donnerstag abd. 8 Bibelſtunde k. Schweſtern⸗ haus, Vikar Vogel. Friedrichsfeld: Donnerstag abend 8 Pfarrer Schönthal. äfertal: Donnerstag abend 8 Pfarrer Schäfer. Freitag abend 8 Bibelbeſprechungsſtunde, Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: Mittwoch abend.45 Pfarrer Schäfer(an⸗ ſchließend Frauenabend). 11 Kinder⸗ 11.15 Matthäuskirche Neckarau: Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße 28: Mittwoch abend.00 Pfarrer Gänger. Donnerstag abend.48 Uhr Rheinau: Donnerstag abend 8 Vikar Henninger: 2 Pfingſtberg: Mittwoch abend 8 Uhr Vikar Gemeindehaus Henninger. Sandhofen: Donnerstag abend 8 im Dutherhaus, Vikar Renkert. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch.80 Schülermiſſions⸗ gottesdienſt, Miſſionar Wenz; abends.90 im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. Walbdſchule Gartenſtadt: Mittwoch abend.30 Uhr Andacht, Pfarrer Clormann. Wallſtabt: Mittwoch abend.45 Pfarrer Münzel. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 13 (Inſp. Stöckle): Sonntag.00 u. Donnerstag.15 Ver⸗ ſammlung.— Schwetzinger Straße 90: Sonntag.00 und Dienstag.15 Verſammlung.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Donnerstag.00 Uhr Verſammlung. Freitag Uhr Bibelſtunde für Männer und junge Männer.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stabtmiſſionar Welk): Sonn⸗ 99 8 u. Dienstag.15 Verſamml.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 u. Mittwoch.15 Verſamml.— Pfiugſt⸗ berg, Herrenſand 42: Alle 14 Tage Donnerstags.15 Ver⸗ ſammlung.— Lindenhof, Bellenſtraße 52: Sonntag 8 und Freitag.15 Verſammlung.— Seckenheim, Kinderſchule: Donnerstag 8 Verſammlg.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 2 und Mittwoch 8 Verſammlung.— Waldhof: Freitag.45 Verſammlg.— Feudenheim, untere Kinder⸗ ſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Verſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda ⸗ Heim, I. 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Bibelſtunde für jg. Mädchen: abends 8 Evangeliſattonsvortrag. Montag abend 8 Uhr Evangeliſationsvortrag Käfertal⸗ Süd, Dürkheimer Str. Nr. 82; zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Sandhofen ⸗Scharhof. Mittwoch abend 8 Gebetsſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗ bibelſtunde; abds 8 Evangeltſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Freitag abend 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Kirchgartenſchule. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Haus Salem“, K 4 Nr. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 4 Jugendbund EC.; 8 Evan⸗ ee ee 2 Kinderſtunde; 3 Verſammlung in üfertal, Sonnenſchein 25. Montag 8 Evangeliſation Emil⸗Heckel⸗Str. 115. Dienstag 8 Gebetsſtunde; 8 Evange⸗ 1 Pfingſtberg, Strahlenburgſtraße 18. Mittwoch 6 Kinderbund, 8 Jugendbund EC.; 8 Männerſtunde; 8 Ver⸗ ſammlung An den Kaſernen 12. Donnerstag 4 Frauen- unde; 8 Blaukreuzſtunde: 7 Freundeskreis. Freitag 8 vangeliſation in Sandhofen bei Niebel, 297. Landeskirchliche Gemeinſchaft der Liebenzeller Miſſion und e N für euntſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ traße 34. Sonntag vorm..80 Gebetsſtunde; abends 8 Evangeliſation(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag abd. 8 Frauenſtunde. Dienstag abend 8 Bibelſtunde Fahrlach⸗ raße 18 bei Dörr. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde;.00 itgltederſtunde. Samstag abd..15 Männerbibelſtunde. 9 endbund für EC., 1. jg. Männer: Freitag abd..15; 8 ee Sonntag nachm. 4 u. Donnerstag abb. 8. rſtadt, Ühlandſtraße 41, part.: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde.— Feudenheim, Schwanenſtr. 30: Sonntag abend 8 Evangeliſation(Br. Windiſch). Dienstag abd. 8 Männerbibelſtunde. Mittwoch abd. 8 Frauenbibelſtunde. —. Wallſtadt, Atzelbuckelſtr. 4: Sonntag nachm..30 und „ 8 Btibelſtunde.— Waldhof ⸗Gartenſtadt, Langer lag 88: Sonntag abend 8 u. Freitag abend 8 Bibelſtunde. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Eben⸗Gzer⸗Rapelle, Augartenſtr. 28. Sonntag vorm..45 Predigt, Dr. Sommer von Frank⸗ furt a..; 11 Sonntagsſchule; abends.90 Lichtbilder⸗ vortrag, Thema: Das Evangelium unter den Armeniern u. Mohammedanern, Dr. Sommer. Faſtnacht⸗Dienstag, nachm. 2 Uhr beginnend: Miſſionsbaſar; abds..30 Auf⸗ führungen von der Jugend. Evang. Gemeinde gläubi ee Chriſten Mannheim, 1* traße 12. Sonntag vorm..80 Gottesdienſt u. Abendmahl, Pred. Würfel; 11 Sonntags⸗ ſchule; abends 8 Verſammlung, Pred. Würfel. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U g. 28. Sonntag vorm..45 Predigt, Prediger Sautter; 10.45 Sonntags⸗ ſchule; nachm. 4 Predigt, Br. Schmidt; 5 Knabenſtunde; (Baptiſten], abends 8 Familienabend. Donnerstag nachm. 4 Frauen⸗ miſſtonsſtunde. Blaukrenzyerein Mannheim I. Meerſeldſtraße 44, Sts, Montag abend 8 Bfbel⸗ it. Geb dtseude Mittwoch nach⸗ mittag 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 13. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammtlung; 11m u. 2 Kinderverſammlung; abends.30 Heilsverſammlg. Mittwoch abend 8 Heilsverſammlung. Donnerstag nachm. 5 Heimbund für Frauen u. Töchter. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Adventgemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag abend.00 Vortrag„Religiöſe Erneuerung als eee Zei⸗ chen unſerer Zeit“, Pred. W. Edener. reitag abend 8 Gebetsſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Alphoruſtraße 18. Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.90—12; 19: Predigtverſamml. Mittwoch 19.30 Fortbildungsverein. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗ Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Maunh.⸗Neckarau, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Maunh.⸗Friedrichsſeld, Neudorfſtr. 68 Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Mannheim ⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 87: Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, I. 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm. 9 Uhr Menſchenweihehandlung. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 3. März 1985(Quinquageſima) Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottes⸗ dienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm.—4 Betſtunden mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm.—7 Sühne⸗ anbetungsſtunde. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 hl. Meſſe, Beichte;.00 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; nachm.—7 Anbetungsſtunden mit Segen; 5 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht. Liebfrauen⸗Pfarrei: von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.80 Sakramentale Bruderſchaft. Kathol. Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Uhr Gymnaſtumsgottesdienſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 redigt und Amt; 11 Kindergottesdtenſt mit Predigt; nachm.—7 Sühnebetſtunde mit Segen. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Uhr Beichtgelegenheit, hl. Meſſe; 7 bl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Kindergottes⸗ dienſt; 10 Predigt und Amt; 11.30 Singmeſſe m. Predigt; nachm.—6 Anbetungsſtunden vor ausgeſetztem Aller⸗ hetligſten. St. Bonifatius, Mannheim: 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm.—3 Bet⸗ ſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; abends.90 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗ andacht mit Ausſetzung und Segen. St. Jakobuspfarrei Neckarau: 7 Frühmeſſe;.15 5 mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Mädchen;.45 Ho amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 4 bis 6 Uhr Betſtunden. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunton⸗ meſſe mit Frühpredigt; 8 Singmeſſe und Predigt in der Waldkapelle;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre, für Jungfrauen;.30 Sonntagabendandacht mit Segen St. Autonins, Rheinau:.80 91. Beichte;.30 Frühmeſſe: .50—12 Sühneanbetung vor ausgeſetzt. Allerheiligſten; .15 Hochamt; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 bis.80. Sühnebetſtunde. St. Laurentinspfarref, Käfertal:.30 Beichte;.15 heilige Meſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen;—4 An! betungsſtunden. 1 Pfarrkuratie St. Hildegard, Käfertal:.90 hl. Meſſe;.90 Predigt und Amt;—g Sühneſtunden. St. Bartholomäuskirche Mhm.⸗Sandhofen:.30 Beicht⸗ gelegenh.; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schüler⸗ gottesdienſt; nachm.—5 Sühnebetſtunden. St. Peter und Paul Mhm.⸗Feudenheim:.30 hl. Beichte, .30 Frühmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für die Mädchen;—4 Sühnebetſtunde vor ausgeſ. Allerheiligſten. St. Thereſtia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.90 Beichte; .80 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt mit Predigt; nach⸗ mittags 2 Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Aegidinskirche Seckenheim: 7 Frühmeſſe;.30 Kinder⸗ ottesdienſt;.40 Hauptgottesdienſt; nachm..30 Corpor.⸗ hriſti⸗Bruderſchaft. St. Bonifatinskirche Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe;.30 Predigt u. Amt, Chriſtenlehre; nach⸗ mittags.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen.* Pfarrkuratie St. Nikolaus, Mannheim: 6 Beichtgelegenh. 7 Frühmeſſe;.90 Kindergottesdienſt mit Prebigt: 10 Uhr Hauptgottesdienſt m. Predigt; anſchließend Ehriſtenlehre für Mädchen; nachm..90 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗ andacht; abends.30 Sühneandacht mit Segen. St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 Beichte;.30 Singmeſſe mit 1 11 Singmeſſe mit Predigt; nach⸗ mittags 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsanbacht. 55 Neues Thereſien⸗ Krankenhaus Mannheim:.30 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. 5 Mittwoch, ben 0. Februar(Aſchermittwoch) Obere Pfareri(Jesuitenkirche):.30 Weihe u. Austeilung der Aſche, hierauf lev. Hochamt; abs..90 Faſtenpredigt u. Andacht, hierauf Austeilung der geweihten Aſche. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei:.15 Weihe der Aſche u. Austeilung nach jedem Gottesdienſt.45 Schüler⸗ . abends.30 Kreuzwegandacht. 5 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Weihe der Aſche, Austeilung der ge⸗ weihten Aſche nach jedem Gottesdienſt. Die hl. Meſſen Ne.30 und 7 8 und 9. Schülergottesdtenſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6,.90,.18 hl. Meſſen; nach jeder hl. Meſſe wird die geweihte Aſche ausgeteilt; .90 Schülergottesdienſt u. Austeil. der geweihten Aſche⸗ St. Joſeph, Lindenhof: Nach jeder hl. Meſſe Austeilung der geweihten Aſche. St. Bonifatinskirche, Mannheim:.30 Weihe u. Austeilung der geweihten Aſche; 9 Schülermeſſe mit Austellung der geweihten Aſche. J St. Jakobuspfarrei Neckarau: die hl. Aſche wird 8 Gottesdienſt ausgeteilt;.00,.30 und.10 hl. Meſſen; 9 Schülergottesdienſt. St. Franziskuskirche Waldhof: Jeweils 7 Uhr hl. Meſſen in der Franziskuskirche, Waldkapelle und Spiegelfabrik: 8, Uhr in der Franziskuskirche Austeilung der geweihten Aſche mit darauffolgendem dere egen f St. Anton, Rheinau: 7 hl. Meſſe mit Weihe u. Austeilung der hl. Aſche;.90 Schülergottesdienſt u. Austeilung der hl. Aſche;.30 Faſtenandacht u. Austeilung der hl. Aſche. St. Laurentinspfarrei, Käfertal: 9 hl. Meſſe mit Austeilg. der geweihten Aſche. Pfarrkuratie St. Hildegard, Käfertal:.30 hl. Meſſe mit Austeilung der geweihten Aſche. St. Bartholomäuskirche Sandhofen: 7 hl. Meſſe: 9 Schüler⸗ gottesdienſt mit Austeilung der geweihten Aſche. St. Peter u. Paul, Fendenheim: 7 Aſchenweihe u. heilige Meſſe mit Austeilung der geweihten Aſche; 9 Schüler⸗ gottesdienſt mit Singmeſſe. 5 St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg: 8 Weihe und Austeilung der Aſche; Amt. St. Bonifatinskirche Friedrichsfeld: 8 Weihe und Aus⸗ teilung der Aſche; Amt. Pfarrkuratie St. Nikolaus, Mannheim:.30 hl. Meſſe;.90 Kindergottesdienſt; nach jeder hl. Meſſe wird die geweihte Aſche ausgeteilt: abends.30 Andacht mit Segen. St. Paul, Almenhof: 8 Uhr Amt und Austeilung der ge⸗ weihten Aſche. Neunes Thereſien⸗Krankenhaus:.90 Singmeſſe. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Uhr hl. Meſſe in deuiſcher Sprache mit Predigt. I 7 1 1 1 Kin D beſon für d geſetz jewei läßt volle fang blieb! Kult! Woch es ri auf, war, Gelä zu d ſtand giſch⸗ Haup merk. Koſt Film der ehen Film in m ten „Mat geger ſicht Höchf bunte Weih W frohe Beifc ſpend * mitte ein t iſt. * wurk Schn Flieg erſte⸗ 5 uiſch anze bah Ei Nach führ ſäng Kral und iſt 1 hebe Wor werk 4 der nitz — 3 Neue Mannheimer Zeitung Ein beſonderer Poſtſtempel zur Saarrückgliederung, der vom 1. März ab verwendet wird. Er zeigt die Worte „Deutſch iſt die Saar“ und in Notenſchrift den Anfang des Saarliedes. 3 Kinderlachen in den Palaſt-Lichtſpielen Die Palaſt⸗Lichtſpiele haben für die Kinder eine beſondere Faſchings⸗Ueberraſchung bereitgeſtellt und für oͤrei Tage eine ganze Reihe luſtiger Filme ein⸗ geſetzt, die noch am Freitag und Samstag nachmittag jeweils zwei Stunden über die Leinwand laufen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die erſte Vorſtellung ein voller Erfolg war und daß das Lachen ſolchen Um⸗ fang annahm, daß auf der Straße die Leute ſtehen blieben, um verwundert aufzuhorchen. Mit einem Kulturfilm aus dem Lande Peer Gynts und mit der Wochenſchau fing die Bildfolge an. Aber dann ging es richtig los: eine amerikaniſche Groteske blendete auf, die zwar nicht gerade für die Kinder geſchaffen wax, die aber ſo viele öͤrollige Szenen hatte, daß das Gelächter gar nicht abbrechen wollte. Im Gegenſatz zu dem derben Humor des amerikaniſchen Films ſtand der deutſche Luſtſpielfilm„Wie werde ich ener⸗ giſch“, bei dem noch der unvergeßliche Adalbert die Hauptrolle ſpielt. An dem geringeren Gelächter merkte man, daß die Jugend lieber etwas derbere Koſt hat, und da kam der anſchließende Micky⸗Maus⸗ Film gerade recht. Die amerikaniſche Groteske, in der ein Schimpanſe die Hauptrolle ſpielt, wurde ebenſo tüchtig belacht, wie die übrigen Micky⸗Maus⸗ Filme, die in bunter Reihe folgten und zum Teil in natürlichen Farben gehalten waren. Den größ⸗ len Heiterkeitserfolg erzielte wieder eine Groteske, „Matroſenſtreiche“. Als zum Schluß die Köche ſich gegenſeitig den Teig und die Schlagſahne ins Ge⸗ ſicht ſchleuderten, erreichte der Gelächterſturm ſeinen Höchſtgrad. Den ſchönen Ausklang bildete dann der bunte Micky⸗Maus⸗Film„In der Werkſtatt des Weihnachtsmannes“. Wie dankbar die Kinder für die bereiteten zwei frohen Stunden waren, ging aus dem ſtürmiſchen Beifall hervor, den ſie nach jedem der elf Filme ppendeten. * Seinen 60. Geburtstag begeht heute Lebens⸗ mittelhändler Emil Seiter, H 7, 19, der ſeit 1908 ein treuer Leſer der„Neuen Mannheimer Zeitung“ iſt. Unſeren Glückwunſch! e An die Mannheimer Gewerbeſchule verſetzt wurde zum 1. April Fachlehrer Maier von der Schnitzereiſchule in Furtwangen, der ſoeben beim Fliegerhandwerker⸗Wettbewerb in Berlin mit dem erſten Führerpreis ausgezeichnet wurde. e Die Staatsprüfung für den mittleren tech⸗ tiſchen Dienſt im Hochbauweſen haben lt. Staats⸗ anzeiger u. a. beſtanden und hierdurch die Berufs⸗ eheichnung„ſtaatlich geprüfter Bauingenieur“ er⸗ langt: Ludwig Eicher aus Ludwigshafen a. Rh., Vunibald Häfner aus Mannheim⸗Feudenheim. i Ein heiterer Abend in der Pfingſtberg⸗Sied⸗ lung. Unter dem Leitſpruch„Mir hawe Licht“ fand in ſämtlichen Räumen der Wirtſchaft„zum Pfingſt⸗ berg“ der alljährliche heitere Abend des Gemein⸗ nützigen Vereines Pfingſtberg⸗Hochſtätt ſtatt. Das Lokal war dicht beſetzt. Der Leitſpruch, eine Anſpie⸗ lung auf die jahrelangen Bemühungen des Vereines um Beleuchtung der Hauptzufahrtsſtraße in Ver⸗ bindung mit einer helleuchtenden Laterne, brachte ſo⸗ fort bet Beginn die Stimmung auf den Höhepunkt. Nach humorvoller Einleitung durch den Vereins⸗ ö* führer Glock folgten humoriſtiſche Vorträge und Ge⸗ ſänge, Muſikdarbietungen uſw. Die Herren Glock, Krglemann, Dörſam, Frl. Kralemann und andere und die Kapelle wetteiferten dabei mit einander. Es iſt unmöglich, Einzelleiſtungen beſonders herauszu⸗ heben. Eine von dem Vereinsführer mit warmen Worten eingeleitete Sammlung für das Winterhilfs⸗ werk ergab einen ſehr zufriedenſtellenden Betrag. i Im Verein ehem. 169er Mannheim hielt auf der gut beſuchten Monatsverſammlung Kam. Stam⸗ nitz einen aufſchlußreichen Vortvag über den„Nach⸗ richtendienſt im Kriege“. Der Kappenabend brachte viel Frohſinn und Heiterkeit. Frau„Knorzebach“ bot Pfälzer Köſtlichkeiten. Herr Eichele ſtreute gol⸗ denen Humor. Der jugendliche Spindler wartete als heiterer Soldat mit militäriſchen Begriffsver⸗ wechſlungen auf. Die von den 112ern geliehenen zwei Kameraden, die als Rekruten auftraten, ſangen alte Melodien ſehr ſchön. Als Humoriſt von rheini⸗ em Temperament entpuppte ſich plötzlich Kamerad Lang, gleichzeitig als Kunſtmaler und Sänger. Ka⸗ merad Kohlſchmiot wirkte als Dekovateur und als Kappenpräſident hervorragend. Filmrundſchau Alhambra:„Die Katz im Sack“ Eine ungariſche Gutsbeſitzerin hat eine Tochter. Sie ſoll von ihrem Neffen an den Mann gebracht werden und zwar ausnahmsweiſe an jenen, den ſie liebt. Der aber iſt ein Benzinfanatiker und entbehrt jeglichen Sinnes für ländliche Unſchuld. Sein Auge ſtreiſt höchſtens einmal den Sportstyp der Weib⸗ lichkeit. Aber im Blut der ſittſamen Schönen kreiſt das landesübliche Paprikakorn,— mit hexen⸗ haſtem Elan verwandelt ſie ihre Außenſeite in welt⸗ ſtädtiſches Format erzwingt die Aufmerkſamkeit des aſketiſchen Rennfahrer⸗Gemüts und nimmt mit wag⸗ halſigem Schwung die Kurve in ſein Herz . Die nicht ſonderlich originellen Ereigniſſe ruhen im weſentlichen auf den ſchönen Schultern der tem⸗ peramentvollen Magda Schneider und auf der Komik des unvermeidlichen Theo Lingen. Magda Schneider gibt ſich ſo hemmungslos, wie ihre Rolle es fordert, entwickelt genugſam weiblichen Charme und liefert mit ihrer Schwipsepiſode ein Kabinett⸗ ſtück. In dieſer Szene iſt auch Theo Lingen auf der Höhe und übertrifft ſich ſelbſt gelegentlich eines fern⸗ mündlichen Alarms des von ſeiner Kuſine ſo heiß begehrten jungen Mannes. Deſſen Rolle wird von Wolf Albach⸗Retty mit der bei ihm ſelbſtver⸗ ſtändlichen Zuverläſſigkeit durchgeführt. Bon den übrigen Kräften bewähren ſich Tina Eilers, Hu⸗ bert von Meyerinck und Julie Serda. Im Ganzen eine vergnügliche Unterhaltung in dieſen auf Ulk abgeſtimmten Karnevalstagen. Als Vor⸗ trupp zum Hauptfilm ein überaus langes Bei⸗ programm.. 5 208 In Wolkenhö Und dann entdeckte ich in der Dämmerung die⸗ ſes Prunkſaals noch ſeltſamere Geſtalten als die der Umnachteten. Da ſtehen, an die Säulen gelehnt, plötzlich Krüppel, Zwerge, Albinos... Auch ſie ge⸗ hören zum Hof des Fürſten. Sie ſind eine Art Leib⸗ wache, öde auf keinem feſtlichen Umzug fehlt; ſie er⸗ höhen das Preſtige ihres Herrn. Das hat eine be⸗ ſondere Bewandtnis: wenn ſolch ein Stiefkind der Natur zur Welt kommt, ſagen die Leute, bringt die Geburt eines Tages Unheil, Mißernte und Aſchen⸗ regen. Die magiſche Kraft aber, die der Herrſcher ausſtrömt, kann den Anſchlag der böſen Geiſter ver⸗ eiteln; er braucht die Unglücklichen nur an ſeinen Hof zu ziehen... Sein Volk iſt noch den heidniſchen Göttern näher als Mohammed, zu dem es ſich dem Namen nach bekennt. Den Geburtstag des Prophe⸗ ten feiert man zwar, aber eben nur, weil es ein An⸗ laß zum Feiern iſt. Machtvoller thront in den Her⸗ zen der Fürſt. Als kürzlich der Sultan von Djokjo nach Malang kam, waren ſeinetwegen weit und breit alle Deſſas bis auf die Wächter leer, und dort, wo ſein Badewaſſer,„heiliges“ Waſſer, abfloß, gab's ein Gedränge. Es waren dieſelben Menſchen, die ſich heute abend am Gitter Mankonegoros ſtauen, um mit hungrigen Augen ein Stück der beglänzten Ferne zu erhaſchen. Mitternacht. Die Mädchen, die ſchon ohnedies aus einer ſanften Verſchlafenheit heraus getanzt und ge⸗ ſungen haben, ſind ſehr müde geworden. Der Fürſt winkt gnädig: Ihr könnt nun ſchlafen gehen. Wir bekommen einen Händedruck, dann bewegt ſich Man⸗ konegoro VII. mit ſeiner Gattin zum Innern des Palaſtes. Hinter ihm erlöſchen langſam, einer nach dem andern, die gewaltigen Kronleuchter. Was für ein Filmefſekt: es ſteht aus, als hätten ſie ihr Licht von ihm. An das gedämpfte Notlicht der Halle muß man ſich erſt gewöhnen. Die Tänzerinnen, die auf ein⸗ mal gar nicht mehr ſo erſchöpft— alſo offenbar gute Schauſpielerinnen ſind, machen ſich zum Aufbruch fertig. Die fürſtlichen Neffen gehen ihnen dabei zur Hand. Schweigend packen die Gamelanmuſikanten die Kylophone zuſammen. Dann beginnt eine ſonder⸗ bare Geſellſchaft über den mondbeſchienenen Schloß⸗ platz heimzuwandern: die Mädchen in dem hiſtori⸗ ſchen Aufputz, die Leute, die zuſchauten; die Blinden, geführt von den Krüppeln und Zwergen. Hinter der dicken Umfaſſungsmauer, deren Tore der Wächter hinter ihnen ſchließen wird, wohnen ſie. Da ſtehen ihre Hütten, da liegt die Matte am Boden, auf der ſie bald ſchlafen werden. Und dann hört man nur noch das laute Grillenzirpen in der Nacht von Solo. Zauberisches Fes auf Bali Ueber Bali geht die Sonne auf, ehe ſie nach Java kommt. Auch hier, obwohl die Inſel ein Planet für ſich iſt, macht ſie aus 385 Tagen ein rundes Jahr. Aber Sterngucker und Kalendermann haben nicht viel zu beſtellen: man feiert Neujahr zweimal jähr⸗ lich. Im Rhythmus der zweimaligen Ernte, ich weiß es nicht, mag das begründet ſein; es ſind feſtliche Gelegenheiten, ſich den Göttern dankbar zu zeigen dafür, daß ſich's ſo gut mit ihnen leben läßt. Weiße Menſchen werden von den Braunen nicht dazu eingeladen, aber es ſchickt ſie auch keiner ſort, wenn ſie ſehen wollen, was es ſonſt auf der Welt lle: hen von Amsterdam nach Batavia Ein Flug in den leuchtenden Orient von Erwin Berghaus nicht mehr zu ſehen gibt. Der Deutſche, der drüben das Satryahotel in Den Paſer leitet, und ich— wir ſind im Zug der bronzefarbenen Feſtgäſte heute zwar die einzigen Europäer. Die Dörfer wandern: Männer, die ſchon ſiebzig Lebensjahre gewandert ſind, am Bambusſtecken; Säuglinge, die auf der Hüfte ihrer Mütter reiten. Junge Mädchen, nackt bis zum Gürtel, tragen einen Turm aus Feloͤfrüchten, aus⸗ erleſenen Früchten für den Schmaus der Götter, auf dem Kopf; ſie ſchreiten in langer Reihe, ſie funkeln vor Freude auf das Feſt. Ab und zu überholen uns die Kutſchwägelchen der Vornehmen, aber dann kommt eine Stelle, da muß alles ausſteigen, weil der Weg im Waſſer verläuft. Es iſt lauwarmes, vom Tropenmittag beſtrahltes Waſſer, das uns nun um die Schuhe ſpült. Es wird ein Fluß zwiſchen Man⸗ gropen. Der heiteren Prozeſſton, die über die Wur⸗ zeln klettern und ſpringen muß, dient er als Straße, bis er dann im Meer mümdet. Für die Prau, auf der wir uns einſchiffen, iſt es hier zu ſeicht; auf einer Sandbank rennt das Boot feſt. Jetzt nehmen die lachenden Ruderer uns auf den Rücken, und ſo ge⸗ langen wir inmitten einer Völkerwanderung durchs Waſſer, von der großen Inſel zu der kleinen, die Serangan heißt. Sie ſchimmert und rauſcht leiſe. Hier, wo die mit Gewinden aus Blatt und Blume geſchmückten zier⸗ lichen Tempel ſtehen, wird das Feſt gefeiert. Ein Kimderfeſt von Erwachſenen. Mit Augen wie chü⸗ lerinnen, die ſich für einen geliebten Lehrer etwas Schönes ausgedacht haben, treten die jungen Mädchen an den Altar. Einer ihresgleichen, die Prieſterin iſt, überreichen ſte die Pyramide aus Früchten, aus Bananen, Kokosnüſſen und Ananas. Manche kom⸗ men auch mit Flaſchen— warum ſollte man ver⸗ ſchweigen, daß es von Europäern abgelegte Bier⸗ flaſchen ſind?— voll Quellwaſſer. Die fromme Dienerin hebt die Spende in die Dämmerung des Altars, wo die Früchte geſegnet werden. Mit dem von den Göttern geweihten Waſſer aber benetzt ſie die vorm Tempel Knienden, den kleinen Kindern gießt ſte es in die hohlen Hände, und dann ſchlürfen es die Knirpſe, vor Eifer glühend. Den Segen der Götter erhalten auch die Gamelanbecken und Kylo⸗ phone; Burſchen aus Bronze muſizieren daran. Ein⸗ mal erſcheint ein jugendlicher Fürſt zu Pferd inmit⸗ ten eines ungeordneten, kameradſchaftlichen Gefolges aus ſeinen Landeskimdern. Politiſch hat er, deſſen Vater im blutigen Balijahr 1906 von den Hollän⸗ dern entthront wurde, ihnen nichts mehr zu gebie⸗ ten, aber den Sonnenſchirm der alten Würde halten ſie ihm liebend übers Haupt. Vor der Mauer um den feſtlichen Bezirk herum iſt er abgeſtiegen. Durch dus ſchmalle Tor ſehe ich das Volk, das ihn brüderlich umgibt, in den Tempelhof hereinſtrömen. Das ſtrömt in beſounter Buntheit wie aus einem Füllhorn: Menſchen, ſo neu und blank, als wären ſie in dieſem Aatgenblick erſt ins Daſein getreten. Guſe und böse Dämonen Hier, wo es für den Großſtädter einer anderen Welt ſchwer iſt, nicht überſchwenglich zu ſein, finden wir als einzigen Europäer einen Malersmann aus Deutſchland. Er iſt einer von den ſtillen Künſtlern, die ſich daheim den Namen der Zauberinſel wie ein 31 Loſungswort zuraunen: Bali!.. Die fahrelang ſparen, Mark⸗ um Markſtück zurücklegen für die Reiſe ihres Lebens, bis ſie ihnen dann ſchließlich in einer billigen Kajüte— bei dieſem hier war es ein Dynamitdampfer nach Singapur— gelingt. Vor ein paar Wochen erſt war er am Ziel der Sehnſucht. Er zeichnet, er ſchafft wie ein Goldgräber, der, begna⸗ det von ſeinem Erdenſtück, bald wieder fort muß. Er ſchwärmt und kann doch nicht ſagen, was er weiß: Bali— das iſt die in dieſer zerflatternden Zeit bei⸗ ſpielloſe Einheit aus Alltagsarbeit, Kunſt und Glau⸗ ben, die erſchüttert. In jeder Gebärde der heiter in ſich ſelbſt ruhenden Geſchöpfe ſpiegelt ſie ſich. Da kniet ein Jüngling, er hat die Hände wie zum Beten zueinandergelegt, zwiſchen den Fingerſpitzen hält er eine Hybiskusblüte, die er groß anſchaut. Und dann ſchleudern die vereinten Hände ſie ins Buae hinein... Wir haben ihr nachgeblickt—: jetzt iſt da plötzlich, wie aus Sonne und Blüte erzaubert, ein junges Mädchen; braun und bloß, nur mit einem bis zur Hüfte reichenden Rock umhüllt. Lächelt den Jüngling an. Läfe man den Vorgang in jenem Griechenbuch, in dem die Erſchaffung der Aphrodite aus dem Schaum ſteht, es wäre eine ſchöne Seite. Hexen und Dämonen aber, hat man uns erzählen wollen, und ähnliches Gelichter verdüſtern ihnen das Leben. Wir lernen ſie kennen. Rotzüngig, mit Glotz⸗ augen und ſchiefen Mäulern, ſo ſuchen ſie den Tem⸗ pelhof heim. Es gibt da einen Mummenſchanz mit der Maske eines Drachen. Vor ſeinen Bockſprüngen flüchten die Kinder weinend, aber hinterm Rockſchoß der Mutter, der die Tränen trocknet, fangen ihre Augen ſchon wieder zu lachen an. Sonderbar, mitten zwiſchen ſchönen Menſchen dieſes Häßliche, Unmenſch⸗ liche— aber dadurch, daß man den böſen Geiſtern ihr eigenes Bild vorhält, bannt man ſie. Die guten Götter jedoch haben einen guten Tag. Ohnedies erhalten ſie auf den Hausaltären, die neben den Hüt⸗ ten ſtehen, ihre tägliche Mahlzeit; etwas Reis und ein bißchen Gemüſe; heute aber iſt der große Schmaus. Kein geſchnitztes Götzenbild gibt es von ihnen, ſie wohnen in Baum und Grotte. So leben ſie mitten unter ihrem Volk, das ſich in der Götterlandſchaft ihrer Gaben freuen will, der füßen Fruchtſäfte und der füßen Frauen. Denn wenn die Weihe am Altar vorüber iſt, wird in der Nachbarſchaft— im Freien, aher unter einem Dach aus Bambusgitter— Limo⸗ nade getrunken, getafelt und geliebt. Diesſeits und jenſeits— wie könnte ihre Seele es als etwas Ge⸗ trenntes empfinden! Sie wird nicht erſt heim⸗ berufen, wenn der Leib ſtirbt; ſie iſt ſchon zu Hauſe. Es ſind Heiden.. Vor ein paar Jahren haben Miſſionare das Bekehrungswerk angefangen— und wieder aufgegeben. Von den hundert braunen Chriſten, ſoviel waren es damals, iſt nur ein Drittel übriggeblieben. Die andern ſind zum Glauben ihrer Väter zurückgekehrt. Wenn ihr keine Abgaben für die Götter mehr zahlt, ſagte man den Bekehrten, ſo ſollt ihr auch den Reis nicht mehr eſſen, der ihnen gehört, der ihr Eigentum iſt gleich dem Boden, auf dem die Halme gewachſen ſind und ihr ſebbſt. Man machte den Abtrünnigen ſozuſagen noch das Leben ſchwer, als es ſchon erloſchen war. Man wollte die Toten nicht beerdigen, und wo die Chriſten es getan hatten, gruben die Heiden ſie wieder aus. [Fortiohung folat.] PPPFPFCFCCCCCCCCFCCFFFTFCFTFFFTFTFTTTTTTTTTTrTTT——T—. ̃ ↄ————PVPVPTPVPVPVPGPVbPTVTVTVTPVbGVGb(TͤTbͤVTuͤVTGTVͤvGTTGGͤWGͤTTWWTGTTWTWTWTWTWVTbTkVͤkWVTk'WVT''''WT'''''''!'!'!'!'!'.'.''.'.'.. Die Aus ſöhnung mit Furtwängler Nach der Ausſprache, die, wie gemeldet, zwiſchen dem Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels und Profeſſor Furtwängler ſtattgefunden hat, darf man annehmen, daß der große Muſiker die ihm im künſtleriſchen Leben Deutſchlands gebührende Stelle wieder einnehmen kann. Sicher iſt auf die künftige Tätigkeit Furtwänglers und den Zeitpunkt ihres Wiederbeginns in der Unterredung noch nicht ein⸗ gegangen worden. Vielleicht aber verdient in dieſem Zuſammenhang beachtet zu werden, daß die Stelle des Leiters des Philharmoniſchen Orcheſters nach dem Ausſcheiden Furtwänglers nicht wieder end⸗ gültig beſetzt worden iſt. Die Ausſprache galt, ſoweit wir unterrichtet ſind, ausſchließlich den grund ſätz⸗ lichen künſtleriſchen und in weiterem Sinne kultu⸗ rellen Fragen, zu deren eingehender Behandlung der Fall Furtwängler veranlaßt. Wie erinnerlich, hatte Furtwängler ſeinen Rücktritt angemeldet, nachdem ſich zwiſchen ihm und der NS⸗Kulturgemeinde bei einer Auseinanderſetzung über die Bedeutung Hindemiths Meinungsverſchiedenheiten ergeben hatten. Es ſcheint, daß dieſe Meinungsverſchieden⸗ heiten auf ein Miß verſtänd nis zurückzuführen find. Dr. Wilhelm Furtwängler hat das Thema Hindemith von einem anderen Standpunkt aus be⸗ trachtet, als es die Ne⸗Kulturgemeinde getan hatte. Dieſe hatte die Leiſtungen Hindemilhs im Rahmen der kulturpolitiſchen Geſamtwertung beleuchtet, oͤie ſich aus der nationalſozialiſtiſchen Einſtellung zu den Beziehungen zwiſchen Volk und Kunſt überhaupt er⸗ gibt. Furtwängler, der ſeine Meinung in einem Artikel in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ nie⸗ derlegte, hatte ſich, wie er jetzt Dr. Goebbels aus⸗ führlich auseinandergeſetzt hat, mit der Angelegen⸗ heit lediglich als„Fachmann“, das heißt von der nur⸗ muſikaliſchen, oder wenn man ſo will, der künſtleriſch⸗ techniſchen Seite aus befaßt. Im Intereſſe der deutſchen Muſik darf man es jedenfalls freudig begrüßen, daß durch die Ausſprache Goebbels⸗Furtwängler die Angelegenheit in ver⸗ föhnlicher Weiſe geklärt worden iſt und die begrün⸗ dete Ausſicht beſteht, den führenden Dirigenten dem deutſchen Kunſtleben wieder innerlichſt zu verbinden. Aimé und Philip Stuart: „Das Mädchen Irene“ Uraufführung im Berliner Deutſchen Künſtlertheater — Berlin, im Februar. Diesmal haben die engliſchen Komödienſchreiber ſich ein kleines pſychologiſches Motiv ausgeſucht, um ein heiteres Lachen mit einem Tränenblinken zu er⸗ reichen. Das Mädchen Irene iſt die 16jährige Toch⸗ ter einer verwitweten Frau Lawrence, die für ihre beiden Töchter durch ihre Arbeit ſorgt. Irene lebt des Glaubens, daß ihre Mutter mit ihrem Vater in ſehr elücklicher Ehe gelebt hat, und dem Edlen, Früh⸗ verſtorbenen die Treue hält. Sie iſt aufs tiefſte er⸗ ſchüttert, als ſie ihre Mutter bei einem Kuß mit ihrem Freunde bei ihrer neuen Verlobung überraſcht und bricht mit ihren Nerven zuſammen, als die Mut⸗ ter ſich trauen läßt. Die Löſung bringt dann ein Arzt, der der Mutter rät, ihrer Tochter die Wahrheit über ihre erſte Ehe, die keineswegs glücklich, ſondern eine Enttäuſchung durch die Untreue des Mannes geweſen war, zu ſagen. Das geſchieht dann auch, und das Mädchen Irene hat auf dieſe Weiſe den erſten Blick in das wirkliche Leben getan. Es kommt den Engländern darauf an, mit dieſer Handlung möglichſt viel vom engliſchen Familienmilien zu zeigen. Anſcheinend hat dieſes Familienmilieu auch reichlich viel mit Unterwäſche und Schlafzimmer zu tun. Es wird ſich in dem Stück fortwährend ſogar bis auf die Haut ausgezogen, und man kann höch⸗ ſtens anerkennen, daß dieſer lockere Schwank den Schauſpielern Gelegenheit gibt, ſich auf beſondere Weiſe zu produzieren. Agnes Straub ſpielt die Witwe, Neuverlobte und Mutter, Sabine Pe⸗ ters macht die 16jährige Irene mit ihren hin⸗ und her ſtürmenden Backfiſchempfindungen ſehr echt, und Irmgard Nowak ſpielt ihre 14jährige bubenhafte Schweſter, mit der ſie in Keilerei gerät, wirklich ſo, als wäre ſte ein freches Kind. Die Regie von Fritz Holl u hielt ſich ganz an die Effekte, und brachte die Zuſchauer zu einem Vergnügtſein, das ſich wohlweis⸗ lich jeden Urteils enthielt. H. M. E. Kriegserlebniſſe ſchwäbiſcher Frontſoldaten. Heraus⸗ gegeben von Rektor H. Kling. Heft 506: Kämpfe württ. Truppen in Nordfrandreich und Flandern Herbst 14. Mit 88 Abbildungen und 11 Seizzen.(Chr. Belſer AG., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 2 Mark). Gewinnauszug 5. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 18. Ziehungstag 28. Februar 1935 In der eee e e e wurden Gewinne über 150 M. gezogen 10 Gewinne zu 3000 M. 1 1 25 70025 31816 167333 210171 ewinne zu 2000 M 5922 115847 82948 114028 388055 134266 161252 164981 175554 263057 50. Gewinne zu 1900 Pt. 1190 2382 31698 33882 34790 83039 57078 101334 142420 148424 183540 184995 187842 89809 242929 288389 283838 288779 8 292808 303212 304881 3338377 8 1 1 ewinne zu 600 M. 1859 6716 7280 20873 2404] 38165 44272 57372 657506 58194 81678 108817 108743 110660 123838 126526 184074 155258 159183 183887 189338 209523 280179 283032 287979 309887 318886 329687 327331 365462 384039 3890409 389541 396 Gewinne zu 300 We, In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 12 Gewinne zu 3000 M. 12320 84206 85749 187979 220788 130272 24 Gewinne zu 2000 M. 25790 481085 79043 168883 172703 192205 193927 215799 222630 237579 296958 908 3% 28 Gewinne zu 1000 M. 11010 41492 57396 67548 11444 118839 149320 156620 183968 193017 308335 318322 350401 355747 66 Gewinne zu 500 M. 3070 30479 38051 39872 72181 9818 97869 123802 124118 125167 128620 142821 148547 179838 191538 183813 209574 231288 235588 242808 243478 243872 258547 274797 288948 294129 322126 327852 328229 368370 380610 388972 389070 264 Gewinne zu 300 M. 401 5. 5 uf ſede gezogene Nummer ſind zwel Prämien zu le 1000 N21 70 155 und zwar je eine auf die 9 85 gleicher Nummer in den deſden Abteflungen und l 18/8/% o bega 227/8058 237 5 2648585 309569 340847 241408 e ee 2 2 Im Gewinnrade verblieben: zu je 100 Mark, 2 Gewinne zu e 10 00%, 2 zu je 100/00, 2 zu je RMA, 2 zu je 8000, 6 zu je 20000, 28 zu ſe nn, 82 zu je 5000, 170 zu je 3000, 344 zu ſe 200% 70 zu je 1000, 1896 zu ſe 500, 7310 zu je 300 Mark. 240 Tagesprämien Aus Baden Studienſtipendien für Saarländer? Eine Eingabe des Rektors der Karlsruher Hochſchule Karlsruhe, 2. März. Wie uns mitgeteilt wird, hat ber Rektor der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe, Kluge, an das badiſche Miniſterium des Kul⸗ tus und Unterrichts eine Eingabe gerichtet, in der er um die Genehmigung bittet, aus der ſogenannten Ju⸗ biläumsſtaatsſtiftung, die bisher unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen Studienſtipendien für badiſche Stu⸗ dierende gewährte, jeweils fünf Jahresſtipendien⸗ beträge von je 400—500 Mk. für Studierende aus dem Saargebiet ausſchreiben und ſolange vorbehalten zu Hürfen, bis feſtſteht, ob und wie viele ſolche Geſuch⸗ ſteller ſich hierfür melden. And wieder Konstanzer Hemoͤglonkerzug s Konſtanz, 2. März. Mit voller Macht hatte am Schmutzigen Donnerstag in Konſtanz der Faſtwachtsbetrieb eingeſetzt. Am Vormittag wurden die Räte der ſechs Konſtanzer Narrengeſellſchaften vom Oberbürgermeiſter der Stadt empfangen. Am Nach⸗ mittag entwickelte ſich auf allen Straßen ein leben⸗ diges Faſtnachtstreiben. Den Höhepunkt des Schmut⸗ zigen Donnerstags bildete aber am Abend der tradi⸗ Ronelle Konſtanzer Hemöglonkerumzug. Sämtliche Schulen der Stadt beteiligten ſich in dieſem Jahre zum erſten Male an dieſem Umzug. Etwa 2000 Schüler und Schülerinnen zogen in den erſten Abendſtunden mit weißem Hemd, mit Fackeln, Koch⸗ topfbeckeln und Lampions unter ohrenbetäubendem Lärm burch die von Tauſenden umſäumten Straßen der Stadt. Auf vielen Transparenten hatten die Schüler in humorvoller Weiſe ihre Lehrerſchaft und die verſchiedenen Vorgänge während des Schuljahres verulkt. Dieſe Transparente wurden von den Maſ⸗ ſen mit großem Beifall aufgenommen. Auf der Marktſtätte, auf der ſich die Menge Kopf an Kopf drängte, nahmen die drei großen Hemd⸗ glonkerzuge Aufſtellung. Die Hembglonker⸗Könige hielten vor den Vertretern des Bezirksamtes, der Stadtverwaltung, der Lehrerſchaft und der Narren⸗ geſellſchaften dem Charakter des Tages entſprechende humoriſtiſche Anſprachen. Sie wurden dafür mit be⸗ ſonderen Orden ausgezeichnet. So hat ein fahr ⸗ hundertealter Brauch ſeine Einkehr gehalten. L. Keiſch, 27. Februar. Aus dem Gemeinde⸗ rat: Dem Verein für Jugendſchutz und Gefangenen⸗ fürſorge wird für das Rechnungsjahr 1935 ein Bei⸗ trag von 10 Mark bewilligt.— Den vorliegenden Er⸗ neuerungsverträgen über eine frühere Kapitalauf⸗ nahme der Gemeinde mit der Komm. Landesbank in Mannheim wird die Zustimmung erteilt.— Gemäß 69 öder Bezirksfeuerlöſchordnung werden im invernehmen mit der Freiw. Feuerwehr hier alle männlichen Gemeinbeangehörigen der Jahrgänge 1910, 1911 und 1912 zur Hilfsmannſchaft herangezo⸗ gen, mit Ausnahme derjenigen Perſonen, die auf Grund von 8 8 der Bezirksfeuerlöſchordnung befreit ſind.— Von der Wiederaufnahme der Notſtands⸗ arbeiten an der Kraichbach wurde Kenntnis ge⸗ nommen. IL. Neulußheim, 27. Februar. In der von Orts⸗ bauernführer Schweſinger einberufenen Ver⸗ ſammlung der hieſigen Landwirte ſprach Dr. Her⸗ lan über„Viehhaltung und Schweinezucht“. An⸗ ſchließend ſprach er noch über die Anzuchtbeete für die Tabakpflanzen. Bretten, B. Februar. Der ſeit 1918 in Bretten amtierende Oberforſtrat Salzgeber im 65. Lebensjahre geſtorben. Er ſtammte aus Dais⸗ Hach, Amt Sinsheim. IL. Michelſeld, 27. Februar. Das 7jährige Mädchen des Glaſermeiſters Bruſt ſprang aus einem Haus an der Hauptſtraße in ein fahrendes Auto. Es erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß es auf dem Weg ins Krankenhaus ſtarb. e Hilsbach(Amt Sinsheim), 28. Februar. Der in den der Jahren ſtehende Landwirt Sebaſtian Mor⸗ ſtadſt machte ſich im Stall an einer ſchadhaften Licht⸗ leitung zu ſchaffen. Er kam dabei mit dem Strom in Berührung und ſank auf der Stelle tot zu⸗ ſammen. in Konſtanz wieder Weinbau, eine Eine bedeutſame Rede des Führers des bayeriſchen Weinbaus * Ebernburg(Nordpfalz), 28. Februar. Auf einer hier abgehaltenen Verſammlung der noröͤpfälziſchen Weinbauern nahm auch Kreisbauern⸗ führer Boſſert, der Führer des bayeriſchen Wein⸗ baues, das Wort zu längeren grundſätzlichen Aus⸗ führungen. Er betonte u.., daß der Weinbau nicht alls Teil für ſich, ſondern als Sektor in der geſamten deutſchen Landwirtſchaft betrachtet und behandelt werden müſſe, der ohne den Ackerbau zugrundegehen müſſe, wirtſchaftlich ſowohl als auch in politiſcher Beziehung. Dem Weinbau müſſe zuerkannt werden, daß er im Weſten mit die beſte Baſtion für das Deutſchtum zur Verteidigung des Rheins gegen feindliche Gelüſte geweſen ſei; ſo mütſſe das weiter bleiben. Wie in der Hingabe für das Reich, müſſe auch die Neuregelung im Weinbau als Ganzes hingenommen werden, die nicht dem einzelnen, ſondern der Ge⸗ ſamtheit von der Rebe bis zum Verbraucher dienen wolle, und dabei zwei Hauptfragen grund ſätzlich klä⸗ ren: 1. Regelung der Erzeugung in Güte und Menge; 2. Gewinnung neuer Freunde für unſeren Wein. Zur Sicherſtellung des Weinbaues müſſe der Qualitätswein mit der Sortenauswahl die Maſſenrebträger verdrängen. Gegner hierin könnten nur die ſein, oͤie mit billigen Weinen ihre Geſchäfte machen. Dieſe aber ſchädigten nicht nur den Reb⸗ bauer, ſondern auch den reellen Handel und auch den Verbraucher, ihm könnten. Auf die Ausſchankpreiſe außerhalb der Wein⸗ baugebiete ſei ein aufmerkſames Auge zu richten. Sie ſeien zu hoch, weil alle Nebenſpeſen der Wein⸗ lokale, auch die Konzertmuſik, auf den Wein geſchla⸗ gen werden. So ſei ihm eine Weinkarte aus Mün⸗ chen bekannt, auf der ein Viertelliter Wein(ohne Herkunft) mit 1 Mark berechnet werde. Solche Aus⸗ wüchſe werde die Marktregelung beſeitigen. Für unſeren Wein, beſonders den pfälzischen, müſſe mehr geworben werden. Es ſei dazu eine Weinwerbe⸗Genoſſenſchaft, vom Reichs nährſtand er⸗ ſtellt, in allen Städten und Gegenden Deutſchlands tätig. Dieſe Werbung müſſe individuell nach den be⸗ ſonderen Eigenſchaften des Weines der verſchiedenen Anbaugebiete betrieben werden. Der beſte Verbraucher des deutſchen Weines ſei der deutſche Arbeiter; ihm müſſe ein gutes Glas Wein zu einem erſchwinglichen Preis geboten werden. Die beſte Qualität ſei die beſte Werbung. Es werde zur Sicherung der Qualität für jeden Weinverkauf ein Schlußſchein geſetzlich eingeführt werden, der den Wein vom Erzeuger bis zum Ver⸗ braucher begleite und erkennen laſſe, ob der Wein etwa„unterwegs gewachſen“ ſei. Solange die „Weinfabriken“ nicht beſeitigt ſeien, ſolange bleibe der Weinbau bedroht. weil ſie nichts Gutes liefern Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 1. März. Auch hier gründete ſich ein„Ortsmänner⸗ verein“, deſſen kommiſſariſcher Führer und 1. Vor⸗ ſitzender Prof. Sättele, Kolonnenarzt Dr. med. Vogel, Schriftführer Drogerie⸗Beſitzer Fr. Stenz, Stellvertretender Kolonnenführer Spital⸗ verwalter Auguſt Müller iſt. Die Sanitäts⸗ kolonne, die ſeit ſieben Jahren beſteht, geht auto⸗ matiſch in den Ortsmännerverein über, deſſen Kom⸗ miſſar Bevollmächtigter für die Kurpfalz Profeſſor Drös⸗Mannheim iſt.— Zur allgemeinen Freude nahm auch die greiſe Witwe des Kraftwagenerfinders Benz am Faſchingsabend im„Kaſino“, der eine be⸗ ſondere Note aufwies, teil. Die Tanzmeiſterin Frau Ball⸗Bradfiſch, hatte allerlei originelle Tänze, Gavotten und Menuetten mit der Jugend des „Kaſtnos“ einſtudiert; am Klavier wurde ſie von der Pianiſtin Ida Hohn begleitet. In Wort und Lied, in Tanz und Bewegung wurde dem holden Prinzen Karneval gehuldigt. Viel faſchingsfrohen Humor bot auch Frau J. Schmidt durch ihre Vorträge als Frl. Brezel. Ganz beſonderen Beifall fanden die Verkörperung der Max⸗ und Moritz⸗Streiche von Frau. Schmidt und Frl. Schanz. Ein vor⸗ treffliher Anſager war Herr Finanzſekretär V. Lehle. Herr Prof. Sättele, der rührige Vor⸗ ſtand, konnte beim Glockenſchlag 12 zwei Mitgliedern zu Geburtstag gratulieren. Im roſig geſchmückten Roſenſaal wurde bis zum Morgen eifrig dem Tanz gehuldigt. Die Stadt⸗ und Feuerwehr ⸗Kapelle ſpielte unter Leitung des ſtellvertretenden Kapellmeiſters Kayſer. Der Swpitalverwalter Auguſt Müller konnte mit ſeiner Ehefrau Marg. geb. Schmitt das Feſt der filbernen Hochzeit feiern.— Die älteſte Bäuerin und Altveteranenwitwe Frau Konrad Wiederhold geb. Diez feierte ihren 86. und Schuhmachermeiſter J. A. Daum, wohlbetreut im Pfründnerhaus, den 83. Geburtstag. Der evangeliſche Kirchenchor, der näch⸗ ſtes Jahr ſein 50jähriges Jubiläum feiert, konnte im Rahmen des alljährlich ſtattfindenden Unterhal⸗ tungsabend erfreuliche Ehrungen vornehmen. Der Vorſtand, Fritz Reinwald, begrüßte die nahezu vollſtändig angetretene Aktivität des Chores und dankte insbeſondere auch dem Ehrenführer Kel⸗ ler ſen. für ſein Kommen. Ganz beſonders dankte er dem verdienten Ehrenchormeiſter Wiesler für ſeine ſelbſtloſe Tätigkeit im Chor. Mit der ſilbernen Als die erſten pfälziſchen Eiſenbahnen liefen Erinnerungstage * Kaiſerslautern, 2. März. Das Jahr 1935 bringt für verſchiedene Städte der Pfalz Eiſenbahn⸗Erinnerungstage. So kann die Eiſenbahndirektion Ludwigshafen heuer auf ein 80 jähriges Beſtehen zurückblicken. Das erinnert an die Entwicklung des pfälziſchen Eiſenbahnweſens ſeit dem Jahre 1847, als die erſte Bahnlinie Lu d⸗ wigs hafen— Neuſtadt in Betrieb genommen wurde Die große Eiſenbahnachſe Ludwigshaſen.—Neu⸗ ſtadt—Kaiſerslautern—Homburg— Bexbach war die Binie, von der ab 1848 alle übrigen Strecken der Pfalz ihren Ausgang nahmen. So wurden z. B. eröffnet die Jinie Speyer— Germersheim Wörth im Jahr 1864 und 1876, Germersheim Landau 1872, Ludwigs⸗ hafen— Frankenthal— Worms 1853, Hochſpeyer— Ebernburg 1870 und 1871, Winden Bergzabern 1870 Daß die Stadt Pirmaſens erſt 1875 Eiſenbahnanſchluß erhielt und die Strecke Zweibrücken—Landau eben⸗ falls erſt im gleichen Jahr eröffnet wurde, mutet deute unglaublich an; Zweibrücken, Pirmaſens und Landau können im laufenden Jahr das 60jährige Be⸗ ſtehen von Hauptlinien feiern. Die Stadt Zwei⸗ brücken war faſt 20 Jahre früher ans Eiſenbahnnetz angeſchloſſen als Pirmaſens, nämlich ſeit 1857 von Homburg her. In den 7er Jahren wurden an wei⸗ teren Linien noch geſchaffen: LangmeilMarnheim— Kirchheimbolanden, ferner Frankenthal— Freinsheim, Bad Dürkheim—Grünſtadt, Landau— Annweiler 1874. Die Strecke Landſtuhl—Altenglan—Kuſel ſah 1868 die erſte Lokomotive. Neuere Bahnlinien ſind neben an⸗ deren Waldfiſchbach— Kaiſerslautern(1913), Zwei⸗ brücken—Brenſchelbach 1913 und 1916, Speyer—Neu⸗ ſtadt 1905, Landau— Herxheim 1898, Biebermühle Walbfiſchbach 1904. Von beſcheidenen Anfängen haben ſich die Pfalzbahnen, die anfänglich von vier Baugeſellſchaf⸗ ten errichtet wurden, zum heutigen Netz von rund 800 000 Kilometer entwickelt. Sieben Präſidenen ſtanden bisher an der Spitze des heimatlichen Eiſen⸗ bahnweſens. Der erſte Spatenſtich zur Schaffung des neuen Verkehrsmittels wurde vor gerade neunzig Jahren unternommen und bis in die Kriegsjahre hinein blieben die Eiſenbahnwünſche rege. Mit der Verbeſſerung der Pirmaſenſer Bahnverhältniſſe wurde in unſeren Tagen der Großbetrieb wiederum aufgenommen. Broſche für zehnjährige treue Zugehörigkeit konn⸗ ten geehrt werden die Sängerinnen Frau Lieſel Nock geb. Zeller und Frl. Paula Seitz. Die ſilberne Ehrennadel erhielten: der vorbildliche Sänger Phi⸗ lipp Bennebach, der innerhalb von zehn Jahren bei keiner Probe gefehlt hat, Hermann Zahner und Fritz Heidel. Mit der goldenen Nadel wurde geehrt Jean Treiber und mit der goldenen Broſche die Frau des Vorſtandes, Kätchen Reinwald für 20 jährige Treue. Frl. Sannchen Schmitt, die durch einen Unfall an das Bett gefeſſelt iſt, wurde die gol⸗ dene Broſche von der Vorſtandſchaft direkt überreicht. Der Abend und die Ehrungen bewieſen, welch treuer Zuſammenhalt in den Reihen des gut geleiteten Kirchenchores herrſcht. Wo ein Wille, da iſt auch ein Weg Arbeitsloſe Familienväter wieder in Arbeit und Brot „Karlsruhe, 28. Febr. Vor kurzer Zeit ſprach der Bezirkswalter der Deutſchen Anbeitsfront, Fritz Plattner, in Lörrach vor Betriebsführern und Gefolgſchaftsleuten. In ſeinen zweieinhalbſtündigen Ausführungen forderte der Bezirkswalter die an⸗ weſenden Betriebsführer auf, wo es nur möglich ſei, die Arbeitsſchlacht des deutſchen Volkes vorwärts⸗ zutreiben. Die Kreiswaltung der Deutſchen Arbeits⸗ front Lörrach meldet nun, daß die Worte zu Taten wurden, umd daß mehrere Betriebsführer Fami⸗ lienväter, die ſeit Jahren arbeitslos waren, in ihre Betriebe aufgenommen haben. Man ſteht auch hier, daß ein guter Wille vieles zu leiſten vermag. Man bann die Tat der oberbadiſchen Be⸗ triebsftihrer nur gur Nachahmung empfehlen. Zum Todestag von Hermann Daur Der Maler des Markgräfler Landes * Pörrach, 28. Febr. In Oetlingen, wo Her⸗ mann Daur, der beliebte Maler und Radierer des Markgräfler Landes, lebte umd ſtarb, trafen ſich bei der Wiederkehr ſeines zehnten Todestages eine Reihe von Freunden des Meiſters, um ſeiner zu gedenken. Von Freunden aus Freiburg, Kandern und Lör⸗ rach wurden Kränze am Grabe niedergelegt, von hier aus begab man ſich zum Daur⸗Gedenkſtein auf dem Kirchplatz. Aus den Anſyrachen und Geſprä⸗ chen klang von neuem die Verehrung und Bewun⸗ derung hervor, die die Nachwelt dem abgeſchiedenen Künſtler bewahrt hat. n- Lützelſachſen, 1. März. Kirchengemeinderat und Landwirt Peter Schneider feiert heute ſeinen 81. Geburtstag. Der Jubilar iſt körperlich und geiſtig noch voll auf der Höhe. Unter ſeinen Ge⸗ meindemitgliedern iſt er ein angeſehener Mann. * Hardheim, 1. März. Bei dem Feuer der letzten Woche, wobei der Dachſtuhl des Wohnhauses von Julius Hollerbach und deſſen Nachbarn Haas nie⸗ derbrannten, wurden die Angehörigen der Familie Hollerbach der Branöſtiftung verdächtigt und in Haft genommen. Frau Hollerbach hat inzwi⸗ ſchen die Brandſtiftung eingeſtanden und will von ihrem Mann, der in der Brandnacht in Groß⸗ heubach verhaftet wurde, damit beauftragt worden ſein. Offenburg, 28. Februar. Weil er in der Nacht zum 2. Auguſt v. J. das Wirtſchaftsgebäude ſeines Vaters in Brand ſteckte, erhielt Alfons End aus Feſſenbach zwei Jahre Zuchthaus. * Freiburg, W. Febr. Das Erzbiſchöfliche Ordi⸗ nariat hat angeordnet, daß gemäß dem Erſuchen des Herrn Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern vom 23. Febr. 1935 aus Anlaß der Uebernahme der Regierungsgeſchäfte im Saarland am Freitag, dem 1. März, die kirchlichen Gebäude zu beflag⸗ gen ſind und daß während einer Stunde, die durch die Reichsregierung bekanntgegeben wird, in Frei Abſätzen mit den Glocken geläutet wird. Ballon des Deulſchtums 2 März 1935 Aus der Pfalz Einbrecher am Werk Siebenhundert Mark Poſtgelder geraubt — Neuleiningen, 28. Febr. In dem Wohnhaus des Kriegsinvaliden und Poſtagenten Konrad Weppler, der in der Leininger Talſtraße an der Grenze zwiſchen Neuleiningen und Kleinkarlbach wohnt, wurde nachts ein diebſtahl ausgeführt. Die Diebe drangen mit Hilfe einer Leiter, nachdem ſie die Fenſterläder aus⸗ gehängt hatten, in das Wohnhaus ein und raubten im Poſtraum der Agentur von Kleinkarlbach rund 700 RM. Bargeld. Den Dieben fielen außerdem ſämt⸗ liche Invalidenmarken und die vorrätigen Brief⸗ marken in die Hände.— Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen müſſen die Diebe zu ihrer Raubfahrt einen Kraftwagen benutzt haben. Ausgrabungen an der Barbaroſſaburg * Kaiſerslautern, 2. März. Nachdem kürzlich Gauleiter Bürckel mit großem Intereſſe die Aus⸗ grabungen der Barbaroſſaburg beſichtigt hatte, be⸗ ſuchte nunmehr Dr. Stolze vom Reichspropaganda⸗ miniſterium die Bauſtelle. Auch Muſeumsdirektor Dr. Sprater⸗Speyer wird in den nächſten Tagen die Fortſchritte der Ausgrabungen in Augenſchein nehmen. Leider iſt es noch nicht möglich, der Oeffent⸗ lichkeit die Ausgrabungen zugänglich zu machen, da infolge der Abbrucharbeiten ein Betreten der Bau⸗ ſtelle mit Lebensgefahr verbunden iſt. Burg Lichtenberg wieder Jugendherberge * Kuſel, 1. März. Die der Hitler⸗Jugend als Führerſchule zur Verfügung geſtellte Jugendher⸗ berge Burg Lichtenberg an der Saargebietsgrenze iſt mit Wirkung vom 28. Februar wieder dem Gau Rheinland im Reichsverband für Deutſche Jugend⸗ herbergen angeſchloſſen und ſteht allen jugendlichen Wanderern zur Verfügung. Dieſe Tatſache iſt im Augenblick um ſo erfreulicher, als gerade durch die Saarfeiern die Jugendherbergen des Saargebiets überbeſetzt ſind und ſo der Wuderſtrom in Burg Lichtenberg ſchon Aufnahme finden kann. nd. Oggersheim, 26. Febr. Im Zuge der Erzeu⸗ gungsſchlacht hielt die hieſige Ortsbauernſchaft ge⸗ meinſam mit der Landwirtſchaftlichen Warengenpf⸗ ſenſchaft und den örtlichen Gartenbauern im„Gol⸗ denen Pflug“ eine Verſammlung ab, welche von dem Vorſitzenden der Warengenoſſenſchaft Val. Handrich eröffnet wurde. Der Ortsbauernführer Heinrich König behandelte anſchließend in kurzen Ausfüh⸗ rungen Zweck und Ziel der Erzeugungsſchlacht. Ge⸗ schäftsführer Ludwig Gim my berichtete ſodann ein⸗ gehend über die Neugründung der Gemüſe⸗ Großmarkt G. m. b. H. in Maxdorf. Nachbargebiete Todesſturz in den Steinbruch * Heppenheim, 2. März. Im nahen Sonderbach fanden Arbeiter, die am Morgen im Steinbruch am Gerenberg zur Arbeit gingen, den 71jährigen Niko⸗ laus Müller aus Sonderbach am Fuße einer hohen Felswand tot auf. Anſcheinend iſt Mül⸗ ler ſchon am Vorabend in der Dunkelheit vom Wege abgekommen und in den Steinbruch geſtürzt. Nach ärztlichen Feſtſtellungen dürfte der Tod nach dem Sturz ſofort eingetreten ſein. Arbeiterhände regen ſich in Lampertheim Ab Lampertheim, 1. März. Unſere einheimiſche Zigarreninduſtrie iſt erfren⸗ licherweiſe ſeit dem Spätſommer des vergangenen Jahres ſehr gut beſchäftigt, ſo daß eine große Anzahl Zigarrenarbeiter, jedoch in der Mehrzahl Frauen, Arbeit finden konnten. Nicht minder wirkte ſich auch die Mannheimer Induſtrie bei uns durch nennens⸗ werte Neueinſtellungen fühlbar aus. Nachdem teil⸗ weiſe auch das Baugewerbe durch zahlreiche Repara⸗ turarbeiten etwas belebt war, iſt hier ſcheinbar der Markt jetzt ſtiller geworden, weshalb es unbedingt notwendig erſcheint, daß alle Stellen, hauptſächlich die behördlichen, Schritte zur Belebung des Bau⸗ marktes unternehmen. Bauintereſſenten ſind zur Ge⸗ nüge da. Durch die im vorigen Jahre begonnene Kanaliſation, bei der im erſten Abſchnitt 120 Volks⸗ genoſſen auf die Dauer von 5 Monaten Arbeit umd Brot erhalten konnten, begann ſich das Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm der Regierung auch bei uns autszuwirken. Am 31. Auguſt war der erſte Abſchnitt beendet, es waren bis dahin 9 Km. Hauptkanal und die dazugehörigen Hausanſchlüſſe ausgeführt. Die Koſten betrugen 248 743,34 Mk. Während dieſer Bau⸗ ausführung wurde bereits ein neues Projekt bei den zuſtändigen Stellen eingereicht und zwar über die übrigen 6 Km. Kanal des Ortes. Dieſes zweite Projekt, das einen Koſtenaufwand von etwa 200 0⁰⁰ Mark erfordert, konnte bereits im November be⸗ gonnen werden. Etwa 100 Familienväter fanden dabei 4 Monate lang Beſchäftigung. Weitere grö⸗ ßere Arbeiten ſind durch die Gemeindeverwaltung in Vorbereitung. So wurde u. a. die Herſtellung der Ortsſtraßen bei der Behörde beantragt. Geplant iſt ferner die Erbauung einer Waldchauſſee zur Er⸗ leichterung der Holzabfuhr aus dem Walde. Die Regulierung des Vorfluters im Oberlachgraben iſt ebenfalls in Durchführung begriffen. Weiter wurde die Herſtellung der Ortsdurchfahrten(Provinzial⸗ ſtraßen) beantragt. Die Arbeiten werden meiſtens als Notſtandsarbeiten behandelt und auf Grund des Arbeitsbeſchaffungsgeſetzes durch die„Oeffa“ Deut⸗ ſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten, Berlin, finanziert. ſchwerer Ein bruchs⸗ * 2 88 1 8 nes ee e 20 rnb nr nee eon W a Rinnen bl ln u a dd de d 2 N m n gde * * „ ee Samstag, 2. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 108 3 —— 50-Tagung in Oslo Entſcheidung über Olympia 1940 fällt erſt in Berlin Das Internationale Olympische Komitee trat am Frei⸗ tag vormittag in Oslo zu ſeinzr Abſchlußtagung zuſam⸗ men. Als wichtigſter Punkt den Tagesordnung ſtand wie⸗ der die Vergebung der ölympiſchen Spiele 1940 zur Debatte, um die ſich bekanntlich Japan, Italien und Finnland bewerben. Wie nicht anders zu erwarten, wurde die Entſcheidung vertagt und zwar ſoll ſie erſt auf der nüchſten JOc⸗Tagung, die im Juli 1936 in Berlin ab⸗ gehalten wird, fallen. Präſiſent Graf Baillet⸗La⸗ pur wandte ſich vor allem nit Nachdruck gegen Verſuche gewiſſer Nationen, die Entſckeidung über die Vergebung der Olympiſchen Spiele 1940 durch politiſche Verabredun⸗ gen der Nationen untereinander zu beeinfluſſen. Das ſei bisher nicht üblich geweſen ind würde auch für 1940 nicht geſtattet werden. Allein ſpotliche Geſichtspunkte ſeien für die Vergebung maßgebend. Angenommen wurden de Einladungen Warſchaus und Katros für die JOk⸗Tagungen 1987 und 1938. Ein anderer Punkt der Tagesordnung befaßte ſich mit der Amateurfrage. Graf Baillet⸗Latour warnte die nationalen Verbände davr, ihre im Sport beſonders er⸗ folgreichen Aktiven durch wertvolle Preiſe auszuzeichnen. Durch die Annahme ſolher Preiſe gingen die Sportler ipſo faoto ihrer Atateur⸗Eigenſchaft ver⸗ luſt ig. Auch die auf der Agesordnung ſtehende Wahl des Oc⸗Präſtdiums konne nicht erledigt werden, da einige Stimmen erſt noch ſchiftlich einzuholen ſind. Schließlich bedankt ſich Graf Baillet⸗Latour bei Exc. gewald und Dr. kitter von Halt für die von Deutſchland ſohervorragend organiſier⸗ zen Vorarbeit für die Berliner Olym⸗ ade 1936. Ar den Ausführungen Dr. Ritter von Halts über die sportlichen Anlagen in Garmiſch⸗Parten⸗ Urchen und Berlin— ſo betonte der Präſtdent— ſei auch nicht ein Komma t viel geweſen. Er habe ſich ſelbſt an Ort und Stelle daon überzeugt. Aehn liche Anlagen gabe er in de Welt noch nicht getroffen. Mit dteſer Szung beſchloß die JO die Osloer Ar⸗ beits tagung. Bereinheilichung des Schlittenſports Im Anſchliß an die Europameiſterſchaften im Rodeln in Krynica katen die Vertreter der ſechs beteiligten Natto⸗ nen— Pole Deutſchland, Tſchechoſlowaket, Oeſterreich, Italien und Norwegen— zu Beſprechungen zuſammen, deren Ergebzſſe für oͤie weitere Entwicklung des Schlitten⸗ ſports von emlicher Bedeutung ſind. Der ſchon ſeit 1914 beſtehende Lrband änderte ſeinen Namen zunächſt in„In⸗ ternationale Rodel⸗Verband“ um und beſchloß, ſich der F. J. B. T. als beſondere Sektion anzuſchließen. Mit dem Internationalen Bob⸗ und Schlittenfahrer⸗Verband werden von nun ab ſämtliche ſchlittenſportliche Angelegenheiten ge⸗ meinſam geregelt werden können, ſo daß dem hemmenden Nebeneinander ein Ende bereitet wird. Dem Rennrodel⸗ port wird damit die ihm gebührende Stellung zuteil, wie man auch gleichzeitig der Anerkennung als„olymptſcher Sport“ einen Schritt näher gekommen iſt. Das zum erſtenmal an den Europameiſterſchaften betei⸗ ligte Norwegen wurde als Mitglied in den Verband auf⸗ genommen. Weiter haben Ungarn, Rumänien und die Schweiz Anträge zur Aufnahme eingereicht. Finniſches Lob für Partenkirchen Die finniſchen Schiläufer, die an den Deutſchen Schi⸗ meiſterſchaften in Garmiſch⸗Partenkirchen und anſchließend daran an den Fis⸗Rennen in der Totra. teilgenommen haben, ſind jetzt in ihre Heimat zurückgekehrt. Ueber ihre Aufnahme in Deutſchland ſprachen ſie ſich recht lobend aus und erklärten einer wie der andere, man müſſe Deutſchland für die Einladung nach Garmiſch⸗ Partenkirchen allerbeſten Dank abſtatten. Nach ihren Eindrücken vom Schigelände in Garmiſch⸗Partenkirchen befragt, erklärten ſie, es wäre ein einziges Hinauf und Herunter geweſen, die Alpen hin⸗ auf, die Alpen hinunter. Das wäre gewiß eine ſehr inter⸗ eſſante Form des Schilaufens, jedoch nicht nach nordiſchem Geſchmack. Deswegen ſei es ganz gut, daß man ſich ſetzt ſchon mit dieſen beſonderen Anforderungen vertraut gemacht habe und ſich für 1936 darauf einrichten könne.„Alpen⸗ Erfahrung haben wir jedenfalls“, ſo erklärte der äußerſt wortkarge Claus Karppinen— er iſt ein Schweiger wie Nurmi—,„wir werden uns das bei den Olympiſchen Spielen zunutze machen.“ 200 DDA-Zielfahrer in Saarbrücken Zur befreiten Saar richteten ſich am Freitag die Augen aller Deutſchen. Auch die Sportler wollten keineswegs zu⸗ rückſtehen und überbrachten den Volksgenoſſen, die uns 15 Jahre lang die Treue hielten, die Grüße der Brüder aus dem Reich. 200 Kraftfahrer es DD waren mit ihren Fahrzeugen aus allen Gauen des Reichs, aus Süd, Nord, Oſt und Weſt zum Tag der Saar⸗Heimkehr nach den befreiten deutſchen Landen geeilt und verkörperten die Sendboten ihrer Kame⸗ raden aus dem Reich. Nach einer Begrüßung durch den Gauführer Bub an der früheren franzöſiſchen Zollgrenze in Bruchhof fuhren die Fahrer, geführt von Landjägern auf Motorrädern, geſchloſſen in Saarbrücken ein, wo ihnen ein begeiſterter Empfang zuteil wurde. Die DDac⸗Zielfahrer, denen man bei dem ſchlechten Wetter ihre weiten Reiſen noch deutlicher als ſonſt anſah, wohnten dann dem Vorbei⸗ marſch auf dem Rathausplatz und der Befreiungs⸗Kund⸗ gebung vor dem Regierungsgehäude bei. Kleine Sport⸗Nachrichten Auſtriien und Neuſeeland, die in der Europa⸗Zone des Darpspral⸗Wettbewerbs 1995 gegeneinander ausgeloſt ſind, werben hren Vorrundenkampf auf engliſchem Boden, und zwar ir Eaſtbourne austragen. Als Termin kommen 10., 11. undig. Mai oder 16. bis 18 Mai in 158 . Jus Rimet, der Präſtdent des Franzböſiſchen Fußball⸗ 1 Berbades, erklärte, daß ſich Frankreich mit einer ſtarken Amatar⸗Fußball⸗Mannſchaft an den Olympiſchen Spielen 1980„ Berlin beteiligen werde. Ein offizteller Beſchluß wurd allerdings noch nicht gefaßt. Die Sp. Bg. Fürth hat ihre Sachſenreiſe, die für das komende Wochenende geplant war, abſagen müſſen, da ſie nicht mit der vollſtändigen Mannſchaft die Reiſe antreten kan: Die Bayern ſolten in Leipzig gegen die dortige Sp. Vg. antreten. Dt. pecco Bauwens(Köln), der weit über Deutſchlands Frenzer hinaus bekanzte deutſche Schiedsrichter, wird dem am 17. März in Prag zum Austrag kommenden Länder⸗ ſpiel Tſchechoſlowakei— Schweiz als Unpartetiſcher vor⸗ ſthen. eee eee Segelflichertagung in Berlin An ben beiden[tzten Tagen im März findet in Berlin eine Zufammenkunt von Vertretern verſchiedenſter Natio⸗ nen ſtatt, die de Iſtus, der Internationalen Studten⸗ e für mrorloſen Flug, angeſchloſſen ſind. Den 'orſitz führt Pro. Dr. Georgii⸗Frankfurt a. M. Emm ſchlägt Heboa Temisturnier in Monte Carlo Beim Teuns turnier in Monte Carlo hat Deutſchlands Sotzenſpieler Gottfried von Cramm im Herreneinzel ö 1 bereits bie Brſchlußrunde erreicht. Er ſchlug den Polen Hedda leich mit 64,:2. Von den übrigen Ergebniſſen wären noch nachzutragen: Blanc⸗Spanien— Wittmann⸗ Polen 074, 11; Caska⸗Tſchechei— Culley⸗ Au SA 614,:1; Palmieri⸗Jnlien— Tarlowſki⸗Polen:2,:2; Leſueur⸗ Frankreich— Ellmer⸗Schweiz:6, 678,:8; Auſtin⸗England gegen Lotet⸗England:4,:4; Hines⸗UuS A— FJacquemet⸗ Frankreick:5, 577,:6.— Im Herrendoppel um den But⸗ ler⸗Pokalgab es inſofern eine Ueberraſchung, als die Eng⸗ länder Aſtin/ Lotan gegen die Amerikaner Hines/ Cul⸗ le mitd:8,:4,:7 verloren. Wanderpreis für den beſten Reichswehr-Oreſſurreiter Der Reichs verband für Zucht und Prüfung deutſchen Warnluts iſt ein Ehrenpreis zur Verfügung geſtellt wor⸗ ben, er in jedem Johr beim Berliner Frühfahrsturnier als Fanderpreis an das Offiziers⸗Kaſino gegeben wird, zu eſſen Formation der Reiter gehört, der im vorher⸗ b ien Jahr die meiſten Dreſſurprüfungen gewinnen lonte. Ausgenommen davon iſt jedoch die Kavallerie⸗ te Hannover mit den ſtändig dorthin kommandterten Ofsteren. Der Wanderpreis verbleibt ein Jahr lang im Bis des betreffenden Offiziers⸗Koſinos. Der Preis, der 104 von dem Reiter⸗Regiment Inſterburg(Rittmeiſter us. Meden) gewonnen wurde, geht nach dreimaligem Kunterbrochenem Gewinn durch einen Reiter derſelben bermotion oder nach fünfmaligem Gewinn ohne Reihen⸗ ö 9 8 in den endgültigen Beſitz des betreffenden Offizier⸗ kaſtnos über. des und D im Fachamt Schwimmen Die zwiſchen dem Führerſtab des Fachamtes Schwim⸗ wen und den Vertretern der D geführten Verhandlungen eine ſegenbringende Zuſammenarbeit von Turner⸗ ſchaft und Schwimmverband haben zu einer vollen Verſtän⸗ digung geführt, zumal irgendwelche unterſchiedlichen Auf⸗ ſaffungen grundlegender Art über die Arbeit für die deutſche Schwimmbewegung zwiſchen den beiden Verbänden nicht vorhanden ſind. Nach einer Ausſprache, in der ausſchließ⸗ lich grundſätzliche Fragen berührt wurden, wurde der DT eine maßgebliche Vertretung im Fachamt J zugeſtanden, und zwar erſtens ein Vertreter im Führerrat als ſtellvertretender Fachamtsleiter. Da aber ſchon ein ſtellvertretender Führer beſtimmt war, wurde unter Gleich⸗ ſtellung mit dem bereits ernannten Stellvertreter das Amt eines neuen Stellvertreters geſchaffen. Ueber die Zuteilung beſonderer Aufgabengebiete wird noch in einer kommenden Sitzung beſchloſſen werden. Zweitens wurde der Schwimmwart der Dr, Direktor Bitſch, in den Techniſchen Führerrat des Fachamtes be⸗ rufen, um hier gleichberechtigt neben dem Spring⸗ und Waſſerballwart in erſter Linie als Fachberater für das volkstümliche Schwimmen, das die Grundlage der ſchwim⸗ meriſchen Arbeit in der Di darſtellt, zu wirken. In glei⸗ cher Weiſe wird eine maßgebliche Mitwirkung aller Schwimmführer der D in den Gauen uſw., ſoweit ſie ſich in ihrer Arbeit bewährt haben, gewünſcht und erwartet. Damit iſt der Grundſtein für eine ſegenbringende Zufſam⸗ menarbeit von Turnerſchaft und Schwimmverband im Reichsbund für Leibesübungen gelegt. Sechs Deutſche bei Mailand— San Remo Bereits zum 28 Male wird am 17. März das kradi⸗ tionelle italteniſche Frühſahrsſtraßenrennen Mailand San Remo über 281,5 Km. ausgetragen. Unter den Teilnehmern befinden ſich auch in dieſem Jahre wieder deutſche Fahrer und zwar ließen ſich bisher der Süddeutſche Alten bur⸗ ger ſowie die fünf Berliner Händel, Sieronfki, Uſſat, Bartholomäus und Münzer einſchreiben. Weiter findet man in der Teilnehmerliſte die Namen ſo international bekannter Leute wie Guerra, Piemonteſi, Giacobbe, Maini, Demuyſere, Ghyſſels und Rogora, zu denen ſich noch die Franzoſen Peliſſier und Lapsébie geſellen dürften, a 40 Fahre Automobilrennſport Seine Vorkämpfer— Seine Helden Gegenüber dem Haupteingang der Internationalen Automobilausſtellung ſteht ein Pavillon, ein ſchlichtes Ge⸗ bäude, das alljährlich Sonderſchau von Daimler⸗Benz bie⸗ tet und das diesmal aus ſporthiſtoriſchen Gründen zu einer wirklich ſehenswerten Ausſtellung geworden iſt: 40 Jahre Autorennſport! 1885 erfanden Carl Benz, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach unabhängig voneinander, den Ben⸗ zinmotor, der der Welt den Kraftverkehr zu Lande, zu Waſſer und in der Luft ſicherte. Zehn Jahre ſpäter, 1895, nahmen deutſche Automobile erſtmalig an Wettbewerben teil. Dies Doppeljubiläum Heutſchen Geiſtes und deutſchen Sports findet in der Daimler⸗Benz⸗Halle lebendige und intereſſante Darſtellung. Im Halbrund ſind ſie aufgebaut, die Sport⸗Automobile, vom altehrwürdigen„Benz⸗Vis--vis“ angefangen bis zum maſſivwuchtigen Mercedes⸗Benz SSͤL⸗Kompreſſorwagen, dem Siegerwagen der vergangenen Jahre. Wir ſehen die alte Kaleſche von 1895, mit der ein Sieg im knapp 20⸗Km.⸗ Durchſchnitt erreicht wurde, werden durch Formgebung des Autobaues und durch Motorenkonſtruktion gewahr, wie von Jahr zu Jahr die Wagen ſchneller wurden, die Technik ſieg⸗ haften Aufſtieg nahm, bis ſie uns das auf hohem Sockel aufgebaute Trumpfſtück der Halle beſcherte, jenen Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Rennwagen(Rennlimouſine) des Jahres 1934, auf dem Caracciola Weltrekorde fuhr. Die Wände der Sport⸗Ehrenhalle ſind mit Photos und Bildern geſchmückt von längſt entſchwundenen Zeiten und mit Aufnahmen unſerer Meiſter vom Steuer, die heute noch zur Extraklaſſe zählen. Wir ſehen Bilder von Bob Murman, der über ein Jahrzehnt lang 228⸗Km.⸗Weltrekord auf einem Vorkriegswagen⸗Benz hielt, von Pionteren wie Jenatzi, Ralph de Palma, Franz Hörner, Baron de Catres, Wilhelm Bauer, Hémery, Willy Pöge, Salzer, Lautenſchla⸗ ger, Chriſtian Werner, Otto Merz, Fritz Held und in Fort⸗ ſetzung dieſer Photorethe großer Sportpioniere Sportauf⸗ nahmen vom lebenden und kämpfenden Sportgeſchlecht, von Manfred von Brauchitſch, Rudi Caraccivla, Fagioli, Karl Kappler, H. J. Bernet. Wir vermiſſen von Rang und Ruf, die für den Mercedes⸗Dreiſtern und den Benz⸗Ehrenkranz Kopf und Kragen riskierten, vermiſſen Baron von Wentzel⸗ Moſau, Grafen Berckheim, Kurt Neugebauer, Kimpel, ver⸗ miſſen auch den ja in anderes Rennlager übergegangenen Hans Stuck, der auf Mercedes-Benz überwältigende Siege errang, und wir hoffen, daß künftige hiſtoriſche Ausſtellung noch vollſtändiger ſein wird. Das aber ſei anerkannt: dem Neuling wie dem Keuner des Autoſports, allen, jedem, bietet dieſe Schau„40 Jahre deutſcher Kraftfahrſport“ eine Fülle des Sehenswerten. Und jene 15 hier zur Schau geſtellten Sport⸗ und Renn⸗ wagen, die ab 1895 immer und immer wieder deutſches tech⸗ niſches und ſportliches Können in aller Herren Länder be⸗ wieſen. ſie ſind überzeugende Beweisſtücke für die Sie⸗ gesbahn ber deutſchen Erfindung, des Automobils, und ſie gemahnen in ſtiller Ehrfurcht an alle jene Opfer, die der Autoſport forderte, um— der Allgemeinheit zum Nutzen— das ſchnelle, das wirtſchaftliche, das betriebsſichere Auto von 1935 zu ſchaffen! Anſere Hockeyſpielerinnen Zwei Länderkämpfe ſlehen bevor Ste ſind, an anderen Sportarten gemeſſen, nicht ſehr zahlreich, unſere Hockeyſpielerinnen, es iſt auch noch gar nicht ſo ſehr lange her, daß ſich Damen bei uns dieſem Sport überhaupt zuwandten, aber um ſo treuer und fana⸗ tiſcher halten öͤteſe Mädels den Hockeyſtock in der Hand und laſſen ſich durch keinerlei Schwierigkeit davon abhalten, für ihren geliebten Sport zu werben. Das kann man auch verſtehen, denn wer einmal ein ſchönes Wettſpiel in klarer Winterluft und banger Erwartung über den Ausgang des Kampfes mitgemacht hat, durchglüht von oer Freude an der Bewegung, vom Tempo des Spieles und von dem Willen, den Ball in allen ſeinen Bewegungsphaſen zu beherrſchen, der freut ſich von Herzen immer wieder auf den Beginn eines jeden neuen Spieles, iſt dem Hockeyſport ganz und gar verfallen. Noch vor 15 Jahren gab es in Deutſchland nur Klub⸗ ſpiele gegen Damen⸗Mannſchaften in der eigenen Stadt, es folgten etwas ſpäter auch Spiele gegen Klubmannſchaften anderer Städte, und allmählich gab es ſogar Städteſpiebe, die beſonders zwiſchen Berlin und Hamburg ein recht hohes Niveau erreichten. Intereſſant wurde es aber erſt, als internationale Beziehungen angeknüpft wurden, als man feſtſtellen konnte, welche Spielſtärke das deutſche Damen⸗ hockey im Vergleich zu anderen Ländern hatte. Der erſte Verſuch dieſer Art war recht niederſchlagend, denn die 1928 in einigen deutſchen Städten weilende engliſche County⸗ Mannſchaft konnte gegen deutſche Stodt⸗ bzw. Klubmann⸗ ſchaften überlegene Siege herausholen. Trotzdem wagten unſere Hockeyſportlerinnen im Herbſt 1990 das erſte off i⸗ zielle Länderſpiel. Der Gegner war Auſtra⸗ lten, das ganz überraſchend in Köln mit:2 Toren ge⸗ ſchlagen wurde. Da war man natürlich rieſig ſtolz und freute ſich, daß die Unternehmungsluſt einen ſo ſchönen Erfolg eingebracht hatte. Es hat dann rei Jahre gedauert, bis es wieder zu einem Länderſpiel kam, diesmal war FPrlaud der Geg⸗ ner, der nach ſenſationellem Spielverlauf:8 in Hamburg geſchlagen wurde. Etwa 5 Minuten vor Schluß des Spie⸗ les ſtand es noch:1 für Irland, bis dann plötzlich Tor für Tor fiel und ſchließlich gar noch ein Sieg für Deutſch⸗ land herauskam. Den zahlenmäßig größten Erfolg er⸗ rangen unſere Hockeymädels ein Jahr daruf im April 1994 gegen Holland.:0 hieß das Ergebnis, das die Holländerinnen natürlich gern revidieren möchten. Des⸗ wegen gibt es am 31. März d. J. bereits das Rück⸗ ſpiel, diesmal in Amſterdam. Wir hoffen, auch dte⸗ ſes Spiel zu gewinnen und, ſo wie es bisher geweſen iſt, in Länderſpielen ungeſchlagen zu bleiben. Dann kommt aber eine größere, ja überhaupt die größte Aufgabe, die unſerem Damenhockey bis jetzt geſtellt worden iſt, nämlich am 14. April ein Länderſpiel gegen Eng ⸗ land in Berlin. Bisher hat es noch keine offizielle Begegnung England— Deutſchland gegeben, der 14. April wird die beiderſeitige Spielſtärke feſtſtellen. Unſere Spie⸗ lerinnen haben die Gebegenheit, zu zeigen, ob oder wie weit ſie ſchon die Höhe des engliſchen Damenhockeys er⸗ reicht haben. Man bezeichnet oͤie Engländerinnen gern als die„Inder des Damen⸗Hockeys“. Sie ſind ſchnell, aus⸗ dauernd und beſitzen eine wunderbare Taktik und Technik. Es wird gleicherweiſe für Mitwirkende wie für Zuſchauer Der Sport am Sonntag Der Fußball hat in Deutſchland nicht nur eine der zahlenmäßig ſtärr⸗ ſten Sportorganiſationen der Welt— nur die DT hat bei uns eine größere Mitgliederzahl— er zieht auch wach wie vor die meiſten Zuſchauer in ſeinen Bann. Das wird ſich am Sonntag einmal mehr bei den beiden Vorſchluß⸗ rundenſpielen um den Fußball. Gaupokal erweiſen. In Berlin kämpfen Brandenburg und Bade n, in e Nordmark und Mitte um den Eintritt ins Endſpiel. Alle vier Gaue treten natürlich in der ſtärkſtmöglichen Beſetzung an, bis auf Gau Mitte eſcheinen ſie gleich ausſichts reich.— Daneben gibt es ein intereſſantes Repräſentatipſpiel Weſtdeutſchland Oſt⸗ holland, wozu der Weſten eine Nachwuchsmannſchaft ſtellt, während bei Oſtholland u a. der Internationale Balhuys mitwirkt. Düſſeldorf iſt der Austvagungsort des Spiels. In Bonn treſfen Mittelrhein und Niederſachſen zum Repräſentativkampf aufeinander. Drei Verbandsſpiele nur gibt es Stüddentſchland: FJS Frankfurt— Fe 03 Pirmaſens, Karlsruher—* Pforzheim, Germania Karlsdorf— 8 Mannheim; ſild⸗ deutſche Spitzenklubs unter Haßtr Reiſen in andere Gaue. Jan Handball iſt in Südde and— wohl mit Rückſicht auf den Fa⸗ ſching— ebenfalls nicht viel los. Nur ſechs Spiele ſind in den vier Gauen angeſetzt und es iſt fraglich, ob ſie alle durchgeführt werden. Es ſollen ſptelen: SW Wiesbaden gegen Pfalz Ludwigshafen, TV Haßloch— Polizei Darm⸗ ſtadt, Ulmer FV 94— TB Göppingen, Stuttgarter B Stuttgarter Kickers. 1. FC 8— Polizei München, Polizei Nürnberg— TV Leonhard⸗Sündersbühl. Mehr los iſt da ſchon im Rugby Der Rugby⸗Verband läßt in Hannover und Leipzig am Samstag und Sonntag feine Nationalmannſchaft gegen Niederſoachſen bzw. Sachſen Probeſpiele austragen, die der Feſtſtellung der Fünſgehn gegen Frankreich dienen ſollen. Eine franzöſiſche Mannſchaft,'Alſace Straßburg, weilt in Frankfurt und Heidelberg, RV Fechenheim und Frank⸗ furt 60 ſpielen in der Mainſtadt gegeneinander. Hockey gibt es das übliche Freundſchaftsſpiel⸗Progromm ohne be⸗ deutſamere Begegnungen, während im 1 Schwimmer das„Große Nationale“ in Magdeburg ſtärkſtem Intereſſe begegnet, trifft doch hier die deutſche Spitzenklaſſe faſt aus⸗ nahmslos aufeinander. Man Harf auf erſtkhaſſige Deiſtun⸗ gen rechnen. Deutſche Ringer und zwar Schäfer⸗Schifferſtadt umd Neuhaus⸗Eſſen werden in Paris an einem Iympia⸗Vorbereitungsturnier der franzöſtſchen Welter⸗ und Mittelgewichtler teilnehmen. Der Radſport wartet wieder mit ſeinem üblichen Wochenendprograman auf, das allerdings diesmal durch das Antwerpener Sechs⸗ tagerennen vergrößert wird. Zims, Küſter und Schön nehmen von deulſchen Fahrern teil; in Kopenhagen (Merkens) und Baſel(Funda, Pützfeld, Buſchenhagen) fahren Deutſche während in Paris das Ausland„unter ſich“ iſt. Auch das Neuyorker Sechstagerennen, das am Sonntag beginnt, ſieht deutſche Fahrer am Start. Der Winterſport beſchrönkt ſich immer mehr, nachdem die interwattonalen Großereigniſſe vorſtber ſind, auf kleinere Veranſtaltungen. Auszunehmen iſt das Holmenkol⸗Winterfeſt, an dem be⸗ kanntlich auch eine ſtapke deut Mannſchaft teilnimmt. Hier, im Zentrum des Schiſportlandes Norwegen, können unſere O! F allerhand bernen, und zum Lernen ſind ſie ja in der Hauptſache auch nach Oslo ge⸗ ſchickt worden. Was nicht heißen ſoll, daß ein gute Plätze unſerer Leute nicht ein erfreulicher Abſchluß der Saiſon und hoffnunggebender Ausblick in 1936 wären. An ſonſtigen Winterſport⸗Veranſtaltungen wären zu nennen: Staffel und Dauerlauf in. 50 Kilometer Dauer⸗ Lauf in Aſchberg 40⸗Km.⸗Lauf im Hochſauerland, Bayeri⸗ ſcher Staffellauf in Neuhaus, Thüringer Slalomlauf am Schneekopfhang, Waſa⸗Lauf in Schweden, Vorveglia⸗Ab⸗ fahrtsrennen in St. Moritz. Die Winnipeg Monarchs werden in England ihre große Kunſt zeigen, in Angerburg gehen die Deubuſchen Eis ſcgel⸗Meiſtevſthaften zu Ende. Tagungen werden in München und Hamburg abgehalten. In der bayeriſchen Hauptſtadt führt der Deubſche Tennisbund ſeine ordentliche Mitglieder⸗Berſammlung durch, während an der Noröſee die Führer der Deutſchen Turnerſchaft, Gau⸗ führer, Fach⸗ und Dietwarte der Gaue, zu einer wichtigen Sitzung zuſammentreten. Verſchiebung des Kampftages, ein Genuß werden, öteſes Spiel zu beſtreiten özw. km beizuwohnen, für das Damenhockey ſelbſt wird es hoffent⸗ lich ein recht großer Werbeerfolg. edenfalls können wir ſchon heute unſeren Damen zu ihrem Unternehmungsgeiſt gratulieren und ihnen wünſchen, daß ſie ſowohl gegen Hol⸗ land als auch ganz beſonders gegen England recht guten Erfolg haben. Erſte Niederlage der„Monarchs“ Wembley Lions ſiegen:0 Die kanadiſche Eishockey⸗Weltmeiſtermannſchaft der „Winnipeg⸗ Monarchs“ iſt in Europa nun doch nicht unbeſtegt geblieben. Das Kunſtſtück, den Kanadiern eine Niederlage beizubringen, gelang allerdings auch wieder nur Kanadiern, denn die engliſche Mannſchaft der„Wembley Lions“ ſetzt ſich faſt durchweg aus kanadiſchen Spielern zuſammen. Die„Lions“ ſiegten mit:0(070,:0,:0) Treffern. Am Abend vorher hatten die„Monarchs“ die im Europa⸗Pokal⸗Wettbewerb führende engliſche Mannſchaft von Streatham ganz überlegen mit 14:3 Treffern ab⸗ gefertigt. Deutſcher Ringerſies in Paris Schäfer(Schtfferſtadt) blieb unbeſiegt Die deutſchen Meiſterringer im Welter⸗ und Mittel⸗ gewicht, Fritz Schäfer(Schifferſtadt) und Fritz Neu⸗ haus(Eſſen), beteiligten ſich am erſten vorolympiſchen Amateurturnier der franzöſiſchen Ringer in Paris. Fritz Schäfer präſentierte ſich in beſter Form und gewann alle Kämpfe gegen ſeine franzöſiſchen Gegner. Er wurde damit auch Turnierſieger von Lubat, Manuel, dem fran⸗ zöſiſchen Meiſter Claverie und Söôbille, die alle von Schäfer beſiegt wurden. Weniger erfolgreich war der Eſſener Neuhaus, der nach einer Niederlage gegen Pigevt zwar gegen Cliquenois gewann, dann aber in ſeinem Kampf Jourlin außerhalb der Matte ſo unglücklich aufſchlug, daß er wegen einer Verletzung die Waffen ſtrecken mußte. der Geſamtwertung kam der Weſtdeutſche ſo nur auf den vierten Platz. Rund um Schmeling-Hamas Das Programm für den Hamburger Boxgroßkampftag am 10. März, in deſſen Mittelpunkt der Weltmeiſterſchafts⸗ Ausſcheidbungskampf zwiſchen Max Schmeling und dem Amerikaner Steve Hamas ſtehen wird, iſt jetzt komplett. Es finden insgeſamt vier Kämpfe ſtatt, die ſich ab 16 Uhr wie folgt abwickeln werden: 1. Adolf Heuſer⸗Bonn gegen Bob Carvill⸗Eng⸗ land über zehn Runden; 2. Adolf Witt⸗Kiel gegen Ernie Simmons ⸗Eng⸗ land ſtber zehn Runden; 8. Max Schmeling ⸗Berlin gegen Steve Hamas⸗ US über zwölf Runden mit 6⸗Unzen⸗Handſchuhen; Aus⸗ ſcheidung zur Schwergewichts⸗Weltmeiſterſchaft; 4. Fred Bölck⸗ Hamburg gegen Glen Moody ⸗Eng⸗ land über zehn Runden. An Stelle von Alf Luxon boxt alſo deſſen Landsmann, der engliſche Schwergewichtler Bob Carvill, der augenblick⸗ lich Steve Hamas als Trainingspartner dient, gegen Adolf Heuſer. Die„Hanſeaten⸗Halle“, an deren Umbau über 1000 Ar⸗ beiter Tag und Nacht ſchaffen, wird zum feſtgeſetzten Ter⸗ min fertig ſein. Nach einer Mitteilung der Bauleitung ſoll öie Halle bereits am Freitag, 8. März, dem Veranſtal⸗ ter fix und fertig zur Verfügung geſtellt werden. Mit einer die in den Verträgen der Boxer auf alle Fälle vorgeſehen war, iſt alſo nicht zu rechnen. Es geht um den Titel! Eders neuer Gegner: der Eugländer Pat Butler Im ſtahmen der Berliner Berufsborkämpfe am 29. März(urſprünglich ſollten ſie oam 8. März ſtattfinden!) wird der deutſche Europameiſter im Weltergewicht, der Kölner Guſtav Eder, ſeinen Titel im Kampf gegen den engliſchen Meiſter Pat Butler aufs Spiel ſetzen. Guſt. Eder verteidigt damit ſeinen Titel bereits zum viertenmal freiwillig. Vorher kämpfte er bereits gegen den Ita, liener Vittorio Venturi, den Belgier Francois Sybille und den Dänen Einar Aggerholm mit Erfolg. Der engliſche Landesmeiſter Pat Butler ſoll kein überragender Mann ſein, jedenfalls hält er keinen Vergleich mit dem freiwillig zurückgetretenen Jack Hood aus. Er gewann den Titel gegen den recht befahrten Harry Maſon. Wenn nicht alles trügt, wird Guſtav Eder ſeinen Europameiſtertitel erneut ſtegreich verteidigen. Freodie Miller ſiegt weiter In Oiperppol trat der amerikaniſche Federgewichts⸗Welt⸗ nreiſter Freddie Miller erneut gegen einen engliſchen Gegner an. Der kampfſtarke Amerikaner, der auf feiner Rundreiſe durch Europa Erfolg um Erfolg erzielt, hatten den Engländer Johnny Peters bis zur vierten Runde ſoweit, daß er. e war. Nachdem Miller ſeinen Gegner in den zweilen und dritten Runde mehrmals zu Boden gebracht hatte, brach der Ringrichter den unglei⸗ chen Kampf in der vierten Runde ab und eryblärte Miller hum Sieger durch techniſchen k. o. Samstag, 2. März 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Vor einigen Tagen ſtarb im Neuyorker Armen⸗ Hoſpital eine mittelloſe Frau: Catherine Hadley. Man begrub ſie auf einem Armenfriedhof, da keine Verwandten vorhanden waren. Doch einige Freunde aus beſſeren Tagen erinnerten ſich der Frau, die einmal die Gattin von zwei der reichſten und einem der berühmteſten Männer ihrer Zeit geweſen iſt, und ließen ſie auf den Friedhof von Kenisco über⸗ führen. Es war ihr letzter Wunſch, an der Seite Rigo Jancſis, des Mannes, dem ihre Liebe gehörte, begraben zu werden. Wer war Rigo Jancſi? Nicht vielen iſt ſein Name heute noch bekannt, und doch ſprach um die Jacrhundertwende ganz Eu ropa von dem berühmten Primas, dem„König der Zigeuner“. Sein Geigenspiel bezauberte Fürſten und Könige, ſeine Schönheit war ebenſo berühmt wie ſeine Kunſt. Seinetwegen hatte die Prinzeſſin von Chimay ihren Mann und ihre Kinder von heute auf morgen ver⸗ laſſen, um das Leben des umherziehenden Virtuoſen zu teilen. Rigo Janeſi heiratete die Prinzeſſin; aber nach einigen Jahren des Glücks war die ſtürmiſche Liebe der beiden ausgebrannt; ſie trennten ſich wie⸗ der voneinander. Kurz darauf lernte der Zigeuner⸗ ppimas eine amerikaniſche Baſe der Prinzeſſin ken⸗ nen: die ſchöne Catherine Hadley. Sie war damals mit einem Multimillionär aus Philadelphia verhei⸗ ratet und eine der erſten Damen in der amerikani⸗ ſchen Geſellſchaft. Auch ſie erlag dem Zauber des ſchönen Geigers; ſie ließ ſich ſcheiden und heiratete Rigo Janeſi. Rigo Janeſi, der damals den Höhe⸗ punkt ſeiner Berühmtheit erreicht hatte, umgab ſie nrit allem Luxus, an den die verwöhnte Amerika⸗ nerin gewöhnt war. Einmal ließ er eigens für ſie einen Flügel aus Gold anfertigen. Doch langſam, ganz allmählich, verblaßte der Stern Rigo Jancſis. Andere Geiger tauchten am Konzerthimmel auf, ebenſo ſchön wie er, ebenſo große Künſtler— und fünger als er. Die Schar der Bewunderer, die ihm von einer Stadt Europas zur andern gefolgt waren, verlief ſich, die Frauen, die ihn umſchwärmt hatten, wandten ſich den jüngeren zu. Catherine Hadley hielt dem Gatten die Treue. Sie veranlaßte ihn, in Ame⸗ rika ein neues Glück zu ſuchen und hielt bei ihm aus, bis er, faſt ſchon vergeſſen, im Jahr 1917 ſtarb. Noch ein drittes Mal heiratete Catherine Hadley. Einige Jahre nach dem Tode des Geigers nahm ſie die Bewerbung des Vizeſtatthalters von Florida, Göward Gordon, an. Gordon beſaß ungeheure Reich⸗ tümer; doch das Schickſal wollte es, daß das Rieſen⸗ vermögen unter ſeinen Händen zuſammenſchmolz, und als Gordon ſtarb, blieb ſeine Witwe mittellos zurück. Eine Zeitlang lebte Cathevine Hadley von dem Verkauf der Erinnerungsſtücke, die ſie aus der Hinterlaſſenſchaft des großen Rigo Janeſt noch beſaß. Dann war auch dieſe Quelle erſchöpft; die Frau, die über ſo ungeheure Reichtümer verfügt hatte, beſchloß ihr Leben im Armenhoſpital. * — Im Rahmen ihrer umfaſſenden Rüſtungs⸗ und Schutzmaßnahmen hat die engliſche Regierung in aller Stille eine rieſige Einrichtung vollenden laſſen, die mit dem Juni dieſes Jahres vollkommen fertig⸗ geſtellt iſt und ab Juli in größtem Umfange in Eng⸗ land geborgene Kohle zu verflüſſigen und in Benzin zu verwandeln vermag. Vor fünf Jahren, alſo kurz nachdem die erſten Ergebniſſe der in Deutſchland er⸗ reichten Kohleverflüſſigung im Ausland bekannt wurden, begann man in England mit größter Inten⸗ ſität und unter Einſatz außerordentlicher Mittel auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten. Niemand brauchte dringender als England eine derartige Möglichkeit, Kohle, die man in reichem Maße hat, in Benzin und Treibſtoff überhaupt verwandeln zu können. Vor vier Jahren wurde bei Billiugham in einem Schuppen die erſte Kleinanlage erbaut. Man wählte Billingham, weil hier alle Rob offe, ſoweit England ſie birgt, recht nahe ſind, weil ferner der Platz leicht durch Flugabwehr geſchützt und grundſätzlich ſchwer erreicht werden kann. Vor zwölf Jahren war hier ein Dorf mit dreihundert Einwohnern— und heute arbeiten hier zwölftauſend Menſchen. Dreißigtau⸗ ſend Menſchen ſind jetzt in Billingham angeſiedelt. Die Kohle wird erſt gemahlen und zerſtampft und anſchließend mit Oel derart vermiſcht und verarbei⸗ tet, daß eine Art Suppe entſteht. Dieſe Suppe kommt unter beſonderen Bedingungen mit Waſſerſtoff in enge Verbindung und wird anſchließend raffiniert. Damit iſt der Prozeß praktiſch beendet. Freilich liegt das Geheimnis in der Waſſerſtoffbehandlung und in der Raffinierung. Da die engliſche Regierung an einem fortſchreitenden Ausbau der Anlagen das allergrößte Intereſſe hat, fördert ſie die Produktion, die mit der jetzt bereits erfolgten Inbetriebnahme einer Teilanlage zum erſten Male wirtſchaftlich ar⸗ beitet, mit allen Mitteln. So werden ganz bedeutende ſteuerliche Erleichterungen für das ſelbſterzeugte Benzin eingeräumt. Damit reizt man natürlich die bisher ſchon in dieſer Branche arbeitenden Benzin⸗ lieferanten zu einem Bezug des Billingham⸗Ben⸗ zins. Es bleibt abzuwarten, ob die Förderung durch die Regierung ſo geſteigert werden kann, daß auch für den Einzelabnehmer ein günſtigerer Preis ſich ergibt. Bisher krankten alle derartigen„ſyntheti⸗ ſchen“ Verſuche daran, daß die Erzeugniſſe zu teuer wurden. Das„Wunder“ von Billingham ſoll eine Ausnahme machen. — Die Neuyorker Zeitung„Evening Journal“ hat ſoeben mit der Veröffentlichung einer Artikel⸗ ſerie begonnen, die in den amerikaniſchen Marine⸗ kreiſen arößtes Auſſehen erregen dürfte. Der offen⸗ bar wohlinformierte Verfaſſer geht von den zahl⸗ loſen Schiffsunglücken der letzten Wochen aus und macht dann die überraſchende Feſtſtellung, daß ein hoher Prozentſatz der auf amerikaniſchen Schiffen dienenden Seeleute ihre Anſtellung mit Hilfe ge⸗ fälſchter Ausweiſe erlangt habe. Viele dieſer Leute, ſo heißt es in dem Artikel, wüßten nichts von der See. Ihren ungeſchulten Händen ſei das Leben von Tauſenden von Fahrgäſten anvertraut. In den Hafenkneipen könne federmann für wenige Dollar einen Ausweis erwerben, auf dem ihm beſcheinigt wird, daß er drei Jahre lang Dienſt auf einem Schiff gemacht habe. Die Betrügereien ſeien außer⸗ ordentlich umfangreich, die Schiffahrtsbehörden in Waſhington ſeien nicht weniger als dreitauſend ſol⸗ cher Fälſchungen auf die Spur gekommen. Und ſo müſſe eine Generalreinigung der amerikaniſchen Handelsmarine ͤͤringend gefordert werden. 4 11 Nummer 103 Alleltaclienst scliapꝑt.Veulancl im Hoc — Paris, Anfang März. Auf dem altehrwürdigen Schloß Prellac bei Orleans in Frankreich, das zur Zeit von der Fa⸗ milie des Marquis de Chaplain bewohnt wird, herrſchte tödliche Langeweile. Um den Kamin ge⸗ ſchart ſaßen die Letzten derer von Chaplain, vier ſteinalte Marquis und drei eisgraue Marquiſen— ſieben Geſchwiſter, die zuſammen faſt fünfhundert Jahre alt waren. Alle waren ſie unverheiratet und keiner unter ſechzig Jahren; vier alte Hageſtolze und oͤrei komiſche alte Jungfern. Es kam erſt etwas Leben in die Runde, als der Baron de Niordel zu Beſuch erſchien. Ein ſehr hübſcher junger Mann, der reizend zu plaudern wußte. Er war, wie er erzählt hatte, auch der Letzte eines ausſterbenden Geſchlechtes. Anfang dieſes Jahres war er überraſchend in der Gegend aufge⸗ taucht, wo ſich noch eine Ruine mit dem Namen Niordel befindet. Der Baron ſprach davon, ſich im Lande ſeiner Väter anſiedeln zu wollen. Inzwiſchen aber bewohnte er noch ein Hotel in Orleans. Häufig kam er nach Schloß Prellac hinaus, um den alten Chaplains ſeine Aufwartung zu machen. Die drei alten Jungfern himmelten ihn an. Die vier ſtein⸗ alten Marquis achteten ſeine Trinkfeſtigkeit und waren ihm gönnerhaft geſinnt. Zur allgemeinen Ueberraſchung ſchlug der Baron einen Koſtümball vor, um die Faſchingszeit dieſes Jahres mit Glanz zu feiern. Begeiſtert waren die Schloßbewohner einverſtanden. Sie ſehnten ſich nach Abwechfſlung, denn die ewige Langeweile und eintönige Oede ging längſt allen auf die Nerven. Die Koſtümfrage wurde bald geregelt. Alle ſollten in hiſtoriſchen Koſtümen erſcheinen. An alten Trachten war in den Kleiderkammern des Schloſſes Prellac wirklich kein Mangel. Adlige Damen und Herren der Umgebung wurden eingeladen. Baron de Nior⸗ del verſprach, fünf luſtige Kumpane aus der Stadt Der Großangriff des Arbeitsdienſtes auf das rieſige Ems Moor an der holländiſchen Grenze, das eine Fläche von 80 mal 40 Kilometer einnimmt, hat begonnen. Eröffnet wurden die Kultivierungs⸗ arbeiten bekanntlich durch eine Beſichtigungsreiſe des Reichsarbeitsführers Stagtsſekretär Hier h(). Zuſammen mit dem Führer der Emsland⸗Abtetlungen, Gauarbeitsführer zur Loye(), beſichtigte er die Arbeiten zur Errichtung von Barackenlagern. Cin tolles Fasching scili Ludwig XIV., Ludwig XV., Richelieu und Hauptmann d' Artagnan schlagen mit dem Degen drein Expreß⸗Bildmatern⸗Dienſt mitzubringen. eignis werden. Als nunmehr der langerſehnte Abend heran⸗ gekommen war, fuhren Wagen auf Wagen im Schloß⸗ hof von Prellace ein. Ihnen entſtiegen hiſtoriſche Masken, Rokokodamen und Herren in Barockklei⸗ dung, die von der neugierig herbeigeeilten Dorf⸗ bevölkerung beſtaunt wurden. Oben in der großen Schloßhalle empfingen die Gaſtgeber die zahlreichen Güſte. Zwei von den alten Marquis waren als Ludwig XIV. und Ludwig XV. maskiert. Der oͤritte erſchien als Kardinal Richelieu, während der letzte und jüngſte— 62 Jahre alt— als Füh⸗ rer der hiſtoriſchen„Drei Musketiere“, Haupt⸗ mann d' Artagnan, einherſtolzierte. Die drei alten Damen boten einen nicht minder komiſchen Anblick. Sie trugen die Koſtüme der Königin Katha⸗ rina von Mediei, der Königin Maria Leſzozynſka und der Kaiſerin Katharina von Rußland. Sie trugen ihre Familienjuwelen— herrliche echte Stücke— zur Schau. Der junge Baron de Niordel erſchien als Caglioſtro und war von fünf vermummten Ka⸗ valieren begleitet. Es hatte den Anſchein, als ob ſich alle geſchichtlichen Perſönlichkeiten aus Barock und Rokoko auf Schloß Prellac ein Stelldichein gegeben hätten. Einſchmeichelnde Muſik erklang. Ein Ka⸗ pellmeiſter in der Maske Mozarts dirigierte. Die Paare bewegten ſich im Menuett. Es war ein recht ſtilvoller Maskenball. Die Stimmung befand ſich auf ihrem Höhepunkt, als plötzlich Caglioſtro und ſeine fünf vermummten Begleiter die Degen zogen und auf die Balldamen eindrangen. Perlenketten wurden ihnen vom Halſe geriſſen, Digdeme vom Haupt der Königinnen ge⸗ raubt. Zu ſpät kam den Gaſtgebern die Erkenntnis, daß ſie einen Wolf in ihre Hürde eingelaſſen hatten. Baron de Niordel war ein Schwindler und hatte den ganzen Ball nur arrangiert, um die Gäſte auszu⸗ Der Ball würde alſo ein großes Er⸗ Unſere Rätſelecke Nr. 8 Kreuzworträtſel F 2 5 7 5 7 ss 5 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1 19 20 1 22 2 27 25 27 28 30 1 Bedeutung der einzelnen Wörter a von links nach rechts: 3 Citel, 9 Luftkurort in der Schweiz, 10 Angehöriger eines nordafrikaniſchen Volksſtammes, 11 Samoainſel, 12 bibliſche Münze, 14 alte lateiniſche Bibelüberſetzung, 17 Stadt in Han⸗ nover, 18 Körperorgan, 19 überirdiſches Weſen, 23 Milchprodukt, 26 ge llos, 27 Bund, 28 Tageszeit. 29 Nhe 30 engliſcher Schriftſteller, 31 weſtlicher Teil des Rheiniſchen Schiefergebirges; b) von oben nach unten: 1 Seebad in Oſt⸗ preußen, 2 Teil der Wehrmacht, 3 Krebstier, 4 Name 3 deutſcher Flüſſe, 5 Glasmaſſe, 6 Teil einiger e 7 Kopftuch des 1 8 fran 8 Inſel, 13 juriſtiſcher Ausdruck, 15 fetkaniſce 18 vorderafiatiſ Gebirgsland, 20 afrikani 1 5 Strom, 21 Teil des Hauſes, 22 Daſein, 28 Käufer, 24 amerikaniſches Gebirge, 25 atheniſcher Geſetzgeber⸗ Zitatenrätſel Hab' ich doch meine Freude dran!(Goethe, Fauſt.) Der Vogelfänger bin ich ja, ſtets luſtig, heiſal hopſaſal (Mozart, Zauberflöte.) Sein. beginnt zu ſchwärmen.(Shakeſpeare, König Lear. Alt wird man wohl, wer aber klug?(Goethe, Fauſt II.) Je größer das Land, um ſo ſchwerer die Pflicht.(Bis⸗ marck bei Kohut.) Wie glücklich iſt ſchon, wer nur Gutes will!(E. Schefer, Laienbrevier, Mai.) O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu ſein! Cortzing, Zar und Zimmermann.) Wenn ſte nicht hören, reden, fühlen, noch ſehn, was tun ſte denn?— Sie ſpielen.(Lichtwer, Fabeln.) Wie ſchade, recht zu reden und doch fehlzugehn! (Sophokles, Elektra.) Ewig jung iſt nur die Phantaſie.(Schiller, Gedichte: An die Freunde.) Kein Heil iſt in dem Krieg; um Frieden dich flehen wir alle!(Virgil, Aneis.) Was iſt das Leben ohne Liebesglanz?(Schiller, Wallen⸗ ſteins Tod.) Dein Wunſch war des Gedankens Vater, Heinrich! (Shakeſpeare, König Heinrich IV.) Was bringt zu Ehren? Sich wehren.(Goethe, Ge⸗ dichte: Weſtöſtlicher Diwan: Buch der Betrachtungen.) Gut ſein iſt beſſer denn vornehm.(Luiſe Voß, 1. Idylle: Das Feſt im Walde.) Jedem der vor 1 15 Zitate iſt ein Wort zu entnehmen. Im Zuſammenhang geleſen, ergeben dieſe 15 Wörter eine Stelle aus Goethes Fauſt I. Magiſche Figur 4 u d d b b. d d. ee eee eee e, i i i, I, an* Nn N. O o rr ss, fitittit Die Buchſtaben ergeben, richtig eingeſetzt, waagerecht und ſenk⸗ recht die gleichen Wörter folgen⸗ der Bedeutung: 1. Inventurergebnis, 2. Geleit, 3. ſüßes Gebäck, 4. italieniſcher Geiger und Komponiſt, 5. Teil der Rundfunkanlage. 94908 plündern. Schreie gellten auf. Kaiſerinnen, Königin⸗ nen, Prinzeſſinnen fielen in Ohnmacht. Es herrſchte ein unbeſchreibliches Durcheinander. Da ſprangen die vier alten Marquis von Chap⸗ lain plötzlich vor. Ludwig XIV., Ludwig XV, Richelieu und Hauptmann d Artagnan ſtanden in einer Reihe nebeneinander, ſchwangen heldenhaftihre Schwerter und ergriffen die Verteidigung der Damen. Mit wahrer Meiſterſchaft handhabten ſie ihre Degen. Eine kurze Schlacht ent⸗ brannte. Innerhalb weniger Minuten waren„Cag⸗ lioſtro“ und ſeine fünf vermummten Kumpane ent⸗ waffnet. Die Beute wurde ihnen wieder abgenom⸗ men. Damit fand das denkwürdige Feſt ſein Ende. Heute herrſcht keine Langeweile mehr auf dem ehrwürdigen Schloß Prellace. Die vier mutigen Greiſe gelten in der genzen Gegend als die Helden des Tages. Der falſche Baron und ſeine fünf Kom⸗ plicen— ſechs ausgekohte Verbrecher— wanderten an einen Ort mit vergitterten Fenſtern, an dem man keine Maskenbälle veranſtaltet — In Kalkutta ging in Prozeß zu Ende, der in engliſchen und indiſchen Kreiſen das größte Aufſehen erregte. Die beiden Hauptangeklagten, der indiſche Millionär Benoyendra Pinde und der in Kalkutta ſehr angeſehene indiſche Ant Dr. T. N. Bhattacharya wurden zum Tode veruneilt; zwei weitere mii⸗ angeklagte Aerzte wurden reigeſprochen Die beiden zum Tode Verurteilten haten den Stiefbruder des Millionärs, Amarendra Paide ermordet, indem ſie ihm Peſtbazillen einimpften. Die Bazillen waren nachweislich aus dem Forſchungsinſtitut für Peſt⸗ erkrankungen in Bombay eitwendet worden. Ein erſter Mordverſuch an dem Stiefbruder hatte nicht zum Ziele geführt. Damals jatte man ſeine Brille mit Tetanusbazillen beſchmiet, die in eine kleine Wunde eindrangen und eine lüagere Erkrankung zur Folge hatten. Beim zweiten Brſuch ſtach der ange⸗ klagte Arzt beim Verlaſſen eins Zuges Pande mit einer feinen Einſpritzungsnadel, die mit Peſtbazillen⸗ kulturen gefüllt war. Amarendn Pande ſtarb in⸗ folge dieſer Einſpritzung, die er in erſten Augenblick nicht geſpürt hatte. Der Fall wrde erſt durch die unermüdliche Arbeit der britiſchen Detektive geklärt. Eigenartigerweiſe ſtarben währent der Vorunter⸗ ſuchung und im Verlauf! des Prozſſes der Staats⸗ anwalt und der Polizeibeamte, der die erſte Verneh⸗ mung der Angeklagten vornahm. Eine Berufung wurde mit der Begründung abgelent, daß es ſich um ein kaltblütig geplantes Verbrchen gehandelt habe. — An der großen Antiopium⸗Propaguda, die von der Regierung Chinas betrieben wird, m das Reich der Mitte von der alle Kräfte lähmende Seuche des Opiumrauchens zu befreien, beteiligen ich auch die Sänger und Schauſpieler der Theater. m jede Auf⸗ führung werden ſie Songs und Schlage einfügen, in denen mit Spott und Hohn über di Sklaven dieſes Giftes nicht geſpart wird; auch an luſpielun⸗ gen und Witzen wird es im Dialog der Thaterſtücke in der nächſten Zeit nicht fehlen. Was de Verbot nicht bewirkt, das ſoll beißende Ironie vobringen, und was den Aufſichtsbeamten des Staals nicht gelingt, das ſoll eine planmäßig aufgeklärt öffent⸗ liche Meinung erzwingen. So ungewöhnlß dies Propagandamittel iſt, ſo geht es doch von einm viel erprobten Grundſatz aus: Lächerlichkeit tötet! * — Der ſchläfrigſte Vogel der Welt wohnt ir fer⸗ nen Auſtralien. Es iſt der Podargus; er heißt auch Froſchmaul, denn er bevorzugt Fröſche und Mtten als Nahrung. Es iſt dafür geſorgt, daß er ſie mihe⸗ los ſeinem Magen einverleiben kann. Wenn er den Schnabel aufſperrt, ſcheinen ſich die Mundwinkel am Hinterkopf zu berühren, ſo weit vermag der Vogel ſeinen Hals aufzureißen. Aber bas tut er nur ſelten. Er verſchläft den lieben langen Tag und auch die Nacht. Und ſein Schlummer iſt p tief, daß man das Tier ruhig von der Stange nehnen kann. Es er⸗ wacht trotzdem nicht. Die Pärchenpflegen einträchtig nebeneinander in der Behauſum zu ſchlummern. Wenn der eine Partner von einen Stein oder einer Kugel getroffen wird, ſo vermag gas die Ruhe des anderen in keiner Weiſe zu ſtören. „„—— Methode. g n der Drei⸗zwei(fußlos) ſaßen ſie rei die Stimmung und nervös Mate, 839 er ſie 1 r 4 leboch e agt' er:„Einsvier nicht!“, jedoch ſie chmollde. Einszwei laſſen ihre Dreivier aus f An dem Mann, der ſich was macht dagus. Drum laß dir— willſt du die Frau krieren Nie durch Einszweidreivier imponieren Geographiſches Silbenrätſel a— aar— au— bach— bers— burg a de — der— e— ei— fulp— garn— gen le— lim— lim— mat— mes— ral re — see— ster— tha— ul— un— wal Aus vorſtehenden 26 Silben ſind 11 Wörter bilden, deren Anfangs und Endbuchſtaben, be von oben nach unten geleſen, ein Wort aus det Indiſchen ergeben. Bedeutung der einzelnen Wörter: 1 Gewäſſer n Südweſtaſien, 2 Landſchaft in Irland, 3 Tirole: Luftkurort, 4 Kurort am rz, 5 Stadt in der bayeriſchen Oberpfalz, 6 Induſtrieſtadt in der Mark Prandenburg, 7 europäiſcher Staat, 8 Fluß in Schleswi 1 9 Schweizer Kantonhaupt⸗ ſtadt, 10 ſäch iſche Stadt, 11 Schweizer Fluß. 88894 Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: a) 1 Nelle, 5 Sitte, 10 Alo 1 Laub, 12 Batik, 14 Aſter, 15 Marne, 17 But 20 Memel, 24 Pixrol, 28 Leier, 28 Ural, 29 Iran 30 Kater, 31 Adele;— b) 1 Nabe, 2 Elan, 3 Lot, 4 Keim 6 Ilſe, 7 Tat, 8 Tuer, 9 Ebro, 13 Kabel, 14 Angel, 16 Rum, 18 Spuk, 19 Lira, 20 Mole, 21 Leid, 22 Real, 23 Urne, 25 Rat, 27 Ire. Vollendung: Eifer— Reife Silbenrätſel: des Weges Weite gibt des 1 Maß.— 1 Diamant, 2 Eheſtand, 3 Sandale, 4 Waſſerglas, 5 Erſparnis, 6 Gebrauch, 7 Eoſander, 8 Spezerei, 9 Wenerknecht, 10 Experiment, 11 Initiale, 18. 13 Eigentum, 14 Gala, 15 Ichthyoſaurus, egas. ilkrätf el: Sonnenſchein am Wochenende. 1 Buſoni, 2 Kenner, 3 Trenſe, 4 Raſche, 5 Athene, 6 Flinte, 7 Krampf, 8 Jawort, 9 Eichel, 10 Spende, 11 Diener, 12 Kadett. Gitterrätſel: 1 Dobermann, 2 Vertreter, 3 Immelmann, 4 Andernach ber und unter Tage Schlagwetter. 5 2 . wur verſi * Vere hat ſogol Folg auch Wei gem 2 Wei und gra ſt u! ga! und Kr. Hekt Man wefz in 8 Rot Ma; Mat auf 4 355 auf Neck „HAN fähige Deviſen 203 000, Wechſel Samstag, 2. März 1935 kinlagensieigerung bei den ländlichen Zeniralkassen Nach der Sommelbilanz der 23 Zentralkoſſen des länd⸗ lichen Genoſſenſchaftsweſens ergibt ſich für Ende 1934 gegen⸗ über der gleichen Vorjahrszeit eine Erhöhung der Einlagen auf 357 noch 260 Mill., von denen 213(135) von Kredit⸗ genoſſenſchaften und 122(104) Mill.„ von ſonſtigen Ein⸗ legern ſtammten. Die Schulden bei der Deutſchlandkaſſe würden auf 216(389) und die ſonſtigen Bankenſchulden auf 17(41) Mill.„ verringert. Sonſtige Verbindlchikeiten ermäßigten ſich guf 31(44) Mill. J. Geſchäftsguthaben werden mit nahezu unverändert 79 Mill. /, die Reſerven 17(41) Mill.„ verringert. Sonſtige Verbindlichkeiten hoben ſich die Forderungen leinſchl. weiterbegebener Wech⸗ ſel) auf 629(754) Mill./ verringert. Die Guthaben bei der Deutſchlandkaſſe gingen auf 19(31) Mill. 4 zurück, da⸗ gegen ſtiegen die bei ſonſtigen Banken auf 17(8 Mill.. Auch die Wertpapiere erfuhren mit 27(10) Mill. eine erhebliche Steigerung, Beteiligungen betragen unverändert 14, Mill. A. * Berliner Hypothekenbank Ach. In der GV. wurde der Jahresabſchluß für 1934 genehmigt und die Divi⸗ dende auf 7 v. H. feſtgeſetzt. Von den turnusmäßig aus⸗ ſcheidenden Mitgliedern des Aufſichtsrats wurde Herr von Simſon wiedergewählt, während die Herren Dr. Rodin und Arnold Holzer gebeten hatten, von einer Wieder⸗ wahl Abſtand zu nehmen. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Direktor Scharnberg von der Dresdner Bank. Der Vorſtand erklärte auf Anfrage, daß über das Neu⸗ geſchäft nichts weſentlich anderes geſagt werden könne, als im Geſchäftsbericht ausgeführt iſt. Die Hoffnung auf ein allmähliches Wiederbeginnen des Neugeſchäftes beſteht je⸗ doch in verſtärktem Maße, nachdem die Zinskonverſion einen nahezu 100proz. Erfolg gezeigt habe. Bei der Bank ind Proteſte etwa in Höhe des Geſamtdurchſchnittes ein⸗ gegangen. Auch der Rückſluß an Pfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen, die man in der Mehrzahl der Fälle ebenfalls als eine Art Proteſt anzuſehen hat, iſt nicht erheb⸗ lich. Bei dieſer Sachlage glaubt der Vorſtand, den Schuld⸗ nern die volle Zinsſenkung in Höhe von 1,5 v. H. zugute kommen laſſen zu können. Es iſt bei dieſer Gelegenheit jedoch erneut darauf hingewieſen, daß der Schulöner der Bank den im Geſetz vorgeſchriebenen Bonus in Höhe von 2 v. H. ſowie die Koſten der Konverſion, die noch der Feſt⸗ ſetzung und Nachprüfung der Auſſichtsbehörde unterliege, zu erſtatten hat. Die Zinsſenkung wird ſich daher für die Schulöner erſt im Laufe des nächſten Jahres voll auswir⸗ ken können. Die Bank hat die Abſicht, ſo bald wie möglich an ihre Schuldner wegen der ſich aus der Zinsſenkung er⸗ gebenden Fragen heranzutreten und insbeſondere auch in den dafür geeigneten Fällen Vorſchläge über die längere Feſtſchreibung der Hypotheken zu machen. * Wochenüberſicht der Bayeriſchen Notenbank vom 23. Fe⸗ bruar 1935. Aktiva: Goldbeſtand 30 932 000, deckungs⸗ und Schecks 54 402 000, deutſche Scheidemünzen 46000, Noten anderer Banken 5844000, Lombardforderungen 1344000, Wertpapiere 5789 000, ſonſtige Aktiva 8 012 000 4.— Paſſiva: Grund⸗ kapital 15 000 090, Rücklagen 14 781 000, Betrag der umlau⸗ fenden Noten 68 877 600, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 4 979 000, an Kündigungsfriſt gebundene Verbindlich⸗ keiten 835 000, ſonſtige Paſſiva 2 100 000. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 1100 000. Kölniſche Hagel⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft, Köln. Die 9. HB. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1934, der die Ausſchſtttung von 8(19) v. H. Dividende auf das ein⸗ gezahlte An von 18 Mill./ und die Einzahlung von oi e auf das A vorſieht. Neu in den Auſſichtsrat wurde Generaldirektor T. D. Keſſel(Kölniſche Glasver⸗ verſicherung) gewählt. * Wieder 1 v. H. Dividende bei der Münchener Kaſſen⸗ Verein Ac, München. Die lebhaftere Geſchäftstätigkeit hat im abgelauſenen Johr ihre Fortſetzung gefunden und ſogor eine weitere kleine Steigerung der Umfätze zur Folge gehabt. Dies trifft ſowohl für die Abrechnung als auch für das Sammeldepot zu; ſelbſt die rückläufige Be⸗ wegung, die das Wechſelinkaſſo bisher ſtets zeigte, iſt zum Stillſtand gekommen und hat einer Verſtärkung der Ein⸗ keichungen Platz gemacht. Die Umſätze einer Seite des Houptbuches beliefen ſich auf über 245 Mill./ gegen 215 Mill./ im Vorjahre. Als Reingewinn werden 12 876 ee ausgewieſen, zu dem noch ein Gewinnvortrag aus 1000 kit 794/ kommt. Es wird vorgeſchlagen, daraus un⸗ verändert 4 v. H. Dividende auszuſchütten(AK 500 000). * Ausgeglichener Abſchluß der Acc. In der Auſſſchts⸗ patsſitzung am Freitag wurde die Bilanz für das Ge⸗ schäftsjahr vom 1. Okteber 1d 8 bis 90. September 1994 vor⸗ gelegz, Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung gleicht ſich in ſich aus. Der Verluſtvortrag aus dem Vorjahre in Höhe von 77 Mill.„, ſoll weiter auf neue Rechnung vorgetrogen werden. Die o. HV wird auf den 29. März 1935 ein⸗ berufen. Walzwerk Heilbronn AG, Heilbronn. Das am 31. Dezember abgelaufene Geſchäftsjahr hat einen recht zu⸗ riedenſtellenden Verlauf genommen. Der auf den A. März einberufenen H dürfte daher eine Divi⸗ Lende in mzindeſtens Vorfahrshöhe(12 v. H. auf die Stammaktien und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien) in Vor⸗ ſchlag gebracht werden. der Neuen Mannheimer Zeitung - ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 103 Stille an den Broſgeireidemärkien Erhöhie Geireidefesſpreise/ Erhöhie Mehlpreise * Mannheim, 28. Februar. Das Weizengeſchäft an den Weltmärkten erfuhr in der Berichtswoche eine Belebung durch verſtärkte Kanfluſt der engliſchen Mühlen und des Handels. Für die am Mannheimer Markt angebotenen Manitoba⸗ und Laplata⸗Weizen lagen die Forderungen im Durchſchnitt eine Kleinigkeit über denen der Vorwoche, ſie ſind aber gegen⸗ über dem Wochenanfang leicht zurückgegangen. Umſätze in Auslandsweizen wurden nicht bekannt. Am Markt für inländiſche Weizen war nur ſehr geringe Umſatztätigkeit zu verzeichnen, obwohl ab 1. März die neuen, um 15 Pfg. höheren März⸗Feſtpreiſe in Kraft treten. Es wurden lediglich einige kleinere Partien beſten kleberreichen Weizens, meiſt Sachſen⸗Saale, zum Feſtpreiſe von 21,90 4 für März und von 22,00„ für April verkauft. Das Angebot in dieſen Weizenſorten, auch in fränkiſchem Weizen, war ziemlich spärlich. Noröddeutſche Herkünfte waren dagegen nicht unterzubringen, obwohl von der zwei⸗ ten Hand Preiſe, die um 20 bis 25 Pfg. unter den Mühlen⸗ einkaufspreiſen lagen, verlangt wurden. Eoſinierter Weizen für Futterzwecke, deſſen Erſcheinen auf dem Markt vor kurzem angekündigt wurde, war noch nicht zu haben; ein Geſchäft konnte ſich daher auch noch nicht entwickeln, da der Großhandel über die zur Zuteilung kommenden Men⸗ gen nicht unterrichtet iſt. Dagegen konnte man von der Reichsgetreideſtelle Futter weizen zu 21,25% für Februar und 21,0„ für März kaufen; obwohl die Pretſe alſo gegenüber den letzten Angeboten herabgeſetzt waren, kamen Umſätze in dieſem Artikel nicht zuſtande. Das Roggengeſchäft blieb weiter bei umfang⸗ reichen norddeutſchen Angeboten ſehr ſtill. Für Pommern⸗ Roggen wurden zum März⸗ und April⸗Termin die jeweili⸗ gen Feſtpreiſe von 17,90 bzw. 18/ gefordert; Mecklen⸗ burger war zu den gleichen Terminen um 20 Pfg. darunter zu hoben. Im benachbarten Feſtpreisgebiet R 15 war nord⸗ deutſcher Roggen zum dortigen Mühleneinkaufspreis, der um 30 Pfg. unter dem Mannheimer Feſtpreis liegt, eif Worms angeboten. Kaufneigung für dieſe Herkünfte be⸗ ſtand mit Rückſicht auf das ſehr kleine Mehlgeſchäft nicht. Aus der näheren Umgebung wurden wieder reichliche Rog⸗ genmengen angeboten; die Landmühlen waren nicht im⸗ ſtande, das ganze Material aufzunehmen, ſo daß auch von dieſen Anlieferungen beträchtliche Mengen unverkauft blie⸗ ben. Eoſinierter Eoggen wor wie der auf gleiche Weiſe präparierte Weizen noch nicht zu haben, da auch hier die Zuteilungen noch ausſtehen. Vom inter nationa⸗ len Roggenmarkt iſt als bemerkenswertes Ereignis feſt⸗ zuſtellen, daß größere Mengen polniſchen Roggens nach Ka⸗ nada und den Vereinigten Staaten exportiert worden ſind, während Argentinien fortſetzt. Brau⸗ und Ind uſtriegerſte waren zu Preiſen, ſeine Verſchiffungen noch Europa * Eiſenwerk Wülfel AG, Hannover⸗Wülfel. Die Ge⸗ ſellſchaft konnte in dem am 30. September abgelaufenen Geſchäftsjahr 1933⸗94 ihren U unf at um 49 v. H. er⸗ höhen und die Gefſolgſchaft beträchtlich ſteigern. Der Ueberſchuß nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs⸗ umd Betriebsſtoffe erhöhte ſich auf 4,03(2,88) Mill. /; die ſonſtigen Ueberſchüſſe ſind unverändert mit 0,02 Mill.. Die Aöſchreibungen wurden auf 0, n(0,10) Mill.“ erhöht. Der Reingewinn beträgt einſchließlich 60 602/ Vor⸗ trag 104 804/(i. V. 87 051„ Verluſt). Der diesjährige Gewinn ſoll vorgetragen werden. Wie die Geſellſchaft mit⸗ teilt, wird beim Anhalten der gleichen günſtigen Entn lung wie bisher die Wiederaufnahme der Dividendenzac⸗ lung möglich ſein. Das vor mehreren Jaßren ſtillgelegte 5 Iweigwerkein Laatzen konnte wieder in Betrieb genommen werden, da die Fabrikationswerkſtätten in Wülſel bis zur Grenze ihrer Leiſtungs möglichkeit ausgenutzt ſind. In Ler Bilanz erſcheinen das Anlagevermögen mit 2,10(2,12), das Umlaufsvermögen mit 2,53(2,37) und die Geſamtperbind⸗ lichkeiten 1,04(0,96) Mill.. * Vereinigte Deutſche Metallwerke A, Frankfurt a. M. Der Reingewinn für das Geſchäftsjahr 1938/34 beträgt 1051 689 4. Der o. HW am 28. März wird vorgeſchlagen, auf das einbezahlte Ag eine Dividende von 6 v. H. (I= 934 500% zu verteilen und den Reſt von 117 188. vorzutragen. Im letzten Geſchäftsjahre zum 30. September 1933 wurde noch ein Verluſt von 4,82 Mill./ ausgewie⸗ ſen, der durch Zuſammenlegung des AK von 10:7 gedeckt wurde. Der Vorſtand berichtet, daß der Umſatz im letzten Geſchäftsjahr weſentlich erhöht werden konnte und daß ſich dementſprechend auch die Gefolgſchaft weiter ſtark erhöht hat. Die gute Beſchäſtigung hat im neuen Geſchäftsjahr bisher angehalten. * Holländiſcher 1 den Stahlverein. Die Ver⸗ einigte Stahlwerke AG, Düſſeldorf, hat von der hollän⸗ diſchen Werftinduſtrie einen erheblichen Auftrag zur Lie⸗ ſerung von Schiffsblechen und Proſilien erhalten. Die holländiſche Werftinduſtrie benötigt nämlich 15 000 Tonnen Schiffsbleche und Profiſe zum Bau von ſechs Tankſchiffen, die von der Royal⸗Dutch⸗Shell⸗Gruppe in Auftrag gegeben worden ſind. Unter Vermittlung des Internationalen Rohſtoffkartells iſt der Auftrag auf den Stahlverein und Die badische Weinmosfernfe im Jahre 1934 In Baden waren im Jahre 1934 insgeſamt 12 307 Hektar mit Wein angebaut. Der Weinmoſtextrag ſtellt ſich auf insgeſamt 703 596 Hektoliter im Berichtsjahre. Hier⸗ von entfallen auf Weißwein 517 036 Hektoliter, auf Rotwein 59 99g Hektoliter und auf gen ten Wein 120 567 Hekto⸗ liter. Der Durchſchnittsertrag je Hektar ſtellt ſich auf 57,2 Hektoliter. Der Geldwert dieſer Weinmoſterträge be⸗ ziffert ſich auf 25347 430„ bei einem Preis je Hekto⸗ liter Moſt von durchſchnittlich 36 ,. Der Geldertrag je Hektar Rebfläche errechnet ſich auf 2 312. Die Qualität der Weinmoſternte wird mit 28,6 v. H. als ſehr gut, 31, v. H. als gut und 10, v. H. als mittel bezeichnet. Im einzel⸗ nen waren in der Markgräflergegend 1510 Hektar mit Weißwein, 41 Hektar mit Rotwein und 3 Hektar mit gemiſchtem Wein angebaut. In der Kaiſerſtuhl⸗ gegend entfielen auf Weißweine 1341 Hektar Anbau⸗ fläche, auf Rotwein 183 und auf gemiſchten Wein 547 Hektar; in der Breisgaugegend entfallen auf Weißwein 1902 Hektar, auf Rotwein 80 Hektar und auf gemiſchten Wein 289 Hektar. In der Ortenau⸗ und Bühlergegend wurden 1760 Hektar mit Weißwein, 277 Hektar mit Rotwein und 655 Hektar mit gemiſchtem Wein bepflanzt und in der Fraichgau⸗ und Neckargegend 1233 Hektar mit Weißwein, 306 Hektar mit Rotwein ſowie 383 Hektar mit gemiſchtem Wein. Die Weinmoſſerträge in den einzelnen badiſchen Weinbaugebieten(in der Reihenfolge Weißwein, Rotwein und gemischter Wein) errechnen ſich wie folgt: Mark⸗ gräflergegend 98 482, 2 596, 174 Hektoliter, Kaiſer⸗ ſtuhlgegend 58 372, 5 888, 25 326 Hektoliter, Bre s gaugegend 115 758, 4072, 16 463 Hektoliter, Ortenau⸗ und Bühlergegend 131 479, 12 96g, 42051 Hektoliter, Kraichgau ⸗ und Neckargegen d 60 170, 18 698. 19 648 Hektoliter. Der wertmäßige Ertrag ſtellt ſich in der Markgräflergegend für Weißwein auf 3 662 414%, für Rot⸗ wein auf 109 292„/ und für gemiſchten Wein auf 7 030, in der Kafſerſtuhlgegend für Weißwein auf 1 793 299, für Rotwein guf 279 721, für gemiſchten Wein auf 1030 768 Mark, in der Breisgangegend für Weißwein auf 4074 681 Mark, für Rotwein auf 148 627“ und für gemiſchten Wein auf 602 546 ,, in der Ortenau⸗ und Bühlergegend auf 4501 787& für Weißwein, auf 545 742/ für Rotwein und auf 1 686 245/ für gemiſchten Wein, in der Kraichgau⸗ und Neckargegend endlich für Weißwein auf 1648 658„, ür Rotwein auf 529 023& und für gemiſchten Wein auf 685 716 Mark. Ueber die Güte der Wein moſternte wurde vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnet, daß in der Markgräfler⸗ gegend 29,8 v. H. der Weißweine als ſehr gut, 61,0 v. H. als gut und nur 8,3 v. H. als mittel zu bezeichnen ſind. 14,6 v. H. Rotweinerträge erhielten das Prädikat ſehr gut, 74,0 v. H. das Prädikot gut und 10,5 v. H. wurden als mittel bezeichnet. In der Kaiſerſtuhlgegend waren 17,1 v. H. des Geſamtertrages der Weißweine ſehr gut, 76,8 v. H. gut und wieder nur 6,1 v. H. mittel, die Rotweine dieſer Gegend ſind ſämtlich als gut zu bezeichnen. Die gemiſchten Weine ſind zu 14,2 v. H. als ſehr gut, zu 81,8 v. H. als gut und nur zu 4 v. H. als mittel zu bezeichnen. 29,8 v. H. der Geſamt⸗Weißweinernte in der Breisgaugegend werden als ſehr gut, 57,4 v. H. als gut und 12,8 v. H. als mittel, von Rotweinen 3,1 v. H. als ſehr gut, 90,9 v. H. als mittel und von gemiſchten Weinen 51, v. H. als gut und 48,7 v. H. als mittel anerkannt. In der Ortenau⸗ und Bühlergegend fiel die Qualität der Geſamtweißweinernte zu 24,8 v. H. als ſehr gut, zu 65,9 v. H. als gut und zu 9,3 v. H. als mittel aus, die der Rotweinernte zu 41,2 v. H. als ſehr gut und zu 58,8 v. H. als gut aus und die der gemiſchten Weine zu 99,2 b. H. als ſehr gut, zu 87,8 v. H. als gut und zu 3,5 v. H. als mittel. In der Kraichgau⸗ und Neckargegend ſind 51,2 v. H. der Weißweinerträge als fehr gut, 47,2 v. H. als gut und 1,6 v. H. als mittel zu bezeichnen, 34,4 v. H. der Rotweinerträge wurden als ſehr gut, 50,9 p. H. als gut und 14,7 v. H. als mittel und von gemiſchten Weinen 47,5 v. H. als ſehr gut, 50,5 v. H. als gut und nur 2 v. H. als mittel anerkannt. Die Quolitätsangaben beziehen ſich auf die Ernteergebniſſe der Weinberggemeinden. Die piälzische Weinmosternie In der Rheinpfalz wurden in 1934 13 217 Hektar mit Weißwein⸗Reben angebaut und 3127 Hektar mit Rot⸗ weinreben. Der geſamte Moſtertrag in Weißweinen belief ſich auf 924 589 Hektoliter bei einem Durchſchnittsertrag je Hektor von Hektoliter, der Rotweinertrag insgeſamt auf 329 976 Hektoliter bei 105,5 Hektoliter Durchſchnitts⸗ ertrag je Hektar. Der Geldwert der Weißweinernte be⸗ läuft ſich auf 39 838 644 bei einem Durchſchnittspreis von 36,6„ je Hektoliter Moſt. Die ganze Rotweinernte er⸗ brachte einen Geldwert bei 26,9/ durchſchnittlich je Hekto⸗ liter Moſt von 8 880 156 4. Der Geldertrag je Hektar Reb⸗ fläche beziffert ſich für Weißwein auf 2500 //, für Rotwein auf 2840„. Van dem Geſamtertrag der Weißweinernte erhalten 62,2 v. H. die Qualitätsbezeichnung ſehr gut, 37,1 v. H. die Quglitätsbezeichnung gut und nur 9,7 v. H. wer⸗ den mit„mittel“ eingeſchätzt. Von den Rotweinerträgen werden 46,3 v. H. als ſehr gut, 41,5 v. H. als gut und 12 v. H. als mittel eingeſchätzt. die ſich mit den zuletzt vor oem 8. Februar erzielten decken, angeboten; ſie erwieſen ſich jedoch als unverkäuflich, da Brauereien und Gerſtenkafſee⸗Fabriken noch reichlich ein⸗ gedeckt ſind. Teilweiſe lauteten die Angebote„vorbehaltlich der Genehmigung“, doch ſcheinen die Getreidewirtſchafts⸗ verbämde der Zulaſſung der vor dem 8. Februar in den Händen des Handels befindlichen Gerſte keine Schwierig⸗ keiten zu machen. Futtergerſte war gefragt. An⸗ gebote kamen nur ſehr vereinzelt heraus; Verkäufer und Käufer ſcheinen ſich noch nicht auf die für Futtergerſte mit höherem Naturalgewicht erzielbarem Preiſe geeinigt zu haben. Die Umſätze in Hafer waren nur ſehr gering. Das Geſchäft iſt vollſtändig auf den Tauſchverkehr angewieſen. Da aber die geforderten Futtermittel nicht aufzutreiben waren, konnte der Bedarf nicht befriedigt werden. Auch für die übrigen Futtermittel hielt das Miß⸗ nerhältnis von Angebot und Nachfrage an. Oelhaltige Artikel waren nicht am Markt; Biertreber und Malzkeime ſind ebenfalls nur ſpärlich, und meiſt lediglich im Tauſch gegen Hafer erhältlich. Zuckerſchnitzel waren knapp an⸗ geboten. Für Kleie und ſonſtige Mühlennachprodakte war keine Beſſerung der Marktlage zu verſpüren. Mit dem 1. März wird der Feſtpreis für Kleie um 7 Pfg. heraufgeſetzt; es iſt nicht anzunehmen, daß dies einen ver⸗ ſtärkten Anreiz für Verkäufe geben kann, da infolge des geringen Mehlabſatzes der Anfall gering bleibt. Man er⸗ wartet, daß ſich mit der Freigabe der Mehlverkäufe für Mai zugleich mit einer Belebung des Mehlgeſchäftes auch wieder ſtärkere Andienungen an Kleie ergeben. Rauh ⸗ ſutter mittel blieben im Preiſe unverändert; die Nach⸗ frage hielt unvermindert an. Sonſtige Futtermittel, die in der letzten Zeit hier teilweiſe gehandelt wurden, waren nicht am Markt, bis auf die oben erwähnten Futterweizen. Das Mehlgeſchäft hat ſich nicht weſentlich belcht, obwohl vom 1. März ab die Preiſe für Weizen⸗ wie für Roggenmehl um je 10 Pfg. erhöht werden; dieſe neuen März⸗Preiſe werden für April unverändert beibehalten werden, während für Mai abermals eine Heraufſetzung um 10 Pfg. erſolgen wird. Da die Verbraucher für die befden nächſten Monate bereits eingedeckt ſind, und da der Verkauf für Mai noch nicht freigegeben iſt, kam es nicht zu größeren Umſätzen. In Weizenmehl hat ſich der Abruf, wie ge⸗ wöhnlich gegen Monatsende, etwas gehoben, jedoch hielt ſich dieſe Steigerung in beſchränktem Rahmen. Für Wei⸗ zenmehle mit einer Beimiſchung von 10 v. H. Auslands⸗ weizen beſtand einige Nachfrage.— Der Abſatz in Rog⸗ genmehlen war allenthalben ſchlecht, auch bei den Land⸗ mühlen des hieſigen Bezirks. Roggenmehlverkäufe waren faſt nur bei gleichzeitigem Verkauf von Futtermitteln möglich. Georg Haller. die belgiſche Stahlinduſtrie verteilt worden. Der Anteil des Stahlvereins beläuft ſich auf etwa 10 000 Tonnen. * Expreßwerke AG, Neumarkt.— Dauernd ſteigende Beſchäftigung. Nach dem Geſchäftsbericht ſtand das am 30. 9. 1984 abgelaufene Geſchäftsjahr der Geſellſchaft im Zeichen einer dauernd ſteigenden Beſchäftigung. Mit der Abfatzſteigerung konnte auch eine Erhöhung der Be⸗ legſchaft durchgeführt werden. Anordnungen über die Errichtung gewerblicher Unternehmungen und Betriebe und die Aus⸗ übung der Vertretertätigkeit im Saarland Der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft haben eine Anordnung er⸗ laſſen, die verbietet, ohne Einwilligung gewerbliche Unter⸗ nehmungen oder Betriebe im Saarlande neu zu errichten, die Kapazität von im Saarlande bereits beſtehenden Unter⸗ nehmungen oder Betrieben zu erweitern, ſtilliegende Be⸗ triebe im Saarlande wieder in Betrieb zu nehmen, ſofern ſie länger als zwei Monate ſtillgelegen haben, und Betriebe in das Saarland zu verlegen oder im Saarlande gelegene Betriebe innerhalb des Saarlandes zu verlegen. Sie ver⸗ ſtehender Unternehmungen in der Weiſe zu erweitern, daß von ihnen im Saarlande die Erzeugung, Ver⸗ oder Bear⸗ beitung und der Vertrieb ſolcher Gegenſtände oder die Ausführung ſolcher Leiſtungen aufgenommen wird, die ihrer Art nach von dieſen Unternehmungen im Saarlande bis⸗ her nicht erzeugt, be⸗ oder verarbeitet, vertrieben oder ausgeführt worden ſind. Die Verordnung verbietet ferner, ohne Einwilligung Verkaufsgeſchäfte in Serienpreisgeſchäfte u. o. m. umzuwandeln. Für die Erteilung der Einwilligung iſt bei Unterneh⸗ mungen und Betrieben, die der Reichs nährſtandsgeſetz⸗ gebung unterliegen, der Reichsminiſter für Ernährung und Land wirtſchaft, im übrigen der Reichswirtſchaftsminiſter zuſtändig. Die Anordnung bezieht ſich auf Unternehmun⸗ gen und Betriebe jeglicher Art mit Ausnahme von Ver⸗ kehrsunternehmungen und Verkehrsbetrieben Unternehmungen und Betrieben, die der Regelung des Reichskulturkammergeſetzes unterliegen. Die Anordnung ſoll dazu dienen, die Rückgliederung des Saarlandes möglichſt reibungslos zu geſtalten. Aus dem gleichen Grunde hat der Reichswirtſchaftsminiſter eine weitere Anordnung er⸗ laſſen, die die Ausübung der Vertretertätigkeit im Saar⸗ lande von der Erlaubnis des Reichskommiſſars für die Rückgliederung des Saarlandes abhängig machte. Beide Anordnungen find vom 27. Februar 1995 und im Reichs⸗ geſetzblatt 1 Nr. 22 vom 28. Februar 1995 veröffentlicht. * Normal⸗Handelsvertretungsvertrag. Die Fachgruppe Handelsvertreter und Handelsmakler in der Wirtſchafts⸗ gruppe Vermittlungsgewerbe, die als Zwangsorganiſation durch Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters 29. November 1934 errichtet worden iſt, hat einen Muſter⸗ vertrag herausgebracht, der die Rechte und Pflichten zwi⸗ ſchen Handelsvertreter und vertretener Firmen unter Be⸗ rückſichtigung der Bedürfniſſe beider Vertragspartner ein⸗ heitlich regelt. * Elſäſſiſch⸗Badiſche Wollfabriken AG., Berlin. Die Geſellſchaft war, nachdem in den erſten Monaten des am 31. Dezember abgelaufenen Geſchäftsjahres die Beſchäf⸗ tigung noch wenig ausreichend und daher noch mit Ver⸗ luſten gearbeitet wurde, in den letzten Monaten mit Auf⸗ trägen gut verſehen und demenſprechend zufriedenſtellend beſchäftigt. Die in den erſten Monaten entſtandenen Ver⸗ luſte konnten daher wieder ausgeglichen werden, es dürfte darüber hinaus ein Gewinn erzielt worden ſein, der viel⸗ leicht ausreichen dürfte, den aus dem Vorjahr übernom⸗ menen Verluſtvortrag von 91 681, zu decken. Die Bilanz wird jedoch wieder einen angeſpannten Status zeigen, da immer noch reichliche Verpflichtungen, insbeſondere Bank⸗ ſchulden(am 31. Dezember 1933 Bankkredite 946 062%), vorhanden ſind. Auch zur Zeit iſt der Geſchäftsgang be⸗ friedigend. § Menzell Neederei., Hamburg. In der HV. wurde die Abrechnung für das Jahr 1934 einſtimmig genehmigt und Sie vorgeſchlagene Herabſetzung des AK. von 350 000 noch beſtehe e winn von 662 4 11 Au 0 lößung des Reſervef; geseckt, die nunmehr ebenfalls abgeglichen find. Anßerdem werden einem neut zu bildenden Reſerveſonds 10 0% überwieſen. Die Geſchäftsbelebung geht au beſten aus der erheblichen Steigerung des Bruttoertrages von 0,44 auf 0,70 Mill./ hervor. Zu Abſchreibungen wurden 0,04 0,015) Mill.„ verwendet. In der Vermögensaufſtellung erſcheint das Anlagevermögen mit 0,22(0,24), Fas Umlaufs⸗ vermögen mit 0,62(0,43) darunter Vorräte und Waren müt 0,27(0,10), Warenfordeungen mit 0,93), dagegen N 0,05(0,015) und Verbindlichkeiten 0,12(0,06) Mill. I. onds von 60 000 1 bis auf 1240% ab. N auf 5000„ und die Wiedererhöhung um 175 000 4 beſchlof⸗ ſen. Der ſich aus der Sanierung ergebende Gewinn von 345 000 4 wird Deckung des Verluſtvortrages aus 1938 Höhe von 173 995% ſowie des in 1034 entſtandenen Ver⸗ uſtes von 4481% und zu Abſchreibungen verwandt. Feyner wurde, boſchloſſen, den Namen der Firma in„N dere Nordmark AG.“ zu ändern und den Sitz der Geſell⸗ ſchaft nach Flensburg zu verlegen mit Zweigniederlaſſung in Hamburg. Neu in den Aufſichtsrat germeiſter Dr. Wilhelm Sievers in Flensburg, Dr Erich Schirmeiſter, Geſchäftsführer der Induſtrie⸗ uns Handelskammer in Flensburg und Direktor Jverſen in Flensburg. Waren und Märkfe Anorduung 10 der Ueberwachungsſtelle für Leder⸗ wirtſchaft In der Anordnung 6 der Ueberwachungsſtelle für Leder⸗ wirtſchaft vom 22. Oktober 1934(Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 248 vom 23. Oktober 1934), durch die die Mengenbewirt⸗ ſchaftung für Felle und Häute für die Zeit vom 1. Oktober 1934 bis 31. März 1935 geregelt iſt, iſt in 8 11 Abſatz 2 eine Sonderregelung für die Einkäufe im Saargebiet dahin ge⸗ troffen, daß die Einkäufe nicht auf die allgemeinen Ein⸗ kaufsgenehmigungen der Verarbeiter zur Anrechnung kom⸗ men. Nachdem mit der Rückgliederung des Saargebiets die Vorausſetzung für dieſe Sonderregelung hinfällig gewor⸗ den iſt, veröffentlicht die Ueberwachungsſtelle für Leder⸗ wirtſchaft im Deutſchen Reichsanzeiger die Anordnung 10 (Einkauf im Saargebiet) vom 26. Februar 1935, durch die der Abs. 2 des§ 11 der Anordnung ß geſtrichen wird. *Die Leipziger Textilmeſſe um einen Tag bis 7. März verlängert. Die bevorſtehende Leipziger Textilmeſſe, die im Rahmen der Leipziger Frühjahrsmeſſe— um einen Tag verlängert— vom 3. bis 7. März ſtattfindet, verſpricht eine außerordentliche Beteiligung aller Fachkreiſe. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ergibt ſich wiederum eine Zunahme der Ausſtellerzahl. Foſt alle Zweige der deutſchen Textilinduſtrie ſind vertreten. Einige Bezirke, ſo g. B. die Geraer Textilinduſtrien nehmen mit ihren Erzeugniſſen erſtmalig geſchloſſen teil. Die Handwerkskam⸗ mer Erfurt führt die Arbeitsleiſtung der Mühlhäuſer Strik⸗ ker und Wirker nach Leipzig. Die Verwendung der alten und der neuen textilen Rohſtofſe gibt der diesjährigen Meſſe eine ganz beſondere Note. Das Ausland bekundet lebhaftes Intereſſe. * Die ſchweizeriſche Küſeausfuhr. Die intenſiven Be⸗ müthungen der ſchweizeriſchen amtlichen Stellen, dem ſchwei⸗ zeriſchen Käſeexport durch handels vertragliche Abmachun⸗ gen einen beſſeren Abſatz zu verſchaſſen, waren von Erfolg gekrönt, ſo daß im Januar 1995 die Ausfuhr auf 11 839 Dz. geſteigert werden konnte gegenüber 9283 Dz. im gleichen Monat des Jahres 1934. Der bedeutendſte Abnehmer iſt Frankreich, Deutſchland ſteht an vierter Stelle mit einem Bezug von 1699 Ds. * Zur Ueberwindung der Pfeſſerkriſe.— Engliſch⸗ holländiſche Zuſammenarbeit. Dem Vernehmen nach haben ſich nunmehr fämtliche holländiſchen und niederländiſch⸗ indiſchen Intereſſenten om Londoner Pfeffermarkt zur Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Londoner Komitee zwecks neuer⸗ licher Ueberwindung der Pfefferkriſe bereiterklärt. Dieſer Beſchluß bedeutet, daß ſich ſämtliche betroffenen holländi⸗ ſchen zufſammen mit den engliſchen und däniſchen Geſell⸗ ſchaften dem Pepper Control Sales Comite anſchließen. Be⸗ kanntlich ſoll dieſes Komitee für den allmählichen Verkauf der Londoner Pfeffervorräte Sorge tragen und dadurch einem Zuſommenbruch der Pfefferpreiſe zuvorkommen. Wie verlautet, ſind die Verluſte der holländiſchen Geſellſchaften an der Pfefſerkriſe ſehr gering. Die Preisvereinbarung betrifft ausſchließlich die zur Zeit beſtehenden Vorräte. Die neue Ernte., die die Liquidotion eventuell erſchweren könnte, kommt erſt im Herbſt auf den Markt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. März.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 2,82% Mai 3,07%; Juli 3,25 Sept. 3,85 V.— Mais lin Hfl. per Laſt „ März 60,25 K: Mai 57,5; Juli 56,25; Sept. 57 V. * Liverpooler Banmwollkurſe vom 1. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: März(35) Sept. 669; Okt. 666; Nov. 655; Dez., Jan.(36) je 664; 1 März je 683; Mai 661; Juli 659; Okt. 656; Tendenz ſtetig. * Durlacher Viehmarkt. Zufuhr: 84 Kühe s Habbinnen und Rinder, 6 Kälber. Verkauft wurden: 28 Kühe, 5 Kal⸗ binnen, 6 Kälber. Preiſe: Milchkinhe 950480 4, Zucht⸗ kühe 300450, Kalbinnen(brächtig) 900450 /, Kuh⸗ rinder 85400 l. 8 Freiburger Nußzviehmarkt. Zufuhr insgefamt 105 Stück, davon 90 Ochſen, 40 Kühe, 20 Kalbinnen, 15 Rinder. Preiſe: Ochſen, ältere 310400, jüngere 230280, Kühe, ältere 16020, jüngere 270—920, Kalbinnen 250400, Rin⸗ der 83200. Marktverlauf: mittelmäßig, vevbauft wur, den etwa zwei Drittel. b * Leinöl⸗Notierungen vom 1. März.[Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per März 9(0,25); dito. Klk., per März⸗April 11,25(unv.); Leinſaatöl loko 229ë(22,25) März 21%(unv.); April 21,75(21,50): Mai⸗Auguſt 2½(und.); Bgummwollöl ägypt. 27,50(unv.)) Baumwoll⸗St. per März 6%(616/10). Neu york: Terp. 55,25(unn. Savan nah: Terp. 50,25(unv.). Geld- und Devisenmarkt Zürich,, ert Gchlug emiſſch) 688; April 685, Mai 683; Juni 679, Juli 678; Auguſt 679; ansfenfin. 250 e 20.7 n 82.27% n 12.38 dent 505 1 onen 14.94% fleſtan 209.10 Fance 38,25 fl. been. 2 m 598 75 fein 12.90— lee,. f% 1 keln, 222% Pier uff.. 78.20.— ffir 70% ane, ſlaſſen 26.10—] Ses—.— Iden 229,— Jenrttgi t 2½ Paris, 1. n Gaius amllich).. nn 72.88— f 207.25 J— im. u 15. f 285 beer 29458 em, 808, zelten 334.— Jchenz 480.70 Sewin 375.30 Wagner 288.28 London, 1. Nin(chli amtlich) ese, 485,12 Lorenz 22,40— f Hen 39.——— chte 17625 Forte 485 0 Jace 19.40— Penis 485,50 Leih 1202 Lune 710.75 9246 19, 90 ¼ Anrtzatig. ö 828,.— Aren 125. baris 72 89— UUmen 110.03 ikea 319.— eite 17.75 dss 20.59. felsingrs 228.50 Fisg ö 26,06 Hesſeriges 19.75 talen 50.81— Peg 318,0 erh 28.81 fo. Berlin 11.26 ¼½ Pep 27.50 rent Lites 88,97 genes 2— d 14.80 f 218.— fie e, 41. mf nn 19.— bann 35,15 ¼ Selle 410.— fegt 1/100 Ste 100,12 Hamburger Meiallnoſierungen vom 1. Mrz Tades- B. Jtuſtz-Ling ner delt n iar] bel Abs kann 41.254,—,.„ ten. 17,0017 58 kebruer 41,040.58. f keziſlber(NR. p. 49) 40,50 47,88 Mir: 33,75 33.75 310. Feingeſd(A. z. gr. 2,86 2,79 i 38.758,70 Al-Flaſia(As falle) Hai 33, 7538.750310. Cr.(EA. 5. fr.) 2,85 2,35 zun! 36.7586. 25 810.0 Techn. keines Pletin Jul 97.5087.— 310, Oetller,(Al. J. fr...50.25 Ale Augrs! 40,— 89,810, Jeßtemb. 40.259,50 Let“ Oklsber 40,039.75. Auflmen Negvtus ces.(& fu.) 88,— 88.— daecktiſber(& uu flache) 11.871155 Walfrsmerr dib.(in St.) J 88.80 Horemk. 40.750... atem 41.— 40.25. * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 2. März. (Milgeteilt von der Deutſchen Bank und Dis kondo⸗Geſell⸗ ſchaft, Filtale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,28 fe Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,20 je Gramm; dio. 4 v. G. Kupfer 3,10 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo; Feinſilber 50,0—52,40„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. —9 Kilo. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. bietet weiter, ohne Einwilligung den Geſchäftsbetrieb be⸗ ſowie von vom gewählt wurden Dr. Ernſt Lin cke, Direktor der Commerz⸗ und Privak⸗ bank Ach, in Hamburg, Alfred Seitz, Hamburg, Oberbür⸗ Ludwig —— 5 aasee e* Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Berliner Brief Der Ball der Staatstheater— Künſtler als Kellner Die Berliner Bauwirtſchaft mobiliſiert ſich Aus den Filmateliers. Berlin, Anfang März. Zeit des Faſchings, Zeit der Bälle. Vorigen Samstag gab es die vornehmſte Veranſtaltung des Winters: den Ball der Staatstheater. Miniſterpräſident Göring hat ihn wieder einge⸗ führt, er ließ ſelber di⸗ Einladungen dazu ergehen. Die Berliner Künſtler haben in dieſem Winter wieder unzählige Male ihre Kun ſt in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt. Kaum ein Abend vergeht, in dem es nicht zugunſten der Winterhilfe in einem der großen Säle geigt, bläſt, ſingt. Nun, am Ende der Saiſon wollen die Künſtler auch einmal an ihre eigenen alten Kollegen denken, in deren Kreiſen viel Armut und Not herrſcht und eine Weltfremdͤheit, die ſich nicht helfen kann. Da haben ſich die Ber⸗ liner Künſtler eine reizvolle Idee ausgedacht, um ihren greiſen, hilfloſen Berufsgenoſſen zu helfen. Sie werden jetzt in dem großen Europahaus am Anhalter Bahnhof ein Nachtfeſt veranſtalten, bei dem ſie denzuſtrom erwartet. Zu dieſem Zweck wird der Bahnhof Zoo einem großen Umbau unter⸗ worfen. Dieſer Bahnhof, auf dem ſich Stadtbahn und Fernbahn treffen, war ſchon längſt für den großen Verkehr zu eng und zu verwinkelt. Er ſoll nun auch einen Teil des Verkehrs, der bisher in den Lehrter Bahnhof einmündete, aufnehmen, damit die Reiſenden nicht erſt in der Taxe die Stadt zu durch⸗ queren brauchen. Häuſer werden abgeriſſen, Ge⸗ ſchäfte müſſen verlegt werden, ganze Häuſerblocks kommen in Fluß. Und nun erwacht wieder der alte Unternehmermut der„Gaſtronomie“, die Hotels baut. wickelt. Für die Rieſenbauten waren außerordent⸗ lich umfangreiche Ausſchachtungsarbeiten notwendi Die haben wiederum das Grundwaſſer der Spree in Unordnung gebracht, ſo daß das große Bürohaus an der Spree, das das„Rote Schloß“ genannt wird, ein⸗ zuſtürzen drohte. Die Mieter bekamen über Nacht den Befehl, binnen zwei Tagen die Wohnung zu räumen, wenn ſie ſich nicht der Gefahr ausſetzen wollten, daß ihnen das Dach über dem Kopf zuſam⸗ menfällt. Immerhin wird der Neubau der Reichs⸗ bank in dieſem Jahre noch nicht fertig werden. Es ſchadet nichts, ſagt der Berliner Volkswitz, denn der Dr. Schacht hat ja rechtzeitig die Fünkmarkſtücke klei⸗ Damit die Künſtler und Muſiker der Staatstheater alle als dienende Geiſter mitwirken. Als Kellner Der Berliner Weſten war bisher mit Hotels ver⸗ ner gemacht, damit er noch eine Weile mit den bis⸗ an dieſem Abend ſich richtig erholen konnten, brauch⸗JTwerden Schauſpieler erſcheinen, JTda Wüſt wird hältnismäßig ſchwach beſetzt, obwohl die Fremden herigen kleineren Räumen auskommt. ten ſie nicht auf dem Ball zu konzertieren, der Mi⸗ das Kuchenbüfett regieren, an der Bar wird Maria den Aufenthalt im eleganten Weſten mit ſeinen niſterpräſident hatte das Hotel Eſplanade gebeten, für dieſen Abend den dort beſchäftigten Kapellmeiſter zur Verfügung zu ſtellen. Das iſt Barnabas von Geczy, ein bezaubernder Geiger, der Tanz⸗ N Paudler ſtehen. Domgraf⸗Faßbaender von der Staatsoper wird in der Kapelle als Stimmungs⸗ ſänger mitwirken und Käte Dorſch wird als Zi⸗ garettenverkäuferin mit dem„Bauchladen“ durch die Säle gehen. Guſtav Fröhlich und Viktor de Ko⸗ ſchönen Lokalen, den großen Uraufführungskinos und den Theatern lieben. Jetzt wird ein neues Hotel an der Ecke Kant⸗ und Hardenbergſtraße ge⸗ baut und auch am anderen Ende dieſes Häuſerblocks * Der Reichspropagandaminiſter hat vor ein paar Tagen die Ufaateliers in Babelsberg be⸗ ſucht. Dem Film hat ſchon immer ſeine beſondere muſik ohne Jazz macht, in ſeiner Kapelle gibt es e e 5 hat man ſich ſoeben entſchloſſen, aus einigen Wohn⸗ Aufmerkſamkeit gegolten. Neulich hat er die Mit⸗ kein Saxophon. Deshalb gehen in ſeine Fünfuhrtees wa werden als Eintänzer tanzluſtigen. häuſern noch in dieſem Jahre einen großen Hotelbau wirkenden bei dem Film„Die heilige gern die Leute, die das Laute nicht lieben, Wirt⸗ zur Verfügung ſtehen, es wird ein Rieſenjubel vom herzuſtellen. An der Ecke Hardenberg⸗ und Joachims⸗ Johanna“ empfangen, der mit außerordentlich ſchaftsführer und ältere Herren. Hermann Göring hatte auch für eine Tombola geſorgt, ihr Ertrag kam der Penſionskaſſe der Staatstheater zugute, der erſte Preis war ein vom Führer geſtiftetes Bild mit ſei⸗ ner Unterſchrift. Ein ſchönes Feſt ſtimmungsvoller Geſelligkeit. Es wurde, wie es bei einem Künſtlerfeſt ſelbſtverſtänd⸗ lich iſt, auch viel photographiert. Dabei gibt es im⸗ mer wieder die gleichen Szenen, über die die führen⸗ den Männer ſchon lange lächeln: wie ſich beſonders Eitle mit aller ihnen möglichen Fixigkeit und mit dem Ellenbogen dazu drängen, mit einem Miniſter auf die Platte zu kommen, um dann ein ewiges Do⸗ kument dafür zu haben, wie„intim“ ſie mit„Oben“ ſind.„Linſekämpfer“ hat neulich ein Miniſter dieſe Leute genannt, für die jede Veranſtaltung verge⸗ bens war, die ihnen keine Möglichkeit gab, mal Stapel gelaſſen und die Künſtler hoffen, daß für ihre alten Kollegen viele tauſend Mark herausſpringen. Das Publikum und die Lieblinge von Film und Bühne werden ſich ſicher an dieſem Abend aufs beſte verſtehen. Und dann wird der Kunſtwinter zu Ende ſein, und wir gehen in den Frühling. Am Sonntag haben wir ſchon das erſtemal auf den Kaffeeterraſſen am Kurfürſtendamm im Freien geſeſſen, als ob wir nicht eben eine der umfangreichſten Grippeepidemien kaum hinter uns gebracht hätten 2 Die Fremden, die uns in gewaltiger Fülle wäh⸗ rend der Autoausſtellung beſuchten, waren über⸗ raſcht: überall fanden ſie Berlin hinter dem Bretter zaun. Die ganzen„Linden“ ſind auf⸗ geriſſen, am Tiergarten iſt der Aſphalt aufgetaut worden und nun wird auch im Weſten ge⸗ richtig„ins Bild“ zu kommen. 11 bu ddelt. Der Weſten bereitet ſich auf die Olym⸗ piade vor, für die man einen märchenhaften Frem⸗ thalerſtraße, alſo am belebteſten Punkt des Weſtens, wird auf dieſe Weiſe ein„Adlon des Weſtens“ er⸗ ſtehen. Die Geſchäftsleute verſprechen ſich davon eine Belebung ihrer Läden. So bringt die Olympiade auch den Berliner Grundſtücksmarkt in Fluß, es wird wieder gebaut und das Geld rollt. Die Innen⸗ ſtadt hat auch einen großartigen Neubau. Die rie⸗ ſigen Eckgebäude am Schnittpunkt der Leipziger und Friedrichſtraße, die der eigentliche Mittelpunkt Ber⸗ lins ſind, ſind abgeriſſen worden und an ihrer Stelle wird ein Hochhausbau entſtehen, der den Namen „Haus der Innenſtadt“ trägt. Unſere Olym⸗ piggäſte werden Berlin nicht wiedererkennen. Auch der Kurfürſtendamm ſelber wird gartenbauarchitek⸗ toniſch verſchönert, der zuſtändige Bezirksbürger⸗ meiſter von Charlottenburg hat eben bei anliegenden Hauswirten eine Geldumlage eingeleitet. Der andere große Baukomplex hat ſich um den Neubau der Reichsbank an der Spree ent⸗ großen Mitteln vorbereitet wird. Gerhard Menzel hat das Drehbuch geſchrieben und der junge Kom⸗ poniſt Peter Kreuder ſchreibt die Muſik. Angelika Salloker wird die Hauptrolle ſpielen, Grün d⸗ gens den König von Frankreich und Heinrich Ge⸗ orge einen Engländer. Man ſpricht davon, daß hier eines der gewaltigſten Werke der deutſchen Film⸗ kunſt entſteht, bei dem keinerlei geſchäftliche Rückſich⸗ ten walten und bei dem lediglich künſtleriſche Fragen maßgebend ſind. Gleichzeitig wird der Mazurka⸗ film fertiggeſtellt, in dem Pola Negri eine Hauptrolle ſpielt. Miniſterpräſident Göring hat ſich auf dem Ball der Staatstheater lange mit Pola Negri über den Film unterhalten. Auch hier ſchreibt Peter Kreuder die Muſik. Guſtav Fröhlich hat be⸗ kanntlich den Film„Barcarole“ gedreht— man weiß jetzt, daß er ſich von ſeiner Gattin Gitta Alpar hat ſcheiden laſſen. Sie wird nicht mehr nach Deutſch⸗ land zurückkehren. Der Berliner Bär. den Kopf Vollzugsreiferklärung. Radio die neuesten Dle neuesten, suf der Berliner Ausstellung N N C Is 5 2 5 17 555 ie. Nodelle v. 10358 e- 5 1 beantragte Neueinteilung der auf. etzt lieferbar 1 8 8 5 Gemarkung Mannheim gelegenen 5 f ee eee een N Grundſtücke: gb. Nr. 60 457 /1, Durgunder- BEHGB OLD 1 Sle duft def stoben 5 e 60 459, 60 459/ 114, 60 461, 60 460, 5.7 rel 218 75 7 60 462, 60 463 /1, 60 463/ wird hier ſiolee Waere 4 5 darüber 87³⁰ mit nach Maßgabe des entworfenen, vom Herrn Ober⸗ 1 bürgermeiſter genehmigten u. mit 1 Pfund nur 2 N DRI. u. Uiktoria- 23,7 r S 8 entſprechendem diesſeitigem Ver⸗ 30 7 2 Moforrad- Schau auf den Flanken Elgspt merk verſehenen Planes vom 13. 0 5 ee September 1934 auf Grund des Sehr beliebt. 9 21 des Ortsſtraßengeſetzes für I Genie Fungabend& Co. 5 5 5— 5 6 Pfg. vollzugsreif erklärt. Beilage ung res 2. fa. 400 i ü f 3 Als Zeitpunkt für den Ueber⸗ Ab 2 db utefee t Diesegn 122 Cesclurrsc gang des Eigentums und der f Abendbro We düifef. a allen HFuuten hem Telephon 228 35 Rechte dritter Perſonen wird der Briketts volt 5 2 F 1. April 1935 beſtimmt. 2 in jeder Menge und bester Obalſtst. Stemmer Karlsruhe, 19. Februar 1935. Der Miniſter des Junern. tert, die gin für Schines, Prflisc fre- ind His wertes haben BPestchtlgung, Votfühfung b. Prospekte unvetbindlich S Dr. Edger Jer e GER 0— Slice erg Tele nee 9. isclunes. HENKEL deb. Kldber. sewäheen mir 5 + Hei 9 6 wo HENCRLL IM SILASE PERL UND 9 50 Vermshlfe bene n 4 aunnneims erober et e ae en ende Fee NMerwheirn NMermheirn ee 9 2 5 nach einem besonderen, nach einem königlichen werbu Grchmestr. 0 2. Märs 1985 Otto- Be ck. Str. 8 Fan er- Maskenball Trunk verlangt da ist HENK EIL, die Krönung N. Nöh 3 0 kb eee ee 8 aſten, die HEN jeh IN 5 5 5; eee K eine Anzeigen eee in samtiieben faumen des Rosengaftens. die Feet en S pace cer dere 5 1 4Pfg. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uh 3 8 3 8 1 5 Sekt. B d 11 pe. 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Meine innigstge liebte, treubesorgte Mutter geb. Jost ist am Donnerstag heimgegangen. Leutershausen(Bergstr). Mannpeim, Friedrichsplatz 3, herzensgute Anna Ma abend% Uhr nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden im Alt den 1. In tiefer Deter Mad und Minder Ludwig, Peter umd Heizer ich Frau, unsere März 1935. Trauer: schw er von 58 Neue Maunhei immer erem. Jabren Die Beerdigung findet am Sonntag., 3 Uhr, den 3. vom Trauerhause aus stat! NA„ l Mittags März, nachmittags Schwager und Onkel, Herr Mein lieber Mann, unser guter Vater, Valentin Herrmann Käaminbaumeisſer ist im Alter von nahezu 78 Jahren plötzlich verstorben. Mannheim-Wallstadt(Römerstr. 73), 27. Februar 1935. Die irauernden Hinterbliebenen Großvater, Bruder, Die Beerdigung findet am Samstag, den 2. März 1938, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Sagt Mannheim, Daics zlichen Dank. 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