siert, 116 AN usisplel 1 * deres. ö paulsen — onen! — ue Ula- okenden en eien 55 n 5 N 0 —— N —— 1 7 — Erſcheinnugsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.03 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 138, Je Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: SammelsRummer 249351 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig zahlende Familien⸗ und Gelegenheitsanzeigen beſondere Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 2. Für im voraus zu be⸗ Preiſe. 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Die Mitteilung, daß die deutſche Regierung um einen Aufſchub des engliſchen Beſuches in Berlin nachgeſucht hat, iſt den engliſchen Regierungsſtellen am frühen Nachmittag durch den britiſchen Botſchafter in Berlin, Sir Erie Phipps, amtlich übermittelt wor⸗ en. Die engliſchen Nachmittagsblätter beröffent⸗ hen die Nachricht von dem Aufſchub des Beſuches großer Aufmachung und unter fettgedruckten Aagzeilen. Der liberale„Star“ meldet, daß die Herliner Mitteilung eine große Ueber⸗ taſchung in London hervorgerufen habe.— Der politiſche Mitarbeiter der„Evening News“ meint, daß die engliſche Regierung eine„ſympathiſche Ant⸗ wort“ auf die deutſche Mitteilung abſenden werde.— „Preß Aſſociation“ meldet: Anſcheinend habe die deutſche Regierung noch keine Andeutung darüber gegeben, auf wie lange Zeit die deutſch⸗eng⸗ liſchen Beſprechungen aufgeſchoben werden ſollen. Etwaige Vermutungen, daß die Erkrankung Sttlers nicht der einzige Grund für die Aufſchiebung der Be⸗ ſprechungen ſei, würden in diplomatiſchen engliſchen Kreiſen nicht geteilt. Ginige nichtamtliche Beobachter neigten jedoch der Annahme zu. daß der Aufſchub der Verhandlungen mit der geſtrigen Veröffentlichung des britiſchen Weiß buches über die engliſche Rüſtungspolitik zu verbinden ſei. Im Regierungsviertel ſei man jedoch der Anſicht, daß der Hinweis in dem Weißbuch auf das„deutſche Wiederaufrüſten“ keine Neuigkeit für die deutſche Regierung bedeute, da der Präſtdent des engliſchen Staatsrates Baldwin ſchon vor einiger Zeit im Unterhauſe in ähnlicher Weiſe über das gleiche Thema geſprochen habe. Es ſei noch nicht be⸗ kannt, ſo fährt„Preß Aſſociation“ fort, welche Wir⸗ kung der Aufſchub des Beſuches von Sir John Simon auf die beabſichtigte Reiſe nach Moskau und Warſchau haben werde. Die Lage werde am Mittwoch auf der Kabinettsſitzung zur Erörterung kommen. Engliſches Weißbuch fordert Erhöhung der Rüſtungen Meldung des DNB. — London, 5. März. Ein ſoeben veröffentlichtes Weißbuch der engliſchen Regierung beginnt mit folgender Einleitung:„Die lüge iſt das Hauptziel der engliſchen Außenpolitik. Die erſte und ſtärkſte Verteidigung des britischen Reiches wird durch die Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens geboten. In den letzten Jahren hat die eng⸗ liſche Regierung in der Hauptſache folgende Metho⸗ den angewandt, um ſtändigen Frieden zu erreichen: A. Unverbrüchliche Unterſtützung des Völkerbundes. 2. In Zuſammenarbeit mit anderen Nationen die Förderung internationaler Verträge, die dazu be⸗ Kmmt ſind, ein Gefühl der Sicherheit unter den ionen zu erzeugen.“ Weiter wird als eine der Hauptmethoden, durch die die britiſche Regierung die Schaffung des Frie⸗ dens verfolgt hat, folgendes bezeichnet: Bemühungen gur Förderung des internationalen Einvernehmens im allgemeinen und insbeſondere zur Zurückführung aller der Länder, die im letzten Weltkriege Feinde waren, in die Gemeinſchaft der Nationen, ferner die erminderung und Beſchränkung der internationalen Rüstungen zur Förderung der Befriedung und ſtän⸗ 9 Schaffung des Friedens auf einer ſtändigen Grund⸗ dige Herabſetzung der Mittel zur Führung von Kriegen. Das Weißbuch fährt fort, bisher habe die öffent⸗ . einung in England zu der Annahme geneigt, daß nichts für die Aufrechterhaltung des Friedens erforderlich ſei außer der beſtehenden internationalen politiſchen Maſchinerie und daß die älteren Verteidi⸗ gungsmethoden, wie Flotten, Heere und Luftſtreit⸗ Abwehr engliſcher Anterſtellungen Der erſte Widerhall des engliſchen Weißbuches über die Notwendigkeit von Rüſtungserhöhungen Meldung des DNB. — Berlin, 5. März. Die Deutſche Diplomatiſche Korreſpondenz be⸗ merkt zu dem engliſchen Weißbuch u..: Intereſſan⸗ ter und bezeichnender als die Tatſache der engliſchen Aufrüſtung, die immerhin ſeit längerer Zeit beſchlof⸗ ſene Sache war, erſcheinen die Argumente, mit denen die nationale Regierung gegenüber dem In⸗ und Auslande den Verzicht auf die bisherige Ab⸗ rüſtungspolitik zu rechtfertigen ſucht. Der unvorein⸗ genommene Beurteiler muß feſtſtellen, daß Licht und Schatten hier doch ſehr ungleichmäßig verteilt ſind. Es kann einer Regierung nicht verwehrt werden, die Lage ſo darzuſtellen, wie ſie es für richtig hält; man darf aber erwarten, daß dabei gegenüber den einzel⸗ nen Staaten wenigſtens die gleichen Maßſtäbe an⸗ gewendet werden. Die ganze Darſtellung der engliſchen Denk⸗ ſchrift iſt darauf abgeſtellt, die Hauptſchuld für die ſchwierige Weltlage und die neuen Rüſtungsprobleme, vor denen Eugland ſteht, auf Deutſchland abzuwälzen. Nur nebenbei wird feſtgeſtellt, daß auch andere Mächte ihre Streitkräfte vermehrt haben; ſelbſt den ruſſiſchen Rüſtungen wird nicht die Aufmerkſamkeit gewidmet, die ſie ſogar nach dem Willen führender Sowjetpolitiker beanſpruchen ſollen. „Mit ihrer Behauptung über die Urſache des Miß⸗ erfolges der Abrüſtungskonferenz übergehen die Verfaſſer der engliſchen Denkſchrift alles, was längſt aktenkundig iſt und bisher nur in unſachlicher Preſſe⸗ polemik in manchen Ländern beſtritten wurde, näm⸗ lich die Verantwortung beſtimmter, ſeit dem Welt⸗ kriege ohne alle vertraglichen Bindungen rüſtender Mächte. Die ganze Zeit der deutſchen Mitgliedſchaft im Völkerbund war ein einziges Warten auf die Er⸗ füllung des Abrüſtungsverſprechens, Erſt als es im Laufe der Jahre immer klarer wurde, daß maß⸗ gebende Mächte nicht an die Erfüllung dieſes Ver⸗ ſprechens dachten, ſondern höchſtens an eine weitere Verſchärfung der deutſchen Abrüſtung unter gleich⸗ zeitiger Nutzanwendung aller neueren Erfahrungen und Errungenſchaften der Technik für die Aus⸗ rüſtung der eigenen Armeen, mußte Deutſchland ein⸗ ſehen, daß ſeine weitere Mitarbeit in Genf fruchtlos bleiben würde. Es hat aber, wie gleichfalls aus all⸗ gemein zugänglichen Dokumenten hervorgeht, auch nach dem 14. Oktober 1933 ſtets an den Gedanken der internationalen Zuſammenarbeit, des Ausgleiches und der Verſtändigung feſtgehalten; es hat ſeine An⸗ ſprüche hinſichtlich der Sicherheit auf das Mindeſt⸗ maß einer rein defenſiven Militärorga⸗ niſation beſchränkt und nur diejenigen Vorberei⸗ tungen in Angriff genommen, die unerläßlich waren, wenn es der allgemeinen und fieberhaften Auf⸗ rüſtung ringsum in der Welt nicht mit kläglicher Un⸗ tätigkeit gegenüberſtehen wollte. Die Verhandlungen über die Rüſtungs⸗ frage ſind im April vorigen Nahres bekaunt⸗ lich nicht an Deutſchland geſcheitert, ſondern ſondern an anderen. Auch davon erwähnt das engliſche Weißbuch leider nichts. Die engliſche Regierung begründet in ihrem Weiß⸗ buch auch die Notwendigkeit der Verſtärkung ihrer Rüſtungen damit, daß ſie ſonſt nicht in der Lage wäre, ihre aus dem Vertrage von Locarno ſich ergebenden Verpflichtungen zu erfüllen. Der Lo⸗ carnovertrag garantiert auch die Sicherheit Deutſchlands. Dieſes hat ſomit von England gegebenenfalls eine Unterſtützungsaktion zu ver⸗ langen und begrüßt es deshalb, wenn England es endlich als ſeine Aufgabe bezeichnet, ſich in den Stand zu ſetzen, praktiſch allen Eventualitäten gewachſen zu ſein. Die poſitive Bedeutung dieſes erneuten Bekenntniſſes zu den Locarnoverpflichtun⸗ gen darf immerhin in dem engliſchen Weißbuch nicht überſehen werden. In der ganzen Welt iſt der Wunſch nach Ent⸗ ſpannung, nach Wiederaufbau und nach Frieden nie ſo ſtark in Erſcheinung getreten als heute, und ein ausländiſcher Staatsmann hat dieſer Tage nicht zu Unrecht feſtgeſtellt, daß wir es nach der Erledigung der Saarfrage mit einer neuen Entſpannungswelle in der Welt zu tun haben. Die müde Reſigna⸗ tion, mit der fetzt England dieſe Tendenzen in ſeinem Weißbuch überſieht, und der Mangel an Gleichmäßigkeit, mit der Schwierigkeiten darin gekennzeichnet werden, können jedoch nicht als ein glücklicher Fortſchritt bezeichnet werden. 12 Die Berliner Morgenpreſſe beſchäftigt ſich in ihren Leitartikeln ſehr eingehend mit dem britiſchen Weiß⸗ buch. Die Blätter weiſen alle mit Nachdruck auf den einſeitigen Charakter dieſer amtlichen britiſchen Auslaſſung hin, in der Deutſchland nicht mit dem gleichen Maße gemeſſen werde, wie die Mächte. Alfred Roſenberg betont im„Völkiſchen Be⸗ obachter“, daß das Weißbuch in ganz Deut ſch⸗ land ſtarkes Befremden und große Ent⸗ täuſchung hervorgerufen habe. Geradezu grotesk ſei es, daß ausgerechnet die Hitler⸗Jugend und ihre Erziehung als Grund für die Gefährdung des Welt⸗ friedens hingeſtellt werde. Während in faſt allen Staaten die Jugend ſtreng militäriſch am Gewehr und am Maſchinengewehr ausgebildet werde, ſei die deutſche Hitler⸗Jugend unbewaffnet, und da man das offenbar auch in London wiſſe, verlege man das Schwergewicht des Vorwurfes auf den viel zitierten „militariſtiſchen Geiſt“ der öeutſchen Jugend. Es ſei einigermaßen beſchämend, dleſe Argumente in einer amtlichen Urkunde eines großen Reiches zu finden. Der Verſuch, die Schuld für die an ſich verſtändliche Verſtärkung der britiſchen Streitkräfte auf Deutſchland zu laden, ſei umſo unverſtändlicher, als gerade in den letzten Wochen aus R uß land im grellen Unterſchied zu den aktiven Friedensbemühun⸗ gen des Führers die ſtärkſten Kampffanſaren ertön⸗ ten.— An anderer Stelle ſchreibt der„Völkiſche Be⸗ obachter“: Wenn die engliſche Regierung von der Notwendigkeit ſpricht, ihre Mittel zur Selbſtverteidi⸗ gung ſichern zu müſſen, da das Vertrauen auf internationale Bindungen heute n o ch verfrüht ſei, mit welchem moraliſchen Recht könnte man Deutſchland Vorwürfe machen, nachdem man ſelber feſtgeſtellt hat, daß ſeine Vertragspartner ihre Verpflichtungen verletzt hatten? Oder ſoll der Begriff Sicherheit noch heute, im März 1935, ver⸗ ſchiedene Auslegungen erfahren, je nachdem, um welche Nation es ſich handelt? Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ nennt die Denkſchrift eine„einſeitige Arbeit“ die alles verſchweige, was die andern belaſten könnte, und alles zuſammentrage, was ſich gegen Deutſchland richte. Wir wollen nicht, ſo ſagt das Blatt, daß die⸗ ſes unfreundliche Dokument die Politik der eurv⸗ päiſchen Entſpannung belaſtet. Die in dem Weißbuch erhobenen Belaſtungen ſind nicht geeignet, die poli⸗ tiſche Linie zu ändern, die wir eingeſchlagen haben und die in vielen Reden Hitlers aller Welt eindeutig offenbart worden ſſt. (... wddddddddſ/ÿ˙˙.. dd kräfte, letzten Endes nicht länger benötigt ſeien. Die Ereigniſſe in der Welt hätten jedoch gezeigt, daß dieſe Annahme verfrüht iſt. Es habe ſich gezeigt, aß, wenn einmal eine Aktion unternommen worden iſt, die internationale Maſchinerie für die Aufrechterhaltung des Friedens als ein Schutz gegen einen Angreifer nicht verläßlich iſt. Die nationale Regierung, ſo ſtellt das Weiß⸗ buch feſt, könne nicht länger ihre Augen vor der Tatſache ſchließen, daß angemeſſene Ver⸗ teibigungsmaßnahmen weiterhin für die Si⸗ cherheit erforderlich ſind, die es ferner dem britiſchen Reich ermöglichen, eine Rolle bei der Aufrechterhaltung des Weltfriedens wei⸗ ter zu ſpielen. Das Weißbuch betont im zweiten Kapitel, bis zu welchem Maße die britiſche Regierung im Intereſſe der Abrüſtung„Riſiken für den Frieden“ übernom⸗ men habe. Es wird unterſtrichen, daß der britiſche Wunſch, die Welt durch das britiſche Beiſpiel einſei⸗ tigen Abrüſtens zur Abrüſtung zu führen, keinen Er⸗ folg gehabt habe. Das dritte Kapitel behandelt zunächſt die Lage in der Mitte des letzten Sommers, die wie folgt geſchil⸗ dert wird: 1. Die Abrüſtungskonferenz war zu einem tatſäch⸗ lichen Stillſtand gekommen. Es war klar geworden, daß weitere Verhandlungen durch die Tatſache behin⸗ dert würden, daß Deutſchland nicht nur offen in einem größerem Umfange wieder aufrüſtete trotz der Beſtimmungen des Teiles/ des Verſailler Vertra⸗ ges, ſondern auch ſeinen Austritt aus dem Völker⸗ bund und aus ber Abrüſtungskonferenz angekündigt hatte. Japan hatte ebenfalls ſeinen Austritt aus dem Völkerbund angekündigt, und alle größeren Mächte außer England erhöhten ihre bewaffneten Streitkräfte. (Fortſetzung auf Seite Y. anderen im politiſchen Leben, insbeſondere 146. Jahrgang— Nr. los Gauleiter Hans Schemm Meldung des DNB. — Bayreuth, 5. März. Der bayeriſche Kultusminiſter und Gauleiter der bayeriſchen Oſtmark, Haus Sche m m, der am Diens⸗ tagnachmittag auf einer Tagung über Mütterſchulung in Koburg über die Erziehungsidee im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat geſprochen hatte, iſt auf dem Der bayeriſche Kultusminiſter Schemm Bayreuther Flugplatz kurz nach dem Start ſeines Sportflugzeuges um 17 Uhr abgeſtürzt. Miniſter Schemm erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er gegen Mitternacht verſchied. Der Pilot kam mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Die Maſchine, die von dem Gaupiloten Michael Schmidt geſteuert wurde, war aus bisher ungeklär⸗ ter Urſache unmittelbar nach dem Start mit einer Tragfläche an den Windſack auf dem Dach der Flug⸗ zeughalle geraten. Die Tragfläche brach und die Maſchine ſtürzte ab. Der Führer und Reichskanzler hat ſo⸗ fort nach Bekanntwerden der Nachricht folgendes Telegramm an Gauleiter Staatsminiſter Hans Schemm gerichtet: „An Ihrem Unfall nehme ich tiefen Anteil und verbinde damit den Wunſch, daß Sie möglichſt bald wieder völlig hergeſtellt werden.“ Profeſſor Sauerbruch⸗ Berlin und Profeſſor König⸗ Würzburg waren ſofort nach Bayreuth ge⸗ rufen worden. * Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Gauleiter und Staatsminiſter Hans Schemm war gleichzeitig Führer des Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Lehrerbundes, Leiter des Hauptamtes für Er⸗ ziehung bei der Reichsleitung der NSDAP und baye⸗ riſcher Miniſter für Unterricht und Kultus. Er wurde am 6. Oktober 1891 in Bayreuth geboren, beſuchte das Lehrerſeminar und war zunächſt Lehrer in Neu⸗ fang bei Wirsberg. Während des Krieges übernahm Hans Schemm als nicht voll verwendungsfähig eine beſonders wichtige und nicht ungefährliche Aufgabe: er wurde in bakteriologiſchen Laboratorien und Seu⸗ chenlazaretten eingeſetzt. Hier holte er ſich eine Tuberkuloſeinfektion. Nach dem Kriege trat er wieder in den Schuldienſt. Er nahm am der Eroberung Münchens durch das Freikorps Epp teil. 1921 wurde er Leiter eines bakteriologiſch⸗chemi⸗ ſchen Inſtituts in Thale im Harz, ein Jahr ſpäter wiederum Lehrer in Bayreuth. Hier wurde er Mit⸗ glied der NS DA und gründete 1925 den Gau Oberfranken der Partei. 1932 wurde der Gau Ober⸗ franken mit dem Gau Oberpfalz⸗Niederbayern zum Gau Bayeriſche Oſtmark verſchmolzen, an deſſen Spitze Hans Schemm bis zuletzt ſtand. 1928 zog er als Abgeordneter in den Bayeriſchen Landtag ein, 1930 in den Reichstag. Hans Schemm hat auch den Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Lehrerbund ge⸗ ſchaffen, den er aus kleinen Anfängen zu ſeiner heu⸗ tigen Bedeutung emporführte. Am 13. April 1933 wurde er bayeriſcher Miniſter für Unterricht und Kultus. Mit Hans Schemm iſt einer der älteſten Natto⸗ nalſozialiſten und eine der markanteſten Geſtalten Bayerns, ein Führer umd Wegweiſer der deutſchen Erzieherſchaft hingegangen. Beileidstelegramm des Führers — Berlin, 6. März. Der Führer ſandte auf die Nachricht vom Tode des Gauleit⸗ es Staatsminiſter Schemm folgendes Telegramm an Frau Staats miniſter Schemm, Bayreuth:„Auf das tiefſte er⸗ ſchüttert über das Unglück meines alten treuen Par⸗ teigenoſſen und Mitkämpfer, ſpreche ich Ihnen mein bewegtes Beileid aus. Adolf Hitler.“ ee 1 Auf ärztliches Anraten blieb er am Dienstag in 2. Seite/ Nummer 108 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 6. März 1938 Englisches Weißbuch fordert Erhöhung der Rüſtungen (Fortſetzung von Seite.) In dem Weißbuch heißt es dann weiter:„Am 28. Nopember 1934 hat die britiſche Regierung die öffentliche Aufmerkſamkeit auf das Wiederaufrüſten gerichtet, in dem Deutſchlaud begriſſen iſt und hat eine Beſchleunigung der bereits beſchloſſenen Er⸗ höhung in den Luftſtreitkräften verkündet. Die Aktion der britiſchen Regierung bedeutete natürlich nicht ein Sichabfinden mit einem Bruch des Vertrages von Verfailles. Dieſes Wiederaufrüſten wird, wenn es in ſeinem gegenwär⸗ tigen Ausmaß unvermindert und unkontrolliert fort⸗ geſetzt wird, die Beſorgnis der Nachbarn Deutſchlands verſtärken und es kann infolgedeſſen eine Lage er⸗ zeugen, in der der Friede gefährdet wird. Die britiſche Regierung hat die Erklärungen der Führer Deutſchlands, daß ſie den Frieden wünſchen, zur Kenntnis genommen und begrüßt. Sie muß aber bemerken, daß nicht nur die Kräfte, ſondern auch der Geiſt, in dem die Bevölkerung und insbeſondere die Jugend des Landes organiſiert werden, das allge⸗ meine Gefühl der Unſicherheit, das bereits unzweifelhaft erzeugt worden iſt, begründen und fördern. In ſeinen weiteren Ausführungen betont das Weißbuch, daß die Entwicklungen der Luftſtreitkräfte die Verwundbarkeit Englands erhöht haben. In der darauf folgenden Behandlung von Flottenfragen wird unterſtrichen, daß zur Abwehr ſporadiſcher An⸗ griffe auf Gebiete und auf den Handel eine be⸗ trächtliche Zahl von Kreuzern, abgeſehen von denen, die der Hauptflotte angehören, erforder⸗ lich ſind. Das letzte Kapitel hebt hervor, daß es die Haupt⸗ Tolle der britiſchen Luftſtreitkräfte iſt, unter Zuſam⸗ menwirken mit der Bodenverteidigung für den Schutz des vereinigten Königreiches und insbeſondere Londons gegen Luftangriffe zu ſorgen. Das mit den Initialen des Premierminiſters unterzeichnete, von ihm dem Parlament unterbreitete Weißbuch ſchließt mit den Worten: „Um es zuſammenzufaſſen: Frieden iſt das Hauptziel der britiſchen Außenpolitik. Die nationale Regierung beabſichtigt, dͤieſen Zweck zu fördern nicht nur durch Methoden, die in den letzten Jahren an⸗ genommen worden ſind, nämlich Unterſtützung des Völkerbundes, Sicherheits vereinbarungen, internatio- male Einvernehmen und internationale Regelung der Rüſtungen, ſondern auch durch alle anderen verfüg⸗ baren Mittel. Trotz ihres Vertrauens in den ſchließ⸗ lichen Triumph friedlicher Methoden erkennt ſie den augenblicklichen unruhigen Zuſtand der Welt, daß auf Rüſtungen nicht verzichtet werden kann. Sie mu den Frieden wahren, die Sicherheit aufrechterhalten und Angriffe abſchrecken. Die vorſätzliche Verlangſamung unſerer Rüſtungen als Teil unſerer Friedenspolitik hat ſie unter den Stand gebracht, der erforderlich iſt für die Erfüllung dieſer Zwecke, insbeſondere angeſichts der Unſicherheit der internationalen Lage und der Er⸗ höhung der Rüſtungen in allen Teilen der Welt. Eine weitere Aufgabe für die Rüſtun⸗ en der drei Wehrdienſte kann daher nicht länger mit rheit aufgeſchoben werden.“ 8 N Macdonald erkrankt — London, 5. März. Der engliſche Miniſterpräſi⸗ dent Macdonald hat ſich eine Erkältung zugezogen. ſeiner Wohnung. Mutter mit fünf Kindern bei einem Felsſturz getötet — Madrid, 5. Mäpz. Infolge der ſtarken Schnee⸗ ſchmelze löſten ſich in der Ortſchaft Perlunes bei Dyiedo, die in einer wild zerklüfteten Berggegend liegt, mehrere Felsblöcke. Sie ſtürzten auf das Wohnhaus einer achtköpfigen Familie. Das Haus wurde zertrümmert und die Mutter mit fünf Kin⸗ Hern getötet. ſchen Einſtellung der Bläkker verſchieden. kale„Star“ verkündet in Sperrdruck Kampf-Verſchürfung in Griechenland Die Lage bleibt verworren und immer noch hoͤchſt gefährlich“ Meldung des DNB. — Budapeſt, 5. März. Die Lage in Griechenland wird in Athener Be⸗ richten der heutigen Abendblätter nach wie vor als äußerſt verworren und nochimmer höchſt gefährlich beurteilt. Der Kampf zwiſchen der Regierung und den Aufſtändiſchen werde, nach den Berichten, in verſchärftem Ausmaß weitergeführt. Der heutige Kriegsrat hat fünf weitere Altersklaſſen einberufen. Die Regierung hat durch Verordnung heute das Vermögen Veni⸗ zelos' und ſeiner Anhänger beſchlagnahmt. Die Athener Berichte der Blätter ſtellen übereinſtimmend feſt, daß zwar auf dem Feſtlande die Lage für die Regierung günſtig ſei, jedoch die Inſeln ſich vollſtän⸗ dig in Händen der Aufſtändiſchen befänden. Auf Kreta habe Venitzelos einen dreigliedrigen revolutionären Vollzugsausſchuß gebildet, der dikta⸗ toriſche Maßnahmen ergriffen habe. Alle Staats⸗ gelder ſeien vol den Aufſtändiſchen beſchlagnahmt worden; der Vollzugsausſchuß beabſichtige, eine Zwangsanleihe aufzulegen. In Saloniki ſollen die Aufſtändiſchen nach einem blutigen Gefecht zurück, geſchlagen worden ſein. Die Macht der Aufſtändiſchen ſtütze ſich hauptſächlich auf die Flotte, die vollſtän⸗ dig in ihren Händen ſei. Auf dem Kreuzer„Aweroff“ ſollen 25 Matroſen, die ſich gegen die Revolution er⸗ klärt hätten, erſchoſſen worden ſein; ebenſo ſoll der Präfekt der Inſel Kreta, Segurow, ſowie der ehe⸗ malige Präfekt Meimarakis ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſein. Eine Beſtätigung dieſer Meldung liegt fedoch nicht vor. Die Regierung habe die Anordnung, wonach Spareinlagen von den Banken nicht ausgezahlt werden dürfen, wieder aufgehoben. Die Blätter be⸗ richten ferner, daß Venizelos fetzt die Abſicht habe, zum Angriff überzugehen und Truppen an der Südküſte zur Beſetzung Athens zu landen. Franzöſiſche Kriegsſchiffe auf dem Wege nach Griechenland — Paris, 5. März. Im Hinblick auf die Vor⸗ gänge in Griechenland hat der Kriegsmarineminiſter dem im öſtlichen Mittelmeer weilenden Torpedo⸗ boptszerſtörer„Verdun“ Befehl erteilt, ſofort den Piräus anzulaufen, um nötigenfalls für den Schutz franzöſiſcher Staatsangehöriger zu ſorgen. Außerdem machen ſich zwei Kreuzer des Mittelmeergeſchwaders zur Fahrt nach Griechenland bereit. Sicherungsmaßnahmen an der Grenze Meldung des DNB. — Sofia, 5. März. Außenminiſter Batoloff empfing am Dienstag nachmittag die Vertreter der ausländiſchen Preſſe, vor denen er erklärte, daß die Ereigniſſe in Griechen⸗ land, deren Schauplatz offenſichtlich immer mehr in die an Bulgarien angrenzenden Teile Mazedoniens und Thraziens rücke, die bulgariſche Regierung inſo⸗ weit intereſſierten, als ſie den Frieden des Bal⸗ kaus bedrohen könnten. Bulgarien halte un⸗ beugſam am Frieden und an den guten Beziehungen mit ſeinen Nachbarn feſt und habe nicht die Abſicht, deren Schwierigkeiten auszunutzen oder gar zu ver⸗ größern. Dieſe Tatſache indeſſen befreie Bulgarien nicht von der Verpflichtung, ſeine Wachſamkeit an den Grenzen zu erhöhen und ſeinen Grenzſchutz durch aus dem Innern des Landes herange⸗ zogene Truppenteile zu verſtärken. Dieſe Maßnahmen ſeien lediglich vorbeugender Na⸗ tur und zum Schutze des Landes getroffen worden. Sie entſprächen vollkommen dem Völkerrecht. Der bulgariſche Geſandte in Athen ſei beauftragt wor⸗ den, der griechiſchen Regierung eine Erklärung in dieſem Sinne zu übermitteln. Die Frage eines Preſſevertreters, ob es zu⸗ träfe, daß die Türkei in den letzten Tagen ihre Truppen in Oſt⸗Thrazien außerordent⸗ lich verſtärkt habe und an der bulgariſchen Grenze erhebliches Kriegsmaterial anhäufe, bejahte der Außen miniſter. Der Außenminiſter wandte ſich dann gegen die Preſſekampagne, die ein Teil der türkiſchen Zeitun⸗ gen ſeit einiger Zeit gegen Bulgarien führe und die angetan ſei, eine für die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern ungünſtige Atmoſphäre zu ſchaffen. cee Das Weißbuch hat in London. wie eine Bombe eingeschlagen“ Meldung des n N— London, 5. März. Die Veröffentlichung des W. uches e. latio⸗ nalen Regierung hat wie eine Bombe einge⸗ ſchlagen und wird von der geſamten Abend⸗ und Morgenpreſſe als große Senſation aufgemacht und in Leitauſſätzen erörtert. Allgemein ſpricht die Preſſe von einer„bedeutſamen Mitteilung“ des Pre⸗ mierminiſters. Die Aufnahme iſt je nach der politi⸗ Der rabdk⸗ „Die Regie⸗ rung teilt eine Politik des Wettrüſtens mit“, während„Evening News“ vor allem betont, daß England nach Anſicht der Regierung nicht länger weitere Ausgaben für Rüſtungen verſchieben kann. Allgemein finden größte Beachtung die Be⸗ merkungen Macdonalds im Weißbuch über das deutſche Wiederaufrüſten, die vom„Eve⸗ ning Standard“ als„ſtrenge Worte“ des bri⸗ tiſchen Premierminiſters gegenüber Deutſch⸗ lauß und als eine Warnung an Deutſchlaud gewertet werden. Um den Eindruck abzuſchätzen, den das Weißbuch Maedonalds in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat, „volks⸗ genügt es auch, die Schlagzeilen des 8 0 2 Ina 7 Eine Kindheitserinnerung von Hermann Claudius Damals wohnten wir in der Sophienallee in einer Terraſſe, Haus Nummer 3. Die drei engen Stuben waren niedrig und feucht. Die Tapeten hingen immer wieder irgendwo von den Wänden, ſo ſehr meine Mutter ſich auch darum bemühte. Der Vize hieß Herr Poloſchinſki und wohnte im Vorderhaus im Hochparterre. Er hatte eine ſchöne Frau. Da meine Frau Mutter auch als ſchön galt, ſo mag eine Art heimlicher Rangſtreit, wenn auch mehr von der Vorderhausſeite aus, zwiſchen den beiden Frauen beſtanden haben. Jedenfalls war Herr Poloſchinſki nicht bereit, die erbärmlichſte Kleinigkeit im Hauſe machen zu laſſen. Meine Mutter drängte den Vater ft, ſich mit Herrn Poloſchinſki ſo oder ſo auseinan⸗ derzuſetzen. Aber mein Vater beſaß in dieſen Dingen keinen Willen. Wir waren zu dieſer Zeit vier Knaben, von denen der kleinſte eben laufen konnte, als es hieß: der Adebar werde bald wiederkommen. „Ich kannte den Adebar, den Kinderbringer, ſchon gut und wußte um die Tüte, die er mitbrachte und fallen ließ, wenn ich auch vergeblich darüber nachge⸗ dacht hatte, wie er immer glücklich die Fenſter auf⸗ ſtoßen und den neuen kleinen Bruder heil hindurch⸗ Zuſteuern vermöchte. 4 Ja, einen neuen Bruder!— An anderes als an einen Bruder Hachte ich nicht. Da hieß es, die Mutter wolle gern, daß der Ade⸗ bar eine Schweſter bringe. Ich lag abends im Bette und dachte vor dem Einſchlafen an die kleine Schwe⸗ ſter. Ich ſuchte Namen für ſie aus und verſuchte ſie mir vorzuſtellen. Aber es glückte mir nicht. Es wurde immer ein Bruder. Als meine Ungeduld aufs höchſte geſtiegen war, ward mitten in der Nacht ein Geſchrei, und das kleine Kind war da, und es war wirklich ein Mädchen. Ich ſah es erſt am andern Morgen, ob ich ſchon nicht mehr darum hatte ſchlafen können. Der Vater ging früh fort. Ich eilte an das Bett der Mutter. Die Mutter ſah blaß aus und lächelte. Ich hob vorſichtig das dünne Tuch vom Nebenbett, darin das Neue lag, und war betroffen und ſelig zu⸗ gleich. Da lag es und hatte die Augen weit offen— große, blanke, blaue Augen. Sein Haar war gelb, beinahe weiß, ein richtiger Schopf. 5 5 2 Ich hätte das Neue am liebſten herausgehoben und in die Arme genommen, aber ich wußte: das ging nicht an. Es hatte noch gar keine feſten Knochen. Da plärrte es plötzlich los. Ich hatte Freude und Angſt auf einmal dabei. Die Mutter ſah mich an und lächelte wieder.. Das Neue ſollte Inga heißen. Ich ſagte den Namen den ganzen Tag vor mich hin. Der Name kam mir fremd vor. Aber ich ſagte ihn ſo lange, bis die Fremoͤheit verſchwunden war, bis ich in aller Wirklichkeit eine Schweſter hatte, die Ina hieß. Ina war ein ſehr ſtilles Kind. Ich weiß gar nicht, daß es jemals— außer jenem erſten Male— richtig geſchrieen hätte, wie die kleinen Kinder rundum, oder wie Matten und Luten und Paul geſchrieen hatten, daß ich mir die Bettdecke feſt über beide Ohren zog — und es nützte doch nichts. Ina lag immer in ihrem Bett oder im Arm der Mutter und ſah ſtill und ſtaunend umher. Ich wagte kaum, Ing anzufaſſen. Sie war mir heilig. Anders weiß ich es nicht zu ſagen. Ja— es war etwas um Ina her, das mich ſcheu machte, ſie zu berühren. Ich ſah ſie nur an, bis ich es auf einmal nicht mehr aus⸗ hielt und mich wegdrehte. Den andern Knaben in der Terraſſe berichtete ich wahre Märchen über meine neue Schweſter. Aber ſie hörten mir kaum zu oder lachten bloß. Da er⸗ zählte ich ihnen nichts mehr, mochte ſie auch nicht mehr. Ich ging allein und dachte mir aus, wohin ich überall mit der kleinen Schweſter gehen wollte, wenn ſie erſt laufen könnte, und was ich ihr alles zeigen wollte. Da erkrankte Ina plötzlich. Mitten in der Nacht ſtand der Vater auf, warf den Rock über und holte den Doktor. Der kleine dicke Doktor kam und war ganz außer Atem. Ich ſtand im Hemde und lauſchte und zitterte. Ich hörte Ina leiſe röcheln und die Mutter weinen. Dann ging der Arzt fort, und es wurde alles ſtill. Nur die Mutter weinte noch leiſe. Ich vergrub mich in meine Bettdecke an der Seite des Vaters, der auch wieder zu Bett gegangen war, und weinte leiſe mit. Meine Brüder ſchliefen und hatten nichts da⸗ von gemerkt. tümlichen“ Teiles der Preſſe zu leſen. Die Vorder⸗ ſeite des unabhängig⸗konſervativen„Daily Ex⸗ preß“ trägt die Ueberſchrift„Miſter Macdonalds Bomben: Eine für Deutſchland, eine andere ſür Japan.“ Im liberalen„News Chronicle“ lieſt man: „Faſſungsloſigkeit der Parlamentsmitglieder über den Aufrüſtungsplan. Der Premierminiſter klagt Deutſchland an. Sir John Simons Reiſe iſt zwecklos geworden. Neues Rüſtungswett⸗ rennen in der Welt.“ a a „Times“ macht ſich den in dem Dokument ver⸗ tretenen Standpunkt reſtlos zu eigen. In allgemei⸗ ner Beziehung bemerkt das Blatt, die Notwendig⸗ keit für die Vermehrung der Wehrausgaben ſei be⸗ wieſen, wie bedauerlich es auch ſei, die harten Er⸗ ſparniſſe der Nation für Kriegswerkzeuge auszu⸗ geben. Aber es müſſe eingeräumt werden, daß es eine politiſche Grundlage für die Begrenzung der Rüſtungen geben müſſe und dieſe Grundlage be⸗ ſtehe noch nicht. Der liberale„News Chronicle“ macht der Regierung den Vorwurf, ſie habe die Flinte ins Korn geworfen, ſie verteidige ihren Beſchluß mit Argumenten, die darauf hindeuteten, daß ſte die Hoffnung auf die Möglichkeit der Erhaltung des Es waren traurige Tage, bis eine Droſchke in die Terraſſe geholpert kam, bis man Ina in ihren kleinen Sarg hineinhob. Ein paar karge Kränze hatten die Nachbarn aus ihrer Armut beigeſteuert, aber ſie verdeckten nicht das ſchwarze, troſtloſe Holz. Mein Vater ſtieg ein und noch ſonſt jemand. Ich weiß nicht mehr, wer. Dann holperte der Wagen über das rauhe Pflaſter wieder hinaus. Die Nach⸗ barn ſahen ihm verſtohlen aus halb geöffneten Fen⸗ ſtern nach. Mein Vater kam ſpät in der Nacht wieder nach Hauſe. Er ſprach merkwürdig heiſer und laut. Es tat mir weh, wie er ſprach, wenn ich vor lauter Mü⸗ digkeit auch nicht verſtand, was er redete. Friedens auf anderem Wege als dem militäriſchet Vorbereitungen verloren habe. Das Blatt bezeich⸗ net es als ein Unglück, daß höhere Rüſtungsvor⸗ ſchläge von England inmitten der Verhandlungen über den engliſch⸗franzöſiſchen Plan bekanntgegeben würden, auch wenn dies durch das Arbeitsprogramm des Parlaments notwendig geweſen ſein möge. Doppelt bedauerlich findet„News Chronicle“ es, daß die Veröffentlichung des Heeresvoranſchlags von einer Rechtfertigungsſchrift begleitet worden ſei, die den Eindruck mache, als ob das Kabinett beſchloſſen habe, die Sendung des Staatsſekre⸗ tärs des Aeußern nach Berlin und Moskau von vornherein zunichte zu machen. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ ſchreibt, die Denkſchrift des Premier⸗ miniſters zeige die Politik, die während vieler Mo⸗ nate vom Reichsverteidigungsausſchuß und dem Ka⸗ binett erwogen worden ſei. Der leitende Gedanke ſei ein Fünfjahresplan für die Mobiliſierung der Auf⸗ rüſtung von Landheer und Marine und für eine we⸗ ſentliche Erhöhung der Stärke der Luftwaffe.— Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Herald“ führt aus, das Dokument des Premierminiſters, das eine ungeheure Erhöhung der britiſchen Rüſtungsausgaben zu rechtfertigen ſuche, ſei das beſte Beiſpiel vorſätzlicher Veranſtaltung einer Panik in England, die England ſeit dem berühmten Feldzug von 1909 erlebt habe, in dem acht neue Dreadnoughts gefordert wurden. „Evening Standard“ ſpricht im Zuſammen⸗ hang mit dem Weißbuch von erſtaun licher und gefährlicher Logik. Der Höhepunkt der Jronſe ſei die Tatſache, daß der Locarnopakt, für den Groß⸗ britannien jetzt ſeine Rüſtungen vermehre, das aus⸗ geſprochene Ziel gehabt habe eine Abrüſtung herbei⸗ zuführen. In einer Meldung des Preſſedienſtes der eng⸗ liſche Arbeiterpartei wird das Weißbuch als ein„Be⸗ trug an der Sache des Friedens“ bezeichnet, Die Regierung habe das kollektive Friedensſyſtem über Bord geworfen und beginne jetzt ein Rü⸗ ſtungswettrennen, das unvermeidlich die Kriegsgefahr vermehren werde. Nie zuvor ſei die Sache der Abrüſtung und des Friedens ſo gründlich betrogen worden. Niemand habe häu⸗ figer als der Miniſterpräſident Macdonald in der Vergangenheit das Land darauf aufmerkſam gemacht, daß Rüſtung keine Sicherheit bedeutet. Was ſagt Paris? (Von unſerem Vertreter in Paris) V Paris, 5. März. Die Nachricht von der Vertagung der engliſchen Miniſterreiſe nach Berlin hat in Paris wie eine Bombe gewirkt. Sämtliche Blätter veröffentlichen dieſe in ſenſationeller großer Aufmachung. Indwi⸗ ſchen gibt man ſich in Paris alle Mühe, das eng⸗ liſche Weißbuch über alle Maßen zu loben. Endlich ſchaue England der Wahrheit offen und gerade ins Geſicht. Endlich bekenne der engliſche Premierminiſter Macdonald wohl ſeine Irrtümer. Das ſei eine ausgezeichnete Einleitung für die Verhandlungen mit Berlin. Denn wenn man mit Berlin verhandeln wolle, müſſe man ſtark „Journal des Debats“, ſuchen das engliſche Weißbuch auch ſchon für die franzöſiſche Innenpolitik auszuſchlachten. Sie erklären, dieſes Dokument ſei die beſte Begründung auch für die Wiedereinführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich SZ————-——-—-—-—-ß. ZZZ Hauptſchriftlelier: Hans Alfred Meißner Merantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner Handelsteil: 3 Willy Müller- Feuilleton: Carl Onno Eiſenbart- Lokalen 2 Dr. Fri Hammes Sport: Wily Müller- Süßdweſtdeutſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeige und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Manz Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mann⸗ beimer Zeitung. Mannheim R 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. Fritz Fillies, W os, Wiktortaſtraße 6 Geſ.⸗D.⸗A. Febr. 35: Mittag ⸗Ausg. A u. B 21 200 Abend⸗Ausg. A u. B= 20 650 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nut ven Rückvorte Ich kroch mich weit von ihm ab an den Bettrand und log mir vor: Ina lebe noch; es ſei alles gar nicht wahr. Es ſei alles nur ein bitterböſer dummer Traum geweſen. So ſchlief ich wieder ein. i Am anderen Morgen kam Frau Poloſchinſki und ſprach mit der Mutter. Meine Mutter weinte wieder, aber ſie ſchien doch gefaßter und gab Frau Polo⸗ ſchinſki, als ſte fortging, freundlich die Hand. Bald darauf kam der Tapezierer und erſetzte die alte Tapete durch eine neue, die lauter bunte Blätter als Muſter hatte, ſo daß die Stube auf einmal wis eine Laube ausſah. n Meine Mutter war ſehr ſtolz. Sie hatte noch lange ein ſehr ſtilles Geſicht; aber von der toten Ina ward nicht mehr geſprochen. ee eee Maximilian Völcher:„Krach im Hinterhaus“ Im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin Fritz Wendels Theater am Schiffbauerdamm hat ſchon wiederholt gezeigt, daß es ſich auf die ſchau⸗ ſpieleriſche Vermittlung des Volkslebens, wo es nicht ganz niet⸗ und nagelfeſt iſt, beſonders verſteht. Diesmal bemühen ſich Ilſe Fürſtenberg, Lena Hutter, Gerhard Bienert, Albert Venohr unter der wirkſamen Regie Veith Har⸗ lans mit vielen Kollegen um eine Berliner Volks⸗ komödie, die Zuſtände ſchildert, wie wir ſie bald nicht mehr zu ſehen hoffen. Maximilian Böttchers Krie⸗ gerwitwe, Frau Bock, iſt zwar eine fleißige Plätterin, aber ſie läßt ſich doch in den ganzen Klatſch und Tratſch des Hinterhauſes derartig verwickeln, daß ſie eine Ladung Briketts mit Pulver füllt, um dadurch den Ofen der feindlichen Partei in die Luft zu ſprengen. Bei der Gelegenheit werden die Briketts natür⸗ lich geſtohlen, kommen in den falſchen Ofen des unſchuldigen Poſtſchaffners. Bei der Gerichtsver⸗ handlung iſt die Folge: die gute Witwe muß 3 Mo⸗ nate ſitzen. Das hat wieder Folgen für die Liebes⸗ geſchichte ihrer Tochter, die einen braven Bäcker⸗ meiſter heiraten könnte, aber lieber eine ernſthafte Freundſchaft mit einem Aſſeſſor hat. Der Aſſeſſor glaubt nun, die Tochter der zum Gefängnis ver⸗ urteilten Witwe nicht mehr nehmen zu können, bis ſchließlich die ſchwierigen Kämpfe mit einem Sieg der Liebenden enden. Sie heiratet doch den Aſſeſſor.— Wenn velleicht Veit Harlan nicht tüchtige Volks⸗ figuren aus dem Berliner Oſten und Norden und ordentliches Tempo in die Aufführung gebracht hätte, ſo wäre möglicherweiſe das Stück ins Parodiſtiſche abgeglittet. So rettete er aber die Vorſtellung und es gab einen fröhlichen Erfolg. H. M. E. O Impfſtoff aus Eiern. Bisher erfolgte die Impfung zum Schutz gegen die Pocken mit einem Impfſtoff, der von Kälbern gewonnen wurde. Von der Pockenlymphe der Kälber bringt man kleinſte Mengen in den Organismus, der Gegengtifte bildet und dadurch immun wird. Da der Erreger der Pocken nur auf lebenden Zellen gedieh, konnte man ihn nicht, wie die meiſten Bakterien, auf künſtlichen Nährböden züchten, vielmehr wurde der Infektionsſtoff von Kalb zu Kalb weitergeimpft, um ihn abzuſchwüchen und zur Pockenimpfung brauchbar zu machen. Wie die„Umſchau“ berichtet, iſt es von größter Bedeu⸗ tung, daß es den Forſchern Li und Rivers nun gelang, auch auf Hühnerembryogewebe den Pocken⸗ erreger zu züchten. Der ſo gewonnene Impfſtoff zeigte die gleiche Schutzkraft wie die Kälberlymphe Zur praktiſchen Nutzanwendung dieſer Entdeckung konnten jedoch erſt die Forſchungen von Good⸗ paſtur e, Woodruff und Budding führen, die an Stelle der Gewebekulturen Hühnereier ſelbſt ver⸗ wenden. Die Vorzüge der Gewinnung des Pocken⸗ impfſtoffes aus Hühnereiern ſind leicht erſichtlich: ſie iſt einfacher, billiger und keimfreier. Der Pocken⸗ impfſtoff beſitzt eine längere Haltbarkeit und iſt ſo⸗ fort verwendbar. An über tauſend Kindern und Er, wachſenen hat ſich der neue Impfſtoff erfolgreich zur Immuntſierung bewährt. 8 ſein und ſeine Stärke zeigen. Zahlreiche anden Blätter, insbeſondere die„Liberté“ und d 5 25 1935 . äriſchetz bezeich⸗ igsvor⸗ lungen jegeben gramm öge. es, hlags orden zinett ſekre⸗ t von 9 Te⸗ remier⸗ er Mo⸗ em Ka⸗ anke ſei er Auf⸗ ine we⸗ — Der ent ure ben ziel in ten acht immen⸗ rund Ironie Groß⸗ 18 aus- herbei⸗ er eng⸗ n„Be⸗ eichnet. Sſyſtem 1 Rü⸗ idlich e. Nie riedens he häu⸗ in der e macht, 16) März. aliſce. e eine utlichen Ingwi⸗ eng⸗ en zu rheit ine der ſeine leitung wenn m ſtarl ander 1d ghd ngliſche npolitik tent ſei ührung nkreich — teil: 1. alen Teil tſche Um⸗ Anzeigen Mang ne Mann⸗ iſtraße 48 Rückvorte —— ettrand les gar ummer i und wieder Polo⸗ gte die Blätter dall wis e noch en Ing * 4 2 8 ie Bedeu⸗ 8 nun Pocken⸗ npfſtoff ymphe, deckung oo d⸗ en, die ost ver⸗ Pocken⸗ lich: ſie Pocken⸗ iſt ſo⸗ nd Er⸗ ich zur Mittwoch, 6. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 108 Maunheim, 5 b. März. Aſchermittwoch Der Faſchingstrubel iſt vorüber. Flitterzeug und Maske ſind von ihrem Scheinthron geſtürzt. Im hinterſten Winkel des Kleiderſchrankes können Hie Abzeichen dieſer Regentſchaft ein Jahr lang in Ruhe warten. Der Harlekin, der Zigeuner aus der Pußta, der Maharadſcha ſind nicht wiederzuerkennen. Zwi⸗ ſchen ihnen und ihrer Würde liegt der Gang zum Maskenverleiher(vielleicht auch zum Leihhaus). Man gab dort pflichtſchuldigſt und zahlenderweiſe das bißchen Schmuck eines ſchönen Traumes ab. Er⸗ nüchterung blieb. Das Leben iſt ſo nüchtern. Nüch⸗ terlinge ſind wir alle, denkt ſo ein Maharadſcha, deſ⸗ ſen Diamanten aus Glas waren. Jetzt iſt man es ſatt. Das Gefühl iſt nicht zu beſchreiben. Man hat genug davon. Es war von Papier und alles für den Augenblick. Das Menſchenleben ſehnt ſich doch nach etwas Bleibendem. Es ſingt mancher das Liedlein von der Reue und heſchreitet den Weg, der mit guten Vorſätzen gepfla⸗ ſtert iſt. Aber wir wiſſen: übers Jahr— wo ſind die guten Vorſätze? Man hat noch ein bißchen ſchlech⸗ tes Gewiſſen, aber dann auch wieder dieſen Mut zur Lächerlichkeit, der an die Stelle eines Bettlers einen König, an die Stelle eines Narren einen Weiſen ſetzt. Und paßt auf: Im nächſten Jahr ſehen wir uns doch wieder! Warum auch nicht? Der Menſch braucht das Fröhlichſein, das Einmal⸗anders⸗ſein⸗dürfen als jeden Tag. Mit dem Aſchermittwoch hebt für die Kirche die Paſſionsgeit an— aber ſie leitet über, das wiſſen wir alle, zur Auferſtehung. Hinter dem Aſchermitt⸗ woch beginnt das Frühjahr. Die neue junge Jah⸗ teszeit. Laßt uns fröhlich in ſie hineingehen! Der Kehraus Ueber den Kehraus des Faſchings und das Hin⸗ überſchlioͤdern in den Aſchermittwoch iſt eigentlich verhältnismäßig wenig zu ſagen, oder genau genom⸗ men, doch ſehr viel: es war allerhand los! Voll⸗ beſetzte Lokale, vollbeſetzte Säle und da⸗ bei eine ausgezeichnete Stimmung! Verſchiedent⸗ lich mußten die Türen geſchloſſen werden, weil für Späterkommende kein Platz mehr vorhanden war. In Anbetracht dieſer Tatſachen und der vielen Um⸗ herirrenden, die ein Lokal ſuchten, erübrigt es ſich, auf Einzelheiten einzugehen. Jedenfalls war es kloor und auch in den kleineren Lokalen herrſchte Trubel und Leben. 15 Winters Rückkehr Das war eine Ueberraſchung, als man heute früh zwiſchen Nacht und Tag aus dem Fenſter ſah und die weißen Flocken luſtig niederwirbelten. Um ſieben Ir waren ſchon alle Dächer und Straßen weiß. uf den kahlen Aeſten der Bäume lag der Schnee h, wie ſonſt dichter Rauhreif daranhängt. Denn die Flocken waren auffallend groß und feucht, ſo daß ſie ſitzen blieben, wohin ſie fielen. Der Weſtwind klatſchte ſie an die Baumſtämme, daß ſie wie weiße Säulen an den Straßenrändern ſtanden. Die Rad⸗ fahrer aus öden Vororten kamen wie Schneemänner dahergefahren, und die Fußgänger zogen die Hälſe ein, weil ihnen die Flocken ins Geſicht ooͤer ins Ge⸗ nick geweht wurden. Wie lange wird die Herrlichkeit dauern? Die Macht des Winters iſt gebrochen. Es ſind Rückzugs⸗ geſechte eines geſchlagenen Gegners. Schon ſind die Schneeglöckchen da und die bunten Krokuſſe. Warte nur, bald können wir ſingen: Frühling läßt ſein blaues Band 88. FJeudenheim halte ſeinen Karnevalszug Hut ab vor den Feudenheimern, die am Faſt⸗ nachtsdienstag einen Faſchingszug durch die Straßen des Ortes führten. Wer geglaubt hatte, daß viel⸗ leicht ein paar Gruppen in närriſcher Aufmachung ſich zeigen würden, der wurde aufs angenehmſte enttäuſcht: nicht weniger als 16 Wagen wurden in dem ſtattlichen Zug mitgeführt. Das Lob fällt der Karnevalsgeſellſchaft„Heiterkeit“ zu, die ſich wirklich angeſtrengt hat. Eröffnet wurde der Zug durch eine Anzahl Reiter, denen die Mackenbacher Bauernkapelle folgte. Auf dem erſten Wagen zeigte ſich in hellblauen Talaren der hohe Elferrat. Schön gemacht war auch der Wagen der Frühlingskönigin, der im nächſten Wagen Prinz Karneval folgte. Nun kam etwas Be⸗ ſonderes, was wir dringend der Nachahmung empfehlen: die weibliche und die männliche Klep⸗ pergarde! Man braucht ja nur die alte Ueber⸗ lieferung wieder neu aufnehmen! Mit ganz geringen Mitteln hatte man die ganze Garde einheitlich ein⸗ gekleidet, und zwar waren aus buntfarbigem Glanz⸗ papier franſige Streifen geschnitten, die nur auf die Kleider der Kinder aufgeſteckt waren. Bei aller Einfachheit ein farbenbunter Anblick. Auf dem nächſten Wagen ſaß auf einem großen Schockelgaul der Kleppergardegeneral in dem gleichen Papier⸗ kleid. Ein weiterer Wagen zeigte Weck, Worſcht und Wei, dann wieder kam der Handharmonika⸗Klub auf einem anderen Geſpann. Großes Gelächter löſte der Wagen der Micky⸗Maus aus, auf dem vor der Villa Micky⸗Maus ſich zwei Micky⸗Mäuſe die tollſten Streiche erlaubten.. Fauchend und qualmend nahte der Sparverein „Deutſcher Michel“, deſſen Mitglieder ſich in Frack und Zylinder geworfen und die erſte Eiſenbahn Nürnberg— Fürth gemietet hatten: voraus als modernes Zugmittel ein Lanz⸗Bulldog und dahinter eine vorſintflutliche Lokomobile, wie man ſie heute nur noch im Deutſchen Muſeum zu ſehen bekommt. Die Mitglieder hatten auf einem angehängten rie⸗ ſigen Wagen Platz genommen, Auf einem anderen Wagen wurde der„Betrieb auf dem Feilener Wochen⸗ markt“ veräppelt, und unermüdlich mit großem Stimmaufwand boten die Markthändler ihre„Fei⸗ lener Edelprodukte“ an. Eine Reihe weiterer Wagen mit Muſik, fahrendem Volk und anderen witzigen Dingen folgte. Dazwiſchen marſchierte viel Fußvolk aus den Reihen der Jugend. Bravo, ihr Feilener! Die Feudenheimer waren in Maſſen auf den Beinen, um den Zug zu ſehen, den ſie mit lebhaften Ahoi⸗ Ruſen begrüßten. Mannheim kanzt in den Noch einmal erreichte der Kehraus im Roſengarten Dieſer letzte Maskenball im Roſengar⸗ ten übte allerdings auf oͤie Mannheimer Faſchings⸗ freudigen nicht mehr die gleiche Anziehungskraft aus wie der Große Sängermaskenball am vergangenen Samstag. Aber trotzdem entwickelte ſich im rieſigen Rund des Nibelungenſaals, in der Wandelhalle und in den übrigen faſchingsmäßig angehauchten Räu⸗ men ein buntes, fröhliches Maskentreiben. Pünkt⸗ lich um.11 Uhr vollzog ſich der Einzug der Narren und Närrinnen, voran die Prinzengarde, Ranzen⸗ garde und die Garde der Großen Karnevalsgeſell⸗ ſchaft Lindenhof. Und dann hob ein heftiges Tanzen an, das Stunde um Stunde währte, und die wackeren Muſici mußten ihr Beſtes hergeben, um die Tanzluſt zu befriedigen. Gegen elf Uhr fand noch ein zweiter Umz u 9 ſtatt, an dem ſich diesmal außer den närriſchen Garden auch die Elferräte des„Feuerio“, der„Fröh⸗ lich Pfalz“(beide fröhlich nebeneinander) und die Räte der Großen Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof be⸗ teiligten. Prinz Karneval und die Prinzeſſin waren natürlich mit von der Partie. Von der Rampe aus richtete der Prinz dann einige faſchingsgerechte Worte an ſein getrenes Volk und wurde für ſeine aufopfernde Tätigkeit im Dienſte des Mannheimer Karnevals vom Präſidenten Reiſcher von der Fröh⸗ lich Pfalz mit einem funkelnden Orden belohnt. Die Maskenprämierung Kurz vor zwölf Uhr erfolgte der Einmarſch des hohen Preisgerichtes, unter denen ſich der Polizei⸗ präſident, bekannte Theaterleute und verſchiedene Elferräte befanden. Zuerſt zogen die Damen⸗ masken vorüber, zwanzig an der Zahl, und dann kamen die zehn Herrenmasken an die Reihe, die zum Teil recht eigenartig waren. Den Beſchluß bildeten ſchließlich die Gruppenmasken, von denen nur ſteben den Mut hatten, vor den kritiſchen Blik⸗ ken der Preisrichter zu erſcheinen. Der Urteilsſpruch lautete: Damen⸗Einzelpreiſe: 1. Regine, 2. Tante Anna, 3. Blonde Schottin. e Weiße Indianerin und Biedermeier⸗ Ind. Herren⸗Einzelpreiſe: 1. Deutſche Kreſſe, 2. Grock, 3. Weltraum⸗Rakete. Troſtpreis: Stratoſphärenflieger. Nach alter Ueberlieferung gehört der Faſtnachts⸗ dienstag dem Faſchingstreiben auf den Straßen. Das war auch in den Jahren ſo, in denen eine kurzſichtige Regierung den Mummenſchanz verbot. So machte dem jetzt in dieſem Jahre auch für Erwachſene erſtmalig wieder das Maskentreiben geſtattet wurde, war ein erhöhter Betrieb auf den Straßen zu er⸗ warten. Dieſe„Betriebsſteigerung“ trat auch geſtern mittag ein, obgleich die Erwachſenen von dem Recht des Maskierens nur in verhält⸗ nismäßig wenig Fällen Gebrauch ge⸗ macht hatten. Der echte Mannheimer zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit wieder: er getraut ſich nicht recht, aus ſich herauszugehen und läßt ſich viel lieber von anderen unkerhalten. Die Planken zwiſchen Paradeplatz und Waſſerturm und die Breite Straße ſchienen geſtern nachmittag der Sammelpunkt von ganz Mannheim geweſen zu ſein. Zetitweiſe gab es überhaupt kein Vorwärtskommen mehr und wer die immer noch beſtehenden„Engen Planken“ benützte, der mußte ſich von der Menge ſchieben laſſen. * Zur Unterhaltung derer, die unterhalten ſein wollten und die ſich überall dort zuſammenfanden, wo irgendetwas los war, trug zunächſt die mas⸗ kierte Jugend bei, die zeigte, daß ſie Witz und Humor hat. Wenn ſich auch der Humor in manchen Fällen etwas draſtiſch auswirkte, ſo war das weiter nicht ſchlimm, denn andererſeits ſah man originelle Verkleidungen mannigfachſter Art. Radfahrer und Motorradfahrer waren in großer Zahl an dem Mummenſchanz beteiligt, nachdem ſich in Verbindung mit dem Fahrzeug manche luſtigen Sachen machen ließen. Selbſtverſtändlich wurde jeder gute Einfall von der Menge gebührend beſtaunt. Auf der Meſſe herrſchte faſt der gleiche Trubel wie in der Innenſtadt, ohne jedoch ganz den Hoch⸗ betrieb zu erreichen, der am Sonntag nach Beendi⸗ gung des Karnevalszuges zu verzeichnen war. Im⸗ merhin freuten ſich die Meßleute über den guten Betrieb, nachdem am Roſenmontag auf der Meſſe wenig los war. * Gegen abend und ganz beſonders in den Abend⸗ ſtunden wurde das Gedränge in den Hauptver⸗ kehrsſtraßen geradezu lebensgefährlich. An die Nerven der Straßenbahnführer und Erholung und Entſpannung auch für Aellere Der Sportamtswart von„Kraft durch Freude“ ſchreibt uns: Wenn der Körper geſund iſt und noch immer mitmacht, dann fehlt's auch dem Geiſte nicht. Darum ſollte jeder in jeder Woche die paar Groſchen auf⸗ bringen und an den Sportkurſen der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilnehmen. Wer ſich geniert, d. h. wer glaubt, er käme heute nicht mehr mit den„Jungen“ mit, der braucht es deshalb wahrhaftig noch nicht aufzuſtecken. Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen richtet nunmehr auch Kurſe für ältere Volksgenoſſen ein. Wer das 35. Lebensjahr hinter ſich gebracht hat, der kann in dieſen Kurſen teilnehmen und weiß, daß er mit ſeinesgleichen zuſammen ſein wird. Und das ſind nun nicht etwa alles ehemalige Sportler, die ein paar Jahre ausgeſetzt haben, ſondern das ſind ſehr ſchermiſtwoch Karneval ſeinen Höhepunkt Gruppen⸗Preiſe: 1. Mannemer Bobbe, 2. Aegyptiſche Waſſerträger, 3. Chineſiſche Tempeltänzerinnen. Die Preiſe beſtanden in Abendkleidern, Pelzen und anderen Gebrauchsgegenſtänden, ſowie in Geld⸗ preiſen. Von den Herren⸗Einzelpreiſen iſt vor allem der Sieger„Deutſche Kreſſe“ erwähnenswert, der eine Kutte trug, die vollſtändig mit Kreſſe beſetzt war. Ein Schild beſagte, daß man deutſche Kreſſe ſtatt ausländiſchem Salat verwenden ſoll. Unter den Klängen der Kapellen Becker und Ho⸗ mann⸗Webau tanzte man dann bis zur Polizeiſtunde. * Im Palaſthotel Im Palaſthotel gab ſes am Faſtnachtsdienstag noch einmal ein ſtarkes Anſteigen der karnevaliſti⸗ ſchen Betriebsturve. In allen Sälen, in allen bun⸗ ten exotiſchen und grinzinghaften Gefilden, in allen Bars entwickelte ſich ſchnell ein quicklebendiger heite⸗ rer Faſchingsrummel. Masken aller Art, ſchöne Exotinnen, die oft geſehenen Pußtamädchen und die Kinder aus Spanien und dem fernen Argentinien bevölkerten im Verein mit Cowboys, Chineſen, Mixern und ſommerlich gekleideten Touriſten, ſelbſt⸗ verſtändlich auch Frack⸗ und Smokingträgern, die ſich einen Fez oder ein buntes Hütchen auf den Kopf ge⸗ ſetzt hatten, die prachtvollen Räume. Ueberall Muſik, Tanz, Becherklang und Fröhlichkeit, die nicht abbrach, bis daß der erſte Schnee überraſchend vom grauen Aſchermittwochhimmel fiel. 11. Auch im Parkhotel entwickelte ſich der gleiche bunte närriſche Betrieb wie im Hauſe nebenan. Auch hier mußten in den herrlich geſchmückten Räumen die Kapellen unermüd⸗ lich zum Tanz aufſpielen. Auch hier wirkte wie „drüben“ ein Clown, nämlich Meiſter Dücker, und ſeine ulkige Kapelle mit an der Hebung der Stim⸗ mung, die auf der ganzen Linie denn auch als außer⸗ ordentlich fidel anzuſprechen war. Luftballons gau⸗ kelten über den Tiſchen, Papierſchlangen ziſchten durch die Luft und Knallerbſen knallten fröhlich bis in die frühen Morgenſtunden hinein. In allen Sälen, wo man dem Tanz mit Leidenſchaft, ohne müde zu werden, ſich hingab, regierte die gute Laune. Erſt die Berührung mit der Schneeluft nahm ſpäter der Luſt am Faſtnachtsſpaß den Atem. Mannheimer Straßenfaſching Ein Trubel wie kaum je zuvor— Aber wenig Masken eben damals die Jugend ihren Klamauk allein. Nach⸗ Lehrerbundes wird, wie die„Wandelhalle“ berichtet, die Bedeutung der Tageszeitung als Unter⸗ richtsmittel dargelegt. dabei die Behandlung großer politiſcher Tagesereig⸗ niſſe gekennzeichnet, die in der Hauptſache dem lau⸗ cwrf. der Kraftwagenführer ſtellte der Be⸗ trieb äußerſte Anforderungen, weil es in der Heidelberger Straße und auf den Planken ein⸗ fach kein Durchkommen gab. Weder läuten noch hu⸗ pett nützte etwas und ſelbſt wenn die in der Straßen⸗ mitte laufenden Leute gewollt hätten, wäre es ihnen oft unmöglich geweſen, auf die Seite zu treten, weil bis zu den Häuſerfronten eine dichte Menſchenmauer ſtand, die gegenſeitig an ſich vorüberſchob. Hin und wieder ſetzten ſich ein paar Jungen auf die Straße und ſtanden weder vor Straßenbahnen noch vor Kraftwagen auf. Erſt wenn ſie merkten, daß es Ereſt wurde und eine Ohrfeige in Ausſicht ſtand, er⸗ hoben ſie ſich und verſchwanden kreiſchend in der Menge. Der Höhepunkt des närriſchen Stra⸗ ßentreibens war um die achte Abendſtunde herum er⸗ reicht, doch flaute der Betrieb nur ſehr langſam ab. Unentwegt zogen die Maskierten und die mit när⸗ riſchen Abzeichen verſehenen Leute durch die Straßen. Das war jedenfalls der echteſte Volkskarne⸗ val, den man ſich denken konnte. Nicht verkannt werden darf, daß das Straßen⸗ leben nur dadurch ſolch großen Umfang annehmen konnte, daß viele Betriebe am Nachmittag geſchloſſen hatten und es ſo den Leuten ermöglichten, an dem Volkskarneval teilzunehmen. Die Jugend war dar⸗ über ſehr erbaut, daß die Schulen ihre Pforten ge⸗ ſchloſſen hatten und daß ſomit der ganze Tag für das Karnevalstreiben zur Verfügung ſtand. * In den Abendſtunden begann auch die Abwan⸗ derung in die Lokale und zu den verſchiedenen Veranſtaltungen. Ein Mangel herrſchte keinesfalls, denn im Stadtbezirk von Mannheim waren nicht weniger als 48 Maskenbälle, Koſtümfeſte und dergleichen angemeldet worden. Dazu kamen noch über hundert Kappenabende. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies eine geringe Zunahme der Maskenbälle und eine Abnahme der Kappenabende. Das hängt damit zuſammen, daß man erkannt hat, daß bei einer Fülle von Großveranſtaltungen kleinere Abendunterhaltungen nicht mehr lohnend ſein können. Immerhin darf auch mit Ge⸗ mugtuung feſtgeſtellt werden, daß geſtern abend ſämt⸗ liches männliche und weibliche Bedienungsperſonal im Gaſtwirtsgewerbe untergebracht werden konnte, ebenſo ſämtliche Muſiker! ſchaft überhaupt in den Kreis des Sports einbezogen werden. Und es ſind auch ſehr viele, die bereits einen Sport regelmäßig betrieben und die dennoch zum Beſten ihres Körpers einen Ausgleichsſport in den Kurſen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mitmachen. Denn ob der Menſch früher Sport getrieben hat, ob er dem Sport fremd blieb oder ob er eine Ergänzung zu ſeinem eigentlichen Sport ſucht, hier in den Kurſen des Sportamtes der NS⸗Gemeinſchaft wird er finden, was er ſich nur zu wünſchen vermag. Die Tageszeitung als Anterrichts mittel Im Mitteilungsblatt des nationalſozialiſtiſchen Als wichtigſtes Gebiet wird viele Volksgenoſſen, die erſt durch die NS⸗Gemein⸗ fenden Geſchichtsunterricht zufallen müſſe. Die Tages⸗ zeitung, ſo wird betont, ſei das bedeutendſte, ja faſt das einzige Hilfsmittel zur Behandlung zeitnaher Fragen. Dabei ſeien unter„Tagesereig⸗ niſſen“ nicht etwa Ereigniſſe eintägiger Natur zu verſtehen. Das eine laſſe ſich ſchon jetzt mit Sicher⸗ heit ſagen: die jüngſte Vergangenheit und die Gegen⸗ wart werden in ganz anderem Maße als bisher den Unterricht, ganz beſonders aber den Geſchichts⸗ unterricht beherrſchen. In dem Aufſatz werden dann den Lehrern praktiſche Winke für den Unter⸗ richt auf dieſem Gebiete gegeben. Hervorgehoben wird auch, daß der Unterricht nicht etwa nur an Hand einer Tageszeitung erteilt werden ſoll, ſon⸗ dern daß eine ganze Anzahl von Zeitungen berückſichtigt werden muß. —— i Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen hielt am Roſenmontag bei vollbeſetztem Hauſe ſeine traditionelle karnevaliſtiſche Vexanſtaltung ab, wobei unter Leitung ſeines närriſchen Präſidenten, Ernſt Buck Humor und Fröhlichkeit wahre Triumpfe feierten. Die Kapelle von Fr. Wohlrab verſtand es ausgezeichnet, mit ihren von ſtraffem Rhythmus und Schwung getragenen, einſchmeicheln⸗ den Melodien gehobene Stimmung zu entfachen. Humoriſtiſche Quartette unter Leitung und Beglei⸗ tung von L. Gaber, abwechſelnd mit allgemeinen Liedern, Büttenreden verſchiedenſter Art erhöhten die närriſche Stimmung und hielten ſie feſt bis zum Schluſſe. Annemarie Heitz erntete mit ihrer Jung⸗ ſern-Büttenrede ſtürmiſchen Beifall, Karlchen ließ einen diskreten Einblick in ſeine Korrekturarbei⸗ ten tun. Der gerade durch einen Eilboten über⸗ brachte Brief vom Jockelesbauer aus Peterstal über den LG löſte hellen Jubel aus. Glänzend waren wieder die Gebrüder Karl und Ernſt Buck. Daß man tanzte, tanzte, braucht nicht geſagt zu werden. * Einen hübſchen Roſenmontagsball verauſtaltete die Tanzſchule Stündebeek in den eigenen Räumen und nicht nur die Jungen, ſondern auch die Schüler vorgeſchrittenen Alters fanden ſich zahlreich ein; ſo zeigten die gemütlichen Räume bereits um halb eg Uhr ein buntbewegtes Bild. Immer wieder feuerte Tanz⸗ meiſter Stündebeek durch Tanzſpiele, Faſchings⸗ polonäſe oder ſonſtige Ueberraſchungen von neuem an. Man ſah reizende Masken, hörte gute Muſik, oͤie unermüdlich ſpielte, und ſo war alles in beſter Oroͤnung und ſehr vergnüglich. u Die Verzeichniſſe der Poſtſcheckkunden bei den Poſtſcheckämtern im Deutſchen Reich(ausgenommen Saarbrücken) werden in den nächſten Tagen nach dem Stande vom 1. Januar erſcheinen. Beſtellungen nehmen alle Poſtanſtalten entgegen, die auch über die Preiſe Auskunft erteilen. Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte Lienslaq aus C ſildrꝛ 5 Uh. Oweoemos& gener O nam dedeczt S võmg M bedecnt Regent. Schnee& dreupeis„ Rebel K Gewitt„ Sungzunc. O⸗ ey 5 telchter 0 masziger Suos des. stormtzeher Norge Die pieſte ſuegen min gem dinge bie der den Ststionen sienengen zaßß len geden gie femperatut an, Die Cinen vecbinges arte mit gialcheth au Neeresave an umgergennetea Lultdrues 5 Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle in Frankfurt a. M. vom 6. März: Während in Mittel⸗ und Oſtdeutſchland in der vergangenen Nacht erneut heftiger Froſt aufgetreten iſt, macht ſich in Weſt⸗ und Süddeutſchland eine neue Tiefdruckſtörung bemerk⸗ bar. Sie brachte bereits in der vergangenen Nacht verbreitete Schneefälle und nach anfänglicher Froſtzunahme wieder Milderung. Zunächſt wird der Luftdruck wieder anſteigen und damit die Nieder⸗ ſchlagsneigung nachlaſſen. Vorausſage für Donnerstag, 7. März Zeitweilig aufheiternd, doch überwiegend be⸗ wölkt, nur geringe Niederſchlagsneigung, tagsüber noch etwas milder, in den Nie⸗ derungen vielfach leichter Froſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 5. März + 3,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. März + 0% Grad; heute früh 48 uhr 1 0,5 Grad, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rhein⸗ Pegel 2. 3. 5. 6 7 J f % 5. e Aeg Lee„ 6 Abeinfelden 2,512,47.43.45 2 44 Breiſach 1581.73 1,69 1,64152 Mannheim 4,18 3,99 3,81 3,70 Kehl... 3,00 2,04 2, 78.82.77/ Jagſtfeld— 1525 124% Maxau.74.65 4,51 4,414,350] Heilbronn.— 150150 144 Mannheim 4454,09 3705 3705 Plochingen. 0,740.73 0,55 Kaub e Diedesheim. 192 1,791, 70 157 Köln 4,53 4,314.07 3,80 3,30 ö Ob Sonne scheint, oh fegen spritzt, ein Wurtmann-Schirm für beides schiltzt 10 4. Seite/ Nummer 108 1 Neue Me eimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 6. Mär; 935 Auf zum Berufs wettkampf Weibliche Jugend im Verkauf, Büro und Kontor Die Kreiswaltung ſchreibt uns: Wir arbeiten nicht für uns, ſondern für die Ge⸗ meinſchaft, für unſer Volk, deshalb gilt auch dir, liebe HKameradin, unſer Ruf, teilzunehmen am 2. Reichs ⸗ berufswettkampf. Du willſt und kaunſt am 19. März im friedlichen Wettkampf dein Berufs⸗ können unter Beweis ſtellen. Melde dich ſofort in C1, 10/11, Zimmer 12, falls deine Anmeldung durch die Handelsſchule noch nicht erfolgt iſt. Arkunden über ariſche Abſtammung Der Reichsminiſter des Innern hat die Gebühren⸗ freiheit bei der Ausſtellung von Urkunden zum Nach⸗ weis der ariſchen Abſtimmung zuſammenſaſſend neu geregelt. Er geht dabei davon aus, daß es grundſätzlich Auf⸗ gabe jedes Volksgenoſſen iſt, den Nachweis ſeiner ariſchen Abſtimmung ſelbſt zu führen. Infolgedeſſen wird beſtimmt, daß, von einigen geſetzlich geregelten Sonderfällen abgeſehen, Urkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtammung nur bei Unvermögen des Autragsſtellers gebührenfrei aus⸗ zuſtellen ſind. Damit wird der weitverbreitete Irrtum richtig⸗ geſtellt, daß für alle Urkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtammung Gebührenfreiheit beſtände. Die Gebühr für jede Urkunde iſt auf 60 Pfg. . feſtgeſetzt worden. Daneben dürften beſondere Such⸗, Schreib⸗ uſw. Ge⸗ bühren nicht erhoben werden. Gebührenfrei⸗ heit bleibt wie bisher beſtehen bei Anforderung von Urkunden durch den Sachverſtändigen für Raſſefor⸗ ſchung beim Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern oder das Amt für Sippenforſchung der NS Da P, ferner bei Durchführung des Reichserbhof⸗ geſetzes ſowie für Bewerber um Eheſtandsdarlehen und für Verſorgungsanwärter. Die Durchführung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufs⸗ beamtentums, das gleichfalls Gebührenfreiheit für den Nachweis der ariſchen Abſtammung von Beam⸗ ten, Angeſtellten und Arbeitern im öffentlichen Dienſt vorſah, iſt im weſentlichen abgeſchloſſen. Neu in den öffentlichen Dienſt eintretende Beamte, Angeſtellte und Arbeiter haben keinen Anſpruch auf Gebüh⸗ renfreiheit. Dieſe Regelung wird den vielfach entſtandenen Schwierigkeiten ein Ende bereiten. Insbeſondere werden die Regiſter behörden, denen die Aus⸗ ſtellung der Urkunden obliegt, in die Lage verſetzt, die erforderlichen Hilfskräfte einzu⸗ ſtellen, ſo daß die bei der bisherigen Regelung unvermeidlichen Verzögerungen der Ausſtellung von Urkunden in Zukunft aufhören werden. Verkehrsunterricht für die Schulen Ein Wuunſch der Lehrer Anläßlich der Schadenverhütungsaktion der NS⸗ Volkswohlfahrt wird, wie die„Wandelhalle“ meldet, vom Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund in ſeinem Mitteilungsblatt die Forderung nach plan mäßi⸗ ger Verkehrserziehung in den Schulen aufgeſtellt. 5 des Berufsgruppenamtes Da von ſeiten der Verkehrsbehörden ein entſprechendes Verlangen bereits vor einiger Zeit Igut geworden iſt, iſt anzunehmen, daß die praktiſche Verwirklichung dieſer wichtigen und nützlichen Be⸗ reicherung des Schulunterrichts nicht ausbleiben wird. Die Lehrer wünſchen, daß in allen Schul⸗ ſyſtemen eine planmäßige Verkehrserziehung erfolge. Dabei ſoll der Unterricht ſich nicht in Verkehrsregeln und Vorſchriften erſchöpfen, ſondern der Jugendliche müſſe ſinnvoll in das Verkehrsleben hineinwachſen. Es müſſe ihm zu innerem Bewußtſein kommen, daß jeder Teilnehmer am öffentlichen Ver⸗ kehr ſich ſo zu verhalten habe, daß er keinen anderen ſchädigt oder mehr, als nach den Umſtänden unvermeidbar, behindert oder belä⸗ ſtigt. Unfallverhütungsbilder und Filmbänder ſeien dabei zu verwenden. An einigen Schulen ſeien be⸗ reits„Verkehrszimmer“ entſtanden, für die die Ver⸗ kehrsbehörden geeignetes Anſchauungsmaterial her⸗ gegeben haben. Die deulſchen Totengedenktage Da vielfach Unklarheit über den Charakter der verſchiedenen Totengedenktage beſteht, hat der Reichs⸗ innenminiſter auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ propagandaminiſter und dem Reichswehrminiſter folgendes beſtimmt: 1. Totenſonntag und Allerſeelen ſind allgemein kirchliche Gedenktage des Volkes. Alle Anordnungen und Beteiligungen ſowie Kranznieder⸗ legungen von öffentlichen Stellen und Verbänden haben ſich in den durch die kirchliche Ordnung be⸗ ſtimmten Rahmen einzufügen. Im übrigen gelten dieſe Tage des Gedenkens an die Toten in der Haupt⸗ ſuache für den einzelnen und für die Familie. 2. Der Heldengedenktag am Sonntag Reminiſcere iſt der allgemeine Gedenktag für die Gefallenen des Weltkrieges. Die Oroͤnung des Tages wird vom Reichs miniſter für Volksaufklärung und Propaganda in Gemeinſchaft mit der Wehrmacht beſtimmt. Veranſtaltungen in den Standorten der Wehrmacht werden von den Standortälteſten der Wehrmacht geleitet. g. Der 9. November iſt der Gedenktag für die Toten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Seine Ausgeſtaltung liegt in den Händen der Partei. „Kraft durch Freude“ Achtung! Fahrt nach Saarbrücken! Fahrkarten für dieſe Fahrt können ab Donnerstag, den 7. März, nochmittags 3 Uhr, auf dem Kreisamt, I 4, 15, abgeholt werden. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß nur diejenigen Volksgenoſſen berückſichtigt werden können, die ſich bis Dienstag, den 5. 3. 35, bei den Orts⸗ und Betriebswarten der NSG„Kraft durch Freude“ an⸗ gemeldet haben. Ab Mittwoch können Anmeldungen in beſchränkter Zahl nur noch direkt auf dem Kreisamt, L 4, 15, erfolgen. Nach Mittwoch, den 6. 3. 35, können keine An⸗ meldungen mehr vorgenommen werden. Die Koſten be⸗ tragen 3 Mark. 7 Das Kreisamt iſt ſeit einigen Dagen unter der Ruf⸗ nummer 285 69 zu erreichen. Omnibusfahrt nach dem RNuheſtein Bei den äußerſt günſtigen Schneeverhältniſſen im gan⸗ Ein Jahr Hilf In wenigen Wochen wird nach Abſchluß des zwei⸗ ten Winter⸗Hilfswerkes des deutſchen Volkes wieder das Hilfswerk„Mutter und Kind“ in ſtarkem Maße an die Oeffentlichkeit herantreten. Ueber die Lei⸗ ſtungen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“, die der Oeffentlichkeit bisher nur in mehr oder weniger klei⸗ nen Teilberichten bekannt wurden, liegt jetzt ein ab⸗ ſchließender Bericht vor. Das Hilfswerk, das überall dort zuſätz liche Hilfe bringen ſoll, wo es gilt, einer deutſchen Mut⸗ ter in körperlicher, geiſtiger und ſeeliſcher Not beizu⸗ ſtehen, einem deutſchen erbgeſunden Kinde zu geſun⸗ der Fortentwicklung zu verhelfen, hat danach im erſten Jahr ſeiner Tätigkeit auf allen ſeinen Arbeits⸗ gebieten hervorragende Erfolge erzielt. Eine zu⸗ nehmende Beanſpruchung der Geſchäfts⸗ und Be⸗ ratungsſtellen, über die zahlenmäßig kein lückenloſes Material vorliegt, war namentlich in den ländlichen Gegenden zu verzeichnen. In allen Gauen wurden im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ folgende Aufgaben durchgeführt: Wirtſchaftshilſe, Arbeitsplatzhilfe, Woh⸗ nungshilfe, Müttererholung, Kinderlandver⸗ ſchickung, Hilſe für werdende Mütter und Wöchnerinnen, Hilſe für ledige Mütter und ſonſtige Maßnahmen. Die wirtſchaftliche Hilfe wurde nur zuſätzlich ge⸗ währt. Die aus öffentlichen Mitteln unterſtützten Hilfsbedürftigen erhielten ergänzende Beihilfen in der Regel in Form von Sachleiſtungen. Darüber hinaus wurden auch Unterſtützungen gewährt, um Familien vor eintretender Hilfsbedürftigkeit zu be⸗ wahren. Neben den verſchiedenen Lebensmittelhilfen wurde von allen Gauen die Verteilung von Betten, Bettzeug, Schuhen und Kleidungsſtücken gemeldet. Alle Unterſtützungen wurden unter dem Geſichts⸗ punkt der Selbſthilfe gewährt; dieſe kam ſchon dadurch zum Ausdruck, daß man den Hausfrauen nicht fertige Sachen oder Kleidungsſtücke aushän⸗ digte, ſondern daß ſie ſelbſt zum Herſtellen dieſer Sachen herangezogen wurden. Bei der Arbeitsplatzhilfe war man beſonders be⸗ ſtrebt, Väter kinderreicher Familien wieder in Arbeit zu bringen. In einzelnen Gauen konnte z. B. ein Austauſch von auswärts arbeitenden Familien⸗ vätern gegen ledige vorgenommen werden, die im Orte beſchäftigt waren, ſo daß die Väter wieder in ihre Familien zurückkehren konnten. Andere Gaue verſuchten mit Erfolg, die erwerbstätige Mutter aus der Arbeit herauszuziehen und dafür den erwerbs⸗ loſen Ehemann in Arbeit zu vermitteln. Einzelne Gaue haben die Abſtellung der Woh⸗ nungsnot trotz ihrer beſchränkten Mittel in Angriff genommen. Dies iſt geſchehen durch Wohnungszu⸗ ſchüſſe zur Erlangung größerer Wohnungen für kin⸗ derreiche Familien, durch Förderung der Siedlungs⸗ tätigkeit in Verbindung mit dem Reichsheimſtätten⸗ amt und deſſen Gauheimſtättenämtern, durch Ver⸗ zu ermöglichen. lter und Kind 70 N Der Abſchlußbericht meldet hervorragende Erfolge in allen Gauen mittlung zur Verhinöerung der Exmittierung, durch Hilfe bei Wohnungswechſel u. a. Bei der Mütterverſchickung wurden vor⸗ wiegend berückſichtigt: Mütter mit mehr als zwei Kindern, Mütter, die durch Krankheit oder Wochen⸗ bett beſonders geſchwächt ſind, Mütter, deren Männer ſchon ſeit längerer Zeit arbeitslos ſind, Mütter, die ſich während der Kampfzeit in den Dienſt der Bewe⸗ gung geſtellt haben. Neben der Mütterverſchickung in Erholungsheime ſind auch gelegentlich Mütter in Familienpflegeſtellen untergebracht worden. Zu⸗ weilen konnten Reiſebeihilfen bewilligt werden, um den Müttern eine Erholungsreiſe zu Verwandten Sofern eine völlige Trennung der Mütter von ihrem Familienkreis nicht zu erreichen war, griff die örtliche Erholungsfürſorge ein. Insgeſamt wurden von Mitte Mai bis 31. De⸗ zember 1934 34 000 Mütter verſchickt, und zwar für eine durchſchnittliche Erholungszeit von drei bis vier Wochen. Bei der Hilfe für werdende Mütter und Wöch⸗ nerinnen kam es vor allem darauf an, durch Aus⸗ wahl von Helferinnen und deren richtigen Einſatz die werdenden Mütter und Wöchnerinnen arbeits⸗ mäßig zu entlaſten. Durch eine enge Zuſammen⸗ arbeit mit der Mütterſchulung wurde es auch möglich, im aufklärenden Sinn den Kampf gegen die Abtrei⸗ bung aufzunehmen. Bei den Hilfsmaßnahmen für ledige Mütter wurde vor allen Dingen auf die rechtliche und geſundheitliche Beratung ſowie auf die er⸗ zieheriſche Beeinfluſſung Wert gelegt. Bei allen Verſuchen, den unehelichen Müttern zu helfen, wurde immer wieder von dem Grundſatz ausgegangen, die Bindung zur Familie herzuſtellen und der Mutter die Rückkehr in ihre Familie für ſich und ihr Kind zu ermöglichen. In geeigneten Fällen iſt auf die Eheſchließung der unehelichen Mutter hingewirkt worden, und man hat verſucht, die Eheſchließung durch Arbettsbeſchaffung für den Vater des Kindes zu erleichtern. Mit ganz beſonderem Erfolge ſind während der Erntemonate zur Entlaſtung der arbeitenden Land⸗ frauen Erntekindergärten eingerichtet wor⸗ den. Dieſe Hilfe für die Landfrauen bedeutete in vielen ländlichen Gauen einen erſtmaligen Verſuch, dem die Landbewohner zunächſt abwartend, teilweiſe ſogar ablehnend, gegenüberſtanden. Um ſo größer iſt der tatſächliche Erfolg und die ſpätere Anerken⸗ nung dieſer Arbeit zu werten. Es ſind im ganzen Reich etwa 600 Erntekindergärten(teilweiſe auch Landkinderſtuben genannt) eingerichtet worden, in denen 16000 bis 18000 Landkinder erfaßt werden konnten. Die Leitung von größeren Erntekindergärten lag überall in den Händen von ausgebildeten Fach⸗ kräften, die ſich größere Land⸗ oder BDM ⸗Mädel zur Hilfe herangezogen. Beſonders erfreulich iſt, daß ſich aus zahlreichen Erntekindergärten Dauer⸗ kindergärten entwickelt haben. * N In der Fachgruppe Chemie des Berufsgruppen⸗ amtes der DA ſprach innerhalb einer Vortrags⸗ reihe Dr. Frowein⸗ Ludwigshafen über das Thema„Die Verflechtung der chemiſchen Induſtrie mit der Volkswirtſchaft“, das der Redner an Hand intereſſanten Zahlenmaterials ebenſo packend wie lehrreich zu meiſtern verſtand. Ihren geſchichtlichen Einfluß auf die Wirtſchaftsent⸗ wicklung verdankt die chemiſche Induſtrie der Her⸗ ſtellung der Grundbedarfsgüter der Bekleidungs⸗, Wohnungs⸗ und Transportwirtſchaft, wie Seiſe, Farben, Gerbſtoffe, Kalk, Leim, Eiſen, Papier uſw. Der Redner unterſcheidet drei Stufen der Entwick⸗ lung: 1. Die Erzeugung bisher unbekannter Güter durch techniſchen Fortſchritt auf chemiſchem Gebiet, die in frühere Jahrhunderte zurückgeht, 2. die Erfindungen, die eine Maſſener zeugung und damit eine weſentliche Verbilligung ermöglichen(Ent⸗ wicklung von Klein⸗ zu Großbetrieben in Textil-, Glas- und Eiſeninduſtrie, und im 19. Jahrhundert in der Ernährungswirtſchaft durch Düngemittel, Fett⸗ veredelung, Pflanzenſchutz u. a..); in der 3. Stufe der chemiſchen Entwicklung erfolgt eine weitgehende Loslöſung der Erzeugung vom frü⸗ heren rohſtofforientierten Standort (Indigo, Salpeter, Treibſtoffe, Holzzucker). Der Redner ging ſodann auf den Begriff der chemiſchen Induſtrie ein. Landwirtſchaft und chemiſche In⸗ duſtrie produzieren durch Stoffumwandlung unter Aufwand einer beſonders von der Natur ge⸗ gebenen Energieart. Hier offenbart ſich deutlich die nationale und volkswirtſchaftliche Bedeutung der chemiſchen Industrie, von der zuſammen mit der Landwirtſchaft allein die Vergrößerung der deut⸗ ſchen Rohſtoffbaſis getragen werden kann. Ein Ver⸗ zicht auf Betätigung in der chemiſchen Induſtrie würde mehr als in jedem anderen Induſtriezweig Verzicht auf nationale Selbſtändigkeit bedeuten. Naturgemäß iſt die Frage der Kapitalverſorgung, der Kapital⸗ und Kreditverteilung entſcheidend für die Möglichkeit, die für neue Verfahren erforderlichen Anlagen zu finanzieren. Das in der chemiſchen Induſtrie im engeren Sinne angelegte Kapital kann auf etwa 355 Milliarden Mark geſchätzt werden, von denen ſich 2,5 Milliarden auf 470 Aktiengeſell⸗ ſchaften, 12 Milliarden auf J. G. Farben, und der Reſt auf verſchiedene Unternehmen verteilen. Der 10. März 1935, wieder ein Wochenend ⸗Schikurſus, und zwar auf dem Ruheſtein(Hornisgrindegebiet) ſtatt. Der Fahr⸗ preis ab Mannheim in geheizten Omnibuſſen beträgt mit Kurſusgebühr.80 J, ohne Kurſusgebühr.80 für Mit⸗ glieder der Deutſchen Arbeitsfront. Nichtmitglieder der Deutſchen Arbeitsfront zahlen.50 bzw..90&. Treffpunkt:.15 Uhr am Paradeplatz in Mannheim. Ab⸗ fahrt: pünktlich um.30 Uhr. Meldungen ſind unter Bei⸗ fügung des betreffenden Betrages bis ſpäteſtens Samstag, den 9. März, vorm. 11 Uhr, an das Sportamt Mannheim⸗ Ludwigshafen in Mannheim, L 15, 12(Rufnummer 208 30) zen Schwarzwald findet am kommenden Sonntag, den einzureichen. Die chemiſche Induſtrie in der Voltswiriſchaft Drei Millionen deutſche Arbeiter finden hier ihr Brot Ertrag der chemiſchen Induſtrie im engeren Sinn kann auf 3 bis 4 Milliarden Mark geſchätzt werden. Bei Erörterung der Frage der Wirtſchaftlichkeit weiſt der Redner auf die ungeheuren Schwierigkeiten einer derartigen Berechnung, beſonders bei kartel⸗ lierten Unternehmungen hin. Aus dieſen Um⸗ ſtänden ergeben ſich auch die Schwierigkeiten bei einer Finanzierung der Neuinveſtierung, die bei dem großen Kapitalbedarf dieſes Induſtriezweiges zu einer Angelegenheit der geſamten Volks wirt⸗ ſchaft wird und ſich auf Güterumlauf und Kapital⸗ verſorgung anderer Wirtſchaftszweige auswirkt. Standorts bedingungen für die chemiſche Induſtrie ſind günſtige Bezugsmöglichkeiten für Energie und Waſſer, günſtige Transportverhältniſſe und bequeme Abwäſſerbeſeitigung, wie ſie das Rhein⸗Main⸗Gebiet und Mitteldeutſchland bieten. Im ganzen beſchäftigt dieſer Induſtriezweig rund 300 000 Menſchen, d. ſ. etwas über 3 v. H. aller in der deutſchen In⸗ duſtrie beſchäftigten Arbeitskräfte. Da die Verflech⸗ tung der chemiſchen Induſtrie mit der Ernährungs⸗ wirtſchaft einem beſonderen Vortrag vorbehrlten bleibt, beſchäftigt ſich der Redner eingehend mit den Zuſammenhängen der Chemie mit der Bekleidungs⸗ wirtſchaft, für welche dieſe den Bedarf an Kunſt⸗ ſeide, Kunſtſpinnfaſern, Gerbſtoffen, Farbſtoffen und Textilhilfsmitteln ganz oder teilweiſe deckt, ferner mit der Teerfarben⸗ und Seifenfabrikation, wie mit der Verflechtung der Chemie mit der Bauwirtſchaft und der Volksgeſundheit. Angeſichts der Zrundſätz⸗ lichen Bedeutung für unſere heutige Wirtſchafts⸗ politik widmet der Redner dem Kapitel „Chemie und Außenhandel“ beſondere Ausführungen, da dieſe mit ihrem unmit⸗ telbaren Anteil an der Entlaſtung unſerer Zahlungs⸗ bilanz mit durchſchnittlich 41 Milliarden Ueberſchuß an der Spitze aller Wirtſchaftszweige ſteht, während die Einfuhr von chemiſchen Rohſtoffen in Deutſchland beſonders niedrig iſt und wertmäßig nur 7 v. H. der eigenen Erzeugung beträgt. Auch das Beiſpiel der chemiſchen Induſtrie zeigt, wie Deutſchlands Stellung im Außenhandel nahezu ausſchließlich auf einem Vorſprung im techniſchen Fortſchritt beruht. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis, daß die chemiſche Induſtrie trotz ihrer Bedeutung in der nationalen Wirtſchaft ihre großen Aufgaben nur als Glied des Geſamtorganismus erfüllen kann. —:: p,ß, œ.!!!]ð j]èͤ dd...... c 7 Achtung! Neue Schwimmkurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene des Sportamtes Manuheim⸗Ludwigshafen der NSc„Kraft * durch Freude“ Am Samstag, den 9. März 1935, abends halb 9 Uhr, beginnt im Herſchelbad in der Halle 3 ein neuer Schwimm⸗ kurſus für Männer und zur gleichen Zeit in der Halle 2 ein neuer Schwimmkurſus für Frauen. Neuanmeldungen können daſelbſt beim Sportlehrer eine Viertelſtunde vor Beginn des Unterrichts erfolgen. An die Sportwerbewarte der NSG„Kraft durch Freude“ Die Sportwerbewarte, die ihren Bericht über die Durch⸗ führung der Werbeaktion„Leibesübungen mit Kraft durch Freude“ noch nicht eingereicht haben, werden dringend em ſucht, dies ſofort nachzuholen. — E 7 0 . 1 Was hören wir! Donnerstag, 7. März Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.35: Frauenſunk.— 10.15: Volks⸗ liedſingen.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Mittagskon⸗ zert(Schallpl.).— 15.30: Frauenſtunde.— 16.00: Nachmit⸗ tagskonzert.— 18.00: Volksdeutſcher Gemeinſchaſtsgeiſt. 'DA⸗Feierſtunde.— 18.30: Fragen der Funkwirtſchoft.— 18.50: Blaskonzert.— 20.15: Fräulein Schmetterling. Hör⸗ ſpiel um eine Puceini⸗Oper.— 21.30: Von Arno Holz bis Morgenſtern. Freche Folge.— 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht.— 22.30: Beſchwingte Weiſen. 23.00: Nachtmuſik. 24.00: Nachtmuſik. Ans Mannheim über Stuttgart 10.45—11.15: Muſizierſtunde. Ausführende: Helmut Schu⸗ macher(Violine), Gertrud Bopp(Klavier), Jula Kauf⸗ mann(Klavier). Deutſchlandſender .30: Frohes Schallplattenkonzert.—.40: Haus ſchaft— Volkswirtſchaft.— 10.50: Körperliche Erz ung. — 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei.— 8 bringt die Leipziger Meſſe für die Frau? — 15.30: Freizeit ber Frau.— 15.45: Geſpräch mit einem Auslandsdeutſchen.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.30: Violine und Klavier.— 18.30: Männer machen die Ge⸗ ſchichte. 19.00: Scherzlieder der Jugend.— 19.30: Der Günſtling. Oper von Wagner⸗Regeny.— 23.00: Tantzmuſik. 6 7 Cageelꝛalecicled Mittwoch, 6. März Nationaltheater:„Gregor und Heinrich“, E. G. Kolbenheyer, Miete M, 19.80 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Deutſche Schule für Volksbildung Harmonie, D 2, 6: Werner Deubel, Schriftſteller, Affobterbach:„Technik, Nation und Welt“. 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16.15 Uhr Hausfrauen⸗Kabarett⸗ ſtunde; 20.15 Uhr Gaſtſpiel Emil Reimers. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Tusculum, Vaterland. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). i Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz⸗ Lichtſpiele: Aniverſum:„Friſcher Wind aus Kanada“. Alhambro:„Die Katz im Sack“.— Schauburg: „Liebe, Tod und Teufel“.— Pal aſt:„Grock“. 5 Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr.. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Ubr. Muſeum für Natar⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr: Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. Jugendbücherei K 7. 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Schauſpiel von Kaffee Geöffnet von 11 bis 13 und von Ab 7. März beginnt oͤie Zuteilung für die erſte März⸗Hälfte an die zum Winterhilfswerk gemeldeten Bedürftigen. Zur Verteilung gelangen Gut⸗ ſcheine, und zwar: Gruppe& Gutſcheine im Werte von 6 Mk.; Gruppe B Gutſcheine im Werte von 5 Mk.; Gruppe O Gutſcheine im Werte von 4 Mk. Gruppe D Gutſcheine im Werte von 3 Mk.; Gruppe Gutſcheine im Werte von 2 Mk.; Gruppe F Gut⸗ ſcheine im Werte von 1 Mk. Die Ausgabezeiten ſind durch Anſchläge bei den einzelnen Geſchäftsſtellen des Winterhilfswerkes be⸗ kanntgegeben und zu beachten. Gewinnauszug 5. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Südde (270. Preuß.) Mia net. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden ungen I und II 21. Ziehungstag 4. März 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 383159 2 Sewinne zu 10000 M. 349145 4 Gewinne zu 5000 N. 282797 358213 8. Gewinne zu 3000 M. 83598 143759 303276 22 Gewinne zu 2990 M. 2824 3225 39592 88323 73380 81239 208647 25084 188740 1999% 299410 28890 5 88885 5 31 1 80 341921 5 1788875 1 ewinne zu 8 28 4 1 1 33504 42900 51870 54767 88185 88400 85020 72249 85230 88057 88291 102330 155478 188018 161992 187385 187778 195278 201204 20 210380 218722 229098 2 1 231558 2 248791 248440 286424 267132 274878 2 288932 290882 307888 375788 318888 327 331245 33550 343387 386753 397086 400 Gewinne zu 300 M. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 8 Gewinne zu dodo M. 94989 148 4 8 Sewinne zu 3000 M. 84422 212382 257889 20 Gewinne zu 2000 M. 2921 17654 18082 5 10462 188636 249090 253791 275938 35 Gewinne zu 1000 M. 12176 55116 72828 88252 897688 108880 14 204443 230170 246148 25745 265660 284153 312208 354088 383487 261438 267492 218351 412 380480 388709 338 Gewinne zu 300 M. Auf ede 28 e i Prämien ummer e 1000 RM gefallen, und 55* die 9 gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 22247 31148 37779 178206 329868 3930380 394320 388837 8 3 Am 20. Ziehungstag nachmittags ließ 286617 und 378584 mit 1000 M. ſtatt 50617 950 78584. Im Gewinnrade verblieben: 180 Tagesprämien zu je 1000 Mark, 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 50000, 2 zu je 30000, 2 zu je 2000 256 zu ft 2000, 880 n f 1000 1678 fn zu je g u je 1 1878 5 500, 5206 zu 4 300 Mark. 1 8 5 930 Freude“ Durch⸗ t durch end en man in 23.00: t Schu⸗ Kauf⸗ Frau? einem 17.30: die Ge⸗ 0: Der i muſik. iel von ktors, D 2, 6: Technik, abarett⸗ Kaffee nz anada“, burg: end von nd von bis 18 8: Ge⸗ und 17 19 Uhr. 20 Uhr. 5 ie erſte eldeten Gut⸗ Werte te von 4 Mk.; uppe 1 Gut⸗ ei den kes be⸗ oken N Veuntdclitæs Mußte da nicht das leidige Thema Hubert berührt Mittwoch, 6. März 1988 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 108 — In einem engliſchen Großflugzeug ereigne ſich auf der Strecke London—Amſterdarn 1 regender Zwiſchenfall. Die Maſchine war in der Nacht in England geſtartet und über dem Aermel⸗ kanal in ein ſchweres Unwetter geraten. An Bord befanden ſich außer dem Piloten und dem Funker ein Herr und eine Dame. Dieſe beiden Fluggäſte litten ſichtlich unter den ſtändigen Schwankungen des Flugzeugs und glaubten ſich augenſcheinlich in größ⸗ ter Lebensgefahr. Als ſich der Funker kurz vor Amſterdam nach den Fluggäſten umwandte, bemerkte er zu ſeinem größten Entſetzen, daß der Herr die Dame an der Kehle gepackt hatte und ſie zu erwür⸗ gen verſuchte. Der Funker riß ſofort die Tür zur Kabine auf und ſtürzte ſich auf den Mann, der jetzt von der Dame abließ und wild um ſich ſchlug. Der Funker erkannte, daß er es mit einem Tobſüchtigen zu tun hatte und ſetzte ſich ebenfalls mit äußerſter Kraft zur Wehr. Es wäre ihm jedoch nicht gelungen, den Irren zu überwältigen, wenn ihm nicht die Dame zu Hilfe gekommen wäre. Der unheimliche Fahrgaſt fiel ſchließlich in tiefe Bewußtloſigkeit, aus der er erſt lange nach der Landung der Maſchine er⸗ wachte. Die Polizei iſt gegenwärtig damit beſchäftigt, die Frage zu prüfen, ob nicht vielleicht doch ein Raub⸗ überfall auf öie Dame geplant war. * — Die ſprichwörtliche Klugheit und Inſtinktſicher⸗ heit ſeiner Artgenoſſen ſtellte der Elefant Jumbo im Londoner Zoo umter Beweis. Durch Fahrläſſigkeit war das Stroh ſeines Lagers in Brand geraten. Jemand hatte achtlos eine noch glimmende Zigarette fortgeworfen, und in kürzeſter Zeit ſtand das Lager Jumbos in Flammen. Der Elefant war zunächſt verängſtigt und drückte ſich in die entfernteſte Ecke ſeines Käfigs, von wo aus er mit Intereſſe den Bemühungen der Wärter zuſah, die mit Hilfe eines Hydranten dem Feuer zu Leibe gingen. Als der Dickhäuter ſah, wie die Gewalt des Feuers durch die Einwirkung des Waſſers gebrochen wurde, beteiligte er ſich an dem Löſchwerk. Er näherte ſich ſeinem Trinkgefäß, ſog den Rüſſel voll Waſſer und ſpritzte es gutgezielt gegen das Element. Dann wiederholte er dieſe Prozedur mehrere Male, bis es den verein⸗ ten Anſtrengungen gelungen war, das Feuer völlig abzulöſchen. Jumbo hat ſich bei der ganzen Aktion als tapferer Feuerwehrmann durchaus bewährt. — London iſt um eine Seltenheit reicher. Es be⸗ herbergt jetzt in ſeinen Mauern eine 200 jährige Rie⸗ ſenſchildkröte. Aber nicht nur das hohe Alter iſt ſo bemerkenswert an dieſem Reptil, ſondern die ganz private Lebensgeſchichte der alten Dame. Die Schild⸗ kröte gehörte nämlich zum Hausſtand des Weltum⸗ ſeglers James Cook. Der brachte das Tier von den von ihm entdeckten Herveyinſeln aus dem Stillen Ozean mit, weil es ihm wegen ſeiner klugen Augen auffiel, Damal⸗ war die Schildkröte gar nicht mehr ſo jung. Sie wurde ſeine ſtändige Begleiterin und zog mit ihm ſchließlich auf die Geſellſchaftsinſeln, wo Cook von den Eingeborenen und ihrem König mit offenen Armen empfangen wurde. Cook war über die herzliche Aufnahme ſo entzückt, daß er dem Herr⸗ ſcher ſeine Lieblingsſchildkröte als Geſchenk verehrte. In der Familie der Dynaſtie vererbte ſich die Schild⸗ kröte von Generation zu Generation, ſorgfältig ge⸗ hütet als der Freundſchaftsbeweis eines hellhäutigen Mannes. Die etzige Herrſcherin der Geſellſchafts⸗ inſeln iſt übrigens eine ganz moderne Frau. Sie läßt ihren Sohn in Oxford erziehen. Als der junge Mann nach England hinüberfuhr, gab ſie ihm den lebenden Familienſchatz für König Georg mit, und ſo dampfte denn die greiſe Schildkröte in einem Luxus⸗ ſchiff nach Europa, wo ſie noch ein paar Jahrzehnte auf ihren ſchildpattenen Rücken zu nehmen gedenkt. Man ſchrieb das Jahr 1915. Der Militär⸗ attaché der deutſchen Geſandtſchaft in Peking, Rabe von Pappenheim, ſah mit verbiſſenem Grimm, wie ſich überall in Aſien kleine und kleinſte Staaten gegen Deutſchland erhoben, das ihnen nichts getan hatte. Man glaubte eben, bei der großen Raubverteilung gut wegzukommen, wenn man ſich Japan oder Rußland anſchloß. Das ſchreck⸗ lichſte war, daß man tatenlos zuſehen mußte, wie die Dinge ſich entwickelten, ohne die Möglichkeit zu haben, als ehrlicher Soldat gegen die Feinde des Vater⸗ landes zu Felde zu ziehen. Rabe von Pappenheim war ein tüchtiger Offizier, der nicht gewillt war, den ſtillen Zuſchauer im neutralen Lande zu ſpielen. Sein innerer Drang, Deutſchland nach beſtem Können und Vermögen zu helfen, gibt ihm eine Idee ein. Tagelang ſitzt er vor einer Karte und markiert ver⸗ ſchiedene Punkte. Auf der ruſſiſch⸗ſibiriſchen Eiſen⸗ bahn nämlich wird von Japan her amerikaniſches Kriegsmaterial befördert, das die deutſchen Brüder an der ruſſiſchen Front töten und verderben ſoll. Wenn man dieſe Transporte verhindert, iſt die Kraft des Feindes zum Teil geſchwächt. Die Idee nimmt Pappenheim gefangen, mit Inhrunſt faſt beginnt er die Vorbereitungen, Nächte hindurch arbeitet er an den Plänen, wie man durch die Mongolei und die Wüſte Gobi vordringen kann. Das Ziel iſt die Nonnibrücke mit verſchiedenen anderen Uebergängen. Wenn man die ſprengt, dann ſind die Munitionstransporte in Frage geſtellt. Pappenheim iſt ein Mann der Tat. Alles iſt bis ins kleinſte hinein durchdacht, und ſieben deutſche Männer finden ſich bereit, mit ihm den Marſch an⸗ zutreten, wiſſend, daß es kein Zurück mehr gibt. Ge⸗ der oͤen Höhepunkt der diesjährigen Karnevalszeit in Lebensluſt und der Feſtesfreude der Luſtige Faſchingstreiben in der Neuhauſer Straße feſtgehalten Wagen der Münchener Malerinnung, der unter dem Motto ſteht:„Maler Kleckſel auf der Arbeitsſuche“. Iſarſtadt das beſte Zeugnis aus. Expreß⸗Bildmatern⸗Dienſt der bayeriſchen Hauptſtadt bildete, ſtellte der In dieſer Aufnahme, die das hat, fährt an der Spitze des Zuges der Dex Cclilageten des Fennen Ostens Wie Rabe von Pappenheim und seine Getreuen starben— Enthüllungen nach 20 Jahren lingt die Sprengung, ſo müßte ein Wunder ge⸗ ſchehen, um ſie zu retten, gelingt ſie nicht, dann wird man ſie ebenfalls hängen. Fünfzig Kamele werden mitgenommen, ſchwer beladen mit Waffen und Silber, mit Geſchenken für die Mongolen⸗ fürſten, die Pappenheim zu gewinnen hofft. Sie ſind unberechenbar, dieſe mongoliſchen Stammes⸗ fürſten, aber ſie haſſen Rußland fehr, und darauf baut der Diplomat Pappenheim. Er will ſie, wenn ſie ge⸗ wonnen ſind, in der Arbeit mit Sprengmitteln aus⸗ bilden und ein Netz von geheimen Mitarbeitern bei ſeiner gefährlichen Miſſion an der ſibiriſchen Bahn ziehen. So ſetzt ſich denn die Karawane in Bewe⸗ gung. Sie ahnen nicht, daß ihre Bewegung bereits im Beginn an die ruſſiſche Geſandtſchaft ver raten iſt. Die Karawane findet unter Stammesfürſten einen„Freund“. den mongoliſchen Es iſt der Fü r ſt [Babusdab, der über eine Anzahl ebenſo kriege⸗ riſcher wie räuberiſcher Männer verfügt. Das Silber, das Rabe von Pappenheim mit ſich führt, weckt ſeine ewig unerfüllbare Gier, und er ſtellt ihm ein Kon⸗ tingent ſchmutziger Reiter mit Gewehren zum „Schutz“ auf ſeinem Marſche. Bevor er aber endgül⸗ tig ſeine Leute abgibt, wendet er ſich an die Ruſſen, und die verſprechen ihm Himmel und Hölle, wenn er dieſe gefährliche Karawane verſchwinden läßt. Es wird ihm erlaubt, zu plündern. Alles Silber und alle Geſchenke ſoll er behalten dürfen, wenn er nur die Papiere und die Strengſtoffe abliefert. Scheinheilig alſo macht Babusdab ſeine Verträge nach zwei Seiten. Dieſer Mann iſt Kümpfer um des Geldes willen, er hat kein Vaterland. Er trägt im⸗ mer zwei Geſichter, braucht ſie je nach Gelegenheit. Und dieſem Mongolen iſt Männer ausgeliefert. durch die unendliche Wüſte. blick des Ueberfalls gekommen zu ſein. Babusdabs haben genaue Inſtrukttonen. ſchiert. während er mit einer Hand die eben Revolver heraus und feuert. troffen. zu Ende. der Hand. keinem Die Deutſchen ſind einen Karren und fuhren ſie zu haufen, wo ſie verbrannt wurden. Babusdab geſagt hatte. Die Ruſſen nahmen alles ſelbſt. rechten deutſchen Mannes, der Tod und Teufel nicht fürchtete, um ſeinem Vaterlande zu dienen. — Wie im übrigen Europa, ſo ſind auch in Skan⸗ dinavien die Elchtiere in ihrem Beſtand weit zurück⸗ gegangen, ſo daß ſie von dem Geſetz vor dem Abſchuß geſchützt werden müſſen. Die großen Widerkäuer haben raſch erkannt, wie gut es der Menſch mit ihnen meint und deshalb fürchten ſie ihn von Genera⸗ tion zu Generation weniger. Ja, in einzelnen Gegenden ſind die Tiere geradezu übermütig ge⸗ worden. Das beweiſt der dringende Notruf, den das nordſchwediſche Dorf Olſta an die ſchwediſche Regie⸗ rung gerichtet hat. Die Bewohner dieſes Dorfes können ſich nämlich vor der Zudringlichkeit einer fünf⸗ köpfigen Elchfamilie kaum noch retten. Läßt ſich jemand auf freiem Felde ohne einen großen Stock ſehen, dann muß er gewärtig ſein, daß ihn plötzlich ein Elch überfällt. Schon mancher Bauer hat Hals über Kopf Ferſengeld geben und ſchleunigſt die Krone eines hohen Baumes oder ein benachbartes Haus aufſuchen müſſen. Die Folge iſt, daß ſich niemand mehr allein vor das Dorf traut. 5 ** — Vor dem Friedensrichter William H. Grady in Mount Holly in New Jerſey erſchien jüngſt der Arbeiter John Sonſki, ein Muskelrieſe von zwei Zentnern, beſchuldigt, ſeine Frau und ſein Kind ge⸗ prügelt zu haben. Als Souſki ſein Vergehen zugab, erhob ſich der Richter, krempelte die Aermel hoch und brachte das alte Fauſtrecht in Anwendung. Nachdem er den Angeklagten dreimal zu Boden geſchlagen hatte, erhob ſich dieſer mit zwei blauen Augen und einem ſtark angeſchlagenen Kinn und meinte:„Genug, Herr Richter, ich hab' es verdient gehabt“— worauf Grady den Beſtraften mit Frau und Kind in ſeinem eigenen Wagen nach Hauſe brachte— nicht ohne ihm unterwegs noch eine ge⸗ hörige Straſpredigt zu halten. — Kur mit Poeſie. Maier kam von der Kur z rück. Fragt ihn Müller:„Nun, haben ſich die Moor⸗ bäder bei Ihrem Fußleiden bewährt?“„Ausgezeich⸗ net, ſage ich Ihnen. Das Moor hat ſeine Schuldig⸗ keit getan— und ich kann gehen!“ N(Funkilluſtrierte) Seit heinaſie 40 ſahien FJrauringe In allen Qualudten und Fosmen wie behannt pHreiSswÜũ ́ t 817 Byelte Ksar Fesen meer 9 1. 3 Ses ten, ſuuelen, Gold- und Sulber waren, Bes tecl DIE BRUDER ROMAN VON HAROL O EF FBERG 16 Sie wartete ſchon im Innern des erleuchteten Flurs hinter der Glasſcheibe, als er die Haustür er⸗ reichte. Das Haus, in dem ſie mit ihren Eltern wohnte, lag unweit des Mertinſchen, nach der Uhlen⸗ horſt zu, und ſah auf den Kuhmühlenteich hinunter. Natürlich würde ſie ihm Vorwürfe machen, daß er ſeinen Schirm vergeſſen hatte, auf den ſie ſich ein für allemal verließ, wenn er ſie im Regen abholte. Da er aber diefen Gegenſtand haßte, bei Regen lieber den Rockkragen hochſchlug und den Hut tiefer ins Geſicht zog, ſo gab es jedesmal die gleiche Auseinander⸗ ſetzung, die ſchließlich zu dem ungerechten Vorwurf führte, er denke eben nur an ſich und nie an andere. Heute aber hatte ſie ein kleines Schirmchen bei ſich, mit dem ſie ihm ſpöttiſch unter der Naſe herumfuch⸗ telte. Kameradſchaftlich hakte ſie ihn dann auf der Straße ſofort unter, während ſie abſichtlich mit ihrem winzigen Schirmchen in ſeinen Hut hineinfuhr, ſo daß er dauernd danach greifen mußte, um ihn nicht zu verlieren. „Dann bringe ich wirklich ſchon lieber meinen Schirm mit“, brummte er vor ſich hin „Darauf baute der Jäger ſeine Liſt! Deiner iſt nämlich größer.“ „Und wo wollen wir hin?“ fragte er. g Er brauchte kaum zu fragen und ſie noch weniger zu antworten, denn unwillkürlich gingen ihre Schritte von ſelbſt nach dem Mundsburger Damm, wo ein größeres Kaffee mit bequemen Sit zelegenheiten und ohne Muſik der häufige Schauplatz ihrer Dispute war. Nachdem ſte ſich in ihre Lieblingsecke geſetzt hatten — wehe, ſie wäre nicht frei geweſen— und der Kell⸗ ner ihre Beſtellung entgegengenommen hatte, die bei ihr unweigerlich auf Schokolade lautete während er das heimiſche Holſtenbier bevorzugte, ließ ſie einen muſternden Blick über ſeine Züge gleiten. „ Alſo, wo drückt denn der Schuh, Gerhard?“ Er ſah nachdenklich vor ſich hin, als ob er ſich das Muſter der Marmorplatte genau einprägen wollte. Konnte er ihr von ſeinem Streit mit Viktor erzählen? werden, das in ihren Geſprächen ein für allemal tabu war? Schließlich hob er ſeinen Blick und ſah ſie be⸗ kümmert an. Aber der Anblick dieſes friſchen Mäd⸗ chengeſichtes mit den goloͤblonden, in ſchönen Wellen um die Schläfen liegenden Haaren, den großen grauen Augen mit den feingeſchnittenen Brauen dar⸗ rüber, der geraden, ein wenig ſpitz zulaufenden Naſe und dem in reizvoller Weiſe dauernd die Linien wechſelnden Kindermund war zu erfreulich, als daß er ſich lange mit ſeiner Kümmernis aufhalten konnte. „Etta, du ſtehſt heute reizend aus, viel zu hübſch für dieſes proſaiſche Lokal. Weißt du, eigentlich hätten wir in eine ſchicke Bar gehen ſollen. Wenn's nicht ſo weit geweſen wäre, zum Beiſpiel zur ſchönen Eſtella. Zu dumm, daß ich nicht früher daran gedacht be.“ 8„Du und ich, wir beide allein in eine Bar? Wenn Mama das hört, fliege ich hinaus. Was meinſt du, was ſte das letztemal angegeben hat, als wir ſogar zu ſechſen dahinzogen! Sie kann ſich noch immer nicht an die neue Zeit gewöhnen und an unſere Selbſtän⸗ digkeit. Als ob ich in der Bibliothek nicht genug Gelegenheit hätte, mich mit fungen Herren zu unter⸗ halten, ohne daß ſie dabeiſein kann. Warum mache ich ſo viele Worte? fragte ſie ſich innerlich. Doch nur, weil ich mich freue, daß er mich hübſch findet. Und es auch wirklich einmal ausſpricht. Oder ſollte das nur eine kleine Beſtechung ſein? Schon zog ſie ſeine Aufrichtigkeit wieder in Zweifel, natürlich nur in ſelbſtquäleriſcher Abſicht. ö „Aber gegen dieſes Kaffee hat ſie doch hoffentlich nichts?“ fragte er beſorgt. Sie lachte. „Für eine alte Dame hat das Wort„Bar“ etwas Anrüchiges, und Cocktails ſind vermutlich Elixiere des Teufels. Haſt du dich etwa mit Tante Irma ge⸗ zankt?“ ſetzte ſie beſorgt hinzu, als er nicht in ihr Lachen einſtimmte. „Mit Mutter? Ausgeſchloſſen. Nein— aber mit meinem Bruder Viktor. Und das Dumme daran iſt, ich habe es Mutter erzählt.“ „Und ſie nahm Viktors Partei?“ „Nein— das nicht.“ Schon wieder zögerte er, ob er weiterreden ſollte. Aber ſchließlich darüber konnte ei doch mit Etta ſprechen, ſie gehörte ſozuſagen zur Familie und war in vieles eingeweiht, wenn auch nicht in das Geheim⸗ nis der drei Brüder. „Pa alſo, wozu brauchſt du mich dann noch? Dann iſt doch alles in ſchönſter Ordnung. Trommelſt mich hier mitten in der Nacht heraus, ich denke natürlich wunder, was los iſt. du willſt mir doch nicht etwa erzählen, du hätteſt Sehnſucht nach mir gehabt? Gib mir bitte eine Zigarette.“ Unwillig holte er ſein Etui aus der Taſche. Er konnte es nicht leiden, wenn ſie das Rauchen begann, zumal in der Oeffentlichkeit, ſolange er es nicht tat. Andererſeits war ihm noch nie der Gedanke gekom⸗ men, daß ſie vielleicht mit dem Rauch aufſteigende Ge⸗ fühle aufzureagieren verſuchte. Infolgedeſſen gab er nicht öie gewünſchte Antwort, und ihre gute Stim⸗ mung drohte langſam zu verflüchtigen. Aber er machte es gleich wieder gut. „Ich hätte gern deinen Rat“, begann er.„Ich habe in letzter Zeit ſoviel an den armen Hubert denken müſſen, ich weiß nicht, wieſo, und. da habe ich mir heute ein Herz gefaßt, bin zu Viktor ins Kontor ge⸗ gangen und habe ihm eine Szene gemacht. Wegen Huberts Geld nämlich. Aber das wird dich kaum intereſſieren.“ Sie ſah bedächtig in den Rauch ihrer Zigarette. Auf das Gebiet ließ ſie ſich ungern ein. Ein für allemal war ihr deutlich zu verſtehen gegeben worden, daß ſie Huberts Schickſal nichts angehe. Mit kleinen Brocken von Vertrauen ſich abſpeiſen zu laſſen hatte ſie keine Luſt. „Du weißt“, bemerkte ſie vorſichtig,„ich habe Hu⸗ bert ſehr gern gehabt, obgleich er mir nicht viel be⸗ deutete. Eigentlich hatte ich euch alle drei ſehr gern, denn ihr gabt Außenſtehenden ein ſeltenes Bild von Einigkeit.“ „Ja, das iſt es eben, was mich ſo bedrückt. Mit deinem Scharfſinn haſt du natürlich gleich auf die wunde Stelle getippt. Wir drei— ich möchte keine großen Worte gebrauchen— wir ſteckten doch zu⸗ ſammen wie drei Spießgeſellen. Es gab zwar häufig Zank zwiſchen einem und dem anderen, aber das war doch nur ein ſcherzhaftes Geplänkel, nie ernſthafte Zwiſtigkeit. Und alles wurde bei uns durch Abſtim⸗ mung geſchlichtet. Der Unbeteiligte gab am Ende ſein Urteil ab und ſorgte für Verſöhnung. Wenn ich daran denke, verſtehe ich immer weniger, warum es in Ewigkeit nicht ſo weitergehen ſollte. Uebrigens hat⸗ ten wir gar keine Veranlaſſung, uns gegen irgend jemanden zu verbünden, wie vielleicht Schuljungens gegen ihren Lehrer. Vater war doch die Güte ſelbſt, auch wenn er mal mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug und uns anbrüllte, ſo ginge es nicht weiter. Inner⸗ lich lachte er ja darüber, und Schimpfe mußten ſein, wennn wir irgend etwas Schlimmes angezettelt hat⸗ ten. Ich werde nie den Krach vergeſſen, als der Nach⸗ bar zum Vater kam und ſich darüber beſchwerte, daß die Aepfel in ſeinem Garten nie reif werden wollten. Weißt du, was der Vater da getan hat?“ 5 Sie drückte ihre Zigarette aus, obwohl ſie erſt halb aufgeraucht war, und lächelte ihn an. Das Bild der drei Jungens in kurzen Hoſen, nackten Knien und offenem Sporthemd, durch den Garten tollend, ſtieg vor ihrem inneren Auge auf. Sie hatte immer unbe⸗ grenzte Hochachtung vor ihnen gehabt, war ſie doch damals ein kleines Gör geweſen, ſeltg, wenn ſte mal mitmachen durfte. „Erinnerſt du dich noch“, fiel ſie eifrig ein, ohne ſeine letzte Frage zu beantworten,„wie ihr mich in den Schuppen nahmt, als ihr Viechskerls die ſchwarze Katze gemartert habt? Gott, was habe ich da gebrüllt. Ihr habt ſie ſofort losgelaſſen und euch über mich hergeſtürzt, nur um mich zum Schweigen zu bringen. Solche Angſt hattet ihr, mein Schreien könnte jemanden herbeilocken.“. „Ja, manchmal waren wir ein rohes Pack“, pflich⸗ tete er ihr bei,„aber ſchön war es doch. Und um ſy unbegreiflicher wird mir, daß ſich Viktor im Laufe der Jahre ſo verändert hat.“ „Eigentlich von dem Tage an, an dem ausrückte“, bemerkte ſie lakoniſch. Er ſah ſie überraſcht an. „Iſt dir das damals ſchon aufgefallen?“ Ein überlegener Blick aus ihren grauen Augen gab ihm ausreichende Antwort. „Von dem Augenblick an war euer Band zerrif⸗ ſen. Zu dritt waret ihr eine Einigkeit, zu zweit plötzlich eine Mehrzahl.“ „Du ſprichſt ſa wie das Orakel von Delphi.“ „Hoffentlich ſehe ich nicht aus wie die Pythia. Und ewig auf einem dreibeinigen Stuhl ohne Lehne ich kann mir etwas schöneres denken.“ „Sieh mal“, begann er von neuem,„Viktor mehrere Jahre älter als Hubert und ich und ſchweigendermaßen unſer Aufſthrer. Er heckte auch ſolche unſchönen Sachen meiſt ſelbſt aus, wie die Quälerei mit der Katze oder das Stehlen der Aspfel und all die gemeinen Streiche, die wir damals gegen Großmamas Geſellſchafterin anſtellten. Wir ſahen gewiſſermaßen zu ihm auf; er ſaß dref Klaſſen über mir in der Schule und hatte ſchon viel mehr gelernt als wir. Ich wünſchte, ich könnte mal frei von der Leber weg reden, aber... Er verſank in Brüten. (Fortſetzung folgt.) Hubert war ſtill⸗ das Häuflein deutſcher Einige Tage wandern ſie ſo Dann ſcheint der Augen⸗ Die Leute Sie halten ſich auf ihren kleinen Mongolenpferdchen immer in der Nähe Pappenheims, der am Ende des Zuges mar⸗ Eines Abends wird ein Lager aufgeſchlagen. Und kaum haben ſich die Deutſchen niedergelegt, da bilden die Mongolen einen Halbkreis um ſie und eröffnen ein Schnellfeuer auf die Wehrloſen. Pappenheim erkennt blitzartig die Sachlage, und, empfangen Schußwunde bedeckt, reißt er mit der anderen den Zwei der häßlichen kleinen Kerle purzeln zu Boden, von Kopfſchüſſen ge⸗ Aber auch Rabe von Pappenheims Leben iſt Er iſt als Soldat geſtorben, die Waffe in ehrlichen Feinde gewichen, der Meuchelmord hat ſie ausgelöſcht. Dieſe Banditen Babusdabs luden die acht Toten auf einem Scheiter⸗ aber erhielt nichts von den Belohnungen, die man ihm zu⸗ So endete das heldenhafte Abenteuer eines auf⸗ eee — 6. Seite/ Nummer 108 Aus Baden Segensreiche Arbeit wurde geleiſtet Kreisamtsleitertagung der NSW Gau Baden * Karlsruhe, 5. März. Das Winterhilfs⸗ werk 1934/35 ſteht vor dem Abſchluß. In einer Kreisamtsleitertagung der NSW wurde ein Ueber⸗ blick über die verſchiedenen Aufgabengebiete ga ge⸗ ben und feſtgeſtellt, daß die NSW cerfreulicherweiſe immer mehr Fuß faßt und im Rahmen der NS DA P eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet. Man ſprach über die NS⸗Schweſternſchaft und hörte einen Vor⸗ trag über die Aktion zur Schadensverhütung. Aus den Ausführungen des Gaukaſſenverwalters ging hervor, daß in der Finanzverwaltung alles in Ord⸗ nung geht. Beſonders erwähnt wurde die enge und gute Zuſammenarbeit mit der Preſſe. Weitere Vor⸗ träge galten der fahrbaren Schulzahnklinik und der Abteilung Wohlfahrt, die einen großen Platz im Ar⸗ beitsprogramm der NSV einnimmt. Dabei wurden die Richtlinien für das Erholungswerk des deutſchen Volkes bekanntgegeben. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ bedeutet nach den Darlegungen der Gau⸗ ſachbearbeiterin einzig und allein Aufbauarbeit en der Geſundheit der kommenden Generation und an der Erziehung in der Familie. Durch die Mitarbeit der Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung werde die Volksgemeinſchaft gepflegt und vertieft. Nach einem Einblick in die ſegensreiche Arbeit des Winterhilfswerkes wurde die Tagung vom Gau⸗ amtsleiter geſchloſſen. Mit dem Geſang des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes ging man auseinander. Mar Heidlauf za Lahr, 6. März. Im 77. Lebensjahr ſtarb der langjährige Beſitzer der einſt weltberühmten Tramp⸗ ler⸗Völkerſchen(im Jahre 1793 begründeten) Cicho⸗ rienfabrik, einer der angeſehenſten Bürger unſerer Stadt, Kommerzienrat Max Heidlauf, Rittmeiſter der Landwehr⸗Kavallerie a. D. Von 1906 bis 1930 war der Heimgegangene Präſident der Handelskam⸗ mer Lahr für den Kreis Offenburg; ſeit 1930 Ehren⸗ präſident dieſer Kammer; viele Jahre Stadtrat; von 1913 bis 1918 Mitglied der Erſten Kammer des Ba⸗ diſchen Landtags. In Anerkennung ſeiner Verdienſte um das Land Baden ernannte ihn Großherzog Friedrich von Baden zum Kommerzienrat. Vor eini⸗ gen Jahren verkaufte Heidlauf ſeine Fabrik an die Pirna Franck Söhne in Ludwigsburg. Der Name Heidlauf repräſentiert ein Stück bedeutſamer Lahrer und badiſcher Induſtriegeſchichte. Die Tramplerſche Eichorienfabrik war das erſte derartige Werk in Süddeutſchland. Es begründete auch den Anbau der Cichorie in Baden. Winterlicher Hochbetrieb im Schwarzwald 2000 Schiläufer aus der Schweiz * Freiburg, 6. März. Wiederum bevölkerten Tauſende von Winterſportlern die Bergabſchnitte des Schwarzwaldes von der Hornisgrinde bis zum Feldberg hinaus. Allein aus der Schweiz waren mehr als 2000 Schiläufer gekommen. Der Auftakt der„Baaremer Faſtnacht“, wie auch die Fa⸗ ſchingsumzüge in verſchiedeenen Einzelorten wurden durch den vielſach niedergegangenen Neuſchnee in ihrem Verlaufe nicht beeinträchtigt. Einen beſonderen Anziehungspunkt bildeten auch zahlreiche Faſchings⸗ veranſtaltungen und Maskenbälle in den Höhengaſt⸗ öfen. Während dees Wochenwechſels herrſchte in den Berghochlagen rauhes, trübes Wetter mit zeit⸗ weiſem Schneetreiben und verſtärktem Froſt bis zu minus ſieben Grad. Am Sonntag war das Gebirge bis zur 600⸗Meter⸗Grenze mit Neuſchnee überdeckt. Auch die Froſtgrenze lag nicht viel höher. . Leutershauſen, 4. März. Die Eheleute Land⸗ wirt Jakob Schulz konnten dieſer Tage das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. A Lützelſachſen, 5. März. Ihren 82. Geburts⸗ tag feierte Frau Barbara Jörder. Der Jubi⸗ larin, eine fleißige und ehrliche Bauersfrau, war es vergönnt, an der Seite ihres Mannes die goldene Hochzeit zu feiern. „- Heddesheim, 5. März. Der älteſte Bür⸗ ger der Gemeinde, Schreinermeiſter Adam Geißin⸗ ger, feierte in noch ſelten guter Rüſtigkeit ſeinen 88. Geburtstag. * Weinheim, 4. März. Nachdem die Weinhei⸗ mer Volksſchulen wegen Ausbreitung der Grippe unter den Schülern und unter der Lehrer⸗ ſchaft geſchloſſen wurden mußte, wird nunmehr der Unterrichtam Montag, den 4. März, wieder aufgenommen. * Kirchheim a.., 4. März. Auf der Fahrt von Lauffen a. N. nach Kirchheim a. N. ſprang bie 14⸗ jährige Gertrud Hohl aus Gemmrichheim aus dem noch fahrenden Perſonenzug. Das Mädchen kam zu Fall und zog ſich einen Schädelbruch ſowie einen Riß der Lunge zu. Es iſt im Kranken⸗ haus Bietigheim geſtorben, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. L. Wiesloch, 4. März. Am Sonntag konnte in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit Forſtwart i. R. Wendelin Dörner im Kreiſe ſeiner Angehörigen in voller Geſundheit ſeinen 70. Geburtstag be⸗ gehen.— Im Alter von 77 Jahren ſtarb hier Jo⸗ hann Georg Zirkel, Ehrenmitglied des„Liederkran⸗ zes“ und ſehr geachtete Perſönlichkeit. e Jeſtetten bei Waldshut, 4. März. Hier lief der vierjährige Sohn des Wagnermeiſters Koch, der ſich als Maske verkleidet auf der Straße befand, in ein Pferdefuhrwerk. Der Junge kam mit dem Kopf unter ein Rad zu liegen, das iber ihn Ainwegging. Die ſchweren Verletzungen führten bald darauf den Tod herbei. — Ludwigshafen, 5. März. Die in der Jahresüberſicht der Ludwigshafener Wirtſchaftszahlen zuſammengeſtellten Angaben laſſen lt.„Stadt⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der Stadtver⸗ waltung, erkennen, daß das Jahr 1934 auf faſt allen Gebieten Beſſerungen gebracht hat. Zwar iſt die für das Jahr 1934 errechnete mittlere Ein wohner⸗ zahl mit 107 200 gegenüber den beiden Vorjahren unverändert; die für das Jahresende feſtgeſtellte Be⸗ völkerungszahl liegt dagegen mit 107 530 um 530 über der Vorjahrszahl, ein Beweis dafür, daß die zahlreichen Wegzüge, beſonders in der zweiten Hälfte des Jahres, uachgelaſſen haben. Trotzdem war auch im Jahre 1934 die Wan⸗ derungsbilanz noch um 375 Perſonen paſſiv gegen⸗ über 919 Perſonen im Jahre 1933. Den 6339 weg⸗ gezogenen Perſonen ſtanden nur 5964 zugezogene Perſonen gegenüber. ö Ein erfreuliches Bild zeigt die Bilanz der natür⸗ lichen Bevölkerungsbewegung, die mit einem Gewinn von 905 für Ludwigshafen abſchließt. Zwar ſind etwas mehr Sterbefälle zu verzeichnen— 871, im Vorjahr 859—, dem ſteht aber eine beträchtliche Zu⸗ nahme der Geburtenzahl gegenüber. Während im Jahre 1933 nur 1488 Kinder geboren wurden lohne die Totgeburten), waren es 1934 1 776, das find, auf 1000 Einwohner bezogen, 16,5(im Vorjahr 13,9). Der Anteil der unehelichen Geburten entſpricht mit 9,2 v. H. etwa dem Satz des Vorjahres mit 9,9 v.., er liegt aber bedeutend unter dem Anteil des Jahres 1932, der 12,0 v. H. betrug. Ganz beſonders erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß die Zahl der Säuglingsſterbe⸗ fälle trotz der Zunahme der Geburten etwas geringer iſt als in den Vorjahren, prozentual genommen ſogar ſtark— von 8,5 v. H. auf 6,8 v. H.— geſunken iſt. Als Auswirkung des politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ trauens der Bevölkerung und als Ergebnis der zur Förderung der Familiengründung getroffenen Maß⸗ nahmen kann die Erhöhung der Die Villinger Faſtnacht * Villingen, 6. März. Die hiſtoriſche Villin⸗ ger Faſtnacht wurde Montag vormittag mit einem beſonders großen und ſchönen Umzug der Narro⸗Zunft eingeleitet. Neben der Bürgermiliz bildeten eine ſtarke Gruppe der impoſanten Bürger⸗ kavallerie mit Standarte die Spitze. Die Narros waren in ſo großer Zahl wie ſchon lange nicht mehr erſchienen und bildeten in ihren friſch bemalten Ge⸗ wändern im Verein mit Goldhauben neben Trachten der alten Villingerinnen ein entzückendes maleriſches Bild. Der Umzug, ergänzt durch eine Kindergruppe, wurde am Nachmittag des Faſtnachtdienstags noch⸗ mals wiederholt. Vom Lörracher Faſtnachtsfeuer 2: Lörrach, 5. März. Das Lörracher Faſt⸗ nachtsfeuer, das am Sonntag, den 10. März, abgebrannt wird, erfährt in dieſem Jahre eine beſondere Beachtung. Es wird nämlich vom Süd⸗ deutſchen Rundfunk aufgenommen, der mit ſeinem Wagen auf den Hühnerberg fährt. Zwei Tage ſpäter werden die Reden und Geſänge, die Sprüche beim Scheibenſchlagen dann für die Allgemeinheit wieder⸗ gegeben. Am Nachmittag des gleichen Tages iſt in Lörrach ein großes Reiterturnier auf den Laſſenwieſen. Bezirksſchießwarte im kurpfälziſchen Kyffhäuſerbund Als Bezirksſchießwarte beſtätigt durch den Landesverband Kurpfalz des Kyffhäu⸗ ſerbundes im Bezirk Bergſtraße: Jahle(Weinheim a. d..); im Bezirk Schwetzingen: Dürr(Schwetzin⸗ gen) und im Bezirk Ludwigshafen: Müller(Ludwigs⸗ hafen). mt. Plaukſtadt, 5. März. Am 10. März veranſtal⸗ ten die hieſigen vier Geſangvereine: Amicitia, Sän⸗ gereinheit, Liedertafel und Liederkranz im Saale zum Adler einen Liedernachmittag, deſſen Reinerlös ganz dem Winterhilfswerk zufließt. Neben Einzelchören der Vereine werden auch zwei Maſſenchöre zum Vor⸗ trag gebracht. Die Bevölkerung ſei heute ſchon auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam gemacht.— Die hieſige Gemeinde hat mit der Bekämpfung der Schnakenplage begonnen. Dieſe geſchieht durch Abspritzen der Kellerwände, insbeſondere derjenigen Stellen, die mit überwinterten Schnaken behaftet ſind. L. Philippsburg, 4. März. Die Jahreshauptver⸗ ſammlung des Militär⸗ und Kriegerver⸗ eins wurde von dem Vereinsvorſitzenden, Ober⸗ lehrer Gießler, durch eine Begrüßungsanſprache eröffnet. Der Jahres⸗ und Kaſſenbericht legten Zeug⸗ nis ab von dem intenſiven Schaffen des Vereins. Gauführer Poſtmeiſter Spegg und Bezirksſchieß⸗ meiſter Heger⸗Kirrlach hielten intereſſante Refe⸗ rate, die mit Beifall aufgenommen wurden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ludwigshafener Bilanz des 9. Auf faſt allen Gebieten zeigten ſich erfreuliche Beſſerungen ihres 1934 Zahl der Eheſchließungen gewertet werden. Vom Tiefſtand im Jahre 1932— 971 Ehen— iſt die Zahl der Eheſchließungen auf 1159 im Jahre 1933 und weiter auf 1330 im Jahre 1934 angeſtiegen. Der Fremdenverkehr in Hotels und Gaſt⸗ höfen hat ſich im Jahre 1934 ebenfalls ſtark gebeſſert. und zwar iſt die Zahl der Fremden um 22 v. H. auf 16 750 geſtiegen, die der Fremdenübernachtungen um 28 v. H. auf 23 219; die durchſchnittliche Uebernach⸗ tungsdauer hat ſich dabei von 1,54 im Jahre 1933 auf 1,40 geſenkt. Der Umſchlag in den Rheinhäfen nahm um 31 v. H. zu; er betrug im Jahre 1934: 3,3 Mill. Tonnen gegenüber 2,5 Mill. Tonnen im Jahr zuvor. Während der Milchverbrauch im Jahre 1934 von 100 Liter auf 93 Liter(pro Kopf der Bevölke⸗ rung) zurückgegangen iſt, hat ſich der Verbrauch an Fleiſch von 45,1 auf 48,8 Kilogramm erhöht. Als Erfolg der Arbeitsſchlacht ſtellt ſich der Rückgang der Arbeitsloſigkeit um 30 v. H. im Laufe des Jahres 1934 dar und um 40 v. H. ſeit dem Höchſtſtand der Arbeitsloſigkeit vor der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung. Im Laufe des Jahres 1934 ſind 3100 Arbeitsloſe aus der Unter⸗ ſtützung ausgeſchieden, innerhalb der beiden letzten Jahre ſogar 5000. Die Zahl der Mitglieder bei den Pflichtkrankenkaſſen hat ſich 1934 um 4600 und ſeit 1933 um 7200 erhöht. Trotz dieſer Beſſerung wurden aber Ende 1934 noch 7201 Arbeitsloſe gezählt, darun⸗ ter 4020 Wohlfahrtserwerbsloſe. 62,3 v. H. der unter⸗ ſtützten Arbeitsloſen ſtanden in ſtädtiſcher Fürſorge. Zur erfolgreichen Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit hat beſonders auch die rege Bautätigkeit beigetragen. 441 Wohngebäude wurden im Jahr 1934 erſtellt gegen 353 im Vorjahr und 252 im Jahre 1932. Die Zahl aller Neubau⸗Wohnungen betrug 663 mit 2200 Wohn⸗ räumen leinſchließlich Küche), im Jahr zuvor nur 481 Wohnungen mit 1708 Räumen. Am Jahresende gab es in Ludwigshafen 28 816 Wohnungen gegen 28 063 am Jahresbeginn. „Scholle und Heim“ Eine Ausſtellung in Mainz Mainz, 5. März. Mit der„Deutſchen Jubi⸗ läums⸗Roſenſchau“, die von Juli d. J. ab in der alten Rhein⸗ und Mainſtadt Mainz ſtattfindet und die hier dem ganzen Sommer das beſtimmende Gepräge geben wird, ſind mehrere andere Veranſtaltungen und Unternehmungen künſtleriſch⸗ gewerblicher und ſportlicher Art verbunden, die eine ſtarke Belebung des Verkehrs und Wirtſchaftslebens erwarten laſſen. Dazu gehört in erſter Linie die vom 6. bis 28. Juli dauernde Ausſtellung„Scholle und Heim“, für deren Zwecke Räume der Stadthalle ſowie der davor⸗ liegende Adolf⸗Hitler⸗Platz in Anſpruch genommen werden. Dieſe Ausſtellung will, über den örtlichen Rahmen hinausgreifend und den üblichen Meſſe⸗ charakter vermeidend, ein klares und anſchauliches Bild alles deſſen bieten, was zur Einrichtung und zum Schmuck der Wohnung und ihrer gärtneriſchen Umgebung gehört. Beſucher praktiſche Fingerzeige für eine mit ein⸗ fachen Mitteln erreichbare, zweckmäßige und behag⸗ liche Ausgeſtaltung ſeiner heimiſchen Umwelt geben. Eine ſolche Schau großen Stils und in einer ihrer zen⸗ tralen Lage im rheiniſch⸗mainiſchen Wirtſchaftsgebiet wegen beſonders bevorzugten Stadt bedeutet zweifel⸗ los eine ziel⸗ und planvolle Werbung für die Erzeug⸗ niſſe deutſchen Werkgeiſtes und deutſcher Qualitäts⸗ arbeit, und ihr günſtiger Einfluß wird ſich in gleichem Maße auf den Gebieten von Handel und Gewerbe. von Induſtrie, Handwerksarbeit und Handwerks⸗ kunſt bemerkbar machen. A Lampertheim, 6. März. Der zwiſchen Bürſtadt und Lampertheim liegende Boxheimerhof, der ſeit Jahren Staatseigentum des Heſſ. Staates iſt und von einem Pächter verwaltet wird, ſoll aufgeteilt und beſiedelt werden. Der Borheimerhof iſt ein großes Gut und wurde bis 1932 durch den der⸗ zeitigen Heſſ. Landesbauernführer Dr. Wagner ver⸗ waltet. Wie die Aufteilung geplant iſt, iſt bis jetzt nicht zu erſehen. Es iſt lediglich eine Ausſchreibung erfolgt, nach der Intereſſenten ihre Wünſche auf Land⸗ zuteilung bis 5. März dem Landw. Fachberater in Lampertheim, Herrn Kirchenſchläger, ſchriftlich unter⸗ breiten ſollen.— Nach etwa fünfwöchiger Krankheit, in welcher Zeit Beigeordneter Göbel die Bürger⸗ meiſtereigeſchäfte führte, hat Bürgermeiſter Dr. Köhler am 1. März die Amtsgeſchäfte der Bürger⸗ meiſterei Lampertheim wieder übernommen.— In einer der letzten Nächte wurde wiederum aus zwei Hausgärten der Viernheimer Straße Wäſche geſtoh⸗ len, und zwar Frottierhandtücher, Ueberhandtücher, Servietten, Kinder⸗Tag⸗ und Nachthemden, Damen⸗ hemden, Unterröcke, Kinderkleider, Schürzen und Strümpfe. Sie will weiter aber auch dem 18 1 „6. März 1985 — 5 Mittwoch Die Beiſetzung der Lindenwirtin 8 Expreß⸗Bildmatern⸗Dienſt Aenuchen Schumacher, die vielbeſungene Lindenwirtin von Godesberg am Rhein, wurde am Samstag zur letzten Ruhe beſtattet. Die große Anteilnahme der Bevölkerung und die Be⸗ teiligung der Studentenſchaft(die Chargierten von mehr als 20 Korporationen der Univerſitäten Bonn und Köln erwieſen der Toten die letzte Ehre) waren ein ſchöner Beweis für die Volkstümlichkeit und Be⸗ liebtheit, deren die Lindenwirtin ſich erfreute. Aus der Pfalz Sicher ungsverwahrung für Jahrraddiebe * Ludwigshafen, 4. März. Gegen den mit 19 Vor⸗ ſtrafen, meiſt wegen Eigentumsdelikten, darunter zweimal vier Jahren Zuchthaus belaſteten 52 Jahre alten Joſef Kettner aus Ludwigshafen wurde auf Antrag der Staatsanwaltſchaft die nachträgliche Sicherungsverwahrung angeoronet. K. iſt auf Grund ſeiner Strafliſte als gefährlicher Gewohnheits verbrecher anzuſehen. Im nördlichen Stadtteil wurde in der Nacht auf 6. Auguſt 1934 ein Herrenfahrrad geſtohlen, das von dem 23jährigen Otto Bl. und dem 37jährigen Robert ., beide aus Ludwigshafen, an einen Dritten ver⸗ kauft worden war. In der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Ludwigshafen konnte nicht mit Sicherheit ermittelt werden, ob die beiden als Diebe oder als Hehler ſich ſtraffällig gemacht hatten, wes⸗ halb nach der neuen Rechtſprechung ihre Alternativ⸗ Verurteilung wegen Hehlerei bezw. Diebſtahls er⸗ folgen mußte. H. erhielt mit Rückſicht auf ſeine zahlreichen einſchlägigen Vorſtrafen 10, Bl. 4 Monate Gefängnis. 5 Feuerwehr-Führerkurſus in Ludwigshafen ud. Ludwigshafen, 4. März. Vom A. bis 24. Februar wurde in den Räumen der ſtädt. Berufs⸗ feuerwehr ein weiterer Führer kur ſus abge⸗ halten. Bei der Eröffnung konnte Bezirksbrand⸗ inſpektor Baumann den Vorſtand des Bezirksamts Ludwigshafen a. Rh., Bezirksoberamtmann Schick, den Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius der Stadt Lud⸗ wigshafen a. Rh., Branddirektor Tocü, Brandinſpek⸗ tor Heß und Kommandant Klauß begrüßen. Er ſtreifte kurz den Zweck und die Notwendigkeit des Kurſes ſowie die Aufgabe der Feuerwehr. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Ecarius und Bezirksoberamt⸗ mann Schick dankten für die Begrüßung und vünſch⸗ ten dem Kurſus einen guten Verlauf. Die Verleſung ergab, daß von den Gemeldeten 35 erſchienen ſind. Der Kurſus nahm dann nach der aufgeſtellten Ar⸗ beitseinteilung ſeinen Verlauf; die Kurſusteilnehmer verfolgten mit großem Intereſſe die Vorträge, Vor⸗ führungen uſw. Am Samstag vormittag traf Kreis⸗ branddirektor Müller⸗Pirmaſens ein. Eine kleine Schulübung legte Zeugnis von dem Gelernten ab. Kreisbranddirektor Müller gab einen Rückblick über den Stand der Wehren früher und heute, ſtreifte die hohe Aufgabe der Feuerwehr und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Gelernte auch zum Nutzen der Allgemeinheit und zum Segen unſeres Vaterlandes * verwertet werden möge. Bezirksbrandinſpektor Lang⸗Frankenthal überbrachte die Grüße und Wünſche des Bezirksfeuerwehrverbandes Franken⸗ thal. Einſtellung der Arbeiten am Brunho disſtuhl Bad Dürkheim, 2. März. Die Ausgrabungs⸗ arbeiten am Brunholdisſtuhl, die unter der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Leitung von Muſeumsdirektor Spra⸗ ter ſtehen, werden Anfang März eingeſtellt, nach⸗ dem das vorgeſehene Penſum bewältigt iſt. Zuvor wird man noch verſchiedentlich auf die Sole vor⸗ ſtoßen, um die Tiefe der Lage feſtzuſtellen. 54 1 — wù 1. tin ur n 7 N 1 Mittwoch, 6. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 108 Fechterführer Casmir iſt befriedigt Olympia⸗Kurſus der Fechter in Frankfurt abgeſchloſſen Durch die ungewohnten Anſtrengungen in ſtändigem Wechſel von Training und Kämpfen, die Körper und Geiſt gleich hart beanſpruchten, auf halbem Weg etwas ermattet, haben die in Frankfurt im„Haus der Jugend“ zuſammen⸗ gezogenen beſten deutſchen Fechter und Fechterinnen die acht Tage Olympia⸗Schulung am Sonntag doch gut und wieder ſichtlich erholt, überſtanden. Der Wert ſolcher Kurſe und Wettkämpfe für den deut⸗ ſchen Fechtſport kann überhaupt nicht überſchätzt wepden. Der Weg zur Spitzenleiſtung führt nur über die gute Schule, die mit der Entwicklung des modernen Turnier⸗ fechtens Schritt hält, und über den guten Gegner. Beides finden nur einige wenigen Fechter aus den bekannten Zentren in ihrem Heimatverein. Und ſo kommt es denn auch nicht von Ungefähr, daß in ſämtlichen Waffen der Herren und auch im Damen⸗Florett Frankfurt⸗Ofſenbach nicht nur die erſten, ſondern überwiegend auch die nächſten bevorzugten Plätze inne hat, auch ohne dabei ſeine unſtreitig ſtärkſte Wafſe, den Fechterführer Casmir ſie lbſt, eingeſetzt zu haben, der— ein wahrhaft uneigennütziger Führer ſchon ſeit einigen Jahren nur noch da einſpringt, wo es Deutſchlands Anſehen erheiſcht, ſonſt aber dem Nach⸗ wuchs den Platz an der Sonne freiwillig überläßt. Nach Heim ⸗ Offenbach, dem Doppelſieger in Florett und Säbel, hat ſich nun auch Roſen bauer⸗ Frankfurt ſtark in den Vordergrund geſchoben. Er war— was übri⸗ gens außer ihm nur noch Eiſenecker⸗ Frankfurt ge⸗ lang— nicht nur in jeder der drei Endrunden vertreten, ſondern er fügte auch einem 4. Platz im Säbel und einem zweiten im Florett zum Schluß noch einen imponierenden 1. Platz im Degen an. Wieder mußte er allerdings einen Stichkampf beſtreiten, aber diesmal unterlag er nicht knapp wie im Florett gegen Heim, ſondern er ſiegte glatt und elegant mit:3 erh. Treffern gegen ſeinen ſtarken Wider⸗ ſacher Röthig⸗Hamburg, der ſich ihm auch in der eigentlichen Runde hatte beugen müſſen und verwies den Noröddeutſchen auf den zweiten Platz. Roſenvbauer hat damit nachgewie⸗ ſen, daß er hinter Casmir, der ja eine Sonderſtellung ein⸗ nimmt, der wahrſcheinlich ſähigſte deutſche Allround⸗Fechter iſt, wenn auch ſeine größte Begabung bei den Stoßwarfen liegen ſollte. Roſenbauer hat ausgeſprochen gutes Menſur⸗ gefühl. Das und ſeine kühle Ruhe, die ihn überraſchende Niederlagen gegen Lerdon und Mierſch abſchütteln ließen, ſicherten ihm den Erfolg. Röthig⸗Hamburg, durch ſeine Größe in Vorteil, nutzte ſeine Hebel geſchickt aus und war deshalb doppelt gefährlich, weil er in tadelloſer Haltung und Stellung ſeine Spitze öͤrohend auf den Gegner zu richten verſteht. Lerdon, der Vorjahrsſieger, mußte ſich diesmal mit dem dritten Ein Rundgang durch ſü Platz beſcheiden. Man konnte erneut feſtſtellen, daß ſeine Form in Wetzlar zurückgegangen iſt, was allein auf Man⸗ gel an Trainingsgelegenheit zurückzuführen iſt und unter⸗ ſtreicht, was wir zu Anfang ſagten. Er focht viel zu offen und Beine und Spitze waren nie ſo beieinander, wie dies beim Degen erforderlich iſt. Bei Ada m⸗ Wiesbaden, der Vierter wurde, ſah man deutlich, daß er in der Woche vor⸗ her durch Erkältung behindert war. Man dürſte in der Annahme, daß er als Mann mit wirklichem Kämpferherz noch weiter als bisher kommt, nicht irregehen. Moos Berlin, der Senior, warf mit ütberraſchenden Angriffen und Paraden mit Ripoſten ſeine Routine ge⸗ ſchickt in die Waagſchale und ſicherte ſich damit einen feinen fünften Platz. Hinter ihm kam Pol.⸗Lt. Mierſch⸗ Berlin, der bekannte Fünfkämpfer, der recht beachtliche Fortſchritte erkennen ließ, die ihm bei ſeinen Mehrkämpfen zum Vor⸗ teil gereichen dürften. Mit der gleichen Punktzahl, aber einem erhaltenen Treffer mehr belegte Pol.⸗Hptm. Heigl⸗ Nürnberg, der in letzter Zeit wenig Gelegenheit hatte, ernſthaft zu fechten, den ſiebten Platz. Wohl vorbereitet würde er bei ſeinem wirklichen Können weiter vorne ge⸗ endet ſein. Auch Hptm. Hax⸗Berlin, der bekannte Piſtolenſchütze, konnte ſich, ſchon wochenlang von einer ſchweren Erkältung geplagt, nicht voll entfalten, er wird aber in Zukunft wieder unter den Erſten zu finden ſein. Immerhin gelang es ihm noch, Eiſenecker⸗ Frankfurt, dem man die Strapazen der vorhergehenden Tage am meiſten anmerkte, auf den neunten Platz zu verweiſen, ob⸗ wohl dieſer mit außerordentlich gefährlichen und flinken Angriffen immerhin noch zu gefallen wußte. Je war ow⸗ ſkis Durchdringen bis zur Endrunde war ein Erfolg, mit dem ein junger Fechter, der wie er die Zukunft für ſich hat, durchaus zufrieden ſein darf. In einer kurzen Anſprache, die er mit einem Sieg Heil auf den Führer und den deutſchen Fechtſport abſchloß, betonte Casmir ſeine volle Zufriedenheit mit dem Verlauf des Kurſes, mit den Leiſtungen und der kameradſchaftlichen Haltung aller Teilnehmer, 5 Mann oder Frau. Man er⸗ fuhr noch, daß eine deutſche Degen⸗Vierermannſchaft für Ende April eine Einladung zu einem großen internatio⸗ nalen Mannſchaftsturnier noch Nizza erhalten hat, zu dem Zuſagen von Frankreich, Italien und Belgien bereits vor⸗ liegen und ferner, daß geplant iſt, noch den nächſten gro⸗ ßen Turnieren, den Europa⸗Meiſterſchaften vom 25.— 28. Juni in Lauſanne und den Deutſchen Meiſterſchaften vom .—9. Auguſt in Frankfurt a.., einen Herbſt⸗Olympia⸗ kurſus, wieder in Fronkfurt, folgen zu laſſen, der diesmal aber in kleinerem Rahmen durchgeführt werden ſoll, um o nach und nach zur Aufſtellung der eigentlichen Olympia⸗ Kernmannſchaft zu kommen. Ihr dürfte dann noch eine beſondere Ausbildung zuteil werden. oweſtoͤeutſche Rennſtälle Was für Pferde hat Mannheim im Mai zu erwarten? Die Trainingsanſtalt Frankfurt⸗Niederrad Mit dem Beginn der neuen Rennſaiſon nehmen die Turfgeſchehniſſe wieder einen breiten Raum im allgemeinen Sportbetrieb ein. Im nachfolgenden Artikel ſchildert unſer H..⸗Mitarbeiter einen Beſuch bei einer Anzahl ſitdweſt⸗ deutſcher Rennſtälle. Seine Mitteilungen dürften im Hin⸗ blick auf die kommende Saiſon dem paſſionierten Sports⸗ freund manchen wertvollen Fingerzeig geben, beſonders für die erſten Tage des ſüdweſtdeutſchen Rennjahres. Das Trainingsquartier in Frankfurt⸗Niederrad hat in den früheren Jahren für den Süodeutſchen Rennſport immer eine große Bedeutung gehabt. Befanden ſich doch hier ſtets Ställe, die an Zahl als auch an Güte der Pferde, die ſie beherbergten, eine ausſchlaggebende Rolle auf den Rennen des ſüddeutſchen Rennbezirks ſpielen konnten. Trainer Robert Mätzig Dieſer Trainer, der in Frankfurt⸗Niederrad über 35 Jahre anſäſſig iſt, war der am meiſten beſchäftigte, doch in den letzten Jahren war er arg vom Pech verfolgt, und ſo kam es, daß er die Pferde des Pfälzer Züchters A. Weber⸗ Nonnenhof und des Taunus Züchters Paderſtein (Stall Hof Häuſel), den Mätzig ſeinerzeit für den Renn⸗ ſport erworben hatte, verlor. In den früheren Jahren hatte Mätzig allerdings einen anderen Kreis, und zwar waren es zum größten Teil Offiziere, aus denen ſich die Patrone Mätzigs zuſammenſetzten. In den Stallungen, nächſt der Rennbahn, ſtehen zur Zeit ſieben Pferde, von denen vier ſein eigen ſind, zwei davon jedoch die Farben ſeiner Töchter tragen werden. Der erfolgreiche Verdiener des Stalles war im vergangenen Jahre der jetzt ſechs Jahre alte Skapaflow. Für die beiden Töchter des Trainers wird noch der vier⸗ jährige Dobler laufen. Die Farben des Trainers werden diesmal die beiden im Herbſt von Herrn A. Weber⸗Nonnenhof erworbenen Sarro und Sal tus tragen. Auch der gleichaltrige Sal⸗ zus, deſſen Geſchwiſter noch nichts auf der Rennbahn ge⸗ zeigt haben, iſt noch ungeprüft. Vielleicht macht dieſer Hengſt eine Ausnahme. Der SS⸗Mann Wurſter ſen. iſt der Beſitzer von Peladoros von Lansgraf⸗Palaſtflagge. In nicht zu guter Geſellſchaft ſollte der Hengſt bald ſein Ren⸗ nen gewinnen. Herr Wurſter jr., der ebenfalls einer SS⸗Formation angehört, wird es wieder mit der alten Lore& verſuchen, die hauptſächlich in Nationalen ſtartete, aber keinen Sieg davontragen konnte. Herr Wucher ⸗ Frankfurt a.., der in den vorher⸗ gehenden Jahren Pedrillo ſein eigen nannte, iſt jetzt der Beſitzer von der fünfjährigen Grenzesluſt. Die Fünffäh⸗ rige wechſelte inzwiſchen viermal den Beſitzer und wird hoffentlich ihrem jetzigen Beſitzer noch viel Freude bereiten. Herr O. Silbernagel, ein gebürtiger Pfälzer, der in den früheren Jahren ſeine Pferde von Trainer E. v. Moßner und Herbert Brown trainieren ließ, bearbeitet ſein Rennmaterial in den letzten Jahren ſelbſt. In füngſter Zeit konnte der paſſtionierte Sportsmann mit den Pferden Original, Jſonzo und Gold⸗ lack viele gute Erfolge verbuchen. Herr Silbernagel hat zur Zeit drei Pferde, von denen Vicky und Oſterluzei im vergangenen Jahre ganz gut abgeſchnitten haben. Als Er⸗ ſatz für Cannebiere, die vor einigen Wochen nach München verkauft wurde, erwarb Herr Silbernagel aus dem Stall Rösler die vierjährige Edina. Die Pferde befinden ſich im guten Haarkleid und machen einen guten Eindruck. Die älteſte des dreiköpfigen Lots iſt die in Weſterberg gezogene ſechs jährige Fuchsſtute Vicky. Die gut mittelgroße, über viel Boden ſtehende Stute Hatte wieder eine recht gute Sai⸗ ſon. Vicky dürfte ſich weiter nützlich machen, vor allem auf der Hindernisbahn. Oſterluzei, die zweijährig, nur einmal an dem Start erſchien, hat ſich vom dritten zum vierten Le⸗ bensjahr noch gut entwickelt. Die Stute wird ſich über Diſtanzen von 1400 bis 2000 Meter ſicher weiterhin nützlich aachen; bei ihr iſt auch noch mit einer Steigerung ihrer Leiſtungsfähigkeit zu rechnen. Edina 4 fr. F. St. wurde im Spätherbſt angekauft. Die gut mittelgroße, gutgemachte Stute hat nicht das gehalten, was man ſich von ihr ver⸗ ſprach. Allzuviel darf man von der noch ſiegloſen Stute auch für die Zukunft kaum erwarten. Herr E. Prieger „Ein noch jüngerer Amateurreiter, der hauptſächlich auf oſtdeutſchen Rennbahnen ritt und in deſſen Beſitz ſich zwei Pferde befinden, die er auch ſelber trainiert. Prieger, ein gebürtiger Kreuznacher, hat kürzlich als Direktor den Frank⸗ furter Hippodrom übernommen, woſelbſt auch ſeine Pferde untergebracht ſind. Er wird nun alſo ſein Glück erſtingis mit den kürzlich erworbenen und Was frommt's verſuchen. Mondländer, ein von Herrn W. Zeuner gezogener rechter Bruder zu Modeländer, Mode⸗ land, Moſelländer und Moſelland, kam im Vorfahre nur einmal in Berlin⸗Karlshorſt heraus. Der Wallach befand ſich bisher noch in der Entwicklung, und über ſeine Quali⸗ täten kann man daher nicht viel berichten. Auch Was frommt's ſtand bisher im Wachstum. Der Vierjährige wurde gelegt und diente bisher als Reitpferd ſeines Züch⸗ ters. Der von Fundin ſtammende Wallach iſt ein anfehn⸗ liches, in bedeutendem Rahmen gehaltenes Pferd gewor⸗ den, über deſſen Rennſähigkeit man ebenfalls vorläuſig wenig ſagen kann. Als Reiter wurde der in Berlin gebür⸗ tige Walter Heuer verpflichtet. Hockeykampf gegen die Schweiz ſpäter? Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Hockeybänderkampf Schweiz— Deutſchland, der zum 7. April nach Baſel ver⸗ einbart iſt, eine Verlegung erfahren wird. Von ſchweige⸗ riſcher Seite wird jedenfalls eine Verſchiebung angeſtrebt werden, und zwar aus dem Grund, weil den ſchweizeriſchen Hockeyſwielern in den letzten Wochen und auch zurzeit noch jede Spielmöglichkeit ſehlte. Die Schweizer wollen verſtänd⸗ licherweiſe nicht ahne eine ſorgfältige Vorbereitung aus⸗ gerechnet gegen das ſtarke Deutſchland antreten und wer⸗ den vorausſichtlich beim Deutſchen Hockeebund um eine Verlegung des Spiels in den Herbſt einkommen. Gegen Frankreich werden die Schweizer aber am 14. April vorausſichtlich antreten, ebenſo iſt die Beteiligung am Brüſſeler Länderturnier, an dem auch Deubſchland, Frankreich und Holland teilnehmen werden, beabſichtigt. Die Nationalſpieler ſollen im Hinblick auf dieſe ſchweren Aufgaben einer beſonders ſorgfältigen Vorbereitung unter⸗ zogen werden. zwei vierjährigen Mondländer 7 2 ee Vor kommenden Ereigniſſen in der Leichtathletik Das Jahr 1935 iſt für Deutſchlands Leichtathletik von beſonderer Bedeutung. Die Sichtung unter den Athleten iſt beendet, jetzt geht es an den letzten Schliff der aus⸗ erwählten und vorgeſehenen Athleten. Noch weiß man nicht, wer alles zur Kernmannſchaft gehört, wenn ſie auch ſchon im großen ganzen feſtſtehen dürfte. Wenn ſo zunächſt bei der Aktivität ſchon ein gewiſſer Grad der Vollendung erreicht wurde, ſo iſt aber in der Oeffentlichkeit noch viel zu tun. Dieſe muß vom gleichen olympiſchen Geiſt durch⸗ ſetzt ſein wie unſere Aktiven. Die Olympiakandidaten erfahren alle Aufmerk⸗ ſamkeiten, ſie ſind vom SA ⸗Dienſt uſw. befreit; allüberall ſollen ihnen die beſten Trainingsmöglichkeiten zur Ver⸗ fügung ſtehen. Da müſſen auch die Außenſtehenden mit⸗ helfen. Auch in ihnen muß das olympiſche Feuer entfacht werden. Sie müſſen zu unſeren Sportfeſten kommen und die Sportler zu immer neuen und größeren Leiſtungen an⸗ ſpornen, um ſie zur Entfaltung ihres ganzen Könnens zu begeiſtern. Wenn wir in Mannheim auch noch keinen ausgeſproche⸗ nen Favoriten für die Olympiamannſchaft beſitzen, ſo leben in unſerer Vaterſtadt doch eine Reihe befähigter Athleten, die ſich vielleicht doch noch ſo weit entwickeln können, daß ſie mit in die Schar der Glücklichen eingereiht werden, die die deutſchen Farben bei der Olympia in Berlin vertreten. Schwer arbeiten unſere Athleten an ſich, um die größtmög⸗ lichſte Leiſtung herausholen zu können. Hiervon kann man ſich einen Begriff machen, wenn man ſich einmal der Mühe unterzieht und die Athleten in ihrem Training in der Trainingsgemeinſchaft im Stadion am Mon⸗ tagabend beſucht, wo ſie unter Proſeſſor Ambergers Leitung arbeiten. Es ſind immer nur Training, denen zwar in unſerer Gymnaſtikhalle nicht ge⸗ rade die geeignetſte Uebungshalle zur Verfügung ſteht, aber Brechenmacher hat uns ja gezeigt, wie man auch die kleinſte Halle ausnützen kann. Die Sehnſucht all dieſer und auch derer, die nicht in der TRG. vereint ſind, der Frühling, geht langſam, aber ſicher in Erfüllung, und mit ihm geht es wieder hinaus auf die Bahn, an den Wurfkreis und die Sprunggrube. Schon iſt das Training intenſiver geworden, und alle be⸗ ginnen ſich ſchon auf ihre Spezialübungen einzuſtellen. Aber noch iſt es nicht ganz ſo weit. Denn der Monat März bringt uns zunächſt nur die Waldläufe und den Gepäckmarſch über 20 Km. Der Waldlauf wird beim Turnverein Rheinau in Rheinau zum Austrag kom⸗ men. Männer, Frauen und Jugendliche werden ſich daran beteiligen. Im April iſt es auf den Sportplätzen noch et⸗ was ruhig, aber im Mai wird es dann ernſt. Der Wonnemonat bringt zunächſt den Beginn der Klubkämpfe um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Hier intereſſiert, daß die Uebungen für die erſte Klaſſe durch Hinzunahme des Speer⸗ und Diskuswurfes auf zwölf erhöht werden ſollen, doch iſt noch keine amtliche eröffentlichung erſchienen. Wir werden uns in Mann⸗ heim beſonders ins Zeug legen, um wenigſtens den badi⸗ ſchen Titel zu erringen. Des weiteren bringt der Mai den Bahnſtaffeltag, eine Veranſtaltung alſo, bei der nur Staffeln gelaufen werden. Das Hauptereignis des Juni werden die Kreis meiſterſchaften ſein, für die der 23. vorge⸗ ſehen iſt. Acht Tage vorher gibt es Olympiaprüfungswett⸗ kämpfe, und dann iſt der 16. noch im ganzen Reich der Tag der Großſtaffelläufſe. Der Mannheimer Kreis plant etwas ganz Großes; ex möchte einen Staffellauf Heidel⸗ berg— Mannheim zur Durchführung bringen. Der bropagandiſtiſche Wert einer ſolchen Staffel ſteht außer allem Zweifel, nur frägt es ſich, ob auch genügend Teil⸗ nehmer zur Stelle ſind, da doch immerhin jeder Verein pro Staffel dreißig Läufer ſtellen muß. Im Juli 11 75 die badiſchen Meiſterſchaf⸗ ten, die in Karlsruhe zum Austrag gelangen. Uebri⸗ gens Karlsruhe: Es will uns ſcheinen, als ob in der ehe⸗ maligen badiſchen Reſidenzſtadt die Veranſtaltungen ſich 20 Athleten im allzuſehr häufen würden. Die Olympiaprüfungskämpfe, die Meiſterſchaften und noch das Gaufeſt, das wohl Badens größte Veranſtaltung werden wird, alles iſt für Karlsruhe vorgeſehen. Warum? Weil wir in Mannheim vergangenes Jahr mit den Meiſterſchaften ſo kläglich Schiffbruch ge⸗ litten haben. Aber dennoch werden wir nichts unverſucht laſſen, vielleicht doch die eine oder andere Veranſtaltung nach hier zu bekommen. Der Verein für Leibesübungen Neckarau wiederholt ſein im vergangenen Jahr in allen Teilen wohlgelungenes Sportfeſt. 5 Den Höhepunkt des Jiahres werden die Meiſter⸗ ſchaften im Reich bilden, die Berlin zur Durch⸗ führung bringt. Dieſe fallen in den Monat Au guſt. Im Auguſt wird auch der TW 46 wohl ſein Jubiläumsfeſt zur Durchführung bringen, nachdem er ſchon im Juni ein Feſtder Jugend veranſtalten wird. Im September iſt dann der Schluß der Vereins⸗ meiſterſchaften. Er wird, wie ſchon im vergangenen Jahre, Klubkämpfe der Mannheimer Vereine bringen. Die Wald⸗ laufmeiſterſchaften finden im Oktober und November ſtatt. Obiges Programm iſt wohl noch etwas dünn, aber es wird im Laufe des Jahres ſicher durch die eine oder andere Veranſtaltung bereichert werden. So fehlt das Frauen⸗ ſportfeſt, das nicht fehlen darf; es fehlt der Termin für den großen Klubdreikampf TV 46, MT und Vfe, der mehr als jedes ſonſtige Feſt intereſſanten und guten Sport verſpricht. Weiter werden Städtekämpfe und Vergleichs⸗ kämpfe der Trainingsgemeinſchaften Badens ſchöne Kampf⸗ abende bieten. Wenn wir unſer Material betrachten, ſollte es uns nicht bange um das Gelingen all der vielen kleinen und großen Veranſtaltungen ſein, aber wir brauchen auch den Wider⸗ hall in der Oeffentlichkeit, wir brauchen gute Laufbahnen, brauchen Geräte, kurz brauchen auch Geld, um den 3. T. teuren Betrieb in der Leichtathletik durchführen zu können. Dieſes fließt aber nur in die Kaſſen der Veranſtalter, wenn zugkräftige Sportfeſte einerſeits aufgezogen werden, zum anderen aber auch die Abwicklung eine ſolche iſt, daß ſtets etwas zu ſehen iſt. Unſere Aktiven müſſen ſich aber auch daran gewöhnen, ſchon beim erſten Aufruf zur Stelle zu ſein., Einſt war Mannheim ein guter Platz für die Leicht⸗ athletik, wohl hatten wir auch Könner, die zur deutſchen Spitzenklaſſe zählten, hatten die Athleten in mehrere Ver⸗ eine verteilt, wodurch der Intereſſentenkreis mehr er⸗ weitert wurde, aber dennoch hätte das Intereſſe beim Pub⸗ lükum nicht ſo zurückgehen dürfen. Daß es ſo kam, lag an oͤer Laſchheit, mit der die Kämpfe abgewickelt wurden. Wir haben die Fehler von damals erkannt, hüten wir uns alſo, dieſelben zu wiederholen. Noch ein Wort wegen oder beſſer für die Jugend. Soll es vorwärtsgehen, muß die Jugend in erhöhtem Maße herangezogen werden. Wir werden bei uns zunächſt eine Trainingsgemeinſchaft der 3 ugend bilden, aber dies allein hilft nichts, weil hierbei wieder die er⸗ faßt werden, die ſchon in unſerem Lager ſind. Wir brauchen einen anderen Anreiz. Eine Anregung in dieſem Sinne gab vergangenes Jahr ein Vereinsvertreter. Er ſchlug vor, daß die Jugendmannſchaften zu ihren Rundenſpielen auch eine Leichtathletikrunde mitbeſtreiten ſollten, bei der aber nur die Teilnahme mit Punkten gewertet werden ſoll. Dieſe Anregung ſollte man unbedingt verſuchen in die Praxis umtzuſetzen. Der erſte Schritt iſt in dteſer Richtung ſchon getan; hoffentlich klappt es. Haben die Jugendlichen einmal Feuer gefangen und ſich an der eigenen Leiſtung begeiſtert, dann werden ſie auch eher für die Leichtathletik zu gewinnen ſein. Da bei allen Fußballvereinen keicht⸗ athletiſche Uebungen im Trainingsprogramm nie fehlen, ſollte man auch von Vereinsſeite nur Entgegenkommen in obiger Angelegenheit erwarten. Warum ſollen nicht auch wir in Mannheim einmal richtunggebend ſein können; denn wenn dieſer Plan glückt, wird er Schule machen. Große Aufgaben hat ſich unſer Kreis geſtellt, zu deren Löſung die Mithilfe aber auch al ler gefordert werden muß. So ſei heute unſer Kommando: Fertig machen! Tennis⸗Rückſchau und Ausſchau 80 000 Spieler— 176 Turniere Der Fachamtsleiter für Tennis und Bundesführer des Deutſchen Tennis⸗Bundes Dr. Schomburgk hat aus Anlaß der Münchener Jahrestagung in ſeinem Jahres⸗ bericht einen Ueberblick über die Fragen des Tennisſports gegeben. Der Mitglieder⸗Beſtand des Di hat ſich auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Zahl der dem Bunde ongeſchloſſenen Vereine hat ſich vermehrt und beträgt jetzt 1347; dieſe umfaſſen insgeſomt 80 000 Bundesangehörige, dovon neben 65 000 Mitgliedern allerdings 15 000 Jugend⸗ liche, für die eine Abgabe an den Bund nicht geleiſtet wird. Das vergangene Jahr hat insgeſamt 176 Turnierver⸗ anſtaltungen gebracht, die ſich wie folgt verteilen: 4 Hallen-, 78 allgemeine, 10 Gau⸗, 25 Bezirks⸗, 25 Orts⸗, 1 Ein⸗ ladungs⸗, 2 Standes⸗, 1 Schaukompf⸗, 30 Jugend⸗Turniere. Im Vergleich zum voraufgegangenen Jahr hat ſich damit die Zahl der allgemeinen Turniere um 10 erhöht, bei den anderen Veranſtaltungen ſind geringere Unterſchiede ſeſt⸗ zuſtellen. Mit 176 beträgt die Geſamtzahl der Turntere 3 mehr als im Jahr zuvor. Tennis und die anderen Verbände Nach der Neuordnung der deutſchen Sportbewegung unterſtehen dem Fachamt Tennis jeweils die gleichen Sportler aller Verbände. Die Autorität des Fachamtes Kleine Sport⸗ Nachrichten Frankreichs Fußballelf zum Länderkampf gegen Deutſch⸗ land am 17. März in Paris wurde wie folgt aufgeſtellt: Thépot(Paris); Van Dooren(Lille), Mattler(Sochaux); Gabrillargues(Sete), Verrieſt(Roubaix), Delfour(Paris); Aſton(Paris), Beeck(Sete), Courtois, Duhart(beide So⸗ chaux), Nuie(Metz). Schiedsrichter des Spiels wird vor⸗ ausſichtlich der Belgier Baert ſein. Deutſchlands Rugbymannſchaft zum Länderkampf gegen Frankreich am 24. März in Paris ſteht nun endgültig wie folgt: Schluß: Schwanenberg(Hannover); Dreiviertel: Pfiſterer(Heidelberg), Sander, Zichlinſki, Thor(alle Han⸗ nover); Halbs: Hanning(Hannover), Loos(Heidelbergj; Stürmer: Oppermann(Hannover), Motz(Leipzig), Forſt⸗ meyer(Heidelberg); Kocher(Heidelberg), Koch(Hannover); Derleth, Metzger(beide Frankfurt), Schroers(Hannover). Die franzöſiſchen Amateurboxer, die am 8. und 9. März in München und Würzburg gegen bayriſche Auswahlmann⸗ ſchaften antreten, kämpfen am 12. März gegen eine ver⸗ ſtärkte Staffel des 1. Karlsruher BSW 1922. Die Europameiſterſchaften der Amateurringer im grie⸗ chiſch⸗römiſchen Stil, die in der Oſterwoche in Kopenhagen ausgetragen werden, haben von 11 Narionen eine hervor⸗ ragende Beſetzung erfahren, obwohl der Meldeſchluß noch nicht abgelaufen iſt. Hanni Hölzner ſchwamm Weithöchſtleiſtung Die ausgezeichnete deutſche Schwimmerin Hanni Hölz⸗ ner⸗ Plauen hatte ſchon vor einiger Zeit eine neue Welt⸗ höchſtleiſtung im Bruſtſchwimmen über 200 Pards aufgeſtellt, doch konnte die damals erzielte Zeit aus formellen Grün⸗ den keine Anerkennung finden. Nun unternahm die Plauenerin im ſtädtiſchen Hallenbad ihrer Vaterſtadt unter einwandfreien Bedingungen einen neuen Verſuch über die gleiche Strecke, der von vollem Erfolg begleitet war. Hanni Hölzner unterbot mit:48,0 Minuten die bisherige Welt⸗ beſtleiſtung, die von der Deutſchen Meiſterin, Martha Genenger⸗Krefeld mit 249,2 Minuten gehalten wurde, ganz beträchtlich. Die deutſchen Schiläufer in Lahti Die fünf deutſchen Schiläufer, die an den berühmten finniſchen Wettläufen in Lahti teilnehmen werden, ſind bereits an Ort und Stelle eingetroffen. Die Salpauſſelkä⸗ Spiele, die ſich über vier Tage erſtrecken, beginnen am Don⸗ nerstag und ſehen rund 200 Teilnehmer im Wettbewerb. Deutſchland iſt, wie geſagt, mit fünf Mann, und zwar mit Willy Bogner, Friedl Däuber, Walter Motz, Guſtl Müller und Max Fiſcher, vertreten. Die gleiche Zahl von Bewerbern ſtellt Eſtland mit V. Graſikow, J. Tartu, V. Säräk, E. Siltan und V. Treinberg, während Schwe⸗ den mit einer zehnköpfigen Mannſchaft zur Stelle ſein wird. Am ſtärkſten iſt natürlich Finnland vertreten, das u. a. Nurmela, Saarinen, Liikkanen, Karppinen, Val⸗ kama, Huſu, Lähde und Valonen in die Rennen ſchicken wird. Polens Olympiamannſchaft für Berlin Oberſt Glabiſch, der Präſident des polniſchen Olym⸗ piſchen Komitees, hat in einer Unterredung einige Zahlen über die vorausſichtliche Beteiligung Polens an den 11. Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin bekanntgegeben. Oberſt Glabiſch teilte mit, daß vorkusſichtlich die polniſche Hauptexpedition für Berlin ſich aus 50 bis 75 Athleten zu⸗ ſammenſetzen wird. Selbſtverſtändlich wird Polen ſchon vorher mit einer zahlenmäßig großen Mannſchaft an den Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen teilnehmen. Dem⸗ gegenüber ſei feſtgeſtellt, daß Polen bei den letzten Spielen in Los Angeles nur durch 21 Wettkämpfer vertreten war⸗ Für die einzelnen Sportarten der Olympiſchen Spiele in Berlin iſt eine Beteiligung Polens wie folgt in Ausſicht genommen: 4 Männer und 4 Franen für die Leichtathletik, eine Fußballmannſchaft, 10 Ruderer, 8 Fechter, 8 Boxer, 10 Reiter und weiterhin noch eine Handball⸗ und eine Korb⸗ ball⸗Mannſchaft. erſtreckt ſich in bezug auf die Durchführung aller und techniſchen Aufgaben auf alle Vereine und Vereins⸗ abtetlungen, die die dem Sportamt übertragene Sportart treiben. Es ſind ihm alſo überverbandliche Aufgaben über⸗ tragen, da Angehörige von Vereinen oder Vereinsabteilun⸗ gen der verſchiedenen Verbände betreut werden. Das Verhältnis zur Hitler⸗Jugend iſt inſofern geklärt worden, als der Beitritt zur Hitler⸗Jugend guf dem Prin⸗ zip der Freiwilligkeit beruht, das Verhältnis zur Deut⸗ ſchen Turnerſchaft inſofern, daß die Tennzs⸗Abteikungen der De in allen fachlichen und techniſchen Aufgaben dem Fachamt unterſtehen. Die Meiſter des letzten Jahres In den Meiſterſchaftskämpfen des vergangenen Jahres ſind folgende Titelträger ermittelt worden: Internationale Meiſterſchaſten von Deutſchland in Hamburg: Herreneinzel: G. v. Cramm (); Dameneinzel: Frou Sperling(Dänemark; Herren⸗ doppel: Maier⸗Quiſt(Sponien⸗Auſtralſen); Damendoppel: Dearman⸗Lyle(England); Gemiſchtes Doppel: Frau Sper⸗ ling⸗von Cramm. Nationale Meiſterſchaften in München: Her⸗ reneinzel: von Cramm; Dameneinzel: Eilly Auſſem; Her⸗ tendoppel: Denker⸗H. Henkel; Gemiſchtes Doppel: Auſſem⸗ H. Henkel; Damendoppel: Frau Schomburgk⸗Frau Ledig. Meiſterſchaft der Deutſchen Juni ore: Herren: J. Hildebrandt⸗Mannheim; Damen: J. Busderus⸗ Berlin; Meiſterſchaften des Heeres und der Marine: Ein⸗ zel: Oblt. Pachaly; Doppel: Oblt. Pachaly⸗Major Burchard. Meiſterſchaft der Gaumannſchaften: Gau Nordmark. Ten⸗ nis lehrermeiſterſchaft: Einzel: Nüßlein; Doppel: Nüßlein⸗ Mefferſchmidt. Die internationalen Kämpfe Davispokabl:.—10. Juni in Parts: Deutſchland — Frankreich:3. Ausſcheidungskämpfe für 1935: 17.19. Auguſt in Berlin Deutſchland— Rumänien:0. 24.20. Auguſt in Kopenhagen: Deutſchland— Dänemark 510. Länderſpiele: 19.—21. Januar in Berlin: Deutſch⸗ land—. Schweden:3.— 14/15. Auguſt in Hannover: Deutſchland— England 11:13. Der größte Einzelerfolg war der Sieg von Cramms über Crawford am 2. Juni beim internationalen Meiſter⸗ ſchaftsturnier in Paris. Olympiafonds fördert den Nachwuchs Ueber die Pflege des Nachwuchſes im vergangenen teilt der Jahresbericht des Fachoamtsleiters mit, daß ihr erhebliche Mittel zugewandt wurden. Unfere ausſichtsreich⸗ ſten Spieler durften an den Tennisturnieren in Wimble⸗ don und in Berlin ſowie an dem Kampffpielturnter teil⸗ nehmen und haben außerdem durch die beſten deutſchen Lehrkräfte ſowohl im Freien als auch in der Halle ihre Form zu verbeſſern Gelegenheit gehabt. Weitere Förderung wird der Nachwuchs im Jahre 1988 durch den im letzten Jahr anläßlich des Cramm⸗Nüßlein⸗ Spiels ongeſammelten Olympiafonds erfahren. Auch das Schultennis hat im vergangenen Jahr einen wefteren Auſſchwung genommen. Deutſche Kunſtflugmeiſterſchaſten 1935 Die Fliegerlandesgruppe 9(Württemberg) war ſchon im vergangenen Jahr mit der Durchführung der Deutſchen Kunſtflugmeiſterſchaft 1984 beauftragt. Leider ſtellten ſich damals in den letzten Stunden Schwierigkeiten ein. Nach⸗ dem inzwiſchen ſämtliche Hinderniſſe behoben werden konn⸗ ten, kommt die Deutſche Meiſterſchaft nunmehr am 18. und 19. Mai 1935 auf dem Cannſtatter Waſen zur Austragung. Für die Stadt Stuttgart bedeutet dies eine wertvolle Be⸗ reicherung des ſportlichen Programms. Neben der Meiſter⸗ ſchaft werden auch noch Segelflug⸗Darbietungen gezeigt, ſo daß Stuttgart einen Flugtag erleben wird, wie es ihn in dieſem Ausmaß noch nie geſehen Hat. fachlichen Jahr 1 Mittwoch, 6. März 1935 „Kraft durch Freude“ im Sport Auch für unſere Frauen Sport umd Leibesübungen in der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ haben jedem Volks⸗ genoſſen etwas zu bieten. Ganz beſonders aber auch umſeren Frauen. Und da iſt es ganz gleich, ob unſere Frauen, Freundinnen oder Bekannten nun im Beruf ſind, oder ob ſie als Hausfrau ihren „Mann“ ſtehen. Denn auch die Hausfrau kann es dringend gebrauchen, daß ſie ihren Körper einmal entſpannt, einmal lernt, wie man alle Bewegungen des Staubwiſchens, des Putzens, des Waſchens, um nur ein paar Beispiele zu nennen, ſehr wohl auch im einer den Muskeln und Organen beſſer angepaß⸗ ten Art erledigen kann. Es iſt eben gar nicht notwendig, daß eine Frau früh altert und daß ihre Glieder ſchmerzen; es kommt nur darauf an, die richtigen Mittel und Wege zu finden, dieſem Uebel vorzubeugen. Darum ſollten gerade unſere Frauen, auch die älteren, von den Kurſen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Gebrauch machen. Denken wir doch nur einmal an die Menſen⸗ dieck⸗Gymnaſtik, die ebenſo als heilende wie als vorbeugende Gymnaſtik dem Arzt als treuer Helfer im Kampf gegen die Krankheiten des weib⸗ lichen Körpers zur Seite ſteht. In dieſen Uebungen wind der Körper ſozuſagen von Grund aus neu auf⸗ gebaut, Muskeln, Glieder und Organe zu einander in die natürliche, geſunde Lage gebracht. Gewiß, man ſlaunt darüber, wie ſehr wir modernen Menſchen von der gefunden und natürlichen Haltung abgekom⸗ men ſind. Und dieſe Menſendieck⸗Gymnaſtik iſt ja nur ein Teil der vielen Kurſe, die unſeren Frauen vorbehal⸗ ten ſind. In Sonder⸗Frauenkurſen kann jede Frau ſchwimmen, Gymnaſtik aller Arten und fröhliche Spiele treiben, Fechten und Kegeln— was auch nicht nur ein ſpieleriſches Vergnügen iſt, ſondern eine nette körperliche Uebung— und vieles andere. Darum gehören unſere Frauen in die Kurſe der NeS⸗Gemeinſchaft. Sie finden körperliche Geſund⸗ heit, ſie finden Frohſinn und Heiterkeit und tragen die Freude an dieſem Erlebnis mit heim in den Alltag. Die neue Jahresſportkarte mit Unfallverſicherung Die Jahresſportkarte 1934/35 verliert am 31. März 1935 ihre Gültigkeit. Für die Teilnahme an den Sporxt⸗, Spiel⸗ und Gymnaſtikkurſen im neuen Sport⸗ jahr der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, be⸗ ginnend am 1. April 1935, iſt der Beſitz der Jah⸗ resſportkarte 1935/36 zum Preiſe von 30 Pfg. ein⸗ ſchließlich einer Unfallverſicherung erforderlich. Die Kurſusteilnehmer, denen nach dem 21. Fe⸗ bruar 1935eine Jahresſportkarte 34/35 ausgeſtellt wird, bekommen dieſe in eine neue für 35/36 gültige Karte gegen Zahlung eines Zu⸗ ſchlags von 10 Pfg. umgetauſcht. Dieſer Umtauſch ſowie die Abgabe der neuen Jahresſportkarten er⸗ folgt ab 10. März 1935. Meinlichkeit mit der Elle gemeſſen Nachdem Mannheims Hundeälteſter mit ſeinen Klagen über das teure Hundebad in der„Mann⸗ heimer Frauenzeitung“ vom 27. Februar zu Worte gekommen war, meldet ſich nun die andere Seite: Lieber Bello vom Gockelsberg! Deine Beſchwerden ſind, wie Du richtig vermutet Hat, dem Badeonkel im Herſchelbad zu Oh⸗ ren gekommen. Aber, mein liebes, ſchönes Hundchen mit dem ſchlauen Geſicht und den treuen Augen, biſt Du nicht etwas ungerecht geweſen? Du gibſt ſelbſt zu, daß Bad nicht gleich Bad iſt! Wirſt Du überall ſo liebe⸗ voll vom Waſchonkel geſeift, abgeſpült, frottiert und ſchön nachgetrocknet, wie im Herſchelbad? Und haſt Du auch ſchon darüber nachgedacht, daß viele Dei⸗ ner Freunde dem lieben Waſchonkel ſehr große Mühe und Arbeit machen und auch ſchon des öfteren gebiſſen haben, trotzdem er es doch mit Euch allen ſo gut meint? Sei deshalb auch Deinen klei⸗ nen Brüdern, den Reßhpinſchern, Terriers und Schnauzern nicht neidiſch, weil ſie es billiger haben, mit denen hat der Waſchonkel lange nicht ſo viel Bildnis der Saskia v. Uhlenborg, Rembrandts weiter Gattin(1638, Amsterdam Rijksmuseum) Arbeit, wie mit den Brüdern in Deiner Größe. Glaube nur, der Waſchonkel muß, bis er alle Deine Freunde richtig behandelt hat, manchen Schweiß⸗ tropfen verlieren. Aber ſage mal, lieber Bello, haſt Du denn ganz überſehen, daß beim Löſen einer Halbdut⸗ zend⸗Karte das ſechſte Bad gar nichts koſtet? Das Herſchelbad kann Euch Hunden zwar ſonſt nicht weiter entgegenkommen, und auch bei der Einteilung nach Zentimetern in Schulterhöhe muß es vorläufig bleiben. Aber mache doch bitte Dein Frauchen oder Herrchen darauf aufmerkſam, daß Du beim Löſen einer Halboͤutzend⸗Karte 20 v. H. Ermä⸗ ßigung bekommſt. Es grüßt Dich herzlich der Waſchonkel vom Herſchelbad. r Brustbild einer vornehmen jungen Dame (Lukas Cranach um 1540) Zwei Frauenbildnisse— zwei Welten, durch genau hundert Jahre einer bedeutsamen künstlerischen Entwicklung geschieden. Lukas Cranachs „Bildnis einer vornehmen jungen Dame“ atmet noch ganz die bürgerliche Strenge der Lutherzeit, wäh- rend Rembrandts berühmtes Saskiabild in der malerischen Behandlung wie in Gesichtsausdruck und Haltung schon den viel bewegteren Stil der ausgehenden Renaissance verrät. Hirſe, der deutſche Reis Ein wohlfeiles Volksnahrungsmittel, das Beachtung verdient Die Hirſe, dieſes urdeutſche Erbgericht, wurde von zwei anderen Lebensmitteln, zuerſt von der Kartoffel, ſpäter vom indiſchen Reis, faſt völlig ver⸗ drängt, ſo daß es heute faſt nur noch als Kükenfutter bekannt iſt. Dabei war die Hirſe die älteſte Form des Ge⸗ treides und, wie aus Pfahlbaufunden nachweisbar, beſonders in Europa, alſo auch im alten Germanien, eine der wenigen Kulturpflanzen. Noch im Mittel⸗ alter ſtellte der Hirſebrei die Hauptnahrung dar, wie dies ja bis zur Gegenwart bei vielen Naturvölkern des Südens der Fall iſt. Alter Ueberlieferung ge⸗ treu wird darum auch heute noch in mancher Gegend dem Brautpaar am Hochzeitstag ein„glückbringen⸗ der“ Hirſebrei vorgeſetzt. Abgeſehen von Geſchichte und Mythologie, läßt man der Hirſe aber ſonſt eine völlig ungerechtfertigte, ſtiefmütterliche Behandlung angedeihen, denn ſie iſt ein durchaus wertvolles Nah⸗ rungsmittel und kommt beiſpielsweiſe dem Weizen an Eiweißreichtum ſehr nahe, übertrifft ihn jedoch an Fettgehalt! Dazu kommt, daß die Hirſe vielſeitig verwendbar und auch preiswert iſt. Sie koſtet das Pfund etwa 20 Pfg. Man kann ſie genau wie Reis verkochen; ſie ſieht ihm in gekochtem Zuſtand auch ſehr ähnlich. Jede deutſchbewußte Hausfrau müßte alſo wenigſtens einmal den Verſuch machen, deutſche Hirſe an Stelle von Reis zu verwenden. Sie wird dann ſehr bald ſelbſt darauf kommen, welch überaus dankbares Lebensmittel ſie mit der„neuent⸗ deckten“ Hirſe in die Küche bekommen hat. * Die kleinen gelben Körner werden, wenn nötig, vor dem Kochen ausgeleſen. Meiſt aber kommt die Hirſe rein in den Handel, ſo daß dieſe Arbeit weg⸗ fällt. Es iſt gut, ſie mit kochendem Waſſer zu brühen, um ſie dann, wenn ſie abgetropft iſt, in die kochende Fleiſchbrühe oder Milch zu geben. Das vor⸗ herige Abbrühen geſchieht, damit die Hirſe nicht bit⸗ ter ſchmeckt. Wie Reis, Sago und Grieß, iſt auch die Hirſe in der meiſt üblichen Breiform, beſonders bei Herren, wenig beliebt. Man muß alſo andere Mittel und Wege finden, ſie ſchmackhaft zu machen. Zunächſt für Liebhaber und als Grundrezept den Hirſebrei. 250 Gramm Hirſe werden gebrüht, dann in 17 Liter Milch langſam weichgekocht. Man gibt etwas Salz, Zucker, Zitronenſchale und ein Stückchen Butter dar⸗ an und reicht eine Fruchtſoße oder braune Butter dazu. Nach Belieben ſchlägt man noch 1 bis 2 Eier daran. Hirſeauflauf Die wie zu Hirſebrei fertiggekochte Hirſe wird durch Butter, Eier und Zitronenſaft verfeinert. Dann gibt man die Maſſe in eine gefettete ſtreut Butterflöckchen obenauf und backt ſie in der Röhre aus. 5 Von dieſer Grundmaſſe laſſen ſich verſchiedene Ab⸗ wandlungen bereiten. So werden entweder Apfel⸗ ſchnitze oder andere Obſtſorten untergemiſcht. Dann gibt man eine entſprechende Soße dazu. Ohne Zuckerzugabe kann man Schinken, Speck, Fleiſchreſte, Spinat und dergleichen in die Maſſe geben. Dann ſtreut man obenauf geriebenen Käſe und reicht eine Tomaten⸗, Zwiebel⸗, Sardel⸗ len⸗ oder Kräuterſoße dazu. Es iſt auch gut, den Hirſebrei mit Fleiſchbrühe oder in Waſſer, in dem etliche Maggiwürfel aufgelöſt wurden, einzukochen. Hirſeſuppe Eine Handvoll Hirſe wird gebrüht, dann in das Suppenwaſſer eingekocht. Man gibt ſie entweder allein in die gut gewürzte Brühe oder kocht noch etwas Tomatenmark, Gemüſe oder dergleichen in die Suppe, ſo daß die Hirſe wie Reis als Haupteinlage oder nur zum Verdicken dient. Erna Horn. Für das Katerfrühſtück Ein Hering zerlegt in lauter Delikateſſen Hering in Oel. Hering wird abgezogen, entgrätel, in Waſſer geweicht, in Milch gewäſſert. Kurz vor dem Anrichten ſchneiden, in möglichſt gleich große Stücke in einen tiefen Napf legen, mit gutem Speiſe⸗ öl begießen, darin liegen laſſen und zuletzt mit Zwie⸗ belringen garnieren. Hering auf der Gaſttafel. Eine vorzügliche Vor⸗ ſpeiſe bereite man nach folgender Vorſchrift: Ein Hering, der über Nacht in einer Miſchung von Waſſer und Milch gelegen hat, wird in kleine Würfel ge⸗ ſchnitten. Ebenſo ein Apfel und die entſprechende Anzahl gekochter Salatkartoffeln. Eine ſaure Gurke, ein Scheibchen Wurſt, ein Reſt Fleiſch, ein gekochtes, in Würfel geſchnittenes Ei, ein Eßlöffel ſaure Sahne oder eine Kleinigkeit Mayonnaiſe. Die He⸗ ringsmilch läßt man beſſer fort, ſie iſt nicht jeder⸗ manns Geſchmack, dafür aber kommt der Saft einer halben Zitrone, auch eine Kleinigkeit Rum aus dem Rumtopf oder der Saft von Eſſigpflaumen. Alles wird gut verrührt, doch iſt darauf zu achten, daß der Salat nicht etwa flüſſig wird. Aus geſchälten, gekoch⸗ ten Sellerieknollen werden Becher geſchnitten, der Inhalt wird herausgenommen, und dahinein legt man einen Teil des Salates, ziemlich locker. Darauf kommt je eine Eſſigpflaume oder eine Rumfrucht. Die Salatbecher ſtehen regelmäßig auf einer flachen Platte, Dazu reiche man dünne Brotſcheiben. Nach dieſer Einleitung, die viel einfacher ausgeführt iſt, als ſts ſich lieſt, ſchmeckt jedes Gericht ausgezeichnet. Heringe in Kräutertunke für den Abendtiſch. Irk⸗ ſche Heringe werden gewaſchen, eingekerbt. Sie ſind mit Salz und Mehl zu beſtreuen, mit feinem Speiſe⸗ öl zu betreufeln und kommen auf den Roſt, wo ſt⸗ gleichmäßig geröſtet werden. Man bereite eine Kräu⸗ tertunke aus Butter und Mehl. Schnittlauch, Peter⸗ ſtlie, Poree werden fein gehackt und in die⸗Tunke ge⸗ rührt, wenn man ſie bereits vom Feuer genommen hat. dee ee eee eee enk gage erg eee eee zrugg ge rneretegeteeg ere————ñü»%ßR1tei— Mit der Weidenflöte Wenn der Saft in die Bäume ſteigt und der Früh⸗ ling aus Menſchenherz pocht, dann lebt die alte Sitte wieder auf: Weidenflöten zu ſchneiden. Eine Sitte die überall zu treffen iſt, wo Salweiden wachſen. Und ſind es keine Salweiden, ſo gibt der Hollunderbuſch ſein markiges Holz her für die Früh⸗ Ungspfeife, oder auch zuweilen die Kaſtanie und die Ebereſche. Im allgemeinen jedoch iſt es die Sal⸗ weide, die im Altertum die Dämonen verſcheuchte, aus deren leicht löslicher Rinde die Frühlingspfeife gemacht wird. In jeder Landſchaft aber verleiht die Gigenart oer Bevölkerung der Form, der Benennung einen beſonderen Reiz, und in manchen Verſen, die beim Losklopfen der Rinde geſungen werden, klingt es ganz tief aus den Untergründen des Bewußtſeins von Urväterweisheit und altem Volksglauben auf. Die Volksſeele ſchuf die naiven Verſe wie die Märchen, die zum Beſitz der Kinder wurden, an denen der Erwachſene ſeine Freude hat und deren ewigen Sinn er zu deuten verſucht. Wenn man zuweilen auf einer Frühlingswan⸗ derung dieſem freundlichen Spiel der Kinder zu⸗ ſchaut, wie ſie am Wieſengraben ſitzen und vorſichtig an den Weidenzweigen baſteln, oder ein geſchickterer „Großer“ ihnen vorbildliche Inſtrumente macht, kommt einem zunächſt der Gedanke nicht, daß das Harmloſe Spiel zu allerlei tieferen Beobachtungen Anlaß geben könnte. Dazu müßte man auch ſchon eine Reiſe durchs ganze badiſche Land machen, um feſtſtellen zu können, daß dieſe Weidenflöten auch bei uns ihr eigenes Gepräge an Name und Form be⸗ ſitzen, unterſchiedlich, wie der Dialekt in Unter⸗, Mittel⸗ und Oberbaden. Ganz bequem kann man dieſe Reiſe machen, wenn man ſich des Atlas für badiſche Volkskunde bedient, an dem im Archiv für Volkskunde in Heidelberg gearbeitet wird, durchs badiſche Land Beginnen wir unſere Wanderung im badiſchen Unterland, ſo treffen wir auf Huppen, Pfei⸗ fen, Waldhörner und Schalmeien. Bei Mannheim heißt es Hubbe wie vielfach in Unter⸗ und Mittelbaden, auch Pfeife, wie bei Heidel⸗ berg. Und Salepfeife, Saftpfeife, Lock⸗ pfeifen, Hirtenpfeifen finden ſich neben Waldhubbe und Hubben, ebenſogut Pfeife und Flöte ſchlechthin. Drüben, am äußerſten Zipfel Badens. im Oſten, heißt das Frühlingsinſtrument auch Pflötl. Meiſt beſteht die Huppe aus abgelöſter Rinde und hat ein flachgedrücktes Mundſtück. Das Waldhorn und die Schalmei dagegen haben einen aus Rinde gewickelten Trichter. Aber das iſt nicht immer ſo genau durchgeführt. Zuweilen heißt auch die trichterförmige Waldhuppe Pfeife, und die Schal⸗ mei wird Huppe genannt. Die Pfeife hat meiſt ein verſchiebbares Stück Holz in dem loſem Rindenrohr und einen keilförmigen Einſchnitt, iſt durchſchnittlich —10 Zentimeter lang, während Waldhorn und Schalmei bis 50 Zentimeter erreichen. Hier und da gibt es beſondere, genau zu beobachtende Gebräuche beim Pfeifenklopfen, wie etwa bei Neckarau, wo die Rinde auf der unteren Seite des Abſatzes ge⸗ klopft werden muß. Nicht überall iſt es Sitte, beim Rindenklopfen zu ſingen, ja hier und da iſt ſogar mach der Ueberlieferung ausdrücklich Schweigen ge⸗ boten. Meiſt, und dies im Unterland am häufigſten, klingt eine Zauberformel durch die Verſe, wie in der Strophe, die man bei Heidelberg ſingt: Zif, Zaf, Zaire, die Hexe und die Waire(Weiden) die Krottl und das Pech, daß mei Pfeifle nit zerbrech. Krotten, Schlangen und Schaben, Hexen und Wichte ſpielen im Odenwald eine größere Rolle als im ſüdlichen Baden. Die Abwehr gegen Böſes und Schäbdliches iſt hier jedenfalls häufiger als dort. Neueren Datums iſt wohl das Verschen, das man in Bretten ſingt: Sind die Zeiten noch ſo ſchlecht, So wächſt doch alle Jahre Holz für eine Pfeife.. Ueberall im badiſchen Land muß ſich die Huppe ge⸗ fallen laſſen, daß man ihr mit einem Verslein droht, wenn ſie nicht herausgehen will aus der Rinde, oder dieſe ſich nicht löſt. Das geht öfters ganz derb und fluchähnlich über die Kinderlippen, aber es gibt auch Weiden⸗Flötenverslein, die zahmer ſind und in der Schule aus dem Leſebuch gelernt werden. Wandert man weiter ins mittelbadiſche Land, ſo wird aus der Pfeife eine Päpe, ein Pfiff oder ein Päper, ein Pfiffle oder ein Pfäzer, ein Pepern oder ein Päbel oder eine Plärre, auch Rollpäper und ſogar Spitzbubenpfeife. Die Huppe und die Hube bleiben, heißen auch wohl Rupfer oder Hebb und Hebber. Neben dem Waldhorn finden ſich Waldpäper, Poſthorn und Schalmei. Die Sangesfreudigkeit wird iber ge⸗ ringer. Man hat es im allgemeinen wie beſonders auch im Taubergrund mit mehr oder weniger freundlichen oder derbkomiſchen Drohungen an die Huppe zu tun. Huba, Huba, Hube, Wilſcht du mir net grote, Schmeiß i de in Grawe, Freſſe dich die Schawe. Dem Sinne nach iſt das Verslein über ganz Ba⸗ den verbreitet, und meiſt iſt ihm noch eine Drohung für böſe Buben oder einen unliebſamen Dorſbewoh⸗ ner, einem böſen Juden, einen faulen Bäckergeſellen, mißliebigen Pfarrer hinzugefügt. Im Oberland gibts Rumpelpäper, Pfingſtbubbele, Duſt⸗ pfeife, Wiedepäpe, Saupäper(aus aus⸗ gerollter Eſchenrinde), Pfingſtpäpen und Kat⸗ zenbullipäpen, Maienpfeife, Pfläxen, Pfiffle, Pfiffa und Rollpäpe. Hier und da taucht ein Wald⸗ horn auf, Heppen und Hippen, Babhba, Pulpen, Kuh⸗ bläſer und Hagenbläſer trifft man da, aber keine Schalmeien ſind mehr zu finden, obſchon die Formen ziemlich gleich ſind. Dafür haben ſie allerliebſte Sprüche dort oben im Rheintal und im Schwarz wal d. Hans, Hans mach mer au die Pfife gamz, Wenn i mol ins Dotmoos chumm, Kauf oͤr a Weckle, koch oͤr a Süpple, Aber it ſo räs, it ſo räs. Manchmal wird aus dem Hans ein Franz und „ſure und ſüße Milch, e ganzi Platte voll Chüchli“ wird ihm für ein gutes„Pfiffli“ geboten. Und die Lieſebeth wird gebeten, ja auf die Milchſuppe acht zu geben, damit die Piple geraten. Das ſind auch Be⸗ ſchwörungsformeln, die mit dem alten Zauber frei⸗ lich nichts mehr zu tun haben. Aber irgend eine Be⸗ ſchwörung ſteckt auch darin, wenn die Kinder ſingen: Saft, Saft ſteige, Ei du mein lieb Pfeifelein, Holder in die Weid, Holder in den Graben, Freſſen dich die Raben, Freſſen dich die wilden Schwein. Oder im Dialekt bei Donaueſchingen: Lubba, Lubba grot mer J geb der Schmalz und Brot Und wenn ma nit gerotſch So ſchlag i der halber dot. Und welch ein Vergnügen, wenn die Flöte ge⸗ raten iſt! Verſteht aber einer nun gar das Früh'⸗ lingsinſtrument zu ſpielen, ſo iſt's ein ſeltenes Vor⸗ kommmnis, meiſtens bleibts bei einer nicht ganz reinen Terz. Darauf kommt es dem Flötenwanderer ja auch nicht an. Ihn freut das harmloſe Spiel und das Verslein, das dabei geſungen wird, möge es die Dämonen verſcheuchen, die im Winter unſeren grüb⸗ leriſchen Sinn bedrohen. Doch am ſicherſten wird dies eine Flöten⸗Frühlings wanderung durch unſer ſchönes Baden tun, wenn die Salweide blüht und ein warmer Wind über das Land fliegt. Dann zerſtieben Kummer und Sorgen, die ſchlimmſten aller lebensfeindlichen Geiſter. Auflaufform, 3 1 r r-„eee 0 chſt für Liter 8 Salz, er dar⸗ Butter 2 Eier ſe wird Dann ufform, in der ene Ab⸗ Lpfel⸗ emiſcht. 1. Ohne Speck, in die ſebenen Sardel⸗ ut, den in dem chen. in das ttweder ht noch in die einlage Zorn. ſſen tgrätet, rs vor große Speiſe⸗ t Zwie⸗ de Vor⸗ : Ein Waſſer fel ge⸗ echende Gurke, kochtes, ſaure die He⸗ jeder⸗ t einer us dem Alles daß der gekoch⸗ en, der gt man Darauf ht. Die Platte. dieſer als ſis ch. Fri⸗ zie ſind Speiſe⸗ wo ſte Kräu⸗ Peter⸗ nke ge⸗ ommen 2 8 on dle ben im tach Mittwoch, 6. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 108 Der moderne Farbendrei⸗ Hang: Braun⸗Türkis⸗Roſa, an einem Frühjahrskleid mit loſem Jäckchen. Allſtein⸗ Schnittmuſter K 6571 Sandfarbenes Capekleid mit kimonpartig eingeſetzten braunen Armeln und brau⸗ ner Weſte. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 6572 grüne Kleider braune, lila Kleider wiederum rote. roſa Oberteil hinüberleitet. Zweifarbig oder dreifarbig eeine Neuheit der Mode Scan wir daran gehen, unſere Früh⸗ jahrsgarderobe zu beſchaffen, ſind wir für Mode⸗Neuigkeiten ſehr empfänglich. Mit Intereſſe hören wir von der neuen Vor⸗ liebe für das Zuſammenſtellen von zwei oder drei Farben an einem Anzug. Das könnten wir doch auch einmal machen. Dunkles Marine⸗ blau und helles Azurblau vereint ſtände uns ſicher ausgezeichnet. Es kleidet bekanntlich alle Damen. Entweder nehmen wir ein helles Woll⸗ kleid und geben darüber einen dunklen Mantel oder wir tauſchen mit dem Kontraſt und laſſen einen hellen Kaſhamantel ein dunkles Seiden⸗ kleid bedecken. Kühner wäre die Zuſammen⸗ ſtellung von roſtbraunem Mantel und oliv⸗ grünem Kleid, wobei der Mantel in nur Drei⸗ viertellänge ein gutes Teil vom Kleidrock ſehen läßt. Wer zarte Töne hübſcher findet, mag den Mantel maigrün und das Wollkleid in farbloſem Eierſchalton oder in der neuen Bananenfarbe wählen. Das Buntdruckkleid mildern einfarbige Mäntel.— Man geſellt den hellen Frühjahrskoſtümen dunkle Bluſen, braun zu beige, blau zu grau. Ein kaſtanienbraunes Jackenkleid bekommt eine Jerſey⸗Bluſe in dem eben genannten graugelblich weißen Eierſchalton, dem die Mode offensichtlich zuneigt. Es gibt doppelſeitig gewebte Stoffe mit gegen ſätzlicher Farbſtellung der Muſter, die eine zeigt es hell auf dunklem Grund, die andere dunkel auf hellem. Daraus arbeitet man kleine leichte Jäckchenkleider mit angenähten Bluſen. Am Aufſchlag den offenen Jacke wiederholt ſich der Bluſenſtoff. Eine auch in Blau und Tomatenrot ausführbare Idee. Häufig ſind abſtechende Armel anzutreffen. Dunkelbraun ſitzen ſie mit weitem Kimondanſatz in einem ſandfarbenen Kleid oder ſie bilden tiefſchwarz einen wirkungsvollen Gegensatz. Dunkle Kleider erhalten durch Armel von leuchtender Farbe oder freundlicher Helligkeit ſowie durch blumig ge⸗ muſterte ein neuzeitliches Ausſehen. Dies wollen wir bei unſern Moderniſierungen nicht vergeſſen. Hüte in zwei Farben ſtehen in den Schaufenſtern. Jumper werden zweifarbig geſtrickt. Achtet man erſt darauf, entdeckt man vielfach Zweifarbigkeit in der Kleidung. Sei es auch nur der Gürtel in einer abſtechenden Farbe, der für etwas Lebhaftigkeit ſorgt. Blaue Kleider haben rote Gürtel, Aber der Mode genügt Zweifarbigkeit nicht. Warum nicht gleich drei Farben, ſagt ſie ſich. Dreiklang von Blau⸗Rot⸗Weiß oder von Braun⸗Türkis⸗Roſa, das wäre noch überraſchender. Und ſie führt uns ein braunes Complet vor, bei dem ein türkisfarbener Streifen zu einem korallen⸗ Aus doppeſſeftigem Stoff azurblau und marineblau, im gleichen Muſter— ein Jäckchenkleid mit Bluſe. Ullſtein⸗ Schnitt K 6582 Grünes Kleid mit faltigem Kragen. Dazu kaſtanten⸗ brauner Dreiviertelmantel. Ullſtein⸗Schnittmuſter M. CI. K 6556 und M 2312 Was gibt es Neues in Schwetzingen? c Schwetzingen, 6. März. Steuerinſpektor i. R. anz Hacker iſt im Alter von 70 Jahren geſtor⸗ gen, Im Jahre 1920 kam er von Torgau, wo er zuletzt als Rendant bei der Abwicklungsſtelle tätig war, an das hieſige Finanzamt. Er bekleidete Ehren⸗ ämter im Kneipverein, Sängerbund, Mieterverein und in der Sanitätskolonne, ferner war er Ver⸗ trauensmann der Badiſchen Beamtenbank. Auch war er von 1926 bis 1933 Mitglied des Bürgerausſchuſſes. — Im Tabakbauverein Schwetzingen, der 90 Mitglieder zählt, fand die diesjährige Hauptver⸗ ſammlung ſtatt, in welcher Diplomlandwirt Reiß aus Karlsruhe wertvolle Winke über die im Rahmen der Erzeugungsſchlacht notwendige Steigerung der Güte und Menge im Tabakanbau gab. Der Verein hat im abgelaufenen Geſchäfts jahr 200 Zentner Grumpen, 280 Zentner Sandblatt und 1800 Zentner Hauptgut abgeſetzt. In der Jahreshauptverſammlung der Ortsgruppe Schwetzingen des Reichstreubundes ehemaliger Be⸗ rufsſoldaten ſprach der Landesverbandsführer Bit⸗ tel von Karlsruhe über Weſen, Zweck und Tätigkeit des Bundes.— Die Freiwillige Sanitätskolonne Schwetzingen, der 40 aktive Mitglieder und 15 Hel⸗ ferinnen angehören, hielt ebenfalls ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht geht hervor, daß im zurückliegenden Jahre bei 77 ſchweren und 376 leichten Unfällen Hilfe geleiſtet und 134 Transporte ausgeführt wurden. Ausgezeichnet wurden für fünfjährige Dienſtzeit die Mitglieder Haag, Moosbrugger, Löſch, Pfiſter und Stern ſowie für neunjährige Dienſtzeit das Mitglied Meier. Abteilung Wirtſchaft kommt nach Saarbrücken Die Ueberſiedlung findet am 11. März ſtatt * Neuſtadt a. d.., 6. März. Die Abteilung Wirt⸗ ſchaft für die Rückgliederung des Saarlandes teilt mit: Der Sitz der Abteilung Wirtſchaft beim Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saar⸗ landes wird erſt ab 11. März von Neuſtadt nach Saarbrücken verlegt. Die neue Anſchrift wird noch bekanntgegeben. Perſönliche Beſuche we⸗ gen Vertreterausweiſen oder zur Erlangung von Genehmigungsbeſcheiden für Warenlieferungen nach dem Reich ſind in dieſer Woche zwecklos, da nur ſchriftlich eingereichte Anträge berückſichtigt werden können Der Mann mit den fünf Päſſen Ein frecher Regiſtermarkſchieber gefaßt * Frankfurt a.., 5. März. Der Zollfahndungs⸗ ſtelle Frankfurt iſt in engſter Zuſammenarbeit mit der Kriminalpolizei Wiesbaden in den letzten Tagen ein guter Fang geglückt. Sie hat den ſeit langem geſuchten Th. aus Straßburg verhaftet. Th., ein geborener Elſäſſer, hat bisher in Baden⸗Baden, Bad Ems, Koblenz und Wiesbaden ſeine ſchmutzigen Geſchäfte mit Regiſtermark⸗Schiebungen betrieben. Er arbeitete unter verſchiedenen Namen mit fünf franzöſiſchen Päſſen. Bei den Grenzübertritten be⸗ nutzte er ſtets einen„ſauberen“ Paß, d. h. einen Paß, aus dem ſeine umſangreichen Regiſtermarkerhebun⸗ Offene Stellen — Sauber. fleißig. Tüchtiges braves 5 85 2 0 1 Aennätehen Allein. 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Friedrich Hodapp. Der Jubilar er⸗ freut ſich noch beſter Geſundheit. Viele Jahre wirkte der veroͤtente Schulmann an det hieſigen Volksſchule. Um das deutſche Lied hat er ſich beſonders verdient gemacht. Mehreren Geſangvereinen ſtand er als Chorleiter vor. * 4619 Näheres: werden Sie gesucht. Fran Käte Levy,. gesucht. Ludwigshafen, Vorzuſtellen: 1⁰9 161 0 4, 1, I Tr. 4 groſe Rãàume Genet iße lla Galenberaſtr. u. u. Nebenraum. mit Zentralh., für u. eptl. Garage, Büro, od. Praxisräume ganz oder Lagerraum z. v. 2 geteilt zu verm. Näheres 3. Stock. 0 Fräffſpes 9219 Weg. Berbetratg. Für Junggeſ. ge⸗ eignet: Bit ro, Schlafgim., Clof. (eig. Glasabſchl.) Näh. Weberſtr. 5, m. fetzigen fuche Putz- g 3.., h. J U. b. Lin- Mobnungen Mädchen in einfacher u. beſter Ausſtattung 2. St., Tel. 41888. N Mührend der Reiſe es empfinden D 1. 11 +: H, Fuchs e Orthopädie- Mech. Meister Anerkannte gutempfohlene Meisterarbeit in Maßeinlagen für jeden Fuß und Schu Kunsiglieder Orthop. 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Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ n: Weizen württ. durchſchnittl. Beſchafſenheit, 76/77 zeugerſeſtpreis W 12 20,70;'ö 15 21,00; Roggen, ttliche Beſchafkenheit, 71/73 Kilo, Erzeugerfeſtpreis 7 Braugerſte, Großhandelspr., nom., mittel 19,50 to, beſte 20,50— 21,50; Ausſtichware über Notiz; e Beſchaffenheit, 59/60 Kilo, 207 G 8 16,50; Hafer, durchſchnitt⸗ ) Kilo, Erzeugerfeſtpreis H 11 0 eißhaſer 70 Pfennig Zuſchlag.— Wieſenheu loſe—10; dito. Kleeheu 11—12; Stroh 4,80—5. Mehlnotierung(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation nemäß Anordnungen der WV, Welzenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizenbeimiſchung zuſchlag): Welzenmehl Baſis⸗Type 790 Inland(bisher Weizenmehl 1) Wü 12 27,60'ö 15 27,95; Roggenmehl Type 997(ea. 75proz. Ausmahlung) 24,10; Weizennachmehl 16,60; Weizenfuttermehl 12,10; Weizenkleie Wö 12 10,85; dto. W' 15 10,50; Weizenvollkleie W 12 10,85; dto. W 15 11,00: Roggenvollkleie 10,32 J. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der wirſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der Reichsmühlenſchlußſchein maß⸗ gebend. Das Angebot in Brotgetreide iſt reichlich. Bei ſchwachem Mehlabſatz iſt die Aufnahmefähigkeit der Mühlen gering. Brougerſte iſt vernachläſſigt, während die Nachfrage für Induſtriegerſte etwas beſſer iſt. Alle Futtermittel blei⸗ hen geſucht. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 2,8% VB: Mai 3,10; Juli 3,27; Sept. 3,85.— Mais lin Hf. per Laſt 2000 Kilo) März 61,75; Mai 57,50; Juli 55,75; Sept. 56,50. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. März.(Eig. Dr.] Alles unverändert.— Gemahl. Mehlis per März 91,85 u. 31,95; Tendenz ruhig; Wetter heiter, kolt. * Bremer Baumwolle vom 5. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) loko 14,61. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: März(35) 697; April 694; Mai 691; Junt 692; Juli 685; Auguſt 681; Sept. 678; Okt. 673; Nov. 672; Dez. 675; Jan.(36), Febr. je 671; März 675; Mai 674; Juli 672; Okt. 669; Tendenz ſtetig. r Schweinemarkt. Zufuhr: 125 Ferkel,? Läu⸗ fer. Preiſe: Ferkel unter 6 Wochen 28—96, über 6 Wochen 3745, Läufer 4666 /, pro Paar. Nächſter Schweinemarkt am 15. April. * Hamburger Schweinemarkt vom 3. März.(Eig. Dr.) Preiſe: a1) geſtrichen, as) 49—50, 6) 46.49, c) 43,5—46, ö) 4044, g1] 44—45, gz) 54; Auftrieb mäßig; Marktverlauf mittel. * Hamburger Schmalz⸗Notierungen vom 5. März.(Eig. Dr.) Schmalz(Tendenz feſt! Amerik. Steamlard tranſ. ah Kat 35,75 Dollar; Pure Lard verſch. Stondardmarken raffn. per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto tranſ. ab Kai 3737.5 Dollar. * Berliner Metalluotierungen vom 5. März.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in für je 100 Kilo: Elektrolytkupfer (wirebars! prompt 39,50: Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99prozentig in Blöcken 144; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 270; Silber in Barren co. 1000 ſein per Kilo 46,75 49,75. * Leinßl⸗Notierungen vom 5. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per März 97 lunv.]); dto 5 N April 118¾0(11386); Leinſgat loko 22,25( 2176(2176); April 219(2176); Mal⸗Auguſt 27 Baumwoll⸗Oel ägypt. 27,50(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per März 7(615/16). Neuyork: Terp. 55,50(unv.). Sa ⸗ vannah: 50,50(un.). 5 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 5. März. [Mitgeteilt von der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,25 fe Gramm; dio. 4 v. H. Palladium 3,20 ſe Gramm: dto. 4 v. H. Kupfer 3,10 ſe Gramm: Feingold 2840 je Kilo: Feinſilber 50,0 52,40„ je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. —9 Kilo. Leipziger Frühjahrsmesse 19335 Von unſerem Sonderberichterſtatter Die Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus zeigt ſich naturgemäß mit beſonderer Deutlichkeit an dem außer⸗ ordentlich zuverläſſigen„Barometer“, das die Leipziger Meſſe für Deutſchlands Induſtrie und Handel bedeutet. Nach den immer kataſtrophaler werdenden„Kriſenmeſſen“, die mit der Herbſtmeſſe des Jahres 1931 mit voller Schärſe einſetzten, zeigt die Entwicklung der Leipziger Meſſe ſeit dem Jahre 1933 eine deutlich anſteigende Ten⸗ denz, die diesmal allem Anſchein nach dazu führen wird, daß wir zum erſten Male ſeit dem Beginn der Wirtſchafts⸗ kriſe wieder eine„große“ Meſſe erleben werden. Ein paar Zahlen mögen die Entwicklung der Leivziger Meſſe im neuen Deutſchland veranſchaulichen. Auf der Frühjahrs⸗ meſſe 1933 hatten insgeſamt 6417 Firmen ausgeſtellt, im Frühjahr 1934 waren emen und diesmal beträgt die Zahl nach den bis Feſtſtellungen des Meßamts 8076. Damit iſt zum erſten Male ſeit der Frühfahrsmeſſe 1930 die Zahl 8000 wieder überſchritten worden. Die gleiche Tendenz zeigt die Entwicklung der Beſuchergiffern: im Frühſahr 1933 waren 91500 Meßgäſte nach Leipzig ge⸗ 1086 i 106 Fi kommen, ein Jahr darauf waren es bereits 142 500 und diesmal wird aller Vorausſicht nach eine noch erheblich höhere Beſucherzahl erre werden. Mancherlei Anzeichen laſſen dies erkennen: die Zimmerbeſtellungen ſind ganz weſentlich höher als im Vorfahr, die Zahl der vorgeſehenen Sonderzüge hat erheblich zugenommen, viele von ihnen mußten ſogar doppelt gefahren werden. Auch ſonſt lauten die Berichte über den Einkäufer⸗Beſuch aus dem In⸗ und Ausland durchweg erheblich günſtiger als im Vorfahr. Die Zahl der deutſchen Ausſteller iſt im Vergleich mit dem Vorjahr von 6810 Firmen diesmal auf 7 538 ge⸗ ſtiegen; an dieſer verſtärkten Beſchickung ſind faſt alle deut⸗ ſchen Gaue beteiligt, nur Sachſen hat einen geringen Rück⸗ gang der Ausſtellerzahl zu verzeichnen. Das Ausland iſt diesmal etwa ebenſo ſtark wie im Vorjahr auf der Meſſe vertreten: insgeſamt ſtellen 588 aus⸗ ländiſche Firmen aus 19 verſchiedenen Ländern(im Vor⸗ jahr 547) zur Meſſe aus. Beſonderes Intereſſe wird die außerordentlich umfangreiche japaniſche Kollektivaus⸗ ſtellung finden: Japan iſt mit nicht weniger als 180 Aus⸗ ſtellern zur Stelle, die rund 8000 Muſter zeigen. Außer⸗ Japan veranſtaltet noch Ftalien eine Kollektivausſtel⸗ lung, die von etwa 30 Firmen beſchickt iſt. Unter den frem⸗ den Einzelausſtellern ſteht die Tſchechoſlowa⸗ kei mit Glas⸗, Porzellan⸗ und Schmuckwaren, Raucher⸗ artikeln und Galanteriewaren, Spielwaren, Küchengeräten und Muſikinſtrumenten an der Spitze. Es folgen Oeſter⸗ reich mit Edelmetall⸗ und Schmuckwaren, kunſtgewerblichen Erzeugniſſen, feinen Leder⸗ und Papierwaren, Ungarn mit Kunſtgewerbe, die Schweiz mit Textilmaſchinen, ſowie England und eine Anzahl anderer Länder mit Maſchinen, chemiſchen Erzeugniſſen und Produkten der Photobranche. Wie wird das Exportgeſchäft? Für die deutſche Wirtſchaft iſt die Leipziger Frühfjahrs⸗ meſſe 1935 in vieler Beziehung von ganz beſonderer Bedeu⸗ tung: handelt es ſich doch um die erſte Meſſe nach dem In⸗ krafttreten des„Neuen Planes“, den Reichsbankprä⸗ ſident Dr. Schacht anläßlich eines Preſſeabends auf der letz⸗ ten Herbſtmeſſe angekündigt hatte. Alle mit Deutſchland handeltreibenden Staaten ſind daher gerade an der kom⸗ menden Frühfahrsmeſſe beſonders intereſſiert; dieſe Tat⸗ ſache gibt ſich auch daran zu erkennen, daß diesmal eine Steigerung der Beſucherzahl aus dem Ausland um min⸗ deſtens 25 v. H. zu erwarten iſt. Insgeſamt rechnet man mit 20 000 Meſſebeſychern aus dem Ausland, das ſind 4000 mehr als im Vorjahr! Beſonders ſtark iſt öie Zunahme an Beſuchern aus den Ländern, die die ſchwerſten wirtſchaftlichen Kriſenfahre überwunden haben und ſich nunmehr bereits in einem mehr oder weniger ausgeprägten Aufſchwung befinden. Dies gilt vor allem für Belgien, Dänemark, Eſtland, Finnland, Großbritannien, Luxrenmburg, Niederlande, Norwegen und die Türkei. In gleichem oder noch ſtärkerem Umfange wir⸗ ken ſich die handelspolitiſchen Beziehungen auf die Die Börse vom Diensfag Mhein⸗Mainiſche Börſe freundlich aber ruhig Dle Börſe verzeichnete noch keine Vermehrung von Kun⸗ dengufträgen und auch innerhalb der berufsmäßigen Bör⸗ ſenkreiſe beſtand angeſichts dieſer Tatſache nur wenig Un⸗ ternehmungsluſt. Infolgedeſſen blieb die Umſatztätigkeit wieder klein, die freundliche und nach oben gerichtete Be⸗ wegung konnte ſich aber erhalten. Starke Beachtung fan⸗ den die geſtrigen Ausführungen Dr. Schachts auf der Leip⸗ ziger Meſſe, wie dieſe überhaupt mit großer Aufmerkſam⸗ keit verfolgt wird. Ferner richtet ſich das Intereſſe ſtark auf den bevorſtehenden engliſchen Miniſterbeſuch. Am Aktienmarkt ſetzten ſich in einigen Spezialwerten weitere Kursſteigerungen, wenn auch in vermindertem Tempo, fort, während das Gros der Aktienpapiere ziemlich vernach⸗ läſſigt wurde. Der Rentenmarkt ließ ebenfalls nur kleines Geſchäft aufkommen, die Kurſe waren aber gut ge⸗ Halten. Auch in der zweiten Börſenſtunde blieb das Geſchäft ſehr klein, nur in wenigen Werten war der Umſatz vorübergehend etwas lebhafter. Am Rentenmarkt ließen Altbeſitz auf 112,30 nach, ſonſt ergaben ſich keine Ver⸗ änderungen. Tagesgeld war zu 8 v. H.(3 v..) weiter etwas leichter. Rhein⸗Mainiſche Abendbörſe vom 5. März Die leichte Erkrankung des Führers und der im Zu⸗ sammenhang damit verſchobene Beſuch des engliſchen Außenminiſters ließ an der Abendbörſe kaum Geſchäft auf⸗ kommen, zumal Aufträge der Privatkundſchaft fehlten. Auf Baſis des Berliner Schluſſes zeigte ſich am hieſigen Platz für einige Papiere leichte Nachfrage. Ach ſtellben ſich auf 31(3076), Weſtdeutſche Kaufhof auf 41,25(41), an⸗ dererſeits gaben aber Aku s v. H. auf 5396 und IG Far⸗ ben auf ca. 140,25(1406) wach. Zellſtoff Aſchaffenburg blie⸗ ben mit 82 v. H. behauptet. Am Rentenmarkt erhielt ſich einiges Intereſſe für 1936er und 1937er Schuldbuchforde⸗ rungen zu 101,5 bzw. 102 v. H. Sonſt lag der Markt ge⸗ ſchäfts los. Im weiteren Verlauf gaben die Kurſe haupt⸗ jächlich unter dem Druck der herrſchenden Geſchäftsſtille meiſt wach, da dem kleinen herauskommenden Angebot keine Nachfrage gegenüberſtand. Stahlvereins⸗Aktien wurden im Freiverkehr zunächſt mit 72,75 bewertet und auch in klei⸗ nen Poſten gehandelt. Der Rentenmarkt konnte feine Kurſe dagegen ziemlich gut behaupten, hatte allerdings zaum Umſätze zu verzeichnen. Nachbörſe: Ich Farben 189 4, Aku 58,25, Altbeſitz 112—112,25, neue Stahlverein 72,75 Brief. Berlin lebhaft und feſter Die ſchon ſeit Tagen zu beobachtende Neigung zur Kurs⸗ befeſtigung auf der ganzen Linie erſuhr heute bei ſchon zu Beginn der Börſe einſetzenden lebhaften Umſätzen eine weitere Vertieſung. Unverkennbar haben die mit voller Offenheit vorgetrogenen Ausführungen Dr. Schachts auf der Leipziger Meſſe einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Die Rückwirkung an der Börſe beweiſt volles Vertrauen in die nottonalſozitaltſtiſche Wirtſchaftsführung, der es im Verein mit der wachſenden Einſicht des Auslandes gelin⸗ gen wird, der Schwierigkeiten des Außenhandels Herr zu werden. Tendenzſtützend wirkte auch die zum Stillſtand ge⸗ kommene Pfundbaiſſe. Im ollgemeinen betrugen die Kurs⸗ beſſerungen durchſchnittlich etwa 2 bis 1 v. H. Im Ver⸗ tauf blieb die Tendenz an den Aktienmärkten weiter freundlich, meiſt waren weitere leichte Kurserhöhungen zu beobachten. Am Rentenmarkt zogen Pfandbriefe, ins⸗ beſondere aber Kommunalobligationen und Liquidations⸗ pfandbrieſe um s bis 1 v. H. an. Die Kaſſawerte waren durchſchnittlich um 1 bis 2 v. H. befeſtigt. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchfſorderungen, Ausgabe 1: 1936er 101,12 G; 1988er 100,62 G 101,62 B; 1939er 99,75 G 101 B; 1940er 98,75 G 99,75 B; 1941er 98 G 98,75 B; 1942er 97,12 G: 1943er bis 1948er 96,87 G 97,75 B. Ausgabe 2: 1937er 101,62 G; 1988er 100,62 G; 1989er 99,62 G 100,62 B; 19 ger bis 1948er 96,87 G 97,75 B. 5 e 1944—45er und 1946—8er je 70 70,87 B. Am Geldmarkt trat heute eine weitere kleine Ent⸗ ſpannung ein. Der Satz für Tagesgeld ging auf 374 bis 4 v. H. zurück. Gegen Schluß der Börſe machte ſich vereinzelt Reoliſationsneigung bemerbbar. Nachbörslich kamen Um⸗ ſätze kaum zuſtande. Berliner Devisen Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 35/ v.. . in Rm. Dis] Parität 4 März 5, März ur n M. Geld J Brief Geld Brief Hegvplen 1 ägypt. Pb.— 20,953 11.980 12,010 12.030 12,060 Argentinien 18 ⸗Peſo] 7.872 0,8280 0,627 0,828.627 Zelgien,„100 Velga 3 58,37 53,17) 88.28 88,17.29 Yraſilten„ 1 Milreis— 5.194].198 0,194 0,198 Bulgarien 100 Leva] 8 8,088 3,047.058.047.053 Canada kan. Dollar—.198 2,442] 2,446 2,435.439 Dänemark 100 Kronen 3 112,50 82,13 52,28 52.38 32,46 Sanftes„100 Gulden] 3 81.72 31,81 1,47 8122188 England„ 1Pfund 2 20,429 11,6750 11.711.725 11,755 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 8½ 112,50 68,43 68.57 68,48 68.57 dane 100 finn. M. 5½[10,537.150 160 5,171] 5,185 rankreich. 100 Fres 10,44 16.430 16,470 16.43 16,47 Griechenland 100 Dr. 7½ 8,45.354 2,359.354].358 olland, 100 Gulden 3½ 168,739 168,31 188.85 169,83 188.67 gland, 100 isl. Kr. 2 53.85] 53,95 59.078 83,17 talien„„„100 Lire 22.094 21,14 21,18 21,14 1,18 Japan„. 1 en 3,655 2,092.684] 9,886.689 0,881 Jugoſlavien ioo Dinar 7¼ 8¹.00 5,849.661 5,649 5,661 Lettland.. 100 Latts 3 80.92 J 81.08 80.92 81.08 Litauen.. 100 Litas 7 41.98 41.63 41,71 41,68 41.71 Norwegen 100ftronen 3¼ 112,50 58,68 38.78 94 8,06 Oeſterrelch 100 Schill. 5 59.07 48.95 49,05 46,95 49.05 Portugal 100 scude 8 453,57 10,10] 10,880 10,84 10.86 Rumänien.. 100 Sei 8.511 2,488 2,492.488 2,492 Schweden. 100 fr. 3 112, 60.20 602 80.0 50 Schweiz 100 Franken 2 81.00 80,72„ 89,72 60,88 Spanien. 100 Peſeten 6 81,00 34,08 12 84,90 0³ Tſchechoſlowukeiloo sk 3½ 12,488 10,885] 10,40 10,87 1350 Türkel ee 50 7.9780 1,980 1 4 „100 Peng 17„ 3 e„ 5 18 loge 3 443.019 1021] 1019 1021 Mer. Staaten Dollar 1¼.198.4621 2,468.457].401 Pfund beruhigt Am Valutenmarkt hat ſich die Entwicklung des Pfund⸗ kurſes beruhigt. London⸗Kabel ſtellte ſich heute unverän⸗ dert auf 4,77, In Paris lag das Pfund mit 71,40 ſegar etwas feſter, auch an den übrigen Finonzplätzen zeigte ſich eine Erholung. Man nimmt an, daß die Abzüge vom Lon⸗ doner Geldmarkt nunmehr zum Stillſtand. ſind, teilweiſe wird auch ein Eintreſſen des Währungsfonds vermutet. Der Dollar lag international etwas ſchwächer, in Paris trat ein weiterer Rückgang auf 14,97%, in Zürich auf 80976 und in Amſterdam auf 1,45% ein. Die Lira lag international weiter ſchwach. In Zürich trat ein Rückgang auf 25,57% ein. Beſucherzahl aus den einzelnen Ländern aus. So zeigen die Staaten, mit denen Deutſchland erſt jetzt wieder neue Abkommen geſchloſſen hat, wie Südſlawien, Polen, Spa⸗ nien uſw. eine ſtarke Zunahme der Beſucherziffern Mehr als das Doppelte an Beſuchern können melden: Bulgarien, Griechenland, Süsdſlawien, Oeſterreich, Por⸗ tugal, Spanien und Ungarn. Eine Zunahme um die Hälfte bis zu Dreiviertel haben Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Norwegen, Polen, Rumänien und die Türkei. Der Beſuch aus den Hauptkaufländern Groß ⸗ britan nien, Niederlande und der Schweiz iſt um etwa ein Drittel höher als zur Frühjahrsmeſſe 1934. Geringer als im Vorjahr ſind die Anmeldungen aus Italien, Lettland und Litauen. Aus den Vereinigten Staaten ſind diesmal rund 500 Beſucher angemeldet, wäh⸗ rend dieſe Ziffer im Vorjahr nicht einmal von den Be⸗ ſuchern aus Nord⸗, Mittel⸗ und Südamerika zuſammen erreicht wurde! Was zeigt die Meſſe? In den Ständen der Ausſteller ſieht man diesmal eine ganze Reihe von Neuheiten, die im Zuſammenhang mit den Rohſtoff⸗ und Deviſenproblemen durch die Rich⸗ tungs änderungen der deutſchen Produktion hervor⸗ gebracht ſind. Auf der Textilmeſſe ſpielen die neuen Erzeugniſſe aus Kunſtſpinnfaſer eine große Rolle, Gegen⸗ ſtände aus Kunſtharz und Preßſtoffen, ſowie die Maſchinen zur Bearbeitung dieſes Materials zeigen, daß in zahl⸗ reichen Artikeln der Branchen Haus⸗ und Küchen⸗ geräte das metalliſche Material durch Preßſtoff erſetzt wird. Die gleiche Entwicklungsrichtung macht ſich auf der Techniſchen Meſſe bemerkbar, wo beiſpielsweiſe die Um⸗ ſtellung auf heimiſche Treibſtoffe zu einer erheblichen Zu⸗ nahme des Angebots an Dieſelmotoren geführt hat, die für ſolche Treibſtoffe eingerichtet ſind Auch ſonſt be⸗ gegnet man in vielen Ständen recht intereſſanten Verſuchen, deutſche Rohſtoffe und deutſches Material an die Stelle der bisher vom Ausland eingeführten zu ſetzen. Man ſieht beiſpielsweiſe ſehr geſchmackvolle Beleuchtungskörper aus Porzellan ſtatt aus Bronze, in der Elektrotechnik iſt eine ſtarke Zunahme der Verwendung von Aluminium— an Stelle von Kupfer— zu beobachten, und auch ſonſt macht ſich vielfach das Beſtreben bemerkbar, von der Belieferung mit ausländiſchen Rohſtoffen nach Möglichkeit unabhängiger als bisher zu werden. Ganz allgemein iſt über das Angebot auf dieſer Meſſe zu ſagen. daß ſich in nahezu allen Branchen noch viel deut⸗ licher als bei der vorigen Frühfahrsmeſſe der Quali⸗ täts⸗Gedanke durchgeſetzt hat. Zwei Gründe ſind hierfür verantwortlich zu machen: die langſam, aber ſtetig anſteigende Hebung der innerdeutſchen Kaufkraft hat dazu geführt, daß der Verbraucher ſich wieder den„Luxus“ leiſten konn, an die Qualität der von ihm zu erwerbeuden Waren höhere Anſprüche als bisher zu ſtellen— auch dann, wenn er einen etwas höheren Preis als für die ſtandar⸗ diſterte Maſſenware zu zahlen hat. In der gleichen quagli⸗ tätsſteigenden Richtung wirken die Erfahrungen, die in der letzten Zeit beim Export gemacht worden ſind. Das Ausland hat verhältnismäßig wenig Intereſſe an Her billi⸗ gen deutſchen„Exportware“ im früheren Sinne, da in den billigen und billigſten Preislagen andere Lieferanten(Ja⸗ pan!) zur Genüge vorhanden ſind. Wohl aber heſteht Nach⸗ frage nach der hochwertigen deutſchen Qualitätsware, die eben doch— wie die Erfahrung gezeigt hat— durch die Erzeugniſſe anderer Länder nicht ſo ohne weiteres zu er⸗ ſetzen iſt und aher vom ausländiſchen Verbraucher ver⸗ langt wird. Man kann bei einem Rundgang durch die Meſſe faſt überall feſtſtellen, wie weitgehend die Rückwen⸗ dung zur Qualität ſchon durchgeführt iſt; ſoweit es noch nicht der Fall iſt, wird die Konkurrenz der beſſeren Ware ganz von ſelbſt ein Einſchwenken in dieſe Linie erzwingen. Wie wird das Geſchäft? Es iſt eine alte Erfahrung, daß man nach dem erſten Meſſetag noch kein wirklich zuverläſſiges Urteil über den Verlauf des Geichäſts ſällen kann, weil die Einkäufer ſih zunächſt über das geſamte Angebot gründlich zu orientieren und erſt in den folgenden Tagen ihre Aufträge zu erteilen pflegen. Immerhin war ſchon heute feſtzuſtellen, daß an vielen Ständen bereits eine lebhafte Verkaufstätigkeit ein⸗ geſetzt hatte; die an dieſem erſten Meſſetag erzielten Um⸗ ſätze ſind in nahezu allen Branchen ungewöhnlich groß— größer als ſie ſeit Jahren zu beobachten waren. Auch Er⸗ portaufträge ſind bereits erzielt worden, allerdings wird hier das Geſchäft erſt in den nächſten Tagen voll einſetzen. Der Andrang in den Meſſehäuſern war wirklich ſo, wie auf einer der„großen“ Meſſen früherer Jahre— auf dem Ge⸗ lände der Techniſchen Meſſe wurden trotz des ſchlechten Wetters gegen Mittag bereits 46000 Beſucher gezählt! Im Ganzen iſt nach dem Ergebnis des heutigen Tages feſtzuſtellen, daß der geſchäftliche Erfolg dieſer Meſſe gut, in vielen Branchen ſogar ſehr aut zu werden verſpricht. Dr. Heins Wolterech Forischriſfe bei der AEG Kein neuer Verlusi in 1933 354 Umsaß um 30 vH. gesfiegen/ Sanierung verschoben Die Ach hat im Geſchäftsjachr 1933⸗34 am 30. Sept.) zwar gewiſſe Fortſchritte auf dem Wege zur Wieder herſtellung ihrer Wirt⸗ ſchaftlichkeit machen können, inoͤeſſen reichten dieſe nicht aus, um ein völlig verluſtfreies Arbeiten zu ermög⸗ lichen. Vor allem konnten die wiederum notwendigen Ab⸗ ſchreibungen auf Beteiligungen und Konzernforderungen, wie ſie ſchon ſeit einigen Jahren die AE belaſten, wur da⸗ durch gedeckt werden, daß erneut nicht unerhebliche Wäh⸗ rungsgewinne und andere außerordentliche Erträge ſich realiſieren ließen. Die außerordentlichen Erträge er⸗ ſcheinen in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung mit zuſam⸗ men 24,59(29,16) Mill. 4; es ſtehen ihnen„andere Ab⸗ ſchreibungen“ in Höhe von 21,16(34,48) Mill. I gegenüber. Dieſe Abſchreibungen(auf Forderungen und Beteiligun⸗ gen] ſind offenbar ſo gemeſſen worden, daß die Gewinn⸗ und e in ſich ausgeglichen wird; es wird alſo mit anderen Worten der Vevluſtſaldo der im vorhergehen⸗ den Geſchäftszahr ſich um 28,5 Mill.„ auf insgeſamt 57,18 Mill.& erhöht hatte, unverändert weiter vorgetragen. Bei einem Aktienkapital von nom. 185 Mill. 4, neben dem keinerlei offene Reſerve mehr ſteht, kann ſelbſtver⸗ ſtändlich die Durchſchleppung eines ſo hohen Verluſtes nur eine Uebergangserſcheimung ſein; denn die nüchſten Jahre werden ja beſtimmt keine Gewinne in einer Höhe bringen, die die Abtragung des Verluſtes und die Bildung neuer Reſerven ermöglichen könnten. Die finanzielle Reorganiſation der Geſellſchaft(durch Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals und gegebenenfalls Wieder⸗ erhöhung) iſt deshalb früher oder ſpäter eine zwingende Notwendigkeit. Die Verwaltung hält indeſſen den Zeib⸗ punkt hierfür„im Hinblick auf die Unſicherheit der Wirt⸗ ſchafts⸗ und Währungsverhältniſſe im Auslande“ auch jetzt noch nicht für gekommen. Ausdrücklich hebt aber der Ge⸗ ſchäftsbericht auch diesmal wieder hervor, daß die Sa⸗ nierung mit„weſentlichen Abſchreibungen insbeſondere zwecks Anpaſſung der Anlagewerte an die Rentabilitäts⸗ verhältniſſe verbunden ſein wird“ Das Zuſammenlegungs⸗ verhältnis der Aktien wird ſich alſo nicht nur nach der Höhe des zu beſeitigenden Verluſtfaldos zu richten haben, ſon⸗ dern darüber hinaus auch noch Raum laſſen müſſen für dieſen latenten Abſchreibungsbedarſ. Der Umſatz der Geſellſchaft(eiaſchließlich der eigenen Verkaufsgeſellſchaften) betrug im Jahre 1934: 284 Mill./ gegen 180 Mill.„ im vorhergehenden Geſchäfts⸗ jahr. Gegenüber dem Tiefſtand in der Depreſſionszeit hat alſo eine Beſſerung um genau 30 v. H. ſtattgefunden. Da⸗ bei konnte der Auftragsbeſtand, mit dem die Geſellſchaft in das neue Geſchäftsjahr eingetreten iſt gegenüber dem Vor⸗ fahr noch geſteigert werden. Von der inländiſchen Ge⸗ ſchüftsbelebung wurden fämtliche Arbeitsgebiete erſaßt mit Ausnahme des früher ſehr bedeutenden Geſchäfts in Groß⸗ anlagen für die Elektrizitätswirtſchaft. Der Umſatz im Auslandsgeſchäft ging zurück, jedoch hat der Auftragseingang aus dem Ausland trotz des faſt völligen Ausfalls des Rußlanogeſchäfts annähernd auf Vorjahrshöhe gehalten werden können. Der Fabrikationsüberſchuß erhöhte ſich in noch ſtärkerem Maße als der Umſatz, denn er ſtieg auf 106,51(71,25) Mill.&, während die Beteiligungen mit 9,88(7,02) Mill.& eben⸗ alls erheblich mehr einbrachten; die Rente iſt hier, ge⸗ meſſen on dem Buchwert der Beteiligungen von etwas über 100 Mill., unter den heutigen Verhältniſſen aks ſehr beachtlich zu bezeichnen. Sonſtige Kapitalerträge erſcheinen mit 0,51(0,49) Mill., und ſchließlich konnten noch die be⸗ reits erwähnten außerordentlichen Erträge vom 24,58(29,16) Mill.„ verbucht werden. Auf der anderen Seite erforder⸗ ten Löhne und Gehälter 69,59(51,52), ſoziale Leiſtungen 10.89(.74), Zinſen nur noch.02(.55), Steuern.41(.31), und alle übrigen Aufwendungen 22,79(20,83) Mill. 4. Auf Anlagen wurden 5,65(5,02) Mill. abgeſchrieben. Nach den bereits erwähnten anderen Abſchreibungen gleicht ſich die Ertragsrechmung aus. Die Bilanz hat nachſtehendes Ausſehen(in Mill.): (abgeſchloſſen Aktiva: 30. 9. 34 30. 9. 88 Anlagen 108,28 112,90 Beteiligungen 101,41 105,04 Vorräte 58,99 39,95 Wertpapiere 4,12 5,57 Eigene Bonds 29,60 16,98 Forderungen 64,58 90,58 Wechſel 4,21 5,88 Kaſſe, Bankguthaben 27,89 30,96 Paſſiva: 30. 9. 84 30. 9. 88 Aktienkapital 185,00 185,00 Reſerve—— Rückſtellungen 68,38 71,09 Anleihen 78,85 84,88 potheken 2,58 2,59 ankſchulden 99,99 51,46 Akzepte 5,08— Souſtige Gläubiger 88,69 76,48 Die Bilanz zeigt eine weitere Verringerung der Valutaverbindlichkeiten, allerdings gleichzeitig eine Er⸗ höhung der auf Reichsmark lautenden Verpflichtungen; im ganzen haben die Schulden nicht unerheblich abgenommen, und die ſchwebenden Verbindlichkeiten ſind ſogar noch um einige Millionen geſtiegen, ſo 2 bei gleichzeitiger Ver⸗ ringerung des Umlaufvermögens(hauptſächlich wohl durch die Abſchreibungen) ſich die Liquidität eher noch etwas ver⸗ ſchlechterte. Die Bankſchulden gingen um 11—12 Mill. zurück, wobei die unter die Stillhaltung fallenden Bank⸗ verbindlichkeiten jetzt noch mit 33,28(46,29) Mill. 4 er⸗ ſcheinen. Dieſe Verringerung wird jedoch überkompenſiert durch die Erhöhung der übrigen Schulden; von dem in obiger Tabelle genannten Poſten„ſonſtige Glä ger“ ent⸗ fallen u. a. 10,89(4,38) Mill. 4 auf Anzahrangen der Kundſchaft, 8,66(5,39) Mill.„ auf Warenkreditoren, 40,4 (37,82) Mill.& auf Konzernſchulden und 14,49(14,74) Mil⸗ lionen auf„verſchiedene Kreditoren“. Außerdem hat die Geſellſchaft mit einem Betrag von etwas über 5 Mill. 4 vom eigenen Akzept Gebrauch gemacht, während die vorher⸗ gehende Bilanz überhaupt keine derartigen Verbindlich⸗ keiten aufwies. Bei den, Anleihen iſt eine Verringerung um rund 1¹ Mill.„ eingetreten, teils durch weitere Tilgungen, teils durch Umwandlung von in inländiſchem Beſitz be⸗ findlichen Dollarbonds in./⸗Obligationen, die mit zu⸗ ſammen 6,73 Mill., erſcheinen, während die auf Dollar lautenden Anleihen nur noch 57,48(74,72) Mill. 4 aus⸗ machen; daneben ſtehen noch die aufgewerteten Mark⸗ anleihen mit 9,64(10,11) Mill. 4. Die Valutadifferenz aus den Dollarbonds, die mit dem Kurs des Bilanz⸗ ſtichtags verbucht find, erſcheint unter den Rückſtellungen mit 19,36(30,70) Mill. J. Der Beſitz an eigenen Bonds wurde weiter verſtärkt auf 11,94(6,17) Mill. Dollar mit einem Buchwert von 29,60(16,93) Mill. J. Auf der Aktiv⸗ ſeite 9205 die größten Veränderungen der Poſten Debi⸗ toren. Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen gingen auf 40,44(54,22) Mill./ zurück, Forderungen an abhängige und Konzerngeſellſchaften auf 21,91(33,41) Mill. 4. Zum Teil hat ſich hier wohl noch die Valuta⸗ Entwertung ausgewirkt. Auf Beteiligungen ſind rö. 7 Mill.& abgeſchrieben worden; dieſe Abbuchungen betreffen in der Hauptſache die Standard⸗Elektrizitäts⸗ geſellſchaft ſowie verſchiedene ausländiſche Geſellſchaften, darunter die ACG⸗Union, Wien. Die Zugänge auf dem Beteiligungskonto betragen 7,6 Mill.„ und enthalten in der Hauptſache neu übernommene Anteile der Borſig⸗ Lokomotiv⸗Werke, die ihr Kapital auf 5 Mill./ erhöht haben, ſowie der Osram⸗Geſellſchaft. Die mit 4,3 Mill. verzeichneten Abgänge von Beteiligungen betreffen im we⸗ ſentlichen die Liquidierung und Kapitalherabſetzung einiger Mantelgeſellſchaften ſowie den Verkauf von Schleſiſchen Elektrizitäts⸗ und Gas⸗Aktien. Der Geſchäfts bericht bringt wieder ſehr ausführ⸗ liches Material über die techniſche Entwicklung. Die Be⸗ ratungstätigkeit bei der Planung neuer Kraftwerke ſei mit Erfolg weiter gepflegt worden und habe zu verſchiedenen wichtigen Aufträgen geführt, vor allem zu einer weſent⸗ lichen Steigerung in der Herſtellung von Dampfturbinen. Auch der Bau mittlerer und größerer Generatoren für Waſſer⸗ und Dieſelmotorantrieb zeigte eine Belebun ebenſo das Geſchäft in großen Schaltanlagen. Belangrei Aufträge brachte die zunehmende Verwertung der Elektro⸗ wärme in der Induſtrie auf dem Gebiet des Ofenbaues und der Schweißungen herein. Von den Beteiligungen hat die Osram⸗Geſellſchaft einen beachtlichen Wiederanſtieg des Abſatzes und ein verbeſſertes Ergebnis aufzuweiſen, Das Sachſenwerk, früher eine arge Verluſtquelle, habe 1034 beſſer gearbeitet und werde vorausſichtlich ohne neuen Ver⸗ luſt abſchließen können. Bergmann habe ſich zufrieden⸗ ſtellend entwickelt; Telefunken hatte größeren Auftrags⸗ eingang aus dem In⸗ und Ausland für Sende⸗ und Emp⸗ fangsanlagen und ſteigenden Umſatz im Rundfunkgeſchält Bei der NA iſt die Sanierung durchgeführt, die Kraft⸗ wagenfabrikation aufgegeben und die Fabrik in Ober⸗ ſchöneweide vermietet worden; in Chemnitz wird die Fahr⸗ radfabrikation weitergeführt. Die Borſig⸗Lokomotipwerke haben ſich weiter gut entwickelt. Der Standard⸗Elektrizi⸗ tätsgeſellſchaft iſt zur Vermeidung von Zuzahlungen der Beſtitz an Aktien aus dem Portefeürtle der Ac koſtenlos überlaſſen worden. Die Deutſche Werft in Hamburg ſicherte ſich ausreichende Beſchäftigung durch eine größere Anzahl von Neubauaufträgen. Als Sorgenkind hat ſich die Aceh Wien, entpuppt, die ſich infolge der großen Schrumpfung ihres Geſchäftes„in Schwierigkeiten befindet“ und 205 einer durchgreifenden Sanierung genötigt iſt, bei der Ak⸗ tionäre(die AEch iſt mit 50 v. H. beteiligt) wie Obligatio⸗ näre erhebliche Opfer bringen müſſen. In den Beteiligungen der Ac, die für ihre eigene Rentabilität genau ſo wichtig ſind wie ihre Betriebe, 15 alſo noch manches Problematiſche. Da aber andererſei auch ſehr gute Objekte, wie Osram und Telefunken, dazu⸗ 9 8 iſt der Geſamtbuchwert, wie ſich ja auch ſchon aus er guten Rendite ergibt, wohl keineswegs mehr als revi⸗ ſtonsbedürftig zu bezeichnen. Abſchreibungsnotwendigkeiten beſtehen aber auf den Anlagekonten, Siber abgeſehen davon, daß ja der hohe Verluſt aus der Bilanz Herausgebrach werden muß. Die Sanierung iſt indeſſen noch einmal zu⸗ e worden, und die finanzielle Lage der Acc iſt auch keineswegs ſo, daß man ſich das nicht leiſten kounte. „ Hille Werke Ach. Dresden.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. In der Bilanzſitzung des Auſſſchts⸗ rates wurde beſchloſſen, der auf den 11. April einberufenen o. HV. vorzuſchlagen, die Dividenden zahlung für das Geſchäftsjahr 1984 mit 4 v. H. wieder aufzunehmen, nachdem i. V. eine Fan 4 durch Herabfetzung des An von 2,000 auf 1,128 Mill. 4 durchgeführt worden iſt. Wie der Di D. zur gegenwrätigen Lage erfährt, iſt das Unter⸗ nehmen mik Aufträgen reichlich verſehen, ſo daß die Au ſichten für die weitere Entwicklung als günſtig bezeichnet werden können. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen. etwas lehrte beſonders talwärts. Die Frachten und Schlepplöhne bli unverändert. 13 1 e 2 S —— *— 2— r CCC r „ F SSS 2 5 . 108 — ieferung hängiger Meſſe zu el deut⸗ bualbi⸗ de ſind er ſtetig aft hat „Luxus“ rbeuden ch dann, ſtandar⸗ n quali⸗ e in der d. Das er billi⸗ in den ten(Ja⸗ ht Nach⸗ are, die urch die s zu er⸗ r ver⸗ urch die tückwen⸗ es noch en Ware zwingen. n erſten iber den ufer ſih entieren erteilen daß an keit ein⸗ ten Um⸗ groß— luch Ex⸗ gs wird inſetzen. wie auf dem Ge⸗ ſchlechten gezählt! n Tages eſſe gut, richt. erech hoben zer“ ent⸗ igen der en, 40,14 74) Mil⸗ dem hat 5 Mill. vorher- binblich⸗ im rund [gungen, Zeſitz be⸗ mit zu⸗ Dollar aus⸗ 1 Mark⸗ differenz Bilanz⸗ tellungen n Bonds ollar mit er Aktiv⸗ en Debi⸗ ferungen zurück, iften auf zohl noch ligungen uchungen trizitäts⸗ lſchaften, auf dem zalten in Borſt erhöht Mill. nim we⸗ g einiger chleſiſchen ausführ⸗ Die Be⸗ e ſei mit chiedenen r weſent⸗ turbinen. oren für zelebun angrei Elektro⸗ fenbaues ligungen deranſtieg zuweiſen, habe 1933 zuen Ver⸗ ufrieden⸗ Auftrags⸗ ind Emp⸗ ikgeſchäft, ie Kraft⸗ in Ober⸗ die Fahr⸗ otipwerke Elektrizi⸗ b un der al. obligatio⸗ ebe, ſteckt 5 eits en, dazu⸗ ſchon aus als revi⸗ toͤigkeiten en davon, gebracht nmal zu⸗ AC iſt n kdunte. re e die Aus, bezeichnet 1 lebhaft e blit 5 3 Moſtamt und den Bahnſteigen des Hauptbahnhofes Eintritt in die Kunſthochſchule ausgedehnt. Daneben Ia die fruchtbare Geſtaltung des Studiums der J büch. Staatsanleihen Mittwoch, 8. März 19388 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 108 zher-Regimentstag in Schwetzingen Schwetzingen, 4. März. Die Angehörigen des ehemaligen Erſatz⸗Infanterie⸗Regiments 29(heſte⸗ hend aus den Brigade⸗Erſatz⸗Bataillonen 58, 84 und 8 vormals Regiment von Rath, vereinigen ſich über die diesjährigen Pfingſttage(vom 8. bis 10. Juni) in Schwetzingen zu einem größeren Kameradentreffen. wozu heute ſchon aus allen drei Bataillonen zahl⸗ reiche Anmeldungen vorliegen. Die Feier wird am Samstag mit einem Begrüßungsabend eingeleitet, der Sonntag ſieht eine Gedenkfeier am Ehrenmal der Gefallenen vor, wobei der Kommandeur des 2. Ba⸗ talllons(E 84) die Gedenkrede halten wird. Die übrige Zeit iſt neben der Beſichtigung des Schloß⸗ gartens uſw. dem kameradſchaftlichen Beiſammenſein vorbehalten. Pforzheims Hauptpoſtamt wird umgebaut Ab Pforzheim, 28. Februar. Das hieſige Haupt⸗ goſtamt ſteht im Zeichen eines umfaſſenden Um⸗ baues. Eine völlige Umgeſtaltung erfahren die Sthalter⸗ und Dienſträume, ebenſo der Oſtflügel des Gebäudes. Von dort aus ſoll ſpäter eine Tunnel⸗ unterführung durch die Luiſenſtraße gebaut werden, am auf dieſe Weiſe eine direkte Verbindung zwiſchen herzuſtellen. Zahlreiche Neuerungen bringt der Um⸗ bau für den Publikumsverkehr in der Schalterhalle. In einer Vorhalle werden ein Nachtſchalter und Fernſprechzellen eingerichtet. Sämtliche Schaltertiſche und Auffätze ſollen aus Metall gefertigt werden und ſo ſchon äußerlich das Weſen Pforzheims als Indu⸗ ſtrieſtabt für Schmuck kennzeichnen. Trägerin des Umbaues iſt die Deutſche Reichspoſt. Er wird eine fühlbare Belebung des Pforzheimer Bauhandwerkes im Gefolge haben. Bergünſtigung für Saarſtudierende “ Karlsruhe, 27. Februar. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat verfügt: Um die von der Hochſchule der Bildenden Künſte ſchon bisher gepflo⸗ genen Beziehungen zu Kunſtſtudierenden des Saar⸗ gebiets zu fördern und um darüber hinaus deutſcher Kultur und artgemäßer Kunſterziehung im Weſten des Reiches zu dienen, wird der für die deutſchen Sludierenden aus dem Saargebiet bei den badiſchen Lundeshochſchulen zugeſtandene Nachlaß der Imma⸗ trikulationsgebühr bei Neuimmatrikulationen auf das bei der Hochſchule der Bildenden Künſte zur Er⸗ hebung gelangende Eintrittsgeld beim erſtmaligen kutſchen Studierenden aus dem Saargebiet durch ane enge geiſtige und künſtleriſche Betreuung im Benehmen mit der Studentenſchaft als beſondere Pflicht anzuſehen ſein. a- Weinheim, 5. März. Im Intereſſe des Frem⸗ denverkehrs und zur Verſchönerung der Anlage vor dem Pfälzer Hof, der Weinheimer Feſthalle, hat der Fladtrat beſchloſſen, die Spitze der Bismarckanlage Weine Autoparkſtelle umzuwandeln. Der Beſchluß Stadtrates iſt außerordentlich zu begrüßen. Bei ren Veranſtaltungen wie auch bei Vorſtellungen Ae Kulturgemeinde wird mancher Wagenbeſitzer fi die Exſtellung einer Parkanlage dankbar ſein. Mainz, 5. März. Im Befinden des Bifchof⸗s Dr. Ludwig Maria Hugo hat ſich eine fort⸗ ſchreitende Beſſerung eingeſtellt. Zur völ⸗ ligen Wiederherſtellung hat ſich der Biſchof in das St. Marien⸗Krankenhaus nach Ludwigshafen a. Rh. begeben. der und Anhänger d Die Krafflahrzeugindusfrie im Januar Die lebhafte Entwicklung der Kraftfahrzeuginduſtrie im Jahre 1934 hat ſich laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ auch im neuen Jahre in unverminderter Stärke fortgeſetzt. In allen Zweigen der Automobilinduſtrie lag die Produktion im Ja⸗ nuar 1935 beträchtlich über dem Ergebnis des Vormonats. Die größte Produktionsſteigerung wies dle Erzeugung von Perſonenkraftwagen auf; die Zahl der im Januar 1935 fer⸗ tiggeſtellten Perſonenkraftwagen einſchließlich Untergeſtelle lag um mehr als die Hälfte höher(plus 54 p..) als im Dezember 1934 und war mit einer Zunahme von 85 v. H. nahezu doppelt ſo hoch wie im Januar des Vorjahres. Mit 18 461 Perſonenkraftwagen iſt das btsher höchſte Jannar⸗ ergebnis der deutſchen Kraftfahrzeugproduktion erreicht wor⸗ den. Beſonders ſtark war wiederum die Produktionsſtet⸗ gerung der Kleinwagen. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes für Perſonenkrakl⸗ wagen, beſonders auch im Auslande, war trotz der ſtillen Saiſon bemerkenswert hoch. Obgleich der Januar im Ab⸗ ſatz meiſt der ſchwächſte Monat des Jahres iſt, lag dies mal der Geſamtabſatz von Perſonenkraftwagen um 7, v. H. über dem Dezemberergebnis. Dieſe Zunahme beruht auf dem ſtarken Inlandsabſatz der Perſonenkraftwagen mit 1 Liter bis 1,5 Liter Hubraum; in allen anderen Größen⸗ klaſſen blieb die Marktaufnahme des Inlandes gegenüber dem Vormonat zurück. Der Auslandsabſatz von Perſonen⸗ kraftwagen hat ſich dagegen in faſt allen Größenklaſſen be⸗ achtenswert gehoben. Der Geſamtabſatz hat ſich im Ver⸗ gleich zum Januar 1934 mit 11.090 gegenüber 4 876 Per⸗ ſonenkraftwagen weit mehr als verdoppelt. Die Herſtel⸗ lung von Nutzwagen war im Januar 1935 gleichfalls be⸗ trächtlich höher als im Dezember 1934; in Liefer⸗ und Laſt⸗ kraftwagen betrug die Produktionszunahme gegenüber dem Vormonat 22 v.., in Automobilomnfbuſſen 18 v. H. Auch in dieſem Zweig der Kraftfahrzeugproduktion hat ſich die Erzeugung innerhalb Jahresfriſt faſt verdoppelt. Der In landsabſatz in Nutzkraftwagen war geringer als im Vor⸗ monat, dagegen hat ſich der Auslandsabſatz ſtark erhöht. hier iſt der Auslandsabſatz in Krafträdern bis 350 cem. Hubraum gegenüber dem Vormonat außerordentlich geſtie⸗ gen. Auch Inlandsabſatz und produktion waren im Ja⸗ nuar 1935 beträchtlich höher als im Dezember 1934. Gegen⸗ über dem Januar⸗Ergebnis von 1934 iſt die Zahl der er⸗ zeugten Kleinkrafträder auf über das Doppelte(plus 120 v..), der abgeſetzten auf über das 27 fache(plus 158 v..) hinaufgeſchnellt. Die Saareisenhüffenprodukſion im Januar Nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen der Fachgruppe der ſaarländiſchen eiſenſchaffenden Induſtrie ſetzte das neue Jahr mit einer weiteren kräftigen Steigerung der Erzeu⸗ gung ein. Von den 30 vorhandenen Hochöfen waren unv. 21 in Betrieb, 5 zum Anblaſen fer ehend und 4 in Reparatur boͤer in Neuzuſtellung befindlich. Insgeſamt wurden erzeugt 162 175(Januar 1934: 141 243, Dezember 1934 149 272) To. Roheiſen, davon 142 218(129 427 bzw. 138 511) To. Thomosroheiſen, ſerner 168 889(154 551 bzw. 156 102) To. Rohſtahl, davon 124895(110 493 bzw. 117 199) To. Thomasſtahl, 41 997(42 828 bzw. 37 592) To. Martin⸗ und Eiſenſtahl. Die Leiſtungsſteigerung der Walzwerke betrug im Januar 1935 gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr rd. 14 v.., alſo bereits das Doppelte gegenüber dem Dezember 1934: Januar 1935 120 162 To., Dezember 1934 109 461 To. Halbzeug zum Abſatz beſtimmt wurden 17 008(18 784) To. hergeſtellt. 1 Preußiſche Elektrizitäts⸗AG. Arbeitsbeſchaffungs⸗ Aufträge. Im Bereiche der vier Preußenelektra⸗Abteilun⸗ gen Borken, Kaſſel, Hannover und Wetzlor, ſind für den diesjährigen Bauabſchnitt Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen im Betrage von nahezu 8 Mill./ vorgeſehen. Im weſent⸗ lichen handelt es ſich bei den Arbeiten um Leltungsneu⸗ bauten und um Exweiterungen oder Verbeſſerungen in unſeren Betriebsanlagen und Wohngebäuden. Die Auf⸗ träge gelangen nicht nur an die maſchinen⸗ und elektro⸗ techniſchen Spezialfobriken zur Vergebung, ſondern kommen in beträchtlichem Umfange auch dem örtlichen Handwerk, Bau⸗ und Kleingewerbe zugute. Um die Außenarbeiten möglichſt bald in vollem Umfange aufnehmen zu können, Aehnlich war die Entwicklung der Kraftradproduktion. Auch 767 ãõyãↄ dd b Brief aus Lampertheim * Lampertheim, 4. März. Eine hieſige Frau ver⸗ lor geſtern ihre Markttaſche mit Inhalt. Zu Hauſe angekommen, merkte ſie ſofort den Verluſt und begab ſich auf die Suche. Sie fand die Taſche am Fenſter⸗ laden des Zollamtes hängend. Aus der in der Taſche befindlichen Geldbörſe war das Geld entwendet. Der unehrliche Finder hatte das Geld entwendet und die Taſche dort aufgehängt.— Aus einem hieſigen An⸗ weſen wurden in der letzten Nacht 20 neue Windeln geſtohlen.— Aus einem hieſigen Bauerngehöft wur⸗ de nachts ein Milchwagen mit Milchkannen auf die Straße gefahren, ferner ein Hoftor ausge⸗ hängt und der Hausei ngang mit allerlei Gegenſtänden verſperrt. Andere Gegenſtände wurden ſo über den Eingang gehängt, daß ſie dem Eintretenden auf den Kopf fallen ſollten. Straf⸗ anzeige wurde erſtattet.— Der Kirchen bau pla tz der kathol. Gemeinde an der Bürſtädter Chauſſee, der früher für den großen Vf⸗ Sportplatz verwendet wurde, wind zur Zeit umgepflügt. Das Gelände ſoll demnächſt in 14 Parzellen zu je etwa 7 Mor⸗ gen zur landwirtſchaftlichen Bewirtſchaftung ver⸗ pachtet werden. wurde ein großer Teil der Aufträge bereits vergeben. NSDAp-Iiffeilungen Aus vartelamtlichen Behanntmachungen enůmemman PO Oſtſtadt. Freitag, 8. März, 20.30 Uhr, in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Gymnafiums Vortrag über„Freimaurerei und Judentum“ Redner Pg. Weygandt. Sitzung der poli⸗ tiſchen Leiter ſällt daher aus. NS⸗Frauenſchoft Fendenheim. Mittwoch, 6. März, 20 Uhr, Heimabend im Frauenſchaftsheim. Fendenheim. Donnerstag, den 7. März, 20 Uhr, Gymnaſtik in der Feudenheimſchule. Die Frauen, die ſich gemeldet haben, müſſen auch erſcheinen. Jungbuſch. Mittwoch, 6. März, findet der Heim⸗ abend um 20.15 Uhr bei Folz, Holzſtraße, ſtalt, ncht am Donnerstag, 7. März. Oſtſtadt. Freitag, 8. März, 20.30 Uhr, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung im Realgymnaſtum. Es spricht Pg. Weygandt, Karlsruhe, über„Freimaurerei und Judentum“. Erſcheinen iſt Pflicht. Lindenhof. Die Zellenleiterinnen liefern bis ſpäteſtens 8. März die Pfundſpende in der Eichelsheimerſtraße 51—53 ab, mit der Auſſtellung, wieviel Reis, Mehl, Grieß uſww. die Zelle abgibt. Strohmarkt. Donnerstag 7. März, 20 Uhr, Heim⸗ abend im Kinzingerhof, N 7. Achtung! Die Beratungsſtelle der NS⸗Frauenſchaft Abt. Landau, 5. März. Vierzehn ehemalige Mitglie⸗ er Sp Daus Landau wur⸗ den in den letzten Tagen in Haft genommen, fünf Volks⸗ und Hauswirtſchaft in N 2, 4 iſt aufgehoben und nach L 9, 7 verlegt. Beratung täglbi g 18 und 15 bis 10 abend in den Gloriafälen. tag, 8. März, 20 Uhr, Heim⸗ Neckarau. Donners tog, 7. März, 20 Uhr, Heim⸗ abend im Heim Rheingoloſtraße 48. 5 7 Neuoſtheim. Die Pfundſammlung wird ab Don ner s⸗ Perſonen wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. Den Verhafteten wird das Verbreiten verbotener mar⸗ xiſtiſcher Hetzſchriften, die aus dem Auslande eingeführt wurden, zur Laſt gelegt. tag, 7. März, abgeholt. Waldhof. Donner s ad 7. März, 20 Uhr, Heimabend im Handarbeitsſaal der Waldhofſchule. Waldhof. Bis Samstag, 9. März, muß die Pfund. ſpende für März beendet ſein. 5 Darmſtaßdt 28 frankfurt 5 Dresden 28 A- Deutsche festwer- 9(7) Frankfurt 28 Ainsllene Werte ge de, 28 8 Hanau 8 9 Heidelberg 28. 6 Ludwigshaf. 26 5. 6 Mainz 28 K. 6 Mannheim 26 .— 6 do. 27 5 Pirmaſens 28 5 Ulm 28 A- Mannheim Ausl. 109.5 109 7 1985 6. bet.., Anl. 34 96,25 1Baden 27 do. 0 9 Dt. R. bahn R 1 4 R poſt 34 k 1 1984. 103,7 pfandbriefe u Schuld. verschreibungen Kreditanstalten der Länder 8 do. Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. 6 Bad Kom. ⸗Sdbk. Mannh. 29, k 2 56 do. Gold 3, 1 8 Darmſt. Kom.⸗ Odbank Gold⸗ Schuldvo. R 2 Glroz. Heſſ. R 10 8 205 5 R 11 8 Kaſſel Odkr. 26 NEA 3 Naſſau Odsbk. Gpfbr. 25, A 1 26, A 8 6 do. Kom. 28 81 4 5 4, 5. 4. 5. 6 Bayr. Sandwbk. 6 Rhein.- Huy-Bk. N 57 68 ae. 8 G. Rom. R-Ill Hyp.» Bk. 5½ SübdBoder. 27 von 25 Lig. Gpfbr. 8 1 8 Frkftr. Hyp.⸗Bk. R 1 und II o. A...78—.— 95,75 95,756 Württ. Hppoth.⸗ 5½ do. Lig. Pf. 9. A. R 5.50 Gpfbr. I, 2„ 97,50 97.5 5575 8 do, Erdtp. 1.6 97,25 97.2 N ee 8 do. Gold⸗Kom. 94 50 E 2 5 94,— 04.25 95,75 8 Schuldverschrelbung. 94,— s do, Pfor. Bk. 6 Daimler Benz/ 100.7 Gpfbr. km lll u. 99.50 94,— 95,12 8 Berl. 8 8 98.— 98.— 98, 98.— 98.— 2. 6 Linoleum v. 26 99 75 98.75 55 55 5 5 f 0 6 Lindner Brau 26 100.0 5. 8. 8 9 de. Werle. 575 8075 5 5% Goth. Grer.⸗ 0. Werkel. 26 8 eee ee l 97.— in Aktien umwandelbar 5 Mein. Hyp.⸗Bk. 97.— Gpfbr. k UI, U. Au 96.— 94.50 99.25 JG. Farben RM⸗ Anl. v. 23 121.7 121,0 —— 2 2 8888 f Steuer- Gutſcheine — * 106,8 1 1 755 t. Den Aal. 128 510 dn. 2 7 u. 28. R 1, 2, „8 und a. do, Gold⸗ Schuldv. 28 R 2 5½ Heſſ..⸗Hypbk. 8.0 Ant. fl 24 6 Pr. Od. Pfbrf.⸗ Anſt..⸗Kom. EE 6 Württ. Wohnkr. Anſt. 28, A— eg 5 96.— 6 94,75 99,50 96.— 94,75 99,50 Anleſnhen d. Kom. Verb. Oderbeſſ. Pr. Anl.———— Stadtanlelhen J Haden⸗Babenzs 92,50 92.— 9 Berlin Gold 24—.— 8 8 98. 95, 96.— e 113 51185, Landschaften 6 Oſtpr. Landſch. k Uk. 15 1927 63 99.— Goldhyp. Pfandbriefe V. Hypothekenbanken 9 Bayr. Bodener. Würzb.§-I ohne Zinsberechnung 4 Herrenmühle 5 Genz 97.. 3NeckarStuttg.21 98,75 96.75 industrie-Aktien dt, Gebrüder... 80. lg. Kunſt. Unie 83,50 53,62 A. E GWG. 31. Alum. Ind. N. Andreae-Noris 120,0 119,0 Annawerk 5 Aſchaff. Buntv. 6 Weälz.„Bk. * i 50 96,0 5% do. 26. 28 o. A NG. 96.50 6 do. Gold⸗Kom. RI u. 3. 95,25 57% Preuß. Boder Lig. Gold VII, Lit.. J u. Vo. A. 6 Rhein. Hyp.⸗Bk. Mannh. R2 4 6 do. R 35,6 u. 89 5% do. Big. Pfbr. 128,5 128.5 99.75 98.— 95.— 99.50 oc 80 56 50 Frankfurter Hof—.— Friedrichshütte Gritzner⸗Kayſer „ Großtraft. Mhm.—, Grün& ö Deutſches Jungvolk Fähnlein Teja, 31/1/171. Der Elternabend nuſßs⸗ res Fähnleins findet nun beſtimmt am 10. März im grs⸗ ßen Saal des Kolpinghauſes ſtatt. Anfang 20 Uhr. Ich lade hiermit alle Eltern und Freunde unſeres Fähnleins zu dieſem Abend ein. Bod MJ Lindenhof„Vorwärts“. Neuanmeldungen werden bei Elſe Götz, Meerfeldſtr. 24, entgegengenommen. Abt. Schulung. Donnerstag, 7. März, 20 kommen alle Gruppenführerinnen nach H 5, 16. Deutſche Arbeitsfront Städt. Betriebe. Es wird erneut darauf hingewieſen, daß die Sprechſtunden der Ortsgruppe Städt. Betriebe, N 2, 11, jeweils Dienstags, Donnerstags und Freitags von 17—19 Uhr ſtattfinden. Anträge außerhalb dieſer Zeit können nicht berückſichtigt werden. Feundenheim. Sämtliche Zellenwalter und Blockwalter ſprechen am Mittwoch oder Freitag dieſer Woche auf der Geſchäftsſtelle vor. Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Handwerk, Fachgruppe Nahrung. Achtung! Die auf Donnerstag, 7. März, feſtgeſetzte Kundgebung mit dem Reichsfachgruppenwalter Pg. Fedtke, Berlin, wird auf Dienstag, 12. Mär z, 20.30 Uhr, verlegt. Lokal Reſtaurant Friedrichspark. Berufshauptgruppe Ingenieure, Chemiker, Werkmeiſter. Donnerstag, 7. März, 20 Uhr,„Concordia“, Lang⸗ ſtraße 36: Monatsverſammlung der Werkmeiſter. Vortrag „Sozialverſicherung“. Redner Pg. Griesbach. Am Montag, den 11. März, 20 Uhr, beginnt in der Ingenieurſchule ein Elektroſchweißkurs. Anmeldungen ſind unverzüglich in O 1. 10, Zimmer 10, vorzunehmen. Uhr, Berufsgruppenamt der Daß, Fachſchaft Behörden⸗ angeſtellte. Mittwoch, 6. März, Fachgruppe Reich⸗ und Länderverwaltungen, Arbeitsgemeinſchaft, L 3. 3, 19.30 Uhr ällt aus. f Arbeitsgemeinſchaft„Steuergeſetzreform“. Der Vortra „Bürger⸗ und Lohnſteuer“, L 3. 3, 20 Uhr, wird auf 13. März verlegt. g Achtung DA ⸗ Ortsgruppen! Am Mittwoch, 6. März, ſprechen ſämtliche DAß⸗Ortsgruppen auf der Kreiswaltung in L. 4. 15 zwecks Abholen von wichtigem Material vor. Deutſches Eck. Mittwoch, 6. März, 20 Uhr, im Lokal „Reichskanzler“ wichtige Beſprechung. Alle Betriebszellen⸗ obleute und Straßenzellenwalter ſind verpflichtet, daran teilzunehmen. 5 Kreisbetriebsgemeinſchaft 8„Druck“. Mannheim, P 4. 4/5. Mittwoch, 6. März, 16 Uhr, im Reſtaurant„Burg Zavelſtein“, H 8. 4, Monatsverſammlung der Invaliden. Kreisbetriebsgemeinſchaft 8„Druck“, Mannheim, P 4. 45, Korrektoren. Sonntag, 10. März, vorm. 10 Uhr, im Reſtaurant„Rheinſchanze“, Parkring 2, Monatsverſamm⸗ lung. Thema:„Der neue Duden in der Kritik“ von Ar⸗ beitskamerad Slupfki. Berufsgruppenamt An alle Mitglieder und Betriebe: betr. Auslaudsbuch⸗ ſpende. Alle Mitglieder und Betriebe, die zur Weihnachts⸗ zeit eine Buchſpende für das Auslandsdeutſchtum gegeben haben, bitten wir, die eingehenden Schreiben der Aus⸗ landsdeutſchen uns zur Einſicht in C 1, 10 auf Zimmer 11 vorzulegen. Die Schreiben, in denen die Auslandsdeut⸗ ſchen ſich für die Spende des Buches bedanken, werden wie⸗ der zurückgegeben. Die Schreiben werden nur zur Einſicht genommen und bearbeitet. Wir bitten um baldige Vor⸗ legung. Behördenangeſtellte, Fachgruppe Reichs⸗ und Länderver⸗ waltungen. Mittwoch, 6. März, 19.30 Uhr, L. 8, 3, Ar⸗ beitsgemeinſchaft. Amt für Volkswohlfahrt Friedrichspark. Ausgabe von Lebensmittelgutſcheinen. Mittwo 5, 6. März, von—42 Uhr, Gruppe D Mittwoch, 6. März, von 14—17 Uhr, Gruppe Donnerstag, 7. März, von—12 Uhr, Gruppe F Donnerstag, 7. März, von 15—17 Uhr, Gruppe F 8 ö fundſammlung wi i vom 75 0 die Pfund⸗ pakete bereitzuhalten. 8„ e 58 Der SS⸗Referveſturm 32 benhtigt öringend Büromobel und Büroeinrichtungsgegenſtände jeder Art und bittet höf⸗ lichſt um Ueberlaſſung ſolcher, evtl. auch leihwetſe. Mitteilungen zwecks Abholung höfl. erbeten an den SS⸗Reſerveſturmbann 32 Mannheim, Schlageterhaus (Zimmer 29). 4. 5 128,5 fafenmühle 101,0 ald u. Neu danauer Hofbr. Hanfwerke Füſſen Harpener 2 Hartmann& Br. Henninger Brauer—.— Heſſen⸗Naßf. Gas Hilgers u Hilpert Holzmann. Ph. B. Lothring. 3. unghans 48 ieler Brauerei 119.0 lein, Schanzlin— Knorr, Heilbronn Kolb u. Schüle. 108,0 0 Konſerven Braun 57.2 59,50 Kraftw. Altwürtt.„ ech, Elektrizität 99,— 63 öwenbr. Münch. 196,2 134.0 Oudwigsh. Ak. Br. 5 dto. e— 1—.— ——ainkraftwerk. 75 50—. 0 ainzer Akt.⸗Br. Mez.⸗G. Maenuns Motoren Darmſt. tederrh. geder. ordweſtd. Kraft—.—- 8 Hartſtein Caviſch⸗ Maſch. aur. Br. Pforzh. Bemberg, J. P. Brauer. Kleinlein Bremer Oel Bronce Schlenk, Brown, Boveri 3 5 Heidelbdg. do. Kartſtadt J. G. Chem. Baſel dto. 50 v 5. einbez. Chem. Albert„ 91.25 t. Gold. u. Silber 206,7 t. Verlag 467, Dürrwerke Durlacher Hof 79.— Ken e 92.800 92, nzinger-Untion. 1077 8 Eßlinger Maſch.—.— ber u. Sch eich, ahr, Gebr. JG Farben einmech.(Jetter) do Rheinmetall 118,7 127.0 155.5 182,5 8 180.00 1890 talco. do. do. elſenkirchen 7 olbſchmidt. 68 do. ilfinger. arkeu. Bürgerbr. fälz. Mühlen Pf. Preßh.⸗ Sprit hein. Braunkohl. heinelektra St. 1 Vorz. „Rheinmühlen 55 Roeder, Gebr.. 85,25 Falzwk. Heilbronn 95 Acne E Co. Schriftg. Stempel Schwarg⸗Storch. Seilind.(Wolff) mens⸗Reinig. imer, Grünw. Südd. Zucker 1 Bergbau erein, dt. Oelfab. 7— 8 do. Glanzſtoff Strohſtoff Ultramar. Voigt& Haeffner 5 Volthom, Seil 85 3 do, Hohenz. Br. Wulle, Brauerei 5 5 Waldh. St. Vorg. do, Pap. Memel 4. 8 Verkehrs-Aktlen Bad. AG. f. Rhein⸗ ſchiff, und See⸗ transporthm. Dt. Reichsb. Borz Heidelb Straßenb Sübb. Eiſenbahn 4. 5. 4. 5. 1170 Sank-Aketſen, 123,0 2 Badiſche Bank Com. u. Privatb. DD Bank Dresdner Bank. Frankfurter Bank f do. Hyp ⸗Bank Pfälz Hyp⸗Bank Reichsbank 7 Rhein. Hyp.⸗Bank Württbg. Notenb.— 72 35 69.50 Versicherungen Bad. Aſſekuranz⸗ 48,—- A G, Mhm. Mannheim. Verf. Württ Transport Amtlich nicht notierte Werts * Umtauschobligationen 4% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke Anl. von 1926 5% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 .3000 1„ 1028 470%„ 1090 .4%% Ruhrwohnungsben Union). 4% 1 5 1081 5% Ver. Stahlwerke(Reinelbe Berlin 6 Pommern 80 150 5 8 1 deutsche festver- 5 8 chl.⸗Holſt. A. 14 95,— Zinsllene Werte Kaffe 53-8 Anleihen: Oſtpreuß. Altbe 110,2 Reich, Länder, Reichsbahn, do. Neubeſ.—.— 9 ſtheinp. Anl. Ausl. 111.2 Reſchspoſt, Rentenbrieſe, utzgebiete Weſtjalen Altbeſ. 114.2 4. 5. Landschafte 5 5½ do. Abfind 6 Berl. Pför. Gpf 6 Aachen v. 29 6 Bochum b Braunſchw, 20 6 Breslau 281. do. v. 281. s Duisburg 28 6 Düſſeldorf 28 6 Eſſen..50 236 Frankfurt 26 6 do. Schatz 9. 6 Köln, Schatz 29. 6 Leipzig 8. 6 Mannheim 28—. 915 do. 27 92. 6 München 290. 6 Pforzheim 28 do. 27 6 Stettin 6 Wiesbaden 28. MannzeimAltbeſ 108.00 159.5 f. K. Em. 14 8 Ruhrvb. 88 fäll... F fandbr, und Schuld öftentl. Kredit-Anstalt. 6 Brſchw. Stb. 1 28 98... 6 Heſſ. Landesbk. R 1. 2-9. 95,50 8 do. R. 10 u. 1, 6 do. do. 3, 4,6—, 7 Seen 1 97 DN Schugged 5 Pr. Spfr..— 12 9 do, do. 2237,50 Anzethe 11 5 1986 ISchagan. d... 28, fällig 1935 Dir eichsanl. 27 do, R anl. 1934 277 6 bo. —.— 16 do. 94.50 g Heſſ Staa 1949 e Hyp. 4 Sachſen 1927 95 b Sch. R k g Facchsp. 3 fällig lag r Landerkrdk. 8 Gd. Rentbr f, 2 i do, uig. Gortbr Al. ⸗Ausſſcheine d. diſch, Reiches Anbalt Abeſtg 5 amdurg Altbeſ. Hking. Altbeſit 98.— 99.— . Gold. 8 Württ. Wered. d 5 97.- Boldpf 9 Hann. Ldkr. 47. 98 82 8 Kaſſel. Oder 14, 6 96,75— 8 Mitteld. Abk. 30 95,25 8 Oberſchl. Pbk. f 2 94.25 5 Mheinpr. Ldsks 8 Weſtf. Idpker 193.75 94. 8 do. Pf. A. 26 K 14 8/J 85.12 6 Dt. K. G. A 25,26 95,67 95,37 8 do, Gsſchatz 81 100,0 100,0 15 8 leihen Ping, Bezirks-, gweckver⸗ Bände, Kreiſe N 2 drandenburgdg 98 50 98.6% Sanne, 2 050 8850 6 Vannover 1 84,78 de. 18 u. 14 84.50 94,25 Lig. o. A. 6 Schleſ. Landſch. Goldpf. Em. 1 6 Weſtf..⸗Gldpf. Stadtschaften 83,50 7% Pr. Zentral- Stadtſch. R 5,7 88.75 R 22 do. R 25/27 98.— 0 5 0 Hypothek.-Bank Werte „8 Bayr. Hdbk.-6 56 Bayr. Bereins⸗ bank 5 108-112 6 Berl. Hbk Gyſ. 18 6 Brſchw⸗ Hann. 7 ypbk. Gdpf. 29 92.75 8 Pt. Centrbkr. k 2 5 ypoth.⸗Bk. 3 Goldpfbr. 3 88 6 Di Wohnſtätt.⸗ k. N-9 0 6 Frkf. Pfbr.⸗ Bk. 2 G 11 55 15255 amb. 5 F. K, 5. 6 Hann. Bodenkr. Goldhvp 818 6 Miiteld. Bd kg 11 6 Norddt. Grdkr. km. 25 6 Preuß. Bodentr Goldpfbr. k 21 8 Pr. Centr. Bod. 1928 3 ½ do. Gpfbr. 28 2 5 50 5 „6Preu ß. Hyp.⸗Bk. 2.. Pf. 20 5 14 8 8 e Goldhyp. 8 do. 1212 E 20 94,20 9½ Rhein. Hypbk. 6 da, Kom. f 0 4. 8. 4. 5. 6 Mh. ⸗Weſtf. Bbk. 5 127 6, 12, 10 . f. 18. 8 Sächſ. Bodenkr. f 1620, 21. 6 Schleſ. Bodenke, Goldpf. km. 22 6 Süldd. Bodenkr. o 6 Thür. Landes⸗ 2 3 2¹ 7½ Weſtd. Boden⸗ kredit. km. 6 6 do. km, 248 3 Württ. Hbk. 510 3 Aktien Sank-Aktien Allg. Dt. Cr.⸗Anſt. Badiſche Bank Bank f. Brauind. Bayr. Hyp. u. Wb. do. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. do. Hyp.⸗Bank Com, ⸗ u. Privatb. Dt. Bank u. Dise. Dt. Centralb.⸗Kr. Dt. Eff. u. W. Bk. Dt. Golddisc.⸗Bk. Dt. Hypoth.⸗Bank Dt. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Meining. Hyp. Bk Reichsbank Ry. Hyp. Bt Mhm. Rh. Weſt. Bod. ⸗Kr. Süchſiſche Bank Südd. Bodenerdb. Vereinsbk. Hamb. Aſtd. Bodenkredit Verkehrs-Aktien Aachenſtleinbahn AG, f Berkehrsw — Allg. okb. u. Krw. Dt. Eiſenb.⸗Betr. 7% Dt. Reichb. Vu amt Hochbahn Hambg. Hochbahn fester- ambg.⸗Südam. 26.— zinsliche Werte rd. Lend 5 Mexikaner 1807. industrie-Aktien do. 19041— 7780 5 160.9 4½ Oeſterr St. 14 dlerhütt.Glasw. 56.50 1 do. Gdrente kt Allg. Baugeſ. Zenz 7 Rum. 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