2 n die 21 8 nken) 3 Uhr, Uhr, 11 Uhr, 8 Uhr nach ig der 4882 ind tzigen ſt um⸗ . 1 0 0 n Sen⸗ ſukra⸗ kung. en! la- enbelag Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17390 Drahtanſchrift: Nemazerr Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeßg zennig, 79 mm brel r im voraus zu bezal eigen beſondere Preiſe. Allges zesliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ verglel einerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr amten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für eteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B „Entrüjtung? Montag, 11. März 1035 Nein, vielmehr bittere Enttän eee, 146. Jahrgang Nr. 116 Eine Anterredung von Ribbentrops mit Ward Prite über die Wirkung des Weißbuches eule Wehr⸗Ausſprache im Unterhaus „Englands größtes varlamentariſches Ereignis nach dem Weltkrieg Der Geiſt von Verſailles muß völlig verſchwinden DNB. Berlin, 9. März. Der Beauftragte der Reichsregierung für Ab⸗ rüſtungsfragen, von Ribbentrop, hat dem be⸗ kannten Journaliſten und Freund Lord Rolher⸗ meres, Ward Price, ein Juterview gewährt, das ſich mit der Wirkung der Veröffentlichung des britiſchen Weißbuches auf das deutſche Volk befaßt und das wir nachſtehend wiedergeben. Das In⸗ ierview, das am Samstag in der„Daily Mail“ erſchienen iſt, hat folgenden Wortlaut: Ward Price: England hat mit Bedauern don der Unpäßlichkeit des Führers ge⸗ hört. Iſt ſie ernſter Natur, oder ſteckt etwas hinter dem Gerücht, daß ſie diplomatiſch ſei? Ribbentrop-p: Um Ihre parlamentariſche Sprache zu gebrauchen: Die Antwort auf beide Fragen iſt negativ. Der Führer brachte aus dem Saargebiet eine ſtarke Heiſerkeit mit. Aerztliche Verordnungen veranlaßten ihn, alle Verabredun⸗ gen abzuſagen und um eine Verſchiebung des bri⸗ tiſchen Beſuches zu bitten. Ward Price: Dann iſt es alſo nicht wahr, daß die Verſchiebung des britiſchen Miniſterbeſuchs mit der Veröffentlichung des Weißbuches etwas zu tun hat? f Ribbentrop: Weißbücher ſcheinen das Pech zu haben, daß ſie, wenn immer ſie auch erſcheinen, Reunruhigung und alle möglichen Kombinationen KRvorrufen. Cines aber muß ich Ihnen ſagen: Niemand in Deutſchlaud verſteht den Teil des Schriftſtückes, der ſich mit Deutſchland beſchäftigt, und erſt recht verſteht niemand den Termin der Veröffentlichung a Vorabend eines britiſchen Be⸗ ſuches in Berlin. Ward Price: Weißbuch in Deutſchland gerufen hat? Hier antwortete von Ribbentrop ſehr ernſt:„Ent⸗ rüſtung? Nein, vielmehr eine bittere Enttäu⸗ ſchung!“ Denn was iſt geſchehen? Als Antwort auf den verſöhnlichen Geiſt des engliſch⸗franzöſiſchen Kommuniquss hat Deutſchland am 15. Februar an England eine freundliche Aufforderung zu einer Dann ſtimmt es alſo, daß das Entrüſtung hervor⸗ teien Beſprechung des enropäiſchen Problems er⸗ gehen laſſen. 8 5 d N In ſeinem aufrichtigen Wunſch zu einer Verſöh⸗ niſſen zu gelangen, im Deutſchland Großbritannien als eine Garantiemacht des Locarnopaktes gebeten, in zweiſeitigen Beſpre⸗ chüngen in Berlin ſeine Hand zu einer fairen Löſung des Problems zu reichen. Es ſchien ein neuer Geiſt, in dem dieſe Noten gewechſelt und in dem die Ein⸗ ladung von Großbritannien angenommen wurde, ein neuer Geiſt vertrauensvoller Beratung und freier Vereinbarung zwiſchen ſouveränen Staaten. Nur ein ſolcher neuer Kurs verſprach praktiſche Ergeb⸗ niſſe. Und ich bin der Meinung, daß England empfunden haben muß, wie herzlich die Begrüßung dieſes neuen Kurſes in Deutſchland war. Das eng⸗ liſche Weißbuch hat nun ungefähr dieſelbe abkühlende Wirkung auf dieſe hoffpungsfrohe Stimmung aus⸗ gelöſt, wie die augenblickliche ſibiriſche Kälte auf zunſeren Vorfrühling. Daß dieſe im übrigen auch nicht beſonders geſundheitsfördernd iſt, brauche ich nicht zu erwähnen. a Ward Price: Gegen welche Teile des Weiß⸗ blchs erhebt die deutſche öffentliche Meinung Ein⸗ ſpruch? 5 Ribbentrop: Es ſteht uns nicht an, irgend⸗ welche Meinung über die Bedürfniſſe der britiſthen Verte digung zu äußern. Vielleicht verſteht Deutſch⸗ land beſſer als irgendein anderes Land, daß Eng⸗ lund für ſeine Sicherheit ſorgen und in dieſer Welt der Rüstungen ſtark ſein muß. Es wird auch nie⸗ mand in Deutſchland England für die allgemeinen Rüstungen irgendwie verantwortlich machen. Allein, um ſo weniger verſtehen wir zwet Punkte des Weißbuches, die weder fachlich begründet noch politiſch notwendig waren: . Daß das Weißbuch verſucht. Deutſchland in den Augen des bpitiſchen Volkes für Englands Auf⸗ küſtung verantmorklich zu machen. Daß Deut ſch⸗ land ſelbſt vollſtändig abgerüſtet hatte, i eine Tatfache, die von der. inkeralliiertea, alſo auch von England beſchickten, Kontrollkommiſſion ausdrücklich feſtgeſtellt wurde. Das heißt alſo, Dentſchland hat ſeine im Frie⸗ zensvertrag übernommene Abrüſtungsverpflichtung „uch nach dem Urteil Englands— erfüllt. Das Ausmaß dieſer Ah rüſtung war uugeheuerlich. Deutſchland hat faſt ſeine geſamte Flotte zerstört ber ausgeliefert, 56 000 Geſchütze wurden vernichtet, und zwar vor den Augen der interalliierten Kon⸗ krollkommiſſion vepſchrottet, neun Millionen Ge⸗ wehre desgleichen. 275 000 Maſchinengewehre zer⸗ Meldung des DNB. — London, g. März. Mit unverhohlener Spannung ſteht die geſamte politiſche Welt der großen Ausſprache entgegen, die am heutigen Montag im engliſchen Unterhaus über die Wehrpolitik Englands ſtattfindet. Die Bedeu⸗ tung dieſer Sitzung wird durch die Aeußerung eines Unterhausabgeordneten gekennzeichnet, der dieſe Wehrausſprache„das größte parlamen⸗ tariſche Ereignis ſeit dem Weltkri ge“ nennt. Gegenſtand dieſer geſchichtlichen Ausſprache iſt die wichtigſte Frage, die ein ſouveränes Land überhaupt zu löſen hat: Die Sicherheit des Landes und die Wehrhaftigkeit der Nation. Zum erſtenmal ſeit dem Weltkriege wird das eng⸗ liſche Unterhaus das Problem der Landesverteidi⸗ gung in ſeiner Geſamtheit überprüfen. Im Mittel⸗ punkt der Ausſprache wird, ſoweft die rein fachliche und militäriſch⸗techniſche Seite des Problems in Be⸗ tracht kommt, die Tatſache ſtehen, daß die Wehrhaushalte um mehr als 10.5 Millio⸗ nen Pfund lüber 120 Millionen Mark) auf 124.2 Miſtianen Piund ſeſt 1 Miſſiarden Mark) erhöht worden ſind. Das iſt die höchſte Summe, die ſeit dem Jahre 192 in England für Rüſtungs⸗wecke ausgegeben worden iſt. Das von Miniſterpeäſtdent Macdonald im Namen der engliſchen Regierung Unterzeichnste Weißbuch wird in der Ausſprache auch vom in⸗ nenpolitiſch⸗ parlamentariſchen Standpunkt einen gewichtigen Platz einnehmen. Die beiden Hauptſprecher der Regierung werden der Präſident des Staatsrates Bald⸗ win und der Außenminiſter Sir John Simon ſein. Die Ausſprache wird auf einen von der Arbei⸗ terpartei Regierung in völligem Widerſpruch eingebrachten Mißtrauensantrag gründen, in dem erklärt wird, daß die Politik der z u de m Geiſt ſtehe, in dem der Völkerbund geſchaffen wor⸗ und ebenfalls verſchrottet. wurden vernichtet. Die Rüſtungsbetriebe zerſtört, Flugplätze aufgewühlt, die Hallen niedergeriſſen uſw. Bis zur Zerſtörung det Eiſenbahnrampen ging die deutſche Erfüllung der Abrüſtungs verpflichtung. Und nun hat Jahr für Jahr dieſes abgerüſtete Deutſchland auf die Einlöſung der Abrüſtungs⸗ verpflichtung der anderen Staaten gewartet. Als aber an Stelle der vertraglich verſprochenen Ab⸗ rüſtung der anderen nicht nur keine Abrüſtung kam, ſondern nicht einmal der Stillſtand der Rü⸗ ſtungen eintrat, ſondern im Gegenteil die Auf⸗ rüſtung der übrigen Welt immer weitere Fort⸗ ſchritte machte, da war Deutſchland trotzdem noch bereit, Vorſchläge, die die königlich⸗britiſche Re⸗ gierung ſelbſt ausgearbeitet hatte, zu akzeptieren, ja, der Führer ging ſo weit, zu erklären, daß Deutſchland bereit ſei, auch das letzte M abzu⸗ ſchaffen, wenn die anderen Nationen dasſelbe täten. Und erſt, als das alles vergeblich blieb, er⸗ griff der Führer die notwendigen Maßnahmen zur Wiederherſtellung der notwendigen Vertei⸗ tigungsmacht des Reiches. Iſt es dann aber fair, wiederum den Verſuch zu machen, Deutſchland als den Sündenbock hinzuſtel⸗ len, in dem das engliſche Volk— beſtimmt gegen ſein eigenes inneres Verlangen— ſeinen zukünftigen Feind ſehen ſoll? ö Und 2. empfindet man es in gauz Deutſchland als ein unmögliches Verfahren, zwiſchen dem Wollen und der Abſicht des Führers und der Tendenz der öffent⸗ lichen Meinung und insbeſondere der Erziehung der Jugend einen Zwieſpalt herſtellen zu wollen. Der Führer hat die britiſchen Miniſter gebeten, einen Be⸗ ſuch in Berlin zu machen. Dankenswerterweiſe wurde die Einladung angenommen. Welcher Art aber ſollen die Ergebniſſe ſprechung ſein, wenn man van vornherein den verhandelnden Staatsmann als in ſeinen Haldlun⸗ gen und Aeußerungen in Widerſpruch ſtehend zur öffentliche Meinung ſeines Volkes hinſtellt? Entweder man glaubt dem Führer oder man glaubt ihm nicht. Was würde man in England ſagen, wenn die deutſche Regierung umgekehrt mit engli⸗ ſchen Miniſtern in London Verhandlungen pflegen würde, aber die Uebereinſtimmung zwiſchen ihnen und dem britiſchen Volk anzweifeln wollte? Es i ſt nicht wahr, daß die deutſche Jugend kpie⸗ geſprengt oder entladen Sämtliche Flugzeuge ſchlagen Und eingeſchmolzen, 39 Millionen Granaten[geriſcherzogen wird, wohl aber iſt es wahr, einer Be⸗ den ſei, um einen kollektiven Weltfrieden zu erhal⸗ ten, daß ſie ferner die Ausſichten auf eine Ab⸗ rüſtungskonvention ernſtlich gefährde und ſchließ⸗ lich, anſtatt dem Lande die erwünſchte Sicherheit zu geben, zu einem internationalen Wettrüſten und der damit zuſammenhängenden Kriegsgefahr führen werde. Um der Regierung Gelegenheit zu geben, ihren Standpunkt gleich zu Beginn der Sitzung be⸗ kanntzugeben, hat die Arbeiterpartei beſchloſſen, ein im engliſchen Parlament ungewöhnliches Verfahren einzuſchlagen: Sie wird ſich zunächſt auf die formale Einbringung des Mißtrauensantrages beſchränken und erſt dann das Wort verlan⸗ gen, nachdem Baldwin geſprochen hat. Sämtliche Parteien werden am Montag ihre erſte Rednergarnitur vertreten ſein. Zum Flankenſchutz für die Regierunspolttik plant Sir Auſten Chamberlain, vor der Ab⸗ ſtimmungszeit einen Abänderungsantrag ein⸗ zubringen, b durch der dem Mißtrauensantrag der Arbeiterpartei die Spitze abbrechen ſoll. Chamberlains folgenden Wortlaut: „Dieſes Haus, getreu Landes als Mitglied des Völkerbundes and von dem Wunſche beſeelt, die Begrenzung der Rüſtungen Antrag hat durch ein internationales Abkommen zu ſichern, er⸗ ö kennt an, daß dieſe Ziele nicht durch die Methode einer einſeitigen Abrüſtung erreicht werden können. Das Haus billigt die Polttik der Regierung, die in gleichem Maße für unſere Landesverteidigung und für die Erfüllung unſerer internationalen Verpflich⸗ tungen notwendig iſt.“ Ponſonby gegen das Weißbuch dnb. London, 9. März. Entſprechend dem im Unterhaus eingebrachten Antrag der Arbeiterpartei wird auch Lord Ponſonby den Verpflichtungen des am kommenden Mittwoch im Oberhaus im Auf⸗ trag der axbeiterparteilichen Oppoſition einen An⸗ trag gegen das Weißbuch einbringen, das geeignet ſei, die internationalen Schwierigkeiten mehren. zu ver⸗ nung mit Frankreich und, um zu praktiſchen Ergeb⸗ Intereſſe des Friedens hat oͤaß ſie ſportlich, ehrliebend, und diſzipliniert erzogen wird. Wir haben niemals verſucht, Völkern einen krie⸗ geriſchen Geiſt zuzuſchreiben, auch wenn die Er⸗ ziehung der Jugend ſolcher Völker und ihre Aus⸗ bildung im Waffengebrauch hierzu viel mehr Anlaß bieten könnte.. ö Ward Price: Und die Reichswehr? Iſt der alte militäriſch⸗aggreſſive Geiſt, den die Welt früher der Junkerkaſte zuſchob, nicht in der deutſchen Armee noch vorhanden? Ribbentrop: Dies iſt immer das letzte Schreckgeſpenſt, wenn alle anderen Argumente nicht mehr ziehen. Zunächſt glauben Sie mir eines: Es gibt heute in Deutſchland keine Kaſte mehr, weder eine Junkerkaſte noch irgendeine an⸗ dere mehr! Wir ſind ein Volksſtaat, und ich glaube, daß die Idee der Hitlerſchen Volksgemeinſchaft auch in der Zuſammenſetzung der Reichswehr einen ein⸗ deutigen Ausdruck gefunden hat. Unſere Armee iſt ein ausgezeichnetes Inſtrument für die Landes verteidigung und beſteht aus einer hervorragenden Gemeinſchaft von Offizieren und Soldaten, die vom erſten General bis zum letz⸗ ten Mann erfüllt ſind von einem wahrhaft modernen Geiſt nicht irgendeines aggreſſiven Imperialismus, ſondern der harten, ſelbſtaufopfernden Pflichterfül⸗ lung für ihr Land und von Liebe und Bewunderung ſt o lz für ihren Führer. Wenn alle anderen Armeen ähnlich denken, können wir tauſend Jahre Frieden haben! Im übrigen iſt eine ſtarke Armee der natürliche Beſtandteil jeder großen Nation und hat gar nichts zu tun mit kriegeriſchen Abſichten. England glaubt 3. B. zur Verteidgung ſeines Reiches eine ſehr ſtarke Flotte zu benötigen. Wir Deutſche haben dafür vol⸗ les Verſtändnis, und niemand von uns fällt es ein, England deshalb kriegeriſche Intentionen zu unter⸗ ſchieben. Deutſchland hat in feiner Geſchichte viel zu ſchmerzliche Erfahrungen gemacht, als daß es auf einen eigenen ſtarken Schutz verzichten könnte. Kein Land und keine Nationalwirtſchaft iſt verletzlicher als die unſrige. Wer will uns einen Vorwurf machen, wenn auch wir für die Er⸗ haltung unſeres Friedens aus eigenen Kräften be⸗ ſorgt ſind und dabei nicht reſtlos auf die Zuverläſſig⸗ keit fremder Hilfe und Unterſtützung vertrauen? Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns alle in die⸗ ſer Auffaſſung beſtärkt.(Fortfetzung auf Seite 2) engliſche Anterhaus hat das Wort — Mannheim, 10 März. Klar ſagen, was iſt: das iſt der Sinn der Antwort, die Herr von Ribbentrop auf die von dem Das Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, an ihn gerichteten Fragen erteilt hat. Von vornherein wird feder Deutſche, der die Aus⸗ führungen des Sonderbevollmächtigten des Führers für die Abrüſtungsfragen lieſt, ſich mit dieſer ein⸗ deutigen Meinungsäußerung ein verſtanden er⸗ klären. Und das iſt die beſondere Bedeutung dieſer dem enliſchen Journaliſten erteilten Auskünfte, daß ſte vom ganzen deutſchen Volke unterſtützt werden. Ward Priee iſt ber deutſchen Oeffentlichkeit ſchon ſeit längerer Zeit bekannt, ſeit er im Auftrage ſeines Blattes daranging, die Grundanſchauungen der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Politik kennenzuler⸗ nen und ſie dem engliſchen Verſtändnis nahe zu brin⸗ gen. „Seine Leſer werden zugeben müſſen, daß all das auf einer Linie liegt, was Ward Price aus dem neuen Deutſchland berichtete, und das war und iſt einfach deshalb der Fall, weil es ſich bei der deut⸗ ſchen Staatsführung um die folgerichtige Anwen⸗ dung des Grundſatzes handelt, im Innern friedliche Aufbauarbeit zu leiſten unter Mitarbeit an der Befriedung der Welt nach außen, und beides in der ſelbſtverſtändlichen Rolle als gleichberechtigter Staat. Das iſt im Grunde guch der Ausgangspunkt für die Dar⸗ legungen Ribbentrops. Ward Price fragte nach dem Eindruck, den das engliſche Weißbuch in Deutſchland gemacht habe, und Ribbentrop hat darauf mit einem unumwundenen Hinweis auf die„bittere Enttäu⸗ ſchung“, die mehr noch iſt als„Empörung“, geant⸗ wortet, die ſich beim deutſchen Volk einſtellte. Und in der der Führer und die Bevölkerung völlig eins ſind. England wird gut tun, wenn es ſich bei dieſer Ge⸗ legenheit wiederum das Ergebnis der deutſthen Volksabſtimmungen, das von der Saarabſtimmung noch bekräftigt wurde, vor Augen hält. Dann weiß es, daß es in allen dieſen Grundfragen deutſcher Poli⸗ tik, die für uns letzte Grundſätze deutſcher Lebens⸗ erhaltung darſtellen, eine unwandelbare Einigkeit s wiſchen Führer und Volk gibt, die vielleicht nirgendwo in der Welt im Verhältnis der leitenden Staatsmänner zu ihren Völkern ihresgleichen hat. Erſt wenn England ſich auf dieſe Tatſachen einſtollt, wird das diplomatiſche Geſpräch mit wirklichem Er⸗ folge weitergeführt werden können. Dieſer Weißbuch⸗Zwiſchenfall hat gelehrt, daß es mit dem löblichen Vorſatz des kürzlichen Londoner Kommuniquees, einen„neuen Ton“ anzuſchlaen, noch nicht getan iſt, die praktiſche Bekundung eines neuen Geiſtes zwiſchenſtaatlicher Zuſammenarbeit an Stelle des Ungeiſtes von Verſailles— das iſt das Entſcheidende. Und das iſt es, woran es noch ge⸗ bricht. Unſere Bereitſchaft zum Mitwirken am guten Einvernehmen der Völker ſteht nach wie vor außer Frage, nunmehr iſt England am Zuge, von ſich aus das Erforderliche beizuſteuern. Es kommt nicht nur auf den„guten Ton“ an, ſondern auf gute Muſtk“ im Konzert der Völker. Das zur Richt⸗ ſchnur des Handelns in der nicht durch unſer Zutun entſtandenen Lage zu machen, iſt die aktuelle Auf⸗ gabe der engliſchen Politik. Dieſes Thema wird in der Unterhausde hatte am heutigen Montag eine wichtige Rolle ſpielen und auch ſpielen müſſen, wenn es England, wie wir immerhin annehmen möchten, Ernſt iſt mit der internationalen Entſpan⸗ nung. Inzwiſchen hat man in England Gelegenheit — es trifft ſich gut— ſich an Hand der Ausführun⸗ gen Ribbentrops die deutſche Stellungnahme klar zu machen. Mittlerweile iſt auch der engliſche Botſchafter, Sir Eric Phipps, vom Reichsaußenminiſter von Neurath empfangen worden, und man wird annehmen kön⸗ nen, daß ſich auch hierbei Gelegenheit zur nochmali⸗ gen Behandlung des feſtſtehenden deutſchen Stand⸗ punktes ergeben hat. Wenn Herr von Ribbentrop in ſeiner Unterredung von der bleibenden deut ſchen Bereitwilligkeit zur Fortſetzun g der Fühlungnah me ſelbſtverſtändlich unter entſprechender Berückſichtigung der ſich aus dem Geiſt der Befriedungspolititk ergebenden Voraus ſetzungen— geſprochen hat, ſo liegt das auf einer Linie mit der Mitteilung Neuraths, daß der Führer zunächſt einen vierzehntägigen Erholungsurlaub ver⸗ bringen werde und daß man, wie aus der Reuter⸗ Meldung hervorgeht, danach hofft, den engliſchen Außenminiſter Simon in Berlin begrüßen zu kön⸗ nen. Das würde ſich alſo vorausſichtlich noch im Mo⸗ nat März ermöglichen laſſen. Von ſich aus hat Deutſchland alles getan, um die Ausſprache pfleglich zu behandeln. Es fehlt in der engliſchen Oeffentlichkeit nicht an Stimmen die dieſer Tatſache beipflichten. Das engliſche Unterhaus hat nach Lage der Dinge nunmehr z un ä ch ſt das Wort. 5 Sir John Simon nach Berlin zu entſenden. beſonders für die rheiniſchen Deutſchland. 2. Seite Nummer 116 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Aunsgabe Montag, 11. März 1935 Die Anterredung von Ribbentrops (Fortſetzung von Seite.) Ward Price: Ich gebe zu, daß der Teil des Weißbuches, der von Deutſchland handelt, eine un⸗ glackliche Geſchicte iſt, aber darf ich ſagen, daß die deutſche Reaktion hierauf in engliſchen Augen etwas übertrieben erſcheint? Ribbentrop: Es iſt möglich, daß wir viel⸗ leicht et.gas ſenſitiv ſind, allein dies iſt nur die natürliche Folge u res 15 jährigen Kampfes der Selbſtbehauptung gegen den Geiſt der Vernichtung von Verſailles. Kürzlich ſchienen die Ereigniſſe zu beweiſen, daß dieſer Geiſt von Verſailles ausgelöſcht ſei. Aber nein, plötzlich erſcheint er wieder, und ſein Sprecher iſt— Großbritannien. Das heutige Deutſchland und beſonders der Führer, wün⸗ ſchen aus tiefinnerſter Aufrichtigkeit gute Be⸗ glehungen zu Großbritannien. Kann man da von zu großer Empfindlichkeit ſprechen, wenn man Aeußerungen aus dem Lande eines mit Freude erwarteten und geſchätzten Gaſtes zwei Tage vor dem Beſuch beſonders ernſt nimmt. Ward Price: Welchen Lauf, glauben nun, werden die Dinge in Zukunft nehmen? Ribbentrop: Deutſchland hat in ſeiner Note vom 18. Februar ſeinen Wunſch nach einer freund⸗ ſchaftlichen Verſtändigung ausgeſprochen. Deutſch⸗ land iſt ein feſt zuſammengefügtes Land. Hinter dem Führer und Kanzler ſteht die gauze Nation einmütig und geſchloſſe a. Er iſt der Garant der Beſtändigkeit in der inneren und äußeren Politik. Deutſchland wird immer bereit ſein, mit den anderen Nationen zuſammenzuarbei⸗ ten, aber dann muß der Geiſt der Diskriminierung und Zerreißung der Völker, wie er im Verſailler Vertrag ſeinen Ausdruck fand, endlich verſchwinden. Nur ein völlig gleichberechtigter, freier Staat kaun ein wirkl cher Partner in vertrauens⸗ wollen Beratungen ſein und zu freien Vereinbarungen mit anderen ſonveräuen Staaten gelangen. Dies iſt damit die Vorausſetzung für jegliche Art unn Ver⸗ handlung. Die Welt ſollte verſtehen, daß Verhand⸗ lungen, bei denen ein Partner unter irgend einem geiſtigen, moraliſchen oder materiellen Zwang geſetzt wird, immer gegen den fundamentalen Gruudſatz freier Vereinbarungen verſtoßen würden. Deun ſelbſt bei Abſchluß von Verträgen würde ein ſolcher Zwang nur zu leicht einen antagoniſtiſchen Geſſt er⸗ zeugen, deſſen alleinige Exiſtenz das praktiſche Er⸗ gebnis ſchwächt, ja vielleicht das Gegenteil von dem hervorruft, was gerade durch den Geiſt freier Ver⸗ einbarung erreſcht werden ſollte. Vor Edens Reiſe nach Moskau [Drahtung unſ. Londoner Vertreters) S London, 9. März. Das Foreign Office trifft jetzt alle Vorbereitungen für Edens Reiſe nach Moskau und Warſchau. Obwohl das Datum des Beſuches noch nicht feſtgeſetzt iſt, gilt es boch als ſicher, daß Eden ſeine Reiſe nicht vor Ende dieſes Monats antreten wird. Ganz augen⸗ scheinlich ſpricht hier der Wunſch mit, vorher noch Sie Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ erklärt, daß Eden volle Autorität habe, die geſamten durch das engliſch⸗franzöſiſche Kommuniqus aufgeworfenen Fragen mit Litwinow und Stalin zu erörtern. Auf Grund der Miniſterbeſuche in Berlin, Moskau und Warſchau werde dann das engliſche Ka⸗ binett entſcheiden, ob es mit weiteren konſtruktiven Vorſchlägen vor die Oeffentlichkeit treten will. Der ruſſiſche Botſchafter im Londoner Außenamt — London, 9. März. Der ſowfetruſſiſche Botſchaf⸗ ter Botſchafter Maisky ſprach am Sonnabend im Foreign Office vor, um, wie amtlich verlautet, die Genugtuung der Sowjetregierung über den in Aus⸗ ſicht geſtellten Beſuch des Lordſtiegelbewahrers Eden in Moskau auszudrücken. Man hoffe, ſo ſchreiht „Preß Aſſociation“ hierzu, daß der Zeitpunkt des Heſuches in Kürze feſtgeſetzt werde. Der Reichsjugend führer im Saargebiet In allen Orten ſtürmiſche Begrüßung— Eine Kundgebung in Saarbrücken Meldung des DNB. — Saarbrücken, 9. März. Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Samstagmorgen in Saarbrücken eingetroffen iſt, traf kurz nach 9 Uhr die Fahrt zu den einzelnen Stand⸗ orten der Hitler⸗Jugend im Saargebiet an. In Völklingen waren im Stadion mehr als 5000 Angehörige der HJ⸗Organiſationen angetreten. Der Reichsjugendführer hielt eine kurze An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte, daß er überglück⸗ lich ſei, heute der freien Saar die Grüße der Jugend des Deutſchen Reiches zu überbringen. Die Fahrt ging dann über Merzig weiter nach Mettlach. Auch in Saarlouis hatten ſich über 5000 An⸗ gehörige der nationalſozialiſtiſchen Jugend, ſowie Tauſende von Volksgenoſſen auf dem reichgeſchmück⸗ ten Marktplatz eingefunden, die dem Jugendführer lebhaft zujubelten. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſetzte ſodann die Fahrt fort durch den Warndt und den Gau. Ueberall, auch in den kleinſten Orten, hatte ſich die Jugend mit den Erwachſenen an den Straßen verſammelt und begrüßte den Reichsjugendführer auf das lebhafteſte. Darauf wurde die Rückfahrt über Völklingen nach Saar⸗ brücken angetreten. Den erſten Tag der Anweſenheit des Jugendfüß⸗ rers des Deutſchen Reiches im Saarland, Baldur von Schirach, beſchloß eine Kundgebung des Standorts Saarbrücken der Hitlerjugend, zu der mehr als 6000 Angehörige der NS⸗Jugend⸗ organiſationen erſchienen waren. Der Reichsfugend⸗ führer wurde bei ſeinem Eintreffen ſtürmiſch begrüßt. Zu Beginn der Kundgebung ſprach der Führer der HJ Saar, Dillenburg, Worte der Begrüßung. Nach einer kurzen Anſprache des Vertreters des Gauleiters Bürckel begann darauf, von ungeheurem Beifall empfangen, der Reichsjugend führer ſeine Rede. Er führte u. a. aus, daß die NS⸗Jugend aus einer kleinen Gemeinſchaft nunmehr im Reich zu einer 6⸗Millionen⸗Kame⸗ radſchaft geworden ſei. Der Weg dieſer Jugend ſei hart und ſchwer ge⸗ weſen. Allein in der Reichshauptſtaödt habe ſie fünf ihrer beſten Kameraden, und im ganzen Reiche 21 Kameraden auf dem Altar der Nation geopfert. Heute ſei die Jugend das Bollwerk des deut⸗ ſchen Nationalſozialismus. Sodann ſetzte ſich Baldur von Schirach mit den Angriffen ausein⸗ ander, die gegen die NS⸗Jugend erhoben würden, und wies die Behauptung, die HJ ſei gottlos oder religionslos, ſcharf zu⸗ rück. Wer heute mit der Jugend marſchiere, der marſchiere mit dem Deutſchland der Zukunft. Wer aber gegen die NS⸗Jugend ſtehe, der ſtehe gegen den NS⸗Staat. Zum Schluß ſeiner Rede, die oft von Beifalls⸗ kundgebungen unterbrochen wurde, betonte Baldur von Schirach nochmals eindringlich den ſozialiſtiſchen Grundcharakter der nationalſozialiſtiſchen Jugend, in der der Sohn des Gelehrten neben dem Sohn des Bauern, des Arbeiters und des Bankiers marſchiere in einer herrlichen Kameradſchaft. eee Beginn der Entijcheidungskümpfe in Griechenland Heute Angriff der Regierungstruppen Meldung des DNB. — Athen, 9. März. Nachrichten aus Saloniki zufolge war der Bom⸗ benangriff der Regierungsflugzeuge auf die Stel⸗ lungen der Aufſtändiſchen bei Serres und Sidiro⸗ kaſtron außerordentlich erfolgreich. Die Flug⸗ zeuge haben ungefähr 100 Bomben abgeworfen. Der allgemeine Angriff der Regierungstruppen, der urſprünglich für Samstag vorgeſehen war, iſt auf Sonntag verſchoben worden. Am Samstag begann der Angriff der Regierungstruppen gegen die Aufſtändiſchen am Strymon Fluß. Den Kampfhandlungen ging ein neues Bombardement von 15 Flugzeugen voraus, die in Verbindung mit Artillerie die Stellungen der Aufſtändiſchen be⸗ ſchoſſen. General Kondylis iſt an die Front abgereiſt. Das Wetter hat ſich gebeſſert. Die Truppen der Regierung werden verſuchen, nördlich den Flucht⸗ weg nach Bulgarien abzuſchneiden, ſüdlich den Zu⸗ gang nach Serres zu verſperren, um den Rebellen die Flucht nach Serres abzuſchneiden und ſie gefangennehmen zu können. Auf Grund eines neuen Schrittes des griechi⸗ den Uebertritt auf bulgariſches Gebiet verwehren. Eine Athener Erklärung Meldung des DNB. — Berlin, 9. März. Die griechiſche Geſandtſchaft iſt von ihrer Regterung beauftragt worden, folgende Nach⸗ richten entſchieden zu dementieren: Ueber die Beſetzung der Stadt Lariſſa durch die Aufſtändiſchen; über die Einkreiſung Athens; über einen Aufſtand im Epirus; über die Erſchütterung der Regierung; über die Anzahl der Toten und Verwun⸗ deten; über die Beſchießung Athens; über einen Auf⸗ ſtand in Patras; über Munitionsmangel der Regie⸗ rungstruppen; über den Uebergang eines Teiles de: Luftſtreitkräfte zu Venizelos; über das ſtundenlange Bombardement Salonikis durch die Aufſtändiſchen; über einen kommuniſtiſchen Aufſtand in Athen. Die tatſächliche Lage iſt folgende: Im Feſt⸗ land, dem Peloponnes und den Inſeln, außer den zur Zeit von den Aufſtändiſchen gewaltſam beſetzten, herrſcht völlige Ruhe. Die Bevölkerung ſteht geſchloſ⸗ ſen hinter der Regierung. Sobald die ungewöhn⸗ lich rauhe Witterung, die jede Sicht verhindert, und die Ueberſchwemmungen nachlaſſen, und das davon betroffene Gebiet wieder einigermaßen zugänglich wird, werden die Regierungstruppen gegen die Auf⸗ ſtändiſchen vorrücken und das von den letzteren be⸗ ſetzte Gebiet ſäubern, falls dieſe ſich bis dahin nicht gerſtreut haben ſollten. 5 a 22805 . Wie aus Petritſch(Bulgariſch⸗Mazedonien) meldet wird, iſt die Kampflage in GriechiſchMazedo⸗ nien noch immer ungeklärt. Nach hier vorliegen⸗ den Nachrichten haben die Regierungstruppen im nördlichen Teil des Kampfgebietes keine Fortſchritte machen können. Die Stärke der Revolutionäre ſcheint zahlenmäßig der der Regierungstruppen über⸗ legen zu ſein, nachdem ſie durch Maſſenaushebungen innerhalb der mazedoniſchen Bevölkerung ihre Ein⸗ heiten mehr als verdoppelt haben. Die Regierungs⸗ truppen verfügen aber über eine weſentlich beſſere Ausrüſtung. Die Aufſtändiſchen haben ſich vielfach in den vom Weltkrieg her noch guterhalte⸗ nen Schützengräben und Unterſtänden zwichen dem Doiran⸗ und Butkowo⸗See verſchanzt. Man rechnet hier damit, daß es auch in dieſer Gegend in den nächſten Tagen zu einem Entſcheidungskampf zwiſchen beiden Fronten kommen wird. ge⸗ Bulgarien 3 zieht ſeine Völkerbundsdenkſchriſt zurück U Meldung des DNB. — Geuf 9. März. Nach Erklärungen von bulgariſcher Seite hat der bulgariſche Vertreter in Genf, Antonoff, nach einer freundlichen Ausſprache mit dem türkiſchen Vertreter in Genf auf die Weiterverfolgung des von ihm beim Völkerbund eingeleiteten Schrittes verzichtet. Er hat dem Generalſekretär des Völkerbundes in dieſem Sinne mitgeteilt, daß er ſein am 7. März übergebe⸗ nes Aide mémoire zurückziehe und bitte, es den Ratsmitgliedern nicht mehr zu übermitteln. Emvörung 5 über die Kownoer Slrafanträge — Berlin, 9. März. Aus allen Teilen des Reiches laufen bei der Bun⸗ desleitung des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland Zuſchriften, Telegramme und Telephon⸗ anrufe ein, aus denen die außerordentliche Erre⸗ gung ſpricht, die die Kreiſe der Bevölkerung auf die Nachricht von den ungeheuerlichen Strafanträgen im Kownoer Memel⸗Prozeß hin ergriffen hat. Die Bun⸗ desleitung des V. D. A. wertet dieſen Ausdruck der allgemeinen Empörung als Zeugnis des tiefen Ver⸗ bundenheitsgefühls, das die deutſchen Volksgenoſſen im Reich mit denen drüben im Memellande verbin⸗ det. Das ſeit den Tagen der nationalen Erhebung auch im Reiche zum Durchbruch gekommene Gemein⸗ ſchaftsbewußtſein aller Deutſchen wendet ſich mit Empörung gegen die jedem menſchlichen Empfinden Hohn ſprechende gewalttätige Unterdrückung des memelländiſchen Deutſchtumes. Die Bundesleitung des V. D. A. hofft, daß auch ein litauiſches Gericht den Blutanträgen der Kownoer Staatsanwaltſchaft nicht wird ſtattgeben können. Zu den Schreckensurteilen, die der Generalſtaats⸗ anwalt im Memelprozeß beantragt hat, ſchreibt der „Völkiſche Beobachter“ u..:„Das Leben von fünf Menſchen, denen man in einem wochenlangen Pro⸗ zeß vergeblich eine Schuld nachzuweiſen ſuchte, ſteht auf dem Spiele. Ihre und die Schuld der anderen Angeklagten iſt nur, daß ſie Deutſche ſind und Deutſche bleiben wollen und im Bewußtſein ihres Rechts jene Freiheiten für ſich zu fordern, die ihnen in einem internationalen Abkommen garan⸗ tiert worden ſind. Der Kownver Prozeß wird für Deutſchland eine Prüfung darauf ſein, was von ſol⸗ chen internationalen Garantien zu halten iſt⸗ Deutſchland wartet jetzt auf eine Ant⸗ wort der Unterzeichnermächte“ Vermählung Miniſterpräſident Görings — Berlin, 9. März. Eine uns heute zugegangene Nachricht, daß der Miniſterpräſident und Reichsluft⸗ fahrtminiſter General Göring ſich am Donnerstag, dem 11. April, mit Frau Staatsſchauſpielerin Emmi Sonnemann vermählen wird, iſt uns auf Rückfrage bei der Adjutantur des Miniſterpräſidenten als rich⸗ tig beſtätigt worden. Paris im Schnee 1 — Paris, 9. März. Nachdem das Thermomeiet ſeit etwa 24 Stunden ſtändig gefallen war, ſetzte in den frühen Morgenſtunden bei 5 Grad Kälte ſtarker Schneefall ein und bald war die ganze Stadt von einer etwa 10 Zentimeter hohen Schneeſchicht bedeckt. Infolge der andauernden Kälte bleibt der Schnee überall liegen, was dem Pariſer Straßenbild einen ungewohnten Anblick gibt. Hauptſchriſtleiter: Hans Alfred Meißner Nerantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner- Handelsteil: 1 8. Willy Müfter Feuilleton: Carl Dund Eiſenbart- Lokalen Tei Dr. Fritz Hammes Sport: Willn Müller- Söhweſtdeulſche Um⸗ ſchau, Gericht und den übrigen Teil Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen Jakod Faude, ſämtlich in Maunbeim Herausgeber. Drucker und Verleger Druckereſ Dr. Haas, Neue Mann⸗ heimer geitung. Mannheim. R 1.—8 Schriftleitung in Berlin: Dr Fritz Filltes, W 30. Viktoriaſtraße 4a Geſ.⸗D.⸗A. Febr. 35: Mittag⸗Ausg A u. 3= 21 200 Abend⸗Ausg. A u. B= 20 650 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur de Rückvorts Uraufführung:„Der Rebell von der Saar“ Ein Volksſtück von August Ritter von Eberlein im Nationaltheater Ein gut Teil jener mannhaften Rebellennatur, die im wackeren Müller von Spelzheim, dem Titel⸗ helden dieſes vaterländiſchen Volksſtückes, lodert, ſteckt auch in ſeinem Autor. Ritter von Eberlein, ein glühender Patriot, hat mit dieſem ſeinem Bühnen⸗ werk nicht zum erſtenmal von ſich reden gemacht. Nicht nur, daß er im wilden Kriegestanze von 1914 bis 1918 ein verwegener Draufgänger war, der, wenn es ſich ſo gab, den Feinden„feuernde Maſchinen⸗ gewehre“ und„beſpannte Geſchütze“ im Handſtreich wegnahm und ſogar der Ehre teilhaftig wurde, auf die berühmte Liſte der„Kriegsverbrecher“ zu kom⸗ men nein, auch in den Nachkriegsjahren mit ihren Grenzlande ſchwer laſtenden Prüfungen arbeitete er mit der ganzen Kraft ſeiner vaterländiſchen Begeiſterung für Die Mannheimer hatten ihn in den Jahren 1919 bis 1921 in ihren Mauern. Damals, im Juni 1919 E ſo haben wir es aus ſeinem eigenen Munde— wurde der Regierungspräſident der Pfalz, Dr. von Winterſtein, ausgewieſen. Die Geſahr für die Pfalz war groß. Mannheim mußte eine Kampfzen⸗ trale gegen die Franzoſen und Separatiſten einge⸗ richtet werden. Man holte dazu jenen„Kriegsver⸗ Hrecher“ Ritter von Eberlein. Aus taktiſchen Grün⸗ den nannte er ſich„Dr. Ritter“, und nicht einmal die Polizei in Mannheim kannte ſeinen wirklichen Namen. Von dieſem Dr. Ritter ſtammt auch jenes Buch:„General Gérard und die Pfalz, Enthüllun⸗ gen aus dem franzöſiſchen Generalſtab“, das im Jahre 1920 beſonders auch im Ausland Aufſehen erregte, riß es doch den Franzoſen ihre ſogenannte neutrale Maske vom Geſicht. Der Generalſtabschef Igequot ſelbſt war es, der in dieſem Buch die An⸗ nerlonsk trebungen der franzöſiſchen Regierung ofen zugab und damit Gérard und ſeinen Auftrag⸗ geber Clemenceau vor aller Welt bloßſtellte. Auch jener„Offene Brief“ iſt in Mannheim noch nicht ſiſchen General de Metz richtete, und es gibt heute noch Mannheimer, die dieſen Brief ſich aufgehoben haben als Dokument dafür, wie einſt ein deutſcher Offizier einem franzöſiſchen General einmal die blanke Wahrheit ſagte. Auch im„Rebell von der Saar“ bekommt der Franzmann manche Wahrheit zu hören, und wenn die Geſchehniſſe um den Müller von Spelzheim und die Reichsgräfin Maria Anna uns auch um faſt anderthalb Jahrhunderte in die Geſchichte zurück⸗ führen, ſo entwickeln ſich dennoch im Laufe des echt volkstümlichen Stückes manche überraſchenden Parallelen zum Heute, die, vom Adel einer reinen und hochgemuten Geſinnung getragen, in den Herzen der Zuhßhrer ſtärkſte Reſonanz erweckten. Es iſt die Zeit, da die Flammen der franzöſiſchen Revolution über die Grenzen zu züngeln und deut⸗ ſches Land an Saar und Rhein mit ihrem Gluthauch zu erfaſſen drohen. Da iſt Peter Krummet, der Spelzheimer Müller, der, wie ſeine Landsleute an der Saar, die Heilsbotſchaft der Jakobiner wohl vernimmt, ihr ſogar einige gute Seiten abzugewinnen weiß, weil ſie Ueberlebtes beſeitigte, der im übrigen aber durch die Gewalttaten der franzöſiſchen Moſel⸗ armee ſehr raſch am eignen und an ſeines Volkes Leide den Unterſchied zwiſchen Jakobinertheorie und Jakobinerpraxis verſpürt. Andererſeits macht ihn die Not des vom Adel und von den Fürſten aus⸗ gebeuteten Volkes zum Aufrührer gegen die Reichs⸗ gräfin Maria Anna, deren Standgerichtsriten er eine Standpauke hält, die ſich gewaſchen hat. Bei allem aber, was er tut, ſtrebt er ſeinem großen Ziel dem„freien einigen Deutſchland“ nach. Ueber dieſem großen Ziel wird alles andere klein und nebenfächlich. Und als die Franzoſen ſchließlich von den heranſtürmenden Preußen in die Flucht ge⸗ ſchlagen ſind und der rebelliſche Müller von den Ziethenhuſaren wegen Aufruhrs und Widerſtands gegen ſeine Landesherrin und die preußiſche Truppe fuſiltert werden ſoll, iſt es die Fürſtin ſelbſt, die ihn als mannhaften Deutſchen zuinnerſt erlebt und vergeſſen, den Ritter von Eberlein au den franzö⸗ ihn durch ihre Fürſprache vom Pfahl errettet. Sie erkennt ihn, den einfachen Müller, als den Stürzer des Alten und den Aufbauer des Neuen an und ent⸗ ſagt ihrer Herrſchaft über das Land zugunſten des Selbſtbeſtimmungsrechts des Volkes. Aber ſie mahnt: „Der Franzoſe iſt jetzt auf der Flucht! Doch eines Tages wird er wiederkommen! Sein Traum ſeit tauſend Jahren iſt Saar und Rhein! Peter Krum⸗ met— ob Republikaner oder Fürſtenuntertan, ob frei oder in Feſſeln, ob reich oder arm, bleibt deutſch!“ Auf dieſer Linie finden ſich die beiden Widerſacher und das geſamte Volk in dem glühenden Schwur zuſammen„Deutſch iſt die Saar, jetzt und immerdar!“ 5 In fünf ſtraff gebauten und ohne Zweifel theater⸗ wirkſamen Bildern rollt dieſes nach einem Stoff von Auguſt Becker geſchriebene Stück vorüber. Es wer⸗ den keine hohen dichteriſchen Anſprüche erhoben, und die pſychologiſche Stichhaltigkeit der Charaktere würde vielleicht nicht in jedem Fall einer eingehen⸗ den Prüfung ſtandhalten. Es iſt dennoch ein ge⸗ ſinnungsſtarkes, mit kernigem Humor vielfach durch⸗ ſetztes Volksſtück entſtanden, das unter der liebe⸗ vollen Regie Friedrich Hölzlins und vermöge der lebendigen Darſtellung Eliſabeth Stie⸗ lers als Reichsgräfin und Karl Marx als Re⸗ bell eine feſſelnde Wiedergabe erfuhr, das vollbeſetzte Haus zu donnernden Beifallsſtürmen zum Teil bei offener Szene hinriß und es in vaterländiſche Hoch⸗ ſtimmung verſetzte. Die beiden Hauptgeſtalten ſind ſehr geſchickt einander gegenüber⸗ und in den Brenn⸗ punkt des Ganzen geſtellt und werden von einer Un⸗ zahl origineller Typen deutſcher und franzöſiſcher, fürſtlicher und bürgerlicher Herkunft, umſchwärmt. Sie alle hatten ſtarke Verdienſte um das Gelingen und den Erfolg, und aus der langen Reihe ſeien wenigſtens Langheinz als bärbeißig⸗humoriſti⸗ ſcher Holzbein⸗Invalide von Roßbach, Rudolf Kli x als ſtändig leicht alkoholiſierter Konventskommiſſar, Hermine Ziegler als gewitzter Hausdrachen des Rebellen und ſchließlich die gut charakteriſierten deut⸗ ſchen und franzöſiſchen Soldatengeſtalten der Herren Birgel, Linder und Bum Krüger herausge⸗ hoben. Die bühnenbildneriſchen Anforderungen des Stückes ſind von Hans Blanke mit Glück gelbſt worden. Der Sturm der patriotiſchen Begeiſterung rief am Schluß auch den Verfaſſer immer wieder in das Licht der Rampe. C O. E. Deutſche Meiſter der Ma erei aus einem Jahrhundert Am Sonntagvormittag iſt in den unteren Räumen der Kunſthalle eine Ausſtellung eröffnet worden, die von der NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim veranſtaltet wird. Nach einem innig vorgetragenen Schubertquartett führte Kreiskulturwart Looſe in einigen Sätzen in das Weſen der deutſchen Malerei des 19. Jahrhunderts ein, die zwar nicht auf dem Boden einer gemeinſamen Weltanſchauung erwachſen ſei, in ihren beſten Vertretern jedoch auch uns noch viel zu geben habe, ohne Richtſchnur oder Vorbild für die kommende Malerei zu ſein. Kreisleiter Dr. Roth betonte, daß die Auswahl unter Ausſcheidung deſſen getroffen ſei, was, ohne ſchon ſelbſt Verfall zu ſein, Keime des Verfalls in ſich getragen habe, den wir in der Nachkriegszeit ſchaudernd erlebt hätten. Die Ausſtellung, von Kaspar David Friedrich bis zu Slevogt und Corinth reichend, zeigt eine Fülle wundervoller Bilder, die aus Muſeen und Privatbeſitz zuſammengekommen ſind. Es iſt vorwie⸗ gend Landſchaftsmalerei von edler, deutſche⸗ ſter Haltung. Faſt alle großen Maler des 19. Jahr⸗ hunderts ſind vertreten. Ueber die Ausſtellung, deren kulturelle Bedeutung außer Zwei⸗ fel ſteht, wird im einzelnen noch eingehend zu ſpre⸗ chen ſein, auch über ihren Aufbau. Für heute nur ſo viel: Meiſterbilder von deutſcher Künſtlerhand ſprechen hier zu jedem, der Sinn für Schönheit hat, g he. Ein Reitergrab aus der Völkerwanderung. In der Nähe der ungariſchen Gemeinde Keeel ſtieß man bei Erdarbeiten in geringer Tiefe auf ein a va riſches Reiterg rab. Neben dem vollſtändig erhaltenen Skelett des Reiters ſand man das Ske⸗ lett ſeines Streitroſſes ſowie die volle Kriegsaus⸗ rüſtung des Kriegers, beſtehend aus einem ſpitzen doppelkantigen Schwert und einer Keule. Etwa tiefer wurden zahlreiche Schmuckſtücke ſowie Ge⸗ brauchsgegenſtände aus der Zeit der Völkerwande⸗ rung gefunden. 4 rz. Bun⸗ n im hhon⸗ re. tf die n im Bun⸗ k der Ver⸗ ioſſen rbin⸗ bung nein⸗ mit inden des itung t den nicht dAats⸗ t der fünf Pro⸗ ſteht deren und ;tſein n, die aran⸗ d für 1 ſol⸗ . iſt. Ant⸗ meter te in tarker t von edeckt ſchnee einen umen rden, heim genen ſe in alerei dem achſen noch orbild r Dr. ioͤung all zu „ den ätten. ch bis ü lle und rwie⸗ itſche⸗ Jahr⸗ deren wie i⸗ ſpre⸗ nur rhand it hat, BS. g. In man a va⸗ ändig Ske⸗ Saus⸗ pitzen twas Ge⸗ ande⸗ 4 8 2 begonnen hat. Montag, 11. März 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer 116 Mannheim, den 11. März. Der Frühling rückt ins Land! Der Winter ſucht ſich mit einer ungewöhnlichen Hartnäckigkeit zu behaupten. In der Nacht zum Sonntag wurden wieder 5 Grad Kälte feſtgeſtellt. Dazu blies noch in den geſtrigen Vormittagsſtunden ein ſo nordiſcher Wind, daß man ſonnige Stellen aufſuchen mußte, wenn man zu leicht angezogen war. Das Tagesgeſtirn entwickelt zwar eine von Tag zu Tag zunehmende Kraft, aber es vermochte geſtern trotzdem nicht die Luftwärme über 4 Grad hinaufzudrücken. Daß nachmittags die Anlagen ſtark begangen wurden, iſt ſelbſtverſtändlich, da am Himmel kein Wölkchen zu entdecken war. Wer in der glücklichen Lage iſt, ein Kraftfahrzeug zu be⸗ ſitzen, ſauſte an die Bergſtraße oder in die Pfalz, wo trotz der froſtigen Witterung die Mandelblüte Der Winterſportverkehr nahm am Wochenende nochmals einen recht bedeut⸗ ſamen Aufſchwung. Bereits am Samstag fuhren mit dem Winterſportſonderzug nach dem Nordſchwarz⸗ wald von Mannheim aus 150 Winterſportler, zu denen ſich auf den Unterwegsſtationen noch weitere Sportkameraden geſellten. Weit ſtärker war der Andrang zu dem Winterſportſonderzug am Sonn⸗ tag vormittag, mit dem 550 Schiläufer nach dem nördlichen Schwarzwald fuhren. Außerdem ließen ſich noch durch das Sportamt der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ zahlreiche Winterſportler nach dem Hornisgrindegebiet befördern. Der Son⸗ derzug nach dem Saargebiet, der von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gefahren wurde, brachte 700 Reiſende nach Saarbrücken. Mit 450 Wanderfreunden fuhr der Odenwaldklub mit einem Sonderzug zu einer Wanderung nach Neckargemünd. Trotz des ſonnigen Wetters blieb der Ausflugsverkehr nach dem Odenwald echwach, wie auch der Stadtbeſuchsverkehr unbedeutend war. Lediglich am Samstag war ein lebhafter allge⸗ meiner Reiſeverkehr zu verzeichnen. Frühlingsboten auf dem Neckar Mag in dieſen Tagen noch ſo eiſig der Wind wehen und mögen die ſtehenden Gewäſſer morgens mit einer Eisſchicht überzogen ſein: immer mehr Frühlingsboten ſtellen ſich ein. Ein Blick an das Neckarufer beſtätigt dieſe Behauptung. Die Bootsverleihanſtalten Albeißer und Klein ſind wieder an ihre alten Liegeplätze geſchleppt worden, nachdem ſie während der letzten Monate im Winterhafen geſchützt vor Acker lagen. Venn auch in dieſem Jahre ein Eisgang nicht ein⸗ rat, ſo hätten ſie doch abgeſchleppt werden müſſen, das Hochwaſſer kam, das alles fortriß. So aber gen die Anſtalten ſicher im Hafen, aus dem ſie jetzt ieder hervorgekommen ſind, um neues Leben an die Ufer des Neckars zu bringen. 5 Vorläufig iſt es alleröings mit dem Waſſerſport noch nichts, denn bei dem kalten Wetter hat niemand Lust, auf dem Neckar herumzugondeln. Wenn aber die Kaltluft abgedrängt iſt, dann wird auch der Neckar mit Booten aller Art ſich beleben. In der Zwiſchen⸗ zeit gibt es noch mancherlei zu tun, da bis jetzt nur die ſchwimmenden Anlagen an die Liegeplätze ge⸗ ſchleppt worden ſind. Die an Land gebrachten Boote befinden ſich noch im Winterlager, wo nunmehr emſig gearbeitet wird, um ſie herzurichten. Es iſt ein rich⸗ tiger Frühjahrsputz, bei dem Teer und Farbe die wichtigſte Rolle ſpielen. Lange wird es nicht dauern, bis alles blitz und blank iſt. Wenn wir ganz genau hinſehen, dann werden wir feſtſtellen können, daß die Bootsverleihanſtalten nicht die einzigen Frühlings⸗ booten find. Auch das Neckarvorland trägt bereits einen grünen Schimmer hervorſprießenden Graſes! ai Ein Gerüſt auf dem Waſſerturm erregt gegen⸗ wärtig die Aufmerkſamkeit der Vorübergehenden. Zu ſehen gibt es nichts Beſonderes, denn feſtgefügt um⸗ ſchließt bereits das Gerüſt die oberſte Spitze des Turmes von dem Umgang bis zur Figur, die den Turm krönt. Es war nicht ganz leicht, in luftiger Höhe dieſes Gerüſt anzubringen, aber der tüchtige Fachmann überwand auch dieſe Schwierigkeiten. Nun können die anderen Fachleute an die Arbeit gehen und am Dach der Waſſerturmſpitze die möglicherweise vorhandenen Schäden ausbeſſern. Für die Zuſchauer wird es auch im Verlauf der Arbeiten nicht viel zu ſehen geben, weil die Arbeiter in der ſchwindelnden Höhe ſich wie größere Käfer ausnehmen. i Verwaltungsakademie Baden, Zweigſtelle Maunheim. Am Montag, dem 11., und Freitag, dem 15. März, fallen die Vorleſungen aus. Die Vorträge über„Grundlagen des neuen Steuerrechts“ von Wirtſchaftstreuhänder Dr. Waldſchütz werden am Montag, dem 18., Freitag, dem 22, und Freitag, dem 24. März, abends 20.15 Uhr, in der Aula K 4, 1 ſtatt⸗ finden. Am Montag, dem 25. März wird Kreis⸗ leiter Dr. Roth in der Verwaltungsakademie über „Nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung“ ſprechen. Be⸗ ginn gleichfalls abends 20.15 Uhr. * In Feudenheim wurden im Februar neun Kinder geboren, zwei Paare getraut, und vier Perſonen ſchloſſen die Augen für immer. Aus Zürich erhalten wir die Nachricht, daß Gene⸗ raldirektor Gottlieb Jaeger, der Leiter des Fendel⸗Konzerns, in der Nacht zum Sonntag geſtor⸗ ben iſt. Generaldirektor Jaeger hatte in Aroſa Stärkung ſeines geſchwächten Geſundheitszuſtandes geſucht, glaubte ſie auch gefunden zu haben und befand ſich bereits auf der Rückreiſe. In Zürich verſchlimmerte ſich jeoͤoch ſein Leiden. Er mußte ein Sanatorium aufſuchen, in dem er verſchied. Direktor Dr. Weber, der bewährte Mitarbeiter Jaegers, war auf die Nachricht von dem ſchlechten Geſundheitszu⸗ ſtand Jaegers nach Zürich geeilt. Wenn Dr. Weber bei der letzten Unterredung den Eindruck gewinnen konnte, daß bereits ein Umſchwung zum beſſeren ein⸗ getreten ſei, ſo hatte ihn allerdings die ſtarke Lebens⸗ kraft und ⸗Zuverſicht des Kranken über den wahren Zuſtand getäuſcht. Die Rheinſchiffahrt verliert in Gottlieb Jaeger einen ihrer ſtärkſten, entſchloſſenſten Köpfe. Seit dem Kriege mußte die Binnenſchiffahrt, mehr als jedes andere Gewerbe, um das Daſein kämpfen. Die Ab⸗ lieferung eines großen Teiles der Rheinflotte an die Franzoſen, dazu die Vernachläſſigung ihrer Belange an mehr als einer amtlichen Stelle, erforderte ſtarke Nerven, zielbewußtes Wollen und geſchicktes Verhan⸗ deln. Wenn die Rheinſchiffahrt die ſich ihr entgegen⸗ ſtürmenden Schwierigkeiten überſtehen konnte, dann hat ſte das nicht zum letzten Gottlieb Jaeger zu dan⸗ ken, deſſen lebendige Tatkraft alle Hinderniſſe meiſterte. Gottlieb Jaeger ſtammt aus einer Pfälzer Bauern⸗ ſamilie, aus Mau dach. Nach kurzer kaufmänni⸗ ſcher Lehrzeit trat er am 1. Oktober 1892 bei der Speditionsfirma Theodor Fügen, Ludwigshafen, ein. In kurzer Zeit arbeitete er ſich bei dieſer Firma bis zum Prokuriſten empor und wurde im Jahre 1901 zum Teilhaber der Firma berufen. Es folgte eine Zeit bemerkenswerten Aufſchwungs für die Ludwigshafener Firma. Gottlieb Jaeger wurde eine der bekannteſten Perſönlichkeiten in der Rhein⸗ ſchiffahrt. Als im Jahre 1910/1 der Preußiſche Fis⸗ kus die Aktienmehrheit der Rhein⸗ und Seeſchiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft, Köln, und der Mannheimer Lager⸗ haus⸗Geſellſchaft, Mannheim, erwarb, entſchloß ſich Baden, zur Sicherſtellung ſeiner Kohlenverſorgung gleichfalls einen Schiffahrtskonzern mit Staatsbetei⸗ ligung zu errichten. Damals wurden die Aktien der Rheinſchiffahrts⸗Geſellſchaft vorm. Fendel und die der Badiſchen Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport aufgekauft und dieſe beiden Firmen zuſammen mit der Firma Theodor Fügen, die ſich nun in„Bayeriſche Transportgeſellſchaft vorm. Theod. Fügen, G. m. b..“ umwandelte, konzern⸗ mäßig zuſammengeſchloſſen. Die Leitung dieſes Konzerns, der größten auf dem Rhein beſtehen⸗ den Schiffahrtsvereinigung, wurde in die Hand Gott⸗ lieb Jaegers gelegt. Zuſammen mit den Beteili⸗ gungsgeſellſchaften der zuſammengeſchloſſenen Fir⸗ men verfügte der neue Konzern über ein weit aus⸗ gebreitetes Netz von Schiffahrts⸗, Lagerungs⸗ und Transportanlagen im In⸗ und Ausland. Im Jahre 1912 erwarb der Konzern die Lloyd S. A. de Transports, Antwerpen, die ihm 34 Güterdampſer, 5 Leichter und umfangreiche Um⸗ ſchlagseinrichtungen einbrachte. i Generaldirektor Golſlieb Jaeger 7 Rhé6nan Der Krieg brachte der Binnenſchiffahrt ſchwere Hemmungen, der Frieden zahlreiche Verluſte. So mußten zunächſt die Straßburger Schiffahrtsanla⸗ gen abgetreten werden, ebenſo auch die belgiſchen Beſitzungen des Lloyd Rhénan. Weiter wurden in Ausführung des Verſailler Friedensvertrages durch Schiedsſpruch dem franzöſiſchen Staat 76 v. H. der Aktien der Fendel⸗Geſellſchaft ſowie die Ablieferung der Umſchlagsanlagen und des Ver⸗ waltungsgebäudes der Badiſchen Ach für Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport in Rotterdam zuge⸗ ſprochen. In langwierigen Verhandlungen gelang es zwar, die Geſellſchaft als deutſches Unternehmen zu erhalten und von der Aktienabgabe abzufehen, dafür mußten aber die geſamte Flotte der Fendel⸗Geſellſchaft und zahlreiche Ladeaula⸗ gen abgetreten merden. Stärker noch als bei der ſtürmiſchen Aufwärtsentwicklung der Vorkriegszeit erwies ſich Gottlieb Jaeger in dieſer Zeit des Da⸗ ſeinskampfes als der berufene Vertreter der deut⸗ ſchen Schiffahrtsbelange. Seine hoffnungsſtarke Vorausſicht und ſeine geſchickte Verhandlungsweiſe erreichten es, daß durch die nun einmal zu brin⸗ genden Opfer nicht die zukünftige Entwicklung be⸗ laſtet wurde. Mit großer Tatkraft nahm er den Wiederaufbau der Flotte in Angriff, obwohl die Entſchädigungen des Reiches infolge der Geldent⸗ wertung gänzlich unzulänglich waren. Im Jahre 1929 kam eine Verſtändigung zwiſchen dem preußiſchen und dem badiſchen Schiff⸗ fahrts⸗Konzern zuſtande, die praktiſch beide zu einer einheitlichen Gruppe unter der Führung von Gene⸗ raldirektor Jaeger zuſammengeſchloſſen wurden. Ihm gelang es, aus der Vielhett der Anlagen und Einrichtungen eine wirkungsfähige Einheit zu machen, die heute als diegrößte Binnenſchiff⸗ fahrtsgruppe Europas anzuſprechen iſt. In den letzten Jahren trat der Name Gottlieb Jaeger immer ſtärker hervor. Auch der breiteren Oeffent⸗ lichkeit wurde er bekannt durch ſeinen, unter dem Namen Jaeger⸗Plan viel beſprochenen Vor⸗ ſchlag einer Sanierung der geſamten Rheinſchiffahrt durch Selbſthilfe. Es gelang ihm nicht, dieſen Entwurf in die Wirklichkeit umgeſetzt zu ſehen, aber es muß feſtgeſtellt werden, daß der Jaeger⸗Plan der einzige fruchtbare Vor⸗ ſchlag zur Behebung der Rheinſchiffahrtsnöte war und daß in der Erörterung erſt die Gedanken geboren wurden, die zu der inzwiſchen erfolgten Neu⸗ regelung führten. Seinen unerſchöpflichen Ideenreichtum und ſeinen tatkräftigen Willen, den er uneigennützig den Glie⸗ dern der Wirtſchaft zur Verfügung ſtellte, bewährte Generaldirektor Jaeger auch in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtandsmitglied des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrts⸗Intereſſen, der Oberrheiniſchen Schiffahrts⸗Vereinigung, des Zentralvereins für Binnenſchiffahrt, ferner als Mitglied der Badiſchen Handelskammer, des Ausſchuſſes der Verkehrsintereſ⸗ ſenten bei der Reichsbahn und des Reichswaſſerſtra⸗ ßenbeirates ſowie einer Reihe von Aufſichtsräten. Der Name Gottlieb Jaeger wird untrennbar ver⸗ bunden bleiben mit dem Schickſal der Rheinſchiffahrt, als der eines Mannes, ſie ſicher und mutig geführt hat und ſie befähigte, in einem freien, erſtarkten Deutſchland frei und ſtark zu ſein, G. H. Wie ſchon kurz berichtet, wunde am Samstag die vom Gauamt für Volksgeſundheit veranſtaltete Ausſtellung„Geſundes Volk“ eröffnet. Gauamtsleiter Profeſſor Dr. Pakheiſer, der Schöpfer Fieſer Ausſtellung, ſtellte feſt, daß eine Aus⸗ ſtellung geſundheitlichen Inhaltes nichts Neues iſt, da früher ſchon zahlreiche Rieſenausſtellungen dieſer Art in deutſchen Städten gezeigt wurden. Der Weg, den das Gauamt für Volksgeſundheit eingeſchlagen hat, iſt ein anderer. Man wollte nicht lehrhaft wir⸗ ken und vor allem nicht durch eine übertriebene Fülle des Materials den Beſchauer ermüden, was bei den großen Ausſtellungen früher der Fall geweſen iſt. Der Inhalt oͤer Ausſtellung mußte auch deswegen anders ſein, weil wir in dem Begriff Volksgeſund⸗ heit etwas anderes erblicken als die Menſchen von geſtern. Die Zeit vor dem Umbruch hatte ſich auf die Individualhygiene eingeſtellt, während wir die Gemeinſchaftshygiene, das heißt Raſſenhygiene, in den Vordergrund ſtellen. Aus dieſem Grunde ſind in der Austellung„Geſundes Volk“ die Raſſen⸗ hygiene und die Bevölkerungspolitik ganz bevorzugt behandelt. Es wird, um verſchiedene irrige Anſichten zu wider⸗ legen, auf die Vergehen oͤes Volkes an der Kultur und auf die drei großen Unterlaſſungsſünden hin⸗ gewieſen, die zum Abſterben der Völker führ⸗ ten. Hat man doch keinen Wert mehr darauf gelegt, die raſſiſche Struktur des Volkes zu erhalten. Man hat ferner verſäumt, für einen Ausgleich zu ſorgen, d. h. die Fortpflanzung der Erbuntüchtigen und Minderwertigen zu verhindern und ſchließlich hat man, wie viele Völker mit großer Vergangenheit, Geſundes Volk Die Ausſtellung des Gauamtes für Volksgeſundheit der Geſchlechtskrankheiten, des Krebſes uſw. einge⸗ vergeſſen, für eigenen Nachwuchs zu ſorgen. Um dieſe Gedankengänge herum wurde die Aus⸗ ſtellung in einfacher Form aufgebaut, wobei man be⸗ ſonderen Wert auf leichtverſtändliche Darſtellung ge⸗ legt hat. Auf Maſſenwirkung hat man verzichtet. Jeder Beſucher ſoll aus dieſer Ausſtellung lernen und angeregt werden, entſprechend zu handeln. So wurde auch ganz bewußt der kleine Rahmen gewählt, der Gewähr dafür gibt, daß bei den Beſuchern Ein⸗ zelheiten haften bleiben. Im Mittelpunkt der Aus⸗ ſtellung ſteht der raſſenhygieniſche Film„Warum Raſſenhygiene?“, über den wir ſchon berichtet haben. Die Ausſtellung ſelbſt, die im Anſchluß an die Eröffnungsfeier durch die geladenen Gäſte beſichtigt wurde, hinterließ die denkbar beſten Eindrücke. In wirklich anſchaulicher Weiſe ſind hier all die Dinge zuſammengeſtellt, die der Menſch wiſſen muß, wenn er nicht ſich ſelbſt und damit die Volksgeſundheit in Gefahr bringen will. Sehr eindringlich wirken die figürlichen Dar⸗ ſtellungen. Sie zeigen, wohin ein Volk kommt, wenn es ſich auf der falſchen Bahn befindet. Da ſieht man die Fol ⸗ gen des Zweikinderſyſtems, die Auswir⸗ kungen der Uebervölkerung der Großſtädte und was derlei Dinge mehr ſind. Beſondere Abteilungen ſind der Bekämpfung des Alkoholismus, der Tuberkuloſe, räumt. Dann wird vor allem die Säuglingspflege und die Mütterſchulung in den Vordergrund geſtellt und durch Gegenüberſtellungen Einſt und Jetzt hervorgehoben.„Kinder aufs Land“ iſt eine weitere Werbung, die durch eine große Darſtel⸗ lung ſinnfällig unterſtützt wird. Ein Beſuch dieſer Ausſtellung lohnt ſich auf alle Fälle. Zugänglich iſt der in den ſchwerſten Tagen Tariforoͤnung und Lehrvertrag Der Reichsarbeitsminiſter hat auf eine Eingabe des Reichsnährſtandes des deutſchen Handwerks eine für das Lehrverhältnis wichtige Abgrenzung der Einwirkungsmöglichkeit der Tarifordnungen feſt⸗ geſtellt. Der Reichsſtand hatte um Klärung der Frage gebeten, welche Teile des Lehrverhältniſſes durch die Kammern und Innungen im Rahmen der Vorſchriften zur Regelung des Lehrlingsweſens und welche in den Tarifordnungen zu regeln ſeien. Dabei wurde u. a. geſagt, daß in einzelnen Tarifordnungen auch über die öffentlich⸗rechtlichen Beſtimmungen des Lehrverhältniſſes entſchieden worden ſei, während die Kommentatoren des Geſetzes zur Ordnung der nativ⸗ nalen Arbeit meinten, daß die öffentlich- rechtlichen Beſtimmungen den Handwerks⸗ und Gewerbekam⸗ mern belaſſen bleiben müſſen. Der Reichsarbeitsminiſter hat darauf geantwortet, daß der Auffaſſung des Reichsſtandes, wonach in Tarifordnungen die öffentlich⸗ rechtliche Seite der handwerklichen Lehrverhältniſſe nicht be⸗ rührt werden ſoll, beizutreten ſei. Andererſeits ſei es Sache der Treuhänder der Arbeit, die rein privatrechtlichen Beziehungen zwiſchen Lehrherrn und Lehrlingen zu regeln und bindende Vorſchriften 3. B. über das den Lehrlingen zu gewährende Ent⸗ gelt oder ihren Urlaub zu treffen. a Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich Samstag mittag beim Meßplatz, wo an der Straßen⸗ kreuzung vor dem OEG ⸗Bahnhof der Fahrer eines Perſonenkraftwagens drei Perſonen zu Fall brachte. Der Wagenlenker wollte einem Mäd⸗ chen ausweichen, das bei ſeinem Herannahen die Straße überquerte, ohne daß ihm das gelang. Er fuhr das Mädchen an, das zu Boden geworfen wurde und hierbei ſo verletzt wurde, daß man es in das Krankenhaus bringen mußte. Bei der Unter⸗ ſuchung ſtellte man feſt, daß es außer K opfverletzun⸗ gen eine Gehirnerſchütterung erlitten hatte. Bei dem Verſuch, dem Mädchen auszuweichen, fuhr der Kraftfahrer noch zwei Radfahrer an, die zu Boden geworfen wurden. Die beiden Radler kamen mit Prellungen an Schultern und Füßen davon. Die Polizei bemühte ſich, die Schuldfrage zu klären. zr Ein Kellerbrand entſtand Sonntag vormittag im Hauſe Colliniſtraße 20. Die Feuerwehr be⸗ kämpfte den Brand mit einer Schlauchleitung und mit Entlüftungsgerät. Der Schaden iſt nicht bedeu⸗ tend. In der Hauptſache fielen dem Feuer einige Kiſten mit Material(Steingut) zum Opfer. Brand⸗ direktor Mikus leitete die Löſcharbeiten. Um 12.40 Uhr konnte der Löſchzug wieder abrücken. Da der Vorfall zahlreiche Neugierige anlockte, mußte die Polizei die Straße abſperren. un Prüfung für Geſchäftsſtenographen. Die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim hält am Sonntag, dem 7. April, vormittags, die 28. Prü⸗ fung ihres Stenographiſchen Prüfungsamtes für Geſchäftsſtenographen aller Syſteme ab. Geprüft wird wie bisher in Abteilungen für 150, 180, 200, 220 und 240 Silben Geſchwindigkeit in der Minute; außerdem findet eine Vorprüfung für 120 Silben ſtatt. Die Diktatdauer beträgt in allen Klaſſen zehn Minuten(2 mal fünf Minuten). Die Uebertragung erfolgt unmittelbar nach dem Diktat in einer vor⸗ geſchriebenen Zeit. Anmeldungen müſſen ſpäteſtens 1. April bei dem Prüfungsamte ein⸗ gegangen ſein. Zur Entgegennahme von Anmeldun⸗ gen ſowie zur Erteilung jeder weiteren Auskunft iſt das Stenographiſche Prüfungsamt der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, I 1, 2(Fernſpr. 36431, Ge⸗ ſchäftsſtunden—1 und—6, Samstag—1 Uhr) gerne bereit. u Roſel Goller ſpielt im Palaſt⸗Kaffee. Haben Sie Roſel Goller mit ihrer Kapelle ſchon gehört? Nein? Das iſt beſtimmt ein Fehler, den Sie ſchleu⸗ nigſtsgutmachen müſſen. Es iſt ſchon eine Freude, zu ſehen, wie die blonde, ſchlanke Roſel auf dem Muſik⸗ podium des Palaſt⸗Kaffees ſteht und die Kapelle mit⸗ reißt. Sogar gewiſſe kleine Eigenheiten, wie die Juchzer oder die ein wenig getrillerte Melodie bei einem Schlagerpotpourri hat dieſe Frau eigentlich gar nicht nötig, denn ſie feſſelt allein ſchon durch ihr Spiel und vor allen Dingen— kann ſie etwas! Sie iſt nicht nur herausgeſtellt als Kapellmeiſterin, ſon⸗ dern ſie ſpielt tatſächlich die erſte Geige und die füh⸗ rende Stimme. Was die Leute ſpielen, iſt aus einem Guß und trägt eine künſtleriſche Note. Dies kommt beſonders bei den klaſſiſchen Stücken zum Ausdruck. Daß bei ſo viel Muſizierfreudigkeit und bei einem ſolchen Können eine vorzügliche Stimmung bei den Zuhörern aufkommen muß, iſt ebenſo ſelbſtverſtänd⸗ lich wie die Stille, die ſelbſt bei Hochbetrieb eintritt, 1 7 ein wertvolles Stück eines Meiſters geſpielt wird. f ** In Wallſtadt ſtarben im Monat Februar vier Perſonen, während nur ein Kind das Licht der Welt erblickte. Verkündet wurden vier Paare und ein Paar ſchloß den Bund fürs Leben. * Abſtempelung der Armbinden für körperlich Behinderte. Der Reichsverkehrsminiſter weiſt in einem Erlaß darauf hin, daß nach der Ausführungs⸗ anweiſung zur Reichs ⸗ Straßenverkehrs ⸗ Ordnung körperlich Behinderte ihr Leiden durch gelbe Arm⸗ binden mit drei ſchwarzen Punkten, die von der Orts⸗ polizeibehörde abgeſtempelt ſind, kenntlich machen können. Für radfahrende, körperlich behinderte Kriegsbeſchädigte werden in beſtimmten Fällen Arm⸗ binden von den orthopädiſchen Verſorgungsſtellen, gegebenenfalls auch von Verſorgungsämtern, ausge⸗ geben und abgeſtempelt. Dieſe Abſtempelung ſei die Ausſtellung„Geſundes Volk“ täglich bis zum 26. März. 35 der Abſtempelung durch eine Ortspolizeibehörde gleichwertig. — IE FERUNG NUR HURHCH HRNOLESG 4. Seite/ Nummer 116 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Aus gabe Montag, 11. März 19388 Der Heimatabend der Elſaß⸗Lothringer Vom Bund der Elſaß⸗Lothringer im Reich, Orts⸗ gruppe Mannheim, wird uns geſchrieben: In Er⸗ gänzung unſeres Berichtes vom 6. März über den Trachtenabend der Elſaß⸗Lothringer iſt noch nachzu⸗ tragen, daß es ſich bei der Veranſtaltung um einen „Elſaß⸗Lothringiſchen Heimatabend“ handelte, der unter Leitung von Frau E. Banß ſtand. Sämtliche Gedichte in elſäſſiſchem Dialekt waren von Frau Banß verfaßt. Die Veranſtaltung des Heimatabends hatte den Zweck, im Kreiſe lieber Freunde und Gäſte des Lan⸗ des zwiſchen Rhein und Wasgenwald zu gedenken, das ſo manchem von uns Heimat geweſen iſt. Wir wollen die Tradition dieſer unvergeßlichen Gebiets⸗ teile, überhaupt alles Verlorenen, als höchſte Ver⸗ pflichtung empfinden, wir wollen für unſere Sache neue Freunde gewinnen, wollen die Reihen noch ſeſter ſchließen zu gemeinſamer Grenzmarkarbeit. Die Grenzmarkfrage iſt Sache des ganzen deut⸗ ſchen Volkes und nicht nur eines einzelnen Vereins. An der Löſung dieſer Aufgabe mitzuarbeiten iſt Pflicht jedes Deutſchen, der ſein Volk und Vaterland liebt. Ganz beſonders ergeht heute der Ruf an alle hier lebenden Elſaß⸗Lothringer, den Weg zur Schick⸗ ſalsgemeinſchaft ihrer Landsleute zu finden. Drum höere Landslitt unſ'ri Bitt' Vergeſſeln) Eiß'ri Heimet nit! Sin mir au witt un iſch ſie fern, Wer hätt' ſin Müedderle nit gern? Sie hett uns unſ'ri Jugend'hüet, Hett'ſunge uns ihr Schlummerlied. Drum kommeln) alli, s Heimetland, Es ſtreckt noch alle ſini Hand. B. Neue Veſtimmungen für Muſikausübende Diejenigen Perſonen, welche ſich neben beruf⸗ lich als Privatmuſiklehrer ſowie neben⸗ beruflich als Leiter von Chören, Volksmuſikvereinen, Laien⸗Orcheſtern und Laienkapellen betätigen wollen, ſund nach der III. Anordnung zur Befriedung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im deutſchen Muſikleben gehalten, ihre Aufnahme in die Liſte der nebenberuf⸗ lich muſikausübenden Perſonen zu beantragen und dieſen Antrag allmonatlich rechtzeitig vor Be⸗ ginn des neuen Monats zu erneuern. Der Antrag des Betreffenden muß(gemäß 8 6(1) der III. Anordnung) ſchriftlich bei ſeiner zuſtändigen Ortsmuſikerſchaft oder bei ſeinem Stützpunkt geſtellt werden. Der Antrag des Betreffenden zwecks Aufnahme in die Liſte der nebenberuflich muſikausübenden Per⸗ ſonen gemäß 8 6(1) Ser III. Anordnung muß ſchrift⸗ lich bei ſeiner zuſtändigen Ortsmuſikerſchaft oder bei ſeinem Stützpunkt geſtellt werden. Sämtliche Antragſteller haben einen Fragebogen für nebenberuflich muſikausübende Perſonen genaue⸗ ſtens auszufüllen. Kampf dem Anterſtützungsbetrug Er kann mit Zuchthaus beſtraft werden Nach den neuen geſetzlichen Beſtimmungen kann Betrug nunmehr als Verbrechen auch mit Zucht ⸗ haus beſtraft werden. den Unterſtützungsbetrug. Im Ned p für Gemeindepolitik erklärt der Berliner Magiſtratsrat Dr. Brombach unter Hinweis auf das Recht der Gemeinſchaft, daß der Unterſtützungs⸗ empfänger, der ſich am Volksgut bereichert, ſelbſt⸗ verſtändlich entſprechend beſtraft werden müßte. Niemals aber ſei der Volksgenoſſe ein Ver⸗ brecher, der in ſchwerſter wirtſchaftlicher Not und als Opfer einer liberaliſtiſchen Staats- und Wirtſchafts⸗ politik öffentliche Mittel in geringem Umfang un⸗ rechtmäßig in Anſpruch nehme. Es ſei eine der vor⸗ nehmſten Aufgaben der Wohlfahrtsfürſorge, hier vorbeugend und erzieheriſch zu wirken. Dabei ſoll die Abſchreckung nicht durch bloße Androhung von Strafen erreicht werden, ſondern der Wohlfahrts⸗ empfänger ſei vor allem auf das Unmoraliſche und Aſoziale einer ſolchen Handlungsweiſe hinzuweiſen. Immer wieder müſſe ihm klargemacht werden, daß er zwar kein Bettler ſei, aber in der Unterſtützung die Groſchen der arbeitenden Volksgenoſſen bekomme, die ſich um ſeinetwillen zu einer großen Opfer⸗ und Volksgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen hätten. Un⸗ ehrlichkeit gegenüber dem Wohlfahrtsamt bedeute deshalb Verrat an dieſer Opferidee. Wenn aber trotz eingehender Verwarnung der Unterſtützungsempfänger vorſätzlich zu hohe Unter⸗ ſtützung beziehe, ſo habe das Wohlfahrtsamt die Pflicht, den Juſtizorganen Mitteilung zu machen. Dabei werde gegebenenfalls auf die nach Auffaſſung des Amtes mildernden Umſtände hingewieſen werden können, um den Täter vor dem Zuchthaus zu be⸗ wahren. Dagegen verdienten aſoziale Elemente, die das Wohlfahrtsamt arg liſtig betrogen haben, keine Fürſprache. Marenvermitt ung bei Behörden und in Betrieben Schon wiederholt hat die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels bei den zuſtändigen Stellen über die Werbe- und Vermittlertätigkeit von Beam⸗ ten, Angeſtellten, Betriebsobleuten oder Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern Beſchwerde erhoben und gebeten, jede private Vermittlertätigkeit bei den Behörden und in den Betrieben zu unterbinden. Nachdem der Reichsinnenminiſter in einem Rund⸗ ſchreiben die oberſten Behörden ausdrücklich darauf hingewieſen hat, daß es unzuläſſig iſt, daß Beamte und Angeſtellte als Bevollmächtigte für Firmen Werbedienſte leiſten, hat inzwiſchen auch die Reichs⸗ organiſationsleitung der NSDAP, Hauptamt Ns⸗ Bd, eine Sondermitteilung an alle NSBO⸗Obmän⸗ ner der Gaubetriebszellen⸗Obmänner erlaſſen, in der es u. a. heißt: Nach Mitteilungen der Reichswirt⸗ ſchaftskammer wenden ſich Firmen, insbeſondere Ver⸗ ſandgeſchäfte, mit Warenangeboten an die Zellenob⸗ leute oder die Betriebszellen größerer Betriebe, um ihre Waren im Betrieb direkt an den Verbraucher zu bringen. Es wurde feſtgeſtellt, daß den Zelleunobleu⸗ ten eine„Vergütung“ oder ein beſtimmter Betrag „für Auslagen“ oder„unentgeltliche Zuwendung“ von beſtimmten Mengen verſprochen wurde, wenn ſie für die Firmen im Betrieb eine Art Werbetätigkeit oder Dieſe Art des Warenhan⸗ dels in den Betrieben muß nach nationalſozialiſtt⸗ ſchen Grundsätzen abgelehnt werden; eine Ver⸗ mittlungstätigkeit liegt nicht in dem Aufgabengebiet Vermittlung betreiben. Das gilt natürlich auch für Zentralblatt der Während im Roſengarten die Neufjahrsfeier ſich noch auf ihrem Höhepunkt befand, ereignete ſich gegen 43 Uhr morgens in unmittelbarer Nähe davon ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenwagen und einem Sanitäts⸗ kraftwagen, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Aus der Straße Q 5/ P 5 kam ein von dem 27 Jahre alten Eugen H. aus Weinheim geſteuerter Perſonenkraftwagen im 40⸗Kilometer⸗Tempo, um den Friedrichsring in Richtung Roſengarten zu über⸗ queren. Trotz ungehinderter Sicht und brennenden Bogenlampen ſah der Lenker einen vom Bahnhofe her kommenden Sanitätskraftwagen nicht und prallte in der Nähe des Reſtaurants Fürſtenberg mit die⸗ ſem zuſammen. Im letzten Augenblick ſuchten beide Fahrer noch einander auszuweichen, die beiden Kraftfahrzeuge ſtießen jedoch ſo hart aufeinander, daß die eine der Inſaſſinnen des Weinheimer Wa⸗ gens, die 21 Jahre alt Ellen Poſt aus Ludwigs⸗ hafen, eine ſchwere Schädelverletzung erlitt, an deren Folgen ſie am 2. Januar, früh morgens, im ſtädti⸗ ſchen Krankenhauſe nach einer Operation ſtarb. Auch der Sanitätskraftwagen barg einen Toten, er war aber bereits vor dem Zuſammenſtoß auf dem Transporte verſtorben. Dex wegen ſahrläſſiger Tötung angeklagte Lenker des Perſonenwagens brachte in der Verhandlung einen weſentlichen Einwand vor, den er bei ſeiner erſten Vernehmung nicht erwähnt hatte. Er wollte durch einen am Roſengarten ſtehenden Kraftwagen geblendet worden ſein, aber die neben ihm ſitzende Zeugin gibt die Möglichkeit zu, daß ſie nur die meterhohe Stichflamme geſehen hat, die nach dem Zuſammenſtoße aus dem Benzintank des Perſonen⸗ wagens aufſchlug. Auch der Sanitätswagenführer W. hat nichts von einem Blendlicht wahrgenommen. Weiter war auch der Sanitätswagen mit Innen⸗ beleuchtung verſehen und die Straße hell erleuchtet. Dann iſt der Ring unter allen Umſtänden auch Vor⸗ fahrtsſtraße. Nach dem Gutachten von Med.⸗Rat Dr. Kreß hat das Mädchen wahrſcheinlich durch ein Hochſchnellen im Wagen die Schädelverletzung erhal⸗ Der Vertreter der Anklage beantragte bei der ten. der Zellenobleute oder der Geſolgſchaftsmitglieder. Es ergeht deshalb die Anordnung, daß Sammelbeſtel⸗ lungen für Firmen durch die Betriebszellen ſofort zt unterbleiben haben. Das Geſetzgebungsrecht der Gemeinden Es iſt wenig bekannt, daß die Gemeinden das Recht haben, Geſetze zu machen. Und doch war die Befugnis,„Ortsrecht“ zu ſchaffen, alſo Rechts⸗ ſätze zu erlaſſen, den Gemeinden ſchon in dem bis⸗ herigen Gemeindeverfaſſungsrecht verliehen. Dieſen Zuſtand hält die neue Deutſche Gemeinde⸗ ordnung, die am 1. April in Kraft tritt, im 8 3 bei, der beſtimmt, daß„die Gemeinden ihre eigenen Angelegenheiten durch Satzungen regeln können, ſo⸗ weit die Geſetze keine Vorſchriften enthalten oder den Erlaß von Satzungen ausdrücklich geſtatten“. Aller⸗ dings beſteht ein weſentlicher Unterſchied von einſt und jetzt in dieſer Frage. Der erſte Geſetzgebungs⸗ akt der Selbſtverwaltung durch Stein, die alte Preu⸗ ßiſche Städteordnung von 1808, ſah noch die Geneh⸗ migungspflicht für die jetzt durch die Gemeindeord⸗ nung allgemein als Satzung bezeichneten Ortsgeſetze vor. Eine Genehmigungspflicht war unverändert durch die Jahrzehnte auch noch im Preußiſchen Ge⸗ meindeverfaſſungsgeſetz von 1933 zu finden. Die Deutſche Gemeindeordnung von heute geht in der Abſicht der Förderung der Selbſtverwaltung weiter. Die Ortsſatzung bedarf grundſätzlich keiner Genehmigungspflicht durch die Auſſichts⸗ behörde. Die Ortsſatzung hat nun erhebliche Be⸗ deutung für den Gemeindebürger, denn ihr Inhalt ſind Anoroͤnungen des Geſetzgebers, die ſich mit ver⸗ bindlicher Kraft au eine unbeſtimmte Vielheit von Perſonen richten. Sie haben die gleiche Wirkung wie Geſetze, ſchaffen objektives Recht und ſind verbindlich ſür alle davon betroffenen Perſonen und Verhältniſſe. Mithin iſt ein Verſtoß gegen eine Satzung auch eine „Verletzung des beſtehenden Rechts“ und hat die für Rechtsverletzung beſtimmten Folgen. Wodurch vermeiden wir das Schimmeln des Brotes? Von Dr. P. Pelshenke, Inſtitut für Bäk⸗ kerei, Berlin, wird uns aus Anlaß der neuen Ak⸗ tion der NS„Schadenverhütung“, geſchrieben: Die Tatſache, daß das Brot die Grundlage un⸗ ſerer Ernährung bildet, verpflichtet uns, dem„täg⸗ lichen Brot“ als dem wichtigſten Volksnahrungs⸗ mittel ganz beſondere Beachtung zu ſchenken und zwar in der Riktung, dem deutſchen Volksgenoſſen ein in jeder Hinſicht einwandfreies Brot zur Ver⸗ fügung zu ſtellen und es vor Verderben zu ſchützen. Die größten Verluſte an Brot werden wohl durch Schimmel hervorgerufen. Es handelt ſich da⸗ bei um grauweiße, grüne, gelbbraune oder ſchwarze Gewebe, die ſich auf der Kruſte oder der Krume des Brotes bilden und die durch Pilze der verſchieden⸗ ſten Art hervorgerufen werden. Das Brot erhält dadurch einen unangenehmen Geruch und Geſchmack und wird ungenießbar. Wie kann man dieſen Schimmelbelag bei in der Bäckerei oder im Haushalt vermeiden? Der Schimmelbefall tritt beſonders bei feuch⸗ tem Brot ein. Aus dieſem Grunde muß das Brot genügend ausgebacken(normaler Ausbackverluſt 12 v. H. vom Teiggewicht) und trocken und kühl auf⸗ bewahrt werden. Riſſe in der Kruſte fördern die Entwicklung von Schimmel inſoſern, als die Krume des Brotes weſentlich feuchter iſt als die Kruſte. Das Brot muß daher frei, luftig und trocken lagern. Das Einwickeln in undurchläſſiges Papier(8. B. Pergament⸗ und Wachspapier) iſt daher nicht ohne weiteres zu empfehlen, obwohl es aus hygieniſchen Gründen vorteilhaft erſcheint. Unzweckmäßig iſt unbedingt die Aufbewah⸗ rung des Brotes in den üblichen Brotkäſten. Ein derartiger geſchloſſener Behälter wird durch die Austrocknung des Brotes und durch den Schrot⸗ prozeß feucht und die Schimmelpilze finden dann Brot günſtige Entwicklungs möglichkeiten. Vorteilhafter Schießhaus Blick in den Sthöfßengerichts-Saal Ein Autoopfer in der Neujahrsnacht Schwere der Fahrläſſigkeit gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Der Todesſturz über die Kellertreppe Zwiſchen Sandhofen und der Blumenau liegt das einer Sandhofener Schützengeſellſchaft, in dem der 55 Jahre alte M. eine Flaſchenbierwirt⸗ ſchaft betreibt. Der Umbau einer Keller⸗ treppe— ſie wurde nach dem Hofe verlegt— zog ſich äußerſt lange hin. Auch hier iſt das Wort an⸗ zuwenden:„Wenn das Kind in den Brunnen ge⸗ fallen iſt.!“ Am 29. Dezember v. J. ſaßen die Gäſte in der Küche, weil es in der Wirtſchaft zu kalt war. Als der 66 Jahre alte Landwirt Karl Ernſt Wehe beim Hinausgehen in den Hof nicht wieder⸗ kam, begab man ſich auf die Suche und fand ihn im Keller auf dem Geſichte liegend. Er wurde in die Wirtſchaft gebracht, gab aber kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich. Vorher will ihn der Wirt noch gewarnt haben, worauf er erwidert haben ſoll, er kenne ſchon den Weg. Der Gag, den der Mann durchſchritt, lag im Dunkeln, dabei ſtürzte er draußen die ungeſchützte Oeffnung der Kellertreppe hinunter, die ſonſt durch eine Tür zugeſtellt iſt. Es ſollte ſchon lange eine Falltüre angebracht werden, aber der Wirt behalf ſich durch Zuſtellung des Eingangs mit einer Tür. Er gibt die Möglichkeit zu, daß er ſie beim Bierholen kurz vor dem Unfalle offenſtehen ließ. Die durch den Bezirksarzt vorgenommene Obduk⸗ tion der Leiche ergab einen Genickbruch des Geſtürz⸗ ten, der den ſofortigen Tod zur Folge haben mußte. Da der Wirt in jedem Falle verantwortlich für die Sicherheit ſeiner Gäſte iſt, beantragt der Vertreter der Anklage wegen Unterlaſſung der nötigen Sorg⸗ falt gegen den der fahrläſſigen Tötung angeklagten Wirt eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen. Das Gericht ſprach an Stelle einer Gefängnisſtrafe von 2 Wochen eine Geldſtrafe von 40 Mk. aus, da der Angeklagte noch nicht beſtraft iſt und wohl auch eine gewiſſe Unvorſichtigkeit des Abgeſtürzten infolge des Alkoholgenuſſes vorlag. ſind hier die Brotſchränke mit Gaze, in denen das Brot luftig lagert. Bei der Bäckerei kann neben gutem Ausbacken das Schimmeln des Brotes durch Auskühlen bei genügender Lüftung und Vermeidung von Backfeh⸗ lern, die zur Rißbildung Anlaß geben(Verarbei- tung feſter Teige, knappe Gare, ungenügende Lok⸗ kerung und Säuerung) verhindert werden. u Schulfeiern für große Komponiſten. In das Jahr 1935 fallen wichtige Gedenktage berühmter deutſcher Komponiſten. Am 23. Februar jährte ſich zum 250. Male der Geburtstag Gg. Friedrich Hän⸗ dels, am 21. März iſt der 250. Geburtstag von Johann Sebaſtian Bach und am 8. Oktober der 350. Geburtstag von Heinrich Schütz. Der Reichs⸗ erziehuüngsminiſter hat in einem Erlaß die Erwar⸗ tung ausgeſprochen, daß die Schulen im Unterricht oder in Schulfeierſtunden dieſer großen Geſtalter deutſcher Muſik, beſonders Johann Sebaſtian Bachs, zu gegebener Zeit gebührend gedenken. Ausgabe von Fiſchfilet Alle vom Winterhilfswerk betreuten Bedürftigen, der Stadt⸗ und Vorortsgruppen erhalten Ficchfilet. In erſter Linie werden jedoch die Gruppen A— 0 berückſichtigt.. Die Fiſchgutſcheine ſind ſofort bei den Orts⸗ gruppengeſchäftsſtellen in Empfang zu nehmen. Am 13. März muß das Fiſchfilet in den Fiſch⸗ geſchäften abgeholt ſein. Brotſammlung In der Zeit vom 11—18. März wird die letzte Brotſammlung für das Winterhilfswerk 1934/35 durchgeführt. Wir bitten alle Volksgenoſſen herzlichſt, zu be⸗ denken, daß es für eine Familie wohl nichts ſchmerz⸗ licheres geben kann, als ihren hungernden Kindern kein Brot geben zu können und erſuchen desholb, ſich an der Sammlung durch Abnahme von Brot⸗ gutſcheinen nach beſten Kräften zu beteiligen. Holzausgabe für die Ortsgruppe Rheintor Bedürftige der Gruppen Af, die ihre Holz⸗ zuweiſungsſcheine noch nicht erhalten haben, nehmen dieſe bei der zuſtändigen WHW⸗Geſchäftsſtelle um⸗ gehend in Empfang. Das zugeteilte Holz iſt ſofort auf dem Holz⸗ platz des Winterhilfswerkes, Landzungenſtraße 10, in der Zeit von 72916 Uhr abzuholen. Wir bitten, die Vormittagsſtunden zu be⸗ nutzen. Hinweis Deutſche Schule für Volksbildung. Montag: Eliſabeth Schick Abels:„Deutſche Romantik, ihre Blütezeit, ihr Verfall, ihre deutſche Ewigkeit.“ — Dienstag: Dr. Meyer:„Erläuterungen zu Nietzſches Zarathuſtra.“ Dr. Zeller:„Ger⸗ maniſche Dichtung als Ausdruck nordiſchen Weſens.“ Hermann Pfautz:„Singkreis“. Ernſt Gutbrod: „Mikrologiſcher Arbeitskreis.“ Reinhild Schwer d: „Gymnaſtik“ 21 bis 22 Uhr.— Mittwoch: Hauptvortrag in der Harmonie. Dr. Ludwig Ferdi⸗ nand Clauß⸗ Ettenheim:„Charakter und Raſſe“ mit Lichtbildern nach eigenen Aufnahmen. Donnerstag: Wilhelm Obermüller: „Geopolitik“. Rektor Bender: zöſiſche Beziehungen in der Geſchichte.“— woch⸗Vortrag. Leitung: Schulrat Dr. Brauch. Eliſabeth Stieler: tation“. „Deutſch⸗fran⸗ Frei⸗ tag: Ausſprache⸗Abend im Anſchluß an den Mitt⸗ Werner und „Laienrezi⸗ NSDAP-Mifieilungen Aus bartelamtlichen Beltaunntmachungen aamemmes PO Lindenhof. Montag, 11. März, 20.30 Uhr, im„Rhein⸗ park“, Vortrag des Pg. Weygand, Karlsruhe, über „Juden und Freimaurer“. Karten bei den Block⸗ und Hausleitern. Alle Volksgenoſſen ſind eingeladen. Fendenheim. Dienstag, 12. März, 20 30 Uhr, Ver⸗ ſammlung für Pgg. ſowie Sonderorganiſationen im„Jäger⸗ haus“. Deutſches Eck. der politiſchen Leiter in der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchoft Deutſches Eck. Montag, 11. März, 20.15 Uhr, Heim⸗ abend in P 5(Eichbaum). DA Kreisbetriebsgemeinſchaft„Handwerk“, Fachgruppe Naß⸗ rung. Dienstag, 12. März, 20.30 Uhr, im Reſtaurant „Friedrichspark“, Mannheim, Gro ß Kundgebung. Redner: Reichsfachgruppenwalter Pg. Febtke, Berlin und Pg. Grieſinger, Karlsruhe. Alle Bäcker, Metzger, Konditoren, Müller und Brauer, Meiſter, Geſellen und Lehrlinge beteiligen ſich an dieſer Kundgebung. NS⸗Volkswohlfahrt Waldhof. Montag, 11. März, 20 Uhr, Lichtbildervor⸗ trag über Schädlingsbekämpfung im Saale„Rheingold“, wozu alle Volksgenoſſen, beſonders Randſiedler, Klein⸗ ſiedler und Kleingärtner, eingeladen ſind. NSL Fachſchaft Höhere Schulen. Wontag, 11. März, ſpricht um 18 Uhr im„Wartburg⸗Hoſpiz“. F 4,—9, Oberregie⸗ rungsrat Mildenberger über„Die Aufgabe der Höheren Schule“. Was hören wir? Dienstag, 12. März Neichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert(Schallpl.).—.35: Schallplatten.— 10.15: Fremdſprachen.— 10.45: Orgel⸗Konzert.— 12.00: Mittagskonzert(Schallpl.).— 13.13: Mittags konzert.— 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: Tierſtunde.— 16.00: Bunter Nachmittag.— 18.00: Fronzöſiſch.— 18.15: Kurzgeſpräch. — 18.30: Der Frühling naht(Schallpl.⸗Konzert).— 19.00: Unterhaltungskonzert.— 20.10: Konzertfortſetzung.— 21.00: Gedenkſtunde für die Opfer der Arbeit an der Saar.— 21.20: Haydn⸗ Konzert.— 22.30: Werke von Wetz, Rinkens und Haſſe.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .30: Frohes Schallplattenkonzert.— 10.15: Das Died an der Grenze.— 10.50: Lieder um Kindernamen.— 11.80: Lied am Vormittag.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei.— 15.30: Wie ziehe ich mich gut an für wenig Geld?— 15.40: Bücherſtunde.— 16.00: Veſperkonzert. 17.10: Jugendſportſtunde.— 17.25: Jungarbeiterinnen im Kochkurſus.— 17.35: Kammermuſik.— 18.10: Deutſche Siedler in Südamerika.— 18.25: Politiſche Zeitungsſchau, — 18.45: Olympia⸗Ausſtellung(Funkbericht).— 19. Unterhaltungskonzert.— 20.15: Singt doch mit! HJ ſingt vor.— 20.45: Nornen und Götter(Schallpl.).— 21.00; Die unſichtbare Kette. Hörſolge.— 23.00: Tanzmuſik. Sageskaleucles Montag, 11. März Nationaltheater:„Die Räuber“, von Friedrich von Schiller, Miete C, 19.30 Uhr. Roſengarten: Volksſymphonie⸗Konzert. Dirigent: Pros Hans Weisbach. Soliſt: Walter Bohle(Klavier). Be⸗ ginn 20 Uhr. Planetarium: 20.15 Uhr Lichtbilder⸗ und Experimentalbok⸗ trag von Prof. Fröhner:„Kathoden⸗ und Röntgenftah⸗ len“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Emil Reimers, Tanz: Kaborett Libelle, Kaffee Vaterland. Kaſſee Odeon: Konzert(Verlängerung) Pfalzban⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tang. Montag, 11. März, 20 Uhr, Sitzung Dienſtanzug. Lichtſpiele: Univerſu m:„Symphonie der Liebe“— Alhambra:„Der alte und der junge König“,— r PPP Darmträgheit? Ebus⸗Pillen führen mild u. ſicher ab. Sie regeln die Verdauung u. reinigen das Blut. Ebus⸗Pillen, un 4.—, beſorgt jede Apotheke beſtimmt. Einzigartig! Gewinnauszug 5. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne Ah und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen IJ und II 26. Ziehungstag 9. März 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 30000 M. 108794 4 Gewinne zu 5000 M. 157722 220489 12 Gewinne zu 3000 M. 216289 253786 271762 830661 347769 351016 12 Gewinne zu 2500 M. 83038 232569 278349 304327 311347 361187 1 40 Gewinne zu 1000 M 6123 41116 79338 148760 148073 188822 189803 205287 241941 289244 273354 282590 285072 301884 332179 339073 358701 36492 369488 371089 374870 378408 388302 104 Gewinne zu 800 M. 887 4882 9444 14886 185781 255867 36143 38794 48807 59178 8288“ 88072 70744 71082 72214 75284 77004 589% 92134 103717 12237 115930 126888 128817 136443 148054 158887 184934 195487 188828 2085869 208410 213409 235444 245719 282789 264247 270867 291414 288201 308828 308188 318490 339047 333804 335823 347726 3647 371476 385706 394602 39932 410 Gewinne zu 300 M. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 10000 M. 23726 235108 4 Gewinne zu 3000 M. 8455 370197 18 Gewinne zu 2050 M. 85856 175580 27243 322886 32 Gewinne* 1000 M. 19163 305388 378290 88186 108889 14928 118788 128808 189895 258728 287476 297582 316828 325029 333434 395823 90 Gewinne zu 500 M. 8883 13420 15542 17110 19448 33533 47889 49916 61898 68569 74429 79228 87259 87769 93580 95180 118391 121291 123020 137889 141584 166253 180531 184586 212782 215330 228288 233141 238106 288584 2755388 2558198 286113 303474 318314 329450 332637 345625 356028 358546 377490 387165 3885717 300 Gewinne zu 300 M. 20 Tagesprämfen. Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 R gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 81299 77738 94818 161890 187174 236878 237468 322166 356871 5 5 Im Gewinnrade verblieben: 80 Tagesprämjen u je 1000 Mark, 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu e 50000, 2 zu je 20000, 8 zu je 10000, 18 zu je 5000, 38 zu je 3000, 98 zu je 2000, 204 zu je 1000, 458 zu je 500, 1918 zu je 300 Mark. 22 .600 — 2 line lang reſtl. mitte Berl in d gutg. dortt fällig den am f. derſe spiel werd Rhein⸗ über - und r, Ver⸗ Jäger⸗ Sitzung nzug. Heim⸗ e Nah⸗ taurant bung. lin und Netzger, n und dervor⸗ ingold“, Klein⸗ ſpricht erregie⸗ be der tten.— 12.00: zert.— Bunter eſpräch. 19.00: — 21.00: aar.— tinkens ert. Died an — 11.80: 14.00: wenig zert.— nen im Deutſche asſchau 19.00% 5 ſingt 900: Die Schiller, Pro. ). Be⸗ n talbot⸗ enfttah⸗ teimers. 1 beitenden Gaunertrio in die Hände gefallen war, bann vollends die Beſinnung verloren. Als ſie Stun⸗ den ſpäter erwachte, fehlten nicht nur ihre Handtaſche die Entlafſung eines ehemaligen frei⸗ weils auf die ſtrategiſch wichtigen Punkte des weit⸗ Montag, 11. März 1935 Neue Mannheimer Zeit ing/ Morgen Ausgabe 5. Seite Nummer 116 2 GERICHTSSERICHTE AUS NAH UN Wo blieb der 3. Der Anſchlag auf die Bank von England Angelöſte Rätſel Vondon, 9. März.(Eig. Funkbericht.) Wie bereits gemeldet wurde, iſt in einer der letztvergaugenen Nächte eine der Militär⸗ wachen, die zum Schutz der Treſore der Bauk von England abkommandiert werden, er⸗ ſchoſſen aufgefunden worden. Ob ein Mord, ein Selbſtmord oder ein Un⸗ glücksfall vorliegt, konnte bisher noch nicht ſeſtgeſtellt werden. Dieſer Zwiſcheufall, über den wir nachſtehende weitere Einzelheiten erhalten, bleibt alſo vorläufig in ein geheimnisvolles Dun⸗ . 5 Dun Seit 150 Jahren beſteht in London die Tradition, daß ein Offizier von der waliſiſchen Garde mit 20 Mann abends die Wache in den Gewölben der Bank von England bezieht. Die Wachen werden je⸗ läufigen Gebäudes verteilt und verſehen dort ihren verantwortungsvollen Dienſt nach ſtrengen Vor⸗ ſchriften. Das einzige, was ſich in dieſen 150 Jahren äußer⸗ lich an dieſer Tradition geändert hat, iſt die Art und Weiſe, wie ſich dieſes militäriſche Detachement an Ort und Stelle begibt. Früher marſchierte die Ab⸗ teilung von der Chelſey⸗Kaſerne durch die Stadt, ſeitdem es in London jedoch eine Untergrundbahn gibt, bedient ſich das Wachkommando der Bank von England dieſes weſentlich raſcheren und bequemeren Beförderungsmittels. Ein Schuß hallt durch die Gewölbe 150 Jahre lang hat ſich bisher nie ein Zwiſchen⸗ fall in der Bank von England ereignet. Man kann daher begreifen, daß die Aufregung jetzt nach dem rätſelhaften Vorfall, der ſich neulich nachts zugetragen hat, in ganz England enorm iſt. Die Dinge ſpielten ſich ſehr raſch ab. Es war kurz nach 4 Uhr morgens. Eben hatte die Ab⸗ löſung der Wache ſtattgefunden, als plötzlich aus einem der Gänge, die unmittelbar zu der ſchweren Panzertür führen, hinter der ein großer Teil des Reichtums des engliſchen Imperiums in der Form von Goldbarren lagert, ein Schuß ertönte, deſſen Echo von den Gewölben der unterirdiſchen Anlage der Bank vervielfacht zurückgeworfen wurde. Die Soldaten eilten ſofort an die Stelle, wo die erſte De⸗ konation erfolgt ſein mußte. Wenige Schritte vor der ſchweren eiſernen Panzertür ſtießen ſie in der Finſternis auf ihren Kameraden Baker, der noch mühſam röchelte. Der Mann wies eine ſchwere Schußwunde am Schädel auf. Man ließ ihn ſo raſch wie möglich in ein Krankenhaus bringen, aber ſchon uf dem Transport dahin iſt der Gardiſt Baker ge⸗ üurben. Iſt ein Selbſtmord mögliche Seotland Vard iſt ſofort von dem myſteriöſen Vor⸗ fall verſtändigt worden. Die Beamten trafen auch bald ein und haben dabei ſo wenig Aufſehen erregt, daß ihre Ankunft von den etwa 200 Arbeitern, die DO FERN Palronenrahmen? arbeiten an dem Gebäude beſchäftigt ſind, überhaupt nicht einmal bemerkt wurde. Ueber das Ergebnis der an Ort und Stelle vor⸗ genommenen Unterſuchungen wird jedoch vorläufig von Scotland Yard ſtrengſtes Stillſchweigen be⸗ wahrt. Auch die Direktion der Bank von England hüllt ſich in Schweigen und verweigert jede Aus⸗ kunft. Die Verſion, daß Baker Selbſtmord began⸗ gen habe, ſcheint jedoch wenig Wahrſcheinlichkeit zu beſitzen. Seine Kameraden wenigſtens halten irgend⸗ welche Selbſtmordabſichten von ſeiten Bakers für ausgeſchloſſen. Der Gardiſt Baker iſt erſt 19 Jahre alt geweſen. Er wird allgemein als ein fröhlicher und lebensluſtiger Burſche geſchildert, der mit Leib und Seele Soldat geweſen iſt. Er war es ſogar noch nicht einmal lange, denn er trat erſt vor einem Jahr in das Regiment ein. Um ſo größer war ſein Stols, daß er trotz ſeiner kurzen Dienſtzeit ſchon dazu aus⸗ erſehen war, den verantwortungsvollen Wachdienſt in den Gewölben der Bank von England mitzu⸗ machen. Merkwürdige Umſtände und Zuſammenhäuge Kann ein Unglücksfall vorliegen? Dieſe Mög⸗ lichkeit iſt an ſich natürlich nicht von der Hand zu weiſen, aber wiederum ſprechen auch gegen dieſe Annahme verſchiedene Umſtände, die überhaupt als ſehr myſteriös zu bezeichnen ſind. Die Kameraden, die den bereits mit dem Tode ringenden Gardiſten Baker aufgefunden haben, erzählen nämlich, daß das Seitengewehr, das beſtimmt aufgepflanzt war, als Baker wenige Minuten vorher die Ablöſung übernahm, nicht mehr auf dem Gewehr war und auch bis jetzt nicht gefunden worden iſt. Seltſam iſt es auch, daß ein ganzer Patronenrahmen einfach ſpurlos verſchwunden iſt⸗ Die Gardiſten erhalten nämlich vor ihrem Abmarſch aus der Ehelſey⸗ Kaſerne fünf Patronenrahmen mit je fünf Schuß zugeteilt. Drei von den Patronenrahmen ſind nun in der Patronentaſche des Sterbenden entdeckt wor⸗ den; der vierte ſteckte im Gewehr, aber der fünfte blieb unauffindbar. Wo mag dieſer hingekommen ſein? Ein Anſchlag auf die Treſore der Bank von Eng⸗ land iſt zweifellos ungeheuer ſchwer. Nicht nur des⸗ halb, weil die Gewölbe durch die laut Dienſtanwei⸗ ſung dauernd patrouillierenden Wachen wirklich ſcharf bewacht werden, ſo daß es einem Attentäter ſchwer fallen dürfte, unentdeckt zu bleiben, ſondern auch deshalb, weil die ſchwere Panzertür, hinter der die Goldbarren liegen, eigentlich nur kuf auto⸗ matiſchem Wege drehbar iſt, und zwar durch eine elektriſche Anlage, deren Kontrolle in das Privat⸗ kabinett oͤes Präſidenten der Bank führt. Trotzdem hat die Verſion, wonach es ſich im einen Verſuch, in die Treſorräume der Bank einzudringen, gehandelt hat doch noch die meiſte Wahrſcheinlich⸗ keit für ſich. Der Täter kann ja dann die allgemeine Verwirrung benutzt haben, um unerkannt zu ent⸗ augenblicklich, auch des Nachts, mit Reſtaurations⸗ Die letzten Ganoven vom Immertreu“ Toller Banditenſtreich am Potsdamer Bahnhof.— Eine Dame betäubt und ausgeraubt Berlin, 9. März. Durch die Beamten des Raubdezernats des Ber⸗ liner Polizeipräſidiums konnte jetzt nach wochen⸗ langen ſchwierigen Ermittlungen der Banditenſtreich keſtlos aufgeklärt werden, deſſen Opfer in den Vor⸗ mittagsſtunden des 5. Februar eine Dame aus einem Berliner Vorort geworden war. Die Frau wurde in der Nähe des Potsdamer Bahnhofs von einem gutgekleideten Mann angeſprochen, der ſie in einem dortigen Lokal zu einer Taſſe Kaffee einlud.„Zu⸗ fällig“ tauchten in dem Lokal zwei Männer auf, die den„Kavalier“ als alten Bekannten begrüßten und am ſelben Tiſch Platz nahmen. Das unverhoffte Wie⸗ derſehen, das der Ahnungsloſen meiſterhaft vorge⸗ ſptelt wurde, mußte natürlich auch mit Likör begoſſen werden. Das Gift im Likörglas In einem günſtigen Augenblick wurde der Dame ein Betäubungsmittel ins Glas geſchüttet, deſſen Wirkung ſich ſchnell bemerkbar machte. Völlig willenlos wurde die halb Bewußtloſe in eine Auto⸗ droſchke gebracht. Die Fahrt ging zum Alexander⸗ platz, wo erneut ein Lokal aufgeſucht wurde. Hier hatte die Frau, die ahnungslos einem raffiniert ar⸗ mit einem größeren Geldbetrag, ſondern die ſplen⸗ diden„Freier“ hatten ihr auch zwei Brillant⸗ ringe vom Finger gezogen, die einen Wert von 6000 Mark hatten. õãũũ fFFFdFGõʒỹIU ß) Wegen Störung des Velriebsfriedens entlaſſen Ein Urteil des Mannheimer Arbeitsgerichts Das Mannheimer Arbeitsgericht erkannte gewerkſchaftlichen Betriebsrats vor⸗ ſitzenden als zu Recht beſtehend an, weil dieſer bei verſchiedenen Gelegenheiten ſeine Gegnerſchaft gegen das heutige Syſtem gezeigt hat. Der Arbeiter war 11 Jahre in einer Mannheimer Großfirma beſchäftigt. Er wurde in ein Hochver⸗ ratsverfahren verwickelt, verhaftet, nach einigen Wo⸗ chen wieder entlaſſen, ſpäter wurde das Verfahren gegen ihn als unbegründet eingeſtellt. Nach ſeiner Entlaſſung wurde er nicht weiterbeſchäftigt, da ſich wurden ein Mädchen und ein Kellner dinafeſt gemacht, die genommen hatten und bei der Verteilung der Beute entſprechend abgefunden worden waren. Ring bereits wieder herbeigeſchafft und der Beraub⸗ derruf der Kündigung, die bei ſeiner langen Be⸗ triebszugehörigkeit und ſeiner ſozialen Verhältniſſe eine unbillige Härte bedeute. verneinte die unbillige Härte und wies die Klage ab. Er habe ſeine Gegnerſchaft gegen die Bewegung nicht aufgegeben, ſondern offen gezeigt. den kleinen Opferſpenden ausgeſchloſſen, obwohl er ſtändigen Verdienſt gehabt habe. dem Kameraoͤſchaftsabend ausgeſchloſſen deutſchen Gruß nicht erwidert. triebsfrieden beſonders gefährlich, da er früher Ar⸗ beiterführer im Betrieb geweſen ſei. Umſtänden ſeien Störungen des Betriebes fürchten, wenn nicht die ſofortige Entfernung Klägers erfolge. des Betriebes und aus Gründen, ſelbſt durch ſein eigenes Verhalten gegeben hat, zur Entlaſſung berechtigt. 5 5 kommen. Nur langſam konnte die Polizei, der von der Aus⸗ geraubten nur recht mangelhafte Fingerzeige gegeben wurden, den Verbrechern auf die Spur kommen. Am 13. d. M. waren die Beamten jedoch ſo weit, daß zur erſten Feſtnahme geſchritten werden konnte. In den Kreis der Verdächtigen war u. a der 27 Jahre alte Paul R. geraten, der ſich unangemeldet bei ſeiner Ge⸗ liebten in einem Schlupfwinkel in der Blumenſtraße aufhielt. R. wurde ſchließlich feſtgenommen und als Spießgeſelle der Tat einwandfrei überführt. Lieber in den Tod als in Sicherheitsverwahrung Nun folgte Schlag auf Schlag. Der zweite im Bunde, ein 41 Jahre alter Guſtav., der in Unterweltskreiſen den Spitznamen„Kerkau“ führte, wurde tags darauf in ſeiner Wohnung in der Marſiliusſtraße aus dem Bett heraus verhaftet. Der dritte Haupttäter, der 32jährige Hans., der in der Ganovenwelt des Alexanderplatzes„Hanne“ hieß, entging ſeiner Feſtnahme dadurch, daß er ſich in der Wußlheide erhängte, da er bei ſeinem großen Strafkonto mit Sicherheitsverwahrung rechnen mußte. Dieſes Verbrechertrio gehörte früher einmal zu dem berüchtigten Ringverein„Immertreu“, einer Bande von Unterweltlern, denen der neue Staat längſt den Garaus gemacht hat. ſlußerdem an der Ausplünderung der Bewußtloſen teil⸗ Die Unterſuchung der Kriminalpolizei iſt zur Zeit noch nicht vollends abgeſchloſſen. Bisher konnte ein ten ausgehändigt werden. die Belegſchaft gegen ihn wandte. Er klagte auf Wi⸗ Das Arbeitsgericht Er habe ſich von Er habe ſich von und den Er ſei für den Be⸗ Unter dieſen zu be⸗ des Die Beklagten ſeien im Intereſſe die der Kläger BILDER VOM TAGE Die Kamera sieht in die wel Panzerſchiff„Deutſchland“ auf Manöverfahrt zur Schießübung. Turm„Hitler“ mit ſeinen 28⸗Zentimeter⸗Geſchützen klar zum Beginn des Koliberſchießens, das Deutſchlands modernſtes und ſtärkſtes Kriegsſchiff jetzt in der Oſtſee ausführte. Der m 20. Jahrestage des ruhmvollen Endes des Kreuzers S. Ms. Dresden“ im Gefecht gegen engliſthe Uebermacht— ein Gemälde, das den letzten Kampf des deulſchen Kleinen Kreuzers wiedergibt. Die„Dresden“ gehörte 5h Geſchwader 25 Genen Spee, nahm an den Sgeſchlachten hei Coronel und bei den Falkland⸗Inſeln teil und entkam nach Her Cumberland Bucht der chileniſchen Robinſon⸗Inſel, wo ſie am 14. März 1915 von engliſchen Kreuzern angegriffen und von der eigenen Beſatzung geſprengt wurde. Griechiſche Regierungstruppen auf dem Marſch ins Aufſtandsgebiet. eure Fallſchirmpilot Tranum tödlich verunglückt. Der däniſche Fallſchirmſpringer John Tran um, Inhaber der Weltbeſtleiſtungen im Fallſchirmabſprung und im Fall mit geſchloſſenem Fallſchirm, hat, wie be⸗ Eine neue Büſte des Führers, die von der Bildhauerin Hedwig Maria Ley geſchaffen wurde. reits Nee bei dem Verſuch, eine neue Welt⸗ eſtleiſtung aufzuſtellen, den Tod gefunden. Irpreß⸗Bildmakern⸗Dienſt 8. Seite/ Nummer 116 Reue Mannheimer Zeitung Rorgen⸗Ausgabe Montag, 11. März 1935 — Fieberhaft ſucht Scotland Nard nach den ge⸗ heimnisvollen Dieben, die aus einem Raum des Lon⸗ doner Flughafens Croydon Gold im Werte von 250 000 Mk. geſtohlen haben.„Wie iſt es möglich,“ ſo fragt man ſich,„daß Diebe in ein ſcharfbewachtes Ge⸗ bäude eindringen können, dort den Treſor öffnen und mit einer etwa 6 Zentner ſchweren Ladung un⸗ erkannt entkommen?“ Ein allgemeines Gefühl der Unſicherheit greift allmählich Platz, zumal in den ver⸗ gangenen Wochen ſchon andere, nicht weniger rätſel⸗ hafte Vorkommniſſe die öffentliche Meinung lebhaft beſchäftigten. Vor einigen Wochen erfuhr bekanntlich die ſtaunende Welt, daß einem Flieger ein merkwür⸗ diges Erlebnis oder vielmehr ein merkwürdiger Un⸗ fall auf ſeinem Flug über belgiſch⸗franzöſiſches Ge⸗ biet zugeſtoßen war. Er hatte in ſeinem Flugzeug Goldbarren zum Transport geladen. Nun kann man ſich vorſtellen, daß man für derartig koſtbare Sen⸗ dungen nur beſonders ſtabile Maſchinen, ganz außer⸗ ordentlich erprobte Piloten und zuverläſſige Begleit⸗ mannſchaſten wählt. Zweifellos werden vor Abflug eines ſolchen Transportes Flugzeug und Fracht be⸗ ſonders eingehend geprüft. Trotzdem aber konute es norkommen, daß der Pilot unterwegs ſeine Sendung verlor. Eine Bäuerin fand mehrere Goldbarren zu⸗ fällig auf ihrem Acker, ſo daß der koſtbare Goldſchatz noch geborgen werden konnte. Die Unterſuchung über dieſen geheimnisvollen Fall hat bisher noch keinerlei Ergebnis gezeitigt. Es fehlt nicht an ernſt⸗ haften Kriminaliſten, die davon überzeugt ſind, daß die geheimnisvollen Vorgänge in einem inneren Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Sie ſind ſogar der Anſicht, daß eine beſonders raffinierte und kapitalkräftige inter⸗ nationale Bande von Goldräubern am Werk ſein müſſe. * — Die Schiffe im Indiſchen Ozean vernahmen dieſer Tage plötzlich einen dringenden SOs⸗RNuf von dem engliſchen Dampfer„City of Batavia“, der erklärte, ein furchtbares Unglück habe ſich an Bord ereignet und ein Arzt ſei ſehr dringend von Nöten. Daraufhin nahm der Dampfer„Malda“ Kurs auf die„City of Batavia“, die ſchon nach wenigen Stunden erreicht werden konnte. Trotz ungünſtigſter Witterung und trotz hohen Seegangs ſetzte die „Malda“ ein Rettungsboot aus und ſchickte den Schiffsarzt an Bord der„City of Batavia“ Dem Arzt bot ſich ein grauenhafter Anblick. Er ſand vier Männer mit ſchweren Schnittwunden am Halſe, von denen einer bereits ſeiner Verletzung erlegen war und ein anderer im Sterben lag. Bei dieſem war jede ärztliche Hilfe vergeblich. Die beiden an⸗ deren Männer aber konnten gerettet werden. Die Verwundungen waren durch einen Matroſen her⸗ vorgerufen worden, der plötzlich mit einem langen Meſſer auf ſeine Kameraden eingeſtochen hatte. Als er ſah, was er angerichtet hatte, verſuchte der Amokläufer, Selbſtmord zu begehen. Er brachte ſich auch eine tiefe Wunde bei, blieb aber am Leben. Die Verletzten wurden von der„Malda“ übernommen und werden auf dem ſchnellſten Wege nach England zurückgebracht. Die beiden Toten haben inzwiſchen ihr Grab in den Fluten gefunden. * — Im Frauenſpital zu Leningrad gebar eine Frau zwei„ſiameſiſche Schweſtern“. Während das eine Mädchen vollſtändig normal gebaut iſt, fehlte dem anderen bei einem ſonſt normalen Körperbau der Kopf. Die beiden Körper waren in der Weiſe verbunden, daß die Leber des einen Kindes mit den Eingeweiden des anderen vereinigt war. Außerdem war je ein Fuß der beiden Mädchen miteinander verwachſen. Die Durchleuchtung ergab, daß beide Weſen nur ein Herz beſaßen. Durch Operation wurde das geſunde Mädchen von der krüppelhaften Zwillingsſchweſter losgetrennt. Die Aerzte behaup⸗ ten, daß die weitere Entwicklung des überlebenden Kindes normal vor ſich gehen werde. Ceonome Paocſiaska aum Sacleclituis Vor 150 Jahren, am Lützowſche Freiſchar eintrat und dort für kämpfte. worden. Drei Wochen ſpäter— am 5. ihrer ſchweren Verwundung. 11. März 1785, wurde in Potsdam als Tochter eines Unter nore Prochas ta geboren, die im Jahre 1813 unter dem Namen Auguſt Renz ihres Vaterlandes Befreiung mit der Wo Ihr Geſchlecht wurde erſt entdeckt, als ſie im G Dieſer Augenblick iſt in unſerem Bilde, das eine zeitgenöſſiſche Darſtellung wiedergibt, Oktober 1818— erlog das Heldenmädchen ir ſſtziers Eleo Bäger in die e in der Hand fecht an der Göhrde verwundet wurde. ſlgehalten nnenberg Expreß⸗Bildmatern⸗Dienſt Jeutsclie Fondcliex alls Zauliedlelaling 18 Monate unter Kopfjägern und ehemaligen Kanibalen Wie bereits berichtet, iſt nach auderthalbjäh⸗ rigem Aufenthalt in der Südſee der Kuſtos am Berliner Muſeum für Völkerkunde, Dr. Ne⸗ verma un, mit reicher wiſſenſchaftlicher Aus⸗ beute wieber iu die Heimat zurückgekehrt. Einem unſerer Mitarbeiter hat er jetzt äußerſt iuter⸗ eſſaute Einzelheiten von ſeiner Forſchungsfahrt erzählt. Märchenland der Südſee— von jeher ein Wunſch⸗ traum und Sehnſuchtsziel der ſtadt⸗ und ziviliſa⸗ tionsmüden Menſchheit. Ein ewig heiterer Tropen⸗ himmel über ſich im Seewind wiegenden Palmen. unter dem ein glückliches Völkchen ſorglos in den Tag hineinlebt, ſo ſtellt man ſich gewöhnlich ein Ei⸗ land in der Südſee vor. Die Wirklichkeit, wie ſie Dr. Nevermann erlebte, ſteht allerdings in ſtärkſtem Gegenſatz zu dieſem Wunſchbild unſerer Phantaſie. Der Forſcher lebte zunächſt ein halbes Jahr lang unter teilweiſe noch unbekannten Stämmen an der Südküſte von Holländiſch⸗Reu⸗Guineg, worauf er ſeinen Wohnſitz auf der tauſend Kilometer vom auſtraliſchen Feſtland entfernt im Stillen Ozean lie⸗ genden Inſel Neukaledonien nahm. Dieſes Eiland diente bekanntlich bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts als fransöſiſche Strafkolonie, worauf das heute dort noch anzutref⸗ fende ſeltſame Völkergemiſch von eingeborenen Me⸗ laneſiern, Japanern, Jananen, Algeriern ind chine⸗ ſiſchen Kulis zurückzuführen iſt. Es gibt dort nur wenig Weiße, darunter einen einzigen deutſchen Kauf⸗ mann, der gegenüber ſeiner Konkurrenz einen ſchwe⸗ ren Stand hat. Der Kleinhandel liegt ähnlich wie in der Mandſchurei faſt ganz in den Händen der ebenſo zähen wie geriſſenn Japaner. In Noumea gibt es z. B. ſieben Barbiere, ſechs Japaner und Miſſionslehrer geweſen war, einen Weißen; dieſer iſt dafür aber ein— berüchtig⸗ ter Raubmörder. Die Abſtammung iſt im Hinblick, auf die Herkunft der Bewohner auf Neukaledonien natürlich nicht ge⸗ rade ein beliebtes Geſprächsthema. Die meiſten In⸗ ſulaner behaupten klugerweiſe, von Gefangenen⸗ aufſehern abzuſtammen. Merkwürdiger⸗ weiſe ſind jedoch dabei auf Neukaledonien auffallend wenig Straftaten und Verbrechen zu verzeichnen. Die Bewohner ſcheinen ihren ſchlechten Ruf in deeſer Hin⸗ ſicht in der ganzen Welt zu fürchten und durch einen einwandfreien Lebenswandel ihr darauf zurückzu⸗ führendes Minderwertigkeitsgefühl loswerden zu wollen. Nachdem Dr. Nevermann auch noch die weniger bekannten Eingeborenendörfer im Innern der Inſel beſucht hatte, um die Grenzen zwiſchen den Kulturen der Polyneſier und Melaneſter feſtzuſtellen, begab ſich der Forſcher auf die im Nordoſten des Eilands be⸗ findlichen Loyalty⸗Inſeln. Dr. Nevermann machte dort die intereſſante Bekanntſchaft eines „Zauberers“, der ſchon einmal Chriſt und ſogar jedoch zum Glauben ſeiner Ahnen zurückgekehrt iſt. nahm dort Unterricht in der Zauberkunſt der Einge⸗ borene. klopfen eines„heiligen Steins“ in einer ebenſalls als heilig geltenden Hütte mit einem Holzſtab, wozu Zauberformeln geſprochen werden, den Regengott zu beſchwören. Des Zauberers Großvater war Kannibale, woher Saihi vorzügliche Kenntniſſe über den menſchlichen Körperbau beſitzt. Nach ſeiner Anſicht iſt der Magen der Sitz aller Krankheiten, weshalb ein Kräutertee oder Baum⸗ rindenaufguß in allen Fällen die beſten Dienſte leiſten ſoll. Erſtaunliche Kenntniſſe beſaß der Zau⸗ berer unzweifelhaft in der Maſſag e. Dr. Ne⸗ NIE BRURER R OMAN VON HAROL DO EFFBERG 20 Währenddeſſen ſtürmte Viktor den neuen Jung⸗ fernſtieg entlang, der Innenſtadt zu. Der nächſte Weg zum Kontor wäre in der entgegengeſetzten Rich⸗ tung geweſen, über die Lombardsbrücke kam man ſchneller dorthin. Aber er hatte bereits einen Ent⸗ ſchluß gefaßt, um der peinigenden Ungewißheit und Unruhe ein Ende zu machen, in die ihn die Unter⸗ haltung verſetzt hatte. Wenn das Geſchäft mit dieſem unangenehmen Amerikaner, der ſich wahrſcheinlich ſchrocklich ſmart vorkam, fehlſchlug, dann mußte er ſich ſchleunigſt anderweit nach Hilfe umſehen. Er hatte ſich ſo ſicher gefühlt, daß er dies bisher unterlaſſen halte. Natürlich ein grober Fehler, oͤenn man ver⸗ läßt ſich nie auf eine Reſerve, war oberſter Grund⸗ ſatz vorſichtiger Geſchäftsführung. Teilnahmslos ſchweifte ſein Auge über das im Sonnenlicht blau ſchimmernde Waſſerbecken der Ben⸗ nenalſter; es ſah nicht das junge Grün der Bäume auf dem alten Jungfernſtieg, den er jetzt erreicht hatte. Eilig drängte er ſich durch die haſtende Menge, ohne der freundlichen Blicke gewahr zu werden, die manch eine hübſche Frau dem eigenartig ſchönen Manne zuwarf. bog rechts in die Arkaden ein über⸗ querte den Rathausmarkt und ſtand bald darauf hin⸗ ter der Börſe vor einem dunklen vierſtöckigen Ge⸗ ſchäftshaus, an dem er die zahlloſen Firmennamen muſtorte. Schnell hatte er den geſuchten gefunden. Er trat in den dunklen Flur ein, ſprang in den Paternoſteraufzug und am dritten Skock wieder her⸗ aus mit der Geſchicklichkeit eines Mannes, der dieſe ewig laufenden Fahrſtühle ſeiner Vaterſtadt von jeher gewohnt war. Auf dem Treppenabſatz waren drei Türen mit ver⸗ schiedenen Firmenaufſchriften. Er ging gerades⸗ wegs auf die jenſeitige Tür zu, an der die Aufforde⸗ rung ſtand, einzutreten, ohne anzuklopfen, und be⸗ fand ſich in einem kleinen Vorraum, in dem hinter einer Schranke ein junges, rothaariges Mädchen mit Sommerproſſen ſaß, während ein anderes im tauben⸗ blauen Pullover, ihm den Rücken zuwendend, ſich über eine Schreibmaſchine beugte. a „Iſt Herr Claudius zu ſprechen?“ „Wen darf ich melden?“ „Mertin.“ Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Schranke. Das Mädchen verſchwand durch eine kleine Tür im Hintergrunde, während das andere ruhig weiter⸗ tippte, ohne ſich umzuſehen. Nach einer Weile erſchien die Rothaarige in der Flügeltür, die ſich vor der Schranke befand. „Herr Claudius läßt bitten.“ Als er eintrat, erhob ſich hinter einem Schreib⸗ tiſch ein geſchniegelter Mann mit dem Ausſehen eines Schiffskapitäns, blond, mit gebräuntem Geſicht und hellen Augen. Gekleidet war er wie die meiſten Ham⸗ burger ſeiner Klaſſe in doppelreihigem marineblauem Anzug. 0 „Ach. Herr Mertin höchſtſelbſt, welch ſeltene Ehre! Wie geht das Geſchäft? Was macht Ihr Herr Federau? Haben uns ja lange nicht mit einem Auf⸗ trag beehrt. Bitte nehmen Sie Platz. Soll's ne Auskunft ſein oder was Beſſeres?“ Sein unſchöner Mund verzog ſich zu einem breiten Grinſen. Viktor Mertin war durchaus nicht lächerlich zu⸗ mute. „Ich weiß nicht, Herr Claudius, was Sie unter was Beſſerem verſtehen. Mir iſt die Sache ziemlich ernſt. Es handelt ſich nicht nur um eine Auskunft. Haben Sie vielleicht zufällig die Paſſagierliſte der „Milwaukee“ hier, die geſtern abend in Cuxhaven angelegt hat?“. „Nein, Herr Mertin! rüberſchicken.“ „Alſo hören Sie zu.“ Er ſetzte ſich auf den dargebotenen Stuhl, während der andere ſeinen Platz am Schreibtiſch wieder ein⸗ nahm, einen Block ergriff und Anſtalten traf, ſich No⸗ tizen zu machen. Mertin brachte ſein Anliegen vor. Er käme eben Aber ich kann ja eben mal von einem durch Freunde in Neuyork aviſierten amerikaniſchen Geſchäftsmanne. Nach einer Unter⸗ haltung mit ihm hätte er Zweifel, ob der Mann wirxk⸗ lich der wäre, den er erwartete. Ferner läge ihm daran, zu wiſſen, was der Mann in Hamburg ſonſt noch vorhätte; insbeſondere, ob er andere Firmen ſeiner Branche aufſuchte und dergleichen. Er nannte Namen und Hotel des Fremden. Zwiſchen fünf und ſechs erwarte er ihn im Kontor, dort könnte ſich ihn der Mann anſehen, den Claudius mit der Beobach⸗ tung betrauen würde. „Erſt würde ich Ihnen mal empfehlen“, verſetzte Herr Claudius,„drahten Sie mal nach Neuyork und finden Sie heraus, ob Ihr Freund das Schiff auch wirklich beſtiegen hat. Wenn es ſich wirklich um einen groß angelegten Schwindel handelt, wäre es nichts Ungewöhnliches, daß man dem richtigen Paſ⸗ ſagier eine Falle ſtellt, ſo daß er ſein Boot verfehlt, um an ſeiner Stelle die Ueberfahrt zu machen. Bis⸗ her ſehe ich aber noch nicht recht ein, was ein Schwind⸗ ler damit gegen Sie bezwecken ſollte. Wollen Sie mir erſt mal erklären, um was für ein Geſchäft es ſich handelt?“ Betroffen ſah Viktor Mertin den Sprecher an. Kannte der ſeine geſchäftliche Lage ſo gut, um anzu⸗ nehmen, daß bei ihm nichts zu holen war? Unſicher geworden, ſuchte er ihm zu erklären, warum ihm ſo⸗ viel daran läge, auf keinen Fall einen Fehler zu be⸗ gehen und womöglich den Richtigen wie einen Be⸗ trüger zu behandeln. Nur hätte ſein merkwürdiges Benehmen ſeinen Zweifel erregt. Andererſeits wüßte Claudius doch von der leidigen Geſchichte, die jetzt ſieben Jahre zurückläge. Er könnte ſich zwar nicht denken, daß der Amerikaner etwas damit zu tun hätte, aber das wäre, was ihn bei der Sache eben⸗ falls beunruhigte. Herr Claudius warf ihm einen ſchnellen Blick zu und ſenkte ihn dann auf ſeine Notizen. Ueber dieſe, wie ſein Beſucher ſie nannte, leidige Geſchichte war ſchon vielerlei gemunkelt worden, und Stockhoff, ſein Sozius, wußte darüber angeblich ziemlich genau Beſcheid, obgleich er ſich ſtets hinter das Dienſtgeheim⸗ nis verſchanzt hatte. „Sie meinen, von behördlicher Seite könnte viel⸗ leichk „Mir kommt dieſen Augenblick erſt oer Gedanke ... wieſo ich nicht ſchon früher darauf gekommen bin, iſt mir unerklärlich...“ Er erhob ſich plötzlich und ging ans Fenſter, ſo hatte ihn die Frage des Claudius aus der Faſſung gebracht. Nach einer wieder um. kurzen Ueberlegung wandte er ſich Der deutſche Forſcher Sein Freund Saihi lehrte ihn, durch Be⸗ vermaun erlebte ſelbſt, wie Saihi ein geſchwollenes Knie, deſſen Beſitzer bei allen Aerzten der Südſet vergeblich Heilung geſucht hatte, in wenigen Tagen auf dieſe Art heilte. Natürlich betrachtete der Zau⸗ berer ſeine Heilmethoden als ſtreng gehütetes Ge⸗ heimnis und war im übrigen tatſächlich ein ohne viel äußeren Humbug arbeitender Südſee⸗Meditzi⸗ ner von wirklichen Fähigkeiten. Auf den neuen Hebriden ließ ſich Dr. Ne⸗ vermann ſchließlich ohne jede Begleitung in einem Dorfe bei einer eingeborenen Familie nieder. Der Forſcher lernte dort neben dem Chriſtentum einen ganz abſonderlichen Schweinekult ken⸗ nen. Es werden dort Schweine mit beſonders ge⸗ krümmten Hauern gezüchtet, deren Schlachtung ihrem Beſitzer magiſche Kräfte verleihen ſoll. Manche Eingeborene pflegen ſich daher dort durch Maſſenſchlachtungen ſolcher Schweine faſt zu rui⸗ nieren, glauben dafür aber, ſowie ſie ſelbſt durch ge⸗ nügend Schweineopfer den höchſten Grad magiſcher Kraft erreicht haben, durch weitere Schweineopfer ihren Kindern ein beſtimmtes Kapital für das Jen⸗ ſeits ſichern zu anen. So vereinigen ſich in der Süsdſee, Volkstum, Ziviliſation und Unkultur zu einem Gemiſch, wie man es in dieſer Eigenart in der ganzen Welt nicht wieder findet. — In den nächſten Tagen wird einer der gefähr⸗ lichſten Verbrecher Amerikas, der 44jäh rige Anthony Bargain, den elektriſchen Stuhl beſteigen. Drei Mit⸗ glieder ſeiner Bande werden ihre Untaten mit lebenslänglichem Zuchthaus büßen. Im Frühjahr 1934 wurde im Staate Ohio eine ganze Reihe von Verbrechen verübt, die auf die Tätigkeit einer Gang⸗ ſterbande hinwieſen. Die Polizei brachte in Erfah⸗ rung, daß die Bande unter der Leitung Bargains ſtand. Zwar hatte man gegen ihn noch keine ſicheren Beweiſe in der Hand, doch hoffte die Polizei, ihn durch energiſches Zufaſſen zu überrumpeln und von ihm ein Geſtändnis zu erlangen. Dieſe Hoffnung erwies ſich jedoch als trügeriſch. Zwar wurde Bargain unmittelbar vor einer„Ge⸗ ſchäftsreiſe“ nach Neuyork feſtgenommen, doch ver⸗ weigerte er über ſeine Untaten jede Auskunft. Die Polizei griff daher zu einem bewährten Mittel. Man ſteckte einen verkleideten Detektiv zu Bargain in die Zelle. Aber ſo geſchickt der vermeintliche„ſchwere Junge“ ſeine Rolle auch ſpielte, Bargains ſcharfes Auge vermochte er nicht zu täuſchen. Der Gangſter drehte ihm verächtlich den Rücken zu und beant⸗ wortete all ſeine Fragen mit eiſigem Schweigen. Es ſchien, als ſollte Sieſe Liſt zu keinem Erfolg führen, und die Behörden ſannen bereits auf andere Mittel und Wege, um dem Bandenführer ein Geſtändnis zu entlocken. Da bekam der Fall in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli 1934 eine überraſchende Wendung. Bargains Zellengenoſſe wunde mitten in der Nacht durch ein halblautes Geſpräch geweckt. Er ſtellte zu ſeinem großen Erſtaunen feſt, daß Bargain ſich an⸗ ſcheinend im Schlaf mit ſeinen Komplicen unterhielt. Aus ſeinen Worten entnahm der Detektiv, daß der Gangſter eine ungeheure Bluttat vorbereitet und wahrſcheinlich ſchon in allen Einzelheiten mit ſeiner Bande feſtgelegt hatte. Unter anderem ſchien auch Mord an Oberſt Marſhing, dem Bürgermeiſter ein der Stadt Dayton, beabſichtigt zu ſein. Am nächſten Morgen meldete ſich der Detektiſ beim Leiter des Gefangenenhauſes und teilte ihm mit, was er in der Nacht gehört hatte. Natürlich wurden auch Polizei und Unterſuchungsrichter don dem Vorfall in Kenntnis geſetzt und Bargain einem neuerlichen Verhör unterworfen. Einige Zeit ver⸗ ſuchte der Verbrecher noch zu leugnen. Nachdem ihm aber Beweismaterial vorgehalten wurde und als er ſah, daß die Behörden von ſeinen verbrecheriſchen Abſichten Kenntnis hatten(daß er ſie im Schlaf ver⸗ noch riet, wurde ihm natürlich nicht erzählt, brach er zu⸗ ſammen und legte ein volles Geſtändnis ab. Man erfuhr, daß ſeine Bande den größten Menſchenraub der amerikaniſchen Kriminalgeſchichte verüben ſollte. Außer dem Bürgermeiſter von Dayton ſollten noch zwanzig der bekannteſten Einwohner der Stadt eunt⸗ führt werden, unter ihnen der Polizeichef und ein ge Millionäre. Bargain wurde zum Tode verurteilt und wird in Kürze hingerichtet werden. „Hören Sie, Herr Claudius, wir ſtehen ſchon lange in Geſchäftsverbindung. Sie haben mir ſeit Jahren alle Auskünfte für das Geſchäft beſorgt, und die dumme Weibergeſchichte kurz vor meiner Verheira⸗ tung, die haben Sie ja auch ſo ſchön und diskret z meiner Zufriedenheit erledigt. Ich kann mich doch abſpolut auf Ihr Stillſchweigen verlaſſen?“ „Was mir in dieſem Zimmer anvertraut wird“ erwiderte Herr Claudius feierlich,„das kommt nie⸗ mals über meine Lippen.“ Mertin nickte. Er hatte auch nichts anderes er⸗ wartet, ohne, wie man es in ſolchen Fällen immer unterließ, weiter darüber nachzudenken, was er unternehmen ſollte, wenn der andere ſein Wort ſpä⸗ ter nicht hielt. 5 „Sie wiſſen, Herr Claudius, mein jüngſter Bru⸗ der Hubert iſt vor.. ſieben Jahren aus Hamburg verſchwunden, und kein Menſch ahnt, warum und wohin. Er hat nie wieder etwas von ſich hören laſſen — nein, nein, wirklich nicht, und wir begreifen bis zum heutigen Tage nicht, warum er ausgerückt it. Zwei Tage nach ſeinem Verſchvinden erſchien die Polizei bei mir; es ſei die Leiche eines Landſtreichers am Schwanenwik gefunden worden, in deſſen T ſche ein Notizbuch mit unſerer Adreſſe geſteckt hätte Sein Name war uns völlig unbekannt; er hieß, glaube ich Scheibe oder ähnlich. Ob ein Zuſammenhang mit dem Erſchlagenen und meinem Bruder beſtand, wi ſen wir ebenſowenig; ich für meine Perſon möchte es jedenfalls ſtark bezweifeln. Die Polizei war na⸗ türlich entgegengeſetzter Anſicht und ließ uns an⸗ fangs überwachen, das haben wir ſehr bald gemerkt. Meinen jüngſten Bruder zu ſuchen ohne Hilfe der Polizei wäre das vergeblich geweſen, und diene anzurufen verbot ſich unter ſolchen Umſtänden von ſelbſt. Sind Sie mir gefolgt?“ „Ja natürlich. Herr Mertin. Ich verſtehe auch, worauf Sie hinaus wollen. Sie haben den Verdacht, dieſer Herr aus Amerika könnte vielleicht jeman fein „Richtig“, unterbrach ihn Mertin,„jemand, der ein Intereſſe daran hat, das Dunkel um melnes Bruders Verſchwinden zu lichten oder jetzt noch na ſieben Jahren.“ „Den Tod des Landſtreichers aufzuklären“, er⸗ gänzte Herr Claudius den Satz. (Fortſetzung folgt.) 1935 ollenes Südſes Tagen r Zau⸗ 8 Ge⸗* 1 ohne Medizi⸗ 7 r. Ne⸗ einem Der einen * ken⸗ achtung t ſoll. durch zu rui⸗ trch ge⸗ agiſcher neopfer 8 Jen⸗ in der ur zu hart in gefähr⸗ luthong ei Mit⸗ N n mit rühjahr he von Gang⸗ Erfah⸗ argains ſicheren zei, ihn und von igeriſch. er„Ge⸗ ich ver⸗ ft. Die l. Man t in die ſchwere ſcharfes hangſter beant⸗ en. 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Walter Rothenburg hatte die erſte Ausſcheidung nach Deutſch⸗ land gebracht. 80 000 Zuſchauer waren von dem Kampf die⸗ ſer beiden erſtklaſſigen deutſchen Schwergewichtler begei⸗ ſtert. Schon beim Betreten des Ringes fiel ber Unterſchied zwiſchen Neuſel und Schmeling ſtark auf. Neuſel wirkte etwas dick und weich, Schmeling dagegen machte einen auf die Minute fertigtrainierten Eindruck. Der Verlauf des Kampfes beſtätigte dieſen Eindruck, denn nach der achten Runde konnte Neuſel, durch die wuchtigen rechten Kopf⸗ und Körperhaken Schmelings vollkommen zermürbt, nicht mehr antreten. Schmeling hatte durch techn. k. o. geſiegt. Dieſer große Sieg brachte Schmeling wieder in die Endausſcheidung um die Weltmeiſterſchaft. Als Gegner kam nur der gute Amerikaner Steve Hamas in Frage. Entgegen allen amerikaniſchen Anſtrengungen ſicherte Rothenburg auch dieſen Kampf für Deutſchland. Alle Schwierigkeiten konnten glücklich beſeitigt werden. Steve Hamas bezog nach ſeiner Ankunft in Deutſchland ſein Trainingsquartier in Riſſen bei Hamburg; Schmeling brachte ſich in Friedrichs ruh in Form. Der Kampf konnte, da alle Vorbereitungen rechtzeitig abgeſchloſſen waren, am Sonntag in Hamburg in der Han⸗ ſeatenhalle vor ſich gehen. Der Aufmarſch der Maſſen Rothenburgsort, der Hamburger Stadtteil, in dem die rieſige„Hanſeatenhalle“ liegt, prangte ſchon am frühen Sonntag morgen im Feſtſchmuck. In der näheren und weiteren Umgebung der Halle haben alle Häuſer„über die Toppen“ geflaggt. Der ganze Stadtteil lebt und feiert mit der Halle und natürlich erſt recht mit dem Ereignis, dem großen Boxkampf zwiſchen Max Schmeling und Steve Hamas, das ja ſozuſagen die Einweihung des Rieſenbaues darſtellt. Die Tore der Halle öffneten ſich erſt gegen 13 Uhr, aber ſchon viele Stunden vorher war die Halle von Tauſenden umlagert und die Bewohner des Stadtteiles Rothenburgs⸗ ort bildeten in dichten Reihen auf den Anfahrtsſtraßen Spalier. Man beſtaunte gebührend die rieſige Autoſchlange und begrüßte die zahlreichen Prominenten von Staat und dehörden, von Film und Sport. Die große Halle, deren Fertigſtellung ein Meiſterſtück er Hamburger Bauherren, Architekten, Meiſter und Ge— ſellen iſt, machte auf alle Anweſenden, beſonders aber auf die Gäſte aus dem Reich, einen überwältigenden Eindruck. Was hier in der kurzen Zeit geleiſtet worden iſt, iſt ſtau⸗ nenswert. Noch bis wenige Stunden vor dem großen Er⸗ eignis legten die Handwerekr die letzte Hand an, aber am Sonntag morgen war alles fix und fertig. Um den Ring herrſchte ein reges Leben und Treiben, das ſich noch ſteigerte, als der Beginn des erſten Kampfes heranrückte. Preſſetelefone waren ununterbrochen in Tä⸗ tigkeit, dazu klapperten die Schreibmaſchinen der vielen Preſſevertreter, und während die letzten Beſucher ihre Plätze einnahmen, betraten die erſten Kämpfer bereits den Ring. 20 000 Zuſchauer Die„Hanſeatenhalle“ war, als ihr Direktor und Ver⸗ anſtalter des großen Kampftages, Walter Rothenburg, den Beginn der Kämpfe bekanntgab, mit mehr als 20 000 Zu⸗ ſchanern dicht beſetzt. Um den Ring ſah man die Vertreter des Staates, der Bewegung und ihrer Gliederungen, der Behörden, darunter zahlreiche führende Perſönlichkeiten aus der Reichshauptſtadt. Als Vertreter des Reichsſport⸗ führers war deſſen Stellvertreter Breitmeyer Unter den Zuſchauern ſah man viele Amerikaner, die mit dem letzten Atlantik⸗Dampfer herübergekommen waren. Nach Walter Rothenburg nahm der Führer des deutſchen Boxſports, Rüdiger, das Wort zu einer kur⸗ zen Begrüßungsanſprache, wobei er u. a. ſagte, daß Schme⸗ ling und Hamas zwei Namen wären, zwei Kämpfer, die in der Geſchichte des Boxſports ſtets an erſter Stelle genannt würden und die heute ihre Kraft erproben wollten zur Ehre ihres Vaterlandes. Wörtlich ſagte Rüdiger:„Wenn es uns erſt gelungen iſt, ſolche gewaltigen Boxveranſtal⸗ kungen wie die heutige in Deutſchland durchzuführen, dann haben wir das unſerem Führer und Kanzler Adolf Hitler zu verdanken, der dem deutſchen Boxſport immer das größte Intereſſe entgegenbringt und der erſt die Plattform für ſolche Kämpfe in Deutſchland geſchaffen hat. Immer mehr verlagert ſich das Schwergewicht des Boxſports von Amerika nach Deutſchland. Aus Deutſchland das führende Land im Boxſport zu machen, iſt unſer Wunſch am heuti⸗ gen Tag.“ Mit einem begeiſtert aufgenommenen„Sieg Heill“ auf den Führer ſchloß Rüdiger ſeine Anſprache. Heuſer ſiegt entſcheidend Die Ehre, den erſten Kampf in der neuen Halle beſtrei⸗ ten zu dürfen, haben der deutſche Halbſchwergewichtler und frühere Europameiſter Adolf Heuſer⸗Bonn und der Eng⸗ länder Boh Carvill, ein Trainingspartner von Steve Damas Der Deutſche beherrſchte ven Anfang an den Kampf, obwohl ſein Gegner in körperlicher Beziehung ſtarke Vorteile hatte. Heuſer wog nur 78,7 Kilo, während er Engländer rund 90 Kilo auf die Waage gebracht htte, Heuſer legte gleich beidhärndig les und zwand ſeinen Geg⸗ ner in die Verteidieung. Der Engländer„nahm“ viel und juchte im übrigen ſein Heil im Halten und Klammern. In der 3. Runde kam auch Carvill zu einigen guten Treffern, aber er ſchlug eleich tief und mußte verwarnt werden. In der vierten, fünften und ſechſten Runde war ſtets Heuſer der Angreifer. Carpill mußte viel einſtecken und gab ſchließlich in der Pauſe nach der ſechſten Runde den für ihn ausſtcbtsfofen Kampf auf. Heuſer wurde alſo vielbejubelter Sieger durch techniſchen k. o. A. Witt ſchlägt Simmons nach Punkten Weſentlich aswechflungsreicher verlief der Kampf zwi⸗ cen Aol Witt(Kiel), der mit 83 Kilo Schwergewicht brachte, und dem engliſchen Halbſchwerpewichtler Ernie Simmons(78,7). Simmons, ein Mann beſter engliſcher Schule, war techniſch ausgezeichnet und gab ſich dem ſchlag⸗ zürkeren Dautſchen nur nach Punkten geſchlagen. Die erſte Runde buchte Witt für ſich, in der zweiten war die Ueber⸗ legenßeit des Deutſchen ſo groß, daß man an ein vorzeiti⸗ ges Ende glaubte, aber dann war Simmons plötzlich aut erholt und blieb nun nichts ſchuldig. Der Engländer kon⸗ terte ſehr gut und Witt, im Gefühl des ſicheren Sieges leichtünnig offen kämpfend wäre beinahe das Opfer ein erſchienen. ö Pforzheim zum erſten Gegenzug kommt 6 n Rechtsaußen Müller das Leder blank ſerviert, heißt es treffer an. Witt ging bis„acht“ zu Boden, er kom benom⸗ men hoch, aber da ertönte der Gong. Das wor die Ret⸗ tung. In der Folge war der deutſche Meiſter vorſichtiger und ſo landete er einen ſicheren Punktſieg. Der Sieger: Max Schmeling (Von unſerem Sonderberichterſtatter) 2* 2 8 Der Haupikampf bes Tages zwiſchen Max Schmeling(86 Kg.] und Steve Hamas 86,7 Kg.) endete mit einem überlegenen Sieg von Schme⸗ ling. Der Ringrichter Valony⸗Belgien brach in der 9. Runde den Kampf zugunſten Schmelings ab. Die erſte Runde begann ziemlich verhalten. Schmeling ſchickte die Linke vor und ließ die Rechte auf den Körper folgen. Hamas iſt vorerſt noch ſehr ſchnell, geht zurück und kontert rechts gerade. Schmeling erſcheint aber doch der ſtärkere. Immer wieder geht er zum Angriff über und holt ſich die erſte Runde mit minimalem Vorſprung. In der zweiten Runde übernimmt S hmeling den An⸗ griff. Un unterbrochen ſchlägt er Serker ſchlägt weiter Linke, die Hamas ſelbſt aber immer wieder beantwortet. Die 15 Minuten Pauſe Auſchließend an den Kampf Witt— Simmons gab es eine Pauſe von 15 Minuten, die noch einmal Gelegenheit zu letzten Diskuſſionen ließ. Der Besiegte: Steve Hamas Expreß⸗Bildmatern⸗Dienſt Des Deulſchen Sieg in neun Runden Trotzdem ſteht dieſe Runde ſchon ſtark im Zeichen Schme⸗ lings. Sehr ſchnell iſt das Tempo in der britten Runde. Schmeling verfolgt auſcheinend ſeine alte Taktik, den Geg⸗ ner unten zu treffen und dadurch die Deckung herunter⸗ zuztehen, um dann im rechten Augenblick ſeine Rechte ſtar⸗ ten zu können. Hamas geht das Tempo mit, hat aber bei weitem nicht die Trefferzahl aufzuweiſen, die Schmeling anbringt. Schmeling treibt Hamas immer wieder die Linke ins Geſicht und drängt Hamas an die Seile, ſchlägt Serie auf den Körper und holt ſich auch die dritte Runde ganz klar. Die vierte Runde beginnt wieder ſehr lebhaft. In der Hauptſache ſpielt ſich dieſe aber im Nahkampf ab, wo beide verhalten uns leicht punkten. um ſich für die nächſten Run⸗ den anſcheinend zu ſchonen. Schmeling wird zum Schluß VfR Mannheim— 1. FC Pforzheim:2(:1 Trotz des ungünſtigen Spielſtandes für Mannheim bleibt die Spannung eine außerordentliche, da Pforzheim nun den Wind zum Bundesgenoſſen hat und nach den ge⸗ zeigten Leiſtungen wohl imſtande ſein konnte, die Sache hart auf hart zu ſtellen. Wirklich fängt auch BfR verhei⸗ ßungsvoll an, drängt nach Seitenwechſel ſofort, aber als und Rau, dem mit dem famoſen Schuß des rechten Flügelmannes auch ſchon wieder:2. Pforzheim führt weirer wohldurchdachte Angriffe, da die Mannſchaft ja ohne beſondere Vorbela⸗ ſtung dieſes Spiel beſtreiten kann. Zwiſchendurch erledigt Nonnenmacher nicht ſattelfeſte Schüſſe von Langenbein und Striebinger. Simon kommt nicht mehr recht mit, das lange Pauſieren außerhalb der erſten Elf macht ſich bemerk⸗ bar. Theobald und Striebinger wechſeln die Plätze. Die VfR⸗Abwehr wird unſicher, Pforzheim kommt zu weiteren, allerdings ergebnisloſen Ecken. Auch der Gegenwind macht ſich für Mannheim bemerkbar. Doch ſteigt wieder ein Mo⸗ ment für VfR, aber Langenbein verſchießt ausrutſchend, um eine Weile darauf das Leder von Nonnenmacher ab⸗ genommen zu bekommen. Man wird auf Mannheimer Seite nun merklich nervös und die Spannung ſteigt weiter an. Ums Haar blüht BfR die Führung durch Pforzheim, Fiſchers Schuß flitzt, den Pfoſten ſtreifend, aus. Ein tak⸗ tiſch richtig angeſetzter Fernſchuß, als Bartak heraus, geht glücklicherweiſe neben den leeren Kaſten. Die reſtliche Viertelſtunde ballt Sieg oder Niederlage für Vfg. Da bricht Langenbein durch— doch Nonnenmacher, wie die Ku⸗ gel aus dem Rohr, erſtickt den angeſetzten Schuß im letz⸗ ten Moment. Pforzheim ſtellt um. Da gibt der rechte Flügel Bc herein, Langenbein läßt durch und Strie⸗ Nanterſchlages geworden. In der J. Runde brachte Sim⸗ mons aus der Verteidigung heraus einen ſchweren Kinn⸗ binger holt mit Kurzſchuß die erneute Führung.:2. Gau XIII Südweſt Gau XV Württemberg Phönix Ludwigshafen— Saar 05 Saarbrücken 470 Stuttgarter Kickers— VfB Stut 26 Union Riederrad— Fa Pirmaſens 320 S een 0 Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach 221 FV Ulm— Sc Stuttgart 224 Sportfr. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 1˙2 Were Splele gerd üneniſch verl. 75. Punkte Vereine Spiele gew unentſch, verl. Tor Punkte 7—— 8 5 2 Phönix Ludwigshaf. 0 18 2 5 43225 SB Stuttaart 175 10 3 4 300 29.11 t Pirmaſens TTT See e nager dend d e e ß ⁰⁵ Union Niederrad. 19 8 6 5 34.39 22.16 115 9 18 5 2 7 8s 15.17 FSV Frankfurt;„ nion Höcengen 7. 8„„ Wormatia Worms 18 8 4 6 43.35 20.16 5. 8 5„ 35 Eintracht Frankfurt 18 6 6 6 26.28 18.18 5 bach 16 8 2 5 90 85 1418 Boruſſia Neunkirchen ls 5 6 7 32135 16.20 25. 13 3 a 905 1813 FC Kaiſerslautern 19 4„%% Sportir Stuttgart 2 6 30.37 523 Sportfr. Saarbrücken! 3 5 9 227.86 11.23 Sp Göppingen 15 5— 10 16536 10 20 Spyg Saar 05. 17 3 4 10 22.50 1024 Gau XVI Bayern Spᷓg Fürth— Schwaben Augsburg 23 Gau XIV Vaden 1 1 7 0— 1860 München 21 BfR Mannheim— 1. Fe Pforzheim:2 1. Fc Nürnberg— As Nürnberg 772 Phönix Karlsruhe— SN Waldhof:1 Be Augsburg— Schweinfurt 512 8 Mannheim— VfB Mühlburg:8 Jeleen Spiele ew anentſch ber! Tore Wunkt⸗ Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte SpVg Fürth 20 12 4 4 38.21 28•12 VfR Mannheim 17 11 3 335 2 2859 Bayern München 19 9 7 4 4930 224.14 Phönix Karlsruhe 17 8 75 2 36 20 23.11 1. FC Nürnberg 19 8 7 4 41:26 23:15 Bis Neckarau 1 3 1 7 2118 Schweinfurt 05 8 P VfB Mühlburg.. 17 8 5 4 27 23 21.13 München 1860 18 7 5 6 35:27 1917 Sp Waldhof 17 8 4 5 34.23 20:14 Wacker München 18 7 3 8 35.86 17.19 I. FC Pforzheim 17 7 4 6 38.25 18 16 ASV Nürnberg 18 6 4 8 30738 16.0 FC Freiburg 8 6 3 5 22.21 17.15 BC Auasbura 19 6 4 9 33.45 16˙22 Karlsruher F 17 3 8 6 21:20 14.20 Jahn Regensburg 20 4 N 9 33.85 15•25 Germania Karlsdorf 17— 7 10 11·42 7127 SpVg Weiden 18 5 4 9 33538 1422 08 Mannheim 18 1 2 15 18:63.92 Schwaben Augsburg 19 4 5 10 31:52 13:25 AN dicht vor dem zit! Wieder wird Langenbein ſcharf abgedrückt, der wiederum zum Schuß angeſetzte Ball geht zur Ecke. Fieberhaft iſt die Teilnahme der rund 5000 Zuſchauer. Mit Glück ſchlägt Batak einen weiteren Ueberraſchungsfernball ab, nachdem er die Pfoſten verlaſſen. Pforzheim nützt überhaupt den Wind gut zu weiten Schüſſen, wenn ſie auch keinen Erfolg zeitigen. Einen Strafſtoß für Pforzheim unterbindet der Schlußpfiff. Ein ſchwer erkämpfter Sieg iſt unter Dach. Der Umſchwung in den Treffen der Gaumeiſterſchaft, der vor 14 Tagen im Stadion und dann auch auf dem Mühl⸗ burger Feld(Neckarau) die Klärung innerhalb der Mann⸗ heimer Zone brachte, hat natürlicherweiſe dem VſR das erhöhte Intereſſe zugewendet, denn der alte Erfahrungsſatz wird ſich immer bewahrheiten: Die Maſſe geht mit dem Erkolg. Hinter den Brauereien hatte ſich eine ſtattliche Zuſchauer⸗ menge eingefunden, denn dort geht es in dieſen Tagen um die letzte Sicherung der Meiſterſchaft mit dem Blickfeld auf eine weitere Reihe von Großkämpfen und Ehren für den kämpfenden Verein ſelbſt als auch ſeiner Heimatſtadt. Das Spiel Obwohl Pforzheim zur erſten klaren Gelegenheit kommt, die mit Pfoſtenſchuß endet, läßt VfR in der Folge ſofort durchblicken, was er will, obwohl ihn der unvermittelte Schlag der Erkrankung ſeines bewährten Mittelläuters in dieſen entſcheidungsſchweren Wochen traf. Er zieht mit dem Rückenwind ſcharf an und unter Herauslaufen von Nonnenmacher ſchießt Simon hart über den leeren Kaſten. Auch ein überraſchend gedrehter Ball Langenbeins endet beim Torwart, wie auch Berk ſcharf darüberfunkt. Vfgt kommt zur erſten Ecke. Es raucht auch weiter ſtark um des Pforzheimer Tor, aber die Schüſſe ſind durchweg zu wenig beherrſcht, zu ungenau. Auch Pforzheim ſetzt ſeinen erſten Eckball und Schalk iſt beim nächten Gegenſtoß der Retter. Theobald ſchießt auf Flonke Nonnenmacher in die Hände und jagt auch einen Langſchuß vorbei. Aber es wird ſüddeutſche Gauliga aber warm, fightet und iſt auch hier wieder etwas, wenn auch nur knapp, beſſer. Ganz überlegen holt ſich Schmeling die fünfte Runde. Schmeling treibt, wie auch in den vorhergehenden Runden, an, forciert das Tempo und drängt Hamas zurück. Trotz⸗ dem Hamas ſchwere Treffer einſtecken muß, antwortet er immer mit linken Geraden, muß aber langſam Boden geben und Schmeling dieſe Runde reſtlos abtreten. Dramatiſch iſt die ſechſte Runde. Schmeling ſieht nun ſeine Chance gekommen, Er verfolgt den rückwärts fliehen⸗ den Hamas, treibt ihn an die Seile und ſchlägt unvarm⸗ herzig auf ihn ein. Hamas muß alle Schläge voll nehmen, ſteht noch für kurze Zeit und muß dann den Voden für 8 Sekunden aufſuchen. Kaum wieder hoch, geht Schigeling an den Mann, ſchlägt Serien auf den Körper und an das Kinn des Amerikaners, ſo daß dieſer vollkommen benom⸗ men, abermals die Bretter aufſuchen muß. Nach 8 Sekun⸗ den kommt Hamas wieder hoch, hat aber abſolut nichts mehr zu beſtellen, wird weiterhin ſchwer geſchlagen und abermals auf die Planken gezwungen und nur der Gong rettet den Amerikaner vor dem endgültigen k. o. Umjubelt geht Schmeling lächelnd in ſeine Ecke. Auch die ſiebente Runde ſteht eindeutig im Zeichen Schmelings Hamas hat abſolut nichts mehr zu beſtelen, muß immer wieder nehmen und iſt vollkommen geſchlagen. Hier hätten die Sekundanten ſchon aufgeben müſſen. Hamas iſt aber ein tapferer Kämpfer. Er ſtellt ſich ſtets wieder zum Kampf, nimmt alles, ſchlägt auch manchmal linke Ge⸗ rade, hat aber keine Chance mehr über die Runden zu kommen. Der Gong rettet ihn nochmals. Die achte Runde iſt wie die vorhergehende. Schmeling verfolgt ſeinen Gegner und will nun reſtlos Schluß machen. Hamas nimmt alles, ſchwimmt, ſteckt hin und wieder noch einen Linken aus, allerdings ohne Wirkung. Hamas iſt reſtlos geſchlagen, kommt aber doch noch unter Aufbietung aller Kräfte über dieſe Runde. In der neunten Runde kommt daun endgültig das Ende. Hamas fällt von einer Seite nach der anderen, fällt aus den Seilen zurück und wird abgefangen und zuſammen⸗ geſchlagen. Aber immer wieder ſtellt ſich der Amerikaner. Er will nicht aufgeben, bis dann endgültig der Ringrichter Schluß macht und Schmeling in der zweiten Hälfte der neunten Runde zum Sieger durch Abbruch erklärt. Sein k..⸗Sieg in der 9. Runde bewies, daß er ſeine frühere Weltmeiſterform wieder⸗ gefunden hat. Durch vorbildliches ſportliches Leben hat er ſich wieder in dieſe Form gebracht. Er iſt jetzt wieder am Ziel ſeiner Beſtrebungen: Kampf um die Weltmeiſterſchaft gegen Baer. ſchenangriſſe, doch bringt ein ſcharſer Strafhall von Fürſt die zweite Ecke für den VR, der die 3. und 4. Ecke folgen. Talktiſch falſch gibt Mannheim ſeine Eckbälle durchweg zu hoch, denn Nonnenmacher fiſcht ſie im Sprung nach Noten heraus. Auf Pforzheimer Seite ſchießt Müller mit Schräg⸗ ſchuß allzu unplaciert daneben. Longenbein wird auf Durchſpiel im Strafraum„umarmt“, doch wird der Straf⸗ ball an die 16⸗Meter⸗Linie diltiert. Dann aber folgt ein ſeiner Zug des VR: Striebinger paßt einen Straſball zum vollſtändig frei und berettſtehenden Berk, der ſicher und bombig die zahlloſen Fehlſchüſſe endlich korrigiert und die Führung holt.:0. Aber nicht für lange, denn auf jamoſen Paß von Fiſcher knallt Rau(Mitte) unhaltbar :1. ViR tritt die 5. Ecke, Fürſt übernimmt dieſe Arbeit in präſiſer Weiſe. Nonnenmacher verzichtet zum erſtenmal auf einen Sprung und der gut ſtehende Mauz köpft in in präziſer Weiſe. Nonnenmacher verzichtet zum erſtenmal Pforzheim läßt nicht locker, aber die wenigen Minuten bis zur Pauſe bringen ihm ſowohl wie VfR keinen weiteren zühlbaren Exfolg. Für fg, deſſen Sieg man doch als etwas glücklich bezeichnen kann, muß man unbedingt in Rechnung ſetzen, daß der plötzliche Verluſt Kamenzins mit ſeiner notgedrungenen Folge der Umſtellung, ſowie die immer noch anhaltende Spielunfähig⸗ keit Schmolls und Williers eine ſchwere Belaſtung für ſolche Entſcheidungskämpfe bedeutet. Es iſt auf jeden Fall anzunehmen, daß die komplette Elf eben doch ein in ſich geſicherteres Spiel gezeigt hätte, und kann der Maß ſtab unter ſolchen Umſtänden nicht ſo ſcharf angelegt werden. Von den in Frage ſtehenden Poſten erledigte Schalk als Mittelläufer ſeine Arbeit zufrtedenſtellend, wenn auch die Außenläufer in der Deckung vor allem nicht auf der Höhe waren. Mauß ließ dem gefährlichen Müller doch zu freien Lauf. Eickelbau m, zum erſtenmal auf dem Poſten als Verteidiger, hatte ſtarke und ſchwache Momente, aber ein Verſager war er nicht. Vielleicht auch etwas Lampenfieber, wie es bei ſolchen Erſtſpielen typiſch iſt. Bartak machte mitunter(Herausgehen) einen fraglichen Eindruck, ſeine Aktionen dürften aber durch die Neuerung in der Vertei⸗ digung mit bedingt geweſen ſein. Eine Frage bleibt Simon, der anfangs ganz gut war, aber ſpäter etwas ab⸗ hängte. Im Sturm war Berk der beſte Aufbauer und ſein ſchwerwiegendes Tor eine Sonderleiſtung. Langenbein wurde gut bewacht. Alles in allem waren eben die Be⸗ gleitumſtände für die Mannſchaft doch mitbeſtimmend. Schon viel wert war es, daß es die Flinte deshalb noch nicht ins Korn warf. Dem erkrankten Kämpen Kamenzin wünſcht wohl jeder baldige Geneſung! Pforzheim überraſchte durch eine ſehr gute Geſamtleiſtung. Schneller als Vfſt, und im Aufbau wie im Decken wirkſamer. Nonnenmacher zeigte Großleiſtungen und O be r ſt als rechter Verteidiger bewies ſeine Klaſſe. Die Läufer⸗ reihe arbeitete zielſicher und geſchloſſen und der Sturm hatte in Fiſcher und Müller zwei ganz gefährliche Stra⸗ tegen. Taktiſch richtig wurde der Rückenwind zu reich⸗ lichen Fernſchüſſen genützt. Immer blieben die Vorſtöße gefährlich. Jedenfalls konnte die Mannſchaft weit ruhiger ins Spiel gehen als der Gegner, und man ſah, wie berech⸗ tigt es war, auf die Unberechenbarkeit der Goldͤſtädter hin⸗ zuweiſen. Sie haben Mannheim die Hölle heißt gemacht. Schneider ⸗ Offenburg leitete wohl reichlich groß⸗ zügig, aber doch ſicher dieſen in ſeinem Ablauf bis gum Schlußpfiff äußerſt ſpannenden Kampf. A. NI. (Um die Bezirksmeiſterſchaft): 04 Ludwigshafen— fd Kaiferslautern 31 Pfalz Oſt FV Frankenthal— Pfalz Ludwigshafen 112 TV Lamvertheim— Spvg Munden heim 471 TS Rbeingünheim— F Herxheim 12 03 Ludwigshafen— Kickers Frankenthal ausgef Pfalz Weſt In Speyer: geſchoſſen! Pforzheim führt ſchnelle und gefährliche Zwi⸗ Bf Pirmaſens— VfB Zweibrücken 812 8. Seite/ Nummer 116 Reue Mannheimer Zeitung Morgen Ausgabe Montag, 11. März 1935 Der Abſchied von 08 in der Gauliga Maunheim 08— VfB Mühlburg:8 10:2 Wenn auch dieſem Sptel eine beſondere Bedeutung nicht zukam, war es für Mühlburg doch von Belang inſoſern, als es für die Placierung ins Gewicht fiel und auch von konnte man nach ſeiner ganzen Haltung in der Gauſerie erwarten, daß mit vollem Einſatz gekämpft werde. Weiteres Intereſſe hatte dieſe Begegnung für Mannheim aber in dem Sinne, als Mühlburg noch Gegner von Phönix Karls⸗ ruhe ſein wird, was für die Schlußkämpte nicht ohne Be⸗ achtung bleiben kann. Auf einen nicht allzu lebhaften Be⸗ ſuch konnte man ſich ür dieſes Samstagſpiel gefaßt machen, zumal der Hauptanwärter für die Meiſterſchaft— VfR— 5915 Tage darauf ſeine Auseinanderſetzung mit Pforzheim hatte. Das Spiel ſelbſt konnte die Januartemperatur auch nicht vergeſſen machen; etwas Mitreißendes oder„Er⸗ wärmendes“ beſaß es keinesfalls. Die Mühlburger brauchten ſehr lange, um ſich einigermaßen gegen die im Auftakt wiederum nicht übel ſpielenden Lindenhöſer durch⸗ zuſetzen, beherrſchten aber mit den ſteigenden Torerſolgen ſchließlich doch das Feld. Mit Glück kamen aber die Karls⸗ ruher Vorſtädter um einige ſehr leicht möglichen Erfolge der Lindenhöfer herum, die auch dieſesmal den Bann, der die ganze Spielzeit über ihnen lag, nicht zu brechen ver⸗ mochten. Einen ganz weſentlichen Anteil an dem ver⸗ dienten Sieg hatte die Mühlburger Läuſerreihe, die — mit Ausnahme des Mittelläuſers Mungenaſt— mit⸗ unter vorbildlich arbeitete. Mungenaſt, der wohl einen der Treffer erzielte, war an Wendigkeit in der Deckung und im ſtabilen Aufbau nicht genügend. Das Hintertrio arbeitete mitunter glücklich, ſelbſt Dienert kam zu keiner überragenden Arbeit. Im Sturm war Müller in der Mitte die treibende Kraſt, aber ſo aut im übrigen das Zuſpiel der Geſomtmannſchaft war, die für Müller ge⸗ münzten Bälle kamen oft recht ungenau und wurden er⸗ ledigt. Was dem Sturm auch heute noch ſehlt, iſt der ſicher berechnete Schuß. Die drei erzielten Tore— wohl nach der Geſamtleiſtung verdient— waren keinesfalls ſo, wie ſie der Sportsmann und ſelbſt der Gegner bewundert und anerlennt. Auch wurde reichlich hoch geſpielt. Eine beachtliche, aber, wie geſagt, keine mitreißende Geſamt⸗ leiſtung. 3 Die Lindenhöfer, Hie ihr letztes Spiel austrugen, kamen diesmal nicht ſo zum Zug, wie gegen noch ſchwerere Gegner. In den erſten zwanzig Minuten hielten ſie— typiſch— nicht nur die Stange, ſondern hätten klar in Führung gehen können, wenn die Schußfertigkeit und ⸗ſicherheit eben doch größer wäre. Verſagte Egerter rechtsaußen wiederholt in klarſten Stellungen, ſo konnte auch Schneider halbrechts keine Ver⸗ beſſerung des Angriffs bedeuten. Auch Dorſt und Siffling konnten ſich nicht durchſetzen. Am beſten, beſonders vor Halbzeit, ſpielte noch Synock linksaußen, der klare Flan⸗ ken brachte, auch ſpieleriſch ſeinem Deckungsmann Bat⸗ ſchauer zu ſchaſſen machte— nur fehlte ihm vereinzelt gleichfalls der rechte Schneid zum Schuß. Die Läuferreihe arbeitete nicht ſchlecht, bediente die Flügel gut, aber wenn der Angriff verſagt, wirkt ſich das auch auf die Läufer aus wie auf die Hintermannſchaft, Pabſt hatte bei den drei Treffern kaum eine Möglichkeit, ſie zu verhindern. Ueber⸗ wiegend war ihm die Ausſicht verſtellt und flache Bälle ſind für jeden Torwart gefährlich, wenn ſie ſcharf kommen. In der Verteidigung wirkte ſich beſonders Broſe aus. Daß die Mannſchaft ſpielen kann, haben ſchon große Gegner er⸗ fahren und nach dem unglücklichen Verlauf dieſer Serie, die 08 den eigentlichen Tabellenplatz nicht zuwies, wird nach Phönix Ludwigs Phönix Ludwigshafen— Saar 05 Saarbrücken:0 (:0) Der Phönix gewann ſein letztes Spiel und ſtellte damit auch die Meiſterſchaft endgültig ſicher. Es wurde von bei⸗ den Mannſchaften ein recht flotter Kampf vorgeführt, der von Welſcher⸗ Frankfurt ſehr gut geleitet wurde. Die Platzlerren gingen bereits nach zwei Minuten Spielzeit durch ihren ausgezeichneten Linksaußen Statter in Füh⸗ rung. Phönix beherrſchte nach dieſem Treifer das Spiel vollkremmen. Bei den Gäſten zeigten Hintermannſchaft und Läuſerreihe gute Leiſtungen. Der Phönix war in allen Rethen gut, die rechte Seite bedeutend beſſer als ſonſt. Bei den Gäſten fehlte allerdings Zeimet. 2000 Zuſchauer. Union Niederrad— F Pirmaſens:0(:0) Vor 2000 Zuſchauern bot Silberhorn, Mainz als Un⸗ partefiſcher eine gute Leiſtung. Der Boden war ſtark auf⸗ geweicht und behinderte dadurch auch die Spielweiſe der beiden Mannſchaſten ſtark. Die Gäſte ſpielten etwas luſt⸗ los und waren auch durch das Fehlen von Hergert und Germann ſehr geſchwächt. Der einzige Lichtblick war Lutz, mit deſſen Kunſt war es aber aul) band vorbei als die Platzherren ſeine Gefährlichkeit erkanuten und ihn dann gut abdeckten. Niederrad ſpielte in der üblichen Aufſtel⸗ kung, alſo ohne die beiden Briider Berger, die in der Re⸗ ſerve ſtehen. Der Kampf verlief wirklich fair. Boruſſig Neunkirchen— Kickers Offenbach:1(:1) Die beiden Mannſchaften lieferten ſich einen harten Kampf, der erſt in der letzten Viertelſtunſe entſchieden wurde In der erſten Hälfte zeigten beide Mannſchaften keine überragenden Leiſtungen. Die Gäſte konnten dies⸗ mol nicht ſo recht gefallen, ſie ſpielten zudem etwas hart, beſonders der rechte Verteidiger ſowie der rechte Läufer. Vor 200 Zuſchauern leitete Dr. Stor ch⸗Ludwigshafen einwandſrei. Sportfreunde Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 123(:2) Die zu dieſem Spiel erſchienenen 1500 Zuſchauer ſahen einen wirklich hervorragenden Kampf, der techniſch auf hoher Stufe ſtand; die Frankfurter wenigſtens machten in dieſer Hinſicht ihrem Ruf alle Ehre. Bei Eintracht fehlte Lindner, für den Stubb auf dem linken Flügel ſtand und mit zwei Toren auch den Vogel abſchoß. Die Verteidigung ſplelte mit Leis⸗Tiefel, von denen Tiefel die beſſere Leiſtung bot. Eintracht war in der Geſamtleiſtung beſſer, ſie zeigte ein haargenaues Zuſpiel. Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart:6(:0) Etwa 12000 Zuſchauer hatten ſich auf der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn eingefunden, um Zeugen dieſer um die Mei⸗ ſterſchaft ſo wichtigen Begegnung der beiden Stuttgarter Großvereine zu ſein. In der erſten Spielhälfte blieben die Kampfhandlungen ziemlich nervös, dagegen wurde dann in der zweiten Halbzeit um ſo härter gekämpft, wobei ſich be⸗ ſonders die Spieler der Kickers hervortaten. Schiedsrichter Walter ⸗Zuffenhauſen leitete zuerſt peinlich genau, ließ aber daun merklich nach. SWV Feuerbach SV Göppinen:2(:2) In A betracht des Stuttoarter Großkampfes hatten ſich auf dem Platz der Feuerbacher nur etwa 1000 Zuſchauer eilndefunden, die einen äußerſt zähen Kampf um die Pum te zu ſehen bebhame:: Zur Abwechflung gab es eine kleine Ueberraſchung, denn die Feuerbacher ließen ſich mit 12 beide Punkte abnehmen.— Schiedsrichter Kling⸗ ler ⸗Waiblingen konnte nicht ganz befriedigen. Ulmer FV 91— SC Stuttgart:4(:2) In einem äußerſt ſpannenden Kampf ließ der Ulmer N die Chance aus, ſich endgültig vor dem Abſtieg zu retten. Wiederherſtellung des normalen Platzverhältn ſſes eine Stabiliſierung der Spielkraft wohl ſicher eintreten, die dann die Lindenhöfer auch wieder nach oben führen wird. Die Mannſchaft hat ſich alles in allem redlich in der ſchwe⸗ ren badiſchen Gauſerie geſchlagen. Ihre jederzeit bewahrte Haltung und Kampfesfreude wird die geſunde Grundlage für die nächſte Zukunft ſein. Der Platzaufban hinter dem Tieraſyl iſt ja im Kommen. Der Spielverlauf bringt durch eine ſpieleriſch hochſtehende Aktion Müllers, den Mühlburger dreifache Ge⸗ legenheiten, die der Reihe nach ausgelaſſen werden. Dann läuft die Sache verteilt, wobei u. a. Schönmaier einen Feh⸗ ler(Herauslaufen), am Boden liegend, geiſtesgegenwärtig wieder gutmacht. Ggerter, auf dem rechten Flügel 08, ver⸗ ſehlt dann eine Prachtflanke Synocks in beſter Stellung. Lindenhof zwingt die 1. Ecke, aber auch Mühlburg kommt auf gefährlichen Strafdrehball Müllers gleichfalls zum 1. Eckball, der dem ungedeckt ſtehenden Müller gilt; dieſer paßt, und Walz(halbrechts) kann ſcharf und flach einſen⸗ den. Wieder iſt es Egerter, der für 08, ganz freiſtehend, diesmal haushoch verſchießt. Rink ſtellt für Mühlburg aus einem Gedränge mit gleichfalls flachem Schuß 02. Ohne Pauſe werden die Seiten gewechſelt. Die Fortſetzung bringt Ballaufnahme Schönmaiers mit den Händen außerhalb des Strafraums, was nicht geahndet wird. Als auf einen weiteren Eckball Mungenaſt durch ein Spalier von Beinen hindurch 90:8 treibt, hat 08 keine Ausſicht mehr. Mühlburg beherrſcht auf dieſer Torbaſis immer mehr das Feld, kommt aber unter periodiſch immer wieder einſetzenden, im Schuß zu ſchlecht beſtellten Gegen⸗ ſtößen von Mannheim, trotz intenſiver Anſtrengungen zu keinem weiteren Erfolg. Schiefer ſcheidet ſchließlich infolge Verletzung vorübergehend bei den Heimiſchen aus, ohne daß das Spiel dadurch eine weſentliche Aenderung erfährt. Frie⸗Baden⸗Baden leiſtete ſich als Spielleiter reichlich viel in Ueberſehen und Fehlentſcheidungen. A. M. Karlsruhe im Pech Phönix Karlsruhe— SV Waldhof:1(:1) 4000 Zuſchauer erlebten im Karlsruher Wildparkſtadion zwar eines der ſchönſten Spiele der Saiſon, aber doch eine große Enttäuſchung: dem Meiſterſchaftsanwärter Phönix Karlsruhe gelang gegen SV Waldhof nur ein mageres 111. Die Karlsruher begannen ganz groß, als aber auch Wald⸗ hof ſich gefunden hatte, wurden einige Lücken im Mann⸗ ſchaftsgefüge der Platzherren deutlichſt aufgezeigt. Beſon⸗ ders der flinke, ideenreiche Sturm der Gäſte brachte die Phönirdeckung immer wieder durcheinander. In der 37. Minute verwandelte Weidinger aus gut 30 Meter Entfer⸗ nung einen Freiſtoß mit Bombenſchuß zum:1, und die Waldhöfer behielten auch weiter das Heft in der Hand. Nach dem Wechſel kam Phönix beſſer auf, die Mann⸗ ſchaft kämpfte jetzt mit aller Macht um ihre Meiſterſchafts⸗ Ausſichten. Ein feines Zuſammenſpiel zwiſchen Noe und Graß ergab durch letzteren in der 17. Minute den Aus⸗ gleich:1. Als ganz erſtklaſſig erwieſen ſich dann für die Folge Läuferreihe und Tordeckung der Waldhöfer, beſon⸗ ders als Phönix in den letzten Spielminuten nochmals alles nach vorne warf. Die Gäſte hielten mit etwas Glück das Unentſchieden und taten damit ihrem Mannheimer Lokalrivalen Bf wohl den beſten Dienſt. Schmidt (Offenburg) leitete zu allſeitiger Zufriedenheit. afen iſt Meiſter ſel erhöhte Götz auf:3 und 10 Minuten ſpäter derſelbe Spieler auf:4. Kaltenſtadler konnte noch ein Tor für Ulm aufholen. Es blieb aber dann beim:24. Glaſer⸗ Neckarſulm leitete gut. g SpVgg Fürth— Schwaben Augsburg:3(:2) 8 Zum Abſchluß der Punkteſpiele mußte der neue baye⸗ riſche Meiſter erneut eine Niederlage hinnehmen. Den Augsburger Schwaben gelang es, die Kleeblättler zu ſchlagen. Auf Grund der gezeigten Leiſtungen iſt zu be⸗ dauern, daß trotz dieſes Sieges die Augsburger Schwaben den Abſtieg in die Bezirksklaſſe antreten müſſen. Fürth hatte vier Mann Erſatz eingeſtellt, konnte aber trotdem den Kampf von Anfang bis Ende offen geſtalten. Der Augsburger rechte Flügel, und hier vor allem der Rechts⸗ außen Lehner, waren ſehr gefährlich. und von dieſer Seite aus wurden auch die meiſten Angriffe gegen das Fürther Tor vorgetragen. Bayern München— 1860 München:1(:0) Dieſem Kampf um den zweiten Platz der Gruppe Bayern wohnten rund 7000 Zuſchauer bei, die ein ſehr gutes Spiel ſahen, das mit dem verdieten Sieg der Bayern endete. Wäh⸗ rend die Bayern in ſtärkſter Formation angetreten waren, erſchienen die„Löwen“ mit verfüngter Mannſchaft. Schäfer ſpielte zudem noch am linken Flügel, Pledl als Mittelſtür⸗ mer und Nerz als Mittelläuſer; die Mannſchaft war al'o völlig umgeſtellt. Aber nach der Pauſe ſtellten die 1860er wieder um, Plesdl ſpielte wieder in der Deckungsmitte. Das beſſere Spiel der Bayern⸗Läuferreihe, vor allem aber das gute Spiel der Bayern⸗Stürmer, entſchieden das Spiel. 1. Fc Nürnberg— ASN Nürnberg:2(:2) Ein wahres Schützenfeſt gab es in dieſem Lokalkampf, dem 2000 Zuſchauer beiwohnten. In der erſten Hälfte ſah es noch gar nicht nach einem ſo überlegenen Siege des Alt⸗ meiſters aus. Die Platzherren mußten ſich ſehr anſtrengen, um das vorgelegte Tempo durchhalten zu können In der zweiten Hälfte kam dann der völlige Zuſammenbruch der ASN⸗Mannſchaft, ſo daß der Club 45 Minuten lang nur in der Hälfte der Gäſte ſpielte. Die wenigen Gegenangriffe der ASNler wurden ſchon auf der Mittellinie abgewehrt. Nach dem Wechſel ſtellte Eiberger(13. Minute) den Gleich⸗ ſtand her, Carolin erhöhte in der 18. Minute auf:2 und bis zum Schluß waren Riedel(21. Min.), Schmidt(22. Mi⸗ nute), Eiberger(23. Min.) und Spieß(30. Min.) noch vier⸗ mal erfolgreich. Be Augsburg— 86 05 Schweinfurt:2(:0) Die Schweinfurter erſchienen ohne Rühr, aber mit Kitzinger und Lang. Die Augsburger ſpielten wieder ohne den verletzten Mittelläufer Bauer, für ihn war Wöhrlein aufgeſtellt, der eine ausgezeichnete Leiſtung bot. Die Schweinfurter Mannſchaft wies keinen ſchwachen Punkt in ihren Reihen auf, war aber dem Elan der BCA, der mit dem gewohnten Kampfgeiſt ſich einſetzte, nicht gewachſen. Thalmeier(München) amtierte gut. Engliſcher Fußball Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Sunderland:0, Bir⸗ mingham Wolverhampton Wanderers 121, Blackburn Rovers— Leiceſter City:0, Leeds United— Grimsby Town:1, Liverpool— Preſton Northend:0, Mancheſter City— Aſton Villa 4, Middlesbrough— Derby County :1, Portsmeuth Tottenham Hotſpurs:1, Sheffield Wednesday— Huddersfiend Town:1 Stoke City— Chel⸗ ſea:1, Weſtbromwich Albion— Everton 014. 2. Liga: Blackpool— Swanſea Tewn:1, Bradford— Bradford City:1, Breutford— Southampton:2, Bury gegen Burnley:0, Fulham— Notts County:0, Hull Von Boginn an hatte es nicht den Anſchein, als ob die Stutt⸗ garler Sieger werden ſollten. Die Ulmer drückten ſtark, aber der Sportklub ließ ſich nicht verblüſſen. kam auch er in Fahrt und lieferte dann in allen Mann⸗ ſchaftsreihen ein ſchönes Spiel. Nach 10 Minuten hieß es für den Sc durch Schmidt:1. Rackl glich aber ſofort für die Ulmer aus Wenige Minuten ſpäter ſtellte Götz für den Sportklub auf:2. In der erſten Minute nach dem Wech⸗ Allmählich City— Oldham:1 Neweaſtle United— Poet Vale:2, Norwich City— Barnsley 071, Nottingham Foreſt— Bol⸗ ton Wanderers:1, Plymouth Sheffield United 20, Weſtham United— Mancheſter United:0. J ö Schottland: Pokalſpiele: Aberdeen— Celtic:1, Air⸗ driennians— Heorts:3. Hamilton— St. Bohnſtone:0, Motherwell— Hlasgow Rangers 124. Als vor vierundzwanzig Jahren, ebenfalls an einem ſchönen Märzſonntag, der Turnverein 1840 erſtmals den kühnen Sprung von ſeiner für die damaligen Vereinsper⸗ hältniſſe geräumigen Turnhalle aus der an den Roſen⸗ garten angrenzenden Prinz Vilhelm⸗Straße hach dem Ni⸗ bebungenſaal bat, horchte man in der Mannhe! er Oeffent⸗ lichkeit auf. Daß die 1846er gar mit 400 Mitwirkenden alle ihre Uebungszweige gleichzeitig und für eine Arbaits⸗ folge einſetzten, erregte im turneriſchen Lager Aufſehen, Beachtung und ward Beiſpiel. 85 Mit berechtigtem Lokalſtolz ſtellen wir wiederum feſt, daß unſer Turnverein 1846 bis zum heutigen Tage mit dieſer ſeiner einzigartigen Großveranſtaltung unerreicht und unübertrefflich blieb. Halten wir uns nur einmal Aus den 400 die zahlenmäßige Entwicklung vor Augen. und Nach⸗ der Vorkriegsjahre wurden es über Kriegs⸗ kriegszeit hinweg 800, ſpäter 1000 aktiv Beteiligte und heute ſind es„Elſhundert“, die ſich in den Dienſt der großen Gemeinſchaft ihres ſtattlichen auf ſtolzer Höhe ſich 7 8 2 * befindlichen Vereins ſtellen, und damit auch, als Künder für Volkstum und Turnertum, an ihrem Platze in den Dienſt der noch größeren Gemeinſchaft unſeres geſamten Volkes. So ſind denn auch die Schauturnen unſerer Turnvereine mehr als reine Uebungsſolgen körperlicher Natur; ſie laſſen die deutſche Volksſeele mitklingen und mitſchwingen, wie wir wieder einmal recht am geſtrigen Nachmittag beim Roſengartenturnen empfinden konnten und erleben durften. Es iſt daher auch die beſondere Miſſion verſtändlich, die der Reichsſportführer der Deutſchen Turnerſchaſt im Reichsbunde für Leibesübungen zugewieſen hat. Sie er⸗ gibt ſich nicht nur aus der Entwicklung und Vergangen⸗ heit der DT und ihrer Vereine, ſondern auch und in erſter Linie aus der Einſtellung des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes und ſeines Führers Adolf Hitler zu der Bedeutung der Leibesübungen für unſer völkiſches Leben überhaupt. „In der, nationalſozialiſtiſchen Herrſchaft iſt es vorbei mit der Auffaſſung daß körperliche Arbeit und körperliche Ausbildung etwas Zweitrangiges wären. und daß die erſte Stellung der Ausbildung des Geiſtes, dem Wiſſen gehöre. Wir ſagen, daß auf dem Wege der körperlichen Ertüch⸗ tigung die Jugend zu einem unbedingten Selbſtvertrauen erzogen werden muß. Sie muß die Ueberzeugung be⸗ kommen, daß ſie ſtärker iſt als die Jugend anderer Völker. Sie muß aus dem Glauben an ihre eigene körperliche Kraft und Gewandtheit, den Glauben an die Unbeſiegbar⸗ keit ihres Volkes gewinnen. Aus Kleinarbeit ſetzt ſich das Große zuſcahmmen. denn wenn der einzelne Mann und die einzelne Frau geſund und körperhich tüchtig ſind, wird damit die Familie und das Volk ſtark und kräftig. Jeder neu erſtarkende Turner und jede neu ausgebildete Turnerin vermehrt die Kraft und die Stärfe des Volkes. Jeder neue für die Gemeinſchoftstat gewonnene Jugend⸗ liche ſtärlt die Gemeinſchaft der Soz Tat. Sein ſaliſten der T Herz iſt ein neuer Ankerorund für den deutſchen 8 mus. Jeder neu herangebildete mutige und entſchloſſene Turner vermehrt die Summe tapferer Geſimung im Volk. Die zähe und ſtille Kleinarbeit des Alltags iſt ebenſd notwendig und wächbig wie die im Lichte ſich abſpielende glänzende Tat. Die Summe der unbekannten Kämpfer des Alltaos ſchittzen das Banner, das der Führer vovan⸗ trägt. Oeffentliche Veranſtaltungen dienen der Werbung der Weltprüfung, der Stärkung des Kraftoefühls. Die Wandlung des Volkes jedoch, Schritt um Schritt, muß ſich vollziehen in der Arbeit des Alltags entrückt dem Lichte derd Oeffentlichkeit. Doch darf wiederum dieſe Ar⸗ beit des Alltags ſich nich! abſpielen abſeits der Straße, die das Volk marſchiert. Für die Erfüllung ſolcker nationalſogfaliſtiſchen Forderungen verfügt die Deutſche Turnerſchaft über die günſtigſten Vorausſetzungen. Die idealiſtiſche Grundhaltung iſt bei ſedem Turner vor⸗ handen, denn wer Pflichten übernimmt. ohne daß ein perſönlicher materieller Gewinn lockt, iſt Idealiſt, und wer ſich freiwillig zu einer Gemeinſchaftsarbeit ent ſchließt, bei der man Standesunterſchiede nicht iſt ein guter Schrittmacher für die onalſozialiſtiſche V emein⸗ G G ſchaft. Die Anlace zu hel r Lebensauf un t bei jedem Furner vorhanden, denn wer zum Wetttfampf ſtrebt, iſt kein Pazifiſt, iſt kein Mann des goldenen Mit⸗ telweges, ſondern ein Mann des Lebens oder des Haf⸗ ſens, der im Kampf die Entſcheidung ſucht. Der Sinn für unſere Lehre und Blut und Boden, für unſere Raſſen⸗ lehre iſt in jedem Turner vorhanden. Die nat omalſosia⸗ liſtiſche Lebensguſfaſſung iſt keine Sache für Peßimiſten. Die Turner und Sportler aber ſind Tuner und Sportler geworden, weil ſie lebensbejahende und zukunſtsfrohe Marichen find, Trefflicher dürften die Leiſtungen des Turnvereins 1846 und die aller Beteiligten beim 24. Roſengarten⸗Schau⸗ turnen wohl kaum gewürdigt werden können, als durch dieſe Worte, die gelegentlich der Führertagung der D vor Wochenfriſt in Hamburg der Leiter der Jugendburg Saßnitz der NSDAp, Maaß, in ſeinem Vortrage„Lei⸗ bes übungen und Nationalſozialismus“ ausführte. * Noch ausgeprägter trat dieſes Mal die kulturelle Seite in der Geſtaltung in den Vordergrund, ſo daß der Geſamt⸗ rahmen ſicherlich gewonnen hat. Der VfR Mannheim, der in ausgezeichneter Form die unterbadiſche Meiſterſchaft errang, trat am Samstag abend im Kolpinghaus gegen den BE Singen zum Rückkampf an. Den Vorkampf hatte VfR in Singen knapp:7 ge⸗ wonnen. Der Kampf am Samstag abend ſtand von vorn⸗ herein unentſchieden:4, da Singen das Halbſchwer⸗ und Fliegengewicht und VfR das Feder⸗ und Bantamgewicht nicht beſetzen konnten. VfR ̃ gewann den Rück⸗ kampf verdient 12:4. Die VfR⸗Kämpfer waren ihren Gegnern techniſch klar überlegen. Köhler ſiegte im Weltergewicht über Schmidt⸗Singen in der drit⸗ ten Runde durch Abbruch wegen zu großer Ueberlegenheit. Mayer, der diesmal im Mittelgewicht antrat, be⸗ ſiegte Heimberger⸗ Singen in der erſten Runde durch Niederſchlag. Eine ſehr gute Leiſtung zeigte wieder Kel⸗ ler im Schwergewicht gegen Schmidt⸗ Singen. Er war dem weit ſchwereren Gegner in allen Lagen überlegen und gewann hoch nach Punkten. In den Einlagekämpfen ſiegte in der Jugen d⸗ klaſſe Stetter ⸗Poſt SV über Geisler ⸗ BfR knapp nach Punkten. Im Federgewicht traf Mühlum⸗ Poſt auf Dietrich⸗ Singen. In der erſten Runde hielt Mühlum jeden Schlagwechſel mit, Dietrich hatte vielleicht knappe Vorteile. In der zweiten Runde fiel Mühlum aus dem Ring und konnte nicht rechtzeitig wieder zum Kampf antreten, ſo daß er durch k. o. verlor. Im Jugend⸗ Leichtgewicht ſchlung Rapp⸗ VfR den größeren Morlock⸗ Singen klar nach Punkten. Im Halb ⸗ ſchwergewicht verlor Layer ⸗ BfR gegen Kipfer⸗ Ludwigshafen knapp nach Punkten. Der Mannſchaftskampf Im Leichtgewicht überraſchte Hoffmann ⸗ BfR gegen Schmidt⸗Singen durch eine ſehr gute Form. Schon die erſte Runde brachte Hoffmann knappe Vorteile. In der zweiten und dritten Runde beherrſchte er ſeinen Gegner vollkommen und ſiegte hoch nach Punkten. Der VfR führt:4. Köhler ſtark überlegen Im Weltergewicht trat Schmidt ⸗E. gegen Köhler⸗ VfR an. In der erſten Runde hielt der Singener im Nah⸗ kampf recht tapfer mit, er mußte dieſe Runde aber trotz⸗ dem an Köhler abgeben. In der zweiten Runde mußte Schmidt auf genaue Treffer einige Male zu Boden. In 1. Liga: Ayr United— Falkirk:3, Hibernians Dunfermline:1, Queens Park— Queen of South:1, Dundee— Partick Thiſtle:0, Clyde— Kilmarnock 111. — der dritten Runde wurde Schmidt ſtark angeſchlagen, er war faſt verteidigungsunfähig, ſo daß der Ringrichter den „Turnerschaft iſt unſer Weg Das 24. Roſengarten-Schauturnen des TV 1846 ein voller Erfolg „Wir find nicht Knechte, wir ſchaffen frei!“ als Auftakt brachte ſymboliſch zum Ausdruck den Charakter unſerer Vaterſtadt, die in ſtarkem Maße vom ſchaffenden Werkvolk in der Induſtrie beherrſcht iſt. Obwohl der Menſch an die Maſchine gebunden, ſoll er frei ſein und nicht ihr Knecht. Und ein Mittel dazu ſind die Leibes⸗ übungen, die uns die Kraft geben. In ſinniger Weiſe unterſtrich die Turnerkapelle die Worte des Spre⸗ chers mit„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte“ und überleitend die Sängerriege mit dem Chor„Steh feſt, du deutſcher Eichenwald“, ehe der Spielmannszug das Turner auf zum Streite in den wiederum faſt bis auf den letzten Platz beſetzten Nibelungenſaal ſchmetterte und dadurch das Zeichen gab für den Beginn des Ablaufes einer Folge von vollkomme⸗ nen Ausſchnitten aus allen Gebieten der turnerſchaftlichen Leibesübungen, wie ſie ſeit Jahren immer und immer wie⸗ der uns offenbaren. In ſtetem Fluß, wechſelnd und ſteigernd, ſind es zu⸗ nächſt die Schülerinnen, die bet verklingendem Spiel das bedeutend vergrößerte Podium bereits bevölkern und dann bei ihren Spielen ebenſo als frohe Jugend beim Zeug ſind, wie die Schüler⸗ Abteilungen, die auf dem Fuße folgen und als„Purzelvolk“, in„männ⸗ licher“ Art ergänzend, unter Beweis ſtellen, wie ſpieleriſche f Formen unbewußt der körperlichen Schulung und Vorhil⸗ dung dienen. Sichtbar und deutlich herausgeſtellt ſpringt die Steige⸗ rung der Anforderungen ſchon bei den Jugendlichen ins Auge. Hier die kraftvollen und mutigen Sprünge der Jugendturner, dort die anmutigen Spiele der Jugendturnerinnen mit den Keulen. Schon harte Körperſchule auf der einen, Anmut und Rhythmus auf der anderen Seite. Und dann greift Platz und folgt weiter Schlag auf Schlag eine Folge turnerſchaftlicher Vereinsarbeit, in wel⸗ cher die einzelnen Abteilungen einander übertreffen ſich be⸗ mühen. Von den Turnern, die am Barren in verſchie⸗ denen Leiſtungsſtufen ihre Schulung zeigen, bis zu den Spitzenleiſtungen der 1. Riege, über die Frauen, die durch Gymnaſtik in zweckmäßiger Weiſe den Körper löſen und ſpannen, und die ſtrammen Männerabteilungen hin⸗ weg, deren Keuleuübungen zur Leiſtung zwingen, begeiſtert das Geſehene und Geſchaute, unterbrochen durch einen wirkungsvollen Sprechchor der Jugend⸗ turnerinnen, wiederum an die Einleibung und den Auftalt des Nachmittags anknüpfend, als Symphonie der Arbeit!. Abermals ſind es die Turnerinnen, die nun be⸗ rufen ſind zu beweiſen, wie heute die vernunſtgemäße Lei⸗ besübung der Frau durch Gymnaſtik, und wie mit Recht in der Uebungsfolge bezeichnet,„mit Freude und Froh⸗ ſinn gepaart“ zu geſtalten iſt. Sie dürfen in Anſpruch nehmen als ſtärkſte Gruppe genannt zu werden. Die Volksturner und Turner ſind ebenfalls— viel⸗ leicht mit Abſicht— bei der Gymmnaſtik geblieben. Harte Manneskoſt da Zweckgymnaſtik, dort mit zuſammen allgemeine wertwolle Körperſchule, bis— wie könnte es anders ſein— nochmals die Turnerinnen, die damit zugleich den letzten Teil des wunderbaren Fil mes abrollen laſſen, zum Tanze ſich aufſpielen laſſen mit einem„Tanz zu Dreien“ und einem flotten Walzer nicht nur die Arbeit des Nachmittags beſchließen, ſondern auch zum ſinnvollen Ausklang in der Gemeinſchaft tren dem Volke überleiteten, der alle Beteilinte ein eindrucksvolles Schbußbeld formen ließ, bevor die ehrwürdigen Fahnen des Vereins— die Fahne von 1846 zum letzten Male— flankiert von den Farben des Dritten Reiches, ſowie den Fechtern und Fechtenunen Einzug hielten, das gemein⸗ ſame Lied„Treu unſerem Vobke“ ertönte und der Spre⸗ cher— Turner Hille— den letzten Vers ſprach, der un⸗ ſerem Führer und Kanzler gewidmet iſt. Mächtig brauſte das Deutſchland⸗ und Horſl⸗Weſſe⸗Lied durch den Sagl, als Höhepunkt und Abſchluß zugleich. Der Turnverein 1846 lat am geſtrigen Sonn⸗ bag vielleicht enen ſeiner Hrößten Er ſolge im Nübe⸗ lungenſgal erzielt. Maſſenbeteiligung. Maſſenbeſuch, zahlreiche Ehrengäſte des Staates, der Stadt und der Parteiorganiſationen, D. J. Gauaführerſtab mit dem Gau⸗ führer an der Spitze und in Gefolgſchaft Turnergäſte des Kreiſes und aus Nah und Feu waren Zeuge des wicht alltäglichen Ereigniſſes, das wie alle Jahre lange nachklingen wird Die Altmeiſter Leutz und Schweizer haben ſicher in gleichem Maße ihre Freude gehabt, wie ihr Weggenoſſe Karl Groß immer noch auf der Höhe iſt, wie ihre Schü⸗ ler Karl Adelman n, als Oberturnwart, in deſſen Händen die Weſamtleitung lag, Frau Storz und Karl Müller ihre Arbeit meiſterten und wie ſich verank⸗ wortliſt Walter Nehb, D. Sie der, Fr. Jegle, O. Jüng t. W. Groſch und Ebſe Eller ihrer Aufpabe mit Aufopferung und Geschick unterzogen. Ihnct und allen Mitwirlenden gebührt volle Anerkennung. Sie dürfen ſtolz auf ihre Leiſtungen ſer. Und nun„Glück auf“ zur Jubiläumsveraſtaltung 10361 um die badiſche Mannſchafts-Meiſterſchaft im Boxen VR Mannheim beſiegt BE Singen 12:4 Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit von Köhler ab⸗ brach. Sieger durch techn. k. v. Köhler. Der VfR führt 824, Eine kurze Angelegenheit war der Kampf im Mittel⸗ gewicht zwiſchen Mayer Bf und Heimberger⸗ Singen. Schon nach dem erſten Schlag ging der Singener in Doppeldeckung und auf den Rückzug. Ein genauer Rechter genügte, um ihn für die Zeit zu Boden zu ſchicken. Mayer war haushoch überlegen. Der VfR führt 10:4. Im Schwergewicht kam Kelle r⸗Vfn zu einem weiteren eindrucksvollen Sieg über einen ſchwereren Gegner. Schmidt⸗Singen begann den Kampf ſehr wuchtig. Er kemnte aber damit den jungen Keller, der in allen Lagen kühben Kopf bewahrte, nicht einſchüchtern. In der zweiten Runde war Keller canz groß, er traf Schmidt nach Be⸗ lieben. Von der Wucht, mit der Schmidt angefangen hatte, war hier nichts melr zu ſehen. Auch die dritte Runde ging ganz klar an Keller, der verdienter Pun“ ſieger wurde Wenn er ſeine Vorteile mehr ausgenützt hätte, wäre ein k. o. durchaus möglich geweſen. Der Vifht hatte den Mann⸗ ſchaftskampf 12:4 gewonnen. Die Ergebniſſe: Einlagekämpfe: Jugendklaſſe: Stetter⸗Poſt be⸗ ſiegt Geisler⸗BfR nach Punkten. g Federgewicht: Mühlum⸗Poſt verliert gegen Dietrich⸗ Singen durch k. c. in der zweiten Runde. Jugendleichtgewicht: Rapp⸗Bfg beſiegt Morlock⸗Singen nach Punkten. Halbſchwergewicht: Layer⸗VfR verliert gegen Kipfer⸗ Ludwigshafen nach Punkten. Mannſchaftskampf 1 geichtgewicht: Hoffmann⸗Vfgn ſchlägt Schmidt nach unkten. g Weltergewicht: Köhler beſtegt Schmidt⸗Singen in der dritten Runde durch techn. k. o. 5 Mittelgewicht: Mayer⸗VfR beſiegt Heimberger⸗Singen in der erſten Runge durch k. vo. Schwergewicht: Keller— BfR beſiegt Schmidt⸗Singel nach Punkten. Schwergewicht: VfR beſiegt BC Singen 1224. Unterbaden⸗Oſt: 98 Schwetzingen— S Sandhauſen:2 c Kirchheim— Union Heidelberg:1 Spᷓg Eberbach— 05 Heidelberg 210 Kickers Walldürn— VfB Wiesloch:3 I Eſchelbronn— F 09 Weinheim 00 abgel⸗ Vg Eppelheim— SpVg Plankſtadt 11 dem Partner spieler notwe! Zu Feürde zen.— beſond. 5 00 währet weiſe 0 Führut Avesh ausnütz legenhe einen arakter fenden der und Zeibes⸗ Weiſe Spre⸗ wollte de mit je der eſetzten en gab zomme⸗ ftlichen er wie⸗ es zu⸗ t Spiel en und d beim die auf „männ⸗ leriſche Vorbil⸗ Steige⸗ ichen ün ge le der Schon ythmus a8 auf in wel⸗ ſich be⸗ herſchie⸗ tun be⸗ iße Lei⸗ it Recht Froh⸗ IUnſpruch n. Die — viel⸗ Harte Partner — wie nnen, en Fil ielen flotten hließen, ren ksvolles Fahnen kale— wie den ge mein⸗ r Spre⸗ der un⸗ brauſte Sagl, Sonn⸗ Nibe⸗ ubeſuch, und der m Gau⸗ nerpäſte ice des e lange 1 ler ab⸗ ührt:4. Mittel⸗ erger⸗ zingener weiteren Gegner. 49. Er n Lagen zweiten tach Be⸗ en hatte, nde ging wurde. väre ein 1 Mann⸗ Poſt be⸗ Dietrich⸗ Singen Kipfer⸗ dt nach in der „Singen ⸗Singen geb. Mittelreihe aus. bort das Gäſtetor, und bereits nach wenigen Minuten ge⸗ diurchſchragskräftig. 4 dies aber auch in. 3 als Mittelläufer, während fegerten das Ergebnis in Abſtänden auf 621. An den Tor⸗ Montag, 11. März 1935 Neue Mannhermer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe D. Seite/ Nummer 116 Friebrichsferd— Viernheim 222 Neulußheim— Sandhofen:0 Feudenheim— Altrip 22 Käfertal— Hockenheim 110 Ilvesheim— Oberhauſen 621 Phönix Mannheim Seckeuheim:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Amiettta Viernheim 21 14 8 8 5482 33 9 Germ. Friedrichsfelde! 12 5 4 45:85 20:13 Spa Sandhofen 18 11 2 5 43.17 224: 2 Alemann. cglvesheim 18 9 3 6 41:30 21.15 Vi Tuc Feudenheim 20 8 5 7 37:35 21:19 Hockenheim. 20 9 2 9 386.88 20.20 SC Käfertal. 21 8 3 10 39:41 19:23 Phönix Mannheim 19 7 3 9 49 ‚40 17˙21 OlympiaReulußheim 19 6 3 8 43239 17.21 Altrip 20 6 5 9 34:4 17.23 Sp. Seckenheim 18 4 3 11 27:45 11:25 Spog Oberhauſen 21 3 1 7 7185 Anentſchieden in Friedrichsfeſo Friedrichsfeld. Viernheim:2 Das Treſſen, das am Sonntaa Friedrichsfeld und Viernheim zuſammenbrachte, brachte eine große Ueber⸗ raſchung. Die Gäſte konnten ſich lange Zeit nicht finden 10 zeigten lauge nicht ihre gewohnte Form. Der Platz⸗ beſitzer war ebenfalls kaum wiederzuerkennen. Die ge⸗ ſamte Mannſchaft ſchlua ſich gang ausgezeichnet und mußte nur durch Pech einen wertvollen Punkt abgeben, der den Heſſen die Meiſterſchaft ſicherſtent. Die größte Ueberraſchung war das erſte Tor der Roten, die ſchon nach zwei einuten durch Seßler in Führung gehen. Mantel bekommt den Ball micht weg und Seßler ſendet entſchloſſen ein. Die Gäſte ſind nervös und Friedrichs⸗ ſeld hat das Spiel lange Zeit in der Hand. Ein Straf⸗ ſtoß von Marn verfehlt knapp das Ziel und einne Pracht⸗ flawte von Graf fauſtet Krug gerade noch ins Feld. Kurz vor der Pauſe noch zwei gute Chancen, Hofmann iſt frei durch, ſchießt aber weit daneben, und auch Graf ka in guter Stellung das Tor nicht finden. Die An⸗ griſſe der Gäſte werden ſicher abgewehrt, denn vor allem die Mittelreihe iſt immer auf dem Poſten. Nach Wiederbeginn iſt das Bild das elbe. den Gäſten fehlt das Selbſubewußtſein und der Eifer, ſy daß noch ein zweites Tor in Kauf genommen werden muß. Jäger läßt eine Bombe los, die Krug nur noch im Fallen leicht abwehren kann und Graf leicht einzuſchieben hat. Doch bald wendet ſich das Blatt, als Meratel das erſte Gegen⸗ tor erzielt, als Hollerbach herausgelaufen 1 Friedrichs⸗ ſeld dreht nochmals auf, aber gerade hier werden die Häſte durch bitzſchnelle Vorſtöße gefährlich. Beim Ge⸗ dränge dor Hollerbachs Heiligtum wirft ſich derſelbe auf den Ball, erwiſcht ihn aber nicht und hält den Gegner am Boden feſt. Der verhängte Elfmeter wird von Mül⸗ ler 1 ſicher zum Ausgleich verwandelt. Und Hamit iſt die Partie entſchieden, denn beide Mannſchaften können nicht mehr erfolgreich ſein. Die Gäſte hatten ihre Hauptſtärke in der Hinter⸗ Miaunſchaft. Kiß und Faltermann verteidigten ſehr ſicher und auch Krug konnte gut gefallen. Dagegen fiel die Mantel ſchwamm bedenklich, nur Fetſch zeigte gutes Können. Die Aktionen der Stürmer man⸗ gelten cut der nötigen Durchſchlagskraft und zudem war * Friedrichsſelder Abwehr immer auf der öhe. Beim Gegner verdienen ein beſonderes Lob vor allem Maus und auch Ehret und Hollexbach, die ein ſtarkes Boll⸗ werk bildeten. Ueberraſchend war die ausgezeichnete Lei⸗ kung der Läufer, die alle ihren Maren ſtanden, und die ihre Gegner vorbildlich deckten. Im Sturm fehlte Nock⸗ ſtz, der durch Hoffmann nie erſetzt werden konnte. Her⸗ borzuheben iſt Seßler, aber auch alle Partner zeigten hne Arbeit. Als Unparteiiſcher amtierte Köhker⸗ and hauſen, der neben wenigen ſchwachen Momenten in er zweiten Hälfte, aut leitete. Punkteteilung in Feudenheim FJeudenheim Altrip:2 Für die Entſcheidung in der Bezirksliga kommen beide Maunſchaften nicht mehr in Frage, ſo daß der geſtrigen Begegnung für Feudenheim nur noch untergeordnete Be⸗ deutung beizumeſſen war. Der ſtarke, eiſige Wind beein⸗ krüchtigte zudem das Spiel erheblich, worunter allerdings beide Mannſchaften zu leiden hatten. Feudenheim hatte man eigentlich auf eigenem Platze einen Sieg gegen die durch Sperren und Verletzungen erheblich geſchwächten Linksrheiniſchen zugetraut, da die Mannheimer Vorſtädter aher mit 5 Mann Erſatz autraten, mußten ſie ſich ſchließlich mit einem Unentſchieden:2 begnügen, nachdem ſie bet Seltenwechſel noch 10 in Führung gelegen hatten. Feu⸗ denheim, mit dem Wind als Bundesgenoſſen, bedrängt ſo⸗ lingt es dem Halbrechten Klemm, ſeinen Verein in Füh⸗ zung zu bringen. Feudenheim beherrſcht weiterhin das Feld ziemlich klar, kann auch vier Eckbälle erzwingen, ohne daß aber eine Exhöhung des Vorſprungs gelingt. Unent⸗ ſchloſſenheit des Feudenheimer Sturmes und gute Leiſtun⸗ gen des Gäſtetorwartes Weber bringen es daher mit ſich, aß bei Seitenwechſel die Platzbeſitzer nur mit einem Tor in Führung liegen, ſo daß Altrip, jetzt mit dem Wind ſpielend, keine ſchlechten Ausſichten hat, zu einem dringend notwendigen Punktgewinn zu kommen. Zuerſt ſieht es allerdings wenig darnach aus, da der bei Feudenheim fetzt halbrechts ſpielende Pflock bereits in der zweiten Minute nach Wiederbeginn zum zweiten Tor ein⸗ ſchießt. Langſam wird Altrip aber beſſer und beginnt zu drängen. Mitte der zweiten Halbzeit kommt der Rechts⸗ außen Benz frei zum Schuß, und ſchon muß ſich der Feu⸗ denheimer Torwächter zum erſtenmal geſchlagen bekennen. ünd ehe ſich die Fendenheimer erholt haben, iſt zurch ein Eigentor der Ausgleich hergeſtellt. Die Mann⸗ eimer gehen wohl jetzt wieder mehr aus ihrer Reſerve heraus, aber die gegneriſche Verteidigung hält dicht, und Alirip hat ſogar kurz vor Schluß noch Gelegenheit, die Tartie für ſich zu entſcheiden, jedoch jedesmal kann dle Feudenheimer Hintermannſchaft im letzten Augenblick klä⸗ zen.— Bei Altrip überragte die Hintermannſchaft, in der beſonders Weber im Tor und Herm. Schneider gefielen. Snrdler zeigte ols Mittelläufer ein gutes Aukbauſpfel, während im Sturm der Halbrechte Weller ſehr gefährlich Tar. Feudenheim zeigte das ausgeglichenere Spiel. Der Sturm, in dem Pflock und Klemm ſchöne Augenblicke hat⸗ len zafste im Feldſpiel gute Leiſtunben, wor aber zu wenig Gute Unterſtützung fand die Läufer⸗ die Fendenheimer Verte digung an die des Gegners nicht ganz heraureichte. Bohrmann im Tor hielt ſehr gut, hatte aber gegen Schluß einige ſchwache Augenblicke. Hoher Sieg von Ilvesheim Alemannia Ilvesheim Sp. Vg. Oberhauſen:1(:1) Oberhauſen hatte gegen Ilvesheim natürlich keine Chance. Die Alemannen gewannen dieſes Spiel durchaus löerlegen. Ihr Sieg ſtand in keiner Spielphaſe in Frage. Dentoch überraſchte der Widerſtand, den die Oberhauſener en gsgenſetzten; allerdings beſtand dieſer Widerſtand über⸗ wiegend, um nicht zu ſagen ausſchließlich, in der guten Ar⸗ leit der Läuferreihe und Hintermannſchaft. Der Sturm Oberhauſens dagegen erwies ſich als wenig durchſchlags⸗ kräftig Die fünf Leute des Gäſteangriffs fanden ſich wäh⸗ dend des ganzen Spiels kaum einmal zu einer einheltlichen Alon zuſammen, Bis zur Halbzeit ſtand das Spiel 121. Ueberraſchender⸗ veiſe ging Oberhauſen in der 7. Minute durch Feurer in Führung. Es handelte ſich um eine Nachläſſigkeit der Avesheimer Verteidigung, die der Gäſte⸗Halbrechte geichickt züsnützte. In der 15. Minute hatte Ilvesheim die Ge⸗ legenheit, die Partie auszugleichen, aber Sauer verſchoß einen Freiſtoß von der Strafraumgrenze, indem er ihn gegen die Latte ſetzte. Wenig ſpäter nützte auch Kienzler eite ähnliche Situation nicht aus. Erſt in der 25. Minnte lang es dem Mittelſtürmer Hartmann allein vorzugehen. r umſpielte den Gäſtetorwart und ſtellte das Spiel auf 121. Die zweite Halbzeit Fand durchaus im Zeichen der meberlegenheitt der Platzmannſchaft. Die Ilvesheimer Mernheim it Meifter erfolgen waren beteiligt Schwarz mit, das halbe Dutzend der Ilvesheimer Tore vollzu machen Die Tore 43. Minute. letzten Augenblick den Kampf zu forcieren. Bei Ilvesheim iſt feſtzuſtellen, präziſem Kombinationsſpiel. man ſagen, zur Zeit keine Schwäche. Als! Schiedsrichter arbeitete Seine Entſcheidungen in der übrig. Phönix Mannheim— Seckenheim:0(:0) So wie der Kampf um die Meiſterſchaft Zug um Zug in die entſcheidenden Phaſen eingetreten iſt, ſo beginnt nun auch die Abſtiegsfrage langſam akutere Formen anzu⸗ nehmen. Wer als Zweiter die bittere Pille des Abſtiegs ſchlucken muß und wer damit zugleich den Leidensgefährten Oberhauſen auf dieſem Wege begleiten wird, dieſe Frage wird zwar vorläufig noch nicht mit tödlicher Sicherheit be⸗ antwortet werden können Tatſache aber iſt, daß neben Seckenheim, Neulußheim, Phönix Mannheim eytl. auch noch Altrip bzw. Käkertal in Betracht kommen können. Am meiſten gefährdet ſcheint wohl Seckenheim zu ſein, denn die Mannſchaft hat ſich zu andauernden und ſtberzeugenden Leiſtungen abſolut nicht zuſammenreißen können. Wenn ſchon mal ein beachtlicher Sieg(wie über Käfertal und Neulußheim) erzielt wurde, dann konnte man einige Spiel⸗ tage ſpäter bereits wieder eine Serie Niederlogen regi⸗ ſtrieren. Ohne Wertung der Spiele gegen Phönix iſt Seckenheim zu Haufe zu Frei Siegen, zu drei Unentſchleden und zu zwei Niederlagen gekommen, während man auf fremden Plätzen ganz und gar reſtlos verſagte. Einem Stege ſtehen hier acht Niederlagen zur Seite und das beſagt viel. Erfolg hat auf die Dauer eben nür der, der ſeine Stärke auch auf fremdem, ungewohntem Gelände unter Beweis ſtellen kann, und das iſt den Seckenheimern bisher nicht gelungen. Dauernde Mannſchaftsumſtellungen, dazu ein Wechſel in der Trainingsleitung waren Begleiterſcheinun⸗ gen, die ſich für die Seckenheimer nachteilig auswirken mußten, und es bleib nun abzuwarten, ob es Uebungsleiter Winkler ſchließlich doch noch kurz vor Toresſchluß ge⸗ lingen wird, die Gefahr des Abſtiegs abzuwenden. Nach der in dieſem Spiele gegen Phönix gezeigten Form iſt allerdings mit dieſer an ſich ſchon ſchwachen Möglichkeit nicht mehr zu rechnen. Wenn eine Elf wie die der Secken⸗ heimer über ſchwache Nerven verfügt und ſich nicht beherr⸗ ſchen kann, dann hat ſie den Verbleib in der Bezirkskloſſe auch nicht verdient. Was ſich die Seckenheimer Elf in die⸗ ſem wichtigen Spiele an unfairen Mätzchen erloubte, das ging auf keine Kuhhaut und nur mit der wahren Lamm⸗ geduld des Spielleiters Lauer⸗Plankſtadt war es mög⸗ lich, daß die Seckenheimer zum Schluß wenigſtens noch mit zehn Spielern abtreten konnten. Den elften Mann, Gropp, traf der Plotzverweis gerade noch zur rechten Zeit, bevor ein ſchlimmeres Unheil auftreten konnte. Bedauerlich ge⸗ nug, daß ſich eine Mannſchaft vom alten Schlage gewiſſer⸗ maßen einer der älteſten Mannheimer Fußballvereine, ſo wenig ritterlich gegen ſeinen Gaſtgeber benahm. Zugegeben, daß das Vorſpiel unter nicht gerade beſten Umſtänden durch⸗ geführt wurde, ſo hat eine Revanche, wie ſie in dieſem Spiel aufgetiſcht wurde, doch abſolut keinen Sinn. Gegners nichts einimpfen, und bewahrte die Ruhe, ließ ſich nich und kam ſo zu einem r Beziehung ve der die Gefahr des Abſtiegs guigehalten, ſchon unmöglich gemacht hat. ſchon wiederholt angedeutet hart, was hart heißt, und ſchließlich konnte man es als ein großes Glück bezeichnen, daß keine ernſten Verletzungen von Sptelern auftraten. Daß die 500 Zuſchauer mit den ſpieleriſchen Leiſtungen nicht zufriedengeſtellt wurden, iſt erklärlich, und daher ſei unter dieſen Umſtänden letzten Endes auch eine beiderſeitige Mannſchaftskritik erſpart. Die Tore des Phönix erzielten Greiner und im zweiten Teil Sutter. in jes eg, wenn nicht jetzt Das Spiel ſelbſt war wie Sp. Cl. Käfertal— 08 Hockenheim 110 Im letzten Heimſpiel handelte es ſich für Käfertal darum. durch einen möglichen Sieg die drohende Abſticas⸗ geſahr endgültig zu bannen, denn mit 19 Punkten waren die Mannheimer Vorſtädter alle Sorgen los. Da aber die Gäſte aus Hockenheim vorwiegend in den letzten Treffen mit ganz beachtlichen Leiſtreigen aufgewartet hat⸗ ten, war ein Sieg von vornherein nicht ſicher, und man brauchte ſchon den Einſatz des ganzen Könnens, um ſich ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen. Immerhin war die im Verlauf ſo mancher Kämpfe ſtark vom Pech ver⸗ folgte Käfertaler Elf techniſch in der Lage, dem Gegner erfolgreich die Stirne bieten zu können. Man ſah denn auch ein feſſelndes Spiel, das lediglich durch den ſtarken Wind beeinträchtigt wurde. Käfertal wax techniſch klar überlegen, ohne aber dieſe Vorteile in Technik und Stellumsſnief zahlenmäßte auswerten zu können. Aber auch reichlich Pech war auf ſeiten der Käfer⸗ taler, ſo daß der knappe Sieg reichlich verdient war. Der Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob. 5 Hockenheim war der erwartete ſchwere Gegner, der aber diesmal den letzten Einſatz vermiſſen ließ. Der beſte Mann war der Torwart. Auch die Läuferreihe war recht gut in der Abwehr, ließ aber im Aufbau viele Wün⸗ ſche offen. Der Sturm war alles in allem ſchwach und hatte kaum Gefährlichreit.. Die erſten Augriſſe der Hockenheimer werden abge⸗ ſchlagen und Käfertal gewinnt allmählich in kechniſcher Beziehung ein leichtes Uebergewicht. Man kombiniert recht aut, vergißt aber das Schießen. Ein Durchkombi⸗ meren aber iſt bei der ſicheren Abwehrarbeit der Gäſte nicht gut möglich. Nachdem Feßler die erſte klare Chance verſchoſſen hat, gelingt es Fuchs in der 20. Minute, nach Ueberſpielen des Torwarts, Käfertal in Führung zu bringen. Hockenheim bewies für die Folge ſeine offen⸗ ſive Gefährlichkeit, aber Pech verhütet die Auswertung zweier Chancen. Bei dem knappen:0⸗Stand blieben alle Möglichkeiten für die zweite Halbzeit offen. Auch nach der Pauſe bringt Käfertals Spiel leichte Vorteile. Beider⸗ ſeits hat man zwei Erfolasgelegenheiten, aber die Aus⸗ wirkung bleibt verſagt. Gegen Schluß muß Hockenheim alles aufbieten, um weitere Erſolge des Gegners zu verhüten. Die Spiele am 17. März Fußball Länderſpiel Frankreich— Deutſchland in Paris Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt Sportfreunde Saarbrücken— 1. cc Kaiſerslautern FS Frankfurt— Saar 95 Saarbrücken Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad Gau Baden Bfßt Mannheim— Karlsruher JV(Sa.) SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim Phönix Karlsruhe— Bfn Mühlburg Freiburger F— Germanfa Karlsdorf Gau Württemberg Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers 1. SSW Ulm— Ulmer F 94 SV Ffenerbach— Union Böckingen SV Göppingen— St Stuttgart Gan Bayern 0 und Hartmann je gwet⸗ mal und außerdem half auch der rechte Verteidiger der Gäſte fielen in der 13., 20., 24.(Eigentor), 84. und a Das Endergebnis hätte noch höher ausfallen können, wenn Ilvesheim Wert darauf gelegt hätte, bis zum . hei daß die Mannſchaft in ihrer gegenwärtigen Aufſtellung über eine ſehr beträchtliche Verteidigung und die Läuferreihe verſtehen ſich ſehr gut in Die Mannſchaft hat, ſo kann Bingler⸗ Heidelberg. tf ngen erſten Halbzeit waren ſehr korrekt, ſpäter allerdings ließen ſie manches zu wünſchen Phönix behauplet ſich in den Enoͤkämpfen Wieder ein wertvoller Sieg für Käfertal SV Waldhof— TV Ettlingen 1774 FC os Mannheim— TS Nußloch:5 abgebr. fk Mannheim— Phönix Mannheim 672 TV 62 Weinheim— Tgd Ketſch.5 Sp. V. Waldhof— TV. Ettlingen 1714(:3) Der Sportnerein Waldhof, Kampfkraft verfügt. Sehr gut arbeitet der Sturm, der und auch die beſten Leiſtungen zu zeigen. Das mußten zurch außerordientich raſante Flügelangriffe auffällt. Die beute die mit vier Mann Erzatz antretenden Eltlinger ſchöne Anzahl Tore aufgebrummt. ſich, nachdem nun einmal zehn Tore im faßen, geſchlagen und b Entfaltung, der dies auch prompt aus nützte. tigen Niederlage der Ketſcher in Weinheim wohl als Metſter anſprechen darf, beſtritt dieſes Spiel mit We gold — Müller, Schmüdt— Henninger, Kritter, Rutſchmann— Lang, Herzog. Spengler, Zimmermann 1 und 2: alſo in beſter Aufſtellung, da man Engelter wohl nicht ſo bald wieder aktiv ſehen wird. Das Spiel unſeres Meiſters wara ſchnell, fair und äußerſt ideenreich. All die Eigen⸗ ſchaften, die man im Spiel gegen Ketſch ſo ſchmerzlich vermüßte. waren heute im überaus reichem Maße vor⸗ handen. Wenn nicht der Gegner gar ſo ſchwach geweſen wäre, möchte man ſagen, der Waldhof iſt wieder da. Aber wir dürfen auch ſo hoffen, daß ſich die Mannſchaft ſchnell in ihre einſtige Meiſterform hineinſpielt und dann, gang Baden hinter ſich habend, wieder die glänzenden Lei⸗ ſtungen wie einſt zeigt. Ettlingen war, mit Erſatz antretend, von vornherein ſchon geſchlagen. Lange war man mit Eifer und Liebe bei der Sache, aber der Gegner war zu ſtark, und als dann ſich Tor an Tor reihte, gab man ſich eben geſchhagen und ergab ſich ins Unvermeidliche. Spielleiter Frey hatte leichte Arbeit, war aber auch mit Verſtändnis bei der Sache. Lang, Spengler, Zimmer⸗ mann erzielen ſchon in den erſten zehn Minuten eine 410⸗ Führung. Hölzle und Becker holen zwei Tore auf aber was tut das, der Gaſtgeber macht ſelbſt örei und als man endlich wieder ein Gegentor eingeworfen hatte, war auch hier bald wieder die alte Diſtanz hergeſtellt. Mit:8 werden die Seiten gewechſelt. Die zweite Hälfte bringt das gleiche Bild. Waldhof dominiert immer klarer und ſpielt die Turner in Grund und Boden. Bei 1028 ge⸗ lingt noch einmal ein Tor, aber dies follte das letzte blei⸗ ben, aber leider nur für die Ettlinger, un die Blau⸗ ſchwarzen erhöhten die eigene Torſkala bis auf 17. Mit 1774 blieben die Turner im geſchlagenen Felde, nachdem man ſchon in der Vorrunde mit 12:2 verloren hatte. Mic 08— T. Sp. V. Nußloch:5(525) Nun hat auch die Gauklaſſe ihren erſten Spielabbruch, verurſacht durch die Diſziplinloſigkeit eines Gäſteſpielers. Wenn man geſchlagen hat, hat man, wenn auch der Gegner vorher unfair gehalten hat, nichts mehr im Spielfeld zu ſuchen und beſonders dann nicht, wenn es endlich gelungen war, dieſen Helden vom Spielfeld zu bringen. Das Spiel dürfte wohl für os gewonnen ſein und damit, was das Erfreuliche daran iſt, auch die Gauklaſſe gerettet ſein, In der erſten Hälfte dieſes an der Altriper Fähre auf dem Platze des Vis Neckarau zum Austrag gebrachten Spie⸗ les, dem in Rapp⸗Ketſch ein guter Leiter vorſtand, gab es ſchönen Sport zu ſehen. Die Ueberraſchung war dabei das überragende Spiel der Lindenhöfer, die ſpielten, wie zu ihrer beſten Zeit. Da wurde kombiniert, in Stellung gelaufen und geſchoſſen, daß es eine Freude war. Der Er⸗ ſolg blieb denn auch nicht aus. Raſch war eine:0⸗Führung erzielt, die ſich natürlich äußerſt günſtig im weiteren Sptel⸗ verlauf auswirkte. Die Nußlocher, auf dieſen Widerſtand nicht gefaßt, gerieten ſichtlich in Verwirrung. Es wurden Bälle verloren, die fonſt immer ſicher aufgenommen wur⸗ den. Wohl ließ man nach der 20 Führung des Gaſtgebers nicht locker, aber dennoch mußte man beim Wechſel ſich :5 geſchlagen bekennen. 5 Verlief die erſte Hälfte äußerſt fair und ruhig, ſo ent⸗ täuſchte die zweite um ſo mehr. Nußloch kommt etwas mehr auf, ohne allerdings die Ueberlegenheit der Lindenhöfer ganz ausgleichen zu können. Lindenhof vermag die Chance eines 13 Meter nicht zu verwerten und mußte den Gaſt bis auf 65 herankommen laſſen. Dann kam das dicke Ende. Handball Gau Sübweſt Tes Herrusheim— Polizei Darmſtadt BfR Kaiſerslautern— Pfalz Ludwigshafen TV Haßloch— SV Wiesbaden S 98 Darmſtadt— Taf Offen bach TV Frieſenheim— Vfc Schwanheim Gan Baden Fe os Mannheim— Big Mannheim 1. der in ſeinen letzten Spie⸗ len nicht gerade überzeugen konnte, ſteht kurz vor dem Endziel und da heißt es nun. ſich etwas zuſfſammennehmen Turner erſahren. Wie im Vorfahr bei Beainn der Runde bekamen die Turner vom Fuße der Wilhelmshöhe eine Allerdings gab man eigenen Netze gab dem Gegner mehr Raum zur Die Mannſchaft des Siegers, die man nach der heu⸗ SA Waldhof badiſcher Fandballmeiſter Ein Nußlocher wird an der Hoſe gehalten, ſchlägt zurück und erhält Platzverweis. Das war der Auftakt zu einer Reihe von Unſportlichkeiten, die ſich nun die Gäſte zu ſchul⸗ den kommen ließen, wobei auch der ſchöne Ball im Rhein landete. Nachdem das Spiel endlich ſeinen Fortgang neh⸗ men konnte, glaubte man doch noch es zu Ende bringen zu können; da begibt ſich der hinausgeſtellte Spieler wieder ins Spielfeld, worauf der Spielabbruch erfolgte. Nußloch hätte auch mit 10 Mann das Spiel gewinnen können, ſo aber war nichts mehr zu machen. Für 08 dürften dieſe bei⸗ den Punkte der Erhalt der Gauliga bedeuten. VfR— Mic Phönix:2(:0) Einſtmals in der Eiszeit des Handballs vor nun ſchon 15 Jahren, war das Zuſammentreſſen der beiden Gegner der Höhepunkt der Spielzeit. Unterdeſſen iſt viel Waf⸗ ſer den Neckar hinunbergefloſſen. Do Meiſtertitel den Phönix anfangs gepachtet zu haben ſchien, ging zwiſchen⸗ hinein an den Bfc über, um nut beim Waldhof in ebenſo auten Händen zu bleiben. Die Begegnungen der beiden Klubs haben aber immer noch ihre alte An⸗ ziehungskraft behalten. Dies war auch diesmal wieder der Fall. Nachdem ſich zunächſt die Reſerven unentſchie⸗ den mit 923 getrennt hatten und die Frauen des Platz⸗ vereins einen Sieg erfochten hatten, waren bis zum Hauptſpiel der beiden erſten Mannſchaften doch zahlreiche Intereſſenten zur Stelle, die ſich aber alle in die Sonne flüchteten, dieweil im Schatten wenig angenehm zu ſtehen war. Das Spiel der Herren litt leider etwas unter den Platzverhältniſſen. Die Sonne hatte im Platzinnern auf⸗ getaut und da gingen viele Bälle verloren; auch war der Stand der Spieler nicht der Beſte. Dies war ſehr be⸗ dauerlich, denn beide Mannſchaften waren in guter Ver⸗ ſaſſung und verrieten gute Durchbildung. Bfoi zeigte allerdings das reifere und auch lautere Spiel. In der erſtem Hälfte hatten die Platzherren klar das Heft in der Hand. Sornberger ſpielte als Verteidiger mücht nur auf⸗ merkſam, ſondern auch intelligent. Mäntele lielt gut und beherrſchte mit ſeinen weiten Abwürfen die eigene Hälfte. Im Sturm waren Morgen und Kees ii auter Spiel⸗ laune. aber warum ſo laut! Nach vielen Fehlwürfen und zu ſchwach plazierten Bällen gelang bis zur Pauſe eiwe:-Führung durch Kees und Kemeter. Nach der Pauſe gab es dann mehr Treffer. Tripp⸗ macher mußte gar viermal hinter ſich langen, obwohl er glebizende Leiſtungen und Paraden gezeigt hatte; er iſt heute unbedingt zu den beſten Torhütern des Gaues Au zählen. Martin und Ornberger, ſowie Schuch und Repp. 3. T. auch Schmitt, überrasten ihre Kollehen. Im Gegen⸗ ſatz zum Gegner war Phönix im Feld etwas b aber dauer im Strafraum zu ſchwach. um die gufmerkſame blaue Deckung ſchlagen zu können. Auch hier auffallend ſchwaches ungenaues Zuſpiel, das Ne Spieler zuwiel vom Spielgeſchehen ablenkt und damit den Fluß des Spieles hewmt. Das Spiel niveau unſerer erſten Klaſſe muß noch gewaltig gehoben werden, wenn wir wieder den Platz im Deutſchen Handball erringen wollen, den wir einſt inne hatten. Dabei hapert es bei den Grundregeln des Handballs: Fangen und Zuſpiel, ſowie Stellung. Vier Minuten der zwetten Hälfte brachten vier Tore, für jede Seite zwei, wobei allerdings zu beachten iſt, daß Bfen zuerſt auf:0 ſtellen konnte und daun Phönix auf:2 herankam. Ein 13⸗Meter für Vic gibt dem Phönirtormann Gelegenheit, ſein großes Können zu gei⸗ gen; Maier warf nicht ſchlecht. aber der Schlußmaun der Gäſte holte ſich den Ball in ſchönſter Weiſe. Dennoch zieht wenig ſpäter der Gaſtgeber davon. Schagarſchmfiit und Kees ſtellen die Partie auf 612, womft die Vorſpielnteder⸗ lage mit 28 etwas gußemerzt iſt. Halten ſich die Raſen⸗ ſvieler weiter ſo gut, iſt noch immer der öritte Platz in der Tabelle zu erringen. Frauenhand ball VfR.— M ß. Phönix:0 Nachdem das Spiel der Mf gegen TV 46 des Schau⸗ turnen wegen ausfallen mußte, war obige Begegnung das einzigſte Frauenſpiel am Sonntagvormittag. Die Bf Mädels ſiegten weiter, diesmal aber nur mit 570 Ti ren und, was weniger angenehm iſt, garnicht überzeugend. Zugegeben, daß die Frauen des Miß Phönix alles daran ſetzten, nicht allzu viele Tore zu bekommen, und da bei darauf verzichteten, ſebbſt Treffer zu erzielen, aber dennoch war dies nicht die Ursache der wenigen Erfolge. Es lag daran, daß der berühmte Sturm des Platzvereins nicht auf der Höhe war. Man hielt keinen Platz und tat alles das, was die Mannſchaft in den letzten Spielen ſo weit über die anderen hingusgeſchoben hatte, man lief immer mit dem Ball. So konnte es paſſleren, daß der Rechtsaußen und Linksaußen ſich in der Mitte behinderten. Gut war in dieſem Spiel Frau Göpfert in der Sturm⸗ mitte und Frau Hauck in der Läuferrethe; erſtere müßte aber noch ſchießen lernen. Es gab auch ſonſt noch manchen Lichtblick, wie ſchöne Durchſpiele der Halbſhürmerinnen, aber die gewohnten Leiſtungen blieben aus. rr I Gan Württemberg Keine Spiele! Gan Bayern Polizei München— SpVa Fürth TV 61 Ingolſtadt— 1. 8c Bamberg SV Waldhof— Phönix Mannheim Turngemeinde Keiſch— T Ettlingen MTG.— TB. Germania:1(:1) Die Serie der Rückſpiele der Mannheimer Hockeyvereine wurde am geſtrigen Sonntag mit der Begegnung Meß— Turnerbund Germania auf dem MTG⸗Platze an der Sell. weide eröffnet. Das Treſſen der erſten Mannſchaften konnte die MT mit dem gleichen Reſultat wie im Vor⸗ spiel,:1 für ſich entſcheiden, während die unteren Mann⸗ ſchaften der Mi diesmal gleichfalls zu überlegenen Sie⸗ gen kamen. Die 2. Mannſchaften trennten ſich:2 für die MT, während die 3. Mannſchaft des Platzbeſitzers:0 erfolgreich war, ſo daß der Klubkampf mit einem über⸗ legenen Siege der M endete. Das Spiel der Damen, das Germania ſicher die Ehrenpunkte gebracht hätte, mußte leider abgeſagt werden. Bedauerlicherweiſe waren die Platzverhältniſſe ziemlich ſchlecht. In den erſten Spielen ließ der hartgefrorene Boden eine Ballkontrolle kaum zu und ſpäter taute der Boden unter dem Einfluß der Sonne immer mehr auf, ſo daß die Spieler einen ſehr ſchweren Stand hatten und an ihre Ausdauer große Anfordevungen geſtellt wurden. Obwohl die Mich im Spiel der 1. Mannſchaften beide Verteidiger erſetzten mußte, kam die Mannſchaft ſfofort ſchön ins Spiel. Durch taktiſch kluges Einſetzen der ſchnellen Flügelleute wurden gefährliche Angriffe vorgetra⸗ gen und bereits nach 10 Minuten ging der Platzbeſitzer Furch einen ſcharſen Schuß des Linksaußen Günther 2 in Führung. Wenige Minuten ſpäter erreichte der gleiche Spieler noch auf der Auslinie eine weite Vorlage und konnte, da er nicht angegriffen wurde, placiert einſchlen⸗ den.:0 für die MiG. Germania fand ſich jetzt beſſer zuſammen, deckte auch genauer ab während die Mech wie⸗ der in den alten Fehler verfiel, die Außenſtürmer zu ver⸗ nachläſſigen. Germania kam wiederholt mit ſteilen Durch⸗ hrüchen vor das Micß⸗Tor, wo Schäfer aber durch einige ganz glänzende Paraden faſt totſichere Tore verhinderte, ſo daß bis zur Pauſe der Vorſprung gewahrt blieb. Nach Wiederbeginn ſank das Niveau des Spieles immer mehr, da der ſchwere Beden die Spieler reſtlos auspumpte. Zu. dem perſielen plötzlich die Schiedsrichter(von den beiden Vereinen geſtellt) darauf, das Ergebnis„zu halten“, was beiderſeits unerquickliche Szenen auslöéſte. Der alte Fehler keine neutralen Schiedsrichter zu nehmen, wirkte ſich ſo ſchlimm aus, wie noch nie in dieſer Spielzeit. Ein bereits von der MTG erzieltes Tor, wurde nicht anerkannt obwohl der Schiedsrichter nicht vorher abgepfißfen hatte, und„zun Ausgleich“ wurde guf der Gegenſeite ein Spieler Wacker München— Fi 05 Schweinfurt ASW Nürnberg— Spög Weiden 1. J Nürnberg— 1860 München Gauſpiel Württemberg— Bayern in Stuttgart(17. Hockey-Klubkampf auch nach ſchöner Kombination durch ein drittes Tor den Endſieg ſicherſtellen. Max Camphauſen 30 Jahre Am heutigen Montag,(11. März), begeht der Vereins⸗ führer des Mannheimer Rudervereins Amteitia, Max Camphauſen, ſeinen 50. Geburtstag. Seit 1903 dem Verein angehörend, hat der Jubklar, ein gebürtiger Mül⸗ heimer, gewichtigen Anteil an der Aufwärtsentwicklung der Amicitia zu ihrem heutigen Stand unter den Spitzenver⸗ einen der deutſchen Ruderei. Nach vorübergehender Ab⸗ weſenheit von Mannheim ſehen wir ihn 1924 als Schrlft⸗ führer in den Vorſtand der Amleitia einziehen. Dleſes Amt bekleidete er bis 1932, in welchem Jahre er nach dem Rücktritt des langjährigen 1. Vorſitzenden, F. L. Schu ⸗ macher, Vereinsführer wurde. Einſtimmig berkef ihn die Mitglteöſchaft auf dieſen verantwortungsreichen Poſten, den er mit Umſicht und Treue verſteht. Es iſt ge⸗ wiß nicht leicht, ein ruhmreiches Vereinsſchiff in den Bran⸗ dungswogen der Zeit an allen Klippen vorbeizuführen, aber Max Camphauſen glättet die Wogen und meiſtert mit ruhig⸗ſicherer Hand die Fährniſſe, die das ihm anvertraute Gut bedräuen. Unter den Rennruderern und Meiſtern feines Vereins ſind es viele, die Max Camphauſen auf auswärtigen Re⸗ gatten als Obmann behütet hat. Da war er der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht, der Mann, der Zuver⸗ ſicht und Siegeshoffnung ausſtrahlte— und der doch in ſeie nem Innerſten gleich ſeinen Schützlingen und mit ihnen zitterte und bebte, Und ſo wie Max Camphauſen auf Regatten um ſeine Amicitta bangte, ſo liegt ihm auch heute noch das Wohl und Wehe ſeines Vereins am Herzen als etwas, das er ols gut und ſchön erkannt hat und für das zu kämpfen ſich lohnt. Nicht endenwollend iſt die Arbeit, die die Leitung eines großen Rudervereins mit ſich bringt, aber getragen von dem unerſchütterlichen Vertrauen der Mitglieder iſt Max Camp⸗ hauſen ſeine Bürde leicht gemacht, und feiner Mühen Prets iſt die Gewißheit, ein Stück wertvoller Erziehungs⸗ und Ertüchtigungsarbeit an unſerer Jugend geleiſtet zu haben. Die geſamte Mannheim⸗Ludwigshafener Ruderergemeinde feiert Max Camphaufen und bringt ihm ihre Glückwünſche dar. Mögen Max Camphauſen noch viele Jahre ſegen⸗ reichen Wirkens zum beſten der deutſchen Ruderei beſchie⸗ in aus ſichtsreicher Schußſtellung abgeofiffen. Die letzte Viertelſtunde war die Mich wieder überktegen und konnte den ſein. 0 10. Nummer 116 — 1 Nur 3 Tage Heldentum einer großen Liebe! charlole Zusa] Gustaf Sründgens— Paul Hanmann in dem abenteuerlichen BAVARIA. Großfülm. Seite Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. März 1935 Nur für Mechtekilmfreundel 18 Am 10. März 1910 wer die Eröffnung meines Damenhulgeschsfes Es sind seiidem 25 Jahre vergangen. Der 10. März 1935 181 der Jubilaumsfa9 An diesem Tag eröffne ich meine MODELLHUT- AUSSTELLUNG und gestaffe die Besichfigung derselben gerne ohne jeden Kaufzwang ber Fllim der Deutschen! Der beispiellose Erfolg! 2090 finden Ste bei uns in allenausfübrun- E. gen und in reicher m Aden Sc slch die So** dh S1 m Tausig eee 1 Ir CeKeult Smd, wer- Demenhiife, Sporimüfzen Ratheusbogen 3 e 8 den S01 98110 umgeslbellel. Spo ſhiife Paredeplelzselſſe 5 e 2 5 8 ren wir die 0 5 F Madu Hiessker Aribert Mog Jar At NEGIE-GUHS TN MACHATx Kusix uch star e Bauch- 5 weiten, zu sehr e ſusFpE SSEScƷ cs niedrigen Preisen. Unser bewährter Ein Liebesfilm— ein Samstag., den 16. März, 20.30 Uhr 21 2 — chnttt. 1 lität jubelnder Hymnus vom Frübjahrs 18 NZ Kurs 9 H ARM O NI E D 2 Nr. 6 u ee Lebensglück und der a— 779 beginnt Freitag, 15. März Ball 5 Tanzturnier.. 1 8 ed ee zu ffledriens des Großen Jusend ee...8. Zeiſell fingen. eee Vorher: Frühling des Bbebens/ Hultur- inn: Durch des Sareatal aum TANZScHAU der Tanzschule Schröder- Lamade .75.50 6. .30 9. 11. 13. ahnzlgeafümzunstwen N 8 Sujser loch Neueste Ule- 1 mit ersten Darstullern e Aber 40 kintritt einschl. Steuer 281..— magen Ton-woche SoNOER FIDIA. 6 * 2 5 8 Emil Jannings Alles verſucht?— Ausgerechnet das einzig Rich⸗ Karten im Vorsgerka uf in 4..3 0 3. Ja n e** Das Efbe II Pretoria tige haben Sie noch nicht verſucht: Kolan⸗ Musikhaus Plauken 0 7, 13 1 6 Rudoll kless in Nannheim vengebhaue Mannheimer Hernevalssug V. Hin: th Loos- Gsorg Alexander- Mariel. Claudius Harry Hardt- E. flex- Fr. Kayser -p. flenkeis- W. Steinbeck Leo goldine Konstantin u. v. 8 Gigant“, das vortreffliche, unſchädliche Mittel. Es wirtt unmittelbar nach Gebrauch und macht Sie geiſtig und körperlich auffallend friſch und leiſtungsfähig. Sie werden ſich wieder jung fühlen, wie in Ihrer beſten Zeit. Der Erſolg wird Sie ütberraſchen! Pr oſpekt frei und unverbindlich. 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