5 1935 — * bilcheinnugsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.03 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Noe Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Aufelprele 1 0 N. II 6. Muse“ gung, 7 mm annheimer General Anzeiger e bezal eigen beſondere Preiſe. Allgen Nöliſte Nr. 2. Bei Zwangs⸗ 9 5 2 2 8 verglei einerlei Nachlaß gewährt. Keine Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Gewähr Alltten Ausgaben, an beſonderen Plätzen Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne ma dert Mannheim und für eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen-⸗Ausgabe A u. B Montag, 18 März 1035 Aufruf der Reichsregierung Meldung des DNB. — Berlin, 18. März. Am Samstag nachmittag 4 Uhr empfing Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels die Hauptſchriftleiter der Berliner Zeitungen und die Vertreter der auswär⸗ gen Preſſe und gab ihnen die folgende Erklärung ber Reichsregierung mit anſchließendem Geſetzes⸗ text bekannt: 5„An das deutſche Volk! Als im November 1918 das deutſche Volk— ver⸗ kauend auf die in den 14 Punkten Wilſons gegebe⸗ gen Zuſticherungen— nach viereinhalbjährigem PFPFPUPPCCCCPCPPVPPbVbV—VVb——.—..:.!.!.:.:..... Länderspiel Deufschland- Frankreich Deuischland sieg 3: 1(: 0) ..... aühmvollen Widerſtand in einem Kriege, deſſen gusbruch es nie gewollt hatte, die Waffen ſtreckte, ſaubte es, nicht nur der gequälten Menſchheit, ſon⸗ en auch einer großen Idee an ſich einen Dienſt kwieſen zu haben. Selbſt am ſchwerſten leidend unter den Folgen dieſes wahnſinnigen Kampfes, griffen die Millionen unſeres Volkes gläubig nach dem Gedanken einer Neugeſtaltung der Völker⸗ beziehungen, die durch die Abſchaffung der Geheim⸗ niſſe diplomatiſcher Kabinettspolitik einerſeits ſowie der ſchrecklichen Mittel des Krieges anderſeits ver⸗ ebelt werden ſollten. Die geſchichtlich härteſten Fol⸗ gen einer Niederlage erſchienen vielen Deutſchen damit geradezu als notwendige Opfer, um einmal für immer die Welt von ähnlichen Schreckniſſen zu erlöſen. Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Nation eine heißere Zuſtim⸗ mung erweckt als in der von allem irdiſchen Glück berlaſſenen deutſchen. Nur ſo war es verſtändlich, daß die in manchem geradezu ſinnloſen Bedingungen der Zerſtörung jeder Wehrvorausſetzung und Wehr⸗ möglichkeit im deutſchen Volke nicht nur angenom⸗ men, ſondern von ihm auch erfüllt worden ſind. Das deutſche Volk und inſonderheit ſeine damaligen Re⸗ gierungen waren überzeugt, daß durch die Erfüllung ber im Verſailler Vertrag vorgeſchriebenen Entwaff⸗ nungsbeſtimmungen entſprechend der Verheißung dieſes Vertrags der Beginn einer internationalen allgemei⸗ nen Abrütſtung eingeleitet und garantiert ſein würde. Denn nur in einer ſolchen ö dieſer geſtellten Aufgabe des Vertrags konnte die moraliſche und vernünftige Berechtigung für eine Forderung liegen, die, einſeitig auferlegt und durch⸗ geführt, zu einer ewigen Diskriminierung und damit Minderwertigkeitserklärung einer großen Nation perden mußte. Damit aber könnte ein ſolcher Frie⸗ densvertrag niemals die Vorausſetzung für eine wahrhafte innere Ausſöhnung der Völker und einer dadurch herbeigeführten Befriedung der Welt, ſondern nur für die Aufrichtung eines ewig weiterzehrenden Haſſes ſein. Deutſchland hat die ihm auferlegten Abrüſtungs⸗ verpflichtungen nach den Feſtſtellungen der Inter⸗ alliierten Kontrollkommiſſion erfüllt. Folgendes waren die von dieſer Kommiſſion bestätigten Arbeiten der Zerſtörung der deut⸗ ſchen Wehrkraft und ihrer Mittel: A. Heer ö 897 Geſchütze und Rohre, 130 558 Maſchinen⸗ gewehre, 31 470 Minenwerfer und Rohre, 6007 000 Gewehre und Karabiner, 243 937.⸗G.⸗Läufe, 28 001 Lafetten, 4390 MW⸗Lafetten, 38 750 000 Geſchoſſe, 16550000 Hand⸗ und Gewehrgranaten, 60 400 000 ſcharfe Zünder, 491 000 000 Handwaffen munition, 595 000 Tonnen Geſchoßhülſen, 23515 Tonnen Kar⸗ luſch⸗Patronenhülſen, 37 600 Tonnen Pulver, 79 500 unitionslehren, 212000 Fernſprecher. 1072 Flammenwerfer, 31 Panzerzüge, 59 Tanks, 1762 Beobachtungswagen, 8982 drahtloſe Stationen, 210 Feldbäckereien, 2199 Pontons, 981,7 Tonnen zweiſeitigen Erfüllung Ausrüſtungsſtücke für Soldaten, 8 230 350 Sack Aus⸗ züſtungsſtücke für Soldaten, 7300 Piſtolen und Revol⸗ rer, 180 MG⸗Schlitten, 21 fahrbare Werkſtätten, 12 Flak⸗Geſchützwagen, 11 Protzen, 64000 Stahlbelme, ieder allgemeine 12 Korpskommandos- 36 Dipiſionen Das neue Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht Die Reichsregierung hat folgendes Geſetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird: 8 1. Der Dienſt in der Wehrmacht erfolgt auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht. 8 2. Das deutſche Friedensheer einſchließlich der überführten Truppenpolizeien gliedert ſich in 12 Korpskommandos und 36 Diviſtonen. 8 3. Die ergänzenden Geſetze über die Regelung der allgemeinen Wehrpflicht ſind durch den Reichswehrminiſter dem Reichsminiſterium vorzulegen. Berlin, 16. März 1935. Das Geſetz iſt vom Führer und ſämtlichen Mitgliedern des ſchrieben worden. 174 000 Gasmasken, 2500 Maſchinen der ehemaligen Kriegsinduſtrie, 8000 Gewehrläufe. B. Luft 15714 Jagd⸗ und Bombenflugzeuge, 27757 Flug⸗ zeug motoren. C. Marine Zerſtörtes, abgewracktes, verſenktes oder ausge⸗ liefertes Kriegsſchiffmaterial der Marine: 26 Groß⸗ kampfſchiffe, 4 Küſtenpanzer, 4 Panzerkreuzer, 19 Kleine Kreuzer, 21 Schul⸗ und Spezialſchiffe, 83 Torpedoboote, 315 U⸗ Boote. 8. Ferner unterlagen der Zerſtörungspflicht: Fahr⸗ zeuge aller Art, Gaskampf⸗ und zum Teil Gasſchutz⸗ mittel, Treib⸗ und Sprengmittel, Scheinwerfer, Viſiereinrichtungen, Entfernungs⸗ und Schallmeß⸗ gerät, optiſche Geräte aller Art, Pferdegeſchirr, Schmalſpurgerät, Felddruckereien, Feldküchen, Werk⸗ ſtätten, Hieb⸗ und Stichwaffen, Stahlhelme, Muni⸗ tionstransportmaterial, Normal⸗ und Spezial⸗ maſchinen der Kriegsinduſtrie ſowie Einſpannvor⸗ richtungen, Zeichnungen dazu, Flugzeug⸗ und Luft⸗ ſchiffhallen uſw. Nach dieſer geſchichtlich beiſpielloſen Erfüllung eines Vertrages hatte das deutſche Volk ein Anrecht, die Ein⸗ löſung der eingegangenen Verpflichtungen auch von der anderen Seite zu erwarten. Denn 1. Deutſchland hatte abgerütſtet. 2. Im Frie⸗ densvertrag war ausdrücklich gefordert worden, daß Deutſchland abgerüſtet werden müſſe, um damit die Vorausſetzung für eine allgemeine Abrü⸗ ſtung zu ſchaffen, das heißt: Es war damit behaup⸗ tet, daß nur in Deutſchlands Rüſtung allein die Be⸗ gründung für die Rüſtung der andern Länder liege. 3. Das deutſche Volk war ſowohl in ſeinen Regie⸗ rungen als auch in ſeinen Parteien damals von einer Geſinnung erfüllt, die den pazifiſtiſch⸗demokratiſchen Idealen des Völkerbundes und ſeiner Gründer reſt⸗ los entſprach. Während aber Deutſchland als die eine Seite der Vertragſchließenden ſeine Verpflichtungen erfüllt hatte, unterblieb die Einlöſung der Verpflich⸗ tung der zweiten Vertragsſeite. Das heißt: Die hohen Vertragſchließenden der ehemaligen Siegerſtaaten haben ſich ein⸗ ſeitig von den Verpflichtungen des Verſailler Vertrages gelöſt! Reichskabinetts unter⸗ Allein nicht genügend, daß jede Abrüſtung in einem irgendwie mit der deutſchen Waffenzerſtörung vergleichbaren Maße unterblieb, nein: Es trat nicht einmal ein Stillſtand der Rüſtungen ein, ja im Gegenteil, es wurde endlich die Aufrüſtung einer ganzen Reihe von Staaten offenſichtlich. Was im Kriege an neuen Zerſtörungsmaſchinen erfunden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in methodiſch⸗wiſſenſchaftlicher Arbeit die letzte Voll⸗ endung. Auf dem Gebiet der Schaffung mächtiger andpanzer ſowohl als neuer Kampf⸗ und Bomben⸗ maſchinen fanden ununterbrochene und ſchreckliche Verbeſſerungen ſtatt. Neue Rieſengeſchütze wurden konſtruiert, neue Spreng⸗, Brand⸗ und Gasbomben entwickelt. Die Welt aber hallte ſeitdem wider von Kriegs⸗ geſchrei, als ob niemals ein Weltkrieg geweſen und ein Verſailler Vertrag geſchloſſen worden wäre. Inmitten dieſer hochgerüſteten und ſich immer mehr der modernſten motoriſieren Kräfte be⸗ dienenden Kriegsſtaaten war Deutſchland ein machtmäßig leerer Raum, jeder Drohung und jeder Bedrohung jedes einzelnen wehrlos ausgeliefert. Das deutſche Volk erinnert ſich des Unglücks und Leides von 15 Jahren wirtſchaftlicher Verelendung, politiſcher und moraliſcher Demütigung. Es war daher verſtändlich, wenn Deutſchland laut auf die Einlöſung des Verſprechens auf Abrütſtung der andern Staaten zu drängen begann. Denn die⸗ ſes iſt klar: Einen hundertjährigen Frieden würde die Welt nicht nur ertragen, ſondern er müßte ihr von unermeßlichem Segen ſein. Eine hundertjährige Zerreißung in Sieger und Beſiegte aber erträgt ſie nicht. Die Empfindung über die moraliſche Berechtigung und Notwendigkeit einer internationalen Abrüſtung war aber nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in⸗ nerhalb vieler andrer Völker lebendig. Aus dem Drängen diefer Kräfte entſtanden die Verſuche, auf dem Wege von Konferenzen eine Rüſtungsverminde⸗ rung und damit eine internationale allgemeine An⸗ gleichung auf niederm Niveau in die Wege leiten zu wollen. (Jortſetzang auf Seite). eee eee Freiheitskundgebung im Verliner Sportpalaſt Meldung des D. N B. — Berlin, 16. Märs. Am Vorabend des Heldengedenktages veranſtalte⸗ ten der Gau Groß⸗Berlin der NSDAP und der Ar⸗ beitsgau Brandenburg im überfüllten Sportpalaſt eine würdige Heldengedenkfeier, die ſich ſpontan in⸗ folge der großen Bedeutung des 16. März zu einer rieſigen Freiheitskundgebung de s deutſchen Volkes geſtaltete. Die Gedenkfeier erhielt dadurch eine beſondere Bedeutung, daß ſie, wenige Stunden nach Bekannt⸗ gabe der Erlaſſe des Führers über die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die erſte öffentliche Kundgebung nach dieſem für Deutſchland ſo überaus bedeutungsvollen Ereignis war. Den Höhepunkt der Kundgebung bildete die Verleſung der Proklama⸗ tion der Reichsregierung an das deutſche Volk durch Dr. Goebbels. Unter atemloſer Stille verlas Dr. Gvebbels darauf die Proklamation der Reichsregierung an das deutſche Volk. Lebhafter Beifall rauſchte auf, als Dr. Goebbels den Willen der deutſchen Regierung bekanntgab, dem bis⸗ herigen, eines freien Volkes unwürdigen Zuſtand ein Ende zu machen. Immer wieder gaben die Tauſende ihre Zuſtimmung zu dieſem Dokument deutſchen Friedens. und Ehrwillens ſtürmiſchen Ausdruck. Als Dr. Goebbels geendet hatte, wurden ſpontan von allen Seiten Heilrufe auf den Führer ausgebracht. „Damit“, ſo ſchloß Dr. Goebbels,„ſind die Toten des großen Krieges geehrt, und den Lebenden unſeres Volkes iſt wieder die Sicherheit unſerer nationalen Zukunft gewährleiſtet. Im Zeichen dieſer hiſtoriſchen Stunde verneigen wir uns vor der Größe unſeres gemeinſamen Vaterlandes. Es lebe der Führer!“ Die Heilrufe der Maſſen, die erfüllt waren von der Größe dieſer vaterländiſchen Stunde, gingen über in den Geſang der Nationalhymnen.„Deutſchland, Deutſchland über alles!“ ſo ſangen ſie bewegt und dann erſcholl das Lied Horſt Weſſels, des Sturm⸗ führers, der, wie die Helden des Krieges, ſein Leben für Deutſchland hingegeben hat. Dann führte der Arbeitsdienſt ſein Weiheſpiel „Deutſche Not und Wende“ aus. 146. Jahrgang- Nr. 128 Für Frieden und Ehre Mannheim, 17. März. Kein ſchöneres Geſchenk konnte die deutſche Nation ihren auf dem Felde der Ehre gefallenen Söhnen zum heutigen Heldengedenktag darbringen als die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. In das Schand⸗ und Schmachdiktat von Verſailles iſt durch dieſen kühnen Entſchluß der Reichsregierung eine kräftige Breſche geſchlagen. Mehr als 16 Jahre lang hatte man Deutſchland ſeine Handlungsfreiheit genommen und uns als eine Na⸗ tion minderen Rechtes zu behandeln gewagt, nur weil wir das Unglück hatten durch die unwiderſtehliche Uebermacht und die Hungerblockade einer ganzen Welt von Feinden überwältigt zu werden. Durch brutalſte Gewalt wurden wir gezwungen, auf die bei uns ſeit 1814, ſeit 121 Jahren, eingeführte allgemeine Wehrpflicht zu verzichten und uns mit einem kleinen Berufsheer zu begnügen. In dieſer ſchmach⸗ und qualvollen Zeit haben wir gar oft genug erfahren müſſen, daß für ehr los gehalten wird, wer als wehrlos gilt. Rings um uns herum rüſteten die Völker immer mehr und mehr. Von der uns zugleich mit dem Verſailler Diktat verſprochenen Abrü⸗ ſtung auch der anderen Nationen konnte man nur mit Hohnlachen reden. Während man Deutſchland ſchon zu einer Zeit, als wir noch gar nicht daran dach⸗ ten, geheimer Rüſtungen beſchuldigte und uns dieſerhalb allerlei Schikanen und Bedrohungen aus⸗ ſetzte, rüſteten alle anderen Staaten, ohne den geringſten Hehl daraus zu machen, in immer ſtärkerem Ausmaß. Selbſt viel kleinere Staaten als Deutſch⸗ land unterhielten im Rahmen der allgemeinen Wehr⸗ pflicht viel ſtärkere Heere als wir. Nur Deutſchlaud dürfte in der oft genug bedrohlich erhitzten Atmo⸗ ſphäre der letzten Jahre für die Sicherung ſeiner Hei⸗ mat nichts tun. Unſer polniſcher Nachbar z. B. beſitzt ſeit Jahr und Tag ein Heer, deſſen Friedensſtand mehr als dreimal ſo groß war als die 100 000 Mann, die man uns zugebilligt hatte, und Sowjetrußland, das uns aus begreiflichen Gründen nicht allzu freundlich geſinnt iſt, rühmte ſich erſt kürzlich ganz offen, daß es faſt eine Million Mann als„Friedens⸗ heex“ unter den Waffen habe. Unſer franzöſi⸗ ſcher Nachbar im Weſten verfügt nach genauen An. gaben über eine Militärmacht von nicht weniger als 4,2 Millionen weißen und 15 Millionen farbigen Soldaten und verfügt außerdem über einen einzig in der Welt daſtehenden Schutz ſeiner ganzen Oſtgrenze durch den bekannten Beton⸗ Feſtungsgürtel. Selbſt die kleine Schweiz, deren Neutralität niemand in Frage ſtellt, hat kürzlich durch eine Volksabſtimmung eine weſentliche Ver⸗ mehrung ſeiner Militärmacht vorgenommen. Nur uns Deutſchen, die wir ſchutzlos ohne jeden Feſtungsgürtel mitten im Herzen Europas liegen, hat man nicht einmal die 300 000 Mann Soldaten, um deren Bewilligung wir erſucht hatten, ohne vorherige Erfüllung von allerlei Bedingungen zugeſtehen wollen. In heuchleriſcher Weiſe nahmen ſogar verſchiedene Großmächte unſere Bemſthungen um einen beſſeren militäriſchen Schutz unſerer Hei⸗ mat zum Vorwand, ſelbſt immer noch mehr und mehr aufzurüſten. England kündigte ſeine Auf⸗ rſtſtung dieſer Tage erſt zugleich mit der Ver⸗ öffentlichung des bekannten Weißbuches ganz offen an, und in Frankreich beſchloß vor zwei Tagen die Kammer die Verlängerung der Mili⸗ tärzeit. Unter dieſen Umſtänden wäre es völlig unver⸗ antwortlich geweſen, wenn wir uns von dem wider beſſeres Wiſſen noch immer geübten Abrit⸗ ſtungsgerede der anderen Staaten noch länger hätten hinhalten laffen. Auch jedes weitere Ver⸗ ſteckſpiel wäre unſer unwürdig geweſen. Wir haben als ſouveräner Staat genau das gleiche Recht wie alle anderen Staaten auch und laſſen uns nicht länger mehr Vorſchriften machen. Wenn die anderen aufrüſten, ſind wir zu unſerem aufrichtigen Bedauern ebenfalls dazu gezwungen, wenn ſie ein⸗ mal wirklich ehrlich bereit ſein ſollten, abzu⸗ rü ſten, ſind wir es auch. Daß dieſer klare Wille fetzt durch die Wieder⸗ einführung der allgemeinen Wehr⸗ f licht aller Welt kundgetan iſt, hat im deutſchen Volk begeiſterten Jubel ausgelöſt. Dies um ſy mehr, als die Liebe zum Militär(wie wir kürzlich unter dem Eindruck eines Preſſebeſuches beim Wehr⸗ kreiskommando in Stuttgart ſchon einmal feſtſtell⸗ ten), jedem guten Deutſchen im Blut liegt. Das hat nichts mit Militarismus zu tun, ſondern entſpringt nur dem Stolz eines ehrlichen Volkes, daß nunmehr wieder jeder Deutſche für den Schutz und die Sicher⸗ heit der geliebten Heimat ſich einſetzen darf. Daß in der Preſſe der Franzoſen und der Ruſſen und verſchiedener anderer Staaten nun ein großes Geſchrei anheben wird, iſt vorauszuſehen. Was den anderen Ländern recht iſt, muß jedoch auch uns billig ſein. Wenn die uns übelwollenden 2. Seite Nummer 128 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Aus gabe Montag, 18. März 1985 Staaten an bieſer Feſtſtellung bisher gezweifelt haben, ſo müſſen ſie jetzt eben lernen, ſich damit ab⸗ zufinden. Das Geſchrei von ſolchen Ausländern, die uns bauernd als eine Nation minderen Rechts am Boden halten möchten, kann uns in unſerem natlona⸗ len Selbſtbehauptungswillen nicht länger mehr be⸗ irren. Auch unſere offenbar unverſöhnlichen Gegner müſſen ſich damit abfinden, daß uns unſere Sicher⸗ heit genau ſo lieb iſt wie die ihrige und daß unſere Frtkedensberetitſchaft unter ben gegebenen Verhältniſſen mindeſtens ſo ehrlich und glaubhaft einzuſchätzen iſt wie die der anderen. Generaloberſt von Blomberg hat das in ſeiner Rede am heuti⸗ gen Heldengedenktag in Worten ausgeſprochen, die jeden überzeugen müſſen, der nicht böſen Willens iſt. Im übrigen ſind wir ſelbſtverſtändlich nach wie vor bereit, uns auf der Grundlage vblliger Gleichberechtigung mit allen anderen Staa⸗ ten auch über eine Regelung der Rüſtungsfragen zu verſtändigen. Der in Ausſicht genommene Beſuch Sir John Simons und Edens in Berlin iſt deshalb nach wie vor durchaus erwünſcht. Daß wir mit der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht vom Recht eines ſouveränen Staates Gebrauch gemacht haben, können uns gerade die Engländer um ſo weniger übelnehmen, als erſt vor einigen Tagen der ſtellvertretende engliſche Miniſterpräſibent Bal d⸗ win in Abweſenheit des erkrankten Regle⸗ rungschefs Macdonald den Standpunkt des eng⸗ liſchen Kabinetts zur Rüſtungsfrage mit erfreulicher Deutlichkeit in den Worten zum Ausbruck brachte: „Ein Land, das nicht gewillt iſt, die notwen⸗ digen Vorſichtsmaßnahmen zu ſeiner eigenen Verteidigung zu ergreifen, wird niemals Macht in dieſer Welt haben, weder mora⸗ liſche noch materielle Macht.“ Darauf beziehen wir uns jetzt. In der Wieder⸗ einführung der allgemeinen Wehrpflicht erblicken wir nicht mehr als„die notwendigen Vorſichtsmaßnahmen zu unſerer Verteidigung“. Und damit inmitten der Kulturvölker Europas die Sicherung eines Frie⸗ dens in Ehren. H. A. Meißner. Der Aufruf der Reichsregierung (Fortſetzung von Seite.) Sy entſtanden die erſten Vorſchläge internationa⸗ ler Rüſtungsabkommen, von denen wir als bedeu⸗ tungsvollen den Plan Mac donalds in Erinne⸗ rung haben. Deutſchland war bereit, dieſen Plan an⸗ zunehmen und zur Grundlage von abzuſchließenden Vereinbarungen zu machen. Er ſcheiterte an der Ablehnung durch andere Staaten und wurde endlich preisgegeben. Da unter ſolchen Umſtänden die dem deutſchen Volk und Reich in der Dezembererklärung 1992 feierlich zugeſicherte Gleichberechtigung keine Verwirklichung fand, ſah ſich die neue deutſche Reichsregierung als Wahrerin der Ehre und der Lebensrechte des deut⸗ ſchen Volkes außerſtande, noch weiterhin an ſolchen Konferenzen teilzunehmen oder dem Völkerbund anzugehören. Allein auch nach dem Verlaſſen Genfs war die deutſche Regierung dennoch bereit, nicht nur Vor⸗ ſchläge anderer Staaten zu überprüfen, ſondern auch eigene praktiſche Vorſchläge zu macheen. Sie über⸗ nahm dabel die von den anderen Staaten ſelbſt ge⸗ prägte Auffaſſung, daß die Schaffung kurzdienender Armeen für die Zwecke des Angriffes ungeeignet und damit für die friedliche Verteidigung anzuemp⸗ fehlen ſei. Sie war Haher bereit, die langdienende Reichs⸗ wehr nach dem Wunſch der anderen Staaten in eine kurzdienende Armee zu verwandeln. Ihre Vorſchläge vom Winter 1933/34 waren praktiſche und durchführbare. Ihre Ablehnung ſowohl als die endgültige Ablehnung der ähnlich gedachten italteni⸗ ſchen und engliſchen Entwürfe ließen aber darauf ſchließen, daß die Geneigtheit zu einer nachträglichen ſtungemäßen Erfüllung der Verſailler Abrüſtungs⸗ beſtimmungen auf der anderen Seite der Vertrags⸗ partner nicht mehr beſtand. Unter dieſen Umſtänden ſah ſich die deutſche Regierung veranlaßt, von ſich aus jene not⸗ wendigen Maßnahmen zu treffen, die eine Beendigung des ebenſo unwürdigen wie letz⸗ ten Endes bebrohlichen Zuſtandes der ohn⸗ mächtigen Wehrloſigkeit eines großen Volkes und Reiches gewährleiſten konnte. Sie geht dabei von denſelbhen Erwägungen aus, denen Miniſter Baldwin in ſeiner letzten Rede ſo wahren Ausdruck verlieh:„Ein Land, das nicht gewillt iſt, die notwendigen Vorſichts⸗ maßnahmen zu ſeiner eigenen Vertet⸗ digung zu ergreifen, wird niemals Macht in dieſer Welt haben, weder moraliſche noch materielle Macht.“ Die Regierung des heutigen Deutſchen Reichs aber wünſcht nur eine einzige moraliſche und materielle Macht, es iſt die Macht, für das Reich und damit wohl auch für ganz Europa den Frieden wahren zu können. Sie hat daher auch weiterhin getan, was in ihren Kräften ſtand und zur Förderung des Friedens dienen konnte: 1. Sie hat allen ihren Nachbarſtaaten ſchon vor langer Friſt den Abſchluß von Nichtangriffspakten angetragen. 2. Sie hat mit ihrem öſtlichen Nachbar⸗ ſtaat eine vertragliche Regelung geſucht und ge⸗ funden, die dank des großen entgegenkommenden Verſtändniſſes, wie ſie hofft, für immer die bedroh⸗ liche Atmoſphäre, die ſie bei ihrer Machtübernahme vorfand, entgiftet hat und zu einer dauernden Berſtändigung und Freundſchaft der bei⸗ den Völker führen wird. 3. Ste hat endlich Frankreich die feierliche Ver⸗ ſicherung gegeben, daß Deutſchland nach erfolgter Re⸗ gelung der Saarfrage nunmehr keine territorialen Forderungen mehr an Frankreich ſtellen oder er⸗ heben wird. Sie glaubt damit in einer geſchichtlich ſeltenen Form die Vorausſetzung für die Beendigung eines jahrhundertelangen Streits zwiſchen zwei gro⸗ zen Nationen ͤurch ein ſchweres politiſches und ſach⸗ liches Opfer geſchaffen zu haben. Die deutſche Regierung muß aber zu ihrem Bedauern erſehen, daß ſeit Monaten eine ſich ſortgeſetzt ſteigernde Aufrüſtung der Übrigen Welt ſtattfindet. Sie ſieht in 1 8 Schaffung einer rätebündiſchen Armee von 101 Diviſto⸗ nen, das heißt 960 000 Mann zugegebene Friedenspräſensſtärke, ein Element, dag bei b. Blomberg⸗Rede am Heldengedenktag Nationale Kundgebung der Trauer, der Ehre und des Friedenswillens Meldung des DNB. — Berlin, 17. März. Die Rede, die ber Reichswehrminiſter anläßlich der Heldengedenkfeier am Sonntag, dem 17. Mävz, hielt, hatte folgenden Wortlaut: Zum zweiten Male im neuen Reich gedenken wir an einem nationalen Feiertag der Toten des Welt⸗ krieges. Die Wehrmacht iſt nach dem Willen ihres Oberbefehlshabers die Trägerin der Feier. Aber indem wir Soldaten unſere gefallenen Väter und Brüder ehren, ſind wir nichts anderes als die Voll⸗ ſtrecker des Willens und die Dolmetſcher des Denkens und Fühlens der ganzen Nation. Helden⸗ gedenktag nennen wir den heutigen Tag, der im Kalender der Sonntag der Erinnerung heißt. Er⸗ innerung iſt die erſte Pflicht in dieſer Weiheſtunde. Erinnerung im tiefſten Wortſinne als innerlichſtes Erfaſſen und innerſter Sinndeutung der für uns gebrachten Opfer. In Ehrfurcht neigen wir uns vor dem un⸗ ermeßlichen Leib, das die deutſchen Frauen, die Mütter, Witwen und Waiſen erduldeten. Wir ſchließen in unſer Gedenken ein ſowohl die große Armee der deutſchen Soldaten, die in fritheren Kriegen ihr Leben für das Vater⸗ land gaben, als auch die Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, denen wir das neue Reich und auch die Sinngebung des heutigen Tages als Heldengedenktag mit ver⸗ danken. Angeſichts der Allgewalt des Todes ehrt der deutſche Frontkämpfer auch die gefallenen Soldaten aus dem Lager des Gegners. Es gab und es gibt für die deutſche Wehrmacht und für unſer Volk keine Schuld am Weltkriege und keine in dieſem Kriege. Mit blankem Schild ſind wir in den Kampf gezogen, mit reiner Ehre gingen wir daraus hervor. Und wie der deutſche Soldat im Kriege nur ſeine Pflicht erfüllte, ohne den Haß zu kennen, der den Gegner herabwürdigte, ſo bietet er auch heute dem einſtigen Feind die Hand zur Versöhnung, die getragen ſein muß von gegenſeitiger Achtung und von der An⸗ erkennung der Ehre und der natürlichen Lebensrechte jeder Nation. Nie zuvor in der Weltgeſchichte hat ein Kultur⸗ volk größere Blutopfer gebracht und keines hat der Abfaſſung des Verſailler Vertrags nicht geahnt werden konnte. Ste ſteht in der Forcierung ähnlicher Maßnahmen in den andern Staaten weitere Beweiſe der Ab⸗ lehnung der ſeinerzeit proklamierten Abrüſtungs⸗ idee. Es liegt der deutſchen Regierung fern, gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber ſie muß heute feſtſtellen, daß durch die nun⸗ mehr beſchloſſene Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich die gedanklichen Grundlagen der Schaffung kurzdienender Armeen zugunſten einer langdienenden Organiſation auf⸗ gegeben worden ſind. Dies war aber mit ein Argu⸗ ment für die ſeinerzeit von Deutſchland geforderte Preisgabe ſeiner Reichswehr. Die deutſche Regierung empfindet es unter dieſen Umſtänden als eine Unmöglichkeit, die für die Sicherheit des Reiches notwen⸗ digen Maßnahmen noch länger auszuſetzen oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu verbergen. Wenn ſie daher dem in der Rede des engliſchen Miniſters Baldwin am 28. November 1934 ausge⸗ ſprochenen Wunſch nach einer Aufhellung der deut⸗ ſchen Abſichten nunmehr entſpricht, dann geſchieht es: 1. um dem deutſchen Volk die Ueberzeugung und den andern Staaten die Kenntnis zu geben, daß die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deutſchen Reiches von jetzt an wieder der eignen Kraft der deutſchen Nation anvertraut wird; 2, aber, um durch die Fixierung des Umfangs der deutſchen Maßnahmen jene Behauptungen zu ent⸗ kräften, die dem deutſchen Volk das Streben nach einer milttärtſchen Hegemonieſtellung in Europa unterſchtieben wollen. Was die deutſche Regierung als Wahrerin der Ehre und der Intereſſen der deutſchen Nation wünſcht, iſt, das Ausmaß jener Machtmittel ſicherzuſtellen, die nicht nur für die Erhaltung der Integrität des Deutſchen Reichs, ſondern auch für die internationale Reſpektierung und Bewertung Deutſchlands als eines Mitgaranten des allgemeinen Frie⸗ dens erforderlich ſind. Denn in dieſer Stunde erneuert die deutſche Re⸗ gierung vor dem deutſchen Volk und vor der ganzen Welt die Verſicherung ihrer Entſchloſſenheit, über die Wahrung der deutſchen Ehre und der Freiheit des Reichs nie hinauszugehen und insbeſondere in der nationalen deutſchen Aufrüſtung kein Inſtrument kriegeriſchen Angriffs als vielmehr aus ſchließ⸗ lich der Verteidigung und damit der Erhal⸗ tung des Friedens bilden zu wollen. Die deutſche Reichsregierung drückt dabei die zu⸗ verſichtliche Hoffnung aus, daß es dem damit wieder zu ſeiner Ehre zurückfindenden deutſchen Volk in unabhängiger gleicher Berechtigung vergönnt ſein möge, ſeinen Beitrag zu leiſten zur Befriedung der Welt in einer freien und offenen Zuſammenarbeit mit den anderen Nationen und ihren Regierungen. In dieſem Sinne hat die deutſche Reichsregierung mit dem heutigen Tage das oben veröffentlichte Ge⸗ ſetz beſchloſſen. Die Erklärung der Reichsregierung wurde mit demonſtrativem, lang andauerndem Beifall begrüßt. Im Anſchluß daran empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels die Berliner Vertreter ſämtlicher auslän⸗ diſchen Zeitungen und gab dort die gleiche Erklä⸗ rung ab. Bogeiſterte Kundgebungen vor der Reichskanzlei — Berlin, 16. März. In den Abenoſtunden ſammelte ſich in der Wil⸗ helmſtraße vor der Reichskanzlei eine ſchnell anwach⸗ ſende Menſchenmenge, die patriotiſche Lieder ſang und immer wieder in Heilrufe auf den Führer aus⸗ brach. Neben den ſchon bekannten Zweizeilern er⸗ klang ein neuer, der lebhaften Beifall fand: „Führer, Dank für Wehr und Rüſtung, zeig Dich an der Fenſterbrüſtung!“ Unterdeſſen hatte ſich der Wilhelmplatz mit einer nach vielen Tauſenden zählenden, begeiſterten Menge gefüllt. Als dann der Führer kurz nach 10 Uhr ſich zuſammen mit den Reichsminiſtern Heß und Dr. Goebbels am Fenſter zeigte, da kannte der Jubel keine Grenze mehr. Die Menſchenmaſſe flu⸗ tete bis über die Straße an die Reichskanzlei und ſang in tiefer Ergriffenheit:„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles!“. Botſchafterempfang beim Führer — Berlin, 16. März. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat heute nachmitlag im Beiſein des Reichs⸗ miniſters des Aeußeren die Botſchafter Frankreichs, Englands, Italiens und Polens empfangen, um ihnen den Entſchluß der Reichsregierung, die allge⸗ meine Wehrpflicht einzuführen, mitzuteilen. Der erſte Eindruck aus der Auslandspreſſe (Funkmeldung der NM.) O Berlin, 17. März. Die aus dem Ausland eingehenden Blätterſtimmen bezeugen, daß die ganze Welt am heutigen Sonntag unter dem gewaltigen Eindruck der Wiedergewin⸗ nung der deutſchen Wehrfreiheit ſteht. Will man das Geſamtbild, das die Stellungnahme der Aus⸗ landspreſſe ergibt, kurz zuſammenfaſſen, ſo gelaugt man zu der Feſtſtellung, daß der deutſche Schritt— mag er im einzelnen nun begrüßt werden ober nicht — wie ein ſeit langem erwartetes Ge⸗ ſchehen, das an der allgemeinen poli⸗ tiſchen Lage Europas nichts ändert, auf⸗ genommen wird. Der Beſchluß der Reichsregierung, die allgemeine Dienſtpflicht einzuführen, wurde ſchon am Samstag abend durch Sonderausgaben einiger Blätter in Paris bekannt. Das Publikum hat zunächſt kaum darauf reagiert. Man konnte zwar auf den großen Boulevards Gruppen, die die Nachricht erörterten, antreffen, jedoch keinerlei Erregung bemer⸗ ken.„Die Oeffentlichkeit ſcheint“, ſo ſtellt Ha vas feſt,„auf dieſen Beſchluß gefaßt geweſen zu ſein. Das Publikum iſt anſcheinend durch die Maßnahmen Deutſchlands nicht beſonders beeindruckt. Auch in amtlichen Kreiſen wird verſichert, daß man die deutſche Erklärung nicht überraſchend finde, weil man ſeit langem Beſcheid gewußt habe. Die Sonntag⸗ morgenpreſſe bringt die Meldung von der Wieber⸗ einführung der Dienſtpflicht in Deutſchland in rie⸗ ſigen Schlagzeilen. Der organische Aufbau der Wirtſchaft Anordnung Schachts über Wirtſchaftskammern und Induſtriegruppen Meldung des D. N. B. — Berlin, 16. März. Auf Grund des Paragraphen 2 des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Februar 1984 iſt im Einverneh⸗ men mit dem Reichsminiſter des Innern vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter angeordnet: 1. Bis zur Bildung der Reichsgaue ſind Wirt⸗ ſchaftsbezirke im Sinne der Paragraphen 8 und 26 der erſten Verordnung zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. November 1934 (RGBl! Seite 1194) die durch Paragraph 1 der Durchführungsverordnung zum Geſetz über Treu⸗ händer der Arbeit vom 18. Juni 1933(RGBI 1 S. 368) und durch die neunte Verordnung zur Durch⸗ führung der Geſetzes zur Ordnung der natio⸗ nalen Arbeit vom 15. Februar 1935(RGBl 1 S. 240) beſtimmten Bezirke. 2, Für dieſe Wirtſchaftsbezirke werden Wirt⸗ ſchaftskammern gemäß Abſchnitt VIII der Ver⸗ ordnung vom 27. November 1934 gebildet. Für die Bezirke Niederſachſen, Weſtfalen, Mittel⸗ deutſchland und Südweſtdeutſchlan d werden je zwei Wirtſchaftskammern, für die ſchaftsbezirke bildet. Im Wirtſchaftsbezirk Südweſtdeutſchland wird die eine Wirtſchaftskammer für Ba⸗ den, die andre Wirtſchaftskammer für Württemberg und den Regierungsbezirk Sigmaringen gebildet. Induſtrie⸗ und Handels⸗ und Handwerkskammern, deren Bezirk zu mehreren Wirtſchaftskammern ge⸗ hört, ſind Mitglieder dieſer Wirtſchaftskammern. Zu Leitern der Wirtſchaftskammern ſind ernannt: Für den Wirtſchaftsbezirk Sübweſt⸗ deutſchland der Miniſterpräſident Köh⸗ ler in Karlsruhe als kommiſſariſcher Leiter der Wirtſchaftskammer in Karlsruhe und der Präſident der Induſtrie und Handelskammer Stuttgart Fabri⸗ kant Fritz Kiehn in Stuttgart. Für den Wirtſchaftsbezirk Saarland⸗Pfalz der Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Fabrikbeſitzer Bruno Marcher in Böckingen⸗Saar. Berlin, 14. März 1935. Der Reichswirtſchaftsminiſter gez. Dr. Hjalmar Schacht. übrigen Wirt⸗ wird je eine Wirtſchaftskammer ge⸗ tieferes Leid erlebt als das deutſche in den vier Jahren des großen Krieges. Nie war deshald auch die Dankesſchuld der Nachfahren ſchwerer und drückender als die, die wir Lebenden abzuſtatten haben. Es iſt an dieſer Stelle und zu dieſer Stunde nicht nötig, den Kampf Adolf Hitlers und das Werden des neuen Staates zu ſchildern. Wohl aber können wir heute im Rückblick auf die Ver⸗ gangenheit mit gutem Gewiſſen ſagen: „Unſere Toten ſind nicht umſonſt gefallen, das Leid und die Opfer waren nicht verge⸗ bens!“ Wir haben jetzt das einige Volk im geeinten Staat. Klaſſenhaß und Kaſtengeiſt ſind überwunden von der Erkenntnis der Schickſalsgemeinſchaft aller Deutſchen. Mit aller Zähigkeit und ungeahntem Erfolg wurde der Kampf gegen Arbeitsloſigkeit und Not geführt. Wie dem deutſchen Bauern neue und geſunde Grundlagen für ſeinen Dienſt am Volk gegeben wurden, ſo werden wir auch nicht ruhen in der Verfolgung des Zieles, dem deutſchen Arbeiter einen wohnlichen Platz im Haus der Nation zu ſchaffen. Für das innen⸗ und außenpolitiſche Leben unſeres Volkes aber iſt die deutſche Wehr⸗ macht im Begriff wieder das zu werden, was ſie einſt war und was ſie ſein muß: nach innen eine Schule der Nation für die Er⸗ ziehung unſerer Jugend im Geiſte der Wehr⸗ haftigkeit und opferbereiter Vaterlandsliebe, nach außen der völlig gleichberechtigte und gleichbefähigte Hüter und Wächter des Reiches. Wenn heute auf Befehl des Führers und Reichs⸗ kanzlers an den Fahnen und Standarten der alten Armee das Ehrenkreuz für Frontkämpfer angebracht wird, dann grüßt damit die junge Wehrmacht die toten und die lebenden Kameraden des alten deutſchen Feldheeres auf tauſend Schlachtfeldern. Der Feld⸗ marſchall von Hindenburg iſt heimgegangen. Noch leben viele ſeiner Kampfgenoſſen. Wir gedenken ihrer in Ehrfurcht und Dankbarkeit. Wir gedenken zumal des Mannes, der vom glorreichen Beginn bei Tannenberg an durch den großen Krieges hindurch an ſeiner Seite ſband, des Mannes, deſſen Kraft wie Atlas eine Welt auf ſeinen Schultern trug; wir neigen uns vor dem Feldherrn Ludendorff. Wie raſch verflacht oft das Bewußtſein vom ge⸗ wonnenen Großen, wie ſcharf iſt manchmal der Blick für das noch nicht ganz Gelungene, wie ſehr wächſt aber auch die Erkenntnis, daß der Gehalt einer tra⸗ genden Idee ſtärker iſt als das Unzulängliche im Menſchen. Das Erkennen und Begreifen der Idee des neuen Reiches, das allerperſönlichſte Ver⸗ trauen zum Führer, dann aber auch zu ſich ſelbſt, zu ihrer Geſchloſſenheit und reinem Wollen, das ſind die Grundpfeiler unſerer Wehrmacht. Der Tod unſerer Soldaten konnte das Alte nich bewahren, aber wir wiſſen jetzt, daß auf d Schlachtfeldern eine Saat für ein neues Reich geleg wurde. Eine Niederlage iſt nichts End⸗ gültiges, ſie iſt kein Schickſalsſchlag, der zwangs⸗ läufig zum Niedergang führen oder den begonnenen Niedergang zu Ende führen muß. Wichtig iſt nur, was ein Volk aus einer Niederlage macht. Wahr iſt, und die Welt muß ſich daran ge⸗ wöhnen, daß Deutſchland nicht an ſeiner Niederlage ſtarb. Es iſt uns beſtimmt, daß Deutſchland wieder den gleichberechtigten Sitz unter den großen Völkern einnehmen wird, gleichberechtigt in allen Bezirken des politiſchen und wirtſchaftlichen Handels und Wandels, völlig gleich⸗ berechtigt aber auch in dem elementaren Bedürfniz eines Volkes, für ſeine Sicherheit, Verteidigung und Ehre mit den Mitteln zu ſorgen, die jedem Volke als natürliches Lebensrecht zuſtehen. In allem unſeren Tun, in allem Handeln und Dulden wollen wir aber nicht müde werden, uns des Opfertodes unſerer gefallenen Brüder würdig zu erweiſen. Wir müſſen im Leben die gleiche Hingabe und Vaterlandsliebe bewähren, die ſie uns im Ster⸗ ben bewieſen. Wir wollen in dieſer Stunde abſchwö⸗ ren dem Ungeiſte des Eigennutzes, der Selbſtſucht und der Ueberheblichkeit. Wir wollen uns bekennen zu den Idealen eines ſtarken, wehrhaften und ſtolzen Deutſchlands, das nie mehr kapituliert und nie mehr ſeine Unterſchrift unter Verträge und Abmachungen ſetzen wird, die ſeine Ehre, ſeine Sicherheit und ſein Lebensrecht beeinträchtigen. Wir wollen aber auch im Weltkrieg eine Ka⸗ taſtrophe ſehen, deren Wiederholung wir nuſe⸗ rem und kommenden Geſchlechtern erſparen müſſen. Europa iſt zu klein geworden als Schlachtfeld für einen zweiten Weltkrieg; zu wertvoll ſind ſeine Kulturgüter, um ſie aufs neue der zerſtörenden Wirkung neuzeitlicher Waffen auszuſetzen. Da alle Staaten über dieſe Kriegsmittel verfügen, käme ein neuer Krieg der Selbſtzerfleiſchung gleich. Wir Deutſchen brauchen keine Revanche, weil wir in den vier Jahren des großen Krieges Ruhm genung für kommende Jahrhunderte geerntet haben. Wir glauben an die Möglichkeit einer Neuor d⸗ nung Europas und der Welt auf frled⸗ lichem Wege, ſofern ſie den natürlichen Lebens⸗ geſetzen der Nationen Rechnung trägt und nicht aus ſtarrer Beharrung auf überholten Zwangs maß nah⸗ men ihr Unrecht ableitet. Wir wollen den Ausgleich und die Verſöhnung unerträglicher Spannungen in einem Frieden, der allen Völkern gleiches Recht und gleiche Sicherheit bietet. So ſehen wir in Klarheit und rückhaltloſem Vertrauen zu unſerem Führer die Saat reifen, die unſere toten Helden ausſtreuten und deren Erntetag uns geben wird: ein Reich der Einig⸗ keit, der Stärke und der Ehre, ein Deukſchland des Friedens in einem befriedeten Europa. So deuten wir das Opfer der Gefallenen. Zu ihrem Gedächtnis wollen wir uns erheben und ſie in Ehrfurcht und unauslöſchlicher Dankbarkeit mit ben Meißner Verantwortlich für Politik: Hans Alfred Meißner ⸗Handelstell; 1. V. Willy Müller- Feuilleton; Carl Onno Elfenbart- Lokalen Dr. r„„Sport: Willg Müller Südweſtdeuiſche Um ſchgu, Gerſcht und den übrigen Teil! Eurt Wilherm Fennel— Anzeigen und geſchäffliche Mittellungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mann⸗ deimer Zeitung. Mannhelm t 1, 46 Schriftleitung in Berlin: Dr. frſtz Fillles,/ 85, Wiktortaſtraße 40 Geſ.⸗ D.-H. Febr. 36: Mittag⸗Nrusg. A u. B 2 21 200 Abend⸗Ausg. A u. B= 850 Fur unverlangte Beträge keine Gewähr ⸗Mülckſendung nur bei Rückporte heroiſchen Ablauf des 8 —. W Nene Mannhermer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 128 3 1988 Montag, 18. März 1935 den pier des halß erer und 1 buſtatten u dieſer lers und rn. Wohl die Ver⸗ 1 Mannheim, den 18. März. jerge⸗ 17 Endlich Frühlingswärme N der i Die Witterung paßte ſich dem Heldengedenktag . an. Als die Gliederungen, die an der überaus ein⸗ I wurde brucksvollen Feier im Schloßhof teilnahmen, von 8 geführt. Uhr ab ſich zu den Sammelplätzen begaben, machte geb der Himmel ein gar finſteres Geſicht. Es ſah recht in ber bebenklich nach Regen aus, der erfreulicherweiſe aus⸗ Arbeiter blieb. N Es tröpfelte nur mehrere Male während des ation zu Vormittags. Als die Feierſtunde beendet war und die Gliederungen nach dem Marſch durch das dichte eben Spalier in der Breiten Straße ſich in der Stadt zer⸗ Behr⸗ ſtreuten, brach ſogar die Sonne durch die Wolken. Da rden, ſich gleichzeitig der Wind legte, der in den Morgen⸗ nach bunden noch recht rauh war, kounte die Wärme bis Er⸗ Nin 16 Grad ſteigen. Sehr⸗ Waren ſchon vormittags viele Tauſende unter⸗ liebe, wegs, um an der Heldengedenkfeier im Schloßhof 1 leilzunehmen, ſo ſteigerte ſich nachmittags der Ver⸗ kehr noch weſentlich, da viele das Bedürfnis hatten, i ſich in den Anlagen zu ergehen. Bevorzugt waren d Reichs⸗ wie immer Wald⸗ und Luiſenpark. In geſelliger der 11 Runde gab es abends nur einen Geſprächsſtoff: die ach Proklamation an das deutſche Volk, die am Sams⸗ deutſchen tag abend durch Dr. Goebbels in Berlin verleſen er Felb⸗ und burch alle deutſchen Sender verbreitet wurde. 5 be Der Reichsbahnverkehr gedenken ſtand ganz im Zeichen des Winterſports, da offenbar eginn bei alle Winterſportler nochmals die günſtige Gelegen⸗ lauf des heit im Schwarzwald ausnützen wollten. Ins⸗ and, des geſamt dürften etwa tauſend Mannheimer über uf ſeinen Samstag und Sonntag zum Schilauf im Schwarz⸗ zeldherrn walb geweilt haben und zwar fuhren rund 200 vom ge⸗ Mannheimer am Samstag mit dem Winterſportſon⸗ der Blick herzug um 14.55 Uhr nach dem Hornisgrindegebiet yr wächſt und in das Bühlertal, während mit dem Winter⸗ iner tra⸗ ſportſonderzug am Sonntag früh 600 Winterſportler liche im mit dem gleichen Ziel von Mannheim abreiſten und weitere 50 über Offenburg hinaus fuhren. Außer⸗ des dem beteiligte ſich eine größere Anzahl von Volks⸗ Ver⸗ genoſſen an der Fahrt zum Ruheſtein, die mit zwei ſich Großkraftwagen von dem Sportamt der NS⸗Ge⸗ nem meinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführt wurde. ſerer Der allgemeine Reichsbahnverkehr, der am Sams⸗ ag ſehr lebhaft war, hielt ſich am Sonntag in dem lte nich Umfang eines gewöhnlichen Sonntagsverkehrs. Der auf di Stadtbeſuchsverkehr war indeſſen recht lebhaft. ch 8 End⸗ zwangz⸗ Achtung! Achtung! 1 Reichsberufswettkampf 19351! 5 Gruppe: Berufe in Gaſtſtätten, Hotel, Haus (Hausgehilfinnen), Holz und Metall. Alle Mädel, 185 die ſich in der Gruppe zum Wettkampf gemeldet 35 haben, treten am Dienstag, dem 19. März, wie folgt 15 an: Gruppe 1: Morgens um.90 Uhr in der Sitz Mäßdchenberufsſchule, Weberſtraße 6. Gruppe 2: vird, Mittags um.30 Uhr in der Mäsdchenberufsſchule, hen und Weberſtraße 6. g gleich. Die Mädel, die kein Rundſchreiben erhielten und edürfniz ſomit ihre Gruppe nicht wiſſen, zählen zu der ung und Gruppe 1 und treten um 730 Uhr in der Mädchen⸗ 'olke als berufsſchule an. Einige Mädel haben ihre An⸗ ſchriften nicht vollſtändig oder undeutlich geſchrieben In und und konnten ſomit nicht wie alle anderen benachrich⸗ 3 0 tigt werden. Singel Ich bitte alle Hausfrauen, die Mädel auf den m Ster⸗ Aufruf in der Zeitung aufmerkſam zu machen. Mit⸗ abſchwö⸗ zubringen haben alle Mädel: Füllfederhalter oder bſtfucht Kopierſtiſt, Schürze, Stopf⸗ Stick⸗ und Nähnadel, ekennen Schere, Fingerhut, Zentimetermaß, 20 Pfg. für die o ſtolzen Wettkampfplakette. Pünktliches Erſcheinen iſt ie mehr Fflcht. ichungen Wir bitten nochmals alle Hausfrauen, den ind ſein Mädels die pünktliche Teilnahme am Wettkampf zu ermöglichen und zu erlauben. Ha⸗ Liſa Willig, 55 Kreisjugendreferentin der DAF. als Gretl Schlickſupp, zu Kreisjugendreferentin der Reichsfachgruppe Haus⸗ rufs gehilfen. Einig⸗ ind des n. Zu id ſie in nit den —— ell: 1. V. len Teil ſche Um⸗ Anzeigen anltem Mann- raße 4 ückporis Das deulſche Volk will den Frieden Erhebende Feier im Schloßhof unter Beteiligung einer Reichswehraboronung Der Heldengedenktag in Mannheim Zum erſten Male wurde der Heldengedenktag am Sonntag Reminiſzere nicht durch den Volksbund Deutſche Kriegergräberfürſorge zur Durchführung gebracht, ſondern einheitlich im ganzen Reich war die Wehrmacht die Trägerin des Gedenktages. Der Führer hatte dies ausdrücklich ſo beſtimmt und auch gewünſcht, daß an dieſem Tage die Fahnen der alten ruhmreichen Armee mit dem Feldehrenkreuz aus⸗ gezeichnet wurden. Wir in der entmilitariſterten Zone mußten allerdings auf die militäriſchen Feiern verzichten, wie ſie überall im Reiche durchgeführt wurden und durften nur eine Abordnung des in Villingen untergebrachten Infanterie⸗Regiments begrüßen, die überdies ohne Gewehr erſchien, weil in keiner Weiſe die leider immer noch beſtehenden Vertrags⸗ beſtimmungen verletzt werden ſollten. Der Schloßhof war das Ziel der Verbände und der Gliederungen, die ſchon frühzeitig am Sonntag vormittag von allen Seiten her anrückten. Der Mittelteil des Schloſſes hatte einem dem Tag ent⸗ ſprechende würdige Ausgeſtaltung gefunden: ſchwarze Tücher bedeckten den Mittelbalkon, hingen in der Mitte und an der Seite in langen Bahnen herab, während Lorbeerbäume das eindrucksvolle Bild er⸗ gänzten. Immer mehr Verbände rückten an und ſchließlich nahmen auch die Ehrenſtürme von der SA, SS, PO, Arbeitsdienſt, Motor⸗SA, Flieger, N Sor, Kyffhäuſerbund, NS DB, Luftſchutz und HJ Auf⸗ ſtellung zu beiden Seiten der Reödnerbühne. Grau in grau war der Himmel, ſo recht dem Charakter des Tages angepaßt, als die Reichswehr⸗ abordnung durch ein Spalier der PO und der J hindurch mit den vier Fahnen des Infanterie⸗Regi⸗ ments 110 und den ſechs Feldzeichen des., II. und III. Bataillons des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments 110 und des., II. und III. Bataillons des Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiments 40 einrückte. Schweigend grüßten die Volksgenoſſen, die längs der Breite Straße ſtanden, die Fahnen und die Reichswehr⸗ abordnung, die von dem Trompeterkorps der Nach⸗ richtenabteilung Cannſtatt begleitet wurden. Keine Muſtk begleitete den Zug, weil nach dem Willen des Führers kein Spiel gerührt werden ſollte. Im Schloßhof präſentierte ſchneidig die Abord⸗ nung der Polizei, als Generalmajor Kienitz in Begleitung des Miniſterpräſidenten Köhler an den Ehrenſtürmen vorüberſchritt und als gleich darauf die Fahnen mit der Reichswehrabordnung erſchie⸗ nen. Nachdem die Fahnenträger vor der Ehren⸗ bühne Aufſtellung genommen hatten, erklangen feier⸗ lich die Weiſen des Niederländiſchen Dankgebetes, geſpielt von dem Trompeterkorps der Nachrichten⸗ abteilung. In die feierliche Stille klangen nach Be⸗ endigung des Chorals die Worte des Kreisleiters Dr. Roth, der ſich an die deutſchen Soldaten der jungen und alten Wehrmacht wandte und neben den Vertretern der Wehrmacht ganz beſonders den Miniſterpräſidenten Köhler begrüßte. Anſchließend ergriff Generalmajor Kienitz das Wort zu der Gedenkrede, in der er u. a. aus⸗ führte: Am Heldengedenktag ſtehen wir vor den ruhm⸗ reichen Fahnen alter badiſcher Regimenter, die nach dem Willen des Führers von heute ab das von dem verewigten Feldmarſchall⸗Reichspräſidenten geſtiftete Chrenkreuz des Weltkrieges tragen ſollen. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler hat die Wehrmacht des Reiches als die Hüterin des großen Erbes der alten Armee und Marine zum Träger der Feier beſtimmt, die das ganze deutſche Volk in ſtolzer Trauer um die Gefallenen des großen Krieges zuſammenſchließt. Die Wehrmacht iſt ſtolz auf dieſe Aufgabe. Der Hel⸗ dengedenktag ſoll ein Tag der Erinnerung an die zwei Millionen Männer ſein, an unſere Beſten, die nicht heimkehrten von den Schlachtfeldern. Niemals ſoll im deutſchen Volk die Erinnerung an ſeine treueſten Söhne verblaſſen. Die Erinnerung empfin⸗ den wir als tiefe Dankesſchuld. Ob unſere Toten ihr Leben gaben im Vorwärtsſtürmen der erſten Schlach⸗ ten, ob im ſchweren Abwehrkampf der letzten Kriegs⸗ zeit, alle beſeelte der Wille, Land und Volk zu ſchützen. Hier am Ufer des deutſchen Rheins ver⸗ ſtehen wir den Sinn ihres Opfertodes: So laug ein Tropfen Blut noch glüht, betritt kein Feind hier deinen Strand! Kranzniederlegung am 110er⸗Senkmal Kein Feind hat ihn betreten, ſolange unſere Gefalle⸗ nen lebten und kämpften. Das danken wir ihnen aus tiefſtem Herzen. Dieſe Dankbarkeit verpflichtet. Sie umſchließt eine Forderung an uns deutſche Soldaten, an die Jugend, die nach dem Willen des Führers nunmehr den deutſchen Soldatenrock wieder tragen ſoll, an das ganze deutſche Volk: Den Gefallenen gleich zu werden an Pflichtbewußtſein, an Selbſtloſigkeit, an wahrer Soldatenauffaſſung, die ſchweigend Blut und Leben für Volk und Vaterland einſetzt.„Ge⸗ meinnutz geht vor Eigennutz!“ fordert der Führer und der große Preußenkönig ſagt:„Es iſt nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Schul⸗ digkeit tue.“ In langen Jahren des Elends und der Schande ſchien es faſt, als habe das deutſche Volk ſich vom Geiſt ſeiner Gefallenen abgewandt. Adolf Hitler, unſer Führer, er, der Frontſoldat des großen Krieges, hat nicht geruht und geraſtet, bis er dem deutſchen Volk wieder den Glauben an ſich ſelbſt, dem letzten deutſchen Mann das Bewußtſein ſeiner Pflicht gegen Volk und Vaterland in Herz und Hirn gehämmert hatte. Mit Stolz erkennen wir heute: das Opfer der zwei Millionen war nicht vergeblich. Seit Adolf Hitler die Geſchicke von Volk und Reich leitet, geht es auf ſteilem Pfade aufwärts zu neuer Würde, zu neuer Macht und Blüte. Die Volksgemeinſchaft hat die drei großen Stände des Volkes, den Soldaten, den Arbeiter und den Bauern, im gleichen Schritt und Tritt auf das gleiche Ziel angeſetzt. Sie hat die zwei Säulen des Reiches, die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die Wehrmacht, zum einheitlichen Block zuſammengefügt. Vorwärts geht es, wohin wir blicken. Glaube an Deutſchland und Zuverſicht ſind in alle Herzen zurückgekehrt. Trotz aller Anfeindungen ſteht das Reich nach außen hin wieder geachtet da. Die tatkräftige und vorſichtige Politik des Führers hat den Frieden bewahrt und doch den Weg zu einem ſtarken und völlig gleichberechtigten Deutſchland frei⸗ gemacht. Wie unſere Toten nicht für Ruhm und Er⸗ oberungen gefallen ſind, ſondern für den Schutz von Volk und Land, ſo will auch heute der deutſche Sol⸗ dat, will das deutſche Volk keine Rache und keine Eroberungen. Das deutſche Volk will den Frieden. Aber es will einen Frie⸗ den der Ehre und des Rechts. Es weiß, daß ein ſolcher Frieden nur beſtehen kann zwiſchen freien Völkern, in denen jeder Mann bereit iſt, für die Ver⸗ teidigung der Freiheit ſein Leben einzuſetzen. In dieſer Geſinnung gaben die Toten des Weltkrieges uns das Beiſpiel der Tat. Daß dieſe Geſinnung im Die Feier am Am 11ber⸗Denkmal am Ring, das einen Hain von Lorbeerbäumen erhalten hatte, und das bereits mit einem Kranz der Stadtverwaltung geſchmückt war, hatte ein aus den verſchiedenen Gliederungen zuſammengeſetzte Ehren wache Aufſtellung ge⸗ nommen. Nach Schluß der Feier im Schloßhof er⸗ ſchienen zuerſt die Führer des Unterverbandes Mannheim des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer und des Deutſchen Offiziersbundes, die zwei große Kränze niederlegten. Kurze Zeit ſpäter marſchierten die Angehörigen der Verbände ehemaliger 110er, ehemaliger Reſerve 4hber und ehemaliger Reſerve 110er am Denkmal auf, wo nach dem Choral„Je⸗ ſus meine Zuverſicht“ zuerſt Vereinsführer Paul Stahl vom Verband ehemaliger Reſerve 40er an die Gedenkſtunde auf dem geſchichtlichen Boden des Schloßhofes erinnerte und von der Verpflichtung ſprach, die wir denen gegenüber haben, die in ſchwerſter Bedrängnis in gleichem Schritt und Tritt die Heimat verteidigt haben. Nicht in Trauer und Wehmut dürften wir der gefallenen Brüder geden⸗ ken, die ein Bekenntnis der Opferbereitſchaft abge⸗ legt haben. Nie würde man den geſchichtlichen Au⸗ genblick vergeſſen, in dem 1914 die Hand zum Schwur auf die Feldzeichen gelegt wurde und nie werde auch die Stunde aus dem Gedächtnis ver⸗ ſchwinden, in der die Fahnen das Feldehrenzeichen erhielten. Unter den Klängen des Chorals„Ich deutſchen Volk wach bleibe, iſt ihr Vermächtnis an das lebende und an die kommenden Geſchlechter. Hier ſtehen die Fahnen des badiſchen Kaiſer⸗Gre⸗ nadier⸗Regiments, das einſt aus Mannheim ins Feld zog, und die Fahnen der Reſerve⸗Infanterie⸗Regi⸗ menter 40 und 110. Dieſe Fahnen vertreten 8500 Gefallene des Weltkrieges. Sie zeugen von der Pflichterfüllung badiſcher Sol⸗ daten auf zahlloſen Schlachtfeldern. Wenn wir in Dankbarkeit der toten Helden dieſer Regimenter ge⸗ denken, ſo richtet ſich unſer Blick auf die heißen Kämpfe der Kaiſer⸗Grenadiere um die Lorettohöhe, auf das ſchwere Ringen der Reſerve 40er in Wol⸗ hynien, auf das zähe Ausharren des 110. Reſerve⸗Re⸗ giments in der Somme⸗Schlacht. Die Ehrenkreuze ſollen nach dem Willen des Führers fortan die alten Fahnen zieren, zur Ehre der tapferen Regimenter, die dieſe Fahnen führten, zur Ehre der Toten, die auf dieſe Fahnen ihren Fahneneid ſchwuren. Wenn ich jetzt die ruhmreichen Fahnen mit dem Ehrenkreuz ſchmücke, ſo gedenken wir der toten Helden in Weh⸗ mut, aber mit Stolz und mit dem Gelöbnis, ihrer wert zu ſein. Wieder präſentierte oͤte Polizei. Dann erklang das Kommando:„Die Fahnen hoch— die Fahnen ſenkt“, und leiſe begann das Trompeterkorps das Lied vom guten Kameraden zu ſpielen. Während dem Spiel des Liedes heftete Generalmajor Kienitz an die zehn Fahnen die Feldehrenkreuze, die er aus einem bereitgehaltenen Stahlhelm entnahm. Dann trat der Führer der Reichswehrabordnung nochmals vor das Mikrophon, um auszuführen:„Der Führer hat den entſcheidenden Schritt getan in eine ſtolze, freudige und ſtarke Zukunft. So wird der Heldengedenktag und einſt der Volkstrauertag zu einem Volksjubeltag. Mit Stolz blicken wir in die Zukunft. Führer, wir folgen dir! Was wir unſeren toten Kameraden heute geloben, das drücken wir aus in dem alten Soldaten⸗ ruf, mit dem ſie gegen den Feind ſtürmten. Deutſch⸗ land und ſein Führer, der es zu neuer Größe führt: Hurra!“ Machtvoll brauſte das dreifache Hurra durch den Schloßhof und brach ſich an den Wänden des Schloſſes. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied ließen die Feier ausklingen. Noch einmal präſentierte die Polizei. Dann zog ſtrammen Schrittes mit klingendem Spiel die Abord⸗ nung der Wehrmacht mit den alten Fahnen ab. Nach und nach folgten im Abrücken die verſchiedenen Ehrenſtürme, während ſich die zahlreichen Zuſchauer, die mit großer Anteilnahme der erhebenden Feier beiwohnten, langſam zerſtreuten. 110er-Denkmal bete an die Macht der Liebe“ legte Herr Stahl dann den Kranz der Reſerve 40er am Denkmal nieder. Inzwiſchen war auch Generalmajor Kienitz eingetroffen, der die Meldung von Vereinsführer Haberkorn entgegennahm. Herr Haberkorn ge⸗ dachte in einer Anſprache ebenfalls der gefallenen Helden und warf einen Rückblick auf die Auguſttage 1914, wo alles hinauszog in dem Gedanken, das letzte für Hof und Heimat einzuſetzen. Bei der Kranz⸗ niederlegung ertönte das Lied vom guten Kameraden. Dann legte Generalmajor Kienitz mit den Worten „Im Namen des Reiches den gefallenen Helden des großen Krieges“ einen großen Lorbeerkranz nieder. Gleichzeitig während dieſer Gedenkſtunde am 11ber⸗Denkmal erfolgten durch Unterverbandsführer Dr. Hieke vom Unterverband Mannheim der Gruppe Kurpfalz im Reichskriegerbund Kyffhäuſer und ſeinen Adjutanten Voigt weitere Kranzniederlegungen am alten und neuen Kriegerdenkmal auf dem Friedhof und am Denkmal des 1879er Krieges am Luiſen⸗ ring, wo ebenfalls Ehrenpoſten aufgezogen waren. Als dann auf Anorönung durch den Rundfunk nach Schluß der Berliner Kundgebung die Fahnen nicht mehr auf Halbmaſt wehten, ſondern frei auf Ganz⸗ ſtock im Winde flatterten, da brach auch hell wieder die Sonne durch und gab dieſen bedeutungsvollen Tag den richtigen Rahmen. 5 Das geht alle an— Raucher und Nichtraucher! Der Raucher greift als Kenner natürlich der fachlichen Vorzüge wegen zu m N92 15 ohne Mdst., dick und rund, 3½ Pf. 2 ohne Grund die meistbegehrte Marke! Nichtraucher werden im Freundeskreise Eckstein- Raucher aus- findig machen, die für sie mitsammeiln. Weil das neue Sammelwerk „Die Nachkriegszeit 1918-1934 so spannend, lehrreich u. in Wort u. Bild so anschaulich ist, sollte es in keiner Hausbücherei fehlen! —— 4. Seite/ Nummer 128 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗ Ausgabe Montag, 18. März 1935 Olga Mertens-Leger Tanzabend Ne Kraft burch Freude Die Karlsruher Tartöſchule Olga Mertens Jeger pflegt eine geſunde Miſchung klaſſtſcher und moderner Stilelemente. So ergibt ſich eine bemer⸗ kenswerte Vielſeitigkeit, die für Theaterpraxis wie für die Möglichkeit, durch prächtige Ausſtattung gu wirken, gleich günſtig iſt. Der Weg des Programms führt vom Ernſt der Leidenſchaft, der Andacht und der feſtlichen Pathetik über allerlei hübſche Kultur⸗ geſchichte in die Wiener und deutſche Art und klingt aus in Groteskem und Pantomimiſchem mit dem als Schlußeffekt daraufgeſetzten Kaiſerwalzer, der, groß⸗ angelegt und wirkungsvoll, allerhand Begeiſterung aus löſt. Von den getragenen Sachen iſt das„Creſcendo“ (nach dem Laſſonſchen Klavierſtück) ſehr zu loben durch die einheitlich durchgeführte Grundidee. Die ſchwere und klangvolle„Andacht“ von Ralph ent⸗ hielt viel ſchöne Einzelheiten ſowohl im choreogra⸗ phiſchen Aufbau wie in der Einzelausführung, bei den Schwierigkeiten des Bühnenrahmens eine be⸗ merkenswerte Leiſtung. Es folgte eine Reihe von kürzeren Stücken nach Tſchaikowſky, u. a. Blumen⸗ walzer mit hübſchen Koſtümen und Leiſtungen der Mohnblumen, chineſiſch, türkiſch, indiſch..., mit einem Schlußgalopp. Es fiel dabei die kultivierte und zurückhaltende Art der Solotänzerin E. Mu ß als indiſche Prinzeſſin auf; ebenfalls der Solotän⸗ zer Wilſſer, der über eine beherrſchte Spann⸗ kraft und eine wunderbare Sprungtechnik verfügt. Seinetwegen mußte der Galopp wiederholt werden, und wieder ſchwebte er bis zu den Sternen empor. Die zweite Abteilung brachte die bekannten Alt⸗ Wiener Liebesgeſchichten nach Kreiſler auf Spitzen hübſch verteilt und mit kleinen ſoliſtiſchen Ginlagen der Soliſtin Baumgärtner; außer Programm eine Polka der Kleinen, die die eigentlichen Quali⸗ täten der Schule ſchon andeutete. Was hier an ſchelmiſcher Ausgelaſſenheit und luſtiger Improvi⸗ ſation von den niedlichen Geſtalten geboten wurde, überſtieg alle Erwartungen. Kein Wunder, daß wie⸗ derholt werden mußte. Alles ſpannte darum auf die weiteren Leiſtungen der kleinen Mannſchaft. Erſt kamen noch Brahms deutſche Tänze und ein leicht und elegant hingelegter Ländler von Gehm und Graf. Dann alſo„Die Hauskapelle ſpielt auf“; eine wunderbar durchgeführte groteske Pantomime nach dem bekannten Foxtrott Karo Bube, zweifellos die beſte und originellſte Leiſtung des Abends, aus⸗ geführt von dem obenerwähnten kleinen Kroppzeug. Der Kapellmeiſter kommt herein und läßt ſich den Taktſtock reichen, der Trommler iſt ſehr eitel, der Geiger nicht immer ganz folgſam, der Saxophoniſt tut was er kann. Dabei wird nur andeutungsweiſe geſtept, aber in den Mädel ſteckt ſoviel urſprüngliches Temperament und Schauſpielerei, daß man nur noch lachen kann. Bei einer ganz winzigen Tirolerin langte es ſogar zum Solo mit allerlei ländlich⸗paus⸗ häckiger Unbeholfenheit, während aus dem Pikkolo⸗ Tanz eigentlich noch mehr herauszuholen ſein müßte. In einem Cſardas zeigte dann Olga Mertens⸗Leger ſeblber noch erſtaunliche Qualitäten des Tempera⸗ ments und der Technik. Ihr ganz beſonderes Ver⸗ dienſt aber muß in der Behandlung der Kinder liegen; denn ſelten ſieht man ſie ſo locker, ſo un⸗ heſchwert von aller Einſtudierung daherwalken. Hans Ebbecke holte mit ſeinem kultivierten Dirigieren und mit Hilfe ſeiner Pianiſtin Lucie Schöninger aus dem Philharmoniſchen Orcheſter bemerkenswerte Leiſtungen heraus. Die Koſtüm⸗ entwürfe von Johanna Wiegand waren durch⸗ weg erfreulich, beſonders wiederum auch für die Kleinen. Der Nibelungenſaal war gut beſetzt; es gab Blumen und viel Beifall. 1577 Wir haben beſtanden Die Prüflinge der Friedrich⸗Liſt⸗Oberhandelsſchule Die mündliche Reifeprüfung an der Friebrich⸗Liſt⸗Oberhandelsſchule Mannheim fand vom 14. bis 17. März unter dem Vorſitz vom Direktor Dr. Sock ſtatt. Folgende Schüler und Schülerinnen haben die Prüfung beſtanden: Artur Ade, Ludwigs⸗ hafen; Albrecht Braun, Altrip; Erika Dill, Ludwigs⸗ hafen; Wilhelm Gehre, Quedlinburg; Ludwig Gei⸗ ger, Neuſtadt a. d. Hdt.; Karl Kirchgäſſer, Mannheim; Willi Lehmann, Friedrichsfelb; Heinz Metzger, Mann⸗ heim; Heinz Schneider, Edigheim; Guſtav Seitz, Seckenheim; Werner Uhrig, Oftersheim; Herbert Winter, Mannheim; Walter Wirſching, Weinheim. n Mannheimer Allertumsverein. Am Montag, dem 18. März, ſpricht im Vortragsſgal der Kunſthalle Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. Ahlhaus, Würzburg, über„Die Herrſcherweihe im deutſchen Mittelalter“(mit Lichtbildern). Der Vortrag behandelt das Zeremoniell der deutſchen Königs- und Kaiſerkrönung im Mittelalter. In Lichtbildern wer⸗ den zum Schluß die Oertlichkeiten der Krönung, die Krönungsgewänder und Kroninſignien vorgeführt werden. Loretto- Feier Sett einigen Jahren gedenken die Hohenzollern⸗ füſiliere jährlich der großen Schlacht um die Lo⸗ retto⸗Kapelle in Nordfrankreich. Wenn man bis jetzt die Feier im kleinſten Rahmen innerhalb des Vereins ſelbſt abgehalten hatte, ſo machte man in dieſem Jahre zum erſtenmal den Verſuch, die Ge⸗ denkfeier in einen größeren Rahmen zu kleiden. Durch die vielen anderen Veranſtaltungen, die von den militäriſchen Vereinen abgehalten wurden, war der Saal der„Liedertafel“ nicht ganz gefüllt. Trotz⸗ dem waren Abordnungen verſchiedener befreundeter Vereine zugegen, als der Vereinsführer Frieſel den Abend mit einer kurzen Anſprache einleitete. Er gedachte der gefallenen Kameraden, zu deren Gebächt⸗ nis am Sonntag die große öffentliche Heldengedenk⸗ feier ſtattfand. Dem Sieg Heil! auf den Führer ſchloß ſich das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied an. In der Pauſe wurde unter dem brauſenden Bei⸗ fall der alten Frontſoldaten die Wiedereinfüh⸗ rung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland bekanntgegeben. Wehrlos gleich ehrlos. Deutſchland hat ſich ſeine Ehre ſelbſt wiedergegeben. Deutſchland will den Frieden. Man kann aber von ihm nicht verlangen, daß es ohnmächtig zuſieht, wie alle anderen Staaten aufrüſten und ihre Verteidi⸗ gung ausbauen. Ein Kamerad der Maſchinengewehrkompanie, Dollender, hielt einen ſehr aufſchlußreichen Lichtbildervortrag über die Kämpfe um die Loretto⸗ Kapelle. Blitzartig wurden die alten Soldaten in jene Gegenden nach Nordfrankreich zurückverſetzt, die viel koſtbares deutſches Blut getrunken haben. Wie ein Fanal ſtand die Loretto⸗Kapelle über allem. Um dieſes kleine Stückchen Erde wurde erbittert gekämpft.„Wer die Loretto⸗Kapelle hat, wird den Krieg gewinnen.“ Dieſe alte Sage wurde uns von der franzöſiſchen Einwohnerſchaft immer wieder er⸗ zählt. Sie verfolgte deshalb mit Spannung das Ringen um dieſe Höhe. Schlammulde Angres, Souchez, Eleu, Ablain, Givenchy und wie die Orte der Vierziger alle heißen, wurden in die Erinnerung zurückgeru⸗ fen. Nur zu raſch waren die Bilder von 1914 und 1915 wieder Wirklichkeit geworden. An den Kämp⸗ fen um die Lorette⸗Kapelle nahm das ganze 14. badiſche Armeekorps teil. Der Fried⸗ hof in Lens bewies, bevor er von den Englän⸗ dern zerſchoſſen worden war, nur zu deutlich, wie hart der Kampf vorn an der Front war. Viele Tauſende tapferer Krieger fanden dort, dicht hinter der Front, die letzte Ruhe in fremder Erde. Uns allen, die wir Seite an Seite mit ihnen kämpften und litten, werden ſie unvergeſſen bleiben. Immer ſind ſie bei uns, ein unzerreißbares Band hat ſie mit uns verknüpft. Dieſe ſchlichte Totenehrung, die in den Vortrag ſehr geſchickt eingeflochten war, war ſehr ein⸗ drucksvoll. In überaus ſachkundiger Weiſe ſchilderte der Redner das Geſchehen in Nordfrankreich. Aus⸗ gezeichnete Bilder gaben dem Wort einen wirkungs⸗ vollen Ausdruck. In mühevoller Arbeit wurden dieſe Bilder— es handelt ſich faſt durchweg um Original⸗ aufnahmen— zuſammengetragen. Sie ſind ein Denk⸗ mal für die Heldentaten der Feldgrauen in Nord⸗ frankreich. Nach einem kurzen Streifzug durch andere Frontabſchnitte der Weſtfront kehrte der Redner wie⸗ der nach Nordfrankreich zurück, um mit einem ein⸗ dringlichen Mahnruf, die Toten nicht zu vergeſſen, zu ſchließen. Eine würdigere Einleitung hätte die Toten⸗ gedenkfeier am Sonntag nicht finden können. Vorher hatten Mitglieder des Vereins ein Thea⸗ terſtück„Langemarck“ aufgeführt, das das heldenhafte Kämpfen und Sterben der deutſchen Kriegsfrei⸗ willigen in Flandern überaus eindringlich darſtellte. Die Feier war von Muſik⸗ und Ge⸗ ſangsvorträgen— Bartitonlieder von Herrn Schuh⸗ macher— umrahmt. Nach dem Vortrag blieben die alten Frontſoldaten noch lange in kameradſchaftlicher Verbundenheit beteinander. Die Loretto⸗Feier der Vierziger hat ſich endgültig einen Platz im Leben der Mannheimer Militärvereine geſichert, die in den kom⸗ menden Jahren noch einen weit größeren Rahmen und größere Beachtung finden dürfte.— 1. „Die endloſe Straße“ Neueinſtudierung zum Heldengedenktag Eine erſchütternde Gedenkſtunde für die Toten des großen Krieges! Und für den, der damals dabei war, ein jähes Zurückgeriſſenwerden in die tauſend⸗ fältige, körperliche und ſeeliſche Qual des ſchickkalhaf⸗ ten Erlebniſſes und ſeiner Unentrinnbarkeit. Es gehören Nerven dazu, mit den Verſaſſern dieſes Stückes die endloſe Straße zu wandern, eben jene Nerven, die damals von 14 bis 18 jeder einzelne haben mußte, ohne danach gefragt zu werden, ob er ſie wirklich hatte. Neben dem Engländer Sheriff, deſſen„Andere Seite“ zu den ſtärkſten und geſin⸗ mungsmäßig anſtändigſten Kriegsſtücken gehört, ſtehen in nicht zu beirrender Wahrhaftigkeit Graff und Hintze, die beiden Deutſchen, die, wie Millionen andere mit ihnen, jene übermenſchliche Schickſals⸗ gewalt erſchauernd an Leib und Leben verſpürt haben, eine Schickſalsgewalt, die den einen fluchen, den anderen verzweifeln, den dritten zuſammen⸗ brechen läßt, die mit den Starken wie mit den Schwa⸗ chen, mit dem Mutigen wie mit dem Feigen, mit dem Anſtändigen wie mit dem Unanſtändigen in im⸗ mer der gleichen mahlenden und zermürbenden Weiſe verfährt, eine Schickſalsgewalt, der dennoch al le, Offizier und Mann, im entſcheidenden Augenblick ſich beugen ohne zu knurren, ob ſie nun wollen oder nicht. — In dieſem Stück wird nicht Theater geſpielt, hier trägt der Krieg ſich ſelber vor, ſo wie er war in ſei⸗ nem nackten Grauen, in ſeiner düſteren Größe und Furchtbarkeit. Kein Hurra, kein Siegesgeſchrei, nur der verbiſſene Schrei der gequälten Kreatur, der grimmig⸗grobſchlächtige Ton des Frontſoldaten und die ſtumme Mannhaftigkeit übermenſchlichen Erdul⸗ dens von Not und Tod. Die ergreifende Schlichtheit des Vorgangs: das qualvolle Warten einer zuſam⸗ mengeſchoſſenen Kompanie auf endliche Ablöſung, die Hoffnung auf erſehnte Ruhe abſeits des Grauens und die Zertrümmerung dieſer Hoffnung durch die Unerbittlichkeit des Kriegsgeſchehens— dieſer in ſei⸗ ner herben Sachlichkeit und Aufrichtigkeit gegebene Tatſachenbericht wirkt ſtärker und unmittelbarer als kunſtvollſtes Theater, weil er den Stempel unan⸗ zweifelbarer Echtheit trägt. Die unter Hans Carl Müllers Spielleitung ſtehende Aufführung verbreitete ganz ſtarke Stim⸗ mungen. Ein Hauch des harten Schützengraben⸗ daſeins wurde wieder lebendig. In echtem Kriegs⸗ milieu(Grabenunterſtand und Baxackenlager) ent⸗ wickelte ſich in lähmender Dumpfheit ein Gemein⸗ ſchaftsſpiel von ſchöner Ausgeglichenheit und Ge⸗ ſchloſſenheit. Die Zuſchauer zeigten ſich ergriffen und gepackt von der ungeſchminkten Eindringlichkeit die⸗ ſes Zeugniſſes ſtillen Heldentums. Den Darſtellern lief kaum ein falſcher Ton unter, ſie alle ſtanden, un⸗ geachtet der Verſchiedenartigkeit der Charaktere und Temperamente, unter der einigenden Kraft des ungeheuren Fronterlebniſſes. An der Spitze der ein⸗ heimiſchen Schauſpieler: Rudolf Wittgen⸗Köln, das frühere Mitglied des Nationaltheaters. Er gab den Hauptmann, jene aus ſoldatiſcher Härte und Menſchengüte geformte Geſtalt, wahrhaftiges Vorbild eines militäriſchen Führers, wie ſie uns im Kriege oft begegnet ſind. Wittgen ſpielte ſehr ſchlicht, ſehr verinnerlicht und ſehr überzeugend. Man ſchied ſchweigend und erſchüttert. CO, E. — 1. Szenenabend der Schauſpielſchule Ton und Takt des erſten von zwei Szenenabenden der Mannheimer Schauſpielſchule beſtimmte Karl Vogt. Als„Prologus“ trat er zunächſt an die Rampe, um eine kurze Zielweiſung zu geben. Die im Caſinoſaal verſammelte, recht anſehnliche „Theaterkulturgemeinde“ von Freunden und Intereſ⸗ ſenten hätte auch ohne dieſe freundliche Begrüßung nicht verkannt, daß eine ſtarke und geſunde kunſt⸗ erzieheriſche Perſönlichkeit das geiſtige Band zwiſchen der Vielzahl dramatiſcher Szenen knüpfte. Schwer fiel es nur, unter den anderthalb Dutzend ſich berufen Fühlenden die mutmaßlich wenigen Auserwählten zu entdecken. Denn an Talenten hat unſere Theater⸗ ſchule wahrlich keinen Mangel! So ſelbſtverſtändlich es erſcheint, öͤaß der Spielleiter ſeinen Jüngern die ihnen auf Leib und Seele geſchriebenen Rollen zu⸗ wies, ſo erlaubt doch die Beſchränkung auf ein Rollen⸗ fach keine ſicheren Schlüſſe zu ziehen, inwieweit die Darſteller dem Haupterfordernis ihrer theatraliſchen Sendung, der Wandlungsfähigkeit, genügen. Wagt man ihnen dennoch ein Horoſkop zu ſtellen, ſo muß eine Korrektur der Beurteilung dem zweiten Aufführungsabend vorbehalten bleiben. Wie ſchon im Vorjahr ſtellte man die ausgeſprochenſten Be⸗ gabungen unter den weiblichen Prüflingen feſt. Lieſl Zimmer erſpielte ſich im ſehr eindrucks⸗ vollen Zweikampf mit Gloſter und als Gerhart Hauptmanns Frau John die Anwartſchaft auf Cha⸗ rakter⸗ und Mütterrollen. Martha Hamann brachte für Strindbergs Schwanenweiß das Pianiſ⸗ ſimo der Wort⸗ und Gebärdenmuſik mit, das auch ihrem Prinzen Gerhard Scheller ſehr gewinnend zu Geſicht ſtand. Das Fortiſſimo der Leidenſchaft ließ die angehende Künſtlerin gegenüber dem als Schwarzmann vielverſprechend hervortretenden und auch als Gloſter packenden Arthur Orlop verneh⸗ men. Mittterliche Urinſtinkte prallten in der von Lieſl Zimmer und Gerda Bundes mann mit kräftigen Farben hingeſtrichenen Hauptmannſchen „Ratten“⸗Szene aufeinander. Annelieſe Ulſch mio, mundflink und eine luſtige Brummfliege als Toſ⸗ nette im Duo mit dem„Eingebildeten Kranken⸗ Paul Streckfuß, der durch heitere Mimik und ſein bereoͤtes ſtummes Spiel Beifall errang, haben beſte Veranlagung für das Luſtſpiel. Gerh. Ehmann als Franz Moor und Fritz Eitel als Manfred haben das Zeug zum Nerven⸗ ſchauſpieler, dürfen aber nicht überprofilieren. W. Löhnert hingegen, als Erſcheinung einnehmend, betonte den nordiſchen Grübler ſtärker als den Tat⸗ menſchen. Als Sprecher gefielen Trude Sebold, Werner Müller, Karl Zinſer, Grit Grün und Martha Wendt. Fritz Langeloth wird im Volksſtück ſeinen Mann ſtellen. In einer Einbre⸗ cherſzene hatte er in Tony May, die ſchon als Gret⸗ chen durch Stimme, Augenſpiel und ihre ranke Ge⸗ ſtalt ſtarke Wirkungen vermittelte, eine zukunft⸗ verheißende Partnerin. Langeloth, Elfriede Huber und ein Sprechchor gaben dͤurch wohldiſziplinierte Ausführung eines Bruchſtücks aus Euringers„Deut⸗ ſcher Paſſton“ dem Mitarbeiter Karl Vogts, Dr. C. J. Burkart, Gelegenheit, hervorragende Fähig⸗ keiten als Spielleiter zu erweiſen, die von den An⸗ weſenden ſtürmiſch anerkannt wurden. Wenn auch im allgemeinen Hagemanns„Büh⸗ nenweiſung“: eine„mittlere Stimmſtärke“ einzu⸗ halten, nicht immer mit Grund unberückſichtigt blieh, ſo war dies Loslaſſen öͤer Temperamente immerhin ein erfreuliches Zeichen jugendlichen Feuers, das der tüchtige Lehrmeiſter mit Recht anfachte. eh Bitte an die Katzenbeſitzer Die Katzenbeſitzer werden gebeten, jetzt in der Wurfzeit alle neugeborenen Tierchen, für die ſie niht im voraus einen guten Platz haben, ſofort nach der Geburt zu töten. So reizend die kleinen Katzen ſind, es iſt unmöglich, ſie alle am Leben zu laſſen, und der Katzenbeſitzer hat es in der Hand, die überzähligen Tiere vor einer ſpäteren Verelendung zu bewahren. Wie Dr. Magerl, ſtellvertretender Präſident des Reichsverbandes für das deutſche Katzenweſen, Mün⸗ chen, ſchreibt, nimmt die Katze immer noch in der Tierzucht und auch im Tierſchutz eine Sonderſtellung ein; eine Sonderſtellung, gegen die ſogar in Tier⸗ ſchutzvereinen oft noch gekämpft werden muß. Durch das Geſetz iſt die Katze im gleichen Maß geſchützt wie andere Tiere. Das Ausſetzen überzähliger Tiere iſt verboten und wird ſtreng beſtraft. en Die Fran auf die Straße gejagt hat in den -⸗Quadraten ein Mann, der in der Nacht zum Sonn⸗ tag in betrunkenem Zuſtand nach Hauſe gekommen war. Obgleich die Frau nur notdürftig bekleidel war, ſchloß der Mann die Türe ab und legte ſih ſchlafen. Erſt auf längeres Klopfen hin öffnete e wieder. Aber da inzwiſchen die herbeigerufene Pol zei eingetroffen war und der Mann außerdem Frau bedrohte, ging die Sache nicht ſo glatt ab. M Polizei nahm den Betrunkenen mit in den Nuß arreſt, wo man ihm Gelegenheit gab, ſich nüchtern z ſchlafen. — 2 2 2 Was hoͤren wir? Dienstag, 19. März Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert(Schallpl.).— 10.15: Fremdͤſprachen.— 10.45: Liederſtunde.— 1200; Mittagskonzert(Schallpl.).— 13.15: Mittags konzert. 15.15: Blumenſtunde.— 13.45: Tierſtunde.— 16.00: Nath⸗ mittagskonzert.— 17.30: Deutſche Meiſter.— 18.00: Frax⸗ zöſiſch.— 18.15: Kurzgeſpräch.— 18.30: Buntes Allerlei (Schallpl.).— 19.00: Mir iſt manches ſchon paſſiert. Heiter keit und Spiel.— 19.45: Das Mikro reiſt mit Koͤß. 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation. Marz Plüddemann. Ein deutſcher Balladenmeiſter.— 21.00: U terhaltungskonzert.— 21.50: Berlin im Dunkel. Hör⸗ berichte.—.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .30: Frohes Schallplattenkonzert.— 10.15: Auslands⸗ kunde.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: Lied am Vormittag.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei. 15.15: Frauenarbeit im neuen Staat.— 15.40: Erzieher⸗ fragen.— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Fliegerbom⸗ ben. Kurzhörſpiel.— 17.15: Jugendſportſtunde.— 17.30: Werke für zwei Klaviere.— 18.00: Großſtadtmädel im Winterlager.— 18.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 18.40 Aktuelles Schrifttum.— 19.00: Feierabend⸗ Unterhaltung. — 20.55: Muſikaltſcher Euxopaflug(Schallpl.). Sagesbaleucles Montag, 18. März Nationaltheater:„Die Räuber“, von Friedrich von Schiller, Miete H, 19.30 Uhr. Roſengarten: 20 Uhr Mitgliederverſammlung der NS DA, Kunſthalle— Mannheimer Altertumsverein: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Univerſitätsprof. Dr. Jof. Ahlhaus über: Die Herrſcherweihe im deutſchen Mittelalter. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Emil Reimers, Tanz: Kabarett Libelle, Kaffee Vaterkand. Kaſſee Odeon: Konzert(Verlängerung) Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz, Lichtſpiele: UAniverſum: Alhambra:„Der alte und der junge König“— Schauburg„30 Tage Prinzeſſin“.— Scala:„Peer Gynt“. daß mein lieber Sohn, Bruder und Onkel Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, Karl Dehoff Neichseisenbahn- Inspektor„ nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, im Alter von 53 Jahren sanft entschlafen ist. Sinsheim, Koblenz, Duisburg, den 16. März 1938. Im Namen der Trauernden: Frieda Debofl WVe. Siait besonderer Anzeige Unsere innigstgeliebte Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter und Tante, Frau ist heute im gesegneten Alter von 90% Jahren Sanft entschlafen. Schifferstadt, den 17. März 1935 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Julie Mayer geb. Woll Max Mayer, b 1. 13 Beerdigung findet am Dienstag, den 19. März 1935, nachmittags 2½ Uhr, in Sinsheim vom Trauerhaus aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Die Beerdigung findet statt. Dienstag. den 19. März, nachmittags 3 Uhr, vomFrauerhause Schillerplatz 2. Mahlzeit Schwarzbier. Der herbe, vollwürzige Geſchmack wird Ihrem Gaumen eine Wohltat ſein! Köſtritzer Schwarzbier iſt in den meiſten Lebensmittel⸗ geſchäften erhältlich.— Generalver⸗ Feinste Sorten china-, was gehört zum guten Eſſen! keglon 1. Indien fees 5 2. in jeder Ein Glas Köſtritzer Schwarzbier! Geschmacks: 1 verdaut 15 Körper die Spei⸗ richtung en nämlich noch einmal ſo gut. Der hohe Röſtmalzgehalt des Köſtritzer J. propheter Schwarzbieres ſorgt für einen flotten e Stoffwechſel und regt den Appetit Eernruf an. Deshalb gehört zu jeder guten Chem fieinigulg Reparatur- und Bügel- Anstalt Haumüdel Qu 3, 4 u. N7, 1 Telefon 33062 Flaſche Köſtritzer eine trieb: Karl Köhler, Seckenheimer Sachgemäge? 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Wer in dem Gäſtebuch des Tempelhofer Flug⸗ ſoſens blättert, wird feſtſtellen, daß es beileibe nicht zur„geldgepolſterte“ Generaldirektoren und„Pro⸗ nnente“ ſind, die ſich durch die Wolken von Stadt Stadt tragen laſſen. Die verſchiedenartigſten Be⸗ nue finden ſich da, und wenn ſich gerade unter dem Kranken⸗ k und ſein aben beſte und Fritz u Nerven⸗ ieren. W. be kekretär des Prinzen von Wales ein biederer Seb Hiechſler aus Itzehoe mit dem Flugziel Berlin— göln eingetragen hat, ſo iſt das ein Beweis, wie zulkstümlich das modernſte Verkehrsmittel unſerer geit geworden iſt. Der Pferdepfleger aus Regens⸗ urg, der von München nach Berlin flog, mag wohl heingend auf einer Berliner Rennbahn rün und wird im r Einbre⸗ als Gret⸗ 5 benötigt 1% vorden ſein. Aber der Leipziger Hilfsarbeiter, der e Hub ſch mit ungelenker Schrift eintrug und als Anlaß ziplinierte 1 Fluges„Beſuch meines geliebten Führers“ an⸗ rs„Dent it, wird ſich auf das größte Ereignis ſeines Lebens 8, Dr 6 urch die unvergeßlichen Eindrücke eines Fluges borbereitet haben. Diplomaten und Männer der kunt und Wiſſenſchaft ſind in großer Anzahl im buch der Lufthanſa vertreten. Zwiſchen ſolchen een ſtehen immer wieder die Schriftzüge unbe⸗ hunter Soldaten der Arbeit: Schneidergehilfen, Uhr⸗ nacher, Poſtſchaffner, Mechaniker. Man wundert de Fähig⸗ den An⸗ ns„Büh⸗ e“ einzu⸗ tigt blieh, ſch nicht, Emil Jannings, Hans Albers, Sven He⸗ kr git, den amerikaniſchen Zeitungskönig Hearſt oder ners, das goyd George hier zu finden. Beachtlicher iſt, daß Dr. h I gdener den Dienſt der„Konkurrenz“ ſehr oft in An⸗ uch nimmt. Auch Frauen ſind faſt ſo ſtark ver⸗ leten wie die Männer. Madame Kolontay, die ruſ⸗ * che Geſandtin, hat ſich ebenſo eingetragen wie Mar⸗ lune Dietrich, Maria Ivogün oder Enrica Raſtelli, ge Witwe des großen Jongleurs. Aber der merk⸗ pürdigſte Kunde iſt doch ein Mann, deſſen Name auf jeder Seite des„Gäſtebuches der Wolken“ ſteht, ain Ingenieur aus dem Rheinland. Mindeſtens lreimal in der Woche fliegt er irgendwohin. Welche in der ie ſie niht nach der atzen ſind, , und der N I ugkarte man ihm ausſtellt, iſt ihm gleich. Er will dent uur fliegen, einfach fliegen. Seit drei Jahren be⸗ 78 1 häftigt er ſich nämlich mit einer Erfindung, die an⸗ 5 15 915 glich das Abſtürzen von Flugzeugen unmöglich erben gahen ſoll, und da beobachtet er nun immer die 15 Tie Aſgenſchaften des Flugzeuges auf ſeinen Flügen, 8 n bie ſich allerlei Hoffnungen knüpfen ß. Durch 85 ſchützt wie ger Tiere,— Ein Eiſenbahnunglück, wie es einzig daſtehen lite, ereignete ſich in der engliſchen Grafſchaft ford, in der Nähe eines wichtigen Bahnkreu⸗ ungspunktes. Ein großer Güterzug, deſſen Wagen at in a ſomehmlich mit für London beſtimmten Milchkan⸗ um Sonn⸗ 8 2 7 gekommen en beladen war, raſte auf einen langſamer fah⸗ bekleioe k lden Kohlenzug auf und richtete ſchweren Schaden I Ein großer Teil der Kohlenwagen wurde aus in Gleiſen geworfen und zertrümmert. Der Lo⸗ Aottpflihrer, der wußte, daß dicht hinter ſeinem legte ſich öffnete e ſene Poly, erdem g ein Eilgüterzug folgte, ſprang ſofort von ab. diem Führerſtand und lief dem Expreßzug ent⸗ den Nit, en. Er kam aber zu ſpät und konnte nicht mehr Kindern, daß der Expreßzug mit furchtbarem en in die Trümmer ſtieß. Jetzt eilte von Seiten Hilſe herbei, aber offenbar vergaß man Strecke zu blockieren, denn kurz darauf raſte ch noch ein mit Fleiſch beladener Güterzug heran, Jer nicht mehr zum Halten zu bringen war. Jetzt an es zu dem ſchwerſten Zuſammenprall, der von ichtern W 9 0 Acher Wucht war, daß die Lokomotive des vierten Iuges die Böſchung hinabſtürzte und ein Güter⸗ — dagen auf das Dach eines in der Nähe ſtehenden enges, bes geſchlendert wurde. Die Unglücksſtätte gleicht .00: Nach⸗ einem einzigen brennenden und qualmenden Trüm⸗ „00: Frau, f merhaufen, ſo daß die Aufräumungsarbeiten ge⸗ rt. ein, aue Zeit in Anspruch nehmen dürften. Der Lo⸗ t Kö. komokipflihrer des Milchzuges, der den Expreß⸗ n. Mar I lerzug warnen wollte, konnte bisher noch nicht eb.,. beſtaden werden Man befürchtet, daß er bei izweiten Zugzuſammenſtoß zermalmt wurde unter den ineinandergeſchobenen Güterwagen Auslands begraben liegt. Die Lokomotivführer und die Be⸗ 0: Lied am gleitbeamten der übrigen Züge blieben wie durch ein, die alle neuen Errungenſchaften des Brauerei⸗ Chikago, im März Die Sekretärin des Notars Mac Harriſon war ſtarr vor Entſetzen, als ſie die Tür des Arbeits⸗ raumes ihres Chefs öffnete und ihn in einem Fau⸗ teuil zuſammengeſunken, über und über mit Blut bedeckt, vorfand. Im erſten Augenblick dachte ſie, der alte Herr habe Hand an ſich gelegt. Doch die tod⸗ bringende Waffe war nirgends antfzufinden. Als⸗ bald war ein eiligſt herbeigerufener Arzt erſchienen, der freilich nur den etwa vor zwanzig Minuten er⸗ folgten Eintritt des Todes feſtſtellen konnte.„Herz⸗ ſchuß“, ſagte er,„der Kerl, der dieſes Verbrechen auf dem Gewiſſen hat, muß ein ganz fabelhafter Schütze ſein.“ Inzwiſchen hatten die Herren der Detektivkom⸗ miſſion mit dem Lokalaugenſchein begonnen. Im Kontor des Notars war nicht die geringſte Spur zu finden, die auf einen dem Mord vorangehenden Kampf gedeutet hätte. Eine halbe Stunde vor der grauenvollen Entdeckung war noch ein Klient beim Notar erſchienen, der ſich mit ihm in beſter Laune und angeregt unterhielt. Als er ging, beglettete ihn Harriſon bis an die Tür. Im Kabinett neben dem Kontor ſaßen während der ganzen Zeit zwei Steno⸗ typiſtinnen. Sie hatten keinen Knall gehört. Im Kontor ſelbſt befand ſich der Notar allein. Ein Beſucher hätte das Kabinett, in dem die beiden Mäd⸗ chen arbeiteten, paſſieren müſſen. Und doch muß das geheimnisvolle Verbrechen in jenen zwanzig Minu⸗ ten vor ſich gegangen ſein, die zwiſchen dem Abſchied des Klienten und dem Beſuch der Sekretärin bei ihrem Chef verſtrichen ſind. „Hatte der Notar Feinde?“ fragte Detektivchef Walton den langjährigen Diener.„Beſtimmt nicht. Herr Harriſon war ein herzensguter dann, der, der ihn kannte, mußte ihn lieben. Er war Junggeſelle und hatte einen bedeutenden Teil ſeines Einkom⸗ mens ſtets unter den Armen verteilt.“ „Und doch,“ meinte Walton,„der unbekannte Täter dürfte nur ſeiner Rachſucht gehorcht haben, denn es fehlt nichts aus dem Kontor. Selbſt ein Faſſadenkletterer“— Walton deutete auf das offene Fenſter—„wenn er in den Raum gelangt wäre— eine Annahme, die nicht recht wahrſcheinlich iſt— hätte nach vollbrachter Tat zumindeſt die Diamanten⸗ ringe von Harriſons Fingern abgenommen“. Der — Ein Maſchinenfabrikant in Paſing bei München kann für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen, der Beſitzer der kleinſten Brauerei der Welt zu ſein. Er kam auf den Gedanken, ſein Bier ſelbſt zu fabrizie⸗ ren, als das Dünnbier aufkam, das ihm ſeine echt bayeriſche frohe Laune zu verderben drohte. Da er ſelbſt Konſtrukteur von Brauereimaſchinen war, rich⸗ tete er in einem Schuppen von nur 28 Quadrat⸗ metern Bodenfläche eine Brauerei im Kleinſtformat gewerbes ſich zu eigen gemacht hat. In einer Periode kann ein Hektoliter Bier hergeſtellt werden. Gär⸗ bottiche, Kühlanlage und alle Geräte ſind in klein⸗ ſtem Maßſtabe vorhanden, ſo daß der Bedarf für die trinkfeſte Familie immer gebraut werden kann. Be⸗ ſonders bequem iſt der Ausſchank, denn durch eine Leitung wird das Bier vom Mutterfaß bis zu einem Ausſchankapparat in einer Hauswand gebracht, an der ſich eine Laube befindet. So hat dieſer Beſitzer der kleinſten Brauerei der Welt nicht nur ſeine eigene Brauerei, ſondern auch ſeinen eigenen Bier⸗ garten und kann ſeinen Stammtiſch in der eigenen Wohnung aufſchlagen. * — Die engliſchen Poſtdirektionen ſind in einer peinlichen Lage. Ein Mann, der ſich mit Heraldik und Wappenforſchung abgibt, hat rundweg erklärt, daß die engliſche Krone, wie ſie auf den Marken, Stempeln und Gebäuden der engliſchen Poſt gezeigt J ³DDwwW!!!!.ãü¶õöĩũĩ] e Wie Notar Mac Harrison von unsichtbarem Täter ermordet wurde Detektivchef trat zum Fenſter und ſchaute hinab auf die Straße. Plötzlich blieb ſein Blick an einem kleinen Balkon im großen Mietshaus an der an⸗ deren Straßenfront, genau dem Kontor gegenüber, haften. Er nahm wortlos ſeinen Hut und ver⸗ ſchwand. Das kleine Balkonzimmer gegenüber der Notars⸗ kanzlei hatte vor zwei Wochen ein junger Ingenieur, William Parſon, gemietet. Er hielt ſich dort nur ganz wenige Stunden am Tage auf, erklärte die ge⸗ ſprächige Penſionsinhaberin, Frau Scott. Was der Herr Ingenieur in dieſen wenigen Stunden treibe, das wiſſe ſie nicht. Jedenfalls pflege er den Raum, ſo oft er weggehe, zuzuſperren. Detektipinſpektor Walton ließ die Tür durch einen Schloſſer öffnen. Auf dem kleinen Schreibtiſch lagen einige Bücher. Aus einer verſperrten Lade kam ein Ziel⸗ fernrohr zum Vorſchein. Walton nahm das Inſtrument und trat auf den Balkon. Das Fenſter der Notarskanzlei ſtand noch immer offen. Walton blickte durch das Fernrohr, deſſen Linſe ihm den blut⸗ befleckten Fauteuil, in dem wenige Stunden vorher noch die Leiche des ermordeten Notars gelegen hatte, in faſt handgreiflicher Nähe zeigte Noch am ſelben Abend wurde Ingenieur Parſon verhaftet. Man ſagte ihm den Mord auf den Kopf zu. In der Wohnung ſeiner Eltern hatten die Organe des Detektivbüros ein Jagd⸗ gewehr gefunden, in deſſen Lauf die Mordkugel genau hineinpaßte. Parſon war als vorzüglicher Schütze bekannt. Mit Hilfe jenes Zielfernrohrs war es ihm ein lechtes, vom Balkon aus durch das offene Fenſter den todbringenden Schuß auf den Notar ab⸗ zugeben. Im Straßenlärm konnte der Knall nur allzuleicht ungehört bleiben. Parſon war wie gelähmt vor Schrecken über die blitzartig raſche Enthüllung ſeines Geheimniſſes. Ja, es iſt richtig, der Täter iſt er. Frau Glaß, die Mut⸗ ter der Braut Parſons, hatte wenige Tage vor ihrem Tode ihr früheres Teſtament umgeſtoßen und eine letztwillige Verfügung über ihr namhaftes Ver⸗ mögen abgefaßt. Von dieſem Teſtament, in dem die alte Frau ihre Tochter enterbt hatte, wußte außer der Betroffenen und dem Ingenieur nur der Notar. Und um nun nicht alle ſeine Zukunftspläne zerſtört zu ſehen, hatte Parſon den raffinierten Moroplan ausgeklügelt und durchgeführt. ö werde, gar nicht die engliſche Krone ſei, ſondern ein Gebilde der Phantaſtie irgendeines Zeichners. Und da es nicht angehe, den Bürgern hierin ein XJ für ein U vorzumachen, fordert er ſtrenge Unterſuchung und ſofortige Abhilfe. Er belegt ſeine Beanſtandun⸗ gen wiſſenſchaftlich. Eduard VII. habe eine Krone für derartige Repräſentationszwecke beſtimmt, die auf dem Diadembogen zehn Perlen zeigte. Die Kro⸗ nen der engliſchen Poſt aber zeigten nur neun. Eine Perle alſo hatte man unterſchlagen und dieſe Sünde erregte das Gemüt des engliſchen Kronenforſchers ſo ſehr, daß er weiter ſchürte, um noch andere Feh⸗ ler zu entdecken. Das gelang ihm auch. Er ſtellte feſt, daß die Zierwerke in ihren Ausmaßen ebenfalls nicht getreu waren. Jetzt begann eine Hochflut von Eingaben, die verlangten, daß man dieſe fehlerhaf⸗ ten Machwerke ſchleunigſt beſeitigen ſollte. Als dann aber gar noch feſtgeſtellt wurde, daß auf gewiſſen Briefmarken die Krone nur mit ſieben Perlen dar⸗ geſtellt war, da durchtobte die Bruſt des Mahners ein Sturm der Entrüſtung. Die amtlichen engliſchen Stellen haben ſich von der Falſchheit der Darſtellung zwar überzeugt, ſie ſehen aber keine Möglichkeit, die falſch gezeichneten engliſchen Kronen einzuziehen. Dieſe Aktion würde Millionen koſten. So ſchrieh man denn dem Herrn Antragſteller, daß alles in ab⸗ ſehbarer Zeit getan würde, um ſeine Wünſche zu befriedigen. Im ſtillen aber wünſchte man ihn— in die entfernteſte Kolonie. Reichsſtatthalter und Gauleiter Pg. Nobert Wagner ſpricht vor den Mannheimer Parteigenoſſen! Am Montag, 18. März, 20.15 Uhr, findet im Ni be⸗ bungenſaal des Roſengartens eine General⸗Mitgliederverſammlung der NSDAP ſtatt. Reichsſtattholter Gauleiter Pg. Robert Wagner ſpricht.. 8 Nähere Anweiſungen für den geſchloſſenen Ahbmarſch zum Roſengarten geben die Ortsgruppenleiter. Der Kreisleiter:(gez.) Dr. Rot h. PO Strohmarkt. Zu der am Montag, 18. März, abends im Roſengarten ſtattfindenden Generalmitaliederverſamm⸗ lung der NS DA haben ſämtliche Pag. und Mitglieder der NSBoO vor dem 30. 1. 33 um 19 Uhr auf dem Gockels⸗ markt vor der Ingenieurſchule reſtlos anzutreten. Die NS⸗ Frauenſchaft begibt ſich direkt in den Roſengarten und nimmt die Plätze auf der Empore ein. Der Ortsgruppeuleiter. Neckarau. Sämtliche Pag. ſowie diejenigen NSBO⸗ Mitglieder, oͤie vor dem 30. 1. 33 Mitglied der NSBO waren, treten Montag, 18. März, 19.20 Uhr, auf dem Marktplatz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche zur Teilnahme an der Generalmitgliederverſammlung an.— PO, Leiter Marſchanzug. Deutſches Eck. Antreten ſämtlicher männlicher Partet⸗ genoſſen Montag, 18. März, 19 Uhr, auf dem(J2⸗Schul⸗ — latz. 1 Sumbolbt. Alle Parteigenoſſen und NSBO⸗Mitglieder treten am 18. März, 19 Uhr, auf dem Marktplatz Neckar⸗ ſtadt an. Von da Abmarſch zur Generalmitgliederver⸗ ſammlung. Neckarſtadt⸗Oſt. Zur General⸗Mitgliederverſammlung wird zellenweiſe angetreten. Sammelplätze und Zeit wer⸗ den durch die Zellen leiter bekanntgegeben. NeS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 19. März, 15 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle, L 4, 15, 4. Stock, Zimmer 11. Achtung! Beſichtigung der Ausſtellung„Geſundes Volk“ im Alten Rathaus, jeweils 16 Uhr, findet für folgende Ortsgruppen wie folgt ſtatt: Montag, 18. März, für die Ortsgruppen Neuoſtheim, Oſtſtadt und Lindenhof; Dienstag, 19. März, für die Ortsgruppen Friedrichs⸗ park und Jungbuſch; Mittwoch, 20. März, für die Ortsgruppen Humboldt und Neckarau. BDM Schwetzingerſtadt und Almenhof. Die Gruppe kommt Montag, 18. März, 20 Uhr, nach E 5, 16, zum Nothilfe⸗ kurſus. Eine—5 Meter lange Binde iſt mitzubringen. Deutſche Arbeitsfront Ortswaltung Mannheim⸗Waldhof. Zu der General⸗ Mitgliederverſammlung der NS Daß am Montag, 18. März, im„Roſengarten“ treten ſämtliche NSBO⸗Mit⸗ glieder mit dem Eintrittsdatum vor dem 30. 1. 1933 pünkt⸗ lich 19.15 Uhr, am Königsplatz an. Erſcheinen iſt Pflicht! Ortswaltung Mannheim⸗Lindeuhof. Zu der General⸗ Mitgliederverſammlung der NS Daß am Montag, 18. März, im„Roſengarten“ treten ſämtliche NSBO'⸗Mitglieder mit dem Eintrittsdatum vor dem 30. 1. 1933, pünktlich 19 Uhr, in der Eichelsheimer Straße 51 an. Erſcheinen iſt Pflicht! Deutſches Eck. Alle männlichen NSBO⸗Mitglieder, deren Eintritt in dieſe Organiſation vor dem 30. Jan. 1933 liegt, ſind verpflichtet, am Montag, 18. d.., pünktlich 19.00 Uhr, mit und ohne Uniform, guf dem U- Schulplatz anzutreten. 5 N 285 1 Kreisbetriebsgemeinſchaft 17(Handel), Fachgruppe Gaſt⸗ ſtättengewerbe. Die mit dem Aufbruck„Fachſchaft Gaſt⸗ ſtätten“ verſehenen weißen Berufs⸗ und grünen Beſchäfti⸗ gungsausweiſe ſind ſeit 1. Januar 1935 ungültig. Der Umtauſch muß bis ſpäteſtens 1. April 1935 auf der Dienſt⸗ ſtelle der Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe, L 4, 15, parterre, Zimmer 6, vorgenommen werden. Daſelbſt können ab ſp⸗ fort wieder die Beiträge zur„Freiwilligen Sterbeunter⸗ ſtützung“ entrichtet werden. Berufsgruppenamt der Deutſchen Arbeitsfront Fachſchaft Behördenangeſtellte Fachgruppe Rechtsanwaltsaugeſtellte. Dienstag, 19. März, 20.15 Uhr, Arbeitsgemeinſchaft, L 3, 3. Fachgruppe Reich⸗ und Länderverwaltungen. Am Mittwoch, 20. März, 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinſchaft, L 3, 3. Fachſchaft Behördenangeſtellte. Donnerstag, A. März, Arbeitsgemeinſchaft„Steuergeſetzreform“, Abſchnitt „Bürger⸗ und Lohnſteuer“. Beginn 20 Uhr im Heim, L 3, 8. Allerlei.- en Wunder unverletzt. : Erzieher⸗ (liegerbom — 11 g ſtmädel in alE BRUDER 111 ͤͤ ²¹·¹m³] ˙ D 15 oM AN VoN HAROL D EFF BERG 26 ie erklärte ihm kurz, wie ſie ihm ſchon auf der eise angedeutet hatte, daß ſie nur einen Vater zu Na u tenen hätte, der aber an Alleinſein gewöhnt wäre. . Ahlhaus ie verriet ihm jetzt auch, daß ſie in Blankeneſe be⸗ alter. heimatet war, was ihm ein Lächeln entlockte, wofür Reimers. aber die Erklärung ſchuldig blieb. Sofort ging es 4 Alert den Sinn, ob ihn mit gieſem beliebten Aus⸗ Tanz ⸗ lasort ebenfalls Kindheitserinnerungen verbanden. nrecht“,— leber ſeine Jugend ſchien er aber nicht gern Auskunft König. il geben, und deshalb unterließ ſie es, weiter danach la:„Peer I fragen. Eigentlich war ſie ganz froh darüber, daß er ihre n Schiller, Josgierde nicht geſtillt hatte. So brauchte ſie nichts te Sorten A berichten, was ihm vielleicht unangenehm geweſen re und andererſeits peinlich. Jetzt wollte ſie nur na-, Ji den Menſchen in ihm ſehen und ihn nicht mehr on- U. ben„Schützling“ betrachten. J zünd was haben Sie heute nachmittag vor und en fees hee abend? Ich brauche nämlich erſt ſpät nachts ee 4 lach Hauſe“, ſetzte ſie tapfer ſchwindelnd hinzu. 1 5 Le dente nachmittag.. da habe ich eine Besprechung 8 8 eit i einer befreundeten Firma. Ich glaube, ich er⸗ opheter ähnte ſie ſchon, Ludwig Mertin am Alſterdamm.“ 3. 7 15 And wenn die vorbei iſt?“ ruf 426 Er zeigte wieder ſein Jungengeſicht. Reinigung„Würden Sie mir den Abend ſchenken? Und wenn ratur- und was würden Sie vorſchlagen?“ 5 l- Anstalt] Hei dem ſchönen Wetter gibt's doch nur eines!“ il 15 Er wußte ganz genau, was ſie ſagen würde, aber l 0 emal ſchwieg er wohlweislich. 4 N ebaben Sie ſchon mal vom Ühlenhorſter Fährhaus on 33062? 1 5 er fand es ſchwer, ein Lachen zu unterdrücken. ne 1. ſofort wurde er wieder ernſt, als in ihm die lexpflege 18 wieder aufſtieg, die vor ſeiner Flucht gelegen hatte. Da war eigentlich ſeine Liebe zu Käthe Bie⸗ ſold erwacht. Sie und ihr Bruder waren regelmäßig zu gleicher Zeit von Harveſtehude herübergekommen, und er hatte es immer mit Geſchicklichkeit verſtanden, ſein Boot an die Seite des ihren zu bringen. Manch⸗ mal erwies er dem Bruder einen Dienſt, wenn er ſie zu ſich herübernahm, und ſchließlich wurde das ſo zur Gewohnheit, daß er es endlich durchſetzte, ſie gleich von vornherein mit ſeinem Boot abzuholen. Nachdem ſie eine Weile der Muſik zugehört hatten, waren ſie langſam aus der Menge wieder herausgeglitten, waren mit ein paar Ruderſchlägen unter der Brücke in den Feenteich gegliten und hatten da im Dunkeln nebeneinander auf der Ruderbank geſeſſen und Zärt⸗ lichkeiten ausgetauſcht. Bei der Erinnerung daran krampfte ſich unwill⸗ kürlich ſein Herz zuſammen, wieder ſtieg in ihm die Wut hoch, daß Viktor ſich erfrecht hatte, ſein Nach⸗ folger zu werden. 5 Aber brauchte er noch Trübſal zu blaſen, dieſen alten Geſchichten nachzuhängen, wo das blühende Leben vor ihm ſaß, offenbar nicht unwillig, ihm ihr Vertrauen und vielleicht auch noch ein bißchen mehr zu ſchenken? Den Vergleich mit Käthe hielt ſie lange aus, wenn auch dieſe, als er ſte kennenlernte, erſt im Aufblühen begriffen war. Wie alt mochte Dina Pertz ſein? Sie hatte ein ſo fertiges Weſen, daß man ſich leicht täuſchen konnte. Aber ſie zu fragen hätte er ſich nicht getraut. Sie ſah ihn noch immer erwartend an, er war ihr die Antwort ſchuldig geblieben. „Auch das Fährhaus hat mir mein Portier vor⸗ geſchlagen, aber allein wäre ich nicht gern hingegan⸗ gen. Wie wäre es, wenn wir uns um ſieben. 2“ „Ich könnte Sie in Ihrem Hotel abholen“, ſchlug ſie überſchnell vor. „Ja, wiſſen Sie denn, wo ich wohne?“ Sie faßte ſich ſchnell. „Ich hoffe, Sie werden es mir noch ſagen.“ „Aber ſelbſtverſtändlich. Vielleicht trinken Sie jetzt noch einen Mokka bei mir in der Halle?“ „Gern!“ erwiderte ſie laut. Im ſtillen aber dachte ſie: Ausgezeichnet, dann gewöhnt ſich das Perſonal an mein Erſcheinen. Doch ſo fand ſie ſich ſchon wieder als Beobachterin auf ihrem Poſten. Aber langſam dämmerte es ihr, ige zute. Die ſchönen Sommernächte, in denen er mit aper em Boot zwiſchen den Hunderten von Booten vor be Wartenreſtaurant gelegen, der Mufik gelauſcht ner i 24 25 mit den Mädels in den anderen Booten geflirtet trag zur völligen Zufriedenheit ihrer Chefs durchzu⸗ führen. Achtes Kapitel. Viktor Mertin ſtand im Ankleidezimmer, damit beſchäftigt, ſeine Smokingkrawatte zu binden. Aber ſeine Hände waren ſo fahrig, daß ihm jedesmal die Schleife aus der Hand glitt, wenn er ſchon geglaubt hatte, ſie vorſchriftsmäßig geſchlungen zu haben. Immer wieder wanderten ſeine Blicke, wie von magiſcher Gewalt gezogen, nach dem Tiſch am Fuß⸗ ende des Bettes, auf dem die Sachen ausgebreitet lagen, die er gewöhnlich bei ſich trug, darunter eine dickbauchige Brieftaſche. Schließlich konnte er nicht umhin, wieder an den Tiſch zu treten und die weißen Bogen herauszu⸗ ziehen, deren Rand über den der Brieftaſche heraus⸗ ragte Fixe Kerle, dieſe Stockhoff& Claudius. Aber ihr Bericht war alles eher als beruhigend. Er überflog nochmals, er wußte nicht zum wie⸗ vielten Male, die Maſchinenſchrift. Nach der üblichen Beſtätigung ſeines Auftrages ging es folgendermaßen weiter: 5 „Bereits eine halbe Stunde nach Erteilung Ihres geſchätzten Auftrages waren wir in der Lage, feſt⸗ zuſtellen, daß der Gefragte ſich ins Stadthaus zur Polizeibehörde begeben hatte, um dort im Auftrage eines amerikaniſchen Freundes eine Auskunft einzu⸗ holen. Es muß ſich um ein Strafverfahren gehandelt haben, denn er ließ ſich zum Kommiſſar vom Dienſt führen, bei dem er mindeſtens zehn Minuten ver⸗ weilte. Anſcheinend war die gewünſchte Auskunft nicht ſo ſchnell zu erlangen, denn der Gefragte wurde erſucht, am Montag wiederzukommen. Wir werden uns angelegen ſein laſſen, bei ſeinem zweiten Beſuch ge⸗ nauere Feſtſtellungen zu treffen. Der Gefragte be⸗ gab ſich dann in das bekannte Auſternlokal am Dorn⸗ buſch, wo er gemeinſchaftlich mit unſerer Dame zu Mittag aß. Den Kaffee nahmen die beiden in ſeinem Hotel ein.. Nach der Konferenz in Ihrem Kontor traf ſich der Gefragte mit der gleichen Dame, um den Abend mit ihr zu verbringen. Wir ſahen die Liſte der Kafütenpaſſagiere der „Milwaukee“ ein und ſtellten feſt, daß ein Herr des gleichen Namens die Ueberfahrt auf dieſem Schiff ge⸗ macht hat. Die Ankunft des Gefragten in ſeinem Hotel verträgt ſich hiermit, da der Hapag⸗Sonderzug eine Viertelſtunde früher auf dem Hauptbahnhof einlief.“ Was ihn ſo beſonders beunruhigte, war dieſer ſeltſame Beſuch bei der Polizei. An und für ſich wäre nichts Auffälliges dabei geweſen. Warum konnte ein Amerikaner nicht einen derartigen Auftrag von irgendeinem deutſchen Freund drüben mitbekommen haben, der vielleicht etwas auf dem Kerbholz hatte. Bedenklich ſtimmte es ihn nur deshalb, weil in der Unterredung mit Claudius zufällig die leidige Ge⸗ ſchichte wieder aufs Tapet gekommen war, ohne daß er ſich genau entſinnen konnte, ob er oder Claudius davon angefangen hatte. Konnte dieſer Bovey? Es war eigentlich irr⸗ ſinnig, einen ſolchen Zufall für wahrſcheinlich zu halten. Unter den Hunderttauſenden von Deutſchen hätte er drüben gerade Hubert kennenlernen müſſen, und nicht nur das, auch Freundſchaft mit ihm ſchlie⸗ ßen, denn für eine oberflächliche Bekanntſchaft über⸗ nahm man nicht einen ſo heiklen Auftrag! Er entfaltete das Radio aus Neuyork, das ihm vor einer Stunde ins Haus gebracht worden war. Da ſtand ja ſchwarz auf weiß und von Ridder& Co. unterſchrieben, daß ſie ſelbſt den ihnen bekannten Charles Bovey in Neuyork an Bord gebracht hätten. Trotz aller ſcheinbaren Widerſprüche konnte daher kaum ein Zweifel beſtehen, daß der Amerikaner, den er im Hotel beſucht hatte, und Charles Bovey ein und dieſelbe Perſon waren. Die Ausgabe des Kabels hätte Viktor Mertin ſich überhaupt ſparen können. Denn die geſtrige Unterhaltung im Kontor, an der nicht nur er, ſondern auch der alte Federau teilnahm, hatte zur Genüge erwieſen, daß dieſer Mann, follte er wirklich ein Schwindler oder ein Hochſtapler ſein, ausgezeichnete Fachkenntniſſe auf dem Gebiet der chemiſchen Pro⸗ duktion beſaß und anſcheinend auch über weitreichende i in anderen europäiſchen Staaten ver⸗ ügte. Er war eben überreizt und deshalb geneigt, Ges wie ſchwer es ihr fallen würde, den ihr erteilten Auf⸗ Genaueres hierüber in unſerem nächſten Bericht. ſpenſter zu ſehen. (Fortſetzung folgt.) 55 G. Seite/ Nummer 128 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 18. März 1 Brief fasten der NNM2 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Anskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeimęs Frl. O.„Was verſteht man unter Rezitativ, En⸗ ſemble und Finale? Welches ſind die am meiſten gegebenen Opern?“—— Ein Rezitativ iſt ein Mit⸗ telding zwiſchen Sprechen und Singen, unterſtützt durch einfache Akkorde eines Taſteninſtrumentes (Cembalo oder Klavier). Das Rezitativ ſpielt in den Opern Mozarts, um nur ein Beiſpiel zu nennen, eine große Rolle. Ein Enſemble iſt das Zuſammen⸗ wirken von mehreren Stimmen in einem Duett, Terzett, Quartett oder Quintett. Auch der Chor kann dabei beteiligt ſein. Bei einer Szene handelt es ſich um den eigentlichen Fortgang der Handlung, alſo um Rede und Gegenrede einzelner Perſonen. Das Finale einer Oper iſt inſofern ein beſtimmter Begriff, als es ſich zu einem ſehr kunſtvollen En⸗ ſembleſatz(ſiehe oben) auswachſen kann. Die meiſt⸗ gegebenen Opern ſind etwa folgende: von Wagner: Tannhäuſer, Lohengrin, Meiſterſinger; von Verdi: Rigoletto, Troubadour, Traviata; von Bizet: Car⸗ men. Ferner Bajazzo und Cavalleria rutſticana, Tief⸗ land, Hänſel und Gretel, Butterfly, Boheme, Tosca. Fr. O. M.„Wann wurden Herzog Leopold Fried⸗ rich II. von Anhalt und Friedrich Viktor Fürſt von Hohenzollern⸗Sigmaringen geboren?“—— Herzog Leopold Friedrich II. von Anhalt, der am 19. 8. 1856 in Deſſau geboren wurde, ſtarb am 21. 4. 1918 auf Schloß Ballenſtedt. Er war verheiratet mit Marie, Prinzeſſin von Baden. Friedrich Viktor Fürſt von Hohenzollern⸗Sigmaringen wurde am 30. 8. 1891 in Heiligendamm in Mecklenburg geboren. Er hat ſei⸗ nen Wohnſitz in Schloß Sigmaringen und in Schloß Umkirch, Poſt Freiburg i. Br. Der Fürſt iſt ſeit dem 2. Juni 1920 mit Margarete Prinzeſſin von Sachſen, verheiratet. O. Sch.„Welches iſt die tieſſte Grube der Erde?“ — Die tiefſte bekannte Grube ſoll eine Grube in „Santa Barbara“ ſein, die bis auf eine Tiefe von 3146 Meter getrieben worden iſt. Allerdings ſollen in neueſter Zeit Ingenieure in Mexiko bei der Suche nach Erdöllagern eine Tiefe von 3328 Meter erreicht haben. In Europa iſt man bis auf 2240 Meter ge⸗ kommen. Tierfreund.„Wie wird ein Hund am beſten ge⸗ füttert?“—— Nicht ſelten muß man feſtſtellen, daß bei der Ernährung des Hundes, namentlich des jungen Hundes, geſündigt wird. Die meiſten Pfleger tun des Guten zuviel, indem ſie ihren Pflegling überfüttern oder ihm Leckerbiſſen verſchiedenſter Art zukommen laſſen, ſtatt ihm natürliche Koſt zu verab⸗ folgen und für ausreichende Bewegung zu ſorgen. Es genügt, wenn Sie Ihrem Hund zwei Mahlzeiten am Tage geben, und zwar morgens eine Taſſe Milch und ein wenig Hundekuchen(ſchon um der Zähne willen) und mittags gequetſchtes Gemüſe, Kartoffeln und was ſich ſonſt noch auf Ihrem Tiſch findet. Die Verabfolgung von Leckerbiſſen und Röhrenknochen muß unbedingt vermieden werden. Dagegen iſt das Füttern von rohem Fleiſch etwa 2 Z3mal in der Woche zu empfehlen. Um den Hund vor Staupe und anderen Krankheiten zu ſchützen, raten wir Ihnen, ihn von anderen Hunden möglichſt fernzuhalten und ſich ein Mittel gegen Staupe, das Sie in der Apo⸗ theke erhalten, im Hauſe zu halten und mit ſeiner Anwendung nicht zu zögern, ſohald ſich die Anzeichen einer beginnenden Erkrankung(verminderte Freß⸗ luſt uſw.) zeigen. Mieter umd Waſmung Mietfragen.„Seit annähernd zwei Jahren bin ich Mieter in einem Hauſe, in dem ich vertraglich über⸗ nommen habe, kleinere Reparaturen bis zu 10 ¼ auf eigene Koſten ausführen zu laſſen. Vor einigen Wochen erwies es ſich nun als notwendig, da der Kamin im Wohnzimmer nicht mehr zog, denſelben durch einen Ofenputzer nachſehen zu laſſen. Ich nahm an, daß es ſich um eine kleine Reparatur unter 10 ¼ handle. Der Ofenputzer kam und hatte, als ich nach Hauſe kam, ſeine Arbeit ſchon begonnen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, daß ein Majolikaofen von einer Konſtruktion vorliege, von der angeblich nur ſteben Oefen noch in Mannheim ſeien. Er müſſe deshalb den Ofen noch weiter auseinandernehmen und das würde wahrſcheinlich mehr als 10 4 koſten. Ich ſchickte ihn daraufhin zur Vermieterin, die im Par⸗ terre wohnt, hinunter, um dieſer Beſcheid zu ſagen und ſie zu bitten, heraufzukommen und den Ofen anzuſehen, um dann mit ihr Rückſprache zu nehmen. Die Vermieterin lehnte dies aber ab mit der Be⸗ gründung, daß ſie ſich nicht wohlfühle. Da ich im ungeheizten Wohnzimmer naturgemäß nicht hauſen konnte, erſuchte ich bei der Sachlage den Ofen⸗ putzer, ſeine Arbeit fertigzumachen. Derſelbe ſchickte mir dann eine Rechnung über 14.50% und ich ging deshalb zur Vermieterin mit der Bitte, die Koſten zu übernehmen. Dieſe lehnte das aber ab mit der Begründung, daß die Koſten zu hoch ſeien, und daß ſie andererſeits auch ſelbſt ihren Ofenſetzer beſtelle, wenn ſie die Koſten zu tragen hätte. Ich habe der Vermieterin angeboten, ich wolle den 10„ über⸗ ſchießenden Betrag von.50/ aus Entgegenkom⸗ men meinerſeits tragen; doch war die Vermieterin hiermit nicht einverſtanden. Was iſt hier zu tun? Mit meiner Vermieterin habe ich im Jahre 1933 vertraglich eine„entſprechende“ Senkung des Miet⸗ betrages vereinbart, ſobald eine Senkung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer einträte. Da die Gebäudeſonder⸗ ſteuer zum 1. April 1935 abgebaut wird, habe ich des⸗ halb bei meiner Vermieterin angefragt, wie ſie ſich zu dem Abbau des Mietpreiſes ſtelle, indem ich gleichzeitig darauf hinwies, daß ein in der Nachbar⸗ ſchaft wohnender Bekannter von ſeinem Vermieter aus freien Stücken anläßlich des Abbaues der Ge⸗ bäudeſonderſteuer ab 1. April d. J. einen Nachlaß von 13 v. H. angeboten erhalten habe. Meine Ver⸗ mieterin hat mir nun in ſehr gewundenen Erklä⸗ rungen mitgeteilt, daß ſie mir von meiner Miete, die ich für eine 5⸗Zimmer⸗Wohnung im 4. Stock in Höhe von monatlich 130/ zahle, 3, abzulaſſen bereit ſei. Dies halte ich nicht für eine dem Abban der Gebäudeſonderſteuer„entſprechende“ Senkung. Daß die Gebäudeſonderſteuer im allgemeinen nicht zu einer Senkung der Miete Anlaß geben ſoll, iſt mir gut bekannt, aber es handelt ſich hier um eine vertragliche Abmachung. Was habe ich hier zu tun?“ —— Wenn Sie die größere Reparatur ohne die Zuſtimmung der Hausbeſitzerin haben ausführen laſſen, kann dieſe die Bezahlung der Herrichtungs⸗ koſten ablehnen. Da Sie aber durch das Verhalten der Hausbeſitzerin annehmen konnten, daß dieſe die Reparatur billigte, können Sie die Erſtattung der Koſten verlangen. Wenden Sie ſich an die Schieds⸗ ſtelle für Mieter in R 5(altes Krankenhaus). Sie haben mit der Hausbeſtitzerin wohl eine Regelung nach Senkung der Sonderſteuer getroffen. Wie ſich der Begriff„entſprechende Senkung“ auswirkt, ſehen Sie ja an dem Nachlaß, den Ihnen die Vermieterin gewähren will. In dieſem Falle können Sie nur durch gütliche Reglung etwas erreichen. erer fragen Steuer.„Ich habe mit einem Verwandten ein Haus im Wert von 41000 /. Hierauf ruht eine erſte Hypothek von 25 000/ und ein Reſt von 8000 /, auf den bis jetzt 1200/ abbezahlt ſind. Welche Steuer muß ich hieraus für meinen Teil bezahlen? Ich habe ferner auf der Sparkaſſe ein Vermögen von 3000/ und außerdem ein Warenlager von 2000 Mark. Muß ich hieraus in Verbindung mit dem Vermögen aus dem Haus Steuer bezahlen und bin ich zur Abgabe einer Geſamtſteuer⸗Erklärung ver⸗ pflichtet? Der Reſtkauf von 8000% wurde beim Grundbuchamt eingetragen. Kann der Reſtkaufſchil⸗ ling genau ſo verlängert werden wie eine Hypothek? Ich habe ferner ein Konto bei einer Bank von rund 1000, auf das ich Abzahlungen meiner Kunden einbezahlen laſſe. Muß ich hieraus Gewerbeſteuer bezahlen oder wie iſt dieſes Konto zu behandeln?“ —— Die auf dem Haus laſtenden Steuern(ſtaatl. Grundſteuer, Kreis⸗ und Gemeindeſteuer, Gebäude⸗ ſonderſteuer, Kirchenſteuer) hat der Miteigentümer in dem Verhältnis zu zahlen, in welchem er am Eigentum beteiligt iſt. Vermögenſteuer müſſen Sie vermutlich zahlen, denn wenn Sie an dem Haus zur Hälfte beteiligt ſind und auch zur Hälfte an den Schulden, ſo iſt Ihr Anteil am Haus, wenn der an⸗ gegebene Betrag den Einheitswert darſtellt, 41 000% geteilt durch 2= 20 500 J. 1. Hypothek 25000 l, 2. Hypothek 6800 /, zuſammen 31 800 /, geteilt durch 2 8 15 900 /, Reſt 4600 /. Hierzu Sparkaſſe 3000 4, Warenlager 2000 /, Bankguthaben 1000 /, zuſam⸗ men 10600 /. Die Steuer⸗ und Deklarationspflicht beginnt bei 10000 J. Bei Verheirateten beginnt die Steuer und Deklarationspflicht erſt bei 20 000„, und wenn Kinder vorhanden ſind, erſt bei 30 000, 40 000% uſw. Da Sie ein Gewerbe betreiben, ſind Sie mit dem Wert des umlaufenden Vermögens(Waren⸗ lager 2000 J, Bankkonto 1000 /, davon ſteuerfrei 2500, mithin 500/ ſteuerpflichtig. Haben Sie aber gewerbliche Schulden, ſo ſind die Schulden von den Aktiven abzuziehen und Sie können dann evtl. unter die Freigrenze von 2500„ kommen. Für die zweſte Hypothek gilt. wenn ſie bereits vor dem 1. 11. 1932 eingetragen war, die Fälligkeitsverlängerung laut Geſetz vom 20. 12. 1934, wonach die Rückzahlung nicht vor dem 1. Juli 1986 verlangt werden kann, es ſei denn, daß von Hypothek mit einem beſtimmten Zeitpunkt ohne K ündigung fällig wurde oder daß der Schuldner in Verzug der zah bung iſt. vornherein die Zins Zins⸗ Nuristisaſie ragen A. B.„Wodurch unterſcheidet ſich eine Zweig⸗ niederlaſſung von einer Filiale? Welche Voraus⸗ ſetzungen müſſen vorliegen, um eine ſolche filial⸗ ſteuerpflichtig zu erklären?“—— Im Gegenſatz zu einem ſog Nebengeſchäft wird unter einer Zweignieder⸗ laſſung eine Abteilung eines Hauptgeſchäfts verſtan⸗ den, durch die eine mit einer gewiſſen juriſtiſchen Selbſtändigkeit operierende Handelsniederlaſſung ins Leben gerufen wird, ſo daß dann von dieſer Nieder⸗ laſſung aus direkt mit der Kundſchaft verkehrt wird und unmittelbar Rechtsgeſchäfte geſchloſſen werden können. Mehrere Verkaufsſtellen an ein und demſel⸗ ben Ort ſind keine Zweigniederlaſſungen, weil ihnen d Unſere Nätſelecke Kreuzworträtſel 8 5 C 0 9 10 5 5 Bedeutung der einzelnen Wörter. a) von links nach rechts: 1 Figur aus Goethes„Egmont“, 3 Führer der Argonauten, 6 Jugendwerk Goethes, 9 weiblicher Vorname, 11 Hoherprieſter, 13 Papageienart, 14 Teil des Wagens, 15 Muſe, 17 Gewicht, 18 Nebenfluß der Wolga, 20 afrikaniſcher Strom, 21 Zeichen, 22 Papſtname, 25 Polarforſcher, 26 Göttin der Jagd, 27 Elch; b) von oben nach unten: 1 franzöſiſcher Opernkomponiſt, 2 Göttin der Unterwelt, 3 Neben ⸗ fluß der Saale, 4 Stadt in Südtirol, 5 Drama von Jbſen, 7 Stadt in Oſtfriestand, 8 Edelmetall, 10 Prunkſeide, 12 Götzenbild, 13 chemiſcher Be⸗ griff, 16 ſagenhafter Gründer Roms, 19 Mineral, 20. 22 griechiſche Naturgottheit, 23 weiblicher Vorname, 24 Gewäſſer. Scharadoide. Such einen Freiſtaat— im Süden Amerikas i gelegen; Fü* And das 6 vorzeiten, Fein und zierlich gelockt; heut iſt es nicht mehr modern! 55 eine Kante hinzu— mancher ſchon ſtieß ſich dran; das Ganze iſt fertig: man trug's auf dem Kopfe die begriffsmäßige Selbſtändigkeit fehlt. Die Einrich⸗ rung darf, um eine Zweigniederlaſſung zu bilden, nicht eine bloß vorübergehende ſein, und der zur Leitung der Zweigniederlaſſung Berufene muß ein Handlungsbevollmächtigter ſein, d. h. mindeſtens zur Vornahme einzelner zum Handelsgewerbe gehörigen Geſchäfte bevollmächtigt ſein. Nach dem bayeriſchen Gemeindeabgabengeſetz erheben die Gemeinden eine 6 Filialſteuer von Gewerbetreibenden, die im Ge⸗ meindebezirk, ohne in ihm ihren Wohnſitz oder Hauptbetriebsſitz zu haben, Verkaufsſtellen oder Lager unterhalten, von denen aus Waren zum Ver⸗ kauf abgegeben werden, ferner von Verſicherungs⸗, Bank⸗ und Kreditunternehmungen, die im Gemeinde⸗ bezirk eine Betriebsſtätte unterhalten, ohne in ihm ihren Hauptbetriebsſitz zu haben. Nach dem badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz unterliegen der Filialſteuer Verſicherungs⸗, Bank⸗, Kredit⸗ und Wa⸗ renhandelsunternehmungen, die in einer Gemeinde eine Betriebsſtätte unterhalten, ohne in dieſer Ge⸗ meinde ihre Betriebsleitung zu haben. Betriebs⸗ ſtätte im Sinne der Steuergeſetze iſt nach 8 16 des Steueranpaſſungsgeſetzes oder Einrichtung, die der eines ſtehenden Gewerbes dient. Der Begriff„Be⸗ triebsſtätte“ im Sinne der Steuergeſetze iſt alſo we⸗ ſentlich weiter, als der der Zweigniederlaſſung im Sinne des Handelsgeſetzbuches, da nach dieſem eine Zweigniederlaſſung eine gewiſſe Selbſtändigkeit in der Geſchäftstätigkeit beſitzen muß, während dieſes nach dem Steuerrecht bei der Betriebsſtätte nicht ge⸗ fordert wird. A. G.„Genügt zur Löſchung einer Hypothek das ſchriftliche Einverſtändnis des Hypotheken⸗Gläubi⸗ gers? Entſtehen beim Ueberſchreiben einer Hypo⸗ thek auf den Neffen größere Koſten und Steuern, wie wenn die Hypothek vom Onkel erſt gelöſcht wird und auf den Neffen Neueintragung erfolgt? Wie hoch ſind die Erbſchaftsſteuern bei einer Hypothek von 12 000 Mk. und die Koſten des Nachlaßgerichts bezw. Notariats für die vom Onkel dem Neffen über⸗ ſchriebene Hypothek? Wo wurde Dr. Schacht geboren?“ —— Hypothekenlöſchungsbewilligung muß in öffent⸗ lich beglaubigter Form, alſo vor dem Notar, erfol⸗ gen. Es iſt nicht verſtändlich, wie zunächſt die Lö⸗ ſchung einer Hypothek und alsdann die Neueintra⸗ jede feſte örtliche Anlage Ausübung des Betriebes gung zugunſten eines Dritten erfolgen ſoll. Eine derartige Maßnahme erſcheint uns nicht möglich. Dagegen empfehlen wir, daß Sie durch notarielle Urkunde Ihre Anſprüche Neffen abtreten und Sieſe aus der Hypothek Ihrem Abtretung in das Grund⸗ buch eingetragen wird. Die Abkömmlinge erſten Grades von Geſchwiſtern fallen in die Steuerklaſſe IVW des 89 des Erbſchaftsſteuergeſetzes. In der Wert⸗ grenze zwiſchen 10 00020 000 Mk. beträgt die Erb⸗ ſchaftsſteuer in der Steuerklaſſe IV 10 vom Hundert. Steuerfrei bleibt für Perſonen der Steuerklaſſe III und IV ein Erwerb von nicht mehr als 2000 Mk. Ueberſteigt der Wert des Erwerbes die Beſteue⸗ rungsgrenze, ſo iſt der ganze Erwerb ſteuerpflich⸗ tig, ſoweit ſich nicht eine Befreiung aus den 88 18 und 19 des Erbſchaftsſteuergeſetzes ergibt. Die Steuer wird jedoch nur inſoweit erhoben, als ſie aus der Hälfte des die rungs überſteigenden Betrages geoͤeckt werden kann. Der Erbſchaftsſteuer unterliegen auch Schenkungen unter Lebenden. Dr. Schacht wurde am 22. Januar 1877 in Tingleff(Nord⸗ ſchleswig, jetzt däniſch) geboren. Sein Vater war Kaufmann, ſeine Mutter war eine geborene Freiin von Eggers, ſie entſtammte einem alten Hamburger Geſchlecht. K. B.„Eine Familie, beſtehend aus drei Köpfen, bezieht monatlich 70/ Kleinrentnerfürſorgegeld. Von dieſem Betrag gehen 24% Mietzins ab, ſo daß zum Lebensunterhalt je Monat nur mehr der Be⸗ trag von 46/ verbleibt. Der Familienvorſtand hat die Abſicht, ſich einen Gewerbeſchein ausſtellen zu laſſen, um dann durch den Verkauf von Kurzwaren ſich noch etwas hinzu zu verdienen. Welche Höhe darf dieſer Verdienſt betragen, ohne von der Klein⸗ rentnerfürſorge angefochten werden zu können? Und wie verhält es ſich mit der Steuerpflicht? Rich⸗ tet ſich dieſe nach dem Umſatz oder wird in dieſem Beſter grenze Berwickelte Berwandtſchaſt. Nn. ein Nonnenkloſter kehrte inſt ein Mann ein und begehrte Aus der Schar der frommen Frauen Eine, die er kannt', zu ſchauen. Als die Abtin ſein Verlangen 85 a1 9% iſt ſie gegangen, ß die Nonne nun, die fropime, Hin zu dem Beſucher komme. 8 Was muß man ſchauen? Soll man ſeinen Augen trauen? Dieſes ſtürmiſche Begrüßen! Dieſes Herzen, dieſes Küſſen! Und der Abtin ſcharfe Worte Tadeln, daß am heil'gen Orte Man dies weltliche Betragen Ohne große Scham kann wagen. Doch mit heitrer Seelenruhe Spricht die Nonne: Was ich te, Eine Sünde iſt's mitnichten Gegen meine heil'gen Pflichten. 15 doch dieſes Mannes Mutter einer Mutter Schwiegermutter.“ Lieber Leſer, nun hilf denken, Mußte ſich die Abtin kränken? Von Natur zur Kunſt. Es kommt dir öfter zu Geſicht, Gehſt du im Walde früh ſpazieren, Das heißt, im Sommer iſt das nicht, Dazu mußt kalt es ſein, und frieren; Nimmſt du die Mitte von dem Wort, nf links und rechts laß ſchnell verſchwinden, Wirſt du das Kunſtwerk, Rätſelwort, Mit größter Leichtigkeit ſchon finden. Die geſtreuge Penſionsmutter. Einszwei, Lieschen, ſprach Fran Pich, Leiterin im Penſionat, Dieſes Buch iſt nichts für dich, Weil es ſchlechten Einfluß hat. Einsdrei auch nicht Eins bis Fünf Leſend abends noch im Bett, Denn es gibt viel Dreivierfünf, Die belehrend ſind und nett. Solche Schmarren hier im Zimmer Schaden meinem Penſtionat, Das doch ſeinen Zuſpruch immer Aus den zweifünf Vierfünf hat. er Falle eine Mindeſtſteuer feſtgeſetzt?“ Wie laute Anſchrift des früheren„Kampfbundes für dei Kultur“? Wo iſt das Gebäude desſelben? Ich um gefl. Adreſſenangabe des Arbeiterdichters Bröger, Nürnberg. Wer iſt Stalin?“—— 8 Nebeneinkommen muß gemeldet werden. Ob ir, ein Betrag von der Unterſtützung in Abzug ko richtet ſich nach öͤen jeweiligen Verhältniſſen. Einnahmen aus dem Hauſierhandel ſind zur ſatzſteuer anzumelden, gleichgültig, wie groß ſie Der Kampfbund für deutſche Kultur ging in der Kulturgemeinde auf. Geſellſchaft befindet in I. 4, 15 im Hauſe der Kreisleitung. Karl B wohnt in Nürnberg, Breite Gaſſe 25/27. Joſef riowitſch Stalin wurde am 21. Dezember 187 Gori(Tiflis) in Georgien als Sohn eines S machers geboren. Er heißt mit ſeinem rich Namen Dſchugaſchwili, d. h. Stahlmann, M ſchmied. Stalin bedeutet eine freie Ruſſifizie ſeines eigentlichen Namens. Er war zum Pri ſtand beſtimmt. Mit acht Jahren kam er in ein liches Internat und beſtand dort mit 16 Jahren Examen. Dann kam er in ein Prieſterſeminga Tiflis, das er wegen Anzettelung einer Verſt rung verlaſſen mußte. Er wurde ſpäter Soziald krat und hierauf Bolſchewiſt, 1922 wurde er Gen ſelretär des Zentralkomitees der Kommuniſti Partei. Pfändung.„Kann eine Lebensverſicherung geg det werden?“—— Die Lebensverſiche rung, die Schuldner abgeſchloſſen hat, kaun zur Befriedi eines Gläubigers herangezogen werden. Der 6 biger kann, wenn die Pfändung rechtswirkſam worden iſt, z. B. von dem Kündigungsrecht des ſicherten nach 8 176 des Verſicherungsvertragsgef Gebrauch machen. Häufig wird die Verſicherung gunſten Dritter abgeſchloſſen, z. B. kann der gatte oder das Kind der Bezugsberechtigte ſein dieſem Falle hat der pfändende Gläubiger das 9 dieſe Beſtimmung des Schuldners zu widerr Der Gläubiger muß aber unverzüglich von di Widerrufsrecht Gebrauch machen. Andernfalls die Pfändung zwecklos werden, wenn, noch bevor Gläubiger widerrufen hat, der Verſicherung praktiſch eintritt. Wenn aber in dem Verſichern vertrag die Klauſel enthalten iſt, daß der Verſich unwiderruflich ſeinen Anſpruch abtritt, ſo iſt Pfändung fruchtlos. G. K. H. K.„Es liegt ein Pachtvertrag über Ackergrundſtück zugrunde, der folgende Beding enthält: 8 13. Ein etwaiger Verkauf des. gegenſtandes(freiwillig oder im Vollſtreckungs hebt den Vertrag mit der Wirkung vom nich darauffolgenden 11. November auf. Der betreffe Acker iſt am 11. Juli 1934 verkauft worden. Pächter iſt am 3. Sept. 1934 der Verkauf mithel worden, wobei ihm auch gleichzeitig erklärt ahn daß der Acker gemäß 8 13 des Pachtvertragez h September 1929 an Martini 1934 an den g übergeht. Trotzdem der Pächter ſchon vor der nachrichtigung von dem Verkauf Beſcheid gem hatte, hat er den Acker wieder eingeſät und wei ſich, den Acker an den Käufer herauszugeben, n rend er die anderen Aecker, die er mit der glei Bedingung gepachtet hatte, herausgegeben hat.! Pächter begründet ſeine Weigerung damit, daß Paſſus„vom nächſten darauffolgenden 11. Noy ſo zu verſtehen ſei, daß er öͤen Acker erſt an N tini 1935 herauszugeben habe, was natürlich Verkäufer und Verpächter des betreffenden Ack nicht gelten laſſen will und auf dem Standͤpu ſteht, daß der nächſte darauffolgende 11. Novem der November 1934 ſein muß. Dieſen Stand pu vertrete ich auch, weil das Wort„darauſfolgem ſich doch nur auf den Verkauf beziehen kann u nicht auf das Wort„nächſten“.“—— Mir tei Ihre Anſicht, daß die Vertragsbeſtimmung„Ni ſten darauffolgenden 11. November“ nur dahin v ſtanden werden kann, daß der dem Verkauf folgen 11. Nopember als Ende des Pachtverhältniſſes Frage kommt. Wäre ſtatt der Bezeichnung„nächf das Wort„erſte“ gewählt worden, könnte über Auslegung kein Zweifel beſtehen. 9 Die Verſteckrätſel. Manch liebes, holdes Mägdelein Möcht' dich ein wenig ne en. Es will von dir gefunden ſein Und tat ſich drum verſtecken. Nimm einem Feldherrn Kopf und Fuß, Flugs ſteht vor dir die Eine. Bei einem König wieder tu's, Da iſt die zweite Kleine. Im Altertum ein ſchönes Land Vom Kopf und Fuß befreie,— Ein holdes Mädchen ſich da fand, Und nun haſt du ſchon dreie. l Ein Salz, dem kranken Magen lieb, Schlag Kopf und beide Füße Ihm ab, und was da übrigblieb, Das ift die vierte Süße. Auflöſungen aus voriger Nummer. Kreuzworträtſel: a) 1 Laub, 4 Kant, 1 0 8 Arie, 9 Armut, 12 Nab, 14 Los, 16 Rat, 17 Spatg 18 Lea, 19 Hag, 21 Ulk, 23 Kleie, 25 Raum, 28 0 27 Ache, 28 Oſſa;— b) 1 Leibl, 2 Ufa, 3 Bern, 4 fg 5 Art, 6 Teint, 10 Makrele, 11 Hoſea, 13 Salat, 1 145 16 8 18 Lepra, 20 Gerda, 1 Ulme, 2 Kilo, 28 24 Eos, ö Preisbeſtimmung: Von einer Sorte 35 das Dutzend 60 Pfennige, von der anderen 1* Von der erſten erhält man für 1,50 Mark 30 Stück, der zweiten 18 Stück, alſo ein Dutzend weniger. Silbenversrätſel: verrauſcht, um eccuſe Silveſtertrubel, Jubel, vorbei, allerlei, großen, ſo 1 nicht weit, Faſchingszeit, Lachen, machen, verſieht, erte Lied, alles, Dalles. Scherzrätſel: Mädchen. Magiſche Figur: 1. 3. Stettin, 4. Ellipſe, 5. Leander. Eine Verwechſlung: Der Junge bekommen und ſollte 2 Pfund zu 70 Pf., 3 Mf. 50 Pf., 5 Pfund zu 40 Pf. und 7 Pfund zu men bringen. Er hatte aber für 9 Mark 10 Pfund bekom f nämlich 2 Pfund zu 40 Pf., 3 Pfund zu 30 Pe 5 Pfund zu 50 Pf. und 7 Pfund zu 70 Pf. Hohes Ziel: Kunſtwerk, Durch Nacht zum Licht: Senne, Won Sinne. 2. Pil hatte 7 Nun tag, 18. März 1935 22 ö zeſetzt?“ Wie lautet die npfbundes für deutſche de desſelben? Ich bitle Arbeiterdichters Karl Stalin?“—— Jedes det werden. Ob irgend⸗ zung in Abzug komm, zen Verhältniſſen. Die rhandel ſind zur Um⸗ ültig, wie groß ſie ſind dultur ging in der Ne. eſellſchaft befindet ſſch leitung. Karl Bröger zaſſe 25/27. Joſef Wiſſa⸗ 21. Dezember 1879 i ls Sohn eines Schuh⸗ mit ſeinem richtigen „Stahlmann, Meſſer⸗ ne freie Ruſſifigierug Er war zum Prieſter, ten kam er in ein 10* n 1 Morgen- Ausgabe In Paris eingetroffen Herzlicher Empfang der deutſchen Fußballer In Begleitung des Reichstrainers Nerz und des Spiel⸗ ausſchuß⸗Mitgliedes Martin Knehe trafen die deutſchen Fußballer ber Nationalmannſchaft om Samstag um 16 Uhr ort mit 16 Jahren ein Prieſterſeminar in elung einer Verſchwö⸗ rde ſpäter Sozialdemo⸗ 1922 wurde er General der Kommuniſtiſchex wohlbehalten in Paris ein. Sie wurden auf dem Bahn⸗ ſteig von mehreren hundert Perſonen herzlichſt begrüßt. Die deutſche Botſchaft wor durch Legationsſekretär v. Hol⸗ leben und Oberregierungsinſpektor Schmidt vertre⸗ ten. Noch auf dem Bahnſteig fand ein feierlicher Impfang durch den Vorſitzenden des franzöſiſchen Fußballverbandes, Rimet, und den Generalſekretär ſtatt. Dann wurden die deutſchen Fußballer in ihr Hotel geleitet. Ueber die ensverſicherung gepfäy⸗ nsverſicherung, die enn kann zur Befriedigung endgültige Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft wurde en werden. Der Gläu. nichts bekanntgegeben. ung rechtswirkſam ge* ndigungsrecht des Ver⸗ berungsvertragsgeſetzez d die Verſicherung z 3. B. kann der Ehe. ugsberechtigte ſein y e Gläubiger das Rech, loners zu widerrufen werzüglich von diefen hen. Andernfalls wird „ wenn, noch bevor del der Verſicherungsſal in dem Verſtcherungs. iſt, daß der Verſicher ich abtritt, ſo iſt ein Der öritte Fußball⸗Länder kampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich gehört der Vergangenheit an. Was 1991 in Paris und 1933 in Berlin nicht gelang, nämlich die Fvanzoſen zu ſchlagen, wurde jetzt— wieder in Paris— zur Tatfache. Die deutſche Mannſchaft kämpfte in der Pariſer Printzenparkbahn vor faſt 45 000 Zuſchauern, unter denen ſich auch einige tauſend deutſche Schlachtenbummler befanden, mit jener Hingabe, die mant von einer deut⸗ ſchen Nationalmannſchaft füglich erwartete. Und der Erfolg war auf unſerer Seite, auf der Seite der beſſeren Mann⸗ ſchaft. Der von Lehner kurz vor der Pauſe erzielte Füh⸗ rüngstreffer war ſchon ein wertvoller Vorſprung. aber jebbſt als Kobierſki nach Wiederbeginn auf 210 erhöht hatte, ließ der Kampfgeiſt der deutſchen Spieler nicht nach, denn man erinnerte ſich an Berlin, wo die Franzoſen einen 1283⸗Rückſtand noch zu einem ehrenvollen Unent⸗ ſchieden geſtalteten. Als die Franzoſen dann tatſächlich einen Treffer aufholten, ſtand die Partie auf des Meſſers Schneide, denn nun legten die Franzoſen mächtig los und das Publikum feuerte die Spieler zu unerhörten Leiſtungen an. Aber die deutſchen Spieler bewahrten die Ruhe. Sie deckten gut die Halbſtürmer wurden zur Siche⸗ rung des eigenen Tores zurückgenommen und gegen dieſes deutſche Bollwerk rannten die franzöſiſchen Stürmer ver⸗ gebens an. Und dann kam der deutſche Endſpurt, der uns— ähnlich wie in Amſterdam und vorher ſchon in Warſchau— den endgültigen Sieg ſicherte. Von Hohmanns Kopf ſauſte das Leder in das franzöſiſche Tor. Man kann ſich den Jubel der deutſchen Schlachtenbummler vorſtellen — ihr„Sieg Heil!“ galt den tapferen deutſchen Spielern, die in einem großen Kampf einen bedeutenden Sieg errungen haben! Das Wetter hatte ſich in den Mittagsſtunden verſchlech⸗ tert, zeitweiſe regnete es, aber das tat der Fußballbegeiſte⸗ rung der Pariſer keinen Abbruch. Die Polizei hatte um⸗ fangreiche Abſperrmaßnahmen getroffen, und ſo wickelte ſich der Anmarſch der Maſſen zum Prinzenpark⸗Stadion, das in der Nähe des Bois de Boulogne liegt, glatt und rei⸗ bungslos ab. Die Eintrittskarten wurden mehrfach kon⸗ trolliert, kurz und gut: eine ausgezeichnete Organiſation. 45 000 Zuſchauer Hakenkreuz und Schwarz⸗Weiß⸗Rot im Prinzenpark Noch wie hatte in Paris ein Fullballänderſpiel ſo viele Zuſchauer angelockt, wie dieſe dritte Begegnung zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Das rieſige Oval war, wie ſonſt nur bei großen Nad⸗ rennen, mit 45 000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Neben der Trikolore und der belgiſchen Flagge wehten die deutſchen Hoheitszeichen Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Hakenkreuz. Eine Muſikkapelle vertrieb den Zuſchauern die Zeit und ſo war die Stimmung recht gut, oowohl es zwiſchendurch immer wieder regnete. Kurz vor 16 Uhr (deutſche Zeit) kam die Sonne durch und wenig ſpäter ſprang auch die deutſche Mannſchaft ins Feld, herzlich begrüßt. Das Deutſchland⸗Lied ſangen die deutſchen Zu⸗ ſchauer mit und das gleiche taten die Franzoſen, als wenig ſpäter die franzöſiſchen Spieler erſchienen und die Nationalhymne geſpielt wurde. Es folgten die üblichen Begrüßungen, die Photographen kamen zu Wort, dann rief der belgiſche Schiedsrichter Baert die Spielführer Gram⸗ lich und Thépot zur Wahl(wobei Thépot gewann und Deutſchland Anſtoß hatte) und dann war es ſo weit. Die Mannſchaften Bachtvertrag über ei r folgende Bedingung r Verkauf des Pacht im Vollſtreckungs weg, Virkung vom nächten auf. Der betreſfenge erkauft worden, em der Verkauf mite chzeitig erklärt, es Pachtvertrages dum 1934 an den Kit er ſchon vor der N. kauf Beſcheid gewußt eingeſät und welger herauszugeben, wäß ie er mit der gleichen rausgegeben hat, Der erung damit, daß her folgenden 11. Nopbr“ n Acker erſt an Max⸗ „ was natürlich ber 8 betreffenden Ackers auf dem Standpunkt gende 11. November . Dieſen Standpunkt Sort„darauffolgende“ i beziehen kann un) 5165 3 Wir teile 45 gsbeſtimmung„Nach mber“ nur dahin vel. dem Verkauf folgewe Pachtverhältniſſes Bezeichnung„nächste“ den, könnte über diz en. . ; Wührend die franzöſiſche Elf in der vorgeſehenen Be⸗ indelein ſetzung zur Stelle war, hatte man ſich im deubſchen Lager 1 47 zu einigen Aenderungen entſchloſſen. Jakob mußte an u ſein 33 Stelle von Buchloh ins Tor, Appel blieb in Reſerve und zen. Zielinfki trat ein. ebenſo wurde auf Rohwedder zugun⸗ Kopf und Juß, den von Hohmann(Siffling spielte halblinks) verzichtet. Eine. Man ſah alſo folgende 22 Spieler: tu's, Lend E ete,— 05 fand, 2 8 reite. 15 Magen lieb,— T 8 üße 5—* 1 im Fußballfieber Ein ausführlicher, von unserem cwf- r Nummer. Redaktionsmitglied verfaßter Bild- Laub, 4 Kant.“ Sonderbericht, vom Betrieb um deutſchen Angriffe in Fluß, vor allem Siffling und Kobierſki gefielen durch ſchönes Zuſammenſpiel. Conen wurde in letzter Sekunde vom Ball gedrängt, dann wurde Janes gegen einen franzöſiſchen Stürmer unfair, was ihm ein Pfeifkonzert eintrug. Den Freiſtoß köpfte Buſch, der ſich durch vorzügliche Abwehrarbeit auszeichnete, ins Feld zu⸗ rück, wo Kobierſki bereitſtand und einen guten Lauf mit einem ſcharfen Schuß abſchloß, der am franzöſiſchen Tor vorbeiflitzte. Frankreichs Rechtsaußen Aſton war ſehr ſchnell, kam mehrfach an Zielinſki vorbei, aber ſeine Flan⸗ ken waren ſchlecht. Nuic wurde wieder verletzt und ſchied nun endgültig aus. Aſton ging auf den linken Flügel, Aſtons Poſten auf dem rechten nahm Ceſember ein. Jakob war bei einem Scharſſchuß Duharts auf dem Poſten, dann ſcheiterte Aſton an Buſch. Das deutſche Stürmerſpiel wurde immer beſſer, vor allem auf dem linken Flügel. Lehner und Siffling ſcheiterten an Theépot, dann war zweimal Mattler Retter in höchſter Not. Frankreichs Erſatz⸗Rechtsaußen Ceſember litt unter Lampenfieber, es glückte ihm nichts und als er eine gute Torgelegenheit ausließ, gab es Pfiffe. Buſch wurde im Strafvaum angeſchoſſen, die Elfmeter⸗Rufe hatten bei Schiedsrichter Baert aber keine Wirkung. Es folgte eine Glanzleiſtung Hohmanns, der den Ball ganz hinten holte und Siffling in gute Stellung brachte, aber der Mann⸗ heimer ließ ſich vom Ball drängen. Thépot war bei einem unheimlich ſcharfen Hohmann⸗Schuß guf dem Poſten. Als Lehner gelegt wurde, gab es einen Freiſtoß, den Mattler abwehrte Auf der Gegenſeite kam Frankreichs rechter Flügel durch. Nicolas erhielt das Leder, ein Scharſſchuß folgte, aber Jakob hielt auf der Linie hervorragend. Donn füel Deutſchlands vielbejubelter Führungstreffer. 35 Mi⸗ nuten waren ſchon um, als Kobierſki famos die Linie entlanglief, Conen führte den Ball auch noch einige Schritte, Lehner erhielt ihn, umſpielte noch Van Dooren und ſchoß dann aus ſechs Meter Entfernung unhaltbar ein.:0. Deutſchland blieb im Angriff, Sifflino und Conen arbei⸗ teten hervorragend, aber erfolgreiche Schüſſe ſah man nicht. Frankreichs Rechtsaußen wurde ob ſeiner Hilfloſigkeit aus⸗ gelacht und Jacob mußte noch zweimal gegen Nicolas retten. :1 am Schluß Zu Beginn der zweiten Hälfte warteten die Franzoſen wieder mit ſtürmiſchen Angriffen auf. Sie hatten ihre . 6 * * Gau XIII Südweſt Boruſſtia Neunkirchen— Union Niederrad 210 Spfr Saarbrücken— 1. F Kaiſerslautern:1 FSW Frankfurt— Sagar 05 Saarbrücken 271 eg über Die deutſche Nationalmannſchaft ſiegt nach härteſtem Widerſtand in Paris:1(:0) ö Außenſtürmer umgewechſelt, Aſton ſpielte alſo wieder rechts und Ceſember mühte ſich links ab. Mitten in die⸗ ſer franzöſiſchen Drangperiode fiel Deutſchlands zweites Tor. Conen ging allen durch, umſpielte einige Gegner, gab kurz vor dem Tor an den mitgelaufenen Kobierſki und gegen deſſen Flachſchuß konnte auch Thépot nichts aus⸗ richten. Es hieß alſo:0 für Deutſchland. Dieſes Tor war aber für die Franzoſen ein Anlaß zu verſtärkten Angrif⸗ ſen. Das deulſche Tor wurde minutenlang belagert, Beck traf den Pfoſten, Buſch war an allen Ecken und Enden, aber dann ging das Leder doch in das deutſche Netz. Jakob wehrte einen Schuß zu ſchwach mit der Fauſt ab, Ceſember gab behutſam zur Mitte. Jakob kam nicht an den Ball, Duhart ſprang zwiſchen die deutſche Abwehr und köpfte den Ball ins Netz. Das war in der 15. Minute und nun erreichte der Kampf ſeinen Höhepunkt. 7 Das us Publikum feuert die franzöſiſchen Spieler zu Höchſtleiſtungen an, die deutſchen Reihen ſchlenen zu wan⸗ ken, aber die Abwehr, in der man auch Hohmann und Siffling ſoh, ſtand eiſern und ließ keinen Treffer mehr zu. Jetzt war es Janes, der mit ſeiner Ruhe und Kalt⸗ blütigkeit die Lage beherrſchte und jeden Angriff der Franzoſen mit größter Sicherheit abſtoppte. Mehrere Ecken wurden abgewehrt, Duhart ſchoß aus guter Stellung über das deutſche Tor— dann erlahmte Frankreichs Kampf⸗ geiſt! Deutſchland kam auf, das Spiel wurde ausgegli⸗ chen und endete ſchließlich mit einer deutſchen Felbüber⸗ legenheit. Beide Außenſtürmer, Lehner und Kobierfki, trugen immer wieder gefährliche Angriiſe nach vorn, aber im franzöſiſchen Strafraum ſtanden mit Mattler und Van Doren zwei großartige Verteidiger, die energiſch dazwi⸗ ſchenfſuhren. Außerdem fehlten Siffling und Hohmann vorn, anſcheinend weil ſie zur verſtärkten Torſicherheit noch hinten beordert worden waren. Lehner verpaßte eine gute Gelegenheit, Hohmann ſtand zweimal abſeits, dann hielt Thépot einen Schuß von Ko⸗ bierſki. Die letzten zehn Minuten ſtanden ganz im Zeichen Deutſchlands. Einen unverhofften Schuß Sifflings konnte Thepot gerade noch zur Ecke wehren, auf der anderen Seite wehrte Jakob einen Freiſtoß ganz hervorragend ab. Vier Minuten vor Schluß ſicherte Deutſchland dann den Sieg durch ein drittes Tor, das von Münzenberg ler ſpielte hervorragend Drittverteidiger!) eingeleitet wurde. Lehner ging mit der Vorlage ab, ſeine Flanke faßte Hohmann mit dem Kopf und da ſaß der Ball auch ſchon im Tor. Großer Jubel, etwas Geplänkel und dann der Schluß⸗ bees— Eine Gau* Württemberg SSW ulm— 5 Ulm 10 Spfr Stuttgart— Stuttgarter Kickers 22 S 3— Union Böckingen 310 SV Göppingen— Ses Stuttgart 216 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 20 13 2 5 43:25 28:12 F Pirmaſens 19 9 5„ ͤ F Kickers Offenbach 20 10 3 7 52-37 28:17 FSW Frankfurt 20 8 7 5 1343 37 Union Niederrad 20 8 6 6 34:41 2218 Wormatia Worms 18 8 4 6 43:85 20:16 Eintracht Frankfurt 18 6 6 6 26.28 18:18 Boruſſia Neunkirchen ig 6 6 7 3485 1820 Sportfr. Saarbrücken 18 4 5 9 33:87 13.23 FC Kaiſerslautern 20 4 4 12 28:44 12.28 SpVg Saar 05. 18 3 11 28752 10˙26 Gau XIV Baden Bf Mannheim— Karlsruher FV:2 SW Waldhof— 1. Fc Pforzheim:1 Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg 412 FC Freiburg— Germania Karlsdorf:0 Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte VfR Mannheim. 18 12 3 3 53:81 2279 Phönix Karlsruhe. 18 9 7 2— 4022 25:11 Sp Waldhof 18 9 4 5 36.25 22:14 VfL Neckarau 17 8 5 4 87:24 21:13 VfB Mühlburg 18 8 5 5 2 FE Freiburg 17 7 5 5 19:15 I. FC Pforzheim. 18 7 4 7 39.27 18.18 Karlsruher FBV 18 3 8 7 23:26 14:22 Germanta Karlsdorf 18— l 11:44 7·29 08 Mannheim 1 2 15 18:63 482 VfR Mannheim— Karlsruher FW 622(:1) Ein jahrzehntelanges, von vielfachen Enttäuſchungen begleitetes ſchweres Ringen hat nun mit der wohlverdien⸗ ten Einholung des Siegespreiſes ſeine Krönung erfahren. Doppelt ehrenvoll, da den Kämpfern in letzter Stunde noch einmal das Unglück in den Weg trat, um auch dieſe größte Hoffnung eventuell zu begraben. In einem letzten Zuſam⸗ menreißen ſtemmten ſich die Maunheimer am verfloſſenen Sonntag an zwei Fronten gegen äußerſt entſchloſſene, tapfere Gegner, und der ſchließliche Doppelerfolg entlaſtete den Meiſteranwärter für dieſen letzten Kampf weſentlich; ein Unentſchieden reichte ſchon, auch in dieſem Jahre die Stellung Mannheims und ſomit die Teilnahme an den deutſchen Endrunden zu behaupten. Etwa 5000 ſtrömten am Samstag nachmittag dem Platz hinter den Brauereien zu, ohne natſftrlich auch nur entfernt zu ahnen, daß der Altmeiſter gegen den bekannt zähen und auch taktiſch kaltblütig entſchloſſenen Gegner ein ſolches Ergebnis herausholen würde, das an den Geſamtleiſtun⸗ gen beider Mannſchaften gemeſſen, wohl etwas hoch aus⸗ fiel, aber an der Eindeutigkeit des Erfolges in keiner Weiſe rütteln läßt. Bf hat über den internen Bereich der gegebenen Vereins⸗ intereſſen hinaus hiermit einen außerordentlichen Dienſt für das Anſehen des rheiniſchen Fußballs geleiſtet, der nun einer Reihe von Großkämpfen in der Gruppenmeiſterſchaft entgegenſieht. Der Großteil der Zuſchauer wird mit Ban⸗ gen der Entwicklung dieſes Entſcheidungsſpiels gefolgt ſein, das zeigte am deutlichſten der elementare Ausbruch des Beifalls, als es den Heimiſchen gelang, wiederholt die ver⸗ ö 25 1 81 5 2 10 das Große deutsch- französische 1 2 609 f Fußballtreffen, das ganz Paris in ilme, 22 Kilo, 26 seinem Bann hielt, folgt in einer der 1 einer Sorte b nächsten Ausgaben. der anderen 1 Marl PPPPPPPPCPCCCVTCTGGTGTGTGTbTbTbTPTGTGTGTPTGTGTòTTòbTbTbTbTbTTbTbTTTTb 0 Mark 30 bon itzend 1 Deutſchland 1 85 rauſcht, umge Jako Buſch kerle graßen i Zielinſki nachen, berſei, 1 bee e 3 Siffling Kobierfki * Apoſtel. Pistole Nui N icola Beck Aſton 0 8. e 5 Gabrillargues r Junge Mattker 56 1 Dooren 50 70 Pf., Frankreich 7 Pfund 10 Pfund e 5 120 durch Lehner . Das Spiel begann überaus ſchnell und ſah zunächſt die u 70 Pf. Franzoſen im Angriff. Janes leiſtete ſich einen böſen 5 Schnitzer, aber Jakob rettete vor dem anbrauſenden Aſton. 4: Seuns. 1 3 Deankreichs Linksaußen Nuie wurde gleich angeſchlagen id ſchied einige Minuten aus. Langſam kamen auch die lorene Führung wieder an ſich zu reißen, um dann in Soto⸗ Eine wirkliche Meiſterleiſtung 5 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Vi Stuttgart 17 10 3 4 50•30 23:11 SSV Ulm 1 10 3 4 46:29 28.11 Stuttgarter Kickers 17 9 3 5 34187 21213 Sc Stuttgart 12 7 3 7140 171 Spy Feuerbach 17 6 4 7 38:81 16.18 Unton Böckingen 17 7 1 9 39•43 15:19 Spfreunde Eßlingen!7 5 5 7 31:88 15:19 FV Ulm 16 6 2 8 31:28 14:18 Sportfr. Stuttgart 17 6 7 7 92:39 14.20 Sp Göppingen 16 5— 11 18˙42 10˙22 Gau XVI Bayern Wacker München— 05 Schweinfurt 01:1 ASV Nürnberg— Speßg Weiden:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Fürth 20 12 4 4 38.21 28˙12 Bayern München 19 9 5 4 4930 24-14 1. FC Nürnberg 19 8 7 4 41)26 223.15 Schweinfurt 05 19 9 5 4 129 2815 München 1860 18 7 5 6 35:27 1917 Wacker München 19 7 3 9 35787 17:21 ASV Nürnberg 19 6 4 9 30:40 16.22 Be Auasburg 19 6 4 93545 16˙22 Spyg Weiden 19 6 5 9 985 4335 ahn Regensburg 20 4 9 33:85 55 80 9 4 5 10 31152 13:25 Schwaben Augsburg 19 leiſtungen des Mittelſtürmers— gut ſekundiſert von dem erwachenden Simon den Partner ſchlagweiſe immer mehr diſtanziert zu ſehem. Dieſer Spurt des letzten Spielabſchnitts war ein ſportliches Erlebnis. Ueberragend arbeitete Schalk in der Verteidigung und wie ſehr ihn die Hingabe und Intenſität gegen Ende mitnahm, war klar zu erkennen. Willier, an ſeimer Stelle als Mittelläufer eingeſetzt, konnte natürlich die Arbeit eines Kamenzin nicht erſetzen; er war durch ſeine— übrigens ſehr wirk⸗ ſame— Deckung des gegneriſchem Mittelſtürmers ſo gebun⸗ den, daß ein durchgreifender Aufbau nicht in Frage kam, den aber dafür die Außenläufer, vor allem die beiden Ver⸗ binder Theobald und Berk, ausgezeichnet verſahen, ohne ihre Aufgabe vorne deshalb aus den Augen zu verlieren. Eine weitere Unebenheit war das nicht energiſch genug be⸗ ſolgte Nachſetzen durch Berk, deſſen Wirkſamkeit im übrtgen unbeſtritten bleiben muß. Ausgezeichnet der linke Geſamt⸗ flügel. Rechts wollte es mit Simon nicht in allem klappen, aber ſein Sichfinden, das durch zwei Prachttore die alte Zeit aufleben ließ, fiel gleichfalls ſtark ins Gewicht. Bartak wurde nicht überlaſtet— und das war gut. Wenn auch der fehlende eigentliche Stil in der Geſamtmannſchaft dem Gegner Stellung und Deckung mitunter ganz bedroh⸗ lich erleichterten, ſo zwang der Siegeswille und nicht zuletzt der weit gefährlichere Sturm die Sache ſchließlich in Bah⸗ nen, aus denen es für den ſich umgeheuer einſetzenden Geg⸗ ner kein Entrinnen mehr gab. KN machte, trotz des verblüffenden Ergebniſſes, ſeinem Ruf ols taktiſch gewiegten und entſchloſßenen wie auch ſpieleriſch hervorragenden Gegner alle Ehre. Bis tief in die zweite Hälfte hinein ſtellten, deckten und verteidigten die Karlsruher ſehr gut brauchen kann, 1406. ſahrgang/ Nr. 128 Frankreich pfiff.— Deutſchland hatte 311 geſiegt und erstmals Frank⸗ reich beſiegt! Die Leiſtungen der Mannſchaften Es war ein ungemein ſchnelles und abwechſlungsreiches Spiel. Frankreich war, das muß ehrlich zugeſtanden werden, keine zwei Tore ſchlechter. Schwach waren bei den Franzoſen die Spieler, auf die man das meiſte Vertrauen geſetzt hatte: Duhart und Nicolas. Beſter Stürmer war zweifellos Aſton. Beck ſtand kaum hinter ihm zurück. Er beſtach vor allem durch ſeine Technik und durch die vor⸗ zügliche Aufbauarbeit. Die durch die Verletzung des Neu⸗ lings Nuie notwendig gewordene Umſtellung wirkte ſich natürlich auf die Arbeit des franzöſiſchen Sturms recht ungünſtig aus. Die franzöſtſche Läuferreihe war guter Durchſchnitt. Sie ſpielte betont defenſiv; ſchwach war der 5 rechte Läufer Gabrillargues. Beſter Mannſchaftsteil war 15 die Abwehr, die ſich glänzend ſchlug und für die drei Tref⸗ 5 fer wirklich nicht„haftbar“ gemacht werden kann. Sehr gut war vor allem Thépot. Die deutſche Mannſchaft ſpielte ihr in erſter Linie auf die Torſicherheit bedachtes Spiel mit Erfolg. Münzenberg ließ den franzöſiſchen Angriffsführer über⸗ haupt nicht zu Worte kommen, fand aber trotzdem noch Gelegenheit, für den Aufbau zu arbeiten. Ueberraſchend gut war Jakob im Tor, immerhin war er an dem einen Gegentor nicht ganz ſchuldlos. Die Verteidigung war insgeſamt ausgeglichen gut. Janes gutes Stellungsſpiel und ſeine Ruhe waren viel wert. Buſch beſtach durch ſein energiſches Dazwiſchenfahren und durch ſein vorzügliches Kopſſpiel. Der eine oder andere Fehlſchlag muß, unter Berückſichtigung des zeitweiſe enormen Druckes der Franzoſen, entſchuldigt werden. Zielinſki war in der erſten Hälfte ſchwach, ſpäter gefiel er ſehr gut. Gramlich, der deutſche Spielführer, war techniſch her⸗ norragend und lieferte ein fehlerfreies Aufbauſpiel. Im Sturm lag das Schwergewicht auf den Filigeln, wo Ko⸗ bierſki und Lehner große Aktivpoſten waren. Kobierfkt zeigte viel Verſtänttis für die unauffällige Arbeit Siff⸗ lings. Conen, obwohl diesmal nicht in der Reihe der Torſchüttzen, hatte großen Anteil am Sieg. Hohmann paßte ſich aut in den Rahmen ein. Zuſammetgefaßt: kein ſchwa⸗ cher Punkt in der deutſchen Elf. Der Schiedsrichter Baert⸗Belgien„verſündigte“ ſich f 45 einige Male gegen die Vorteilsregel, aber ſonſt war er ö 116 gusgezeichnet und paßte ſich dem Niveau des Kampfes 5 durchaus an. 5 liter, Sübdoeutſchland Daß er zur eigentlichen Durchführung ſeiner Taktik diesmal nicht kam, war eben die Stärke des Vin, der ſich das Heft nicht ſo weit aus der Hand nehmen ließ, daß dieſe nur in Anſätzen vorhandene Taktik entſcheidend werden konnte. K kam nicht in Führung; das gab den Aus⸗ ſchlag. Man hütete Langenbein drei Viertel des Spiels. Simon, der harmlos ſchien, blieb unbeachtet— und machte Tore, die dann die Lockerung der Aufmerkſamkeit ür die Mitte herbeiführte, und Langenbein beſorgte ſo in unholt⸗ barem Drang die Freiheit nützend den Reſt. Man kann Key nur dankbar ſein, ſo zähe und aufopfernd gekämpft zu haben; der Sieg der Mannheimer iſt um ſo ehrenvoller. Die Karlsruher aber— das zeigte dieſer Schlußkampf zur Ge⸗ nüge— werden beſtimmt im nächſten Spieljahr ein gewich⸗ tiges Wort mitreden. Der Spielverlauf* I Bereits nach wenigen Minuten köpft Striebinger auf Flanke von Simon beherrſcht zu Langen bein, der ſo⸗ fort erfaßt und unmittelbar:0 placiert. K antwortet mit einem Lattenſchuß Dammingers, ſtemmt ſich mächtig, ſo daß VfR überhaſtete Fehlſchüſſe ſetzt, die aber vereinzelt ſehr gefährlich ſind. Ein ſchöner Kopfboll Theobalds findet Stadler in Stellung. Karlsruhe nützt jeden Fehler des BfR geſchickt; ein Strafball kommt zum linken Flitgel, Benz legt Schneider kurz vor, ber, ehe die Deckung eingreift, halbhoch mit Langſchuß, aber bei richtiger Stellung und Auf⸗ merkſamkeit doch haltbar,:1 drückt. Hervorragend arbeitet Karlsruhe im Stellen und Decken, beſonders vor dem Tor. Es iſt ſchwer etwas durchzubringen. Mauz wechſelt inſolge Verletzung mit Striebinger. Die Spannung ſteigt, da K Anſätze zur Abriegelung zeigt. So geht es mit dem Gleich⸗ ſtand in die Pauſe. Nach Seitenwechſel haben Mauz und Striebinger ihre alten Plätze wieder ein⸗ genommen. Die Erwartung iſt auf dem Höhepunkt, alles auf des Meſſers Schneide. Die 6. Ecke für Mannheim tritt Simon, Langenbein köpft weiter, und aus einem Ge⸗ dränge vor der Torlinie kann der ſtartſchnelle La ngen ⸗ bein die Führung erneut holen. Endlich gelingt auch Simon ein Schlager: Auf vorbildlichen Flankenwechſel Striebingers nimmt er freiſtehend auf, entſchloſſen und ſcharf geſchoſſen ſitzt das Leder in der linken Ecke, 311. VfR hat durch dieſen Spielſtand eine breitere Baſts, dite er denn kurz darauf kann KR unter Herausgehen von Bartak 312 ſtellen; aber nun ſetzen die Alleingänge Langenheins ein. Fürſt legt ihm vor, Immel(I..) wird fein getäuſcht und aus dem Lauf geſchoſſen, heißt es 412. Einen ſcharſen Strafhall ſchlägt dann Fürſt entſcheidend ab. Bartak hätte das Leder nicht erreichen können. Karlsruhe gibt weiter alles her. Doch Simon wartet mit einem prächtigen Itnksſchuß auf::2. Dann legt Striebinger dem freiſtehenden Langenbein fußgerecht vor, in bekanntem Start geht er ab, Stadler ſtreckt ſich vergeblich—:21 Vg iſt kaum mehr zu halten, doch die knappen Minuten reichen zu einer Erhöhung nicht mehr. Kö W hat ſeine ſchwerſte Niederlage, a aber ſportliche Haltung genug, dem Meiſter als erſter zu 55 gratulieren. Der würdige Abſchluß Aus dem Jubel der in das Spielfeld ſtrömenden Maſſen wächſt eine kleine, aber eindrucksvolle öffentl. ich e Vorfeier. Nach Anſprachen des Regierungsrats Ge p⸗ 1 5 pert und des Gauführers Lin nenbach ehrt Vereins⸗ 1 8 führer Direktor Bühn den altverdienten Kämpen Gep⸗ a pert als Mannſchaftsbetreuer, der weſentlichen Anteil an dem großen Erfolg hat, durch Ueberreichung einer Blu⸗ menſpende. Unter ehrlichem Beifall wird Kamenz n, der im Krankenſtuhl dem Großtag ſeiner Kameraden bei⸗ wohnte, durch Schmückung mit dem Meiſterkranz ſtunvoll gefeiert. Die„Liederhalle“ unter der Führung des Muſtk⸗ direktors Gellert weihte den ſpontanen Akt durch mei⸗ ſterhaft vorgetragene Chöre, und erſt als Vereinsbanner und Meiſterkranz im Tribünendurchgang verſchwinden, verläuft ſich die Zuſchauermenge. Der tapfern Mannſchaßk ganz groß, jedenfalls beſſer als der Gegner und jeder Tadel aus dem Korlsruher Lager wäre verfehlt. KF V gab alles! die beſten Wünſche zur Meiſterſchaft und alles Gute für den weiteren ſchweren Weg. A. M. 6. Seite/ Nummer 128 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 18. März 1035 Brief;kʒas fen der NNM2 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die Freßgeſetzliche Verantwortung. Allgemeines Frl. O.„Was verſteht man unter Rezitativ, En⸗ ſemble und Finale? Welches ſind die am meiſten gegebenen Opern?“—— Ein Rezitativ iſt ein Mit⸗ telöing zwiſchen Sprechen und Singen, unterſtützt durch einfache Akkorde eines Taſteninſtrumentes (Cembalo oder Klavier). Das Rezitativ ſpielt in den Opern Mozarts, um nur ein Beiſpiel zu nennen, eine große Rolle. Ein Enſemble iſt das Zuſammen⸗ wirken von mehreren Stimmen in einem Duett, Terzett, Quartett oder Quintett. Auch der Chor kann dabei beteiligt ſein. Bei einer Szene handelt es ſich um den eigentlichen Fortgang der Handlung, alſo um Rede und Gegenrede einzelner Perſonen. Das Finale einer Oper iſt inſofern ein beſtimmter Begriff, als es ſich zu einem ſehr kunſtvollen En⸗ ſembleſatz(ſtehe oben) auswachſen kann. Die meiſt⸗ gegebenen Opern ſind etwa folgende: von Wagner: Tannhäuſer, Lohengrin, Meiſterſinger; von Verdi: Rigoletto, Troubadvur, Traviata; von Bizet: Car⸗ men. Ferner Bajazzo und Cavalleria ruſticana, Tief⸗ land, Hänſel und Gretel, Butterfly, Boheème, Tosca. Fr. O. M.„Wann wurden Herzog Leopold Fried⸗ rich II. von Anhalt und Friedrich Viktor Fürſt von Hohenzollern⸗Sigmaringen geboren?“—— Herzog Leopold Friedrich II. von Anhalt, der am 19. 8. 1856 in Deſſau geboren wurde, ſtarb am 21. 4. 1918 auf Schloß Ballenſtedt. Er war verheiratet mit Marie, Prinzeſſin von Baden. Friedrich Viktor Fürſt von Hohenzollern⸗Sigmaringen wurde am 30. 8. 1891 in Heiligendamm in Mecklenburg geboren. Er hat ſei⸗ nen Wohnſitz in Schloß Sigmaringen und in Schloß Umkirch, Poſt Freiburg i. Br. Der Fürſt iſt ſeit dem 2. Junt 1920 mit Margarete Prinzeſſin von Sachſen, verheiratet. O. Sch.„Welches iſt die tiefſte Grube der Erde d“ —— Die tiefſte bekannte Grube ſoll eine Grube in „Samta Barbara“ ſein, die bis auf eine Tiefe von 3146 Meter getrieben worden iſt. Allerdings ſollen in neueſter Zeit Ingenieure in Mexiko bei der Suche nach Erdöllagern eine Tiefe von 3328 Meter erreicht Haben. In Europa iſt man bis auf 2240 Meter ge⸗ kommen. Tierfreund.„Wie wird ein Hund am beſten ge⸗ füttert?“—— Nicht ſelten muß man feſtſtellen, daß bei der Ernährung des Hundes, namentlich des fungen Hundes, geſündigt wird. Die meiſten Pfleger tun des Guten zuviel, indem ſie ihren Pflegling überfüttern oder ihm Leckerbiſſen verſchiedenſter Art zukommen laſſen, ſtatt ihm natürliche Koſt zu verab⸗ folgen und für ausreichende Bewegung zu ſorgen. Es genügt, wenn Sie Ihrem Hund zwei Mahlzeiten am Tage geben, und zwar morgens eine Taſſe Milch und ein wenig Hundekuchen(ſchon um der Zähne willen) und mittags gequetſchtes Gemüſe, Kartoffeln und was ſich ſonſt noch auf Ihrem Tiſch findet. Die Verabfolgung von Leckerbiſſen und Röhrenknochen muß unbedingt vermieden werden. Dagegen iſt das Füttern von rohem Fleiſch etwa—3mal in der Woche zu empfehlen. Um den Hund vor Staupe und anderen Krankheiten zu ſchützen, raten wir Ihnen, ihn von anderen Hunden möglichſt fernzuhalten und ſich ein Mittel gegen Staupe, das Sie in der Apo⸗ theke erhalten, im Hauſe zu halten und mit ſeiner Anwendung nicht zu zögern, ſohald ſich die Anzeichen einer beginnenden Erkrankung(verminderte Freß⸗ luſt uſw.) zeigen. Arieter umd Waffmung Mietfragen.„Seit annähernd zwei Jahren bin ich Mieter in einem Hauſe, in dem ich vertraglich über⸗ nommen habe, kleinere Reparaturen bis zu 10%¼ auf eigene Koſten ausführen zu laſſen. Vor einigen Wochen erwies es ſich nun als notwendig, da der Kamin im Wohnzimmer nicht mehr zog, denſelben durch einen Ofenputzer nachſehen zu laſſen. Ich nahm an, daß es ſich um eine kleine Reparatur unter 10/ handle. Der Ofenputzer kam und hatte, ars ich nach Hauſe kam, ſeine Arbeit ſchon begonnen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, daß ein Majolikaofen von einer Konſtruktion vorliege, von der angeblich nur ſteben Oefen noch in Mannheim ſeien. Er müſſe deshalb den Ofen noch weiter auseinandernehmen und das würde wahrſcheinlich mehr als 10 4 koſten. Ich ſchickte ihn daraufhin zur Vermieterin, die im Par⸗ terre wohnt, hinunter, um dieſer Beſcheid zu ſagen und ſie zu bitten, heraufzukommen und den Ofen anzuſehen, um dann mit ihr Rückſprache zu nehmen. Die Vermieterin lehnte dies aber ah mit der Be⸗ gründung, daß ſie ſich nicht wohlfühle. Da ich im ungeheizten Wohnzimmer naturgemäß nicht hauſen konnte, erſuchte ich bei der Sachlage den Ofen⸗ putzer, ſeine Arbeit fertigzumachen. Derſelbe ſchickte mir dann eine Rechnung über 14.50 und ich ging deshalb zur Vermieterin mit der Bitte, die Koſten zu übernehmen. Dieſe lehnte das aber ab mit der Begründung, daß die Koſten zu hoch ſeien, und daß ſie andererſeits auch ſelbſt ihren Ofenſetzer beſtelle, wenn ſie die Koſten zu tragen hätte. Ich habe der Vermieterin angeboten, ich wolle den 10/ über⸗ ſchießenden Betrag von.50% aus Entgegenkom⸗ men meinerſeits tragen; doch war die Vermieterin hiermit nicht einperſtanden. Was iſt hier zu tun? Mit meiner Vermieterin habe ich im Jahre 1933 vertraglich eine„entſprechende“ Senkung des Miet⸗ betrages vereinbart, ſobald eine Senkung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer einträte. Da die Gebäudeſonder⸗ ſteuer zum 1. April 1935 abgebaut wird, habe ich des⸗ halb bei meiner Vermieterin angefragt, wie ſie ſich zu dem Abbau des Mietpreiſes ſtelle, indem ich gleichzeitig darauf hinwies, daß ein in der Nachbar⸗ ſchaft wohnender Bekannter von ſeinem Vermieter aus freien Stücken anläßlich des Abbaues der Ge⸗ bäudeſonderſteuer ab 1. April d. J. einen Nachlaß von 13 v. H. angeboten erhalten habe. Meine Ver⸗ mieterin hat mir nun in ſehr gewundenen Erklä⸗ rungen mitgeteilt, daß ſie mir von meiner Miete, die ich für eine 5⸗Zimmer⸗Wohnung im 4. Stock in Höhe von monatlich 130„ zahle, 3„ abzulaſſen bereit ſei. Dies halte ich nicht für eine dem Abban der Gebäudeſonderſteuer„entſprechende“ Senkung. Daß die Gebäudeſonderſteuer im allgemeinen nicht zu einer Senkung der Miete Anlaß geben ſoll, iſt mir gut bekannt, aber es handelt ſich hier um eine vertragliche Abmachung. Was habe ich hier zu tun?“ —— Wenn Sie die größere Reparatur ohne die Zuſtimmung der Hausbeſitzerin haben ausführen laſſen, kann dieſe die Bezahlung der Herrichtungs⸗ koſten ablehnen. Da Sie aber durch das Verhalten der Hausbeſitzerin annehmen konnten, daß dieſe die Reparatur billigte, können Sie die Erſtattung der Koſten verlangen. Wenden Sie ſich an die Schieds⸗ ſtelle für Mieter in R 5(altes Krankenhaus). Sie haben mit der Hausbeſitzerin wohl eine Regelung nach Senkung der Sonderſteuer getroffen. Wie ſich der Begriff„entſprechende Senkung“ auswirkt, ſehen Sie ja an dem Nachlaß, den Ihnen die Vermieterin gewähren will. In dieſem Falle können Sie nur durch gütliche Reglung etwas erreichen. Neuerſræagen Steuer.„Ich habe mit einem Verwandten ein Haus im Wert von 41000 J. Hierauf ruht eine erſte Hypothek von 25000% und ein Reſt von 8000 ,, auf den bis jetzt 1200/ abbezahlt ſind. Welche Steuer muß ich hieraus für meinen Teil bezahlen? Ich habe ferner auf der Sparkaſſe ein Vermögen von 3000/ und außerdem ein Warenlager von 2000 Mark. Muß ich hieraus in Verbindung mit dem Vermögen aus dem Haus Steuer bezahlen und bin ich zur Abgabe einer Geſamtſteuer⸗Erklärung ver⸗ pflichtet? Der Reſtkauf von 8000/ warde beim Grundbuchamt eingetragen. Kann der Reſtkaufſchil⸗ ling genau ſo verlängert werden wie eine Hypothek? Ich habe ferner ein Konto bei einer Bank von rund 1000 /, auf das ich Abzahlungen meiner Kunden einbezahlen laſſe. Muß ich hieraus Gewerbeſteuer bezahlen oder wie iſt dieſes Konto zu behandeln?“ —— Die auf dem Haus laſtenden Steuern(ſtaatl. Grundſteuer, Kreis⸗ und Gemeindeſteuer, Gebäude⸗ ſonderſteuer, Kirchenſteuer) hat der Miteigentümer in dem Verhältnis zu zahlen, in welchem er am Eigentum beteiligt iſt. Vermögenſteuer müſſen Sie vermutlich zahlen, denn wenn Sie an dem Haus zur Hälfte beteiligt ſind und auch zur Hälfte an den Schulden, ſo iſt Ihr Anteil am Haus, wenn der an⸗ gegebene Betrag den Einheitswert darſtellt, 41000% geteilt durch 2= 20 500 J. 1. Hypothek 25 000 J, 2. Hypothek 6800, zuſammen 31 800%, geteilt durch 2. 15 900 /, Reſt 4600 /. Hierzu Sparkaſſe 3000 Al, Warenlager 2000 /, Bankguthaben 1000 /, zuſam⸗ men 10 600 /. Die Steuer- und Deklarationspflicht beginnt bei 10000 J. Bei Verheirateten beginnt die Steuer und Deklarationspflicht erſt bei 20 000 /, und wenn Kinder vorhanden ſind, erſt bei 30 000, 40 000% uſw. Da Sie ein Gewerbe betreiben, ſind Sie mit dem Wert des umlaufenden Vermögens(Waren⸗ lager 2000 /, Bankkonto 1000 ͤ, davon ſteuerfrei 2500, mithin 500/ ſteuerpflichtig. Haben Sie aber gewerbliche Schulden, ſo ſind die Schulden von den Aktiven abzuziehen und Sie können dann evtl. unter die Freigrenze von 2500„ kommen. Für die zweite Hypothek gilt. wenn ſie bereits vor dem 1. 11. 1932 eingetragen war, die Fälligkeits verlängerung laut Geſetz vom 20. 12. 1934, wonach die Rückzahlung nicht vor dem 1. Juli 1936 verlangt werden kann, es ſei denn, daß von vornherein die Hypothek mit einem beſtimmten Zeitpunkt ohne K ündigung fällig wurde oder daß der Schuldner in Verzug der Zins⸗ zahlung iſt. Nuristisaſie Fragen A. B.„Wodurch unterſcheidet ſich eine Zweig⸗ niederlaſſung von einer Filiale? Welche Voraus⸗ ſetzungen müſſen vorliegen, um eine ſolche filial⸗ ſteuerpflichtig zu erklären?“—— Im Gegenſatz zu einem ſog Nebengeſchäft wird unter einer Zweignieder⸗ laſſung eine Abteilung eines Hauptgeſchäfts verſtan⸗ den, durch die eine mit einer gewiſſen juriſtiſchen Selbſtändigkeit operierende Handelsniederlaſſung ins Leben gerufen wird, ſo daß dann von dieſer Nieder⸗ laſſung aus direkt mit der Kundſchaft verkehrt wird und unmittelbar Rechtsgeſchäfte geſchloſſen werden können. Mehrere Verkaufsſtellen an ein und demſel⸗ ben Ort ſind keine Zweigniederlaſſungen, weil ihnen 5 Unſere Rãtſelecke Kreuzworträtſel 5 0 10 14 18 18 19 5 3 Bedeutung der einzelnen Wörter. a) von links nach rechts: 1 Figur aus Goethes„Egmont“, 3 Führer der Argonauten, 6 Jugendwerk Goethes, 9 weiblicher Vorname, 11 Hoherprieſter, 13 Papageienart, 14 Teil des Wagens, 15 Mufe, 17 Gewicht, 18 Nebenfluß der Wolga, 20 afrikaniſcher Strom, 21 geiſchen, 22 W e 25 Polarforſcher, 28 Göttin der Jagd, 27 Elch; b) von oben nach unten: 1 franzöſiſcher Opernkomponiſt, 2 Göttin der Unterwelt, 3 Neben⸗ luß der Saale, 4 Stadt in Südtirol, 5 Drama von Ibſen, 7 Stadt in Oſtfriessand, 8 Edelmetall, 1⁰ Prunkſeide, 12 Götzenbild, 13 chemiſcher Be⸗ . 16 ſagenhafter Gründer Roms, 19 Mineral, 23 Eigenſchaft, 22 griechiſche weiblicher Vorname, 24 Gewä Naturgottheit, wäſſer. 25 Scharadoide. Such einen Freiſtaat— im Süden Amerikas it elegen; Aa vorzeiten Fein und zierlich gelockt; heut iſt es nicht mehr modern! eine Kante hinzu— mancher ſchon ſtieß ſich dran; das Ganze iſt gerüig: man trug's auf dem Kopfe die begriffsmäßige Selbſtändigkeit fehlt. Die Einrich⸗ rung darf, um eine Zweigniederlaſſung zu bilden, nicht eine bloß vorübergehende ſein, und der zur Leitung der Zweigniederlaſſung Berufene muß ein Handlungsbevollmächtigter ſein, d. h. mindeſtens zur Vornahme einzelner zum Handelsgewerbe gehörigen Geſchäfte bevollmächtigt ſein. Nach dem bayeriſchen Gemeindeabgabengeſetz erheben die Gemeinden eine Filialſteuer von Gewerbetreibenden, die im Ge⸗ meindebezirk, ohne in ihm ihren Wohnſitz oder Hauptbetriebsſitz zu haben, Verkaufsſtellen oder Lager unterhalten, von denen aus Waren zum Ver⸗ kauf abgegeben werden, ſerner von Verſicherungs⸗ Bank⸗ und Kreditunternehmungen, die im Gemeinde⸗ bezirk eine Betriebsſtätte unterhalten, ohne in ihm ihren Hauptbetriebsſitz zu haben. Nach dem badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz unterliegen der Filialſteuer Verſicherungs⸗, Bank⸗, Kredit⸗ und Wa⸗ renhandelsunternehmungen, die in einer Gemeinde eine Betriebsſtätte unterhalten, ohne in dieſer Ge⸗ meinde ihre Betriebsleitung zu haben. Betriebs⸗ ſtätte im Sinne der Steuergeſetze iſt nach 8 16 des Steueranpaſſungsgeſetzes jede feſte örtliche Anlage oder Einrichtung, die der Ausübung des Betriebes eines ſtehenden Gewerbes dient. Der Begriff„Be⸗ triebsſtätte“ im Sinne der Steuergeſetze iſt alſo we⸗ ſentlich weiter, als der der Zweigniederlaſſung im Sinne des Handelsgeſetzbuches, da nach dieſem eine Zweigniederlaſſung eine gewiſſe Selbſtändigkeit in der Geſchäftstätigkeit beſitzen muß, während dieſes nach dem Steuerrecht bei der Betriebsſtätte nicht ge⸗ fordert wird. A. G.„Genügt zur Löſchung einer Hypothek das ſchriftliche Einverſtändnis des Hypotheken⸗Gläubi⸗ gers? Entſtehen beim Ueberſchreiben einer Hypo⸗ thek auf den Neſfen größere Koſten und Steuern, wie wenn die Hypothek vom Onkel erſt gelöſcht wird und auf den Neffen Neueintragung erfolgt? Wie hoch ſind die Erbſchaftsſteuern bei einer Hypothek von 12 000 Mk. und die Koſten des Nachlaßgerichts bezw. Notariats für die vom Onkel dem Neffen über⸗ ſchriebene Hypothek? Wo wurde Dr. Schacht geboren?“ —— Hypothekenlöſchungsbewilligung muß in öffent⸗ lich beglaubigter Form, alſo vor dem Notar, erfol⸗ gen. Es iſt nicht verſtändlich, wie zunächſt die Lö⸗ ſchung einer Hypothek und alsdann die Neueintra⸗ gung zugunſten eines Dritten erfolgen ſoll. Eine derartige Maßnahme erſcheint uns nicht möglich. daß Sie durch notarielle aus der Hypothek Ihrem Abtretung in das Grund⸗ buch eingetragen wird. Die Abkömmlinge erſten Grades von Geſchwiſtern fallen in die Steuerklaſſe IV des 89 des Erbſchaftsſteuergeſetzes. In der Wert⸗ grenze zwiſchen 10 00020 000 Mk. beträgt die Erb⸗ ſchaftsſteuer in der Steuerklaſſe IV 10 vom Hundert. Steuerfrei bleibt für Perſonen der Steuerklaſſe III und IV ein Erwerb von nicht mehr als 2000 Mk. Ueberſteigt der Wert des Erwerbes die Beſteue⸗ rungsgrenze, ſo iſt der ganze Erwerb ſteuerpflich⸗ tig, ſoweit ſich nicht eine Befreiung aus den 88 18 und 19 des Erbſchaftsſteuergeſetzes ergibt. Die Steuer wird jedoch nur inſoweit erhoben, als ſie aus der Hälfte des die Beſteuerungsgrenze überſteigenden Betrages geoͤeckt werden kann. Der Erbſchaftsſteuer unterliegen auch Schenkungen unter Lebenden. Dr. Schacht wurde am 22. Januar 1877 in Tingleff(Nord⸗ ſchleswig, jetzt däniſch) geboren. Sein Vater war Kaufmann, ſeine Mutter war eine geborene Freiin von Eggers, ſie entſtammte einem alten Hamburger Geſchlecht. K. B.„Eine Familie, beſtehend aus drei Köpfen, bezieht monatlich 70/ Kleinrentnerfürſorgegeld. Von dieſem Betrag gehen 24/ Mietzins ab, ſo daß zum Lebensunterhalt je Monat nur mehr der Be⸗ trag von 46/ verbleibt. Der Familienvorſtand hat die Abſicht, ſich einen Gewerbeſchein ausſtellen zu laſſen, um dann durch den Verkauf von Kurzwaren ſich noch etwas hinzu zu verdienen. Welche Höhe darf dieſer Verdienſt betragen, ohne von der Klein⸗ rentnerfürſorge angefochten werden zu können? Und wie verhält es ſich mit der Steuerpflicht? Rich⸗ tet ſich dieſe nach dem Umſatz oder wird in dieſem Dagegen empfehlen wir, Urkunde Ihre Anſprüche Neffen abtreten und dieſe Verwickelte Berwandtſchaſt. N. ein Nonnenkloſter kehrte inſt ein Mann ein und begehrte Aus der Schar der frommen Frauen Eine, die er kannt', zu ſchauen. Als die Abtin ſein Verlangen 85 51 5% iſt ſie gegangen, ß die Nonne nun, die fromme, Him zu dem Beſucher komme. 89 Was muß man ſchauen? Soll man ſeinen Augen trauen? Dieſes ſtürmiſche Begrüßen! Dieſes Herzen, dieſes Küſſen! Und der Abtin ſcharfe Worte Tadeln, daß am heil'gen Orte Man dies weltliche Betragen Ohne große Scham kann wagen., Doch mit heitrer Seelenruhe Spricht die Nonne: Was ich me, Eine Sünde iſt's mitnichten Gegen meine heil'gen Pflichten. 15 doch 22 7 Mannes Mutter einer Mutter wiegermutter.“ Lieber Leſer, nun hilf denken Mußte ſich die Abtin känkenk Von Natur zur Kunſt. Es kommt dir öfter zu Geſicht, Gehſt du im Walde früh ſpazier Das heißt, im Sommer iſt das ni Dazu mußt kalt es ſein, und frieren; Nimmſt du die Mitte von dem Wort, 2 50 links und rechts laß ſchnell verſchwinden, Wirſt du das e Rätſelwort, Mit größter Leichtigkeit ſchon finden. Die geſtreuge Peuſionsmutter. Einszwei, Lieschen, ſprach Frau Pich, Dieſes Buch eee dich eſes Bu nicht 5 Weil es 5 5 influß hat. Einsdrei auch nicht Eins bis Fünf Leſend abends noch im Bett, Denn es gibt viel Dreivierfünf, Die belehrend ſind und nett. Solche Schmarren hier im Zimmer Schaden meinem Penſtonat, Das doch ſeinen Zuſpruch immer Aus den zweifünf Vierfünf hat. et — 9 Falle eine Mindeſtſteuer feſtgeſetzt?“ Wie lautet de Anſchrift des früheren„Kampfbundes für deutſche Kultur“? Wo iſt das Gebäude desſelben? Ich bitte um gefl. Adreſſenangabe des Arbeiterdichters Kark Bröger, Nürnberg. Wer iſt Stalin?“—— 3 Nebeneinkommen muß gemeldet werden. Ob irgend⸗ ein Betrag von der Unterſtützung in Abzug kommt, richtet ſich nach den jeweiligen Verhältniſſen. Die Einnahmen aus dem Hauſierhandel ſind zur Um⸗ ſatzſteuer anzumelden, gleichgültig, wie groß ſie ſind, Der Kampfbund für deutſche Kultur ging in der Ne⸗ Kulturgemeinde auf. Die Geſellſchaft befindet ſih in I 4, 15 im Hauſe der Kreisleitung. Karl Bröger wohnt in Nürnberg, Breite Gaſſe 25/27, Joſef Wiſſ⸗ riowitſch Stalin wurde am 21. Dezember 1879 i Gori(Tiflis) in Georgien als Sohn eines Schuß⸗ machers geboren. Er heißt mit ſeinem richtigen Namen Dſchugaſchmili, d. h. Stahlmann, Meſßer⸗ ſchmied. Stalin bedeutet eine freie Ruſſifizierun ſtand beſtimmt. Mit acht Jahren kam er in ein geig liches Internat und beſtand dort mit 16 Jahren 9 Examen. Dann kam er in ein Prieſterſeminar ie Tiflis, das er wegen Anzettelung einer Verſchwi⸗ rung verlaſſen mußte. Er wurde ſpäter Sozialdemo⸗ krat und hierauf Bolſchewiſt, 1922 wurde er General ſekretär des Zentralkomitees der Kommuniſtiſchen Partei. Pfändung.„Kann eine Lebensverſicherung gepfäh⸗ det werden?“—— Die Lebensverſicherung, die ein Schuldner abgeſchloſſen hat, kann zur Befriedigung eines Gläubigers herangezogen werden. Der Glan biger kann, wenn die Pfändung rechtswirkſam ge⸗ worden iſt, z. B. von dem Kündigungsrecht des Ver. ſicherten nach 8 176 des Verſicherungsvertragsgeſetzez Gebrauch machen. Häufig wird die Verſicherung zy⸗ gunſten Dritter abgeſchloſſen, z. B. kann der Che. gatte oder das Kind der Bezugsberechtigte ſein J dieſem Falle hat der pfändende Gläubiger das Rech dieſe Beſtimmung des Schuldners zu widerrufen, Der Gläubiger muß aber unverzüglich von dieſem Widerrufsrecht Gebrauch machen. Andernfalls wild die Pfändung zwecklos werden, wenn, noch bevor hei Gläubiger widerrufen hat, der Verſicherungsſal praktiſch eintritt. Wenn aber in dem Verſicherungz⸗ vertrag die Klauſel enthalten iſt, daß der Verſichertk unwiderruflich ſeinen Anſpruch abtritt, ſo iſt ein Pfändung fruchtlos. 1 ö G. K. H. K.„Es liegt ein Pachtvertrag über e Ackergrundſtück zugrunde, der folgende Bedingung enthält: 8 13. Ein etwaiger Verkauf des Pacht⸗ gegenſtandes(freiwillig oder im Vollſtreckungswege, hebt den Vertrag mit der Wirkung vom niche darauffolgenden 11. November auf. Der betreſſenhe Acker iſt am 11. Juli 1934 verkauft worden, em Pächter iſt am 3. Sept. 1934 der Verkauf mißheel f worden, wobei ihm auch gleichzeitig erklärt A, daß der Acker gemäß 8 13 des Pachtvertrageh u September 1929 an Martini 1934 an den gig übergeht. Trotzdem der Pächter ſchon vor der N nachrichtigung von dem Verkauf Beſcheid gewußt hatte, hat er den Acker wieder eingeſät und weiger ſich, den Acker an den Käufer herauszugeben, wah J rend er die anderen Aecker, die er mit der gleicht Bedingung gepachtet hatte, herausgegeben hat, Der 1 Pächter begründet ſeine Weigerung damit, daß der Paſſus„vom nächſten darauffolgenden 11. Nou! ſo zu verſtehen ſei, daß er den Acker erſt an Mar tini 1935 herauszugeben habe, was natürlich der Verkäufer und Verpächter des betreffenden Acker nicht gelten laſſen will und auf dem Standpunkt ſteht, daß der nächſte darauffolgende 11. November der November 1934 ſein muß. Dieſen Stanoͤpunkt vertrete ich auch, weil das Wort„darauffolgende“ 9 nicht auf das Wort„nächſten“.“—— Mir teile Ihre Anſicht, daß die Vertragsbeſtimmung„Nach ſten darauffolgenden 11. November“ nur dahin ver⸗ ſtanden werden kann, daß der dem Verkauf folgende 11. November als Ende des Pachtverhältniſſes Frage kommt. Wäre ſtatt der Bezeichnung„nächte“ das Wort„erſte“ gewählt worden, könnte über de Auslegung kein Zweifel beſtehen. Verſteckrätſel. Manch liebes, holdes Mägdelein Möcht' dich ein wenig necken. Es will von dir gefunden ſein g Und tat ſich drum perſtecken. 1 Nimm einem Feldherrn Kopf und Fuß, Flugs ſteht vor dir die Eine. Bei einem König wieder tu's, Da iſt die zweite Kleine. Im Altertum ein ſchönes Land Vom Kopf und Fuß befreite,— Ein holdes Mädchen ſich da fand, Und nun haſt du ſchon dreie. 5 Ein 890 dem 9 6 lieb, Schlag Kopf und beide Füße 05 30 und was da übrigblieb, Das iſt die vierte Süße. 4 Auflöſungen aus voriger Nummer. f . a) 1 Laub, 4 Kant, 7 8 Arie, 9 Armut, 12 Nab, 14 Los, 16 Rat, 17 8 90 ö 19 Ken, 12 Hag. 21 Ulk, 28 Klee, 25 Naum, 2 19 ö 27 Ache, 28 Oſſa;— b) 1 Leibl, 2 Ufa, 3 Bern, 4 Kaul, 5 Art, 6 Teint, 10 Makrele, 11 Hoſea, 13 Salat, 10 2 55 81 18 Lepra, 20 Gerda, u Ulme, 22 Kilo, 28 9 08 f 10 Ste 0 Penn Von i Ln f b e nnige, von der a Von eh 15 2105 für.50 Mark 30 Stück, ban* der zweiten 18 Stück, alſo ein Dutzend weniger. ö Silbenversrätſel: verrauſcht, umgetauſhe n e 1 9 weiſſeh 1 15 nicht weit, Faſchingszeit, Lachen, machen, W Lieb, alles, Balles 5 Scherzrätſel: Mädchen. Magiſche e 3. Stettin, 4. Ellipſe, 5. Leander. Eine Verwechſlung: Der Junge bekommen und ſollte 2 Pfund zu 75 f, 50 Pf., 5 Pfund zu 40 Pf. und 7 Pfund bringen. Er hatte aber für 9 Mark 10 Pfund nämlich 2 Pfund zu 40 Pf., 3 Pfund zu 30 5 Pfund zu 50 Pf. und 7 Pfund zu 70 Pf. Hohes Ziel: Kunſtwerk. Durch Nacht zum Licht: 5 10 0 cht ch 8 betone. „ 1 1 15 4 ſich doch nur auf den Verkauf beziehen kann un N * 4 In aus ſch Fußbe wohlb ſteig Die d lebe en. durch 1 Rim die de endgit nichts Fanz dur 2 Partſe denen befand ſchen 9 war an ſchaft. rungst febbſt habte, nach, d einen ſchbe der einen Schnei und d Leiſtun Ruhe. vung d deutſche gebens uns— Warſch Kopf ſe ſich der — ihr die in errung Das tert, zei rung d fangreie der An in der bungsli krolliert Hakenk Noch Zuſchau Frankre Das rennen. beſetzt. wehten Hakenkr die Zei es zwiſt (deutſche ſprang begrüßt. ſchauer wenig f Nationa Begrüß! der bele lich und Deutſchl e Den G Lehner Nuic De Fra Das Franzoſe Schnitzer Frankrei und ſchie lautet dye ir deutſche „Ich bitte hters Kart ſedes Ob irgend⸗ ug komm, niſſen. Die zur Um⸗ oß ſie ſind, n der NS; findet ſich tl Bröger oſef Wiſſg⸗ er 1879 jn tes Schuß, r richtige , Meſſer⸗ t ein geiß zahren eminar in Verſchwö⸗ ozialdemo⸗ r General zuniſtiſchen ng gepfän⸗ ig, die ein friedigung Der Gläy⸗ irkſam ge⸗ t des Ver⸗ agsgeſetzez )exung zu⸗ der Ehe. e ſein. Ju das Rech, hide rruſen, on dieſem falls wird bevor ber erungsſal ſicherungs⸗ Verſichert o iſt ein über ei Bedingung es Pacht⸗ ungswege⸗ r nächſten zetrefſenge den, Denn miſzelelt rt rde, ages won in Köche * der N. 5 gewußt 4 d weigerl ben, wäh r gleichen Hat. Der „daß ber Noypbr“ an Mar⸗ rlich bet n Acker tanͤpunkt eovember andͤpunkt ſolgende ann ur 9 ir teile g„Nöch hin ver⸗ folgende niſſes u „nächste“ über die In Paris eingetroffen Herzlicher Empfang der deutſchen Fußballer In Begleitung des Reichstrainers Nerz und des Spiel⸗ ausſchuß⸗Mitgliedes Martin Knehe traſen die deutſchen Fußballer ber Nationalmannſchaft om Samstag um 16 Uhr wohlbehalten in Paris ein. Sie wurden auf dem Bahn⸗ ſteig von mehreren hundert Perſonen herzlichſt begrüßt. Die deutſche Botſchaft war durch Legationsſekretär v. Hol⸗ leben und Oberregierungsinſpektor Schmidt vertre⸗ ten. Noch auf dem Bahnſteig fand ein feierlicher Impfang durch den Vorſitzenden des franzöſiſchen Fußballverbandes, Rimet, und den Generalſekretär ſtatt. Dann wurden die deutſchen Fußballer in ihr Hotel geleitet. Ueber die endgültige Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft wurde nichts bekanntgegeben. * Der örkitte Fußball⸗Länder kampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich gehört der Vergangenheit an. Was 1031 in Paris und 1933 in Berlin nicht gelang, nämlich die Fvanzoſen zu ſchlagen, wurde jetzt— wieder in Paris— zur Tatſache. Die deutſche Manuſchaft kämpfte in der Partſer Printzenparkbahn vor faſt 45000 Zuſchauern, unter denen ſich auch einige kauſend deutſche Schlachtenbummler befanden, mit jener Hingabe, die mai von einer deut⸗ ſchen Nationabmannſchaft füglich erwartete. Und der Erfolg war auf unſerer Seite, auf der Seite der beſſeren Mann⸗ ſchaft. Der von Lehner kurz vor der Pauſe erzielte Füh⸗ rungstreffer war ſchon ein wertvoller Vorſprung. aber ſelbſt als Kobierſki nach Wiederbeginn auf 20 erhöht hatte, ließ der Kampfqgeiſt der deutſchen Spieler nicht nach, denn man erinnerte ſich an Berlin, wo die Franzoſen einen:8⸗Rückſtand noch zu einem ehrenvollen Unent⸗ ſchleden gestalteten. Als die Franzoſen dann dbatſfächlich einen Treffer aufholten, ſtand die Partbe auf des Meſſers Schneide, denn nun legten die Franzoſen mächtig los und das Publikum feuerte die Spieler zu unerhörten Leiſtungen an. Aber die deutſchen Spieler bewahrten die Rue. Sie deckten gut die Halbſtürmer wurden zur Siche⸗ pung des eigenen Tores zurückgenommen und gegen dieſes deutſche Bollwerk rannten die franzöſiſchen Stürmer ver⸗ gebens an. Und dann kam der deutſche Endſpurt, der uns— ähnlich wie in Amſterdam und vorher ſchon in Warſchau— den endgültigen Sieg ſicherte. Von Hohmanns Kopf ſauſte das Leder in das franzöſiſche Tor. Man kann ſich den Jubel der deutſchen Schlachtenbummler vorſtellen — ihr„Sieg Heil!“ galt den tapferen deutſchen Spielern, die in einem großen Kampf einen bedeutenden Sieg errungen haben! Das Wetter hatte ſich in den Mittagsſtunden verſchlech⸗ tert, zeitweiſe regnete es, aber das tat der Fußballbegeiſte⸗ zung der Pariſer keinen Abbruch. Die Polizei hatte um⸗ fangreiche Abſperrmaßnahmen getroffen, und ſo wickelte ſich der Anmarſch der Maſſen zum Prinzenpark⸗Stadion, das in der Nähe des Bois de Boulogne biegt, glatt und rei⸗ bungslos ab. Die Eintrittskarten wurden mehrfach kon⸗ krolliert, kurz und gut: eine ausgezeichnete Organiſation. 45 000 Zuſchauer Hakenkreuz und Schwarz⸗Weiß⸗Rot im Prinzenpark Noch nie hatte in Paris ein Fullballänderſpiel ſo viele Zuſchauer angelockt, wie dieſe dritte Begegnung zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Das rieſige Oval war, wie ſonſt nur bei großen Rad⸗ rennen, mit 45 000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Neben der Trikolore und der belgiſchen Flagge wehten die deutſchen Hoheitszeichen Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Hakenkreuz. Eine Muſikkapelle vertrieb den Zuſchauern die Zeit und ſo war die Stimmung recht aut, obwohl es zwiſchendurch immer wieder regnete. Kurz vor 16 Uhr (deutſche Zeit) kam die Sonne durch und wenig ſpäter ſprang auch die deutſche Mannſchaft ins Feld, herzlich begrüßt. Das Deutſchland⸗Lied ſangen die deutſchen Zu⸗ ſchauer mit und das gleiche taten die Franzoſen, als wenig ſpäter die franzöſiſchen Spieler erſchienen und die Nationalhymne geſpielt wurde. Es folgten die üblichen Begrüßungen, die Photographen kamen zu Wort, dann rief der belgiſche Schiedsrichter Baert die Spielführer Gram⸗ lich und Thépot zur Wahl(wobei Thépot gewann und Deutſchland Anſtoß hatte) und dann war es ſo weit. Die Mannſchaften Wührend die franzöſiſche Elf in der vorgeſehenen Be⸗ ſetzung zur Stelle war, hatte wan ſich im deutſchen Lager zu einigen Aonderungen entſchloſſen. Jakob mußte an Stelle von Buchloh ins Tor, Appel blieb in Reſerve und Zielinfki trat ein. ebenſo wurde auf Rohwedder zugun⸗ ſten von Hohmann(Siffling ſpielte halblimks) verzichtet. Man ſah alſo folgende 22 Spieler: Par's im Fußballfieber Ein ausführlicher, von unserem cwf- Redaktionsmitglied verfaßter Bild- Sonderbericht, vom Betrieb um das Große deutsch- französische Fußballtreffen, das ganz Paris in seinem Bann hielt, folgt in einer der nächsten Ausgaben. Deutſchland Jakob Janes. Gramlich Münzenberg Zielinſki Lehner Hohmann Conen Siffling Kobierfki * Nuie Duhart Nicolas Beck Aſton Del four Verrie Gabrillargues Mattler van Dooren Thépot Frankreich 5:0 durch Lehner Das Spiel begann überaus ſchnell und ſah zunächſt die Franzoſen im Angriff. Janes leiſtete ſich einen böſen Schnitzer, aber Jakob rettete vor dem anbrauſenden Aſton. Ppankreichs Linksaußen Nuie wurde gleich angeſchlagen oͤeutſchen Angriffe in Fluß, vor allem Siffling und Kobierfki gefielen durch ſchönes Zuſammenſpiel. Conen wurde in letzter Sekunde vom Ball gedrängt, dann wurde Janes gegen einen franzöſiſchen Stürmer unfair, was ihm ein Pfeifkonzert eintrug. Den Freiſtoß köpfte Buſch, der ſich durch vorzügliche Abwehrarbeit auszeichnete, ins Feld zu⸗ rück, wo Kobierſki bereitſtand und einen guten Lauf mit einem ſcharſen Schuß abſchloß, der am franzöſiſchen Tor beiflitzte. Frankreichs Rechtsaußen Aſton war ſehr tell, kam mehrfach an Zielinſki vorbei, aber ſeine Flon⸗ ken waren ſchlecht. Nuie wurde wieder verletzt und ſchied nun endgültig aus. Aſton ging auf den linken Flügel, Aſtons Poſten auf dem rechten nahm Ceſember ein. Jakob war bei einem Scharfſchuß Duharts auf dem Poſten, dann ſcheiterte Aſton an Buſch. Das deutſche Stürmerſpiel wurde immer beſſer, vor allem auf dem linken Flügel. Lehner und Siffling ſcheiterten an Thepot, dann war zweimal Mattler Retter in höchſter Not. Frankreichs Erſatz⸗Rechtsgußen Ceſember litt unber Lampenfieber es glückte ihm nichts und als er eine gute Torgelegenheit a ieß, gab es Pfiffe. Buſch wurde im Strafvaum angeſchoſſen, die Elfmeter⸗Rufe hatten bei Schiedsrichter Baert aber keine Wirkung. Es folgte eine Glanzleiſtung Hohmanns, der den Ball ganz hinten holte und Siſfling in gute Stellung brachte, aber der Mann⸗ heimer ließ ſich vom Ball drängen. Theépot war bei einem uncheimlich ſcharfen Hohmann⸗Schuß auf dem Poſten. Als Lehner gelegt wurde, gab es einen Freiſtoß, den Mattler abwehrte Auf der Gegenſeite kam Frankreichs rechter Flügel durch. Nicolas erhielt das Leder, ein Scharſſchuß folgte, aber Jakob hielt auf der Linie hervorragend Dann füel Deutſchlands vielbejubelter Führungstreffer. 35 Mi⸗ nuten waren ſchon um, als Kobierſki famos die Linie entlanglief, Conen führte den Ball auch noch einige Schritte, Lehner erhielt ihn, umſpielte noch Van Dooren und ſchoß dann aus ſechs Meter Entfernung unhaltbar ein.:0. Deutſchband blieb im Angriff, Sifflino und Conen arbei⸗ teten hervorragend, aber erfolgreiche Schüſſe ſah man nicht. Frankreichs Rech ußen wurde ob ſeiner Hilfloſigkeit aus⸗ gelacht und Jacob mußte noch zweimal gegen Nicolas retten. :1 am Schluß Zu Beginn der zweiten Hälfte warteten die Franzoſen Hatten wieder mit ſtürmiſchen Angriffen auf. Sie ihre Gau XIII Südweſt Boruſſia Neunkirchen— Union Niederrad 210 Spfr Saarbrücken— 1. Fc Kaiſerslautern:1 FSV Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken:1 er Außenſtürmer umgewechſeht, Aſton ſpielte alſo wieder rechts und Ceſember müßte ſich links ab. Mitten in die⸗ ſer franzöſiſchen Drangperiode fiel Deutſchlands zweites Tor. Conen ging allen durch, umſpielte elnige Gegner, gab kurz vor dem Tor an den mitgelaufenen Kobierſki und gegen deſſen Flachſchuß konnte auch Thepot nichts aus⸗ richten. Es hieß alſo 20 für Deutſchland. Dieſes Tor war aber für die anzoſen ein Anlaß zu verſtärkten Angrif⸗ fen. Das deulſche Tor wurde minutenlang belagert, Beck traf den Pfoſten, Buſch war an allen Ecken und Enden, aber dann ging das Leder doch in das deutſche Netz. Jakob wehrte einen Schuß zu ſchwach mit der Fauſt ab, Ceſember gab behutſam zur Mitte. Jakob kam nicht an den Ball, Duhart ſprang zwiſchen die deutſche Abwehr und köpfte den Ball ins Netz. Das war in der 15. Minute und nun erreichte der Kampf ſeinen Höhepunkt. — Das Publikum Höchſtleiſtungen an, ken, die 1 5 feuert die fronzöſiſchen Spieler zu die deutſchen Reihen ſchienen zu wan⸗ Abwehr, in der man auch Hohmann und ſtand eiſern und ließ keinen Treffer mehr i Jetzt war es Janes, der mit ſeiner Ruhe und Kalt⸗ lütigkeit die Lage beherrſchte und jeden Angriff der Franzoſen mit größter Sicherheit abſtoppte. Mehrere Ecken wurden abgewehrt, Duhart ſchoß aus guter Stellung über das deutſche Tor— dann erlahmte Frankreichs Kampf⸗ geiſt! Deutſchland kom auf, dos Spiel wurde ausgegli⸗ chen und endete ſchließlich mit einer deutſchen Feldüber⸗ legenheit. Beide Außenſtürmer, Lehner und Kobierfki, trugen immer wieder gefährliche Angriiſe nach vorn, aber im franz en Strafraum ſtanden mit Mattler und Van Dooren zwei großortige Verteidiger, die energiſch dazwi⸗ ſchenfuhren. Außerdem fehlten Siffling und Hohmann vorn, anſcheinend weil ſte zur verſtärkten Torſicherheit nach hinten beordert worden waren. Lehner verpaßte eine gute Gelegenheit, Hohmann ſtand zweimal abſeits, dann hielt Thépot einen Schuß von Ko⸗ bierſki. ie letzten zehn Minuten ſtanden ganz im Zeichen Deulſchlands. Einen unverhofften Schuß Sifflings konnte Thépot gerade noch zur Ecke wehren, auf der anderen Seite wehrte Jakob einen Freiſtoß ganz hervorragend ab. Vier Minuten vor Schluß ſicherte Deutſchland dann den Sieg durch ein drittes Tor, das von Münzenberg ler ſpielte hervorragend Drittverteidiger!) eingeleitet wurde. Lehner ging mit der Vorlage ab, ſeine Flanke faßte Hohmann mit dem Kopf und da faß der Ball auch ſchon im Tor. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshaf. 20 13 2 5 43:25 28:12 FK Pirmaſens 19 9 5 5 45730 23.15 Kickers Offenbach 20 10 3 7 52:37 23:17 FSW Frankfurt 20 8 7 5 4342 28˙17 Union Niederrad. 20 8 6 6 34:41 22:18 Wormatia Worms 18 8 4 6 43:85 20•16 Eintracht Frankfurt 18 6 6 6 26.28 18:18 Boruſſta Neunkirchen 19 6 6 7 94.35 18˙20 Sportfr. Saarbrücken 18 4 5 9 33:37 13.23 FC Kaiſerslautern 20 4 4 12 28:44 12.28 SpVg Saar 05. 18 3„ Gau XIV Baden Bf Mannheim— Karlsruher F 622 SW Waldhof— 1. Fe Pforzheim:1 Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg 42 FIC Freiburg— Germania Karlsdorf:0 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte BfR Mannheim 18 12 3 3. 5881 2779 Phönix Karlsruhe. 18 9 7 2 Sp Waldhof 18 9 4 5 36.25 22:14 Vfs Neckarau 17 8 5 4 37124 21:18 VfB Mühlburg. 18 8 8 5 2927 2125 FC Freiburg. 17 7 5 5 24-21 19.15 I. F C Pforzheim 18 2 4 7 39.27 1818 Karlsruher FV 18 3 8 7 2326 14:22 Germania Karlsdorf 18— 1 11:44:29 8 Mannheim 1 18 1 2 15 18:63-32 VfR Mannheim— Karlsruher JV:2(:1) Ein jahrzehntelanges, von vielfachen Enttäuſchungen begleitetes ſchweres Ringen hat nun mit der wohlverdien⸗ ten Einholung des Siegespreiſes ſeine Krönung erfahren. Doppelt ehrenvoll, da den Kämpfern in letzter Stunde noch einmal das Unglück in den Weg trat, um auch dieſe größte Hoffnung eventuell zu begraben. In einem letzten Zuſam⸗ menreißen ſtemmten ſich die Mannheimer am verfloſſenen Sonntag an zwei Fronten gegen äußerſt entſchloſſene, tapfere Gegner, und der ſchließliche Doppelerfolg entlaſtete den Meiſteranwärter für dieſen letzten Kampf weſentlich; ein Unentſchieden reichte ſchon, auch in dieſem Jahre die Stellung Mannheims und ſomit die Teilnahme an den deutſchen Endrunden zu behaupten. Etwa 5000 ſtrömten am Samstag nachmittag dem Platz hinter den Brauereien zu, ohne natürlich auch nur entfernt zu ahnen, daß der Altmeiſter gegen den bekannt zähen und auch taktiſch kaltblütig entſchloſſenen Gegner ein ſolches Ergebnis herausholen würde, das an den Geſamtleiſtun⸗ gen beider Mannſchaften gemeſſen, wohl etwas hoch aus⸗ fiel, aber an der Eindeutigkeit des Erfolges in keiner Weiſe rütteln läßt. BfR hat über den internen Bereich der gegebenen Vereins⸗ intereſſen hinaus hiermit einen außerordentlichen Dienſt für das Anſehen des rheiniſchen Fußballs geleiſtet, der nun einer Reihe von Großkämpfen in der Gruppenmeiſterſchaft entgegenſieht. Der Großteil der Zuſchauer wird mit Ban⸗ gen der Entwicklung dieſes Entſcheidungsſpiels gefolgt ſein, das zeigte am deutlichſten der elementare Ausbruch des Beifalls, als es den Heimiſchen gelang, wiederholt die ver⸗ und ſchied einige Minuten aus. Langſam kamen auch die lorene Führung wieder an ſich zu reißen, um dann in Solo⸗ Großer Jubel, etwas Geplänkel und dann der Schluß⸗ 2 . Gau XV Württemberg SSV Ulm— F Ulm 120 Spfr Stuttgart— Stuttgarter Kickers 212 SV Feuerbach— Union Böckingen 310 SV Göppingen— Sc Stuttgart 226 8 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte ViB Stuttgart 17 10 3 4 30.30 2311 SS Ulm 17 10 8 4 46:29 23.11 Stuttgarter Kickers 17 9 3 5 3487 21.15 SC Stuttgart 12 7 3 7 44-40 17.17 Sp Feuerbach 17 6 4„ n ee Unton Böckingen 17 7 1 9 39:43 15:19 Spfreunde Eßlingen!7 5 5 7 31:88 15·19 FV Ulm 16 6 2 8 31:28 14:18 Sportfr. Stuttgart 17 6 7 7 92˙89 14.20 SpV Göppingen 16 5— 11 18:42 10˙22 Gau XVI Bayern Wacker München— 05 Schweinfurt 911 ASV Nürnberg— Speßg Weiden:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Fürth 2 12 4 4 3821 28112 Bayern München 19 9 7 4 4980 24.14 1. FC Nürnberg 19 8 7 4 41¹26 25.15 Schweinfurt 05 19 9 5 4 41209 23:15 München 1860 18 7 5 6 35¹27 19.17 Wacker München 19 7 8 9 35:87 17:21 ASV Nürnberg 19 6 4 9 30:40 16.22 Be Augsburg 19 6 4 9 33.45 1622 Spyg Weiden 19 6 4 935.58 16.22 Jahn Regensburg 20 4 7 9 38:85 15˙25 4 5 10 31:52 13:25 Schwaben Augsburg 19 Frankreich Die deutſche Nationalmannſchaft ſiegt nach härteſtem Widerſtand in Paris:1(:0) pfiff.— Deutſchland hatte 31 geſiegt und erſtmals Frank⸗ reich beſiegt! Die Leiſtungen der Mannſchaften Es war ein ungemein ſchnelles und abwechſlungsreiches Spiel. Frankreich war, das muß ehrlich zugeſtanden werden, keine zwei Tore ſchlechter. Schwach waren bei den Franzoſen die Spieler, auf die man das meiſte Vertrauen geſetzt hatte: Duhart und Nicolas. Beſter Stürmer war zweifellos Aſton. Beck ſtand kaum hinter ihm zurück. Er beſtach vor allem durch ſeine Technik und durch die vor⸗ zügliche Aufbauarbeit. Die durch die Verletzung des Neu⸗ lings Nuie notwendig gewordene Umſtellung wirkte ſich natürlich auf die Arbeit des franzöſiſchen Sturms recht ungünſtig aus. Die franzöſtſche Läuferreihe war guter Durchſchnitt. Sie ſpielte betont defenſiv; ſchwach war der rechte Läufer Gabrillargues. Beſter Manuſchaftsteil war die Abwehr, die ſich glänzend ſchlug und für die drei Tref⸗ fer wirklich nicht„haftbar“ gemacht werden kann. Sehr gut war vor allem Thépot. Die deutſche Mannſchaft ſpielte ihr in erſter Linie auf die Torſicherheit bedachtes Spiel mit Erfolg. Münzenberg ließ den franzöſiſchen Angriffsführer über⸗ haupt nicht zu Worte kommen, fand aber trotzdem noch Gelegenheit, für den Aufbau zu arbeiten. Ueberraſchend gut war Jakob im Tor, immerhin war er an dem einen Gegentor nicht ganz ſchuldlos. Die Verteidigung war insgeſamt ausgeglichen gut. Janes gutes Stellungsſpiel und ſeine Ruhe waren viel wert. Buſch beſtach durch ſein energiſches Dazwiſchenfahren und durch ſein vorzügliches Kopfſpiel. Der eine oder andere Fehlſchlag muß, unter Berückſichtigung des zeitweiſe enormen Druckes der Franzoſen, entſchuldigt werden. Zielinſkt war in der erſten Hälfte ſchwach, ſpäter gefiel er ſehr gut. Gramlich, der deutſche Spielführer, war techniſch her⸗ vorragend und lieferte ein ſehlerfretes Aufbauſpiel. Im Sturm lag das Schwergewicht auf den Fliigeln, wo Ko⸗ bierſki und Lehner große Aktivpoſten waren. Kobierſk zeigte viel Verſtändttis für die unauffällige Arbeit Siff⸗ lings. Conen, obwohl diesmal nicht in der Reihe der Torſchützen, hatte großen Anteil am Sieg. Hohmann paßte ſich gut in den Rahmen ein. Zuſammongefaßt: kein ſchwa⸗ cher Punkt in der deutſchen Elf. Der Schiedsrichter Baert⸗Belgien„verſündigte“ ſich einige Male gegen die Vorteilsregel, aber ſonſt war er ausgezeichnet und paßte ſich dem Niveau des Kampfes cher Gaumeiſter Der Karlsruher J wird:6 beſiegt— Eine verölente Meiſterſchaſt— Ausklang in Südheutſchlang dem erwachenden Simo immer mehr diſtanziert zu ſehem. Spielabſchnitts wax ein ſportliches Erlebnis. in der Verteidigung und wie ſehr ihn die Hingabe und Intenſität gegen Ende mitnahm, war klar zu erkennen. Willier, an ſeimer Stelle als Mittelläufer eingeſetzt, konnte natürlich die Arbeit eines Kamenzin er war durch ſeime— übrigens ſehr wirk⸗ ſame— Deckung des gegneriſchem Mittelſtürmers ſo gebun⸗ den, daß ein durchgreifender Aufbau nicht in Frage kam, den aber dafür die Außenläufer, vor allem die beiden Ver⸗ binder Theobald und Berk, ausgezeichnet verſahen, ohne ihre Aufgabe vorne deshalb aus den Augen zu verlieren. Eine weitere Unebenheit war das nicht energiſch genug be⸗ folgte Nachſetzen durch Berk, deſſen Wirkſamkeit im übrtgen unbeſtritten bleiben muß. Ausgezeichnet der linke Geſamt⸗ wollte es mit arbeitete Schalk nicht erſetzen; flügel. Rechts klappen, aber ſein Sichfind n en, ner kein Entrinnen mehr gab. a nachte, trotz des verblüfſenden Ergebniſſes, ſeinem Ruf als entſchloſſenen hexvorragenden Gegner alle Ehm. Bis tief in die zweite Hälfte hinein ſtellten, deckten und verteidigten die Karlsruher ganz groß jedenfalls beßſer als der Gegner und jeder Tadel aus dem Karlsruher Lager wäre verfehlt. Ki B gab alles! taktiſch gewiegten und Eine wirkliche Meiſterleiſtung leiſtungen des Mittelſtürmers— gut ſekundiert von den Partner ſchlagweiſe Dieſer Spurt des letzten Simon nicht das durch die alte Zeit aufleben ließ, fiel gleichfalls ſtark ins Gewicht. Bartak wurde nicht überlaſtet— und das war gut. auch der fehlende eigentliche Stil in der Geſamtmannſchaft dem Gegner Stellung und Deckung mitunter ganz bedoͤroh⸗ lich erleichterten, ſo zwang der Segeswille und nicht zuletzt der weit gefährlichere Sturm die Sache ſchließlich in Bah⸗ nen, aus denen es für den ſich ungeheuer einſetzenden Geg⸗ wie auch Ueberragend in allem zwei Prachttore Wenn ſpieleriſch ſehr gut brauchen kann, wächſt eine kleine, Vorfeier. Nach Anſprachen des Regierungsrats Ge p⸗ pert und des Gauführers Lin nen bach ehrt Vereins⸗ führer Direktor Bühn den altverdienten Kämpen Gep⸗ pert als Mannſchaftsbetreuer, der weſentlichen Anteil an dem großen Erfolg hat, durch Ueberreichung einer Blu⸗ menſpende. Unter ehrlichem Beifall wird Kamenzin, der im Krankenſtuhl dem Großtag ſeiner Kameraden bei⸗ wohnte, durch Schmückung mit dem Meiſterkranz ſinnvoll gefeiert. Die„Liederhalle“ unter der Führung des direktors Gellert weihte ſterhaft vorgetragene Chöre, und erſt als Vereinsbanner und Meiſterkranz im Tribünendurchgang durchaus an. 83 Daß er zur eigentlichen Durchführung ſeiner Taktik 5 diesmal nicht kam, war eben die Stärke des Vi, der ſich das Heft nicht ſo weit aus der Hand nehmen ließ, daß dieſe nur in Anfätzen vorhandene Taktik entſcheidend werden konnte. KF kam nicht in Führung; das gab den Aus⸗ ſchlag. Man hütete Langenbein drei Viertel des Spiels. Simon, der harmlos ſchien, blieb unbeachtet— und machte Tore, die dann die Lockerung der Auſmerkſamkeit kür die Mitte herbeiführte, und Langenbein beſorgte ſo in unhalt⸗ barem Drang die Freiheit nützend den Reſt. Man kann Key nur dankbar ſein, ſo zähe und aufopfernd gekämpft zu haben; der Sieg der Mannheimer iſt um ſo ehrenvoller. Die Karlsruher aber— das zeigte dieſer Schlußkampf zur Ge⸗ nüge— werden beſtimmt im nächſten Spieljahr ein gewich⸗ tiges Wort mitreden. a Der Spielverlauf Bereits nach wenigen Minuten köpft Striebtuger auf Flanke von Simon beherrſcht zu Langenbein, der ſo⸗ fort erfaßt und unmittelbar:0 plagiert. K antwortet mit einem Lattenſchuß Dammingers, ſtemmt ſich mächtig, ſo daß Vin überhaſtete Fehlſchüſſe ſetzt, die aber vereinzelt ſehr gefährlich ſind. Ein ſchöner Kopfboll Theobald findet Stadler in Stellung. Karlsruhe nützt jeden Fehler des BfR geſchickt; ein Strafboll kommt zum linken Flügel, Benz legt Schneider kurz vor, ber, ehe die Deckung eingreift, halbhoch mit Langſchuß, aber bei richtiger Stellung und Auf⸗ merkſamkeit doch haltbar,:1 drückt. Hervorragend arbeitet Karlsruhe im Stellen und Decken, beſonders vor dem Tyr. Es iſt ſchwer etwas durchzubringen. Mauz wechſelt infolge Verletzung mit Striebinger. Die Spannung ſteigt, da K V Anſätze zur Abriegelung zeigt. So geht es mit dem Gleſch⸗ ſtand in die Pauſe. Nach Seitenwechſel 1 haben Mauz und Striebinger ihre alten Plätze wieder ein⸗ genommen. Die Erwartung iſt auf dem Höhepunkt, alles auf des Meſſers Schneide. Die 6. Ecke für Mannheim tritt Simon, Langenbein köpft weiter, und aus einem Ge⸗ dränge vor der Torlinie kann der ſtartſchnelle Langen ⸗ bein die Führung erneut holen. Endlich gelingt auch Simon ein Schlager: Auf vorbildlichen Flankenwechſel Striebingers nimmt er freiſtehend auf, entſchloſſen und ſcharf geſchoſſen ſitzt das Leder in der linken Ecke, 311. VfR hat durch dieſen Spielſtand eine breitere Baſis, die er denn kurz darauf kann K unter Herausgehen von Bartak 312 ſtellen; aber nun ſetzen die Alleingänge Langenbeins ein. Fürſt legt ihm vor, Immel(J..) wird fein getäuſcht und aus dem Lauf geſchoſſen, heißt es:2. Einen ſcharfen Strafball ſchlägt dann Fürſt entſcheidend ab. Bartak hätte das Leder nicht erreichen können. Karlsruhe gibt weiter alles her. Doch Simon wartet mit einem prächtigen Itnksſchuß auf::2. Dann legt Striebinger dem freiſtehenden Langenbein fußgerecht vor, in bekanntem Start geht er ab, Stadler ſtreckt ſich vergeblich—:21 Bf iſt kaum mehr zu halten, doch die knappen Minuten reichen zu einer Erhöhung nicht mehr. Ken hat ſeine ſchwerſte Niederlage, aber ſportliche Haltung genug, dem Meiſter als erſter zu Der würdige Abſchluß Aus dem Jubel der in das Spielfeld ſtrömenden Maſſen aber eindrucksvolle öffentli ch e gratulieren. Muſik⸗ den ſpontanen Akt durch mei⸗ verſchwinden, verläuft ſich die Zuſchauermenge. die beſten Wünſche zur Meiſterſchaft und alles Gute für den weiteren ſchweren Weg. Der tapfern Mannſchaßt A 8. Seite/ Nummer 128 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. März 1988 Der Abſchluß der Vezirksklaſſe Seckenheim und Oberhauſen ſteigen ab f Unterbaden⸗Weſt Phönix Maunheim— Viernheim 912 Spa Sandhofen— Germ. Friedrichsfeld:1 Seckenheim— Ilvesheim 11 Neulußheim— Käfertal:1 Hockenheim— Oberhauſen 970 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 22 15 5 3 56˙82 35.9 Germ. Friedrichsfeld? 12 5 5 46:87 29:15 SpVg Sandhofen 19 12 2 5 45:18 26:12 Alemann. glveshetm 19 9 4 6 4131 22.16 08 Hockenheim 21 10 2 9 45˙38 22:20 VfTuc reudenheim 20 8 5 737.85 21:19 Se Käfertal, 22 8 4 10 40.42 20.24 Olympiafeulußheim20 6 6 8 44:40 18.22 Phönix Mannheim 20 7 3 10 49:42 17˙23 TS Altrtivy 20 6 5 9 34:43 17:28 Sp. Seckenheim.. 19 4 4E 11 28.48 12:26 SpVg Oberhauſen 22 3 1 18 31:91:8 Viernheim ſiegt weiter Phönix— Viernheim:2 Erwartungsgemäß holte ſich der Meiſter am Sonntag beide Punkte bei dem MC. Phönix Allerdings boten die Mannheimer ziemlich Widerſtand vor allem waren es die Schlußleute die die grünen Stürmer immer wieder kaltſtellten. Bei den Gäſten hielt ſich die Verteibigung ebenfalls ſehr gut. Krug im Tor zeigte ſchöne Abwehr uind mit der guten Unterſtützung ſeiner Verteidiger konnte er ſein Tor reinhalten. Die Läuferreihe hatte ihren beſten Mann in der Mitte. Mantel bediente ſeinen Sturm ſehr gut. Die Angriffsreihe zeigte ſchöne Zuſammenarbeit, an der beſonders Kiß 2 und Helbig, die beiden Außen, und Pfennig als Mittelſtürmer, aroßen Anteil hatten. Auch bei Phönix hielt ſich der Torhüter Nordhoff ſehr gut, beide Tore konnte er nicht verhindern. Von der Verteidigung war Noack der Beſſere, ohne daß ihm Stürm⸗ linger viel nachſtand. Kreiner war ein ausgezeichneter Mittelläufer, der von Müller tadellos unterſtützt wurde. Der Sturm hatte ſeine beſten Spieler in Rößler, der viel zu wenig eingeſetzt wurde. Neben ihm ſind Hauth und Heinz 1 zu nennen. Die Gäſte haben von Beginn an das Spiel in der Hand, können aber dank der ſicheren Phönixverteidigung lange keinen Erfolg buchen. Kiß 2 kommt frei durch, findet jedoch das Tor nicht. Der Platzbeſitzer kbommt vereinzelt zu Vorſtößen, die werden. Außer mehreren Ecken wird nichts erzielt. Eine große Chance der Gäſte wird vergeben, als Nordhoff einen Ausflug ins Feld macht. Erſt als Mantel mit nach Zorn geht, wird es brenzlig vor dem Phönixtor. Mantel ſpielt Müller 2 vorbildlich zu, ſo daß dieſer mit ſchar⸗ ſem Schuß einſenden kann. Phönix verſchießt noch einen Strafſtoß. dann iſt Pauſe. ebenfalls ſicher abgewehrt Auch nach Wiederbeginn erzwingen die Phönixleute drei weitere Ecken, ohne daß die Gelegenheit ausgemüttzt wird. Phönix dränat nun leicht, aber alles wird ver⸗ ſchoſſen. Eine ſchöne Kombination der Gäſte kann Kiß 2 mit einem ſchönen Tor abſchließen. Nach einer Gedenk⸗ minute für die Toten des Weltkrieges geht das Spiel weiter. Greiner greift nun ein und läßt einen Bomben⸗ ſchuß los, der von Krug ſicher gemeiſtert wird. Eine Ecke — von Rößler getreten— macht Krug unſchädlich, dann kommen die Gäſte vor das Phönixtor, aber der Strafſtoß verfehlt ſein Ziel. Eine Ecke für Viernheim wird vor dem i äußerſt ſair durchgeführte Tor verfehlt, dann iſt das ſchöne, Treffen zu Ende. Der Unpartetiſche hatte leichte Arbeit überzeugen. und konnte reſtlos Ein verdienter Sieg Sp. Vg. Sandhofen— Germania Friedrichsfeld 21 Noch vor wenigen Wochen hätte das Rückſpiel Sandhofen gegen Friedrichsfeld im Mannheimer Norden alle Fußboll⸗ intereſſenten in ſeinen Bann geſchlagen, aber mittlerweile iſt die Entſcheidung zugunſten des„lachenden Dritten“ ge⸗ fallen. Dieſem Treffen fehlte ſomit etwas an Würze oder beſſer geſagt, eine größere Bedeutung. Immerhin ging es aber noch um die Erreichung des ehrenvollen zweiten Platzs in der Rangordnung der Tabelle und dieſer Unterſchied war es auch, der die Mannſchaften den Kampf, wenn auch nicht mit reſtloſer Begeiſterung, ſo doch mit dem nötigen Ernſt aufnehmen ließ, ſo daß der Beſucher mit den gebotenen Leiſtungen ſehr zufrieden ſein konnte. Nach nettem und zugvollem Auftakt kam Friedrichsfeld zur erſten und ſehr gefährlichen Ecke, aber Sandhofen zu den ausgeſprochenen Torchancen. Schneider im Tor, der für Hollerbach einen voll genügenden Erſatzmann abgab, hatte zu ſeiner Aufmerkſamkeit auch das nötige Glück, im Hexaus⸗ gehen ſtets einen Bruchteil ſchneller als der Gegner zu ſein, ſo daß es ihm nicht nur gelang, ſeinen Kaſten lange Zeit rein zu halten, ſondern auch noch einige Kiſten der Vor⸗ dermänner mit in„Kauf“ zu nehmen. In der 40. Minute gelang es aber Sandhofen endlich, die:0⸗Führung durch den Halblinken Antes zu erzielen, der für den erkrankten Barth eine recht gute Partie lieferte. Sofort nach Wiederbeginn erhöhte Sandhofen auf:0. Nach einem ſauberen Angriff ſprang Maus, ohne an den Ball zu kommen, dem gedeckten Torwart in die Parade und über beide hinweg knallte Seitz ein. Nach einem wieder⸗ holten Strafball kam aber Friedrichsfeld zu ſeinem ein⸗ zigen Gegentreffer durch den Halblinken Mary, nachdem Sandhofen durch das Ausſcheiden feines Mittelſtürmers nur noch 10 Mann im Feld hatte. Trotz dieſer Schwächung behauptete Sandhofen ſeinen Sieg in einem packenden Eud⸗ kampf. Die Sp Vg. ſtets auf härteſten Sandhofen, die in dieſer Runde wohl Widerſtand geſtoßen war, der die Kräfte des Sturms über Gebühr in Anſpruch nahm, war diesmal in weit beſſerer Form. Der Sturm fand ſich mitunter trotz einiger Reſerviſten gut zuſammen, hatte aber keine volle Durchſchlagskraft. Recht annehmbar ſpielte die Läuferreihe und das Penſum der Verteidiger wurde, von einigen Schwächen bei Bater abgeſehen, ſogar höchſt zufriedenſtellend erfſllt. Zuverläſſig ſchlug ſich der Torwart Wittemann. Die Germania Friedrichsfeld war in ihren Leiſtungen vielleicht etwas geſchloſſener und im Sturm, in dem beſonders Rockitz und Graf ſehr gefielen, blitzten einige ausgezeichnete Kombinationszüge auf, die wieder mit guten Einzelleiſtungen wechſelten. Sehr ſchaffensfreu⸗ dig hielt ſich die Läuferreihe und die Verteidigung ſchlug ſich umſichtig. Schneider im Tor ſpielte ohne jeden Tadel. 185 Das Spiel ſah Kupfernagel Wiesloch als Leiter, bdeſſen Leiſtung ſehr mäßig war. Käfertal iſt gerettet Olympia Neulußheim SpCl. Käfertal 111 Trotzdem eigentlich für beide mit der erreichten Punkt⸗ zahl 19 nichts mehr auf dem Spiel tand, gab es von ſeiten der Neulußheimer einen erbittert und mit letztem Einſatz durchgeführten Kampf, in dem die Käfertaler zu einem glücklichen Unentſchieden kamen. Neulußheim war die beſ⸗ ſere Elf, mußte aber trotzdem alles aufbieten, um die knappe:0⸗Führung der Gäſte aufzuholen. Neulußheim Hatte den Großteil des Spiels mehr vom Spiel, aber Käfertal verteidigte nicht nur glücklich, ſondern auch zahl⸗ reich, ſo daß alle Angriffsaktivnen der Neulußheimer er⸗ folglos blieben. Als dann aber nach der Pauſe doch der Ausgleich fiel, wurde das Spiel ruhiger und ausgeglichen und auch die Gemüter außerhalb des Spielfelds beruhigten ſich wieder einigermaßen. Käfertal war in ſeiner Mannſchaftsleiſtung ſchwä⸗ cher als in den letzten Wochen und mußte den Gegner das Spielgeſchehen diktieren laſſen. Der beſte Mannſchaftsteil war das Schlußtrio, das ja auch die Hauptarbeit zu er⸗ ledigen hatte. Große Schwächen offenbarte die Läufer⸗ reihe, in der nur der Mittelläufer wenigſtens in bezug auf das Deckungsſpiel gefallen konnte. Sehr ſchwach war der linke Läufer, auch der rechte Läufer brauchte ſehr lange, bis ex einigermaßen im Bilde war. Der Angriff war tech⸗ niſch nicht ſchlecht, aber die Kombination wollte nicht recht in Fahrt kommen. Das Spiel war zu ſtark auf Fuchs zu⸗ geſchnitten, der wohl der beſte Mann des Angriffs war, aber mit ſeinen Aktionen kein Glück hatte. Meier fiel diesmal überraſchend ſtark ab. Neulußheim lieferte trotz 4 Erſatzleuten ein fabel⸗ haftes Angriffsſpiel und war eifrig und kampfbereit bis zum Schluß. Ohne Tadel war auch hier das Schlußtrio, das mit den gegneriſchen Angriffen leicht fertig wurde. Die Läuferreihe hatte eigentlich keine ſchwere Arbeit zu verrichten. Sie konnte den eigenen Angriff ſtändig in Fahrt bvingen, da die Abwehrarbeit ziemlich leicht blieb. Der Angriff war wuchtig und ſchnell, aber der Schuß war auch hier ſehr ſchwach. Bald nach Beginn kam Käfertal durch Fuchs, der einen Strafſtoß direkt verwandelte, zur überraſchenden:0⸗Führung, die trotz Ueberlegenheit der Neulußheimer in die Pauſe gerettet wird. Nach dem Wech⸗ ſel bleibt Neulußheim weiter tonangebend, aber erſt 20 Minuten vor Schluß kann man im Nachſchuß das Remis erzwingen. Bis zum Schluß verteiltes Spiel ohne nennens⸗ werte Chancen. 0 8 2 3 5 Anentſchieden in Seckenheim Seckenheim— Ilvesheim:1 Durch eine Verſchiebung in der Terminliſte am Sonntag Seckenheim und Ilvesheim zuſammen. des Vorteils des eigenen Platzes konnten die Secken⸗ heimer ihr Spiel nicht gewinmen und mußten ſich mit einem Unentſchieden begnügen. Damit iſt nun auch Secken⸗ heim endgültig dem Abſtieg verfallen. Das Spiel ſelbſt wurde wie die meiſten Lokalkämpfe mit großer Erbitte⸗ rung durchgeführt, und wieder waren es die Zuſchauer, die die Beherrſchung verloren. Die erſte Halbzeit ſieht die Güſte leicht im Vorteil, die aber nur einige Ecken und Strafſtöße erzielen, die aber gehalten werden oder oft nur knapp ihr Ziel gerfehlen. Im Gegenſtoß muß Lem⸗ bach eingreifen, der einem ſcharfen Ball gerade noch auf der Torlinie bannen kann. Im übrigen artet das Treffen ſpieleriſch aus. Es wird auf beider Seiten planlos herum⸗ geſchoſſen. Erſt nach der Pauſe wacht der Platzbeſitzer etwas auf, ohne ſeine zeitweiſe Ueberlegenheit durch Er⸗ folge krönen zu können. Winkler wird bei einem Angriff der Gäſte der Ball aus der Hand geſchoſſen, ohne daß das Tor anerkannt wird. Im weiteſen Verlauf des Spiels kommt eine Ueberraſchung. Fliegeusdörſer berührt ganz unnötig den Ball im Strafraum mitt der Hand. Der verhängte Elfmeter wird von Schwarz getreten. Winkler erreicht den Ball noch, kann aber nur ins Tor lenken. Seckenheim dreht auf und bald fällt der Ausgleich, den Stengel aus weiter Entfernung erzielt. Ein Straſſtoß bringt den Seckenheimern nichts mehr ein, Jetzt etwas Unerfreuliches. Sponagel und der Halbrechte der Gäſte (Weber) geraten aneinander und müſſen den Platz ver⸗ laffen. Wenige Minuten vor Schluß verſuchen die Zu⸗ ſchauer, einzugreiſen, aber der Schlußpfiff beendet das Spiel. Beide Mannſchaften hatten ſehr aute Hintermann⸗ ſchaften im Feld. Bei den Gäſten überragte Lembach im Tor, aut unter⸗ ſtützt von Sauer und Hennesthal, in ihrer Läuferreihe Krafft 1 als Mittelläuſer ſehr aut. Aber im Angriff ſah es ſchlecht aus. Es wurde viel zu lax Keſpielt, die Beſten waren Schwarz und Hartmann als Mittelſtürmer. Die Seckenheimer Angriffsreize war durch die falſche Spielaufſfaſſung geſchwächt, da dudurch defenſiv geſpielt wurde, obgleich nur ein Sieg Ae brbngen konnte. Stengel und Fuchs die beiden alkivſten Sehr aut wieder der linke Läufer Würthwein 1 ſowie Feuerſtein. Sehr gut die beiden Verteidiger Henmesthal und Fliegens⸗ dörfer. Auch Winkler im Tor 3 date gutes Können. Der Unparteiiſche war in ſeinen C tſcheidungen zu genau und zerpfiff oft alle Aktionen. trafen Trotz Hockenheim— Oberhnuſen:0(:0) Ihr letztes Spiel in der Bezirksklaſſe beſtritt die Sp. Vgg. Oberhauſen in Hockenheim gegen die Elf des FV 08, dem man in der erſten Runde in einem äußerſt har⸗ ten und torreichen Treffen(:3 beide Punkte abnehmen konnte. Damals war dieſer Er lg für Oberhauſen nichts mehr und nichts weniger als ein vorübergehendes Auf⸗ flackern von Energiewillen upid Kampfesgeiſt, der die Mannſchaft zwar auch in ihren nächſten Spielen noch be⸗ gleitete, allerdings mit negativen Erfolge. Nur allzu raſch ließ die Mannſchaft wieder die Flügel hängen und ſchließ⸗ lich, als man in Mannheim bei Phönix den Erhalt von einem Dutzend Tore quittieren mußte, da war es um dieſe Mannſchaft reſtlos geſchehen. Niederlage folgte auf Nie⸗ derlage, man konnte den toten Punkt nicht mehr überwin⸗ den und ſo kam denn, was unbedingt kommen mußte, der endgültige Abſtiegsverfall. Daß unter dieſen Umſtändem dem letzten Gaſtſpiel, das Oberhauſen in der Bezirksklazſe beſtritt, keine beſondere Bedeutung beigemeſſen wurde, iſt verſtändlich. Weny es ſich das Hockenheimer Stammpublikum dennoch nicht neh⸗ men ließ, mit acht Hundertſchaften aufzumarſchieren, ſo erſtens deshalb, weil der Hockemheimer Anhang die Vor⸗ ſpielniederlage durch einen eindrucksvollen Sieg wieder wettgemacht haben wollte und zweitens, weil man mit die⸗ ſem Spiele ſeinen vorübergehend zu Sp. V. Waldhof über⸗ geſtedelten Mittelſtürmer J. Ganthner wieder für ſich freibekommen hatte. Alles Intereſſe konzentrierte ſich natürlich auf dieſen Spieler, der die Waldhofſchulung nicht verleugnen konnte. Techniſche Manöver, wie ſie die Wald⸗ höfer Siffling und Pennig meiſterhaft beherrſchen, die ſah man von Ganthner haargenau kopiert, aber in ſeiner Um⸗ gebung herrſchte für ſo ein ausgefeiltes techniſches Kreiſel⸗ ſpiel noch nicht das volle 1 So wie ſich Ganthner erſt wieder einleben muß, müſſen ſich andererſeits die SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim:1(:0) Obwohl feſtſtand, daß Siffling in Paris mitwirkte, war der Platz gut beſucht, wozu auch der packende Kampf der Pforzheimer gegen ViR mitbeigetragen haben mag. Da die Mannheimer außerdem das Vorſpiel:4 ver⸗ loren hatten, konnte man ſchon geſpannt ſein, ob, und in welcher Form ſich die geſchwächte Mannſchaft zu revan⸗ chieren in der Lage ſein würde. 5 5 Nach wechſelndem Spiel zu Anfang, kommt Waldhof 5¹ ſeiner erſten Ecke, der nach zügiger Kombination beider⸗ ſeits, die erſte für Pforzheim folgt. Ein Schuß Heermanns in beherrſchter Körperdrehung geht knapp daneben. Wald⸗ hof ſpielt ſehr raſch ab, was ihm ſchließlich auch die„Ober⸗ hand gibt; im letzten Augenblick kann Pforzheims Vertei⸗ digung den Ball zur zweiten Ecke lenken. Kuhn hindert dann in ſchlechtem Platzhalten(innen) die Verwertung eines von Weidinger ſcharf hereingegebenen Balles. Wie⸗ der ſetzt die Platzelf eine Ecke und im Anſchluß klärt Non⸗ nenmacher zweimal mit Glück. Das ſcharſe Tempo wird weiter gehalten und wieder kann Nonnenmacher im Liegen noch mit dem Fuß wehren; der erwartete Nachſchuß bleibt aus. Ein unheimlich ſcharfer Strafball Heermanns wird auf der Torlinie noch abgeſchlagen und wieder wartet man vergebens auf ein entſchloſſenes Nachſetzen. Edelmann be⸗ kommt wenig Arbeit; Waldhof dominiert weiter. Aber dann lockert ſich doch das Spiel der Mannheimer, aber den erſten ſcharfen Schuß Pforzheims(Linksaußen), hält Edel⸗ mann ſicher. Die Situationen ſpitzen ſich vor beiden Toren nun wechſelnd, doch keiner der Angriffsreihen gelingt es, einen wirklich raffinierten Schuß anzubringen; doch ſpritzt ein Schuß von Rau, von der Latte über das Waldhof⸗Tor. Woßl kommt Waldhof zu weiteren zwei Ecken, die aber— wie vorher ſchon überwiegend von Weidinger ſchlecht ge⸗ treten— gleichfalls nichts einbringen. Torlos geht es in die Pauſe. Bei den bisherigen Leiſtungen des Waldhofſturms bleibt für die Fortſetzung, trotz des techniſch beſſeren Spiels ber Einheimiſchen, der Ausgang durchaus offen, zumal auf dieſer Seite das ſchlechte Platzhalten im Angriff weiter beſteht. Während Deckungen und Hintermannſchaften bei⸗ derſeits weiter gut arbeiten, verſagen die Fünferreihen konſtant, ſo daß man nur von einem glücklichen Zufall einen Treffer erwartet.— Eine ſtille Gedenkminute für die Gefallenen unterbricht das Spiel.— Die für Waldhof folgende weitere Ecke bringt wohl wieder eine der gahl⸗ loſen ſpitzen Situationen, aber der Bann bricht immer noch nicht. Nonnenmacher kann einen hohen Ball heraus⸗ fiſchen und Weidinger verſchießt. Es will auf beiden Sei⸗ ten vorne nichts klappen. Das ſtraffe Zuſammenſpiel, der konzentrierter Schuß fehlt. Einen zahmen Seitenſchuß Fiſchers ſtoppt Edelmann ruhig. Glänzend iſt das zeit⸗ weilige Abſtoppen des Gegners burch Kiefer. Einen Prachtſtrafſtoß Weidingers unter die Latte fiſcht Nonnen⸗ macher glänzend. ball Müllers will Streib dicht vor Edelmann nehmen und lenkt ins eigene Tor, ſo daß das Spiel dem ganzen Ablauf nach für Waldhof wohl verloren ſcheint. Wohl ſchießt Weidinger einen ganz gefährlichen Drehball, den Nonnenmacher abſchlägt; auch der Nachſchuß Kuhns findet das Ziel nicht. Aber kurz vor Schluß kann Kuhn auf Kopfball Engelharts doch noch den Ausgleich erzielen, und eine prächtig getretene Ecke Kuhns holt knapp vor dem Abpfiff mit Kopfball Pennigs den trotz allem verdienten Sieg. Für Waldhof wor es keine leichte Aufgabe, bei dem Fehlen von Siffling ſowie der Heranziehung Kuhns für den Linksaußenpoſten und Eugelharts guf halbrechts die Niederlage in Pforzheim wieder wettzumachen. Es ſah auch bis kurz vor Schluß trotz der zeitweiſe klaren Feldüberlegenheit abſolut nicht danach aus, daß der Wurf gelingen werde. So gut die Oberhauſen hoch geſchlagen Nebenleute alle Mühe geben, von ihrem glänzend veranlag⸗ ten Sturmdirigenten etwas zu lernen; dann erſt wird die Boruſſia Neunkirchen— Union Niederraß 220(:0) Allzupiel wurde in dieſem von 2000 Zuſchauern be⸗ ſuchten Treffen nicht geboten. Neunkirchen ſpielte in der erſten Halbzeit ohne Syſtem, und auch die Niederräder ver⸗ mochten nicht zu überzeuzen. Sie hatten in Tormann Blickhan und Mittelläufer Müller ihre beſten Kräfte. Be⸗ ſonders Müller war es, der für die Abwehr der Boruſſen⸗ Angriffe ſehr viel tat. Die Niederräder ſpielten reichlich hart, ſie mußten verſchiedene Verwarnungen einſtecken und verloren ſchließlich auch ihren Mittelläufer Müller durch Platzverweis. Dennhardt(Frankenthal) war zwar etwas nachſichtig, brachte den Kampf aber gut über die Zeit. FS Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken 21(170) Durch einen mehr als werdienten, aber zu knapp aus⸗ gefallenen Sieg konnte ſich der FSV vor die in Neun⸗ kirchen geſchlagene Union Maäederrad ſetzen. Der Fußball⸗ ſportuexein ging bereits in der 8. Minute durch Haderer, der eine Flanke aus der Luft einſchoß, in Führung. Die Platzherren hatten noch zahlreiche Gelegenheiten, das Er⸗ gebnis eindeutiger zu ihren. Gunſten zu ſtellen, der Sturm wußte aber mit den Chanten nichts anzufangen. Durch einen Fehler Nadlers konnte der Saarbrücker Rechtsaußen nach der Pauſe durchgehen, ſeine Flanke nahm Baum auf und verwandelte zum:1. Drei Minuten vor Schluß glückte Heldmann auf Vorlage von Schweinhard der Siegestreffer für den FS. Sfr Saarbrücken— 1. Ic Kaiſerslautern 621(:1) Die Pfälzer erſchienen weit ſtork verfüngter Mannſchaft, die ein gutes Stellungsſpfel zeigte, im Sturm aber zu weich und unentſchloſſen ſeißelte. Das Spiel verlief zuerſt Die Cyiele in anderen Gauen Zuſchauer den Weg ins Ulmer Stadion gefunden, die einen Länfer und Hintermannſchaft arbeiteten, ſo ſchwach war ſchußgewaltige Fünferreihe Hockenheims zur vollen Geltung kommen können. In dieſem Spiel gegen Oberhaufen ließ ſich ein klarer Unterſchied im Stärkeverhältnis beider Mannſchaften feſt⸗ ſtellen, wofür allein das 910 für Hockenheim eine gewichtige Sprache redet. Bereits bei der Pauſe lag Oberhauſen mit:0 im Hintertreffen, um für die reſtliche Spielzeit vollends zu kapitulieren. Das Ergebnis hätte noch um einige Treffer höher auszallen können, wenn der Hocken⸗ heimer Angriff nicht einige Male ganz kräftig daneben gehauen hätte. Während Oberhauſen ſich abſolut zu keiner befriedigenden Arbeit aufraffen konnte, ließ Hockenheim wenn man von den einige Male verſtändlich ſchwachen Stürmerparaden abſieht— kaum einen Wunſch oſſen. Die Deckung hatte ſich zwar kaum einzuſetzen, aber die dafür um ſo mehr in Aktion befindliche Läuferreihe, unter der ſchneidigen Führung von Birkenmeyer, war ausgezeichnet in Fahrt. An der im geſamten weitaus flinkeren Mann⸗ ſchaft von Hockenheim hätten ſich diesmal auch andere Geg⸗ ner als gerade Oberhauſen die Zähne ausgebiſſen. Das Spiel ſelbſt nahm natürlich einen ſehr einſeitigen Verlauf, dafür war es aber mit wenigen Ausnahmen fair, was gebührend anerkannt ſei. Die Torerfolge Hockenheims erzielten Bechtel(), Ganthner(), Kühn be(1) und W. Hofmann(). Leiter des Spieles war Du⸗ chard ⸗ Heidelberg, der ſehr umſichtig und jederzeit kor⸗ rekt amtierte. Unterbaden⸗Oſt 98 Schwetzingen— SpVg Plankſtabt:2 Ic Kirchheim— Fg Eppelheim 111 SpVg Eberbach— JV 09 Weinheim:1 Union Heidelberg— Sandhauſen 112 Walldürn— Eſchelbronn, Walldürn gew. kampflos Pfalz Oſt FG 1914 Oppau— FW Frankenthal 90:2 IV Speyer— SpVg Mundenheim 52 Kickers Frankenthal— TS Rheingönheim 90 Viktoria Herxheim— TV Lampertheim ausgef. Pfalz Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen:2 ausgeglichen, Kaiſerslautern hatte im Feldſpielh ein klei⸗ nes Plus. Hans und Fuchs entſchieden aber durch ihre Schußkraftdteſes Treſſen für die Saarländer, für die es dennoch keine Rettung mehr gibt. g 1. SSV Ulm— Ulmer JV 94:0:0) Bei ſehr ſchönem Wetter hatten am Sonntag über 5000 äußerſt ſpannenden Lokalkampf erlebten, der aber jederzeit anſtändig durchgeführt wurde, obwohl in der zweiten Halb⸗ zeit der Schiedsrichter einige nicht ganz einwandfreie Ent⸗ ſcheidungen traf. Der Verlauf zeigte, daß beide Mann⸗ ſchaften ſich ziemlich gleichwertig waren, ſo daß der Sieg des SS recht glücklich erſcheint. Stadel meier(Gais⸗ burg) leitete vor der Pauſe gut, nach dem Wechſel war er dem Spiel nicht mehr gewachſen. Sportfreunde Stuttgart— Kickers Stuttgart:2:2) Für beide Mannſchaften hing von dieſem Spiel nicht wenig ab. Einmal konnten ſich die Kickers noch Hoff⸗ nungen auf die Meiſterſchaft machen, andererfeits benß⸗ tigten aber die Sportfreunde die Punkte gar ſehr für den Erhalt in der erſten Klaſſe. Da man wußte, doß die Sportfreunde gerade gegen die Kickers jedesmal ein gutes Spiel liefern, erſchienen über 3000 Zuſchauer, die einen ſehr harten Kampf erlebten. Dörr becker(Stuttgart) leitete den harten Kampf gut. Sportverein Feuerbach— Union Böckingen 320(:0) Etwa 3000 Zuschauer wohnten dieſem Spiel in Feuer⸗ bach bei, die dieſes Mal von den Leiſtungen der Platz⸗ herren etwas mehr befriedigt ſein dürften. Im Gegenſatz Es kommt, wie erwartet— einen Kopf⸗ Ob es nun zum Kampf mit Neufel, der eine Herausſorde⸗ Waldhof ſiegt im letzten Spiel im Gegenſatz der Sturm im Umſetzen der zahlloſen Ge. Ie nben 5 ſchlecht trat Weidinger ſeine Eckdälle. Eine eingehende Kritik hat ſchon inſpfern keinen Sinn, als die Fünferreihe mit Heermann in der Mitte ja nur Behelfsmittel war. Der beſte Mann war Kiefer, der gleich gut deckte, aufbaute und nie die Ueberſicht verlor. Angenehm fiel auf, daß er ſein ausgeſprochenes Deſenſiv⸗ ſpiel aufgegeben zu haben ſcheint. Erſt gegen Schluß, als Pforzheim ſchon den Sieg allzu ſicher glaubte, riß ſich auch der Sturm zuſammen und leiſtete ſein eigentliches Penſum in wenigen Minuten. Das ſöhnte mit der ſchwa⸗ chen Vorleiſtung einigermaßen wieder aus. Pforzheim hat eine ganz große Stütze in Nonnenmacher, dem der lange ſchwebende Spielſtand in erſter L 1 iſt. Im Decken zeigte die Mannſchaft ſehr Gutes, aber im Sturm ſind nur Fiſcher— Müller, ote rechte Flügel⸗ ſeite, Klaſſeſpieler. Im übrigen erwies ſich die Mann⸗ ſchaft als der zähe Gegner, wie er auch VfR gegenüber⸗ ſtand. 555 5 Dehm Durlach konnte als Spielleiter nicht gerade ſtberzeugen. A. M. 3 2 Phönix ſiegt ſicher Phönix Karlsruhe— VfB. Mühlburg:2(:1) Ein trotz ſeiner Bedeutungsloſigkeit recht hartes Spiel lieferten ſich im Wildparkſtadion die Mannſchaften von Phönix Karlsruhe und BfB. Mühlburg vor 2000 Zu⸗ ſchauern. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz an, wohei ſich der Phönixerſatz beſſer ins Spiel fand. Beim Ta⸗ bellenzweiten war beſonders der Sturm groß in Fahrt, auch die Läuferreihe mit Lorenzer in der Mitte war beſſer als die entſprechende Reihe der Mühlburger. Die Ver⸗ teidigungen hielten ſich die Waage; die Mühlburger Hin⸗ terleute trifft an der Niederlage keine Schuld. Klei n⸗ Mannheim leitete zufriedenſtellend. 5 In der 17. Minute verwandelte Lorenzer einen 30⸗m⸗ Stvafſtoß zur:0⸗Führung für Phönix, aber durch einen Foulelfer holte Müller in der 30. Minute den Ausgleich. Bis zur Pauſe war Phönix noch durch Graß und Biehle zweimal erfolgreich und erhöhte ſchon bald wach dem Pauſenwechſel durch Graß auf:1. Mungenaſt mußte wegen Nachtretens dann das Feld verlaſſen, aber die reſtlichen zehn Mühlburger kämpften tapfer weiter. Durch Ebert kam Mühlburg in der 73. Spielminute zum zweiten Gegentreffer, womit das Endergebnis hergeſtellt war. Karlsdorf ohne Sieg Freiburger F— Germania Karlsdorf:0(:0) Nur 500 Zuſchauer hatten ſich im Mögle⸗Stadion zum letzten Gauliga⸗Treffen der Saiſon eingefunden. Ohne ſonderliche Mühe gelang den Freiburgern ein ſtſcherer :0⸗Sieg. Die FöC⸗Elf brauchte ſich dank ihrer techniſchen Ueberlegenheit nicht ſonderlich anzuſtrengen. In der 6. Spielminute bereits hatte Peters ein Tor vorgelegt und in der 2. Minute nach der Pauſe Utz für den zweiten Treffer geſorgt. Das genügte den Freiburgern, zumal Karlsdorf trotz aller Mühe nie ernſtlich gefährlich werden konnte. Unverfehrt(Pforzheim) hatte nicht viel Mühe, das faire und harmloſe Spiel über die Strecke zu bringen. eee gegen Böckingen weſentlich beſſere Leiſtungen und ver⸗ mochten in dieſem ziemlich horten Kampf einen einwand⸗ freien:0⸗(:)⸗Sieg erringen. Böckingen hat doch weſent⸗ lich von ſeiner früheren Kampfſtärke eingebüßt, die Union früher. Brodbeck(Stuttgarter Kickers) amtierte gut, SV Göppingen— Sc Stuttgart:6(:4) Ein ſehr hartes Spiel, in dem es zwei Platzverweise gab und das von 1400 Zuſchauern beſucht war Göppingen ging in der 13. Minute durch Hauſer in Führung. In der 26. Minute glich Schmid auf Vorlage von Strauß aus, zwei Minuten ſpäter ſchon lagen die Gäſte wiederum durch Schmid in Front. Eyſſele erhöhte in der 36. Minute auf Vorlage des Linksaußen Staudenmeyer auf 31, der gleiche Spieler verwandelte ſodann einen Strafſtoß zur:1⸗Füh⸗ rung der Gäſte. Nach dem Wechſel brachte Grupp Ourch Elfmeter die Einheimiſchen auf:4 heran. Bei einer Straf⸗ ſtoß⸗Entſcheidung gegen Göppingen kam es dann zu einer unerquicklichen Szene, die der Schiedsrichter mit zwei Platzverweiſen, und zwar gegen Färber und Reinicker, beide Göppingen, ahndete. Bis zum Schluß waren die Gäſte noch zweimal erfolgreich. Beim fünften Treffer ver⸗ letzte ſich Eyſſele derart, daß er verletzt vom Platz getragen wurde. ASV Nürnberg— SpVgg Weiden 972(:0) In Bayern iſt die Frage nach dem dritten Abſteigenden immer noch nicht beantwortet, da ſich As Nürnberg auf eigenem Platze eine überraſchende:2⸗Niederlage durch die SpVg Weiden gefallen laſſen mußte. 5000 Zuſchauer er⸗ lebten ein äußerſt ſchwoches Spiel der Nürnberger, die dem übermächtigen Kampfgeiſt Weidens nichts Entſprechen⸗ des entgegenzuſetzen hatten. Die Spiele vom 24. März Fußball Endſpiel um den D B⸗Pokal in Berlin: Branden⸗ burg— Mitte Gan Sübdweſt Saar 05 Saarbrücken— Fe 08 Pirmaſeus Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen Sportfreunde Saarbrücken— Wormatia Worms Gau Baden Bf Neckarau— Freiburger Fe Gau Württemberg 1. SSV Ulm— VfB Stuttgart Sportfreunde Stuttgart— Ülmer 5 94 Stuttgarter Kickers— S Göppingen Gau Bayern 1860 München— Schwaben Augsburg Be Augsburg— SpVg Weiden ASV Nürnberg— Wacker München FC 05 Schweinfurt— Bayern München Handball Pokal⸗Vorſchlußrunde Breslau: Schleſien— Brandenburg Hamburg: Nordmark— Bayern Gau Südweſt Polizei Darmſtadt— SV 98 Darmſtadt Bſc Kaiſerslautern— Bfg Schwanheim Pfalz Ludwigshafen— T Frieſenheim Gau Baden TV 62 Weinheim— SV Waldhof Bf Mauuheim— TS Nußloch Phönix Mannheim— TW Ettlingen Gau Württemberg Ulmer FV 94— Stuttgarter TV Tbd Göppingen— TS Süſſen 5 Stuttgarter Kickers— Tade Göppingen Taf Stuttgart— Eßlinger TS Gan Bayern TV Leonhard/ Sündersbühl— SpVg Fürth 1860 München— Polizei Nürnberg Carnera ſchlug Ray Impelletiiere Im Madiſon Square Garden ſtanden ſich am Freitag⸗ abend die beiden„Rieſenboxer“ Primo Carnera und Roy Impelletiéère gegenüber. Carnerg brachte 10 Pfund Mehrgewicht zur Waage. Er beherrſchte ſeinen Gegner während des Kampfes und war ſo ſtark überlegen, daß der Amerikaner in der 9. Runde vom Ringrichter aus dem Treſſen genommen werden mußte. Dieſer Sieg durch techniſchen k. o. über Impelletisre, der bekanntlich auch gegen Walter Neuſel verloren hat, bringt den ita⸗ lieniſchen Exweltmeiſter wieder ein gutes Stück voron⸗ sum letzten Sonntag zeigten die Feuerbacher in dem Spiel 4 rung an den Sieger des Kampfes gerichtet hat, kommen wird, iſt jedoch fraglich. 5 — iſt bei weitem nicht mehr die gefährliche Mannſchaft von * 8* 2 Das Aberwä ehalter Per T Wald lan ſammen liches K ein ſtat daß für verkehrt mußte, Markber einem b den em Lautſpre Hügel gehende mit den ſtillen E oͤte Ged. von den und Br über zu wehrhaft Munde den Pla den. Die B. Kla bilo lichen hatten g -Jugen raſchend Die e ſowohl e Lauf ve führte ſe gab die Jahrgan 50 jährige Jüngere. fänger ſicherer einen gu führte el ner. Di Brühl ſt Der K aber aus eine Uel oder gü Die 9 Traditior hegen die mit viele chem Evf! TV Jahr ſteht, ſeit f Vorort t. 4 eint iſt. a eine über all jäh rlich Familie kennen le und in de Allmäl meindeha Frühjahr, Intereſſe gleichem! Tak bewie Grumbauf Verein Veranſtal beſondere tiſchen B der unifo Neckaraue Kreisturn . Turnkreif Heute, Redner a den Grun Beſtand ft dem Lied alten Tur Jahren d Heimat u unſer Ges Erneuern: Eine ſt Lied vom fundene 2 Prolog ur Herrn Ha genes Lie die wir Worten: „Ti Den B einen Au kleinſten Größere 8 ſtere Arbe männliche ken, Män! nerinnen des erſten übung, di, verlangte. Den zu führung„ man für Beifall be felert mit nerinnen und bilden Alle Abtei nicht allein ſondern ar führungen sinnvolles wendigkeit und Frau. Gewalt etwa 30 0 Sgales ve kenden Ku Schlußwor Deutſch Berger ſa den mehr mit Orchef ſterung Horſt⸗ N anſtaltung lingen un wart Guſt Merz, We auf 4 u⸗ 4 ere N* Montag, 18. März 1988 Reue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe g. Seite Nummer 128 Das Meldeergebnis mit etwa 300 Teilne me 6 i überwältigend, aber dafür wurden alle un An Pie r ſo Haß ſich doch ſtarke Felder dem Starter ſtellten er Turnverein Rheinau hatte alles getan, um dieſen Waldlauf reibungslos zur Durchführung zu bringen. Zu⸗ ſammen mit dem Fc Alemannia hatte man ein ſtatt⸗ liches Heer Ordnungsleute auf die Bahn verteilt dem ſich ein ſtattlicher Trupp freiwilliger Sanitäter zugeſellte ſo daß für alle; geſorgt war. Wenn dennoch eim Lauf wegen verkehrten Laufens abgebrochen und wiederholt werden mußte, dann lag dies an den Läufern, die weder die Markie nung noch die Opdnungsleute beachteten. Von einem benachbarten Hügel wurden Situgtionsberichte über den jeweiligen Stand der Läufe durchgegeben und durch Lautſprecher den Zuſchauern übermittekt. Vom gleichen Hügel ſprach der Vereinsführer Bind ner zu Herzen gehende Worte für bie, die ihren Kampf für das Vaterland mit dem Beſten, ihrem Blut bezahlten. Eine Minute ſtillen Gedenkens bannte alles an ſeinen Platz und ließ oͤte Gedanken Jahre zurückſchweiſen, in denen ſo mancher von denen, die heute aktiv mitmachten, um ihren Vater und Bruder bangten. Dann aber leitete der Sprecher über zu der größten Tat unſeres Führers, der Wieder⸗ wehrhaftmachung unſeres Vaterlandes. Wie aus einem Munde ſchallte ein vielhundertſtimmiges Sieg Heil! über den Platz, während die Fohnen auf Vollmaſt gehißt wur⸗ Die Läufe begannen mit der Jugendkl 8 B. Klaſſe war MiG die ee eng en 115 1 9575 bildlichem Zuſommenhalt das Ziel paſſterte. 3 Kilometer hatten gegen die 2 der B⸗Klaſſe und 1,5 der C⸗Klaſſe dle -Zugend zurückzulegen. MC 09 zeichnete ſich hier über⸗ raſchend in die Siegerliſte ein. Die alten Herren gingen über 3 Km., betde Klaſſen, ſowohl die bis 40 als auch die über 40 waren im gletchen Lauf vereint. Der Endſteger Ballreich aus Neulußheim führte ſchon bald das Feld in ſchnellem Tempo davon und gab die Spitze bis ins Ziel nicht mehr ab. Beim älteren Jahrgang wurde der Seckenheimer Ruf Erſter vor dem 50 jährigen Scholl, ebenfalls aus Seckenheim, der manchen Düngeren hinter ſich ließ. Das ſtärkſte Feld ſtellten die An⸗ fänger mit faſt 50 Läufern. Der Germane Lawo wurde ſicherer Erſter vor Eſchmann, Mannheimer Ruderklub, der einen guten Laufſtil zeigte. Der Kurs der Funtkoren führte ebenfalls tber 5 Km. Das Feld war hier ſchon klei⸗ ner. Die Favoriten gingen alle unter. Der Turnverein Brühl ſtellte in Krupp den erſten Sieger. Der Hauptlauf über faſt 7 Km. brachte ein kleines, aber auserleſenes Feld, bei dem die Mitwirkung Nehbs eine Ueberraſchung war und blieb, da es dieſem Sprinter oder günſtigen Falls Mittelſtreckler gelang, als Zweiter oden. Schauturnen des To Jahn in Neckarau Die Neckarauer Turner haben nicht nur eine reiche Tradition turnerſchaftlicher Vorortsarbeit zu wahren, ſie hegen dieſelbe auch und pflegen ſie bis zum heutigen Tage mit vieler Hingabe und bei unermüdlichem Fleiß mit rei⸗ chem Erfolg. Seit einem Jahrzehnt iſt es der Name des TV Jahn Neckarau, der immer wieder im Vordergrunde ſteht, ſeitdem die Turnerſchaft in Mannheims größtem Vorort in ſchönſter Gemeinſchaft unter deſſen Fahne ver⸗ eint iſt. Eine weitblickende Vereinsleitung ſtützt ſich auf eine überzeugte und einſatzbereite Gefolgſchaft, ſo daß die allfährlichen Frühjahrsſchauturnen dem Feſte einer großen Familte gleichen, gleichzeitig aber auch offenbaren und er⸗ kennen laſſen, wie ſehr die Neckarauer Turneer im Volke und in der Bevölkerung wurzeln. Allmählich erweiſt ſich der geräumige Saal des Ep. Ge⸗ meindehauſes, der zur bleibenden Stätte für die jeweilige Frühjahrs⸗Heerſchau geworden iſt, als zu klein; denn das Intereſſe und die Anteilnahme der Oeffentlichkeit iſt in gleichem Maße gewachſen, wie die Zahl derer, die durch die Tak bewieſen, daß ihnen die Leibesübungen nach Jahnſcher Grundauffaſſung Lebensnotwendigkeiten geworden ſind. Vereinsführer Ingenkeur Hörſt begrüßte die zu Hieſer Veranſtaltung ſo zahlreich Erſchienenen und enthot ſeinen beſonderen Gruß den Vertretern der ſtaatlichen und ſtäd⸗ tiſchen Behörden, darunter Oberbürgermeiſter Renninger, der uniformierten Verbände, der Schule und Kirchen und Neckarauer Vereine, und nicht zuletzt die Mitglieder des Kreisturnrates ſowie der Kreisvereine des Mannheimer Turnkrveiſes, die ebenfalls ſehr zahlreich gekommen waren. Heute, am Heldengedenktag, wollen wir auch, führte der Redner aus, dankbaren Herzens aller jener gedenken, die den Grundſtein für dieſes unſer Werk legten und für deſſen Beſtand ſtrebten. Gedenken wollen wir all jener, die mit dem Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles“ und dem alten Turnerlied„O Deutſchland hoch in Ehren“ in den Jahren des Weltkrieges hinauszogen zum Schutze ihrer Heimat und nicht mehr zurückgekehrt ſind. Mit ihnen gilt unſer Gedenken auch jenen, die ihr Leben im Kampf um die Erneuerung Deutſchlands gegeben haben. Eine ſtille Gedenkminute, während der das Orcheſter das Lied vom treuen Kameraden ſpielte, beendete die tief emp⸗ fundene Anſprache. Ein von einer Schülerin geſprochener Prolog und ein vom Kinderchor unter der Stabführung des Herrn Hauptlehrer Berger mit Temperament vorgetra⸗ genes Lied leitete über zu den turneriſchen Vorführungen, die wir wohl am treffendſten zuſammenfaſſen mit den Worten: „Turnen und Spielen, Tanzen und Singen.“ Den Beginn machten die kleinſten Schüler und zeigten einen Ausſchnitt aus einer Turnſtunde. Es folgten die kleinſten Schülerinnen mit„Erlebnisſpielen der Jüngſten“. Größere Schülerinnen und Schüler zeigten dann ſchon ern⸗ ſtere Arbeit bei Stabübungen und Freiübungen. Die männliche Jugend zeigte Uebungen an den Schwedenbän⸗ ken, Männer und Turner waren am Barren tätig, die Tur⸗ nerinnen gefielen mit ihrer Ballgymnaſtik und den Abſchluß des erſten Veils beſorgten ſechs Turner mit einer Frei⸗ übung, die ſchon eine ſehr gute Ausbildung der einzelnen verlangte. Den zweiten Teil eröffneten die Frauen mit einer Vor⸗ führung„Mutter und Kind“, wohl das richtigſte, was man für die Frauen wählen konnte, was auch der ſtarke Beifall bewies. Sehr lebhaft wurden auch die Turner ge⸗ ſelert mit ihren Uebungen am Reck. Schülerinnen, Tur⸗ nerinnen und Frauen zeigten dann Reigen, Tänze u. a. m. und bildeten den Beſchluß des turneriſchen Programms. Alle Abteilungen hatten großen Belfall zu verzeichnen, der nicht allein fur die gute Arbeit bei den Vorführungen galt, ſondern auch für die ſinnreiche Zuſammenſtellung der Vor⸗ führungen für die einzelnen Abteilungen. Es war ein ſinnvolles Anpaſſen an die körperlichen und ſeeliſchen Not⸗ wendigkeiten, angefangen bei den Kleinſten bis zu Mann und Frau. Gewaltig wirkte das Schlußbild, zu dem ſich die ewa 300 Mitwirkenden auf der großen Bühne des Saales verſammelten. Im Sprechchor gaben die Mitwir⸗ kenden Kunde von ihrem gemeinſamen Wollen, das in den Schlußworten ſeinen tiefſten Ausdruck fänd.„F ür Deutſchlands Herrlichkeit.“ Unter Hauptlehrer Berger fangen ſodgun die Kinder, Männer und Frauen den mehrſtimmigen Chor„Treu unſerem Volke“ mit Orcheſterbegleitung, der in ſeiner Wucht wahre Begei⸗ terung hervorrief. Das Deutſchlandlied und Horſt⸗Weſſel⸗Lieb beendeten die dreiſtündige Ver⸗ anſtaltung der Neckarauer Turner, für deren gutes Ge⸗ lingen unter Leitung von Oberturnwart, Kreisoberturn⸗ wart Guſtay Werdan die Turnwarte Schönig, Brenneis, Frühjahrswaldlauf in Rheinau Daurer-M os gewinnt den Hauptlauf, To 46 den Mannſchaftslauf etnzukommen; allerdings kam er um ſeinen Erfolg bei der Preisverteilung, da er nur als Mannſchaftsläufer gemeldet war. Sieger wurde in prächtigem Spiel Daurer vom Mö C 08. Nur ſchade, daß öteſer talentterte Langſtreckler Mann⸗ heim ſchon bald wieder verläßt. Nach der Nichtwertung Nehbs im Einzellauf wurde ſein Vereinskamerad Heſſenauer Zweiter und der Friedrichsfelder Seitz Dritter der Einzel⸗ konkurrenz. Ueberlegener Mannſchaftsſieger wurde TW 46 vor MTG. Gegen 13 Uhr waren alle Läufe, die einen reibungsloſen Verlauf nahmen, erledigt. Im Kampfgericht zeichnete Kermas, der Volksturnwart, verantwortlich und konnte mit ſelnem Mitarbeiterſtab einen ſchönen Erfolg erringen, den in erſter Linie der platzbauende Verein vorbereitete. Iſt den weiteren Veranſtaltungen der gleiche Erfolg beſchieden, dann wird die Satſon 19385 ein voller Erfolg. Die Ergebniſſe: 4, 5⸗Km.⸗Lauf für Frauen: 1. Kehl⸗VfnR Mannheim Ge e ee 615,2 Min.; 3. fert⸗Vſßkk Mannheim 4 in.; 4. Lipp⸗Poſtſport⸗ rg„„28,4 Min.; 4. Lipp⸗Poſtſport annſchaftslauf für Frauen: 1. VfR M i m: 2.* 9 8 0 5 ZeKm.⸗Lauf Alte Herren Klaſſe A: 1. Bal lreich⸗ T Neulußheim 12,01,5 Min.; 2. Baro⸗TG Ketſch 12 28,8 Min.; 3. Römer⸗Me C 08 12,32, Min. Klaſſe B: 1. Ru f⸗Jahn Feckenheim 14,00, Min.; 2. Scholl⸗T V. Seckenheim 14,85, 1 3. Mauaſch 255 Mannheim. 5 Km.-Mannſchaftslauf Alte Herren Kl 5 1 ge FC Herren Klaſſe A: 1. VfR „„ Kim.⸗Lauf Jugendklaſſe O. Mannſchaftslauf: 1 VfR Mannheim 5,550 Min.; 2. Vfe Neckarau 5,57 Min.; 1. 60 de Je Min.“ 1 Am.⸗Lauf Ingendklaſſe B. Mannſchaftslauf: 1. M T G Man nheim 5,33,3 Min.; 2. Ve Neckarau 5440 Min.; 3. TV 1846 Mannheim 5, 48,1 Min. g⸗em.⸗Lauf Ingendklaſſe A. Mannſchaftslauf: 1. Mac 08 M annheim 12,35,6 Min.; 2. TG Ketſch 12,436 Min.; 1 h Nen, irres dil. a zem.⸗Lauf für Junioren: 1. Krupp TV Brühl 18, 06,8 Min.; 2. Höfer⸗S Waldhof 18,08, Min.; 3. Saler ee e 1 Min. dsKm.⸗Lauf. Junioren. Mannſchaftslauf: 1. T f 5 9. 1 05 Senf er 5 5 e 5 ⸗Km.⸗Lauf für Anfänger: 1. La wo⸗Germanig Mann⸗ heim 18,10, Min.; 2. Eſchmann⸗Mannheimer Ruderklub 18,85, Min.; 3. Stief⸗TB Neulußheim 18,47, Min. 5 Km. für Anfänger. Mannſchaftslauf: 1. TB Ger. Merz, Werdan und plettner ſorgten und die in Frl. L. mania Mannheim 14 Punkte; 2. MTG M 95 34 Punkte. TG Mannheim Habel und Herrn Muſtklehrer K. Bo ſſ Sfähi 5 8 1 K. ppel anpaſſungsfähige Begleiter am Flügel hatten.„Glück auf zu neuer Tat.“ 5 Deutſche Voxerfolge in Polen Am erſten Tage des intevnationalen Boxturnters in Poſen waren die deulſchen Amateure mit wechſelnden Er⸗ ſolgen tätig. Im Weltergewicht ſchieden die betellägten Polen aus. Der für Campe⸗Berlin eingeſprungene Schal⸗ ker Mu rach fertigte Miſturewicz⸗Polen ab und der Tſcheche Hpubes war gegen Zarberek erfolgreich. Im Mit⸗ telgewicht ſetzte ſich Bernlöhr⸗Stuttaart Über den Polen Pröybilſkt erfolgreich hinweg, während Stei n⸗Bonn von Chmielewfki, Polens Meiſter, geſchlagen wurde. Im Halb⸗ durch ſchwergewicht hat der Mannheimer Mayer einen Punktſtiea über den Polen Rogowſki bereit Finale erreicht, wo er auf Borota⸗Polen trif den öſterreichiſchen Meiſter Zehetmayer er eis Neubaus außer Gefecht Im letzten Training für das Mittelgewichtsturnier am Sonntag in Eſſen hat ſich die Pariſer Verletzung von Meiſter Fritz Neuhaus(Eſſen) derart ſtörend bemerkbar gemacht, daß Neuhaus ſeine Teilnahme am Turnier ab⸗ ſagen mußte. Der Arzt hat dem Eſſener vorerſt jede Tätigkeit auf der Matte verboten. Das iſt nicht nur ein bedauerlicher Ausfall für das Eſſener Turnier, ſondern für den deutſchen Ringkampfſport im ganzen ein empfindlicher Schlag, denn die Furopameiſterſchaften ſtehen vor der Tür und es iſt kaum damit zu rechnen, daß Neuhaus ſie mit SW Waldhof— BfR:58(:1) Mic 08— Mic Phönix 918(:5) TSV Nußloch— Tgde. Ketſch:7(:2) TV Ettlingen— Tſchft. Beiertheim kapmf mit dem VfR nicht die Bedeutung früherer Jahre zukam, fand das Rückſpiel zwiſchen dieſen beiden Mann⸗ ſchaften ſtarke Beachtung. Der neue Meiſter gewann auch dieſes Trefefn, und zwar ſicherer, als man von vornherein annehmen durfte. Erſt in der zweiten Hälfte ließ der Vfg ſeine Formverbeſſerung erkennen, doch war es dann zu ſpät, den Spielausgang entſcheidend zu beeinfluſſen. In einem weiteren Treffen zwiſchen unſeren beiden ande⸗ ren Mannheimer Vertretern ſtand für den Mi C 08 vie⸗ les, wenn nicht alles auf dem Spiel. Warum ſollte nicht auch ein Sieg über den MF C Phönkx möglich ſein, nachdem es gelungen war, ſich über den Tabellendritten durchzuſetzen? Und auch dieſer Wurf gelang, nach einem torreichen Verlauf. Alle Achtung vor den 08⸗Leuten, die ſich aus faſt ausſichtsloſer Stellung nun prächtig heraus⸗ gearbeitet haben. In Nußloch konnten die erſatz⸗ geſchwächten Gaſtgeber den Platzvorteil nicht ausnützen, denn das beſſere Stehvermögen ließ die Tgde. Ketſch auch das Rückſpiel gewinnen. Aus dem Punktetreffen in Ettlingen wurde es nichts, da kein Schiedsrichter zur Stelle wor. 5 Sp. V. Waldhof— VfR Mannheim 85(621) Die Raſenſpteler trugen auf dem Walohofplatz ihr fäl⸗ liges Verbandsſpiel aus. Das Spiel brachte leider nicht den erwarteten Publikumserfolg, waren doch höchſtens 500 Zuſchauer Zeuge eines wirklich ſpannenden Kampfes, den die taktiſch und techniſch reifere Mannſchaft ſicher gewann. Das unter der Leitung von Guldner⸗ Laudenbach ſteheende Spiel brachte zwei verſchiedene Hälften. In der erſten war der Sportverein weit überlegen, ſpielte rationell und ideenreich, nach der Pauſe ließ aber die Verteidigung nach und der Gaſt wurde zuſehends beſſer. Das Spiel be⸗ gann mit verteiltem Felöſpiel, bet dem aber Waldhof leicht überlegen iſt. In der zehnten Minute ſetzte Spengler den erſten Strafball in die Maſchen. Wenig ſpäter gelingt ihm ein Alleingang. Dann ſcheidet Morgen für etwa zehn Mi⸗ nuten verletzt aus. In oͤkeſer Zeit kommt Waldhof zu zwei weiteren Treffern, öie Herzog und Spengler erzielen. Die Gebrüder Zimmermann ſtellen die Partie ſchon auf:0, bis endlich VfR, auf Strafwurfabgabe durch Kemeter, der erste Gegentreffer gelingt. Mit:1 werden die Seiten gewech⸗ ſelt; VfR ſcheint hoffnungslos geſchlagen. Aber nach Wiederbeginn zeigen die Gäſte einen ganz anderen Eifer. Mäntele hält wie in ſeinen beſten Tagen und läßt nur zwei Erfolge zu, wobei der erſte durch einen abgelenkte Strafwurf Spenglers ein halbes Eigentor dar⸗ ſtellte. Fiſcher holt ein Tor auf, aber Zimmermann ſtellt oͤte alte Differenz wieder her. Nun läßt die Verteidigung des Gaſtgebers bedenklich nach. So läßt man einmal Mor⸗ gen und Fiſcher ſich freiſpielen, wie es nie vorkommen dürfte; Fiſcher holt den dritten Gegentreffer heraus. Bei verteiltem Spiel hat nun VfR doch etwas mehr vom Spiel und kommt durch Fiſcher zu weiteren Toren, die mit 8b für Waldhof das Reſultat weſentlich günſtiger geſtalten, als die Anhänger der Gäſte es beim Wechſel erwartet hätten. Das Spiel nahm einen, was beſonders betont ſei, fairen Verlauf. Es zeigte, was unſer Meiſter kann, deckte ober erbarmungslos einige Mängel auf, die abzuſtellen eine Notwendigkeit iſt. Vielleicht läßt es ſich ermöglichen, daß der Meiſter zu einigen Spielen gegen kombinierten Geg⸗ nern kommt, um bis zu den Endſpielen voll gerüſtet und durch einige ſchärfere Gegner auch mehr geſtärkt zum End⸗ kampf um die Deutſche Meiſterſchaft antreten zu können. 8 Merce 08— Mx C Phönix 978(626) Mit 277 hatte Phönix im Vorſplel gegen bie Linden⸗ höfer die Oberhand behalten können. Heute gelang kein Sieg, weil die Lindenhöfer trotz allen Einſatzes der Phönix⸗ mannen doch mehr bei der Sache waren und hingebungs⸗ voller kämpften als die Gygenſeite. Es ging ja auch für den Gaſtgeber eben um mehr als dem Gaſt, der den dritten Platz endgültig verloren hat, Aber dennoch hat der Gaſt den 08⸗Leuten, die auf dem Waldwegplatz des Bf Neckarau ſich zum Spiel ſtellten, nichts geſchenkt. Immer wieder kämpfte man um den Aus⸗ gleich und gab keinen Meter Boden freiwillig ab. Dies be⸗ machen kann. Erſte Olympia⸗Ausſcheidoͤungen im Gau Baden Das Halbſchwergewichts⸗Turnier in Sandhofen— Rupp ſiegt überlegen Im erſten Olympia ⸗Ausſcheidungsturnier der badiſchen Ringer trafen ſich am Samstagabend in Sandhofen die Konkurrenten der Halbſchwergewichtsklaſſe. Am Start er⸗ ſchienen 9 Teilnehmer, wovon der veranſtaältende Verein „Eiche“ Sanoͤhofen allein drei Bewerber ſtellte, die ſogar nach erbittert geführten Kämpfen die Spitzengruppe bilde⸗ ten und die übrigen Teilnehmer auf die nächſt liegenden Plätze verwieſen. Waren die Leiſtungen der Ringer ſehr gut, ſo ſtach aber das Können des Ex⸗Curopamei⸗ ſters Robert Rupp auffallend hervor. Rupp ließ in ſeinen Kämpfen, die er alle entſcheidend gewann, erkennen, daß er von ſeiner Höchſtform nicht mehr weit entfernt iſt. Geht er in dieſer Form am. März mit dem deutſchen Repräſentanten Siebert⸗Darmſtadt auf die Matte, dann iſt der Ausgang dieſes Treffens noch ungewiß. Von den übrigen Teilnehmern konnte Kleinert⸗Frei⸗ burg gut gefallen, er beſitzt jedoch noch nicht die Härte, um ſich bei einer ſo ſtarken Konkurrenz durchſetzen zu können. Wenn einer enttäuſchte, dann war es Meter⸗Wieſental, den man ſogar in der Spitzengruppe erwartete. Dagegen über⸗ raſchten Litters, H. Rupp und Hartmann⸗Edingen an⸗ genehm. Die Kampfſtätte Reichspoſtſaal war mit über 600 Zu⸗ ſchauern brechend voll. Das Kampfgericht mit Bezirksfach⸗ amtsleiter Drees ⸗ Mannheim, Oefinger⸗Hebdelberg und Metz ⸗ Sandhofen amtterte einwandfrei. Die Ergebniſſe: 1. Kampf: Kiefer⸗ Haltingen verliert entſcheidend gegen Hartman n⸗ Edingen. 2. Kampf: Litters⸗ Sandhofen gegen Kleinert⸗ Freiburg. Der ſympathiſche Kleinert verfügt über ſehr gutes Können, konnte ſich aber gegen den aggreſſiv ringen⸗ den Litters nicht durchſetzen. Trotz beiderſeitig heftigen An⸗ ſtrengungen endet der Stand⸗ und Bodenkampf ergebntslos. Litters, der mehr vom Angriff hatte, wurde Arbeitsſieger. 3. Kampf: H. Ru pp⸗ Sandhofen— Meie r⸗Wieſental. Beide ſind ſich in ihren Leiſtungen vollkommen ebenbürtig. Meier beſttzt die größere Erfahrungen, dieſes Plus konnte aber der funge Rupp durch entſchloſſenes Kämpfen aus⸗ gleichen. Bis zur Halbzeit gab es nur Standringen, wohei Rupps Angriffe von Meier leicht beherrſcht wurden. In den ausgeloſten Bodenrunden erzielt Meier durch Rück⸗ reißer die erſte Wertung. Bei Wiederholung dieſes Grif⸗ ſes wurde Meier durch Abfangen der Niederlage nahe ge⸗ bracht. Der Kampf blieb bis zum Schluß ausgeglichen. Das Urteil lautet Punktſieger Rupp, hätte das Kampfgericht Meter den Sieg gegeben, ſo wäre es auch nicht falſch ge⸗ weſen. 4. Kampf: Robert Rupp⸗Sandhofen gegen Groß. Wieſental. Schon die erſte Minute bewies, daß Rupp zur gang großen Klaſſe gehört. Groß, der über große Körper⸗ kräfte verfügt und auf der Matte auch kein Neuling iſt, wurde ſofort zu Boden geriſſen, mit finniſchem Aufreißer in die Brücke gedreht, aus der er ſich nochmals retten konnte, dann aber mit Doppelnelſon in 1,15 Minuten un⸗ widerſtehlich auf die Schultern befördert. 5. Kampf: Kal tſchmlöt⸗Rohrbach beſiegt Kefer ⸗ Haltingen in 8745 Minuten. 5 zeugt ſchon der Spielverlauf, der nicht weniger wie fünfmal 6. Kampf: Kleiner t⸗Freiburg verliert gegen Hart⸗ man n⸗Edingen in 7,35 Minuten. 7. Kampf: Meter⸗Wieſental gegen Litter s. fort entwickeln ſich heftige Standattacken, ohne daß einer der Ringer ſich ein Punktplus erringen konnte. Litters zeigt ſich in der Bodenrunde durch ſeine Armzüge ſehr gefährlich. Meier arbeitet wieder mit Rütckreißer und warf ſich bei der Ausführung eines ſolchen Griffes ſelbſt. Meier war dadurch nach 8 Minuten beſiegt und mußte gusſcheiden. 8. Kampf: Hermann Rupp gegen Gro ß⸗Wieſental. Für den Sandhofer ſah es ſchon in den erſten Sekunden ſehr gefährlich aus. Er wurde ſofort zu Boden geriſſen und mit bbitzſchnellem Armſchlüſſel in eine brenzliche Lage ver⸗ ſetzt, unter voller Auſbietung ſeiner Körperträfte konnte ſich Rupp nochmals retten. Rupp holt durch ſeitlichen Unter⸗ griff am Mattenrand leicht auf. Im Bodenbaompf war Groß ebenfalls überlegen, er vergrößerte feinen Punktvorſpvung durch Armzug und konnte als einwandfreier Punktſieger die Matte verlaſſen. 9. Kampf: Robert Rupp⸗ Sandhofen gegen Kaht⸗ ſchn id t⸗Rohrbach. Der Rohrbacher ſtellt ſich gegen den Ex⸗Europameiſter nicht ſchlecht. Bei Halbgeit lag Rupp mit 2 Wertungen im Vorteil, und zwang ſeinen Gegner in 6,15 Minuten durch Doppelnelſon auf beide Schultern. 10. Kampf: Groß⸗Wieſenthal gegen Litters⸗ Sandhofen. Nach kurzem Standkampf dränat Litters ſeinen Gegner parterre. Bet einem Ausheber verteidigt der Gaſt regel⸗ widrig, was ihm eine Verwarnung mit Straſpunkten koſtete. Bis zum Schlußpfiff wird ſehr hart um den Sieg gekämpft. Der Kampf war vollkommen ausgeglichen, aber Groß mußte infolge der Verwarnung den Punktſieg an ſehnen Gegner abtreten. a 11. Kampf: Hartmann⸗Edingen gegen R. Rupp⸗Sand⸗ hofen. Dieſe Begegnung brachte den ſchönſten Kampf des Abends. Der Edinger zeigte vor feinem großen Germer wenig Reſpekt. In der 12. Minute war aber der tapfere Wiöderſtand des Edingers gebrochen. Rupp drehte ſeinen . Armſchlüſſel unwiderſtehlich auf beide Schul⸗ ern. 12. Kampf: H. Rupp⸗Sandhofen gegen Kaltſchmidi⸗Rohr⸗ bach. Der Sandhoſer holt ſich in der fünften Minute durch Aufreißer eine große Wertung und ſiegt nach wenigen Sekunden mit gleichem Griff entſcheidend. 13. Kampf: Litters⸗Sandhofen gegen Hartmann⸗Edingen. Bis zur Halbzeit reſultatloſer Standkampf. Hartmann wird in der erſten Bodenrunde mit Armſchlüſſel nach 7,55 Min, auf beide Schultern gezwungen. 14. Kampf: Robert Rupp gegen Hermann Rupp. Daß zwei Brüder in einem ernſten, harten Kampf unn den Steg ringen, iſt nicht alle Tage zu ſehen. Wer an nahm, daß der eine dem andern aus„Brüderlichkeit“ den Sieg lberlaſſen würde, ſah ſich getäuſcht. Der füngere Hermann verteidigte mit zäher Verbiſſonheit, mußte aber nach einer nicht ſanften Maſſage den Sieg ſeinem Bruder durch doppelten Armſchlüſſel nach 5,02 Min. überbaſſen. Entſcheidungskampf: Robert Rupp gegen Litters. Dieſer Kampf beginnt ſehr vorſichtig. Nachdem Litters parterre gezwungen wurde, war es um ile geſchehen. Rupp drehte Litters mit langem Armſchlüſſel in die Brücke, in der er ſich nur wenige Sekunden halten konnte. 1. Sieger: Robert Ru pp⸗Sandhoſon, 2. Litters⸗Sand⸗ So ⸗ Waldhof bekräftigt gan Obwohl der SV Waldhof die Gaumeiſterſchaft be⸗ reits in feſten Händen hatte und dadurch der Rivalen⸗ 0 8 den Gleichſtand erbrachte. Nur einmal war Phönix mit einem Tor im Vorteil gelegen, aber dieſen Vorſprung, der kurz nach Begtun der zwekten Hälfte errungen worden war, holten die Gaſtgeber wieder auf und kamen ſchließlich zum verdienten Endſieg, der wohl endgültig den Erhalt der Gauklaſſe bedeuten ſollte. TS Nußloch— Tode. Ketſch:7(:2 Nach der weiteren Niederlage der Tgde. Ketſch vor einer Woche bet den öꝛern in Weinheim war dieſer Rück⸗ ſpielbegegnung manches an Reiz und Bedeutung genom⸗ men. Der bekannte Ehrgeiz dieſer beiden Mannſchaften aus dem Turnerlager aber und ihr unverdroſſener Kampf⸗ geiſt ließen dennoch ein wechſelvolles und ſpannendes Spiel in Ausſicht ſtehen. Die Ausſichten auf einen Sieg ſtanden für die Gaſtgeber, die in Ketſch nur knapp 58 unterlegen waren, ganz und gar nicht ſchlecht. Zudem hatte man den dritten Tabellenplatz gegen den ſtark auf⸗ gekommenen Mannheimer VfR zu verteidigen. Anfänglich war das Trefefn durchaus offen. Trotz der vier Erſatz⸗ leute ſind die Nußlocher ein gleichwertiger, vor dem Wurf⸗ kreis ſogar ein weitaus gefährlicherer Gegner, ſo daß die Pauſenführung mit 32 verdient iſt und auch dem Verlauf gerecht wird. Nach Wiederbeginn bekommen jedoch die Gäſte die Ober⸗ hand. Nach wie vor iſt das Spiel ſchnell und wechſelvoll, doch machen ſich allmählich bei Nußloch die Erſatzleute be⸗ merkbar, die nicht durchhalten können. Bald kommt Ketſch zum Ausgleich und läßt nun nicht mehr locker, ſo daß am Schluſſe ſich der Sieg einſtellen mußte, nach vier weiteren zuſetzen in der Lage war. TV Ettlingen— Tſchft Beiertheim:7 ſtrudel ſich befindlich, daheim im Exiſtenzkampk mit dem Mannheim durch drei nacheinander errungene dem beſten Wege iſt, ſich zu retten, gab dieſem mittelbadi⸗ ſchen Punktetreſſen eine entſcheidende Bedeutung, für beide Mannſchaften in gleichem Maße. Beide Mannchaften wa⸗ ren daher mit den beſten Vorſätzen zur Stelle, wer aber fehlte, war der Spielleiter. So einigte man ſich auf eln Freundſchaftsſpiel, das die Ettlinger knapp gewinnen konnten. Frauenhanoball TV 1846— Phönix Ludwigshafen 418(118) Zu einem glücklichen und doch auch wieder verdfent er⸗ rungenen Siege kamen die Mädels des TV Mannheim am Sonntagvormittag gegen den Ludwigshafener Phönix. Obwohl nur mit zehn Frauen antretend, gelang in der der zweiten Hälfte ein gutes Spiel, das nicht nur den Vor⸗ ſprung der Gäſte mit zwei Toren aufholen ließ, ſondern n mit einem weiteren oͤritten einen:3⸗Endſieg ergab. beſte Spielerin der Pfälzer kurz vor Halbzeit verletzte und dadurch micht mehr voll dabei war auf der anderen Seite hatten aber die Turner nur zehn Mädels zur Stelle. Spiel⸗ letter war Schmitt⸗M Tc. Mic Phönix— MTG:1 Nachdem die MTS das Vorſpiel gegen ihren heutigen Gegner auf eigenem Platz hatte unentſchieden geſtalten können, war man auf dos Rückſpiel beſonders gespannt Dieſes aber brachte, wie ſo oft im Leben, eine große Ent⸗ täuſchung. Das Spiel brachte eine für Frauenſpiele un⸗ gewohnte Härte, die ſchließlich die ſtark mitgenommenen Mädel der MTG um ihre Faſſung brachte und in den letz⸗ ten Minuten zum Spielabbruch durch den Gaſtverein führte. Für Phönix iſt dieſes Spiel als gewonnen zu werten. Bft— Spy Waldhof⸗TB Jahn Weinheim komb. 15:0 wen, wär für Rhefnan ein Propagamdafpi⸗ 5 und obiger Kombination angeſetzt worben Wie das Ergebnis ſchon beſagt, war der babdiſche Meiſter ſeinem Gegner in allen Belangen überlegen. Die Kombinierten konnten in erſter Linie nicht werſen, ſonſt hätte ſig der eine boͤer andere Erfolg einſtellen müſſen. Obwohl auch Bft ſeine gange Läuferreihe erſetzt hatte, zeigte doch der Sturm auf dem für Handball wenig geeignetem Gelände was er kann und zeigte einige Würfe und vor allem Kom⸗ binationszüge, die verblüffend waren. Die beſten Kräfte der Gegenſeite waren die Torwächterin und rechte Ver⸗ teidigerim. 9 Cilly Auſſem in der Enoͤrunde In San Remo gab es am vierten Tage des inter⸗ nationalen Tennisturnjers inſofern eine große Ueber⸗ raſchung, als Italiens Meiſter Palmieri von dem jungen Prager Caska mit:2, 216, 610 beraus ſicher geſchlagen wurde. Der Pole Tarlowſki triumphierte mit 678, 61 über den Franzoſen Leſueur. Rado ſchaltete den Dr. Buß⸗ Beſieger Petrafraceia:2,:5 aus, und Gabrowitz blieb mit 672,:6,:5 über den Monegaſſen Landau erfolgreich Bei den Frauen qugliftzierte ſich Eilly Auſſem durch einen:2⸗62⸗Sieg über die ſpielſtarke Engländerin Tho⸗ mas für das Endspiel, in dem Lucia Voleriv ihre Geg⸗ nerin ſein wird. Auch im Doppel kam die Kölnerin zu⸗ ſammen mit Frl. Belltard eine Runde weiter. Maggtolinf⸗ Davey wurden 610, 610 überrannt. Dr. Buß ⸗Lan dau hatten weniger Glück. Nachdem ſie Taylor/ Hauſer 62:2, 670 bezwungen hatten, zeigten ſich ihnen Mangold/ Gabrowitz mit:8,:6, 816 überlegen. 5 Die Pariſer Tennis-Tagung Im weiteren Verlauf der Internationalen Tennis⸗ Tagung in Paris ſtand zunächſt der tſchechiſche Antrag zur Entſcheidung, den Tennisſpielern das Auftreten in Filmen zu geſtatten. Mit Unterſtützung Englands und Auſtraliens gab ses für dieſen Antrag 41 Stimmen, da aber 42 Stimmen dagegen waren, verfiel er der Ablehnung. Die Schweiz, Nordamerika und Frankreich wandten ſich insbeſondere gegen dieſen Antrag, wobei Jean Borotra in engliſcher Sprache den franzöſtſchen Standpunkt verteidigte. Die Hauptverſammlung beſchäftigte ſich menverteilung auf die einzelnen Landesverbände, die wie folgt vorgenommen wurde: Deutſchland, Auſtralien, Noro⸗ amerika, Frankreich und Großbritannien verfügen über ſe 12 Stimmen, Kanada, Italien, Japan, Neuſeeland, Süsd⸗ afrika, die Tſchechoflowaket über je h Stimmen, Oeſterreich, Belgien, Dänemark, Holland, Polen, die Schweiz über je 7, Argentinien, Aegypten, Spanien, Finnland, Griechen⸗ land, Ungarn, Engliſch⸗Indien, Irland, Norwegen, Schwo⸗ den über je 5, Braſilten, Bulgarien, Chile, Kuba, Colum⸗ bien, Equador, Eſtland, Marokko, Monaco, Paraguay, Peru, Portugal, Rumänien, Uruguay, Venezuela, Sübd⸗ ſlawien itber je 38, Niederländiſch⸗Indien und kenja tber je 1 Stimme. —— Gustav Eder, der deutſche Europameiſter im Welterge⸗ wichtsboxen, wird ſich als Mittelgewichtler verſuchen, Be⸗ reits am 29. März trifft er in einer Ausſcheidung zur Europameiſterſchaft— er ſtrebt einen Titelkampf mit länder Archie Sexton. und neuerdings wieder Titelanwärter iſt, beſtreiten. Die Oſtpreußenfahrt 1935, die große Geländeſport⸗Prü⸗ fungsſahrt, wird in dieſem Jahr vom 11. bis 18. April aus getragen. Statt bisher zwei Fahrtage iſt die große Prü⸗ 1977 alſo für dieſes Jahr um einen Tag verlängert wor⸗ den. Die Winnipeg Monarchs trugen in London gegen die Wembley⸗Lions ihr letztes Spiel auf europälſchem Boden bofen, g. Herm. Rupp⸗Sandhofen, 4. Hartmann⸗Gbingen, 5. Kaltſchmidt⸗Rohrbach.. aus. Die ſichtlich müden Kanadker wurden auch in dieſem letzten Spiel geſchlagen, und zwar mit 278 Toren. ballmeifterſschaft Torerfolgen, denen der Gegner nur noch einen entgegen⸗ Der vorjährige Tabellenzweite, nunmehr im Abſtiegs⸗ benachbarten Neuling aus Beiertheim, dem ebenfalls noch das Waſſer bis an den Hals gekommen iſt, nachdem 08 Siege auf Allerdings muß berückſichtigt werden, daß ſich die Nachdem in der Kreisklaſſe ſämtliche Spiele ſetzt. 8 g Pieß A doch weiter mit der Stim⸗ Thil an— dieſer Gewichtsklaſſe in Berlin auf den Eug⸗ Vinzenz Hower(Khln) wird bei den für den 24. März geplanten Berufsboxkämpfen im Berliner Neue⸗Welt⸗Ring den Italiener Mario Lenzi, der ſchon einmal Meiſter 0. Seite/ Nummer 18 E85 kommende ee ist die Morgen 1 stattfindende Nene Mannheimer Zeitung) Norgen⸗Ausgabe Nur S Tagel Malensl Thea tel zee SVLVIa SIDNE VIE Vorstellung Nr. 211 erste große Doppelrolle in dem neuen Miete HNr. 16 Sondermiete HNr. 8 enkzückenden Luskspiel Nontag, 1 Mürz 1088 Hu er neuer Frülblabrr-Auzng- und 11 0 ſertigt Jos. Goldfarb P 7, 23(Heidelberger Str.) 8 Schneiderel- Herren- Mode- 1 Das einzigartige Filmerlebnis! 5 Die Räuber Schauspiel von Schiller Regie: Hans Carl Müller Anfang 19 30 Uhr Ende 22 45 Uhr „Damenschneiderel Reet, Ul, 1 88 Konditorei-Reflee 5 Anfertigung von 6 Mantel, Kostümen u. Kle 1 Erſcheir H 2 N 7 N A N N e Sit- Zlo. 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